Strafgesetzbuch. Leipziger Kommentar: Band 9 §§ 339-358; Nachtrag zum StGB; Gesamtregister 9783110919394, 9783899493092

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Strafgesetzbuch. Leipziger Kommentar: Band 9 §§ 339-358; Nachtrag zum StGB; Gesamtregister
 9783110919394, 9783899493092

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Dreißigster Abschnitt. Straftaten im Amt

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Großkommentare der Praxis

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RECHT

Strafgesetzbuch Leipziger Kommentar

Großkommentar 11., neu bearbeitete Auflage herausgegeben von

Burkhard Jähnke Heinrich Wilhelm Laufhütte Walter Odersky Neunter Band §§ 339 bis 358; Nachtrag zum StGB; Gesamtregister Bearbeiter: § 339: Günter Spendel § 340: Hans Joachim Hirsch §§ 343-345: Hans-Heinrich Jescheck § 348: Günter Gribbohm §§ 352-355: Ernst Träger § 356: Ferdinand Gillmeister §§ 357, 358: Hans-Heinrich Jescheck Nachtrag zum StGB: diverse Autoren Gesamtregister: Petra Schäfter

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De Gruyter Recht · Berlin

Erscheinungsdaten der Lieferungen: §§339-345 §§ 348-355 § 356 §§ 357, 358 Nachtrag zum StGB Gesamtregister

(30. (47. (50. (47. (38. (49.

Lieferung): Lieferung): Lieferung): Lieferung): Lieferung): Lieferung):

Juni 1999 Juli 2004 Juli 2006 Juli 2004 Mai 2001 November 2005

ISBN-13: 978-3-89949-309-2 ISBN-10: 3-89949-309-5

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Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

© Copyright 2006 by De Gruyter Rechtswissenschaften Verlags-GmbH, D-10785 Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere f ü r Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Binspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Datenkonvertierung/Satz: W E R K S A T Z Schmidt & Schulz G m b H , 06773 Gräfenhainichen Druck: Druckerei H. Heenemann G m b H , 12103 Berlin Bindearbeiten: Bruno Helm Buchbinderei, Berlin Printed in Germany

Verzeichnis der Bearbeiter der 11. Auflage Dr. Dietlinde Albrecht, Halle/Saale Gerhard Altvater, Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof, Berlin Dr. Georg Bauer, Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof, Leipzig (Nachtrag) Dr. Eckhart von Bubnoff, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Karlsruhe a.D. Dr. Karlhans Dippel, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Frankfurt a.D. Dr. Klaus Geppert, Universitätsprofessor an der Freien Universität Berlin Dr. Ferdinand Gillmeister, Rechtsanwalt in Freiburg i.Br. Duscha Gmel, Richterin am Oberlandesgericht Dresden (Nachtrag) Dr. Günter Gribbohm, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D., Karlsruhe Joachim Häger, Richter am Bundesgerichtshof, Leipzig Dr. Ernst-Walter Hanack, em. Universitätsprofessor an der Universität Mainz Gerhard Herdegen, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D., Karlsruhe Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Universitätsprofessor an der Universität Würzburg Dr. Dr. h.c. Thomas Hillenkamp, Universitätsprofessor an der Universität Heidelberg Dr. Günter Hirsch, Präsident des Bundesgerichtshofes, Karlsruhe, Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften a.D., Luxemburg, Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes Dr. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Hirsch, em. Universitätsprofessor an der Universität zu Köln Dr. Hartmuth Horstkotte, Richter am Bundesgerichtshof a.D., Berlin, Honorarprofessor an der Freien Universität Berlin Dr. Burkhard Jähnke, Vizepräsident des Bundesgerichtshofes i.R., Karlsruhe Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Heinrich Jescheck, em. Universitätsprofessor an der Universität Freiburg i.Br. Dr. Peter König, Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium der Justiz, München, Vorsitzender Richter am Landgericht München a.D. Perdita Kröger, Regierungsdirektorin im Bundesministerium der Justiz, Berlin Annette Kuschel, Richterin am Landgericht Leipzig (Nachtrag) Heinrich Wilhelm Laufhütte, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D., Berlin Dr. Hans Lilie, Universitätsprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Richter am Landgericht Halle/Saale Dr. Walter Odersky, Präsident des Bundesgerichtshofes i.R., Karlsruhe, Honorarprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Ruth Rissing-van Saan, Vorsitzende Richterin am Bundesgerichtshof, Karlsruhe Ellen Roggenbuck, Richterin am Bundesgerichtshof, Karlsruhe (Nachtrag) Dr. Dr. h.c. mult. Claus Roxin, em. Universitätsprofessor an der Ludwig-MaximiliansUniversität München Dr. Wolfgang Ruß, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D., Karlsruhe Wilhelm Schluckebier, Richter am Bundesgerichtshof, Karlsruhe Dr. Wilhelm Schmidt, Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof, Leipzig Dr. Dr. h.c. Friedrich-Christian Schroeder, Universitätsprofessor an der Universität Regensburg (V)

Verzeichnis der Bearbeiter der 11. Auflage Dr. Bernd Schiinemann, Universitätsprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Christoph Sowada, Universitätsprofessor an der Universität Rostock Dr. Günter Spendel, em. Universitätsprofessor an der Universität Würzburg Dr. Joachim Steindorf, Richter am Bundesgerichtshof a.D., Bad Kreuznach Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Tiedemann, em. Universitätsprofessor an der Universität Freiburg i.Br. Dr. Klaus Tolksdorf, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof, Karlsruhe, Honorarprofessor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Ernst Träger, Richter am Bundesverfassungsgericht a.D., Karlsruhe Hagen Wolff, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Celle

(VI)

Inhaltsübersicht BESONDERER TEIL Dreißigster Abschnitt.

Straftaten im Amt

§§ 339-358 Seite

Nachtrag zum Strafgesetzbuch

1—196

Gesamtregister

1-331

Rechtsbeugung

§339

§ 339 Rechtsbeugung Ein Richter, ein anderer Amtsträger oder ein Schiedsrichter, welcher sich bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zugunsten oder zum Nachteil einer Partei einer Beugung des Rechts schuldig macht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft. Wortlaut des zuletzt bis zur deutschen Wiedervereinigung am 3. Okt. 1990 in der früheren DDR geltenden § 244, der den zunächst in Kraft gebliebenen § 336 (heute § 339) StGB mit dem neuen DDR-StGB vom 12. 1. 1968 i. d. Neufass, vom 14. 12. 1988 ablöste und den Ausdruck „Rechtsbeugung" nur noch in der Überschrift als Bezeichnung des Delikts kannte: Wer wissentlich bei der Durchführung eines gerichtlichen Verfahrens oder eines Ermittlungsverfahrens als Richter, Staatsanwalt oder Mitarbeiter eines Untersuchungsorgans gesetzwidrig zugunsten oder zuungunsten eines Beteiligten entscheidet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. Wortlaut des früheren §238 DDR-StGB i. d. F. d. 6. StÄG vom 29.6. 1990 („Beeinträchtigung richterlicher Unabhängigkeit"), der zunächst noch partiell für das Gebiet der ehemaligen DDR weitergalt (EinigVertr. Anl. II, Kap. III, Sachgeb. C, Abschn. I Nr. 1) und der nunmehr durch Art. 5 des 6. StrRefG vom 26. 1. 1998 aufgehoben worden ist: (1) Wer auf einen Richter, einen Schöffen oder ein Mitglied eines gesellschaftlichen Gerichtes Einfluß nimmt, um sie zu einer ihre Rechtspflichten verletzenden gerichtlichen Entscheidung zu veranlassen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren, Verurteilung auf Bewährung oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer einen Richter, einen Schöffen oder ein Mitglied eines gesellschaftlichen Gerichtes wegen einer von ihm getroffenen gerichtlichen Entscheidung beleidigt, verleumdet oder bedroht. (3) Wer die Tat nach Absatz 1 unter Mißbrauch seiner staatlichen Befugnisse, unter Anwendung von Gewalt oder Androhung von Gewalt oder eines anderen Nachteils begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft. (4) Der Versuch nach den Absätzen 1 und 3 ist strafbar. An die Stelle des § 244 DDR-StGB ist nach den Art. 8, 9 des am 3. 10. 1990 in Kraft gesetzten Einigungsvertrages vom 31.8. 1990 § 336 a. Nr., jetzt § 339 n. Nr. StGB getreten. § 244 DDR-StGB ist aber noch insofern zu berücksichtigen, der aufgehobene Paragraph also insoweit „wiederauflebend", als er auf die zur Zeit seiner Geltung in der DDR begangenen Taten anzuwenden ist und nach der Gesetzesänderung - gemäß Art. 315 EGStGB i. d. F. des EinigVertr. (Anl. I, Kap. III, Sachgeb. C, Abschn. II Nr. 1 b) i. V. m. § 2 I, III StGB - in der Regel als das mildere Strafgesetz erscheint. Ein solcher Vergleich beider Strafvorschriften setzt zweierlei voraus: einmal, daß die Bestimmungen überhaupt einen art- und wertgleichen Unrechtstyp betreffen und sich damit entsprechen, sodann, daß im konkreten Falle der Grundsatz strikter Alternativität beachtet wird. Das erste erfordert ein gewisses Mindestmaß an Übereinstimmung in der Zielrichtung der beiden Normen, was zu bejahen ist. Auch § 244 DDR-StGB diente in nicht unwesentlichen Teilbereichen dem Ziel, ein geordnetes Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft zu gewährleisten und streitentscheidend, befriedend und (i)

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§339

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ahndend in unpolitischen Fällen zu wirken. Insoweit ist „eine gewisse, wenn auch eingeschränkte Vergleichbarkeit" der durch die §§ 244 DDR-StGB und 336 a. Nr. (jetzt § 339) BRD-StGB geschützten Rechtsgüter und der richterlichen Aufgaben gegeben, obwohl die Rechtsprechung in der DDR trotz ihrer in der Verfassung verbrieften Unabhängigkeit mannigfachen Beeinflussungen ausgesetzt war, so eingehend und zutreffend BGHSt. (5. Senat) 40 30, 33 ff, 39/40. Es ist somit eine gewisse „Unrechtskontinuität" zwischen den Verbotsmaterien der beiden Vorschriften anzunehmen.* Für die Rechtsanwendung bringen der Einigungsvertrag und der neugefaßte Art. 315 EGStGB nur die besondere Regelung, daß die nach § 2 I, III StGB zu berücksichtigende Gesetzesänderung sich nicht auf denselben Geltungsbereich, sondern auf zwei verschiedene räumliche Geltungsbereiche erstreckt (BGHSt. 38 1, 2; 39 54, 60 ff, 68). Nach dem Vorigen sind die Einwände abzulehnen, die Rechtsbeugungsvorschriften seien deshalb nicht anwendbar, weil das Rechtsgut (zu dessen allgemeiner Bestimmung s. Rdn. 7) des § 244 DDR-StGB nur in der Staats- und Rechtsordnung der DDR zu sehen sei und auch § 339 (§ 336 a. Nr.) StGB allein die innerstaatliche Rechtspflege der BRD schütze und nicht die eines „fremden" Staates betreffen könne.** Die grundsätzliche Berechtigung der Rechtsbeugungs-Prozesse wegen DDR-Justizverbrechen vermögen Vertreter oder Apologeten des SED-Regimes auch nicht mit „rechtstheoretischen", in Wahrheit nur allgemeinen und von den konkreten DDR-Justizdelikten ablenkenden Ausführungen zu leugnen. Davon, daß die heutigen Urteile mit ihrer (mehr als restriktiven) Gesetzesauslegung „den Weg in Verfahren dieser Art zuhauf geöffnet haben", die „über das Strafrechtsdogmatische weit hinausgehende" (d. h. „naturrechtliche") „Fragen aufgeworfen" hätten,*** kann für die meisten zu entscheidenden Fälle keine Rede sein; eine solche Behauptung zeugt nur von der Uneinsichtigkeit gegenüber dem Justizunrecht der SED-Diktatur. Ebensowenig wie mit der Annahme einer Strafbarkeit der NS-Justizverbrechen „droht auch" mit der Bestrafung der DDR-Justizdelikte auf Grund einer richtigen Auslegung der DDR-Gesetze „das Rückwirkungsverbot ausgehebelt und" Art. 103 II GG „unterlaufen zu werden" (s. Fußn. ***, s. auch BGHSt. 40 30, 42; 169, 170). Dieses Verfassungsprinzip beruht primär auf dem Postulat der Rechtssicherheit, nicht der Gerechtigkeit (so schon klar zur Beurteilung von NS-Gesetzen Richard Lange SJZ 1948 Sp. 655, 656; s. aber auch BVerfGE 95 96, 130 unt.). Denn der Bürger soll sicher sein, wann er sich nicht mehr rechtmäßig verhält und sich sogar einer Bestrafung aussetzt. Der Verfassungssatz verbietet daher die nachträgliche Schaffung oder Verschärfung, nicht dagegen die Aufhebung oder Milderung eines Strafgesetzes durch den Gesetzgeber und nach h. M. auch nicht die Änderung einer (vor allem verfehlten und unzulässigen!) Gesetzesauslegung durch den Richter. Deshalb kann das Rückwirkungsverbot Einschränkungen bzw. Ausnahmen zugunsten der Gerechtigkeit erfahren. Das gilt zunächst für die nach einer objektiven Gesetzesinterpretation ein* Vgl. ferner BGHSt. 39 54, 68; 40 272, 275; 41 157, 160; 247, 248; 317, 320; BGH NStZ-RR 1998 172; zustimmend in der Rechtslehre Letzgus in: Helmreich-Festschr. S. 73, 77; Spendet JR 1994 221, 222 1. Sp.; Bemmann JZ 1995 123, 125; Kraut S. 81; Seebode in: Lenckner-Festschr. S. 585, 594 mit weit. Nachw. ** Vormbaum StV 1991 178; ders. NJ 1993 212, 213; Olaf Hokmann NJ 1995 128, 129; ders. DtZ 1996 230, 232; Dannecker Das intertemporale Strafrecht (1993) S. 516 ff (allerdings nicht ausdrücklich zur Rechtsbeugung); Rudolphi SK II § 336 Rdn. 3 b. *** Ktenner Rechtstheoretisches zu den deutsch/deutschen Rechtsbeugungsprozessen, Ztschr. „Ansprüche" 1995 Nr. 1, S. 14, 16 1. Sp., s. ferner m. Sp. Kritisch zu Art. 103 II G G Wassermann in: A K - G G 3 (1999) Rdn. 51a.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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deutig falsche und rechtswidrige Anwendung gültiger DDR-Gesetze, deren Verletzung allein auf einer rechtsfeindlichen Ideologie und rechtsmißbräuchlichen Staatspraxis beruhte. Ein Verstoß gegen das Rückwirkungsverbot liegt sodann, nicht bei einer Bestrafung wegen Anwendung eines „Schandgesetzes" vor, das als „gesetzliches Unrecht" ««gültig und unverbindlich war (so Richard Lange aaO). Das hat jetzt auch das BVerfG in Weiterentwicklung von BVerfGE 95 96, in der Begründung zwar nicht klar differenzierend, im Ergebnis aber richtig, anerkannt; es hat ausgesprochen, daß Art. 103 II GG dann „nicht anwendbar ist", wenn „der Träger der Staatsmacht extrem staatliches Unrecht setzt, das sich nur solange behaupten kann, wie die dafür verantwortliche Staatsmacht faktisch besteht" (BVerfG NJW 1998 2585 r. Sp.;**** 2587, 2589 1. Sp., Hervorheb. vom zitier. Verf.). Nicht etwa eine Mißachtung des Grundsatzes „nulla poena sine lege" durch höchstrichterliche Bestrafung der DDR-Juristen wegen Rechtsbeugung, sondern gerade umgekehrt eine „Aufweichung" dieses Prinzips durch Nichtahndung von SEDUnrechtsurteilen sieht neuerdings Schroeder (NJW 1999 89) in der BGH-Judikatur, wenn sie als eine noch vertretbare Gesetzesanwendung annimmt, daß z. B. ein DDRGericht den Antrag auf Genehmigung der Gründung eines „Verbandes der Ausreisewilligen" als Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit durch „Drohung" qualifiziert habe. Der Autor sucht dabei zwischen einer den Gesetzeswortlaut überschreitenden fehlerhaften Interpretation und einer auf Grund falscher „Tatsachenwürdigung" unzulässigen Subsumtion zu unterscheiden. Ist für das Problem, welche Rechtsbeugungs-Vorschrift anzuwenden ist, die erste, die Vorfrage nach der Vergleichbarkeit beider Bestimmungen zu bejahen, so gilt für die zweite, die eigentliche Frage nach der Bestimmung des milderen Strafgesetzes folgendes: Abstrakt gesehen ist § 244 DDR-StGB gegenüber § 339 (§ 336 a. Nr.) StGB das mildere Gesetz, da der erstere nur „Wissentlichkeit", d. h. direkten und nicht auch bedingten Vorsatz wie § 339 StGB als Strafbarkeitsvoraussetzung kennt und als mildeste Deliktsfolge die Mindeststrafe von sechs Monaten (§ 40 I 2 DDR-StGB) und nicht von einem Jahr Freiheitsstrafe wie § 339 androht. Diese Auslegung ist jedoch dann abzulehnen, wenn z. B. Strafaussetzung zur Bewährung gewährt wird. Denn nach dem Grundsatz strikter Alternativität ist in konkreter Betrachtungsweise ein Geiaw/vergleich des früher und des jetzt geltenden Rechts anzustellen, f Eine Verurteilung wegen Rechtsbeugung unter Strafaussetzung zur Bewährung ist somit auf die §§ 339, 56 StGB als das mildere Gesetz gegenüber § 244 DDR-StGB zu gründen, der noch nicht einmal eine „Verurteilung auf Bewährung" als „Strafe ohne Freiheitsentzug" (s. §§ 30, 33 DDR-StGB) zuließ. Der unveröffentlichte Beschluß des BGH (3. Sen.) vom 10. 8. 1994 (3 StR 252/94) - s. Hinweis darauf in NJ 1994 456 — rügte daher mit Recht an einer Entscheidung des LG Leipzig vom 1. 9. 1993 (unvollst. Abdr. in NJ 1994 111), das einen Richter der berüchtigten „Waldheimer Prozesse" wegen gemeinschaftlicher Rechtsbeugung in sieben Fällen, jeweils begangen in Tateinheit mit gemeinschaftlicher Freiheitsberaubung, zu einer „Gesamtfreiheitsstrafe" von zwei Jahren aus § 244 DDR-StGB verurteilt und ohne Anführung einer Gesetzesvorschrift (!) Strafaussetzung zur Bewährung angeordnet hatte, daß die erste Instanz „den Grundsatz strikter Alternativität ... nicht konsequent **** Zu dem dieser Entscheidung zugrunde liegenden Rechtsbeugungs-Fall LG Berlin NJ 1994 472, zu dem insoweit unveröffentlichten Revisions-Urteil des BGH s. Spendet JR 1996 177, 180 ff. t BGHSt. 37 320, 322; 38 18, 20; 41 247, 277; Beschl. des 3. Sen. des BGH vom 10. 8. 1994 (3 StR 252/ 94); BGH NJ 1997 547, 548 aA = NStZ-RR 1997 301. (3)

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beachtet hat".tt Unzutreffend ist es somit, für jede der beiden zu vergleichenden Vorschriften die günstigste Teilregelung zu wählen und damit von einer gesetzlich nicht bestehenden und nur richterlich gebildeten dritten Strafnorm auszugehen, t t t anschaulich gesagt: „eine spitzfindige Mixtur aus den jeweils günstigsten Bestandteilen der beteiligten Rechtsordnungen" (wie sie das LG Leipzig gemischt hat) „ist unzulässig", f t t t Schrifttum Arndt, Adolf Strafrechtliche Verantwortlichkeit ehemaliger Richter an Sondergerichten, NJW 1960 1140; Begemann Das Haftungsprivileg des Richters im Strafrecht, NJW 1968 1361; Behrendt Die Rechtsbeugung, JuS 1989 945; Bemmann Zur Rechtsbeugung des Schiedsrichters, ZStW 74 (1962) 295; Bemmann Über die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Richters, Radbruch-Gedächtnisschr. (1968) S. 308; Bemmann Zum Wesen der Rechtsbeugung, GA 1969 65; Bemmann Uber Rechtfertigungs- und Entschuldigungsgründe bei der Rechtsbeugung, RuP 1969 95; Bemmann Wie muß der Rechtsbeugungsvorsatz beschaffen sein? JZ 1973 547; Bemmann Zur Frage der Strafbarkeit des Judizierens gegen übergesetzliches Recht (1992), in: ders. Beitr. zur Strafrechtsw. (1. Aufl. 1993) S. 172; Bemmann Der Richter und das übergesetzliche Recht, in: Spendel-Festschr. (1992) S. 469; Bemmann Zu aktuellen Problemen der Rechtsbeugung, JZ 1995 123; BemmannlSeebodelSpendel Rechtsbeugung — Vorschlag einer notwendigen Gesetzesreform Z R P 1997 307; Bendix Die Rechtsbeugung im künftigen deutschen Strafrecht, Die Justiz II (1926/27) 42; Bewer Der fahrlässige Richter, DRiZ 1929 38; Coing Zur Frage der strafrechtlichen Haftung der Richter für die Anwendung naturrechtswidriger Gesetze, SJZ 1947 Sp. 61; Dellian Haftungsprivileg des Richters im Strafrecht? Z R P 1969 51; Drobnig (Hrsg.) Die Strafrechtsjustiz der D D R im Systemwechsel... (1998); Ebermayer Die Rechtsbeugung im künftigen deutschen Strafrecht, D R i Z 1927 60; Ebermayer Der fahrlässige Richter, DRiZ 1928 258; Evers Die Strafbarkeit des Richters wegen Anwendung unsittlicher Gesetze, DRiZ 1955 187; Figge Die Verantwortlichkeit des Richters, SJZ 1947 Sp. 179; Gerster Die Rechtsbeugung (§ 336 StGB), Diss. Tübingen 1948; Gritschneder Rechtsbeugung. Die späte Beichte des Bundesgerichtshofs, NJW 1996 1239; Grünhut Die Unabhängigkeit der richterlichen Entscheidung, MschrKrimPsych. 3. Beiheft (1930) 1; Häupler Die Rechtsbeugung nach §336 StGB, Diss. Erlangen 1931; Härtung Rechtsbeugung im Besteuerungs- und im Steuerstrafverfahren, Fin.·; Rdsch. 1956 390; Haver Rechtsbeugung im Steuerverwaltungsverfahren, N J W 1956 1092; von der Heide Stellt die Nichtverfolgung von Anzeigen wegen Wahlfälschung eine Rechtsbeugung dar? NJ 1994 67; Heinitz Probleme der Rechtsbeugung (1963); Henning Die Rechtsbeugung im geltenden Recht und in den deutschen Strafgesetzentwürfen unter besonderer Berücksichtigung der Amtlichen Entwürfe eines Allgemeinen deutschen Straf-Gesetzbuches von 1925 und 1927, Diss. Heidelberg 1929; Hirsch Rechtsstaatl. Strafrecht und staatlich gesteuertes Unrecht (1996); Hohmann, Olaf Zur Rechtsbeugung durch DDR-Staatsanwälte, NJ 1995 128; Hohmann, Olaf Die strafrechtl. Bewältigung der Rechtsanwendung durch Richter und Staatsanwälte der D D R ..., DtZ 1996 230; Homann, Ulrike Die Rechtsbeugungsprozesse gegen ehemalige D D R Richter und Staatsanwälte vor dem Bundesgerichtshof, KritJust. 1996 494; Horstkotte Rechtsbeugung durch Richter und Staatsanwälte in der D D R ..., in: Drobnig (Hrsg.) Die Strafrechtsjustiz der D D R ... (1998) S. 63; Hupe Der Rechtsbeugungsvorsatz (1995); Jähnke Über die Rechtsfolgenlösung des Bundesgerichtshofes beim Heimtückemord, in: Spendel-Festschr. (1992) S. 537; Jähnke Auch Rechtsbeugung kann eine „Frage des Datums" sein, Z R P 1994

t t Nach dem 3. Senat war der Angeklagte jedoch „durch die gleichzeitige Anwendung ihm jeweils vorteilhafterer Vorschriften des DDR-Strafrechts und des jetzt geltenden Strafrechts bei der Festsetzung der Rechtsfolgen nicht beschwert", so daß sich das Revisionsgericht zur Verwerfung des Rechtsmittels gemäß § 349 II StPO berechtigt sah. Wie oben ausdrücklich Horstkotte S. 63, 68 a. E. t t t So treffend Seebode in: Lenckner-Festschr. (1998) S. 585, 594 f; klar besonders auch BGHSt. (5. Sen.) 41 247, 277; leicht mißverständlich BGHSt. (5. Sen.) 40 169, 173/174; (4. Sen.) 272, 276. t t t t Schweder in: Lampe (Hrsg.) Dtsch. Wiedervereinig., II. Bd. (1992) S. 109, 113.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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316; Joly Die Rechtsbeugung des Richters, Diss. Göttingen 1954; Kaiser Verantwortlichkeit von Richtern und Staatsanwälten wegen ihrer Mitwirkung an rechtswidrigen Todesurteilen, NJW 1960 1328; Kohler Über den Begriff der Rechtsbeugung, DJZ 1904 613; Kohler Über die Amtsvergehungen, GA 54 (1907) 16; Kohlhaas Die Rechtsbeugung nach geltendem Recht (§ 336 StGB) und den neueren Entwürfen, Diss. Tübingen 1934; Krause, Hans Richterliche Unabhängigkeit und Rechtsbeugungsvorsatz, NJW 1977 285; Kraut Rechtsbeugung? Die Justiz der DDR auf dem Prüfstand des Rechtsstaates (1997); Krey Fall zu Problemen des rechtfertigenden und entschuldigenden Notstandes (sc. des Richters), Jura 1979 316; Lamprecht Lesarten für Rechtsbeugung, NJW 1994 562; Lehmann, Karl-Heinz Recht muß Recht bleiben, NJ 1996 561; Letzgus Die strafrechtl. Verantwortlichkeit von Richtern, Staatsanwälten und Untersuchungsorganen der ehemaligen DDR wegen Rechtsbeugung, in: Helmrich-Festschr. (1994) S. 72; Limbach Recht und Unrecht in der Justiz der DDR, ZRP 1992 170; Lüderssen Der Staat geht unter - das Unrecht bleibt? (1992); Maiwald Rechtsbeugung im SED-Staat, NJW 1993 1881; Marx Zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Spruchrichters, JZ 1970 248; Maurach Zur Problematik der Rechtsbeugung durch Anwendung sowjetzonalen Rechts, ROW 1958 177; Mohr Die Aufhebung der Todesurteile gegen Dietrich Bonhoeffer und seine Mitstreiter und die Nachkriegsrechtsprechung, NJW 1997 914; Mohrbotter Zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Spruchrichters und Staatsanwalts für den Inhalt der richterlichen Entscheidung, JZ 1969 491; Müller, Ingo Der Vorsatz der Rechtsbeugung, NJW 1980 2390; Müller, Ingo Die Verwendung des Rechtsbeugungstatbestands zu politischen Zwecken, KritJust. 1984 119; Musielak Die Rechtsbeugung (§ 336 StGB), Diss. Köln 1960; Odersky Die Rolle des Strafrechts bei der Bewältigung politischen Unrechts (1992); Oppenheim Die Rechtsbeugungsverbrechen (§§ 336, 343, 344) des Deutschen Reichsstrafgesetzbuches (1886); Pereis Die schrittweise Rechtfertigung der NS-Justiz. Der Huppenkothen-Prozeß, in: NahamowitzlBreuer (Hrsg.), Politik — Verfassung Gesellschaft, Massing-Festg. (1995) S. 51; Pereis Späte Entlegitimierung der NS-Justiz, KritJust. 1996 504; Rasehorn u. Lewald Das Verfahren gegen Rehse und die Problematik des § 336 StGB, NJW 1969 457; Rautenberg/Burges Anfangsverdacht wegen Rechtsbeugung gegen Staatsanwälte und Richter der früheren DDR - ein Beitrag zum Meinungsstand in der Praxis, DtZ 1993 71; Redaktion Kritische Justiz (Hrsg.) Die juristische Aufarbeitung des UnrechtsStaats (1998); Roggemann Die Justiz auf dem Prüfstand der Justiz - Zur Strafbarkeit von DDR-Richtern wegen Rechtsbeugung, in: BJM (Hrsg.) Im Namen des Volkes? Über die Justiz im Staat der SED (1994) S. 285; Roggemann Richterstrafbarkeit und Wechsel der Rechtsordnung, JZ 1994 769; Roggemann Die strafrechtliche Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit am Beispiel der „Mauerschützen"- und der Rechtsbeugungsverfahren, NJ 1997 226; Rottleuthner Die Steuerung der Justiz in der DDR, KritVJZ 1992 237; Rottleuthner (Hrsg.) Steuerung der Justiz in der DDR (1994); Rudolphi Zum Wesen der Rechtsbeugung, ZStW 82 (1970) 610; Sarstedt Fragen zur Rechtsbeugung, in: Heinitz-Festschr. (1972) 427; Scheffler Gedanken zur Rechtsbeugung, NStZ 1996 67; Schefßer Rechtsbeugung oder Verfolgung Unschuldiger? NZV 1996 479; Schlösser Strafrechtliche Verantwortlichkeit ehemaliger Richter an Sondergerichten, NJW 1960 943; Schmidt, Eberhard Politische Rechtsbeugung und Richteranklage, Justiz u. Verfassung, Sonderveröffentl. des ZJA f. d. Br. Z. H. 4 (1948) 55; Schmidt-Speicher Hauptprobleme der Rechtsbeugung (1982); Scholderer Rechtsbeugung im demokratischen Rechtsstaat (1993); Schreiber Probleme der Rechtsbeugung, GA 1972 193; Schroeder Strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Ausübung politischer Strafjustiz in der ehemaligen DDR, in: Lampe (Hrsg.) Deutsche Wiedervereinigung, II. Bd. (1993) S. 109; Schroeder Der Rechtfertigungsgrund der Entscheidung von Rechtssachen, GA 1993 389; Schroeder Ein bedenkliches Richterprivileg, FAZ v. 3. 2. 1995, Nr. 29/S. 12; Schroeder Der Bundesgerichtshof und der Grundsatz „nulla poena sine lege", NJW 1999 89; Schroeder!Graf Geheime Rechtsprechungsanweisungen in der DDR, ROW 1987 291; Schuller Zum Problem der Rechtsbeugung durch DDR-Gerichte, Dtschl. Arch. 1994 1255; Schulz, Lorenz Rechtsbeugung und Mißbrauch staatlicher Macht. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Rechtsbeugung unter dem SED-Regime, StV 1995 206; Seebode Rechtsblindheit und bedingter Vorsatz bei der Rechtsbeugung, JuS 1969 204; Seebode Das Verbrechen der Rechtsbeugung (1969 = Diss. Würzburg 1968); Seebode Versteckte Strafrechtsreform - geringere Richterverantwortlichkeit? ZRP 1973 239; Seebode Rechtsbeugung und Rechtsbruch, JR 1994 1; Seebode Freiheit und Gebundenheit des Richters, Jura

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1997 418; Seebode DDR-Justiz vor Gericht, in: Lenckner-Festschr. (1998) 585; Sieveking Der Täterkreis bei der Rechtsbeugung, Diss. München 1964; Sowada Zur Strafbarkeit wegen Rechtsbeugung bei angemaßter richterlicher Zuständigkeit, GA 1998 177; Spendel Zur Problematik der Rechtsbeugung, in: Radbruch-Gedächtnisschr. (1968) S. 312; Spendel Justizmord durch Rechtsbeugung, NJW 1971 537; Spendel Zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Richters. Die Vorsatzform bei der Rechtsbeugung, in: Heinitz-Festschr. (1972) 445; Spendel Richter und Rechtsbeugung, in: Karl Peters-Festschr. (1974) 163; Spendel Justiz und NS-Verbrechen. Die „Standgerichtsverfahren" gegen Admiral Canaris u. a. in der Nachkriegsrechtsprechung, in: Klug-Festschr. (1983) II. Bd., S. 375; Spendel Rechtsbeugung durch Rechtsprechung (1984); Spendel Unrechtsurteile der NS-Zeit, in: Jescheck-Festschr., 1. HBd. (1985) 197; Spendel Rechtsbeugung im Jugendstrafverfahren, JR 1985 485; Spendel Mord durch ein „Standgericht" ... JuS 1988 856; Spendel Der Bundesgerichtshof zur Rechtsbeugung unter dem SED-Regime, JR 1994 221 = Ztschr. „MUT" 1994 20; Spendel Rechtsbeugung und Justiz insbesondere unter dem SED-Regime, JZ 1995 375; Spendel Rechtsbeugung und BGH - eine Kritik, NJW 1996 809; Spendel DDR-Unrechtsurteile in der neueren BGH-Judikatur - eine Bilanz, JR 1996 177; Spendel Zur Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen, ZRP 1997 41; Spendel Freispruch für die NS-Justiz? RuP 1997 229; Spendel Unzulässiger richterlicher Eingriff in eine Haftsache, JZ 1998 85; Spendel Der Fall Robert Havemann - Beispiel einer Justizfarce, JR 1999 221; Stahnke Rechtsbeugung, §336 RStGB, Diss. Würzburg 1924; Stanglow Rechtsbeugung in der DDR? JuS 1995 971; Steffen Richterprivileg bei bedingtem Vorsatz? DRiZ 1969 45; Swarzenski Fahrlässige Rechtsbeugung und fahrlässig falsche Strafverfolgung, Die Justiz IV (1928/29) 341; Trepper Richterbestechung (§334 StGB) und Rechtsbeugung (§336 StGB) unter Berücksichtigung auch der Strafrechtsreform, Diss. Erlangen 1914; v. Ullmann Rechtsbeugung (§ 336 RStrGB), VDBIX. Bd. (1906) 375 ff; Volk Rechtsbeugung durch Verfahrensverstoß, NStZ 1997 412; Vormbaum Probleme der Strafrechtsanwendung im vereinigten Deutschland, StV 1991 176; Vormbaum Zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit von DDR-Richtern wegen Rechtsbeugung, NJ 1993 212; Wacker Die Rechtsbeugung, Diss. Kiel 1931; Wassermann DDR-Richter als Instrument des SED-Regimes, DRiZ 1991 438; Wassermann Zur Anwendung der sogenannten Radbruchschen Formel auf Unrechtsurteile der DDR-Justiz, NJW 1992 878; Wassermann Die strafrechtliche Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit, RuP 1992 121; Wassermann Unrecht durch DDR-Rechtsprechung, in: Spendel-Festschr. (1992) 629; Wassermann Rechtsblindheit? - Müßten Roland Freisler und Hilde Benjamin straffrei bleiben? NJW 1995 2965; Wassermann Wie Unrecht geschont wird. Zum Umgang mit der SED-Justiz, RuP 1996 132; Wassermann Justizterror - ungeahndet, Dtschl. Arch. 1998 938; Wassermann Nachsicht und Milde - Vom Umgang mit dem Justizunrecht des SED-Regimes, in: Jürgen WeberlPiazolo (Hrsg.) Justiz im Zwielicht (1998) S. 273; Wassermann System- und Exzeßtäter, in: KaiserFestschr. (1998) S. 1405; Weber, Klaus Die Verfolgung des SED-Unrechts in den neuen Ländern, GA 1993 195, 210; Werkentin Todesurteile in der DDR, Dtschl. Arch. 1998 179; Wessel NS-Justizverbrechen und Nachkriegsrechtsprechung, Diss. Würzburg 1998; Wolf, Ernst Rechtsbeugung durch DDR-Richter, NJW 1994 1390; Wünsch Richterprivileg - Verteidigerprivileg, StV 1997 45.

Allgemein und mit Fallmaterial Boberach (Hrsg.) Richterbriefe, Dokumente zur Beeinflussung der deutschen Rechtsprechung 1942-1944 (1975); Bracher 40 Jahre Diktatur (SED-Unrecht) - Herausforderung an den Rechtsstaat, RuP 1991 137; Brentzel Die Machtfrau. Hilde Benjamin 1902-1989 (1997); Buchheit Richter in roter Robe. Freisler, Präsident des Volksgerichtshofs (1968); BM d. Just. (Hrsg.) Im Namen des Volkes? Über die Justiz im Staat der SED. Katalog zur Ausstellung des Bundesministeriums der Justiz (1994); Denzel Die Ermittlungsverfahren gegen Richter und Staatsanwälte am Volksgerichtshof seit 1979, KritJust. 1991 31; Edinger Der Volksgerichtshof. Ein Scheingericht, DRiZ 1995 182; Eisert Die Waldheimer Prozesse (1993); Fricke Politik und Justiz in der DDR (2. Aufl. 1990); Fricke Das justitielle Unrecht der Waldheimer Prozesse, NJ 1991 209; Fricke Das Zusammenspiel von Politbürokratie, Staatssicherheit, Generalstaatsanwalt und Oberstem Gericht der DDR, RuP 1993 135; Friedrich, Jörg Freispruch für die NaziJustiz. Die Urteile gegen NS-Richter seit 1948. Eine Dokumentation (2. Aufl. 1998); Fröhlich Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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Die Herausforderung des Einzelnen. Geschichten über Widerstand und Verfolgung, VI. Bd. der Reihe „Bayern in der NS-Zeit" (1983); Gribbohm Der Volksgerichtshof, JuS 1969 55, 109; Gribbohm Nationalsozialismus und Strafrechtspraxis - Versuch einer Bilanz, NJW 1988 2842; Gritschneder Bewährungsfrist für den Terroristen Adolf H. Der Hitler-Putsch und die bayerische Justiz (1990) (Bespr. Spendet JZ 1991 660); Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933-1940 (1988) (Bespr. Spendel „Universitas" 1990 798); Güstrow Tödlicher Alltag, Strafverteidiger im Dritten Reich (1981); Hillenkamp Offene oder verdeckte Amnestie - über Wege strafrechtlicher Vergangenheitsbewältigung, JZ 1996 179; Hillermeier „Im Namen des Deutschen Volkes!" Todesurteile des Volksgerichtshofes (1980); v. Hippel, Fritz Der Richter im Dritten Reich (1959) in: ders. Ideologie und Wahrheit in der Jurisprudenz (1973) S. 255; JahntzlKähne Der Volksgerichtshof (3. Aufl. 1992); Jasper u. a. Justiz und Nationalsozialismus (1985); Just-Dahlmannl Helmut Just Die Gehilfen. NS-Verbrechen und die Justiz nach 1945 (1988) (Bespr. Spendel JZ 1988 1117); Kempner, Benedicta Maria Priester vor Hitlers Tribunalen (1966); Kirchheimer Politische Justiz (1981); Koch, Hansjoachim Volksgerichtshof. Politische Justiz im 3. Reich (1988) (Bespr. Spendel Z N R 1997 337); Limbach Vergangenheitsbewältigung durch die Justiz, DtZ 1993 66; Limbach Strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Ausübung politischer Strafjustiz in der ehemaligen D D R , in: Lampe (Hrsg.) Deutsche Wiedervereinigung, II. Bd. (1993) S. 99; MoritzlNoam Justiz und Judenverfolgung, II. Bd.: NS-Verbrechen vor Gericht 19451955 (1978); NoamIKropat Justiz und Judenverfolgung, I. Bd.: Juden vor Gericht 1933-1945 (2. Aufl. 1986); Otto, Wilfriede Die „Waldheimer Prozesse" — altes Erbe und neue Sichten, NJ 1991 355; Rasehorn Der Richter im NS-Staat und die Anpassungstradition der Justiz, Frankfurter Hefte 1979 34; Robinson Justiz als politische Verfolgung. Die Rechtsprechung in „Rasseschandefallen" beim Landgericht Hamburg 1936-1943 (1977); Schaefgen Strafverfolgung von Regierungskriminalität der D D R - Probleme, Ergebnisse, Perspektiven, RuP 1994 150; Schaefgen Vergangenheitsbewältigung durch die Justiz (1996); Schimmler Recht ohne Gerechtigkeit. Zur Tätigkeit der Berliner Sondergerichte im Nationalsozialismus (1984), (Bespr. Spendel StV 1986 135); Schorn Der Richter im Dritten Reich (1959); Schroeder Geschichtsbewältigung durch Strafrecht? D R i Z 1996 81; Schütz Justiz im „Dritten Reich". Dokumentation aus dem Bezirk des Oberlandesgerichts Bamberg (1984); Schütz Nachlese zu einem Würzburger Strafverfahren der NS-Zeit, in: Spendel-Festschr. (1992) 173; Schuller Geschichte und Struktur des politischen Strafrechts der D D R bis 1968 (1980); Spendel Rechtspositivismus und Strafjustiz nach 1945, JZ 1987 581 = „Universitas" 1987 536; Staff Ilse Justiz im Dritten Reich (2. Aufl. 1979); Wagner, Walter Der Volksgerichtshof im nationalsozialistischen Staat (1974); Wassermann Auch die Justiz kann aus der Geschichte nicht aussteigen (1990), (Bespr. Spendel JZ 1991 660); Wassermann Gestörtes Gleichgewicht (1995); Weber, Jürgen/Piazolo (Hrsg.) Eine Diktatur vor Gericht. Aufarbeitung von SED-Unrecht durch die Justiz (1995); Weber, Jürgen! Piazolo (Hrsg.) Justiz im Zwielicht (1998); WeinkaufßAlbrecht Wagner Die deutsche Justiz und der Nationalsozialismus (1968); Werkentin Gelenkte Rechtsprechung - Zur Strafjustiz in den frühen Jahren der D D R , NJ 1991 479; Werkentin Die Waldheimer Prozesse der Jahre 1950/52, in: DBT (Hrsg.) Materialien der Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland", IV. Bd. (1995), S. 489; Werkentin Damit das Leid der Opfer nicht sinnlos war ... RuP 1996 139; Witte „Als Richter politisch nicht tragbar." Ehemalige Richter berichten über ihren Fall, NJ 1990 145.

Entstehungsgeschichte Die Vorschrift, die eine lange und wechselvolle Geschichte hat,* geht über das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund von 1870 auf das Preuß. StGB von 1851 zurück; nach dessen § 341 wurde „mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren ein Beamter bestraft", „welcher bei der Leitung oder Entscheidung von Rechtssachen vorsätzlich, zur Begünstigung oder Benachteiligung einer Partei, sich einer Ungerechtigkeit schuldig macht". * Dazu Schmidt-Speicher (7)

S. 14ff, 51; Holzhauer in H R G III. Bd. 1984, S. 271.

Günter Spendel

§339

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Neu gefaßt ist die Bestimmung durch Art. 19 Nr. 188 EGStGB vom 2. 3. 1974 (BGBl. I 469 ff, 478), nachdem schon allgemein die Zuchthausstrafe durch die einheitliche Freiheitsstrafe auf Grund des 1. StrRefG vom 25. 6. 1969 ersetzt worden war. Als Täter wird jetzt, neben dem bisher schon aufgeführten Schiedsrichter, anstelle des früheren „Beamten" ein „Richter" oder „anderer Amtsträger" genannt. Weiter hat der Gesetzgeber das Wort „vorsätzlich" entgegen Art. 18 Nr. 172 des Entwurfs eines EGStGB vom 4. 4. 1972 (BT-Drucks. 6/3250 S. 30) nicht durch die Merkmale „absichtlich oder wissentlich" ersetzt, sondern gestrichen, um damit klarzustellen (s. § 15 StGB), daß bedingter Vorsatz zur Strafbarkeit der Rechtsbeugung ausreicht (BT-Drucks. 7/1261, S. 22; BT, SondA f.d. StrRef., Prot. 7/1062, 1153 und dazu Rdn. 77). Mehr als durch die Gesetzgebung ist die Strafnorm durch die Rechtsprechung umgewandelt worden, da das Bestreben der Gerichte nach 1945 dahin ging, § 336 a. Nr. StGB möglichst einschränkend „auszulegen", so daß er weitgehend unanwendbar wurde. Die gesetzliche Klarstellung zum Fomizbegriff war 1974 notwendig geworden, weil vor allem der BGH den Rechtsbeugungsvorsatz unbegründet auf den direkten eingeengt hatte (s. dazu Rdn. 77 ff), was mit zur Nichtverfolgung der NSJustizverbrechen beigetragen hat, wie BGHSt. 41 317, 339/340 jetzt selbstkritisch eingeräumt hat. Nachdem der höchstrichterlichen Judikatur die unzulässige Einschränkung des subjektiven Tatbestandes verbaut ist, hat sie aber nunmehr seit 1984 (BGHSt. 32 357, 363/364) schrittweise den objektiven Rechtsbeugungstatbestand immer mehr restriktiv ausgelegt und schließlich bis zur Gesetzwidrigkeit umgedeutet, s. BGHSt. 38 381, 383: Rechtsbeugung nur noch der .sc/z»verwiegende „Rechtsbruch". Diese Rechtsprechung hat dann seit 1993 (BGHSt. 40 30, 40 ff) bei der Aburteilung der DDR-Justizverbrechen zu einer weiteren Begrenzung der objektiven Tatmerkmale geführt, indem die für § 336 a. Nr. StGB vorgenommene Einschränkung für § 244 DDR-StGB dahin „konkretisiert" (BGHSt. 40 169, 178) und weiter getrieben worden ist, daß die Tatbestandshandlung „gesetzwidrige Entscheidung" auf „Willkürakte" i. S. „offensichtlich schwerer Menschenrechtsverletzungen" selbst willkürlich eingeengt wird (BGHSt. 40 30, 41 ff; 169, 181; 41 247, 253 a. E.; 43 183, 190; BGH NStZ-RR 1998 172). Hierbei sollen als Strafbarkeitsvoraussetzungen sogar „Motive" berücksichtigt werden, von denen auch im DDR-Strafgesetz überhaupt keine Rede ist, s. näher Rdn. 54b. Eine Reform der Rechtsbeugungsvorschrift durch den Gesetzgeber, wie sie schon einmal 1974 hinsichtlich des subjektiven Tatbestandes erfolgte, erscheint daher diesmal zur Präzisierung des objektiven Tatbestandes geboten, s. dazu BemmannlSeebode/Spendel in ZRP 1997 307. Neu numeriert (§ 339 statt § 336 StGB) ist die Vorschrift durch Art. 1 Nr. 13 des Ges. zur Bekämpfung der Korruption vom 13. 8. 1997 (BGBl. I S. 2038, 2040). Übersicht Rdn. I. Allgemeine Grundlagen 1 1. Begriff und Bedeutung 1 2. Rechtsgut und Rechtsgrund 5 3. Rechtsbeugung und Rechtsprechung 9 II. Der objektive Tatbestand 13 1. Der later der Rechtsbeugung . . . . 14 a) Der Richter 14 b) Anderer Amtsträger 16 c) Der Schiedsrichter 24

Rdn. 2. Die Täterfunktion bei der Rechtsbeugung 26 a) Die zu leitende oder zu entscheidende Rechtssache 27 b) Die Leitung oder Entscheidung der Rechtssache 32 3. Die Tathandlung der Rechtsbeugung 36 a) Begriff der Rechtsbeugung als Handlung 37

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

4. Der Erfolg der Rechtsbeugung, a) Die begünstigte oder benac ligte Partei tei III. Das Unrecht IV. Der subjektive Tatbestand

Rdn. . 48 . 55 . 66 .

67

. . .

68 71 76

1. Der Tatvorsatz a) Die Vorsatzform b) Der Vorsatzinhalt 2. Das Unrechtsbewußtsein V. Die Schuld VI. VII. Täterschaft und Teilnahme VIII. IX.

§339 Rdn. 77 77 83 95 101 114

Stichwortverzeichnis Zahlen = Randnummern, Hauptstellen halbfett Abgeordneter 23 a ff Absetzung des Beisitzers 131 Abstimmungsregeln, Verletzung der - 44 f, 54 d, 106, 109f Allgemeinheit 7 Alternativität, Grundsatz der — Vorb. S. 1·, 3 Amtsdelikt, Rechtsbeugung teilweise echtes - 4 Amtsgerichtsdirektor, Eingriff eines —s in Haftsache 26 Amtsmißbrauch 6 Amtsrichter 44 Amtsträger 4, 6 f, 16 ff, 23 e Angeklagter 67 Angriff auf die Partei 121 auf die Rechtspflege 7 f, 122 f Ankläger als Partei 67 als Täter 12 a ff, 19, 30,44 a. E„ 57 a. E., 59,118 Anklageerhebung als Rechtsbeugung 118 Anmaßung fremder Zuständigkeit 26 Anschein der Rechtlichkeit 53 b, 54 c Anstiftung zur Rechtsbeugung 117 f Antragsteller als Partei 67 Arbeitsgerichtsbarkeit 28 „Audiatur et altera pars" 49 Aufgebotsverfahren, Rechtsbeugung im — 60 Aufkläningspflicht, richterliche - 58, 74 Aufwertung, Entscheidungen zur - 52 Ausdehnung des Tatbestandes S. 7; 53 b ff Auslegung des Gesetzes Vorb. S. 7f, 54afT des § 244 DDR-StGB 53 b Auslegungsmethoden 54 b Aussagenerpressung und Rechtsbeugung 122 (9)

Ausschaltung des politischen Gegners oder einer sozialen Gruppe 54 b Beamter 16, 105 Bedeutung des § 336 a. Nr., § 339 n. Nr. 3 fT, 36 Bedeutungskenntnis 84 ff Begünstigung einer Partei 66 ff Behörde 23 c Beihilfe zum Massenmord 65 zur Rechtsbeugung 117, 127 Beisitzer, richterlicher - 14, 33, 58, 92, 109 f, 115 f, 127, 131 Belehrung, falsche über Zeugnisverweigerungsrecht 67 Benachteiligung einer Partei 66 ff, 72, 96 f, 106 f Beratungsgeheimnis, richterliches — 111 Berufsrichter, s. Richter Bestechlichkeit und Bestechung 2, 126 Beteiligter S. 1; 67 Betroffener 23 e Beugung des Rechts, s. Rechtsbeugung Beweisfragen 55 ff, 67, 72, 74 f, 90, 94, 100 Beweisrecht 74 Beweiswürdigung 57 Bibel und Rechtsbeugung 2 Bindungswirkung von Gerichtsentscheidungen 49 „Blutschutz"-Gesetz 20, 85, 126 „Boykotthetze" in der D D R 50, 64 Bußgeldbescheid 20 a „Clausula rebus sie stantibus" 52 Conditio-sine-qua-non-Gedanke 65 Fußn. 84, 69 DDR-Justiz Vorb. S. Iff Delikt der Rechtsbeugung 4, 9, 13, 36, 41, 103

Günter Spendel

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Demokratischer Staat 7 Dienststrafverfahren 28, 62 a Disziplinarstrafgewalt, Inhaber der - 21, 62 Doppelbedeutung des Wortes „Rechtsbeugung" 36, 47 Dritter im parlamentarischen Untersuchungsverfahren 23 a, c, e Ehrengerichtsbarkeit 14 Eigenhändiges Delikt, Rechtsbeugung kein — 114 f Eindeutigkeit der Rechtsverletzung 41, 80, 91 Einschränkung des Tatbestandes 53 b Einwilligung 73 Elementarer Rechtsverstoß 54 Entschädigungspflicht des Staates 46, 59, 108 Entscheidung einer Rechtssache 26, 32, 35 Entscheidungsfreiheit, richterliche - 15 Entschuldigungsgrund für Rechtsbeugung 102, 104f Entstehungsgeschichte S. 7; 1 f Erfolg der Rechtsbeugung 66 ff Erfolgsdelikt 41 „Erlaubnistatbestandsirrtum" 96 ErmessensmiBbrauch 55, 63 ff Ermittlungsverfahren als Rechtssache 19, 30, 58 f, 114, 118 Exekutive 7, 23 b Fälle der Rechtsbeugung 11, 44 f, 57 ff, 62 ff Fahrlässige Rechtsbeugung 63, 76 Tötung durch Todesurteil 129 f, 131 Fehlurteile 6, 46, 78, 90, 108 ff Finanzbeamter 22 Finanzgerichtsbarkeit 28 Freiheitsberaubung durch Rechtsbeugung 127, 129f Freiheitsstrafe, s. Strafe Freispruch eines Schuldigen 46, 56, 103 Freiwillige Gerichtsbarkeit 28 Funktion des Täters nach § 339, 7, 10 Fußn. 17, 16, 26 Gehör, Nichtgewährung rechtlichen - s 45 Gerechtigkeitsidee Vorb. S. 2; 49, 62 b Gerichtsentscheidung, bindende - 49 Gesetz Auslegung des - e s 53 a ff, 54 c ff Bindung an das - 7 - und Recht 49 Gesetzesumdeutung, s. Entstehungsgeschichte S. 7 f

Gesetzeswortlaut 54 b Gesetzgeber 7 Gesetzliches Unrecht 52, 53 b Gesetzwidrige Entscheidung Vorb. S. 1; 53 b Gesinnungsstrafe 37 Gewalt, öffentliche - 23 c Gewaltenteilung 7, 23 b Gewissenlosigkeit des Rechtsanwenders 5 a. E. Gewohnheitsrecht 49 Goldene Regel als Rechtsprinzip 49 Grundfunktionen des (Straf)Richters 55 Grundsatz des „Audiatur et altera pars" 49 der „Goldenen Regel" 49 des „In dubio pro reo" 49, 90, 96 des „Nullum crimen, nulla poena sine lege" S. 3; ,52 des Verbots des „Venire contra factum proprium" 49 der Verhältnismäßigkeit 49, 57, 64 f Güter- und Interessenabwägung 62 b Haftbefehl 35, 108 Haftbefehlsverfahren, Eingriff in ein - 26 Haftentschädigung 59, 108 Haftungsbeschränkung, strafrechtliche - 129, 131 Handelsrichter 14 „Havemann-Fall" 54 b a.E. Hilfsorgan, parlamentar. Untersuchungsausschuß als - der Volksvertretung 23 b „Huppenkothen-Fall" 11, 12a-b Indemnität 23 e „In dubio pro reo" 49, 90, 96 Inkongruenz von objektiver und subjektiver Tatseite 112 Interessenabwägung 62 b, 72 ff Irrtum Bedeutungs- 86 f Subsumtions- 87, 100 Tatbestands- 85, 96 Verbots- 99 a ff Judikative 7, 23 b Jugendstrafverfahren, Rechtsbeugung im - 44 geg. Ε Justizirrtum 46, 90 Justizmord durch Rechtsbeugung 51, 55, 57, 60, 64, 93 Justizprivileg, unberechtigtes - 79 ff Justizverbrechen 3, 11, 57 ff, 63 f Justizverweigerung 54 Justizverzögerung 54 „Katzenberger-Fall" 15, 29, 51, 55, 57, 60, 64 Kollegialgericht 34, 108 f, 115, 127

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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KoUegialrichter, s. Beisitzer Konkurrenzen 122 ff Kostenfestsetzungsrerfahren 18, 31 Kriegsgerichts-Fälle 11, 58, 64, 85, 98

Öffentliche Gewalt, s. Gewalt Ordnungswidrigkeitenverfahren 20, 31, 59, 65, 85, 94 a. E„ 125

Laienrichter 14, 23 d, 25, 34, 44, 94, 107 Landesstrafgesetzbücher 1 Lastenausgleichsverfahren 31 Legislative 7 Leitung einer Rechtssache 32 ff, 107

Parlamentarischer Untersuchungsausschuß 23 a ff Partei, politische - 15, 24 - als Tatbestandsmerkmal 67 - als Tatopfer 120 Partei(schieds)gerichte 24 Perversion des Rechts 5f, 52, 71 Pflichtgedanke 6, 39 Pflichtwidrigkeit bei der Rechtsanwendung 5, 65 Pogrome gegen Juden 52 Polizeibeamter als Täter 20 PreuBisches StGB von 1851 1 Prüfungsrecht, richterliches - 52

„Maueischützen-Fall" 52 Menschenrechtsverletzung 54 b Milderes Strafgesetz Vorb. S. 1, 3 Mißverhältnis zwischen Tat und Strafe 64 Γ Mittäterschaft, Rechtsbeugung in - 116 Mittelbare Täterschaft, Rechtsbeugung in — 115 Mord, „nackter" durch Schein- oder Nichturteil 131 Nachteil einer Partei, s. Benachteiligung Naturrecht 49 ff, 53 Nebenfolge einer Verurteilung nach § 339 119 Nebenintervenient im Zivilprozeß 67, 110 Nebenkläger im Strafprozeß 67 Nichtaufklärung des Sachverhalts 57 f Nichtbelehrung der Laienrichter 34, 44, 58, 106 Nichtgewährung des rechtlichen Gehörs 45 des letzten Wortes 45 Nichtiges Urteil 3, 131 f Nichturteil 3, 12 b, 131 f Normatives Tatbestandsmerkmal, Recht als - 48 ff, 84 Nothilfe nicht durch Rechtsbeugung 73 Notstand, entschuldigender 102 ff rechtfertigender 35, 72, 75, 96 Notwehr und Rechtsbeugung 73 gegen Vollzug eines Unrechtsurteils 46, 120 f NS-Justizverbrechen 3, 11, 44, 57 ff, 63 ff, 115, 131 f NS-Sondergerichte 15 NS-Volksgerichtshof 15, 37, 92 f, 100 „Nürnberger Gesetze" 44 „Nullum crimen, nulla poena sine lege" S. 2 f; Rdn. 52 Objektive Theorie 37, 41 f, 112 Öffentlich als Tatbestandsmerkmal 54 c, 60 (1. Fall) (11)

Qualifizierte Mehrheit bei Abstimmung 54 a Qualifizierung von Handlungen, abwegige - 60 „Radbruchsche Formel" 49 „Rassenschande"-Urteile 44, 55, 57, 60, 75, 109 Recht, Anwendung des - s 2, 41, 55 ff, 62 ff Auslegung des — s 54 c Begriff des - s 4 9 f f Formen des — s 49 Gesetzes- 49 Gewohnheits- 49 N a t u r - 53 a R i c h t e r - 49 - als Tatbestandsmerkmal 48 ff, 84 übergesetzliches - 49 ff V e r n u n f t - 53 a Vertrags- 49 Rechtfertigung einer Rechtsbeugung 35, 71 ff Rechtsbeugung, Begriff der - 1 ff, 9, 36, 54 a Geschichte der — 1 f u. „Entstehungsgeschichte" S. 7f - als Handlung 5, 26, 36 ff, 40, 45, 54 ff - bei Tatsachenfeststellung 56 f - bei Sachverhaltssubsumtion 58 ff - bei Strafzumessung 63 ff - durch Unterlassen 33, 54 - als Verbrechensbezeichnung 36, 47 Rechtsbeugungstheorie, gemischte - 38 ff objektive - 37, 41 ff, 46 f subjektive - 37 Rechtsblindheit 93, 99 b f Rechtsbruch, schwerwiegender „Entstehungsgeschichte" S. 8, 54 a Rechtsfolgen der Rechtsbeugung 62, 119 ff

Günter Spendel

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Rechtsgeschichte, s. „Entstehungsgeschichte" und 1 f Rechtsgewährung 7 Rechtsgrund der Vorschrift 5 Rechtsgut 5 ff, 73, 102, 124 ff Rechtspflege 7 Rechtspfleger als Täter 17 Rechtsprechung 5, 7, 9ff, 78, 124ff Rechtssache, Begriff der - 27 ff Entscheidung einer - 32 ff, 35, 41 Leitung einer - 32 ff, 33 Rechtssicherheit Vorb. S. 3; 62 b Rechtsüberzeugung 6 Rechtswidrigkeit, s. Unrecht 71 ff Reform der Vorschrift,

Strafe, Freiheits- 119 mildere - Vorb. S. 1, 3 Strafgrund 6, 25 Strafvereitelung im Amt 125 „Strafvorschlag" eines ltd. StA 118 Strafzumessung als Rechtsbeugung 62 ff Stromzahlungs-Boykott 61 f Subsumtionsirrtum, s. Irrtum

s. „Entstehungsgeschichte" a. E. S. 8 „Rehse-Fall" 3, 15, 63 Fn. 82, 92, 99 b, 127 Richter, B e r u f s - 14, 106 beisitzender —, s. Beisitzer ehrenamtlicher — 14 Kollegial-, s. dort L a i e n - , s. dort Richterprivileg, unberechtigtes - 79 ff, 82 Rücktritt vom Rechtsbeugungsversuch 106 Rückwirkungsverbot und SED-Justizunrecht Vorb. S. 2 f Sachleitung im Prozeß 32 Sachverhaltsverfälschung 56 f Sachverständiger 67 Schandgesetze Vorb. S. 3 Scheinurteil 131 Schiedsgerichte 24 — der politischen Parteien 24 - der Verwaltungsbehörden 24 Schiedskommissionen 24 Schiedsrichter 4, 6, 24 Schöffe, s. Laienrichter Schuld 47, 95, 101 ff SED-Justizverbrechen 3, 12 c, 54 b, 60, 64 Soldat nicht Amtsträger 16 und Fn. 24 Sonderdelikt, Rechtsbeugung echtes - 4, 103 Sondergerichts-Urteile des NS-Regimes 15, 57, 60 Fn. 82 Sperrwirkung des § 339 StGB 129 des § 244 DDR-StGB 129 Staatsanwalt als „anderer Amtsträger" 19, 44, 59, 100, 108, 114 als Sitzungsvertreter 118 Standesdelikt, Rechtsbeugung das - des Richters 9, 126 Standgerichts-Fälle 11 ff, 58, 97, 115, 127, 131 f Steuerveranlagungsverfahren 22 Strafaussetzung zur Bewährung Vorb. S. 3

Täter 14 ff I r r t u m s - 99 ff Überzeugungs- 99 ff, 100 Täterfunktion 26 ff Täterposition 16 ff, 26 Täterschaft 114 ff, 127 M i t - 116 mittelbare - 115, 128 Tatbestand, objektiver - 13, 46 f, 109 subjektiver - 76 ff, 95 f Tatbestandsirrtum, s. Irrtum Tathandlung 5, 26, 36 ff Tatsachenfeststellung 23 b, e, 55 ff Tatsachenkenntnis 84 ff Tatsachenverfälschung 55, 57 Teilnahme 117 f Anstiftung 117 f Beihilfe 118 Todesurteile, rechtswidrige des NS-Regimes 11 f, 37, 55, 60 ff, 131 des SED-Regimes 64 „Türken-Fall" 62 a und b Übergesetzliches Recht 49 ff Übermaß im Strafen 64 f Überzeugung, richterliche - 46 Überzeugungstäter, Richter als - 87, 99 f Unabhängigkeit, richterliche - 10, 15, 27, 61, 79, 129 Ungerechtigkeit als Rechtsbeugung 2, 33 Unrecht, gesetzliches - 52, 53 b Unrechtsbewußtsein 95 ff, 99 a ff „Unrechtskontinuität" Vorb. S. 2 Unrechtsurteile 3, 11, 51, 56 f, 64, 93, 98, 115, 131 f Unschuldiger, Verurteilung eines - e n 46, 69 Unterlassen, Rechtsbeugung durch - 33, 54 Untersuchungsausschuß, parlamentarischer - 23 a ff Untersuchungshaft 26, 35, 59 (2. Fall) Untreue, Vergleich mit Rechtsbeugung 6 Verurteilung wegen „versuchter" - 44 a. E.

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Rechtsbeugung

§339

UnverhältnismäBigkeit, Verbot der - im Strafen 49, 64 f Unvertretbarkeit einer Gesetzesauslegung 41, 43 Urkundsbeamter 18 Urteilsberatiing im Kollegialgericht 109ff, 115,131

Vorsatz, bedingter - 77 ff, 89 ff direkter - 84 ff Vorteil einer Partei, s. auch Begünstigung 66 ff Vorverfahren 35

„Venire contra factum proprium", Verbot des - 49 Verantwortlichkeit, richterliche - 10 f, 78 Verantwortungsfreiheit, richterliche - 15 Verbotsirrtum, s. Irrtum Verfahrensrecht, Verstoß gegen - 35, 58 ff, 75, 92, 97, 107, 114, 129, 131 Verfolgung Unschuldiger 123 Vergleichbarkeit von § 339 (§ 336 a. Nr.) und § 244 DDR-StGB Vorb. S. l f Verjährungsvorschriften, Nichtbeachtung der - 59 Versagen der Nachkriegsjustiz 11 Versuch der Rechtsbeugung 106 ff, 109 Vertragsrecht, s. Recht Vertretbarkeit der Rechtsanwendung 41, 43 ff, 80 Verwaltungsbeamter 20 Verwaltungsgerichtsbarkeit 20 Verwarnungsgeld 20 b Vollendung der Rechtsbeugung 106 ff, 108 ff Vollstreckung von Unrechtsurteilen 120 f, 124 gegen Unschuldige 124 Vorfuhrungsbefehl 3, 55 aA

Wahrheitsfindung im Strafprozeß 46, 56 „Waldheimer (Strafprozesse" Vorb. S. 3; Rdn. 3 Weisungsfreiheit, richterliche - 10, 15 Wesen der Rechtsbeugung 5, 9, 39 Wetzlarer Aufgebots-Fall 29, 44, 60, 87 f, 99 Widerspruch in der BGH-Judikatur zum DDR-Justizunrecht 54 b IT Wiederaufnahmeverfahren 121 Willkürakte, s. „Entstehungsgeschichte" S. 8; 54 b Wissentlichkeit Vorb. S. 1; 77 Fußn. 102 Wort, letztes - , s. Nichtgewährung Wortlaut des Gesetzes s. „Entstehungsgeschichte" und 54 b Zeuge 23 e, 67 Zeugnisverweigerungsrecht, Falschbelehrung über das - 67 Ziel des § 339 (§ 336 a. Nr.) 7 Zivilgerichtsbarkeit 28, 30 ZivilprozeB 46, 57, 60, 90, 106 Zweierlei Recht 54 d Zweifel bei der Urteilsbildung 41 ff, 46, 90ff Zwischenstreit i. S. d. ZPO 67 Zwischenverfahren i. S. d. StPO 35

I. Allgemeine Grundlagen 1. Begriff und Bedeutung Der Begriff „Rechtsbeugung" als Bezeichnung für eine Straftat oder Delikts- 1 gruppe findet sich zuerst in den Landesstrafgesetzbüchern z. B. von Württemberg (1839) für die Art. 437 ff, Braunschweig (1840) für die §§ 279 und 280 und Hannover (1840) für Art. 354.1 Vorbild für den heutigen § 339 StGB war § 314 des Preuß. StGB von 1851, der noch anstelle der Formel „Beugung des Rechts" das Wort „Ungerechtigkeit" gebrauchte; eine inhaltliche Änderung war mit der anderen Fassung nicht bezweckt. 2 Die Redewendung „das Recht beugen" als Ausdruck für eine Tätigkeit, für „Un- 2 recht tun" oder „eine Ungerechtigkeit begehen", ist viel älter und läßt sich nach einem Hinweise Bindings (Lehrb. II 2 S. 552 Anm. 1) bis auf die Zeit Luthers zurückverfolgen; sie findet sich in der Dichtung in Schillers „Wilhelm Tell" (II. Aufz., 2. Sz.). In der Sache hat man den Prototyp der Rechtsbeugung, die unrichtige oder

' Zur Geschichte s. besonders Oppenheim S. 109 ff, 118ff; Wacker S. Iff, 8; ferner Trepper S. Iff; Häupier S. 3; jetzt Schmidt-Speicher S. 14ff. (13)

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Ebenso schon Oppenheim S. 35; heute Bemmann GA 1969 65; Seebode Das Verbrechen der Rechtsbeugung S. 15.

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ungerechte Rechtsanwendung des Richters im Urteil, seit den Anfängen der Rechtsentwicklung f ü r besonders verurteilenswert gehalten und oft zusammen mit der Bestechlichkeit gesehen. Bereits die Bibel gebietet allgemein: „ D u sollst das Recht nicht beugen und sollst auch keine Person ansehen, noch Geschenke nehmen; denn die Geschenke machen die Weisen blind und verkehren die Sache der Gerechten" (5. Buch Moses, Kap. 16, Vers 19), und sie urteilt: „Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe beugt!" (5. Buch Moses, Kap. 27, Vers 19). 3

D a ß die Rechtsbeugung ein sehr selten begangenes Delikt sei, wird oft behauptet, 3 ist aber leider eine schon nicht mehr fromme Selbsttäuschung; richtig ist, daß sie nur selten strafrechtlich verfolgt und noch seltener rechtskräftig verurteilt wird. Das zeigen einmal die Justizverbrechen unter den außergewöhnlichen Verhältnissen totalitärer Staatssysteme wie die rechtswidrigen Verfahren und Entscheidungen unter dem NS- und SED-Regime; zu dem ersteren s. z. B. B G H M D R 1952 693; N J W 1971 571; O L G Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318; SchwG Berlin D R i Z 1967 390 (Fall Rehse); 4 zu dem letzteren z. B. B G H R O W 1958 204 (dazu kritisch Maurach R O W 1958 177, 181: sowjetzonale „Strafzumessung zweifellos objektives Unrecht", Entscheidung „Fehlurteil") und - in derselben Sache - B G H N J W 1960 974, 975 ( = BGHSt. 14 147, ohne Sachverhalt); K G R O W 1957 85 f; 5 zu den berüchtigten „ Waldheimer Strafprozessen" s. schon K G N J W 1954 1901 und nunmehr BezG Dresden N J 1992 69; L G Leipzig N J 1994 111; B G H F A Z v. 3. 3. 1999, Nr. 52/S. 5 [5 StR 236/98]; Fricke N J 1991 209; Wilfriede Otto N J 1991 355; Eisen Die Waldheimer Prozesse (1993); Kraut S. 150 ff. Bei der Beurteilung wird leider nicht scharf und klar zwischen „Schein- oder McAmrteilen" und „nichtigen Urteilen" unterschieden (s. z. B. BezG Dresden N J 1992 70)! Zu weiteren SED-Justizverbrechen BGHSt. 40 169, 183; 41 247, 268ff; 317, 319ff. Vgl. ferner auch Rdn. 11, 57ff. Das bestätigen zum anderen auch immer wieder Vorfalle im forensischen Alltag rechtsstaatlicher Gemeinwesen (s. Rdn. 44). Man denke an den praktischen Fall, daß ein selbstherrlicher Amtsrichter ohne sachlichen G r u n d gegen einen einmal ausgebliebenen Angeklagten einen bereits a m Vormittag des Tages vor dem neuen Hauptverhandlungstermin zu vollstreckenden Vorführungsbefehl erläßt und diese auf die Beschwerde des Beschuldigten hin von einer Vertretungsrichterin aufgehobene Anordnung unter Unterdrükkung, d. h. Nichtweiterleitung des Rechtsbehelfs erneuert (LG Berlin M D R 1995 191, das hier Rechtsbeugung bejahte). Entscheidungen, welche die Annahme zumindest einer objektiven Rechtsbeugung nahelegen, sind sogar nach Schefßer (vgl. seine Beispiele in N S t Z 1996 67 ff) gar nicht einmal selten. Die Behandlung des § 336 (jetzt § 339) in der Rechtslehre krankt vielfach daran, daß sich die Autoren in allgemeinen Ausführungen zum „Wesen" der Rechtsbeugung und ähnlichem ergehen, ohne von den praktischen Fällen Notiz zu nehmen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen (s. auch Schefßer a a O S. 69 r. Sp.).

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So z. B. Kohler G A 54 (1907) 16; Trepper S. 1; κ Lilienthal JW 1922 1025 r. Sp.; Henning S. 1; Günther Schultz M D R 1965 883; Seebode aaO S. 9; Schreiber G A 1972 193; Bockelmann BT 3 S. 76; Schmidt-Speicher S. 11. Β. M. Kempner S. 92 ff, 106 ff; 148 ff, 154 ff; 282 ff (rechtswidrige Todesurteile der Vorsitzenden Freister oder Iiiner und ihres Beisitzers Rehse im VolksGH); Walter Wagner S. 844 ff; Hillermeier S. 82, 86, 103, 105. Daß die Rechts-

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widrigkeit der Todesurteile „die Ausnahme" gewesen sei (Eb. Kaiser NJW 1960 1330 1. Sp.), ist angesichts der Terrorurteile des VolksGH eine mehr als befremdliche Ansicht. Fricke Polit. u. Just, in der D D R , ζ. B. S. 250; 273; 377, 381; 491, 494f und passim; zur Rechtsprechung in politischen Strafsachen s. auch Schuller Geschichte ..., S. 86 letzt. Abs., 99, 277, 318 ff, 323, 329.

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Rechtsbeugung

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Das Verbrechen des § 339 wird formell vom Gesetz unter die „Straftaten im 4 Amte" eingeordnet und regelmäßig als echtes oder eigentliches Amtsdelikt bezeichnet. 6 Das ist jedoch ungenau und in dieser Allgemeinheit zumindest irreführend. Denn es gilt nur für die beiden ersten Tätergruppen, den (im weiteren Sinne beamteten und den ehren-amtlichen) Richter und den (nicht richterlichen) Amtsträger, bei dem die Amtseigenschaft strafbegründend wirkt, nicht aber für die dritte Tatergruppe, den (durch Vertrag der Parteien berufenen privaten) Schiedsrichter. Dieser hat kein staatliches Amt inne, auch wenn die §§ 10361, 1038 II n. F. ZPO vom „Schiedsrichteramt" sprechen. Er begeht also kein Amtsdelikt, sondern ein echtes oder eigentliches Sonderdelikt, das nur von bestimmten Personen verübt werden kann und den umfassenderen, auch das Amtsdelikt einschließenden Begriff bildet. 2. Rechtsgut und Rechtsgrund Wie die Rechtsbeugung materiell zu bestimmen und was als ihr gemeinsames 5 Element, das den amtlichen und den privaten Täter verbindet, zu betrachten ist, worin mithin ihr „ Wesen" liegt, ist umstritten. Es ist die Frage nach dem Rechtsgut und Rechtsgrund der Strafvorschrift. Hinter der allgemeinen Antwort, daß dies die Rechtspflege und deren Schutz sei,7 verbergen sich tiefgreifende Meinungsunterschiede, die in Gestalt verschiedener „Rechtsbeugungstheorien" bei der Bestimmung der Rechtsbeugung als Tathandlung erörtert zu werden pflegen (s. Rdn. 37). Der Gegensatz der Ansichten läßt sich, etwas vereinfacht, wie beim Verbrechensbegriff überhaupt auf zwei gegensätzliche Standpunkte zurückführen: entweder erblickt man das Wesentliche des Delikts in der objektiven „Perversion", d. h. in der äußeren Verbiegung und Verdrehung des anzuwendenden Rechts gerade durch dessen berufene und angerufene Repräsentanten oder aber in der subjektiven „Perversität", d. h. in der innerlichen Verkehrtheit und Verderbtheit des Richtenden; kurz: entweder ist ausschlaggebend der objektive Rechtsverstoß oder die subjektive Gewissenlosigkeit und Pflichtwidrigkeit des Rechtsanwenders. Die in jüngerer Zeit wieder verschiedentlich befürwortete Heranziehung des 6 Pflichtgedankens bei § 336 a. Nr. StGB 8 ist nicht neu. Einerseits haben schon Binding und andere Autoren die Eigenart der Verfehlung des Schiedsrichters — im Gegensatz zu dem angeblich ganz anders gearteten Amts- und Rechtsmißbrauch des Richters und Amtsträgers! - in einer „Untreue", 9 in einem „strafbaren Vertrauensbruch", 10 also in einer Pflichtverletzung gegenüber den den Schiedsrichter beauftragenden Parteien gesehen. Andererseits ist für Grünhut das „Wesen" gerade der Rechtsbeugung des Amtsträgers „gewissermaßen ein öffentlich-rechtliches Gegenstück zu der Untreue des auf Grund privatrechtlichen Rechtsgeschäftes Bevollmächtigten".11 Aber dieser Pflichtgedanke ist nicht das Wichtigste, obgleich natürlich die subjektive 6

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So z. B. Gerland S. 363; Rob. ν. Hippel Lehrb. S. 315; Otto GrK Str., Die einz. Del.5 (1998) 5. 506 (§98 Rdn. 1); Preisendanz Anm. 1; Schmidhäuser StR, BT2 S. 253 (23/41). Genau und einschränkend dagegen Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II Anm. 1 a); Musielak, S. 5 Anm. 2); Seebode (Fn. 2) S. 48. Gerland S. 363; Rob. ν. Hippel Lehrb. S. 315; Welzel S. 544; LacknerlKühl22 § 336 Rdn. 1. Rudolphi ZStrW 82 (1970) 629 ff; ders. SK II Rdn. 3; Roxin Täterschaft und Tatherrschaft 6. Aufl. (1994) S. 429, 573; Heinz Wagner Amts-

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verbrechen (1975) S. 203 ff, 206; Herdegen LK 9 III Rdn. 4, 6 - 8 ; Schmidhäuser BT S. 254 (23/ 44); Geppert Amtsdelikte (§§ 331 ff StGB), Jura 1981 80; Schmidt-Speicher S. 80/81; Behrendt JuS 1989 945, 946. Oppenheim S. 198 ff, 207 ff; Binding Lehrb. 112 S. 564 f; κ Ullmann VDB IX (1906) S. 376; Trepper S. 73. Freiesleben in v. Olshausens Komm. II Anm. 1 a); Stahnke S. 102; Henning S. 35; Häupter S. 32. Grünhut MSchrKrimPsych 3. Beih. (1930) S. 8.

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Rechtschaffenheit des Richtenden eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, daß er objektiv Recht schafft und spricht. Wenn etwa gesagt und beifallig zitiert worden ist, § 336 a. Nr. StGB wolle „nicht verhüten, daß objektiv falsche Urteile gefällt werden, sondern daß Richter gegen ihre innere Rechtsüberzeugung aus sachfremden Motiven entscheiden", 12 so stellt der erste Teil dieser Aussage die Dinge auf den Kopf und ist im wahrsten Sinne des Wortes „verkehrt". Denn der rechtsuchende Bürger erwartet in seinem Rechtsstreit oder „Kampf ums Recht" nicht nur, daß der Entscheidende subjektiv „gerade" und rechtschaffen ist und so urteilen will, sondern daß auch und vornehmlich dessen Entscheidung objektiv gerecht und richtig ist und Recht schafft, indem sie Unrecht „richtet" und Recht nicht „beugt". 13 Was nützt aller guter Vorsatz, alle pflichtmäßige Überzeugung, wenn der Richterspruch in Wahrheit eine „verkehrte" Entscheidung, ein „Fehlurteil" ist! 7 Richtig ist daher, als das durch § 339 StGB geschützte Rechtsgut die Rechtspflege in Form der staatlichen wie vom Staat anerkannten richtigen und unparteiischen Rechtsprechung — den Begriff im weitesten Sinne verstanden — anzusehen (BGHSt. 43 [5. Sen.] 183, 189 a. Ε. = NJW 1998 248, 249 r. Sp.), die auch vor ihren eigenen berufenen Vertretern, also vor einem Angriff auf die Rechtspflege „von innen" zu schützen ist. Dieser Schutz der Rechtspflege zielt im demokratischen, auf dem Prinzip der Gewaltenteilung beruhenden Rechtsstaat in zwei Richtungen: einmal dient er dem Interesse des Staates, genauer: der Volksvertretung als Gesetzgeber, daß der Richter als Vertreter der Judikative und ein (wie ein Richter das Recht anwendender) anderer Amtsträger als Vertreter der Exekutive dem Grundsatz der Gesetzesgebundenheit genügen; zum andern dient der Schutz dem Interesse des einzelnen Volks- und Rechtsgenossen als des sein Recht suchenden Bürgers, daß Richter und Amtsträger ihre Aufgabe der richtigen Rechtsanwendung erfüllen (und nicht das Recht beugen). Im ersten Falle soll die Vorschrift primär ein Rechtsgut der Allgemeinheit (so nur zu einseitig BGHSt. 40 [4. Sen.] 272, 275; 41 [5. Sen.] 247, 248; 43 183, 189 unt.) und, wie üblich, mittelbar Rechtsgüter des einzelnen schützen, im zweiten Falle umgekehrt in erster Linie die streitbefangenen Rechtsgüter der rechtsuchenden Partei und damit indirekt die Rechtsprechung als Gut der Gesamtheit (so vor allem zutreffend Scholderer S. 95 ff, 130ff, 168, 173, 180, 187, der darin sogar den „ersten" Schutzgegenstand des § 339 [ehem. § 336] StGB sieht). Diese objektiv gerechte Rechtsgewährung und der recht und billig erscheinende Interessenausgleich sind das Kennzeichen für die Funktion des Richters, unt. Umst. auch für bestimmte nicht richterliche Amtsträger und schließlich für den privaten Schiedsrichter;14 sie sind das Wesentliche, was alle drei Tätergruppen verbindet. Denn nicht nur der Richter, auch der ähnlich wie dieser das Recht anwendende und unparteiisch entscheidende Amtsträger verdient Strafe, wenn er als Vertreter der Staatsgewalt einer rechtsuchenden Partei das Recht nicht gewährt, sondern vorenthält, indem er es zum Vor- oder Nachteil einer Seite 12

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Franzheim Die Teilnahme an unvorsätzlicher Haupttat (1961) S. 49 und zustimmend Roxin Täterschaft ... S. 430 Anm. 132; s. ähnlich Mohrbotter JZ 1969 493 f; zu letzterem treffende Kritik von Marx JZ 1970 248 ff. Spendet Radbruch-Gedächtnisschr. S. 316; ders. N J W 1971 538 ff; ders. Karl Peters-Festschr. S. 166 ff; ebenso Bemmann G A 1969 69; Seebode (Fn. 2) S. 20 ff, 25. Die Kritik Scholderers Rechtsbeugung ... S. 115 Fn. 359, daß dies „zu wenig folgenorientiert formuliert" sei, ist nicht begründet; wenn Ziel des § 339 (ehem. § 336)

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StGB ist, Richtigkeit und Gerechtigkeit der Entscheidung zu sichern, dann schließt das auch die Folgen dieser Entscheidung ein und damit den Schutz der von ihr betroffenen Rechtsgüter der rechtsuchenden einzelnen Partei. Daß es die Ähnlichkeit dieser Recht und Ordnung schaffenden Funktion und ihrer Wirkung für die streitenden Parteien ist, die es rechtfertigt, den Schiedsrichter dem Richter und Amtsträger zur Seite zu stellen, hat Stock Entwicklungen und Wesen der Amtsverbrechen (1932) S. 246 Anm. 11 betont.

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Rechtsbeugung

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beugt. Entsprechendes gilt schließlich für den Schiedsrichter, der ebenfalls Frieden und Ordnung stiften und richtende Funktionen erfüllen soll. Seine schlichtende Tätigkeit gleicht in vielem der des staatlichen Zivilrichters (so RGZ 41 255; 59 249; 65 176; 94 212; BGH NJW 1954 1763, 1764 1. Sp.). Eine andere, und zwar rechtspolitische Frage ist nur, ob es vertretbar ist, ihn der gleichen Strafdrohung zu unterwerfen wie den (Berufs-)Richter. Aus dem Vorigen ergibt sich eine deutliche Abgrenzung: Schützt § 339 mit ver- 8 wandten Strafvorschriften wie § 344 StGB (Verfolgung Unschuldiger) die Rechtspflege gegen Angriffe von innen, so unterscheidet er sich damit von den Bestimmungen, die die Rechtspflege gegen die in verschiedener Form möglichen Angriffe von /Iwjße/istehenden sichern (z.B. §§153ff, 164, 258). Doch sind Überschneidungen denkbar, z. B. zwischen § 339 und §§ 258, 258 a (s. zur Konkurrenzfrage Rdn. 125). 3. Rechtsbeugung und Rechtsprechung Wenn die Erörterungen zum Wesen der Rechtsbeugung fast ausschließlich am 9 Bild des Richters orientiert sind, so ist das verständlich. Der Berufsrichter ist der later dieses Verbrechens katexochen. Daher ist die Rechtsbeugung zugleich das richterliche „Standesdelikt". Der Richter tut damit das Gegenteil von dem, was seines ureigensten Amtes ist, des Amtes, das Recht zu „richten", nicht zu „beugen". Denn wie „richten" das Gerademachen des Verbogenen, das „Zu-recht-Machen" des Unrechten bedeutet, 15 so „beugen" das Verbiegen des Geraden und Gerichteten, das Verdrehen des Richtigen und Rechten. 16 Rechtsbeugung ist also, ganz allgemein gesagt, „Verkehrung" des Rechts zum Unrecht. Es ist das Übelste, was ein Richter begehen kann; es ist recht eigentlich die Sünde wider den richterlichen Geist. Einem von der Würde seines Amtes und Standes durchdrungenen und ehrbewußten Richter hat daher „Rechtsbeugung stets als das Ärgste und eine unvorstellbare Schande gegolten" (OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318, 330). Die Schaffung eines eigenen Straftatbestandes mit § 339 und damit die Statuie- 10 rung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Richters sind somit eins der wichtigsten Korrelate oder Gegengewichte zur Gewährung der richterlichen Verantwortungsfreiheit und damit Unabhängigkeit.17 Deren wesentliches Kennzeichen ist eben u. a., d. h. neben der Weisungsfreiheit, daß der Richtende seine Entscheidungen grundsätzlich nicht verantworten muß, daß er andere und ihr Verhalten beurteilen darf und soll, nicht aber sich und seine rechtsprechende Tätigkeit beurteilen oder gar verurteilen zu lassen braucht. Nur dort, wo seine Verantwortungs-/re/'Ae/i zur Verantwortungs-/os/gfce/i wird und er bei der Rechtsanwendung objektiv das Recht nicht „her-richtet", sondern „ver-biegt", d. h. beugt, hat auch er für seine Entscheidung einzustehen. § 339 StGB unterwirft damit den Richter der fühlbarsten Selbstkontrolle durch die von ihm mit repräsentierte rechtsprechende Gewalt und der schwersten, weil strafrechtlichen Haftung. Daß die Rechtsprechung dieser Aufgabe der Selbstüberprüfung und „Selbstreini- 11 gung" stets nachkommt, läßt sich leider nicht behaupten. Das zeigen schon die Ver15

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Grimms Deutsches Wörterbuch, 8 (1893) S. 868, 886; H. Paul- W. Beiz Deutsches Wörterbuch, 5. Aufl. (1966) S. 512 r. Sp. Dazu auch Trübners Deutsches Wörterbuch 1 (1939) S. 316 1. Sp.; Seebode (s. Fn. 2) S. 14f. Spendet Heinitz-Festschr. S. 445, eine Feststel-

lung, die nicht ausschließt, daß für die Frage, wer Täter des § 339 sein kann, primär nicht die ihm übertragene Position, sondern die ihm überwiesene Funktion maßgeblich ist (so Bemmann JZ 1972 600 ff).

Günter Spendel

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suche, § 336 a. Nr. StGB über die zulässige Grenze hinaus einschränkend auszulegen, so z. B. mit dem von den Gerichten früher recht eigenmächtig usurpierten Haftungsprivileg, Rechtsbeugung nur bei direktem Vorsatz für strafbar zu erklären (s. Fußn. 103 zu Rdn. 77). Das bestätigt vor allem die weitgehende Nichtbewältigung der Aufgabe, die NS-Justizverbrechen nach 1945 angemessen zu beurteilen und zu bestrafen (ebenso jetzt erfreulicherweise, wenngleich mehr nebenbei bemerkt, BGHSt. (5. Sen.) 40 30, 40 = J R 1994 246, 248 r. Sp. und dazu Spendel J R 1994 221; BGHSt. 41 247, 252; besonders 41 317, 339/340). Es ist eine bedauerliche, aber nicht zu leugnende Tatsache, daß die zahlreichen, z. T. k a u m glaublichen Schandurteile unter dem NS-Regime nicht die gebührende Sühne gefunden und sich die Verhandlungen in der Regel immer von neuem ergebnislos durch den Instanzenzug gequält haben. Es ist eine Bankrotterklärung der Rechtsprechung, wenn die vielen rechtswidrigen Todesurteile nur selten als Rechtsbeugung ausdrücklich oder implizit rechtskräftig geahndet worden sind (eine Ausnahme z. B. im Regensburger Standgerichts-Fall O L G Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318). Beispiele f ü r die vorstehende Feststellung sind aus der Sammlung „Justiz und NS-Verbrechen" — die Entscheidungen jeweils in chronologischer Reihenfolge aufgeführt — etwa der Lohrer Standgerichts-Fall: III 625 (LG Aschaffenburg); VII 176 ( = O L G Bamberg SJZ 1949 491, gekürzt); 184 (BayObLG); 173 (SchwG Würzburg, 3. erstinst. Urt., rechtskräftig durch Beschl. d. BayObLG S. 175 Anm. 1), dazu eingehend Wessel NS-Justizverbrechen u. Nachkriegsrechtsprechung, Diss. Würzburg 1998, S. 1 3 - 8 3 (Marine-)Kriegsgerichts-Fall: V 257 ( = O G H S t . 1 217); 193 (SchwG Hamburg, 2. erstinst. Urt.); X 504 ( = B G H M D R 1952 693, gekürzt) und 449 (SchwG Hamburg, 3. erstinst. Urt.) — Kölner Präsidenten-Fall: XI 23 ( O G H = O G H S t . 2 23); 35 (SchwG Bonn, 2. Urt.); 90 (BGH) und 5 (SchwG Bonn, 3. Urt.) SS-Standgerichts-Fall Huppenkothen (Tötung von R G R a t v. Dohnanyi, Admiral Canaris u. a.): XIII 325 (1. B G H - U r t . v. 12. 2. 1952 = BGHSt. 2 173, gekürzt); 336 (2. B G H - U r t . v. 30. 11. 1954); 287 (SchwG Augsburg, 3. erstinst. Urt. v. 15. 10. 1955) und 344 (3. B G H - U r t . v. 19. 6. 1956 = N S t Z 1996 485 mit Anm. Gribbohm)·, zu dem Fall und den Urteilen eingehend Spendel in: Klug-Festschr. (1983) II. Bd., S. 375 = ders. Rechtsbeugung ... (1984) S. 89; Pereis in: Massing-Festg. (1995) S. 51; s. auch Mohr N J W 1997 914) Standgerichts-Fall Rößler und Brettheimer Fall: XIII 361 (SchwG Ansbach); 382 ( = BGHSt. 10 294); XIV 699 (SchwG Nürnberg-Fürth); XVI 581 (BGH) und 495 (SchwG Ansbach, 3. erstinst. Urt.) — Gründelhardter Standgerichts-Fall: 2. erstinst. Urt.). 12a

XVII 274 (BGH) und 257 (SchwG Ellwangen,

Der Prozeß im SS-Standgerichts-Fall Huppenkothen gegen den Anklagevertreter und den Gerichtsvorsitzenden, die beide im April 1945 an den rechtswidrigen Todesurteilen gegen sechs prominente Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 mitgewirkt haben, erforderte im ganzen sechs Entscheidungen (s. Rdn. 11). Der B G H hat in seinem 1. Rev.-Urt. das mit der Sache ursprünglich befaßte SchwG München sogar gerügt, „das Wesen des Rechts ... und ... des Richterspruchs völlig verkannt" zu haben, weil es trotz der zahlreichen „Regelwidrigkeiten" noch nicht einmal die naheliegende Frage nach der „Rechtsnatur der sogenannten Standgerichte" aufgeworfen, geschweige denn geprüft habe (BGHSt. 2 173, 179), und zwar trotz solcher RechtsStand: 1.1.1999

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Rechtsbeugung

§339

Verletzungen wie: willkürliche Bestellung des „Gerichts" auf Befehl Hitlers oder Kaltenbrunners, Nichtzuständigkeit eines SS-Gerichts für die der AWegsgerichtsbarkeit unterstehenden Angeklagten, Berufung des jeweiligen KZ-Kommandanten, also eines „willfahrigen" Vollstreckers „verbrecherischer Weisungen" (BGHSt. 2 178/179) und damit Henkerknechts zum beisitzenden „Richter", Nichtbestellung eines Verteidigers, Nichtzuziehung eines Protokollführers, die Mißhandlung des Admirals Canaris (Zerbrechen des Nasenbeins) während der Zeit der „Hauptverhandlung" (BGHSt. 2 173, 180 - 1. Urt. BGH Just. u. NS-Verbr. XIII 336, 339 [2. Urt.]); s. auch SchwG Augsburg S. 311/312). Gleichwohl hat der BGH in seinem 3. Urteil plötzlich selbst nicht mehr in der Prozedur im KZ-Lager ein Scheinverfahren mit einem Scheinurteil erkennen können und den als „Richterspruch" aufgefaßten Ausspruch der Tötung („Todesurteil") nicht mehr unter dem Gesichtspunkt der Rechtsbeugung (s. dazu kurz das 2. Urt. des BGH Just. u. NS-Verbr. XIII336, 339) geprüft; er hat den Vorsitzenden des sog. SS-Standgerichts entgegen dem Urteil des SchwG Augsburg von dem Vorwurf einer Beihilfe (nur ?!) zum Mord mangels Schuldnachweises sogar selbst freigesprochen. Bezeichnend, wie auch heute noch zum Teil eine unzweideutige Würdigung der 1 2 b verfehlten Nachkriegsjudikatur von richterlicher Seite zu vermissen ist, zeigt einmal die nach 40 Jahren zu dieser Revisionsentscheidung von 1956 erschienene Anmerkung eines früheren Mitgliedes des BGH. Sie gilt merkwürdigerweise mehr dem „SSStandgerichts-Verfahren" mit dessen rechtswidrigen Todes„urteilen" als dem Nachkriegsprozeß mit dessen höchst anfechtbarem Schlußurteil. Das erstere wird zutreffend als „rechtswidrig", seine Todes„urteile" werden sogar als „McAmrteile" bezeichnet (Gribbohm NStZ 1996 489, 490; 489 r. Sp.), wobei allerdings nicht ganz zweifelsfrei ist, ob der Verf. damit von einem bloßen Nicht- oder Scheinverfahren oder nur von einem zwar noch gerichtlichen, aber doch nichtigen Verfahren mit rechtlich unwirksamen („nichtigen") Urteilen ausgeht. Er vermeidet dagegen unter Verschweigen der vorausgegangenen Kritik an dem ganzen Fall eine ausdrückliche Stellungnahme zu der in mehrfacher Hinsicht unhaltbaren BGH-Entscheidung von 1956, für welche befremdlicherweise „die Standgerichtsurteile nicht erweislich widerrechtlich" (sie!) waren (s. jetzt BGH NStZ 1996 485, 488 1. Sp. unt.). Die unzureichende gerichtliche Behandlung des Falles wird weiter auch in dem Beschluß des LG Berlin offenbar, das (nur) das Todesurteil gegen Pastor Bonhoeffer für „aufgehoben" erklärt hat (NJW 1996 2742), ohne das BGH-Urteil zu beachten und zu prüfen, ob die „SSStandgerichts-Urteile" nicht schon vor dem solche Entscheidungen „aufhebenden" bayerischen WiedergutmachungsGes. vom 28. 5. 1946 als „Nichturteile" ein rechtliches „Nichts" waren (s. dazu Spendel ZRP 1997 41, 42 f, 43 1. Sp.). Eine ähnlich unbefriedigende Rechtsprechung zeigt sich in abgeschwächter Form 1 2 c bei der Verfolgung des DDR-Justizunrechts, das oft ebenfalls keine gebührende Sühne findet. So ist z. B. ein hoher SED-Richter, der als Beisitzer wider besseres Wissen zustimmend an vier von ihm selbst für völlig unverhältnismäßig gehaltenen, in zwei Fällen später vollstreckten Todesurteilen mitgewirkt hat, vom LG Berlin wegen Rechtsbeugung und Totschlags zu nur drei Jahren und neun Monaten Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt worden. Ohne zu begründen, warum hier kein Justizmord durch Rechtsbeugung vorliegen soll, hat BGHSt. 41 317, 341 = NJW 1996 857, 863 r. Sp. die erstinstanzliche Annahme von Totschlag sogar in „minder schweren Fällen" und „die überaus milde Bestrafung" bestätigt, obwohl für die Revisionsrichter mit Recht „die vorsätzliche Tötung eines Menschen durch einen willkürlichen Richterspruch ein derart gravierendes ... Verbrechen" ist, daß sich die Annahme minder schwerer Totschlagsfalle „auf den ersten Blick zu verbieten scheint". Der BGH (19)

Günter Spendel

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

hat hier aber „außergewöhnliche Milderungsgründe" anerkannt wie mangelnden Mut des Richters zum Widerspruch gegen den auf die Todesstrafe zielenden Gerichtsvorsitzenden, den langen Zeitablauf seit der Tat, das schwere Schicksal des Verurteilten als KZ-Häftling und Soldat unter dem NS-Regime, sein Geständnis usw. II. Der objektive Tatbestand 13

Dieser ist die Beugung des Rechts bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache zum Vor- oder Nachteil einer Partei durch einen Richter, anderen Amtsträger oder Schiedsrichter. § 339 enthält nicht einen „offenen Tatbestand", zu dem die Unrichtigkeit oder Ungültigkeit des angewandten Rechts etwa deshalb nicht gehörte, weil sie ein „Rechtspflichtmerkmal" sei. 18 1. Der Täter der Rechtsbeugung

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a) Der Richter: An erster Stelle ist Täter des Verbrechens nach § 339 der Richter, d. h. einmal der Äerw/yrichter (§§ 10 ff DRiG); sodann, was früher umstritten war und von der vorherrschenden Meinung abgelehnt wurde, 1 9 heute aber nach der neuen Gesetzesregelung (§11 I Nr. 3 StGB) nicht mehr zweifelhaft ist, 20 der Laienoder ehrenamtliche Richter wie der Schöffe in der Straf- und der Handelsrichter in der Zivil-, der Beisitzer in der Arbeits-, Sozial- oder Verwaltungsgerichtsbarkeit (§§ 44 ff DRiG), ferner der Richter in der Ehrengerichtsbarkeit für Rechtsanwälte (§§ 92, 100, 106 BRAO) und der Beisitzer in der Disziplinargerichtsbarkeit.

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Ob zur Voraussetzung der Täterschaft die richterliche Unabhängigkeit in Gestalt der Weisungsfreiheit gehört, ist zweifelhaft (dazu eingehend Seebode [Fn. 2] S. 64 ff). Da der Richter weisungs/re;, weisungsgebunden dagegen der Amtsträger ist, liegt es nahe, die Beantwortung der Frage an der einen oder anderen Tätergruppe zu orientieren. Erscheint der Richter als die zentrale Täterfigur der Rechtsbeugung und der Amtsträger auch nur als Subjekt des § 339, wenn er nach einer treffenden Wendung der Rechtsprechung (RGSt. 71 315, 317; BGH N J W 1960 253 1. Sp.; BGHSt. 24 326, 327; 38 381, 382; O L G Bremen NStZ 1986 120) „wie ein Richter" entscheidet (s. auch Rdn. 27!), so spricht einiges dafür, eine Weisungsireiheit zu verlangen (so in der Tat Seebode S. 72, 73 f); denn diese ist neben der Verantwortungsfreiheit ein wesentliches Element der echten Richterstellung (s. schon Rdn. 10 und Spendel HeinitzFestschr. S. 445 f). Aber selbst wer diese Einschränkung bei § 339 machen wollte, könnte sie gar nicht konsequent durchführen, weil zur Weisungsfreiheit als sachlicher Unabhängigkeit auch die persönliche Unabhängigkeit (Unversetzbarkeit, Nichtabsetzbarkeit usw.) gehört, diese jedoch dem Amtsträger nicht zukommt. Im übrigen besteht auch kein Grund, einen tatsächlich nicht unabhängigen Vertreter der rechtsprechenden Gewalt in einem totalitären, die richterliche Unabhängigkeit gering achtenden Regime besser zu stellen als den wirklich freien Richter. Denn jener wird sonst noch leichter der Versuchung erliegen, das Recht nicht unparteiisch und ge18

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So jedoch noch Maurach ROW 1958 179 r. Sp.; wie hier schon Seebode (s. Fn. 2) S. 98 ff; Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 317 f. So noch BGH M D R 1952 694 (für Beisitzer eines Kriegsgerichts); BGHSt. 5 103 (für Beisitzer eines Arbeitsgerichts); 10 294, 296/297 (für Schöffen und Geschworene und militärischen Gerichtsherrn); Binding Lehrb. II 2 S. 557;

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v. Liszt-Schmidt BT S. 821; Frank Anm. I (S. 756); Kohlrausch-Lange Anm. I (S. 681); 8 Werner LK II (1958) Anm. III 3. Wie heute das Gesetz so schon früher mit Recht Rob. ν. Hippel Lehrb. S. 316 Anm. 2; Heinitz S. 6; Welzel S. 545; Seebode S.49ff; Hirsch ZStrW 82 (1970) 427, 430; Herdegen LK 9 III Rdn. 2.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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recht, sondern im Sinne der herrschenden „Partei" und staatlichen Führung anzuwenden (s. den Fall des BGH NJW 1960 974).21 Mit der in Rechtsprechung (s. BGH aaO) und Rechtslehre 22 vorherrschenden Meinung ist daher eine Weisungsfreiheit nicht zu verlangen. Demnach konnten und können auch Richter unter totalitären Regimen taugliche Täter der Rechtsbeugung sein (so allgemein für die Richter in der NS-Zeit OGHSt. 2, 23, 26 fT, 28), z.B. die Mitglieder der NS-Sondergerichte (.Nürnberger Fall Katzenberger BGH NJW 1971 571 und dazu Spendel NJW 1971 537)23 und des NS-Volksgerichtshofs (s. Fall Rehse, Beisitzer im VolksGH, BGH NJW 1968 1339) oder der SED-Gerichte (BGHSt. 14 147); zustimmend Gribbohm NJW 1988 2842, 2849 1. Sp. b) Anderer Amtsträger: Weiter können nach § 339 bestimmte Amtsträger (§111 16 Nr. 2 a) bis c), zu denen nach § 11 I Nr. 2 a) auch Richter gehören, taugliche later einer Rechtsbeugung sein. Das sind vor allem Beamte im staatsrechtlichen Sinne, d. h. öffentliche Bedienstete, die formell durch Aushändigung einer Ernennungsurkunde in ein Beamtenverhältnis berufen worden sind. Die Tauglichkeit des Subjekts einer Rechtsbeugungshandlung ergibt sich hier weitgehend aus der Täterfunktion, den Tatbestandsmerkmalen „Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache", mit der sie in Wechselbeziehung steht; denn nicht jeder rechtsanwendende Amtsträger fallt schon unter § 339, sondern nur derjenige, der eine bestimmte richterähnliche Funktion ausübt, wie es die angeführten tatbestandlichen Voraussetzungen umschreiben. Nicht unbedenklich ist, daß der beamtete Vorsitzende eines Ausgleichsausschusses für die Zuerkennung einer Hausratsentschädigung nach dem LastenausgleichGes. tauglicher later sein soll, obwohl er als Vertreter der Interessen des Ausgleichsfonds und „Gegenbeteiligter" des eine Entschädigung fordernden Antragstellers auftritt und selbst Anträge stellen kann (so aber BGH NJW 1960 253). Eine dem Richter vergleichbare Stellung, auf Grund deren er wie dieser eine Rechtssache leiten und entscheiden muß, hat jedenfalls nicht ein Stadtoberinspektor, der Ausländern Aufenthaltsbewilligungen zu erteilen oder zu versagen hat (BGHSt. 34 146, 148), oder ein für die Gewährung von Sozialhilfe zuständiger städtischer Beamter (OLG Koblenz GA 1987 553), nicht der Vorsitzende eines Meisterprüfungsausschusses (OLG Koblenz GA 1993 513 = MDR 1993 1104) oder der Gerichtsvollzieher, der die Zwangsvollstreckung aus einem Versäumnisurteil (Pfändungsauftrag des Gläubigers) auszuführen hat (OLG Düsseldorf NJW 1997 21240- Nicht Amtsträger im strafrechtlichen Sinne der §§111 Nr. 2, 339 StGB sind Soldaten, die jenen nur ausnahmsweise für gewisse Delikte, nicht jedoch für die Rechtsbeugung, gleichgestellt sind, §48 WehrstrG (BGH NZWehrr. 1966 172).24 Zu solchen Amtsträgern i. S. des § 339 sind z. B. Rechtspfleger zu rechnen, und 17 zwar um so mehr, als sie Aufgaben der rechtsprechenden Gewalt wahrnehmen, also bestimmte früher den Richtern obliegende Tätigkeiten ausüben und nach § 9 RpflG sogar „selbständig" entscheiden, in ihren Entscheidungen mithin weisungsfrei sind 21

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Zu den Versuchen der „Weisung" an Richter unter dem SED-Regime: s. außer dem obigen BGH-Urteil besonders Fricke S. 237 f; s. auch S. 160 f, 562 (Forderung nach „Parteilichkeit" des Richters); unter dem NS-Regime: s. Bucheit S. 46/47; Boberach S. XIII ff, XVIII; WeinkauffAlbrecht Wagner S. 208 ff, 215. Heinitz S. 6; Hirsch ZStrW 82 (1970) 429; Herdegen LK 9 III Rdn. 2; Tröndle Rdn. 4; Lackneri

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Kühl Rdn. 2; Sch.lSchröderICramer Rdn. 9; anders Seebode (s. Fn. 2) S. 64 ff, 71. Von Gepperi Amtsdelikte (§ 331 ff StGB), Jura 1981 42, 78, 81 Anm. 17 mit dem Rehse-Full verwechselt. Zu einem besonderen, dem Tatbestand des § 336 a. Nr. aber dabei nicht hinreichend genügenden Aspekt s. Christiane Schreiber Rechtsbeugung durch Soldaten? RuP 1998 169.

Günter Spendel

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(so überzeugend für § 336 a. F. Seebode [Fn. 2] S. 81 f)· Wenn § 11 I Nr. 3 StGB sie nicht, wie das § 10 Nr. 5 b) StGB-Entwurf 1962 (s. Begründung S. 117 r. Sp.) noch vorgesehen hatte, in den Richterbegriff aufgenommen hat, um nicht die hohen Strafdrohungen für Richterdelikte auf einen zu großen Personenkreis auszudehnen, 2 5 so ist das unschädlich, da sie gleich dem Richter dem Begriff „Amtsträger" unterfallen und nicht gesondert aufgeführt zu werden brauchten. 2 6 So ist etwa ein Rechtspfleger, dem gesetzlich Aufgaben des Nachlaßrichters übertragen sind wie die Festsetzung einer Vergütung für den Nachlaßpfleger, Amtsträger i. S. der §§11 I Nr. 2 a), 339 StGB (BGHSt. 35 224, 230 ff mit Anm. Otto JZ 1988 884). Zu einer nicht der Rechtsprechung gleichzustellenden Tätigkeit des Rechtspflegers s. O L G Düsseldorf M D R 1987 604 Nr. 103; O L G Koblenz M D R 1987 605 Nr. 104. 18

Tauglicher Täter des § 339 ist auch der Urkundsbeamte der Geschäftsstelle bei der als Streitentscheidung ergehenden Kostenfestsetzung (§§464b StPO, 103 ZPO, 164 VwGO, 149 FGO), soweit diese Tätigkeit nicht wie in der Zivil- und Strafgerichtsbarkeit dem Rechtspfleger übertragen worden ist ( § 2 1 1 Nr. 1 RpflG). Er hat hier in einem rechtlich geordneten Verfahren nach Rechtsgrundsätzen zu entscheiden und dabei sogar als weisungsfrei zu gelten. 27 19 Zweifelhaft könnte sein, ob der Staatsanwalt als Leiter des Ermittlungsverfahrens eine Rechtsbeugung zu begehen vermag. Die herrschende Meinung bejaht die Frage zu Recht (RGSt. 69 213, 214 ob.; BGH N J W 1960 253 1. Sp. unt.; BGHSt. 32 357 und dazu Spendel JR 1985 485; BGHSt. 38 381, 382; 40 169, 181 (Verfälschung des Sachverhalts!); 43 183, 187; O L G Köln GA 1975 341; O L G Bremen NStZ 1986 120). 28 Gegen das gewichtige Argument, der Ankläger als „Anwalt des Staates" vertrete diesen als „Partei" i. S. des § 339 und könne deshalb nicht tauglicher Täter sein (so besonders Seebode [Fn. 2] S. 75), läßt sich anführen, daß der Staatsanwalt nach § 160 II StPO zur Ermittlung nicht nur der belastenden, sondern auch der entlastenden Umstände verpflichtet ist, also auch als Vertreter der Strafverfolgungs- und Anklagebehörde wie ein Richter den Sachverhalt objektiv und unparteiisch aufklären und würdigen soll. Die Staatsanwaltschaft gehört zwar formell nach ihrer Stellung zur Exekutive (RGSt. 58 105), materiell nach ihrer Tätigkeit aber zur rechtsprechenden Gewalt im weiteren Sinne. 29 Der Staatsanwalt ist damit ein Beamter, der in seiner Tätigkeit nicht weisungsfrei (s. § 146 GVG), 3 0 jedoch viel selbständiger und freier ist als ein anderer in Rechtssachen entscheidender Amtsträger (s. auch Rdn. 30). 31 Das zeigen auch seine Machtbefugnisse nach § 153 a StPO. Viel zu eng O L G Bremen NStZ 1986 120, das nur für die die Ermittlungen abschließenden und das Strafverfahren einstellenden Entscheidungen dem StA „eine richtergleiche Funktion" zubilligt. So kann er durch Nichtverfolgung und Nichtüberprüfung von Strafanzeigen (BGHSt. 43 183 188/189 = N J W 1998 248 oder durch falsche Strafanträge Rechtsbeugung begehen (s. Rdn. 59, 116 ff!).

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Dazu s. BT-Drucks. 7/550, S. 210 (175. Bd. 1973). So auch Tröndle §11 Rdn. 28; Sch.lSchröderl Eser § 11 Rdn. 32. Zum Vorhergehenden näher Seebode (Fn. 2) S. 82. Ebenso Tröndle Rdn. 4; Lackner/Kühl Rdn. 3; Rudolphi SK II Rdn. 5; Sch.lSchröderICramer Rdn. 9; Blei BT S. 443 (§112 112); Maurachl SchroederlMaiwald BT 2. TBd. S. 247 (§ 76 II

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Rdn. 6); Karl Peters Strafprozeß 4 (1985) S. 165 (§ 23 III 3). Eb. Schmidt Lehrkomm, zur StPO u. zum GVG I Rdn. 95, 96 II. Abs. Dazu näher Heublein Das Weisungsrecht der Staatsanwaltschaft und seine Grenzen, Diss. Würzburg 1969. Anders (Auschluß des Staatsanwalts aus dem Täterkreis des § 336 a. Nr.) Sieveking S. 91; Seebode (s. Fn. 2) S. 75/76.

Stand: 1. 1.1999

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Rechtsbeugung

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a) Als taugliches Subjekt einer Rechtsbeugungshandlung hat RGSt. 25 276 zu- 2 0 treffend einen Polizeibeamten angesehen, der nach früherem Recht Strafverfügungen erlassen durfte und diese trotz seiner Kenntnis von der eingetretenen Verjährung und deren Wirkung erlassen hat. Dementsprechend ist Amtsträger i. S. des § 339 auch der Verwaltungsbeamte, der das Bußgeld im Ordnungswidrigkeitenverfahren festsetzt (BGHSt. 14 147, 148 [s. auch BGHSt. 13 102, 110]; BGH NJW 1960 974 r. Sp.; OLG Hamm NJW 1979 2114, 2115 1. Sp. unt.; OLG Schleswig SchlHolstA 1983 86; OLG Celle NStZ 1986 513). Seine Stellung und Tätigkeit sind nicht nur der eines Staatsanwalts ähnlich (§ 46 II OWiG), er trifft auch mit dem Erlaß des Bußgeldbescheides wie ein Richter eine - wenngleich nur vorläufige und nicht endgültige — Entscheidung in einer Rechtssache, kurz: die Aufgaben der Verfolgung und Ahndung sind hier in ein- und derselben Person vereinigt (§ 35 I und II OWiG). 32 Ein solcher Beamter, der in einer Verkehrsunfallsache dem unschuldigen der beiden miteinander kollidierenden Fahrer das Bußgeld auferlegt und nicht dem anderen, da er gegen den ersteren eine Aversion hat und ihn die seiner Entscheidung entgegenstehenden Gerichtsurteile „nicht interessieren", begeht eine Rechtsbeugung. b) Problematisch erscheint, ob dies auch für den Polizeibeamten gilt, der für einen Verkehrsverstoß ein Verwarnungsgeld zu erheben hat, das aber unter Verletzung des Rechts unterläßt wie in dem Fall, daß ein Polizeiwachtmeister als Anhalteposten bei einer Geschwindigkeitskontrolle den um 19 km zu schnell gefahrenen Verkehrsteilnehmer nicht gebührenpflichtig verwarnt, weil dieser sein Vetter ist. OLG Hamm NJW 1979 2114 verneint hier die Frage mit der nicht unbedenklichen Begründung, die unterlassene Einforderung des Verwarnungsgeldes enthalte keine „Entscheidungselemente" und sei keine Maßnahme der Strafrechtspflege (anders aber BGHSt. 13 102, 112 zum früheren §22 StVG), obwohl der Betroffene sie als Ahndung für ein Fehlverhalten empfinden wird und der Beamte zu prüfen und zu entscheiden hat, ob nicht wegen der etwaigen Schwere der Verkehrsverletzung von einer Verwarnung abzusehen und sie als Ordnungswidrigkeit zu verfolgen ist. Amtsträger i. S. des § 339 sind weiter die Inhaber der Disziplinarstrafgewalt 21 (RGSt. 69 213, 214; OLG Kassel HESt. 2 175, 177, 180). Außerdem kommen noch in Betracht die Mitglieder in den Prüfungsausschüssen für Kriegsdienstverweigerer, in der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften oder in staatlichen Prüfungskommissionen. 33 Zweifelhaft ist, ob ein Finanzbeamter im Steuerveranlagungsverfahren Täter einer 2 2 Rechtsbeugung sein kann. RGSt. 71 315, 317 hat die Frage unter weitgehender Zustimmung der Rechtslehre 34 bejaht, BGHSt. 24 326 = JZ 1972 599 mit im Ergebnis zustimm. Anm. Bemmann dagegen verneint, da das hier interessierende Verfahren zu wenig „förmlich" und rechtlich „durchgeformt" sei und ein Steueroberinspektor bei der Einkommensteuerveranlagung nicht „wie ein Richter" entscheide. Nicht dürfte ein Wasserrechtsdezernent, der für die Regelung der Abwässerfragen zuständig ist und anfechtbare Anordnungen treffen kann, unter den Amtsträgerbegriff des § 339 32

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Dazu kritisch Spendet Rechtsstaat für den Verbrecher - Polizeistaat für den Bürger? in: v. d. Heydte-Festschr. (1977) II S. 1209, 1230. Zu den zuletzt genannten Personen näher Seebode (Fn. 2) S. 83 f, 85 f. Kohlrausch-Lange Anm. I; Welzel S. 545; Maurach BT 5 (1969) S. 757; Flume Steuerwesen und Rechtsordnung, Smend-Festschr. (1952) S. 78 ff;

Haver N J W 1956 1092; Härtung FinRdsch 1956 390, 392 1. Sp.; StGB-Entwurf 1962 mit Begründ. S. 643 1. Sp. unt. Dagegen schon früher Sieveking S. 91; Seebode (Fn. 2) S. 76 f und jetzt auch Tröndle Rdn. 4 a. E.; Lackneri Kühl Rdn. 3; Rudolphi SK II Rdn. 7; Maurach/Schroederl Maiwald BT, 2. TBd. S. 247 (§ 76 II 2 Rdn. 6).

Günter Spendel

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

(§ 336 a. Nr.) fallen (and. AG Frankfurt/Main NStZ 1986 72, 75 mit ablehnender Anm. Wernicke und Meinberg NStZ 1986 223 u. 224); ebensowenig der Vertreter einer atomrechtlichen Genehmigungsbehörde (nicht abschließend geklärt LG Hanau NStZ 1988 179, 181 mit ablehnender Anm. Bickel\ verneinend auch z. B. Lackneri Kühl Rdn. 3; nur allgemein Breuer NJW 1988 2072, 2084). 23a (1) Erwägenswert dürfte die — soweit ersichtlich, kaum gesehene — Frage sein, ob und inwiefern ein Abgeordneter als Mitglied, insbesondere als Vorsitzender eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses Täter einer Rechtsbeugung sein kann. Diese Frage ist nicht so fernliegend oder gar unangebracht, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. So ist auch schon zum Problem des Schutzes Dritter vor Mißbrauch und Rechtsverletzungen im Untersuchungsverfahren der Legislative die Überlegung angestellt worden, wieweit eine Strafbarkeit von Ausschußmitgliedern z. B. nach § 353 b II Nr. 1 StGB in Betracht zu ziehen sei (so anregend Jekewitz Der Schutz Dritter im parlamentarischen Untersuchungsverfahren, in: Partsch-Festschr. [1989] S. 403, 421 ff; s. auch Schulte in: v. MangoldtlKlein, Das Bonner GG, 3. Aufl., 6. Bd. 1991, Art. 44 Rdn. 127). 23 b

(2) Die Untersuchungsausschüsse des Parlaments als dessen Unter- und Hilfsorgane nehmen rechtlich eine Zwitterstellung ein, die teilweise die Ausübung von Funktionen sowohl der Judikative als auch der Exekutive erlaubt. Eindeutig läßt sich zwar negativ sagen, daß sie „keine Gerichte ..., ihre Mitglieder keine Richter im Sinne des Grundgesetzes... sind" (BVerfGE 77 1, 42), obwohl ihnen zum Teil Aufgaben zugewiesen werden, „die mindestens gerichtsähnlicher Natur sind" (so z. B. Maunz in: MaunzlDüriglHerzog GG, III. Bd. 1994, Art. 44 Rdn. 1, 3), obgleich außerdem der ihnen obliegenden Tätigkeit: der Tatsachenfeststellung zur Aufklärung von Sachverhalten, „keine geringere Bedeutung zukommt als der Tatsachenermittlung im Strafverfahren" (BVerfGE 77 1, 48; s. auch 67 100, 146), obschon weiterhin auf die Beweiserhebung zu dem genannten Zwecke die Vorschriften über den Strafprozeß (auch des GVG) „sinngemäß" anzuwenden sind (Art. 44 II 1 GG) und diese Einräumung von richterlichen Befugnissen „im Widerspruch zum strikten Gewaltenteilungsprinzip steht" (Rechenberg in: Dolzer (Hrsg.) Bonner Komm., 37. Lfg. 1977, Art. 44 Rdn. 3; auch z. B. Schulte aaO Art. 44 Rdn. 117: „systemfremder Charakter des Art. 44 II 1") und obzwar schließlich dem Ausschußvorsitzenden wie einem Gerichtsvorsitzenden die Rechte nach Strafprozeßrecht, insbesondere auch die Sitzungspolizei nach § 176 GVG zustehen (Maunz aaO Art. 44 Rdn. 52). 23 c (3) Nicht so eindeutig ist umgekehrt positiv zu sagen, was die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse sind. Zum Teil wird ihnen die Eigenschaft einer Behörde zugesprochen (so schon Anschütz Komm, zur WRV, 14. Aufl. 1933, S. 219 f zu Art. 34; v. Mangoldtl Klein D. Bonner GG, 2. Aufl., 2. Bd. 1964, Art. 44, S. 944), „zumindest aber eine behördenähnliche Stellung" zuerkannt (Maunz aaO Rdn. 27; dagegen Rechenberg aaO Rdn. 30: „höchstens behördenähnlicher Charakter"), wenngleich sie auch „keine typische Verwaltungstätigkeit" ausüben (so z. B. Hilf Untersuchungsausschüsse vor den Gerichten, NVwZ 1987 537, 538 1. Sp.). Jedenfalls besitzen die Untersuchungsausschüsse öffentliche Gewalt (BVerfGE 77 1, 46), ihre Mitglieder sind als „Träger eines öffentlichen Amtes" anzusehen (so v. Mangoldtl Klein aaO, 2. Aufl., S. 944). Ihre Maßnahmen gegenüber Dritten wie z. B. die gegen einen Zeugen verhängte Ordnungsstrafe für seine Ungebühr bei der Vernehmung oder Handlungen gegen andere vom Untersuchungsverfahren sonst nicht berührte private Personen, z. B. gegen Eigentümer zu beschlagnahmender Sachen, gelten als Verwaltungsakte, die von den Verwaltungsgerichten auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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werden können (OVG Berlin DVB1. 1970 293; Rechenberg aaO Rdn. 30 geg. E.; and. z. T. OVG Lüneburg NVwZ 1986 845, 846). (4) Berücksichtigt man dies alles, so liegt der Schluß nicht mehr so fern, erscheint 2 3 d vielmehr wenigstens diskussionswürdig, daß die Abgeordneten als Ausschußmitglieder sich in dem aufgezeigten Rahmen als „Amtsträger" auch im s/ra/rechtlichen Sinne des § 11 I Nr. 2 auffassen lassen, zwar nicht nach Nr. 2 a) als „Beamte" (oder Richter), da der erste Begriff im staatsrechtlichen Sinne zu verstehen ist (Lackner StGB, 22. Aufl. 1997, § 11 Rdn. 4), sondern nach Nr. 2 c), da sie „dazu bestellt" erscheinen, „bei einer Behörde oder bei einer sonstigen Stelle ... Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrzunehmen". Entgegen der h. M. (BT-Drucks. 7/550, S. 209 r. Sp.; z. B. Gribbohm in LK, 11. Aufl., 26. Lfg. 1997, § 11 Rdn. 37; Lackner aaO § 11 Rdn. 11) wird man die genannten „Funktionsträger der Parlamente" eben deshalb unter § 11 StGB begreifen dürfen, weil „die von solchen Personen innerhalb der gesetzgebenden Körperschaften innegehabten Ämter und Verwaltungstätigkeiten (z. B. ... Vorsitzender von Ausschüssen) der Sache nach schwerlich aus dem Bereich der Nr. 2 b und 2 c herausgenommen werden können" (so treffend Tröndle in LK, 10. Aufl., I. Bd. 1985, § 11 Rdn. 26). Nicht konsequent ist es aber, dies nicht auch für das geltende Recht anzunehmen; denn die dafür herangezogene BGHSt. 5 100, 105/106, die die Anwendung des strafrechtlichen Beamtenbegriffs nach dem ehemaligen § 359 StGB auf Laienrichter und — nur nebenbei bemerkt! — auf Abgeordnete abgelehnt hatte, ist inzwischen überholt. Im übrigen ist sogar bereits unter der Geltung des früheren § 359 StGB vereinzelt, aber wohlbegründet, der strafrechtliche Beamtenbegriff auch für Abgeordnete bejaht worden (Düwel Das Amtsgeheimnis [1965], S. 63 ff; dem zustimmend auch Heinz Wagner Amtsverbrechen [1975], S. 136 ff). Erst recht müßte diese Ansicht für den Amtsträger-Begriff des heutigen § 11 StGB gelten. (5) Die Mitglieder eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses wären da- 2 3 θ nach nicht nur als Amtsträger i. S. des § 11 I Nr. 2 c), sondern auch des § 339 n. Nr. StGB anzusehen. Denn als Vertreter einer „gerichts-" oder „behördenähnlichen" Institution haben sie zur Aufklärung eines Sachverhalts „wie ein Richter" vorzugehen, d. h. in einem gemäß Art. 44 II 1 GG i. V. m. der StPO und dem GVG geregelten Verfahren Tatsachenfeststellungen zu treffen, die nicht zuletzt ein wesentlicher Teil richterlicher Tätigkeit sind (s. schon vorsteh. Rdn. 23 b). Die Abgeordneten sind somit neben der verwa/iwngigerichtlichen auch einer sira/gerichtlichen Überprüfung zu unterwerfen. Allerdings sind hierbei folgende Unterscheidung und Einschränkung zu beachten: Soweit der Beschluß der Ausschußmitglieder das Ergebnis ihrer Untersuchung feststellt und diese sich allein oder hauptsächlich gegen eine bestimmte, wie ein „Beschuldigter" erscheinende Person als unmittelbar „Betroffene" gerichtet hat (vgl. die Begriffsbestimmung in Art. 13 des bayer. Ges. über die Untersuchungsausschüsse des bayer. Landtages von 1970 [geänd. 1985]; § 18 I Nr. 1—4 des Entw. eines Ges. über Einsetz. u. Verfahren von Untersuchungsaussch. des BT vom 14. 5. 1969 - BT-Drucks. V/4209 - ; s. auch Schulte aaO Rdn. 124) ist diese Entscheidung kraft Verfassungsrechts (Art. 44 IV 1 GG) „der richterlichen Erörterung entzogen", also keiner gerichtlichen Kontrolle zugänglich. Aber auch nur insoweit! Sofern dagegen die Beschlüsse des Ausschusses dritte Personen ζ. B. als Zeugen oder als Eigentümer zu beschlagnahmender Sachen betreffen, hat diese Einschränkung nicht zu gelten, kommt also nicht nur eine verwaltungsgerichtliche (s. ζ. B. Maunz aaO Rdn. 63), sondern auch eine strafgerichtliche Überprüfung in Betracht. Man denke nur an die Sachlage, daß der Untersuchungsausschuß einstimmig die Verhängung eines Ordnungsgeldes und die Anordnung einer Beugehaft gegen eine Person beantragt, was der Amtsrichter als unzulässig ablehnt, so jetzt der Fall eines saarländi(25)

Günter Spendel

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sehen Ausschusses (s. FAZ v. 27. 6. 1998, Nr. 146/S. 5), in dem übrigens der Festzunehmende als „Betroffener" und nicht als „Zeuge" zu behandeln, d. h. „nach Art eines Beschuldigten anzuhören" wäre (vgl. Art. 13 II bayer. Ges. üb. d. Unters-Aussch.!). Läge mit dem Antrag eine objektiv eindeutige und subjektiv vorsätzliche Rechtsverletzung vor, wäre auch eine Rechtsbeugung gegeben. Bemerkenswerterweise kommt auch Scholderer S. 403 ff, 405 zu dem Schluß: „§ 336" (a. Nr.) „StGB sollte daher auf die Leitungstätigkeit in parlamentarischen Untersuchungsausschüssen erstreckt und eine Verletzung der einschlägigen Verfahrensnorm zum Nachteil vernommener Bürger tatbestandlich erfaßt werden." § 36 StGB dürfte der Verfolgung nicht entgegenstehen; denn die Äußerungen und die Abstimmung bei der Beschlußfassung hätten weiter zu einer rechtswidrigen Handlung geführt, zu der Antragstellung als einer versuchten Täuschung des um die Anordnung der gesetzwidrigen Maßnahmen angegangenen Amtsrichters. 24

c) Der Schiedsrichter: Als Nichtamtsträger kann Täter nach § 339 auch eine Person sein, der die Leitung oder Entscheidung zivil-, arbeits- und — nicht unbestritten — verwaltungsrechtlicher35 Rechtsstreitigkeiten anstelle staatlicher Gerichte durch Vertrag der Parteien übertragen worden ist (§§ 1025 ff ZPO, 101 ArbGG, 168 I Nr. 5 VwGO). Nicht zu verwechseln sind damit die durch Gesetz oder Verordnung begründeten „Schiedsgerichte" der Verwaltungsbehörden, die als Sonder- oder Verwaltungsgerichte staatliche Gerichtsbarkeit ausüben und deren Mitglieder als „Richter", zumindest als „Amtsträger" mögliche Subjekte einer Rechtsbeugungshandlung sind. Nach h. M. (z. B. RGZ 153 267, 270; 165 140, 143; BGHZ 48 35, 43; H. J. Maier in: Lükel Walchshöf er f Münch. Komm, zur ZPO, 3. Bd. 1992, § 1048 a. Nr. Rdn. 5 ff; Albers in: Baumbach/Lauterbach, ZPO 57 [§ 1048 a. Nr. =] § 1066 n. Nr. Rdn. 3 ff, 6) können die durch Satzungen eingesetzten Schiedsgerichte, die also „durch ... nicht auf Vereinbarung beruhende Verfügungen angeordnet" sind, echte „Schiedsgerichte" des Privatrechts i. S. des (§ 1048 a. Nr.) § 1066 n. Nr. ZPO sein, soweit sie „in gesetzlich statthafter Weise" gebildet sind, insbesondere die erforderliche Unparteilichkeit besitzen und nicht als Disziplinar-, d. h. ihrer Struktur nach als Strafgerichte (statt als Zivilgerichte) erscheinen. Nicht trifft dies in der Regel für die Parteigerichte der politischen Parteien zu (so schon OLG Oldenburg DVB1.1967 941 mit Anm. Henke), auch wenn § 14 ParteienG von 1967 von „Parteischiedsgerichten" spricht. So genügen den Voraussetzungen der ZPO nicht die „Schiedskommissionen" der SPD (OLG Frankfurt/M. NJW 1970 2250; zur zivilgerichtlichen Nachprüfbarkeit von deren Entscheidungen BGH [Z] NJW 1980 443), die Parteigerichte der CDU (OLG Köln NVwZ 1991 1116 Nr. 55; offengelassen KG NJW 1988 3159) oder die „Schiedsgerichte" der „Ökolog. Demokr. Partei" (OLG München OLG-Rep. München 1993 Nr. 11, S. 167). Diese Spruchkörper sind also keine Schiedsgerichte i. S. der §§ 1025 ff ZPO, ihre Mitglieder keine tauglichen Täter i. S. des § 339 StGB (s. auch OLG Oldenburg DVB1. 1967 941 1. Sp.).

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Wenn verschiedentlich die Tauglichkeit des Schiedsrichters für eine Täterschaft i. S. des § 336 a. Nr. bestritten worden ist, 36 so kann seine Straflosigkeit angesichts des klaren Gesetzeswortlauts nicht ernsthaft erwogen werden (s. allerdings noch Oppenheim S. 210/211) und die Lehrmeinung nur rechtspolitisch bedeutsam sein. Sie ist 35 36

Zu dieser Frage näher Seebode (s. Fn. 2) S. 87 ff. Oppenheim S. 198 ff; Binding Lehrb. II 2 S. 555, 564 f; von Ullmann VDB IX (1906) S. 375; Schwartz Das StGB für das Deutsche Reich

(1914) Anm. 1; Freiesleben in: von Olshausens Komm. II Anm. 1 b); Niethammer BT S. 408; Joly S. 63; Bemmann ZStW 74 (1962) 295, 303.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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jedoch auch sachlich nicht zwingend. Für Binding (Lehrb. II 2 S. 555) bildet zwar die Gleichsetzung des Schiedsrichters mit dem beamteten Richter oder nicht richterlichen Amtsträger „den Gipfel der Sinnlosigkeit", da jener nicht kraft staatlicher Autorität entscheide und nur den Vertrag mit den Parteien verletze und daher gegenüber seinen Auftraggebern eine Untreue verübe; nach Bemmann (ZStW 74 [1962] 303) ist die Regelung des § 336 a. Nr. bezüglich des Schiedsrichters „verfehlt" und bedeutet eine „weitgehend leere Strafdrohung". Aber die Vertragsverletzung ist nicht der eigentliche Strafgrund (s. schon Rdn. 6, 7). Denn auch der private Schiedsrichter ist dem Recht verpflichtet und an zwingende Rechtssätze gebunden, selbst wenn die Parteien von ihm eine Entscheidung nach Billigkeit und als Schlichter verlangen. Seine Tätigkeit entspricht daher, wie schon bemerkt (s. Rdn. 7), in vielem der des staatlichen Richters. Auch die gleiche Strafdrohung des § 339 spricht nicht unbedingt gegen die Gleichstellung beider Tätergruppen. Der pensionierte Landgerichtspräsident, der namhafte Universitätsprofessor oder der angesehene Rechtsanwalt, den zwei große Unternehmen in ihrer Millionen-Streitsache zum Schiedsrichter bestellt haben, verdient für einen parteiischen und ungerechten Schiedsspruch zum Vorteil der einen, zum Nachteil der anderen Partei sicherlich nicht weniger Strafe als ein Schöffe, der in einem Strafprozeß einer ihm leid tuenden Angeklagten unter bewußter Mißachtung des Gesetzes zum Freispruch verhilft (s. Fall in Rdn. 44). Auch der Schiedsrichter ist also als tauglicher und strafwürdiger Täter des Delikts anzusehen. 37 2. Die Täterfunktion bei der Rechtsbeugung Die Rechtsbeugung muß „bei der Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache" 2 6 begangen werden. Die Art der Tätigkeit steht dabei mit der Stellung des Täters und seiner Tauglichkeit als Subjekt der Rechtsbeugungshandlung in Wechselbeziehung. Was oben schon über seine Position gesagt worden ist, ist auch von Rückwirkung auf seine Funktion und umgekehrt (s. Rdn. 16). Schon nach Lackner20 (so auch LacknerlKühl22 § 336 a. Nr. Rdn. 6) liegen die genannten Tatbestandsmerkmale vor, „wenn" die Rechtsbeugung „objektiv als eine auf der Leitungs- oder Entscheidungskompetenz des Amtsträgers beruhende Handlung erscheint". Das „bei" in der Beschreibung der Taterfunktion ist mithin so zu verstehen, daß der Richter gerade in dieser seiner Tätigkeit als der in der Rechtssache berufene, „kompetente" Urteilende, d. h. als der konkret zuständige und mit der Sache rechtlich befaßte Richter auftritt und in seinem konkreten Aufgabenkreis versagt und das Recht verletzt. Das dürfte dann nicht der Fall sein, wenn er in eine ihn nichts angehende Haftsache eingreift und in Anmaßung der Befugnisse des zuständigen Haftrichters (s. auch Volk NStZ 1997 412, 414 Fn. 13) den Beschuldigten aus der Untersuchungshaft entläßt (Spende! JZ 1998 85, 87 r. Sp.; and. zu dem Fall BGHSt. 42 343, die aber auch eine Rechtsbeugung nicht klar bejahen kann [oder will], so aber Seebode Urt.-Anm. JR 1997 471; Sowada GA 1998 177, 182 ff; Krehl NStZ 1998 409). a) Die zu leitende oder zu entscheidende Rechtssache: Unter Rechtssachen sind 2 7 alle Rechtsangelegenheiten zu verstehen, bei denen mehrere Parteien sich mit widerstreitenden rechtlichen Interessen (Belangen) gegenüberstehen können und bei denen in einem rechtlich näher geregelten („förmlicheren") Verfahren nach Rechtssätzen 37

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So Stock Entwicklung und Wesen der Amtsverbrechen (1932) S. 246 Anm. 11; Musielak S. 73;

Sieveking S. 94 ff; Seebode (s. Fn. 2) S. 89 ff; Heinz Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 194.

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und nicht nur Zweckmäßigkeitserwägungen zu verhandeln und zu entscheiden ist (RGSt. 71 315; BGH NJW1960 253; BGHSt. 14 147, 148; 24 326, 327 f; OLG Kassel HESt. 2 175, 180; OLG Hamm NJW 1979 2114). Da heute auch die Verwaltung an Gesetz und Recht gebunden ist (Art. 20 III GG) und ihre Tätigkeit sich vielfach in der Rechtsanwendung erschöpft (BGHSt. 24 327), bedarf die vorstehende Definition einer Präzisierung, um nicht jede Verwaltungsangelegenheit dem Begriff „Rechtssache", nicht jeden Verwaltungsbeamten dem Begriff „Amtsträger" i. S. des § 339 unterfallen zu lassen. Die Rechtsprechung (RGSt. 71 315; BGHSt. 24 327; BGH NJW 1960 253) hat dies mit der allgemeinen Wendung klarzustellen versucht, der Täter des § 336 a. Nr. müsse „wie ein Richter" entscheiden. Unter dieser Formel ist nicht so sehr die Position (Unabhängigkeit) als vielmehr die Funktion des Richters (unparteiische Tätigkeit innerhalb eines sie garantierenden Verfahrens) zu verstehen, 38 also eine richtende Tätigkeit, auf Grund deren der Täter die Sache zwar nicht unabhängig, aber doch unparteiisch zwischen widerstreitenden Parteiinteressen und primär mit dem Ziel der Verwirklichung des richtigen Rechts behandelt und beurteilt (RGSt. 71 315, 317; BGHSt. 24 326, 327; 34 146, 148; 35 224, 230; 38 381, 382; OLG Hamm NJW 1979 2114). 28

Danach sind Rechtssachen gemäß § 339 unzweifelhaft die von den ordentlichen Gerichten zu entscheidenden Zivil- und Strafsachen (für letztere z. B. BGHSt. 12 191, 192/193), sodann die Verfahren der Arbeits-, Sozial-, Verwaltungs-, Finanz- und Verfassungsgerichtsbarkeit, ferner in der Regel das allerdings „verwaltungsmäßigen Rücksichten stärker unterworfene" (RGSt. 69 214) Dienststrafverfahren (RGSt. 69 213: „kein grundsätzliches Bedenken"; 71 315, 316; OLG Kassel HESt. 2 175, 180). 29 Es fallen aber nicht nur die eigentlichen Zivilrechtsstreitigkeiten darunter, sondern auch Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, zumindest dann, wenn hier über einen Interessengegensatz zu entscheiden ist. 39 Beispiel ist der im Sommer 1935 gestellte Antrag eines „Ariers", den sich weigernden Standesbeamten zum Erlaß des Aufgebots mit seiner jüdischen Verlobten gemäß §§11, 48 a. F. (§45 n. F.) PersStG anzuweisen; dies war eine Rechtssache i. S. des § 336 a. Nr., bei der sich der Heiratswillige und der sein Begehren ablehnende Standesbeamte als „Parteien" gegenüberstanden und bei deren Entscheidung der Amtsrichter wie die ihn bestätigende Beschwerdekammer mit der Ablehnung des Gesuchs vor Erlaß der Nürnberger Rassengesetze eindeutig das geltende Recht beugten (AG Wetzlar JW 1935 2083,40 zu diesem Fall eingehend Spendet in: Radbruch-Gedächtnisschr. S. 313 ff). 30 Es muß sich also nicht um die Leitung oder Entscheidung in einem Rechtsstreit i. S. des Straf- oder Zivilprozesses handeln, wohl aber bei einem Interessengegensatz von Parteien, über dem der Täter als „Unparteiischer" und Übergeordneter steht. Deshalb ist auch das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren als Rechtssache nach § 339 anzusehen (RGSt. 69 213, 214; BGH NJW 1960 253 1. Sp.; BGHSt. 40 169, 181; OLG Köln GA 1975 341, s. schon Rdn. 19), weil der Staatsanwalt als Leiter dieses Verfahrens nicht allein die Verfolgerinteressen, sondern ebenso die Verfolgtenbelange wahrzunehmen hat (§ 160 II StPO) und damit über die Rolle eines bloßen Parteivertreters hinausragt, seine Tätigkeit also objektiv und nicht einseitig 38

39

Ebenso Bemmann in seiner Kritik an BGHSt. 24 326 = JZ 1972 599; insofern zutreffend und prägnant auch O L G Bremen NStZ 1986 120 = NStE § 336 StGB Nr. 2, S. 2. Frank Anm. II (S. 756); Kohlhaas S. 31; Sch.l SchröderICramer Rdn. 3.

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Der Beschluß des A G und der ihn bestätigende Beschluß der Beschwerdekammer des LG Limburg ist abgedruckt bei Spendet Rechtsbeug u n g . . . (1984) S. 117 ff.

Stand: 1. 1.1999

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Rechtsbeugung

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ist und gleich der des Richters in einem rechtlich genau geregelten Verfahren der Verwirklichung des richtigen Rechts dienen soll. Eine Rechtssache i. S. des § 339 ist auch das Ordnungswidrigkeitenverfahren (s. 3 1 schon Rdn. 20) und das Kostenfestsetzungsverfahren (s. schon Rdn. 18). Weiter wird als solche angesehen die Entscheidung über die Vergabe eines Studienplatzes nach §§ 31 ff HochschulrahmenG (so z. B. Tröndle StGB 4 8 § 336 Rdn. 4) oder (nicht unproblematisch, s. schon Rdn. 16!) das Verfahren vor dem Ausgleichsausschuß wegen Hausratsentschädigung nach dem Lastenausgleichsgesetz, da hier der Ausschußvorsitzende zwischen den Interessen des zu entschädigenden Antragstellers und den Belangen des Ausgleichsfonds zu entscheiden hat ( B G H N J W 1960 253 1. Sp.), nicht jedenfalls die Entscheidung eines Anstaltsleiters über die Gewährung von Hafturlaub nach § 13 StVollzG (so Laubenthal JuS 1989 827, 831; and. ohne Begründ. kurz Rössner J Z 1984 1065, 1070 r. Sp.). b) Die Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache: D a ß der Täter die Rechts- 3 2 beugung bei der Leitung oder Entscheidung der Rechtssache begangen haben muß, spricht für eine zwar nicht unabhängige, aber doch selbständigere und übergeordnete Stellung und Tätigkeit bei der Rechtsanwendung. Beide Voraussetzungen brauchen, wie sich aus der Gesetzesfassung („Leitung oder Entscheidung") ergibt, nur alternativ, nicht kumulativ gegeben zu sein (Binding Lehrb. II 2 S. 555). Sie sind daher auseinanderzuhalten und nicht in Wechselbeziehung zu bringen (RGSt. 57 31, 33 = J W 1922 1025 mit Anm. v. Lilienthal und Alsberg). Die beiden Merkmale können aber auch zusammenfallen, so ist z. B. die Entscheidung des Vorsitzenden, einen Zeugen aus gesetzlichen Gründen unbeeidigt zu lassen, zugleich eine Maßnahme seiner Sachleitung.41 Zur Leitung einer Rechtssache, zu der auch Entscheidungselemente gehören und bei der ein Beschuldigter durch Rechtsbeugung schlechter gestellt werden kann, sind weiter zu rechnen: die unbegründete Einberufung eines militärischen Standgerichts durch den Gerichtsherrn nach früherem Recht, überhaupt die Vorbereitung einer Hauptverhandlung, die Verweisung einer Strafsache an ein unzuständiges Gericht, die Anordnung von Beweiserhebungen (BGHSt. 10 294/295, 302/303). Der Begriff der Leitung einer Rechtssache ist nach BGHSt. 12 191, 192, allerdings 3 3 zu § 334 a. F. StGB („Richterbestechung"), „nicht nach einzelnen Maßnahmen", „sondern nach der Natur des Verfahrens in seiner Gesamtheit und in seinem Endziel" zu bestimmen. Zweifellos gehört dazu vor allem die Verhandlungsführung des Gerichtsvorsitzenden in einem Prozeß. Aber auch die Beisitzer sind verpflichtet, auf die erforderliche Sachaufklärung hinzuwirken und können sich dabei nach § 339 schuldig machen ( O L G Frankfurt/M bei Moritz/Noam II S. 316, 317). Irrig ist, daß keine Rechtsbeugung bei Leitung einer Rechtssache (Hauptverhandlung) vorliegen soll, „wenn sie nicht auch zu einer .Ungerechtigkeit' der Entscheidung führe" (so treffend RGSt. 57 34 ob.). Der Gerichtsvorsitzende, der dem Angeklagten entschuldigende Äußerungen in den Mund legt oder aufklärende Fragen an Zeugen und den Beschuldigten zu stellen und auf diese Weise belastende Feststellungen zu treffen unterläßt, beugt objektiv durch Tun oder Unterlassen das Recht bei Leitung einer Straf- und Rechtssache, ohne daß der aus dem übrigen Beweisergebnis folgende Freispruch auf der Rechtsverletzung zu beruhen und das Urteil inhaltlich falsch zu sein brauchte (RGSt. 57 33). Denn es genügt, daß der Vorsitzende Richter durch seine falsche Anwendung des Prozeßrechts die Rechtsstellung des Angeklagten im Straf41

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Kleinknecht/Meyer/Goßner StPO, 43. Aufl. (1997) § 59 Rdn. 8. Günter Spendel

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verfahren, d. h. dessen Beweisposition gegenüber dem Ankläger oder anderen Gerichtsmitgliedern rechtswidrig günstiger gestaltet und damit das Recht zum Vorteil des Beschuldigten (zum Nachteil der Anklage) gebeugt hat (RGSt. 57 34). Von dem Richtenden ist nicht nur ein richtiger und gerechter Urteils/wAa// zu verlangen, sondern auch eine XJrteitefindung auf der rechtlich vorgeschriebenen, „geraden Bahn" und nicht „auf krummen Wegen" (so auch im Ergebnis v. Lilienthal in seiner Anm. JW 1922 1025; anders unzutreffend Alsberg ibid., da der Täter den Rechtsbruch bei der Leitung einer Rechtssache als Mittel einer materiell unrechten Entscheidung gewollt haben müsse). 34 Ein weiteres sinnfälliges Beispiel für die Leitung einer Rechtssache ist der Fall, daß der Vorsitzende im Kollegialgericht vor der Urteilsfallung „die Beratung leitet", die Fragen stellt und abstimmen läßt (§ 194 GVG). Hierzu gehört auch die Aufklärung z. B. der Schöffen in der Strafkammer über die prozessuale Beweis- oder die materielle Rechtslage. Der Gerichtsvorsitzende kann daher schon durch Nichtbelehrung der Laienrichter über die Abstimmungsregeln des § 263 StPO — s. den tatsächlichen Fall unter Rdn. 44 - oder über die Strafmöglichkeiten - OLG Nürnberg Just, u. NS-Verbr. II 318, 330 f, 334 - das Recht beugen (dem jetzt zustimmend BGH NStZ-RR 1998 362, 364). 35 Die Entscheidung der Rechtssache muß keine endgültige sein. Sie kann auch im Vor- oder Zwischenverfahren ergehen. Unter den Begriff fallt daher z. B. eine die Untersuchungshaft betreffende Entscheidung, vor allem ein Haftbefehl (Oppenheim S. 132 f), der z. B. unter Verletzung der einschlägigen Verfahrensvorschriften aufgehoben wird und dem Beschuldigten die Flucht aus dem Bereich des Strafgesetzes ermöglicht (OLG Halle NJ 1949 95, 96), sofern in diesem Falle das Verhalten nicht ausnahmsweise durch Notstand gerechtfertigt war, weil der Beschuldigte sonst einem rechtsstaatswidrigen Verfahren oder Terrorurteil ausgesetzt worden wäre (s. dazu näher Rdn. 71 ff). Nach BGHSt. 38 381, 385 soll der Staatsanwalt, der einen ihm von dem Beschuldigten zur Zahlung einer Geldauflage zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung übergebenen Scheck nach Verfahrenseinstellung (§ 153 a I Nr. 1 StPO) zur Erfüllung eigener Verbindlichkeiten verwendet, keine Rechtsbeugung, sondern eine Unterschlagung („Veruntreuung") in Tateinheit mit Verwahrungsbruch begehen, da er nach Entscheidung einer Rechtssache gehandelt habe. 3. Die Tathandlung der Rechtsbeugung 36

Der Ausdruck „Rechtsbeugung" hat eine doppelte Bedeutung, eine weitere und eine engere: im ersten Sinne bezeichnet er das Delikt als Ganzes, im zweiten nur einen Teil dieses Verbrechens, die eigentliche Tathandlung.

37

a) Begriff der Rechtsbeugung als Handlung: Bei der Begriffsbestimmung werden im wesentlichen drei „Theorien" vertreten, 42 deren Streit alles andere als bedeutungslos ist. 43 (1) Nach der subjektiven Rechtsbeugungslehre ist das Recht nur dann gebeugt, wenn die Rechtsanwendung im bewußten Widerspruch zur Überzeugung des Rich-

42

43

Zur näheren Darstellung und Auseinandersetzung Seebode (Fn. 2) S. 12 ff; Schmidt-Speicher S. 59 ff; ScholdererS. 277 ff. Wie man gelegentlich behauptet, so Blei BT 12

S. 444 (§ 112 II 3); Schreiber GA 1972 207; dazu kritisch Spendel K. Peters-Festschr. S. 166 ff, 175.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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tenden steht. 44 Das Rechtsbeugungsverbrechen wäre danach ein „ Überzeugungsdelikt",45 Diese Ansicht ist verfehlt. 46 Denn daß der Richter oder ein anderer later des § 339 nur nach seiner Überzeugung zu urteilen hat oder urteilt, heißt noch nicht, daß er deswegen schon „pflichtgemäß" handelt und daß das, was er entscheidet, objektiv Recht ist. Aus dem Tätigkeitswort „das Recht beugen" folgt keineswegs, wie verschiedentlich behauptet wird (so unbegründet und verfehlt BGH NStZ-RR 1996 65, 68 1. Sp.; s. auch BGHSt. 42 343, 345), eine subjektive Begriffsbestimmung. „Daß es der Sache nach eine objektive Beugung des Rechts so gut wie eine objektiv unrechtmäßige Wegnahme einer fremden Sache ... gibt, läßt sich wohl nicht bestreiten". 47 Die subjektive Rechtsbeugungstheorie, die objektive Erfordernisse durch subjektive ersetzt, verleitet zu einer Gesinnungsstrafe 48 und führt zu unerträglichen Ergebnissen.49 Nach ihr hätte der letzte Präsident des NS-Volksgerichtshofs Freisler mit seinen vielen rechtswidrigen Todesurteilen nie das Recht gebeugt, wenn und weil er als fanatischer Vertreter der NS-Ideologie von der Richtigkeit seiner Entscheidungen überzeugt war. 50 (2) Eine „gemischte", richtiger: eingeschränkt subjektive Rechtsbeugungstheorie, 3 8 die in zwei Spielarten auftritt, sucht objektive und subjektive Elemente zu verbinden, gelangt aber nur dazu, sie zu vermengen. Nach der einen Fassung der Lehre kann Rechtsbeugung nur eine Handlung sein, die neben dem objektiven Rechtsbruch als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal auch die „subjektive Tendenz" oder zumindest das Bewußtsein des Urteilenden aufweise, das Recht zu verletzen.51 Für eine solche Auffassung ist das Verbrechen der Rechtsbeugung ein „Tendenzddikt",52 Eng verwandt mit der vorstehenden Betrachtungsweise ist die schon bei der Frage 3 9 nach dem Rechtsgut angeführte andere Spielart (Rdn. 6), nach der das „Wesen der Rechtsbeugung" in der Verletzung der dem Richtenden obliegenden Pflicht zur Wahrheits- und Rechtsfindung bestehen und die „Vergleichsgröße" für die falsche Rechtsanwendung nicht das objektive Recht, sondern „die pflichtgemäß erlangte Rechtsauffassung des Richters" sein soll.53 Für diese Auffassung, die bereits bei der

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So z. B. Oppenheim S. 86 ff, 105 f, 226; Sauer BT S. 519; Joly S. 22; Musielak S. 20 ff; Sarstedt Heinitz-Festschr. S. 429. Unklar Kohler D J Z 1904 613fr, 615; ders. GA 54 (1907) 17. So ausdrücklich Bendix Die Justiz II (1926/27), S. 55, 59; Joly S. 27. Zur näheren Kritik Seebode (Fn. 42) S. 13 ff; Spendet Radbruch-Gedächtnisschr. S. 315 f; ders. K. Peters-Festschr. S. 166 ff, 175; Scholderer S. 278 ff. Engisch Zur „Natur der Sache" im Strafrecht, Eb. Schmidt-Festschr. (1961) S. 119. Das räumt auch Rudolphi ZStW 82 (1970) 632 ein. Eine besonders verdorbene Frucht dieser subjektiven Grundhaltung sind die mehr als bedenklichen Forderungen von Bendix Die Justiz II (1926/27) 70, dessen vorgeschlagene Neufassung der Rechtsbeugung auf eine „Gesinnungsstrafe übelster Sorte" hinausliefe (so richtig Ebermayer DRiZ 1927 62 1. Sp.; ebenso Wacker S. 67). Dazu näher Seebode (Fn. 2) S. 13 ff; Spendet K. Peters-Festschr. S. 167ff, 173ff, 176ff.

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So treffend schon SchwG Berlin DRiZ 1967 390, 393 r. Sp., Seebode aaO S. 16; s. dagegen Sarstedt Heinitz-Festschr. S. 434, der Freislers rechtswidrige Todesurteile noch nicht einmal objektive Rechtsbeugung nennen kann, und zu dieser abstrusen Ansicht kritisch Spendet K. Peters-Festschr. S. 173. Vgl. auch noch Fußn. 119! Grünhut MSchrKrimPsych 3. Beih. (1930) S. 9; Mezger LK 8 I (1957) §50 a. F. Anm. 5e) (S. 299); Eberh. Schmidt Lehrkomm, zur StPO u. zum GVG I 2. Aufl. (1964) Rdn. 526; s. auch Niethammer BT S. 409; Heinitz S. 8; Tröndte48 Rdn. 5. So ausdrücklich für „Ermessensrechtssätze" Grünhut S. 9/10, der ähnlich wie die Vertreter des Gedankens vom „Pflichtdelikt" (Rudolphi ZStW 82 (1970) 611; Heinz Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 206, 208) „das subjektive Element der Motivation" nur bei objektiv richtiger Anwendung „absolutbestimmter Rechtsnormen" entfallen läßt. Rudolphi aaO S. 611, ferner die in Fußn. 8 zu Rdn. 6 angeführten Autoren.

Günter Spendel

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Deutung der Rechtsbeugung als eines „Tendenzdelikts" anklingt, 54 enthält § 336 a. Nr. ein „P/7/cArdelikt".55 40 Beide Spielarten einer solchen „gemischten", in Wirklichkeit weitgehend subjektiven Theorie verquicken beim äußeren Tatbestand unnötig und unrichtig objektive und subjektive Betrachtungsweise, um bei der rechtlichen Zulässigkeit mehrerer Entscheidungsmöglichkeiten einen Richter auf Grund seiner „pflichtwidrigen" Uberzeugungsbildung auch dann wegen Rechtsbeugung bestrafen zu können, wenn sein Urteil, objektiv gesehen, durchaus vertretbar ist. 56 Gegen eine derartige (eingeschränkte) Subjektivierung der Tathandlung des § 339 sprechen im wesentlichen die gleichen Gesichtspunkte wie gegen die rein subjektive Begriffsbestimmung (Rdn. 6). 57 Insbesondere ist, wie sich aus dem Nachfolgenden ergibt, die Behauptung unzutreffend, die objektive Deutung versage gegenüber Vorschriften wie § 261 StPO. 41 (3) Richtig ist die objektive Rechtsbeugungstheorie, die — ähnlich der objektiven Eidestheorie - herrschend ist. 58 Danach enthält § 339 ein „isr/o/gsdelikt", das durch die rechtswidrige oder ungerechte Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache und die dadurch bewirkte Besser- oder Schlechterstellung einer Partei gekennzeichnet ist. Eine objektiv-tatbestandsmäßige Beugung des Rechts ist dabei nur, aber auch stets dann gegeben, wenn der Richtende das Recht objektiv falsch anwendet. 59 Allerdings muß es sich um einen eindeutigen Rechtsverstoß handeln (zustimmend jetzt OLG Bremen NStZ 1986 120; KG NStZ 1988 557).60 Dort, wo mehrere Verhaltensweisen und Entscheidungen objektiv vertretbar sind oder bei der Rechtsauslegung begründete, nicht nur gesuchte Zweifel bestehen, kann die Wahl für die eine oder andere dieser Interpretationsmöglichkeiten — gleichgültig aus welchen Motiven oder in welcher Überzeugung! — schon äußerlich keine Rechtsbeugungshandlung sein, weil sie sich noch im Rahmen des rechtlich Zulässigen hält (so schon Ebermayer DRiZ 1927 62 1. Sp.). 42

Da es nach dem alten Recht (§ 43 a. F. StGB) umstritten war, ob der Versuchsbegriff objektiv (so die ältere Rechtslehre) oder subjektiv (so die Rechtsprechung und die jüngere Lehre) zu bestimmen war, erfüllten diejenigen Richter schon nicht den äußeren Tatbestand des §336 a. Nr., die sich wie im Falle des RGSt. 34 217, 218 für die objektive Versuchstheorie entschieden und bei einem absolut untauglichen Abtreibungsversuch freisprachen (Spendel in: K. Peters-Festschr. S. 451); hätten sie

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Vgl. Grünhut S. 8, für den „die Möglichkeit einer Rechtsbeugung durch Ermessensmißbrauch auf der Erkenntnis beruht, daß alles richterliche Ermessen in der Pflichtmäßigkeit seine rechtliche Schranke findet". Dieser Autor (S. 9) stellt auch schon wie später Herdegen LK 9 III Rdn. 8 „auf die sachfremde Motivation bei der Ermessensausübung" ab. So Roxin Täterschaft und Tatherrschaft, 6. Aufl. (1994) S. 428. Das wird ganz deutlich bei Rudolphi ZStW 82 (1970) 615 ff, 617. Zur näheren Kritik an der „gemischten" Theorie in ihrer ersten Spielart Seebode (Fn. 42) S. 18 ff; auch Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 316; Scholderer S. 288 ff, 317, 334. Freiesleben in v. Olshausens Komm. II Anm. 2 a); Trepper S. 60; Henning S. 44 f; Frank Anm. III (S. 757); Häupler S. 23 f, 38 f; Wacker

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S. 16 ff, 20 ff; Kohlhaas S. 15, 34 f; Bemmann G A 1969 65; Seebode S. 20 ff; ders. JuS 1969 204; Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 316; ders. Heinitz-Festschr. S. 448, 456; ders. K. Peters-Festschr. S. 166 ff; Marx JZ 1970 249; Preisendanz Anm. 5; LacknerlKühl Rdn. 5; Sch.l Schröder!Cramer Rdn. 5 a; MaurachlSchroederl Maiwald BT 2. TBd. S. 248 (§ 76 II Rdn. 10); s. auch Binding Lehrb. II 2 S. 559 Anm. 2. Dazu näher Seebode (Fn. 2) S. 20 ff; Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 315; ders. NJW 1971 538 ff; ders. in: K. Peters-Festschr. S. 166; Bemmann G A 1969 67 ff. So Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. §.316; ders. K. Peters-Festschr. S. 166 ff, 174; im wesentlichen auch Seebode aaO S. 24 f; sich dem anschließend BT-Drucks. 7/1261, S. 22 und nunmehr Preisendanz Anm. 5.

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umgekehrt aus Haß, also gegen ihre Überzeugung, aber im Einklang mit der subjektiven Versuchstheorie des RG die Angeklagte verurteilt, hätten sie ebensowenig eine Rechtsbeugung begangen (and. Oppenheim S. 88/89). Beispiele für solche rechtlichen Streitfragen, die verschiedene Entscheidungen zu- 4 3 lassen, gibt es zuhauf, man denke etwa an die Probleme des Betrugsschadens beim Gutglaubenserwerb nach der „Makeltheorie", des Scheckkartenmißbrauchs usw., zu deren Lösung gegensätzliche Meinungen vertreten werden und vertretbar sind. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß es ebenso Fälle gibt, in denen die richtige Rechtsanwendung unstrittig, eine andere Rechtsanwendung also zweifelsfrei falsch und eindeutig unvertretbar ist. Diese Tatsache zu leugnen61 ist geradezu unverantwortlich. Leider bleibt immer noch genug Raum für objektive Rechtsbeugungshandlungen. Praktische Fälle sind z. B.: Ein Amtsrichter lehnt 1935 drei Monate vor Erlaß der „Nürnberger Gesetze" 4 4 (NS-Rassengesetze) trotz eindeutigem Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen den nach § 11 PersStG von 1875 (heute § 45) gestellten Antrag ab, den sich weigernden Standesbeamten zum Erlaß des Aufgebots eines „deutschblütigen" Mannes mit seiner jüdischen Verlobten anzuweisen, weil dieser Antrag für die NS-Rassebestrebungen „ein Schlag ins Gesicht" sei und durch den „formalgesetzlichen Zustand", der die Heirat nicht verbiete, gegenüber dem NS-Rasserecht nicht gestützt werde (AG Wetzlar JW 1935 2083 und dazu die Kritik von Spendet in: Radbruch-Gedächtnisschr. S. 313 ff, dems. RuP 1997 229, 230 ff, s. schon Rdn. 29) ein Amtsrichter unterschreitet die als unzeitgemäß angesehene frühere gesetzliche Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis wegen schweren Diebstahls für einen 19jährigen Angeklagten (AG Wuppertal mit ablehn. Anm. K. Peters DReZ 1947 343) ein Strafkammer-Vorsitzender verneint trotz Nachweises die Voraussetzungen des strafschärfenden Rückfalldiebstahls nach dem früheren Recht, weil nach einer (schwerlich zu findenden RG-Entscheidung aus den letzten Kriegstagen) § 245 a. F. StGB einengend auszulegen und der Erlaß einer noch nicht verbüßten einschlägigen Vorstrafe entgegen dem klaren Gesetzeswortlaut nicht ausreichend sei (tatsächlicher Fall bei Spendet in: K. Peters-Festschr. S. 172) — ein Strafkammer-Vorsitzender versucht, die Schöffen über die Abstimmungsregeln (für den Schuldspruch im 5köpfigen Kollegialgericht ein Stimmenverhältnis nicht von 3:2, sondern von 4:1 erforderlich, § 263 I StPO, § 196 III 2 GVG) im unklaren zu lassen, um eine Verurteilung durchzusetzen (Fall aus der Praxis bei Spendel in: K. Peters-Festschr. S. 168) eine Schöffin stimmt gegen eine Verurteilung wegen zweifelsfrei vorliegender gewerbsmäßiger Hehlerei zur damaligen gesetzlichen Mindeststrafe von einem Jahr Zuchthaus, weil §260 (damals) keine gesetzliche Strafmilderung kenne (Fall bei Spendet ZStW 65 (1953) 411; ähnlicher Fall bei BayObLG JW 1929 1062) ein Schöffengericht verurteilt den Angeklagten wegen versuchter (!) Untreue zur Einzelstrafe von zwei Monaten Gefängnis (praktischer Fall bei Spendet ZStW 67 [1955] 561) ein Staatsanwalt wirkt darauf hin, daß zwecks Einstellung des Jugendstrafverfahrens die jugendlichen Tater eine ganze Reihe von Hieben mit dem Stock oder einem 61

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So abwegig Sarstedt Heinitz-Festschr. S. 428; dazu eingehende Kritik von Spendet K. PetersFestschr. S.167 ff.

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Ledergürtel auf ihr nacktes Gesäß dulden (BGHSt. 32 356, 359 und dazu Spendel JR 1985 485) zwei (Militär)Staatsanwälte stellen unter der (vorsätzlich) groben Verfälschung und Verdrehung des Sachverhalts, indem sie die Opfer einer Erschießung durch einen angetrunkenen Stasi-Wachmann als angreifende Täter darstellen, das Strafverfahren gegen den Schützen ein (BGHSt. 40 169, 171, 181 ff und dazu Spendel JZ 1995 375, 379; ders. NJW 1996 809, 811 r. Sp. f)· 45 Oder weniger bizarre, aber mögliche oder tatsächliche Fälle: Nichtgewährung des rechtlichen Gehörs oder des letzten Wortes in der Hauptverhandlung (RGSt. 9 69; RG JW 1916 1347; 1933 1591; s. auch BGHSt. 3 368) oder (von einer Partei behauptet oder auch bewiesen) im Schiedsgerichtsverfahren (BGH NJW 1954 1763, 1764 1. Sp.; OLG Hamburg MDR 1950 480); versehentliche Verurteilung des Angeklagten wegen Brandstiftung zu fünf statt zu drei Jahren Zuchthaus, obwohl im damals neunköpfigen Schwurgericht nur fünf statt sechs Richter für die höhere Strafe gestimmt hatten (RGSt. 60 295). In allen vorstehenden Fällen lag doch wohl eindeutig objektiv-tatbestandsmäßig eine Rechtsbeugungshandlung vor (und in einigen leider auch subjektiv ein entsprechender Rechtsbeugungsvorsatz). 46 Nicht durchdacht ist der Einwand, die objektive Rechtsbeugungstheorie sei dort nicht anwendbar oder doch wenigstens einzuschränken, wo das Recht selbst einen psychischen Sachverhalt wie die richterliche Überzeugung in § 261 StPO maßgeblich sein lasse.62 Wenn die Richter auf Grund verfänglicher Indizien den Angeklagten irrig für den Täter, z. B. den Mörder halten, in Wahrheit aber einen Unschuldigen zu lebenslanger Strafhaft (früher sogar zum Tode) verurteilen, dann haben sie — trotz aller „pflichtmäßigen" Prüfung und besten Uberzeugung! — mit ihrer Entscheidung objektiv-tatbestandlich das Recht verletzt und gebeugt, natürlich nicht vorsätzlich (allenfalls fahrlässig!),63 weil eben ein krasser „Justizirrtum" unterlaufen ist. Denn dieses „Fehlurteil" beruht auf objektiv gegen Tatsachen und Rechtssätze verstoßenden, wenn auch vielleicht subjektiv verzeihlichen Fehlvorstellungen; es bewirkt nach richtiger Ansicht eine rechtswidrige Freiheitsberaubung 64 und begründet eine Entschädigungspflicht des Staates für unschuldig erlittene Strafhaft. Ein solches Fehlurteil ist nicht mit der Entscheidung zu verwechseln, die einen tatsächlich Schul62

So Blei BT 12 S. 444 (§ 112 II 3) als Vertreter einer subjektiven Betrachtungsweise, auch Mäurach! SchroederlMaiwald BT l . T B d . 7 S. 249 (§ 76 II Rdn. 12) als Vertreter der objektiven Rechtsbeugungtheorie. Die Ansicht Maiwalds aaO ist von seinem Ausgangspunkt aus (objektive Theorie) ebenso ungereimt wie unbegründet, seine Kritik an den obigen nachfolgenden Sätzen, daß diese nicht gelten könnten, „soweit die StPO in § 261 auf die (subjektive) richterliche Überzeugung als maßgeblich" abstelle, weil die Feststellung der Unschuld eines Verurteilten durch eine andere Instanz (z. B. ein „Wiederaufnahmegericht") auch von deren Überzeugung abhinge und es nur eine relative prozessuale Wahrheit gebe. Die vorstehende Einschränkung („Soweit ...") ist aber im Grunde irreführend; denn letztlich beruhen alle Entscheidungen auf der richterlichen Überzeugung von ihrer Rich-

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tigkeit. Und von einem objektiven „Fehlurteil" und einem „Justizirrtum" kann man bekanntlich schon vor einer neuen gerichtlichen Überzeugungsbildung sprechen, wenn z. B. der wirkliche Täter gefaßt und neue Beweismittel gefunden sind, so daß die Unschuld des zu Unrecht Verurteilten für jeden vernünftigen Ermittler zur Gewißheit feststeht. Anders zu Unrecht z. B. Heinz Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 200, der trotz seiner Kritik an der „extrem subjektiven Rechtsbeugungstheorie" allen Ernstes behauptet, im obigen Fall habe der Richter „auf Grund dieser Überzeugung", also etwas Psychischen oder Subjektiven, „sein Amt objektiv gemäß dem Recht ausgeübt"! Eberh. Schmidt Lehrkomm, zur StPO und zum G V G I Rdn. 285; Henkel Strafverfahrensrecht, 2. Aufl. (1968) S. 385.

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digen freispricht, weil das die unklare Beweislage oder das besondere Beweisrecht (z. B. ein bestimmtes Beweisverbot) erheischt (s. dazu näher Rdn. 56). Schon der am Grundsatz der „formellen" Wahrheit ausgerichtete Zivilprozeß verdeutlicht, daß wirklicher und festgestellter Sachverhalt von Rechts wegen nicht immer übereinstimmen müssen, was natürlich nicht gegen die objektive Rechtsbeugungstheorie spricht. Es liegt auch nicht etwa ein Widerspruch darin, daß für die Frage der objektiven Rechtsbeugungshandlung einerseits bei der Verurteilung eines Unschuldigen materiellrechtlich die Nichtübereinstimmung zwischen tatsächlichem und im Urteil zu [/«recht angenommenem Sachverhalt entscheidend, andererseits bei dem Freispruch eines Schuldigen prozeßrechtlich die Einhaltung der Verfahrens-, insbesondere beweisrechtlichen Nonnen maßgeblich sein soll. Denn im ersten Falle liegt ein nicht gerechtfertigter schwerer Eingriff in Rechtsgüter des Betroffenen, eine objektiv krasse Rechtsverletzung vor, im zweiten Falle dagegen nicht. Für eine Verurteilung ist prozessual eine (hier irrig angenommene) Gewißheit der Schuld erforderlich, für Freispruch demgegenüber die Möglichkeit der McAischuld genügend. „Befremden hinterlassen" (so Scholderer S. 328) kann nicht die Feststellung, daß die Verurteilung eines Unschuldigen, trotz nicht erkennbarer Verletzung des Beweisrechts, objektiv ein Rechtsbruch ist, sondern nur die Ansicht, daß bei Fehlen eines „objektiven Sorgfaltspflichtverstoßes" keine objektiv-tatbestandliche Rechtsbeugungshandlung vorliegen und „das Risiko" eines Fehlurteils „nach § 261 StPO erlaubt" (!?) sein soll (so Scholderer S. 329 ff). Ein „Justizirrtum" vermag die rechtswidrige objektive Tatbestandsverwirklichung nach § 339 StGB allein zu entschuldigen. Dieses Ergebnis sollte eigentlich selbstverständlich sein und nicht mit verfehlten Konstruktionen umgangen werden. Gegen die Vollstreckung eines solchen rechtswidrigen Fehlurteils insbesondere als rechtswidrige Freiheitsberaubung muß notfalls Notwehr geübt werden dürfen (Spendet in LK, 11. Aufl., 3. Lfg. 1992, § 32 Rdn. 104 ff, 108 ff). Offenbar scheint mancher Jurist wie der von ihm belächelte juristische Laie, etwa 4 7 der Mediziner, der sich darüber alteriert, mit einem chirurgischen Eingriff den objektiven Tatbestand der Körperverletzung verwirklicht zu haben, und der das weitgehend mit Strafbarkeit gleichsetzt, für die eigene Person und Handlung die systematische Einsicht vergessen zu haben, daß mit der Feststellung des objektiven Rechtsbeugungstatbestandes noch nichts Endgültiges über Unrecht, Vorsatz und Schuld ausgesagt ist (so schon Spendel NJW 1971 539 r. Sp.). Vielleicht beruht die Empfindlichkeit mancher Autoren, eine objektive Beugung des Rechts auch bei mangelndem Bewußtsein vom Rechtsverstoß anzuerkennen, einfach auf der sprachlichen Doppelbedeutung des Wortes, das einmal nur die Tathandlung, das andere Mal das ganze Verbrechen meint (Rdn. 36). b) Das gebeugte Recht: Die konstruktive Eigenart des § 339 besteht darin, daß 4 8 durch die Aufnahme des Begriffes „Recht" in den objektiven Tatbestand nicht nur dieser Allgemeinbegriff, sondern auch alle im Einzelfall konkret anzuwendenden Rechtsnormen zu objektiven, und zwar normativen Tatbestandsmerkmalen transformiert werden, deren Feststellung zugleich eine Wertung voraussetzt (Spendel in: Radbruch-Gedächtnisschr. S. 320). Insofern hat schon BGHSt. 10 294/295, 300 richtig bemerkt: „Die unrichtige Rechtsanwendung ist Tatbestandsmerkmal"; s. weiter BGH NStZ 1988 218. Dies ist wichtig für die Vorsatz- und Irrtumsfrage bei der Rechtsbeugung (Rdn. 84 ff). Recht i. S. des § 339 ist zunächst das Gesetzesrecht, d. h. die materiellen und die 4 9 formellen (prozessualen) Rechtssätze des bürgerlichen wie des öffentlichen, des Strafwie des Staatsrechts, auch die allgemeinen Regeln des Völkerrechts (Art. 25 GG); (35)

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sodann das durch Rechtsgebrauch oder Richterrecht 65 gebildete Gewohnheitsrecht und das von den Parteien im Rahmen der Gesetze geschaffene Vertragsrecht (allgemeine Geschäftsbedingungen, Kollektivverträge der Tarifpartner im Arbeitsrecht); ferner das Gerichts(entscheidungs)recht i. S. der §§ 31 BVerfGG; 358 I StPO; 565 II ZPO (zu einem Fall der Frage des Verhältnisses von Rechtsbeugung und Bindungswirkung der ober- bzw. revisionsgerichtlichen Entscheidung nach § 358 I StPO s. BGHR, § 336 Rechtsb., Nr. 11 und Scheffler NZV 1996 479; Seebode Jura 1997 418); schließlich das „übergesetzliche Recht", genauer: die überpositiven, vorstaatlichen Rechtsgrundsätze oder ungeschriebenen Rechtsprinzipien wie der oberste Gerechtigkeitssatz, daß Gleiches gleich, Ungleiches ungleich zu behandeln ist, die „Goldene Regel" („Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris", „Was du nicht willst, daß man dir tu', das füg' auch keinem andern zu!"), 66 das Verbot der UnVerhältnismäßigkeit (s. das Sprichwort „Man soll nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen") oder des „Venire contra factum proprium", die (Verfahrens-)Grundsätze des „Audiatur et altera pars" und „In dubio pro reo". Die Rechtsprechung (BGHSt. 39 1, 16; 41 101, 106 ff; 157, 164; 247, 256/257) stützt sich auf die „Radbruchsche Formel" (dazu z. B. Arthur Kaufmann NJW 1995 81), wonach „gesetzliches Unrecht" dann vorliegt, wenn „der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als .unrichtiges Recht' der Gerechtigkeit zu weichen hat", vor allem aber dort, „wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit" als deren Kern „bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde", so daß das Gesetz nicht nur .unrichtiges Recht' ist, sondern „überhaupt der Rechtsnatur entbehrt" {Radbruch SJZ 1946 105, 107). 50

Ob unter den Begriff „Recht" i. S. des § 339 auch das „übergesetzliche" fallt, m. a. W.: ob die Anwendung „gesetzlichen Unrechts" objektiv eine Rechtsbeugung darstellt, ist freilich umstritten. 67 Die vorherrschende Ansicht bejaht zutreffend diese Frage, meist ohne daraus entscheidende Schlüsse zu ziehen. Eine Ausnahme macht Maurach ROW 1958 178 r. Sp., der z. B. Art. 6 II der ersten DDR-Verfassung vom 7. 10. 1949 („Boykotthetze gegen demokratische Einrichtungen und Organisationen ... sowie Kriegshetze und alle sonstigen Handlungen, die sich gegen die Gleichberechtigung richten, sind Verbrechen im Sinne des Strafgesetzbuches") mangels jeder gesetzlichen Bestimmtheit für „unwirksam", d. h. für nicht geltendes Recht erklärt hat (BGH ROW 1958 204 r. Sp. hat dagegen die Frage bewußt „nicht erörtert", BGH NJW 1960 974, 975 1. Sp. ob. und vor allem BGHSt. 41 317, 321/322 einen auf den Verfassungsartikel gestützten Schuldspruch sogar hingenommen und in letzterem Fall sich nur mit der dreimaligen Feststellung zu salvieren gesucht, daß eine solche Verurteilung „mit rechtsstaatlichen Grundsätzen unvereinbar" sei). Anders die Rechtsprechung in den zu Rdn. 52 angeführten Gesetzesfallen! Schon in der Anwendung eines solchen ungültigen Gesetzes läge dann objektiv Rechtsbeugung (so Maurach aaO).

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Wie wenig das Problem in konkreten Fällen entschieden wird und wie sehr es auch für die ein „gesetzliches Unrecht" anerkennende Meinung bei unverbindlichen Deklamationen bleibt, wird z. B. an der NS-Judengesetzgebung deutlich. In der 65

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Zu dem eine ständige Rechtsprechung der obersten Gerichte erstarken kann; zu dieser Frage einerseits Hellm. von Weber Rechtseinheit und Rechtsprechung (1929) S. 17, 20, andererseits Seebode (Fn. 2) S. 26. Dazu näher Spendet Die Goldene Regel als

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Rechtsprinzip, Fritz v. Hippel-Festschr. (1967) S. 491; zu anderen ungeschriebenen Rechtsgrundsätzen ders. Rechtspositivismus und Strafjustiz, JZ 1987 581, 586 f. Eingehend dazu mit weiteren Nachweisen Seebode (Tn. 2) S. 27fT.

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Rechtslehre sind die „Nürnberger Gesetze", insbesondere das NS-„Blutschutzgesetz" vom 15. 9. 1935, das bei Heirat von „Ariern" und Juden beide Partner, bei außerehelichem Geschlechtsverkehr den männlichen Teil (sei er „Arier" oder Jude) bestrafte, nur ganz vereinzelt ausdrücklich als „gesetzliches Unrecht" bezeichnet, die notwendigen Folgerungen daraus aber nicht gezogen worden. 68 In der Rechtsprechung hat das AG Wiesbaden SJZ 1946 36 „die Gesetze, die das Eigentum der Juden dem Staate für verfallen erklärten", als „nichtig" verurteilt. Auch der BGH NJW 1971 571, 572 r. Sp. unt. hat in dem Nürnberger Fall Katzenberger, einem traurigen Beispiel für einen Justizmord durch Rechtsbeugung, „die Judengesetzgebung ... als gesetzliches Unrecht" bezeichnet, ohne auch nur die sich damit folgerichtig aufdrängende Frage zu erörtern, ob nicht allein schon die bloße Anwendung des „Blutschutzgesetzes" objektiv eine Rechtsbeugung war, weil die Befolgung eines Schandgesetzes per se auch ein Schandurteil ergeben mußte (zur Kritik Spendel NJW 1971 538 1. Sp.). Auch sonst ist der BGH der schwierigen Frage, ob Beugung des „Rechts" durch Anwendung eines ungerechten (unsittlichen) und ungültigen Gesetzes möglich ist, meist ausgewichen (BGHSt. 2 173, 175; 3 110/111, 116; 10 294, 300); s. jetzt aber Rdn. 52. Selbst wer diese Frage angesichts der Rassengesetze in anderen Staaten nicht zu 5 2 entscheiden wagt, müßte das „gesetzliche Unrecht" wenigstens in den Verordnungen vom 12. Nov. 1938 (RGBl. I S. 1579 fT) erkennen, auf Grund deren den bei den Pogromen vom 8. bis 10. Nov. 1938 geschädigten Juden nicht nur nachträglich die Versicherungsansprüche aberkannt, sondern außerdem noch „die Zahlung einer Kontribution" von einer Milliarde Reichsmark an den Staat auferlegt, den Geschädigten also von den Urhebern der Schädigungen schamlos Schadensersatzleistungen oder Abgaben aufgebürdet wurden. Ein weiterer gerichtlich anerkannter Fall ist die 11. VO zum Reichsbürgergesetz vom 25. 11. 1941 (RGBl. I S. 772), durch die emigrierten Juden die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen und ihr Vermögen als dem Deutschen Reich verfallen erklärt wurde (BVerfGE 23 98, 106), ferner § 27 II 1 DDR-GrenzG vom 25. 3. 1982, soweit in ihm ein gesetzlicher Rechtfertigungsgrund für die vorsätzliche Tötung eines republikflüchtigen DDR-Bürgers durch Schußwaffengebrauch gesehen wurde (so grundlegend im „Mauerschützen-Fall" BVerfGE 95 96, 133 fT, 136; BGHSt. [5. Sen.] 39 1, 15 f = NJW 1993 141, 144 u. dazu z.B. Spendel in Ztschr. „MUT" 1993 29, 34 r. Sp. f = RuP 1993 61, 64 r. Sp.; 40 218/219, 232 ob.; 272, 276; 41 101, 105; 247, 256/257). Daß solche Bestimmungen eine Perversion des Rechts darstellten und ihre Befolgung zumindest objektiv eine Rechtsbeugung bedeutete, sollte auch dem Juristen einsichtig sein. Verfehlt ist daher die Ansicht, man könne einen Richter für die Anwendung früheren Gesetzesunrechts unter dem NS-Regime deswegen nicht zur Verantwortung ziehen, weil in diesem Staatswesen kein richterliches Prüfungsrecht bestanden habe und „eine Bestrafung, die nur darauf gestützt würde, daß ein NS-Gesetz überhaupt zur Anwendung kam, dem Grundsatz ,nulla poena sine lege' zuwiderliefe".69 Eine solche Auffassung führt zu dem Ergebnis, der Rechtsstaat könne Mörder nicht aburteilen und bestrafen, wenn und weil sie das frühere Unrechtsregime gedeckt und gelobt habe, und der Richter 68

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Ad. Arndt SJZ 1947 330, 336; Sauer System der Rechts- und Sozialphilosophie, 2. Aufl. (1949) S. 246; Klug Der Rechtsstaat und die Staatsphilosophie der geordneten Anarchie, Ernst v. Hippel-Festschr. (1965) S. 157. - Radbruch Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht, SJZ 1946 105, 107 r. Sp. hat als „Beispiele gesetzli-

69

chen Unrechts" nur allgemein und unbestimmt „alle jene Strafdrohungen" bezeichnet, die ... Straftaten verschiedenster Schwere mit der gleichen Strafe ... bedrohten", hat aber kein Gesetz konkret genannt, Herdegen LK 9 III Rdn. 10 a. E.; ähnlich Schlösser N J W 1960 943, 944 ff.

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dürfe in einem verbrecherischen Staatssystem achselzuckend die übelsten Schandgesetze anwenden, soweit er sich nur im Rahmen des staatlich vorgeschriebenen Unrechts halte und nicht noch darüber hinausgehe. Hinter der hier kritisierten Ansicht steht unausgesprochen oder auch ausgesprochen die nicht von Starkmut zeugende Forderung, den Kampf zwischen übergesetzlichem Recht und gesetzlichem Unrecht nicht „auf dem Rücken des Richters auszutragen", 70 weiter stillschweigend die Gleichgültigkeit gegen den Rechtsuchenden verratende Folgerung, diesen Kampf auf den Rücken des dem Gesetz unterworfenen, insbesondere nach einem Schandgesetz angeklagten Bürgers abzuwälzen. Daß ein Gesetz auf Grund der tatsächlichen oder historischen Entwicklung im Sinne der Goetheschen Verse über das Recht: „Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage" allmählich zu Unrecht werden kann, ist unbestritten; man denke nur an das „Aufwertungs"-Problem in der Inflationszeit nach dem ersten Weltkrieg. Unbestreitbar ist aber auch, daß ein Gesetz auf Grund seines Inhalts von vornherein Unrecht sein kann. Die These, das RG habe mit seinen „Aufwertungs"Entscheidungen (grundlegend RGZ 107 78, 88, s. auch RGZ 100 129, 131/132; 104 394, 397/398) objektiv oder sogar subjektiv Rechtsbeugung begangen, weil es den währungsgesetzlichen Rechtssatz „Mark gleich Mark" nicht mehr anerkannt habe, 71 ist sicher nicht haltbar; denn das RG hat sehr wohl Recht, in Wahrheit allerdings überpositives wie die „clausula rebus sie stantibus" usw. angewandt, auch wenn es seine Entscheidungen unter „Anknüpfung an das positive Gesetzesrecht" (§ 242 BGB) abzusichern suchte (RGZ 100 129, 131). Sowenig die Anwendung eines „gesetzlichen Unrechts" eine Rechtsbeugung ausschließen kann, sowenig kann die Nichtanwendung eines völlig unrechten Gesetzes eine Rechtsbeugung begründen. 53a

Mit der vorherrschenden Lehre ist folglich daran festzuhalten, daß „Recht" i. S. des § 336 a. Nr., jetzt § 339 n. Nr. auch das „übergesetzliche" ist, das der Richtende ebenfalls durch Befolgung „gesetzlichen Unrechts" zu beugen vermag. 72 Damit wird der Täter nicht nach „Naturrecht" bestraft; 73 denn zur näheren Ausfüllung und Auslegung des Merkmals „Recht" in § 339 wird nicht etwa positiv ein ungeschriebener Straftatbestand, z. B. ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit", gebildet, sondern nur negativ gefragt, ob ein vom Richtenden anzuwendendes Gesetz nach überpositiven Rechtsgrundsätzen ungültig ist oder nicht. 53 b Das zu § 339 (§ 336 a. Nr.) StGB Ausgeführte muß auch für die Auslegung des § 244 DDR-StGB gelten. Zwar spricht diese Vorschrift nur von einem „gesetzwidrigen Entscheiden", scheint also anders als § 339 kein („natur- oder \e.m\init"-)rechtswidriges Judizieren zu kennen, so daß unter einem solchen Gesichtspunkt eine 70 71

72

So ganz offen Evers DRiZ 1955 190 1. Sp. So seltsamerweise und widersprüchlich Bendix Die Justiz II (1926/27) 48, 52 (obwohl er die Strafbarkeit verneint, weil „diese Rechtsbeugung" die Bürger „von dem Alp einer ... rechtswidrigen Gesetzeslage befreit" habe!); Wacker S. 26/27 (objektiv, nur nicht subjektiv Rechtsbeugung). Dagegen Henning S. 60. Eberh. Schmidt S. 68 ff, 71 ff; ders. Lehrkomm, zur StPO u. zum GVG I, 2. Aufl. (1964) Rdn. 506ff; Sauer BT S. 519; Heinitz S. 9ff, 16; Kohlrausch-Lange Anm. IV. 1 (S. 682); Wetzet S. 544; Seebode (Fn. 2) S. 27 ff, 47 f; Spendet Radbruch-Gedächtnisschr. S. 313); ders. NJW 1971 538 1. Sp.; Sch.lSchröderICramer Rdn. 5; Maurach!SchroedertMaiwald BT, 2. TBd. 7

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S. 250 (§ 76 II Rdn. 14); Wassermann in: Spendel-Festschr. S. 629, 646; Bemmann JZ 1995 123; LacknerlKühP2 § 336 Rdn. 5; Tröndle48 Rdn. 5; dagegen Henning S. 15; Günther Schultz M D R 1952 695; Evers DRiZ 1955 189; Schlösser N J W 1960 945 (dazu ablehnend Ad. Arndt NJW 1960 1140); widersprüchlich Herdegen LK 9 III Rdn. 9 u. 10. Zur allgemeinen Anerkennung übergesetzlichen Rechts in der Rechtsprechung BVerfGE 1 14, 18, 61; 3 225, 232; 6 132, 198; BGHSt. 2 173, 177; 234, 237 ff; 333, 334/335; 3 357/358, 362 f; 39 1, 15 f; 40 272, 276 f; 41 101, 105; 157, 164; OGHSt. 2 269, 271/272. So jedoch Coing SJZ 1947 63; dagegen mit Recht Seebode aaO S. 45 f.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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Rechtsbeugung nach DDR-Recht zu begründen auf den ersten Blick nicht zulässig sein könnte (so in der Tat z. B. Bemmann JZ 1995 123, 124 1. Sp.; Kraut S. 114 ff, 132). Aber abgesehen davon, daß § 244 DDR-StGB als Delikt ebenfalls eine „Rechtsbeugung" bestrafen sollte, urteilt „gesetzwidrig" nicht nur, wer ein gültiges Gesetz nicht oder eindeutig falsch und unvertretbar anwendet, sondern auch derjenige, welcher sich auf ein Gesetz stützt, das „gesetzliches Unrecht" darstellt und wegen seines groben Verstoßes gegen „übergesetzliches Recht" ««gültig und ««verbindlich ist. Denn er handelt im zweiten Falle gesetz-los und damit gegen andere staatliche Gesetze (treffend BGHSt. 40 272, 277: „Einer darauf gestützten Entscheidung fehlt die Rechtsgrundlage; sie ist gesetzwidrig"; 41 101, 105; 157, 164; 247, 256 f; ebenso Letzgus in: Helmrich-Festschr. S. 72, 81/82; Wassermann in: Spendel-Festschr. S. 629, 646 f; nicht ganz konsequent RautenberglBurges DtZ 1993 71, 72/73; differenzierend Stanglow JuS 1995 971, 977). Solche Nichtigkeit einer Gesetzesbestimmung wird sich nur ausnahmsweise finden (s. aber zu DDR-Gesetzen Rdn. 52!), da sich das SEDRegime im Streben nach internationaler Anerkennung mit seiner Geye/zgebung nach außen den Anschein der „Rechtssetzung" zu geben suchte, während es im Innern durch eine rechts(staats)widrige Auslegung die Gesetze aushöhlte (s. auch LG Berlin nach BVerfGE 95 96, 110 aA). Wenn Anhänger oder Apologeten dieses Unrechtssystems glauben, die vorstehende Interpretation des § 244 DDR-StGB sei eine unzulässige (in Wahrheit aber nicht gegebene) Ausdehnung der Strafvorschrift, und behaupten dürfen, eine entsprechende „sich fast nur naturrechtlich legitimierende Anklage wegen Rechtsbeugung müsse selbst als Rechtsbeugung klassifiziert werden" (so Buchholz nach Schöneburg in Ztschr. „Ansprüche" 1995 Nr. 1, S. 13 m. Sp.), dann erscheint doch wohl naheliegender und erlaubt die Frage, ob dieses Urteil nicht eher umgekehrt auf die von der neueren Judikatur in Wahrheit vorgenommene Einschränkung der Bestimmung zutrifft, d. h. ob nicht deren unleugbare Einengung und Umdeutung der Begriffe „Beugung des Rechts" und „gesetzwidriges Entscheiden" (s. Rdn. 54) selbst den objektiven Rechtsbeugungstatbestand erfüllen. (1) Wie schon im vorhergehenden (Rdn. 9) bemerkt, wird das objektive Tatbe- 54 a standsmerkmal „beugen" durch seinen Gegensatz, das „Richten", deutlich, das — woran bereits das Wort erinnert — die Aufgabe des Richters ist. Bedeutet „richten" das „Geraife-Machen" einer „verbogenen" Sache, das „In-Ordnung-Büngen" einer gestörten (Rechts)Ordnung, so „beugen" das „(Ver)biegen" des Geraden und (Ge)Rechten. Ein Richter, der das Recht objektiv eindeutig und unstrittig falsch anwendet und verletzt, macht eben eine „krumme Sache" und „biegt" und „beugt" es. Er verstößt gegen das Recht (prakt. Fall: Versuch der Verurteilung mit einfacher statt mit qualifizierter Mehrheit im Kollegialgericht, s. § 263 I StPO), ohne daß es zu einem völligen „Bruch" mit diesem gekommen sein müßte, indem er durch gänzliche Nichtbeachtung und Nichtanwendung jede Beziehung zu ihm „ab-bricht" und so die „Gebundenheit" an das Recht ganz löst (der selbstherrliche Vorsitzende im Standgericht läßt z. B. überhaupt nicht abstimmen), s. Spendel JR 1994 221, 223 1. Sp.; dens. NJW 1996 809, 810 r. Sp. Dabei ist nicht zu übersehen, daß die Grenzen zwischen Rechtsbeugung und Rechtsbruch durchaus fließend und kaum eindeutig zu bestimmen sind. Der BGH hat jedoch, wie bereits vorstehend bei dem kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Vorschrift bemerkt, seit 1984 (BGHSt. [3. Sen.] 32 357, 363 in einem zudem noch krassen Rechtsbeugungs-Fall) in seinem unverkennbaren und offen ausgesprochenen Bestreben, § 336 a. Nr. (§ 339 n. Nr.) möglichst einschränkend auszulegen, die Merkmale „Beugung des Rechts" begrifflich immer weiter eingeengt und in die Worte schwerwiegender „Rechtsbruch" geradezu gesetzwidrig umgedeutet (BGHSt. [4. Sen.] 38 381, 383; [5. Sen.] 40 169, 178; 41 (39)

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247, 251; s. auch BGHSt. [1. Sen.] 42 343, 345: Rechtsbeugung nur „elementare Rechtsverstöße"), und dies, obwohl der BGH selbst betont, daß die Gesetzesauslegung „durch den Wortlaut begrenzt" ist (s. z. B. BGHSt. [4. Sen.] 40 272, 279)! Eine solche Interpretation steht zu dem Gesetzestext und der geschichtlichen Entwicklung in klarem Widerspruch (so Seebode JR 1994 1, 3 ff). Schon mit der veränderten Wortwahl wird suggeriert, daß zur Erfüllung des objektiven Deliktstatbestandes mehr als eine „Rechtsbeugung" vorliegen müsse, also nicht so schwere Rechtsverletzungen durchaus noch hinnehmbar seien. Wer einem anderen eine Stange „(ver-)biegt", d. h. im Gebrauch beeinträchtigt, begeht aber genauso eine Sachbeschädigung wie derjenige, welcher sie sogar „(zer-)bricht" und ganz unbrauchbar macht, d. h. zerstört. 54 b (2) Wohin die unzulässige Gesetzesauslegung geführt hat, zeigt die Rechtsprechung zu den SED-Justizverbrechen. Hier wird bei Anwendung des § 244 DDR-StGB der schwerwiegende Rechtsbruch noch weiter auf den Begriff des „ Willküraktes" im Sinne einer „offensichtlich schweren Menschenrechtsverletzung" eingeengt (BGHSt. [5. Sen.] 40 30, 41 ff; 169, 179; [4. Sen.] 272, 283; 41 [5. Sen.] 247, 254), für den (z. B. politische) „Motive" berücksichtigt werden (s. BGHSt. 40 169, 179), von denen aber auch im DDR-Gesetz (anders als z. B. bei den „Beweggründen" in § 211 StGB) überhaupt nichts steht und die nur für die Strafzumessung beachtlich sein können. Dieser „Willkürakt" wird sodann („jedoch keineswegs abschließend", BGHSt. 43 183, 191!) in folgende drei Fallgruppen „konkretisiert" (BGHSt. 40 169, 178): Überdehnung der Straftatbestände durch „Überschreitung Ass Gesetzeswortlauts", „unerträgliches Mißverhältnis" zwischen Tat und Strafe, StrafVerfolgung und -Verurteilung allein zur „Ausschaltung des politischen Gegners oder einer bestimmten sozialen Gruppe" (BGHSt. 40 30, 42/43; 41 247, 254; 317, 321; 43 183, 190/191); zu letzterem bedeutsam das Ur.t. d. 5. Sen. demnächst in BGHSt. 44 und bei Spendet JR 1999 221). 54 c (3) Darüber hinaus sollen schließlich noch für die Anwendung der DDR-Gesetze, d. h. hier für die Frage der „gesetzwidrigen Entscheidung" gemäß § 244 DDRStGB die Auslegungsmethoden des SED-Regimes und nicht die üblichen und rechtsstaatlichen der Bundesrepublik maßgeblich sein (BGHSt. [5. Sen.] 40 30, 33 ob., 41 unt.; 169, 179; 41 247, 256 unt.; s. auch [3. Sen.] 41 157, 161 ff mit Einschränk.). Diese Auffassung ist entschieden abzulehnen; denn, wie Wassermann (Justiz im Zwielicht, S. 273, 278) treffend ausführt, waren die sog. Auslegungsmethoden der DDRJustiz in Wahrheit gar keine rechtlichen „Regeln für die Interpretation von Gesetzen", sondern „Direktiven zur Steuerung der Justiz" i. S. des kommunistischen Unrechtsregimes. Die Ansicht des BGH steht einmal nicht im Einklang mit einer eigenen früheren Entscheidung des 5. Senats (BGHSt. 38 18, 22/23) in dem Totschlags-Fall, dessen Verfälschung durch zwei Militärstaatsanwälte Grundlage für ein Rechtsbeugungs-Urteil (BGHSt. 40 169) war. In seinem ersten Erkenntnis hat der Senat noch richtig bemerkt, daß sich der Tatrichter „insbesondere nicht an politischen Anschauungen zu orientieren hat, die früher Einfluß auf die Strafzumessung" (seil, in der DDR) „gehabt haben. Vielmehr ist das Gesetz unter Beachtung geltenden Verfassungsrechts ... und der Grundsätze des rechtsstaatlichen Strafens auszulegen" (BGHSt. 38 22/23, Hervorh. vom zitier. Verf.). Die kritisierte Ansicht steht sodann im Widerspruch zu einer Entscheidung des 4. Senats (BGHSt. 40 272, 279), nach der richtig „die Maßstäbe für die Grenzen zulässiger Auslegung von Strafgesetzen sich für die Rechtsanwendung in der DDR nicht grundsätzlich von denen der Bundesrepublik Deutschland unterscheiden" und „für die Auslegungsm&thodtn als solche keine Besonderheiten für die DDR anzuerkennen sind" (Hervorh. vom zitier. Verf.), wenngleich dieser Senat dann letztlich doch wieder inkonsequent „die Richtlinien" des von der SED gesteuerten Obersten Gericht der DDR für beachtlich erklärt. Die Stand: 1. 1. 1999

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Auffassung besonders des 5. Senats widerspricht schließlich der früheren höchstrichterlichen Rechtsprechung nach 1945 zur Auslegung von WS-Gesetzen, so z. B. in dem Fall von BGHSt. 3 110/111, 117 f, in dem der BGH die kriegsgerichtliche Annahme des Tatbestandsmerkmals „öffentlich" auch für briefliche und mündliche Äußerungen eines Soldaten zu seiner Ehefrau und damit die entsprechende Judikatur von RKG und RG als nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen unvertretbar und unverbindlich bezeichnet hat. Auch nach dem BVerfG kann (so „für die Frage des Ruhens der Verjährung") davon ausgegangen werden, „daß in beiden Herrschaftssystemen" (d. h. in der NS- und der SED-Diktatur) „vergleichbare Unrechtsstrukturen bestanden haben" und daß für die Auslegung des Rechts der DDR" der heute erkennende Richter nicht „in jeder Hinsicht an die Interpretation des Rechts gebunden" ist, „die in der damaligen Staatspraxis Ausdruck gefunden hat" (BVerfG NJW 1998 2587, 2588 r. Sp., Hervorh. vom zitier. Verf. Weitgehend gegen Vergleichbarkeit BGHSt. 41 247, 252; 317, 340, dazu ablehnend Spendel JR 1996 177, 178 1. Sp.). Der von einem früheren DDR-Juristen gegen den Kommentator erhobene Vorwurf der Inkonsequenz, weil er eine Rechtsbeugung gemäß § 244 DDR-StGB zwar nach den Gesetzen der DDR beurteilen wolle, nicht aber nach deren (von der SED bestimmten) Auslegungsmaßstäben (Klemer Ztschr. „Ansprüche" 1995 Nr. 1, S. 14, 16 r. Sp.), ist unbegründet. Denn in seinen Gesetzen gab sich das Regime nach außen den Anschein der Rechtlichkeit, ja Rechtsstaatlichkeit, im Innern dagegen enthüllte es mit seiner „Auslegung" sein wahres, rechtsfeindliches Gesicht (s. schon Rdn. 53 b). (4) Bei der hier als unbegründet und verfehlt abgelehnten „Auslegung" des § 336 5 4 d a. Nr. (§ 339 n. Nr.) gerät überhaupt völlig außer Blick, daß die Rechtsprechung auch für den „Amtsträger" i. S. dieser Vorschrift gelten müßte, obwohl die Gerichte bei dessen Strafbarkeit bisher nicht so skrupulös geurteilt haben (s. Rdn. 16, 31). Und mit der gegenüber § 336 a. Nr. (§ 339) StGB bei § 244 DDR-StGB noch weiter getriebenen Einschränkung des objektiven Rechtsbeugungstatbestandes wird im übrigen in Deutschland zweierlei Recht praktiziert, oder, wie KG NStZ 1998 301 1. Sp. a. E. unter Berufung auf den BGH bedenkenlos sagt, „der Bereich" der Strafbarkeit von DDR-Justizunrecht „enger gefaßt" (!) als in den beiden gesetzlichen Rechtsbeugungstatbeständen (s. demgegenüber die treffende Kritik an der BGH-Judikatur von Wassermann in: Justiz im Zwielicht, S. 277/278). Was in den alten Bundesländern eine beachtliche Rechtsverletzung i. S. des § 339 n. Nr. StGB ist (z. B. Nichtbeachtung der Abstimmungsregeln im Kollegialgericht zur Erreichung einer Verurteilung), muß noch keine „offensichtlich schwere Menschenrechtsverletzung" i. S. des BGH bei § 244 DDR-StGB sein. Auf Grund einer solchen Judikatur bleibt ein nicht unerheblicher Teil der SED-Justizdelikte ungesühnt (so auch z. B. Ulrike Homan KJ 1996 494, 504), wie schon die NS-Justizverbrechen von der Nachkriegsrechtsprechung fast nicht geahndet worden sind (zu letzterer zutreffend BGHSt. 41 317, 339/340 selbst, dazu Gritschneder NJW 1996 1239). Wo heute eine Rechtsbeugung durch DDRGerichte bejaht wird, geht die Strafe in der Regel nicht über zwei Jahre hinaus, ob es sich um drei oder sieben Fälle handelt, und wird meist zur Bewährung ausgesetzt (s. eine erste „Bilanz" bei Spendel JR 1996 177 ff; niederschlagend das Resümee von Werkentin RuP 1996 139, 142 f; Wassermann in: Kaiser-Festschr. S. 1404, 1417 f). Die höchstrichterliche Rechtsprechung wird denn auch in der Rechtslehre überwiegend mehr oder minder entschieden abgelehnt. 74 74

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Seebode JR 1994 1 ff; ders. in: Lenckner-Festschr. 585, 602 ff, 617; Spendel JR 1994 221, 222; ders. JZ 1995 375, 378 ff; ders. JR 1995 214; ders. NJW 1996 810; ders. JR 1996 177; Bemmann JZ 1995 123, 127; Schroeder FAZ 1995

Nr. 29, S. 12; ders. DRiZ 19% 81, 87 (s. aber auch dens. JZ 1998 911); Schoren StV 1995 195, 197; Slang low JuS 1995 971, 975 r. Sp.; Homann, Ulrike KJ 1996 494, 497 ff, 504; Wassermann Gestörtes Gleichgewicht (1995) S. 210 f;

G ü n t e r Spendel

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c) Die Beugung des Rechts: Die Rechtsbeugung als tatbestandliches Verhalten, d. h. die objektiv eindeutig falsche Rechtsanwendung, kann durch Tun wie durch Unterlassen verwirklicht werden, z. B. durch Ablehnung einer beantragten und gebotenen Zeugenvernehmung wie durch Nichtsteilung notwendiger Fragen (RGSt. 57 31, 32, 34) oder durch Nichtweiterleitung einer Beschwerde an das Beschwerdegericht (LG Berlin MDR 1995 192). Sie kann in einer Justiz Verweigerung oder Justizverzögerung bestehen. 75 Gemäß den drei Grundfunktionen des Richtens und Rechtsprechens, die sind: Tatsachenfeststellung (Sachverhaltsermittlung), Rechtsanwendung im engeren Sinn (Sachverhaltswürdigung) und Rechtsfolgenbestimmung (insbesondere Strafzumessung), ist eine Beugung des Rechts in drei Formen möglich: als Tatsachenverdrehung (Sachverhaltsverfälschung), Rechtsverletzung (im engeren Sinn) und Ermessensmißbrauch besonders bei der Strafzumessung. Alle drei Arten überschneiden sich und sind falsche Rechtsanwendung im weiteren Sinn (Spendel NJW 1971 538 1. Sp., 540 r. Sp.; zustimm. LacknerlKühl Rdn. 5 geg. E.), also nicht etwa (wie BGH NJW 1971 575 1. Sp. unt. Nr. II 1, 573 1. Sp. unt„ Nr. 1 irrtümlich oder zumindest irreführend meint) „wesensverschiedene alternative" Begehungsweisen (richtig dagegen schon BGHSt. 3 110/111, 120, daß eine [Todes-JSira/e „als Mittel zur politischen Einschüchterung der Bevölkerung" „keine Rechtsanwendung mehr" ist! Vgl. weiter Rdn. 65 b). So kommt eine Tatsachenverdrehung (z. B. durch Annahme eines nicht vorliegenden straferhöhenden realen Strafzumessungsgrundes) auch bei der Strafmaßbestimmung oder eine falsche Rechtsanwendung (z. B. durch Nichtbeachtung des Beweisantragsrechts nach § 244 StPO) bei der Tatsachenfeststellung oder (z. B. durch Berücksichtigung eines Tatbestandsmerkmals als Straferhöhungsgrundes) bei der Strafzumessung in Betracht. Schließlich kann eine Rechtsbeugung in allen drei Formen mit einer Entscheidung begangen werden, so in dem Nürnberger Fall Katzenberger (Todesurteil wegen angeblicher „Rassenschande", ein „Justizmord durch Rechtsbeugung", dazu Das Nürnberger Juristenurteil d. amerik. MGH (1948) S. 205 ff, 212 ff; BGH NJW 1971 571; Spendel NJW 1971 537 = ders. Rechtsbeugung durch Rechtsprechung [1984] S. 37).

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Im einzelnen sind folgende Fallgruppen zu unterscheiden: (1) Bei der Tatsachenfeststellung ist eine objektive Beugung des Rechts dann gegeben, wenn der Richter oder Staatsanwalt entgegen den prozessualen Rechtsvorschriften für die Fallaufklärung und Beweiserhebung Tatsachen annimmt oder unterdrückt. Im Strafprozeß wird dies in der Regel der Fall sein, soweit der festgestellte mit dem wirklichen (historischen) Sachverhalt nicht übereinstimmt, ein Unschuldiger z. B. verurteilt, ein Schuldiger freigesprochen wird; denn das Strafverfahren ist vom Grundsatz der materiellen Wahrheit beherrscht (§ 244 II StPO). Aber selbst hier muß eine solche Übereinstimmung vom tatsächlichen und im Urteil angenommenen Sachverhalt nicht stets bestehen, weil die prozessuale Wahrheitssuche i. S. von Tataufklärung nicht voraussetzungslos, sondern in bestimmten Rechtsformen und nach bestimmten Rechtsnormen vor sich geht („prozediert") und daher unt. Umst. zugun-

ders. RuP 1996 122, 134 ff; ders. Dtschl. Arch. 1998 938; Wünsch StV 1997 45, 46; Rudolphi SK II § 339 Rdn. I I a ; Kraut S. 133ff (zur Tatbestandseinschränkung, S. 136 aber wie der BGH zur Auslegungsfrage); Tröndlei% Rdn. 49 g vor § 3; s. auch zurückhaltend H. J. Hirsch Rechtsstaat!. Strafr. u. staatl. gesteuertes Unrecht (1996) S. 24 f (Judikatur „fragwürdig"); and.

75

LacknerlKühl § 336 Rdn. 5; SchJSehr. /Cramer § 336 Rdn. 5 b; weitgehend auch Roggemann JZ 1994 769, 775; ders. NJ 1997 226, 229 ff, 231. Binding Lehrb. II 2 S. 561; Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II Anm. 2 c); Frank Anm. II a. E. (S. 756); Werner LK 8 II (1958) Anm. IV; Wacker S. 22.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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sten anderer Gesichtspunkte begrenzt ist. 76 Sprechen die Richter den leugnenden Mörder mangels Verwertbarkeit des von der Polizei mit Schlägen erpreßten Geständnisses (§ 136 a III StPO) und Vorhandenseins anderer ausreichender Beweise unter Unterdrückung ihres „besseren Wissens" frei, so haben sie selbstverständlich auch nach der objektiven Rechtsbeugungstheorie nicht das Prozeß- und Beweisrecht zugunsten des Verdächtigen gebeugt, sondern gerade befolgt, auch wenn ausnahmsweise die prozessual nur feststellbare und festzustellende Sachlage (Nichttäterschaft des Angeklagten) mit der wirklichen (Täterschaft) nicht übereinstimmt (Spendet NJW 1971 540 1. Sp.). 77 Objektive Beugung des Rechts durch Sachverhaltsverdrehung oder -Verfälschung bedeutet also immer nur Annahme anderer als der nach dem Verfahrensrecht erweisbaren und erwiesenen Tatsachen (s. auch Rdn. 46). Beispiele hierfür sind: Das Gericht legt seiner Sachverhaltssubsumtion Tatsachen 5 7 zugrunde, die nicht nachgewiesen sind, das NS-Sondergericht nimmt z. B. einen Geschlechtsverkehr zwischen dem wegen „Rassenschande" angeklagten Juden und einer „arischen" Bekannten an, obwohl eine solche Beziehung nicht sicher feststellbar, ja sogar mehr als zweifelhaft ist (BGH NJW 1971 573 r. Sp. unt. b) 78 Die Richter gehen in ihrer Entscheidung von einem weiteren Fall von „Rassenschande" aus, obgleich dieser nicht angeklagt und verhandelt worden ist, oder — noch schlimmer — erwähnen den Fall überhaupt nicht in der schriftlichen Urteilsbegründung, erwägen ihn aber in ihren beratenen und beschlossenen Gründen (Kasseler NSSondergerichts-¥&\\ Holländer - Todesurteil wegen „Rassenschande" als „gefährlicher Gewohnheitsverbrecher" —, Noam/Kropat I S. 173; s. Fußn. 82 zu Rdn. 60) — Ein Amtsrichter lehnt im Zivilprozeß die beantragte Zeugenvernehmung ab, weil ihm die Beweiserhebung bei einer Schadensersatzforderung über 120,— DM ein zu großer Aufwand sei, und berücksichtigt nur einen unzureichend festgestellten Sachverhalt, und zwar aus Bequemlichkeit und im Bewußtsein der Unanfechtbarkeit seiner Entscheidung, die ihm in geringfügigen Sachen die Stellung eines „kleinen BGH" gibt (Fall aus der Praxis) — DDR-Staatsanwälte legen ihrer Entscheidung (Einstellung des Ermittlungsverfahrens) zur Entlastung der Beamten der „Staatssicherheit" einen anderen als den festgestellten Sachverhalt zugrunde (s. schon den krassen Fall von BGHSt. 40 169, 171 u. 38 18 zu Rdn. 44 a. E.). (2) Bei der Rechtsanwendung im engeren Sinne wird das Recht objektiv gebeugt, 5 8 indem der later bei Leitung oder Entscheidung der Rechtssache einen Rechtssatz falsch oder gar nicht oder eine nicht bestehende oder ungültige Rechtsnorm anwendet. Solche objektiv eindeutigen Rechtsverstöße sind im Verfahrensrecht: die Nichtüberpriifung der ordnungswidrigen Besetzung eines zivilen Standgerichts (OLG Bamberg Just. u. NS-Verbr. VII 176, 177)79 die weite Überschreitung der vom Kriegsgericht nach der Gesamtkapitulation noch verbliebenen Strafgewalf. Verhängung der Todesstrafe statt des ihm nur noch 76

77

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Spendet Wahrheitsfindung im Strafprozeß, JuS 1964 465, 467 1. Sp.; ders. Beweisverbote im Strafprozeß, NJW 1966 1102, 1103 1. Sp. Das wird von den Kritikern der objektiven Rechtsbeugungstheorie verkannt, s. Rudolphi ZStrW 82 (1970) 620 f; Heinz Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 203 ff, wie bei dem letzteren auch die nähere Erläuterung und Präzisierung der objektiven Lehre übersehen bzw. übergan-

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gen und hier die Verwechslung der Begriffe „objektives Recht" und „objektive Tat" ganz deutlich wird; auch mißverstanden von SchmidtSpeicher S. 74. Weitere Nachweise zu diesem Nürnberger Sondergerichts-Fall Katzenberger s. Rdn. 55 a. E. Bei OLG Bamberg SJZ 1949 491 fehlt dieser wichtige Abschnitt der Beschlußgründe.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

zustehenden Strafmaximums von zwei Jahren Freiheitsstrafe (BGH Just. u. NSVerbr. X 504, 507 f = BGH MDR 1952 693, 694 1. Sp. 80 die Nichtbestellung eines Verteidigers trotz drohender Todesstrafe und ohne triftigen Grund (BGH Just. u. NS-Verbr. X 504, 508; XIII 325, 334 (1. Urt.); 336, 339 (2. Urt.); OLG Nürnberg II 318, 333; OLG Bamberg VII 176, 177) die Nichtzuziehung eines Protokollführers (BGH aaO XIII 336, 339) die physische Erschwerung der Verteidigung bis zur Erschöpfung dadurch, daß der Standgerichts-Vorsitzende, ein Landgerichtsdirektor, die Angeklagten, darunter einen 70jährigen, während der von 20h bis Mitternacht dauernden Verhandlung stehen ließ (OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 333 i. V. m. 294 im Regensburger Standgerichts-Fall) — die Vernehmung der Zeugen zu Beginn der Verhandlung, bevor die Angeklagten in den Sitzungssaal hineingeführt worden sind (SchwG Ellwangen Just. u. NS-Verbr. XVII 257, 261) die Nichtaufklärung des Sachverhalts durch Unterlassen von Beweiserhebungen (RGSt. 69 213, 216 letzt. Abs.; BGH Just. u. NS-Verbr. X 504, 508; XIII 325, 329; OLG Bamberg VII 176, 177; OLG Frankfurt/M in: Moritz/Noam II S. 316, 317), z. B. über die Schuldfahigkeit des seit 20 Jahren morphiumsüchtigen angeklagten Arztes (s. den Lohrer Standgerichts-Fall in Rdn. 11) — das Unterlassen einer geheimen Urteilsberatung im Kollegialgericht (SchwG Ansbach Just. u. NS-Verbr. XVI 495, 559; s. auch BGH XVII 274 i. V. m. 261 [SchwG Ellwangen]) — die völlig unzulängliche Belehrung der Beisitzer durch den Gerichtsvorsitzenden über die Möglichkeiten der Strafverhängung und Strafmilderung (OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318, 330 f) die McAieinleitung der Ermittlungen wegen Wahlfälschung aus politischen Gründen entgegen der staatsanwaltlichen Pflicht zur Strafverfolgung unter dem SEDRegime (so treffend im Ergebnis BGHSt. 43 183, 191/192), s. auch schon Rdn. 44 a. E., 57 a. E.). 59 Eindeutig falsche Anwendung des Prozeßrechts und damit objektiv-tatbestandsmäßige Beugung des Rechts ist weiter gegeben, wenn die Verjährung, sei es vom Richter oder Staatswanwalt im Straf-, sei es von dem die Geldbuße festsetzenden Verwaltungsbeamten im Ordnungswidrigkeitenverfahren, nicht berücksichtigt wird, so RGSt. 25 276 für den Polizeibeamten, der nach früherem Recht trotz Vorliegen dieses Verfahrenshindernisses eine Strafverfügung (Geldstrafe) erließ. Schließlich: wenn der Staatsanwalt die Nichterhebung der Anklage und Einstellung des Ermittlungsverfahrens nach § 170 II StPO vom Verzicht des Beschuldigten auf Entschädigung für die erlittene Untersuchungshaft, also von einer ungesetzlichen Voraussetzung abhängig macht. 81 Dagegen ist die Nichtmitteilung des Staatsanwalts in einem Rechtshilfeersuchen, daß sich die Ermittlungen außer auf Vermögensdelikte wie betrügerischen Bankrott, Betrug und Urkundenfälschung auch noch auf Steuerhinterziehung richten, keine 80

Laut des 3. Urt. d. SchwG Hamburg Just. u. NS-Verbr. X 449, 482/483 in dieser Sache war das entsprechende Gesetz Nr. 153 der Mil.-Reg. für das urteilende Kriegsgericht noch nicht gültig, ihm zumindest noch nicht bekannt.

81

Fall aus der Praxis nach Seebode Verzicht auf Haftentschädigung? NStZ 1982 H. 4, S. 144.

Stand: 1.1.1999

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Rechtsbeugung

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Verletzung des Auslieferungsgesetzes und damit auch keine Beugung inländischen Rechts (OLG Köln GA 1975 341). Folgende Verstöße gegen das materielle Recht haben zumindest objektiv den Tat- 6 0 bestand des § 336 a. Nr. erfüllt: die falschliche Bejahung des Merkmals „öffentlich" nach dem ehemaligen § 5 I Nr. 1 KSStVO („Wehrkraftzersetzung") auch für private politische Äußerungen eines Ehemannes zu seiner Frau (BGHSt. 3 110, 117/118 = NJW 1952 1024: Todesurteil des Kriegsgerichts schon rechts widrig im Schuldspruch auf Grund rechtswidriger Gesetzesanwendung) — die falsche Annahme einer „Feindbegünstigung" nach dem damaligen § 91 b StGB auf Grund der für einen schwedischen Bischof bestimmten Denkschrift eines Priesters, die gerechte Forderungen und vernünftige Überlegungen für den Fall des vorausgesehenen staatlichen Zusammenbruchs enthielt (BGH NJW 1956 1485, 1486 r. Sp. — Todesurteil des VolksGH rechtswidrig — = BGHSt. 9 302, gekürzt, s. Fußn. 83 zu Rdn. 64) die völlig unhaltbare und abwegige Auslegung der VolksschädlingsVO von 1939, bei der u. a. das Tatbestandsmerkmal „Ausnutzung der zur Abwehr von Fliegergefahr getroffenen Maßnahmen" darin gesehen wurde, daß der jüdische Angeklagte nach Einbruch der Dunkelheit die nichtjüdische Bekannte besucht hatte (Sondergerichts-Fall Katzenberger. BGH NJW 1971 571, 573 1. Sp. vor Nr. 1, 575 1. Sp. und dazu näher Spendel NJW 1971 537 ff = ders. Rechtsbeugung durch Rechtsprechung S. 37 fl) die sachlich nicht begründbare und die Tatereigenschaft auch nicht begründende Qualifizierung des jüdischen Angeklagten als eines „gefährlichen Gewohnheitsverbrechers" nach dem früheren §20 a StGB a. F., weil der Beschuldigte in vier Fällen „Rassenschande" nach dem „Blutschutzgesetz" begangen hatte, um ihn zum Tode verurteilen zu können (Kasseler Sondergerichts-Fall Holländer und dazu näher Spendel RuP 1997 229, 232 ff)82 die Verweigerung des Aufgebots für einen „deutschblütigen" Mann und seine jüdische Verlobte ein Vierteljahr vor Erlaß des Nürnberger „Blutschutzgesetzes" (s. Wetzlarer Aufgebots-FzW Rdn. 29, 44) die willkürliche Qualifizierung der Abgabe zweier an eine DDR-Behörde gerichteten Ausreiseanträge in Kopie an die Ständige Vertretung der BRD in Ost-Berlin und die Planung eines Schreibens an das Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen als „landesverräterische Nachrichtenübermittlung" (§ 99 I DDR-StGB, der die Ubergabe von nicht der Geheimhaltung unterliegenden Nachrichten zum Nachteil der Interessen der D D R an Einrichtungen einer fremden Macht bestrafte), hier zwei Jahre und vier Monate Freiheitsstrafe (!), so unveröfftl. BGH-Urt. (5. Sen.) ν. 15. 9. 1995 bei Spendel JR 1996 177, 181 Nr. II 7 — die abwegige Einstufung der Vorlage des Personalausweises an einer Grenzübergangsstelle mit Begehren der Ausreise zur kranken Mutter in West-Berlin als „Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit", und zwar durch Bekundung der „Mißachtung der Gesetze in einer die öffentliche Ordnung gefährdenden Weise" 82

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Das Urteil des Sondergerichts Kassel vom 20. 4. 1943 abgedruckt bei Noam/Kropat I S. 168 ff, die Entscheidungen des SchwG Kassel und des OLG Frankfurt/M., die nach 1945 zum Freispruch

der beiden wegen Rechtsbeugung und Totschlags angeklagten Mitglieder des Sondergerichts führten, bei Moritz/Noam II S. 308 ff; dazu näher Spendel RuP 1997 229, 232 ff.

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(§ 214 I 2. Alt. DDR-StGB) unter Verhängung einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten (BGHSt. 41 247, 274/275); s. auch ähnlichen Fall im unveröffentl. BGH-Urt. v. 15. 9. 1995 bei Spendel JR 1996 177, 182 Nr. III 2, wo „jedenfalls" das „unerträgliche Mißverhältnis" zwischen Tat und Strafe von einem Jahr festgestellt wird; s. ferner BGH NStZ-RR 1997 359 f; 1998 171 die unsinnige Qualifizierung der Erkundigungen eines Berufskraftfahrers über die Ausreisebedingungen aus der DDR bei der ehemaligen Ständigen Vertretung der BRD und beim ZDF-Büro in Ost-Berlin und weiter seiner Anmeldung zu einer Bewerberliste für eine Taxi-Konzession in Dortmund als „landesverräterische Agententätigkeit" (§ 100 I DDR-StGB) unter Ausspruch von zwei Jahren (!) Freiheitsstrafe (unveröffentl. BGH-Urt. v. 15. 9. 1995 bei Spendel JR 1996 177, 181 Nr. II 8) die Abweisung des Zahlungsanspruchs eines Stadtwerks für Stromlieferung durch das „im Ergebnis unrichtige, in der Begründung grob fehlerhafte" Urteil {Lüke NJW 1979 2049) eines Richters am AG, weil die Klägerin (Stadt) einen Teil der gelieferten elektrischen Energie in einem Kernkraftwerk erzeuge und dem beklagten Strombezieher deshalb ein Schadensersatzanspruch und zu dessen Sicherung ein Zurückbehaltungsrecht nach § 273 BGB zuständen (AG Stuttgart NJW 1979 2047; and. AG Hamburg NJW 1979 2315; AG Stuttgart NJW 1980 1108). 61 Auch in diesem letzten Fall des „Stromteilzahlungs-Boykotts" ist eine falsche Rechtsanwendung und damit objektive Beugung des Rechts anzunehmen. Warum ein solch krasses Fehlurteil einen sich allzu „progressiv" gebenden Richter „noch nicht ohne weiteres in den Verbrechensverdacht" (sc. nach § 336 a. Nr.) „bringt" (Tröndle Rdn. 6 geg. E.), ist nicht einzusehen. Richterliche Unabhängigkeit bedeutet keinen Freibrief, sich selbstherrlich und willkürlich über klare Rechtssätze hinwegzusetzen. Daß hier im Gegenteil gerade der Verdacht naheliegt, der Richter sei nicht unparteiisch, sondern „befangen" gewesen, bemerkt schon Lüke in seiner kritischen Anmerkung NJW 1979 2050 1. Sp. Auch der Amtsrichter in dem Wetzlarer Aufgebots-Fall hielt sich für „fortschrittlich" und hat trotzdem das Zivilrecht gebeugt. Fraglich kann in diesen Fällen also nur sein, ob und wieweit ein Vorsatz gegeben oder zu verneinen ist (s. dazu Rdn. 87, 99). Zu weiteren Fällen eindeutiger Verwirklichung des objektiven Rechtsbeugungstatbestandes durch Rechtsverdrehung s. im übrigen Rdn. 44, 45. 62 a (3) Bei der Bestimmung der Rechtsfolgen kann eine objektive Beugung des Rechts in dem Ausspruch einer ungesetzlichen Rechtsfolge liegen: Der Zm/richter erkennt z. B. bei Zubilligung eines Zurückbehaltungsrechts auf Klagabweisung statt auf Zahlung Zug um Zug (s. für den Fall des „Stromteilzahlungs-Boykotts" Lüke NJW 1979 2049 r. Sp. zu Nr. 5); das Sira/gericht verhängt eine gesetzlich unzulässige Strafe (OGHSt. 2 23, 29) oder verurteilt nicht zu der gesetzlich angedrohten und gebotenen Strafe. Abzulehnen ist nach den Änderungen der Strafdrohungen des §211 v. 1941 die Nichtverhängung der lebenslangen Freiheitsstrafe in besonderen Ausnahmefallen (so auch schon OGHSt. 2 1, 4) und daher BGHSt. (GrS) 30 105, 118 ff, 121, in der der BGH - in Verkennung von BVerfGE 45 187 — bei außergewöhnlichen Umständen die absolute Strafdrohung für Heimtücke-Mord nicht mehr für bindend hält; ebenso BGH (3. Sen.) NStZ 1982 69; LG Berlin im „Mielke"-Fall wegen 60jährigen Zeitablaufs zwischen Tat und Urteil, offengelassen diese Entscheidung dagegen von BGHSt. 41 (5. Sen.) 72, 93; unentschieden auch für den Fall des Verdeckungs-Mordes BGHSt. 35 (2. Sen.) 116, 127. Mit seiner Rechtsfolgenlösung hat sich der BGH im Grunde, nur „auf höherer Ebene" und auf verschlungenen Wegen, ebenso über das Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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Gesetz hinwegsetzt wie früher das AG Wuppertal über die damalige Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis für Einbruchsdiebstahl (s. Rdn. 44; and. auch noch für die nicht zu unterschreitende gesetzliche Mindeststrafe von fünf Jahren Freiheitsentzug nach § 316 a StGB a. F. BGHSt. 24 173, 174 ff). Das ist keine richterliche Rechtsfortbildung mehr, sondern nach H. J. Bruns JR 1981 358, 362 r. Sp. (s. auch dens. NStZ 1981 348) „unzulässige Gesetzesänderung"; nach Schmidhäuser in Marten Ged-Schr. (1987) S. 231, 242 wäre eine solche Entscheidung als SchwG-Urteil sicherlich in der Theorie „aufs heftigste gerügt worden — wenn man nicht gar von ... Rechtsbeugung gesprochen hätte". Der Beschluß des Großen Senats wird denn auch überwiegend abgelehnt (z. B. außer Schmidhäuser StR BT2 [1983] 2/5, S. 17 Günther NJW 1982 353, 356 Nr. 4; eingehend mit zahlr. Nachw. Tröndle § 211 Rdn. 17). Eine Beugung des Rechts ist schließlich zweifelsfrei die Anordnung einer gesetzwidrigen Disziplinarstrafe wie 24stündige Fesselung von gefangenen Ausländern an Pfählen durch den Inhaber der Disziplinarstrafgewalt (OLG Kassel HESt. 2 175, 177, 180). Demgegenüber hat ein an der Entscheidung (BGHSt. 30 105) nicht beteiligtes 6 2 b Mitglied des BGH mit anderer Argumentation als der Große Senat dessen Lösung scharfsinnig zu stützen versucht (Jähnke in: Spendel-Festschr. S. 537, 540 ff): Nach dem Wegfall der Todesstrafe (Art. 102 GG von 1949) sei mit der ersatzlosen Streichung des § 211 III StGB a. F. von 1941 (durch das 3. StrÄndG von 1953), der „in besonderen Ausnahmefallen" anstelle der „nicht angemessen" erscheinenden Todesstrafe die lebenslängliche Zuchthausstrafe zuließ und der, von dem Strafniveau abgesehen, der vom BGH für nötig gehaltenen Milderungsmöglichkeit entspreche, „ein offenkundiger Gesetzgebungsfehler" begangen worden und bei den Tötungsdelikten „eine Regelungslücke" entstanden; sie sei von der Rechtsprechung „im Wege richterlicher Rechtsschöpfung" auszufüllen (Jähnke aaO S. 540/541). Dieser Überlegung ist aber entgegenzuhalten, daß der ursprüngliche, allein die Todesstrafe androhende Mordparagraph vor der Gesetzesänderung von 1941 auch keine Ausnahmeregelung für die absolute Mordstrafe kannte, obwohl die Strafvoraussetzungen viel allgemeiner gefaßt waren und den verschiedenen Erscheinungsformen des Verbrechens viel weniger gerecht wurden als § 211 StGB n. F. von 1941. Man kann also bei der Neuregelung von 1953 wohl kaum von einem Fehler des Gesetzgebers sprechen. Nur dann, wenn man in dem tragischen „Türken"-Fall von BGHSt. 30 105 die hier wirklich einmal angezeigte Strafmilderung nicht über eine befriedigendere Auslegung des Merkmals „heimtückisch" und damit des Mordtatbestandes als StrafVoraussetzung finden will (so aber richtig noch der Vorlagebeschluß des 4. Senats NStZ 1981 181 = JR 1981 212 und dazu Eser ebd. 177, s. auch Spendel JR 1981 269, 271 ff und StV 1984 45, 46), läßt sich die Strafermäßigung bei der Bestimmung der Delikts/o/ge suchen. In diesem Falle ist das Ergebnis des BGH und das NichtVorliegen des § 339 StGB, der mit der gesetzwidrigen Nichtanwendung der absolut angedrohten Strafe objektiv tatbestandsmäßig gegeben ist, höchstens unter dem Gesichtspunkt der (mangelnden) Rechtswidrigkeit zu begründen: der die Angemessenheit des Strafmaßes für die Tatschuld fordernde Grundsatz der Gerechtigkeit wäre hier ausnahmsweise gegenüber dem der Bestimmtheit von Strafiai und Straidrohung zugrunde liegenden Prinzip der Rechtssicherheit als höherrangig anzusehen, d. h. die Verletzung des positiven Gesetzesrecht durch die Bewahrung des üAergesetzlichen Rechts der nicht unverhältnismäßigen Strafzumessung als aufgewogen anzunehmen. Eine solche „Interessen· und Güterabwägung" macht die Fragwürdigkeit der Entscheidung des BGH deutlich, der in Wahrheit mit seiner fast mehr un- als übergesetzlichen Rechtsfolgenlösung die Rolle des Gesetzgebers beansprucht hat. (47)

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Bei der Strafzumessung sind vor allem folgende Rechtsverstöße eine Rechtsbeugung: die schon nach den damaligen Gesetzen materiell rechtswidrige Verurteilung eines Mannes zu einer 24stündigen Haftstrafe wegen Ungehorsams durch einen württembergischen Schultheißen, die nur deshalb nicht als Rechtsbeugung strafbar war, weil die Tat nicht auf Vorsatz, „wenn auch auf grober Fahrlässigkeit" beruhte (RGSt. 26 56, 57/58) die Heranziehung eines Tatbestandsmerkmals als Strafzumessungsgrund, z. B. die persönliche Eigenschaft „Jude" im NS-„Blutschutzgesetz" als Grund für die Strafverschärfung, d. h. für die Verhängung der Todesstrafe anstelle der Zuchthausstrafe, wobei das Todesurteil nur unter rechtswidriger Anwendung der NS-VolksschädlingsVO möglich war (BGH NJW 1971 573 1. Sp. vor Nr. 1 und Spendel NJW 1971 537, 540 r. Sp.; s. schon Rdn. 60 3. Fall) die Berücksichtigung anderer als der anerkannten Strafzwecke, insbesondere des alleinigen Ziels, den Angeklagten als politischen Gegner zu vernichten (OGHSt. 2 23, 29; s. auch BGHSt. 10 294, 300/301, BGH unter Rdn. 54 b a. E.) oder die Verhängung der Todesstrafe, wenn sie nur „einen der Abschreckung um jeden Preis dienenden terroristischen Akt" bedeutet (BGH Just. u. NS-Verbr. XVI 581, 584). 64 Rechtsbeugung ist insbesondere der Ermessensmißbrauch bei der Straffestsetzung, der sich in einem krassen oder unerträglichen Mißverhältnis von Tatschwere und Strafhöhe, insbesondere von Schuld und Todesstrafe ausdrückt, so z. B. in folgenden Fällen: Todesurteil eines Marinekriegsgerichts nach der Gesamtkapitulation wegen einer nach der 7e//kapitulation begangenen Fahnenflucht von Matrosen, die nicht in feindliche Gefangenschaft fallen wollten (OGHSt. 1 217, 220 - l.Rev.-Urt. - ; BGH MDR 1952 693, 694 r. Sp. - 2. Rev.-Urt. - im Marinekriegsgerichts-Fall) Todesurteil eines Kriegsgerichts wegen „Wehrkraftzersetzung" auf Grund kritischer politischer Äußerungen eines Soldaten und Ehemannes gegenüber seiner Frau (s. Rdn. 60), so daß die Entscheidung nicht allein wegen des rechtswidrigen Schuldspruchs, sondern erst recht wegen des rechtswidrigen S/ra/ausspruchs eine „versuchte rechtswidrige Tötung" (und zugleich eine Rechtsbeugung!) (BGHSt. 3 110/111, 118 ff) und die Straffestsetzung „keine Rechtsanwendung mehr, sondern Willkür" war (BGHSt. 3 110, 120) Todesurteil des Volksgerichtshofs wegen „Wehrkraftzersetzung" auf Grund abfalliger politischer Äußerungen des Angeklagten zu seinem Bruder (BGHSt. 4 66, 70) — Todesurteil des Volksgerichtshofs wegen angeblicher „Feindbegünstigung" auf Grund der Denkschrift eines Priesters, in dem die „Begründung" der Strafe lediglich in den Phrasen bestand, daß der Angeklagte wegen seines „gemeinen Volksverrats" und weil er „sich durch seine Handlungsweise für immer ehrlos gemacht" habe, „zum Tode verurteilt werden mußte" 83 (Fall Dr. Metzger, BGH NJW 1956 1485 r. Sp. und dazu Spendel RuP 1997 229, 234 f) Todesstrafe für „Rassenschande" in dem Kasseler Sondergerichts-Fa\l Holländer (s. Fußn. 82 zu Rdn. 60) und in dem Nürnberger Sondergerichts-Fall Katzenberger (Rdn. 55 a. E.) 83

Urt. des VolksGH (Vorsitzender Freister, Beisitzer Rehse) v. 14. 10. 1943 bei B. M. Kempner S. 282 ff, 285.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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Todesstrafe eines NS-Sondergerichts f ü r den fortgesetzten Diebstahl von H ü h nern u n d Kaninchen durch den Täter als „Volksschädling" im Jahre 1939 u n d 8jährige Zuchthausstrafe f ü r die Hehlerei an etwa 40 der gestohlenen H ü h n e r durch einen nicht vorbestraften Bekannten des Diebes (Güstrow S. 16 ff, 20; s. dort weiter den Fall S. 80 ff, 94) Todesurteil eines NS-Sondergerichts gegen einen wegen der Anzeichen von seniler Demenz vermindert schuldfahigen 82jährigen Rentner, und zwar wegen „Plünderns" unter entsprechender Anwendung von § 1 VolksschädlingsVO, weil der Angeklagte nach einem Fliegerangriff (1942 oder 1943) auf der Straße eine fremde Pferdeleine an sich genommen u n d sich daraus Leibriemen und Hosenträger geschnitten hatte, ein barbarisches Urteil, das selbst in den vom NS-Reichsjustizminister Thierack zur Lenkung der Justiz herausgegebenen „Richterbriefen" als nur der Abschreckung dienend und „nicht mehr gerecht" gerügt wurde (Boberach S. 95 f, 105/106) — Todesurteile wegen einer weder einen bestimmten Tatbestand noch ü b e r h a u p t eine S t r a f d r o h u n g enthaltenden „Boykotthetze" nach Art. 6 II DDR-Verfassung von 1949 auf G r u n d von Aktivitäten in DDR-feindlichen Vereinigungen, untergeordneter und unselbständiger „Agententätigkeit" u n d ähnlichen H a n d l u n g e n in Fällen, in denen der SED-Richter die Todesstrafe selbst nicht f ü r schuldangemessen hielt u n d Schuld- u n d Strafausspruch völlig ungenügend „begründet" wurden (BGHSt. 41 317, 322, 330 ff, die verfehlt, im Einklang mit dem Obersten Gericht der D D R , den Verf.-Art. noch als Strafgrund u n d dessen Berücksichtigung als solchen noch nicht als Rechtsbeugung ansieht, sondern diese nur in der Delikts/o/ge, d. h. in der Strafm a ß b e s t i m m u n g findet) — Zuchthausstrafen bis zu 10 Jahren durch das L G Magdeburg 1950/51 gegen die „Zeugen Jehovas" wegen „Kriegs- u n d Boykotthetze", wobei die besonders hohe Strafe gegen einen Angeklagten „zum Schutze der geltenden Gesellschaftsordnung" mit der (nach Maurach R O W 1958 181 1. Sp. „eine Ohrfeige in das Gesicht der Rechtsstaatlichkeit" darstellenden) Begründung verhängt wurde, d a ß der Verurteilte „noch verhältnismäßig j u n g sei, durch seine Tat und sein Verhalten in der Hauptverhandlung eine gemeinschaftsfeindliche Gesinnung bewiesen habe und daher besonders gefährlich erscheine" (zu dem Fall B G H R O W 1958 204 u n d - 2. Urt. in derselben Sache - B G H N J W 1960 974, 975; Schuller Geschichte ... S. 99) achtjährige Freiheitsstrafe wegen „staatsfeindlicher Hetze" (§ 106 D D R - S t G B ) f ü r die Verteilung einer in der B R D gedruckten Zeitschrift und von Flugblättern mit z. T. scharfer Kritik am SED-Regime („unerträglicher Willkürakt" nach unveröffentl. B G H - U r t . v. 15. 9. 1995 bei Spendel J R 1996 177, 181 Nr. II 6) einjährige Freiheitsstrafe für eine bisher unbestrafte Frau wegen „öffentlicher Herabwürdigung" staatlicher Einrichtungen (§ 220 I D D R - S t G B ) auf G r u n d einiger kritischer Äußerungen zu einem sie auf der Straße fragenden Journalisten ( A R D Korrespondenten), die eine Neuregelung der Einkäufe im Intershop betrafen (BGHSt. 41 247, 268 ff) einjährige Freiheitsstrafe wegen „Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit" (§ 214 I 2. Alt. D D R - S t G B ) f ü r die Aufstellung eines beleuchteten „A" ( = Ausreisewunsch) im Wohnungsfenster (befremdlich die Verneinung einer Rechtsbeugung durch den 4. Senat des B G H N S t Z - R R 1996 69 ff) abzulehnen ist auch das unveröff. U r t . d. B G Ü v. 15. 9. 1995 (s. Spendel JR 1996 177, 182 Nr. III 3) in dem Fall, in welchem eine Frau und ihr Lebensgefährte zu je einem Jahr, ihre 17jährige Tochter zu sieben M o n a t e n Freiheitsstrafe wegen „ver(49)

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suchter Beeinträchtigung der Tätigkeit staatlicher Organe durch Drohung" (§§ 214 I 1. Alt., V DDR-StGB) verurteilt worden sind, weil die drei Personen zur Erreichung ihrer Übersiedlung nach West-Berlin vergeblich in der dänischen Botschaft in OstBerlin aufgenommen zu werden versucht hatten. Der 5. Senat verneint hier eine Rechtsbeugung sowohl hinsichtlich der Tatbestands&uüz%\mg für alle drei „Täter", obwohl in ihrer Handlungsweise schwerlich ein Versuch der „Drohung" mit diplomatischen Verwicklungen zu sehen ist, als auch hinsichtlich der Bestrafung der Erwachsenen, bejaht sie dagegen bezüglich der Strafe für das junge Mädchen „wegen offensichtlicher Willkür im Gewand eines justizförmigen Strafverfahrens", eine spitzfindige Differenzierung in der Strafzumessung, die wenig überzeugend erscheint. 65

a) Die rechtsfehlerhafte, falsche Strafzumessung kann schließlich auch in dem krassen Mißverhältnis von schwerer Tat und niedriger Strafe zum Ausdruck kommen, so etwa in einer kurzen oder kürzeren Freiheitsstrafe für die Mitwirkung an einem Massenmord an Hunderttausenden von Menschen. In diese Richtung bewegten sich die Strafaussprüche im Frankfurter Fall Dr. R (Beihilfe zu den Vergasungen im KZ Auschwitz 1943—44).84 Ein Mißbrauch des Ermessens, d. h. der (Aus-)Wahlmöglichkeit zwischen mehreren vertretbaren Entscheidungen, kann ebenso mit dem Nichtausspruch der Rechtsfolge (z. B. Geldbuße und Fahrverbot) auf Grund einer Verfahrenseinstellung nach § 47 II OWiG gegeben sein. Hierzu ist aber nicht nur erforderlich, daß dieser Fehler sich als subjektive Pflichtwidrigkeit darstellt — nach BGH (1. Sen.) NJW 1999 1122 (s. bereits NJW-Inform. 1998, H. 52, S. XIV) eine Entscheidung „aus sachfremden Gründen" wie z. B. Ärger des erstinstanzlichen Richters über die Rechtsansicht des Obergerichts —; notwendig muß vielmehr auch sein, daß bereits objektiv eine Verletzung von Rechts- und Ermessensschranken vorliegt (gegen eine reine „Subjektivierung" des Ermessensbegriffs schon Drost Das Ermessen des Strafrichters [1930] S. 43 ff, 46). Wenn der Einstellungsbeschluß wegen der besonderen Tatumstände (z. B. Geschwindigkeitsüberschreitung auf einsamer Straße) oder wegen der besonderen Verfahrensgestaltung (BGH: „Belastung" des Beschuldigten durch das bisherige lange Verfahren) objektiv nicht völlig unvertretbar erscheint, kommt schon keine äußere Rechtsbeugungshandlung in Betracht, ohne, daß nach unsachlichen Motiven zu fragen wäre. b) Daß die Rechtsbeugung bei der Strafzumessung falsche Rechtsanwendung ist, wird ganz deutlich bei der Verurteilung zu einer gesetzwidrigen Strafe, beim Verstoß gegen das Verbot der Doppelbewertung von Tatbestandsmerkmalen oder bei anderen fehlerhaften gedanklichen Gründen für das Strafmaß (s. z. B. BGHSt. 42 268, 274). Aber auch der Ermessensmißbrauch durch Verhängung unverhältnismäßig hoher oder niedriger Strafen ist fehlerhafte Rechtsanwendung i. weit S., 85 und zwar „Verdrehung" des Rechts zum Unrecht als Mittel des Terrors und der Vernichtung (OGHSt. 2 23, 29f; BGHSt. 3 110/111, 120; 4 66, 70; 10 294/295, 300f; 40 307, 321; 41 317, 323 ff). Dagegen ist keine Rechtsanwendung mehr in diesem Sinne, sondern ein unzulässiger Übergriff des Revisionsgerichts in die dem Tatrichter obliegende Strafzumessung die Aufhebung der auf 2 Jahre und 8 Monate lautenden Freiheits-

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Dazu näher Spendel Der hypothetisch gleiche oder schwerere Erfolg als Strafmaßproblem, Zum Fall der Giftgaslieferungen für die Auschwitz-Morde, in: H.-J. Bruns-Festschr. (1978) S. 249, 255 ff, 266 ob. Vgl. schon Spendel N J W 1971 540 r. Sp.; Sch.l

Sehr. I Cramer15 §336 Rdn. 4; Tröndle48 §336 Rdn. 5; allgemein auch H.-J. Bruns Strafzumessungsrecht, 2. Aufl. (1974) S. 650, die Strafzumessung sei „eine besondere Form der Rechtsanwendung"!

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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strafe, die das LG wegen Rechtsbeugung und Freiheitsberaubung in 5 Fällen (!) gegen eine DDR-Staatsanwältin verhängt hat, weil diese für „schlichte Paßvorlage" von Ausreisewilligen U-Haft und in 4 Fällen Freiheitsstrafen zwischen 1 Jahr und 1 Jahr und 4 Monaten beantragt und bewirkt hat; s. BGH (NStZ-RR 1997 301), der sonst sehr zurückhaltend in der Annahme eines unverhältnismäßig hohen Strafmaßes bei DDR-Unrechtsurteilen ist, die nicht unvertretbare und keinen Ermessensmißbrauch zeigende Strafe des LG Berlin jedoch für „überhöht bemessen" erklärt und zu Unrecht beansprucht, den erstinstanzlichen Strafausspruch aufheben zu dürfen. 4. Der Erfolg der Rechtsbeugung Der objektive Tatbestand des § 339 setzt schließlich voraus, daß die Beugung des 6 6 Rechts zur Begünstigung oder Benachteiligung einer Partei als Erfolg der Tathandlung geführt hat (so schon RGSt. 25 276, 278 ob.), d. h., daß wenigstens eine Seite der Beteiligten mit widerstreitenden Interessen durch die unrichtige und ungerechte Leitung oder Entscheidung der Rechtssache einen ihr nicht zustehenden Vor- oder Nachteil erlangt haben muß. Daß es im Gesetz „zugunsten" statt „zum Vorteil" heißt, ist unerheblich (Binding Lehrb. II 2 S. 561 Anm. 1). a) Die begünstigte oder benachteiligte Partei: Hierunter ist nicht jeder Verfah- 6 7 rensbeteiligte zu verstehen, über dessen Rechte irgendwie zu entscheiden ist, 86 sondern derjenige, dem ein anderer mit widerstreitenden rechtlichen Interessen gegenübersteht. 87 Danach sind „Parteien" i. S. des § 339 die Parteien und der Nebenintervenient im Zivil-, aber auch der Angeklagte und der Staatsanwalt besser: der Staat in der Hauptverhandlung des Sira/prozesses, der Beschuldigte überhaupt wie der Nebenkläger und Einziehungsinteressent im Strafverfahren, 88 weiter z. B. der Antragsteller im Aufgebotsverfahren bzw. im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit nach § 45 PersStG (s. den Wetzlarer Fall Rdn. 29, 44). Zeuge und Sachverständiger sind dagegen nur im Zwischenstreit gemäß §§ 387, 408 ZPO als „Partei" anzusehen. 89 Wenn jedoch der Richter, der um jeden Preis den Sachverhalt aufklären und den Angeklagten überführen will, den Zeugen falsch über sein Zeugnisverweigerungsrecht belehrt, so kann darin eine den Beschuldigten als Partei in seiner Beweisposition benachteiligende Rechtsbeugung liegen.90 b) Der Vor- oder Nachteil einer Partei: Dieser ist als Erfolg der Rechtsbeugungs- 6 8 handlung ein objektives Tatbestandsmerkmal; eine Begünstigungs- oder Benachteiligungsabsicht ist also weder ausreichend noch erforderlich (RGSt. 25 278; 57 33f). 91 86

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So jedoch Binding Lehrb. II 2 S. 558; v. Ulimann VDB IX (1906) S. 377 Anm. 1); Eberh. Schmidt S. 75; Sauer BT S. 520; StGB-Entwurf 1962 mit Begründung S. 643 1. Sp. ob.; Seebode (Fn. 2) S. 71. Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II Anm. 2 b); Frank Anm. II (S. 756); Rob. ν. Hippel Lehrb. S. 316 Anm. 5; Kohlhaas S. 35/36; ebenso im Ergebnis Sch.lSchröderICramer Rdn. 6; Rudolphi SK II Rdn. 18. Rosenberg LK 4 (1929) Anm. 3; Werner LK 9 II (1958) Anm. IV; Sch.lSchröderICramer Rdn. 6. So die in Anm. 88 angeführten Autoren; anders Binding Lehrb. II 2 S. 558; Seebode aaO S. 71.

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Anders ausdrücklich Seebode S. 71, für den schon die Benachteiligung des Zeugen ausreicht und es nicht darauf ankommt, ob dadurch auch der Angeklagte schlechter gestellt wird. Ebenso die h. L., Binding Lehrb. II 2 S. 563; Wachenfeld Lehrb. des deutschen Strafrechts (1914) S. 597 u. Anm. 2; v. Lilienthal JW 1922 1025; Stahnke S. 106; Henning S. 46; Frank Anm. III (S. 757); Kohlhaas S. 36/37; Kohlrausch-Lange Anm. V (S. 682); Welzel S. 545; Seebode (Fn. 2) S. 95 u. 105; LacknerlKühl Rdn. 7; anders z. B. Kohler G A 54 (1907) 17; Alsberg JW 1922 1025; Niethammer BT S. 409 zu e).

Günter Spendel

§339

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

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Der Vor- oder Nachteil einer Partei bedeutet deren zu Unrecht erlangte Besseroder Schlechterstellung, z. B. die unberechtigte Klageabweisung, die Verurteilung eines Unschuldigen, die Freisprechung eines Schuldigen, die unverhältnismäßig hohe oder niedrige Strafe. Die Begünstigung oder Benachteiligung kann schon in der günstigen oder ungünstigen prozessualen Beweislage gesehen werden, da es genügt, daß sie bei Leitung der Rechtssache eingetreten ist, und da sie sich nicht bis zur Entscheidung ausgewirkt haben muß (RGSt. 57 33, s. schon Rdn. 33).92 Daher ist nicht durch das Gesetz gedeckt, sondern verfehlt der Versuch des BGH, in seinem Bemühen um Nichtanwendung des § 336 a. Nr. die Bestimmung der objektiven Rechtsbeugungshandlung von der Frage abhängig zu machen, ob der Richter mit seiner eindeutigen Rechtsverletzung die „konkrete" (und „nicht lediglich abstrakte") „Gefahr einer falschen Endentscheidung schafft" und so „einen Vor- oder Nachteil herbeiführt" (BGHSt. 42 343, 351). Denn abgesehen davon, daß die Qualifizierung des Verhaltens als eines (hier prozessualen) Rechtsverstoßes nicht von seinem „Erfolg", d. h. die vorausgegangene Ursache (falsche Rechtsanwendung) nicht von ihrer nachfolgenden Wirkung bestimmt wird (s. schon Spendel JZ 1998 85, 87 1. Sp.), kann der Voroder Nachteil i. S. des § 336 a. Nr. eben in einem verfahrensrechtlichen Besser- oder Schlechterstellen der Partei liegen, das sich nicht in dem späteren Endurteil niederschlagen muß. Im übrigen hatte in dem zu beurteilenden Falle, in dem § 336 a. Nr. aus einem anderen Grunde nicht vorliegen dürfte (s. Rdn. 26), die Verletzung der Prozeßordnung zu dem „Vorteil" Haftentlassung geführt. Bei der Beugung des Rechts z. B. durch rechtswidrige Versagung eines Verteidigers liegt die dadurch bewirkte Schlechterstellung für den Angeklagten darin, daß er in seinem Prozeß einen schwereren „Stand", d. h. eine geringere Verteidigungsmöglichkeit hat oder sich überhaupt nicht sachgemäß verteidigen kann (s. auch BGHSt. 10 294/295, 298 unt.).

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Nach der Gesetzesfassung muß der Vor- oder Nachteil „einer" Partei nicht notwendig auch den Nach- oder Vorteil der anderen bilden. 93 In der Regel wird dies aber so sein. III. Das Unrecht

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Mit dem objektiven Tatbestand der Rechtsbeugung ist auch deren Unrecht gegeben, das in seltenen Ausnahmefallen durch einen Rechtfertigungsgrund ausgeschlossen sein kann. Eine solche Möglichkeit ist in Rechtsprechung (BGHSt. 14 147, 148) und Rechtslehre anerkannt. 94 Es mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, daß z. B. ein Richter unt. Umst. gerechtfertigt, also rechtmäßig das Recht zum Vor- oder Nachteil einer Partei soll beugen dürfen. In der Tat kann eine solche Sach- und Rechtslage eigentlich nur in Zeiten einer „Perversion der Rechtsordnung" eintreten, der oft „mit Mitteln der Gegenperversion" zu begegnen ist (Fritz v. Hippel S. 258/ 259). So sind etwa folgende Fälle unter dem NS-Regime praktisch geworden: 72 Der Richter hat einen Angeklagten trotz Mangel an Beweisen verurteilt oder für ein erwiesenes leichtes „politisches Delikt" unverhältnismäßig streng bestraft, da der 92

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Ebenso Henning S. 46; Frank Anm. III (S. 757); Rob. ν. Hippel Lehrb. S. 316 Anm. 3; fVelzel S. 545; Seebode (Fn. 2) S. 95; Küpper StR BT II § 4 Rdn. 37. Eine solche Korrelation halten, ohne Beispiele zu geben, nicht für denknotwendig Wacker S. 29; Seebode aaO S. 95/96; anders Freiesleben

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in: v. Olshausens Komm. II Anm. 3; Härtung FinRdsch. 1956 393 1. Sp. Joly S. 102 f; Musielak S. 92; Seebode aaO S. 132f; Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 316 f; Bemmann RuP 1969 95; s. auch Wetzet S. 546 (die Rechtfertigung erwägend).

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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Beschuldigte bei Freispruch oder angemessener (leichter) Strafe von der Geheimen Staatspolizei in ein Konzentrationslager verbracht und weit schlimmeren Folgen für Freiheit, Gesundheit oder sogar Leben ausgesetzt worden wäre. 95 Hier sind zweifellos formelle und materielle Strafrechtssätze zum Nachteil des Verurteilten objektiv eindeutig verletzt, d. h. gebeugt worden, die Verwirklichung des äußeren Tatbestandes gemäß § 336, jetzt § 339 StGB war jedoch durch Notstand (heute § 34 StGB) gerechtfertigt. Denn in diesem tragischen Konflikt war die Verletzung des überindividuellen Rechtsguts „unparteiische und richtige Rechtsprechung" und des persönlichen Rechtsguts „Freiheit" (s. Rdn. 7) nach der Sachlage das einzige Mittel, einen bedeutend längeren und härteren Freiheitsentzug und eine Leibes- und Lebensgefährdung, also ein erheblich größeres Übel für den Angeklagten zu verhüten. 96 Soweit es sich hier bei der Freiheit nicht um die Rechtsgüter zweier verschiedener Rechtssubjekte, sondern um das Rechtsgut ein und derselben Person (Beschuldigten) und damit um eine Chancenabwägung (entweder Gerichtshaft als das kleinere Übel oder die sonst drohende längere und schlimmere KZ-Haft) handelt, ist eine Rechtfertigung nicht unmittelbar aus § 34 StGB, wohl aber aus dessen Grundgedanken, dem der Interessenabwägung, herzuleiten.97 Einwilligung und Nothilfe98 kommen nicht als Unrechtsausschlußgründe in Be- 7 3 tracht. 99 Der erstere scheidet deshalb aus, weil die begünstigte oder benachteiligte Partei (Beschuldigter) über die beiden hier durch die Rechtsbeugung verletzten Rechtsgüter (gerechte Rechtsprechung und Freiheit) nur teilweise verfügen kann, der letztere aus folgendem Grund: Hätte der Richter den unschuldigen Angeklagten mit dessen Zustimmung zu Unrecht verurteilt, um ihn vor der rechtswidrigen polizeilichen Festnahme zu retten, so hätte sich die richterliche „Nothilfe" nicht gegen den Angreifer (Geheime Staatspolizei), sondern gegen einen unbeteiligten „Dritten", die Allgemeinheit, gerichtet. Hätte der Urteilende die Entscheidung gegen den Willen des zu Verurteilenden gefallt, müßte dies erst recht gelten, weil dann außerdem das Interesse des Angegriffenen verletzt worden wäre. Dieser Gesichtspunkt wird noch deutlicher, falls dem Richter selbst die widerrechtliche Inhaftierung durch die Polizei gedroht hätte und die gewünschte Verurteilung des Unschuldigen nur als Ausweg zur eigenen Rettung geblieben wäre; denn der Angegriffene darf sich nach § 32 StGB nicht auf Kosten eines Dritten gegen den Angriff verteidigen (s. Spendel in: LK § 32 Rdn. 204 ff). Richter haben unter dem NS-Regime bei ihren Entscheidungen über Abstam- 7 4 mungsklagen die Eigenschaften „Jude" oder „Halbarier" nicht festgestellt, indem sie unter Verstoß gegen das Beweisrecht, insbesondere das Gebot der Wahrheitserforschung im Amtsverfahren, oder unter Überschreitung ihrer Zuständigkeit einen ehelichen Seitensprung der mit einem Juden verheirateten Mutter mit einem „arischen" Erzeuger annahmen oder ein Verhältnis der „deutschblütigen" Kindesmutter mit einem jüdischen Erzeuger kühn verneinten. 100 Hier war die Verletzung der prozessualen Aufklärungspflicht, also die objektiv-tatbestandsmäßige Beugung des Verfahrensrechts, ebenfalls durch Notstand gerechtfertigt, weil solche „falschen" Feststellungsurteile der Rettung des Betroffenen vor der Judenverfolgung dienten. 95

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Fall, der nach Schorn S. 32/33 verschiedentlich vorgekommen sein soll. Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 317; Bemmann RuP 1969 95/96. Zur Frage der Chancenabwägung s. auch Spendel Zur Dogmatik der unechten Unterlassungsdelikte, JZ 1973 137, 141 1. Sp.

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Die letztere wird von Welze! S. 546 immerhin erwogen. Ebenso im wesentlichen Seebode (Fn. 2) S. 102 ff; Bemmann RuP 1969 95 f. Boberach S. 75 ff, 495; s. auch Rasehorn Frankf. Hefte 1979 34, 37 r. Sp.

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§339 75

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Die Anwendung des dem § 34 StGB zugrunde liegenden Güter- und Interessenabwägungsprinzips kann sich auch so auswirken, daß schon gar kein Verstoß gegen eine einzelne Rechtsnorm vorliegt und damit § 339 bereits tatbestandsmäßig entfällt. Lehnt das Gericht einen an sich nach § 244 III StPO begründeten Beweisantrag auf Vernehmung eines wichtigen Zeugen ab, weil diesem, falls er in der Hauptverhandlung wahrheitsgemäß aussagt, unter dem SED-Regime eine rechtsstaatswidrige Verfolgung droht, so ist diese Nichtanwendung einer Beweisvorschrift prozessual nicht unzulässig, vielmehr prozeßrechtmäßig, da hier das Interesse an der Aufklärung des Sachverhalts hinter dem Interesse am Schutz des Zeugen zurücktritt. Nach BGHSt. 17 337, 347 ff ist die Ablehnung des Beweisantrags nicht nur zulässig, sondern die Stattgabe sogar unzulässig i. S. d. §§ 244 III S. 1, 245 I S. 1 StPO, so daß die Beweiserhebung nicht nur zurückgewiesen werden darf, sondern sogar abgelehnt werden muß. Hat jedenfalls das Gericht in der Beweisaufnahme das Verfahrensrecht bei der Behandlung des Zeugen richtig gehandhabt, dann kommt für die dadurch bewirkte Besser- oder Schlechterstellung des Angeklagten § 339 schon tatbestandlich nicht in Betracht; denn diese muß eben auf einer falschen Rechtsanwendung beruhen. IV. Der subjektive Tatbestand

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Der subjektive Tatbestand der Rechtsbeugung setzt zunächst, was früher schon aus der Gesetzesfassung des § 336 a. F. und heute aus § 15 StGB folgt, Vorsatz voraus. Weder ist eine Begünstigungs- oder Benachteiligungsafa/cAi in dem Sinn erforderlich, daß der Erfolg der Rechtsbeugungshandlung bei Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache, der Vor- oder Nachteil einer Partei, erstrebt sein muß (RGSt. 25 276, 278; 57 31, 33, s. schon Rdn. 68), noch ist Fahrlässigkeit ausreichend (RGSt. 16 221, 222; 26 56, 57), mag sie noch so grob sein. Schon gar nicht ist ein z. B. politisches „Motiv" als „eine wesentliche Voraussetzung für die Annahme eines" (ebensowenig erforderlichen!) „Willküraktes" zu verlangen, den BGHSt. 40 169, 186 als Strafbarkeitsmerkmal in den Rechtsbeugungs-Tatbestand des § 244 DDR-StGB hineingeheimnißt hat; ein solcher Beweggrund kann nur für die Strafzumessung beachtlich sein (Spendel JZ 1995 375, 379/380; NJW 1996 809, 812 1. Sp.). Beim Vorsatz i. S. des § 339 bedürfen zwei Fragen einer besonderen Erläuterung, die nach der Form und die nach dem Inhalt. 1. Der Tatvorsatz

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a) Die Vorsatzform: Verlangt das Gesetz zur Strafbarkeit eines Verhaltens Vorsatz, so sind damit grundsätzlich beide Hauptformen, der dolus directus und der dolus eventualis, gemeint, soweit nicht das Gesetz die Vorsatzform auf den unbedingten (bestimmten) beschränkt. 101 In diesem Fall fordert der Gesetzgeber heute „Absicht" oder „Wissentlichkeit", führt also zwei Spielarten der Grundform des direkten Vorsatzes an, 1 0 2 so z. B. bei der Verfolgung Unschuldiger (§ 344 StGB), der Strafver101

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Tröndle § 15 Rdn. 5; MaurachlZipf AT l . T B d . S. 315 (§22 III C 1 Rdn. 41). Der direkte Vorsatz in der Grundform als Wissen und Wollen kann abgewandelt und abgeschwächt werden entweder zum Wissen bzw. zur „ Wissent-lichkeit" i. d. S., daß sich der Täter die Folgen seines Verhaltens als ge-wiß und notwendig νοτ-stellt, ohne deren Eintritt zu beabsichtigen oder zu erstreben, oder aber zum Willen

bzw. zur „Absicht" i. d. S., daß sich der Täter den Erfolg seines Tuns und Lassens vor-nimmt und ihn will, ohne dessen Eintritt als sicher vorauszusehen. Zur Entwicklung der „Variationen" des direkten Vorsatzes und deren Unterscheidung vom bedingten näher Spendel JZ 1973 137, 142 r. Sp. f; ders. Zum Begriff des Vorsatzes, in: Lackner-Festschr. (1987) 167; Lackner21 § 15 Rdn. 18 ff; ferner Tröndle48 § 15 Rdn. 6 ff.

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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eitelung (§258 StGB) oder auch bei der Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183 a StGB). Dementsprechend ist bei der Neufassung des § 336 a. Nr., jetzt § 339 der ursprüngliche Plan abgelehnt worden, die Schuldform „Vorsatz" durch die subjektiven Merkmale „absichtlich" oder „wissentlich" zu ersetzen, mit deren Aufnahme in die Strafvorschrift man geradezu handstreichartig die in Rechtsprechung und Rechtslehre teilweise verlangte Berücksichtigung nur des direkten Rechtsbeugungsvorsatzes 103 auch gesetzlich sanktionieren wollte. 104 Der Gesetzgeber hat sich mit dieser Neufassung des § 336 a. Nr., jetzt § 339 eindeutig und ausdrücklich (BTDrucks. 7/1261, S. 22; BT, SondA f. d. StrRef., Prot. 7/1062, 1153) für die schon früher vertretene 105 und vor allem nach 1945 vorgedrungene und anfangs vom BGH selbst anerkannte, 106 heute jedenfalls herrschende Ansicht entschieden, daß zur Rechtsbeugung bedingter Vorsatz ausreicht (ebenso jetzt BGHSt. 40 272, 276; KG NStZ 1988 557; s. auch BGHSt. 41 317, 336, § 244 DDR-StGB setze „über ... § 336 StGB hinaus ... direkten Vorsatz voraus"). 107 Wie schwer jedoch es der Judikatur fallt, den bedingten Rechtsbeugungsvorsatz anzuerkennen, zeigen auch neueste Entscheidungen, deren Formulierungen zur gesetzlich ausgeschlossenen früheren Ansicht zurückzukehren scheinen, so BGHSt. 42 343, 345, die Rechtsbeugung nur annehmen will, wenn sich der Täter „bewußt" (?!) „und in schwerer Weise von Recht und Gesetz entfernt". Volk NStZ 1997 412, 414 r. Sp. meint denn auch, daß mit dieser Definition ein Für-möglich-Halten und ein Sich-Abßnden mit der Rechtsverletzung nicht mehr für den subjektiven Tatbestand des § 339 genügen solle. Mit dem Gesetz hat das alles nichts mehr zu tun. Die h. M. ist sachlich auch durchaus gerechtfertigt, ja geboten, die Gegenmei- 7 8 nung, die den Vorsatzbegriff einzuschränken suchte, unbegründet und nur aus irrationalen Motiven erklärbar. Es ist nicht ersichtlich, warum ein Richter, der z. B. das Vorliegen der Verjährungsvoraussetzungen für möglich hält und trotzdem nicht nachprüft und eine gesetzwidrige Verurteilung billigend in Kauf nimmt, weil der Angeklagte materiell ja doch schuldig sei, oder der ein mögliches Fehlurteil hinnimmt, um in jedem Fall aus politischen Gründen ein abschreckendes Exempel zu statuieren, günstiger gestellt sein sollte als jeder juristische Laie, etwa ein Arzt, der mit der Fehlerhaftigkeit seiner Behandlung rechnet und sich gleichwohl mit ihr abfindet.108 Davon, daß die Neuregelung des früheren § 336, wie man meinte, die Unabhängig103

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BGHSt. 10 294, 298; BGH NJW 1968 1339; OLG Bamberg SJZ 1949 491; Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II Anm. 3; Werner LK 8 II (1958) Anm. V; Leverenz DRiZ 1960 171; Kohlrausch-Lange Anm. V (S. 682); Heinitz S. 18; Wetzet S. 546. Zur Kritik an diesem Versuch Spendet HeinitzFestschr. S. 457 Anm. 57; Seebode ZRP 1973 239. Für bedingten Rechtsbeugungsvorsatz vor 1945 Trepper S. 59 Anm. 2, 76; Bendix Die Just. II (1926/27) S. 56; Swarzenski Die Just. IV (1928/ 29) S. 342; Henning S. 61; Häupter S. 35; Kohlhaas S. 40). So nach 1945 BGH Just. u. NS-Verbr. X 233, 235; XIU 336, 343 (die beiden in BGHSt. 10 294, 299 erwähnten Urteile des 1. Sen. vom 9. 6. 1953 und 30. 11. 1954); X 504, 507 (2. Sen.) = MDR 1952 693, 694 I. Sp.; Eberh. Schmidt S. 55, 76; Seebode (Fn. 2) S. 107 ff; ders. JuS

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1969 207; Bemmann Radbruch-Gedächtnisschr. S. 309; ders. JZ 1973 547; Dellian ZRP 1969 51; Rasehorn NJW 1969 459 1. Sp.; Marx JZ 1970 248; Spendet NJW 1971 541; ders. Heinitz-Festschr. S. 447 ff; Herdegen LK 9 III Rdn. 14 ff. So jetzt auch Tröndle Rdn. 1, 6; LacknertKühl Rdn. 9; Preisendanz Anm. 7; Sch.tSchrödertCramer Rdn. 7; Arzt/Ulr. Weber StR BT, LH 5, Rdn. 489 f; Blei BT S. 444 (§ 112 II 4); Bockelmann BT 3 S. 82 (§ 9 III); MaurachtSchroedert Maiwaid S. 251 (§ 76 II, Rdn. 18); Otto GrK St., Die einz. Del. S. 507 (§ 98 14) Rdn. 4; Küpper StR BT Τ II § 4 Rdn. 39; Wessels/Hetlinger StR BT/1 Rdn. 1138; Rengier StR BT I § 61 Rdn. 19; Schmidt-Speicher S. 104; Odersky S. 20. Bemmann Radbruch-Gedächtnisschr. S. 311; Spendet Heinitz-Festschr. S. 455/456; Mauracht SchroedertMaiwald BT 2. TBd. S. 251 (§76 II Rdn. 18).

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keit der Rechtspflege gefährdet, 109 kann überhaupt keine Rede sein. In Wahrheit ist es vielmehr so, daß die Berücksichtigung nur des direkten Vorsatzes bei der Rechtsbeugung der Verantwortungslosigkeit des Richtenden gefahrlichen Vorschub leistet. Alle gegen den bedingten Rechtsbeugungsvorsatz vorgebrachten Gründe sind nicht stichhaltig: „Das durch § 336 erstrebte Ziel" ist nicht, wie BGHSt. 10 294, 298 noch zu Unrecht angenommen hat, die „Sicherung der richterlichen Unabhängigkeit", d. h. hier: Verantwortungs/reiTiiJiV, sondern gerade umgekehrt die Wahrung der Verantwortlichkeit des Richtenden und damit notwendig die Einschränkung seiner Entscheidungsfreiheit (dazu näher Spendet Heinitz-Festschr. S. 448 f). Die Rechtsprechung hat somit die Strafvorschrift in der alten Fassung sinnwidrig „umfunktioniert" (so treffend Dellian ZRP 1969 51; ähnlich Seebode ZRP 1973 240: „Selbstschutz contra legem"). Daß bei Anerkennung des bedingten Rechtsbeugungsvorsatzes besonders der selbstkritische und gewissenhafte Richter, der angesichts der Unzulänglichkeit des menschlichen Erkenntnisvermögens und der Möglichkeit von Justizirrtümern mit der Fehlerhaftigkeit seiner Entscheidung rechne, leicht nach § 339 straffällig würde, ist eine unkritische, gefühlsbedingte Reaktion. Dort, wo die Sach- und Rechtslage zweifelhaft und „nicht eindeutig" ist, wo mehrere Entscheidungen objektiv vertretbar sind, kommt — um daran noch einmal zu erinnern! — nach der objektiven Rechtsbeugungstheorie, die damit nur ihre Brauchbarkeit bestätigt, bereits objektiv-tatbestandsmäßig keine Rechtsbeugung in Frage (s. Rdn. 41). Das Bewußtsein des Richters, sein Urteil werde womöglich wegen (wirklich oder vermeintlich) falscher Rechtsanwendung in der höheren Instanz aufgehoben, ist normalerweise keineswegs mit der An-nahme verbunden, die Entscheidung sei rechtsverletzend und gesetzwidrig, auch nicht mit der billigenden In-Kauf-Nahme eines solchen Rechtsbruchs. Der gewissenhafte Richter wird vielmehr gerade in der Vorstellung und in dem Vertrauen urteilen, mit dem eigenen Spruch doch das Richtige und Rechte getroffen zu haben, weil er ihn sonst eben nicht gefällt hätte und bekanntlich auch die letzte Instanz irren kann 110 (zum Vorsatzinhalt s. Rdn. 89 ff). Die Beschränkung des Rechtsbeugungsvorsatzes auf die Form des direkten mußte als angemaßtes Standesvorrecht (Dellian ZRP 1969 51; Spendel in: Heinitz-Festschr. S. 456), als „befremdliches Justizprivileg" (MaurachlSchroederl Maiwald7 [1991] BT 2. TBd. S. 251, §76 II Rdn. 18) bezeichnet werden. Sie hat mit dazu geführt, daß NS-Justizunrecht ungesühnt blieb (so jetzt auch BGHSt. 41 317, 339/340 ob.). Neue Bestrebungen, trotz der eindeutigen Gesetzesfassung den bedingten Rechtsbeugungsvorsatz als ausreichende subjektive Tatvoraussetzung wegzudisputieren," 1 sind als Versuch einer „Manipulierung" des Gesetzes (Maurach/Schroeder6 [1981] S. 194, § 74 II 5) anzusehen. 112 Solche Versuche, die nicht die in der Rechtslehre angeführten Gegengründe 113 berücksichtigen, beruhen meist auf der unbegründeten Befürchtung, Wie gerade auf der Richterseite gefühlsbedingte Vorurteile bestehen und wie wenig man „Riehter in eigener Sache" sein kann, siehe auch die Stellungnahme von Steffen DRiZ 1969 45 und Beckenkamp Z R P 1969 168 zur alten Gesetzesfassung. So schon näher Spendel in: Heinitz-Festschr. S. 450. Hans Krause N J W 1977 285; Ingo Müller N J W 1980 2390; and. Schmidt-Speicher S. 104. Wie leider auch auf der Richterseite nach wie

113

vor die Versuchung besteht, § 339 eigenmächtig und über das Gesetz hinaus einzuschränken, zeigt die Tatsache, daß Obergerichte in zwei Rechtsbeugungsentscheidungen nach 1975 die Anerkennung des bedingten Vorsatzes ausdrücklich offengelassen haben; BGH bei Holtz M D R 1978 626; O L G Düsseldorf N J W 1990 1374, 1375 1. Sp. Vgl. jetzt auch Rdn. 77 a. E. Dazu Seebode (Fn. 2) S. 107 ff; Spendel HeinitzFestschr. S. 450 ff; ders. Karl Peters-Festschr. S. 173 ff; Bemmann JZ 1973 549 f.

Stand: 1.1.1999

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den Eventualdolus nicht genau präzisieren zu können und die Strafbarkeit der richterlichen Verantwortungslosigkeit vorbehaltlos anerkennen zu müssen. b) Der Vorsatzinhalt: Bedeutsamer als die Frage der Vorsatzform ist die nach dem 8 3 Vorsatz/nWi. Dessen Bestimmung ist neben der Festlegung des objektiven Tatbestandsmerkmals „Recht" das zweite Zentralproblem bei der Auslegung des § 339. Beim direkten \or-satz als bestimmtem Vorstellen (intellektuelles) und Vor-neh- 8 4 men (voluntatives Element) bedarf hier vor allem der erste Bestandteil näherer Präzisierung. Da der allgemeine Begriff „Recht" in § 339 und die daraus folgenden einzelnen Rechtssätze, die der Richtende jeweils anzuwenden hat, normative Tatbestandselemente sind (s. Rdn. 48), erfordert der Rechtsbeugungsvorsatz neben der Tatsachen· zugleich eine Bedeutungskenntnis (s. auch BGHSt. 32 357, 361 vor b). 114 Der Täter des § 339 muß sich sowohl über die Existenz bzw. Nichtexistenz der jeweiligen Rechtsnorm und den ihr unterfallenden Sachverhalt als auch über die „Essenz" der Norm, d. h. über deren Sinn und Bedeutung, insbesondere über die „ratio legis" im klaren sein (s. jetzt auch BGHSt. 32 357, 361 ob.). Die Tatsachenkenntnis umfaßt dabei zweierlei: das Bewußtsein von dem Bestehen der Norm und dem Vorliegen des normierten Sachverhalts. Kennt der Verwaltungsbeamte im Ordnungswidrigkeitenverfahren die Verjäh- 8 5 rungsvorschriften, also die tatsächlichen Voraussetzungen und die rechtliche Wirkung der Regelung, und will er trotz dem vorliegenden Verfolgungshindernis eine Geldbuße verhängen, so beugt er mit seinem Bußgeldbescheid bei der Entscheidung dieser Rechtssache vorsätzlich das Recht zum Nachteil des Betroffenen (vgl. schon RGSt. 25 276, 278). Weiß dagegen der Richter in einem Strafprozeß nicht, daß die seinem Urteil zugrunde gelegte Strafvorschrift des § 153 II StGB a. F. von 1943 (versuchte uneidliche Falschaussage) inzwischen (1953) aufgehoben worden ist und er infolgedessen den Angeklagten zu Unrecht verurteilt, weil ihn das Gesetzblatt im dienstlichen Umlaufverfahren noch nicht erreicht hat (Fall aus der Praxis, Spendel in: Radbruch-Gedächtnisschr. S. 320 und Anm. 31), so hat er einen ungültigen bzw. nicht mehr geltenden Strafrechtssatz nicht wissentlich angewandt, infolge eines Tatsachenund damit Tatbestandsirrtums, also nicht vorsätzlich das Recht gebeugt. Das Gleiche gilt, wenn dem Gericht nicht bekannt war, daß seine Strafgewalt bzw. Gerichtsbarkeit beschränkt worden ist (vgl. den Marinekriegsgerichts-¥a\\ d. SchwG Hamburg Just. u. NS-Verbr. X 449, 483, s. Rdn. 11 u. 58, Fußn. 80). Kennt der Urteilende die Rechtsnorm, verkennt er aber völlig deren Sinn und 8 6 Tragweite, kurz: deren Bedeutung, hält z. B. der junge und strafrechtlich nicht versierte Richter wie mancher Rechtskandidat die Strafvorschrift des § 266 StGB (Untreue) auch schon bei schweren, aber rein schuldrechtlichen Vertragsverletzungen für anwendbar, so fehlt ihm wegen eines Bedeutungs- und damit ebenfalls eines Tatbestandsirrtums der Rechtsbeugungsvorsatz, mag dieser Irrtum noch so schwer und bedauerlich und die ihn verschuldende Fahrlässigkeit noch so grob und verurteilenswert sein. Meist wird eine solche Fehlvorstellung auf mangelnder Tatsachenkenntnis beruhen, da sich der Richtende nicht genügend über Rechtsprechung und Rechtslehre zu der anzuwendenden Bestimmung „informiert" hat. Wohl mehr im Hinblick auf das Ergebnis hat der BGH NStZ-RR 1997 36 = NJ 1997 35 „auf Grund der Besonderheiten des Falles" bei dem bereits 1952 aus der DDR geflüchteten Mitglied J14

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Allgemein zum Vorsatz bei normativen Tatbestandsmerkmalen Mezger LK 8 I (1957) §59 a. F. Anm. 11.10 (S. 483); Sch./SchröderlCramer

§ 15 Rdn. 43 ff; Lackner § 15 Rdn. 14 ff; besonders zum Rechtsbeugungsvorsatz Spendel Radbruch-Gedächtnisschr. S. 320ff.

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des dortigen OGer. trotz seiner Stimme für zeitige Zuchthausstrafen, die „in einem unerträglichen Mißverhältnis" zu den Taten der angeklagten „Zeugen Jehovas" standen und objektiv Rechtsbeugung waren, einen direkten Vorsatz verneint, da sich der Beisitzer damit gegen den Vorsitzenden und den Berichterstatter für „niedrigere" Freiheitsstrafen eingesetzt hatte. 87 Wie allgemein so ist besonders beim Rechtsbeugungsvorsatz die Abgrenzung zwischen einem beachtlichen Bedeutungs- (und damit Tatbestands-)irrtum und einem unerheblichen Subsumtionsirrtum schwierig. Die zweite Sachlage eines nicht vorsatzausschließenden Subsumtionsirrtums ist in dem Wetzlarer Aufgebots-Fal\ von 1935 gegeben (s. Rdn. 29, 44): Der Amtsrichter kannte nicht nur die einschlägigen Gesetzesbestimmungen wie deren tatsächliche Voraussetzungen, die die Bestellung des Aufgebots zwischen dem „arischen" Antragsteller und seiner jüdischen Verlobten rechtfertigten, sondern wußte auch, daß dieses jahrzehntelang geltende Gesetzesrecht noch nicht aufgehoben war und allgemein als noch gültig angesehen wurde. Er irrte also weder über das tatsächliche Bestehen noch über die rechtliche Bedeutung der Zivilrechtssätze. Daß er persönlich als „überzeugter Nationalsozialist" und fanatischer Antisemit, d. h. nach seiner subjektiven Meinung die Gesetzesregelung für überholt und ungültig hielt, war eine völlig verfehlte und irrige Beurteilung klarer Rechtsbegriffe und Rechtssätze zu den Ehevoraussetzungen, die selbst Parteidienststellen nicht teilten — der damalige Reichsinnenminister begrüßte in seinem Erlaß an die Standesämter den amtsgerichtlichen Beschluß nicht etwa als Ausdruck des geltenden Rechts, sondern nahm ihn zum Anlaß, die Standesbeamten auf die bevorstehende und offenbar für nötig befundene gesetzliche Änderung des bisherigen Rechtszustandes hinzuweisen und deshalb zur Zurückstellung (nicht etwa Ablehnung) ähnlicher Aufgebotsanträge anzuweisen. 115 Wenn die irrige Meinung eines Laien, der ein Tier nicht für eine „Sache" i. S. des § 303 StGB, Miteigentum nicht für „Fremdheit" nach § 242 StGB hält, als unbeachtlicher Subsumtionsirrtum gilt, dann muß das erst recht für die Fehlvorstellung des Richtenden über die rechtlichen Voraussetzungen des Eheschlusses gelten. Was den juristischen Laien belastet, sollte den rechtskundigen Richter nicht entlasten. 116 88

Die gegen die vorstehende Auffassung geäußerte Kritik von Seebode S. 106; dems. JuS 1969 205 und Herdegen LK 9 III Rdn. 18 ist um so weniger überzeugend, als auch der letztere anerkennt, daß „allerdings nicht jede noch so abwegige Rechtsvorstellung ... zum Ausschluß der Strafbarkeit führen kann", ohne einen Lösungsweg zu zeigen und im Wetzlarer Fall eine Entscheidung zu treffen; dem ersteren gegenüber ist daran festzuhalten, daß der richterliche Subsumtionsirrtum als „zweifacher" nicht anders als der eines Laien zu behandeln ist. Wenn der Amtsrichter im Wetzlarer Aufgebots-Fall fremdes Verhalten, die Antragstellung des Heiratswilligen, unter Zivilrechtsnormen subsumierte, ordnete er damit gleichzeitig und notwendigerweise auch sein eigenes Verhalten, seine richtende und rechtsanwendende Tätigkeit, unter den Begriff „Recht" i. S. der Sira/rechtsnorm (§ 336 a. Nr.) unter. Irrte er über die eine Subsumtion nicht ernsthaft, so hatte er auch keine Fehlvorstellung über die andere.

89

Beim bedingten Rechtsbeugungsvorsatz wird vor allem das voluntative Element zur Abgrenzung von der fahrlässigen Rechtsbeugung für problematisch gehalten. Es 115

116

Zum Tatsächlichen s. Spendet Radbruch-Gedächtnisschr. S. 314, 319. Spendet aaO S. 319 fT; für den obigen Fall zustimmend Ingo Müller N J W 1980 2394; ableh-

nend Seebode JuS 1969 205; Schreiber G A 1972 203; eine ausdrückliche Stellungnahme zu dem Fall vermeidend Hirsch ZStrW 82 (1970) 432; Herdegen LK 9 III Rdn. 18.

Stand: 1. 1. 1999

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ist aber zunächst schon allgemein folgendes zu bedenken: Daß der later des § 339 die Unrichtigkeit der Rechtsanwendung und die dadurch bewirkte Begünstigung oder Benachteiligung einer Partei für möglich hält und trotzdem in Kauf nimmt, d. h. hin-nimmt und sich mit ihr abfindet, bedeutet nach der anderen Seite, daß er nicht auf den Nichteintritt der Folge, d. h. auf die Rechtmäßigkeit seiner Leitung oder Entscheidung der Rechtssache vertraut (Spendet in: Heinitz-Festschr. S. 450). Die Formeln „Sich-Abfinden mit dem Eintritt" und „ Vertrauen auf das Ausbleiben des Erfolges" ergänzen sich als „KomplementärbegTiffe" (so treffend JeschecklWeigend AT S. 301 [§ 29 III 3 c]). Der gewissenhafte Richter wird jedoch gerade nicht in einer Einstellung im Sinne der ersten Alternative urteilen (s. Rdn. 81). Im übrigen kennt das Verfahrensrecht für Zweifel an der Richtigkeit des Vorge- 9 0 hens und Entscheidens aus tatsächlichen Gründen, d. h. bei Erkenntnis der Möglichkeit einer Fehlentscheidung, Beweisgrundsätze, deren bewußte Nichtbeachtung auch Aufschluß über die Willensbildung des Urteilenden gibt; denn es besteht hier die alternative Entscheidungsmöglichkeit des Entweder—Oder. Kann z. B. das Gericht im Strafprozeß in einer schwierigen Beweislage letzte Zweifel an der Täterschaft des Angeklagten nicht unterdrücken, hält es also bei einem Schuldspruch ein Fehlurteil für möglich und verurteilt es trotzdem unter Verletzung des Grundsatzes „In dubio pro reo", dann nimmt es die etwaige Fehlentscheidung auch hin und handelt mit bedingtem Rechtsbeugungsvorsatz, 117 weil es nicht auf Freispruch erkennen und die Gefahr eines Justizirrtums vermeiden will. Das Entsprechende gilt, soweit sich der Richter im Zivilprozeß über die Regeln der Beweislastverteilung bewußt hinwegsetzte, z. B. trotz nicht sicher erwiesener unerlaubter Handlung der Schadensersatzklage zum Nachteil des Beklagten stattgäbe. Bei Zweifeln aus rechtlichen Gründen wird, wie bereits bemerkt (Rdn. 41 ff), der 91 Urteilende in der Regel nicht objektiv-tatbestandsmäßig i. S. des § 339 handeln, weil mehrere Entscheidungen rechtlich vertretbar sein werden. Nur wenn die Entscheidung objektiv nicht mehr vertretbar und eindeutig falsch ist und der Richter dies innerlich zwar nicht mit Gewißheit erkennt, aber doch für möglich hält und gleichwohl so und nicht anders entscheiden will, damit folglich eine unrichtige Entscheidung billigend in Kauf nimmt, um z. B. den Angeklagten „nicht laufen zu lassen" oder um „einmal energisch durchzugreifen", handelt er bedingt-vorsätzlich i. S. des § 339. Nur verwirrend und verfehlt ist der Versuch, das Unrecht der Rechtsbeugung auch von subjektiven Momenten abhängig zu machen und einen bedingten Vorsatz „erst" dann anzunehmen, „wenn der Amtsträger die Möglichkeit der ««richtigen Entscheidung erkannt hat und diese Entscheidung auch bei Kenntnis" von ihrer Unrichtigkeit „getroffen hätte" (Astrid Hupe S. 113 ff, 118, Hervorh. vom zitier. Verf.). Denn neben der Kenntnis von der möglichen Rechtsverletzung genügt in voluntativer Hinsicht ihr „gleich-gültiges" Hin- oder In-Kauf-AfeAwe«, selbst wenn der Urteilende bei sicherer Erkenntnis seines objektiven Unrechts die Entscheidung nicht gefallt hätte! War sich der juristische Beisitzer im NS-Volksgerichtshof, der KGRat Rehse, be- 9 2 wüßt, daß durch die eklatante Verletzung von Verfahrensvorschriften bei der Verhandlungsführung Freislers ein Fehlurteil zustande kommen konnte, und machte er trotzdem von seinem Fragerecht an die Zeugen usw. keinen Gebrauch, sondern fand sich aus mangelnder Zivilcourage oder unwürdiger Beflissenheit seinem Vorsitzenden 117

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Daß hier sogar „Übergänge" zum direkten Rechtsbeugungsvorsatz in Betracht kommen,

bemerkt mit Recht Hirsch ZStrW 82 (1970) 434 unt.

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gegenüber damit ab, so hatte er hinsichtlich des rechtswidrigen Todesurteils bedingten Rechtsbeugungsvorsatz. Er hatte sogar den direkten Vorsatz, das Recht zum Nachteil des Beschuldigten zu beugen, wenn er erkannte, daß die Voreingenommenheit und der Vernichtungswille Freislers, die völlig unzulängliche Verhandlung und Beratung usw. nur zu einem neuen Terrorurteil führen mußten, gleichgültig, ob er dies auch wollte (beabsichtigte) oder nur kritiklos hinnahm. 93 Es ist bedauerlich, ja beschämend, daß die Gerichte in solchen Fällen einen Rechtsbeugungsvorsatz für problematisch hielten oder verneinten, wenn über die Mitwirkung eines Richters (Mitglied des Volksgerichtshofs Rehse) an einem Terrorurteil (rechtswidriges Todesurteil gegen den Priester Dr. Metzger, s. Rdn. 60, 64 u. Fußn. 83)118 zu befinden hatten, 119 daß sie dagegen einen Rechtsbeugungs- und Tötungsvorsatz bejahen konnten, wenn die Mitwirkung des Denunzianten an eben diesem durch Rechtsbeugung begangenen Justizmord als Beihilfe zum Mord oder Totschlag in Frage stand. So hat der BGH in dem zweiten Fall (Verfahren gegen die Gestapo-Agentin, die den Priester vor den VolksGH gebracht hat) zutreffend erklärt: „Die Verurteilung Dr. M.s und die Vollstreckung des Todesurteils gegen ihn waren daher eine vorsätzliche rechtswidrige Tötung" (also doch auch vorsätzliche Rechtsbeugung!) „unter dem Deckmantel der Strafrechtspflege" (BGH NJW 1956 1485, 1486 r. Sp. letzt. Abs. 120 ). Ähnlich prüfte BGHSt. 4 66, 68 die „Beteiligung" des Zeugen an einem Todesurteil des VolksGH, das wegen Wehrkraftzersetzung auf Grund politischer Unmutsäußerungen gefällt und vollstreckt worden ist (s. Rdn. 64) und hatte BGHSt. 3 110, 118 in einem weiteren Denunzianten-Fall „keine rechtlichen Bedenken", das nicht vollstreckte gesetzwidrige Todesurteil eines Kriegsgerichts wegen Wehrkraftzersetzung (s. Rdn. 60, 64) „als versuchte rechtswidrige Tötung zu würdigen" und damit implizite auch als Rechtsbeugung anzuerkennen. 94

Für den Beweis des Rechtsbeugungsvorsatzes gilt nichts anderes als für den Nachweis des verbrecherischen Vorsatzes bei anderen Delikten. Ein Indiz dafür sind z. B. die eklatanten Rechtsverstöße (dazu zurückhaltend OLG Nürnberg Just. u. NSVerbr. II 318, 330). Wie ein Mörder, der brutal mit einem Hammer den Kopf seines Opfers zertrümmert hat, nicht seinen Tötungsvorsatz wird leugnen können, so nicht den Rechtsbeugungsvorsatz ein Richter, der schon vor dem Prozeß das Todesurteil als sicher bezeichnet, in der Hauptverhandlung den Angeklagten niederschreit, in der Beratung die Laienrichter überhaupt nicht oder ganz falsch belehrt usw. In dem zu Rdn. 44 berichteten Fall des Strafkammer-Vorsitzenden, der die Abstimmungsregeln zu übergehen suchte, ergab sich dessen Vorsatz auch daraus, daß er am nächsten Tage dem Beisitzer, der die Schöffen in der Beratung aufgeklärt hatte, Vorhaltungen wegen mangelnden Zusammenhalts der Berufsrichter gegenüber den Laienrichtern

118

119

D a ß die Mitwirkung auch an diesem Terrorurteil Rehse zur Last gelegt worden ist, ergibt sich aus dem Urt. d. SchwG Berlin DRiZ 1967 391, 392. So BGH N J W 1968 1339; SchwG Berlin in seinem 2. (freisprechenden) Urt. v. 6. 12. 1968 nach Walter Wagner S. 856; anders noch SchwG Berlin DRiZ 1967 390 in seinem 1. (verurteilenden) Erkenntnis. BVerwGE 26 82, 87 hat, im Ergebnis zwar richtig, in der Begründung aber z. T. grotesk, die Aberkennung von Versorgungsansprüchen eines ehemaligen Polizeipräsidenten und ehrenamtlichen Richters am

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VolksGH u. a. deshalb nicht vom Vorliegen einer Rechtsbeugung abhängig gemacht, weil Richter „— wie z. B. der Präsident des Volksgerichtshofs Dr. Freister — als fanatische Nationalsozialisten von der unmenschlichen und rechtsstaatswidrigen Denkweise des nationalsozialistischen Regimes so durchdrungen waren, daß ihnen ... der unbedingte Rechtsbeugungsvorsatz gefehlt haben mag". Der Absatz mit dieser bedeutsamen Aussage ist leider in der amtlichen Sammlung weggelassen, s. einerseits B G H N J W 1956 1486 r. Sp., andererseits BGHSt. 9 308/309!

Stand: 1. 1. 1999

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machen wollte (Spendet in: Karl Peters-Festschr. S. 68). Nicht nachgewiesen war der Vorsatz nach dem BGH bei dem Amtsrichter, der in Unkenntnis des § 47 III OWG (Verbot des Abhängigmachens der Verfahrenseinstellung von einer Geldzahlung oder des In-Zusammenhang-Bringens damit) das Verfahren ohne Auflage einer Geldbuße einstellte, nachdem der Verteidiger und sein Mandant, der als Führer eines verkehrsunsicheren LKWs einen Bußgeldbescheid über 250 DM angefochten hatte, sich bereit erklärt hatten, diesen Geldbetrag an eine gemeinnützige Organisation zu zahlen (BGH Wistra 1987 339 = NStZ 1988 218 mit Anm. von Doller, der ein für Richter charakteristisches Streben nach Einschränkung des Rechtsbeugungstatbestandes zeigt). 2. Das Unrechtsbewußtsein Wie der Rechtsbeugungsvorsatz als Tat-kenntnis und Tat-wille gehört das Un- 95 rechts-bewußtsein als psychisches Faktum auch bei § 339 zum subjektiven Tatbestand, nicht, entgegen einer weitverbreiteten Meinung, zur Schuld; denn diese ist die Wertung der inneren Tatseite, also auch der Vorstellung des Täters, sein Verhalten sei Unrecht. Gleich dem Tat-vorsatz ist das Unrechts-bewußtsein nicht „Element" oder Bestandteil der Schuld, sondern Gegenstand des Schuldvorwurfs und des in diesem liegenden Unwerturteils. 121 Der Richtende muß sich nicht allein vor-stellen und vornehmen, d. h. wissen und wollen bzw. für möglich halten und in Kauf nehmen, daß er bei seiner Leitung oder Entscheidung der Rechtssache einzelne Rechtsvorschriften verletzt und dadurch eine Partei begünstigt oder benachteiligt; er hat sich zugleich bewußt zu sein, daß sein ganzes Verhalten, die Besser- oder Schlechterstellung einer rechtsuchenden Partei durch seine parteiische und unrichtige Rechtsprechung, nicht als Recht gilt. 122 Daher ist richtig der Hinweis in BGHSt. 41 247, 276, daß „die innere Tatseite der Rechtsbeugung das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit voraussetzt", dagegen unrichtig, zumindest mißverständlich die Formulierung in BGHSt. 41 317, 338 unt. d), daß „das Unrechtsbewußtsein im Rahmen des" (subjektiven!) „Rechtsbeugungstatbestandes regelmäßig Teil des Vorsatzes" sei! Daß beide subjektiven Tatmerkmale, Tatvorsatz wie Unrechtsbewußtsein, bei 9 6 § 339 nicht notwendig miteinander gekoppelt sein müssen, sondern auseinanderklaffen können, zeigt der Fall des rechtfertigenden Notstandes, in dem der Richter bei der Rechtsanwendung wissent- und willentlich einzelne Rechtssätze (z. B. den Grundsatz „In dubio pro reo") verletzt, sein Gesamtverhalten aber (Benachteiligung des Angeklagten durch unverdiente Freiheitsstrafe nur zur Bewahrung vor der schlimmeren KZ-Haft) für recht hält. Hat er die tatsächlichen Voraussetzungen des § 34 StGB nur irrtümlich angenommen, ist also eine Beugung des Rechts objektiv nicht gerechtfertigt, sondern rechtswidrig, so hat er zwar den Tatvorsatz, aber nicht das Bewußtsein, mit seiner Verurteilung des Unschuldigen Unrecht zu tun. Sein Tatsachenirrtum über den „Erlaubnistatbestand" des § 34 StGB ist jedoch wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Tatsachenirrtum über den „Unrechtstatbestand" (§ 16 StGB) und wegen der verfehlten Regelung des (nur bei Vermeidbarkeit strafausschließenden) Verbotsirrtums (§ 17 StGB) mit der vorherrschenden Meinung wie ein vorsatzausschließender 121

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So schon allgemein Spendet Zur Lehre vom Strafmaß (1954) S. 226/227; vor allem ders. Das Unrechtsbewußtsein in der Verbrechenssystematik, in: Tröndle-Festschr. S. 89, 99 ff; ders. JZ 1973 143 Anm. 67; ders. in: Bockelmann-Fest-

122

schr. S. 259 Anm. 51; im Rechtsbeugung Spendet nisschr. S. 320; ders. NJW Insofern zutreffend Ingo 2394; insbesondere r. Sp.

Günter Spendel

besonderen fur die Radbruch-Gedächt1971 541 zu Nr. II 3. Mütter NJW 1980

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Tatbestandsirrtum analog zu § 16 StGB zu behandeln, mithin stets als strafbefreiend zu betrachten. 97 Bei der Eigenart des Delikts, zu dessen objektivem Tatbestand bereits die jeweils anzuwendende Vorschrift gehört, wird allerdings der Täter mit dem Wissen und Wollen, eine Rechtsnorm zu verletzen, grundsätzlich auch das Bewußtsein vom Unrecht seines Verhaltens haben (nicht überzeugend zu dieser Frage OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318, 334). Verstößt der Gerichtsvorsitzende, ein Landgerichtsdirektor, wie im Regensburger Standgerichts-Fall (Rdn. 58) bewußt und absichtlich durch Nichtbeachtung der Verfahrensbestimmungen und durch falsche Belehrung der Beisitzer in der Beratung gegen das Recht, um den NS-Machthabem zuliebe ein Todesurteil durchzusetzen und ein abschreckendes Exempel zu statuieren, so hat er mit diesem Vorsatz, das Recht zum Nachteil der Angeklagten zu beugen, auch das Bewußtsein, daß seine Tat als Unrecht gilt (ebenso im Ergebnis OLG Nürnberg aaO). 98

Im Marinekriegsgerichts-Fall (Rdn. 11) sah der BGH (MDR 1952 693, 694 r. Sp., 695 1. Sp. vor d) das unerträgliche Mißverhältnis zwischen der Tat (Flucht der Matrosen nach der TeiTkapitulation) und der Todesstrafe (Urteil nach der Gesamtkapitulation) als so „offensichtlich" an, daß dies jeder „unvoreingenommene Richter" erkannt hätte, und fand in dieser Erkenntnis das Bewußtsein von der „objektiven Rechtswidrigkeit der Todesurteile" und augenscheinlich auch von dem Unrecht, als das sich diese Tat, das tateinheitlich verübte Verbrechen des Totschlags und der Rechtsbeugung, qualifizierte. Die von der Kritik am BGH bemängelte Unterlassung, das Unrechtsbewußtsein in den Urteilsgründen besonders zu erwähnen, 123 ist daher unschädlich. Zumindest kamen nach der Sachlage ein bedingter Tatvorsatz und — diesem entsprechend — ein bedingtes Bewußtsein vom Unrecht der Urteilsfallung in Betracht, eine im Ergebnis auch vom Revisionsgericht vertretene Ansicht (BGH MDR 1952 694 1. Sp. zu b), die allerdings der Tatrichter in seiner dritten (freisprechenden) Entscheidung einfach für „nicht richtig" erklärt hat (SchwG Hamburg Just. u. NS-Verbr. X 449, 490), um die gebotene Verurteilung zu umgehen.

99 a

Wegen der engen Verzahnung von Rechtsbeugungsvorsatz und Unrechtsbewußtsein wird die Unbeachtlichkeit eines Irrtums über die objektiven Tatbestandsmerkmale des § 339 grundsätzlich auch zu keinem Verbotsirrtum führen. War in dem Wetzlarer Aufgebots-Fall der Amtsrichter der völlig verfehlten persönlichen „Überzeugung", daß die Heirat eines „Ariers" mit einer Jüdin entgegen der klaren und eindeutigen, seit langem geltenden Gesetzesregelung Unrecht sei, so war das nicht nur ein unbeachtlicher Subsumtionsirrtum über den Begriff „Recht" in den Zivilgesetzen und in der Strafvorschrift des § 336 a. Nr. StGB, der nicht den Rechtsbeugungsvorsatz beseitigen konnte, sondern auch ein unerheblicher Irrtum über das Unrecht seines GesamtVerhaltens; ein solcher „Verbotsirrtum" war alles andere als unvermeidbar und unverschuldet (Spendet in: Radbruch-Gedächtnisschr. S. 322 f; ders. RuP 1997 229, 232 r. Sp.). Dieser Richter war nicht als ein strafloser Irrtums-, sondern als ein strafbarer Überzeugungstäter zu behandeln, 124 der unschwer erkennen konnte und sogar erkannt hat, daß seine Überzeugung keineswegs von der Gesamt123

So Günther Schultz in seiner Anm. M D R 1952 696 1. Sp. vor Nr. 3, dessen Kritik, daß der Ermessensmißbrauch bei der Strafzumessung nicht Verletzung des positiven Rechts sei, falsch ist und im übrigen nur zeigt, wie wenig Bereitschaft oft auf Richterseite besteht, die Rechtsbeugung von Richtern einzugestehen.

124

Ebenso im wesentlichen Schmidt-Speicher S. 111. Für obige Unterscheidung Hirsch ZStrW 9 82 (1970) 631; Herdegen LK III Rdn. 18, ohne praktische Fälle.

Stand: 1. 1. 1999

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heit der Rechtsgenossen, selbst nicht von den meisten Vertretern der NS-Ideologie geteilt wurde (s. Rdn. 87). Aus den vorstehenden Gründen kann auch „Rechtsblindheit" nicht den Rechts- 9 9 b beugungsvorsatz und das Unrechtsbewußtsein bei den Richtern am NS-Volksgerichtshof ausschließen, die rechtswidrige Todesurteile gefallt haben (ebenso SchwG Berlin DRiZ 1967 390, 393 r. Sp. in seinem 1. Urt. im Fall Rehse; anders mit unzureichenden Gründen BGH NJW 1968 1340). Im übrigen fragt sich, wieso der juristische Beisitzer im Freislerschen Senat des Volksgerichtshofs „rechtsblind" gewesen sein soll, wenn ihn die das Prozeßrecht gröblich verletzende Verhandlungsführung seines Vorsitzenden „seelisch stark belastete" und er die völlig ungenügende Beratung und die „unzulängliche Form" der Urteile erkannte, deren gesetzwidrige Begründung selbst einmal den NS-Reichsjustizminister zu einem brieflichen Hinweis an Freisler auf eine zu weitgehende und fehlerhafte Auslegung des Merkmals „öffentlich" in der KSStVO veranlaßte (SchwG Berlin DRiZ 1967 391 1. Sp.). Bei solch einer Sachlage ist zumindest ein — dem bedingten Tatvorsatz entsprechendes — bedingtes Unrechtsbewußtsein anzunehmen, das nicht anders als der bedingte Tatvorsatz für eine strafbare Rechtsbeugung eine ausreichende subjektive Tatvoraussetzung ist (s. bereits Rdn. 98). Zum gleichen Ergebnis wie vorstehend, nur in nicht genauer, unvollständiger Be- 1 0 0 gründung, kommt nunmehr auch der BGH angesichts der SED-Justizverbrechen. So hat der 5. Senat für den Fall, daß ein DDR-Bürger nach Mitternacht an einer Grenzübergangsstelle seinen Personalausweis vorgelegt und die Ausreise zu seiner kranken Mutter in West-Berlin verlangt hat (s. schon Rdn. 60 geg. E.), die Wissentlichkeit der Gesetzwidrigkeit bei der gegen den jungen Mann vorgehenden Staatsanwältin bejaht (BGHSt. 41 247, 274, 276). Das bedeutet doch, daß ein etwaiger Irrtum der Anklägerin über die Tatbestandsmerkmale „Beeinträchtigung staatlicher Tätigkeit durch Bekundung einer Mißachtung der Gesetze in einer die öffentliche Ordnung gefährdenden Weise" (§214 12. Alt. DDR-StGB), die der Beschuldigte begangen haben sollte, als ««beachtlicher Subsumtionsirrtum bei der Anwendung des DDR-Gesetzes angesehen werden muß. Wie der BGH weiter ausführt, werde der nach § 244 DDR-StGB erforderliche (direkte Tat-)Vorsatz (genau: die Strafbarkeit wegen vorsätzlicher Rechtsbeugung) nicht durch die irrtümliche Ansicht der DDRStaatsanwältin ausgeschlossen, „aus politischen Gründen, etwa zum Schutz der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung vor politischen Gegnern", die Anklage erheben zu dürfen. Dabei hat der Senat nur die nähere Qualifizierung einer solchen irrigen Vorstellung „dahinstehen" lassen, die sich richtigerweise nicht auf den Tatvorsatz des § 244 DDR-StGB (Wissen von der gesetzwidrigen Tatbestandsauslegung zu § 214 I 2. Alt. DDR-StGB), sondern auf das Unrechtsbewußtsein (Überzeugung von der Rechtfertigung eines solchen Vorgehens) bezieht (s. zu dieser vom BGH nicht klar gesehenen Unterscheidung Rdn. 95 a. E.). Denn bei dieser Sachlage „würde es sich jedenfalls um keinen ««vermeidbaren Verbotsirrtum ... handeln" (BGHSt. 41 276/277). In der Tat war die Anklägerin in einer derartigen Fallgestaltung keine straf/ose Irrtums-, sondern ζ ine strafbare Überzeugungstäterin. Die Begriffe „fehlerhafte Subsumtion" und „Überzeugungstäter" tauchen denn auch in einem zweiten Urteil des 5. Senats auf. Hier bejaht er den subjektiven Rechtsbeugungstatbestand bei einem SED-Richter, der vier von ihm selbst als „nicht schuldangemessen" und ζ. T. als „grob unbillig" angesehenen Todesurteilen zugestimmt hat (BGHSt. 41 317, 336). Es wird als „denkbar" angenommen, daß der frühere Beisitzer am OG der DDR trotz seines Bewußtseins von der Gesetzwidrigkeit der Todesstrafen „aus Rücksicht auf die Staatsräson" seine Zustimmung zu den Terrorurteilen „für (63)

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hinnehmbar gehalten", d. h. als noch vertretbar und als „durch vorrangig verfolgte politische Zielvorstellungen für sich" gerechtfertigt aufgefaßt habe (BGHSt. 41 338/ 339 aA). Solche „rechtsfremden Vorstellungen", auf Grund deren ein durch das SED-Unrechtsregime verblendeter Richter seine Entscheidung „in fehlsamer Subsumtion für .Recht' hält", erklärt der 5. Senat jedoch nunmehr, in Erinnerung an die verfehlte Nachkriegsjudikatur zu den NS-Justizverbrechen, zutreffend für unerheblich (BGHSt. 41 339). Etwas verschlungen erscheint sein abschließender Gedankenweg: mit dieser seiner Beurteilung werde gegenüber einem Richter wie dem hier angeklagten (dessen „denkbare" Überzeugung von der Rechtfertigung seiner zustimmenden Mitwirkung an den Todesstrafen, trotz gewisser Skrupel, doch ebenfalls keine Straflosigkeit begründen kann) „eine schwer erträgliche Besserstellung des Überzeugungstäters vermieden" (BGHSt. 41 340). Eine endgültige Bestimmung der angenommenen „Vorstellungen", d. h. der irrigen Ansicht des SED-gläubigen OG-Mitglieds wird aber auch in dem vorliegenden BGH-Urteil offengelassen (BGH aaO 340 a. E.). V. Die Schuld 101

Auch für die Rechtsbeugung als Vorsatzdelikt gilt zur inneren Tatseite die allgemeine Verbrechenssystematik: Wie in der Regel mit dem Vorliegen des objektiven Tatbestandes von § 339 das Unrecht, so ist mit der Erfüllung des subjektiven die Schuld gegeben („indiziert"); und wie ausnahmsweise das erstere durch Rechtfertigungsgründe, so kann die letztere, trotz Rechtsbeugungsvorsatz und Unrechtsbewußtsein, durch Entschuldigungsgründe ausgeschlossen sein. Diese Möglichkeit ist ebenfalls in der Rechtsprechung vom BGH mit einer kurzen Bemerkung anerkannt worden (BGH ROW 1958 204, 205 1. Sp.; BGHSt. 14 147, 148 = NJW 1960 974, 975 r. Sp.), in der Rechtslehre aber umstritten. 102 Die Problematik wird an folgenden Beispielen deutlich: Ein Richter verurteilt unter einem totalitären Regime einen unschuldigen Angeklagten oder einen schuldigen unverhältnismäßig hart, weil er im Falle des Freispruchs oder der angemessenen Bestrafung selbst von der politischen Polizei verhaftet und in ein KZ-Lager verschleppt oder auch von einer politischen Justiz verurteilt, 125 also seine Freiheit, womöglich sein Leben verlieren würde. Oder: die Mitglieder eines Revisionsgerichts erfahren in einer Sitzungspause vor Urteilsverkündung, daß Terroristen ihre Ehefrauen oder Kinder als Geiseln genommen haben und erschießen werden, wenn das Gericht nicht die wegen Mordes angeklagten Komplicen freispricht. Im ersten Fall scheidet ein rechtfertigender Notstand schon soweit aus, als kein wesentlicher Unterschied zwischen den kollidierenden Rechtsgütern besteht: auf der einen Seite die Freiheit des bedrohten Richters, auf der anderen die Freiheit des angeklagten Unschuldigen und die unparteiische, richtige Rechtsprechung. Aber auch soweit das Leben des ersteren gefährdet wäre, könnte er sich nicht zur Rechtfertigung seiner Rechtsbeugung darauf berufen, daß sein Leben mehr gelte als die Freiheit des Beschuldigten und die Rechtspflege, ein Rechtsgut der Allgemeinheit. Denn der Dritte, d. h. der Angeklagte, braucht sich und seine Freiheit ebensowenig für das Leben eines anderen zu opfern, wie sich jemand zwangsweise Blut abnehmen zu lassen

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Daß solche Erwägungen keine „graue Theorie" sind: Nach Schuller Geschichte u. Struktur ..., S. 88 vor Anm. 20 ist 1952 unter dem SED-Re-

gime ein Oberrichter wegen zu milder Urteile selbst mit drei Jahren Zuchthaus bestraft worden!

Stand: 1. 1. 1999

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braucht, um einen Verunglückten zu retten. Eine solche Duldungspflicht ist mit der Achtung vor der Person und der Freiheit ihrer Entscheidung unvereinbar. 126 Auch im zweiten Fall ist eine Rechtfertigung der Rechtsbeugung abzulehnen; denn 1 0 3 der rechtswidrige, das objektive Recht offensichtlich verletzende Freispruch durch die Revisionsrichter, deren sich die Geiselnehmer - freilich im untechnischen Sinne, da sie ja nicht later des echten Sonderdelikts „Rechtsbeugung" sein können! — als „Werkzeuge" oder „Handlanger" für die Erreichung ihrer rechtswidrigen Ziele (Freipressung von Mördern) bedienen, erschiene als Teil des rechtswidrigen Terrorakts. In beiden Fällen kommt also nur eine Entschuldigung nach § 35 (früher §§ 54, 52 1 0 4 a. F.) StGB in Betracht, weil die Rechtsbeugung das einzige Mittel wäre, die Freiheit der bedrohten Richter oder das Leben der gefangenen Angehörigen zu retten. Es fragt sich, ob dem Richter die Berufung auf den entschuldigenden Notstand zu versagen und er wie ein Soldat, Polizeibeamter, Feuerwehrmann oder Seemann zur Ertragung von Leibes- und Lebensgefahr verpflichtet ist. Binding, Oetker und andere haben diese Frage rigoros bejaht, 127 Radbruch die Entschuldigung der Rechtsbeugung eines Richters als „peinlich" bezeichnet.128 Die vorstehende Ansicht ist jedoch schon nicht überzeugend, wenn Angehörige des Richters bedroht sind. Mit der herrschenden Meinung ist auch sonst bei § 339 der Entschuldigungsgrund 1 0 5 des Notstandes gemäß § 35 StGB anzuerkennen. 129 Denn der Richter hat von Berufs wegen nicht physischen Gefahren für Leben, Leib, Freiheit oder Sachgüter zu trotzen, sondern Versuchungen zu parteiischer, ungerechter Rechtsanwendung zu widerstehen. Sein Einsatz für das Recht und dessen Durchsetzung muß sicherlich weitergehen als die Pflicht so manches Beamten, der zwar auch Recht anzuwenden, aber eben nicht „wie ein Richter" zu entscheiden hat. Wir haben jedoch heute nicht mehr die Stärke früherer Zeiten, in denen nach dem Schwabenspiegel von 1274/75 der Richter auch seinen Leib, d. h. auch sein Leben einsetzen sollte, um das Recht zu beschirmen (dazu Figge SJZ 1947 180). Wir müssen schon zufrieden sein, wenn der Richtende von einem solchen Berufsethos erfüllt ist, daß er seine Tätigkeit unter die Devise stellt: Lieber das Amt aufgeben als das Recht preisgeben! Mehr verlangt heute das geltende Recht nicht. Daß darüber hinaus ein Richter wie seine Kollegen unter Friedrich II. im Falle des Müllers Arnold sich lieber „auf Festung schicken" läßt oder sogar eher sein Leben opfert, als das Recht zu beugen, kann man heute höchstens noch erwägen, aber nicht mehr durch Strafe erzwingen. VI. Versuch und Vollendung Die Rechtsbeugung ist vollendet, sobald der tatbestandliche Erfolg, der Vor- oder 1 0 6 Nachteil einer Partei, durch die Tathandlung, die Beugung von Rechtsnormen, eingetreten, d. h. mitbedingt ist. Das ist bei einer Entscheidung dann der Fall, wenn sie unwiderruflich erlassen, z. B. das Urteil im Strafprozeß verkündet ist oder im Zivilprozeß den internen Geschäftsbereich verlassen und damit den für den Kläger oder Beklagten günstigen oder nachteiligen Zustand begründet hat. 130 Solange die münd126

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Ebenso für den Fall der Lebensbedrohung des Richters Bemmann RuP 1969 96 1. Sp. Binding Handb. S. 782; ders. Lehrb. II 2 S. 413 zu Nr. I 2; Oetker Notwehr und Notstand, VDA II (1908) S. 255, 371; Figge SJZ 1947 180; Gerster S. 105; s. auch Krey Jura 1979 316, 321. Radbruch Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht, SJZ 1946 105, 1081. Sp.; Figge SJZ

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1947 180 (eine solche Entlastung habe „etwas Beschämendes"). Baumgarten Notstand und Notwehr (1911) S. 51; Joly S. 105f; Musielak S. 92 f; Seebode (Fn. 2) S. 112; Bemmann RuP 1969 97 1. Sp.; s. auch Spendet NJW 1971 541 r. Sp. zu Nr. II.4. Oppenheim S. 223; Binding Lehrb. II 2 S. 563; Musielak S. 78.

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liehe Urteilsverkündung des Gerichtsvorsitzenden im Strafverfahren noch anhält, die Entscheidung also noch abänderbar ist (BGHSt. 25 333, 335/336; BGH NJW 1953 155; RGSt. 47 323; 57 142; 61 388, 390), ist die Tat nach § 339 nicht vollendet, sondern erst versucht. Von einem solchen Versuch können die Richter durch eine „Berichtigung" ihres Urteils zurücktreten.131 Ein anschauliches Beispiel für einen Versuch der Rechtsbeugung ist der unter Rdn. 44, 94 schon mitgeteilte Fall aus der Praxis, in dem ein Strafkammer-Vorsitzender die (gegen die drei Berufsrichter bei einem notwendig gewordenen Indizienbeweis für Freisprechung der Angeklagten eintretenden) Schöffen über die Abstimmungsregeln im unklaren ließ und zu „überfahren" suchte, indem er zu dem protokollierenden Referendar sagte: „Dann können Sie ja schon einmal den Schuldspruch (wegen Abtreibung) niederschreiben!" Wie hier der Rechtsbeugungsvorsatz nicht zweifelhaft war (s. dazu Rdn. 94 a. A.) und nicht etwa dadurch ausgeschlossen wurde, daß der Landgerichtsdirektor die beabsichtigte Verurteilung der Frau für richtig hielt (s. schon RGSt. 57 31, 33!), so wenig kann äußerlich die Versuchshandlung nach objektiver oder subjektiver Theorie zweifelhaft sein, da durch die Verletzung des Verfahrensrechts bei der Leitung der Rechtssache (Täuschung der Laienrichter bei der Beratung [§ 194 GVG] zumindest durch Unterlassen der Aufklärung über die Abstimmungsregeln [§ 263 StPO]) der Vorsitzende spätestens mit der Aufforderung an den Protokollführer angefangen und nach seiner Vorstellung unmittelbar dazu angesetzt hat, eine der Angeklagten nachteilige Entscheidung herbeizuführen. 107

Bei der Leitung der Rechtssache ist die Rechtsbeugung ebenfalls erst mit der Besser- oder Schlechterstellung einer Partei vollendet, so z. B. dann, wenn der Schöffengerichts-Vorsitzende die den Sachverhalt aufklärenden Fragen an den Beschuldigten unterläßt und dadurch zunächst zu Unrecht eine dem Angeklagten günstige, für die Anklage ungünstige Beweislage schafft (RGSt. 57 31, 34 ob.). Das Gleiche gilt für den Fall, daß der Richter einen Angehörigen nicht über sein Zeugnisverweigerungsrecht gemäß § 52 StPO belehrt, um eine belastende und den Angeklagten überführende Aussage zu erreichen, der Zeuge aber zur Aufklärung nichts Wesentliches beizusteuern vermag. Hier liegt zwar bezüglich der durch Rechtsbeugung zu erreichenden Entscheidung, d. h. einer durch Rechtsverletzung zu erzielenden Verurteilung, nur Versuch vor. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß hinsichtlich der Leitung der Strafsache, der Verhandlungsführung, zu der auch die Zeugenbelehrung gemäß § 52 III StPO gehört, die Rechtsbeugung vollendet ist, weil ein nicht zur Aussage verpflichteter und bei Belehrung nicht aussagebereiter Zeuge durch l a u schung zur Bekundung veranlaßt und auch damit eine für den Beschuldigten ungünstige Beweisposition geschaffen wird (s. auch Rdn. 67 zu Fußn. 90).132 Unterläßt es der Strafkammer-Vorsitzende, die sich offensichtlich über die Abstimmungsregeln (§ 263 StPO) im unklaren befindlichen Schöffen aufzuklären, um eine Verurteilung des Angeklagten „durchzudrücken" (s. praktischen Fall Rdn. 44, 94, 106), so dürfte noch Versuch der Rechtsbeugung vorliegen, solange nicht definitiv zur Abstimmung geschritten worden ist.

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Der Versuch nach §§ 339, 121, 22, 23 I StGB ist nicht nur einerseits gegenüber der Vollendung, sondern andererseits auch gegenüber der Vorbereitung abzugrenzen. Der Täter setzt objektiv unmittelbar zur Beugung des Rechts an, sobald z. B. ein Oppenheim S. 228; Binding Lehrb. 112 S. 415; Häupler S. 39; Kohlhaas S. 41; Seebode (Fn. 2) S. 115.

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Oppenheim S. 224/225 nimmt nur Versuch an, weil die Zeugenaussage den Angeklagten nicht belastet und damit nicht benachteiligt habe.

Stand: 1. 1. 1999

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Kollegialrichter die rechtsverletzende Entscheidung, etwa einen eindeutig gesetzwidrigen Haftbefehl entworfen und unterzeichnet hat und den anderen Mitgliedern des Kollegiums zur Unterschrift vorlegt oder sofern er für ein Fehlurteil votiert, damit aber nicht durchdringt. 133 Das Versuchsstadium ist auch erreicht, wenn ein Staatsanwalt in einem Brief an den Verteidiger die Nichterhebung der Anklage nach § 170 II StPO von dem Verzicht des Beschuldigten auf Haftentschädigung abhängig macht (praktischer Fall Rdn. 59 und Fußn. 81); zur Vollendung fehlt dann nur die Zustimmung des Verdächtigten und der dadurch bedingte Nichterhalt der Entschädigungssumme. Dagegen kommt noch nicht einmal Versuch, geschweige denn Vollendung in Be- 1 0 9 tracht, falls das Mitglied eines Kollegialgerichts gegen das Fehlurteil der anderen Richter stimmt (BGH ROW 1958 204 = GA 1958 241, gekürzt; OGHSt. 1 217, 222), auch wenn es im übrigen an dem Zustandekommen der Entscheidung durch seine Zugehörigkeit zu dem Spruchkollegium und seine Anwesenheit bei der Urteilsverkündung mitwirkt, so z. B. in dem Kasseler Sondergerichts-Fall Holländer, in dem ein Beisitzer gegen das rechtswidrige Todesurteil gestimmt hatte, während der andere Beisitzer (Berichterstatter) und der Vorsitzende auf Todesstrafe für den Angeklagten als „gefährlichen Gewohnheitsverbrecher" wegen „Rassenschande" in vier Fällen erkannt hatten (s. Rdn. 60 und Fußn. 82). 134 Wo eine für den Schuldspruch bestimmende Mehrheit oder eine für den Freispruch ausreichende Minderheit im Kollegialgericht das Recht eindeutig verletzt, da wird durch die „Beteiligung" des überstimmten Richters (Abgabe seiner Gegenstimme und Mitwirkung an der Urteilsverkündung) der objektive Rechtsbeugungstatbestand ebensowenig für den richtig Urteilenden begründet wie für die falsch Entscheidenden ausgeschlossen. Denn Beugung des Rechts als Tathandlung ist nicht schon jede für ein Fehlurteil tatsächlich mitbedingende (kausale), sondern nur eine auch als rechtsverletzend bewertete Tätigkeit. 135 Problematisch erscheint es, wenn in Abwandlung des vorstehenden Falles der 110 zuletzt votierende Gerichtsvorsitzende nach dem vergeblichen Versuch, seine beiden Beisitzer umzustimmen, bei der endgültigen Abstimmung sein Votum auch für das Fehlurteil abgegeben hätte, da er doch nichts mehr an der Entscheidung hätte ändern können und seinen fanatischen Kollegen hätte keinen Vorwand geben wollen, ihn durch einen „härteren" Vorsitzenden ablösen zu lassen. Hier ihn deswegen für straflos zu erklären, weil auch ohne seine Stimme das Schandurteil zustande gekommen wäre, 136 ist abzulehnen. Denn sein Votum hat zwar nicht zur ausschlaggebenden Mehrheit, wohl aber zur Einstimmigkeit beigetragen, war also doch für den Schuldund Strafausspruch in der konkreten Form mitbedingend und außerdem eindeutig rechtsverletzend. Der Vorsitzende hätte sich daher in diesem Falle durch seine Stimmabgabe das Fehlurteil „zu eigen" und damit auch der vollendeten Rechtsbeugung schuldig gemacht. Das richterliche Beratungsgeheimnis steht der Aburteilung solcher Sachverhalte 111 nicht etwa entgegen. Denn es ist nicht Selbstzweck und unabdingbar. Als Schutz133

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Oppenheim S. 228; Binding Lehrb. II 2 S. 563; Schwartz Das StGB für das Deutsche Reich (1914) § 336 Anm. 5; Trepper S. 79; Frank Anm. II (S. 757); Musielak S. 40; Seebode (Fn. 2) S. 113. Nach SchwG Kassel in seinem 1. Urt. v. 28. 6. 1950, Moritz!Noam II S. 308, 313.

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Dazu näher SpendeI Karl Peters-Festschr. S. 171/172; s. auch Seebode (Fn. 2) S. 114. So Seebode aaO S. 113/114; dagegen für Strafbarkeit wegen Versuchs Binding Lehrb. II 2 S. 563/564 ob.

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schild für eine unbefangene Urteilsfindung darf es nicht zum Deckmantel für eine parteiische und unrichtige Rechtsanwendung werden; 137 seine Offenbarung dadurch, daß die Kollegialrichter als Zeugen und Beschuldigte gehört werden, ist in den vorstehenden Fällen gerechtfertigt, da das allgemeine und staatliche Interesse an der Aufklärung einer Rechtsverletzung zu deren Beseitigung oder an der Feststellung einer Straftat zwecks deren Verfolgung immer höher zu bewerten ist als das Interesse an der geheimen Beratung (so ausdrücklich für „Untersuchungen wegen Rechtsbeugung" usw. R G Z 8 9 13, 16).138 112 Decken sich objektive und subjektive Tatseite nicht, so gilt folgendes: Glaubt subjektiv der Richtende, das Recht zu beugen, wendet er es aber objektiv richtig an, so müßte er zutreffenderweise nach der objektiven Versuchstheorie straf/05 bleiben, 139 nach der subjektiven Versuchslehre (s. jetzt §§ 22, 23 StGB) dagegen wegen untauglichen Rechtsbeugungsversuchs bestraft werden (so in der Tat RGSt. 69 213, 216 vorletzt. Abs.). 140 113 Hält sich ein Amtsträger, z. B. ein Finanzbeamter im Steuerveranlagungsverfahren, für einen later i. S. des § 339 und meint, mit seiner falschen Festsetzung der Einkommensteuer für einen guten Bekannten sich einer Rechtsbeugung schuldig zu machen, dann ist er nach der neueren Rechtsprechung (s. Rdn. 23) ««tauglicher Täter des Sonderdelikts und selbst nach der subjektiven Versuchstheorie (wenigstens soweit sie eine Strafbarkeit nur bei Untauglichkeit des Objekts und der Mittel annimmt) straf/cw.141 VII. Täterschaft und Teilnahme 114

Die Rechtsbeugung, ein echtes Sonderdelikt (Rdn. 4), ist nicht, wie teilweise behauptet wird, 142 ein „eigenhändiges" Verbrechen. Daß diese hier abgelehnte Behauptung schwerlich haltbar ist, zeigen folgende Beispiele: Ein Oberstaatsanwalt, der wohlweislich die Strafsache nicht selbst an sich zieht und niederschlägt, bringt durch Täuschung einen jüngeren und unerfahrenen, aber zeichnungsberechtigten Vertreter dazu, unter eindeutiger Verletzung von Verfahrensvorschriften ein Ermittlungsverfahren zugunsten des Beschuldigten zu leiten oder einzustellen.

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Ebenso kann ein Richter mittelbar Rechtsbeugung begehen wie im Regensburger Standgerichts-Fall (OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318): Ein Landgerichtsdirektor als Vorsitzender eines Standgerichts täuscht seine Beisitzer, die Laienrichter, über die Rechtslage, die Sache an die ordentlichen Gerichte verweisen (Art. IV Abs. 1

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Spendet Das richterliche Beratungsgeheimnis und seine Grenzen im Strafprozeß, ZStW 65 (1953) 406 ff, 418. Spendet ZStW 65 (1953) 413 ff; Seebode (Fn. 2) 55, 114, 127 f; Karl Schäfer in: Löwe-Rosenberg Die StPO und das GVG, 23. Aufl. V (1979) § 43 D R i G R d n . 21. Binding Lehrb. II 2 S. 406, 559; Schwartz Das StGB für das Dtsch. Reich (1914) Anm. 5; Trepper S. 60 und Anm. 3; Häupter S. 23, 29; Frank Anm. III a. E. (S. 757); Seebode (Fn. 2) S. 114/ 115. So wohl, wenngleich nicht klar, Freiesleben in v. Olshausens Komm. II Anm. 4; eindeutig Kohlhaas S. 40. Sogar für Strafbarkeit wegen Vollen-

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dung auf Grund ihrer rein subjektiven Rechtsbeugungstheorie Joly S. 109 f; Musielak S. 81. Für Putativdelikt nicht klar Kohler D J Z 1904 615. Nach Musielak S. 81 soll darin kein untauglicher Versuch, sondern ein strafloses „ Wahndelikt" zu sehen sein. Dem Obigen jetzt zustimmend Tröndle48 (1997) Rdn. 4. Dagegen verfehlt z . B . Trepper S. 16; Musielak S. 85; Welzel S. 546 und immer noch Roxin Täterschaft und Tatherrschaft, 6. Aufl. (1994) S. 428 ff, 430, Sli ders. LK § 25 Rdn. 44; Jescheckl Weigend AT S. 267 (§ 26 II 6); Wessels/ Beulke StR AT 28 S. 9 (§ 1 II 6 c).

Stand: 1. 1. 1999

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Rechtsbeugung

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StandgerichtsVO) und wegen „Wehrkraftzersetzung" statt auf Todesstrafe „in minder schweren Fällen" auch auf Zuchthaus- oder Gefängnisstrafe erkennen zu können (§ 5 II KSStVO); er bringt so die Mitrichter dazu, ihre Stimme widerstrebend für das Todesurteil abzugeben, stimmt dann aber selbst — eine „unglaubliche Tatsache" (LG Weiden Just. u. NS-Verbr. II 235, 287) - raffiniert nicht ausdrücklich dafür. Daß der Gerichtsvorsitzende selbst durch rechtswidrige Leitung der Strafsache in der Verhandlung wie in der Beratung ««mittelbar das Recht gebeugt hat (LG Weiden aaO 294 ff), schließt nicht aus, daß er zugleich durch seine Beisitzer als „Werkzeuge" bei der Entscheidung, d. h. mit dem rechtswidrigen Todesurteil mittelbar eine Rechtsbeugung begangen hat (LG Weiden aaO 287/288). Der Standgerichts-Vorsitzende hat hier das Verbrechen des § 336 a. Nr. direkt und indirekt in gleichartiger Tateinheit verwirklicht, damit auch in ungleichartiger Tateinheit das Verbrechen des Totschlags. Rechtsbeugung in mittelbarer Täterschaft ist also durchaus möglich (OLG Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318, 330, 334 i. V. m. 287/288, 343). 143 Ebenso kann das Verbrechen in Mittäterschaft begangen werden. 144 Man denke 1 1 6 an den Fall, daß sich die Mitglieder eines Kollegialgerichts gegenseitig darin bestärken, ein Terrorurteil zu fällen (s. auch den Sonderger.-Fall Holländer, Rdn. 60), das zu verhängen der einzelne allein nicht gewagt hätte, oder daß zwei Sachbearbeiter der Staatsanwaltschaft gemeinschaftlich zusammenwirken, Tatspuren zu verwischen, um den beschuldigten Parteifreund zu retten. Auch die Mittäterschaft ist nicht mit der Begründung zu leugnen, jeder Richter könne nur seine ihm höchst persönlich obliegende Amts- (beim Schiedsrichter: Vertrags-)pflicht verletzen. 145 Denn die Rechtsbeugung bedeutet, wie anfangs ausgeführt (Rdn. 6), primär nicht eine Pflichtverletzung (das natürlich auch), sondern ein parteiisches und ungerechtes Richten und Urteilen. Schließlich ist nach geltendem Recht in zweifacher Hinsicht eine Teilnahme an 1 1 7 dem Verbrechen (Anstiftung oder Beihilfe) möglich. Einmal kann der Teilnehmer selbst die strafbegründenden persönlichen Merkmale des § 339 aufweisen, also z. B. Amtsträger bei Leitung oder Entscheidung einer Rechtssache sein, der einen anderen Amtsträger in gleicher Eigenschaft zur Rechtsbeugung bestimmt: Ein Staatsanwalt bringt den Oberstaatsanwalt dazu, als Chef eine von ihm, dem Sachbearbeiter, entworfene rechtswidrige Anklageschrift in einer politischen Strafsache persönlich zu unterzeichnen und die weitere Verfolgung selbst zu übernehmen. Hier begeht der leitende Staatsanwalt eine Rechtsbeugung in unmittelbarer Täterschaft (§§ 339, 25 I StGB), sein Vertreter eine Anstiftung dazu (§§ 339, 26 StGB). Zum andern kommt nach der geltenden, aber fragwürdigen 1 4 6 Gesetzesregelung 1 1 8 (§ 28 I StGB) auch die Teilnahme einer nicht qualifizierten Person an dem Verbrechen des § 339 in Betracht. Diese Unterscheidung ist für den Staatsanwalt besonders bedeutsam. Bis zur Anklageerhebung kann er als „Herr des Verfahrens" eine Rechtsbeugung in der Form der Täterschaft begehen, z. B. durch rechtswidrigen Antrag auf 143

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Ebenso ausdrücklich Gerster S. 58; Seebode (Fn. 2) S. 117. Daß § 336 a. Nr. kein „eigenhändiges Delikt" ist, läßt sich auch den Ausführungen von Heinz Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 212 entnehmen. Binding Lehrb. 112 S.413; Gerster S. 57; Joly S. 111; Werner LK 8 II (1958) Anm. VII; Seebode a a O S . 116.

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So jedoch (Mittäterschaft daher nicht möglich) Trepper S. 13; Häupter S. 15; Kohlhaas S. 41. Zu der Frage nach dem früheren Recht z. B. Bambach Die Straflosigkeit der Teilnahme am Sonderdelikt, Diss. Frankfurt a. M. 1963; zum heutigen Recht kritisch Langer Das Sonderverbrechen (1972) S. 480 ff.

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Erlaß eines Haftbefehls (so auch BGHSt. [5. Sen.] 41 247, 249 f; BGH [5. Sen.] NJ 1997 547; and. - nur Beihilfe - unbegründet anscheinend BGH [3. Sen.] NJ 1998 301, 302). Als Sitzungsvertreter in der Hauptverhandlung fällt der Staatsanwalt nicht mehr in den Personen- und Täterkreis des § 339, sondern ist als „Partei" i. S. dieser Vorschrift anzusehen, weil er hier nicht mehr wie im Ermittlungsverfahren Herr des Verfahrens ist, die Leitung der Strafsache vielmehr dem Gericht bzw. dessen Vorsitzendem obliegt; insofern ist der Vertreter der Strafverfolgung „Extraneus", kann also nur als nicht qualifizierter Teilnehmer eine Anstiftung zur Rechtsbeugung gemäß §§ 339, 26, 28 I StGB — neben dem Verbrechen der Verfolgung Unschuldiger in Täterschaft (§§ 344, 25 I StGB) — begehen, wenn er als Scharfmacher mit seinem politisch bestimmten Plädoyer und seinem völlig überhöhten, rechtswidrigen Strafantrag die Richter einschüchtert und zu einem vorsätzlichen rechtswidrigen Terrorurteil veranlaßt (ebenso schon für die alte Gesetzesfassung vor Einführung des § 28 I StGB LG Weiden Just. u. NS-Verbr. II 235, 300). Dagegen läge Beihilfe zur Rechtsbeugung vor, wenn in diesem Falle das Gericht schon selbst zu dem Unrechtsurteil entschlossen war (s. auch BGHSt. [5. Sen.] 41 247, 250; BGH [4. Sen.] nach Bericht in NJ 1998 602). Dieselbe Teilnahmeform wäre auch dann gegeben, wenn ein (DDR-)Generalstaatsanwalt als Behördenleiter bei Ausübung seiner Weisungsbefugnis durch einen rechtswidrigen schriftlichen „Strafvorschlag" den „Sitzungs-Staatsanwalt" zu einem solchen sich als Ge/i;7/e«handlung qualifizierenden Strafantrag angestiftet hätte (RGSt. 59 396 f; BGH [5. Sen.] NJ 1998 546, 547 1. Sp. a. E.). Hat jedoch ein Staatsanwalt durch seine widerrechtliche Anklageerhebung selbst iä'ierschaftliche Rechtsbeugung begangen, so würde seine entsprechende, zum Unrechtsurteil führende (Straf-)Antragstellung in der Hauptverhandlung — an sich eine Teilnehmerhandlung — Teil seiner insgesamt einheitlichen Tat (Rechtsbeugung) sein (BGHSt. 41 247, 250; BGH NJ 1998 547 1. Sp. a. E.). Andere Teilnahmefälle wären z. B. die: ein von der Sache wegen Befangenheit ausgeschlossener Vorsitzender bestimmt seine Kollegen, den mit ihm verfeindeten Angeklagten härter als verdient zu bestrafen. Oder: die Ehefrau eines Amtsrichters stiftet ihren Mann an, den ihr mißliebigen Angeklagten trotz fehlenden Tatnachweises zu verurteilen oder ihre alte Schulfreundin trotz erwiesener Schuld freizusprechen. In allen diesen Fällen fehlt dem „Hintermann" die strafbegründende Amtsträger- oder Richtereigenschaft in bezug auf die interessierende Rechtssache oder die Subjektsqualität i. S. des § 339 überhaupt (so im letzten Beispiel der Richtersfrau). VIII. Rechtsfolgen 119

Als rechtliche Hauptfolge der Rechtsbeugung droht § 339 n. Nr. dem Täter eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren an; die gesetzliche Mindeststrafe stempelt die Tat zum Verbrechen (§12 1 StGB). Die Nebenfolge des vollendeten Delikts ist außerdem Verlust der Amtsfähigkeit und der Wählbarkeit (§ 45 I StGB); im Falle einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wegen Versuchs oder wegen Beihilfe zur Rechtsbeugung kann auf Verlust der ersteren, aber nicht der letzteren erkannt werden (§§ 358, 45 II, StGB). 120 Für das Opfer der Rechtsbeugung, d. h. für die durch eine vorsätzlich rechtswidrige Entscheidung benachteiligte Partei ergeben sich folgende Konsequenzen: „Die Vollstreckung" eines auf Rechtsbeugung beruhenden rechtswidrigen Todesurteils bedeutet nach der Rechtsprechung „eine vorsätzliche rechtswidrige Tötung" (BGH NJW 1956 1485, 1486 r. Sp.), die Vollstreckung einer im Wege der Rechtsbeugung verhängten Freiheitsstrafe demnach eine vorsätzliche rechtswidrige FreiheitsberauStand: 1. 1. 1999

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bung; spätestens der Beginn des Vollzugs eines solchen rechtsbeugenden Richterspruchs ist daher eine „versuchte rechtswidrige Tötung" (BGHSt. 3 110, 118) bzw. versuchte rechtswidrige Freiheitsberaubung (s. schon Rdn. 93). Ist aber eine Entscheidung so zu qualifizieren, dann ist es nur folgerichtig, in dem 121 Versuch der Vollstreckung einen gegenwärtigen rechts widrigen Angriff auf das Leben bzw. die Freiheit des auf Grund einer Rechtsbeugung Verurteilten zu sehen und dagegen grundsätzlich Notwehr zuzulassen, sofern keine andere Abhilfe, insbesondere durch ein Wiederaufnahmeverfahren (§ 359 Nr. 3 StPO) möglich ist. Denn ein Richterspruch, der als Rechtsbeugung selbst ein Verbrechen darstellt, kann und darf keine rechtliche Anerkennung beanspruchen (Ad. Arndt SJZ 1947 330, 336). 147 Es wäre eine im wahrsten Sinne des Wortes „verkehrte" und verderbte Auffassung vom Recht, dem Unschuldigen die Duldung der Vollstreckung eines rechtswidrigen Urteils — und das noch im Namen des Rechts! — zumuten zu wollen und in einer solchen tragischen Konfliktslage weniger den Schutz des im Recht befindlichen Verurteilten als den des ein {/«recht zufügenden Vollzugsbeamten im Auge zu haben (dazu näher Spendel LK § 32 Rdn. 109 ff, 111). Die Konsequenz, daß rechtswidrige Richtersprüche notwehrfähig sein müssen, wird denn auch gelegentlich ausdrücklich anerkannt, so für rechtsverletzende Entscheidungen unter dem NS-Regime: (allerdings in einem nicht überzeugenden Fall) Ad. Arndt SJZ 1947 335 (anders OLG Kiel SJZ 1947 323, 330), und unter dem SED-Regime: KG ROW 1957 85/86; W. Rosenthal ROW 1957 214; ders. ROW 1959 82; Sax JZ 1959 385, 389 1. Sp.; s. auch Polzin ROW 1957 86 r. Sp. (nicht klar BGH ROW 1958 33). IX. Konkurrenzen 1. Bei der Frage, wie das Konkurrenzverhältnis des § 339 zu anderen Strafvor- 1 2 2 Schriften ist, ist zunächst an die Gruppe derjenigen Taten zu denken, die man als Rechtsbeugungsverbrechen im weiteren Sinne bezeichnet hat. 148 Mit der Aussagenerpressung (§ 343) besteht Tateinheit,149 da der Täterkreis hier ein anderer und weiterer als bei § 339 ist und die Tathandlung sich nicht nur gegen die Rechtspflege, sondern auch unmittelbar gegen die Freiheit der Willensbildung und -betätigung des Genötigten richtet, so daß § 343 als Amtsdelikt ein besonderer Fall des § 240 ist (s. auch RGSt. 71 374, 375). Gesetzeskonkurrenz ist daher abzulehnen. 150 Zweifelhaft ist dagegen, ob zwischen Rechtsbeugung und Verfolgung Unschuldiger 1 2 3 (§ 344) als echtem Amtsdelikt Ideal- oder Gesetzeskonkurrenz besteht, § 344 also das speziellere Delikt ist. 151 Für das erstere, d. h. für Tateinheit spricht, daß der Täter 147

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Dagegen hält z. B. Sauer Grundlagen des Prozeßrechts, 2. Aufl. (1929) S. 472 selbst ein auf Rechtsbeugung beruhendes Urteil für wirksam! So z. B. besonders Oppenheim in seiner Monographie. Ebenso Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II §343 a. F. Anm. 6; Gerster S. 122/123; Kohlrausch-Lange § 343 a. F. Anm. VIII; Seebode (Fn. 2) S. 120; Tröndle §336 Rdn. 8; Lackneri KühP §336 Rdn. 12; Rudolphi SK II §336 Rdn. 22. Anders (Geseizeskonkurrenz) Binding Lehrb. 112 S. 568 Anm. 1; Schwanz Das StGB f . d . Dtsch. Reich (1914) §343 a. F. Anm. 6; Seh l

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Schröder/Cramer §336 Rdn. 1 u. 11, §343 Rdn. 20. Für das erstere (Tateinheit) Niethammer BT S. 409 zu b (im Ergebnis, widersprüchlich dazu S. 416); Seebode S. 121; so jetzt auch Tröndle § 336 Rdn. 8, § 344 Rdn. 7; Lackner/Kühl § 344 Rdn. 9; Maurach/SchroederlMaiwaid StR BT 2 7 S. 251 (§ 76 II Rdn. 19); für das letztere (Gesetzeseinheit) OLG Kassel SJZ 1947 443,446; Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II § 344 a. F. Anm. 6; Herdegen LK 9 III § 336 Rdn. 20; Horn S K I I §344 Rdn. 15; Sch.lSchröderICramer §336 Rdn. 11, §344 Rdn. 2 u. 22; Geerds in: Spendel-Festschr. S. 503, 516.

Günter Spendel

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bei § 344 nur zur Mitwirkung, nicht zur Leitung oder Entscheidung z. B. eines Strafoder anderen auf Freiheitsentzug gerichteten Verfahrens berufen zu sein braucht, der Täterkreis also auch hier weiter und nur die Tathandlung (die falsche Rechtsanwendung in Gestalt unrechtmäßiger Verfolgung) und die (rechtspolitisch verfehlte) 152 Vorsatzform (Strafbarkeit allein des direkten Vorsatzes) enger als bei § 339 sind. 124 Ebenso wie das Verbrechen des § 344 kann das der Vollstreckung gegen Unschuldige (§ 345) mit § 339 in Tateinheit stehen (RGSt. 26 56, 58 unt.), obwohl es ein Sonderfall unrichtiger Rechtsanwendung ist. 153 Wie bei § 344 richtet sich bei § 345 die Tat nicht nur gegen die Rechtspflege, sondern zugleich unmittelbar gegen die Freiheit oder das Vermögen des Betroffenen (s. § 345 III Nr. 2 und 3). Die zu schützenden Rechtsgüter und die in Betracht kommenden Täterkreise decken sich bei den §§ 339 und 345 nicht. Es besteht kein Grund, das Konkurrenzverhältnis der §§ 339, 345 anders als das der §§ 339, 344 zu bestimmen. 125 Schließlich ist zwischen Rechtsbeugung und Strafvereitelung im Amt (§ 258 a, früher § 346) als unechtem Amtsdelikt Tateinheit möglich (BGHSt. 43 183, 194 a. E.). 154 Einmal sind die betroffenen Rechtsgüter verschieden: bei § 258 a ist es die Rechtspflege in Form des staatlichen Straf- und Sicherungsanspruchs, bei § 339 in Gestalt der richtigen und unparteiischen Rechtsprechung; zum andern decken sich die beiden Täterkreise nicht. 126 2: Anders ist das Verhältnis der Rechtsbeugung zur Bestechlichkeit (§ 332 II, früher auch § 3341 a. F.), dem zweiten „Standesdelikt" des Richtenden. Um einer Partei durch Beugung des Rechts einen Vorteil zu gewähren, kann der Richter sich selbst einen Vorteil geben oder versprechen lassen. Die Rechtsbeugung wird durch die Bestechung des anderen entweder bewirkt oder belohnt; die beiden Delikte der §§ 332 und 339 werden unabhängig voneinander und zeitlich nacheinander begangen; sie stehen daher in Tatmehrheit:155 ein Amtsträger, z.B. ein Verwaltungsbeamter im Ordnungswidrigkeitsverfahren, erhält von dem Betroffenen als vorausgehenden „Ansporn" oder als nachträgliche „Anerkennung" dafür, daß er kein Bußgeld festsetzt oder festgesetzt hat, ein Geschenk. § 332 greift ein ohne Rücksicht auf den Eintritt des beabsichtigten Erfolges (Rechtsbeugung), § 339 ohne Rücksicht auf den Erhalt einer Gegenleistung für die rechtsbeugende Begünstigung (Bestechlichkeit). 127

3. Mit der Rechtsbeugung, insbesondere mit einer rechtsbeugenden Fehlentscheidung, die vollstreckt wird, können andere Delikte begangen werden, bei Strafurteilen besonders Freiheitsberaubung oder, soweit die Todesstrafe zulässig war, Mord oder Totschlag (BGHSt. 10 294/295, 298; 32 357, 364; 40 125, 136 a. E.; 41 247, 250 zu d). Hat ein Richter an einem solchen rechtswidrigen Spruch durch seine dafür abgegebene Stimme mitgewirkt, z. B. der juristische Beisitzer im Freislerschen Senat des früheren VolksGH oder ein Kollegialrichter in einem Sonder- oder Standgericht, so kommt als Form für die Begehung der Tötung oder Freiheitsberaubung nur Täterschaft in Betracht (insofern zutreffend im Rehse-Fall BGH NJW 1968 1339, 1340); ihn nur als „Gehilfen" des Vorsitzenden (so SchwG Berlin DRiZ 1967 393) oder gar 152

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So mit Recht Maurach/SchroederlMaiwald StR BT 2 7 S. 251 (§76 II Rdn. 18). Freiesleben in: v. Olshausens Komm. II § 345 a. F. Anm. 12; Seebode (Fn. 2) S. 121; Tröndle § 336 Rdn. 8, § 345 Rdn. 10; Rudolphi SK II § 336 Rdn. 22; für Geseizeskonkurrenz (Spezialität von § 345, dagegen Sch.lSchröderICramer § 336 Rdn. 11.

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Seebode S. 122; Rudolphi SIC II § 3 3 6 Rdn. 22; Lackneri Kühl § 336 Rdn. 12; Sch.lSchröderICramer § 336 Rdn. 11; Tröndle § 258 a Rdn. 12. Binding Lehrb. 112 S. 729 Anm. 2; Trepper S. 80 f; Werner LK 8 II (1958) § 3 3 6 Anm. VIII; Seebode S. 122f; Tröndle § 336 Rdn. 8; Sch.1 Schröder!Cramer § 336 Rdn. 11.

Stand: 1. 1. 1999

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des Vertreters der Staatsführung (so im SS-Standgerichts-Fall Huppenkothen BGH Just. u. NS-Verbr. XIII 336, 343) und lediglich die letzteren als Täter ansehen zu wollen, würde weder der Bedeutung seiner richterlichen Stellung noch dem Gewicht seines Tatbeitrags gerecht werden. Das wird beim Einzelrichter ganz deutlich, gilt aber auch für den Kollegialrichter, ohne dessen Stimme das Terrorurteil nicht zustande gekommen wäre. Die Tatbestände der Tötung oder Freiheitsberaubung werden dann in mittelbarer 1 2 8 Täterschaft verwirklicht, weil der Vollzugsbeamte als unmittelbar handelndes Werkzeug des Gerichts (beim Todesurteil als Scharfrichter) dessen rechtswidrige Entscheidung (wiewohl nicht schuldhaft) vollstreckt. Zwischen einer solchen Tötung (Totschlag oder Mord) in mittelbarer und Rechtsbeugung in unmittelbarer Taterschaft besteht Tateinheit (BGH M D R 1952 693, 695 1. Sp. vor d; O L G Nürnberg Just. u. NS-Verbr. II 318); 156 denn das rechtswidrige, durch Rechtsbeugung zustande gekommene Strafurteil ist die Ursache und das Mittel für die Hinrichtung oder Inhaftierung des Verurteilten. 4.a) Soweit ein Spruchrichter auf Grund seiner Leitung oder Entscheidung einer 1 2 9 Rechtssache weitere Tatbestände verwirklicht hat, ist er nach h. M. nur dann dafür mit zu bestrafen, wenn er zugleich eine strafbare Rechtsbeugung begangen hat (so bereits BGHSt. 10 294, 298; BGH M D R 1952 693, 695 1. Sp.; NJW 1971 571, 574 r. Sp.; O L G Bamberg SJZ 1949 491). 157 § 339 n. Nr. (§ 336 a. Nr.) entfaltet demnach eine „Sperrwirkung" gegenüber anderen Strafvorschriften (BGHSt. 32 357, 364; 40 125, 136 a. E.; O L G Düsseldorf N J W 1990 1374). Denn andernfalls würde die Beschränkung, daß der Spruchrichter nur für eine vorsätzlich falsche Rechtsanwendung verantwortlich ist, wieder aufgehoben (BGH M D R 1952 695 1. Sp. vor d). Damit scheidet in der Regel — was heute im Geltungsbereich des Grundgesetzes nicht mehr praktisch wird — eine Strafbarkeit des Urteilenden wegen fahrlässiger Tötung aus. Eine Bestrafung wegen fahrlässiger Rechtsbeugung, die gelegentlich gefordert worden ist, 158 ist rechtspolitisch nicht unbedenklich, da sie die richterliche Verantwortungsfreiheit und damit Unabhängigkeit bei der Urteilsfindung schwächen könnte. 1 5 9 Allerdings gibt es leider Fälle „einer geradezu unerhörten Liederlichkeit in Wahrnehmung der Richterpflichten", so Binding Lehrb. II 2 S. 563 Anm. 3 zu dem Fall in RGSt. 19 342; hier hatte ein Schöffengerichts-Vorsitzender, der die Urteilsformel nicht niedergeschrieben und später ein vom Gerichtsschreiber entworfenes unrichtiges Verhandlungsprotokoll unterzeichnet hatte, grob leichtfertig eine 14tägige Gefängnisstrafe vollstrecken lassen, obwohl der Angeklagte vom

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SchJSchröderlCramer Rdn. 11; Rudolphi SK II Rdn. 22; anders (Tatmehrheit) unrichtig Wacker S. 45. So in der Sache wohl schon Binding Lehrb. II 2 S. 563 zu Nr. IX, 2. Abs.; ausdrücklich Radbruch SJZ 1946 108; Eb. Schmidt Lehrkommentar I Rdn. 529; Welze! S. 523; Seebode (Fn. 2) S. 123 f; Bemmann Radbruch-Gedächtnisschr. S. 308; Lackner14 (1981) Anm. 7; dagegen Bettermann. Die Unabhängigkeit der Gerichte und der gesetzliche Richter, in: Die Grundrechte III 2 (1959, 2. A. 1972) S. 575 ff; kritisch auch Kohlrausch-Lange Anm. VI; Begemann N J W 1968 1361 ff; heute Wassermann RuP 1992 121,

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128 (s. auch Fn. 160 geg. E.); zur rechtlichen Bestimmung Schroeder GA 1993 389, 401/402. Stahnke S. 124; Bendix Die Just. II (1926/27) S. 70; Swarzenski Die Just. IV (1928/29) S. 341; dageben Ebermayer DRiZ 1928 258; Be wer DRiZ 1929 38. Zwingend ist das freilich nicht, wie das Beispiel anderer Länder zeigt, die z. B. die fahrlässige falsche Verurteilung in Strafsachen bestrafen, s. Swarzenski aaO S. 345. In neuerer Zeit für Strafbarkeit der fahrlässigen Rechtsbeugung Frhr. Ostman v. d. Leye Zur Reform des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches (1968) S. 113 f.

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Schöffengericht zu 25 Μ Geldstrafe, ersatzweise fünf Tagen Gefängnis, verurteilt worden war. Der Richter hat damit eine strafbare fahrlässige Vollstreckung gegen Unschuldige (§ 345 II StGB a. F.), aber auch eine straflose fahrlässige Rechtsbeugung begangen, weil er bei der Leitung und Entscheidung der Strafsache, d. h. bei der Urteilsfallung, mit der unterlassenen Niederschrift der Urteilsformel und der Nichtbeurkundung einer vorschriftsmäßigen Urteilsverkündung das Verfahrensrecht (s. heute § 268 II StPO) verletzt und damit die Rechtsposition des Angeklagten verschlechtert, d. h. die Gefahr der (tatsächlich dann auch erfolgten) Vollstreckung eines nicht ergangenen Urteils begründet hatte (s. auch RGSt. 19 344), weil er ferner gesetzwidrig die Vollstreckung des später falsch beurkundeten Spruchs angeordnet hatte (RGSt. 19 347, 348). b) Die Sperrwirkung muß auch für die Rechtsbeugungs-Vorschrift des § 244 DDR-StGB gelten, obwohl sie in der DDR nicht anerkannt war. 160 Denn sie erscheint systematisch als Konsequenz aus der speziellen Regelung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Spruchrichters (BGHSt. 40 125, 136 a. E.; 41 247, 255; 317, 321; BGH NStZ-RR 1997 100, 101 1. Sp.). 130 Auch im Hinblick auf solche tateinheitlich mit Rechtsbeugung konkurrierende Delikte wie Freiheitsberaubung und Totschlag verbietet sich, den Rechtsbeugungsvorsatz auf den direkten zu beschränken. Dies hätte sonst die groteske, ja unerträgliche Folge, daß ein Richter Freiheitsberaubung oder gar einen Mord bedingt-vorsätzlich begehen könnte, ohne Strafe zu gewärtigen, wenn er die Tat nur auf dem Wege einer Rechtsbeugung bewerkstelligte.160 Zu solch einem mehr als unbefriedigenden Ergebnis führt allerdings die Annahme einer Sperrwirkung auch des § 244 DDRStGB, da dieser als subjektive Voraussetzung nur direkten Vorsatz („Wissentlichkeit") kennt. 131

5. Es ist jedoch zu beachten, daß die Bestrafung von Spruchrichtern auch wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Tötung (oder anderer Delikte) nicht stets ausgeschlossen ist. Wenn ein Tribunal nicht mehr als „Gericht", seine Prozedur nicht mehr als „Rechtsverfahren", seine Entscheidung nicht mehr als „Richterspruch" qualifiziert werden können, dann sind die „Richter" wie gewöhnliche Mörder oder Totschläger oder eben auch Täter einer fahrlässigen Tötung oder eines anderen Delikts zu behandeln, weil keine „Rechtsbeugung" eines „Richters" (im juristisch-technischen Sinne) vorlag und deshalb auch jede „Sperrwirkung" des § 339 n. Nr. StGB entfällt. Eine solche Beurteilung kam ζ. B. für gewisse „Standgerichts"-Fälle gegen Ende des zweiten Weltkrieges in Betracht, so für den Zellinger Standgerichi.v-Fall (SchwG Würzburg und BGH Just. u. NS-Verbr. X 205; 233): Besetzung des „Standgerichts" mit Tatzeugen als beisitzenden Richtern, Abfassung des „Todesurteils" und Beschaffung des Stricks für den Beschuldigten bereits vor der „Verhandlung" auf Betreiben des die Erhängung verlangenden Gerichtsherrn, Nichtbestellung eines Verteidigers und Nichtzuziehung eines Protokollführers, fast ständige Anwesenheit des Anklägers bei der „Urteilsberatung", Eingreifen des Gerichtsherrn in die Beratung und Bedrohung der nicht zum „Todesurteil" bereiten Beisitzer, „Absetzung" dieser Beisitzer durch den „Gerichtsvorsitzenden", Verkündung des „Urteils" ohne Abstimmung durch den Vorsitzenden, wobei der Gerichtsherr „hinter ihm stand" (SchwG Würzburg Just. u. 160

Ebenso Lackneri Kühl § 2 Rdn. 19 b; Tröndle Rdn. 49 e vor §3; Letzgus in: Helmrich-Festschr. S. 73, 85 ff; Limbach Z R P 1992 170, 173; Lüderssen (1992) S. 149; Maiwald NJW 1993 1881, 1885; Schroeder GA 1993 389, 401; dage-

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gen v. Renesse NJ 1993 409, 411; Stumpf NStZ 1997 7, 9; Wassermann in: Spendel-Festschr. (1992) S. 629, 645; ders. RuP 1992 121, 128. Zur Kritik s. schon Spendet Heinitz-Festschr. S. 455 f.

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NS-Verbr. X 211 f). Die ganze „Gerichtsverhandlung" und das „Todesurteil" erschienen schwerlich noch als „Leitung und Entscheidung einer Rechtssache" und als „Richterspruch", vielmehr als schaurige Farce und krasser Willkürakt. Prozedur und Spruch sollten nur den nackten Mord etwas bemänteln. Es machte wirklich keinen Unterschied, ob die Beteiligten den angeklagten Bauern und Volkssturmmann wegen seiner Unmutsäußerungen gleich erschossen oder erhängten oder vorher noch ein „pseudojuristisches Brimborium" machten. Der auf Grund des „ScheinVerfahrens" ergangene Ausspruch der „Todesstrafe" muß daher nicht nur als „nichtiger", aber doch noch ein „Urteil" darstellender Richterspruch aufgefaßt werden, dem ,jede Rechtsw«>^M«g abzusprechen" wäre (so anscheinend BGH Just. u. NS-Verbr. X 233, 235), sondern sogar als „McAmrteil", das überhaupt keine RechtsquaWtät besessen hat (so Spendel JuS 1988 856, 858). 162 Der „Gerichtsvorsitzende" wäre dann schon deswegen nicht als „Richter" wegen einer Rechtsbeugung zu bestrafen, mit der er zugleich eine vorsätzliche rechtswidrige Tötung bewirkt hätte, sondern wie „jedermann" wegen eines allgemeinen Verbrechens, das sich als Mord oder Totschlag darstellen würde. Die mit dem Zellinger Standgerichts-Fall befaßten Gerichte sind in der Sache zu einem solchen Ergebnis auf einem anderen Wege gekommen, der Tatrichter, weil er zwar den „Gerichtsvorsitzenden" als „unabhängigen ... Richter" ansah, aber einen (für erforderlich gehaltenen) direkten Rechtsbeugungsvorsatz verneinte (SchwG Würzburg Just. u. NS-Verbr. X 205, 219, 227 zu Nr. 4), das Revisionsgericht, weil es zwar nicht den bedingten Vorsatz ablehnte, entsprechend der höchstrichterlichen Rechtsprechung aber (s. Fußn. 19 zu Rdn. 14) den Vorsitzenden (Offizier) nicht als „Beamten" i. S. der §§ 359, 336 a. F. betrachtete, vielmehr wie einen Laienrichter behandelte (BGH Just. u. NS-Verbr. X 233, 235 zu c, 237 zu Β I, 1 b). Für einen solchen Richter hat der BGH sonst eine Beschränkung der strafrichterlichen Haftung insofern angenommen, als dieser wegen Tötung oder Freiheitsberaubung nur verurteilt werden durfte, wenn sein Verhalten — von der Täterqualität abgesehen — auch eine Rechtsbeugung darstellte (BGH Just. u. NS-Verbr. X 504, 510 = MDR 1952 693, 695 r. Sp.; BGHSt. 10 294, 297/298 ob.). Erkennt man an, daß es außer rechtswidrigen Gerichtsverfahren mit nichtigen 1 3 2 Urteilen, die keine Rechtswirkung entfalten, auch Scheinverfahren mit Mc/jrurteilen gibt, denen jede Hechisqualität abgeht, 162 so war eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung möglich. Denn war ein „Standgerichts-Verfahren" in Wahrheit überhaupt kein Rechtsverfahren, das „Todesurteil" überhaupt kein Richterspruch mehr, dann konnten die Beteiligten zumindest als Täter nach § 222 StGB bestraft werden, wenn sie irrtümlich ihre Entscheidung für ein wirksames Urteil gehalten und fahrlässig nicht als bloßen Willkürakt ohne jede Urteilsqualität erkannt haben (so in der Tat auch BayObLG Just. u. NS-Verbr. VI 591, 592; ferner VII 184, 185 und SchwG Würzburg VII 173 für den Lohrer Standgerichts-Fall, und dazu kritisch eingehend Wessel S. 13-83).

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Für „Nichturteil", wenn - wie im obigen Falle! — nur ein Richter des Kollegiums geurteilt hat, ζ. B. Beling Dtsch. RStrafprozeßrecht (1928) S. 205; Sauer Grundlagen des Prozeßrechts, 2. Aufl. (1929) S. 449,451. Zur Unterscheidung von (ungültigem, rechtlich nicht existentem) „McA/urteil" und (rechtlich beachtlichem, aber unwirksamem) „nichtigem Urteil" s. Kari Peters Strafprozeß, 4. Aufl.

(1985) S. 519 (§ 55 I) i. V. m. S. 262 (§ 33 II 1); ferner Beling aaO S. 205, 207 fT; Sauer aaO S. 437 ff, 462 ff; Rob. ν. Hippel Der deutsche Strafprozeß (1941) S. 376 Anm. 2; Henkel Strafverfahrensrecht, 2. Aufl. (1968) S. 258; Spendel ZStW 67 (1955) 556, 561; ders. JZ 1958 547; ders. JuS 1988 856, 857; zur Rechtsprechung z.B. BGSt. 2 173, 175f, 180; 29 351, 352; BGHZ 42 360, 363.

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§340

30. Abschnitt. Straftaten im Amt §340 Körperverletzung im Amt

(1) Ein Amtsträger, der während der Ausübung seines Dienstes oder in Beziehung auf seinen Dienst eine Körperverletzung begeht oder begehen läßt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Die §§ 224 bis 229 gelten für Straftaten nach Absatz 1 Satz 1 entsprechend. Entstehungsgeschichte Die Vorschrift geht zurück auf § 316 preuß. StGB. Mit geringfügigen sprachlichen Änderungen gelangte sie über das nordd. StGB in das RStGB. Neufassungen erfolgten durch das EGStGB 1974 (BGBl. I 469, 497), den Art. 1 Nr. 21 VerbrBekG von 1994 (BGBl. I 3187) und Art. 1 Nr. 93 6.StrRG von 1998 (BGBl. I 164, 185). Das EGStGB 1974 ersetzte in Anpassung an den neuen gesetzlichen Sprachgebrauch die Formulierung „in Ausübung oder in Veranlassung der Ausübung seines Amtes" durch „während der Ausübung seines Dienstes oder in Beziehung auf seinen Dienst", ohne daß damit eine sachliche Änderung beabsichtigt war (BTDrucks. 7/550 S. 277, siehe aber noch Rdn. 5). Außerdem führte es den im neuen § 11 Abs. 1 Nr. 2 enthaltenen Amtsträgerbegriff (dazu BTDrucks. 7/550 S. 208 f) in die Vorschrift ein und strich das wegen der ausdrücklichen allgemeinen Regelung des § 15 n. F. überflüssig gewordene Wort „vorsätzlich" (BTDrucks. 7/550 S. 191). Das VerbrBekG erweiterte den ursprünglichen Absatz 2, der die Qualifikation bei schwerer Körperverletzung regelte, durch Einfügung eines qualifizierten Vergehenstatbestands bei gefährlicher Körperverletzung; außerdem differenzierte es innerhalb der Strafdrohungen bei „Besonders schwerer Körperverletzung" (i. S. von § 225 i. d. F. des VerbrBekG). Das 6. StrRG hat im jetzigen Absatz 2 die Strafbarkeit des Versuchs von Absatz 1 eingeführt. Die Qualifikationen sind nunmehr in einem Absatz 3 geregelt, und zwar im Rahmen einer pauschalen Verweisung auf die §§ 224 bis 229 n. F. Durch diese hinter dem gesetzestechnischen Niveau bisheriger deutscher Strafgesetzgebung zurückbleibende Gesetzesfassung ist auch ein — bislang nie ernsthaft erwogener — besonderer Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung im Amt entstanden. Außerdem wirft die Verweisung, indem sie ebenfalls § 228 n. F. mit einbezieht, im Gesetzgebungsverfahren nicht bedachte Probleme hinsichtlich des Anwendungsbereichs der Einwilligung auf. Was minder schwere Fälle des Absatz 1 betrifft, hat das 6. StrRG in Absatz 1 Satz 2 die Strafdrohung auf Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe angehoben. 1

I. Allgemeines. Der Tatbestand der Körperverletzung im Amt qualifiziert den Grundtatbestand der Körperverletzung (§223) unter dem Gesichtspunkt, daß ein Amtsträger ihn während des Dienstes oder in bezug auf diesen verwirklicht. Es handelt sich um ein sog. unechtes Amtsdelikt (LackneriKühl Rdn. 1; MaurachlSchroederl Maiwald BT 1 § 9 Rdn. 37; Seh!Schröder!Cramer Rdn. 1; h. M.). 1 Grund für die er1

Vgl. für die h. M. auch Krey BT I Rdn. 656; Rengier BT § 62 Rdn. 1; Tröndle!Fischer Rdn. 1; anders Wagner Amtsverbrechen (1975) S. 35, 166 und Z R P 1975 273 (eigenständiges Amtsdelikt, dessen besonderer Unrechtsgehalt in der

Begehung von Staatsunrecht liege; krit. hierzu Hirsch ZStW 88 [1976], 752, 755 ff). Für „unechtes" Amtsdelikt zwar auch Horn SK Rdn. 2, der jedoch abw. von der h. M. annimmt, daß der Individualgüterschutz dem Delikt das Ge-

stand: 1.3.1999

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höhte Strafdrohung ist der mit der Körperverletzung verbundene, regelmäßig öffentliche Interessen verletzende Amtspflichtverstoß (vgl. BGHSt. 3 349, 351). Geschützt sind also zwei Rechtsgüter: das des allgemeinen Grundtatbestands (§ 223) und das des Interesses der Allgemeinheit an korrekter Amtsführung. Ein solcher qualifizierter Tatbestand ist rechtsstaatlich unbedingt notwendig, um in Körperverletzungen bestehenden Übergriffen staatlicher Organe strafrechtlich deutlich entgegenzutreten. Die im RegE 6. StrRG (BTDrucks. 13/7164 S. 53) vorgesehene Abschaffung, die auch innenpolitisch als fragwürdiges Signal hätte verstanden werden können, ist daher mit Recht in den parlamentarischen Beratungen gescheitert. Der Unrechtsgehalt solcher Fälle würde nicht hinreichend strafrechtlich erfaßt sein, wenn man ihm allein über die dem Individualgüterschutz dienenden §§ 223 ff Rechnung tragen wollte — mit der Konsequenz, daß es dann Fälle in mißbräuchlicher Amtsausübung begangener Körperverletzungen geben würde, die lediglich als Antrags- (§ 230 n. F.) und Privatklagedelikt (§ 347 Abs. 1 Nr. 4 StPO) eingestuft wären. 2 Damit, daß man § 340 beibehalten hat, ist mit darüber entschieden worden, daß es um ein Delikt geht, das sich auch gegen Interessen der Allgemeinheit richtet und hierdurch geprägt wird (bedeutsam für Einwilligungsfrage, siehe Rdn. 15). Ohnedies darf die Einordnung als „unechtes" Amtsdelikt nicht dahin mißverstanden werden, als sei es materiell weniger echt als die sog. echten Amtsdelikte. „Unechte" sind eher besonders schwerwiegende Amtsdelikte, weil hier der Mißbrauch der Amtsführung sogar durch die Verwirklichung eines für jedermann strafbaren Verhaltens erfolgt. Daß § 340 im Unterschied zu den meisten anderen „unechten" Amtsdelikten im 30. Abschnitt verblieben ist, bestätigt zudem, daß das auf Ε 1962 zurückgehende allgemeine Gesetzeskonzept, die „unechten" Amtsdelikte im Anschluß an die jeweiligen Grundtatbestände zu regeln, fragwürdig ist. Denn indem es besonders gewichtige Amtsdelikte — d. h. solche, die in der Begehung eines allgemeinen Straftatbestands bestehen — aus dem für sie vorgesehenen Gesetzesabschnitt herausnimmt, ist dieser auf eine fragmentarische Rubrik reduziert und kann seine rechtsstaatliche Appellfunktion nur noch gemindert erfüllen. Während Absatz 1, der Tatbestand der (einfachen) Körperverletzung im Amt, 2 eine Qualifizierung von § 223 Abs. 1 bildet, werden durch die Verweisung in Absatz 3 unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 begangene qualifizerte Körperverletzungstatbestände (§§ 224 bis 227 n. F.) als Qualifizierungen der Körperverletzung im Amt geregelt; ζ. B. Gefährliche Körperverletzung im Amt (§§ 340 Abs. 1 und 3, 224 n. F.). Außerdem wird durch die sich bis § 229 n. F. erstreckende Verweisung in Absatz 3 ein spezieller Tatbestand der Fahrlässigen Körperverletzung im Amt (§§ 340 Abs. 1 und 3, 229 n. F.) geschaffen, der jedoch gegenüber § 229 n. F. keinen qualifizierenden Charakter hat, weil nicht nur tatbestandlich, sondern auch bezüglich der Rechtsfolge auf die in Bezug genommenen §§ 224 ff verwiesen wird und es deshalb beim Strafrahmen des § 229 n. F. verbleibt (näher Rdn. 21). II. Tatbestandsmerkmale der Körperverletzung im Amt (Absatz 1) 1. Für den objektiven Tatbestand ist erforderlich, daß der Täter Amtsträger ist 3 und die Körperverletzung während der Ausübung seines Dienstes oder in Bezie-

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präge gebe; gegen diese Mißdeutung bereits Hirsch LK. 10. Aufl. Rdn. 14. Der Gedanke des RegE, durch die Strafbestimmung der Mißhandlung Schutzbefohlener lasse sich das Unrecht des Amtsträgers angemessen

strafrechtlich abdecken (BTDrucks. 13/7164 S. 53 in Anlehnung an § 154 Abs. 2 Ε 1962), betrifft nur einen Teil des Anwendungsbereichs, trägt außerdem der Besonderheit des Amtsträgerhandelns nicht ausreichend Rechnung.

Hans Joachim Hirsch

§340

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

hung auf seinen Dienst begeht oder begehen läßt. Im einzelnen müssen also vorliegen: 4

a) Amtsträgereigenschaft nach § 11 Abs. 1 Nr. 2. Einem Amtsträger steht gemäß § 48 Abs. 1 WStG ein Offizier oder Unteroffizier der Bundeswehr gleich.

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b) aa) Entweder Begehung während der Ausübung seines Dienstes. Dieser Fall liegt vor, wenn die Körperverletzung Bestandteil einer Diensthandlung ist, also mit dieser in einem zeitlich und sachlich-inneren Zusammenhang steht (Horn SK Rdn. 4; Maurach!Schroeder!Maiwald BT 1 § 9 Rdn. 37; Sch.lSchröder!Cramer Rdn. 3; vgl. ferner zur alten Fassung RGSt. 6 20, 21; 17 165, 166; st. Rspr.). 3 Weitergehend sehen TröndlelFischer Rdn. 2 und Wagner ZRP 1975 273 auch einen nur zeitlichen Zusammenhang als genügend an. Jedoch sollte diese im EGStGB 1974 erfolgte Neufassung keine inhaltliche Änderung bringen; es ging nicht um eine Erweiterung des Bereichs der unter die alte Formulierung „in Ausübung seines Amtes" subsumierten Fälle, sondern nur um eine Anpassung an den neuen Sprachgebrauch (BTDrucks. 7/550 S. 277). Die alte Wortfassung war als sprachlich ungenau kritisiert worden (siehe Binding Lb. II S. 411; Schäfer LK 9. Aufl. Rdn. 4). Daß nun die neue Formulierung sprachlich zu weit geraten ist, wird korrigiert durch das Wesen des Amtsdelikts, das im Mißbrauch einer Amtsgewalt (vgl. OLG Schleswig SchlHA 1976 169) besteht. Infolgedessen bleiben Fälle lediglich zeitlichen Zusammenhangs, beispielsweise daß ein Beamter einen Kollegen während der Dienstzeit wegen privater Meinungsverschiedenheiten ohrfeigt oder daß ein Gerichtsvollzieher auf seinem Dienstgang ein Kind schlägt, auch weiterhin außer Betracht. Dagegen kommt es für das Vorliegen des Merkmals nicht darauf an, ob der Amtsträger in der für ihn vorgeschriebenen Dienstkleidung oder in Zivil handelt, soweit nur der sachlich-innere Zusammenhang mit einer Diensthandlung gegeben ist (vgl. RGSt. 60 3, 6; Sch.lSchröder! Cramer Rdn. 3). Darüber hinaus darf die Formulierung, daß der Täter erkennbar in amtlicher Eigenschaft gehandelt haben müsse (so etwa RGSt. 17 165, 166) nicht dahingehend überdehnt werden, daß ein äußerlich sichtbares Auftreten als Amtsträger erforderlich sei. Ein Haftanstaltsbeamter, der sich als Mithäftling verkleidet, um einen unbotmäßigen Anstaltsinsassen unentdeckt zu schlagen, handelt in amtlicher und nicht in privater Eigenschaft. Ausschlaggebend ist allein, daß objektiv der sachlichinnere Zusammenhang zwischen Körperverletzung und Dienst besteht.

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bb) Oder Begehung in Beziehung auf seinen Dienst. Das betrifft den Fall, daß der Amtsträger zu einer Zeit handelt, in der er zwar keine dienstlichen Funktionen ausübt, die Handlung ihren Grund aber in seiner amtlichen Tätigkeit hat, nämlich durch diese veranlaßt ist (vgl. Blei BT § 13 V; 'SehlSchröder!Cramer Rdn. 3).4 Erforderlich ist auch hier, daß der Beamte in seiner amtlichen Eigenschaft gehandelt hat; eine Körperverletzung, die der Täter im Anschluß an seine Diensttätigkeit als Privatperson begeht, fällt nicht unter den Tatbestand (vgl. RGSt. 6 20; 17 165, 166; RG HRR 1936 Nr. 1471). Der innere Zusammenhang zwischen Körperverletzung und — vorhergehender oder künftiger — Diensthandlung bedarf besonderer Beachtung (vgl. vorgenannte Rspr.). Ein Beispiel für die 2. Altern, wäre der Fall, daß ein Polizist außerhalb der Dienstzeit einen von ihm angezeigten, aber freigesprochenen Verkehrsteilnehmer verprügelt, um der „Gerechtigkeit" zum Durchbruch zu verhelfen. 3

Vgl. für die h. M. auch AmelunglWeidemann JuS 1984 597; LacknerlKühl Rdn. 2; Otto BT § 19 Rdn. 4; Schmidhäuser BT 1/20.

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So bereits zur alten Wortfassung RG Rspr. 7 691, 692; RGSt. 6 20; 17 165, 166; 75 355, 358.

Stand: 1.3.1999

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Dagegen wäre der Sachverhalt von RGSt. 75 355 (ein als Amtsträger eingestufter Schaffner stößt widerspenstigen Fahrgast aus fahrendem Waggon) bereits der 1. Altern, zuzuordnen (anders TröndlelFischer Rdn. 2). c) Der Amtsträger muß eine Körperverletzung begehen oder begehen lassen. Der 7 Begriff der Körperverletzung ist derselbe wie in § 223 (siehe dazu LK § 223 Rdn. 6 f, 11 f)· Die Merkmale des Grundtatbestands der vorsätzlichen Körperverletzung nach § 223 Abs. 1 müssen erfüllt sein. Liegt eine qualifizierte Körperverletzung vor, dann ist Absatz 3 einschlägig, und es ist wegen einer qualifizierten Körperverletzung im Amt (Gefahrliche Körperverletzung im Amt, Schwere Körperverletzung im Amt usw.) zu bestrafen. aa) Begehen ist gegeben, wenn der Amtsträger die Körperverletzung als Täter 8 selbst (§ 25 Abs. 1,1. Altern.) oder als Mittäter (§ 25 Abs. 2) vornimmt (Schäfer LK Rdn. 3). bb) Für das Begehenlassen, die 2. Alternative, verbleiben folgende Fälle: Mittelbare Täterschaft des Amtsträgers (RGSt. 66 59, 61; Horn SK Rdn. 3). 5 Zur 9 mittelbaren Täterschaft durch ein rauschbedingt unfrei handelndes Werkzeug siehe BGH 2 StR 734/80 bei Holtz M D R 1981 631. Nach bisheriger h. M. außerdem Teilnahme (Anstiftung und Beihilfe) des Amts- 1 0 trägers an der Tat eines anderen Amtsträgers oder Dritten (RGSt. 59 86; 66 59; Horn SK Rdn. 3, 8; Lackneri Kühl Rdn. 2; Sch.lSchröder/ Cramer Rdn. 4). 6 Enger wollte man in der älteren Lehre nur Anstiftung, 7 in der früheren Rspr. nur Beihilfe 8 hierher rechnen). Die Einbeziehung der Teilnahme bedeutet, daß man bei § 340 im Gegensatz zu den Regelungen des Allgemeinen Teils den Einheitstäterbegriff zugrunde legt und daß die sonst für die Beihilfe obligatorische Strafmilderung des § 27 Abs. 2 S. 2 entfallt. Die herrschende Auslegung ist jedoch nicht überzeugend. U m was es in Wahrheit allein geht, sind neben sonstigen Fällen mittelbarer Täterschaft diejenigen der Begehung durch ein qualifikationsloses Werkzeug. Dieser Kategorie der mittelbaren Täterschaft ist bisher beim sog. unechten Amtsdelikt zu wenig Beachtung geschenkt worden, weshalb man herkömmlich meint, beim Begehenlassen handele es sich auch um Teilnahme (Anstiftung und Beihilfe). Die Grundsätze, die beim echten Amtsdelikt für die durch ein qualifikationsloses Werkzeug begangene mittelbare Täterschaft entwickelt worden sind, beanspruchen aber ebenso Gültigkeit beim sog. unechten (vgl. Roxin LK § 25 Rdn. 91). Denn für die Frage der mittelbaren Täterschaft des Amtsdelikts bedeutet es keinen Unterschied, ob der unmittelbar Handelnde einen für jedermann geltenden Grundtatbestand oder selbt gar keinen Tatbestand erfüllt. Die überlegene Stellung des Amtsträgers ist in bezug auf das Amtsdelikt hier wie dort gleich. Eine Verschiedenheit besteht nur hinsichtlich der Klassifizierung des unmittelbar Handelnden. Damit, daß man die Rechtsfigur der durch ein qualifikationsloses Werkzeug begangenen mittelbaren Täterschaft konsequent auch auf das sog. unechte Amtsdelikt überträgt, wird die notwendige Harmonisierung des prinzipiellen Umfangs der Taterschaft bei den Amtsdelikten erreicht. Das Abstellen auf diese Kategorie der mittelbaren Täterschaft wirkt sich für § 340 sachentsprechend 5

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Unklar bei MaurachlSchroetter!Maiwald BT 1 § 9 Rdn. 37, ob sie an der früher von Maurach BT 5. Aufl. § 82 VI A 2 vertretenen Auffassung festhalten, daß Begehenlassen nur Teilnahme betreffe. Auch ist bei Horn Rdn. 3 die hier vertretene Auffassung irreführend wiedergegeben.

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Vgl. für die h. M. auch Krey BT I Rdn. 643,644; Rengier § 62 Rdn. 4; Tröndlel Fischer Rdn. 2. Oppenhoff 12. Aufl. Anm. 5; Schulze Lb. S. 534 Anm. 8. Vgl. RGSt. 5 332, 333.

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dahin aus, daß alle Fälle der „Amts-Tatherrschaft" unter die 2. Alternative der Vorschrift fallen. Wo es dagegen daran fehlt (etwa wenn der unmittelbar und nicht mittäterschaftlich Handelnde selbst [über- oder gleichgeordneter] Amtsträger ist) und auch kein sonstiger Fall der mittelbaren Begehung eingreift (z. B. durch unfrei handelndes Werkzeug), liegt ein Amtsdelikt beim Veranlassenden oder Unterstützenden nicht täterschaftlich vor, und deshalb kommen nur Anstiftung oder Beihilfe zu § 340 in Betracht (zust. Otto BT § 19 Rdn. 5). Derartige Fälle sind auch bei echten Amtsdelikten nur als Teilnahme zu bestrafen, weshalb es sachwidrig ist, sie bei einem sog. unechten Amtsdelikt anders einzustufen. Durch die Orientierung an der mittelbaren Täterschaft, zu der sich übrigens schon Ansätze in RGSt. 66 59 finden, lösen sich außerdem die Friktionen, die sich sonst für den Umfang der Versuchsstrafbarkeit ergeben. Nach der die Teilnahme in den Tatbestand des § 340 einbeziehenden herkömmlichen Auffassung wäre entgegen der allgemeine Regelung konsequenterweise auch die versuchte Beihilfe pönalisiert, außerdem die versuchte Anstiftung nicht auf die Fälle des § 30 Abs. 1 (Verbrechen) beschränkt, sondern weitgehend schon durch §§ 340 Abs. 2, 22 erfaßt. Stellt man dagegen wie hier auf mittelbare Täterschaft ab, so geht es bei der versuchten Beteiligung allein um den Versuch der mittelbaren Täterschaft und die versuchte Mittäterschaft, dagegen bleibt es hinsichtlich der versuchten Teilnahme ausschließlich bei der allgemeinen Vorschrift des § 30 Abs. 1. 11

Unter den Wortlaut der 2. Alternative fallt auch das in einem Begehenlassen bestehende Unterlassen (RGSt. 66 59, 61; RG DR 1939 1311; OGH NJW 1950 196 und 435, 436; OGH JR 1950 565; OLG Braunschweig NdsRpfl. 1948 50; Sch./Schröder/Cramer Rdn. 4; anders RGSt. 59 86 sowie Maurach/SchroederlMaiwald BT 1 § 9 Rdn. 37 und Otto BT § 19 Rdn. 6).9 Für die vorstehend (Rdn. 10) kritisierte Auffassung ergibt sich dabei, daß sie ebensowenig wie beim Tun zwischen täterschaftlichem und bloßem Beihilfeverhalten des Amtsträgers zu differenzieren hat. Es gibt aber keinen sachlichen Grund, auf die Abstufung zwischen täterschaftlichem Unterlassen und Teilnehmerunterlassen hier zu verzichten (im Ergebnis ebenso Wagner Amtsverbrechen S. 255 f, 263); vielmehr haben die hinsichtlich der nivellierenden Auslegung des Begehenlassens durch Tun geäußerten Bedenken auch an dieser Stelle ihre Berechtigung. Im übrigen gilt zum Unterlassen: Ist der unterlassende Amtsträger Vorgesetzter seines handelnden Untergebenen, liegt parallel zum Tun Täterschaft vor (so auch ausdrücklich § 357 Abs. 1 [„geschehen läßt"]). § 13 Abs. 2 findet direkt keine Anwendung, da das Unterlassen — Begehenlassen — dem Begehen ausdrücklich gleichgestellt ist; 10 der Strafrahmen des § 340 bietet jedoch hinreichend Raum für die Möglichkeit, den Umstand, daß es sich um Unterlassen und nicht um Tun handelt, strafmildernd zu berücksichtigen. Wenn dagegen das Unterlassen nicht in einem Begehenlassen (d. h. der Nichtabwendung der Begehung durch einen anderen), sondern in einem bloßen Geschehenlassen besteht, ist § 13 unmittelbar einschlägig.

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Der unterlassende Amtsträger muß aufgrund seiner dienstlichen Stellung zum Eingreifen verpflichtet sein. So z. B. wenn er Mißhandlungen durch andere Amtsträger, die seiner Weisungsgewalt unterliegen, nicht verhindert (RG DR 1939 1311; OGH NJW 1950 196 und 435, 436; OGH JR 1950 565). Für die Frage, inwieweit eine Verpflichtung besteht, Körperverletzungen durch sonstige Personen zu unterbinden, 9

Vgl. für die h. M. auch Blei BT § 13 V; Horn SK Rdn. 3; Lackneri Kühl Rdn. 2; Rengier BT II § 62 Rdn. 4; TröndlelFischer Rdn. 2; Wagner Amtsverbrechen S. 103.

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Jescheck LK § 13 Rdn. 9; Horn SK Rdn. 3; Rudolphi SK § 13 Rdn. 65.

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sind die allgemeinen Grundsätze zum Umfang der Garantenpflicht eines Beamten maßgebend (vgl. RGSt. 53 292 [Zuchthausaufseher läßt Strafgefangene Diebstähle begehen]; 71 176 [Schiffsoffizier duldet Schmuggel der Schiffsmannschaft]). 11 Eine Garantenpflicht haben auch Polizeibeamte (ggf. auch die über den Einsatz entscheidenden Vorgesetzten), die nicht eingreifen, wenn Personen (z. B. Streikbrecher, politische Gegner, Passanten) verprügelt werden. Denn daraus, daß der einzelne hier einen Anspruch auf polizeiliches Einschreiten hat (vgl. BGH VerwRspr. 5 832 [zu § 839 BGB]; Drews/Wackel Vogel/Martens Gefahrenabwehr § 24 8 b) 1 2 und somit ihm gegenüber eine polizeiliche Schutzpflicht besteht, folgt eine strafrechtliche Garantenstellung. Zum Umfang der Amtspflicht des Diensthabenden einer Rettungsstelle siehe B G H R § 340 Amtspfl. 1. 2. Der subjektive Tatbestand verlangt Vorsatz. Er muß das Bewußtsein des inne- 1 3 ren Zusammenhangs zwischen der Körperverletzung und der Amtstätigkeit umfassen. Bedingter Vorsatz genügt (OGH NJW 1950 196). Bei einer im Amt begangenen nur fahrlässigen Körperverletzung finden §§ 340 Abs. 1 und 3, 229 Anwendung (siehe Rdn. 21). III. Rechtswidrigkeit. Sie ist namentlich ausgeschlossen bei Vorliegen besonderer 1 4 staatlicher Eingriffsbefugnisse (RGSt. 44 374, 378; Hirsch LK § 223 Rdn. 20; Sc/z./ Schröder/Eser § 223 Rdn. 14/15; TröndlelFischer Rdn. 2). 13 Zu den Eingriffsbefugnissen gehört nicht mehr ein Züchtigungsrecht des Lehrers (vgl. LK § 223 Rdn. 24 mit Nachw.; siehe insbesondere auch BGH NStZ 1993 591). Polizeiliche Zwangsmittel haben sich im Rahmen des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes zu halten, der auch in den Landesgesetzen über die Anwendung unmittelbaren Zwanges verankert ist (BayObLG NStZ 1988 518; OLG Bremen NJW 1964 735; O L G Karlsruhe NStZRR 1997 37). Zur Frage, inwieweit allgemeine Rechtfertigungsgründe (§§ 32, 34) geeignet sind, hoheitliche Eingriffe und damit auch den jeweils handelnden Amtsträger zu rechtfertigen, siehe Hirsch LK § 34 Rdn. 6 ff mit eingehenden Nachw. zum Meinungsstand. Die Einwilligung des Verletzten hat hier rechtfertigende Wirkung, soweit öffent- 1 5 lichrechtlich für sie — regelmäßig zusammen mit weiteren Voraussetzungen — derartiges vorgesehen ist. Die h. M. zu § 340 a. F. ging dagegen von grundsätzlicher Unmöglichkeit wirksamer Einwilligung aus (vgl. BGHSt. 12 62, 70; BGH 2 StR 734/80 bei Holtz M D R 1981 631; BGH NJW 1983 462, 463; Sehl Schröder! Cramer § 340 a. F. Rdn. 5). 14 Bei § 340 n. F. aber differenzierend Krey BT II Rdn. 655 a. Zum Ganzen siehe Amelung Dünnebier-Festschr. S. 487 ff, 517 f. Daß die Verweisung, die der durch das 6. StrRG eingeführte Absatz 3 enthält, auch den § 228 n. F. umfaßt, bedeutet nicht, daß weitergehend die Einwilligung hier nunmehr allgemeine (lediglich durch die Sittenwidrigkeit der Tat begrenzte) Relevanz habe (so aber Horn SK Rdn. 7 [schon zu § 340 a. F.]; Rengier BT II Rdn. 5). 15 Vielmehr besagt die entspren

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Allgemein zu diesen Fragen Rudotphi SK § 13 Rdn. 35; Herzberg Unterlassung im Strafrecht (1972) S. 355 f; Schöne Unterlassene Erfolgsabwendung (1974) S. 207; Schünemann Unechte Unterlassungsdelikte (1971) S. 323 f; Wagner Amtsverbrechen S. 243 f; 255 f. Vgl. auch die Übersicht bei Herzog JA 1969 679 mit weit. Nachw. Anders Wagner Amtsverbrechen S. 311 (Recht

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zur Vornahme sei schon tatbestandsausschließend); hierzu kritisch Hirsch ZStW 88 [1976] 79 f. Weitere Nachw. bei Hirsch LK 10. Aufl. Rdn. 14. Kritisch gegenüber der Auffassung von Horn bereits Hirsch LK 10. Aufl. Rdn. 14. Siehe außerdem oben Rdn. 1.

Hans Joachim Hirsch

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chende Anwendbarkeit des Normenkomplexes der §§ 224 bis 229 n. F., daß er insoweit zur Anwendung gelangt, wie dies mit der gesetzlichen Regelung des § 340 in Einklang zu bringen ist. Dies aber ist bezüglich § 228 nur in dem eingangs bezeichneten Umfang der Fall, weil es sich bei § 340 um ein Amtsdelikt handelt (zur Rechtsgutsseite siehe Rdn. 1) und allein das öffentliche Recht die Grenzen zulässigen Amtsträgerhandelns absteckt. Liegt keine durch das öffentliche Recht vorgesehene Einwilligungsmöglichkeit vor, fehlt es deshalb für die Wirksamkeit der Einwilligung des individuellen Verletzten an der Verfügungsbefugnis. Der Gesetzgeber hat durch die Globalverweisung auf die §§ 224 bis 229 n. F. keine Entscheidung in Richtung auf eine Umdeutung des § 340 in eine vom Individualgüterschutz geprägte Vorschrift vorgenommen. Es weist vielmehr alles daraufhin, daß ihm das Problem in der hektischen Gesetzgebungsphase, in welcher man den Absatz 3 geschaffen hat, überhaupt nicht in den Blick gekommen ist. Zudem ist zu beachten, daß durch die Entscheidung, den § 340 im 30. Abschnitt zu erhalten — der RegE wollte ihn streichen (siehe vor Rdn. 1) —, eine Entscheidung zugunsten des Amtsdeliktscharakters getroffen worden ist, so daß das Gesetz selbst die Bedeutung der Globalverweisung des Absatzes 3 im oben genannten Sinne relativiert, soweit es um die Zulässigkeit der Einwilligung geht. Fälle, in denen die Einwilligung in Verbindung mit weiteren Voraussetzungen eine öffentlichrechtliche Eingriffsbefugnis begründet, sind beispielsweise die mit Zustimmung des Beschuldigten zum Zwecke der körperlichen Untersuchung (§81 a Abs. 1 S. 1 StPO) erfolgte Entnahme einer Blutprobe (Kleinknecht/MeyerGoßner § 81 a StPO Rdn. 3 f) und - bedeutsam für § 340 Abs. 3 i. V. m. § 226 Abs. 2 n. F. - der § 3 KastrG (zu den Anforderungen des KastrG näher LK § 228 n. F. Rdn. 42). Umgekehrt ist die Beachtlichkeit ausdrücklich besonders verneint in § 136 a Abs. 3 S. 1 StPO für verbotene Vernehmungsmethoden. Nimmt der Chefarzt eines öffentlichen Krankenhauses eine Operation ohne rechtswirksame Einwilligung des Patienten vor, so scheidet § 340 schon deshalb aus, weil keine tatbestandliche Körperverletzung gegeben ist (LK Vor § 223 Rdn. 1 ff). Aber auch, wenn man sie als Körperverletzung einordnet, bleibt § 340 außer Betracht, weil es für die konkrete Heilbehandlung hier keinen Unterschied bedeutet, ob der Arzt Amtsträger oder Privatmann ist, weshalb es an der Relevanz der Dienstausübung fehlt (so im Ergebnis auch OLG Karlsruhe MDR 1983 250; anders aber Wagner JZ 1987 594, 596). In dem Fall, daß ein Krankenpfleger einen in einer Entziehungsanstalt befindlichen Alkoholsüchtigen mit Alkohol versorgt, kann § 340 nur einschlägig sein, wenn überhaupt eine tatbestandliche Körperverletzung vorliegt, d. h. die Voraussetzungen einer mittelbaren Täterschaft gegeben sind (zu weitgehend BGH NJW 1983 462; krit. besprochen von Amelungl Weidemann JuS 1984 595).16 16

IV. Schuld. Zum Verbotsirrtum bei Amtsdelikten siehe Jescheck LK Vor §331 Rdn. 7. Zur Frage der Vermeidbarkeit des Verbotsirrtums über den Fortbestand des schulischen Züchtigungsrechts siehe Schall NJW 1977 144; Vormbaum JZ 1977 655.

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V. Beteiligung. Die Amtsträgereigenschaft ist ein strafschärfendes besonderes persönliches Merkmal i. S. des § 28 Abs. 2 (Jescheck/Weigend § 61 VII 4 a aa; Roxin LK § 28 Rdn. 72; Rudolphi SK Vor § 331 Rdn. 5; Sch.lSchröder!Cramer § 28 Rdn. 21).17 Für den das besondere Tätermerkmal nicht aufweisenden Beteiligten (den Extraneus) 16

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Siehe zu der Entscheidung auch Herzberg JuS 1984 937 und dazu Amelung JuS 1984 939. Anders Wagner Amtsverbrechen S. 108 f, 397

(rein tatbezogenes Merkmal); hierzu kritisch Hirsch ZStW 88 [1976] 772, 775 ff, 781.

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Körperverletzung im Amt

§340

bedeutet dies nach der von der bisherigen h. M. zu § 28 Abs. 2 vertretenen Tatbestandslösung, daß auf seine Beteiligung nur die allgemeinen Körperverletzungsvorschriften anwendbar sein sollen (vgl. BGHSt. 5 75, 81; 6 308; BGH NJW 1955 720; Rengier BT II § 62 Rdn. 1; Sch.lSchröder!Cramer § 28 Rdn. 27, Vor § 331 Rdn. 8, 10; TröndlelFischer Rdn. 6). 18 Im Falle, daß die Tat des Amtsträgers sich auf eine einfache Körperverletzung im Amt (Absatz 1) beschränkt — der praktisch im Vordergrund stehende Sachverhalt —, kann der teilnehmende Extraneus dann nur wegen eines Antrags- und Privatklagedelikts, nämlich Teilnahme an § 223, bestraft werden. Die bei § 28 Abs. 2 vertretene Tatbestandslösung steht jedoch in einem logischen Widerspruch zu §28 Abs. 1; denn wenn die Amtsträgerseite des Haupttäterverhaltens nicht beim Teilnehmer hinsichtlich der tatbestandlichen Einstufung seiner Teilnahme berücksichtigt werden könnte, dann dürfte dieser folgerichtig in den Fällen des § 28 Abs. 1 gar nicht bestraft werden. Sachentsprechend ist allein die im Schrifttum vordringende einheitliche Strafzumessungslösung, nach der auch § 28 Abs. 2 eine Strafzumessungsregelung (Verweisung auf den Strafrahmen des Grundtatbestands) darstellt (näher dazu Roxin LK § 28 Rdn. 3 ff, 86; auch Hirsch LK § 225 n. F. Rdn. 28).19 Daß der Wortlaut des § 28 Abs. 2 herkömmlich stets im Sinne der Tatbestandslösung ausgelegt worden ist, hindert nicht daran, ihn in Verbindung mit dem später eingeführten § 28 Abs. 1 neu im Sinne der Strafzumessungslösung zu interpretieren. Im übrigen versuchen die Anhänger der Tatbestandslösung — wenngleich vom Ausgangspunkt der mangelnden Berücksichtigungsfähigkeit her inkonsequent — wenigstens innerhalb des für die Beteiligung am Grunddelikt geltenden Strafrahmens strafschärfend zu berücksichtigen, daß tatsächlich eine Mitwirkung an einer Körperverletzung im Amt erfolgt ist (vgl. RG JW 1938 1583; Sch.l Schröder! Cramer § 28 Rdn. 27 mit weit. Nachw.). VI. Der Versuch des Absatzes 1 ist seit dem 6. StrRG strafbar (Absatz 2). Der 18 Gesetzgeber zieht dabei die Konsequenzen aus der von ihm für tunlich gehaltenen Pönalisierung des Versuchs des § 223. Ob diese Strafbarkeitserweiterung praktische Bedeutung erlangt, bleibt abzuwarten. Am bisherigen Rechtszustand war zu kritisieren, daß der Gesetzgeber nicht aus der durch das EGStGB 1974 erfolgten Einführung der Versuchsstrafbarkeit bei der Gefahrlichen Körperverletzung (§§ 223 a Abs. 2 a. F. = § 224 Abs. n. F.) die Folgerung gezogen hatte, eine entsprechende Regelung für die versuchte Gefahrliche Körperverletzung im Amt zu schaffen. Diese Frage ist seit dem 6. StrRG durch die in Absatz 3 enthaltene Pauschalverweisung erledigt. Ein allgemeines Versuchsproblem bildet bei den Amtsdelikten die Einordnung der Fälle des umgekehrten Irrtums über die Untauglichkeit des Subjekts (Amtsträgers); dazu näher Vogler LK 10. Aufl. §22 Rdn. 154ff; Jescheck!Weigend § 50 III mit Nachw. zum Streitstand. VII. Qualifizierte Körperverletzungen werden durch die in Absatz 3 enthaltene 19 Verweisung erfaßt. Die Vorschrift entspricht nicht dem gesetzestechnischen Stil herkömmlicher deutscher Strafgesetzgebung. Sie besagt bezüglich qualifizierter Körperverletzungstatbestände (§§ 224 bis 227 n. F.), daß diese als Qualifikationen des Absatzes 1 ebenfalls von § 340 erfaßt werden. Begeht der Amtsträger unter den Voraussetzungen von Absatz 1 eine Gefahrliche Körperverletzung (§ 224 n. F.), ist er daher wegen „Gefahrlicher Körperverletzung im Amt" (§§ 340 Abs. 1 und 3, 224 n. F.) zu 18

(83)

So bereits R G S t . 6 5 102, 105; 75 289, 290; R G JW 1938 1583.

19

Siehe d o r t a u c h weitere Nachw.

Hans Joachim Hirsch

§340

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

verurteilen. Geht es um eine Schwere Körperverletzung (§ 226 Abs. 1 n. F.), ist tatbestandlich eine „Schwere Körperverletzung im Amt" (§§ 340 Abs. 1 und 3, 226 Abs. 1 n. F.) verwirklicht; und bei Körperverletzung mit Todesfolge ist wegen „Körperverletzung im Amt mit Todesfolge" (§§ 340 Abs. 1 und 3, 227 n. F.) zu bestrafen, usw. Die verschärften Strafrahmen sind dabei den jeweiligen qualifizierten Vorschriften der §§ 224 ff n. F. zu entnehmen. Diese sind derart angehoben worden, daß es einer zusätzlichen Verschärfung bei der Begehung als qualifiziertes Amtsdelikt nicht bedurfte. Der Gedanke, den Absatz 3 dahingehend zu interpretieren, daß auch bei der Verwirklichung qualifizierter Körperverletzungstatbestände das Amtsdelikt nur nach § 340 Abs. 1, also undifferenziert nur als Körperverletzung im Amt, zu bestrafen sei und der zusätzliche Unrechtsgehalt der §§ 224 ff n. F. im Wege der Idealkonkurrenz Berücksichtigung fände, scheidet demgegenüber aus. Der Absatz 3 wäre dann nämlich überflüssig. Vor allem aber haben die bisherigen Fassungen des Absatzes 2, des Vorläufers des jetzigen Absatzes 3, deutlich gemacht, daß Qualifikationen der Körperverletzung bei Begehung im Amt tatbestandlich qualifizierend auch das Amtsdelikt beeinflussen. Eine im Amt begangene Schwere Körperverletzung ist eben nicht nur ein schwereres Körperverletzungs-, sondern auch ein schwereres Amtsdelikt als eine im Amt begangene einfache Körperverletzung. — Da die Qualifikationen auf Absatz 1 aufbauen, ist zu beachten, daß auch jedes Begehenlassen (zur Auslegung Rdn. 9 ff) tatbestandliche Verhaltensgrundlage sein kann (BTDrucks. 13/8587 S. 83). 20 Hinsichtlich der Versuchsstrafbarkeit wirken sich die Qualifizierungen des Absatzes 1 dahingehend aus, daß bei Verbrechen nicht Absatz 2, sondern §§ 23 Abs. 1 1. Altern., 12 Abs. 1 die Rechtsgrundlage der Strafbarkeit bilden. Für die Beteiligung ist auch bei den Qualifikationen § 28 Abs. 2 einschlägig. Zwar enthalten diese keine erhöhten Strafrahmen gegenüber den §§ 224 ff n. F., jedoch richtet sich die Frage, ob ein Sonderdelikt strafschärfend ist, selbstverständlich nach dessen Verhältnis zum allgemeinen Grundtatbestand (unklar TröndlelFischer Rdn. 6, die bei Absatz 3 Wortlaut- und sachwidrig den Sonderdeliktscharakter verneinen wollen). 21

VIII. Fahrlässige Körperverletzung im Amt. Von der in Absatz 3 enthaltenen Verweisung ist auch § 229 n. F. umfaßt, so daß bei einer im Amt begangenen fahrlässigen Körperverletzung wegen Fahrlässiger Körperverletzung im Amt (§§ 340 Abs. 1 und 3, 229 n. F.) zu bestrafen ist. Ebenso wie bei den qualifizierten Tatbeständen (Rdn. 19) ist die Verweisung nicht dahingehend zu verstehen, daß undifferenziert wegen „Körperverletzung im Amt" (Absatz 1) zu verurteilen wäre, vielmehr bedarf auch hier die Spezifizierung des in Bezug genommenen Körperverletzungstatbestands und seiner Rechtsfolge (Strafrahmen) Berücksichtigung. Gerade bei Fahrlässigkeit ist die Angabe, daß es sich (nur) um eine solche Tat handelt, unverzichtbar. Auch ist evident, daß im Strafgesetzbuch zwischen den Strafrahmen von vorsätzlicher und fahrlässiger Tat abzustufen ist, ganz abgesehen davon, daß der ausschließlich Freiheitsstrafe vorsehende Strafrahmen des Absatzes 1 nicht für Fahrlässigkeit paßt. Was die Strafantragsregelung des § 230 n. F. bezüglich § 229 n. F. betrifft, ist zu beachten, daß sie ausdrücklich nicht in Absatz 3 in Bezug genommen ist. Hinsichtlich der Einbeziehung des § 229 n. F. in den Verweisungskatalog des Absatzes 3 stellt sich im übrigen nicht zuletzt die Frage, woraus sich das sachliche Bedürfnis eines solchen besonderen Tatbestands der Amtsdelikte ergeben soll. Weder in der Praxis noch in der Reformdiskussion sind Anhaltspunkte dafür feststellbar. Wenig Verständnis für Gesetzestechnik verrät es zudem, wenn die Verweisung auf den § 229 n. F. in demselben Absatz wie die Verweisungen auf die Strafschärfungen erfolgt. Es Stand: 1. 3. 1999

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Körperverletzung im Amt

§340

handelt sich um einen der nicht seltenen Fälle mangelhaft durchdachter heutiger Strafgesetzgebung. 20 IX. Konkurrenzen. Der § 340 Abs. 1 geht als lex specialis dem § 223 Abs. 1 vor. 2 2 Auch wird im Falle des Begehenlassens § 357 Abs. 1 verdrängt. 21 Soweit aber der Umfang der Strafbarkeit des § 357 Abs. 1 weiter reicht („verleiten unternimmt", vgl. OGHSt. 2 23, 28), behält diese Vorschrift selbständige Bedeutung. Der § 30 WStG geht dem § 340 Abs. 1 (in Verb, mit § 48 WStG) vor. 22 Absatz 2 ist lex specialis gegenüber § 223 Abs. 2, der Absatz 3 gegenüber den von 2 3 ihm in Bezug genommenen §§ 224 bis 227 und § 229 n. F. Die früheren Streitfragen zum Verhältnis von § 340 zu damals nicht ausdrücklich in der Vorschrift erwähnten qualifizierten Körperverletzungstatbeständen (siehe Voraufl. Rdn. 20, 21) sind dadurch, daß jetzt alle Qualifizierungen ausdrücklich im neuen Absatz 3 angeführt werden, überholt. 23 Tateinheit ist anzunehmen mit § 231 n. F. (abw. bei §§ 26, 227 a. F. mit § 340 für 2 4 Gesetzeskonkurrenz: RGSt. 59 86). Sie ist auch gegeben mit § 343 Abs. 1 (BGH bei Holtz MDR 1980 629) und mit § 344 (TröndlelFischer Rdn. 4). X. Strafe. Der Normalstrafrahmen des Absatzes 1 sieht anders als der Grundtat- 2 5 bestand des § 223 allein Freiheitsstrafe vor, wobei jedoch § 47 einschließlich dessen Absatz 2 zu beachten ist. Der Strafrahmen für minder schwere Fälle des Absatzes 1 entspricht gemäß Satz 2 dieses Absatzes dem des Normalstrafrahmens von §223 Abs. 1. Als solche kommen z. B. in Betracht maßvolle (gleichwohl rechtswidrige, vgl. LK § 223 Rdn. 24 mit weit. Nachw.) Züchtigungen durch den Lehrer gegenüber seinen Schülern (vgl. BGH NStZ 1993 591; Horn SK Rdn. 13). Zu minder schweren Fällen im Rahmen des Absatzes 3 siehe Rdn. 26. Auf die in Absatz 3 in Bezug genommenen §§ 224 bis 227 und § 229 finden die 2 6 dortigen Strafrahmen Anwendung; das gilt auch für die minder schweren Fälle (bei §§ 224 bis 227). Ein minder schwerer Fall liegt hier u. a. vor, wenn die Situation des §213 gegeben ist. Als Nebenfolge ist gemäß §§ 358, 45 Abs. 2, 3 Verlust der Amtsfähigkeit möglich; 2 7 in Fällen von Verbrechen (§ 340 Abs. 3 i. V. mit §§ 225 Abs. 3, 226 oder 227) unter den Voraussetzungen des § 45 Abs. 1 zwingend. XI. Verfahren. Strafantrag ist nicht erforderlich; vgl. auch die Nichterwähnung 2 8 des § 230 n. F. in Absatz 3. Für den teilnehmenden Extraneus, bei dem es nach der herkömmlich zu § 28 Abs. 2 vertretenen Tatbestandslösung nur um Beteilignug am jeweils verwirklichten allgemeinen Körperverletzungsdelikt gehen würde, ist im Falle einfacher Körperverletzung (§ 223), hier praktisch der Regelfall, konsequenterweise § 230 n. F. einschlägig (vgl. RG JW 1938 1583). Auch fände beim Extraneus § 374 Abs. 1 Nr. 4 StPO Anwendung. Folgt man demgegenüber der hier zu § 28 Abs. 2 vertretenen Strafzumessungslösung (Rdn. 17), so macht sich der teilnehmende Extraneus wegen Teilnahme an § 340 strafbar, weshalb weder § 230 n. F. noch die Privatklageregelung für ihn bedeutsam werden. 20

21

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Auf Redaktionsfehler, die schon bei der Änderung des § 340 durch das VerbrBekG unterlaufen waren, hat Jungclaus NStZ 1995 582 f hingewiesen. Horn SK Rdn. 9; LacknerlKühl Rdn. 7; Sehl

22 23

SchröderICramer Rdn. 9; TröndlelFischer Rdn. 4. Scholz!Lingens WStG § 30 Rdn. 28. Übersehen von Rengier BT II § 62 Rdn. 6.

Hans Joachim Hirsch

§343

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

§§ 3 4 1 - 3 4 2 weggefallen

§343

Aussageerpressung (1) Wer als Amtsträger, der zur Mitwirkung an 1. einem Strafverfahren, einem Verfahren zur Anordnung einer behördlichen Verwahrung, 2. einem Bußgeldverfahren oder 3. einem Disziplinarverfahren oder einem ehrengerichtlichen oder berufsgerichtlichen Verfahren berufen ist, einen anderen körperlich mißhandelt, gegen ihn sonst Gewalt anwendet, ihm Gewalt androht oder ihn seelisch quält, um ihn zu nötigen, in dem Verfahren etwas auszusagen oder zu erklären oder dies zu unterlassen, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Schrifttum Erbs Unzulässige Vernehmungsmethoden, NJW 1951 386; Geppert Amtsdelikte (§§331 ff StGB), Jura 1981 81 ff; Hoffmann Bemerkungen zur Aussageerpressung, NJW 1953 972; Maiwald Die Amtsdelikte, JuS 1977 358; Siegert Zur Tragweite des § 136 a StPO, DRiZ 1953 98. Vgl. ferner die Angaben vor § 331.

Entstehungsgeschichte Die Vorschrift des § 343, die fast wörtlich dem § 454 Ε 1962 entspricht, hat ihre heutige Fassung durch Art. 19 Nr. 191 EGStGB 1974 erhalten. Der Tatbestand war früher nicht eindeutig umschrieben und hatte für die Rechtsprechung in mehrfacher Hinsicht Zweifel offengelassen (vgl. zu den Begriffen „Beamter", „Untersuchung", „Zwangsmittel" der alten Fassung Mösl LK 9 § 343 Rdn. 2 - 4 ) . Das geltende Recht grenzt den Täterkreis schärfer ab, nennt die verschiedenen Verfahrensarten, in denen Aussageerpressung begangen werden kann, bezeichnet die Formen des tatbestandsmäßigen Handelns sowie die Ziele, denen es dienen soll, und verändert die Strafdrohung (E 1962 Begründung S. 641; BTDrucks. 7/550 S. 278). Die neue Fassung gibt den Rechtszustand wieder, der durch Rechtsprechung und Lehre aus § 343 a. F. entwickelt worden war. 1

I. Geschützes Rechtsgut des § 343 ist die Rechtspflege, die davor bewahrt werden soll, die Rechtsordnung mit gesetzwidrigen Vernehmungsmethoden durchsetzen zu wollen. Die Rechtsgüter des einzelnen, die in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen, wie Körperintegrität und Willensentschließungsfreiheit, sind durch §§ 223 ff und 240 geschützt. Sie kommen im Rahmen des § 343 erst in zweiter Linie in Betracht (.Bockelmann BT 3 § 10 I 1; Tröndle § 343 Rdn. 1; Lackner/Kühl § 343 Rdn. 1; Arzt! Stand: 1.1. 1999

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Aussageerpressung

§343

Weber BT LH 5 Rdn. 495; dagegen für gleichrangigen Schutz der Rechtspflege und des Betroffenen Sch.lSchröder!Cramer §343 Rdn. 1; Maiwald JuS 1977 358). Die Einwilligung des Verletzten, selbst wenn sie wirksam erteilt wäre, bleibt also außer Betracht. Dies ergibt sich u. a. daraus, daß nur ganz bestimmte Amtsträger Täter sein können und nur ganz bestimmte Tathandlungen erfaßt werden. Die Vorschrift hat wegen der schweren Rechtsbrüche in der eigenen, dem allgemeinen Bewußtsein noch gegenwärtigen Geschichte (vgl. z. B. OGHSt. 2 69; BGHSt. 2 148; 6 144) und angesichts des Wiederauflebens der Folter in zahlreichen diktatorischen Herrschaftssystemen besondere Bedeutung. Um sie den betreffenden Amtsträgern nachdrücklich einzuschärfen, ist die Höchststrafe in der Reform von fünf auf zehn Jahre Freiheitsstrafe heraufgesetzt worden. Die Aussageerpressung ist gegenüber der Nötigung verselbständigt (der Tatbestand ist teils enger, teils weiter), sie ist darum echtes Amtsdelikt, und zwar wegen der im Tatbestand vorausgesetzten Amtsstellung des Täters besonderes Amtsdelikt (so Tröndle § 343 Rdn. 1; Geppert Jura 1981 81; Lackneri Kühl § 343 Rdn. 1; Arzt/Weber BT LH 5 Rdn. 496; Küpper BT 1 II § 24 Rdn. 41; SK-Horn § 343 Rdn. 2; anders [unechtes Amtsdelikt zu § 240] Maiwald JuS 1977 358; Maurach! SchroederlMaiwald BT 2 § 76 Rdn. 22; Otto Grundkurs BT § 98 Rdn. 7; Sch./SchröderlCramer § 343 Rdn. 1; Welzel § 78 Β IV; noch anders Schmidhäuser BT 4/22 [teils unechtes, teils echtes Amtsdelikt]). Teilnahme des Nichtqualifizierten richtet sich also nach § 28 Abs. 1 (Blei BT § 114 I 4 will in diesem Falle wenigstens die Strafdrohung dem § 240 entnehmen; Schmidhäuser BT 4/23 differenziert). II. Der objektive Tatbestand, dessen Fassung MaurachlSchröder!Maiwald BT 2 2 § 76 Rdn. 23 wohl zu Unrecht „wenig allgemeinverständlich" nennt, setzt voraus, daß ein Amtsträger in bestimmten Verfahrensarten körperliche oder seelische Zwangsmittel gegen einen anderen anwendet, um ihn zu einer Aussage oder Erklärung oder zu deren Unterlassung zu zwingen. 1. Täter können einmal Amtsträger (Gribbohm LK 11 Rdn. 18—67; Tröndle § 11 3 Rdn. 11—25), zum anderen Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr sein (§48 Abs. 1 WStG). Der Tater muß zur Mitwirkung an Verfahren der betreffenden Art berufen sein. Gefordert wird damit nicht die konkrete Zuständigkeit für den betreffenden Einzelfall, vielmehr genügt es, wenn der Tater aufgrund seiner Amtsstellung und seines Aufgabenkreises allgemein an Verfahren der betreffenden Art auf Seiten der Verfahrensführung (also nicht als Verteidiger, Sachverständiger oder Zeuge) mitzuwirken hat (BTDrucks. 7/550 S. 278; vgl. auch OGHSt. 3 12; O G H NJW 1950 713). In Betracht kommen Richter, Staatsanwälte, Polizeibeamte (RGSt. 25 366; 71 374), Beamte von Bußgeldstellen, Richter und Untersuchungsführer in zivilen oder militärischen Disziplinarverfahren sowie in ehrengerichtlichen und berufsgerichtlichen Verfahren. Das Verfahren braucht noch nicht förmlich eingeleitet zu sein (BGH Holtz M D R 1980 630). 2. Nur bestimmte Verfahrensarten werden durch § 343 geschützt: a) Zum Strafverfahren (§343 Abs. 1 Nr. 1, 1. Alternative) gehören alle Verfah- 4 rensarten innerhalb der StPO einschließlich der Verfahren zur Anordnung einer Maßnahme nach § 11 Abs. 1 Nr. 8 (§§ 413 ff, 430 ff, 442 StPO) sowie das Jugendstrafverfahren und das Steuerstrafverfahren. Verfahren zur Anordnung einer behördlichen Verwahrung (§343 Abs. 1 Nr. 1, 2. Alternative) sind die Verfahren zur Anordnung von Hilfs- und Schutzmaßnahmen nach dem Jugendhilferecht (§§28-35 SGB VIII (87)

Hans-Heinrich Jescheck

§343

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

- Kinder- und Jugendhilfe), zur Unterbringung von Geisteskranken und Suchtkranken nach den Unterbringungsgesetzen der Länder (wo auch Ärzte als Täter in Betracht kommen), zur Unterbringung von ansteckend Kranken nach § 37 Abs. 2 BSeuchG und § 18 Abs. 2 GeschlKrG und zwecks Anordnung der Auslieferungshaft (§ 15 JRG). Nicht unter § 343 fallen dagegen Ermittlungen zur Feststellung und Beseitigung eines polizeiwidrigen Zustands (BGHSt. 6 144). 5

b) Das Bußgeldverfahren (§ 343 Abs. 1 Nr. 2) richtet sich nach §§ 35 fT OWiG.

6

c) Disziplinarverfahren (§ 343 Abs. 1 Nr. 3, 1. Alternative) sind die Verfahren nach der Bundesdisziplinarordnung, der Wehrdisziplinarordnung, dem deutschen Richtergesetz sowie den Richtergesetzen und Disziplinarordnungen der Länder. Ehrengerichtliche Verfahren (§ 343 Abs. 1 Nr. 3, 2. Alternative) sind z. B. die Verfahren nach §§ 116 ff BRAO oder §§ 95 ff BNotG. Ein berufsgerichtliches Verfahren ist das Verfahren nach §§ 89 ff Steuerberatungsgesetz.

7

3. In Übereinstimmung mit dem früheren Schrifttum (vgl. Mösl LK 9 § 343 Rdn. 4) erfaßt § 343 nicht alle ungesetzlichen Vernehmungsmethoden im Sinne von §136 a StPO (Maiwald JuS 1977 358; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 §76 Rdn. 25; Lackneri Kühl § 343 Rdn. 3) — namentlich nicht Täuschung und rechtswidrige Versprechung —, sondern legt fest, daß der Tatbestand der Aussageerpressung als Tathandlung die Anwendung ganz bestimmter Zwangsmittel erfordert.

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a) Das Merkmal der körperlichen Mißhandlung ist ebenso zu verstehen wie bei der vorsätzlichen Körperverletzung (vgl. Hirsch LK 1 0 § 223 Rdn. 6). Gerade bei der Aussageerpressung ist aber wichtig, daß eine körperliche Mißhandlung auch ohne körperliche Berührung stattfinden kann, z. B. durch längere Vernehmungen bei grellem Licht, Unterbringung in Dunkel- und Stehzellen (BTDrucks. 7/550 S. 278), Hungern· und Dürstenlassen, Herbeiführung von Übermüdung sowie andere Methoden der körperlichen Zermürbung, wie sie auch heute in Diktaturen ungeachtet der Internationalen Konvention gegen Folter (1984) und des Europäischen Übereinkommens zur Verhütung von Folter (1987) noch vielfach in immer neuen Variationen angewendet werden. Auch gezielte Vernehmungen zur Nachtzeit nach schockierendem Wecken oder ein totales Rauchverbot oder ein mit Lockerungen verbundenes Rauchverbot für Kettenraucher wird man unter Umständen hinzurechnen müssen (BGHSt. 1 376; SK-Horn § 343 Rdn. 6).

9

b) Der Begriff der Gewaltanwendung entspricht § 240. Auch hier ist bedeutsam, daß Gewalt nicht auf den Fall der Einwirkung körperlicher Kraft auf den Körper des anderen beschränkt ist, um ihn zum Widerstand unfähig zu machen, sondern auch in der Anwendung betäubender Mittel ohne den Willen des anderen bestehen kann (BGHSt. 1 145). Danach fällt auch die Anwendung von Hypnose oder von berauschenden oder ähnlichen, die Willensentschließungsfahigkeit aufhebenden oder erheblich einschränkenden Mitteln ohne den Willen des anderen Teils unter den Begriff der Gewalt. Die Einwilligung des Betroffenen hat keine Bedeutung, da dieser im Falle des § 343 (Rechtsgut: Rechtspflege!) über seine Körperintegrität und Entschlußfreiheit gegenüber rechtswidrigem Zwang nicht verfügen kann (SK-Horn § 343 Rdn. 7; anders Amelung Dünnebier-Festschrift [1982] S. 514). Narkoanalyse ist zwar nach § 136 a StPO unzulässig (BGHSt. 5 332), fällt aber nicht unter den Begriff der Gewalt (Tröndle § 343 Rdn. 8; Geppert Jura 1981 82).

10

c) Androhung von Gewalt — die Drohung mit einem empfindlichen Übel genügt nicht — kann auch die Androhung von einer an sich verfahrensrechtlich zulässigen Stand: 1. 1. 1999

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Aussageerpressung

§343

Zwangsmaßnahme sein, wie etwa die einer Festnahme oder Verhaftung, wenn der Amtsträger erkennen läßt, daß er die Anwendung der Maßnahme davon abhängig machen will, ob er von dem Betroffenen eine bestimmte Aussage oder Erklärung erlangt oder nicht (BGH LM § 343 Nr. 1); anders zu beurteilen ist dagegen die sachlich gebotene Warnung, daß bei Verweigerung der Aussage die Verhaftung wegen Flucht- oder Verdunkelungsgefahr nach § 112 StPO erfolgen könne (BGHSt. 1 387; BGH Daliinger MDR 1953 723). d) Seelisches Quälen bedeutet ebenso wie in §225 (vgl. Hirsch LK 10 §223 b 11 Rdn. 12) die Zufügung längerdauernder oder sich wiederholender seelischer Schmerzen oder Leiden, die über die unvermeidbare seelische Belastung durch die Vernehmung hinausgehen und den Betroffenen „seelischen Peinigungen aussetzen, die seine geistigen und, seelischen Widerstandskräfte zermürben" (BTDrucks. 7/550 S. 279). Als Quälen im Sinne von § 136 a StPO wurde es angesehen, daß der Vater gegen seine flehentlichen Bitten zu der Leiche des von ihm getöteten Kindes geführt wurde, um eine Aussage über den Hergang der Tat von ihm zu erlangen (BGHSt. 15 187; dazu Tröndle §343 Rdn. 9; Maiwald JuS 1977 358; Sch.lSchröder!Cramer §343 Rdn. 15). III. Der subjektive Tatbestand setzt Vorsatz voraus, wobei bedingter Vorsatz ge- 12 nügt (Tröndle § 343 Rdn. 10; Sch.l Schröder/Cramer § 343 Rdn. 14). 1. Der later muß darüber hinaus die Absicht haben, den Betroffenen zu einer 13 Aussage oder Erklärung in dem Verfahren zu nötigen. Jeder Beteiligte, der zur Sache aussagen kann, kommt als Opfer der Aussageerpressung in Betracht: Beschuldigte, Zeugen, Sachverständige, Verletzte. Die Nötigung zur Unterlassung einer Aussage oder Erklärung ist der Nötigung zur Erstattung oder Vornahme gleichgestellt. Aussage und Erklärung müssen zu dem Verfahren in Beziehung stehen. 2. Der Irrtum des Täters über die Zulässigkeit der Anwendung des Zwangsmittels 14 ist als Irrtum über das Bestehen oder die Grenzen eines Rechtfertigungsgrundes Verbotsirrtum (MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 § 76 Rdn. 27; Tröndle § 343 Rdn. 10; Sch.lSchröder! Cramer § 343 Rdn. 15; SK-Horn §343 Rdn. 10). RGSt. 71 374 ist überholt. IV. Die Tat ist bereits mit Anwendung des Zwangsmittels vollendet, sie braucht 15 nicht zum Erfolg geführt zu haben. Der Versuch ist strafbar, da die Aussageerpressung Verbrechen ist. V. Idealkonkurrenz ist möglich mit §§ 223, 224, 226. 227, 339 (anders Sch.lSchrö- 16 der!Cramer §343 Rdn. 29: Gesetzeskonkurrenz), 340, 344, 345 (Tröndle §343 Rdn. 12; Lackner/Kühl § 343 Rdn. 6; SK-Horn § 343 Rdn. 16). § 240 tritt gegenüber § 343 zurück (anders SK-Horn § 343 Rdn. 16: Idealkonkurrenz). Ist die abgenötigte Tat eine Straftat, so besteht Idealkonkurrenz zwischen Aussageerpressung und Anstiftung hierzu (Sch.lSchröder!Cramer § 343 Rdn. 20). VI. Die Strafdrohung ist gegenüber dem früheren Recht im Höchstmaß auf zehn 17 Jahre erhöht, „um schwerste Fälle grausamer Aussageerpressung, wie sie als Untaten einer Gewalt- und Willkürherrschaft bekannt geworden sind, gerecht ahnden zu können" (BTDrucks. 7/550 S. 279). Auf der anderen Seite kann in leichten Fällen (89)

Hans-Heinrich Jescheck

§ 344

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

z. B. eine Ohrfeige des Polizeibeamten für einen Jugendlichen, um rasch zur Aufklärung einer soeben verübten Hauswandbeschmierung zu gelangen — die Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsstrafe zu hoch erscheinen; in minder schweren Fällen ist deshalb Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vorgesehen (Geldstrafe also immerhin stets ausgeschlossen) (§ 343 Abs. 2). Nach § 358 kann auf Verlust der Amtsfähigkeit erkannt werden.

§344 Verfolgung Unschuldiger (1) Wer als Amtsträger, der zur Mitwirkung an einem Strafverfahren, abgesehen von dem Verfahren zur Anordnung einer nicht freiheitsentziehenden Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8), berufen ist, absichtlich oder wissentlich einen Unschuldigen oder jemanden, der sonst nach dem Gesetz nicht strafrechtlich verfolgt werden darf, strafrechtlich verfolgt oder auf eine solche Verfolgung hinwirkt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Satz 1 gilt sinngemäß für einen Amtsträger, der zur Mitwirkung an einem Verfahren zur Anordnung einer behördlichen Verwahrung berufen ist. (2) Wer als Amtsträger, der zur Mitwirkung an einem Verfahren zur Anordnung einer nicht freiheitsentziehenden Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) berufen ist, absichtlich oder wissentlich jemanden, der nach dem Gesetz nicht strafrechtlich verfolgt werden darf, strafrechtlich verfolgt oder auf eine solche Verfolgung hinwirkt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Satz 1 gilt sinngemäß für einen Amtsträger, der zur Mitwirkung an 1. einem Bußgeldverfahren oder 2. einem Disziplinarverfahren oder einem ehrengerichtlichen oder berufsgerichtlichen Verfahren berufen ist. Der Versuch ist strafbar. Schrifttum Geerds Verfolgung Unschuldiger (§344 StGB), Spendel-Festschrift (1992) S. 503; Geppert Amtsdelikte (§§ 331 ff StGB), Jura 1981 82; Krause Die Verfolgung Unschuldiger, SchlHA 1969 77; Langer Zur Klageerzwingung wegen Verfolgung Unschuldiger, JR 1989 95; Leß Zur Stellung des Staatsanwalts, JR 1951 193; Maiwald Die Amtsdelikte, JuS 1977 358; Mohrbotter Zur strafrechtlichen Verantwortlichkeit des Spruchrichters und Staatsanwalts für den Inhalt der richterlichen Entscheidung, JZ 1969 491. Vgl. ferner die Angaben vor § 331. Entstehungsgeschichte Die Vorschrift des § 344 hat in enger Anlehnung an § 456 Ε 1962 durch Art. 19 Nr. 191 EGStGB 1974 ihre heutige Fassung erhalten, die die Zweifelsfragen des früheren Rechts (vgl. dazu Mösl LK 9 § 344 Rdn. 2—6) beseitigt. Außerdem hat das neue Recht die Strafdrohung nach der Bedeutung der Verfahrensarten abgestuft (E 1962 Begründung S. 644; BTDrucks. 7/550 S. 279) (kritisch zum neuen Text Maurach! SchroederlMaiwald BT 2 § 76 Rdn. 28; Geerds Spendel-Festschrift S. 504; Schmidhäuser BT 23/47). Stand: 1. 1. 1999

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I. Geschütztes Rechtsgut des § 344 ist ebenso wie bei § 343 die Rechtspflege (Arztl 1 Weber BT LH 5 Rdn. 495; Tröndle § 344 Rdn. 1; Geppert Jura 1981 82; Lackneri Kühl § 344 Rdn. 1; SK-Horn § 344 Rdn. 2). Die Tat ist echtes Amtsdelikt (Geerds Spendel-Festschrift S. 504; Otto Grundkurs BT § 98 Rdn. 11), und zwar wegen der im Tatbestand vorausgesetzten Amtsstellung des Täters ebenso wie § 343 besonderes Amtsdelikt. Es handelt sich um einen Sonderfall der Rechtsbeugung (OLG Kassel SJZ 1947 443; Sch.lSchröder!Cramer § 344 Rdn. 1; Geerds Spendel-Festschrift S. 504). II. Der objektive Tatbestand setzt voraus, daß ein Amtsträger, der zur Mitwirkung an dem Verfahren berufen ist, in bestimmten Verfahrensarten einen Unschuldigen oder jemanden, der nach dem Gesetz nicht verfolgt werden darf, verfolgt oder auf eine Verfolgung hinwirkt. Durch dieses Merkmal sollen auch Amtsträger erfaßt werden, die Hilfsorgane des eigentlichen Trägers der Strafverfolgung sind (z. B. Polizei im Verhältnis zur Staatsanwaltschaft) (Tröndle § 344 Rdn. 2; LacknerlKühl § 344 Rdn. 4). Da § 344 die gleichen Verfahrensarten schützt wie § 343, geht der Anwendungsbereich der Vorschrift weit über das Strafverfahren hinaus, auf das die Überschrift vornehmlich hindeutet. 1. Täter können nur Amtsträger sein, die zur Mitwirkung an der betreffenden 2 Verfahrensart allgemein berufen sind, ohne daß die konkrete Zuständigkeit für den Einzelfall gegeben sein müßte (vgl. § 343 Rdn. 3). Auf Soldaten der Bundeswehr bezieht sich § 344 dagegen nicht. Die dem § 344 entsprechende Strafvorschrift für Disziplinarvorgesetzte der Bundeswehr ist § 39 Nr. 1 WStG (vgl. SchölzlLingens Wehrstrafgesetz [1988] § 39 Rdn. 12). Als Täter kommen vor allem Richter, Staatsanwälte {Leß JZ 1951 193; Mohrbotter JZ 1969 491) und Polizeibeamte (BGHSt. 1 255) in Betracht. Umstritten ist die Frage, ob auch ein Amtsträger, der als Sachverständiger zur Mitwirkung an bestimmten Verfahren herangezogen wird oder heranzuziehen ist (z. B. der Amtsarzt), Täter des § 344 sein kann. Sie ist zu verneinen, denn auch der beamtete Sachverständige ist nicht in dem Sinne zur Mitwirkung berufen, daß er das Verfahren zu betreiben und zu fördern hätte, sondern er ist eine neutrale Person, die aufgrund ihrer Sachkunde beteiligt und deren Gutachten in dem Verfahren erst durch die eigentlichen Verfolgungsorgane gewürdigt wird (so Bockelmann BT 3 § 11 I 1 c; Tröndle § 344 Rdn. 2; Maiwald JuS 1977 358; Maurach/SchroederlMaiwald BT 2 § 76 Rdn. 30; Geerds Spendel-Festschrift S. 507; Küpper BT 1 II § 4 Rdn. 45; anders BTDrucks. 7/550 S. 280; Blei BT § 112 III 4; LacknerlKühl § 344 Rdn. 2). Dies muß entgegen Sch.l Schröder! Cramer § 344 Rdn. 8 und SK-Horn § 344 Rdn. 11 auch dann gelten, wenn das Gesetz (z. B. §§83 Abs. 3, 91, 92 Abs. 2 StPO) die Mitwirkung eines sachverständigen Amtsträgers vorschreibt. Für den Arzt als Sachverständigen kommt § 278 in Betracht, außerdem kann Teilnahme an § 344 gegeben sein (Rdn. 12). 2. Die Vorschrift gilt für die gleichen Verfahrensarten wie § 343 (vgl. § 343 Rdn. 4 - 6 ) ; jedoch greift für Disziplinarvorgesetzte der Bundeswehr § 39 Nr. 1 WStG ein (Rdn. 2). a) Absatz 1 gilt für Strafverfahren - abgesehen von Verfahren zur Anordnung 3 einer nicht freiheitsentziehenden Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) - sowie für Verfahren zur Anordnung einer behördlichen Verwahrung. Insoweit ist Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren angedroht; die Tat ist also Verbrechen. b) Absatz 2 gilt für Verfahren zur Anordnung einer nicht freiheitsentziehenden 4 Maßnahme (Gribbohm LK 11 Rdn. 103 ff), wobei nur die Fälle selbständiger Anord(91)

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nung der Maßnahme (§§ 71 Abs. 2, 76 a) in Betracht kommen, weil, wenn das Verfahren zugleich auf Bestrafung abzielt, § 344 Abs. 1 S. 1 eingreift. Gleichgestellt ist das Bußgeldverfahren, das zivile Disziplinarverfahren (für Disziplinarvorgesetzte der Bundeswehr gilt § 39 Nr. 1 WStG), das ehrengerichtliche und das berufsgerichtliche Verfahren. Die Tat des Absatz 2 ist Vergehen, jedoch ist der Versuch ausdrücklich unter Strafe gestellt (Abs. 2 S. 3). 3. Die Tathandlung besteht in der Verfolgung oder im Hinwirken auf die Verfolgung entsprechend der betreffenden Verfahrensart. 5

a) Verfolgung ist jede dienstliche Tätigkeit im Rahmen eines der genannten Verfahren, das gegen eine bestimmte Person gerichtet ist und auf Bestrafung, auf Unterbringung, auf Anordnung einer Maßnahme, Festsetzung einer Geldbuße oder eine andere Sanktion abzielt. Nach rechtskräftigem Abschluß des Verfahrens kommt § 345 in Betracht. Bei selbständigen Verfahren, die auf Verfall, Einziehung oder Unbrauchbarmachung gerichtet sind und bei denen keine bestimmte Person verfolgt werden kann (§ 76 a), ist ausreichend, daß sich die Verfolgung auf einen bestimmten Gegenstand richtet (BTDrucks. 7/550 S. 280; Lackner/Kühl § 344 Rdn. 4; Sch./Schröder/Cramer § 344 Rdn. 12). Wenn das Gericht eine Hauptverhandlung bis zum Freispruch prozeßordnungsgemäß zu Ende führt, nachdem sich die Unschuld oder die Nichtbeweisbarkeit der Schuld des Angeklagten herausgestellt hat, fehlt es natürlich am Tatbestand der Verfolgung.

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b) Das Hinwirken auf eine solche Verfolgung erweitert den Tatbestand auf Hilfsorgane des betreffenden Verfahrens, die selbst nicht Träger der eigentlichen Verfolgung sind. SK-Horn § 344 Rdn. 12 verlangt einschränkend eine „wenigstens rudimentäre Tatherrschaft", doch ergibt sich dies schon aus dem Merkmal des Hin Wirkens auf eine Verfolgung. Eine förmliche Eröffnung des Verfahrens braucht noch nicht vorzuliegen (BGHSt. 1 255); auch eine auf unrichtige Tatsachenbehauptungen gestützte dienstliche Anzeige kann den Tatbestand erfüllen, selbst wenn sie in anderer Hinsicht sachlich begründet ist (vgl. die besondere Fallgestaltung in BGH Daliinger M D R 1971 894).

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c) Die Tat kann auch in einem Unterlassen bestehen, indem etwa ein Haftbefehl nicht rechtzeitig aufgehoben oder ein Ermittlungsverfahren nicht alsbald eingestellt wird, nachdem sich das Fehlen eines genügenden Anlasses zur Erhebung der öffentlichen Klage herausgestellt hat (Bockelmann BT 3 § 11 I 1 b bb; Schmidhäuser BT 23/ 48; Sch.lSchröder!Cramer § 344 Rdn. 14). 4. Die Verfolgung muß sich gegen einen Unschuldigen oder gegen jemanden richten, der sonst nach dem Gesetz nicht verfolgt werden darf.

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a) Unschuldig ist, wer die Tat, derentwegen er verfolgt wird, nicht begangen hat oder dem ein Rechtfertigungs-, Schuldausschließungs-, Strafausschließungs- oder Strafaufhebungsgrund zur Seite steht oder gegen den die Ermittlungen keinen genügenden Anlaß zur Erhebung der öffentlichen Klage bieten (§ 170 Abs. 1 StPO). Unter den Begriff der Unschuld fällt auch die geringere Schuld (z. B. fahrlässige Tötung statt vorsätzlicher Tötung).

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b) Nicht verfolgt werden darf nach dem Gesetz ein möglicherweise Schuldiger, wenn es für das Verfahren an der deutschen Gerichtsbarkeit fehlt (z. B. wegen Exterritorialität), wenn ein Prozeßhindernis besteht (z. B. Rechtskraft, Verjährung), wenn eine Prozeßvoraussetzung nicht gegeben ist (z. B. der Strafantrag) oder wenn Immunität des Beschuldigten vorliegt (Bockelmann BT 3 § 11 I 1 b bb; Krause SchlHA Stand: 1. 1. 1999

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Verfolgung Unschuldiger

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1969 77; Sch.lSchröder/Cramer § 344 Rdn. 17). Nach Langer JR 1989 95, 99 sollen „alle gegen eine bestimmte Person gerichteten materiellrechtlich oder prozessual ungesetzlichen Verfolgungsmaßnahmen" tatbestandsmäßig sein, was die Strafbarkeit von Amtsträgern übermäßig ausweiten würde. Rein strafprozessual versteht den Begriff „Verfolgung Unschuldiger" Geerds Spendel-Festschrift S. 511; ebenso Lackneri Kühl § 344 Rdn. 3. III. Der subjektive Tatbestand erfordert absichtliche oder wissentliche gesetzwid- 1 0 rige Verfolgung (kritisch dazu Maurach/Schroeder/Maiwald BT 2 § 76 Rdn. 32). Absichtliches Handeln bedeutet, daß es dem Täter auf die Verfolgung ankommt, wenn auch nur als Zwischenziel seines Vorgehens (Mohrbotter JZ 1969 491). Von der Unschuld des Verfolgten braucht der Täter in diesem Falle keine sichere Kenntnis zu haben, es genügt vielmehr, wenn er sie nur für möglich hält; Motive des Täters können z. B. Rachsucht, politische Gegnerschaft oder persönliche Feindschaft sein. Wissentliches Handeln bedeutet, daß der later die Unschuld des Verfolgten oder das gesetzliche Verbot der Verfolgung genau kennt, auch wenn ihm das Verfahren als solches unerwünscht ist (was etwa beim Handeln auf Weisung vorkommen kann) (Blei JA 1974 745; Bockelmann BT 3 § 11 I 1 bcc; Schmidhäuser BT 23/48; Sch.l Schröder!Cramer § 344 Rdn. 19, 20; SK-Horn § 344 Rdn. 9). Auf welche Weise dem Amtsträger die Unschuld des Opfers bekannt geworden ist, spielt keine Rolle. Privates Wissen reicht aus, sofern es nicht nur in einer subjektiven Überzeugung besteht, sondern auf einer bestimmten Kenntnis erheblicher Tatsachen beruht. Die Weisung des Vorgesetzten macht den Staatsanwalt nicht straflos, wenn er bestimmte Kenntnis von der Unschuld des Betroffenen hat; anders ist es bei bloßen Zweifeln des Untergebenen. Bedingter Vorsatz reicht hinsichtlich der Stellung des Täters als Verfolgungsorgan aus (Tröndle § 344 Rdn. 5). IV. Die Verfolgung Unschuldiger ist reines Tätigkeitsdelikt. Die Tat ist mit der 11 Vornahme der Verfolgungshandlung vollendet. Der Versuch des Absatz 1 ist strafbar, da die Tat Verbrechen ist. Absatz 2 ist zwar Vergehen, doch ist die Strafbarkeit des Versuchs in Satz 3 ausdrücklich bestimmt. V. Der Teilnehmer wird nach § 344 in Verbindung mit § 28 Abs. 1 bestraft (echtes 1 2 Sonderdelikt). Er muß selbst hinsichtlich der Unschuld des Verfolgten absichtlich oder wissentlich handeln und das absichtliche oder wissentliche Handeln des Täters zumindest für möglich halten und fördern wollen (SK-Horn § 344 Rdn. 13). VI. Im Verhältnis zu § 339 besteht Gesetzeskonkurrenz; §344 geht vor (Otto 13 Grundkurs BT §98 Rdn. 17; Sch.lSchröder! Cramer §344 Rdn. 22; SK-Horn §344 Rdn. 15; Welzel § 78 III 3; anders [Idealkonkurrenz] Tröndle § 344 Rdn. 7; Lackneri Kühl § 344 Rdn. 9; Spendel LK 10 § 336 Rdn. 123; Geppert Jura 1981 83). Mit § 343 ist Idealkonkurrenz möglich. VII. Die Strafdrohung des § 344 ist von Absatz 1 zu Absatz 2 abgestuft. Handelt 1 4 es sich um ein Strafverfahren (abgesehen von dem Verfahren zur Anordnung einer nicht freiheitsentziehenden Maßregel nach § 11 Abs. 1 Nr. 8) oder um ein Verfahren zur Anordnung einer behördlichen Verwahrung (Absatz 1), so ist Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren angedroht (so daß immerhin Geldstrafe nach § 47 Abs. 2 nicht ausgeschlossen ist). Hinsichtlich der anderen Verfahrensarten (Absatz 2) wird Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren angedroht. Nach § 358 kann das (93)

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Gericht neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Abs. 1), aberkennen. Die Abstufung der Strafdrohungen von Absatz 1 zu Absatz 2 ist auf Kritik gestoßen, weil die nach Absatz 2 in Betracht kommenden Sanktionen schwerer wiegen können als eine im Strafverfahren verhängte Geldstrafe (Blei BT § 112 III 4; Bockelmann BT 3 § 11 I 2 a).

§345 Vollstreckung gegen Unschuldige (1) Wer als Amtsträger, der zur Mitwirkung bei der Vollstreckung einer Freiheitsstrafe, einer freiheitsentziehenden Maßregel der Besserung und Sicherung oder einer behördlichen Verwahrung berufen ist, eine solche Strafe, Maßregel oder Verwahrung vollstreckt, obwohl sie nach dem Gesetz nicht vollstreckt werden darf, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Handelt der Täter leichtfertig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. (3) Wer, abgesehen von den Fällen des Absatzes 1, als Amtsträger, der zur Mitwirkung bei der Vollstreckung einer Strafe oder einer Maßnahme (§ 11 Abs. 1 Nr. 8) berufen ist, eine Strafe oder Maßnahme vollstreckt, obwohl sie nach dem Gesetz nicht vollstreckt werden darf, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Ebenso wird bestraft, wer als Amtsträger, der zur Mitwirkung bei der Vollstreckung 1. eines Jugendarrestes, 2. einer Geldbuße oder Nebenfolge nach dem Ordnungswidrigkeitenrecht, 3. eines Ordnungsgeldes oder einer Ordnungshaft oder 4. einer Disziplinarmaßnahme oder einer ehrengerichtlichen oder berufsgerichtlichen Maßnahme berufen ist, eine solche Rechtsfolge vollstreckt, obwohl sie nach dem Gesetz nicht vollstreckt werden darf. Der Versuch ist strafbar. Schrifttum Franzheim Der rechtswidrige Vollzug von Untersuchungshaft erfüllt den Tatbestand der Vollstreckung gegen Unschuldige (§345 StGB), GA 1977 69; Geppert Amtsdelikte (§§331 ff StGB), Jura 1981 83; Krause Zur unzulässigen Strafvollstreckung, SchlHA 1964 271; Maiwald Die Amtsdelikte, JuS 1977 359; Reiß Gedanken zur Neufassung des § 345 StGB, Rpfleger 1976 201. Vgl. ferner die Angaben vor § 331. Entstehungsgeschichte Die Vorschrift des § 345 hat in Anlehnung an § 457 Ε 1962 durch Art. 19 Nr. 191 EGStGB 1974 ihre heutige Fassung erhalten. Im Aufbau des Tatbestandes und in der Abgrenzung des Täterkreises ist sie dem § 344 nachgebildet. Die Vorschrift enthält Klarstellungen gegenüber dem früheren Recht, beschränkt die Strafbarkeit fahrlässigen Verhaltens wie §457 Abs. 3 Ε 1962 auf Leichtfertigkeit (der Entwurf des Stand: 1. 1. 1999

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Vollstreckung gegen Unschuldige

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EGStGB wollte die Strafbarkeit fahrlässigen Handelns ganz beseitigen) und stuft die Strafdrohungen nach dem subjektiven Tatbestand und der Bedeutung der vollstreckten Rechtsfolgen ab (E 1962 Begründung S. 645; BTDrucks. 7/550 S. 280; BTDrucks. 7/1261 S. 23). Die Überschrift ist ungenau, da die Vollstreckung eines rechtskräftigen Fehlurteils gerade nicht unter § 345 fällt (vgl. Rdn. 3). I. Geschütztes Rechtsgut des § 345 ist die Rechtspflege (Bockelmann BT 3 § 11 II; 1 Otto Grundkurs BT §98 Rdn. 18; Sch.lSchröder!Cramer §345 Rdn. 2; Welzel § 78 V) und erst in zweiter Linie auch die persönliche Freiheit des Betroffenen (Lackneri Kühl § 345 Rdn. 1; Geppert Jura 1981 83; Seebode StV 1988 119, 123), nicht aber nur die persönliche Freiheit (so BGHSt. 20 64, 67; Tröndle § 345 Rdn. 1; Franzheim GA 1977 69, 70 f; Stratenwerth JZ 1965 325). Die Vollstreckung gegen Unschuldige ist echtes Amtsdelikt {Otto Grundkurs BT § 98 IV Rdn. 18; Sch.lSchröder! Cramer § 345 Rdn. 1; Tröndle §345 Rdn. 1), nicht ein qualifizierter Fall der Freiheitsberaubung, so daß die Einwilligung des Verletzten (Bockelmann BT 3 § 11 II: „Absitzen" einer Freiheitsstrafe für einen anderen gegen Belohnung) auf die Rechtswidrigkeit der Tat ohne Einfluß ist). Die Strafe des Teilnehmers ist § 28 Abs. 1 zu entnehmen (SK-Horn §345 Rdn. 11). II. Der äußere Tatbestand setzt voraus, daß ein zur Mitwirkung bei der Vollstrekkung berufener Amtsträger bestimmte Sanktionen vollstreckt, obwohl sie nach dem Gesetz nicht vollstreckt werden dürfen. 1. Täter kann nur ein Amtsträger sein, der zur Mitwirkung bei der Vollstreckung 2 berufen ist, ohne daß die konkrete Zuständigkeit für den Einzelfall gegeben sein müßte (vgl. § 343 Rdn. 3). Gleichgestellt sind Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr (§ 48 Abs. 1 WStG). In Betracht kommen als later insbesondere Richter an Strafvollstreckungskammern, Staatsanwälte, Amtsträger in Vollstreckungs- und Vollzugsbehörden. Eine Mitwirkung an leitender Stelle wird jedoch nicht verlangt (RGSt. 63 176; anders Krause SchlHA 1964 271 zum früheren Recht). Es genügt die bloße Führung des Vollstreckungskalenders (RGSt. 30 135; OLG Kassel HESt. 2 180). 2. Die Tathandlung besteht im Vollstrecken einer Sanktion, die nach dem Gesetz 3 nicht vollstreckt werden darf, und zwar zum Nachteil des Betroffenen (Fehler, die sich zum Vorteil des Betroffenen auswirken, werden durch § 258 a erfaßt). Vollstrekken ist jede auf Durchführung der betreffenden Sanktion gerichtete dienstliche Tätigkeit von der Anordnung der Verbüßung über den eigentlichen Vollzug bis zur Beendigung unter Einschluß der Überwachung der Dauer der Maßnahme (RGSt. 5 332; BGHSt. 20 64, 66; OLG Kassel HESt. 2 180). Auch ein Unterlassen, das etwa zu einer gesetzwidrigen Verlängerung der Vollstreckung führt, kommt in Betracht (RGSt. 30 131; Lackner/Kühl § 345 Rdn. 3). Maßgebend für die Ungesetzlichkeit der Vollstreckung sind die formellen Voraussetzungen des auf die betreffende Sanktion anwendbaren Prozeßrechts. Beispiele für ungesetzliche Vollstreckung sind die Vollstreckung ohne Urteil, die Vollstreckung eines nichtigen Urteils, die Vollstreckung trotz Aussetzung zur Bewährung oder vor der Rechtskraft (Ausnahme: § 178 GVG für Ordnungsmittel wegen Ungebühr), die Vollstreckung eines bereits vollstreckten Urteils, einer im Ausland rechtskräftig verhängten Strafe oder sonstigen Sanktion ohne die Voraussetzungen des §48 JRG, die gesetzwidrige Verlängerung der Vollstreckung, wobei zu beachten ist, daß das Maß der ausgesprochenen Freiheitsstrafe durch die im Gesetz vorgeschriebene Anrechnung der Untersuchungshaft (§§ 51 (95)

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StGB, 450 StPO) beeinflußt wird (vgl. jedoch OLG Hamburg GA 1964 247: die aus verwaltungstechnischen Gründen statt am Sonnabend am Montag erfolgte Überführung eines Strafgefangenen in die Sicherungsverwahrung erfüllt nicht den Tatbestand der unzulässigen Vollstreckung, sofern der Gefangene bis dahin von den Strafgefangenen getrennt gehalten wird). § 345 schützt nur die formelle Seite des Vollstrekkungstitels; eine in der Sache zu Unrecht ausgesprochene Strafe haben die Vollstrekkungs- und Vollzugsbehörden nicht nachzuprüfen (RGSt. 16 221; 23 56, 58; 63 167), sie haben jedoch in diesem Fall die (disziplinarisch zu sichernde) Pflicht, den Sachverhalt der vorgesetzten Behörde unverzüglich anzuzeigen und notfalls eine Begnadigung anzuregen (Bockelmahn BT 3 § 11 II; Maiwald JuS 1977 359). 4

3. Die Strafdrohungen sind nach der Schwere der Sanktion, die zu Unrecht vollstreckt wird, abgestuft. Die Strafdrohung gegen leichtfertige ungesetzliche Vollstrekkung bezieht sich nur auf die freiheitsentziehenden Strafen und Maßnahmen des Absatz 1 (§ 345 Abs. 2).

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a) Auf die ungesetzliche Vollstreckung der schwerwiegenden freiheitsentziehenden Sanktionen und Rechtsfolgen nach Absatz 1 ist Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, also Verbrechensstrafe, angedroht. Erfaßt werden hier Freiheitsstrafen, zu denen auch die Ersatzfreiheitsstrafe nach § 43 (RGSt. 19 342), die Jugenstrafe und der Strafarrest gehören {LackneriKühl § 345 Rdn. 2), freiheitsentziehende Maßregeln der Besserung und Sicherung (§61 Nr. 1 - 4 ) sowie die behördliche Verwahrung. Hierzu zählen die Unterbringung von Geisteskranken und Suchtkranken nach den bundes- und landesrechtlichen Unterbringungsgesetzen und auch die Untersuchungshaft (Franzheim GA 1977 69, 70; Geppert Jura 1977 359 83; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 § 76 Rdn. 33; Maiwald JuS 1977 359 Fn. 47; nur bei Untersuchungshaft nach Rechtskraft des Urteils vor förmlicher Überleitung in den Strafvollzug Tröndle § 345 Rdn. 5; Seebode StV 1988 123 f; Pohlmann Rpfleger 1964 371; dagegen, weil nicht zum Nachteil des Betroffenen führend, OLG Düsseldorf StV 1988 110). Gegen die Einbeziehung der Untersuchungshaft in §345 BGHSt. 20 64 m. zust. Anm. Stratenwerth JZ 1965 325, 326; Bockelmann BT 3 § 11 III 1 c; Sch.l Schröder/Cramer § 345 Rdn. 6; SK-Horn § 345 Rdn. 3; Küpper BT 1 II § 4 Rdn. 51 sowie die Voraufl.). Das gleiche wie für die Untersuchungshaft muß für die Auslieferungshaft nach § 15 JRG gelten. Die Gegenmeinung kann auf die §§344, 339 und 239 zurückgreifen, die jedoch Leichtfertigkeit nicht unter Strafe stellen.

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b) Auf die ungesetzliche Vollstreckung der nicht freiheitsentziehenden Sanktionen und Rechtsfolgen und dreier weniger schwerwiegender freiheitsentziehender Maßnahmen ist Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, also Vergehensstrafe, angedroht (Absatz 3). Jedoch ist der Versuch in § 345 Abs. 3 S. 3 unter Strafe gestellt. Erfaßt werden hier an Strafen die Geldstrafe und das Fahrverbot, an Maßregeln die Führungsaufsicht, die Entziehung der Fahrerlaubnis und das Berufsverbot (§ 61 Nr. 5—7), an sonstigen Maßnahmen nach § 11 Abs. 1 Nr. 8 der Verfall, die Einziehung und die Unbrauchbarmachung. An freiheitsentziehenden Maßnahmen fallen unter Absatz 3 der Jugendarrest (§16 JGG), die Ordnungshaft (§§51 Abs. 1, 70 Abs. 1, 95 Abs. 2 StPO, 177, 178 GVG) und der Arrest nach der Wehrdisziplinarordnung (§22 WDO; dazu Scholz NZWehrr. 1975 41, 46). Hinzukommen weiter die Geldbuße und die Nebenfolgen nach dem Ordnungswidrigkeitenrecht (§§ 17, 22 ff, 30 OWiG), das Ordnungsgeld (§§ 51 Abs. 1, 70 Abs. 1, 95 Abs. 2 StPO, 178 GVG), ferner Disziplinarmaßnahmen nach den Disziplinargesetzen des Bundes und der Länder sowie ehrengerichtliche und berufsgerichtliche Maßnahmen. Stand: 1. 1. 1999

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Vollstreckung gegen Unschuldige

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III. Der subjektive Tatbestand erfordert Vorsatz, wobei bedingter Vorsatz genügt. 7 Die Vollstreckung gegen Unschuldige im Falle des Absatz 1 ist nach § 345 Abs. 2 auch bei Leichtfertigkeit mit Strafe bedroht (kritisch Reiß Rpflger 1976 201). Leichtfertigkeit ist jedoch nicht jeder vermeidbare Irrtum über das Vorliegen der Vollstrekkungsvoraussetzungen (OLG Köln MDR 1977 66 m. Anm. Reiß Rpfleger 1976 406), sondern nur ein Fehler, der ein Amtsträger in der Stellung des Täters bei Anwendung eines ganz geringen Maßes an pflichtmäßiger Aufmerksamkeit ohne weiteres erkannt und vermieden hätte (zur Leichtfertigkeit als „grobe" Fahrlässigkeit JeschecktWeigend§ 54 II 2; Schroeder L K " § 16 Rdn. 209). Die Strafbarkeit der einfachen Fahrlässigkeit wurde aus dem früheren Recht nicht übernommen, „da auch sonst aus Fahrlässigkeit begangenen Dienstpflichtverletzungen im öffentlichen Dienst, selbst wenn sie Rechte Dritter schwer beeinträchtigen, im allgemeinen nicht mit den Mitteln des kriminellen Strafrechts begegnet wird" (BTDrucks. 7/550 S. 281). Bestehen blieb jedoch die Strafbarkeit der Leichtfertigkeit, denn der Strafschutz müsse „wenigstens in den besonders schwerwiegenden Fällen der gesetzwidrigen Vollstreckung aufrechterhalten bleiben, in denen es um freiheitsentziehende Maßnahmen geht und den Amtsträger der Vorwurf der Leichtfertigkeit, der an den des Vorsatzes heranreicht, trifft" (BTDrucks. 7/1261 S. 23). Die Frage, ob und in welchem Umfang ein Amtsträger eine Prüfungspflicht gegenüber den Diensthandlungen anderer Amtsträger hat, ist aufgrund der besonderen Vorschriften des Vollstreckungsrechts zu entscheiden (RGSt. 30 138; RG Recht 1906 Nr. 814). IV. Idealkonkurrenz ist möglich mit § 339 (Tröndle § 345 Rdn. 10; Lackneri Kühl 8 § 345 Rdn. 6; dagegen für Spezialität des § 345 Sch.lSchröder!Cramer § 345 Rdn. 13; SK-Horn § 345 Rdn. 15). Gegenüber § 239 besteht Gesetzeskonkurrenz, wobei § 345 vorgeht (Tröndle §345 Rdn. 10; Lackner/Kühl §345 Rdn. 6; Sch.lSchröder! Cramer § 345 Rdn. 13; für Idealkonkurrenz dagegen SK-Horn § 345 Rdn. 15). V. Die Strafdrohungen des § 345 sind ebenso wie in § 344 abgestuft. Für die schwe- 9 rer wiegenden Fälle des Absatzes 1 ist Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren angedroht, so daß an der unteren Grenze sogar Geldstrafe nach § 47 in Betracht kommt. Die Strafe für die leichtfertig begangene Vollstreckung gegen Unschuldige in den Fällen des Absatzes 1 ist Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. Für die Fälle des Absatzes 3, die nur bei Vorsatz strafbar sind, ist Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, also Vergehensstrafe, angedroht. Jedoch ist der Versuch in § 345 Abs. 3 S. 3 mit Strafe bedroht. Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten kann das Gericht in den beiden Fallgruppen der vorsätzlichen Vollstreckung gegen Unschuldige (§ 345 Abs. 1 und 3) die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Abs. 2), aberkennen.

§§ 3 4 6 - 3 4 7 weggefallen

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Hans-Heinrich Jescheck

Falschbeurkundung im A m t

§348

(1) Ein Amtsträger, der, zur Aufnahme öffentlicher Urkunden befugt, innerhalb seiner Zuständigkeit eine rechtlich erhebliche Tatsache falsch beurkundet oder in öffentliche Register, Bücher oder Dateien falsch einträgt oder eingibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. Schrifttum Hartleb D i e Reichweite des Wahrheitsschutzes in § 348 StGB, Diss. B o n n 1983; Röhmel strafrechtliche Beurteilung von sog. Fernbeglaubigungen nach § 348 StGB, JA 1978 199.

Die

Entstehungsgeschichte Die ursprüngliche Fassung des § 348 enthielt zwei äußerlich getrennte Tatbestände: die Falschbeurkundung im Amt (§ 348 Abs. 1) sowie Urkundenunterdrückung und -Verfälschung im Amt (§ 348 Abs. 2). Daneben gab es bei Handeln in Bereicherungsoder Schädigungsabsicht den qualifizierten Tatbestand des § 349. Die StrafrechtsangleichungsVO von 1943 erklärte in Artikel 4 den Versuch bei „Falschbeurkundung (§ 348)" für strafbar. Sie drohte in Artikel 12 durch einen neuen Absatz des § 348 für schwere Fälle Zuchthaus an und strich zugleich den qualifizierten Tatbestand des § 349. Das 1. StrRG (Art. 3 ff) änderte die Strafdrohung in Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu fünf Jahren, für schwere Fälle in Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. Nach § 38 Abs. 2 i. d. F. des 2. StrRG erübrigte es sich, das Mindestmaß der Freiheitsstrafe in § 348 Abs. 1 auf einen Monat besonders festzusetzen, so daß es entfiel. Art. 19 Nr. 193 EGStGB beschränkte § 348 auf den Tatbestand der Falschbeurkundung im Amt (Absatz 1). Er strich die bisherigen Absätze 2 (Urkundenunterdrückung und -Verfälschung im Amt) und 4 (schwere Fälle) und schloß die Vorschrift über die Strafbarkeit des Versuchs (Absatz 3) als (neuen) Absatz 2 des § 348 an. Art. 1 Nr. 18 des 2. WiKG schließlich erweiterte den Tatbestand im Zusammenhang mit dem Merkmal der Eintragung in öffentliche Register oder Bücher mit Wirkung vom 1.8.1986 um die Alternative „in öffentliche ... Dateien falsch ... eingibt". Das 6. StrRG ließ die Vorschrift unberührt. Gesetzesmaterialien Zum 2. WiKG siehe bei § 269.

Übersicht Rdn. I. Sinn und Zweck der Vorschrift . . II. Täterkreis 1. Amtsträger 2. Einschränkungen a) Befugnis zur Aufnahme öffent(1)

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Günter Gribbohm

Rdn. licher Urkunden aa) öffentliche Urkunden und Dateien bb) die „Aufnahme" solcher Urkunden

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§348

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Rdn. cc) die Befugnis dazu 8 b) Handeln im Rahmen der Zuständigkeit 9 III. Die rechtlich erhebliche Tatsache als Gegenstand der Tat 1. der Tatsachenbegriff 10 2. die rechtliche Erheblichkeit der Tatsache 12 IV. Die Tathandlungen 13 1. Falschbeurkundung a) Beurkundung mit öffentlichem Glauben aa) Beurkundung 14 bb) mit erhöhter Beweiswirkung Kasuistik 19

V. VI. VII. VIII. IX. X. XI.

Rdn. cc) weitere Kasuistik 20 b) Falschheit der Beurkundung . . 22 2. falsches Eintragen oder Eingeben a) Eintragen oder Eingeben (mit öffentlichem Glauben) 25 b) Falschheit des Eintragens oder Eingehens 28 Tatbestands- und Unrechtsausschluß . 29 Zur inneren Tatseite 30 Versuch und Vollendung 33 Zu Täterschaft und Teilnahme 35 Konkurrenzen 36 Strafe und andere Rechtsfolgen . . . . 37 Das Recht des Einigungsvertrags . . . 38

I. Sinn und Zweck der Vorschrift 1

Schutzgut des § 348 ist die Beweiskraft öffentlicher Urkunden (BGH NStZ 1986 550, 551). Die Vorschrift schützt die inhaltliche Wahrheit öffentlicher Urkunden. Sie dient im Gegensatz zu § 267 also nicht dem Echtheitsschutz. Bei § 348 wird die schriftliche Lüge mit Strafe bedroht. Die Vorschrift wird ergänzt durch § 271, der den Nichtamtsträger betrifft. II. Täterkreis

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1. Amtsträger. Zum Begriff siehe § 11 Abs. 1 Nrn. 2 und 3, Nr. 2 Buchst, c i. d. F. des Art. 1 Nr. 1 des Gesetzes zur Bekämpfung der Korruption vom 13.8.1997 (BGBl. I S. 2038), sowie § 11 Rdn. 18ff

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2. Einschränkungen. Der Täter muß Amtsträger sein; doch genügt die Amtsträgerschaft für sich allein nicht. Vielmehr fallen nur solche Amtsträger unter die Vorschrift, die, zur Aufnahme öffentlicher Urkunden befugt, bei der Tat im Rahmen ihrer Zuständigkeit handeln.

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a) Befugnis zur Aufnahme öffentlicher Urkunden. Diese Befugnis haben nicht nur die eigentlichen Urkundsbeamten, wie Notare nach dem Beurkundungsgesetz oder Standesbeamte, sondern alle Amtsträger, soweit sie befugt sind, in bestimmten Fällen öffentliche Urkunden aufzunehmen, so zum Beispiel Postboten bei Zustellungsurkunden und Fleischbeschauer bei Tauglichkeitsstempeln, welche die am lebenden Tier vorgenommene Untersuchung und deren Ergebnis bestätigen (BGH LM Nr. 2);1 ferner Vollstreckungsbeamte des Finanzamts (RGSt. 71 46) und Gerichtsvollzieher bei der Pfändung oder Verhaftung nach § 762 ZPO (OLG Hamm NJW 1959 1333). Bei der Bundeswehr stehen Offiziere und Unteroffiziere den Amtsträgern gleich (§ 48 Abs. 1 WStG), nach Maßgabe des § 48 Abs. 2 WStG auch Mannschaften.

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aa) Öffentliche Urkunden und Dateien. Die öffentliche Urkunde wird in § 415 ZPO begrifflich umschrieben. Diese Begriffsbestimmung läßt die herrschende Meinung 1

RG DR 1940 1419; OLG Karlsruhe Die Justiz 1967 152. Stand: 1. 10. 2000

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Falschbeurkundung im Amt

§348

auch für das Strafrecht gelten (BGHSt. 19 19, 21). Doch wird der strafrechtliche Begriff in den §§ 271, 348 dadurch eingeschränkt, daß er eine Beweiskraft zu öffentlichem Glauben für und gegen jedermann voraussetzt (§ 271 Rdn. 8ff, 22ff). Zum strafrechtlichen Begriff der öffentlichen Urkunde gehören auch „öffentliche Register und Bücher". Ihnen gleich stehen öffentliche Dateien, und zwar ohne Beschränkung auf elektronische Datenverarbeitungsanlagen. Diese Erweiterung des § 348 beruht auf Art. 1 Nr. 18 des 2. WiKG. Sie entspricht dem Vorschlag des Entwurfs III (S. 5 zu Nr. 10), der den Rechtsausschuß insoweit unverändert passiert hat (Beschlußempfehlung und Bericht S. 9). In der Entwurfsbegründung (S. 35) heißt es dazu, die Ergänzung dieses Tatbestands (§ 348) zum Schutz von öffentlichen Dateien entspreche der für § 271 vorgesehenen Regelung. Zu § 271 wird hervorgehoben (S. 34): Da die Vorschrift nur für Urkunden gelte, also für visuell wahrnehmbare Gedankenäußerungen, greife dieser Strafrechtsschutz (bis dahin) nicht ein, soweit die „beurkundeten" Tatsachen in einer Datenverarbeitungsanlage an Stelle der herkömmlichen Register gespeichert seien. Deshalb sei die Erweiterung auf Dateien notwendig, und zwar ohne Beschränkung auf elektronische Datenverarbeitungsanlagen .

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bb) Die „Aufnahme" solcher Urkunden. Der Begriff „aufnehmen" ist enger als der 7 des Ausstellens. Der Amtsträger nimmt eine öffentliche Urkunde auf, wenn sich die Beurkundung bezieht auf Erklärungen, die ein anderer vor ihm abgibt; auf Wahrnehmungen, die er als Amtsträger selbst macht, oder auf Tatsachen, die er selbst vollzieht (RGSt. 22 151, 153).2 Von ihm nicht selbst wahrgenommene und nicht vollzogene Tatsachen im Sinne des § 418 Abs. 3 ZPO können nicht Gegenstand der „Aufnahme" einer öffentlichen Urkunde sein.3 Ein Teil des Schrifttums behandelt „Aufnehmen" und „Ausstellen" einer Urkunde dagegen als gleichbedeutend. 4 cc) Die Befugnis dazu. Ein Amtsträger ist zur Aufnahme öffentlicher Urkunden 8 befugt, wenn er nach Bundes- oder Landesrecht sachlich und örtlich zuständig ist, Erklärungen oder Tatsachen mit voller Beweiskraft zu beurkunden (BGHSt. 12 85, 86; 37 207, 209).5 Die Zuständigkeit ist nicht mit Rechtmäßigkeit zu verwechseln (RGSt. 20 119, 1200- So ist zum Beispiel ein Polizeibeamter, der ohne Auftrag Ermittlungen für ein Dienststrafverfahren anstellt, für die Aufnahme einer öffentlichen Urkunde nicht zuständig. Anders ist es, wenn er im Rahmen des § 158 Abs. 1 Satz 2 StPO tätig wird. b) Handeln im Rahmen der Zuständigkeit. § 348 richtet sich gegen Amtsträger nur, 9 soweit sie (allgemein) zur Aufnahme öffentlicher Urkunden befugt sind und überdies (im Einzelfall) bei der Tat im Rahmen ihrer sachlichen und örtlichen Zuständigkeit handeln. Bei Ausfertigung amtlicher Verfügungen genügt die allgemeine Zuständigkeit der Behörde, bei der der Amtsträger als Urkundsperson angestellt ist.6 Ist seine Tätigkeit verwaltungsrechtlich fehlerhaft, so kann die Beurkundung trotzdem innerhalb seiner Zuständigkeit liegen, so insbesondere bei Tätigkeit in eigener Sache (RGSt. 72 176, 179f)·7 Bei bewußter Überschreitung der eigenen Zuständigkeit kann sich der Amtsträger der Amtsanmaßung schuldig machen (BGHSt. 12 85, 86).

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RGSt. I 312, 313; 9 240, 241; 11 257, 259. TröndlelFischer Rdn. 2; LacknerlKühl Rdn. 2; Hoyer SK Rdn. 3; offengelassen in RGSt. 71 224, 226. Seh!Schröder!Cramer Rdn. 4; Frank Anm. I 1.

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RGSt. 15 4, 6; 42 233, 235; Sehl Schröder! Cramer Rdn. 5; LacknerlKühl Rdn. 2; Hoyer SK Rdn. 4. RGSt. 71 224, 227; RG JR Rspr. 1926 Nr. 1577. O L G Celle Hann. Rpfl. 1947 51; Tröndlel Fischer Rdn. 2 a. E.

Günter Gribbohm

§348

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

III. Die rechtlich erhebliche Tatsache als Gegenstand der Tat 10

1. Der Tatsachenbegriff. Nur Tatsachen können Gegenstand der Beurkundung im Sinne des § 348 sein. Urkunden mit rechtlichen Verfügungen, zum Beispiel Kassenanweisungen (RG Rspr. 1 142), fallen nicht darunter, ebenso Werturteile wie Leumundszeugnisse, selbst wenn sie bewußt falsch sind (vgl. § 271 Rdn. 71f), und die Beurkundung des Notars über die Geschäftsfähigkeit eines Erklärenden (BGH GA 1964 309).8 Nicht unter § 348 fallen auch die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis ohne Sachprüfung (OLG Köln JR 1979 255 mit Anm. Puppe), die Ausstellung eines falschen Prüfungszeugnisses und die Erteilung einer Prüfplakette durch den Prüfer des TÜV, die dem Ergebnis der Untersuchung widerspricht (OLG Hamm MDR 1974 857; BayObLG NStZ 1999 575, 576 mit abl. Anm. Puppe).

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Hierbei ist zu bedenken: Eine Tatsache, die sich erst durch gedankliche Schlußfolgerung aus einer anderen ergibt, wird nicht beurkundet. 9 Insbesondere wird durch die Tatsache, daß ein Verwaltungsakt erlassen ist, in der Regel nicht mit beurkundet, daß er auf richtiger Tatsachengrundlage beruht. Erteilt also ein Amtsträger einen Bezugsschein über rationierte Lebensmittel, so beweist der Schein zwar die Tatsache, daß der Berechtigte die Genehmigung zum Bezug bestimmter Waren in bestimmter Menge erhalten hat, nicht aber, daß er die im Schein ausgewiesenen Lebensmittelmarken abgegeben hat und die Entscheidung zu Recht ergangen ist (OLG Hamm DRZ 1949 116; MDR 1974 857). Vorgänge, die noch nicht stattgefunden haben, können nicht in einer Urkunde festgestellt werden (RGSt. 11 257, 259). Deshalb sind Entwürfe keine öffentlichen Urkunden.

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2. Die rechtliche Erheblichkeit der Tatsache. Dieses Tatbestandsmerkmal schränkt die Strafbarkeit auf Fälle ein, die das Rechtsleben berühren. Zum Begriff der rechtlichen Erheblichkeit siehe zunächst bei § 271 Rdn. 70. Rechtlich erheblich sind Tatsachen, zu deren Feststellung der Amtsträger durch Gesetz oder Dienstanweisung verpflichtet ist (RGSt. 17 169, 179)10 oder die eine Wirkung auf Rechtsverhältnisse haben oder haben können (RGSt. 12 297, 299), zum Beispiel der Zeitpunkt des Eingangs bei Grundbuchanträgen (RGSt. 48 416, 417) oder der Termin zur nächsten Hauptuntersuchung, der im Kraftfahrzeugschein eingetragen ist (BGHSt. 26 9, 11). Die abstrakte Rechtserheblichkeit genügt (RGSt. 30 373, 377).

IV. Die Tathandlungen 13

Die Tathandlung besteht darin, daß der Amtsträger innerhalb seiner Zuständigkeit eine rechtlich erhebliche Tatsache falsch beurkundet oder sie in öffentliche Register oder Bücher falsch einträgt. Dem zweiten Fall steht der gleich, daß er sie in eine öffentliche Datei (Rdn. 5) falsch eingibt. Die Falschbeurkundung genügt; der Täter oder ein anderer braucht von ihr nicht Gebrauch zu machen (RGSt. 9 214, 217)," er muß es auch nicht vorhaben. § 348 ist ein einaktiges Delikt. Der Gebrauch wird von § 271 Abs. 2 erfaßt.

s 9 10

Lackner/Kühl Rdn. 6. Krit. Puppe JR 1979 257. RGSt. 6 361, 365; OLG Hamm NJW 1959 1333, 1334; OLG Frankfurt NJW 1963 773.

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RGSt. 64 136, 138; RG HRR 1940 Nr. 334.

Stand: 1. 10. 2000

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Falschbeurkundung im A m t

§348

1. Falschbeurkunden a) Beurkundung mit öffentlichem Glauben aa) Beurkundung. Der Amtsträger beurkundet eine Tatsache, wenn er sie in der 1 4 vorgeschriebenen Form zum Zwecke des Beweises für und gegen jedermann feststellt (RGSt. 63 148, 150).12 Die Beurkundung muß wirksam insofern sein, als sie den wesentlichen (RG JR Rspr. 1926 Nr. 1787) Erfordernissen einer öffentlichen Urkunde zu entsprechen hat.13 Dazu gehört die Angabe der ausstellenden Behörde und der Amtsstellung des Beurkundenden in dem Schriftstück selbst (RGSt. 58 280; 66 124, 125). Ob die Beachtung von Ausschließungsgründen (zum Beispiel der §§ 6, 7 BeurkG) 1 5 Voraussetzung für die Annahme einer Beurkundung im Sinne des § 348 Abs. 1 ist,14 ist zweifelhaft. Man wird die Frage trotz Unwirksamkeit oder Anfechtbarkeit der Amtshandlung im Anschluß an das Reichsgericht (RGSt. 72 176, 179f = JW 1938 1882, 1883) wohl verneinen müssen. Das Reichsgericht hat hierzu erwogen: Eine wissentliche Falschbeurkundung in eigener Sache des Urkundsbeamten sei kein geringerer Mißbrauch des ihm entgegengebrachten besonderen Vertrauens als eine wissentliche Falschbeurkundung in Angelegenheiten eines anderen; sie sei im Vergleich mit einer Falschbeurkundung in fremder Sache auch keine geringere Schädigung der Zuverlässigkeit des öffentlichen Urkundenwesens, weil die Personenübereinstimmung des Beurkundenden und des an der Angelegenheit Beteiligten nicht immer aus der U r k u n d e selbst erkennbar und daher entweder überhaupt nicht bemerkbar sei oder leicht unbemerkt bleiben könne. F ü r die Strafbarkeit nach § 348 Abs. 1 genüge es deshalb, wenn bei der Falschbeurkundung eines Beamten seine allgemeine Befugnis, solche öffentlichen Urkunden zu errichten, seine Zuständigkeit und die besonders zu schützenden vorgeschriebenen Formen einer öffentlichen U r k u n d e vorhanden seien, ohne d a ß - darüber hinaus - noch eine sachliche Wirksamkeit der öffentlichen Urkunde vorauszusetzen wäre, die bei jeder Falschbeurkundung ohnehin fragwürdig und wertlos sein müsse (RGSt. 72 176, 179 f = J W 1938 1882, 1883).

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Der Entwurf einer öffentlichen Urkunde ist, selbst wenn in gehöriger Form her- 1 7 gestellt und schon unterzeichnet, keine Urkunde, solange er sich in der Verfügungsgewalt des Amtsträgers befindet (BGH NJW 1952 1065; OLG Hamm NJW 1977 592).15 Der Amtsträger braucht den Entwurf in einem solchen Fall nicht in eigenem Gewahrsam zu behalten, wenn die Gewähr besteht, daß das Schriftstück nicht vor Eintritt der Voraussetzungen als Urkunde in den Rechtsverkehr gelangt. D a s vorbereitete Zustellungsprotokoll des Gerichtsvollziehers (RGSt. 19 243) hat ebensowenig Urkundenqualität wie der Fleischbeschaustempel, wenn der Fleischbeschauer das Fleisch noch nicht freigibt und dessen Verwendung davon abhängig macht, daß eine nachfolgende Untersuchung keine Beanstandung ergibt (RGSt. 64 136, 137). Das Oberlandesgericht Karlsruhe (Die Justiz 1967 153) nimmt gleichwohl vollendete Falschbeurkundung an, wenn der Fleischbeschauer das Fleisch nach dessen Stempelung bis zur Untersuchung nicht einem Dritten zur Aufbewahrung anvertraut, sondern dem Schlachtenden. Kommt der vorbereitete Entwurf (als Urkunde) vorzeitig in den Verkehr, so liegt Falschbeurkundung durch Unterlassen vor, wenn der Amtsträger nicht versucht, die Beurkundung zurückzuziehen (RGSt. 19 243, 246; R G H R R 1934 Nr. 450).

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bb) Mit erhöhter Beweiswirkung (Kasuistik). Siehe § 271 Rdn. 22 ff. Solche Wir- 1 9 kung kommt in einer notariellen Verhandlung der Feststellung zu, ein Erschienener 12

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RGSt. 72 377, 378; BGH GA 1964 310; OLG Frankfurt NJW 1963 773. RG DJ 1938 947; RG HRR 1939 Nr. 62.

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So Tröndle LK.10 Rdn. 8. SehlSchröder! Cramer Rdn. 10; Rühmet JA 1978 199.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

habe Vollmachtsurkunde eines Beteiligten vorgelegt, oder die Erwerber eines Unternehmens hätten bestimmte Erklärungen vor dem Notar abgegeben (BGH wistra 2000 266). Öffentlicher Glaube kommt auch in Betracht bei Eingangsvermerken der Grundbuchämter (RGSt. 48 416), nicht jedoch bei Vermerken, die nur zur Erleichterung oder Beaufsichtigung des inneren Dienstes bestimmt sind (RGSt. 42 161 f),16 wie ein Zustellungsbuch der Bundespost (BGHSt. 7 94 = LM Abs. 1 Nr. 4 mit Anm. Krumme), Eintragungen in einem Dienstregister (RGSt. 68 201, 203; 71 46) oder Entwertungsvermerke auf Stempel- oder Lohnsteuermarken (RGSt. 39 370; 67 419, 421 f). Feststellungen, die der Amtsträger nicht zum Zwecke des Beweises für und gegen jedermann macht, sondern sonst nach Maßgabe von Vorschriften über dienstliche Handlungen und Wahrnehmungen, enthalten keine Beurkundung nach § 348 Abs. 1 (RGSt. 19 352, 353). So werden Protokolle über die Hauptverhandlung in Strafsachen nicht nach § 348 geschützt, und zwar selbst dann nicht, wenn ein Rechtsmittelverzicht protokolliert wird (OLG Hamm NJW 1977 592). Dasselbe gilt für polizeiliche Fundempfangsbescheinigungen (BayObLGSt. 1978 140) und unrichtige Angaben in einem Gerichtsvollzieherprotokoll, die freiwillige Leistungen des Schuldners betreffen (OLG Frankfurt NJW 1963 773). Mit der Eintragung des Namens des Sparers im Sparbuch wird nicht zu öffentlichem Glauben beurkundet, daß die angegebene Person der wirklich Verfügungsberechtigte ist (BGHSt. 19 19, 22 = LM Abs. 1 Nr. 8 mit Anm. Geier). Die Beweiskraft des Familienbuchs erstreckt sich nicht auf das Alter des Trauzeugen (BGHSt. 12 88 = LM Abs. 1 Nr. 5 mit Anm. Geier). Ein Protokoll beurkundet im Zweifel den Tag des Vorganges, nicht den Tag der Niederschrift.17 Nicht Falschbeurkundung im Amt, sondern Urkundenfälschung liegt vor, wenn ein Amtsträger eine öffentliche Urkunde nachträglich so abändert, daß sie den Vorgang, den sie bezeugen soll, nunmehr anders, als geschehen, beurkundet (RGSt. 69 28, 29).18 20

cc) Weitere Kasuistik. Die Funktion, zu öffentlichem Glauben zu beurkunden, haben nach der Rechtsprechung: die zollamtliche Ausfuhrgenehmigung, doch nur, soweit sie die Tatsache der Ausfuhr eines im Inland gekauften Gegenstandes unter Beförderung durch den „außergebietlichen" Abnehmer in das Außengebiet betrifft (BayObLG NJW 1990 655, 657); möglicherweise eine auf § 92 BVFG gestützte urkundliche Bestätigung, daß dem Führerscheininhaber von anderen Behörden als solchen in der Bundesrepublik Deutschland eine Fahrerlaubnis erteilt worden sei (BGHSt. 33 190, 192); der Führerschein hinsichtlich der Erteilung einer Fahrerlaubnis (BGHSt. 37 207, 209) und hinsichtlich des Nachweises, daß der augenblickliche Besitzer mit der im Führerschein bezeichneten Person identisch ist (BGHSt. 25 95, 96; 34 299, 301), überdies auch hinsichtlich des darin angegebenen Geburtsdatums des Inhabers (BGHSt. 34 299, 301 ff); ein notariell beurkundeter Kaufvertrag, doch nur im Hinblick auf die Abgabe der beurkundeten Erklärungen, nicht auf deren inhaltliche Richtigkeit (BGH NStZ 1986 550f); die Prüfplakette (gemäß § 29 StVZO) in Verbindung mit dem amtlichen Kraftfahrzeugkennzeichen und der entsprechenden Eintragung im Kraftfahrzeugschein, doch nur hinsichtlich des Termins für die nächste Hauptuntersuchung - dies, obwohl die Prüfplakette nach § 29 Abs. 3 StVZO i. d. F. der Verordnung vom 20. 5.1998 (BGBl. I S. 1501) bescheinigt, daß das Fahrzeug zum Zeitpunkt der letzten Hauptuntersuchung vorschriftsmäßig war (BayObLG NStZ 1999 575, 576 mit abl. Anm. Puppe S. 576). Dagegen ist der Prüfbericht des Kraftfahrzeugsachverständigen, welcher der Erteilung der Plakette zugrunde liegt, keine öffentliche Urkunde (BayObLG aaO); ferner: das Räumungsprotokoll des Gerichtsvollziehers, doch nicht, soweit es sich auf Angaben über eine vorübergehende Abwesenheit des Beamten bezieht (BayObLG NJW 1992 1841, 1842); Vermerke über Ein- und Auszahlungen sowie Eintragungen sonstiger Gut- und Lastschriften in Sparbüchern der Deutschen Bundespost Postbank (BayObLG NStZ 1993 591, 592); eine Unter-

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BayObLGSt. 1978 139. BGH, Urteil vom 11.6.1953 - 5 StR 26/53.

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TröndlelFischer Rdn. 5; aA Sehl Schröder! Cramer Rdn. 8; Puppe NomosK Rdn. 39.

Stand: 1. 10. 2000

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Falschbeurkundung im A m t

§348

schriftsbeglaubigung hinsichtlich des Vermerks, d a ß die Unterschrift vor dem N o t a r vollzogen oder anerkannt worden sei ( O L G Frankfurt N S t Z 1986 121 mit zust. Anm. Pikart S. 122 gegen BGHSt. 22 32 - diese Entscheidung des Bundesgerichtshofs ist seit Inkrafttreten des § 40 BeurkG überholt, so daß „Fernbeglaubigungen" nunmehr nach § 348 strafbar sind). Beweiswirkung für und gegen jedermann haben nicht: die im Zusammenhang mit Einfuhren aus einem Nicht-EG-Staat stehende, für das zuständige Zollamt bestimmte und für eine Steuervergünstigung erhebliche Bestätigung eines niedersächsischen Ortsvorstehers, er habe bei einem Landwirt eine bestimmte Anzahl Rinder lebend angetroffen und sie nach den Ohrmarken identifiziert (OLG Celle N S t Z 1987 2820; der Vermerk in einem Führerschein, „daß der Erteilung der Fahrerlaubnis ein Führerschein zugrunde gelegen hat, der nicht in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Gemeinschaften ausgestellt worden ist" - § 15 Abs. 3 Satz 3 StVZO 1 9 (BGHSt. 25 95, 96; 33 190, 1910; ein Vermerk in innerdienstlichen Akten, daß die Voraussetzungen für die „Umschreibung" eines Führerscheins vorgelegen hätten (BGHSt. 33 190, 193); nach Ansicht des Bundesgerichtshofes (BGHSt. 44 186, 187f) die wahrheitswidrige Angabe eines Notars in einer Beurkundung eines Grundstückskaufvertrages, er habe sie am Ort seines Amtssitzes vorgenommen (zw., vgl. B G H N S t Z 1986 550 = B G H R StGB § 348 Abs. 1 N o t a r 1).

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b) Falschheit der Beurkundung. Eine festgestellte Tatsache ist falsch, d. h. unwahr, 2 2 beurkundet, wenn sie überhaupt nicht oder in anderer Weise geschehen ist. Das Merkmal „falsch" ist also nicht auf die Wirksamkeit oder Form zu beziehen, sondern auf den Inhalt der Feststellung. Falschbeurkundung setzt voraus, daß das Beurkundete mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt. Das ist zum Beispiel der Fall: wenn der Amtsträger eine nicht vorhandene Urkunde ausfertigt (RGSt. 71 224, 226)20 oder einer Durchschrift einen anderen Inhalt gibt als der Urschrift und die Übereinstimmung beider bescheinigt (RGSt. 64 249);21 wenn er das Unterschriftsblatt mit dem Schlußvermerk „vorgelesen, genehmigt und unterschrieben" statt mit dem Original der Verhandlungsniederschrift, das den Beteiligten vorgelesen worden ist, mit einer erst nachträglich hergestellten Reinschrift verbindet, auch wenn beide - Original und Reinschrift - inhaltlich übereinstimmen (OLG Zweibrücken NStZ 2000 201); wenn der Gerichtsvollzieher eine nicht vorgenommene Pfändung beurkundet; 22 oder wenn ein Amtsträger wahrheitswidrig bezeugt, einem Termin beigewohnt (RG GA Bd. 40 34) oder einen standesamtlichen Akt aufgenommen zu haben (RGSt. 13 116, 118). Falsch kann eine Beurkundung auch sein, wenn ein Amtsträger es unterläßt, einen Teil einer Tatsache zu beurkunden; 23 wenn ein Notar gegen § 13 Abs. 1 Satz 1 verstößt und der Wahrheit zuwider beurkundet, daß die Beteiligten vor ihm erschienen seien und ihnen die Niederschrift in seiner Gegenwart vorgelesen worden sei (BGHSt. 26 47).24 Nichts anderes gilt, wenn der Notar in einem Beglaubigungsvermerk gemäß § 40 Abs. 3 Satz 2 BeurkG zum Ausdruck bringt, eine von ihm beglaubigte Unterschrift sei vor ihm vollzogen oder anerkannt worden, obwohl dies nicht zutrifft; 25 anders noch BGHSt. 22 32, 3426 - die Entscheidung ist überholt,27 weil sie zum früheren § 183 Abs. 1 FGG ergangen ist. Mitunter zu erkennen, Täter durch öffentlichem

ist es nach den zugrunde liegenden Vorschriften des Verwaltungsrechts schwierig was Gegenstand der Beurkundung und ob sie richtig oder falsch ist, etwa wenn der Erlaß eines Verwaltungsakts erst die Rechtslage schafft, die er anschließend zu Glauben beurkundet. So fehlt es an einer Falschbeurkundung, wenn der Amts-

" Aufgehoben durch Art. 2 VO vom 18.8.1998, BGBl. IS. 2214. 20 RG HRR 1940 Nr. 263. 21 RGJW 1938 1882. 22 BGH, Urteil vom 17.5.1960 - 1 StR 116/60. 23 Tröndle!Fischer Rdn. 7 a. E. (7)

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BGH DNotZ 1969 178. OLG Köln JR 1979 255 mit Anm. Puppe. Zustimmend Willms LM Abs. 1 Nr. 9; krit. Heinitz JR 1968 307; Tröndle GA 1973 338. Vgl. SchlSchröder/Cramer Rdn. 11; Lackneri Kühl Rdn. 7.

Günter Gribbohm

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träger im Rahmen seiner Zuständigkeit einen ausländischen in einen deutschen Führerschein „umschreibt" und ihn dabei auf weitere Fahrzeugklassen erweitert, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht vorliegen. Die Beurkundung der zusätzlichen Klassen ist richtig, wenn - wie in der Regel - die durch „Umschreibung" erteilte neue Fahrerlaubnis die im Führerschein bezeichneten Klassen umfaßt, mag dies auch zu Unrecht so sein (BGHSt. 37 207, 209 f). 24

Anders ist es, wenn der Amtsträger dem Inhaber einer inländischen Fahrerlaubnis an Stelle des alten einen neuen Führerschein ausfertigt und dabei weitere Fahrzeugklassen einträgt, obwohl insoweit keine Fahrerlaubnis besteht. In diesem Fall handelt es sich um eine Neuausfertigung als Nachweis über eine in Wirklichkeit so nicht erteilte Fahrerlaubnis (BGHSt. 37 207, 210f).

2. Falsches Eintragen oder Eingeben 25

a) Eintragen oder Eingeben (mit öffentlichem Glauben). Das falsche Eintragen in öffentliche Bücher und Register ist als Unterfall eine besondere Art der Falschbeurkundung. Öffentlich sind Bücher und Register, wenn sie öffentlichen Glauben haben und Beweis für und gegen jedermann begründen. Solche Beweiswirkung haben Bücher und Register, die von einer öffentlichen Behörde oder einer Urkundsperson geführt werden, soweit die Voraussetzungen der § 415, 418 ZPO erfüllt sind (RGSt. 64 328, 330). Die von anderen Amtsträgern geführten Bücher und Register haben diese Beweiskraft nur, wenn sie ihnen durch besondere Rechtsvorschrift beigelegt ist. Eine einfache Verwaltungsvorschrift genügt nicht; ihre Verbindlichkeit ist auf die Untergebenen der Behörde oder Stelle beschränkt, welche die Vorschrift erlassen hat.

26

Öffentliche Bücher und Register sind zum Beispiel nach dem jeweils maßgebenden Recht, das den zitierten Entscheidungen zugrunde liegt: Annahmebücher der Postanstalten über Wertsendungen (RGSt. 21 310, 311; 67 271, 272), Quittungskarten der Invalidenversicherung (RG HRR 1939 Nr. 536), das Tagebuch des amtlich bestellten Fleischbeschauers (RG DR 1940 1419) und amtliche Wiegebücher (BGH bei Daliinger MDR 1958 139, 140). Keine öffentlichen Bücher und Register sind die Einwohnerverzeichnisse (Melderegister) der Meldebehörden (BGH LM Abs. 2 Nr. 8), Zustellbücher der Post (BGHSt. 7 94, 96), Versandbücher der Eisenbahn (RGSt. 61 36f), Dienstregister der Gerichtsvollzieher (RGSt. 68 201, 203) und Eichbücher (RGSt. 73 328, 330).

27

Auch das falsche Eingeben in eine öffentliche Datei ist eine besondere Art der Falschbeurkundung, die zum Beispiel der Umstellung der Grundbücher auf EDV Rechnung trägt. Voraussetzung ist, daß die Eingabe in die Datei die gleiche erhöhte Beweiswirkung hat wie die Eintragung in öffentliche Bücher oder Register. Vergleiche § 55 a BGB (EDV-Vereinsregister), §§ 126 ff GBO (Führung des Grundbuchs als automatisierte Datei) und § 8a HGB (Führung des Handelsregisters als automatisierte Datei).

28

b) Falschheit des Eintragens oder Eingehens. Hierzu wird auf Rdn. 22 ff verwiesen.

V. Tatbestands- und Unrechtsausschluß 29

Das Einverständnis der Beteiligten ist unbeachtlich, weil das geschützte Rechtsgut (Rdn. 1) ihrer Disposition entzogen ist.

Stand: 1. 10. 2000

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Falschbeurkundung im A m t

§348

VI. Zur inneren Tatseite Vorsatz ist erforderlich, bedingter genügt. 28 Eine weitergehende Absicht ist nicht notwendig (RGSt. 13 123, 125), auch eine Gebrauchsabsicht nicht.

30

Der Täter m u ß seine Befugnis kennen, öffentliche Urkunden aufzunehmen, oder wenigstens die Tatsachen, auf denen diese Befugnis beruht (RGSt. 64 328, 334). Er m u ß wissen, daß er sachlich und örtlich zuständig ist (BGHSt. 12 85, 86). Er m u ß die Tatsachen kennen, aus denen sich ergibt, d a ß er eine öffentliche Urkunde aufnimmt (RGSt. 62 410, 414; 64 328, 334), daß die Beurkundung unrichtig (RGSt. 13 123, 125) und rechtlich erheblich ist (RGSt. 39 370, 3740D a s Bewußtsein von der rechtlichen Erheblichkeit ist anzunehmen, wenn der Amtsträger weiß, daß die richtige Beurkundung der Tatsache durch Gesetz oder Anweisung angeordnet (RGSt. 6 361, 366; 12 297, 300) und er verpflichtet ist, die Anordnung zu befolgen (RGSt. 11 77, 81). D a s Bewußtsein wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß er infolge eines allgemein üblichen Mißbrauchs meint, er sei zur Nichtbeachtung der Dienstanweisung befugt. 2 9

31

Ein Irrtum darüber, ob es sich um eine Urkunde handelt, ist je nach Sachlage Tat- 3 2 bestands- oder Verbotsirrtum. Nimmt der Täter an, es handele sich um ein Schriftstück für den innerdienstlichen Verkehr, so befindet er sich in einem Tatbestandsirrtum (BayObLGSt. 1978 141).30 Irrt er in tatsächlicher Hinsicht darüber, daß er eine rechtlich erhebliche Tatsache falsch beurkundet, so ist dies ebenfalls ein Tatbestandsirrtum. Irrt er jedoch über seine Amtspflicht oder die Zuständigkeit, so kann ein Verbotsirrtum vorliegen. Nimmt er irrig an, die Niederschrift und die darin enthaltenen unwahren Angaben hätten erhöhte Beweiswirkung, so begeht er ein Wahndelikt (OLG Frankfurt NJW 1963 773, 775).

VII. Versuch und Vollendung Der Versuch (Absatz 2) ist seit der StrafrechtsangleichungsVO von 1943 strafbar. 3 3 Davor war dies nur bei dem aufgehobenen Verbrechenstatbestand des § 349 der Fall, der durch eine Bereicherungs- oder Schädigungsabsicht qualifiziert war (vgl. Entstehungsgeschichte). Beurkundet der Notar in einem Grundstückskaufvertrag auf Wunsch der Parteien einen höheren Kaufpreis, als tatsächlich vereinbart, und meint er, die Nichtbeurkundung des wirklichen Willens der Parteien sei als Falschbeurkundung im Amt strafbar, so begeht er keinen (untauglichen) Versuch nach § 348 Abs. 2, sondern ein Wahndelikt (BGH NStZ 1986 550, 551). Eine Falschbeurkundung ist vollendet, sobald die unwahre Beurkundung, Eintra- 3 4 gung in öffentliche Bücher oder Register oder Eingabe in eine öffentliche Datei bewirkt ist. Es ist nicht notwendig, daß von ihr Gebrauch gemacht wird. Doch ist Voraussetzung, daß sich der Täter ihrer entäußert, d. h. sie dem Rechtsverkehr zugänglich macht oder sie dafür freigibt (BGH NJW 1952 1064).31 Das gilt jedenfalls für Entwürfe, die noch nicht Geschehenes antizipieren und erst nach Eintritt bestimmter Voraussetzungen Gültigkeit haben sollen. Sie sind, auch wenn in gehöriger Form errichtet und schon unterzeichnet, bis zur Freigabe oder Begebung keine öffentlichen Urkunden. 32 In solchen Fällen liegt Falschbeurkundung vor, wenn der Notar der Kanzlei die

28

29

(9)

RGSt. 12 297, 298f; 46 290, 295; SchlSchröderl Cramer Rdn. 13; Tröndlel Fischer Rdn. 9; LacknerlKühl Rdn. 10. Werner LK8 Anm. X.

30 31

32

TröndlelFischer Rdn. 9. Tröndlel Fischer Rdn. 8; Lackner/Kühl Rdn. 9; Hoyer SK Rdn. 5; Puppe NomosK Rdn. 25. Ebenso Seh!Schröder!Cramer Rdn. 14.

Günter Gribbohm

§348

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Weisung erteilt, von dem Entwurf wie von einer ordnungsgemäß zustande gekommenen Urkunde beglaubigte Abschriften zu erteilen, ohne daß die Voraussetzungen dafür vorlägen (BGH NJW 1952 1064).33 Vor der Begebung handelt es sich um straflose Vorbereitung (RGSt. 64 136, 137). Der Versuch beginnt, sobald der Amtsträger unmittelbar dazu ansetzt, sich des Schriftstücks zu entäußern. 34

VIII. Zu Täterschaft und Teilnahme 35

Die Tat (§ 348) ist echtes Sonderdelikt. Täter, auch Mittäter, kann nur ein Amtsträger der bezeichneten Art (Rdn. 2ff) sein (RGSt. 60 152, 153f). Andere Personen können Anstifter oder Gehilfen sein, vorausgesetzt, der Amtsträger handelt vorsätzlich. Fehlt es daran, so kommt für den Nichtamtsträger Bestrafung nur nach § 271 in Betracht. Mittelbare Täterschaft nach § 348 ist möglich, wenn ein an sich zuständiger Amtsträger eine andere (auch zuständige) Urkundsperson zu einer Falschbeurkundung veranlaßt.35 Für Teilnehmer gilt § 28 Abs. 1.

IX. Konkurrenzen 36

Mit § 271 besteht Gesetzeskonkurrenz; §§ 26, 348 gehen vor.36 Anders ist es im Verhältnis zu § 267, weil die Schutzrichtungen der Vorschriften verschieden sind37 (Echtheitsschutz bei § 267, Wahrheitsschutz bei § 348). In der abweichenden Entscheidung RGSt. 30 239 wird verkannt, daß insoweit Tateinheit vorlag. Auch sonst kann Tateinheit zwischen beiden Vorschriften bestehen, so, wenn der Täter nicht nur falsch beurkundet, sondern vor der Aushändigung auch noch fälscht,38 indem er etwa die Unterschrift einer bei der Verhandlung abwesenden Person nachmacht.

X. Strafe und andere Rechtsfolgen 37

§ 348 wird in § 282 nicht genannt. Doch kommt für Amtsträger die Aberkennung der Fähigkeit in Betracht, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Abs. 2, § 358). XI. Das Recht des Einigungsvertrags

38

Das StGB-DDR in der Neufassung vom 14.12.1988 (GB1.-DDR 1989 Teil I Nr. 3 S. 34) enthielt in § 242 den Tatbestand „Falschbeurkundung", der die Tatbestände der §§ 271, 348 StGB in einer Norm zusammenfaßte. Der Wortlaut der Vorschrift ist bei § 271 Rdn. 118 wiedergegeben.

33 34 35 36

Maurach!Schroetter!Maiwald BT 2 §661 Rdn. 15. TröndlelFischer Rdn. 8; Röhmel JA 1978 200. BGH, Urteil vom 29.8.1973 - 3 StR 47/73. RGSt. 27 100, 104; 60 152, 154; 63 148, 149.

SchlSchröderICramer Rdn. 16; TröndlelFischer Rdn. 10; LackneriKühl Rdn. 11. BGH, Urteil vom 30.9.1958 - 1 StR 310/58; aA Puppe NomosK Rdn. 39.

Stand: 1. 10. 2000

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Gebührenüberhebung

§352

§§ 349-351 weggefallen

§352

Gebührenüberhebung (1) Amtsträger, Anwalt oder sonstiger Rechtsbeistand, welcher Gebühren oder andere Vergütungen für amtliche Verrichtungen zu seinem Vorteil zu erheben hat, wird, wenn er Gebühren oder Vergütungen erhebt, von denen er weiß, daß der Zahlende sie überhaupt nicht oder nur in geringerem Betrage schuldet, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. Entstehungsgeschichte Die in den §§ 352, 353 behandelte Straftat des „übermäßigen Sportulierens" war als crimen superexactionis schon dem römischen Recht bekannt (vgl. z.B. C 10, 20, 1; eingehend Mommsen, Römisches Strafrecht, in: Systematisches Handbuch der Deutschen Rechtswissenschaft, I. Abteilung, 4. Teil, [1899], S. 718f, 728f). Entsprechende Bestimmungen fanden sich im Preußischen Allgemeinen Landrecht (§§ 373 bis 376, 413ff II 20) und im Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten vom 14. April 1851 (§§ 326, 327). Sie wurden schließlich in das StGB aufgenommen. Das Reichsgericht hat diese Entstehungsgeschichte mehrfach zur Auslegung herangezogen, so in den Entscheidungen RGSt. 11 40, 41; 18 219, 220f; 19 30, 35f; 23 263, 265; 40 378, 380f. Die Bestimmungen blieben in der Folgezeit im wesentlichen unverändert; das EGStGB 1974 ersetzte den Begriff des Beamten durch den des Amtsträgers (s. dazu auch Kuhlen NK Rdn. 1). Übersicht Rdn. I. Geschütztes Rechtsgut 1 II. Täter 2 1. Amtsträger . . 3 2. Rechtsbeistände 4 3. Amtliche Verrichtungen . . . . . . 5 4. Erheben zum eigenen Vorteil 6 III. Tathandlung 7 1. Vergütung, Gebühr 8

Rdn. 2. Verstoß gegen Gebührenordnung . 13 3. Erheben 14 IV. Innerer Tatbestand 20 V. Versuch 22a VI. VII. VIII.

I. Geschütztes Rechtsgut § 352 soll das „zahlungspflichtige Publikum" davor schützen, daß die Befugnis, 1 von ihm Gebühren zu erheben, mißbraucht und es dadurch zur Zahlung überhöhter Gebühren veranlaßt wird.1 Gäbe es die Vorschrift nicht, so käme zwar in den meisten 1

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RG LZ 1915 305; RGSt. 14 365, 372 f; 18 219, 222; BGHSt. 4 233, 235; BGH NJW 1957 596, 597; OLG Köln JR 1989 75 m. Anm. Keller. Ernst Träger

§352

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Fällen auch eine Bestrafung wegen Betruges in Betracht. Trotzdem handelt es sich entgegen Samson SK (1991) Rdn. 1 und Frank Anm. I - nicht lediglich um eine Unterart des Betruges, sondern um eine Straftat eigener Art (RGSt. 18 219, 223; dazu auch Hoyer SK Rdn. 1). So braucht der Täter, der eine Gebührenüberhebung begeht, im Gegensatz zum Betrüger nicht in Bereicherungsabsicht zu handeln (vgl. Rdn. 22). Er wird außerdem auch dann wegen vollendeter Tat bestraft, wenn sich das Opfer nicht täuschen läßt, gleichwohl aber die geforderte Gebühr zahlt (vgl. Rdn. 19). Der Strafschutz ist daher im Vergleich zu § 263 weiter. Entgegen Kuhlen N K Rdn. 2 ist deshalb eine Streichung der Vorschrift nicht sinnvoll, auch wenn die Strafdrohung gegenüber den Betrugsvorschriften abgemildert ist. Samson aaO und Kuhlen Rdn. 5 ff halten diese Begünstigung zwar für wenig überzeugend. Für sie lassen sich jedoch durchaus Gründe anführen (RGSt. 18 219, 223; SehlSchröder! Cramer Rdn. 1): Es geht hier im allgemeinen nur um verhältnismäßig geringfügige Beträge. Der Zahlende ist ferner imstande, sich über den gesetzlichen Umfang seiner Zahlungspflicht zu unterrichten (vgl. Rdn. 10). Darüber hinaus ist der Täter, der selbst die Gebühren festzusetzen hat, einer besonderen Versuchung ausgesetzt. Cramer aaO weist allerdings nicht zu Unrecht darauf hin, daß die hervorgehobene Stellung des Täters eines Amtsträgers oder Rechtsbeistandes - sein Vorgehen auch als besonders strafwürdig erscheinen lassen kann (Ausführlich dazu Kuhlen N K Rdn. 3 ff). 2

II. Täter sind Amtsträger, Anwälte oder sonstige Rechtsbeistände, die Gebühren oder andere Vergütungen für amtliche Verrichtungen zu ihrem Vorteil zu erheben haben. Die Tat ist echtes Sonderdelikt (eigentliches Amtsdelikt). 1 " Für den Teilnehmer gilt § 28 Abs. 1.

3

1. Amtsträger (§ 11 Abs. 1 Nr. 2; Gribbohm LK § 11 Rdn. 18ff, 30ff, 65; s. dazu auch BGHSt 43 96, 101 ff = JR 1998 71 mit Anm. Otto) kommen als Täter nur in Betracht, wenn sie befugt sind, Gebühren zum eigenen Vorteil zu erheben. Das ist insbesondere der Fall bei Notaren (RGSt. 19 19; 30 249) und Gerichtsvollziehern (RGSt. 17 169, 171; 18 219; 19 62, 63; 40 378), unter Umständen auch bei beamteten Tierärzten (RGSt. 24 234, 235). Weitere Beispiele sind Bezirksschornsteinfegermeister (vgl. z.B. die schleswig-holsteinische Kehr- und Überprüfungsgebührenverordnung vom 22.11.1990, GVB1. S. 558, zuletzt geändert am 6. Dezember 1995, GVB1. S. 419) sowie öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (vgl. die schleswig-holsteinische Landesverordnung über die Vergütung der öffentlich bestellten Vermessungsingenieure vom 24. Januar 1985, GVB1. S. 53, zuletzt geändert am 21. Dezember 1993, GVB1. 1994 S. 42). Dagegen zählen Schiedsmänner nicht zu den Amtsträgern, soweit ihre Aufgaben der Rechtspflege zuzuordnen sind (vgl. Kuhlen N K Rdn. 16; dazu Schiedsordnung für das Land Schleswig-Holstein vom 10. April 1991, GVB1. S. 232). Nicht hierher gehören auch Vorstandsmitglieder oder Pfleger, die keine gesetzlichen oder sonst von vornherein festgelegten Gebühren zu beanspruchen haben (BayObLG NJW 1989 2902; vgl. auch Rdn. 10).

4

2. Rechtsbeistände sind vor allem Rechtsanwälte und Patentanwälte. Seit dem 1. Januar 1981 sind taugliche Täter auch die Rechtsbeistände, die aufgrund des Rechtsberatungsgesetzes zugelassen sind.2 Auch sie üben wie die Rechtsla

2

TröndlelFischer Rdn. 6; Lackner/Kühl Rdn. 1; Sch/Schröder/Cramer Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 9; Hoyer SK Rdn. 2. So bereits für den Zeitraum vor dem 1. Januar

1981: BayObLGSt. 1964 116 = NJW 1964 2433; Seh!Schröder!Cramer Rdn. 3; Lackner/Kühl Rdn. 2; TröndlelFischer Rdn. 1; Mösl LK 9 , Rdn. 1; aA RGSt. 73 126f; OLG Frankfurt

Stand: 1. 5. 2004

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Gebührenüberhebung

§352

anwälte eine „amtliche" Tätigkeit aus; sie bedürfen einer staatlichen Zulassung und sind wie die Rechtsanwälte ein „Organ der Rechtspflege" (BayObLGSt. 1964 116, 120 = NJW 1964 2433, 2434; Schorn, Die Rechtsberatung, 2. Aufl. [1967], S. 307). Allerdings fehlte bis zum 31. Dezember 1980 eine gesetzliche Regelung, welche die Höhe ihrer Gebühren im Verhältnis zum Auftraggeber festlegte (insoweit zutreffend OLG Frankfurt NJW 1964 2318, 2319. Näheres hierzu Rdn. 10). Art. IX § 1 Abs. 1 des Gesetzes zur Änderung und Ergänzung kostenrechtlicher Vorschriften (KostÄndG vom 26. Juli 1957, BGBl. I S. 861, 931) in der bis zum 31. Dezember 1980 geltenden Fassung, auf den sich das Bayerische Oberste Landesgericht (aaO) für seine gegenteilige Auffassung bezieht, betraf lediglich den Erstattungsanspruch, den der Auftraggeber im Falle des Obsiegens gegen seinen Gegner geltend machen konnte (BGH NJW 1961 313; AltenhofllBuschtKampmann, Rechtsberatungsgesetz, lO.Aufl., 1994, Art. 1 § 1 Rdn. 174). Das reichte nicht aus (vgl. unten Rdn. 6). Mit Wirkung vom 1. Januar 1981 wurde Art. IX KostÄndG durch Art. 2 Abs. 1 des Fünften Gesetzes zur Änderung der Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte vom 18. August 1980 (BGBl. I 1503) geändert. Nunmehr gilt die Bundesgebührenordnung für Rechtsanwälte sinngemäß auch für die Vergütung von Personen, denen die Erlaubnis zur geschäftsmäßigen Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten erteilt worden ist. Die Erlaubnisinhaber können daher ihre Ansprüche gegen ihre Auftraggeber wie Rechtsanwälte geltend machen. Sie sind demgemäß im Verhältnis zum Auftraggeber an gesetzliche Gebühren und Rahmen gebunden und können sich der Gebührenüberhebung schuldig machen. Zu den Anwälten gehören auch Rechtsanwälte aus den anderen EU-Staaten (Kuhlen NK Rdn. 9; SehlSchröder! Cramer Rdn. 3; Tröndle!Fischer Rdn. 1). 3. Amtliche Verrichtungen sind Dienstgeschäfte, die im Bereich der jeweiligen 5 Tätigkeit kraft Amtes ausgeführt werden. Anwälte und Rechtsbeistände haben zwar kein Amt im verwaltungsrechtlichen Sinne. Bei ihnen ist ihre berufliche Tätigkeit gemeint (BayObLGSt. 1964 116, 119 = NJW 1964 2433). Sie ähnelt einer Amtsausübung, weil Anwalt und Rechtsbeistand einer besonderen Zulassung bedürfen und „Organe der Rechtspflege" sind (BayObLG aaO; zum Rechtsbeistand ergänzend Rdn. 4). 4. Der Täter muß Gebühren oder andere Vergütungen zu seinem Vorteil zu erheben 6 haben (erhebt er sie für eine öffentliche Kasse, so kommt § 353 in Betracht). Der Täter macht also ein eigenes Recht geltend. Das ist insbesondere der Fall, wenn ein Rechtsanwalt oder ein Notar die Gebühren seinem Auftraggeber in Rechnung stellt. Nicht anwendbar ist § 352, wenn ein Rechtsanwalt für seinen Auftraggeber, nicht aufgrund eigenen Rechts, die Erstattung der Gebühren von der unterlegenen Gegenpartei verlangt.3 Das gilt auch dann, wenn der Rechtsanwalt dem Gegner vorspiegelt, daß er die Gebühr aufgrund eigenen Rechts von ihm fordern könne (RGSt. 19 30, 34, 36). Hier kommt eine Bestrafung wegen Betruges in Betracht (RG aaO S. 34; BGH aaO). Erhebt ein Gerichtsvollzieher überhöhte Gebühren, greift § 352 allerdings auch dann ein, wenn er die Gebühren formal für die Staatskasse einzieht und sie insoweit verbucht, ihm aber bestimmungsgemäß ein Anteil verbleiben soll, der zugleich als Ausgabe gebucht wird (RGSt. 40 378, 380ff; BGH, Urt. v. 17.5.1960 - 1 StR 116/60; vgl. ferner § 11 Nr. 1 der Gerichtsvollzieherordnung).

NJW 1964 2318; Alienhoff}BuschlKampmann, Rechtsberatungsgesetz, lO.Aufl. [1993], Art. 1 § 1 Rdn. 173. (13)

3

RGSt. 19 30, 33fT; RG JW 1933 1777; RG JW 1936 660, 661; BGH, Urt. v. 26.1.1956 - 3 StR 398/55.

Ernst Träger

§352 7

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

III. Tathandlung ist das Erheben von Gebühren oder Vergütungen, von denen der Täter weiß, daß der Zahlende sie entweder überhaupt nicht oder nur in geringerem Betrage schuldet. Mit der Leistung wird die Tat vollendet (RGSt. 14 372).

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1. Die Vergütung muß Entgelt für amtliche Mühewaltung sein. Die Gebühr ist als Unterart der Vergütung zu verstehen. 9 Angesichts des Schutzzwecks (Rdn. 1) scheiden solche Gebühren und Vergütungen aus, die der Amtsträger nicht vom „zahlungspflichtigen Publikum", sondern von der Behörde, die ihn eingestellt hat und für die er tätig ist, verlangen kann (RG LZ 1915 305 f; der Gemeindebeamte, der von der Gemeinde für die Ausstellung von Quittungskarten eine bestimmte Vergütung bezieht und diese Vergütung für eine größere Zahl von Karten fordert, als er tatsächlich ausgestellt hat, begeht daher keine Gebührenüberhebung: RG Recht 1914 Nr. 299). Ist ein - unabhängiger - Rechtsanwalt für eine Behörde aufgetreten oder hat ein Notar ein Rechtsgeschäft für eine Behörde beurkundet, greift diese Ausnahme nicht ein; die Behörde ist dann wie jeder andere geschützt. 10

Eine weitere Einschränkung folgt daraus, daß es sich um Gebühren oder Vergütungen handeln muß, die der Täter „erhebt", obwohl der Zahlende sie gar nicht „oder nur in geringerem Betrage schuldet". Wie sich aus dieser Formulierung - sowie aus der Entstehungsgeschichte der Vorschrift - ergibt, kommen nur solche Gebühren oder Vergütungen in Betracht, die in ihrem Betrag - sei es auch nur dem Rahmen nach gesetzlich oder durch Verordnung festgelegt sind und die der Amtsträger oder Rechtsbeistand anhand von Gebührenordnungen, Taxen oder sonstigen Vorschriften selbst zu berechnen hat. 4 Daran fehlt es bei der Vergütung, die ein Vormund oder Pfleger erhält. Ihre Höhe ist nicht gesetzlich bestimmt. Verlangt deshalb der Vormund oder Pfleger eine zu hohe Vergütung, so scheidet eine Bestrafung nach § 352 aus (BGHSt. 4 233, 235 f; BayObLG NJW 1989 2902).

11

Bei der Erstattung von Auslagen ist zu unterscheiden: Werden die Auslagen durch gesetzlich festgelegte Pauschsätze abgegolten - wie bei den pauschalierten Auslagen nach der BRAGO (RG Recht 1914 Nr. 2806) oder der Wegegebühr des Gerichtsvollziehers (BGH bei Herlan MDR 1955 650, 651) - , so kann § 352 eingreifen. Unanwendbar ist die Vorschrift, wenn sich die Höhe der Forderung allein danach bemißt, wieviel tatsächlich verauslagt worden ist (RGSt. 17 169, 171 f; 19 19, 20f; BGH bei Herlan MDR 1955 651, 652). Denn hier kommt ein Verstoß gegen eine Gebührenordnung nicht in Betracht. Allenfalls ist eine Bestrafung wegen Betruges möglich (vgl. SehlSchröder! Cramer Rdn. 7).

12

Ob die Forderung eines Rechtsanwalts aufgrund einer Honorarvereinbarung unter § 352 fallt, beantwortet sich aus dem Grundgedanken der Vorschrift. Entscheidend für § 352 ist der Verstoß gegen eine Gebührenordnung (RGSt. 19 30, 36; RG JW 1936 2143). Bei frei vereinbarten, unbeschränkt zulässigen Honorarvereinbarungen greift demnach § 352 nicht ein.5 Wird in solchen Fällen ein überhöhtes Honorar verlangt, kommt nur eine Bestrafung wegen Betruges in Betracht. Anders ist es, wenn der Rechtsanwalt sich mit der in der Gebührenordnung festgelegten Gebühr zu begnügen hat, wenn die Honorarvereinbarung also ungültig ist. Verschafft er sich hier - auf dem Umweg über die angeblich gültige Vereinbarung - gleichwohl ein Entgelt, das 4

RGSt. 17 169, 171 f; 24 234, 235; BGHSt. 4 233, 235; BGH bei Herlan MDR 1955 650, 651; Beispiele Rdn. 3; zum Erfordernis der gesetzlichen Bestimmtheit im Gebührenrecht: BVerwG JZ 1970 183.

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RGSt. 14 364, 375; RG Rsp. 8 771, 772f; BayObLGSt. 1964 116, 121 = NJW 1964 2433, 2434; Hoyer SK Rdn. 5.

Stand: 1.5. 2004

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Gebührenüberhebung

§352

ihm nicht zusteht, so ist er wegen Gebührenüberhebung strafbar. Dieser Fall kann eintreten bei einem Rechtsanwalt, der seinem Mandanten im Wege der Prozeßkostenhilfe beigeordnet ist. Vereinbart er ein Honorar, so wird dadurch eine Verbindlichkeit nicht begründet (§ 3 Abs. 4 S. 1 BRAGO). Fordert er trotzdem das abgesprochene Honorar, so liegt darin, eine Gebührenüberhebung.6 Dabei ist unerheblich, ob er den Betrag als gesetzliche Gebühr oder unter Berufung auf die Honorarvereinbarung verlangt (RG DR 1943 758; BGH aaO). Von einer „Erhebung" von Gebühren kann allerdings dann nicht gesprochen werden, wenn der Mandant - obwohl er weiß, daß er hierzu nicht verpflichtet ist - von sich aus die Zahlung vorschlägt und der Rechtsanwalt darauf eingeht.7 Entsprechendes gilt, wenn eine Honorarvereinbarung wegen Verstoßes gegen die guten Sitten nichtig ist, etwa weil die abgesprochene Vergütung übermäßig hoch ist (vgl. Gerold/Schmidt, BRAGO, 12. Aufl. [1995] § 3 Rdn. 15), weil unzulässigerweise ein Erfolgshonorar vereinbart wurde (BayObLG NStZ 1989 434; GeroldtlSchmidt aaO § 3 Rdn. 14 m.w. N.; aA Kuhlen NK Rdn. 19f) oder weil ein Strafverteidiger die Zwangslage seines Mandanten ausgenutzt hat, um eine Honorarvereinbarung zu erreichen (vgl. Dahs, Handbuch des Strafverteidigers, 6. Aufl. [1999] Rdn. 1176). Verlangt in diesen Fällen der Rechtsanwalt mehr, als ihm nach der Gebührenordnung zusteht, liegt eine Gebührenüberhebung vor. 2. Die erhobenen Gebühren müssen entweder überhaupt nicht (vgl. etwa RG HRR 1 3 1937 Nr. 1060) oder nur in geringerem Betrag geschuldet werden. Maßgebend ist die einschlägige Gebührenordnung (vgl. z. B. die ins einzelne gehenden Erörterungen in RGSt. 14 365, 366 bis 372; RG HRR 1941 Nr. 951). Das Gericht hat insofern auch deren Gültigkeit zu prüfen (RGSt. 24 234, 235 f, 238). Ob die Gebühr überhöht ist, muß der Strafrichter selbständig - unabhängig von einer etwa ergangenen Entscheidung des Zivilrichters - beurteilen (RGSt. 14 364, 374 f); hält er die Gebühr im Gegensatz zum Zivilrichter für nicht geschuldet, wird er allerdings den inneren Tatbestand besonders sorgfältig und vorsichtig zu prüfen haben (RG aaO S. 375). Kommt es darauf an, ob eine von einem Rechtsanwalt geforderte Gebühr angemessen ist, so kann ein Gericht, das nicht häufig mit diesen Fragen befaßt ist, verpflichtet sein, ein Gutachten der Rechtsanwaltskammer einzuholen (BGH, Urt. v. 23.2.1960 5 StR 513/59). Entscheidend ist, ob die maßgebliche Gebührenordnung in ihrer Gesamtheit verletzt worden ist. Eine Gebührenüberhebung liegt deshalb nicht vor, wenn im Ergebnis eine Gebühr in der verlangten Höhe geschuldet wird, mag der Rechtsanwalt sie auch unter einem unzutreffenden rechtlichen Gesichtspunkt gefordert haben (RG HRR 1941 Nr. 951, Fall 4). An einem Verstoß gegen eine Gebührenordnung fehlt es ferner dann, wenn der Anwalt die Gebühr richtig berechnet, bei der Gesamtabrechnung mit

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RG DR 1943 758; RG HRR 1936 Nr. 1061; RG HRR 1934 Nr. 372; BGH, Urt. v. 2.2.1954 2 StR 10/53; BayObLG NJW 1989 2902; OLG Karlsruhe NStZ 1991 239; SchlSchröderl Cramer Rdn. 7, LacknerlKühl Rdn. 4; Tröndlel Fischer Rdn. 7 aA Kuhlen NK Rdn. 18; Hoyer SK Rdn. 5. Vgl. § 3 Abs. 4 S. 2 BRAGO; BayObLGSt. 1964 116, 121 f = NJW 1964 2433, 2434. Die Partei ist insoweit ergänzend durch die am 11.3.1997 in Kraft getretene Berufsordnung für Rechts-

anwälte (NJW 1997, Beilage zu Heft 19/1997 = BRAK - Mitteilungen 1996 241) geschützt. So ist nach § 16 Abs. 1 der Berufsordnung der Rechtsanwalt zu Hinweisen über die Möglichkeit von Beratungs- und Prozeßkostenhilfe verpflichtet. § 16 Abs. 2 der Berufsordnung regelt Honorarforderung und -versprechen in Prozeßkostenhilfe-Sachen; die Vorschrift untersagt dem Rechtsanwalt, freiwillige Zahlungen zu fordern.

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seinem Mandanten aber pflichtwidrig verschweigt, daß er Vorschüsse oder Erstattungsbeträge entgegengenommen hat (BGH, Urt. v. 25.7.1978 - 5 StR 130/78); in solchen Fällen kommt Betrug in Betracht. Werden Gebühren für tatsächlich erbrachte, aber unnötige Tätigkeiten verlangt, so greift § 352 ebenfalls nicht ein, da auch dann die Gebührenordnung selbst nicht verletzt ist.8 Hingegen macht sich ein Rechtsanwalt der Gebührenüberhebung schuldig, wenn er bewußt eine Gebühr für eine Tätigkeit beansprucht, die wegen des damit verbundenen Interessenwiderstreits rechtlich unzulässig war (RGSt. 14 364, 377 f). Die Unzulässigkeit einer Gebührenerhebung wird auch bei nach § 146 StPO verbotener Mehrfachverteidigung angenommen.9 Soweit dies selbst dann gelten soll wenn eine Zurückweisung des Verteidigers10 unterblieb (dagegen KMR-Miiller Rdn. 26 zu § 464 a StPO), wird allerdings die Feststellung vorsätzlicher Gebührenüberhebung Schwierigkeiten begegnen. § 352 greift auch ein, wenn ein Rechtsanwalt ein Mandat dadurch erlangt, daß er dem Mandanten erklärt, er würde kein Honorar fordern, dieses aber später dennoch geltend macht (BGH wistra 1982 66). 14

3. Erhoben werden Gebühren, wenn der Täter sie als rechtlich geschuldete Leistung verlangt und er sie daraufhin erhält.11

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a) Der Täter muß die Gebühren als rechtlich geschuldet verlangen (BGHSt. 4 233, 234). Dabei ist nicht erforderlich, daß er auf die Gebührenordnung Bezug nimmt (RG Rsp. 8 771, 774). So genügt es, daß er aufgrund einer unwirksamen Honorarvereinbarung eine Vergütung fordert, die ihm nach der Gebührenordnung nicht zukommt (vgl. oben Rdn. 12). 16 Eine überhöhte Gebühr wird auch dann erhoben, wenn sie als Vorschuß gefordert wird (vgl. für die gleichliegende Frage im Rahmen des § 353: RGSt. 41 91, 92 sowie § 353 Rdn. 16). Der Bundesgerichtshof hat hierzu bisher nicht abschließend Stellung genommen. In BGHSt. 4 233, 234f wird ausgeführt, die Anwendung des § 352 könne dann erwogen werden, wenn der Fordernde gerade den Anspruch auf Vorschuß als gesetzlich begründet hinstelle; im übrigen wird jedoch zu bedenken gegeben, daß mit dem Verlangen auf Vorschuß noch kein endgültiger Anspruch geltend gemacht werde. Hierzu wird auf RG JR Rsp. 1927 436f verwiesen. Jene Entscheidung betraf jedoch einen anderen Sachverhalt. Dort hatte ein Rechtsanwalt eingezogene Gelder nicht voll an seinen Auftraggeber ausgezahlt, weil er seine von ihm (zu hoch) berechneten Kosten abgezogen hatte; von Bedeutung war, ob es nach dem Willen des Anwalts endgültig - auch bei einem etwaigen Widerspruch des Mandanten - bei der Kürzung verbleiben sollte (vgl. Rdn. 18). Solche Meinungsverschiedenheiten, die eine Gebührenerhebung im Wege der Verrechnung in Frage stellen könnten, tauchen jedoch bei einer dem behaupteten Gebührenanspruch entsprechenden Vorschußzahlung nicht auf. Der Täter soll vielmehr nach dem Willen beider Beteiligter das gezahlte Geld auch endgültig behalten, sobald er - was oft nur von ihm abhängt - das Geschäft ausgeführt

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RGSt. 11 40f; 14 364, 378; RG JW 1933 2145, 2146; RG JW 1936 2143; vgl. aber OLG Köln NJW 1988 503 zu § 11 Gerichtsvollzieherkostengesetz = JR 1989 77 m. Anm. Keller. Vgl. Meyer-Goßner StPO § 464a Rdn. 13; Göhler, vor § 105 OWiG, Rdn. 48; D. Meyer JurBüro 1978 1442; Wasmuth NStZ 1989 348 m. w. N.; LG Osnabrück JurBüro 1978 1041; LG Hof JurBüro 1979 1174ff; LG Nürnberg-Fürth

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JurBüro 1979 234; LG Krefeld MDR 1980 248; LG Osnabrück, Beschluß vom 22. Oktober 1981 - 12 Qs 91 a/81 - . Vgl. hierzu BGHSt. 26 291 ff; 335fT; 26 367fT; 27 22 ff; BGH NJW 1978 384; LG Bamberg NStZ 1989 387; LG Flensburg JurBüro 1988 653. RGSt. 14 365, 372; RG GA 1916 125: RG JR 1927 Rechtsprechung Nr. 764; BGH LM Nr. 3 zu § 352.

Stand: 1. 5. 2004

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Gebührenüberhebung

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hat. Damit tritt gerade das ein, was § 352 verhindern will. Der Täter erreicht sein Ziel die Zahlung einer überhöhten Gebühr - sogar noch früher als im Regelfall, nämlich noch vor Ausführung der Amtshandlung. b) Hinzu kommen muß, d a ß der Amtsträger oder Rechtsbeistand die Gebühr erhält. Fehlt es an dieser Voraussetzung, so ist die Gebühr noch nicht erhoben; es kann jedoch der (strafbare) Versuch der Gebührenüberhebung vorliegen. Nicht nötig ist, daß der angebliche Gebührenschuldner die überhöhte Gebühr selbst zahlt. So erhebt ein Rechtsanwalt auch dann überhöhte Gebühren, wenn er diese von den bei ihm eingegangenen Geldern des Gegners einbehält und daran auch bei einem Widerspruch des Auftraggebers festhalten will.12 Entsprechendes gilt bei der Verrechnung auf einen bereits gezahlten Vorschuß (RG J W 1936 2143; B G H L M Nr. 3 zu § 352). Eine Gebührenüberhebung kann auch vorliegen, wenn ein Rechtsanwalt mit einer nicht geschuldeten Gebührenforderung gegenüber dem Anspruch auf Rückzahlung eines Darlehens die Aufrechnung erklärt. In diesem Fall ist die Tat allerdings erst vollendet, wenn der angebliche Gebührenschuldner die Aufrechnung - mit der in Wahrheit nicht bestehenden Forderung - hinnimmt (BGH L M Nr. 3 zu § 352; ähnlich bereits RG G A 1916 125, 126). Ebenso reicht es aus, wenn die überhöhten Gebühren im Wege der Zwangsvollstreckung, etwa aufgrund einer vollstreckbaren Urkunde oder aufgrund eines Urteils, beigetrieben werden (RGSt. 14 364, 373; B G H , Urt. v. 27.1.1953 - 1 StR 529/52).

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Strittig ist, ob sich der angebliche Schuldner in einem Irrtum über seine Zahlungspflicht befinden muß (bejahend: Sehl Schröder! Cramer Rdn. 8; Kuhlen N K Rdn. 24; Hoyer SK Rdn. 7, verneinend Frank Anm. II 2; Lackneri Kühl Rdn. 5; TröndlelFischer Rdn. 7). Die Rechtsprechung beantwortet die Frage nicht einheitlich. Eine Reihe von Entscheidungen hält einen Irrtum des Zahlenden für erforderlich. 13 Demgegenüber hat schon das Reichsgericht in anderen Urteilen betont, daß es hierauf nicht ankomme (RGSt. 14 365, 372f; 18 219, 223). Das BayObLG verlangt als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal eine Täuschung, setzt aber keinen entsprechenden Irrtum des „Gebührenschuldners" voraus (BayObLG NStZ 1990 129, 130; ihm folgend O L G H a m m N S t Z - R R 2002 141; ebenso LacknerlKühl Rdn. 5; Tröndlel Fischer Rdn. 7; Samson SK (1991) Rdn. 9 a). Auch in BGHSt. 2 35, 37 setzt sich der Senat mit dieser Frage auseinander. Er geht davon aus, daß mit der Gebührenüberhebung nach §§ 352, 353 notwendigerweise die Vorspiegelung - mithin die Täuschung - verbunden sei, der Zahlende schulde den geforderten Betrag. D a ß diese Täuschung Erfolg haben, also zu einem Irrtum des Zahlenden führen müsse, wird für die Erfüllung des Tatbestands nicht verlangt. Die gleiche Auffassung kommt in B G H L M Nr. 3 zu § 352 zum Ausdruck, wo für ausreichend erachtet wird, daß der in Anspruch genommene M a n d a n t die Gebührenforderung hinnimmt, weil er sie irrtümlich für gerechtfertigt hält „oder weil er nicht darum streiten will". Im letzteren Fall ist ein Irrtum nicht gegeben. Tatsächlich kann diese Frage auch nicht entscheidend sein. Gegen eine derartige Einengung spricht schon der Schutzzweck der Vorschrift. Sie soll einen Mißbrauch der Erhebungsbefugnis verhindern (Rdn. 1). Ein solcher liegt aber auch dann vor, wenn der angebliche Schuldner - etwa um sich das Wohlwollen des Amtsträgers zu erhalten - die Gebühr entrichtet, obgleich er weiß, daß er sie in Wahrheit nicht schuldet. Eine solche Fallgestaltung mag im Rahmen des § 352 zwar selten sein. Sie wird

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RGSt. 53 112; RG GA 1916 125, 126; RG JR Rechtsprechung 1927 436f; BGH LM Nr. 3 zu § 352; BGH, Urteil v. 2.2.1954-2 StR 10/53.

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RGSt. 19 19, 21; RG Rsp. 2 109; RG HRR 1936 Nr. 372; BGHSt. 4 233, 235.

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jedoch beispielsweise in Betracht kommen, wenn ein Angeklagter sich auf seinen Verteidiger angewiesen glaubt und deshalb dessen Gebührenforderung hinnimmt, obwohl er weiß, daß sie überhöht ist oder dem Anwalt als einem Pflichtverteidiger überhaupt nicht zusteht. Bedeutsamer wird die angesprochene Auslegungsfrage allerdings in den Fällen der Abgabenüberhebung nach § 353 Abs. 1 sein. Hier kann der angebliche Gebührenschuldner sich nicht selten in der Lage sehen, eine nicht oder nicht in dieser Höhe geschuldete Gebühr zahlen zu sollen, weil er sich eine weitere gute Zusammenarbeit mit der Behörde sichern will. Auch dann muß die Vorschrift nach ihrem Zweck eingreifen (vgl. RGSt. 22 306, 308 sowie § 353 Rdn. 17). Beide Strafbestimmungen, § 352 und § 353, können in diesem Punkt nur einheitlich ausgelegt werden (vgl. BGHSt. 2 35, 36 f)· Die Grenze ist dort zu sehen, wo Amtsträger und Zahlender im gegenseitigen Einverständnis davon ausgehen, daß eine „Gebühr" im Sinne der Gebührenordnung nicht verlangt und auch nicht geschuldet wird (vgl. etwa den Sachverhalt zu RGSt. 19 19, 20 f)· Oft wird in solchen Fällen der Amtsträger aufgrund der mit dem angeblichen Gebührenschuldner getroffenen „Unrechtsvereinbarung" (BGHSt. 15 239, 249; TröndlelFischer § 331 Rdn. 2Iff, § 332 Rdn. 8) der Vorteilsannahme (§ 331) oder der Bestechlichkeit (§ 332) schuldig sein (vgl. RGSt. 18 219, 221; 19 19, 21; RG Rspr. 2 109).

IV. Innerer Tatbestand 20

Der Täter muß vorsätzlich handeln. Er muß insbesondere wissen, daß der Zahlende die Gebühr überhaupt nicht oder nur zu einem geringeren Betrag schuldet. Irrt der Täter über das Bestehen des Vergütungsanspruchs, so handelt er in einem Tatbestandsirrtum (RG Rspr. 8 771, 773; BayObLGSt. 1962 79). 21 Bedingter Vorsatz genügt (RGSt. 16 363, 364f; RG Rspr. 8 771, 773; RG HRR 1936 Nr. 372; TröndlelFischer Rdn. 7; Lackner/Kühl Rdn. 6; Arzt/Weber LH 5 Rdn. 475. Ein Teil des Schrifttums verlangt, daß der Täter mit direktem Vorsatz handelt {SehlSchröder!Cramer Rdn. 10; Samson SK (1991) Rdn. 12; Hoyer SK Rdn. 9; Preisendanz Nr. 6; MaurachlSchröder!Maiwald 2 § 81 Rdn. 4; Frank Anm. III). Samson und Frank verweisen für ihre Auffassung auf den Wortlaut der Vorschrift („weiß"). Dieser nötigt jedoch nicht zu solcher Einengung (RGSt. 16 363, 364; 64 422, 423; 72 376, 377). Auf den neueren - genaueren - Sprachgebrauch des Gesetzgebers {TröndlelFischer § 15 Rdn. 7; Schroeder LK § 16 Rdn. 81 ff; für den Ausdruck „wissentlich": Sturm JZ 1975 6, 7) kann hier nicht abgestellt werden; § 352 ist insoweit seit dem Inkrafttreten des StGB unverändert geblieben (vgl. entsprechend bei der Auslegung des Begriffs „wissentlich": RGSt. 66 298, 302). Die weitere Auslegung trägt dem Schutzzweck der Vorschrift Rechnung. 14 Sie ist auch folgerichtig angesichts der Nähe der Regelung zum Tatbestand des Betrugs. Dort reicht ebenfalls bedingter Vorsatz aus {Tiedemann LK § 263 Rdn. 240ff).

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Eine Bereicherungsabsicht ist nicht erforderlich. 15 Das Gesetz erwähnt sie nicht. Sie ist auch für die Frage, ob gebührenrechtliche Vorschriften verletzt wurden, ohne Bedeutung.16 Unerheblich ist deshalb, ob der Täter annimmt, ihm stünden aus anderen 14

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Ausführlich zur Frage des subjektiven Tatbestands Kuhlen N K Rdn. 27 ff RGSt. 30 249; R G H R R 1941 Nr. 951; BGH, Urt. v. 19.2.1952 - 1 StR 531/51 - ; SchlSchröder/Cramer Rdn. 10; Lackner/Kühl Rdn. 6.

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Insoweit trifft daher die Bemerkung in BGHSt. 2 35, 37 nicht zu, daß jede Gebührenüberhebung - gäbe es die Sondervorschriften der §§ 352, 353 nicht - jedenfalls als versuchter Betrug zu bestrafen wäre.

Stand: 1. 5. 2004

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Gebührenüberhebung

§

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(nicht gebührenrechtlichen!) Gründen Ansprüche gegen den Zahlenden zu, die er dann unter dem Deckmantel der überhöhten Gebührenforderung durchsetzt (RGSt. 30 249, 250f; RG HRR 1941 Nr. 951). Verlangt der Täter allerdings eine Gebühr, die er so nach der Gebührenordnung nicht fordern darf, steht ihm aber gleichwohl eine Gebühr in dieser Höhe aufgrund einer anderen Berechnungsweise tatsächlich zu (oder glaubt er dies jedenfalls), so ist § 352 nicht anwendbar (vgl. oben Rdn. 13 sowie RG HRR 1941 Nr. 951, Fälle 2, 4). V. Versuch (§ 352 Abs. 2) ist schon gegeben, wenn das Opfer zur Zahlung einer 2 2 a nichtgeschuldeten Vergütung aufgefordert wird (die „Begleichung" aber verweigert; RG Rspr. 8 771, 777; BGH LM 3 zu § 352). Im Grunde erfüllt jede Handlung, die zur Durchsetzung ungerechtfertigter Gebührenforderungen geeignet und bestimmt ist (z. B. Aufrechnung) den Tatbestand des Versuchs (s. dazu Rdn. 18; Kuhlen NK Rdn. 30).

VI. Zusammentreffen Tateinheit ist möglich mit § 266.17 Nur §§ 266, 132 (und nicht § 352) greifen ein, 2 3 wenn ein Notar, der seines Amtes vorläufig enthoben worden ist, für seine Tätigkeit Gebühren verlangt - die in dieser Höhe geschuldet werden (TröndlelFischer Rdn. 4) - , das Geld aber nicht an die Staatskasse abführt (RGSt. 76 25, 27 f)· Hingegen verdrängt § 352 grundsätzlich den Tatbestand des § 263. Zwar kommt es 2 4 bei der Gebührenüberhebung nicht darauf an, ob das Opfer sich durch den Täter täuschen läßt; der Täter braucht außerdem nicht in Bereicherungsabsicht zu handeln (Rdn. 18, 22). Trotzdem erfüllt in der Regel der Tatbestand des § 352 zugleich denjenigen des § 263 (RGSt. 18 219, 220 f). Soll nicht die durch § 352 beabsichtigte Milderung (Rdn. 1) leerlaufen, muß eine zusätzliche Bestrafung nach § 263 ausscheiden.18 Das gilt auch dann, wenn die Strafverfolgung wegen der Gebührenüberhebung verjährt ist und nur noch eine Bestrafung gemäß § 263 in Betracht käme (BGH, Urt. v. 25.7.1978 - 5 StR 130/78). Tateinheit zwischen Gebührenüberhebung und Betrug kann nur angenommen werden, wenn zu der bewußt überhöhten Gebührenforderung eine zusätzliche Täuschungshandlung hinzutritt.19 VII. Als Nebenfolge (§ 45 Abs. 2) kommt unter den Voraussetzungen des § 358 die 2 5 Aberkennung der Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden, in Betracht. VIII. Recht des Einigungsvertrages Gemäß Art. 8 und 9 des Einigungsvertrages gilt § 352 seit dem Wirksamwerden des 2 6 Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland auch in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in ganz Berlin. Der Einigungsvertrag sieht insoweit weder in Anlage I Kapitel III Sachgebiet C 17

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BGH NJW 1957 596, 597; aA OLG Karlsrahe wistra 1991 154, 155 und - für den Fall der Gebührenüberhebung durch Gerichtsvollzieher - OLG Köln NStE Nr. 1 zu § 352. RGSt. 18 219, 220ff; 40 378, 381 f; RG JW 1936 2143; RG HRR 1941 Nr. 951; BGHSt. 2 35, 36; 4 233, 236; SchlSchröderlCramer Rdn. 14; Frank

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Anm. 1; aA Kuhlen NK Rdn. 32 (und dazu Rdn. 4 bis 8). RGSt. 18 219, 223 f; 77 122, 123; RG JW 1933 2145, 2146; RG JW 1936 2143; RG HRR 1941 Nr. 951; BGHSt. 2 35, 36; OLG Karlsruhe wistra 1991 154, 155; OLG Düsseldorf wistra 1989 316,317.

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§353

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

Abschnitte I, II und Abschnitt III Nr. 1 noch in Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I und II eine Ausnahme vor. Das Strafgesetzbuch der früheren DDR ist zuletzt durch das 6. Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 (GBl. I 526) geändert worden. Bis zu seinem Inkrafttreten am 1. Juli 1990 galt das Strafgesetzbuch in der Fassung vom 14. Dezember 1988 (GBl. I 33). Eine dem § 352 unmittelbar entsprechende Strafvorschrift gab es nach beiden Gesetzen nicht (s. dazu auch Kuhlen NK Rdn. 33).

§353

Abgabenüberhebung; Leistungskürzung (1) Ein Amtsträger, der Steuern, Gebühren oder andere Abgaben für eine öffentliche Kasse zu erheben hat, wird, wenn er Abgaben, von denen er weiß, daß der Zahlende sie überhaupt nicht oder nur in geringerem Betrage schuldet, erhebt und das rechtswidrig Erhobene ganz oder teilweise nicht zur Kasse bringt, mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer als Amtsträger bei amtlichen Ausgaben an Geld oder Naturalien dem Empfanger rechtswidrig Abzüge macht und die Ausgaben als vollständig geleistet in Rechnung stellt. Entstehungsgeschichte Die Entstehungsgeschichte des § 353 entspricht derjenigen des § 352 (vgl. dort). Der Bundesgerichtshof hat die Bestimmung - wohl zutreffend - als veraltet bezeichnet (BGH NJW 1961 1171). Das EGStGB 1974 hat jedoch nur - wie in § 352 - den Begriff des Beamten durch den des Amtsträgers ersetzt (vgl. Kuhlen NK Rdn. 1).

Übersicht Rdn. 1 4 4 7 8

I. Geschütztes Rechtsgut II. Abgabenüberhebung (Abs. 1) 1. Täter 2. Tathandlung a) Abgaben b) Verstoß gegen Gesetz oder Verwaltungsvorschrift c) Erheben d) Nicht-zur-Kasse-Bringen . . . .

15 16 18

III. IV. V. VI.

3. Innerer Tatbestand 4. Versuch, Teilnahme Leistungskürzung (Abs. 2) Zusammentreffen 1. Abgabenüberhebung 2. Leistungskürzung Rechtsfolgen Recht des Einigungsvertrags

Rdn. 19 20 21 23 23 26 27 28

I. Geschütztes Rechtsgut 1

1. § 353 Abs. 1 und § 352 unterscheiden sich, soweit es um die rechtswidrige Entgegennahme der Gebührenzahlung geht, nur darin, daß in § 352 der Täter die Gebühren für sich persönlich, in § 353 Abs. 1 hingegen für eine öffentliche Kasse erhebt (BGHSt. 2 35, 36). Die Schutzrichtung ist in beiden Tatbeständen dieselbe. Wie in § 352 (dort Rdn. 1) soll auch in § 353 Abs. 1 das Publikum vor Übervorteilung und Stand: 1.5. 2004

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Abgabenüberhebung; Leistungskürzung

§353

Benachteiligung geschützt werden (RGSt. 41 91, 94); die Vorschrift will verhindern, daß ein Amtsträger, der Abgaben für eine öffentliche Kasse zu erheben hat, diese Befugnis zu Lasten der Allgemeinheit mißbraucht (BGH, Urt. v. 10.5.1960 - 5 StR 51/59). Zwar wird der Täter nach § 353 Abs. 1 nur bestraft, wenn er das eingenommene Geld nicht zur Kasse bringt. Entgegen SehlSchröder! Cramer Rdn. 2 bedeutet dies jedoch nicht, daß die Bestimmung zugleich das Eigentum des Staats schützen soll: wenn die Gelder zur Kasse gebracht werden, entfallt eine Bestrafung deshalb, weil dann davon auszugehen ist, daß der Amtsträger nicht aus Eigennutz gehandelt hat (RGSt. 17 321, 326; 26 259, 260). Die enge Verwandtschaft zwischen § 352 und § 353 Abs. 1 StGB legt es nahe, beide 2 Vorschriften einheitlich auszulegen (vgl. etwa RGSt. 3 87, 89; BGHSt. 2 35, 36f; BGH NJW1961 1171). 2. § 353 Abs. 2 hat im Kern eine doppelte Schutzrichtung: die Bestimmung schützt 3 den Empfanger der Ausgaben, zusätzlich aber auch die Behörde, der die Ausgaben voll in Rechnung gestellt werden (RGSt. 66 246, 247 f). 3. Nach der aus der Entstehungsgeschichte abgeleiteten und mit dem Hinweis auf § 327 Abs. 1 und 2 Preuß. StGB 1851 begründeten Auffassung Kuhlens (NK Rdn. 2 und 3) kommt als weiteres Schutzgut von § 353 Abs. 1 und 2 die Reinheit der Amtsführung, des weiteren die Korrektheit der öffentlichen Kassenführung in Betracht. Dem ist zuzustimmen (vgl. hierzu auch TröndlelFischer Rdn. 1 und LacknerlKühl Rdn. 1 sowie Seh!Schröder!Cramer Rdn. 1 ff).

II. Abgabenüberhebung (§ 353 Abs. 1) 1. Täter kann nur ein Amtsträger (§ 11 Abs. 1 Nr. 2) sein,1 der Steuern, Gebühren 4 oder andere Abgaben für eine öffentliche Kasse zu erheben hat. Der Gefahr des Mißbrauchs dieser ihm eingeräumten Erhebungsbefugnis soll begegnet werden (Rdn. 1 ff). Daraus folgt: Fehlt eine Erhebungsbefugnis, die mißbraucht werden könnte, darf also die Behörde 5 oder sonstige Stelle (§ 11 Nr. 2 c) la , welcher der Amtsträger zuzuordnen ist, grundsätzlich Abgaben nicht erheben, scheidet eine Bestrafung des Amtsträgers nach § 353 Abs. 1 aus (RGSt. 23 263, 265 f; 41 91, 93; BGH NJW 1961 1171 f). Das gilt auch, wenn der Amtsträger die von ihm eingezogenen Beträge falschlich als Gebühren bezeichnet (RGSt. 23 263, 265f), und ebenso dann, wenn der Amtsträger Gebühren für eine öffentliche Kasse erhebt, für die er - etwa als Beamter einer anderen Behörde - gar nicht auftreten darf (BGH, Urt. v. 10.5.1960 - 5 StR 51/59). Besteht jedoch eine Erhebungsbefugnis der Behörde oder „Stelle", so kann § 353 Abs. 1 auch eingreifen, wenn im Einzelfall für die konkrete Tätigkeit Gebühren nicht entgegengenommen werden dürfen (RGSt. 41 91, 93; 65 52, 530Es muß ferner zu den dienstlichen Aufgaben gerade des Täters gehören, Abgaben 6 für die Behörde oder Stelle zu erheben. Nur dann kann von einem Mißbrauch der

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Gribbohm LK. § 11 Rdn. 18 ff, 30ff; 35, 36, 41 f; 63ff; dazu BGHSt. 43 96, 101 ff = JR 1998 71 m. Anm. Otto\ BGHSt. 43 370; 45 16, 18 ff; Ossenbühl JR 1992 473 ff.

Gribbohm LK § 11 Rdn. 30ff; LacknerlKühl § 11 Rdn. 6 ff, 9a; Tröndlel Fischer § 11 Rdn. 17ff; dazu BGHSt. 43 370; 45 16.

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§353

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Erhebungsbefugnis die Rede sein. Die Vorschrift greift daher nicht ein, wenn lediglich (behördenintern) eine Übung besteht, daß der Beschuldigte (statt eines anderen Amtsträgers) Gebühren einzieht (BGH LM Nr. 2 zu § 353). Es genügt ferner nicht, daß der Amtsträger nur zur Ausstellung von Kostenrechnungen und deren Übersendung an die Kostenschuldner befugt ist; er muß auch berechtigt sein, die angeforderten Kostenbeträge entgegenzunehmen (BGH LM Nr. 2 zu § 353, ferner RGSt. 65 52, 53 f; vgl. hierzu Rdn. 16). Andererseits reicht es jedoch aus, daß dem Täter überhaupt die Aufgabe übertragen ist, Abgaben für die Behörde zu erheben; unerheblich ist, ob sich diese Befugnis auch auf den Einzelfall erstreckt (RGSt. 41 91, 94; 65 52, 53 f). 7

2. Tathandlung ist das Erheben von Steuern, Gebühren oder anderen Abgaben, von denen der Täter weiß, daß der Zahlende sie nicht oder nur in geringerem Maße schuldet. Hinzukommen muß außerdem, daß das insoweit rechtswidrig Erhobene ganz oder teilweise nicht zur Kasse gebracht wird.

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a) Die von § 353 Abs. 1 erfaßten Abgaben - Abgaben hier als Oberbegriff verstanden - sind für eine öffentliche Kasse zu erheben, also im Gegensatz zu § 352 nicht für den Amtsträger persönlich. Sie müssen - hier gilt das Gleiche wie zu § 352 (Rdn. 10) - zumindest dem Rahmen nach durch Gesetz, Verwaltungsvorschrift oder sonstige allgemeine Vorschriften mit „publizistischem Charakter" (Kuhlen NK Rdn. 5 ff; SehlSchröder! Cramer Rdn. 4) festgelegt sein (RGSt. 3 87, 88; 22 306, 307; 41 91, 92). Das ist eine Grundvoraussetzung der Strafbestimmung. Diese beschreibt die danach in Betracht kommenden Zahlungen des Bürgers jedoch noch näher: Der Begriff der Steuer stimmt mit demjenigen des Steuerrechts überein. Er ist in § 3 Abs. 1 AO festgelegt. Es muß sich um Geldleistungen handeln, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und die von einem Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Steuergesetz die Leistungspflicht knüpft (vgl. RGSt. 22 306, 307 sowie eingehend Tipke, Steuerrecht, 16. Aufl. [1998], § 3, 2.2, Rdn. 12ff und BVerfGE 55 274, 299). Gebühren sind Zahlungen, die als Gegenleistungen für eine Leistung des Staates, seiner Behörden und öffentlichen Einrichtungen erbracht werden (RGSt. 3 87, 88; 22 306, 307). Der Begriff ist jedoch weiter als derjenige des Verwaltungsrechts. Dort werden unter Gebühren nur Leistungen verstanden, die aufgrund öffentlichen Rechts verlangt werden (Wolff!Bachofl Stober, Verwaltungsrecht I, 11.Aufl. [1999], § 42 Rdn. 22ff; Tipke aaO § 3, 2.2, Rdn. 18f)· So eng ist die Grenze im Strafrecht nicht zu ziehen (dazu Rdn. 13). Als andere Abgaben kommen in Betracht: Beiträge zur Deckung des Aufwands einer öffentlichen Einrichtung (z.B. Erschließungsbeiträge, Kurförderungsabgaben von Fremdenverkehrsbetrieben), Ausgleichsabgaben marktbegünstigter Unternehmen zur Subventionierung anderer Betriebe derselben Wirtschaftszweige oder etwa Verbandslasten der Mitglieder einer öffentlichen Körperschaft (vgl. hierzu im einzelnen: Wolff!BachoflStober, aaO § 42 Rdn. 14ff). Die Vorschrift erfaßt aber nicht jede Leistung des Bürgers an den Staat. Geht es um den rein fiskalischen Bereich staatlichen Handelns, greift § 353 Abs. 1 nicht ein. Von Abgaben und Gebühren, die für eine öffentliche Kasse erhoben werden, kann nicht gesprochen werden, wenn der Staat - wie ein Gewerbetreibender - allein zur Erzielung wirtschaftlichen Gewinns unternehmerisch nach privatrechtlichen Normen tätig ist (RGSt. 22 306, 307 f), so beispielsweise beim Betrieb einer Bierbrauerei oder einer Porzellanmanufaktur, mögen auch (vgl. oben Rdn. 8) die zu zahlenden Preise

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Abgabenüberhebung; Leistungskürzung

§353

listenmäßig festgehalten sein. lb Hier geht es nicht um Abgaben, sondern um Kaufpreise, um Miet- und Pachtzins, um kaufmännische Erträgnisse. Die Abgrenzung ist nicht allein nach der Art des zugrundeliegenden Rechtsverhältnisses vorzunehmen. Um Abgaben im Sinne des § 353 Abs. 1 kann es sich auch dann handeln, wenn das Rechtsverhältnis nach bürgerlichem Recht zu beurteilen ist (RGSt. 22 306, 307; RG JR 1926 Rechtsprechung Nr. 1209). Es genügt, daß die Abgaben „in irgendeiner Beziehung eine öffentlich-rechtliche Eigenschaft haben, wenn auch nur die Höhe der Leistung sich nach öffentlich-rechtlichen Grundsätzen bemißt" (RG GA 1912 472). Entscheidend ist, ob das Gemeinwesen mit seiner Tätigkeit - sei es auch in Formen des Privatrechts - öffentliche Zwecke erfüllt (vgl. dazu WolffIBachoßStober, aaO § 23 Rdn. 18; Flume aaO § 3, 4, S. 36 ff) und sich damit auch die Höhe der vom Bürger zu erbringenden Leistung nach „publizistischen Grundsätzen" unter Berücksichtigung nicht nur gewerblicher, sondern auch politischer und volkswirtschaftlicher Gesichtspunkte bestimmt. 2 Sind aufgrund derartiger - nicht rein kaufmännischer - Überlegungen die Leistungen des Bürgers durch Gesetz, Verordnung oder sonstige allgemeine Vorschriften festgelegt, soll § 353 Abs. 1 die Einhaltung dieser Schranken gewährleisten. Für § 353 korrespondiert danach der Begriff der „Abgaben" im wesentlichen mit den Merkmalen, die auch für die Bestimmung des Täterkreises (Amtsträger, Behörde, sonstige Stellen, Wahrnehmung von Aufgaben der öffentlichen Verwaltung - § 11 Abs. 1 Nr. 2a-c) maßgebend sind. Probleme dürften sich vor allem im Zuge der Privatisierung von Bereichen staatlicher Daseinsvorsorge ergeben, soweit sie - wie bei der Post und Bahn - mit grundlegenden Strukturveränderungen verbunden ist (vgl. Kuhlen N K Rdn. 5; Gribbohm LK § 11 Rdn. 65). Vor der Poststrukturreform war das Verhältnis des Postbenutzers zur Post grundsätzlich öffentlich-rechtlich ausgestaltet, der Beförderungsvertrag des Fahrgastes bei der Bundesbahn hingegen privatrechtlich. 3 Unabhängig hiervon stellten sowohl die Forderung einer überhöhten Paketgebühr durch einen Postbeamten (RGSt. 75 378, 379f; BGH NJW 1961 1171) als auch diejenige eines zu hohen Fahrpreises oder eines überhöhten Frachtbetrages für Reisegepäck durch einen Eisenbahnbeamten (RGSt. 22 306, 307 f; 52 163, 165; BGH, Urt. v. 20.1.1955 - 3 StR 238/54) eine Abgabenüberhebung dar. Der rechtliche Unterschied zwischen beiden Benutzungsverhältnissen - ohnehin nur geschichtlich zu erklären - wirkte sich im Strafrecht nicht aus. Auch nach der Umwandlung von Post und Bahn in privatrechtlich organisierte Unternehmen wurden von den neu gegründeten staatseigenen Aktiengesellschaften Deutsche Bahn AG, Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG und Deutsche Telekom AG Abgaben im Sinne des § 353 Abs. 1 erhoben. Die zugrundeliegenden Dienstleistungen haben trotz der tiefgreifenden Änderungen und der geschaffenen Wettbewerbslage ihren Bezug zum staatlichen Ver-

lb

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Vgl. RGSt. 22 306, 307f; BGHSt. 38 199, 203f; s. aber auch BGHSt. 43 96, 104; 43 370, 379; 45 16, 19; KG NStZ 1994 242; Gribbohm LK § 11 Rdn. 36, 63 ff; LacknerlKühl § 11 Rdn. 9 a; Kuhlen N K Rdn. 6; differenzierend Tröndlel Fischer § 11 Rdn. 22 f; allgemein zu diesem Tätigkeitsbereich des Staates: WolfflBachoflStober aaO § 23 Rdn. 16 ff; Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Band 2, 3. Aufl. [1979], § 3, 2, S. 34f; Ossenbühl JR 1992 473 m. w. N.

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RGSt. 22 306, 307 f; ähnlich RGSt. 3 87, 88; RG JR 1926 Nr. 1209; RG H R R 1933 Nr. 972; s. dazu auch Fn. 1. Vgl. B G H Z 20 102, 103ff; RGZ 161 341, 344; Ohnheiser, Postrecht, 4. Aufl. [1984], § 7 PostG Rdn. 2; Finger Eisenbahnverkehrsordnung, Vorbem. 1 bis 7 vor § 8; allgemein Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Band 2, 3. A u a [1979], § 3 , 4 , S. 37 f.

Ernst Träger

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§353

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sorgungsauftrag nicht verloren.4 Ob allerdings diese Beziehung bei der weiteren Entwicklung ihre Bedeutung behalten kann und ob es wirtschaftlich möglich sein wird, durch gesetzlich vorgesehene staatliche Regulierungsmaßnahmen etc. in die Tarifgestaltung auch weiterhin Gesichtspunkte des Gemeinwohls einzubringen und damit die strafrechtliche Sonderstellung gegenüber den privaten Wettbewerben zu erhalten, erscheint fraglich (vgl. hierzu auch Hagen Wolff LK § 317 Rdn. 3). Nach alledem ergibt sich für § 353 Abs. 1 doch ein verhältnismäßig weiter Anwendungsbereich. Er erfaßt danach auch Gebühren und Abgaben im Rahmen der Versorgungseinrichtungen der öffentlichen Hand wie Büchereien, Badeanstalten und ähnlicher Betriebe, mögen die Beziehungen zum Bürger insoweit nun in bürgerlichrechtlicher oder in öffentlichrechtlicher Form geregelt sein (vgl. die Beispiele für dieses Tätigkeitsgebiet des Staates bei Flume aaO § 3, 4, S. 37 f). 14 Als Abgaben im Sinne des § 353 Abs. 1 hat die Rechtsprechung demgemäß angesehen: Postporto (RGSt. 3 87f; RG JR 1926 Rechtsprechung Nr. 1209), Paketgebühren der Post (RGSt. 75 378, 379f; BGH NJW 1961 1171), Gebühren für Ferngespräche (OLG Köln NJW 1966 1373, 1374), Fahrpreise der Bahn für die Personenbeförderung (RGSt. 52 163, 165; BGH, Urt. v. 20.1.1955 - 3 StR 238/54), Frachtbeträge der Bahn für Reisegepäck (RGSt. 22 306, 308), Botengebühren im Eisenbahnfrachtverkehr (RG HRR 1933 Nr. 972), Schulbeiträge, die von Mitgliedern der Schulgemeinde erhoben wurden (RGSt. 26 259), Feuerkassenbeiträge, die wie öffentliche Abgaben und Steuern unter Kontrolle der Kreissteuerämter eingezogen wurden und der „administrativen Zwangsvollstreckung" unterlagen (RGSt. 23 263, 264), Beiträge zur Unfallversicherung für die Land- und Forstwirtschaft, die wie Gemeindeabgaben beigetrieben werden (RG GA 1912 472), Gebühren für katasteramtliche Geschäfte (RGSt. 41 91), Marktstandgelder, die ein Gewerbe- und Ordnungsamt erheben darf (BGH, Urt. v. 10.5.1960 - 5 StR 51/59; weitere Beispiele s. Kuhlen NK Rdn. 7). 15

b) Die erhobenen Abgaben müssen entweder überhaupt nicht oder nur in geringerem Betrag geschuldet werden. Ob dies der Fall ist, richtet sich nach den einschlägigen Gesetzen oder Verwaltungsvorschriften (vgl. Rdn. 8). Wurden die Abgaben richtig errechnet - hatte sie der Bürger zu zahlen - , so liegt eine Abgabenüberhebung auch dann nicht vor, wenn das Geld nicht zur Kasse gebracht wird (RGSt. 17 321, 323); in solchem Fall kommt Unterschlagung in Betracht (RG aaO).

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c) Der Täter muß die Abgaben für eine öffentliche Kasse erheben. Insoweit gilt dasselbe wie für § 352 (vgl. BGHSt. 2 35, 36): der Täter muß die Abgabe als rechtlich geschuldet verlangen und sie daraufhin erhalten (vgl. im einzelnen § 352 Rdn. 14 bis 18). Für § 353 Abs. 1 hat das Reichsgericht ausdrücklich ausgesprochen, daß es ausreicht, wenn ein Vorschuß oder Abschlag gefordert wird (RGSt. 41 91, 92f; vgl. zu dieser Frage im Rahmen des § 352 dort Rdn. 16). 17 Hier - wie in § 352 - kommt es nicht darauf an, daß der Geschädigte sich über seine Zahlungspflicht täuschen läßt (vgl. im einzelnen § 352 Rdn. 19). Zahlt der Bürger aufgrund der Erhebung, obwohl er weiß, daß die Abgabe überhöht ist oder

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Dieser ergibt sich für die Bahn aus Art. 87 e Abs. 4 GG, § 1 Abs. 2 AEG, für das Postwesen und die Telekommunikation aus Art. 87 f Abs. 1 GG, § 2 PTRegG, §§ 1, 2 TKG; vgl. SchmidtAßmann, Besonderes Verwaltungsrecht, 12. Aufl.

[2003], S. 244 f; Badura Lorenz-Festschrift S.2, 7 ff; allgemein zur Bedeutung der Privatisierung von Bahn und Post: Gribbohm LK § 11 Rdn. 65; vgl. dazu auch Träger LK § 206 Rdn. 1 ff.

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§353

gar nicht verlangt werden kann - etwa deshalb, weil er die weitere Zusammenarbeit mit dem Amtsträger nicht belasten will - , so ist gleichwohl der Tatbestand des § 353 Abs. 1 erfüllt (RGSt. 22 306, 308; TröndlelFischer Rdn. 3; Lackner/Kühl § 352 Rdn. 5; aA Kuhlen NK Rdn. 9; SehlSchröder! Cramer Rdn. 6). Auch dann liegt ein Mißbrauch der Erhebungsbefugnis vor. Soweit deshalb das Urteil BGH NJW 1961 1171, 1172 (in anderem Zusammenhang) § 353 als beamtenrechtlichen Spezialfall des Betruges bezeichnet und ferner die Entscheidung BGHSt. 2 35, 37 ausführt, es sei kein Fall der Abgabenüberhebung nach § 353 denkbar, der nicht wenigstens den Tatbestand des versuchten Betruges erfüllte, kann dem lediglich für den Regelfall gefolgt werden. Ausnahmen sind möglich: so etwa, wenn der Bürger weiß, daß er die von ihm verlangte Abgabe nicht schuldet, sie aber gleichwohl zahlt, „weil er nicht darum streiten will" (vgl. BGH LM Nr. 3 zu § 352), und wenn der Amtsträger von vornherein bei der Anforderung der Gebühr von dieser Fallgestaltung ausgeht. § 353 Abs. 1 ist allerdings dann nicht mehr anwendbar, wenn sich Amtsträger und Bürger im gegenseitigen Einverständnis darüber im klaren sind, daß eine „Abgabe" im Sinne des § 353 Abs. 1 nicht erhoben und nicht geschuldet wird (vgl. § 352 Rdn. 19). d) Voraussetzung für eine Bestrafung ist weiter, daß der Täter die zu Unrecht 1 8 erhobenen Abgaben ganz oder zum Teil nicht zur Kasse bringt. Das Geld ist nicht schon dann zur Kasse gebracht, wenn es lediglich tatsächlich dem Kassenbestand zugeführt wird - etwa, um vorhandene Fehlbeträge auszugleichen - ; erforderlich ist auch, daß der Betrag als Abgabe vereinnahmt ist (RGSt. 26 259, 260; 75 378, 380). Dazu gehört, soweit dies vorgeschrieben oder üblich ist, daß die eingezogenen Beträge ordnungsgemäß verbucht werden (RGSt. 75 378, 380; RG JR Rechtsprechung 1927 437). Demgemäß genügt es nicht, die Gelder vorübergehend in die Kasse zu legen, wenn der Täter die sich dadurch ergebenden Überschußbeträge wieder entnehmen will (BGH NJW 1961 1171, 1172). Werden die zuviel erhobenen Gelder allerdings zur Kasse gebracht und auch ordnungsgemäß verbucht, so scheidet die Anwendung des § 353 Abs. 1 selbst dann aus, wenn der Täter auf diese Weise durch Nichtbuchung einer späteren richtig errechneten Einnahme - einen Fehlbestand auffüllen will (aA OLG Köln NJW 1966 1373, 1374; wie hier SehlSchröder/ Cramer Rdn. 7; Kuhlen NK Rdn. 11). 3. Innerer Tatbestand. Der Täter muß vorsätzlich handeln. Der Vorsatz muß sich 1 9 auch darauf erstrecken, daß er die Gelder nicht zur Kasse bringt. Will der Amtsträger die erhobenen Gelder zur Kasse bringen, scheitert dies jedoch daran, daß ihm das Geld verlorengeht, so fehlt es bereits am Vorsatz; es kommt nicht darauf an, daß in diesem Fall die Ablieferung durch eine rechtzeitige Anzeige ersetzt wird (so aber TröndlelFischer Rdn. 4). Bedingter Vorsatz genügt (aA Seh!Schröder! Cramer Rdn. 12; TröndlelFischer Rdn. 6 [anders noch 50. Aufl.]; Samson SK [1991] Rdn. 6; Ηoyer SK Rdn. 9; s. auch Kuhlen NK Rdn. 12). Es gilt dasselbe wie zu § 352 (vgl. dort Rdn. 21). Eine Bereicherungsabsicht setzt das Gesetz nicht voraus (vgl. § 352 Rdn. 22). Sie wird allerdings, da der Täter das Geld nicht zur Kasse bringt, im allgemeinen vorliegen (vgl. RGSt. 17 321, 326; 65 52, 55; LacknerlKühl Rdn. 6). 4. Der Versuch ist nicht strafbar (§ 23 Abs. 1). Zur Möglichkeit einer Bestrafung 2 0 wegen versuchten Betrugs vgl. Rdn. 24. Für den Teilnehmer gilt § 28 Abs. 1.

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§353

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

III. Leistungskürzung 21

§ 353 Abs. 2 stellt eine gewisse Umkehrung des § 353 Abs. 1 dar: Dort wird ein Amtsträger unter Strafe gestellt, der überhöhte Abgaben erhebt. Hier geht es darum, daß Leistungen des Staates rechtswidrig verkürzt werden. 22 Die Abzüge, die der Täter vornimmt, müssen sich auf amtliche Ausgaben an Geld oder Naturalien beziehen. Beispiele bilden die Auszahlung von Renten (vgl. den Sachverhalt in RGSt. 61 37, 39 f) oder von Unterstützungsbeiträgen (RGSt. 66 246, 247 f). Täter kann nur ein Amtsträger sein. Er muß die Auszahlung selbst vornehmen (RGSt. 66 246, 247). Die Tathandlung besteht darin, daß der Täter rechtswidrig Abzüge macht und außerdem die Ausgaben der Staatskasse als vollständig geleistet in Rechnung stellt. Ob der Abzug rechtswidrig ist, ergibt der Vergleich mit den maßgebenden amtlichen Vorschriften (RGSt. 66 246, 248). Auf etwaige Vereinbarungen mit den unter Druck handelnden Empfängern kommt es nicht an. Ein Abzug im Sinne der Vorschrift liegt auch vor, wenn an einen Empfanger überhaupt nichts ausgezahlt wird (RG aaO S. 249). Der Täter muß vorsätzlich handeln. Bedingter Vorsatz genügt wie in Abs. 1 und in § 352 auch hier (vgl. Rdn. 19; § 352 Rdn. 21; insoweit ebenfalls aA SehlSchröder! Cramer Rdn. 12; Samson SK (1991) Rdn. 6; Tröndle!Fischer Rdn. 6). IV. Zusammentreffen 23

1. Abgabenüberhebung. § 353 Abs. 1 ist - wie § 352 - im Verhältnis zu § 263 eine Sondervorschrift (BGHSt. 2 35, 37; vgl. ferner § 352 Rdn. 24). Tateinheit mit Betrug kommt dahei nur dann in Betracht, wenn zur bewußt überhöhten Abgabenforderung eine zusätzliche Täuschungshandlung hinzukommt.5 24 Bleibt es beim Versuch und scheidet damit eine Bestrafung wegen Abgabenüberhebung aus, gilt entsprechendes. § 353 Abs. 1 regelt die Abgabenüberhebung und das regelmäßig mit ihr verbundene täuschende Vorgeben des Amtsträgers abschließend als Sondertatbestand. Diese Regelung wird als eine vom Gesetzgeber gewollte Privilegierung verstanden werden müssen, die im Grunde darauf beruht, daß sich der Zahlende jederzeit über den gesetzlichen Umfang seiner Zahlungspflicht unterrichten kann (vgl. Rdn. lf, § 352 Rdn. 1; ebenso wohl SehlSchröder! Cramer Rdn. 14, § 352 Rdn. 14). Dementsprechend war für den Täter ein milderer Strafrahmen als für den Betrüger vorgesehen (vgl. § 263 Abs. 3 in der geltenden Fassung sowie für die ursprüngliche Fassung der Bestimmungen RGSt. 22 304, 309; 26 259, 260f). Die Tat ist außerdem nur dann mit Strafe bedroht, wenn die zu viel erhobenen Abgaben nicht zur Kasse gebracht werden. Dem lag ersichtlich der Gedanke zugrunde, daß für das Unrecht der bloßen Zuvielerhebung die disziplinarische Ahndung genüge und kriminelle Bestrafung nur erforderlich sei, wenn weiteres Unrecht hinzukomme. Solches zusätzliche Unrecht werde erst verwirklicht, wenn der Täter aus pekuniärem Eigennutz handle und dies durch die Einbehaltung des Geldes zeige (RGSt. 17 321, 326; 26 259f). Aus dieser Sicht erschien es als vertretbar, den Versuch im Gegensatz zu § 352 straflos

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BGHSt. 2 35, 36f; BGH NJW 1961 1171, 1172; OLG Köln NJW 1966 1373, 1374; SchlSchröderl Cramer Rdn. 14; Tröndle/Fischer § 263 Rdn. 47; § 353 Rdn. 7; Lackner/Kühl Rdn. 4; Hoyer SK

Rdn. 13; Samson SK (1991) Rdn. 7; aA RGSt. 22 306, 308; 26 259, 260f; 65 52, 54f; 75 378, 379; s. dazu auch Kuhlen NK Rdn. 18,21.

Stand: 1. 5. 2004

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zu lassen, die vollendete Tat aber mit höherer Strafe zu bedrohen. Der Sinnzusammenhang der angeführten Straftatbestände (BGHSt. 24 262, 266) ergibt danach, daß auch in den Fällen der lediglich versuchten Abgabenüberhebung ein Rückgriff auf eine Bestrafung wegen (versuchten) Betrugs in der Regel nicht in Betracht kommt.6 Verneint man jedoch im Blick auf die Strafdrohung des § 353 und die dort vorgesehene Mindeststrafe eine Privilegierung (so Ε 1962 S. 669), so würde in allen Fällen, in denen im Rahmen des § 353 der Tatbestand des versuchten Betrugs erfüllt ist, der Täter hiernach strafbar sein. Eine Anwendung von § 263 Abs. 3 dürfte allerdings nicht in Betracht kommen (vgl. Samson SK (1991) Rdn 7; TröndlelFischer Rdn. 6). Tateinheit ist auch möglich mit § 246.7 Dabei ist jedoch zu unterscheiden: Will der 2 5 Täter sich gerade diejenigen Geldscheine oder Geldstücke aneignen, die er durch die Abgabenüberhebung erhielt, so kommt nach den in BGHSt. 14 38 ff dargelegten Grundsätzen eine Unterschlagung nicht in Betracht (BGH NJW 1961 1171, 1172; OLG Köln NJW 1966 1373, 1374). Eine tateinheitlich begangene Unterschlagung liegt namentlich dann vor, wenn der Täter das Geld dem Kassenbestand hinzufügt, um einen Fehlbetrag auszugleichen.8 Legt der Beamte das zuviel erhobene Geld in die Kasse, um es zum Ausgleich eines etwaigen späteren Fehlbetrages bereitzuhalten, so begeht er damit noch keine Unterschlagung (RGSt. 17 321, 322, 324 f). Die Zueignung beginnt erst mit der späteren Entnahme des Geldes (vgl. RGSt. 17 321, 324 f; 75 378, 380), die sich sowohl als Unterschlagung als auch als Untreue darstellen kann (BGH NJW 1961 117102. Leistungskiirzung. Tateinheit ist möglich mit Unterschlagung (RGSt. 61 37, 39 f)· 2 6 Außerdem kann auch die Leistungskürzung tateinheitlich mit Betrug begangen werden (MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 § 81 Rdn. 11). Voraussetzung ist jedoch wie bei der Abgabenüberhebung, daß eine zusätzliche Täuschungshandlung des Täters hinzukommt. V. Hinsichtlich der Nebenfolge gilt § 358 (vgl. § 352 Rdn. 25).

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VI. Recht des Einigungsvertrages Gemäß Art. 8 und 9 des Einigungsvertrages gilt § 353 seit dem Wirksamwerden des 2 8 Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland auch in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in ganz Berlin. Der Einigungsvertrag sieht insoweit weder in Anlage I Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I, II und Abschnitt III Nr. 1 noch in Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I und II eine Ausnahme vor.

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Vgl. hierzu allgemein Vogler, in Festschrift für Bockelmann, S. 715, 729; SehlSchröder/Stree Vor § 52 Rdn. 136; Vogler LK'° Vor § 52 Rdn. 116; Maurach, Materialien zur Strafrechtsreform, l.Bd. S. 252f. In BGHSt. 30 235, 236, wird unter Berufung auf BGHSt. 24 262, 266 und Vogler LK 10 Vor § 52 Rdn. 108, 116 zum Verhältnis des § 240 zu § 239 festgestellt, daß die versuchte Freiheitsberaubung als versuchte Nötigung strafbar sein kann, weil hier der Täter

durch die Spezialvorschrift nicht privilegiert werde. Rissing van Saan LK Vor § 52 Rdn. 91, 94 geht ebenfalls davon aus, daß die privilegjerende Spezialvorschrift es ausschließt, auf die allgemeinere Strafbestimmung zurückzugreifen. ' RGS. 17 321, 328; 61 37, 40; BGHSt. 2 35, 37; BGH NJW 1961 1171, 1172; Tröndlel Fischer Rdn. 7; SehlSchröder!Cramer Rdn. 14. 8 Vgl. BGHSt. 9 348, 349 ff; 24 115, 117 ff; kritisch hierzu Sehl Schröder! Eser § 246 Rdn. 12.

Ernst Träger

§ 353a

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Das Strafgesetzbuch der früheren D D R ist zuletzt durch das 6. Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 (GBl. I 526) geändert worden. Bis zu seinem Inkrafttreten am 1. Juli 1990 galt das Strafgesetzbuch in der Fassung vom 14. Dezember 1988 (GBl. I 33). Eine dem § 353 unmittelbar entsprechende Strafvorschrift gab es nach beiden Gesetzen nicht.

§ 353a Vertrauensbruch im auswärtigen Dienst (1) Wer bei der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber einer fremden Regierung, einer Staatengemeinschaft oder einer zwischenstaatlichen Einrichtung einer amtlichen Anweisung zuwiderhandelt oder in der Absicht, die Bundesregierung irrezuleiten, unwahre Berichte tatsächlicher Art erstattet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Die Tat wird nur mit Ermächtigung der Bundesregierung verfolgt. Entstehungsgeschichte Die Bestimmung wurde durch Gesetz vom 26. Februar 1876 (RGBl. 25) in das Strafgesetzbuch eingefügt. Sie wird als Arnimparagraph bezeichnet. Anlaß zu ihrer Einfügung waren Strafverfahren gegen den Grafen Arnim-Suckow gewesen. Dieser hatte, nachdem er 1874 von seinem Posten als deutscher Botschafter in Paris abberufen worden war, amtliche Dokumente zurückbehalten und in der Folge die Politik Bismarcks publizistisch angegriffen (ausführlich Heinrich Bismarcks Zorn - Inhalt und Bedeutung eines „vergessenen" Tatbestandes ZStW 110 (1998) 327 ff; Kuhlen N K Rdn. 1; Maurach/Schroeder/Maiwald 2 §81 Rdn. 13). Die Strafvorschrift blieb unverändert, bis sie durch Art. 1 des Kontrollratsgesetzes vom 30. Januar 1946 (Amtsblatt des Kontrollrats in Deutschland S. 55) aufgehoben wurde. Durch Gesetz vom 30. August 1951 (BGBl. I 739) wurde sie in veränderter Form wieder eingeführt. Es entfiel der früher in § 353 a Abs. 1 geregelte Tatbestand des Bruchs der diplomatischen Amtsverschwiegenheit. 1

1. Schutzzweck: Die Vorschrift soll verhindern, daß der Bundesrepublik Deutschland durch das Nichtbefolgen von Anweisungen im auswärtigen Dienst oder durch diplomatische Falschberichte Schaden entsteht. Geschützt werden soll damit auch die Kompetenzverteilung bei den auswärtigen Vertretungen der Bundesrepublik, deren Beachtung Voraussetzung für die Funktionsfahigkeit der angesprochenen Dienststelle ist (Kuhlen N K Rdn. 2; TröndlelFischer Rdn. 1; MaurachiSchroeder!Maiwald 2 § 81 Rdn. 15; Schänke!SehlLenckner-Perron Rdn. 1; Heinrich aaO 337ff).

2

2. Täter kann sein, wer mit der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland gegenüber einer fremden Regierung, einer Staatengemeinschaft oder einer zwischenstaatlichen Einrichtung befaßt ist (MaurachiSchroeder!Maiwald 2 § 81 Rdn. 15). Nicht erforderlich ist, daß der Täter die Bundesrepublik als Bevollmächtigter vertritt. So kann sich ein Militär- oder Wirtschaftsattache des diplomatischen Falschberichts schuldig machen, auch wenn er nicht befugt ist, Verträge abzuschließen. Der Täter braucht nicht Beamter zu sein. Es genügt bereits ein einzelner Auftrag (Tröndlel Fischer Rdn. 1) der etwa einem Sachverständigen, oder einem im Ausland besonders angesehenen früheren Politiker erteilt wird {MaurachiSchroeder!Maiwald aaO; Kuhlen Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

NK Rdn. 3; SehlSchröder!Lenckner-Perron Rdn. 4; Heinrich aaO 339 ff; Hoyer SK Rdn. 2).

3

3. Die Tathandlung besteht a) im diplomatischen Ungehorsam - hier handelt der Täter amtlichen Anweisungen zuwider - b) im diplomatischen Falschbericht, nämlich in der Erstattung unwahrer Berichte tatsächlicher Art. Damit sind ausgenommen Werturteile des Täters und dessen politische Prognosen, selbst wenn er diese wissentlich falsch abgibt. Im übrigen kann sich der Bericht auch auf „innere" Tatsachen beziehen, etwa auf die politische Einstellung führender Politiker des Auslands (TröndlelFischer Rdn. lf; Kuhlen NK Rdn. 4; Schänke!SehlLencknerlPerron aaO Rdn. 2).

c) Für die Erfüllung des Tatbestands ist nicht erforderlich, daß ein Schaden oder 3 8 eine konkrete Gefährdung herbeigeführt wurde. Die Tat ist abstraktes Gefährdungsdelikt, so daß auch der Nachweis konkreter Ungefährlichkeit eine Strafbarkeit nicht ausschließt {SchänketSehlLencknerlPerron aaO Rdn. 1; TröndlelFischer Rdn. 2; Hoyer SK Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 1; Maurach/SchroederlMaiwald aaO Rdn. 15; Heinrich aaO 337 m.w.N.). 4. Der Täter muß bei beiden Begehungsweisen vorsätzlich handeln. Erstattet er 4 unwahre Berichte, macht er sich nur strafbar, wenn er außerdem die Absicht hat, die Bundesregierung irrezuleiten. Der Täter muß die Irreführung anstreben. Sie braucht allerdings nicht sein Endziel zu sein; es genügt, daß er sie als Zwischenstufe zu dem von ihm erwünschten Endziel betrachtet. Mit der erforderlichen Absicht handelt also auch der Diplomat, dem es letztlich um andere Ziele, etwa um die Ablösung der Bundesregierung geht, der diese Ziele aber dadurch erreichen will, daß er die Regierung durch falsche Berichte zu verfehlten politischen Schritten und Maßnahmen veranlaßt. 5. Der Versuch der Tat ist nicht strafbar. Sie wird nur mit Ermächtigung der Bundes- 5 regierung verfolgt (Abs. 2). Insoweit gilt § 77 e. Die Ermächtigung ist vom zuständigen Fachminister, hier von dem Bundesminister des Auswärtigen, zu erteilen (Art. 65 GG: Schlichter GA 1966 353; Krauth JZ 1968 611; TröndlelFischer Rdn. 3; s. auch LK § 97 Rdn. 14). 6. Tateinheit ist vor allem möglich mit Straftaten, die zugleich Verletzungen der 6 amtlichen Anweisungen darstellen. In Betracht kommen insbesondere die § 94 ff, auch § 109d. § 353a gilt nicht nur subsidiär. 7. Hinsichtlich der Nebenfolge gilt § 358 (vgl. § 352 Rdn. 25). 7 Eine entsprechende oder ähnliche Strafvorschrift enthielt das StGB der früheren 8 DDR nicht.

(1) Wer ein Geheimnis, das ihm als 1. Amtsträger, 2. für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder (29)

Ernst Träger

§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

3. Person, die Aufgaben oder Befugnisse nach dem Personalvertretungsrecht wahrnimmt, anvertraut worden oder sonst bekanntgeworden ist, unbefugt offenbart und dadurch wichtige öffentliche Interessen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Hat der Täter durch die Tat fahrlässig wichtige öffentliche Interessen gefährdet, so wird er mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Wer, abgesehen von den Fällen des Absatzes 1, unbefugt einen Gegenstand oder eine Nachricht, zu deren Geheimhaltung er 1. aufgrund des Beschlusses eines Gesetzgebungsorgans des Bundes oder eines Landes oder eines seiner Ausschüsse verpflichtet ist oder 2. von einer anderen amtlichen Stelle unter Hinweis auf die Strafbarkeit der Verletzung der Geheimhaltungspflicht förmlich verpflichtet worden ist, an einen anderen gelangen läßt oder öffentlich bekanntmacht und dadurch wichtige öffentliche Interessen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) Die Tat wird nur mit Ermächtigung verfolgt. Die Ermächtigung wird erteilt 1. von dem Präsidenten des Gesetzgebungsorgans a) in den Fällen des Absatzes 1, wenn dem Täter das Geheimnis während seiner Tätigkeit bei einem oder für ein Gesetzgebungsorgan des Bundes oder eines Landes bekanntgeworden ist, b) in den Fällen des Absatzes 2 Nr. 1; 2. von der obersten Bundesbehörde a) in den Fällen des Absatzes 1, wenn dem Täter das Geheimnis während seiner Tätigkeit sonst bei einer oder für eine Behörde oder bei einer anderen amtlichen Stelle des Bundes oder für eine solche Stelle bekanntgeworden ist, b) in den Fällen des Absatzes 2 Nr. 2, wenn der Täter von einer amtlichen Stelle des Bundes verpflichtet worden ist; 3. von der obersten Landesbehörde in allen übrigen Fällen der Absätze 1 und 2 Nr. 2. Schrifttum Behm Anmerkung zu BGH vom 23.6.2000 StV 2002 26, 29-33; Düwel Das Amtsgeheimnis, Schriftenreihe der Hochschule Speyer Band 23, 1965; Groß Verschwiegenheitspflicht der Bediensteten und Informationsrecht der Presse, 1964; Grünwald Meinungsfreiheit und Strafrecht KJ 1979 291; Horn JR 1978 513; Kraut/Kurfessl Wulf Zur Reform des Staatsschutzstrafrechts durch das Achte Strafrechtsänderungsgesetz JZ 1968 73 lf; Kuhlen Umweltstrafrecht in Deutschland und Österreich (1996); Laufliütte Staatsgeheimnis und Regierungsgeheimnis G A 1974 52; Lindgen Handbuch des Disziplinarrechts für Beamte und Richter in Bund und Ländern, Erster Band, 1966; Lüttger Zur Reform des § 353c StGB JZ 1969 578; Maiwald Die Amtsdelikte JuS 1977 353; Möhrenschlager Das Siebzehnte Strafrechtsänderungsgesetz JZ 1980 161; Perron Anm. zu BGH vom 23.3.2001 JZ 2002 50flf; Probst Der Strafrechtliche Schutz des Amtsgeheimnisses. Unter besonderer Berücksichtigung der §§ 353 b und 353 c StGB. Diss. Köln 1939; Rogall Der neue strafrechtliche Schutz der staatlichen Geheimsphäre N J W 1980 751; Rohlff Die Täter der „Amtsdelikte" (1995); Schmid JZ 1970 686 Anm. zu BVerfGE 28 191; Schumann NStZ 1995 169 Anm. zu OLG Düsseldorf; Spendel Das richterliche Beratungsgeheimnis und seine Grenzen im Strafprozeß ZStW 65 (1953) 403; Wagner Amtsverbrechen, Strafrechtliche Abhandlungen, Neue Folge Band 24, 1975; ders. Die Rechtsprechung zu den Straftaten im Amt seit 1975, Teil 2 JZ 1987 658.

Stand: 1. 5. 2004

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V e r l e t z u n g d e s D i e n s t g e h e i m n i s s e s u n d einer b e s o n d e r e n G e h e i m h a l t u n g s p f l i c h t

§

353b

Entstehungsgeschichte 1. § 353b Absatz 1 Die Bestimmung wurde durch Gesetz vom 2. Juli 1936 (RGBl. I 532) in das Strafgesetzbuch eingefügt. Sie stellt jedoch kein typisch nationalsozialistisches Gedankengut dar (BGH MDR 1953 53; BVerfGE 28 191, 197) und ist mit dem Grundgesetz vereinbar (BVerfGE 28 191, 196 ff). Eine derartige Strafvorschrift war schon früh gefordert worden (.Preiser DJZ 1907 874, 875 f; Beling DJZ 1918 457); ähnliche Regelungen waren vorgesehen in den Entwürfen für ein Allgemeines Deutsches Strafgesetzbuch von 1925 (§ 133) und 1927 (§ 140).1 Durch das 8. StRÄndG wurde die Vorschrift neu gefaßt; das Strafmaß wurde herabgesetzt (vgl. KrauthlKurfessIWulf JZ 1968 731, 732). Das EGStGB 1974 paßte sie dem neuen Sprachgebrauch an und erweiterte den Täterkreis auf Personen, die Aufgaben oder Befugnisse nach dem Personalvertretungsrecht wahrnehmen (vgl. dazu Maiwald JuS 1977 353, 360). Durch das 17. StRÄndG wurde genauer festgelegt, wer die nach § 353b Abs. 4 Satz 1 erforderliche Ermächtigung zu erteilen hat. 2. § 353b Abs. 2 entspricht - nur geringfügig umgestaltet - dem früheren § 353c Abs. 2. § 353c wurde ebenfalls durch das Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuchs vom 2. Juli 1936 (RGBl. I 532) eingeführt. Auch diese Vorschrift enthielt kein typisch nationalsozialistisches Gedankengut (Lüttger JZ 1969 578; Möhrenschlager JZ 1980 161, 162); sie entsprach den bereits erwähnten Forderungen Preisers und Belings (vgl. auch Möhrenschlager aaO S. 162; Lüttger aaO S. 578). Anläßlich der Reform des Staatsschutzstrafrechts durch das 8. StRÄndG wurde § 353c abgeändert und genauer gefaßt (im einzelnen Lüttger aaO S. 582; KrauthlKurfessIWulf JZ 1968 731, 732). Aufgrund erheblicher Kritik an Absatz 1 des § 353 c (hierzu die Zusammenstellung bei Möhrenschlager aaO S. 161, 162; Stree in: Mißlingt die Strafrechtsreform? [1969] S. 171, 182 ff; Löffler NJW 1975 1767f; Rogall NJW 1980 751, 752 sowie der Bericht des Rechtsausschusses BT-Drucks. 8/3313, S. 6) wurde die Vorschrift durch das 17. StRÄndG ersatzlos gestrichen; der bisherige Absatz 2 des § 353c wurde wegen der Sachverwandtschaft als Absatz 2 dem § 353 b eingegliedert (im einzelnen: Möhrenschlager aaO S. 163, 164); dabei wurde die Fassung geringfügig abgeändert. Gleichzeitig wurde gegenüber dem bisherigen Recht genauer geregelt, wer die erforderliche Ermächtigung zu erteilen hat (s. dazu auch Kuhlen NK Rdn. 1 ff).

Übersicht Rdn. I. Allgemeines 1. Einordnung der Vorschrift 2. Rechtsgut II. Verletzung des Dienstgeheimnisses (Abs. 1) 1. Täter 2. Tathandlung a) Dienstgeheimnis

1

(31)

Rdn. b) Kenntniserlangung durch den Täter c) Offenbaren d) Gefährdung wichtiger öffentlicher Interessen . 3. Rechtswidrigkeit . a) Genehmigung des Vorgesetzten . b) Amtsträger vor Gericht

2 3 3 6 7

Die Geschichte der Amtsverschwiegenheitspflicht und insbesondere die vor 1936 bestehen

12 17 24 29 30 31

den kasuistischen Einzelregelungen werden eingehend dargestellt bei Probst S. 13 bis 35.

Ernst Träger

§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt Rdn.

c) „Privatgeheimnis" als Dienstgeheimnis d) „Illegales" Geheimnis e) Genehmigungsbefugnis bei besonders Verpflichteten 4. Innerer Tatbestand 5. Versuch 6. Teilnahme, Beihilfe 7. Ermächtigung III. Verletzung einer besonderen Geheimhaltungspflicht (Abs. 2) 1. Täter

34 35 36 37 38 39 41 42 43

Rdn. a) Verpflichtung durch Gesetzgebungsorgan b) Verpflichtung durch andere amtliche Stellen 2. Tathandlung 3. Rechtswidrigkeit 4. Innerer Tatbestand 5. Versuch, Teilnahme 6. Ermächtigung IV. Zusammentreffen V. Rechtsfolgen VI. Recht des Einigungsvertrages

44 46 53 54 55 56 57 58 59 60

I. Allgemeines 1

1. § 353 b bildet die strafrechtliche Ergänzung einer umfassenderen rechtlichen Regelung zum Schutz des staatlichen Geheimbereichs und der damit verbundenen öffentlichen Belange. Im Grunde geht es um eine sachgerechte Abgrenzung in dem Spannungsverhältnis zwischen der Pflicht staatlicher Stellen und den für sie tätigen Personen zur Wahrung des Dienstgeheimnisses - in der Regel unerläßlich für eine geordnete Arbeit der Behörden (BVerfGE 28 191, 200) - und dem für den Rechtsstaat unverzichtbaren Interesse des Bürgers und auch der Medien an öffentlicher Kontrolle staatlichen Handelns (vgl. Battis BBG § 61 Anm. 1; Möhrenschlager JZ 1980 161 f; Stree in: Mißlingt die Strafrechtsreform? [1969] S. 171, 183). Die Verpflichtung bestimmter Personen zur Verschwiegenheit ist eines der Mittel, um den insoweit für erforderlich erachteten Geheimbereich zu sichern (Düwel S. 34). In ihrer Ausgestaltung als Schweigepflicht gehört sie zum Kernstück des Pflichtenkreises öffentlicher Bediensteter (BVerfGE aaO 2000 und findet sich konkretisiert und ausgeprägt in zum Teil bis ins einzelne gehenden - außerstrafrechtlichen Regelungen (so insbesondere in § 61 Abs. 1 BBG, § 39 Abs. 1 BRRG, § 9 Abs. 1 des Bundes-Angestelltentarifvertrags; vgl. den Überblick bei Groß S. lOfif). Verstöße gegen diese Bestimmungen können zwar im allgemeinen bereits disziplinar- oder arbeitsrechtlich geahndet werden. Ein Teil des Schrifttums hält diesen Schutz auch für ausreichend (Grünwald Krit. Justiz 1979 291, 301; Schmid JZ 1970 686 [Anm. zu BVerfGE 28 191 = JZ 1970 686]). Der Gesetzgeber von 1936 sah dies jedoch anders (Begr. DJ 1936 997). Er erachtete eine Bestrafung jedenfalls dann für erforderlich, wenn durch die Verletzung der Verschwiegenheitspflicht wichtige öffentliche Interessen gefährdet werden.13 Der Gefahr unnötiger Strafverfahren soll dadurch vorgebeugt werden, daß die Strafverfolgung der Ermächtigung durch die oberste Dienstbehörde bedarf (Begr. DJ 1936 997 f; RGSt. 74 110, 111; BVerfGE 28 191, 200). Der Bundesgesetzgeber hat sich ersichtlich diese Auffassung zu eigen gemacht (vgl. BVerfGE aaO, 197).

2

2. Die Strafbestimmung schützt demnach in Abs. 1 und Abs. 2 wichtige öffentliche Interessen, die durch die unbefugte Offenbarung von Geheimnissen gefährdet werden (RGSt. 74 110, 111; Wagner S. 224, 285; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 1; Lackner/Kühl Rdn. 1). Die Gefahrdung kann unmittelbar dadurch eintreten, daß ein Un-

la

§ 353 b dient nicht dem Schutz der Individualsphäre (s. dazu Rdn. 24; Schiinemann LK § 203 Rdn. 11, 14, 15).

Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

befugter den Inhalt des Geheimnisses erfährt (RG DStR 1938 321). Sie kann jedoch auch darin bestehen, daß mittelbar das Vertrauen der Allgemeinheit gegenüber Behörden erschüttert wird, weil der Geheimnisbruch in der Öffentlichkeit bekannt wird (BGHSt. 11 401, 404; BGHR StGB § 353 b Abs. 1 Interessen, öffentliche 1; RG aaO mit zust. Anm. Schäfer S. 322; Laufliütte GA 1974 52, 58 f; näher hierzu Rdn. 26). Am deutlichsten kommt der umfassende Schutzzweck der Strafvorschrift in BVerfGE 28 191, 198f, 200 f zum Ausdruck. Danach dient § 353 b im unverzichtbaren öffentlichen Interesse an rechtsstaatlich einwandfreier, zuverlässiger Verwaltungsarbeit - gemeint ist das einwandfreie Funktionieren in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes - der Wahrung der dienstlichen Geheimhaltungspflicht als einer der wichtigsten Pflichten öffentlicher Amtsträger und der wegen ihrer besonderen Bindung zum öffentlichen Dienst insoweit in gleicher Weise Verpflichteten (vgl. Hoyer SK Rdn. 2). Nach TröndlelFischer Rdn. 1 sind geschütztes Rechtsgut das Geheimnis selbst und auch das Vertrauen der Allgemeinheit in die Verschwiegenheit amtlicher und anderer Stellen. Laufhütte stellt als Schutzobjekt das Vertrauen der Allgemeinheit in den Vordergrund, läßt aber auch die Gefährdung von Sicherheitsinteressen ausreichen (GA 1974 52, 58 0· Beide Auffassungen dürften sich im Ergebnis nur wenig von der hier vertretenen unterscheiden. Maiwald (JuS 1977 353, 360) sieht den „Unrechtskern" in der Offenbarung des Dienstgeheimnisses (so auch Kuhlen N K Rdn. 6). Das zusätzliche Erfordernis der Verletzung öffentlicher Interessen hat nach seiner Meinung allein strafökonomischen Zielen zu dienen; es sollen dadurch nur die wirklich gravierenden Rechtsbrüche dem Strafrecht unterstellt werden (so auch Ε 1962 S. 662). Dienstgeheimnisse, deren Preisgabe die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland herbeiführen würde, werden als Staatsgeheimnisse (§ 93) durch die §§ 94 ff gegen Verrat, Offenbarung, Ausspähung, Preisgabe und Auskundschaftung strafrechtlich geschützt. § 353b schützt darüber hinaus jeden um wichtiger öffentlicher Interessen (nicht nur Sicherheitsinteressen) willen dienstlich geheimgehaltenen und geheimhaltungsbedürftigen Sachverhalt, in seinem Abs. 2 auch Gegenstände und Nachrichten, zu deren Geheimhaltung der dort angesprochene Personenkreis förmlich verpflichtet wurde. Der frühere § 353 c Abs. 1 hatte den Strafschutz außerdem noch auf Gegenstände erstreckt, die von amtlichen Stellen oder auf deren Veranlassung als geheimhaltungsbedürftig gekennzeichnet sind. Ob die ersatzlose Streichung dieser Strafvorschrift gerechtfertigt war, wird nicht allein wegen der Herausnahme des diplomatischen Geheimnisses aus dem Begriff des Staatsgeheimnisses (§ 93) durch das 8. StRÄndG zu bezweifeln sein. Die Lücken im Strafschutz für den staatlichen Sicherheitsbereich sind damit nicht unerheblich erweitert worden. 2

2

(33)

Vgl. hierzu BT-Drucksache V/898. Protokolle des Sonderausschusses S. 1480 f, 1486, 1516, 1543, 1981; BT-Drucksache V/2860 S. 15; Lüttger JR 1969 126f; G A 1970 129, 133ff; Laufliütte GA 1974 52, 58 ff; Träger!Mayer!Krauth in BGH-

Festschrift 1975 231 f. 245; Möhrenschlager JZ 1980 164ff; vgl. weiter Träger LK § 353 d Rdn. 24 a. E. und dort F N 16; dazu auch Kuhlen N K Rdn. 3.

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§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

II. Verletzung des Dienstgeheimnisses (Abs. 1) 1. Täter können hier sein 3

a) Amtsträger (§ 11 Abs. 1 Nr. 2; im einzelnen hierzu Gribbohm LK Rdn. 18 ff; SehlSchröder!Eser § 11 Rdn. 14ff; dazu BGH NStZ 1997 540. Zu ihnen gehören auch alle Richter einschließlich der ehrenamtlichen (§§ 44 f DRiG). Nach § 48 Abs. 1, 2 WStG stehen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften Amtsträgern gleich. Das gilt gemäß § 1 Abs. 3 WStG auch dann, wenn sie aus dem Wehrdienst ausgeschieden sind, soweit ihnen die Geheimnisse während des Wehrdienstes anvertraut oder bekannt geworden sind,3 b) die für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten (§ 11 Abs. 1 Nr. 4; Verpflichtungsgesetz vom 9. März 1974 [BGBl. I 547];4 im einzelnen hierzu Gribbohm LK §11 Rdn. 7Iff), c) Personen, die Aufgaben oder Befugnisse nach dem Personalvertretungsrecht wahrnehmen. Zu ihnen zählen auch solche, die, z. B. als Gewerkschaftsvertreter, nicht selbst im öffentlichen Dienst stehen (vgl. § 36 BPersVG; Maiwald JuS 1977 353, 360; Altvater § 10 BPersG Rdn. 2).

4

d) Art. 194 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft vom 25. März 1957 (EURATOM) (BGBl. 1957 Teil II 1014 i.V.m. Art. 1 des Zustimmungsgesetzes vom 25. März 1957 [BGBl. II 753]) stellt die dort im einzelnen näher bezeichneten Personen, insbesondere die Beamten und Bediensteten der Gemeinschaft, hinsichtlich des Geheimnisschutzes für den Bereich der deutschen Gerichtsbarkeit den Tätern des § 353b gleich. Entsprechendes gilt für Art. 9 (c) des Übereinkommens vom 20. Dezember 1957 zur Errichtung einer Sicherheitskontrolle auf dem Gebiet der Kernenergie (BGBl. 1959 II 586 i.V.m. Art. 1 des Zustimmungsgesetzes vom 20. Dezember 1957 [BGBl. II 585]). Ob auch Art. 9 Nr. 1 des zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über das deutsch-französische Forschungsinstitut Saint-Louis vom 31. März 1958 (BGBl. 1959 II S. 189, 190) die Strafbarkeit unter diesem Blickwinkel erweitert, erscheint zweifelhaft (vgl. Lüttger GA 1970 129, 143 Fußn. 75; bejahend allerdings Möhrenschlager JZ 1980 161, 165 Fußn. 38; vgl. ferner allgemein zu internationalen Geheimschutzsystemen Lüttger JZ 1969 578, 579; Möhrenschlager aaO). Nach Art. 2 § 8 EuropolG (BGBl. 1998 II 2150) stehen auch bestimmte Bedienstete von Europol den für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten gleich. Voraussetzung ist allerdings ein Strafverlangen des Europol-Direktors und eine Ermächtigung zur Strafverfolgung durch die Bundesregierung. Auch Bedienstete des Statistischen Amtes der EG sind zur Geheimhaltung verpflichtet (SAEG-ÜbermittlungsG vom 16.3.1993, BGBl. I 336).

5

Das Ausscheiden des Täters aus seiner „dienstrechtlichen" Stellung ändert an der einmal begründeten Geheimhaltungsverpflichtung nichts. Es kommt nur darauf an, daß 3

Bis dahin bestehende Lücken wurden damit geschlossen (vgl. für den Geheimnisbruch durch Mannschaftsdienstgrade vor der Neufassung des § 48 Abs. 2 WStG durch das EGStGB 1974; BGH M D R 1966 344; Weidinger NTWehrR 1967 151; für die Strafbarkeit von ausgeschiedenen Soldaten vor Einführung des § 1 Abs. 3 WStG durch das Gesetz zur Änderung des Wehr-

4

strafgesetzes vom 21. Dezember 1979 [BGBl. I 2326]; Scholz D R i Z 1975 340 sowie ergänzend Möhrenschlager NZWehrR 1980 81 ff). Gesetz über die förmliche Verpflichtung nichtbeamteter Personen i.d. F. des Art. 42 EGStGB vom 2. März 1974 (BGBl. I 469, 547), zuletzt geändert am 15. August 1974 (BGBl. I 1942; abgedruckt bei Gribbohm LK § 11 Rdn. 71.

Stand: 1.5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

er Amtsträger usw. war, als ihm das Gehimnis bekannt wurde (TrörtdlelFischer Rdn. 8; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 10; Hoyer SK Rdn. 3; Kuhlen N K Rdn. 9). 2. Die Tathandlung besteht in dem Offenbaren eines Geheimnisses, das dem Täter 6 in seiner Eigenschaft als Amtsträger, als besonders Verpflichtetem usw. anvertraut oder sonst bekannt geworden ist. Es kann aus dienstlichem oder privatem Bereich stammen. Durch seine Offenbarung müssen wichtige öffentliche Interessen gefährdet werden. Dienstgeheimnisse sind Tatsachen, Gegenstände oder Erkenntnisse, die aufgrund von Rechtsvorschriften, Anordnungen oder ihrer Natur nach geheimzuhalten sind. 43 a) Die Angelegenheiten, die offenbart werden, müssen geheim sein. Ihre Kenntnis 7 darf nicht über einen geschlossenen Personenkreis hinausgehen (RGSt. 74 110, 111; BGHSt. 10 108; BGH NStZ 2000 596, 598; Urteil v. 23. März 2001 - 2 StR 488/00 (= BGHSt. 46 339); Düwel S. 30). Dieser Kreis kann allerdings groß sein, und die Mitwisser brauchen nach ihrer Person oder auch nach ihrer Zahl nicht im einzelnen bestimmbar zu sein (RG aaO; Düwel aaO). Es ist nicht erforderlich, daß die Mitwisser ausschließlich Behördenangehörige sind (Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 4). Selbst wenn die Angelegenheit über diesen geschlossenen Kreis hinausgedrungen ist, schließt das die Annahme eines Geheimnisses noch nicht aus, falls es daneben an anderen Stellen noch unbekannt ist und dort unbekannt bleiben soll (RG aaO S. 111). Die Mitteilung einer Prüfungsaufgabe an Prüflinge wäre deshalb auch dann als Offenbarung eines Geheimnisses zu beurteilen, wenn bereits einige andere Interessenten Kenntnis gehabt hätten (vgl. hierzu auch BGHSt. 11 401). Ebenfalls unerheblich ist demgemäß, ob das Geheimnis bereits einmal verraten worden ist (BGHSt. 20 342, 381, 383). Geheim ist andererseits nicht mehr, was offenkundig ist, was sicher und zuverlässig gewußt wird (RGSt. 26 5, 7). Was noch der Bestätigung bedarf, ist noch als unbekannt, als geheim anzusehen (RGSt. 74 110, 111); Gerüchte oder auch das Durchsickern von Nachrichten, die keine Gewißheit vermitteln können, schließen die Geheimniseigenschaft nicht aus (BGHSt. 20 342, 350; Düwel S. 29). Das Beamtenrecht gibt in dieser Hinsicht näheren Aufschluß. Nach §§61 Abs. 1 Satz 2 BBG, 39 Abs. 1 Satz 2 BRRG darf der Beamte über das ihm dienstlich Anvertraute nur berichten, wenn es „offenkundig" ist. Als offenkundig wird man danach anzusehen haben, was allgemein bekannt oder ohne besondere Sachkunde feststellbar, also allgemein zugänglich ist (BGH NStZ 2000 596, 598; BayObLG NJW 1999 1727f; OVG Münster OVGE 16 134; Düwel S. 29; Lindgen S. 565; Battis BBG § 61 Anm. 3), so etwa eine Tatsache, die (nicht nur als Mutmaßung) bereits durch zuverlässige Meldung einer Tageszeitung verbreitet worden ist.5 Voraussetzung ist weiterhin, daß die Angelegenheiten geheimhaltungsbedürftig 8 sind. Dem tragen beispielsweise die Bestimmungen über die Amtsverschwiegenheit Rechnung. Danach erstreckt sich die Verschwiegenheitspflicht nicht auf solche Angelegenheiten, die ihrer Bedeutung nach keiner Geheimhaltung bedürfen (§§ 61 Abs. 1 Satz 2 BBG, 39 Abs. 1 Satz 2 BRRG, ferner § 10 Abs. 2 BPersVG). Die Rechtsprechung hat das in einem Fall angenommen, in dem ein Generalkonsulat dem Arbeitgeber eines Flugschülers mitteilte, daß diesem ein Paß gestohlen worden war, und 4

" Vgl. TröndlelFischer Rdn. 7; Lackner/Kühl Rdn. 6; Hoyer SK Rdn. 4; Kuhlen N K Rdn. 10f; s. dazu auch Schünemann LK § 203 Rdn. 19 ff; Träger LK § 93 Rdn. 2. 5 OVG Münster DÖV 1966 504, 505; Battis aaO;

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vgl. zum Begriff der Offenkundigkeit auch § 291 ZPO, § 244 Abs. 3 S. 2 StPO; BVerfGE 10 177, 183; BGHSt. 6 292; 48 126 = JR 2003 511 m. Anm. Hoyer; OLG Hamburg NStZ 1998 358.

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§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

zugleich den Inhalt von Beschwerdebriefen des Flugschülers übermittelte (OLG Köln GA 1973 57, 58). Grundsätzlich sind jedoch die Anforderungen insoweit streng. Die Mitteilung bleibt untersagt, wenn die Tatsache unter irgendeinem Gesichtspunkt und aus irgendeinem Grunde jetzt oder später Bedeutung gewinnen kann, wenn sie also nicht von vornherein als belanglos anzusehen ist (BGHSt. 46 399, 342; OLG Köln GA 1973 57 f, NJW 1988 2489 f; OVG Münster OVGE 16 134, 135; OVG Münster JMB1. NRW 1961 48; Lindgen S. 566). Strikt geheimhaltungsbedürftig ist der Hergang der Beratung und Abstimmung im Kollegialgericht, soweit der Gesetzgeber keine Ausnahme vorsieht (vgl. § 30 Abs. 2 BVerfGG) und auch aus der Pflicht ordnungsgemäßer, eine Nachprüfung ermöglichender Entscheidungsbegründung nichts anderes folgt (§ 43 DRiG; Arndt DRiZ 1970 260; 1974 243; Löwe!Rosenberg!Schäfer StPO § 43 DRiG Rdn. 17 ff). Im übrigen wird sich die Geheimhaltungsbedürftigkeit auch aus einzelnen Anordnungen spezieller oder genereller Art, aus dem erkennbaren Geheimhaltungswillen des sich Anvertrauenden oder aber aus der Natur der Sache ergeben. Bei besonders Verpflichteten wird insoweit vor allem Art und Umfang der auferlegten Schweigepflicht maßgebend sein (Rdn. 6). 9 Nach SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 6f, JZ 2002 50 ist der Kreis der zu schützenden Geheimnisse enger zu ziehen. Er verweist darauf, daß es gerade der Inhalt der preisgegebenen Geheimnisse sein muß, der dazu führt, daß durch den Geheimnisbruch wichtige öffentliche Interessen gefährdet werden. Dabei wird jedoch der Begriff des Geheimnisses im Sinne des § 353b ohne stichhaltigen Grund mit dem Tatbestandsmerkmal „öffentliche Interessen" vermengt und der Umfang des geschützten Rechtsguts (s. Rdn. 2) zu eng gesehen (BGHSt. 46 339, 342f; BayObLGSt. 1999 7, 12).5a 10 Die Rechtsprechung hat als Geheimnisse betrachtet: den dienstlichen Aufgabenbereich sowie die persönlichen und beruflichen Verhältnisse von Beamten des Bundesgrenzschutzes (BGHSt. 10 108); ein vertrauliches Fernschreiben an die Kriminalpolizei, in dem nach einem Agenten geforscht wird (BGHSt. 10 276); Telefonüberwachungsmaßnahmen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz, Namen von Angehörigen dieses Amts, die „operativ" tätig oder im Sicherheitsdienst des Amts eingesetzt sind, den Umfang eines Referats oder einer Gruppe und deren Arbeitsbereich bei dieser Behörde (BGHSt. 20 342, 374, 380, 383); den Erlaß eines Haftbefehls, der bis zur Vollstreckung vertraulich behandelt werden soll (OLG Oldenburg NdsRpfl. 1980 226, 227); Klausuraufgaben eines Prüfungsamts (RGSt. 74 110, 112); den Text einer Nacherzählung für die Aufnahmeprüfung in die Realschule (BGHSt. 11 401, 402f); die Vorstrafen eines Beschuldigten, die in einer Strafakte festgehalten sind (Schäfer DStR 1938 321, 322 [Anm. zu RG DStR 1938 321]; Überstücke von Anklageschriften, die den Beamten zur Weiterbildung überlassen worden waren (OLG Köln JR 1980 382); Erkenntnisse über Vorstrafen und erkennungsdienstliche Behandlungen (OLG Düsseldorf NJW 1982 2883); eine Namensliste mit kriminalpolizeilichen Aktenzeichen

5a

BGHSt. 46 339, 342 weist zutreffend darauf hin, daß es sich bei dem Erfordernis der Interessengefährdung um ein selbständiges Tatbestandsmerkmal handelt, welches die Strafbarkeit des unbefugten Offenbarens von Geheimnissen auf Fälle beschränkt, in denen eine hierdurch verursachte, tatbestandlich näher umschriebene Gefährdung als Handlungserfolg eintritt. Im Hin-

blick auf § 353 b Abs. 1 Satz 2, der hinsichtlich des Vorliegens eines Geheimnisses Vorsatz verlangt, während für den Taterfolg, die Gefähdung wichtiger öffentlicher Interessen, Fahrlässigkeit ausreiche, sei es vielmehr geboten, beide Tatbestandsmerkmale eigenständig auszulegen (s. dazu auch B G H NStZ 2000 596, 595).

Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

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(„ΚΑ-Nummern"; OLG Köln NJW 1988 2489, 2490); das Codewort für Halterabfragen beim Kraftfahrtbundesamt und den Zulassungsstellen (OLG Zweibrücken JR 1991 292 mit Anm. Keller); die Vorkalkulationssumme und die Firmenliste bei der Ausschreibung von Aufträgen der Post (BGH NJW 1989 1938); Auskünfte über im Polizeicomputer gespeicherte Daten betr. strafrechtlich relevante Vorgänge über bestimmte Personen (BayObLGSt. 1999 713), wobei auch Negativauskünfte, also der Hinweis, daß keine weiteren Daten zu einem bestimmte Kreise interessierenden Sachverhalt erfaßt sind, die Geheimhaltungsbedürftigkeit begründen können (BGHSt. 46 339, 342; BGH NStZ 2002 33). Dienstgeheimnis ist auch das Beratungsgeheimnis des Richters. 6 Die hierzu vom 11 Oberlandesgericht Düsseldorf (NStZ 1981 25 = DRiZ 1981 68; zustimmend Kissel GVG § 193 Rdn. 20; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 5) vertretene Gegenauffassung engt den Anwendungsbereich des § 353b unzulässig ein, wenn sie lediglich das Funktionieren einer „geordneten Verwaltung" als durch die Vorschrift geschützt betrachtet (vgl. Rdn. 2). Amtsträger ist auch der Richter (§ 11 Abs. 1 Nr. 2 a) in Ausübung seiner richterlichen Funktion. Die Pflicht zur Wahrung des Beratungsgeheimnisses dient im übrigen nicht nur dazu, Ansehen und Autorität des Richterspruchs zu wahren; sie soll auch als Element richterlicher Unabhängigkeit im Interesse der Rechtspflege zur Unbefangenheit des Kollegialrichters bei der Urteilsfindung beitragen. 7 Ihre Ausgestaltung als besondere Pflicht des Richters unterstreicht nur die Bedeutung, die der Gesetzgeber der Verschwiegenheit in diesem Bereich zumißt, und macht deutlich, daß eine Einwilligung des „Dienstvorgesetzten" den Richter nicht von seiner Schweigepflicht zu entbinden vermag (vgl. hierzu auch Kuhlen N K Rdn. 12). b) Das Geheimnis muß dem Täter als Amtsträger, als besonders Verpflichtetem 1 2 usw. anvertraut oder sonst bekannt geworden sein. Anvertraut ist dem Täter ein Geheimnis, wenn es ihm ein anderer - im Vertrauen 1 3 auf seine Pflicht zur „Amtsverschwiegenheit" - mitteilt (vgl. entsprechend für § 53 Abs. 1 Nr. 3 StPO RGSt. 66 2730- Die Begriffsbestimmungen im Schrifttum sind unterschiedlich. Mösl LK 9 Rdn. 9 stellt auf den Zweck der Mitteilung ab: Es komme darauf an, daß der Täter zur Verrichtung seiner dienstlichen Aufgaben von dem Geheimnis erfahre. Dabei bleibt jedoch unberücksichtigt, daß das Tatbestandsmerk mal schon nach dem Wortsinn ein Vertrauen voraussetzt, das dem Amtsträger usw. entgegengebracht werden muß und zu dem die Mitteilung in gewisser Beziehung steht. Nach SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 7 ist ausschlaggebend, daß dem Amtsträger das Geheimnis zu dienstlichen Zwecken aufgrund des ihm gerade in seiner Eigenschaft als Amtsperson entgegengebrachten Vertrauens zur Kenntnis gebracht wird. Dabei wird jedoch nicht ausdrücklich gesagt, daß sich das Vertrauen auf die Amtsverschwiegenheit beziehen muß. Das wird man aber fordern müssen. Übrigens ist im Blick auf beide Begriffsbestimmungen nicht einzusehen, weshalb der dienstliche Zweck eine entscheidende Rolle spielen soll. Spricht sich etwa ein Sozialhilfeempfänger auf dem Sozialamt über seine familiären Probleme oder seine seelischen Schwierigkeiten aus - ohne damit ein dienstliches Einschreiten oder gar Sozialhilfeleistungen erreichen zu wollen - , so vertraut er damit seinem Gesprächspartner persönliche

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§ 43 D R i G ; RGSt. 26 202, 204; Düwel S. 33, 52f, 175 bis 178; Schwalm Niederschriften Band 13 S. 563; Ε 1962 S. 663; TröndlelFischer R d n . 7; Kuhlen N K R d n . 12; Lackner/Kühl R d n . 6; Wagner JZ 1987 664, 665.

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RGSt. 26 202, 204; O G H S t . 1 217, 223; Schäfer in: Löwe/Rosenberg StPO § 43 D R i G R d n . 3; Spendet Z S t W 1953 403, 407; Düwel S. 175f; Niebier Tröndle-Festschrift 1989 S. 586, 587.

Ernst Träger

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Geheimnisse, möglicherweise auch damit zusammenhängende Drittgeheimnisse an; er setzt in der Regel voraus, daß der Bedienstete pflichtgemäß verschwiegen sein werde. Die hier vertretene Begriffsbestimmung entspricht im Ergebnis derjenigen von TröndlelFischer § 353 b Rdn. 8, § 203 Rdn. 7 f. Danach muß es sich um ein „Einweihen" unter Umständen handeln, aus denen sich eine Pflicht zur Verschwiegenheit ergibt (RGSt. 13 60, 62; OLG Köln NStZ 1989 412 mit Anm. Rogalt). 14 Sonst bekanntgeworden sind dem Täter geheime Tatsachen, wenn er von ihnen auf andere Weise als durch Anvertrauen Kenntnis erlangt. Dies ist etwa der Fall, wenn er einen schutzwürdigen Sachverhalt durch Indiskretion zugetragen erhält, aber auch dann, wenn er selbst die sich ihm bietenden Zugangsmöglichkeiten zur Kenntnisnahme nutzt oder wenn ihm das Geheimnis aufgrund eigener, auf seiner Sachkunde beruhender Wahrnehmungen, Folgerungen oder Untersuchungen zugänglich geworden ist. Die genaue Abgrenzung zwischen dem „anvertrauten" und dem „sonst bekanntgewordenen" Geheimnis ist für die Frage der Tatbestandserfüllung weniger bedeutsam (anderes kann für den Rechtsfolgeausspruch gelten). Der Oberbegriff ist das Bekanntwerden. Er umfaßt auch die Fälle, in denen die Angelegenheiten dem Beamten anvertraut worden sind. Beide Begriffe sind im sachlichen Recht (z. B. §§ 97 Abs. 2, 203) und im Verfahrensrecht (z. B. § 53 StPO, § 383 ZPO) gleich zu verstehen. 15 Das Geheimnis ist dem Täter als Amtsträger, besonders Verpflichtetem usw. anvertraut oder bekannt geworden, wenn ein Zusammenhang zwischen dem Bekanntwerden des Geheimnisses und der Eigenschaft des Täters als eines Amtsträgers, eines besonders Verpflichteten usw., besteht (vgl. Probst S. 57); Battis (BBG § 61 Anm. 2) spricht insoweit von einer „Amtskausalität". Die Voraussetzung wird in der Regel erfüllt sein, wenn der Täter die Angelegenheit im dienstlichen Bereich (vgl. RGSt. 66 274), nicht nur als Privatmann, erfahren hat. Eine unmittelbare Verknüpfung mit der dienstlichen Tätigkeit braucht nicht zu bestehen. Geschützt ist auch das Geheimnis, das ihm - weil er Amtsträger ist - ein Kollege mitteilt (vgl. Lindgen S. 564). Unerheblich ist, ob die Kenntnis „von außen", als (fremdes) Geheimnis an den Täter herangetragen worden ist (aA: OLG Düsseldorf NStZ 1981 25 = DRiZ 1981 68; siehe auch Rdn. 11). Auch im dienstlichen Bereich selbst erarbeitete Ergebnisse, Beurteilungen und Entscheidungen (z.B. Prüfungsaufgaben, Zeugnisse, Gutachten, Entschließungen usw.) sind dem Amtsträger in dieser seiner Eigenschaft „sonst bekanntgeworden" (Rdn. 14). Beim richterlichen Beratungsgeheimnis wird man zudem zu berücksichtigen haben, daß die Schweigepflicht sich auf den gesamten Hergang der Beratung und Abstimmung erstreckt und Beiträge der Richterkollegen durchaus auf dem Vertrauen in die pflichtgemäße Verschwiegenheit des Kollegiums beruhen können. Es wäre wohl kaum zu verstehen, wenn rein behördeninterne Vorgänge, soweit sie von der Sache her geheimhaltungsbedürftig sind, etwa die Klausuraufgabe eines Prüfungsamts (RGSt. 74 110, 112) oder der Erlaß eines Haftbefehls (OLG Oldenburg NdsRPfl. 1980 226, 227), nur vor einer Preisgabe durch den Amtsträger strafrechtlich geschützt wären, dem das Geheimnis als „fremdes" zugänglich geworden ist, während der Amtsträger, der den geheimzuhaltenden Vorgang geschaffen oder jedenfalls mitgeschaffen hat, von der Strafvorschrift nicht erfaßt würde (ebenso Kuhlen NK Rdn. 15f). 16

Daß der Täter rechtmäßig von dem Geheimnis erfahren hat, ist nicht Voraussetzung (BGHSt. 46 339, 342; BDHE 1 32, 37; OLG Düsseldorf NJW 1982 2883, 2884; Probst S. 57). Das Geheimnis ist dem Täter auch dann bei der Amtsausübung im Bereich seiner dienstlichen Tätigkeit zugänglich geworden, wenn er - aufgrund seiner Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

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Dienststellung und des ihm geschenkten Vertrauens - die tatsächliche Möglichkeit hatte, unbefugt an das Geheimnis zu gelangen (RGSt. 74 110, 112f). So reicht es aus, daß sich der Täter das Geheimnis durch Bestechung eines Mitbediensteten verschafft, sofern dabei die im Dienstverhältnis begründeten Beziehungen zum Preisgebenden wirksam sind und die Ermittlung des Geheimnisses ermöglichen (RGSt. 33 354, 356 i.V.m. RGSt. 74 110, 113). Ebenso genügt es, daß ein Gerichtsbediensteter, der aufgrund seiner Stellung Zugang zum Zimmer des aufsichtführenden Richters hat, dort (unbefugt) ein Schreiben liest oder an sich nimmt (RGSt. 32 264, 267 i. V. m. RGSt. 74 110, 113). Nicht auf dem Vertrauen, das dem Amtsträger entgegengebracht wird, beruht es allerdings, wenn ein Beamter in einem ihm dienstlich zugänglichen Zimmer erst mit einem Nachschlüssel an (auch ihm gegenüber) verschlossen gehaltene Gegenstände gelangen kann (RGSt. 61 334, 335 i. V. m. RGSt. 74 110, 112; Probst S. 57). c) Offenbaren eines Geheimnisses heißt, ein Wissen zu vermitteln, das dem Em- 1 7 pfanger - aus der Sicht des Vermittelnden - noch verborgen ist oder von dem dieser ebenfalls aus der Sicht des Vermittelnden - noch keine sichere Kenntnis hat (vgl. BGHSt. 27 120, 121: Ε 1962 S. 666; Rdn. 18ff). Es wird meist in einer Mitteilung an einen anderen bestehen (SehlSchröder/LencknerlPerron Rdn. 8; Probst S. 59; für den entsprechenden Begriff in § 300 a. F.: RGSt. 26 5, 8), kann aber auch durch öffentliche Bekanntmachung geschehen (BDHE 1 32, 37; TröndletFischer Rdn. 9). Bloßes Gelangenlassen genügt ebenfalls (vgl. § 96 Abs. 2, § 95). Die Mitteilung muß sich unmittelbar an den unbefugten Empfanger richten, was nicht ausschließt, daß der Täter sich eines Boten oder eines „Werkzeugs" bedient. Sie kann auch in einer Unterlassung bestehen, etwa wenn der Täter pflichtwidrig nicht verhindert, daß ein Unbefugter Einblick in geheime Vorgänge erhält {TröndletFischer § 94 Rdn. 3; Lindgen S. 564; Probst S. 60). Das Gelangenlassen, das der Sache nach sich nur wenig von dem Begriff des Mitteilens unterscheidet, umfaßt jede Handlung oder Unterlassung, durch die der Täter bewußt und gewollt dem Unbefugten die Möglichkeit verschafft, von dem Geheimnis Kenntnis zu nehmen. Bei „verkörperten" Geheimnissen muß der Unbefugte allerdings Gewahrsam an dem Gegenstand erlangen, bei nicht verkörperten Tatsachen und Erkenntnissen wird für die Vollendung vorausgesetzt werden müssen, daß sie der Unbefugte geistig erfaßt (BGH NJW 1965 1190; Ε 1962 S. 574). Die öffentliche Bekanntmachung ist ein Sonderfall des Gelangenlassens; sie meint jede Handlung, die einer unbestimmten Anzahl von Personen die Kenntnisnahme ermöglicht, etwa durch Veröffentlichung in den Massenmedien, aber auch durch sonstiges allgemeines Zugänglichmachen. Ist ein solcher Sachverhalt gegeben, so bedarf es nicht der Feststellung, daß ein anderer Kenntnis genommen hat und gerade durch diese Kenntnisnahme wichtige öffentliche Interessen gefährdet wurden. Es genügt hier, daß die öffentliche Mitteilung selbst eine solche konkrete Gefahr zur Folge hat (vgl. hierzu Rdn. 24 ff; Ε 1962 S. 574). Unerheblich ist insoweit, ob deijenige, dem das Geheimnis mitgeteilt wird, seinerseits schon Kenntnis hat. Auch in diesem Fall liegt ein Offenbaren vor, es sei denn, der Täter geht davon aus, daß dem Adressaten das Geheimnis schon bekannt sei.8 Die Entschei8

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Vgl. BGHSt. 27 120f und Rdn. 17; ferner Probst S. 59 f sowie - zu § 300 a. F. - Kohlhaas GA 1958 65, 69; Ackermann in: Hundert Jahre deutsches Rechtsleben, Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des deutschen Juristentages

1860 bis 1960, Band I S. 779, 490; DalckelSchäfer § 353 b a.F. Fußn. 5, 300 a. F. Fußn. 2; ebenso (Hengsberger LK» § 94 Rdn. 11, § 93 Rdn. 36 Schweizerisches Bundesgericht BGE 75 IV S. 71 fr, zitiert von Schneider DRZ 1950 251; AA

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düngen des Reichsgerichts, auf welche die GegenaufFassung (s. Fußn. 8) verweist, behandeln eine andere Frage. Sowohl in dem Urteil RGSt. 26 5, 8 als auch in der Entscheidung RGSt. 38 62, 65 geht es darum, ob die mitgeteilte Tatsache bereits allgemein bekannt (RGSt. 26 5, 8) oder ob sie derart verbreitet worden war, daß von einem Geheimnis nicht mehr die Rede sein konnte (RGSt. 38 62, 65 f). Erörtert wird mithin, ob überhaupt ein Geheimnis vorliegt. Für die hier vertretene Auffassung, die sich mit dem Wortlaut des Gesetzes vereinen läßt (Probst S. 60), spricht der Schutzzweck der Strafvorschrift. Das gilt unter beiden oben angeführten Blickwinkeln (Rdn. 2). Auch bei Vorkenntnis des Unbefugten wird durch die insoweit bestätigende Mitteilung die bereits vorliegende Gefahrdung in der Regel erweitert werden; dies vor allem dann, wenn das ursprüngliche Wissen aus Quellen allgemeiner Art stammt und nunmehr gewissermaßen eine „amtliche" Bestätigung hinzukommt. Diese kann im übrigen auch den Eindruck erwecken, daß es sich bei dem Übermittelten gar nicht um ein Geheimnis handele, so daß alsdann sogar in gutem Glauben weiterberichtet wird (Kohlhaas aaO). Was das Vertrauen der Allgemeinheit in die Verwaltung anbelangt, dürfte der Frage, ob der Mitteilungsempfanger zufälligerweise bereits vorher von dem Mitgeteilten Kenntnis hatte, wenig Gewicht beizumessen sein. Die Tatsache der Indiskretion bleibt die gleiche. Die dadurch aufkommenden Zweifel an der gebotenen Verschwiegenheit des Bediensteten einer Behörde können bei entsprechender Fallgestaltung zu erheblichen Vertrauensverlusten und damit auch zu Erschwernissen nicht nur im Bereich der Verwaltung führen (vgl. BVerfGE 28 191, 198ff; Ostendorf DRiZ 1981 4, 9; dazu Rdn. 26). Die Frage mag im Anwendungsbereich des § 353 b weniger bedeutsam sein, weil hier - ebenso wie in §§ 94ff - eine Bestrafung wegen Versuchs möglich ist (vgl. hierzu auch Hengsberger LK 9 § 94 Rdn. 11, § 93 Rdn. 36) und andererseits das Tatbestandsmerkmal der Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen als Korrektiv wirken wird (vgl. BGHR StGB § 353b Abs. 1 Interessen, öffentliche 1). Anders ist es jedoch bei § 203. Bricht ein Arzt seine Schweigepflicht, seine Pflicht „zur Wahrung des Geheimnisses" (vgl. § 203 Abs. 3, der den Kern des strafrechtlichen Schutzzwecks anspricht), so müßte er nach der Gegenauffassung straflos bleiben, wenn der unbefugte Adressat - dem Arzt unbekannt und unvorhersehbar - über den mitgeteilten Sachverhalt (Krankheit u. ä.) zufallig bereits unterrichtet war. Eine dem Schutzzweck des Gesetzes widersprechende Ausdehnung des Straftatbestands dürfte mit der „strengeren" Auslegung nicht verbunden sein; das Tatbestandsmerkmal „Geheimnis" wird sich insoweit als ausreichendes Korrektiv erweisen und bewirken, daß bei solchen Sachverhalten nur strafwürdige Fälle erfaßt werden (vgl. Rdn. 7f). Hat der Betroffene etwa selbst die Vorkenntnis des Adressaten herbeigeführt, so wird es möglicherweise schon am hier erforderlichen Geheimhaltungsinteresse fehlen (vgl. BT-Drucks. 7/550 S. 243). 22

Nicht um ein Offenbaren, um Mitteilungen an einen „anderen" handelt es sich, wenn Bedienstete einer Behörde im Rahmen ihrer Tätigkeit sich in dienstlichem Interesse gegenseitig abstimmen und bei gemeinsamer Arbeit den Geheimnisbereich berührende Meinungen und Informationen austauschen (Düwel S. 82; Battis § 61 BBG Anm. 3). Derartige Mitteilungen im „dienstlichen Verkehr" (§§ 61 Abs. 1 Satz 2 BBG, 39 Abs. 1 Satz 2 BRRG), im „engeren Dienstbereich" des Beamten (BGHZ 34 184, 187), werden schon begrifflich nicht erfaßt (ebenso SehlSchröder!Lenckner!Perron

Kuhlen NK Rdn. 17, Sehl Schröder!Leckneri Perron Rdn. 8; Lackner/Kühl Rdn. 8; BayObLG NJW 1995 1623; Schünemann LK § 203 Rdn.

41; Hoyer SK Rdn. 7; TröndlelFischer § 203 Rdn. 26 (strafloser Versuch).

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Rdn. 8; TröndlelFischer Rdn. 9; nach O L G Köln G A 1973 57, 58 soll es an einem „unbefugten" Offenbaren fehlen). Was insoweit zum dienstlichen Verkehr gehört, bemißt sich im Einzelfall nach der zu bewältigenden Aufgabe (Düwel S. 83). Ein Amtsträger darf danach und muß untergebene Bedienstete ins Vertrauen ziehen, wenn er zur Erledigung der Dienstgeschäfte deren Mitarbeit benötigt oder jedenfalls für zweckmäßig hält (Düwel S. 84). Ebenso entfällt in der Regel die Pflicht zur Amtsverschwiegenheit gegenüber dem Vorgesetzten oder der übergeordneten Behörde (BGH N J W 1981 675, 677; Düwel S. 83); seinem Vorgesetzten hat der Beamte, wenn dem nicht besondere Pflichten zur Geheimhaltung entgegenstehen, grundsätzlich wahrheitsgemäß Auskunft zu geben (Disziplinarsenat für Richter in Essen JZ 1957 761; OVG Münster J Z 1960 99). Entsprechendes gilt, soweit auf gleicher Ebene mehrere Bedienstete oder mehrere Behörden zur Erfüllung einer gemeinsamen Aufgabe zusammenarbeiten (Düwel S. 83f; B G H N J W 1981 675, 677). Solange das Geheimnis bei solcher behördlicher Zusammenarbeit (gleichsam als Funktionseinheit) eine Rolle spielt, die im Interesse sachgerechter Bearbeitung den Austausch der Erkenntnisse oder die Beiziehung und Unterrichtung von Hilfskräften verlangt, wird der Tatbestand des § 353 b nicht tangiert. Die Grenze wird überschritten, wenn geheime Erkenntnisse den Bereich solcher „Funktionseinheit" verlassen. Erst dann stellt sich die Frage nach der Befugnis i.S. des § 353b, die schon zu verneinen ist, wenn der „Wissende" seinem unzuständigen Amtskollegen, etwa aus Geltungssucht o. ä., Kenntnis gibt (vgl. Schünemann L K § 203 Rdn. 44; Jähnke LK 1 0 § 203 Rdn. 42, dazu Kuhlen N K Rdn. 180Dienstgeheimnisse dürfen auch weitergegeben werden, soweit Behörden im Wege 2 3 der Amtshilfe tätig sind. 9 Grundvoraussetzung ist jedoch hier, daß die Amtshilfe - aus der Sicht der ersuchten Behörde - rechtlich zulässig ist. 10 In zahlreichen Fällen ist es allerdings der ersuchten Behörde durch besondere Vorschriften versagt, bei ihr angefallene geheime Erkenntnisse und Angelegenheiten anderen amtlichen Stellen mitzuteilen (.Dreher a a O S. 102 ff; Beispiele aus der Gesetzgebung: §§ 67 ff SGB X; §§ 15 f des Gesetzes über die Statistik für Bundeszwecke vom 22. Januar 1987; BGBl. I 462, 565, zuletzt geändert am 17. Dezember 1990, BGBl. I 2837; §§ 15ff BDSG; §§ 19ff StUG. In welchem Umfang solche Sonderbestimmungen eine Amtshilfe und damit auch die Mitteilung geheimer Vorgänge unzulässig machen, ist eine Frage des Einzelfalls (vgl. die Zusammenstellung bei Kopp VwVfG, § 5 Anm. 5). § 353 b ist insoweit als eine „Art strafrechtlicher Blankettnorm" anzusehen, die durch verwaltungsverfahrensrechtlich eigenständige Entscheidungen des Gesetzgebers ausgefüllt wird (so für die entsprechende Frage im Rahmen der §§ 203 Abs. 2, 204 BVerfGE 55 274, 324 0- Mitteilungen der Behörde an eine private Einrichtung, die außerhalb des dienstlichen Verkehrs liegen, können sich im Einzelfall als Wahrnehmung berechtigter Interessen darstellen und somit gedeckt sein (BGH N J W 1981 675, 677 f). d) Das Offenbaren muß wichtige öffentliche Interessen gefährden. Insoweit unterscheidet sich § 353 b grundlegend von § 203 Abs. 2. Es muß sich um Belange von einigem Rang handeln. Die Gefahrdung kann schon dadurch eintreten, daß das Geheimnis nunmehr auch anderen bekannt wird. Dies wird dann der Fall sein, wenn die Geheimhaltung gerade wegen des Inhalts und Gegenstands der Angelegenheit um wichtiger öffentlicher 5

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Battis BBG § 61 Anm. 3; Dreher Die Amtshilfe [1959] S. 101; PloglWiedowIBeck BBG § 61 Rdn. 4; Borgs in Meyer/Borgs VwVfG, 2. Aufl. [1982], § 30 Rdn. 16.

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Düwel S. 92; Dreher aaO S. 97ff, 124f; Pr.OVGE 20 445, 448; Maunz in: MaunzlDürigl Herzog! Scholz GG, Art. 35 Rdn. 6; § 5 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 Satz 2 VwVfG.

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Interessen willen geboten war (Preisgabe von Fahndungsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen, vorzeitige Veröffentlichung von bestimmten politischen Entscheidungen u. ä.; vgl. etwa BGHSt. 10 276, 277; 20 342, 376, 380f>26 Wichtige öffentliche Interessen können aber auch dadurch gefährdet werden, daß die Tatsache des Geheimnisbruchs bekannt und so das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Tätigkeit der Behörden erschüttert wird.11 Sehl Schröder!LencknerlPerron Rdn. 6a (zust. Samson (1985) Rdn. 12; Hoyer SK Rdn. 8 und Hassemer JuS 1989 236 [Anm. zu OLG Köln NJW 1988 2489]) machten demgegenüber geltend, daß danach die Strafbarkeit davon abhänge, ob im Einzelfall die Gefahr bestehe, daß der Geheimnisbruch als solcher bekannt werde. Dies ist jedoch sachgerecht. Einwandfreie, zuverlässige, von Abhängigkeiten freie Bewältigung der im staatlichen und kommunalen Bereich anfallenden Aufgaben setzt das Vertrauen des Bürgers in die Integrität der sein Anliegen, seine „Sache" bearbeitenden Behörden voraus. Dazu gehört vor allem die Achtung der Schweigepflicht, besonders aber die strikte Wahrung anvertrauter „Dienstgeheimnisse". Ohne ein solches Vertrauensverhältnis fehlt die Grundlage für die Resonanz und Anerkennung, auf die letztlich jede behördliche Tätigkeit, soll sie in ihrer Ordnung auf Dauer Bestand haben, angewiesen ist. Eine Erschütterung dieser Basis kann sehr wohl eine Gefährdung wichtiger öffentlicher Interessen darstellen (vgl. Schäfer aaO; Ostendorf DRiZ 1981 4, 9; dazu BGHR StGB § 353 b Abs. 1 Interessen, öffentliche). Der Gesetzgeber hat sich ersichtlich diese Auffassung zu eigen gemacht. Demgemäß blieb § 353 b bei der Umgestaltung durch das 17. StRÄndG insoweit bewußt unverändert, obwohl eine Minderheit im Rechtsausschuß dieser Auslegung entgegengetreten war und deshalb den Begriff der „wichtigen öffentlichen Interessen" durch den Begriff „wichtige Interessen des Bundes oder eines Landes" ersetzt haben wollte (BT-Drucks. 8/3313 S. 6; dazu Kuhlen N K Rdn. 23 ff.). 27

Ob wichtige öffentliche Interessen gefährdet werden, ist Tatfrage des Einzelfalls, deren Beantwortung allerdings eine sorgfältige Gesamtabwägung erfordert (RGSt. 74 110, 111; BGH NStZ 2000 596, 598; BGHSt. 46 339, 342 fT; 48 126 = JR 2003 511 mit Anm. Hoyer). Der Strafrichter hat dies in eigener Verantwortung zu prüfen (BGHSt. 10 276, 277 f); er darf die Gefährdung nicht bereits aus dem Umstand folgern, daß die vorgesetzte Behörde ihre Ermächtigung zur Strafverfolgung erteilt hat (vgl. BGHSt. 10 276, 277; weitergehend noch RGSt. 74 110, l l l f , 113). Immer ist darauf abzustellen, ob konkret eine Gefahr entstanden ist; eine Gefährdung liegt nicht schon dann vor, wenn mit ihr nur nach allgemeinen Erfahrungssätzen („abstrakt") zu rechnen ist.12

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Die Rechtsprechung hat eine Gefährdung wichtiger öffentlicher Interessen bejaht im Falle der Preisgabe eines vertraulichen fernschriftlichen Fahndungsersuchens; die Gefahrdung wurde hier - es handelte sich um ein Staatsschutzstrafverfahren - in der Möglichkeit fremder Einwirkung auf den Gang der Ermittlungen gesehen, auf deren Erfolgsaussichten es im Rahmen des § 353 b nicht ankomme (BGHSt. 10 276f). Weitere

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Rdn. 2; RG DStR 1938 321 mit zust. Anm. Schäfer, BGHSt. 11 401, 404; BGH NStZ 2000 596ff; BGHSt. 46 339, 342ff; OLG Köln GA 1973 57, 58; BVerfGE 28 191, 198ff; weitergehend OLG Düsseldorf NStZ 1985 169, 170 mit krit. Anm. Schumann, dem insoweit zuzustimmen ist, als eine differenzierende Betrachtung im Einzelfall notwendig ist; OLG Köln NJW 1988 2489, 2490; LG Bad Kreuznach CR

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1991 37, 38; Laußiütte GA 1974 52, 58 f, Tröndlel Fischer Rdn. 13 a; aA: OLG Düsseldorf NJW 1982 2883, 2884. BGHSt. 20 342, 348; BGH MDR 1963 426; OLG Köln GA 1973 57, 59; OLG Köln NJW 1988 2489, 2491; OLG Düsseldorf NStZ 1989 324, 325; LG Bad Kreuznach CR 1991 37, 38; vgl. ferner BVerfGE 28 191, 200.

Stand: 1. 5. 2004

(42)

Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

Beispiele sind die Weitergabe von Beurteilungen über Offiziere und Unteroffiziere des Bundesgrenzschutzes an den Staatssicherheitsdienst der früheren D D R (BGHSt. 10 108, 109), Mitteilungen über ein (möglicherweise) unzulässiges Zusammenwirken deutscher und westalliierter Geheimdienste im Rahmen einer Fernsprechüberwachung, wodurch die weitere Zusammenarbeit beider Geheimdienste beeinträchtigt werden konnte, 13 die Preisgabe des Codewortes für Halterabfragen beim Kraftfahrtbundesamt und den Zulassungsstellen (OLG Zweibrücken J R 1991 292, 293 mit Anm. Keller)·, die Weitergabe von Inpol-Computerausdrucken des Landeskriminalamtes jedenfalls dann, wenn der Übergebende den Umständen nach den Schritt in die Öffentlichkeit oder jedenfalls einen Gebrauch der Daten nach Gutdünken des Empfangers gerade will und dieser hierzu auch bereit ist (BayObLGSt. 1999 7); dazu auch BGHSt. 46 339 ff; die vorzeitige Mitteilung von Klausuraufgaben durch den Bürostellenleiter eines Prüfungsamtes (RGSt. 74 110, 113) und ganz allgemein die Mitteilung von Prüfungsaufgaben vor einer Prüfung, falls diese für die spätere Laufbahn des Prüflings von besonderer Wichtigkeit und ihr Ergebnis entscheidend für die Frage einer staatlichen Anstellung ist (BGHSt. 11 401, 403). Verschafft sich hingegen ein Lehrer eine Aufgabe für die Aufnahmeprüfung in die Realschule und übt er diese mit einzelnen Prüflingen ein, so werden wichtige öffentliche Interessen nicht schon dadurch gefährdet, daß diese Schüler möglicherweise zu Unrecht die Prüfung bestehen; eine Gefahrdung tritt jedoch ein, wenn die Indiskretion bekannt und das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Unparteilichkeit der Schulverwaltung erschüttert wird (BGHSt. 11 401, 402 f, 404). Ein wichtiges öffentliches Interesse kann auch an der Geheimhaltung von Maßnahmen (Haftbefehl, Vorführungsbefehl) bestehen, die die Durchführung der Hauptverhandlung im Strafverfahren gewährleisten sollen (OLG Oldenburg NdsRpfl. 1980 226 f). Bei der Beurteilung der Frage der Gefährdung wird die Persönlichkeit des unbefugten Adressaten, seine Vertrauenswürdigkeit (berufliche Stellung, Schweigepflicht usw.) mit zu berücksichtigen sein (OLG Oldenburg aaO, BGHSt. 20 342, 348f, 376). Entscheidend sind immer die besonderen Umstände des Einzelfalles (vgl. BGHSt. 11 401; O L G Köln G A 1973 57 f; RG DStR 1938 32 f). Zu den Anforderungen, die in all diesen Fällen hinsichtlich der subjektiven Tatseite zu stellen sind: BGHSt. 11 404f; 20 342, 349f, 377ff, 381 ff; Rdn. 37. 3. Das Offenbaren muß unbefugt sein. Das Gesetz verweist damit besonders auf das Erfordernis der Rechtswidrigkeit (vgl. TröndletFischer § 17 Rdn. 11, § 353 b Rdn. 12; Lackneri Kühl Rdn. 13; Η oyer SK Rdn. 14; Schünemann L K § 203 Rdn. 119;aA Kuhlen N K Rdn. 18, 42; Jähnke LK 1 0 § 203 Rdn. 74 [Doppelcharakter]). Die allgemeinen Rechtfertigungsgründe greifen auch hier ein. Auf Wahrnehmung berechtigter Interessen wird sich allerdings der einzelne Bedienstete in der Regel nicht berufen können {Sehl Schröder! Lenckner! Perron Rdn. 21; Tröndlet Fischer Rdn. 12). Im Blick auf das hier im Vordergrund stehende Geheimhaltungsinteresse der Allgemeinheit muß insoweit die im Rahmen des Dienstrechts geltende spezielle Interessenabwägung Vorrang haben (vgl. Rdn. 31 ff). In besonders gelagerten Fällen wird auch ein übergesetzlicher Rechtfertigungsgrund in Betracht kommen (vgl. Rdn. 35 und Hengsberger LK 9 § 93 Rdn. 43 ff).

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BGHSt. 20 342, 381, 383; insoweit aA: Samson SK (1985) Rdn. 22; Schmid JZ 1970 686 (Anm. zu BVerfG JZ 1970 683 = BVerfGE 28 191). Ernst Träger

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§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

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a) Da § 353b das Geheimnis unter dienstlichem Blickwinkel schützt, entfällt eine Bestrafung, wenn der Dienstvorgesetzte die Offenbarung genehmigt.14 Dies gilt jedoch nur, soweit ein Vorgesetzter über das Geheimnis verfügen kann, also nicht etwa hinsichtlich des richterlichen Beratungsgeheimnisses (Lindgen S. 568; Ε 1962 S. 663). Hingegen kommt es nicht darauf an, ob der Vorgesetzte auch unter den konkreten Umständen des Einzelfalls die Genehmigung erteilen durfte (aA: Sehl Schröder!Lenckner/Perron Rdn. 21; Lackner/Kühl Rdn. 13; wohl in Ergänzung der Vorauflagen). Auch eine rechtswidrig erteilte Genehmigung ist grundsätzlich wirksam (Ostendorf DRiZ 1981 4, 9). Insoweit mag möglicherweise der Vorgesetzte selbst (als mittelbarer Täter) strafbar sein (Ostendorf aaO S. 9): Der Untergebene ist durch die Genehmigung gedeckt (vgl. die Beratungen in der Großen Strafrechtskommission, Niederschriften Band 13 S. 564f). Eine solche klare Regelung ist insbesondere im Interesse des einzelnen Bediensteten erforderlich. Er muß sich auf die Genehmigung seines Vorgesetzten verlassen können.

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b) Eine Genehmigung ist grundsätzlich auch erforderlich, wenn ein Amtsträger über einen Gegenstand, der der Schweigepflicht unterliegt, vor Gericht aussagen soll.15 Dem tragen bereits die einzelnen Verfahrensordnungen Rechnung (vgl. §§ 54 StPO, 376 ZPO, 28 Abs. 2 BVerfGG). Bestritten ist, ob eine Genehmigung auch in Verfahren vor den Disziplinargerichten erforderlich ist. Der Wehrdienstsenat hat dies jedenfalls für den Bereich der Wehrbeschwerdeordnung verneint, weil es sich insoweit auch bei der Verhandlung vor dem Dienstgericht - um eine rein innerdienstliche Angelegenheit handele. 16 Die Verschwiegenheitspflicht greift selbst dann, wenn der Beamte als Beklagter oder als Angeklagter vor Gericht steht (vgl. §§ 62 Abs. 3 Satz 1 BBG, 39 Abs. 4 Satz 1 BRRG). Auch hier kann er sich zur Rechtfertigung einer nicht genehmigten Aussage grundsätzlich nicht auf die Wahrnehmung berechtigter Interessen berufen. Die Lösung des Konflikts ist im dienstrechtlichen Bereich zu suchen. In solchen Fällen darf der Dienstherr (die oberste Aufsichtsbehörde - vgl. BVerfGE 57 250, 28Iff, 288 fl) die Genehmigung nur versagen, wenn die dienstlichen Rücksichten dies unabweisbar erfordern (§§ 62 Abs. 3 Satz 1 BBG, 39 Abs. 4 Satz 1 BRRG). Trifft das - etwa bei exzeptionellen Sachverhalten in empfindlichen Bereichen - zu, so hat der Staat dem Beamten allen Schutz zu gewähren, den die dienstlichen Rücksichten zulassen (§§ 62 Abs. 3 Satz 2 BBG, 39 Abs. 4 Satz 2 BRRG). Bei einer eventuellen Verurteilung des Bediensteten kann sich hieraus die Pflicht zu alsbaldiger Begnadigung, zur Abgabe einer Ehrenerklärung und zum Ausgleich aller sonstigen Nachteile ergeben. 17

32

Sucht der Amtsträger einen Rechtsanwalt auf, so gelten dieselben Grundsätze. Auch hier bedarf er in aller Regel der Genehmigung des Dienstvorgesetzten, wenn er dem Anwalt ein Dienstgeheimnis offenbaren will (BayVerfGH DVB1.1960 806; Battis BBG § 61 Anm. 5; aA: Arndt NJW 1960 2040). In BGHSt. 20 342, 348 f blieb die Frage offen, weil der Amtsträger nicht mit einer Verletzung der anwaltlichen Schweige14

15

LacknerlKühl Rdn. 13; Hoyer SK Rdn. 15; Schänke/SehlLenckner/Perron Rdn. 21; Kuhlen NK Rdn. 19, 42; einschränkend TröndlelFischer Rdn. 12; Probst S. 64; Lindgen S. 567. Vgl. §§ 61 Abs. 2 S. 1 BBG, 39 Abs. 2 BRRG, 14 Abs. 2 S. 1 SoldG; für den Bereich des § 9 des Bundesangestelltentarifvertrages Clemens/ Scheming/Steingen/Wiese BAT-Kommentar § 9 Anm 6.

16

17

BDHE 6 173, 176 = NJW 1962 1884, 1885 aA: Battis BBG § 61 Anm. 5; Düwel S. 85 bis 90; einschränkend wohl auch BVerwG DVB1. 1975 303, 304. Vgl. Fischbach BBG, 3. Aufl. [1964], § 62 Anm. IV 1: Battis BBG § 62 Anm. 5; Plog/Wiedow/ Beck BBG § 62 Rdn. 9; Lindgen S. 570.

Stand: 1 . 5 . 2 0 0 4

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

pflicht zu rechnen brauchte und daher auch eine nur fahrlässige Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen nicht in Betracht kam. Für Verhandlungen des Amtsträgers mit Vertretern seiner Gewerkschaft gilt nichts anderes (OVG Münster OVGE 16 134). Eine Befugnis, Vorgänge der Beratung zu offenbaren (vgl. §§ 43, 45 DRiG; Rdn. 8, 11, 15), wird für den Richter ausnahmsweise dort zu bejahen sein, wo Belange der Rechtspflege selbst, deren Schutz das Beratungsgeheimnis dient, in Frage stehen. Die erforderliche Güter- und Interessenabwägung ist dem Richter überlassen (vgl. hierzu LöwelRosenberg!Schäfer StPO § 43 DRiG Rdn. 17 ff, 20 ff mit weiteren Nachweisen; Ε 1962 S. 663).

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c) Ist das Dienstgeheimnis zugleich das Privatgeheimnis eines Bürgers - etwa der 3 4 Gesundheitszustand eines Rentenempfängers - , so wird der Amtsträger nicht ohne weiteres dadurch zur Offenbarung befugt, daß der private Geheimnisgeschützte seine Zustimmung gibt (Lackner/Kühl Rdn. 13; SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 21). Man wird in der Regel davon ausgehen müssen, daß nach wie vor ein Dienstgeheimnis vorliegt (vgl. Kleinfeller GS 1926 336, 347; Rdn. 6, 8, 13). Allerdings wird es in solchen Fällen meist an einer Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen fehlen. Generell läßt sich dies jedoch nicht sagen. Bleibt etwa trotz interner Zustimmung des privaten Betroffenen die konkrete Gefahr bestehen, daß eine Offenbarung das Ansehen der Behörde schwer beeinträchtigen wird, so vermag die Einwilligung auch nicht rechtfertigend zu wirken (vgl. Kuhlen N K Rdn. 45). Soweit sie danach rechtlich bedeutsam sein kann, ist zu beachten: Es genügt die Einwilligung des Betroffenen, der nicht immer mit dem Anvertrauenden identisch sein muß. 18 Bezieht sich jedoch die Schweigepflicht auf die Tatsache der Information durch den Anvertrauenden, so muß dessen Einwilligung vorliegen (vgl. SchlSchröderl Lenckner § 203 Rdn. 23ff; dazu Schünemann LK § 203 Rdn. 9Iff; Jähnke LK 10 § 203 Rdn. 55 ff. Die Einwilligung kann widerruflich sein. Sie ist Ausdruck der höchstpersönlichen Verfügungsbefugnis des Betroffenen. Diese geht daher nach dessen Tod in der Regel nicht auf die Erben über (LK9-Mösl § 300 a. F. Rdn. 10; Sehl Schröder! Lenckner aaO Rdn. 25 m.w.N.). Anderes gilt, wenn das Geheimnis einen wirtschaftlichen Wert verkörpert. d) Zu den geschützten Geheimnissen können auch Vorgänge und Gegebenheiten 3 5 zählen, die im Widerspruch zur Rechtsordnung (Art. 20 Abs. 3 GO) stehen („illegale" Geheimnisse). Für den Bereich der äußeren Sicherheit hat der Gesetzgeber allerdings selbst Grenzen gezogen, indem er durch § 93 Abs. 2 - relativiert in § 97 a - solche Geheimnisse ungeachtet ihrer Bedeutung vom Staatsgeheimnisbegriff ausnahm, die gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder gegen zwischenstaatlich vereinbarte Rüstungsbeschränkungen verstoßende Tatsachen betreffen. Er hat insoweit dem Anspruch der Öffentlichkeit, schwere Rechtsbrüche zur öffentlichen Diskussion zu stellen, den Vorrang gegeben und in Rücksicht auf das Recht des einzelnen Bürgers, auch des Amtsträgers, Soldaten oder besonders Verpflichteten (vgl. § 97b Abs. 2), in solchen Fällen die Öffentlichkeit anzurufen, den Strafschutz eingeschränkt. § 353 b ändert

18

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Eine ausführliche Darstellung der Problematik des Schutzes von Drittgeheimnissen findet sich

bei Schreiner Drittgeheimnisse und Schweigepflicht, Heidelberger Dissertation 1974.

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§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

hieran nichts. Er wird jedenfalls anwendbar sein, wenn § 97 a eingreift (vgl. Tröndlel Fischer § 93 Rdn. 12 ff). Im übrigen wird man jedoch davon auszugehen haben, daß § 353b grundsätzlich auch illegale Dienstgeheimnisse schützt. Geht es dem Täter allerdings darum, durch Offenbarung der hier zugrundeliegenden Rechtsverstöße diesen Mißständen entgegenzuwirken, kann sich, wenn nicht schon das Tatbestandsmerkmal der Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen entfällt, eine Offenbarungsbefugnis unmittelbar aus der Verfassung (Art. 5 GG) ergeben. Hierzu ist anzumerken: Nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen (vgl. § 61 Abs. 4 BBG) gilt im Bereich des öffentlichen Dienstes die Verschwiegenheitspflicht des Bediensteten nicht uneingeschränkt. Er hat sich bei Gefährdung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung für deren Erhaltung einzusetzen. Außerdem hat auch der Inhaber eines öffentlichen Amts - wie jeder Staatsbürger - grundsätzlich das Recht, Amtshandlungen, die unter Verstoß gegen die Verfassung begangen worden sind, der Öffentlichkeit zu unterbreiten (BVerfGE 28 191, 202). Demgemäß sind in solchen Fällen die unverzichtbaren Bedürfnisse einer geordneten Verwaltung einerseits und das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und Informationsfreiheit andererseits gegeneinander abzuwägen. Insoweit zeigen die Entscheidungen BGHSt. 20 342, 373 und BVerfGE 28 191, 202, 204 die grundlegenden Maßstäbe auf. Danach muß sich der Bedienstete zunächst an einen Vorgesetzten wenden (vgl. auch § 97 b Abs. 2), weiter den Dienstweg, notfalls bis zum Minister, einschlagen und die Volksvertretung anrufen, bevor er zur Abhilfe die Öffentlichkeit unterrichten darf.19 Selbst dann hat sich die Preisgabe auf das Notwendige zu beschränken. Anderes gilt nur, wenn es sich um besonders schwere Verfassungsverstöße handelt (vgl. § 93 Abs. 2), die eine sofortige Unterrichtung der Öffentlichkeit erfordern oder doch rechtfertigen (BGH aaO S. 370; BVerfG aaO S. 205). An dieser Voraussetzung wird es allerdings in der Regel fehlen, wenn nur ein Einzelfall in Rede steht, also nicht die Tätigkeit der Behörde insgesamt, oder ein wesentlicher Teil dieser Tätigkeit als grundsätzlich rechtsstaatswidrig in Frage gestellt ist und die beanstandete Einzelmaßnahme nicht elementare Verfassungsgrundsätze verletzt (BVerfGE aaO S. 203). Daß Nachlässigkeiten und Verzögerungen in der Bearbeitung von Strafanzeigen durch eine nachgeordnete Polizeibehörde, auch wenn sie sich als unentschuldbare Verfehlungen darstellen, noch nicht die unmittelbare Einschaltung der Öffentlichkeit rechtfertigen (OVG Münster OVGE 16 134, 135), versteht sich danach von selbst. 36

e) Ist oder war der Täter als besonders Verpflichteter (Abs. 1 Nr. 2) oder etwa als Vertreter der Gewerkschaft (Abs. 1 Nr. 3) für eine in Abs. 4 Nr. l a und 2 a genannte Stelle des Bundes oder Landes tätig, ohne bei ihr beschäftigt zu sein (Gribbohm LK § 11 Rdn. 76), so kann eine die Offenbarung rechtfertigende Genehmigung nur von dieser Stelle ausgesprochen werden (vgl. Ε 1962 S. 663). An den Leiter dieser Stelle hat er sich auch zu wenden, wenn er gegen geheime illegale Praktiken (Rdn. 35) vorgehen will (vgl. hierzu auch § 97 b Abs. 2 Satz 2).

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4. Das Geheimnis muß vorsätzlich offenbart werden. Bedingter Vorsatz genügt (BGHSt. 11 404 f)· Der Vorsatz muß sich - jedenfalls in einer Parallelwertung in der Laiensphäre (vgl. BGHSt. 3 248, 255; Schroeder LK § 16 Rdn. 43, 46) - darauf beziehen,

"

BVerfGE 28 191, 204f; BGHSt. 20 342, BDHE 1 32, 33; OVG Münster OVGE 16 135 f; SehlSchröder! Lencknerl Perron Rdn. TröndlelFischer Rdn. 12; kritisch: Schmid

373; 134, 21; JZ

1970 86f (in Anm. zu BVerfG JZ 1970 683 = BVerfGE 28 191) Samson SK (1985) Rdn. 22; Hoyer SK Rdn. 16; Kuhlen N K Rdn. 45.

Stand: 1.5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

daß ein „Geheimnis" offenbart wird. Insoweit muß sich der Täter auch des Zusammenhangs mit seiner Stellung als Amtsträger, als besonders Verpflichteter usw. bewußt sein (näher hierzu Gribbohm LK § 11 Rdn. 66, 80). Nimmt der Täter irrtümlich an, daß er „befugt" handelt (Genehmigung, u.a.), so wird zu unterscheiden sein, ob sich sein Irrtum auf die tatsächlichen Voraussetzungen des Rechtfertigungsgrundes erstreckt - dann entfällt eine Bestrafung - oder ob der Täter den, von ihm zutreffend erkannten Sachverhalt rechtlich falsch wertet, so daß lediglich ein Verbotsirrtum vorliegt.20 Der Vorsatz des Täters hat sich auch auf die Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen zu beziehen (BGHSt. 11 404 f). Ist dem Täter insoweit nur Fahrlässigkeit vorzuwerfen (§ 353 b Abs. 1 Satz 2), so ist der hierfür vorgesehene mildere Strafrahmen maßgebend (allgemein zur „Vorsatz-Fahrlässigkeitskombination": Gribbohm LK § 11 Rdn. llOff). Die bewußte Verletzung von Amtspflichten durch Offenbarung geheimer Angelegenheiten ist zwar ein Beweisanzeichen, aber kein Beweis für die Fahrlässigkeit des Täters hinsichtlich der konkreten Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen (BGH MDR 1963 426; BGHSt. 20 342, 349, 377 f; Kuhlen NK Rdn. 34). 5. Der Versuch ist strafbar. 38 Glaubt der Täter irrtümlich, daß er durch die Offenbarung des Geheimnisses wichtige öffentliche Interessen gefährde, so kann er wegen Versuchs bestraft werden. Das gilt auch dann, wenn es nicht zur Preisgabe des Geheimnisses kommt und dem Täter hinsichtlich der für den Fall der Vollendung eingetretenen Gefährdung öffentlicher Interessen (s. Gribbohm LK § 11 Rdn. 117, 118) lediglich Fahrlässigkeit hätte vorgeworfen werden können.21 6. Teilnahme ist in allen Fällen auch für einen Außenstehenden möglich. Seine 3 9 Strafe ist jedoch nach § 28 Abs. 1 zu mildern.22 SehtSchröder!LencknertPerron Rdn. 23 verweist zur Begründung seiner insoweit gegenteiligen Ansicht auf § 353b Abs. 1 Nr. 3: Dort fehle es an dem besonderen personalen Element, das eine Entlastung des extraneus rechtfertigen würde; entsprechendes müsse dann aber wegen des einheitlichen Strafrahmens auch für Nr. 2 und ebenso für Nr. 1 der Vorschrift gelten. Dem ist schon im Ansatz nicht zu folgen. In Nr. 3 ergibt sich das strafbegründende besondere persönliche Merkmal aus der erleichterten Zugänglichkeit des Geheimnisses für den dort angeführten Täterkreis, der durch die Betrauung mit den Aufgaben der Personalvertretung eine herausgehobene Vertrauensposition erlangt hat und damit auch in besonderer Pflicht steht (vgl. hierzu allgemein Roxin LK § 28 Rdn. 61, 62). Kuhlen NK Rdn. 9 weist hierzu zutreffend darauf hin, daß auch die weniger umfassenden Verschwiegenheitspflichten (§ 353b Abs. 1 Nr. 3 und Abs. 2) „wegen ihrer lebenslänglichen Dauer" in besonderem Maße an die Person gebunden sind. Beihilfe kann nach allgemeinen Grundsätzen so lange geleistet werden, bis die Tat 4 0 des Amtsträgers beendet ist (vgl. Möhrenschlager JZ 1980 161, 165). Sie kann auch 20

21

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Z. B. ein Irrtum über die Wirksamkeit oder über die Grenzen der Genehmigung; vgl. zu diesen Fragen im einzelnen BGHSt. 20 342, 370 ff, 381 f; Schroeder LK § 16 Rdn. 47 ff, § 17 Rdn. 9 ff; Kuhlen N K Rdn. 33; Sehl Schröder! Cramer § 16 Rdn. 14ff; TröndlelFischer § 16 Rdn. 20 bis 28. Vgl. OLG Oldenburg NdsRpfl. 1980 226, 227; Maiwald JuS 1977 353, 360; SchlSchröderl

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Lencknert Perron Rdn. 22; Lackneri Kühl Rdn. 12; TröndlelFischer Rdn. 14; aA Samson SK (1985) Rdn. 20 und Rudolphi SK § 11 Rdn. 36; Kuhlen N K Rdn. 36 sowie - für das frühere Recht KraylSchneider NJW 1970 640, 644. Samson SK (1985) Rdn. 24; Tröndlel Fischer Rdn. 14; Wagner S. 398 f; Lackneri Kühl Rdn. 2, 4; Kuhlen N K Rdn. 48, 37; Hoyer SK Rdn. 17.

Ernst Träger

§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

durch Journalisten begangen werden, die das Geheimnis veröffentlichen. Geht es etwa dem Amtsträger um die Veröffentlichung des Geheimnisses in der Presse, so ist seine Tat nicht schon dann beendet, wenn er es einem Journalisten mitgeteilt hat, sondern erst dann, wenn es (entsprechend seinem Plan) in der Presse veröffentlich ist.22a So lange ist Beihilfe - insbesondere durch den veröffentlichenden Journalisten - möglich (ebenso BayObLGSt. 1999 13 ff; TröndlelFischer Rdn. 14; Grünwald KritJustiz 1979 301; dazu auch Möhrenschlager JZ 1980 166). Entsprechendes gilt bei anonymen Zuschriften eines Amtsträgers an Zeitungen. Durchschaut hier der Journalist den Sachverhalt, so begeht er Beihilfe, wenn er den geheimen Inhalt der Mitteilung veröffentlicht. Unerheblich ist, daß die Zusendung anonym erfolgte: Ein Gehilfe braucht die Person des Haupttäters nicht zu kennen (Roxin LK § 27 Rdn. 47); auch ein psychischer Kontakt zwischen beiden ist nicht erforderlich (Roxin LK § 27 Rdn. 9; Sehl Schröder! Cramer § 27 Rdn. 14). Daß hier der Vorsatz - insbesondere die Kenntnis von einer rechtswidrigen Haupttat - schwer nachzuweisen sein wird (Möhrenschlager aaO Fußn. 40), ändert an der rechtlichen Einordnung nichts. Soweit Rogall NJW 1980 751, 752, Beihilfe in solchen Fällen nur bei kollusivem Verhalten für strafbar hält, im übrigen aber eine Bestrafung des Journalisten im Blick auf die Streichung des § 353 c Abs. 1 a. F. (Entstehungsgeschichte Ziff. 2) für unzulässig erachtet, kann ihm nicht zugestimmt werden (aA Kuhlen N K Rdn. 49) § 353c Abs. 1 a. F. betraf andere Sachverhalte. Nach dieser Vorschrift war ein Journalist bereits dann (als Täter) zu bestrafen, wenn er einen von der zuständigen Stelle als geheimhaltungsbedürftig gekennzeichneten Gegenstand öffentlich bekannt machte. Auf das Zusammenwirken mit einem Beamten und insbesondere auf einen Bruch der Amtsverschwiegenheit kam es nicht an. Diese weite Ausdehnung der Strafbarkeit ist nunmehr beseitigt. Das kann jedoch - auch bei der gebotenen Berücksichtigung der grundgesetzlich gewährleisteten Pressefreiheit - nicht die Folge haben, daß Journalisten als Anstifter oder Gehilfen bei der Straftat eines Amtsträgers straffrei zu bleiben hätten (ebenso - wenn auch kritisch - Grünwald KritJustiz 1979 291, 301). 7. Die Tat wird nur mit Ermächtigung verfolgt (Abs. 4). Damit können nicht strafwürdige Fälle schon auf diesem Wege ausgeschieden und Ermittlungen, die zu weiterer Vertrauensschädigung und Interessenverletzung führen würden, vermieden werden (vgl. hierzu auch Rdn. 1 f; § 153c Abs. 2 bis 4, 153d StPO). Das Gesetz enthält nunmehr eine klare Regelung, wer im Einzelfall die Ermächtigung zu erteilen hat. In Anlehnung an § 353c a. F. wird im Ergebnis einheitlich darauf abgestellt, welcher Behörde oder welchem staatlichen Gesetzgebungsorgan gegenüber die Verpflichtung zur Geheimhaltung besteht. Zuständig ist für Straftaten nach Abs. 1 der Präsident des Gesetzgebungsorgans oder die oberste Bundes- bzw. Landesbehörde, in deren Bereich der Täter bei Erlangung des Geheimnisses tätig war. Auf die Herkunft des Geheimnisses oder die Dienstherreneigenschaft zur Zeit der Tat kommt es nicht an (insoweit anders als in § 353 b Abs. 4 a. F.). Die so begründete Zuständigkeit für die Erteilung der Ermächtigung bleibt auch bestehen, wenn der Täter aus dem Dienst ausscheidet oder in einen anderen Dienstbereich wechselt (vgl. Möhrenschlager JZ 1980 161, 166).

22a

AA Kuhlen N K R d n . 49; Lackneri Kühl R d n . 13 a; SehlSchröderILeneknerlPerron R d n . 23; Hoyer

SK Rdn. 17. Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

Eine Ermächtigung durch die Bundesregierung wie früher in § 353 c Abs. 4 a. F. sieht § 353 b nicht vor. Der Gesetzgeber hat insoweit berücksichtigt, daß schon bisher in solchen Fällen (z. B. § 97 Abs. 3, § 353 a) der jeweils zuständige Ressortminister die Ermächtigung erteilt hat (§ 353 a Rdn. 5, Möhrenschlager aaO). Unter obersten Bundesbehörden sind zu verstehen: der Chef des Bundeskanzleramts, die Bundesminister, der Chef des Bundespresseamts sowie die Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, des Bundesrechnungshofs und der Deutschen Bundesbank. Oberste Landesbehörden sind die Staatskanzleien (Ministerpräsident), die Landesminister, die Landesrechnungshöfe und gleichgestellte Behörden (z. T. Landespersonalamt). Ob die Ermächtigung erteilt wird, hat die Staatsanwaltschaft zu klären. Die Ermächtigung kann zurückgenommen werden (s. §§ 77a, 77d Abs. 1). III. Verletzung einer besonderen Geheimhaltungspflicht (Abs. 2) Die Vorschrift entspricht trotz veränderter Fassung inhaltlich dem früheren § 353 c 4 2 Abs. 2 (Entstehungsgeschichte Ziff. 2). Sie erweitert den Täterkreis des § 353 b Abs. 1 (vgl. Wulf im Sonderausschuß, Niederschriften 5. Wahlperiode, 76. Sitzung S. 1513); greift jedoch diese Bestimmung ein, tritt Abs. 2 zurück. Auch die Tat nach § 353 b Abs. 2 ist echtes Sonderdelikt (Kuhlen NK Rdn. 37; TröndlelFischer Rdn. 1; Lackneri Kühl Rdn. 3. 1. Täter kann nur sein, wer zur Geheimhaltung eines Gegenstandes oder einer 4 3 Nachricht aufgrund des Beschlusses eines Gesetzgebungsorgans des Bundes oder eines Landes oder eines seiner Ausschüsse verpflichtet ist (Rdn. 44ff) oder wenn eine solche Verpflichtung von einer anderen amtlichen Stelle förmlich auferlegt wurde (Rdn. 46 ff). a) Von einem Gesetzgebungsorgan des Bundes oder eines Landes muß der Be- 4 4 Schluß ausgehen. Beschlüsse etwa eines Kreistages oder eines Gemeindeparlaments reichen nicht aus. Erforderlich ist, daß der Täter aufgrund des Beschlusses verpflichtet „ist". Es genügt 4 5 also nicht, daß eine Entschließung den Täter für verpflichtet erklärt; der Beschluß muß vielmehr auch durch eine entsprechende Rechtsgrundlage gedeckt sein. Diese entscheidet gleichzeitig darüber, wie weit die Verpflichtung reicht, ob etwa der Beschluß des Parlaments nur dessen Mitglieder oder auch die Zuhörer der Parlamentssitzung bindet (eingehend Lüttger JZ 1969 578, 584f). Für die Geheimschutzordnung des Deutschen Bundestages i. V. m. der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages, die als „Verfahrensordnung des Parlaments" keine Außenwirkung hat (vgl. Stern Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland Bd. II § 26 III 6 S. 84), ist davon auszugehen, daß sie nur Mitglieder des Bundestages verpflichtet (vgl. im einzelnen Lüttger aaO; Kuhlen NK Rdn. 38; TröndlelFischer Rdn. 6; Sehl Schröder!LencknerlPerron Rdn. 14). b) Mit der Einbeziehung der Personen, die von einer anderen amtlichen Stelle zur 4 6 Geheimhaltung förmlich verpflichtet worden sind, wird der Täterkreis erheblich erweitert {Lüttger JZ 1969 578, 579). Unter diesem Blickwinkel kommt der Strafbestimmung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Amtliche Stelle ist jede Dienststelle, die einen fest umrissenen Kreis staatlicher 4 7 Aufgaben erfüllt, gleich, ob sie den gesetzgebenden Organen, der vollziehenden Gewalt oder der Rechtsprechung angehört (BTDrucks. V 2860 S. 18; Möhrenschlager JZ 1980 161, 165 Fußn. 34; Seh!Schröder!Stree §95 Rdn. 5). (49)

Ernst Träger

§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

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Die Verpflichtung ist ein belastender Hoheitsakt. Er ist nur zulässig, wenn der Betroffene einwilligt oder wenn eine besondere gesetzliche Grundlage vorhanden ist.23 Da eine Bestrafung einen Hoheitsakt voraussetzt, reicht die Verletzung einer im Anstellungsvertrag vereinbarten Geheimschutzklausel nicht aus (Lüttger aaO S. 582). Ebensowenig genügt eine Verpflichtung durch eine Privatperson, mag diese auch ihrerseits durch die amtliche Stelle zur Vornahme ermächtigt oder sogar verpflichtet worden sein (vgl. Begr. DJ 1936 997, 998; TröndlelFischer Rdn. 6; Kuhlen N K Rdn. 39; SehtSchröder!LencknerlPerron Rdn. 15). Die bloße militärische Befehlsgewalt oder die gesetzlich begründete Pflicht zur gewissenhaften Erfüllung von Amtsobliegenheiten bilden ebenfalls keine ausreichende Grundlage für die Verpflichtung.

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Vorausgesetzt wird eine förmliche Verpflichtung, bei der auf die Strafbarkeit der Verletzung der Geheimhaltungspflicht hingewiesen wird. Überwiegend wird für die förmliche Verpflichtung Beurkundung oder Schriftform verlangt (Lüttger JZ 1969 578, 583; SehlSchröder/Lencknerl Perron Rdn. 15; Lackner/Kühl Rdn. 5; TröndlelFischer Rdn. 6). Man hat insoweit jedoch zu unterscheiden: Beruht die Verpflichtung auf gesetzlicher Grundlage und ist dort eine bestimmte Form vorgesehen, muß entsprechend verfahren worden sein. Schreibt etwa ein Gesetz die Verpflichtung durch Handschlag vor (so z. B. früher § 1 Abs. 1 der Verordnung gegen Bestechung und Geheimnisverrat nichtbeamteter Personen vom 3. Mai 1917 [RGBl. S. 393] in der Fassung vom 22. Mai 1943 [RGBl. I S. 351]; dazu und zu § 353c Abs. 2 a. F. BGH MDR 1964 68, 69), so reicht dies auch nach § 353 b Abs. 2 aus. Enthält das maßgebende Gesetz keine Regelung über die Form der Verpflichtung oder fehlt eine gesetzliche Grundlage gänzlich, so ist vom Zweck der Strafbestimmung auszugehen. Der Verpflichtete soll durch die geforderte Förmlichkeit auf die besondere Bedeutung der Verpflichtung hingewiesen werden (Maassen im Sonderausschuß, Niederschriften 5. Wahlperiode, 78. Sitzung S. 1554). Dem genügt jedenfalls die Form, die § 1 Abs. 2, 3 des Gesetzes über die förmliche Verpflichtung nichtbeamteter Personen vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469, 547) - auszugsweise abgedruckt bei Gribbohm LK § 11 Rdn. 71 - im Rahmen des § 11 Abs. 1 Nr. 2 vorsieht (vgl. zur Beachtung der dort vorgesehenen Formvorschriften BGH NJW 1980 846). Eine besondere Form, die die Verpflichtung im Sinne von § 353 b Abs. 2 im Interesse der Rechtssicherheit und des Verpflichteten hinreichend deutlich von bloßen Belehrungen abhebt (BGH aaO), wird aber auch in der „schriftlichen Verpflichtung" oder - in Anlehnung an das frühere Recht - in einer Verpflichtung durch Handschlag zu erblicken sein (vgl. hierzu auch BT-Drucks. 7/550 S. 366). Dagegen kann etwa die lediglich fernmündliche Verpflichtung eines Gefreiten durch den vorgesetzten Unteroffizier, die Weidinger NZWehrR 1967 151, 155 im Rahmen des § 353 c Abs. 2 a. F. noch für ausreichend hielt, nicht genügen (s. zum ganzen Kuhlen N K Rdn. 38 ff; dazu auch Hoyer SK Rdn. 10).

50

Als förmliche Verpflichtungserklärung kommt auch das Geheimhaltungsgebot gemäß § 174 Abs. 3 Satz 1 GVG in Betracht. 24 Es wird von einer amtlichen Stelle, einem Gericht, auferlegt. Die besondere Förmlichkeit ist ebenfalls gewährleistet: Die

23

Lüttger JZ 1969 578, 582; Laufhütte GA 1974 52, 59; Möhrenschlager JZ 1980 161, 165; Rogall NJW 1980 751, 752 Fußn. 24; Wulf im Sonderausschuß Niederschriften 5. Wahlperiode, 76. Sitzung S. 1513; Maassen im Sonderausschuß, Niederschriften 5. Wahlperiode, 78. Sitzung S. 1554.

24

Möhrenschlager JZ 1980 161, 165 Fußn. 36; Tröndlel Fischer Rdn. 6, § 353d Rdn. 5; aA: Rogall NJW 1980 751, 752, Fußn. 23; Lüttger JZ 1969 578, 583, Fußn. 73.

Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

Verpflichtungserklärung erfolgt durch Beschluß des Gerichts; er wird in das Sitzungsprotokoll aufgenommen (§ 174 Abs. 3 Satz 2 GVG; Möhrenschlager aaO; insoweit verlangt TröndlelFischer aaO zusätzlich die Mitunterzeichnung der Niederschrift). Ein Hinweis auf die Strafbarkeit - allerdings auf § 353 d Nr. 2 - wird in Nr. 131 Abs. 2 RiStBV empfohlen. Eine abschließende Regelung, die die Anwendbarkeit des § 353b Abs. 2 ausschließen würde, enthält § 353 d Nr. 2 jedoch nicht (aA: Lutger aaO für den Vorläufer der Vorschrift, Art. II des Gesetzes betreffend die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen vom 5. April 1888). § 353 b Abs. 2 erfaßt bereits tatbestandsmäßig ein qualitativ anderes Verhalten, das generell strafwürdiger ist. Während § 353 d Nr. 2 die bloße Offenbarung unter Strafe stellt, greift § 353b Abs. 2 erst ein, wenn der Täter zusätzlich wichtige öffentliche Interessen gefährdet. Dies kann unabhängig vom konkreten Ausschließungsgrund (§ 174 Abs. 3 GVG) vor allem dann zutreffen, wenn trotz eines Schweigegebots Mitteilungen von solchem Gewicht aus der nichtöffentlichen Gerichtsverhandlung nach außen dringen, daß nicht nur generell Zweifel an der Wirksamkeit gerichtlicher Abschirmmaßnahmen entstehen, sondern auch das allgemeine Vertrauen der Öffentlichkeit in die Zuverlässigkeit der Justizbehörden schwer beeinträchtigt wird. Ist dies der Fall, so ist kein Grund ersichtlich warum der Täter von der dafür vorgesehenen schärferen Strafdrohung freigestellt werden sollte. Mit TröndlelFischer § 353 d Rdn. 9 ist deshalb Tateinheit zwischen beiden Vorschriften als möglich anzusehen (vgl. hierzu auch Ε 1962 S. 663; BTDrucks. 7/550 S. 2430Die Verpflichtung muß sich auf bestimmte Gegenstände - körperliche Sachen, 51 namentlich Schriften, Zeichnungen und Modelle, deren Inhalt oder Beschaffenheit geheimgehalten werden soll - oder auf Nachrichten beziehen. Insofern genügt eine Sammelbezeichnung (Lütger JZ 1969 583; TröndlelFischer Rdn. 6). Die Verpflichtung kann „zukünftige" Nachrichten betreffen; sie kann aber auch der Information nachfolgen (Lüttger aaO). Besteht die entsprechende Rechtsgrundlage oder liegt das Einverständnis des Betroffenen vor, so ist es - entgegen Lütger aaO - ebenfalls zulässig, einen in einem bestimmten sicherheitsempfindlichen Bereich Beschäftigten allgemein zu verpflichten, über Angelegenheiten, die er bei dieser Tätigkeit erfahrt, Verschwiegenheit zu wahren. Auch diese Grenzziehung ist hinlänglich konkret. Rechtsstaatliche Bedenken bestehen ebensowenig wie bei der entsprechenden Pflicht des Amtsträgers in § 353 b Abs. 1 Nr. 1. Für die Erfüllung des Tatbestandsmerkmals ist unerheblich, ob der Gegenstand 5 2 ein Geheimnis (Rdn. 7 bis 10) darstellt oder ob ein solches in den Nachrichten enthalten ist, auf die sich die Verpflichtung bezieht. (TröndlelFischer Rdn. 11; im Ergebnis aA: SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 16). Der Täter hat zu schweigen, weil ihm dies durch verpflichtenden Hoheitsakt unter Hinweis auf die Strafbarkeit der Verletzung der konkretisierten Geheimhaltungspflicht und einer damit verbundenen Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen aufgegeben ist (vgl. Kuhlen NK Rdn. 37). 2. Die Tathandlung besteht darin, den Gegenstand oder die Nachricht an einen 5 3 anderen gelangen zu lassen oder öffentlich bekannt zu machen (vgl. hierzu Rdn. 17 bis 20). Ein Unterschied zum „Offenbaren" im Sinne von Abs. 1 besteht der Sache nach nicht. Nachrichten sind alle Mitteilungen über Sachverhalte, Erkenntnisse etc., auf die sich die besondere „Schweigeverpflichtung" bezieht. Eine Beschränkung auf mündliche Mitteilungen (s. Sehl Schröder!LencknerI Perron Rdn. 12; TröndlelFischer Rdn. 11) ist der Strafvorschrift nicht zu entnehmen. Aus BGHSt. 30 16, die sich mit funktechnischen Fragen befaßt, läßt sich für die Definition des Begriffs „Nachrichten" in § 353b Abs. 2 nicht herleiten (vgl. Kuhlen N K aaO; Lackner/Kühl Rdn. 9). (51)

Emst Träger

§ 353b

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Auch hier ist erforderlich, daß wichtige öffentliche Interessen gefährdet werden (vgl. dazu Rdn. 24ff). 54

3. Der Täter muß unbefugt handeln (Rdn. 29). Eine Genehmigung der verpflichtenden Stelle schließt die Strafbarkeit aus (vgl. Rdn. 36, 30 ff). Die Grundsätze der Entscheidungen BGHSt. 20 342, BVerfGE 28 191 greifen auch hier ein. Vor einer Offenbarung „illegaler" Geheimnisse muß daher der Verpflichtete zunächst versuchen, den Mißstand dadurch abzustellen, daß er sich an die amtliche Stelle wendet, die ihm die Geheimhaltungsverpflichtung auferlegt hat (näher hierzu Rdn. 35).

55

4. Eine Bestrafung setzt Vorsatz voraus. Bedingter Vorsatz genügt jedoch (vgl. Rdn. 37). Dieser hat sich auch auf die Gefährdung wichtiger öffentlicher Interessen zu erstrecken; anders als in Abs. 1 S. 2 ist die fahrlässige Interessengefahrdung nicht unter Strafe gestellt.

56

5. Der Versuch ist strafbar (Abs. 3). Für die Teilnahme gilt das zu Rdn. 39, 40 Angemerkte entsprechend. Der nicht verpflichtete Empfanger, an den der Täter das Geheimzuhaltende hat gelangen lassen, macht sich, falls Teilnahme nicht in Frage kommt, selbst dann nicht strafbar, wenn er bösgläubig weitergibt. Dies gilt auch, wenn ihm bei der Mitteilung Schweigen geboten worden war (TröndlelFischer Rdn. 11; SchlSchröderlLencknerl Perron Rdn. 19).

57

6. Die Tat wird nur verfolgt, wenn eine Ermächtigung (Abs. 4) erteilt worden ist. Zuständig hierfür ist in den Fällen des Abs. 2 Nr. 1 der Präsident des Gesetzgebungsorgans (des Bundes oder eines Landes), von dem der Täter durch Beschluß zur Geheimhaltung verpflichtet wurde, in den Fällen des Abs. 2 Nr. 2 die oberste Bundesoder Landesbehörde, in deren Bereich von der untergeordneten amtlichen Stelle die förmliche Geheimhaltungsverpflichtung vorgenommen wurde (vgl. Rdn. 41).

IV. Zusammentreffen 58

§ 353b Abs. 2 tritt schon nach dem Wortlaut des Gesetzes hinter § 353b Abs. 1 zurück. Tateinheit kann bestehen zwischen § 353 b und §§ 353d, 355, 203, 206, 258 a in Verbindung mit § 258 (vgl. BGHSt. 10 277), und den §§ 94 bis 99. Im Blick auf die Verschiedenheit des geschützten Rechtsguts (vgl. in diesem Zusammenhang § 97 b Abs. 2) ist Tateinheit auch möglich zwischen § 353 b Abs. 2 und den §§ 94 ff.25 V. Rechtsfolgen

59

Als Nebenfolge kommt in den Fällen des § 353 b Abs. 1 die Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter in Betracht (§ 358).

25

Hengsberger LK» § 93 Rdn. 61; Träger LK § 94 Rdn. 18f, § 97 Rdn. 15, § 98 Rdn. 20, § 99 Rdn. 25; SchlSchröderlLencknerl Perron Rdn. 241, aA: Mösl L K ' § 353 c Rdn. 8; Tröndlel Fischer Rdn. 20 (die §§ 94 bis 98 sollen danach § 353b Abs. 2 verdrängen) und LacknerlKühl

Rdn. 14, der lediglich hinsichtlich der §§ 98, 99 Tateinheit für möglich hält, im Fall des Zusammentreffens von § 353 b Abs. 2 und §§ 94 bis 96 aber Gesetzeskonkurrenz annimmt (vgl. dazu Kuhlen N K Rdn. 52; Hoyer SK Rdn. 19).

Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Dienstgeheimnisses und einer besonderen Geheimhaltungspflicht

§

353b

VI. Recht des Einigungsvertrages Gemäß Art. 8 und 9 des Einigungsvertrages gilt § 353 b seit dem Wirksamwerden 6 0 des Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland auch in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in ganz Berlin. Der Einigungsvertrag sieht insoweit weder in Anlage I Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I, II und Abschnitt III Nr. 1 noch in Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I und II eine Ausnahme vor. Im Strafgesetzbuch der DDR war Geheimnisverrat in den §§ 245, 246 unter Strafe gestellt. Diese Vorschriften wurden zuletzt durch das 6. Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 (GBl. I 526) geändert. Sie hatten folgenden Wortlaut: §245: (1) Wer als Geheimnisträger Staatsgeheimnisse offenbart oder in anderer Weise für Unbefugte zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren, Verurteilung auf Bewährung oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Wer entgegen einer ihm durch Gesetz, Vertrag oder durch Festlegung der Leiter von Staatsorganen, Betrieben, Genossenschaften oder Einrichtungen auferlegten Pflicht geheimzuhaltende Informationen offenbart oder in anderer Weise für Unbefugte zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren, Verurteilung auf Bewährung oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Wer sich durch unlautere Methoden Kenntnis von Staatsgeheimnissen oder anderen geheimzuhaltenden Informationen verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren, Verurteilung auf Bewährung oder mit Geldstrafe bestraft. (4) Wer unberechtigt Staatsgeheimnisse oder andere geheimzuhaltende Informationen erlangt und die Pflicht zu ihrer Geheimhaltung verletzt, wird nach Absatz 2 bestraft. (5) Wer durch die Tat in den Fällen der Absätze 1 bis 3 staatliche oder wirtschaftliche Interessen oder die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik erheblich gefährdet oder wer die Tat aus Vorteilsstreben begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren bestraft. (6) Der Versuch ist strafbar. §246: Wer fahrlässig als Geheimnisträger Staatsgeheimnisse oder entgegen einer ihm durch Gesetz, Vertrag oder durch Festlegungen der Leiter von Staatsorganen, Betrieben, Genossenschaften oder Einrichtungen auferlegten Pflicht andere geheimzuhaltende Informationen offenbart, in anderer Weise Unbefugten zugänglich macht oder abhanden kommen läßt und dadurch staatliche oder wirtschaftliche Interessen oder die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik erheblich gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren, Verurteilung auf Bewährung oder mit Geldstrafe bestraft.

Zur Frage, ob in der früheren DDR begangene Taten, die dort nach dem StGB-DDR strafbar waren, auch nach einer der DDR-Norm entsprechenden Vorschrift des StGB strafbar gewesen wäre, wenn das StGB schon zur Tatzeit in der ehemaligen DDR gegolten hätte (BGHSt. 39 54, 66; 40 30, 33; 40 272, 275; vgl. zur Unrechtskontinuität Gribbohm LK Vor § 3 Rdn. 219; TröndlelFischer Vor § 3 Rdn. 48 ff; SehlSchröder!Eser Vor §§ 3-7 Rdn. 96ff; LackneriKühl §2 Rdn. 18ff), ist zu differenzieren: Sollte mit den §§ 245, 246 StGB-DDR Staatsgeheimnisse oder sonstige staatsbezogene Rechtsgüter der ehemaligen DDR geschützt werden, ist eine Übereinstimmung mit dem Unrechtskern des § 353b nicht gegeben. Soweit der Schutzzweck der §§ 245, 246 StGB-DDR aber auch die Wahrung der dienstlichen Geheimhaltungspflicht umfaßt, sind die Tat(53)

Ernst Träger

§ 353d

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

bestände dem § 353 b StGB vergleichbar. Nur insoweit käme eine Bestrafung wegen einer DDR-Alttat in Betracht, der jedoch schon die zwischenzeitliche Verjährung entgegenstehen dürfte (vgl. Kuhlen N K Rdn. 53). Zur Strafbarkeit des ehemaligen DDRFunktionärs, der in der D D R „Dienstgeheimnisse" erfahren hat, diese aber erst nach dem 3. Okt. 1990 preisgab, s. Schünemann LK Vor § 201 Rdn. 15, § 203 Rdn. 168 sowie Träger LK § 206 Rdn. 68; dazu auch Bork ZIP 1992 90, 95).

§ 353c (aufgehoben durch Art. 1 Nr. 3 des 17. StÄndG; siehe hierzu § 353b Entstehungsgeschichte Nr. 2).

§ 353d Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. entgegen einem gesetzlichen Verbot über eine Gerichtsverhandlung, bei der die Öffentlichkeit ausgeschlossen war, oder über den Inhalt eines die Sache betreffenden amtlichen Schriftstücks öffentlich eine Mitteilung macht, 2. entgegen einer vom Gericht aufgrund eines Gesetzes auferlegten Schweigepflicht Tatsachen unbefugt offenbart, die durch eine nichtöffentliche Gerichtsverhandlung oder durch ein die Sache betreffendes amtliches Schriftstück zu seiner Kenntnis gelangt sind, oder 3. die Anklageschrift oder andere amtliche Schriftstücke eines Strafverfahrens, eines Bußgeldverfahrens oder eines Disziplinarverfahrens, ganz oder in wesentlichen Teilen, im Wortlaut öffentlich mitteilt, bevor sie in öffentlicher Verhandlung erörtert worden sind oder das Verfahren abgeschlossen ist.

Schrifttum von Becker Straftäter und Tatverdächtige in den Massenmedien: Die Frage der Rechmäßigkeit identifizierender Kriminalberichte. Materialien zur interdisziplinären Medienforschung Band 10 (1979); Berner Lehrbuch des Deutschen Preßrechtes (1876); Bornkamm Pressefreiheit und Fairneß des Strafverfahrens, Rechtsvergleichende Untersuchungen zur gesamten Strafrechtswissenschaft, Folge 3, Band 10 (1980); Bottke Bemerkungen zum Beschluß des BVerfG zu § 353 d Rdn. 3 StGB NStZ 1987 314; Conrad Reichsgesetz vom 7. Mai 1874 über die Presse in: M. Stenglein's Kommentar zu den Strafrechtlichen Nebengesetzen des Deutschen Reiches, 5. Auflage, Band I (1928) Seite 359; Dalbkermeyer Der Schutz des Beschuldigten vor identifizierenden und tendenziösen Pressemitteilungen der Ermittlungsbehörden (1994); Eser/Meyer Öffentliche Vorverurteilung und faires Verfahren (1986); Feisenberger in: M. Stenglein's Kommentar zu den Strafrechtlichen Nebengesetzen des Deutschen Reiches, 5. Auflage, Band II (1931) Seite 342; Häntzschel Reichspreßgesetz (1927); Haible Das Recht der Presse in den deutschen Bundesländern, Diss. Würzburg 1964; Hassemer Vorverurteilung durch Medien? NJW 1985 1921; Hoffmann-Riem Anmerkung zu BVerfGE 71 206 JZ 1986 494; Kitzinger Das Reichsgesetz über die Presse (1920); Kleinknecht Schutz der Persönlichkeit des Angeklagten durch Ausschluß der Öffenlichkeit in der Hauptverhandlung in: Schmidt-Leichner-Festschr. Seite 111; Löffler Presserecht, 2. Auflage, Band I (1969), Band II (1968), 3. Auflage, Band I (1983) 4. Aufl. (1997); Stand: 1.5.2004

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Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen

§

353d

LöfflerlRicker Handbuch des Presserechts, 4. Auflage (2000); Loesdau Die Grenzen der publizistischen Auswertung von Staatsschutzverfahren im Rahmen der sogenannten behördlichen Öffentlichkeitsarbeit M D R 1962 773; Malhy Das Recht der Presse, 4. Auflage (1988); Pätzel Unbefugte Datenübermittlung durch Rechtsanwälte in Ermittlungsverfahren D M D 2000 646; Riepl Informationelle Selbstbestimmung im Strafverfahren (1998); Rinsche Strafjustiz und öffentlicher Pranger Z R P 1987 384; Roxin Strafrechtliche und strafprozessuale Probleme der Vorverurteilung N S t Z 1991 153; Scheer Deutsches Presserecht (1966); Scherer Gerichtsöffentlichkeit als Medienöffentlichkeit, Monographien zur Rechtswissenschaftlichen Forschung: Öffentliches Recht, Band 3 (1979); Eberhard Schmidt Justiz und Publizistik, Recht und Staat in Geschichte und Gegenwart Band 353, 354 (1968); Schomburg D a s strafrechtliche Verbot vorzeitiger Veröffentlichung von Anklageschriften und anderen amtlichen Schriftstücken Z R P 1982 142; Schuppert Zur Frage der Verfassungsmäßigkeit und verfassungskonformer Auslegung und Anwendung von § 353 d Nr. 3 StGB A f P 1984 67; Strapper Von Journalisten, der Gerichtsberichterstattung und dem Strafrecht Z U M 1995 590; Többens Die Mitteilung und Veröffentlichung einer Anklageschrift (§ 353 d Nr. 3 StGB) und der Schutz der Anonymität eines Beschuldigten im Strafverfahren G A 1983 97; von Schwarze!Appelius/Wulffen Reichs-Preßgesetz, 5. Auflage (1914); Wagner Strafprozeßführung über Medien (1987); Weiler Medienwirkung im Strafrecht StraFo 2003 186; Wenzel Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung, 5. Auflage (2003); Wilhelm Vorzeitige Weitergabe einer Anklageschrift, § 353 d Nr. 3 StGB N J W 1994 1520.

Entstehungsgeschichte § 353 d wurde durch das EGStGB 1974 vollständig umgestaltet. In der bis zum 31. Dezember 1974 geltenden Fassung betraf die Vorschrift Amtsdelikte, die das EGStGB 1974 - soweit es sie aufrechterhielt - in andere Bestimmungen eingliederte (§§ 201 Abs. 3, 354 Abs. 4 a. F.; näher hierzu: BTDrucks. 7/550 S. 282). In der Neufassung setzt die Bestimmung eine einheitliche, in Einzelheiten abgeänderte Regelung an die Stelle mehrerer, in anderen Gesetzen enthaltener Einzelvorschriften. Die Zusammenfassung soll die Übersicht erleichtern (BTDrucks. 7/550 S. 282 f; Ε 1962 S. 639; Tröndle Niederschriften Band 13, S. 299). a) § 353d Nr. 1 tritt an die Stelle von Artikel III, § 353d Nr. 2 an die Stelle von Artikel II des Gesetzes betreffend die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen vom 5. April 1888 (RGBl. S. 133) in der Fassung der Verordnung vom 9. März 1932 (RGBl. I S. 121). Diese Bestimmungen hatten folgenden Wortlaut: Art. II Wer die nach §175 Abs. 2 (dem späteren §174 Abs. 2) 1 des Gerichtsverfassungsgesetzes ihm auferlegte Pflicht der Geheimhaltung durch unbefugte Mitteilung verletzt, wird mit Geldstrafe bis zu eintausend Mark oder mit Haft oder mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft. Art. III Soweit bei einer Gerichtsverhandlung die Öffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit oder eines Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisses ausgeschlossen war, dürfen Berichte über die Verhandlung durch die Presse nicht veröffentlicht werden. Zuwiderhandlungen unterliegen der im Art. II bestimmten Strafe. ' § 174 Abs. 2 GVG wurde durch Art. 22 Nr. 11 a EGStGB 1974 geändert und - nach Einführung eines neuen Absatzes 2 - zum Absatz 3. (55)

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b) § 353d Nr. 3 ersetzt § 5 der verschiedenen Landespressegesetze (Begr. BTDrucks. 7/550 S. 283); diese Vorschriften fußten ihrerseits auf § 17 des Gesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 (vgl. Löffler 2. Aufl. Band II § 5 LPG Rdn. 12). Im Vergleich zu den bisherigen Bestimmungen wird die Strafbarkeit durch § 353 d Nr. 3 einerseits ausgedehnt - es sind nicht mehr nur Veröffentlichungen durch die Presse unter Strafe gestellt - und andererseits eingeengt - es werden lediglich Veröffentlichungen im Wortlaut erfaßt (vgl. Kuhlen N K Rdn. 1). § 5 LPG lautete in der Fassung des schleswig-holsteinischen Gesetzes über die Presse vom 19. Juni 1964 (GVB1. S. 71) - insoweit inzwischen aufgehoben durch Gesetz vom 9. Dezember 1974 (GVB1. S. 453) - : Die Anklageschrift oder andere amtliche Schriftstücke eines Straf- oder Bußgeldverfahrens dürfen durch die Presse nicht veröffentlicht werden, bevor sie nicht in öffentlicher Verhandlung erörtert worden sind oder das Verfahren abgeschlossen worden ist. Nach § 21 Nr. 1 dieses Gesetzes war unter Strafe gestellt, wer „entgegen der Vorschrift des § 5 amtliche Schriftstücke veröffentlicht". Entsprechende, wenn auch in Einzelheiten abweichende Regelungen gab es - mit Ausnahme von Bayern und Hessen auch in den anderen Bundesländern (vgl. den Überblick bei Löffler 2. Aufl. Band II § 5 LPG S. 99 sowie § 5 LPG Rdn. 1 bis 11). Der Vorläufer all dieser Vorschriften, § 17 des Gesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 (RGBl. S. 65) 2 , hatte bestimmt: Die Anklageschrift oder andere amtliche Schriftstücke eines Strafprozesses dürfen durch die Presse nicht eher veröffentlicht werden, als bis dieselben in öffentlicher Verhandlung kundgegeben sind oder das Verfahren sein Ende gefunden hat. § 18 Abs. 1 Nr. 1 dieses Gesetzes stellte die Zuwiderhandlung gegen dieses Verbot unter Strafe. c) Die weitgehende Übereinstimmung der neuen Regelung mit ihren Vorläufern, auf die auch der Gesetzgeber hinweist (BTDrucks. 7/550 S. 283), erlaubt es, die bisherige Rechtsprechung und das frühere Schrifttum zur Auslegung heranzuziehen.

Übersicht Rdn. 1

I. Allgemeines II. Verstoß gegen gesetzliche Mitteilungsverbote (Nr. 1) 2 1. Geschütztes Rechtsgut 2 2. Geschützter Verfahrensbereich . . . 3 a) Gesetzliches Mitteilungsverbot . 3 b) Förmliche Voraussetzungen . . . 6 c) Zeitliche Dauer des Verbots . . . 8 3. Täter 9 4. Tathandlung 11

2

Zur Entstehungsgeschichte des § 17 RPG - der wiederum auf § 48 Abs. 3 des Preußischen Gesetzes über die Presse vom 12. Mai 1851 und auf französische Vorbilder zurückgeht - vgl. eingehend Berner S. 255 bis 260 sowie RGSt. 22 273, 274; Tröndle Niederschriften Band 13 S. 299 f.

a) Veröffentlichung b) Bericht über Verhandlung . . . . c) Bericht über amtliches Schriftstück d) Zusammenhang zwischen Verhandlung oder Schriftstück und Bericht e) „Illegales Staatsgeheimnis" . . . 5. Rechtswidrigkeit 6. Innerer Tatbestand

Rdn. 12 13 15 16 18 19 20

Zur Ablösung des Gesetzes über die Presse vom 7. Mai 1874 durch die einzelnen Landespressegesetze vgl. im einzelnen Löffler 2. Aufl. Band I S. 54 bis 58.

Stand: 1.5. 2004

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Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen Rdn. III. Verstoß gegen eine vom Gericht auferlegte Schweigepflicht (Nr. 2) 21 1. Geschütztes Rechtsgut 21 2. Geschützter Verfahrensbereich . . . 22 a) § 174 Abs. 3 GVG 22 b) Gegenstand des Schweigegebots 28 3. Täter 31 4. Tathandlung 32 5. Rechtswidrigkeit 34 6. Innerer Tatbestand 37 IV. Veröffentlichung amtlicher Schriftstücke (Nr. 3) 38 1. Geschütztes Rechtsgut 38 2. Gegenstand des Schutzes 40 a) Die geschützten Verfahren . . . 40

V. VI. VII. VIII.

§ 353d

b) Amtliche Schriftstücke c) Dauer des Veröffentlichungsverbots 3. Täter 4. Tathandlung a) Öffentliche Mitteilung b) Mitteilung im Wortlaut c) Umfang der Mitteilung 5. Rechtfertigung 6. Innerer Tatbestand Versuch und Teilnahme Zusammentreffen Veijährung Recht des Einigungsvertrages

Rdn. 43 51 54 55 56 57 59 61 63 64 65 66 68

I. Allgemeines 1. § 353 d verbietet für bestimmte Fallgruppen Mitteilungen über Gerichtsverfah- 1 ren. Die Vorschrift versucht, den nachteiligen Folgen, die sich aufgrund der für unsere Rechtsordnung elementaren Forderung nach öffentlicher Kontrolle der Gerichtsverhandlungen und freien Berichterstattung durch die Presse (vgl. von Becker S. 133 0 für die Sicherheit des Staates, für das Verfahren selbst und für die durch das Verfahren Betroffenen ergeben können, zu begegnen, ohne den Grundsatz der Öffentlichkeit und die verfassungskräftige Gewährleistung der Informations-, Meinungs- und Pressefreiheit (Art. 5 GG) in Frage zu stellen (näheres zu diesem Spannungsverhältnis: von Becker S. 230 bis 234; Scherer S. 162ff, 193; Scherer JuS 1979 470, 471 f; Kleinknecht Festschrift Schmidt-Leichner S. 112 ff; Hassemer NJW 1985 1921 ff; vgl. hierzu auch BVerfGE 50 234, 239ff; Ε 1962 S. 635ff). Daß der Gesetzgeber dieser Aufgabe - kriminalpolitisch gesehen - nur teilweise gerecht wurde, ist nicht zu bezweifeln. Insoweit stößt namentlich § 353d Nr. 3 auf erhebliche Kritik. 3 Diese Kritik ist jedoch nicht neu. Sie galt bereits den Vorläufern der Vorschrift.4 Die verfassungsrechtlichen Bedenken, die das AG Hamburg zur Vorlage gemäß Art. 100 Abs. 1 GG veranlaßt haben (vgl. NStZ 1984 265; StV 1984 207), hat das BVerfG allerdings nicht geteilt. Nach BVerfGE 71 206 ist § 353 d Nr. 3 mit dem Grundgesetz vereinbar, soweit die wörtliche Mitteilung der Anklageschrift ohne oder gegen den Willen des von der Berichterstattung Betroffenen erfolgt ist. Das Gericht erkennt zwar an, daß der erstrebte Schutz der von der Vorschrift umfaßten Rechtsgüter nur unvollkommen erreicht wird (S. 217, 219); „schlechthin ungeeignet" (S. 216) als Schutznorm sei die Strafbestimmung jedoch nicht. Der Gesetzgeber habe im Interesse der Rechtsklarheit eine gewisse Schwächung des Rechtsgüterschutzes in Kauf genommen und damit

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Vgl. etwa OLG Hamm NJW 1977 967 f; OLG Köln JR 1980 473, 474; SehlSchröder! Lencknert Perron Rdn. 41; TröndlelFischer Rdn. 6; Samson SK (1989) Rdn. 16; Kuhlen NK Rdn. 26; Bornkamm S. 221 ff; Bottke JR 1980 474, 476 (Anm. zu OLG Köln JR 1980 473); Többens GA 1983 97, 109; AG Hamburg Vorlagebeschluß vom 9. März 1984, StV 1984 207 mit zust. Anm. Schomburg StV 1984 337; Rogall NStZ 1984

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267; Schomburg ZRP 1982 142; Krekeler AnwBl 1985 426, 428; Rinsche ZRP 1987 384, 386; Beschlüsse des 58. DJT, NJW 1990 2991, 2992; vgl. auch BVerfGE 71 206, 217, 219. Vgl. Entstehungsgeschichte Buchst, b sowie zu § 5 LPG: Lampe NJW 1973 217, 220; Haible S. 112; Löffler 2. Aufl. Band II § 5 LPG Rdn. 12; zu § 17 RPG: Haible aaO; Kitzinger § 17 RPG Anm. 1; Häntzschel§ 17 RPG Anm. 1.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

grundrechtlicher Freiheit mehr Raum gegeben; „das zu beanstanden könne nicht Sache des Bundesverfassungsgerichts sein" (S. 218). 2. § 353 d vereinigt drei verschiedene Tatbestände in einer Vorschrift. Auch der Schutzzweck der einzelnen Bestimmungen weist Unterschiede auf. Der Gang des Gerichtsverfahrens selbst wird unmittelbar vor allem durch § 353 d Nr. 3 geschützt. Auch dort kommt jedoch eine weitere gewichtige Komponente hinzu (im einzelnen hierzu Rdn. 38f). § 353 d Nr. 1 und § 353d Nr. 2 beziehen sich als offene Tatbestände auf ergänzende Vorschriften und die darauf fußenden gerichtlichen Anordnungen. Erst daraus folgt, in welcher Richtung sich der strafrechtliche Schutz über das Verfahren an sich hinauserstreckt.

II. Verstoß gegen gesetzliche Mitteilungsverbote (Nr. 1) 2

1. Geschütztes Rechtsgut. Die Vorschrift will verhindern, daß entgegen einem gesetzlichen Verbot öffentliche Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen erfolgen, bei denen die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist. In erster Linie soll also der mit dem Ausschluß der Öffentlichkeit verfolgte Zweck, der Schutz vorrangiger Interessen, die durch öffentliche Erörterungen des Verhandlungsgegenstands beeinträchtigt würden, sichergestellt werden. Gegenwärtig enthält nur § 174 Abs. 2 GVG ein derartiges gesetzliches Verbot (Rdn. 3). Es greift ein, wenn die Öffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausgeschlossen wird. Danach schützt § 353d Nr. 1 die Staatssicherheit (TröndlelFischer Rdn. 1; SehlSchröderILencknerlPerron Rdn. 3; Ricker in LöfßerlRicker 59. Kap. Rdn. 4; Kuhlen N K Rdn. 3). Davon ging auch der Gesetzgeber aus. Sein Hinweis in der Begründung des Gesetzes (EGStGB 1974), daß die Mitteilungsbeschränkungen der Nrn. 1 und 2 denselben Zweck verfolgen wie der für bestimmte Fälle vorgesehene Ausschluß der Öffentlichkeit, trifft jedenfalls zu (BTDrucks. 7/550 S. 282; ebenso Ε 1962 S. 639 für § 354 Ε 1962; ferner von Bülow im Sonderausschuß, Niederschriften 7. Wahlperiode, 11. Sitzung, S. 409). Das schließt jedoch nicht aus, den geschützten Bereich umfassender zu sehen. Es sind nicht nur reine Sicherheitsinteressen des Staates angesprochen. Die Vorschrift soll auch mittelbar - gewährleisten, daß gerichtliche Verfahren, die den staatlichen Sicherheitssektor berühren, nach rechtsstaatlichen Grundsätzen durchgeführt werden können, nach Grundsätzen, die sowohl den Erfordernissen einer effektiven Rechtspflege als auch dem Schutz des einzelnen vor Gericht Rechnung tragen. Ohne die Möglichkeit, bestimmte Verfahrensbereiche wirksamer Geheimhaltung zu unterstellen, würden sich der in aller Regel gebotenen umfassenden gerichtlichen Aufklärung des Sachverhalts oft unüberwindliche Hindernisse entgegenstellen (vgl. in diesem Zusammenhang BVerfGE 57, 250ff). Insoweit dient § 353d Abs. 1 also auch dem Schutz der Rechtspflege, wie es einleitend im Gesetzesentwurf heißt (BTDrucks. aaO). Dieser Schutzweck ist keinesfalls zweitrangig (vgl. auch Rdn. 21; Lackneri Kühl Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 4; Maurach! Schroeder! Maiwald BT 2 § 75 Rdn. 1; aA Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 3; Hoyer SK Rdn. 6). 2. Geschützter Verfahrensbereich

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a) Nach § 353d Nr. 1 wird bestraft, wer gegen ein gesetzliches Mitteilungsverbot verstößt. Ein solches findet sich gegenwärtig nur in § 174 Abs. 2 GVG. Voraussetzung ist danach, daß die Öffentlichkeit wegen Gefahrdung der Staatssicherheit ausgeschlossen worden ist (§§ 174 Abs. 2, 172 Nr. 1 GVG). Abweichend vom früheren Recht (Art. III Stand: 1.5. 2004

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des Gesetzes betreffend die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen vom 5. April 1888) gilt das unbedingte Veröffentlichungsverbot des § 174 Abs. 2 GVG also nicht, wenn lediglich im Hinblick auf die Notwendigkeit der Erörterung eines Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisses nicht öffentlich verhandelt wird. Hier kann jedoch § 353 d Nr. 2 StGB i.V. m. §§ 174 Abs. 3 Satz 1, 172 Nr. 2 GVG Anwendung finden (Rdn. 22 ff; zu den Gründen für diese Änderung: BTDrucks. 7/550, S. 321 f.5 Das Verbot gilt für Presse, Rundfunk und Fernsehen (s. Rdn. 9f)Unter den Begriff der Staatssicherheit im Sinne des § 174 Abs. 2 GVG fallen alle 4 wesentlichen Belange der inneren und äußeren Sicherheit. Es genügt insoweit die Gefährdung bedeutsamer Sicherheitsinteressen, auch wenn sie allgemeiner Art sind (vgl. hierzu auch § 92 Abs. 3 Nr. 2; BGHSt. 28 312, 316f)- Bloße polizeiliche Interessen, die nicht den Sicherheitsbereich berühren, gehören nicht hierher. Ebensowenig dient § 174 Abs. 2 GVG dem Schutz des Ansehens staatlicher Institutionen oder ihrer Amtsträger (LöwelRosenberg/SchäferI Wickern § 172 GVG Rdn. 2); allerdings können auch in solchem Zusammenhang Sicherheitsbereiche tangiert werden. Ob eine Gefährdung der Sicherheit nach allgemeinen Erfahrenssätzen (abstrakt) zu besorgen und demgemäß die Öffentlichkeit für die Verhandlung oder einen Teil davon auszuschließen ist, hat das Gericht nach sorgfaltiger Prüfung zu entscheiden. Es hat hierbei die Bedeutung des Grundsatzes der Öffentlichkeit für die Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens, seine Kontrollfunktion und die mit ihm verbundene Gewährleistung des berechtigten Informationsbedürfnisses der Allgemeinheit zu berücksichtigen und gegen die in den Bereich staatlicher Rechtspflege hineinwirkenden Sicherheitsinteressen abzuwägen (vgl. Rdn. 2). Mag letzteren, nicht zuletzt wegen der mitberührten Belange der Rechtspflege, auch in aller Regel Vorrang zukommen, so entbindet dies jedoch nicht das Gericht von solcher Abwägung im konkreten Fall. Dabei wird auch zu berücksichtigen sein, daß hier die gerichtliche Ausschließung der Öffentlichkeit im Blick auf das absolute gesetzliche Veröffentlichungsverbot des § 174 Abs. 2 GVG einen nicht unerheblichen Eingriff in den Aufgabenbereich der Medien mit sich bringt (vgl. hierzu auch BVerfGE 50 234, 239 ff). § 174 Abs. 2 GVG gilt nicht nur für Verfahren der ordentlichen Gerichtsbarkeit (vgl. beispielsweise § 55 AGVwGO, § 52 Abs. 2 FGO). Die Bestimmung findet nach Maßgabe von Art. 38 Abs. 1 und 2 Zusatzabkommen zum Natotruppenstatut (BGBl. 1961 II 1218) außerdem Anwendung zugunsten der Nato-Verbündeten und ihrer Truppen.

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b) Die Öffentlichkeit wird durch Gerichtsbeschluß ausgeschlossen (§ 174 Abs. 1 6 Satz 2 GVG). Er muß darauf gestützt sein, daß eine Gefährdung der Staatssicherheit zu besorgen ist (§§ 174 Abs. 2, 172 Nr. 1 GVG). Der Grund muß im Beschluß angegeben werden (§ 174 Abs. 1 Satz 3 GVG); es reicht nicht aus, daß er sich aus den Umständen ergibt (BGHSt. 27 117, 118; 30 213; Löwel Rosenberg! Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 14). Nur ein rechtswirksamer Beschluß bildet eine geeignete Grundlage für das Veröffentlichungsverbot des § 174 Abs. 2 GVG. Eine Verfügung lediglich des Vorsitzenden eines Kollegialgerichts genügt daher nicht (SehlSchröder!Lencknerl

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Der Ε 1962 (S. 86 Fußn. 29, S. 639) hatte zusätzlich noch auf den früheren § 184 b StGB verwiesen; diese Vorschrift untersagte öffentliche Mitteilungen aus Gerichtsverhandlungen, bei denen die Öffentlichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeschlossen war, oder aus den diesen

Verhandlungen zugrundeliegenden Schriftstücken, falls die Mitteilungen geeignet waren. Ärgernis zu erregen. Die Strafbestimmung wurde jedoch durch das 4. StrRG unter Hinweis auf ihre geringe praktische Bedeutung aufgehoben (Begr. BTDrucks. VI/1552 S. 36).

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Perron Rdn. 6; Kuhlen NK Rdn. 12; vgl. auch Miebach DRiZ 1977 271). Um Wirksamkeit zu entfalten, muß der Beschluß verkündet worden sein (Kuhlen aaO). Unerheblich ist hingegen, ob bei der Verkündung die Vorschriften über die Öffentlichkeit beachtet (§ 174 Abs. 1 Satz 2 GVG) oder die Verfahrensbeteiligten vor Erlaß ordnungsgemäß gehört wurden (§ 174 Abs. 1 Satz 1 GVG; ebenso Sehl Schröder/Lencknerl Perron Rdn. 6). Derartige Verfahrensfehler können zwar die Revision begründen (BGH NJW 1980 2088; BGH bei Daliinger MDR 1975 199; Löwe!Rosenberg!Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 8, 17); an der Wirksamkeit des Ausschlusses der Öffentlichkeit als Voraussetzung für eine Bestrafung ändert sich dadurch nichts. Ebensowenig hat der Strafrichter nachzuprüfen, ob in dem früheren Verfahren tatsächlich eine Gefahrdung der Staatssicherheit zu besorgen war (aA: SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 4, 21). Das Gesetz stellt lediglich darauf ab, daß ein Beschluß mit dieser Begründung gefaßt wurde. Daran knüpft es das Verbot. Dieses Verbot „ist ein unbedingtes" (RGSt. 24 4, 6). Über die Frage der Gefährdung (abstrakt) entscheidet allein das beschlußfassende Gericht. Nur dieses dürfte letztlich in der Lage sein, aufgrund der konkreten Verfahrenssituation und der Ergebnisse der Hauptverhandlung zuverlässig zu beurteilen, ob bestimmte tatsächliche Umstände vorliegen, die einen Ausschluß der Öffentlichkeit rechtfertigen (vgl. Rdn. 4; BGH DRiZ 1981 193). Nach der Gegenauffassung wäre der Täter, der trotz dieser gerichtlichen Feststellung nicht an eine Gefahrdung der Staatssicherheit glaubt - ein Strafausschließungsgrund dürfte sich hier aus einer „schlichten" materiellen Unrichtigkeit des Beschlusses nicht herleiten lassen - , wegen fehlenden Vorsatzes freizusprechen; der Strafschutz wäre ausgehöhlt (hierzu ergänzend Rdn. 13, 18; s. auch Hoyer SK Rdn. 10 und insgesamt zur Problematik Kuhlen NK Rdn. 12). Anderes mag - ausnahmsweise - gelten, wenn der Ausschluß der Öffentlichkeit als evident unvertretbar erscheint (vgl. BVerfGE 50 234, 241 f)· Es kommt schließlich auch nicht darauf an, ob das Gericht - über die Grenzen des § 175 Abs. 2 GVG hinaus - weiteren Personen den Zutritt gestattet oder ob es versäumt, seinem Beschluß entsprechende Geltung zu verschaffen (einschänkend: Seh! Schröder/Lenckner/Perron Rdn. 6). Denn selbst wenn einzelne Zuhörer unzulässigerweise bei der Verhandlung anwesend waren, kann die Staatssicherheit zusätzlich dadurch gefährdet werden, daß nunmehr der große Kreis der von den Massenmedien Angesprochenen Einzelheiten über die vertraulich zu behandelnden Vorgänge erfahrt. 7

§ 353 d Nr. 1 greift nicht ein, wenn eine Verhandlung kraft Gesetzes nichtöffentlich ist (etwa gemäß §§ 48 Abs. 1 JGG, 170 GVG), es also eines besonderen Gerichtsbeschlusses nicht bedarf. Das ergibt sich schon aus dem Wortlaut der Vorschrift (vgl. auch BT-Drucks. 7/550 S. 283; Ε 1962 S. 639). Im Ergebnis gilt dies auch für § 353 d Nr. 2. Diese Bestimmung stellt zwar allgemein auf nichtöffentliche Verhandlungen ab (BTDrucks. 7/550 aaO). Strafbewehrt sind derzeit jedoch lediglich die gerichtlichen Schweigegebote gemäß § 174 Abs. 3 GVG (vgl. Rdn. 22, 23). Sie setzen ebenfalls eine Ausschließung der Öffentlichkeit, mithin einen Gerichtsbeschluß, voraus;6 die Gegenauffassung (OLG Rostock; JW 1928 745 läßt sich mit dem Wortlaut des Gesetzes nicht vereinen. In solchen Fällen könnte sich daher der Schutz durch das Strafrecht als lückenhaft erweisen. Müssen in Verhandlungen, die bereits kraft Gesetzes nichtöffentlich sind, Staatsgeheimnisse oder Angelegenheiten erörtert werden, die in § 172 Nr. 2 und 3 6

Meyer-Goßner StPO, § 174 GVG Rdn. 17; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 24; TröndlelFischer Rdn. 3, 5; Preisendanz Anm. 2a, 3a;

Wieczorek/Schütze ZPO 3. Aufl. [1995], § 174 GVG Rdn. 4.

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GVG angesprochen sind, wären sowohl § 353 d Nr. 1 als auch § 353 d Nr. 2 nicht anwendbar (kritisch hier TröndlelFischer und SehlSchröderILencknerlPerron aaO). Gleichwohl läßt sich auch in diesen Fällen ein ausreichender Strafschutz herbeiführen. Erforderlich ist jedoch, daß die Öffentlichkeit zusätzlich durch Gerichtsbeschluß auch wegen Gefährdung der Staatssicherheit - oder aus den Gründen des § 172 Nr. 2 und 3 GVG - ausgeschlossen wird. Eine solche Entscheidung ist durchaus möglich.7 Dementsprechend hat es das Reichsgericht als zulässig erachtet, in einem Verfahren, bei dem die Öffentlichkeit bereits wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeschlossen war, zusätzlich die gleiche Anordnung auch wegen Gefahrdung der Staatssicherheit zu treffen (RG HRR 1935 Nr. 1283; ebenso SydowlBusch ZPO, 22. Aufl. [1941] § 174 Anm. 2). Damit wird zwar - begrifflich gesehen - beschlossen, was schon vom Gesetz bestimmt oder bereits angeordnet und möglicherweise auch schon vollzogen ist. Das kann jedoch einer solchen, von der Sache her gebotenen Verfahrensweise nicht entgegenstehen.8 Auch § 174 Abs. 1 Satz 2 GVG bildet kein Hindernis; der Beschluß darf in der - kraft Gesetzes - nichtöffentlichen Verhandlung verkündet werden (vgl. RG HRR 1935 Nr. 12 83; Löwe!Rosenberg!Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 10; Kuhlen NK Rdn. 13; aA Schänke!SchröderILencknerl Perron Rdn. 5; Hoyer SK Rdn. 9; Meyer-Goßner § 174 GVG Rdn. 9; Diener KK StPO § 174 GVG Rdn. 3).9 c) Das Veröffentlichungsverbot gilt zeitlich unbeschränkt. Es endet - anders als in 8 § 353 d Nr. 3 - nicht mit dem rechtskräftigen Abschluß des Verfahrens. Allerdings kann das Gericht - ebenso wie es während der Verhandlung die Öffentlichkeit wiederherstellen darf - auch nach Beendigung des Verfahrens die weiter wirkenden Folgen des Öffentlichkeitsausschlusses (für die Zukunft) durch Beschluß beseitigen, wenn die Gründe hierfür nachträglich weggefallen sind (Loesdau MDR 1962 773, 777f; Kuhlen NK Rdn. 14). 3. Das Verbot des § 174 Abs. 2 GVG; gilt für Presse, Rundfunk und Fernsehen. 9 Nach § 353 d Nr. 1 kann daher Täter nur sein, wer selbst bei diesen Medien mitwirkt (Wenzel S. 444). Er braucht in der Verhandlung nicht zugegen gewesen zu sein (vgl. Feisenberger Art. III Anm. 5 sowie für die entsprechende Frage im Rahmen des § 184b a. F. RG GA 1889 299, 300; anders in § 353d Nr. 2, vgl. Rdn. 24, 31). Erhält er seine Informationen durch einen Zuhörer, so kann er, falls er von der Ausschließung der Öffentlichkeit und ihrem Grund wußte, als Täter, der Zuhörer als Gehilfe bestraft werden (vgl. Feisenberger aaO). Zur Presse gehören nach dem Schutzzweck des § 174 Abs. 2 GVG nicht nur perio- 1 0 disch erscheinende Zeitungen. Maßgebend ist der weitere Begriff der Presse (näher hierzu Löffler 2. Aufl. Band I, S. 156f; 4. Aufl. Einleitung Rdn. 13), der auch die Veröffentlichung von Büchern, Broschüren oder sonstigen Druckwerken, etwa von Flug-

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Vgl. für § 48 J G G : Daliingerl Lackner J G G ; 2. Aufl. [1965] Rdn. 13; ähnlich Brunnerl Delling J G G 11. Aufl. [2002] Rdn. 24; für die - nichtöffentliche - Verhandlung vor dem beauftragten Richter außerdem: Fischer JW 1928 715 (Anm. zu OLG Rostock JW 1928 745). Zu „Doppelwirkungen im Recht" allgemein Engisch Einführung in das juristische Denken, 3. Aufl. [1964], S. 39f, S. 196 Anm. 22 m.w.N. Weitere Beispiele aus der Rechtsprechung ergeben sich für den Bereich des sachlichen Strafrechts beim Entzug einer bereits entzogenen

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Fahrerlaubnis (BGHSt. 6 398, 399 ff und Bruns GA 1954 161, 189f), für das Strafverfahrensrecht bei der Überhaft und für das bürgerliche Recht bei der Anfechtung eines möglicherweise nichtigen Rechtsgeschäfts (BGH JZ 1955 500 sowie eingehend Staudinger-Dilcher BGB, 12. Aufl. [1980] Einl. 80 zu §§ 104 bis 185). Die Entscheidung BGH NJW 1980 2088 besagt nichts anderes; sie betrifft den Fall, daß die Öffentlichkeit zuvor nur vorübergehend ausgeschlossen worden war.

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blättern, umfaßt. 10 Wenn schon die Kritik an der Strafvorschrift des § 353d i.V. mit § 174 Abs. 2 GVG - mit Recht - dahin zielt, daß diese den angestrebten Rechtsgüterschutz nur unzulänglich verbessert habe (vgl. Rdn. 1 sowie Sehl Schröder!Lenckner/Perron Rdn. 41 und - treffend - Hoffmann-Riem Anm. zu BVerfGE 71 706 JZ 1986 495), so würde es wohl nicht ohne weiteres einleuchten, daß bei der Auslegung der Strafnorm ein gegenüber der früheren Rechtsprechung engerer Begriff der „Presse" bevorzugt werden soll. LencknerlPerron aaO Rdn. 8 ist vorbehaltlos zuzustimmen; eine Einschränkung des Begriffs auf Periodika ist weder aus dem Wortlaut des Gesetzes noch aus sonstigen Gründen geboten (s. dazu auch Derksen NStZ 1993 311, 312; zum Begriff „Presse" s. auch Maunz/Dürig!Herzog GG Art. 5 Rdn. 129 ff, 132; Jarassl Pieroth GG Art. 5 Rdn. 20). 11

4. Tathandlung. § 174 Abs. 2 GVG verbietet, Berichte über die wegen Gefährdung der Staatssicherheit nichtöffentliche Gerichtsverhandlung oder den Inhalt eines die Sache betreffenden amtlichen Schriftstücks zu veröffentlichen. § 353 d Nr. 1 enthält als Blankettgesetz die entsprechende Strafbewehrung (vgl. Kuhlen NK Rdn. 14).

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a) Die Presse veröffentlicht einen Bericht, wenn sie ihn als Druckwerk der Öffentlichkeit, d.h. jedem Beliebigen - der Allgemeinheit, dem Publikum - zugänglich macht.11 Entsprechendes gilt für Rundfunk und Fernsehen: hier wird der Bericht durch die Sendung veröffentlicht {SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 17). Daß der Bericht zuvor schon einmal veröffentlicht worden ist, stellt weitere Veröffentlichungen nicht vorbehaltslos von Strafe frei (RGSt. 14 342, 343; ähnlich OLG Dresden JW 1925 1538; beide zu § 17 RPG).

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b) Der Bericht über die Verhandlung ist unzulässig, soweit die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist (§ 174 Abs. 2 GVG). Verboten sind damit Berichte über Vorgänge in der Verhandlung und die dort zur Sprache gekommenen Tatsachen, soweit sie in die Zeit nach der Verkündung des Ausschließungsbeschlusses (wenn er sofort wirksam werden soll) und vor Wiederherstellung der Öffentlichkeit fallen (vgl. Löwe/RosenberglSchäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 23). Diese formale Grenzziehung folgt aus dem Wortlaut („soweit") und aus dem Sinn der Vorschrift (vgl. RGSt. 21 135, 137f; KK-StPO-Diemer § 174 GVG Rdn. 5; s. dazu aber auch Kuhlen NK Rdn. 7). Das Gesetz stellt nicht darauf ab, ob über Tatsachen berichtet wird, um deren Bekanntwerden in der Verhandlung willen das Gericht die Öffentlichkeit ausgeschlossen hat.12 Dies wäre mit seinem Schutzzeck; (Rdn. 2) auch kaum vereinbar. Die Strafdrohung würde nur durchgreifen, wenn sich der Vorsatz des Täters auch auf dieses zusätzliche „Tatbestandsmerkmal" erstreckte (so SehlSchäfer!Lencknerl Perron Rdn. 20). Ausschlaggebend wäre damit letztlich das Verständnis und die Einsicht des schweigepflichtigen Täters, der - anders als im Falle der Auferlegung eines konkretisierten Schweigegebots nach § 174 Abs. 3 GVG - im allgemeinen dem gerichtlichen Ausschließungsbeschluß keinen näheren Hinweis auf die Tatsachen entnehmen kann,

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RGSt. 47 243, 245 (zu § 17 PPG); SchlSchröderl Lencknerl Perron Rdn. 8; MaurachtSchroederl Maiwald BT 2 § 75 Rdn. 2; Ricker in Löfflerl Ricker 1. Kap. Rdn. 13ff, 58. Kap. Rdn. 9; Feisenberger Art. III Anm. 4; enger hingegen bezogen auf nur periodisch erscheinende Druckschriften - Tröndlel Fischer Rdn. 2; Samson SK (1991) Rdn. 3 Hoyer SK Rdn. 8; Kuhlen N K Rdn. 5.

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Löffler 2. Aufl. Band I S. 168; Scheer § 5 LPG Anm. VI 2: RGSt. 16 245, 247; 36 145, 147; 47 243. LöwelRosenberg!Schäfer/Wickern § 174 GVG Rdn. 23, 24; Tröndlel Fischer Rdn. 3; s. auch RGSt. 38 303; aA: Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 10; Samson SK (1991) Rdn. 6; Ricker in Löfflerl Ricker 58. Kap. Rdn. 9; Hoyer SK Rdn. 13; Kuhlen N K Rdn. 7, 12.

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deren Bekanntwerden das Gericht durch die Ausschließung der Öffentlichkeit verhindern wollte (BGHSt. 27 117, 120; 27 187; 30 298, 303; Löwe!Rosenberg!Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 14, 15 m. w. N.). Demgemäß hat auch das Reichsgericht nur darauf abgestellt, daß über einen Teil der nichtöffentlichen Verhandlung berichtet wurde, unabhängig davon, ob diese Mitteilung die Staatssicherheit gefährdete oder ob sie „harmlos" war (RGSt. 38 303, 305 für die dem Art. III des Gesetzes vom 5. April 1888 entsprechende Vorschrift des § 18 des Einführungsgesetzes zum Militärstrafgesetzbuch vom 1. Dezember 1898; für Art. III des Gesetzes vom 5. April 1888 ferner RGSt. 24 4, 6; ebenso Feisenberger Art. III Anm. 3). Auf die Frage der Geheimhaltungsbedürftigkeit kommt es nicht an (Tröndle!Fischer Rdn. 3). Aus der Neufassung des Gesetzes ergibt sich nichts anderes. Der Gesetzgeber hat vielmehr bewußt differenziert und das „absolute Verbot für Berichte aus nichtöffentlichen Verhandlungen und die daran anknüpfende Pönalisierung" auf die Fälle des Ausschlusses wegen Gefährdung der Staatssicherheit beschränkt, „weil hier eine Einzelfallabwägung besonders problematisch erscheint" und „andererseits von dem Betroffenen (nämlich Presse, Rundfunk und Fernsehen) gerade im Hinblick auf ihre öffentlichen Aufgaben" in solchen Fällen „Einsicht in die Bedeutung und die Folgen des Ausschlusses der Öffentlichkeit verlangt werden kann" (BTDrucks. 7/550 S. 321). Die notwendige Einschänkung folgt aus der Verpflichtung des Gerichts, dem Grundsatz der Öffentlichkeit des Verfahrens jederzeit Rechnung zu tragen und durch entsprechende Aufteilung des Prozeßstoffs einen übergebührlichen Ausschluß der Öffentlichkeit zu vermeiden. Daß beispielsweise die Schlußanträge der Anklage und der Verteidigung ganz in nichtöffentlicher Verhandlung gestellt werden (RG aaO S. 305), dürfte nur noch selten vorkommen (vgl. hierzu auch Rdn. 4). In geeigneten Fällen besteht für das Gericht zudem die Möglichkeit, sich mit der Auferlegung einer Schweigepflicht nach §§ 174 Abs. 3, 175 Abs. 2 GVG zu begnügen und durch die dabei gebotenen konkreten Hinweise auf die geheimzuhaltenden Tatsachen spätere Irrtumsbehauptungen auszuräumen (so ausdrücklich BTDrucks. 7/550 S. 321). Damit ist jedoch nicht jegliche Berichterstattung über den betreffenden Verfahrens- 1 4 abschnitt verboten. Während der Hauptverhandlung können Ereignisse eintreten, die nicht zur „Verhandlung" gehören. Über den plötzlichen Schwächeanfall eines Richters, der zum Abbruch der Verhandlung führt, oder über ein auffälliges Verhalten von Zuhörern, die gemäß § 175 Abs. 2 GVG zur Verhandlung zugelassen worden sind, darf berichtet werden (RG aaO; ähnlich Feisenberger Art. II Anm. 4c; auf die Darlegungen Feisenbergers beruft sich auch Schafheutie bei den Beratungen der Großen Strafrechtskommission Niederschriften Band 13, S. 305).13 Dasselbe gilt für Veröffentlichungen, die nicht auf der besonderen Kenntnis gerade des Zuhörers der nichtöffentlichen Sitzung beruhen, über die also auch jeder Außenstehende anhand allgemein zugänglicher Quellen berichten kann: so etwa über Ort und Zeit der Verhandlung, über den Namen des Angeklagten oder der beteiligten Richter. Diese Umstände bleiben vom Ausschluß der Öffentlichkeit unberührt: es geht nicht um ein Verfahrensinternum, das durch § 353 d Nr. 1 geschützt werden soll. Anders ist es jedoch schon bei Berichten über den Verfahrensverlauf im einzelnen, etwa darüber, daß sich der

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Eine ähnliche Abgrenzung war im Ε 1962 vorgesehen. Nach § 453 Nr. 1 sollte verboten werden, über den „Inhalt" der nichtöffentlichen Gerichtsverhandlung zu berichten. Dazu wurde ausgeführt, daß zwar Mitteilungen über den

sachlichen Inhalt einer Gerichtsverhandlung, aber nicht jede Mitteilung aus der Verhandlung oder über sie untersagt werden sollte (E 1962 S. 640).

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§ 353d

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Angeklagte nunmehr zur Sache einläßt, daß er geständig ist oder daß bestimmte, bisher nicht bekannte Zeugen vernommen wurden. 15

c) Unzulässig sind ferner Berichte über den Inhalt eines die Sache betreffenden amtlichen Schriftstücks (zum Begriff des amtlichen Schriftstücks vgl. Rdn. 45 ff). Das Schriftstück braucht nicht in der Verhandlung verlesen worden zu sein (Feisenberger Art. II Anm. 4b). Sonst wäre die besondere Erwähnung überflüssig; eine Bestrafung hätte bereits deshalb zu erfolgen, weil die Verlesung der Urkunde Teil der Verhandlung ist. Da andererseits das gesetzliche Veröffentlichungsverbot nur gilt, „soweit" die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden ist, hat der Gesetzgeber nicht jeden Bericht über amtliche Schriftstücke des Verfahrens unter Strafe gestellt. Das Schriftstück muß vielmehr die Sache betreffen. Das ist dann der Fall, wenn es mit dem sachlichen Gegenstand des nichtöffentlichen Verfahrens - und damit mit dem Veröffentlichungsverbot im Zusammenhang steht; ein Schriftstück, das nur äußerliche Vorgänge dieses Verfahrensteils und solche Vorkommnisse in der Verhandlung betrifft, die mit ihrem Gegenstand nichts zu tun haben, zählt nicht dazu.14 Auch hier ist unerheblich, ob durch den Bericht über den Inhalt des Schriftstücks die Staatssicherheit gefährdet wird (Rdn. 13). Es kommt ferner - anders als in § 353 d Nr. 3 - nicht darauf an, daß das Schriftstück im Wortlaut mitgeteil wird. Die Inhaltsangabe genügt.

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d) Es muß sich um Berichte über die nichtöffentliche Verhandlung oder den Inhalt des amtlichen Schriftstücks handeln. Diese Voraussetzung ist jedenfalls erfüllt, wenn sich der Bericht ausdrücklich auf die Verhandlung oder das amtliche Schriftstück bezieht. Für diesen Fall ist unerheblich, ob der Täter den Gegenstand seiner Mitteilung erst in der Verhandlung bzw. aufgrund des amtlichen Schriftstücks in Erfahrung gebracht hat oder ob er ihn schon zuvor aus anderer Quelle kannte (Kuhlen NK Rdn. 8; aA: SehlSchröderILencknerl Perron Rdn. 9). Entscheidend ist, daß der Bericht die Beziehung zur Verhandlung oder zu dem amtlichen Schriftstück herstellt und damit deren Inhalt der Öffentlichkeit - entgegen dem Schutzzweck der Vorschrift - mitgeteilt wird. Unter einem Bericht über die Verhandlung sind auch Mitteilungen über einen Teil der Verhandlung zu verstehen (RGSt. 38 303, 305); einen Teil der Verhandlung bilden die dort erörterten Tatsachen. Es genügt darüber hinaus aber auch, daß der Täter Tatsachen, die er durch die Verhandlung oder durch Einblick in das Schriftstück erfahren hat, ohne Quellenangabe der Öffentlichkeit preisgibt (Feisenberger Art. III Anm. 3; aA - soweit es Berichte über Verhandlungen betrifft - SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 10; Kuhlen NK Rdn. 8). Der Wortlaut des Gesetzes fordert eine Bezugnahme auf die Verhandlung nicht (vgl. hierzu auch Rdn. 33). 17 § 353 d Abs. 1 Nr. 1 greift allerdings nicht ein, wenn der Täter die Tatsache schon vor der Verhandlung und vor der Einsichtnahme in das amtliche Schriftstück kannte und darüber berichtet, ohne dabei die Bestätigung im nichtöffenlichen Verfahren zu erwähnen. In einem solchen Fall ist nicht die Gerichtsverhandlung oder das amtliche Schriftstück Gegenstand des Berichts. Ein Journalist, der aufgrund eines Gerichtsverfahrens dieselbe Information zum zweiten Mal erhält, kann nicht allein deshalb 14

Vgl. Schafheutie und Gallas Niederschriften Band 13 S. 305; Schafheutie dabei unter Hinweis auf Feisenberger Art. II Anm. 4c; ähnlich

Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 14; Löwe! Rosenberg!Schäfer!Wickern § 174 GVG Rdn. 25.

Stand: 1. 5. 2004

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Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen

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verpflichtet sein, sie zu verschweigen. § 353d Abs. 1 Nr. 1 steht auch nicht einem Bericht über Tatsachen entgegen, die Gegenstand nichtöffentlicher Verhandlung waren, später aber in öffentlicher Sitzung nochmals, etwa bei der Urteilsverkündung, erörtert wurden, wenn sich die Berichterstattung auf diesen öffentlichen Teil des Verfahrens beschränkt. e) Das Gesetz untersagt die Veröffentlichung in den dargelegten Grenzen schlecht- 1 8 hin. Das gilt im Grunde auch für die öffentliche Mitteilung eines in der Verhandlung erörterten „illegalen Staatsgeheimnisses" (§ 93 Abs. 2). Nach SehtSchröder/Lencknerl Perron Rdn. 18 (ebenso Hoyer SK Rdn. 11) soll allerdings in solchen Fällen bereits der Tatbestand ausgeschlossen sein: Was für das konkrete Gefährdungsdelikt (§§ 94 ff) gelte, müsse erst recht für das abstrakte Gefahrdungsdelikt des § 353 d Nr. 1 angenommen werden. Das Gesetz enthält jedoch weder in § 353d Nr. 1 noch in § 174 Abs. 2 GVG eine solche Einschränkung. Es ist Sache des Gesetzgebers abzuwägen, wie weit im Blick auf den zu schützenden Bereich (vgl. Rdn. 2) ein Straftatbestand zu fassen ist. Die Entscheidung des Gerichts, die verfahrensrechtlich gebotenen Erörterungen über ein „illegales Staatsgeheimnis" im konkreten Fall wegen Gefährdung der Staatssicherheit (siehe hierzu auch § 97 a) nur in nichtöffentlicher Sitzung durchzuführen, und das damit verbundene strafbewehrte gesetzliche Verbot öffentlicher Berichterstattung lassen sich nicht ohne weiteres mit den Strafvorschriften der §§ 94 ff gleichsetzen. § 353 d Nr. 1 schützt nicht nur die Staatssicherheit. Hier geht es auch um das wichtige Rechtsgut der Funktionsfahigkeit der Rechtspflege in besonders empfindlichen Bereichen vgl. Rdn. 2; BVerfGE 50 234, 241; 57 250, 283 ff). Insoweit wird abzuwägen sein zwischen dem verfassungsrechtlich verbürgten Recht der freien Presse, in Verwirklichung tragender demokratischer Prinzipien alle Grundfragen des politischen Lebens in die öffentliche Diskussion einzuführen, und den staatlichen Sicherheitsinteressen sowie den Belangen staatlicher Rechtspflege, die hier die Kenntnisnahme erst vermittelt und ermöglicht. Erfahrt die Presse aus der Verhandlung etwa von Verstößen gegen das Grundgesetz, entbindet sie das allein noch nicht von dem Veröffentlichungsverbot des § 174 Abs. 2 GVG. Von ihr wird verlangt werden müssen zu prüfen, ob die ins Auge gefaßte Veröffentlichung im konketen Fall letztlich zur Wahrung der Rechtsordnung im weiteren Sinne (durch öffentliche Diskussion und Kontrolle) beitragen wird oder ob sie gegenüber der möglichen Gefahrdung der hier in Frage stehenden Rechtsgüter (Rdn. 2) hinter weniger nachteiligen Abhilfemöglichkeiten (Vorstellungen bei den zuständigen Behörden, Begrenzung der Berichterstattung u. ä.) als nicht mehr „verhältnisgerechte" Maßnahme zurückzustehen hat. Bei Rechtsverletzungen, die den Kernbereich der Verfassung betreffen, also etwa bei Verstößen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung, wird allerdings die Befugnis, den Sachverhalt unmittelbar an die Öffentlichkeit zu bringen, um so für alsbaldige Abhilfe zu sorgen, kaum zweifelhaft sein.15 5. Es gelten die allgemeinen Rechtfertigungsgründe. Insoweit kommt insbesondere 1 9 § 34 in Betracht. Auf die Möglichkeit einer Veröffentlichungsbefugnis bei Berichten über schwere Verfassungsverstöße wurde bereits hingewiesen (Rdn. 18). Insgesamt aber gilt das Gebot der Abwägung und der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Art. 5 G G gibt nicht die Erlaubnis, in nichtöffentlicher Verhandlung erörterte

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Vgl. hierzu auch BVerfGE 21 239, 212fT; 28 191, 202, 204; BGHSt. 20 342; Kuhlen N K Rdn. 14 und § 353 b Rdn. 13, 45 bis 47. Ernst Träger

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Sachverhalte, die illegale Geheimnisse aus dem Bereich der äußeren oder inneren Sicherheit betreffen, um , jeden Preis" zu veröffentlichen (SehlSchröder!Lenekner!Perron Rdn. 19; vgl. in diesem Zusammenhang auch BVerfGE 50 234, 241 f)· 20

6. Der Täter muß vorsätzlich handeln. Bedingter Vorsatz genügt. Er hat sich auf die Tatbestandsmerkmale des gesetzlichen Veröffentlichungsverbots zu erstrecken (s. dazu Kuhlen NK Rdn. 15; TröndlelFischer Rdn. 7). Die irrige Annahme einer Veröffentlichungsbefugnis fällt in den Bereich des Verbotsirrtums, wenn sie sich nicht auch auf die Voraussetzungen des Rechtfertigungsgrundes erstreckt (Irrtum über den Erlaubnistatbestand).

III. Verstoß gegen eine vom Gericht auferlegte Schweigepflicht (Nr. 2) 21

1. Geschütztes Rechtsgut. Die Vorschrift soll gewährleisten, daß eine in nichtöffentlichen Verhandlungen auferlegte Schweigepflicht beachtet wird. Die Mitteilungsbeschränkung verfolgt danach denselben Zweck wie der für die zugrundeliegenden Verfahren ausgesprochene Ausschluß der Öffentlichkeit (Begr. BTDrucks. 7/550, 282). Geschützt werden sollen demgemäß die Staatssicherheit und die in § 172 Nr. 2 und 3 GVG aufgeführten, die Privatsphäre betreffenden persönlichen Umstände sowie die aufgezählten Geheimbereiche (§ 174 Abs. 3 GVG). Im Mittelpunkt des Strafschutzes steht jedoch auch hier das Rechtsgut effektiver staatlicher Rechtspflege (vgl. Rdn. 2; Lackner/Kühl Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 16; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 § 75 Rdn. 3). Durch die zusätzliche Strafbewehrung sollen die Voraussetzungen für eine möglichst vollständige und richtige Erörterung der Urteilsgrundlage im Interesse rechtsstaatlicher Verfahrensgestaltung auch dort gewährleistet werden können, wo vor Gericht der staatliche Sicherheits- und der private Lebensbereich angesprochen werden muß. Von dem verstärkten Schutz dieser Verfahrensabschnitte vor Indiskretionen verspricht sich der Gesetzgeber, daß die Aufklärung wichtiger Sachverhalte gefördert und vertrauliche Tatsachen in geringerem Umfang und nur dann durch Auskunftsverweigerung oder sonstige Versperrung von Zugangsmöglichkeiten dem gerichtlichen Verfahren vorenthalten werden, wenn besondere, auch durch die Schweigeverpflichtung und Strafdrohung nicht ausgeräumte Gründe vorliegen. Die Freigabe von Beweismitteln, die Entbindung von der Schweigepflicht sowie eine Güter- und Pflichtenabwägung zugunsten umfassender Äußerungen und Aussagen sollen erleichtert werden (Rdn. 2; vgl. hierzu auch Begr. BTDrucks. 7/550, 321). 2. Geschützter Verfahrensbereich

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a) § 353d Nr. 2 ist - wie § 353d Nr. 1 - eine offene Vorschrift (Rdn. 1,11). Sie wird ergänzt durch § 174 Abs. 3 GVG, der zur Zeit allein als gesetzliche Grundlage für eine Schweigeverpflichtung im Sinne der Strafbestimmung in Betracht kommt. 23 Voraussetzung der Strafbarkeit ist danach, daß die Öffentlichkeit wegen Gefahrdung der Staatssicherheit oder aus den Gründen des § 172 Nr. 2 und 3 GVG ausgeschlossen worden ist. Das setzt auch hier einen rechtswirksamen Gerichtsbeschluß voraus (vgl. im einzelnen Rdn. 6). Inwieweit dem Beschluß tatsächlich Geltung verschafft worden ist, ist nicht entscheidend (vgl. Rdn. 6); Kuhlen NK Rdn. 22). § 174 Abs. 3 GVG greift nicht ein, wenn die Verhandlung kraft Gesetzes nichtöffentlich ist (vgl. § 48 Abs. 1 JGG, § 170, § 171 Abs. 2 ZPO sowie im einzelnen Rdn. 7). Allerdings kann auch in diesen Fällen die Öffentlichkeit zusätzlich durch Beschluß ausgeschlossen werden. Damit ist der Weg frei, auch in solchen Verfahren ein gerichtliches SchweigeStand: 1.5.2004

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gebot gemäß § 174 Abs. 3 GVG auszusprechen (Rdn. 7; Kuhlen N K Rdn. 22; aA SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 24; TröndlelFischer Rdn. 5; Hoyer SK Rdn. 16). Das Schweigegebot muß durch weiteren Gerichtsbeschluß ausgesprochen werden. 2 4 Er ergänzt insoweit den durch den Ausschluß der Öffentlichkeit bewirkten Schutz. Neben der Gefahrdung der Staatssicherheit (Rdn. 3f) kommen hier als Gründe in Betracht die Notwendigkeit der Erörterung von Umständen aus dem persönlichen Lebensbereich eines Prozeßbeteiligten oder Zeugen sowie von wichtigen Geschäfts-, Betriebs-, Erfindungs- oder Steuergeheimnissen, wenn insoweit durch eine Weitergabe überwiegende schutzwürdige Interessen verletzt würden. Einen weiteren Grund hiermit korrespondierend - bildet die Erörterung eines privaten Geheimnisses, zu dessen Wahrung der Zeuge oder Sachverständige strafrechtlich (vgl. z. B. §§ 203, 353 b, 354, 355) verpflichtet ist. Durch den entsprechenden Beschluß verpflichtet das Gericht die in der nichtöffentlichen Verhandlung anwesenden Personen zur Geheimhaltung des im konkreten Fall zu schützenden Sachverhalts, von „Tatsachen", die durch die Verhandlung oder durch ein die Sache betreffendes amtliches Schriftstück zu ihrer Kenntnis gelangen (§ 174 Abs. 3 S. 2 GVG). Auch dieser Beschluß muß rechtswirksam sein; eine Verfügung des Vorsitzenden genügt nicht. Es ist ferner erforderlich, daß der Beschluß in der Verhandlung erlassen wird. Das ergibt sich aus § 174 Abs. 3 S. 2 GVG. Ein Beschluß bereits vor der Verhandlung oder nach deren Ende reicht daher nicht aus (Löwe!Rosenberg! Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 28; Sehl Schröder! Lenckner!Perron Rdn. 75). Der Bundesgerichtshof hat zwar in einem Beschluß vom 27. Juli 1954 - StE 91/52 - die nachträgliche Sekretur eines schriftlichen Urteils auf § 174 Abs. 2 GVG (der insoweit dem jetzigen § 174 Abs. 3 GVG entsprach) gestützt und zur Begründung ausgeführt, das in der Hauptverhandlung verhängte Schweigegebot über den Inhalt einer Anklageschrift wäre unnütz, wenn das Gericht nicht auch die Möglichkeit hätte, eine nachfolgende, die gleichen Tatsachen enthaltende schriftliche Entscheidung unter Geheimschutz (durch Begleitschreiben, nachträgliche Sekretur) zu stellen. Ob diese Auffassung zutrifft, kann hier dahinstehen. Sie wäre jedenfalls nur mit analoger Rechtsanwendung zu begründen. Mit Recht hält deshalb Loesdau (MDR 1962 773), der an sich dem Bundesgerichtshof - wohl richtigerweise folgt, in einem solchen Fall eine Anwendung von - damals Art. II des Gesetzes vom 5. April 1888, jetzt § 353d Nr. 2 - nicht für zulässig (aaO S. 774 Fußn. 7).16 Der Beschluß hat die Tatsachen anzugeben, über die der Verpflichtete schweigen 2 5 soll (LöwelRosenberg!Schäfer!Wickern § 174 GVG Rdn. 28; Kuhlen N K Rdn. 24). Insoweit genügt jedoch die Verwendung von Sammelbegriffen, falls dadurch die Abgrenzung, die Grundlage der Bestimmtheit des Tatbestands des § 353 d Abs. 2 ist, nicht in Frage gestellt wird (Kleinknecht Festschrift Schmidt-Leichner S. 116). Auf die im Gesetz ebenfalls vorgesehene Protokollierung (§ 174 Abs. 3 S. 2 GVG) kommt es hingegen in diesem Zusammenhang nicht an; sie dient nur Beweiszwecken (Löwel Rosenberg!Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 30; SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 25; Feisenberger Art. II Anm. 4 a; Kuhlen aaO). Der Verpflichtete braucht das Schweigegebot nicht hinzunehmen. Er kann 2 6 Beschwerde einlegen (§ 174 Abs. 3 S. 3 GVG; Feisenberger Art. II Anm. 5). Sie hat keine aufschiebende Wirkung (§ 174 Abs. 3 S. 4 GVG). Das bedeutet, daß sich der

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Anwendbar wäre hier der gestrichene § 353 c Abs. 1 a. F. (ebenso Loesdau aaO). Auch insoweit dürfte die Streichung dieser Vorschrift eine nicht unbedeutende Einschränkung des straf-

rechtlichen Schutzes des staatlichen Sicherheitsbereichs bewirkt haben (vgl. hierzu auch Rogall NJW 1980 752; Möhrenschlager 1Z 1980 161, 1640-

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Beschwerdeführer auch nach Einlegung der Beschwerde bis zur Entscheidung des übergeordneten Gerichts an das gerichtliche Schweigegebot halten muß (vgl. Feisenberger Art. II Anm. 5). Er ist daher auch dann strafbar wenn später das Beschwerdegericht das Schweigegebot (mit Wirkung für die Zukunft) aufhebt (insoweit aA: Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 25; Feisenberger Art. II Anm. 5). Darin liegt keine bloße Ungehorsamsstrafe. Auch wenn das Beschwerdegericht hinsichtlich der Schweigeverpflichtung die Sachlage anders beurteilt (LöwelRosenberglSchäferl Wickern § 174 GVG Rdn. 34) als der Richter des Ausgangsverfahrens, bleibt hiervon unberührt, daß die Öffentlichkeit wegen Gefahrdung der Staatssicherheit oder aus den Gründen des § 172 Nr. 2 und 3 ausgeschlossen worden ist, daß insoweit also nach wie vor ein Schutzbereich gegeben ist, dessen Beeinträchtigung durch unbefugte Mitteilungen gerade mit Hilfe der Verpflichtung vorgebeugt werden sollte. Dies war für den Gesetzgeber Grund genug, der Beschwerde die aufschiebende Wirkung ausdrücklich zu versagen. Er mutet dem Beschwerdeführer zu, um des allgemeinen Schutzguts „Rechtspflege" willen (vgl. Rdn. 21), im Interesse eines zügigen und sachgerechten Verfahrensfortgangs sowie im Blick auf die vom Erstrichter bereits bejahten schutzwürdigen Belange der Verfahrensbeteiligten oder des Staates zu schweigen, bis das Beschwerdegericht entschieden hat (vgl. dazu Kuhlen NK Rdn. 23, der sich mit zutreffender Begründung gegen die Annahme eines Strafaufhebungsgrundes wendet; s. auch Kissel § 174 GVG Rdn. 30). 27

Sind beide Beschlüsse rechtswirksam ergangen, so ist (wie bei Nr. 1) unerheblich, ob tatsächlich eine Gefährdung der Staatssicherheit zu besorgen war oder die in § 172 Nr. 2 und 3 GVG bezeichneten Gründe vorlagen (vgl. Rdn. 6). Unbeachtlich ist das Schweigegebot allerdings, wenn gar keine gesetzliche Grundlage vorhanden ist, wenn es etwa in einer Verhandlung erging, bei der die Öffentlichkeit lediglich wegen Gefahrdung der Sittlichkeit ausgeschlossen worden ist {SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 25). Das folgt jedoch bereits aus dem Wortlaut der Strafvorschrift.

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b) Gegenstand des Schweigegebots sind die im Beschluß aufgeführten Tatsachen, die den zum Schweigen Verpflichteten durch die (nichtöffentliche) Verhandlung oder durch ein die Sache betreffendes amtliches Schriftstück zur Kenntnis gelangen. In der Regel wird sich aus der Entscheidung selbst ergeben, daß äußere Verfahrensvorgänge oder solche Ereignisse, die mit dem sachlichen Gegenstand des Verfahrens nichts zu tun haben, von der Schweigepflicht nicht erfaßt werden (vgl. Feisenberger Art. II Anm. 4c). Daß ein Schweigegebot nach § 172 Nr. 2, § 174 Abs. 3 GVG über Verfahrensvorgänge grundsätzlich unzulässig wäre {SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 28). läßt sich in dieser Allgemeinheit allerdings nicht sagen. Man denke etwa an den Fall, daß in einem Verfahren ein Zeuge eines besonderen Schutzes bedarf und deshalb bereits die bloße Tatsache seiner Vernehmung geheim bleiben soll {Kuhlen NK Rdn. 19). 29 Die Tatsachen müssen dem Täter „durch" die Verhandlung oder ein amtliches Schriftstück (zum Begriff Rdn. 45 ff) zur Kenntnis gelangt sein. Letzteres muß die Sache betreffen (Rdn. 15). Waren die Tatsachen den zum Schweigen Verpflichteten bereits vorher bekannt, greift die Strafbestimmung nicht ein {Feisenberger Art. II Anm. 3). Demgemäß darf der vom Gericht vernommene Zeuge auch nach der Verhandlung über solche Tatsachen sprechen, über die er in der Verhandlung ausgesagt hat {SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 30). Wird dem Schweigepflichtigen der betreffende Sachverhalt später noch auf anderem Wege zugänglich, so darf er ebenfalls darüber berichten (im Ergebnis ebenso SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 30). Allerdings wird seine darauf beruhende Mitteilung dann auch keinen Hinweis auf die nichtöffentliche Verhandlung enthalten dürfen (s. dazu auch Kuhlen NK Rdn. 19). Stand: 1. 5. 2004

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Die Schweigepflicht beginnt mit der Verkündung des Beschlusses nach § 174 Abs. 3 3 0 GVG. Sie bleibt - anders als in § 353 d Nr. 3 - auch nach dem Abschluß des Verfahrens weiter bestehen, kann jedoch nachträglich vom Gericht aufgehoben werden (LöwelRosenberg/Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 32; Loesdau M D R 1962 773, 777; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 25; Kuhlen N K Rdn. 23). 3. Das Schweigegebot betrifft alle in der nichtöffentlichen Verhandlung anwesenden 3 1 Personen, den Vertreter des öffentlichen Interesses, den Staatsanwalt und die Richter ebenso wie die übrigen Prozeßbeteiligten, die Zeugen, Sachverständigen und die zugelassenen Zuhörer (§ 175 Abs. 2 GVG) {Löwe!Rosenberg!Schäfer! Wickern § 174 GVG Rdn. 27; Feisenberger Art. II Anm. 4b). Nur dort Anwesende können Täter sein (Wenzel S. 445; Feisenberger Art. II Anm. 3). Das schließt nicht aus, daß Nichtanwesende sich als Gehilfen oder Anstifter strafbar machen (Feisenberger Art. II Anm. 3; Kuhlen N K Rdn. 17). Geht es lediglich darum, das Geheimnis eines am Verfahren Beteiligten, etwa ein privates Geschäftsgeheimnis, zu schützen, so ist dieser nach dem Schutzzweck der Vorschrift allerdings auch dann nicht verpflichtet, das Geheimnis zu wahren (Wieczorekl Schütze ZPO, 3. Aufl. [1995], § 174 GVG Rdn. 11), wenn es ihm erst aus der Verhandlung selbst (etwa durch Sachverständige) bekanntgeworden ist (Seh! Schröder!LencknerlPerron Rdn. 27). Waren Personen, die der nichtöffentlichen Verhandlung beiwohnen, bei Verkündung des Verpflichtungsbeschlusses nicht anwesend, so ist, um die persönliche Geheimhaltungspflicht zu begründen, die Mitteilung des Beschlusses erforderlich. Dieser wird zweckmäßigerweise auch in Anwesenheit der Verpflichteten zu erläutern sein. 4. Tathandlung. Nach § 353 d Nr. 2 macht sich strafbar, wer entgegen der ihm vom Gericht auferlegten Geheimhaltungspflicht die hiervon erfaßten Tatsachen unbefugt offenbart. Zum Begriff des Offenbarens gilt im Grundsatz das zu § 353 b Rdn. 17 ff Ausgeführte. Es genügt die Mitteilung an einen einzigen Unbefugten. Sie braucht nicht auf die Verhandlung oder das amtliche Schriftstück Bezug zu nehmen (vgl. Rdn. 16).

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5. Das Offenbaren muß unbefugt sein. Daran kann es fehlen, wenn lediglich 3 4 bestimmte Personen und ihr Lebensbereich durch das Schweigegebot geschützt werden sollen (§ 172 Nr. 2 und 3 GVG), insoweit eine Einwilligung vorliegt und schützenswerte Interessen der Rechtspflege im konkreten Falle nicht entgegenstehen (vgl. Rdn. 31). Befugt handelt auch der Staatsanwalt, der seinem Vorgesetzten pflichtgemäß über die Ereignisse in der Verhandlung berichtet (vgl. Feisenberger Art. II Anm. 6; Kuhlen N K Rdn. 21; TröndlelFischer Rdn. 5). Eine unbefugte Weitergabe des Berichts des Sitzungsvertreters durch den Dienstvorgesetzten dürfte hier in aller Regel nach § 353 b strafbar sein (vgl. Kuhlen N K aaO). Ist nur der Rechtsanwalt, nicht aber sein Mandant in der Verhandlung anwesend, 3 5 so wird man davon auszugehen haben, daß eine Mitteilungsbefugnis zumindest insoweit besteht, als die Unterrichtung zur ordnungsgemäßen, interessengerechten Vertretung oder Verteidigung erforderlich ist. Dasselbe gilt gegenüber einem abwesenden Zweitverteidiger. Genügt dem Gericht in solchen Fällen nicht die Absicherung durch die anwaltschaftlichen Standespflichten, so muß es durch entsprechende Prozeßmaßnahmen Vorsorge treffen und auf die Möglichkeit einer Verpflichtung aller Verfahrensbeteiligten hinwirken. Die vom OLG Rostock JW 1928 745 (mit kritischer Anmerkung von Fischer aaO) vertretene gegenteilige Auffassung läßt sich mit dem für jedes gerichtliche Verfahren geltenden Gebot der Rechtsstaatlichkeit nicht vereinen. Daß die Verfahrensbeteiligten, in deren Abwesenheit nach der Verfahrensordnung ver(69)

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handelt werden durfte, sich durch freiwillige Anwesenheit der gerichtlichen Schweigeverpflichtung hätten unterwerfen können, dies aber - aus welchen Gründen auch immer - unterlassen haben, darf sich nicht zum Nachteil ihrer prozessualen Position auswirken (ebenso SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 34, 35) der in diesen Fällen sogar die Tatbestandsmäßigkeit verneint). Eine Möglichkeit, daß der in der nichtöffentlichen Verhandlung anwesende Rechtsanwalt das ihm auferlegte Geheimhaltungsgebot an seinen Mandanten weitergibt (so wohl WieczoreklSchütze ZPO aaO; Fischer aaO), so daß auch dieser unter Strafandrohung gebunden wäre, eröffnet das Gesetz nicht. 36

Im übrigen gelten die allgemeinen Rechtfertigungsgründe. Auch höherrangige Aussagepflichten können eine Offenbarungsbefugnis begründen. Maßnahmen des Gerichts nach § 183 GVG hinsichtlich in nichtöffentlicher Verhandlung erfolgter Bekundungen vermögen das hierauf gerichtete Schweigegebot nicht ohne weiteres aufzuheben (aA: SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 36). Insoweit ist zu berücksichtigen, daß Gegenstand der Feststellung nach § 183 GVG immer nur die einen „Verdacht" begründenden Umstände sein können, mag dieser auch noch so eindeutig sein. Allein aufgrund der konkreten Sachlage wird sich beurteilen lassen, ob und wieweit im Einzelfall auf das Schweigegebot verzichtet werden kann. Zur Frage einer Mitteilungsbefugnis, wenn sich der Schweigebefehl auf illegale staatliche Geheimnisse bezieht, vgl. Rdn. 18f; § 353 b Rdn. 54.

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6. Zum inneren Tatbestand gehört Vorsatz. Bedingter Vorsatz genügt. Der Täter muß wissen, daß das Schweigegebot sich auf das Offenbarte erstreckt. Im Blick auf die erforderliche Konkretisierung der Schweigeverpflichtung (Rdn. 25) und die oft daran anknüpfende gerichtliche Erläuterung dürften Fälle relevanten Irrtums selten sein. Die irrige Annahme einer Offenbarungsbefugnis ist auch hier als Verbotsirrtum zu behandeln (vgl. hierzu Rdn. 20). Nichts anderes gilt, wenn der Täter davon ausgeht, daß die mitgeteilte Tatsache nicht mehr „geheim" sei und daraus seine Rechtfertigung ableitet (aA: SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 37; Kuhlen NK Rdn. 24). Auch auf die Geheimhaltungsbedürftigkeit stellt die Strafvorschrift nicht ab (vgl. Rdn. 13, 27; TröndlelFischer Rdn. 3).

IV. Veröffentlichung amtlicher Schriftstücke (Nr. 3) 38

1. Geschütztes Rechtsgut. Auch diese Strafvorschrift soll Schutz in mehrfacher Hinsicht bieten. In erster Linie soll sie verhindern, daß Beteiligte an Verfahren, die der straf- und disziplinarrechtlichen Aufklärung und Ahndung sowie der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten dienen, insbesondere Laienrichter und Zeugen, durch die vorzeitige Veröffentlichung amtlicher Schriftstücke in ihrer Unbefangenheit beeinträchtigt werden.17 Der durch eine vorweggenommene öffentliche Diskussion amtlichen Prozeßmaterials - oft verbunden mit einseitigen Stellungnahmen oder gar unmittelbar auf Einflußnahme angelegten Wertungen - drohenden Voreingenommenheit und den darin liegenden Gefahren für die Wahrheitsfindung und für ein gerechtes

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BTDrucks. 7/550 S. 282f; von Bülow im Sonderausschuß, Niederschriften 7. Wahlperiode, 11. Sitzung, S. 409; Ε 1962 S. 639; BVerfGE 71 206,

217ff; OLG Hamm NJW 1977 967; OLG Köln JR 1980 473; Bornkamm S. 220f; Ricker in Löffler/Ricker S. 417f; Wenzel S. 445.

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Urteil soll entgegengetreten werden. Insoweit entspricht die Zielrichtung ganz derjenigen der abgelösten Vorschriften (vgl. Entstehungsgeschichte, Buchst, b), nämlich § 5 der Landespressegesetze (Löffler 3. Aufl. [1983] Band I § 5 LPG Rdn. 1; Scheer § 5 LPG Anm. I 1) und § 17 RPG.19 Darüber hinaus dient die Strafbestimmung jedoch auch dem Schutz des vom Verfahren Betroffenen, der durch Veröffentlichung „amtlicher Papiere" nicht an den Pranger gestellt werden soll, noch bevor überhaupt eine gerichtliche Überprüfung erfolgt ist.20 Für diese Zielrichtung spricht insbesondere auch die in der Strafvorschrift enthaltene Aufzählung der Verfahrensarten, auf die sich das Mitteilungsverbot bezieht. Die Bestimmung greift nur bei Straf-, Bußgeld- und Disziplinarverfahren ein, also vor allem dort, wo die Gefahr einer Diskriminierung naheliegt (vgl. BVerfGE 35 202, 226; 71 206, 223). Käme es nur auf die Unbefangenheit von Laienrichtern oder Zeugen an, wäre nicht einzusehen, weshalb nicht andere Verfahren in gleicher Weise einbezogen werden: Laienrichter wirken z. B. auch in Verfahren vor den Arbeits- und Verwaltungsgerichten mit (§§ 16, 20ff, 37,41 ArbGG, §§ 5 Abs. 3 S. 1, 20 VwGO). Der Zeugenbeweis spielt in allen Verfahrensarten eine oft entscheidende Rolle. Die Bedeutung eines Verwaltungs- oder Zivilrechtsstreits kann vielfach wegen der damit verbundenen Möglichkeit schwerwiegender wirtschaftlicher oder auch anderer einschneidender Auswirkungen ungleich größer sein als etwa die eines Bußgeldverfahrens. Dennoch hat der Gesetzgeber an der Beschränkung des strafrechtlichen Schutzes festgehalten und ihn nur dort vorgesehen, wo ein besonderer Persönlichkeitsschutz des Betroffenen geboten erscheint (vgl. BVerfG aaO). Daß auch solche Schriftstücke, die den Betroffenen entlasten, nicht veröffentlicht werden dürfen (SehlSchröder!Lencknert Perron Rdn. 40) und daß auch dieser selbst sich nach § 353 d Nr. 3 strafbar machen kann {Lencknert Perron aaO; Samson SK (1991) Rdn. 16; Hoyer SK Rdn. 6; aA Waldner MDR 1983 424, 425) steht dem nicht entgegen. Die Schutzfunktion des Gesetzes geht weiter (Rdn. 38). Sie dient nicht nur den Belangen des Betroffenen, sondern auch dem allgemeinen Interesse an einer rechtsstaatlichen, gerechten und effektiven Rechtspflege, 18

19

20

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Zu den Gefahren, die unter diesem Blickwinkel von Presseveröffentlichungen ausgehen können, eingehend Bornkamm S. 207 bis 219; Eb. Schmidt S. 52 bis 55; von Becker S. 112f; andererseits für einen erweiterten Zugang der Medien zu Anklageschriften und Akteninhalt Scherer S. 133, dagegen kritisch Bornkamm S. 245 Fußn. 125. Eine kennzeichnende Parallele (vgl. Baldus Niederschriften Bd. 13 S. 301) zeigt die Rechtsprechung des Reichsgerichts und des Bundesgerichtshofs zur unzulässigen Akteneinsicht und insbesondere zum Einblick in die Anklageschrift durch Laienrichter auf: vgl. etwa RGSt. 69 120, 124; BGHSt. 13 73; ferner Bornkamm S. 210f mit zahlreichen weiteren Nachweisen. RGSt. 9 193, 194; 35 275, 278; 47 243, 244; RG DJZ 1908 307 = GA 1908 110; OLG Dresden GA 1916 209; von Schwarze!AppeliusIWuiffen §17 RPG Anm. 2. Bericht des Sonderausschusses BTDrucks. 7/1261 S. 23; Erl. der Arbeitsgruppe „Einfiihrungsgesetz zum Strafgesetzbuch", Anl. 1 der Niederschriften des Sonderausschusses, 7. Wahlperiode, 10. Sitzung, zu Art. 18 Nr. 183; von Bübw im Sonderausschuß, Niederschriften

7. Wahlperiode, 11. Sitzung S. 409; Tröndle und Dünnebier Niederschriften Band 13 S. 300; Bericht der Bundesregierung zum Thema „Öffentliche Vorverurteilung" und „faires Verfahren", BTDrucks. 10/4608 S. 11; BVerfGE 71 206, 217, 219; LG Lüneburg NJW 1978 117; Lackneri Kühl Rdn. 1; Tröndle!Fischer Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 25; Bottke JR 1980 474, 475 (Anm. zu OLG Köln JR 1980 473); Bottke NStZ 1987 314, 315; Ricker in Löffler! Ricker 58. Kap. Rdn. 4; vgl. für § 17 RPG bereits Löwenstein JW 1925 449, 450; aA: Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 40; Hoyer SK. Rdn. 6; Samson SK (1991) Rdn. 16. Zur Prangerwirkung von Presseveröffentlichungen und Vorverurteilung durch die Medien vgl. Bornkamm S. 218f, 245 Fußn. 125; Eb. Schmidt S. 55 bis 57; Wenzel S. 442; von Becker S. 101 f, 128f, 137, 190 ff; Dahs Handbuch des Strafverteidigers, 6. Aufl. [1999] Rdn. 200fT; Hassemer NJW 1985 1921; Krekeler AnwBI. 1985 426; Rinsche ZRP 1987 384; Roxin NStZ 1991 153, 155f; Waldner MDR 1983 424; ferner auch BVerfGE 35 202, 226.

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der im Blick auf den hier im Mittelpunkt stehenden staatlichen Ahndungsanspruch und seine Durchsetzung am neutralen, distanzierten Richter (BVerfGE 21 139, 145 ff; 71 206, 219) und ebenso am Schutz der Unbefangenheit anderer Verfahrensbeteiligter besonders gelegen sein muß (BVerfGE 71 206, 217; BTDrucks. 10/4608 S. 11; vgl. auch Bottke JR 1980 474, 475 und NStZ 1987 314, 316; Hoffmann-Riem JZ 1986 494; s. dazu auch Ε 1962 S. 635 ff). Dem Oberlandesgericht Hamm (NJW 1977 967 f) ist allerdings einzuräumen, daß der beabsichtigte Persönlichkeitsschutz (wegen der Beschränkung des Tatbestandes auf die Wiedergabe des Wortlauts amtlicher Schriftstücke) nur unzulänglich greifen kann (BVerfGE 71 206, 219ff). Daraus läßt sich jedoch nicht eine Negierung dieser Schutzrichtung herleiten, zumal die Bedenken nicht nur sie betreffen. Im übrigen scheint in diesem Zusammenhang doch nicht genügend berücksichtigt zu werden, welchen Unterschied es für den Betroffenen - man denke beispielsweise an den Inhaber eines Unternehmens - bedeutet, ob in der Presse ein bloßer Bericht über den angeblichen Inhalt einer Anklage erscheint - und er insoweit mit der gegenüber Zeitungsberichten oft wahrzunehmenden Skepsis rechnen kann - oder ob der Öffentlichkeit ein „amtliches Dokument" vor Augen geführt wird (BVerfGE 71 206,216f; Kuhlen NK Rdn. 26). 2. Gegenstand des Schutzes 40

a) Die besonderen strafrechtlichen Schutzvorkehrungen gelten für Straf- und Bußgeldverfahren sowie - was zuvor nach den Landespressegesetzen nur in Bremen, Niedersachsen und im Saarland der Fall war - auch für Disziplinarverfahren. 41 Strafverfahren im Sinne der Vorschrift sind auch das Jugendstrafverfahren, das Steuerstrafverfahren, das Strafbefehlsverfahren (OLG Köln JR 1980 473), das Privatklageverfahren (BayObLGSt. 1915 180, 181 = LZ 1915 150), das objektive Verfahren (RGSt. 44 279, 281) sowie das Wiederaufnahme- und das Sicherungsverfahren. Die anschließende Kostenfestsetzung ist nicht als Teil des Strafverfahrens anzusehen (Scheer § 5 Anm. III 2; Häntzschel § 17 Anm. 3; Kitzinger § 17 Anm. II). Zum Begriff des Bußgeldverfahrens vgl. §§ 35ff, §§ 46ff OWiG. 42 Disziplinarverfahren richten sich gegen Beamte, Soldaten und Richter. Sie dienen der Ahndung dienstlicher Verfehlungen im Rahmen der Disziplinarordnungen des Bundes und der Länder. Nicht um Disziplinarverfahren handelt es sich demnach bei den ehrengerichtlichen Verfahren anderer Berufe, wie etwa der Rechtsanwälte oder Ärzte (Ricker in LöfflerlRicker 58. Kap. Rdn. 5; Scheer § 5 LPG Anm. III 2 S. 213; vgl. die Gegenüberstellung in § 343 Abs. 1 Nr. 3). 43

b) Das Verbot der öffentlichen Mitteilung bezieht sich auf die Anklageschrift oder andere amtliche Schriftstücke dieser Verfahren.

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aa) Da es sich um Schriftstücke handeln muß und Mitteilung im Wortlaut vorausgesetzt wird, werden von der Strafvorschrift nicht Bilder, Skizzen oder sonstige nicht schriftliche Beweismittel, die den Akten beigefügt sind, erfaßt. Das Lichtbild der Mordwaffe, die sich als Beweisgegenstand bei den Akten befindet, darf daher veröffentlicht werden (Kuhlen N K Rdn. 9; SehtSchröder!LencknerlPerron Rdn. 12).

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bb) Amtlich sind zunächst solche Schriftstücke, die von den Justizbehören selbst herrühren. Dazu gehören insbesondere - vom Gesetz ausdrücklich angeführt - die Anklageschrift sowie sämtliche schriftlich abgefaßten Gerichtsentscheidungen. Die Rechtsprechung hat demgemäß als amtliche Schriftstücke betrachtet: Urteile (KG DJZ 1913 170; OLG Dresden GA 1916 209), Haftbefehle (RGSt. 35 275), Beschlüsse, Stand: 1.5. 2004

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welche die Haftentlassung ablehnen (RG GA 1896 55), Beschlagnahmebeschlüsse (RGSt. 44 279, 280), Beschlüsse, welche die Ablehnung eines Richters für begründet erklären (BayObLGSt. 1915 180 = LZ 1915 150), Strafbefehle (OLG Köln JR 1980 473), Niederschriften über die Vernehmung eines Beschuldigten (RGSt. 35 275), Einstellungsbescheide der Staatsanwaltschaft (RG I vom 2. November 1901 - 2976/01 - , angeführt bei Conrad § 17 R P G Anm. 2). Amtlich sind ferner Schriftstücke, die ein anderer im Auftrag der Strafverfolgungsbehörden oder der für das Disziplinarverfahren zuständigen Stellen anfertigt (Beispiel: das schriftliche Gutachten eines vom Gericht bestellten Sachverständigen [RGSt. 9 193; von Schwarze/Appeliusl Wulffen § 17 R P G Anm. 4d; Häntzschel § 17 R P G Anm. 4]), oder solche Schriftstücke, die für Verfahrenszwecke sichergestellt oder beschlagnahmt wurden (Beispiel: die gefälschte Urkunde als Beweismittel), also auch Schriftstücke privater Verfasser, die für Zwecke des Strafverfahrens beschlagnahmt worden sind (OLG Hamburg NStZ 1990 283; aA: AG Hamburg StV 1988 495 und NStZ 1988 411 mit zust. Anm. Strate; Kuhlen N K Rdn. 9f; Ηoyer SK Rdn. 12; Lackneri Kühl Rdn. 4. Bei allen bisher erwähnten Vorgängen kommt es nicht darauf an, ob sie bereits 4 6 Bestandteil der Akten geworden sind {Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 29; Häntzschel aaO). Der behördlich beauftragte Sachverständige darf demgemäß Auszüge aus seinem schriftlichen Gutachten auch dann nicht im Wortlaut veröffentlichen, wenn es bei der Verfolgungsbehörde noch nicht eingegangen ist. Bestandteil der Straf-, Bußgeld- oder Disziplinarakten - und damit amtliche 4 7 Schriftstücke im Sinne des § 353 d Nr. 3 - werden darüber hinaus die beigezogenen Vorgänge anderer Verfahren (Scheer § 5 LPG Anm. IV 3 c; Häntzschel § 17 RPG Anm. 4). Ihre Veröffentlichung ist untersagt, sobald sie bei der für das Straf-, Bußgeld- oder Disziplinarverfahren zuständigen Stelle eingegangen sind.21 Daß die Schriftstücke, die zu den anderen Akten gehören, in jenen Verfahren möglicherweise bereits in öffentlicher Verhandlung erörtert worden sind, beseitigt nicht die Strafbarkeit einer Veröffentlichung im Hinblick auf das anhängige Verfahren (Häntzschel § 17 R P G Anm. 6). Amtlich werden schließlich solche Schriftstücke, die von nicht amtlicher Seite zum 4 8 Verfahren eingereicht, von der aktenführenden Behörde zum Vorgang genommen und damit zu Aktenbestandteilen gemacht werden. 22 Auch ihre vorzeitige Veröffentlichung kann die Unbefangenheit von Verfahrensbeteiligten beeinträchtigen oder Persönlichkeitsrechte verletzen. Hierher gehören u.a. das Schreiben, mit dem Strafanzeige erstattet wird (RGSt. 25 330, 332), schriftliche Äußerungen von Personen, die als Zeuge in Frage kommen oder sich zur Aussage anbieten, Anträge von Verfahrensbeteiligten einschließlich der Schriftsätze der Verteidigung, 23 so insbesondere deren Haftentlassungsantrag (RGSt. 35 275) und die Anträge auf Vornahme bestimmter Untersuchungsmaßnahmen. Findet sich derselbe Text auf mehreren „Schriftstücken" - etwa auf dem Original 4 9 sowie auf einer Durchschrift oder einer Ablichtung - und befindet sich nur eines dieser Schriftstücke bei den Akten, so ist zu unterscheiden: 21

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Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 13; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 30; Häntzschel aaO; weitergehend Kitzinger § 17 R P G Anm. I U I : der Schutz beginne mit der Verfügung des dem Übersendungsersuchen stattgebenden Gerichts. Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 13; Kitzinger § 17 RPG Amn. III 1; von SchwarzelAppeliusl

23

Wulffen § 17 R P G Anm. 4; Häntzschel § 17 R P G Anm. 4; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 30; aA: Tröndle!Fischer Rdn. 6, 4; Mathy S. 74. RGSt. 35 275, 276; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 30; SehlSchröder! Lencknerl Perron Rdn. 13, Kitzinger § 17 RPG Anm. III 1; aA; Tröndle!Fischer Rdn. 6, 4; Mathy S. 74.

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Wurden die „Schriftstücke" (Duplikate) amtlich gefertigt, so greift die Strafbestimmung ein, gleichgültig, in welchen Händen sie sind. Es ist nicht erforderlich, daß sie jemals Bestandteil der Akten waren, wie das Beispiel der vom Sachverständigen zurückbehaltenen Durchschrift seines in behördlichem Auftrag erstatteten Gutachtens zeigt (vgl. Rdn. 45). Für in der Anwaltskanzlei zu Zwecken der Verteidigung gefertigte Ablichtungen oder Abschriften von Aktenteilen wird Gleiches gelten müssen. Wird später anhand dieser Fertigungen der Text veröffentlicht, so greift der Täter - mittelbar - auf das amtliche Schriftstück zurück (vgl. RG Rspr. 8 570, 571, insoweit in RGSt. 14 352 nicht mit abgedruckt). Anders liegt es hingegen, wenn ein ursprünglich nicht amtliches Schriftstück erst später zu einem amtlichen Schriftstück wird, so etwa, wenn der Absender einer Strafanzeige eine Ablichtung, der Strafverteidiger eine Durchschrift seines Schriftsatzes zurückbehält, ferner dann, wenn die Strafverfolgungsbehörde lediglich das Original einer Urkunde und nicht auch deren Abschrift beschlagnahmt oder wenn sie sich darauf beschränkt, das Original abzulichten. Hier ist „amtliches Schriftstück" nur das zu den Verfahrensakten gelangte Schriftstück. Wird in solchen Fällen der Wortlaut aufgrund der zurückbehaltenen oder verbliebenen Unterlage öffentlich mitgeteilt, ist der Tatbestand des § 353 d Nr. 3 nicht erfüllt. 24 Mag diese Auffassung auf den ersten Blick auch formalistisch anmuten, so ist ihr doch die innere Berechtigung nicht abzusprechen. Wer ein Schriftstück der hier bezeichneten Art - möglicherweise sogar das Original - in Händen hat und dessen Wortlaut öffentlich mitteilt, macht sich nicht - wie § 353 d Nr. 3 dies voraussetzt - den amtlichen Vorgang zunutze; er holt sich seine Kenntnis nicht aus dem Internum des Verfahrens. Ihm kann schwerlich untersagt werden, nach seinem Belieben über sein eigenes Schriftstück zu verfügen und zu berichten (RGSt. 25 330, 331 f)· Gewährt er anderen in dieses Einblick, gilt für sie dasselbe. Daß danach die Beschlagnahme eines Exemplars einer Druckschrift zu Beweiszwecken eine wortgetreue öffentliche Wiedergabe anhand anderer Exemplare nicht ausschließt, ein Berichtsverbot also insoweit nicht begründet und daß § 353 d Nr. 3 auch der weiteren Verbreitung nicht entgegensteht, versteht sich so von selbst (vgl. RGSt. aaO). 50

Auf den Inhalt des amtlichen Schriftstücks stellt die Vorschrift nicht ab. Das Veröffentlichungsverbot gilt grundsätzlich unabhängig davon, ob das amtliche Schriftstück für das Verfahren erheblich und ob seine Veröffentlichung im konkreten Fall für die Rechtspflege nachteilig ist.25 Nicht ausschlaggebend ist demgemäß insbesondere, ob die öffentliche Mitteilung den Tatvorwurf berührt. In den Schutzbereich der Strafvorschrift fällt deshalb auch die Entscheidung, mit der die Haftentlassung des Beschuldigten abgelehnt wird, weil die von ihm angebotene Kaution keine genügende Sicherheit biete (RG GA 1896 55), und ebenso der Beschluß aufgrund eines Be24

25

RGSt. 25 330, 332; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 32; Wenzel Kap. 10 Rdn. 188; Scheer § 5 LPG Anm. IV 3 c; von Schwarze/AppeliusIWulffen § 17 RPG Anm. 5; Häntzschel § 17 RPG Anm. 4; Kitzinger § 17 RPG Anm. III 1; Conrad § 17 RPG Anm. 2; aA: SchlSchröderl Lencknerl Perron Rdn. 43; Ricker in Löffler/ Ricker 58. Kap. Rdn. 6 sowie die Auffassung des Oberreichsanwalts in RGSt. 25 330, 332; s. dazu Kuhlen NK Rdn. 9 f. Vgl. BayObLGSt. 1915 180, 182 = LZ 1915 150; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 31;

von Schwarze!AppeliusIWulffen § 17 RPG Anm. 4e; Kitzinger § 17 RPG Anm. III 1. Enger wohl: SchlSchröderl Lencknerl Perron Rdn. 44 (das Schriftstück müsse für den Gegenstand oder die Gestaltung des Verfahrens von sachlicher Bedeutung sein können), ähnlich TröndlelFischer Rdn. 6, 4. Die Begründung Ε 1962 S. 640, auf die Tröndle 48. Aufl. für seine Auffassung hinweist, behandelt nur die Frage, wann ein Schriftstück „die Sache" betrifft (vgl. § 453 Nr. 1 Ε 1962, § 353d Nr. 1); Kuhlen NK Rdn. 11.

Stand: 1. 5. 2004

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fangenheitsantrags, selbst wenn er den Gegenstand des Verfahrens überhaupt nicht tangiert (BayObLGSt. aaO). Auszunehmen sind allerdings solche Schriftstücke, die völlig nebensächliche, belanglose Fragen behandeln oder sich mit reinen Formalien befassen (RG GA 1896 55). Das wird in der Regel der Fall sein bei Ladungen und Zustellungsurkunden (SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 44; TröndlelFischer Rdn. 6,4) oder auch bei Auseinandersetzungen um Gebühren eines Zeugen oder Sachverständigen (Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 31; von Schwarze!AppeliusIWulffen § 17 R P G Anm. 4e). c) Das VeröfTentlichungsverbot bezieht sich, entsprechend dem Schutzzweck der 5 1 Vorschrift, auf die gesamte Dauer des Verfahrens. Damit ist, anders als in § 353 d Nr. 1 und 2, auch das Ermittlungsverfahren einbezogen. 26 Solange sich jedoch polizeiliche oder staatsanwaltschaftliche Nachforschungen nicht auf einen greifbaren, konkreten Strafanspruch beziehen, wird man auch nicht von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ausgehen können. Solche Recherchen sind noch nicht Teil eines „Strafverfahrens" im Sinne von § 353d Nr. 3 (vgl. RGSt. aaO). Schriftstücke, die im Verfahren in öffentlicher Verhandlung erörtert worden sind, dürfen jedoch alsbald mitgeteilt werden. Eine Erörterung in nichtöffentlicher Verhandlung hebt das Mitteilungsverbot hingegen nicht auf (RGSt. 15 253, 255; Löffler 2. Aufl. [1968] Band II § 5 LPG Rdn. 42; von Schwarze!AppeliusIWulffen § 17 Anm. 6). Das amtliche Schriftstück ist als solches „erörtert" worden, wenn sein Inhalt „in 5 2 prozeßordnungsgemäßer Weise" - so wörtlich Begr. BTDrucks. 7/550 S. 284 - Gegenstand der öffentlichen Verhandlung war.27 Es muß also im Rahmen der Verhandlung zitiert, besprochen oder diskutiert, nicht bloß „beiläufig" - ohne Inhaltsangabe erwähnt werden; erst damit ist es „freigegeben". Es genügt die freie Wiedergabe des Inhalts (BTDrucks. 7/550 S. 284) oder seine Mitteilung zur Erläuterung oder als Vorhalt (RGSt. 28 411, 412f; Ε 1962 S. 641 f). Die bloße Tatsache der Vernehmung eines Zeugen reicht für sich genommen noch nicht aus, um die Wiedergabe der Niederschrift über seine frühere polizeiliche Vernehmung zu rechtfertigen. Anders, wenn dem Zeugen aus der Urkunde ein Vorhalt gemacht worden ist: auch dann darf jedoch die Mitteilung nicht mehr enthalten, als durch Vorhalt sinngemäß eingeführt wurde. Ist ein Urteil in öffentlicher Verhandlung mündlich begründet worden, so ist der wörtliche Abdruck der schriftlichen Urteilsgründe gestattet (OLG Dresden GA 1916 209f; KG DJZ 1913 170f; Conrad § 17 Anm. 6); diese sollen den mündlich verkündeten entsprechen (vgl. hierzu Seh!Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 56; Hoyer SK Rdn. 26). Das VeröfTentlichungsverbot entfallt, sobald das Verfahren abgeschlossen ist. 5 3 Abschluß des Verfahrens bedeutet rechtskräftige Beendigung.28 Auf die bloße Beendigung des jeweiligen Rechtszuges (so Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 57; Scheer § 5 LPG Anm. VII 3; Mathy S. 59) kann es im Hinblick auf den Schutzzweck der Vorschrift (Rdn. 38 f) nicht ankommen: Zeugen, Sachverständige und Laienrichter sollen auch in einem Berufungsverfahren oder bei der Neuverhandlung nach einer Zurück26

27

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RGSt. 22 273ff; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 53; Hoyer SK Rdn. 25; Kuhlen NK Rdn. 31; Löffler 2. Aufl. Bd. II § 5 LPG Rdn. 37; Scheer § 5 LPG Anm. III 1; Conrad ξ 17 RPG Anm. 4; vgl. dazu auch BVerfGE 71 206, 217. Löffler aaO; Scheer aaO Anm. VII 4; zu § 17 RPG s. RGSt. 28 411, 413; Häntzschel Anm. 6; im Blick auf den im RegEntw. verwendeten Begriff „in prozeßordnungsgemäßer Weise" distan-

28

zierend Seh! Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 55; Kuhlen NK Rdn. 31; Hoyer SK Rdn. 26. RGSt. 35 275 ff; OLG Köln JR 1980 473 m. Anm. Botike\ TröndlelFischer Rdn. 6a; Kuhlen NK Rdn. 32; Hoyer SK Rdn. 27; Conrad aaO Anm. 7; von Schwarze!AppeliusIWulffen aaO; aA: Löffler aaO Rdn. 44ff; Scheer aaO Anm. VII 3.

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Verweisung durch das Revisionsgericht in ihrer Unbefangenheit vor Beeinflussung geschützt werden (von SchwandAppeliusIWulffen aaO). Das braucht jedoch - anders SehlSchröder!LencknerlPerron aaO - die Revisionsgerichte nicht zu hindern, urteilsaufhebende Entscheidungen auch dann im Wortlaut zu veröffentlichen, wenn sie nicht in öffentlicher Verhandlung verkündet wurden (Rdn. 62). Nicht rechtskraftfahige aber verfahrenserledigende Entscheidungen (Verfahrenseinstellungen u. a.) werden als Abschluß des Verfahrens gewertet werden können (vgl. LacknerlKühl Rdn. 4; Kuhlen NK Rdn. 32). Das Verfassungsbeschwerde-Verfahren ist keine Fortsetzung des mit Eintritt der Rechtskraft „abgeschlossenen" Verfahrens der Fachgerichte. 54

3. Der Kreis der möglichen Täter ist nicht begrenzt (vgl. BVerfGE 71 206, 214f; Kuhlen NK 27). Täter kann angesichts der doppelten Schutzrichtung der Vorschrift (vgl. oben Rdn. 38 f) auch der vom Verfahren Betroffene selbst sein (vgl. Baldus, Dünnebier und Wilkerling in Niederschriften Bd. 13 S. 300, 301; RGSt. 28 411; RG JW 1922 1030; Seh!Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 4c; Ηoyer SK Rdn. 6; Maurachl Schroeder!Maiwald BT 2 § 75 Rdn. 6). Ebenso kommen alle sonst am Verfahren Beteiligten (für den Staatsanwalt vgl. OLG Hamm NJW 1977 967) in Betracht. Allgemein zu Veröffentlichungen durch Justizbehörden: Rdn. 61 f.

55

4. Tathandlung. § 353 d Nr. 3 verbietet, die amtlichen Schriftstücke ganz oder in wesentlichen Teilen im Wortlaut öffentlich mitzuteilen. Gegenüber dem bisher in den Landespressegesetzen enthaltenen Veröffentlichungsverbot bringt die Strafvorschrift eine Erweiterung insoweit, als nunmehr alle Veröffentlichungen, gleich welcher Art, erfaßt werden. Eine Beschränkung auf bestimmte Druckerzeugnisse, wie dies früher vorgesehen war, gibt es nicht mehr (vgl. Kuhlen NK Rdn. 29). Damit sollte der Möglichkeit der Gesetzesumgehung vorgebeugt werden (BTDrucks. 7/550 S. 283). Ob dies jedoch gelungen ist, wird zu bezweifeln sein (hierzu näher Rdn. 57 f).

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a) Untersagt ist, die Schriftstücke öffentlich mitzuteilen. Der Begriff ist ebenso zu verstehen wie in § 17 RPG und in § 5 LPG. Darunter fällt vor allem, wie bisher, eine Veröffentlichung durch die Presse. Einbezogen sind nunmehr jedoch auch Veröffentlichungen durch Film, Funk und Fernsehen (BTDrucks. 7/550 S. 283 f; Ε 1962 S. 640). Aber auch anderweitige Veröffentlichungen, nicht nur die der Massenmedien, werden erfaßt (aA Bottke NStZ 1987 314, 317, der als „öffentlich" nur massenmediale Mitteilungsformen ansieht). Das amtliche Schriftstück soll nicht vorzeitig der Öffentlichkeit, dem Publikum, zugänglich gemacht werden (vgl. Scheer § 5 LPG Anm. VI 2; RGSt. 16 245, 247; 36 145, 147). In Anlehnung an die zu den früheren Vorschriften und zu § 186 ergangene Rechtsprechung ist eine Mitteilung dann als öffentlich anzusehen, wenn sie „unbestimmt von welchen und wie vielen Personen" wahrgenommen werden kann (vgl. RGSt. 42 112, 113; 63 431, 432). Sie ist nicht öffentlich, wenn sie sich lediglich an einen engeren, in sich verbundenen, nach außen bestimmt abgegrenzten Personenkreis wendet (vgl. RGSt. 40 262, 263; RG H R R 1939 Nr. 917; AG Weinheim NJW 1994 1543, 1544 mit Anm. Wilhelm NJW 1994 1520). Demgemäß fehlt es insoweit schon an der Tatbestandsmäßigkeit, wenn eine Justizbehörde auf einer geschlossenen Pressekonferenz, bei der Vertraulichkeit ausbedungen worden ist, Teile der Anklageschrift vorlesen läßt.29 In der Versendung einer Druckschrift an 40 bis 50 29

Arbeitsgruppe des Sonderausschusses, Niederschriften 7. Wahlperiode, 10. Sitzung, S. 329; von

Bülow Sonderausschuß, Niederschriften, 7. Wahlperiode, 11. Sitzung S. 410; Erster Bericht des

Stand: 1. 5. 2004

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Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen

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Personen, die nicht zur Geheimhaltung verpflichtet waren, ist dagegen bereits eine Veröffentlichung gesehen worden (RGSt. 47 243). Daß das Schriftstück zuvor bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden ist, ist in diesem Zusammenhang unerheblich (vgl. RGSt. 14 342; OLG Dresden JW 1925 1538; SchönkelSchröder!LencknerlPerron Rdn. 44 m. w. N.; aA Kuhlen N K Rdn. 29; vgl. hierzu auch Rdn. 12). Im Blick auf die Erweiterung des Straftatbestands kann schon die Mitteilung im Rahmen eines öffentlichen Vortrags nach § 353d Nr. 3 strafbar sein (vgl. Dünnebier Niederschriften Band 13 S. 300). Das Abhalten einer „Pressekonferenz" auch wenn sie in Privaträumen durch einen Verfahrensbeteiligten veranstaltet wird - ist grundsätzlich darauf angelegt, daß die mitgeteilten Informationen anschließend einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden (OLG Stuttgart JW 2004 622). b) Strafbar ist jedoch nur eine Mitteilung amtlicher Schriftstücke im Wortlaut. 5 7 Anders als nach § 17 R P G und § 5 LPG (vgl. Kitzinger § 17 R P G Anm. II 2 und Löffler Band 11 § 5 LPG Rdn. 22 jeweils m. w. N.) bleibt danach eine bloß sinngemäße Wiedergabe straflos. Damit wird der Schutzbereich der Vorschrift in einem ganz wesentlichen Punkt eingeschränkt. Ob diese Konsequenz durchdacht war, ist zu bezweifeln. Auf die frühere Rechtsprechung (so BTDrucks. 7/550 S. 284) konnte sich der Gesetzgeber jedenfalls insoweit nicht berufen. Danach machte sich vielmehr strafbar, wer durch die Presse amtliche Schriftstücke aus dem Verfahren auch nur dem Sinne nach öffentlich wiedergab. Im übrigen blieb es unbenommen, über den Tatvorwurf und das Verhandlungsgeschehen frei zu berichten. Das so vorgegebene Problem der Grenzziehung zwischen dem (straflosen) Bericht über die dem Täter zur Last gelegte Tat und dem (strafbaren) Bericht über den Inhalt etwa der Anklageschrift suchte die Rechtsprechung zu lösen, indem sie verlangte, die Veröffentlichung müsse erkennen lassen, daß die Urkunde „als solche" mitgeteilt werde.30 Hierauf braucht jetzt nicht mehr abgestellt zu werden. Die neue Fassung der Strafvorschrift dient zweifellos der Rechtsklarheit (BVerfGE 71 206, 222; vgl. auch Ricker in LöfflerIRicker S. 419). Sie beseitigt die Auslegungsschwierigkeiten, welche die Rechtsprechung in Grenzbereichen vor eine nahezu unlösbare Aufgabe stellte (so Seht Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 41). Wird jetzt der Wortlaut des Schriftstücks veröffentlicht, so ist es damit grundsätzlich auch „als solches" mitgeteilt (zu Ausnahmen vgl. Rdn. 60). Dabei kommt es nicht darauf an, ob die Veröffentlichung mit dem Hinweis verbunden ist, daß sie auf amtlicher Urkunde beruht. Es reicht aus, wenn Personen mit gewisser Sachkunde, etwa die Verfahrensbeteiligten, dies erkennen können. 31 Eine Veröffentlichung im Wortlaut kann auch dann vorliegen, wenn der Text des 5 8 amtlichen Schriftstücks nur geringfügig abgeändert wird, etwa durch Umstellung oder Auslassung einzelner Worte (Tröndle!Fischer Rdn. 6; OLG Hamburg NStZ 1990 283 m. Anm. Sanfft StV 1990 411; Kuhlen N K Rdn. 30; aA: Seh!Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 49; Hoyer SK Rdn. 24). Schwierigkeiten der Grenzziehung, auf die Lencknerl Perron hinweisen, stehen solcher Auslegung nicht entgegen. Wer eine mehrseitige

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Sonderausschusses BTDrucks. 7/1261 (zu BTDrucks. 7/1232) S. 23; Kuhlen N K Rdn. 29; TröndlelFischer Rdn. 6 a; SchlSchröderlLenckner/Perron Rdn. 46; kritisch Bottke NStZ 1987 314, 316f; aA: Többens G A 1983 97, 100. Vgl. RGSt. 22 273, 278; 26 79; RG Rspr. 7 214, 215; von Schwarze/Appeliusl tVulffen § 17 R P G

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Anm. 5; aber auch RGSt. 28 416; ferner - differenzierend - RG JW 1922 1030 mit kritischer Anm. Kitzinger aaO. Vgl. Häntzschel § 17 R P G Anm. 5; BayObLGSt. 1915 180, 183; RGSt. 26 79; RG G A 1908 110,

111.

Ernst Träger

§ 353d

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Anklageschrift vorzeitig im Wortlaut öffentlich mitteilt, aber einzelne Stellen geringfügig ändert, vielleicht nur ab und zu ein „und" durch ein „sowie" ersetzt, bleibt deshalb nicht straflos. In solchen und ähnlichen Fällen wird überdies der übernommene unveränderte Text, für sich betrachtet, in der Regel als wesentlicher Teil des Schriftstücks anzusehen sein (Rdn. 59), so daß auch unter diesem Blickwinkel § 353d Nr. 3 eingreifen kann. Daß dennoch erhebliche Zweifel begründet sind, ob die Strafvorschrift in ihrer derzeitigen Fassung der mit der Reform verbundenen Erwartung effektiveren Rechtsschutzes genügen kann, steht außer Frage.32 Auch das BVerfGE weist darauf hin, daß der angestrebte Rechtsgüterschutz nur in begrenztem Umfang gewährleistet wird (BVerfGE 71 206, 217). 59

c) Die Mitteilung muß die amtliche Urkunde ganz oder in wesentlichen Teilen wiedergeben. Was wesentlicher Teil eines Schriftstücks ist, läßt sich nur vom konkreten Sachverhalt her beurteilen. In der Gesetzesbegründung wird insoweit auf die bisherige Rechtsprechung verwiesen (BTDrucks. 7/550 S. 284; Tröndle Niederschriften Band 13 S. 301). Auf den Umfang des Auszugs allein kommt es danach nicht an; es kann bereits genügen, einen einzigen Satz wortgetreu wiederzugeben (RGSt. 26 79; 28 411; ferner RGSt. 9 193, 194). Andererseits kann von einer - auch nur auszugsweisen Wiedergabe des Schriftstücks nicht mehr die Rede sein, wenn beispielsweise aus einer Anklageschrift nur die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften zitiert und die Namen der dort benannten Zeugen wiedergegeben werden (RGSt. 26 79, 80). Dasselbe gilt, soweit aus dem Ermittlungsergebnis der Anklageschrift lediglich einzelne Zahlen, Daten und Namen „zitiert" werden (OLG Hamm NJW 1977 967, 968). Eine scharfe Grenzziehung „durch abstrakte Gesetzesformulierungen" ist, wie auch im Gesetzgebungsverfahren betont wurde, nicht möglich; man hat insoweit ersichtlich auf die Fortsetzung der Rechtsprechungstradition vertraut (Tröndle aaO). Dem Tatrichter verbleibt damit die Aufgabe, den Inhalt des amtlichen Schriftstücks in seinem Kernbestand festzustellen und danach zu beurteilen, ob die teilweise Wiedergabe im Wortlaut, für sich betrachtet, aussagekräftig genug ist, um wesentliche Gesichtspunkte des Gesamtinhalts anzusprechen und der Öffentlichkeit verständlich zu unterbreiten (vgl. Lackner/Kühl Rdn. 4; Derksen NStZ 1993 311, 312). Ebensowenig wie für die vollständige Mitteilung eines Schriftstücks kann es hierbei darauf ankommen, ob die wortgetreue Wiedergabe eines Teilstücks das Verfahren in erheblichen Punkten tangiert (vgl. Rdn. 50). Es läßt sich demnach auch nicht darauf abstellen, ob der wiedergegebene Auszug aus der Urkunde geeignet ist, die Verfahrensbeteiligten zu beeinflussen (so aber OLG Hamm NJW 1977 967 f), ob das Mitgeteilte für den Verfahrensgegenstand oder seine verfahrensmäßige Behandlung von erheblicher Bedeutung ist oder sein kann und ob es geeignet ist, Anlaß zu einer Diskussion über die Berechtigung von Entscheidungen, den Ausgang des Verfahrens oder den Beweiswert von Zeugenaussagen zu geben (so Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 47). Noch weniger kann verlangt werden, daß die Veröffentlichung den wesentlichen Teil des Verfahrensgegenstandes betreffen muß (so Ricker in LöfflerlRicker 58. Kap. Rdn. 7). Die Strafvorschrift erfaßt ohnehin - wie auch Lencknerl Perron bemängeln (Rdn. 41) - einen so eingeschränkten Schutzbereich, daß es ersichtlich dem Willen des Gesetzgebers wider-

32

Vgl. Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 41; Tröndle!Fischer Rdn. 6a; Samson SK (1991) Rdn. 21; Bornkamm S. 221; Wenzel Kap. 10 Rdn. 188; Bottke JR 1980 476; Hassemer NJW

1985 1921; Rinsche ZRP 1987 384, 386; Roxin NStZ 1991 153, 156; Schomburg ZRP 1982 142, 143 und StV 1984 337 (Anm. zum Vorlagebeschluß des AG Hamburg NStZ 1984 265).

Stand: 1. 5. 2004

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Verbotene M i t t e i l u n g e n ü b e r G e r i c h t s v e r h a n d l u n g e n

§

353d

spräche, sie in Abweichung von der bei den Gesetzgebungsarbeiten und im Gesetzesentwurf selbst ausdrücklich als Anknüpfungspunkt bezeichneten überkommenen Rechtsprechung auch noch einengend auszulegen. Als unwesentlich im Sinne des § 353 d Nr. 3 wird man jedenfalls nur solche Teile eines Schriftstücks ansehen können, die nebensächliche, belanglose Fragen oder reine Formalien behandeln (vgl. RG GA 1896 55 Rdn. 31). Für den Anklagesatz, der den Kernpunkt der Anklage darstellt, trifft dies nicht zu.33 Die öffentliche Berichterstattung über die in § 353 d Nr. 3 genannten Verfahren 6 0 wird durch die Strafvorschrift in der hier vertretenen Auffassung nicht unverhältnismäßig eingeschränkt. Aus Art. 5 GG ergeben sich insoweit keine Bedenken genereller Art (BVerfGE 71 206,214 ff; aA AG Hamburg NStZ 1984 265; wohl auch LG Lüneburg NJW 1978 118). Untersagt ist lediglich eine bestimmte Art der Veröffentlichung, die Ausnutzung der auf amtlichen Schriftstücken beruhenden Information durch Wiedergabe im Wortlaut. Auch die Presse kann in der Regel auf diese verzichten und sich mit einer Inhaltsangabe begnügen. Ist dies im Einzelfall ausnahmsweise nicht ausreichend, so darf auf die wortgetreue Veröffentlichung zurückgegriffen werden. § 353 d Nr. 3 enthält kein Schweigegebot für die Vorgänge, mit denen sich die Anklageschrift oder andere Schriftstücke befassen (Begr. BTDrucks. 7/550 S. 284). Dem hat bereits die Rechtsprechung zu den Vorläufern der Strafbestimmung Rechnung getragen.34 So kann in einem Verfahren wegen Beleidigung die von der Strafverfolgungsbehörde als Straftat gewertete Äußerung im Wortlaut wiedergegeben werden, obwohl sie in dieser Form auch Inhalt der Anklageschrift ist und die Information hierauf beruht. Ein solcher Bericht verhält sich über den Verfahrensstoff. Dies ist nach wie vor zulässig (vgl. RGSt. 22 273, 276; RG JW 1922 1030).35 Gleiches gilt, wenn in wortgetreuer Wiedergabe des Tenors ergangener Entscheidungen über das Verfahrensgeschehen berichtet wird (vgl. SehlSchröder/Lenckner/Perron Rdn. 48). 5. Das Vorgehen des Täters kann nach allgemeinen Grundsätzen gerechtfertigt 61 sein (vgl. Rdn. 36). Da das Veröffentlichungsverbot auch für die Organe der Justiz gilt (vgl. Rdn. 54), kommt eine Genehmigung der zuständigen Behörde als Rechtfertigungsgrund nicht in Betracht.36 Bereits bei den Beratungen der Großen Strafrechtskommission war man zu dem Ergebnis gelangt, daß im Blick auf das geschützte Rechtsgut auch eine Verfügungsbefugnis der Staatsanwaltschaft ausscheide (vgl. namentlich Welzel, Baldus und Schneider in Niederschriften Band 13, S. 301 ff). Eine Behinderung der Justizbehörden hat die gesetzliche Regelung nicht zur Folge. Was für die Presse gilt, trifft auch hier zu. Eine Inhaltsangabe wird in den meisten

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TröndlelFischer Rdn. 6 a; Kuhlen N K Rdn. 3 c; AG Nürnberg Μ DR 1983 424; kritisch auch Bornkamm S. 222; aA: OLG Hamm NJW 1977 967; Lackner/Kühl Rdn. 4; SchlSchröderlLenckner/Perron Rdn. 48 sowie entsprechend für den Strafbefehl OLG Köln JR 1980 473 f; Többens GA 1983 97, 102 ff differenziert insoweit danach, ob der Anklagesatz mit Namensnennung oder ohne Identitätspreisgabe veröffentlicht wird (wegen der vorzeitigen Bloßstellung soll nur der erste Fall von § 353 d Nr. 3 umfaßt sein).

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Vgl. RGSt 22 273, 278; 26 79 Häntzschel § 17 RPG Anm 5; von Schwarze!AppeliusIWulffen § 17 RPG Anm. 5; Kitzinger § 17 R P G Anm. III 1; Scheer § 5 LPG Anm. V 1,2. Die gleiche Lösung hätte sich in dem vom OLG Köln JR 1980 473 entschiedenen Strafbefehlsfall angeboten. Vgl. BTDrucks. 7/550 S. 284, BTDrucks. 7/1261 S. 23; für § 17 R P G war diese Frage strittig; vgl. hierzu Loesdau Μ DR 1962 773, 775; Kuhlen NK Rdn. 34.

E r n s t Träger

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Fällen den dienstlichen Anforderungen genügen.37 Ist dies nicht der Fall, wird sich in der Regel eine Rechtfertigung aufgrund besonderer Vorschriften, wie etwa beim Steckbrief und bei öffentlichen Zustellungen (§§ 131, 140 StPO) oder im besonderen Interesse der Rechtspflege nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen (§ 34)38 ergeben.39 Letzteres wird vor allem in Betracht kommen, wenn im Strafverfahren ein Täter erst ermittelt werden soll. Gegen die Veröffentlichung von Beschreibungen, die das Opfer gegeben hat, oder von Schriftstücken, etwa anonymen Erpresserbriefen, wird in diesem Zusammenhang aus § 353 d Nr. 3 nichts einzuwenden sein. Insoweit muß das durch die Strafvorschrift geschützte Interesse des Betroffenen (Rdn. 380 hinter dem Interesse der Rechtsgemeinschaft an einer wirksamen Strafverfolgung, an einer Durchsetzung des staatlichen Strafanspruchs als Teil des Prinzips der Rechtsstaatlichkeit 40 in aller Regel zurückstehen. Nichts anderes kann gelten, wenn die Öffentlichkeit vor gewissen Formen und Gefahren der Kriminalität gewarnt werden muß (vgl. die Beispiele in Ε 1962 S. 641; ferner Bornkamm S. 264 ff). Andererseits kann auch nach § 34 die wortgetreue Veröffentlichung eines amtlichen Schriftstücks, etwa der Anklage, oder bestimmter Teile des Schriftstücks durch den Betroffenen gerechtfertigt sein, wenn sie zur Abwehr öffentlicher Vorverurteilungen erfolgt und der Richtigstellung dienen soll (vgl. dazu Rdn. 38 ff sowie Kuhlen N K Rdn. 34 mit treffendem kritischen Hinweis auf AG Weinheim NJW 1994 1543 ff; Lackner/Kühl Rdn. 4; Sehl Schröder! LencknerlPerron Rdn. 58; TröndlelFischer Rdn. 6a); Voraussetzung wäre hier jedoch, daß gerade die wörtliche Wiedergabe erforderlich ist. 62

§ 353 d Nr. 3 hindert auch nicht die Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen in Fachzeitschriften. 41 Soweit Entscheidungen der Revisionsgerichte wiedergegeben werden, durch die ein Rechtsmittel verworfen wurde, ist das Verfahren ohnehin rechtskräftig abgeschlossen. Urteile werden darüber hinaus grundsätzlich in öffentlicher Verhandlung verkündet (§ 173 Abs. 1 GVG; § 73 Abs. 2 S. 2 BDO i.V.m. § 173 Abs. 1 GVG). Daß möglicherweise die Urteilsgründe erst nach der Verkündung schriftlich abgesetzt werden, ist unerheblich (Rdn. 52). Damit verbleiben nur wenige Problemfalle: so namentlich urteilsaufhebende Beschlüsse der Oberlandesgerichte in Bußgeldverfahren (§ 79 Abs. 5 OWiG) oder Beschlüsse der Revisionsgerichte, durch die ein Urteil gemäß § 349 Abs. 4 StPO aufgehoben wird. Ihre Veröffentlichung im Wörtlaut erfüllt zwar den Tatbestand des § 353 d Nr. 3. Der Schutzzweck der Vorschrift (Rdn. 24, 25) wird jedoch nicht berührt (Bornkamm S. 222 f; Bottke JR 1980 474,476 [Anm. zu OLG Köln JR 1980 473]). In der Regel werden lediglich die Rechtsausführungen des Gerichts wiedergegeben (vgl. zu diesem Gesichtspunkt Feisenberger

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Das gilt auch für die Justizpressestellen. Soweit Veranlassung besteht, den Inhalt der Anklage ausnahmsweise im Wortlaut mitzuteilen (vgl. in diesem Zusammenhang Krille und Baldus Niederschriften Bd. 13 S. 302), kann dies bei geschlossener Pressekonferenz geschehen, wenn - hinsichtlich des Wortlauts - vertrauliche Behandlung ausbedungen wird. Eine Verlesung vor der Fernsehkamera ist nicht erforderlich (vgl. O L G Hamm [NJW 1977, 967]; von Becker S. 229 Fußn. 409). Allgemein zu § 34 als Rechtfertigungsgrund für das Handeln staatlicher Organe: Tröndlel Fischer § 34 Rdn. 23, 24. Eine abschließende Regelung, die eine Anwendung des § 34 ausschließen könnte, hat der Gesetzgeber nicht treffen wollen. Ver-

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öffentlichungen des Wortlauts amtlicher Schriftstücke durch die Justizbehörden werden in der Begründung des Gesetzes sogar angeführt, wenn auch als „Ausnahme", hinsichtlich derer es „nicht angebracht" erscheine, „hierauf im Tatbestand ausdrücklich aufmerksam zu machen" (BTDrucks. 7/550 S. 284). Vgl. Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 58; Tröndlel Fischer Rdn. 6a. Vgl. BVerfGE 33 367, 383; 38 105, 116; 38 312, 321; 40 214, 222; 51 324, 343. Vgl. hierzu auch Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 57 Ricker in LöfßerlRicker S. 419f; Bornkamm S. 222f; Bottke JR 1980 475, 476 (Anm. zu O L G Köln JR 1980 473).

Stand: 1.5. 2004

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Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen

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Art. III Anm. 3); der Betroffene wird nicht genannt. Daß Laienrichter oder Zeugen durch eine solche Veröffentlichung in Fachzeitschriften beeinflußt werden könnten, ist kaum zu erwarten (Bornkamm S. 223). Handelt es sich um Revisionsentscheidungen, so ist das erneut mit der Sache befaßte Gericht ohnehin an die Rechtsauffassung des Revisionsgerichts gebunden (§ 358 Abs. 1 StPO). Demgegenüber besteht an der Veröffentlichung der Entscheidungen ein erhebliches Interesse: Zu den Aufgaben der Rechtsprechung, insbesondere der höchstrichterlichen, gehört nicht nur die Entscheidung des einzelnen Falls, sondern gleichzeitig die Fortentwicklung des Rechts und die Wahrung der Rechtseinheit. Unter diesem Blickwinkel42 ist es im Interesse der Rechtspflege durchaus gerechtfertigt, solche Entscheidungen so bald wie möglich also auch vor Abschluß des jeweiligen Einzelverfahrens - und so genau wie möglich also auch im Wortlaut - zu veröffentlichen (insoweit aA: Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 57). Für rechtlich bedeutsame Entscheidungen der Tatsacheninstanz kann im Einzelfall ebenfalls eine „vorzeitige" Veröffentlichung in Frage kommen. Allerdings wird man insoweit eine sorgfaltige Prüfung und redaktionelle Überarbeitung fordern müssen. 6. Der Täter muß vorsätzlich handeln. Bedingter Vorsatz genügt. Lediglich um 6 3 einen Verbotsirrtum handelt es sich, wenn der Täter die rechtlichen Grenzen der Veröffentlichungsbefugnis falsch wertet, etwa wenn er annimmt, das Verfahren sei im Sinne der Vorschrift „abgeschlossen", sobald ein Rechtszug beendet ist (RG JW 1922 1030). Der Irrtum über die Voraussetzungen eines Rechtfertigungsgrundes ist ein solcher über den Erlaubnistatbestand (vgl. § 353 b Rdn. 37). V. Der Versuch ist straflos; die Teilnahme ist nach den allgemeinen Regeln zu be- 6 4 urteilen.

VI. Zusammentreffen 1. § 353 d Nr. 3 schützt andere Rechtsgüter als Nr. 1 und Nr. 2. Mit beiden Vor- 6 5 Schriften kann Tateinheit bestehen (SehlSchröderfLencknerl Perron Rdn. 60; Kuhlen NK Rdn. 35; ebenso Löffler aaO Rdn. 55). War die Öffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausgeschlossen, so kann die Veröffentlichung in der Presse (Nr. 1) zugleich den äußeren Tatbestand eines Verstoßes gegen Nr. 2 darstellen. Ihr geht Nr. 1 als die speziellere Vorschrift vor (im Ergebnis ebenso SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 60; Kuhlen NK Rdn. 35; ferner Feisenberger Art. III Anm. 1 für das Verhältnis von Art. III zu Art. II des Gesetzes betreffend die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen vom 5. April 1888). 2. Wegen der Verschiedenheit des Rechtsguts ist auch Tateinheit möglich im Ver- 6 6 hältnis von § 353d Nr. 3 zu Straftaten nach §§ 94ff, 353b, 203, 185ff (Seh!Schröder! LencknerlPesson Rdn. 60; Kuhlen NK Rdn. 35; TröndlelFischer Rdn. 9). Dasselbe gilt für § 353d Nr. 1 und Nr. 2 (TröndlelFischer Rdn. 9), und zwar auch dann, wenn hier im Ergebnis dasselbe Rechtsgut geschützt werden soll wie bei den in Tateinheit stehenden Vorschriften (insoweit aA: Seh!Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 60). Nr. 1

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Vgl. dazu Lorenz Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 6. Aufl. [1991]; S. 421 ff.

Ernst Träger

§ 353d

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

und Nr. 2 enthalten zusätzliches Unrecht, da der Täter Interna von Gerichtsverfahren weitergibt. Tateinheit ist ebenfalls möglich zwischen Nr. 2 und § 353b Abs. 2.43 VII. Verjährung 67

Zur Straftat nach § 353 d gelten an sich die allgemeinen Verjährungsvorschriften (§§ 78 ff, § 78 Abs. 3 Nr. 5). Die von der Presse verwirklichten Verstöße verjähren jedoch als Presseinhaltsdelikte nach den besonderen presserechtlichen Verjährungsvorschriften in den Landespressegesetzen in der Regel bereits nach sechs Monaten (vgl. Kuhlen NK Rdn. 36; SehlSchröderILencknerlPerron Rdn. 61). Näheres zur presserechtlichen Verjährung: Jähnke LK § 78 Rdn. 14ff; Träger LK § 94 Rdn. 22; dazu Löffler Presserecht 4. Aufl. 1997 Einl. Rdn. 70, § 24 LPG Rdn. 86ff; Stockei in ErbslKohlhaas Strafrechtl. Nebengesetze Ρ 190, Pressegesetze der Länder Vorbemerkung Rdn. 9, § 25 LPG NRW Rdn. 2ff, 6, 8.

VIII. Recht des Einigungsvertrages 68

Gemäß Art. 8 und 9 des Einigungsvertrages gilt § 353 d seit dem Wirksamwerden des Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland auch in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie in ganz Berlin. Der Einigungsvertrag sieht insoweit weder in Anlage I Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I, II und Abschnitt III Nr. 1 noch in Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitte I und II eine Ausnahme vor. Das Strafgesetzbuch der früheren DDR ist zuletzt durch das Ö.Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 (GBl. I 526) geändert worden. Bis zu seinem Inkrafttreten am 1. Juli 1990 galt das Strafgesetzbuch in der Fassung vom 14. Dezember 1988 (GBl. I 33). Eine dem § 353d entsprechende Strafvorschrift gab es nach beiden Gesetzen nicht. Mit der Änderung ist jedoch anstelle des § 238 StGB-DDR eine neue Strafvorschrift (§ 238 StGB-DDR n. F.) in Kraft getreten, die dem Schutz der richterlichen Unabhängigkeit dienen sollte. Danach wurde bestraft, wer „auf Richter, Schöffen und Mitglieder eines gesellschaftlichen Gerichts Einfluß nimmt, um sie zu einer ihre Rechtspflichten verletzenden Entscheidung zu veranlassen" (Abs. 1); ebenso wurde bestraft, wer „diese Richter wegen ihrer Entscheidung beleidigt, verleumdet oder bedroht" (Abs. 2); eine Einflußnahme unter Mißbrauch staatlicher Befugnisse, unter Anwendung oder Androhung von Gewalt oder anderen erheblichen Nachteilen führte zu erheblicher Strafschärfung (Abs. 3). Gemäß der Anlage II Kapitel III Sachgebiet C Abschnitt I Nr. 1 des Einigungsvertrags blieb diese Strafvorschrift weiterhin in Kraft. Sie wurde erst durch Art. 5 6. StRG mit Wirkung vom 1.4.1998 aufgehoben (BGBl. 1 164, 188).

Vgl. Möhrenschlager JZ 1980 161, 165 Fußn. 36; Tröndle/Fischer Rdn. 9; Lackner/Kühl Rdn. 6; aA: Lüttger JZ 1969 578, 583 Fußn. 73; Rogall

NJW 1980 751, 752 Fußn. 23; vgl. im einzelnen § 353b Rdn. 50, 58.

Stand: 1. 5. 2004

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Verletzung des Steuergeheimnisses

§

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§ 3 5 4

aufgehoben Die Strafvorschrift (Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses) wurde durch das Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz vom 17.2.1997 neu gefaßt und als § 206 dem Fünfzehnten Abschnitt des StGB - Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs - angefügt (BGBl. I 3108). Näheres hierzu § 206 Rdn. 1.

§ 3 5 5

Verletzung des Steuergeheimnisses (1) Wer unbefugt 1. Verhältnisse eines anderen, die ihm als Amtsträger a) in einem Verwaltungsverfahren oder einem gerichtlichen Verfahren in Steuersachen, b) in einem Strafverfahren wegen einer Steuerstraftat oder in einem Bußgeldverfahren wegen einer Steuerordnungswidrigkeit, c) aus anderem Anlaß durch Mitteilung einer Finanzbehörde oder durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorlage eines Steuerbescheids oder einer Bescheinigung über die bei der Besteuerung getroffenen Feststellungen bekanntgeworden sind, oder 2. ein fremdes Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis, das ihm als Amtsträger in einem der in Nummer 1 genannten Verfahren bekanntgeworden ist, offenbart oder verwertet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Den Amtsträgern im Sinne des Absatzes 1 stehen gleich 1. die für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten, 2. amtlich zugezogene Sachverständige und 3. die Träger von Amtern der Kirchen und anderen Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts. (3) Die Tat wird nur auf Antrag des Dienstvorgesetzten oder des Verletzten verfolgt. Bei Taten amtlich zugezogener Sachverständiger ist der Leiter der Behörde, deren Verfahren betroffen ist, neben dem Verletzten antragsberechtigt.

Schrifttum Arndt Steuergeheimnis, steuerliche Unzuverlässigkeit und gewerbliches Untersagungsverfahren, GewArch 1988 281; Beck Grundzüge des Steuergeheimnisses BuW 2002 9; Benda Steuergeheimnis: Kann der Bürger noch darauf vertrauen? DStR 1984 351; Bilsdorfer Die Offenbarungsbefugnis der Finanzbehörde in Steuer- und Bußgeldverfahren, wistra 1984 8; Blesinger Das Steuergeheimnis im Strafverfahren, wistra 91 239, 294; Besson Das Steuergeheimnis und das Nemo-tenetur-Prinzip (1997); Bullmer Zulässigkeit der Verwertung von Steuergeheimnissen in einem Zivilprozeß wegen Amtspflichtverletzung BB 1991 365; Dißars Das Recht auf Akteneinsicht der Beteiligten im Steuerrecht, NJW 1997 481; Drüen Disziplinarverfahren und Steuergeheimnis ZBR 2002 115; Ehlers Das Steuergeheimnis nach der AO 1977, BB 1977 1361; Eilers Schutz des Steuergeheimnisses zugunsten von Informanten der Finanzverwaltung? DB 1986 19; EilerslRöder Die Verletzung des Steuergeheimnisses bei der internationalen Rechtshilfe, wistra 1987 92; Felix Kollision zwischen Presse-Informationsrecht und Steuergeheimnis, NJW 1978 (83)

Ernst Träger

§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

2134; derselbe Durchbrechung des Steuergeheimnisses zur Richtigstellung in der Öffentlichkeit verbreiteter unwahrer Tatsachen, BB 1995 2030; Franzen-Gast-Joecks Steuerstrafrecht 5. Aufl. (2001); Göll Steuergeheimnis und abgabenrechtliche Offenbarungsbefugnis, N J W 1979 90; Hardtke/Westphal Die Bedeutung der strafrechtlichen Ermittlungskompetenz der Finanzbehörde für das Steuergeheimnis, wistra 1996 91; Härtung Steuerstrafrecht, 3. Aufl. (1962); Hetzer Denunziantenschutz durch Steuergeheimnis? NJW 1985 2991; Hüttemann Nochmals: Das Recht auf Akteneinsicht der Beteiligten im Steuerrecht, N J W 1997 2020; Klos Das Steuergeheimnis Steuer und Studium 1991 403; Kalmes Konkurs- bzw. Zwangslöschungsanträge der Finanzbehörden und das Steuergeheimnis BB 1990 113; Klein AO 8. Aufl. 2003; Koch-Wolter Das Steuergeheimnis 1958; Koch/Zeller Das Steuergeheimnis in: Neues Steuerrecht von Α Ζ (1983); Kohlmann Spendel-FS 257, 263; Kraemer Offenbarungsbefugnis der Finanzbehörden im Gewerbeuntersagungsverfahren DStZ 1988 71; Krekeler Der Sachverständige im Steuerstrafverfahren PStR 2001 146; Krömker Gewerbeuntersagungsverfahren und Steuergeheimnis DStR 2000 1419; Kruse Über das Steuergeheimnis, BB 1998 2133; Küster Steuergeheimnis und Allgemeindelikt PStR 2000 108; Löwer Untersuchungsausschuß und Steuergeheimnis, DVB1 1984 757; Maiwald Die Amtsdelikte, Probleme bei der Neuregelung des 28. Abschnitts des StGB, JuS 1977 360; Mattern Das Steuergeheimnis, 1952; Müller Steuergeheimnis und Verwertungsverbot bei nichtsteuerlichen Straftaten, DStR 1986 699; Niemeyer in Müller/Gugenberger/Bieneck (Hrsg.) Wirtschaftsstrafrecht, 3. Aufl. (2000) 23 ff, 77 ff; Niewenhuis Strafanzeige und Steuergeheimnis, NJW 1989 280; Onusseit Akteneinsichtsrecht nach § 78 F G O und Steuergeheimnis EwiR 2001 69; Pfaff Steuergeheimnis, 1974; derselbe Das Steuergeheimnis nach der neuen Abgabenordnung, DStZ A 1976 355; Pohl Die Klassifikation des Steuergeheimnisses BB 1995 2093; Reiß Zwang zur Selbstbelastung nach der neuen Abgabenordnung, NJW 1977 1436; derselbe Besteuerungsverfahren und Strafverfahren (1987); Rüping Beweisverbote als Schranke der Aufklärung im Steuerrecht, 1981; Rüping-Arloth Steuergeheimnis und Strafverfahren, DB 1984 1795; Helmut Schäfer Das Steuergeheimnis JA 1996 882; Schömberg Das Steuergeheimnis im Steuerstrafverfahren, N J W 1979 526; Schumann Geheimhaltung der Namen von Informanten durch das Finanzamt, wistra 1996 16; Spriegel Steuergeheimnis und nichtsteuerliche Straftat, wistra 1997 321; Streck Der Beschluß des BVerfG zum strafrechtlichen Verwertungsverbot bei Aussagen des Gemeinschuldners StV 1981 362; Streck!Olbing, Der beim Finanzamt angezeigte Steuerbürger: Auskunftsanspruch contra Steuergeheimnis, BB 1994 1267; Strunk Konkursantrag und Steuergeheimnis BB 1990 1530; Stürner Strafrechtliche Selbstbelastung und verfahrensförmige Wahrheitsermittlung NJW 1981 1757; Weyand Mitteilungen in Strafsachen und Steuergeheimnis, NStZ 1987 399; derselbe Steuergeheimnis und Offenbarungsbefugnis der Finanzbehörden in Steuerstraf- und Bußgeldverfahren, wistra 1988 9; derselbe Arzt- und Steuergeheimnis als Hindernis für die Strafverfolgung? wistra 1990 4. Kommentare und Handbücher: BeckerlRiewaldlKoch RAO 9. Aufl. 1963; Franzen-GastJoecks Steuerstrafrecht 5. Aufl. 2001 mit Nachtrag 2003; Härtung Steuerstrafrecht, 3. Aufl. 1962; Hübschmann-Hepp-Spitaler AO (Loseblatt Stand: 2004); Klein AO 8. Aufl. 2003; KühnKutter-Hofmann AO 16. Aufl. 1990; Tipke-Kruse AO (Loseblatt Stand: 2003); Wahnitz!Janowsky Handbuch des Wirtschafts- und Steuerstrafrechts 2. Aufl. 2004; Warmebrackes Steuerstrafrecht 5. Aufl. 2004.

Übersicht Rdn. I. Entstehungsgeschichte II. Geschütztes Rechtsgut 1. Schutzzwecke 2. Rangordnung zwischen den Zwecken? III. Täterkreis 1. Täter nach § 355 Abs. 1 2. Erweiterter Täterkreis nach Abs. 2 3. § 355 als Sonderdelikt

1 2 3 5 5 5a 5b

Rdn. IV. Gegenstand des Steuergeheimnisses nach Abs. 1 Nr. 1 1. Verhältnisse 2. Verhältnisse eines anderen 3. Abgrenzung 4. Individualisierung des „anderen" 5. Art des Bekanntwerden der Verhältnisse eines anderen a) Verwaltungsverfahren und gerichtliche Verfahren in Steuersachen .

Stand: 1.5. 2004

5b 6,7 8 9 10 11 12 (84)

Verletzung des Steuergeheimnisses

Rdn.

Rdn.

V.

VI. VII.

VIII.

IX.

X.

b) Steuerstrafverfahren c) Bekanntwerden aus anderem Anlaß Gegenstand des Steuergeheimnisses nach Abs. 1 Nr. 2 1. Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse 2. Verhältnis der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse zu den Verhältnissen eines „anderen" Bekanntwerden „als Amtsträger" . . . Erweiterung des Täterkreises durch Abs. 2 1. Für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichtete 2. Sachverständige 3. Kirchliche Amtsträger 4. Andere Personen Tathandlung 1. Offenbaren 2. Verwerten 3. Bedeutung des Merkmals „unbefugt" Rechtswidrigkeit; Bedeutung des § 30 Abs. 4 AO 1. Problematik 2. Zulässigkeit der Verwertung von Kenntnissen Fälle einer zulässigen Offenbarung nach § 30 AO 1. zu § 30 Abs. 4 Nr. 1 AO 2. zu § 30 Abs. 4 Nr. 2 AO (Durch Gesetz ausdrücklich zugelassene Offenbarung) 3. zu § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO (Zustimmung des Betroffenen)

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4. zu § 30 Abs. 4 Nr. 4 AO (Strafverfahren wegen nichtsteuerrechtlicher Straftat) 5. zu § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO (Zwingen des öffentliches Interesse) 6. zu § 30 Abs. 4 Nr. 5a AO (Zur Verfolgung schwerer Straftaten gegen Leib und Leben oder gegen den Staat und seine Einrichtungen) . . . 7. zu § 30 Abs. 4 Nr. 5b AO (Zur Verfolgung qualifizierter Wirtschaftsstraftaten) 8. zu § 30 Abs. 4 Nr. 5c AO (Zur Richtigstellung unwahrer Tatsachen) . . a) Entstehungsgeschichte b) Voraussetzungen c) Effizienz d) Auskunftsverlangen des Bundestages (Untersuchungsausschuß) 9. Weitere Fälle eines zwingenden öffentlichen Interesses a) Möglichkeit und Grenzen . . . . aa) Informationsanspruch der Presse bb) Schwere Umweltgefahrdungen b) Mitteilungen im finanziellen und Überwachungsinteresse 10. zu § 30 Abs. 5 AO (Vorsätzlich falsche Angaben des Betroffenen) . XI. Innerer Tatbestand XII. Teilnahme XIII. Zusammentreffen XIV. Nebenfolgen XV. Strafantrag XVI. Recht des Einigungsvertrags

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63 69 70 71 71a 72 72 72 72 73 74 75 76 77 78 79 80

I. Entstehungsgeschichte Der strafrechtliche Schutz des Rechts auf Wahrung des Steuergeheimnisses, das 1 zwar als solches kein Grundrecht ist1 - anders Art. 10 GG für das Post- und Fernmeldegeheimnis2 dem aber im Blick auf die gewichtigen öffentlichen und privaten Interessen an der Geheimhaltung ein hoher, teils in grundrechtlichen Verbürgungen wurzelnder Rang zukommt,3 war früher in den §§412, 22 Abs. 2, 3 RAbgO geregelt. Alle StGB-Entwürfe seit 1927 sprachen sich für die Übernahme einer entsprechenden Strafvorschrift in das StGB aus, weil es sich um eine besonders wichtige Sonderregelung gegenüber der allgemeinen Vorschrift über die Verletzung des Dienstgeheimnisses (jetzt: § 353 b) handele, die mit dieser sachlich eng zusammenhänge und daher auch gesetzlich zusammen geregelt werden sollte. Vornehmlich aus diesem Grunde, aber auch entsprechend der Tendenz der neueren Strafgesetzgebung, die für die Allgemein1 2 3

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BVerfGE 67 100, 142; 84 239, 280f. Vgl. Träger LK § 206 Rdn. 2 ff. BVerfGE 67 100, 142; 84 239, 280f; vgl. dazu

auch SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 2; Kuhlen N K Rdn. 4.

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heit besonders wichtigen Vorschriften des Nebenstrafrechts grundsätzlich in das Strafgesetzbuch aufzunehmen, sah § 473 Ε 1962 (BTDrucks. IV/650 S. 90 mit Begründung S. 666; vgl. dazu aus den vorangegangenen Erörterungen der Großen Strafrechts-Kommission Niederschriften 9 570; 13 384) eine Strafvorschrift gegen Bruch des Steuergeheimnisses vor. Die Ausgestaltung lehnte sich eng an § 22 RAbgO an; es war damals schon geplant, im künftigen EGStGB den § 22 RAbgO dem § 473 anzupassen (Begr. BTDrucks. IV/650 S. 666). Durch Art. 19 Nr. 201 EGStGB vom 2.3. 1974 wurde schließlich § 355 in das StGB eingefügt. Diese Vorschrift knüpft zwar inhaltlich an § 473 Ε 1962 an, unterscheidet sich aber in einer Reihe von Einzelheiten und vor allem im Aufbau. Die Abweichungen erklären sich daraus, daß in der Zwischenzeit der Regierungs-Entwurf einer Abgabenordnung (EAO 1974) eingebracht worden war (BTDrucks. VI/1982), nach dem der § 22 RAbgO durch den neuen § 5 AO ersetzt werden sollte. Der Tatbestand des § 355 wurde nunmehr im RegE des EGStGB (BTDrucks. 7/550 S. 35; Begr. S. 287) in enger Anlehnung an diesen § 5 AO neu formuliert. Der EAO 1974 konnte wegen der vorzeitigen Auflösung des 6. Deutschen Bundestags nicht mehr verabschiedet werden. In dem in der 7. Wahlperiode erneut und unverändert eingebrachten Entwurf einer Abgabenordnung (BTDrucks. 7/79) trat bei den Ausschußberatungen an die Stelle des § 5 EAO 1974 der das Steuergeheimnis regelnde § 30, der gegenüber dem § 5 EAO 1974 eine Reihe von Änderungen erfuhr, die in der Hauptsache die Zulässigkeit der Durchbrechung des Steuergeheimnisses betrafen (vgl. dazu den Abschlußbericht des Finanzausschusses, BTDrucks. 7/4292). In der neuen Abgabenordnung vom 16.3.1976 (BGBl. I 613) - AO 1977 - stimmt § 30 AO η. Ε in den Absätzen 2 und 3 inhaltlich mit § 355 Abs. 1 und 2 überein. Die späteren Ergänzungen der Vorschrift (unbefugter Abruf geschützter Daten (§ 30 Abs. 2 Nr. 3 AO) und die Erweiterung des Kreises der Geheimhaltungspflichtigen auf ausländische Amts- und Funktionsträger (§ 193 Abs. 2 GVG; § 30 Abs. 3 Nr. 1 a AO) haben den Gesetzgeber nicht veranlaßt, auch die Strafvorschrift § 355 - entsprechend zu ergänzen. Größere Bedeutung könnte den §§ 31 a und b AO zukommen. Nach diesen Vorschriften sind die Finanzbehörden befugt und auch verpflichtet, Erkenntnisse, die für Verfahren zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung, des Leistungsmißbrauchs (§ 31a AO) und der Geldwäsche (§ 31b AO) erforderlich sind, den zuständigen Stellen mitzuteilen.

II. Geschütztes Rechtsgut 2

1. § 355 in Verbindung mit § 358 soll durch Androhung strafrechtlicher Sanktionen das durch Normierung von Offenbarungsgründen in § 30 Abs. 4, 5 AO näher ausgestaltete Steuergeheimnis gegen unbefugte Verletzung (Offenbarung, Verwertung) durch die nach § 355 Abs. 1, 2 zur Wahrung des Geheimnisses Verpflichteten schützen. Das Interesse an der Wahrung des Steuergeheimnisses besteht nach zwei Richtungen {Kuhlen NK Rdn. 4). Es bedarf einmal eines umfassenden Geheimnisschutzes im Individualinteresse der Steuerpflichtigen (und neben ihnen auch anderer Personen; vgl. Abs. 1 Nr. 1 „Verhältnisse eines anderen") als Gegenstück zu den ihnen im Verwaltungs- und auch im gerichtlichen Verfahren in Steuersachen weitgehend auferlegten Mitwirkungs- und Offenbarungspflichten.4 So muß ζ. B. der Steuerpflichtige der Steuer4

Vgl. §§ 90, 200, 211 AO, sowie BTDrucks. 7/4292 S. 17; Bullmer BB 1991 365; Hetzer NJW 1985 2994; dazu BVerfG aaO. Stand: 1.5. 2004

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Verletzung des Steuergeheimnisses

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behörde auch Einkünfte aus strafbaren oder gegen die guten Sitten verstoßenden Handlungen - und damit nach § 90 AO auch gegebenenfalls diese Handlungen selbst als Einnahmequelle - bekanntgeben, da es nach § 40 AO (vgl. auch § 41 AO) für die Besteuerung unerheblich ist, ob ein Verhalten, das den Tatbestand eines Steuergesetzes ganz oder zum Teil erfüllt, gegen ein gesetzliches Gebot oder Verbot oder gegen die guten Sitten verstößt (vgl. Tipke-Kruse Rdn. 6fT zu § 30 AO).5 Der Steuerpflichtige hat auch im Besteuerungsverfahren, wie sich aus § 103 AO ergibt, grundsätzlich kein Auskunftsverweigerungsrecht, wenn er sich durch wahrheitsgemäße Angaben selbst bezichtigen müßte (Koch Rdn. 11 zu § 90). Allerdings sind nach § 393 Abs. 1 Satz 2 AO Zwangsmittel (§ 328 AO) zur Herbeiführung einer Aussage nicht zulässig, wenn der Steuerpflichtige dadurch gezwungen würde, sich selbst wegen einer von ihm begangenen Steuerstraftat oder Steuerordnungswidrigkeit zu belasten; aber auch dann bleibt seine Mitwirkungspflicht bestehen, und es ist der Finanzbehörde nicht verwehrt, aus der verweigerten Mitwirkung nachteilige Folgerungen bei der Beweiswürdigung zu ziehen, z. B. im Rahmen einer Schätzung (vgl. Klein-Wisser Anm. 1; Koch Rdn. 4, je zu § 393 AO). Angesichts dieser rückhaltlosen Offenbarungs- und Mitwirkungspflichten und der behördlichen Amtsaufklärungspflicht ist die Pflicht der Amtsträger und der ihnen nach § 355 Abs. 2, § 30 Abs. 3 AO gleichgestellten Personen zur Geheimhaltung des Offenbarten und die Sanktion des §355 gegen die Verletzung dieser Pflicht ein zwangsläufiges Gegenstück.6 Teilweise wird es als „bereichsspezifisches Amtsgeheimnis inter pares" gesehen (Pohl BB 1995 2093). Zugleich dient das Steuergeheimnis aber auch dem fiskalischen Besteuerungsinteresse,, dem staatlichen Interesse an einer vollständigen und richtigen Erfassung der Steuerquellen, denn der Offenbarungspflichtige müßte Bedenken tragen, sich rückhaltlos zu offenbaren, wenn er nicht darauf vertrauen dürfte, daß seine allein zum Zwecke richtiger Besteuerung angeforderten und bestimmten Angaben und Mitteilungen von Daten, die je nach Fallgestaltung umfassenden Einblick in die Lebensverhältnisse der Betroffenen geben können (vgl. BVerfG aaO 143), nicht über den Kreis der Geheimhaltungspflichtigen hinaus zu seinem Nachteil weitergetragen werden. In diesem Sinne hatte schon unter der „Herrschaft" der Reichsabgabenordnung RGSt. 65 45 ausgeführt, daß das Gesetz „auch die Wahrung des Steuergeheimnisses als der Besteuerung, insbesondere der Erzielung wahrheitsgemäßer Steuererklärungen, förderlich ansieht und seine Verletzung deshalb im Interesse der Besteuerung mit Strafe bedroht". Darauf beruft sich auch die Begründung zu § 355 im RegE des EG 1974 (BTDrucks. 7/550 S. 287). Daß das Steuergeheimnis jedem dieser beiden Zwecke (Individualinteresse, Allgemeininteresse) dient, ist heute in Rechtsprechung7 und Schrifttum8 anerkannt. Das Bundesverfassungsgericht weist in diesem Zusammenhang zutreffend auf die grundrechtlichen Verbürgungen aus Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 und Art. 14 Abs. 1 GG hin, die im Interesse des Steuerpflichtigen Schutz gegen unbegrenzte Erhebung, Verwertung und Weitergabe der persönlichen Daten bieten und nur im überwiegenden Allgemeininteresse und unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit eingeschränkt werden dürfen (BVerfGE 67 100, 139ff, 14Iff; 65 1,44; 84 239, 280 f).

BGHR StGB AO § 30 Steuergeheimnis 1 und AO § 40 Schätzung 1 mit Hinweis auf die einschlägigen Entscheidungen des BFH. BVerfGE 67 100, 139ff; s. dazu auch BVerfGE 56 37,44ff, 47; 84 239, 280 f. (87)

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Vgl. OLG Hamm NJW 1981 357; KG NJW 1985 1971. TröndlelFischer Rdn. 1; Hoyer SK Rdn. 2; Lackner/Kühl Rdn. 1; Kuhlen NK Rdn. 4

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2. Welche der beiden Schutzrichtungen vorrangig ist, wird im Schrifttum unterschiedlich beurteilt. Nach Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 10 schützt § 355 (bzw. § 30 AO) vorrangig,9 und nach Kühn-Kutter-Hofmann Anm. 4c sogar ausschließlich das private Interesse des Steuerpflichtigen an der Wahrung des Steuergeheimnisses (s. dazu auch Hoyer SK Rdn. 2 aE). Hingegen sehen LencknerlPerron den primären Zweck im Schutz des Allgemeininteresses; geschütztes Rechtsgut wäre danach in erster Linie das Vertrauen in die Amtsverschwiegenheit als Voraussetzung für ein funktionierendes Steuerwesen.10 4 Wenn die Vorschrift des § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO, wonach eine Offenbarung der nach § 30 Abs. 2 AO (= § 355 Abs. 1) erlangten Kenntnisse zulässig ist, falls der Betroffene zustimmt, dahin zu verstehen wäre, daß bei Zulässigkeit der Offenbarung auch eine Offenbarungspflicht der Finanzbehörde gegenüber Auskunftsbegehren zuständiger Behörden (oder auch des Steuerpflichtigen selbst) bestünde, würde das bedeuten, daß das Individualinteresse des Betroffenen an der Geheimhaltung den Ausschlag gäbe und ein Interesse der Allgemeinheit am Bestand des Steuergeheimnisses seine Bedeutung verlöre. Gerade diese Folgerung wird aber im steuerrechtlichen Schrifttum nicht gezogen; im allgemeinen wird vielmehr angenommen, daß bei Zulässigkeit der Offenbarung kraft Zustimmung des Betroffenen die Finanzbehörde nach Ermessensgrundsätzen zu entscheiden habe, ob einer Offenbarung nicht das öffentliche Interesse an der Wahrung des Steuergeheimnisses entgegensteht.11 So gesehen hat das Schutzinteresse des Zustimmenden nur insofern eine Art „Vorrang", als bei der Ermessensausübung die Frage, ob öffentliche Interessen nach Wegfall der Rücksichtnahme auf Interessen des Betroffenen der Preisgabe des Steuergeheimnisses noch entgegenstehen, im allgemeinen zu verneinen sein wird. Indessen hat die zu § 22 AO a. F. ergangene Entscheidung BFH BStBl. 1967 572, daß bei Erteilung der Zustimmung des Betroffenen überhaupt kein behördlicher Ermessensspielraum mehr bestehe, mit Recht den Widerspruch des Schrifttums hervorgerufen. Andere für die eine oder andere Auffassung in Anspruch genommenen oberstgerichtlichen Entscheidungen lassen nicht erkennen, daß bei ihnen Fragen des Vorrangs eine Rolle spielten. Letztlich wird man sagen können, daß es keinen eindeutigen „Vorrang" gibt, der als Richtlinie für die Auslegung und für die Entscheidung von Einzelproblemen verwertbar wäre. Für die Gleichrangigkeit beider Schutzzwecke spricht im übrigen auch § 355 Abs. 3, der das Strafantragsrecht in gleicher Weise dem durch den Eingriff in seinem Individualbereich Verletzten wie dem Dienstvorgesetzten des Amtsträgers zuspricht, der das Interesse der Allgemeinheit an der Wahrung des Steuergeheimnisses zu vertreten hat (vgl. Rdn. 79).12

III. Täterkreis 5

1. Täter nach § 355 Abs. 1. Täter ist, wer Verhältnisse eines anderen, die ihm als Amtsträger (vgl. BGH NStZ 1991 78) unter den in Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a bis c bezeichneten Voraussetzungen bekannt geworden sind, unbefugt offenbart oder ver9 10 11

Ebenso Samson SK (1989/1991) Rdn. 2. Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 2. Vgl. Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 10, Klein!Rüsken Rdn. 1; Hübschmann-Hepp-Spitaler Anm. 66 ff; im Ergebnis auch Koch Rdn. 21; Kühn-KutterHofmann Anm. 4c, je zu § 30 AO. s. dazu auch

12

Rdn. 39; a.M. von seiner Charakterisierung des geschützten Rechtsguts aus SehlSchröder! Lencknerl Perron Rdn. 26 und im Anschluß daran Göll NJW 1979 92. Vgl. dazu BVerfGE 84 239, 280f.

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wertet. Mit dieser an § 353b, § 354 a. F. sich anschließenden Umschreibung („Wer ..., die ihm als Bediensteten der Post...") bringt § 355 zum Ausdruck, daß dem Täter die dem Steuergeheimnis unterliegenden „Verhältnisse eines anderen" in seiner Eigenschaft als Amtsträger bekannt geworden sein müssen. Er muß im Zeitpunkt der Kenntniserlangung Amtsträger gewesen sein (Hoyer-SK Rdn. 4). Es kommt nicht darauf an, ob er im Zeitpunkt der Tathandlung (Offenbaren, Verwerten) noch Amtsträger ist. Der Begriff des Amtsträgers ergibt sich aus dem wörtlich mit § 7 AO übereinstimmenden § 11 Abs. 1 Nr. 2. Der Täter braucht nicht Amtsträger im Dienst der Finanzverwaltung sein oder gewesen sein. Maßgebend ist vielmehr, unter welchen der unter Buchst, a bis c bezeichneten Umständen er als Amtsträger - z.B. auch als Staatsanwalt, Richter usw. - Kenntnis erlangte (vgl. OLG Hamm NJW 1981 356; VG Saarlouis NJW 2003 3433). Im übrigen gilt das bei Träger LK § 206 Rdn. 5f, 7, 8 dazu Ausgeführte sinngemäß auch hier. Es kommt nicht darauf an, ob der Täter als Amtsträger oder als Privatperson die Geheimhaltungspflicht verletzte. Auch Abgeordnete können, z. B. als Mitglied eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses gemäß Art. 44 GG bzw. entsprechender Vorschriften der Landesverfassungen, zu dem geheimhaltungspflichtigen Personenkreis gehören (Schäfer JA 1996 883). 2. Nach § 355 Abs. 2 sind die für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichte- 5 a ten, die amtlich zugezogenen Sachverständigen und die kirchlichen Amtsinhaber den in Abs. 1 genannten Amtsträgern gleichgestellt (Näher hierzu Rdn. 19 ff). 3. Täterschaft nach § 355 ist danach davon abhängig, daß dem Täter die geschützte 5 b Information als Amts- oder Funktionsträger in der in der Strafnorm vorausgesetzten Art bekannt geworden ist. In dieser Eigenschaft ist ein besonderes persönliches Merkmal des Täters zu sehen, das die Tat als Sonderdelikt ausweist. Für Tatbeteiligte findet somit § 28 Anwendung (Kuhlen NK Rdn. 6; Hoyer SK Rdn. 4; TröndlelFischer50 Rdn. 1; Maiwald JuS 1977 353, 362; aA nunmehr wohl TröndlelFischer Rdn. 15 (anders aber immer noch Rdn. 1); SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 35; siehe dazu auch Rdn. 76) IV. Gegenstand des Steuergeheimnisses nach Absatz 1 Nr. 1 sind Verhältnisse eines anderen, die dem Täter als Amtsträger in den in Buchst, a bis c bezeichneten Verfahren und amtlichen Vorgängen bekannt geworden sind. 1. Verhältnisse sind in weitestem Umfang alle Umstände, die eine bestimmte Per- 6 son („eines anderen") im Verhältnis zu ihrer Umwelt individualisieren, ohne Rücksicht darauf, ob es sich dabei um Privatgeheimnisse im Sinn des § 203 oder um Merkmale handelt, die für eine Besteuerung von Bedeutung sind oder sein können. Der Begriff „Verhältnisse" umfaßt also als „denkbar weiter" Begriff alles, was über eine Person unter den in den Buchst, a bis c des Abs. 1 Nr. 1 genannten Voraussetzungen bekannt geworden ist (OLG Hamm NJW 1981 358; Hoyer-SK Rdn. 7). Er erstreckt sich mithin „auf die gesamten persönlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen, öffentlichen und privaten Verhältnisse einer Person" (Tipke-Kruse Rdn. 12), so daß es „kaum irgend etwas geben dürfte, was in Beziehung auf eine Person nicht zu deren Verhältnissen gehört" (Maiwald JuS 1977 362; Blesinger wistra 1991 239). Nur beispielsweise seien neben den Einkommens- und Vermögensverhältnissen genannt der Name, der Familienstand, die Kinderzahl, die Gesundheit, die Lebensführung, die persönliche

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§ 354 a. F. ist in der Fn. 2 zu § 206 im Wortlaut wiedergegeben.

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30. A b s c h n i t t . S t r a f t a t e n i m A m t

Zuverlässigkeit, das Aussehen, Vorstrafen, die religiöse und politische Einstellung, Adressenangaben von konsultierten Ärzten und selbst „die Sauberkeit der Wohnung" (Tipke-Kruse aaO). Erst recht gehören hierher steuerliche Verhältnisse, z.B. ob jemand überhaupt bei einer Finanzbehörde steuerlich geführt wird, ob eine Betriebsprüfung bei ihm stattgefunden hat oder ob ein Ermittlungsverfahren wegen einer Steuerstraftat oder Steuerordnungswidrigkeit gegen ihn läuft (OLG Hamm aaO). Selbst Gerüchte über eine Person gehören zu deren „Verhältnissen"; ob die über Verhältnisse dem Täter bekannt geworden Tatsachen sich als richtig oder falsch erweisen, ist ohne Bedeutung (RGSt. 65 46; Wagner JZ 1987 667). Das Steuergeheimnis und sein Schutz sind demnach umfassend (Η. Schäfer JA 1996 882). Der Begriff „Verhältnisse" in § 355 Abs. 1 Nr. 1 umfaßt im Grunde auch die in Nr. 2 gesondert angeführten „Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse" (Näheres dazu Rdn. 17). 7 Diese Weite des Begriffs der geheimzuhaltenden Verhältnisse bedarf allerdings gewisser Einschränkungen. Sinnvollerweise sind solche Umstände auszuscheiden, die bereits offenkundig in dem Sinne sind, daß von ihnen „verständige Menschen regelmäßig Kenntnis haben oder über die sie sich aus zuverlässigen Quellen ohne besondere Fachkunde sicher unterrichten können" (so - zu § 244 Abs. 3 StPO - BGHSt. 6 293; Herdegen KK § 244 StPO Rdn. 69; vgl. auch Kuhlen NK Rdn. 8). Diese Einschränkung ergibt sich sowohl aus dem Schutzzweck des § 355 wie auch daraus, daß nicht „offenbart" oder (vorbehaltlich anderer Schutzvorschriften) nicht „unbefugt verwertet" werden kann, was bereits allen Interessenten bekannt ist, etwa wenn das Verhältnis die Erreichbarkeit unter einer Adresse oder Telefonnummer betrifft, die in Adreß- und Telefonbüchern jedermann zur Einsicht offenstehen, oder wenn über das „Verhältnis" uneingeschränkt in den Tageszeitungen berichtet wurde. Das ist nicht der Fall, wenn die interessierenden Auskünfte oder Daten nur nach Darlegung eines berechtigten Interesses zu erlangen sind (BGHZ JZ 2003 290 ff mit Anm. Behnr, aA OLG Hamburg NStZ 1998 358; BayObLG NJW 1999 1727). Öffentliche Register gelten nur als allgemein zugänglich, wenn der Informationsbedürftige - von Öffnungszeiten, Gebühren usw. abgesehen - uneingeschränkt zugreifen kann. Ob das, was Gegenstand der Erörterung in öffentlicher Gerichtsverhandlung war, ebenfalls als offenkundig gelten kann, wird zwar von der h. M.14 bejaht, ist aber nicht ganz unstreitig. Dafür spricht, daß die Massenmedien, insbesondere die Presse, befugt sind, zur Befriedigung des Informationsinteresses der Allgemeinheit sogar gehalten sein können, über das öffentlich Verhandelte zu berichten. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die Presseberichterstattung wegen des damit verbundenen Eingriffs in die Persönlichkeitssphäre des Betroffenen nicht weiter gehen darf, als es zu einer angemessenen Befriedigung des allgemeinen Informationsinteresses erforderlich ist; d. h., die Nachteile einer Berichterstattung für den Betroffenen müssen im rechten Verhältnis zur Schwere der Tat und ihrer sonstigen Bedeutung für die Öffentlichkeit stehen. Beschränkungen der Berichterstattung ergeben sich daraus im allgemeinen bei sogenannter kleiner Kriminalität, im Gegensatz zu aufsehenerregenden Straftaten (vgl. dazu unten Rdn. 72). Nach Tipke-Kruse aaO gilt das in öffentlicher Sitzung Verhandelte deshalb als offenkundig, weil die an der Verhandlung Beteiligten - gedacht ist dabei wohl in erster Linie an die tatsächlich erschienenen oder an potentielle Zuhörer - als Repräsentanten der Allgemeinheit anzusehen seien. 14

Vgl. ζ. B. Kuhlen N K Rdn. 9; Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 51; Koch Rdn. 16; Schömberg NJW 1979 527; Sehl Schröder!Lenckner! Perron Rdn. 5. S t a n d : 1. 5. 2 0 0 4

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Noch weitergehend wird mit SchlSchröderILencknerlPerron Rdn. 5 und Blesinger wistra 1991 240 anzunehmen sein, daß die Schweigepflicht bei Verhältnissen entfallt, an deren Geheimhaltung offensichtlich kein Beteiligter ein Interesse hat; Maiwald JuS 1977 362 mahnt jedoch mit Recht, bei diesen Fragen und gerade bei Fällen „nicht eklatanter Offenkundigkeit" die Schweigepflicht zu achten und Zurückhaltung zu üben, „zumal die im Steuergeheimnis liegende Garantie der Verschwiegenheit auch in der allgemeinen Überzeugung als vollständige Verschwiegenheit verwurzelt ist" (vgl. auch Rdn. 1). 2. Verhältnisse eines anderen. „Anderer" ist hier jeder, der nicht Amtsträger ist 8 oder (§ 355 Abs. 2) einem Amtsträger gleich steht. Nach § 22 Abs. 2 Nr. 1 RAbgO unterlagen der Geheimhaltungspflicht die „Verhältnisse eines Steuerpflichtigen". Durch die Ersetzung von „Steuerpflichtigen" durch „anderen" in § 355 und § 30 AO 1977 ist klargestellt, daß sich das Steuergeheimnis nicht nur auf die Verhältnisse der Steuerpflichtigen im Sinne des § 33 Abs. 1 AO, sondern auf diejenigen aller Drittpersonen erstreckt. Das ist insbesondere von Bedeutung für das „staatspolitisch heikle" und im Schrifttum 15 häufiger erörterte Problem der Zusammenarbeit der Finanzbehörden mit Gewährsleuten (V-Leuten), die den Finanzbehörden „vertraulich" Angaben über Steuerpflichtige liefern. Nach nunmehr wohl herrschender Meinung unterliegen der Name des Anzeigeerstatters, die Tatsache der Anzeige und der Inhalt der Mitteilung dem Steuergeheimnis. 16 Jedenfalls ist das Finanzamt grundsätzlich befugt, vertrauliche Mitteilungen von Hinweisgebern auszuheften und nicht vorzulegen (BFH NJW 1995 352). „Andere" sind ferner nicht nur natürliche und juristische Personen, sondern auch die der Besteuerung unterliegenden „steuerlich rechtsfähigen" Gebilde - nicht rechtsfähige Personenvereinigungen und Vermögensmassen (Kuhlen N K Rdn. 7; Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 17ff). 3. Abgrenzung eigener Verhältnisse von Verhältnissen eines anderen. Der erbetenen 9 Auskunft über eigene Verhältnisse des Nachsuchenden (aus den Besteuerungsvorgängen usw.) steht das Steuergeheimnis nicht entgegen. Die in diesem Zusammenhang häufig auftauchenden und in ihren Auswirkungen in Rechtsprechung und Schrifttum viel und kontrovers behandelten Fragen, inwieweit im Hinblick auf die zwischen verschiedenen Personen bestehenden rechtlichen Beziehungen eigene Verhältnisse vorliegen, die dem um Mitteilung Nachsuchenden offenbart werden können, und inwieweit eine Offenbarung entfallt, weil die Pflicht zur Geheimhaltung der Verhältnisse eines anderen entgegensteht, kann hier nur angesprochen werden. So sind bei Personengesellschaften Offenbarungen an die Gesellschafter, insbesondere an Kommanditisten zulässig, soweit sie Gegenstand der einheitlichen und gesonderten Feststellung sind. Denn da der Feststellungsbescheid sich gegen alle Beteiligten richtet, sie also alle Adressaten sind, sind z. B. die Gesellschafter einer Kommanditgesellschaft berechtigt, die einheitliche und gesonderte Gewinnfeststellung einzusehen (Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 16ff; s. aber auch SchlSchröderILencknerl Perron Rdn. 7). Dagegen sind geheime Unterbeteiligungen, Betriebsausgaben und Einnahmen eines oder mehrerer Gesellschafter einer Personengesellschaft Gegenstand des Steuergeheimnisses, solange sie nicht bei der einheitlichen und gesonderten Gewinnfeststellung erfaßt werden müssen 15

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Vgl. Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 14; Kühn-Kutler-Hofmann Anm. 5; KleinlRüsken § 30 AO Rdn. 46; Hübschmann-Hepp-Spitaler Rdn. 93; Ehlers BB 1977 1362; Hetzer N J W 1985 2991; Wagner JZ 1987 667.

16

BFH wistra 1986 99; Kuhlen N K Rdn. 10; Hetzer N J W 1985 2293; Wagner JZ 1987 658; aA KG N J W 1985 1971; TröndlelFischer Rdn. 7; SchlSchröderILencknerl Perron Rdn. 6; Schumann wistra 1996 16.

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§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

{Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 17ff). Bei Kapitalgesellschaften sind deren Verhältnisse gegenüber den Gesellschaftern Verhältnisse „eines anderen", da Steuerbescheide gegen die Gesellschaft ergehen. Im Verhältnis zwischen Gesamtschuldnern untereinander entfällt das Steuergeheimnis, soweit die Gesamtschuldnerschaft reicht. Denn nach § 155 Abs. 2 AO kann der Inhalt des Steuerbescheids selbst solchen Gesamtschuldnern bekanntgegeben werden, die im Innenverhältnis die Steuern nicht zu tragen haben (BFH BStBl. 1973 625). Demgemäß kann dem für die Steuerschuld Haftenden nach Entstehung der Haftungsschuld die Steuerschuld mitgeteilt, und es kann ihm Akteneinsicht gewährt werden, soweit ihm die tatsächlichen und rechtlichen Grundlagen der Haftung zur Wahrnehmung seiner Rechte mitzuteilen sind.17 10

4. Individualisierung des „anderen". Das Steuergeheimnis reicht seiner Zweckbestimmung nach nur soweit, als „der andere" bestimmt oder wenigstens bestimmbar ist {Kuhlen NK Rdn. 7). Offenbarungen über „Verhältnisse" sind daher zulässig, wenn sie einen individuellen anderen nicht erkennen lassen und auch einen Rückschluß auf Einzelverhältnisse nicht ermöglichen. Unter diesen Voraussetzungen ist die Bekanntgabe von Richtsätzen, vergleichsweise herangezogenen Betriebsergebnissen und Durchschnittszahlen zulässig, in gleicher Weise auch die Veröffentlichung oder sonstige Bekanntgabe von Urteilen in Steuersachen (Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 51). Streitig ist aber, ob Urteile des Bundesfinanzhofs und der Finanzgerichte, die auf Grund öffentlicher Verhandlung ergehen, vor einer Veröffentlichung so verändert werden müssen, daß keine Rückschlüsse auf die Verhältnisse bestimmter Personen oder den Inhalt der Verhandlung möglich sind. Die verneinende Auffassung, die sich mit dem Verzicht auf eine Namensnennung begnügt (vgl. Koch Rdn. 16; Tipke-Kruse Rdn. 51 - mit Übersicht über den Stand der Kontroverse - ) sieht darin eine Folgerung aus der Annahme, daß das, was in öffentlicher Verhandlung zur Sprache kommt, als offenkundig fingiert werde. In Fällen, die größeres Aufsehen verursacht haben, wird freilich auch die Weglassung von Namen usw. nicht verhindern, daß schon aus der Darstellung der Fallgestaltung im Urteil Rückschlüsse auf die Verhältnisse bestimmter Verfahrensbeteiligter möglich sind. In Durchschnittsfällen erscheint es aber als eine Übertreibung der „Fiktion der Öffentlichkeit", wenn das zu veröffentlichende Urteil, das einem großen Leserkreis unterbreitet wird, nicht auf die einen Rückschluß auf die Verhältnisse eines bestimmten Beteiligten ermöglichenden Angaben verzichtet, die für das zu vermittelnde Verständnis der im Urteil erörterten Rechtsfrage nicht erforderlich sind (vgl. hierzu Rüsken § 30 AO Rdn. 59; SehlSchröder/LencknerlPerron Rdn. 5 ff Kuhlen NK Rdn. 7).

11

5. Art des Bekanntwerdens der Verhältnisse eines anderen. Die Pflicht zur Geheimhaltung der Verhältnisse eines anderen hängt davon ab, daß sie dem Täter als Amtsträger in den in Absatz 1 Nr. l a und b bezeichneten Verfahren oder unter den in Nr. lc bezeichneten Umständen bekannt geworden sind. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob die unter Nr. la und lb genannten Verfahren sich gegen den „anderen" (z.B. als Steuerpflichtigen) richteten, oder ob die „Verhältnisse des anderen" in anderer Weise im Verfahren eine Rolle spielten, z. B. wenn er als Zeuge am Verfahren beteiligt war (oben Rdn. 8).

17

BFH BStBl. 1973 119; s. dazu aber auch BFH BB 1979 243.

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§

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a) Verwaltungsverfahren und gerichtliche Verfahren in Steuersachen (Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a) aa) § 86 AO regelt unter der Uberschrift „Beginn des Verfahrens", ob und wann 1 2 ein Verwaltungsverfahren durchzuführen ist. Im übrigen trifft die Abgabenordnung zwar Vorschriften über die Art der Durchführung eines solchen Verfahrens, enthält aber keine allgemeine Vorschrift über den Begriff des Verwaltungsverfahrens. Dieser Begriff kann, obwohl das Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) nach seinem § 2 Abs. 2 Nr. 1 nicht für das Verfahren der Bundes- oder Landesfinanzbehörden nach der Abgabenordnung gilt, doch unbedenklich der Begriffsbestimmung in § 9 VwVfG entnommen werden, weil es sich hierbei um eine Vorschrift von allgemeingültiger Bedeutung handelt. Verwaltungsverfahren ist danach die nach außen wirkende Tätigkeit der Behörden, die auf die Prüfung der Voraussetzungen, die Vorbereitung und den Erlaß eines Verwaltungsakts gerichtet ist, wobei auch der Erlaß des Verwaltungsakts dazugehört. Ein Verwaltungsverfahren in Steuersachen liegt vor, wenn die genannte Tätigkeit Steuern und steuerliche Nebenleistungen im Sinne des § 3 Abs. 1, 3 AO, sowie Steuervergünstigungen (§ 1 Abs. 1 AO) zum Gegenstand hat (Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 31). Verwaltungsverfahren in Steuersachen sind danach insbesondere die Tätigkeiten zur Durchführung der Besteuerung (§§ 134 ff AO) im Festsetzungsverfahren (§§ 155 ff AO), im Erhebungsverfahren (§§ 218 ff AO), im Vollstreckungsverfahren (§§ 249 ff AO) und im Verfahren über außergerichtliche Rechtsbehelfe (§§ 347 ff AO), auch solcher, die - wie Gegenvorstellungen und Dienstaufsichtsbeschwerden im Gesetz nicht geregelt sind (vgl. Kuhlen N K Rdn. 13; Seh!Schröder!Lenckner!Perron Rdn. 11; TröndlelFischer Rdn. 10). bb) Gerichtliche Verfahren in Steuersachen sind in erster Linie die Verfahren vor den Finanzgerichten und dem Bundesfinanzhof nach Maßgabe der Finanzgerichtsordnung. Jedoch kommen auch Verfahren vor den Verwaltungsgerichten nach den Vorschriften der Verwaltungsgerichtsordnung in Betracht, wenn landesrechtliche Kirchensteuer· und Kommunalabgabengesetze die Anwendung der für die Maßstabsteuern geltenden bundesrechtlichen Vorschriften vorschreiben (vgl. im einzelnen Tipke-Kruse § 30 AO, Rdn. 1, 33). Auch Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht nach den Vorschriften des BVerfGG sind Verfahren in Steuersachen, wenn es sich um Verfassungsbeschwerden gegen die Erhebung von Steuern handelt (vgl. unten Rdn. 22; siehe auch Kuhlen N K Rdn. 13).

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b) Strafverfahren wegen einer Steuerstraftat und Bußgeldverfahren wegen einer Steuerordnungswidrigkeit (Abs. 1 Nr. 1 Buchst, b). Der Begriff der Steuerstraftat ergibt sich aus § 369 AO, derjenige der Steuerordnungswidrigkeit aus § 377 AO. Zu den Steuerstraftaten gehören infolge Erweiterung des Anwendungsbereichs der Steuerhinterziehung (§ 370 AO) durch die Art. 5, 50, 74, 82, 83 EGAO vom 14.12.1976 (BGBl. I S. 3341) auch das Erschleichen bestimmter von den Finanzämtern verwalteter Prämien und Zulagen (näheres bei Koch Rdn. 5 zu § 370). Ein Vergehen nach § 355 ist jedoch keine Steuerstraftat, auch nicht die ungerechtfertigte Inanspruchnahme bestimmter betrieblicher Zulagen, die den Tatbestand des Subventionsbetrugs (§ 264) erfüllt. Ein Strafverfahren wegen einer Steuerstraftat liegt vor, sobald es gemäß § 397 AO eingeleitet ist; entsprechendes gilt für das Bußgeldverfahren wegen einer Steuerordnungswidrigkeit, § 410 Abs. 1 Nr. 6 AO in Verbindung mit § 397 AO. Diese Verfahren dauern von ihrem Beginn bis zu ihrer endgültigen Erledigung an, d. h. sie umfassen nicht nur das Ermittlungs- und Erkenntnisverfahren bis zu dessen Abschluß, sondern auch die Vollstreckungs- und Vollzugsverfahren und etwa anschließende Verfahren wie das Wiederaufnahmeverfahren (Hoyer SK Rdn. 9).

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30. A b s c h n i t t . S t r a f t a t e n im A m t

Zum Beginn des Verfahrens gehört auch die das amtliche Einschreiten auslösende private Strafanzeige (vgl. Kuhlen NK Rdn. 16). Führt die Finanzbehörde selbst die Ermittlungen, greift der Schutz des § 355 gleichermaßen (aA OLG Celle NJW 1990 1802f). Ein Steuerstrafverfahren liegt auch noch vor, wenn in einem anhängigen Ermittlungsverfahren das Oberlandesgericht gemäß § 23 EGGVG angerufen wird, weil die Staatsanwaltschaft eine nachgesuchte Auskunft verweigert. Auch ein Verfahren wegen unbefugter Hilfeleistung in Steuersachen nach § 160 SteuerberatungsG unterfallt der Regelung des Abs. 1 Nr. Ib.18 15

c) Bekanntwerden aus anderem Anlaß (Absatz 1 Nr. lc). § 355 Abs. 1 Nr. lc erweitert den Geheimnisschutz, indem der Kreis der zur Wahrung des Steuergeheimnisses (der „Verhältnisse eines anderen") verpflichteten Amtsträger über die in Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a und b genannten Fälle hinaus („aus anderem Anlaß") auf alle Amtsträger, gleichviel welchem Ressort sie angehören, ausgedehnt wird (Kuhlen NK Rdn. 17). Voraussetzung ist, daß die Verhältnisse eines anderen bekannt werden entweder durch Mitteilung einer Finanzbehörde (Alternative 1) oder durch die gesetzlich vorgeschriebene Vorlage (Alternative 2) eines Steuerbescheides oder einer Bescheinigung über die bei der Besteuerung getroffenen Feststellungen. Letzteres beruht auf der Erwägung, daß „es sachlich keinen Unterschied bedeutet, ob dem Amtsträger die Verhältnisse durch die Mitteilung einer Steuerbehörde oder durch einen anderen gesetzlich vorgeschriebenen Vorgang bekannt geworden sind" (Begr. BTDrucks. 7/550 S. 287 f)· Die 1. Alternative umfaßt Sachverhalte, bei denen die Finanzbehörden nach dem für sie geltenden Recht verpflichtet sind, die ihnen im Besteuerungsverfahren bekannt gewordenen Steuerverhältnisse an andere Behörden weiterzugeben. Insoweit wird zwar durch die Finanzbehörden das Steuergeheimnis befugtermaßen durchbrochen (vgl. dazu auch 30 Abs. 4 Nr. 2 AO); zur Wahrung des Steuergeheimnisses sind aber nunmehr (auch) die Amtsträger der Behörde verpflichtet, an die die Mitteilung erfolgt. Die 2. Alternative trägt der Tatsache Rechnung, daß nach zahlreichen gesetzlichen Vorschriften die Vorlage eines Steuerbescheides oder einer Bescheinigung über die bei der Besteuerung getroffenen Feststellungen als Voraussetzung verwaltungsmäßigen Handelns vorgesehen („vorgeschrieben") ist. Dies gilt insbesondere auf dem Gebiet der leistenden Verwaltung (z.B. Studienbeihilfen, Wohngeld, Arbeitslosenunterstützung), wenn es auf den Nachweis bestimmter Einkommensverhältnisse ankommt. Die freiwillige Vorlage von Steuerbescheiden und Bescheinigungen, also die nicht gesetzlich vorgeschriebene, begründet kein Steuergeheimnis.

V. Fremde Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse als Gegenstand des Steuergeheimnisses (Absatz 1 Nr. 2) 16

1. Dem Schutz von fremden Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen vor Beeinträchtigung durch unbefugte Weitergabe oder durch vermeidbare Offenbarung (z. B. durch Ausschluß der Öffentlichkeit, wenn in einer Gerichtsverhandlung Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse zur Sprache kommen, vgl. Weyand Ausschluß der Öffentlichkeit bei Steuerstrafverfahren, wistra 1993 132) dienen zwar eine Reihe gesetzlicher Vorschriften (vgl. z.B. § 17 UWG, § 52 ArbGG, § 172 Nr. 2 GVG, §§ 35, 67ff SGB); 18

Sehl Schröder/Lencknerl Perron Rdn. 13; Klein/ Gast-de Haan § 377 AO Anm. 1; Kuhlen N K Rdn. 15; aA Bilsdorfer wistra 1984 9; Tipkel

Kruse § 30 AO Rdn. 34, siehe dazu aber auch Rdn. 20a.

S t a n d ; 1. 5. 2004

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§355

Begriffsbestimmungen dieser Geheimnisse enthalten sie jedoch nicht. Im einzelnen besteht Streit über die Begriffsmerkmale, auf den hier nicht näher einzugehen ist (vgl. dazu etwa Baumbach-Hefermehl Wettbewerbsrecht Rdn. 2 ff zu § 17 UWG). Im allgemeinen werden unter Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen alle nicht offenkundigen, einem Unberufenen nicht bekannte Tatsachen verstanden, die im Zusammenhang mit einem Geschäftsbetrieb stehen, an deren Geheimhaltung der Geschäftsinhaber ein berechtigtes wirtschaftliches Interesse hat und deshalb auch gewillt ist, sie geheimzuhalten. 19 Geschäftsgeheimnisse sind vorwiegend die kaufmännischen Geheimnisse, die sich auf den Vertrieb von Waren beziehen (z. B. Bilanzen, Kundenlisten, Absatzplanungen), Betriebsgeheimnisse die technischen Geheimnisse, die die Herstellung, Veredlung und Verarbeitung der Ware zum Gegenstand haben. Eine genauere Grenzziehung zwischen beiden Geheimnisarten ist nicht möglich. Sowohl die Betriebs- als auch die Geschäftsgeheimnisse sind Tatsachen, die sich auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb beziehen und vor allem für seine Wettbewerbsfähigkeit von Bedeutung sind (vgl. Schünemann LK § 203 Rdn. 21 m. w. N.). 2. Verhältnis der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse zu den „Verhältnissen eines anderen". Bei der Weite des Begriffs „Verhältnisse eines anderen" (Absatz 1 Nr. 1) umfaßt dieser praktisch auch die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse. Daraus zu folgern, daß ihre Aufnahme in den Tatbestand als eigenständiges Merkmal überflüssig sei (so Koch Rdn. 11 zu § 30 AO) oder ihr nur deklaratorische Bedeutung zukomme (so SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 9; TröndlelFischer Rdn. 8) wäre jedoch verfehlt. Zu den steuerrechtlichen Geheimnissen zählen zwar auch die „Verhältnisse eines anderen". Diese müssen jedoch nicht Privatgeheimnisse im Sinne von § 203 sein und sie setzen auch nicht einen Geheimhaltungswillen des Betroffenen voraus. Das Offenbarungsverbot entfallt bei ihnen erst, wenn Offenkundigkeit eintritt (s. Rdn. 7). Die unbefugte Veröffentlichung oder Verwertung fremder Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse (Konstruktionen, Fertigungsverfahren, Geschäftsdaten etc.), die keinerlei Hinweise auf die Herkunft der Information enthält und auch keine Rückschlüsse auf einen bestimmten oder wenigstens bestimmbaren Geheimnisträger zuläßt, wird nur von § 355 Abs. 1 Nr. 2 erfaßt. § 355 Abs. 1 Nr. 1 greift in solchen Fällen nicht, weil der Begriff „Verhältnisse eines anderen" zumindest die Bestimmbarheit des Betroffenen voraussetzt. Unter diesem Blickwinkel erweist sich die gesetzliche Regelung als sachgerechte Erweiterung des Schutzes der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse (so auch Kuhlen NK Rdn. 11; Schäfer LK 10 Rdn. 17; aA Sehl Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 9; TröndlelFischer Rdn. 8).

17

VI. Bekanntwerden „als Amtsträger". Die Verpflichtung zur Wahrung des Steuergeheimnisses besteht nur dann, wenn die Verhältnisse eines anderen (die fremden Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse) dem Täter als Amtsträger auf dem in Absatz 1 Nr. 1 beschriebenen Wege bekannt geworden sind (vgl. auch § 206 und § 353b, auf deren Erläuterung zum Begriff des „Bekanntwerdens als Amtsträger" Bezug genommen werden darf (Träger LK § 206 Rdn. 8, § 353b Rdn. 14ff). Dazu genügt, daß ein irgendwie gearteter subjektiver oder objektiver Zusammenhang mit dem Verfahren besteht und zwar derart, daß ihm die dienstliche Betätigung in dem Verfahren, gleichviel welcher Art sie war, die Gelegenheit zur Kenntnisnahme von den Verhältnissen eines anderen usw. verschafft (vgl. BGH JR 2003 512 mit Anm. Hoyer, BGH St 46

18

19

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Vgl. z.B. BGH GRUR 1969 341; OLG Düsseldorf MDR 1978 147; Kuhlen N K Rdn. 11;

Hoyer SK Rdn. 8; Sehl Schröder! Lencknerl Perron § 203 Rdn. 11.

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§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

340 f; BGH NStZ 2000; OLG Hamm NJW 1981 358; Ηoyer SK § 353b Rdn. 6 598; Kühn-Kutter-Hofmann Anm. 3 a). Dagegen liegt ζ. B. kein Kenntniserlangen „als Amtsträger" vor, wenn der Amtsträger seine dienstliche Anwesenheit in einem „fremden" Amtszimmer dazu ausnutzt, sich Einblick in Vorgänge zu verschaffen, die ihn nichts angehen, oder wenn er gar Hindernisse überwindet, um an solche Vorgänge zu gelangen. Es genügt auch nicht, daß ihm die geheim zu haltenden Umstände „privat" von dem dienstlich mit der Sache befaßten Kollegen (der sie damit selbst unbefugt offenbart) mitgeteilt werden.

VII. Erweiterung des Täterkreises durch Absatz 2 19

1. Der Begriff der für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten ergibt sich aus § 11 Abs. 1 Nr. 4. Die dort vorgeschriebene förmliche Verpflichtung „auf Grund eines Gesetzes" auf die gewissenhafte Erfüllung der Obliegenheiten erfolgt nach Maßgabe des Verpflichtungsgesetzes vom 2.3.1974 in der Fassung vom 15.8.1974 (BGBl. 1469, 545, 1942).20 Zu diesem Personenkreis gehören insbesondere Büro- und Schreibkräfte, aber auch Fahrer und Raumpfleger (Ehlers BB 1977 1362). Die in § 354 a. F.21 aus dem Begriff des „Bediensteten der Post" gezogene Folgerung, daß zu diesem Personenkreis nur solche Personen gehören, die eine spezifisch postdienstliche Tätigkeit ausüben, so daß die nur mit Reinigungsarbeiten im Postgebäude betrauten Personen ausscheiden, spielt hier keine Rolle. Denn der hier anwendbare (und in § 30 Abs. 3 Nr. 1 AO ausdrücklich angeführte) § 11 Abs. 1 Nr. 4 umfaßt nur Personen, die nicht bereits Amtsträger sind. Amtsträger ist aber nach § 11 Abs. 1 Nr. 2 wer bestellt ist, bei einer Behörde oder bei einer sonstigen Stelle oder in deren Auftrag Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrzunehmen. Deshalb stellt § 11 Abs. 1 Nr. 4 nur darauf ab, daß der Arbeitgeber des für den öffentlichen Dienst Verpflichteten selbst Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt oder für eine Behörde (oder sonstige Stelle) Aufgaben der öffentlichen Verwaltung ausführt. Es genügt also, daß der besonders Verpflichtete bei einem solchen Arbeitgeber beschäftigt oder für ihn tätig ist (vgl. auch Gribbohm LK § 11 Rdn. 76). Nicht erfaßt sind Angehörige von Handwerksbetrieben, die für eine Behörde arbeiten (Lenckner ZStW 106 541). Auch Firmen, die Sachmittel an eine Behörde liefern, gehören nicht dazu (Lemke NK § 11 Rdn. 35).

20

2. Amtlich zugezogene Sachverständige (Abs. 2 Nr. 2). Der Begriff des Sachverständigen ist hier der gleiche wie in den Verfahrensordnungen und anderen gesetzlichen Vorschriften, wo dieser Begriff verwendet wird: Personen, die kraft ihrer besonderen Sachkunde auf bestimmten Gebieten die für bestimmte Beweisfragen benötigten Erfahrungssätze aufzeigen und/oder sie auf einen bestimmten Sachverhalt anwenden oder mittels ihrer besonderen Sachkunde oder technischen Möglichkeiten entscheidungserhebliche Tatsachen feststellen (vgl. Meyer-Goßner StPO Vor § 72 Rdn. Iff). Kein Sachverständiger ist der sachverständige Zeuge (vgl. z. B. § 85 StPO), d. h. eine Person, die - wie der gewöhnliche Zeuge - seine Wahrnehmung von vergangenen Tatsachen und Zuständen bekundet, wenn zu deren Wahrnehmung eine besondere Sachkunde erforderlich war (z.B. § 85 StPO, § 414 ZPO). Er wird, da er lediglich über Wahrnehmungen in der Vergangenheit aussagt, nur als Auskunftsperson (Zeuge)

20

S. Gribbohm LK § 11 Rdn. 71 ff. Der Gesetzestext ist dort abgedruckt.

21

S. Träger LK § 206 Rdn. 1 Fn. 2.

Stand: 1.5. 2004

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Verletzung des Steuergeheimnisses

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behandelt. 22 Der Sachverständige erhält dagegen zunächst den im Zusammenhang mit seinem Auftrag stehenden Einblick in die Verhältnisse des Betroffenen (in fremde Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse), um davon ausgehend sein Gutachten zu erstatten. Amtlich zugezogen als Sachverständiger ist, wer von der nach den Verfahrensvorschriften zuständigen Stelle herangezogen wird (Kuhlen N K Rdn. 5), im Steuerstrafverfahren von der Finanzbehörde (§§ 386, 399 AO), der Staatsanwaltschaft (§ 161a StPO) oder dem Strafrichter (§ 73 StPO), im Verwaltungsverfahren in Steuersachen durch die Finanzbehörde (§ 96 AO), im gerichtlichen Verfahren in Steuersachen durch das Finanzgericht (§ 82 F G O in Verbindung mit § 404 ZPO). Anders als nach § 203 Abs. 2 Nr. 5 spielt es keine Rolle, ob der Sachverständige öffentlich bestellt und auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Obliegenheiten auf Grund eines Gesetzes förmlich verpflichtet worden ist. Ein privater Gutachterauftrag genügt allerdings nicht. 3. Träger von Ämtern der Kirchen und anderen Religionsgesellschaften des öffent- 21 liehen Rechts (Absatz 2 Nr. 3). Die Gleichstellung dieses Personenkreises mit den Amtsträgern wird in der Begründung (BTDrucks. 7/550 S. 287) nicht näher erörtert. Sie ist jedoch sachgerecht und erforderlich. Nach Art. 140 G G i.V. m. Art. 137 Abs. 6 WeimVerf. sind die Kirchen und Religionsgesellschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, ermächtigt, für die Erfüllung ihrer Aufgaben „Kirchensteuern" zu erheben. Diese Befugnis ist ein vom Staat abgeleitetes und in den weltlichen Raum hineinwirkendes Hoheitsrecht. Es kann von den Kirchen nicht anders ausgeübt werden, wie es der Staat nach seiner Konzeption selbst tun muß, d. h. im Einklang mit der grundgesetzlichen Ordnung und den Grundrechten. Die Kirchensteuererhebung gehört zu den gemeinsamen Angelegenheiten von 2 2 Staat und Kirche. Beide wirken zusammen, die Steuererhebung erfolgt aufgrund der bürgerlichen Steuerlisten und nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen, die Einziehung der Kirchensteuer wird von den staatlichen Behörden gemäß den kirchenrechtlichen Vorgaben zusammen mit der staatlichen Besteuerung durchgeführt, zur Beitreibung steht der staatliche Verwaltungszwang zur Verfügung. Die Interessenlage (s. Rdn. 2 ff) ist für Staat und Kirche gleich. Träger der Kirchenämter können danach in vielfacher Weise an Verwaltungsver- 2 3 fahren und gerichtlichen Verfahren in Steuersachen beteiligt sein und dort dem Steuergeheimnis unterliegende Kenntnisse erlangen (vgl. dazu Schäfer LK 10 Rdn. 22). Vor allem aber werden sie derartige Informationen durch Mitteilung der staatlichen Finanzbehörden erfahren, die nach § 31 AO berechtigt sind, maßgebende steuerliche Daten den kirchlichen „Steuerämtern" zuzuleiten (vgl. BVerfGE 19, 213, 256). Ohne die durch § 355 Abs. 2 Nr. 3 bewirkte Gleichstellung der kirchlichen Funktionsträger mit den Amtsträgern im Sinne des § 11 Abs. 1 Nr. 2 wäre eine Anwendung des § 355 Abs. 1 auf Verletzungen des Steuergeheimnisses im kirchlichen Bereich nicht möglich (vgl. BGHSt 37 191 ff).23 4. Andere Personen. In Einzelgesetzen 24 sind bestimmte mit speziellen Aufgaben 2 4 betraute Personen zur Wahrung des Steuergeheimnisses für verpflichtet erklärt worden. Sind bei ihnen die Merkmale des § 355 Abs. 2 Nr. 1 erfüllt, so hat der Hinweis auf die Pflicht zur Wahrung des Steuergeheimnisses nur deklaratorische Bedeutung.

22

23

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Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 43, § 96 AO Rdn. 2; Kuhlen N K Rdn. 5. Vgl. hierzu auch SchlSchröderlLencknerlPerron Rdn. 21; TröndlelFischer Rdn. 5; Kuhlen NK

24

Rdn. 5; Kiihn-Kutter-Hofmann Anm. 2 zu § 30 AO; Koch Rdn. 8; Schäfer LK"> Rdn. 21 f. Aufzählung bei Koch Rdn. 9; Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 45ff.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Andernfalls ist § 355 nicht anwendbar. Gegebenenfalls kommt Strafbarkeit nach §§203, 353 b in Betracht. Ist nach § 172 GVG die Öffentlichkeit einer Gerichtsverhandlung ausgeschlossen worden, weil ein wichtiges Steuergeheimnis zur Sprache kam, so kann nach § 174 Abs. 3 GVG das Gericht den anwesenden Personen dessen Geheimhaltung zur Pflicht machen. Die Verletzung des Schweigegebots ist nach § 353 d Nr. 2 strafbar (vgl. Träger LK 353 d Rdn. 21 ff). VIII. Die Tathandlung besteht im unbefugten Offenbaren oder Verwerten der bekannt gewordenen Verhältnisse eines anderen. 25

1. Der Begriff des Offenbarens ist der gleiche wie in § 353 b, so daß auf die dortigen Erläuterungen verwiesen werden kann (vgl. Träger LK § 353 b Rdnr. 17 ff). Hervorzuheben ist: zur Offenbarung der Verhältnisse eines anderen genügt die Weitergabe der erlangten Kenntnisse an irgendeinen Dritten, für den sie nicht offenkundig sind (oben Rdn. 7, 16; Hoyer SK Rdn. 11; Kuhlen N K Rdn. 18). Der „andere" muß dabei individualisiert oder, wenn auch nur durch Rückschlüsse, individualisierbar sein. Unerheblich ist, ob derjenige, dem das Geheimnis mitgeteilt wird, seinerseits schon eine gewisse Kenntnis hat. Auch in diesem Fall liegt ein Offenbaren vor, es sei denn, der Täter geht davon aus, daß dem Adressaten das Geheimnis schon bekannt war.25 Hat er noch keine vollständige oder keine sichere Kenntnis, so genügt eine Vertiefung oder Erweiterung seines Wissens wie auch eine Bestätigung des ihm nur gerüchteweise Zugetragenen. In gleicher Weise wie das Mitteilen in § 206 (dort Rdn. 17) kann auch das Offenbaren durch Unterlassung erfolgen.

26

2. Unter Verwerten im Sinne von § 355 ist - ebenso wie in § 204 - das wirtschaftliche Ausnutzen der dem Täter bekannt gewordenen Kenntnisse zum Zwecke der Gewinnerzielung zu verstehen, soweit es auf andere Weise als durch Offenbaren geschieht.26 Doch nicht jede Verwendung von Steuergeheimnissen zu gewerblichen, wissenschaftlichen oder sonstigen Zwecken erfüllt den Tatbestand (vgl. aber Hiibschmann/HepplSpitaler § 30 AO Anm. 48). Das Verbot des unbefugten Verwertens erstreckt sich jedoch nicht nur auf fremde Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse (s. Rdn. 17) - mögen diese auch vorzugsweise Gegenstand des Verwerteten sein - , sondern auch auf die „Verhältnisse eines anderen" (Kuhlen N K Rdn. 21; Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 61). Gedacht ist dabei aber nur an eine wirtschaftliche Ausnutzung der erlangten Kenntnisse zum Zweck der Gewinnerzielung, so daß - jedenfalls bei den „Verhältnissen eines anderen" - eine deliktische Ausnutzung ausscheidet. So ist § 355 z. B. unanwendbar, wenn der Geheimhaltungspflichtige seine Kenntnis des Besitztums eines anderen und dessen mangelnde Sicherung zur Begehung von Diebstählen oder seine Kenntnis von Vorstrafen zur Begehung einer Erpressung ausnutzt (vgl. Maiwald Jus 1977 362).

26a

Einschränkend wird bei der Weite des Begriffs der „Verhältnisse eines anderen" auch zu verlangen sein, daß die wirtschaftliche Ausnutzung geeignet sein muß, in irgendeiner Weise schädigend auf den anderen einzuwirken (so auch Maiwald aaO), denn es dürfte kaum dem Sinn und Zweck des § 355 entsprechen, etwa den Steuerbeamten zu bestrafen, der seine Kenntnis, daß ein Steuerpflichtiger seine günstige 25

BGHSt. 27 120f; Träger LK § 353b StGB Rdn. 17ff, 21 m.w.N.; TröndlelFischer § 353b Rdn. 9; aA Schäfer LK 10 § 355 Rdn. 25; SchlSchröderl Lenckner/Perron § 353 b Rdn. 9; Schünemann LK § 203 Rdn. 41 ff.

26

Vgl. Schünemann LK § 204 Rdn. 6 ff; Träger LK 10 § 204 Rdn. 5 ff; eingehend Kuhlen N K 19ff; Hoyer SK Rdn. 13; BayObLG NStZ 1984 169.

Stand: 1.5. 2004

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Vermögenslage dem Erwerb bestimmter Aktien verdankt (ohne daß die besondere Ertragslage dieser Aktien offenkundig wäre), dazu ausnützt, seine eigene Vermögenslage durch den Kauf gleicher Aktien zu verbessern. Anders liegt es bei der Verwertung fremder spezifischer Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse, deren Ausnützung, auch wenn sie nicht bereits gegen Wettbewerbs- oder urheberrechtliche Schutzvorschriften verstößt, im allgemeinen geeignet ist, sich irgendwie schädigend auf den Unternehmensinhaber auszuwirken. 3. Offenbarung oder Verwertung müssen unbefugt erfolgen. Dieses Merkmal hat 2 7 die gleiche Bedeutung wie in § 206 (Träger LK 206 Rdn. 49): es soll darauf hinweisen, daß auch im Bereich des § 355 „Tatbestandsausschluß- oder Rechtfertigungsgründe eine besondere Rolle spielen, so namentlich die besonderen Rechtfertigungsgründe, die in § 30 Abs. 4 AO 1977 aufgeführt sind". 27

IX. Rechtswidrigkeit; Bedeutung des § 30 Abs. 4 AO im allgemeinen 1. § 30 Abs. 4 AO zählt eine Reihe von Fallgestaltungen auf, bei deren Vorliegen 2 8 „die Offenbarung (bezüglich der Verwertung fehlt es an einer entsprechenden Vorschrift) 28 der nach § 30 Abs. 2 AO (= § 355 Abs. 1) erlangten Kenntnisse zulässig ist". Angeführt - und ergänzt durch Abs. 5 und 6 - sind zwar die bedeutsamsten Rechtfertigungsmöglichkeiten, so daß der Schluß naheliegt, daß es sich, insgesamt gesehen (§ 30 Abs. 4, 5, 30 ff), um eine abschließende Regelung handle. Dies trifft jedoch nicht zu 29 (Rdn. 30). a) Daß die Offenbarung unter den in § 30 Abs. 4 AO genannten Voraussetzungen 2 9 zulässig sei, könnte dahin verstanden werden, daß die Offenbarung befugt - im Sinne von gerechtfertigt - sei. Diese Auslegung entspricht allerdings in der Regel der mit der Schaffung des § 30 Abs. 4 AO verfolgten Absicht (siehe Rdn. 30). Andererseits geht es aber zu weit, ausnahmslos in allen Fällen das Wort „zulässig" durch „rechtmäßig" zu ersetzen. Denn das würde - streng genommen - dazu führen, daß der Amtsträger (oder die hinter ihm stehende Behörde) einem Ersuchen um Auskunft oder um Amtshilfe durch Offenbarung, wenn dessen allgemeine gesetzlichen Voraussetzungen vorliegen, nachkommen müßte, die Offenbarung also nicht ablehnen könnte. Der Zulässigkeit der Offenbarung entspräche damit eine Pflicht zur Offenbarung; für ein Ermessen bliebe kein Raum. Das ist von Bedeutung für die Auslegung des § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO hinsichtlich der Zustimmung des Betroffenen (vgl. dazu Rdn. 4). b) Vor allem ist fraglich, ob es sich - abgesehen von §§ 30 Abs. 5, 31 ff AO - bei 3 0 dem Katalog des § 30 Abs. 4 AO um eine abschließende Aufzählung aller eine Offenbarung zulassender Gründe handelt 30 oder ob - freilich nur in engen Grenzen - die Offenbarung auch nach Vorschriften des allgemeinen Rechts gerechtfertigt sein kann. 31 Letzterem ist zuzustimmen. Als Argument kann dabei allerdings weniger dienen, daß § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO nur von der Zustimmung (= Einwilligung) des Betroffenen 27

28 29

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Begr. BTDrucks. 7/550 S. 288; Hoyer SK Rdn. 14; dazu Kuhlen NK Rdn. 26; SchlSchröderl LencknertPerron Rdn. 19. Siehe dazu Rdn. 31. Kuhlen NK Rdn. 28; Sehl Schröder! Lenckner! Perron Rdn. 19; Tröndle48 Rdn. 14; aA Tipkel Kruse § 30 AO Rdn. 57; Maiwald 3mS 1977 262 F.

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So Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 57; Kühn-KutterHofmann Anm. 3 b; Koch Rdn. 17; Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 58. So SchlSchröderlLencknertPerron Rdn.23; Hoyer SK Rdn. 31; Tröndle!Fischer Rdn. 14; Lackneri Kühl Anm. 5; Preisendanz Anm. 5; Maiwald JuS 1977 362; s. auch Göll NJW 1979 93.

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spricht und die mutmaßliche Einwilligung nicht zu berücksichtigen scheint; diese Lücke ließe sich wohl im Wege erweiternder Auslegung schließen, die durch die Entstehungsgeschichte der Vorschrift gerechtfertigt wird (dazu Rdn. 41). Im Vordergrund steht vielmehr die Anwendbarkeit des § 34, denn da nach § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO eine Offenbarung zulässig ist, wenn für sie ein zwingendes öffentliches Interesse besteht, würde, wenn dem Katalog des § 30 Abs. 4 AO abschließende Bedeutung zukäme, nach dem Gesetzeswortlaut eine Offenbarung zur Wahrung privater Interessen schlechthin ausgeschlossen sein. Nun ist allerdings die Tendenz des Gesetzgebers unverkennbar, möglichst enumerativ die Fälle aufzuzählen, in denen nach den bisherigen Erfahrungen und Einsichten ein anzuerkennendes Bedürfnis für die Zulässigkeit einer Offenbarung bestand, um den Umfang des strafrechtlichen Schutzes des Steuergeheimnisses übersehbar zu machen und dessen „Unterwanderung" und Aushöhlung durch weitere nicht geregelte Gründe zur Rechtfertigung einer Offenbarung auszuschließen. Dabei trug die Beschränkung in § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO auf „zwingende öffentliche Interessen" einer früher herrschenden Meinung Rechnung, die eine Durchbrechung des Steuergeheimnisses zum Schutz privater Interessen nicht als zulässig ansah (vgl. die Nachweise bei Göll NJW 1979 93). Daß ein solch „radikaler" Ausschluß nicht vertretbar ist, liegt auf der Hand. Das Steuergeheimnis wird jedenfalls in den Fällen zurücktreten müssen, in denen § 138 eine Anzeigepflicht vorsieht. Dem Argument von Hoyer SK Rdn. 31 ist beizupflichten: „Wenn § 138 sogar Vorrang vor dem stärker geschützten (und grundgesetzlich besonders erfaßten) Post- und Fernmeldegeheimnis genießt (§§ 39 Abs. 3 Nr. 4 PostG, 85 Abs. 3 Nr. 4 TKG), so muß dies erst recht für das demgegenüber schwächer geschützte Steuergeheimnis gelten". Entsprechend muß das Steuergeheimnis durchbrochen werden dürfen, um körperliche Gefahren für Personen oder Sachen abzuwenden (vgl. § 39 Abs. 4 Nr. 4 PostG).32 31

2. Über die Zulässigkeit einer Verwertung der nach § 30 Abs. 2 AO erlangten Kenntnisse enthält Abs. 4 keine Vorschrift. Eine nicht in einer Offenbarung bestehende zulässige Verwertung von Kenntnissen kommt praktisch nur bei Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen mit Zustimmung des Betroffenen in Betracht (ergänzend Schäfer LK10 Rdn. 31, Kuhlen NK Rdn. 29). X. Die Fälle einer zulässigen Offenbarung nach § 30 Abs. 4 AO 33

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1. Zu Abs. 4 Nr. 1 AO (Offenbarung zur Durchführung eines Verfahrens im Sinne des Absatzes 2 Nr. 1 Buchst, a und b AO = § 355 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a und b). Da das Steuergeheimnis dem staatlichen Interesse an einer vollständigen und richtigen Erfassung der Steuerquellen dient (vgl. Rdn. 2), kann es der Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen nicht entgegen stehen. Danach ist es auch zulässig, daß behördenintern ein Amtsträger seine Kenntnis von „Verhältnissen eines anderen" an einen mit einem Verwaltungsverfahren befaßten zuständigen Amtsträger weitergibt, soweit es der Durchführung des von diesem bearbeiteten Verfahrens dient.34 Mit Abs. 4 Nr. 1 wurde jedoch nicht nur dieser Grundsatz legalisiert; er wurde auch dahin ausgedehnt, daß er ebenso in anderen als den in § 355 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a und b bezeichneten Fällen gelte, wenn die Offenbarung den Zwecken der in diesen Verfahren 32 33 34

Vgl. hierzu auch Kuhlen N K Rdn. 28. S. hierzu Wabnitz/JanowskylKummer Rdn. 199ff. Vgl. Hübschmann-Hepp-Spitaler Anm. 12 zu § 400

RabgO a. F.; Winter M D R 1976 977; Schömberg N J W 1979 526.

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bestehenden Aufsichts- und Ermittlungsbefugnissen entspricht, namentlich wenn nur durch eine solche Offenbarung die Besteuerungsgrundlagen richtig festgestellt oder überprüft werden können, und („soweit") die Offenbarung nicht über den zur Erreichung des Verfahrenszwecks erforderlichen Umfang hinausgeht. Zusammenfassend gilt: Die Vorschrift des § 30 Abs. 4 Nr. 1 AO soll sicherstellen, 3 3 daß Finanzbehörden, Finanzgerichte und mit Steuerstraftaten oder Steuerordnungswidrigkeiten befaßte Gerichte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben nicht durch das Steuergeheimnis behindert werden (BFH BStBl. II 1987 947). Die für ein solches Verfahren bestimmte Mitteilung darf jedoch nur die Teile der Erkenntnisse umfassen, die für den betreffenden Vorgang, auch für das Procedere, bedeutsam sein können. In diesem Zusammenhang ist nicht zuletzt auch der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten (BFH BStBl. II 1987 549), der im Blick auf die verfassungsrechtliche Position des Steuergeheimnisses (s. Rdn. 2), einschränkend eingreift, wenn dem Betroffenen Nachteile drohen, die in einem nicht zumutbaren Mißverhältnis zu dem angestrebten steuerlichen Ziel stehen. 35 So kann zwar nach LG Bremen NJW 1981 592 in einem Ermittlungsverfahren wegen einer Steuerstraftat auf Antrag der Staatsanwaltschaft zu Beweiszwecken auch die Beschlagnahme von Steuerakten in den Amtsräumen des Finanzamts angeordnet werden; aus dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz uncj in Anwendung der für den Begriff des zwingenden öffentlichen Interesses entwickelten Grundsätze (vgl. unten Rdn. 50) folgert jedoch das Gericht, daß ein Anlaß für eine solche Beschlagnahme so lange nicht besteht, als die Möglichkeit gegeben ist, Durchschläge der bei den Steuerakten zu erwartenden Originalschriftstücke an dritter Stelle durch freiwillige Herausgabe, notfalls im Wege einer anzuordnenden Durchsuchung, zu erlangen. Besondere Beachtung der Kriterien für die Zulässigkeit einer Offenbarung ist veranlaßt, wenn die Mitteilung wegen der unmittelbaren steuerrechtlich relevanten Verflechtung der Verhältnisse an andere Steuerpflichtige gehen soll (geschiedene Ehegatten, Gesellschaften etc.). Daß sich solche Auskünfte streng auf das zur Zweckerreichung Erforderliche beschränken müssen, liegt auf der Hand. 36 Zur Frage der Begrenzung des § 30 Abs. 4 Nr. 1 ist noch zu bemerken, daß sich die 3 4 Vorschrift nur auf die in § 355 Abs. 1 Nr. la und b genannten Verfahren in Steuersachen bezieht (vgl. Rdn. 11 ff; Kuhlen N K Rdn. 13). Anzunehmen, daß die Worte „in Steuersachen" sich lediglich auf gerichtliche Verfahren, nicht auch auf Verwaltungsverfahren beziehen, oder daß wegen eines steuerlichen Bezugs auch die Verwaltungsverfahren der Paß- und Gewerbeaufsichtsbehörden Verwaltungsverfahren in Steuersachen" seien, wird dem Sinn der Vorschrift nicht gerecht. So ergeht eine Gewerbeuntersagung gemäß § 35 GewO nicht in einem Verfahren in Steuersachen nach § 30 Abs. 4 Nr. 1 AO, da durch die Einleitung dieses Verfahrens weder die Steuerfestsetzung noch die Vollstreckung beeinflußt werden (vgl. Kraemer DStZ 1988 72; BVerwG E 65 1). Auch ein Konkurs- oder Insolvenzantrag, durch den Steuerrückstände des Steuerpflichtigen dem Konkurs- bzw. Insolvenzgericht mitgeteilt werden, stellt eine Offenbarung von steuerlichen Kenntnissen dar (Kalmes BB 1990 113). Das Konkursbzw. Insolvenzverfahren ist jedoch weder ein Verwaltungsverfahren in Steuersachen noch ein Finanzgerichtsverfahren. § 30 Abs. 4 Nr. 1 AO kann daher auch nicht die Grundlage für die Mitteilung über die steuerliche Unzuverlässigkeit von Personen an Paßbehörden oder Gewerbeaufsichtsämter sein (so aber Koch Rdn. 18). Die Frage

35

36

Vgl. BVerfGE 84 239, 279ff; Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 62; Kuhlen NK Rdn. 30. Vgl. Schäfer LK10 Rdn. 33; Kuhlen NK Rdn. 30;

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Tipke-Kruse Rdn. 62fT; Klein/Rüsken § 30 AO Rdn. 70f; Koch Rdn. 18; Kühn-Kutter-Hofmann Anm. 4a je zu § 30 AO.

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der Zulässigkeit solcher Mitteilungen ist in anderem Zusammenhang zu prüfen (s. Rdn. 73). Dagegen ermöglicht die Vorschrift die Auswertung von sogenannten Kontrollmitteilungen, die der Durchführung der Besteuerung bei anderen Steuerpflichtigen dienen.37 Die Fertigung und Weitergabe von Kontrollmitteilungen der Steuerfahndung erfordert eine Abwägung des Interesses der Allgemeinheit und des jeweils Betroffenen (FG BaWü NJW 1997 2406). Zu beachten sind auch Kontrollmitteilungen ausländischer Steuerbehörden (BFH BStBl. 1995 358). 2. Zu Abs. 4 Nr. 2 AO (durch Gesetz ausdrücklich zugelassene Offenbarung). 38 35

a) Die Fassung dieser Bestimmung deutet daraufhin, daß es sich bei ihr um eine eng begrenzte Ausnahmevorschrift handelt (BTDrucks. Nr. 7/4292 S. 17). Das bedeutet allerdings nicht, daß das betreffende Gesetz die Offenbarung expressis verbis gestatten müsse. Vielmehr genügt, wenn aus dem Gesetz eindeutig und unmißverständlich hervorgeht, daß die Durchbrechung des Steuergeheimnisses zulässig sein soll.39 Eine solche eindeutige und unmißverständliche Offenbarungsgestattung ist z. B. gegeben, wenn ein Gesetz bestimmte Maßnahmen unter Voraussetzungen zuläßt, deren Vorliegen nur den Steuerbehörden bekannt ist und das Gesetz leerlaufen würde, wenn die Steuerbehörden keine Auskunft erteilen dürften (Näheres Schäfer LK 10 Rdn. 34; Göll NJW 1979 91; a. M. Tipke-Kruse § 30 AO Rdn.72). Dagegen liegt keine ausdrückliche Zulassung der Offenbarung vor, wenn gesetzliche Vorschriften für alle Gerichte und Verwaltungsbehörden Rechts- und Amtshilfepflicht oder eine sonstige Mitwirkungspflicht zur Durchführung der bei der ersuchenden Stelle anhängigen Verfahren vorschreiben, auch wenn der Ausfall der Mitwirkung der Finanzbehörde die Durchführung dieser Verfahren in mehr oder weniger großem Umfang lahmlegt (OVG Hamburg M D R 1981 698). Deshalb haben weder Art. 35 Abs. 1, 44 G G noch § 161 StPO oder § 46 OWiG, soweit er § 161 StPO für anwendbar erklärt, trotz der dort allen Behörden auferlegten Mitwirkungspflicht die Bedeutung von ausdrücklich die Offenbarung zulassenden Gesetzen im Sinne des § 30 Abs. 4 Nr. 2 AO (allgemeine Meinung). Jedoch kann sich die Zulässigkeit der Offenbarung aus den anderen Vorschriften des § 30 Abs. 4 AO, insbesondere aus Nr. 3 und 5 ergeben.

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b) Gesetz im Sinn der Nr. 2 ist entsprechend § 4 AO jede Rechtsnorm, also nicht nur ein formelles Gesetz, sondern auch eine Rechtsverordnung, die den Anforderungen des Art. 80 G G genügt. Als Beispiel können die §§ 31, 31a, 31b AO angeführt werden. Die gesetzliche Regelung kann jedoch auch in „außersteuerrechtlichen" Vorschriften enthalten sein.40 37 Die von Schäfer LK 10 Rdn. 35 angesprochene Frage nach der Bedeutung des § 30 AO für die Vorschriften der Landespressegesetze zum allgemeinen Informationsanspruch der Presse dürfte vom OLG Hamm (NJW 1981 386) zutreffend behandelt worden sein.41 Die aus Art. 108 Abs. 5 G G sich ergebende Kompetenz zur Schaffung der Abgabenordnung weist deren Vorschriften als Bundesrecht aus, das von den Ländern zu beachten ist. Da § 4 der Landespressegesetze die Regelung in § 30 Abs. 4 Nr. 2 ersichtlich nicht tangiert, brauchte das Gericht hierzu nicht Stellung nehmen; dies 37

Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 90; Koch Rdn. 18; Schäfer JA 1996 884. 38 Vgl. die Aufstellung in BT-Drucks. IV/1982 S. 101. 3 ' OLG Hamm NJW 1981 358; Kuhlen NK. Rdn. 31; Sch/SchröderLencknerlPerron Rdn. 25; Klein/ Rüsken § 30 AO Rdn. 102; Göll NJW 1979 91.

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Sehl Schröder/LencknerlPerron Rdn. 21; Kuhlen NK Rdn. 31; Hoyer SK Rdn. 16; Schäfer LK10 Rdn. 35; enger unter Berufung auf die „restriktive Tendenz" der Nr. 2 Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 72 S. dazu auch VG Saarlouis NJW 2003 3431, 3434.

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umso weniger, als sich ihm § 30 Abs. 4 Nr. 5 als Entscheidungsgrundlage bot (vgl. hierzu Rdn. 72).42 Eine Aufzählung von Gesetzesvorschriften, die zur Zeit eine Offenbarung im Sinn des § 30 Absatz 4 Nr. 2 AO ausdrücklich zulassen, findet sich bei TipkelKruse § 30 AO Rdn. 74ff.

38

3. Zu § 30 Absatz 4 Nr. 3 AO (Offenbarung bei Zustimmung des Betroffenen). a) Bedeutung der Vorschrift im allgemeinen. Wie bereits oben Rdn. 4 kurz ausgeführt, bestehen Zweifel über die systematische Bedeutung der Nr. 3. Wäre, wie z.T. angenommen wird, 43 das durch § 355 geschützte Rechtsgut primär das Vertrauen der Allgemeinheit in die Wahrung des Steuergeheimnisses, so könnte dies folgerichtig nicht dazu führen, der einseitigen Zustimmung des Betroffenen schlechthin eine die Offenbarung rechtfertigende (oder sogar den Wegfall der Tatbestandsmäßigkeit bewirkende) Bedeutung beizumessen, wenn es unter dem Gesichtspunkt des öffentlichen Vertrauens in die Wahrung des Steuergeheimnisses Gründe geben sollte, die Offenbarung zu versagen (Kuhlen N K Rdn. 32).

39

b) Unter Zustimmung ist entsprechend den allgemeinen im Strafrecht geltenden Grundsätzen über die Einwilligung in eine Verletzung (vgl. z. B. BGHSt. 17 359; Kuhlen N K Rdn. 32) nur eine vor der Offenbarung erfolgende Einwilligung zu verstehen; eine nachträgliche Zustimmung könnte der einmal erfolgten Verwirklichung des Straftatbestandes des § 355 nicht ihre strafrechtliche Bedeutung entziehen, wohl aber Veranlassung geben, von einem Strafantrag (§ 355 Abs. 3) abzusehen. 44 Die Zustimmung kann schriftlich oder mündlich erfolgen. Adressat ist im Regelfall der Geheimhaltungspflichtige oder die Behörde oder eine andere Stelle, bei der oder für die er tätig ist; Betroffener ist der Geheimnisgeschützte. 45 Im Regelfall m u ß die Zustimmung ausdrücklich (d. h. eindeutig und unmißverständlich) erfolgen. Zu diesem Zweck nehmen Behörden in ihre Antragsformulare häufig Zustimmungserklärungen auf, die der Antragsteller naturgemäß nicht zu unterzeichnen braucht, wenn er auf die beantragte Amtshandlung einen Rechtsanspruch hat (Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 109ff). Jedoch genügt auch eine konkludente Zustimmung (Kuhlen N K Rdn. 32) durch eine Maßnahme, die einen deutlichen Rückschluß auf den Verzichtswillen zuläßt, z.B. wenn der Betroffene sich in einer steuerlichen Angelegenheit mit einer Petition an die Volksvertretung (Art. 17 G G ) oder abhilfesuchend an den Abgeordneten seines Kreises wendet und erwartet, daß daraufhin Nachforschungen angestellt werden, die mit der Einholung von Auskünften der zuständigen Finanzbehörde oder der Bitte um Akteneinsicht verbunden sind. 46 U m f a ß t das Steuergeheimnis die Verhältnisse mehrerer Personen, so müssen alle von einer Offenbarung Betroffenen zustimmen (Ehlers

40

BB 1977 1364), sofern sie nicht in rechtlichen Beziehungen zueinander stehen, die wie z. B. bei den durch ein Gesamtschuldverhältnis Verbundenen es zulassen, daß die Zustimmung eines Betroffenen ausreicht (vgl. dazu oben Rdn. 9).

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Vgl. SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 21 a. E; dazu Felix N J W 1978 2134; Schömberg NJW 1979 526; H. Schäfer JA 1996 885. Vgl. SehlSchröder!Lenckner!Perron Rdn. 2; Göll N J W 1979 92. Sch/SchröderILenckner/Perron Rdn. 22; Kuhlen N K Rdn. 32.

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45 46

Tröndle!Fischer Rdn. 14; Kuhlen N K Rdn. 32. Eine Zusammenstellung häufig vorkommender Auskunftsersuchen von Behörden und Gerichten, denen nur mit Zustimmung des Betroffenen stattgegeben werden kann, findet sich bei TipkeKruse § 30 AO Rdn. 112.

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c) Nicht genannt ist in § 30 Absatz 4 Nr. 3 AO die Bedeutung einer mutmaßlichen Zustimmung, die - unbeschadet des Streits um ihre rechtliche Einordnung 47 - nach allgemeinem Strafrecht die Bedeutung hat, eine Handlung zu rechtfertigen, die im Interesse des Betroffenen vorgenommen wird, sofern nach den Umständen die Annahme erlaubt ist, daß der Betroffene seine Einwilligung dazu erteilt hätte, wenn sie rechtzeitig hätte eingeholt werden können. Solche Situationen können auch im steuerrechtlichen Bereich vorkommen (dazu ausführlich Göll NJW 1979 42). Obwohl § 30 Abs. 4 Nr. 3 AO die Offenbarung nur für zulässig erklärt, wenn sie mit tatsächlich vorangegangener Zustimmung erfolgt, ist doch davon auszugehen, daß auch hier der mutmaßlichen Zustimmung die Bedeutung eines „Ersatzes der tatsächlich erteilten Zustimmung" zukommt. 48 Das läßt sich nicht nur mit der oben Rdn. 30 vertretenen Auffassung begründen, daß dem Katalog des § 30 Abs. 4 AO eine abschließende Bedeutung nicht zukommt, sondern findet auch eine Stütze in der Entstehungsgeschichte. Denn § 4 Abs. 2 Nr. 7 des Entwurfs der AO 1974 (S. 102) erklärte eine Offenbarung für zulässig, wenn ein Geheimhaltungsinteresse des Betroffenen offensichtlich nicht vorhanden sei (wie z.B. bei Angabe der Eigentümer für ein Umlegungsverfahren durch die Bewertungsstelle), und diese ausdrückliche Berücksichtigung eines Falles entbehrlicher, weil mutmaßlicher Einwilligung ist nur deshalb nicht Gesetz geworden, weil im Laufe der parlamentarischen Verhandlungen eine Notwendigkeit für eine solche Vorschrift verneint wurde (BTDrucks. Nr. 7/4292 S. 18). 4. Zu § 30 Abs. 4 Nr. 4 AO (Offenbarung, die der Durchführung von Strafverfahren wegen Nichtsteuerstraftaten dient). 49

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a) Im Grunde schützt das Steuergeheimnis auch die in Steuerstrafverfahren anfallenden Erkenntnisse. 50 Jedoch schränkt § 30 Abs. 4 Nr. 4 AO diesen Schutz in erheblichem Umfang ein. Von welchem „Grundgedanken" sich der Gesetzgeber hier hat leiten lassen, ist im Bericht des BT-Finanzausschusses (BTDrucks. Nr. 7/4292 S. 17) anschaulich dargelegt. Auf seinen Inhalt, abgedruckt in Schäfer LK 10 Rdn. 42, darf Bezug genommen werden. Ausgehend von den im Besteuerungsverfahren geltenden Mitwirkungspflichten des Steuerpflichtigen (und auch Dritter) entfallt aus der Sicht des Gesetzgebers im Steuerstrafverfahren diese Grundlage für eine umfassende Wahrung des Steuergeheimnisses. Gefordert sei die vorgeschlagene differenzierende Regelung. Ergänzend ist dazu zu bemerken, daß die Mehrheit des BT-Finanzausschusses (vgl. BTDrucks. 7/4292 S. 5) „weitergehende Vorstellungen (der Ausschußminderheit) nicht aufgegriffen (hat), die darauf abzielten, den Schutz des Steuergeheimnisses bei der Verfolgung außersteuerlicher Straftaten nur dann zu gewähren, wenn es sich um Verhältnisse oder Kenntnisse handelt, die der Steuerpflichtige in Erfüllung erzwingbarer steuerlicher Pflichten offenbart hat und sich dadurch selbst einer Steuerstraftat oder Ordnungswidrigkeit bezichtigen oder einen Angehörigen der Gefahr einer Verfolgung wegen einer derartigen Tat aussetzen würde. Nach Auffassung der Ausschuß-

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Unterfall des rechtfertigenden Notstandes oder besonderes Institut zwischen Einwilligung und rechtfertigendem Notstand; vgl. SchlSchröderl LencknerlPerron Rdn. 54fT; TröndlelFischer Rdn. 4, je vor § 32. So auch SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 23; Hoyer SK Rdn. 17; Göll NJW 1979 92; Schnapp NJW 1980 2165, 2168.

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S. dazu Küster Steuergeheimnis und Allgemeindelikt PStR 2000 108. OLG Hamburg NJW 1995 3399; Klein/Rüsken §30 AO Rdn. 161; s. jedoch auch OLG Celle, NJW 1990 1807.

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mehrheit ist eine Durchbrechung des Steuergeheimnisses zur Verfolgung nichtsteuerlicher Straftaten jedoch immer dann zuzulassen, wenn die der Strafverfolgungsbehörde mitzuteilenden Tatsachen auf vorsätzlich falschen Angaben des Steuerpflichtigen beruhen. Die Mehrheit hat daher die Vorschrift entsprechend ergänzt; die Ausschußminderheit hat diese zusätzliche Einschränkung des Steuergeheimnisses nicht mit getragen". b) Zu § 30 Abs. 4 Nr. 4 a AO: Die Vorschrift (erster Halbsatz) geht von dem 4 3 Grundsatz aus, daß Kenntnisse, die in einem Verfahren wegen einer Steuerstraftat oder einer Steuerordnungswidrigkeit (dazu oben Rdn. 11 ff) erlangt worden sind, offenbart werden dürfen, soweit sie der Durchführung eines Strafverfahrens wegen einer nichtsteuerrechtlichen Tat dienen (vgl. dazu Müller DStR 1986 699). Ermittelt z. B. die Finanzbehörde (§ 386 AO) wegen des Verdachts einer Steuerhinterziehung, begangen durch Vortäuschung von Werbungskosten infolge Pkw-Benutzung, und stellt sich dabei heraus, daß der Beschuldigte Fahrten durchführte, ohne im Besitz einer Fahrerlaubnis zu sein (§ 21 StVG) oder ergibt sich der Verdacht, daß hinterzogene Einnahmen durch Verstoß gegen allgemeine Strafgesetze erlangt waren (vgl. § 40 AO), so wäre nach diesem Grundsatz die Weitergabe der Vorgänge an die Staatsanwaltschaft zur Verfolgung der außersteuerlichen Straftaten zulässig. Dieser Grundsatz ist aber wiederum von Ausnahmen durchbrochen. aa) Nach Nummer 4a Halbsatz 2 erste Alternative ist die Offenbarung nicht zuläs- 4 4 sig bezüglich solcher Tatsachen, die der Steuerpflichtige in Unkenntnis der Einleitung des Steuerstraf- oder Bußgeldverfahrens offenbart hat (Kuhlen N K Rdn. 33). Damit knüpft das Gesetz an die §§ 393, 397, 410 Abs. 1 Nr. 4, 6 AO an. Nach § 397 Abs. 2, 3 AO in Verbindung mit § 410 AO ist die Einleitung (zu diesem Begriff vgl. § 397 Abs. 1 AO) eines Steuerstraf- oder Bußgeldverfahrens unter Angabe des Zeitpunkts unverzüglich in den Akten zu vermerken und die Einleitung dem Beschuldigten (Betroffenen des Bußgeldverfahrens) spätestens mitzuteilen, wenn er dazu aufgefordert wird, Tatsachen oder Unterlagen vorzulegen, die im Zusammenhang mit der Straftat (Ordnungswidrigkeit) stehen, deren er verdächtigt ist. Durch diese Mitteilung wird es dem Beschuldigten (Betroffenen) ermöglicht, sein prozessuales Verhalten einzurichten und insbesondere Angaben zu vermeiden, durch die er sich nichtsteuerrechtlicher Straftaten bezichtigen würde (vgl. § 385 AO in Verbindung mit § 136 Abs. 1 Satz 2 StPO, § 410 AO in Verbindung mit § 46 OWiG und § 136 Abs. 1 Satz 2 StPO). Unterbleibt aber die Mitteilung, oder erreicht sie den Beschuldigten (Betroffenen) nicht und glaubt er in Unkenntnis der Einleitung des Strafverfahrens sich noch im Besteuerungsverfahren zu befinden und den steuerrechtlichen Mitwirkungspflichten zu unterliegen, so soll ihm dies nicht zum Nachteil gereichen, und es ist - vorbehaltlich des Absatzes 4 Nr. 5 - trotz der Einleitung des Steuerstraf- oder Bußgeldverfahrens der Schutz des Steuergeheimnisses weiter gegeben. § 393 Abs. 2 AO hat die Folgerungen aus dieser Rechtslage in Form eines Beweisverwertungsverbotes für die Strafjustizbehörden gezogen. Eine Offenbarung durch den Steuerpflichtigen wird zu seinen Gunsten auch anzunehmen sein, wenn er seine Einkünfte aus „Gewerbebetrieb" richtig deklariert hat, ohne erkennbar zu machen, daß sie aus strafbaren Handlungen (z. B. Betrug) herrühren und das Finanzamt wegen eines anderen Punktes gegen ihn steuerstrafrechtlich ermittelt und dabei Kenntnis von der strafbaren Herkunft der „Einkünfte aus Gewerbebetrieb" erlangt (vgl. Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 173). bb) Die gleiche Regelung wie für die in Unkenntnis der Einleitung des Strafverfah- 4 5 rens gilt nach § 30 Abs. 4 Nr. 4a Halbsatz 2, zweite Alternative AO für Tatsachen, die vor Einleitung des Straf- oder Bußgeldverfahrens im Besteuerungsverfahren bekannt (105)

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geworden sind; ob das Finanzamt die Kenntnis durch den Steuerpflichtigen oder einen Dritten erlangte, ist unerheblich. 46

cc) Dem Grundgedanken der Vorschrift entsprechend ist der Begriff des „Steuerpflichtigen" in einem weiteren Sinn auszulegen, indem er auch die nach §§ 93 ff AO Auskunfts- und Mitwirkungspflichtigen umfaßt, die zwar nach § 33 Abs. 2 AO keine Steuerpflichtigen im technischen Sinn sind, aber sich durch Verletzung ihrer Pflichten einer Steuerstraftat oder Ordnungswidrigkeit schuldig machen können (so auch Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 114; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 25).

47

c) Nach Absatz 4 Nummer 4 Buchstabe b ist die Offenbarung zulässig, soweit die Kenntnisse durch freiwillige Angaben, nämlich a) ohne Bestehen einer steuerlichen Verpflichtung oder b) unter Verzicht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht erlangt worden sind. Abweichend von Absatz 4 Nr. 4 Buchst, a ist es hier ohne Bedeutung, ob die Kenntnisse in einem Steuerstraf- oder Bußgeldverfahren oder im Besteuerungsverfahren erlangt sind. Im Sinn von Fall a) sind Tatsachen ohne Bestehen einer steuerlichen Verpflichtung der Finanzbehörde bekannt geworden, wenn die Auskunftsperson nicht zuvor von der Finanzbehörde zur Erteilung der Auskunft aufgefordert worden war.51 Es kommen in erster Linie freiwillige Angaben Dritter (z. B. von V-Leuten und Anzeigeerstattern) in Betracht (Klein/Rüsken § 30 AO Rdn. 179). An sich gehören auch Kenntnisse von Tatsachen hierher, die der Steuerpflichtige angegeben hat, wenn er objektiv zu deren Angabe für steuerliche Zwecke nicht verpflichtet war; jedoch ist im Zweifelsfall zugunsten des Steuerpflichtigen anzunehmen, daß er glaubte, in Erfüllung einer steuerlichen Verpflichtung zu handeln (Koch Rdn. 23; s. auch Göll NJW 1979 93). Im Falle b) setzt der Verzicht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht (vgl. §§ 101 ff AO) voraus, daß der Verweigerungsberechtigte in Kenntnis dieses Rechts wirksam darauf verzichtet hat. Angehörige sind nach § 101 Abs. 1 AO über ihr Verweigerungsrecht zu belehren; die Streitfrage, ob bereits die unterlassene oder unrichtig erteilte Belehrung die Auskunft unverwertbar macht,52 bedarf hier keiner Vertiefung. Im übrigen ist mit Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 115; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 26; Göll NJW 1979 93 unter Verzicht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht nur der Verzicht des Betroffenen auf ein ihm zustehendes Auskunftsverweigerungsrecht zu verstehen, nicht auch der Verzicht einer anderen Person auf ein ihr zustehendes Auskunftsverweigerungsrecht, weil der Betroffene auf deren Verhalten keinen Einfluß hat. Es darf z. B. dem Steuerpflichtigen der Verzicht eines Angehörigen, mit dem er in Streit lebt, „nicht angerechnet" werden (aA Klein/Rüsken § 30 AO Rdn. 180).

48

5. Zu § 30 Absatz 4 Nr. 5 AO im allgemeinen (Zulässigkeit der Offenbarung, soweit für sie ein zwingendes öffentliches Interesse besteht). a) Entstehungsgeschichte und Grundgedanke. § 22 a. F. RAbgO enthielt keine dem § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO entsprechende Vorschrift. Dagegen sah der sogenannte PopitzErlaß vom 9.11.1923 (abgedruckt bei Tipke-Kruse RAbgO 2. Aufl. Rdn. 20 zu §§ 22 a. F.) unter IV vor, daß auch ohne Einwilligung des Steuerpflichtigen Dritten Auskunft zu erteilen sei, „wenn ein zwingendes öffentliches Interesse besteht; die Auskunft ist dagegen zu versagen, wenn nur ein privatwirtschaftliches oder sonstiges privates Interesse der anfragenden Stelle vorliegt". „Ein öffentliches Interesse wird nur dann als vorliegend anzusehen sein, wenn die Maßnahme, für welche die Auskunft 51

52

So der Einführungserlaß zu § 30, BStBl. 1976 I S. 581; kritisch dazu Ehlers BB 1977 1365. Bejahend BFH BStBl. 1991 204; Tipke-Kruse

§30 AO Rdn. 115; differenzierend Klein! Brockmeyer Anm. 3,je zu § 101 AO.

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Verletzung des Steuergeheimnisses

§355

erfordert wird, das allgemeine Wohl des Reichs, eines Landes, einer Gemeinde oder einer anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaft berührt". Im übrigen bot diese Verwaltungsanweisung einen eingehenden „Kommentar", wann ein öffentliches Interesse zu bejahen oder zu verneinen sei. Im Anschluß daran sah die in Rechtsprechung und Schrifttum herrschende Meinung die Befugnis zur Offenbarung auch in einem „zwingenden öffentlichen Interesse", das - als Ergebnis einer längeren Entwicklung - bejaht wurde, wenn im Fall des Unterbleibens der Mitteilung die Gefahr bestünde, daß schwere Nachteile für das allgemeine Wohl eintreten würden (Nachweise bei TipkeKruse RAbgO 2. Aufl. Rdn. 14 zu § 22).53 Schließlich erhielt der Begriff des zwingenden öffentlichen Interesses in dem auf dem AOStrafÄndG vom 10.8.1967 beruhenden § 428 Abs. 2 RAbgO i.d. F. des Art. 161 Nr. 17 EGStGB 1974 - dem Vorläufer des heutigen § 393 Abs. 2 AO - eine gesetzliche Teildefinition, indem das Verbot, in einem Strafverfahren wegen einer Nichtsteuerstraftat Tatsachen oder Beweismittel zu verwerten, die aus den Steuerakten bekannt waren, entfiel „bei Straftaten, an deren Verfolgung ein zwingendes öffentliches Interesse besteht. Ein zwingendes öffentliches Interesse an der Verfolgung ist namentlich gegeben bei Verbrechen und vorsätzlichen Vergehen gegen Leib und Leben sowie bei Verbrechen und schwerwiegenden Vergehen gegen den Staat und seine Einrichtungen". Jedoch bestanden, da das Gesetz nur exemplifizierend („namentlich") Beispiele anführte, Zweifel, bei welchen Verbrechen und Vergehen ein zwingendes öffentliches Interesse an der Verfolgung bestehe (vgl. Kühn-Kutter 11. Aufl. [1974] Anm. 6e zu § 22 RAbgO). In § 5 des RegE einer AO 1974 (BTDrucks. Nr. VI/1982), der in der 7. Wahlperiode unverändert wieder eingebracht wurde (BTDrucks. 7/79), sollte das zwingende öffentliche Interesse als Grund für die Zulässigkeit der Offenbarung genannt werden; nach § 5 Abs. 2 Nr. 6 sollte die Offenbarung zulässig sein, soweit „für sie ein zwingendes öffentliches Interesse besteht". Bei der parlamentarischen Behandlung des Entwurfs sah der BT-Finanzausschuß 4 9 seine Aufgabe darin, den „unbestimmten Rechtsbegriff" des zwingenden öffentlichen Interesses an einer Offenbarung näher zu umschreiben (Ausschußbericht in BTDrucks. 7/4292 S. 6, 18). Ergebnis ist, daß zunächst in Absatz 4 Nr. 5 erster Halbsatz allgemein die Offenbarung für zulässig erklärt wurde, soweit für sie ein zwingendes öffentliches Interesse besteht, und daß in dem zweiten Halbsatz - hier wiederum zur Exemplifizierung („namentlich") drei Gruppen von Fällen angeführt wurden, in denen ein zwingendes öffentliches Offenbarungsinteresse bestehe. Das entspricht in etwa der Technik des Strafgesetzbuchs, wenn dort für „besonders schwere Fälle" einer Straftat eine erhöhte Strafe vorgesehen ist, und gewissermaßen als Leitbilder für den Richter Tatumstände bezeichnet werden, bei deren Vorliegen „in der Regel" ein besonders schwerer Fall gegeben ist. Das Wort „namentlich" läßt also Raum für Fälle, die nicht in die Gruppe a) bis c) einzuordnen sind, in denen aber das Unterbleiben einer Offenbarung eine vergleichsweise ebenso große Gefahr schwerer Nachteile für das allgemeine Wohl zur Folge haben kann wie in den drei umschriebenen Gruppen zulässiger Offenbarung (in diesem Sinne auch OVG Hamburg M D R 1981 698 und BGH StR AO § 30 Steuergeheimnis 1). Eine Grenze für die Offenbarung sanktionsbedrohter Gesetzesverstöße ergibt sich daraus, daß Absatz 4 Nr. 5 a und b die Offenbarung nur zur Verfolgung von Straftaten vorsehen. Danach ist die Zulässigkeit einer Offenbarung zur Verfolgung nichtsteuerrechtlicher Ordnungswidrigkeiten ausgeschlossen.54

53

S. hierzu OLG Hamm NJW 1981 3454ff; VG Saarlouis NJW 2003 3434.

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54

Zu verfassungsrechtlichen Bedenken hiergegen s. Göhler vor §59 OWiG Rdn. 62.

E r n s t Träger

§355

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

b) Zum Begriff des „zwingenden öffentlichen Interesses" 50

aa) „Zwingendes Interesse". Nach der Entstehungsgeschichte fordert das Wort „zwingend" nicht nur einen sehr hohen Grad (Intensität) des öffentlichen Interesses (das OLG Hamm NJW 1981 356, spricht von einer „Verdichtung" des öffentlichen Interesses zu einem zwingenden öffentlichen Interesse). In dem „Popitz-Erlaß" (oben Rdn. 48) ist dazu unter IV ausgeführt: „Das öffentliche Interesse muß zwingend sein, es liegt daher nur in Fällen vor, in denen die ersuchende Behörde oder Stelle sich die Auskunft nicht auf andere Weise, insbesondere durch Einholung der Zustimmung des Steuerpflichtigen mit der Offenlegung seiner Steuerverhältnisse oder durch Einsichtnahme in den Steuerbescheid zu verschaffen vermag. Unbequemlichkeiten oder Verzögerungen, die sich aus der Einholung der Einwilligung des Steuerpflichtigen etwa ergeben können, müssen hierbei außer Betracht bleiben". Mit dieser beschränkten Komponente des Begriffs „zwingend", die auch dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit Rechnung trägt, wird die Vorschrift mit Recht noch heute im Kontext der Nr. 5 verstanden (vgl. Koch Rdn. 24). Das ist berechtigt, denn das Ausmaß des öffentlichen Interesses soll nicht nur durch das Wort „zwingend", sondern gleichermaßen durch die drei „namentlich" aufgeführten Exemplifizierungsgruppen gekennzeichnet sein (vgl. TipkeiKruse § 30 AO Rdn. 119 ff; Kuhlen NK Rdn. 35).

51

bb) „Öffentliches Interesse". Die Betonung von „öffentlich" soll lediglich private von den öffentlichen Interessen scheiden. So wurde ein zwingendes öffentliches Interesse im Sinne des § 30 Abs.4 Nr. 5 AO nur bejaht, wenn im Falle des Unterbleibens der Mitteilung die Gefahr besteht, daß schwere Nachteile für das allgemeine Wohl des Bundes, eines Landes oder einer anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaft eintreten würden (BFH BStBl. II 1987 548). Diese Begrenzung verlor ihre Bedeutung, als schließlich das zwingende öffentliche Interesse generell in der Vermeidung schwerer Nachteile für das allgemeine Wohl gesehen wurde (vgl. BGH NJW 1982 1648; BGHStR AO §30 Steuergeheimnis 1; BVerwG 65 6; SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 27; Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 119ff; Kuhlen N K Rdn. 35). Fallgestaltungen, in denen gewichtige private Interessen auf dem Spiel stehen, begründen keine Offenbarungsbefugnis nach § 30 AO Abs. 4 Nr. 5. In besonders schutzbedürftigen Ausnahmefallen könnte Abhilfe über § 34 in Frage kommen. 55

52

6. Offenbarung zur Verfolgung von schweren Straftaten gegen Leib und Leben oder den Staat und seine Einrichtungen (Nummer 5 a). Die Fassung der Vorschrift lehnt sich an die in § 428 Abs. 2 RAbgO enthaltene Teildefinition eines zwingenden öffentlichen Interesses an (vgl. oben Rdn. 48). Jedoch hat sie jetzt als § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO eine andere Bedeutung als früher in § 428 Abs. 2 RAbgO und jetzt noch in § 393 Abs. 2 Satz 2 AO 1977: während es sich dort nur um die Entbindung der Strafverfolgungsbehörden von dem Verbot handelte, in Nichtsteuerstrafverfahren Tatsachen oder Beweismittel aus Steuerakten zu verwerten, ist in Nummer 5 a den Finanzbehörden das Recht (u. U. sogar die Pflicht) zur Mitwirkung bei der strafrechtlichen Verfolgung der in Nummer 5 a bezeichneten Straftaten beigelegt. Gegen diese Regelung wurden im Schrifttum insbesondere auch verfassungsrechtliche Bedenken erhoben. 56

53

a) Diese knüpfen im wesentlichen daran an, daß nach §§ 90, 200 AO der Steuerpflichtige im Besteuerungsverfahren in sehr weitem Umfang bei der Feststellung der

55

Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 27, 19; Kuhlen NK Rdn. 35; dazu auch Schäfer LK10 Rdn. 51.

» Vgl. Streck StV 1981 362; Stürner JZ 1981 1761; Reiß NJW 1977 1436; RogallZRP 1975 278.

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Sachverhalte, die für die Besteuerung erheblich sein können, mitzuwirken hat. Da gemäß § 40 AO auch Einkünfte aus Straftaten der Besteuerung unterliegen, erstreckt sich seine Mitwirkungspflicht auch auf die Offenbarung von Straftaten, soweit deren Feststellung unter steuerrechtlichen Gesichtspunkten bedeutsam ist (vgl. BGH StR AO § 30 Steuergeheimnis). Unter dieser Voraussetzung ist der Steuerpflichtige selbst zur Mitwirkung bei der Feststellung von ihm selbst begangener Straftaten der in Nr. 5 a bezeichneten Art verpflichtet, und diese Mitwirkung könnte sogar durch Zwangsmittel (§ 328 AO) erzwungen werden, die nach § 393 Abs. 1 Satz 2 AO nur entfallen, wenn der Steuerpflichtige sich selbst wegen einer von ihm begangenen S/ewers traftat oder SteMerordnungswidrigkeit belasten müßte. Nach rechtsstaatlichen Grundsätzen sei es aber „undenkbar", daß an die für steuerliche Zwecke bestehende Pflicht, unter Umständen auch Straftaten zu offenbaren, die Befugnis der Behörde geknüpft werde, die auf solche Weise erlangte Kenntnis den Strafverfolgungsbehörden zu offenbaren. Da ohne eine Mitwirkungspflicht gemachte Angaben des Steuerpflichtigen bereits nach § 30 Abs. 4 Nr. 4 b AO offenbart werden dürften, wäre es deshalb an sich naheliegend, Nr. 5 a verfassungskonform auf solche Fälle zu beschränken, in denen die Finanzbehörde ihre Kenntnisse von einem Dritten z. B. von einem Angestellten des Steuerpflichtigen erlangt habe.57 Das Bundesverfassungsgericht hat sich in mehreren Verfahren zur Frage der Steuer- 5 4 rechtlichen Mitwirkungs- und Aussagepflichten geäußert und dabei auch die Regelungen der §§ 30 Abs. 2 und 4 AO angesprochen. In BVerfGE 56 37 hat der Erste Senat die uneingeschränkte Aussagepflicht des Gemeinschuldners im vorkonstitutionellen Konkursverfahrensrecht im Blick auf Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 G G zwar als ergänzungsbedürftig angesehen, weil die Anordnung von Zwangsmitteln im Einzelfall sich als unverhältnismäßig erweisen kann und deshalb als verfassungswidrig zu beanstanden wäre (BVerfGE aaO S. 50). Beispielhaft für die deshalb geforderte richterliche Ergänzung wird in der Entscheidung u. a. auf § 393 AO hingewiesen, der als begrenztes strafrechtliches Verwertungsverbot die Aussagepflicht unberührt läßt und Raum für eine sachgerechte Abwägung bietet (BVerfGE aaO S. 46ff, 49f, 51 f)- Im „Volkszählungsurteil" (BVerfGE 65 1, 43 f sieht der gleiche Senat in den Vorschriften der §§30, 31 AO gesetzliche Maßnahmen zum Schutz des Betroffenen, „die in die verfassungsrechtlich gebotene Richtung weisen" (S. 45 f). Daß daraus eine verfassungsgerichtliche Bestätigung der Lösung entnommen wurde, die der Gesetzgeber in der AO gefunden hat, liegt mehr als nahe.58 Der in Anlehnung an diese Entscheidungen ergangene Beschluß eines Vorprüfungsauschusses (Kammer) des Zweiten Senats vom 21. April 1 9 8 8 - 2 BvR 330/88 (wistra 1988 302 f) und der Beschluß dieses Senats vom 27. Juni 1991 (BVerfGE 84 239) besagen nichts anderes. Danach hat der Gesetzgeber mit den Regelungen der §§ 30, 31 AO, § 355 StGB hinreichende Sicherheitsvorkehrungen gegen eine mißbräuchliche Verwendung der vom Steuerpflichtigen und von anderen zur Auskunft verpflichteter Personen erteilten Angaben getroffen und damit dem Geheimhaltungsinteresse der Betroffenen durch die Ausschließung unbefugten Offenbarens oder Verwendens ihrer Angaben genüge getan (BVerfG aaO S. 280 f)· Den Entscheidungen ist auch zu entnehmen, daß die gegen § 393 Abs. 2 Satz 2 AO erhobenen

57

So SchlSchröderILencknerlPerron Rdn. 28; Göll NJW 1979 94; sh. dazu aber Schäfer LK 10 Rdn. 53 a fT, die eine eingehende Zusammenfassung der Problematik, der verschiedenen Meinungen und eine fundierte Stellungnahme zu BVerfGE

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58

56 37 = NJW 1981 1431 fT enthalten; des weiteren Hoyer SK Rdn. 23afT. Schäfer LK 10 Rdn. 53 b; Hoyer aaO; Benda DStR 1984 351, 355.

Ernst Träger

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

verfassungsrechtlichen Bedenken - jedenfalls generell - nicht begründet sind.59 Dem ist zuzustimmen. Die in dieser Vorschrift enthaltene Ausnahme vom grundsätzlichen Verwertungsverbot entspricht § 30 Abs. 4 Nr. 5 a und b AO, der die Befugnis gibt, auch Erkenntnisse zu offenbaren, die vom Steuerpflichtigen selbst stammen und auf „außersteuerliche" Straftaten hinweisen, an deren Verfolgung ein zwingendes öffentliches Interesse besteht. Der Gesetzgeber ist bei seiner im Blick auf Art. 2 Abs. 1 GG vorzunehmenden umfassenden Interessenabwägung zum Ergebnis gelangt, daß die an sich durch das Steuergeheimnis geschützten Geheimhaltungsinteressen des sich selbst belastenden Steuerpflichtigen jedenfalls dann zurücktreten müssen, wenn die unabweisbaren Bedürfnisse einer wirksamen Strafverfolgung und Verbrechensbekämpfung und das öffentliche Interesse an einer möglichst vollständigen Wahrheitsermittlung im Strafprozeß, besonders im Zusammenhang mit der Aufklärung schwerer und schwerster Straftaten, dies erfordern (vgl. dazu BVerfGE 106 28, 48 f; 84 289, 280 f; 80 367, 373; 77 65, 76). Daß die gesetzliche „Grenzziehung" zwischen den beteiligten Interessenpositionen und dem dabei zu berücksichtigenden Anspruch der Verfassung auf eine rechtsstaatlichen Anforderungen genügende Regelung trotz entsprechender gesetzgeberischer Bemühungen60 an Bestimmtheit zu wünschen übrig läßt, dürfte sich noch im verfassungsmäßigen Rahmen halten. Das entbindet jedoch nicht davon, bei entsprechender Fallgestaltung die Möglichkeiten, die das Gesetz bietet, zu nutzen und so zu verfahren, daß der Vorwurf rechtsstaatswidriger Selbstbelastung nicht ernsthaft erhoben werden kann. So hat nach KleinlRüsken § 30 AO Rdn. 201 der Steuerpflichtige zwar selbst dann kein Recht, die Auskunft zu verweigern, wenn er sich strafbarer Handlungen bezichtigen müßte; aber das bedeute nur, daß er seine Einnahmen (aus Straftaten) erklären müsse, nähere Angaben über die Art der Einkünfte aber verweigern könne. Auch habe die Verwaltung den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu berücksichtigen, wobei eine Rolle spielen könne, „in welchem Umfang der Steuerpflichtige an dem Bekanntwerden der Tatsachen in Erfüllung seiner steuerlichen Auskunftspflichten mitgewirkt hat" (KleinlRüsken aaO). Dazu kann - unabhängig von dem ihr ohnedies nach Nr. 5 a („schwere Vergehen") und besonders nach Nr. 5 b zustehenden Beurteilungsspielraum - nach der hier vertretenen Auffassung über die Bedeutung der „Zulässigkeit" der Offenbarung (vgl. Rdn. 4) der Finanzbehörde im Einzelfall nicht versagt sein, das Strafverfolgungsinteresse gegenüber dem Interesse an der Wahrung des Steuergeheimnisses abzuwägen. Schließlich wird auch zu prüfen sein, ob von einem rechtsstaatswidrigen „Zwang" zur Selbstbezichtigung gesprochen werden kann, wenn Zweifel bestehen, daß die Vorstellung der möglichen Anwendung von Zwang das Aussageverhalten bestimmt hat.61 55

b) Abschließende Bedeutung der Exemplifizierungsgruppe. Umstritten ist auch, ob die in § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO angeführte Gruppe von Straftaten in sich abschließend gedacht ist oder ob die einleitenden Worte „ist namentlich gegeben" es zulassen, weitere Straftaten einzubeziehen, die, ohne von Nr. 5 b erfaßt zu werden, nach ihrer Schwere und Angriffsrichtung den in Nr. 5 a genannten vergleichbar sind. Letzteres ist zu verneinen. Allerdings lautete in § 428 a. F. AO, dem Vorgänger des § 393 AO 1977, der Abs. 2 Satz 3, der inhaltlich nach dem jetzigen § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO übernom-

59

Vgl. dazu K. Schäfer, Einige Bemerkungen zu dem Satz „nemo tenetur ..." FS Dünnebier (1982); Samson Steuerhinterziehung, nemo tenetur und Selbstanzeige - eine Dokumentation wistra 1988 130flf; dazu wistra 1988 151.

«' Kuhlen N K Rdn. 35; Schäfer LK 10 Rdn. 53cff. 61 Vgl. dazu TipkelKruse § 30 AO Rdn. 122f; Ehlers BB 1977 1366; KleinlRüsken Rdn. 183; Schäfer LK 1 0 Rdn. 54.

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men wurde: „ein zwingendes öffentliches Interesse an der Verfolgung ist namentlich gegeben bei Verbrechen und vorsätzlichen Vergehen gegen Leib und Leben sowie bei Verbrechen und schwerwiegenden Vergehen gegen den Staat und seine Einrichtungen". Hier gestattete das „namentlich" auch eine Erweiterung dieser Gruppe von Straftaten. Mit der Neufassung und Einbeziehung der Gruppe der schweren Wirtschaftsstraftaten (Nr. 5 b) wird man aber davon ausgehen müssen, daß der Gesetzgeber die in Nr. 5 a und 5 b genannten Straftaten in ihrem Zusammenhang gesehen und sie jedenfalls tendenziell abschließend umschrieben hat (Schäfer LK 1 0 Rdn. 55; Kuhlen N K Rdn. 35). Ein darüber hinausreichendes zwingendes öffentliches Interesse ist nur in Ausnahmefallen vorstellbar, etwa im Blick auf die Wahrung der Funktionsfahigkeit der Strafrechtspflege im Bereich der Schwerkriminalität. c) Die unter § 30 Nr. 5 a fallenden Straftaten im einzelnen

56

aa) Allgemeines. § 30 Nr. 5 a nennt „Verbrechen und vorsätzliche schwere Vergehen gegen ...". Gemeint sind nur Straftaten, die - wie die den Verbrechen gleichgestellten vorsätzlichen schweren Vergehen - gegen Leib und Leben oder gegen den Staat und seine Einrichtungen gerichtet sind. Ob ein Vergehen schwer ist, richtet sich nicht nach der Höhe der abstrakten Strafdrohung, sondern, wie aus Nr. 5 b zu folgern ist, nach der (im Zeitpunkt der Offenbarung übersehbaren) Schwere der konkreten Tat. 62 bb) Welche Straftaten gegen Leib und Leben und welche gegen den Staat und 5 7 seine Einrichtungen gerichtet sind, läßt sich nicht allein mit dem Hinweis auf § 138 beantworten. 6 3 Bei der Anzeigepflicht nach § 138 und der Offenbarungsbefugnis nach § 30 Abs. 4 Nr. 5a AO handelt es sich um verschiedene, nicht vergleichbare Materien. § 138 statuiert bei bestimmten, genau bezeichneten Straftatbeständen, deren Erfüllung erst „geplant" ist, hinsichtlich Straftaten also, die noch nicht ausgeführt sind oder deren Erfolg noch nicht eingetreten ist, eine Anzeigepflicht zwecks Abwendung der Ausführung (des Erfolgseintritts), die vorbehaltlich der in § 139 bezeichneten Ausnahmen jedermann („wer") obliegt, während § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO in summarischer Kürze Straftaten nennt, die bereits ausgeführt sind und bei denen die Durchbrechung des Steuergeheimnisses zwecks ihrer Strafverfolgung zugelassen wird. D a ß § 138 Anhaltspunkte für die Auslegung der Kurzfassung des § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO geben kann, ist unbestritten. Eine undifferenzierende Gleichstellung dürfte jedoch nicht die richtige Lösung sein. 64 Rechtsgut der Strafvorschrift des § 138 ist (neben der staatlichen Rechtspflege) die Bewahrung bestimmter besonders wertvoller Rechtsgüter vor ihrer Verletzung durch geplante Straftaten. Diese Rechtsgüter mußten entsprechend dem Bestimmtheitsgrundsatz (Art. 103 Abs. 3 G G ) angesichts der an die Verletzung der Anzeigepflicht geknüpften erheblichen Strafsanktion im einzelnen angeführt werden; in diesem U m f a n g ist aber die Verletzungsabwendungspflicht, die eine gewisse Parallele in der

62

63

Teilweise a.M. SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 28: maßgebend die Höhe der Strafdrohung, aber Berücksichtigung minder schwerer Fälle. SehlSchröder!Lencknerl Perron Rdn. 28; Hoyer SK Rdn. 24; Kuhlen NK Rdn. 35; Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 183; aA Tipke/Kruse § 30 AO Rdn. 123.

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S. dazu aber Tipke/Kruse § 30 AO Rdn. 123; KleinlOrlopp AO 4. Aufl. 1989 Anm. 4e, aa; Ehlers BB 1977 1366; dagegen Klein!Rüsken AO § 30 Rdn. 183; SchlSchröder/LencknerIPerron §355 Rdn. 28; dazu Schäfer LK10 Rdn. 57fT, der einen treffenden Überblick über die Gegenläufigkeiten und Probleme einer zu sehr an § 138 ausgerichteten Rechtsanwendung gibt.

Ernst Träger

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Nothilfepflicht des § 323 c hat, grundsätzlich (s. aber § 139) jedermann auferlegt. Dagegen dient die Offenbarungsbefugnis der Amtsträger nach § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO nicht nur der Mitwirkung bei der Strafverfolgung bereits begangener schwerer Straftaten. Sie kann, je nach Art der Erkenntnisse, auch Auslöser der Ermittlungsverfahren sein oder die entscheidende Rolle im Strafverfahren spielen. Nicht die „Nichtoffenbarung", sondern umgekehrt die Überschreitung der Offenbarungsbefugnis ist in § 355 mit Strafe bedroht und die Strafverfolgung überdies von einem Antrag (§ 355 Abs. 3) abhängig. Diese „Rolle" der primär zur Wahrung des Steuergeheimnisses verpflichteten Amtsträger bei der Strafverfolgung aber sollte auf die Fälle beschränkt werden, in denen das staatliche Interesse an der Strafverfolgung zum Schutz wertvoller Rechtsgüter so schwer ins Gewicht fallt, daß das Interesse an der Wahrung des Steuergeheimnisses zurücktreten muß. Bei solcher Sach- und Rechtslage ist es verständlich, daß der Gesetzgeber von der Aufstellung eines Katalogs nach Art des § 138 absah und sich damit begnügte, die Befugnis zur Offenbarung generell von der Schwere der Tat (Verbrechen und vorsätzliche schwere Vergehen) und der Bedeutung des verletzten Rechtsgutes (Leib und Leben, Staat und seine Einrichtungen) abhängig zu machen. Diese globale Grenzziehung bedarf freilich der Konkretisierung durch Auslegung, deren allgemeiner Ausrichtungsmaßstab das zwingende öffentliche Interesse sein muß (s. Rdn. 54). 59

So wird man unter Verbrechen und vorsätzlichen schweren Vergehen gegen Leib und Leben nicht nur entsprechende Straftaten aus dem Bereich des 16. und 17. Abschnitt des Besonderen Teils des StGB zu verstehen haben (Straftaten gegen das Leben und Körperverletzung), sondern auch andere Verbrechen oder vorsätzliche schwere Vergehen, die schon tatbestandsmäßig mit einer Gefahr für Leib und Leben oder mit der Bedrohung für Leib und Leben verbunden sind (vgl. z. B. §§ 102, 177, 178, 234a, 241 a, 249, 252, 255, 310b, 311, 311a usw.), so daß die in § 138 Abs. 1 Nr. 6 bis 9 bezeichneten Straftaten sich mit dem Verbrechen oder vorsätzlichen schweren Vergehen gegen Leib und Leben i. S. der Nr. 5 a jedenfalls weitgehend decken können.

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Unter Verbrechen oder vorsätzliche schwere Vergehen gegen den Staat und seine Einrichtungen sind nur solche Straftaten zu verstehen, die sich speziell gegen staatliche Rechtsgüter richten. Dazu gehören nicht Taten, von denen der Staat lediglich im Einzelfall - wie jedermann - betroffen ist, wie z. B. Betrug gegenüber dem Fiskus, denn Vermögensdelikte gegen den Staat wiegen prinzipiell nicht schwerer als solche gegen den Einzelnen. Deshalb kann auch das Strafverfolgungsinteresse in solchen Fällen nicht grundsätzlich anders bewertet werden (SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 28 (zustimmend Hoyer SK Rdn. 24). Speziell gegen staatliche Rechtsgüter gerichtete Straftaten sind neben den eigentlichen Staatsschutzdelikten (§§ 80 ff) Straftaten gemeingefährlicher Art, gegen öffentliche Versorgungsunternehmen und Anlagen u. a. Daß diese Straftaten zum Teil auch im Katalog des § 138 enthalten sind, versteht sich von selbst (vgl. § 138 Abs. 1 Nr. 1 bis 4). Andererseits sind dort Straftaten nicht einbezogen, die, wie etwa Taten nach §§ 98, 99, in vielen Fällen für die „Staatssicherheit" gefahrlicher sein können als die angeführten.

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Indessen hat die Frage, ob ein „Rückschluß" aus § 138 berechtigt war oder ist, und ob er dazu führen müßte, die Straftaten gegen den Staat und seine Einrichtungen etwa auf die in § 138 unter Abs. 1 Nr. 1 bis 4 und in § 316b bezeichneten Straftaten zu beschränken oder weiter (vgl. oben Rdn. 57) auszudehnen, Vermögensdelikte gegen den Fiskus aber ohne Rücksicht auf ihre Schwere auszunehmen, ihre praktische Bedeutung verloren, nachdem in § 30 Absatz 4 Nr. 5 b AO als zweite Gruppe von Straftaten, Stand: 1.5. 2004

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bei denen „namentlich" ein zwingendes öffentliches Interesse an der Offenbarung besteht, die Wirtschaftsstraftaten genannt sind. Denn für den Begriff der Wirtschaftsstraftat kann es keine Rolle spielen. Ob der Staat (Fiskus) oder eine natürliche oder juristische Person des Privatrechts am Vermögen geschädigt ist, sofern nur Begehungsweise und Ausmaß der Tat von den in Nummer 5 b bezeichneten Folgen begleitet sind. Ist dies der Fall, so ergibt sich bei den umstrittenen Fragen, ob „schwere Korruptionsfalle" oder „schwerwiegende Untreue- und Unterschlagungshandlungen zu Lasten des Staats" etwa im Zusammenhang mit der Beschaffung von Waffen, die Offenbarungsbefugnis begründen, die Antwort unmittelbar aus Nummer 5 b. Ein Rückgriff auf Nr. 5 a erübrigt sich. Zumindest würde sich bei einer Einordnung von Vermögensschädigungen des Fiskus auch unter Nr. 5 a aus der Funktion der Nr. 5 b, den Schweregrad einer Straftat zu kennzeichnen, bei der der Geheimnisschutz hinter dem staatlichen Verfolgungsinteresse zurücktritt, ergeben, daß nur solche Vermögensschädigungen ausreichen, bei denen Begehungsweise und Schadensumfang von Folgen begleitet sind, die den in Nr. 5b bezeichneten entsprechen (vgl. auch BGH VersR 1981 572). d) Die Offenbarung nach § 30 Abs. 4 Nr. 5 a AO ist zulässig, wenn die dort genannten Straftaten verfolgt werden oder verfolgt werden sollen. Gedacht ist wohl bei „verfolgt werden" an Auskunftsverlangen der Staatsanwaltschaft in bereits anhängigen Ermittlungsverfahren, bei „verfolgt werden sollen" an Mitteilungen aus eigener Initiative, die naturgemäß einen begründeten Verdacht voraussetzen (a. M. Klein/Rüsken §30 AO Rdn. 184: Der Wortlaut des Gesetzes „verfolgt werden sollen" gehe über die Zielrichtung der Vorschrift hinaus und sei einschränkend dahin auszulegen, daß eine Offenbarung nur insoweit zulässig ist, als sie sich auf Erkenntnisse über die genannten Straftaten bezieht und geeignet ist, die Strafverfolgung zu unterstützen).

62

7. Offenbarung zur Verfolgung von schwerwiegenden Wirtschaftsstraftaten (zu § 30 Abs. 4 Nr. 5 b AO) a) Zum Begriff der Wirtschaftsstraftaten. Die AO enthält keine Definition der 6 3 Wirtschaftsstraftaten. Bei der Beratung des § 30 hat der Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages vorgeschlagen, ein zwingendes öffentliches Interesse bei den Taten zu bejahen, die in § 74c GVG aufgelistet sind und landläufig als Wirtschaftsstraftaten bezeichnet werden. Der Finanzausschuß hat dagegen als Lösung die „Ausformulierung" der damaligen Verwaltungsübung vorgeschlagen, die dann auch als einschränkende Merkmale in Abs. 4 Nr. 5 b aufgenommen wurde (vgl. BTDrucks. 7/4292; Schäfer LK>° Rdn. 63). Daß die vom Rechtsausschuß vorgeschlagene Anlehnung an § 74 c GVG zu einer 6 4 unvertretbaren Ausweitung der gesetzlichen Offenbarungsbefugnis geführt hätte, trifft sicherlich zu. Dennoch hat die Vorschrift für die Auslegung des § 30 Abs. 4 Nr. 5 b AO Bedeutung. Ihre primäre Aufgabe, die Regelung der Zuständigkeit der Wirtschaftsstrafkammer, steht dem nicht entgegen. Die Abgrenzung des sachlichen Zuständigkeitsbereichs hängt ebenso wie die Anwendbarkeit des § 30 Abs. 4 Nr. 5 b AO davon ab, was unter „Wirtschaftsstraftaten" zu verstehen ist. Daß dazu der vom Gesetzgeber geschaffene und weiter entwickelte Katalog der Straftatbestände, die aus seiner Sicht spezifischen Bezug zur „Wirtschaft" haben und das Wirtschaftsleben schützen sollen, einen maßgeblichen Anhaltspunkt bietet, steht außer Frage. Die Aufzählung der einschlägigen Straftatbestände (Strafrecht und Nebenstrafrecht) ist das Ergebnis der Bemühungen, dem schillernden Begriff der Wirtschaftsstraftat unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten Konturen zu verleihen" (Schäfer LK 10 Rdn. 64). Die erforderliche (113)

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§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Einschränkung der Offenbarungsbefugnis ist durch die hohe Schwelle besonderer Gefährlichkeit der Tat (Eignung, die wirtschaftliche Ordnung erheblich zu stören etc.) sicher gestellt (sh. dazu Schäfer aaO). 65 Die Auffassung, daß der Katalog des § 74 c Abs. 1 GVG zwar nicht die Bedeutung einer abschließenden Aufzählung der nach § 30 Abs. 4 Nr. 5 b AO in Betracht kommenden Straftatbestände hat, aber doch eine zu beachtende Auslegungsrichtlinie darstellt, dürfte heute h. M. sein.65 Nach der Gegenmeinung (SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 29; Göll NJW 1979 94) sind unter Wirtschaftsstraftaten bei Verzicht auf eine Anlehnung an § 74 c GVG - und damit in einer schwer faßbaren Weise - alle Delikte zu verstehen, bei denen entweder schon die geschützten Rechtsgüter dem „überindividuellen Wirtschaftsleben" zuzurechnen sind oder aber ihre Verwirklichung über verletzte Einzelinteressen hinaus geeignet ist, die gesamtwirtschaftliche Ordnung zu beeinträchtigen. Im Grunde bedeutet das, daß der Begriff der Wirtschaftsstraftat, den § 30 Abs. 4 Nr. 5b AO voraussetzt, durch die gefahrlichen Auswirkungen definiert wird, die vorliegen müssen, um die Befugnis zur Offenbarung der „Wirtschaftsstraftat" zu begründen. 66

b) Voraussetzungen der Offenbarung. Eine Offenbarungsbefugnis nach § 30 Abs. 4 Nr. 5e ist gegeben, wenn die Wirtschaftsstraftat, nach Begehungsweise oder Umfang des verursachten Schadens geeignet ist, aa) die wirtschaftliche Ordnung erheblich zu stören. Eine einheitliche Auslegung der damit vorgegebenen Merkmale ist angesichts ihrer Unbestimmtheit nicht zu erwarten. Nach Tipke-Kruse Rdn. 124 ff; SehlSchröder LencknerlPerron Rdn. 29 ist unter wirtschaftlicher Ordnung das wirtschaftliche Gesamtgefüge zu verstehen. Danach kann von einer erheblichen Störung dieser Ordnung nur gesprochen werden, wenn der angerichtete Schaden von einer Tiefen- und Breitenwirkung ist, wie sie z. B. bei Bankzusammenbrüchen oder Insolvenzen kriminellen Charakters mit Auswirkungen auf eine Vielzahl von Einlegern und Zulieferbetrieben festzustellen ist. Auch Betrügereien um sehr hohe Beträge oder im Zusammenhang mit Anlagegesellschaften kommen in Betracht (vgl. BGH NJW 1982 164; ebenso umfangreiche Subventionserschleichungen, die großen Schaden für ganze Wirtschaftszweige anrichten können und selbst die politischen Kräfte und staatliche Instanzen einbeziehen und beeinträchtigen.

67

bb) das Vertrauen der Allgemeinheit auf die Redlichkeit des geschäftlichen Verkehrs erheblich zu erschüttern. Die „Konkretisierung" des grundlegenden Merkmals des zwingenden öffentlichen Interesses - Gefahr schwerwiegender Nachteile für das allgemeine Wohl - durch die Anhäufung einschränkender, selbst erläuterungsbedürftiger Merkmale (Vertrauen der Allgemeinheit, Redlichkeit des geschäftlichen Verkehrs) erleichtert die Interpretation der Vorschrift kaum. Sie macht allerdings deutlich, daß es sich um Wirtschaftsstraftaten schwerer Art mit erheblicher Wirkungsbreite und „allgemein" spürbarem Mißbrauch wirtschaftlicher Positionen handeln muß, der die im Geschäftsleben erforderliche Akzeptanz und Toleranz weit über den Kreis der unmittelbar Geschädigten hinaus in Farge stellt und in erheblichem Umfang schwinden lassen kann. In Betracht kommen hier auch Serienbetrügereien großen Stils, die unter Ausnutzung der durch raffinierte Werbung erzeugten breiten Gutgläubigkeit insgesamt hohen Schaden anrichten, (vgl. Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 185; Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 29 f). 65

Vgl. z. B. Kühn-Kutter-Hofmann Anm. 4e; Koch! Scholz Rdn. 28; Tipke-Kruse Rdn. 124f; auch

Klein/Rüsken Rdn. 185; Hoyer SK § 355 Rdn. 25; Schäfer LK 10 Rdn. 65.

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Verletzung des Steuergeheimnisses

§355

cc) das Vertrauen der Allgemeinheit auf die ordnungsgemäße Arbeit von Behörden 6 8 und der öffentlichen Einrichtungen erheblich zu erschüttern. Anwendungsfälle werden hier allgemein die Bestechlichkeit von Behördenbediensteten Veruntreuungen und Vorteilsgewährungen sein. Die einschränkenden Merkmale bezwecken, Durchschnittsfalle von vornherein auszuschalten und zu gewährleisten, daß der Geheimnisschutz nur zurücktritt, wenn es sich um weit überdurchschnittliche, die Aufmerksamkeit einer breiteren Öffentlichkeit erregende Fälle handelt („Müllskandal", Subventionsbetrügereien größeren Umfangs u. ä.), um Sachverhalte, die etwa wegen der Verstrickung und Beteiligung von Amtsträgern geeignet sind, nicht nur das Ansehen von Behörden in Frage zu stellen, sondern auch erhebliches Mißtrauen und Zweifel an der korrekten Erfüllung der öffentlichen Aufgaben wecken. 8. Richtigstellung unwahrer Tatsachen (zu § 30 Absatz 4 Nr. 5 c AO) a) Aus der Entstehungsgeschichte der Vorschrift (BTDrucks. 7/4292 S. 8) ergibt 6 9 sich, daß sie nur in „Ausnahmefallen" anwendbar sein soll. Deshalb die Änderungen des Entwurfs im Finanzausschuß: Definition als Unterfall des zwingenden öffentlichen Interesses, das gegeben ist, wenn die unwahren Tatsachen geeignet sind, das Vertrauen in die Verwaltung erheblich zu erschüttern". Die im Entwurf enthaltenen Worte „oder das Ansehen der Verwaltung erheblich herabzusetzen" sind gestrichen worden, weil die Vorschrift nicht dazu dienen soll, die Ehre der Verwaltung zu retten, sondern das Vertrauen der Bürger in die ordnungsgemäße Arbeit der Finanzbehörden zu erhalten. b) Voraussetzung der Offenbarungsbefugnis ist, daß in der Öffentlichkeit unwahre 7 0 Tatsachen verbreitet worden sind, die geeignet sind, das Vertrauen [sc: der Allgemeinheit] in die Verwaltung erheblich zu erschüttern. 66 Mit „Verwaltung" sind, wie sich sowohl aus der Entstehungsgeschichte (vgl. Rdn. 69 „Erhaltung des Vertrauens in die ordnungsgemäße Arbeit der Finanzbehörden") wie aus dem Sachzusammenhang (vgl. Halbsatz 2) ergibt, die Behörden der Finanzverwaltung von Bund und Ländern gemeint. Daraus, daß § 30 Abs. 4 Nr. 5 c AO die Entbindung von der Pflicht zur Wahrung des Steuergeheimnisses regelt, folgt weiter, daß die unwahren Tatsachen die Behandlung von Steuerrechtsfällen durch die Finanzbehörden betreffen müssen. Wegen des Begriffs Tatsache (im Gegensatz zum Werturteil) vgl. Rdn. 9 zu § 206. Unwahr ist eine Tatsache, die objektiv der Wahrheit nicht entspricht. Die unwahren Tatsachen müssen in der Öffentlichkeit verbreitet sein, d. h. sie müssen dort kursieren und - inhaltlich - den Finanzbehörden schwer belastendes, grob fahrlässiges Verhalten vorwerfen (Schäfer, LK 10 Rdn. 70; Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 189 unter Hinweis auf F G BaWü Ε 76 95 1094). Ob der Verbreiter der unwahren Tatsachen der Steuerpflichtige selbst oder ein Dritter ist, ist ohne Bedeutung; auch auf den guten oder bösen Glauben des Verbreiters kommt es nicht an, so wenn ein Dritter verbreitet im Glauben an die Wahrheit der ihm vom Steuerpflichtigen gemachten Mitteilungen. Ist dieser aber an der Verbreitung nicht beteiligt, wird sorgfaltig geprüft werden müssen, ob für ihn die Offenlegung seiner steuerlichen Verhältnisse zur Widerlegung der verleumderischen Angaben zumutbar ist (sh. Rdn. 71).67

66

Vgl. Felix Durchbrechung des Steuergeheimnisses zur Richtigstellung in der Öffentlichkeit verbreiteter unwahrer Tatsachen, BB 1995 2030.

(115)

67

Sh. dazu auch Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 31; Hoyer SK Rdn. 27; Kuhlen NK Rdn. 35; TipkelKruse § 30 AO Rdn. 131 ff.

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§355 71

30. Abschnitt. Straftaten im A m t

c) Die Offenbarung muß zur Richtigstellung der bereits verbreiteten Tatsachen erforderlich sein, d. h. sie muß das einzige zur Verfügung stehende geeignete Mittel sein, den der Behörde drohenden erheblichen Verlust an Vertrauen der Allgemeinheit abzuwenden oder das bereits erschütterte Vertrauen wiederherzustellen. Einer Offenbarung bedarf es nicht, wenn die Richtigstellung auf andere Weise erreicht werden kann, z.B. dadurch, daß der Verbreiter selbst seine Tatsachenbehauptungen „wirksam" zurücknimmt. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es nicht nur zweckmäßig, sondern auch geboten, wenn für die Fälle der Beteiligung Dritter vor der Entscheidung über die Zulässigkeit der Offenbarung, die nicht der etwa angegriffenen lokalen Finanzbehörde, sondern den oberen Instanzen zusteht, sowohl die Anhörung des Steuerpflichtigen als auch die des Urhebers der Verbreitung vorzusehen, der dann durch evtl. Widerruf dem Steuerpflichtigen die Aufdeckung seiner „Verhältnisse" ersparen könnte.68 § 30 Abs. 4 Nr. 5 c AO kann sich nur als effizient erweisen, wenn die Vorschrift rasch und flexibel gehandhabt wird (sh. dazu Klein/Rüsken § 30 AO Rdn. 189 a. E.).

71 a

d) Nach BVerfGE 67 100, 101 f Leitsätze 4 b und 5 c ist „der Ausnahmetatbestand des § 30 Abs. 4 Nr. 5 c verfassungskonform so auszulegen, daß er auch den Fall des Aktenvorlageverlangens des parlamentarischen Untersuchungsausschusses erfaßt, mit dem der Bundestag in der Öffentlichkeit verbreitete Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Exekutive nachgeht, die auch die Steuermoral der Bürger nachhaltig erschüttern könnten". Dies setzt voraus, daß der Ausschuß in Ausübung politischer Kontrolle zur Aufklärung von Sachverhalten handelt, die in sachlichem Zusammenhang zu den geforderten Auskünften stehen, in sich abgeschlossen sind und deren „Offenbarung" für die Betroffenen nicht unzumutbar ist (BVerfG aaO S. 139ff, 145f; Klein/Rüsken § 30 AO Rdn. 99 ff, 190 TipkelKruse § 30 AO Rdn. 40). 9. Zwingendes öffentliches Interesse an der Offenbarung aus anderen als den unter § 30 Abs. 4 Nr. 5 a bis c AO namentlich genannten Gründen

72

a) Andere Fälle zulässiger Offenbarung wegen zwingendem öffentlichen Interesses sind (nur) gegeben, wenn die Offenbarung in ihrer Bedeutung für die Verhütung von Schaden für die Allgemeinheit mit einem der in § 30 Abs. 4 Nr. 5 a bis c AO umschriebenen Fälle vergleichbar ist.69 aa) Als Fall eine durch zwingendes öffentliches Interesse gebotenen Offenlegung dürfte die Erfüllung des Informationsanspruchs der Öffentlichkeit durch die Presse zu werten sein, wenn es sich um ein Steuerverfahren von erheblicher Bedeutung handelt, der Tatvorwurf sich gegen einen größeren Kreis von Personen in herausgehobenen Positionen richtet und in seinem Kern ein wichtiges, die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit mobilisierendes politisches Problemfeld und Fehlverhalten betrifft. Das OLG Hamm (NJW 1981 356) sah in einem solchen Fall (Parteispendenaflare) das dringende öffentliche Interesse an der Auskunftserteilung vor allem darin, daß es in einem demokratischen Staatswesen dem Bürger möglich sein müsse, über bedeutsame Vorgänge innerhalb großer Parteien, die die Politik des Landes mitbestimmen, von

68

Schäfer LK10 Rdn. 71; dazu Seh!Schröder! Lencknerl Perron Rdn. 31; Tipkel Kruse § 30 AO Rdn. 132 ff; Ηoyer SK Rdn. 28; Kuhlen NK Rdn. 34. » Vgl. Rdn. 49, 55; dazu auch BGH StR AO § 30

Steuergeheimnis 1; VG Saarlouis NJW 2003 3434; Sehl Schröder!Lencknerl Perron Rdn. 32; Hoyer SK 29; Kuhlen NK Rdn. 3; TipkelKruse §30 AO Rdn. 139; Klein/Rüsken § 30 AO Rdn.

182 ff.

Stand: 1.5. 2004

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Verletzung des Steuergeheimnisses

§355

der Presse informiert zu werden. Voraussetzung dafür aber sei deren Unterrichtung durch die mit der Sache befaßte Strafverfolgungsbehörde {SehlSchröder!LencknerlPerron Rdn. 32; Hoyer SK Rdn. 29). Eine Namensnennung des Beschuldigten hielt das Gericht nicht für zulässig. Ob diese Einschränkung der Offenbarung in solchen Fällen allerdings vor unnötigen Bloßstellungen schützen kann, ist fraglich (Vorveröffentlichungen etc.). Immerhin bringt das Gericht damit zum Ausdruck, daß es sich um besondere Fallgestaltungen handeln muß, die eine sorgfaltige Abwägung mit dem Persönlichkeitsrecht des Betroffenen fordern (vgl. hierzu VG Saarlouis NJW 2003 3434; BGHZ 143 199; OLG Koblenz wistra 1987 359). bb) Fälle schwerer Umweltgefährdungen (§§ 330, 330 a), die eine konkrete Gefahr für eine Vielzahl von Menschen, mit sich bringen, begründen ebenfalls eine Befugnis zur Offenbarung des eine Strafverfolgung fördernden Sachverhalts. b) Mitteilungen im finanziellen und im Überwachungsinteresse. Nach den vor dem 7 3 Inkrafttreten der AO 1977 in Rechtsprechung und Verwaltungspraxis entwickelten Grundsätzen konnte ein zwingendes öffentliches Interesse sowohl in einem finanziellen Interesse wie in einem Überwachungsinteresse bestehen und insbesondere gegeben sein, wenn bei Nichtoffenbarung die Gefahr schwerer Nachteile für die Allgemeinheit bestand. Als finanzielles Interesse kam z. B. in Betracht die Gefahr, daß öffentliche Mittel zu Unrecht verausgabt oder nicht vereinnahmt wurden. Unter dem Gesichtspunkt des Überwachungsinteresses wurden z. B. als zulässig angesehen die Mitteilung steuerlicher Unzuverlässigkeit an Gewerbeaufsichtsbehörden zwecks Gewerbeuntersagung gemäß §§ 35 ff GewO.70 Da diese Vorschriften - auch § 15 GastG - ausdrücklich keine Auskunftsermächtigung vorsehen, konnte nunmehr eine Mitteilung der Finanzbehörden über bekannt gewordene Tatsachen (z. B. Steuerrückstände etc.) nur ergehen, wenn hierfür ein zwingendes öffentliches Interesse nach § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO bejaht wird. Ob die dafür angeführten Gründe mit der ansonsten strengen Auslegung der Vorschrift in Einklang stehen, ist allerdings zweifelhaft. Das Argument, ohne die Offenbarung durch die Steuerbehörden wären Gewerbeuntersagungen kaum noch durchzusetzen mit der unabweisbaren Folge einer erheblichen Beeinträchtigung der allgemeinen Steuermoral, empfindlicher Einnahmeausfalle des Staates sowie eines Vertrauensschwundes seitens der ihre steuerliche Pflichten erfüllenden Bürger (vgl. OVG Hamburg MDR 1981 697), trifft zwar sachlich zu, vermag aber wohl nur bei großzügiger Auslegung die Berufung auf § 30 Abs. 4 Nr. 5 AO zu rechtfertigen. Voraussetzung hierfür muß jedoch sein, daß aufgrund konkreter Anhaltspunkte eine Gewerbeuntersagung in Betracht kommt, daß also die Untersagung geeignetes und erforderliches Mittel ist, die künftige Verletzung steuerlicher Pflichten zu unterbinden und daß vor allem der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz gewahrt ist.71 Nach wie vor zulässig sind Mitteilungen an das Vollstreckungsgericht über Steuer- 7 3 a rückstände für das Zwangsversteigerungsverfahren oder Auskunft gegenüber den Gläubigern des Steuerschuldners bei Drittschuldnererklärung nach § 840 ZPO (dazu Klein/Rüsken Rdn. 191 f) oder die Verteidigung gegen Schadensersatzklagen wegen Amtspflichtverletzung aus § 839 BGB in Verbindung mit Art. 34 GG. Zur Frage, 70

So zuletzt noch OVG Münster vom 12.12.1975, BB 1976 771; vgl. auch VG Chemnitz NVwZRR 1998 309; siehe dazu die Übersichten bei Tipke-Kruse § 30 AO Rdn. 68 fT; Koch Rdn. 24, 25, 31; Klein!Rüsken § 30 AO Rdn. 191 ff.

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71

Vgl. BFH BStBl. 1987 545, 548; Klein/Rüsken AO § 30 Rdn. 193 ff; ausführlich in Schäfer LK.10 Rdn. 73 f; dazu SchlSchröderl Lencknerl Perron Rdn. 82; aA TipkelKruse § 30 AO Rdn. 136f.

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§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

inwieweit der Verfahrensbeteiligung eines am Ausgang eines Rechtsstreits rechtlich interessierten Dritten das zugunsten einer Prozeßpartei zu wahrende Steuergeheimnis entgegensteht s. BFH vom 17.8.1978, BB 1979 243; dazu Schäfer LK10 Rdn. 73a. 73b

Mitteilungen der nach § 30 AO geschützten Verhältnisse sind nach § 31 a AO zulässig, soweit sie der Bekämpfung illegaler Beschäftigung oder Schwarzarbeit dienen und der Betroffene schuldhaft seine steuerlichen Pflichten verletzt hat. Gleiches gilt im Blick auf Sachverhalte illegaler Arbeitnehmerüberlassung. Die Finanzbehörden sind in diesen Fällen zur Auskunft verpflichtet (§ 31a Abs. 2 Satz 1 AO). In den Fällen des § 30 Abs. 1 Nr. l b und Nr. 2 AO erfolgt die Mitteilung auch auf Antrag des Betroffenen. Die Mitteilungspflicht nach den Sätzen 1 und 2 besteht nicht, soweit deren Erfüllung mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden wäre (§ 31a Abs. 2 Satz 3 AO). § 31b AO läßt die Offenbarung der nach § 30 AO geschützten Verhältnisse des Betroffenen zu, soweit sie der Durchführung eines Strafverfahrens wegen einer Straftat nach § 261 (Geldwäsche) dient. Die Finanzbehörden haben Tatsachen, die auf eine derartige Straftat schließen lassen, den Strafverfolgungsbehörden mitzuteilen.72

74

10. Vorsätzlich falsche Angaben (zu § 30 Absatz 5 AO). Eine dem Absatz 5 entsprechende Vorschrift war im Entwurf der AO 1974 nicht enthalten; sie ist erst im BTFinanzausschuß im Zusammenhang mit den Erörterungen zu § 30 Abs. 4 Nr. 4 b AO 1977 eingeführt worden (sh. Rdn. 42). Vorsätzlich falsche Angaben des Betroffenen sollen danach hinsichtlich der Offenbarungsfahigkeit zur Durchführung eines Strafverfahrens wegen einer Nichtsteuerstraftat in gleicher Weise behandelt werden wie Kenntnisse, die ohne Bestehen einer steuerlichen Verpflichtung oder unter Verzicht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht erlangt worden sind (BTDrucks. 7/4292 S. 8). Trotz des weitergehenden Wortlauts bedarf Absatz 5 einer sinngemäßen Einschränkung. Als Hauptanwendungsfall der Vorschrift wird die Erschwindelung eines Darlehens bei einem Kreditinstitut unter Verwendung durch vorsätzlich falsche Angaben gegenüber der Steuerbehörde erlangter Möglichkeiten angeführt, etwa der Steuerpflichtige reicht eine falsche Steuererklärung ein, aus der sich ein Erstattungsanspruch ergibt und erreicht durch Vorlage der Steuererklärung beim Kreditinstitut ein Darlehen.73 Der Sinn des Absatzes 5 ist dann, daß die Finanzbehörde nicht soll zusehen müssen, wie die ihr gegenüber in steuerlich-urkundlicher Form vorsätzlich falsch abgegebenen Erklärungen als Mittel zur Begehung von Nichtsteuerstraftaten benutzt werden und sie gewissermaßen als Garant der (nicht gegebenen) Kreditwürdigkeit erscheint. Darüber hinaus enthält § 30 Absatz 5 AO auch eine Sonderregelung für vorsätzlich falsche Angaben von Steuerdenunzianten, die deren Strafverfolgung nach § 164 ermöglichen soll.74 Nach Göll NJW 1979 96 (zustimmend LencknertPerron Rdn. 33) würde der Wörtlaut des Absatzes 5 eine Mitteilung an die Strafverfolgungsbehörden auch dann ermöglichen, wenn die Finanzbehörde erkennt, daß eine durch Betrug erlangte Geldsumme bewußt als ordnungsgemäße Einnahme versteuert wird oder eine gewerberechtliche Genehmigung durch Urkundenfälschung erschlichen

72

73

Näheres s. Kuhlen N K Rdn. 37; TröndlelFischer Rdn. 14; dazu Tipke/Kruse § 31a AO Rdn. 2ff u. § 31b Rdn. 2 ff; KleinlRüsken § 31a Rdn. 6 und § 31b. Vgl. Kuhlen N K Rdn. 36; KleinlRüsken § 30 AO Rdn. 205; Koch Rdn. 30 betr. falsche Angaben über Umsatzsteuervergütungen.

74

So Ehlers BB 1977 1362; Koch Rdn. 30 und Tipke-Kruse Rdn. 142, wobei letztere darin die einzige Bedeutung des Absatzes 5 zu sehen scheinen.

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Verletzung des Steuergeheimnisses

§355

worden ist, und da dies zu weit gehe, müsse „trotz des eindeutigen Wortlauts von Abs. 5" dieser restriktiv dahin ausgelegt werden, daß auch hier die Offenbarung nur bei Vorliegen eines zwingenden öffentlichen Interesses zulässig sei. Daran ist aber nur richtig, daß Absatz 5 das, was ausweislich der Entstehungsgeschichte bezweckt war, in sehr unvollkommener Weise zum Ausdruck bringt. Tatsächlich ist er nicht darauf angelegt, die übrigen in Absatz 4 geregelten Offenbarungstatbestände „zu unterlaufen". Die wirkliche Bedeutung des Absatzes 5 ist gering (so auch KleinlRüsken und Ehlers aaO). XI. Zum inneren Tatbestand gehört Vorsatz; bedingter Vorsatz genügt. Vgl. hierzu Rdn. 64 zu § 206.

75

XII. Teilnahme. Da Täter nach § 355 nicht nur Amtsträger, sondern auch die in 7 6 § 355 Abs. 2 bezeichneten Personen sein können, stellt sich auch hier - wie bei § 206 (vgl. dort Rdn. 81) - die Frage der Anwendbarkeit des § 28, die hier im gleichen Sinn zu beantworten ist.75 XIII. Zusammentreffen. Gegenüber §§ 203, 204 ist § 355 lex specialis (Kuhlen N K 7 7 Rdn. 40). Tateinheit ist möglich mit § 353 b und § 353d, 76 ferner zwischen und Anstiftung zu § 355 (vgl. RGSt. 71 74 zu § 333 a.F.). XIV. Nebenfolgen neben der Hauptstrafe: § 358.

78

XV. Strafantrag. Nach früherem Recht (§ 400 RAbgO) war die Verletzung des 7 9 Steuergeheimnisses nur bei Verwirklichung des Grundtatbestandes Antragsdelikt, bei Begehung aus Eigennutz oder in Schädigungsabsicht jedoch von Amts wegen zu verfolgen. In Angleichung an §§ 205, 353b Abs. 4 - aber im Gegensatz zu § 206 - ist die Tat jetzt in vollem Umfang Antragsdelikt. Grund für die unterschiedliche Behandlung der Vergehen nach § 206 und derjenigen nach § 355, die sich auch in der Höhe der angedrohten Freiheitsstrafe auswirkt, ist nach der Begründung zum Entwurf des EGStGB 1974 (BTDrucks. 7/7550 S. 288) ist, „daß dem Willen der Beteiligten hinsichtlich der Regelung der Rechtsbeziehungen und hinsichtlich der Lösung der Streitfragen im Verhandlungswege in Steuersachen eine weitaus größere Bedeutung zukommt als im Post- und Fernmeldeverkehr, dem namentlich durch die hierfür im Grundgesetz vorgesehene Verfassungsgarantie eine Sonderstellung eingeräumt ist. Zwar ist auch bei der Verletzung des Steuergeheimnisses das Interesse der Allgemeinheit an der Verschwiegenheit der Amtsträger und der ihnen hier gleichgestellten Gruppen anderer Personen von Bedeutung. Jedoch spielen hier auch das Geheimnisinteresse des Steuerpflichtigen und damit sein persönlicher Lebens- und Geheimbereich eine so große Rolle, daß ihr die Antragsregelung Rechnung tragen sollte." Antragsberechtigter Verletzter ist der, dessen „Verhältnisse", oder Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse unbefugt offenbart oder verwertet wurden. Antragsberechtigt ist auch der Dienstvorgesetzte des Amtsträgers oder Funktionsträgers, dem der Täter z. Zt. der Tat unterstellt war (§ 77 a Abs. 1) „Dienstvorgesetzter" ist, wer für beamtenrechtliche Entscheidungen über die persönlichen Angelegenheiten des Bediensteten zu entscheiden hat (sh. Jähnke LK § 77 a Rdn. 4 ff) Maßgeblich ist die Funktion: Antragsbefugt sind auch die „mittelbaren Dienstvorgesetzten" (sh. dazu Kuhlen N K Rdn. 38; Seh!Schröder!Lenckner!Perron Rdn. 38). Amtlich zugezogene Sachverstän75

Ebenso Maiwald JuS 1977 362; TröndlelFischer Rdn. 1, 19; Lackner Rdn. 2; Λ.Μ. LencknerlPerron Rdn. 39.

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76

Kuhlen N K Rdn. 40; a . M . Lenckner/Perron Rdn. 36: Rücktritt von § 353d Nr. 2 hinter §355.

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§355

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

dige (Absatz 2 Nr. 2) haben in dieser Eigenschaft keinen Dienstvorgesetzten; für sie gilt deshalb die Sonderregelung des Absatz 3 Satz 2. 80

XVI. Recht des Einigungsvertrages. § 355 ist nach der Wiedervereinigung seit dem 3. Oktober 1990 auch auf dem Gebiet der früheren DDR anwendbar. Der Einigungsvertrag vom 31. August 1990 (in Kraft getreten am 29. September 1990) enthält weder in Anlage I (Besondere Bestimmungen zur Überleitung von Bundesrecht) noch in Anlage II (Besondere Bestimmungen für fortgeltendes Recht der Deutschen Demokratischen Republik) eine abweichende Regelung. Übergangsprobleme ergeben sich nicht, da der Tatbestand der Verletzung des Steuergeheimnisses auch im Strafrecht der DDR enthalten war. Die Vorschrift (§ 244c) ist allerdings erst durch das Sechste Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 eingefügt worden. Sie entsprach in ihrem Wortlaut nahezu ganz dem § 355, erfaßte jedoch als Täter nur Amtsträger; § 355 Abs. 2 wurde nicht mit übernommen. Die entsprechende Ergänzung dürfte sich aus § 244b und § 245 StGB-DDR ergeben haben (sh. § 1 und Anlage 1 Nr. 51 f Sechstes Strafrechtsänderungsgesetz vom 29. Juni 1990 - GBl. I 526, 536).77

77

Sh. auch Kuhlen NK Rdn. 41. Stand: 1.5. 2004

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Parteiverrat

§ 3 5 6

§356

Parteiverrat (1) Ein Anwalt oder ein anderer Rechtsbeistand, welcher bei den ihm in dieser Eigenschaft anvertrauten Angelegenheiten in derselben Rechtssache beiden Parteien durch Rat oder Beistand pflichtwidrig dient, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu flinf Jahren bestraft. (2) Handelt derselbe im Einverständnis mit der Gegenpartei zum Nachteil seiner Partei, so tritt Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren ein.

Schrifttum I. Geschichtliches Döhring Geschichte der deutschen Rechtspflege seit 1500 (1953); Draheim Untreue und Unterschlagung, Strafr. Abh. Heft 39 (1901); Heinrich 100 Jahre Rechtsanwaltskammer München (1979); Kaspers Vom Sachsenspiegel zum Code Napoleon 2 (1965), darin: Manstetten Entwicklung und Geschichte des Anwaltsstandes = (ungekürzt und abgewandelt) Die gesellschaftliche Geltung des Anwaltstandes im historischen Abriss, Festschr. Zum 75jährigen Bestehen des Kölner Anwaltvereins (1962); Schmidt-Thome Das Notariat; Kausch Die Entwicklung des Falsum von der Carolina bis zur Partikulargesetzgebung der Aufklärung. Diss. Göttingen 1971; Klefisch Der Parteiverrat im Amtlichen Entwurf 1925, LZ 1926 777; Kneer Der Rechtsanwalt (1928); Mannkopf Allgemeine Gerichtsordnung für die Preußischen Staaten (1837/38); Mommsen Römisches Strafrecht (1899); Ostler Die deutschen Rechtsanwälte 1871-1971 (1971), zitiert Ostler (1971); Ostler 100 Jahre Rechtsanwaltsordnung, NJW 1979 1959; Rheinische Notarkammer Zur Geschichte des Notariats im Rheinland und in Altpreußen (1958); Seelig Der Übergang der Hamburgischen Advokaten und Prokuratoren in die Rechtsanwaltschaft am 1.10.1879 (1979); Stock Entwicklung und Wesen der Amtsverbrechen (1932); Weiske Rechtslexikon für Juristen aller teutschen Staaten (1844 ff), darin: Bopp Notar, Notariat (Bd. 7); Buddeus Amtsverbrechen (Bd. 1); Gans Advokat (Bd. 1); Schwarze Prävarikation (Bd. 8); Weissler Geschichte der Rechtsanwaltschaft (1905), zitiert: Weissler Geschichte; Weissler Die Umbildung der Anwaltschaft unter Friedrich dem Großen (1892), zitiert Weissler Umbildung.

II. Strafrechtliches/Berufsrechtliches Aigner Der Tatbestandskomplex „Dieselbe Rechtssache" im Straf- (§ 356 StGB) und standesrechtlichen (§ 45 Nr. 2 BRAO) Parteiverrat - eine Leerformel? (1994) (zit.: Aigner Dieselbe Rechtssache); Arztl Weber Strafrecht Besonderer Teil (2000); Baier Parteiverrat (§ 356 StGB) bei Verknüpfung strafrechtlicher und gesellschaftsrechtlicher Mandate, wistra 2001 401; Bauer Kollisionsgefahr in KFZ-Haftpflichtprozessen, NJW 1970 313; BaumannIPfohl § 356 StGB, Sicherheit des Mandanten oder Kostentreibung? - BayObLG, NJW 1981 832, JuS 1983 24; Behrendt!Felix Die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Steuerbevollmächtigten als Verteidiger im Steuerstrafverfahren, in: Bundeskammer der Steuerbevollmächtigten, Steuerstrafrecht und Steuerordnungswidrigkeiten (1968); Bernsmann Zur Stellung des Strafverteidigers im deutschen Strafverfahren, StraFo 1999 226; Beulke Der Verteidiger im Strafverfahren: Funktionen und Rechtsstellung (1980); ders. Die Strafbarkeit des Verteidigers (1989); Birkenstock Zur psychologischen Dialektik und zur Zulässigkeit der Strafverteidigung eines Beschuldigten durch seinen ständigen Berater in Wirtschafts- und Steuerstrafverfahren, wistra 2002 47; Blei Strafrecht II, Besonderer Teil 12. Aufl. (1983) (zit.: Blei BT Bd. 2 12 ); Bohrer Das Berufsrecht der Notare (1991); Braun Die Absprache im Strafverfahren, AnwBl. 1998 567; Brauns Anmerkung zu BGH, Urteil vom 21.7.99 - 2 StR 24/99 = BGHSt 45 148 = JR 2000 519, in: JR 2000 521; Brei Grenzen zu(1)

Ferdinand Gillmeister

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

lässigen Verteidigerverhaltens (1991); v. Briel Strafbarkeitsrisiko des beratenden Rechtsanwalts, StraFo 1997 71; Brüssowl Gatzweiler!Krekelerl Mehle Strafverteidigung in der Praxis, Bd. 1, 2. Aufl. (2000); Busch Uber die Abgrenzung von Tatbestands- und Verbotsirrtum, FS Mezger (1954) 165; Cüppers Parteiverrat (§ 356 StGB), N J W 1947/48 4; Dahs Einführung, in: O. Geppert Der strafrechtliche Parteiverrat (1961) 13; Dahs Anmerkung zu OLG Stuttgart, Urt. v. 14.11. 1985 - 4 Ss 609/85 = JR 1986 348, in: JR 1986 349; ders. Zum Parteiverrat und zur Schweigeund Treupflicht des Rechtsanwalts (Anm. zu BGH, Urt. v. 7.10.1986 - 1 StR 519/86 (BGHSt 34 190) = JR 1987 475), JR 1987 476; ders. Absprachen im Strafprozess - Chancen und Risiken, NStZ 1988 153; ders. Parteiverrat im Strafprozess, NStZ 1991 561; ders. Angeklagter und „verdächtiger Zeuge" - Parteien im Strafprozess (§ 356), NStZ 1995 16; ders. 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Parteiverrat

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CramerlHeine21); Sowada Die „Notwendige Teilnahme" als funktionales Privilegierungsmodell im Strafrecht (1992); Stephanl (3)

Ferdinand Gillmeister

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Wolkenhauer Übersendung eines Aktenauszuges an den Versicherers des Gegners, AnwBl. 1971 200; Strempel Anwaltliche Schlichtung - Privatisierung der Justiz, Interessenwahrnehmung oder Parteiverrat, AnwBl. 1993 434; Tag Beihilfe durch neutrales Verhalten, JR 1997 49; Thomas Der Begriff der Identität bei der Prävarikation, Diss. München (1963); Triepel Staatsdienst und staatlich gebundener Beruf, FS Binding II (1911); TröndlelFischer Strafgesetzbuch, Kommentar 53. Aufl. (2005), § 356 (zit.: TröndlelFischer»)·, von Wächter Deutsches Strafrecht (1981); Weber Zu den Begriffen „Absicht" und „Wissentlichkeit" des Entwurfs zu einem Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuch, LZ 1926 297; Weimar Der Parteiverrat des Rechtsbeistands (1941) (zit.: Weimar Parteiverrat); Welzel Der Parteiverrat und die Irrtumsprobleme (Tatbestands-, Verbotsund Subsumtionsirrtum), JZ 1954 276; ders. Das Deutsche Strafrecht, Allgemeiner Teil 11. Aufl. (1969) (zit.: Welzel Das deutsche Strafrecht 11 ); Westerwelle Die Interessenkollision nach der neuen Berufsordnung, NJW 1997 2781; Widmaier Strafverteidigung im strafrechtlichen Risiko, 50 Jahre BGH, Festgabe der Wissenschaft (2000), S. 1043; K. Wolff Der Parteiverrat des Sachwalters (1930) (zit.: Wolff, Parteiverrat); Wolff-Reske Berufsbedingtes Verhalten als Problem mittelbarer Erfolgsverursachung: Ein Beitrag zu den Grenzen der Beihilfestrafbarkeit (1995); Wolter Notwendige Teilnahme und straflose Beteiligung, JuS 1982 343; Zöller Zivilprozessordnung, Kommentar 25. Aufl. (2005) (zit.: Zöller ZPO 25 ); Zürbig Der Parteiverrat (§ 356 StGB) im Ehescheidungsverfahren, Diss. Trier 1990 (zit.: Zürbig Parteiverrat)

Rdn. I. Entstehungsgeschichte II. Rechtsgut 1. Amtsdelikt 2. Standesvergehen 3. Berufsvergehen 4. Untreuedelikt a) vermögensrechtlich b) personenrechtlich 5. Rechtspflegedelikt 6. Deliktscharakter III. Täterkreis 1. Anwalt a) Patentanwalt b) beigeordneter Anwalt c) Syndikus, Justitiar d) ausländischer Anwalt e) Vertreter in anwaltlicher Tätigkeit 2. Andere Rechtsbeistände a) Notar b) Beistände nach RBerG c) Angehörige steuerberatender Berufe d) Gelegenheitsbeistände e) Hochschullehrer f) Insolvenzverwalter/Testamentsvollstrecker IV. Tathandlung 1. Dienen a) Finalität der Unterstützung . . . b) als Mediator c) in beruflicher Gemeinschaft . . . d) durch Unterlassen e) unentgeltlich f) mehrfach-beruflich g) im eigenen Interesse 2. Partei a) im Prozess

1 3 3 4 5 6 7 8 9 10 11 11 13 14 15 16 17 18 20 21 23 24 25 27 29 29 29 30 31 33 34 35 38 39 40

Rdn. b) im Strafverfahren c) im Haftpflichtverfahren d) im Schuldverhältnis e) materielle Parteieigenschaft . . . 3. Rat und Beistand 4. Pflichtwidrigkeit/Einverständnis . . 5. Interesse a) subjektiver, objektiver Interessengegensatz b) materielle Interessenbestimmung c) Interessenausgleich/-gegensatz . aa) in der Mediation bb) in Ehesachen cc) in Haftpflichtsachen . . . . dd) in Schlichtungsverfahren . . d) mandatsunabhängiger Interessengegensatz e) Interessenwahrnehmung f) Beispiele widerstreitender Interessen 6. Anvertrauen einer Rechtssache . . . a) mit Bevollmächtigung b) mit amtlicher Bestellung c) für verschiedene Verfahren . . . d) abstrakte Rechtsauskunft . . . . e) unverbindliche Gefälligkeiten . . f) Dauer des Anvertrautseins ... 7. Rechtssache a) verfahrensunabhängige b) diesselbe V. Rechtswidrigkeit VI. Die innere Tatseite 1. Vorsatz 2. Irrtum a) über Täterqualität b) über Identität der Rechtssache . c) über Interessengegensatz . . . .

Stand: 31 1.2006

42 45 46 49 51 55 57 59 61 62 62 63 64 65 68 72 74 79 80 81 82 83 84 86 87 88 90 93 94 94 95 95 96 97

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Parteiverrat Rdn. d) über Pflichtwidrigkeit 98 e) Verbotsirrtum 99 VII. Schwerer Parteiverrat, Absatz 2 . . . . 100 1. gemeinsames Schädigungsbewusstsein 100

Rdn. VIII. IX. X. XI.

2. Nachteil Schuld Versuch, Vollendung Teilnahme - notwendige Konkurrenzen

Stichwortverzeichnis Zahlen = Randnummern Abwickler 17, 19 Advokatenpraevarikation 1 Aktenanforderung 53 Aktenüberlassung 29, 78 Amtsdelikt 3, 7 Angehörige steuerberatender Berufe 23 Angestellter Rechtsberater 15 Anstiftung 105 - versuchte 104 Anteilsschuldner/-gläubiger 47 Anvertrauen einer Rechtssache 79 ff, 84 - amtliche Bestellung 81 - Bevollmächtigung 80, 84 - Dauer des Anvertrautseins 69, 73, 86 - für verschiedene Verfahren 82 - Gefälligkeiten, unverbindliche 84 - Rechtsauskunft, abstrakte 83 Anwalt 11 ff - ausländischer 16 - beigeordneter 14, 81 - europäischer 16 - „gerichtlicher" 1 - in Berufsausübung 5 , 1 2 - Pflichtverteidiger 14, 81 - Soziusanwalt 32 - Syndikusanwalt 15 - Treuepflicht 9 - Vertretungsverbot 11 - Widerruf der Zulassung 11 - Zulassung 11 Anwaltsnotar 17 Anwaltschaft 9 - Ansehen 9 Anwaltsvertreter 17, 19 Assistenzräte 3 Begrenzung des Auftrags 70 Beihilfe 105 Beistände (s. u. Rechtsbeistand) Beschuldigte 43 Berufliche Gemeinschaft 31 Berufständische Organisation 4 Berufsrechtliche Vorschriften 55 Berufsvergehen 5 Buchprüfer, vereidigte 23 Bürge 40, 92 Bürogemeinschaft 31 Dienen 29 ff, 51 - als Mediator 30 - außerberuflich 29, 34, 37 (5)

- beiden Parteien 3 8 , 4 8 - durch Unterlassen 33 - Finalität 29, 64, 72 - im Eigeninteresse 28, 38, 48 - in Beistandsfunktion 5, 36, 77, 80, 85 - in beruflicher Gemeinschaft 31 f - mehrfach-beruflich 35 ff - nichtanwaltlich 34 - nicht berufstypisch 29 - privat/gesellschaftlich 34 - unentgeltlich 29, 34, 84 Deliktscharakter 10 Doppelparteistellung 50 Ehegattenbeistand 24 Ehesachen 61, 63, 74 Eigeninteresse 28, 38, 48 Einverständnis 55 f, 62, 66, 93, 101 Einwilligung 93, 98 Entstehungsgeschichte 1 Erledigung der Rechtssache 73 Erlöschen der Treuepflicht 73 Erziehungsberechtigte 24 Fachhochschullehrer 25 Finalität 29, 33 Forderung 71 Garantenstellung 33 Gefährdungsdelikt, abstraktes 10, 72 Gefälligkeitsberatung 12, 34, 84 Gelegenheitsbeistände 18, 24 Generalbevollmächtigter 26 Gerichtshilfe 26 Gesamtschuldner/-gläubiger 4 0 , 4 6 , 65 Geschäftsbesorgungsvertrag 14 Geschäftsführer 28 Gesellschafterstellung 28 Gesetzlicher Vertreter 24 Grundtatbestand 100 Gütestellen 67 Haftpflichtverfahren 29, 45, 64 f, 92 Hauptintervention 41 Hochschullehrer 5, 25 Hilfe, „technische" 29 Idealkonkurrenz 106 Identität der Rechtssache 82 - Irrtum über 96 Informationsbeschaffung 52 f

Ferdinand Gillmeister

102 103 104 105 106

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Innere Tatseite 94 ff Insolvenzbeteiligte 41 Insolvenzverwalter 27, 37, 77 Interesse 57 ff - Änderung 60 - Ausgleich 62 - gleichgerichtete 30, 62 f, 65 fT - Konkretisierung durch den Rechtsbeistand 60 - materielle Interessenbestimmung 61 - materieller/immaterieller Art 57 - rechtlich geschütztes 57 - subjektive Interessenbestimmung 59 Interessengegensatz 51, 55, 57 ff, 70 - Beispiele 74 fT - bloße Möglichkeit 69 - durch Wechsel der Verfahrensrollen 74 ff - im Laufeder Mandatsführung 71 - im Strafverfahren 75 - in der Mediation 62 - in Ehesachen 63 - in Haftpflichtsachen 64 - in Schlichtungsverfahren 65 - Irrtum über 97 - mandatsunabhängiger 68 ff - materieller/sachlicher 61, 68 - subjektiver, objektiver 59 - vor/nach dem Mandat 69, 73 - zur Tatzeit 69 Interessenwahrnehmung 72, 81 - unabhängig und parteilich 9 Irrtum 95 - Tatbestandsirrtum 98 - über Täterqualität 95 - über Identität der Rechtssache 96 - über Interessengegensatz 97 - über Pflichtwidrigkeit 98 - Verbotsirrtum 98 f, 103 Justitiar 15, 26, 37 Kammerrechtsbeistände 22 KfZ-Führer, -Halter 45, 65 Konkurrenzen 106 Leistung, teilbare 47 Mandat 52 Mandatsannahme 52, 80 Mandatsbeendigung 69, 73, 86 Mandatsbeschränkung 32, 56, 62 Makler 26, 37 Mediation 30, 62 f, 66 f Mehrfachberufler 35 ff Mitbeschuldigte 42, 49 Nachlassverwalter 27, 37, 77 Nachteil 7, 70, 100, 102 Nebenintervention 41 Nebenkläger 43, 75 Notar 20 - Notariatsassessor 20

- Notariatsvertreter 20 - Notariatsverwalter 20 Nothilfe 93 Notstand, rechtfertigender 93 Opferzeugen 75 Partei 39 ff - Auftraggeber 49 - Beispiele 40 ff - im Haftpflichtverfahren 45 - im Prozess 40 - im Schuldverhältnis 46 - im Strafverfahren 42 f - in Doppelparteistellung 50 - materielle Parteieigenschaft 43, 49 - früherer Verfahrensgegner 74 ff Parteiinteresse (s. u. Interesse) Patentanwalt 13 Patentanwaltsyndikus 13 Pflichtwidrigkeit 55 f - normatives Tatbestandsmerkmal 58 - Irrtum über 98 praevaricatio 1 PreußStGB (§ 329) 1 Privatkläger 43, 75 Prozessagent 17, 21 Prozessgegnerschaft, formelle 40, 61, 68 Prozessvertreter 19 Quästionenprozess 1 Qualifikation (Absatz 2) 10, 100 Raterteilung 29, 51 ff, 54 Realkonkurrenz 106 Rechtsanwalt (s. u. Anwalt) Rechtsanwaltskammer 99 Rechtsauskunft, abstrakte 83 Rechtsbeistand 11, 18 ff, 21 - anwaltähnlich 18 - Beistände nach RBerG 21 - Beistände nach § 90 ZPO 24 - Beistandleistung 18, 29, 51 ff, 54 - bei wechselnder Beistandstätigkeit 85 - Funktionsfähigkeit der Rechtsbeistandschaft 9 - in Beistandsfunktion 5, 36, 77, 80, 85 - in Jugendstrafsachen 24 - mit Eigeninteresse 28, 38, 48 - sozietätsfähig 32 - unabhängig 18 Rechtsgut 3 ff, 8 Rechtspflege 9 Rechtspflegedelikt 9 Rechtspfleger 26 Rechtsreferendar 17 Rechtssache 79, 87 ff - Anvertrauen (s. o.) - Beispiele 89, 92 - dieselbe 90, 92 - Erledigung 73 - Teilidentität 90

Stand: 31.1.2006

Parteiverrat - Umfangsbeschränkung 90 - verfahrensunabhängig 88 Rechtswidrigkeit 93 Reichsgesetz 1

- Irrtum über Täterqualität 95 Teilnahme, notwendige 105 Testamentsvollstrecker 27, 37, 77 Treuhänder 26

Sachwalter, unabhängiger 18 Schädigungsbewusstsein, gemeinsames 100 f Schadensersatzansprüche 75 Scheidungsverfahren/Folgesachen 61, 63, 74, 92 Schlichtungsverfahren 62, 65 ff Schriftsatz 54 Schuld 99, 103 Schuldverhältnis 40,46, 65, 78 Schulungen 83 Schutzbereich der Norm 6 Schwerer Partei verrat 100 ff Sockelverteidigung 44 Sonderdelikt, echtes 10, 105 Sorgerechtsverfahren 74 Sozietät 31 f, 55 Sozietätserstreckungen 58 Staatsanwaltschaft 43 Standesvergehen 6 Steuerberater 23, 35 Steuerbevollmächtigte 23 Strafrahmenvergleich 7 Straftaten im Amt 3, 7 Strafverfahren 32,42 ff

Unentgeltliche Leistung 34 Unfall 45, 65, 92 Unterlassen 33 Untreue 6, 100 Untreuedelikt 6 - personenrechtliches 8 - vermögensrechtliches 7

- Beispiele für Interessengegensätze 75 - sukzessive Verteidigung 55, 75 - Wechsel in der Verfahrensrolle 75 Streitgegenstand 90 Streitverkündeter 41 Syndikus, -anwalt 15, 37

§356

Verbotsirrtum 98 f, 103 Verbrechen 10, 100, 104 Vergehen 10 Vergütung 29, 34, 84 Verletzter 41, 43 Vermittler 62, 92 Vermögensschaden 7 Vermögensverwalter 37 Versicherungsleistungen 74 Versuch 104 Verteidiger 23,42 ff, 55, 75 Vertreterin anwaltlicher Tätigkeit 17, 19 Vollendung 104 Vollmacht 52, 80, 84 Vorkaufsberechtigte 41 Vormund 26, 37 Vorsatz 94, 102 Widerstreitende Interessen (s. u. Interessengegensatz) Wiederaufnahmeverfahren 75 Wirtschaftsprüfer 23, 35

Täterkreis 11 ff Tätigkeitsdelikt 33 Tatbestandsirrtum 98 Tatbestandsmerkmal, normatives 55, 98 Tathandlung 29 fT Tauglicher Täter 11

Zedent 76 Zessionar 76 Zeuge 43, 75 Zeugenbeistand 24, 49, 75 Zwangsvollstreckungsverfahren 92

I. Entstehungsgeschichte Der Parteiverrat geht auf die praevaricatio1 des Anklägers im Quästionenprozess 1 des römischen Rechts zurück. Der Praevaricator war der Ankläger im Strafprozess, der den Angeklagten in unredlicher Weise zu einem Freispruch verhalf, um ihn infolge des Strafklageverbrauchs („ne bis in idem") nach Rechtskraft des freisprechenden Urteils vor einer neuen Anklage und einer zu erwartenden Verurteilung zu bewahren. Daraus entwickelte sich die Advokatenpraevarikation als „praevaricatio impropria", die pflichtwidrige Vertretung gegensätzlicher Interessen in derselben Rechtssache. Mit der Rezeption des römischen Rechts fand die Prävarikation Eingang in das gemeine Recht und wurde in den deutschen Partikularstaaten kodifiziert.2 § 329 PreußStGB vom 14.4.1851 ist der Vorläufer der geltenden Strafnorm des § 356. Die preußische 1

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Praevaricari: „nicht gerade gehen", „in die Quere gehen".

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S. dazu ausf. Kalsbach Standesrecht, S. 350 ff.

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§356

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Vorschrift war der Parteiverratsnorm im Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich sprachlich und inhaltlich sehr nahe. Unterschiedlich waren lediglich die Täterbezeichnung „ein gerichtlicher Anwalt oder ein anderer Rechtsbeistand" und die Rechtsfolgen: Gefängnis oder Einschließung bis zu 3 Jahren (Absatz 1) bzw. Zuchthaus oder Einschließung bis zu 5 Jahren (Absatz 2). Mit dem Beitritt der süddeutschen Staaten zum Norddeutschen Bund wurde das StGB des Norddeutschen Bundes Reichsgesetz.3 2 Nach dem Inkrafttreten des RGSt 4 sind die Änderungen der Parteiverratsnorm geringfügig geblieben: Das 3. StrÄndG vom 4.8.1953 (BGBl. I 735) hat den Begriff „Advokat" gestrichen, so dass nur noch der „Anwalt" (neben den anderen Rechtsbeiständen) als Täter bezeichnet war. Das 1. StrRG vom 25.6.1969 (BGBl. I 645) hat die Strafdrohungen geändert, und mit Wirkung vom 1.1.1975 hat das EGStGB vom 2.3.1974 (BGBl. I 469) die Formulierung „vermöge seiner amtlichen Eigenschaft" durch die Fassung „in dieser Eigenschaft" ersetzt sowie dem § 356 die Überschrift „Parteiverrat" gegeben. Mit der Beseitigung des Begriffs „amtliche Eigenschaft" ist klargestellt, dass die Anwälte, anders noch als die preußischen Assistenzräte (Rdn. 3), kein Staatsamt mehr bekleiden.5

II. Rechtsgut 1. Amtsdelikt 3

Die systematische Stellung des Parteiverrats im Dreißigsten Abschnitt „Straftaten im Amt" scheint für ein Amtsdelikt zu sprechen. Die echten Amtsdelikte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nur von Amtsträgern (§ 11 Abs. 1 Nr. 2) begangen werden können, während sich bei den unechten Amtsdelikten die besondere Tätereigenschaft strafschärfend auswirkt. Die Systematik des Parteiverrats als Amtsdelikt ist geschichtlich zu erklären. Mit der Kabinettsorder vom 14.4.1780 und der Gerichtsordnung vom 24.4.1781 (Corpus iuris Fridericianum) wurde die Advokatur abgeschafft und die Advokaten durch sog. Assistenzräte ersetzt. Diese waren nicht Parteivertreter, sondern beamtete Richtergehilfen. Die freie Advokatur wurde erst mit der Rechtsanwaltsordnung vom 1.7.1878 etabliert, die gleichzeitig mit den Reichsjustizgesetzen am 1.10.1879 in Kraft trat. Damit verlor die Zuordnung des Parteiverrats zu den Amtsdelikten ihre Bedeutung. Die „anderen Rechtsbeistände" (Advokatanwälte, Prokuratoren, Rechtskonsulenten) (§ 107 RAO 1878) kamen als Täter nur insoweit in Betracht als sie ein Amt bekleideten. 6 Seit Einführung der freien Advokatur ist die Zuordnung des Parteiverrats zu den Amtsdelikten verfehlt. 7

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Vgl. zur Entstehungsgeschichte der N o r m ausführlich Hühner LK 10. Aufl. vor Rdn. 1 „Entstehungsgeschichte" m.z. N.; Früh Pflichtverletzung, S. 4; Knapp Der Verteidiger, S. 7; Wolff Parteiverrat, S. 9; auch Kretschmer Parteiverrat, S. 17 f. Durch Gesetz vom 15.5.1871 (RGBl. 127). Zu den Gesetzesänderungen und Strafrechtsreformen vgl. ausf. Hübner LK 10. Aufl. vor Rdn. 1 („Entstehungsgeschichte, Strafrechtsreform"); Kalsbach Standesrecht, S. 357 ff; zu den

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historischen Gründen der systematischen Zuordnung des Parteiverrat zum Dreißigsten Abschnitt des StGB unter „Straftaten im A m t " s. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 3. Vgl. zum historischen Verständnis des Parteiverrats als Amtsvergehen ausf. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 2 f f m . w . N . Vgl. Kuhlen N K 2 Rdn. 3; Welzel Das deutsche Strafrecht 11 , S. 524; Sehl Schröder! Cramer! Heine27 Rdn. 2; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 129.

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Parteiverrat

§356

2. Standesvergehen Der Parteiverrat ist kein Standesvergehen ,8 Die Beurteilung als Standesdelikt ver- 4 bietet sich, weil zum Täterkreis nicht nur Rechtsanwälte und andere, durch ein Berufsrecht gebundene Rechtsbeistände (Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer, Notare) gehören, sondern auch solche, für die insoweit keine besonderen berufsrechtlichen Vorschriften bestehen (Hochschullehrer, Rechtsreferendare etc.). Der Rechtsbeistand ist nicht wegen seiner spezifischen berufsrechtlichen Bindungen Normadressat des § 356, sondern weil er als unabhängiger Sachwalter rechtliche Interessen für seinen Auftraggeber wahrzunehmen hat. Dass ein Parteiverrat i.S.v. § 356 gleichzeitig einen Verstoß gegen Berufsregeln darstellt (z. B. § 43 a Abs. 1 BRAO), macht den Parteiverrat nicht zu einem Standesvergehen. 9 Der Parteiverrat dient auch nicht dem Schutz der Anwaltschaft in ihrer berufständischen Organisation.10 3. Berufsvergehen Der Parteiverrat wird allgemein als ein Berufsvergehen bezeichnet, 11 weil der 5 Anwalt und die anderen Rechtsbeistände nur „in dieser Eigenschaft" tatbestandlich handeln können. Der Begriff „Berufsvergehen" ist zu eng, weil der Parteiverrat nicht nur berufliche Tätigkeiten erfasst. Zur Tatbestandserfüllung kommt es nicht auf die Profession des Beauftragten, sondern darauf an, dass dieser seine Beistands/u/tAfro/i wahrnimmt. 12 Die Zugehörigkeit zu einem Berufsstand ist dafür unerheblich. In den meisten Fällen wird der Berufsträger das Mandat in seiner beruflichen Eigenschaft führen. Wer dagegen z.B. als Hochschullehrer (Rdn. 25) eine Verteidigung gem. § 138 Abs. 1 StPO übernimmt, wird nur als „Gelegenheitsbeistand" tätig und nicht in seinem Beruf als Rechtslehrer. Wenn umgekehrt ein Rechtsanwalt als Insolvenzverwalter (Rdn. 27) oder als weisungsabhängiger Justitiar (Rdn. 26) berät, scheidet er trotz seiner Berufsqualifikation als Täter aus. 4. Untreuedelikt Der Parteiverrat wurde auch als Untreuedelikt13 verstanden, weil der Vertrauens- 6 bruch des Rechtsbeistands gegenüber seinem Mandanten das Wesen des Parteiverrats ausmache. Auch die frühere Rechtsprechung 14 hat den Unrechtsgehalt des Parteiverrats wesentlich im Missbrauch des Vertrauens und in der Treulosigkeit des Anwalts gegenüber seinem Auftraggeber gesehen. Gegen den Untreuecharakter wird schon eingewandt, es sei nicht geklärt, in welchem Sinne die „Untreue" zu verstehen sei.15 Verschiedene Meinungen beziehen die individualrechtliche Komponente der Vorschrift mit unterschiedlicher Gewichtung in den Schutzbereich der Norm mit ein (s. dazu

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Wolff Parteiverrat, S. 129; Münch Praevarication, S. 39; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 843 Fn. 37; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat, S. 2; dazu Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 5; Kretschmer Parteiverrat, S. 20 f. AA O. Geppert, Parteiverrat, S. 24 f, der den § 356 auch als Standesdelikt begreift. O. Geppert, Parteiverrat, S. 24 f. Davon zu unterscheiden ist die Anwaltschaft als Organ der Rechtspflege, s. Rdn. 9. BGHSt 12 96 98; 20 41 f; 24 191; 45 148, 153, BGHZ 60 255, 260; Sch/SchröderICramerl Heine27 Rdn. 2; Tröndle!Fischer* Rdn. 1; Hübner

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LK 10. Aufl. Rdn. 4 f; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 129. Maurach/SchroederlMaiwald BT 2 § 78 Rdn. 4; Kuhlen NK 2 Rdn. 10; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 10. Vgl. Neumeyer Prävarikation (§ 356 RStrGB), in: VDB Bd. 9 (1906) 503, 504; von Wächter Deutsches Strafrecht, S. 480; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 6; Erb Parteiverrat, S. 262 f. Vgl. RGSt 49 342, 344; BGHSt 4 80, 87, 5 301, 306 m. krit. Anm. Kalsbach AnwBl. 1954 187, 192. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 6.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

oben Rdn. 9). Das Argument, der Parteiverrat sei kein Untreuedelikt, weil das Einverständnis in die Wahrnehmung widerstreitender Interessen weder die Tatbestandsmäßigkeit beseitige noch rechtfertigend wirke, führt zu einem Zirkelschluss. Die Wirksamkeit des Einverständnisses bzw. der Einwilligung ist Konsequenz der Rechtsgutbestimmung und nicht umgekehrt. 7

a) Nach heute unbestrittener Meinung ist der Parteiverrat nicht vermögensrechtlich 16 ausgestaltet, auch wenn die Vertretung des widerstreitenden Interesses nicht selten zu wirtschaftlichen Schäden der „verratenen Partei" führt. N u r in der Qualifikation des Absatzes 2 ist das Handeln „zum Nachteil" einer Partei schadensbezogen. Ein Vermögensschaden wird aber auch insoweit nicht verlangt. Dabei besteht Einigkeit, dass der Nachteil nicht eingetreten, sondern nur gewollt sein muss (vgl. Rdn. 102). Der Grundtatbestand hat keinen vermögensrechtlichen Bezug und verlangt weder auf der objektiven noch auf der subjektiven Tatbestandsebene eine Schädigung. 17 Auch die systematische Stellung des Parteiverrats im Dreißigsten Abschnitt des StGB unter „Straftaten im A m t " spricht gegen die Annahme eines Untreuevergehens. Dabei ist zutreffend, dass der Parteiverrat nach heutigem Verständnis kein Amtsdelikt (mehr) ist. 18 Die Entwürfe und ReformVorschläge zum StGB, die wiederholt eine Zuordnung des Parteiverrats zu den Vermögensdelikten vorsahen, sind jedoch vom Gesetzgeber durchgängig verworfen worden. 19 Schließlich spricht auch der Strafrahmenvergleich zwischen Parteiverrat und Untreue gegen eine Eingliederung des § 356 als Untreuedelikt. 20 Der Parteiverrat ist mit der erhöhten Mindeststrafe von drei Monaten Freiheitsstrafe bedroht und in seiner Qualifikation als Verbrechen ausgestaltet. Dagegen ist die Untreue gem. § 266, bei der als Tatbestandsvoraussetzung der Nachteil eingetreten sein muss, mit keiner erhöhten Mindeststrafe versehen. § 356 Abs. 2 würde eine „versuchte Untreue" ohne die Möglichkeit einer Strafrahmenreduzierung gem. § 23 Abs. 2 i.V.m. § 49 Abs. 1 sanktionieren.

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b) Das Rechtsgut wird auch mit der Umschreibung personenrechtliche Untreue nicht ausreichend erfasst. 21 Schon der Begriff ist unscharf. Die Enttäuschung des Mandanten über den Vertrauensbruch und die Illoyalität des von ihm beauftragten Rechtsbeistands wird häufig, aber nicht stets Folge der Wahrnehmung widerstreitender Interessen sein. Eine Vorschrift zum Schutz des Vertrauensverhältnisses in einer privilegierten beruflichen Beziehung wäre nach der Gesetzessystematik des StGB eher dem Fünfzehnten Abschnitt (Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimnisbereichs) zuzuordnen, in dem z. B. die Verletzung des Anwaltsgeheimnisses mit oder ohne Schädigungsabsicht unter Strafe gestellt ist (§ 203 Abs. 1 Ziff. 3, Abs. 5). Das Rechtsgut des Parteiverrats reicht über den Schutz der Individualbeziehung Mandant/Anwalt hinaus.

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Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 842ff; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 7; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 4; Prinz Parteiverrat, S. 8, 14; Erb Parteiverrat, S. 112 f. B G H AnwBl. 1966 397 f; RGSt 49 342, 344; Erb Parteiverrat, S. 112. Zum historischen Verständnis des Parteiverrats als Amtsdelikt vgl. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 2 m. w. N. und oben Rdn. 1. S. dazu Erb Parteiverrat, S. 111, und Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 7, jeweils m.w. N.

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O. Geppert Parteiverrat, S. 24, 29; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 7; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 11; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 844, 846; gegen das Argument des Strafrahmenmissverhältnisses vgl. Erb Parteiverrat, S. 111 f. S. Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 845 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 6; vgl. auch BaumannIPfohl JuS 1983 24 f; s. aber a. Erb Parteiverrat, S. 113, 119: „Der Bruch der personenrechtlichen Treuepflicht (stellt) den Kern des Parteiverrats dar".

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Parteiverrat

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5. Rechtspflegedelikt Ganz überwiegend wird das Rechtsgut des Parteiverrats stärker rechtspflegeorien- 9 tiert als individualrechtlich beurteilt. Verschiedene Meinungen beziehen den individualrechtlichen Aspekt der Mandatsuntreue mit unterschiedlichen Gewichtungen in die Rechtsgutbeurteilung mit ein. Die Rechtsgutbeschreibungen sind vielfältig und reichen von einer stärker individuell geprägten „Bewahrung der anwaltlichen Mandatstreue" bis zu der globalen Bestimmung „Schutz der Rechtspflege". Die Rechtsprechung des BGH hat den Schutzzweck des Parteiverrats zunächst auch indiviualrechtlich verstanden. § 356 habe die Treue des Anwalts gegenüber seinem Auftraggebers zu gewährleisten und diene dem Ansehen des Anwaltsstandes.22 Weitere Entscheidungen stellen das Ansehen der Anwaltschaft in den Vordergrund. 23 Mit der Entscheidung BGHSt 12 96, 98 wird das „Ansehen der Rechtspflege" neben der Treupflicht des Anwalts als Schutzgut bezeichnet. Das OLG Düsseldorf NJW 1959 1050f sieht die Schutzrichtung in der „Reinheit des Anwaltsstandes und damit der Rechtspflege überhaupt", und das BayObLG NJW 1959 2223 f meint, das „Ansehen der Rechtspflege" sei vorrangiges Schutzgut. Mit wechselnden Formulierungen bestätigt der BGH seine Rechtsprechung. 24 Das BVerfG folgt der Rechtsprechung des BGH mit der Rechtsgutbeschreibung „Zuverlässigkeit und Integrität der Anwalt- und Rechtsbeistandschaft". 25 Die Literaturmeinungen sehen das Schutzgut mit unterschiedlichen Gewichtungen in der Rechtspflege, im Ansehen bzw. der Funktionsfahigkeit der Rechtsbeistandschaft und in der Treuepflicht gegenüber dem Auftraggeber. Teilweise wird ausschließlich die Rechtspflege als Rechtsgut angesehen. 26 Der Schutz der persönlichen Treueverpflichtung gegenüber dem Auftraggeber wirke nur als Reflex.27 Nach anderer Ansicht soll das Schutzgut neben der Integrität der Rechtspflege auch die Treuepflicht des Auftraggebers umfassen. 28 Eine einschränkende Meinung begreift als Rechtsgut nicht mehr die Rechtspflege insgesamt, sondern nur die Anwaltschaft als Teil der Rechtspflege.29 Darüber hinaus soll neben der Zuverlässigkeit, Integrität und Funktionsfahigkeit der Anwalt- und Rechtsbeistandschaft auch der Schutz des Mandanten zum Rechtsgut gehören. 30 Nach abweichender Meinung werde die Treuepflicht nur mittelbar geschützt. 31 Zur Gewichtung der Rechtsgutaspekte Rechtspflege bzw. Funktionsfahigkeit der Anwaltschaft meint Erb22, „der Bruch der anwaltlichen Treue" mache den „Kern des Parteiverrats" aus. Die Rechtspflege spiele dagegen eine untergeordnete Rolle und werde nur „reflexartig" geschützt.

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BGHSt 5 301, 306; 13 231 f; s.a. schon RGSt 49 344;7 253. BGH GA 1961 203, 205; BGH AnwBl. 1954 199f: Sicherung der Lauterkeit und des Ansehens des Anwaltsstandes. BGHSt 12 96, 98: „Treupflicht des Anwalts gegenüber seinem Auftraggeber" und „Ansehen der Rechtspflege"; BGHSt 15 332, 336: „Vertrauen in die Berufstreue des Rechtsbeistands"; BGHSt 45 148, 153: „Vertrauen der Allgemeinheit in die Integrität der Anwaltschaft". BVerfG N J W 2001 3180, 3181. Welze! Das deutsche Strafrecht 11 , S. 524; Prinz Parteiverrat, S. 21. Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 29.

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Pfeiffer Festgabe Koch, S. 28 f; Krekeler S. 339, 342; Lackneri Kühl» Rdn. 1; Hübner LK. 10. Aufl. Rdn. 9; Kalsbach Standesrecht, S. 348. O. Geppert, Parteiverrat, S. 29 ff; Tröndlel Fischer53 Rdn. 1; Dahs JR 1986 349 f: „institutionelle Seriosität des anwaltlichen Rechtspflegeorgans". BaumannIPfohl JuS 1983 24 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 6: „Interesse des Mandanten an gradliniger Vertretung"; Dahs Handbuch 7 , S. 57: „Funktion des Verteidigers im Rechtssystem" und „Treuepflicht des Anwalts". Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 851 f; Sehl Schröder/CramerlHeine21 Rdn. 1. Erb Parteiverrat, S. 262 f.

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Das Rechtsgut ist vom Objekt der strafbaren Handlung zu unterscheiden. Wenn der Parteiverrat die Vertretung widerstreitender Interessen verbietet, so dient die Norm in concreto dem Schutz des Mandanten, der sich einem Rechtsbeistand anvertraut hat. Das Rechtsgut umfasst in abstrakter Form einen größeren Schutzbereich, der der Norm vorgelagert ist. Wer als Rechtsbeistand dem Mandatsgegner dient, verletzt die Pflicht zur unabhängigen33 und parteilichen Interessenwahrnehmung. Er enttäuscht das Vertrauen, das ihm sein Mandant entgegenbringen und der Rechtsbeistand beanspruchen muss, um die Mandanteninteressen einseitig und sachgerecht wahrnehmen zu können.34 Mit dem pflichtwidrigen Dienen verletzt der Rechtsbeistand nicht nur seine Pflichten aus dem konkreten Mandatsverhältnis. Er gefährdet darüber hinaus generell die Bereitschaft, dass Mandanten ihre rechtlichen Interessen einem Rechtsbeistand anvertrauen. Er schwächt damit die Erwartung, dass Rechtsbeistände die Mandanteninteressen im wohlverstandenen Sinne „rücksichtslos", d.h. ohne falsche Rücksichtnahme, vertreten. Dadurch wird das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Rechtsbeistandschaft, insbesondere der Anwaltschaft als einem wesentlichen Organ der Rechtspflege, beeinträchtigt. Rechtsgut des Parteiverrats ist das Vertrauen in die zuverlässige und unabhängige Interessenvertretung durch Rechtsbeistände als Voraussetzung einer funktionsfähigen Rechtspflege. Dagegen ist die „Rechtspflege" als Rechtsgut des Parteiverrats zu umfassend und zu sehr von der im Tatbestand vertypten verbotswidrigen Handlung abstrahiert, als dass es noch Konturen für eine Norminterpretation geben könnte. 6. Deliktscharakter 10

Der Parteiverrat ist im Grundtatbestand (Absatz 1) Vergehen und in der Qualifikation (Absatz 2) wegen der Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsstrafe (§ 12 Abs. 1) Verbrechen (s. Rdn. 100 und 104). § 356 ist echtes Sonderdelikt,35 weil der Parteiverrat nur von den im Tatbestand genannten Anwälten und anderen Rechtsbeiständen als Täter, Mittäter oder mittelbare Täter begangen werden kann. Die Täterqualität ist strafbegründendes, besonderes persönliches Merkmal i. S. v. § 28 Abs. 1. Der Parteiverrat ist als abstraktes Gefährdungsdelikt ausgestaltet.36 Für die Tatbestandserfüllung ist kein Erfolg vorausgesetzt, insbesondere kein Schadenseintritt.37

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Zur Wahrung der Unabhängigkeit als Zweck der Regelung in § 43 a Abs. 4 BRAO vgl. Feuerich/Wey/and B R A 0 6 § 43 a Rdn. 54. Zutreffend auch Dahs JR 1986 349: „Strafwürdig ist die Verletzung der Unverbrüchlichkeit des Mandats-Vertrauens und des ihm wesenseigenen Ausschließlichkeitsanspruch". TröndlelFischer" Rdn. 1; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 5; Kuhlen N K 2 Rdn. 9; Sehl Schröder! Cramer/Heine27 Rdn. 4; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 9. RGSt 49 343 f; BayObLG JR 1991 163f; Men-

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nicke ZStW 112 (2000) 834, 853, 855; Tröndlel Fischer53 Rdn. 1; Sehl Schröder! Cramerl Heine'1'' Rdn. 3; Kuhlen N K 2 Rdn. 6 (Kumulationsdelikt); ebenso RudolphilRogall SK 7 Rdn. 7; Erb Parteiverrat, S. 263, unterscheidet: Soweit das anwaltliche Treueverhältnis betroffen sei, liege ein Verletzungsdelikt und in Bezug auf die Rechtspflege ein abstraktes Gefährdungsdelikt vor. Dies gilt auch für die Qualifikation nach Absatz 2, s. Rdn. 102.

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III. Täterkreis 1. Tauglicher Täter Tauglicher Täter ist „ein Anwalt oder ein anderer Rechtsbeistand" in Ausübung 11 seines Berufes bzw. seiner übernommenen Beistandstätigkeit. Anwälte i.S.v. § 356 sind alle im Inland zugelassenen Rechts- und Patentanwälte 38 (zu den ausländischen Rechtsanwälten vgl. Rdn. 16). Der Rechtsanwalt muss als solcher zugelassen sein. Die Zulassung wird wirksam mit Aushändigung der Zulassungsurkunde (§ 12 Abs. 2 S. 1 BRAO). Zur Rechtsanwaltschaft kann nur zugelassen werden, wer die Befähigung zum Richteramt nach § 5 DRiG hat (§ 4 BRAO; BGH BRAK-Mitt. 1995 208). Die Zulassung erlischt, wenn durch ein rechtskräftiges Urteil auf Ausschließung aus der Rechtsanwaltschaft erkannt wird (§ 13 BRAO). Wird die sofortige Vollziehbarkeit des Widerrufs der Zulassung angeordnet, so darf der Rechtsanwalt seinen Beruf gem. § 16 Abs. 7 i.V.m. § 155 Abs. 2 BRAO nicht mehr ausüben. Sein Status als Rechtsanwalt wird dadurch nicht berührt. Die insoweit verbotswidrig vorgenommenen Rechtshandlungen sind wirksam (§ 16 Abs. 7 i.V.m. § 155 Abs. 5 BRAO). 39 Wird gegen den Rechtsanwalt ein anwaltsgerichtliches Vertretungsverbot i.S.v. § 114 Abs. 1 Ziff. 1 BRAO oder ein vorläufiges Vertretungsverbot gem. § 150 Abs. 1 BRAO verhängt, so darf der Rechtsanwalt auf den bestimmten Rechtsgebieten für die Dauer des Verbots nicht tätig werden. Die Rechtshandlungen, mit denen der Rechtsanwalt gegen das Vertretungsverbot verstößt, bleiben aus Gründen der Rechtssicherheit und im Interesse der Mandanten wirksam (§ 155 Abs. 5 BRAO). Der Rechtsanwalt ist daher geeigneter Täter, auch soweit er trotz eines Berufs- oder Vertretungsverbots tätig wird und ohne Legitimation berät oder Beistand leistet. Auf die Kenntnis des Mandanten von den Tätigkeitsbeschränkungen kommt es für die Täterqualität nicht an. 40 Der Rechtsanwalt muss in Ausübung seines Berufs handeln. Unerheblich ist, ob der Rechtsanwalt die anwaltliche Tätigkeit regelmäßig oder nur (noch) in Einzelfallen verrichtet. Entscheidend ist, dass die Beistandsleistung im Rahmen der Rechtspflege vorgenommen wird.41 Der Rechtsanwalt muss in seiner anwaltlichen Eigenschaft tätig sein. Eine private Gefälligkeitsberatung, die erkennbar außerhalb eines Mandatsverhältnisses erbracht wird, genügt nicht 42 (Rdn. 34, 84).

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a) Zu den Anwälten i.S.v. § 356 gehören auch die Patentanwälte43 (§§ 5ff PatAnwO). 44 Für den Patentanwaltsyndikus (BGHZ 62 154) gelten die Ausführungen zum Syndikusanwalt entsprechend (Rdn. 15). Für die Tätereignung kommt es darauf an, dass er seinen Auftrag in anwaltlicher Unabhängigkeit erfüllen kann. Soweit er für seinen Dienstherrn weisungsgebunden handelt, scheidet er als Täter des Parteiverrats

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Sehl Schröder! Cramer/Heine27 Rdn. 5; Kuhlen NK 2 Rdn. 9; O. Geppert Parteiverrat, S. 35, 40 f, ordnet den Patentanwalt den „anderen Rechtsbeiständen" zu. Vgl. BGH NJW 1990 1854; O L G Celle NStZ 1989 338. Vgl. auch O L G Celle NStZ 1989 338. Vgl. MaurachlSchweiler!Maiwald BT 2 § 78 Rdn. 4. BGH St 7 17. 19; 20 41 f; 24 191; 45 148, 153; OLG Zweibrücken wistra 1994 311, 313; Sehl

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Schröder/Cramer/Heine21 Rdn. 15, Kuhlen NK 2 Rdn. 21; TröndlelFischer53 Rdn. 4; s.a. Prinz Parteiverrat. S. 43; aA O. Geppert Parteiverrat, S. 117. Zum historischen Streit, ob der Patentanwalt überhaupt von § 356 erfasst wird, vgl. Hübner LK 10. A u a Rdn. 13 f. Vgl. schon Roesen N J W 1938 649; Cuppers NJW 1947/48 4, 5; O. Geppert NJW 1960 1044Γ; Tröndlel Fischer" Rdn. 2; SehlSchröderl Cramer!Heine21 Rdn. 5.

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aus. Unerheblich ist, ob der Patentanwaltsyndikus in öffentlichen oder in privaten Diensten steht. 14

b) Für die Täterqualität als Rechtsanwalt ist es unerheblich, ob das Mandatsverhältnis durch privatrechtlichen Geschäftsbesorgungsvertrag begründet oder ob der Rechtsanwalt beigeordnet wird. Mandatsübernahmepflichten ergeben sich z.B. aus § 49 Abs. 1 BRAO, § 121 ZPO, § 4 a Abs. 2 InsO, § 11 a ArbGG, § 166 VwGO, § 73 a SGG. Auch soweit der Rechtsanwalt als Pflichtverteidiger nach §§ 140 ff StPO oder nach § 60 OWiG bestellt wird, ist er geeigneter Täter. 46 Der Pflichtverteidiger hat die gleichen Beistandsrechte und -pflichten wie der Wahlverteidiger. 47 Seine Pflichtenstellung ist auch nicht geringer, wenn er gegen den Willen des Beschuldigten beigeordnet wird oder ein Vertrauensverhältnis aus anderen Gründen zum Mandanten nicht besteht. Die Verpflichtung, widerstreitende Interessen nicht zu vertreten, gilt auch für alle beigeordneten Rechtsanwälte.

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c) Der nach § 46 BRAO als Rechtsanwalt zugelassene Syndikus ist Anwalt im Sinne des § 356,48 sofern er als unabhängiges Organ der Rechtspflege tätig ist und nicht weisungsgebundene Syndikusdienste leistet (vgl. OLG Stuttgart NJW 1968 1975; Lackneri Kühl25 Rdn. 2).49 Soweit der Syndikusanwalt weisungsgebunden tätig ist, fehlt ihm die Täterqualität für das Sonderdelikt. Auch die als Rechtsanwälte zugelassenen Justitiare sind, ebenso wie Syndikusanwälte, nur insoweit geeignete Täter als sie in anwaltlicher Unabhängigkeit außerhalb ihres Dienstverhältnisses tätig sind. Entscheidend ist nicht die anwaltliche Zulassung sondern die Aufgabenwahrnehmung im Einzelfall. 50 Nur soweit dem Justitiar oder Syndikus das Vertrauen entgegengebracht werden kann, in anwaltlicher Unabhängigkeit Mandanteninteressen wahrzunehmen, kann die Pflichtverletzung strafrechtlich sanktioniert sein. Wird der Justitiar oder der Syndikus lediglich als angestellter Rechtsberater tätig, ist er auch nicht Rechtsbeistand i.S.v. § 356.51

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d) Zum Täterkreis gehören auch die gem. §§ 206 f BRAO in Deutschland niedergelassenen ausländischen Rechtsanwälte,52 nicht jedoch die nur im Ausland zugelassenen Rechtsanwälte. 53 Für die europäischen Rechtsanwälte gilt das EuRAG i.d.F. v. 23.7.2002 (BGBl. I S. 2850).54 Nach § 42 Abs. 1 EuRAG ist der Straftatbestand des Parteiverrats ausdrücklich auch für europäische Rechtsanwälte anwendbar. 55 Dabei kommt es nicht darauf an, unter welcher Berufsbezeichnung der ausländische Anwalt niedergelassen ist (vgl. BR-Drucks. 567/99 S. 85).

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e) Der Anwaltsnotar (§ 3 Abs. 2 BNotO) ist ohne weiteres geeigneter Täter, soweit er anwaltliche Mandate führt. In seinem notariellen Aufgabenbereich handelt der

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Sehl Schröder/Cramer/Heine21 Rdn. 5 Vgl. Dingfelderl Friedrich Parteiverrat All.aa; Prinz Parteiverrat, S. 22. BVerfG N J W 1959 571 f; BGH N J W 1996 1975; Lüderssen in LöwelRosenberg25 § 141 Rdn. 3, 9. Hübner LK 10. AuH. Rdn. 15; SchlSchröderl Cramer/Heine21 Rdn. 5; TröndlelFischer" Rdn. 2a; Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 9. Vgl. auch BGHSt 45 148, 153; inwieweit das allgemeine Verbot gem. § 43a IV BRAO, widerstreitende Interessen zu vertreten, für Syndikusanwälte gilt, s. bei Kleine-Cosack4 BRAO § 43a Rdn. 89 f.

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Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 9; Kuhlen N K 2 Rdn. 14; Fischer/Tröndle53 Rdn. 2a; vgl. auch E G H 16 206. Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 11. Vgl. dazu Henssler/Prutting2 BRAO § 206 Rdn. 2 ff; Kuhlen N K 2 Rdn. 9. O. Geppert N J W 1960 1043; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130. Zum europäischen Rechtsanwalt s. Kretschmer Parteiverrat, S. 122 f. Rudolphi!Rogall SK? Rdn. 9.

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Anwaltsnotar als Rechtsbeistand i.S.v. § 356 56 (vgl. Rdn. 20). Taugliche Täter sind ferner der Abwickler einer Rechtsanwaltskanzlei (§ 55 BRAO), 57 der Anwaltsvertreter,58 der Prozessagent i.S.v. § 157 ZPO. 59 Der Rechtsreferendar, der nach § 142 Abs. 2 StPO zum Verteidiger bestellt ist, handelt in dieser Funktion als Rechtsbeistand i. S. d. § 3 56,60 weil auch der ausnahmsweise in die Verteidigerpflicht genommene Referendar bei der Mandatswahrnehmung eine unabhängige Vertrauensstellung einnimmt. Der Mandant muss sich darauf verlassen können, dass der Referendar als Verteidiger widerstreitende Interessen nicht vertritt. Die Gegenansicht 61 verneint die Täterqualität, weil der Referendar die Verteidigung nicht berufsmäßig ausübt. 2. Andere Rechtsbeistände Der Personenkreis, der unter „andere Rechtsbeistände" fallt, ist in Rechtsprechung und Literatur noch nicht geklärt. 62 Nach einer weiten Begriffsbestimmung gehören zu den Rechtsbeiständen alle Personen, die in einer staatlich anerkannten Weise Rechtsbeistand leisten oder von einer Behörde aufgrund allgemeiner gesetzlicher Vorschriften oder nach Zulassung im Einzelfall als rechtliche Berater auftreten. 63 Nicht erforderlich ist, dass der Rechtsbeistand eine amtsträgerähnliche Stellung innehat. Entscheidend ist, dass er die Parteiinteressen als unabhängiger Sachwalter wahrnimmt. 64 Demgegenüber will eine Gegenmeinung den Anwendungsbereich des § 356 auf jene Personen beschränken, die „anwaltähnlich"65 tätig werden. 66 Aus dem Merkmal „anderer" Rechtsbeistand ist das Erfordernis einer anwaltähnlichen Tätigkeit nicht abzuleiten. Der Täterkreis muss vom Rechtsgut aus und nicht nach dem Status des Beistands beurteilt werden. Wer in staatlich anerkannter Weise unabhängig Rechtsbeistand leisten und dazu das Vertrauen seines Auftraggebers beanspruchen darf, muss gehindert sein, zugleich widerstreitende Interessen zu vertreten. Ob der Sachwalter den Beistand geschäfts- oder berufsmäßig leistet, ist insoweit unerheblich. 67 Die Beschränkung auf „anwaltsähnlich" tätige Beistände ist konturenlos, weil der Rechtsanwalt, aber auch nur er, Berater und Vertreter in allen Rechtsangelegenheiten

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Vgl. Lüderssen Festschrift Triffterer, S. 343, 346 m. Hinw. auf mögliche Konfliktsituationen; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 15; LacknerlKühl25 Rdn. 2; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 129; Rudolphe Rogall SK 2 Rdn. 11; Sehl Schröder! Cramer! Heine2'· Rdn. 5. OLG Nürnberg NStZ 1999 408. RudolphilRogall S K ' R d n . 11. Kuhlen NK 2 Rdn. 11; Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 31; Seh!Schröder!Cramer!Heine2'' Rdn. 7; aA OLG Saarbrücken NJW 1960 306; OLG Bremen Μ DR 1968 343; O. Geppert Parteiverrat, S. 38; zum Prozessagenten ausführlich Kretschmer Parteiverrat, S. 130 ff. Kretschmer Parteiverrat, S. 132, 134 f; Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 31; Prinz Parteiverrat, S. 28 ff; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 11; Sehl Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 7; TröndlelFischer53 Rdn. 2a. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 29 f; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 127, 130. Zur historischen und funktionellen Bestimmung

des Merkmals vgl. ausführlich Kretschmer Parteiverrat, S. 128 ff. « RudolphilRogall SK 7 Rdn. 10, Sehl Schröder! Cramer!Heine21 Rdn. 7, Welzel Das deutsche Strafrecht", S. 525; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130; BayObLGSt 1964 116, 119 ff zu §352. 64 Maurach!SchroederlMaiwald BT/2 Rdn. 78/4; Sch! Schröder! Cramer I Heine11 Rdn. 7. 65 Vgl. RGSt 51 220, 221; RGSt 73 126; OLG Saarbrücken NJW 1960 306; O. Geppert Parteiverrat, S. 35 ff; den. NJW 1960 1045; Prinz Parteiverrat, S. 29 f. « Der Entwurf StGB 1962 wollte den Täterkreis auf Rechtsanwälte und Patentanwälte beschränken, § 458 E; vgl. zur Entstehungsgeschichte des Tatbestandsmerkmals „anderer Rechtsbeistand" Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 16 ff. 67 AA Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130; vgl. aber auch die Entscheidung BGHSt 20 41 f, die den Parteiverrat als „ausgesprochenes Berufsvergehen" bezeichnet.

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ist (§ 3 Abs. 1 BRAO). Die Annahme, ein kriminalpolitisches Bedürfnis, den Parteiverrat zu sanktionieren, bestehe nur bei Rechtsvertretern mit besonderen Rechten und erhöhten Pflichten, 68 greift zu kurz. Das Schutzbedürfnis besteht nicht nur bei Organen der Rechtspflege (so aber Blei BT Bd. 2 12 § 112 V 1). Gelegenheitsbeistände scheiden als Täter nicht generell aus (so aber Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 29 ff), weil es nicht auf die Häufigkeit der Beistandsleistung ankommt. Entscheidend ist, dass der Beauftragte die Beistandsleistung in unabhängiger Weise ausüben kann. Wer dagegen die Geschäfte nur weisungsabhängig abwickelt, leistet nicht schon deshalb Rechtsbeistand, weil er im Rahmen seines Auftrags Rechtsvorschriften zu beachten hat (zum Anvertrautsein der Angelegenheit siehe Rdn. 79 ff). Zu den Rechtsbeiständen gehören die nichtanwaltlichen Anwaltsvertreter,69 die nichtanwaltlichen Prozessvertreter in Arbeits- und Sozialgerichtsverfahren, 70 die Abwickler einer Anwaltskanzlei gem. §§ 55 BRAO, 48 PatAnwO, 71 weil sie als unabhängige Sachwalter von Parteiinteressen mit behördlicher Erlaubnis fremde Rechtsangelegenheiten vertreten. Eine Geschäfts- oder regelmäßige Berufstätigkeit wird nicht vorausgesetzt. 72 20 a) Der Notar ist „anderer Rechtsbeistand" i.S.v. § 356.73 Nach § 14 Abs. 1 S.2 BNotO ist der Notar nicht Vertreter einer Partei, sondern unabhängiger und unparteiischer Betreuer der Beteiligten. Die Vertretung gegensätzlicher Interessen ist dem Notar untersagt (vgl. BGHZ 51 301, 304 ff; 54 275, 281). Rechtsbeistände sind ferner die Notariatsassessoren (§ 7 BNotO), Notariatsvertreter (§ 39 BNotO) und Notariatsverwalter (§§ 56, 57 BNotO). 74 19

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b) Geeignete Täter sind die Rechtsbeistände, die nach dem RBerG von der jeweils zuständigen Behörde die Erlaubnis erhalten, fremde Rechtsangelegenheiten einschließlich der Rechtsberatung geschäftsmäßig zu besorgen (vgl. § 1 RBerG). 75 In den Einzelfallen ist jedoch zu prüfen, ob dem Beistand eine Angelegenheit tatsächlich anvertraut ist (vgl. Rdn. 79 ff). Nach § 157 Abs. 3 ZPO kann Personen durch widerruflichen Justizverwaltungsakt die Zulassung als Prozessagent gewährt werden. Sie sind zugelassene Prozessbevollmächtigte mit der Befugnis zur Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten vor Gericht und damit „andere Rechtsbeistände" i.S.v. § 356.76

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Die sog. Kammerrechtsbeistände gem. § 209 BRAO sind berechtigt, in allen gerichtlichen Verfahren, in denen kein Anwaltszwang besteht, als Prozessbevollmäch-

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So O. Geppert Parteiverrat, S. 43; ders. N J W 1960 1045. Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 11; O. Geppert Parteiverrat, S. 43; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 24, 27; Kuhlen N K 7 Rdn. 11; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130. SehlSchröder!Cramer/Heine21 Rdn. 7; Rudolphi/ Rogall SK 7 Rdn. 11; Kuhlen NK 2 Rdn. 11. O L G Nürnberg NStZ 1999 408; Sch/Schröderl Cramer/Heine21 Rdn. 7; aA O. Geppert N J W 1960 1044. SehlSchröder!Cramer/Heine21 Rdn. 7; Rudolphi! Rogall SK 7 Rdn. 10; aA Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 21. Lüderssen Festschrift Triffterer, S. 343, 346; Kuhlen N K 2 Rdn. 11; Lackner/Kühl26 Rdn. 2; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 127, 129; Rudolphi! Rogall SK 7 Rdn. 11; aA Kretschmer Parteiver-

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rat, S. 136, gerade wegen der notariellen Verpflichtung zur Unparteilichkeit. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 15. Kuhlen N K 2 Rdn. 11; Lackner!Kühl* Rdn. 2; Rudolphi!Rogall SK 7 Rdn. 11; Seh!Schröder! Cramer!Heine11 Rdn. 7; TröndlelFischer53 Rdn. 2a; aA, die auf der historisch überholten „Amtstheorie" basierende Rspr. RGSt 51 220 ff, 73 126 f; O L G Saarbrücken N J W 1960 306; O L G Bremen N J W 1967 2418. Kuhlen N K 2 Rdn. 11; Rudolphi!Rogall SK 7 Rdn. 11; aA RGSt 51 220 ff, 73 126 f; O L G Bremen M D R 1968 343; O L G Saarbrücken N J W 1960 306 m. d. Hinw., wer als bloßer Gewerbetreibender fremde Rechtsangelegenheiten besorge, genieße nicht das Vertrauen, dessen Missbrauch nach § 356 zu sanktionieren sei; s.a. O. Geppert N J W 1960 1044.

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tigte aufzutreten. In Anwaltsprozessen dürfen Kammerrechtsbeistände nicht tätig werden. Auch in Prozesskostenhilfeverfahren gem. § 121 Abs. 2 ZPO ist ihre Beiordnung ausgeschlossen. Der Kammerrechtsbeistand ist befugt, in sozialgerichtlichen und verwaltungsgerichtlichen Verfahren die Prozessvertretung zu übernehmen, nicht jedoch in arbeitsgerichtlichen Verfahren. 77 Der Kammerrechtsbeistand ist „anderer Rechtsbeistand" i.S.v. § 356, weil er im Rahmen seiner Zulassung unabhängig Beistand leistet.78 c) Die Steuerberatung ist ein Sonderbereich der allgemeinen Rechtsberatung. 79 2 3 Steuerberater und Steuerbevollmächtigte sind unabhängige Organe der Steuerrechtspflege (§ 1 Abs. 2 i.V.m. § 2 BOStB). 80 Damit gehören auch Steuerberater und Steuerbevollmächtigte zum Täterkreis des § 356. Entsprechendes gilt für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (§§ 1, 2 Abs. 2, 43, 49, 129 Abs. 2 WPO). 81 Im Steuerstrafverfahren können Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer gem. § 392 Abs. 1 AO zu Verteidigern gewählt werden, soweit die Finanzbehörde das Steuerstrafverfahren selbständig führt. 82 Darüber hinaus können die steuerlichen Berater die Verteidigertätigkeit nur gemeinsam mit einem Rechtsanwalt oder Rechtslehrer ausüben. Soweit die Angehörigen der steuerberatenden Berufe eine Verteidigung führen, nehmen sie anwaltliche Aufgaben wahr, auch wenn sie nicht über eine Anwaltszulassung verfügen. d) Der Ehegattenbeistand sowie der gesetzliche Vertreter eines Angeklagten gem. 2 4 § 149 Abs. 1, 2 StPO scheiden als „andere Rechtsbeistände" i.S.v. § 356 aus.83 Die Gelegenheitsbeistände haben nur die Stellung eines Vertrauten mit begrenzten Rechten, im Wesentlichen Anhörungsrechte. Prozessuale Rechte des Angeklagten können diese Beistände nicht ausüben. Wegen der schwachen Verfahrensstellung sind sie keine Sachwalter fremder Parteiinteressen. Entsprechendes gilt für den Beistand im Jugendstrafverfahren gem. § 69 Abs. 1, 2 JGG. 84 Der Erziehungsberechtigte, der gesetzliche Vertreter oder eine andere Vertrauensperson des Jugendlichen aus der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis erlangen durch die gerichtliche Bestellung nur eine Betreuungsfunktion. Auch wenn der Beistand gem. § 69 Abs. 3 J G G in der Hauptverhandlung die Befugnisse eines Verteidigers hat, so ist er doch nicht ausreichend unabhängig, um die Rechtsinteressen des ihm anvertrauten Jugendlichen weisungsfrei wahrnehmen zu können. Dieser Beistand hat kein freies Verkehrsrecht mit dem Inhaftierten, kein Zeugnisverweigerungsrecht, nur ein begrenztes Anwesenheitsrecht in der Hauptverhandlung und das Akteneinsichtsrecht nur nach dem Ermessen des Vorsitzenden. 85 Entsprechendes gilt für den Beistand nach § 90 ZPO, der die Prozesspartei beim mündlichen Vortrag in der Verhandlung unterstützt. Auch dieser Beistand ist kein unabhängiger Vertreter der Partei. 86

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BAG AnwBl. 1989 53. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 24; Kuhlen NK 2 Rdn. 11; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 11; Sehl Schröder!CramerlHeine27 Rdn. 7. BGHZ 64 214, 218; 65 238, 240; s.a. BGHZ 53 103, 105 zum StBerG a. F. Sehl Schröder! Cramerl Heine21 Rdn. 7; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130; Birkenstock wistra 2002 49; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat A II cc (und e); Prinz Parteiverrat, S. 28; aA Behrendll Felix, S. 98. S. a. BGHZ 64 214, 218 f; Birkenstock wistra

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2002 47, 49 f; Prinz Parteiverrat, S. 28, 30 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 29. Zu den Voraussetzungen und Grenzen der Verteidigerbefugnisse von Angehörigen der steuerberatenden Berufe vgl. ausführlich FlorelDörnl Gillmeister Steuerfahndung 2 , S. 5 ff. Holz Parteiverrat. S. 10 f; Kretschmer Parteiverrat, S. 133. AA Kretschmer Parteiverrat, S. 132. Vgl. dazu die Kommentierungen zu § 69 JGG, z. B. Eisenberg JGG 1 ' § 69 Rdn. 7 ff. Vollkommer in Zöller ZPO 25 § 90 Rdn. 1.

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Der Rechtsanwalt in seiner Funktion als Zeugenbeistand ist geeigneter Täter. Der Zeuge kann sich einen Rechtsanwalt als Zeugenbeistand wählen oder sich unter den Voraussetzungen des § 68b StPO einen Zeugenbeistand beiordnen lassen. Wenngleich die Befugnisse des anwaltlichen Zeugenbeistands begrenzt sind, weil der Beistand nicht mehr Rechte haben soll als der Zeuge selbst,87 so nimmt er doch die Beratungen und anwaltlichen Empfehlungen, z. B. zu Auskunfts- und Zeugnisverweigerungsrechten, in anwaltlicher Unabhängigkeit wahr. 25

e) Zu den anderen Rechtsbeiständen gehören Hochschullehrer, soweit sie als Verteidiger nach § 138 StPO gewählt sind. 88 Rechtslehrer an Hochschulen sind alle ordentlichen und außerordentlichen, auch emeritierten Professoren, Honorarprofessoren und Privatdozenten, die die Befähigung haben, an einer deutschen Universität oder gleichrangigen wissenschaftlichen Hochschule auf dem Gebiet der Rechtswissenschaft zu lehren. 89 Der Rechtslehrer bedarf für seine Verteidigertätigkeit keiner gerichtlichen Zulassung und ist in seiner Beistandsfunktion einem Rechtsanwalt gleichgestellt. Als Verteidiger nach § 138 Abs. 1 StPO kann auch ein Fachhochschullehrer mit Befähigung zum Richteramt gewählt werden. 90 Die Gegenmeinung 91 verneint die Täterqualität des Hochschullehrers, weil der Rechtslehrer die Verteidigung nicht berufsmäßig 92 führe.

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Die Vertreter der Gerichtshilfe, Rechtspfleger93 und Treuhänder sind keine unabhängigen Sachwalter fremder Parteiinteressen und scheiden damit als Täter aus. Gleiches gilt für den Vormund,94 den Makler95 und den Generalbevollmächtigten.96 Auch der Justitiar ist nicht Täter, es sei denn, er leistet Rechtsbeistand in unabhängiger anwaltlicher Funktion außerhalb seines Angestelltenverhältnisses (vgl. Rdn. 15).

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f) Der Insolvenzverwalter (§§ 56 ff InsO) scheidet als Rechtsbeistand aus und ist auch dann nicht geeigneter Täter, wenn er von Beruf Rechtsanwalt ist.97 Als Insolvenzverwalter nimmt er keine einseitige Beistandsfunktionen wahr (§ 56 Abs. 1 InsO) und unterliegt der Aufsicht des Insolvenzgerichts, das bei Verstößen gegen die Verwalterpflichten Zwangsgelder gegen ihn festsetzen kann (§ 58 Abs. 1, 2, InsO). Gleiches gilt für den Testamentsvollstrecker (§§ 2197 ff BGB), 98 für den anwaltlichen Vormund (§§ 1773ff BGB) 99 und für den Nachlassverwalter (§ 1985 BGB), 100 Auch in diesen Fällen handelt der Rechtsanwalt nicht als unabhängiger Sachwalter von Parteiinteressen, 87

BT-Drucks. 13/7165 S. 9; O L G Hamburg N J W 2002 1590; kritisch dazu, insbesondere mit Blick auf das Akteneinsichtsrecht, Senge KK 5 § 69 Rdn. 9. 88 Kuhlen N K 2 Rdn. 11; TröndlelFischer" Rdn. 2a, Lackneri Kühl25 Rdn. 2, Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 11; Otto Grundkurs 7 §98 Rdn. 31. s » Vgl. BVerwG N J W 1970 2314; Lau/hütte KK S § 138 StPO Rdn. 5. 90 BGHSt 48 350; aA Laufhütte KK 5 § 138 StPO Rdn. 5 m.w.N.; für den Verwaltungsprozess siehe § 67 Abs. 2 VwGO. 91 Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 30; O. Geppert Parteiverrat, S. 43; Prinz Parteiverrat, S. 29 f, Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130. 92 So insb. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 30; s. a. Prinz Parteiverrat, S. 29 f, der das Schutzbedürfnis des Bürgers geringer einstuft, weil der Hochschullehrer als Gelegenheitsbeistand kein Rechtspflegeorgan sei.

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SchlSchröder/CramerlHeine27 Rdn. 7; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 11; Kuhlen N K 2 Rdn. 12; aA Lappe Rpfleger 1985 94. BGHSt 24 191. E G H 14 101, 103; Rudolphil Rogall SK1 Rdn. 11. EGH 30 177, 181; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 31; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 11. Vgl. BGHSt 13 231, 232; 45 148, 153; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 31; Kuhlen N K 2 Rdn. 13; TröndlelFischer53 Rdn. 2a; H. Schäfer wistra 1985 212; s. ausf. Kretschmer Parteiverrat, S.123 ff. EGH 14 93 ff; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130; SchlSchröder/CramerlHeine27 Rdn. 6. BGHSt 24 191 f; Kuhlen N K 2 Rdn. 13; Lackneri 25 55 Kühl Rdn. 2; TröndlelFischer Rdn. 2 a. Kuhlen N K 2 Rdn. 12; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 § 78 Rdn. 4; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 31.

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sondern weisungsgebunden und unter Kontrolle des Nachlass- bzw. Vormundschaftsgerichts.101 Der Rechtsanwalt ist als Geschäftsführer einer GmbH an die Gesellschafterbe- 2 8 schlüsse gebunden und übt daher regelmäßig keine unabhängige anwaltliche Tätigkeit aus.102 Das soll nach der Auffassung des BGH (BGHSt 45 148, 153) dann nicht gelten, wenn er sich bei der Geschäftsführung als Anwalt geriert. Maßgeblich muss jedoch sein, dass der Rechtsanwalt in anwaltlicher Unabhängigkeit fremde Mandatsinteressen wahrnimmt, und nicht, welchen Eindruck er Dritten gegenüber vermittelt. Dies entspricht auch dem Schutzzweck der Norm, das Vertrauen in die zuverlässige und unabhängige Interessenvertretung zu gewährleisten (vgl. Rdn. 9). Die GeseUschafterstellung des Anwalts und damit das Eigeninteresse am Ausgang der Rechtsstreitigkeiten führen nach Ansicht des BGH noch nicht dazu, die Beistandsleistung des Rechtsanwalts für die Gesellschaft als außerberuflich oder nichtanwaltlich anzusehen.103 Regelmäßig sei davon auszugehen, dass der Rechtsanwalt nicht als Gesellschafter sondern in anwaltlicher Funktion handele. Jedenfalls könne er durch die bloße Erklärung, nicht als Rechtsanwalt tätig sein zu wollen, seine Beistandsleistung nicht als außerberuflich qualifizieren.104 Ist der Beistand im eigenen Interesse gegen einen Mandanten tätig, scheidet der Parteiverrat aus (vgl. dazu Rdn. 38).

IV. Tathandlung 1. Dienen a) Dienen ist jede Tätigkeit rechtlicher oder tatsächlicher Art, durch die das Inte- 2 9 resse des Auftraggebers gefördert werden soll.105 Der Rechtsbeistand muss die Tätigkeit im Rahmen seines spezifischen Beistandsmandats „in dieser Eigenschaft" ausüben.106 Außerberufliche Dienste können berufsrechtlich z. B. nach § 113 Abs. 2 BRAO geahndet werden, wenn der Rechtsanwalt (nichtanwaltlich) als Insolvenzverwalter, Liquidator, Nachlassverwalter oder Testamentsvollstrecker tätig wird.107 Das Dienen umfasst alle Unterstützungen des Auftraggebers zur Förderung einer Rechtssache, z.B. prozessuale und außerprozessuale Tätigkeiten, Vertragsgestaltungen, Erteilung von Auskünften, Verhandlungen mit der Gegenpartei oder Behörden, die Abgabe von Willenserklärungen, die Erstattung von Strafanzeigen etc.108 Unerheblich ist, ob der Beistand nur gegenüber dem Mandanten oder auch mit Außenwirkung geleistet wird. Zum Begriff des Dienens gehört eine Finalität des Handels oder Unterlassens. Die Voraussetzungen des Dienens liegen nicht vor, wenn dem Gegner lediglich im Reflex durch ungeschickte, nachlässige oder fehlerhafte Beistandleistung Vorteile erwach-

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BGHSt 13 231 f; 24 191 f; SchlSchröder/Cramer/Heine27 Rdn. 6; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 130; aA O. Geppert Parteiverrat, S. 43 ff; ders. NJW 1960 1043. 1045; Kretschmer Parteiverrat, S. 123 ff. RudolphilRogall SK 7 Rdn. 9; TröndlelFischer» Rdn. 2 a. BGHSt 45 138, 154; kritisch gegen die formalistische Sicht des Parteibegriffs Dahs NStZ 2000 371. BGHSt 20 41, 44; 45 138, 154.

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BGHSt 7 17, 19; OLG Karlsruhe NJW 2002 3561 f; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 26; Kuhlen NK 2 Rdn. 18. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 43, der den Parteiverrat als Berufsvergehen einstuft. Feuerichl Weyland BRAO 6 § 113 Rdn. 16m. w.N.; s. entspr. Regelungen in § 95 Abs. 2 PatAnwO, § 89 Abs. 2 StBerG, § 67 Abs. 2 WPO. Vgl. die zahlreichen Bsp. bei Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 72.

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sen. Handlungen im Vorfeld einer Dienstleistung scheiden aus, weil der Täter „durch Rat oder Beistand" dienen muss (s. Rdn. 52 f). Kein Dienen liegt vor, wenn der Beistand lediglich „technische" Hilfe leistet, z. B. die Postversendung übernimmt oder als reine Schreibhilfe ohne inhaltliche Gestaltung Schriftsätze herstellt.110 Wenn dagegen der Rechtsanwalt auf Anforderung der gegnerischen Haftpflichtversicherung dieser einen von ihm zu beschaffenden Aktenauszug zur Verfügung stellt, so dient der Rechtsbeistand dem Verfahrensgegner durch Informationsbeschaffung (zum Interessengegensatz s. Rdn. 78). Die Möglichkeit der Versicherungsgesellschaft, sich den Aktenauszug auch auf anderem Weg zu beschaffen, ist dafür unerheblich.111 Der Fall ist vergleichbar der Übersendung einer Urkunde an den Gegner, wenn das Dokument, für den Mandanten sowohl günstige als auch ungünstige Inhalte verkörpert. Die Dienstleistung muss nicht berufstypisch sein. Es genügt, dass sie die Parteiinteressen fördern soll. Auf den Erfolg des Dienens kommt es nicht an. Unerheblich ist ferner, ob die Raterteilung oder Beistandleistung gegen Entgelt oder unentgeltlich geleistet wird.112 Die Unentgeltlichkeit kann jedoch ein Anzeichen für eine unverbindliche Gefälligkeit sein, so dass dem Beistand die Angelegenheit nicht „anvertraut" wurde113 (s. Rdn. 84). 30

b) Der Mediator übt anwaltliche Tätigkeit aus und unterliegt auch insoweit den Regeln des anwaltlichen Berufsrechts (§ 18 BORA). Damit gilt grundsätzlich auch das Verbot, widerstreitende Interessen zu vertreten gem. § 43 a Abs. 4 BRAO. Der Mediator ist kein Schiedsrichter oder Schlichter.114 Er unterstützt die Mediationsparteien, die Lösung ihrer (Rechts-) Probleme selbst zu erarbeiten, mit dem Ziel, eine rechtsverbindliche Einigung herbeizuführen.115 Im Rahmen der Mediation kann ein Anwalt als Mediator oder als Berater bzw. Vertreter einer Partei beteiligt sein. Als Beistand einer Partei gelten für ihn insoweit keine Besonderheiten. Als Mediator hat es der Rechtsanwalt übernommen, zwischen den Parteien mit widerstreitenden Interessen in derselben Rechtssache zu vermitteln. In der Mediation dient der Mediator beiden Parteien durch Rat oder Beistand mit dem Ziel eines Interessenausgleichs. Insoweit unterscheidet sich die neutrale Stellung des Mediators von dem Beistand einer Partei.116 Als Mediator dient der Anwalt jedoch keinen entgegengesetzten Interessen. Der Interessenwiderstreit ist ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal des Parteiverrats117 (zum Interes109

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Vgl. OLG Düsseldorf NStE 3 zu § 356 StGB; Sehl Schröder! Cramer/Heine27 Rdn. 15 f; O. Geppert Parteiverrat, S. 119f; Meyer AnwBl. 2000 80 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 36; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 26; Prinz Parteiverrat, S. 40. Kimmig AnwBl. 1971 127 f; Stephanl Wolkenhauer AnwBl. 1971 200. Der Vorwurf des Parteiverrats wird jedoch regelmäßig daran scheitern, dass die Überlassung eines Aktenauszugs zur Interessenvertretung des eigenen Mandanten gehört, z. B. um die Schadensregulierung zu beschleunigen; zutreffend Dahs Handbuch 7 , S. 60 f. Ausnahmsweise kann die Aktenüberlassung an den Gegner bedenklich sein, wenn dem eigenen Mandanten durch die damit verbundene Verfahrensbeschleunigung Nachteile erwachsen (Gegner kann den Verjährungseintritt noch verhindern). Grundsätzliche Bedenken gegen die Aktenvermittlung an den Gegner hat Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 89.

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Vgl. BGH 1 Str. 380/65 v. 1.2.1966, S. 4; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 33,45. Vgl. B G H S t 2 0 41,44. Vgl. Rüssel N J W 2000 2800 ff; ausführlich Haft!SchlieffenlKracht S. 384; Empfehlungen der BRAK-Arbeitsgruppe Mediation, BRAKMitt. 1999 25. Vgl. Schlussbericht des BRAK-Ausschusses Mediation, BRAK-Mitt. 1996 186. Zur neutralen Stellung vgl. O L G Hamm M D R 1999 836; Haft/SchlieffenlEisele S. 811; Schlussbericht des BRAK-Ausschusses Mediation, BRAK-Mitt. 1996 186. BGHSt 5 284, 287; 7 17, 22; 18 192, 200; BGH NStZ 1982 485; O. Geppert Parteiverrat, S. 87; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat A II cc (und e), S. 66 f; Kuhlen N K 2 Rdn. 38; LacknerlKühl25 Rdn. 7.

Stand: 31.1.2006

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sengegensatz vgl. Rdn. 55 ff, 62). Wegen der fehlenden Disponibilität des Rechtsguts wäre eine Einwilligung in ein interessengegensätzliches Handeln unerheblich. 118 Im Rahmen der Gestaltung von Parteiinteressen, kann jedoch der Gegenstand des Mandats insoweit begrenzt werden, als der Rechtsanwalt nur zur Realisierung übereinstimmender Interessen tätig werden soll. Dies entspricht dem Mediationsmandat. Der Mediator vertritt nicht eine Partei gegen die andere, sondern hilft beiden, ihre jeweiligen Interessen zu erkennen, zu gewichten und diese mit denen der anderen Partei selbst in Ausgleich zu bringen. Der Mediator dient damit nicht interessengegensätzlich.119 Nach Beendigung der Mediation ist die Vertretung der einen Partei gegen die andere interessengegensätzlich und damit pflichtwidrig. c) Neben der tatbestandlichen Prüfung, wer als „Anwalt" oder „anderer Rechts- 31 beistand" i. S. v. § 356 geeigneter Täter ist, muss im konkreten Fall festgestellt werden, welchem von mehreren in einem Büro tätigen Rechtsbeiständen die Angelegenheit tatsächlich anvertraut wurde. In vielen Fällen wird sich der Rechtsuchende an einen Anwalt wenden, der sich mit anderen zu einer gemeinsamen Berufsausübung in einer Bürogemeinschaft oder einer Sozietät zusammengeschlossen hat. Eine Bürogemeinschaft (§ 59 a Abs. 4 BRAO) liegt vor, wenn Rechtsanwälte ein gemeinsames Büro betreiben, sich die insoweit Kosten teilen, ohne jedoch Mandate gemeinsam anzunehmen und zu bearbeiten. In dieser büroorganisatorischen Gemeinschaft bleiben die Rechtsanwälte beruflich selbstständig und haften untereinander nicht gesamtschuldnerisch. Durch die Mandatserteilung an einen in Bürogemeinschaft tätigen Rechtsanwalt werden die anderen Rechtsanwälte in die Mandatspflichten nicht einbezogen.120 Wird der Auftrag einem Soziusanwalt erteilt, so stellt sich für die Verantwortlich- 3 2 keit der assoziierten Rechtsanwälte die Frage, ob auch ihnen die Sache anvertraut ist und unter welchen Voraussetzungen sie der Partei „dienen". Nach einer verbreiteten Meinung soll die Rechtsangelegenheit regelmäßig allen Sozien anvertraut sein, unabhängig davon, ob sie mit dem Mandat tatsächlich befasst sind.121 Dies gilt jedoch nicht für Sozien, die erst nach Auftragserteilung in die Sozietät eintreten und mit der Sache nicht befasst sind.122 Sozietätsfähig sind gem. § 59a Abs. 1 BRAO nicht nur Rechtsanwälte, sondern auch andere Rechtsbeistände i.S.v. § 356, nämlich Anwaltsnotare, Kammerrechtsbeistände, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer. 123 Die grundsätzliche Verpflichtung aller Sozien entspricht den Vorschriften über die bürgerliche Gesellschaft, §§ 705 ff BGB (BGHZ 56 355, 357 f!). Der Mandant entscheidet, wem er die Rechtssache anträgt. Erwartet er erkennbar die Erfüllung seines Auftrags von allen Rechtsanwälten der Sozietät, so sind mit der Mandatsannahme alle Sozien verpflichtet. 124 Soweit den Sozien die 118 119

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Vgl. BGHSt 17 305; 18 192; s. Rdn. 93. HafllSchlieffenlEisele S. 811 f; Feuerichl Weyland BRAO 6 § 18 BO Rdn. 3; Meyer AnwBl. 2000 80 ff. Prinz Parteiverrat, S. 179; Seh! Schröder! CramerlHeine27 Rdn. 9; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 11; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 134. BGHSt 20 41; OLG Hamm NJW 1955 803; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 15; O. Geppert, Parteiverrat, S. 110 f; Maurach/Schroeder/Maiwald BT 2 § 78 Rdn. 3; einschränkend OLG Stuttgart NStZ 1986 412f; „möglicherweise ... anvertraut"; ebenso LacknerlKühl2i Rdn. 3; Sehl Schröder!Cramer!Heine71 Rdn. 9; s. a. Baumann/ Pfohl JuS 1983 24, 26.

OLG Stuttgart NStZ 1986 412 f m. Anm. Gatzweiler NStZ 1986 413 u. Anm. Dahs JR 1986 349, 406. Der Katalog der sozietätsfähigen Berufsträger ist abschließend, AGH Baden-Württemberg BRAK-Mitt. 1995 169 f. Vgl. dazu Seh!Schröder!Cramer!Heine11 Rdn. 9; O. Geppert M D R 1959 352 f; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 135; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 15. Zur gemeinschaftlichen Verpflichtung und Haftung einer sog. Außensozietät vgl. BGH NJW 1999 3040; Henssler!Prutting!Härtung2 BRAO § 59a Rdn. 19.

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Rechtssache anvertraut ist, sind sie geeignete Täter des Parteiverrats. Die Täterqualität besteht unabhängig davon, ob der einzelne Sozius mit der Bearbeitung der Rechtssache persönlich befasst ist. Insoweit kann es aber am Tatbestandsmerkmal „dienen" fehlen. Für das Straf- und Bußgeldverfahren ist die Besonderheit anerkannt, dass mehrere Rechtsanwälte einer Sozietät gleichzeitig verschiedene Beschuldigte verteidigen dürfen, ohne gegen § 146 StPO zu verstoßen.125 Die auf den jeweils beauftragten Rechtsanwalt beschränkte Mandatierung leidet nicht darunter, dass auf der Vollmachtsurkunde sämtliche Sozien der Kanzlei aufgeführt sind. Das BVerfG (BVerfGE 43 79, 93) hat darin kein Hindernis gesehen, weil es zur Begründung der Verteidigerstellung darauf ankommt, welcher Anwalt das Mandat durch ausdrückliche Erklärung oder durch schlüssiges Verteidigerverhalten tatsächlich annimmt.126 Umstritten ist, ob die für das Straf- und Bußgeldverfahren überwiegend anerkannte Regelung auf andere Rechtsgebiete übertragbar ist. Der BGH (BGHSt 40 188) gestattet eine ausdrückliche oder schlüssige Mandatsbeschränkung auf bestimmte Rechtsanwälte einer Sozietät. Dem ist zuzustimmen. Die Möglichkeit der selektiven Beauftragung von Rechtsanwälten einer Sozietät ist nicht auf Strafverteidigungen beschränkt.127 Die Vertrauensgrundlage, die in Strafsachen regelmäßig besonderes Gewicht hat, muss in anderen Mandatsverhältnissen nicht geringer sein. Nach der Struktur der Großbüros und überörtlichen Sozietäten ist es lebensfremd, dass der Mandant seine Rechtssache tatsächlich allen Sozien anvertrauen will. Seine Erwartung, dass die tatsächlich mit der Sache befassten Sozien ergänzenden Rat von einem Spezialisten „im Hause" einholen, begründet noch kein Mandatsverhältnis gegenüber allen Rechtsanwälten der Sozietät. Die Rechtssache ist nur den Rechtsanwälten anvertraut, die im Einverständnis mit dem Mandanten tatsächlich Zuarbeiten leisten. Die Möglichkeit der Beschränkung des Auftrags auf einzelne Sozien verlangt Klarheit der Mandatsverhältnisse im Einzelfall. Die beauftragten Vertragspartner müssen feststehen, um die Vertragserfüllung und den Umfang der Treuepflichten auch mit Blick auf das Verbot des Parteiverrats bestimmen zu können. Regelmäßig wird der Mandant nur den Sozien seine Rechtssache anvertrauen, von denen er wegen eines bereits bestehenden Vertrauensverhältnisses oder wegen einschlägiger Spezialkenntnisse eine qualifizierte Bearbeitung seiner Angelegenheit erwartet.128 Die Feststellung, welchen Sozien eine Rechtssache anvertraut ist, kann im Einzelfall schwierig sein, ist aber unumgänglich, weil das Anvertrautsein nicht fingiert werden darf.129 Von der Feststellung, welchen

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BVerfGE 43 79; 45 354; SehlSchröder!Cramer/ Heine27 Rdn. 9; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 135. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 38; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat A IV. lehnen die Entscheidung des BVerfG ab. So zutreffend Dahs JR 1986 349; Sch/Schröderl Cramer! Heine11 Rdn. 9; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 14; vgl. Prinz Parteiverrat, S. 180 ff; Gatzweiler NStZ 1986 411; Krekeler, S. 339, 344; Hartmann JR 2000 51,53 f; aA Ο. Geppert, Parteiverrat, S. 164 ff; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 135 f; s.a. BaumannIPfohl JuS 1983 24, 26. In Beiordnungsverfahren nach § 121 ZPO wird nicht die Sozietät, sondern nur der einzelne namentlich zu benennende Anwalt beauftragt (OLG Düsseldorf JurBüro 1967 979; LAG Nürnberg M D R 2002 1084). Gleiches gilt für die Bestel-

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lung eines Pflichtverteidigers gem. §§ 141 ff StPO. Befürwortend auch mit Blick auf den Strukturwandel der Anwaltschaft Dahs JR 1986 349 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 17; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 14; s. a. Prinz Parteiverrat, S. 179 ff; Holz Parteiverrat, S. 14 ff; Kleine-Cosack AnwBl. 1998 417 f; gegen eine entsprechende Anwendung der strafverfahrensrechtlichen Ausnahmeregelung für anderen Verfahren Pfeiffer Festgabe Koch, S. 136. Auch die anstehende Neufassung des § 3 Abs. 2 BORA verlangt die Feststellung, welche Rechtsanwälte tatsächlich beauftragt sind. Danach soll das Verbot, widerstreitende Interessen innerhalb einer Sozietät zu vertreten (Sozietätserstreckung), nicht gelten, wenn sich der Mandant nach umfassender Information mit der Vertre-

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Sozien eine Sache anvertraut ist, muss unterschieden werden, welche Rechtsanwälte durch Rat oder Beistand dienen. So hat das OLG Stuttgart (NStZ 1986 412) die Frage nach dem Anvertrauensverhältnis offen gelassen und die Tatbestandsmäßigkeit verneint, weil der mit der Sache nicht befasste Sozius den Parteiinteressen jedenfalls nicht „gedient" hat (Rdn. 29). d) Der Parteiverrat ist ein schlichtes Tätigkeitsdelikt.130 Der Täter kann einer Partei 3 3 auch durch Unterlassen dienen,131 indem er z.B. eine Frist versäumt oder einen Termin verstreichen lässt, günstige Tatsachen nicht vorträgt, Beweisverwertungsverbote nicht reklamiert etc. Dadurch kann die eigene Partei benachteiligt und die Gegenpartei begünstigt werden. Erforderlich ist, dass der Täter es zielgerichtet unterlässt, durch Untätigkeit die Interessen einer Partei zu fördern. Ob die Partei tatsächlich Vorteile erlangt, ist für die Tatbestandsmäßigkeit ohne Bedeutung. 132 Die Finalität des Handels oder Unterlassens ist im Betriff „dienen" enthalten. Daher wird der Tatbestand nicht verwirklicht, wenn die Belange der Gegenpartei nur als bloße Folge unterstützt werden, weil der Beistand dem eigenen Mandanten einen unvollständigen Rat erteilt oder nachlässigen Beistand geleistet hat. 133 Im Einzelfall mag die Zielrichtung des Unterlassens schwer nachweisbar sein. Die gleichen Beweisschwierigkeiten bestehen jedoch, wenn der Rechtsbeistand die Interessen der Gegenpartei durch positives Tun fördert. Auch hier kommt es auf die Zielrichtung der Handlung an. Wird die Gegenpartei lediglich als Folge einer mangelhaften Mandatsführung besser gestellt, liegt kein „dienen" vor. Der Rechtsbeistand hat eine Garantenstellung gem. § 13 Abs. 1 kraft Auftragsverhältnisses. Der Auftrag kann durch privatrechtlichen Geschäftsbesorgungsvertrag oder durch amtliche Bestellung bzw. Beiordnung 134 begründet werden. Ob eine Strafrahmenmilderung nach § 13 Abs. 2 in Betracht kommt, hängt nach st. Rspr. von einer „wertenden Gesamtbetrachtung" ab (BGHR § 13 Abs. 2 StGB StRVersch. I).135 e) Der Tatbestand verlangt, dass der Rechtsbeistand einer Partei in einer Rechts- 3 4 sache dient, die dem Beistand „in dieser Eigenschaft" anvertraut ist. Das Merkmal „dienen" steht in einem engem Zusammenhang mit der anvertrauten Angelegenheit. Die private Gefälligkeitsunterstützung einer Partei genügt nicht 136 (zur Abgrenzung einer anvertrauten Angelegenheit von einer unverbindlichen Gefälligkeit siehe Rdn. 84). Dient der Rechtsbeistand im Rahmen einer gesellschaftlichen Gefälligkeit nichtanwaltlich oder außerhalb seiner unabhängigen Beistandstätigkeit einer anderen Partei, so mag dies vertrauenserschütternd sein und einen Verstoß gegen Berufspflich-

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tung der anderen Partei ausdrücklich einverstanden erklärt und Belange der Rechtspflege nicht entgegenstehen (Protokoll über die 5. Sitzung des Ausschusses 4 der 3. Satzungsversammlung der Bundesrechtsanwaltskammer v. 11.10.2005). Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 40. BayOBLG NJW 1959 2223; Kuhlen NK 2 Rdn. 22; Lackneri Kühl25 Rdn. 6; Rudolphil Rogall SK7 Rdn. 26; TröndlelFischer53 Rdn. 10; aA Kalsbach Gedenkschrift Cüppers, S. 384; ders. Standesrecht, S. 384; Gatzweiler NStZ 1986 413 f (aktive anwaltliche Tätigkeit); vgl. zum Meinungsstreit Prinz Parteiverrat, S. 35 ff. BGH NJW 1964 2430.

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OLG Düsseldorf NStE 3 zu § 356 StGB; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 36; Rudolphil Rogall SK7 Rdn. 26; Sehl Schröder! Cramer! Heine27 Rdn. 16; O. Geppert Parteiverrat S. Il9f; Meyer AnwBl. 2000 80 f; Prinz Parteiverrat, S. 40. Vgl. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 40; Kuhlen NK 2 Rdn. 32; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat A IV.; Prinz Parteiverrat, S. 37. Kuhlen NK 2 Rdn. 22 (Anm. 74) m. Hinw. auf die ähnlich gelagerte Entscheidung BGHSt 36 227 ff (zu § 266). BGHSt 7 17, 19; 20 41 f; 24 191; 45 148, 153; OLG Zweibrücken wistra 1994 311,313; Kuhlen NK 2 Rdn. 21; Sehl Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 15; Tröndlel Fischer" Rdn. 3.

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ten darstellen. Nur soweit der Rechtsbeistand als unabhängiger Funktionsträger innerhalb der Rechtspflege tätig ist, kann er tatbestandlich handeln.138 Zur Unentgeltlichkeit des Dienens siehe Rdn. 29, 84. 35

f) Der Anwalt oder „andere Rechtsbeistand" müssen in ihrer beruflichen Eigenschaft bzw. im Rahmen ihrer unabhängigen Beistandstätigkeit Dienen (vgl. Rdn. 29 ff). Bei Mehrfachberuflern genügt es für die Tatbestandsmäßigkeit, wenn der Beauftragte zunächst in der einen Beistandstätigkeit und später in einer anderen Beistandsfunktion widerstreitende Interessen in derselben Angelegenheit vertritt. Wer von der einen Partei z.B. als Rechtsanwalt und von einer anderen in derselben Angelegenheit als Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer mandatiert ist, handelt jeweils als „Rechtsbeistand" i.S.v. § 356.139 Dies folgt schon aus dem Merkmal „anderer Rechtsbeistand", das auch den Anwalt einbezieht. Wer als Anwaltsnotar zunächst in Notarfunktion nach § 24 BNotO eine Partei als ein „anderer Rechtsbeistand" berät und in derselben Rechtssache als Rechtsanwalt einer anderen Partei Beistand leistet, handelt tatbestandsmäßig.140

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§ 356 setzt voraus, dass der Rechtsbeistand beiden Parteien in dieser Eigenschaft (als Anwalt oder anderer Rechtsbeistand) dient.141 Die Gegenansicht142 lässt genügen, dass der Rechtsbeistand nur dem ersten Auftraggeber in unabhängiger Beistandsfunktion dient, während er der anderen Partei außerhalb seiner beruflichen oder im Einzelfall bestellten Tätigkeit unterstützt. Dieser Ansicht ist zu begegnen. Schon der Gesetzeswortlaut verlangt, dass der Rechtsbeistand beiden Parteien in dieser Eigenschaft pflichtwidrig dient. Wenn also ein Rechtsanwalt nach einer privaten Beratung oder in abhängiger Funktion eine Partei unterstützt und einer anderen Partei in derselben Rechtssache in unabhängiger Funktion anwaltlich dient, so liegt ein Vertrauensbruch, aber kein Parteiverrat vor (siehe Rdn. 77). Das Gleiche gilt, wenn z.B. ein Rechtsanwalt nach beruflicher Beratung in dergleichen Rechtsangelegenheit für eine andere Partei private Gefälligkeitsauskünfte erteilt.143

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Der Anwalt oder andere Rechtsbeistand dient außerberuflich, soweit er nicht in unabhängiger Funktion Rat erteilt oder Beistand leistet (zu den tätergeeigneten Rechtsbeiständen vgl. Rdn. 18 ff). Rechtsbeistände dienen in täteruntauglicher Funktion als Syndikus und Justitiar, soweit der Beistand für den Dienstherrn tätig ist, ferner als Vormund, Testamentsvollstrecker, Makler, Vermögensverwalter und Insolvenzverwalter (vgl. zu den Nachweisen Rdn. 15, 17, 19, 27).

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g) Der Rechtsbeistand muss beiden Parteien - nicht notwendigerweise gleichzeitig dienen. Ist der Beistand im eigenen Interesse gegen seinen Mandanten tätig, scheidet ein Parteiverrat aus.144 Ein Rechtsanwalt, der seinen Mandanten zur Durchsetzung 137

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Nach § 43 S. 2 BRAO hat sich der Rechtsanwalt innerhalb oder außerhalb seines Berufs der Achtung und des Vertrauens, welche die Stellung des Rechtsanwalts erfordert, würdig zu erweisen. Zum Normumfang des Verbots, gem. § 43a BRAO keine widerstreitenden Interessen zu vertreten, vgl. HensslerlPrültinglEylmann1 BRAO §43 a Rdn. 131 ff. Vgl. Kretschmer Parteiverrat, S. 185. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 46. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 47; bedenklich die Entscheidung EGH Celle XII 124 ff, 128f (zu § 43, 45 BRAO a.F.): Danach soll es einem Anwaltsnotar, der in einer bestimmten Ange-

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legenheit als Notar tätig war, nicht generell verboten sein, einem an dem Notariatsgeschäft Beteiligten anwaltlich zu vertreten, wenn zwischen beiden Tätigkeiten ein Zusammenhang besteht. BGHSt 20 41 ff; RG JW 1937 3304; Hübner LK 10. AuO. Rdn. 51. O. Geppert Parteiverrat, S. 117; Prinz Parteiverrat, S. 43; SehlSchröder!CramerlHeine27 Rdn. 15. Vgl. Sehl Schröder! Cramerl Heine21 Rdn. 15; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 127, 130f; Kuhlen NK 2 Rdn. 16; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 15. BGHSt 12 96, 98 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 23; Lackner/Kühl25 Rdn. 6.

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der eigenen Anwaltsvergütung verklagt, handelt nicht tatbestandsmäßig. 145 Eigeninteresse eines Beistands, etwa als Gesellschafter einer GmbH, schließt den Tatbestand nicht aus, wenn er für die GmbH in deren Rechtsstreitigkeiten rechtsbesorgend tätig wird.146 Der BGH stellt formal darauf ab, ob der Anwalt eigene Interessen als Partei gegen einen von ihm vertretenen Auftraggeber (z.B. juristische Person) verfolgt.147 Auch der wirksam bestellte organschaftliche Vertreter nimmt im Verfahren nur die Rechte der juristischen Person, nicht aber die ihm zustehenden eigenen Rechte wahr.148 2. Partei Parteien sind die an einer Rechtssache rechtlich beteiligten natürlichen oder juristi- 3 9 sehen Personen.149 Partei ist nicht, wer an der Rechtsangelegenheit nur ein tatsächliches Interesse hat, wie z. B. der Gutachter, der um die Akzeptanz seiner sachverständigen Ausführungen besorgt ist, oder der Zeuge, der nur wissen will, ob seine Bekundungen zur Überzeugung des Gerichts geführt haben. Ausreichend für die Parteistellung ist, dass die Person ein rechtliches Anliegen verfolgt.150 Der Interessengegensatz ist keine Voraussetzung des Parteibegriffs.151 a) Die Parteien müssen nicht Prozessgegner sein.152 Sie müssen sich nicht kennen 4 0 und auch nicht wissen, wer in derselben Rechtsangelegenheit widerstreitende Interessen vertritt.153 Partei ist bereits, wer sich durch den Beistand nur beraten lässt.154 Förmliche Verfahrensgegner im Prozess sind auch dann Parteien, wenn sie das Verfahren mit übereinstimmenden Anträgen betreiben (z.B. im Scheidungsverfahren) oder durch Vergleich beenden. 155 Gesamtschuldner und Gesamtgläubiger sind Parteien mit übereinstimmenden Interessen, solange sie gemeinsam gegen den Gläubiger bzw. den Schuldner streiten. Sobald es im jeweiligen Innenverhältnis um Ausgleichsforderungen geht (z.B. §§ 421, 426, 428, 430 BGB), bestehen zwischen denselben Parteien widerstreitende Interessen.156 Für das Rechtsverhältnis unter Beteiligung eines Bürgen (§§ 765, 774 BGB) gilt folgendes: Der Anwalt des Gläubigers darf in einem Rückgriffsverfahren weder den in Anspruch genommenen Bürgen gegen den Hauptschuldner noch den Hauptschuldner gegen den Bürgen vertreten. Der Rechtsbeistand, der den Bürgen im Hauptprozess unterstützt, ist gehindert, den Bürgen im Rückgriffsverfahren gegen den Hauptschuldner zu vertreten, weil er zuvor die Begründetheit des Anspruchs gegenüber dem Gläubiger bestritten hat. Dagegen ist es unbedenklich,

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Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 54. Vgl. BGHSt 45 148 m. krit. Anm. Dahs NStZ 2000 371 und Brauns JR 2000 521. BGHSt 12 96, 98; 45 148, 151 f. Der BGH lässt offen, ob eine andere Beurteilung gerechtfertigt ist, wenn der Anwalt als Alleingesellschafter einer Ein-Mann-GmbH handelt. Dahs NStZ 2000 371 f kritisiert die sehr formalen Kriterien bei der Bestimmung der Parteistellung und verlangt eine stärkere Berücksichtigung der anwaltlichen Eigeninteressen bei der Auslegung des Parteibegriffs. Wenn der Rechtsanwalt in einer parteiähnlichen Stellung, z.B. als Mitgesellschafter, quasi eine eigene Rechtssache führt, sei dies tatbestandsausschließend und könne auch das Vertrauen der Allgemeinheit in die Integrität der Anwaltschaft nicht beeinträchtigen.

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BGHSt 45 148, 152; Baier wistra 2001 401. 404; Kuhlen NK 2 Rdn. 24. Baier wistra 2001 401, 404; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 53; Kuhlen NK 2 Rdn. 24; vgl. ausführlich Prinz Parteiverrat, S. 124 ff. Vgl. Kuhlen N K 2 Rdn. 24; Prinz Parteiverrat, S. 124; Holz Parteiverrat, S. 49 ff; aA Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 23; O. Geppert Parteiverrat, S. 38; vgl. auch Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 54. LackneriKühl2i Rdn. 4; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 23. RGSt 66 320; 71 115; SchlSchröderICramerl Heine21 Rdn. 13. Pfeiffer Festgabe Koch, S. 132. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 56. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 61.

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wenn der Hauptschuldner und der Bürge sich gegen die Inanspruchnahme durch den Gläubiger mit Unterstützung desselben Rechtsbeistands wehren. 157 Parteien sind auch die zur Haupt- oder Nebenintervention Berechtigten, ohne dass es darauf ankommt, ob sie von ihrem Recht nach §§ 64, 66 ZPO Gebrauch machen. 158 Gleiches gilt für den Streitverkündeten gem. §§ 72 ff ZPO und den Vorkaufsberechtigten bei der Auflassungsklage des Käufers gegen den Verkäufer. 159 Partei ist ferner der Verletzte im Strafverfahren, 160 wobei es nicht darauf ankommt, ob er selbst eine Strafanzeige erstattet oder einen Strafantrag gestellt hat, 161 ob er die öffentliche Klage nach § 172 StPO erzwungen oder ob das Verfahren von Amts wegen eingeleitet wurde. 162 Im Insolvenzverfahren sind die insolvenzbeteiligten Parteien sowohl untereinander als auch gegenüber dem Gemeinschuldner bzw. dem Insolvenzverwalter. 163

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b) Die Mitbeschuldigten einer Straftat sind Parteien i.S.v. § 356. Unerheblich ist, ob die Verfahren, die sich auf dieselbe prozessuale Tat (§ 264 StPO) beziehen, verfahrensrechtlich verbunden sind. Auch auf den jeweiligen Verfahrensstand kommt es nicht an. Parteien sind Beteiligte, die von den materiellrechtlichen oder verfahrensrechtlichen Folgen einer Rechtssache betroffen sind. Zum Parteibegriff gehört nicht, dass die Beteiligten in derselben Sache widerstreitende Interessen vertreten. 164 Eine Gegenmeinung verbindet den Parteibegriff mit einem rechtlichen Interessengegensatz zwischen den Beteiligten.165 Zutreffend hat das OLG Stuttgart NStZ 1990 542 entschieden, dass Beschuldigte derselben Straftat untereinander Parteien sein können und die Frage der gemeinsamen oder entgegen gesetzten Interessen davon unabhängig zu beurteilen ist.166 Nach anderer Ansicht soll den Mitbeschuldigten keine Parteistellung zukommen, weil sie keine rechtlich widerstreitenden Interessen verfolgten. Das bloß tatsächliche Interesse am Ausgang des Strafverfahrens genüge für die Parteieigenschaft nicht. 167 Diese Auffassung geht auf eine Entscheidung des BGH 1 6 8 zurück, nach der das tatsächliche Interesse der Beteiligten (Mittäter, Anstifter oder Gehilfe) am Verfahrensausgang nicht ausreiche. Der Beschuldigte trete im Strafverfahren dem staatlichen Strafanspruch entgegen und sei damit nicht Partei. Dieser Ansicht ist entgegenzuhalten, dass der Verfahrensausgang von der meist streitigen materiellrechtlichen und prozessualen Rechtsanwendung abhängt.

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Im Strafprozess sind die Beschuldigten und die durch die Tat (möglicherweise) verletzten Personen Parteien, 169 auch wenn das Tatopfer weder als Privat- noch als

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Hübtier LK 10. Aufl. Rdn. 63. RudolphURogall SK 7 Rdn. 23. 159 Vgl. B G H S t 2 2 157, 160, 162. 160 O L G Hamm N J W 19S5 803. 161 BGHSt 5 284, 286. 162 Vgl. BGHSt 3 400, 401; 5 284, 285 f; Kuhlen N K 2 Rdn. 25; Prinz Parteiverrat, S. 55 ff, 129 ff; RudolphU Rogall SK 7 Rdn. 23; SchlSchröderl Cramerl Heine21 Rdn. 13. 163 Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 55; zum Schuldner im Insolvenzverfahren BGHSt 7 19. IM Vgl. BGHSt 5 301, 304; BGH AnwBl. 1962 221; RGSt 71 114, 115; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 55, 58. 165 Prinz Parteiverrat, S. 47; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 132.

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S.a. befürwortend die Anm. von K. Gepperl NStZ 1990 542, 543 f; im Ergebnis ebenso OLG Oldenburg NStZ 1989 533 (für die Vertretung von Nebentätern einer fahrlässigen Körperverletzung) Lackner/Kühl25 Rdn. 5 (zur identischen Rechtssache), O. Geppert Parteiverrat, S. 78 ff; Kuhlen N K 2 Rdn. 25, 26; MaurachlSchroederl Maiwald BT 2 § 78 Rdn. 9; s. a. O L G Zweibrücken NStZ 1995 35 f; aA Kretschmer Parteiverrat, S. 205 ff. OLG Frankfurt NJW 1955 880; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 23; Seh! Schröder! Cramerl Heine21 Rdn. 13; Schmidt-Leichner N J W 1959 133. BGH 2 StR 198/1951 v. 16.12.1951, zitiert bei Kalsbach AnwBl. 1954 187, 189. BGHSt 3 400; 5 285.

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Nebenkläger auftritt. 170 Umstritten ist die Parteistellung des Zeugen. Der Zeuge hat keine Parteirolle im prozessualen Sinne.171 Der Parteibegriff des § 356 ist jedoch mit dem prozessrechtlichen nicht identisch. Die Befürworter der Parteienstellung des Zeugen 172 verweisen darauf, dass der Zeuge unabhängig von seinem Interesse am Ausgang des Verfahrens den Prozess in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht beeinflussen kann. Neben den Pflichten, vor Gericht zu erscheinen, wahrheitsgemäß auszusagen und seine Aussage zu beeiden, verfügt er über wesentliche prozessuale Einflussmöglichkeiten. Er entscheidet über die Inanspruchnahme seines Zeugnis-, Auskunfts- und Eidesverweigerungsrechts (z. B. angesichts der Gefahr einer Schadensersatzklage) und kann den Verfahrensausgang für den Beschuldigten wesentlich beeinflussen. Die Gegenmeinung 173 will für den „gewöhnlichen" Zeugen, der wahrheitsgemäß aussagt und nicht Verletzter ist, die Parteirolle verneinen, weil dieser Zeuge allenfalls ein tatsächliches Interesse am Ausgang des Rechtsstreits habe und nur mit seinen staatsbürgerlichen Pflichten am Verfahren beteiligt sei.174 Auch der Anzeigeerstatter im Strafverfahren ist Partei, soweit er die Anzeige als Zeuge unterbreitet, auch wenn er keinen Strafantrag stellt. Dagegen bewirkt die Strafanzeige ohne jede tatsächliche oder rechtliche Betroffenheit für den Anzeigenden noch keine Parteistellung. 175 Privatkläger (§ 374 ff StPO) und Nebenkläger (§ 395 ff StPO) sind ohne weiteres Partei. Das gleiche gilt für Privatkläger im Verhältnis untereinander, weil sie in Ausübung ihrer Rechte voneinander unabhängig sind (§ 375 Abs. 2 StPO). Da widerstreitende Interessen für die Parteistellung nicht vorausgesetzt sind (vgl. Rdn. 42), kommt es nicht darauf an, ob mehrere Privatkläger oder Nebenkläger in derselben Rechtssache unterschiedliche oder übereinstimmende Ziele verfolgen. 176 Streitig wird beurteilt, ob die Staatsanwaltschaft Partei i. S. v. § 356 ist. Die Frage ist von praktischer Bedeutung, wenn der Verteidiger zum Nachteil seines Mandanten der Staatsanwaltschaft in die Hände arbeitet. Überwiegend wird die Parteistellung der Staatsanwaltschaft und der Gerichte177 mit der Begründung abgelehnt, sie seien nicht mit entgegengesetzten eigenen Interessen an der Rechtssache beteiligt.178 Dieser Auffassung begegnen Bedenken. Die Verpflichtung der Staatsanwaltschaft zur Objektivität und zur Erforschung von belastenden und entlastenden Umständen (§ 160 Abs. 2 StPO) ist ein allgemeines rechtsstaatliches Gebot des fairen Verfahrens und gilt als solches auch für andere Behörden, die ohne weiteres „Partei" sind. Die Staatsanwaltschaft ist beauftragt aufzuklären, ob ein staatlicher Strafanspruch besteht und diesen gegebenenfalls bei Gericht durchzusetzen - regelmäßig auch gegen den Willen des Beschuldigten.179 Die Verpflichtung zur Objektivität hindert die Staatsanwaltschaft

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RGSt 49 342, 344; SchlSchröder/CramerlHeine27 Rdn. 13; v. Briet StraFo 1997 71, 73; Roesen JW 1938 649; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 23; Tröndle!Fischer" Rdn. 6; vgl. auch ausführlich Prinz Parteiverrat, S. 55 ff m. zahlr. Fallvarianten. Vgl. BVerfGE38 105, 114. OLG Zweibrücken NStZ 1995 35 (zum Alternativtäter-Zeugen) m. Anm. Nibbeling JR 1995 479; vgl. dazu die Anm. Dahs NStZ 1995 16 ff; Prinz Parteiverrat, S. 136, 138; Krelschmer Parteiverrat, S. 216 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 26; zur Parteieigenschaft eines meineidigen Zeugen im Verhältnis zu dem von der Aussage Beschuldigten vgl. BGHSt 5 284; 5 301.

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Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 23; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 67; auch Dahs NStZ 1995 16 ff. So Dahs NStZ 1991 561, 562. Vgl. Krelschmer Parteiverrat, S. 224 f. Zur Parteistellung des Privat- und Nebenklägers Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 57. S. dazu Kuhlen NK 2 Rdn. 27; Dahs NStZ 1991 561 f. Weimar Parteiverrat, S. 29; Braun AnwBl. 1998 567, 575; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 23; Kuhlen NK 2 Rdn. 27; Dahs NStZ 1991 561 f. Ohne dass es auf den Interessenwiderstreit für den Parteibegriff ankommt, str.; s. dazu Rdn. 42.

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nicht, kontroverse Sach- und Rechtspositionen zu allen anderen Verfahrensbeteiligten zu beziehen und wesentlich in deren Rechte einzugreifen. Die Strafprozessordnung selbst bezeichnet den Angeklagten und die Staatsanwaltschaft als Verfahrensgegner, vgl. §§ 308 Abs. 1, 311a, 335 Abs. 2, 347 Abs. 1 StPO. Eine fehlerhafte Sachbehandlung der Staatsanwaltschaft kann Schadensersatzansprüche nach § 839 BGB i.V.m. Art. 34 G G begründen (BGH StV 2004 330). Der Parteibegriff i.S.v. § 356 ist nicht prozessual, sondern materiell zu begreifen. Dazu genügt es, dass eine natürliche oder juristische Person, auch ein durch eine Behörde vertretenes Gemeinwesen (BayObLGSt 1972 66) ein rechtliches Interesse verfolgt. 180 Daher ist die Staatsanwaltschaft auch in ihrer Funktion als Strafverfolgungsbehörde Partei. 181 Aus der Parteistellung der Staatsanwaltschaft folgt, dass der Verteidiger z.B. anlässlich von Verständigungen im Strafverfahren182 - wie bei einem zivilrechtlichen Vergleichsabschluss - Parteiverrat begehen kann. Zumeist wird es jedoch an der Voraussetzung des Dienens für die Staatsanwaltschaft fehlen. Der Verteidiger „dient" der Staatanwaltschaft nicht schon durch nachlässige oder ungeschickte Absprachen, die für den eigenen Mandanten günstiger hätten ausfallen können. Nur wenn der Anwalt die Belange der Staatsanwaltschaft vertritt, dient der Verteidiger der Strafverfolgungsbehörde. 183 Der Rechtsanwalt, der seinem Mandanten im Interesse der Staatsanwaltschaft entgegen der Rechtsprechung erklärt, nach einer Verfahrensabsprache sei das Urteil mit einem Rechtsmittel nicht mehr angreifbar, dient dem Verfahrensgegner. Gleiches gilt, wenn der Verteidiger erkannt hat, dass für seinen Mandanten Strafverfolgungsverjährung eingetreten ist und dieses Verfahrenshindernis nicht reklamiert, um die Versäumnisse eines Staatsanwalts nicht aufzudecken. 44

Die in umfangreichen Strafsachen mit mehreren Beschuldigten gelegentlich geführte Sockelverteidigung verstößt nicht gegen § 146 StPO 184 und muss auch unter dem Gesichtspunkt des Parteiverrats nicht bedenklich sein. Eine Sockelverteidigung liegt vor, wenn in einem Strafverfahren mit mehreren Beschuldigten Grundpositionen zu den Vorwürfen oder zum Verfahren unter Beachtung des individuellen Verteidigungsauftrags arbeitsteilig oder gemeinsam erarbeitet werden. 185 Die Basisverteidigung kann sich auf die Sachverhaltsermittlung, die Erstattung oder Analyse von Gutachten, die Ausarbeitung von Schriftsätzen, die Lösung von Rechtsfragen etc. beziehen. Auch Absprachen über prozesstaktisches Verhalten, die Stellung von Beweisanträgen, der Austausch von Einlassungen der Beschuldigten etc. sind rechtlich grundsätzlich nicht bedenklich. 186 In dem Bemühen der Beteiligten, in verfahrensrechtlicher und materiellrechtlicher Hinsicht eine Interessenübereinstimmung zu erreichen, können Gefahren des Parteiverrats entstehen. Das Aufgeben einer für den eigenen Mandanten günstigen Rechtsposition zugunsten des „Sockels" kann einen Dienst zugunsten einer anderen Partei darstellen. Die Interessenkollision scheidet aus, wenn die Erarbeitung einer gemeinsamen Verteidigungsstrategie im Interesse des eige180

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Soweit BGHSt 15 155, 159 („Die Staatsanwaltschaft ist im Verfahren nicht Partei") und O L G Stuttgart NJW 1974 1394, 1395 die Parteienqualität der Staatsanwaltschaft verneinen, ist damit die prozessuale Stellung („im Verfahren") gemeint. Kretschmer Parteiverrat, S. 243 f; Prinz Parteiverrat, S. 90 ff, 142 ff; s. a. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 57. Vgl. dazu allg. Dahs Handbuch 7 , S. 122 ff, 352 ff; Meyer-Goßner StPO 48 Einl. Rdn. 119 ff.

183 Prinz Parteiverrat, S. 145; Kretschmer Parteiverrat, S. 247 f. 184 OLG Düsseldorf JR 2003 346 m. Anm. Beulke. 185 Vgl. Dahs Handbuch 7 , S. 48. 186 Vgl. zur Basis- oder Sockelverteidigung vgl. allg. Pellhofer Sockelverteidigung und Strafvereitelung 1999; Richter II N J W 1993 2152; Eckhart Müller StV 2001 649; s.a. O L G Düsseldorf JR 2003 346; O L G Frankfurt NStZ 1981 144.

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nett Mandanten liegt, selbst wenn zur Erreichung dieses Ziels auf die Durchsetzung einzelner, eigener Rechtspositionen verzichtet werden muss.187 Die Grenze zum Parteiverrat wird überschritten, wenn der Rechtsbeistand des Beschuldigten die Interessen seines Mandanten denen der anderen Partei unterordnet und damit gezielt dem Prozessgegner dient. Unbedenklich sind gegenseitige Rücksichtnahmen im „Sockel", solange die Kompromisse im autonomen Interesse der eigenen Partei erreicht werden. 188 c) Bei der Unfallregulierung sind der Kraftfahrzeughalter und der Kraftfahrzeug- 4 5 fuhrer Parteien, aber nicht notwendigerweise mit widerstreitenden Interessen. Der Rechtsbeistand ist nicht gehindert, den Kfz-Halter und den Fahrer gemeinsam zur Abwehr des gegen diese gesamtschuldnerisch erhobenen Schadensersatzanspruchs (gem. §§ 823, 831, 840 Abs. 1 BGB, §§ 7, 18 StVG) zu vertreten. 189 Sobald Halter und Fahrer im Innenverhältnis Ausgleichsansprüche verfolgen, entsteht eine Interessenkollision. Widerstreitende Interessen werden regelmäßig auch dann entstehen, wenn bei einem Verkehrsunfall der PKW des Fahrers bzw. Halters beschädigt und ein Beifahrer verletzt werden. Hier wird sich die Vertretung des Fahrers bzw. Halters und des Beifahrers durch denselben Rechtsbeistand verbieten, weil der geschädigte Beifahrer nicht nur Ansprüche gegen den Unfallgegner, sondern möglicherweise auch gegen seinen Fahrer hat. 190 Zur Streitfrage, ob derselbe Rechtsanwalt den Halter und Fahrzeugführer nach einem Verkehrsunfall im Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren verteidigen und gleichzeitig den geschädigten Beifahrer gegen die Haftpflichtversicherung vertreten kann, 191 siehe Rdn. 65. d) Auch Gesamtschuldner und Gesamtgläubiger sind sowohl untereinander als 4 6 auch gegenüber ihrem Gläubiger bzw. ihrem Schuldner Parteien i.S.v. § 356. Dies gilt auch, wenn die Gesamtschuldner oder Gesamtgläubiger gemeinsame Interessen verfolgen.192 Ein Interessengegensatz entsteht, wenn bei der Vertretung mehrerer Gesamtgläubiger die Vollstreckungsaussichten des Erstmandanten durch die Übernahme weiterer Gläubigermandate wegen der begrenzten Leistungsfähigkeit des Schuldners gemindert werden. Entsprechendes gilt, wenn der Rechtsbeistand die Gesamtschuldner im Gesamtschuldnerausgleich gem. § 426 BGB vertritt. Das Merkmal „widerstreitende Interessen" ist jedoch kein Kriterium des Parteibegriffs (Rdn. 42; zum Interessengegensatz bei Mandanten, die auf die Erlangung desselben Gegenstands oder derselben Rechtsposition gerichtet sind, vgl. Rdn. 54). Der Rechtsbeistand, der eine Forderung für einen Gläubiger gegenüber mehreren Gesamtschuldnern einklagt, aber nur gegenüber einem Gesamtschuldner beitreibt, darf den Ausgleichsanspruch (§ 426 Abs. 2 BGB) des in Anspruch genommenen Gesamtschuldners nicht gegen die anderen Gesamtschuldner geltend machen. Mit diesem Mandant würde er in derselben Rechtssache die Interessen des früheren Verfahrensgegners wahrnehmen. 193 Der Rechtsbeistand darf aber auch die nicht in

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Vgl. OLG Düsseldorf NJW 2002 3267 m. Anm. Beulke JR 2003 347. Zur Sockelverteidigung vgl. Kretschmer Parteiverrat, S. 226 f; zur gemeinsamen Verteidigungsstrategie s. a. TröndielFischer" Rdn. 6. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 62. Vgl. dazu BayObLG JR 19% 254 m. krit. Anm. Ranft, s. a. HansOLG Hamburg NJW-RR 2002 63; ausf. Höfle zfs 202 413; Kretschmer Partei-

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verrat, S. 271 f; Kääb NZV 1961 169; allg. zu Problemen des Parteiverrats bei Schadensregulierungen s. a. Knebel VersR 1972 409 ff. Vgl. dazu BayObLG NJW 1995 606, Müller NStZ-RR 1998 65; SchlSchröderlCramerlHeine21 Rdn. 12. Hübner LK. 10. Aufl. Rdn. 61; Kalsbach Standesrecht, S. 388. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 62.

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Anspruch genommenen Gesamtschuldner gegen den Ausgleichsanspruch des leistenden Gesamtschuldners nicht vertreten, weil es nahe liegt, dass sich der Rechtsbeistand damit in Widerspruch zu seiner Forderungsbegründung zugunsten des Gläubigers setzt.194 Aus entsprechenden Gründen ist der Rechtsbeistand, der einen Gesamtschuldner gegen den Gläubiger vertreten hat, gehindert, nach Inanspruchnahme seines Mandanten für diesen den Ausgleichsanspruch gegen die anderen Gesamtschuldner durchzusetzen, weil er sich im Ausgangsverfahren gegen die Begründetheit der Forderung gewandt hat. Dieser Interessenwiderstreit gilt unabhängig davon, ob die weiteren Gesamtschuldner im Ausgangsverfahren bereits mitverklagt waren. 195 47

Ist eine Leistung in der Weise teilbar (§ 420 BGB), dass sie ohne Wertminderung und ohne Beeinträchtigung des Leistungszwecks zerlegt werden kann, so ist jeder Anteilsgläubiger bzw. Anteilsschuldner Partei. Der Anwalt eines Anteilgläubigers darf auch nach Durchsetzung des Anspruchs keinen Schuldner vertreten - und entsprechend der Anwalt eines Anteilschuldners keinen Gläubiger - , weil in allen Fällen die gesamte Forderung bzw. Schuld im Streit ist, für oder gegen die der Rechtsbeistand zuvor gestritten hat. Dagegen darf der Rechtsbeistand eines Anteilgläubigers weitere Anteilgläubiger vertreten, wenn das anteilige Forderungsrecht des ursprünglichen Mandanten dadurch nicht beeinträchtigt wird. 196

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Für die Parteistellung kommt es nicht darauf an, ob der Interesseninhaber durch einen Rechtsbeistand vertreten wird.197 Die Rechtssache muss dem Rechtsbeistand auch nur von einer Partei anvertraut sein.198 Der Rechtsbeistand ist nicht Partei. 199 Die Verfolgung eigener Interessen gegenüber dem früheren Auftragsgeber ist daher kein Parteiverrat (z.B. Klage auf Vergütung), vgl. Rdn. 38. Dem Rechtsbeistand ist es jedoch untersagt, neben den eigenen Interessen auch fremde zu vertreten, selbst wenn diese auf demselben Rechtsgut beruhen wie die eigenen.200

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e) Die Parteieigenschaft ist inhaltlich und nicht mandatsbezogen zu beurteilen. Entscheidend ist nicht, wer den Rechtsbeistand beauftragt hat, sondern in wessen Interesse er tätig sein soll.201 Unerheblich ist, wer die Vergütung für die Beistandsleistung bezahlt. Regelmäßig wird der Auftraggeber zugleich Partei sein. Wenn die Eltern zur Verteidigung ihres Sohnes einen Rechtsanwalt mandatieren, ist grundsätzlich nur der Sohn Partei. Entsprechendes gilt, wenn ein Unternehmen Rechtsanwälte als Zeugenbeistände beauftragt und bezahlt, um ihren Firmenmitarbeitern Unterstützung zu gewähren. Auch wer einen Sachwalter zur Wahrnehmung fremder Rechtsinteressen bestellt, wird damit noch ohne weiteres Partei. Denkbar ist, dass der Verfahrensgegner Auftraggeber wird,202 wenn er z.B. aus Fairness oder bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten seines Kontrahenten an dessen sachkundiger Vertretung interessiert ist. Im Einzelfall wird der Rechtsbeistand sorgfaltig prüfen müssen, ob der Auftraggeber nicht doch ein rechtliches Interesse an der Mandatsführung hat und damit selbst Partei ist. Ein Beschuldigter im Strafverfahren ist im Verhältnis zu den Mitbeschuldigten Partei, ohne dass es darauf ankommt, wer den Verteidiger des Mittäters beauftragt hat oder ihn bezahlt (vgl. dazu Rdn. 42). 194 195 196 197 198

Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 62. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 62. Hühner LK 10. Aufl. Rdn. 65. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 66. RGSt 71 114 f; BGHSt 20 41; OLG Köln NStZ 1982 382; OLG Zweibrücken wistra 1994 311, 313; Kuhlen NK 2 Rdn. 15; RudolphilRogall SK7 Rdn. 16.

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BGHSt 45 151; Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 34. BGHSt 12 96, 98; 45 151 f; Rudolphil Rogall SK7 Rdn. 24; Sehl Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 13. RGSt 71 114, 115, 117; RG HRR 1936, 580; Hühner LK 10. Aufl. Rdn. 66. BGHSt 5 284 f, RGSt 71 231, 235; OLG Düsseldorf NJW 1959 1050; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 66.

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Doppelparteistellungen sind möglich, wenn jemand aufgrund einer Bestellung be- 5 0 rechtigt ist, ein fremdes Recht zu verfolgen. Dies gilt für die Parteien kraft Amtes wie Testamentsvollstrecker in Nachlassprozessen, Zwangsverwalter, Nachlassverwalter, 203 Insolvenzverwalter in Rechtsstreiten über die Insolvenzmasse 204 und in einigen Fällen der Prozessstandschaft. In diesen Fällen kann dieselbe Person in verschiedenen Rechtsbeziehungen jeweils Partei sein. 3. Rat und Beistand Der Rechtsbeistand muss beiden Parteien durch Rat oder Beistand dienen. Rat ist 5 1 die Empfehlung zu einem bestimmten Verhalten, 205 während Beistand die aktive Unterstützung bedeuten soll.206 Der BGH (BGHSt 7 17,19) bezieht den Rat auf das Innenverhältnis zwischen Anwalt und Mandant und den Beistand auf die Wahrnehmung der Parteiinteressen im Außenverhältnis. Die Abgrenzung der beiden Begriffe ist für die Tatbestandsmäßigkeit nach § 356 unerheblich. Raterteilen und Beistandleisten sind Formen des Dienens, also der gezielten Förderung rechtlicher Interessen 207 (siehe Rdn. 29ff). Tatbestandsvoraussetzung ist, dass der Beauftragte mehreren Parteien mit gegensätzlichen Interessen, jedoch nicht unbedingt mit gegensätzlichen Diensten (BGHSt 34 190) Beistand leistet. Die Gegensätzlichkeit bezieht sich nicht auf die Art der Dienste sondern auf die Parteiinteressen. 208 So kann z. B. eine inhaltsgleiche Beratung zum Eintritt einer Anspruchsverjährung der einen Partei nützen und die andere Partei benachteiligen. Der Anwalt dient noch nicht durch Rat oder Beistand, wenn er dem Auftraggeber 5 2 die Bereitschaft erklärt, ein Mandat zu übernehmen. 209 Auch die Mandatsannahme genügt noch nicht. 210 Die Entgegennahme von Informationen zur Entscheidung über die Annahme eines Mandats liegt noch im Vorfeld der Beistandsleistung. 211 Die Mitteilung an das Gericht, die Verteidigung eines Beschuldigten übernommen zu haben, soll noch außerhalb der tatbestandlichen Dienstleistung liegen.212 Die Vorlage einer Verteidigervollmacht zu den Verfahrensakten beinhaltete dagegen schon ein Dienen, weil der Verteidiger dadurch gem. § 145a Abs. 1 StPO eine Zustellungsvollmacht erlangt und dadurch Rechtswirkungen für seinen Mandanten auslöst. Informationsbeschaffungen und Sachverhaltsaufklärungen im Rahmen eines Mandats erfüllen das Merkmal „dienen". Dabei kommt es nicht darauf an, ob der Rechtsbeistand die Informationen von seinem Mandanten, von Dritten, durch Akteneinsicht, Registerauszüge etc. erhält. 213 Wenn der Anwalt den begrenzten Auftrag übernommen hat, lediglich Akten anzufordern, diese zu kopieren und dem Auftraggeber auszuhändigen, wird darin noch kein „Dienen" durch Rat oder Beistand zu sehen sein. Dagegen liegt in der Auswertung der Akten ein Beistandleisten (vgl. Rdn. 29).

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BGHZ51 125, 128 f; EGH 16 213. BGHZ 51 125, 128 f; BGHSt 7 17, 18f; s.a. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 66. Vgl. BGH 14 57; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 36; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 133. Kretschmer Parteiverrat, S. 181; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 133; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 36. Kretschmer Parteiverrat, S. 181. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 73. OLG Köln StraFo 2002 205 f; Sch/Schröderl Cramer!Heine11 Rdn. 10; Kuhlen NK 2 Rdn. 18.

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Kretschmer Parteiverrat, S. 180. -'" RGSt 71 231, 234; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 71. 212 Kretschmer Parteiverrat, S. 180; zu weitgehend BGHSt 7 15, 20, wonach schon die Mitteilung an das Insolvenzgericht, die Gemeinschuldnerin zu vertreten, Dienen im Sinne von § 356 sei. 213 Zur Informationsaufnahme in einem Rechtsgespräch vgl. BGH NJW 1954 482; s.a. EGH 2 15, 17; Kretschmer Parteiverrat, S. 180; unklar Münch Praevarication, S. 65, 187, aber auch S. 66.

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Der Rechtsanwalt ist gem. § 3 Abs. 1 BRAO „der berufene, unabhängige Berater und Vertreter in allen Rechtsangelegenheiten" und dient durch Raterteilung und Beistandsleistung, z. B. durch Auskünfte über die Aussichten eines Rechtsstreits (RGSt 62 289, 29 lf), durch Wahrnehmung von Gerichtsterminen (RGSt 58 247; BGHSt 9 341 ff), durch Unterzeichnung von Schriftsätzen, auch wenn diese von einer anderen Person verfasst wurden (BGHSt 5 301, 305), durch Erwirken und Vollstrecken von Arrestbefehlen (RGSt 62 289, 294), durch Vertretungen in Privat- und Nebenklageverfahren, durch Verteidigungen in Strafsachen (BGHSt 3 400, 401; 7 261),214 durch Hinweise auf Strafantragsfristen und Entwürfe von Sühneanträgen (BGH 5 StR 473/53 v. 26.1.1954, S. 5), durch Einsichtnahmen in Handelsregister oder Einziehen von Erkundigungen (EGH 15 126, 127). Der Rechtsbeistand kann auch durch Unterlassen dienen215 (s.a. oben Rdn. 33). 4. Pflichtwidrigkeit/Einverständnis

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Pflichtwidrig handelt der Rechtsbeistand, wenn er mehreren Parteien in derselben Rechtssache mit gegensätzlichen Interessen dient.216 Das Merkmal der Pflichtwidrigkeit ist normatives Tatbestandsmerkmal.217 Die Pflichtenstellung des Anwalts nach berufsrechtlichen Vorschriften und die tatbestandlichen Voraussetzungen des Parteiverrats sind nicht identisch. Die berufsrechtlichen Vorschriften gehen teilweise weiter, indem sie z.B. auch fahrlässige Verfehlungen sanktionieren (§113 Abs. 1 BRAO). Soweit § 3 Abs. 2 BORA 218 das Vertretungsverbot auch auf Sozien erstreckt,219 ist der Verstoß insoweit nicht nach § 356 sanktioniert. Dagegen können gesetzliche Regelungen des Berufsrechts den Maßstab der Pflichtwidrigkeit in § 356 beschränken.220 § 146 StPO ist keine spezielle Norm zum Parteiverrat. Die Möglichkeit einer sukzessiven Verteidigung mehrerer derselben Tat Beschuldigter nach § 146 StPO schränkt den Anwendungsbereich von § 356 nicht ein. § 146 StPO verbietet die zeitgleiche Verteidigung mehrerer Beschuldigter, ohne dass es auf einen Interessengegensatz der Mandanten ankommt. Dagegen erlaubt die Vorschrift die sukzessive Verteidigung mehrerer derselben Tat Beschuldigter, ohne das generelle Verbot des Parteiverrats zu relativieren.221

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Die Pflichtwidrigkeit des Dienens wird nicht dadurch ausgeschlossen, dass die Partei mit der Vertretung der Gegenpartei einverstanden ist.222 Dies gilt auch, wenn das 214

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Zur Interessenvertretung in Strafsachen vgl. ausf. Rdn. 42 f. S. dazu ausf. Prinz Parteiverrat, S. 35 ff; Kretschmer Parteiverrat, S. 182 f. Vgl. z.B. BGHSt 5 301, 306; 15 332, 334; Prinz Parteiverrat, S. 98 ff; Sehl Schröder/Cramer/ Heine27 Rdn. 17; Kuhlen N K 2 Rdn. 39; Lackner/Kühl2S Rdn. 7; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 79; RudolphURogail SK 7 Rdn. 28. Heute h. M.: BGHSt 7 261, 263; BGH NStZ 1992 465, 466; OLG Karlsruhe NStZ-RR 1997 236; Mennicke ZStW 112 (2000), 834, 858; Kuhlen N K 2 Rdn. 39; RudolphU Rogail SK 7 Rdn. 28; SehlSchröder/Cramer!Heine11 Rdn. 17; K. Geppert NStZ 1990 542, 544; Lackneri Kühl* Rdn. 7; Prinz Parteiverrat, S. 149; Kretschmer Parteiverrat, S. 186; BaumannlPfohl JuS 1983 24, 27; aA O. Geppert Parteiverrat, S. 126; Holz Parteiverrat, S. 82; Kalsbach Standesrecht, S. 390; Welze! Das deutsche Strafrecht", S. 525;

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ders. JZ 1954 277; ders. JZ 1955 456, die den Interessengegensatz als Tatbestandsmerkmal und die Pflichtwidrigkeit als allg. Verbrechensmerkmal verstehen. Die Vorschrift ist durch BVerfG N J W 2003 2520 für nichtig erklärt. Vgl. dazu Eylmann StraFo 1998 145 ff; KleineCosack StraFo 1998 149 ff. Vgl. Liiderssen StV 1998 357: „Was Strafprozessordnung und Berufsrecht erlauben, kann nicht nach § 356 StGB verboten sein". Vgl. Kuhlen N K 2 Rdn. 39 ff. RGSt 71 253 f; 72 133, 139; BGHSt 4 80, 82; 5 287; 17 306; 18 192, 198; OLG Karlsruhe NJW 2002 3562; Sehl Schröder! Cramerl Heine21 Rdn. 20; Dahs Handbuch 7 , S. 57; Baumannl Pfohl JuS 1983 24, 27; TröndlelFischer53 Rdn. 7, 13; Lackneri Kühl* Rdn. 9; Hanl, S. 41 ff; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 132; RudolphU Rogail SK 7 Rdn. 32.

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vorausgegangene Mandat beendet ist.223 Das Schutzgut des § 356 (Rdn. 9) steht nicht zur Disposition der beteiligten Parteien, so dass das Einverständnis in die Pflichtwidrigkeit die Tatbestandsvoraussetzung nicht ausschließen kann. 224 Vom Einverständnis mit der Wahrnehmung widerstreitender Interessen zu unterscheiden ist die Beseitigung widerstreitender Interessen durch die beteiligten Parteien. Die Interessenautonomie gestattet den Mandanten, den Mandatsgegenstand so zu bestimmen und einzugrenzen, dass ein Interessengegensatz ausgeschlossen ist. So handelt der Rechtsbeistand nicht tatbestandsmäßig, wenn er auf Verlangen beider Parteien beiden einen Rat zur Vermeidung eines Rechtsstreits erteilt.225 Entsprechendes gilt für die Tätigkeit als Mediator (Rdn. 30), in der der Anwalt keine entgegengesetzten Interessen vertritt. In der übereinstimmenden Interessenwahrnehmung dient der Rechtsbeistand nicht pflichtwidrig. Dies gilt auch, wenn der Rechtsanwalt sich im Auftrag einer Partei um den Abschluss eines Vergleichs bemüht. 226 5. Interesse Der Parteiverrat setzt die Vertretung gegensätzlicher Interessen voraus. Interesse i. S. 5 7 des § 356 ist das Begehren, eine Rechtssache nach rechtlichen Grundsätzen zu beurteilen und ggf. die daraus folgenden Ansprüche durchzusetzen oder abzuwehren. Das Interesse kann materieller oder immaterieller Art sein.227 Unerheblich ist, ob das Interesse rechtlich geschützt ist.228 Die Klage eines Diebes gegen den Hehler auf Herausgabe es Diebesguts ist Interessenwahrnehmung i.S.d. Parteiverrats. Das Interesse konkretisiert sich im Mandat (zur Konkretisierung des Parteiinteresses vgl. Rdn. 60). In der Tatbestandsbeschreibung ist der Interessengegensatz nicht ausdrücklich genannt. Über die tatbestandliche Zuordnung des Interessengegensatzes bestehen unterschiedliche Auffassungen. Einer älteren Meinung 229 zufolge ist der Interessengegensatz den Tatbestandsmerkmalen „Rechtssache" und „Partei" immanent. Dieser Auffassung steht entgegen, dass eine Rechtssache dem Beistand auch von mehreren Parteien mit übereinstimmenden Interessen anvertraut werden kann (s. dazu Rdn. 62; zur objektiven und subjektiven Interessenbestimmung s. Rdn. 59). Heute besteht Einigkeit, dass der Interessengegensatz dem Tatbestandsmerkmal „pflichtwidrig" zuzuordnen ist.230 Umstritten ist, ob das Merkmal „pflichtwidrig" als normatives Tatbestandsmerkmal 5 8 zu verstehen oder als Blankettbegriff offen geblieben ist. Nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts 231 und den früheren Entscheidungen des Bundesgerichtshofs 232 wurde § 356 als Blankettnorm verstanden, in der das Merkmal „pflichtwidrig" durch die berufsrechtlichen Verbote, widerstreitende Interessen zu vertreten, auszufüllen sei.

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RGSt 66 104. Auch die Einwilligung als Rechtfertigungsgrund scheidet aus, s. dazu Rdn. 93. 225 RGSt 14 364, 379; 71 253; Roesen JW 1938 650; Rudolph,/Rogall SK 7 Rdn. 31. 226 BGHSt 15 332, 336. 22 ' OLG München NJW 1950 239; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 73. 228 O. Geppert. Parteiverrat, S. 79; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 74: „Rechtssache (i.S.v. § 356) ist auch eine Unrechtssache". AA wohl BGH 2 StR 198/51 v. 16.12.1951, zit. bei Kalsbach Standes224

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recht, S. 375; „keine vom Recht geschützten Beziehungen". Welze! JZ 1954 276; s.a. O. Geppert, Parteiverrat, S. 87. BGHSt 5 301, 306; 5 284, 287 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 73; Kuhlen NK 2 Rdn. 39; Lackner/Kühl25 Rdn. 7; Sehl Schröder/Cramer/Heine^ Rdn. 17; Rudolph!/Rogall SK' Rdn. 28; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 857. RGSt 23 60, 67; 62 155, 157; 62 289, 295 f; 72 133, 139. BGHSt 3 400, 402; 5 284, 287 f; 5 301. 306. 311.

Ferdinand Gillmeister

§356

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Dieser Auffassung ist zu begegnen, 233 weil die Normen des Berufsrechts nur für Rechtsanwälte und einige andere Berufsgruppen gelten und nicht für die übrigen Rechtsbeistände. Andernfalls wären die Pflichtenmahnungen für Anwälte und die meisten anderen Rechtsbeistände unterschiedlich. Ferner ist nicht jedes nach berufsrechtlichen Maßstäben pflichtwidrige Verhalten tatbestandsmäßig i. S. v. § 356. Schließlich kann das Berufsrecht § 356 schon deshalb nicht einschränken, weil die Berufsnormen in wesentlichen Teilen Satzungsrecht sind. Nach der zur Neufassung anstehenden Regelung des § 3 Abs. 2 BORA gilt das Verbot, widerstreitende Interessen zu vertreten, nicht nur für den einzelnen Rechtsanwalt, sondern „für alle mit ihm in derselben Berufsausübungs- oder Bürogemeinschaft ... verbundenen Rechtsanwälte". 234 Soweit das Berufsrecht Sozietätserstreckungen vorsieht, gelten diese nicht für die Verbotsnorm des § 356.235 Ferner ist die gleichzeitige Verteidigung mehrerer wegen derselben prozessualen Tat (§ 264 StPO) Beschuldigter durch denselben Verteidiger nach § 146 StPO untersagt, auch wenn eine Interessenkollision nicht besteht. Die sukzessive Verteidigung mehrerer Beschuldigter durch einen gemeinschaftlichen Verteidiger verbietet § 146 StPO nicht. Gleichwohl kann ein strafbarer Parteiverrat vorliegen, wenn der Rechtsanwalt sie nacheinander mit widerstreitenden Interessen verteidigt. 236 Regelmäßig reichen die berufsrechtlichen Verbote weiter als die Sanktionsnorm des § 356.237 Das Merkmal „pflichtwidrig" hat deshalb keinen Blankettcharakter, sondern ist normatives Tatbestandsmerkmal, das den Interessengegensatz beinhaltet. 238 59

a) Erst nach Klärung der Parteiinteressen kann beurteilt werden, ob diese im Widerstreit stehen. Umstritten ist, ob das Parteiinteresse subjektiv, d.h. nach der individuellen Zielsetzung des Mandanten, oder objektiv, also vom Parteiwillen unabhängig beurteilt werden muss.239 Schon der Begriff „Interesse" spricht für eine subjektive Sicht. Den Vertretern der objektiven Beurteilung 240 ist entgegenzuhalten, dass besonders zu Beginn von beratungsintensiven Mandaten ein Parteiinteresse noch nicht objektivierbar ist. In vielen Fällen ändert sich das Parteiinteresse im Laufe des Mandats je nach Beurteilung der Erfolgsaussichten und mit der Dauer und den Kosten der Mandatsführung. Eine Partei, die ihren Rechtsbeistand z.B. mit der unbedingten Durchsetzung einer Forderung beauftragt hat und sich erst während des Rechtsstreits vergleichsbereit zeigt, bestimmt und wechselt ihre Parteiinteressen autonom. Zu Man233

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O. Geppert M D R 1959 161; ausf. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 77 f, auch zum Wandel der Rechtsprechung; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 858; aA Baier wistra 2001 401, 405. Der Streit ist unerheblich für Sehl Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 17. Die bisherige Fassung von § 3 Abs. 2 BORA ist durch Entscheidung des BVerfG (BVerfGE 2003 2520) für nichtig erklärt worden. OLG Stuttgart N J W 1986 948; Kleine-Cosack4 BRAO § 43 a Rdn. 107; ders. StraFO 1998 149 f; Henssler N J W 2001 1524; s.a. BGH N J W 1994 2302. Vgl. dazu O L G Stuttgart NStZ 1990 542 m. Anm. K. Geppert; OLG Zweibrücken NStZ 1995, 36; Dahs Handbuch 7 , S. 56. Vgl. a. Kretschmer Parteiverrat, S. 86 f; Sehl Schröder!Cramer!Heine11 Rdn. 17, hält die Frage für unerheblich, ob man den Interessengegensatz der Parteien als tatbestandsimmanent aus den Begriffen „dieselbe Rechtssache" und

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„beide Parteien" folgert, oder ob man § 356 als eine durch § 45 BRAO ergänzte Blankettnorm versteht. Dagegen Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 78. BGHSt 15 332, 338; BGH G A 1961 203; 205; Rudoiphi! Rogal! SK 7 Rdn. 28; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 858; Kuhlen N K 2 Rdn. 59; zu den Unklarheiten in der früheren Rspr. des B G H vgl. Jescheck G A 1954 322, 323. Rudoiphi!Rogal! SK 7 Rdn. 30 meint, der Streit sei ohne entscheidende Bedeutung. OLG Zweibrücken NStZ 1995 35 m. krit. Anm. Dahs NStZ 1995 16 f; Nibbeling JR 1995 479, 481; K. Geppert NStZ 1990 542: Interessenbeurteilung „aus der Perspektive eines neutralen Beobachters"; Lackner/Kühl25 Rdn. 7; O. Geppert, Parteiverrat, S. 94; Gutmann AnwBl. 1963 90; differenzierend Seh! Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 18; Maurach!SchroederlMaiwald BT 2 § 78 Rdn. 11.

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datsbeginn hätte der Rechtsbeistand pflichtwidrig gehandelt, wenn er dem Gegner die Vergleichsbereitschaft angedeutet hätte. Nach Änderung des Verfahrensziels (Vergleich) muss er ihm die Vergleichsbereitschaft mitteilen. Nichts anderes gilt in Strafsachen. Der Gegenmeinung 241 ist zuzugeben, dass die Staatsanwaltschaft über die Interessenlage nicht disponieren kann, weil ihr nach dem gesetzlichen Auftrag die Strafverfolgung obliegt. Der Beschuldigte hat jedoch die Möglichkeit, seine Interessenlage zu definieren und das Mandat darauf einzurichten. Er kann sein Verteidigungsziel Freispruch aufgeben, um nach einem Geständnis vielleicht noch eine Verfahrenseinstellung gegen Auflage (§ 153a StPO) oder eine Erledigung im Strafbefehlsverfahrens (§§ 407 ff StPO) zu erreichen. Die subjektive Interessenbestimmung des Mandanten kann auch dem Rat des Beistands zuwiderlaufen, der z. B. weiterhin eine Freispruchschance sieht. Die subjektive Bestimmung folgt der Dispositionsfreiheit über den Mandatsgegenstand. Nur der Auftraggeber entscheidet, welche Interessen er seinem Rechtsbeistand anvertrauen will und mit welchem Ziel seine rechtlichen Belange verfolgt werden sollen. Die Wahrnehmung seiner Interessen kann gegen die einer anderen Partei aber auch von vornherein auf Vermeidung eines Interessengegensatzes gerichtet sein (z. B. Mediation). Seine Interessenautonomie ist nicht zu relativieren. Unerheblich ist, ob die Wahrnehmung vernünftig, „in wohl verstandenem Interesse", realisierbar oder rechtswidrig ist. Der Mandant kann sein Interesse nicht nur materiell, sondern auch in prozessrechtlicher Hinsicht bestimmen, indem er z. B. verlangt, bestimmte Zeugen nicht zu benennen, eine naheliegendes Gutachten nicht zu beantragen oder (nur) einen bestimmten Rechtsweg zu beschreiten. Für eine objektivierende Beurteilung der Parteiinteressen spricht auch nicht der Normzweck des § 356.242 Denn wenn (nach BGHSt 15 336) das Vertrauen der Allgemeinheit in die Berufstreue des Anwalts geschützt werden soll, muss zunächst festgestellt werden, welche individuellen Interessen der Rechtsbeistand wahrzunehmen hat. Ein Interesse, das die Partei nicht verfolgen will, kann der Rechtsbeistand nicht verraten. Das Parteiinteresse ist nicht objektivierbar und kann nur subjektiv bestimmt werden. 243 Bei Mandatsbeginn haben viele Auftraggeber noch keine klare Vorstellung vom Ziel ihrer Interessen. Das Parteiinteresse ist nur erst angedeutet, noch nicht definiert, und soll erst nach Sachverhaltsfeststellungen und Beratungen ermittelt werden. Der Rechtsbeistand konkretisiert das Parteiinteresse gemeinsam mit dem Mandanten oder empfiehlt eine Interessenänderung im Laufe des Mandats. Schon diese Einflussnahme auf den eigenen Mandanten kann parteiverräterisch sein, wenn der Beistand dadurch den Interessen des Gegners dient, seine Beratung und Empfehlung also darauf abzielen,244 das Interesse seines Auftraggebers dem der anderen Partei unterzuordnen. Dies kann dadurch geschehen, dass er den eigenen Mandanten unvollständig oder gezielt fehlerhaft berät, ihn über die Verfahrensaussichten täuscht oder den Verfahrensgegenstand im Interesse des Gegners begrenzt (zum Dienen s.o. Rdn. 29f)· Kein Parteiverrat liegt insoweit vor, wenn der Mandant nach redlicher Beratung eine autonome Entscheidung über seine Interessen und deren Wahrnehmung treffen kann. 245

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BGHSt 5 284; O L G Karlsruhe StV 2003 340 f; OLG Zweibrücken NStZ 1995 35; s.a. Sehl Schröder!Cramer/Heine11 Rdn. 18; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 860. So aber K. Geppert NStZ 1990 542, 544. BGHSt 5 301; B G H N S t Z 1982 465 f; Münch Praevarication, S. 115 fT; Lampe Sockelverteidi-

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gung, S. 86; vgl. auch Prinz Parteiverrat, S. 114 ff, 152 ff; Kretschmer Parteiverrat, S. 188 ff; Dahs NStZ 1991 561, 564 f; Ranft JR 1996 256 f; Schlosser N J W 2002 1376, 1378. Zur Finalität des Dienens s. Rdn. 29. Vgl. Dahs N S t Z 1990 561, 565; Kretschmer Parteiverrat, S. 192.

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b) Von der objektiven bzw. subjektiven Interessenbestimmung (Rdn. 59, 60) ist die Frage zu unterscheiden, ob der Interessengegensatz materiell bestehen muss oder ob die formelle Prozessgegnerschaft genügt. Regelmäßig wird bei einer formellen Verfahrensgegnerschaft auch ein inhaltlicher Interessengegensatz vorhanden sein.246 In Scheidungsverfahren, in denen der Antragsgegner dem Scheidungsantrag nicht entgegentritt oder ihm zustimmt (§ 630 Abs. 1 Ziff. 1 ZPO i.V.m. § 1566 Abs. 1 2. Alt. BGB) besteht trotz selbständiger Parteistellung zwischen den Ehepartnern kein Interessengegensatz.247 Nach einer einverständlichen Scheidung können die Parteien auch in den Folgesachen gem. § 630 Abs. 1 Nr. 2 und 3 ZPO Einigungen erzielen, so dass ein Interessenwiderstreit nicht auftritt 248 (siehe auch Rdn. 63).

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c) aa) Ein Rechtsbeistand, der im Rahmen seines Mandats darum bemüht ist, mit dem Gegner einen Interessenausgleich herbeizuführen, handelt nicht tatbestandsmäßig, solange er nicht widerstreitende Interessen vertritt. Dabei ist unerheblich, ob er dieses Ziel außergerichtlich oder erst im Prozess verfolgt. 249 Davon zu unterscheiden ist der gemeinschaftliche Auftrag mehrerer Parteien, derselbe Rechtsbeistand möge zwischen ihnen einen Interessenausgleich herbeiführen. In diesem Fall bestehen zunächst widerstreitende Interessen zwischen den Auftraggebern, die der Beistand jedoch nicht gegen einander durchsetzen soll. Der Rechtsbeistand handelt insoweit nicht interessengegensätzlich, weil das Mandat beschränkt definiert ist. Der BGH (BGHSt 15 333, 335f) verneint die Pflichtwidrigkeit der Doppelvertretung in den Ausnahmefällen, in denen das Einverständnis der Parteien „die Gegensätzlichkeit der beiderseitigen Interessen völlig aufhebt, also die Wirkung hat, dass die für die Gegenpartei entwickelte Tätigkeit in keiner Beziehung mehr gegen die Belange gerichtet ist, deren Wahrnehmung der erste Auftraggeber dem Rechtsanwalt anvertraut hatte". Unter dieser Voraussetzung fehlt es an der Wahrnehmung widerstreitender Interessen.250 Als Vermittler, Schlichter oder Mediator leistet der Rechtsanwalt berufstypische Tätigkeiten und unterliegt insoweit den Regeln des Berufsrechts (§ 18 BORA). Bei der Streitschlichtung ist festzustellen, ob der Rechtsanwalt den Auftrag hat, die Interessen seines Mandanten gegen die einer anderen Partei möglichst weitgehend durchzusetzen oder ob er von allen beteiligten Parteien zu einer gütlichen Ausgleichstätigkeit mandatiert ist, in der der Rechtsbeistand keine Interessengegensätze vertritt. Nur in dieser Sondersituation ist die Wahrnehmung widerstreitender Interessen ausgeschlossen. Eine formalisierte Form der einverständlichen Streitbeilegung ist die Mediation. Im Mediationsverfahren bleibt die Einigung in den Händen der eigenverantwortlichen Verhandlungspartner. Der Mediator ist kein Vertreter von Parteiinteressen, sondern zur Objektivität, Neutralität und Unvoreingenommenheit verpflichtet. Er hat keine

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B G H Z 1982 331, 332; Hühner LK lO.Aufl. Rdn. 83. Zutreffend BayObLG JZ 1981 318, 319; Baumann/Pfohl JuS 1983 24, 28; Kuhlen NK 2 Rdn. 47; s.a. Molketin AnwBl. 1982 12, 14; umfassend Zürbig Parteiverrat, S. 50 ff; zu den Statussachen gem. §§ 606 ff ZPO vgl. ausf. Erb N J W 2003 730 ff. Vgl. BGB BGHR § 356 Abs. 1 - Rechtssache 1; BayObLG JZ 1981 319; O L G Karlsruhe N J W 2002 3563; Baier wistra 2001 406.

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Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 85; Kuhlen N K 2 Rdn. 50; Lackneri Kühl25 Rdn. 7; Sch/Schröder/ Cramer/Heine21 Rdn. 20. S. ferner RGSt 15 364, 379 f; OLG Karlsruhe StV 2003 340 ff; LG Hamburg AnwBl. 1980 120, 121; Baier wistra 2001 401, 405 f; K. Geppert JK 80 StGB § 356/1; Meyer AnwBl. 2000 80, 82; Kuhlen N K 2 Rdn. 50; Henssler AnwBl. 1997 129, 130; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 862; Kretschmer Parteiverrat, S. 227 f.

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Konfliktentscheidungsbefugnis 2 5 1 (vgl. Rdn. 30). Der Mediator dient einer außergerichtlichen konsensualen Konfliktregelung durch Vermittlung. Die Parteien erwarten vom Mediator keine einseitige Interessenwahrung. bb) Nachdem in den Ehescheidungssachen das Schuldprinzip durch das Zerrüt- 6 3 tungsprinzip ersetzt ist, steht es den Ehegatten weitgehend frei, die Voraussetzungen einer Ehescheidung einvernehmlich herbeizuführen. Neben dem übereinstimmenden Scheidungsantrag kann auch eine Einigung über die notwendigen Folgesachen i.S.v. § 630 Abs. 1 Nr. 2, 3 Z P O erzielt werden (vgl. BayObLG N J W 1981 833). Häufig werden die scheidungswilligen Ehepartner bezüglich der Scheidung und der Folgesachen nur von einem Rechtsanwalt beraten, der anschließend im gerichtlichen Scheidungsverfahren die anwaltliche Vertretung (nur) eines Ehepartners übernimmt, während der andere Partner vor Gericht ohne Anwalt erscheint. Wenn der Rechtsanwalt lediglich einen Ehepartner berät und vertritt und der andere an den Beratungsgesprächen lediglich teilnimmt, um anschließend zu entscheiden, ob und zu welchen Bedingungen er zustimmen will, bestehen keine Bedenken, weil der Rechtsbeistand dem anderen Ehepartner nicht dient. Streitig ist, ob eine auf Interessenausgleich gerichtete Beratung beider Parteien durch denselben Rechtsanwalt erfolgen darf. 252 Die Meinung, nach der das Allgemeininteresse an der Eheerhaltung auch für die scheidungswilligen Ehepartner einen Interessengegensatz begründe, überzeugt nicht und steht im Widerspruch zu § 630 Abs. 1 Ziff. 1 ZPO, wo die einverständliche Scheidung nach einem übereinstimmenden Scheidungsantrag ausdrücklich geregelt ist. Ob in den familienrechtlichen Folgesachen ausnahmsweise Interessengegensätze nicht bestehen, so dass derselbe Anwalt für beide Ehepartner eine unparteiische Vereinbarung erzielen kann, hängt vom Einzelfall ab. Nach BayObLG (NJW 1981 832f) kann auch in den Folgesachen der Interessengegensatz zwischen den Ehepartnern ausgeräumt sein. In gerichtlichen Terminen ist dem allein beauftragten Rechtsanwalt das Auftreten für beide Parteien auch bei übereinstimmender Interessen untersagt. 253 Bei einverständlicher Scheidung ist der zustimmende Ehegatte gem. § 630 i.V.m. § 78 Abs. 5 Z P O vom Anwaltszwang befreit. Im Ehescheidungsverfahren ist zu bedenken, dass der ursprüngliche Scheidungskonsens im Laufe des Prozesses zerstört werden kann. Die Zustimmung zur Scheidung kann bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung, auf die das Urteil ergeht, widerrufen werden (§ 630 Abs. 2 S. 1 ZPO). Auch die übereinstimmenden Vorschläge zur Regelung der elterlichen Sorge und des Umgangsrechts kann jeder Ehegatte widerrufen. 254 Die Gefahr, dass zwischen den scheidungswilligen Parteien besonders in den Folgesache widerstreitende Interessen deutlich werden, ist evident. Der Rechtsanwalt wird deshalb leicht in die Gefahr kommen, interessengegensätzliche Dienste zu leisten. 255 Nach Beendigung der Mediation in

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Vgl. Eisele Jura 2003 656, 660; Henssler AnwBl. 1997 129 f; s. a. HaftlSchlieffenlKracht S. 79. Befürwortend BayObLG JZ 1981 319; BaumannlPfohl JuS 1983 24 ff; Sehl Schröder! Cramer/Heine21 Rdn. 18; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 31; aA Hübner LK. 10. Aufl. Rdn. 83 („Das Allgemeininteresse zwingt den Parteien ... den Interessenwiderstreit auf."); vgl. auch Lackneri Kühl25 Rdn. 7. Aigner Dieselbe Rechtssache, S. 101, Baumannl Pfohl JuS 1983 24, 28; Hübner JR 1981 430 ff.

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Vgl. OLG Zweibrücken FamRZ 1986 1038 m.w.N.; OLG Hamm FamRZ 1989 654, 656. Der drohende Interessenwiderstreit im Ehescheidungsprozess war auch Gegenstand der Diskussion in der Großen Strafrechtskommission bei der Erörterung des Parteiverrats, vgl. Lange in: Niederschriften über die Sitzungen der Großen Strafrechtskommission. 8. Bd., Besonderer Teil (1959), S. 118, Bockelmann, S. 130, Jescheck, S. 132.

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einer Ehescheidungssache ist es dem Anwalt im anschließenden Scheidungsverfahren untersagt, einen Ehepartner als Partei zu vertreten.256 64

cc) In Haftpflichtsachen stellen sich Probleme, die in die Gefahr eines Parteiverrats führen können. Erteilt eine Haftpflichtversicherung einem Rechtsanwalt den Auftrag, nur ihren beklagten Versicherungsnehmer zu vertreten, so sind die Versicherung und der Versicherte jeweils Partei.257 Dazu ist nicht erforderlich, dass die Versicherung als Prozessbeteiligte agiert, weil der Parteibegriff sachbezogen und nicht verfahrensbezogen bestimmt wird (Rdn. 61). Versicherung und Versicherungsnehmer sind an derselben Rechtssache mit teilweise gegensätzlichen Interessen sachlich beteiligt. Erweist sich, dass der Versicherungsnehmer eine Obliegenheit verletzt hat, die die Versicherung von der Leistungspflicht befreit (§§ 6, 62 Abs. 2, 158 b VVG ff, § 3 PflVersG), so sind folgende Konstellationen zu beurteilen: Verschweigt der Anwalt seine Kenntnis von der Obliegenheitsverletzung gegenüber der Versicherung, um dem Versicherungsnehmer den Versicherungsschutz zu retten, so dient der Rechtsbeistand widerstreitenden Interessen. Teilt dagegen der Rechtsbeistand die vom Kläger behauptete Obliegenheitsverletzung der Versicherung und dem Versicherungsnehmer lediglich mit, so „dient" der Beistand damit noch nicht widerstreitenden Interessen, obwohl das Bekanntwerden der Obliegenheitsverletzung für die Versicherung vorteilhaft und für den Versicherungsnehmer nachteilig ist. Dienen i.S.v. § 356 liegt nur vor, wenn der Beistand auf einen Erfolg zielt258 (s. ausf. Rdn. 33). Bei der bloßen Weitergabe der Klägerinformationen fehlt es im übrigen an einem Interessengegensatz, wenn sich die Versicherung und der Versicherungsnehmer darauf geeinigt haben, alle Informationen aus dem Rechtsstreit auszutauschen. 259

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dd) Streitig beurteilt wird der Fall, in dem ein Rechtsanwalt den Halter und Führer eines KfZ gegen den Vorwurf einer fahrlässigen Körperverletzung zum Nachteil seiner Beifahrerin verteidigte und zugleich auf Bitten des KfZ-Führers die Ansprüche der Beifahrerin gegen seine Haftpflichtversicherung geltend macht. Das BayObLG NJW 1995 606 f hat widerstreitende Interessen zwischen dem Fahrzeugführer und der Beifahrerin bejaht, 260 unabhängig davon, dass die Ansprüche der Geschädigten nur gegen die Haftpflichtversicherung (§ 3 Nr. 1 PflVG) und nicht gegen den KfZ-Führer geltend gemacht wurden. Schädiger und Haftpflichtversicherer seien obligatorische Gesamtschuldner gem. § 3 Nr. 2 PflVG, die schon deshalb gemeinsame Interessen gegen die Gläubigerin hätten (BayObLG aaO, S. 607). Das Urteil ist auf Kritik gestoßen.261 Die Begründung des Interessengegensatzes zwischen dem KfZ-Führer und der Beifahrerin über die Brücke der Gesamtschuldnerschaft zwischen Fahrzeugführer und Haftpflichtversicherung trägt nicht. Denn auch in einem Gesamtschuldverhältnis sind die Interessen der Parteien subjektiv zu bestimmen. Der Rechtsbeistand ist ohne

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O L G Karlsruhe N J W 2002 3561, 3564; O L G Karlsruhe N J W 2001 3197f; s.a. Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 862; aA Kretschmer Parteiverrat, S. 238, der die nachträgliche einseitige Interessenvertretung gestattet, weil der Anwalt zuvor nur als unparteiischer Mittler aufgetreten sei. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 66, 88; Kretschmer Parteiverrat, S. 267; aA Gerhardt N J W 1970 313: nur Versicherung; s.a. Bauer N J W 1970 1030 f. BGHSt 7 17, 19; OLG Karlsruhe N J W 2002

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3561 f; Kuhlen N K 2 Rdn. 18, 19; Hühner LK 10. Aufl. Rdn. 36. Zur Verpflichtung des Versicherungsnehmers, dem vom Versicherer bestellten Anwalt jede verlangte Auskunft zu erteilen, vgl. § 7 Abs. 2 Ziff. 5 AKB. Befürwortend Kuhlen N K 2 Rdn. 48; Baier wistra 2001 401, 406; Krekeler, S. 339, 349. Ranft J R 1996 254, 256; Schäfer AnwBl. 1996 100 ff; Erb Parteiverrat, S. 255 ff; s. a. Prinz Parteiverrat, S. 166 ff.

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weiteres berechtigt, mehrere Gesamtschuldner gemeinsam gegen die Inanspruchnahme durch den Gläubiger zu vertreten, obwohl im Innenverhältnis der Gesamtschuldner wegen der Ausgleichsansprüche gem. § 426 Abs. 1 BGB ein Interessenkonflikt entstehen kann. Die übereinstimmende Mandatsbegrenzung aller Gesamtschuldner auf Abwehr der Forderung gegenüber dem Gläubiger vermeidet einen Interessengegensatz. Im Einzelfall ist jedoch zu prüfen, ob sich zwischen den Interessen des KfZ-Führers im Rahmen seiner Verteidigung und dem Anliegen der Beifahrerin, möglichst weitreichende Entschädigung zu erhalten, nicht unmittelbar ein Interessengegensatz besteht. Ein solcher Konflikt ist evident, wenn der KfZ-Führer seine Fahrereigenschaft bestreitet oder aus Gründen der Strafzumessung vorträgt, die Verletzungen der Beifahrerin seien geringer oder wegen einer Obliegenheitspflichtverletzung teilweise von ihr selbst zu vertreten. 262 Die Einwilligung des KfZ-Führers in die Wahrnehmung der widerstreitenden Interessen ist weder tatbestandsausschließend noch rechtfertigend (vgl. Rdn. 56, 93). Der Ausgleich eines Interessengegensatzes ist von dem Einverständnis in die Wahr- 6 6 nehmung gegnerischen Interessen zu unterscheiden. Durch die weitgehende Autonomie des Auftraggebers, seine Mandatsinteressen zu definieren, kann er den Mandatsgegenstand so begrenzen, dass widerstreitende Interessen von der Mandatserledigung nicht betroffen sind. Die Interessengegner können einen Rechtsbeistand auch als Schlichter oder Mediator beauftragen, so dass der Mandatar nicht widerstreitende, sondern gleichgerichtete Interessen der Auftraggeber wahrzunehmen hat. Das Einverständnis eines Auftraggebers, sein Rechtsbeistand dürfe auch die widerstreitenden Interessen des Gegners vertreten, beseitigt den Interessengegensatz nicht und kann die Pflichtwidrigkeit der Beistandsleistung nicht beseitigen. 263 Das Einverständnis ist unbeachtlich, weil § 356 kein Untreuedelikt ist. Das Vertrauen in die zuverlässige und unabhängige Interessenwahrnehmung durch Rechtsbeistände ist als überindividuelles Rechtsgut für die Parteien nicht disponibel. Zur Irrtumsproblematik siehe Rdn. 95ff, zur Einwilligung als Rechtfertigungsgrund siehe Rdn. 93. In ähnlicher Funktion wie Mediatoren sind Rechtsanwälte als Schlichtungsperso- 6 7 nen bei Gütestellen.264 Die Gütestellen werden zur obligatorischen außergerichtlichen Streitschlichtung z.B. bei vermögensrechtlichen Streitigkeiten über Ansprüche mit geringem Wert, bei Streitigkeiten über Nachbarrechte und Persönlichkeitsbeeinträchtigungen tätig. Nach Beendigung der Mediation bzw. Schlichtung ist es dem Rechtsbeistand untersagt, eine der Parteien gegen die andere in derselben (Schlichtungs-) Sache zu beraten oder zu vertreten. 265 Die vom Schlichter beabsichtigte konsensuale Konfliktbeseitigung steht im Interessengegensatz zu der im Folgemandat anstehenden Konfliktentscheidung. d) Der Parteiverrat verlangt einen sachlichen Interessenwiderstreit; eine förmliche 6 8 Prozessgegnerschaft ist nicht erforderlich. 266 Der Interessengegensatz besteht unabhängig davon, ob die Parteien die Gegensätzlichkeit ihrer Interessen erkannt haben. 262

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Zu einer differenzierenden Sicht s. a. Prinz Parteiverrat, S. 166 ff. Vgl. RGSt 71 253 f; 72 139; BGHSt 4 82; 5 287; 17 307; 18 198; BGH NStZ 1982 232; BayObLG JR 1996 254; O L G Karlsruhe N J W 2002 3562; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 32; LacknerIKühl1-'' Rdn. 9; Sehl Schröder! Cramer/Heine2'' Rdn. 20. Vgl. z.B. § 3 SchlG Bad.-Württ.; Art. 5 BaySchlG; § 34 c SchStG Sachsen-Anhalt.

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Vgl. OLG Karlsruhe NJW 2001 3197, 3198; HafllSchlieffenlEisele S. 814f; Meyer AnwBl. 2000 80, 83; Kuhlen N K 2 Rdn. 50; Lackneri 2i Kühl Rdn. 7; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 31. Vgl. BGHSt 5, 301, 304; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 55; TröndlelFischer" Rdn. 4; Kuhlen NK 2 Rdn. 24, 26.

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Ohne Belang ist ferner, ob ein Interessengegner beabsichtigt, seine rechtlichen Interessen durchzusetzen, z. B. ein Streitverkündeter, der dem Rechtsstreit nicht beitritt, §§72 ff ZPO (s.a. Rdn. 61). 69 Die Interessengegensätze existieren unabhängig von der Begründung eines Mandatsverhältnisses. Für die Tatbestandsmäßigkeit muss der Interessengegensatz zur Tatzeit bestehen. 267 Regelmäßig wird der Gegensatz schon vor dem Mandatsbeginn gegeben sein. Er kann sich auch im Laufe des Auftragsverhältnisses einstellen (Rdn. 71) und dieses überdauern. Der Interessengegensatz hängt nicht davon ab, dass die Parteien ihn austragen wollen; sie müssen ihn nicht einmal erkennen. 268 Für den Gegensatz ist es unerheblich, ob der Rechtsbeistand mit den Interessen des Gegners im Rahmen seiner Mandatsführung befasst ist. Die bloße Möglichkeit, dass ein Interessengegensatz entsteht, genügt nicht. 269 Unerheblich ist folglich, ob ein Widerstreit vorauszusehen ist 270 (siehe aber zur Gefahr einer Interessen Verletzung bei einem bestehenden Interessengegensatz Rdn. 70). 70

Die Interessengegensätzlichkeit ist bestimmten Rechtsbeziehungen inhärent. Nur wenn der Rechtsanwalt in dem Spannungsverhältnis der widerstreitenden Interessen tätig wird, gerät er in die Gefahr des Parteiverrats. Die Parteien können den Gegenstand des Mandats so weit begrenzen, dass der Rechtsbeistand nur außerhalb des Interessengegensatzes tätig wird. Der Gegensatz muss in der Rechtsbeziehung angelegt sein, im Mandatsverhältnis aber nicht ausgetragen werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie konkret die Gefahr einer Interessenkollision sein muss, um die Interessenlage als „widerstreitend" zu bezeichnen. Nach h.M. genügt die abstrakte Gefahr einer lnteressenverletzung.211 In Übereinstimmung mit den Fachgerichten hat das BVerfG NJW 2001 3180f, entschieden, dass für die Tatbestandsmäßigkeit des § 356 Abs. 1 weder ein Nachteil für eine Partei noch überhaupt eine Gefahrdung von Parteiinteressen eingetreten sein müsse.

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Der Interessenwiderstreit kann sich auch erst im Laufe der Mandatsführung entwickeln. Wenn sich der Auftrag, ohne widerstreitende Interessen zu vertreten, nicht fortsetzen lässt, muss der Rechtsbeistand das Mandat beenden. 272 Der Anwalt, der z. B. eine Forderung für seinen Mandanten einklagt, gegen den er in anderer Sache bereits einen Titel erstritten hat, darf seinen früheren Mandanten (Kläger aus dem Erstverfahren und Pfandgläubiger im Zweitverfahren) bei der Durchsetzung der gepfändeten Forderung gegen den Beklagten aus dem Zweitverfahren (Pfandungsschuldner) nicht vertreten. Mit der Einziehung der gepfändeten Forderung zugunsten seines Erstmandanten könnte er die eingeklagte Forderung zugunsten des Zweitmandanten nicht mehr realisieren.273

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O L G Karlsruhe StB 2003 340, 342: Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 33; Lüderssen Festschrift Triffterer, S. 343, 346 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 94. RGSt 66 320; 71 115; SchlSchröderICramerl Heine21 Rdn. 13. O L G Karlsruhe StV 2003 340, 342; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 94. RGSt 71 231, 236; BGHSt 34 190, 192f; OLG Karlsruhe StB 2003 340, 342. RGSt 49 343 f; BayObLG JR 1991 163; Kuhlen

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NK 2 Rdn. 42; aA Ranft JR 1991 164 ff; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 856 f, mit der Begründung, das Rechtsgut von § 356 werde nicht beeinträchtigt, wenn die Interessen einer Partei weder verletzt noch konkret gefährdet werden. BGHSt 18 192 f; 34 190, 192 m. Anm. Dahs JR 1987 476; E G H 21 186 f; s.a. BayObLG NJW 1959 2224; Dahs Handbuch 7 , S. 59; Kuhlen N K 2 Rdn. 42; SehlSchröderICramerlHeine21 Rdn. 21; TröndlelFischer51 Rdn. 9; Krekeler, S. 339, 351. Bsp. nach Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 96.

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e) Als Tatbestandsvoraussetzung muss der Rechtsbeistand gerade die Interessen 7 2 wahrnehmen, die im Widerstreit stehen. 274 Nicht ausreichend ist, dass der Rechtsbeistand in einem Mandat mit widerstreitenden Interessen tätig ist, die gegensätzlichen Belange jedoch nicht berührt. Aus dem Charakter des Parteiverrats als abstraktes Gefahrdungsdelikt275 folgt, dass der Rechtsbeistand die fremden Interessen tatsächlich nicht gefördert zu haben braucht. Der Gegner muss als Folge der Beistandsleistung keinen Vorteil genießen. 276 Es genügt, dass der Rechtsbeistand den gegnerischen Interessen „dient", also die Belange der Gegenseite zielgerichtet unterstützt. Wenn die Gegenseite lediglich als Folge einer mangelhaften Beratung oder nachlässigen Prozessführung Vorteile genießt, fehlt es am Dienen und damit an der tatsächlichen Wahrnehmung fremder Interessen. 277 Da der Interessengegensatz in einem Rechtsverhältnis angelegt und von einem 7 3 Mandat unabhängig ist, erledigen sich die widerstreitenden Interessen nicht ohne weiteres mit der Beendigung des Mandats.278 Der Abschluss des Auftrags führt nicht zum Erlöschen der anwaltlichen Treuepflicht. Solange der dem Rechtsbeistand anvertraute Verfahrensstoff rechtliche Bedeutung erlangen kann, ist der Rechtsbeistand gehindert, Interessen wahrzunehmen, die denen seines früheren Auftraggebers widerstreiten. Überwiegend wird die Auffassung vertreten, dass eine Angelegenheit dem Rechtsbeistand solange anvertraut ist, bis sich die Rechtssache selbst erledigt hat. 279 Wann dies der Fall ist und damit keine Hinderungen mehr für die Übernahme eines Folgemandats bestehen, ist nicht allein nach den Rechtsbeziehungen zu beurteilen, die im abgeschlossenen Rechtsstreit relevant waren. Umstände, die in einer früheren Rechtsbeziehung nicht kontrovers behandelt wurden oder sachverhaltlich erledigt sind, können in einer neuen Rechtsangelegenheit Bedeutung erlangen. f) Beispiele für widerstreitende Interessen: Die Vertretung eines Geschädigten 7 4 gegen den Versicherer zur Durchsetzung von Versicherungsleistungen hindert den Rechtsbeistand an der anschließenden Vertretung des Haftpflichtigen gegen den Regressanspruch der Versicherungsgesellschaft, nachdem diese die Versicherungsleistungen erbracht hat (EGH 18 148, 150). Ob ein Rechtsanwalt befugt ist, in zwei aufeinander folgenden Scheidungsverfahren jeweils den anderen Ehegatten zu vertreten, hängt vom Einzelfall ab. Soweit Umstände aus dem ersten Scheidungsprozess für den folgenden von Bedeutung sein können, handelt es sich in beiden Verfahren um dieselbe Rechtssache, so dass sich ein Mandantenwechsel verbietet. 280 Dagegen hat das OLG Karlsruhe, StV 2003 340, einen Interessenwiderstreit verneint, nachdem ein Rechtsanwalt, der zunächst beide Eheleute aufgrund gemeinsamen Auftrags zu den Voraussetzungen der übereinstimmend gewollten einverständlichen Scheidung sowie über einen Unterhaltsanspruch beraten 274

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RGSt 14 364, 379; O. Geppert Parteiverrat, S. 93; Hanl, S. 48 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 97. RudolphilRogaU SK 7 Rdn. 7; Kuhlen NK 2 Rdn. 6; Mennicke ZStW 112 (2000) 834, 847 ff. BGH NJW 1964 2430; Kuhlen NK 2 Rdn. 19; Tröndle! Fischer" Rdn. 6; Rudolphil RogaU SK 7 Rdn. 26. OLG Düsseldorf NStE 3 zu §356 StGB; O. Geppert Parteiverrat, S. 119 f; Roesen JW 1938 650; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 26; Sehl Schröder! Cramerl Heine21 Rdn. 16; Meyer AnwBl. 2000 80 f. RGSt 66 103, 104; BGHSt 18 192, 193 f; O. Gep-

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pert Parteiverrat, S. 64; Kalsbach AnwBl. 1954 191; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 33; Wehet Das deutsche Strafrecht 11 , S. 525; eingehend: Prinz Parteiverrat, S. 186. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 95, 98. 119; Kalsbach Standesrecht, S. 377; O. Geppert Parteiverrat, S. 111 f; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 33; s.a. Sehl Schröder! Cramerl Heine'1'' Rdn. 18. BGHSt 18 192, 194; zur grundsätzlichen Hinderung, in aufeinanderfolgenden Scheidungsverfahren den jeweils anderen Ehepartner zu vertreten, vgl. BGHSt 4 80, 83; 9 341, 345; 17 305 f.

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hatte, später einen Ehepartner im Unterhaltsverfahren vertrat. Das OLG ging davon aus, dass auch hinsichtlich der Unterhaltsforderung, die der Anwalt für die Ehefrau gegenüber dem Ehemann geltend machte, kein Interessenwiderstreit bestand. Ein bloßer Wechsel in den Verfahrensrollen bewirkt noch keinen Interessengegensatz, weil dieser materiell zu beurteilen ist.281 Ein Rechtsbeistand, der eine Frau im Sorgerechtsverfahren gegen ihren Ehemann mit der Begründung vertreten hat, er habe sich sexuell an dem Kind vergangen, kann anschließend den Ehemann gegen den Vorwurf des Sexualdelikts nicht verteidigen. 282 75

Interessengegensätze im Strafverfahren: Erstattung einer Strafanzeige und die anschließende Verteidigung des angezeigten Beschuldigten; 283 sukzessive Verteidigung mehrerer Beschuldigter (zulässig gem. § 146 StPO), wenn sich der Zweitmandant zum Nachteil des Erstmandanten verteidigen könnte; 284 Vertretung eines Privatklägers oder Nebenklägers nach vorangegangener Verteidigung des Beschuldigten in derselben Sache; 285 Privatklage gegen einen Beschuldigten, für den der Anwalt Beschwerde gegen einen Beschlagnahmebeschluss geführt hat (RGSt 71 114); Verteidigung eines Beschuldigten und Beistandstätigkeit für einen Zeugen, der als Täter in Betracht kommt (OLG Zweibrücken NStZ 1995 35 f); Verteidigung eines früheren Zeugen gegen den Vorwurf einer Falschaussage, die im vorausgegangenen Strafverfahren gegen den von demselben Anwalt verteidigten Angeklagten den Freispruch beeinflusst hat; Verteidigung eines Beschuldigten und Beratung von Opferzeugen in derselben Rechtssache; Vertretung eines Verurteilten in einem Wiederaufnahmeverfahren und Verteidigung eines Zeugen gegen den Vorwurf einer Falschaussage, die zugleich den Wiederaufnahmegrund darstellt (BGHSt 5 301, 302f); Zeugenbeistandstätigkeit für mehrere Zeugen mit Beratung über die Inanspruchnahme von Zeugnis- und Auskunftsverweigerungsrechten (§§ 52, 55 StPO), wenn die Zeugen wegen eigener Schadensersatzansprüche abweichende rechtliche Interessen am Verfahrensausgang haben; Verteidigung eines Straftäters und Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen gegen denselben in derselben Rechtssache. 286

76

Der Rechtsbeistand ist grundsätzlich nicht gehindert, einen früheren Verfahrensgegner zu beraten oder zu vertreten, solange nicht dieselbe Rechtssache im Streit ist. Die Prozessvertretung des Beklagten nach Beratung des Klägers oder umgekehrt, ist unzulässig (EGH 24 28; 26 102). Wenn der Beistand in einem Kündigungsstreit zunächst den Vermieter und in einem weiterem Verfahren - mit Bezug auf dieselbe Wohnung - den Mieter vertritt, so kommt es für die Identität der Rechtssache auf den konkreten Verfahrensgegenstand an (vgl. RGSt 58 247). Allein die Tatsache, dass es sich in beiden Fällen um dieselbe Wohnung handelt, macht die Verfahrensgegenstände noch nicht zur selben Rechtssache mit widerstreitenden Interessen. Die Vertretung des Zedenten als Kläger und anschließend des Schuldners als Zessionar gegen den Zedenten ist dem Rechtsbeistand untersagt (BayEGH II 214, 217). Gleiches gilt, wenn der Rechtsbeistand für den Zessionar Klage erhoben hat und anschließend den Zendenten gegen den Zessionar mit der Begründung vertritt, die

281

282 283 284

Kuhlen NK 2 Rdn. 47; BaumannlPfohl JuS 1983 24, 28; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 30; Tröndlel Fischer53 Rdn. 7. Dahs Handbuch 7 , S. 58. BGHSt 3 400, 401; 5 284 f; RGSt 49 343. Vgl. OLG Stuttgart NStZ 1990 542 m. Anm.

285 286

K. Geppert; O L G Zweibrücken NStZ 1995 36 m. w. N. Dahs Handbuch 7 , S. 56. BGH 4 StR 66/54 v. 10.3.1955; E G H 23 109; 9 122 f; Kalsbach AnwBl. 1954 188.

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Zession sei nichtig (EGH 8 170). Der Berater des Nachlassschuldners darf gegen ihn auch im Namen des Testamentsvollstreckers keine Klage erheben (EGH 16 213). Der Insolvenzverwalter ist auch in seiner beruflichen Stellung als Rechtsanwalt 7 7 nicht geeigneter Täter des § 356 (BGHSt 13 231 f; 45 153; s.a. Rdn. 27). Wenn ein Rechtsanwalt als Insolvenzverwalter, Testamentsvollstrecker oder Nachlassverwalter für eine Partei tätig war, kann ein anschließender anwaltlicher Dienst für eine andere Partei trotz widerstreitender Interessen kein Parteiverrat sein. Auch im umgekehrten Fall, in dem der zunächst als Rechtsanwalt tätige Rechtsbeistand anschließend widerstreitende Interessen als Insolvenzverwalter etc. wahrnimmt, scheidet § 356 aus. Der Tatbestand verlangt, dass die widerstreitenden Interessen jeweils in Rechtsbeistandsfunktion wahrgenommen werden. 287 Berufsrechtlich ist dem Rechtsanwalt untersagt, in Angelegenheiten, mit denen er als Insolvenzverwalter, Testamentsvollstrecker oder Nachlassverwalter befasst war, gegen den Träger des von ihm verwalteten Vermögens vorzugehen, § 45 Abs. 1 Ziff. 3 BRAO. Dagegen kann ein Rechtsanwalt, der z. B. für den Insolvenzverwalter tätig ist, Parteiverrat begehen, indem er auch den Gemeinschuldner berät. Interessengegensätzlich ist ferner die Vertretung des Schuldners im Anfechtungsprozess nach Annahme eines Gläubigermandats zur Anfechtung 288 und der umgekehrte Fall. Nach Beratung eines Schuldners zur Abgabe eines Schuldanerkenntnisses darf der 7 8 Rechtsbeistand für Dritte keine Rechte aus dem Anerkenntnis geltend machen, auch nicht wenn der Schuldner insoweit einverstanden ist (RGSt 62 289 f; 71 231, 242). Die Überlassung von Strafakten an die gegnerische Haftpflichtversicherung kann bedenklich sein, weil die Versicherung auch das Ziel verfolgt, der Akte Tatsachen zu entnehmen, um der Schadensersatzforderung zu begegnen. Zwischen der Versicherung und dem Versicherungsnehmer besteht grundsätzlich ein Interessengegensatz, der aber durch die Interessenbestimmung des Versicherungsnehmers überwunden werden kann. Der Versicherungsnehmer wird regelmäßig ein Interesse an der Weitergabe eines Aktenauszugs haben, um die Schadensabwicklung zu beschleunigen, zumal er weiß, dass die Versicherung die Akte in jedem Falle auch auf anderem Weg erhält und vor Aktenkenntnis nicht reguliert. Insoweit kann der Mandant den Interessengegensatz durch seinen Auftrag vollständig beseitigen289 (vgl. auch Rdn. 29). 6. Anvertrauen einer Rechtssache Der Tatbestand spricht von „anvertrauten Angelegenheiten in derselben Rechts- 7 9 sache". Die Frage, ob die „Angelegenheiten" und die „Rechtssache" gleichbedeutende 290 Begriffe sind oder die „Rechtssache" eine umfassendere Bedeutung 291 hat, ist unerheblich, weil für § 356 nur ÄecAisangelegenheiten von Belang sind. Rechtssachen sind alle rechtlichen Angelegenheiten, bei denen mehrere Beteiligte mit möglicherweise entgegengesetzten Interessen einander gegenüberstehen 292 (zu Rechtssache siehe Rdn. 87).

287 288 289 290

291

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Vgl. Kretschmer Parteiverrat, S. 128. EGH 29 217; vgl. auch EGH 32 12. Kretschmer Parteiverrat, S. 269 ff. So Früh Pflichtverletzung, S. 134; O. Geppert, Parteiverrat, S. 108. Münch Praevarication, S. 61, Fn. 4; Weimar Parteiverrat, S. 37. Dafür sprechen die Grammatik

292

und die Verwendung des Begriffs „Angelegenheiten" im Plural, so Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 109. RGSt 66 316, 320; BGHSt 5 301, 304; 18, 192; OLG Düsseldorf NStZ-RR 1996 298; RudolphURogall SK 7 Rdn. 18; Sehl Schröder/Cramer/ Heine27 Rdn. 11; TröndlelFischer" Rdn. 5.

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a) Dem Täter muss die Rechtssache in seiner Eigenschaft als Rechtsbeistand anvertraut sein. Dazu ist nicht erforderlich, dass ihm besondere Geheimnisse oder Tatsachen mitgeteilt werden, die der Beistand auf andere Weise nicht erfahren hätte.293 Es genügen jegliche Tatsachenmitteilungen, um den Rechtsbeistand in die Lage zu versetzen, die Mandanteninteressen wahrzunehmen.294 Anvertraut ist eine Angelegenheit dem Beistand auch dann, wenn sie einem Büromitarbeiter des Anwalts oder einen Gutachter zur Interessenwahrnehmung übergeben werden.295 Die Rechtsangelegenheit muss dem Beistand „in dieser Eigenschaft" anvertraut worden sein. Lehnt der Beistand die Übernahme des Mandats unverzüglich ab, fehlt es an einem Anvertrauen,296 weil ein Vertrauensverhältnis nicht begründet wurde.297 Eine schriftliche Bevollmächtigung des Beistands oder die Erteilung einer Klagebefugnis298 ist nicht erforderlich. Dem Anwalt muss die Rechtssache zur Interessenwahrnehmung übertragen werden.299 Das Vertrauensverhältnis muss mit dem Auftraggeber begründet werden.300 Dazu genügt, dass der Mandant sich eines Vertreters oder Boten bedient, um dem Mandatar die Angelegenheit anzutragen. Nicht ausreichend ist, dass ein Dritter den Rechtsbeistand bittet, ein Mandat zu führen, von dem der Mandant keine Kenntnis hat. In diesem Falle kann aber zwischen dem Dritten und dem Beistand ein Mandatsverhältnis entstehen, das (auch) im Interesse eines Dritten geführt wird.301 Eine Angelegenheit ist dem Rechtsbeistand auch in den Fällen anvertraut, in denen das Mandatsverhältnis durch Bestellung oder Beiordnung begründet wird. Das Anvertrauen beginnt in dem Zeitpunkt, in dem der Mandant berechtigterweise davon ausgehen kann, dass der Rechtsbeistand den Auftrag annimmt und die Angelegenheit ausschließlich im Mandanteninteresse führt. Um diese Einschätzung zu gewinnen, bedarf es einer ausdrücklichen oder schlüssigen Erklärung des Mandatars, in der Regel einer Mandatsannahme302 (siehe Rdn. 84).

81

b) Die Begründung eines Mandatsverhältnisses, in dem einem Rechtsbeistand eine Rechtssache anvertraut wird, kann durch rechtsgeschäftlichen Geschäftsbesorgungsvertrag oder durch amtliche Bestellung erfolgen.303 In den häufigen Fällen der Bestellung eines Pflichtverteidigers (§§ 140 ff, 117 Abs. 4, 138c Abs. 3 S. 4, 231a Abs. 4, 350 Abs. 3 StPO und § 60 OWiG) erfolgt die Beauftragung grundsätzlich durch Verfügung des Gerichtsvorsitzenden. Mit dem Bestellungsakt ist dem Rechtsbeistand die Sache noch nicht anvertraut. Das Anvertrauensverhältnis muss mit dem Mandanten begründet werden. Dazu genüge nicht, dass dem Rechtsanwalt gleichzeitig mit der Beiordnungsverfügung die Verfahrensakten übersandt werden. Der beigeordnete Rechtsanwalt muss zu erkennen geben, dass er die Rechtsinteressen wahrnimmt.304 Dem steht

»3 Vgl. RGSt 49 342 f; BGHSt 18 192 f. 294 Vgl. SchlSchröderICramerlHeine11 Rdn. 8; Rudolphe Rogall SK 7 Rdn. 13; Kuhlen N K 2 Rdn. 15. 295 Vgl. RudolphilRogall SK 7 Rdn. 13; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 115. 296 RudolphilRogall SK 7 Rdn. 11; Sch/Schröderl CramerlHeine21 Rdn. 8. 297 In Betracht kommt jedoch die Verletzung von Privatgeheimnissen nach § 203 Abs. 1 Ziff. 3 StGB, weil sich der Geheimnisschutz auch auf das Mandatsanbahnungsverhältnis bezieht. 298 RGSt 62 291.

299 300 301

302 303

304

Vgl. Ba/er wistra 2001 401, 402. OLG Köln StraFo 2002 205 f. Zum Begriffspaar Anvertrauen und Mandatsbegründung vgl. ausführlich Prinz Parteiverrat, S. 168 ff. Prinz Parteiverrat, S. 173. S. zu den Mandatsübernahmepflichten für den Rechtsanwalt § 48 f BRAO. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 113 verlangt, dass sich der Rechtsbeistand der Sache „tatsächlich widmet".

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nicht entgegen, dass der M a n d a n t die Bestellung eines Pflichtverteidigers ablehnt oder zum bestellten Rechtsanwalt ein Vertrauensverhältnis nicht begründen will.305 c) „Dieselbe Rechtssache" liegt nicht nur bei Verfahrensidentität vor, sondern auch, wenn in verschiedenen Verfahren mit individuellen Zielrichtungen derselbe Lebenssachverhalt rechtlich von Bedeutung sein kann. 306 Dieselbe Rechtssache kann sich auf verschiedenen Rechtsgebieten auswirken. 307 Für die Identität der Rechtssache ist nicht erforderlich, dass die anvertraute Angelegenheit mit derjenigen des Gegners kongruent ist. Es genügt, wenn sich die Lebenssachverhalte in der Weise überschneiden, dass sie zumindest in Teilbereichen für den Mandanten und den Gegner übereinstimmend von rechtlicher Bedeutung sind. 308 Für die Gleichartigkeit der Rechtssache ist nicht entscheidend, ob es für den Auftraggeber oder den Gegner um denselben Anspruch geht (RGSt 30 300) oder ob dasselbe Verfahren betroffen ist (BGHSt 34 91; Baier wistra 2001 403). Die Identität der Rechtssache ist unabhängig vom Gegenstand des Mandats. Die Beschränkung des Auftrags berührt das materielle Rechtsverhältnis nicht. Durch die Auftragserteilung können nur Inhalt und Grenzen des Parteiinteresses festgelegt werden. 309

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d) Wer von einem Rechtsbeistand nur eine abstrakte Rechtsauskunft verlangt, vertraut ihm noch keine Rechtssache an. 310 Zu einer Rechtssache gehört immer ein Lebenssachverhalt, der nach Rechtsgrundsätzen zu beurteilen ist. So ist mit einer abstrakten Frage nach den Verjährungsfristen im Kaufrecht noch keine Rechtssache unterbreitet. Aber schon die Auskunft, dass ein bestimmter Anspruch verjährt ist, bedeutet die Befassung mit einer Rechtssache. Ist diese Angelegenheit dem Rechtsbeistand anvertraut (und nicht nur eine unverbindliche Gefälligkeitserklärung, dazu Rdn. 84), so ist er an der Übernahme eines Kollisionsmandats gehindert. Die abstrakte Rechtsauskunft wird die Ausnahme sein, weil diese dem Rechtssuchenden regelmäßig nicht hilft. Von praktischer Bedeutung sind Schulungen oder Beratungen von Unternehmensmitarbeitern. Übernimmt es ein Rechtsanwalt, im Auftrag des Unternehmens Firmenmitarbeiter über Zeugenrechte und -pflichten oder das Verhalten bei Durchsuchungen zu unterrichten, so ist mit einer abstrakten Beratung eine Rechtssache noch nicht anvertraut. Derselbe Rechtsanwalt wäre durch § 356 nicht gehindert, einen Verantwortlichen des Unternehmens zu verteidigen. Aber schon Verhaltensvorschläge im Einzelfall (z.B. Empfehlung bezüglich eines Zeugnis- oder Auskunftsverweigerungsrechts, §§ 52, 55 StPO) kann die Angelegenheit zur Rechtssache machen, zumal die Interessen der Zeugen untereinander und im Verhältnis zum Beschuldigten gegensätzlich sein können. 311

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e) Eine anvertraute Angelegenheit ist von einer unverbindlichen Gefälligkeit zu unterscheiden. Die Abgrenzung kann im Einzelfall schwierig sein. Zum Anvertrauen

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Zur rechtlichen Beurteilung des Bestellungsaktes bei entgegenstehendem Willen des Beschuldigten s. Lüderssen LK § 141 Rdn. 8, der insoweit entsprechend einer Geschäftsführung ohne Auftrag verlangt, dass der verpflichtete Rechtsanwalt mit dem Willen und im Interesse des Beschuldigten handeln muss. RGSt 60 298, 300; BGHSt 5 301, 304; 9, 341; 18, 192. S. die zahlreichen Beispiele bei O. Geppert Parteiverrat, S. 61 fT; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 122. RGSt 6« 298, 300; BGHSt 15 338; 18 192; 34

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190f; HansOLG Hamburg NJW-RR 2002 61, 63; Sehl Schröder! Cramerl Heine11 Rdn. 12; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 124; Maurach/Schroetter/ Maiwald BT 2 § 78 Rdn. 7 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 30; Baumann/PfohUuS 1983 24 ff. Zutreffend RudolphilRogall SK 7 Rdn. 20; vgl. auch RGSt 60 300; O. Geppert Parteiverrat, S. 71; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 126. BGH 2 StR 382/53 v. 14.5.1954, S. 5; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 114. Dahs Handbuch 7 , S. 58 f.

Ferdinand Gillmeister

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

genügt es nicht, dass der Mandant dem Rechtsbeistand die Angelegenheit vorträgt, ihm die Akten übergibt und ihn um die Wahrnehmung seiner Interessen bittet. Anvertraut ist eine Angelegenheit erst mit Begründung eines Vertrauensverhältnisses, regelmäßig mit der Annahme eines Mandats.312 Der Beistand muss dem Auftraggeber zum Ausdruck bringen, dass er seine Sache als Rechtsbeistand in eigener Verantwortung übernehmen und sich in dieser Vertrauensstellung binden will. Die förmliche Bevollmächtigung und die Vereinbarung oder Geltendmachung einer Vergütung bestätigen regelmäßig den Bindungswillen des Rechtsbeistands. Dagegen kann aus dem Fehlen einer schriftlichen Vollmacht oder dem Verzicht auf eine Vergütung (im Ausnahmefall zulässig gem. § 49 b Abs. 1 S. 2 BRAO, § 21 BORA) nicht geschlossen werden, dass die Rechtssache nicht anvertraut sei. Einzelauskünfte im Bekanntenkreis oder telephonische Ratschläge außerhalb der beruflichen Sphäre sind regelmäßig bloße Gefälligkeiten. 313 85

Dem Rechtsbeistand muss die Sache in seiner tätertauglichen Eigenschaft anvertraut worden sein. Wer eine Rechtssache in Ausübung einer täteruntauglichen Tätigkeit, z. B. außerhalb jeder Berufsbezogenheit, als Justitiar eines Unternehmens oder als Insolvenzverwalter, anvertraut erhielt, begeht keinen Parteiverrat, wenn er mit derselben Rechtssache später als Rechtsanwalt befasst ist.314 Auch im umgekehrten Fall, indem der Rechtsbeistand aus seinem tätertauglichen Beruf in eine täteruntaugliche Funktion wechselt, handelt er nicht tatbestandsmäßig. 315 Ein Rechtsanwalt, der aus seiner freiberuflichen Tätigkeit in das Angestelltenverhältnis eines Justitiars wechselt und in seiner neuen beruflichen Funktion widerstreitende Interessen wahrnimmt, dient nicht als „Rechtsbeistand". 316 Dagegen ist der Wechsel von einer Rechtsbeistandstätigkeit in eine andere für die Tatbestandlichkeit unbeachtlich. 317 Ist einem Steuerberater eine steuerliche Angelegenheit anvertraut und wird der Berater später mit derselben Rechtssache in anwaltlicher Funktion betraut, darf er widerstreitende Interessen nicht vertreten, weil er in beiden Mandaten als Rechtsbeistand i. S. v. § 356 mandatiert war.

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f) Die einem Rechtsbeistand anvertraute Rechtssache bleibt ihm auch nach Beendigung des Mandats anvertraut, solange sich aus der Angelegenheit noch rechtliche Folgerungen ergeben können (vgl. Rdn. 73). Nur im Ausnahmefall ist die anvertraute Sache mit dem Mandatsverhältnis identisch, so dass sie sich mit der Mandatsbeendigung erledigt. 318 Das Anvertrautsein i.S.v. § 356 endet mit der beruflichen Tätigkeit des Mandatars (ggf. mehrere Auftragnehmer in einer Sozietät) und geht nicht auf die Rechtsnachfolger des Rechtsbeistands über.319

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Zur Mandatsannahme als Voraussetzung des Anvertrautseins vgl. ausführlich Krelschmer Parteiverrat, S. 175 ff Vgl. BGHSt 20 40, 43; Kuhlen N K 2 Rdn. 16; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 127, 230f; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 16; Sch/Schröder/Cramer/ Heine27 Rdn. 5; zurückhaltender Prinz Parteiverrat, S. 43; s. a. Baier wistra 2001 401, 402. Zum Anvertrauen in der Eigenschaft als Rechtsbeistand vgl. BGHSt 20 41; B G H R § 356 RA 1. Krelschmer Parteiverrat, S. 128; s. a. Rdn. 77.

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S. dazu Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 20. Vgl. Hühner LK 10. Aufl. Rdn. 20. Vgl. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 117, 119. Zu den beruflichen Pflichten und ihre Erstreckung auf Anwälte, die dem Mandatar in Sozietät oder in anderer Weise zur gemeinschaftlichen Berufsausübung verbunden sind, steht mit § 3 Abs. 2 BORA eine Satzungsneuregelung an, nachdem diese Vorschrift durch BVerfG N J W 2003 2520 für nichtig erklärt wurde.

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Parteiverrat

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7. Rechtssache „Rechtssachen" i.S.v. § 356 sind alle Rechtsangelegenheiten, bei denen mehrere Beteiligte mit möglicherweise entgegengesetzten Interessen einander gegenüberstehen. Ob der Betriff „Rechtssache" den möglichen Interessengegensatz beinhaltet (so die h.M. 320 ) oder vom Interessengegensatz unabhängig definiert wird,321 ist praktisch ohne Bedeutung. 322 Die Rechtssachen können alle Bereiche des bürgerlichen und öffentlichen Rechts betreffen,323 einschließlich der Angelegenheiten des Strafrechts und des Ordnungswidrigkeitenrechts und der freiwilligen Gerichtsbarkeit.324 Nicht erforderlich ist, dass die Angelegenheit nach Rechtsgrundsätzen entschieden werden soll.325 Ausreichend ist, dass die Angelegenheit rechtlich relevant ist,326 zumal bei Beratungsmandaten eine Entscheidung nicht anstehen muss.

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a) Die Rechtssache kann außergerichtlich oder in einem Prozess geführt werden.327 Ein aktueller Interessengegensatz ist nicht Voraussetzung. Das Erarbeiten von Gesellschaftsverträgen, Vergleichsvorschlägen etc. sind ebenso Rechtssachen wie rechtliche Beratungen.328 Konflikte rein tatsächlicher Art ohne rechtlichen Bezug sind keine Rechtssachen. Wenn ein Rechtsbeistand lediglich Tatsachen feststellt und dokumentiert, Presseerklärungen abgibt, soweit diese nicht zu einer Mandatführung gehören, einen persönlichen Streit außerhalb einer Rechtsbeziehung nach den Regeln der Höflichkeit schlichtet etc., ist er nicht in rechtlichen Angelegenheiten tätig. Der Beauftragte wird insoweit auch nicht als /tec/jisbeistand gebeten.

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Beispiele für Rechtsachen: Zivilrechtliche und öffentlich-rechtliche Rechtsangelegenheiten aller Art (BGHSt 7 17, 19; 12 96 f; 17 306; 18 192), Strafsachen (BGHSt 5 285, RGSt 49 342, 344), Bußgeldsachen (BGHSt 13 102, 110), Insolvenzsachen BGHSt 7 17Q, Vollstreckungsschutzverfahren (BGHSt 15 332 ff), berufsrechtliche Verfahren (BGHZ 44 65), Verkehrsunfallsachen (BayObLG NJW 1995 607), Scheidungsverfahren (BGHSt 9 341, 17 305); Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit (RGSt 23 60, 64; BGHZ 44 65), Vertretungen im Gesellschaftsrecht (BGHSt 45 148), Unfallsachen (BayObLG JR 1996 254); Zwangsvollstreckungsverfahren (RG HRR 1939 Nr. 272); siehe weitere Beispiele zu „derselben Rechtssachen" Rdn. 92.

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b) Der Rechtsbeistand muss beiden Parteien in derselben Rechtssache dienen. Eine Rechtssache erfasst die Angelegenheit in jeder rechtlichen Beziehung. Die Sachidentität ist materiell zu beurteilen und hängt nicht davon ab, dass die Angelegenheit rechtlich kontrovers beurteilt wird. Ohne Bedeutung ist ferner die Identität des Streitgegenstands im Sinne des Prozessrechts.329 In welchem Verfahrensstadium und in welcher Verfahrensart sich die rechtlichen Belange der Angelegenheit realisieren, ist unerheb-

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RGSt 66 316, 320; BGHSt 5 301, 304; 18, 192; OLG Düsseldorf NStZ-RR 1996 298; Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 18; SchlSchröderICramerl Heine1'1 Rdn. 11; TröndlelFischer" Rdn. 5. O. Geppert Parteiverrat, S. 50; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 121; vgl. Otto Jura 1986 221 f. Kuhlen NK 2 Rdn. 28. BGHSt 7 17,19; 18 192; Kuhlen NK 2 Rdn. 29; TröndlelFischer" Rdn. 5. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 122; Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 30; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 18; Kuhlen NK 2 Rdn. 29. So aber BGHSt 18 192; BGH NJW 1960 253;

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OLG Düsseldorf NStZ-RR 1996 298; OLG Karlsruhe NJW 2002 3501; Rudolphil Rogall SK7 Rdn. 18; Lackneri Kühl25 Rdn. 5. Zutreffend Kuhlen NK 2 Rdn. 29; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 121. Kuhlen NK 2 Rdn. 29; SchlSchröderICramerl Heine27 Rdn. 11; LackneriKühl2i Rdn. 5. Pfeiffer Festgabe Koch, S. 131; Kretschmer Parteiverrat, S. 144. O. Geppert, Parteiverrat, S. 60; Prinz Parteiverrat, S. 132 f; Kretschmer Parteiverrat, S. 162, 166; Baier wistra 2001 401, 403; Tröndlel Fischer" Rdn. 5.

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§356

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

lieh.330 Die Identität der Rechtssache ist nach den Lebenssachverhalten in ihren rechtlichen Beziehungen zu beurteilen und nicht nach den im konkreten Fall daraus abgeleiteten Ansprüchen.331 Ob es sich um eine identische Rechtssache handelt, ist durch Vergleich der Angelegenheiten festzustellen, die die Parteien dem Rechtsbeistand unterbreitet haben bzw. mit der eine Partei (soweit sie nicht Mandant ist) rechtlich betroffen ist. Für die Annahme „derselben" Rechtssache genügt Teilidentität.332 91

Die Parteien können den Umfang der Rechtssache nicht beschränken. Die rechtlichen Beziehungen eines Lebenssachverhalts bestehen unabhängig vom Parteiwillen.333 Zur Disposition der Parteien stehen nur das Interesse und der Gegenstand des Mandats. Der Auftraggeber kann entscheiden, welche Interessen er verfolgen und auf welchem Weg er sie durchsetzen will. Der Inhalt der Rechtssache wird dadurch nicht berührt.334 92 Beispiele für „dieselbe Rechtsache": Durchsetzung von Schadensersatzsansprüchen eines verletzten Beifahrers gegen den Haftpflichtversicherer des Fahrers/Unfallverursachers und Strafverteidigung des Unfallverursachers (BayObLG JR 1996 254 m. krit. Anm. Ranft)·, Geltendmachung von Ansprüchen gegen den Hauptschuldner und gegen den Ausfallbürgen (RG HRR 1935 Nr. 663); Vertretung des Drittschuldners in einem Prozess gegen den Pfändungsschuldner und Erwirken eines Pfandungs- und Überweisungsbeschlusses für den Gläubiger gegen den Drittschuldner (BayObLG NJW 1959 2224; HansOLG Hamburg NJW-RR 2002 63); Erwirken eines Pfändungsund Überweisungsbeschlusses für den Gläubiger und Vertretung des Drittschuldners gegen die Klage des Gläubigers (BGH AnwBl. 1966 397); Geltendmachung von Ansprüchen des Käufers gegen den Verkäufer wegen falscher Zusicherung und Anspruchstellung gegen den Vermittler (RG JW 1937 2964); Verteidigung eines Verurteilten im Wiederaufnahmeverfahren und Verteidigung eines Zeugen gegen den Vorwurf der Falschaussage, die dieser in dem wieder aufzunehmenden Verfahren gemacht haben soll (BGHSt 5 304); wechselseitige Vertretung der Ehepartner in zwei aufeinander folgenden Scheidungsverfahren, selbst bei einvernehmlichen Scheidungsanträgen (BGHSt 17 305); Prozessführung für den Beklagten und Vertretung des Klägers im folgenden Zwangsvollstreckungsverfahren (RG HRR 1939 Nr. 272).

V. Rechtswidrigkeit 93

Die Einwilligung einer Partei kann das interessengegensätzliche Dienen nicht rechtfertigen, weil der Parteiverrat ein Universalrechtsgut schützt, das für die Parteien nicht disponibel ist.335 Soweit die Parteien im Rahmen ihrer Interessenautonomie die 330

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BGHSt 15 338; 34 190f; HansOLG Hamburg NJW-RR 2002 61, 63; Kretschmer Parteiverrat, S. 162 ff; Sehl Schröder! Cramer! Heine21 Rdn. 12; Lackneri Kühl25 Rdn. 5. RGSt 60 300; Maurach/SchroederlMaiwald BT 2 § 78 Rdn. 7; Gutmann AnwBl. 1963 90; Kretschmer Parteiverrat, S. 165; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 19. Kretschmer Parteiverrat, S. 174; Prinz Parteiverrat, S. 61; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 19. Aigner Dieselbe Rechtssache, S. 45 ff; O. Geppert, Parteiverrat, S. 71; Schmidt-Leichner N J W 1953 430; Kretschmer Parteiverrat, S. 168f; Prinz Parteiverrat, S. 135. O. Geppert, Parteiverrat, S. 71; Hübner LK

10. Aufl. Rdn. 126; RudolphilRogall

SK 7 Rdn.

20. 335

BGHSt 18 192, 198; 15 332, 337; O L G Karlsruhe N J W 2001 3197 f; LG Hamburg AnwBl. 1980 120 f; Maurach/SchroederlMaiwald BT 2 § 78 Rdn. 15; Lackneri KühP5 Rdn. 9; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 8, 32; Dahs Handbuch 7 , S. 75; K. Geppert JK 80 StGB § 356/1; ders. NStZ 1990 542, 544; Lackneri Kühl25 Rdn. 9; Kuhlen N K 2 Rdn. 64; zur möglichen Rechtfertigung, wenn man den Parteiverrat als untreueähnliches Delikt mit individualrechtlichem Rechtsgut auffasst, vgl. Früh Pflichtverletzung, S. 144; Wolff Parteiverrat, S. 119; Münch Praevarication, S. 230 ff; dazu Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 131.

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Aufhebung des in der Rechtssache angelegten Interessengegensatzes vereinbaren, liegt keine rechtfertigende Einwilligung, sondern ein tatbestandsausschließendes Einverständnis vor, so dass der Rechtsbeistand wegen der Interessenidentität nicht pflichtwidrig dient (zum Einverständnis Rdn. 56). Eine Rechtfertigung durch Nothilfe (§ 32) ist kaum denkbar. Der Rechtsbeistand kann sich regelmäßig nicht darauf berufen, er habe widerstreitende Interessen zum Nachteil seines früheren Mandanten vertreten müssen, um die redlichen Interessen des Folgemandanten wahrnehmen zu können. 336 Die Rechtfertigung wird schon daran scheitern, dass die Hilfe zugunsten der Partei auch durch einen bisher nicht beauftragten Rechtsbeistand geleistet werden kann. Entsprechendes gilt für den rechtfertigenden Notstand (§ 34). Vorausgesetzt wäre, dass das Interesse der schutzbedürftigen Partei dem durch § 356 geschützten Rechtsgut wesentlich überwiegt und die drohende Gefahr in der konkreten Situation nicht anders als durch Parteiverrat abgewendet werden kann. 337

VI. Die innere Tatseite 1. Vorsatz Der Täter muss vorsätzlich handeln. Bedingter Vorsatz genügt. 338 Die fahrlässige 9 4 Tatbegehung ist nicht strafbar, 339 kommt aber als Berufsvergehen in Betracht. 340 Der Täter muss wissen, dass er Normadressat und ihm eine Rechtssache anvertraut ist. Der Vorsatz muss sich auf die Identität der Rechtssache beziehen. Dazu gehören alle Umstände, die das materielle Rechtsverhältnis ausmachen, einschließlich der rechtlichen Bezüge des Lebenssachverhalts. 341 Der Rechtsbeistand muss die tatsächlichen Voraussetzungen kennen, die das Interesse einer Partei begründen, und den Bedeutungsinhalt des Parteiinteresses begreifen. Darüber hinaus muss er erkennen, dass die Parteiinteressen im Widerstreit stehen. 342 Zu den Vorsatzanforderungen bezüglich des Nachteils (§ 356 Abs. 2) siehe Rdn. 102. 2. Irrtum a) Der Rechtsbeistand muss wissen, dass er tauglicher Täter i.S.v. § 356 ist. Dazu 9 5 genügt die Kenntnis, dass er die rechtlichen Belange seines Mandanten als unabhängiger Sachwalter wahrzunehmen hat. Nimmt er dagegen irrig an, geeignete Täter des § 356 seien nur Rechtsanwälte und er komme deshalb als Täter nicht in Betracht, so begreift er den Geltungsumfang der Norm als zu eng und unterliegt einem Verbotsirrtum i.S.v. § 17.343 Dagegen begeht der Syndikus oder der angestellte Justitiar ein Wahndelikt, wenn er dem Gegner seines Unternehmers dient und irrig annimmt, er sei

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BGHSt 34 190, 193 f m. Anm. Dahs JR 1987 475. BGHSt 34 190, 194; s.a. Kuhlen N K 2 Rdn. 64; Kretschmer Parteiverrat, S. 280. Einhellige Meinung vgl. z.B. BGHSt 3 400, 403; RGSt 58 247 f; LackneriKühl25 Rdn. 8; Otto Grundkurs 7 § 98 Rdn. 36; TröndlelFischer53 Rdn. 14. BGHSt 5 301, 312. Vgl. RGSt 71 231, 237; Kalsbach Standesrecht, S. 409; HensslerlPrutting!Eylmann2 BRAO § 43 a Rdn. 127 ff.

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BGHSt 18 192, 195; Kretschmer Parteiverrat, S. 295. RGSt 60 298, 300; BGHSt 3 400. 402; 5 287; 7 22; 7 261; BGHR § 356 I Pflichtw. 2; BGH GA 61 203; Kuhlen NK 2 Rdn. 58; Lackneri Kühl25 Rdn. 8; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 34; Tröndlel Fischer51 Rdn. 14; IVelzel Das deutsche Strafrecht", S. 525. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 146; Kretschmer Parteiverrat, S. 293; s. dazu Rdn. 99, 103.

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auch bei Ausübung der weisungsabhängigen Dienstleistungen (vgl. Rdn. 15) Rechtsbeistand im Sinne des Parteiverrats. 344 96

b) Nimmt der Täter irrig an, Rechtssachen i.S.v. § 356 seien nur Prozesssachen oder Strafsachen seien nicht erfasst, so unterliegt er einem Subsumptionsirrtum. Dagegen fehlt es am Vorsatz, wenn der Täter aus tatsächlicher Unkenntnis über die Identität der Rechtssache irrt. Wer sich nicht erinnert, dass er in derselben Angelegenheit schon einmal tätig war, handelt im Tatbestandsirrtum. Gleiches gilt, wenn der Täter in Kenntnis des Lebenssachverhalts die rechtlichen Bezüge der Sache nicht bekannt sind und ihm aus diesem Grunde die Rechtssachenidentität verborgen bleibt.345 Wer dagegen in Kenntnis aller Tatumstände die rechtliche Tragweite der Norm verkennt und irrig annimmt Rechtssachenidentität könne es nur im selben Mandats- oder Prozessrechtsverhältnis geben, unterliegt einen Verbotsirrtum.346

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c) Der Täter muss die Interessen, die sich widerstreitend gegenüberstehen, sachverhaltlich und in ihrer Gegensätzlichkeit erkannt haben (vgl. Rdn. 94). Wer das Interessen der Partei in seinen tatsächlichen Voraussetzungen oder seinem Bedeutungsgehalt nicht begreift, erliegt einem Tatbestandsirrtum (§ 16). Gleiches gilt, wenn der Rechtsbeistand die Gegensätzlichkeit der Interessen nicht erkennt, weil er sich z.B. an die Interessenrichtungen des früheren Mandats nicht mehr erinnert. 347 Es genügt nicht, dass sich dem Rechtsbeistand die Gegensätzlichkeit der Interessen „aufdrängen" mussten; er muss die Widersprüchlichkeit tatsächlich erkannt haben. 348

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d) Nach heutigem Verständnis ist die Pflichtwidrigkeit ein normatives Tatbestandsmerkmal.349 Ob sich der Irrtum über die Pflichtwidrigkeit als Tatbestandsirrtum oder als Verbotsirrtum darstellt, hängt von der Fehlvorstellung des Beistands ab. Erkennt der Täter den Interessengegensatz aus tatsächlichen Gründen nicht oder bleibt ihm der Bedeutungsgehalt der Gegensätzlichkeit verborgen (dazu Rdn. 97), so erliegt er einem vorsatzausschließenden Tatbestandsirrtum. 350 Hat der Täter dagegen den Interessengegensatz zumindest nach der Parallelbeurteilung in der Laiensphäre erkannt und meint er gleichwohl, seine Beistandsleistung sei nicht pflichtwidrig, handelt er in einem Verbotsirrtum. 351 Dies gilt auch, wenn er irrig annimmt, die Einwilligung des Auftragsgebers in die Wahrnehmung widerstreitender Interessen wirke rechtfertigend. 352

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e) Der Täter handelt ohne Schuld, wenn er den Verbotsirrtum nicht vermeiden konnte (§ 17 S. 1). Bei Vermeidbarkeit handelt der Täter schuldhaft mit der Möglichkeit einer Strafmilderung nach § 17 S. 2 i.V.m. § 49 Abs. 1. An die Unvermeidbarkeit 344 345

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Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 146. BGHSt 7 261, 263; 18 192, 195; Krelschmer Parteiverrat, S. 294 f; s. a. Holz Parteiverrat, S. 140; Dingfelderl Friedrich Parteiverrat, S. 90 f; Hartl, S. 77 f. BGHSt 18 192, 195; O. Geppert Parteiverrat, S. 139 ff; Kuhlen N K 2 Rdn. 59. Vgl. BGHSt 4 80, 85; 5 301, 310 f; 18 192, 200; BayObLG N J W 1995 607; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 139 f; Kuhlen NK 2 Rdn. 60; Sch/Schröder/CramerlHeine21 Rdn. 23. So zutreffend Kuhlen NK 2 Rdn. 60 gegen BayO b L G JR 1996 254, 256. H.M.vgl. z.B. BGHSt 7 261 u.d.w.N. bei Rdn. 55 Fn. 2.

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B G H R StGB § 356 Abs. 1 Pflichtwidrigkeit 2; BGHSt 4 80, 84 f; 15 332, 338; BGH G A 1961 203, 206 f; Sehl Schröder/Cramer/Heine* Rdn. 23; Krelschmer Parteiverrat, S. 296; Kuhlen N K 2 Rdn. 58. BGHSt 5 301, 310; 45 148, 155 f; Kuhlen N K 2 Rdn. 58; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 34; Baier wistra 2001 401, 407; Sehl Schröder! Cramerl Heine2'' Rdn. 24; TröndlelFischer" Rdn. 7; Lackner/KiihP5 Rdn. 8; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 §78 Rdn. 16. BGHSt 5 301, 311; Lackneri Kühl25 Rdn. 8; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 142 f.

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Parteiverrat

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des Verbotsirrtums werden insbesondere für den Rechtsanwalt hohe Anforderungen gestellt.353 Die Unvermeidbarkeit ist unter Berücksichtigung der Fähigkeiten und Kenntnisse des Täters in der konkreten Tatsituation zu beurteilen. Entscheidend ist, inwieweit der Täter bei zumutbarer Anspannung seines Gewissens und seiner Erkenntnismöglichkeiten die Einsicht gewinnen konnte, Unrecht zu tun. 354 Bei Zweifeln ist dem Rechtsanwalt zuzumuten, den Rat der Rechtsanwaltskammer oder eines erfahrenen Kollegen einzuholen. 355 Gelangt der Rechtsbeistand nach sorgfaltiger eigener Prüfung, nach Beiziehung eines erfahrenen Kollegen oder nach Einholung eines Rats bei der Rechtsanwaltkammer zu der Überzeugung, er dürfe in der konkreten Rechtsangelegenheit Beistand leisten, so ist der Verbotsirrtum unvermeidbar. 356 In Zweifelsfällen genügt es nicht, dass sich der Rechtsbeistand den ihm günstigsten Standpunkt zueigen macht und sich gegenteiligen Ansichten verschließt. 357

VII. Schwerer Parteiverrat, Absatz 2 I. Absatz 2 qualifiziert358 den Grundtatbestand des Parteiverrats zu einem Verbrechen § 12 Abs. 1), so dass auch der Versuch gem. § 23 Abs. 1 strafbar ist. Voraussetzung ist, dass der Rechtsbeistand im Einverständnis mit der Gegenpartei zum Nachteil der eigenen Partei handelt. Die Qualifikation ist der Untreue ähnlich, weil der Rechtsbeistand im Unterschied zu Absatz 1 zum Nachteil seiner Partei handeln muss. Ein Schadenseintritt ist nicht vorausgesetzt (vgl. Rdn. 102).

100

Über die Voraussetzungen des § 356 Abs. 1 hinaus verlangt die Qualifikation, dass 1 0 1 der Täter im Einverständnis mit der Gegenpartei handelt. Dazu müssen der Rechtsbeistand und der Gegner ein gemeinsames Schädigungsbewusstsein haben. 359 Bei der Gegenpartei soll von einem Schädigungsbewusstsein schon auszugehen sein, wenn diese die auf Schädigung gerichtete Beistandshandlung widerspruchslos entgegennimmt. 360 Mit Hinweis auf § 37 G m b H G meint der BGH (BGHSt 45 148, 157), das Schädigungsbewusstsein sei bei dem (gutgläubigen) Geschäftsführer entbehrlich, wenn es bei den Gesellschaftern vorhanden ist. Entsprechend den Voraussetzungen des Absatzes 1, muss der Rechtsbeistand auch für den Qualifikationstatbestand beiden Parteien pflichtwidrig dienen. 361 Dagegen meint Sehl Schröder! Cramer/Heine21 Rdn. 3, es sei nicht erforderlich, dass der Rechtsbeistand für beide Parteien tätig sei. Es genüge, wenn er im Einvernehmen mit der anderen Partei die Interessen seines

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OLG Stuttgart NStZ 1990 542; Hanl, S. 103; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 147; Kuhlen NK 2 Rdn. 65; Kretschmer Parteiverrat, S. 302 ff; Dahs NStZ 1991 566. Vgl. BGHSt 4 1, 5; 4 236, 243; BGH NStZ 2000 307, 309. BGHSt 18 192, 197; 45 148, 155 f; BGH AnwBl. 1962 221 f; OLG Stuttgart NStZ 1990 542; BayObLG JR 1996 254; 256 m. abl. Anm. Ranft JR 1996 256; Dahs JR 1987 476 f; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 133; ausf. zur Vermeidbarkeit des Verbotsirrtums für § 356 vgl. Kretschmer Parteiverrat, S. 302 ff. Vgl. BGHSt 18 192, 197; 15 332, 341; 5 301, 207; s. a Pfeiffer Festgabe Koch, S. 133; Dahs NStZ 1991 565 f; ders. Handbuch 7 , S. 61.

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OLG Köln NJW 1996 473. BGHSt 45 148, 156; BGH StV 1988 388; Sehl Schröder!CramerlHeine21 Rdn. 3; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 35; Kretschmer Parteiverrat, S. 313; O. Geppert Parteiverrat, S. 151; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 148, m. Hinw. zu der früheren Auffassung, nach der § 356 Abs. 2 ein von Absatz 1 unabhängiger Tatbestand sei. BGHSt 45 146 f; BGH NStZ 1981 479; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 134; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 35. BGHSt 45 148, 157; BGH 4 StR 530756 v. 24.1.1957; LacknerlKühl25 Rdn. 11. Vgl. z. B. OLG Stuttgart NJW 1986 948; Tröndlel Fischer53 Rdn. 4; Kuhlen NK 2 Rdn. 20; Lackner/Kühl25 Rdn. 6.

Ferdinand Gillmeister

§356

30. Abschnitt. Straftaten im Amt 362

Mandanten beeinträchtige. Wer im Einverständnis mit der Gegenpartei zum Nachteil der eigenen Partei handelt, wird dem Gegner jedoch regelmäßig Beistand leisten,363 zumal das Dienen auch durch ein Unterlassen begangen werden kann (zum Dienen durch Unterlassen vgl. Rdn. 33). 102

2. Über die Wahrnehmung widerstreitender Interessen hinaus muss der Täter für Absatz 2 zum Nachteil des Gegners handeln. Ein Nachteil liegt in jeder Verschlechterung der Rechts- oder Prozesslage.364 Der Nachteil muss nicht vermögensrechtlicher Art sein.365 Für die Vollendung des Tatbestands ist nicht erforderlich, dass der Nachteil eingetreten ist; es genügt, dass der Rechtsbeistand einen Nachteil zufügen will.366 Noch ungeklärt ist die Frage nach der Vorsatzintensität, mit der der Nachteil gewollt sein muss. Nach einigen Ansichten soll genügen, dass der Rechtsbeistand den Nachteil mit bedingtem Vorsatz herbeiführt. 367 Dagegen verlangt O. Geppert Parteiverrat, S. 152, eine zielgerichtete Absicht, der Gegenseite zu schaden. Vorzugswürdig ist die Ansicht, die einen bestimmten Benachteiligungswillen verlangt.368 Schon die Finalität der Tatbestandsfassung „zum Nachteil" spricht für eine erhöhte Vorsatzintensität. Die Qualifikation zum Verbrechen setzt einen gesteigerten Unrechtsgehalt im Verhältnis zum Grundtatbestand voraus. Da ein Nachteil als Tatbestandsvoraussetzung nicht eingetreten sein muss, genügt es für die Annahme eines Verbrechens nicht, dass der Täter den Eintritt eines möglicherweise geringen Rechtsnachteils nur billigend in Kauf nimmt. 369

VIII. Schuld 103

Die Schuld kann infolge eines Verbotsirrtums ausgeschlossen oder vermindert sein. Fehlt dem Täter bei Begehung der Tat die Einsicht, Unrecht zu tun und war dieser Irrtum für ihn unvermeidbar, so handelt er ohne Schuld (§ 17 S. 1). Bei Vermeidbarkeit des Irrtums bleibt der Schuldvorwurf bestehen. Die Strafe kann jedoch nach § 17 S. 2 i.V. m. § 49 Abs. 1 gemildert werden. Insbesondere für Rechtsanwälte werden hohe Anforderungen an die Unvermeidbarkeit des Irrtums gestellt (siehe dazu Rdn. 99).

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Dagegen Kretschmer Parteiverrat, S. 310 f. Zutreffend Kuhlen NK 2 Rdn. 61. Allg. M. BGHSt 45 148, 156; OLG Köln NStZ 1982 382; TrönälelFischer" Rdn. 15; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 134. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 151; RudolphilRogall SK 7 Rdn. 35. OLG Düsseldorf wistra 1989 316; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 32; SchlSchröderICramerl Heine27 Rdn. 26; Kuhlen NK 2 Rdn. 62; Trönd52 lelFischer Rdn. 15; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 134; Lackneri Kühl15 Rdn. 11; s. a. Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 150 m. Hinw. auf die älteren gegensätzlichen Meinungen. Lackneri Kühl25 Rdn. 11; SchlSchröderICramerl Heine2'' Rdn. 26. BGH 4 StR 530/56 v. 24.1.1057; Rudolphil Rogall SK 7 Rdn. 35; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 151;

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Dingfelderl Friedrich Parteiverrat, S. 112 f; Maurachl Schwederl Maiwald BT 2 § 78 Rdn. 19; Kuhlen NK 2 Rdn. 62; Kretschmer Parteiverrat, S. 312. Zur Rechtfertigung des erhöhten Vorsatzerfordernisses s.a. die Darstellung bei Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 148-151 zur Entstehungsgeschichte der Qualifikation. Zur Frage, ob der Nachteil des Mandanten ausgeschlossen ist, wenn der Gegenpartei ein fälliger und einredefreier Anspruch auf das durch den Parteiverrat Erlangte zusteht, vgl. BGH NStZ 1981 479, 480 (die so erlangte Schuldentilgung mindert (nur) das Erfolgsunrecht). Kuhlen NK 2 Rdn. 62 und Kretschmer Parteiverrat, S. 314 schließen insoweit den Willen aus, einen Nachteil herbeizuführen.

Stand: 31.1.2006

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Parteiverrat

§356

IX. Versuch. Vollendung Die Tat ist mit dem ersten pflichtwidrigen „Dienst", den der Rechtsbeistand dem Gegner in derselben Rechtssache leistet, vollendet370 (zu den Konkurrenzen, wenn das Dienen aus mehreren Einzelakten besteht, vgl. Rdn. 106). Der Versuch des Vergehens nach § 356 Abs. 1 ist nicht unter Strafe gestellt. § 356 Abs. 2 enthält einen Verbrechenstatbestand (§ 12 Abs. 1), so dass der Versuch (§ 23 Abs. I) 371 und die versuchte Anstiftung (§ 30 Abs. 1 i.V.m. § 356 Abs. 2) strafbar sind. Die Versuchsstrafbarkeit beginnt, sobald der Rechtsbeistand zu einem Dienst zugunsten des Interessengegners unmittelbar ansetzt. Wenn die pflichtwidrige Diensthandlung z.B. in der Erstattung einer Strafanzeige gegen den früheren Mandanten besteht, so ist die Herstellung des Entwurfs der Anzeige noch eine straflose Vorbereitungshandlung. 372

104

X. Teilnahme - notwendige Der Mandant, der seinen Rechtsbeistand anstiftet, auch die Interessen des Gegners zu vertreten oder ihn beim pflichtwidrigen Dienen unterstützt, begeht Anstiftung (§ 26) bzw. Beihilfe (§ 27) nach den allgemeinen Regeln ,373 die auch für die Teilnahme Außenstehender gelten.374 Der Gegner, der die parteiverräterischen Dienste lediglich entgegennimmt, bleibt als notwendiger Teilnehmer straflos. 375 Die nicht notwendigerweise aber doch regelmäßig mitwirkende Gegenseite wird anders als z.B. nach den Sonderregelungen der §§ 331 ff strafrechtlich nicht erfasst. Die „notwendige" Teilnahme wird nicht überschritten, wenn der begünstigte Gegner den von ihm beauftragten Rechtsanwalt für die Anwaltstätigkeit in angemessenem Umfang bezahlt. 376 Straflos bleibt auch, wenn sich die Gegenseite den parteiverräterischen Dienst lediglich zunutze macht. 377 Dagegen überschreitet der begünstigte Gegner den Rahmen der notwendigen Teilnahme, wenn er den Parteiverrat z.B. durch eine Sondervergütung für die Treulosigkeit fördert. 378 § 356 ist ein echtes Sonderdelikt,379 so dass die Strafe für den Teilnehmer gem. § 28 Abs. 1 zu mildern ist.

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O. Geppert Parteiverrat, S. 157; Welzel Das deutsche Strafrecht 11 . S. 526; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 152. BGH StV 1988 388. BGH 3 StR 73/55 v. 12.5.1955; Kalsbach Standesrecht, S. 384; aA Münch Praevarication, S. 252. Dagegen meint Kretschmer Parteiverrat, S. 316 f, die verratene Partei könne sich in keinem Falle wegen Teilnahme strafbar machen. Dem steht entgegen, dass der Teilnehmer ein nichtdisponibles Rechtsgut angreift. Zur Unbeachtlichkeit des Einverständnisses in die Wahrnehmung widerstreitender Interessen vgl. Rdn. 56, 93. Zur Teilnahme eines Rechtsanwalt durch den falschen Rechtsrat an einen Anwaltskollegen, dieser könne ein Mandat ohne strafrechtliche Bedenken übernehmen, vgl. BGH NJW 1992 3047 f. Vgl. RGSt 71 114, 116; O. Geppert Parteiverrat,

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S. 159 f; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 153; Kuhlen NK 2 Rdn. 66 f; Lackner/Kühl* Rdn. 10; Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 38; Sehl Schröder! Cramer! Heine27 Rdn. 25; TröndlelFischer» Rdn. 16; Welze! Das deutsche Strafrecht 11 . S. 526; s.a. Kretschmer Parteiverrat, S. 316 ff: ausführlich zur notwendigen Teilnahme Roxin LK vor § 26 Rdn. 32 ff. RGSt 71 114, 116; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 153; Kuhlen NK 2 Rdn. 67. Roxin LK vor § 26 Rdn. 34. RGSt 71 114, 116; Kuhlen NK 2 Rdn. 67; Pfeiffer Festgabe Koch, S. 134; TröndlelFischer" Rdn. 16; Welze! Das deutsche Strafrecht 11 , S. 526. Kuhlen NK 2 Rdn. 66; Lackneri Kühr-·* Rdn. 10; Rudolphi/Rogall SK 7 Rdn. 37; SchlSchröderl Cramer! Heine1'' Rdn. 25; Tröndlel Fischer" Rdn. 16; s. a. Kretschmer Parteiverrat, S. 317 ff.

Ferdinand Gillmeister

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§356

30. A b s c h n i t t . S t r a f t a t e n i m A m t

XI. Konkurrenzen 106

Das Tatbestandsmerkmal „dienen" fasst mehrere Einzelakte, mit denen dasselbe widerstreitende Interesse gefördert wird, zu einer tatbestandlichen Handlungseinheit zusammen. 380 Innerhalb derselben Rechtssache kann der Parteiverrat durch mehrere selbstständige Handlungen verwirklicht werden, wenn der Rechtsbeistand verschiedenen Verfahrensgegnern mit unterschiedlichen Diensten Beistand leistet (Realkonkurrenz).381 Idealkonkurrenz ist möglich mit § 203 Abs. 1 Nr. 3, wenn der pflichtwidrige Dienst durch Geheimnisbruch geleistet wird (vgl. RG JW 1926 1571); mit § 240 und § 253, wenn der Rechtsbeistand seinen früheren Mandanten in derselben Rechtssache mit Drohung veranlasst, zugunsten des nachfolgenden Mandanten auf Rechte zu verzichten oder eine Forderung anzuerkennen (BGH 1 StR 186/59 v. 15.7.1959); mit § 246, wenn der Rechtsbeistand dem Gegner ein Dokument überlässt, das er von seinem Mandanten zu treuen Händen erhalten hat (Weimar Parteiverrat, S. 59; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 156); mit §§ 257,261, wenn der Beistand dem Gegner zum Nachteil des eigenen Mandanten hilft, die Tatbeute zu sichern oder zu verwerten; mit § 258, wenn der Verteidiger einen in derselben Rechtssache Mitbeschuldigten zur Flucht verhilft; 382 mit § 263, wenn der Dienst zugunsten des Gegners einen Prozessbetrug fördert (BGH 2 Str 417/58 v. 14.11.1958; mit § 266, wenn die Wahrnehmung gegnerischer Interessen eine Vermögensbetreuungspflicht zum Nachteil des eigenen Mandanten verletzt (RGSt 69 333, 335).

380 Welzel Das deutsche Strafrecht 11 , S. 526 („ein Dienen"); RudolphilRogall SK 7 Rdn. 38; vgl. zu den Voraussetzungen der tatbestandlichen Handlungseinheit Rissing-van Saan LK vor §§ 52 ff Rdn. 23 fT.

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Vgl. RG H R R 1938 1214; Hübner LK 10. Aufl. Rdn. 155. Zur Idealkonkurrenz mit § 258 StGB s.a. RGSt 66 316,319.

Stand: 31.1.2006

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Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat

§

357

§357 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat (1) Ein Vorgesetzter, welcher seine Untergebenen zu einer rechtswidrigen Tat im Amt verleitet oder zu verleiten unternimmt oder eine solche rechtswidrige Tat seiner Untergebenen geschehen läßt, hat die für diese rechtswidrige Tat angedrohte Strafe verwirkt. (2) Dieselbe Bestimmung findet auf einen Amtsträger Anwendung, welchem eine Aufsicht oder Kontrolle über die Dienstgeschäfte eines anderen Amtsträgers übertragen ist, sofern die von diesem letzteren Amtsträger begangene rechtswidrige Tat die zur Aufsicht oder Kontrolle gehörenden Geschäfte betrifft. Schrifttum Andrews Verleitung und Geschehenlassen i. S. des § 357 StGB, Diss. Kiel 1996; ders. Die Notwendigkeit der Aufnahme des § 357 StGB in den Katalog des § 48 WStG, N Z Wehrr 1996 200; Geppert Amtsdelikte (§§ 331 ff StGB), Jura 1981 78; Ηoyer Die strafrechtliche Verantwortlichkeit innerhalb von Weisungsverhältnissen, in Amelung (Hrsg.) Individuelle Verantwortung und Beteiligungsverhältnisse bei Straftaten in bürokratischen Organisationen des Staates usw., 2000, S. 183 ff; Neumeyer Verleitung und Konnivenz, VDB Bd. IX S. 517; Rogall Die verschiedenen Formen des Veranlassene zu Straftaten, G A 1979 11; Will Die strafrechtliche Verantwortlichkeit für die Verletzung von Aufsichtspflichten, Diss. Würzburg 1998. Vgl. ferner die Angaben vor § 331.

Entstehungsgeschichte Der Ε 1962 wollte § 357 streichen, da „kein kriminalpolitisches Bedürfnis" dafür anzuerkennen sei (Begründung S. 648). Das EGStGB 1974 hat die Vorschrift in Art. 19 Nr. 203 jedoch beibehalten und ohne inhaltliche Änderung an den Sprachgebrauch des neuen Strafgesetzbuchs angepaßt; die Frage ihrer Entbehrlichkeit sollte „einer späteren Überprüfung vorbehalten" bleiben (BTDrucks. 7/550 S. 288). Die Vorschrift verschärft die strafrechtliche Verantwortlichkeit des Vorgesetzten gegenüber den allgemeinen Bestimmungen und hat damit durchaus ihren kriminalpolitischen Sinn. Der Vorgesetzte wird nämlich wie ein Täter und nicht nur als Teilnehmer oder erfolgloser Anstifter (§§ 26, 27, 30) mit der Strafmilderung nach § 27 Abs. 2 Satz 2 bzw. § 30 Abs. 1 Satz 2 zur Verantwortung gezogen (RGSt. 60 90; OGHSt. 2 23, 30; Arzt/Weber BT §49 Rdn. 105, 107; Geppert Jura 1981 78, 81). I. Die Strafvorschrift über die Verleitung von Untergebenen zu einer Straftat 1 (nach einem alten Ausdruck „Konnivenz" von lat. conniventia = Nachsicht) beruht auf dem Grundgedanken, daß Amtsträger hinsichtlich des ihnen unterstellten Dienstbereichs dafür verantwortlich gemacht werden müssen, daß Untergebene nicht mit Wissen ihrer Vorgesetzten rechtswidrige Taten begehen. Das geschützte Rechtsgut des § 357 ist somit das Vertrauen der Allgemeinheit in die Integrität des Staatsapparats und in die Ordnungsmäßigkeit der Kontrolle von Untergebenen durch Vorgesetzte und Aufsichtspflichtige (vgl. Otto Grundkurs BT 6 § 100 I 2b; Will S. 45). § 357 ist echtes Amtsdelikt (Bockelmann BT 3 S. 375; Lackneri Kühl § 357 Rdn. 1; MaurachlSchroederlMaiwald BT 2 8 §97 Rdn. 4; Otto Grundkurs BT 6 § 100 I 2c Rdn. 4; Sch/SchröderlCramer § 357 Rdn. 10, dagegen nehmen Busch LK 9 § 357 Rdn. 8; SK-Rudolphil Rogall § 357 Rdn. 1 und TröndlelFischer § 357 Rdn. 2 ein unechtes Amtsdelikt an, soweit zugleich die §§ 26, 27 oder 30 Abs. 1 erfüllt sind). (i)

Hans-Heinrich Jescheck

§357

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

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II. Der äußere Tatbestand des § 357 verlangt, daß ein Vorgesetzter einen Untergebenen zu einer rechtswidrigen Tat im Amt verleitet oder zu verleiten unternimmt oder eine solche rechtswidrige Tat geschehen läßt (Absatz 1). Gleichgestellt ist ein Amtsträger, dem die Aufsicht über die Dienstgeschäfte eines anderen Amtsträgers übertragen ist, sofern die rechtswidrige Tat den seiner Aufsicht unterliegenden Kreis der Dienstgeschäfte betrifft. Die Bedeutung der Vorschrift liegt vor allem darin, daß der Vorgesetzte oder aufsichtführende Amtsträger, der nicht schon Mittäter oder mittelbarer Täter der von dem Untergebenen begangenen rechtswidrigen Tat ist, wegen seiner Mitverantwortung für die Tat des Untergebenen wie ein Täter bestraft wird, so daß für ihn die Strafmilderungen nach §§ 27 Abs. 2 S. 2 und 30 Abs. 1 nicht in Betracht kommen.

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Für militärische Vorgesetzte gelten die §§ 33, 34 WStG (vgl. dazu Andrews NZ Wehrr 1996 200, 201; Hoyer S. 191 ff; SchölzlUngern Wehrstrafgesetz4 § 33 Rdn. 1, § 34 Rdn. 1).

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1. Täter kann nach Absatz 1 nur der Dienstvorgesetzte sein, der selbst zugleich Amtsträger i. S. v. § 11 Abs. 1 Nr. 2 ist. Er braucht jedoch nicht die Sondereigenschaft zu besitzen, die für das vom Untergebenen begangene besondere Amtsdelikt (vgl. Rdn. 13 vor § 331) vorausgesetzt wird (OGHSt. 2 23, 26: Landgerichtspräsident als Dienstvorgesetzter der Richter des Landgerichts). Das gleiche gilt nach Absatz 2 für den Amtsträger, dem die Aufsicht oder Kontrolle über die Dienstgeschäfte eines anderen Amtsträgers übertragen ist (RGSt. 68 90, 92).

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2. Bezugspunkt der Tathandlungen des § 357 ist eine rechtswidrige Tat des Untergebenen, die aber nicht vorsätzlich begangen zu sein braucht, wenn der Vorgesetzte mangels eigener Täterqualifikation nicht mittelbarer Täter sein kann (BGHSt. 2 169; Joecks § 357 Rdn. 3; Lackner/Kühl § 357 Rdn. 2; MaurachlSchroederlMaiwald BT 28 § 97 Rdn. 4; Rogall GA 1979 24; SehlSchröder/Cramer § 357 Rdn. 9; SK-Rudolphil Rogall § 357 Rdn. 12; TröndlelFischer § 357 Rdn. 2; anders Otto Grundkurs BT6 § 100 I 3a Rdn. 5; Arzt/Weber BT § 49 Rdn. 105, 106: vorsätzliche Tat). Sofern der Vorgesetzte oder Aufsichtsführende selbst die erforderliche Täterqualität besitzt, kommt bei vorsatzloser Tat des Untergebenen für ihn mittelbare Täterschaft in Betracht; in diesem Falle tritt § 357 zurück. Die Tat braucht kein Amtsdelikt zu sein, vielmehr genügt es, wenn sie der Untergebene oder zu Beaufsichtigende in Ausübung seines Dienstes begangen hat oder begehen sollte (BGHSt. 3 349; BGH NJW 1959 589; Blei BT § 113 V 2; SehlSchröder! Cramer § 357 Rdn. 9). Der zu Beaufsichtigende im Sinne von § 357 Abs. 2 muß Amtsträger nach § 11 Abs. 1 Nr. 2 sein; gleiches wird von dem „Untergebenen" des Absatzes 1 zu gelten haben (so OHG NJW 1950 436; Lackner/Kühl § 357 Rdn. 1; Otto Grundkurs BT6 § 100 I 2c Rdn. 4; anders SehlSchröder! Cramer § 357 Rdn. 3). 3. Als Tathandlungen (s. dazu Andrews S. 44ff; NK-Kuhlen § 357 Rdn. 9ff) nach § 357 kommen in Betracht:

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a) Das vorsätzliche Verleiten zu einer rechtswidrigen Tat im Amt. Hierunter ist das erfolgreiche Bestimmen des anderen zu der rechtswidrigen Tat zu verstehen, in der Regel also Anstiftung (OGHSt. 2 30).

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b) Das Unternehmen der Verleitung zu einer rechtswidrigen Tat. Hier genügt schon die erfolglose Einwirkung, und zwar - im Unterschied zu § 30 Abs. 1 - auch bei Vergehen (OGHSt. 2 28). Der Täter muß dabei wollen, daß in dem Untergebenen der Entschluß zu der rechtswidrigen Tat hervorgerufen wird, und er muß sich diese Tat in Stand: 1.5.2004

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Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat

§357

ihren wesentlichen Merkmalen auch vorgestellt haben (OGHSt. 2 37). Das Merkmal „begangene" Tat in Absatz 2 ist so zu verstehen, daß auch eine erst „zu begehende" Tat umfaßt wird, da das erfolglose Verleiten hier ebenso wie in Absatz 1 mit Strafe bedroht sein soll. c) Das Geschehenlassen einer rechtswidrigen Tat. Dabei handelt es sich der Sache 8 nach um Beihilfe durch Unterlassen an der Tat des Untergebenen, die hier aber als Täterschaft bestraft wird. Bedingter Gehilfenvorsatz ist ausreichend (RG H R R 1937 Nr. 773). Voraussetzung der Strafbarkeit ist jedoch nach den allgemeinen Grundsätzen, daß der Vorgesetzte oder Aufsichtsführende rechtlich und tatsächlich in der Lage gewesen ist, die rechtswidrige Tat im Amt zu verhindern (BayObLGSt. 1951 174, 199; Jescheck L K " Vorbem. 93 Vor § 13). Wenn schon Beihilfe durch Unterlassen strafbar ist, so muß erst recht Beihilfe durch positives Tun durch § 357 erfaßt werden (BGHSt. 3 349, 352; Joecks § 357 Rdn. 2; Lackner/Kühl § 357 Rdn. 3; NK-Kuhlen § 357 Rdn. 11, Maurach/Schroeder/ Maiwald BT 28 § 97 Rdn. 8; Seht Schröder! Cramer § 357 Rdn. 7; SK-RudolphURogall § 357 Rdn. 17; Tröndle!Fischer § 357 Rdn. 5). 4. § 357 geht den allgemeinen Vorschriften über Anstiftung, erfolglose Anstiftung, 9 Beihilfe durch Unterlassen vor, ist also auch bei gleichzeitigem Vorliegen der §§ 13, 26, 27 und 30 Abs. 1 allein anzuwenden; die dort vorgesehenen Strafmilderungen entfallen (RGSt. 68 92 m. Anm. Klee JW 1934 1359; OGHSt. 2 30; Lackner/Kühl § 357 Rdn. 4). Ist der Vorgesetzte oder Aufsichtsführende aber selbst Täter (Mittäter oder mittelbarer Täter) der rechtswidrigen Tat des Untergebenen, scheidet § 357 aus (RGSt. 67 177; O G H NJW 1950 436; vgl. dazu auch NK-Kuhlen § 357 Rdn. 6ff). III. Der subjektive Tatbestand erfordert Vorsatz, wobei bedingter Vorsatz genügt (RG H R R 1937 Nr. 773; OGHSt. 2 37; BGHSt. 3 353; 34 33, 36; SK-RudolphURogall § 357 Rdn. 18; Tröndle/Fischer § 357 Rdn. 6).

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IV. Teilnahme an § 357 ist nach den allgemeinen Regeln möglich. Die Strafe des 11 Teilnehmers richtet sich nach § 28 Abs. 1, da § 357 echtes Sonderdelikt ist (Rdn. 1). Die Beteiligung des Untergebenen an § 357 tritt hinter der eigenen rechtswidrigen Tat zurück. V. Konkurrenzen: Der aus § 357 strafbare Vorgesetzte, der, wie vorher vereinbart, seinen Beuteanteil an einer Unterschlagung des Untergebenen an sich bringt, ist auch wegen Hehlerei strafbar (BGHSt. 5 156 ist durch BGHSt. 7 134 überholt). Realkonkurrenz besteht meist mit § 332. Gegenüber Anstiftung und Beihilfe zu der rechtswidrigen Tat des Untergebenen geht § 357 vor (Rdn. 9).

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VI. Die Strafe des Vorgesetzten bestimmt sich nach dem Straftatbestand, den der Untergebene verwirklicht hat. Hat er die Tat nur versucht und ist der Versuch nach dem betreffenden Straftatbestand strafbar, so richtet sich danach auch die Strafe des Vorgesetzten für die Verleitung nach § 357. Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten kann das Gericht nach § 358 die Fähigkeit aberkennen, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Abs. 2).

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Hans-Heinrich Jescheck

§358

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

§358

Nebenfolgen Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wegen einer Straftat nach den §§ 332, 335, 339, 340, 343, 344, 345 Abs. 1 und 3, §§ 348, 352 bis 353b Abs. 1, §§ 355 und 357 kann das Gericht die Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden (§ 45 Abs. 2), aberkennen. 1

1. Entstehungsgeschichte. § 358 wurde zunächst durch Art. 1 Nr. 97 des 1. StRG vom 25.6.1969 (BGBl. I S. 645) umgestaltet. Die Bedeutung dieser Umgestaltung ist unter Berücksichtigung der Materialien (Prot, der 128. Sitzung des Sonderausschusses für die Strafrechtsreform vom 12.12.1968, V/2608; 1. Schriftlicher Bericht des Sonderausschusses, BTDrucks. V/4094 vom 29.4.1969 S. 39) und des Schrifttums (Corves JZ 1970 159) in der 9. Auflage erörtert. Die jetzige Fassung der Vorschrift beruht auf Art. 19 Nr. 204 EGStGB 1974; die Abweichungen gegenüber der vorausgegangenen Fassung bestehen in der Anpassung an die Änderung oder den Wegfall der bis dahin in § 358 aufgeführten Vorschriften. Die jüngste Anpassungsänderung (Streichung von § 354 a. F.) erfolgte durch das Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz vom 17.12.1997(BGBl. IS. 3114).

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2. Bedeutung der Vorschrift. Nach § 45 Abs. 1 ist mit der rechtskräftigen Verurteilung wegen eines Verbrechens zu Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr kraft Gesetzes als Nebenfolge der Verurteilung für die Dauer von fünf Jahren der Verlust der Fähigkeit verbunden, öffentliche Ämter zu bekleiden. Ferner kann, wo ein automatischer Verlust nicht eintritt, das Gericht nach § 45 Abs. 2 einem Verurteilten als Nebenfolge für die Dauer von zwei bis fünf Jahren die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter aberkennen, soweit das Gesetz es besonders vorsieht (näher hierzu JeschecklWeigend § 75 I). Eine solche besondere Vorschrift ist § 358 für den Bereich der Straftaten im Amt.

3

3. Nach § 358 ist die im pflichtmäßigen Ermessen („kann") des Gerichts stehende Verhängung des Verlustes der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter von zwei Voraussetzungen abhängig, nämlich a) davon, daß auf eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten erkannt ist, b) davon, daß auf diese Strafe wegen einer der in § 358 bezeichneten Straftaten erkannt ist.

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a) Maßgebend ist lediglich die Höhe der erkannten Freiheitsstrafe. Bedeutungslos ist, ob infolge Anrechnung nach § 51 StGB nur ein 6 Monate unterschreitender Teil der Strafe zu verbüßen ist, und ob die Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt oder ganz oder teilweise erlassen wird. 5 Bei Bildung einer Gesamtstrafe ist zu unterscheiden: besteht sie aus Einzelstrafen wegen eines in § 358 bezeichneten Amtsdelikts und eines anderen Delikts, so kann auf Verlust der Amtsfähigkeit erkannt werden, wenn die wegen des Amtsdelikts festgesetzte Einzelstrafe auf Freiheitsstrafe von mindestens 6 Monaten lautet. Wird dagegen wegen mehrerer der in § 358 bezeichneten Delikte auf eine mindestens sechsmonatige Gesamtfreiheitsstrafe erkannt, so kann Amtsunfähigkeit auch festgesetzt werden, wenn jede der Einzelstrafen hinter 6 Monaten zurückbleibt (Beispiel: Verurteilung wegen zweier selbständiger Fälle der Bestechlichkeit in minder schweren Fällen aus § 332 zu je 5 Monaten Freiheitsstrafe und zu einer Gesamtstrafe von 8 Monaten) und auch dann, wenn die Amtsdelikte nicht gleichartig sind (Beispiel: Stand: 1.5.2004

(4)

Nebenfolgen

§358

Verurteilung aus § 332 und aus § 340 zu Einzelstrafen von je 5 Monaten und zu einer Gesamtstrafe von 8 Monaten Freiheitsstrafe). Wie hier auch NK-Kuhlen § 358 Rdn. 2; SK-RudolphilRogall § 358 Rdn. 2; Sehl Schröder! Cramer § 358 Rdn. 2. Anders aber TröndlelFischer § 358 i. V. m. § 45 Rdn. 7, wo darauf abgestellt wird, daß eine Einzelstrafe die im Gesetz erforderte Höhe erreicht. Das entspricht aber schwerlich dem Sinn des § 358. Denn der Gedanke, daß eine erhebliche Amtspflichtverletzung den Täter ungeeignet und unwürdig erscheinen lassen kann, öffentliche Ämter zu bekleiden, greift auch durch, wenn sich der Mangel aus einer Mehrzahl selbständiger Straftaten i. S. des § 358 ergibt, die mit einer 6 Monate übersteigenden Gesamtfreiheitsstrafe geahndet werden, mögen auch die Einzelfreiheitsstrafen jeweils unter 6 Monaten bleiben. Käme es nur darauf an, daß eine der Einzelstrafen 6 Monate beträgt, so würde bei einer größeren Zahl von realkonkurrierenden Fällen von Bestechlichkeit in minder schweren Fällen, wenn die Einzelstrafen aus § 332 Abs. 1 entnommen werden und jeweils unter 6 Monaten bleiben, selbst eine ein Jahr überschreitende Gesamtstrafe weder zur Anwendung des § 45 Abs. 1 führen, noch könnte gemäß § 358 auf Amtsunfahigkeit erkannt werden. Die hier vertretene Auffassung kann sich auch auf die Auslegung des § 48 BBG berufen, wonach das Beamtenverhältnis endet, wenn ein Beamter wegen einer vorsätzlichen Tat zu Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wird. Diese Vorschrift wird in Verwaltungspraxis (vgl. die „Richtlinien" zu § 48) und Schrifttum trotz des Gesetzeswortlauts („wegen einer vorsätzlichen Tat ...") dahin verstanden, daß sie auch den Fall der Verurteilung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von mindestens einem Jahr wegen mehrerer Vorsatztaten umfaßt, deren Einzelstrafen jeweils weniger als ein Jahr betragen. b) Nur die Verurteilung wegen einer der ausdrücklich in § 358 aufgezählten 6 Straftaten läßt die Aberkennung der Amtsfähigkeit zu. Von den Delikten des 30. Abschnitts sind nicht aufgeführt die §§ 331, 333, 334, 345 Abs. 2, 353b Abs. 2, 353d, 356. Für die Nichtaufnahme der §§ 333, 334, 353b Abs. 2, 356 war die Erwägung maßgebend, daß es sich um Straftaten handelt, die von Nichtamtsträgern begangen werden, und daß bei diesen wegen der einschneidenden Folgen eines Verlusts der Amtsfähigkeit (vgl. § 45 Abs. 3) eine Aufnahme in den Katalog des § 358 nicht angebracht sei (vgl. in der 10. Auflage Rdn. 7ff zur Entstehungsgeschichte des § 358 in der Fassung von Art. 1 Nr. 97 des 1. StrRG vom 25.6.1969, BGBl. I S. 645). § 331 ist zwar ein echtes Amtsdelikt, seine Aufnahme ist aber unterblieben, weil es sich um ein Delikt von geringerer Bedeutung handele, das die strenge Nebenfolge des § 358 ebenfalls nicht rechtfertige (Rdn. 7 in der 10. Auflage); mit der Nichtaufnahme des §331 mußte auch - unabhängig von der oben angeführten Erwägung - die Aufnahme des § 333 entfallen. § 345 Absatz 2 ist als Fahrlässigkeitsdelikt ausgeklammert. Die in § 358 genannten Straftaten sind eigentliche oder (§ 340) uneigentliche Amtsdelikte. Eine Ausnahme gilt allerdings z. T. für § 352 (Anwalt oder sonstiger Rechtsbeistand) und für den in § 355 Abs. 2 Nr. 2, 3 bezeichneten Personenkreis, die aber - nach den Worten des § 355 Abs. 2 - „den Amtsträgern gleichstehen" und deshalb unter § 358 fallen. Für den Begriff der Straftat i. S. des § 358 ist es ohne Bedeutung, ob die Strafe wegen vollendeter Tat oder - soweit mit Strafe bedroht - wegen Versuchs oder Versuchs der Beteiligung (§ 30), und ob wegen Täterschaft oder Teilnahme erkannt wurde. 4. Behandlung von Nichtamtsträgern (extranei) als Teilnehmern. Aus § 28 ergibt 7 sich folgendes: Bei den echten Amtsdelikten, bei denen die Eigenschaft des Täters als Amtsträger strafbegründendes Merkmal ist, wird nach Absatz 1 der Nichtamtsträger als Teilnehmer aus der für den Täter geltenden Vorschrift bestraft, jedoch mit der (5)

Hans-Heinrich Jescheck

§358

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Maßgabe, daß die Strafe nach § 49 Abs. 1 zu mildern ist. Kommt danach eine Freiheitsstrafe von mindestens 6 Monaten in Betracht, so kann daneben auch gemäß § 358 gegen den Nichtamtsträger auf Amtsunfahigkeit erkannt werden. Bei den unechten Amtsdelikten, bei denen die Amtsträgereigenschaft des Täters strafschärfendes Merkmal ist, wird dagegen gemäß § 28 Abs. 2 der Nichtamtsträger als Teilnehmer nur aus der für ihn geltenden Vorschrift bestraft, so z. B. im Fall des § 340 aus §§ 223 ff; Amtsunfahigkeit kann daher bei dem extraneus nur eintreten, wenn die Voraussetzungen des § 45 Abs. 1 gegeben sind, z. B. der Nichtamtsträger als Teilnehmer einer schweren Körperverletzung im Amt (§ 340 Abs. 3) gemäß § 226 Abs. 1 zu Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wird. An dieser Betrachtungsweise ändert sich auch nichts, wenn man - abweichend von der herrschenden Meinung (JeschecklWeigend § 61 VII 4) - einer neueren Lehre über das Wesen der Teilnahme am Sonderdelikt folgen wollte (vgl. Sax Zur Problematik des „Teilnahmedelikts", ZStW 90 [1978] 927; Cortes Rosa Teilnahme am unechten Sonderverbrechen, ZStW 90 [1978] 413; Wagner Amtsverbrechen S. 386ff; LK-Roxin § 28 Rdn. 3f; SK-RudolphilRogall § 358 Rdn. 3). Denn von diesem Standpunkt aus würde zwar ein Schuldspruch auf Teilnahme an der Haupttat lauten, aber der Strafrahmen wäre durch § 28 Abs. 2 begrenzt, und zu diesem Strafrahmen gehört auch § 358. 8

5. Die Nichtaufnahme des § 334 in den Katalog des § 358 bedeutet nicht nur, daß gegen den Täter, gleichviel ob Amtsträger oder nicht, aus § 358 Amtsunfähigkeit nicht verhängt werden kann. Der Täter kann vielmehr auch nicht unter dem Gesichtspunkt einer Teilnahme an der Tat des Amtsträgers nach § 332 bestraft und dadurch dem § 358 zur Anwendbarkeit verholfen werden, denn aus § 334 ergibt sich, daß eine Beteiligung in der Form des Anbietens, Versprechens oder Gewährens von Vorteilen nur nach § 334 strafbar ist. Ebenso entfallt eine Bestrafung des Anbietens usw. aus § 30 i.V.m. § 332 Abs. 2, weil insoweit Gesetzeseinheit vorliegt (RGSt. 61 269). Dagegen schließt die Nichtaufnahme des § 334 nicht aus, daß der Täter aus § 334 Abs. 2 in Tateinheit mit einem Verbrechen nach §§ 30, 339 bestraft wird, wenn er den Beamten oder Richter durch Anbieten oder Versprechen von Vorteilen erfolglos zu einer Rechtsbeugung (§ 339) zu bestimmen suchte (BGHSt. 6 308). In diesem Fall kann dann auch nach § 358 auf Amtsunfahigkeit erkannt werden.

9

6. Ermessensausübung. Schon unter der Herrschaft der §§ 32, 358 a. F. spielte die Amtsunfahigkeit als Nebenstrafe der Vorteilsgewährung (§ 333) praktisch keine Rolle, da in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle auf Geldstrafe erkannt wurde. Die Richterbestechung (§ 334 Abs. 2) ist ein seltenes Delikt. Die Nichtaufnahme beider Fälle der aktiven Bestechung in den Katalog des § 358 ist danach unter diesen Gesichtspunkten kriminalpolitisch zu rechtfertigen und liegt in der Linie der gesetzgeberischen Tendenz, den Anwendungsbereich von Nebenfolgen in Form von Statusminderungen möglichst einzuschränken. Jedoch geht es nicht an, in der Nichtaufnahme der §§ 333, 334 Abs. 2 einen generellen gesetzgeberischen Hinweis zu sehen, daß der Richter „in aller Regel" gegen den extraneus als Teilnehmer am echten Amtsdelikt von seiner Befugnis aus § 358 keinen Gebrauch machen solle. Maßgebend sind vielmehr die Umstände des Einzelfalles.

10

7. Wird auf Amtsunfahigkeit erkannt, so finden die allgemeinen Vorschriften der §§ 45 Abs. 3, 45a, 45b Anwendung (Günter Hirsch LK 11 § 45 Rdn. 17f sowie Erläuterungen zu §§ 45 a, 45 b).

Stand: 1.5.2004

(6)

Nachtrag zum Strafgesetzbuch (Stand: 1.9.2000)

Inhaltsübersicht ALLGEMEINES Vorbemerkungen Abkürzungsverzeichnis Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

ERLÄUTERUNGEN

ALLGEMEINER TEIL Erster Abschnitt. Das Strafgesetz Erster Titel

Geltungsbereich

Zweiter Titel

Sprachgebrauch

§§ 5,6 11

Dritter Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat Erster Titel

Strafen

44

Zweiter Titel

Strafbemessung

46 a

Vierter Titel

Strafaussetzung zur Bewährung

56, 56 b, 56 c, 56 f, 57

Fünfter Titel

Verwarnung mit Strafvorbehalt; Absehen von Strafe

Sechster Titel

Maßregeln der Besserung und Sicherung

59 a 66,68,68 c, 68 d, 68 e, 68 f, 69, 69 a, 69 b

Fünfter Abschnitt. Verjährung Erster Titel (i)

Verfolgungsverjährung

78 b

BESONDERER TEIL Erster Abschnitt. Friedensverrat, Hochverrat und Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates

Dritter Titel

Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates

86, 86 a, 87, 88, 90

Vierter Abschnitt. Straftaten gegen Verfassungsorgane sowie bei Wahlen und Abstimmungen 108e Sechster Abschnitt. Widerstand gegen die Staatsgewalt 113,121 Siebenter Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung 125a, 126, 127, 129 a, 129 b, 130,131, 132 a, 138, 139 Dreizehnter Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Vor 174, 174 a, 174c, 176, 176a, 176b, 177, 178, 179,180a, 181a, 181b, 183,184 Neunzehnter Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung 242, 243, 244, 244 a, 246, 248 c Zwanzigster Abschnitt. Raub und Erpressung 249, 250, 251, 253, 256 Einundzwanzigster Abschnitt. Begünstigung und Hehlerei 261 (2)

Fünfundzwanzigster Abschnitt. Strafbarer Eigennutz

§§

Vor 287, 291 Achtundzwanzigster Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten Vor 306, 306, 306a, 306b, 306c, 306d, 306e, 306 f, 307, 308, 309, 310,311,312, 313,314,314a, 317,318,319, 320,321,322 Neunundzwanzigster Abschnitt. Straftaten gegen die Umwelt 326, 328, 330, 330a, 330b Dreißigster Abschnitt. Straftaten im Amt 331, 332, 333, 334, 335, 336, 337, 338

(3)

ALLGEMEINES Vorbemerkungen Die Kommentierung der 11. Auflage des Leipziger Kommentars steht vor dem Abschluß. Sie befindet sich zeitlich auf unterschiedlichem Stand. Die ältesten Teile der Kommentierung stammen bereits aus dem Jahre 1992. Andere Teile wurden dagegen erst in jüngster Vergangenheit fertiggestellt. Solche Unterschiede in der Aktualität lassen sich bei einem Großkommentar nicht vermeiden. Die daraus resultierenden Probleme für die Nutzer des Kommentars sollten jedoch vermindert werden. Der Verlag und die Herausgeber haben sich deshalb entschlossen, einen Nachtrag herzustellen, und zwar für die Teile des Kommentars, in denen das Strafgesetzbuch nach Abschluß der Kommentierung geändert worden ist. In dem Nachtrag werden deshalb nur die Änderungen des Strafgesetzbuches erläutert, die in dem Hauptwerk nicht berücksichtigt worden sind. Dabei können die Änderungen nur skizzenhaft umrissen werden. Auch in den Teilen, in denen Normen des Strafgesetzbuches erheblich geändert worden sind, ist eine umfassende Erläuterung nicht möglich. Diese muß der 12. Auflage vorbehalten sein. Die Gesetze sind von unterschiedlicher Bedeutung. Sie werden, soweit notwendig, bei den geänderten Vorschriften erläutert. Ein besonderes Gewicht hat der Gesetzgeber dem Sechsten Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG) beigemessen, das mit seiner Bezeichnung an die fünf Strafrechtsreformgesetze aus den Jahren 1969 bis 1974 anknüpft. Tatsächlich kann sich dieses Gesetz der Bedeutung nach mit den früheren Reformgesetzen nicht messen. Es ist ersichtlich überhastet beraten und verabschiedet worden. Dies macht es notwendig, schon in Kürze ein Gesetz mit Überarbeitungen zu erlassen. Insgesamt enthält das Gesetz aber positive Ansätze. Schwerpunkt der Reform ist die Fortführung der mit dem Verbrechensbekämpfungsgesetz vom 28. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3186) eingeleiteten Harmonisierung der Strafrahmen. Dem liegt die Wertung zugrunde, daß die Strafrahmen bei Straftaten gegen höchstpersönliche Rechtsgüter vielfach zu niedrig und bei Straftaten gegen materielle Rechtsgüter oftmals zu hoch sind. Durch die Veränderung der Strafrahmen sollte den höchstpersönlichen Rechtsgütern gegenüber den materiellen Rechtsgütern mehr Gewicht verliehen werden. Wertungswidersprüche und Ungleichgewichte wurden damit korrigiert (z. B. § 221, § 235, § 239, § 263, § 263a, § 266, § 267, § 268). Im Zuge dieser Harmonisierung wurden auch Strafvorschriften ergänzt und neu gefaßt (z. B. § 213, § 223 Abs. 2, § 223b, § 224, § 225, § 235, § 239 Abs. 2 u. 3, § 340 Abs. 2 u. 3). Bei zahlreichen Normen wurden die tatbestandlichen Voraussetzungen geändert, zum Teil wurde der Tatbestand neu gefaßt (z. B. § 127, § 152a, § 235). Nicht mehr zeitgemäße Strafvorschriften wurden aufgehoben (z. B. § 144, § 217, § 233, § 236, § 238) oder den heutigen Gegebenheiten (z. B. § 235) angepaßt. Auf diese Weise wurden Strafbarkeitslücken geschlossen und Auslegungsschwierigkeiten beseitigt. Zum Zwecke der Vereinfachung oder Übersichtlichkeit wurden Vorschriften neu gefaßt und geordnet (z. B. § 240 Abs. 4, §§ 306 ff.). Ein weiteres Anliegen der Reform war die Verminderung von geschlechtsspezifischen Personenbezeichnungen. Das 6. StrRG hat Strafvorschriften soweit wie möglich Stand: 1. 9. 2000

(4)

Allgemeines

geschlechtsneutral formuliert und dazu vor allem das Maskulinum „einen anderen" durch die Wörter „eine andere Person" oder „einen anderen Menschen" ersetzt (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 18, 19, 33). Die Bezeichnung von Opfern von Straftaten sollte soweit wie möglich geschlechtsindifferent formuliert werden, soweit sprachliche Gründe nicht entgegenstanden (vgl. BTDrucks. 13/9064 S. 12). Auf Täterseite wurde davon allerdings Abstand genommen (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 80). Auch sonst wurde die Anpassung nicht konsequent durchgeführt. In der Begründung heißt es, Grund für die unvollständige Änderung sei, daß dies eine unverhältnismäßig große Anzahl rein redaktioneller Änderungsbefehle zur Folge gehabt hätte (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 33). Daher sei die Änderung auf solche Abschnitte des Besonderen Teils beschränkt worden, in denen eine Vereinheitlichung der Wortwahl vordringlich erschienen sei (z. B. § 174a, § 180a, § 181). Auf Bedenken des Bundesrates (BTDrucks. 13/8587 S.56) wurde in manchen Tatbeständen die alte Fassung „einen anderen" beibehalten (vgl. § 242, § 253), in anderen dagegen in „eine andere Person" umformuliert (vgl. § 239 a, § 239 b, § 240). Insgesamt stellen diese Änderungen einen Torso dar, der das Strafgesetzbuch schlechter lesbar macht, ohne daß seine Fassung damit inhaltlich verbessert worden wäre. Neben der Kommentierung der Änderungen gab der Nachtrag an einigen Stellen die Gelegenheit, auch auf neue rechtspolitische und rechtswirkliche Entwicklungen im europäischen Kontext einzugehen. So sind zu den Straftaten gegen die öffentliche Ordnung im Siebenten Abschnitt ausführliche Darstellungen des Gesetzgebungsvorhabens zur Umsetzung der Gemeinsamen Maßnahme (Art. Κ 3 EU Vertrag) des Rates vom 21. Dezember 1998 (Entw. § 129b), sowie eine vertiefte Darstellung zu den Problemen der inhaltsbezogenen Internetkriminalität (§§ 130, 131) enthalten. Die Bearbeitung hat den Stand 1. September 2000; die Erläuterungen zu den §§ 125 a bis 132 a haben den Stand 1. Dezember 2000. Die Änderungen des Strafgesetzbuches durch die in der Übersicht genannten Gesetze sind im Folgenden durch Unterstreichungen kenntlich gemacht.

(5)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines Abkürzungsverzeichnis AbfallvermeidungsG BegleitG BNotÄndG BRAOÄndG EGFinSchG EGInsO EGInsOÄndG EUBestG GÜG HW IuKDG KindRG KorrBekG Nachtr. OrgKG OrgKVerbG PsychotherapeutenG SeerÜKAusführG

SexualdelikteBekG SFGÄndG 28. StrÄndG 31. StrÄndG 32. StrÄndG 33. StrÄndG 6. StrRG StVGÄndG TPG UVN VAG VerbrBekG

Gesetz zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen vom 27. September 1994 Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz vom 17. Dezember 1997 Drittes Gesetz zur Änderung der Bundesnotarordnung und anderer Gesetze vom 25. August 1998 Gesetz zur Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung, der Patentrechtsanwaltsordnung und anderer Gesetze vom 31. August 1998 Gesetz zu dem Übereinkommen vom 26. Juli 1995 über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaft vom 10. September 1998 Einführungsgesetz zur Insolvenzordnung vom 5. Oktober 1994 Gesetz zur Änderung des Einführungsgesetzes zur Insolvenzordnung und anderer Gesetze vom 19. Dezember 1998 Gesetz zu dem Protokoll vom 27. September 1996 zum Übereinkommen über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaft - EU-Bestechungsgesetz - vom 10. September 1998 Gesetz zur Überwachung des Verkehrs mit Grundstoffen, die für die unerlaubte Herstellung von Betäubungsmitteln mißbraucht werden können vom 7. Oktober 1994 Hauptwerk - Leipziger Kommentar, 11. Auflage Gesetz zur Regelung der Rahmenbedingungen für Informations- und Kommunikationsdienste vom 22. Juli 1997 Gesetz zur Reform des Kindschaftsrechts vom 16. Dezember 1997 Gesetz zur Bekämpfung der Korruption vom 13. August 1997 Nachtrag Gesetz zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und anderer Erscheinungen der Organisierten Kriminalität vom 15. Juli 1992 Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung des Organisierten Kriminalität vom 4. Mai 1998 Gesetz über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, zur Änderung des Fünften Buches des Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze vom 16. Juni 1998 Gesetz zur Ausführung des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 sowie des Übereinkommens vom 28. Juli 1994 zur Durchführung des Teils XI des Seerechtsübereinkommens vom 6. Juni 1995 Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefahrlichen Straftaten - Sexualdeliktebekämpfungsgesetz- vom 26. Januar 1998 Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz vom 1. Juli 1997 Achtunzwanzigstes Strafrechtsänderungsgesetz - Abgeordnetenbestechung vom 13. Januar 1994 Einunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz vom 20. Februar 1995 Zweiunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz vom 1. Juni 1995 Dreiunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz vom 1. Juli 1997 Sechstes Gesetz zur Reform des Strafrechts vom 26. Januar 1998 Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze vom 24. April 1998 Gesetz über die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen Transplantationsgesetz - vom 5. November 1997 Ausführungsgesetz vom 23. Juli 1998 zu dem Vertrag vom 24. September 1996 über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen - Zustimmungsgesetz vom 9. Juli 1998 Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung und anderer Gesetze vom 28. Oktober 1994 Stand: 1. 9. 2000

(6)

Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

I. Verzeichnis der Änderungsgesetze

Nr.

Gesetz

1

Gesetz zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und anderer Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität (OrgKG) vom 15. Juli 1992 (BGBl. IS. 1302) Materialien. BTDrucks. 12/989 vom 25. Juli 1991; BTDrucks. 12/2720 vom 4. Juni 1992; BTDrucks. 12/2741 und 12/2742 vom 3. Juni 1992; BRDrucks. 388/92 vom 5. Juni 1992; Gesetz verkündet am 22. Juli 1992; Inkrafttreten am 22. September 1992

2

Gesetz zur Ausführung des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 20. Dezember 1988 gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen (Ausführungsgesetz Suchtstoffübereinkommen 1988) vom 2. August 1993 (BGBl. I S. 1407) Materialien. BTDrucks. 12/3533 vom 22. Oktober 1992; BTDrucks. 12/4901 vom 11. Mai 1993; BRDrucks. 374/93 vom 28. Mai 1993 Gesetz verkündet am 7. August 1993; Inkrafttreten am 31. Juli 1993 und am 28. Februar 1994

3

Achtundzwanzigstes Strafrechtsänderungsgesetz - Abgeordnetenbestechung (28. StrÄndG) - vom 13. Januar 1994 (BGBl. IS. 84) Materialien. BTDrucks. 12/1630 vom 21. November 1991; BTDrucks. 12/5927 vom 20. Oktober 1993; BTDrucks. 12/6092 vom 9. November 1993; BRDrucks. 837/93 vom 26. November 1993 Gesetz verkündet am 21. Januar 1994; Inkrafttreten am 22. Januar 1994

4

Einunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz - Zweites Gesetz zur Bekämpfung der Umweltkriminalität - (31. StrÄndG - 2. UKG) vom 27. Juni 1994 (BGBl. I S. 1440); Berichtigung vom 20. Februar 1995 (BGBl. IS. 249) Materialien. BTDrucks. 12/192 vom 5. März 1991; BTDrucks. 12/7300 vom 15. April 1994; BTDrucks. 12/7331 vom 20. April 1994; BRDrucks. 330/94 vom 29. April 1994 Gesetz verkündet am 5. Juli 1994; Inkrafttreten am 1. November 1994

5

Gesetz zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen (AbfallvermeidungsG) vom 27. September 1994 (BGBl. I S. 2705) Materialien. BTDrucks. 12/5672 vom 15. September 1993; BTDrucks. 12/7240 vom 13. April 1994; BTDrucks. 12/7246 - 12/7252 vom 13. April 1994; BTDrucks. 12/7257 vom 14. April 1994; BTDrucks. 12/7284 vom 14. April 1994; BRDrucks. 335/94 vom 29. April 1994; BTDrucks. 12/7672 vom 24. Mai 1994; BTDrucks. 12/7675 vom 24. Mai. 1994; BTDrucks. 12/8084 vom 23. Juni 1994; BRDrucks. 654/94 vom 24. Juni 1994 Gesetz verkündet am 6. Oktober 1994; Inkrafttreten am 7. Oktober 1994 und am 6. Oktober 1996

(7)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines 6

Einführungsgesetz zur Insolvenzordnung (EGInsO) vom 5. Oktober 1994 (BGBl. IS. 2911) Materialien. BTDrucks. 12/3803 vom 21. November 1992; BTDrucks. 12/7303 vom 18. April 1994; BTDrucks. 12/7330 vom 20. April 1994; BRDrucks. 337/94 vom 29. April 1994; BRDrucks. 644/94 vom 24. Juni 1994; BTDrucks. 12/8506 vom 21. September 1994 Gesetz verkündet am 5. Oktober 1994; Inkrafttreten am 19. Oktober 1994 und am 1. Januar 1999

7

Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung und anderer Gesetze (Verbrechensbekämpfungsgesetz - VerbrBekG) vom 28. Oktober 1994 (BGBl. I S. 3186) Materialien. BTDrucks. 12/6853 vom 18. Februar 1994; BTDrucks. 12/7584 vom 18. Mai 1994; BTDrucks. 12/7585 vom 18. Mai 1994; BRDrucks.: 416/94 vom 20. Mai 1994; BTDrucks. 12/7841 am 10. Juni 1994; BTDrucks. 12/7872 vom 14. Juni 1994; BTDrucks. 12/7837 vom 19. September 1994; BTDrucks. 12/8588 vom 20. Oktober 1994 Gesetz verkündet am 4. November 1994; Inkrafttreten am 1. Dezember 1994

8

Gesetz zur Überwachung des Verkehrs mit Grundstoffen, die für die unerlaubte Herstellung von Betäubungsmitteln mißbraucht werden können (Grundstoffüberwachungsgesetz-GÜG) vom 7. Oktober 1994 (BGBl. I S. 2835) Materialien. BTDrucks. 12/6961 vom 4. März 1994; BTDrucks. 12/7704 vom 25. Mai 1994; BTDrucks. 12/7705 vom 25. Mai 1994; BRDrucks. 589/94 vom 17. Juni 1994; BTDrucks. 12/8288 vom 13. Juli 1994; BTDrucks. 12/8416 vom 2. September 1994; BRDrucks. 838/94 vom 9. September 1994 Gesetz verkündet am 13. Oktober 1994; Inkrafttreten am 14. Oktober 1994 und am 1. März 1995

9

Zweiunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz (32. StrÄndG) vom 1. Juni 1995 (BGBl. I S. 747) Materialien. BTDrucks. 13/198 vom 12. Januar 1995; BTDrucks. 13/635 vom 22. Februar 1995; BRDrucks. 208/95 vom 21. April 1995 Gesetz verkündet am 10. Juni 1995; Inkrafttreten am 11. Juni 1995

10

Gesetz zur Ausführung des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 sowie des Übereinkommens vom 28. Juli 1994 zur Durchführung des Teils XI des Seerechtsübereinkommens (Ausführungsgesetz Seerechtsübereinkommen 1982/1994) vom 6. Juni 1995 (BGBl. I S. 778) Materialien. BTDrucks. 13/193 vom 12. Januar 1995; BTDrucks. 13/696 vom 8. März 1995; BRDrucks. 163/95 vom 23. März 1995 Gesetz verkündet am 14. Juni 1995; Inkrafttreten am 15. Juni 1995

11

Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz (SFHÄndG) vom 21. August 1995 (BGBl. I S. 1050) Materialien. BTDrucks. 13/1850 vom 28. Juni 1995; BTDrucks. 13/1851 vom 28. Juni 1995; BRDrucks. 390/95 vom 6. Juli 1995 Gesetz verkündet am 25. August 1995; Inkrafttreten am 1. Oktober 1995 und am 1. Januar 1996

12

Dreiunddreißigstes Strafrechtsänderungsgesetz (33. StrÄndG) vom 1. Juli 1997 (BGBl. I S. 1607) Stand: 1. 9. 2000

(8)

Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften Materialien. BTDrucks. 13/7324 vom 21. März 1997; BTDrucks. 13/7663 vom 14. Mai 1997; BRDrucks. 320/97 vom 16. Mai 1997 Gesetz verkündet am 4. Juli 1997; Inkrafttreten am 5. Juli 1997 13

Gesetz zur Regelung der Rahmenbedingungen für Informations- und Kommunikationsdienste (Informations- und Kommunikationsdienste - Gesetz IuKDG) vom 22. Juli 1997 (BGBl. I S. 1870) Materialien. BTDrucks. 13/7385 vom 9. April 1997; BTDrucks. 13/7934 vom 11. Juni 1997; BRDrucks. 420/97 vom 13. Juni 1997 Gesetz verkündet am 28. Juli 1997; Inkrafttreten am 1. August 1997 und am 1. Januar 1998

14

Gesetz zur Bekämpfung der Korruption (KorrBekG) vom 13. August 1997 (BGBl. I S. 2038) Materiaüen. BTDrucks. 13/6424 vom 5. Dezember 1996; BTDrucks. 13/8079 vom 26. Juni 1997; BRDrucks. 482/97 vom 27. Juni 1997 Gesetz verkündet am 19. August 1997; Inkrafttreten am 20. August 1997

15

Gesetz über die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen (Transplantationsgesetz - TPG) vom 5. November 1997 (BGBl. I S. 2631) Materialien. BTDrucks. 13/4355 vom 16. April 1996; BTDrucks. 13/8017 vom 23. Juni 1997; BTDrucks. 13/8025 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8026 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8027 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8028 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8029 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8030 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/8031 vom 24. Juni 1997; BRDrucks. 635/97 vom 5. September 1997 Berichtigung zu BRDrucks. 635/97(2) vom 11. September 1997 Gesetz verkündet am 11. November 1997; Inkrafttreten 1. Dezember 1997 und 1. Dezember 1999

16

Gesetz zur Reform des Kindschaftsrechts (KindschaftsrechtsreformgesetzKindRG) vom 16. Dezember 1997 (BGBl. I S. 2942); Berichtigung vom 29. April 1998 (BGBl. I S. 946) Materiaüen. BTDrucks. 13/4899 vom 13. Juni 1996; BTDrucks. 13/8511 vom 12. September 1997; BRDrucks. 710/97 vom 26. September 1997 Gesetz verkündet am 19. Dezember 1997; Inkrafttreten am 1. Juli 1998; Berichtigung am 20. Mai 1998

17

Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz (BegleitG) vom 17. Dezember 1997(BGBl. IS. 3108) Materialien. BTDrucks. 13/8016 vom 23. Juni 1997; BTDrucks. 13/8453 vom 4. September 1997; BTDrucks. 13/8776 vom 15. Oktober 1997; BTDrucks. 13/8797 vom 20. Oktober 1997; BRDrucks. 860/97 vom 7. November 1997 Gesetz verkündet am 23. Dezember 1997; Inkrafttreten am 24. Dezember 1997 und am 1. Januar 1998

18

Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefahrlichen Straftaten (hier SexualdelikteBekG) vom 26. Januar 1998 (BGBl. I S. 160) Materiaüen. BTDrucks. 13/8586 vom 25. September 1997; BTDrucks. 13/8989 vom 12. November 1997; BTDrucks. 13/9060 vom 13. November 1997; BTDrucks. 13/9062 vom 13. November 1997; BRDrucks. 932/97 vom 28. November 1997 Gesetz verkündet am 30. Januar 1998; Inkrafttreten am 31. Januar 1998 und am 1. Juli 1998

(9)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines 19

Sechstes Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG) vom 26. Januar 1998 (BGBl. I S. 164); Berichtigung vom 3. April 1998 (BGBl. I S. 704) Materialien. BTDrucks. 13/8587 vom 25. September 1997; BTDrucks. 13/8991 vom 12. November 1997; BTDrucks. 13/9064 vom 13. November 1997; BRDrucks. 931/97 vom 28. November 1997 Gesetz verkündet am 30. Januar 1998; Inkrafttreten am 1. April 1998; Berichtigung am 14. April 1998

20

Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze (StVGÄndG) vom 24. April 1998 (BGBl. I S. 747) Materialien. BTDrucks. 13/1439 vom 19. Mai 1995; BTDrucks. 13/8917 vom 4. November 1997; BRDrucks. 13/8973 vom 12. November 1997; BRDrucks. 13/8981 vom 12. November 1997; BRDrucks. 13/9051 vom 13. November 1997; BRDrucks. 938/97 vom 28. November 1997; BTDrucks. 13/9544 vom 22. Dezember 1997; BTDrucks. 13/9639 vom 14. Januar 1998; BRDrucks. 184/98 vom 20. Februar 1998; BTDrucks. 13/10092 vom 10. März 1998; BTDrucks. 13/10178 vom 24. März 1998 Gesetz verkündet am 30. April 1998; Inkrafttreten am 1. Mai 1998

21

Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (OrgKVerbG) vom 4. Mai 1998 (BGBl. I S. 845) Materialien. BTDrucks. 13/8651 vom 1. Oktober 1997; BTDrucks. 13/9644 vom 14. Januar 1998; BTDrucks. 13/9661 vom 15. Januar 1998; BRDrucks. 9/98 vom 16. Januar 1998; BTDrucks. 13/9841 vom 10. Februar 1998; BTDrucks. 13/10004 vom 2. März 1998; BRDrucks. 214/98 vom 5. März 1998 Gesetz verkündet am 8. Mai 1998; Inkrafttreten am 9. Mai 1998

22

Gesetz über die Berufe des psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, zur Änderung des Fünften Buches des Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (PsychotherapeutenG) vom 16. Juni 1998 (BGBl. I S. 1311) Materialien. BTDrucks. 13/8035 vom 24. Juni 1997; BTDrucks. 13/9212 vom 25. November 1997; BRDrucks. 927/97 vom 28. November 1997; BTDrucks. 13/9770 vom 4. Februar 1998; BRDrucks. 169/98 vom 13. Februar 1998 Gesetz verkündet am 16. Juni 1998; Inkrafttreten am 24. Juni 1998 und am 1. Januar 1999

23

Ausführungsgesetz vom 23. Juli 1998 (BGBl. I S. 1882) zu dem Vertrag vom 24. September 1996 über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (UVNVAG) - Zustimmungsgesetz vom 9. Juli 1998 (BGBl. II S. 1210) Materialien. BTDrucks. 13/10076 vom 9. März 1998; BTDrucks. 13/10345 vom 2. April 1998; BTDrucks. 13/10695 vom 12. Mai 1998; BRDrucks. 510/98 vom 29. Mai 1998 Gesetz verkündet am 29. Juli 1998; Inkrafttreten am 30. Juli 1998

24

Drittes Gesetz zur Änderung der Bundesnotarordnung und anderer Gesetze (BNotOÄndG) vom 31. August 1998 (BGBl. I S. 2585) Materialien. BTDrucks. 13/4184 vom 21. März 1996; BTDrucks. 13/10589 vom 5. Mai 1998; BTDrucks. 13/11034 vom 17. Juni 1998; BRDrucks. 562/98 vom 19. Juni 1998 Gesetz verkündet am 7. September 1998; Inkrafttreten am 8. September 1998 und am 1. März 1999 Stand: 1,9. 2000

(10)

Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

25

Gesetz zur Änderung der Bundesrechtsanwaltsordnung, der Patentanwaltsordnung und anderer Gesetze (BRAOÄndG) vom 31. August 1998 (BGBl. I S. 2600) Materialien. BTDrucks. 13/9820 vom 9. Februar 1998; BTDrucks. 13/10123 vom 13. März 1998; BTDrucks. 13/11035 vom 17. Juni 1998; BRDrucks. 584/98 vom 19. Juni 1998 Gesetz verkündet am 7. September 1998; Inkrafttreten am 1. Juli 1998, am 8. September 1998 und am 1. März 1999

26

Gesetz zu dem Übereinkommen vom 26. Juli 1995 über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaft (EG-Finanzschutzgesetz - EGFinSchG) vom 10. September 1998 (BGBl. II, S. 2322) Materialien. BTDrucks. 13/10425 vom 20. April 1998; BTDrucks. 13/10767 vom 22. Mai 1998; BTDrucks. 13/10971 vom 16. Juni 1998; BRDrucks. 557/98 vom 25. Juni 1998 Gesetz verkündet am 21. September 1998; Inkrafttreten am 22. September 1998

27

Gesetz zu dem Protokoll vom 27. September 1996 zum Übereinkommen über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften (EU-Bestechungsgesetz - EUBestG) vom 10. September 1998 (BGBl. II S. 3322) Materialien. BTDrucks. 13/10424 vom 20. April 1998; BTDrucks. 13/10777 vom 20. Mai 1998; BTDrucks. 13/10970 vom 16. Juni 1998; BRDrucks. 559/98 vom 25. Juni 1998 Gesetz verkündet am 21. September 1998; Inkrafttreten am 22. September 1998

28

Gesetz zur Änderung des Einführungsgesetzes zur Insolvenzordnung und anderer Gesetze (EGInsOÄndG) vom 19. Dezember 1998 (BGBl. I S. 3836) Materialien. BTDrucks. 14/49 vom 18. November 1998; BTDrucks. 14/120 vom 2. Dezember 1998; BRDrucks. 958/98 vom 18. Dezember 1998 Gesetz verkündet am 28. Dezember 1998; Inkrafttreten am 1. Januar 1999

29

Gesetz zur vergleichenden Werbung und zur Änderung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften vom 1. September 2000 (BGBl. I S. 1374) Materialien. BTDrucks. 14/2989 vom 20. März 2000; BTDrucks. 14/3433 vom 18. Mai 2000; BRDrucks. 359/00 vom 23. Juni 2000 Gesetz verkündet am 13. September 2000; Inkrafttreten am 14. September 2000

II. Verzeichnis der geänderten Vorschriften* Vorschriften (StGB)

Änderungsgesetz

Erläuterungen im

§5 Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

6. StrRG SeerÜKAusführG UNVNAG TPG EU-BestG TPG

Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr.

6a, 8b 11 11 a 14 14a 15

* Sofern eine Vorschrift seit Erscheinen der 1. Lieferung mehrfach geändert wurde, erscheint hier nur noch die letzte Änderung, die zur aktuell

(11)

gültigen Fassung führte. Vorangegangenen Änderungen werden in der jeweiligen Entstehungsund Gesetzesgeschichte erläutert.

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines

§6 Nr. 2, 7 6. StrRG §11 Abs. 1 Nr. l a KindRG Abs. 1 Nr. 2c KorrBekG Abs. 3 IuKDG §44 Abs. 2 32. StrÄndG Abs. 2 bis 4 StVGÄndG §46a VerbrBekG § 56 Abs. 2 Satz 2 VerbrBekG § 56 b Abs. 2 VerbrBekG § 56 c Abs. 3 Nr. 1 SexualdelikteBekG § 56 f Abs. 3 Satz 2 6. StrRG § 57 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, Satz 2 SexualdelikteBekG § 59 a Abs. 2,3 VerbrBekG § 66 Abs. 3, 4 SexualdelikteBekG Abs. 3 Satz 1 6. StrRG § 67 d Abs. 1 bis 4 SexualdelikteBekG § 68 Abs. 2 SexualdelikteBekG § 68 c Abs. 2, 3 SexualdelikteBekG § 68d SexualdelikteBekG SexualdelikteBekG § 68 e Abs. 4 §68f Abs. 1 SexualdelikteBekG § 69 Abs. 3 Satz 2 StVGÄndG § 69 a Abs. 7 Satz 2 StVGÄndG § 69 b Abs. 1 StVGÄndG § 74d Abs. 3,4 IuKDG §75 31. StrÄndG § 78 b Abs. 1 Nr. 1 6. StrRG §86 Abs. 1, Alt. 1,2 VerbrBekG Alt. 6 IuKDG § 86a Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 Nr. 2 VerbrBekG § 87 Abs. 2 Nr. 1 6. StrRG § 88 Abs. 1 Nr. 1, 2 BegleitG § 90 Abs. 2 6. StrRG § 108e 28. StrÄndG § 113 Abs. 2 Nr. 2 6. StrRG § 121 Abs. 3 Nr. 3 6. StrRG § 125a Satz 2 Nr. 3 6. StrRG § 126 Abs. 1 Nr. 3, 6, 7 6. StrRG §127 6. StrRG § 129a Abs. 1 Nr. 3 6. StrRG §130 VerbrBekG VerbrBekG §131 § 132a Abs. 1 Nr. 2 PsychotherapeutenG § 138 Abs. 1 Nr. 4 6. StrRG § 139 Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 6. StrRG § 142 Abs. 4 6. StrRG §144 6. StrRG §146 6. StrRG Stand: 1. 9. 2000

Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW (weggefallen) HW

Übersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

§152 a §168 §170 § 170 b § 170 d §171 §172 § 174a § 174c §176 § 176a § 176b §177 §178 §179 § 180a Abs. 2 Nr. 2 § 181 a Abs. 1,2 § 181b § 183 Abs. 4 Nr. 2 § 184 Abs. 1 Nr. 4, 8, Abs. 3 Nr. 3 Abs. 3,4 Abs. 4, 5 § 187a §188 § 202 Abs. 1 § 203 Abs. 1 Nr. 3 § 203 Abs. 2 §206 §213 §217 § 218a Abs. 1 bis 3 § 218b § 218c §219 § 220 a Abs. 1 Nr. 2 §221 §223 §223 a § 223 b §224 §225 §226 § 226 a §227 §228 §229 §230 §231 §232

6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG SFHÄndG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG SexualdelikteBekG 6. StrRG

HW HW HW HW HW HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr.

VerbrBekG 6. StrRG IuKDG 6. StrRG 6. StrRG BegleitG BRAOÄndG BNotOÄndG BegleitG 6. StrRG 6. StrRG SFHÄndG SFHÄndG SFHÄndG SFHÄndG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG

Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW HW HW HW HW HW (weggefallen) HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW (weggefallen)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines §233 6. StrRG §234 6. StrRG §235 6. StrRG §236 6. StrRG §237 33. StrÄndG §238 6. StrRG §239 6. StrRG § 239a Abs. 1,3 6. StrRG § 239 b Abs. 1 6. StrRG §240 Abs. 1,4 6. StrRG §241 6. StrRG § 242 Abs. 1 6. StrRG § 243 Abs. 1 Nr. 6, Abs. 2 6. StrRG §244 6. StrRG § 244a OrgKG § 244a Abs. 1,4 6. StrRG §246 6. StrRG § 248c Abs. 1,3 6. StrRG § 249 Abs. 1 6. StrRG §250 6. StrRG §251 6. StrRG § 253 Abs. 1 6. StrRG Abs. 1,4 VerbrBekG § 256 Abs. 2 VerbrBekG §261 u. a. OrgKVerbG §263 Abs. 3, 5, 7 6. StrRG § 263 a Abs. 2 6. StrRG § 264 Abs. 3 6. StrRG Abs. 1 Nr. 2, Abs. 4, 7 EGFinSchG §265 6. StrRG § 265 a Abs. 1 BegleitG § 266 Abs. 2, 3 6. StrRG § 267 Abs. 3,4 6. StrRG § 268 Abs. 5 6. StrRG § 269 Abs. 3 6. StrRG §271 Abs. 2, 3 6. StrRG §272 6. StrRG 6. StrRG §273 § 275 Abs. 1 VerbrBekG § 275 Abs. 2, 3 6. StrRG 6. StrRG § 276 Abs. 2 § 276 a VerbrBekG 6. StrRG §282 § 283 Abs. 1 Nr. 1, Abs. 6 EGInsO EGInsO §283d Abs. 1,4 § 284 Abs. 4 6. StrRG 6. StrRG § 284 a 6. StrRG §285 6. StrRG § 285 b Stand: 1. 9. 2000

(weggefallen) HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW (weggefallen) HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW HW

Ubersicht über die seit dem 1.4.1992 geänderten Vorschriften

§286 §287 §291 §292 §293 §294 §297 § 302a §306 § 306a § 306b § 306c § 306d § 306e § 306f §307 §308 §309 §310 § 310a § 310b §311 § 311 a § 311b § 311c § 311 d § 311 e §312 §313 §314 § 314a §315 Abs. 3 bis 6 § 315a Abs.l § 315b Abs. 1,6 § 315c Abs. 1 § 316a Abs. 2, 3 § 316b Abs. 1 Nr. 1 § 316c Abs. 2 bis 4 §317 §318 §319 §320 §321 §322 §323 § 324 Abs. 3 § 324a §325 § 325 a §326

6. StrRG 6. StrRG KorrBekG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG KorruptionBekG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG BegleitG 6. StrRG BegleitG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 6. StrRG 31. StrÄndG 31. StrÄndG 31. StrÄndG 31. StrÄndG 6. StrRG

HW HW Nachtr. HW HW HW HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW HW HW HW HW HW Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. Nachtr. HW HW HW HW Nachtr.

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

Allgemeines

§ 327 Abs. 1 § 327 Abs. 2 Nr. 3 § 328 Abs. 2 Nr. 1 bis 4, Abs. 6 §329 §330 § 330a § 330 b Abs. 1 § 330c § 330d Nr. 1 §331 Abs. 1,2 §332 Abs. 1,2 §333 Abs. 1,2 §334 Abs. 1,2 §335 § 335a §336 §337 §338 §339 § 340 Abs. 1 Satz Abs. 2, 3 §354 §358

31. StrAndG AbfallvermeidungsG

HW HW

UVNVAG 31. StrÄndG 6. StrRG 6. StrRG UVNVAG 31. StrÄndG 31. StrÄndG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG KorrBekG VerbrBekG 6. StrRG BegleitG KorrBekG BegleitG

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Stand: 1. 9. 2000

Erläuterungen A L L G E M E I N E R TEIL Erster Abschnitt. Das Strafgesetz ERSTER TITEL Geltungsbereich

§5 Auslandstaten gegen inländische Rechtsgüter Das deutsche Strafrecht gilt, unabhängig vom Recht des Tatorts, für folgende Taten, die im Ausland begangen werden: 1. Vorbereitung eines Angriffskrieges (§ 80); 2. Hochverrat (§§ 81 bis 83); 3. Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates a) in den Fällen der §§ 89,90a Abs. 1 und des § 90 b, wenn der Täter Deutscher ist und seine Lebensgrundlage im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes hat, und b) in den Fällen der §§90 und 90 a Abs. 2; 4. Landesverrat und Gefährdung der äußeren Sicherheit (§§ 94 bis 100a); 5. Straftaten gegen die Landesverteidigung a) in den Fällen der §§ 109 und 109e bis 109g und b) in den Fällen der §§ 109 a, 109d und 109 h, wenn der Täter Deutscher ist und seine Lebensgrundlage im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes hat; 6. Verschleppung und politische Verdächtigung (§§ 234 a, 241a), wenn die Tat sich gegen einen Deutschen richtet, der im Inland seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat; 6a. Entziehung eines Kindes in den Fällen des § 235 Abs. 2 Nr. 2. wenn die Tat sich gegen eine Person richtet, die im Inland ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat: 7. Verletzung von Betriebs- oder Geschäftsgeheimnissen eines im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes liegenden Betriebs, eines Unternehmens, das dort seinen Sitz hat, oder eines Unternehmens mit Sitz im Ausland, das von einem Unternehmen mit Sitz im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes abhängig ist und mit diesem einen Konzern bildet; 8. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung a) in den Fällen des § 174 Abs. 1 und 3, wenn der Täter und der, gegen den die Tat begangen wird, zur Zeit der Tat Deutsche sind und ihre Lebensgrundlage im Inland haben, und b) in den Fällen der §§ 176 bis 176 b und 182. wenn der Täter Deutscher ist; (17)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§6

1. Abschnitt. Das Strafgesetz

9. Abbruch der Schwangerschaft (§ 218), wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher ist und seine Lebensgrundlage im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes hat; 10. falsche uneidliche Aussage, Meineid und falsche Versicherung an Eides Statt (§§ 153 bis 156) in einem Verfahren, das im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes bei einem Gericht oder einer anderen deutschen Stelle anhängig ist, die zur Abnahme von Eiden oder eidesstattlichen Versicherungen zuständig ist; 11. Straftaten gegen die Umwelt in den Fällen der §§ 324, 326, 330 und 330 a, die im Bereich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone begangen werden, soweit völkerrechtliche Übereinkommen zum Schutze des Meeres ihre Verfolgung als Straftaten gestatten: IIa. Straftaten nach § 328 Abs. 2 Nr. 3 und 4. Abs. 4 und 5. auch in Verbindung mit § 330. wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher ist: 12. Taten, die ein deutscher Amtsträger oder für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter während eines dienstlichen Aufenthalts oder in Beziehung auf den Dienst begeht; 13. Taten, die ein Ausländer als Amtsträger oder für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter begeht; 14. Taten, die jemand gegen einen Amtsträger, einen für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder einen Soldaten der Bundeswehr während der Ausübung ihres Dienstes oder in Beziehung auf ihren Dienst begeht; 14a. Abgeordnetenbestechung (§ 108 e). wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher ist oder die Tat gegenüber einem Deutschen begangen wird: 15. Organhandel (§ 18 des Transplantationsgesetzes), wenn der Täter zur Zeit der Tat Deutscher ist. Änderung. Nr. 6 a wurde durch das 6. StrRG eingefügt. Hierdurch wird die deutsche Strafgewalt, die nach dem Territorialprinzip des § 3 grundsätzlich auf Inlandstaten beschränkt ist, auf eine im Ausland begangene Straftat nach § 235 Abs. 2 Nr. 2 erstreckt. Dies gilt unabhängig davon, ob der Täter Deutscher oder Ausländer oder die Tat nach dem Recht des Tatorts strafbar ist (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 27). Auch Nr. 8 Buchst, b wurde durch das 6. StrRG neu gefaßt; die Regelung enthält eine redaktionelle Folgeänderung. Nr. 11 wurde durch das Ausführungsgesetz Seerechtsübereinkommen 1982/1994 geändert. Nr. I I a geht auf das Ausführungsgesetz vom 23. Juli 1998 zu dem Vertrag vom 24. September 1996 über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen zurück. Nr. 14a beruht auf dem EU-Bestechungsgesetz. Nr. 15 ist durch das Transplantationsgesetz in das Strafgesetzbuch eingefügt worden.

§6 Auslandstaten gegen international geschützte Rechtsgüter Das deutsche Strafrecht gilt weiter, unabhängig vom Recht des Tatorts, für folgende Taten, die im Ausland begangen werden: 1. Völkermord (§ 220 a); 2. Kernenergie-, Sprengstoff- und Strahlungsverbrechen in den Fällen der §§ 307 und 308 Abs. 1 bis 4. des § 309 Abs. 2 und des § 310: 3. Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr (§ 316c); 4. Menschenhandel (§ 180b) und schwerer Menschenhandel (§ 181); Stand: 1. 9. 2000

(18)

Personen- und Sachbegriffe

§11

5. unbefugter Vertrieb von Betäubungsmitteln; 6. Verbreitung pornographischer Schriften in den Fällen des § 184 Abs. 3 und 4; 7. Geld- und Wertpapierfälschung (§§ 146, 151 und 152), Fälschung von Zahlungskarten und Vordrucken für Euroschecks (§ 152 a Abs. 1 bis sowie deren Vorbereitung (§§ 149,151,152 und 152a Abs. 5); 8. Subventionsbetrug (§ 264); 9. Taten, die auf Grund eines für die Bundesrepublik Deutschland verbindlichen zwischenstaatlichen Abkommens auch dann zu verfolgen sind, wenn sie im Ausland begangen werden. Die Änderungen gehen auf das 6. StrRG zurück. Es handelt sich in Nr. 2 um ausschließlich redaktionelle Verweisungsumstellungen, die den sachlichen Gehalt der einzelnen Vorschrift unberührt lassen. Die Änderung der Nr. 7 ist Folgeänderung zur Neufassung des § 152 a.

ZWEITER TITEL Sprachgebrauch §11 Personen- und Sachbegriffe (1) Im Sinne dieses Gesetzes ist 1. Angehöriger: wer zu den folgenden Personen gehört: a) Verwandte und Verschwägerte gerader Linie, der Ehegatte, der Verlobte, Geschwister, Ehegatten der Geschwister, Geschwister der Ehegatten, und zwar auch dann, wenn die Ehe, welche die Beziehung begründet hat, nicht mehr besteht oder wenn die Verwandtschaft oder Schwägerschaft erloschen ist. b) Pflegeeltern und Pflegekinder; 2. Amtsträger: wer nach deutschem Recht a) Beamter oder Richter ist, b) in einem sonstigen öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis steht oder c) sonst dazu bestellt ist, bei einer Behörde oder bei einer sonstigen Stelle oder in deren Auftrag Aufgaben der öffentlichen Verwaltung unbeschadet der zur Aufgabenerfüllung gewählten Organisationsform wahrzunehmen: 3. Richter: wer nach deutschem Recht Berufsrichter oder ehrenamtlicher Richter ist; 4. für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter: wer, ohne Amtsträger zu sein, a) bei einer Behörde oder bei einer sonstigen Stelle, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnimmt, oder b) bei einem Verband oder sonstigen Zusammenschluß, Betrieb oder Unternehmen, die für eine Behörde oder für eine sonstige Stelle Aufgaben der öffentlichen Verwaltung ausführen, beschäftigt oder für sie tätig und auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Obliegenheiten auf Grund eines Gesetzes förmlich verpflichtet ist; (19)

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§11

1. Abschnitt. Das Strafgesetz

5. rechtswidrige Tat: nur eine solche, die den Tatbestand eines Strafgesetzes verwirklicht; 6. Unternehmen einer Tat: deren Versuch und deren Vollendung; 7. Behörde: auch ein Gericht; 8. Maßnahme: jede Maßregel der Besserung und Sicherung, der Verfall, die Einziehung und die Unbrauchbarmachung; 9. Entgelt: jede in einem Vermögensvorteil bestehende Gegenleistung. (2) Vorsätzlich im Sinne dieses Gesetzes ist eine Tat auch dann, wenn sie einen gesetzlichen Tatbestand verwirklicht, der hinsichtlich der Handlung Vorsatz voraussetzt, hinsichtlich einer dadurch verursachten besonderen Folge jedoch Fahrlässigkeit ausreichen läßt. (3) Den Schriften stehen Ton- und Bildträger, Datenspeicher. Abbildungen und andere Darstellungen in denjenigen Vorschriften gleich, die auf diesen Absatz verweisen. 1

Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a wurde durch das Kindschaftsrechtsreformgesetz geändert. Absatz 1 Nr. 2 Buchst, c hat seine derzeitige Fassung durch das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption erhalten (vgl. dazu Nachtr. BauerlGmel §§ 331 ff Rdn. 6), Absatz 3 durch das Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz. 2 Absatz 3 enthält eine Gleichstellungsklausel. Darstellung ist jedes körperliche Gebilde von gewisser Dauer, das, sinnlich wahrnehmbar, eine Vorstellung oder einen Gedanken ausdrückt. Dieser Oberbegriff wurde um den des Datenspeichers erweitert. Die Erweiterung trägt dem Wandel der Informations- und Kommunikationstechnologie Rechnung. Es soll klargestellt werden, daß auch elektronische, elektromagnetische, optische, chemische oder sonstige Datenspeicher, die gedankliche Inhalte verkörpern, die nur unter Zuhilfenahme technischer Geräte wahrnehmbar werden, den Schriften gleichstehen. Grund dafür ist, daß sie in vergleichbarer Weise zur Wiedergabe rechtswidriger Inhalte verwendet werden können. Unter den Begriff des Datenspeichers fallen nur Darbietungen, die mittels Internet abgerufen können, bei denen eine Speicherung erfolgt. Nicht darunter fallen sollen solche Inhalte, die unmittelbar in Echtzeit oder Echtzeit entsprechend übermittelt werden (z. B. Fernsehübertragungen in Echtzeit; paketweise Datenübermittlung in Echtzeit; vgl. BTDrucks. 13/7385 S. 36). Echtzeitübertragungen im Internet - Live-Darbietungen - , bei denen keine Speicherung erfolgt, werden vom Begriff des Datenspeichers nicht erfaßt. Dadurch besteht eine Regelungslücke, die umgehend durch den Gesetzgeber geschlossen werden muß. Grund für diese Gesetzeslücke ist, daß zum Zeitpunkt der Gesetzesänderung keine ausreichenden Erkenntnisse zu Live-Darbietungen vorlagen, die Handlungsbedarf begründet hätten (vgl. zum Sachstand Nachtr. v. Bubnoff$ 130, 131 Rdn. 6 ff). 3

Neuere Rechtsprechung zu Absatz 1: Amtsträgereigenschaft für diejenigen, die für den öffentlichen Dienst besonders verpflichtet sind: BGHSt 42 230; Amtsträgereigenschaft von Angestellten einer GmbH, die auf dem Gebiet der Entwicklungshilfe tätig ist und dabei staatlicher Steuerung unterliegt: BGHSt 43 370; Amtsträgereigenschaft von Flughafenangestellten: BGHSt 45 16; Rechtmäßigkeit förmlicher Zustellung durch die Deutsche Post AG ab 1. Januar 1995: Niedersächsisches Finanzgericht DStR 1997 367; Rechtsbeugung durch einen Gerichtsvollzieher: OLG Düsseldorf NJW 1997 2124; Flughafenangestellte als Amtsträger: OLG Frankfurt NStZ 1997 200; Stand: 1. 9. 2000

(20)

Fahrverbot

§44

Amtsträgereigenschaft von Angestellten einer privatrechtlichen Gesellschaft der öffentlichen Hand: OLG Frankfurt NStZ 1997 263; Vorteilsannahme und Bestechlichkeit eines an einem Universitätskrankenhaus tätigen Arztes: Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg vom 14. Januar 2000 - 2 Ws 243/99 - . Literatur zu Absatz 3: Pelz Die Strafbarkeit von Online-Anbietern wistra 1999 53; 4 Vassilaki Kommunikationsrechtliche, computer- und internetspezifische Entscheidungen der Strafgerichte M M R 1999 525. Neuere Rechtsprechung zu Absatz 3: Verantwortlichkeit eines Internetproviders für 5 die Inhalte der auf den Servern bereitgehaltenen Dateien: AG München NJW 1998 2836 mit Anmerkung Hoeren NJW 1998 2792, Kühne NJW 1999 188 und Eichler K&R 1998 412; Berufungsentscheidung LG München NJW 2000 1051. Zu abstrakt konkreten Gefahrdungsdelikten, deren Erfolg im Inland eintritt: BGH Urteil vom 12. Dezember 2000 - 1 StR 184/00-,

Dritter Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat ERSTER TITEL Strafen Nebenstrafen

§44 Fahrverbot (1) Wird jemand wegen einer Straftat, die er bei oder im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs oder unter Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen hat, zu einer Freiheitsstrafe oder einer Geldstrafe verurteilt, so kann ihm das Gericht für die Dauer von einem Monat bis zu drei Monaten verbieten, im Straßenverkehr Kraftfahrzeuge jeder oder einer bestimmten Art zu führen. Ein Fahrverbot ist in der Regel anzuordnen, wenn in den Fällen einer Verurteilung nach § 315c Abs. 1 Nr. 1 Buchstabe a, Abs. 3 oder § 316 die Entziehung der Fahrerlaubnis nach § 69 unterbleibt. (2) Das Fahrverbot wird mit der Rechtskraft des Urteils wirksam. Für seine Dauer werden von einer deutschen Behörde ausgestellte nationale und internationale Führerscheine amtlich verwahrt. Dies gilt auch, wenn der Führerschein von einer Behörde eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausgestellt worden ist, sofern der Inhaber seinen ordentlichen Wohnsitz im Inland hat. In anderen ausländischen Führerscheinen wird das Fahrverbot vermerkt. (3) Ist ein Führerschein amtlich zu verwahren oder das Fahrverbot in einem ausländischen Führerschein zu vermerken, so wird die Verbotsfrist erst von dem Tage an gerechnet. an dem dies geschieht. In die Verbotsfrist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Täter auf behördliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist. Die Absätze 2 und 3 sind durch das 32. StrRÄndG und das Gesetz zur Änderung 1 des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze neu gefaßt. Der jetzige Absatz 3 ent(21)

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§ 46a

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

spricht inhaltlich dem früheren Absatz 4. Die Neufassung des Absatzes 2 dient im wesentlichen der Gleichstellung deutscher und internationaler Fahrerlaubnisinhaber. 2 Neueres Schrifttum: Hentschel Haussuchung zur Auffindung des Führerscheins nach Verhängung eines Fahrverbots NZV 1996 506; Hentschel Zu den Voraussetzungen des Fahrverbots gemäß § 44 StGB NZV 1996 287; Geppert Das ordnungsrechtliche Fahrverbot, §§ 25 StVG und 2 BKatV - Einzelfallprüfung oder schematisierte Anwendung? DAR 1997 260; Schulz Wegfall des Fahrverbots aufgrund Zeitablaufs ZfSch 1998 361; Fehl Fahrverbot als alternative Hauptstrafe? DAR 1998 379; Fehl Empfiehlt sich eine Vier-Monats-Frist für das Wirksamwerden von Fahrverboten (§ 25 IIa StVG) auch bei § 44 StGB? NZV 1998 439; Schäpe Probleme der Praxis bei der Vollstreckung von Fahrverboten DAR 1998 10; Molketin Anwendung von §§ 44 Abs. 1, 69 Abs. 1 StGB nur bei „Zusammenhangstaten" im öffentlichen Straßenverkehr? DAR 1999 536; von der AalPöppelmann Empfiehlt es sich, die Entziehung der Fahrerlaubnis und/oder das Fahrverbot als Hauptstrafe in das StGB aufzunehmen? Jura 1999 462; Berz Das EU-Übereinkommen über den Entzug der Fahrerlaubnis NZV 2000 145. 3

Neuere Rechtsprechung: Anforderungen an die Begründung der Anordnung eines Fahrverbots neben der Verhängung einer Geldstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung im Straßenverkehr: KG Berlin vom 21. Februar 1997 (3) 1 Ss 7/97 (7/97); Absehen von der Entziehung der Fahrerlaubnis wegen Zeitablaufs: LG Halle ZfSch 1998 441; Notwendige Strafzumessungserwägungen bei der Verhängung von Fahrverbot: KG Berlin vom 5. Juli 1999 (3) 1 Ss 367/98 (12/99); Berücksichtigung von Uneinsichtigkeit zu Lasten des Angeklagten: OLG Köln DAR 1999 87; Verhängung drei Jahre nach der Tat: OLG Stuttgart DAR 1999 180; Anhebung der Tagessätze durch das Berufungsgericht bei Wegfall eines Fahrverbotes: LG Köln NZV 1999 99; Ausnahme von der vorläufigen Entziehung der Fahrerlaubnis für landwirtschaftliche Zugmaschinen: LG Frankenthal DAR 1999 374.

ZWEITER TITEL Strafbemessung

§ 46a Täter-Opfer-Ausgleich, Schadenswiedergutmachung Hat der Täter 1. in dem Bemühen, einen Ausgleich mit dem Verletzten zu erreichen (Täter-OpferAusgleich). seine Tat ganz oder zum überwiegenden Teil wiedergutgemacht oder deren Wiedergutmachung ernsthaft erstrebt oder 2. in einem Fall, in welchem die Schadenswiedergutmachung von ihm erhebliche persönliche Leistungen oder persönlichen Verzicht erfordert hat, das Opfer ganz oder zum überwiegenden Teil entschädigt. so kann das Gericht die Strafe nach § 49 Abs. 1 mildern oder, wenn keine höhere Strafe als Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu dreihundertsechzig Tagessätzen verwirkt ist, von Strafe absehen. 1

Die Vorschrift ist durch Artikel 1 Nr. 1 des Verbrechensbekämpfungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Dezember 1994 in Kraft gesetzt worden. Der Gesetzgeber hat hierbei Stand: 1. 9. 2000

(22)

Täter-Opfer-Ausgleich, Schadenswiedergutmachung

§ 46 a

auch den Empfehlungen des 59. Deutschen Juristentages Rechnung getragen. Der Täter-Opfer-Ausgleich und die Schadenswiedergutmachung sollen auch im Erwachsenenstrafrecht, aufgrund der im Bereich des Jugendstrafrechts gewonnenen positiven Erfahrungen, verstärkt werden. Dem Opfer soll durch sinnvolle materielle und immaterielle Unterstützung Hilfe bei der Schadenskompensation und bei dem Abbau von Ängsten gewährt werden. Gleichzeitig soll der Täter auf diesem Wege besser als mit bloßer Bestrafung zur Einsicht in die Verwerflichkeit seines Tuns und zur Übernahme von Verantwortung für die Folgen seiner Straftat veranlaßt werden (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 21). Ziel der Bestimmung ist es, den Opferschutz dadurch stärker zu gewichten, daß der Täter zum Ausgleich mit dem Opfer motiviert und so die friedensstiftende Wirkung des Rechts zur Geltung gebracht wird (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 21). § 46 a will einen Anreiz für Ausgleichsbemühungen seitens des Täters schaffen. Andererseits will die Norm aber auch in dem aus generalpräventiver Sicht erforderlichen Umfang sicherstellen, daß nicht jede Form des Schadensausgleichs dem Täter zugute kommt (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 21). § 46 a ist als fakultative Regelung - Kannvorschrift - ausgestaltet. So soll dem 2 Einzelfall hinreichend Rechnung getragen werden können. Die Norm enthält zwei Fallgruppen, die im Einzelfall eine Strafmilderung oder ein Absehen von Strafe zur Folge haben können. Nr. 1 bezieht sich vor allem auf den Ausgleich der immateriellen Folgen einer Straftat, wobei der Ausgleich auch bei einer gegen das Vermögen gerichteten Straftat möglich ist. Nr. 2 dagegen betrifft den Ausgleich materiellen Schadens (BGHR StGB § 46 a Wiedergutmachung 1; § 46 a Nr. 1 Ausgleich 1; BGH NStZ 1999 610). Der Anwendung des § 46a steht nicht entgegen, daß das Opfer eine juristische Person ist (BGHR StGB § 46 a Wiedergutmachung 4 und 5). Im Schrifttum wird abweichend davon zum Teil vertreten, daß § 46a dann unanwendbar ist, wenn es kein individuelles Opfer gebe (zum Streitstand Steffens, Wiedergutmachung und TäterOpfer-Ausgleich im Jugend- und Erwachsenenstrafrecht in den neuen Bundesländern, 1999 178 ff). Liegen Anhaltspunkte für einen Ausgleich vor, so muß dies vom Tatrichter geprüft und in den Urteilsgründen erörtert werden (OLG Hamm StV 1999 89). Nr. 1 kommt nicht in Betracht, wenn geschütztes Rechtsgut der staatliche Steuer- 3 anspruch ist (BayObLG München NJW 1996 2806). Die Vorschrift setzt, wie sich aus dem Klammerzusatz „Täter-Opfer-Ausgleich" ergibt, einen kommunikativen Prozeß zwischen Täter und Opfer voraus, der auf einen umfassenden Ausgleich der durch die Straftat verursachten Folgen gerichtet sein muß; das einseitige Wiedergutmachungsbestreben ohne den Versuch der Einbeziehung des Opfers genügt nicht (BGHR StGB § 46a Wiedergutmachung 1; Wiedergutmachung 4). Ausgleichsbemühungen sind notwendig (OLG Stuttgart OLGSt StGB § 46a Nr. 3). Daß der Täter den Ausgleich durch einen Dritten (z. B. Verteidiger) bewirkt, schließt die Anwendung von Nr. 1 nicht aus (BGHR StGB § 46 a Nr. 1 Ausgleich 2). Der Anwendung von Nr. 1 steht nicht von vornherein entgegen, daß der Angeklagte den finanziellen Ausgleich durch seinen Verteidiger durch Anerkennung und Zahlung von Schmerzensgeldansprüchen erst veranlaßt hat, nachdem er von den Geschädigten in Anspruch genommen worden ist (BGH StV 2000 129). Ein Entschuldigungsschreiben des Bankräubers an die geschädigten Bankangestellten erfüllt die Voraussetzungen der Nr. 1 nicht (BGH NStZ 1999 610). Es liegt zumindest nahe, daß die Voraussetzungen der Nr. 1 gegeben sind, wenn das Opfer eines Körperverletzungsdelikts auf Zahlungen des Angeklagten seinen Strafantrag und die Nebenklage zurückgezogen hat (BGHR StGB § 46 a Nr. 1 Ausgleich 2). (23)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§56

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

4

Nr. 2 setzt voraus, daß der Täter über die erforderlichen Mittel verfügt, die Schäden tatsächlich wieder gut machen zu können. Ein ernsthaftes im Ergebnis aber erfolgloses Bemühen um Wiedergutmachung kann in diesem Bereich allenfalls dann in Frage kommen, wenn sich der Geschädigte weigert, Ausgleichsleistungen entgegenzunehmen, oder andere, vergleichbare Hindernisse einer Wiedergutmachung entgegenstehen. Die Zusage späterer Wiedergutmachung genügt nicht ( B G H R StGB § 46 a Wiedergutmachung 2 und 3). Nr. 2 verlangt erhebliche persönliche Leistungen oder persönlichen Verzicht des Täters. Die Bestrebungen müssen Ausdruck der Übernahme von Verantwortung gerade gegenüber dem Opfer sein ( B G H R StGB § 46 a Wiedergutmachung 4 und 5; B G H wistra 2000 176). Verlangt wird, damit die Schadenswiedergutmachung ihre friedensstiftende Wirkung entfalten kann, daß der Täter einen über die rein rechnerische Kompensation hinausgehenden Beitrag erbringt. Die Erfüllung von Schadensersatzansprüchen allein genügt nicht ( B G H R StGB § 46 a Wiedergutmachung 1; B G H wistra 2000 176; B G H NStZ 1999 610). Als G r u n d dafür wird angeführt, daß die Vorschrift nicht etwa eine Privilegierung „reicher" oder solcher Täter bewirken soll, die noch im Beutebesitz sind (BTDrucks. 12/6853 S. 22; B G H R StGB § 46 a Wiedergutmachung 4 und 5). Der Anwendung steht nicht entgegen, daß der Täter Leistungen zur Entschädigung des Opfers erst erbringt, nachdem er von diesem auf Zahlung in Anspruch genommen worden ist ( B G H R StGB § 46a Strafmilderung 1). Zur Geltung bei tateinheitlich verwirklichten Delikten O L G Karlsruhe StV 1996 610.

5

§ 46 a ist ein vertypter Strafmilderungsgrund. Das Gericht kann bei geringer Strafandrohung (Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe) von Strafe absehen. In den Fällen, in denen ein Absehen von Strafe nicht in Betracht kommt, ist vorrangig zu prüfen, ob die durch § 46 a gegebenen Milderungsgründe zum minder schweren Fall mit geringerer Strafdrohung führen. Sonst kann die Strafe über die Anwendung von § 49 Abs. 1 gemildert werden (vgl. dazu B G H N S t Z 1999 610). Im Rahmen des dann gefundenen Strafrahmens stellt der Täter-Opfer-Ausgleich einen allgemeinen Strafzumessungsgrund dar. Auch wenn die Voraussetzungen des § 46 a nicht in vollem U m f a n g erfüllt sind, kann das Bemühen um Täter-Opfer-Ausgleich einen allgemeinen Milderungsgrund darstellen, der bei der Festsetzung der Strafe zu erwägen ist.

VIERTER TITEL Strafaussetzung zur Bewährung §56

Strafaussetzung zur Bewährung (1) Bei der Verurteilung zu Freiheitsstrafe von nicht mehr als einem Jahr setzt das Gericht die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung aus, wenn zu erwarten ist, daß der Verurteilte sich schon die Verurteilung zur Warnung dienen lassen und künftig auch ohne die Einwirkung des Strafvollzugs keine Straftaten mehr begehen wird. Dabei sind namentlich die Persönlichkeit des Verurteilten, sein Vorleben, die Umstände seiner Tat, sein Verhalten nach der Tat, seine Lebensverhältnisse und die Wirkungen zu berücksichtigen, die von der Aussetzung für ihn zu erwarten sind. Stand: 1. 9. 2000

(24)

Auflagen

§ 56b

(2) Das Gericht kann unter den Voraussetzungen des Absatzes 1 auch die Vollstreckung einer höheren Freiheitsstrafe, die zwei Jahre nicht übersteigt, zur Bewährung aussetzen, wenn nach der Gesamtwürdigung von Tat und Persönlichkeit des Verurteilten besondere Umstände vorliegen. Bei der Entscheidung ist namentlich auch das Bemühen des Verurteilten, den durch die Tat verursachten Schaden wiedergutzumachen, zu berücksichtigen. (3) Bei der Verurteilung zu Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wird die Vollstreckung nicht ausgesetzt, wenn die Verteidigung der Rechtsordnung sie gebietet. (4) Die Strafaussetzung kann nicht auf einen Teil der Strafe beschränkt werden. Sie wird durch eine Anrechnung von Untersuchungshaft oder einer anderen Freiheitsentziehung nicht ausgeschlossen. Absatz 2 Satz 2 wurde durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz eingefügt. Dadurch soll dem Bemühen des Täters um Wiedergutmachung, das bereits nach geltender Rechtslage bei der Entscheidung über eine Strafaussetzung zur Bewährung zu berücksichtigen ist, durch ausdrückliche Erwähnung ein stärkeres Gewicht als bisher verliehen werden (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 22).

§ 56b Auflagen (1) Das Gericht kann dem Verurteilten Auflagen erteilen, die der Genugtuung für das begangene Unrecht dienen. Dabei dürfen an den Verurteilten keine unzumutbaren Anforderungen gestellt werden. (2) Das Gericht kann dem Verurteilten auferlegen, 1. nach Kräften den durch die Tat verursachten Schaden wiedergutzumachen, 2. einen Geldbetrag zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung zu zahlen, wenn dies im Hinblick auf die Tat und die Persönlichkeit des Täters angebracht ist. 3. sonst gemeinnützige Leistungen zu erbringen oder 4. einen Geldbetrag zugunsten der Staatskasse zu zahlen. Eine Auflage nach Satz 1 Nr. 2 bis 4 soll das Gericht nur erteilen, soweit die Erfüllung der Auflage einer Wiedergutmachung des Schadens nicht entgegensteht. (3) Erbietet sich der Verurteilte zu angemessenen Leistungen, die der Genugtuung für das begangene Unrecht dienen, so sieht das Gericht in der Regel von Auflagen vorläufig ab, wenn die Erfüllung des Anerbietens zu erwarten ist. Die Änderungen des Absatzes 2 gehen auf das Verbrechensbekämpfungsgesetz zurück. Durch die Neufassung soll der Wiedergutmachung ein relativer Vorrang gegenüber den übrigen Geldauflagen eingeräumt werden. Die Auflagen nach Satz 1 Nr. 2 bis 4 sind nach Satz 2 ausdrücklich subsidiär zur Wiedergutmachung (vgl. BTDrucksache 12/6853 S. 22). Nr. 2 enthält die Einschränkung „wenn dies im Hinblick auf die Tat und die Persönlichkeit des Täters angebracht ist". Dadurch wird der Wiedergutmachung zwar grundsätzlich der Vorrang bei der Entscheidung über die Geldauflage eingeräumt, die Möglichkeit einer Zahlung eines Geldbetrages zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung aber im Einzelfall nicht ausgeschlossen. (25)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 56c

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

Neuere Rechtsprechung zu Absatz 2: O L G H a m m N S t Z 1998 56. Nr. 1: O L G H a m m M D R 1997 280; K G Berlin vom 9. Juli 1997 - 3 A R 22/94 4 Ws 158/97 - ; LG Zweibrücken N J W 1997 1084; O L G Frankfurt N S t Z - R R 1998 126; O L G H a m m N S t Z - R R 1998 138; KG Berlin vom 16. November 1999 - 1 A R 1340/99 5 Ws 675/99 - ; L G Zweibrücken StV 2000 86. Nr. 2: K G Berlin vom 17. Oktober 1997 - 1 A R 1244/97 5 Ws 626/97 - ; O L G Dresden N S t Z - R R 1998 155; K G Berlin vom 30. Mai 2000 - 1 A R 604/00 5 Ws 394/00 Nr. 3: O L G Frankfurt N S t Z - R R 1997; O L G Koblenz N S t Z - R R 1997 149. Nr. 4: Brandenburgisches O L G OLGSt StGB § 56b Nr. 4; K G Berlin vom 2. März 1998 - 1 A R 119/98 5 Ws 90/98 - ; K G Berlin vom 6. März 2000 - (4) 1 Ss 7/00 (11/00) 4 Ws 25/00

§ 56c Weisungen (1) Das Gericht erteilt dem Verurteilten für die Dauer der Bewährungszeit Weisungen, wenn er dieser Hilfe bedarf, um keine Straftaten mehr zu begehen. Dabei dürfen an die Lebensführung des Verurteilten keine unzumutbaren Anforderungen gestellt werden. (2) Das Gericht kann den Verurteilten namentlich anweisen, 1. Anordnungen zu befolgen, die sich auf Aufenthalt, Ausbildung, Arbeit oder Freizeit oder auf die Ordnung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse beziehen, 2. sich zu bestimmten Zeiten bei Gericht oder einer anderen Stelle zu melden, 3. mit bestimmten Personen oder mit Personen einer bestimmten Gruppe, die ihm Gelegenheit oder Anreiz zu weiteren Straftaten bieten können, nicht zu verkehren, sie nicht zu beschäftigen, auszubilden oder zu beherbergen, 4. bestimmte Gegenstände, die ihm Gelegenheit oder Anreiz zu weiteren Straftaten bieten können, nicht zu besitzen, bei sich zu führen oder verwahren zu lassen oder 5. Unterhaltspflichten nachzukommen. (3) Die Weisung, 1. sich einer Heilbehandlung, die mit einem körperlichen Eingriff verbunden ist, oder einer Entziehungskur zu unterziehen oder 2. in einem geeigneten Heim oder einer geeigneten Anstalt Aufenthalt zu nehmen, darf nur mit Einwilligung des Verurteilten erteilt werden. (4) Macht der Verurteilte entsprechende Zusagen für seine künftige Lebensführung, so sieht das Gericht in der Regel von Weisungen vorläufig ab, wenn die Einhaltung der Zusagen zu erwarten ist. Die Änderung von Absatz 3 Nr. 1 beruht auf dem Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefahrlichen Straftaten. U m zu gewährleisten, daß sich der Verurteilte einer für sinnvoll erachteten Therapie nicht ohne weiteres verweigern kann, ist vorgesehen, daß eine Heilbehandlung, die nicht mit einem körperlichen Eingriff verbunden ist, auch ohne Einwilligung des Verurteilten angeordnet werden kann (BTDrucks. 13/8586 S. 22). Neuere Rechtsprechung zu § 56 c: Eine Weisung widerspricht dem materiellen Recht und ist damit gesetzwidrig im Sinne des § 305 a Abs. 1 Satz 2 StPO, wenn das Gericht unzumutbare Anforderungen an den Angeklagten stellt und damit das ihm eingeräumte Ermessen überschreitet oder mißbraucht; dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Weisung entgegen § 56 c Abs. 1 Satz 2 einen unverhältnismäßig einStand: 1.9. 2000

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Widerruf der Strafaussetzung

§56f

schneidenden Eingriff in die Lebensführung des Verurteilten enthält (BGHR StGB § 56c Tatopfer 2; OLG Köln StV 1998 176). Die Versagung einer Strafaussetzung zur Bewährung für einen zu Freiheitsstrafe verurteilten, erheblich vermindert schuldfähigen Angeklagten ist nicht ausreichend begründet, wenn im Rahmen der Sozialprognose nicht geprüft worden ist, ob durch Einbindung des Angeklagten in eine geeignete Einrichtung gemäß § 56 c Abs. 2 Nr. 3 die Erwartungen an das künftige Verhalten des Angeklagten verbessert werden können (BGH StV 1999 601). Die nach § 56 c Abs. 3 Nr. 1 zu erteilende Weisung verlangt nur die Einwilligung des Verurteilten und nicht eine feste Therapieplatzzusage (BGH NStZ 1998 408). Es reicht aus, wenn der Richter die aufzuarbeitende Problematik in den Grundzügen darlegt und daraus den Schluß auf die Notwendigkeit einer Therapie gezogen hat (OLG Hamm NStZ 2000 273). Ist bei einem Sexualstraftäter während der Strafhaft keine diagnostische Abklärung erfolgt, ob eine Therapie sinnvoll ist, steht es im Ermessen der Strafvollstreckungskammer, eine solche Abklärung als Weisung für die Dauer der Führungsaufsicht zu erteilen (OLG Nürnberg NJW 1999 804).

§ 56 f Widerruf der Strafaussetzung (1) Das Gericht widerruft die Strafaussetzung, wenn der Verurteilte 1. in der Bewährungszeit eine Straftat begeht und dadurch zeigt, daß die Erwartung, die der Strafaussetzung zugrunde lag, sich nicht erfüllt hat, 2. gegen Weisungen gröblich oder beharrlich verstößt oder sich der Aufsicht und Leitung des Bewährungshelfers beharrlich entzieht und dadurch Anlaß zu der Besorgnis gibt, daß er erneut Straftaten begehen wird, oder 3. gegen Auflagen gröblich oder beharrlich verstößt. Satz 1 Nr. 1 gilt entsprechend, wenn die Tat in der Zeit zwischen der Entscheidung über die Strafaussetzung und deren Rechtskraft begangen worden ist. (2) Das Gericht sieht jedoch von dem Widerruf ab, wenn es ausreicht, 1. weitere Auflagen oder Weisungen zu erteilen, namentlich den Verurteilten einem Bewährungshelfer zu unterstellen, oder 2. die Bewährungs- oder Unterstellungszeit zu verlängern. In den Fällen der Nummer 2 darf die Bewährungszeit nicht um mehr als die Hälfte der zunächst bestimmten Bewährungszeit verlängert werden. (3) Leistungen, die der Verurteilte zur Erfüllung von Auflagen, Anerbieten, Weisungen oder Zusagen erbracht hat, werden nicht erstattet. Das Gericht kann jedoch, wenn es die Strafaussetzung widerruft, Leistungen, die der Verurteilte zur Erfüllung von Auflagen nach § 56 b Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 bis 4 oder entsprechenden Anerbieten nach § 56 b Abs. 3 erbracht hat, auf die Strafe anrechnen. Die Änderung des Absatzes 3 Satz 2 durch das 6. StrRG ist Folge der Änderung des § 56 b Abs. 2 durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz.

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Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§57

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat §57

Aussetzung des Strafrestes bei zeitiger Freiheitsstrafe (1) Das Gericht setzt die Vollstreckung des Restes einer zeitigen Freiheitsstrafe zur Bewährung aus, wenn 1. zwei Drittel der verhängten Strafe, mindestens jedoch zwei Monate, verbüßt sind, 2. dies unter Berücksichtigung des Sicherheitsinteresses der Allgemeinheit verantwortet werden kann, und 3. der Verurteilte einwilligt. Bei der Entscheidung sind namentlich die Persönlichkeit des Verurteilten, sein Vorleben, die Umstände seiner Tat, das Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsguts, das Verhalten des Verurteilten im Vollzug, seine Lebensverhältnisse und die Wirkungen zu berücksichtigen, die von der Aussetzung für ihn zu erwarten sind. (2) Schon nach Verbüßung der Hälfte einer zeitigen Freiheitsstrafe, mindestens jedoch von sechs Monaten, kann das Gericht die Vollstreckung des Restes zur Bewährung aussetzen, wenn 1. der Verurteilte erstmals eine Freiheitsstrafe verbüßt und diese zwei Jahre nicht übersteigt oder 2. die Gesamtwürdigung von Tat, Persönlichkeit des Verurteilten und seiner Entwicklung während des Strafvollzugs ergibt, daß besondere Umstände vorliegen, und die übrigen Voraussetzungen des Absatzes 1 erfüllt sind. (3) Die §§ 56 a bis 56 g gelten entsprechend; die Bewährungszeit darf, auch wenn sie nachträglich verkürzt wird, die Dauer des Strafrestes nicht unterschreiten. Hat der Verurteilte mindestens ein Jahr seiner Strafe verbüßt, bevor deren Rest zur Bewährung ausgesetzt wird, so unterstellt ihn das Gericht in der Regel für die Dauer oder einen Teil der Bewährungszeit der Aufsicht und Leitung eines Bewährungshelfers. (4) Soweit eine Freiheitsstrafe durch Anrechnung erledigt ist, gilt sie als verbüßte Strafe im Sinne der Absätze 1 bis 3. (5) Das Gericht kann davon absehen, die Vollstreckung des Restes einer zeitigen Freiheitsstrafe zur Bewährung auszusetzen, wenn der Verurteilte unzureichende oder falsche Angaben über den Verbleib von Gegenständen macht, die dem Verfall unterliegen oder nur deshalb nicht unterliegen, weil dem Verletzten aus der Tat ein Anspruch der in § 73 Abs. 1 Satz 2 bezeichneten Art erwachsen ist. (6) Das Gericht kann Fristen von höchstens sechs Monaten festsetzen, vor deren Ablauf ein Antrag des Verurteilten, den Strafrest zur Bewährung auszusetzen, unzulässig ist. Die Änderungen in Absatz 1 beruhen auf dem Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten. Bezweckt war eine klarere Fassung gegenüber der früheren Fassung (BTDrucks. 13/8586 S. 6). Durch die Änderung wird klargestellt, daß bei der Entscheidung nach § 57 eine Abwägung zwischen dem Resozialisierungsinteresse des Verurteilten und dem Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit vorzunehmen ist. Dabei wird insbesondere darauf abgestellt, daß es von dem Gewicht des bei einem Rückfall bedrohten Rechtsguts und dem Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit abhängig ist, welches Maß an Erfolgswahrscheinlichkeit für eine Aussetzung des Strafrestes nach § 57 zu verlangen ist. Dadurch wurde eine seit langem bestehende Rechtsprechung im Gesetz festgeschrieben (vgl. BTDrucks. 13/8586 S. 8).

Stand: 1.9. 2000

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Bewährungszeit, Auflagen und Weisungen

§

5 9 a

FÜNFTER TITEL Verwarnung mit Strafvorbehalt; Absehen von Strafe

§ 59a Bewährungszeit, Auflagen und Weisungen (1) Das Gericht bestimmt die Dauer der Bewährungszeit. Sie darf drei Jahre nicht überschreiten und ein Jahr nicht unterschreiten. (2) Das Gericht kann den Verwarnten anweisen. 1. sich zu bemühen, einen Ausgleich mit dem Verletzten zu erreichen oder sonst den durch die Tat verursachten Schaden wiedergutzumachen. 2. seinen Unterhaltspflichten nachzukommen. 3. einen Geldbetrag zugunsten einer gemeinnützigen Einrichtung oder der Staatskasse zu zahlen. 4. sich einer ambulanten Heilbehandlung oder einer ambulanten Entziehungskur zu unterziehen oder 5. an einem Verkehrsunterricht teilzunehmen. Dabei dürfen an die Lebensführung des Verwarnten keine unzumutbaren Anforderungen gestellt werden: auch dürfen die Auflagen und Weisungen nach Satz 1 Nr. 3 bis 5 zur Bedeutung der vom Täter begangenen Tat nicht außer Verhältnis stehen. § 56 c Abs. 3 und 4 und § 56c gelten entsprechend. Absatz 2 und 3 alter Fassung sind durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz geändert worden. Die Neuregelung bemüht sich um eine präzisere und erweiterte Auflistung der Möglichkeiten, Auflagen und Weisungen für die Bewährungszeit auszusprechen. Die Änderung soll die praktische Handhabung erleichtern. Der jetzige Absatz 2 ist zum Teil identisch mit der früheren Fassung: Absatz 2 Nrn. 2 und 4 entspricht dem früheren Absatz 3 Nrn. 1 und 2, der letzte Satz der Vorschrift entspricht dem früheren Absatz 3 Satz 2. Durch Nr. 1, die inhaltlich mit § 10 Abs. 1 Nr. 7 J G G und § 46 a Nr. 1 übereinstimmt, wird der Täter-Opfer-Ausgleich auch im Bereich der Verwarnung mit Strafvorbehalt verankert. Da ein Ausgleich mit dem Opfer nicht erzwungen werden kann, stellt das Gesetz allein auf dahingehende ernsthafte Bemühungen ab (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 22). Nr. 3 entspricht § 56 b Nrn. 2 und 4, allerdings ohne die in § 56 b Nr. 2 vorgesehene Einschränkung. Zusätzlich wurde mit Nr. 5 die Weisung an den Täter, an einem Verkehrsunterricht teilzunehmen, aufgenommen. Ausdrücklich ist - in Anlehnung an § 56 b Abs. 1 S. 2 - klargestellt, daß Auflagen und Weisungen zur Bedeutung der vom Täter begangenen Tat nicht außer Verhältnis stehen dürfen und daß an die Lebensführung des Verwarnten keine unzumutbaren Anforderungen gestellt werden dürfen (Absatz 2 Satz 2). Dies soll als Konkretisierung des allgemein geltenden Verhältnismäßigkeitsprinzips verstanden werden.

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Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§66

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

SECHSTER TITEL Maßregeln der Besserung und Sicherung Freiheitsentziehende Maßregeln

§66

Unterbringung in der Sicherungsverwahrung (1) Wird jemand wegen einer vorsätzlichen Straftat zu zeitiger Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verurteilt, so ordnet das Gericht neben der Strafe die Sicherungsverwahrung an, wenn 1. der Täter wegen vorsätzlicher Straftaten, die er vor der neuen Tat begangen hat, schon zweimal jeweils zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt worden ist, 2. er wegen einer oder mehrerer dieser Taten vor der neuen Tat für die Zeit von mindestens zwei Jahren Freiheitsstrafe verbüßt oder sich im Vollzug einer freiheitsentziehenden Maßregel der Besserung und Sicherung befunden hat und 3. die Gesamtwiirdigung des Täters und seiner Taten ergibt, daß er infolge eines Hanges zu erheblichen Straftaten, namentlich zu solchen, durch welche die Opfer seelisch oder körperlich schwer geschädigt werden oder schwerer wirtschaftlicher Schaden angerichtet wird, für die Allgemeinheit gefahrlich ist. (2) Hat jemand drei vorsätzliche Straftaten begangen, durch die er jeweils Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verwirkt hat, und wird er wegen einer oder mehrerer dieser Taten zu zeitiger Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt, so kann das Gericht unter der in Absatz 1 Nr. 3 bezeichneten Voraussetzung neben der Strafe die Sicherungsverwahrung auch ohne frühere Verurteilung oder Freiheitsentziehung (Absatz 1 Nr. 1 und 2) anordnen. (3) Wird jemand wegen eines Verbrechens oder wegen einer Straftat nach den §§ 174 bis 174c. 176. 179 Abs. 1 bis 3. §§ 180. 182. 224. 225 Abs. 1 oder 2 oder nach § 323 a. soweit die im Rausch begangene Tat ein Verbrechen oder eine der vorgenannten rechtswidrigen Taten ist, zu zeitiger Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verurteilt, so kann das Gericht neben der Strafe die Sicherungsverwahrung anordnen. wenn der Täter wegen einer oder mehrerer solcher Straftaten, die er vor der neuen Tat begangen hat, schon einmal zu Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt worden ist und die in Absatz 1 Nr. 2 und 3 genannten Voraussetzungen erfüllt sind. Hat jemand zwei Straftaten der in Satz 1 bezeichneten Art begangen, durch die er jeweils Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren verwirkt hat und wird er wegen einer oder mehrerer dieser Taten zu zeitiger Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt. so kann das Gericht unter den in Absatz 1 Nr. 3 bezeichneten Voraussetzungen neben der Strafe die Sicherungsverwahrung auch ohne frühere Verurteilung oder Freiheitsentziehung (Absatz 1 Nr. 1 und 2) anordnen. Die Absätze 1 und 2 bleiben unberührt. (4) Im Sinne des Absatzes 1 Nr. 1 gilt eine Verurteilung zu Gesamtstrafe als eine einzige Verurteilung. Ist Untersuchungshaft oder eine andere Freiheitsentziehung auf Freiheitsstrafe angerechnet, so gilt sie als verbüßte Strafe im Sinne des Absatzes 1 Nr. 2. Eine frühere Tat bleibt außer Betracht, wenn zwischen ihr und der folgenden Tat mehr Stand: 1.9. 2000

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Unterbringung in der Sicherungsverwahrung

§66

als fünf Jahre verstrichen sind. In die Frist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Täter auf behördliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist. Eine Tat, die außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs dieses Gesetzes abgeurteilt worden ist, steht einer innerhalb dieses Bereichs abgeurteilten Tat gleich, wenn sie nach deutschem Strafrecht eine vorsätzliche Tat, in den Fällen des Absatzes 3 eine der Straftaten der in Absatz 3 Satz 1 bezeichneten Art wäre. Änderungen des § 66. Durch Art. 1 Nr. 3 SexualdelikteBekG wurde Absatz 3 eingefügt und der bisherige Absatz 3 zu Absatz 4. Ferner wurden in Satz 5 des nunmehrigen Absatz 4 die Fälle des jetzigen Absatz 3 einbezogen. Die Aufzählung der von Absatz 3 Satz 1 (neu) erfaßten Straftaten wurde durch Art. 1 Nr. 5 des 6. StrRG den durch dieses Gesetz bewirkten Änderungen angepaßt. Rechtsvereinheitlichung (SichVG). Das Gesetz zur Rechtsvereinheitlichung der Sicherungsverwahrung (SichVG) v. 16.6.1995, BGBl. I S. 818, hat die Regelung des Einigungsvertrages über die weitgehende Unanwendbarkeit der Vorschriften über die Sicherungsverwahrung in den neuen Bundesländern (vgl. HW Rdn. 103 und 104 Vor § 61) durch eine Neufassung des Art. l a EGStGB im wesentlichen aufgehoben; s. näher unter Rdn. 24 f. Schrifttum Blau Die Sicherungsverwahrung - ein Nekrolog? Festschrift für H. J. Schneider, 1998 S. 760; Boetticher Der neue Umgang mit Sexualstraftätern - Eine Zwischenbilanz, MschrKrim 1998 354; Dessecker Veränderungen im Sexualstrafrecht, NStZ 1998 1; Delling Sexueller Mißbrauch von Kindern - Entwicklung der Gesetzgebung und Aufgaben der Kriminologie, in: Egg (Hrsg.) Sexueller Mißbrauch von Kindern (1999, Schriftenreihe KrimZ Bd. 27); Dünckel Kriminalpolitischer Rundumschlag, Neue Kriminalpolitik 1997 8; EisenberglHackethal „Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefahrlichen Straftaten" vom 26.1.1998, ZfStrVo 1998 196; Feltes Rückfallprognose und Sicherungsverwahrung: Die Rolle des Sachverständigen, StV 2000 281; Hammerschlag/Schwarz Das Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten, NStZ 1998 321; Kern Brauchen wir die Sicherungsverwahrung? (1997); Kern Aktuelle Befunde zur Sicherungsverwahrung, ZfStrVo 1997 19; Kinzig Die Sicherungsverwahrung auf dem Prüfstand (1996); Kinzig Die Einführung der Sicherungsverwahrung in den neuen Bundesländern - eine verpaßte Chance zur Überprüfung einer umstrittenen Maßregel, NJ 1997 63; Kinzig-, Die Praxis der Sicherungsverwahrung ZStW 109 (1997) 122; Kinzig Die Sicherungsverwahrung: Bewährt oder obsolet? Z R P 1997 99; Kinzig Der Hang zu erheblichen Straftaten - und was sich dahinter verbirgt, NStZ 1998 14; Kinzig Schrankenlose Sicherheit? - Das Bundesverfassungsgericht vor der Entscheidung über die Geltung des Rückwirkungsverbots im Maßregelrecht, StV 2000 330; Peglau Zur Rückwirkung von § 67d StGB gem. Art. l a III EGStGB, NJW 2000 179; Rosenau Tendenzen und Gründe der Reform des Sexualstrafrechts, StV 1999 388; Schallt Schreibauer Prognose und Rückfall bei Sexualstraftätern, NJW 1997 2410; Schmidt-Jortzig Bekämpfung von Sexualdelikten in Deutschland und auf internationaler Ebene, NStZ 1998 441; Schneider H. J. Die Verbesserung des Schutzes der Gesellschaft vor gefährlichen Sexualstraftätern, JZ 1998 436; Schöch Das Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefahrlichen Straftaten vom 26.1. 1998, NJW 1998 1257; Siciliano Bericht aus dem Rechtsausschuß oder ungelöste Legitimationsprobleme der Sicherungsverwahrung, in: Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie Frankfurt a.M. (Hrsg.), Irrwege der Strafgesetzgebung, 1999, S. 363; Streng Überfordern Sexualstraftaten das Strafrechtssystem? Festschrift für Bemmann, 1997, S. 443; Streng Modernes Sanktionenrecht? ZStW 111 (1999) 827; Ullenbruch Verschärfung der Sicherungsverwahrung auch rückwirkend - populär, aber verfassungswidrig? NStZ 1998 326.

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Ernst-Walter Hanack

§66

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat Übersicht Rdn.

I. Erläuterungen zu § 66 1. Allgemeines 2. Anwendungsbereich des Abs. 3 Satz 1 a) Auslösende Tat b) Vorverurteilung c) Freiheitsentziehung aufgrund der Vorverurteilung

1-23 1 3-16 3 8

Rdn. d) Materielle Voraussetzungen e) Fakultative Anordnung . . . . 3. Anwendungsbereich des Absatz 3 Satz 2 4. Subsidiarität 5. Eingeschränkte Rückwirkung . . II. Rechtsvereinheitlichung

11 16 18 22 23 24

10

I. Erläuterungen zu § 66 1. Allgemeines. § 66 Abs. 3 n.F., der an einen Gesetzentwurf des Landes Bayern anknüpft, 1 erleichtert in Abweichung von Absatz 1 und 2 für die vom Katalog des Satz 1 erfaßten Delikte „angesichts der Schwere der bei einem Rückfall zu befürchtenden Taten" im „Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit"2 die Möglichkeiten zur Anordnung der Sicherungsverwahrung durch Minderung der Anforderungen an die Vorverurteilungen (Satz 1) bzw. die auslösenden Taten (Satz 2). Der Deliktskatalog betraf in den Entwürfen von Bundesrat und Bundesregierung3 lediglich Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung; erst im Verlauf der Gesetzesberatungen wurde er auf (alle) Verbrechen, auf § 323 a sowie auf die (jetzigen) §§ 224 und 225 erstreckt. Hintergrund der Änderung ist - wie bei allen Regelungen des SexualdelikteBekG - die „große Bestürzung" und „Empörung", die in den Jahren 1996 und 1997 „furchtbare Verbrechen" von einschlägig vorbestraften Personen in der Bevölkerung hervorgerufen haben.4 Die Änderungen waren schon im Rechtsausschuß des Bundestages sehr umstritten.5 Im Schrifttum werden sie fast durchweg skeptisch beurteilt:6 Hingewiesen wird nicht nur darauf, daß eine erleichterte Anwendung der so umstrittenen Maßregel7 einer gründlicheren Auseinandersetzung und überzeugenderen Begründung bedurft hätte, schon weil die Änderungen in „krassem Gegensatz" zu dem auf Einschränkung gerichteten internationalen Trend stehen.8 Geltend gemacht wird auch, daß sie dem ultima-ratio-Charakter der Sicherungsverwahrung nicht entsprächen, also unverhältnismäßig seien.9 Kritik und Besorgnis werden weiter im Hinblick auf die schon nach bisherigem Recht kaum zu bewältigenden Schwierigkeiten geäußert, Hang und Prognose im Sinne des Absatz 1 Nr. 3 überzeugend festzustellen.10 UnterGesetzesantrag v. 19.11.1996, BRDrucks. 876/ 96. Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/ 9062, S. 6, vgl. auch S. 9. BTDrucks. 13/7559, S. 5; BTDrucks. 13/5886, S.4. S. 6 bzw. S. 1 der in Fußn. 3 zit. Entwürfe; S. 7 des in Fußn. 2 zit. Berichts. Vgl. die Hinweise bei Schock NJW 1998 1261; Siciliano S. 368 ff, insbes. zum Prognoseproblem. Anders wohl nur HJ. Schneider JZ 1998 436, 444; Schmidt-Jortzig NStZ 1998 442 mit 443. HW Rdn. Iff, 20ff; seitdem immer kritischer (und m.w. Nachw.) namentlich NK-Böllinger Rdn. 72ff; Kinzig Die Sicherungsverwahrung,

insbes. S. 79 ff und 558 ff sowie NStZ 1998 14 und ZRP 1997 99; vgl. auch Siciliano S. 363 ff. Gegenläufige Sicht bei Blau Festschrift für H. J. Schneider, 1998, S. 579; Kern Sicherungsverwahrung, insbes. S. 192ff, und ZfStrVo 1997 19, 24. So Lackner/Kühl23 Rdn. 9 Vor § 38; vgl. auch Delling S. 35 sowie Streng ZStW 111 (1999) 833. Boetticher MschRKrim 1998 367; Eisenberg/ Hackethal ZfStrVo 1998 1999 „jedenfalls" für bestimmte einbezogene Vergehen; vgl. auch Streng FS Bemmann S. 458; Schall!Schreibauer NJW 1997 2418. Dessecker NStZ 1998 6; Dünkel Neue Kriminalpolitik 1997 8; EisenberglHackethal ZfStrVo 1998 169; Hammerschlag/Schwarz NStZ 1998 322; Schöch NJW 1998 1261 mit Einschränkungen;

Stand: 1. 9. 2000

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Unterbringung in der Sicherungsverwahrung

§66

schiedlich werden auch die kriminalpolitischen Wirkungen der Neuregelung eingeschätzt, die sich wohl erst nach einer „längeren Konsolidierungsphase" beurteilen lassen: 11 Während die einen eine eher weitgehende Anwendung für möglich halten und für diesen Fall Probleme für Vollzug und Therapie sowie für die rechtsstaatliche Angemessenheit der Anordnung besorgen, 12 vermuten andere, daß sich an der Praxis nicht viel ändert. 13 Für das letztere könnte sprechen, daß es auch nach neuem Recht entscheidend auf den „Hang" ankommt, dessen Voraussetzungen die Gerichte nach der Neuregelung des § 66 durch das 1. bzw. 2. StrRG bislang im allgemeinen nur zögernd und bei erheblicher Überschreitung der Mindestvoraussetzungen des Absatz 1 oder Absatz 2 bejahen. 2. Anwendungsbereich des Absatz 3 Satz 1 a) Auslösende Tat (Anlaßtat) kann nur ein Verbrechen oder eine der sonstigen in Absatz 3 Satz 1 bezeichneten Straftaten sein. Ob das Verbrechen personenbezogen ist oder nicht, spielt keine Rolle, so daß z. B. ein Delikt nach § 260 a reicht. Erfaßt werden auch Taten, die nur infolge einer Erfolgsqualiflkation Verbrechen sind. Auf die Art der Begehung des Verbrechens oder der sonstigen Straftat, kommt es, wie bei Absatz 1 und 2 (HW Rdn. 43, 53), nicht an, so daß es insoweit gleichgültig ist, ob Täterschaft oder Teilnahme, Vollendung, Versuch oder strafbare Vorbereitung vorliegt. Für die Begehung des Verbrechens oder der sonstigen Straftat im Rausch gemäß § 323 a reicht nach dem Wortlaut des Gesetzes die fahrlässige Rauschtat. Ob das wirklich gewollt war, erscheint zweifelhaft: Bei Absatz 1 und 2 werden nur vorsätzliche Taten erfaßt, und selbst in der nationalsozialistischen Zeit genügten Fahrlässigkeitsdelikte nicht. Sie einzubeziehen, macht in der Regel auch keinen Sinn, weil sie typischerweise nicht auf dem erforderlichen Hang i. S. des Absatz 1 Nr. 3 beruhen. Aber gerade bei § 323 a mag das im Einzelfall anders sein. Man wird das Gesetz daher beim Wort nehmen müssen. 14 Für die Feststellung der Hangtäterschaft wird dann freilich eine einmalige Vorverurteilung wegen fahrlässiger Rauschtat niemals reichen. Nicht annehmen läßt sich, daß im Falle eines festgestellten Hangs das Gericht aufgrund seines Ermessens („kann") von der Anordnung allein deswegen absehen darf, weil es um Fahrlässigkeitsdelikte geht; denn die Ermessensregelung des Absatz 3 ist, wie bei Absatz 2, auf eine andere Problematik bezogen, vgl. unten Rdn. 16.

3 4

5

6

Für die mindestens zweijährige zeitige Freiheitsstrafe, die Absatz 3 Satz 1 verlangt, 7 gilt wie bei Absatz 1, daß bei Gesamtstrafen wenigstens eine der zugrunde liegenden Einzelstrafen die Höhe von zwei Jahren erreicht. 15 Bei Verurteilung zu lebenslanger Freiheitsstrafe kommt die Anordnung der Sicherungsverwahrung nur in Betracht, wenn der Täter wegen einer weiteren Tat auch eine zeitige Freiheitsstrafe verwirkt hat, die die Zweijahresgrenze erreicht (dazu näher BGH NStZ 2000 417). b) Vorverurteilung. Die Vorverurteilung von mindestens drei Jahren, die Absatz 3 8 Satz 1 verlangt, muß zwar ein Verbrechen oder eine sonstige in Satz 1 genannte Straftat betreffen. Nicht zwingend notwendig ist jedoch, daß es sich um dieselbe

11 12

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vgl. auch Rosenau StV 1999 396; Siciliano S. 363 ff; Streng FS Bemmann S. 457 f. So Lackneri Kühl2' Rdn. Vor § 38. Lackneri Kühl23 aaO; vgl. auch Dünkel Neue Kriminalpolitik 1997 8.

So etwa Hammerschlag/Schwarz NStZ 1998 322; Streng FS Bemmann S. 458. Im Ergebnis ebenso TröndlelFischer49 Rdn. 10a. Vgl. HW Rdn. 45; ebenso Lackneri Kühl2> Rdn. 10 e; TröndlelFischer*9 Rdn. 10 b.

Ernst-Walter Hanack

§ 66

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

Deliktsart wie bei der auslösenden Tat handelt (TröndlelFischer 49 Rdn. 10b). Bei Verschiedenartigkeit der Delikte bedarf freilich die erforderliche Gesamtwürdigung i. S. des § 66 Abs. 1 Nr. 3 der besonders kritischen Prüfung (vgl. H W Rdn. 162 ff und unten Rdn. 13). Im Falle einer Gesamtstrafe gilt, da der Gesetzgeber nichts Abweichendes bestimmt hat, wie nach herrschender Meinung zu Absatz 1 (HW Rdn. 32), nicht die Höhe der Gesamtstrafe; erforderlich ist vielmehr, daß in ihr wenigstens eine Einzelstrafe von mindestens drei Jahren wegen einer der in Satz 1 genannten Katalogtaten enthalten ist. Entsprechend muß bei einer einheitlichen Jugendstrafe gemäß § 31 J G G wegen mehrerer Fälle f ü r den jetzigen Tatrichter erkennbar sein, daß der Täter bei getrennter Aburteilung für mindestens eine Einzeltat eine Einzelstrafe von wenigstens drei Jahren verwirkt hätte. 16 9 Bei tateinheitlicher Verurteilung wegen einer Katalogtat und einer Nichtkatalogtat lassen sich diese Grundsätze nicht entsprechend anwenden, weil es hier nicht um die - einheitliche - Reaktion auf mehrere Taten, sondern um eine Tat geht. 17 Mit der Auffassung des B G H zu § 66 Abs. 3 Satz 2 17 wird man es daher ohne Rücksicht auf die konkurrierende Nichtkatalogtat als ausreichend ansehen müssen, daß die Strafe gemäß § 52 Abs. 2 Satz 1 nach der Katalogtat bestimmt worden ist. 10

c) F ü r den Freiheitsentzug aufgrund der Vorverurteilung (Absatz 3 Satz 1 i.V. mit Absatz 1 Nr. 2), die Nichtberücksichtigung früherer Verurteilungen und Taten (Absatz 4) gelten die Ausführungen in H W Rdn. 35 ff entsprechend. Bei ausländischen Vorverurteilungen (Absatz 4 Satz 5; dazu H W Rdn. 34) hat das Gericht gemäß dem neu eingefügten letzten Halbsatz von Absatz 4 auch zu prüfen, ob sie einer deutschen Verurteilung wegen eines der in Absatz 3 Satz 1 genannten Delikte entsprechen.

11

d) Materielle Voraussetzungen. Das Gesetz verlangt ohne Abstriche auch in den Fällen des Absatz 3, daß der Täter im Sinne des Abs. 1 Nr. 3 infolge eines Hangs zu erheblichen Straftaten für die Allgemeinheit gefahrlich ist. Der Gesetzgeber wollte nach seinen klaren Bekundungen 1 8 insoweit am Charakter der Sicherungsverwahrung nichts ändern. Dem steht auch die Meinung des Rechtsausschusses 18 nicht entgegen, der die wiederholte Begehung eines Verbrechens oder eines der in Absatz 3 Satz 1 genannten Delikte im Sinne des § 66 „als Indiz für einen besonders gefahrlichen Straftäter wertet". Denn nach dem Kontext der Äußerung ist diese Indiz-Wirkung nur als gesetzlicher Anknüpfungspunkt für die Prüfung der Hangtäterschaft zu verstehen. Generell gelten daher auch bei Absatz 3 für den vom Gesetz geforderten Hang die in H W Rdn. 64 ff dargelegten Grundsätze und Kriterien (wobei ergänzend darauf hinzuweisen ist, daß gerade der Begriff des Hangs im neuesten Schrifttum immer kritischer gesehen wird, weil ihm die sinnvolle Begrenzungsfunktion fehle. 19 )

12

Offen läßt das Gesetz, ob Hang und Gefährlichkeit in den Fällen des Absatz 3 speziell auf Katalogtaten nach Satz 1 bezogen sein müssen. Das ist anzunehmen, weil Absatz 3 eine Sonderregelung enthält, die speziell auf die Bekämpfung der aufgezählten Delikte gemünzt ist. Freilich ist es auch hier (vgl. schon Rdn. 8) nicht zwingend notwendig, -daß es sich um genau dieselbe Art von Delikten wie bei der auslösenden Tat und der Vorverurteilung handelt. Vgl. H W Rdn. 29 und 32 a. E.; dazu jetzt BGH N J W 1999 3723 m. w. Nachw. Näher BGH N J W 1999 3723, 3725 mit insoweit zust. Anm. Schöch in NStZ 2000 138. Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/ 9062, S. 9; vgl. auch RegE, BTDrucks. 13/8586, S. 8.

19

So m.w.Nachw. namentlich NK-Böllinger Rdn. 72 ff; Kinzig Sicherungsverwahrung S. 102 ff und NStZ 1998 14; vgl. auch Siciliano S. 363 ff; Volckart Praxis der Kriminalprognose (1997) S. 95; Nedopil Forensische Psychiatrie (1996) S. 25.

Stand: 1. 9. 2000

(34)

Unterbringung in der Sicherungsverwahrung

§66

Im übrigen liegen die Probleme vor allem bei der Frage, ob oder wann sich unter 1 3 den Voraussetzungen des Absatz 3 Satz 1 das Vorliegen eines gefährlichen Hangs feststellen läßt. Denn für den Hang, dessen Auslegung am Zweck des § 66 zu orientieren ist und daher nach geltendem Recht den Nachweis einer fest eingewurzelten Neigung zu erheblichen Straftaten verlangt,20 ist die bisherige kriminelle Betätigung des Täters naturgemäß von zentraler Bedeutung. Lediglich auf der Basis von zwei, wenn auch gravierenden Verurteilungen (Anlaßtat und Vorverurteilung) wegen Katalogtaten gemäß Satz 1 wird die Feststellung des Hangs, und zwar auch unter Heranziehung der sonstigen für die Beurteilung wesentlichen Faktoren,21 vielfach nicht möglich sein. Das gilt insbesondere, wenn es sich um ihrer Art nach verschiedene Delikte handelt 22 (was ja auch innerhalb des Katalogs von Satz 1 möglich ist). Es gilt in weitem Maße aber auch im speziellen Bereich der Sexualdelikte, weil die erstmalige einschlägige Rückfalligkeit die fest eingewurzelte Neigung zu solchen Taten noch nicht hinreichend erweist; soweit der Gesetzgeber anderes angenommen haben sollte,23 fehlt dieser Annahme die empirische Grundlage.24 Die Bejahung eines Hangs auf der Basis des Absatz 3 Satz 1 kommt daher wohl nur unter besonderen Voraussetzungen in Betracht: So, wenn neben den für Absatz 3 maßgebenden Verurteilungen sonstige Vortaten 1 4 oder Vorstrafen des Täters mit Symptomcharakter vorliegen, die im Rahmen der Gesamtwürdigung (des Täters) heranzuziehen sind:25 Liegen sie bei hinreichendem Gewicht ihrer Art nach auf der gleichen Linie wie die Verurteilungen, erscheint es nach Lage des Einzelfalles möglich, daraus - im Zusammenhang mit den anderen Beurteilungsfaktoren - auf das Bestehen von Hangtäterschaft zu schließen. Von Bedeutung können insoweit bei einer Gesamtstrafe auch Einzelstrafen sein, die als solche den Voraussetzungen des Absatz 3 Satz 1 nicht genügen. Auch bei extremen sexuellen Aggressionsdelikten dürfte es in Einzelfallen möglich 1 5 sein, allein auf der Basis von zwei Verurteilungen Hangtäterschaft sicher genug festzustellen.26 Es geht insoweit um Täter schwerster Delikte mit sexueller oder sexuellabweichender („perverser") Motivation, wenn ihre Delinquenz durch suchtähnliche Verhaltensmuster mit progredienter Verlaufsform geprägt ist und sich das in besonders gravierenden oder sogar sadistischen Angriffen auf die körperliche Integrität der Opfer niederschlägt. Schöch16, der den seltenen Ausnahmecharakter der Fälle betont, nennt als Beispiel den Fall Bartsch (BGHSt 23 176, 188), verweist - wohl zu Recht aber auch auf die von ihm besprochene Entscheidung BGH NJW 1999 2606 = JR 2000 207. e) Fakultative Anordnung. Ob das Gericht in den Fällen des Absatz 3 Sicherungs- 1 6 Verwahrung anordnet, ist, wie bei Absatz 2, in sein pflichtgemäßes Ermessen gestellt („kann"). Eine Begründung für diese Regelung, die von den Vorschlägen des Bundesrats abweicht,27 ist in den veröffentlichten Gesetzesmaterialien nicht enthalten. Man wird annehmen müssen, daß sie, vergleichbar den gesetzgeberischen Vorstellungen zu Absatz 2 (vgl. HW Rdn. 173) und unbeschadet der angestrebten Verbesserung des 20

21 22 23 24

(35)

Statt aller HW Rdn. 84 und 85; TröndlelFischer"" Rdn. 13. HW Rdn. 91 ff, vgl. auch Rdn. 98ff und 156ff. Allgemein dazu HW Rdn. 163, 164. Vgl. dazu Schöch NStZ 1998 1261. Zum - sehr unterschiedlichen - Rückfall von Sexualstraftätern (der mit dem „Hang" nicht einmal identisch ist, dazu HW Rdn. 65, 85) s. etwa die Angaben von Schöch aaO; Rosenau StV 1999 391 f; Schall!Schreibauer NJW 1997 2413

25 26

27

Fußn. 2; Streng FS Bemmann S. 454f; abweichend (für Amerika) H. J. Schneider JZ 1998 438 f. Dazu HW Rdn. 158 f und Rdn. 162 ff. Näher Schöch NStZ 1998 1261 und JR 2000 109; ebenso Rosenau StV 1999 396; kritisch Siciliano S. 375 f. Entwurf des Bundesrates, BTDrucks. 13/7559, S. 5; Stellungnahme zum RegE, BTDrucks. 13/8586, S. 11, 12.

Emst-Walter Hanack

§66

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

Schutzes der Allgemeinheit,28 namentlich auf dem Gedanken beruht, dem Richter trotz des Vorliegens der Voraussetzungen des Absatz 3 Satz 1 einen Verzicht auf die Anordnung der Maßregel zu erlauben, wenn er angesichts noch relativ geringer Vorverbüßung(en) erwarten kann, daß sich der Täter die nunmehrige Verhängung einer (weiteren) erheblichen Freiheitsstrafe und ihren Vollzug zur Warnung dienen läßt, seine kriminelle Haltung also ändern wird. Die Erwartung verlangt stets hinreichende Gründe, die der Tatrichter deutlich machen muß.29 Er darf dabei nach Lage des Einzelfalles die vermutlich positive Wirkung eines länger dauernden Strafvollzugs30 einschließlich einer angezeigten Sozialtherapie gemäß dem StVollzG31 ebenso berücksichtigen wie die mit dem Fortschreiten des Lebensalters erfahrungsgemäß eintretenden Haltungsänderungen. 32 Dem Verzicht auf die Anordnung der Sicherungsverwahrung steht gegebenenfalls auch die besondere Gefährlichkeitsprüfung des § 67 c Abs. 1 vor Ende des Strafvollzugs nicht entgegen.33 17

Unbeschadet des § 267 Abs. 6 StPO stellt es, wie bei Absatz 2, einen sachlichrechtlichen Mangel des Urteils dar, wenn es nicht erkennen läßt, daß und aus welchen Gründen der Tatrichter von seinem Ermessen in bestimmter Weise Gebrauch gemacht hat.34

18

3. Anwendungsbereich des Absatz 3 Satz 2. Die Vorschrift erweitert für den Bereich der in Satz 1 genannten Delikte die ohnedies problematische Ausnahmevorschrift des Absatz 2:35 Es reicht, daß der Täter zwei Straftaten begangen hat (nicht drei), durch die er allerdings Freiheitsstrafe von jeweils mindestens zwei Jahren (nicht mindestens einem Jahr) verwirkt haben muß und nun wegen einer oder mehrerer dieser Taten zu einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren verurteilt wird. Verwirkt ist eine Strafe, wenn wegen der Tat eine Verurteilung bereits erfolgt ist oder im jetzigen Verfahren ausgesprochen wird.36 19 Erfaßt werden wiederum nur Katalogtaten im Sinne von Satz 1 (dazu oben Rdn. 3 ff). Für die sonstigen formellen Voraussetzungen gelten die Ausführungen zu Absatz 2 in HW Rdn. 53 ff entsprechend. Zum tateinheitlichen Zusammentreffen einer Katalogtat und einer Nichtkatalogtat vgl. oben Rdn. 9. 20 Hang und Gefährlichkeit i. S. des Absatz 1 Nr. 3 müssen auch hier speziell auf die Begehung weiterer Katalogtaten bezogen sein (oben Rdn. 12). Die Möglichkeit, den gefährlichen Hang gerichtlich festzustellen, ist in den Fällen des Satz 2 meist noch weit kritischer als bei Satz 1. In Betracht kommen dürfte sie regelmäßig nur, wenn der Täter das gesetzliche Minimum überschritten hat, also mehr als zwei Straftaten der bezeichneten Art vorliegen, oder wenn der Täter (vgl. oben Rdn. 14) sonstige Vorstrafen aufweist, die in innerem Zusammenhang mit den beiden Straftaten und mit den übrigen für den Hang relevanten Faktoren (HW Rdn. 9Iff) stehen. Denn auf einer 28

29

30

31

32

Ein Gesichtspunkt, auf dessen Bedeutung bei der Ermessensausübung BGH NJW 1999 2606 f = JR 2000 208 ausdrücklich hinweist. Dazu - jeweils zu Absatz 2 - insbes. BGH NStZ 1985 261; vgl. auch BGH NStZ 1996 331, 332; StV 1994 479; unten Rdn. 17. Vgl. - jeweils zu Absatz 2 - BGH NStZ 1984 309; 1985 261; 1989 67; 1996 331. § 9 Abs. 1 StVollzG i.d.F. des SexualdelikteBekG bzw. der bis zum 31.12.2002 geltenden Übergangsvorschrift des § 199 Abs. 3 StVollzG. Vgl. z.B. BGH NStZ 1984 309; 1985 261; 1989 67.

33

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36

TröndlelFischer*1 Rdn. 20; vgl. auch HW Rdn. 173 in Auseinandersetzung mit gegenteiligen Tendenzen zu Absatz 2 sowie BGHR § 66 Abs. 2 Ermessensentscheidung 1. BGH NJW 1999 2606 f = JR 2000 207 mit Anm. Schach-, BGH NJW 1999 3723, 3724. Dazu HW Rdn. 49 ff; klarstellend zu den dort angesprochenen „gefährlichen Serientätern" (Rdn. 52) jetzt BGH StV 2000 257. BGH NJW 1999 3723, 3724; TröndlelFischer49 Rdn. 9; vgl. - zu Absatz 2 - HW Rdn. 59ff.

Stand: 1. 9. 2000

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Unterbringung in der Sicherungsverwahrung

§66

schmaleren Basis wird sich die für die Gesamtwürdigung erforderliche „Längs-" und „Querschnittanalyse" (HW Rdn. 157 ff) kaum je erstellen lassen. Etwas anderes kann im Einzelfall wohl allenfalls für die oben Rdn. 15 angesprochenen extremen sexuellen Gewaltdelikte gelten. Rasch aufeinander folgende Taten im Rahmen eines einheitlichen Lebensvorgangs genügen zwar den formalen Voraussetzungen des Satz 2, sind bei Beurteilung der Hangtäterschaft aber mit äußerster Zurückhaltung zu werten. 37 Die Anordnung der Sicherungsverwahrung ist auch bei Satz 2 nur fakultativ; vgl. 21 dazu oben Rdn. 16. 4. Subsidiarität. § 66 Abs. 2 tritt nach herrschender Meinung hinter § 66 Abs. 1 2 2 zurück (HW Rdn. 51). Aus der Regelung des Absatz 3 ergibt sich daraus: In den Fällen des Absatz 3 Satz 1 ist gegebenenfalls Absatz 1, in den Fällen des Absatz 3 Satz 2 gegebenenfalls Absatz 2 vorrangig. 38 5. Eingeschränkte Rückwirkung. Gemäß Art. 1 a Abs. 2 EGStGB (eingefügt durch Art. 2 Nr. 2 SexualdelikteBekG) ist § 66 Abs. 3 nur anwendbar, wenn der Täter eine der in Satz 1 des Absatz 3 genannten Straftaten nach dem 31. Januar 1998 (dem Tag des Inkrafttretens des SexualdelikteBekG) begangen hat. Die Regelung dient dem Vertrauensschutz als Komponente des Rechtsstaatsprinzips, damit sich der Täter „mit seinem künftigen Verhalten noch auf die neue Rechtslage einstellen kann" 3 9 ; sie bezweckt aber auch, die verfassungsrechtlichen Unsicherheiten zu entschärfen, die derzeit im Hinblick auf die umstrittene Frage bestehen, ob oder wieweit das Rückwirkungsverbot trotz des § 2 Abs. 6 nicht doch auch für die Maßregeln der Besserung und Sicherung gilt.40

23

II. Rechtsvereinheitlichung (SichVG) Aufgrund der Neufassung des Art. 1 a Abs. 1 EGStGB durch das SichVG (vgl. oben vor Schrifttum) gelten die Vorschriften des § 66 - unbeschadet der Übergangsregelung für Absatz 3 (Rdn. 23) - in den neuen Bundesländern uneingeschränkt für Taten, die nach dem 1. August 1995 begangen worden sind.41 Sie sind auch anwendbar, wenn im Falle des § 66 Abs. 1 oder des Abs. 2 mindestens eine Anlaßtat nach dem 1.8.1995 verwirklicht worden ist. Die Begehungszeit muß dabei eindeutig nach dem genannten Zeitpunkt liegen (dazu BGH StV 1998 480). Anwendbar ist § 66 ferner weiterhin in den Fällen, in denen dies bereits im Einigungsvertrag bestimmt war, vgl. dazu HW Rdn. 103 Vor §61.

24

Vorverurteilungen durch DDR-Gerichte, die nicht in das Bundeszentralregister übernommen worden sind, bleiben als Anordnungsvoraussetzungen regelmäßig außer Betracht (§ 64a Abs. 3 i.V. mit §§ 51-53 BZRG). Gespeicherte Eintragungen sind

25

37

38

39

(37)

Schöch NStZ 2000 138, 139 in Auseinandersetzung mit BGH NJW 1999 3723; vgl. - zu Absatz 2 - HW Rdn. 58. TröndlelFischer49 Rdn. 10c; vgl. auch Lackneri Kühl23 Rdn. 2. So der Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9062, S. 12; vgl. auch die Stellungnahme der Bundesregierung in BTDrucks. 13/7559, S. 20 f zum andersartigen Vorschlag des Bundesrats.

40

41

Stellungnahme der Bundesregierung aaO (Fußn. 39); zu der umstrittenen Frage s. (zuletzt, aber bezogen auf die Rückwirkung des § 67d Abs. 3 n.F.) Ullenbruch NStZ 1998 326 und Peglau NJW 2000 179; Kinzig StV 2000 330; vgl. auch BVerfG NJW 1999 634. Zur vorausgegangenen Entwicklung der Sicherungsverwahrung im Gebiet der (ehemaligen) D D R näher Kinzig NJ 1997 mit kritischer Betrachtung des SichVG („verpaßte Chance zur Überprüfung der ... Maßregel").

Ernst-Walter Hanack

§ 68c

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

zudem nach dem 31. Dezember 2000 zu vernichten (§ 64b BZRG). Hat ein D D R Gericht wegen mehrerer Taten einheitliche Freiheitsstrafe verhängt, ist nach den zu § 31 J G G entwickelten Kriterien (oben Rdn. 8) zu prüfen, ob sich erkennen läßt, daß bei getrennter Aburteilung wenigstens bei einer der Taten die erforderliche Strafhöhe verwirkt gewesen wäre.42 Werden bei der Gesamtwürdigung i. S. des Absatz 1 Satz 3 auch DDR-Urteile einbezogen, ist gegebenenfalls „über die bloße Strafhöhe hinaus auch die Eigenart der damaligen Gesetzesgrundlage und ihre Handhabung zu berücksichtigen". 43

Führungsaufsicht §68

Voraussetzungen der Führungsaufsicht (1) Hat jemand wegen einer Straftat, bei der das Gesetz Führungsaufsicht besonders vorsieht, zeitige Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten verwirkt, so kann das Gericht neben der Strafe Führungsaufsicht anordnen, wenn die Gefahr besteht, daß er weitere Straftaten begehen wird. (2) Die Vorschriften über die Führungsaufsicht kraft Gesetzes (§§ 67 b, 67 c, 67 d Abs. 2 , 3 und 5 und § 68 f) bleiben unberührt. Änderung. Durch Art. 1 Nr. 5 SexualdelikteBekG ist in Absatz 2 der bisherige Verweis auf § 67d Abs. 4 durch den Verweis „§ 67d Abs. 3" ersetzt worden. Es handelt sich um eine rein redaktionelle Konsequenz aus der Änderung des § 67 d durch die Neueinführung des jetzigen Absatz 3.

§ 68c Dauer der Führungsaufsicht (1) Die Führungsaufsicht dauert mindestens zwei und höchstens fünf Jahre. Das Gericht kann die Höchstdauer abkürzen. (2) Das Gericht kann eine die Höchstdauer nach Absatz 1 Satz 1 überschreitende unbefristete Führungsaufsicht anordnen, wenn der Verurteilte 1. in eine Weisung nach § 56 c Abs. 3 Nr. 1 nicht einwilligt oder 2. einer Weisung, sich einer Heilbehandlung oder einer Entziehungskur zu unterziehen. nicht nachkommt und eine Gefährdung der Allgemeinheit durch die Begehung weiterer erheblicher Straftaten zu befürchten ist. Erklärt der verurteilte nachträglich seine Einwilligung, so setzt das Gericht die weitere Dauer der Führungsaufsicht fest. Im übrigen gilt § 68 e Abs. 4.

42

Vgl. BTDrucks. 13/116, S. 5.

43

BTDrucks. aaO; dazu Lackner/Kühl21 Rdn. 25.

Stand: 1.9. 2000

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Dauer der Führungsaufsicht

§ 68c

(3) Die Fiihrangsaufsicht beginnt mit der Rechtskraft der Anordnung. In ihre Dauer wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Verurteilte flüchtig ist, sich verborgen hält oder auf behördliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt wird. Schrifttum die zit. Beiträge sind angeführt bei § 66.

Änderungen. Durch Art. 1 Nr. 6 SexualdelikteBekG wurde Absatz 2 eingefügt und der bisherige Absatz 2 unverändert als Absatz 3 übernommen. 1. Allgemeines. § 68 c Abs. 2 n. F. schafft - für alle Fälle der Führungsaufsicht 1 kraft Richterspruchs und kraft Gesetzes - die Möglichkeit, eine unbefristete Führungsaufsicht anzuordnen, wenn der Betroffene eine für erforderlich gehaltene Therapie (§ 68b Abs. 2 Satz 2 i.V. mit § 56c Abs. 3 n.F.) verweigert. Die Regelung wird in den Gesetzesmaterialien 1 damit begründet, daß an die fehlende Einwilligung in die Therapie bei der Führungsaufsicht, anders als bei der Strafaussetzung zur Bewährung, keine Konsequenzen geknüpft seien, jedoch gerade hier ein besonderes Bedürfnis bestehe, daß sich der „als besonders gefahrlich erkannte Straftäter" einer Heilbehandlung unterzieht, um die Rückfallwahrscheinlichkeit zu reduzieren. Erwogene andere Wege, dieses Bedürfnis zu sanktionieren, hielt der Gesetzgeber nicht für gangbar. 2 Die genannte Begründung überzeugt nicht voll, weil es im Bereich der Heilbehand- 2 lungen auch Weisungen gibt, die der Zustimmung des Betroffenen nicht bedürfen (vgl. Rdn. 6) und beim Verstoß gegen diese Weisungen in den Fällen einer ausgesetzten Unterbringung unter den Voraussetzungen des § 67 g Abs. 1 Nr. 2 ein Widerruf der Aussetzung in Betracht kommt. Wieweit im übrigen die nicht unproblematische Neuregelung ihr Ziel erreicht, 3 dürfte entscheidend davon abhängen, ob es gelingt, „den allgemein unzureichenden Entwicklungsstand des Rechtsinstituts zu verbessern", 3 und zwar insbesondere hinsichtlich seiner Ausstattung mit personellen und sachlichen Mitteln. 2. Einzelheiten a) Verweigerte Heilbehandlung. Zulässig ist die Anordnung der unbefristeten 4 Führungsaufsicht nur in den beiden in Absatz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Fallgruppen. Nr. 1 greift ein, wenn der Betroffene die nach § 56c Abs. 1 Nr. 1 n. F. i. V. mit § 68 b 5 Abs. 2 Satz 2 notwendige Einwilligung zu einer Heilbehandlung, die mit einem körperlichen Eingriff verbunden ist, oder zu einer Entziehungskur verweigert, die beabsichtigte Weisung also deswegen nicht erteilt werden kann. Gleichzustellen ist der Fall, daß der Betroffene die erteilte Einwilligung später widerruft. Zum Begriff des „körperlichen Eingriffs" s. Lackner/Kühl2* Rdn. 8 b und zu den übrigen Merkmalen HW § 56c Rdn. 13. Nr. 2 gilt für zulässigerweise erteilte Weisungen, denen der Betroffene nicht nach- 6 kommt. Erfaßt sind nicht nur Weisungen gemäß § 56c Abs. 3 Nr. 1, in die der Pro1

2 3

(39)

Gesetzentwurf des Bundesrats, BTDrucks. 13/7559. S. 11; Berichts des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9062, S. 10 f. Näher dazu TröndlelFischer49 Rdn. 5. So Lackneri Kühl" Rdn. 12 Vor § 38; ähnlich die Stellungnahme der BReg. zu dem in Fußn. 1

genannten Entwurf, S. 18; Dötting S. 34; Hammerschlag!Schwarz NStZ 1998 325; SchmidtJortzig NStZ 1998 442; Schneider JZ 1998 442 speziell für Großstädte; vgl. auch Streng Bemmann-Festschrift S. 463 und Schach NJW 1998 1260.

Ernst-Walter Hanack

§ 68c

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

band eingewilligt hat, sondern auch erteilte Weisungen zu Heilbehandlungen ohne körperlichen Eingriff, da für sie nach § 56c n. F. das Einwilligungserfordernis nicht gilt. Das „Nicht-Nachkommen" verlangt einen schuldhaften Verstoß (LackneriKühl23 Rdn. 1 d). Gegeben ist das Merkmal auch, wenn der Betroffene die Behandlung oder Kur ohne zwingenden Grund wiederholt so unterbricht, daß sich von einer Erfüllung der Weisung ernsthaft nicht mehr sprechen läßt. 7

b) Gefahr erheblicher Straftaten. Da die unbefristete Führungsaufsicht für den Betroffenen eine besondere Belastung bedeutet, stellt das Gesetz „aus Gründen der Verhältnismäßigkeit" 4 an die ungünstige kriminelle Prognose strengere Anforderungen als bei § 68. Die Auslegung der dafür benutzten Formulierung („Gefährdung ... zu befürchten ist") unterliegt den charakteristischen Schwierigkeiten, die sich im Maßregelrecht auch sonst bei den, jeweils etwas verschiedenen Umschreibungen der künftigen Gefährlichkeit des Täters ergeben.5 Man wird annehmen müssen: Die „Befürchtung" weiterer Straftaten verlangt im Sinne einer konkreten Gefahr 6 die überwiegende Wahrscheinlichkeit solcher Taten. Sie erfordert, wie das richtigerweise schon für § 68 zu verlangen ist (HW § 68 Rdn. 13), eine Gesamtwürdigung des Täters und seiner Taten.6 Bezüglich der „Erheblichkeit" der drohenden Taten 7 läßt sich abstrakt wohl nur sagen, daß sie den Rechtsfrieden so ernstlich bedrohen müssen, daß sie die unbefristete Aufsicht rechtferigen. Das ist bei bloß „lästigen" Taten grundsätzlich zu verneinen,8 im übrigen aber insbesondere von Art, Häufigkeit und Folgen der zu erwartenden Delikte abhängig. Zu beachten ist, daß das Gesetz auf „weitere" erhebliche Straftaten abstellt: Die unbefristete Führungsaufsicht darf danach also nur angeordnet werden, wenn der Täter solche Straftaten bereits begangen hat.

8

Warum das Gesetz eine Gefahrdung „der Allgemeinheit" verlangt, wird aus den Gesetzesmaterialien nicht ersichtlich. Da heute - bei § 63 und § 66 - anerkannt ist, daß die Klausel grundsätzlich auch solche Fälle erfaßt, in denen der Täter nur für eine konkrete Person, etwa den Ehepartner, oder ein sonstiges konkretes Rechtsgut gefahrlich ist,9 kann sie sich allenfalls auf die wenig einsichtigen Ausnahmen beziehen, die in Teilen des Schrifttums für § 66 behauptet werden: nämlich auf Gefahrdungen einzelner, die sich durch Änderung der Beziehungen zwischen Täter und Opfer abwenden lassen, oder die lediglich die Gefahr wirtschaftlicher Schäden für eine konkrete Einzelperson betreffen. 10

9

Erforderlich ist im übrigen, daß die Gefahr weiterer erheblicher Straftaten des Betroffenen speziell aufgrund der Therapieverweigerung besteht," da die unbefristete Führungsaufsicht überhaupt nur bei solcher Verweigerung zulässig ist.

10

c) Fakultative Anordnung. Die Anordnung der unbefristeten Führungsaufsicht steht im pflichtgemäßen Ermessen des Gerichts („kann"). Es wird dabei, insoweit ähnlich wie bei § 68 (vgl. näher HW § 68 Rdn. 20 ff), insbesondere den Grad der bestehenden Gefahr weiterer Straftaten und die mutmaßliche Wirkung sonstiger Ein4 5 6 7

8

So die in F u ß n . 1 zit. Materialien. Dazu H W R d n . 39 ff, 44 ff Vor § 61. So auch Lackneri Kühl21 R d n . 1 b. Allgemein zu diesem höchst problematischen Begriff H W R d n . 42 Vor § 61. Die insoweit insbesondere für § 63 entwickelten M a ß s t ä b e ( H W § 63 R d n . 51 ff) dürften grundsätzlich auch hier entsprechend anwendbar sein; vgl. auch H W § 68 R d n . 10 zu den f ü r § 68 geltenden Grundsätzen.

9

10

11

Vgl. für § 63 nur B G H J R 1996 290 mit A n m . Laubenthal und weit. Nachw.; näher, auch zum folg. H W § 63 R d n . 58ff und § 66 R d n . 148 f. Vgl. etwa TröndlelFischer49 § 66 R d n . 15 a; dazu und dagegen H W § 66 R d n . 148 f. So auch Horn SK R d n . 4; Tröndlel Fischer49 R d n . 6.

Stand: 1. 9. 2000

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Dauer der Führungsaufsicht

§ 68c

Wirkungen auf den Betroffenen berücksichtigen. Da die Gefährdung i. S. des § 68c Abs. 2 speziell auf der Therapieverweigerung beruhen muß (Rdn. 9), kommt ihre Abwehr durch die zweckmäßige Ausgestaltung milderer Maßnahmen (HW aaO) wohl nur selten in Betracht. d) Nachträgliche Einwilligung. Willigt der Betroffene nachträglich in die verweigerte 11 Weisung nach § 56c Abs. 3 Nr. 1 (i.V. mit § 68b Abs. 2 Satz 2) ein, gilt die recht unklare Regelung des § 68c Abs. 2 Satz 2. Gemeint ist ersichtlich: Das Gericht wird die in Frage stehende Weisung erteilen, wenn dafür noch ein Bedürfnis besteht (was bei veränderten Umständen, insbesondere nach längerem Zeitablauf, nicht unbedingt der Fall sein muß). Jedenfalls aber hat es die weitere Dauer der Führungsaufsicht festzusetzen, d.h. abweichend von § 68c Abs. 1 konkret zu bestimmen. 12 Für diese Festsetzung gilt der Fristrahmen des Abs. 1, weil mit der Einwilligung der Grund für die Anordnung der unbefristeten Aufsicht ja weggefallen ist. Der Fristrahmen ändert sich auch nicht durch den - u. U. beträchtlichen - Zeitraum, in dem der Verurteilte vor seiner nachträglichen Einwilligung bereits unter (unbefristeter) Führungsaufsicht stand. 13 Dieser Zeitraum ist vielmehr von Bedeutung nur als Kriterium für die konkrete Bestimmung der noch als notwendig angesehenen weiteren Dauer der Aufsicht durch das Gericht. e) Nachträgliche Befolgung einer Weisung. Nicht geregelt hat das Gesetz den Fall, 1 2 daß gegen den Verurteilten unbefristete Führungsaufsicht angeordnet ist, weil er einer zulässigen Weisung gemäß § 68 c Abs. 2 Nr. 2 nicht nachgekommen ist, er dies dann aber nachträglich tut. Da die unbefristete Aufsicht auch dann ihre Berechtigung verliert, wird man Satz 2 entsprechend anwenden dürfen und müssen. 14 f) Verfahrensrechtliches. In den Fällen des Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 wird die unbefristete 1 3 Führungsaufsicht - gegebenenfalls - von dem Gericht angeordnet, das die Weisung erteilen wollte; vgl. dazu HW § 68b Rdn. 40. In den Fällen des Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 ist die Anordnung der unbefristeten Aufsicht regelmäßig nur als nachträgliche Entscheidung möglich. 15 Zuständigkeit und Verfahren richten sich bei nachträglichen Entscheidungen nach § 463 Abs. 1 und 2 i. V. mit § 453 und § 462 a StPO. Gleiches gilt für die nachträgliche Umwandlung der unbefristeten Aufsicht in eine befristete (Rdn. 11, Rdn. 12) sowie für die Fälle, in denen der Verurteilte eine gemäß Absatz 2 Satz 1 Nr. 1 erteilte Einwilligung später widerruft (vgl. Rdn. 5). g) Rückwirkung. Da das Gesetz nichts anderes bestimmt, ist gemäß § 2 Abs. 6 die 1 4 Anordnung der unbefristeten Führungsaufsicht auch in Bezug auf Taten zulässig, die vor dem Inkrafttreten des SexualdelikteBekG (dem 31. Januar 1998) begangen worden sind. Bedenken im Hinblick auf Unsicherheiten, ob § 2 Abs. 6 verfasssungsgemäß ist (vgl. Nachtr. § 66 Rdn. 23), dürften insoweit nicht bestehen, weil die Therapieverweigerung im Zeitpunkt der Anordnung vorliegen muß und der Betroffene die Verweigerung jederzeit aufgeben kann (Rdn. 11, Rdn. 12).

12

Warum das Gesetz insoweit von § 68 c Abs. 1 abweicht, wonach die Führungsaufsicht unstreitig eine Maßregel von unbestimmter Dauer ist (HW Rdn. 1), ist den veröffentlichten Gesetzesmaterialien nicht zu entnehmen; es erscheint für die vermutliche Mehrzahl der Fälle wenig einleuchtend.

13

14

15

(41)

Ebenso Horn SK Rdn. 6; Lackneri Kühl* Rdn. 1 e (mit Zweifeln für die zweijährige Mindestdauer des § 68 c Abs. 1); teilweise anders, aber nicht überzeugend, TröndlelFischer49 Rdn. 8 für die Höchstfrist. Ebenso Horn SK. Rdn. 6; Tröndlel Fischer*9 Rdn. 8. So wohl auch TröndleiFischer™ Rdn. 7.

Ernst-Walter Hanack

§ 68 e

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

§ 68d Nachträgliche Entscheidungen Das Gericht kann Entscheidungen nach § 68 a Abs. 1 und 5, den §§ 68 b und 68 c Abs. 1 Satz 2 und Abs. 2 auch nachträglich treffen, ändern oder aufheben. Änderung. Die Worte „und Abs. 2" wurden durch Art. 1 Nr. 7 SexualdelikteBekG eingefügt. Es handelt sich um eine logische Folgeänderung als Konsequenz des durch das SexualdelikteBekG neu geschaffenen § 68 c Abs. 2, da auch die Anordnung der unbefristeten Führungsaufsicht, und zwar unbeschadet des zwingend vorrangigen § 68c Abs. 2 Satz 2 sowie des § 68e Abs. 4 n.F., den Änderungsmöglichkeiten des § 68d unterliegen muß. Zur Rückwirkung s. Nachtr. § 68c Rdn. 14.

§68e Beendigung der Führungsaufsicht (1) Das Gericht hebt die Führungsaufsicht auf, wenn zu erwarten ist, daß der Verurteilte auch ohne sie keine Straftaten mehr begehen wird. Die Aufhebung ist frühestens nach Ablauf der gesetzlichen Mindestdauer zulässig. (2) Das Gericht kann Fristen von höchstens sechs Monaten festsetzen, vor deren Ablauf ein Antrag auf Aufhebung der Führungsaufsicht unzulässig ist. (3) Die Führungsaufsicht endet, wenn die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung angeordnet ist und deren Vollzug beginnt. (4) Hat das Gericht nach § 68 c Abs. 2 unbefristete Führungsaufsicht angeordnet, so prüft es spätestens mit Verstreichen der Höchstfrist gemäß § 68 c Abs. 1 Satz 1. ob eine Entscheidung nach Absatz 1 Satz 1 geboten ist. Lehnt das Gericht eine Aufhebung der Führungsaufsicht ab. so beginnt die Frist mit der Entscheidung von neuem. Änderung. § 68 e Abs. 4 wurde durch Art. 1 Nr. 8 SexualdelikteBekG eingefügt. 1

1. Allgemeines. Auch in den Fällen der gemäß § 68 c Abs. 1 befristeten Führungsaufsicht besteht eine Pflicht des Gerichts, von Amts wegen oder auf Antrag zu prüfen, ob eine Aufhebung der Führungsaufsicht in Betracht kommt. 1 Konkrete Fristen für diese Prüfung hat das Gesetz - anders als bei den freiheitsentziehenden Maßregeln (§ 67 e Abs. 1 Satz 2, Abs. 2) - jedoch nicht festgelegt. Eine solche Festlegung enthält nun § 68 e Abs. 4 für die Fälle der unbefristeten Führungsaufsicht gemäß § 68 c Abs. 2 n. F. Begründet wird das in den Gesetzesmaterialien mit dem „Grundsatz der Verhältnismäßigkeit", der es gebiete, „regelmäßige Prüfungen des fortbestehenden Zwecks der M a ß n a h m e auch für den Fall vorzusehen, daß dem Gericht Anhaltspunkte, die eine Beendigung nahelegen, nicht bekannt geworden sind". 2 2. Einzelheiten

2

a) „Spätestens" nach Verstreichen der fünfjährigen Höchstfrist des § 68 c Abs. 1 hat die Prüfung zu erfolgen. Die Formulierung zeigt, daß die Pflicht zu früheren Prüfungen (vgl. Rdn. 1) auch hier nicht ausgeschlossen ist. 1

Näher, auch zur Sperrfrist des § 68 e Abs. 2, HW § 68e Rdn. 26ff.

2

So wörtlich übereinstimmend die Begründung im Gesetzentwurf des Bundesrats, BTDrucks. 13/7559, S. 12, und im Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9062, S. 11.

Stand: 1.9.2000

(42)

Führungsaufsicht bei Nichtaussetzung des Strafrestes

ξ 68 f

b) Zwingende Prüfung. Entscheidung. Nach Ablauf der Höchstfrist des § 68 c Abs. 1 Satz 1 ist die gerichtliche Prüfung zwingend. Sie erfordert eine förmliche Entscheidung des Gerichts. Für Zuständigkeit und Verfahren gelten die §§ 463 Abs. 1, 3 i.V. mit 454 und 462a StPO. Die Entscheidung des Gerichts lautet auf Aufhebung der Führungsaufsicht oder auf die Ablehnung der Aufhebung.

3

c) Neue Frist. Nach Satz 2 des Absatz 4 beginnt bei Ablehnung der Aufhebung mit 4 der Entscheidung des Gerichts „die Frist", also die in Satz 1 genannte fünfjährige Höchstfrist, von neuem. Nicht klar ist, ob mit „Entscheidung des Gerichts" schon der Erlaß der (erstinstanzlichen) Entscheidung gemeint ist, oder ob es auf ihre Bestandskraft ankommt. Da es bei Satz 2 nur um den Anknüpfungspunkt für die Bestimmung einer neuen Frist geht, besteht wohl kein Anlaß, auf die Bestandskraft der gerichtlichen Entscheidung abzustellen, weil der Beginn der neuen Frist sonst in unerfreulicher und sachlich nicht gebotener Weise von den zeitlichen Imponderabilien eines eventuellen Rechtsmittelverfahrens (sofortige Beschwerde, § 463 Abs. 3 i. V. mit § 454 Abs. 3 StPO) abhinge. Besondere Probleme entstehen bei dieser Sicht nicht. Denn das Gericht der sofortigen Beschwerde entscheidet in aller Regel in der Sache selbst (KleinknechÜMeyer-Goßner44 § 454 Rdn. 47). Bestätigt es die Ablehnung der Aufhebung, besteht kein Grund, auf das Datum seiner Entscheidung abzustellen; hebt es hingegen die Führungsaufsicht auf, ist die Bestimmung einer neuen Frist ohnedies obsolet. Prüfungen vor Ablauf der neuen fünfjährigen Höchstfrist sind wiederum nicht aus- 5 geschlossen (vgl. Rdn. 1). Sie dürften nicht selten sogar besonders naheliegen, weil die Anforderungen an die Wahrung der Verhältnismäßigkeit um so strenger werden, je länger die Maßregel andauert (HW § 62 Rdn. 6). d) Sperrfrist gemäß Absatz 2. Die Befugnis des Gerichts, gemäß § 68 e Abs. 2 6 Sperrfristen für Anträge auf Aufhebung der Führungsaufsicht festzusetzen (dazu HW Rdn. 27), erfaßt alle Fälle der Aufhebung gemäß § 68e Abs. 1 Satz 1. Sie bezieht sich daher auch auf die speziellen Prüfungspflicht.

§ 68 f Führungsaufsicht bei Nichtaussetzung des Strafrestes (1) Ist eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren wegen einer vorsätzlichen Straftat oder eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr wegen einer in § 181b genannten Straftat vollständig vollstreckt worden, so tritt mit der Entlassung des Verurteilten aus dem Strafvollzug Führungsaufsicht ein. Dies gilt nicht, wenn im Anschluß an die Strafverbüßung eine freiheitsentziehende Maßregel der Besserung und Sicherung vollzogen wird. (2) Ist zu erwarten, daß der Verurteilte auch ohne die Führungsaufsicht keine Straftaten mehr begehen wird, so ordnet das Gericht an, daß die Maßregel entfallt. Schrifttum die zit. Beiträge sind angeführt bei § 66.

Änderung. Die Absenkung des Mindestmaßes verbüßter Freiheitsstrafen bei den in § 181 b (n. F.) genannten Delikten ist durch Art. 1 Nr. 9 SexualdelikteBekG eingeführt worden. (43)

Ernst-Walter Hanack

§ 68 f

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

1

1. Allgemeines. Die partielle Erweiterung des § 68 f wird in den Gesetzesmaterialien damit begründet, die „Differenzierung (sei) erforderlich", weil bei „den aufgrund des Rückfallrisikos und den Auswirkungen der Tat für die Allgemeinheit besonders gefährlichen Straftaten nach § 181b StGB" „auch bei erheblich unter zwei Jahren liegenden Freiheitsstrafen, die aufgrund negativer Sozialprognose voll zu verbüßen sind, ein Bedürfnis dafür gegeben (sei), daß Führungsaufsicht kraft Gesetzes eintritt und damit eine weitere Betreuung und Überwachung nach Strafverbüßung sichergestellt ist".1 2 Die rechtspolitische Problematik der Neuregelung2 liegt nicht nur in der Frage, ob das behauptete Bedürfnis (Rdn. 1) tatsächlich besteht, also die „Differenzierung" (Rdn. 1) rechtfertigt. Vielmehr fragt sich insbesondere, ob das ohnedies zwiespältige und umstrittene Institut der Führungsaufsicht, zumal angesichts seiner immer wieder beklagten mangelhaften Ausstattung,3 wirklich garantiert, daß „Betreuung und Überwachung nach Strafverbüßung sichergestellt" (Rdn. 1) sind. Im Zusammenhang damit wird auch kritisch gefragt,4 ob durch eine möglicherweise steigende Zahl von Vollverbüßungen (Änderung des § 57, s. dort) mit anschließender Führungsaufsicht Besseres erreicht wird als mit der bisherigen Praxis der Reststrafaussetzungen und ihren damit verbundenen Einwirkungsmöglichkeiten. 3

2. Die Voraussetzungen für den Eintritt der Führungsaufsicht sind die gleichen wie nach Verbüßung einer mindestens zweijährigen Freiheitsstrafe (dazu HW § 68 f Rdn. 11 ff). Bei Gesamtstrafen muß mindestens eine Einzelstrafe wegen eines der in § 181b genannten Delikte das Mindestmaß von einem Jahr erreichen;5 bei einer Einheitsjugendstrafe nach § 31 JGG muß dies fiktiv zu ermitteln sein.6

4

3. Rückwirkung. Da das Gesetz nichts anderes bestimmt, gilt § 2 Abs. 6. Ob Einschränkungen ähnlich der Art, wie sie der Gesetzgeber bei § 66 Abs. 3 n. F. vorgenommen hat (vgl. Nachtr. § 66 Rdn. 23), nicht auch hier angemessen oder sogar geboten gewesen wären, bleibt damit offen.

1

2

3

Gesetzentwurf des Bundesrats, BTDrucks. 13/7559, S. 12; Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9062, S. 11. Dazu Dötting S. 34; HammerschlaglSchwarz NStZ 1998 325; Schneider JZ 1998 444; Schock N J W 1998 1260; vgl. auch Schmidt-Jortzig NStZ 1998 442. H W Rdn. 26fT Vor § 68; vgl. auch Nachtr. § 68c Rdn. 3.

4 5

6

So von Dötting und Schöch jeweils aaO. Lackneri Kühl23 § 68 f Rdn. 1; vgl. zu der bei der allgemeinen Zweijahresgrenze des § 68 f sehr streitigen Frage H W § 68 f Rdn. 14. Lackner/Kühl23 aaO; zu einer ähnlichen Situation bei § 66 (Nachtr. § 66 Rdn. 8) s. zuletzt BGH N J W 1999 3723 m.w. Nachw.

Stand: 1. 9. 2000

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Entziehung der Fahrerlaubnis

§69

Entziehung der Fahrerlaubnis §69

Entziehung der Fahrerlaubnis (1) Wird jemand wegen einer rechtswidrigen Tat, die er bei oder im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs oder unter Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugführers begangen hat, verurteilt oder nur deshalb nicht verurteilt, weil seine Schuldunfähigkeit erwiesen oder nicht auszuschließen ist, so entzieht ihm das Gericht die Fahrerlaubnis, wenn sich aus der Tat ergibt, daß er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist. Einer weiteren Prüfung nach § 62 bedarf es nicht. (2) Ist die rechtswidrige Tat in den Fällen des Absatzes 1 ein Vergehen 1. der Gefährdung des Straßenverkehrs (§ 315 c), 2. der Trunkenheit im Verkehr (§ 316), 3. des unerlaubten Entfernens vom Unfallort (§ 142), obwohl der Täter weiß oder wissen kann, daß bei dem Unfall ein Mensch getötet oder nicht unerheblich verletzt worden oder an fremden Sachen bedeutender Schaden entstanden ist, oder 4. des Vollrausches (§ 323 a), der sich auf eine der Taten nach den Nummern 1 bis 3 bezieht, so ist der Täter in der Regel als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen anzusehen. (3) Die Fahrerlaubnis erlischt mit der Rechtskraft des Urteils. Ein von einer deutschen Behörde ausgestellter Führerschein wird im Urteil eingezogen. Die rein technische Änderung in Absatz 3 Satz 2 beruht auf dem Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze. Es wurde einzig das Wort „erteilter" durch das Wort „ausgestellter" ersetzt, wodurch der in § 44 Abs. 2 vorgenommenen Änderung Rechnung getragen wurde. Neuere Rechtsprechung: Rauschgifthandel als einmaliges situationsbedingtes Fehlverhalten führt nicht zur Ungeeignetheit: BGH VRS 96 103; Benutzung eines PKW zur Einfuhr von BTM: BGHR StGB § 69 Abs. 1 Entziehung 7 und BGH NStZ-RR 1997 232; Vorläufige Entziehung nach Mordversuch durch Manipulation der Bremsanlage: OLG Celle NZV 1998 170; Entziehung der Fahrerlaubnis wegen des Gebrauchs eines Kfz im Zusammenhang mit sexuellem Mißbrauch: BGHR StGB § 69 Abs. 1 Entziehung 8; Entziehung der Fahrerlaubnis nach BTM-Delikt - Fortbestehen der Ungeeignetheit zum Führen von Kfz im Zeitpunkt des Urteils: BGH StV 1999 18; Erwartung weiterer Verletzungen der Kraftfahrerpflichten nach Benutzung eines Kfz für BTM-Delikte: StV 1999 18; Entziehung der Fahrerlaubnis wegen Abtransports von Diebesgut mit einem Kfz: OLG Düsseldorf StV 1999 318; Entziehung der Fahrerlaubnis bei Verurteilung wegen Drogenhandels: BGH NStZ 2000 26; OLG Köln StV 2000 261; OLG Düsseldorf NJW 1997 2765; Die Ergänzung des Urteilsspruchs hinsichtlich der Einziehung des Führerscheins kann durch das Revisionsgericht nachgeholt werden: BGH NStZ-RR 2000 39.

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Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 69b

3. Abschnitt. Rechtsfolgen der Tat

§ 69a Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis (1) Entzieht das Gericht die Fahrerlaubnis, so bestimmt es zugleich, daß für die Dauer von sechs Monaten bis zu fünf Jahren keine neue Fahrerlaubnis erteilt werden darf (Sperre). Die Sperre kann für immer angeordnet werden, wenn zu erwarten ist, daß die gesetzliche Höchstfrist zur Abwehr der von dem Täter drohenden Gefahr nicht ausreicht. Hat der Täter keine Fahrerlaubnis, so wird nur die Sperre angeordnet. (2) Das Gericht kann von der Sperre bestimmte Arten von Kraftfahrzeugen ausnehmen, wenn besondere Umstände die Annahme rechtfertigen, daß der Zweck der Maßregel dadurch nicht gefährdet wird. (3) Das Mindestmaß der Sperre beträgt ein Jahr, wenn gegen den Täter in den letzten drei Jahren vor der Tat bereits einmal eine Sperre angeordnet worden ist. (4) War dem Täter die Fahrerlaubnis wegen der Tat vorläufig entzogen (§ l i l a der Strafprozeßordnung), so verkürzt sich das Mindestmaß der Sperre um die Zeit, in der die vorläufige Entziehung wirksam war. Es darf jedoch drei Monate nicht unterschreiten. (5) Die Sperre beginnt mit der Rechtskraft des Urteils. In die Frist wird die Zeit einer wegen der Tat angeordneten vorläufigen Entziehung eingerechnet, soweit sie nach Verkündung des Urteils verstrichen ist, in dem die der Maßregel zugrunde liegenden tatsächlichen Feststellungen letztmals geprüft werden konnten. (6) Im Sinne der Absätze 4 und 5 steht der vorläufigen Entziehung der Fahrerlaubnis die Verwahrung, Sicherstellung oder Beschlagnahme des Führerscheins (§ 94 der Strafprozeßordnung) gleich. (7) Ergibt sich Grund zu der Annahme, daß der Täter zum Führen von Kraftfahrzeugen nicht mehr ungeeignet ist, so kann das Gericht die Sperre vorzeitig aufheben. Die Aufhebung ist frühestens zulässig, wenn die Sperre drei Monate, in den Fällen des Absatzes 3 ein Jahr gedauert hat; Absatz 5 Satz 2 und Absatz 6 gelten entsprechend. Änderung. Durch das Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze wurde die in Absatz 7 vorgesehene Mindestsperre von sechs auf drei Monate herabgesetzt. Dadurch soll ein Anreiz für die Teilnahme an einem Aufbauseminar gesetzt werden und gleichzeitig das Gnadenverfahren in solchen Fällen entlastet werden (vgl. BTDrucks. 13/6914 S. 93). Neuere Rechtsprechung: Bemessung der Dauer der Sperrfrist für die Neuerteilung: BGHR StGB § 69 a Abs. 1 Dauer 5.

§ 69b Internationaler Kraftfahrzeugverkehr (1) Darf der Täter auf Grund einer im Ausland erteilten Fahrerlaubnis im Inland Kraftfahrzeuge führen, ohne daß ihm von einer deutschen Behörde eine Fahrerlaubnis erteilt worden ist, so hat die Entziehung der Fahrerlaubnis die Wirkung einer Aberkennung des Rechts, von der Fahrerlaubnis im Inland Gebrauch zu machen. Mit der Rechtskraft der Entscheidung erlischt das Recht zum Führen von Kraftfahrzeugen im Inland. Stand: 1. 9. 2000

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Internationaler Kraftfahrzeugverkehr

§

69b

Während der Sperre darf weder das Recht, von der ausländischen Fahrerlaubnis wieder Gebrauch zu machen, noch eine inländische Fahrerlaubnis erteilt werden. (2) Ist der ausländische Führerschein von einer Behörde eines Mitgliedstaates der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum ausgestellt worden und hat der Inhaber seinen ordentlichen Wohnsitz im Inland, so wird der Führerschein im Urteil eingezogen und an die ausstellende Behörde zurückgesandt. In anderen Fällen werden die Entziehung der Fahrerlaubnis und die Sperre in den ausländischen Führerscheinen vermerkt. Änderung. Durch das Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und anderer Gesetze wurde § 69 b Abs. 1 geändert und Absatz 2 neu gefaßt. Die neue Fassung dient im wesentlichen der Umsetzung der Richtlinie 91/439/EWG des Rates vom 29. Juli 1991 über den Führerschein (Abi. EG Nr. L 237 S. 1). Diese Zweite EU-Führerscheinrichtlinie führt die mit der Ersten Richtlinie 80/1263/EWG des Rates vom 4. Dezember 1980 zur Einführung eines EG-Führerscheins (Abi. EG Nr. L 375 S. 1) begonnene Harmonisierung des Fahrerlaubnisrechts der Mitgliedstaaten fort. Insgesamt dazu Kommentierung HW Geppert Rdn. 20 ff, die die geltende Fassung berücksichtigt. Absatz 1. Die tatsächliche Entziehung einer ausländischen Fahrerlaubnis ist auch 1 nach der Änderung nicht möglich, da dies einen unzulässigen Eingriff in fremde Hoheitsrechte darstellen würde (vgl. HW Geppert Rdn. 1). Dies hat zur Folge, daß dem Inhaber der ausländischen Fahrerlaubnis nur das Recht aberkannt wird, von der Fahrerlaubnis in der Bundesrepublik Deutschland Gebrauch zu machen. Dies wird nun in Absatz 1 Satz 1 sprachlich berücksichtigt (vgl. BTDrucks. 13/6914 S. 93). Die Entziehung der Fahrerlaubnis ist im Urteil anzuordnen, die Anordnung einer isolierten Sperre genügt nicht (HW Geppert Rdn. 14 ff; BGHSt 44 194). Da nach Satz 2 mit der Rechtskraft der Entscheidung das Recht zum Führen von Kraftfahrzeugen im Inland erlischt, ist der Inhaber einer ausländischen Fahrerlaubnis nach Ablauf der Sperre nicht automatisch fahrberechtigt. Er muß, sofern er den ordentlichen Wohnsitz im Inland hat, die Erlaubnis, von der ausländischen Fahrerlaubnis im Inland Gebrauch machen zu können, bei der deutschen Fahrerlaubnisbehörde beantragen. Damit erfolgt eine Gleichstellung mit den Personen, deren deutsche Fahrerlaubnis entzogen wurde (vgl. BTDrucks. 13/6914 S. 93). Eine solche Gleichstellung bezweckt auch Satz 3. Absatz 2 ermöglicht bei Inhabern einer in einem Mitgliedstaat der Europäischen 2 Union oder einem EWR-Staat erteilten Fahrerlaubnis, die ihren ordentlichen Wohnsitz im Inland haben, im Falle der Aberkennung des Rechts, von dieser Fahrerlaubnis hier Gebrauch zu machen, den Führerschein einzuziehen und an die ausstellende Behörde zurückzusenden. Diese soll dann ihrerseits überprüfen, ob die Gründe, die in der Bundesrepublik Deutschland zur Aberkennung geführt haben, weitergehende Maßnahmen rechtfertigen (vgl. BTDrucks. 13/6914 S. 93). Besteht dagegen kein ordentlicher Wohnsitz im Inland, so gilt Absatz 2 Satz 2.

(47)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 78 b

5. Abschnitt. Verjährung

Fünfter Abschnitt. Verjährung ERSTER TITEL Verfolgungsverjährung

§ 78b Ruhen (1) Die Verjährung ruht 1. bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres des Opfers bei Straftaten nach den §§ 176 bis 179. 2. solange nach dem Gesetz die Verfolgung nicht begonnen oder nicht fortgesetzt werden kann; dies gilt nicht, wenn die Tat nur deshalb nicht verfolgt werden kann, weil Antrag, Ermächtigung oder Strafverlangen fehlen. (2) Steht der Verfolgung entgegen, daß der Täter Mitglied des Bundestages oder eines Gesetzgebungsorgans eines Landes ist, so beginnt die Verjährung erst mit Ablauf des Tages zu ruhen, an dem 1. die Staatsanwaltschaft oder eine Behörde oder ein Beamter des Polizeidienstes von der Tat und der Person des Täters Kenntnis erlangt oder 2. eine Strafanzeige oder ein Strafantrag gegen den Täter angebracht wird (§ 158 der Strafprozeßordnung). (3) Ist vor Ablauf der Verjährungsfrist ein Urteil des ersten Rechtszuges ergangen, so läuft die Verjährungsfrist nicht vor dem Zeitpunkt ab, in dem das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen ist. (4) Droht das Gesetz strafschärfend für besonders schwere Fälle Freiheitsstrafe von mehr als fünf Jahren an und ist das Hauptverfahren vor dem Landgericht eröffnet worden, so ruht die Verjährung in den Fällen des § 78 Abs. 3 Nr. 4 ab Eröffnung des Hauptverfahrens, höchstens jedoch für einen Zeitraum von fünf Jahren; Absatz 3 bleibt unberührt. Änderung. Die jetzige Fassung von Absatz 1 Nr. 1 beruht auf dem 6. StrRG. Das 33. StrÄndG hatte zwischenzeitlich die Angabe „§§ 176 bis 179" durch „§§ 176, 177 und 179" ersetzt. Inhaltliche Änderungen waren damit nicht verbunden.

Stand: 1.9.2000

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BESONDERER TEIL Erster Abschnitt. Friedensverrat, Hochverrat und Gefährung des demokratischen Rechtsstaates DRITTER TITEL Gefährdung des demokratischen Rechtsstaates §86

Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen (1) Wer Propagandamittel 1. einer vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärten Partei oder einer Partei oder Vereinigung, von der unanfechtbar festgestellt ist, daß sie Ersatzorganisation einer solchen Partei ist, 2. einer Vereinigung, die unanfechtbar verboten ist, weil sie sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richtet, oder von der unanfechtbar festgestellt ist, daß sie Ersatzorganisation einer solchen verbotenen Vereinigung ist, 3. einer Regierung, Vereinigung oder Einrichtung außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs dieses Gesetzes, die für die Zwecke einer der in den Nummern 1 und 2 bezeichneten Parteien oder Vereinigungen tätig ist, oder 4. Propagandamittel, die nach ihrem Inhalt dazu bestimmt sind, Bestrebungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation fortzusetzen, im Inland verbreitet oder zur Verbreitung im Inland oder Ausland herstellt, vorrätig hält, einführt oder ausführt oder in Datenspeichern öffentlich zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Propagandamittel im Sinne des Absatzes 1 sind nur solche Schriftep ( § 1 1 Abs. 3), deren Inhalt gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung oder den Gedanken der Völkerverständigung gerichtet ist. (3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient. (4) Ist die Schuld gering, so kann das Gericht von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen. Änderung. Das Verbrechensbekämpfungsgesetz hat dem Umstand der Vereinigung 1 Deutschlands Rechnung getragen (die Worte „räumlicher Geltungsbereich" werden ersetzt durch den Begriff „Inland"). Inhaltlich wesentlich ist die Änderung, daß die Herstellung zur Verbreitung im Ausland und die Ausfuhr strafrechtlich erfaßt werden. Das Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz hat die Wörter „oder in (49)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 87

1. Abschnitt. Friedens-, Hochverrat und Gefährdung d. dem. Rechtsstaates

Datenspeichern öffentlich zugänglich macht" eingefügt. Dadurch soll verhindert werden, daß durch Einspeisung der in § 86 genannten Propagandamittel in Datenspeicher eine Strafbarkeitslücke genutzt werden kann (vgl. BTDrucks. 13/7385 S. 36). Die Einfügung sollte modernen Formen der Datenübermittlung Rechnung tragen. Erfaßt ist deshalb das öffentliche Zugänglichmachen von Informationen auf Datenträgern, die unter Zuhilfenahme technischer Geräte wahrnehmbar gemacht werden können. Zur Strafbarkeitslücke bei Echtzeitübertragungen vgl. im einzelnen Nachtr. Laufhüttel Kuschel§ 11 Rdn. 2 und v. Bubnoff §§ 130,131 Rdn. 6, 7. 2

Zu Absatz 3: Grenzen der Tatbestandsausschlußklausel durch Verharmlosen des Holocausts im Rahmen der Strafverteidigung: B G H N J W 2000 2217.

§ 86a Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. im Inland Kennzeichen einer der in § 86 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 4 bezeichneten Parteien oder Vereinigungen verbreitet oder öffentlich, in einer Versammlung oder in von ihm verbreiteten Schriften (§11 Abs. 3) verwendet oder 2. Gegenstände, die derartige Kennzeichen darstellen oder enthalten, zur Verbreitung oder Verwendung im Inland oder Ausland in der in Nummer 1 bezeichneten Art und Weise herstellt, vorrätig hält, einfuhrt oder ausführt. (2) Kennzeichen im Sinne des Absatzes 1 sind namentlich Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen. Den in Satz 1 genannten Kennzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. (3) § 86 Abs. 3 und 4 gilt entsprechend. Änderung. Das Verbrechensbekämpfungsgesetz hat in Absatz 1 dem Umstand der Vereinigung Deutschlands Rechnung getragen (vgl. § 86). Wie in § 86 ist inhaltlich die Änderung wesentlich, daß die Herstellung zur Verbreitung im Ausland und die Ausfuhr strafrechtlich erfasst werden. In Absatz 2 wurde Satz 2 durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz angefügt. Bis zur Gesetzesänderung bestanden Zweifel an der Strafbarkeit, wenn Kennzeichen verbotener nationalsozialistischer Organisationen verfremdet und dann gebraucht wurden. Der angefügte Satz 2 schafft insofern Klarheit, als nunmehr auch Kennzeichen, die denen des Satzes 1 zum Verwechseln ähnlich sind, denen des Satzes 1 gleichgestellt werden.

§87 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer einen Auftrag einer Regierung, Vereinigung oder Einrichtung außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs dieses Gesetzes zur Vorbereitung von Sabotagehandlungen, die in diesem Geltungsbereich begangen werden sollen, dadurch befolgt, daß er Stand: 1.9.2000

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Verfassungsfeindliche Sabotage

§88

1. sich bereit hält, auf Weisung einer der bezeichneten Stellen solche Handlungen zu begehen, 2. Sabotageobjekte auskundschaftet, 3. Sabotagenlittel herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verwahrt, einem anderen überläßt oder in diesen Bereich einführt, 4. Lager zur Aufnahme von Sabotagemitteln oder Stützpunkte für die Sabotagetätigkeit einrichtet, unterhält oder überprüft, 5. sich zur Begehung von Sabotagehandlungen schulen läßt oder andere dazu schult oder 6. die Verbindung zwischen einem Sabotageagenten (Nummern 1 bis 5) und einer der bezeichneten Stellen herstellt oder aufrechterhält, und sich dadurch absichtlich oder wissentlich für Bestrebungen gegen den Bestand oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt. (2) Sabotagehandlungen im Sinne des Absatzes 1 sind 1. Handlungen, die den Tatbestand der §§ 109e, 305, 306 bis 306c. 307 bis 309. 313, 315,315b, 316b, 316c Abs. 1 Nr. 2, der §§ 317 oder 318 verwirklichen, und 2. andere Handlungen, durch die der Betrieb eines für die Landesverteidigung, den Schutz der Zivilbevölkerung gegen Kriegsgefahren oder für die Gesamtwirtschaft wichtigen Unternehmens dadurch verhindert oder gestört wird, daß eine dem Betrieb dienende Sache zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar gemacht oder daß die für den Betrieb bestimmte Energie entzogen wird. (3) Das Gericht kann von einer Bestrafung nach diesen Vorschriften absehen, wenn der Täter freiwillig sein Verhalten aufgibt und sein Wissen so rechtzeitig einer Dienststelle offenbart, daß Sabotagehandlungen, deren Planung er kennt, noch verhindert werden können. Die Änderungen in Absatz 2 Nr. 1 gehen auf das 6. StrRG zurück. Sie sind technischer Natur. Es handelt sich um redaktionelle Verweisungsumstellungen. Der Umstand, daß der Sprachgebrauch nicht, wie in anderen Vorschriften, an den nach der Vereinigung Deutschlands angepaßt ist (Inland und Ausland), ist inhaltlich unschädlich.

§88

Verfassungsfeindliche Sabotage (1) Wer als Rädelsführer oder Hintermann einer Gruppe oder, ohne mit einer Gruppe oder für eine solche zu handeln, als einzelner absichtlich bewirkt, daß im räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes durch Störhandlungen 1. Unternehmen oder Anlagen, die der öffentlichen Versorgung mit Postdienstleistungen oder dem öffentlichen Verkehr dienen. 2. Telekommunikationsanlagen, die öffentlichen Zwecken dienen, 3. Unternehmen oder Anlagen, die der öffentlichen Versorgung mit Wasser, Licht, Wärme oder Kraft dienen oder sonst für die Versorgung der Bevölkerung lebenswichtig sind, oder 4. Dienststellen, Anlagen, Einrichtungen oder Gegenstände, die ganz oder überwiegend der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung dienen, (51)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 90

1. Abschnitt. Friedens-, Hochverrat und Gefährdung d. dem. Rechtsstaates

ganz oder zum Teil außer Tätigkeit gesetzt oder den bestimmungsmäßigen Zwecken entzogen werden, und sich dadurch absichtlich für Bestrebungen gegen den Bestand oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder gegen Verfassungsg rundsätze einsetzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. Die Änderungen beruhen auf dem Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz. Sie berücksichtigen die Privatisierung des Post- und Telekommunikationssektors. Ein redaktionelles Versehen liegt darin, daß der Begriff des räumlichen Geltungsbereiches dieses Gesetzes nicht durch den des Inlandes ersetzt wurde.

§90 Verunglimpfung des Bundespräsidenten (1) Wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Bundespräsidenten verunglimpft, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) In minder schweren Fällen kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2), wenn nicht die Voraussetzungen des § 188 erfüllt sind. (3) Die Strafe ist Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, wenn die Tat eine Verleumdung (§ 187) ist oder wenn der Täter sich durch die Tat absichtlich für Bestrebungen gegen den Bestand der Bundesrepublik Deutschland oder gegen Verfassungsgrundsätze einsetzt. (4) Die Tat wird nur mit Ermächtigung des Bundespräsidenten verfolgt. Die Änderung beruht auf dem 6. StrRG. Sie ist redaktioneller Natur.

Stand: 1. 9. 2000

(52)

Vierter Abschnitt. Straftaten gegen Verfassungsorgane sowie bei Wahlen und Abstimmungen

§ 108 e Abgeordnetenbestechung fl> Wer es unternimmt, für eine Wahl oder Abstimmung im Europäischen Parlament oder in der Volksvertretung des Bundes, der Länder. Gemeinden oder Gemeindeverbände eine Stimme zu kaufen oder zu verkaufen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten wegen einer Straftat nach Absatz 1 kann das Gericht die Fähigkeit. Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen, und das Recht, in öffentlichen Angelegenheiten zu wählen oder zu stimmen, aberkennen. Entstehungsgeschichte Die Vorschrift ist durch das 28. StrÄndG in das Strafgesetzbuch eingefügt worden. Sie erweitert den Anwendungsbereich der Straftaten „bei Wahlen und Abstimmungen". Vor Einfügung des § 108e betrafen die Vorschriften nur die unmittelbare Willensbildung der Aktivbürgerschaft bei den Urabstimmungen (HW Laufhütte vor §§ 107 bis 108d). Die Abstimmungen der Abgeordneten in den Volksvertretungen waren nicht erfaßt; die Abgeordnetenbestechung war damit straflos (HW Laufhütte § 108d Rdn. 1). Diese Lücke versucht § 108e zu schließen. Die Vorschrift stellt in Anlehnung an die Auslegung früherer Strafvorschriften und an den Entwurf eines Strafgesetzbuches aus dem Jahre 1962 (E 62, dort § 404) den Stimmenkauf und den Stimmenverkauf, damit das Abstimmungsverhalten in den Volksvertretungen, unter Strafe. Den Beratungen in den parlamentarischen Gremien lagen Gesetzentwürfe der Fraktionen der CDU/CSU und F D P (BTDrucks. 12/5927), der SPD (BTDrucks. 12/1630) sowie der Gruppe Bündnis 90/Die Grünen (BTDrucks. 12/1739) zu Grunde (vgl. BTDrucks. 12/6092). Die restriktive Tatbestandsfassung (kritisch Eser in Sch/Schröder 25 § 108e Rdn. 1; TröndlelFischer™ § 108e Rdn. 3, jeweils mit Nachw.) ist im Rahmen der Beratungen zum neugefaßten 30. Abschnitt des Strafgesetzbuches (vgl. Nachtr. Bauer/Gmel §§ 331 ff.) nicht in Frage gestellt worden. I. Schutzgut ist die Integrität des parlamentarischen Meinungsbildungsprozesses. 1 II. Die Vorschrift betrifft das Abstimmungsverhalten gewählter Abgeordneter in 2 den in §108e ausdrücklich genannten Vertretungen des Volkes bei Wahlen und Abstimmungen, also bei Personal- und Sachentscheidungen. 1. Erfaßt werden Wahlen und Abstimmungen in den Volksvertretungen im Ganzen 3 und in den parlamentarischen Teileinheiten (Ausschüsse, Kommissionen). Nicht pönalisiert dagegen ist das Abstimmungsverhalten außerhalb des Parlaments, also auch nicht in den Fraktionen. Der Wortlaut der Vorschrift stellt ausdrücklich auf Wahlen und Abstimmungen in den Volksvertretungen ab. Für das Europäische Parlament enthält § 108e wegen des inländischen Bezugs des Schutzgutes nur Regelungen für die im Inland für das Europäische Parlament gewählten Parlamentarier (zweifelnd Eser aaO Rdn. 5). Die für Kommunalparlamente vertretene Auffassung (Eser aaO Rdn. 6), daß sich die Vorschrift nur auf legislative Akte beziehe, nicht aber auf den Bereich kommunaler Verwaltungstätigkeit, ist nach dem Wortlaut der Vorschrift zu (53)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 108 e

4. Abschnitt. Straftaten gegen Verfassungsorgane

eng, da sie sich auf sämtliche Abstimmungen und Wahlen bezieht, für die eine Zuständigkeit besteht. 4 2. Tathandlung ist der Stimmenkauf (also der Kauf einer Stimme eines Parlamentariers) und der Stimmenverkauf (also der Verkauf seiner Stimme durch den Parlamentarier). 5 a) Die Merkmale Kauf und Verkauf sind nicht nach zivilrechtlichen Kriterien auszulegen (Begründung zu § 404, Ε 62). Sie kennzeichnen in einem allgemeinen bildlichen Sprachgebrauch die „Käuflichkeit" eines Parlamentariers. Einer Einigung zwischen Käufer und Verkäufer bedarf es nicht. Die Vorschrift ist als Unternehmensdelikt ausgestaltet, so daß der Tatbestand alle Fälle erfaßt, in denen der Täter damit beginnt oder unmittelbar dazu ansetzt, das Stimmrecht zum Gegenstand eines Geschäfts zu machen oder den Stimmenberechtigten zu einem solchen Verhalten zu bestimmen. Der innere Vorbehalt, sich nicht im Sinne von Kauf oder Verkauf zu verhalten, ist unerheblich. Den Merkmalen Kauf und Verkauf ist zu entnehmen, daß die Gegenleistungen für das Abstimmungsverhalten materielle Vergünstigungen sein müssen. Immaterielle Vorteile reichen also nicht aus. 6

b) Fraglich ist, ob der materielle Vorteil dem Abgeordneten im Ergebnis selbst zukommen muß oder ob es ausreicht, daß der materielle Vorteil einem Dritten zufließt oder zufließen soll, etwa (bei Parteispenden) der Partei, welcher der Parlamentarier angehört. Heranzuziehen ist die Auslegung des Begriffes „Vorteil" in § 331 a.F. Der an einen Dritten gewährte Vorteil war tatbestandsmäßig, wenn die Leistung des Vorteilsgebers an einen Dritten dem Abgeordneten einen eignen wirtschaftlichen Vorteil oder immateriellen Gewinn brachte (Jescheck HW § 331 Rdn. 7). Das neue Recht klärt die Frage, in dem es auch Vorteile „für einen Dritten" genügen läßt (Nachtr. Bauer/Gmel §§ 331 ff.). Die dort gefundene gesetzliche Lösung ist indes nicht auf § 108e übertragbar, weil die Vorschrift in der Tatbestandsfassung noch an die Rechtslage vor Änderung der Bestechungstatbestände anknüpft. Maßgeblich ist deshalb die genannte Kommentierung zu § 331 a.F., allerdings mit der Einschränkung, daß immaterielle Gewinne des Abgeordneten bei Zuwendungen an einen Dritten nicht ausreichen. Die Begriffe Kaufen und Verkaufen schließen solche nicht materiellen Gewinne ausdrücklich aus.

7

c) Die geldwerte Zuwendung muß ein bestimmtes Abstimmungsverhalten des Abgeordneten bezwecken. Dabei muß das Abstimmungsverhalten bevorstehen. Belohnungen für Abstimmungen in der Vergangenheit reichen deshalb nicht aus. Nicht erfaßt sind auch Zahlungen zur Sicherung des allgemeinen Wohlverhaltens des Begünstigten. Notwendig ist vielmehr ein zeitlich und inhaltlich konkretisiertes Abstimmungsverhalten in einer bestimmten bevorstehenden Wahl oder Abstimmung oder bei bevorstehenden mehreren Wahlen oder Abstimmungen. Das Abstimmungsverhalten bei solch konkretisierten Wahlen und Abstimmungen an geldwerte Vorteile zu knüpfen, ist der Tätigkeit des Abgeordneten fremd. Es kommt dabei nicht darauf an, ob die Stimmabgabe unabhängig von gewährten, versprochenen oder geforderten Vorteilen im Ergebnis der Überzeugung des Abgeordneten entspricht.

Stand: 1. 9. 2000

(54)

Sechster Abschnitt. Widerstand gegen die Staatsgewalt

§113 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (1) Wer einem Amtsträger oder Soldaten der Bundeswehr, der zur Vollstreckung von Gesetzen, Rechtsverordnungen, Urteilen, Gerichtsbeschlüssen oder Verfügungen berufen ist, bei der Vornahme einer solchen Diensthandlung mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt Widerstand leistet oder ihn dabei tätlich angreift, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn 1. der Täter oder ein anderer Beteiligter eine Waffe bei sich führt, um diese bei der Tat zu verwenden, oder 2. der Täter durch eine Gewalttätigkeit den Angegriffenen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt. (3) Die Tat ist nicht nach dieser Vorschrift strafbar, wenn die Diensthandlung nicht rechtmäßig ist. Dies gilt auch dann, wenn der Täter irrig annimmt, die Diensthandlung sei rechtmäßig. (4) Nimmt der Täter bei Begehung der Tat irrig an, die Diensthandlung sei nicht rechtmäßig, und konnte er den Irrtum vermeiden, so kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder bei geringer Schuld von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen. Konnte der Täter den Irrtum nicht vermeiden und war ihm nach den ihm bekannten Umständen auch nicht zuzumuten, sich mit Rechtsbehelfen gegen die vermeintlich rechtswidrige Diensthandlung zu wehren, so ist die Tat nicht nach dieser Vorschrift strafbar; war ihm dies zuzumuten, so kann das Gericht die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von einer Bestrafung nach dieser Vorschrift absehen. Die Änderung des § 113 Abs. 2 Nr. 2 durch Art. 1 Nr. 9 des 6. StrRG dient einer Erweiterung des Schutzes der körperlichen Unversehrtheit. Der bisherige Bezugsbegriff der Gefahrenformel, „eine schwere Körperverletzung (§ 224)", wird - wie in einer Reihe von anderen Regelbeispielen für besonders schwere Fälle bzw. von Qualifikationstatbeständen - durch denjenigen einer schweren Gesundheitsschädigung ersetzt (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 27/28). Auf die Erläuterung zu § 125a (Nachtr.) wird Bezug genommen.

§121 Gefangenenmeuterei (1) Gefangene, die sich zusammenrotten und mit vereinten Kräften 1. einen Anstaltsbeamten, einen anderen Amtsträger oder einen mit ihrer Beaufsichtigung, Betreuung oder Untersuchung Beauftragten nötigen (§ 240) oder tätlich angreifen, 2. gewaltsam ausbrechen oder (55)

Eckhart von BubnofT

§121

6. Abschnitt. Widerstand gegen die Staatsgewalt

3. gewaltsam einem von ihnen oder einem anderen Gefangenen zum Ausbruch verhelfen, werden mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) In besonders schweren Fällen wird die Meuterei mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter oder ein anderer Beteiligter 1. eine Schußwaffe bei sich führt, 2. eine andere Waffe bei sich führt, um diese bei der Tat zu verwenden, oder 3. durch eine Gewalttätigkeit einen anderen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt. (4) Gefangener im Sinne der Absätze 1 bis 3 ist auch, wer in der Sicherungsverwahrung untergebracht ist. Änderung. In dem als Strafzumessungsvorschrift für besonders schwere Fälle ausgestalteten Absatz 3 des Tatbestands der Gefangenenmeuterei (§ 121) ist - ebenso wie bei § 113 Abs. 2 - das Regelbeispiel der Nr. 3 dahin modifiziert, daß anstelle einer schweren Körperverletzung als Bezugsbegriff der Gefahrenformel das Merkmal einer schweren Gesundheitsschädigung getreten ist (Art. 1 Nr. 9 des 6. StrRG). Vgl. hierzu die Erläuterung zu § 125 a (Nachtr.).

Stand: 1.9. 2000

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Siebenter Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

§ 125 a Besonders schwerer Fall des Landfriedensbruchs In besonders schweren Fällen des § 125 Abs. 1 ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter 1. eine Schußwaffe bei sich führt, 2. eine andere Waffe bei sich führt, um diese bei der Tat zu verwenden, 3. durch eine Gewalttätigkeit einen anderen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt oder 4. plündert oder bedeutenden Schaden an fremden Sachen anrichtet. Die Neufassung des § 125a Satz 2 Nr. 3 durch Art. 1 Nr. 9 des 6. StrRG läßt dessen 1 Charakter als „gefahrerfolgsqualifiziertes Regelbeispiel", bei dem der Gefährdungserfolg nur als Strafzumessungsbeispiel (vgl. BGH NStZ 2000 194) erscheint, unberührt. Das Regelbeispiel setzt die Herbeiführung einer konkreten Gefahr voraus. Indes wird mit der Verwendung des Merkmals der schweren Gesundheitsschädigung einer der beiden Bezugsbegriffe der Gefahrenformel modifiziert. Die Einfügung dieses neuen Merkmals - anstelle „einer schweren Körperverletzung" - dient einem verstärkten Schutz der körperlichen Unversehrtheit (BTDrucks. 13/8587 S. 27/28) und knüpft an die begriffliche Verwendung in § 218 Abs. 2 Satz 2 Nr. 21 und §§ 330 Abs. 2 Nr. 1, 330 a Abs. l 2 a n . Das Merkmal der schweren Gesundheitsschädigung reicht weiter als der in § 226 2 Abs. 1 abschließend umschriebene objektive Tatbestand der schweren Körperverletzung. Es ist deshalb im Rahmen dieser Variante des § 125 a nicht entscheidend, daß sich die vom Täter durch eine Gewalttätigkeit ursächlich herbeigeführte konkrete Gefahr gerade auf eine der in § 226 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 benannten schweren Folgen bezieht. Die neue Formulierung erlaubt vielmehr eine flexiblere Erfassung von (drohenden) erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen auch über die bei der schweren Körperverletzung spezifizierten Folgen hinaus. Hierdurch werden insbesondere auch von einer Gewalttätigkeit ausgehende gesundheitliche Gefahrdungsfolgen erfaßt, die das Tatopfer in seiner physischen oder psychischen Stabilität oder in seiner Arbeitsfähigkeit nachhaltig beeinträchtigen oder sich in erasten oder langwierigen Krankheiten manifestieren könnten. 3

1 2

(57)

Vgl. hierzu BTDrucks. VI/3434 S. 13. Vgl. hierzu Entw. eines 31. StrÄndG (2. UKG), BTDrucks. 12/192 S. 28.

3

Vgl. hierzu auch Hörnle Jura 1998 173; Kreß N J W 1998 638; ferner RAProt. Nr. 88, 13. Wahlp., Anhang „Stellungnahmen" S. 124.

Eckhart von Bubnoff

§126

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

§126 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, einen der in § 125 a Satz 2 Nr. 1 bis 4 bezeichneten Fälle des Landfriedensbruchs, einen Mord, Totschlag oder Völkermord (§§ 211,212 oder 220a), eine schwere Körperverletzung (§ 226). eine Straftat gegen die persönliche Freiheit in den Fällen der §§ 234,234a, 239a oder 239b, 5. einen Raub oder eine räuberische Erpressung (§§ 249 bis 251 oder 255), 6. ein gemeingefährliches Verbrechen in den Fällen der §§ 306 bis 306c oder 307 Abs. 1 bis 3. des § 308 Abs. 1 bis 3. des § 309 Abs. 1 bis 4. der §§ 313.314 oder 315 Abs. 3, des § 315b Abs. 3, des § 316a Abs. 1 oder 3. des § 316c Abs. 1 oder 3 oder des § 318 Abs. 3 oder 4 oder 7. ein gemeingefährliches Vergehen in den Fällen des § 309 Abs. 6. des § 311 Abs. 1. des § 316b Abs. 1, des § 317 Abs. 1 oder des § 318 Abs. 1 androht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wider besseres Wissen vortäuscht, die Verwirklichung einer der in Absatz 1 genannten rechtswidrigen Taten stehe bevor. 1. 2. 3. 4.

1

Änderung. Die umfassende Überarbeitung des Besonderen Teils hat vor allem im 17. und 27. Abschnitt zu einer weitgehend neuen Numerierung geführt, an die die Neufassung von Teilen des Deliktskatalogs des § 126 Abs. 1 durch Art. 1 Nr. 10 des 6. StrRG anknüpft. Betroffen sind von der redaktionellen Anpassung die Nrn. 3, 6 und 7. Einige der darin enthaltenen gemeingefährlichen Katalogtaten sind umgestaltet.

2

In Nr. 3 wird nur noch die Vorschrift der schweren Körperverletzung (§ 226) aufgeführt, die nunmehr auch den Fall der dauernden Funktionsunfähigkeit eines wichtigen Körpergliedes (Abs. 1 Nr. 2) als Körperverletzungsfolge mit erfaßt (Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 16), auf die sich die Androhung beziehen kann. Der Tatbestand der Vergiftung (§ 229 a. F.) ist als „systemwidrig und deliktsstrukturell mißlungen" durch die Neufassung des 17. Abschnitts BT (Art. 1 Nr. 38 des 6. StrRG) entfallen (BTDrucks. 13/8587 S. 36) und damit aus dem Deliktskatalog des § 126 ausgeschieden. Die Körperverletzung durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen hat zwar - zum Ersatz für § 229 - als weitere, besser handhabbar gefaßte Alternative in den Qualifikationstatbestand der gefährlichen Körperverletzung Eingang gefunden (§ 224 Abs. 1 Nr. 1), ist aber wohl angesichts des denkbaren weiten Fallspektrums und des für § 126 vorausgesetzten Gewichts nicht in dessen Deliktskatalog aufgenommen worden.

3

Die Eingliederung der gemeingefährlichen Verbrechen in Nr. 6 und bestimmter gemeingefährlicher Vergehen in Nr. 7 wird beibehalten. Von der Umnumerierung und teilweisen Umgestaltung sind betroffen: in Nr. 6 die Brandstiftung (§§ 306 bis 306c), die Explosionsherbeiführung (§ 307 Abs. 1 bis 3, § 308 Abs. 1 bis 3), der Mißbrauch ionisierender Strahlen (§ 309 Abs. 1 bis 4), die lebensgefahrdende Überschwemmung (§ 313) als Zusammenfassung der bisherigen Regelungen (§§ 312 bis 314 a. F.) in einer Vorschrift, sowie die gemeingefährliche Vergiftung (§ 314). Eine Reihe bisheriger Strafzumessungsgründe mit Regelbeispielen für besonders schwere Fälle (§ 310b Abs. 3, § 311 Abs. 2 u. 3, § 311 a Abs. 3 u. § 316a Abs. 1 Satz 2 a. F.) sind in QualifikationstatStand: 1. 9. 2000

(58)

Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Strafen

§

126

bestände umgestaltet, 1 so § 307 Abs. 3, § 308 Abs. 2 u. 3, § 309 Abs. 3 u. 4, § 316a Abs. 3, und als solche in dem Deliktskatalog des § 126 ausdrücklich aufgeführt. In einigen Fällen werden als Katalogtaten lediglich tatbestandliche Qualifikationen erfaßt, wie bei Eingriffen in den Bahnverkehr (§315 Abs. 3), in den Straßenverkehr (§ 315b Abs. 3) und der Beschädigung wichtiger Anlagen (§318 Abs. 3 u. 4). Die beiden erstgenannten Katalogvorschriften sind durch einen weiteren Qualifikationstatbstand ergänzt, der die Verursachung einer (schweren) Gesundheitsschädigung (eines) oder einer großen Zahl von Menschen im Unrechtsgehalt heraushebt und Gegenstand einer strafbaren Androhung sein kann. Die Katalogvorschrift über den räuberischen Angriff auf Kraftfahrer (§ 316a) ist tatbestandlich modifiziert. Die neue Fassung setzt die tatsächliche Verübung eines Angriffs, § 126 ggf. deren Androhung voraus. § 316a ist kein Unternehmensdelikt mehr (BTDrucks. 13/8587 S. 51; krit. zur Neufassung Hörnle Jura 1998 175). In Nr. 7 sind u. a. als gemeingefährliche Vergehen die - umnumerierten - Bestim- 4 mungen über den Mißbrauch und die Freisetzung ionisierender Strahlen (§ 309 Abs. 6, §311 Abs. 1) erfaßt. Hierdurch wird über den angedrohten Mißbrauch ionisierender Strahlung zwecks Gesundheitsschädigung hinaus auch die Drohung, Sachen von bedeutendem Wert durch ionisierende Strahlen zu schädigen bzw. in ihrer Brauchbarkeit zu beeinträchtigten, tatbestandlich weiterhin erfaßt. Zu der verwaltungsakzessorischen Ausgestaltung des § 311 i. V. m. § 330 d Nr. 4, 5 gelten die bisherigen Ausführungen (Rdn. 4) fort. An dem in Nr. 5 des Deliktskatalogs aufgeführten Raub mit Todesfolge (§251) 5 wurde die bisherige Diskussion über die streitige Frage aufgehängt, ob die todeserfolgsqualifizierten Strafbestimmungen auch die vorsätzliche Herbeiführung der Todesfolge erfassen. Aus dem Tatbestandscharakter des § 126 ergibt sich hierzu, daß sich die Androhung naturgemäß nur auf vorsätzlich herbeizuführende Qualifizierungen beziehen kann. Der Gesetzgeber ist folgerichtig schon bei der Einbeziehung der Todeserfolgsqualifikationen in den Deliktskatalog des § 126 davon ausgegangen, daß diese auch vorsätzliche Tötung umfassen. Unter entsprechendem Hinweis hat der Große Senat des Bundesgerichtshofs (BGHSt. 39 100, 103, 106) dies für § 251 ausdrücklich bejaht. Dessen Ergänzung (Art. 1 Nr. 56 des 6. StrRG) durch das Wort wenigstens, d.h. die Änderung von leichtfertig in wenigstens leichtfertig, stellt diese Auslegung nunmehr ausdrücklich klar 2 und entzieht damit dem Wortlautargument der im Schrifttum vertretenen Gegenauffassung den Boden (vgl. auch Hörnle Jura 1998 174; Kreß NJW 1998 637). Denn wenigstens leichtfertig bedeutet, daß auch gravierendere Formen der subjektiven Tatseite erfaßt werden. In derartigen Fällen ist deshalb Tateinheit mit den vorsätzlichen Tötungsdelikten möglich (Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 11/12). Diese Ergänzung ist konsequenterweise auch bei entsprechenden weiteren Qualifikationstatbeständen des Deliktskatalogs vorgenommen worden: so in Nr. 4 bei § 239a Abs. 3, in Nr. 6 bei § 306c, § 307 Abs. 3, § 308 Abs. 3, § 309 Abs. 4, § 316a Abs. 3 und bei § 316c Abs. 3. Die bisherigen Erläuterungen (§ 126 Rdn. 4) gelten nach Maßgabe der vorstehenden Ausführungen fort.

1

(59)

Vgl. hierzu Calliess NJW 1998 930, Kreß NJW 1998 633, 636 u. Freund ZStW 109 (1997) S. 454, 470 f.

2

Hierzu Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 11/12 u. BTDrucks. 13/8587 S. 79.

Eckhart von Bubnoff

6

§ 127

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

§127 Bildung bewaffneter Gruppen Wer unbefugt eine Gruppe, die über Waffen oder andere gefährliche Werkzeuge verfügt, bildet oder befehligt oder wer sich einer solchen Gruppe anschließt, sie mit Waffen oder Geld versorgt oder sonst unterstfitzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Schrifttum Goehrs Der Rechtsfrieden (1900); von Hippel Bildung bewaffneter Haufen VDB Bd. 2 S. 40; John Landfriedensbruch, Landzwang, bewaffneter Haufen, in Holtzendorff, Handbuch des deutschen Strafrechts, 3. Bd. (1874); Kreß Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts, NJW 1998 633; Licht Bildung bewaffneter Haufen, Diss. Jena 1932; Ostendorf Bürgerwehren - ein Fall für den Staatsanwalt. Zur vergessenen Vorschrift „Bildung bewaffneter Haufen" (§ 127 StGB), RuP 1982 139.

Gesetzesmaterialien Entwurf eines 6. StrRG, BTDrucks. 13/8587 S. 28; Stellungnahme des Bundesrats, ebda. S. 56; Gegenäußerung der Bundesregierung, ebda. S. 80; Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9064 S. 9; Rechtsausschuß Protokoll Nr. 88 vom 4.6.1997 (Sachverständigenanhörung). Entstehungsgeschichte Die Vorschrift des § 127 a. F. wurde als ein Tatbestand unruhiger Zeiten mit dem Inkrafttreten des Strafgesetzbuchs dessen Bestandteil und hat seither mit Ausnahme der Rechtsfolgenbestimmung zahlreiche Änderungsgesetze zum Besonderen Teil des StGB mangels justizpraktischer Bedeutung in einer Art Dornröschendasein überdauert. Zu dem gesetzgeberischen Vorbild (§ 97 PrStGB) und der geringen Anwendungshäufigkeit der Norm vgl. die Erläuterung Rdn. 1 zu § 127 a.E Erst im Rahmen der umfassenderen Reform des Besonderen Teils durch das am 1.4.1998 in Kraft getretene 6. StrRG (BGBl. I S. 171) wurde die Vorschrift neu gefaßt. 1 Übersicht Rdn. I. Neufassung, Regelungsgehalt II. Strafgrund, Rechtsgut 1. Schutzzweck 2. Deliktscharakter, Verhältnis zu gleichgerichteten Vorschriften . . . III. Gruppe, die über Waffen oder andere gefährliche Werkzeuge verfügt 1. Gruppenmerkmal zahlenmäßiges Mindestmaß . . . . räumliche und zeitliche Komponente 2. Gruppenstruktur prägende Bewaffnung a) Waffen

Rdn.

1 2 2 IV. 3 4 4 5 6 7 8

V. VI. VII. VIII.

b) Andere gefährliche Werkzeuge c) Verfügen d) Personenbezogenheit . . . . . Tathandlungen 1. Bilden 2. Befehligen 3. Sichanschließen 4. Unterstützen mit Waffen oder Geld versorgen Innerer Tatbestand Unbefugt Strafrahmen Konkurrenzen

9 10

11 12 12 13 14 15 16 17 18

19 20

Krit. zur - beabsichtigten - Neufassung RA Prot. Nr. 88, 13. Wahlp., Anhang „Stellungnahmen" S. 92.

Stand: 1.9. 2000

(60)

Bildung bewaffneter Gruppen

§ 1 2 7

I. Regelungsgehalt. Die Neufassung des §127 bezweckt nicht nur eine sprachliche 1 Modernisierung der veralteten Tatbstandsfassung, sondern verbindet damit zugleich eine sachliche Aktualisierung, Klarstellung, Beseitigung von Auslegungsschwierigkeiten und eine gewisse Erweiterung. Die alten Begriffsmerkmale der „Mannschaft" und des „Haufens" 2 werden durch den Begriff der Gruppe ersetzt und die durch die frühere Unterscheidung aufgetretenen Unstimmigkeiten in der Auslegung (vgl. § 127 a. F. Rdn. 3) damit ausgeräumt. Die Vorschrift wird auch auf Gruppen erstreckt, die über andere gefährliche Werkzeuge als Waffen verfügen. Das nach dem Entwurfsvorschlag (BTDrucks. 13/8587 S. 4, 28) auf die bewaffnete Gruppe bezogene Eignungsmerkmal, den öffentlichen Frieden zu stören, wurde im Hinblick auf die fehlende Anknüpfung an bestimmte Verhaltensweisen (vgl. hierzu etwa § 126 Rdn. 8 u. § 130 Rdn. 13), auf mangelnde verläßliche Beurteilungsmaßstäbe und die Gefahr erheblicher Auslegungsprobleme nicht in das Gesetz übernommen (Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 9; Stellungnahme Bundesrat, BTDrucks. 13/8587 S. 56/57 u. 80). Das Sichanschließen an eine bewaffnete Gruppe ist zu einer gleichgestellten Tatbestandsalternative aufgewertet. Die Tathandlungen sind - entsprechend der tatbestandlichen Gestaltung des § 129 Abs. 1 - durch das Merkmal des (sonst) Unterstützens ergänzt, das die bisherige Fassungsumschreibung („mit Waffen oder Kriegsbedürfnissen versieht") ersetzt und in sich aufnimmt. Der Begriff der „Kriegsbedürfnisse" der a. F., der den tatbestandlichen Anwendungsbereich sprachlich auf kriegerische Vorbereitungen verengte, ist entfallen. Das Merkmal unbefugt wird abweichend von der Entwurfsfassung (BTDrucks. 13/8587 S. 4) beibehalten. Der Hinweis in den Materialien 3 auf seine verläßliche Ausgrenzungsfunktion für unbedenkliche Personenmehrheiten könnte mit beachtlichen Konsequenzen für die Irrtumsproblematik im Sinne einer Verwendung als tatbestandsausfüllendes Merkmal mißverstanden werden, was es indes entgegen dem mißglückten Ausgrenzungshinweis weiterhin nicht ist (Rdn. 18). Strafgrund und tatbstandlicher Kerngehalt bleiben von der Neufassung unberührt (vgl. Entwurf BTDrucks. 13/8587 S. 28).

II. Strafgrund, Rechtsgut 1. Schutzweck. Das tatbestandlich umschriebene Vorgehen stellt sich als delik- 2 tische Form der Auflehnung gegen bestimmte Ausprägungen staatlicher Gewalt oder jedenfalls einer gruppenspezifischen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Die denkbare Zweckbestimmung solch bewaffneter Zusammenschlüsse kann vielfaltig sein. Sie kann sich richten auf ein In-die-Hand-Nehmen gewaltsamer Interessendurchsetzung oder auf eine aggressive Konfliktlösung (Faustrecht), kann sich beziehen auf die Vorbereitung/Förderung militanter Auseinandersetzungen zwischen ausländischen ethnischen oder politischen Konfliktgruppierungen. Sie kann Aktionen betreffen, die die Wehrhoheit des Bundes tangieren oder - im politischen Motivationsbereich - auf personengefährdende Sabotageunternehmen oder andere rechtsstaatsgefahrdende Aktionen abzielen. Sie kann schließlich auch die Einleitung gewalttätiger Protest- oder Demonstrationsaktionen bewaffneter Gruppierungen (z. B. im Vorfeld gewalttätiger Autobahnblockaden) betreffen. Welche Zweckbestimmung bei solchen Zusammenschlüssen auch immer im Vordergrund steht, die Bildung von derartigen 2

(61)

Vgl. Rogall Z R P 1982 125 mit dem Hinweis auf „die dringend gebotene Entrümpelung des strafrechtlichen Begriffsarsenals".

3

Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 9; BundesratsStellungnahme BTDrucks. 13/8587 S. 56.

Eckhart von Bubnoff

δ 127

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Gruppen, die über Waffen oder andere gefahrliche Werkzeuge zu personenbezogenem Einsatz verfügen (Rdn. 8 bis 11), indiziert ein Zusammentreten zu gemeinsamen bedrohlichen oder gewaltsamen Aktionen und bedeutet stets eine Gefahr für den öffentlichen Frieden. Geschütztes Rechtsgut ist somit der innere Rechtsfrieden vor dem Hintergrund der Wahrung des staatlichen Gewaltmonopols, der Wehrhoheit des Bundes und seiner Neutralitätsinteressen bei kriegerischen Auseinandersetzungen anderer Staaten - Gesichtspunkte, die als mitgeschützt zu gelten haben.4 3

2. Deliktscharakter, Verhältnis zu gleichgerichteten Vorschriften. § 127 ist den abstrakten Gefahrdungsdelikten zuzuordnen. Die Vorschrift dient dem strafrechtlichen Schutz im Vorfeld maßgeblicher Tatbestände des 1. bis 5. Abschnitts des BT (z.B. §§ 8Iff, 100, 105ff), aber auch im Vorfeld gruppen- bzw. organisationsspezifischer Strafbestimmungen (§§ 125f, 129f)· Den eigentlichen Strafschutz gegen politisch bestimmte Tathandlungen übernehmen allerdings ausschließlich - ggf unter Verdrängung des § 127 — die hierfür einschlägigen, vorbereitende und Versuchshandlungen umfassenden Spezialregeln. Sie gehen den allgemeineren Delikten, die sich gegen die staatliche Gewalt richten, vor (vgl. etwa HW Laufliütte § 82 Rdn. 20). § 127 ist im übrigen eingebettet in ein System gleichgerichteter Strafvorschriften, die jeweils zumindest Teile seines Schutzbereichs mit abdecken, sei es die gruppenspezifischen Gefahrdungsaspekte, die mit der waffenmäßigen Ausstattung solcher Gruppen einhergehenden Gefahrenmomente oder Ausprägungen des Angriffsguts. Zu nennen sind hier vor allem die Vorschriften der §§ 129, 129 a, aber auch der §§113 Abs. 2 Nr. 1, 125, 125 a sowie der §§ 52, 53 a WafTenG und § 22 a KWKG. Im Hinblick auf die weitgehend anderweitige strafrechtliche Miterfaßbarkeit solcher im Sinne des § 127 relevanter Tathandlungen hat bereits der Entwurf 1962 (Begr. S. 462) eine solche Vorschrift für entbehrlich gehalten. Der Gesetzgeber hält jedoch an dieser Strafbestimmung fest, um dennoch vereinzelt auftretende Lücken im Strafschutz, die vor dem Hintergrund des staatlichen Gewaltmonopols und der Gefährlichkeit bewaffneter Zusammenschlüsse für den öffentlichen Frieden verbleiben könnten, zu schließen. Beispielhaft genannt werden von anderen Tatbeständen nicht erfaßbare Formen sog. Wehrsportgruppen sowie Fälle der mangelnden Nachweisbarkeit der Voraussetzungen einer kriminellen Vereinigung sowie der Ausrichtung bewaffneter Zusammenschlüsse auf die Begehung von Straftaten oder Fälle fehlender Voraussetzungen nach den waffengesetzlichen Tatbeständen (BTDrucks. 13/8587 S. 28). Über diese Auffangfunktion und eine gewisse Signalwirkung hinaus dürfte indes die Neufassung des § 127 auch künftig keine größere Bedeutung in der strafrechtlichen Praxis erlangen.

III. Gruppe, die über Waffen oder andere gefährliche Werkzeuge verfügt 4

1. Gruppe ist begrifflich ein Zusammenschluß mehrerer Personen zu einem gemeinsamen Zweck. Für dieses Tatbestandsmerkmal kennzeichnend sind ein interessen-, zweck- und verhaltensbezogener Konsens, eine gewisse gruppenspezifische Führungsstruktur (siehe das Handlungsmerkmal „Befehligen") bzw. ein zweckbestimmtes Zusammenwirken. Zufällige bzw. aus dem Augenblick heraus zusammenfindende Personenmehrheiten werden in der Regel tatbestandlich nicht erfaßt. Straffe Befehls- und Kommandostrukturen, eine militärähnliche Organisation sind hingegen 4

Zust. Entwurf BTDrucks. 13/8587 S. 28; Stellungnahme Bundesrat, ebda. S. 56. Stand: 1. 9. 2000

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Bildung bewaffneter Gruppen

§127

- im Unterschied zum Begriff der Mannschaft nach der a. F. (§ 127 Rdn. 3) - nicht begriffsnotwendig (aA Tröndle/Fischer49 Rdn. 2), werden aber das Erscheinungsbild solcher tatbestandsrelevanter Gruppierungen nicht selten prägen. In Betracht kommen etwa rechtsextremistische Wehrsportgruppen, milizartige Gruppierungen für Kampfeinsätze, militante ausländische oppositionelle bzw. Minderheitengruppierungen in Deutschland. Eine kriminellen Zwecken dienende, auf Straftatbegehung ausgerichtete organisierte Willensbildung (im Rahmen einer festgefügten Organisationsstruktur) bzw. Vereinbarung wird bei der bewaffneten Gruppe (§ 127) - anders als bei den Vereinigungsdelikten der §§ 129, 129a (vgl. HW § 129 Rdn. 3, 10) und bei den Bandendelikten (hierzu HW § 129 Rdn. 25; zu den neuen Entwicklungen zum Bandenbegriff vgl. BGH NStZ 2000 474 u. 2001 35, NJW 2000 3364 u. 2001 83) - nicht vorausgesetzt (Entw. Begr. BTDrucks. 13/8587 S. 28). Der Begriff der Gruppe ist dem zahlenmäßigen Mindestmaß nach nicht allgemein- 5 gültig festlegbar. Die Frage der erforderlichen Mindestzahl zur Bildung einer Gruppe ist vielmehr unter maßgeblicher Berücksichtigung des Normzwecks nach den Umständen des Einzelfalls zu bestimmen. Die Rechtsprechung zur a. F. hat als relevante Personenmehrheit „40 50 Mann" (RG GA Bd. 46 S. 35), „20-30 Teilnehmer" (RG LZ 1924 298) oder „mindestens 10 Personen" (RG JW 1931 1565) angesehen. Eine Personenvielheit braucht es nicht zu sein. Andererseits werden Personenzusammenschlüsse von zwei oder drei Personen in der Regel mangels einer wirklichen Gefahr für den inneren Rechtsfrieden noch nicht genügen, um einen Gruppencharakter i.S. des § 127 zu begründen. Die Regelfestlegung auf eine hinreichende Mindestzahl von drei Personen in den Gesetzesmaterialien (Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 9; BR Stellungnahme, BTDrucks. 13/8587 S. 57) findet in dem in Bezug genommenen § 88 keine hinreichende Stütze, zumal es in jener Vorschrift um die ganz unterschiedliche Frage einer Abgrenzung der Einzel(Mit-)täteralternative von der Gruppenalternative geht, bei der nur der Drahtzieher (Rädelsführer/Hintermann) als verantwortlicher Täter erfaßt wird (hierzu Laufhütte § 88 Rdn. 5, 6). Auch aus der Mindestpersonenzahl bei einer kriminellen Vereinigung (HW § 129 Rdn. 12) und bei den Bandendelikten (HW § 129 Rdn. 25) lassen sich angesichts der dort vorausgesetzten gefahrerhöhenden Momente (festgefügte Organisationsstruktur bzw. auf Vereinbarung beruhende Verbindung zur Straftatbegehung für eine gewisse Dauer) keine weiterführenden Folgerungen herleiten. Der Gruppenzusammenschluß muß nicht auf Dauer angelegt sein. Die Gruppe 6 kann auch zur Verwirklichung spezieller Unternehmungen, etwa als „Kampfgruppe" zum Einsatz für gewaltsame Besetzungen, gewalttätige Demonstrationen oder als Sabotagetrupp für personengefahrdende Angriffe auf bestimmte Einrichtungen gebildet worden sein. Derartige Personenzusammenschlüsse werden zwar überwiegend räumlich vereint auftreten. Eine solche räumliche Zusammenfassung wird indes begrifflich nicht notwendig vorausgesetzt (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 28). Hierin unterscheidet sich das Gruppenmerkmal von Personenmehrheiten wie der Menschenmenge (HW § 125 Rdn. 31) oder von dem bisher verwendeten Begriff des Haufens (§ 127 a. F. Rdn. 3, 4). Tatbestandlich erfaßt werden somit auch milizartig organisierte, einsatzund abrufbereite Gruppierungen, abrufbare bewaffnete Bürgerwehren, für ausländerfeindliche Ausschreitungen bewaffnete Skinhead-Banden. 2. Uber Waffen oder andere gefährliche Werkzeuge muß die Gruppe verfugen. 7 Hierbei kommt es darauf an, daß der Gruppe Waffen bzw. Gegenstände mit vergleichbarer Angriffs- und Verletzungseignung so zahlreich zur Verfügung stehen, daß damit eine erhebliche Anzahl der Gruppenmitglieder ausgerüstet sind oder für einen (63)

Eckhart von Bubnoff

§ 127

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Einsatz ausgerüstet werden können. Die Kennzeichnung als bewaffnete Gruppe setzt voraus, daß die vorhandene waffenmäßige Ausstattung die Gruppenstruktur maßgeblich mitbestimmt und der Gruppe ihr wesentliches Gepräge gibt, so daß sie bei geschlossenem Einsatz eine gefahrliche Stoßkraft entfalten kann. Zu einem überwiegenden Teil brauchen die Gruppenmitglieder nicht bewaffnet zu sein bzw. werden zu können; schon gar nicht jeder einzelne. Einer zahlenmäßigen Feststellung der Bewaffnung im Einzelfall bedarf es nicht (vgl. RG LZ 1924 298 zur a. F.). Die Bewaffnung/Verfügbarkeit besteht in der Regel auch während eines gruppenbezogenen Waffentransports von einem zu einem anderen Ort. Bewaffnet ist die Gruppe indes nur, wenn Waffen wie auch mehrfunktionale gefährliche Gegenstände um ihrer speziellen Eignung als Angriffs- oder Verteidigungsmittel willen eingesetzt oder für Gruppeneinsätze bereitgehalten werden. Das Vorhandensein von Werkzeugen primär alltäglicher Zweckbestimmung bei vereinzelten Gruppenangehörigen ohne konkrete Anhaltspunkte für eine (beabsichtigte) mißbräuchliche Nutzung als gefährliches Werkzeug im Rahmen von Gewalt geprägter Gruppeneinsätze vermag die Gruppe noch nicht als bewaffnet zu qualifizieren. 8

a) Der Begriff der Waffen ist ein Spezialfall der im Hinblick auf ihre personenbezogene Verletzungseignung von der Gruppe bereitgehaltenen gefahrlichen Werkzeuge („oder andere ..."). Waffe wird hier im technischen Sinne verstanden und erfaßt alle Instrumente, die von vorneherein dazu bestimmt sind, Menschen zu verletzen. Hierunter fallen Schußwaffen ebenso wie Hieb-, Stoß-, und Stichwaffen, auch Schlagringe (vgl. zur Abgrenzung § 125 a Rdn. 5). Zum Begriff der Waffe/des gefährlichen Werkzeugs auch BGHSt 45 249, 250 u. Geppert Jura 1999 599 (jeweils zu §§ 244, 250 i. d. F. des 6. StrRG).

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b) Andere gefährliche Werkzeuge sind Gegenstände, die nach ihrer objektiven Beschaffenheit und nach der Art ihrer in Aussicht genommenen Benutzung geeignet sind, erhebliche Körperverletzungen zuzufügen. Hierzu gehören auch die zur Beibringung von Verletzungen im Angriff oder in der Verteidigung geeignet gemachten Werkzeuge (zu Beispielen vgl. § 127 a. F. Rdn. 4a). Auf die Erläuterungen zu den derart verletzungstauglichen Tatmitteln bei der gefahrlichen Körperverletzung (§ 224 Abs. 1 Nr. 2) und die hierzu ergangene Rechtsprechung kann vorliegend mit der Maßgabe Bezug genommen werden, daß es sich um Werkzeuge mit augenfälliger Eignung zur Umfunktionierung in Angriffsmittel mit einem erheblichen Personengefährdungspotential handelt (vgl. hierzu HW § 125 a Rdn. 5). Mit der Einbeziehung von solchen Tatmitteln in die tatbestandlich vorausgesetzte waffenmäßige Ausstattung der Gruppe werden auch solche Gegenstände erfaßt und als signifikant für die Gefährlichkeit derart ausgerüsteter Personenzusammenschlüsse gekennzeichnet, die ihre Bestimmung zur Verletzung von Personen erst unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände des Einzelfalles erhalten bzw. deutlich machen (vgl. Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 9). Diese tatbestandliche Erweiterung kann etwa bei mit Baseballschlägern ausgerüsteten Skinhead-Banden Bedeutung erlangen (vgl. Kreß NJW 1998 633, 641).

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c) Verfügen bedeutet, daß die Waffen/Werkzeuge zur Nutzung ihrer gefahrlichen Verletzungseignung bei Gruppeneinsätzen bereitgehalten werden. Die gefahrlichen Gegenstände müssen dergestalt zur Verfügung stehen, daß Gruppenmitglieder jederzeit auf sie Zugriff haben oder ohne großen (auch zeitlichen) Aufwand damit ausgerüstet werden können; m. a.W. daß diese sich ihrer ohne besondere Schwierigkeiten bedienen und sie nach Vorgabe oder Belieben gruppenzweckbezogen einsetzen können. Stand: 1. 9. 2000

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Bildung bewaffneter Gruppen

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d) Die Bewaffnung muß dem Einsatz gegen Menschen dienen (ebenso Lackneri 11 Kühl Rdn. 4; Rudolphi SK Rdn. 3). Tatbestandliche Relevanz im Sinne des § 127 haben - dem Strafgrund der Vorschrift entsprechend (Rdn. 2) - nur bewaffnete Gruppenzusammenschlüsse mit personengefahrdender Zielrichtung. Angesichts der vorausgesetzten Personenbezogenheit der Bewaffnung werden Jagd- und Schützengesellschaften und deren Zusammenkünfte bereits tatbestandlich nicht erfaßt. Dagegen können sich organisierte wie spontane sog. Bürgerwehren bei entsprechender Bewaffnung nach § 127 strafbar machen (vgl. Ostendorf RuP 1982 141 zur a. F.). IV. Tathandlungen. Die Vorschrift enthält vier gleichbewertete Tatbstandsalternativen. Als Täter wird bestraft, wer eine über Waffen oder andere gefahrliche Werkzeuge verfügende, d. h. im weiteren Sinne bewaffnete Gruppe bildet oder befehligt, wer sich einer solchen Gruppe anschließt oder sie unterstützt.

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1. Eine solche Gruppe bildet, wer - unter Nutzung vorhandener Bewaffnung oder gleichzeitiger Beschaffung angriffs- und personenverletzungsgeeigneter Ausrüstung (bewaffnete oder unbewaffnete) Mitglieder für einen derart bewaffneten Zusammenschluß in ausreichender Zahl anwirbt. Das kann in der Weise geschehen, daß der Täter bereits bewaffnete Personen zusammenbringt oder bereits zusammengebrachte bzw. vereinigte Personen in einer den Zusammenschluß prägenden Weise bewaffnet bzw. einen unzureichend bewaffneten Zusammenschluß vollständig ausrüstet oder umrüstet. Erfaßt wird auch das (zeitweise) Zusammenführen einer solchen Gruppe zur Verwirklichung lediglich eines speziellen Einsatzes. 2. Wer die bewaffnete Gruppe zusammengebracht hat, muß nicht notwendig auch Gruppenführer sein. Die (unbefugt gebildete) Gruppe befehligt, wer die Kommandogewalt über sie innehat. Woraus sich die Führungsposition ableitet (Übertragung, Wahl oder unwidersprochene Inanspruchnahme), ist unerheblich. Ausreichend ist, daß sich die Ausübung der Befehlsgewalt auf selbständige Organisationseinheiten einer Gruppe bezieht. Inhaber der Kommandogewalt können auch mehrere gleichgestellte Personen sein. Unterführer werden insoweit tatbestandlich nur ausnahmsweise erfaßt, wenn sie mit den ihnen zugeteilten/unterstellten Mitgliedern als solchen bereits die strukturellen Anforderungen einer bewaffneten Gruppe erfüllen und ein eigenständiges Gruppenunternehmen leiten.

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3. Dem Bilden und Befehligen ist der Anschluß an eine solche, d. h. unbefugt 1 4 gebildete und bewaffnete Gruppe tatbestandlich gleichgestellt und damit gegenüber der a. F. (§ 127 Abs. 2) aufgewertet. Sichanschließen bedeutet mitgliedschaftliche Eingliederung in eine bewaffnete Gruppe. Bloße Unterstützungs- oder Teilnahmehandlungen (§ 26 f) reichen hierzu nicht aus. Die Eingliederung kann durch den Beitritt bewaffneter wie unbewaffneter (RGSt 30 392) Personen zu einer schon bestehenden Gruppierung erfolgen. Sie kann sich aber auch durch den Zusammenschluß mehrerer bisher getrennter Einzelpersonen vollziehen, durch den eine bewaffnete Gruppe erst entsteht. 5 4. Strafbar macht sich auch derjenige, der eine (bereits gebildete) bewaffnete 1 5 Gruppe mit Waffen oder Geld versorgt oder sonst unterstützt. Das Merkmal des Unterstützens entspricht der Verwendung in § 129 Abs. 1. Es handelt sich auch hier um einen Fall der zur Täterschaft verselbständigten Beihilfe durch ein Nichtmitglied der Gruppe (vgl. auch BTDrucks. 13/8587 S. 28). Der Gruppenförderung dienende Handlungen sind solche, die zur Festigung des der Gruppe wesenseigenen Gefährdungs5

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So schon RG GA Bd. 46 S. 35 zur a. F. Eckhart von BubnofF

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7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

potentials beizutragen geeignet sind. Ausreichend ist ein für die Gruppe nützliches Handeln mit risikoerhöhender Wirkung. Auf die Erläuterungen zu § 129 Rdn. 65 f. (HW) wird Bezug genommen. Als Förderungsakte solcher Art kommen etwa in Betracht die Versorgung der Gruppe mit sonstigen gefahrlichen Werkzeugen, die Zuführung neuer Mitglieder und logistische Hilfe. 16 Die Versorgung mit Waffen oder Geld wird im Gesetz als bedeutsames Beispiel für eine Unterstützungshandlung herausgehoben (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 28). Das Versorgen kann in einer einmaligen finanziellen Leistung von gewisser Erheblichkeit oder Waffenlieferung bestehen; wiederholte Zuwendungen werden begrifflich nicht vorausgesetzt. Die Zuwendungen können der Gruppe auch auf mittelbaren Wegen zufließen. Die Versorgungsalternative umfaßt jede Art des Zurverfügungstellens von Waffen, ungeachtet einer etwaigen Entgeltlichkeit. In Betracht kommt etwa die Ausoder Umrüstung einer schon bewaffneten Gruppe mit weiteren oder besseren Waffen. Das Zurverfügungstellen von Finanzmitteln und Waffen für eine in Bildung befindliche Gruppe an den/die für den beabsichtigten Zusammenschluß verantwortlichen Täter müßte nach dem bloßen Gesetzeswortlaut als Beihilfe zur ersten Tatbestandsalternative (bilden) erfaßt werden (vgl. auch H W § 129 Rdn. 73). Angesichts des gleichermaßen risikoerhöhenden Beitrags der beiden vorgenannten Fallgestaltungen erscheint indes eine differenzierende Behandlung unter Berücksichtigung der obligatorischen Strafmilderung für die Beihilfe (§ 27 Abs. 2, 49 Abs. 1) wenig überzeugend. Die gesetzliche Zusammenfassung solcher Förderungsakte in einer täterschaftlich verselbständigten Verhaltensform dürfte vielmehr die Auslegung nahelegen und rechtfertigen, mit der Versorgungsvariante auch die Zuwendung von Mitteln für das Bilden einer solchen Gruppe zu erfassen (vgl. auch Tröndle/Fischer49 Rdn. 4). 17

Der innere Tatbestand erfordert vorsätzliches Handeln. Der Täter muß Kenntnis von den tatbestandsrelevanten Umständen haben. Seine Vorstellung muß - insbesondere bei dem Anschluß- und Unterstützungstatbestand - den von der Bewaffnung geprägten, personengefahrdenden Gruppencharakter des Zusammenschlusses umfassen. Bedingter Vorsatz reicht jeweils aus. Die eigentliche bzw. weitergehende Zweckbestimmung der bewaffneten Gruppe braucht der Täter weder zu kennen noch zu unterstützen. Die Absicht, die Gruppe zu strafbaren Zwecken zu verwenden, ist kein Tatbestandsmerkmal. Nach der hier vertretenen Auffassung (Rdn. 2, 7, 18) ist die Bildung der tatbestandlich umschriebenen Gruppen generell rechtswidrig und allenfalls ganz ausnahmsweise erlaubt, so daß es sich bei dem Begriff unbefugt um kein vom Vorsatz umfaßtes tatbestandsausfüllendes bzw. begrenzendes Merkmal handelt (and. Sehl Schröder! Lenckner Rdn. 5, die dem Merkmal tatbestandsbegrenzende Funktion zuweisen). Zu dem Charakter als Rechtswidrigkeitsmerkmal und den Irrtumsfragen siehe Rdn. 18.

18

VI. Unbefugt bedeutet rechtlich unerlaubt. Es handelt sich - auch nach der Neufassung des § 127 (Rdn. 1) um ein auf bewaffnete Zusammenschlüsse bezogenes allgemeines Rechtswidrigkeitsmerkmal, das auf das Fehlen einschlägiger Rechtfertigungsgründe für deren Bildung hinweist 6 (unklar Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 9). In Einklang damit ist die Fassungsunebenheit der zweiten Begehungsform dahin klarzustellen, daß das Merkmal unbefugt sich nicht auf das Befehligen richtet, es vielmehr um das Befehligen einer unbefugt gebildeten Gruppe geht, die auch Bezugspunkt der weiteren tatbestandlichen Handlungsformen ist. Zur uneinheitlichen Verwendung des 6

Ebenso Rudolphi SK Rdn. 8; Tröndle/Fischer Rdn. 7. Stand: 1. 9. 2000

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Bildung bewaffneter Gruppen

§127

Begriffs unbefugt im StGB, teilw. i. S. eines tatbestandsausfüllenden Merkmals, teilw. i. S. eines allgemeinen Verbrechensmerkmals siehe H W § 132 Rdn. 3. Das Bilden von tatbestandlich erfaßten Gruppen ist bereits angesichts des ihnen wesenseigenen Gefahrdungspotentials für den inneren Rechtsfrieden regelmäßig rechtlich unerlaubt. Rechtfertigungsgründe lassen sich in der Regel im Hinblick auf das Gewaltmonopol des Rechtsstaats auch nicht aus Notstandsgesichtspunkten herleiten. Das gilt insbesondere für die Bildung von Gruppen zur „Selbstverteidigung", etwa im Bereich nationaler, ethnischer oder religiöser Minderheiten (TröndlelFischer 49 Rdn. 7). Lediglich ganz ausnahmsweise unter den engen gesetzlichen Voraussetzungen einer Nothilfesituation (Hirsch § 32 Rdn. 12, 145 f) könnte eine kollektive Verteidigung (etwa durch sog. Bürgerwehren) befugt sein (vgl. Rudolphi SK Rdn. 2). Irrtumsfragen richten sich insoweit nach den Regeln über den Erlaubnistatbestands- bzw. Verbotsirrtum. VII. Strafe. Die Aufwertung der mitgliedschaftlichen Eingliederung gegenüber 1 9 § 127 Abs. 2 a. F. führt zu einer tatbestandlichen Gleichstellung mit den weiteren Handlungsformen des Bildens und des Befehligens. Das Unterstützen wird wiederum - ebenso wie bei § 129 Abs. 1 - in seinem Unwertgehalt mit dem Sichanschließen gleichbewertet (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 28). Daraus ergibt sich für alle Tathandlungen ein übereinstimmender Strafrahmen: bis zu 2 Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe. VIII. Zusammentreffen. § 127 wird verdrängt von einschlägigen Tatbeständen des 2 0 1. bis 5. Abschnitts des BT. Tateinheitlich zusammentreffen kann die Vorschrift mit §§ 52 a, 53 WaffenG, § 22 a KWKG, da die Tatbestände sich nicht decken, sondern überschneiden; u.U. auch mit § 125 (Einwirken durch Befehl; vgl. H W § 125 Rdn. 60, § 125 a Rdn. 2 a) und mit §§ 129, 129 a. Hinsichtlich von der Gruppe begangener Straftaten wird in der Regel Tatmehrheit anzunehmen sein.

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Eckhart von Bubnoff

§ 129 a

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

§ 129 a Bildung terroristischer Vereinigungen (1) Wer eine Vereinigung gründet, deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, 1. Mord, Totschlag oder Völkermord (§§ 211,212 oder 220a), 2. Straftaten gegen die persönliche Freiheit in den Fällen des § 239a oder des § 239b oder 3. Straftaten nach § 305a oder gemeingefährliche Straftaten in den Fällen der §§ 306 bis 306c oder 307 Abs. 1 bis 3. des § 308 Abs. 1 bis 4. des § 309 Abs. 1 bis 5. der §§ 313. 314 oder 315 Abs. 1, 3 oder 4. des § 316b Abs. 1 oder 3 oder des § 316c Abs. 1 bis 3 zu begehen, oder wer sich an einer solchen Vereinigung als Mitglied beteiligt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (2) Gehört der Täter zu den Rädelsführern oder Hintermännern, so ist auf Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren zu erkennen. (3) Wer eine in Absatz 1 bezeichnete Vereinigung unterstützt oder für sie wirbt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (4) Das Gericht kann bei Beteiligten, deren Schuld gering und deren Mitwirkung von untergeordneter Bedeutung ist, in den Fällen der Absätze 1 und 3 die Strafe nach seinem Ermessen (§ 49 Abs. 2) mildern. (5) § 129 Abs. 6 gilt entsprechend. (6) Neben einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten kann das Gericht die Fähigkeit, öffentliche Amter zu bekleiden, und die Fähigkeit, Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen, aberkennen (§ 45 Abs. 2). (7) In den Fällen der Absätze 1 und 2 kann das Gericht Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1). 1

Die Neufassung des Straftatenkatalogs der Nr. 3 des § 129a Abs. 1 {Art. 1 Nr. 12 des 6. StrRG) beruht auf redaktionellen Folgeänderungen, die an die Umbezifferung und Umgestaltung einer Reihe von gemeingefährlichen Katalogtaten aus dem 27. Abschnitt BT anknüpfen. In Nr. 3 werden weiterhin bestimmte gemeingefährliche Straftaten einbezogen, die häufig von kriminellen Zusammenschlüssen als besonders gefährliche Mittel der Verunsicherung und Druckausübung eingesetzt werden. Hierzu rechnet das Gesetz Brandstiftung (§§ 306 bis 306 c), Herbeiführen von Explosionen (§ 307 Abs. 1 bis 3, § 308 Abs. 1 bis 4) und Überschwemmungen (§ 313), Mißbrauch ionisierender Strahlen (§ 309 Abs. 1 bis 5), gemeingefährliche Vergiftungen (§ 314) sowie gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr (§315 Abs. 1, 3 oder 4) bzw. Angriffe auf den Luftverkehr (§ 316 c Abs. 1 bis 3).

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Die in dem Straftatenkatalog enthaltenen Brandstiftungsdelikte sind neu gestaltet (Erl. zu §§ 306fi). § 313 faßt für das Herbeiführen einer Überschwemmung die bisherigen Regelungen (§§ 312 bis 314 a. F.) in einer Vorschrift zusammen. Die gemeingefährliche Vergiftung (§ 314) ist abweichend von dem Entwurfsvorschlag weiterhin als abstraktes Gefahrdungsdelikt beibehalten (hierzu BTDrucks. 13/8587 S. 13, 50, 72, 89). Soweit Zwecke oder Tätigkeiten der Vereinigung sich auf Umstände (z.B. die Herbeiführung einer Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen) erstrecken, die die Taten als besonders schwerwiegend kennzeichnen, werden sie - abweichend von der bisherigen gesetzlichen Handhabung - nicht lediglich über Stand: 1. 9. 2000

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Kriminelle und terroristische Vereinigungen im Gebiet der Europ. Union § 1 2 9 b

die Grundvorschrift, an die sie anknüpfen, mit erfaßt, sondern als eigenständiger Katalogfall benannt (vgl. §§ 308 Abs. 2, 309 Abs. 3, § 313 Abs. 2). Die bei den gemeingefährlichen Katalogtaten bislang als bloße Strafzumessungsvorschriften für besonders schwere Fälle (z.B. § 310b Abs. 3, § 311 Abs. 2 u. 3, § 311a Abs. 3 a.F.) berücksichtigten Straferschwerungsgründe sind nunmehr überwiegend als Qualifikationstatbstände ausgestaltet (§ 307 Abs. 3, § 308 Abs. 2 u. 3, § 309 Abs. 3 u. 4), die auch die vorsätzliche Erfolgsherbeiführung umfassen. Das gilt insbesondere für die Fälle, in denen gemeingefährliche Bestrebungen einer Vereinigung i. S. der Nr. 3 die vorsätzliche Herbeiführung des Todes von Menschen mit einschließen (§ 307 Abs. 3, § 308 Abs. 3, § 309 Abs. 4). Durch die eingefügte Ergänzung wenigstens leichtfertig wird - im Anschluß an die Entscheidung BGHSt 39 100, 103, 106 - klargestellt, daß diese einschlägigen Qualifikationstatbestände auch die vorsätzliche Todesverursachung mit erfassen und in solchen Fällen in Tateinheit mit vorsätzlichen Tötungsdelikten stehen (vgl. Bericht BTDrucks. 13/9064 S. 11/12 u. BTDrucks. 13/8587 S. 79). Die praktisch bedeutsame Katalogvorschrift des § 315 (gefahrlicher Eingriff in den Bahnverkehr) ist in Abs. 3 um einen neuen Qualifikationstatbestand (Nr. 2) ergänzt, der die Fälle tatbedingter Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen betrifft. Alle diese für die erhebliche Gefährlichkeit krimineller Zusammenschlüsse bzw. deren Tatmittel indiziellen, qualifizierenden Vorschriften ebenso wie die verbliebenen besonders schweren Fälle (§ 316 b Abs. 3) sind nunmehr in dem Straftatenkatalog des § 129 a Abs. 1 Nr. 3 - entsprechend der Gestaltung des § 126 Abs. 1 Nr. 6 - nach Absätzen aufgeführt und in ihrer Einbeziehung damit ausdrücklich klargestellt. Die Erläuterungen zu § 129 a und seinen Katalogtaten (vgl. hierzu insbesondere HW Rdn. 9 u. 10) gelten im übrigen fort.

§ 129 b* Kriminelle und terroristische Vereinigungen im Gebiet der Europäischen Union Die §§ 129 und 129 a gelten auch für Vereinigungen in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union.

Schrifttum Von Bubnoff Herausforderungen grenzüberschreitender Strafrechtspflege aus europäischer Sicht, Europa-Institut der Universität des Saarlandes, 1997 (zit. Herausforderungen); ders. Länderübergreifende Kriminalität in Europa, Jahrbuch für Italienisches Recht, Bd. 11 (1998) S. 153 (zit. Jahrbuch); ders. Aktuelle Fragen der Verfahrensabwicklung und Vereinfachung im Europäischen Auslieferungsverkehr, Zeitschrift für Europarechtliche Studien (ZEuS) 1999, S. 393; Möhrenschlager Bericht zum europäischen und internationalen Recht und dessen innerstaatlicher Umsetzung, wistra 8/1999 S. VI.

* (69)

Entwurf vgl. Vorbemerkung. Eckhart von Bubnoff

3

§ 129 b

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Europavertragliche Materialien Gemeinsame Maßnahme des Rats (Art. Κ 3 EUV) vom 21.12.1998 betreffend die Strafbarkeit der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, ABl. EG 1998 Nr. L 351/1; Aktionsplan zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität, ABl. EG 1997 Nr. C 251/1, abgedruckt in: Zeitschrift für innere Sicherheit (ZFIS) 1997, S. 101; Übereinkommen über die Auslieferung zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EuAuslÜbk) 1996, ABl. EG 1996 Nr. C 313/11; Erläuternder Bericht zu dem EuAuslÜbk 1996, ABl. EG 1997 Nr. C 191/13; Entwurf eines Gesetzes zum dem EuAuslÜbk 1996, BTDrucks. 13/10427; Europol-Übereinkommen EU 1995, BGBl. 1997 II, S. 2150. Vorbemerkung Mit dem vom Bundesministerium der Justiz erstellten Vorentwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes - § 129b - Stand 21.3.2000 kommt die Bundesregierung einer Verpflichtung zur Umsetzung der Gemeinsamen Maßnahme (Art. Κ 3 EU Vertrag) des Rats vom 21.12.1998 (Fn. 3) nach. Das Anhörungsverfahren (Bundesländer, BGH, GBA etc.) ist abgeschlossen, die alsbaldige Einbringung als Regierungsentwurf in das Gesetzgebungsverfahren (sei es gesondert oder im Rahmen eines weiterreichenden Strafrechtsergänzungsgesetzes) steht zu erwarten. Der Erlaß einer entsprechenden gesetzlichen Regelung zur europabezogenen Erweiterung des Anwendungsbereichs der §§ 129, 129 a erscheint angesichts der europäischen Vorgabe gesichert und wird einen beachtenswerten Beitrag zu einem unionsweiten Strafschutz darstellen. Die schlanke Fassung weist eine Reihe von Auslegungsansätzen auf, die im Kontext der Gemeinsamen Maßnahme eine Vorauserläuterung nahelegen. Übersicht Rdn.

1 I. Strafschutzerweiterung . 1 1. Auf gesetzlichem Weg 2. Fassungsmöglichkeiten 2 II. Vertragliche Grundlage EU 3 Verpflichtender Inhalt, Umsetzungsrahmen 4 III. Rechtsgut, Schutzzweck 5 IV. Tatbestandliche Modifizierung in Umsetzung europäischen Vertragsrechts . 6 1. Vereinigung 7 2. Länderübergreifende kriminelle Bezüge, Schwerpunkte 8 3. Tathandlungen, Inlandanknüpfung 9 einschlägige Fallgestaltungen . . . . 10 4. Terroristische Organisationen in Europa 11

Rdn. V. Verhältnis zu § 30 b B t M G VI. Weitergehende vertragliche Verbindlichkeiten VII. Zuständigkeitskonkurrenz mehrerer EU-Staaten - Kompetenzvereinbarung VIII. Vertragliche Unterstützungsobliegenheit, Auslieferungspflicht . . . 1. Fehlende Inlandanknüpfung im Ergreifungsstaat 2. Auslieferungspflicht trotz Handlungsbezug zum Aufenthaltsstaat 3. Lockerung des beiderseitigen Strafbarkeitsgrundsatzes, vertragliche Varianten

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I. Strafschutzerweiterung 1. Ausgangspunkt. § 129b Ε sieht eine (weitere) partielle Abkehr von dem in §§ 129, 129 a tatbestandlich vorausgesetzten organisatorischen Inlandbezug vor und entspricht damit wiederholten Anregungen im Schrifttum 1 für eine weitergehende NutzLK vor § 129 Rdn. 3 u. 7; v. Bubnoff forderungen S. 19 f.

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129b

barmachung des § 129 zur Eindämmung bedrohlicher Phänomene transnationaler organisierter Kriminalität. Der Anwendungsbereich wird auf kriminelle/terroristische Vereinigungen ausgedehnt, die ihre Organisationsbasis auf dem Gebiet der Europäischen Union haben. Nachdem die tatbestandsbegrenzende Auslegung der Rechtsprechung wesentlich von dem Entstehungszusammenhang der Vorschriften (§§ 129, 129 a) bestimmt (HW § 129 Rdn. 29) und dieser einschränkende Ansatz mit der gesetzlichen Ausnahmeregelung des § 30 b BtMG - als einem Schritt zu einer partiellen Erweiterung des § 129 - letztlich unterstrichen wurde, erscheint der eingeschlagene Weg einer gesetzgeberischen Umsetzung der europäischen Vorgabe (Rdn. 3) unumgänglich (vgl. HW § 129 Rdn. 31). 2. Fassungsmöglichkeiten. Die Ausdehnung des Anwendungsbereichs des § 129 2 wird in den bislang einschlägigen Regelungen (§ 129 b E, § 30 b BtMG) auf differenziertem konzeptionellem Weg mit unterschiedlichen Anknüpfungspunkten erreicht, die die Fassungsunterschiede erklären. § 129b Ε hält grundsätzlich für den Organisationsmittelpunkt einer kriminellen Vereinigung an einer räumlichen Beschränkung fest, lockert indes dieses Erfordernis durch Modifizierung ihrer Reichweite. § 30 b BtMG 2 knüpft dagegen - unter punktueller Aufhebung einer räumlich organisationsbezogenen Beschränkung - an eine bestimmte OK-Ausrichtung organisatorisch in Deutschland nicht verankerter Vereinigungen sowie das besondere Gefahrdungspotential der BtM-Kriminalität und ihrer internationalen Verflechtung an. Anders als § 129 b Ε umfaßt § 30 b BtMG nicht alle Handlungsmodalitäten („wenn eine Vereinigung ... besteht") des in Bezug genommenen § 129 (HW § 129 Rdn. 42, 43). II. Europavertragliche Grundlage. § 129 b Ε knüpft an die Gemeinsame Maßnahme 3 des Rats vom 21.12.1998 3 zur Strafbarkeit der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die entsprechende Empfehlung Nr. 17 des EU-Aktionsplans zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität vom 28.4.1997 4 an und setzt diese innerstaatlich um. Diese europäische Vorgabe beruht auf der Erfahrung, daß Handlungsorte wie räumliche Wahl der Operationsbasis - nicht zuletzt dank der modernen Kommunikationstechnologien und der möglichen weiträumigen Fernabstimmung - für OK-Vereinigungen beliebig verfügbar sind und organisationsfördernde Maßnahmen wie auch vereinigungszweckbezogene Straftaten durch Zerteilung logistischer Aufgaben auf mehrere Länder vom Ausland aus risikoärmer gesteuert werden können. Einem Mißbrauch von EU-Aufenthaltsstaaten als „Reservate der Straflosigkeit" durch grenzüberschreitend agierende, kriminelle organisierte Zusammenschlüsse kann letztlich erfolgreich nur entgegengewirkt werden durch eine Harmonisierung der nationalen Rechte im Sinne einschlägiger gleichläufiger Strafbestimmungen und/oder - im internationalen Rechtshilfeverkehr (Art. 2 Abs. 2 der Gem. Maßnahme; Art. 3 EuAuslÜbk 1996) - durch eine partielle Abkehr von dem Grundsatz der beiderseitigen Strafbarkeit (v. Bubnoff ZEuS 1999 393, 409). Umsetzungsrahmen. Die Gemeinsame Maßnahme (Fn. 3) zielt auf ein koordinier- 4 tes Vorgehen gegen das Bedrohungspotential von OK-Vereinigungen und verpflichtet zu einem flächendeckenden und lückenlosen Strafschutz, mit der Erstreckung der 2

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„§ 129 StGB gilt auch dann, wenn eine Vereinigung, deren Zwecke oder deren Tätigkeit auf den unbefugten Vertrieb von Betäubungsmitteln i. S. des § 6 Nr. 5 StGB gerichtet sind, nicht oder nicht nur im Inland besteht".

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Amtsblatt EG 1998, Nr. L 351/1. Amtsblatt EG 1997, Nr. C 251/4 u. 11.

Eckhart von Bubnoff

§ 129 b

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Strafgewalt der jeweiligen EU-Mitgliedstaaten auf Auslandsbezüge unter Beachtung gewisser völkerrechtlicher Grenzen der Inanspruchnahme. Sie definiert den Begriff der kriminellen Vereinigung (Art. 1), enthält entsprechende bereichsspezifische Sanktionsvorgaben (Art. 2 Abs. 1 a), trägt hierbei den konzeptionellen Unterschieden der sog. conspiracy des common law Rechtsbereichs 5 durch Gleichstellung Rechnung (Art. 2 Abs. lb), erfaßt Verhaltensweisen mit einem erweiterten Auslandsbezug (Art. 4 Unterabs. 1) und sieht eine (harmonisierende) Strafschutzausdehnung gegen das grenzüberschreitende Hineinwirken krimineller Vereinigungen in andere EU-Mitgliedsländer von ihrer europäischen Operationsbasis aus vor (vgl. hierzu Möhrenschlager wistra 8/1999 S. VI). Die Ahndungsvorgäbe an die Mitgliedstaaten umfaßt alle Modalitäten der inlandbezogen „aktiven Beteiligung" an einer solchen von dem Gebiet der Europäischen Union aus operierenden Vereinigung. Beteiligung wird hierbei im weitesten Sinne verstanden und beschränkt sich nicht auf mitgliedschaftliche Tätigkeitsakte. 5

III. Rechtsgut, Schutzzweck. § 129 b Ε ist eine Strafausdehnungsvorschrift mit europabezogener Ausrichtung. Die Regelung ist im Licht getroffener europäischer Integrationsentscheidungen (Binnenmarkt, Währungsunion, Abbau der Grenzkontrollen) und vor allem ihrer vierten Stufe zu sehen, der auf dem Gipfel von Tampere (1999) beschlossenen Union der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts, durch die der Grundstein für den schrittweisen Ausbau eines europäischen Strafrechtssystems gelegt wird. 6 Angestrebt wird mit dieser vierten Integrationsstufe u . a . ein schwerpunktmäßig gleichläufiges strafrechtliches Fundament in den EU-Staaten aufgrund übereinstimmender Schutz- und Wertvorstellungen, zwecks übergreifender Schutzgewährleistung gegen das transnationale Verbrechen in dem grenzkontrollfreien Unionsgebiet, ferner Rechtshilfeerleichterungen und neue Formen grenzübergreifender Zusammenarbeit. Das transnationale organisierte Verbrechen, das Ziel derartiger auf Unionsgebiet wirkender krimineller Zusammenschlüsse, verursacht erhebliche volkswirtschaftliche Schäden; es gefährdet geordnete internationale Finanz-, Wirtschafts- und Wettbewerbsabläufe, die Währungsstabilität (Euro) oder sonstige grundlegende Gemeinschafts- und Ordnungsinteressen und tangiert damit letztlich die unionsweit gemeinsamen rechtsstaatlichen Grundlagen unserer Gesellschaft (vgl. v. Bubnoff Jahrbuch S. 153 ff u. 166f). Geschütztes Rechtsgut ist - im Hinblick auf die enge Verzahnung der Schutzbelange und die länderübergreifenden Rückwirkungen über den innerdeutschen Schutzbereich hinausreichend - die öffentliche Sicherheit einschließlich des allgemeinen Rechtssicherheitsgefühls in dem gemeinsamen Europäischen Rechtsraum. Sie wird durch die bloße Existenz derart strukturell, organisations- und straftatenspezifisch gefahrlicher Zusammenschlüsse, deren organisatorische Verankerung und länderübergreifende Aktivitäten innerhalb des unionseinheitlichen Aktions-, Rechts- und Wirtschaftsraums bedroht.

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IV. Tatbestandliche Modifizierung. Als Strafausdehnungsnorm umfaßt § 129 b Ε die tatbestandsbestimmenden Merkmale der §§ 129, 129 a. Sie läßt indes anstelle des in § 129 vorausgesetzten organisatorischen Inlandbezugs einer kriminellen Vereinigung 5

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Vgl. EuAuslÜbk 1996, Erläuternder Bericht zu Art. 3, ABl. E G 1997, Nr. C 191/16 u. Denkschrift der BReg. zu Art. 3, S. 10 ff. Z u m europäischen Rechtsraum und der unionsweit abgestimmten Kriminalitätsbekämpfung vgl. die vom finnischen Ratsvorsitz zusammengefaßten Leitgedanken (Tampere) Nr. 40 ff,

abgedr. in: N J W 2000 339; Entschließung des Europ. Parlaments vom 13.4.1999 zur bestmöglichen Umsetzung der Amsterdamer Vertragsbestimmungen über den A u f b a u eines Freiheits-, Sicherheits- und Rechtsraums, abgedr. in: BRDrucks. 273/99; hierzu Möhrenschlager wistra 12/1999 S. VI.

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Kriminelle und terroristische Vereinigungen im Gebiet der Europ. Union § 1 2 9 b

deren organisatorische Verankerung in einem (anderen) Mitgliedstaat der Europäischen Union genügen. Für das Unionsgebiet wird damit die räumlich organisationsbezogen einengende Auslegung der Rechtsprechung aufgegeben und der Anwendungsbereich der §§ 129, 129 a auf internationale kriminelle Vereinigungen ausgedehnt, die ihre Operationsbasis - zumindest in Form einer Teilorganisation - in einem EU-Mitgliedstaat haben. Diese Ausweitung hat Folgewirkungen. 1. Vereinigung. Die organisationsspezifischen Anforderungen (HW § 129 Rdn. 9 ff) 7 gelten in gleicher Weise für den erweiterten Anwendungsbereich der in einem EUMitgliedstaat gegründeten und bestehenden Vereinigungen. Eine präzise, umfassende und sachgerechte Umschreibung der strukturellen Mindestanforderungen einer kriminellen Vereinigung in Gesetz oder internationalen Verträgen gestaltet sich schwierig. Die Gemeinsame Maßnahme (Rdn. 3, 4) als Grundlage der innerstaatlichen Umsetzung (§ 129 b E) enthält in Art. 1 eine Begriffsbestimmung, 7 die zwar die zeitlichen und personellen Merkmale anspricht, eine Konturierung organisatorischer und voluntativer Begriffselemente dagegen vermeidet und damit für eine Einbeziehung auch hierarchischer Strukturen offensteht. Auch die Wiener Verhandlungen zu der Konvention gegen das transnationale organisierte Verbrechen 8 haben ungeachtet des differenzierten Bemühens auf der Grundlage zahlreicher Formulierungsvorschläge und unter Berücksichtigung auch hierarchischer Strukturelemente 9 zu keiner klar abgegrenzten, handhabbaren Definition der „organized criminal group" (Art. 2, 3, 5 der Konvention) 10 geführt. Die Einbeziehung hierarchisch strukturierter Organisationen (hierzu BGH NJW 1992 1519) im Wege gesetzlicher Gleichstellung sonstigen entsprechend gefahrlichen Organisationspotentials sollte indes angesichts der bedrohlichen Zunahme krimineller Zusammenschlüsse weltweit und deren unterschiedlicher Gestaltung bedacht werden (HW v. Bubnoff vor § 129 Rdn 8; Sieberl Bogel Logistik S. 359). 2. Länderübergreifende kriminelle Bezüge. Die eine kriminelle Vereinigung kenn- 8 zeichnende Straftatausrichtung, sei es als Hauptzweck oder als Mittel zur Zielerreichung, wird im Rahmen des § 129 b Ε maßgeblich bestimmt durch Kriterien wie den grenzübergreifenden Charakter und/oder die Bedrohung (auch) gemeinschaftlicher Schutzbelange (EU). Im Vordergrund stehen Planungen und Aktivitäten von strukturierten (HW v. Bubnoff § 129 Rdn. 10 ff) Gruppierungen mit einer kriminellen Zielsetzung, deren Tragweite das Hoheitsgebiet eines EU-Mitgliedstaates überschreitet (vgl. Entschließung des Europ. Parlaments vom 13.4.1999, BRDrucks. 273/99 S. 9). Als maßgebliche kriminelle Bezüge solcher organisierter Zusammenschlüsse (HW v. Bubnoff § 129 Rdn. 32) bieten sich insbesondere alle typischen bzw. schwerwiegenden Formen der organisierten Kriminalität mit grenzübergreifender Stoßrichtung" an, von denen zumindest zwei oder mehr Mitgliedstaaten maßgeblich betroffen sind oder für deren operatives Aktionsfeld durch räumliche Aufgabenverteilung Personen in mehreren Mitgliedstaaten tätig sind. Dazu gehören u. a. Straftaten, die die europäische Wirtschaft beeinträchtigen, wie Euro-Fälschung, Geldwäsche auf internationaler Ebene, Verstöße gegen die finanziellen Interessen der Union, Bestechung und Umweltstraftaten; ferner Straftaten, die unter kriminellem Mißbrauch internationaler 7

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der auf längere Dauer angelegte organisierte Zusammenschluß von mehr als zwei Personen, die in der Verabredung handeln, um Straftaten zu begehen, d i e . . . " Von der U N Vollversammlung beschlossene Fassung vom 2.11.2000, U N General Assembly Distr. General A/55/383; zur Entwicklung vgl.

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z.B. die 6. Überarbeitung vom 24.12.1999, Distr. General A/AC 254/4/Rev. 6. „group activities of three or more persons, with hierarchical links or personal relationships". „Structured group", „developed structure". Vgl. v. Bubnoff Jahrbuch S. 167 u. LK vor § 129 Rdn. 7.

Eckhart von BubnofT

§ 129b

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

C o m p u t e r n e t z e (Internet) zwangsläufig grenzübergreifend begangen werden (vgl. v. Bubnoff J a h r b u c h S. 170). D i e gemeinsame M a ß n a h m e (Art. 1 Unterabs. 2) verweist hinsichtlich potentiell relevanter, zweck- u n d handlungsmittelbezogener 1 2 Straftaten einer kriminellen Vereinigung auf die in A r t . 2 des E u r o p o l Ü b k u n d dessen A n h a n g (BGBl. 1997 II, S. 2154, 2168) g e n a n n t e n Delikte sowie auf Art. 3 Abs. 4 E u A u s l Ü b k 1996 ( F n . 5). 9

3. Die Tathandlungen ergeben sich aus § 129; auf die einschlägigen E r l ä u t e r u n g e n ( H W v. Bubnoff § 129 R d n . 42 ff) wird Bezug g e n o m m e n . M i t der entsprechenden Verweisung in § 129 b Ε wird deutlich, d a ß auch Beteiligungsakte a n der Gründung o d e r d e m Gründungsversuch einer kriminellen Organisation auf d e m Gebiet der E u r o p ä i schen U n i o n einbezogen sind. Bei den § 129b Ε z u z u o r d n e n d e n Fallkonstellationen h a n d e l t es sich folgerichtig u m organisationsbezogene Verhaltensweisen mit grenzübergreifender Außenwirkung, sei es i n n e r h a l b der E U - S t a a t e n o d e r a u s d e m U n i o n s gebiet heraus. D e r e n strafrechtliche A h n d u n g setzt indes über eine Verletzung des tatbestandlichen Schutzbereiches ( R d n . 5) hinaus voraus, d a ß das S t r a f a n w e n d u n g s r e c h t (§§ 3 ff S t G B nebst S o n d e r b e s t i m m u n g e n 1 3 ) die deutsche Strafverfolgungs- u n d Ahndungskompetenz auf solche H a n d l u n g e n mit Auslandsbezug erstreckt (vgl. v. Bubnoff H e r a u s f o r d e r u n g e n S. 15 f, zugleich zu legitimierenden A n k n ü p f u n g s p u n k t e n u n d G r e n z e n deutscher Strafgewalt). D e r Anwendungsbereich des § 129 b Ε bezieht sich somit vornehmlich auf o r g a n i s a t i o n s f ö r d e r n d e bzw. den kriminellen Vereinigungszielen dienende Aktivitäten im R a h m e n einer (durch Sach- o d e r H a n d l u n g s bezug begründeten) Inlandverknüpfung ( R d n . 10). Derartige organisationsbezogene H a n d l u n g s a k t e werden unabhängig von d e m O r t im Hoheitsgebiet der EU-Mitgliedstaaten erfaßt, a n d e m die kriminelle Vereinigung ihre Operationsbasis hat o d e r ihre s t r a f b a r e n Tätigkeiten a u s ü b t (vgl. A r t . 4 der G e m . M a ß n a h m e , F n . 3). Die deutsche Strafverfolgungskompetenz f ü r in Z u s a m m e n h a n g mit ausländischen Organisationen stehende s t r a f b a r e Verhaltensweisen wird legitimiert d u r c h eine substantielle Verknüpf u n g von Inlands- u n d Auslandssachverhalten sowie d a s Hineinwirken in inländische Schutzbelange (vgl. O L G K a r l s r u h e N S t Z - R R 1998 348). D i e bloße N u t z u n g der Bundesrepublik als Durchreiseland d u r c h Mitglieder o d e r Kuriere einer ausländischen kriminellen Vereinigung b e g r ü n d e t n o c h keine I n l a n d a n k n ü p f u n g . D e m A n liegen flächendeckenden Strafschutzes ist solchenfalls bei F e s t n a h m e d u r c h Ausliefer u n g a n den/die E U - M i t g l i e d s t a a t e n R e c h n u n g zu tragen, in denen die Vereinigung verankert ist o d e r ihre Straftaten begehen läßt ( R d n . 16).

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Gestaltungsbeispiele. N a c h den vorstehenden Kriterien k o m m e n als einschlägige Fallgestaltungen mit I n l a n d s a n k n ü p f u n g in Betracht: Alle Beteiligungs- u n d Förd e r u n g s a k t e mit grenzübergreifenden Bezügen f ü r eine bestehende o d e r in G r ü n d u n g befindliche OK-Vereinigung mit Organisationsbasis in einem anderen E U - L a n d (im folgenden als ausländisch gekennzeichnet). N u t z u n g des Bundesgebiets als planerischer oder logistischer Stützpunkt f ü r eine U m s e t z u n g der kriminellen Zielsetzung d u r c h Mitglieder o d e r Helfer einer solchen Auslandsorganisation; W a h r n e h m u n g o r g a n i s a t i o n s f ö r d e r n d e r A u f g a b e n im I n l a n d f ü r eine m a f i o s e Auslandsvereinigung im R a h m e n einer länderübergreifenden Aufgabenteilung zur Risikominimierung. Insbesondere: Die A u f n a h m e von straftatbezogenen Verbindungen oder die Geschäfts„um geldwerte Vorteile zu erlangen und gegebenenfalls die Tätigkeit öffentlicher Stellen in unzulässiger Weise zu beeinflussen". Außerhalb des StGB für mögliche OK-relevante Auslandstaten: z.B. § 21 KWKG; Art. 8 u. 9

FalschmünzereiÜbk; Art. 2 § 3 IntBestG; § 2 EUBestG; die gesetzliche Umsetzung des Art. 5 EuUmweltübk., ETS Nr. 172.

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anbahnung durch Mitglieder einer aus dem EU-Raum operierenden ausländischen Organisation im Inland in spezifischen Bereichen der OK. Einbezogen werden hier nicht nur Handlungen für eine ausländische Vereinigung, die auf den Vertrieb (illegaler Waffen- und Organhandel, PKW-Verschiebungen), auf das Inverkehrbringen (Eurofalschungen), die Prostitutionszuführung (Menschenhandel) oder die Entsorgungsmodalitäten (Giftmülltourismus) im Inland abzielen. Es reicht vielmehr - als die Strafschutzerstreckung legitimierender Anknüpfungspunkt - aus, wenn ein Mitglied einer in einem EU-Staat verankerten Organisation im deutschen Bundesgebiet Verbindungen knüpfen will, die auf die vorgenannten Verbringungs- oder Vertriebsmodalitäten in das/dem übrige(n) Unionsgebiet oder weitere(n) Ausland gerichtet sind. Ferner: Die einen Inlandbezug aufweisende Übernahme von Kurier- oder Transportmittleraufträgen zwecks länderübergreifend von einer ausländischen Falschgeldorganisation gesteuerten Inverkehrbringens oder im Rahmen einer im EU-Raum agierenden, organisierten Geldwaschanlage. Die Ubergabe inkriminierter Gegenstände (z. B. Falschgeld) durch ein Organisationsmitglied bzw. die Übernahme illegalen Transportguts durch den Transportmittler im Ausland zwecks unerlaubter Verbringung nach Deutschland ist schon ein tatbestandserheblicher Akt i. S. von § 129 b Ε mit Inlandverknüpfung (vgl. BGH NStZ 1997 286). Bereits das grenzüberschreitende Bemühen um die Anwerbung oder Vermittlung von OK-Kurieren/Transportmittlern im Inland stellt sich als mißbräuchliches Hineinwirken in deutsche Schutzbelange dar, ungeachtet einer organisatorischen Steuerung vom Ausland her und eines möglicherweise ausländischen Bestimmungsortes der beabsichtigten Transporte von Waffen, waffenfähigem Material, Giftmüll etc. (vgl. OLG Karlsruhe StV 1998 602). Ferner: Die organisatorische Vorbereitung von durch ausländische Mafiaresidenturen gesteuerten Schutzgelderpressungen im Inland durch Mitglieder oder Helfer sowie die inlandbezogene Beteiligung an einer grenzüberschreitenden Korruptionsanbahnung ausländischer mafioser Gruppierungen als Einfallstor der OK in sensible Wirtschafts-, Finanz- und Gemeinschaftsbereiche. 4. Terrorismus in Europa. Die Strafbarkeitserweiterung des § 129 b Ε schließt auch 11 terroristische Organisationen mit ein. Der Anwendungsbereich des § 129a wird auf solche terroristische Zusammenschlüsse ausgedehnt, die ihren organisatorischen Schwerpunkt bzw. ihre Operationsbasis in einem Mitgliedsland der Europäischen Union haben, soweit deren Aktionsformen auf länderübergreifendes Wirken angelegt sind und einen potentiellen Inlandbezug (Inlandaktivitäten) als legitimierenden Anknüpfungspunkt für die Strafschutzerstreckung aufweisen. Andernfalls kommt Auslieferung in Betracht (HW Rdn. 16). Die Ausführungen Rdn. 6 ff gelten hier entsprechend. Für die organisationsspezifischen Anforderungen und die Tathandlungen wird auf die Erläuterungen zu § 129a (HW Rdn. 7ff u. 17ff), Bezug genommen. In Betracht kommen etwa Unterstützungshandlungen (Logistik, Schleuserdienste) und Unterstützungswerbung in und aus dem Bundesgebiet heraus. Die Problematik konzentriert sich vor allem auf vom Ausland her gesteuerte Bewegungen nationalextremistischer und fundamentalistischer Art, auf eine zunehmende Internationalisierung des Terrorismus, auf Kommandounternehmen international operierender Terrorgruppierungen. Als Waffe auch gegen im Inland agierende extremistische Drahtzieher und Logistik bleibt die Erweiterung allerdings schon deshalb weitgehend wirkungslos, weil terroristische Organisationen der genannten Art ihre operative Ausgangsbasis in der Regel in Staaten außerhalb des EU-Gebietes haben. V. Verhältnis zu § 30b BtMG. Soweit sich die Anwendungsbereiche der beiden Regelungen (Rdn. 2) überschneiden, kommt nur § 30b BtMG im Hinblick auf seine (75)

Eckhart von Bubnoff

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§ 129b

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

straftatspezifische Ausrichtung als die speziellere, weiterreichende Strafausdehnungsvorschrift zur Anwendung. Auf dem Betäubungsmittelsektor verbleibt allerdings für § 129 b Ε ein von § 30 b BtMG nicht abgedeckter Restanwendungsbereich zur Erfassung einer Unterstützung/Beteiligung an der Gründung oder dem Gründungsversuch einer Rauschgiftorganisation in einem EU-Mitgliedsland, grenzübergreifend vom Bundesgebiet aus. 13

VI. Weitergehende international vertragliche Verbindlichkeiten. Die Schaffung des § 129 b Ε ist (neben § 30 b BtMG) nur ein erster Schritt zur verbesserten Nutzung des § 129 bei der Bekämpfung von kriminellen Vereinigungen mit OK-spezifischer Ausrichtung. Angesichts des dramatischen Anstiegs der länderübergreifenden organisierten Kriminalität als Begleiterscheinung der Globalisierung, der internationalen Vernetzung und des Handlungsradius weltweit agierender OK-Gruppierungen ist eine gezielte und dem Aktionsbereich entsprechende gesetzliche Zugriffsmöglichkeit schon im Vor- und logistischen Umfeld der Zielstraftatbegehung unabdingbar. § 129 b Ε greift zu kurz, da er die ständig wachsende und überwiegende Bedeutung und das Wirken krimineller Vereinigungen von außerhalb der Europäischen Union unberücksichtigt läßt. Insoweit ist auf international operierende Geldwäschernetze, den Handel mit kriegswaffenfahigem Material (Plutonium), die Außensteuerung beim Menschenhandel, den exzessiven Organhandel sowie die Hightech- und Umweltkriminalität durch osteuropäische Mafiaorganisationen, lateinamerikanische Verbrecherkartelle und fern- bzw. nahöstliche kriminelle Gruppierungen hinzuweisen, deren organisationsförderndes Wirken mit Inlandanknüpfung (Rdn. 10) durch § 129b Ε nicht erfaßt werden kann. Die koordinierte und flächendeckende Bekämpfung dieser weltweit bedrohlichen Erscheinungsformen war Gegenstand der Wiener Verhandlungen (UN) zwecks Erarbeitung einer Konvention gegen das transnational organisierte Verbrechen und zweier Zusatzübereinkommen gegen den internationalen Menschenhandel und die organisierte Schleuserkriminalität.14 Die Konvention - von der UN Vollversammlung am 15.11.2000 angenommen und auf der Palermo Konferenz am 12.12.2000 unterzeichnet - ist das erste verbindliche UN Instrument gegen das weltweite organisierte Verbrechen (Fn. 8; vgl. Art. 2, 5 zu kriminellen Zusammenschlüssen, Art. 6f zu internationalen Geldwäschernetzen, Art. 8f zur Korruption). Mit ihrer Ratifizierung durch mindestens 40 Staaten und ihrem Inkrafttreten wird sich im Rahmen der innerstaatlichen Umsetzung die Frage einer weiteren Ausdehnung des Anwendungsbereichs des § 129 erneut stellen. Sie kann etwa gelöst werden durch eine Übernahme des § 30 b BtMG in das Strafgesetzbuch als § 129 c und dessen behutsame, über den Drogenbereich hinausreichende Ergänzung der Straftatenausrichtung einer Vereinigung durch einen Katalog OK-spezifisch besonders schwerwiegender Delikte. Der Hinweis auf praktische Ermittlungs- oder rechtliche Bewertungsschwierigkeiten kann bei der Schaffung von effizienten Rechtsgrundlagen zur Bekämpfung eines solchen Gefahrenpotentials nicht ausschlaggebend sein. Bedenken zur Ermittlungsfähigkeit werden im übrigen durch die zunehmend intensivere internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden sowie die Nutzung der diesbezüglichen Aufklärungsmöglichkeiten von Europol und vergleichbaren übernationalen Organen weitgehend ausgeräumt oder zumindest relativiert.

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VII. Kompetenzvereinbarung. Die Gemeinsame Maßnahme (Rdn. 3) sieht in Art. 4 Unterabs. 2 zwecks effizienter Strafverfolgung für Fälle der Zuständigkeitskonkurrenz 14

General Assembly A/55/383 u. A/AC 254/4/ Add. 3/Rev. 4 vom 23.11.1999 u. Add. 1/Rev. 3 vom 22.11.1999.

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Kriminelle und terroristische Vereinigungen im Gebiet der Europ. Union δ

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mehrerer Mitgliedstaaten eine Konsultationspflicht zur Abstimmung des Vorgehens 15 mit dem Ziel einer entsprechenden Strafverfolgungsvereinbarung vor. Die Festlegung der Zuständigkeit zur Aburteilung zwischen den Staaten soll Überschneidungen möglichst einschränken, die Aburteilung nach Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten zuordnen und Doppelbestrafungen nach Möglichkeit vermeiden (zum sog. Kompetenzverteilungsprinzip vgl. v. Bubnoff Auslieferung, Verfolgungsübernahme, Vollstreckungshilfe, 1989, S. 91 f). Die Strafverfolgung soll nach den einschlägigen, auch in der deutschen Zusatzerklärung (Addendum zu Art. 4 Unterabs. 2 der Gem. Maßnahme) angesprochenen Kriterien vorzugsweise in dem EU-Mitgliedstaat erfolgen, dessen Hoheitsgebiet der Organisationsschwerpunkt oder das überwiegende tatsächliche Aktionsfeld der kriminellen Vereinigung zuzuordnen ist. Allerdings wird es auch maßgeblich auf die Art der Inlandanknüpfung (Rdn. 9f) mit ankommen. Die Modalitäten der vorgesehenen Abstimmung zwischen den Mitgliedstaaten bedürfen weiterer Klärung. VIII. Unterstützungsobliegenheit und Auslieferungspflicht. Nach der Gemeinsamen Maßnahme (Rdn. 3) haben die EU-Mitgliedstaaten einen flächendeckenden Strafschutz gegen länderübergreifend operierende kriminelle Zusammenschlüsse durch abgestimmtes „gemeinsames Vorgehen" zu sichern. Dies muß alternativ durch Strafverfolgung im Ergreifungsstaat oder durch Auslieferung an den Staat mit primärer Verfolgungskompetenz geschehen. Eine vertragliche Obliegenheit (Art. 2 Abs. 2 Gem. Maßnahme) der Mitgliedstaaten zur gegenseitigen „weitgehenden Unterstützung" bei der Strafverfolgung ist ausdrücklich festgeschrieben.

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1. Fehlende Inlandanknüpfung. Mangelt es im Ergreifungsstaat an einer Inland- 1 6 anknüpfung (Rdn. 9) der Beteiligungs- oder Förderungsakte für eine in einem anderen EU-Land organisatorisch verankerte kriminelle Vereinigung, so muß dem flächendeckenden Strafverfolgungsanliegen durch Auslieferung an das zuständige EUMitgliedsland Rechnung getragen werden. Auf die Stellung eines Auslieferungsersuchens ist ggf. unter Hinweis auf die fehlende eigene Strafverfolgungskompetenz hinzuwirken. 2. Auslieferungsverpflichtung trotz Inlandbezugs. Die Auslieferung kommt als 1 7 Mittel zur Ermöglichung der Strafverfolgung auch dann in Betracht, wenn organisationsfördernde Akte im Vorfeld geplanter Zielstraftaten einer kriminellen Vereinigung (Rdn. 9, 10) zwar Inlandbezüge zu mehreren EU-Mitgliedstaaten aufweisen, eine Strafverfolgungskonkurrenz (Rdn. 14) aber mangels einer organisationsspezifischen Straßestimmung bzw. einer sonstigen straftatbestandlichen Erfaßbarkeit im Aufenthaltsstaat nicht gegeben ist. Der Aufenthaltsstaat kann solchenfalls eine Auslieferung an ein zur Aburteilung zuständiges Mitgliedsland nicht verweigern. Denn die Unterstützungspflicht nach Art. 2 Abs. 2 der Gem. Maßnahme wird ergänzt durch eine partielle Abkehr von der beiderseitigen Strafbarkeitspriifung bei der Auslieferung (Art. 3 EuAuslÜbk 199616). Diese Lockerung gründet sich auf ein vertraglich vereinbartes Verbot, die Auslieferung allein unter Hinweis auf die mangelnde Tatbestandserheblichkeit organisierter Zusammenschlüsse nach dem Recht des ersuchten Staates abzulehnen. Zu den vertraglichen Regelungsvarianten s. Rdn. 18.

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Diese Obliegenheit findet eine gewisse Entsprechung in Art. 10 Abs. 2 des EGFinSchÜbk, BGBl. 1998 II S. 2326 u. BTDrucks. 13/10425 S. 20.

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EU-Übereinkommen über die Auslieferung zwischen den Mitgliedstaaten, BGBl. 1998 II, S. 2254 mit Erläuterung ABl. EG 1997 Nr. C 191/16f.

Eckhart von Bubnoff

§§ 130, 131

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7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

3. Verbindliche Vertragsvarianten. Für die Auslieferungsfähigkeit kommt es nach der vertraglichen Grundregelung (Art. 3 Abs. 1 EuAuslÜbk 1996) ausschließlich auf das Vorhandensein einer organisationsspezifischen Strafbestimmung im ersuchenden EU-Mitgliedstaat an, ungeachtet deren konzeptioneller Ausgestaltung, der Anforderungen an den Organisationsgrad und der Reichweite. Den als Organisationsdelikt ausgestalteten Straftatbeständen der kriminellen Vereinigung, die bereits die Beteiligung und Förderung der einschlägigen Gruppierungen im Vorfeld einer Ausführung der Zielstraftaten unter Strafe stellen, werden die angelsächsische Konzeption der conspiracy (Straftatverabredung/Vereinbarung) vertraglich gleichgestellt, die nicht an die erhöhte Gefährlichkeit eines organisierten Zusammenschlusses als solchen, sondern an die Planung konkreter Straftaten anknüpft. Als maßgebliche kriminelle Ausrichtung solcher organisierter Zusammenschlüsse oder Verabredungen, die eine Auslieferungs/T/7i'c/zi statuieren, führt die Vertragsregelung terroristische Straftaten, alle typischen Formen organisierter Kriminalität einschließlich der Drogendelikte und schwerwiegende Gewalttaten an (vgl. auch die Verweisung in Art. 2 Abs. 2 der gem. Maßnahme, Fn. 3). Als Alternativlösung und Rechtsfolge der Ausübung des Vorbehaltsrechts von Mitgliedstaaten (Abs. 3) gegen eine Einschränkung des Grundsatzes beiderseitiger Strafbarkeit (Abs. 1) sieht Art. 3 Abs. 4 EuAuslÜbk 1996 eine vertraglich bindende Anerkennung der Auslieferungsfähigkeit bestimmter organisationsbezogener Verhaltensweisen vor. Auf die Deliktsbezeichnung „Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung" wird hierbei verzichtet. Absatz 4 enthält statt dessen eine Art tatbestandlicher Umschreibung der Vereinigung, der Straftatenausrichtung, der organisationsfördernden Beitragsakte (ohne notwendige Ausführungsbeteiligung an den Zielstraftaten) und der subjektiven Erfordernisse. 17 Eine Harmonisierungspflicht wird hiermit nicht ausgelöst (vgl. v. BubnoffZEuS 1999 410).

§ 130 Volksverhetzung (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, 1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder 2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. Schriften ( § 1 1 Abs. 3), die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden, a) verbreitet, b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht, 17

Erläuternder Bericht, ABl. EG 1997, Nr. C 191/17.

Stand: 1. 9. 2000

(78)

Volksverhetzung - Gewaltdarstellung

§§ 130,

131

c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder 2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- und Teledienste* verbreitet. (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 220 a Abs. 1 bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost. (4) Absatz 2 gilt auch für Schriften ( § 1 1 Abs. 3) des in Absatz 3 bezeichneten Inhalts. (5) In den Fällen des Absatzes 2, auch in Verbindung mit Absatz 4, und in den Fällen des Absatzes 3 gilt § 86 Abs. 3 entsprechend.

§131 Gewaltdarstellung (1) Wer Schriften (§11 Abs. 3), die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen in einer Art schildern, die eine Verherrlichung oder Verharmlosung solcher Gewalttätigkeiten ausdrückt oder die das Grausame oder Unmenschliche des Vorgangs in einer die Menschenwürde verletzenden Weise darstellt, 1. verbreitet, 2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht, 3. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder 4. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer eine Darbietung des in Absatz 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk, Medien- und Teledienste* verbreitet. (3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht, wenn die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient. (4) Absatz 1 Nr. 3 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt.

* (79)

Entwurf vgl. Rdn. 7. Eckhart von Bubnofi"

§§ 130, 131 Ergänzende

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung Erläuterung

Krimineller Mißbrauch internationaler Computernetze durch inhaltsbezogene Straftaten (§§ 130,131)

Schrifttum Von Bubnoff Aktuelle Herausforderungen grenzüberschreitender Strafrechtspflege, Schriftenreihe des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes (1997) Nr. 362; ConradUSchlömer Die Strafbarkeit der Internet-Provider, NStZ 1996 366; Cornils Der Begehungsort von Äußerungsdelikten im Internet, JZ 1999 394; Dokumentation 2000, Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Berlin, Verbreitung von Hass im Internet - Ein internationaler Dialog; Engel-Flechsig Das neue Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz, NJW 1997 2981; Fromm Möglichkeiten und Grenzen für die Strafverfolgung, in: Dokumentation 2000 S. 143; Heinrich Der Erfolgsort beim abstrakten Gefährdungsdelikt, GA 1999 72; ders. UrtAnm. zu KG NJW 1999, 3500, NStZ 2000 533; Hilgendorf Überlegungen zur strafrechtlichen Interpretation des Ubiquitätsprinzips im Zeitalter des Internet, NJW 1997 1873; ders. Zur Anwendbarkeit des § 5 TDG auf das Strafrecht, NStZ 2000 518; ders. Grundfälle zum Computerstrafrecht, JuS 1997 323; Lehle Der Erfolgsbegriff und die deutsche Strafrechtszuständigkeit im Internet, Diss. Konstanz (1999); Martin Grenzüberschreitende Umweltbeeinträchtigungen im Strafrecht, ZRP 1992 19; Möhrenschlager Die Entwicklung des Europäischen Rechts - Computerkriminalität, wistra 2000 8/V; Nehm Verbreitung von Hass im Internet - Gesetzliche und praktische Möglichkeiten der Strafverfolgung, in: Dokumentation 2000, S. 135; Pelz Die strafrechtliche Verantwortlichkeit von Internet-Providern, ZUM 1998 530; Römer Verbreitungs- und Äußerungsdelikte im Internet, Diss. Berlin (2000), Europäische Hochschulschriften Reihe II, Bd. 2946; Rosenthal Probleme und mögliche Strategien zur Bekämpfung des Rassismus im Internet, in: Dokumentation 2000 S. 75; Satzger Die Anwendung des deutschen Strafrechts auf grenzüberschreitende Gefahrdungsdelikte, NStZ 1998 112; Sieber Verantwortlichkeit im Internet (1999); ders. Internationales Strafrecht im Internet, NJW 1999 2065; ders. Aufbruch in das neue Jahrtausend. Für eine neue Kultur der Verantwortlichkeit im Internet, MMR 1999 689; Spindler Haftungsrechtliche Grundprobleme der neuen Medien, NJW 1997 3193; Vassilaki Urt.Anm. zu AG München NStZ 1998 518, ebda. S. 521; Vatis Hate-Speech and First Amendment, in: Dokumentation 2000, S. 147; Weigend Strafrechtliche Pornographie-Verbote in Europa, ZUM 1994 133. Europavertragliche Materialien Gemeinsame M a ß n a h m e (Art. Κ 3 EUV) vom 15.7.1996 betreffend die Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, ABl. E G 1996 Nr. L 185/5; Entschließung des Europäischen Parlaments vom 21.9.2000 zum Standpunkt der E U auf der Weltkonferenz gegen Rassismus und zu der aktuellen Situation in der Union; Charta der Grundrechte der E U mit Erläuterungen des Präsidiums, Dok. C H A R T E 4487/00 C O N V E N T 50; Richtlinie 2000/31/EG des Europäischen Parlaments und des Rats über den elektronischen Geschäftsverkehr vom 8.6.2000, ABl. E G 2000 Nr. L 178/8; Gemeinsamer Standpunkt E G Nr. 22/2000 im Hinblick auf den Erlaß der Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr, festgelegt vom Rat am 28.2.2000, ABl. E G Nr. C 128/32; D r a f t Convention on Cyber Crime, Entwurf Nr. 25 des Europarats zu einem Übereinkommen über Datennetzkriminalität vom 27.12.2000, PC-CY (2000).

Stand: 1.9.2000

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Volksverhetzung - Gewaltdarstellung

§§

130,131

Übersicht Rdn.

Rdn. I. Inhaltsbezogene Straftaten im Internet II. Grenzübergreifende Dimension . . . . 1. Strafverfolgungserschwernisse . . . 2. Verbreitung von Hass und Gewalt im Internet 3. Unterschiedliche Wertungsansätze in Quellenländern 4. Mindeststandards der EU III. Strafbarkeit und Verantwortlichkeit nach dem StGB i.V.m. dem TDG . . . 1. Urheber u. moderierender Provider-Zugänglichmachen . . . . 2. Live-Angebote im Internet 3. Grenzen inhaltlicher Verantwortlichkeit (§ 5 Abs. 2-4 TDG) . . . . a) Haftungsbegrenzung (§ 5 Abs. 2 TDG) Keine allgemeine Überwachungsund Sicherungspflichten b) Haftungsausschluß (§ 5 Abs. 3 TDG)

1 2 2 3 4 5 6 6 7 8 9 10 11

c) Verpflichtung zur Sperrung des Zugangs nach Kenntniserlangung (5 Abs. 4 TDG) . . . 4. Versteigerungen über Internet . . . 5. Strafrechtl. Haftungsfragen bei Privatanbietern IV. Deutsche Strafverfolgungskompetenz bei Auslandssachverhalten 1. (Auch) Inlandbegehung 2. Auslandstaten im eigentlichen Sinne Normspezifischer Auslegungsansatz Ergänzender Regelungsbedarf . . . 3. Harte Pornographie § 6 Nr. 6 StGB V. Europäische Vorgaben 1. Richtlinie EG über den elektronischen Geschäftsverkehr Strafrechtl. Ermittlungsbelange - mögliche Richtlinienanpassung . 2. EuÜbk Europarat über Datennetzkriminalität VI. Bekämpfungsstrategien gegen inhaltsbezogene Internetauswüchse

12 13 14 15 15 16 17 18 19 20 20 21 22 23

I. Inhaltsbezogene Straftaten im Internet. Als neuartige gefährliche Erscheinung 1 im Bereich der Medien- und Teledienste muß der kriminelle Mißbrauch internationaler Computernetze gesehen werden. Es geht hierbei vorwiegend um Inhalte wie volksverhetzendes rassistisches Gedankengut, um gewaltextreme oder kinderpornographische Darstellungen, Gewaltsexangebote an Kindern, links- oder rechtsextremistische Werbung, „Hass-Seiten" mit Benennung politischer Gegner unter Adressenangabe und ausdrücklicher Aufforderung zu Gewalttaten, konkrete Mordaufrufe, Mißbrauch als rechtsextremistisches Diskussionsforum, Terrorlisten oder terroristische „Kochbücher", Datenmanipulierung („Infowar"), um den verschlüsselten Informationsaustausch im Bereich der organisierten Kriminalität und um die Koordination räumlich flexibler Gewaltaktionen im grenzüberschreitenden Bereich, um die Eingabe von Falschinformationen zwecks Manipulierung der Börsenkurse.

II. Grenzübergreifende Dimension - Auswirkungen im Strafrecht 1. Strafverfolgungserschwernisse. Das Internet - weltweites Medium und unverzichtbarer Bestandteil einer freien modernen Informations- und Kommunikationsgesellschaft - ist kein rechtsfreier Raum. Als besondere Ausprägung des Rechts auf freie Meinungsäußerung (Gem. Standpunkt E G Nr. 9) ist der grenzübergreifende elektronische Dienstleistungsverkehr im Internet mit Pflichten und Verantwortlichkeiten, insbesondere der Pflicht zur Achtung anderer, aber auch der öffentlichen Ordnung, verbunden (IPbR Art. 19 Abs. 3; E M R K Art. 10 Abs. 2; Charta EU Art. 11 Abs. 2, 52 Abs. 3). Inhaltsbezogen mißbräuchliche Nutzungsakte i. S. der Rdn. 1 sind strafrechtlich relevant. Das gilt vor allem auch für die im Spannungsfeld von Meinungsäußerungs- wie Pressefreiheit und Gefahrenabwehr stehenden (HW v. Bubnoff § 130 Rdn. 49) Äußerungs- und Verbreitungssachverhalte (Rdn. 1), wobei die Strafbarkeitsschwelle in der Bundesrepublik von den besonderen Erfahrungen der Vergangenheit und ihren Auswirkungen mitgeprägt ist. Dem Mißbrauch des Internet ist aber an(81)

Eckhart von BubnofT

2

§§ 130, 131

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

gesichts der Internationalität und der länderbezogen unterschiedlichen Wertungsansätze/Strafbarkeitsgrenzen (Rdn. 3, 4) aus rechtlichen und/oder tatsächlichen Gründen schwer beizukommen. 3

2. Ein besonders sensibler Bereich ist die Verbreitung von Haß und Gewaltdarstellungen im Internet (§§ 130, 131), deren Auswirkungen auf die gewalt- und für rechtsextremes Gedankengut aufnahmebereiten jugendlichen Konsumenten in der Bundesrepublik als gefährlich einzuschätzen sind. Derzeit ist eine sprunghafte Zunahme von rechtsextremistischen Internetseiten mit deutlicher Radikalisierung der darin enthaltenen Propaganda zu verzeichnen. 1 Offen zugängliche rechtsextremistische Homepages bieten neben einschlägiger Symbolik und volksverhetzenden Inhalten auch indizierte Skinheadmusik mit rassistischen Liedtexten. Als Plattform für die Verbreitung/Versendung von volksverhetzendem Material im Internet nutzt die rechtsextremistische Szene vor allem die USA (US-amerikanische Provider) wegen der dort risikofreien Rechtslage, daneben Kanada und Australien. Homepages auch deutscher Rechtsextremisten werden oftmals anonym über US-amerikanische Server betrieben. Der Einsatz von US-amerikanischen web-Servern und die Nutzung von herkunftsverschlüsselnden sog. Anonymus-Remailern gibt den Akteuren die Chance zur Verschleierung ihrer wahren Identität.

4

3. Unterschiedliche Wertungsansätze in Quellenländern. Die Mißbrauchsbekämpfung muß, um erfolgversprechend zu sein, an der Quelle ansetzen. In den USA als einem wesentlichen Aktionsgebiet von Rechtsextremisten und einer von diesen bevorzugten Plattform zur Einspeisung haßschürender, rassistischer und gewaltverherrlichender Inhalte sind derartige, dem Bereich der Verbreitung von Hass (Volksverhetzung) im Internet zuzuordnende Verhaltensweisen weder strafbar noch verfolgbar. Ermittlungs- und Rechtshilfeersuchen ausländischer Behörden sind nicht erfolgversprechend. Das US-amerikanische Rechtssystem unterscheidet zwischen Hate-Speech, z.B. hetzende Textinhalte, die gegen bestimmte ethnische, religiöse etc. Gruppen gerichtet sind und Hate-Crimes, die durch H a ß motivierte physische Gewalt implizieren. Der Bereich der Hate-Speech fallt unter die erste Ergänzung (First Amendment) der US-Verfassung: freedom of speech, die ein strafbewehrtes Verbot nicht zuläßt. Nach diesem - den europäischen Vorgaben (Rdn. 5) gegenläufigen - Ansatz ist die Antwort auf die „Hass-Sprache" nicht das Verbot, sondern ein reaktives Diskussionsverhalten von Regierung und Bevölkerung. Mit diesem Verfassungszusatz wird selbst eine Rassenhetze übelster Art, extremistische Propaganda, Einschüchterungen durch die Darstellung brennender Kreuze, Gewaltverherrlichung u. ä. einer Sanktion entzogen. Die Verbreitung von Mein Kampf im Internetbuchhandel ist erlaubt. Der Verfassungszusatz ist auch Grundlage der Ablehnung einer gezielten Ermittlungshilfe f ü r ausländische Verfahren; in Einzelfallen kann hier allenfalls aufgrund eines verschleierten Bezugs mutmaßlicher wirtschaftsrechtlicher oder Wettbewerbsverstöße geholfen werden. 2 Kinderpornograhische Darstellungen werden dagegen strafrechtlich erfaßt. In einer ganzen Reihe von Ländern (u.a. Australien) ist die Leugnung des planmäßigen NS-Gewaltunrechts, Erkennungszeichen eines verfassungsfeindlichen Rechtsextremismus, nicht strafbar.

5

4. Im Bereich der Europäischen Union trägt hingegen die Gemeinsame Maßnahme vom 15. 7.1996 betreffend die Bekämpfung von Rassismus und Fremdenfreindlichkeit etwaigen unterschiedlichen strafrechtlichen Bewertungen in einzelnen Mitglied1

Fromm S. 143.

Möglichkeiten, Dokumentation 2000,

2

Vgl. zum Ganzen Vatis Hate-Speech and First Amendment, Dokumentation 2000, S. 147.

Stand: 1.9. 2000

(82)

Volksverhetzung - Gewaltdarstellung

§§ 130,

131

Staaten, die sich potentielle Täter zu Nutze machen könnten, durch eindeutige Verpflichtungen Rechnung: Die Mitgliedstaaten haben einen flächendeckenden Strafschutz gegen - katalogmäßig aufgeführte - einschlägige Verhaltensweisen 3 zu sichern durch Schaffung entsprechender Strafbestimmungen oder im Falle (noch) fehlender Strafandrohung im Aufenthaltsstaat zumindest durch den (partiellen) Verzicht auf Geltendmachung des Grundsatzes beiderseitiger Strafbarkeit gegenüber dem Auslieferungsersuchen eines zur Aburteilung zuständigen anderen Mitgliedslandes. Sie haben ferner die grenzübergreifende Strafverfolgung zu fördern durch die (rechtliche) Ermöglichung der Beschlagnahme und Einziehung von einschlägigem Material mit rassistischen oder fremdenfeindlichen Inhalten, durch Bereitstellung verfahrensfördernder Informationen für ein - ein Strafverfahren führendes - Mitgliedsland und durch die Einrichtung von Kontaktstellen für einen entsprechenden Informationsaustausch. 4 Im Mittelpunkt der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 21.9.2000 steht die Forderung, die Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auf der Grundlage der Europäischen Charta der Grundrechte zu einem Schwerpunkt europäischer und nationaler Politik zu machen. Die Resolution zielt darauf ab, die Informationsbasis über ständig zunehmende rechtsextremistische etc. Phänomene in der EU zu verbessern, insoweit möglichst objektive, genaue Indikatoren auszuarbeiten und die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Wien als Zentralstelle zur Sammlung und Bereitstellung von Informationen zu nutzen; ferner die Vorbeugung durch ein vielfaltiges (beispielhaft belegtes) Maßnahmenbündel zu verstärken und wirksame Sanktionen gegen die Zunahme rassistischer Gewalt und fremdenfeindlicher Aggression vorzusehen; ferner eine außenwirksame EU-Strategie zur Bekämpfung von derart rechtsextremistischen Verhaltensweisen zu entwickeln sowie die vielfaltigen Maßnahmen/Strategien in einem Gemeinsamen Standpunkt der Europäischen Union als europäischen Beitrag zur Weltkonferenz gegen den Rassismus (2001) zu bündeln und in der Union praktisch umzusetzen. Die Resolution hebt hervor, daß rechtsextremistische Bewegungen weltweit die neuen Informationstechnologien für ihre Ziele mißbrauchen. Die EU-Mitgliedstaaten werden aufgefordert, wirksame Rechtsvorschriften gegen derart volksverhetzende Aktivitäten zu schaffen bzw. vorhandene Vorschriften zu verbessern und dabei die Verbreitung von rechtsextremistischen Botschaften und Materialien im Internet einzubeziehen. Angemahnt wird, die polizeiliche und justitielle Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten zur Bekämpfung derartiger Phänomene in Form eines Rahmenbeschlusses zu verstärken, der die Gemeinsame Maßnahme von 1996 effizienter gestaltet und insbesondere auch die gegenseitige Unterstützung bei der Durchsetzung des Verbotes rassistischer Umtriebe im Internet festschreibt. Die auf dem Gipfel in Nizza (7. Dezember 2000) proklamierte Europäische Charta der Grundrechte, die „Seele der EU" (Prodi), enthält mit der Verankerung der Menschenwürde (Art. 1), dem Diskriminierungsverbot (Art. 21) und dem Gebot der Achtung der Vielfalt der Kulturen und Religionen (Art. 22) zugleich eine deutliche Absage an den Rechtsextremismus. Die Gewährleistungen führen zu einer Charta-immanenten Einschränkung der in Art. 11 Abs. 2 angesprochenen Medienfreiheit, die im übrigen auch in der übergreifenden Begrenzungsregelung (Art. 52 Abs. 3) und der durch sie geschaffenen Kohärenz zwischen Charta und EMRK mitsamt deren Einschränkungen (Art. 10 Abs. 2 E M R K ) deutlich wird. Der unmittelbare Anwendungsbereich 3

(83)

Titel I Α Buchstabe a - e der Maßnahme.

4

Titel I Β der Maßnahme.

Eckhart von BubnofF

§§ 130, 131

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

der Charta richtet sich - mit der Erlangung der Rechtsverbindlichkeit etwa bei Einbeziehung in die EU-Verträge - auf Gemeinschaftsangelegenheilen (Art. 51). 6

III. Strafbarkeit und Verantwortlichkeit nach dem StGB i.V.m. dem TDG. Eine Strafverfolgung wegen inhaltsbezogener Internetdelikte setzt Strafbarkeit und insbesondere bei Auslandsbezügen Verfolgbarkeit (Rdn. 15) des Täters im Falle seiner Festnahme im Inland voraus. Hinsichtlich der Diensteanbieterl Vermittler sieht § 5 TDG eine in der Auslegung umstrittene interdisziplinäre Verantwortlichkeitsregelung vor. 1. Anbieten eigener Inhalte im Internet. Bei dem in- und ausländischen Urheber strafbarer Dateninformation und dem moderierenden Provider eines (auch ausländischen) Netzangebots, der die allgemeine Zugänglichmachung fremder Daten seiner eigenen Auswahl nach Sichtung des Datenbestands vorbehält (§§ 3 Nr. 1, 5 Abs. 1 TDG), greifen die einschlägigen deutschen Strafnormen (z.B. §§ 86, 111, 129a, 130, 130a, 131, 140 u. 184 Abs. 3, 4). Zur Anwendbarkeit deutscher Normen bei ausländischem Netzangebot Vgl. Rdn. 16. Ein Teil der genannten strafrechtsrelevanten Verhaltensweisen (Rdn. 1) - so der Äußerungstatbestand des § 130 Abs. 1 (dort Rdn. 4), aber auch eine Nutzung des Internets im Rahmen der grenzübergreifenden organisierten Kriminalität und des Terrorismus (§§ 129, 129 a) - werden vom Schriftenbegriff gelöst tatbestandlich erfaßt. Soweit die Vorschriften als Schriftenverbreitungstatbestände ausgestaltet sind (§§ 130 Abs. 2, 4, 130a, 131, 140 Nr. 2, 184 Abs. 3, 4), ist die Einbeziehung von Datenspeichern in den Schriftenbegriff (§ 11 Abs. 3) durch Art. 4 Nr. 1 des Informations- und Kommunikationsdienstegesetzes (IuKDG) 5 zu beachten. Sie trägt den in der modernen Datentechnik gegebenen Möglichkeiten strafwürdiger Nutzung und Verbreitung strafrechtsrelevanter gedanklicher Inhalte Rechnung und erfaßt jedwede Datenspeicher, die gedankliche Inhalte verkörpern, welche nur unter Zuhilfenahme technischer Geräte wahrnehmbar werden. Das Angebot im Internet stellt sich als Eröffnung der Möglichkeit einer Kenntnisnahme und damit als öffentliches Zugänglichmachen dar.6 Ein Zugänglichmachen liegt auch dann vor, wenn über Internet ein Zugriff auf den Inhalt des Datenspeichers ermöglicht wird (vgl. HW § 131 Rdn. 30; zu eng BayOblG NJW 2000 2911).

7

2. Live-Angebote im Internet - eine Regelungslücke. Live-Übertragungen im Fernsehen - neuerdings auch zur Darbietung vollständiger Geschehens- und Verhaltensabläufe7 - sind soweit strafrechtlich relevant über die Sonderregelungen zum Ton- und Bildfunk (§ 130 Abs. 2 Nr. 2 , 131 Abs. 2, § 184 Abs. 2) erfaßbar (§131 Rdn. 31). Entsprechende Live-Angebote und -Schaltungen (Echtzeit-Ubermittlungen) sind jedoch auch im Internet technisch möglich.8 Hierbei wird die aufnehmende Video-Kamera (webcam) an einen Computer mit eingebauter sog. Grabber-Card angeschlossen, die die Daten (Signale) in digitale Signale für den Computer/Realserver umwandelt, von dem der kontinuierliche Datenfluß (Livestream - HDSL bzw. TDSL-Verfahren) fortlaufend ins Internet (an die vorprogrammierte Internet-Seite) abgegeben wird und dort abgerufen und mit einem Realplayer (Empfangsgerät) wahrgenommen werden kann. Als mißbräuchliche Akte zu strafbaren Zwecken kommen etwa in Betracht: die Übertragung von rechtsextremistischen Veranstaltungen/Zusammenkünften mit volksverhetzender, verfassungsfeindlicher Propaganda, von musikalischen Events mit BGBL 1997 I, S. 1870, 1876; Reg.Entw. BTDrucks. 13/7385 S. 36. Vgl. V. Bubnoff, Aktuelle Herausforderungen, S. 26.

7

8

Z.B. Die voyeuristische Real-Life-Show "Big Brother" in RTL, hierzu Glaeser Z R P 2000 395. Z. B. SWR 3 Real Radio u. Real Video.

Stand: 1. 9. 2000

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rassistischen fremdenfeindlichen Liedtexten, von gewaltverherrlichenden oder kinderpornographischen Vorgängen. Die Übertragung derartiger rechtswidriger Live-Darbietungen über elektronische Medien wird durch die genannten Sonderregelungen (Absätze 2) in ihrer derzeitigen Fassung nicht erfaßt, die deshalb durch die Aufnahme der Medien- und Teledienste neben dem genannten Rundfunk ergänzt werden sollten. Das gilt auch für § 130 Abs. 2 Nr. 2, mit dessen Einstellung in das Gesetz der Gesetzgeber ersichtlich Live-Übertragungen gesondert geregelt wissen wollte. Mögliche Überschneidungen zwischen den einzelnen Tatbeständen des § 130 (vgl. HW § 130 Rdn. 28) können hier außer Betracht bleiben. Da das Lückenproblem vom Bundesrat bei den Beratungen des I u K D G 9 angesprochen wurde, dürfte eine gesetzgeberische Ergänzung in nächster Zeit konkret zu erwarten sein. 3. Grenzen inhaltlicher Verantwortlichkeit {§ 5 Abs. 2-4 TDG). Neuralgischer 8 Punkt strafrechtlicher Absicherung ist der Service Provider infolge seiner lediglich formaltechnischen Unterstützung (vgl. v. Bubnoff Aktuelle Herausforderungen S. 26); er stellt für Speicherung und Transport fremder Daten Rechner (Server), Speicherkapazitäten und das Netzwerk zur Verfügung und eröffnet den Zugang ins freie Internet. Das Teledienstegesetz (TDG) 1 0 enthält mit § 5 eine Art allgemeiner F/7/ervorschrift, die die Grenzen der inhaltlichen Verantwortlichkeit insbesondere kommerzieller Anbieter internetspezifischer Dienstleistungen festlegt und die rechts- und damit auch strafrechtsspezifische Zurechnung maßgeblich bestimmt (vgl. Engel-Flechsig NJW 1997 2984 f). Die Vorschrift begrenzt bereits die Handlungspflichten von Diensteanbietern. Ihre beschränkende Funktion ist der Tatbestandsebene zuzuordnen. a) Haftungsbegrenzung {§ 5 Abs. 2 TDG). Eine (Mit-)Verantwortlichkeit kann den 9 Diensteanbieter treffen, der einen an das Internet angeschlossenen Server/Computer unterhält, auf den die Nutzer zugreifen können, und der fremde Inhalte zur Nutzung bereithält (§ 5 Abs. 2 TDG) oder durch einen Nutzer eingegebene Informationen speichert (Hosting). Dies setzt aber bei der strafrechtlichen Bewertung voraus, daß er von den strafbaren Inhalten (einschließlich der Fundstelle) positive Kenntnis h a t " und daß ihm eine Ausfilterung und Sperrung der in Frage stehenden Newsgroups technisch möglich und zumutbar ist {Engel-Flechsig NJW 1997 2985 und Z U M 1997 231, 235 sowie Vassilaki NStZ 1998 521 f zugleich zu den Zumutbarkeitsgesichtspunkten). Kommt danach eine Verantwortlichkeit überhaupt in Betracht, so bestimmt sich die Frage einer strafrechtlichen Zurechnung allein nach strafrechtlichen Grundsätzen. 12 Die die Verantwortlichkeit des Host-Providers begründende Kenntnis bezieht sich nur auf den tatsächlich angebotenen Inhalt, nicht auf dessen Rechtswidrigkeit (vgl. LG München NJW 2000 2216). Ein Irrtum über die technische Möglichkeit einer Sperrung oder über die faktischen Voraussetzungen der Zumutbarkeit einer solchen Maßnahme stellt sich als Tatbestandsirrtum dar (vgl. Hilgendorf NStZ 2000 519). Allgemeine Inhaltskontroll-, Überwachungs- oder Sicherungspflichten werden durch § 5 TDG nicht begründet.' 3 Eine differenzierende Auslegung des § 5 T D G im strafrechtlichen Kontext ist derzeit noch im Fluß. Vgl. hierzu etwa die krit. Anmerkung von Pelz NStZ 1998 627 u. Vassilaki NStZ 1998 521 zu dem verurteilenden

9 10 11

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Gegenäußerungen, BTDrucks. 13/7385 S. 73. BGBl. 19971, S. 1870. BTDrucks. 13/7385 S. 20, 51; Spindler NJW 1997 3193,3196. Vgl. hierzu Conradi/Schlömer NStZ 1996 472 ff; Engel-Flechsig AfP 1996 342 f; Hütig M M R

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1998 50; Pelz NStZ 1998 627; Sieber JZ 19% 494,499; WidmerlBähler CR 1996 180. Vgl. hierzu Engel-Flechsig NJW 1997 2985; auch Sieber JZ 1996 429 ff u. Altenhain CR 1997 485ff.

Eckhart von BubnofF

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7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Erkenntnis des AG München NStZ 1998 518 (§ 5 Abs. 2 TDG, § 184 Abs. 3 StGB, betr. CompuServe Deutschland), das inzwischen durch das LG München II mit dem Ergebnis eines rechtskräftigen Freispruchs aufgehoben wurde.14 Das Landgericht weist dem § 5 Abs. 2 TDG eine unmittelbar schuldbegrenzende Funktion zu. 11 b) Haftungsausschluß (§ 5 Abs. 3 TDG). Diese Vorschrift sieht für die Fälle bloßer Zugangsvermittlung zur Nutzung fremder Inhalte, d. h. der Zurverfügungstellung des technischen Zugangsweges (§ 3 Nr. 1, Alt. 3 TDG: Access-Provider) einen generellen Haftungsausschluß vor und wirkt sich hinsichtlich der in Frage kommenden Tatbestände als Tatbestandsausschluß aus. Hierbei kommt es auf die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit, nicht auf die Art von (unmittelbaren oder mittelbaren) Kundenbeziehungen im Verhältnis zu einer etwaigen Muttergesellschaft an. Eine kurzfristige und automatische Zwischenspeicherung fremder Inhalte aufgrund von Nutzerabfragen zwecks vereinfachter Weiterleitung wird der Zugangsvermittlung gleichgestellt (§ 5 Abs. 3 Satz 2 TDG). 12 c) Verpflichtung zur Sperrung nach Kenntniserlangung (§ 5 Abs. 4 TDG). Diese Vorschrift läßt Verpflichtungen zur Sperrung der Nutzung rechtswidriger Inhalte nach den allgemeinen Gesetzen, zu denen auch die Strafgesetze gehören,15 unberührt, wenn der Diensteanbieter unter Wahrung des Fernmeldegeheimnisses (§ 85 TKG) von diesen Inhalten (positive) Kenntnis erlangt und eine Sperrung technisch möglich und zumutbar ist. Die Sperrverpflichtung kann aus einer Garantenstellung herrühren und zieht ggf. im Falle einer Verweigerung eine Strafbarkeit nach allgemeinen strafrechtlichen Kriterien nach sich (vgl. Hilgendorf NStZ 2000 519, 521; auch JuS 1997 323, 330). Absatz 4 begründet als Sepzialnorm gegenüber Absatz 3 eine Ausnahme von der grundsätzlichen Verantwortlichkeitsfreistellung des Zugangsvermittlers. Dieser überschreitet die Grenze zur Verantwortlichkeit mit der Verweigerung der Sperrung einer bestimmten Adresse, beispielsweise trotz gezielter Hinweise eines LKA, daß über diese Internetquelle eine detaillierte Anleitung zur Entführung, Vergewaltigung und Erdrosselung eines 10-jährigen Mädchens in drehbuchgleicher, selbstzweckhaft übersteigerter Gewaltschilderung (Beispiel aus einer Pressemitteilung) angeboten wird (§§ 131, 184 Abs. 3, 4). Die pflichtwidrige Offenhaltung des Zugangs zu dem inkriminierten Inhalt in Kenntnis der Adresse, durch die die tatbestandsbestimmende Gefahrdung perpetuiert wird, stellt sich als Zugänglichmachen i. S. der einschlägigen Strafvorschriften dar. Auch abstrakte Gefährdungsdelikte können durch Unterlassen begangen werden (vgl. Sch/Sch/Siree § 13 Rdn. 3). Die strafrechtsbezogene Auslegung16 des § 5 Abs. 4 TDG ist allerdings umstritten; die Gegenansicht (Sieber Internet Rdn. 381, 390) hält Absatz 4 im Strafrecht für nicht anwendbar. 13

4. Versteigerungen über Internet und § 130 Abs. 5. Die Versteigerung von haßschürenden NS-Schriften sowie von daran anknüpfenden rechtsextremistischen Schriften bzw. das Angebot einer unbeschränkten Teilnahme an deren Versteigerung und die Werbung für die Versteigerungsstücke über Internet sind tatbestandlich relevant (§ 130 Abs. 2-4). Die Sozialadäquanzklausel des § 130 Abs. 5, § 86 Abs. 3 (vgl. HW v. Bubnoff§ 130 Rdn. 53, 54) greift jedenfalls dann nicht, wenn ein Auktionshaus gewerbsmäßig mit derart indiziertem Material handelt, die Versteigerung sich nicht auf Einzelstücke beschränkt, die (in aufreizender Form gestalteten) Angebote über Internet für jedermann einsehbar und zugänglich sind und eine Zugangs- und TeilUrteilvom 17.11.1999, 20 Ns 465 Js 173158/95, NJW 2000 1051 m. Anm Vassilaki NStZ 2000 535.

15

16

Vgl. Hilgendorf NStZ 2000 518, 519; Nehm Dokumentation 2000, S. 135. Hierzu Hilgendorf NStZ 2000 519ff m. Nachw.

Stand: 1.9. 2000

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nahmebeschränkung auf bestimmte Personen/Institutionen (etwa zwecks wissenschaftlicher bzw. zeitgeschichtlicher Auswertung) nicht stattfindet. 5. Zu strafrechtlichen Haftungsfragen bzgl. privater Anbieter, etwa des Betreibers 1 4 einer Homepage bei Aufrechterhaltung des auf diese verweisenden Links trotz zwischenzeitlicher Einspeicherung strafbarer Inhalte (i. S der §§ 130 Abs. 2 Nr. 1, 130 a Abs. 1, 131, 140 Nr. 2) durch Dritte vgl. AG Tiergarten M M R 1998 49 m. krit. Anm. Hütig. IV. Deutsche Strafverfolgungs- und Ahndungskompetenz bei Auslandssachverhalten. 1 5 Die rasante Entwicklung und die Besonderheiten der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien werfen bei Sachverhalten mit Auslandsbezug zahlreiche rechtliche Fragen auf, die bei der gesetzgeberischen Gestaltung des Strafanwendungsrechts nicht absehbar waren. 1. Eine Inlandbegehung (§ 3) liegt vor, wenn vom Inland aus rechtswidrige Inhalte auf einen ausländischen Server aufgeladen werden, etwa wenn der Täter in seine dort betriebene, öffentlich zugängliche Homepage solche Inhalte eingibt. Werden vom Ausland her Daten mit rechtswidrigen Inhalten gezielt und kontrolliert auf einen im Inland angeschlossenen Computer übermittelt/abgelegt, so handelt es sich ebenfalls um eine Inlandstat (§§ 3, 9 Abs. 1); der Täter handelt unmittelbar auch auf diesem Server (vgl. Cornils JZ 1999 394, 398). Entsprechendes dürfte bei dem automatisierten Bereitstellen von bestimmtem rechtswidrigem Material in einem ausländischen Server gelten, das der Täter gezielt zum jederzeitigen Abruf, zur Übermittlung auf einen wo auch immer installierten Computer, bereithält. Auch hier erfolgt die Tathandlung, das Zugänglichmachen rechtswidriger Inhalte (Rdn. 6; HW § 131 Rdn. 30), nicht nur am Aufenthaltsort des Täters, sondern zugleich auch am Standort des Servers, auf dem der Täter seine Daten nach automatisierter Übermittlung zurechenbar zur weiteren Nutzung verfügbar macht. Ein öffentliches Zugänglichmachen (bzw. eine tatbestandserhebliche Vorbereitungshandlung) im Inland liegt auch dann vor, wenn von ausländischen Firmen (Internetbuchhandel, Auktionshäuser) Angebote für volksverhetzendes Material zur Teilnahme am Geschäftsleben in Deutschland in das Internet eingestellt werden, die hier abgerufen werden können und eine Bestellung des angebotenen Materials über einen deutschen Internetanschluß ermöglichen (vgl. OLG Karlsruhe NStZ-RR 1998 348 zum Hineinwirken in deutsche Schutzbelange durch grenzüberschreitende Geschäftsanbahnungsbemühungen bzw. Abgabe geschäftlicher Willenserklärungen). Das gilt in gleicher Weise für mißbrauchsspezifische (vgl. v. Bubnoff HW § 131 Rdn. 30; auch BGHSt 34 94) kommerzielle Angebote von extremistischen Gruppierungen bzw. internationalen Verbrecherringen auf Internetseiten, die auf Vermarktung/Lieferung von einschlägigem (§§ 130, 131, 184 Abs. 3, 4) Material zielen und zu einer grenzüberschreitenden Geschäftsabwicklung, Bestellung/Angebotsannahme durch den deutschen Besteller per e-mail, Vorauszahlung und Zustellung des Materials an deutsche elektronische Empfangeradressen, führen bzw. darauf angelegt sind. Zur Wahrnehmbarmachung volksverhetzender Inhalte vom Ausland aus im Wege einer zur grenzüberschreitenden Übertragung bestimmten Fernsehaufzeichnung vgl. KG NJW 1999 3500 mit krit. Anm. von Heinrich NStZ 2000 533 (auch Weigend Z U M 1994 133 f). 2. Um Auslandstaten im eigentlichen Sinne handelt es sich dagegen , wenn rechts- 1 6 widrige Inhalte von ihrem Ersteller auf einem ausländischen Intemetserver gespeichert werden und damit auch für deutsche Nutzer die Möglichkeit eröffnet wird, die Inhalte abzurufen. Hinsichtlich der Bewertung dieser Sachverhalte besteht ein vielfaltiges (87)

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7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

Meinungsspektrum, 1 7 das von einer (teilweisen) Verfolgbarkeit über eine teleologische Reduktion durch ein vorausgesetztes inlandbezogen „finales Interesse" bis zur Nichterfaßbarkeit durch deutsche Strafanwendungsnormen unter Verneinung eines in § 9 vorausgesetzten Gefahrerfolgs bei den abstrakten Gefahrdungsdelikten reicht. 17 Die Anwendbarkeit deutscher Strafnormen bei ausländischem Netzangebot ergibt sich aus der jederzeitigen Abrufbarkeit an einem inländischen Erfolgsort im Sinne des § 9 Abs. 1 Alt. 3, setzt also einen tatbestandsspezifischen Handlungserfolg im Inland voraus. Der Begriff des zum Tatbestand gehörenden Erfolges (§ 9 Abs. 1) ist indes nicht mit dem Erfolgsbegriff der allgemeinen strafrechtlichen Tatbestandslehre gleichzusetzen (BGHSt 42 235, 242), sondern eigenständig auszulegen und jeweils tatbestandsbezogen zu ermitteln (vgl. Sieber N J W 1999 2068). Die Unterscheidung zwischen konkreten, potentiellen und abstrakten Gefahrdungsdelikten (zur Einordnung der Tatbestände des § 130 und dem breiten Meinungsspektrum hierzu vgl. H W § 130 Rdn. 4f, 32, 43 u. § 131 Rdn. 9) ist zur Problemlösung ungeeignet (vgl. Hilgendorf NJW 1997 1873, 1875). Ein inländischer Tathandlungserfolg im Sinne des § 9 Abs. 1 liegt bei abstrakten/potentiellen (vgl. TröndlelFischer49 vor § 13 Rdn. 13a) Gefahrdungsdelikten vor, wenn sich eine aus der Risikoschaffung durch ein öffentliches Zugänglichmachen - die Netzeinspeisung und Ermöglichung allgemeiner Abrufbarkeit rechtswidriger Inhalte - resultierende abstrakte Gefahr im Sinne der jeweiligen Tatbestandsfassung auch im Inland realisieren könnte, wenn somit gerade für das Inland das delikttypische Gefährdungsmoment zu bejahen ist. Der normspezifische Auslegungsansatz des zum Tatbestand gehörenden Erfolgs ist nicht systemfremd: Vgl. etwa die Beurteilung objektiver Strafbarkeitsbedingungen als Erfolg im Sinne des § 9 Abs. 1 (BGHSt 42 235, 242), die Gleichsetzung des tatbestandsmäßigen Geschehens abstrakter Gefährdungsdelikte mit dem zum Tatbestand gehörenden Erfolg im Sinne des § 13 bei den Unterlassungsdelikten (vgl. Sehl SehlStree § 13 Rdn. 3) oder die Maßgeblichkeit der „eingetretenen" abstrakten Gefährdung für den verjährungsbestimmenden Erfolg i. S. des § 78a bei den abstrakten Gefährdungsdelikten (BGHSt 32 293, 294 zu § 241; BGHSt 36 255, 257 = NStZ 1990 36 zu § 326 Abs. 1). Zur Frage eines Erfolgs der Tathandlung bei abstrakten Gefährdungsdelikten vgl. auch Heinrich G A 1999 79 f und NStZ 2000 534 sowie Martin Z R P 1992 19, 20 (abstrakte Umweltgefahrdungsdelikte). 18 Die Frage eines inländischen Tathandlungserfolgsorts gemäß 9 Abs. 1 - als Voraussetzung deutscher Strafverfolgungszuständigkeit - ist somit auf der Grundlage der abrufbaren rechtswidrigen Inhalte tatbestandsbezogen - deliktspezifisch unter Berücksichtigung von Strafgrund und Schutzzweck der jeweiligen Strafnormen, 1 9 insbesondere auch der unterschiedlichen Reichweite der Angriffsrichtung der jeweiligen Tatbestände des § 130 ( H W § 130 Rdn. 33), und der sich daraus ergebenden Auslegungskriterien jeweils zu ermitteln. Inlandsbezogener Strafgrund wie tatbestandlich begrenzter, gefährdungsbestimmender Angriffs- und Schutzbereich § 130: eine das Inland betreffende konkrete Eignung zur Störung des friedlichen Zusammenlebens, die Gefahr der Schaffung bzw. Intensivierung eines für fremdenfeindliche Aktionen gedeihlichen Klimas, einer für die betroffenen Gruppen gefahr-

Vgl. ConradilSchlömer NStZ 1996 366, 368 f; Cornils JZ 1999 394, 398; Heinrich Erfolgsort G A 1999 79 u. NStZ 2000 533, 534; Hilgendorf N J W 1997 1874ff u. JuS 1997 323, 329; Lehle ErfolgsbegrifF S. 160fT; Pelz Z U M 1998 530, 531; Römer Äußerungsdelikte S. 125 ff, 131 f, 144; Satzger NStZ 1998 114ff; Sieber N J W 1999 2067ff; KG N J W 1999 3500, 3502.

18

19

Zum Bewertungsansatz von Distanzdelikten für einschlägige Internetsachverhalte z. B. nach § 130 Abs. 3 vgl. Lackneri Kühl21 § 9 Rdn. 5. Vgl. HW § 130 Rdn. 4 (Absatz 1), Rdn. 32 (Absatz 2), Rdn. 43 (Absätze 3, 4) und § 131 Rdn. 9.

Stand: 1. 9. 2000

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liehen emotionalen Aufladung, der politischen Klimavergiftung in der Bundesrepublik etc. - stellen sich zugleich als tatbestandsimmanente Begrenzung der deutschen Strafverfolgungskompetenz dar. In Betracht kommen etwa vom Täter gespeicherte Informationen mit einer inlandbezogenen Eignung zu einer oder einer erkennbar auch inlandbezogenen Ausrichtung auf eine tatbestandstypische Gefahrdung, insbesondere auch eingegebene rechtswidrige Inhalte, die darüber hinaus sogar das subjektive Interesse an einem Abruf aus und an Auswirkungen in Deutschland deutlich machen. Die Verfolgungszuständigkeit wird im übrigen auch unter dem völkerrechtlichen Ansatz durch das Erfordernis eines deutlichen Sach- bzw. Gefahrdungsbezug zu/von deutschen Belangen begrenzt (vgl. v. Sm/wo^//" Herausforderungen S. 16). Der Bundesgerichtshof (1 StR 184/2000, Urteilsverkündung 12.12.2000) ist der- 1 8 zeit auf die Revision der Staatsanwaltschaft gegen ein (in den beiden Internetfällen) freisprechendes Urteil des Landgerichts Mannheim vom 10.11.1999 (5 KLs 503 Js 9551/99) mit der Frage befaßt, ob das deutsche Strafanwendungsrecht auch die Verbreitung von nach § 130 strafbaren Inhalten im Internet erfaßt, die von einem Australier in die Homepage eines australischen Instituts eingestellt wurden. Sollte die Rechtsprechung aufgrund der derzeitigen Gesetzeslage zu keiner positiven Lösung und keinen klaren Abgrenzungen kommen, so wird sich der Gesetzgeber - unter Berücksichtigung der kommunikationstechnischen Entwicklung - mit der Frage zu beschäftigen haben, ob und inwieweit eine Erstreckung des deutschen Strafanwendungsrechts auf derartige Auslandssachverhalte im Wege gesetzgeberischer Ergänzung geboten erscheint. Der Bundesgerichtshof hat - nach Mitteilung seiner Pressestelle - in der anhängigen Strafsache 1 StR 184/00 zwischenzeitlich (12.12.2000) entschieden und auf die Revision der Staatsanwaltschaft auch in den beiden Internetfallen auf Volksverhetzung erkannt. Nach ausdrücklichem Hinweis bezieht sich die Entscheidung nur auf Fallkonstellationen, in denen ein ausländischer Autor von ihm selbst verfasste Äußerungen (Artikel, Rundbriefe etc.), die den Tatbestand der Volksverhetzung (§ 130 Abs. 1, 3) erfüllen, auf einem ausländischen Server in das Internet stellt, der Internetbenutzern in Deutschland zugänglich ist: Solchenfalls tritt eine zum Tatbestand gehörende Eignung zur Friedensstörung als Erfolg im Sinne des § 9 Abs. 1 3. Alternative im Inland ein (Pressemitteilung Nr. 95/2000). 3. Netzinhalte mit Darstellungen sog. harter Pornographie, insbesondere mit Kin- 1 9 derpornographie, die aus dem Ausland stammen und vom Täter auf einem ausländischen Server gespeichert werden, werfen keine Strafanwendungsprobleme auf. Sie fallen unter die Auslandstaten gegen international geschützte Rechtsgüter und unterliegen gemäß § 6 Nr. 6 der deutschen Strafverfolgungszuständigkeit. Der Begriff der Verbreitung im Sinne dieser Vorschrift umfaßt auch mißbrauchsspezifische (vgl. BGHSt 34 94) kommerzielle Angebote im Internet zur Lieferung von kinderpornografischen Darstellungen (§ 184 Abs. 3, 4). Zur bloßen (nicht kommerziellen) Besitzverschaffung von kinderpornografischen Abbildungen (§ 184 Abs. 5) per e-mail an bestimmte Deckadressen ohne Verbreitungsabsicht vgl. indes BayOblG NJW 2000 2911, 2912.

V. Europäische Vorgaben 1. Auf europäischer Ebene (EU) sieht die Richtlinie über den elektronischen 2 0 Geschäftsverkehr vom 8. Juni 2000 in Kapitel II einen eigenen Abschnitt 4 über die Verantwortlichkeit der Vermittler!Diensteanbieter vor. Die Bestimmungen (Art. 12ff) (89)

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7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

orientieren sich an dem Ziel, einen freien, grenzübergreifenden Dienstleistungsverkehr im Internet, als besondere gemeinschaftsrechtliche Ausprägung des Rechts auf freie Meinungsäußerung, zu gewährleisten. Nicht unberücksichtigt bleiben soll indes ein „hohes Schutzniveau für die dem Allgemeininteresse dienenden Ziele" (Gem. Standpunkt EG Nr. 9, 10), in dessen Rahmen den EU-Mitgliedstaaten einschränkende Maßnahmen zur Bekämpfung der Rassenhetze und Menschenwürdeverletzung, zum Schutz der Jugend, der öffentlichen Gesundheit, der Verbraucher/Anleger, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (Straftatenverhütung und -Verfolgung) vorbehalten sind (Art. 3 Abs. 4 Rili EU). Der Accessprovider (Art. 12 „Reine Durchleitung") - gleichgestellt die automatische kurzzeitige Zwischenspeicherung - soll grundsätzlich nicht für fremde rechtswidrige Inhalte verantwortlich sein. Als Kriterium für eine Haftungsfreistellung wird darauf abgestellt, daß die Tätigkeit des Providers auf den technischen Vorgang beschränkt ist, ein Kommunikationsnetz zu betreiben und den Zugang zu diesem zu vermitteln, m. a. W. rein technischer, automatischer und passiver Art ist. Der Diensteanbieter darf die Übermittlung weder selbst veranlaßt haben, noch Kenntnis oder Kontrolle über die weitergeleitete oder gespeicherte Information besitzen (Gem. Standpunkt EG Nr. 42). Eine Spezialregelung (Art. 13) legt die Voraussetzungen für einen Verantwortlichkeitsausschluß bei der automatischen Zwischenspeicherung im Wege des Caching20 fest. Für den Serviceprovider mit Hostingfunktion (Art. 14) kommt eine Freistellung von der Verantwortlichkeit für die Speicherung der/des von einem Nutzer des Dienstes eingegebenen Information/rechtswidrigen Inhalts nur dann in Betracht, wenn er a) keine tatsächliche Kenntnis von der rechtswidrigen Tätigkeit bzw. Information hat oder b) wenn er nach etwaiger Kenntniserlangung unverzüglich zwecks Entfernung der oder Sperrung des Zugangs zur Information tätig wird (andernfalls Sanktionsverpflichtung nach Art. 20). Diese Richtlinienregelung enthält zu a) einen von der Bestimmung des § 5 Abs. 2 TDG abweichenden Bezugspunkt des Vorsatzerfordernisses, der sich auf sämtliche Umstände erstreckt, aus denen sich die Rechtswidrigkeit ergeben könnte. Eine Haftungsbegrenzung scheidet aus, wenn der Nutzer dem Diensteanbieter untersteht oder von ihm beaufsichtigt wird. Die Auferlegung einer allgemeinen Pflicht zur Überwachung der übermittelten oder gespeicherten Informationen oder zur aktiven Überprüfung auf rechtswidrige Inhalte wird hinsichtlich der Diensteanbieter ausdrücklich ausgeschlossen (Art. 15 Abs. 1). 21

Die in der Richtlinie festgelegten Verantwortlichkeitsbeschränkungen lassen die Möglichkeit unberührt, durch gerichtliche oder behördliche Anordnung einen Vermittler zur Entfernung rechtswidriger Inhalte oder zu der Sperrung des Zugangs zu verpflichten (Gem. Standpunkt EG Nr. 45). Erst die künftige Entwicklung wird erweisen, ob diese Rahmenrichtlinie den EU-Mitgliedstaaten bzw. ihren Behörden zur Verfolgung und Gefahrenabwehr gegenüber einschlägigen Internetinhalten (insbesondere §§ 130, 131, 184 Abs. 3), die ihren Ursprung in einem anderen EU-Staat haben, geeignete Gestaltungsspielräume beläßt. Immerhin wird die „Verbrechensverhütung" ausdrücklich als möglicher Grund etwaiger künftiger Anpassung der Richtlinie genannt (Art. 21 Abs. 1), der Korrekturen ermöglicht. Das in der Richtlinie und dem Gemeinsamen Standpunkt anklingende Anliegen, eine Beeinträchtigung effizienter strafrechtlicher Ermittlungen hinsichtlich der im Bezugsbereich des Internet begangenen Kriminalität zu vermeiden, wird auch in der den Mitgliedstaaten eingeräumten Möglichkeit zu einer Verpflichtung der Diensteanbieter sichtbar, die zuständigen 20

Vgl. hierzu auch Sieber Internet, Rdn. 22, 376 ff.

Stand: 1. 9. 2000

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Behörden über vermutlich rechtswidrige Handlungen im Internet zu unterrichten bzw. unter bestimmten Voraussetzungen detaillierte Informationen über ihre Kunden mitzuteilen (Art. 15 Abs. 2).21 2. Auf der Ebene des Europarats laufen ebenfalls gezielte Bemühungen, den ver- 2 2 schiedenen technischen und inhaltlichen Facetten der Datenkriminalität Rechnung zu tragen und einen strafrechtlichen Mindeststandard im Bereich des Computer- und Telekommunikationsstrafrechts zwischen den Mitgliedstaaten und sonstigen künftigen Vertragstaaten (u. a. USA, Kanada) zu schaffen. Der Entwurf eines Übereinkommens über Datennetzkriminalität vom 27.12.2000 erfaßt in seinem materiellrechtlichen Abschnitt mit Art. 9 (Straftaten in Bezug auf Kinderpornographie) lediglich die Verpflichtung, die Verbreitung von Kinderpornographie mittels Computersystemen und Datenträgern unter Strafe zu stellen. Sonstige inhaltsbezogene Straftaten wie der gesamte Bereich Verbreitung von Haß und Gewalt im Internet werden ersichtlich aus Gründen der Konsensfahigkeit (Rdn. 3, 4) ausgeklammert. Bedeutsam ist der verfahrensrechtliche Teil, der sich mit computerspezifischen Regelungen über Durchsuchung und Beschlagnahme gespeicherter Daten, der zwangsweisen Herausgabe von Daten, der beschleunigten Sicherstellung von in einem Computersystem gespeicherten Daten befaßt und damit übereinstimmende Grundlagen für effektive und rasche strafrechtliche Ermittlungen durch Zugriff auf verfahrensrelevante Computerdaten anstrebt. Das Kapitel über die internationale Zusammenarbeit enthält insbesondere für Nicht-Europaratsmitglieder wichtige Regelungen über Auslieferung und Rechtshilfe, über vorläufige beschleunigte Maßnahmen und den grenzüberschreitenden Zugriff auf gespeicherte Daten. VI. Bekämpfungsstrategien. Zur globalen Bekämpfung von inhaltsbezogenen Aus- 2 3 wüchsen, der Verbreitung von Haß und Gewalt im Internet, werden unterschiedliche Maßnahmen rechtlicher, technischer, wirtschaftlicher und institutioneller Art gefordert und diskutiert; insbesondere die Einführung weltweiter Teledienstestandards zur Sauberhaltung des Netzes auf freiwilliger und/oder gesetzlicher Basis und die nationale Sanktionierung von Verstößen. Eindeutige nationale Regelungen der Rechte und Pflichten der Teledienstebetreiber auf der Grundlage dieser Vorgaben; die Selbstverpflichtung von Internetunternehmen und von Providern zum Verzicht auf die Einstellung bzw. zur unverzüglichen Löschung indizierter Inhalte aufgrund von vereinbarten Verhaltenskodizes (vgl. Art. 16, 20 Rili EG 2000) und die Anerkennung gegenseitiger Informationsobliegenheiten der Betreiber über rechtswidrige Inhalte; die Aufhebung der Anonymität von Nutzern bei Verdacht schwerwiegender Straftaten; wirtschaftliche Boykottmaßnahmen gegen Unternehmen bei fortlaufenden Verstößen; die Entwicklung technischer Schutz- und Erkennungssysteme sowie von Überwachungsgeräten mittels Digitaltechnik und von zuverlässig wirkenden Verfahren zur Entfernung unerlaubter Informationen/Inhalte sowie zur Sperrung des Zugangs; die Schaffung geeigneter Filterprogramme für bestimmte Benutzerkreise (etwa Schulen); die Errichtung eines Europäischen Amtes für Sicherheit und Informationstechnik; die Eröffnung eines Forums zur Präsentation von Initiativen gegen Rechtsextremismus und dessen Aktivitäten auf einer Internet-Homepage. Indes sind die Möglichkeiten einer effizienten Bekämpfung begrenzt. Von einem weltweiten Wertekonsens, von verbindlichen (auch strafrechtlichen) Mindeststandards, von einer harmonisierten Grenzziehung nicht mehr hinnehmbarer Überschreitung der Meinungsäußerungsfreiheit ist die Informationsgesellschaft meilenweit entfernt. Eine wirksame Selbst21

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Hierzu Begründung des Rats III Β 1, ABl. EG 2000 Nr. C 128/49.

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§ 132 ä

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regulierung bzw. Selbstverpflichtung von Internetunternehmen ist angesichts der Geschäftsinteressen und der harten Konkurrenz ein Wunschtraum. Die nationalen Strafrechte spielen im Rahmen dieser Bekämpfungsstrategien derzeit allenfalls eine bescheidene Rolle. Die Berliner Erklärung vom 27. Juni 2000 hat die Bedeutung eines Appells und Signals, verbindliche Lösungen kann auch sie nicht anbieten.

§ 132a Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen (1) Wer unbefugt 1. inländische oder ausländische Amts- oder Dienstbezeichnungen, akademische Grade, Titel oder öffentliche Würden führt, 2. die Berufsbezeichnung Arzt, Zahnarzt, Psychologischer Psychotherapeut. Kinderund Jugendlichenpsvchotherapeut. Psychotherapeut. Tierarzt, Apotheker, Rechtsanwalt, Patentanwalt, Wirtschaftsprüfer, vereidigter Buchprüfer, Steuerberater oder Steuerbevollmächtigter führt, 3. die Bezeichnung öffentlich bestellter Sachverständiger führt oder 4. inländische oder ausländische Uniformen, Amtskleidungen oder Amtsabzeichen trägt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Den in Absatz 1 genannten Bezeichnungen, akademischen Graden, Titeln, Würden, Uniformen, Amtskleidungen oder Amtsabzeichen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind. (3) Die Absätze 1 und 2 gelten auch für Amtsbezeichnungen, Titel, Würden, Amtskleidungen und Amtsabzeichen der Kirchen und anderen Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts. (4) Gegenstände, auf die sich eine Straftat nach Absatz 1 Nr. 4, allein oder in Verbindung mit Absatz 2 oder 3, bezieht, können eingezogen werden. 1

1. Berufsbezeichnungen - Heilberufe. In den Strafschutz des § 132 a Abs. 1 Nr. 2 sind nunmehr auch die Berufsbezeichnungen Psychologischer Psychotherpeut, Kinderund Jugendlichenpsychotherapeut, Psychotherapeut einbezogen (Art. 4 PsychThG Ä n d G SGB u. a. 1998'). Diese Ergänzung ist eine Folge der dem PsychotherapeutenG (Art. 1) zugrundeliegenden Zielsetzung, nichtärztliche Psychotherapeuten, die heilkundliche Funktionen in der psychotherapeutischen Versorgung eigenverantwortlich wahrnehmen, in das rechtliche Gefüge der Heilberufe einzuordnen, für die Ausübung dieser neuen Heilberufe gesetzliche Grundlagen zu schaffen und sie auch hinsichtlich der strafrechtlichen Regelungen mit anderen akademischen Heilberufen gleichzustellen. 2 Psychotherapie wird im Sinne dieser Berufsbezeichnungen (§ 1 PsychThG) definiert als jede mittels wissenschaftlich anerkannter fachspezifischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung und Linderung psychischer Störungen mit Krankheitswert, bei denen - nach somatischer Abklärung - psychotherapeutische Behandlungsmaßnahmen indiziert sind. Diesem bezeichneten Funktionsbereich 1

BGBl. 1998 I, S. 1311, 1319; zu den Gesetzesmaterialien s. Verzeichnis der Änderungsgesetze Nr. 21.

2

Entwurf PsychThG BTDrucks. 13/8035 S. 13f, 23; Bericht BTDrucks. 13/9212 S. 24, 42.

Stand: 1. 9. 2000

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Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen

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sind dagegen nicht zuzuordnen psychologische Tätigkeiten, die auf Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder auf sonstige Zwecke außerhalb der Heilkunde gerichtet sind. Die Befugnis zum Führen der vorgenannten Berufsbezeichnungen setzt die Approbation (§ 2 PsychThG) bzw. zumindest die (befristete) Erlaubnis zur Ausübung der Berufe (§ 1 Abs. 1 PsychThG) voraus, womit der hohe Qualifikationsstandard für derartige heilberufliche Tätigkeiten herausgehoben wird. Zur Verfassungsmäßigkeit dieser Regelung vgl. BVerfG N J W 1999 2730. Die Bezeichnung Psychotherapeut macht mit dem Inhalt dieser sensiblen Berufsausübung zugleich deren heilberuflichen Charakter deutlich, der für den strafrechtlichen Bezeichnungsschutz maßgeblich ist. Die Zusatzbezeichnung psychologisch weist auf die Vorbildung der Berufsangehörigen hin und ermöglicht die - im Interesse der Patienteninformation gebotene - Unterscheidung von psychotherapeutisch tätigen Ärzten. Bei den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten handelt es sich um eine eigenständige Berufsbezeichnung. Das Führen der Bezeichnung Psychotherapeut durch andere Personen als durch Arzte, Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (vgl. § 1 Abs. 1 Satz 4 PsychThG) ist unbefugt im Sinne des § 132a. Durch die Einbeziehung dieser Berufsbezeichnungen in den Strafschutz soll das zwecks funktionsgerechter Ausübung von heilberuflichen Tätigkeiten notwendige besondere Vertrauensverhältnis des hilfesuchenden Patienten, das in diesen Bezeichnungen den maßgeblichen Anknüpfungspunkt findet, geschützt und einem mißbräuchlichen Führen wegen des dadurch hervorgerufenen (falschen) Scheins besonderer Fähigkeiten und Vertrauenswürdigkeit entgegengewirkt werden. Bei den in Ergänzung des § 132 a lediglich bußgeldrechtlich geschützten BerufsbeZeichnungen ist die Bezeichnung Ergotherpeut(in) hinzugekommen, die die Bezeichnung Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuth ersetzt und ohne Erlaubnis nicht geführt werden darf (§§1,7 ErgThG 3 ).

2

3

2. Berufszusatzbezeichnung Fachanwalt. Die Fachanwaltsordnung für Rechtsanwälte 4 (FAO 1997 i.d. F. vom 22.3.1999 4 ) - erlassen von der Satzungsversammlung der B R A K auf der Rechtsgrundlage der §§ 59 b Abs. 2 Nr. 2, 191 a Abs. 2 BRAO - hat mit § 1 FAO die Fachanwaltschaften über § 43c Abs. 1 BRAO hinaus auf die Gebiete Insolvenzrecht, Familienrecht und Strafrecht ausgedehnt. 5 Ungeachtet der erheblichen Bedeutung der beiden letztgenannten Rechtsgebiete für die breite Masse der Bevölkerung und des zu erwartenden Trends einer wachsenden Spezialisierung der Anwälte und deren Kundmachung ist diese - der Autonomie der Anwaltschaft überlassene Erweiterung nicht gesetzlich abgesichert. Die Gewichtsverlagerung von der neutralen Berufsbezeichnung Rechtsanwalt auf die Zusatzbezeichnung Fachanwalt für ... als Legitimation fachspezifischer Befähigung und als maßgeblicher Orientierungspunkt für den ratsuchenden Bürger hat bislang keinen begleitenden Strafschutz durch unmittelbare Einbeziehung in den Schutzbereich des § 132a Abs. 1 Nr. 2 erfahren. Eine Fachanwaltsbezeichnung (§ 1 FAO) darf nur nach förmlicher Verleihung durch die Rechtsanwaltskammer geführt werden, die aufgrund von Befähigungsnachweisen (§§ 4ff FAO) 6 erfolgt. Das unbefugte Führen einer zugelassenen Fachanwaltsbezeichnung durch einen Rechtsanwalt nach Selbsteinschätzung beurteilt sich lediglich nach 3

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Änderung durch Art. 8 des PsychThG Ä n d G SGB u.a. 1998, s. Fn. 1; ferner BTDrucks. 13/8035 S. 16. B R A K - M i t t . 1997 81 u. 1999 131.

5

6

Vgl. hierzu Kleine-Cosack NJW 1997 1257, 1261. Z.B. Zeugnisse von anwaltspezifischen Lehrgängen, schriftliche Leistungskontrollen, Fachgespräche.

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§ 132 a

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

wettbewerbsrechtlichen (§ 3 UWG, § 43 b BRAO) und standesrechtlichen Kontrollnormen als verbotene irreführende Werbung.7 § 132 a Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 ist insoweit nicht einschlägig. Das Erschleichen der Verleihung oder Verstöße gegen die zwingende (AGH Hamm BRAK - Mitt. 2000 196) Fortbildungsbestimmungen (§ 15 FAO) führt zur Rücknahme bzw. zum Widerruf der Erlaubnis zum Führen der Fachanwaltsbezeichnung (§ 25 FAO, § 43 c Abs. 4 BRAO). Das eigenmächtige Führen einer Fachanwaltsbezeichnung durch andere Personen, die nicht als Rechtsanwälte bzw. für eine derart qualifikationsspezifische Tätigkeit zugelassen sind, kann strafrechtlich weiterhin nur über § 132 a Abs. 2 erfasst werden (HW § 132 a Rdn. 12 b). 5

In Deutschland niedergelassene europäische Rechtsanwälte (EU) führen die Berufsbezeichnung des Herkunftsstaates (§§ 2, 5 EuRAG, Art. 4 RiLi 98/5/EG), die strafrechtlich mitgeschützt ist (§ 132a Abs. 1 i.V.m. § 42 Abs. 2 EuRAG); das Führen der Bezeichnung Rechtsanwalt ist vor Vollintegration in die deutsche Anwaltschaft (§ 11 EuRAG, Art. 10 RiLi) unbefugt. Europäischer Rechtsanwalt ist keine zulässige Berufsbezeichnung (§ 5 Abs. 2 EuRAG), aber zum Verwechseln ähnlich (§ 132 a Abs. 2).

6

3. Ausländische Hochschulbezeichnungen u. Grade. Angesichts der länderübergreifenden Durchlässigkeit in Ausbildung und Beruf stellt sich in der Praxis vermehrt die Frage, unter welchen Voraussetzungen von einer ausländischen Stelle tatsächlich verliehene Hochschul- bzw. Hochschultätigkeitsbezeichnungen und Grade befugt in der Bundesrepublik geführt werden können. Soweit in den einschlägigen Landesgesetzen (z.B. § 141 NWUnivG 8 ) noch ein formaler ministerieller Genehmigungsvorbehalt verankert ist, um der Verwaltung eine Uberprüfung der im Ausland erworbenen Hochschultitel, Grade etc. zu ermöglichen, bevor sie vom Erwerber in Deutschland geführt werden dürfen, ist dies - wenngleich bei reduziertem Prüfungsumfang für im EUGebiet erworbene akademische Grade - verfassungsrechtlich unbedenklich (BVerfG NVwZ 1999 866). Indes zeichnet sich partiell (z.B. Änderung des § 55b UG BaWü 9 ) ein bedeutsamer Trend dahin ab, auf das Genehmigungserfordernis zu verzichten,10 wobei die frühere Tatbestandserheblichkeit bloßer Formalverstöße ungeachtet vorliegender sachlicher Führungsvoraussetzungen im Sinne des § 132 a Abs. 1 Nr. 1 mit dem Wegfall des Genehmigungserfordernisses entfallt. Solchenfalls richtet sich die Befugnis zum Führen der Bezeichnung allein nach materiellrechtlichen bzw. sachlichen Kriterien: Die verleihende Institution muss nach dem Recht des Herkunftslandes als Hochschule anerkannt und zur Verleihung der Hochschul(tätigkeits)bezeichnung, des Hochschultitels bzw. eines Grades berechtigt sein. Die Verleihung muß im ordnungsgemäßen Verfahren, sei es im Anschluß an ein dort tatsächlich absolviertes Studium,11 sei es durch rechtlich mögliche Zuerkennung/Verleihung außerhalb der Hochschule erfolgt sein. Den Anforderungen an die Herkunftsangabe muß durch Führung der Bezeichnung mit einem dem Wortlaut der Verleihungsurkunde entsprechendem Zusatz ,der verleihenden ausländischen Hochschule/Institution Rechnung getragen sein. Eine Führung von Hochschul(tätigkeits)bezeichnungen, Hochschultiteln, Graden in Abweichung von diesen Vorgaben ist unbefugt (z. B. § 55 b Abs. 6 UG BaWü) und erfüllt die tatbestandlichen Voraussetzungen des § 132 a Abs. 1. Zur tatbestandsausfüllenden Funktion des Merkmals unbefugt vgl. HW § 132a Rdn. 23.

7

Vgl. Hensslerl Prutting BRAO § 43 c Rdn. 14. Vgl. OLG Düsseldorf NJW 2000 1052. » GBl. BaWü 1999, S. 517, 532 f; in Kraft seit

10

8

1.1.2000.

11

§ 55 b Abs. 1 u. 2 U G BaWü: „Einer Führungsgenehmigung bedarf es nicht" bzw. "genehmigungsfrei befugt". Z.B. Master of Laws (LL.M.), hierzu BVerfG. NVwZ 1999 866.

Stand: 1.9. 2000

(94)

Nichtanzeige geplanter Straftaten

§138

§138

Nichtanzeige geplanter Straftaten (1) Wer von dem Vorhaben oder der Ausführung 1. einer Vorbereitung eines Angriffskrieges (§ 80), 2. eines Hochverrats in den Fällen der §§81 bis 83 Abs. 1, 3. eines Landesverrats oder einer Gefährdung der äußeren Sicherheit in den Fällen der §§ 94 bis 96,97 a oder 100, 4. einer Geld- oder Wertpapierfälschung in den Fällen der §§ 146, 151, 152 oder einer Fälschung von Zahlungskarten und Vordrucken für Euroschecks in den Fallen des § 152 a Abs. 1 bis 3. 5. eines schweren Menschenhandels in den Fällen des § 181 Abs. 1 Nr. 2 oder 3, 6. eines Mordes, Totschlags oder Völkermordes (§§ 211,212 oder 220a), 7. einer Straftat gegen die persönliche Freiheit in den Fällen der §§ 234, 234a, 239a oder 239 b, 8. eines Raubes oder einer räuberischen Erpressung (§§ 249 bis 251 oder 255) oder 9. einer gemeingefährlichen Straftat in den Fällen der §§ 306 bis 306c oder 307 Abs. 1 bis 3. des § 308 Abs. 1 bis 4, des § 309 Abs. 1 bis 5. der §§ 310. 313. 314 oder 315 Abs. 3. des § 315b Abs. 3 oder der §§ 316a oder 316c zu einer Zeit, zu der die Ausführung oder der Erfolg noch abgewendet werden kann, glaubhaft erfahrt und es unterläßt, der Behörde oder dem Bedrohten rechtzeitig Anzeige zu machen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer von dem Vorhaben oder der Ausführung einer Straftat nach § 129a zu einer Zeit, zu der die Ausführung noch abgewendet werden kann, glaubhaft erfährt und es unterläßt, der Behörde unverzüglich Anzeige zu erstatten. (3) Wer die Anzeige leichtfertig unterläßt, obwohl er von dem Vorhaben oder der Ausführung der rechtswidrigen Tat glaubhaft erfahren hat, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Änderungen. Nr. 4 und Nr. 9 des Absatz 1 sind durch Art. 1 Nr. 13 des 6. StrRG geändert worden. Die Änderung der Nr. 4 zieht die Konsequenzen aus der Neufassung des § 152 a 1 durch das 6. StrRG: Anzeigepflichtig sind danach alle Tathandlungen im Sinne des § 152a Abs. 1 n. F., und zwar (wie sich eigentlich von selbst versteht) auch unter den Voraussetzungen des § 152 a Abs. 2 und 3 n. F. Vorbereitungshandlungen zur Herstellung von Zahlungskarten und Vordrucken gemäß § 152a Abs. 5 n.F. i.V. mit § 149 werden nicht erfaßt. Die Änderung der Nr. 9 ist Folge der weitgehenden Neugestaltung des 28. Ab- 2 schnitt des Besonderen Teils durch das 6. StrRG. Es handelt sich im Prinzip um redaktionelle Umstellungen, durch die der sachliche Umfang der Anzeigepflicht gegenüber dem früheren Recht nicht grundsätzlich verändert wird.1 Verwirrend ist allerdings folgendes: § 313 n.F. (Herbeiführung einer Überschwem- 3 mung) wird in der neuen Nr. 9 generell für anzeigepflichtig erklärt, also auch hinsichtlich seines Absatz 2, der die entsprechende Anwendung des § 308 Abs. 2 bis 6 n. F. bestimmt. Dieser § 308 n. F. (Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion) ist im Katalog der Nr. 9 seinerseits erfaßt, jedoch nur für die Absätze 1 bis 4, nicht hingegen für 1

(95)

Vgl. Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/9064, S. 9; RegE, BTDrucks. 13/8587, S. 27. Ernst-Walter Hanack

§ 139

7. Abschnitt. Straftaten gegen die öffentliche Ordnung

die Absätze 5 und 6, die fahrlässiges Verhalten betreffen. Es dürfte bezüglich des Umfangs der Anzeigepflicht bei § 313 ein Redaktionsversehen vorliegen,2 das sich wohl aus der vielgescholtenen Schnelligkeit ergibt, mit der das 6. StrRG geschaffen worden ist: Es erscheint schon nicht einsichtig, daß die Nichtanzeige fahrlässiger Taten bei der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion gemäß § 308 n. F. nicht strafbar ist, hingegen bei der vom Gesetz mit geringerer (Höchst-) Strafe bedrohten Herbeiführung einer Überschwemmung erfaßt sein soll. Vor allem aber bezieht sich der gesamte Katalog der anzeigepflichtigen Delikte des § 138 aus gutem Grund früher wie heute sonst nirgends auf Fahrlässigkeitsstraftaten, und zwar auch nicht bei der Nr. 9.3 Daß der Gesetzgeber der 6. StrRG mit dieser wohlbegründeten Tradition speziell und nur im Einzelfall des § 313 n. F. brechen wollte, ist nicht erkennbar und nicht zu vermuten, zumal es den Gesetzesmaterialien widerspräche4 und sich sinnvoll nicht begründen ließe. Es ist daher, so problematisch das auch sein mag, von einem klaren Versehen des Gesetzgebers auszugehen, das die Rechtsanwendung nicht bindet, also zur Konsequenz haben muß, daß § 313 n. F. als Katalogdelikt im Sinne der Nr. 9 auf die entsprechende Anwendung der Absätze 1 bis 4 des § 308 zu beschränken ist.

§139 Straflosigkeit der Nichtanzeige geplanter Straftaten (1) Ist in den Fällen des § 138 die Tat nicht versucht worden, so kann von Strafe abgesehen werden. (2) Ein Geistlicher ist nicht verpflichtet anzuzeigen, was ihm in seiner Eigenschaft als Seelsorger anvertraut worden ist. (3) Wer eine Anzeige unterläßt, die er gegen einen Angehörigen erstatten müßte, ist straffrei, wenn er sich ernsthaft bemüht hat, ihn von der Tat abzuhalten oder den Erfolg abzuwenden, es sei denn, daß es sich um 1. einen Mord oder Totschlag (§§ 211 oder 212), 2. einen Völkermord in den Fällen des § 220a Abs. 1 Nr. 1 oder 3. einen erpresserischen Menschenraub (§ 239a Abs. 1), eine Geiselnahme (§ 239b Abs. 1) oder einen Angriff auf den Luft- und Seeverkehr (§ 316c Abs. 1) durch eine terroristische Vereinigung (§ 129 a) handelt. Unter denselben Voraussetzungen ist ein Rechtsanwalt, Verteidiger oder Arzt nicht verpflichtet anzuzeigen, was ihm in dieser Eigenschaft anvertraut worden ist. (4) Straffrei ist, wer die Ausführung oder den Erfolg der Tat anders als durch Anzeige abwendet. Unterbleibt die Ausführung oder der Erfolg der Tat ohne Zutun des zur Anzeige Verpflichteten, so genügt zu seiner Straflosigkeit sein ernsthaftes Bemühen, den Erfolg abzuwenden. Änderung. Absatz 3 Satz 1 Nr. 3 ist durch Art. 1 Nr. 14 des 6. StrRG bezüglich der Kennzeichnung des § 316 c neu gefaßt worden. Es handelt sich um eine rein redaktionelle Korrektur, zumal § 316c selbst schon im bisherigen Recht entsprechend gekennzeichnet war. 2

3

Zur Problematik solcher Versehen s. näher Jahr Arthur Kaufmann-Festschrift (1993) S. 141 ff, insbes. 154 f. So war auch § 314 a. F., der das fahrlässige Herbeiführen einer Überschwemmung eigens

4

regelte, vom Katalog der Nr. 9 alter Fassung nicht erfaßt. Die in Fußn. 1 zit. Materialien sprechen von „ausschließlich redaktionellen Verweisungsumstellungen" bzw. „Folgeänderungen".

Stand: 1. 9. 2000

(96)

Vorbemerkungen zum dreizehnten Abschnitt

Vor §

174

Dreizehnter Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Vorbemerkungen zum dreizehnten Abschnitt

Vor § 174 Der 13. Abschnitt des Strafgesetzbuchs ist seit dem Erscheinen der 11. Auflage verschiedentlich geändert worden. Besonders wichtig sind die Änderungen durch das 33. StrÄG und durch das 6. StrRG. Da die Änderungen durch das 33. StrÄG als Zwischengesetz für die praktische Anwendung von nicht unerheblicher Bedeutung sind, werden diese in der folgenden Kommentierung vorab zusammengefaßt. Anschließend werden die Vorschriften, die nach Erscheinen der 11. Auflage neu gefaßt sind, in der derzeit geltenden Fassung kommentiert. Die Änderung der §§ 177 bis 179 sowie des § 181 b durch das 33. StrÄG Durch das 33. Strafrechtsänderungsgesetz (StrÄG) vom 1. Juli 1997 (BGBl. I 1607) wurden die §§ 177 und 179 geschlechtsneutral formuliert. Die Beschränkung der Strafbarkeit auf den außerehelichen Bereich entfiel. § 178 wurde mit § 177 zu einem einheitlichen Verbrechenstatbestand zusammengefaßt. Die sexuelle Nötigung wurde in § 177 Abs. 1 erfaßt und um die Tatbestandsmodalität der Ausnutzung einer schutzlosen Lage erweitert. Die Regelstrafdrohung des Grunddelikts entsprach dem bisherigen § 178, die Strafrahmenobergrenze wurde von zehn auf fünfzehn Jahre angehoben. Die Vergewaltigung wurde als ein besonders schwerer Fall der sexuellen Nötigung mit einer Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren in § 177 Abs. 3 erfaßt. Der Vergewaltigung wurden ähnliche, das Opfer besonders erniedrigende Handlungen gleichgestellt. Der minder schwere Fall der Vergewaltigung (§ 177 Abs. 2 a. F.) entfiel. Für den minder schweren Fall der sexuellen Nötigung wurde die Strafrahmenuntergrenze von drei Monaten auf sechs Monate angehoben. Der bisherige Absatz 3 der §§ 177 a. F., 178 a. F. wurde Absatz 4. § 179 wurde ebenfalls sprachlich umgestaltet, der Versuch pönalisiert und der eheliche Bereich wurde einbezogen. Die Qualifikationstatbestände wurden durch einen Verweis auf die Regelbeispiele in § 177 Abs. 3 Nr. 2 ersetzt, der minder schwere Fall des Qualifikationstatbestandes abgeschafft. § 181 b wurde sprachlich angepaßt. Die Tatbestandsfassung durch das 33. StrÄG galt vom 5. Juli 1997 bis zum 31. März 1998. §177

Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

(1) Wer eine andere Person mit Gewalt, durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr fiir Leib oder Leben oder unter Ausnutzen einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, nötigt, sexuelle Handlungen 1. des Täters oder 2. einer dritten Person an sich zu dulden oder an 3. dem Täter oder 4. einer dritten Person vorzunehmen, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. (97)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

Vor § 1 7 4

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

(3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn 1. der Täter mit dem Opfer den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an dem Opfer vornimmt, die dieses besonders erniedrigen, insbesondere, wenn sie mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind (Vergewaltigung), 2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird oder 3. der Täter das Opfer bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder es durch die Tat in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung bringt. (4) Verursacht der Täter durch die Tat leichtfertig den Tod des Opfers, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. Absatz 1 ist durch das 6. StrRG lediglich sprachlich umformuliert worden; es kann daher auf die Erläuterungen der jetzt geltenden Fassung verwiesen werden. Absatz 2, der einen ermäßigten Strafrahmen für minder schwere Fälle vorsieht, entspricht vom Wortlaut her Absatz 2 a. F., erhält durch die Zusammenfassung von sexueller Nötigung und Vergewaltigung jedoch eine andere Bedeutung. Wird aufgrund einer Abwägung aller Tatumstände trotz Verwirklichung der Merkmale des Regelbeispiels der Vergewaltigung das Vorliegen eines besonders schweren Falles der sexuellen Nötigung verneint, ist die Strafe dem Grundtatbestand des Absatzes 1 zu entnehmen. Allenfalls bei Vorliegen ganz außergewöhnlicher Umstände in der Tat oder in der Persönlichkeit des Täters ist eine weitere Strafrahmenverschiebung zum minder schweren Fall denkbar. Absatz 3 i. d. F. des 33. StrÄG enthält Regelbeispiele für besonders schwere Fälle. Die Regelbeispiele unter Nr. 1 und Nr. 2 sind in Absatz 2 des § 177 i. d.F. des 6. StrRG übernommen worden, das Regelbeispiel Absatz 2 Nr. 1 erweitert um die Tatmodalität, daß der Täter vom Opfer sexuelle Handlungen an sich vornehmen läßt. Nach der Fassung des 33. StrÄG war der erzwungene Oralverkehr des Opfers am Täter kein Regelbeispiel des § 177 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 (BGH Urteil vom 25. August 1999 - 3 StR 276/99). Zur Erläuterung siehe Nachtr. § 177 Rdn. 4. Das Regelbeispiel unter Nr. 3 enthält drei Tatmodalitäten. Die beiden ersten Tatmodalitäten, daß der Täter das Opfer bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder es durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt, sind jetzt in Absatz 4 Nr. 2 erfaßt (Nachtr. § 177 Rdn. 12). Die Tatmodalität, daß der Täter das Opfer in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung bringt, findet sich jetzt als Regelbeispiel unter Absatz 3 Nr. 3 (Nachtr. § 177 Rdn. 9). Absatz 4 i. d. F. des 33. StrÄG entspricht § 177 Abs. 3 a. F., insoweit wird auf die Erläuterungen im H W Rdn. 19 Bezug genommen. §178

(aufgehoben)

§179 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen (1) Wer eine andere Person, die 1. wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung, wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Störung oder 2. körperlich zum Widerstand unfähig ist, dadurch mißbraucht, daß er unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. (4) § 177 Abs. 3 Satz 2 gilt entsprechend. Stand: 1. 9. 2000

(98)

Vorbemerkungen zum dreizehnten Abschnitt

Vor § 174

Absatz 1 ist gegenüber der alten Fassung sprachlich umformuliert worden. Die Vorschrift wurde geschlechtsneutral gefaßt, die Beschränkung auf außereheliche sexuelle Handlungen ist entfallen. Der dem § 20 entnommene Begriff der schweren anderen seelischen Abartigkeit wurde durch den Begriff der schweren anderen seelischen Störung ersetzt; in der Sache ist damit keine Änderung verbunden (BTDrucks. 13/2463 S. 7, 13/7324 S. 6). Hinsichtlich der Gründe für die Widerstandsunfähigkeit des Opfers kann daher auf die Ausführungen im H W Rdn. 3 ff verwiesen werden. Die Beschränkung auf außereheliche sexuelle Handlungen ist wie bei § 177 entfallen. In Absatz 2 ist der Versuch unter Strafe gestellt worden. Absatz 3 enthält einen höheren Strafrahmen für besonders schwere Fälle. Trotz des Strafrahmens von einem Jahr bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe handelt es sich nicht um einen Verbrechenstatbestand (BGH NStZ 1999 365). Absatz 4 verweist hinsichtlich der Regelbeispiele für besonders schwere Fälle auf § 177 Abs. 3 Satz 2. § 181 b Führungsaufsicht In den Fällen der §§ 176, 177, 179 und der §§ 180 b bis 181a kann das Gericht Führungsaufsicht anordnen (§68 Abs. 1). Die Vorschrift ist den Änderungen der §§ 177 bis 179 angepaßt worden. Derzeit geltendes Recht Die derzeitige Fassung des Sexualstrafrechts beruht insbesondere auf 6. StrRG.

dem

Schrifttum zum 6. StrRG Albrecht Die Determinanten der Sexualstrafrechtsreform, ZStW 111 (1999) 863; Dessecker Veränderungen im Sexualstrafrecht, NStZ 1998 1; Krekeler Für Sexualstrafverfahren bedeutsame Änderungen des StGB durch das am 1.4.1998 in Kraft getretene 6. StrRG, StraFo 1998 224; Kreß Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts, NJW 1998 633; Renzikowski Das Sexualstrafrecht nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz, NStZ 1999 377, 440; Rosenau Tendenzen und Gründe der Reform des Sexualstrafrechts, StV 1999 388; Schroeder Die Revolution des Sexualstrafrechts 1992-1998, JZ 1999 827. Die Änderung des Sexualstrafrechts durch das 6. StrRG Durch das 6. Strafrechtsreformgesetz (StrRG) vom 26. Januar 1998 (BGBl. I 164) verfolgte der Gesetzgeber sein Ziel weiter, die Strafrahmen zu harmonisieren, um höchstpersönlichen Rechtsgütern wie Leben, körperlicher Unversehrtheit, Freiheit und sexueller Selbstbestimmung gegenüber materiellen Rechtsgütern wie Eigentum, Vermögen und Sicherheit des Rechtsverkehrs ein größeres Gewicht beizumessen. Im Zuge dessen wurden die §§ 177 bis 179 erneut geändert. Die Strafrahmen wurden erhöht; statt der Regelbeispiele besonders schwerer Fälle wurden Qualifikationstatbestände geschaffen. Die sexuelle Nötigung/Vergewaltigung mit Todesfolge wurde in §178 als eigenständiger Verbrechenstatbestand ausgestaltet. § 179 wurde auf sexuelle Handlungen mit einem Dritten erweitert. Neu aufgenommen wurde der sexuelle Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses in § 174c. Die Strafbarkeit des sexuellen Mißbrauchs von Kindern wurde in den §§ 176 bis 176 b umfassend neu geregelt. Die Strafzumessungsvorschrift (99)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§ 174 a

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

des § 176 Abs. 3 a. F. wurde in einen als Verbrechen eingestuften Qualifikationstatbestand für besonders schwere Fälle umgestaltet (§ 176 a). Die bisherigen Regelbeispiele wurden als qualifizierende Merkmale beibehalten und der Tatbestand um neue Qualifikationsmerkmaie ergänzt. Die Strafdrohungen wurden im Mindestmaß abgestuft angehoben, im Höchstmaß auf 15 Jahren angehoben. Der sexuelle Mißbrauch mit Todesfolge wurde in einem neuen § 176 b erfaßt. Die §§ 180 a, 181a, 181b, und 183 wurden sprachlich geändert bzw. enthalten kleine Folgeänderungen, In § 184 Abs. 3 und 4 wurden die Strafrahmen angehoben.

§ 174 a Sexueller Mißbrauch von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Einrichtungen (1) Wer sexuelle Handlungen an einer gefangenen oder auf behördliche Anordnung verwahrten Person, die ihm zur Erziehung, Ausbildung, Beaufsichtigung oder Betreuung anvertraut ist, unter Mißbrauch seiner Stellung vornimmt oder an sich von der gefangenen oder verwahrten Person vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer eine Person, die in einer Einrichtung für kranke oder hilfsbedürftige Menschen stationär aufgenommen und ihm zur Beaufsichtigung oder Betreuung anvertraut ist, dadurch mißbraucht, daß er unter Ausnutzung der Krankheit oder Hilfsbedürftigkeit dieser Person sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt. (3) Der Versuch ist strafbar. Änderung. § 174 a ist durch das 6. Strafrechtsreformgesetz sprachlich neu gefaßt und modernisiert worden. Anstelle der maskulinen Personenbezeichnungen „Gefangener" und „Verwahrter" sind geschlechtsindifferente Bezeichnungen in Kombination mit dem geschlechtsneutralen Begriff Person gebildet worden. Die nicht mehr zeitgemäßen Begriffe „Anstalt" und „Insasse" sind durch das Wort „Einrichtung" bzw. die Umschreibung „stationär aufgenommen" ersetzt worden. Eine inhaltliche Änderung des Regelungsgehalts der Vorschrift ist mit der Neufassung nicht verbunden (vgl. die Begründung in BTDrucks. 13/8267 S. 6, 9), so daß auf die Kommentierung im HW verwiesen werden kann. Nach Auffassung des Rechtsausschusses soll allerdings der Begriff „stationär" auch teilstationäre Einrichtungen wie z.B. Werkstätten für Behinderte, beschützte Wohnstätten und Tageskliniken erfassen (BTDrucks. 13/9064 S. 10; so auch Lackneri Kühl™ Rdn. 5; Krekeler StraFo 1998 224). Nach dem Wortsinn erfordert eine stationäre Aufnahme hingegen mindestens eine Übernachtung (so auch TröndlelFischer50 Rdn. 7), was auch bei teilstationären Einrichtungen eingeschlossen sein kann.

Stand: 1.9. 2000

(100)

Sexuelle Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsverhältnisses

§ 174 c

§ 174c Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungs-. Behandlungsoder Betreuungsverhältnisses (1) Wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm wegen einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit zur Beratung. Behandlung oder Betreuung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Beratungs-. Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer sexuelle Handlungen an einer Person, die ihm zur psychotherapeutischen Behandlung anvertraut ist, unter Mißbrauch des Behandlungsverhältnisses vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt. (3) Der Versuch ist strafbar. Schrifttum SchmidtNoack Sexuelle Gewalt gegen Menschen mit geistiger Behinderung (1994); Spenner Die Strafbarkeit des „sexuellen Mißbrauchs" in der Psychotherapie gemäß den §§ 174 ff StGB (1999); Streng Überfordern Sexualstraftaten das Strafrechtssystem? Festschrift für Günter Bemmann (1997), Seite 443ff; Walter Sexualität und geistige Behinderung (1996).

Entstehungsgeschichte § 174c wurde durch das 6. StrRG neu in das StGB eingefügt. Die Vorschrift geht zurück auf eine Gesetzesinitiative der Freien und Hansestadt Hamburg aus Anlaß eines spektakulären Falles in Hamburg (BRDrucks. 656/93). Die mit dem Gesetzentwurf befaßten Ausschüsse des Bundesrates beschlossen, zunächst den gesetzgeberischen Handlungsbedarf zu klären, was parallel auch durch das Bundesministerium der Justiz und das Bundesministerium für Frauen und Jugend (BMFJ) geschah. Das BMFJ gab im Herbst 1993 eine Untersuchung zu Ausmaß, Folgen und Hintergründen sexueller Übergriffe in der Therapie beim Institut für Psychotraumatologie in Freiburg in Auftrag, die die Zahl der Betroffenen in psychotherapeutischer Behandlung auf 600 pro Jahr schätzt (BTDrucks. 13/2203 S. 4; BTDrucks. 13/8267 S. 5). Der Bundesrat legte daraufhin einen Gesetzentwurf zu § 174 c vor, der die Pönalisierung des Mißbrauchs von Behandlungsverhältnissen aller Art, sowohl zur Erkennung, Heilung oder Linderung köperlicher als auch seelischer Leiden, vorsah (BTDrucks. 13/2203). Demgegenüber erfaßte der Gesetzentwurf der Bundesregierung (BTDrucks. 13/8267), der vom Rechtsausschuß in die Beratungen über den Entwurf des 6. StrRG einbezogen wurde und in der vorgeschlagenen Fassung in das 6. StRG eingegangen ist, körperliche Leiden nicht, weil sie in der Regel nicht zu einer tiefgreifenden Einschränkung der freien Selbstbestimmung führen. I. Geschütztes Rechtsgut. Absatz 1 dient der Gewährleistung der sexuellen Selbst- 1 bestimmung von Personen, die aufgrund einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung oder einer Suchtkrankheit in ihrer freien Selbstbestimmung tiefgreifend eingeschränkt sind. Absatz 2 soll der gesteigerten Schutzbedürftigkeit von Patientinnen und Patienten in psychotherapeutischen Behandlungsverhältnissen Rechnung tragen, in denen starke psychische Abhängigkeiten entstehen. Mittelbar dient die Vorschrift dazu, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Integrität von Ärzten, Heilpraktikern, Beratern, Betreuern und Therapeuten zu erhalten. (101)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§ 174 c

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

II. Opfer der sexuellen Handlungen 2

1. Absatz 1 der Vorschrift stellt die mißbräuchliche Vornahme sexueller Handlungen an Personen, die dem Täter wegen einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit zur Beratung, Behandlung oder Betreuung anvertraut sind, unter Strafe. Bezüglich der Terminologie zur Erfassung des geschützten Personenkreises knüpft der Entwurf vor allem an die in der Behindertenhilfe übliche Unterscheidung von geistiger und seelischer Behinderung an (vgl. § 39 Abs. 1 Satz 1 BSHG, § 14 Abs. 1 SGB XI, § 1896 BGB). Diese wird auch auf den Bereich der psychischen Krankheiten erstreckt. Als geistige Behinderungen gelten angeborene oder frühzeitig erworbene Intelligenzdefekte verschiedener Schweregrade (sog. Oligophrenien). Die Schwäche der geistigen Kräfte kann anlagebedingt, durch Krankheit, Hirnverletzung oder sonstige Schädigungen verursacht sein. Der im medizinischen Sprachgebrauch kaum noch verwendete Begriff der geistigen Krankheit erfaßt dagegen Intelligenzdefekte von vorübergehender Dauer. Als seelische Behinderung werden bleibende psychische Beeinträchtigungen angesehen, die Folge von psychischen Krankheiten oder auch durch einen Altersabbau verursacht sind. Die anerkannten psychiatrischen Krankheitsbilder unterfallen den seelischen Krankheiten. Dies sind körperlich nicht begründbare (endogene) Psychosen - vor allem die Erscheinungsformen der Schizophrenie und die manisch-depressiven Krankheiten - und seelische Störungen als Folge von Krankheiten oder körperlichen Beeinträchtigungen (exogene Psychosen). Psychopathien, Neurosen und andere Persönlichkeitsstörungen ohne nachgewiesene organische Ursachen sind wegen der fließenden Übergänge zum Normalmaß menschlicher Unzulänglichkeiten nur dann psychische Krankheiten, wenn sie aufgrund ihres Beeinträchtigungsgrades den Psychosen gleichwertig sind, also einen Krankheitswert von klinischem Ausmaß erreichen (so auch Lackneri Kühl2i Rdn. 2; vgl. Schwab Münchner Kommentar zum BGB, 3. Aufl. 1992, § 1896 Rdn. 11; vgl. auch HW § 20 Rdn. 67 ff zur ähnlichen Problematik bei den anderen schweren seelischen Abartigkeiten). Zu den Suchtkrankheiten zählen Drogen-, Medikamentenund Alkoholabhängigkeit.

3

2. Durch Absatz 2 wird geschützt, wer sich in eine psychotherapeutische Behandlung begibt. Bedingt durch die Tatsache, daß sich der Patient als Voraussetzung einer erfolgreichen Therapie dem Therapeuten in weitreichender Weise anvertrauen und seine inneren Schutz- und Abwehrmechanismen ablegen muß, entstehen starke psychische Abhängigkeiten.

4

III. Tathandlungen sind sexuelle Handlungen des männlichen oder weiblichen Täters an dem männlichen oder weiblichen Opfer oder des Opfers an dem Täter. Notwendig sind also stets sexuelle Handlungen mit Körperkontakt zwischen Täter und Opfer.

5

1. Absatz 1 setzt voraus, daß der Täter unter Mißbrauch des Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses handelt, das heißt, er muß die Gelegenheit, die seine durch das Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnis begründete Vertrauensstellung bietet, unter Verletzung der damit verbundenen Pflichten bewußt zu sexuellen Kontakten mit den ihm anvertrauten Personen ausnutzen.

6

a) Unter Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisse fallen sowohl ambulante als auch teilstationäre Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsformen. Beratung ist eine Besprechung, die sowohl einer möglichen Behandlung vorausgehen kann (LackneriKühl11 Rdn. 4) als auch, etwa bei Drogensüchtigen, als regelmäßige Stand: 1. 9. 2000

(102)

Sexuelle Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- und Betreuungsverhältnisses

§ 174 c

Begleitung der Therapie stattfinden kann. Zur Behandlung rechnen auch rein diagnostische Untersuchungen und Rehabilitationsmaßnahmen (BTDrucks. 13/8267 S. 11). Der Begriff der Betreuung erfaßt die Fürsorge für den körperlichen, sozialen oder geistigen Bereich, die auch vorübergehend sein kann oder sich auf Teilbereiche beschränken kann, beispielsweise die Pflege durch einen Krankenpfleger. Als Hilfeform für geistig oder seelisch Behinderte kommen etwa Werkstätten für Behinderte, Tagesförderstätten und spezielle Wohnformen wie beschützte Einzelwohnungen, Wohngruppen, Wohngemeinschaften sowie Wohn- und Ubergangsheime in Betracht. Bei psychisch kranken Menschen werden u.a. die ambulante psychiatrische bzw. nervenärztliche Versorgung, Institutsambulanzen, sozialpsychiatrische Dienste, teilstationäre Einrichtungen wie Tageskliniken, Tagesstätten und beschützte Wohnungen erfaßt. Für Suchtkranke ist in erster Linie an Tageskliniken, betreutes Wohnen sowie ambulante Behandlungs- und Beratungsstellen zu denken. Eine bestimmte berufliche Qualifikation des jeweiligen Beraters, Betreuers oder Therapeuten ist nicht erforderlich. b) Der Behinderte oder Kranke muß dem Berater, Behandler oder Betreuer an- 7 vertraut sein. Das Merkmal setzt wie bei § 174 Abs. 1 Nr. 1 oder § 174a ein gewisses Uber- oder Unterordnungsverhältnis voraus. Das Verhältnis kann sowohl durch Überantwortung des Betroffenen an den Täter durch Dritte als auch durch den Betroffenen selbst begründet werden. Es ist zur Eingrenzung des Tatbestands von besonderer Bedeutung, weil der in Frage kommende Täterkreis nicht nach seiner beruflichen Stellung oder formalen Qualifikation eingegrenzt ist, so daß auch untergeordnetes Hilfspersonal entsprechender Einrichtungen erfaßt würde. c) Als weiteres eingrenzendes Kriterium sieht das Gesetz den Mißbrauch der Stel- 8 lung vor. Das Merkmal setzt die illegitime Wahrnehmung einer Chance voraus, die das Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnis mit sich bringt. Auf das Merkmal des Mißbrauchs der Abhängigkeit ist verzichtet worden, um nicht den praktisch schwierigen und für das Opfer belastenden Nachweis der Abhängigkeit vom Täter im konkreten Tatzeitpunkt führen zu müssen. Auch kommt es nicht darauf an, daß der Täter gerade eine krankheitsbedingte Bedürftigkeit oder Hilflosigkeit des Opfers ausgenutzt hat. Ein Mißbrauch wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß das Opfer den sexuellen Handlungen zugestimmt hat oder sogar die Initiative zu sexuellen Handlungen von ihm ausgegangen ist, denn wegen der Eigenart der tatbestandlich eingegrenzten Verhältnisse kann das Opfer regelmäßig nicht frei über sexuelle Kontakte zu der Autoritätsperson entscheiden. Ein Mißbrauch der Stellung kann auch vorliegen, wenn die sexuellen Handlungen außerhalb konkreter Behandlungs- oder Beratungstermine vorgenommen werden oder der Täter das Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnis pro forma beendet, bevor es zu sexuellen Handlungen kommt. 2. Absatz 2 dient mit der ausdrücklichen Regelung für psychotherapeutische 9 Behandlungsverhältnisse der Klarstellung, daß auch Behandlungen nur leichterer bzw. vorübergehender Beeinträchtigungen der seelischen Befindlichkeit, wie sie häufig Anlaß zur Konsultation eines Psychotherapeuten geben, erfaßt sind (BTDrucks. 13/8267 S. 7). Das Anvertrauen an den Psychotherapeuten erfolgt in diesen Fällen durch den Patienten selbst, der sich dem Behandler öffnet. Zum Mißbrauch des Betreuungsverhältnisses siehe Rdn. 8. IV. Vorsatz. Sowohl Absatz 1 als auch Absatz 2 verlangen zumindest bedingten 1 0 Vorsatz, der alle Tatbestandsmerkmale erfassen muß. Dies gilt insbesondere für die (103)

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§ 176

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Umstände, die die Merkmale des Anvertrautseins und des Mißbrauchs der Stellung ausfüllen. Geht die Initiative vom Betroffenen aus, so muß der Täter die Umstände erkennen, die dennoch dazu führen, ein Ausnutzen des Beratungs-, Behandlungsoder Betreuungsverhältnisses anzunehmen. 11

V. Versuch. Der Versuch ist strafbar (Absatz 3). Die Abgrenzung von Versuch und Vorbereitungshandlung kann im Einzelfall schwierig sein. Es gelten die Abgrenzungskriterien, die bei § 174 (dort H W Rdn. 21) entwickelt worden sind.

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VI. Täterschaft und Teilnahme. Täter kann nur sein, wem das Opfer anvertraut ist. Dieses ist notwendiger Teilnehmer und als solcher straffrei. Für sonstige mit Strafe bedrohte Teilnehmer ist § 28 Abs. 1 unanwendbar. Die im Tatbestand umschriebenen Autoritätsverhältnisse, bei deren Vorliegen Täterschaft möglich ist, sind nicht persönliche Merkmale im Sinne des § 28, sondern kennzeichnen die Umstände, bei deren Vorliegen ein besonderer Schutz der sexuellen Selbstbestimmung des Abhängigen notwendig ist (vgl. BGHSt. 39 326, 329; im Übrigen vgl. HW § 174 Rdn. 20).

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VII. Die Strafandrohung ist in Absatz 1 und Absatz 2 gleich und entspricht derjenigen in § 174 Abs. 1 und §§ 174 a und 174 b. Sicherungsverwahrung ist nach § 66 Abs. 3 möglich (siehe dort), Führungsaufsicht nach § 181 b.

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VIII. Konkurrenzen. Die Regelung des Absatzes 2 ist im Hinblick auf ihre klarstellende Funktion gegenüber Absatz 1 die speziellere Norm für den Bereich der psychotherapeutischen Behandlungsverhältnisse (aA TröndlelFischer50 Rdn. 19; LackneriKühl27· Rdn. 12). Im Übrigen ist Idealkonkurrenz zu den §§ 174, 174 a, § 174 b, 176 bis 179, 240, 331 möglich.

§176

Sexueller Mißbrauch von Kindern (1) Wer sexuelle Handlungen an einer Person unter vierzehn Jahren (Kind) vornimmt oder an sich von dem Kind vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer ein Kind dazu bestimmt, daß es sexuelle Handlungen an einem Dritten vornimmt oder von einem Dritten an sich vornehmen läßt. (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. sexuelle Handlungen vor einem Kind vornimmt, 2. ein Kind dazu bestimmt, daß es sexuelle Handlungen an sich vornimmt, oder 3. auf ein Kind durch Vorzeigen pornographischer Abbildungen oder Darstellungen, durch Abspielen von Tonträgern pornographischen Inhalts oder durch entsprechende Reden einwirkt. (4) Der Versuch ist strafbar; dies gilt nicht für Taten nach Absatz 3 Nr. 3. Schrifttum Hanns-Seidel-Stiftung e.V. (Hrsg.) Prävention des sexuellen Kindesmißbrauchs: gesellschaftspolitische Implikationen und Reaktionen, Politische Studien 1997 Sonderheft 2; llg Der strafrechtliche Schutz der sexuellen Selbstbestimmung des Kindes, Diss. Regensburg 1997; Renzikowski Das Sexualstrafrecht nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz, NStZ 1999 440. Stand: 1.9. 2000

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Sexueller Mißbrauch von Kindern

§176

Entstehungsgeschichte Durch das 6. StrRG ist § 176 a. F. in drei Vorschriften aufgeteilt worden. § 176 hat als Grundtatbestand die bisherigen Absätze 1, 2, 5 und 6 übernommen. Die rechtspolitische Hauptkontroverse entzündete sich an der Frage, ob bereits der Grundtatbestand als Verbrechen auszugestalten sei (vgl. BRDrucks. 13/8587 S. 81). Der bisherige Absatz 3 enthielt eine Strafzumessungsvorschrift, die für besonders schwere Fälle des sexuellen Mißbrauchs von Kindern Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren androhte. Als Regelbeispiele wurden Beischlaf und körperlich schwere Mißhandlung genannt. Verursachte der Täter durch den sexuellen Mißbrauch leichtfertig den Tod des Kindes, war gemäß § 176 Abs. 4 auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bis zu fünfzehn Jahren zu erkennen. Die Annahme eines besonders schweren Falls änderte nichts daran, daß es sich wie beim Grundtatbestand um ein Vergehen handelte. Diese Einordnung wurde nach Auffassung des Gesetzgebers dem Unrechtsund Schuldgehalt solcher Taten nicht gerecht (BTDrucks. 13/8587 S. 31). Die Strafzumessungsvorschrift für besonders schwere Fälle ist deshalb in einem neuen § 176 a („Schwerer sexueller Mißbrauch von Kindern") als Qualifikationstatbestand mit abgestuften Strafdrohungen neu gestaltet worden. Die Strafdrohung ist auf das für zeitige Freiheitsstrafen zulässige Höchstmaß von fünfzehn Jahren angehoben worden. Die Strafdrohung für den sexuellen Mißbrauch mit Todesfolge aus dem bisherigen Absatz 4 ist in § 176 b festgelegt und im Mindestmaß auf zehn Jahre angehoben worden. Der bisherige Absatz 5 ist als Absatz 3 neu gefaßt und der Strafrahmen erhöht worden. Der bisherige Absatz 6 wurde Absatz 4. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung (BT-Drucks. 13/8587) zu § 176 wurde in der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses (BTDrucks. 13/9064) in Absatz 3 modifiziert und ergänzt, die Strafrahmenobergrenze wurde angehoben. Die Diskussion der Reform der §§ 176 ff ist damit nicht beendet (siehe Gesetzgebungsreport Z R P 1999 269). Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf vorgelegt (BRDrucks. 261/99), der den Vorschlag des Bundesrates, § 176 Abs. 1 und 2 als Verbrechen auszugestalten (BTDrucks. 13/8587 S. 58 f), erneut aufgreift. Der Entwurf sieht weiter vor, §§ 174 und 182 in den Katalog des § 78 b Abs. 1 Nr. 1 aufzunehmen. In einem neuen Tatbestand wird unter Strafe gestellt, wer ein Kind für einen Kindesmißbrauch nachzuweisen verspricht. Die Mindeststrafe für die Herstellung und Verbreitung kinderpornographischer Schriften soll von drei auf sechs Monate angehoben werden.

I. Geschütztes Rechtsgut und Tathandlungen Hinsichtlich des geschützten Rechtsguts und der Tathandlungen in Absatz 1 und 2 1 kann auf die Ausführungen im HW (Rdn. 1 bis 7) verwiesen werden. Die Tathandlungen nach Absatz 3 Nr. 1 und Nr. 3 sind ebenfalls unverändert geblieben, insoweit gelten die Ausführungen im HW Rdn. 8 und 10 bis 13 fort. Absatz 3 Nr. 2 setzt voraus, daß der Täter das Kind dazu bestimmt, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Der Begriff des Bestimmens ist wie bei § 174 Abs. 2 auszulegen (dort HW Rdn. 5, 20). Bestimmen ist das Verursachen (Mitverursachen) eines vom Gesetz umschriebenen Verhaltens. In welcher Form und durch welches Mittel die Einflußnahme erfolgt, ist gleich (BGH NJW 1985 924). Eine der Anstiftung i.S. von § 26 StGB gleichzusetzende Beeinflussung des Willens wird bei Klein- und Kleinstkindern oft nicht in Betracht kommen. Nicht das „Korrumpieren" des Kindes - die Herbeiführung des (105)

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§176

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Entschlusses zu sexuellem Treiben mit einer Person in straffähigem Alter - begründet den strafrechtlichen Vorwurf, sondern das tatsächliche Verursachen sexueller Begegnung zwischen Kind und Täter. Dieses kann auch durch Zwang herbeigeführt werden (BGHSt. 41 242 = StV 1996 91 = NStZ 1996 130 = BGHR StGB § 176 Abs. 2 Bestimmen 1). Anders als in Absatz 5 a. F., der die Vornahme sexueller Handlungen vor dem Täter oder einem Dritten erfaßte, wird jetzt allgemein auf sexuelle Handlungen abgestellt, die das Kind an sich selbst vornimmt. Mit dieser erweiterten Fassung werden auch sogenannte Verbalerotiker erfaßt, die Kinder durch Telefonanrufe zu derartigen Manipulationen veranlassen (BTDrucks. 13/9064 S. 10f.; anders noch zu § 176 Abs. 5 Nr. 2 a. F. BGHSt. 41 285 = StV 1996 314 = NStZ 1996 131 = BGHR StGB § 176 Abs. 5 Sexuelle Handlung 2). II. Subjektiver Tatbestand 2

Zum erforderlichen Vorsatz vgl. HW Rdn. 14 bis 16. Nicht mehr erforderlich ist bei allen drei Nummern des Absatzes 3, daß der Täter durch die Tat sich selbst, das Kind oder einen Dritten sexuell erregen will. Damit sollen Spannungen zu § 176 a Abs. 2 vermieden werden, der auf die Absicht einer Verbreitung im Sinne des § 184 Abs. 3 oder 4 abstellt.

III. Täter und Teilnehmer 3

Täter, auch Mittäter i. S. v. § 176 Abs. 1 kann nur sein, wer das Kind selbst körperlich berührt (BGHSt. 41 242 = StV 1996 91 = NStZ 1996 130 = BGHR § 176 Abs. 1 Täter 1). Im übrigen siehe HW Rdn. 17. IV. Versuch Siehe HW Rdn. 18 bis 20. V. Strafe

4

Die Strafdrohung nach Absatz 1 und Absatz 2 ist unverändert geblieben (insoweit HW Rdn. 21 bis 23). Der Strafrahmen für Taten nach Absatz 5 ist auf Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren angehoben worden, um Unstimmigkeiten mit dem Strafrahmen des § 184 Abs. 3 zu beseitigen, der auch sexuelle Handlungen nach § 176 Abs. 3, insbesondere nach Nr. 2, erfaßt.

VI. Konkurrenzen 5

Vgl. HW Rdn. 31. Der sexuelle Mißbrauch von Jugendlichen nach § 182 tritt in allen Alternativen wegen Gesetzeseinheit gegenüber dem sexuellen Mißbrauch von Kindern zurück (BGHSt. 42 51 = StV 1997 129 - NStZ 1996 332; siehe auch BGHSt. 42 27 = NStZ 1996 229: Gesetzeseinheit zwischen § 176 Abs. 1 und § 182 Abs. 2 Nr. 1; Stand: 1. 9. 2000

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Schwerer sexueller Mißbrauch von Kindern

§ 176 a

BayObLG NStZ 1995 500; aA HW; anders für § 182 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 2 jetzt auch BGH NJW 2000 3726; vgl. auch BGH Beschluß vom 23. November 2000 - 1 StR 430/00: Tateinheit zwischen § 174 Abs. 1 Nr. 2 und § 182 Abs. 2 Nr. 1). § 184 Abs. 3 und 5 können wegen des gesonderten Unrechtsgehalts dieser Vorschriften auch mit § 176 Abs. 3 in Tateinheit stehen (BGHSt. 43 366, 368 = StV 1998 542 = NStZ 1998 351; StraFo 1999 280; aA HW § 184 Rdn. 15, 49). In Fällen der Tatsachenalternativität mit § 174 ist Verurteilung nur nach § 174 möglich (BGH NJW 2000 3147 = NStZ 2000 590).

§ 176 a Schwerer sexueller Mißbrauch von Kindern (1) Der sexuelle Mißbrauch von Kindern wird in den Fällen des § 176 Abs. 1 und 2 mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft, wenn 1. eine Person über achtzehn Jahren mit dem Kind den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an ihm vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind. 2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird. 3. der Täter das Kind durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung oder einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung bringt oder 4. der Täter innerhalb der letzten fünf Jahre wegen einer solchen Straftat rechtskräftig verurteilt worden ist. (2) Mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren wird bestraft, wer in den Fällen des §176 Abs. 1 bis 4 als Täter oder anderer Beteiligter in der Absicht handelt, die Tat zum Gegenstand einer pornographischen Schrift ( § 1 1 Abs. 3) zu machen, die nach § 184 Abs. 3 oder 4 verbreitet werden soll. (3) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (4) Mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren wird bestraft, wer das Kind in den Fällen des § 176 Abs. 1 und 2 1. bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder 2. durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt. (5) In die in Absatz 1 Nr. 4 bezeichnete Frist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Täter auf behördliche Anordnung in einer Anstalt verwahrt worden ist. Eine Tat, die im Ausland abgeurteilt worden ist, steht in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 4 einer im Inland abgeurteilten Tat gleich, wenn sie nach deutschem Strafrecht eine solche nach § 176 Abs. 1 oder 2 wäre.

Schrifttum Vgl. §176

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§ 176 a

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Entstehungsgeschichte Vgl. zunächst § 176. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung (BTDrucks. 13/8587 S. 5) sah zu Absatz 1 Nr. 1 nur die erste Alternative („an ihm vornimmt,,) vor. In der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses (BTDrucks. 13/8991) wurde ergänzend die zweite Alternative („oder an sich von ihm vornehmen läßt,,) vorgeschlagen, um zur Klarstellung ausdrücklich auch die Fälle zu erfassen, in denen der Täter die bezeichneten sexuellen Handlungen von dem Kind an sich vornehmen läßt. Weiter wurde vom Rechtsausschuß ein neuer Qualifikationstatbestand in Nr. 4 für die wiederholte Begehung einer Straftat nach § 176 Abs. 1 oder 2 vorgeschlagen. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung schlug in Absatz 2 denselben Strafrahmen wie in Absatz 1 - Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr - vor, in Absatz 3 einen einheitlich verminderten Strafrahmen von Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Demgegenüber empfahl der Rechtsausschuß, die Mindeststrafe in Absatz 2 wegen des gesteigerten Unrechtsgehalts solcher Taten auf Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren anzuheben, den Strafrahmen für minder schwere Fälle nach Absatz 1 auf Freiheitsstrafe nicht unter drei Monaten abzusenken und für minder schwere Fälle nach Absatz 2 auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr anzuheben. Dieser Beschlußempfehlung ist der Gesetzgeber gefolgt.

I. Die Qualifikationsmerkmale in Absatz 1 1

§ 176 a enthält Qualifikationstatbestände mit abgestuften Mindeststrafrahmen. Die qualifizierenden Merkmale in Absatz 1 sind im wesentlichen den Regelbeispielen für besonders schwere Fälle in § 177 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 bis 3 in der Fassung des 33. StrÄndG (vgl. Nachtr. Änderungen durch das 33. StrÄG) nachgebildet (BTDrucks. 13/8587 S. 31). 2 Nach Nr. 1 ist erforderlich, daß der Täter mit dem Kind den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an ihm vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind. Der Kreis der möglichen Täter ist auf Personen über achtzehn Jahren beschränkt worden, um geschlechtliche Beziehungen, möglicherweise Liebesverhältnisse zwischen einem körperlich und geistig-seelisch weit über den altersgemäßen Zustand hinaus entwickelten noch nicht vierzehn Jahre alten Mädchen und einem noch jugendlichen Täter aus dem Anwendungsbereich des Verbrechenstatbestandes herauszunehmen; unberührt bleibt die Möglichkeit einer Ahndung als Vergehen nach dem Grundtatbestand des § 176 Abs. 1. Zum Vollzug des Beischlafs vgl. HW § 176 Rdn. 24; BGH Urteil vom 25. Oktober 2000 - 2 StR 242/00 - zur Veröffentlichung in BGHSt. vorgesehen. Das Eindringen in den Körper setzt nicht das Überwinden eines entgegenstehenden Willens voraus (BGH StV 1999 602 = NJW 1999 2977 mit Anm. Hörnle NStZ 2000 310 und Bauer StraFo 2000 196). Nach dem Wortlaut der Vorschrift wird sowohl das Eindringen in den Körper des Opfers als auch in den des Täters erfaßt. Der Tatbestand des § 176 a Abs. 1 Nr. 1 ist daher auch dann verwirklicht, wenn der Täter an einem Jungen den Oralverkehr vornimmt (BGHSt. 45 131 = StV 1999 602 = NJW 1999 2977 mit Anm. Hörnle NStZ 2000 310 und abl. Anm. Bauer StraFo 2000 196; aA LG Oldenburg NStZ 1999 408) oder ein Junge dazu gebracht wird, sein Glied in den After des Täters einzuführen oder den Beischlaf mit einer Frau auszuführen. Die Tathandlungen sind nicht auf den Beischlaf, den Anal- oder Oralverkehr beschränkt. Erfaßt wird auch das Stand: 1.9. 2000

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Schwerer sexueller Mißbrauch von Kindern

§ 176 a

Eindringen mit einem Finger - auch wenn er durch ein Bekleidungsstück in den Körper gedrückt wird - (BGH StV 2000 198 m. Anm. Renzikowski NStZ 2000 367) oder mit Gegenständen in den Körper. Beischlafahnlich sind diese Handlungen jedenfalls dann, wenn sie unter Einbeziehung des Geschlechtsteils oder des Afters des Opfers oder des Täters vorgenommen werden. Die Qualifikation nach Nr. 2 greift ein, wenn die Tat von mehreren gemeinschaftlich 3 begangen wird. Dies setzt - ebenso wie bei § 177 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 i.d. F. des 33. StrÄndG - voraus, daß der Täter selbst die erschwerende sexuelle Handlung ausführt (vgl. BGH StV 1999 372 = NStZ 1999 452 zu § 177 Abs. 2; siehe auch § 177 Rdn. 16). In Nr. 3 wird neben der Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung die Gefahr 4 einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung des sexuell mißbrauchten Kindes als qualifizierendes Merkmal genannt. Der Begriff der schweren Gesundheitsschädigung ist § 218 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 und § 330a Abs. 1 i. d. F. des 31. StrÄndG vom 27. Juni 1994 entnommen (BTDrucks. 13/8587 S. 32). Er reicht weiter als der Begriff der schweren Körperverletzung in § 226 und erfaßt sowohl eine ernste langwierige Krankheit des Opfers als auch eine langwierige ernsthafte Beeinträchtigung der Gebrauchsfähigkeit der Sinne und des Körpers. Der Begriff der erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung ist übereinstimmend mit dem Begriff der körperlichen oder psychischen Entwicklung in § 171 (§ 170d a. F.; vgl. die Ausführungen dort 10. Aufl. Rdn. 14). Erforderlich ist die Gefahr einer erheblichen Abweichung von der sonst voraussichtlichen Normalentwicklung. Die Begriffe der Gesundheitsschädigung und der Schädigung der körperlichen Entwicklung überschneiden sich. Eine Störung der seelischen Entwickung liegt vor bei schwerwiegenden Beeinträchtigungen der sozialen, ethischen und psychischen Identitätsfindung, die sich etwa in Verwahrlosung, gravierenden Störungen des Sozialverhaltens, der kommunikativen und sozialen Fähigkeiten sowie der Leistungsfähigkeit im schulischen oder beruflichen Bereich ausdrücken können. Es reicht der Eintritt einer konkreten Gefahr der Schädigung. Nr. 4 enthält einen neuen Qualifikationstatbestand für die wiederholte Begehung 5 einer Straftat nach § 176 Abs. 1 oder 2. Ist der Täter innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Begehung der neuen Tat bereits einmal wegen eines Vergehens des sexuellen Mißbrauchs von Kindern verurteilt worden, so wird die wiederholte Begehung zum Verbrechen heraufgestuft. Für die frühere rechtskräftige Verurteilung kommt es nicht darauf an, ob sie Täterschaft oder Teilnahme (BTDrucks. 13/9064 S. 11; Lackneri Kühl11 Rdn. 2; aA Horn SK Rdn. 4; Tröndle/Fischer50 Rdn. 8; Renzikowski NStZ 1999 442), Versuch oder Vollendung oder Geld- oder Freiheitsstrafe zum Gegenstand hatte. Die Frist berechnet sich nach dem Zeitraum zwischen der Rechtskraft der früheren Verurteilung und der Begehung der neuen Tat (Horn SK Rdn. 4; aA TröndlelFischer50 Rdn. 8; Renzikowski NStZ 1999 442). In die Fünfjahresfrist wird die Zeit nicht eingerechnet, in welcher der Täter z. B. in anderer Sache eine Freiheitsstrafe verbüßt hat (Absatz 5 Satz 1). Eine ausländische Verurteilung steht einer inländischen gleich, wenn die abgeurteilte Tat nach deutschem Recht eine Straftat nach § 176 Abs. 1 oder 2 wäre (Absatz 5 Satz 2).

II. Die Qualifikationstatbestände der Absätze 2 und 4 Absatz 2 enthält einen neuen Qualifikationstatbestand für den Fall, daß der Täter 6 oder ein anderer Beteiligter an dem sexuellen Mißbrauch von vornherein in der Absicht handelt, eine kinderpornographische Schrift herzustellen und nach § 184 (109)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§ 176 a

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Abs. 3 oder 4 zu verbreiten. Für die Anwendung des Absatzes 2 genügt eine sexuelle Handlung, die unter Berücksichtigung des § 184 c einen der Grundtatbestände des § 176 Abs. 1 bis 4 verwirklicht, eine Qualifizierung nach § 176 a Abs. 1 oder 4 ist nicht erforderlich, wird aber durch die Rückverweisung auf § 176 Abs. 1 und 2 ebenfalls erfaßt (BTDrucks. 13/8587 S. 32; Nelles in DenckerlStruenseelNellesl Stein Einführung in das 6. Strafrechtsreformgesetz 1998 Seite 72; aA Lackneri Kühl27, Rdn. 3). Der Begriff des Beteiligten umfaßt gemäß § 28 Abs. 2 Mittäter und Teilnehmer (Anstifter und Gehilfen). Zur Absicht siehe die Ausführungen im HW § 16 Rdn. 76. 7

Absatz 4 enthält angesichts der besonderen Schutzbedürftigkeit von Kindern ein nochmals erhöhtes Mindeststrafmaß für den Fall, daß der Täter das Kind bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder durch den sexuellen Mißbrauch in die konkrete Gefahr des Todes bringt. Die Strafdrohung und die Qualifikationsmerkmale entsprechen § 250 Abs. 2 Nr. 3. Das Merkmal der körperlich schweren Mißhandlung ist ebenso zu interpretieren wie in § 176 Abs. 3 Nr. 2 a. F. (HW Rdn. 24; vgl. BGH NJW 2000 3655; B G H R StGB § 250 Abs. 2 Nr. 3 lit. a [i.d.F. 6. StrRG] Mißhandlung, körperlich schwere 1). Die Gefahr des Todes muß konkret herbeigeführt worden sein, das heißt, nach den gesamten äußeren und inneren Tatumständen muß die Möglichkeit des Eintritts des Todes nahegelegen haben. III. Strafe

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Absatz 3 sieht für minder schwere Fälle nach § 176 a Abs. 1 eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren vor. Ein minder schwerer Fall kann dann gegeben sein, wenn in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 der Beischlaf innerhalb einer Liebesbeziehung zwischen einem körperlich und geistig-seelisch weit über den altersgemäßen Zustand hinaus entwickelten Kind (etwa einem knapp vierzehn Jahre alten Mädchen) und einem jungen (etwa einundzwanzig Jahre alten) Erwachsenen vollzogen wird oder wenn die sexuelle Handlung in Dauer und Intensität weit hinter dem vom Gesetzgeber gedachten Regelbeispiel der vaginalen, oralen oder analen Penetration zurückbleibt, in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 3 eine körperliche oder seelische Entwicklungsstörung als Folge der Tat praktisch ausgeschlossen werden kann oder in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 und Nr. 4 die Erheblichkeitsschwelle des § 184 c nur geringfügig überschritten wird (BTDrucks. 13/8587 S. 32; BTDrucks. 13/9064 S. 11). Der weite Anwendungsbereich des Absatzes 1 Nr. 1 verlangt in besonderem Maße, daß der Tatrichter den Unrechtsgehalt der Tat bereits bei der Strafrahmenwahl berücksichtigt (BGH StV 2000 198, 200). In den Fällen des Absatzes 2 kann ein minder schwerer Fall ebenfalls bei nur geringfügiger Überschreitung der Erheblichkeitsschwelle des § 184c vorliegen. Angesichts des gesteigerten Unrechtsgehalts der Taten nach Absatz 2 beträgt der Strafrahmen für minder schwere Fälle hier Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Zur Strafzumessung allgemein siehe die Ausführungen im HW § 176 Rdn. 23.

9

IV. Der Versuch ist strafbar (§ 23 Abs. 1). Vgl. im übrigen im HW § 176 Rdn. 18ff. Vorbereitungshandlungen sind unter den Voraussetzungen des § 30 strafbar.

Stand: 1.9. 2000

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Sexueller Nötigung; Vergewaltigung

§177

§ 176 b

Sexueller Mißbrauch von Kindern mit Todesfolge Verursacht der Täter durch den sexuellen Mißbrauch (§§ 176 und 176 a) wenigstens leichtfertig den Tod des Kindes, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. Entstehungsgeschichte siehe Nachtr. §§ 176, 176a. Die Vorschrift enthält einen Qualifikationstatbestand für den Fall der wenigstens leichtfertigen Verursachung des Todes. Der Tod kann sowohl durch den Grundtatbestand nach § 176 als auch durch den Qualifikationstat bestand nach § 176 a verursacht worden sein (BTDrucks. 13/8587 S. 32). Das Wort „wenigstens" ist auf Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses eingefügt worden, um klarzustellen, daß die jeweiligen Tatbestände auch die vorsätzliche Herbeiführung der Todesfolge erfassen (BTDrucks. 13/9064 S. 11). Damit ist Tateinheit mit den vorsätzlichen Tötungsdelikten möglich. Im Einzelnen kann auf die Ausführungen im H W § 176 Rdn. 27ff verwiesen werden; siehe auch § 178.

§177

Sexuelle Nötigung: Vergewaltigung (1) Wer eine andere Person 1. mit Gewalt. 2. durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben oder 3. unter Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist. nötigt, sexuelle Handlungen des Täters oder eines Dritten an sich zu dulden oder an dem Täter oder einem Dritten vorzunehmen, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn 1. der Täter mit dem Opfer den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an dem Opfer vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt, die dieses besonders erniedrigen, insbesondere, wenn sie mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind (Vergewaltigung), oder 2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird. (3) Auf Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter 1. eine Waffe oder ein anderes gefahrliches Werkzeug bei sich führt. 2. sonst ein Werkzeug oder Mittel bei sich führt, um den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden, oder 3. das Opfer durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung bringt. (41 Auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter 1. bei der Tat eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug verwendet oder (111)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§177

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

2. das Opfer a^ bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder b) durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt. (5) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen der Absätze 3 und 4 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. Schrifttum BittmannIMerschky Erste Erfahrungen mit § 177 StGB 1997, NJ 1998 468; Dessecker Zur Notwendigkeit einer erneuten Reform im Sexualstrafrecht, MschrKrim 1999 178; Fischer Sexuelle Selbstbestimmung in schutzloser Lage, ZStW 112 (2000) 75; Folkers Die Reform der Notzuchttatbestände in den Jahren 1997 und 1998, NJW 2000 3317; Hörnle Der Irrtum über das Einverständnis des Opfers bei einer sexuellen Nötigung, ZStW 112 (2000) 356; Küper „Waffen" und „Werkzeuge" im reformierten Besonderen Teil des Strafgesetzbuchs, Festschrift für Ernst-Walter Hanack 1999 569; Laubenthal Sexualstrafrecht (2000); Lenckner Das 33. Strafrechtsänderungsgesetz - das Ende einer langen Geschichte, NJW 1997 2801; Mildenberger Schutzlos - Hilflos - Widerstandsunfähig: Einige Anmerkungen zur Auslegung der Tatbestandserweiterung des § 177 StGB n. F. (1998); Otto Die Neufassung der §§ 177-179 StGB, Jura 1998 210; Pott Rechtsgutsgedanke versus Freiheitsverletzung: zum Begriff des Unrechts bei der Vergewaltigung nach dem 6. StrRG; Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung 1999 91; Renzikowski Das Sexualstrafrecht nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz, NStZ 1999 377; Schroeder Die Revolution des Sexualstrafrechts 1992-1998, JZ 1999 827; Schlüchter Bochumer Erläuterungen zum 6. StrRG (1998); Schünemann Die Mißachtung der sexuellen Selbstbestimmung des Ehepartners als kriminalpolitisches Problem, GA 1996 307; Wetzel Die Neuregelung der §§ 177-179 StGB unter besonderer Berücksichtigung des ehelichen Bereichs und ausländischer Rechtsordnungen (1998); Wimmer Gesetzliche Neuregelung im Bereich des Sexualstrafrechts §§ 177-179 StGB, Z A P 1997 1119 (Fach 21 151).

Entstehungsgeschichte Auch nach Verabschiedung des 4. Strafrechtsreformgesetzes (StrRG) hatte die Diskussion um die Strafbarkeit der Ehegattenvergewaltigung nicht aufgehört (vgl. HW zur Entstehungsgeschichte § 177; ausführliche Darstellung der historischen Entwicklung bei Wetzel Die Neuregelung der §§ 177 bis 179 StGB unter besonderer Berücksichtigung des ehelichen Bereichs und ausländischer Rechtsordnungen 1998 S. 33 ff; Lenckner Das 33. Strafrechtsänderungsgesetz - das Ende einer langen Geschichte NJW 1997 2801). Bereits zu Beginn der 13. Legislaturperiode wurden Anfang 1995 neue Gesetzesvorlagen zur Reform der §§ 177 ff mit dem Ziel der Ausdehnung des Tatbestandes auf den ehelichen Bereich eingebracht, wobei es sich zum Teil um Wiedervorlagen der bereits in der 12. Legislaturperiode eingebrachten Entwürfe handelte (Entwurf des Bundesrats BTDrucks. 13/199, Entwurf der Fraktion der SPD BTDrucks. 13/325, Entwurf der Gruppe der PDS BTDrucks. 13/536). Am 27. September 1995 legte die Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP einen Reformentwurf zur Änderung des Sexualstrafrechts vor (BTDrucks. 13/2463). Die §§ 177, 178 wurden zu einem Paragraphen 177 zusammengefaßt, wobei die sexuelle Nötigung den Grundtatbestand und die Vergewaltigung einen besonders schweren Fall darstellte. Der Tatbestand sollte um das Merkmal „Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer dem ungehemmten Einfluß des Täters preisgegeben ist," erweitert werden. Weiter war in § 177 Abs. 5 ein Widerspruchsrecht des mit dem Täter verheirateten Opfers gegen die Strafverfolgung vorgesehen, welches bis zur Eröffnung der Hauptverhandlung erklärt werden mußte. Der Widerspruch sollte auch gelten, soweit die Tathandlungen die §§ 223, 223a oder Stand: 1. 9. 2000

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Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

§177

240 verletzten. Die Diskussion im weiteren Gesetzgebungsverfahren drehte sich im wesentlichen um diese sogenannte „Versöhnungsklausel". Der Rechtsausschuß empfahl, das neue Tatbestandsmerkmal in Absatz 1 in „Ausnutzen einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist" umzuformulieren; der Widerspruch sollte noch bis zum Beginn der ersten Hauptverhandlung im ersten Rechtszug erklärt werden können (BTDrucks. 13/4543). In dieser Form wurde der Gesetzentwurf von CDU/CSU und F D P am 9. Mai 1996 vom Bundestag angenommen. Der Bundesrat forderte die Streichung der Versöhnungsklausel und rief den Vermittlungsausschuß an (BRDrucks. 349/96; BTDrucks. 13/4939), der sich der Auffassung des Bundesrats anschloß (BTDrucks. 13/5011). Im Bundestag wurde die Beschlußempfehlung des Vermittlungsausschusses abgelehnt, der Bundesrat legte erneut Einspruch ein (BRDrucks. 743/96; BTDrucks. 13/5871). Im April 1997 brachten die Fraktionen von SPD und G R Ü N E mit Unterstützung einiger weiblicher Abgeordneter von C D U und F D P einen „Gruppenantrag" in das Parlament ein (BTDrucks. 13/7324). Der Gesetzentwurf stimmte bis auf die Widerspruchsklausel mit dem Entwurf der Regierungskoalition überein und fand nach nochmaliger Beratung in den Ausschüssen (BTDrucks. 13/7663) eine Mehrheit im Bundestag. Auch der Bundesrat stimmte der Neuregelung zu, so daß sie als 33. Strafrechtsänderungsgesetz am 5. Juli 1997 (BGBl. 11997 S. 1607) in Kraft treten konnte. Parallel zu den Bemühungen um die Reform der §§ 177 bis 179 liefen Bestrebungen, die Strafrahmen im StGB durch ein 6. Strafrechtsreformgesetz (siehe dazu die Ausführungen in der Vorbemerkung) zu harmonisieren und nicht mehr zeitgemäße oder entbehrliche Strafvorschriften aufzuheben. Ausgehend vom geltenden Strafrahmengefüge erfolgte eine Neubewertung im Verhältnis zwischen Tatbeständen zum Schutz höchstpersönlicher Rechtsgüter einerseits und materieller Rechtsgüter andererseits. Während der Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 25. September 1997 noch von §§ 177, 178 a. F. ausging und lediglich vorsah, den Strafrahmen in Absatz 3 dieser Vorschriften auf lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren anzuheben, ergab sich im Zuge der Beratung des Rechtsausschusses, die Umgestaltung der Neufassung dieser Vorschriften durch das 33. StrÄG in den Gesetzentwurf aufzunehmen (BTDrucks. 13/8991), um sie im Bereich der Regelbeispiele für besonders schwere Fälle, der Qualifikationstatbestände und der Strafdrohungen den Vorschlägen für inhaltlich und strukturell vergleichbare Delikte anzupassen (BTDrucks. 13/9064 S. 12). Bei § 177 stand die Harmonisierung mit dem Strafrahmen des schweren Raubes im Mittelpunkt (BTDrucks. 13/9064 S. 12), darüber hinaus kam es zu einigen redaktionellen Änderungen.

I. Geschütztes Rechtsgut Schutzgut des § 177 ist die sexuelle Selbstbestimmung. Erfaßt wird auch der ehe- 1 liehe Bereich. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung wird durch die Eheschließung weder beseitigt noch eingeschränkt. Um einen möglichst umfassenden Schutz der sexuellen Selbstbestimmung zu erreichen, sind die Tatbestände der §§ 177 a. F. und 178 a. F. durch das 33. StrÄG zu einem einheitlichen Tatbestand zusammengefaßt worden (zustimmend Mildenberger Schutzlos-Hilflos-Widerstandsunfähig S. 12 f; ablehnend Lenckner NJW 1997 2802). Die Vergewaltigung wird nicht mehr besonders hervorgehoben, weil nach kriminologischen Erkenntnissen auch andere Sexualpraktiken als ebenso besonders erniedrigend empfunden werden wie der erzwungene Beischlaf (BTDrucks. 13/7324 S. 5). (113)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§ 177

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

II. Die Tathandlungen 2

Der objektive Tatbestand ist erfüllt, wenn eine Person durch Gewalt oder Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben oder unter Ausnutzung einer Lage, in der sie der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, zu sexuellen Handlungen mit dem Täter oder einem Dritten genötigt wird. Zu den Merkmalen der Gewalt und der Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben siehe die Ausführungen im HW Rdn. 3 ff und 9 ff, zum Kausalzusammenhang zwischen dem Nötigungsmittel nach Nummer 1 und Nummer 2 und der Vornahme oder der Duldung der sexuellen Handlung siehe HW § 177 Rdn. 13f, § 178 Rdn. 4. Das Merkmal Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, ist durch das 33. StrÄG in § 177 aufgenommen worden, um Strafbarkeitslücken in Fällen zu schließen, in denen Frauen vor Schrecken starr oder aus Angst vor der Anwendung von Gewalt durch den Täter dessen sexuelle Handlungen über sich ergehen lassen. Der Begriff entspricht dem der hilflosen Lage in den §§ 221, 234 und 237 a.F. (vgl. BTDrucks. 13/2463 S. 6; BGH StV 1999 90 = NStZ 1999 30; Renzikowski NStZ 1999 379 m. w. N). Eine hilflose Lage liegt nicht erst dann vor, wenn objektiv keine Verteidigungs- oder Ausweichmöglichkeiten gegeben sind, sondern schon dann, wenn die Schutz- oder Verteidigungsmöglichkeiten des Opfers in einem Maße vermindert sind, daß es dem ungehemmten Einfluß des Täters preisgegeben ist. Dies ist regelmäßig der Fall, wenn das Opfer sich dem überlegenen Täter allein gegenüber sieht und auf fremde Hilfe nicht rechnen kann, wobei es des gänzlichen Beseitigens jeglicher Verteidigungsmöglichkeit nicht bedarf (BGHSt. 44 228 = NStZ 1999 130 = JZ 1999 581 m. Anm. Laubenthal; BGHSt. 45 253 = StV 2000 200 = NStZ 2000 140 m. krit. Anm. Fischer). Eine hilflose Lage kann vorliegen, wenn sich die Tat in der Abgeschiedenheit der familiären Wohnung ereignet, der Täter körperlich überlegene Kräfte demonstriert hat und das Opfer nicht mit Hilfe durch Dritte rechnen kann (vgl. BGH Beschlüsse vom 24. November 1999 - 3 StR 466/99 und 18. November 1997 - 4 StR 346/97, wo nach früherer Rechtslage fortwirkende Gewalt oder fortwirkende Drohung verneint wurden). Zur Verwirklichung des Tatbestandsmerksmals reicht es aus, daß sich der Täter bei Vornahme der sexuellen Handlungen die schutzlose Lage des Opfers bewußt zunutze macht, um den der Tat entgegenstehenden Willen zu überwinden (BGH StV 2000 200 = NStZ 2000 140 m. krit. Anm. Fischer, Mildenberger Schutzlos-Hilflos-Widerstandsunfähig S. 80; Wetzel Die Neuregelung der §§ 177-179 StGB S. 178). Einer die Voraussetzungen des § 240 Abs. 1 erfüllenden Nötigungshandlung bedarf es darüber hinaus nicht (aA TröndlelFischer50 Rdn. 15af)· Worauf die schutzlose Lage beruht, ist unerheblich. Die verminderten Schutz- und Verteidigungsmöglichkeiten können sich sowohl aus äußeren Gegebenheiten als auch aus in der Person des Opfers liegenden Umständen einschließlich der in § 179 Abs. 1 Nr. 1 und 2 genannten Beeinträchtigungen ergeben. Die schutzlose Lage muß nicht vom Täter herbeigeführt worden sein (BGH StV 2000 200 = NStZ 2000 140 m. Anm. Fischer; TröndlelFischer™ Rdn. 14; Laubenthal JZ 1999 584; Mildenberger aaO S. 56 f; aA Horn SK Rdn. 14). Liegt eine Beugung des der Tat entgegenstehenden Willens des Opfers nicht vor, kommt nur § 179 in Betracht. Nicht erfaßt von § 177 Abs. 1 Nr. 3 werden Fallkonstellationen, in denen das Opfer aus sozialer oder sonstiger Hilflosigkeit dem sexuellen Ansinnen keinen Widerstand entgegenbringt, weil es Nachteile nichtkörperlicher Art befürchtet (Laubenthal aaO, Mildenberger aaO S. 59f). Stand: 1. 9. 2000

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Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

§177

III. Besonders schwere Fälle nach Absatz 2 Absatz 2 enthält einen erhöhten Strafrahmen für besonders schwere Fälle. Nr. 1 4 erfaßt den bisherigen Tatbestand der Vergewaltigung als Regelbeispiel. Dem erzwungenen - auch ehelichen - Beischlaf (dazu BGH Urteil vom 25. Oktober 2000 - 2 StR 242/00 - zur Veröffentlichung in BGHSt. vorgesehen) werden ähnliche sexuelle Handlungen gleichgestellt, die das Opfer besonders erniedrigen. Hiermit wird vor allem das Eindringen des Geschlechtsgliedes als orale oder anale Penetration erfaßt, aber auch das Eindringen mit Fingern (BGH NStZ 2000 254, 255; BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 325; LG Augsburg NStZ 1999 307) oder mit Gegenständen (vgl. BGH NStZ 2000 140: Kerze) kann eine in gleicher Weise belastende oder erniedrigende Verhaltensweise darstellen. Bei Oral- und Analverkehr versteht sich der erniedrigende Charakter der sexuellen Handlung im Regelfall von selbst. Ansonsten bedarf es jeweils der Feststellung der Umstände des Einzelfalls, die in wertender Betrachtung die Annahme der besonderen Erniedrigung des Tatopfers stützen (BGH StV 2000 198, 199 mit insoweit abl. Anm. Renzikowski NStZ 2000 367). Der besonders schwere Fall der Vergewaltigung in Form des Oralverkehrs setzt ein Eindringen des Geschlechtsgliedes in den Mund des Opfers voraus, eine Manipulation des Opfers mit dem Mund am Glied des Täters reicht nicht (BGH StV 2000 19). In Absatz 2 Nr. 2 - gemeinschaftliche Tatbegehung - wirkt strafschärfend, daß bei der Mitwirkung mehrerer Personen die Abwehrchancen des Opfers geringer sind und es in solchen Fällen regelmäßig zu besonders massiven sexuellen Handlungen kommt. Voraussetzung ist ein mittäterschaftliches Zusammenwirken am Tatort (Horn SK Rdn. 27; Renzikowski NStZ 1999 382; TröndlelFischer50 Rdn. 25). IV. Qualifikationstatbestand Absatz 3 Der Qualifikationstatbestand des Absatzes 3 ist durch das 6. StrRG eingeführt 5 worden. Er setzt voraus, daß der Täter oder ein Mittäter der sexuellen Nötigung oder Vergewaltigung ein tatqualifizierendes Nötigungsmittel bei sich führt oder das Opfer durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung bringt. Die Qualifikationsmerkmale sind dem § 250 Abs. 1 Nr. 1 StGB nachgebildet. Hinsichtlich der Tatmittel kann daher auf die Auslegung der Neufassung des § 250 (Nachtr. Laufhütte/Kuschel Rdn. 3ff)zurückgegriffen werden. Nummer 1 erfaßt wie § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (s. im Einzelnen dort) das Mitführen einer 6 Waffe (beispielsweise einer geladenen Schußwaffe, auch einer geladenen Gaspistole, die Gas nach vorn schießt oder einer Handgranate) sowie eines anderen objektiv gefährlichen Werkzeugs (z. B. ein Messer). Mit dem Begriffspaar sollen nunmehr alle Tatmittel erfaßt sein, die nach ihrer objektiven Beschaffenheit geeignet sind, erhebliche Verletzungen herbeizuführen (BGHR StGB § 177 Abs. 3 Nr. 2 Werkzeug 1 m.w.N. = NStZ 1999 242; BGHSt. 44 103 = NJW 1998 2915 m. Bespr. Marlin JuS 1998 1166 und Mitsch JuS 1999 640; BGHSt. 45 92 = StV 1999 375 = JZ 1999 1060 m. Anm. Zopfs und Bespr. Kargl StraFO 2000 7 und Mitsch NStZ 1999 617; BGH NStZ 1998 567, 568; Rechtsprechungsübersicht bei Boetticher!Sander NStZ 1999 292; siehe auch Schroth NJW 1998 2861, 2863 ff; Küper JZ 1999 187). Eine Waffe im Sinne der Nummer 1 ist danach auch ein mit Platzpatronen geladener Gas- und Schreckschußrevolver, der so beschaffen ist, daß die Gase nach vorne aus der Revolvermündung austreten können (BGH StV 1999 92; NStZ-RR 1999 102). Hingegen kommt es nicht darauf an, ob die nach Beschaffenheit und Zustand des Tatmittels bei bestimmungsgemäßer Verwendung gegebene Gefährlichkeit aufgrund anderer Umstände der Tatsituation für (115)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§177

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

den konkreten Fall ausnahmsweise ausgeschlossen werden kann (BGHSt. 45 92 = StV 1999 375 = JZ 1999 1060 m. Anm. Zopfs; Anm. Mitsch NStZ 1999 617, dazu auch Martin JuS 1999 1135 und Kargl StraFo 2000 7; BGH NStZ 1999 301). 7 Gegenstände, die als solche nicht geeignet sind, erhebliche Verletzungen zu verursachen, sind keine gefahrlichen Werkzeuge im Sinne von § 177 Abs. 3 Nr. 1 und Abs. 4 Nr. 1, werden aber von Abs. 3 Nummer 2 erfaßt, der für das Mitführen eines sonstigen zur Verhinderung oder Überwindung eines Widerstandes bestimmten Werkzeugs oder Mittels denselben Strafrahmen vorsieht (Lautsprecherkabel, BGHR StGB § 177 Abs. 3 Nr. 2 Werkzeug 1 = NStZ 1999 242; Plastikklebeband und Holzknüppel, BGH StV 1999 91 = NStZ-RR 1999 15; Spielzeugpistole und Schußwaffenattrappe, BGH StV 1998 422 m. Anm. Lesch StV 1999 92 = NJW 1998 2914, dazu Bespr. Mitsch JuS 1999 640; StV 1999 312 = NStZ 1999 135; NStZ-RR 1998 295; ungeladene oder nicht funktionsfähige Schußwaffe, BGHSt. 44 103; BGH NStZ 1999 448; 1998 657; NStZ-RR 1999 103; NJW 1998 3130 = JR 1999 31 m. Anm. Dencker, Schreckschußpistole, BGH NJW 1998 2916; BGH StV 1999 209 = NStZ-RR 2000 43; NStZ-RR 1998 294; Deko-Waffe, BGH StV 1999 92; ungeladene Gaspistole oder Gaspistole, die so konstruiert ist, daß die Gase nicht nach vorn austreten können, BGH StV 1999 312 = NStZ 1999 135; NJW 1998 3131 mit Bespr. Baier JA 1999 9; weitere Beispiele siehe bei BoetticherlSander NStZ 1999 294 f). Gegenstände, die sofort erkennbar absolut ungefährlich sind („Labello-Stift", kurzes gebogenes Plastikrohr), fallen nach dem Willen des Gesetzgebers nicht unter den Qualifikationstatbestand (BTDrucks. 13/9064 S. 18; Schroth NJW 1998 2865; Boetticherl Sander NStZ 1999 293Q. 8 Das Beisichführen setzt nicht voraus, daß der Täter die Waffe oder das gefährliche Werkzeug während des gesamten Zeitraums des Tathergangs bei sich hat, es genügt, daß das Tatmittel ihm zu irgendeinem Zeitpunkt bis zu dessen tatsächlicher Beendigung zur Verfügung steht oder sich so in seiner Nähe befindet, daß er sich seiner jederzeit, also ohne nennenswerten Zeitaufwand und ohne besondere Schwierigkeiten bedienen kann (BGH NStZ 1998 258; siehe auch die Ausführungen im HW § 250 Rdn. 7 ff). Es genügt, daß der Täter das Mittel erst am Tatort ergreift (BGH NStZ 1999 618; 242, 243; BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 2 Beisichführen 4 m. w. N.). 9 Nummer 3 entspricht § 250 Abs. 1 Nr. 1 c. Durch die Verwendung des Begriffs der schweren Gesundheitsschädigung soll der Schutz der körperlichen Unversehrtheit erweitert werden (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 27). Der Begriff reicht weiter als der der schweren Körperverletzung in § 224. Es handelt sich um einen physischen oder psychischen Krankheitszustand, der die Gesundheit des Betroffenen ernstlich, einschneidend und nachhaltig beeinträchtigt. Das ist anzunehmen, wenn intensivmedizinische Maßnahmen oder eine umfangreiche Rehabilitation erforderlich werden oder wenn die allgemeine Leistungsfähigkeit psychisch und physisch erheblich langwährend eingeschränkt ist (so Renzikowski NStZ 1999 383; Schroth NJW 1998 2865). Für die Anwendung des Qualifikationstatbestands, der den Eintritt einer konkreten Gefahr voraussetzt, kommt es nicht darauf an, daß die schwere Gesundheitsschädigung tatsächlich eingetreten ist.

V. Qualifikationstatbestand Absatz 4 10

Die Qualifikationsmerkmale des Absatzes 4 und die Strafdrohung - Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren - entsprechen § 250 Abs. 2. Stand: 1. 9. 2000

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Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

§177

Nummer 1 setzt voraus, daß der Täter bei der Tat eine Waffe oder ein anderes 11 gefährliches Werkzeug verwendet, beispielsweise ein Messer zur Bedrohung des Opfers einsetzt (BGH NStZ 2000 254 m. Anm. Folkers NStZ 2000 471; NStZ-RR 1999 102), mit einem Cowboystiefel zuschlägt (BGH StV 2000 306, 307) oder droht, dem Opfer einen abgesägten Besenstiel „in die Fresse" zu schlagen (BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 355). Als tatbestandsmäßiges Verwenden genügt der Einsatz als Drohmittel, Gewalt muß mit der Waffe oder dem gefahrlichen Werkzeug nicht ausgeübt werden (BGH StV 1999 375, 376 = JZ 1999 m. Anm. Zopfs\ dazu auch Martin JuS 1999 1135 und Kargl StraFO 2000 7; BGH NStZ 1999 301). Ausreichend ist bereits, daß der Täter etwa ein mitgeführtes Messer bewußt so trägt, daß es für das Opfer durch eine Ausbeulung unter dem Hemd erkennbar sein soll (BGH StV 1998 485, 487 = NStZ-RR 1999 7; abl. insoweit Schroth NJW 1998 2864). Bedroht der Täter das Opfer während der Tat mit einer ungeladenen Schußwaffe oder Gaspistole und hat er währenddessen das zugehörige, aufmunitionierte Magazin in seiner Jackentasche bei sich, handelt es sich nicht um eine Waffe im Sinne des § 177 Abs. 4 Nr. 1 (so zu § 250 Abs. 2 Nr. 1 BGHSt. 45 249 = StV 2000 77); vgl. aber die Erwägungen im Nachtrag Laußtütte/Kuschel § 250 Rdn. 6). Der Einsatz der Waffe oder des Werkzeugs muß mit der späteren Herbeiführung einer sexuellen Handlung final verknüpft sein (BGH NStZ 2000 254 m. Anm. Folkers NStZ 2000 471). Nummer 2 erfaßt die mit einer schweren körperlichen Mißhandlung verbundene 1 2 sowie die lebensgefahrliche sexuelle Nötigung. Der Begriff der schweren körperlichen Mißhandlung (Nummer 2 a) entspricht demjenigen in § 176 Abs. 3 Nr. 2 a. F. (BGH NJW 2000 3655; so auch für § 250 Abs. 2 Nr. 3 a BGH StV 1998 488 = NStZ 1998 461), insoweit siehe die Erläuterungen dort im HW Rdn. 24. Eine einfache Körperverletzung nach § 223 reicht, wenn sie mit erheblichen Folgen für die Gesundheit oder mit erheblichen Schmerzen verbunden ist, eine gesteigerte Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit oder etwa der Eintritt der Folgen der schweren Körperverletzung nach § 226 ist nicht erforderlich (TröndlelFischer50 § 176a Rdn. 11; aA Renzikowski NStZ 1999 384). Nummer 2b setzt voraus, daß der Täter durch die Nötigungshandlung oder die sexuelle Handlung das Opfer in Todesgefahr bringt.

VI. Minder schwerer Fall (Absatz 5) Absatz 5 enthält differenzierte Strafdrohungen für minder schwere Fälle. In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen der Absätze 3 und 4 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen (kritisch hierzu Renzikowski NStZ 1999 384). Zur Prüfung der Annahme eines minder schweren Falles siehe die Ausführungen im HW Rdn. 18; zum minder schweren Fall bei mehrfachem Einsatz eines Messers BGH NStZ-RR 1999 293. Die rechtliche Begründung für die Annahme eines minder schweren Falles setzt eine umfassende Darstellung und Gesamtabwägung der maßgeblichen Umstände voraus. Hinsichtlich der Regelbeispiele nach Absatz 2 gilt folgendes: zunächst ist zu prüfen, ob trotz Vorliegens eines Regelbeispiels wegen anderer, erheblicher schuldmindernder Umstände vom Strafrahmen des Absatzes 1 auszugehen ist. Liegt ein solcher Fall vor, ist es nicht ausgeschlossen, die Tat darüber hinaus als minder schweren Fall nach Absatz 5 1. Halbsatz zu beurteilen (BGH StV 2000 308; 557; NStZ 1999 615 = StV 1999 602; BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 355; vgl. auch HW § 176 Rdn. 22). Das Vorliegen eines Regelbeispiels schließt auch die Annahme eines minder schweren Falles nach Absatz 5 2. Halbsatz nicht aus (vgl. BGH NStZ (117)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

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13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

2000 254 m. Anm. Folkers NStZ 2000 472 zur Annahme eines minder schweren Falles bei Verwirklichung des Qualifikationsmerkmals des Absatzes 4 Nr. 1 und mehrfacher Verwirklichung des Regelbeispiels des Absatzes 2 Nr. 1), der Tatrichter muß bei der Strafzumessung jedoch die Strafrahmenuntergrenze nach Absatz 2 beachten, wenn dieser Tatbestand ohne das Vorliegen der Qualifikation nach Absatz 4 gegeben wäre (BGH StV 2000 306, 307; BGH Beschluß vom 16. August 2000 - 2 StR 159/00). VII. Subjektiver Tatbestand 14

§ 177 setzt Vorsatz voraus, Eventualvorsatz genügt (HW Rdn. 15). Hinsichtlich der Merkmale des Absatzes 1 Nr. 3 muß der Täter erkennen, daß das Opfer seiner Einwirkung schutzlos ausgeliefert ist. Es reicht aus, daß er die Umstände erkennt, aus denen sich ergibt, daß die Schutz- und Verteidigungsmöglichkeiten des Opfers eingeschränkt sind (HW Vogler § 237 Rdn. 17). Weiterhin muß der Täter die hilflose Lage des Opfers bewußt ausnutzen, also erkennen, daß das Opfer die sexuellen Handlungen nur erduldet, weil es Widerstand für aussichtlos hält. Die finale Verknüpfung zwischen dem Ausnutzen der hilflosen Lage und den sexuellen Handlungen ist mangels zeitlichen Auseinanderfallens von Nötigungsmittel und -erfolg immer zu bejahen (Mildenberger aaO S. 890VIII. Versuch und Vollendung

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Durch die Neuregelung des § 177 ist die sexuelle Nötigung nun der Grundtatbestand und die Vergewaltigung ein Regelbeispiel eines besonders schweren Falles. Hinsichtlich der Versuchsstrafbarkeit der sexuellen Nötigung kann auf die Ausführungen im HW § 178 Rdn. 6 verwiesen werden. Ist das Regelbeispiel nach Absatz 2 Nr. 1 voll verwirklicht, liegt auch immer eine vollendete sexuelle Nötigung vor; der Versuch des Grunddelikts mit Vollendung des Regelbeispiels scheidet bei der Vergewaltigung aus. Kommt es bei dem Versuch der Vergewaltigung zu sexuellen Handlungen, ist der Täter nur wegen vollendeter sexueller Nötigung aus dem Grundtatbestand zu bestrafen (BGH NStZ 1998 510 = StV 1998 381 = NJW 1998 2987; StV 1999 372). Wird der Täter hingegen nach Einsatz des Nötigungsmittels, aber vor Vornahme einer sexuellen Handlung an der weiteren Ausführung der geplanten Vergewaltigung gehindert, soll nach den Grundsätzen von BGHSt. 33 370 die Anwendung des nach §§ 23, 49 StGB gemilderten Strafrahmens des § 177 Abs. 2 Satz 1 in Betracht kommen (BGH NStZ 1998 510 = StV 1998 381 = NJW 1998 2987; NStZ-RR 1999 139; BGH Beschluß vom 1. Juli 1998 - 1 StR 301/98). In dem Versuch, in die Wohnung des Opfers einzudringen, liegt noch kein unmittelbares Ansetzen zu einer Vergewaltigung (BGH NStZ 2000 418 m. abl. Anm. Beilay NStZ 2000 591). IX. Täterschaft und Teilnahme

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Siehe die Ausführungen im HW Rdn. 17. Mittäterschaft bei der Vergewaltigung nach Absatz 2 Nr. 1 setzt nunmehr voraus, daß der Täter den Beischlaf oder die ähnliche sexuelle Handlung selbst vornimmt (BGH StV 1999 372 = NStZ 1999 452; NStZ 2000 418; NStZ-RR 2000 326). Das Nötigungsmittel der Gewalt oder Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben braucht allerdings nicht eigenhändig verwirklicht zu werden. Stand: 1. 9. 2000

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Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung

§177

X. Strafe; § 2 Abs. 3 Zur Strafzumessung siehe die Ausführungen im HW Rdn. 18. Die drei Alternativen des Absatzes 1 stehen gleichrangig nebeneinander. Die Erfüllung mehrerer Alternativen erhöht den Schuldgehalt der Tat und kann straferschwerend wirken (BGHSt. 44 228 = NStZ 1999 130, 131 = JZ 1999 581 m. Anm. Laubenthal). Auch die Verwirklichung mehrerer oder die mehrfache Verwirklichung desselben Regelbeispiels kann strafschärfend gewertet werden (BGH StV 1999 372 = NStZ 1999 186; BGH NJW 2000 3655).

17

Zur Feststellung des milderen Rechts nach § 2 Abs. 3 muß der Tatrichter jeweils erwägen, welchen Strafrahmen er für die konkret zu beurteilende Tat unter Anwendung des alten und des neuen Rechts jeweils zugrunde legen würde (BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 354). § 177 n. F. ist mit einer Mindeststrafe von nur noch einem Jahr Freiheitsstrafe gegenüber § 177 a. F. das mildere Gesetz, wenn trotz des Vorliegens des Regelbeispiels des Absatzes 2 Nr. 1 wegen Vorhandenseins besonderer Milderungsgründe ein besonders schwerer Fall nicht vorliegt (BGH StV 1997 634; BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 354). Liegen gesetzlich vertypte Milderungsgründe vor, muß der Tatrichter sowohl die Möglichkeit der Strafmilderung des erhöhten Strafrahmens nach § 49 Abs. 1 als auch die Möglichkeit einer Anwendung des Normalstrafrahmens bei der Wahl des anzuwendenden Strafrahmens einbeziehen (BGH StV 1999 490). XI. Die Tenorierung Die erzwungene sexuelle Handlung, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden ist und das Opfer besonders erniedrigt, ist im Schuldspruch als „Vergewaltigung" zu bezeichnen (BGH StV 2000 198, 199; BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 353). Erzwingt der Täter neben dem Geschlechtsverkehr eine andere das Opfer besonders erniedrigende sexuelle Handlung (z.B. Anal- oder Oralverkehr), kommt dies im Schuldspruch ebensowenig zum Ausdruck (BGH StV 1999 372) wie die Qualifikationen nach Absatz 3 und Absatz 4 (BGH NStZ 2000 254, 255 m. Anm. Folkers NStZ 2000 471; BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 355). Kommt es beim Versuch der Vergewaltigung zu sexuellen Handlungen, ist der Täter nur wegen (vollendeter) sexueller Nötigung und nicht wegen des Versuchs der Vergewaltigung zu bestrafen (BGH StV 1999 372). Ist es hingegen noch nicht zu sexuellen Handlungen gekommen, ist die Verurteilung als „versuchte Vergewaltigung" zu bezeichnen (BGHR StGB § 177 Abs. 2 Strafrahmenwahl 10 = BGH NStZ 1998 510 = StV 1998 381 = NJW 1998 2987; NStZ-RR 1999 139; Beschluß vom 1. Juli 1998 - 1 StR 301/98).

18

XII. Konkurrenzen Zu den Konkurrenzen siehe zunächst HW Rdn. 20. 19 Innerhalb des § 177 gilt: erzwingt der Täter neben dem Geschlechtsverkehr weitere sexuelle Handlungen, ist nur ein Straftatbestand erfüllt, wenn Teilidentität der Ausführungshandlungen vorliegt oder natürliche Handlungseinheit (BGH bei Pfister NStZ-RR 1999 326). Tatmehrheit liegt vor, wenn der Täter vor der zweiten Tat einen neuen Tatentschluß faßt und zwischen den Taten eine deutliche Zäsur liegt (BGH NStZ 1999 505 vgl. aber auch BGH NStZ 2000 419). Siehe hierzu auch HW vor § 174 Rdn. 22. Mit § 179 besteht Gesetzeskonkurrenz. Unter § 179 fallen weiterhin diejenigen Fälle, in denen das Opfer einen der sexuellen Handlung entgegenstehenden Willen (Π9)

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§ 178

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

nicht bilden kann, während diejenigen Fälle, in denen das Opfer zwar einen entgegenstehenden Willen bilden, diesen aber nicht umsetzen kann, § 177 Abs. 1 Nr. 3 unterfallen (BGH StV 2000 200; NStZ 2000 140; aA Wetzel aaO S. 179: Idealkonkurrenz). Tateinheit ist möglich mit § 180aff (BGH NStZ 1999 416 = StV 1999 353), § 180b (BGH NStZ 1999 311).

§178 Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge Verursacht der Täter durch die sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung (§ 177) wenigstens leichtfertig den Tod des Opfers, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. Entstehungsgeschichte In §§ 177 a. F., 178 a. F. war die leichtfertige Verursachung des Todes des Opfers jeweils in Absatz 3 mit einer Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bedroht. Durch das 33. StrÄG wurde § 178 a. F. aufgehoben, der Qualifikationstatbestand wurde unverändert in Absatz 4 des neuen, einheitlichen § 177 eingestellt. Mit dem 6. StrRG verfolgte der Gesetzgeber das Ziel, den Wertungswiderspruch zwischen der Strafdrohung für sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge (sowie sexuellem Mißbrauch von Kindern) und Raub und schwerer Brandstiftung mit Todesfolge - lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren - zu bereinigen (BTDrucks. 13/8587 S. 20f)· Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sah dementsprechend vor, die niedrigeren Strafrahmen für sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge auf lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren anzuheben. Wegen der hohen Strafdrohung sollte es bei der Beschränkung auf Leichtfertigkeit im Hinblick auf die Todesverursachung bleiben, und durch die Einfügung des Wortes „wenigstens" im Anschluß an die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGHSt. 39 100) klargestellt werden, daß der Tatbestand auch die vorsätzliche Todesverursachung erfaßt und in Tateinheit mit den vorsätzlichen Tötungsdelikten stehen kann (BTDrucks. 13/8587 S. 79). Gemäß der Empfehlung des Rechtsausschusses wurde die Regelung sodann in § 178 eingestellt. 1

Leichtfertigkeit liegt vor, wenn der Täter die nach den Umständen naheliegende Möglichkeit des Todeseintritts aus Gleichgültigkeit oder aus grobem Leichtsinn außer acht läßt. Der Schweregrad der Fahrlässigkeit hängt nicht nur vom Umfang der Tatsachenkenntnis, sondern vor allem vom Grad der Vermeidbarkeit ab, also inwieweit sich die Gefahr des Erfolgseintritts dem Täter aufdrängen mußte (HW Herdegen § 251 Rdn. 7 m. w. N.). Dabei kann sich die Leichtfertigkeit auch aus den besonderen Gegebenheiten der Opfersituation ergeben (Herdegen aaO). Zur Leichtfertigkeit siehe auch die Ausführungen im H W § 176 Rdn. 29 m. w. N. 2 Der Qualifikationstatbestand setzt voraus, daß sich der qualifikationsspezifische Gefahrzusammenhang verwirklicht; der Tod muß durch die sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung, d.h. durch den Nötigungsakt oder den Sexualkontakt, verursacht sein. Es reicht nicht, daß die Tötung nur im Zusammenhang mit der Vergewaltigung erfolgt, etwa unter Ausnutzung der fortdauernden Gewaltlage (BGH StV 1999 373 = NStZ-RR 1999 170; siehe auch HW § 176 Rdn. 27). Stand: 1.9.2000

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Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen

§179

Konkurrenzen: Bei vorsätzlicher Tötung liegt Tateinheit mit §§ 211, 212 vor. Die versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge steht in Tateinheit mit § 227 (BGH NStZ 2000,420).

§179 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen (1) Wer eine andere Person, die 1. wegen einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit oder wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung oder 2. körperlich zum Widerstand unfähig ist, dadurch mißbraucht, daß er unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen läßt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer eine widerstandsunfähige Person (Absatz 1) dadurch mißbraucht, daß er sie unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit dazu bestimmt. sexuelle Handlungen an einem Dritten vorzunehmen oder von einem Dritten an sich vornehmen zu lassen. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) Auf Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr ist zu erkennen, wenn 1. der Täter mit dem Opfer den Beischlaf vollzieht oder ähnliche sexuelle Handlungen an ihm vornimmt oder an sich von ihm vornehmen läßt, die mit einem Eindringen in den Körper verbunden sind. 2. die Tat von mehreren gemeinschaftlich begangen wird oder 3. der Täter das Opfer durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung oder einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung bringt. (5> In minder schweren Fällen der Absätze 1. 2 und 4 ist auf Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren zu erkennen. (6) § 176 a Abs. 4 und § 176 b gelten entsprechend. Schrifttum Degener Gleichstellung behinderter Opfer bei der strafrechtlichen Verfolgung sexualisierter Gewalttaten, Streit 1996 99.

Entstehungsgeschichte § 179 wurde durch das 33. StrAG neu gefaßt (siehe vor § 174). Im Interesse des Schutzes behinderter Menschen wurde die schlichte Vornahme sexueller Handlungen ohne Beugung eines der Tat entgegenstehenden Willens unter Strafe gestellt (BTDrucks. 13/7663 S. 5). Nach der Empfehlung des Rechtsausschusses sollte er neben dem um das Ausnutzen einer schutzlosen Lage ergänzten § 177 bestehen bleiben, um möglicherweise noch verbleibende Strafbarkeitslücken zu schließen. Im später in das Gesetzgebungsverfahren zum 6. StrRG einbezogenen Gesetzentwurf der Bundesregierung zum Entwurf eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes - § 174c StGB (... StrÄndG) wurde das in § 179 Abs. 1 Nr. 1 geregelte Merkmal der psychischen (121)

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§179

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Widerstandsunfahigkeit von den in § 20 für die Umschreibung der Schuldfahigkeit angeführten als diskriminierend empfundenen biologischen Faktoren gelöst und anstelle dessen an die Terminologie des Behindertenrechts angeknüpft. Der sachliche Bereich der Vorschrift sollte demgegenüber im wesentlichen unberührt bleiben (BTDrucks. 13/8267 S. 8). Während des Gesetzgebungsverfahrens war wiederholt die Forderung aufgestellt worden, § 179 als Verbrechenstatbestand auszugestalten. Dieser Forderung schloß sich der Rechtsausschuß bei den Beratungen zum 6. StrRG nicht an (BTDrucks. 13/9064 S. 13). Er schlug eine Neufassung vor, die sich hinsichtlich der Strafrahmen und der Grundtatbestände an dem strukturell vergleichbaren § 176 Abs. 1 und 2 sowie hinsichtlich der Qualifikationen an den neuen §§ 176 a und 176 b orientiert (kritisch hierzu Schroeder JZ 1999 830). Darüber hinaus wurden die Formulierungen aus dem Regierungsentwurf zum ... Strafrechtsänderungsgesetz - § 174c (BTDrucks. 13/8267) übernommen.

I. Die Tathandlungen 1

Absatz 1 stellt denjenigen unter Strafe, der Widerstandsunfähige zu sexuellen Handlungen mißbraucht. Die Beschränkung auf außereheliche sexuelle Handlungen ist seit dem 33. StrÄG entfallen. Zur Widerstandsunfahigkeit aufgrund einer geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung einschließlich einer Suchtkrankheit siehe § 174c Rdn. 2, zur tiefgreifenden Bewußtseinsstörung siehe HW Rdn. 5. Zur körperlichen Widerstandsunfahigkeit, die nach der Erweiterung des § 177 Abs. 1 um das Ausnutzen einer schutzlosen Lage keine Rolle mehr spielen dürfte, siehe HW Rdn. 9 Zum Begriff der Widerstandsunfahigkeit siehe HW Rdn. 8 und zum Mißbrauch unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit Rdn. 10 ff. § 179 setzt lediglich voraus, daß der Täter die Schutzlosigkeit des Opfers durch die Vornahme einer sexuellen Handlung ausnutzt; beugt er darüber hinaus den der Tat entgegenstehenden Willen des Opfers, liegt eine sexuelle Nötigung nach § 177 Abs. 1 Nr. 3 vor (BGH StV 2000 200 = NStZ 2000 140 m. Anm. Fischer, NStZ 2000 140). Sofern die betroffene Person überhaupt in der Lage ist, einen entsprechenden Willen zu bilden, zu äußern oder zu artikulieren, nötigt der Täter sie zu einem von ihr nicht gewollten sexuellen Verhalten, indem er sich einfach über den entgegenstehenden Willen hinwegsetzt. Absatz 2 erfaßt die Fälle, in denen der Täter die widerstandsunfähige Person dadurch mißbraucht, daß er sie dazu bestimmt, sexuelle Handlungen an einem Dritten vorzunehmen oder von dem Dritten an sich vornehmen zu lassen. Damit ist die frühere Strafbarkeitslücke (vgl. HW Rdn. 17) geschlossen worden. Das Tatbestandsmerkmal des Bestimmens ist im HW bei § 174 Rdn. 5 und 20 sowie jetzt bei § 176 Rdn. 1 erläutert.

II. Die Strafe 2

Um den Schutz geistig oder körperlich beeinträchtigter Menschen vor sexuellen Übergriffen angemessen zu verstärken, ist das Mindestmaß der Strafe für den Regelfall nach Absatz 1 auf sechs Monate und das Höchstmaß auf zehn Jahre angehoben worden. Derselbe Strafrahmen gilt für Tathandlungen nach Absatz 2. In minder schweren Fällen der Absätze 1, 2 und 4 sieht Absatz 5 Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren vor. Stand: 1.9.2000

(122)

Förderung der Prostitution

§ 180 a

Absatz 4 enthält einen echten Qualifikations-(Verbrechens-)tatbestand mit einem Strafrahmen von einem bis fünfzehn Jahren Freiheitsstrafe. Zu den einzelnen Qualifikationsmerkmalen siehe die Ausführungen bei § 176 a Rdn. 2 bis 4. Anders als bei § 176 a Abs. 1 Nr. 1 ist hier der Täterkreis nicht auf Personen über achtzehn Jahren beschränkt. Der Wegfall der Einschränkung auf außereheliche Handlungen führt dazu, daß es sich bei Täter und Opfer der qualifizierten Tat nach Nummer 1 um ein Ehepaar handeln kann. Eine sinnvolle Eingrenzung strafwürdigen Verhaltens muß hier durch das Merkmal „Mißbrauch unter Ausnutzung der Widerstandsunfahigkeit" erfolgen. Die qualifizierenden sexuellen Handlungen nach Nummer 1 müssen vom Täter selbst vorgenommen werden (Renzikowski NStZ 1999 385; vgl. Nachtr. § 177 Rdn. 16 und § 176 a Rdn. 3). Absatz 6 verweist auf § 176 a Abs. 4 und § 176 b. Bei körperlich schwerer oder lebensgefahrdender Mißhandlung (hierzu Nachtr. § 176 a Rdn. 7) ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren, bei wenigstens leichtfertiger Todesverursachung (vgl. Nachtr. § 178 Rdn. l f ) beträgt der Strafrahmen lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren.

III. Versuch und Vollendung; subjektiver Tatbestand Der Versuch ist jetzt nach Absatz 3 auch für den Grundtatbestand strafbar. Zum subjektiven Tatbestand siehe HW Rdn. 16.

§ 180 a Förderung der Prostitution (1) Wer gewerbsmäßig einen Betrieb unterhält oder leitet, in dem Personen der Prostitution nachgehen und in dem 1. diese in persönlicher oder wirtschaftlicher Abhängigkeit gehalten werden oder 2. die Prostitutionsausübung durch Maßnahmen gefördert wird, welche über das bloße Gewähren von Wohnung, Unterkunft oder Aufenthalt und die damit üblicherweise verbundenen Nebenleistungen hinausgehen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer 1. einer Person unter achtzehn Jahren zur Ausübung der Prostitution Wohnung, gewerbsmäßig Unterkunft oder gewerbsmäßig Aufenthalt gewährt oder 2. eine andere Person, der er zur Ausübung der Prostitution Wohnung gewährt, zur Prostitution anhält oder im Hinblick auf sie ausbeutet. Änderung. § 180 a Abs. 2 Nr. 2 wurde durch das 6. StrRG sprachlich geringfügig geändert, indem die Worte „einen anderen" jeweils durch „eine andere Person" mit den entsprechenden sprachlichen Folgeänderungen ersetzt wurden.

(123)

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3

§ 181b

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

§ 181a Zuhälterei (1) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer 1. eine andere Person, die der Prostitution nachgeht, ausbeutet oder 2. seines Vermögensvorteils wegen eine andere Person bei der Ausübung der Prostitution überwacht, Ort, Zeit, Ausmaß oder andere Umstände der Prostitutionsausübung bestimmt oder Maßnahmen trifft, die sie davon abhalten sollen, die Prostitution aufzugeben, und im Hinblick darauf Beziehungen zu ihr unterhält, die über den Einzelfall hinausgehen. (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer gewerbsmäßig die Prostitutionsausübung einer anderen Person durch Vermittlung sexuellen Verkehrs fördert und im Hinblick darauf Beziehungen zu ihr unterhält, die über den Einzelfall hinausgehen. (3) Nach den Absätzen 1 und 2 wird auch bestraft, wer die in Absatz 1 Nr. 1 und 2 genannten Handlungen oder die in Absatz 2 bezeichnete Förderung gegenüber seinem Ehegatten vornimmt. Änderung. § 181a Abs. 1 und 2 wurde durch das 6. StrRG sprachlich geringfügig geändert, indem die Worte „einen anderen" jeweils durch „eine andere Person" mit den entsprechenden sprachlichen Folgeänderungen ersetzt wurden.

§ 181b Führungsaufsicht In den Fällen der §§ 174 bis 174 c. 176 bis 180. 180b bis 181a und 182 kann das Gericht Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1). Durch das Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten vom 26. Januar 1998 wurde der Anwendungsbereich des § 181 b auf die §§ 174 bis 174 c, 180 und 182 erweitert. Die erweiterte Fassung wurde in das 6. StrRG in der Form übernommen, daß der aufgehobene § 175 nicht mehr mit zitiert wird. Im Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung des Schutzes der Gesellschaft vor gefährlichen Straftätern des Bundesrates vom 28. April 1997 (BTDrucks. 13/7559 S. 6) und im Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten der Bundesregierung vom 25. September 1997 war eine Änderung des § 181b zunächst nicht vorgesehen (BTDrucks. 13/8586 S. 4). Sie ist erst aufgrund der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses vom 12. November 1997 (BTDrucks. 13/8989) in den Gesetzentwurf eingefügt worden, um bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung die Führungsaufsicht in stärkerem Maße eintreten zu lassen als bisher (zur Umgestaltung des Instituts der Führungsaufsicht als solchem vgl. die Ausführungen zu §§ 68 ff).

Stand: 1. 9. 2000

(124)

Verbreitung pornographischer Schriften

§184

§183

Exhibitionistische Handlungen (1) Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt, es sei denn, daß die Strafverfolgungsbehörde wegen des besonderen öffentlichen Interesses an der Strafverfolgung ein Einschreiten von Amts wegen für geboten hält. (3) Das Gericht kann die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe auch dann zur Bewährung aussetzen, wenn zu erwarten ist, daß der Täter erst nach einer längeren Heilbehandlung keine exhibitionistischen Handlungen mehr vornehmen wird. (4) Absatz 3 gilt auch, wenn ein Mann oder eine Frau wegen einer exhibitionistischen Handlung 1. nach einer anderen Vorschrift, die im Höchstmaß Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe androht, oder 2. nach § 174 Abs. 2 Nr. 1 oder § 176 Abs. 3 Nr. 1 bestraft wird. Die Änderung des § 183 Abs. 4 Nr. 2 beruht auf der Änderung des § 176. §184

Verbreitung pornographischer Schriften (1) Wer pornographische Schriften (§ 11 Abs. 3) 1. einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht, 2. an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, ausstellt* anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht, 3. im Einzelhandel außerhalb von Geschäftsräumen, in Kiosken oder anderen Verkaufsstellen, die der Kunde nicht zu betreten pflegt, im Versandhandel oder in gewerblichen Leihbüchereien oder Lesezirkeln einem anderen anbietet oder überläßt, 3a. im Wege gewerblicher Vermietung oder vergleichbarer gewerblicher Gewährung des Gebrauchs, ausgenommen in Ladengeschäften, die Personen unter achtzehn Jahren nicht zugänglich sind und von ihnen nicht eingesehen werden können, einem anderen anbietet oder überläßt, 4. im Wege des Versandhandels einzuführen unternimmt, 5. öffentlich an einem Ort, der Personen unter achtzehn Jahren zugänglich ist oder von ihnen eingesehen werden kann, oder durch Verbreiten von Schriften außerhalb des Geschäftsverkehrs mit dem einschlägigen Handel anbietet, ankündigt oder anpreist, 6. an einen anderen gelangen läßt, ohne von diesem hierzu aufgefordert zu sein, 7. in einer öffentlichen Filmvorführung gegen ein Entgelt zeigt, das ganz oder überwiegend für diese Vorführung verlangt wird, 8. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält oder einzuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 bis 7 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder 9. auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Ausland unter Verstoß gegen die dort geltenden Strafvorschriften zu verbreiten oder öffentlich zugänglich zu machen oder eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. (125)

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§ 1 8 4

13. Abschnitt. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

(2) Ebenso wird bestraft, wer eine pornographische Darbietung durch Rundfunk, Medien- und Teledienste * verbreitet. (3) Wer pornographische Schriften (§11 Abs. 3), die Gewalttätigkeiten, den sexuellen Mißbrauch von Kindern oder sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben, 1. verbreitet, 2. öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht oder 3. herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Nummern 1 oder 2 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, wird, wenn die pornographischen Schriften den sexuellen Mißbrauch von Kindern zum Gegenstand haben, mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, sonst mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (4) Haben die pornographischen Schriften (§11 Abs. 3) in den Fällen des Absatzes 3 den sexuellen Mißbrauch von Kindern zum Gegenstand und geben sie ein tatsächliches oder wirklichkeitsnahes Geschehen wieder, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat. (5) Wer es unternimmt, sich oder einem Dritten den Besitz von pornographischen Schriften ( § 1 1 Abs. 3) zu verschaffen, die den sexuellen Mißbrauch von Kindern zum Gegenstand haben, wird, wenn die Schriften ein tatsächliches oder wirklichkeitsnahes Geschehen wiedergeben, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Ebenso wird bestraft, wer die in Satz 1 bezeichneten Schriften besitzt. (6) Absatz 1 Nr. 1 ist nicht anzuwenden, wenn der zur Sorge für die Person Berechtigte handelt. Absatz 1 Nr. 3 a gilt nicht, wenn die Handlung im Geschäftsverkehr mit gewerblichen Entleihern erfolgt. Absatz 5 gilt nicht für Handlungen, die ausschließlich der Erfüllung rechtmäßiger dienstlicher oder beruflicher Pflichten dienen. (7) In den Fällen des Absatzes 4 ist § 73 d anzuwenden. Gegenstände, auf die sich eine Straftat nach Absatz 5 bezieht, werden eingezogen. § 74 a ist anzuwenden. Entstehungsgeschichte Durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz vom 28.10.1994 (BGBl. I 3186) wurde § 184 Abs. 1 Nrn. 4 und 8, Abs. 3 Nr. 3 geändert. Es entfiel im Zusammenhang mit der Ein- und Ausfuhr pornographischer Schriften die Bezugnahme auf den „räumlichen Geltungsbereich dieses Gesetzes", weil sie nach der Herstellung der Einheit Deutschlands entbehrlich geworden war. § 184 Abs. 4 und 5 wurden geändert durch das Informations- und Kommunikationsdienstegesetz vom 22.7.1997 (BGBl. I 1870, 1876; Zusammenstellung der Materialien und Literaturhinweise Geis JuS 1998 279; Kudlich JuS 1998 379). Neben dem tatsächlichen Geschehen wurde auch das wirklichkeitsnahe Geschehen erfaßt. Durch das 6. StrRG wurden schließlich die Strafrahmen in Absatz 3 und 4 angehoben. Die Anhebung der Höchststrafe für die Herstellung und den Vertrieb von Gewaltpornographie und sodomitischer Pornographie in Absatz 3 geht zurück auf den Entwurf des Bundesrates eines Gesetzes zur Verbesserung des Schutzes der Gesellschaft vor gefährlichen Straftätern vom 28. April 1997 (BTDrucks. 13/7559 S. 6, 13). Der Vorschlag wurde in die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses (BTDrucks. 13/9064 S. 14) übernommen. " Änderung wie bei § 130 und § 131, siehe Nachtr., geplant.

Stand: 1. 9. 2000

(126)

Verbreitung pornographischer Schriften

§184

I. Tathandlungen Siehe hierzu zunächst H W Rdn. 18 ff. Der sexuelle Mißbrauch von Kindern umfaßt 1 nicht nur Handlungen mit Körperkontakt nach § 176 Abs. 1 und 2, sondern auch solche ohne Körperkontakt nach § 176 Abs. 3 (BGHSt. 43 366, 368 = StV 1998 542 = NStZ 1998 351; BGH StraFo 1999 280; aA HW Rdn. 15). Das Bestimmen des Kindes zu den sexuellen Handlungen an sich selbst muß der Darstellung nicht unmittelbar zu entnehmen sein, es reicht, wenn es sich aus den Umständen ergibt (BGHSt. 45 41 = StraFo 1999 280). Die Abbildung eines in natürlicher, normaler Pose nackt auf dem Bett liegenden Kindes hat nicht dessen sexuellen Mißbrauch zum Gegenstand (BGHSt. 43 366, 368 = StV 1998 542 = NStZ 1998 351). Der Versand kinderpornographischer Schriften über Internet per E-Mail an wenige Empfanger erfüllt nach BayObLG NJW 2000 2911 nicht den Tatbestand des Verbreitens nach Abs. 3 Nr. 1, sondern nur der Besitzverschaffung nach Abs. 5 Satz 1 Alt. 2 (hinsichtl. des Erfordernisses der körperlichen Übergabe des Datenträgers oder der Speicherung beim Empfanger zweifelhaft). Absatz 4 und 5 knüpften bisher an die Wiedergabe eines tatsächlichen Geschehens 2 an (dazu H W Rdn. 49). Um auch Fälle zu erfassen, in denen zwar nach dem äußeren Erscheinungsbild ein reales Geschehen widergegeben wird, jedoch nicht ausgeschlossen werden kann, daß es sich um eine fiktive, z. B. computergenerierte (vgl. BTDrucks. 13/7934 S. 41) oder durch Photomontage oder Bildschnitte hergestellte Darstellung handelt, genügen nun auch wirklichkeitsnahe Darstellungen, um den Tatbestand zu erfüllen. II. Strafzumessung Siehe hierzu HW Rdn. 54. Die Tatbestandsalternative, daß pornographische Schrif- 3 ten einer Person unter 18 Jahren lediglich zugänglich gemacht werden, gehört zu den weniger gewichtigen Begehungsweisen des Absatzes 1. Die Straffreiheit für homosexuelle Betätigungen mit 16jährigen Jugendlichen darf nicht über die Strafzumessung für das verbotene Vorführen pornographischer Filme vor noch nicht 18jährigen Jugendlichen umgangen werden (BGH NJW 1998 1162 = NStZ 1998 244 = StV 1998 261). In Absatz 3 beträgt die Höchststrafe für Taten, die Gewalttätigkeiten oder sexuelle Handlungen von Menschen mit Tieren zum Gegenstand haben, jetzt drei Jahre. Damit soll eine sachgerechtere Abstufung des Unrechtsgehalts der einzelnen Tathandlungen ermöglicht werden (BTDrucks. 13/9064 S. 14). Die bisherige Höchststrafe von einem Jahr wurde im Vergleich zum Strafrahmen für Kinderpornographie von drei Monaten bis zu fünf Jahren insbesondere bei jugendlichen Opfern als zu niedrig angesehen, zumal sich nicht selten hinreichend sicher das Alter des Opfers feststellen lassen werde und zu Gunsten des Täters unterstellt werden müsse, daß „nur" Jugendliche betroffen waren (vgl. BTDrucks. 13/7559 S. 13). Das Höchstmaß der Freiheitsstrafe für die Verbreitung realer kinderpornographischer Darstellungen in Absatz 4 war im 27. StrÄG auf fünf Jahre bestimmt worden, um nicht für die Verbreitung kinderpornographischer Darstellungen dieselbe Höchststrafe festzusetzen wie für den sexuellen Mißbrauch selbst (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 33). Da durch das 6. StrRG die Höchststrafe für den sexuellen Mißbrauch in § 176 a auf fünfzehn Jahre angehoben wurde, konnte der Strafrahmen des § 184 Abs. 4 ohne Wertungswiderspruch auf zehn Jahre angehoben werden. III. Zum kriminellen Mißbrauch internationaler Computernetze vgl. Nachtr. - LaufhüttelKuschel§ 11 Rdn. 2, 4, 5; v. Bubnoff §§ 130, 131 Rdn. 6ff. (127)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Ellen Roggenbuck

§ 243

19. Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung

Neunzehnter Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung §242

Diebstahl (1) Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. Die Änderung, die auf dem 6. StrRG beruht, klärt die Streitfrage, ob die Absicht der Drittzueignung genügt (BTDrucks. 13/8587 S. 43; zur Drittzueignung vgl. H W Ruß § 242 Rdn. 64; Rengier FS Lenckner 801, 802 bis 803; Nachtr. Laufhütte/Kuschel § 246 Rdn. 5). Für die Strafbarkeit genügt nun die rechtswidrige Wegnahme der Sache in der Absicht, diese einem Dritten zuzueignen. Neuere Rechtsprechung: Spätere Beschädigung der gestohlenen Sache durch den Täter, Sachbeschädigung als mitbestrafte Nachtat: BGH NStZ-RR 1998 294. Abhebungen von einem gestohlenen Postsparbuch als mitbestrafte Nachtat: BGH wistra 1999 108. Abgrenzung zwischen versichertem Diebstahl und nicht versichertem Betrug: NVersZ 1998 129. Zwischen dem Fahren ohne Fahrerlaubnis zum Tatort und dem nachfolgend begangenen Diebstahl besteht keine Tateinheit, da die Schwarzfahrt mit dem Abstellen des Fahrzeugs beendet war: Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht SchlHA 2000 124. Manipulation eines Geldwechselautomatens mit einem präparierten Geldschein: O L G Düsseldorf OLGSt StGB § 242 Nr. 16.

§243

Besonders schwerer Fall des Diebstahls (1) In besonders schweren Fällen wird der Diebstahl mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter 1. zur Ausfuhrung der Tat in ein Gebäude, einen Dienst- oder Geschäftsraum oder in einen anderen umschlossenen Raum einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsmäßigen Öffnung bestimmten Werkzeug eindringt oder sich in dem Raum verborgen hält, 2. eine Sache stiehlt, die durch ein verschlossenes Behältnis oder eine andere Schutzvorrichtung gegen Wegnahme besonders gesichert ist, 3. gewerbsmäßig stiehlt, 4. aus einer Kirche oder einem anderen der Religionsausübung dienenden Gebäude oder Raum eine Sache stiehlt, die dem Gottesdienst gewidmet ist oder der religiösen Verehrung dient, 5. eine Sache von Bedeutung für Wissenschaft, Kunst oder Geschichte oder für die technische Entwicklung stiehlt, die sich in einer allgemein zugänglichen Sammlung befindet oder öffentlich ausgestellt ist, 6. stiehlt, indem er die Hilflosigkeit einer anderen Person, einen Unglücksfall oder eine gemeine Gefahr ausnutzt oder Stand: 1. 9. 2000

(128)

Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl

§

244

7. eine Handfeuerwaffe, zu deren Erwerb es nach dem Waffengesetz der Erlaubnis bedarf, ein Maschinengewehr, eine Maschinenpistole, ein voll- oder halbautomatisches Gewehr oder eine Sprengstoff enthaltende Kriegswaffe im Sinne des Kriegswaffenkontrollgesetzes oder Sprengstoff stiehlt. (2) In den Fällen des Absatzes 1 Satz 2 Nr. 1 bis 6 ist ein besonders schwerer Fall ausgeschlossen, wenn sich die Tat auf eine geringwertige Sache bezieht. Die Änderungen beruhen auf dem 6. StrRG. In Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 sind die Worte „eine Wohnung" weggefallen. Der Wohnungseinbruchsdiebstahl ist nunmehr in § 244 Abs. 1 Nr. 1 erfaßt. In Absatz 1 Satz 2 Nr. 6 wurde der das Opfer kennzeichnende Begriff „eines anderen" durch den Begriff „einer anderen Person" geschlechtsneutral gefaßt. Die Einfügung der Angabe „Satz 2" in Absatz 2 stellt eine redaktionelle Richtigstellung dar. Damit ist klargestellt, daß sich die Geringwertigkeitsklausel ausschließlich auf die in Satz 2 benannten Regelbeispiele bezieht. Neuere Rechtsprechung: Die Worte „besonders schwerer Fall" des Diebstahls gehören nicht in den Tenor: B G H N S t Z 1999 205. Absatz 1 Satz 2 Nr. 1. Die Voraussetzungen der Nr. 1 sind nicht erfüllt, wenn die Täter „ohne weiteres" den einen Lagerplatz abgrenzenden Zaun hochgehoben und zur Seite gedrückt haben: B G H R StGB § 243 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 Einbrechen 1. Sicherheitsketten an Verkaufswaren, die bei Verlassen des Geschäfts oder einer Abteilung des Hauses akustischen oder optischen Alarm auslösen, sind keine Schutzvorrichtungen im Sinne des § 243 Abs. 1 S. 2 Nr. 2: O L G Düsseldorf N J W 1998 1002.

§244 Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl (1) Mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer 1. einen Diebstahl begeht, bei dem er oder ein anderer Beteiligter a) eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt, b) sonst ein Werkzeug oder Mittel bei sich führt, um den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden, 2. als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds stiehlt oder 3. einen Diebstahl begeht, bei dem er zur Ausführung der Tat in eine Wohnung einbricht, einsteigt, mit einem falschen Schlüssel oder einem anderen nicht zur ordnungsmäßigen Öffnung bestimmten Werkzeug eindringt oder sich in der Wohnung verborgen hält. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) In den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 sind die §§ 43 a und 73 d anzuwenden. Die Änderungen beruhen auf dem 6. StrRG. Die Änderung der Überschrift berücksichtigt, daß der Wohnungseinbruchsdiebstahl nun in § 244 erfaßt ist. I. Diebstahl mit Waffen oder Werkzeugen: Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a und b. Die Vor- 1 Schriften entsprechen § 250 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a und b und § 177 Abs. 3 Nr. 1 und 2 (vgl. Nachtr. LaufhiittelRoggenbuck § 177 Rdn. 6 bis 8; Nachtr. LaufhüttelKuschel § 250 Rdn. 3 bis 6). Diese Parallelität war im Regierungsentwurf nicht enthalten. Erst durch den Bericht des Rechtsausschusses, der die Anpassung an § 250 Abs. 1 Nr. 1 forderte, wurde die Angleichung vorgenommen (BTDrucks. 13/9064 S. 17). (129)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 2 4 4

19. Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung

2

II. Bandendiebstahl: Absatz 1 Nr. 2. Die Fassung entspricht früherem Recht. Der Begriff der Bande wird in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zur Zeit in verschiedener Weise zur Überprüfung gestellt:

3

1. Frühere Rechtsprechung des BGH. Danach setzt der Begriff der Bande voraus, daß sich mindestens zwei Personen mit dem ernsthaften Willen zusammengeschlossen haben, künftig für eine gewisse Dauer mehrere selbständige, im einzelnen noch ungewisse, Straftaten zu begehen (vgl. BGHSt 23 239 f; 31 202, 205; 38 26, 27 f; 39 216, 217; 42 255, 257f; BGH NStZ 1998 255f; BGHR StGB § 244 Abs. 1 Nr. 3 Bande 3). Einen täterschaftlichen Bandendiebstahl konnte nur derjenige begehen, der zusammen mit einem anderen Bandenmitglied beim Diebstahl örtlich und zeitlich zusammenwirkte (vgl. RGSt 66 236, 240; 73 322, 323; BGHSt 8 205, 206; 25 18; 33 50, 52; BGH bei Holz MDR 1994 763; BGH StV 1995 586 und 1997 247; BGH NStZ 1996 493; BGH, Beschlüsse v. 9. Dezember 1997 - 4 StR 544/97 und v. 18. Dezember 1 9 9 7 - 4 StR 610/97; dagegen ausdrücklich offengelassen in BGH, Beschluß v. 19. März 1997 - 5 StR 18/97). Das hatte zur Folge, daß der im Hintergrund agierende Bandenchef nicht als Täter eines Bandendiebstahls, sondern nur wegen des Grunddelikts bestraft werden konnte.

4

2. Vorlagebeschlüsse zur Änderung der Rechtsprechung. Der 3. und 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs haben in mehreren Entscheidungen die Abkehr von der bisherigen Rechtsprechung eingeleitet. 5 a) Der 4. Strafsenat erwägt, den Bandenbegriff dahingehend auszulegen, daß nicht mindestens zwei, sondern mindestens drei Personen zur Bildung einer Bande notwendig sein sollen (Anfragebeschluß vom 14. März 2000 - 4 StR 284/99 - StV 2000 315; Anmerkung Schmitz in NStZ 2000 477). Die Abkehr von der ständigen Rechtsprechung des BGH wird damit begründet, daß zum einen der „historische Wille" des Gesetzgebers für die Frage, wie viele Mitglieder eine Bande mindestens haben muß, nicht eindeutig erkennbar sei. Für die Annahme einer Bande mit mehr als zwei Personen spreche schon die sprachliche Ableitung des Begriffes aus dem militärischen Sprachgebrauch. Es kennzeichne diejenigen, die sich unter einem gemeinsamen Zeichen zusammenrotten; dies seien begrifflich jedenfalls mehr als zwei. Schließlich liege ein wesentlicher Grund für die erhöhte Strafandrohung in der engen Bindung, die die Mitglieder für die Zukunft eingingen und die einen eigenständigen Anreiz zur Fortsetzung bilde (BGHSt 23 239, 240). Diese über das Maß der Mittäterschaft hinausgehende gegenseitige Bindung sei aber in einer Zweiergruppe gerade nicht vorhanden. Die maßgebliche Willensbildung entstehe als dynamischer Prozeß erst innerhalb einer größeren Gruppe und entfalte dann eine vom Willen des einzelnen unabhängige Eigendynamik. Bei nur zwei Mitgliedern fehle diese charakteristische Gruppendynamik. Auch könne auf die Argumentation zur „Vereinigung" i. S. d. § 129 StGB zurückgegriffen werden. Hierzu habe der 3. Strafsenat (BGHSt 28 147) u. a. ausgeführt, daß sich der Korpsgeist nur bei einem Zusammenschluß von mehr als zwei Personen entwickle. 6

b) Der 3. Strafsenat ( - 3 StR 339/99 - BGH NStZ 2000 255; Anmerkung Holtmann NStZ 2000 258) hat in seinem Anfragebeschluß vom 22. Dezember 1999 die Auffassung vertreten, daß das Tatbestandsmerkmal „unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds", entgegen der ständigen Rechtsprechung des BGH, dahingehend zu definieren sei, daß ein nicht am Tatort anwesendes Bandenmitglied jedenfalls dann Täter eines Bandendiebstahls sein könne, wenn mindestens zwei Bandenmitglieder die Tat vor Ort begingen (vgl. dazu Anmerkung von Otto StV 2000 313). Der Wortlaut verlange nicht zwingend, daß jedes beteiligte Bandenmitglied seinen Beitrag vor Ort leisten müsse. Es genüge, wenn überhaupt zwei Bandenmitglieder zusammen vor Ort Stand: 1.9. 2000

(130)

Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl

δ

244

handelten. Auch werden kriminalpolitische Erwägungen angeführt. Nur so könne der Bandenchef, der im Hintergrund agiere, Täter des § 244 Abs. 1 Nr. 2 sein; dies entspreche auch dem heutigen Bild der Bande. Als dogmatische Begründung wird angeführt, daß es sich bei dem Tatbestandsmerkmal „unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds", anders als bei der Mitgliedschaft in einer Bande, um ein tatbezogenes, die Tatausführung näher kennzeichnendes Tatbestandsmerkmal, handle. Beim tatbezogenen Tatbestandsmerkmal genüge es, wenn das die Tat nicht ausführende Bandenmitglied, das mit den die Tat unmittelbar ausführenden Bandenmitgliedern auf sonstige Weise zusammenwirke, diese Umstände kenne und wolle. Schon dann erfolge eine Zurechnung. c) Der 4. Strafsenat geht in dem bereits genannten Anfragebeschluß vom 7 14. März 2000 (4 StR 284/99 - StV 2000 315; Anm. Engländer JR 2001 73) noch weiter. Zwar stimmt er mit dem 3. Strafsenat darin überein, daß auch der im Hintergrund agierende Bandenchef wegen täterschaftlichem Bandendiebstahl zu bestrafen sei. Er ist aber, anders als der 3. Strafsenat, der Auffassung, daß der Tatbestand des Bandendiebstahls nicht erfordere, daß mindestens zwei Bandenmitglieder die Tat in zeitlichem und örtlichem Zusammenwirken begehen. Die Bandenmitglieder könnten sich also an verschiedenen Orten aufhalten. Als Grund wird genannt, daß die gesetzlichen Regelungen der Bande nicht einheitlich seien. Zwar sähen eine Vielzahl von Bandendelikten - § 244 Abs. 1 Nr. 2 StGB, § 244 a Abs. 1 StGB, § 250 Abs. 1 Nr. 2 StGB, § 373 Abs. 2 Nr. 3 AO, § 52 a Abs. 2 WaffG - vor, daß ein Bandenmitglied die Tat unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds begehen müsse. Dagegen verlangten § 260 Abs. 1 Nr. 2 StGB, § 260a Abs. 1 StGB sowie § 30 Abs. 1 Nr. 1 und § 30a Abs. 1 BtMG das Erfordernis „unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds" nicht. Daraus ergebe sich, daß die Mitwirkung an der Tat, namentlich die „Aktionsgefahr" am Tatort (BGHSt 38 26, 29) - wie gerade auch die neue Gesetzgebung zeige - nicht typisch für das Bandendelikt sei. Kennzeichnend für die Bandenstraftat sei die auf Dauer angelegte Verbrechensverabredung. Diese bewirke in der Praxis eine sorgfaltige Planung und Vorbereitung der Taten. Dadurch könne die Anwesenheit eines weiteren (zweiten) Bandenmitglieds am Tatort neben dem die Tat unmittelbar Ausführenden überflüssig sein. Die erhöhte Strafandrohung in den §§ 244, 244a StGB sei durch die bandenmäßige Begehung der Tat gerechtfertigt, und zwar auch im Sinne (bandenmäßig) geplanter Arbeitsteilung. Es sei nicht nachvollziehbar, daß kein Bandendiebstahl vorliege, wenn der im Hintergrund agierende Bandenchef mehrere Bandenmitglieder zu unterschiedlichen Tatorten entsende. 3. Gegenwärtiger Stand der Rechtsprechung. Eine abschließende Meinungsbildung des Bundesgerichtshofs liegt noch nicht vor.

8

a) Lediglich einen Punkt hat der Bundesgerichtshof einer Klärung zugeführt: Inzwi- 9 sehen sind alle Strafsenate der Auffassung, daß ein Mitglied einer Bande nicht nur dann Täter eines Bandendiebstahls sein kann, wenn es am Tatort bei der Ausführung des Diebstahls unmittelbar beteiligt ist. Es reicht aus, wenn es auf eine andere als täterschaftlicher Tatbeitrag zu wertende Weise daran mitwirkt und der Diebstahl oder Raub von mindestens zwei weiteren Bandenmitgliedern im zeitlichen und örtlichen Zusammenwirken begangen wird (BGH, Urteile vom 9. August 2000 - 3 StR 339/99 - und vom 20. September 2000 - 2 StR 186/00, jeweils zur Veröffentlichung in BGHSt bestimmt). b) Zur weitergehenden Anfrage des 4. Strafsenats liegen folgende Stellungnahmen 1 0 der anderen Strafsenate vor: Der 1. Strafsenat hat im Beschluß vom 27. Juni 2000 1 ARs 6/00 - (NJW 2000 2907) ausgeführt, es werde an der bisherigen Rechtspre(131)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§244

19. Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung

chung festgehalten, daß für das Handeln „als Mitglied einer Bande" die Verbindung von zwei Personen genüge. Darüber hinaus gäbe es keinen überzeugenden Grund für eine Auslegung des Tatbestandsmerkmals „unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds" im Sinne des 4. Strafsenats. Der 2. Strafsenat hat der Auffassung des 4. Strafsenats sowohl hinsichtlich der erforderlichen Mindestzahl von Personen, die eine Bande bilden können, als auch hinsichtlich der Anwesenheitspflicht von mindestens zwei Personen widersprochen (Beschluß vom 21. Juli 2000 - 2 ARs 76/00 -). Der 3. Strafsenat hat sich zur Streitfrage nicht abschließend geäußert, aber seine Neigung zum Ausdruck gebracht, an der bisherigen Rechtsprechung, nach der bereits zwei Personen eine Bande bilden können, festhalten zu wollen (Beschluß vom 16. August 2000 - 3 Ars 3/00 - StV 2000 677). Der 5. Strafsenat hat nicht nur der Anfrage des 3., sondern auch der des 4. Strafsenats zugestimmt (Beschlüsse vom 8. Februar 2000 - 5 ARs 3/00 - und vom 4. April 2000 - 5 ARs 20/00 -). Es ist zu erwarten, daß der Große Senat für Strafsachen angerufen wird, so daß mit der Klärung der Streitfragen in Kürze zu rechnen ist. 11

III. Wohnungseinbruchsdiebstahl: Absatz 1 Nr. 3. Der Wohnungseinbruchsdiebstahl ist nunmehr in § 244 Abs. 1 Nr. 3 erfaßt, da er mit höherer Strafe bedroht werden sollte. Dies sollte ein Teil der Harmonisierung der Strafrahmen sein (BTDrucks. 13/8587 S. 22). Gesetzestechnisch geschieht dies in der Weise, daß die bisher in § 243 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 enthaltene Regelung zum Einbruchsdiebstahl in Wohnungen als neue Nr. 3 in den § 244 Abs. 1 als Qualifikation eingestellt wurde. So wurde ein Strafrahmen von Freiheitsstrafe von nicht unter sechs Monaten, statt drei Monaten, bis zu zehn Jahren eröffnet. Begründet wurde dies in dem Regierungsentwurf (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 43) damit, daß es sich bei dem Wohnungseinbruchsdiebstahl um eine Straftat handele, die besonders tief in die Intimsphäre der Opfer eindringe und zu ernsten psychischen Störungen (z. B. langanhaltenden Angstzuständen) führen könne. Die Geringwertigkeitsklausel des § 243 Abs. 2 greift künftig nicht mehr ein. § 244 Abs. 1 Nr. 3 geht als Qualifikation dem § 243 Abs. 1 Nr. 1 (Wohnung als anderer umschlossener Raum) vor. Die erhöhte Mindeststrafe und der Ausschluß der Geringwertigkeitsklausel machen es insbesondere im Hinblick auf die amtliche Begründung nunmehr notwendig, den Bereich der Wohnung enger als zuvor auszulegen. Strafbarkeitslücken entstehen dadurch nicht, da dann § 243 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 gegeben sein wird (vgl. OLG Schleswig NStZ 2000 479 fT m.w.N: Kellerräume in einem Wohnblock sind grundsätzlich nicht „Wohnung" im Sinn der Nr. 3).

12

IV. Versuch, Vermögensstrafen und erweiterter Verfall. Absatz 2 ist unverändert geblieben (vgl. HW Ruß § 244 Rdn. 15). In Absatz 3 ist nur eine technische Änderung erfolgt.

13

V. Konkurrenzen (vgl. HW Ruß § 244 Rdn. 18): Da beim Wohnungseinbruch (Gebäude) regelmäßig auch ein besonders schwerer Fall des Diebstahls gegeben ist, tritt in solchen Fällen § 243 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 hinter der spezielleren Regelung des § 244 Abs. 1 Nr. 3 (Spezialität) zurück. Innerhalb des § 244 schließen sich Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a und Nr. 1 Buchst, b aus. Zur Behandlung mehrerer Tatanläufe beim Autodiebstahl (Autoschieberbanden): BGHR StGB vor § 1/natürliche Handlungseinheit Entschluß, einheitlicher 15.

Stand: 1. 9. 2000

(132)

Unterschlagung

§246

§ 244a Schwerer Bandendiebstahl (1) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer den Diebstahl unter den in § 243 Abs. 1 Satz 2 genannten Voraussetzungen oder in den Fällen des § 244 Abs. 1 Nr. 1 oder 3 als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds begeht. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. (3) Die §§ 43 a, 73 d sind anzuwenden. Die Änderungen sind auf das 6. StrRG zurückzuführen. Der schwere Bandendiebstahl ist ein Verbrechen, und zwar in Fällen des neugefaßten § 244 Nr. 1 Buchst, a und Buchst, b (früher § 244 Abs. 1 Nr. 2) sowie in den Fällen des neu gefaßten § 244 Nr. 3 (Wohnungseinbruch). Der frühere § 244 a Abs. 4 (Geringwertigkeitsklausel) ist entfallen. Die Einstufung der in Absatz 1 beschriebenen Tathandlungen als Verbrechen ist, wie in BTDrucks. 13/8587 S. 63 zu Recht ausgeführt, nicht aufgrund des Wertes der Diebesbeute, sondern aufgrund ihres hohen Unrechtsgehaltes und ihrer Gefährlichkeit gerechtfertigt. Der Umstand, daß sich der schwere Bandendiebstahl auf geringwertige Sachen bezieht, ist aber bei der Prüfung, ob ein minder schwerer Fall im Sinne des Absatzes 2 vorliegt, zu erwägen. Der Weg über den minder schweren Fall vermeidet auch den vormals bestehenden Wertungswiderspruch, daß Fälle des § 244 a Abs. 4 über § 244 Abs. 1 Nr. 3 a. F. bestraft wurden und damit unter eine höhere Strafandrohung fielen (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 63). Zur Bande vgl. Nachtr. Laufhütte/ Kuschel § 244 R d n . 3 bis 10.

§246 Unterschlagung (1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist. (2) Ist in den Fällen des Absatzes 1 die Sache dem Täter anvertraut, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. (3) Der Versuch ist strafbar. Schrifttum DenckerlStroenseelNelleslStein Einführung in das 6. Strafrechtsreformgesetz (1998); Duttgel Fahnenschmidt § 246 StGB nach der Reform des Strafrechts: Unterschlagungstatbestand oder unterschlagener Tatbestand? ZStW 110 (1998) 885; Gropp Der Diebstahlstatbestand unter besonderer Berücksichtigung der Regelbeispiele JuS 1999 1091; Hörnte Die wichtigsten Änderungen des Besonderen Teils des StGB durch das 6. Gesetz zur Reform des Strafrechts Jura 1998 169; Kreß Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts NJW 1998 633; Lesch Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG) JA 1998 474; Mitsch Die Vermögens(133)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§246

19. Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung

delikte im Strafgesetzbuch nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz ZStW 111 (1999) 65; Murmann Ungelöste Probleme des § 246 StGB nach dem 6. Gesetz zur Reform des Strafrechts NStZ 1999 14; Otto Die Erweiterung der Zueignungsmöglichkeiten in den §§ 242, 246 StGB durch das 6. StrRG Jura 1998 550; Rengier Drittzueignung und allgemeiner Zueignungstatbestand - Zur Reform der §§ 242, 246, 249 StGB FS Lenckner 801; SanderlHohmann Sechstes Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG): Harmonisiertes Strafrecht? NStZ 1998 273; Schlächter Bochumer Erläuterungen zum 6. StrRG; Wallau Sachbeschädigung als Zueignung JA 2000 248. Entstehungsgeschichte Dem Delikt der Unterschlagung wurde durch das 6. StrRG eine völlig neue Prägung gegeben. Es ist aus dem Regierungsentwurf unverändert übernommen worden (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 9). Bezweckt war die Schließung von Strafbarkeitslücken (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 43). So waren z. B. die Fälle der Fundunterschlagung, der Leichenschändung, der Unterschlagung in Mittäterschaft ohne (Mit-)Gewahrsam und die Fälle des mittelbaren Besitzes kaum oder gar nicht lösbar. 1

I. Geschütztes Rechtsgut ist das Eigentum (vgl. H W Ruß § 246 Rdn. 1). Verletzter ist daher immer nur der Eigentümer.

2

II. Objekt der Unterschlagung ist eine fremde bewegliche Sache. Die neue Fassung verzichtet auf das Erfordernis, daß der Täter die Sache in Besitz oder Gewahrsam hat. Der Wegfall der Sachbeziehung zwischen Täter und Tatobjekt hat zur Folge, daß der Täter weder tatsächliche Sachherrschaft über das Tatobjekt erlangt haben noch mittelbarer Besitzer sein muß. Unterschlagung ist nach dem Wortlaut auch an Tatobjekten möglich, auf die der Täter zu keinem Zeitpunkt unmittelbaren Zugriff hat. In der Vergangenheit führte die Formulierung „in Besitz oder Gewahrsam" zu Auslegungsproblemen (kleine oder große berichtigende Auslegung: vgl. H W Ruß § 246 Rdn. 10; BGHSt 41 187). In der neuen Fassung werden alle Formen rechtswidriger Zueignung umfaßt, ohne Rücksicht auf die Gewahrsamsverhältnisse. Der Streit um die große und kleine berichtigende Auslegung ist damit obsolet geworden (vgl. Otto Jura 1998 550, 551; Mitsch ZStW 111 (1999) 65, 88; Rengier FS Lenckner 800, 806; Lesch JA 1998 474, 477; Hörnle Jura 1998 169, 171).

3

III. Tathandlungen. Notwendig ist die rechtswidrige Zueignung. Dabei muß die Zueignung vollendet sein, anders als beim Diebstahl, wo die Absicht der Zueignung genügt.

4

1. Der Tatbestand bedarf im Interesse des Bestimmtheitsgrundsatzes der Einschränkung (vgl. Schlüchter, Bochumer Erläuterungen zum 6. StrRG § 246 Rdn. 4; Gropp JuS 1999 1041, 1045). Zum Teil wird vertreten, daß eine Zueignung erst dann gegeben sei, wenn wenigstens mittelbar ein wirtschaftlicher Vorteil erlangt werde. Auf diese Weise sollen nur die auf egoistischer Motivation beruhenden Taten erfaßt werden. Für die Beschränkung in dieser Weise wird angeführt, daß an die bisherige Rechtsprechung des B G H zu § 246 a. F. angeknüpft werden könnte (vgl. Dutt gel Fahnenschmidt ZStW 110 (1998) 884, 918). Dagegen wird eingewandt, daß bei dieser Auslegung die Interessen des Berechtigten eingeschränkt würden, da der Schaden schon dann entstehe, wenn dem Berechtigten die Sache nicht mehr zur Verfügung stehe (vgl. Gropp JuS 1999 1041, 1045). Aus diesem G r u n d wird angenommen, daß eine Zueignung immer dann gegeben sei, wenn der Täter der Unterschlagung alles Erforderliche getan habe, um die Eigentümerbefugnisse des Berechtigten zu beeinträchtigen oder sie ihm zu entziehen (vgl. Dencker, Einführung in das 6. Strafrechtsreformgesetz, 1998, S. 5 ff. Rdnr. 57; Gropp JuS 1999 1041, 1045). Eine Einschränkung des Tatbestandes ist aber mit Rengier (aaO S. 811; so auch Sanderl Hohmann N S t Z 1998 273, 276; Mitsch Stand: 1.9. 2000

(134)

Unterschlagung

§246

ZStW 111 (1999) 65, 87, 89) dahin zu suchen, daß an das Kriterium der Manifestation der Zueignung Anforderungen zu stellen sind, die an das alte Gewahrsamskriterium anknüpfen. Danach ist eine vollendete Zueignung nur zu bejahen, wenn der Täter oder die dritte Person (mittelbaren) Besitz oder Gewahrsam erlangt. Der Täter oder der Dritte muß die Sache entweder schon in Besitz haben oder diesen durch die Zueignungshandlung erlangen. Dabei wird nicht übersehen, daß das durch das 6. StrRG abgeschaffte Tatbestandsmerkmal „Besitz oder Gewahrsam" wieder in den ZueignungsbegrifT hineininterpretiert wird. Aber nur so fallt der Fall aus dem Tatbestand der Unterschlagung heraus, bei dem sich die Sache im Besitz des Eigentümers befindet und sich daran auch durch die Tat nichts ändert. Für diese Beschränkung des Tatbestandes spricht darüber hinaus, daß der Angriff auf die Rechtsstellung des Eigentümers nur dann tatbestandsmäßig sein kann, wenn die Sache selbst und nicht nur eine vergeistigte Eigentumsstörung ohne jeden physischen Sachkontakt betroffen ist. Für eine Einschränkung in dieser Weise spricht schließlich, daß anderenfalls eine Vollendung zu einem Zeitpunkt gegeben wäre, zu dem eine Gefahrdung des Rechtsguts noch nicht unmittelbar bevorstehen würde. Die Vollendung würde ganz bedenklich in das Stadium des Versuchs vorgezogen. 2. Der objektive Tatbestand wird ergänzt um die Fälle der Drittzueignung. Diese 5 Erweiterung ist wegen der Änderung des § 242 dogmatisch und kriminalpolitisch konsequent. Dies ist ein Beitrag zur Rechtssicherheit und Rechtsklarheit, da zur alten Fassung im Hinblick auf Art. 103 Abs. 2 GG problematische Auslegungen vertreten wurden. Zuletzt hatten die Fälle des Öffnens von Postsendungen durch MfSAngehörige diese Problematik aufgeworfen (vgl. BGHSt-GrS 41 187). Nach der Neufassung fallen die Fälle der Drittzueignung ohne Beschränkung unter den Tatbestand. Auf den Erhalt eines jedenfalls mittelbaren wirtschaftlichen Vorteils im weiteren Sinne beim Täter kommt es nach dem Wortlaut nicht an. Die fremde Sache kann auf Initiative des Täters direkt vom Opfer zur dritten Person transferiert werden. 3. Wiederholte Zueignung, a) Nach der Rechtsprechung zur alten Fassung (BGHSt 6 14 38) konnte der Täter, der eine Sache deliktisch durch Zueignung (Diebstahl oder ein sonstiges Delikt) an sich gebracht hatte, sich dieselbe Sache nicht noch ein zweites Mal zueignen; die weitere Zueignung war danach tatbestandslos (Tatbestandslösung). Dagegen wurde im Schrifttum (vgl. HW Ruß ξ 246 Rdn. 11 u. Fn. 17a zu Rdn. 18 m. w. N.) überwiegend vertreten, daß sich die wiederholten Manifestationen des Zueignungswillens als tatbestandsmäßige Zueignungshandlungen darstellen. Im Konkurrenzfall sollte das nachfolgende Zueignungsdelikt aber als mitbestrafte Nachtat gegenüber dem ersten Zueignungsdelikt zurücktreten (Konkurrenzlösung). In Anbetracht der vom Gesetzgeber gewählten Subsidiaritätsklausel ist der Konkurrenzlösung der Vorzug zu geben. b) Entsprechendes gilt für die nach dem Wortlaut der neuen Fassung mögliche 7 Drittzueignung nach erfolgter Selbstzueignung (oder umgekehrt). Die wiederholte Zueignung im Rahmen der Unterschlagung stellt eine Perpetuierung der rechtswidrigen Besitzlage dar. Die Doppelstrafbarkeit ist dadurch auszuschließen, daß spätere nach dem Tatbestand erfaßte Verhaltensweisen, soweit § 246 in Frage steht, straflose Nachtaten sind. Bei Nichtnachweisbarkeit oder Verjährung der ersten Tat bleibt die zweite Tat strafbar. Die Mitwirkung an dem Folgedelikt ist unter dem Gesichtspunkt der Mittäterschaft oder Teilnahme möglich. Die Nachtat kann bei der Strafzumessung berücksichtigt werden. III. Veruntreuung. Der bisher in Absatz 1 geregelte Qualifikationstatbestand der 8 Veruntreuung ist in Absatz 2 eingestellt. Die Veränderungen im Absatz 1 setzen (135)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 248 c

19. Abschnitt. Diebstahl und Unterschlagung

sich im Qualifikationstatbestand fort. Der Versuch ist weiterhin strafbar, nunmehr Absatz 3. 9

IV. Subsidiaritätsklausel. Die durch das 6. StrRG eingefügte Subsidiaritätsklausel ist logische Konsequenz aus dem Wegfall des Gewahrsamserfordernisses. Die Klausel gilt, trotz ihrer unglücklichen Stellung im Gesetz, auch für die Absätze 2 und 3. Nach dem Wortlaut gilt die Subsidiarität gegenüber allen Straftatbeständen mit höherer Strafandrohung. Der Gesetzesbegründung kann dagegen entnommen werden, daß § 246 vor allem gegenüber Diebstahl und Raub, aber auch gegenüber Betrug, Erpressung, Untreue oder Hehlerei zurücktreten soll. Die Unterschlagung soll nach dem Willen des Gesetzgebers Auffangtatbestand gegenüber solchen Delikten sein, die die rechtswidrige Zueignung beweglicher Sachen umfassen, soweit sie mit schwererer Strafe bedroht sind (vgl. BTDrucks. 13/8575 S. 43). Die Gesetzesbegründung ist zwar nicht präzise, soweit die genannten Delikte nicht auf die Zueignung, sondern nur auf die Zueignungsabsicht abstellen. Der Begründung kann aber entnommen werden, daß die formelle Subsidiarität nur bei Vorschriften sachlich gerechtfertigt sein soll, die eine ähnliche Schutzrichtung verfolgen und das begangene Tatunrecht vollständiger erfassen als § 246. Einer solchen einschränkenden Auslegung steht allerdings die Rechtsprechung des BGH zu § 125 entgegen. Bei § 125, der eine wortgleiche Subsidiaritätsklausel aufweist, hat der BGH entschieden, daß der Wortlaut jeder einschränkenden Auslegung entgegen steht, da der mögliche Wortsinn des Gesetzes die äußerste Grenze der Auslegung strafrechtlicher Bestimmungen zum Nachteil des Angeklagten markiert (vgl. BGHSt 43 237, 238). In diesem Zusammenhang hat der BGH eine frühere Rechtsprechung (vgl. BGHSt 6 297; 8 191), die auch auf die Gesetzesbegründung abstellte, aufgegeben.

§ 248c Entziehung elektrischer Energie (1) Wer einer elektrischen Anlage oder Einrichtung fremde elektrische Energie mittels eines Leiters entzieht, der zur ordnungsmäßigen Entnahme von Energie aus der Anlage oder Einrichtung nicht bestimmt ist, wird, wenn er die Handlung in der Absicht begeht, die elektrische Energie sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Die §§ 247 und 248 a gelten entsprechend. (4) Wird die in Absatz 1 bezeichnete Handlung in der Absicht begangen, einem anderen rechtswidrig Schaden zuzufügen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe. Die Tat wird nur auf Antrag verfolgt. Die Änderungen beruhen auf dem 6. StrRG. Die Änderung in Absatz 1 paßt die Vorschrift, ohne inhaltliche Änderung gegenüber früherem Recht, dem § 242 Abs. 1 an. Die Neueinfügung von Absatz 3 stellt klar, daß § 247 und § 248 a entsprechend anzuwenden sind (vgl. HW Ruß ξ 248c Rdn. 10).

Stand: 1. 9. 2000

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Schwerer Raub

§ 250

Zwanzigster Abschnitt. Raub und Erpressung §249

Raub (1) Wer mit Gewalt gegen eine Person oder unter Anwendung von Drohungen mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Die Änderungen gehen auf das 6. StrRG zurück. Die sprachliche Erweiterung „oder einem Dritten" soll sicherstellen, daß auch strafbar ist, wer die Sache nicht sich selbst, sondern einer dritten Person zueignen will (vgl. Nachtr. Laufhütte/Kuschel zu § 242).

§250

Schwerer Raub (1) Auf Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren ist zu erkennen, wenn 1. der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub a) eine Waffe oder ein anderes gefährliches Werkzeug bei sich führt, b) sonst ein Werkzeug oder Mittel bei sich führt, um den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden, c) eine andere Person durch die Tat in die Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung bringt oder 2. der Täter den Raub als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Raub oder Diebstahl verbunden hat, unter Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds begeht. (2) Auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter oder ein anderer Beteiligter am Raub 1. bei der Tat eine Waffe oder ein anderes gefahrliches Werkzeug verwendet. 2. in den Fällen des Absatzes 1 Nr. 2 eine Waffe bei sich führt oder 3. eine andere Person a) bei der Tat körperlich schwer mißhandelt oder b) durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt. (3) In minder schweren Fällen der Absätze 1 und 2 ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Schrifttum Boetticher!Sander Das erste Jahr des § 250 StGB n. F. in der Rechtsprechung des BGH NStZ 1999 292; Dencker Anmerkung zu Beschluß des BGH vom 19.8.1998 JR 1999 33; Geppert Zum „Waffen"-Begriff, zum Begriff des „gefährlichen Werkzeugs", zur „ScheinwafTe" und zu anderen Problemen im Rahmen der neuen §§ 250 und 244 StGB Jura 1999 599; Grau! Überfall in der Tiefgarage Jura 2000 204; Gropp Der Diebstahlstatbestand unter besonderer Berücksichtigung (137)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§250

20. Abschnitt. Raub und Erpressung

der Regelbeispiele JuS 1999 1041; Hörnte Die wichtigsten Änderungen des Besonderen Teils des StGB durch das 6. Gesetz zur Reform des Strafrechts Jura 1998 169; Kargt Verwenden einer Waffe als gefährliches Werkzeug nach dem 6. StrRG StraFo 2000 7; Klesczewski Raub mit Scheinwaffe? GA 2000 257; Kreß Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts NJW 1998 633; Küper Verwirrungen um das neue „gefährliche Werkzeug" (§§ 244 I Nr. 1 a, 250 I Nr. 1 a, II Nr. 1 StGB) JZ 1999 187; Kudlich Zum Stand der Scheinwaffenproblematik nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz JR 1998 357; Lesch Waffen (gefährliche) Werkzeuge und Mittel beim schweren Raub nach dem 6. StrRG JA 1999 30; ders. Das Sechste Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG) JA 1998 474; Mitsch Die Vermögensdelikte im Strafgesetzbuch nach dem 6. Strafrechtsreformgesetz ZStW 111 (1999) 65; ders. Raub mit Waffen und Werkzeugen - BGH, NJW 1998, 2914 und BGH, NJW 1998, 2915 JuS 1999 640; SanderlΗohmann Sechstes Gesetz zur Reform des Strafrechts (6. StrRG): Harmonisiertes Strafrecht? NStZ 1998 273; Schlothauerl Sät tie Zum Begriff des „gefährlichen Werkzeugs" in den §§ 177 Abs. 3 Nr. 1, 244 Abs. 1 Nr. 1 a, 250 Abs. 1 Nr. 1 a StGB i.d.F. des 6. StrRG StV 1998 505; Schroth Zentrale Interpretationsprobleme des 6. Strafrechtsreformgesestzes NJW 1998 2861; Seier „Diebstahl im Doppelpack" JA 1999 666; Stächlin Das 6. Strafrechtsreformgesetz - Vom Streben nach Harmonie, großen Reformen und höheren Strafen StV 1998 98. Entstehungsgeschichte Die Änderungen im Tatbestand des schweren Raubes gehen auf das 6. StrRG zurück. Durch die Neufassung sollten insbesondere Wertungswidersprüche ausgeräumt und so zur Harmonisierung der Strafrahmen beigetragen werden (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 44). Ziel war es, die vom Gesetzgeber beanstandete Diskrepanz zwischen Normtext und richterlicher Spruchpraxis zu beseitigen. Der Gesetzgeber nahm an, daß die Spruchpraxis zur Vermeidung der Mindeststrafe von fünf Jahren zu häufig die Voraussetzungen des minder schweren Falles bejahte (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 44). Tatsächlich hat die höchstrichterliche Rechtsprechung ein Strafrahmendilemma angenommen; sie ging von „Unzuträglichkeiten" aus, die sich aus der „Weite des Tatbestandes" ergäben, die nur „auf der Rechtsfolgenseite ausgeglichen werden" könnten ( B G H N J W 1989 2549). Gedacht war an Fallgestaltungen, die das Mindestmaß des Regelstrafrahmens - Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren - als überhöht erscheinen lassen (z.B. bei Verwendung einer Scheinwaffe, BTDrucks. 13/8587 S. 44). Der Regierungsentwurf versuchte solche Wertungswidersprüche und Ungereimtheiten aufzulösen, indem er vorschlug, das bisher für sämtliche Tathandlungen einheitliche Mindestmaß von Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren durch unterschiedliche, nach dem Unrechtsgehalt der Tathandlungen abgestufte Mindestfreiheitsstrafen von zwei, drei oder fünf Jahren zu ersetzen (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 44). Der Bundesrat hat dies abgelehnt (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 63, 64). Die schließlich Gesetz gewordene Fassung droht in den Fällen des Absatzes 1 eine Strafe von mindestens drei Jahren und in den Fällen des Absatzes 2 von mindestens fünf Jahren an. In beiden Fällen ist eine Absenkung der Strafandrohung bei Annahme eines minder schweren Falles möglich (vgl. BTDrucks. 13/9064 S. 17). Das weitere Ziel, die Harmonisierung der Strafrahmen mit anderen schweren Straftaten, wurde nur unzulänglich erreicht. Auch mit der Neufassung wird dem unterschiedlichen Tatunwert von Raub und Sexualdelikten nicht ausreichend Rechnung getragen (so auch Hörnle Jura 1998 169, 174; kritisch SanderIHohmann NStZ 1998 273, 277). Die früher weitgehende Parallelität zwischen § 250 und § 244 ist nur noch in geringem Maße vorhanden. Es erstaunt, daß dem „Wöhnungseinbruchsdiebstahl" kein „Wohnungseinbruchsraub" gegenübergestellt wurde, insbesondere, weil das angegriffene Rechtsgut identisch ist und sich so Konkurrenzprobleme hätten vermeiden lassen können (so auch Mitsch ZStW 111 (1999) 65, 99). Stand: 1. 9. 2000

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Schwerer Raub

§250

I. Geschütztes Rechtsgut. Schutzgüter sind einerseits Eigentum und Gewahrsam, 1 andererseits die freie Willensbildung und Willensbetätigung sowie die körperliche Unversehrtheit und Gesundheit eines anderen Menschens. II. Tathandlungen des Absatzes 1. Mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren quali- 2 fiziert der Gesetzgeber die Fälle des Absatzes 1. 1. Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a erfaßt das Beisichfiihren (vgl. Nachtr. LaufhüttelRog3 genbuck § 177 Rdn. 8) einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs durch den Täter oder einen anderen Beteiligten beim Raub. Durch die Verwendung des Begriffspaares hat der Gesetzgeber zum Ausdruck gebracht, daß auch die Waffe abstrakt gefahrlich sein muß (vgl. auch die Entstehungsgeschichte BTDrucks. 13/8587 5. 9, 10 u. 44; BTDrucks. 13/9064 S. 17 u. 18). a) Eine Waffe ist ein gefahrliches Werkzeug, das nach seiner Beschaffenheit und 4 nach seinem Zustand zur Zeit der Tat bei bestimmungsgemäßer Verwendung geeignet ist, erhebliche Verletzungen zuzufügen (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (i. d. F. 6. StrRG) Waffe 1, 2 und 3; BGHR StGB § 250 (i. d. F. 6. StrRG) Gefährliches Werkzeug 1). Darunter fallen jedenfalls geladene Schußwaffen. Der Begriff orientiert sich an dem Schußwaffenbegriff des § 1 Abs. 1 WaffG (z. B.: Gewehre, Revolver, Pistolen). Dazu gehören auch geladene Gas- und Schreckschußwaffen, bei denen Geschosse durch den Lauf nach vorn getrieben werden (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 2 Nr. 1 Waffe 2; Anm. Dencker JR 1999 33), ferner alle Waffen im technischen Sinn nach § 1 Abs. 7 WaffG, also Hieb- und Stoßwaffen, die ihrer Natur nach dazu bestimmt sind, unter unmittelbarer Ausnutzung der Muskelkraft durch Hieb, Stoß oder Stich Verletzungen beizubringen (z. B. Dolche, Degen, Säbel). Ist die Schußwaffe, Gaspistole oder Schreckschußpistole nicht geladen, führt der Täter die Munition aber mit sich, soll nach BGHSt 44 103 und BGH StV 2000 77 (allerdings zu § 250 Abs. 2 Nr. 1) der Begriff der Waffe nicht erfüllt sein. Dem ist entgegenzuhalten, daß die abstrakte Gefährlichkeit einer ungeladenen Waffe auch dann gegeben ist, wenn diese sofort, etwa in dem Zeitraum, in dem eine geladene Waffe entsichert werden kann, schußbereit gemacht werden kann. Bei einer solchen Lösung wird die zutreffende Rechtsprechung (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (i. d. F. 6. StrRG) Waffe 2 und 3), daß der Waffenbegriff in Absatz 1 und 2 einheitlich zu definieren ist, nicht in Frage gestellt. Die abstrakte Gefährlichkeit der Waffe ist ausreichend. Eine konkrete Gefahr ist nicht erforderlich. Wegen des Erfordernisses der abstrakten Gefährlichkeit der Waffe ist die Art der Benutzung der Waffe im konkreten Einzelfall ohne Bedeutung. Die Strafbarkeit hängt weder von einer tatsächlichen Verwendung noch von einer Verwendungsabsicht ab (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (i. d. F. 6. StrRG) Waffe 3). Beispiele aus der Rechtsprechung und weitere Literatur vgl. Nachtr. Laufhüttel Roggenbuck § 177 Rdn. 6. b) Gefahrliches Werkzeug. Nach der Rechtsprechung ist ein Gegenstand dann ein 5 anderes gefahrliches Werkzeug, wenn er unter Berücksichtigung seiner objektiven Beschaffenheit und nach der Art seiner Benutzung im konkreten Fall geeignet ist, erhebliche Körperverletzungen zuzufügen (vgl. BGH NStZ 1998 567; BGHR StGB §250 Abs. 1 Nr. l a (i.d.F. 6.StrRG) Waffe 2 und 3; BGHR StGB § 250 (i.d.F. 6. StrRG) Gefährliches Werkzeug 1; BGH StV 1998 487; BGH StV 1999 92; BGH StV 2000 77). Dabei nimmt die Rechtsprechung in Anlehnung an die Gesetzesbegründung (vgl. BTDrucks. 13/9064 S. 18) auf den Begriff des anderen gefährlichen Werkzeugs in § 223 a Abs. 1 a. F. (§ 224 Abs. 1 Nr. 2) Bezug. Diese Definition überzeugt nicht: Das Zurückgreifen auf die Definition des ande- 6 ren gefährlichen Werkzeugs in § 223a Abs. 1 a. F. wirft die Schwierigkeit auf, daß es bei (139)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§250

20. Abschnitt. Raub und Erpressung

Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a, anders als bei Absatz 2 Nr. 1, auf die konkrete Art der Benutzung im Einzelfall gerade nicht ankommt. Versuche, den Tatbestand subjektiv im Sinne einer konkreten Verwendungsabsicht einzugrenzen, können wegen der sich aus der Tatbestandsfassung ergebenden Notwendigkeit, die Tathandlung objektiv einzugrenzen, nicht überzeugen (so aber Geppert Jura 1999 599; Küper JZ 1999 187; Graul Jura 2000 204; Günther SK § 250 Rdn. 8). Möglich ist allerdings die Einbeziehung solcher Fälle, in denen der Täter einen Gegenstand vor der Tat einer bestimmten Verwendung, die den Gegenstand zu einem gefahrlichen macht, gewidmet hat (in Anlehnung an BGHSt 43, 266 zu § 30a Abs. 2 Nr. 2 BtMG), was sicher im Einzelfall schwer beweisbar ist. In anderen Fällen muß sich die Gefährlichkeit des Werkzeuges aus der objektiven Beschaffenheit des Gegenstandes ergeben (so BGH NStZ 1999 301, 302; vgl. auch Dencker JR 1999 33; Müsch ZStW 111 (1999), 65; ders. in JuS 1999 640; Schroth NJW 1998 2861; Zieschang Jus 1999 49 für § 244; Seier JA 1999 666; Günther SK § 250 Rdn. 8, der den Tatbestand sowohl objektiv als auch subjektiv einschränkt). Dabei wird man die konkrete Situation insoweit berücksichtigen können, indem darauf abgestellt wird, daß ein Gegenstand in einer konkreten Situation für keine andere Verwendung in Frage kommt als die, einem anderen erhebliche Verletzungen beizubringen (vgl. SchlothauerlSättle StV 1998 505; Karg! StraFo 2000 7). 7

2. Absatz 1 Nr. 1 Buchst, b sieht eine Qualifikation für den Raub mit sonstigen Werkzeugen oder Mitteln vor (vgl. die Beispiele Nachtr. Laufliütte/Roggenbuck § 177 Rdn. 7). Der Tatbestand hat die Funktion eines Auffangtatbestandes (vgl. BTDrucks. 13/9064 S. 18). Erfaßt werden Scheinwaffen und solche Gegenstände, die zur gewaltsamen Überwindung eingesetzt werden können, ohne objektiv gefahrlich zu sein (vgl. BGHR § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (i. d. F. 6. StrRG) Waffe 2; BGH NStZ-RR 1998 295; BGH StV 1999 92). Dies ergibt sich aus dem Rückschluß aus Buchst, a. Damit ist der frühere Streit um die Behandlung von Scheinwaffen obsolet geworden. Der Gesetzgeber folgt inhaltlich der Rechtsprechung. Der BGH hat seine frühere Rechtsprechung auch für die Neufassung des § 250 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, b bestätigt (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. l b (i.d.F. 6. StrRG) Werkzeug/Mittel 1). Die Vorschrift setzt die Absicht voraus, durch das sonstige Werkzeug oder Mittel den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden.

8

3. Die Gleichstellung von Buchst, a und Buchst, b findet ihre Rechtfertigung darin, daß Buchst, b zwar das Beisichführen eines objektiv ungefährlichen Tatmittels genügen läßt, dafür aber die Absicht verlangt, den Widerstand einer anderen Person durch Gewalt oder Drohung mit Gewalt zu verhindern oder zu überwinden, während die den Unwert erhöhende Funktion in Buchst, a in der dort erforderlichen objektiven Gefährlichkeit des Tatmittels liegt (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 1 a (i. d. F. 6. StrRG) Waffe 1 und 2).

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4. § 250 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, c betrifft den Eintritt der Gefahr einer schweren Gesundheitsbeschädigung durch den Raub. Die Vorschrift stellt ein konkretes Gefährdungsdelikt dar. Der Begriff der schweren Gesundheitsbeschädigung reicht weiter als der in der alten Fassung verwandte Begriff der „schweren Körperverletzung" (vgl. zu § 225 Abs. 3 Nr. 1; BTDrucks. 13/7164 S. 44 u. S. 27; dazu auch Schroth NJW 1998 2861, 2865; Hörnle Jura 1998 169; Geppert Jura 1999 599; Nachtr. LaufliüttelRoggenbuck § 177 Rdn. 9).

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5. § 250 Abs. 1 Nr. 2 qualifiziert den Raub in den Fällen des Bandenraubes, der früher in § 250 Abs. 1 Nr. 4 geregelt war. Die besondere Gefahr des Bandenraubes besteht darin, daß mindestens zwei Tatgenossen, die sich - auch spontan in ErweiteStand: 1. 9. 2000

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Schwerer Raub

§250

rung vorhergehender Planung - zur bandenmäßigen Begehung von Raub verbunden haben, am Tatort anwesend sind (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 1 Nr. 2 (i.d.F. 6. StrRG) Bande 1). Auf neuere Entwicklung des Bandenbegriffs ist hinzuweisen (vgl. Nachtr. Laufliütte/Kusche l § 244 Rdn. 3 bis 10). III. Qualifikationen des Absatz 2. Mit Absatz 2 hat das 6. StrRG neue Qualifika- 11 tionstatbestände geschaffen. 1. Absatz 2 Nr. 1 beschreibt den Raub unter Verwendung von Waffen und gefährliehen Werkzeugen. Anders als bei Absatz 1 Nr. 1 Buchst, a trifft hier der Verweis des Gesetzgebers auf § 223 a a. F. zu. Verwenden bedeutet jedes Benutzen des Gegenstandes bei der Anwendung von Gewalt oder als Drohmittel (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 2 Nr. 1 Verwenden 1; B G H R StGB § 250 Abs. 2 Nr. 1 Waffe 2; BGH NStZ 1999 301; Boetticheri Sander NStZ 1999 292; Geppert Jura 1999 599). Nur eine Verwendung, die die Gesundheit oder das Leben eines anderen Menschen gefährden könnte, erfüllt den Tatbestand. Voraussetzung ist dagegen nicht, daß der Einsatz des objektiv gefahrlichen Tatmittels tatsächlich eine konkrete Gefahr herbeiführt (vgl. BGHR StGB §250 Abs. 2 Nr. 1 (i.d.F. 6. StrRG) Verwenden 2: in dieser Entscheidung hat der 4. Strafsenat seine frühere entgegenstehende Auffassung, daß der Eintritt einer konkreten Gefahr erforderlich sei, aufgegeben). Die Verwendung einer objektiv ungefährlichen Scheinwaffe bei der Drohung oder die Drohung mit einem zur Zufügung von Körperverletzungen ungeeigneten Gegenstand reicht dagegen nicht aus. Diese Einschränkung folgt zwingend aus der Nichtberücksichtigung der „sonstigen" d. h. ungefährlichen Werkzeuge und Mittel des § 250 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, b in § 250 Abs. 2 Nr. 1. Beispiele Nachtr. LauftiüttelRoggenbuck § 177 Rdn. 11.

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Verwenden ist nur gegeben, wenn der Täter zur Wegnahme einer fremden be- 1 3 weglichen Sache eine Waffe oder ein anderes gefahrliches Werkzeug gerade als Mittel zur Durchsetzung des Raubes gebraucht (vgl. Boetticheri Sander NStZ 1999 292, 296). Die Tat des Raubes darf noch nicht beendet sein. Danach kommt § 252 zur Anwendung. 2. Absatz 2 Nr. 2 betrifft den Bandenraub mit Waffen. Damit soll der besonderen 1 4 Gefährlichkeit bewaffneter Räuberbanden Rechnung getragen werden (vgl. BT-Drucks. 13/9064 S. 18). Unverständlich ist nur, weshalb hier nicht das andere gefährliche Werkzeug aufgeführt ist (Beispiele: Bande mit Baseballschlägern oder Kampfhunden). Dies widerspricht der Gleichstellung von Waffen mit gefährlichen Werkzeugen in §§ 244 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a, 244 a Abs. 1, 250 Abs. 1 Nr. 1 Buchst, a und § 250 Abs. 2 Nr. 1. 3. Absatz 2 Nr. 3. Eine körperlich schwere Mißhandlung im Sinn von Buchst, a ist 1 5 dann gegeben, wenn die körperliche Integrität des Opfers schwer, das heißt mit erheblichen Folgen für die Gesundheit oder in einer Weise, die mit erheblichen Schmerzen verbunden ist, beeinträchtigt ist. Das Tatbestandsmerkmal ist in den Raubvorschriften neu. Der Begriff ist jedoch § 176 Abs. 3 Nr. 2 (§ 176a Abs. 4 Nr. 1 n. F.) entnommen (vgl. BGHR StGB § 250 Abs. 2 Nr. 3 lit. a (i. d. F. 6. StrRG) Mißhandlung, körperlich schwere 1; dazu HW Laufhütte § 176 Rdn. 24). Buchst, b betrifft den Raub, der eine andere Person in die Gefahr des Todes bringt. Die Regelung ist § 250 Abs. 1 Nr. 3 a. F. entnommen. IV. Minder schwere Fälle: Absatz 3 n. F. hat für minder schwere Fälle der Absätze 1 6 1 und 2 die Höchststrafe von fünf auf zehn Jahre erhöht. Anders als in der früheren Fassung kann für den minder schweren Fall eine Strafe verhängt werden, die über die Mindeststrafandrohung des Grundtatbestandes hinausgeht. (141)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§253 17

20. Abschnitt. Raub und Erpressung

V. Milderes Gesetz: Zur Bestimmung, ob das geltende Recht oder das frühere Recht das mildere Gesetz ist: B G H NStZ-RR 1998 268 und 295; B G H StV 1999 92 und 209 und 357; B G H NStZ 1999 448; B G H NStZ-RR 1998 295; Müsch JuS 1999 640.

§251

Raub mit Todesfolge Verursacht der Täter durch den Raub (§§ 249 und 250) wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. Die Änderungen beruhen auf dem 6. StrRG. Mit der Einfügung des Wortes „wenigstens" hat der Gesetzgeber eine Klarstellung vorgenommen und ist so der Entscheidung des Großen Strafsenats vom 20. Oktober 1992 (vgl. BGHSt 39 100) gefolgt (vgl. die Kommentierung Nachtr. LaußiüttelRoggenbuck § 176 b). Im übrigen wurde die Vorschrift geschlechtsneutral gefaßt. Neuere Rechtsprechung. Besonderer Kausalzusammenhang, ein versuchter R a u b mit Todesfolge liegt auch dann vor, wenn die den Tod des Opfers herbeiführende Handlung zwar nicht mehr in finaler Verknüpfung mit der Wegnahme steht, sie mit dem Raubgeschehen aber derart eng verbunden ist, daß sich in der Todesfolge die dem Raubversuch eigentümliche Gefährlichkeit verwirklicht: B G H R StGB § 251 Todesfolge 3. Zur Zurechnung der Todesfolge betagter Opfer: B G H N S t Z - R R 1997 279. Der strafbefreiende Rücktritt vom Versuch des Raubes ist auch noch möglich, nachdem die ihn gemäß § 251 StGB qualifizierende schwere Folge leichtfertig verursacht wurde: BGHSt 42 158. Z u m Verhältnis versuchter Raub mit Todesfolge und Körperverletzung mit Todesfolge: BGHSt 46 24 m. abl. Anm. Stein JR 2001 70.

§253

Erpressung (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Erpressung verbunden hat. Durch das Verbrechensbekämpfungsgesetz wurden in Absatz 1 die Wörter „in besonders schweren Fällen mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr" gestrichen. Absatz 4 wurde neu eingefügt. Die Vorschrift steht im Zusammenhang mit der Neuregelung des § 256 Abs. 2. Sinn der Neuregelung in § 253 und § 256 ist es, die AnwenStand: 1.9. 2000

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Führungsaufsicht, Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall

§256

dung von § 43 a sowie von § 73 d für den Fall der bandenmäßigen Begehung und von § 73 d für den Fall der gewerbsmäßigen Begehung möglich zu machen (§ 256 Abs. 2). Erpressung von Schutzgeldern ist eine typische Erscheinungsform der Organisierten Kriminalität. Sowohl Vermögensstrafe (§ 43 a) als auch Erweiterter Verfall (§ 43 d) wurden durch das OrgKG eingeführt. Sie dienen der Abschöpfung von Gewinnen, insbesondere aus Straftaten, die typisch für die Organisierte Kriminalität sind (vgl. BTDrucks. 12/6853 S. 27). Das 6. StrRG wollte mit der Einführung des Begriffes „einen Menschen" anstelle des Begriffs „einen anderen" die Vorschrift geschlechtsneutral fassen. Neuere Rechtsprechung. Abgrenzung zwischen versuchter einfacher und versuchter räuberischer Erpressung: BGH StV 1999 377. Abgrenzung zwischen Versuch und Vollendung: BGH StV 1999 94. Bei der Erpressung ist die Rechtswidrigkeit des erstrebten Vermögensvorteils ein normatives Tatbestandsmerkmal, auf das sich der zumindest bedingte Vorsatz des Täters erstrecken muß. Stellt sich der Täter für die erstrebte Bereicherung eine Anspruchsgrundlage vor, die nicht besteht, so handelt er in einem Tatbestandsirrtum im Sinne von § 16 Abs. 1 S. 1: BGH NStZ-RR 1999 6; BGH StV 2000 79; BGHR StGB § 253 Abs. 1 Bereicherungsabsicht 9. Zur Erpressung bei Durchsetzung von Schmiergeldforderungen mittels Androhung des Abbruchs von Geschäftsbeziehungen: BGHSt 44 251. Die bloße Vermögensgefahrdung stellt einen Vermögensnachteil dar, wenn bereits die Gefahr des Verlusts das Vermögen mindert. Dabei kommt es entscheidend darauf an, ob im Einzelfall durch die Verfügung das Vermögen konkret gefährdet, also mit wirtschaftlichen Nachteilen ernsthaft zu rechnen ist: BGH NStZ-RR 1998 233. Die erzwungene Ausstellung eines Schuldscheins stellt dann einen Vermögensnachteil in Form einer Vermögensgefährdung dar, wenn im Zeitpunkt der Tatbegehung aus Sicht des Genötigten konkret mit der Inanspruchnahme durch den nach Aushändigung der Erklärung beweisbegünstigten Täter zu rechnen ist: BGHR StGB § 253 Abs. 1 Vermögensschaden 9; BGH NStZ 1999 618. Zu den Konkurrenzen: Dient das dem Opfer abgenötigte Verhalten ausschließlich der Sicherung des Gewahrsams an der zuvor erlangten Beute, so kommt § 240 keine eigenständige Bedeutung zu: BGH NStZ-RR 2000 106. Körperverletzung und Erpressung: BGH NStZ 2000 25.

§256

Führungsaufsicht, Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall (1) In den Fällen der §§ 249 bis 255 kann das Gericht Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1). (2) In den Fällen der §§ 253 und 255 sind die §§ 43 a. 73 d anzuwenden, wenn der Täter als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat. § 73 d ist auch dann anzuwenden, wenn der Täter gewerbsmäßig handelt. Die Änderungen gehen auf das Verbrechensbekämpfungsgesetz zurück. Der neu eingefügte Absatz 2 ermöglicht es, § 253 und § 255 in den Anwendungsbereich von Vermögensstrafe und Erweiterten Verfall einzubeziehen. Der Anwendungsbereich ist begrenzt auf die in Absatz 2 ausdrücklich genannten Fälle. Einer Anwendung auf ähnlich schwerwiegende Fälle würde das Analogieverbot entgegenstehen. (143)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 261

21. Abschnitt. Begünstigung und Hehlerei

Einundzwanzigster Abschnitt. Begünstigung und Hehlerei

§261 Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte CD Wer einen Gegenstand, der aus einer in Satz 2 genannten rechtswidrigen Tat herrührt, verbirgt, dessen Herkunft verschleiert oder die Ermittlung der Herkunft, das Auffinden, den Verfall, die Einziehung oder die Sicherstellung eines solchen Gegenstandes vereitelt oder gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Rechtswidrige Taten im Sinne des Satzes 1 sind 1. Verbrechen, 2. Vergehennach a) § 332 Abs. 1. auch in Verbindung mit Abs. 3. und § 334. b) § 29 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 des Betäubungsmittelgesetzes und § 29 Abs. 1 Nr. 1 des Grundstoffüberwachungsgesetzes. 3. Vergehen nach § 373 und, wenn der Täter gewerbsmäßig handelt, nach § 374 der Abgabenordnung, jeweils auch in Verbindung mit § 12 Abs. 1 des Gesetzes zur Durchführung der Gemeinsamen Marktorganisationen. 4. Vergehen a) nach den §§ 180b. 181 a. 242. 246. 253. 259. 263 bis 264. 266. 267. 269. 284. 326 Abs. 1.2 und 4 sowie § 328 Abs. 1.2 und 4. b) nach § 92 a des Ausländergesetzes und § 84 des Asylverfahrensgesetzes. die gewerbsmäßig oder von einem Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat, begangen worden sind, und 5. von einem Mitglied einer kriminellen Vereinigung (§ 129) begangene Vergehen. In den Fällen des Satzes 2 Nr. 3 gilt Satz 1 auch für einen Gegenstand, hinsichtlich dessen Abgaben hinterzogen worden sind. (2) Ebenso wird bestraft, wer einen in Absatz 1 bezeichneten Gegenstand 1. sich oder einem Dritten verschafft oder 2. verwahrt oder für sich oder einen Dritten verwendet, wenn er die Herkunft des Gegenstandes zu dem Zeitpunkt gekannt hat, zu dem er ihn erlangt hat. (3) Der Versuch ist strafbar. (4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Geldwäsche verbunden hat. (5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 oder 2 leichtfertig nicht erkennt, daß der Gegenstand aus einer in Absatz 1 genannten rechtswidrigen Tat herrührt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (6) Die Tat ist nicht nach Absatz 2 strafbar, wenn zuvor ein Dritter den Gegenstand erlangt hat, ohne hierdurch eine Straftat zu begehen. (7) Gegenstände, auf die sich die Straftat bezieht, können eingezogen werden. § 74 a ist anzuwenden. Die §§ 43 a, 73 d sind anzuwenden, wenn der Täter als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung einer Geldwäsche verbunden hat. § 73 d ist auch dann anzuwenden, wenn der Täter gewerbsmäßig handelt. (8) Den in den Absätzen 1, 2 und 5 bezeichneten Gegenständen stehen solche gleich, die aus einer im Ausland begangenen Tat der in Absatz 1 bezeichneten Art herrühren, wenn die Tat auch am Tatort mit Strafe bedroht ist. Stand: 1.9. 2000

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Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte

§

261

(9) Nach den Absätzen 1 bis 5 wird nicht bestraft, wer 1. die Tat freiwillig bei der zuständigen Behörde anzeigt oder freiwillig eine solche Anzeige veranlaßt, wenn nicht die Tat in diesem Zeitpunkt ganz oder zum Teil bereits entdeckt war und der Täter dies wußte oder bei verständiger Würdigung der Sachlage damit rechnen mußte, und 2. in den Fällen des Absatzes 1 oder 2 unter den in Nummer 1 genannten Voraussetzungen die Sicherstellung des Gegenstandes bewirkt, auf den sich die Straftat bezieht. Nach den Absätzen 1 bis 5 wird außerdem nicht bestraft, wer wegen Beteiligung an der Vortat strafbar ist. (10) Das Gericht kann in den Fällen der Absätze 1 bis 5 die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn der Täter durch die freiwillige Offenbarung seines Wissens wesentlich dazu beigetragen hat, daß die Tat über seinen eigenen Tatbeitrag hinaus oder eine in Absatz 1 genannte rechtswidrige Tat eines anderen aufgedeckt werden konnte. Entstehungsgeschichte Der Tatbestand der Geldwäsche ist durch Artikel 1 Nr. 19 des Gesetzes zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und anderer Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität vom 15. Juli 1992 (OrgKG) in das Strafgesetzbuch eingefügt worden. Geldwäsche stellt nach der Vorstellung des Gesetzgebers die Schnittstelle zwischen illegalen Straftaterlösen und dem legalen Finanzkreislauf dar (vgl. BTDrucks. 12/989 S. 26). Mit der Einführung der Vorschrift wurde die Verpflichtung aus Artikel 3 des Übereinkommens der Vereinten Nationen vom 20. Dezember 1988 (ratifiziert durch Gesetz vom 22. Juli 1993, BGBl. Teil II S. 1136) gegen den unerlaubten Verkehr mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen (SuchtstofTübereinkommen 1988) umgesetzt, bestimmte Tathandlungen des „Waschens" von Gewinnen aus illegalem Betäubungsmittel verkehr unter Strafe zu stellen. Der Tatbestand wurde von vornherein weiter gefaßt, indem er auch andere Straftaten der Organisierten Kriminalität einbezogen hat, was wiederum der Zielsetzung des Artikels 6 des Übereinkommens des Europarats vom 8. November 1990 über Geldwäsche sowie Ermittlung, Beschlagnahme und Einziehung von Erträgen aus Straftaten (ratifiziert durch Gesetz vom 8. April 1998 - BGBl. Teil II S. 519) entspricht. Der Tatbestand genügt den Empfehlungen der Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) der G-7 Staaten (vgl. dazu auch BTDrucks. 13/10118 - Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage Bündnis 90/Die Grünen). Nach der Kommentierung im HW wurde der Tatbestand viermal geändert, wobei sämtliche Änderungen in erster Linie darauf abzielten, den Katalog der Vortaten einer Geldwäsche in § 261 Abs. 1 insbesondere auf Straftaten im Bereich der Organisierten Kriminalität zu erweitern: -

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Artikel 1 des Ausführungsgesetzes zum Suchtstoffübereinkommen, das am 28. Februar 1994 in Kraft getreten ist, enthielt eine Erweiterung des Anwendungsbereiches des Absatzes 1 Nr. 2 (jetzt Abs. 1 Nr. 2 Buchst, b) durch eine weitere Zitierung des Betäubungsmittelgesetzes (Nr. 11). Das Grundstoffüberwachungsgesetz (§ 35) hat inhaltlich die Fassung von Absatz 1 Nr. 2 (jetzt Abs. 1 Nr. 2 Buchst, b) hergestellt, mit Ausnahme eines technischen Fehlers (oder statt und). Grund dafür war, daß die durch das Grundstoffüberwachungsgesetz vorgenommenen Änderungen im BtMG Folgeänderungen hervorgerufen haben (vgl. BTDrucks. 12/7704). Artikel 1 Nr. 17 des Verbrechensbekämpfungsgesetzes hat die Überschrift der Vorschrift ergänzt (Geldwäsche; Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögens-

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Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§261

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21. Abschnitt. Begünstigung und Hehlerei

werte). Mit dieser Änderung wurde dem Umstand Rechnung getragen, daß Gegenstand der Geldwäsche nicht nur Geld, sondern jeder andere Vermögenswert (bewegliche und unbewegliche Sachen, auch Forderungen) sein sollte (BTDrucks. 12/6853 S. 28). Ferner wurde Absatz 1 neu strukturiert. Die rechtswidrigen Taten in dem neu eingefügten Satz 2 sind erweitert worden. G r u n d dafür war, daß sich die Beschränkung des Katalogs der Vortaten (Verbrechen und schwerwiegende Vergehen, sofern sie von einem Mitglied einer kriminellen Vereinigung begangen wurden) in der Praxis als zu eng erwiesen hatte (BTDrucks. 12/6853 S. 27). Aus diesem Grunde wurde die Anwendbarkeit des § 261 insbesondere im Bereich der Vermögens-, Urkunden- und Bestechungsdelikte erweitert. Die heute geltende Fassung beruht auf Artikel 1 des Gesetzes zur Verbesserung der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität vom 4. Mai 1998. Hierdurch wurde die Strafbarkeit auf den Vortäter ausgedehnt und eine Mindeststrafe in § 261 Abs. 1 Satz 1 von drei Monaten eingeführt.

Das Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten (Geldwäschegesetz - G w G ) vom 25. Oktober 1993 (BGBl. I S. 1770), geändert durch das Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität vom 4. Mai 1998 (BGBl. I S. 845), dient der Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche. Der E C O F O N - Rat hat am 29. September 2000 eine politische Einigung über einen Vorschlag der Kommission vom 14. Juli 1999 zur Aktualisierung und Ausweitung der Richtlinie zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche von 1991 (KOM) 1999, 352 endg. erzielt. Eine Entscheidung des Europäischen Parlaments liegt noch nicht vor. Auswirkungen würde dies insbesondere auf den Vortatenkatalog des § 261 haben. 1

I. Geschütztes Rechtsgut. Es ist im einzelnen streitig, welches Rechtsgut durch den Tatbestand der Geldwäsche geschützt wird (vgl. H W Ruß § 261 Rdn. 4; Tröndlel Fischer49 § 261 Rdn. 3c bis 3d). Insgesamt geht es uiji die Erhaltung der inneren Sicherheit. Den Tätern soll es erschwert werden, auf kriminelle Weise erworbene Vermögenswerte in scheinbar legaler Weise in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Dadurch soll verhindert werden, daß Straftäter ihre kriminelle Tätigkeit in legalisierter Form fortsetzen.

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II. Tathandlungen. Geldwäsche ist die systematische Tarnung von illegalen Vermögenswerten mit den Mitteln des legalen Finanzmarktes, um sie dem Zugriff der Strafverfolgungsorgane zu entziehen und ihren wirtschaftlichen Wert zu erhalten.

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1. Absatz 1 stellt Handlungen unter Strafe, die den Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf Gegenstände aus bestimmten Straftaten verhindern oder erschweren. So soll unterbunden werden, daß es der Organisierten Kriminalität gelingt, Vermögenswerte „weißzuwaschen". a) Der Tatbestand umfaßt Gegenstände (vgl. Cebulla wistra 1999 281), nämlich Sachen und Rechte, also z. B. bewegliche und unbewegliche Sachen, Geld, Wertpapiere und Forderungen, die aus den in Satz 2 genannten Straftaten herrühren.

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b) Der Begriff herrühren ist weit gefaßt (vgl. H W Ruß Rdn. 8 bis 10). Er bedarf einer einschränkenden Interpretation in der Weise, daß Fälle, in denen das geschützte Rechtsgut in keiner Weise tangiert werden kann, als nicht tatbestandsmäßig, also nicht mehr unter den Begriff des Herrührens fallend, auszuschließen sind (zur Kette von Verwertungshandlungen H W Ruß § 261 Rdn. 4; Tröndlel Fischer49 § 261 Rdn. 5). Insgesamt zur gebotenen rechtsgutbezogenen Interpretation des Tatbestandes Arzt J R 1999 79. Stand: 1. 9. 2000

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Geldwäsche, Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte

§ 2 6 1

c) Unter Strafe gestellt sind das Verbergen, die Verschleierung der Herkunft sowie 6 die Vereitelung oder die Gefährdung der Ermittlung der Herkunft, des Auffindens sowie der Sicherstellung oder Verwertung des Gegenstandes. Zum Tatbestandselement der Gefährdung des Auffindens hat der Bundesgerichtshof (BGHR StGB § 261 Auffinden 1 mit Anmerkung Jahn JA 1999 186 und Krack JR 1999 472) die Auffassung vertreten, daß das Tatbestandsmerkmal nur vorliege, wenn der tatsächliche Zugriff auf den Gegenstand konkret erschwert werde. Das Tatbestandsmerkmal des Auffindens setze aber nicht notwendig eine unmittelbar auf die bemakelte Sache bezogene Handlung des Geldwäschers voraus, dieser müsse den Gegenstand nicht selbst erlangt haben. Erfaßt seien alle Aktivitäten, die den Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf den Gegenstand zu verhindern trachteten. Daraus folgt, daß das Gesetz auch solche Handlungen als täterschaftliches Handeln einstuft, bei denen es sich nach allgemeinen strafrechtlichen Regeln um Beihilfe handeln würde. d) Der Katalog von Verbrechen und Vergehen in Satz 2 ist abschließend (zur Steuer- 7 Straftat LG Koblenz NStZ 1997 549). Alle im Katalog erfaßten Straftaten sind unabhängig davon erfaßt, ob sie Organisierter Kriminalität zuzurechnen sind oder auch in Alleintäterschaft begangen werden können (BGH wistra 1999 25 zu Kapitalanlegerbetrügereien). Für die Gewerbsmäßigkeit nach Nr. 3 reicht es aus, wenn sich der Täter mittelbare geldwerte Vorteile über Dritte aus der Tathandlung verspricht. Der vom Täter erwartete Gewinn aus der Vortat kann grundsätzlich die Annahme seines gewerbsmäßigen Handelns begründen (BGHR StGB § 261 Strafzumessung 2). Zu dem in Nr. 4 Buchst, b verwendeten Begriff der Bande Nachtr. Laußiütte/Kuschel § 244 Rdn. 3 bis 10. Im übrigen zur Vortatkonkretisierung Bernsmann StV 1998 46. 2. Absatz 2 stellt den Tatbestand des Erwerbs, des Verwahrens und des Verwendens 8 von Gegenständen, die aus bestimmten rechtswidrigen Taten herrühren, unter Strafe. So sollen Straftäter in finanzieller Sicht isoliert werden. Bei Nr. 1 stellt sich auch das Problem der Geldwäsche bei Annahme eines Verteidigerhonorars (dazu Salditt StraFo 1992 121; Barton StV 1993 156; Bernsmann StV 2000 40). Nach Auffassung des HansOLG (NJW 2000 673) macht sich ein Strafverteidiger, der sich Vermögenswerte, die sein Auftraggeber aus einer rechtswidrigen Tat nach § 261 Abs. 1 S. 2 erworben hat, in Kenntnis ihrer Herkunft ausschließlich zur Befriedigung seiner Honorarforderung verschafft, regelmäßig dann nicht nach Abs. 2 Nr. 1 strafbar, wenn nicht einem Verletzten aus der Straftat ein Anspruch erwachsen ist, der durch die Honorarzahlung vorsätzlich oder leichtfertig vereitelt, gefährdet oder erschwert würde. Das Ergebnis beruht auf einer verfassungskonformen Auslegung des § 261 Abs. 2 Nr. 1 (HansOLG NJW 2000 673, 676). Die Begründung ist in der Literatur umstritten (ablehnend BurgerlPeglau wistra 2000 161; Reichert NStZ 2000 316; zustimmend Hamm NJW 2000 636 allerdings unter Hinweis auf die von Bernsmann StV 2000 40 vorgeschlagene Lösung auf der Rechtswidrigkeitsebene). Die Entscheidung des HansOLG entspricht jedoch der in anderen Bereichen vertretenen Auffassung, daß prozessual zulässiges Verteidigerhandeln im Interesse sachgerechter Verteidigung grundsätzlich nicht den Tatbestand eines Strafgesetzes erfüllt (vgl. Laufhütte KK 4. Aufl. vor § 137 Rdn. 4ff). 3. Für die Tathandlungen des Absatzes 1 und 2 ist Vorsatz, bedingter Vorsatz 9 genügt, notwendig. Dabei muß bei Absatz 2 der Täter die illegale Herkunft des Gegenstandes zum Zeitpunkt seines Erlangens gekannt haben. Die Strafbarkeit des Verwahrens oder Verwendens ist dadurch im Ergebnis eingeschränkt. III. Versuch. Absatz 3 stellt den Versuch unter Strafe. In Fällen, in denen eine vollendete Geldwäsche in Form einer Gefahrdung möglich ist, kann die Abgrenzung (147)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

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§261

21. Abschnitt. Begünstigung und Hehlerei

zwischen Vollendung und Versuch problematisch sein. Vollendung ist dann gegeben, wenn das Auffinden durch die Handlung des Täters konkret gefährdet ist. Die Tat bleibt Versuch, wenn eine Gefahrdung des Schutzgutes nach den Umständen nicht zu erwarten ist (vgl. BGHR StGB § 261 Versuch 1; für Hehlerei BGHSt 43 110 m. w. N.). 11

IV. Besonders schwerer Fall der Geldwäsche. Absatz 4 sieht für besonders schwere Fälle einen erhöhten Strafrahmen vor. Zur Gewerbsmäßigkeit vgl. Rdn. 7.

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V. Leichtfertige Geldwäsche. In Absatz 5 wird auch die leichtfertige Geldwäsche unter Strafe gestellt. In Anlehnung an die bei Erfolgsqualifikationen entwickelten Definitionen liegt Leichtfertigkeit dann vor, wenn sich die Herkunft des Gegenstandes aus einer Katalogtat nach der Sachlage geradezu aufdrängt und der Täter gleichwohl handelt, weil er dies aus besonderer Gleichgültigkeit oder grober Unachtsamkeit außer acht läßt. Bezugspunkt der Leichtfertigkeit sind dabei auch Umstände, auf die sich sonst der Vorsatz zur Vornahme der Tathandlung bezüglich des aus einer Katalogtat herrührenden Gegenstands richten muß. Der Bundesgerichtshof (BGHSt 43 158 mit Anmerkung Arzt JR 1999 79) teilt die im Schrifttum geäußerten Bedenken nicht, daß der Tatbestand der leichtfertigen Geldwäsche gegen das Schuldprinzip oder den Bestimmtheitsgrundsatz verstoße (Bottermann Untersuchung zu den grundlegenden Problematiken des Geldwäschetatbestandes, auch in seinen Bezügen zum Geldwäschegesetz, 1995 S. 130 ff; Flatten Zur Strafbarkeit von Bankangestellten bei der Geldwäsche, 1996 S. 111 ff; Hassemer WM-Sonderbeilage 3/1995, 14; Knorz Der Unrechtsgehalt des § 261, 1996 S. 169ff, 187ff; Leip Der Straftatbestand der Geldwäsche, 1995 S. 146 ff; aA Burr Geldwäsche, 1995 S. 83; Höreth Die Bekämpfung der Geldwäsche 1996 S. 154f; Kern Geldwäsche und organisierte Kriminalität, 1993 S. 171; Lampe JZ 1994 123; Vogel ZStW 109 (1997) 335, auch rechtsvergleichend). Der BGH setzt dabei aber voraus, „daß durch einengende Handhabung der weite Tatbestand eingegrenzt wird".

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VI. Einschränkung des Absatzes 2: Absatz 6 schränkt den Anwendungsbereich des weitgefaßten Absatzes 2 zum Schutz des allgemeinen Rechtsverkehrs ein. Danach unterbricht derjenige die Kette strafbarer Verwertungshandlungen, der einen in Absatz 1 bezeichneten Gegenstand ohne strafbaren Verstoß gegen § 261 erlangt. Folge ist, daß weitere auf den Gegenstand bezogene Handlungen nicht mehr nach § 261 Abs. 2 strafbar sind.

14

VII. Zu Absatz 7 Kaiser wistra 2000 121.

15

VIII. Begehung der Vortat im Ausland. Absatz 8 regelt die Strafbarkeit der Geldwäsche für den Fall, daß die Vortat im Ausland begangen worden ist. Dadurch wird die internationale Verflechtung der Geld- und Finanzmärkte berücksichtigt. Es wird klargestellt, daß nur Katalogstraftaten als Auslandsvortaten in Betracht kommen, wenn diese am Tatort mit Strafe bedroht sind.

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IX. Neu eingefügt wurde Absatz 9 Satz 2. Die Vorschrift sichert die Straflosigkeit von Selbstbegünstigungshandlungen. Der an der Vortat Beteiligte soll nicht auch wegen der der Tat folgenden Geldwäsche bestraft werden können.

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X. Konkurrenzen. Verschafft sich der Täter bei verschiedenen Gelegenheiten Geldbeträge, so liegt grundsätzlich Tatmehrheit vor. Dabei ist unerheblich, ob diese Geldbeträge ihrerseits aus einer oder aus mehreren Vortaten herrühren (vgl. BGHSt 43 149 mit Anmerkung Arzt JR 1999 79).

Stand: 1.9. 2000

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Unerlaubte Veranstaltung einer Lotterie oder einer Ausspielung

§

287

Fünfundzwanzigster Abschnitt. Strafbarer Eigennutz

Vor § 287 Unerlaubte Veranstaltung einer Lotterie oder einer Ausspielung Progressive Werbe-, Vertriebs,- und Gewinnsysteme. Durch das Gesetz zur Änderung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften 1 (BGBl. 2000 I S. 1374) wurde der für solche progressive Systeme einschlägige § 6 c UWG ergänzt:

§6c Wer es im geschäftlichen Verkehr selbst oder durch andere unternimmt, Nichtkaufleute zur Abnahme von Waren, gewerblichen Leistungen oder Rechten durch das Versprechen zu veranlassen, sie würden entweder von dem Veranlasser selbst oder von einem Dritten besondere Vorteile erlangen, wenn sie andere zum Abschluß gleichartiger Geschäfte veranlassen, die ihrerseits nach der Art dieser Werbung derartige Vorteile für eine entsprechende Werbung weiterer Abnehmer erlangen sollen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Nach dieser Fassungserweiterung werden nunmehr von der Vorschrift auch solche Gewinnsysteme tatbestandlich erfaßt, bei denen die erwarteten „besonderen Vorteile" nicht von dem Veranstalter bzw. Veranlasser selbst, sondern von Dritten - insbesondere von weiteren Spielern bzw. neu geworbenen Teilnehmern - gewährt werden sollen. Die neue Gesetzesfassung weicht redaktionell von dem Reg-Entw. (BTDrucks. 14/2959 S. 4) und dem Alternativvorschlag des Bundesrates (BRDrucks. 128/00) ab. Die vorgenommene Ergänzung knüpft an die Vorschläge der Arbeitsgruppe zur Überprüfung des Wettbewerbsrechts (These 7) an (WRP 1997 167) und soll in der Rspr. (z. B. OLG Rostock JR 1998 389) angesprochenen Schwierigkeiten bei der Anwendung des § 6c UWG entgegenwirken. Hierbei sind vor allem Konstellationen bei Kettenbriefsystemen im Blickpunkt (Entw. Begr. S. 12). Die Erläuterungen im HW vor § 287 Rdn. 10 ff gelten im übrigen fort. Durch die Gesetzesänderung sind die Bedenken gegen eine Eignung des § 6c zu einer befriedigenden tatbestandlichen Erfassung progressiver Gewinnspielsysteme nicht ausgeräumt (vgl. HW vor § 287 Rdn. 16 ff). Die berechtigte parlamentarische Empfehlung der Enquete-Kommission „Sog. Sekten und Psychogruppen" (BTDrucks. 13/10950 S. 147), für solche progressiven Systeme einen eigenen Straftatbestand neben § 6c UWG - zu schaffen, blieb bislang unerfüllt.

1

Entwurf BTDrucks. 14/2959 u. Stellungnahme des Bundesrates BRDrucks. 128/00.

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Eckhart von Bubnoff

§291

25. Abschnitt. Strafbarer Eigennutz

§291 Wucher (1) Wer die Zwangslage, die Unerfahrenheit, den Mangel an Urteilsvermögen oder die erhebliche Willensschwäche eines anderen dadurch ausbeutet, daß er sich oder einem Dritten 1. für die Vermietung von Räumen zum Wohnen oder damit verbundene Nebenleistungen, 2. für die Gewährung eines Kredits, 3. für eine sonstige Leistung oder 4. für die Vermittlung einer der vorbezeichneten Leistungen Vermögensvorteile versprechen oder gewähren läßt, die in einem auffalligen Mißverhältnis zu der Leistung oder deren Vermittlung stehen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wirken mehrere Personen als Leistende, Vermittler oder in anderer Weise mit und ergibt sich dadurch ein auffälliges Mißverhältnis zwischen sämtlichen Vermögensvorteilen und sämtlichen Gegenleistungen, so gilt Satz 1 für jeden, der die Zwangslage oder sonstige Schwäche des anderen für sich oder einen Dritten zur Erzielung eines übermäßigen Vermögensvorteils ausnutzt. (2) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter 1. durch die Tat den anderen in wirtschaftliche Not bringt, 2. die Tat gewerbsmäßig begeht, 3. sich durch Wechsel wucherische Vermögensvorteile versprechen läßt. Änderung. Die Norm ist als § 291 durch das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption eingefügt worden. Sie entspricht dem früheren § 302 a, der im HW kommentiert ist.

Stand: 1. 9. 2000

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Vorbemerkungen

Vor §

306

Achtundzwanzigster Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten Vorbemerkungen zum achtundzwanzigsten Abschnitt

Vor § 306 Änderungen. Seit dem 1. April 1998 sind die bisherigen §§ 306 bis 310a durch die §§ 306 bis 306 f abgelöst worden. Durch diese neuen Vorschriften sind die Brandstiftungsdelikte tiefgreifend umgestaltet worden. Dies war ein Schwerpunkt des Sechsten Gesetzes zur Reform des Strafrechts vom 26. Januar 1998 - 6. StrRG - (BGBl. I 1998, S. 164). Die Gesetzgebungsgeschichte begann mit einem Referentenentwurf vom 15. Juli 1 1996, der unter dem 18. Oktober 1996, ohne daß er zuvor unter den beteiligten Ressorts abgestimmt gewesen wäre, mit Frist bis zum 21. Februar 1997 zur Stellungnahme an die Praxis gegeben worden ist. Man wollte mit diesem Gesetzgebungsvorschlag eine seit langem geforderte Reform des Brandstiftungsstrafrechts erreichen und dabei an die Konzeption des Entwurfs 1962 anknüpfen, aber auch Elemente des früheren § 185 StGB-DDR aufgreifen. Unter dem 11. März 1997 wurde der Entwurf eines 6. StrRG von den Fraktionen 2 der CDU/CSU und F.d.P. beim Bundestag eingebracht (BTDrucks. 13/7164). Bereits die zeitliche Abfolge zeigt, daß Stellungnahmen aus Wissenschaft (vgl. Freund ZStW 109, 455, 483ff - Stellungnahme eines Arbeitskreises von Strafrechtslehrern - ; Radtke Das Ende der Gemeingefahrlichkeit? Die Brandstiftung nach dem Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Reform des Strafrechts, 1997) und Praxis keinen Einfluß auf diesen Entwurf gehabt haben. In den ersten Beratungen des Bundestags über diesen Entwurf vom 12. und 13. März 1997 (Plenarprotokolle BT 13/162 u. 163) waren Brandstiftungstatbestände kein Thema. Die Stellungnahme des Bundesrates vom 16. Mai 1997 (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2; BR Plenarprotokoll 712/97 S. 177 [D], 178 [A u. B]; Anlagen 19 bis 22) enthielt - auch auf dem Hintergrund von kritischen Anmerkungen aus der Praxis weitreichende Änderungsvorschläge. Diesen lagen Empfehlungen u. a. des Rechtsausschusses des Bundesrates zugrunde (BRDrucks. 164/2/97, insbes. S. 36 ff). Der Rechtsausschuß des Bundestags, an den der Gesetzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und der F.d.P. überwiesen worden war, führte in seiner 88. Sitzung am 4. Juni 1997 zu dem Stichwort Strafrahmenharmonisierung eine öffentliche Anhörung durch. Von den Referenten erhob insbesondere der Ltd. Oberstaatsanwalt Hubmann aus Nürnberg in seiner schriftlichen Äußerung deutliche Kritik an dem Entwurf der Brandstiftungsdelikte, der seiner Einschätzung nach teils unangemessene Strafbarkeitslücken aufwies, teils zu weit ging. Einzelne kritische Bemerkungen enthielten auch die Ausarbeitungen anderer Referenten. Einen mit dem Gesetzesentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und F.d.P. wort- 3 gleichen Gesetzesentwurf brachte die Bundesregierung unter dem 25. September 1997 beim Bundestag ein (BTDrucks. 13/8587). Am 9. Oktober 1997 überwies der Bundestag diesen Entwurf ebenfalls seinem Rechtsausschuß (Plenarprotokoll BT 13/197 5. 17730f)· Dem Entwurf waren die Stellungnahme des Bundesrates vom 16. Mai 1997 und eine Gegenäußerung der Bundesregierung beigefügt (Anlagen 2 u. 3). In letzterer wurde „nunmehr eine Fassung der Brandstiftungsdelikte vorgeschlagen, die zwar (151)

Hagen Wolff

§306

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

Teile der Regelungen des Entwurfs beibehält, sich jedoch im ganzen enger an das geltende Recht anlehnt." Diese Fassung der Vorschriften ist im Folgenden mit nur noch relativ geringfügigen Änderungen Gesetz geworden. 4 Der Rechtsausschuß des Bundestags hat am 12. November 1997 u. a. über die Entwürfe des 6. StrRG abschließend beraten; seine Beschlußempfehlung (BTDrucks. 13/8991) enthält, soweit hier von Interesse, die jetzt geltende Fassung der §§ 306 ff StGB. In dem unter dem 13. November 1997 dazu erstatteten Bericht (BTDrucks. 13/9064) wird zur Begründung neben wenigen ergänzenden Bemerkungen auf die Stellungnahme des Bundesrates und die Gegenäußerung der Bundesregierung verwiesen. Am 14. November 1997 erfolgten im Bundestag die zweite und dritte Lesung und Verabschiedung des 6. StrRG (Plenarprotokoll BT 13/204 S. 18431 ff). Der Bundesrat ließ das Gesetz am 19. Dezember 1997 passieren (BRDrucks. 931/97). Die folgenden Erläuterungen sollen einen ersten Leitfaden zur Anwendung der geänderten Brandstiftungsdelikte bilden. Eine eingehende Kommentierung ist der 12. Auflage des Kommentars vorbehalten.

§306 Brandstiftung (1) Wer fremde L Gebäude oder Hütten. 2. Betriebsstätten oder technische Einrichtungen, namentlich Maschinen. 3. Warenlager oder -Vorräte. 4. Kraftfahrzeuge. Schienen-. Luft- oder Wasserfahrzeuge. 5. Wälder. Heiden oder Moore oder 6. land-, ernährungs- oder forstwirtschaftliche Anlagen oder Erzeugnisse in Brand setzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Änderung. § 306 tritt an die Stelle des bisherigen § 308 StGB erste Altern. - unmittelbare Brandstiftung - (vgl. H W Wolff § 308 Rdn. 1 ff). 1

I. Zweck der Regelung. Die Bestimmung ist offenbar, wie auch durch die Überschriften dieses und der Folgeparagraphen dokumentiert wird, als Grundtatbestand der Brandstiftungsdelikte angelegt. Dagegen, daß es sich wirklich um den Grundtatbestand der Brandstiftungsdelikte handelt, sind allerdings berechtigte Einwände erhoben worden (Tröndle!Fischer 49 , § 306 Rdn. 1; Cantzler JA 1999, 474; Fischer NStZ 1999, 13; Geppert Jura 1998, 597, 599; Wolters JR 1998, 271, 272; vgl. auch Lackneri Kühl21 § 306 Rdn. 1; Rengier JuS 1998, 397, 398; Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571). Eine Gegenposition nimmt teilweise Radtke ein (ZStW 110, 848 passim u. Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 76ff, 372ff, 430ff). Der Gesetzgeber hat, anders noch als im Regierungsentwurf mit § 306 Abs. 2 vorgeschlagen, davon abgesehen, einen umfassenden konkreten Gefahrdungstatbestand Stand: 1. 9. 2000

(152)

Brandstiftung

§306

der Brandstiftung zu schaffen, an dem sich erhebliche Kritik entzündet hatte. Vielmehr hat er wie in § 308 a. F. an einer abschließenden Aufzählung möglicher Tatobjekte festgehalten, den Katalog allerdings modernisiert. II. Der Sache nach geht es bei dem Tatbestand um einen Spezialfall der SachbeSchädigung, denn es werden nur fremde Sachen gegen Beschädigung oder Zerstörung geschützt; und zwar gegen Beschädigung oder Zerstörung durch Brandeinwirkungen oder Brandauswirkungen. Der Gesetzgeber hat dabei zugrunde gelegt, daß jeder Brandstiftung ein Element der Gemeingefahrlichkeit oder -Schädlichkeit anhaftet.

2

1. Tathandlung. Der Begriff des Inbrandsetzens ist unverändert übernommen wor- 3 den (vgl. dazu H W Wolff § 306 Rdn. 2). Hinzugetreten ist als mögliche Tathandlung die durch eine Brandlegung bewirkte, ganz oder teilweise erfolgende Zerstörung eines der Schutzobjekte ( B G H R StGB § 306a Abs. 1 Nr. 1 Wohnung 1). Von den in den Entwürfen noch vorgesehenen Formulierungen Beschädigung durch Feuer von erheblichem Ausmaß oder Zerstörung durch Feuer hat man bewußt abgesehen, weil damit zum einen die Beschränkung auf ein Brennen mit heller Flamme nahegelegt gewesen wäre, zum anderen der Begriff Feuer von erheblichem Ausmaß Strafbarkeitslücken und Abgrenzungsschwierigkeiten befürchten ließ. Die Begriffe des Zerstörens und des teilweisen Zerstörens sind im Gesetz bereits bei der Sachbeschädigung verwendet, vgl. z.B. §§ 303 und 305. Auf die dortigen Begriffsbestimmungen kann deshalb - gerade wegen der Sachnähe des § 306 zu diesen Delikten - verwiesen werden (HW Wolff § 303 Rdn. 16; § 305 Rdn. 2). Mit dem Begriff durch Brandlegung, einem in Österreich gebräuchlichen Ausdruck für Brandstiftung (vgl. auch Radtke ZStW 110, 848, 870f u. Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 207 ff; sowie Wrage JR 2000, 360), möchte der Gesetzgeber Fälle erfassen, in denen vom Täter unbeabsichtigt der Zündstoff für den gewollten Brand explodiert und es bereits dadurch zu einem erheblichen Schaden am Tatobjekt kommt, ohne daß überhaupt ein Brand entsteht. Des weiteren sollen Fälle einbezogen sein, in denen die ganz oder teilweise eingetretene Zerstörung nicht durch die eigentliche Brandwirkung, sondern durch Hitze, Verrußung, Ausgasen von Kunststoffen verursacht wird. Man wird dabei auch durch Brandlegung ausgelöste Löschmittelschäden, z. B. durch automatische Sprinkler- oder sonstige Löschanlagen, einbeziehen müssen. Hintergrund ist die vom Gesetzgeber bereits in den Entwürfen bedachte Entwicklung, daß durch die Verwendung von feuerresistenten und -hemmenden Baumaterialien oder von Kunststoffen relativ häufig wesentliche Gebäudeteile gar nicht in Brand gesetzt sind, aber durch die zuvor skizzierten Brandauswirkungen vergleichbar schwerwiegende Schäden eintreten.

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Der Tatbestand der Brandstiftung ist damit nicht unerheblich ausgedehnt worden; und zwar einmal in den bisherigen Versuchsbereich, zum anderen in einen Schadensbereich hinein, der nach der bisherigen Rechtslage nur teilweise von den Brandstiftungsdelikten erfaßt wurde. U m die Abgrenzung zu §§ 305, 305 a aufrechterhalten zu können, wird man aber für § 306 jedenfalls verlangen müssen, daß die - und sei es explosive - Hitzeentwicklung des Zündmittels den Beginn der die wenigstens teilweise Zerstörung eines geschützten Tatobjekts bewirkenden Ursachenabfolge bildet (vgl. auch LackneriKühl2i § 306 Rdn. 4; TröndlelFischer*9 § 306 Rdn. 15; Stein in Dencker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 84ff).

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2. Schutzobjekte. Die geschützten Tatgegenstände umfassen bereits von § 308 Abs. 1 6 1. Altern, aufgezählte: Gebäude und Hütten; Warenlager (entspricht dem früheren Begriff Magazin) und -Vorräte (die nicht mehr auf dazu bestimmten öffentlichen (153)

Hagen Wolff

§306

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

Plätzen lagern müssen); Wälder (gleichzusetzen mit Waldungen) und Moore (im wesentlichen Torfmoore). Insoweit kann auf die bisherige Kommentierung zu § 308 a. F. (Rdn 4; 7, 8; 14; 15) verwiesen werden, wobei sich die unter Rdn. 15 erwähnte Entscheidung RG H R R 1939 Nr. 474 auch mit den neu in den Katalog aufgenommenen Heiden befaßt. Hinzu- oder an die Stelle anders abgegrenzter Schutzobjekte getreten sind: 7

a) Betriebsstätten oder technische Einrichtungen, namentlich Maschinen, die, anders als in § 306 f, nicht feuergefährdet zu sein brauchen: Eine Betriebsstätte ist eine einer gewerblichen Unternehmung dienende Sachgesamtheit, die meist, aber nicht zwingend (Beispiel: Schwimmdock), ein Grundstück oder einen Grundstücksteil als Mittelpunkt haben wird. Ortsfestigkeit wird nicht erkennbar vorausgesetzt; man denke an Fahrgeschäfte auf einer Kirmes als Beispiel. Fraglich ist, ob Bau- und Montagestellen einzubeziehen sind (verneinend TröndlelFischer49 § 306 Rdn. 4). Technische Einrichtungen sind aus Sachen zusammengesetzte, industriell oder handwerksmäßig hergestellte Funktionseinheiten, die Naturgesetze oder natürliche Abläufe durch menschliche Einwirkung nutzbar machen sollen (vgl. auch H W Wolff § 323 Rdn. 10). Das Gesetz erwähnt als Beispiel Maschinen. Auch hierbei ist Unbeweglichkeit nicht vorausgesetzt. Dadurch daß der Gesetzgeber Betriebsstätte und technische Einrichtung in Parallele gestellt hat, wird man auf technische Einrichtungen abstellen müssen, die Betriebsstätten in ihrer Bedeutung annähernd vergleichbar sind. Auch wird man nicht jede Maschine mit einer technischen Einrichtung gleichsetzen dürfen.

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b) Kraftfahrzeuge, Schienen-, Luft- oder Wasserfahrzeuge, eine Begriffsreihe, die der Gesetzgeber zuvor bereits in § 325 Abs. 5 und § 329 Abs. 1 S. 3 verwendet hatte und die aus dem Verkehrswesen stammt: Es geht also um Beförderungsmittel für Personen und Lasten, die eigen- oder fremdangetrieben sind. Da Luft- und Wasserfahrzeuge gesondert aufgeführt sind, läßt sich für den Begriff Kraftfahrzeug nicht an die Definition in § 248 b Abs. 4 anknüpfen, die motorgetriebene Schiffe und Luftfahrzeuge einschließt (vgl. HW Ruß § 248 b Rdn. 2; sowie H W Wolff § 305 a Rdn. 12). Vielmehr wird § 1 Abs. 2 StVG heranzuziehen, also unter Kraftfahrzeug ein nicht schienengebundenes, motorgetriebenes Landfahrzeug zu verstehen sein. Schienenfahrzeuge sind an Gleise gebundene Beförderungsmittel (vgl. auch HW Ruß 10. Aufl. § 315 Rdn. 4 ff); Schwebebahnen werden, anders als in § 315 Abs. 1, nicht erwähnt (dennoch einbeziehen wollen sie TröndlelFischer*9 § 306 Rdn. 7). Für Luftfahrzeuge wird grundsätzlich an § 1 Abs. 2 LuftverkehrsG anzuknüpfen sein; doch sind z. B. die dort aufgezählten Rettungsfallschirme und Flugmodelle sicherlich nicht gemeint, denn sie dienen nicht der Beförderung. Wasserfahrzeuge sind nicht allein die schon von § 308 a. F. geschützten Schiffe (vgl. dazu HW Wolff § 308 Rdn. 5); vielmehr wird man auch kleinere auf dem Wasser einsetzbare Beförderungsmittel wie Sportboote in den Schutzbereich von § 306 Abs. 1 einzubeziehen haben.

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c) Land-, ernährungs- oder forstwirtschaftliche Anlagen oder Erzeugnisse: Offenbar hat der Gesetzgeber insoweit auf den bisherigen § 310 a zurückgegriffen, in dem bereits Anlagen der Land- oder Ernährungswirtschaft als mögliche Tatobjekte für das Herbeiführen einer Brandgefahr aufgeführt waren (vgl. H W Wolff § 310a). Der gesetzlich nicht definierte Begriff Anlage, der im StGB auch an anderer Stelle, aber nicht in je gleicher Bedeutung verwendet wird und wenig präzise ist, wird im Rahmen des § 306 als aus körperlichen Gegenständen bestehende Funktionseinheit, die der Erzeugung von landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Produkten (vgl. H W Wolff § 308 Rdn. 9) oder von Lebensmitteln dient, zu verstehen sein. In den Schutz Stand: 1.9. 2000

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Schwere Brandstiftung

§ 306a

fallen außerdem die erzeugten Produkte einschließlich von Zwischenprodukten, ohne daß eine mengenmäßige Untergrenze festgelegt ist. Nach welchen Kriterien der Katalog der Tatobjekte zusammengestellt worden ist, 1 0 läßt sich den Gesetzesmaterialien nicht entnehmen. Ungereimtheiten fallen angesichts der erheblichen Strafdrohung ins Auge und werden auch nicht durch Absatz 2 - geringerer Strafrahmen bei minder schweren Fällen - wirklich aufgelöst. Daß z.B. ein Täter, der auf einsamer Straßenbaustelle den Motor in Brand setzt, der die zur Grundwasserabsenkung benutzten Pumpen antreibt (technische Einrichtung), der gleichen Strafdrohung unterliegt wie derjenige, der ein mit wertvollen Lebensmitteln gefülltes, großflächiges Kühlhaus in dicht bebautem Gewerbegebiet (Gebäude, Warenlager, ernährungswirtschaftliche Erzeugnisse) einäschert, leuchtet nicht ohne weiteres ein. Ebenso erscheint bei Warenvorräten und landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Strafrahmen überzogen, sobald es um Kleinmengen geht. Es wird deshalb Aufgabe der Rechtsprechung sein, sinnvolle Einschränkungen zu entwickeln (vgl. auch Fr.-Chr. Schweder GA 1998, 571 f; Stein in Decker u.a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 95ff). Überschneidungen bei der Einordnung in den Katalog der Tatgegenstände sind möglich. Ernsthafte Probleme dürften sich daraus allerdings nicht ergeben. Auch eine alternative Zuordung kommt in Betracht (vgl. dazu H W Wolff § 308 Rdn. 16). Überlagerungen mit § 305a und § 316b liegen ebenfalls nahe, wobei die unterschiedlichen Strafrahmen auffallen. Schlägt jemand mit einer Eisenstange einen auf der Straße abgestellten Streifenwagen der Polizei zu Schrott, sieht er sich einer Strafdrohung bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe ausgesetzt. Erzielt er das gleiche Ergebnis mit Hilfe eines Molotowcocktails, kann er mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft werden, ohne daß nennenswerte Unterschiede im Gefährdungspotential oder Unrechtsgehalt erkennbar würden.

§ 306a Schwere Brandstiftung (1) Mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr wird bestraft, wer L ein Gebäude, ein Schiff, eine Hütte oder eine andere Räumlichkeit, die der Wohnung von Menschen dient, 2. eine Kirche oder ein anderes der Religionsausübung dienendes Gebäude oder 3. eine Räumlichkeit, die zeitweise dem Aufenthalt von Menschen dient, zu einer Zeit, in der Menschen sich dort aufzuhalten pflegen, in Brand setzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört. (2) Ebenso wird bestraft, wer eine in § 306 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 bezeichnete Sache in Brand setzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört und dadurch einen anderen Menschen in die Gefahr einer Gesundheitsschädigung bringt. (3) In minder schweren Fällen der Absätze 1 und 2 ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. 1. Mit § 306 a Abs. 1 ist der bisherige § 306 weitgehend unverändert übernommen 1 worden. Bei der Tathandlung ist wie bei § 306 zu dem Inbrandsetzen die Brandlegung hinzugetreten, sofern durch diese einer der Tatgegenstände ganz oder teilweise zerstört wird (vgl. zu § 306). § 306a Abs. 1 Nr. 1 erweitert den früheren § 306 Nr. 2 hin(155)

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§ 306a

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

sichtlich der Tatobjekte allgemein auf Räumlichkeiten, die der Wohnung von Menschen dienen; Gebäude, Schiff und Hütte sind nur noch Beispiele. Das erlaubt die Bestimmung auf unkonventionelle Wohnungsvarianten wie z. B. Fahrzeuge anzuwenden. Mit der Änderung von § 306 Nr. 1 a. F. zu § 306 a Abs. 1 Nr. 2 hat der Gesetzgeber die Formulierung aus § 243 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 übernommen. Damit ist der Anwendungsbereich nicht unwesentlich erweitert worden (s. auch Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571, 572; Stein in Decker u.a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 81 f), denn es kommt zum einen nicht mehr darauf an, daß das Gebäude für eine gottesdienstliche Versammlung, die eine größere Anzahl von Personen voraussetzt (vgl. HW Wolff § 306 Rdn. 4), bestimmt ist, zum anderen dienen auch Gebäude der Religionsausübung, die nicht zum Gottesdienst bestimmt sind (vgl. H W Ruß § 243 Rdn. 23; sowie Wolff aaO). Der Gesetzgeber hat sich bei dieser Tatbestandsvariante also der Sache nach von der bisher zugrunde gelegten Gemeingefahr ein Stück weit entfernt. § 306 a Abs. 1 Nr. 3 ist gegenüber dem vorherigen § 306 Nr. 3 unverändert geblieben. Insgesamt handelt es sich wie zuvor um ein abstraktes Gefahrdungsdelikt; der Gesetzgeber hat sich bewußt dafür entschieden (vgl. z. B. Koriath JA 1999, 298, zugleich zu möglichen Auswirkungen auf § 306a Abs. 3). Auch die Eigentumslage ist unverändert ohne Bedeutung. Mit den aufgezeigten Einschränkungen kann daher auf die bisherige Kommentierung zu § 306 a. F. verwiesen werden. 2

2. § 306a Abs. 2 war zunächst in einer auch Sachgefahrdungen enthaltenden Fassung in der Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates zu dem Entwurf des 6. StrRG als Absatz 2 des gegenüber den bisherigen Entwürfen neu konzipierten § 306 vorgesehen (vgl. BTDrucks. 13/8587, Anlage 3 S. 86). In der Begründung dazu (aaO S. 87 f) war ausgeführt, Absatz 2 solle an die Stelle von § 308 Abs. 1 2. Alternative (mittelbare Brandstiftung) treten. Jedoch werde nicht auf die Eigentumslage des jeweiligen Tatobjekts abgestellt, weil dies hier nicht selbst Schutzgut sei, sondern ausschließlich dazu diene, die Gemeingefährlichkeit bzw. -Schädlichkeit der Tathandlung zum Ausdruck zu bringen. Auch eine Beschränkung auf tätereigene Tatobjekte sei nicht geboten. Es sei vielmehr sachgerecht, klarzustellen, daß auch herrenlose und solche fremden Tatobjekte erfaßt seien, die mit Einwilligung ihres Eigentümers angezündet werden. Bei den übrigen fremden Tatobjekten könnten die Absätze 1 und 2 wegen ihrer unterschiedlichen Schutzrichtung nebeneinander zur Anwendung gelangen. Im Rechtsausschuß des Bundestags ist die angestrebte Regelung, weil die Fälle der Herbeiführung einer Leibes- oder Lebensgefahr schwerer gewichtet werden sollten, wohingegen bei Sachgefahrdung ein Verbrechenstatbestand überzogen erschien, soweit es Leib- oder Lebensgefahr von Menschen betrifft, auf die §§ 306 a (Abs. 2) und 306 b (Abs. 2 Nr. 1) aufgespalten worden, während man sich bei der Sachgefährdung mit § 306 f (Herbeiführen einer Brandgefahr) begnügte (BTDrucks. 13/9064 S. 22). Daß der Tatbestand zugleich auf eigene, herrenlose und fremde, aber mit Einwilligung des Eigentümers in Brand gesteckte Tatobjekte beschränkt werden sollte, läßt sich weder den Gesetzesmaterialien noch dem -Wortlaut entnehmen. So sind die Vorschriften Gesetz geworden.

3

§ 306a Abs. 2 ist mit der bisherigen mittelbaren Brandstiftung, die ersatzlos weggefallen ist (BGH NStZ 1999, 32, 33; BayObLG NJW 1999, 3570 m. Anm. Wolff 1K 2000, 211), nicht zu vergleichen. Der Tatbestand verknüpft eine Brandstiftung an Sachen, wie sie in § 306 Abs. 1 aufgezählt sind, mit der Gefahr einer Gesundheitsschädigung eines Menschen. Dabei sprechen Entstehungsgeschichte und Wortlaut dafür, daß sich die Bezugnahme auf den Katalog des § 306 Abs. 1 nicht mit auf das dort vorangestellte Merkmal fremd bezieht. Dennoch können die angesprochenen Sachen, die Stand: 1. 9. 2000

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Besonders schwere Brandstiftung

§ 306b

in Brand gesetzt pp. sein müssen, für den Täter fremd sein, sie können, wenn sie fremd sind, mit oder ohne Einwilligung des Eigentümers zum Tatobjekt werden, sie können auch dem Täter gehören oder herrenlos sein. Handelt es sich um tätereigene oder herrenlose Tatobjekte, an denen die Brandstiftung begangen wird, oder geht es zwar um dem Täter fremde Sachen, ist der Eigentümer aber mit der Inbrandsetzung einverstanden (allein auf solche Sachen beziehen § 306 a Abs. 2 Geppert Jura 1998, 597, 602; Usch JA 1998, 474, 478 f; Rengier JuS 1998, 397, 399; wohl auch Radtke, Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 276 ff, insbes. S. 281), bildet § 306 a Abs. 2 zweifellos ein gegenüber § 306 eigenständiges Delikt, bei dem die Verweisung auf den Katalog des § 306 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 lediglich die Wiederholung der Tatgegenstände ersetzt, an denen die Brandstiftung begangen sein muß. Demgegenüber legt es der Wortlaut der Bestimmung nahe, daß, soweit es sich um täterfremde Tatobjekte handelt, eine Qualifikation zu § 306 in Rede steht, bei der zu dem (Grund)Tatbestand dieser Vorschrift hinzutritt, daß durch die Brandstiftung die Gesundheit eines Menschen gefährdet wird (in diesem Sinne verstehen die Bestimmung TröndlelFischer49 § 306 a Rdn. 10; Fischer NStZ 1999, 13; wohl auch Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571, 573f)· Eine solche Deutung der Bestimmung führt aber zu unlösbaren Problemen bei § 306d. Fischer (aaO) schlägt deshalb vor, im Wege der einschränkenden Auslegung täterfremde Tatgegenstände auszuklammern (s. aber BGH NStZ 1999, 32, 33; u. insbes. BGH NStZRR 2000, 209). Die Überlegungen des Gesetzgebers sind offenbar in eine andere Richtung gegangen. Die Materialien zeigen, daß § 306 a Abs. 2 insgesamt als gegenüber § 306 eigenständiges Delikt angelegt worden ist. Denn Schutzgut soll anders als bei § 306 Abs. 1 nicht der in Brand gesetzte oder durch Brandeinwirkung zerstörte Tatgegenstand sein, sondern dieser dient lediglich als Anknüpfung für den angestrebten Schutz eines durch einen gemeingefährlichen Brand gefährdeten Menschen (Lackneri Kühl23 § 306 a Rdn. 7; Stein in Decker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 98 f; ähnlich Cantzler JA 1999, 474, 476; Radtke ZStW 110, 848, 874; Schnabel JuS 1999, 103; Wolters JR 1998, 271, 272f; wohl auch Hörnie Jura 1998, 169, 181; Kreß NJW 1998, 633, 640). Andernfalls wäre es nicht verständlich, daß beide Vorschriften nebeneinander Anwendung finden können sollen (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 88). Ein zusätzliches Argument ergibt sich aus der Entwicklungsgeschichte von § 306 f Abs. 2 (s. dort). Diese Deutung ist mit dem Gesetzeswortlaut wohl noch vereinbar. Durch die Brandstiftung muß die Gesundheit eines anderen Menschen - als des 4 Täters - konkret gefährdet werden (zur konkreten Gefährdung vgl. BGH NStZ 1999, 32, 33; BGH NStZ-RR 2000, 209; BayObLG NJW 1999, 3570 m. Anm. Wolff JR 2000, 211). Die Gesundheitsgefahrdung des Anderen muß, wie sich aus § 306 d Abs. 1 2. Altern, ergibt, vom Vorsatz umfaßt sein (vgl. BGH NStZ 1999, 32, 33; BGH NStZRR 2000, 209; aA soweit ersichtlich nur Hörnle Jura 1998, 169, 181).

§ 306b Besonders schwere Brandstiftung (1) Wer durch eine Brandstiftung nach § 306 oder § 306 a eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft. (2) Auf Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren ist zu erkennen, wenn der Täter in den Fällen des § 306a (157)

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§ 306b

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

1. einen anderen Menschen durch die Tat in die Gefahr des Todes bringt. 2. in der Absicht handelt, eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken oder 3. das Löschen des Brandes verhindert oder erschwert. 1

1. In § 306b Abs. 1 sind die in § 306 Abs. 4 S. 2 des Regierungsentwurfs zunächst vorgesehenen Regelbeispiele besonders schwerer Fälle von Brandstiftung auf Vorschlag der Bundesregierung in einen Qualifikationstatbestand zu den §§ 306 und 306a umgewandelt worden; das Merkmal leichtfertig aus dem Entwurf ist entfallen (vgl. BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 88 u. 78, 79). Die im Rechtsausschuß des Bundestags vorgenommene Umgestaltung von § 306 Abs. 2 aus der Gegenäußerung der Bundesregierung zu § 306 a Abs. 2 (s. § 306 a Abs. 2) hat keine Änderung des Wortlauts von § 306 b Abs. 1 ausgelöst. Doch wird man § 306 b Abs. 1 so zu lesen haben, daß bei Vorliegen der qualifizierenden Voraussetzungen von § 306 b Abs. 1 der Grundtatbestand des § 306 a Abs. 2 verdrängt wird, es auf die dann ja realisierte Gefahr für die Gesundheit eines Anderen also nicht gesondert ankommt (vgl. Tröndle!Fischer49 § 306b Rdn. 2; anders Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571, 573; Wolters JR 1998, 271, 273). Bezieht man, wie hier vertreten, dem Täter fremde Tatgegenstände in die Anwendung von § 306 a Abs. 2 mit ein, hat insoweit die Verweisung von § 306 b Abs. 1 auf § 306 keine selbständige Bedeutung.

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Qualifiziert im Sinne des § 306 b Abs. 1 ist eine Brandstiftung nach den §§ 306 und 306 a dann, wenn der Täter durch die Brandstiftung wenigstens fahrlässig, § 18 (ein erfolgsqualifiziertes Delikt verneint Geppert Jura 1998, 597, 603), entweder die schwere Gesundheitsschädigung eines Anderen oder eine (nicht notwendig schwere) Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen herbeiführt. Der Begriff der schweren Gesundheitsschädigung reicht nach den Vorstellungen des Gesetzgebers weiter als der in § 224 a. F. (s. jetzt § 226) umschriebene Tatbestand der schweren Körperverletzung, umfaßt also z. B. eine ernsthafte, langwierige Krankheit oder die erhebliche Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 27, 28). Die Eingrenzung des unbestimmten Rechtsbegriffs einer großen Zahl von Menschen ist durch die Entscheidung BGHSt. 44, 175, 177f (m. Anm. Kühn NStZ 1999, 559 u. Ingelfinger JR 1999, 211) - siehe dort auch zum Versuch des Delikts - vorgezeichnet: Es müssen mehr sein als mehrere, also mehr als drei, und vierzehn Geschädigte genügen. Vermutlich wird sich die Praxis bei einer Zahl von geschädigten Personen ab zehn einpendeln (vergleichbar auch Kühn aaO; sowie Geppert Jura 1998, 597, 603; Schlüchter (Hrsg.), Bochumer Erläuterungen z. 6. StrRG § 306 b Rdn. 3). Teilweise werden höhere Zahlen genannt (ca. 20 Personen: Tröndle!Fischer49 § 306 b Rdn. 5; Radtke ZStW 100, 848, 876; Rengier JuS 1998, 397, 399; ca. 50 Personen Ellbogen Jura 1998, 483, 488 Anm. 69; differenzierend Stein in Decker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 103f).

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2. § 306 b Abs. 2 hat weitere Qualifikationstatbestände zu § 306 a Abs. 1 und 2, nicht auch zu § 306, zum Inhalt (auf der Grundlage einer abweichenden Auslegung von § 306a Abs. 2 -s. Bern, zu § 306a Abs. 2 - teilweise anders z.B. Tröndle!Fischer49 § 306b Rdn. 6). Im Regierungsentwurf war noch auf eine entsprechende Qualifikation zum damaligen § 306 Abs. 2 verzichtet gewesen (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. l l f , 49). Daran hatte sich zunächst auch im Gesetzgebungsverfahren nichts geändert (vgl. Gegenäußerung der Bundesregierung - BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 86f, 88), obwohl der Bundesrat teilweise eine Änderung vorgeschlagen hatte (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S.70). Die Gesetz gewordene Fassung geht auf die Beratungen des Rechtsausschusses des Bundestags zurück (BTDrucks. 13/8991 S. 23; BTDrucks. 13/9064 S. 22). Stand: 1. 9. 2000

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Besonders schwere Brandstiftung

§ 306b

Qualifizierend wirken: 1. wenn der Täter durch die Tat, also durch die Brandstiftung, einen anderen Menschen in die Gefahr des Todes bringt; 2. wenn er in der Absicht handelt, eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken; 3. oder wenn er das Löschen des Brandes verhindert oder erschwert. Zu 1.: Im Regierungsentwurf - § 306 a - war noch die Einschränkung enthalten, 4 daß sich der in Todesgefahr geratene Mensch zur Zeit der Tat in der geschützten Räumlichkeit aufgehalten haben mußte (BTDrucks. 13/8587 S. 11, 12; 49). Das gleiche gilt für die Gegenäußerung der Bundesregierung zur Stellungnahme des Bundesrates (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 86). Die Fassung, die Geltung erlangt hat, ist das Ergebnis der Beratungen des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/8991 S. 23; BTDrucks. 13/9064 S. 22). Wegen der Einbeziehung von § 306 a Abs. 2 konnte man an der Einschränkung, daß sich der gefährdete Mensch in den geschützten Räumlichkeiten aufgehalten haben mußte, nicht festhalten. In der Sache ist damit aber eine nicht unerhebliche Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Qualifikation verbunden (vgl. auch Bern, zu § 306c). Bei der Gefahr muß es sich um eine konkrete Gefahr handeln. Sie muß zudem vom Vorsatz umfaßt sein (BGH NJW 1999, 3131 m. Anm. Martin JuS 2000, 96, 97; Stein JR 2000, 115 u. Radtke NStZ 2000, 88; Stein in Decker u.a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 105f; Wolters JR 1998, 271, 273f; vgl. auch BGHSt. 26, 176, 180; 26, 244; HW Fr.-Chr. Schroeder § 18 Rdn. 8; HW Herdegen., aaO § 250 Rdn. 28; aA Hörnle Jura 1998, 169, 182). Zu 2.: Der Gesetzgeber hat damit unter Erweiterung an § 307 Nr. 2 a. F. an- 5 geknüpft und sich dabei an § 315 Abs. 3 Nr. 2 orientiert. Eine Steigerung oder Ausnutzung der brandbedingten Gemeingefahr wird nicht vorausgesetzt; vielmehr genügt es, wenn der Täter bei der Brandstiftung das Ziel verfolgt, die Begehung einer anderen Straftat, die nicht seine Straftat sein muß (BGH NJW 2000, 3581), z. B. eines Betrugs oder eines Versicherungsmißbrauchs, oder deren Verdeckung, welche ihm dazu nicht einmal als notwendiges Mittel erscheinen muß, zumindest zu erleichtern (BGH NJW 2000, 226, 228 m. Anm. Radtke JR 2000, 428; BGH StV 2000, 136 m. Anm. Schlothauer, vgl. auch Radtke, Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 332fF; Stein in Decker u.a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 106f; einschränkend z.B. TröndlelFischer49 § 306b Rdn. 8f; Geppert Jura 1998, 597, 604; Hecker GA 1999, 332; Mitsch ZStW 111, 65, 114). Für das Grunddelikt und die andere Straftat, die ermöglicht oder verdeckt werden soll, reicht dolus eventualis aus; die Absicht des Täters muß sich allein auf die Verknüpfung von Brandstiftung und dem verfolgten Zweck der Ermöglichung oder der Verdeckung einer weiteren Straftat beziehen (BGH NJW 2000, 226; BGH NStZ-RR 2000, 209; BGH NJW 2000, 3581, 3582; vgl. auch BGHSt. 40, 106). Die Kommentierung zu § 307 Nr. 2 a. F. (HW Wolff § 307 Rdn. 6) ist danach nur noch mit Einschränkungen verwendbar, die Entscheidung BGHSt. 40, 251 ist überholt. Zu 3.: Auch diese Variante knüpft an § 307 a. F. - Nummer 3 - an und verallgemei- 6 nert die frühere Fassung dahin, daß jede Handlung zum Verhindern oder zum Erschweren der Brandlöschung, also nicht mehr nur das Entfernen oder Unbrauchbarmachen von Löschgerätschaften, genügt. Andererseits muß das Löschen des Brandes tatsächlich verhindert oder erschwert worden sein. Die Qualifikationsmerkmale müssen vom Vorsatz umfaßt sein, der lediglich bedingt zu sein braucht. 3. Im Vergleich zu § 307 Nr. 2 und 3 a. F. ist der Strafrahmen auf eine Mindest- 7 strafe von fünf Jahren zurückgenommen worden (vgl. dazu BTDrucks. 13/8587 S. 11; 49 u. Anlage 3 S. 88). Im Bundesrat war auch dieser reduzierte Strafrahmen als zu hoch angesehen worden (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 70). (159)

Hagen Wolff

§ 306c

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

§ 306c Brandstiftung mit Todesfolge Verursacht der Täter durch eine Brandstiftung nach den §§ 306 bis 306b wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. Änderung. Die Bestimmung ersetzt § 307 Nr. 1 a. F. unter sachlicher Änderung. 1 Allerdings geht es unverändert um eine Erfolgsqualifikation im Sinne von § 18, die bei vom Gesetz vorgegebener Leichtfertigkeit möglich ist und - durch das Wort wenigstens deutlich gemacht - auch bei vorsätzlicher Tötung durch Brandstiftung ausgefüllt sein kann (vgl. BGHSt. G S 39, 100, 103 ff). Die Qualifizierung knüpft an an die §§ 306 bis 306 b, wobei die Einbeziehung von § 306b praktisch keine eigenständige Bedeutung hat, weil § 306 b seinerseits nur die §§ 306 und 306 a in verschiedene Richtung qualifiziert. Jedenfalls genügt als Grunddelikt jede Brandstiftung nach § 306 oder § 306 a. 2

Das in § 307 Nr. 1 a. F. enthaltene Merkmal, daß sich die zu Tode gekommene Person in einer der in Brand gesetzten Räumlichkeiten befunden haben mußte, ist entfallen (schon im Regierungsentwurf, s. BTDrucks. 13/8587 S. 12 u. 49); ein anders lautender Vorschlag des Bundesrats (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 71) hat sich nicht durchgesetzt (vgl. BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 87, 88; BTDrucks. 13/9064 S. 22). Dies hat zur Auswirkung, daß es auf einen unmittelbaren zeitlichen und räumlichen Zusammenhang zwischen Brandstiftung - in § 307 Nr. 1 a. F. noch Brand - und Todesfolge nicht mehr ankommt (vgl. auch B G H N J W 2000, 226, 228; a . M . Tröndle/ Fischer49 § 306c Rdn. 3). Naheliegende Folge ist, daß grundsätzlich der Kausalzusammenhang zwischen Brandstiftung und Todesfolge ausreicht. Eine Begrenzung ist allein darin zu sehen, daß es bei der Todesfolge um eine typische Auswirkung einer Brandstiftung und der damit einhergehenden Gemeingefahr gehen muß (vgl. insbes. auch Radtke Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 312ff; Stein in Dencker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 108ff). M a n wird deshalb, anders als noch in BGHSt. 39, 322, 323, nach Brandentstehung hinzukommende Personen wie Feuerwehrleute oder helfende Nachbarn als durch § 306c geschützt ansehen müssen, wenn sie durch Brandeinwirkungen oder Brandfolgen - einstürzende Gebäudeteile, Entwicklung von Rauch oder giftigen Gasen - zu Tode kommen (so auch Geppert Jura 1998, 597, 604; Hörnle Jura 1998, 169, 182; Radtke ZStW 100, 848, 878f u. Die Dogmatik der Brandstiftungsdelikte, 1998, S. 288 ff; Schlüchter (Hrsg.), Bochumer Erläuterungen z. 6. StrRG § 306c Rdn. 4; Stein in Dencker u.a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 117f; zweifelnd Wolters J R 1998, 271, 274; aA Tröndle!Fischer™ § 306c Rdn. 3; Rengier JuS 1998, 397, 400).

3

Hinzutreten muß Leichtfertigkeit, ein gesteigertes M a ß von Fahrlässigkeit (vgl. näher H W Fr.-Chr. Schroeder § 16 Rdn. 208ff), oder Vorsatz. Gelingt der Nachweis von Leichtfertigkeit nicht - es geht dabei im wesentlichen um eine Tatfrage ( B G H N S t Z 1988, 276, 278) - , stattdessen aber der von Fahrlässigkeit, bleibt lediglich der Rückgriff § 306 b Abs. 1 oder 2 Nr. 1 und § 222.

Stand: 1.9. 2000

(160)

Fahrlässige Brandstiftung

§

306d

§ 306d

Fahrlässige Brandstiftung Wer in den Fällen des § 306 Abs. 1 oder des § 306a Abs. 1 fahrlässig handelt oder in den Fällen des § 306 a Abs. 2 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Wer in den Fällen des § 306a Abs. 2 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Die Vorschrift regelt in Absatz 1 entsprechend dem bisherigen § 309 die fahrlässig 1 begangene Brandstiftung nach § 306 Abs. 1 und § 306 a Abs. 1 und sieht als Strafdrohung Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe vor. Insoweit wirken sich zwar die Änderungen in § 306 Abs. 1 im Vergleich zu § 308 Abs. 1 1. Altern, a. F. und in § 306 a Abs. 1 im Vergleich zu § 306 a. F. aus, so daß die bisherige Kommentierung zu § 309 (a. F.) unter Beachtung der Tatbestandsänderungen in §§ 306 Abs. 1, 306 a Abs. 1 gelesen werden muß. Davon abgesehen hat sich sachlich aber nichts verschoben. Der gleiche Strafrahmen soll nach § 306 d Abs. 1 3. Variante gelten, wenn der Täter 2 vorsätzlich, vgl. § 306d Abs. 2, eine Sache nach § 306 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 in Brand setzt oder durch Brandlegung ganz oder teilweise zerstört und dadurch fahrlässig einen anderen Menschen in die Gefahr einer Gesundheitsschädigung bringt. Handelt es sich um tätereigene oder herrenlose oder zwar fremde, aber durch Einwilligung des Eigentümers dem Täter dafür freigegebene Tatobjekte, an denen die Brandstiftung begangen wird, ergibt die Herabstufung des Strafrahmens im Vergleich zu § 306a Abs. 2 Sinn: bei vorsätzlicher Herbeiführung der Gefahr ist der höhere Strafrahmen (Verbrechen) gerechtfertigt, bei lediglich fahrlässiger Herbeiführung der Gefahr der niedrigere (Vergehen). Dreht es sich um täterfremde Tatobjekte der Brandstiftung - und auch dies wird von § 306 a Abs. 2 erfaßt (s. dort) bewirkt, sieht man insoweit § 306a Abs. 2 als Qualifikation zu § 306 Abs. 1 an (so Tröndle!Fischer"» § 306d Rdn. 3, 4, die deshalb im Wege der einschränkenden Auslegung die Anwendung auf täterfremde Tatgegenstände verneinen; vgl. auch Fischer NStZ 1999, 13, 14), das Hinzutreten der fahrlässig herbeigeführten Qualifikation nach § 306a Abs. 2 zu dem Grundtatbestand des § 306 Abs. 1, daß die Tat als Vergehen und nicht mehr als Verbrechen wie der Grundtatbestand des § 306 Abs. 1 bestraft werden soll. Dieses vom Gesetzgeber sicherlich nicht beabsichtigte Ergebnis erledigt sich, wenn man § 306 a Abs. 2 wie hier vertreten (vgl. Nachtr. zu § 306a Abs. 2) auch bei täterfremden Tatgegenständen nicht als Qualifikation zu § 306 Abs. 1 ansieht, sondern als insgesamt gegenüber § 306 Abs. 1 eigenständigen Tatbestand, weil dann der Strafrahmen des § 306 Abs. 1 nicht in den Vergleich der Strafrahmen einzubeziehen ist. Auf dieser Basis ist auch § 306d Abs. 2 sachgerecht einzupassen, nach welcher 3 Bestimmung die Obergrenze der Freiheitsstrafe für das sowohl hinsichtlich der Tathandlung als auch bezüglich der dadurch herbeigeführten Gefahr fahrlässig begangene Delikt nach § 306 a Abs. 2 drei Jahre beträgt. § 306b ist in § 306d nicht erwähnt. Für § 306 b ist daher bei Fahrlässigkeit gegebe- 4 nenfalls auf die Fahrlässigkeitsregelung für die dahinterstehenden Grunddelikte zurückzugehen.

(161)

Hagen Wolff

§ 306e

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

§ 306e Tätige Reue (1) Das Gericht kann in den Fällen der §§ 306.306a und 306b die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn der Täter freiwillig den Brand löscht, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. (2) Nach § 306d wird nicht bestraft, wer freiwillig den Brand löscht, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. (3) Wird der Brand ohne Zutun des Täters gelöscht, bevor ein erheblicher Schaden entstanden ist, so genügt sein freiwilliges und ernsthaftes Bemühen, dieses Ziel zu erreichen.

1

2

3

Änderung. § 306 e ist an die Stelle von § 310 a. F. getreten. Im Regierungsentwurf zum 6. StrRG war noch vorgesehen, die über den gesamten Abschnitt „Gemeingefährliche Sraftaten" verstreuten Vorschriften über tätige Reue in § 320 Ε zusammenzufassen und zu vereinheitlichen. Auf Widerspruch des Bundesrates, der die Unübersichtlichkeit monierte und unnötige Fehlerträchtigkeit bei der Anwendung befürchtete (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 75), hat die Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung tätige Reue bei Brandstiftungsdelikten in einem neu geschaffenen § 306 e zusammengefaßt (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 87, 88). Sieht man von einer redaktionellen Änderung ab (vgl. BTDrucks. 13/8991 S. 24; BTDrucks. 13/9064 S. 22), ist diese Regelung Gesetz geworden. Es geht - wie bisher - um einen persönlichen Strafaufhebungsgrund oder - neu um einen Strafmilderungsgrund bei vollendetem Delikt. Die allgemeinen Rücktrittsvorschriften werden dadurch nicht tangiert. § 306e Abs. 1 bezieht sich auf die Fälle der Brandstiftung nach § 306, der schweren Brandstiftung nach § 306 a und der besonders schweren Brandstiftung nach § 306 b, nicht aber auf zugleich begangene andere Delikte, und verlangt vom Täter das freiwillige Löschen des Brandes, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. Ob der Brand durch Dritte entdeckt worden ist, ist unerheblich geworden. F ü r das Merkmal Löschen des Brandes kann weitgehend auf die bisherige Kommentierung verwiesen werden (HW Wolff § 310 Rdn. 5). Freiwilligkeit wird nach den zu § 24 entwickelten Maßstäben zu beurteilen sein. Abgrenzungsschwierigkeiten werden mit dem weiteren Merkmal verbunden sein: „bevor ein erheblicher Schaden entsteht". Der durch bloße Inbrandsetzung bewirkte Schaden (vgl. H W Wolff § 310 Rdn. 10) wird meist als nicht erheblich einzustufen sein. Durch das Löschen verursachter Schaden wird wie bisher außer Betracht zu bleiben haben. Ob im Falle des § 306 Abs. 1 bei ganz oder teilweise erfolgter Zerstörung eines Tatgegenstandes durch Brandlegung noch von einem nicht erheblichen Schaden gesprochen werden kann, erscheint fraglich. Auf den wirtschaftlichen Wert läßt sich dabei nicht ohne weiteres abstellen, denn nicht alle von § 306 Abs. 1 erfaßten Tatobjekte werden einen erheblichen Geldwert verkörpern. Auch bei § 306 a Abs. 1 wird ein erheblicher Schaden meist eingetreten sein, wenn der Brand einen deutlich größeren Umfang angenommen hat, als zum selbständigen Weiterbrennen erforderlich war, oder gar die betroffene Räumlichkeit ganz oder teilweise zerstört worden ist. Man wird bei der Frage, ob bereits ein erheblicher Schaden entstanden ist, im Rahmen des § 306 a Abs. 1 im übrigen wie bisher nur auf die betroffenen Räumlichkeiten, nicht auch auf eventuell zu Schaden gekommene Einrichtungsgegenstände abstellen dürfen. Stand: 1. 9. 2000

(162)

Herbeiführung einer Brandgefahr

§ 306f

Problematisch ist, wann bei einem Delikt nach § 306 a Abs. 2 von tätiger Reue aus- 4 zugehen ist. Sieht man, wie bei § 306 a entwickelt, als mutmaßliches Schutzgut dieser Vorschrift die in Gefahr geratene Gesundheit eines Menschen an, wäre es wohl konsequent, die Beseitigung dieser Gefahr als Ansatz für die tätige Reue zu nehmen. Doch läßt sich dies mit dem Wortlaut nicht vereinbaren. Es bleibt deshalb lediglich die Möglichkeit, auch bei diesem Delikt auf den Schaden an den angezündeten Gegenständen zurückzugreifen, zumal mit deren Ablöschen in aller Regel eine weitere Gefahr für menschliche Gesundheit beendet sein wird (für analoge Anwendung von § 314a Abs. 1 2. Altern. Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571, 575; vgl. auch Stein in Dencker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 121). Bei § 306 b Abs. 1 sind Fallgestaltungen, die eine Anwendung von § 306 e Abs. 1 5 erlauben würden, kaum vorstellbar. Das gleiche gilt für § 306 b Abs. 2 Nr. 3 (vgl. auch Fr.-Chr. Schroeder GA 1998, 571, 575). Hinsichtlich § 306b Abs. 2 Nr. 1 und 2 ergeben sich gegenüber § 306 a keine Besonderheiten. Geht es um fahrlässige Brandstiftung nach § 306 d in den verschiedenen Varianten, 6 führt tätige Reue stets zur Strafaufhebung. Dabei wird man die Freiwilligkeit des Löschens durch den Täter nicht dann ablehnen dürfen, wenn er die eigene Fahrlässigkeit bei der Herbeiführung des Brandes nicht erkannt hatte. § 306e Abs. 3, der für beide Vorabsätze des § 306 e Bedeutung hat (BGHR StGB 7 § 306 e Abs. 3 Bemühen 1), regelt den Fall, daß der Brand von anderer Seite gelöscht wird, bevor es zu einem erheblichen Schaden kommt. Gleichzustellen sein wird, wenn der Brand von selbst erlischt. Entsprechend § 24 Abs. 1 S. 2 genügt dann für tätige Reue das freiwillige und ernsthafte Bemühen des Täters, den Brand zu löschen (vgl. BGHR StGB § 306e Abs. 3 Bemühen 1).

§ 306f Herbeiführen einer Brandgefahr (1) Wer fremde 1. feuergefährdete Betriebe oder Anlagen, 2. Anlagen oder Betriebe der Land- oder Ernährungswirtschaft, in denen sich deren Erzeugnisse befinden, 3. Wälder. Heiden oder Moore oder 4. bestellte Felder oder leicht entzündliche Erzeugnisse der Landwirtschaft, die auf Feldern lagern. durch Rauchen, durch offenes Feuer oder Licht, durch Wegwerfen brennender oder glimmender Gegenstände oder in sonstiger Weise in Brandgefahr bringt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer eine in Absatz 1 Nr. 1 bis 4 bezeichnete Sache in Brandgefahr bringt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet. (3) Wer in den Fällen des Absatzes 1 fahrlässig handelt oder in den Fällen des Absatzes 2 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. § 306f hat § 310a a. F. mit nicht sehr tiefgreifenden Änderungen übernommen, soweit es um täterfremde brandgefahrdete Gegenstände geht. Dies war (163)

Hagen Wolff

§307

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

bereits in § 306c Abs. 1 des Regierungsentwurfs so vorgesehen (BTDrucks. 13/8587 5. 12; 49f)· In diesem Umfang kann auf die bisherige Kommentierung zu § 310a a. F. verwiesen werden. 1 Soweit es um gleichgeartete, aber eigene Sachen des Täters geht, war in § 306 c Abs. 2 dieses Entwurfs Strafbarkeit dann vorgesehen, wenn der Täter sie in Brandgefahr bringt und dadurch (zugleich) Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet (BTDrucks. 13/8587 S. 12; 49). Nach § 310a a. F. war die Eigentumslage ohne Bedeutung (HW Wolff § 310a Rdn. 5). Obwohl der Bundesrat gegen diese Vorschrift, sieht man von einer Formulierungsfrage ab, keine Bedenken geäußert hatte (vgl. BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 71), hat die Bundesregierung in ihrer Entgegnung an § 306 c Abs. 2 Ε nicht festgehalten, sondern die dann nicht mehr diskutierte und so Gesetz gewordene Fassung vorgeschlagen. Zur Begründung ist ausgeführt, auf die im Entwurf vorgesehene Beschränkung auf tätereigene Sachen solle verzichtet und eine Parallelregelung zu § 306 Abs. 2 jetzt § 306 a Abs. 2 - vorgenommen werden (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 87, 88). Daraus läßt sich wie bei § 306 a Abs. 2 (s. auch dort) ableiten, daß die Vorstellung des Gesetzgebers dahin ging, mit § 306 f Abs. 2 einen gegenüber § 306 f Abs. 1 insgesamt selbständigen Tatbestand zu schaffen, von dem auch dem Täter nicht gehörende Objekte erfaßt werden (so auch Stein in Dencker u. α., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 122; ähnlich Wolters JR 1998, 271, 275; anders TröndlelFischer49 § 306f Rdn. 5, die deshalb eine Beschränkung der Anwendbarkeit von § 306 f Abs. 2 auf tätereigene und herrenlose Sachen vorschlagen; auch Geppert Jura 1998, 597, 605 u. Radtke ZStW 100, 848, 883 sprechen nur von tätereigenen Objekten). Liest man das Gesetz entsprechend, ergeben sich keine schwerwiegenden Friktionen. § 306 f Abs. 2 übernimmt damit im übrigen teilweise die Funktion des früheren § 308 Abs. 1 2. Alternative (mittelbare Brandstiftung). 2

Die Merkmale Gefährdung von Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremder Sachen von bedeutendem Wert sind z.B. aus § 311 Abs. 1 a.F. - jetzt § 308 Abs. 1 - vertraut; auf die Kommentierung dazu (HW Wolff § 311 Rdn. 5) kann zunächst verwiesen werden. Sinnvollerweise kann es dabei nur um die Gefährdung weiterer und fremder Sachen, also nicht der feuergefährdeten Betriebe usw., gehen (vgl. Fr.-Chr- Schroeder GA 1998, 571, 575f; Stein in Dencker u. a., Einführung in das 6. StrRG 1998, S. 122; aA Lackneri Kühl* § 306f Rdn. 2). 3 Auf dieser Grundlage bietet auch § 306 f Abs. 3 keine Anwendungsprobleme, der die fahrlässige Begehung von § 306 f Abs. 1 und das fahrlässige Herbeiführen der Gefahr nach § 306 f Abs. 2 mit einem niedrigeren Strafrahmen versieht.

§307

Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft. (2) Wer durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeiführt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert fahrlässig gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. Stand: 1. 9. 2000

(164)

Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion

§308

(3) Verursacht der Täter durch die Tat wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe 1. in den Fällen des Absatzes 1 lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. 2. in den Fällen des Absatzes 2 Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. (4) Wer in den Fällen des Absatzes 2 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. Die Bestimmung, die durch Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG neu gefaßt worden ist, deckt sich im wesentlichen mit dem bisherigen § 310b. Sie schließt wie die abgelöste Vorschrift an die Brandstiftungsdelikte an und hat die Paragraphennummer 307 bekommen, nachdem die Brandstiftungsdelikte mit der Paragraphennummer 306 f enden. Die einzige sachliche Änderung betrifft Absatz 3, denn die bisher dort normierte Strafzumessungsregel ist - wie in vergleichbaren Vorschriften auch - in einen Qualifikationstatbestand umgewandelt worden (vgl. schon Regierungsentwurf z. 6. StrRG BTDrucks. 13/8587 S. 12 u. 50).

§308

Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion (1) Wer anders als durch Freisetzen von Kernenergie, namentlich durch Sprengstoff, eine Explosion herbeiführt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) Verursacht der Täter durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen. so ist auf Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren zu erkennen. (3) Verursacht der Täter durch die Tat wenigstens leicht fertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. (4) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (6) Wer in den Fällen des Absatzes 1 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. Die Vorschrift ersetzt § 311 a. F. unter Änderungen vorwiegend auf der Rechtsfolgenseite, Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG, so daß § 308 Abs. 1 unverändert ein konkretes Gefährdungsdelikt ist (vgl. BGH NStZ-RR 1996, 132). Während im Regierungsentwurf zum 6. StrRG noch ein Gleichklang mit § 306 des Entwurfs - Brandstiftung - vorgesehen gewesen war (BTDrucks. 13/8587 S. 12 u. 50) und sich daran im Gesetzgebungsverfahren zunächst auch nichts geändert hatte (vgl. Anlage 2 S. 71 - vgl. aber auch S. 55f - und Anlage 3 S. 88 zu BTDrucks. 13/8587), haben die Beratungen im Rechtsausschuß des Bundestags zu Änderungen u. a. bei § 308 geführt (165)

Hagen Wolff

§309

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

(vgl. Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Bundestags BTDrucks. 13/8991 S. 24; Bericht dazu BTDrucks. 13/9064 S. 11 f, 15). Danach ist in Absatz 2 ein Qualifikationstatbestand geschaffen worden, der § 306 b Abs. 1 entspricht, so daß auf dazu gemachten Ausführungen verwiesen werden kann. Die Erfolgsqualifikation des Absatzes 3 - wenigstens leichtfertiges Herbeiführen des Todes eines anderen Menschen durch eine Explosion - deckt sich mit der Regelung in § 306c - Brandstiftung mit Todesfolge - . In Absatz 4 werden für minder schwere Fälle geringere Strafrahmen vorgesehen. Die Absätze 5 und 6 sind wortgleich mit § 311 Abs. 4 und 5 a. F.

§309

Mißbrauch ionisierender Strahlen (1) Wer in der Absicht, die Gesundheit eines anderen Menschen zu schädigen, es unternimmt, ihn einer ionisierenden Strahlung auszusetzen, die dessen Gesundheit zu schädigen geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (2) Unternimmt es der Täter, eine unübersehbare Zahl von Menschen einer solchen Strahlung auszusetzen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren. (3) Verursacht der Täter in den Fällen des Absatzes 1 durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen, so ist auf Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren zu erkennen. (4) Verursacht der Täter durch die Tat wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren. (5) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 3 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (6) Wer in der Absicht, die Brauchbarkeit einer fremden Sache von bedeutendem Wert zu beeinträchtigen, sie einer ionisierenden Strahlung aussetzt, welche die Brauchbarkeit der Sache zu beeinträchtigen geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar. Änderung. Die Bestimmung ersetzt § 311a (Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG), wobei wie bei § 308 die Tathandlungen praktisch gleich geblieben sind. So deckt sich § 309 Abs. 1 mit § 311 a Abs. 1 S. 1 a. F., Absatz 2 mit § 311 a Abs. 2 a. F., in Absatz 6 ist § 311 a Abs. 4 a. F. übernommen. Die in den Absätzen 3 bis 5 vorgenommenen Änderungen entsprechen denen in den Absätzen 2 bis 4 des § 308, so daß auf die dortigen Anmerkungen verwiesen werden kann.

Stand: 1.9. 2000

(166)

Freisetzen ionisierender Strahlen

§ 3 1 1

§310 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens (1) Wer zur Vorbereitung 1. eines bestimmten Unternehmens im Sinne des § 307 Abs. 1 oder des § 309 Abs. 2 oder 2. einer Straftat nach § 308 Abs. 1. die durch Sprengstoff begangen werden soll, Kernbrennstoffe, sonstige radioaktive Stoffe, Sprengstoffe oder die zur Ausführung der Tat erforderlichen besonderen Vorrichtungen herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verwahrt oder einem anderen überläßt, wird in den Fällen der Nummer 1 mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in den Fällen der Nummer 2 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 Nr. 1 ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Änderung. Die Vorschrift galt bisher unter der Paragraphennummer § 311 b und ist durch Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG an § 309 angeschlossen worden. Dabei hat der Absatz 1 keine sachliche Änderung erfahren, es sind nur die geänderten Paragraphennummern eingesetzt worden. In Absatz 2 ist die Regelung für minder schwere Fälle des § 311b Abs. 2 a. F. entfallen; der Gesetzgeber hat sie als entbehrlich und zudem systemwidrig angesehen (vgl. Regierungsentwurf z. 6. StrRG BTDrucks. 13/8587 5. 13 u. 50).

§.311

Freisetzen ionisierender Strahlen (1) Wer unter Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten (§ 330d Nr. 4,5) 1. ionisierende Strahlen freisetzt oder 2. Kernspaltungsvorgänge bewirkt, die geeignet sind, Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu schädigen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Wer fahrlässig 1. beim Betrieb einer Anlage, insbesondere einer Betriebsstätte, eine Handlung im Sinne des Absatzes 1 in einer Weise begeht, die geeignet ist, eine Schädigung außerhalb des zur Anlage gehörenden Bereichs herbeizuführen oder 2. in sonstigen Fällen des Absatzes 1 unter grober Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten handelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. Die Bestimmung entspricht bis auf eine geringfügige Fassungsänderung dem bisherigen § 31 l d (vgl. Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG; Regierungsentwurf z. 6. StrRG BTDrucks. 13/8587 S. 13 u. 50). Der Vorschlag des Bundesrats, die Vorschrift wie andere gemeingefährliche Delikte um eine Regelung für besonders schwere Fälle und eine Erfolgsqualifikation zu ergänzen (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 71) ist bei der Bundesregierung auf Widerspruch gestoßen (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 88 f) und vom Gesetzgeber nicht aufgegriffen worden. (167)

Hagen Wolff

§313

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

§312 Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage (1) Wer eine kerntechnische Anlage (§ 330d Nr. 2) oder Gegenstände, die zur Errichtung oder zum Betrieb einer solchen Anlage bestimmt sind, fehlerhaft herstellt oder liefert und dadurch eine Gefahr für Leib oder Leben eines anderen Menschen oder für fremde Sachen von bedeutendem Wert herbeiführt, die mit der Wirkung eines Kernspaltungsvorgangs oder der Strahlung eines radioaktiven Stoffes zusammenhängt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Verursacht der Täter durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen. so ist auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (4) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren. (5) In minder schweren Fällen des Absatzes 3 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 4 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (6) Wer in den Fällen des Absatzes 1 1. die Gefahr fahrlässig verursacht oder 2. leichtfertig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. § 312 ersetzt den bisherigen § 311c (Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG). Dabei sind die Absätze 1 und 2 bis auf eine geringfügige Fassungsanpassung unverändert geblieben. An die Stelle des Absatzes 3 von § 311 c a. F., in dem eine Regelung für besonders schwere Fälle getroffen war, sind die Absätze 3 bis 5 eingefügt worden, in denen zwei Qualifikationstatbestände (Absätze 3 und 4) und für minder schwere Fälle dieser Erfolgsqualifikationen geringere Strafrahmen (Absatz 5) normiert sind. Absatz 6 faßt die früheren Absätze 4 und 5 zusammen und unterstellt sie einem einheitlichen Strafrahmen von Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Zu den Materialien wird auf den Regierungsentwurf zum 6. StrRG (BTDrucks. 13/8587 S. 13 u. 50), die Stellungnahme des Bundesrates (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 55f, 71), die Gegenäußerung der Bundesregierung (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 78 f, 89) und den Bericht des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/9064 S. 22) sowie die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses (BTDrucks. 13/8991 S. 25) verwiesen. §312 Abs. 3 und 4 stehen dabei in Parallele insbesondere zu § 306b Abs. 1 und § 306c; allerdings fehlt in Absatz 4 die Einschränkung, daß der Täter den Tod eines anderen Menschen wenigstens leichtfertig verursacht haben muß.

§313 Herbeiführen einer Überschwemmung Wer eine Überschwemmung herbeiführt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (2) § 308 Abs. 2 bis 6 gilt entsprechend. Stand: 1.9.2000

(168)

Gemeingefährliche Vergiftung

§314

Änderung. § 313 in der Fassung des 6. StrRG Art. 1 Nr. 80 faßt die bisherigen §§ 312 bis 314 in einer Vorschrift zusammen. Sie ist unverändert aus dem Regierungsentwurf zum 6. StrRG übernommen worden (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 13 u. 50). Jedoch hat die Verweisung auf § 308 Abs. 2 bis 6 in Absatz 2 durch die im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens vorgenommene Umgestaltung von § 308 Abs. 2 bis 4 des Entwurfs zu der Gesetz gewordenen Fassung (vgl. Nachtr. zu § 308) einen entsprechenden Bedeutungswandel erfahren. Mit der Neuregelung ist das Merkmal gemeine Gefahr für Menschenleben oder Eigentum entfallen; an seine Stelle getreten ist das Merkmal der - konkreten - Gefahrdung von Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremder Sachen von bedeutendem Wert. Damit ist eine nicht unerhebliche Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Vorschrift verbunden. In Absatz 1 ist außerdem der Strafrahmen für die Herbeiführung einer menschengefahrdenden und einer sachengefährdenden Überschwemmung vereinheitlicht worden.

§314 Gemeingefährliche Vergiftung (1) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer 1. Wasser in gefaßten Quellen, in Brunnen. Leitungen oder Trinkwasserspeichern oder 2. Gegenstände, die zum öffentlichen Verkauf oder Verbrauch bestimmt sind, vergiftet oder ihnen gesundheitsschädliche Stoffe beimischt oder vergiftete oder mit gesundheitsschädlichen Stoffen vermischte Gegenstände im Sinne der Nummer 2 verkauft, feilhält oder sonst in den Verkehr bringt. (2) § 308 Abs. 2 bis 4 gilt entsprechend. Änderung. Die Vorschrift ersetzt § 319 a. F. (Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG). Im Regierungsentwurf zum 6. StrRG war die Umgestaltung von einem abstrakten in ein konkretes Gefährdungsdelikt vorgesehen (BTDrucks. 13/8587 S. 13 u. 500- Das hat der Bundesrat für nicht vertretbar gehalten (vgl. BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S.71 f). Die Bundesregierung hat dem in ihrer Gegenäußerung zugestimmt (vgl. BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 89). Dabei ist es im folgenden geblieben. Es geht also wie bisher um ein abstraktes Gefährdungsdelikt. Die in § 319 a. F. vorgesehene Qualifikation - wenigstens fahrlässige Verursachung des Todes eines Menschen - ist durch die Verweisung auf § 308 Abs. 2 bis 4 in Absatz 2 teilweise erweitert - § 308 Abs. 2 - , teilweise eingeschränkt - § 308 Abs. 3, der wenigstens leichtfertiges Handeln erfordert - und um eine Regelung für minder schwere Fälle - § 308 Abs. 4 - ergänzt worden. Auf die Anmerkungen zu § 308 wird zusätzlich Bezug genommen. Der Gesetzgeber hat zugleich die Schutzgegenstände präzisiert und die Umschreibung der Tathandlung gestrafft (vgl. BTDrucks. 13/8587 S. 51). Wichtig ist dabei, daß § 3 1 4 Abs. Nr. 1 eine Erweiterung gegenüber den bisherigen Tatobjekten Brunnenoder Wasserbehältern bedeutet. Geschützt werden soll Wasser für Mensch und Tier, insbesondere zu Trinkzwecken, das in besonderen Vorrichtungen aufgefangen ist und zwar einschließlich Trinkwassertalsperren (vgl. dagegen zur früheren Bestimmung HW Wolff §7>\9 Rdn. 2). Die fahrlässige Begehung ist anders als nach § 320 a. F. nicht mehr strafbar.

(169)

Hagen Wolff

§317

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

§314 a Tätige Reue (1) Das Gericht kann die Strafe in den Fällen des § 307 Abs. 1 und des § 309 Abs. 2 nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2), wenn der Täter freiwillig die weitere Ausführung der Tat aufgibt oder sonst die Gefahr abwendet. (2) Das Gericht kann die in den folgenden Vorschriften angedrohte Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von der Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn der Täter 1. in den Fällen des § 309 Abs. 1 oder § 314 Abs. 1 freiwillig die weitere Ausführung der Tat aufgibt oder sonst die Gefahr abwendet oder 2. in den Fällen des a) § 307 Abs. 2. b) § 308 Abs. 1 und 5. c) § 309 Abs. 6. d) §311 Abs. 1. e) § 312 Abs. 1 und 6 Nr. 1. f) § 313. auch in Verbindung mit § 308 Abs. 5. freiwillig die Gefahr abwendet, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. (3) Nach den folgenden Vorschriften wird nicht bestraft, wer 1. in den Fällen des a) §307 Abs. 4. b) § 308 Abs. 6. c) § 311 Abs. 3. d) § 312 Abs. 6 Nr. 2. e) § 313 Abs. 2 in Verbindung mit § 308 Abs. 6 freiwillig die Gefahr abwendet, bevor ein erheblicher Schaden entsteht, oder 2. in den Fällen des § 310 freiwillig die weitere Ausführung der Tat aufgibt oder sonst die Gefahr abwendet. (4) Wird ohne Zutun des Täters die Gefahr abgewendet, so genügt sein freiwilliges und ernsthaftes Bemühen, dieses Ziel zu erreichen. Änderung. Die Vorschrift faßt die Möglichkeiten tätiger Reue bei den §§ 307 bis 314 zusammen und löst damit § 311 e a. F. ab (Artikel 1 Nr. 80 des 6. StrRG). Zur Entstehungsgeschichte wird auf den Regierungsentwurf zum 6. StrRG (BTDrucks. 13/8587 S. 14 u. 52), die Stellungnahme des Bundesrates dazu (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 75) und die Gegenäußerung der Bundesregierung(BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 89) sowie die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/8991 S.26) und den Bericht dazu (BTDrucks. 13/9064 S. 22) verwiesen. Ergänzend sei auf die Bemerkungen zu § 306e Bezug genommen.

§317 Störung von Telekommunikationsanlagen (1) Wer den Betrieb einer öffentlichen Zwecken dienenden Telekommunnikationsanlage dadurch verhindert oder gefährdet, daß er eine dem Betrieb dienende Sache zerstört, beschädigt, beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht oder die für den Betrieb Stand: 1.9.2000

(170)

Beschädigung wichtiger Anlagen

§

318

bestimmte elektrische Kraft entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Wer die Tat fahrlässig begeht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. Gegenüber der der bisherigen Kommentierung von § 317 im HW vorangestellten Gesetzesfassung hat sich durch Artikel 2 Abs. 13 Nr. 5 des BegleitG die Änderung ergeben, daß die Uberschrift in Störung von Telekommunikationsanlagen umformuliert und im Gesetzestext das Wort Fernmeldeanlage durch das Wort Telekommunikationsanlage ersetzt worden ist. Der Begriff Telekommunikationsanlage ist in § 3 Nr. 17 TKG definiert mit technischen Einrichtungen oder Systemen, die als Nachrichten identifizierbare elektromagnetische oder optische Signale senden, übertragen, vermitteln, empfangen, steuern oder kontrollieren können. Das entspricht praktisch dem früheren Begriff Fernmeldeanlage.

§318 Beschädigung wichtiger Anlagen (1) Wer Wasserleitungen, Schleusen, Wehre, Deiche, Dämme oder andere Wasserbauten oder Brücken, Fähren, Wege oder Schutzwehre oder dem Bergwerksbetrieb dienende Vorrichtungen zur Wasserhaltung, zur Wetterführung oder zum Ein- und Ausfahren der Beschäftigten beschädigt oder zerstört und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) Verursacht der Täter durch die Tat eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder eine Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen. so ist auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (4) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren. (5) In minder schweren Fällen des Absatzes 3 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 4 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (6) Wer in den Fällen des Absatzes 1 1. die Gefahr fahrlässig verursacht oder 2. fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht. wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. Die Bestimmung faßt die bisherigen §§318 und 320 zusammen (Artikel 1 Nr. 86 des 6. StrRG). Zu den Materialien vergleiche den Regierungsentwurf zum 6. StrRG (BTDrucks. 13/8587 S. 14 u. 51), die Stellungnahme des Bundesrates (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 55f), die Gegenäußerung der Bundesregierung (BTDrucks. 13/8587 S. 78 ff), die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/8991 S. 27) und den Bericht dazu (BTDrucks. 13/9064 S. 15 u. 23). § 318 Abs. 1 ist sachlich unverändert geblieben. In Absatz 2 ist der Versuch neu unter Strafe gestellt worden, um Unstimmigkeiten mit § 303 Abs. 2 zu vermeiden. Die (171)

Hagen Wolff

§320

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

Absätze 2 bis 4 stehen in Parallele zu § 312 Abs. 2 bis 4, auf die dort gemachten Bemerkungen wird verwiesen. Absatz 6 regelt die Möglichkeiten fahrlässigen Handelns und sieht dabei den gleichen Strafrahmen wie § 312 Abs. 6 vor.

§319

Baugefährdung (1) Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Baues oder des Abbruchs eines Bauwerks gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs oder Gewerbes bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Vorhabens, technische Einrichtungen in ein Bauwerk einzubauen oder eingebaute Einrichtungen dieser Art zu ändern, gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet. (3) Wer die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (4) Wer in den Fällen der Absätze 1 und 2 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Änderung. § 319 ist der mit einer anderen Paragraphennummer versehene bisherige § 323; dabei ist die Fassung in den Absätzen 1 und 2 geringfügig verändert sowie Absatz 5, der in § 320 aufgegangen ist, aufgehoben worden (Artikel 1 Nr. 87 des 6. StrRG). Zu den Materialien siehe den Regierungsentwurf zum 6. StrRG (BTDrucks. 13/8587 S. 14 u. 5 1 0 , die Stellungnahme des Bundesrates (BT-Drucks. 13/8587 Anlage 2 S. 75), die Gegenäußerung der Bundesregierung (BTDrucks. 13/8587 S. 88f), die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/8991 S. 27) und den Bericht dazu (BTDrucks. 13/9064 S. 23).

§320

Tätige Reue (1) Das Gericht kann die Strafe in den Fällen des § 316c Abs. 1 nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2). wenn der Täter freiwillig die weitere Ausführung der Tat aufgibt oder sonst den Erfolg abwendet. (2) Das Gericht kann die in den folgenden Vorschriften angedrohte Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von Strafe nach diesen Vorschriften absehen. wenn der Täter in den Fällen 1. des § 315 Abs. 1 . 3 Nr. 1 oder Abs. 5. 2. des § 315b Abs. 1 . 3 oder 4. Abs. 3 in Verbindung mit § 315 Abs. 3 Nr. 1. 3. des § 318 Abs. 1 oder 6 Nr. 1. 4. des § 319 Abs. 1 bis 3 freiwillig die Gefahr abwendet, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. Stand: 1. 9. 2000

(172)

Einziehung

§322

(3) Nach den folgenden Vorschriften wird nicht bestraft, wer 1. in den Fällen des a) §315 Abs. 6, b) § 315 b Abs. 5, c) § 318 Abs. 6 Nr. 2. d^ S 319 Abs. 4 freiwillig die Gefahr abwendet, bevor ein erheblicher Schaden entsteht, oder 2. in den Fällen des § 316c Abs. 4 freiwillig die weitere Ausführung der Tat aufgibt oder sonst die Gefahr ab wendet. (4) Wird ohne Zutun des Täters die Gefahr oder der Erfolg abgewendet, so genügt sein freiwilliges und ernsthaftes Bemühen, dieses Ziel zu erreichen. Änderung. Die Vorschrift faßt die möglichen Fälle tätiger Reue bei den Delikten nach den §§ 315, 315b, 316c, 318 und 319 zusammen (Artikel 1 Nr. 88 des 6. StrRG). Zuvor waren die entsprechenden Regelungen auf die einzelnen Strafbestimmungen verteilt; bei § 318 ist die Möglichkeit tätiger Reue neu eingeführt worden. Auf die Parallelbestimmungen §§ 306 e und 314 a wird hingewiesen. Zu den Materialien vergleiche den Regierungsentwurf zum 6. StrRG (BTDrucks. S. 14f u. 52), die Stellungnahme des Bundesrates (BTDrucks. 13/8587 Anlage 2 S. 75), die Gegenäußerung der Bündesregierung (BTDrucks. 13/8587 Anlage 3 S. 89), die Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses des Bundestags (BTDrucks. 13/8991 S. 27) und den Bericht dazu (BTDrucks. 13/9064 S. 22).

§321

Führungsaufsicht In den Fällen der §§ 306 bis 306c und 307 Abs. 1 bis 3. des § 308 Abs. 1 bis 3. des § 309 Abs. 1 bis 4. des § 310 Abs. 1 und des § 316 c Abs. 1 Nr. 2 kann das Gericht Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1). Änderung. Die neue Fassung ergibt sich aus Art. 1 Nr. 88 des 6. StrRG. Sie war vergleichbar schon in Art. 1 Nr. 70 des Regierungsentwurfs zum 6. StrRG vorgesehen (BTDrucks. 13/8587 S. 15 u. 52) und entspricht mit den erforderlich gewordenen Verweisungsumstellungen im wesentlichen dem früheren Rechtszustand.

§322

Einziehung Ist eine Straftat nach den §§ 306 bis 306c. 307 bis 314 oder 316 c begangen worden, so können 1. Gegenstände, die durch die Tat hervorgebracht oder zu ihrer Begehung oder Vorbereitung gebraucht worden oder bestimmt gewesen sind, und (173)

Hagen Wolff

§322

28. Abschnitt. Gemeingefährliche Straftaten

2. Gegenstände, auf die sich eine Straftat nach den §§ 310 bis 312. 314 oder 316 c bezieht, eingezogen werden. Änderung. Die geänderte Fassung beruht auf Art. 1 Nr. 88 des 6. StrRG. Sie war vergleichbar bereits in Art. 1 Nr. 70 des Regierungsentwurfs zum 6. StrRG vorgesehen (BTDrucks. 13/8587 S. 15, 52) und entspricht mit notwendigen Verweisungsumstellungen im wesentlichen der bisherigen Regelung.

Stand: 1. 9. 2000

(174)

Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen

§

326

Neunundzwanzigster Abschnitt. Straftaten gegen die Umwelt

§326 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen (1) Wer unbefugt Abfälle, die 1. Gifte oder Erreger von auf Menschen oder Tiere übertragbaren gemeingefährlichen Krankheiten enthalten oder hervorbringen können, 2. für den Menschen krebserzeugend, fruchtschädigend oder erbgutverändernd sind, 3. explosionsgefährlich, selbstentzündlich oder nicht nur geringfügig radioaktiv sind oder 4. nach Art, Beschaffenheit oder Menge geeignet sind, a) nachhaltig ein Gewässer, die Luft oder den Boden zu verunreinigen oder sonst nachteilig zu verändern oder b) einen Bestand von Tieren oder Pflanzen zu gefährden, außerhalb einer dafür zugelassenen Anlage oder unter wesentlicher Abweichung von einem vorgeschriebenen oder zugelassenen Verfahren behandelt, lagert, ablagert, abläßt oder sonst beseitigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ebenso wird bestraft, wer Abfalle im Sinne des Absatzes 1 entgegen einem Verbot oder ohne die erforderliche Genehmigung in den, aus dem oder durch den Geltungsbereich dieses Gesetzes verbringt. (3) Wer radioaktive Abfälle unter Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten nicht abliefert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (4) In den Fällen der Absätze 1 und 2 ist der Versuch strafbar. (5) Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe 1. in den Fällen der Absätze 1 und 2 Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe, 2. in den Fällen des Absatzes 3 Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe. (6) Die Tat ist dann nicht strafbar, wenn schädliche Einwirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf Menschen, Gewässer, die Luft, den Boden, Nutztiere oder Nutzpflanzen, wegen der geringen Menge der Abfälle offensichtlich ausgeschlossen sind. Die Überschrift wurde durch das 6. StrRG geändert, um schon hier klarzustellen, daß § 326 nicht nur den Bereich von „Abfallen zur Beseitigung", sondern auch den Bereich von „Abfallen zur Verwertung" umfaßt. Denn durch § 3 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz vom 27. September 1994 (BGBl. Teil I S. 2705) wurde ein neuer AbfallbegrifF eingeführt. Dieser unterscheidet abfallrechtlich zwischen „Abfällen zur Beseitigung" und „Abfallen zur Verwertung".

(175)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§328

29. Abschnitt. Straftaten gegen die Umwelt

§328

Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern (1) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, 1. wer ohne die erforderliche Genehmigung oder entgegen einer vollziehbaren Untersagung Kernbrennstoffe oder 2. wer grob pflichtwidrig ohne die erforderliche Genehmigung oder wer entgegen einer vollziehbaren Untersagung sonstige radioaktive Stoffe, die nach Art, Beschaffenheit oder Menge geeignet sind, durch ionisierende Strahlen den Tod oder eine schwere Gesundheitsschädigung eines anderen herbeizuführen, aufbewahrt, befördert, bearbeitet, verarbeitet oder sonst verwendet, einführt oder ausführt. (2) Ebenso wird bestraft, wer 1. Kernbrennstoffe, zu deren Ablieferung er auf Grund des Atomgesetzes verpflichtet ist, nicht unverzüglich abliefert, 2. Kernbrennstoffe oder die in Absatz 1 Nr. 2 bezeichneten Stoffe an Unberechtigte abgibt oder die Abgabe an Unberechtigte vermittelt, 3. eine nukleare Explosion verursacht oder 4. einen anderen zu einer in Nummer 3 bezeichneten Handlung verleitet oder eine solche Handlung fordert. (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer unter grober Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten 1. beim Betrieb einer Anlage, insbesondere einer Betriebsstätte oder technischen Einrichtung, radioaktive Stoffe oder Gefahrstoffe im Sinne des Chemikaliengesetzes lagert, bearbeitet, verarbeitet oder sonst verwendet oder 2. gefährliche Güter befördert, versendet, verpackt oder auspackt, verlädt oder entlädt, entgegennimmt oder anderen überläßt und dadurch die Gesundheit eine anderen, ihm nicht gehörende Tiere oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet. (4) Der Versuch ist strafbar. (5) Handelt der Täter fahrlässig, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. (6) Die Absätze 4 und 5 gelten nicht für Taten nach Absatz 2 Nr. 4. Die Änderungen beruhen auf dem Ausführungsgesetz vom 23. Juli 1998 zu dem Vertrag vom 24. September 1996 über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (UVNVAG). Der neu eingeführte Absatz 2 Nr. 3 erfaßt explosive Kernspaltungs- und Kernfusionsvorgänge und nicht kontrollierte Vorgänge in Reaktoren. Die Tat ist Erfolgsdelikt. Den Begriff der Explosion verwendet das Gesetz auch in § 308. Der Begriff des Verursachens entspricht dem des Bewirkens in § 311 Abs. 1 Nr. 2. In Absatz 2 Nr. 4 sind Anstiftungs- und Beihilfehandlungen als selbständige Vergehen pönalisiert. In Fällen des Absatz 2 Nr. 4 sind der Versuch und Fahrlässigkeit straflos (Abs. 6).

Stand: 1. 9. 2000

(176)

Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften

§ 330a

§330 Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat (1) In besonders schweren Fällen wird eine vorsätzliche Tat nach den §§ 324 bis 329 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter Κ ein Gewässer, den Boden oder ein Schutzgebiet im Sinne des § 329 Abs. 3 derart beeinträchtigt, daß die Beeinträchtigung nicht, nur mit außerordentlichem Aufwand oder erst nach längerer Zeit beseitigt werden kann, 2. die öffentliche Wasserversorgung gefährdet, 3. einen Bestand von Tieren oder Pflanzen der vom Aussterben bedrohten Arten nachhaltig schädigt oder 4. aus Gewinnsucht handelt. (2) Wer durch eine vorsätzliche Tat nach den §§ 324 bis 329 1. einen anderen Menschen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung oder eine große Zahl von Menschen in die Gefahr einer Gesundheitsschädigung bringt oder 2. den Tod eines anderen Menschen verursacht. wird in den Fällen der Nummer 1 mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. in den Fällen der Nummer 2 mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren bestraft, wenn die Tat nicht in § 330 a Abs. 1 bis 3 mit Strafe bedroht ist. (3) In minder schweren Fällen des Absatzes 2 Nr. 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 2 Nr. 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. Die Änderungen gehen auf das 6. StrRG zurück. Die Regelungen in Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 bis 4 entsprechen Satz 2 Nr. 3 bis 6 a. F. Die Normen Absatz 2 Nrn. 1 und 2 enthalten nunmehr als Qualifikationen Verbrechenstatbestände. Der Anwendungsbereich von Absatz 2 Nr. 1 entspricht inhaltlich dem früheren Regelbeispiel Satz 2 Nr. 2. Der Qualiflkationstatbestand von Absatz 2 Nr. 2 ist gegenüber dem früheren Regelbeispiel von Satz 2 Nr. 1 in zweifacher Weise verändert: Es reicht Fahrlässigkeit für die Verursachung des Todes aus. Das frühere Merkmal der Leichtfertigkeit ist entfallen. Außerdem wurde die Verursachung des Todes mit höherer Strafe bedroht. Die fahrlässige oder leichtfertige Gesundheitsbeschädigung eines Menschen ist nicht ausdrücklich erfaßt. Allerdings dürfte in Fällen dieser Art Nr. 1 erfüllt sein, weil ein Mensch, der schwer an der Gesundheit beschädigt worden ist, auch in der Gefahr einer solchen Schädigung stand.

§ 330a Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften (1) Wer Stoffe, die Gifte enthalten oder hervorbringen können, verbreitet oder freisetzt und dadurch die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung eines anderen Menschen oder die Gefahr einer Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen verursacht, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. (177)

Heinrich Wilhelm Laufhütte/Annette Kuschel

§ 330b

29. Abschnitt. Straftaten gegen die Umwelt

(2) Verursacht der Täter durch die Tat den Tod eines anderen Menschen, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren. (3) In minder schweren Fällen des Absatzes 1 ist auf Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren, in minder schweren Fällen des Absatzes 2 auf Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren zu erkennen. (4) Wer in den Fällen des Absatzes 1 die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (5) Wer in den Fällen des Absatzes 1 leichtfertig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Absatz 1 wurde durch das 6. StrRG technisch geändert. Der Tatbestand ist als Verbrechenstatbestand ausgestaltet. Dadurch entfallt die Notwendigkeit, den Versuch ausdrücklich unter Strafe zu stellen (bisher Absatz 2). Absatz 2 enthält eine Qualifizierung. Die Erhöhung der Strafdrohung in den Absätzen 1 und 2 macht es notwendig, ausdrücklich eine Strafmilderungsmöglichkeit für minder schwere Fälle vorzusehen (Absatz 3). Die früheren Absätze 3 und 4 werden Absätze 4 und 5.

§ 330b Tätige Reue (1) Das Gericht kann in den Fällen des § 325a Abs. 2, des § 326 Abs. 1 bis 3, des § 328 Abs. 1 bis 3 und des § 330a Abs. 1. 3 und 4 die Strafe nach seinem Ermessen mildern (§ 49 Abs. 2) oder von Strafe nach diesen Vorschriften absehen, wenn der Täter freiwillig die Gefahr abwendet oder den von ihm verursachen Zustand beseitigt, bevor ein erheblicher Schaden entsteht. Unter denselben Voraussetzungen wird der Täter nicht nach § 325 a Abs. 3 Nr. 2, § 326 Abs. 5, § 328 Abs. 5 und § 330 a Abs. 5 bestraft. (2) Wird ohne Zutun des Täters die Gefahr abgewendet oer der rechtswidrig verursachte Zustand beseitigt, so genügt sein freiwilliges und ernsthaftes Bemühen, dieses Ziel zu erreichen. Das 6. StrRG hat in Absatz 1 Satz 1 die Zitierung § 330a Abs. 1 und 3 durch § 330a Abs. 1 bis 4 ersetzt. Der darin liegende Fehler ist durch das Ausführungsgesetz vom 23. Juli 1998 zu dem Vertrag vom 24. September 1996 über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen korrigiert worden: jetzt § 330 a Abs. 1, 3 und 4. Das letztgenannte Gesetz hat in Satz 2 einen weiteren Zitatfehler korrigiert: § 330 a Abs. 5 anstelle § 330a Abs. 4.

Stand: 1. 9. 2000

(178)

Dreißigster Abschnitt. Straftaten im Amt

§§ 331-338

Dreißigster Abschnitt. Straftaten im Amt Mit dem Korruptionsbekämpfungsgesetz vom 13.8.1997 (BGBl. I 2038) hat der Gesetzgeber eine wesentliche Änderung der Bestechungsdelikte vorgenommen. In diesem Zusammenhang wurden auch Straftaten gegen den Wettbewerb in einem neuen 26. Abschnitt im Strafgesetzbuch zusammengefaßt, wodurch der bisherige die Straftaten im Amt betreffende 29. Abschnitt zum 30. Abschnitt wurde.

Schrifttum Ahlf KR 1996 154; Bottke Korruption und Kriminalrecht in der Bundesrepublik Deutschland, ZRP 1998 215; Braun Korruption im demokratischen Rechtsstaat, NJ 1996 450; Bruns Der sogenannte Herzklappenskandal, ArztR 1998 237; Dauster Private Spenden zur Förderung von Forschung und Lehre, NStZ 1999 63; Dölling Gutachten C zum 61. DJT 1996 (zit. Dölling Gutachten); Duttge „Diu rehte mäz" - auch bei der Bekämpfung der Korruption! ZRP 1997 72; Gurts Über Änderungen der Bekämpfung krimineller Korruption, JR 1996 309; Haft NJW 1995 1113; Hettinger Das Strafrecht als Büttel? NJW 1996 2263; ders. Entwicklungen im Strafrecht und Strafverfahrensrecht der Gegenwart (1997); Holz Korruption in der Polizei? KR 1997 407; KernerlRixen GA 1996 355; König DRiZ 1996 357; ders. JR 1997 397; Körte Bekämpfung der Korruption und Schutz des freien Wettbewerbs mit den Mitteln des Strafrechts, NStZ 1997 513; ders. Kampfansage an die Korruption, NJW 1997 2256; ders. Der Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften mit den Mitteln des Strafrechts - das „Zweite Protokoll", NJW 1998 1464; Lippert Vorteilsannahme, Bestechlichkeit und die Einwerbung von Drittmitteln bei der Beschaffung von Medizinprodukten, NJW 2000 1772; Lüderssen Antikorruptions-Gesetze und Drittmittelforschung, JZ 1997 112; Möhrenschlager JZ 19% 822; Möllering WRP 1997 933; ders. KR 1995 481; Pfeiffer Von der Freiheit der klinischen Forschung zum strafrechtlichen Unrecht? NJW 1997 782; C. Pfeiffer KR 1997 470; Raith Der Korruptionsschock (1994); Ransiek StV 1996 446; Ratzel Arzt und (Pharma-)Industrie, MedR 1998 98; Roth Korruption und Kriminalität, Der Kriminalist 1997 77; Schaupensteiner Kriminalistik 1994 514; ders. NStZ 1996 409; ders. Kriminalistik 1996 237; ders. Kriminalistik 1997 699; Schwieger Der Vorteilsbegriff in den Bestechungsdelikten des StGB (1996); Wolters Die Änderungen des StGB durch das Gesetz zur Bekämpfung der Korruption, JuS 1998 1100.

Materialien

Übk. über den Schutz der finanziellen Interessen der EG, BRDrucks. 868/95; Ε eines Übk. über die Bekämpfung der Bestechung, BRDrucks. 224/96; Entscheidung des Europäischen Parlaments v. 15.12.1995 zur Bekämpfung der Korruption in Europa, BRDrucks. 23/96; zu OECD-Aktivitäten vgl. BTDrucks. 13/642 und Möhrenschlager JR 1996 822; GesA Bayerns, BRDrucks. 571/95, Berlins, BRDrucks. 298/95; E-BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß); BTDrucks. 13/3353; BR Prot. 690 S. 503 ff; RegE, BRDrucks. 553/96, Stellungn. des BR und Gegenäußerung der BReg. in BTDrucks. 13/6424, zusammengefaßt mit E-CDU/CSU, FDP, BTDrucks. 13/5584, in BTDrucks. 13/6424; 1. Berat. BTag 26.9.1996, 2. und 3. Berat. 26.6.1997, BTag Prot. 13/11208; vgl. auch Zusammenstellung bei Dahs Kriminelle Kartelle? (1998) 107 bis 212; Verhandlungen des 61. Deutschen Juristentages Karlsruhe 1996, Bd. I Gutachten, Bd. II/1 und II/2 Sitzungsberichte und Beschlüsse. Die anschließende Darstellung der geltenden Gesetzeslage erfolgt unter Hervorhebung der durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz eingetretenen Änderungen:

(179)

Georg Bauer/Duscha Gmel

§§ 331-338

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

§331

Vorteilsannahme (1) Ein Amtsträger oder ein für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter, der für die Dienstausübung einen Vorteil für sich oder einen Dritten fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Ein Richter oder Schiedsrichter, der einen Vorteil für sich oder einen Dritten als Gegenleistung dafür fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, daß er eine richterliche Handlung vorgenommen hat oder künftig vornehme, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Der Versuch ist strafbar. (3) Die Tat ist nicht nach Absatz 1 strafbar, wenn der Täter einen nicht von ihm geforderten Vorteil sich versprechen läßt oder annimmt und die zuständige Behörde im Rahmen ihrer Befugnisse entweder die Annahme vorher genehmigt hat oder der Täter unverzüglich bei ihr Anzeige erstattet und sie die Annahme genehmigt.

§332

Bestechlichkeit (1) Ein Amtsträger oder ein für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter, der einen Vorteil für sich oder einen Dritten als Gegenleistung dafür fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, daß er eine Diensthandlung vorgenommen hat oder künftig vornehme und dadurch seine Dienstpflichten verletzt hat oder verletzen würde, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Der Versuch ist strafbar. (2) Ein Richter oder Schiedsrichter, der einen Vorteil für sich oder einen Dritten als Gegenleistung dafür fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, daß er eine richterliche Handlung vorgenommen hat oder künftig vornehme und dadurch seine richterlichen Pflichten verletzt hat oder verletzen würde, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft. In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. (3) Falls der Täter den Vorteil als Gegenleistung für eine künftige Handlung fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, so sind die Absätze 1 und 2 schon dann anzuwenden, wenn er sich dem anderen gegenüber bereit gezeigt hat, 1. bei der Handlung seine Pflichten zu verletzen oder, 2. soweit die Handlung in seinem Ermessen steht, sich bei Ausübung des Ermessens durch den Vorteil beeinflussen zu lassen.

Stand: 1. 9. 2000

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Bestechung

§§ 331-338

§333

Vorteilsgewährung (1) Wer einem Amtsträger, einem für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder einem Soldaten der Bundeswehr für die Dienstausübung einen Vorteil für diesen oder einen Dritten anbietet, verspricht oder gewährt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Wer einem Richter oder Schiedsrichter einen Vorteil für diesen oder einen Dritten als Gegenleistung dafür anbietet, verspricht oder gewährt, daß er eine richterliche Handlung vorgenommen hat oder künftig vornehme, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (3) Die Tat ist nicht nach Absatz 1 strafbar, wenn die zuständige Behörde im Rahmen ihrer Befugnisse entweder die Annahme des Vorteils durch den Empfänger vorher genehmigt hat oder sie auf unverzügliche Anzeige des Empfängers genehmigt.

§334

Bestechung (1) Wer einem Amtsträger, einem für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteten oder einem Soldaten der Bundeswehr einen Vorteil für diesen oder einen Dritten als Gegenleistung dafür anbietet, verspricht oder gewährt, dass er eine Diensthandlung vorgenommen hat oder künftig vornehme und dadurch seine Dienstpflichten verletzt hat oder verletzen würde, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe. (2) Wer einem Richter oder Schiedsrichter einen Vorteil für diesen oder einen Dritten als Gegenleistung dafür anbietet, verspricht oder gewährt, daß er eine richterliche Handlung 1. vorgenommen und dadurch seine richterlichen Pflichten verletzt hat oder 2. künftig vornehme und dadurch seine richterlichen Pflichten verletzen würde, wird in den Fällen der Nummer 1 mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren, in den Fällen der Nummer 2 mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. Der Versuch ist strafbar. (3) Falls der Täter den Vorteil als Gegenleistung für eine künftige Handlung anbietet, verspricht oder gewährt, so sind die Absätze 1 und 2 schon dann anzuwenden, wenn er den anderen zu bestimmen versucht, daß dieser 1. bei der Handlung seine Pflichten verletzt oder, 2. soweit die Handlung in seinem Ermessen steht, sich bei der Ausübung des Ermessens durch den Vorteil beeinflussen läßt.

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§§ 331-338

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

§335 Besonders schwere Fälle der Bestechlichkeit und Bestechung (1) In besonders schweren Fällen wird 1. eine Tat nach a) § 332 Abs. 1 Satz 1. auch in Verbindung mit Abs. 3. und b) § 334 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2. jeweils auch in Verbindung mit Abs. 3. mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren und 2. eine Tat nach § 332 Abs. 2. auch in Verbindung mit Abs. 3. mit Freiheitsstrafe nicht unter zwei Jahren bestraft. (2) Ein besonders schwerer Fall im Sinne des Absatzes 1 liegt in der Regel vor, wenn 1. die Tat sich auf einen Vorteil großen Ausmaßes bezieht. 2. der Täter fortgesetzt Vorteile annimmt, die er als Gegenleistung dafür gefordert hat. daß er eine Diensthandlung künftig vornehme, oder 3. der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat.

§336 Unterlassen der Diensthandlung Der Vornahme einer Diensthandlung oder einer richterlichen Handlung im Sinne der §§ 331 bis 335 steht das Unterlassen der Handlung gleich.

§-337 Schiedsrichtervergütung Die Vergütung eines Schiedsrichters ist nur dann ein Vorteil im Sinne der §§ 331 bis 335. wenn der Schiedsrichter sie von einer Partei hinter dem Rücken der anderen fordert, sich versprechen läßt oder annimmt oder wenn sie ihm eine Partei hinter dem Rücken der anderen anbietet, verspricht oder gewährt.

§338 Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall (1) In den Fällen des § 332. auch in Verbindung mit den §§ 336 und 337. ist § 73 d anzuwenden, wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat. (2) In den Fällen des § 334. auch in Verbindung mit den §§ 336 und 337. sind die §§ 43 a. 73 d anzuwenden, wenn der Täter als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Taten verbunden hat. § 73 d ist auch dann anzuwenden. wenn der Täter gewerbsmäßig handelt. Stand: 1. 9. 2000

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Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall

§§

331-338

Die durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz eingetretenen Änderungen Übersicht Rdn. I. Gesetzgebungsverfahren und Regelungsinhalt 1. Einzelne Änderungen 2. Rechtspolitisches Anliegen 3. Zur Entstehungsgeschichte II. Die Änderungen im Einzelnen 1. AmtsträgerbegrifF 2. Lockerung der Unrechtsvereinbarung 3. Drittvorteile

... . . .

Rdn. 4. Spiegelbildliche Ausgestaltung des §333 17-18 5. Erhöhung der Strafrahmen . . . 19-20 III. Neue Strafnomen/Umbenennung von Strafnormen 1. §335 21-24 2. §336 24 3. §337 24 4. §338 25 IV. Rechtsprechung 26

1 2 3-5 6 7-14 15-16

I. Gesetzgebungsverfahren und Regelungsinhalt 1. Einzelne Änderungen Durch das am 20.8.1997 in Kraft getretene Gesetz zur Bekämpfung der Korrup- 1 tion' haben die Vorschriften über die Straftaten im Amt gemäß §§ 331 ff sowie der Amtsträgerbegriff in § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. c folgende Änderungen erfahren: a) Der Amtsträgerbegriff in § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. c wurde um den Passus „unbeschadet der zur Aufgabenerfüllung gewählten Organisationsform" erweitert.2 b) In § 331 (Vorteilsannahme) und § 333 (Vorteilsgewährung) wurde die sogenannte „Unrechtsvereinbarung" gelockert. Künftig sind bereits die Annahme und Gewährung von Vorteilen strafbar, soweit diese „für die Dienstausübung" des Amtsträgers erbracht wurden; der Nachweis einer hinreichend bestimmten Diensthandlung als Gegenleistung ist nicht mehr erforderlich. c) Bei sämtlichen Bestechungsdelikten (§§ 331 bis 334) wurden Drittzuwendungen ausdrücklich in den Tatbestand aufgenommen. d) Die §§ 331 und 333 wurden spiegelbildlich ausgestaltet, so daß auch nach § 333 nunmehr bereits vorgenommene (so für § 333 Abs. 1 und Abs. 2) und künftig gebundene (so für § 333 Abs. 1) Diensthandlungen vom Tatbestand mit umfaßt werden. e) Der Strafrahmen für die Vorteilsännahme und Vorteilsgewährung wurde bei Amtsträgern (§§ 331 Abs. 1, 333 Abs. 1) von zwei auf drei Jahre und bei Richtern (§§ 331 Abs. 2, 333 Abs. 2) von drei auf fünf Jahre Freiheitsstrafe im Höchstmaß angehoben. Des weiteren wurde mit § 335 eine neue Strafzumessungsregel für besonders schwere Fälle der Bestechlichkeit und Bestechung eingefügt. f) Schließlich wurde durch § 338 zusätzlich eingefügt, daß bei gewerbs- oder bandenmäßiger Begehung einer Bestechlichkeit oder Bestechung der Erweiterte Verfall (§ 73 d) anzuordnen ist; bei bandenmäßig begangener Bestechung kann zudem die Vermögensstrafe (§ 43 a) verhängt werden.

1

Gesetz vom 13.8.1997, BGBl. 1 2038.

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2

Nach der Auffassung der BReg. handelt es sich lediglich um eine Klarstellung, BTDrucks. 13/5584 S. 12.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

2. Rechtspolitisches Anliegen 2

Die Aufdeckung zahlreicher und teilweise recht öffentlichkeitswirksamer 3 Korruptionsfalle aus dem Zuständigkeitsbereich verschiedener Staatsanwaltschaften (vor allem in Frankfurt am Main und München) 4 führte zu einer Krise hinsichtlich des Vertrauens der Allgemeinheit in die Lauterkeit der Vertreter staatlicher Einrichtungen. Teilweise wurde konstatiert, dieses Vertrauen sei gar im Schwinden begriffen. 5 Als insoweit besonders anfallige Bereiche haben sich die Auftragsvergabe, insbesondere im Baubereich, und allgemein das Beschaffungswesen, die Erteilung von Konzessionen, Genehmigungen und Erlaubnissen, bestimmte Kontrollbereiche (z.B. im Straßenverkehr), die Festsetzung und Erhebung von Gebühren und die Gewährung von öffentlichen Zuschüssen und Mitteln gezeigt.6 Überdies wurde in dem Phänomen der Korruption mehr und mehr ein „Einfallstor der Organisierten Kriminalität" ausgemacht. 7 Um das Vertrauen der Rechtsgemeinschaft in die Integrität des Staates zu gewährleisten und den durch die Korruption verursachten hohen volkswirtschaftlichen Schaden abzuwenden sowie einen fairen Leistungswettbewerb im privaten Bereich sicherzustellen, lag es angesichts dieses Befundes im vordringlichen Interesse des Staates, diesen Mißständen effektiv entgegenzuwirken. Dabei sollten einerseits Verbesserungen auf dem Gebiet der Prävention erfolgen und daneben eine nachhaltige Verfolgung und Ahndung einschlägiger Straftaten gewährleistet werden. 8 Zu diesem Zweck wurde eine Überarbeitung und Erweiterung des straf- und strafverfahrensrechtlichen Instrumentariums unternommen. 9 3. Zur Entstehungsgeschichte10

3

Der allgemein empfundene Handlungsbedarf mündete gleich von mehreren Seiten in Gesetzesinitiativen. Grundlage der parlamentarischen Beratungen waren Gesetzesentwürfe des Bundesrates (BR) vom 3.11.1995" und der Bundesregierung (BReg.) vom 19.6.1996; 12 letzterer ist identisch mit dem am 24.9.1996 eingebrachten Koalitionsentwurf. 13 Außerdem hatte sich der 61. Juristen tag 1996 in Karlsruhe ausführlich mit der Frage befaßt, ob sich Änderungen des Straf- und Strafprozeßrechts empfehlen, um der Gefahr von Korruption in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft wirksam zu begegnen. 14 Die Beschlüsse des DJT 1 5 fanden im Gesetzgebungsverfahren große Beachtung, 16 was nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck kommt, daß der Ansatz Döllings17 zum Aspekt der sogenannten „Unrechtsvereinbarung" in das Korruptionsbekämpfungsgesetz übernommen wurde. Der BT-Rechtsausschuß hatte zudem am

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11

Zur rechtlichen Problematik der Berichterstattung über Korruptionsprozesse vgl. BVerfG in N J W 1993 1463; B G H in NJW 1992 1312. Vgl. Möhrenschlager JZ 1996 822. Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237. Vgl. Möhrenschlager JZ 1996 822 m. w. N. BTDrucks. 298/95; BTDrucks. 13/4118, vgl. auch Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237. BTDrucks. 571/95. Vgl. die Zielsetzung der Gesetzesentwürfe, BRDrucks. 298/95; BTDrucks. 13/6424; BTDrucks. 13/4118; BTDrucks. 13/5584; BRDrucks. 553/96; BRDrucks. 298/95. Vgl. Körte N J W 1997 2556; König JR 1997 397. BRDrucks. 298/95 (Beschluß) zugleich BTDrucks. 13/3353; der Entwurf geht auf Gesetzes-

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anträge Bayerns (BRDrucks. 571/95) und Berlins (BRDrucks. 298/95) zurück. BRDrucks. 553/96; BR-Zuleitung, 16.8.1996; Stellungnahme des BR, Gegenäußerung der BReg. in BTDrucks. 13/6424. BTDrucks. 13/5584. Verhandlungen des 61. D J T Bd. II/l L 9fT; Tagungsberichte in N J W 1996 2987 (2989 f) und 2995 ff. Verhandlungen des 61. D J T Bd. II/1, L 55 ff. Vgl. BT-Plenarprotokoll vom 26.9.1996 S. 1208 ff, Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses, BTDrucks. 13/8079 S. 15. Delling Gutachten C 62 bis 64, Verhandlungen des 61. D J T Bd. I I / 1 , L 5 8 .

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Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall

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16.4.1997 eine öffentliche Anhörung von Experten zu den verschiedenen Vorschlägen durchgeführt. 18 Die Gesetze wurden auf der Grundlage der Beschlußempfehlung und des Berichts des BT-Rechtsausschusses, 19 der mehrere Änderungen und Ergänzungen im Regierungs- und Koalitionsentwurf vorgenommen hat, mit Zustimmung der SPDFraktion verabschiedet. Auch der Bundesrat, dessen eigener Entwurf vom Bundestag abgelehnt wurde, 20 beschloß bereits am 4.7.1997 ohne vorherige Ausschußberatungen, keinen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 G G (Anrufung des Vermittlungsausschusses) zu stellen.21 Vorgeschlagen wurde auch ein dreistufiger Aufbau der Bestechungsdelikte: 22 4 - Erste Stufe: Zuwendungen für alle noch nicht näher konkretisierten dienstlichen Tätigkeiten, - Zweite Stufe: Vorteilsgewährungen für eine bestimmte Diensthandlung, - Dritte Stufe: Zuwendungen für pflichtwidrige Diensthandlungen. Ziel dieser Konzeption war es, auf diesem Weg eine angemessene strafrechtliche Reaktion im Einzelfall zu ermöglichen und damit die Bekämpfung der Korruption umfassender und wirkungsvoller auszugestalten. 23 Diese Vorschläge wurden jedoch nicht übernommen, vielmehr wurden die Grundtatbestände der §§331 und 333 in ihrem Anwendungsbereich erweitert. 24 Nach den Gesetzesentwürfen des Bundesrates, Berlins, Bayerns und Döttings sollte 5 ein neu eingefügter § 335 b in unterschiedlichen Formulierungen bei Aufklärungshilfe durch den Beschuldigten eine Strafmilderung oder ein Absehen von Strafe ermöglichen. Damit sollte das Entdeckungsrisiko bei Korruptionstaten insgesamt erhöht, der Erpreßbarkeit des Täters entgegengewirkt und die Aufklärung von Bestechungstaten verbessert werden. 25 Für eine derartige Kronzeugenregelung im Bereich der Korruptionskriminalität spricht, daß derartige Straftaten nicht selten durch konspiratives Vorgehen geprägt sind, Abreden oft nur mündlich getroffen werden und objektive Beweismittel meist nicht zur Verfügung stehen, so daß der Tatnachweis deshalb oft nur bei einem Geständnis der Beteiligten geführt werden kann. 26 Dem Anliegen ist entgegengehalten worden, kooperativem Verhalten könne durch sachgerechte Handhabung der Opportunitätsvorschriften der StPO sowie im Rahmen der Strafzumessung Rechnung getragen werden. 27

18 19 20 21

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Prot. 13/82 des BT-Rechtsausschusses. BTDrucks. 13/8079. Vgl. BRDrucks. 483/97. BRDrucks. 482/97 (Beschluß) und 505/97 (Beschluß); zur Beratung der Gesetze im Bundesrat vgl. BR-Plenarprotokoll 714 S. 287 C ff. Dölling Gutachten C 66; Gesetzesentwurf des Landes Berlin, BRDrucks. 298/95, Anlage Artikel 1 zu § 331; Gesetzesentwurf des BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß); vgl. auch Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 240f; König DRiZ 1996 357, 362. BRDrucks. 289/95 S. 8; Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237,241. Gegen ein so ausgestaltetes dreistufiges System spricht, daß bei einem Beziehungsverhältnis zu einer bestimmten, pflichtgemäßen Diensthandlung nicht generalisierend von schwererem Unrecht ausgegangen werden kann als bei einem allgemein die Amtsführung korrumpie-

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renden Verhalten. Eine gesetzliche Abstufung in dieser Form ist nur schwer begründbar. Die Konsequenz wäre, daß ein Amtsträger wegen der Annahme von 50 oder 100 D M für die ordnungsgemäße Bearbeitung eines Bauantrags aus einem Strafrahmen bis zu fünf bzw. drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, der kostenlose Einbau einer Sauna im Wege der „Landschaftspflege" aber an einem Strafrahmen bis zu lediglich zwei Jahren Freiheitsstrafe zu messen wäre. Zur Kritik vgl. König DRiZ 1996 357, 362. 25

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BTDrucks. 298/95 S. 7; in die gleiche Richtung zielte auch die Forderung nach der Einführung einer an § 371 AO orientierten Regelung über die Selbstanzeige durch den DJT. Verhandlungen des 61. DJT Bd. II/l L 63. BTDrucks. 13/3353 S. 9; Dölling Gutachten C 44 ff, C 74. BTDrucks. 13/1020 S. 9.

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§§ 331-338

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

II. Die Änderungen im einzelnen 1. Amtsträgerbegriff (§11 Abs. 1 Nr. 2 c) 6

Durch die Ergänzung des Amtsträgerbegriffes in § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. c um den Passus „unbeschadet der zur Aufgabenerfüllung gewählten Organisationsform" stellt der Gesetzgeber klar, daß es für den Begriff der „Aufgabe der öffentlichen Verwaltung" auf die gewählte Organisationsform nicht ankommt. Die Änderung will ausweislich der Entwurfsbegründung 28 die Fallgruppen erfassen, in denen öffentliche Aufgaben durch privatrechtlich organisierte Einrichtungen wahrgenommen werden, die von der öffentlichen Hand beherrscht werden.29 Die Notwendigkeit der Neuregelung zeigte sich besonders deutlich in einem Fall, der der Entscheidung des BGH vom 29.1.1992 zugrunde lag, in dem die Geschäftsführer einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft vom Vorwurf der Bestechlichkeit freigesprochen wurden.30 Der BGH hat dazu ausgeführt, die Wahl der Privatrechtsform spreche für die Geltung privatrechtlicher Grundsätze auch im übrigen; an der Amtsträgereigenschaft fehle es jedenfalls dann, wenn das Unternehmen auf dem Markt gleichberechtigt neben anderen stehe.31 Die Ergänzung des § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. c bringt zum Ausdruck, daß entgegen dieser Entscheidung nunmehr maßgebend auf die Ärt der Aufgabe abzustellen ist. Der Gesetzgeber bekennt sich damit zur funktionalen Betrachtungsweise.32 Eine weitere im Zusammenhang mit der Korruption relevante Fallgruppe stellt die Beauftragung von Architektur- und Ingenieurbüros mit Planung, Vorbereitung, Vergabe und Überwachung von öffentlichen Bauvorhaben dar.33 In der Endphase des Gesetzgebungsverfahrens erging diesbezüglich eine Entscheidung des BGH, in der er die Amtsträgereigenschaft solcher „Sachwalter öffentlicher Interessen"34 ablehnte und einen besonderen öffentlichrechtlichen Bestellungsakt, der zu einer über den einzelnen Auftrag hinausgehenden längerfristigen Tätigkeit oder zu einer organisatorischen Eingliederung in die Behördenstruktur führen müsse, forderte.35 Daher wird zum Teil eine weitere Erweiterung des § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. c - trotz Eingreifens von § 12 UWG a. F. bzw. § 299 n. F. - gefordert.36 2. Lockerung der Unrechtsvereinbarung

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a) Nach der Rechtslage bis zum Inkrafttreten des Korruptionsbekämpfungsgesetzes machten sich Empfanger und Zuwender nur dann strafbar, wenn zwischen Vorteil und Amtshandlung ein Zusammenhang im Sinne eines „do ut des" (Äquivalenzverhältnis) bestand und beide Parteien sich darüber einig waren, daß der Vorteil als Gegenleistung für die Diensthandlung erbracht werde. Das Wissen und Wollen um diese Abhängigkeit bedingte zugleich, daß es sich bei der zum Objekt der Vereinbarung erhobenen Diensthandlung um eine bestimmte handeln mußte.37 Danach blieb der Amtsträger trotz gewährter Vorteile solange straffrei, bis der Nachweis einer konkreten Diensthandlung erbracht worden war.38 Eine Zuwendung lediglich mit Rücksicht auf die Diensthandlung des Amtsträgers, aus Anlaß oder bei Gelegenheit einer 28

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BTDrucks. 13/5584 S. 12. König JR 1997 397, 398. Vgl. hierzu und zur Kritik an dem Urteil HW Gribbohm Rdn. 44,45. BGHSt. 38 199/203, 204 = NStZ 1992 280. König JR 1997 397, 398. König DRiZ 1996 357, 364; König JR 1997 397, 398; Möhrenschlager JZ 1996 822, 824.

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Begriff von Delling Gutachten C 60. BGHSt. 43 96, 105; BGHR StGB § 11 Abs. 1 Nr. 2 Amtsträger 4. König JR 1997 397, 398. BGHSt. 32 290 f; 39 45 f. H W Jescheck § 331 Rdn. 13; Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 241.

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Vermögensstrafe und Erweiterter Verfall

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Amtshandlung oder nur zu dem Zweck, lediglich allgemeines Wohlwollen und Geneigtheit des Amtsträgers zu erkaufen, war nicht tatbestandsmäßig. 39 Nach dieser Gesetzeslage wurden viele gravierende, strafwürdige Korruptionsfälle strafrechtlich nicht erfaßt, insbesondere wenn eine Zuwendung zum Beispiel wegen zeitlichen Auseinanderfallens einer Diensthandlung nicht eindeutig zugeordnet werden konnte, 40 bewußt nicht auf eine konkrete Diensthandlung bezogen wurde 41 oder wenn der Zuwendende sich nicht an den Sachbearbeiter sondern an die Spitze der Einrichtung wandte. 42 Eine besondere Rolle spielte in diesem Zusammenhang die Diskussion der Fälle 8 des für die Organisierte Kriminalität typischen sogenannten „Anfiitterns von Beamten".43 Dabei geht es in der Sache um Fallgestaltungen, in denen zunächst kleinere Aufmerksamkeiten gewährt werden. Nach einer Anbahnungsphase, die auch zum Ziel hat, anfällige Personen herauszufinden, werden die Zuwendungen gesteigert, bis der Amtsträger sich so weit in dem gesponnenen Netz verfangen hat, daß er nicht mehr anders kann, als dem Korrumpierenden - mit oder ohne ausdrückliche Aufforderung - gefallig zu werden. 44 Weitere Beispiele hierfür sind Zahlungen zur Klimapflege oder als Dank für gute Zusammenarbeit sowie sonstige kleinere oder größere Zahlungen zur Sicherung des allgemeinen Wohlwollens (sogenannte „Motivationszahlungen").45 Allen diesen Verhaltensweisen ist gemein, daß ein Nähe- oder Abhängigkeitsverhältnis in der Absicht aufgebaut wird, sich die amtliche Funktion des Empfangers früher oder später auf sachwidrige Weise nutzbar zu machen 4 6 Bereits nach der bisherigen Rechtslage lockerte der BGH 4 7 die Anforderungen an 9 die Bestimmtheit der Diensthandlung. Danach genügte es bereits, „wenn sich das Einverständnis ... darauf bezieht, daß der Amtsträger innerhalb eines bestimmten Aufgabenbereiches oder -kreises von Lebensbeziehungen nach einer gewissen Richtung hin tätig werden soll". 48 Gefordert wird jedoch, daß „die einvernehmlich ins Auge gefaßte Diensthandlung ... dabei nach ihrem sachlichen Gehalt zumindest in groben Umrissen erkennbar und festgelegt sein" 49 müsse. Insbesondere bei hohen Zuwendungen, die keinen Diensthandlungen zugerechnet werden können, wurde diese Lockerung seitens der Strafverfolgungspraxis und der Strafrechtswissenschaft als unzureichend empfunden. 50 Demnach stand der Gesetzgeber vor der Aufgabe, eine geeignete Lösung dafür zu finden, strafbedürftige Fälle hoher Zuwendungen an Amtsträger zur „Klimapflege" oder zum „Anfüttern" zu erfassen, ohne gleichzeitig nicht strafwürdige Fälle mit zu erfassen. b) Vorteilsgewährung und -annahme sollten nach den Gesetzesentwürfen des Landes Berlin und des Bundesrates 51 bereits dann mit Strafe bedroht werden, wenn diese BGHSt. 15 217, 223; 39 45, 46. König DRiZ 1996 357, 360; Dötting Gutachten C 63; BTDrucks. 13/8079 S. 14. Möhrenschlager }Z 1996 822, 825; Dötting Gutachten C 63; vgl. BGHSt. 15 217, 223. König JR 1997 397, 398. Der Begriff geht wohl auf Schaupensteiner Kriminalistik 1994 514, 522 zurück; vgl. auch Schaupensteiner NStZ 1996 409, 413; Schaupensteiner Kriminalistik 19% 237, 241. König DRiZ 19% 357, 360. Möhrenschlager JZ 19% 822, 825; vgl. auch BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 16f; Schaupensteiner Kriminalistik 19% 237, 241. (187)

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Schaupensteiner Kriminalistik 19% 237, 241. H W Jescheck § 331 Rdn. 13. Vgl. zuletzt BGH, Beschl. v. 26.10.99 - 4 StR 393/99. BGHSt. 39 47,47; BGHR StGB § 332 Abs. 1 Satz 1 Unrechtsvereinbarung 2, 4; zur konkludenten Unrechtsvereinbarung bei länger andauernder Geschäftsbeziehung vgl. BGH in NStZ 2000 90. Vgl. BTDrucks. 13/8079 S. 14. Gesetzesentwurf des Landes Berlin, BRDrucks. 298/95; Gesetzesentwurf des BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß); dafür auch Schaupensteiner Kriminalistik 19% 237, 242f.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

„im Zusammenhang mit ... (dem) Amt" gewährt werden. Grund und Anlaß für die Zuwendung sollte danach die Amtsstellung des Vorteilsempfängers und nicht nur seine allgemeine Zugehörigkeit zum öffentlichen Dienst sein. Strafbarkeitsbedingung sei ein innerer Zusammenhang zwischen dem Vorteil und der konkret ausgeübten amtlichen Tätigkeit des Empfangers. Danach sei ein Vorteil im Sinne der Amtsdelikte immer dann gewährt, wenn der Zuwendende sich davon leiten lasse, daß der Beamte ein bestimmtes Amt bekleide oder bekleidet habe und der Empfanger den Vorteil in Kenntnis dessen annehme. Der Bezug zu einer bestimmten Amtshandlung sei nicht erforderlich. 52 Das Vertrauen der Allgemeinheit in die Unbefangenheit der Amtsträger werde nämlich nicht erst dadurch erschüttert, daß der Amtsträger wegen einer Zuwendung eine pflichtwidrige Handlung vornehme, sondern bereits dadurch, daß er die Bereitschaft dazu zeige, unabhängig davon, ob er innerlich zur Pflichtwidrigkeit tatsächlich bereit sei, und unabhängig davon, ob diese Handlung tatsächlich erfolge.53 Durch die Zuwendungsklausel sollte den Anfangen gewehrt werden, wobei strafrechtlich relevante Handlungen bereits dann angenommen wurden, wenn „überhaupt Vorteile gefordert, versprochen oder angenommen werden". Dies ergebe sich aus den vom Bundesverwaltungsgericht 54 entwickelten Grundsätzen für das Berufsbeamtentum, denen zufolge die „selbstlose, uneigennützige, auf keinen persönlichen Vorteil bedachte Führung der Dienstgeschäfte ... eine der wesentlichen Grundlagen" sei. Bereits der durch Annahme oder Bereitschaft zur Annahme eines Vorteils erweckte Eindruck der Käuflichkeit des Amtsträgers lasse die Öffentlichkeit an dessen Sauberkeit und Unparteilichkeit zweifeln und sei im Sinne einer funktionsgerecht, zweckmäßig und sachlich orientierten Verwaltung nicht tolerabel. Ziel des Entwurfes war es deshalb in Fällen, in denen einer Diensthandlung keine Vorteile zugerechnet werden können, die dort entstehenden Strafbarkeitslücken zu schließen.55 Durch die Formulierung „in Zusammenhang mit dem Amt" sollten sämtliche Handlungen, durch die ein Amtsträger oder ein für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter die ihm übertragenen Aufgaben wahrnimmt sowie außerdienstliche Tätigkeiten, soweit sie mit der amtlichen Tätigkeit in Verbindung zu bringen sind, erfaßt werden, wobei die fragliche Diensthandlung nicht mehr wie bisher in groben Zügen umrissen sein müsste. Im Hinblick auf das schützenswerte Vertrauen der Allgemeinheit sollte es nunmehr genügen, wenn die Zuwendung im Zusammenhang mit irgendeiner Tätigkeit gewährt werde, die im Zuständigkeitsbereich des Amtsträgers liege, sofern ersichtlich sei, in welche Richtung der Amtsträger tätig werden solle.56 Gleichzeitig sollten nicht strafwürdige außerdienstliche, im privaten Bereich wurzelnde Zuwendungen von der Strafbarkeit ausgenommen werden. 11

Diesem Gesetzesvorschlag wurde entgegengehalten, daß mit dem Wegfall der Unrechtsvereinbarung das Kernstück der Bestechungsdelikte entfalle.57 Disziplinarwidrigkeiten würden generell zu Straftaten aufgewertet. Es bestünde zudem die große Gefahr, daß ein breites Spektrum nicht strafwürdiger Handlungen grundsätzlich in die Strafbarkeit einbezogen würde und die Schwierigkeiten einer klaren Abgrenzung zu nicht strafwürdigen Zuwendungen geringeren Gewichts größer würden. 58 Das Äquivalenzverhältnis zwischen Vorteil und Diensthandlung sei für die Auslegung der 52

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Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 242; König DRiZ 1996 357, 360. BRDrucks. 298/95 S. 8. Vgl. BVerwG, Urt. v. 8.3.1988 - 1 D 81/87 (BDiszG), NVwZ-RR 1989 88, 89. BRDrucks. 298/95 S. 8 bis 10; BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 17.

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BRDrucks. 298/95 S. 10. BRDrucks. 298/3/95 S. 5; BTDrucks. 13/8079 S. 14; BTDrucks. 571/95 S. 14. BTDrucks. 13/6424 S. 13.

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§§ 331, 333 von entscheidender Bedeutung, namentlich was Handlungen angehe, die wegen Geringfügigkeit des Vorteils oder weil die Zuwendung nicht zu beanstandenden geschäftlichen oder gesellschaftlichen Gepflogenheiten entspreche, bislang nicht als tatbestandsmäßig angesehen worden seien.59 Es wäre ungewiß, nach welchem anderen Maßstab die Tatbestandsmäßigkeit zu beurteilen sein könnte, zumal die Annahme/Gewährung von Vorteilen je nach Stellung und Aufgabengebiet des Amtsträgers in unterschiedlichem Licht erscheinen könne. Durch die Regelungen zur dienstrechtlichen Genehmigung (§ 331 Abs. 3, § 333 Abs. 3) könnten diese Bedenken nicht ausgeräumt werden. Dies gelte auch deswegen, weil §§ 331 Abs. 3, 333 Abs. 3 auf den Beamten im staatsrechtlichen Sinn zugeschnitten seien. Einen hinreichend zuverlässigen Gradmesser für die Beurteilung zahlreicher Amtsverhältnisse außerhalb des Kreises der Beamten vermögen die Grundsätze zur Genehmigungsfähigkeit nach Dienstrecht wohl nicht zu geben.60 Auch gerate eine Lösung, die zunächst den gesamten Bereich dem Strafrecht unterstelle, um dann durch unbestimmte Kriterien der Sozialadäquanz sowie durch dienstliche Genehmigung der Strafwürdigkeit Grenzen zu ziehen, mit dem Rechtsstaatsprinzip in Konflikt. 61 Außerdem sei ein solch unscharfes Kriterium insbesondere im Hinblick auf den erweiterten Amtsträgerbegriff untauglich, dem Amtsträger die Grenzen seines Tuns aufzuzeigen. 62 Weiterhin wurde eingewandt, die Zusammenhangsklausel liefere keine taugliche Abgrenzung zwischen amtsbezogenen Zuwendungen und solchen, die ihre Grundlage im privaten Bereich finden.63 c) Der Bundestag hat mit Verabschiedung der jetzigen Gesetzeslage schließlich 1 2 einen Mittelweg gewählt und in leicht veränderter Fassung den Vorschlag des Gutachters beim DJT 6 4 übernommen, der auch in den Abstimmungen des DJT eine Mehrheit fand. 65 Strafbar ist jetzt die Annahme und Gewährung von Vorteilen „für die Dienstausübung" (§§ 331 Abs. 1 und 333 Abs. 1). Durch die Formulierung „für die Dienstausübung" wird klargestellt, daß weiterhin eine Beziehung zwischen der Annahme und Gewährung des Vorteils einerseits und den Diensthandlungen des Amtsträgers im allgemeinen andererseits bestehen muß; lediglich eine hinreichend bestimmte Diensthandlung als Gegenleistung muß nicht mehr nachgewiesen werden. 66 Der Verzicht in der Neufassung der Tatbestände auf die Merkmale „vorgenommen hat oder künftig vernehme" bedeutet dabei nicht, daß jetzt nur noch die Annahme und Gewährung von Vorteilen „für die Dienstausübung" strafbar ist. Das Merkmal „Dienstausübung" ist vielmehr selbst so weit, daß es auch bereits vorgenommene Diensthandlungen mitumfaßt, ohne daß eine gesonderte Erwähnung erforderlich wäre.67 Die bloße Zugehörigkeit des Nehmers zum öffentlichen Dienst genügt allerdings nicht. Die Unrechtsvereinbarung bleibt vielmehr in abgewandelter Form dahin bestehen, daß nunmehr die Vorteilsgewährung tatbestandsmäßig ist, wenn sich das Einvernehmen der Beteiligten auf den Zusammenhang von Vorteil und der konkreten ausgeübten dienstlichen Tätigkeit des Empfangers bezieht.68 Die Neuregelung erfaßt danach alle Zuwendungen, die in der Vorstellung gewährt werden, daß der Amtsträger hierfür irgendeine dienstliche Tätigkeit vorgenommen hat oder vornehmen wird.69 59 60 61

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HW Jescheck § 331 Rdn. 8, 13, 15 m. w. N. BRDrucks. 298/3/95 S. 5 bis 7. König JR 1997 397. 399; BTDrucks. 13/8079 S. 15: BTDrucks. 13/6424 S. 13. BRDrucks. 298/3/95 S. 6f. König DRiZ 1996 357, 361. Dölling Gutachten C 64 fT und C 111 f. Körte NStZ 1997 513, 514.

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Körle NStZ 1997 513, 514; König JR 1997 397, 399; BTDrucks. 13/8079 S. 15 (zu § 331). Körle NStZ 1997 513, 514. BTDrucks. 13/8079 S. 15; Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 242; Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Döliing Gutachten C 64 f.

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30. Abschnitt. Straftaten im Amt

Durch diese Regelung wird also das planvolle „Anfuttern" durch die Gewährung von zunächst geringwertigen Aufmerksamkeiten bis hin zu regelmäßigen Geldzahlungen ebenso strafbewehrt wie „Zahlungen zur Klimapflege", Zuwendungen als „Dankeschön für gute Zusammenarbeit" und sonstige Gefälligkeiten, die dazu dienen, sich das allgemeine Wohlwollen und die Geneigtheit des Amtsträgers zu sichern.70 13 Durch das Festhalten an dem Merkmal der „Unrechtsvereinbarung" werden also Geschenke und Aufmerksamkeiten im Rahmen sozial anerkannter gesellschaftlicher und geschäftlicher Gepflogenheiten nicht kriminalisiert.71 Diesen Fällen ist gemein, daß ihnen das typische finale Element fehlt, den Nehmer in seiner Dienstausübung unredlich zu beeinflussen. Amtsträger werden aber fortan darauf zu achten haben, daß sie sich durch die Annahme von Einkaufsvorteilen und von aufwendigen Weihnachtspräsenten, durch wohldotierte Nebentätigkeiten bei Auftragnehmern oder durch den günstigen Erwerb steuerlich abgeschriebener Geschäftswagen von Vertragspartnern strafbar machen können.72 Zwar werden so immer noch nicht alle gefahrlichen korruptiven Praktiken erfaßt, eine weitere Ausdehnung der Tatbestände trüge jedoch die Gefahr in sich, auch nicht strafwürdige Fälle zu erfassen und könnte zudem die für das Strafrecht unerläßliche hinreichend sichere Rechtsanwendung nicht mehr garantieren.73 Auch künftig werden Beweisschwierigkeiten auftreten können, insbesondere in den Fällen, in denen ein Amtsträger und ein Privater befreundet sind. Je enger diese Freundschaft, desto leichter ließe sich die Gabe als „Geschenk unter Freunden" erklären.74 Dies dürfte jedenfalls dann nicht mehr der Fall sein, wenn es sich um erhebliche Zuwendungen handelt. Nach wie vor schwierig dürfte der Nachweis der Unrechtsvereinbarung im Zuge des sogenannten „Anfütterns von Amtsträgern" sein, da es sich bei den Anbahnungszuwendungen zunächst um äußerlich neutrale Handlungen handeln dürfte.75 Auch weiterhin wird es in erheblichem Umfang wertender Abgrenzung bedürfen, die insbesondere die Stellung und den Inhalt der Dienstaufgaben des Amtsträgers, gegebenenfalls die Möglichkeit der Zuordnung der Interessen des Vorteilsgebers zu dem Aufgabenkreis des Amtsträgers,76 den Anlaß der Vorteilszuwendung sowie die (abstrakte) Möglichkeit der unlauteren Beeinflussung der Amtsführung zu berücksichtigen hat.77 Auch in den Fällen mit hohen Zuwendungen, die einer bestimmten Diensthandlung nicht hinreichend konkret zugeordnet werden können, wird der Tatbestand künftig für Plausibilitäts- und Beweisfragen geöffnet sein.78 Abgrenzungsschwierigkeiten zwischen strafbarem und nicht strafbarem Verhalten dürften sich künftig aus der Kombination „Lockerung der Unrechtsvereinbarung" und „Einbeziehung der Drittzuwendungen" ergeben.79 Dieser Befund wird weiter verschärft durch die Weite des Vorteilsbegriffs, der auch mittelbare und immaterielle Vorteile umfaßt. 80 14

d) Hinsichtlich der Lockerung der Unrechtsvereinbarung liegt der Neuregelung durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz jedoch eine differenzierte Betrachtungs-

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Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 242; Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Bölling Gutachten C 65 f. Ransiek StV 1996 446, 450 ff. Wolters JuS 1998 1100, 1105; König JR 1997 397, 399. BGHSt. 32 290, 292; 39 45, 46 f. Vgl. Tröndle!Fischer § 331 Rdn. 26.

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TröndlelFischer § 331 Rdn. 23. Kritisch zu dieser Kombination Böttcher BTRR Prot. 82 (16.4.1997), 2 sowie (zum Vorschlag des BR) König DRiZ 1996 357 (361 f) und Volk Referat DJT Bd. II/l L 41 ff. Zur Erlangung eines mittelbaren Vorteils durch kostenlose Überlassung hochwertiger medizintechnischer Geräte als Gegenleistung für die Bestellung von Implantaten vgl. O L G Karlsruhe, Urt. v. 30.3.00 - 2 Ws 181/99.

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weise zugrunde. Bei den Tatbeständen der Vorteilsannahme durch und Vorteilsgewährung an Richter nach §§ 331 Abs. 2, 333 Abs. 2 wurde die Unrechtsvereinbarung entgegen den Vorschlägen Berlins, des Bundesrates und Döllings nicht gelockert, da der besondere Unrechtsgehalt dieser Qualifizierungen gerade in der Beziehung zwischen Annahme und Gewährung des Vorteils und der in richterlicher Unabhängigkeit vorgenommenen Handlung liegt.81 Insoweit dienen aber §§ 331 Abs. 1, 333 Abs. 1 als Auffangtatbestand, wenn die Beziehung zwischen dem Fordern, Sichversprechenlassen oder Annehmen eines Vorteils für eine hinreichend bestimmte richterliche Handlung nicht nachgewiesen werden kann - wie bereits bisher bei § 11 Abs. 1 Nr. 2 lit. a im Bereich der Justizverwaltungstätigkeit durch Richter. 82 3. Drittvorteile Nach bisher ständiger Rechtsprechung war für die Vorteilsannahme ein eigen- 1 5 nütziges Handeln des Amtsträgers erforderlich. 83 Zuwendungen an Dritte waren nur dann tatbestandsmäßig, wenn der Amtsträger daraus mittelbaren Nutzen zog.84 Strafrechtlich folgenlos blieben daher Zuwendungen an Dritte, z.B. an den oder die Lebensgefahrtin, solange dem Amtsträger aus der Drittbegünstigung nicht zumindest ein mittelbarer Nutzen erwuchs.85 Schwierigkeiten bei der Beurteilung ergaben sich insbesondere bei Zuwendungen an Personenvereinigungen (Vereine, politische Parteien), in denen der Amtsträger Mitglied ist.86 Zudem ermöglichte die bisherige Rechtslage eine Verschleierung von Zuwendungen an den Amtsträger, die eine Beweisführung erheblich erschwerte oder sogar unmöglich machte. 87 Das Korruptionsbekämpfungsgesetz hat daher in §§ 331 bis 334 auch Drittvorteile einbezogen, um auch Zuwendungen zu erfassen, die zur Verschleierung der korruptiven Einflußnahme an Dritte vorgenommen werden. 88 Auf die Eigennützigkeit des Amtsträgers kommt es daher nach neuer Rechtslage nicht mehr an. Nunmehr werden auch die Fälle erfaßt, in denen die Auftragsvergabe von einer Spende an eine Partei oder eine dem Amtsträger nahestehende gemeinnützige Organisation abhängig gemacht wird. 89 Altruistisches Verhalten, etwa zugunsten gemeinnütziger Einrichtungen, wird zumeist schon deshalb nicht erfaßt werden, weil es an der weiterhin erforderlichen Unrechtsvereinbarung fehlen wird. 90 Im übrigen könnte es, soweit ein Amtsträger beispielsweise den durch die Amtsführung Begünstigten zu einer Spende an eine gemeinnützige Organisation animiert, auf der Rechtsfolgenseite ausreichend berücksichtigt werden. 91 Problematisch dürfte die Einbeziehung von Drittvorteilen - auch im Zusammenhang mit der Lockerung der Unrechtsvereinbarung - im Bereich der Drittmittelforschung sein, in denen Spenden durch die Industrie an Krankenhäuser gewährt wer81

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Körte NStZ 1997 513, 515f; BTDrucks. 13/8079 S. 15. Vgl. BTDrucks. 13/8079 S. 15; H W Jescheck §331 Rdn. 22. H W Jescheck § 331 Rdn. 7. H W Jescheck § 331 Rdn. 7. Delling Gutachten C 66 f m. w. N. aus Rechtsprechung und Literatur; Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Möhrenschlager JZ 1996 823, 826; Delling Gutachten C 67; Gesetzesentwurf der BReg., BRDnicks. 553/96 S. 35; vgl. auch BGHSt. 35 128, 135 f.

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Dölling Gutachten C 67; Möhrenschlager JZ 1996 822, 826; König JR 1997 397, 399; vgl. auch den Gesetzesentwurf des BR, BRDnicks. 298/95 (Beschluß) S. 17; den Gesetzesentwurf des Landes Berlin, BRDnicks. 298/95 S. 9; Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 243. BTDrucks. 13/3353 S. 11. Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. Körte NStZ 1997 513, 515. König JR 1997 397, 399 f; Dölling Gutachten C 68.

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den. 92 Zu diesen Fallkonstellationen war die Rechtsprechung auch bei Anwendung bisherigen Rechts bemüht, Strafbarkeitslücken zu schließen, indem einer Strafbarkeit nicht entgegenstehen sollte, daß durch Bereitstellung von Großgeräten durch die Industrie (etwa an einen leitenden Krankenhausarzt) gerade die Anstellungskörperschaft des Amtsträgers eine objektiv meßbare Besserstellung erfuhr. 93 Im Fall der Drittzuwendung sind Kenntnis und Einverständnis des Amtsträgers mit der Vorteilsgewährung erforderlich. 94 Das liegt jedenfalls dann vor, wenn der Täter die Leistung an einen Dritten unter Bezugnahme auf eine zwischen dem Leistenden bestehende Unrechtsvereinbarung geschehen läßt. 95 Erfährt er erst nachträglich von der Zuwendung, so hat er sie angenommen, wenn er die Annahme und Verwendung durch den Dritten billigt.96 4. Spiegelbildliche Ausgestaltung des § 333 17

Nach bisheriger Rechtslage war die Vorteilsgewährung nur strafbar, wenn sie sich auf eine künftige Ermessenshandlung des Amtsträgers oder Richters bezog.97 Dem lag die Anschauung zugrunde, daß in der nachträglichen Vorteilsgewährung für eine ordnungsgemäße Diensthandlung nichts Verfängliches, sondern nur ein Akt des Wohlwollens und der Dankbarkeit zu erblicken sei, solches Verhalten unter Strafe zu stellen, für die Allgemeinheit nicht nachvollziehbar sei.98 Gedacht war ursprünglich an die Zuwendung geringfügiger Aufmerksamkeiten als „Dankeschön". Die Entwürfe des Bundesrates und der Bundesregierung konstatierten demgegenüber einen besorgniserregenden Zuwachs an in der Praxis zu beobachtenden hohen Zuwendungen sowie einen damit einhergehenden Wertewandel. 99 Insbesondere in Fällen mit Zuwendungen in Höhe von mehreren Tausend DM, die in der Allgemeinheit gewiß nicht als unverfänglich angesehen werden, sei die Grenze deutlich überschritten, die Gefahr hinsichtlich der Sachlichkeit der Aufgabenerfüllung greifbar. 100 Wie das Verhalten des Amtsträgers sei auch das entsprechende Verhalten des Vorteilsgebers gleichermaßen geeignet, das Vertrauen der Allgemeinheit in die Unkäuflichkeit und Lauterkeit des Amtsträgers in dessen Tätigkeitsbereich zu erschüttern. 101 Zumindest bei Zuwendungen von beträchtlichem Wert liege es zudem nahe, daß diese vor der anvisierten Diensthandlung vereinbart, aber erst nach geleisteter Diensthandlung in der Gewißheit, nicht vergeblich zu zahlen, tatsächlich erbracht werden. 102 Durch die spiegelbildliche Erweiterung wurden daher auch insoweit Beweisschwierigkeiten beseitigt. Wie bereits bisher bei den Bestechungsdelikten ist nunmehr auch bei der Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung davon auszugehen, daß spätestens mit dem An-

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Hammerstein Verhandlungen des 61. D J T Bd. II/2 L 97; Lüderssen J Z 1997 112 ff; Pfeiffer N J W 1997 782 ff; Bruns ArztR 1998 237; Tröndlel Fischer § 331 R d n . 21a; zur Sondersituation bei der Förderung universitärer Forschung u n d Lehre vgl. Dauster N S t Z 1999 63, 66; Lippen N J W 2000 1772. O L G Karlsruhe, Urt. v. 3 0 . 3 . 0 0 - 2 W s 181/99. Tröndlel Fischer § 331 R d n . 11 d. R G 13 398. Tröndlel Fischer § 331 Rdn. 16; Sch/Schröderl Cramer §331 R d n . 20. H W Jescheck vor § 331 R d n . 16, § 333 R d n . 7. Begründung des Regierungsentwurfes, BTDrucks. 7/550 S. 274.

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Gesetzesentwurf der BReg., BRDrucks. 553/96 S. 36; Koalitionsentwurf, BTDrucks. 13/5594 S. 16f; Gesetzesentwurf des BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 19; Gesetzesentwurf des Landes Bayern, BRDrucks. 571/95 S. 17. Kerner/Rixen G A 1996 355, 380; Möhrenschlager J Z 1996 822, 826; Delling Gutachten C 69; Entwurf der BReg., BRDrucks. 553/96 S. 36; BTDrucks. 13/3353 S. 12. Möhrenschlager JZ 1996 822, 826. Schaupensteiner Kriminalistik 1996 237, 243; KernerlRixen G A 1996 355, 380; Gesetzesentwurf des BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 19; Gesetzesentwurf des Landes Bayern, BRDrucks. 571/95 S. 17.

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bieten und der Annahme einer Gegenleistung die entsprechende Unrechtsvereinbarung auch bezüglich bereits vorgenommener Diensthandlungen zustande gekommen ist.103 Durch die Änderung erlangt der neue § 333 einen weiteren praktischen Anwen- 1 8 dungsbereich und stellt nunmehr auch für die Fälle einen Auffangtatbestand dar, in denen die Pflichtwidrigkeit der bereits vorgenommenen Diensthandlung im Sinne des § 334 nicht nachgewiesen werden kann, 104 sowie für die Fälle, in denen das Beziehungsverhältnis zu einer pflichtwidrigen Diensthandlung nicht festgestellt werden kann. 105 Da die Unrechtsvereinbarung in §§ 332, 334 nicht gelockert wurde, kommt letzterem besondere Bedeutung zu.106 Nicht mehr möglich ist es nunmehr, durch nachträgliche Vorteile die Korruptionsgeneigtheit eines Amtsträgers auszutesten oder durch eine Zuwendung die schnelle Erledigung einer gewohnten Diensthandlung straflos zu erreichen.' 07 5. Erhöhung der Strafrahmen Im Gesetzgebungsverfahren war man sich weitgehend einig, daß die Strafan- 1 9 drohungen der Bestechungsdelikte verschärft werden müßten. Sowohl Bundesrat als auch Bundesregierung führten vorrangig generalpräventive Gründe an. 108 Das Konzept des Bundesrates hatte für Amtsträger (Absatz 1) und Richter (Absatz 2) eine Differenzierung zwischen Vorteilsannahmen für die Dienstausübung - unter Beibehaltung der früheren Höchststrafen von zwei bzw. drei Jahren - und für die Annahme von Vorteilen als Gegenleistung für bestimmte Diensthandlungen - mit einer Höchststrafe bis zu fünf Jahren - vorgeschlagen. 109 Die gesetzliche Neuregelung, die dem Gesetzesentwurf der Bundesregierung entspricht," 0 vermeidet schwierige Abgrenzungsfragen." 1 Insgesamt wurden die Strafdrohungen der §§ 331 ff fast durchgängig angehoben, insbesondere die Höchststrafe der §§ 331 Abs. 1, 333 Abs. 1 von zwei auf drei Jahre, die der §§ 331 Abs. 2, 333 Abs. 2 bei Richtern oder Schiedsrichtern von drei auf fünf Jahre. Bei Bestechlichkeit und Bestechung bleibt der Strafrahmen weitgehend unverändert (bis zu fünf Jahren gemäß §§ 332 Abs. 1, 334 Abs. 1; bei Richtern bis zu zehn Jahren gemäß § 332 Abs. 2 bzw. bis zu fünf Jahren gemäß § 334 Abs. 2). Die §§ 332, 334 bleiben im wesentlichen unberührt, werden aber durch einen Straf- 2 0 zumessungsgrund für besonders schwere Fälle ergänzt, der Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn, bei Richterbestechlichkeit von zwei bis zu fünfzehn Jahren androht (§ 335). Bundesregierung und DJT-Gutachter sind davon ausgegangen, daß die bisherigen Strafdrohungen für Bestechung und Bestechlichkeit grundsätzlich auch weiterhin angemessen sind, wenn für besonders schwere Fälle zusätzliche Strafschärfungen vorgesehen werden." 2 Als nicht notwendig wurde es erachtet, schon im Grundtatbestand Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren vorzusehen (so der Bundesrat). Allein die Begründung, daß damit eine Ausdehnung der Verjährungsfrist von fünf auf 103 104

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OLG Hamm in JR 2000 35. Wolters JuS 1998 1100, 1106; Entwurf der BReg., BRDrucks. 553/96 S. 37; Koalitionsentwurf, BTDrucks. 13/5584 S. 16f. König JR 1997 397,400. König JR 1997 397, 400. Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 700. BTDrucks. 13/3353 S. 8f; BRDrucks. 553/96 S. 15; dazu auch Dötting Gutachten C 75 ff;

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König DRiZ 1996 357, 362 f; König JR 1997 397, 400. BTDrucks. 13/3353; kritisch Dötting Gutachten C 77. BRDrucks. 553/96. Dötting Gutachten C 77; Tröndtet Fischer § 331 Rdn. 33. Regierungsentwurf, Abschnitt 2, Art. 1 Nr. 9; Dötting Gutachten C 75 ff, 112.

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zehn Jahren erreicht würde, reichte allein nicht aus. Bestechung und Bestechlichkeit dürften grundsätzlich nicht stärker zu bewerten sein als Diebstahl, Betrug, Untreue, Urkundenfälschung und Steuerhinterziehung.114 III. Neue Strafnormen/Umbenennung von Strafnormen 1. §335 § 335 beschreibt besonders schwerwiegende Fallkonstellationen aus den Tatbeständen der §§ 332 und 334 durch die Typisierung von Strafzumessungsgründen in Form von Regelbeispielen, die sich gesetzestechnisch überwiegend an Vorbilder des geltenden Rechts anlehnen.115 21 a) Die Auslegung des Tatbestandsmerkmales „Vorteil großen Ausmaßes" (§ 335 Abs. 2 Nr. 1) soll sich unter Berücksichtigung der spezifischen Besonderheiten der Bestechungstatbestände - und damit nur sehr eingeschränkt - an den entsprechenden, in §§ 264 Abs. 2 Nr. 5, 261 Abs. 4 Satz 2 bzw. § 370 Abs. 3 Nr. 1 AO verwendeten Begriffen orientieren." 6 Gleiches gilt für das vom Wortlaut her identische, jedoch im Hinblick auf die wirtschaftlichen Dimensionen des Ausmaßes des finanziellen Vorteils völlig andere Lebenssachverhalte betreffende Regelbeispiel des § 300 Satz 2 Nr. I.117 Bei der Bestimmung des Maßstabs kommt es auf die Bedeutung der Diensthandlung nicht an; auch die Lebensverhältnisse des Amtsträgers sind nur eingeschränkt zu berücksichtigen.118 Betrifft die Unrechtsvereinbarung eine Mehrzahl von Einzeltaten im Rahmen einer korruptiven Dauerbeziehung (hierbei dürfte es sich insbesondere um die Fälle des „Anfütterns" von Amtsträgern sowie um Zahlungen zur „Klimapflege" handeln), so bestimmt sich das Ausmaß nach dem Gesamtwert der Zuwendungen.119 Von der Rechtsprechung ist bislang eine Wertgrenze für einen „Vorteil großen Ausmaßes" nicht festgelegt worden. Insgesamt sollte das Vorliegen eines besonders schweren Falles in einer Gesamtbetrachtung unter Berücksichtigung aller Umstände beurteilt werden, wobei dem Umfang des Vermögenswertes besondere Bedeutung zukommt.120 Eine Orientierung an den durch die Rechtsprechung herausgebildeten Wertgrenzen zu den §§ 264 Abs. 2 Nr. 5, 261 Abs. 4 Satz 2 bzw. § 370 AO - wobei sich das Merkmal auch in § 95 Abs. 3 Satz 2 ArzneimittelG findet - ist wegen der tatbestandsspezifischen Besonderheiten der Bestechungsdelikte nur eingeschränkt möglich. Gerade weil sich die den Bestechungsdelikten zugrundeliegenden Summen nicht in den finanziellen Dimensionen des Wirtschaftslebens bewegen, ist auch die Parallele zur gleichlautenden Formulierung in § 300 S. 2 Nr. 1 nicht zu ziehen.121 Angesichts der spürbar erhöhten Strafdrohung sowie einer an den tatbestandsspezifischen Besonderheiten der Bestechungsdelikte orientierten Auslegung ist für das Merkmal des „Vorteils großen Ausmaßes" aber gleichwohl ein Wert von erheblichem quantitativen Gewicht zu fordern, der den qualitativen Unterschied im Schuldgehalt und den entsprechend eröffneten Strafrahmen rechtfertigt und damit die von Fischer122 angesetzten 20000 DM als Wertgrenze deutlich übersteigt.123 113

Schaupensteiner Kriminalistik 1996 306; Gesetzesentwurf des BR, Begründung, BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 18. 114 BTDrucks. 13/5584 S. 17; Möhrenschlager JZ 1996 822, 827. 115 König JR 1997 397,400. 1,6 Koalitionsentwurf, BTDrucks. 13/5584 S. 17; Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 702. i " BTDrucks. 13/5584 S. 17.

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TröndlelFischer § 335 Rnr. 6. Tröndlel Fischer § 335 Rnr. 6. Vgl. auch Gast-de Haan in Klein, AO 7. Aufl., § 370 Rdn. 68. BRDrucks. 553/96, S. 38. Tröndlel Fischer § 335 Rnr. 6. Vgl. zu § 95 Abs. 3 Satz 2 ArzneimittelG BGH, Urt. v. 23.7.1992 - 4 StR 194/92.

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b) Das Regelbeispiel in § 335 Abs. 2 Nr. 2 kommt nur für den Straftatbestand der 2 2 Bestechlichkeit in Betracht. Mit diesem Regelbeispiel soll der besonders strafwürdige Fall erfaßt werden, daß ein Amtsträger sich aus eigenem Antrieb ständig für die Verletzung von Diensthandlungen bezahlen läßt und damit das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Lauterkeit des öffentlichen Dienstes besonders nachhaltig schädigt.124 Ein fortgesetztes Annehmen liegt vor, wenn sich die Tat auf mehrere selbständige Handlungen der Vorteilsannahme bezieht, nicht aber bei natürlicher oder rechtlicher Handlungseinheit („Fortsetzungszusammenhang"). Aus dem Wortlaut ergibt sich jedoch nicht, daß sich die „fortgesetzte" Begehung begrifflich nur auf bereits zurückliegende Taten bezieht. Auch die Bandenabrede, in deren Zusammenhang das Merkmal im übrigen verwendet wird,125 ist insoweit auf die Begehung zukünftiger Taten gerichtet.126 Kann bei einem Ausgangsfall der Annahme von Vorteilen bereits die Abrede fortgesetzter Begehung festgestellt werden, liegt kein Hinderungsgrund vor, bereits von diesem ersten Fall an die Voraussetzungen des Regelbeispiels zu bejahen. 127 c) Das Regelbeispiel des Absatzes 2 Nr. 3 erste Alternative knüpft an die Gewerbs- 2 3 mäßigkeit, das heißt an die Absicht, sich durch wiederholte Tatbegehung eine Einnahmequelle nicht nur vorübergehender Art zu verschaffen, an. Täter kann dabei auch der Bestechende nach § 334 sein, wenn seine Tat auf Einnahmen infolge der pflichtwidrigen Diensthandlung des Bestochenen abzielt.128 Zur Bejahung von Gewerbsmäßigkeit genügt es, daß die Tat wenigstens mittelbar als Einnahmequelle dient. Auch bei Bestechung kommt es für die Gewerbsmäßigkeit nicht darauf an, ob die Tat unmittelbar oder nur mittelbar als Einnahmequelle dient.129 Das Vorliegen von nur geringen Beträgen steht der Annahme des Regelbeispiels jedoch auch auf der Seite des Bestechenden entgegen.130 d) Das Regelbeispiel des § 335 Abs. 2 Nr. 3 Alternative 2 setzt eine bandenmäßige 2 4 Begehung voraus. Die bisher herrschende Meinung hat eine Bande bereits bei einer Verbindung von zwei Personen angenommen. 131 Es ist zur Zeit offen, ob sich eine neuere Tendenz in der Rechtsprechung 132 durchsetzt, nach der nunmehr drei Personen für eine Bande gefordert werden, da sich der wesentliche Grund für die erhöhte Strafdrohung aus der besonderen Gefährlichkeit der engen Bindung zwischen den Mitgliedern ergebe, diese aber über das Maß der Mittäterschaft hinausgehende gegenseitige Bindung in der Zweiergruppe regelmäßig nicht bestehen dürfte und die Kriterien, die für die Mindestmitgliedzahl einer kriminellen Vereinigung aufgezeigt worden seien,133 auch für die Bande gelten.134 2. §336 Die Vorschrift entspricht dem bisherigen § 335; die Umstellung und die Ergänzung hinsichtlich des Bezuges auch auf § 335 beruht auf den Änderungen durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz. Der bisherige § 336 wurde § 339. 124

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126 121 128 129

130

BRDrucks. 553/96 S. 38; BTDrucks. 13/5584 S. 17; dazu kritisch König JR 1997 397,400. Vgl. §§ 184 Abs. 4, 244 Abs. 1 Nr. 3, 244a Abs. 1, 250 Abs. 1 Nr. 4, 260 Abs. 1 Nr. 2, 260 a Abs. 1. Dazu kritisch TröndlelFischer § 335 Rnr. 8. BGH, Urt. v. 22.6.00 - 5 StR 268/99. Vgl. Tröndlel Fischer § 335 Rnr. 10. BGHR StGB § 335 Abs. 2 Nr. 3 Gewerbsmäßig 1. BGH, Urt. v. 22.6.00-5 StR 268/99.

(195)

131 132 133 134

Vgl. BGHSt. 23 239; 38 27; NJW 1998 2913. Vgl. BGH Beschl. v. 14.3.2000 - 4 StR 284/99. BGHSt. 28 147fr. So aber BGHSt. 23 239, 240; anders BGH Beschl. v. 14.3.2000 - 4 StR 284/99 und Beschl. V. 4.4.2000 - 5 ARs 20/00; wegen der Entscheidung des 1. Strafsenates, an der bisherigen Rechtsprechung festzuhalten, wird erst die Entscheidung des Großen Senates nach § 132 Abs. 2 und 3 GVG endgültige Klärung schaffen.

Georg Bauer/Duscha Gmel

§§ 331-338

30. Abschnitt. Straftaten im Amt

3. §337 Die Vorschrift entspricht dem früheren § 335 a; die Umstellung und die Ergänzung hinsichtlich des Bezuges auch auf § 335 beruht auf den Änderungen durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz. 4. §338 25

Die Gesetzesentwürfe Bayerns und des Bundesrates sowie der Vorschlag Döllings sahen vor, auf besonders schwere Fälle der Bestechlichkeit und Bestechung die §§ 43 a, 43 d für anwendbar zu erklären, wenn der Täter als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Taten nach den §§ 332 und 334 verbunden hat, den § 73 d überdies bei gewerbsmäßigem Handeln des Täters.135 Dieser Vorschlag wurde in modifizierter Weise Gesetz: In Fällen der Bestechlichkeit wird bei gewerbs- und bandenmäßiger Begehung nur der Verfall angeordnet; in Fällen der Bestechung wird bei bandenmäßiger Begehung sowohl Vermögensstrafe als auch Verfall angeordnet, bei gewerbsmäßiger Begehung nur Verfall. Begründet wurde die Beschränkung der Vermögensstrafe beim Vorteilsgeber damit, daß der mit § 43 a verfolgte spezialpräventive Zweck, durch Entziehung der Mittel den (erneuten) Aufbau einer verbrecherischen Organisation zu verhindern bzw. zu erschweren, beim Vorteilsnehmer nicht in gleicher Weise erreicht werden könne wie beim Vorteilsgeber.136

IV. Rechtsprechung 26

Wegen des in § 2 Abs. 3 normierten Rückwirkungsverbotes hinsichtlich der durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz durchweg verschärften Strafvorschriften gilt für Taten, die vor Inkrafttreten des Gesetztes (20.8.1997) beendet waren, die bisherige Rechtslage als das mildere Gesetz. Gleiches gilt nach § 2 Abs. 5 auch für die Neuregelung über Einziehung und Verfall. Eine über Einzelfallentscheidungen hinausgehende gefestigte höchstrichterliche Rechtsprechung unter Berücksichtigung der durch die Neufassung geänderten Rechtslage hat sich daher noch nicht herausbilden können.137

135

Gesetzesentwurf des Landes Bayern, BRDrucks. 571/95 S. 19; Dölling Gutachten C 78; König DRiZ 1996 357, 363; Schaupensteiner Kriminalistik 1994 514, 517f, 522; Schaupensteiner Kriminalistik 1997 699, 703; BRDrucks. 553/2/96 S. 12; Gesetzesentwurf des BR, BRDrucks. 298/95 (Beschluß) S. 20; BTDrucks. 13/6424 S. 9.

136

137

König JR 1997 397, 401; BTDrucks. 13/879 S. 16. Vgl. BGH, Urt. v. 22.6.00 - 5 StR 268/99 und B G H R StGB § 335 Abs. 2 Nr. 3 Gewerbsmäßig 1 zu den Regelbeispielen nach § 335 Abs. 2 Nr. 2 und Nr. 3.

Stand: 1. 9. 2000

(196)

Sachregister Die fetten Zahlen verweisen auf die Paragraphen, Einl = Einleitung, Vor = Vorbemerkung, Anh = Anhang; Ν = Nachtrag; die mageren Zahlen auf die Randnummern.

Abartigkeit, schwere seelische Alkoholabhängigkeit 20 32,42; 323a 75 Begriff 20 30 ff; 179 7 Drogenabhängigkeit 20 32; 323a 75 Medikamentenabhängigkeit 20 32 Spielsucht Vor 284-287 26 Widerstandsunfähigkeit aufgrund ~ 179 3, 7 Abbildung Begriff 202 11 Gewaltdarstellung 131 12 Gleichstellung mit Schriften 11 130 militärischer Gegenstände 109g 2 ff pornographische ~ 176 11 sicherheitsgefährdende ~ 109g 1 ff verfassungsfeindliche ~ 86 4 Abbruch der Schwangerschaft siehe Schwangerschaftsabbruch Abergläubischer Versuch siehe Versuch; siehe Wahndelikt Aberkennung der Fähigkeit, öffentliche Ämter zu bekleiden siehe Amtsfähigkeit, Verlust aberratio ictus Abweichung des Kausal Verlaufs 16 9 Anstiftung und ~ Vor 22 134; 26 98 error in persona bei actio libera in causa a l s - 16 15 Mittelbare Täterschaft und ~ 25 149 N o t w e h r u n d - 32 141,206 Totschlag 212 25 Vorsatzausschluß 16 9 ff Abfall Abfallbeseitigung, umweltgefährdende siehe Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen Abfallbesitzer 326 27 ff, 103 f, 124, 128 f, 131 Abfallerzeuger 326 103 Abfallstrafrecht siehe Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen Abfalltourismus 326 EntstG 7, 119 ff Abwasser als - 324 26a; 326 3, 69 (1)

Begriff Vor 324 1; Ν 326; 326 3 ff, 18, 19 ff; 330d 8 - privatrechtsbezogener - 326 24, 47 - Rechtsprechung zum - 326 69 - strafrechtlicher - 326 3 ff, 67 f - subjektiver/objektiver - 326 24,47 - verwaltungsrechtsbezogener ~ 326 24,47, 49 f, 66 zur Beseitigung Ν 326; 326 14 ff, 41,43, 97 Betriebsbeauftragter für - 326 132 Einfuhr, Ausfuhr, Durchfuhr 326 123 Einziehung 330c 2 fingierter ~ nach KrW-/AbfG 326 30, 53, 68; 327 17 flüssiger - 326 3, 108 gasförmiger - 326 19,66, 127 gefährlicher ~ 326 70 ff; 328 30 gewillkürter - 326 5 f, 24 f, 26 ff, 46, 127 kernbrennstoffhaltiger - 326 85 radioaktiver - 326 EntstG 1, 4, 85, 125 ff, 140 Tiere kein ~ 326 23 überwachungsbedürftiger - 326 86 als Umweltproblem 326 EntstG 1 zur Verwertung Ν 326; 326 13 ff, 41 f, 51; 327 17 Wert einer Sache und Abfallbegriff 326 64 Wirtschaftsgut und - 326 6 , 4 0 , 4 6 Zwangsabfall 326 5, 24 f, 47 ff, 127 Abführung des Mehrerlöses als Maßregel der Besserung und Sicherung im Nebenstrafrecht Vor 38 6 Abführungspflicht von Arbeitsentgelt 266a 70 Abgabe Begriff 353 8 ff Abgabenstrafrecht Betrug und - Vor 263 42, 47; 263 314, 319 ff, 331 Computerbetrug und - 263a 82 Kreditbetrug und - 265b 105, 115 Landesstrafrecht Einl 17

Abg

Sachregister

Abgabenstrafrecht (Forts.) Subventionsbetrug und ~ 263 319 ff; 264 a.F. 5 f, 27 f, 84, 109 f, 117, 134, 161 ff, 167, 173 Untreue und ~ 266 108, 167 f Urkundenfälschung und ~ 267 300, 310 Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise und ~ 275 9 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt u n d - 266a43 f, 67, 71, 112 Abgabenüberhebung Abgabe 353 8 ff Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 353 27; 358 1 ff Betrug und ~ 353 23 f DDR-Recht 353 28 Erhebung fur öffentliche Kasse 353 16 ff Erhebungsbefugnis 353 5 f fiskalischer Bereich, Abgrenzung 353 12 f Gebühr 353 10 Gebührenüberhebung und ~ 353 1 f, 8, 23 Gesetze/Verwaltungsvorschriften, einschlägige 353 8, 15 Nichtablieferung 353 18 Schutzgut 353 1, 3 Steuer 353 9 Täter 353 4 ff Unterschlagung und ~ 353 25 Versuch 353 20 Vorsatz 353 19 Abgeben kreditierter Waren/Wertpapiere 283 77 Abgeordneter kein Amtsträger 11 29, 37; 331 2 Ehrschutz, verstärkter 188 3 Immunität siehe dort Nötigung von Verfassungsorganen 106 2 Privilegierung siehe Parlamentarische Α ußerungen/Berichte, Straflosigkeit (kein) Recht auf Kenntnis von Staatsgeheimnissen 93 28; 94 4 Rechtsbeugung 339 23a ff Ruhen der Verjährung bei Taten von Abgeordneten 78b 2, 5 Abgeordnetenbestechung Auslandstat Ν 5 Bestechungsdelikte, allgemeine und ~ Ν 108e6 frühere Straffreiheit der ~ Vor 107108d Vor 1; 108b 1 Indemnität und ~ 36 12a konkretisiertes Abstimmungsverhalten Ν 108e7 materielle Vergünstigung Ν 108e 5 f Rechtsgut Ν 108e 1 Stimmenkauf/-verkauf Ν 108e 4 f

Unternehmensdelikt Ν 108e 5 Abhängigkeit Mißbrauch der Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 8 f Prostitution 180a 8; 181a 4 Abhalten von Rückkehr als Verschleppung 234a 12 ff Abhöranordnung, richterliche siehe Lauschangriff Abhören 201 17 ff durch Ministerium für Staatssicherheit 206 68 Polizei-/Taxifiink 201 17 Abhörgerät Vor 201 11; 201 2, 12, 17 f, 22, 30, 50 Abhörmaßnahmen siehe Lauschangriff; siehe Telekommunikation - Überwachung Abklappen 326 108 Abkömmling, leiblicher 173 17 Abkommen, zwischenstaatliche Verfolgungspflicht 6 57 ff Ablagern 326 100, 107; 327 16c Ablassen 326 108; 327 16c Ablationstheorie 242 40, 43a Ablichtungen Urkundeneigenschaft 267 111 ff, 217 Abmarkung Grenzverrückung 274 20 f Abort siehe Fehlgeburt Abrechnungsbetrug 263 39, 135,188, 267, 269, 293,311 Abschiebungsfälle von Verurteilten aus der DDR Vor 38 106 Abschiebungshaft Freiheitsberaubung 239 22 Gefangenenbefreiung 120 18 Vollzug 38 59 Abschlußbilanz 283 131 f Abschöpfen illegal erlangter Gelder 261 1 Abschreckung siehe Generalprävention; siehe Spezialprävention Abschreibungsgesellschaft Konkursstraftaten 283a 7 Untreue 266 120 Abschrift Urkundeneigenschaft 267 102, 105 ff Absehen von der öffentlichen Klage Vor 38 55 Absehen von Strafe und ~ 60 49 als Verurteilung, bedingte Einl 41 vorläufiges - Einl 41 Absehen von Strafe siehe auch Tätige Reue Absehen von Erhebung öffentlicher Klage u n d - 60 49 Alles-oder-Nichts-Prinzip 60 8, 43 (2)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Absehen von Strafe (Forts.) keine analoge Anwendung 60 20 Anwendungsbereich 60 9 ff Ausnahmecharakter 60 1 Aussagedelikte 157 1 ff; 158 1 ff Begnadigungsrecht und ~ 60 7 Bildung krimineller Vereinigungen 129 79 Doppelselbstmord, fehlgeschlagener 60 9 Drittschäden 60 32 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 129 Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 123 Einjahresgrenze 60 11 ff Einziehung und ~ 76a 14 Ermittlung der verwirkten Strafe 60 14 ff Folgen der Tat fiir den Täter, schwerwiegende 60 21 ff Geldwäsche 261 25 Jugendstrafrecht 60 10 Kinderhandel 236 121 ff Körperschäden 60 27 kriminalpolitische Bedeutung 60 1 ff neben Maßnahme 60 45 neben Maßregel der Besserung und Sicherung 60 45 Nichtanzeige geplanter Straftaten 139 1 ff obligatorisches ~ 60 43 offensichtlich verfehlte Strafe 60 33 ff Revisibilität 60 48 Schuldprinzip und ~ 60 4 Schwangerschaftsabbruch 218a 73 Sexueller Mißbrauch - von Jugendlichen 182 7 - von Schutzbefohlenen 174 22 f Strafzumessung und ~ 60 44 Täter-Opfer-Beziehung, enge 60 23 bei Tateinheit 52 48; 60 17 bei Tatmehrheit 60 18 f Teilnehmer 60 10 Tötungsdelikte - fahrlässige Tötung 222 25 - Tötung auf Verlangen 60 9; 216 22 - vorsätzliche ~ 60 9, 22 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 209 Verfahrensrecht 60 46 f Verfall und ~ 76a 14 Versuch, grob unverständiger 23 71 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 87, 91 ff Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 46,48 f wirtschaftliche Eigenschäden 60 28 Absehen von Strafverfolgung siehe auch Opportunitätsprinzip (3)

Abs

bei Auslandstaten Vor 93 10 Politische Verdächtigung 241a 26 bei Staatsschutzdelikten Vor 93 10 Absetzen/Absetzenhelfen Hehlerei 259 16, 24 ff Absicht aufwieglerische- 125 61,70 der Ausnutzung zu schwerer Straftat 307 6 Auszusetzen 234 34 ff zur Begehung räuberischer Tat 316a 44 f Begünstigungsabsicht 94 7, 11, 13 der Behinderung der Bundeswehr 109d 12 Benachteiligungsabsicht - Landesverrat 94 7, 11, 13 - Urkundenunterdrückung 274 56 ff Bereicherungsabsicht - Betrug 263 185,239,248 ff, 288,306, 334 - Computerbetrug 263a 76 - Entziehung Minderjähriger 235 85 ff, 107 - Erpressung 253 20 ff, 31 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 82, 92 ff, 109 - Gewässerverunreinigung 324 116 f, 118 - Hehlerei 259 34 - Kinderhandel 236 30 ff, 54, 73 - Privatgeheimnisse, Verletzung 203 163 - Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 7 Beschädigungsabsicht 316c 43 als besonderes persönliches Merkmal 28 38, 70 betrügerische ~ 265 a.F. 25, 39; 265 n.F. 9 Bundesregierung irrezuleiten 353a 4 Einsatz gegen Bestand der Bundesrepublik oder Verfassungsgrundsätze 90 12; 90a 25; 90a 6; 92 8 Einwirkung auf die Führung eines Flugzeuges/ Schiffes 316c 36, 38 Entgelt nicht zu entrichten 265a a.F. 50 Entgelt, Handeln gegen 236 30 ff, 54, 73 der Ermöglichung einer Straftat - Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 5 - Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315b 90 - Gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr 315 116 - Mord 211 8 ff der Erregung öffentlichen Ärgernisses 183 5 der Erschleichung 264 a.F. 117 f Förderungsabsicht 130a 6, 24, 28, 32; 180a 18; 311b 13 Gebrauch zu ermöglichen 276 16 Gebrauchsabsicht bzgl. Waffe - Diebstahl mit Waffen 244 10, 14 - Gefangenenmeuterei 121 43

Abs

Sachregister

Absicht (Forts.) - Landfriedensbruch, schwerer 125a 5a - Raub, schwerer Ν 250 7 f; 250 22 - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 55 der Gefahrabwendung Vor 32 219; 34 45 ff; 35 38 ff der Gewahrsamsbehauptung 252 15, 17 der Gewalttätigkeit 124 11 ff, 16 gewerbsmäßiger Begehung - Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 35 - Förderung der Prostitution 180a 18 - Zuhälterei 181a 16 Gewinnsucht, Handeln aus 236 73 der Gläubigerbegünstigung 283c 31 der Gläubigerbenachteiligung 283 26 der Herbeiführung einer schweren Folge 226 28 der Herbeiführung einer Vermögensgefahr 263 299 der Herbeiführung politischer Verfolgung 241a 23 Herrschaft zu erlangen 316c 36 f der Herstellung von Kinderpornographie Ν 176 6 des Inverkehrbringens 146 15, 21,25; 148 7 ff sich Kenntnis zu verschaffen 107c 3 Krieg herbeizuführen 100 5 Mißbrauchsabsicht 145 24 ff der Nachteilszufügung 274 56 ff Nötigungsabsicht - Aussageerpressung 343 13 - Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr 315b 44 - Geiselnahme 239b 3, 6 Offenbarungsabsicht 96 4 f pflichtgemäße Schutzbereitschaft zu untergraben 89 6 Rettungsabsicht 16 94 Schädigungsabsicht - Entziehung elektrischer Energie 248c 8 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 83, 101 ff, 109 - Gewässerverunreinigung 324 118 - Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 1, 9 - Privatgeheimnisse, Verletzung 203 164 der Schuldnerbegünstigung 283d 12 zu sexuellen Handlungen zu bringen 181 7 f f , 13 sexueller Erregung 174 19; 176 16 sich oder Drittem Leistungen zu verschaffen 265 n.F. 9 Sorge um das Wohl des Opfers auszunutzen 239a 10 ff, 15, 18,41

der Störung der Religionsausübung 167 14, 17 der Störung einer Bestattungsfeier 167a 19 strafbarer Verwendung pornographischer Schriften 184 44 f Strafverfolgung abzuwenden 157 10 ff der Täuschung einer fremden Macht 100a 8 der Täuschung im Rechtsverkehr - Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff - Fälschung beweiserheblicher Daten 269 25 - Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 53 - Mißbrauch von Ausweispapieren 281 12 - Urkundenfälschung 267 270 ff - Verändern amtlicher Ausweise 273 11 der Täuschung über Gesundheitszustand 279 4 zur Täuschung von Behörden/Versicherungsgesellschaften 277 21 der Überwindung von Widerstand 250 22 Unglücksfall herbeizufuhren 315 112 der Verbreitung pornographischer Schriften 184 44 f der Verbringung in Sklaverei/Leibeigenschaft/Dienst in militärischer Einrichtung im Ausland 234 34 ff der Verbringung ins/des Vorenthaltens im Ausland 235 107 der Verdeckung einer Straftat - Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 5 - Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs-und Luftverkehr 315 116 - Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr 315b 90 - Mord 211 14 ff Vereitelungsabsicht - Pfandkehr 289 24 ff - Strafvereitelung 258 21; 258a 9 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 164 - Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 1, 3, 14, 34 ff Verfahren/Maßnahmen herbeizufuhren 164 31 Verfolgungsabsicht 344 10 verkehrsfeindliche- 315b 12, 16, 19, 32 f, 35,41,43 ff, 50 ff Verletzungsabsicht 315b 45 der Vermögensgefährdung 263 299 Vermögensvorteil zu erlangen 181a 16 Verratsabsicht 96 4 f Verteidigungsabsicht Vor 32 53 ff als Vorsatzform 16 76 ff der Vorteilssicherung 257 18 (4)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Absicht (Forts.) Wettbewerbsabsicht 299 32, 34,45, 60 Wiederholungsabsicht 236 73 Zerstörungsabsicht - Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 43 - Völkermord 220a 12 f Zueignungsabsicht - Diebstahl 242 46, 52 ff - Diebstahl, räuberischer 252 17 ff - Entziehung elektrischer Energie 248c 7 - Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter 248c 7 - Jagdwilderei 292 52 f, 61 - Raub 249 14, 18 der Zweckentfremdung 264 a.F. 93 Absichtsdelikt agent provocateur 26 79 f Angestelltenbestechung 299 11, 45, 53, 60 Beendigung Vor 22 25 f mittelbare Täterschaft 25 54, 140 ff Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 316a 4 Tateinheit 52 20 Absichtsprovokation siehe auch actio illicita in causa Notwehrlage 32 282 ff, 285, 290, 295 ff, 306,323 Notwehrüberschreitung 33 71 Rechtfertigung und ~ Vor 32 62 Absichtsurkunde 267 66 ff Absolute Verjährung siehe Verjährung Absorptionsprinzip Vor 52ff 3, 70; 52 EntstG, 43 Abspielen Tonträger pornographischen Inhalts 176 12 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende Abgabe eines Angebots 298 28,31 (keine) Absicht 298 42 Absprache, Finalität 298 38 ff Absprache, rechtswidrige Vor 298 8; 298 34 ff Abzielen auf Angebotsannahme 298 38 ff Äußerungsdelikt 298 31 f Angebot 298 29 Angestelltenbestechung und ~ 298 52; 299 52 Aufträge, öffentliche 298 22 ausländisches Strafrecht Vor 298 13 ff Auslandstat 298 56 Ausschreibung - BegrifT 298 21 - beschränkte - 298 23 - öffentliche ~ 298 22 - private- 298 22 Ausschreibungsbetrug und - Vor 298 6; 298 10 (5)

Abs

Außenseiter 298 17, 33, 42 bandenmäßige Begehung 298 51 besonders schwerer Fall 298 51 Betrug und - Vor 298 9; 298 5,46, 51 f Bietergemeinschaften 298 36,44 Entstehungsgeschichte 298 1 ff Garantenstellung 298 48 f Gefährdung, mangelnde 298 14 f Gefährdungsdelikt, abstraktes 298 11 f, 14 Gemeinschaftsunternehmen 298 36 Generalprävention 298 8 Handlungsbefugnis für das Unternehmen 298 16 f, 18, 49 Hilfspersonen 298 18,49 Internationales Strafrecht 298 53 ff Irrtum 298 44 juristische Person 298 17,59 Kartellmitglied als Täter 298 17, 47 Kausalität zwischen Absprache und Angebot 298 33 Kollusion mit Ausschreibungsveranstalter 298 16,31,39,52 Konkurrenzen 298 50 ff kriminalpolitischer Hintergrund 298 2, 4 ff Leistungen, gewerbliche 298 25, 27 Mehrerlösabschöpfung 298 8 Mittäterschaft 298 47 f mittelbare Täterschaft 298 18,49 Offizialdelikt 298 57 Ordnungswidrigkeitenrecht und - 298 28, 52, 57, 59 Parallelwertung in der Laiensphäre 298 44 Preisbildungsvorgang, Verletzung 298 12 Rechtfertigungsgründe 298 44 Rechtsgut 298 9 ff, 54, 56 Ringbildung 298 6,40,51 Schaden, volkswirtschaftlicher 298 7 f (kein) Sonderdelikt 298 16 Strafaufhebungsgrund, persönlicher 298 45 Strafwürdigkeit Vor 298 4, 6 Submissionsbetrug und - Vor 298 9; 298 5, 46 Submissionskartell Vor 298 4, 8; 298 4 ff Subventionsbetrug und - 298 52 Täterkreis 298 16 ff, 47 ff Tätige Reue Vor 298 10; 298 32, 45 ff Tätigkeitsdelikt 298 13 Teilnahme 298 43,47 f Unterlassen 298 48 f Verjährung 298 58 Verletzungsdelikt 298 12 f (kein) Vermögensdelikt 298 9, 58 f Versuch 298 43 ff Vollendung 298 28, 30, 43, 58 Vorsatz 298 41 ff Vorteilsgewährung und - 298 52

Abs

Sachregister

Absprachen, wettbewerbsbeschränkende (Forts.) Waren 298 25 f Wirtschaftsstrafkammer, Zuständigkeit 298 59 Abstammung Begriff 169 10 Recht des Kindes auf Kenntnis seiner ~ 169 10, 28 AbStiftung 26 33 f Abstimmungen des Abgeordneten, Begriff 36 39 Begriff 45 20; 107 2; 108d Abstimmungsfreiheit des Abgeordneten siehe Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Abstraktes Gefährdungsdelikt siehe Gefährdungsdelikt, abstraktes Abstufungstheorie, materielle Vor 32 21 Abtreibung siehe Schwangerschaftsabbruch Abtreibungsmittel Inverkehrbringen 219b 1 ff Abtretung von Lohnansprüchen 266a 68 als Untreue 266 107, 118, 141 Abwägung des Gefahrengrades beim rechtfertigenden Notstand 34 60 f Güterabwägung bei der Notwehr 32 6, 224, 313 ff Güterabwägungstheorie 34 2 der Interessen beim rechtfertigenden Notstand 34 21, 34, 53 ff, 76 ff Interessenabwägungstheorie 34 2 f der Rechtsgüter beim rechtfertigenden Notstand 34 34, 55 ff bei der Strafzumessung 46 57, 242, 265, 322 ff, 332 beim übergesetzlichen entschuldigenden Notstand Vor 32 217 Abwasser siehe auch Gewässerverunreinigung als Abfall 324 26a Begriff 324 26a Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete 329 19, 28 Abwasserverordnung Gewässerverunreinigung und ~ siehe auch Uberwachungswerte 324 104 Abwasserverwaltungsvorschriften Gewässerverunreinigung und ~ siehe auch Überwachungswerte 324 104 Abwickler Parteiverrat 356 19 Untreue 266 49, 126 Vertreterhaftung 14 49 Abwurfstangen 292 58

Abzeichen, geschützte siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Achtungsanspruch Beleidigung als Angriff auf ~ 185 1 von Rechtsgütem Vor 13 7 actio illicita in causa siehe auch Absichtsprovokation Notstand, rechtfertigender 34 70 Notwehr und ~ 32 283, 291 Versuch 22 168 actio libera in causa Begriff 20 77; 323a 24 Begründung 20 77 ff error in persona und ~ 16 15 fahrlässige ~ 20 83; 323a 38 ff, 236, 238, 336.338 fahrlässige Herbeiführung des Defektzustandes 20 81 f Körperverletzung, fahrlässige und ~ 229 11 Rechtswidrigkeit 323a 33,46 Schuldfahigkeit, verminderte und ~ 21 14 ff Schuldprinzip und ~ 20 78 Schuldunfähigkeit aufgrund krankhaften Geschehens, Abgrenzung 20 85 Schuldunfähigkeit, Ursachen 20 84 Strafmilderung, Ausschluß 46 98 Tatbestandslösung 20 77 f Tötungsdelikte und ~ 212 29 Trunkenheit im Verkehr und ~ 316 189, 230 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und ~ 142 237 Unterbringung in Entziehungsanstalt 64 28 Verkehrsstrafrecht und ~ 315c 65, 68 Verletzung der Unterhaltspflicht und ~ 170 43 Versuch 22 148, 165 ff, 177 Versuchsbeginn 22 165 ff; 323a 32, 36 Vollrausch und ~ 20 76; 323a 21,43 f, 335 ff vorsätzliche ~ 20 79 f; 323a 38 ff, 236, 238, 335.339 Additionsklausel 302a 36 ff ADH-Methode 316 19 Adoption illegale Vermittlung von Kindern zur ~ siehe Kinderhandel Schwangerschaftsabbruch und ~ 218a 43 f Adoptiveltern Angehörigen Verhältnis 11 13 Entziehung Minderjähriger 235 12 Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger, Erzieherprivileg 180 11 Kinderhandel 236 7 Adoptivkind Angehörigenverhältnis 11 13 Aussetzung 221 37 Beischlaf zwischen Verwandten 173 17 f; (6)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Adoptivkind (Forts.) Sexueller Mißbrauch 174 17 Unterhaltspflicht, Verletzung 170 17; Ämterpatronage als Untreue 266 144 Äquivalenztheorie 33 71 Ärgernis, öffentliches siehe Erregung öffentlichen Ärgernisses Aerosole als Schadstoffe 325 5 Ärztlicher Eingriff Wehrpflichtentziehung 109 20 Äußere Sicherheit siehe Sicherheit, äußere Äußerung Begriff 36 40 f parlamentarische ~ siehe Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Äußerungsdelikt Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 31 f Beleidigung 185 10 Belohnung/Billigung von Straftaten 140 16 Bildung krimineller Vereinigungen 129 57 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 10a parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit siehe dort Störpropaganda gegen die Bundeswehr 109d 3 Subventionsbetrug 264 a.F. 77 Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener 189 3 Volksverhetzung 130 4,28 Vollendung Vor 22 18; 22 15 AfTekt asthenischer ~ 20 54,56; 33 60, 68; 315c 146 Begriff 20 54; 33 59 Furcht 33 60 ff Geburtsaffekt und Kindestötung 213 15 Notwehrexzeß, Mitursache 33 69 ff Schuldfähigkeit und ~ 20 54 ff; 212 24, 27 f sthenischer ~ 20 54, 56 verschuldeter ~ 20 60 ff; 211 5; 212 27 Verwirrung als Folge eines Affektes 33 32, 59, 66 ff Vorsatz u n d - 16 107 Wut 33 55, 58, 68 Zorn 33 56, 68, 74 Affektionsinteresse Vermögensschaden und ~ 263 128, 155, 177 f, 183, 200 f, 204 Affektivdelikt Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 12 AfTekttat Affekttotschlag 211 35; 213 3 ff Opferverhalten und ~ 20 59 (7)

Age

Schuldfähigkeit 20 54, 56 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus nach ~ 63 6 Agent 99 6 Agent provocateur 94 8; 111 27 Anstiftung, fehlender Vorsatz 26 67 ff; 30 21 Beihilfe, fehlender Vorsatz 27 48 Notstand, rechtfertigender, Anwendbarkeit 34 17a Straflosigkeit Vor 26 2; 26 67 ff Vorsatz, fehlender Vor 22 33, 38, 131; 22 39 Agententätigkeit, geheimdienstliche Agent 99 6 Ausforschungaktivitäten gegen Ausländer(organisationen) 99 9 Ausüben 99 2 f Befragung/Vernehmung durch fremden Geheimdienst 99 6 Beihilfe 99 16 besonders schwerer Fall 99 17 ff bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 99 27; 101 1 ff gegen die Bundesrepublik 99 8 ff kein Dauerdelikt V o r 5 2 f f 3 5 Einwilligung, rechtfertigende 99 15 Einziehung 97 27; 101a 1 ff Erlaubnis, behördliche 99 15 Euratom-Geheimnis 99 11 Fluchthelfer, Bespitzelung 99 10 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 99 1 Gefahr schweren Nachteils 99 19 Geheimdienst fremder Macht 99 5 geheimdienstliche Tätigkeit 99 4 Handlungseinheit 99 3 klassische Spionage 99 6 Konkurrenzen 99 23 konspirative Methoden 99 7 Kurier 99 6 Lieferung 99 12 Mittäterschaft 99 16 Mitteilung 99 12 NATO-Geheimnis 99 10 NATO-Staaten und ihre Truppen 99 11 Rechtsgut 99 1, 15 Resident 99 6 Sichbereiterklären 99 14 Subsidiaritätsklausel 99 24 Tätige Reue 99 22 Technologie-Beschaffung 99 6 Verbände, Ausforschung 99 10 Verfassungsmäßigkeit 99 1, 11 Veijährung Vor 93 22; 99 3 Versuch 99 16 als Vorbereitung, strafbare Vor 22 7 Vorsatz 99 13

Age

Sachregister

Agententätigkeit, landesverräterische Ausüben 98 2 Beihilfe 98 9 besonders schwerer Fall 98 10 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 101 1 ff Einziehung 101a 1 ff Euratom-Geheimnis 98 8 Handlungseinheit 98 6a Konkurrenzen 98 1,20 Landesverrat, Abgrenzung 94 3 NATO-Geheimnis 98 8 Sichbereiterklären 98 7 Subsidiaritätsklausel 98 3, 20 Tätige Reue 98 11 ff Versuch 98 9 als Vorbereitung, strafbare Vor 22 7 Vorsatz 98 6 Zweckrichtung 98 3 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken Ν 87; 87 1 ff Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche und ~ 315 133 Landfriedensbruch und ~ 125 45 NATO-Staaten und ihre Truppen 87 19 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 38 Aggression völkerrechtswidrige ~ 80 1 AIDS siehe HIV-Infektion Akademische Grade siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Akteneinsicht, Recht auf 203 147 f Aktien Wertpapierfalschung 151 3 Aktiengesellschaft Bilanzierungsfristen 283 147 Insolvenzanfalligkeit Vor 283 20 Täter einer Konkursstraftat Vor 283 64 Untreue 266 49 f, 62 f, 107, 126, 141 Vorstand, Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 15 Aktienstrafrecht Betrug und ~ Vor 263 7,47; 263 323 Aktiva Begriff 283 130 Verminderung der ~ Vor 283 26 Aktualisierung Ehrverletzung durch Reaktualisierung 192 7 Aktunwert Notstand, rechtfertigender 34 71 bei Teilnahme Vor 26 19 Akzeptkredit 265b 41 f, 46,107 Akzessorietät extreme- Vor52ff58 hypothetische ~ 30 2 limitierte ~

- Beteiligung an einer Notstandstat 35 71 - Entstehungsgeschichte Vor 25 1 f - Prinzip Vor 26 23 ff; 29 1 Lockerung der ~ bei Vorliegen/Fehlen besonderer persönlicher Merkmale 28 1 ff Teilnahme als akzessorischer Rechtsgutsangriff Vor 26 7 ff, 22; 28 3 der Teilnahme - Begriff Vor 26 23 - extreme Akzessorietät Vor 26 23; 26 114 - Hyperakzessorietät Vor 26 23 - minimale Akzessorietät Vor 26 23 - Verursachungstheorie, akzessorietätsorientierte Vor 26 17 ff; 28 2 f Verwaltungsakzessorietät siehe dort Zivilrechtsakzessorietät siehe dort aliud-Theorie 292 68 f Alkohol Alkoholempfindlichkeit 323a 87, 122, 124, 140, 145,311 Alkoholpsychose 20 43; 323a 76, 124 f, 132, 211; 323b 15 als Rauschmittel 323a 83 ff Richtlinien zur Feststellung von Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluß 316 255 Wechselwirkungen mit anderen Rauschmitteln 323a 142 ff Wirkungsweise 316 16; 323a 89, 114 Alkoholabhängigkeit siehe auch Drogenabhängigkeit als Abartigkeit, seelische 323a 75, 79,311,373 Demenz 323a 76, 125, 132; 323b 15 epidemiologische Studien 323a 13 f als geistiger Mangel 315c 63 krankheitsbedingte ~ 323a 79, 307, 311 Nachschulungskurse alkoholauffälliger Kraftfahrer 69 94, 97 ff Rausch und ~ 20 42; 323a 125 Schuldfähigkeit und ~ 20 32, 42; 21 24; 212 26; 323a 75 ff Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 2 Ungeeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen und ~ 69 51 Unterbringung - in einer Entziehungsanstalt 64 8 ff; 323a 304 ff - in einem psychiatrischen Krankenhaus 63 67 ff; 323a 307, 311 ff - in Sicherungsverwahrung 323a 314 als Willens-/Charakterschwäche 323a 75, 79, 307 Alkoholdelikt Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 14 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 11 (8)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem alkoholisierter Täter 142 10 f, 237 Alkoholmißbrauch siehe Alkoholabhängigkeit Alkoholrausch siehe Rausch Alkoholschmuggel Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 14 ff Alkoholsucht siehe Alkoholabhängigkeit Allgemeine Gesetze Grundrechtsschranken 193 5 Allgemeines Persönlichkeitsrecht siehe auch Persönlichkeitsschutz, postmortaler bürgerlichrechtlicher Schutz Vor 201 5, 14; 201 25, 35 Sphärentheorie Vor 201 2 ff strafrechtlicher Schutz 113 37a; Vor 201 1, 6 ff; 201 1 f, 25; 203 4, 15,20 Allgemeinheit Gefährlichkeit des Täters fur die Prognose im Maßregelrecht 63 58 ff; 66 144 ff; Ν 68c 8; 68 11; 69 58 ff Informationsinteressen, berechtigte der ~ 193 20 Rechtsgüter der ~ 323c 59; 339 7; 340 1 Schutz der ~ als Rechtsgut 132a 2 Schutz der ~ vor ungerechtfertigter Inanspruchnahme Vor 169 12; 170 7, 25 Allgemeinwohl Gefährdung durch Unerlaubten Umgang mit gefährlichen Abfällen 326 Alter strafmildernde Bedeutung 46 26a zum Zeitpunkt der Tatbegehung, Strafmündigkeit 19 4 Alternativer Vorsatz siehe Vorsatz Alternativität von Tatbeständen Vor52ff69 Alternativverhalten bei Fahrlässigkeitstat 16 185 ff Altlasten 326 107; 327 34 Begriff 324a 29 ökologische Schäden durch ~ 324 51a; 324a 29, 35 Altöl 326 66 Amnestie Beendigung und Amnestiefahigkeit einer Tat Vor 22 33 in der DDR Vor 3 396; Vor 38 105 fur DDR-Spionage gegen die Bundesrepublik Vor 93 3, 18 f, 21 f Maßregeln Vor61ff75 in Teilgebieten, Reichweite Vor 3 388 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus 63 36 Amokläufer Notwehr gegen ~ 32 63 (9)

Amt

Amphetamin als Rauschmittel 316 145 f; 323a 101 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Amt öffentliches Begriff 45 3 ff; 132 7 ff inländisches öffentliches ~ 132 10 kirchliches kein öffentliches Amt 45 5 Verlust der Fähigkeit, öffentliches ~ zu bekleiden siehe Amtsfähigkeit, Verlust Amt für Sicherheit der Bundeswehr Eingriffe in den pers. Lebens- und Geheimbereich Vor 93 12 Amtsanmaßung Amt, öffentliches - Begriff 132 7 ff - inländisches ~ 132 10 amtliches Schreiben, nachgemachtes 132 21 f, 31 Amtsträger als Täter 132 36,41 Anmaßung militärischer Befehlsbefugnisse u n d - 132 II Anschein der Amtlichkeit, äußerer 132 19 ff Ausübung öffentlichen Amtes 132 12 ff Begehungsformen, Verhältnis 132 24 beliehene Private 132 7, 33 f DDR-Alttaten Vor 125-145d 10 (kein) eigenhändiges Delikt 132 37 Entstehungsgeschichte 132 Vor 1 Erschleichung eines Amtes und ~ 132 3,27 Freiheitsberaubung und ~ 132 41 Gefährdungsdelikt, abstraktes 132 6 hoheitliche Handlungsqualität 132 12, 18 ff Inanspruchnahme einer Amtsstellung 132 12, 14 f Irrtum 132 33 ff Konkurrenzen 132 24,41 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 132 2 Lücken im Strafschutz 132 10, 11 Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen und ~ 132 41; 132a 26 Mittäterschaft 132 37 f mittelbare Täterschaft 132 37, 39 Nötigung u n d - 13241 Rechtfertigung 132 28 f Rechtsgut 132 4, 10 Siegelbruch und - 132 23 unbefugt 132 3, 26 ff Urkundenfälschung und - 132 32,41 Verstoß gegen dienstrechtliche Beschränkungen und - 132 36 Vorsatz 132 30 ff Amtsarzt siehe auch Arzt Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse 278 2, 14 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Offenbarungsbefugnis 203 155

Amt

Sachregister

Amtsarzt (Forts.) Schweigepflicht 203 1,9,45 Strafvereitelung durch Unterlassen 258 13 als Täter einer Verfolgung Unschuldiger 344 2 Amtsbezeichnungen, geschützte siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Amtsdelikt siehe auch Strafantrag allgemeines ~ Vor 331 13 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 358 1 ff Amtsträgereigenschaft - Nichtigkeit der Anstellung Vor 331 6 - als strafbegründendes persönliches Merkmal Vor 331 11, 13 - als Strafschärfungsgrund Vor 331 12 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung und - 299 18,52 Auslandstat 5 86 ff, 89 f Ausscheiden aus dem Amt und Strafbarkeit Vor 331 5 besonderes ~ Vor 331 13 - Aussageerpressung 343 1 - Verfolgung Unschuldiger 344 1 - Vorteilsannahme durch Richter/Schiedsrichter 331 20 Bestechungsdelikte allgemein Vor 331 14 ff Bundeswehrangehörige als Täter Vor 331 4 echtes ~ - Aussageerpressung 343 1 - Begriff Vor 331 11 - Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung 206 45 - Verfolgung Unschuldiger 344 1 - Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat und ~ 357 1 - Vollstreckung gegen Unschuldige 345 1 - Vorteilsannahme 331 1 Entstehungsgeschichte Ν 331-338 3 ff; Vor 331 1 ff Irrtum Vor 331 7 Pflichtenstellung als Tatbestandsmerkmal Vor 331 7 Rechtsbeugung, kein echtes ~ 339 4 Rechtsgut Vor 331 8 f Schiedsrichtervergütung Ν 331-338 24; 335a 1 ff; Ν 337 als Sonderdelikt Vor 331 10 Spezialität V o r 5 2 f f 8 7 Täter Vor 331 4 Täterschaft 25 37 Teilnahme Vor 331 11 f unechtes ~ - Begriff Vor 331 12 - Gefangenenbefreiung 120 3 - Körperverletzung im Amt 340 1, 10

- Strafvereitelung im Amt 258a 1 - Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 1,48 - Verwahrungsbruch 133 23 Unterlassen einer richterlichen bzw. Diensthandlung Ν 331-338 24; Vor 331 14; 335 1 ff; Ν 336 Verfahrensrecht Vor 77 9 ff Vorsatz Vor 331 7 Amtsdirektor Untreue 266 121 Amtsfähigkeit, Verlust Ämter, öffentliche 45 3 ff automatischer ~ 45 9 ff Dauer 45 10, 16; 45a 3 ff Eintritt 45a 2 fakultativer ~ 45 13 ff; 358 1 ff als Nebenfolge Vor 38 4; 45 1 Rechte/Rechtsstellungen, Erlöschen 45 17 f Rechtsgeschichte 44 1 f Regelungen im Besonderen Teil 92a 1 ff; 101 4; 102 6; 109i 1; 264 a.F. 154 ff; 358 1 ff Wehr-/Zivildienst, Ausschluß 45 36 weitere Rechtsfolgen 45 34 ff Wiederverleihung 45b 1 ff Amtsführung Schutz der Ordnungsmäßigkeit der ~ als Rechtsgut Vor 331 8 Amtshandlung Angriff durch rechtswidrige ~ 32 64 ff, 68 ff Notwehr gegen rechtswidrige ~ 32 68 ff Amtshilfe 203 53, 150, 152 f Dienstgeheimnis, Verletzung und ~ 353b 23 Amtspflegschaft Untreue 266 48 Amtsrechte Bordgewalt Vor 32 159 Festnahme Vor 32 155 ff Notstand, rechtfertigender und ~ 34 87 Privatpersonen Vor 32 155 ff Prufung der Sachlage, pflichtgemäße Vor 32 146 ff als Rechtfertigungsgründe Vor 32 142 ff Schußwaffengebrauch Vor 32 150 ff; 212 11 ff Selbsthilfe Vor 32 158 Zuständigkeit des Beamten Vor 32 143 Amtsträger siehe auch Beamter; siehe auch Richter Abgabenüberhebung 353 4 ff Abgeordneter kein ~ 11 29, 37; 331 2 Amtsanmaßung 132 36, 41 Amtsträgereigenschaft - als besonders persönliches Merkmal 28 60 - als strafbegründendes persönliches Merkmal Vor 331 11, 13 (10)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Amtsträger (Forts.) - als Strafschärfungsgrund Vor 331 12 - Vorsatz bezüglich ~ 1166 „Anfuttern" von Amtsträgern Ν 331-338 8, 12,21

Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 f Ausländer als ~ 11 20; Vor 331 4 ausländischer Auslandstat 5 89 f ausländischer Beamter kein ~ 11 20 Auslandstaten 5 86 ff, 89 f Auslandstaten gegen ~ 5 91 ff Aussageerpressung 343 3 Beamter 11 23 ff Begriff 11 18 ff; Ν 331-338 6 Bestellte für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung 11 30 ff Betrug, besonders schwerer Fall 263 301 Bodenverunreinigung 324a 62 der DDR 11 21 f Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 3 Europäische Gemeinschaft, Bedienstete 11 20; Vor 331 4 Fälschung technischer Aufzeichnungen, besonders schwerer Fall 268 59 Falschbeurkundung im Amt 348 2 ff fehlerhafte Erteilung/Belassung von Gestattungen 324 54 Garantenpflicht 13 29,41 Gebührenüberhebung 352 2 f Gefangenenbefreiung 120 3, 39 Gewässerverunreinigung 324 52 ff Inhaber sonstigen öffentlichen Amtes 11 28 Kirchenbeamter kein ~ 11 29; 133 20 Körperverletzung gegen Strafantrag 230 3 Körperverletzung im Amt 340 4 Leistungskürzung 353 22 Mitglieder von parlamentarischen Untersuchungsausschüssen als ~ 339 23e Nötigung - durch Amtsträger 240 123 - von Amtsträgern 240 104 ff Notrechtsvorbehalte 34 18 Notwehr gegen ~ 32 65 ff Offenbarungspflichten/-rechte 203 1, 128, 154 Rechtsbeugung 339 4, 6 f, 16 ff, 23e Richter 11 27 Schweigepflicht 203 1, 37,45,47, 50, 71, 154, 168; 353b 31 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 Soldat a l s - 11 29, 39; 132 11 Steuergeheimnis, Verletzung 355 5 f Strafantragsrecht 77a 2, 13

(11)

Ana

strafrechtliche Haftung - für unbefugte Haftentlassung 120 27 f - fur Vollzugslockerung 120 23c, 27a StrafVereitelung im Amt 258a 2 f Subventionsbetrug 264 a.F. 23 f, 87, 148 ff Umweltstraftaten Vor 324 50 f Untreue 266 107, 121, 143 Urkundenfälschung, besonders schwerer Fall 267 308 Verfolgung Unschuldiger 344 2 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat 357 2 Verletzung innerbehördlicher Dienstaufsicht 324 54 Verrat von Staatsgeheimnissen 97 7; 97b 7 Verstrickungsbruch 136 15 Verwahrungsbruch 133 17, 20 ff Vollstreckung gegen Unschuldige 345 2 Vortäuschen der Amtsträgereigenschaft 132 14 f Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 1,4 ff Amtsuntreue 266 121, 143 f Amtsverschwiegenheit siehe auch Amtsträger -Schweigepflicht 203 11, 15 Amtsvormundschaft Untreue 266 48 Analgetika siehe Schmerzmittel Analogieverbot 1 72 ff; 2 1 Amtsanmaßung 132 10 Analogie zugunsten des Täters 1 77 ff; 49 11,20 Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 11, 15 Aufhebung durch NS-Gesetzgeber 1 EntstG, 75 f Auslegung und ~ 1 84, 87 außerstrafrechtliche Analogie 1 82 Beitragsbetrug 1 82 Belohnung/Billigung von Straftaten 140 3 Diebstahl, Qualifikationstatbestände 244 1 Einziehung und ~ 1 73 Entziehung elektrischer Energie 1 74 Falsche Verdächtigung 16410 Freiheitsberaubung 239 8 f Gefährdung des Straßenverkehrs 315c 71 Gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr und ~ 315 41 Gewaltdarstellung 131 15 Herleitung 1 72 Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 126, 133 Körperverletzung mit Todesfolge 227 4 Körperverletzung, gefahrliche, Werkzeugbegriff 1 87; 224 27

Ana

Sachregister

Analogieverbot (Forts.) Landfriedensbruch, besonders schwerer Fall 125a 14 Maßregeln und ~ 1 68, 73; Vor 61ff 38 Menschenraub 234 25, 30 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 168 Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 316a SO Rechtfertigungsgründe und ~ Vor 32 36 ff Regelbeispieltechnik und ~ 1 83 Reichweite 1 72 f, 77 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten 126 4 Straffreiheit/-milderung und ~ 2 1 Umweltgefährdende Abfallbeseitigung 326 81 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 81, 84, 89, 90, 125, 135 f, 181, 203 Unterschlagung (Auslegung, große berichtigende) 1 74; 246 10 Verfahrensrecht und ~ 1 66 Wehrpflichtentziehung 109 2 Widerstand gegen die Staatsgewalt Vor 110 7 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 7 Zweck 1 73 Anarchie 81 10 Anbahnungsgespräch 356 53 Anbieten pornographischer Schriften 184 20, 29, 34 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 4 Anbordbringen/Anbordnehmen von Bannware 297 4 Andenken Verstorbener Verunglimpfung 189 1 ff Anderer iSd Notwehrrechts 32 147 ff, 152 ff, 170 Andeutungstheorie 292 96; 297 1 Aneignungsdelikte 242ff Fischwilderei 293 1 Jagdwilderei 292 1 f Urkundenunterdrückung und ~ 274 68 ff Aneignungsrecht Fischwilderei 293 1 Jagdwilderei 292 6 Anencephalus Schwangerschaftsabbruch 218 4 Tötung Vor 211 6 Anerbieten angemessener Leistungen bei Bewährungsauflagen 56b 22 angemessener Leistungen bei Verwarnung mit Strafvorbehalt 59a 4 Anerkennungsverhältnis Vor 22 88 f; 22 75

Angabe falsche Personenstandsfälschung 169 18 ff fehlende Kapitalanlagebetrug 264a 40 schriftliche Kreditbetrug 265b 63 ff unrichtige ~ - Kapitalanlagebetrug 264a 40, 53 ff - Kreditbetrug 265b 68 ff - Subventionsbetrug 264 a.F. 76 ff, 100, 116 unvollständige ~ - Kapitalanlagebetrug 264a 56, 62, 81 - Kreditbetrug 265b 69 ff vorteilhafte Kapitalanlagebetrug 264a 59 Angebot Abgabe eines Angebots 298 28, 31 Angehöriger Angehörigenbegünstigung, Mord zur Verdeckungeiner Straftat und ~ 211 12 (keine) Anzeigepflicht von Straftaten Vor 32 210; 139 14 ff Begriff 11 2 ff Fischwilderei, Antragserfordernis 294 2 Gefahr für Angehörige, Notstand 35 31 f gewalttätiger, eine Dauergefahr darstellender ~ 35 37 Haus- und Familiendiebstahl 247 4 Jagdwilderei, Antragserfordernis 294 2 Strafvereitelung, Straflosigkeit Vor 32 210; 258 37 ff Totschlag nach Angehörigenmißhandlung/-beleidigung 213 3 ff Angehörigenprivileg als Entschuldigungsgrund, spezieller Vor 32 210 kein Strafausschließungsgrund Vor 32 227 Angelegenheit anvertraute ~ 356 80 Erlöschen 356 86 Mandant 356 80 Umfang 356 82 Angelschein 293 2 Angemessenheit der Interessenwahrnehmung 193 25 Angemessenheitsklausel Notstand, rechtfertigender 34 78 ff Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung Absicht 299 32, 34,45, 60 Absichtsdelikt 299 11,45, 53, 60 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende und ~ 298 52; 299 52 Alttaten, Rückwirkung 301 12; 302 5 Amtsdelikte und ~ 299 18, 52 Amtsträger 299 17 f Angestellter 299 14 ff (12)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung (Forts.) Annehmen 299 40,42,46 Antragsdelikt, relatives 299 57; 301 1 Architekt 299 17 Aufsichtsratsmitglieder 299 17 ausländisches Strafrecht Vor 298 21 ff Auslandstat 299 56 bandenmäßige Begehung 300 6; 302 2 ff Beamter 299 15 Beauftragter 299 17 Beendigung 299 60 Behörde, öffentliche 299 15, 18 besonders schwerer Fall 300 1 ff; 301 8 Betrieb, geschäftlicher 299 18 Betriebsinhaber als Täter 299 13 Betrug und - 299 51 Bevorzugung 299 31 Drittvorteil 299 25 Entstehungsgeschichte 299 1 f Erpressung und ~ 299 51 Fordern 299 40 f, 46 freie Berufe 299 18 Gefährdungsdelikt, abstraktes 299 9 f, 12,47 Generalprävention 299 2 Geschäftsführer 299 15, 17 Geschäftsherr als Verletzter 301 3 Geschäftsherr, Schutz als Rechtsgut 299 6 gewerbsmäßige Begehung 300 5; 302 2 ff Handeln im Geschäftsverkehr 299 20 ff Handelsvertreter 299 17 Industrieverkäufer 299 14 Innentendenz, Delikt mit überschießender 299 11 Internationales Strafrecht 299 54 Irrtum 299 44 Kammern, Antragsberechtigung 301 4 Konkurrenzen 299 50 ff Kreditvergabe 299 35 kriminalpolitischer Hintergrund 299 1 f Kundenschutz als Rechtsgut 299 7 Leistungen, gewerbliche 299 29 f Mitbewerber - Schutz der ~ als Rechtsgut 299 5 - als Täter 299 19 - als Verletzter 301 2 Mitteilungspflicht der Finanzbehörden 299 58 öffentliches Interesse an Strafverfolgung, besonderes 301 6 ff Parallelwertung in der Laiensphäre 299 44 Privatklagedelikt 301 11 Rechtfertigungsgründe 299 47 ff Rechtsgut 299 5 Rechtswidrigkeit Vor 298 7 Reformdiskussion 299 3 f Sichversprechenlassen 299 40, 42, 46 (13)

Ang

Sittenwidrigkeit 299 38 (kein) Sonderdelikt 299 13, 19 Sozialadäquanz 299 27, 49, 54 f Strafantrag 77 37; 299 57; 301 1 Submissionsabsprachen und ~ 298 52; 299 52 Täterkreis 299 6, 13 ff Tätigkeitsdelikt 299 43 Teilnahme 299 13,40 Unlauterkeitserfordernis Vor 298 7; 299 36 ff Unrechtsvereinbarung 299 28 Unternehmensberater 299 17 Untreue u n d - 299 51 Verbände, Antragsberechtigung 301 4 Verfall, erweiterter 302 2 ff Veijährung 299 60; 301 12 Verletzter 299 6, 56; 301 2 Verletzungsdelikt 299 10 Vermittlungsunternehmen 299 14 Vermögen als Rechtsgut 299 5, 55 Vermögensstrafe 302 3 ff Vollendung 299 43 Vorsatz 299 44 Vorstandsmitglieder einer AG 299 15 Vorteil 299 24 ff Vorteil großen Ausmaßes 300 3 f Waren 299 29 f Wettbewerb - Bevorzugung im - 299 32 ff - fairer - als Rechtsgut 298 5 Wettbewerbsabsicht 299 32, 34, 45, 60 Wirtschaftsstrafkammer, Zuständigkeit 299 61 zu Zwecken des Wettbewerbs 299 32 ff, 45 f Angestellter Bestechlichkeit/Bestechung 299 14 ff Angriff durch Amtshandlung, rechtswidrige 32 64 ff, 68 ff gegen Auslandsorgane/Auslandsvertreter 102 1 ff

Begriff 32 23; 316a 9 Gegenwärtigkeit des Angriffs und Beendigung der Tat Vor 22 33, 38 auf die Entschlußfreiheit 316c 26 ff auf Kraftfahrer siehe Angriff auf Kraßfahrer, räuberischer auf Leib oder Leben 102 4 auf die Menschenwürde 130 4, 7, 11 ff auf den Luft- und Seeverkehr siehe Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr nicht rechtswidriger - und rechtfertigender Notstand 34 73 tätlicher - Gefangenenmeuterei 12121,30 - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 17

Ang

Sachregister

Angriff auf Kraftfahrer, räuberischer Absicht räuberischer Tat 316a 44 f Absichts- und Tätigkeitsdelikt 316a 4 Angriff 316a 9 ff, 31 Anzeigepflicht 138 besondere Verhältnisse des Straßenverkehrs 316a 20 ff - Ausnutzung 316a 20 - fließender Verkehr 316a 21 ff, 33 ff - ruhender Verkehr 316a 22, 33 ff Einziehung 316a 56 (kein) Erfolgsdelikt 316a 4, 15 Fahrzeugführer 316a 17 Freiheitsstrafe als absolute Strafe ohne Milderungsmöglichkeit 38 5 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 Konkurrenzen 316a 57 f Kraftfahrzeug 316a 17 minder schwerer Fall 316a 50, 52 Mitfahrer 316a 18 Mittäterschaft 316a 51 räumlicher Zusammenhang mit dem Fahrzeug 316a 19, 26 ff Raub mit Todesfolge und ~ 316a 53 f, 57 Rechtsgut 316a 7, 30 Rücktritt vom Versuch 316a 6,48 Täterkreis 316a 16 Tätige Reue 316a 48 ff Täuschung 316a 32, 39 f Teilnahme 316a 51 Todesfolge 316a 53 ff - Leichtfertigkeit 316a 55 - Unmittelbarkeitszusammenhang 316a 54 - Versuch 316a 55 (kein) Unternehmensdelikt, unechtes 316a 2 f Versuch Vor 22 129; 316a 5, 12 ff, 47, 55 Verüben 316a 12 Vorsatz 316a 43 zeitlicher Zusammenhang mit der Fahrt 316a 26 ff Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr Abkommen gegen Luftpiraterie, internationale Vor 3 51 ff; 316c EntstG Absichtserfordernis 316c 36 ff, 43 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4; 316c 54 Angriff auf die Entschlußfreiheit 316c 26 ff Anwendung von Gewalt 316c 20 ff Anzeigepflicht Ν 138; 138; Ν 139; 316c 54 Auslandstat 6 37 ff Beladung 316c 13 Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 316c 54 Betreten 316c 13

Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Ν 129a 1 f; 316c 54 Entladen, planmäßiges 316c 15 Führungsaufsicht Ν 321; 321 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 316c 2 Gleichstellungsklausel 316c 12 ff als Katalogtat fur die Überwachung der Telekommunikation 316c 54 Konkurrenzen 316c 53 Luftfahrzeug 316c 9 ff Luftfahrzeugs- und Schiffssabotage 316c 40 ff Luftverkehrs- und Schiffspiraterie 316c 19 ff minder schwerer Fall 316c 46 Qualifikationstatbestand 316c 47 Rechtsgut 316c 2,40 Rechtswidrigkeit 316c 45 Schiff 316c 16 f Schußwaffengebrauch 316c 41 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und ~ 316c 54 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 38 Strafverfolgungsstatistik/-praxis 316c 1 Tätige Reue 316c 49 ff Tätigkeitsdelikt mit überschießender Innentendenz 316c 2, 50 Unternehmen der Herbeiführung einer Explosion/eines Brandes 316c 42 Unternehmensdelikt, echtes 316c 2 Verlassen, planmäßiges 316c 15 Versuch 316c 44 Vorbereitungshandlung, strafbare Vor 22 7; 316c 48,51,53 Vornahme sonstiger Machenschaften 316c 31 Vorsatz 316c 33 ff Vortäuschen einer Straftat und ~ 316c 54 Weltrechtsprinzip 316c 54 ziviler Einsatz 316c 5 ff, 18 Angriffskrieg Aufstacheln zum ~ siehe dort Begriff 80 2 Vorbereitung eines Angriffskrieges siehe dort Angriffsnotstand Notwehr und ~ 32 9, 27, 47, 55, 211, 215 Angriffstheorie 22 69 Angst Notwehrüberschreitung 33 40, 60 strafmildernde Bedeutung 46 76 Anhalten zur Prostitution 180a 16 Anhörung bei Aussetzung des Strafrestes 57 75 ff; 57a 54 bei Widerruf der Aussetzung 56f 59 f (14)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Ankaufen Hehlerei 259 16, 23 Anklageerhebung Veijährungsunterbrechung 78c 30 Anklagegrundsatz Strafzumessung und ~ 46 313 Ankündigen pornographischer Schriften 184 34 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 4 Anlage Abfallbeseitigungsanlage 326 97, 112 ff; 327 11 Abfallentsorgungsanlage 327 11 f, 18 Altanlage 327 22 anzeigepflichtige ~ 325 31; 327 EntstG 2 Arbeitsmittel zur Errichtung einer Zerstörung 305a 8 ff atomare - 311d 13b; 326 85 des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315 28 Begriff - Gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr 325 17 ff - Luftverunreinigung 315 28 - Störung öffentlicher Betriebe 316b 7 ff - im Umweltstrafrecht 330d 9 - Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen 325a 11 ff Beschädigung wichtiger ~ Ν 318; 318 1 Betrieb einer ~ - Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311c 3 f - Lärmverursachung 325a 10 ff - Luftverunreinigung 325 25 betriebliche ~ 329 24 f elektrische ~ 248c 2 ernährungswirtschaftliche ~ Ν 306 9 Errichtung 311c 3; 325 25 feuergefährdete - 310a 3 forstwirtschaftliche ~ Ν 306 9; 310a 4 Gegenstände zur Verschönerung öffentlicher ~ 304 14 genehmigungsbedürftige ~ 325 19, 30a, 35; 325a EntstG 10; 327 EntstG 2, 12, 17 kerntechnische ~ 311c 2; 311d 13b; 327 2 ff; 330d zur Kemvereinigung 327 2 der Landesverteidigung dienend 109e 3 landwirtschaftliche ~ Ν 306 9; 310a 4 nicht genehmigungsbedürftige ~ 325a EntstG 6; 327 EntstG 2, 11, 15a der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienend Ν 88; 88; 316b 23 ff dem öffentlichen Verkehr dienend Ν 88; 88 2 (15)

Anl

der öffentlichen Versorgung dienend Ν 88; 88; 316b 15 ff Postdienstleistungsanlage Ν 88; 88 2 Rohrleitungsanlage 327 11, 15b, 21; 329 26 ff Telekommunikationsanlage Ν 88; 88 2, 8 Tierkörperbeseitigungsanlage 327 18 umweltgefährdende ~ 327 14 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen siehe dort wassergefährdende - 324 46,51,105, 123, 137 des Zivilschutzes 109e 4 Anlageberater Kapitalanlagebetrug 264a 62, 67, 75, 77,79 f Untreue 266 86, 122 AnlaBtat bei Maßregeln Vor 61ff 38, 52, 83 symptomatische - im Maßregelrecht 64 38; 66 162 ff; 68 7 Anleitung zu Straftaten Absichts-/Tendenzdelikt 130a 7 Anleitung 130a 9 f - mündliche - 130a 6, 26 ff, 33 - schriftliche - 130a 6 Anstiftung und - 130a 10, 12 Aufforderung zu Straftaten und - 111 34; 130a 10, 12,34 Befürworten, bloßes 130a Vor 1 Bestimmtheitsgebot 130a 2 f Bestimmungsklausel 130a 14 ff Eignung als Verbrechensanleitung 130a 6, 9, 13, 19 ff Einziehung 130a 35 Entstehungsgeschichte 130a Vor 1 Förderungsabsicht 130a 6, 24, 28, 32 Forschungsfreiheit und - 130a 33 Gefahrdungsdelikt, potentielles 130a 5 Gesinnungsstrafrecht 130a 2, 24 Katalogtaten 130a 11 Konkretisierung der Tat 130a 12 f Konkurrenzen 130a 34 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 130a 4 kriminalpolitische Bedeutung Vor 125145d 4; 130a 4 Kriminalromane/-filme 130a 22 Kunstfreiheit und - 130a 33 Meinungs- und Informationsfreiheit und 130a 2 f, 33 Rechtsgut 130a 5 Schilderung, bloße 130a 9, 22 Schriften 130a 7 Sozialadäquanz 130a 2, 23, 33 Streik 130a 11 Tatbestandsausschluß 130a 33 Tendenzdelikt 130a 7

Anl

Sachregister

Anleitung zu Straftaten (Forts.) Verbreitungsdelikt 130a 7, 35 Verbreitungsverbot 130a 25 Verfassungsmäßigkeit 130a 2 f Vorbereitungshandlungen 130a 25, 35 Vorsatz 130a 30 ff Wissenschaftsfreiheit und ~ 130a 33 Zugänglichmachen, öffentliches 130a 25 Anleitungen, technische siehe Technische Anleitung Lärm; siehe Technische Anleitung Luft Annehmen eines Vorteils, Angestelltenbestechlichkeit/ -bestechung 299 40,42, 46 Anonymität Urkunden 267 56 ff, 163 Anordnung einer Maßregel Vor 61ff 48 ff, 78, 82; 62 6 Anordnung, dienstliche als Rechtfertigungsgrund Vor 32 173 ff Anpreisen pornographischer Schriften 184 34 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 4 Anrechnung Anrechnungsmaßstab 51 52 ff ausländische Strafe, vollstreckte 51 21 ff, 54 ff Auslieferungshaft 51 4 Ausschluß der ~ 51 42 ff Aussetzung des Strafrestes und ~ 57 10 f, 26; 57a 9 automatische ~ 51 39 ff Disziplinarrest 51 6 Entziehung der Fahrerlaubnis, vorläufige 51 29 bei Fahrverbot 51 36 Freiheitsentziehung, andere im Ausland 51 27 bei Freiheitsstrafe, zeitiger 51 30, 33 f, 52 bei Geldstrafe 51 30, 35, 53 Haft - polizeiliche ~ 51 3 - im Rahmen der Verfahrenseinheit 51 8 ff - vollzogene - 5 1 7 des Maßregelvollzugs auf die Strafe 67 18 ff bei Nebenstrafen/-folgen 51 30, 36 f rechtskräftiger inländischer Strafen 51 19 f Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 6 f Unterbringung, einstweilige 51 5 der Untersuchungshaft 51 2, 11 ff Verfahrensrecht 51 59 f Wirkung 51 58 Anrechnungsprinzip Vor 3 159; 51 21 ff, 54 ff Anreißer Glücksspiel, unerlaubtes 284 25; 285 4a

Anschlußdelikt Bankrott 283 230 Begünstigung 257 3 Anschlußkonkurs Vor 283 163 Anspielung Beleidigung durch ~ 185 16 Anspruch auf Schadensersatz siehe Schadensersatzanspruch auf Unterlassen siehe Unterlassungsanspruch Anstalt Entziehungsanstalt siehe auch Unterbringung in Entziehungsanstalt 64 132; 323b 15 Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. Ν 174a; 174a 6 sozialtherapeutische ~ siehe Unterbringung in sozialtherapeutischer Anstalt Trinkerheilanstalt 323b 15 Anstalt des öffentlichen Rechts Gewässerverunreinigung durch ~ 324 54 f Anstaltsarzt siehe auch Arzt Gefahrdung einer Entziehungskur 323b 25 Gefangenenbefreiung 120 41 Offenbarungsbefügnis 203 157 Schweigepflicht 203 45 Unterlassene Hilfeleistung 323c 56 Anstaltsaufenthalt als Bewährungsweisung 56c 11, 14 Anstaltsbeamter Gefangenenmeuterei 121 22 Anstaltsleiter als Täter einer Gefahrdung einer Entziehungskur 323b 8 Anstellungsbetrug 263 63, 223 ff, 242, 274 f, 291,327 Anstifter siehe Anstiftung Anstiftung siehe auch Teilnahme aberratio ictus Vor 22 134; 26 98 Abstiftung 26 33 f agent provocateur 26 62, 67 ff Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 10, 12 Annahme einer ~ 30 86 f Aufforderungscharakter der Einwirkung 26 6, 59, 61 Bandenchef 26 11 Begriff 26 1 ff Beihilfe und Abgrenzung 26 25 ff Beihilfe zur Anstiftung 26 110 zur Beihilfe 26 110; 27 61 Bestimmtheit der Tat 26 46 ff DDR-Recht 26 114 Doppelvorsatz 26 64 ff Einwirkungshandlungen - Kausalität 26 17 - mehrere - 26 103 (16)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Anstiftung (Forts.) erfolglose ~ 30 12 erfolgsqualifizierte Delikte 26 99 f error in persona Vor 22 134 error in persona/objecto des Täters 26 90 ff Exzeß des Angestifteten 26 89, 98; 30 12 Fortsetzungszusammenhang 26 24 Haupttat - Bestimmtheit der ~ 26 46 ff - subjektive Tatbestandselemente, weitere 26 44 - versuchte - 26 45, 113 Hervorrufung des Tätervorsatzes 26 17 ff Hintermann 26 11 durch Irrtumserregung 26 58 Kausalität der Einwirkung 26 17 Kettenanstiftung 26 17; 111 21 Kettenanstiftung, versuchte 30 46 kollusives Zusammenwirken mit dem Täter 26 3 ff, 58,61 Konkretisierung der Tat 26 46 ff Konkurrenzen 26 113 Leichtfertigkeit 26 65 zu mehreren Taten Vor 52ff 58 mißlungene ~ 30 12 Mitanstiftung 26 104 f in Mittäterschaft 25 172; 26 104 f Mittel der ~ 26 58 ff mittelbare Täterschaft und ~ 25 62; 26 58, 107 in mittelbarer Täterschaft 26 107 Nebentäterschaft 26 106 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 1114, 7 ff, 23 omnimodo facturus 26 17; 30 12, 30 Pflichtdelikt 26 101 f Planherrschaft 26 7 f qualifiziertes Delikt 26 33 f Rücktritt vom Versuch 24 48 Sonderdelikt 26 101 f Strafe, tätergleiche 26 15, 113 Strafgrund 26 1 ff Tätervorsatz und Anstiftervorsatz 26 85 ff Tatentschlossenheit 26 18 ff Tatentschluß - Hervorrufung 26 15 ff - Modifizierung, identitätsverändernde 26 15, 26 des Tatgeneigten 22 42 f; 26 17 f Tatort 26 111 Tatortbestimmung 9 26 Tatzeit 26 112 teilweise vollendete ~ 30 12 Trennungsprinzip, analytisches 26 37,43 Übersteigerung 26 36 ff Umstiftung 26 26 ff (17)

Ant

Unrechtspakt 26 9, 23 untaugliche ~ 30 12, 30 f durch Unterlassen 13 56; 26 61 ff zum Unterlassungsdelikt 13 52; 26 102 unvollkommene - 30 12 unwirksame- 30 12 zur Verabredung eines Verbrechens 30 76 Verjährung 26 112 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat und - 357 9 versuchte - siehe auch Versuch der Beteiligung Vor 22 132 ff; 30 12 ff; 89 2 - Annahme eines Erbietens als Spezialfall 30 93 - Anstiftung 30 47 - Beihilfe 30 48 ff - Bestimmen 30 13 - DDR-Recht 30 99 - Ernstlichkeit 30 19 ff - Erscheinungsformen 30 12 - Exzeß des Angestifteten 30 27 ff - zur Falschaussage - in dubio pro reo 30 26 - Irrtum 30 32 - Kettenanstiftung 30 46 - Konkretisierung des Tatplans 30 23 ff - Konkurrenzen Vor 22 10; 30 12, 52 ff - mittelbare Täterschaft, versuchte und 30 22 - Rücktritt 31 3 ff - Strafbarkeit Vor 22 136 ff - Teilnahme 30 46 ff - Versuchsbeginn Vor 22 137; 30 14 ff - Vorsatz 30 18 ff zum Versuch Vor 22 131; 26 45 Vorsatz 26 64 ff - Doppelvorsatz 26 64 ff - erfolgsqualifiziertes Delikt 26 99 f - Tätervorsatz, Abweichungen 26 85 ff Anstößig grob anstößige Werbung für Schwangerschaftsabbruch 219a 7 Anteile an Treuhandvermögen 264a 30 f an Unternehmen 264a 28 f Anteilscheine Wertpapierfalschung 151 3 Antidepressiva als Rauschmittel 316 171 Anti-Diskriminierungstatbestand Volksverhetzung als - Vor 125-145d 6; 130 1 Antiepileptika Rauschmitteleigenschaft 316 172 Antifolterkonvention Geltung für Vollzug der Freiheitsstrafe 38 65

Ant

Sachregister

Antisemitismus Volksverhetzung 130 Vor 1, 9a, 12, 18 Antrag siehe Antragsdelikt; siehe Konkursantrag; siehe Strafantrag Antragsdelikt siehe auch Strafantrag relatives ~ 77 3 f Systematik Vor 77 4 ff Antragsrecht siehe auch Strafantrag des Verletzten auf Bekanntgabe der Verurteilung wegen falscher Verdächtigung 165 4 f, 7 Anvertrautsein einer Angelegenheit, Parteiverrat 356 80 ff Dienstgeheimnis 353b 13 Postsendung 206 23 f, 29 Privatgeheimnis 203 34 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 7, 9 Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. 174a 13, 15 Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen 174 12 Vermögenswerte 283a 6 ff Veruntreuung 28 60; 246 25 f Verwahrungsbruch 133 21 Anwalt siehe auch Rechtsanwalt ausländischer- 356 16 Gebührenüberhebung 352 2, 4 gerichtlich bestellter ~ 356 81 als Täter eines Parteiverrats 356 11 ff Vertreter 356 17, 19 Anwaltnotar 356 17 Anwartschaft Konkursstraftaten 283 21, 39 Untreue 266 98, 132, 134 f, 145 als Vermögensbestandteil 263 6, 117, 134 ff, 188, 263; 283 21, 39 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 10 Anweisung amtliche Zuwiderhandlung 353a 3 Anwendungsbereich deutschen Strafrechts bei ausländischen Rechtsgütern Vor 3 161, 164 ff bei inländischen Rechtsgütern Vor 3 160 ff, 176 ff bei Straftaten mit Auslandsbezug siehe Auslandstaten; siehe Internationales Strafrecht Anwerben für fremden Wehrdienst 109h 1 ff für Nachrichtendienst 109f6 zur Prostitution, Menschenhandel, schwerer 181 5, 8, 10 ff Anwerben für fremden Wehrdienst Menschenraub und ~ 234 2,63, 65, 72

Anwerbung von Agenten 87 14 Anzeige siehe Strafanzeige; siehe Nichtanzeige geplanter Straftaten Anzeigebefugnis im Umweltstrafrecht 324 132 Anzeigeerstatter 356 43 Anzeigepflicht siehe auch Nichtanzeige geplanter Straftaten eines Arbeitsplatz-/Wohnungswechsels als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 34 Geld-/Wertzeichenfälschung Vor 146 9 Subventionsbetrug 264 a.F. 168 ff Anzeigeverbrechen 212 7 Apotheker Berufsbezeichnung, geschützte 132a 12a fahrlässige Tötung durch ~ 222 10 Schweigepflicht 203 61 Strafzumessung, Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 Arbeit, gemeinnützige Ersatzfreiheitsstrafe, Ersatz durch ~ Einl 135, 138; 43 13 ff Geldstrafe, uneinbringliche und ~ 43 13 ff als Sanktion Vor 38 64 keine Zwangsarbeit 43 13 Arbeitgeber Untreue 266 75, 88, 93, 108 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 14 ff Arbeitnehmer als Gläubiger Vor 283 49 ff Konkursvorrecht Vor 283 51 Not, wirtschaftliche 283a 11 Sozialplanansprüche Vor 283 154 Untreue 266 21, 75, 89, 103, 108 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 74 Arbeitnehmeriiberlassung, illegale Beitragsbetrug, außerstrafrechtliche Analogie 1 82 Bildung krimineller Vereinigungen 129 6, 20 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 16 ff, 115 f Arbeitsbetrug 263 128, 138 f, 189 Arbeitsentgelt Vorenthalten/Veruntreuen 266a 36 Arbeitsgerichtsbarkeit Rechtsbeugung 339 28 Arbeitskampf siehe auch Betriebsbesetzung; siehe auch Streik Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 111 8a Arbeits kampfrecht Nötigung und ~ 240 59, 107 f (18)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Arbeitskraft als Vermögensbestandteil 263 128, 138 f; 283 24 Arbeitslosenversicherungsbeiträge Vorenthalten/Veruntreuen 266a 28, 75 Arbeitsmittel fremdes technisches ~ 305a 8 ff Zerstörung wichtiger ~ 305a 1 ff Arbeitsplatzwechsel Anzeigepflicht als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 34 Arbeitsscheu strafschärfende Bedeutung 46 76 Arbeitsschutzrechtliche Normen Luftverunreinigung und ~ 325 15; 325 15, 59 Veursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen 325a EntstG 3, EntstG 14, 5a, 20, 27, 29, 38 Architekt Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 Baugefährdung 323 7 fahrlässige Tötung durch ~ 222 10 Untreue 266 77, 109 Argentinien Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Arglist Wehrpflichtentziehung 109a 6 Arglosigkeit Mord, heimtückischer 211 42 f Arrest siehe auch Strafarrest Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 9, 16 Artenschutz 329 44 f Arzneimittel siehe Medikamente Arzneimittelprüfung, klinische Totschlag und ~ 212 5a Arzt siehe auch Amtsarzt; siehe auch Anstaltsarzt Anzeigepflicht 139 24,28 Aufklärungspflicht vor Heileingriff 228 19 ff, 44 Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse 278 2 Behandlungsabbruch/-verzicht und Tötungsdelikte Vor 211 11 f, 16 ff Berufsbezeichnung, geschützte 132a 12a Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 2 fahrlässige Tötung durch ~ 222 10, 21 Körperverletzung, fahrlässige durch ~ 229 12 Kunstfehler, ärztlicher und abweichender Kausalverlauf 222 9 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Offenbarungspflicht 203 120 (19)

Auf

Regeln der ärztlichen Kunst 218a 19 f als Sachverständiger bei freiheitsentziehenden Maßregeln Vor 61ff 85 Schwangerschaftsabbruch siehe dort Schweigepflicht 139 30 f; 203 36,40,45, 61, 110, 112 f, 125, 139 f, 142, 155 ff Schweigepflicht, Verletzung und rechtfertigender Notstand 34 68a strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 103, 105 Unterlassene Hilfeleistung 323c 52 f, 56, 84, 90, 104 f, 106, 108 ff, 132, 141, 144, 147 Arztvorbehalt Schwangerschaftsabbruch 218a 13 ff Asperationsprinzip Vor 52ff 3; 53 1; 54 1; 55 1 Assessor keine geschützte Amts- oder Dienstbezeichnung 132a 4 Asyldebatte Demonstrationsstrafrecht und ~ Vor 125 2 Asylverfahrensgesetz Verstoß gegen ~ als Vortat der Geldwäsche Ν 261 Atommüll 316b 1; 327 10a Audiatur et altera pars Rechtsbeugung und ~ 339 49 Aufbewahrungspflicht fur Handelsbücher 283 121 ff; 283b 7 Aufenthaltsgenehmigung 276a 3 Aufenthaltsverbot als Bewährungsweisung 56c 6 als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 20 f Aufenthaltswechsel nicht ohne Erlaubnis der Aufsichtsstelle, Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 19 AufTanggesellschaft 283 30, 157, 164; 283c 23,31 Auffangtatbestand Bankrott, fahrlässiger 283 204 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 13, 21,30, 34 ff Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315 22 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 30 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 1114 Unterlassene Hilfeleistung 323c 217 Vollrausch 323a 108, 154 Aufforderung zu Bannkreisverletzung 106a 9 Begriff 111 8 zu Gewalt-oder Willkürmaßnahmen 130 19 öffentliche ~ zu Straftaten siehe Öffentliche Aufforderung zu Straftaten

Auf

Sachregister

Aufforderungsdelikt Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 4a, 10b Aufgreiftatbestand Kreditbetrug 265b 21 Aufklärung, staatsbürgerliche Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 33 Verbreiten von Propagandamitteln und ~ 86 19 f Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und ~ 86a 14 Aufklärungspflicht ärztliche ~ vor Heileingriff 228 19 ff, 44 des Arztes bei Schwangerschaftsabbruch 218c 8 Betrug 263 8, 23, 29 f, 51 ff Kapitalanlagebetrug 264a 61 Subventionsbetrug 264 a.F. 92 f; 264 n.F. 8 Auflagen bei Aussetzung des Strafrestes 57 61; 57a 36 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 19 zur Strafaussetzung zur Bewährung siehe Bewährungsauflagen als strafverdrängende Rechtsfolgen Vor 38 51 ff bei Verwarnung mit StrafVorbehalt Ν 59a; 59a 3, 5; 59b 9 Aufnehmen eines Kindes, Kinderhandel 236 26 ff der Prostitution 180b 6; 181 4 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 11 f Aufopferungspflicht des Gläubigers Vor 283 52, 118 Aufputschmittel als Rauschmittel 323a 101 f Aufrechnung Beleidigung, wechselseitig begangene 199 1 ff Aufruhr siehe Landfriedensbruch Aufruhrdelikt Gefangenenbefreiung 121 2 Aufseher Untreue 266 103 Aufsichtspflichtverletzung (kein) Straftatbestand 324 53 Aufsichtsrat Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 Untreue 266 60, 62 f, 107, 126 Aufsichtsstelle 68a 6 ff Aufstacheln zum Angriffskrieg Begriff 80a 3 durch Verbreiten von Schriften 80a 3 in einer Versammlung 80a 3

Nötigung von Verfassungsorganen und ~ 105 23 öffentliches ~ 80a 3 Rechtsgut 80a 1 Zuständigkeit für Strafverfolgung 80a 6 Aufstachelung zum Haß 130 17 f Aufstellung öffentliche ~ kultureller Gegenstände 304 9 Aufsuchen von Wild 292 42 Auftrag öffentlicher - 298 22 zu Sabotagehandlungen 87 2 f Auftraggeber Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 19 Aufzeichnungen, technische siehe auch Fälschung technischer Aufzeichnungen Begriff 268 5 ff keine Urkunden 267 14 f, 90 Urkundenunterdrückung 274 4 Augenblicksdelikte Vor 166 16 Augenblicks täter Hangtäter, Abgrenzung 66 72 f Augenscheinsobj ekte Grenz-/Wasserstandszeichen 274 17, 19 keine Urkunden 267 13, 81, 90, 100 f Ausbeuten Förderung der Prostitution 180a 17 der Schwächesituation des Opfers, Wucher 302a 23, 55 Zuhälterei 181a 3 „Auschwitzlüge" 193 4; 194 1 Ausdrucksdelikt Gewaltdarstellung 131 26 Ausfertigungen Urkundeneigenschaft 267 110 Ausführen von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen Ν 86 1 Ausfuhr von Abfall 326 123 Begriff nach dem Außenwirtschaftsgesetz 326 123 falscher amtlicher Ausweise 276 7 f, 25 pornographischer Schriften 184 1,45 von Propagandamitteln Ν 86 1 radioaktiver und anderer gefahrlicher Stoffe 328 12 von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 8 f Ausgabe amtliche ~ 353 22 unwirtschaftliche ~ 283 52, 64 ff

(20)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Auskundschaften von Sabotageobjekten 87 9 f Auskundschaften von Staatsgeheimnissen Anzeigepflicht 96 9; 138 Euratom-Geheimnis 96 2 Irrtum 96 6 Konkurrenzen 96 8 NATO-Geheimnis 96 2 Nebenfolgen 96 9 Offenbaren von Staatsgeheimnissen und ~ 96 1 Offenbarungsabsicht 96 4 f Vergehen 96 1 Versuch 96 7 Vorsatz 96 6 Auskunftspflicht Betrug 263 34, 59 des Schuldners im Konkursverfahren Vor 283 25; 283 38 f Auslinder Begriff Vor 3 335 als Täter eines Amtsdelikts Vor 331 4 als Täter eines Tötungsdelikts 211 37,71; 212 32; 213 6, 8, 13 als Täter, Strafzumessung 46 26a, 178 ff Ausländerfeindlichkeit Mord aus niedrigen Beweggründen 211 27 Strafrecht und ~ 111 3; 113 lb; Vor 125 4; 129 7,40; 130 12, 13a, 18 Ausländergesetz Verstoß gegen ~ als Vortat der Geldwäsche Ν 261 Ausländische kriminelle Vereinigung siehe Kriminelle Vereinigung Ausländische öffentliche Rechtsgüter strafrechtlicher Schutz Vor 110 6 ff; 113 7; 324 8,20, 22; 324a 6 Ausländische Regierung siehe Regierung, ausländische Ausländische Regierungsmitglieder strafrechtlicher Schutz 102 1; 103 1 Ausländische Staaten Straftaten gegen ~ Vor 102 1 f Ausländische Staatspersonen strafrechtlicher Schutz 102 1 f; 103 1 Ausländische terroristische Vereinigung siehe Terroristische Vereinigung Ausländischer Verein verbotener ~ 85 5 Ausländisches Staatsoberhaupt strafrechtlicher Schutz 102 1; 103 1 Ausland Begriff Vor 3 293 ff Auslandstaten Vor 109 5; 126 1,4, 7a; 129 38 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 56 (21)

Aus

Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 56 von Ausländern siehe auch Weltrechtsprinzip 7 68 ff - Auslieferung, nicht erfolgende 7 74 - Auslieferung, zulässige 7 71 ff - Auslieferungsentscheidung als Prozeßvoraussetzung 7 78 - Opportunitätsprinzip 7 79 - Täter im Inland betroffen 7 70 gegen ausländische Rechtsgüter Vor 3 165, 168 ff Belohnung/Billigung von Straftaten 140 10 Betrug 263 335 Computerbetrug 263a 88 DDR-Recht 5 lOOf gegen Deutsche 7 46 ff - juristische Person 7 48 f - Tat am Tatort mit Strafe bedroht 7 16 ff - Tatort im Niemandsland 7 40 ff Deutscher Vor 109 5; 330d 2 - DDR-Bürger 7 60 - Doppelehe 7 11 f; 172 8 - Neubürger 7 63 ff Falschbeurkundung, mittelbare 271 7 Fremdrechtsanwendung 7 8 ff gegen inländische Rechtsgüter Ν 5; 5 1 ff - Abgeordnetenbestechung Ν 5 - Agententätigkeit, geheimdienstliche 99 1 - Angriffskrieg, Vorbereiten und Führen und ~ 5 3 ff - Aussagedelikte 5 55 f; Vor 153 3; 153 7 - Betriebs-/Geschäftsgeheimnisse, Verletzung 5 34 ff - Entziehung Mindeijähriger Ν 5; Vor 234236 5; 235 9, 39, 151 ff - Fälschung von Zahlungskarten/Vordrucken für Euroschecks Ν 6; Vor 146 8; 152a 2 - Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 7a - Gefährdung des demokratischen Rechtsstaats 5 8 ff - Hochverrat 5 7; 81 17 - Landesverrat 5 13 ff; 94 1, 10 - Organhandel Ν 5; 168 19 - Politische Verdächtigung 5 28 ff; 241a 4 - Privatgeheimnisse, Verletzung 203 167 - Schwangerschaftsabbruch 5 51 ff; 218 68 - Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen Ν5 - Sexueller Mißbrauch von Kindern Ν 5; 5 40 fT; Ν 176a 5; 176 1 - Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen 5 40 ff - Staatsschutzdelikte Vor 80 34; Vor 93 6

Aus

Sachregister

Auslandstaten (Forts.) - Straftaten gegen die Landesverteidigung 5 24 ff - Täterschaft und Teilnahme 5 98 - Taten ausländischer Amtsträger oder finden öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter 5 89 f - Taten deutscher Amtsträger oder fur den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter 5 86 ff - Taten gegen Amtsträger, besonders Verpflichtete oder Bundeswehrsoldaten 5 91 ff - Umweltdelikte Ν 5; 5 57 ff; 324 EntstG 5, 2a, 7 f, 20 ff; 324a 6; 330d 2 - Verschleppung 5 28 ff; 234a 3, 69 - Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens 83 12 Inlandstaten, Abgrenzung 9 36 gegen international geschützte Rechtsgüter Ν 6; 6 1 ff - Betäubungsmittel, unbefugter Vertrieb 6 42 ff - Geld-/Wertzeichenfalschung 6 50 f; Vor 146 8 - Kernenergie-, Sprengstoff- und Strahlungsverbrechen Ν 6; 6 30 ff - Menschenhandel 6 41; 180b 1; 181 1 - (Kinder-)Pornographie im Internet Ν 130, 131 19 - Subventionsbetrug 6 52 ff; 264 a.F. 166 - Verbreitung pornographischer Schriften 6 48 f; Vor 174 12; 184 45 - Verfahrensrecht 6 81 ff - Verfolgungspflicht aufgrund zwischenstaatlicher Abkommen 6 57 ff - Völkermord 6 26 ff Intemetdelikte, inhaltsbezogene Ν 130, 131 15fT Kapitalanlagebetrug 264a 91 Kinderhandel 236 129 f Konkurrenz von strafbegründenden Anknüpfungspunkten Vor 3 153 ff Kreditbetrug 265b 122 Menschenraub, erpresserischer 239a 42; 239b 17 Opportunitätsprinzip, Geltung 5 99; 6 83 f Staatenloser 7 69 Störung einer Bestattungsfeier 167a 14 Strafantragserfordernis und ~ Vor 77 14 Teilnahme an ~ 9 29 ff Urkundenfälschung 267 1 Verfolgung nach dem Weltrechtsprinzip V o r 3 8, 135; 6 2 f Verfolgungspflicht 6 2 ff Veijährung Vor 78 10

Verletzung der Unterhaltspflicht 170 11 f Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 49 Auslegung Analogieverbot und ~ 1 84, 87 Auslegungsänderung und Milderungsgebot 2 38 berichtigende ~ bei Unterschlagung Ν 246 2; 246 10 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 49 Gewohnheitsrecht und ~ 171 Methoden 1 84 Rechtsgut, geschütztes als Hilfsmittel Vor 13 8 verfassungskonforme ~ Einl 9 Wortlautgrenze 1 84 Zulässigkeit 1 84 ff Auslieferung Ruhen der Verjährung 78b 4 terroristische Auslandsaktivitäten/-taten Vor 129a 6 f Verjährung und ~ Vor 78 3 Völkermord 220a 16 f Auslieferungshaft 120 14a Anrechnung 51 4, 7 ff keine Geltung des Strafvollzugsgesetzes 38 61 Strafvereitelung 258 1 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 Auslieferungsverbot bei politischen Delikten Vor 129a 6 Völkermord durch Deutsche 220a 17 Ausnahmezustand, psychischer Notwehrüberschreitung 33 58 Strafzumessung, Bedeutung 46 82, 95 Ausnutzen einer Amtsstellung, Sexueller Mißbrauch 174b 1 ff der Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers, Mord 211 45 Ausbeuten und ~ 302a 23 einer Bemächtigungs-/Entfiihrungslage, - Geiselnahme 239b 8 f, 11 - Menschenraub, erpresserischer 239a 16 ff eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses, Sexueller Mißbrauch Ν 174c 1 ff einer Gemeingefahr, besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31,34 hilfloser Lage, Sexuelle Nötigung Ν 177 2 von Hilflosigkeit, besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31 f eines Irrtums, Betrug 263 39, 95 der Mithilfe eines Amtsträgers, Subventionsbetrug 264 a.F. 152 f eines Unglücksfalls, besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31,33 (22)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Ausnutzen (Forts.) der Widerstandsunfahigkeit, Sexueller Mißbrauch 179 10 ff einer Zwangslage, Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 182 3 f

Aussagedelikte zur Abnahme von Eiden zuständige Stelle 154 9 zur Abnahme von Versicherungen an Eides Statt zuständige Behörde 156 5 ff Absehen von Strafe 157 1 ff; 158 1 ff Angaben zur Person Vor 153 19; 153 3; 154 11; 156 20 Anstiftung 154 12 f, 15 f, 17a; 160 5 - erfolglose ~ 159 1 f - Versuch 159 1 ff Auslandstat 5 55 f; Vor 153 3; 153 7 Aussage, Begriff Vor 153 15 Aussage, falsche Vor 153 8 ff - Berichtigung 158 3 f; 163 20 - objektive Theorie Vor 153 8 f, 13 f; 160 4 - Pflichttheorie Vor 153 11, 13 - subjektive Theorie Vor 153 8, 10,13 f; 160 4 - vermischte Theorien Vor 153 12 Aussage, Inhalt Vor 153 16 ff Aussage, mündliche Vor 153 15; 153 4 Aussage, nicht verwertbare Vor 153 29 ff Aussage, schriftliche Vor 153 15; 153 4 Aussage, spontane Vor 153 28 Aussagenotstand - Absicht, Strafverfolgung abzuwenden 157 10 ff - Angehöriger 157 14 - Berichtigung einer falschen Aussage und - 157 16 - Bestrafung 157 13 - Beteiligte 157 3 - Entstehungsgeschichte 157 EntstG - Fahrlässigkeitstaten 157 3 - Partei im Zivilprozeß 157 2 - Sachverständiger 157 1 - selbstverschuldete Notlage 1 5 7 6 , 1 6 - teilweise falsche Angaben 157 8 f - Zeugen 157 1 Beamter 155 4 Behörde, zuständige 156 5 ff Beihilfe 154 14 ff, 18 f Bekräftigung, eidesgleiche 155 1 Bekräftigung, frühere 155 2 Berichtigung einer falschen Aussage 158 3 ff; 163 20 - Anwendungsbereich der Vorschrift 158 2 - Aussagenotstand und ~ 1 5 7 1 6 - Berichtigungsadressaten 158 8 - Entstehungsgeschichte 158 EntstG (23)

Aus

- Form 158 7 - in dubio pro reo 158 6 - keine Anzeige/Untersuchung 158 10 - Konkurrenzen 158 15 - Nachteil für einen anderen 158 11 ff - Rücktritt und ~ 158 2 , 9 - Selbstanzeige 158 10 - Sperrfunktion 158 15 - Teilnahme 158 2 - Verwertbarkeit 158 14 - Wirksamkeit 158 9 ff Berufung - auf frühere Versicherung an Eides Statt 156 16 - auf früheren Eid 155 4 Beschuldigter 153 10 Betrug und ~ Vor 263 12, 14; 263 58, 312 DDR-Alttaten Vor 153 32 Diensteid 155 4 Dolmetscher 153 9; 154 5; 155 4 Eid, früherer 155 2 Eid, religiöse Form 155 1 Eid, weltliche Form 155 1 Eidesgleiche Bekräftigungen 155 1 ff Eidesmündigkeit 154 10; 157 17 Eidesnorm 154 2 ff, 6 Eidesstattliche Versicherung 153 6; 154 6, 8 zur eidlichen Vernehmung zuständige Stelle 153 6 eigenhändige Delikte Vor 153 7; 160 1 Entstehungsgeschichte Vor 153 EntstG, 4 Erheblichkeit der Aussage Vor 153 23 f Fahrlässigkeit 163 1 ff Falschaussage, uneidliche - Entstehungsgeschichte 153 EntstG - Falsche Verdächtigung und ~ 164 34 - Meineid und ~ Vor 153 1; 153 1, 12 ff; 154 1, 12, 22 - Versuch der Teilnahme 30 2; 159 1 - Vollendung 153 11 ff - Vorsatz 153 15 - Wahlfeststellung 1 115, 118; 153 14 Falsche Versicherung an Eides Statt - Bankrott und - 283 240 - DDR-Alttaten 156 29 - Entstehungsgeschichte 156 EntstG - Fahrlässigkeit 163 1 ff - als Insolvenzstraftat Vor 283 2, 27 - Irrtum 156 26 - Konkurrenzen 156 28 - Meineid und - 156 I - Mittäterschaft 156 27 - Teilnahme 156 27 - Urkundenfälschung und ~ 156 28 - Versuch der Teilnahme 30 2; 159 1 - Vorsatz 156 26

Aus

Sachregister

Aussagedelikte (Forts.) Falscheid, fahrlässiger 163 1 - Wahlfeststellung 1 115, 118 Freiwillige Gerichtsbarkeit 153 10a; 154 7, 9; 156 13 Garantenstellung 154 17a Gefahrdungsdelikte, abstrakte Vor 153 6 Gericht - Aussage vor ~ 153 5 - Eid vor ~ 154 8 Hörensagen 153 3; 163 18 vor inter-/supranationalen Gerichtshöfen Vor 3 183 ff Inventureid 154 6 Irrtum Vor 153 24, 30; 153 18; 154 20; 156 26; 160 8 Jugendlicher 154 10 Konkurrenzen 153 13, 18; 157 16; 158 15; 163 20 Mängel der Vernehmung Vor 153 29 ff; 154 22; 163 1 Meineid - Entschuldigender Notstand 15421 - Entstehungsgeschichte 154 EntstG - Fahrlässigkeit 163 1 ff - Falschaussage, uneidliche und ~ Vor 153 1; 153 1, 12 ff; 154 1, 12, 22 - Falsche Verdächtigung und ~ 154 22 - Falsche Versicherung an Eides Statt und ~ 156 1 - minder schwerer Fall 154 22 - Offenbarungseid 154 1, 8, 20 - Parteieid 154 1, 6 f - Teilnahme 154 12 ff - durch Unterlassen 154 17 ff - Versuch 154 21 - Vorsatz 154 20 - Wahlfeststellung 1 115, 118; 154 22 mittelbare Täterschaft Vor 153 7; 160 1 Nacheid 154 3 f, 21 im Nötigungsnotstand begangene ~ 35 29 Notar 156 9 Offenbarung des Vermögens 156 19 ff; 163 17 Offenbarungseid 154 1, 8, 20; 156 1 Partei im Zivilprozeß 157 2; 163 5, 8 f Parteieid 154 1,6 f (keine) Pflichtdelikte Vor 153 7 Rechtsanwalt 154 19 Rechtsgut Vor 153 2 ff, 29; 153 7 Rechtspflege, staatliche als Rechtsgut Vor 3 181; Vor 153 2 f Rechtspfleger, Aussage vor 153 5 (keine) Religionsdelikte Vor 153 4; 154 10; Vor 166 8

Sachverständiger Vor 153 18; 153 3, 9 ff; 154 1,4 f; 155 4; 157 1; 163 16 Schiedsgericht, Aussage vor 153 5 Schweigen, bloßes Vor 153 15 Schwören, falsches 154 2 ff (keine) Sonderdelikte Vor 153 7 Spezialität V o r 5 2 f f 8 5 Spontanäußerung Vor 153 28; 153 9a; 156 8, 17 Sprachbehinderte Vor 153 15; 153 4 Strafklage verbrauch 153 13 Strafmilderung 157 1 ff; 158 1 ff Strafprozeß Vor 153 20a; 154 16; 155 3 f; 156 11 Strafzumessung Vor 153 31; 153 17; 154 22 Täter Vor 153 7; 154 10 f Tatsachenbekundung Vor 153 16 ff; 154 4 Teilnahme 153 16; 154 12 ff, 17, 19; 156 27; 157 3; 158 2; 159 4 Umfang der Aussagepflicht Vor 153 19 ff; 153 3 Unterlassen 154 2, 17 ff Untersuchungsausschuß, parlamentarischer Vor 153 2, 22, 27; 153 6, 8, 10a f Vereidigungs verbot 153 16 Verfahrensfehler Vor 153 29 ff; 154 9, 22; 163 1 Verleitung zur Falschaussage - Entstehungsgeschichte 160 EntstG - Gutgläubigkeit des Verleiteten 160 2 f, 5 - Irrtum 160 8 - Verleiten 160 5 f - Versuch 160 2, 4, 7 - Vorsatz 160 8 Verschweigen Vor 153 24; 153 2; 156 17 Versicherung an Eides Statt 153 6; 154 6, 8; 156 1 - zu Beweiszwecken 156 1, 11 f - falsche- 156 17 - unter falschem Namen 15618 - Form 156 2 ff - frühere- 15616 - zur Glaubhaftmachung 156 1,7a, 11, 13, 14 - Offenbarung des Vermögens 156 19 ff; 163 17 - Statthaftigkeit 156 10 ff - vermögensrechtliche Auskünfte anderer Art 156 24 f; 163 17 - Wahlfeststellung 1 115 Versuch 22 12 ff; 155 3; 159 1 Vorbereitungspflicht 163 7 f, 16 ff Voreid 154 4 f, 21 Vorsatz 153 15 Wahlfeststellung 1 115, 118; 153 14; 154 22 Wahndelikt 154 20 f; 157 10 (24)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Aussagedelikte (Forts.) Wahrheitspflicht 154 16 f, 17a; 156 17; 163 3 - als besonderes persönliches Merkmal 28 62 Werturteil Vor 153 16 ff Wortprotokoll Vor 153 26 Zeugen Vor 153 16 ff; 153 3, 9 ff; 154 1, 3; 155 4; 156 11; 157 1; 163 5 ff Zeugnisverweigerungsrecht 153 2, 10; 154 18; 157 5 f; 158 3 Zivilprozeß Vor 153 20, 21; 154 6, 16 f; 155 3 f; 156 12; 157 2 Aussageerpressung Amtsdelikt - besonderes ~ 343 1 - echtes ~ 343 1 Amtsträger 343 3 Androhung von Gewalt 343 10 Beamter 343 3 Berufsgerichtsbarkeit 343 3, 6 Bundeswehrangehörige als Täter 343 3 Bußgeldverfahren 343 5 Disziplinargerichtsbarkeit 343 3, 6 Ehrengerichtsbarkeit 343 3, 6 Einwilligung 343 1,9 Entstehungsgeschichte 343 EntstG Folter 343 1, 8 Gewaltanwendung 343 9 Irrtum 343 14 Konkurrenzen 343 16 minder schwerer Fall 343 17 Mißhandlung, körperliche 343 8 Narkoanalyse 343 9 Nebenfolge 343 17 Nötigungsabsicht 343 13 Polizeibeamter 343 3 Quälen, seelisches 343 11 Rechtsbeugung und ~ 339 122 Rechtsgut 343 1 Richter 343 3 Staatsanwalt 343 3 Strafverfahren 343 4 Täuschung 343 7 Teilnahme externer Personen 343 1 Verfahrensarten, geschützte 343 4 Vernehmungsmethoden, ungesetzliche 343 1,7 ff Versprechung, rechtswidrige 343 7 Versuch 343 15 Versuch der Beteiligung 30 34 ff Verwahrung, behördliche 343 4 Vorsatz 343 12 Aussagegenehmigung Geheimnisschutz und ~ 203 128

(25)

Aus

Aussageverweigerungsrecht siehe Zeugnisverweigerungsrecht Ausschreibung siehe auch Absprachen, wettbewerbsbeschränkende Begriff 298 21 beschränkte - 298 23 öffentliche - 298 22 private - 298 22 Ausschreibungsbetrug siehe Submissionsbetrug AusschuQ parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 32 f Außenwirtschaftsgesetz Ausfuhr, Begriff 326 123 Außerkrafttreten eines Gesetzes 2 10 Aussetzen Menschenraub 234 37 ff Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 6 Aussetzung Allgemeindelikt 221 4 Aussetzen 221 1, 12 ff Beendigung 221 19,34 DDR-Recht 221 Vor 1 Entstehungsgeschichte 221 EntstG Erfolgsdelikt 221 4, 22 Fahrlässigkeit der Todesverursachung 221 39 Garantenstellung 221 32 f Gefährdungsdelikt, konkretes 221 4 Gefahr 221 6 ff - Gesundheitsschädigung, schwerer 221 5, 10 - Todesgefahr 221 5 Gesundheitsschädigung, schwere - als Folge 221 38 - Gefahr 221 5, 10 Hilflosigkeit 221 7, 18 Im-Stich-Lassen 221 22 ff Kausalverlauf, abweichender 221 8 Kindesaussetzung 221 37 Konkurrenzen 221 41 f Lage, hilflose 221 7, 18 einer Maßregel zur Bewährung EinI 37; Vor 61ff 51 f, 79; 62 6 Menschenraub und - 221 1,7,41 minder schwerer Fall 221 43 mittelbare Täterschaft 221 31, 34 Personenstandsfalschung und - 169 2,27, 36 Qualifikationen 221 37 ff Rechtswidrigkeit 221 35 Rücktritt 221 40,42 Selbstgefährdung, eigenverantwortliche 221 16,27 Sonderdelikt, echtes 221 4, 32

Aus Aussetzung (Forts.) Täter 221 31 f, 37 Teilnahme 221 31,34,43 Todesfolge 221 39 Untätigkeit, bloße 221 29 Unterlassen 221 4, 21, 28 ff Unterlassene Hilfeleistung und ~ 221 1; 323c 93, 207 (kein) Unterlassungsdelikt 221 22 Verlassen 221 23 Versetzen in eine hilflose Lage 221 12 ff Versuch 221 4, 37,40 Vollendung 221 1 9 f , 2 6 Vorsatz 221 36 Aussetzung des Strafrestes Auflagen und Weisungen 57a 36; 61 2 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 67 DDR - Alttaten Anh56-58 4 f - Recht Anh 56-58 1 ff Ersatzfreiheitsstrafe und ~ 43 4; 57 5 bei Freiheitsstrafe, lebenslanger 38 18 ff; 57a 1 ff; 57b 1 ff - Ablehnung der Aussetzung 57a 38 ff - Absehen von der Aussetzung 57a 37 - Anordnungen 57a 35 f - Anrechnung 57a 9 - Anwendungsbereich 57a 5 ff - Auflagen und Weisungen 57a 36 - Bewährungshelfer 57a 36 - Bewährungszeit 57a 35 - Einwilligung des Verurteilten 57a 27 - Entscheidungen, nachfolgende 57a 44 - als Gesamtstrafe 57b 1 ff - mehrere selbständige Freiheitsstrafen 57a 10 - obligatorische Aussetzung 57a 34 - Prognose, günstige 57a 24 ff - Rechtsanspruch 38 28; 57a 1, 34 - Sachverständigengutachten 38 19 - Schuldschwereklausel 38 24, 57 ff; 57a 11 ff - Schwurgerichtslösung des BVerfG 38 21 ff; 57b 12 - Sperrfrist 57a 42 f - Verbüßungszeit 57a 8 ff - Verfahrensrecht 57a 45 ff - Zeitpunkt der Entscheidung 57a 28 ff bei Freiheitsstrafe, zeitiger Ν 57 - Ablehnung der Aussetzung 57 67 - Absehen von der Aussetzung 57 63 ff - Abwägung zwischen Resozialisierungsinteresse und Sicherheitsinteresse der Allgemeinheit Ν 57 - Anhörung des Verurteilten 57 75 ff - Anordnungen 57 55 ff

Sachregister -

Anrechnung 57 10, 26 Anwendungsbereich 57 3 ff Auflagen und Weisungen 57 61 Beschlußform 57 80 Bewährungshelfer 57 62 Bewährungszeit 57 55 ff Entscheidungen, nachfolgende 57 69 Erstverbüßung 57 28 ff Mehrheit selbständiger Freiheitsstrafen 57 12 ff, 27 - obligatorische und fakultative Aussetzung 57 51 ff, 66 - Prognose, günstige 57 15 ff, 22 - Sperrfrist 57 68 - Strafvollstreckungsakt 57 1 - Umständeklausel 57 42 ff - Verbüßungszeit 57 7 ff, 25 ff - Verfahrensrecht 57 70 ff - Zeitpunkt der Entscheidung 56 47 ff Führungsaufsicht und ~ 68g 1 ff bei Geldstrafe 57 5 Gesamtstrafe 57b 1 ff; 58 1 ff Ausspähen von Daten Begehung - eigenhändige ~ 202a 7 - eigennützige ~ 202a 5 - fremdnützige ~ 202a 5 f Berechtigter 202a 9 ff Betriebsangehörige 202a 10 closed-shop 202a 15 f Computerbetrug und ~ 263a 85 Computerprogramme 202a 3, 15 Daten - Begriff 202a 3 f - codierte ~ 202a 3 - nicht unmittelbar wahrnehmbare ~ 202a 4 - offenkundige ~ 202a 3 - verschlüsselte ~ 202a 6 - wertlose ~ 202a 3 Datendiebstahl 202a 1 f Datenhehlerei 202a 19 Datenspionage 202a 1 Einverständnis 202a 9, 11, 13 Einwilligung, mutmaßliche 202a 18 Empfangsberechtigung, fehlende 202a 9 ff Geheimhaltungsinteresse 202a 14 Gewahrsamsbruch-Analogie 202a 2, 9 Hacking 202a 1, 6 Inhalt der Information 202a 2 Irrtum 202a 17 Kenntnisnahme 202a 6 Mikrofilme 202a 4 Nutzen, bloßes 202a 9 Offizialdelikt, relatives 202a 1 Paßwort 202a 16 Raubkopie 202a 10 (26)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Ausspähen von Daten (Forts.) Rechtfertigungsgründe 202a 18 Rechtsgut 202a 2, 10 Rechtswidrigkeit 202a 18 Selbstschutz, zumutbarer 202a 14 Skripturakt 202a 12 Softwarepiraterie 202a 15 Staatsgeheimnisse und ~ Vor 93 4 Strafantrag 202a 20; 205 5, 7 Teilnahme 202a 19 Untreue u n d - 202a 19 Verschaffen 202a 5 ff Verschlüsselung 202a 16 Vertragsrecht und Strafrecht 202a 9, 13 Viktimodogmatik 202a 14 ff Vorbereitungshandlung, straflose 202a 1 Vorsatz 202a 17 Zugangssicherung 202a 14 ff - Typen 202a 16 - Überwindung einer ~ 202a 7, 14 Ausspähung, landesverräterische Anzeigepflicht 96 9; 138 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 96 9; 101 1 ff Einziehung 96 9; 101a 1 ff Euratom-Geheimnis 96 2 Irrtum 96 6 Konkurrenzen 96 8 Landesverrat und ~ 96 1 NATO-Geheimnis 96 2 Sichverschaffen 96 3 Verratsabsicht 96 4 f Versuch 96 7 als Vorbereitung, strafbare Vor 22 8 Vorsatz 96 6 Ausspielung unerlaubte Veranstaltung einer ~ Vor 287 6; 287 1 ff, 14 Ausstellen unechter Gesundheitszeugnisse Vor 277 2; 277 9 ff unrichtiger Gesundheitszeugnisse 278 10 Aussteller öffentlicher Urkunden 271 10 ff einer Urkunde 267 28 ff, 203 ff Ausübung Prostitution 180a 4, 10, 14; 181a 5, 12 Auswärtiger Dienst Vertrauensbruch 353a 1 ff Auswanderungsbetrug Nichtanwendbarkeit in den neuen Ländern Einl 96 Ausweise Urkundeneigenschaft 267 142 Urkundenunterdrückung 274 10 ff

(27)

Aus

Ausweise, amtliche ausländische ~ 273 4; 275 3, 7; 276 3, 6 Begriff 273 4, 9; 275 3 Beurkundung, falsche 276 5 f Fahrzeugpapiere 276a 5 Papiere, aufenthaltsrechtliche 276a 3 f unechte - 276 4 Verändern - Beweisadressat 273 8 f - Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff - Deliktskomplex, einheitlicher 273 13 - Einziehung 273 15; 282 7 f - Entfernen 273 6 - Gebrauchen 273 8 - Konkurrenzen 273 13 f - Rechtfertigungsgründe 273 10 - Rechtsgut 273 1 - Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Schutzgut 273 1 - Täuschung im Rechtsverkehr 273 11 - Überdecken 273 6 f - Unkenntlichmachen 273 6 - Unterdrücken 273 6 - Urkundenfälschung und ~ 267 293; 273 1 f, 14 - Urkundenunterdrückung und - 273 1 f, 14; 274 12, 65 - Verändern 273 6 f - Verfolgung, politische 273 10 - Versuch 273 12 - Vollendung 273 12 - Vorsatz 273 11 verfälschte - 276 4 Verschaffen von falschen - Absicht, Gebrauch zu ermöglichen 276 16 - Ausfuhr, Unternehmen 276 7 f, 25 - bandenmäßige Begehung 276 13 ff, 17; 282 2 - Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff - Deliktskomplex, einheitlicher 276 19,25 - Einfuhr, Unternehmen 276 7 f, 25 - Einziehung 282 7 ff - gewerbsmäßige Begehung 276 13, 17; 282 6 - Konkurrenzen 276 19 ff - Organisierte Kriminalität 276 2, 8 - Überlassen 276 9, 12,27 - Unternehmen der Ein- und Ausfuhr 276 7 f, 25 - Urkundenfälschung und - 276 22 - Verfall, erweiterter 282 5 f - Vermögensstrafe 282 2 ff - Verschaffen 276 2 f, 27 - Versuch 276 18 - Verwahren 276 9, 11 - Vorsatz 276 16 f

Aus

Sachregister

Ausweise, amtliche (Forts.) Vorbereitung der Fälschung - Abgabenstrafrecht und ~ 275 9 - Ausfuhr, Unternehmen 275 8 f - bandenmäßige Begehung 282 2 - Bannbruch 275 9 - Drucksätze/-stöcke 275 5 - Einfuhr, Unternehmen 275 8 f - Einziehung 282 7 - Feilhalten 275 8 - Formen 275 5 - gewerbsmäßige Begehung 282 6 - Herstellen 275 8 - Matrizen 275 5 - Negative 275 5 - Papier 275 6 - Platten 275 5 - Rechtsgut 275 1 - Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Schutzgut 275 1 - Sichverschaffen 275 8 - Strafbarkeit, vorverlagerte Vor 22 8 - Überlassen 275 - Unternehmen der Ein- und Ausfuhr 275 8 f - Untemehmensdelikt 275 2 - Urkundenfälschung und ~ Vor 275276a 1 f - Verfall, erweiterter 282 5 f - Vermögensstrafe 282 2 ff - Verwahren 275 8 - Vorbereitung 275 4 - Vordrucke 275 7 - Vorrichtungen 275 5 Ausweispapiere siehe auch Mißbrauch von Ausweispapieren Begriff 281 1, 8 Auszubildende Privatgeheimnisse, Verletzung 203 83 Auto siehe Kraftfahrzeug Automaten Leistungsautomaten 265a a.F. 20 ff, 39 Warenautomaten 265a a.F. 16, 20 ff, 36, 38 f, 57 Automatenbetrug siehe Erschleichen von Leistungen Autonomieprinzip Notstand, rechtfertigender und ~ 34 68, 73 f, 80 Autorität des Staates und seiner Organe als Rechtsgut 132 4 Autowrack 326 69,101,113; 327 16b ff, 20 f Avalkredit 265b 52 Babyklappe Personenstandsunterdrückung 169 10, 27, 31

Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 10 Verletzung der Unterhaltspflicht 170 45 Bagatellbetrug 263 295, 305 f, 336 Bagatelldelikt erhebliche Straftat im Maßregelrecht und ~ 66 113 Hausfriedensbruch als ~ 123 85 Reformdiskussion Vor 38 66 Bagatellfälle/-klausel bei Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes 20121,25 Bahnpolizei Vollstreckungsbeamte 113 9,29 Bahnverkehr siehe Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche; siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs BÄK siehe Blutalkoholkonzentration Bande bandenmäßige Begehung - Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 51 - Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 300 6; 302 2 ff - Bandenbetrug (gewerbsmäßiger) 263 297, 307, 330; 267 232,234 ff - Bandenhehlerei (gewerbsmäßige) 260 3 f; 260a 2 - Bandenraub Ν 250 10; 250 31 f - als besonderes persönliches Merkmal 28 73 - Bestechungsdelikte Ν 331-338 24 f; Ν 335; Ν 338 - Computerbetrug 263 307, 330; 263a 92; 267 232, 234 ff - Diebstahl Ν 244 2 ff; Ν 244a; 244 11 ff - Einziehung 282 7 ff - Erpressung, besonders schwerer Fall Ν 253;Ν 256 - Fälschung beweiserheblicher Daten 267 232, 234 ff; 269 22 - Fälschung technischer Aufzeichnungen 267 232,234 ff; 268 50, 59 - Geld-/Wertzeichenfälschung 146 33; 150 1 f - Glücksspiel, unterlaubtes Vor 284-287 2; 284 24; 286 2 - Kinderhandel 236 66, 69 f - Menschenhandel (schwerer) 181c 3 - Subventionsbetrug 267 232, 234 ff - Urkundenfälschung 267 232, 234 ff, 240 f, 292, 305, 309; 282 2 f - Verfall, erweiterter 282 5 f - Vermögensstrafe 282 2 ff - Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 276 13 ff, 17; 282 2 (28)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Bande (Forts.) - Zuhälterei 181c 3 bandenmäßige Verbreitung von Kinderpornographie 184 52 kriminelle Vereinigung und ~ 129 25 ff Bandenbetrug Vor 263 4; 263 297, 307, 330; 267 232, 236 gewerbsmäßiger ~ 263 307 Bandendiebstahl Ν 244 2 ff Bande Ν 244 3 ff; 244 11 ff Konkurrenzen 244 18 Mehrheit selbständiger Taten 244 12 f minder schwerer Fall schweren ~ Ν 244a; 244a 4 Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds Ν 244 3, 6 ff; 244 13 schwerer- Vor 242 1; Ν 244a; 244a 1 ff Teilnahme 244 16 Verfall, erweiterter Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 Vermögensstrafe Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 Versuch 244 15 Vorsatz 244 14 Wahlfeststellung 1 129; 244 18 Bandenfälschung Geldfälschung 146 33 Bandenraub Ν 250 10; 250 31 f, 33 mit Waffen Ν 250 14 Bankgeheimnis 203 71 Offenbarungspflicht 203 120 Bankkunde Untreue 266 9, 78 f, 103, 111, 128 Bankomat siehe Geldautomatenmißbrauch Bankrott siehe Konkursstraftaten Bankuntreue 266 141 Bankverkehr Urkunden im ~ 267 144 Bannbruch 275 9 Bannkreisverletzung abstrakte Gefahrdung 106a 1 Aufforderung 106a 9 Bannkreis, Begriff 106a 2 Konkurrenzen 106a 12 Rechtsgut 106a 1 Bannware 297 1,9 f Barbiturate als Rauschmittel 316 142, 170; 323a 97 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 134 Wechselwirkungen mit Opiaten 316 147 Bauarbeiter fahrlässige Tötung durch ~ 222 11 Baubehörde fahrlässige Tötung durch Beamten der ~ 222 11

(29)

Bea

Baugefährdung Ν 319 Abbruch eines Bauwerks 323 4 Architekt 323 7 an der Ausführung Beteiligte 323 9 Bauarbeit/-tätigkeit 323 3 Bauleiter 323 6 ff (kein) Blankettatbestand 323 11 (kein) Dauerdelikt 323 20 Fahrlässigkeit 323 17 Gefahrdungsdelikt, konkretes 323 1 Gefahr für Leib/Leben eines Menschen Ν 319;323 14 f Konkurrenzen 323 19 Planung eines Bauwerks 323 5 Regeln der Technik 323 11 f Sonderdelikt 323 1 Täterkreis 323 10 Tätige Reue Ν 319; Ν 320; 323 18 Unterlassen 323 13 Verjährung 323 20 Vorsatz 323 16 Bauherr fahrlässige Tötung durch ~ 222 11 Bauleiter Baugefährdung 323 6 f fahrlässige Tötung durch ~ 222 11 Baumaterialien Brandstiftung 308 10 Bauträger Untreue 266 122 Bauunternehmer fahrlässige Tötung durch ~ 222 11 Bauwerk Begriff 305 3 Zerstören 305 1 ff Beamter siehe auch Amtsträger; siehe auch Richter Amtsrechte Vor 32 142 f Amtsverlust als Folge strafgerichtlicher Verurteilung 45 35 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 15 ausländischer ~ kein Amtsträger 11 20 Aussageerpressung 343 3 Beamteneigenschaft als besonderes persönliches Merkmal 28 60 Begriff 11 23 ff; Vor 331 4 Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 4 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Rechtsbeugung 339 16 Strafantragsrecht 77a 2 ff Strafzumessung, Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 Untreue 266 89, 103

Bea

Sachregister

Beamter (Forts.) Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 1 Beauftragter Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 Betriebsbeauftragter für Abfall 326 132 Betriebsbeauftragter für Gewässerschutz 324 49 Betriebsbeauftragter für Immissionsschutz 325 69 Gefahrgutbeauftragter 328 64 Immissionsschutzbeauftragter 325 69 Vertreterhaftung 14 53 ff Wehrbeauftragter und Staatsgeheimnisse 93 28 Bedeutung von Kundgabezeichen 18518 Bedingungstheorie Notwehrüberschreitung 33 71 Bedrohung Adressaten der Drohung 241 4 Bedrohung 241 6 ff Begehung eines Verbrechens 241 11 ff DDR-Recht 241 29 Entstehungsgeschichte 241 EntstG Ernstlichkeit 241 6, 10, 23 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 2, 8, 9, 12, 17; 241 2, 4, 19, 27 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 241 1 Kenntnis des Bedrohten 241 15 Konkurrenzen 241 27 f mittelbare Drohung 241 21 Nötigung und ~ 240 58, 77, 124; 241 9, 19, 27 Person, nahestehende 241 5 Privatklagedelikt 241 25 Rechtfertigungsgründe 241 16 Rechtsfriede des Einzelnen als Rechtsgut 241 1 Rechtsgut 241 1 Verjährung 241 3 Vollendung 241 20 Vorsatz 241 17 ff, 24 Vortäuschen eines bevorstehenden Verbrechens 241 22 ff Wehrstrafrecht 241 28 wider besseres Wissen 241 24 Beeinträchtigung der Brauchbarkeit, Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 8 Beendeter Versuch siehe Versuch Beendigung des Angriffs 32 122 ff Tateinheit, Begründung vor ~ 52 20

Beendigung der Straftat Absichtsdelikte Vor 22 25 Begriff Vor 22 19 ff Beihilfe, sukzessive und ~ Vor 22 37 Dauerdelikte Vor 22 27, 36 bei fortlaufender Tatbestandsverwirklichung Vor 22 28 Gefährdungsdelikte Vor 22 25 f Gesetzlichkeitsprinzip und ~ Vor 22 34 f Mittaterschaft, sukzessive und ~ Vor 22 37 Notrechte und ~ Vor 22 33, 38 Tatzeitprinzip 2 13 Unternehmensdelikte Vor 22 25 f Verjährung und ~ Vor 22 33, 37; 78a 3 ff Vollendung und ~ Vor 22 24 ff Zustandsdelikt Vor 22 31 Befehl Handeln auf ~ - Strafzumessung 46 123 - Verbotsirrtum und ~ 17 52 ff militärischer ~ als Rechtfertigungsgrund Vor 32 173 ff Notwehr gegen ~ - ordnungsrechtswidriger Befehl 32 90 ff, 201 - rechtswidriger Befehl 32 74 ff, 91 ff, 97 ff - strafrechtswidriger Befehl 32 88, 93, 202 f - verfassungswidriger Befehl 32 95 - verwaltungsrechtswidriger Befehl 32 96 f - völkerrechtswidriger Befehl 32 94 - wehrrechtswidriger Befehl 32 85, 88, 96, 98 - zivilrechtswidriger Befehl 32 102 rechtswidriger ~ 25 70 f, 129; Vor 32 177 - Angriff durch ~ 32 74 ff Schießbefehl und Notwehr 32 93 Beförderungserschieichung 265a a.F. 1, 5, 7, 30 f, 45 ff, 50 ff, 60 f Beförderungsmittel 315 29 Beförderungswesen Urkunden im ~ 267 143 Befriedetes Besitztum Begriff 123 16 ff Befugnis zur Aufnahme öffentlicher Urkunden 348 4 ff Begebung einer Urkunde 267 19 ff, 277 Begegnungsdelikt Teilnahme, notwendige Vor 26 33 Begehung der Tat Tatzeitprinzip 2 11 Begehungsdelikt als Deliktstyp Vor 13 50 Tatort 9 7 ff Tatzeit 8 5 ff

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Begehungsort Beendigung und ~ Vor 22 33 Beginn des Versuchs siehe Versuch unmittelbares Ansetzen Beglaubigung Falschbeurkundung, mittelbare 271 18,21,43 Urkundenfälschung 267 102, 107, 126, 198, 216 Begleittat, mitbestrafte Vor 52ff 117 ff Begnadigungsrecht Absehen von Strafe und ~ 60 7 bei Maßregeln Vor61ff74 Strafaussetzung zur Bewährung und ~ Vor 56 2; 56 1 Begründungspflicht bei Entziehung der Fahrerlaubnis 69 111 f Begründungszwang bei der Gesamtstrafenbildung 54 10, 13 des Strafausspruchs 46 315 Begünstigung siehe auch Konkursstraftaten Gläubigerbegünstigung; siehe auch Konkursstraftaten - Schuldnerbegünstigung Absicht der Vorteilssicherung 257 18 Angehörigenbegünstigung 145d 19, 23 - Mord zur Verdeckung einer Straftat und ~ 211 12 Anschlußdelikt 257 3 Anstiftung 257 22 ff Bankrott und ~ 283 230 Beihilfe 257 23 f - zur Vortat und ~ 257 5 f Besserstellung des Vortäters 257 13 Dauerdelikt als Vortat 257 6 DDR-Recht 27 70; 257 30 Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Entstehungsgeschichte Vor 257ff 1; 257 EntstG, 1 fortgesetzte Handlung 257 28 Geringfügigkeit 257 27 Hilfeleisten 257 12 ff Irrtum 257 7, 13, 17,25 f Jagdwilderei und ~ 292 82 Konkurrenzen 257 28 f Kreditbetrug und ~ 265b 114 persönliche ~ siehe auch Strafvereitelung Vor 257ff 1 Rechtsgut Vor 257fT3; 257 2 Rechtspflege, staatliche als Rechtsgut 257 2 sachliche- V o r 2 5 7 f f l Schuldnerbegünstigung und ~ 283d 28 Selbstbegünstigung - Mord zur Verdeckung einer Straftat und ~ 211 12 - Tatbestandslosigkeit 257 20 - Unterstützung der Selbstbegünstigung 257 23a (31)

Beb

Strafantrag 257 26 f Strafausschließungsgrund fur Vortatbeteiligten 257 21 f Strafbarkeit der Vortat 257 8 f Strafe 257 25 Strafvereitelung und ~ Vor 257ff 1; 257 28 Subventionsbetrug und ~ 264 a.F. 169 Surrogate 257 11 Tatortbestimmung 9 28 Teilnahme, notwendige Vor 26 35 Unterlassen 257 15 Urkundenfälschung und ~ 267 286 Verfahrensvoraussetzungen 257 26 f Vermögen als Rechtsgut 257 2 Versuch - strafloser- 257 19 - untauglicher- Vor 22 128 Versuchstat, verselbständigte 257 13 f Vorbereitungshandlung, straflose 257 14, 19 Vorsatz 257 17 Vortat 257 3 ff Vortat, verjährte Vor 78 17 Vorteile, zu sichernde 257 10 f, 27 Wahlfeststellung 1116; 257 29 Behältnis eines Schriftstücks 202 16, 20 Behandlungsverhältnis Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses Ν 174c 6 Beharrlichkeit der Zuwiderhandlung, Ausübung der verbotenen Prostitution 184a 4, 6 Behauptung einer Tatsache 186 6 f Behinderung geistige - Ν 174c 2; Ν 179 1; 226 25 seelische - Ν 174c 2; Ν 179 1 Behörde zur Abnahme von Versicherungen an Eides Statt zuständige ~ 156 5 ff Begriff 11 98 ff Beleidigung einer - 194 12 Computersabotage 303b 9 f Fälschung von Gesundheitszeugnissen zum Gebrauch vor Behörden 277 6 zur Führung von Pesonenstandsbüchern oder zur Feststellung des Personenstandes 169 21 Kritik, sachliche an - 193 14 öffentliche - Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 15,18 - als Aussteller öffentlicher Urkunden 271 10 f, 61 ff Strafantragsrecht Vor 77 8; 77 40 Vortäuschen einer Straftat gegenüber 145d 4 ff

Bei

Sachregister

Beibringen von Betäubungsmitteln - Menschenraub 234 13 ff - Nötigung 240 11 f, 35,45,47 f, 66 f von Gift/anderen gesundheitsschädlichen Stoffen 224 12 ff Beichtgeheimnis Nichtanzeige geplanter Straftaten und ~ 139 5 ff, 9 Beihilfe siehe auch Teilnahme als akzessorischer Rechtsgutsangriff 27 5, 51,54 Anstiftung und Abgrenzung 26 25 ff Anstiftung zur Beihilfe 26 110; 27 61 zur Anstiftung, versuchten 30 48 ff zur Anstiftung 26 110 Anwesenheit am Tatort 27 42 Beendigung der Straftat und ~ Vor 22 33, 37; 27 32 ff Begünstigung, Abgrenzung 27 32 ff zur Beihilfe 27 61,66 Dauerdelikt 27 39 DDR-Recht 27 70 zum erfolgsqualifizierten Delikt 27 51 Exzeß des Täters 27 51 fahrlässige Hilfeleistung 27 46 Förderung der Tat 27 23 ff fortgesetzte ~ 27 54, 56 f Fortsetzungszusammenhang - fortgesetzte Beihilfe 27 54, 56 f - Haupttat im ~ 27 39, 57 als Gefährdungsdelikt 27 27 f Gesinnungsstrafrecht 27 9 Haupttat - Auslandstatals - 27 62 - Beendigung der ~ 27 32 ff - im Fortsetzungszusammenhang 27 39 - versuchte ~ Vor 22 131; 27 7, 25,66 - vorsätzliche rechtswidrige ~ Vor 26 23 ff; 26 30 - wesentliche Merkmale 27 47 Hilfeleistung 27 30 ff - deliktischer Sinnbezug 27 17 ff - fahrlässige- 27 46 - Förderungsformel der Rechtsprechung 27 23 ff - Kausalität 27 1 ff - Kenntnis des Täters 27 9 - Mittel 27 40 ff - überflüssige ~ 27 8 - Unterlassen 27 15,43 ff - Wirksamkeit 27 7 - Zeitpunkt 27 31 ff in dubio pro reo 27 68 Intensivierungsprinzip 27 29 Irrtum 27 50

Kausalität der Hilfeleistung 27 1 ff - Förderungsformel und ~ 27 24 - hypothetischer Kausalverlauf 27 2 Kettenbeihilfe 120 31 Konkurrenzen 27 57, 67 zu mehreren Taten Vor 52ff 58 Mehrheit d e r - 27 55 in Mittäterschaft 25 172; 27 58 mittelbare Täterschaft, Abgrenzung 25 65, 71 in mittelbarer Täterschaft 27 60 als Nachtat, mitbestrafte 27 39 Nebentäterschaft 27 59 nullum crimen sine lege 27 35 zum Pflichtdelikt 27 52, 66; 28 88 f psychische ~ 27 10 ff, 26,40 ff Quasi-Beihilfehandlungen 27 69 Risiko, erlaubtes 27 22 Risikosteigerung, rechtlich mißbilligte 27 16 ff Rücktritt vom Versuch 24 48 zum Sonderdelikt 27 52 Strafe 27 65 ff Strafmilderung 27 65 f Strafvereitelung - Abgrenzung 27 32 ff - vorgeleistete 27 12,41 sukzessive ~ Vor 22 37 Täterschaft, Abgrenzung 25 14 ff, 30 ff als Täterschaft 27 69 täterschaftlich verselbständigte Beihilfehandlungen 27 69 Tatentschluß, Bestärkung 27 13 f, 41 Tatort 27 62 Tatortbestimmung 9 26 Tatzeit 27 63 technische Rathilfe 27 11, 41 Theorienstreit 27 23 ff Übernahmeprinzip 27 29 durch Unterlassen 13 57, 64; 27 15, 43 ff, 66 zum Unterlassungsdelikt 13 52; 27 53 zur Verabredung eines Verbrechens 30 76 Verjährung 27 64 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat und - 357 9 versuchte - Vor 22 132 ff; 27 25, 27 - Straflosigkeit Vor 22 135 - Teilnahme 30 51 zum Versuch Vor 22 131; 27 7, 25, 66 Vollendung 27 7, 25 Vorsatz 27 45 ff - dolus eventualis 27 21 f, 46 - Doppelvorsatz 27 45 Wahlfeststellung, unzulässige 27 68 Zurechenbarkeit, objektive 27 22

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Beischlaf außerehelicher Vergewaltigung Ν 177 EntstG, 1; 177 EntstG beischlafahnliche Handlungen, Sexueller Mißbrauch von Kindern (schwerer) Ν 176a 2; 176 24 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2; 179 15 Beischlaf zwischen Verwandten Abkömmling, leiblicher 173 17 Adoptivkinder 173 17 f Beischlaf - Begriff 173 21 - ehelicher- 173 19 eigenhändiges Delikt 173 30 Entstehungsgeschichte 173 EntstG, 1 f Exogamiegebot 173 6 f Gefahr einer Empfängnis 173 25 Geschwister, leibliche 173 18 Inzesttabu 173 4 ff Irrtum 173 28 f Konkurrenzen 173 35 kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 20 kriminologische Erkenntnisse 173 3 Personen gleichen Geschlechts 173 21 Rechtsgut Vor 169 15; 173 4 ff, 8 ff, 14 f Rechtswidrigkeit 173 26 sexuelle Handlungen, andere 173 30 Sonderdelikt 173 30 Sozialschädlichkeit inzestuöser Verbindungen, vermeintliche 173 8 ff Strafausschließungsgrund, persönlicher 173 33 f Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und ~ 173 23, 35 Strafzumessung 173 34 Teilnahme 173 31 f Verfassungsmäßigkeit 173 16 Versuch, untauglicher Vor 22 98 Verwandte, leibliche 173 17 Vollziehen 173 22 Vorsatz 173 27 Beiseiteschaffen von Handelsbüchem 283 125 von Vermögensbestandteilen 283 14, 25 ff, 125; 288 30 f Versicherungsmißbrauch 265 n.F. 7 Beisichführen einer Waffe Diebstahl mit Waffen 244 5 ff bei Gefangenenmeuterei 121 42 f bei Landfriedensbruch 125a 2 ff, 5a Raub, schwerer Ν 250; 250 6 ff, 21 bei Sexueller Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 8 bei Widerstandshandlung 113 54

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Bei

Beisitzer Rechtsbeugung 339 14, 33, 92, 109 f, 115 f, 127 Beistand Parteiverrat 356 24 Untreue 266 49, 122 Beistandleisten Parteiverrat 356 29,51 Beitragsbetrug Analogieverbot und ~ 1 82 Beitragsverkürzung 266a 63 Bekanntgabe Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 5 Rechtsnatur Vor 38 4, 49; 165 1 der Verurteilung wegen Beleidigung 200 1 ff der Verurteilung wegen falscher Verdächtigung 165 1 ff Bekanntmachung siehe auch Bekanntgabe amtliche Verletzung siehe Verletzung amtlicher Bekanntmachungen eines Gesetzes als deklaratorischer Akt 1 28 Bekenntnis siehe Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen Bekenntnisfreiheit siehe Religionsfreiheit Bekräftigung, eidesgleiche 155 1 ff Belästigung Exhibitionistische Handlungen 183 4 Schutz vor erheblichen Belästigungenen als Rechtsgut Vor 174 11; 183 1; 183a 1; 184 1; 184a 1; 184c 12 Belege nachgemachte/verfälschte Subventionsbetrug 264 a.F. 142, 145 f Belehrungspflicht über Bewährungsauflagen 56b 27 über Fahrverbot 44 98 über Weisungen bei der Führungsaufsicht 68b 41 Beleidigung Absicht d e r - 186 11; 192 5 f Achtungsanspruch 185 1 AchtungsWürdigkeit Vor 185 3 Äußerungen, privilegierte 185 13 Äußerungsdelikt 185 10 Äußerungswille und Äußerungshandlung 185 17 von Amts wegen, Strafverfolgung 194 4 ff, 9 eines Amtsträgers 194 11 keine analoge Anwendung des § 232 Abs. 1 S. 1; 1 72 animus iniuriandi (Kränkungsabsicht) 185 36 Anspielung 185 16

Bel

Sachregister

Beleidigung (Forts.) Anwendbarkeit deutschen Strafrechts Vor 185 39 f Auffangtatbestand Vor 185 2, 43 Aufrechnung 199 1 außerdienstliches Verhalten 194 11 von Auslandsorganen/Auslandsvertretern 103 1 ff - Beleidigungsdelikte, allgemeine, Verhältnis 102 6 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 42, 44 Begehungsdelikt 185 25 Begriff Vor 185 1 einer Behörde 19412 Bekanntgabe der Verurteilung 200 1 ff Beleidigungsfähigkeit, passive Vor 185 24 ff Beleidigungstatbestände, Verhältnis Vor 185 42 Bericht 185 16 Berichterstattung, wahrheitsgetreue 185 42 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ 166 13, 92 Bevölkerung, Verletzter als Teil der ~ 194 6 Beweislastumkehr 185 35 Cyberstalking 185 31 Darbietungen 194 4 Dienstausübung und ~ 194 11 Dienstvorgesetzer, Strafantrag 194 10 dualistisch konzipierter Ehrbegriff Vor 185 8 Durchschnittsurteil Vor 185 30 Ehebruch als Ehrkränkung Vor 185 35 f; 185 32 Ehrauffassung, normativ-faktische Vor 185 7 Ehrbegriff - dualistisch konzipierter Vor 185 8 - normativer und faktischer Vor 185 4 ff - personaler Vor 185 13 Ehre - als Anerkennungsverhältnis Vor 185 10, 12 - Ehre haben Vor 185 3 - und Gleichheitssatz Vor 185 3 - innere ~ Vor 185 5, 7 - Kernbereich Vor 185 21 - des Kollektivs Vor 185 25 - und Kommunikationsfahigkeit Vor 185 19 - und Kunstfreiheit 193 9 - und Meinungsfreiheit, Kollision 193 5 ff - und Menschenwürde Vor 185 4 - und Persönlichkeitsrecht 185 32

- und Personwürde Vor 185 2 - als Rechtsgut Vor 185 1 ff, 42 - und Umgangssprache Vor 185 3 - Verfassungsrang 193 5, 9 Ehrenmord Vor 185 38 Ehrennotwehr 185 42 ehrenrührige Äußerung im engsten Kreis 185 11 ff ehrenrührige Kundgaben, Beispiele 185 33 f Ehrgefühl Vor 185 6 Ehrmängel Vor 185 5, 9 Ehrträger Vor 185 24 ff ehrverletzende Reaktualisierung 192 7 ff Ehrverletzung und ~ Vor 185 1 ff Ehrvorstellungen, neue Heterogenität der ~ Vor 185 38 einfache ~ und üble Nachrede 186 1 Einkleidung, satirische 185 24 Einverständnis 185 38 Einwilligung Vor 32 115; 185 38 elterliche Personensorgeberechtigte Vor 185 37 Empfängerhorizont 185 19,22 Erklärung 185 17 Erklärungsempfänger 185 19 Ermächtigung zur Strafverfolgung 194 13 f error in persona 185 37 Erweislichkeit der Wahrheit - als Strafausschließungsgrund Vor 32 226 Erwiderung einer ~ 199 5 Erziehungsrecht, missbräuchliche Ausübung 185 42 Erziehungsrecht, Verletzung Vor 185 37; 185 32 Ethik Vor 185 15 Exhibitionistische Handlungen und ~ 183 12, 14 Exzeß 192 3 faktischer Ehrbegriff Vor 185 4 ff Familienehre Vor 185 33 Familienkreis 185 11; 186 9; 187 2 Formalbeleidigung 192 1 ff; 193 1, 11, 14,33 Gattungsbegriff Vor 185 1 Gegenbeleidigung 199 1 ff Geisteskrankheit Vor 185 24 Geltungswert, personaler Vor 185 9 Geltungswert, sozialer Vor 185 9, 11 Gesamtschau eines Werkes 185 22 Geschlechtsehre 185 28 ff, 38 Gleichheitssatz und Ehrbegriff Vor 185 3 Gleichstellung von Individuum und Personengemeinschaft Vor 185 25 ff als Gruppenangehöriger Verfolgter 194 5 Handlungseinheit, natürliche 185 43 Heterogenität der Ehrvorstellungen, neue Vor 185 38 (34)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Beleidigung (Forts.) Idealkonkurrenz 185 44 in dubio pro reo 185 35 inhaltlicher Zusammenhang 185 43 Integrität, sittliche Vor 185 13; 185 34 im Internet Vor 185 39 ff Irrtum 185 26 Irrtum des Täters 185 37 f Karikatur 185 23 f; 193 10 Kernbereich der Ehre Vor 185 21 Kinder als Ehrträger Vor 185 24 Kollektivbeleidigung Vor 185 25 ff Kollektivbezeichnung und Strafantrag 194 2 unter Kollektivbezeichnung Vor 185 28 ff Kollektivehre Vor 185 25 Kollektivgebilde Vor 185 29 Kollektivurteile Vor 185 30 Kommunikationsfahigkeit und Ehre Vor 185 19 Kompensation 199 1 Konkurrenzen Vor 185 44; 185 43 Kränkungsabsicht (animus iniuriandi) 185 36 Kundgabe 185 10 Kundgabe, Erscheinungsformen 185 15 ff Kundgabe, objektiver Sinn 185 17 ff Kundgabe durch Unterlassen 185 25 Kundgabe, Vollendung 185 25 Kunstwerke (Sinnermittlung) 185 22 ff Leugnen nationalsozialistischer Verbrechen Vor 185 40 lex generalis Vor 185 43 Lückenbüßerfunktion Vor 185 2; 185 31 Manipulation von Tatsachen 185 16 mehrdeutige Äußerung 185 36 Meinungsäußerung 185 2 ff Meinungsfreiheit und Recht der Ehre Vor 185 12 Menschenwürde und Ehre Vor 185 4 menschliche Unzulänglichkeiten, elementare Vor 185 17 Mißachtung der Person 185 32 Mittäter 185 40 mittelbare ~ Vor 185 34 nationalsozialistische Verbrechen, Leugnen Vor 185 40 Nazi-Opfer 194 5 normativ verstandener Empfangerhorizont 185 19 normativer Ehrbegriff Vor 185 4 ff normativ-faktische Ehrauffassung Vor 185 7 Notwehr gegen ~ 32 177 öffentliche - 200 2 Paradigma 185 34 Pauschalurteil Vor 185 30, 32 Persönlichkeitsmißachtung Vor 185 11 (35)

Bei

personaler Ehrbegriff Vor 185 14 personaler Geltungswert Vor 185 9 personaler Geltungswert, Minderung Vor 185 17 Personengemeinschaft, Gleichstellung mit Individuum Vor 185 25 ff Personengemeinschaften Vor 185 25 Personensorgeberechtigte, elterliche Vor 185 37 Personwürde und Ehrbegriff Vor 185 2 Pflichterfüllung Vor 185 13 einer politischen Körperschaft 194 13 f Polizei als Ehrträger Vor 185 25 Polizeibeamter als „Bulle" 185 35 Privatklagedelikt 194 4 privilegierte Äußerungen 185 13 Publikationsexzeß 192 7 ff Realitätsbezug, fehlender 185 22 rechtfertigender Notstand 185 42 Rechtfertigung bei verleumderischen Verlautbarungen 185 14 Rechtfertigungsgründe 185 42 Retorsion 199 1 Ruf Vor 185 6 Satire 185 23 f; 193 10 Schimpfwörter Vor 185 17; 185 34 Schriften 194 4 Schriftenverbreitung 186 13 f; 187 6 schriftliche- 186 14 Selbstgespräch 185 12 Sexualbeleidigung 185 15 Sexualstraftat und - 185 28 ff sexuelle Handlungen und - 185 28 ff Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen u n d - 174 23 Sinnverständnis 185 26 sittliche Integrität Vor 185 13; 185 34 Soldaten als „Mörder" 185 34; 193 25; Vor 125-145d 6 soziale Rolle 185 34 sozialer Geltungswert Vor 185 9, 11 Standardbedeutung 185 18 Stilmittel 185 23 Strafantrag 77 25; 194 1 ff Strafausschließungsgrund 18541 straffreies Refugium 185 14 substantielle Gleichheit tatbestandsmäßigen Verhaltens Vor 185 42 Symbolisches Handeln 185 15 Täter 185 40 Tätlichkeit als - 185 15 Tatbestand, subjektiver Vor 185 31 Tatbestandsbestimmtheit Vor 185 2 Tatrichterfunktion 185 9 Tatsache, Wahrnehmbarkeit, Beweisbarkeit und geschichtliche Existenz 185 4

Bel

Sachregister

Beleidigung (Forts.) Tatsachen, innere ~ 185 4 Tatsachenbasis von Werturteilen 185 6 Tatsachenbehauptung 185 2 ff Tatsachenmanipulation 185 16 Teil der Bevölkerung, Verletzter als ~ 194 6 teleologische Reduktion 185 12 territoriale Spezifizierung Vor 185 39 Totschlag nach schwerer ~ 213 4 ff Üble Nachrede - Äußerungsdelikt mit Drittbezug 186 9 - in Beziehung auf einen anderen 186 5 - Dritter als Kundgabeempfanger 186 5 - einfache Beleidigung und ~ 186 1 - emsthaftes Entgegentreten 186 8 - Gerücht 186 8 - Herabwürdigen 186 10 - kompromittierende Sachlage, Schaffen einer 186 7 - öffentliche ~ 186 13 - gegen Personen des politischen Lebens 188 1 ff - prozessuale Nichterweislichkeit als Tatbestandsmerkmal 186 3 - Qualifikation 186 13 - Rechtswidrigkeit 186 12 - restriktive Auslegung 186 4 - Schuldprinzip 186 2 , 4 - Sorgfalt, gebotene 186 4 - Subsumtionsirrtum 186 11 - Tatsachenbehauptung 186 6 f - Tatsachenbehauptung, nichterweislich wahre, ehrenrührige 186 2, 12 - Verächtlichmachen 186 10 - Verbotsmaterie, tragfähige 186 3 - durch Verbreiten von Schriften 186 13 f - Verbreiten von Tatsachen 186 8 - Verbreitung von Tatsachen 186 6, 8 - Vorsatz 186 11 - Wahrheitsbeweis als Strafausschließungsgrund 186 12; 190 1 - Wahrnehmung berechtigter Interessen 186 12; 193 2 - Werturteil und deskriptives Urteil 186 1 Unterlassen, Kundgabe durch 185 25 Unzulänglichkeiten, elementare menschliche Vor 185 17 Verbreiten von Schriften 200 2 Verdienste absprechen Vor 185 16 Verfolgte 194 5 Verfremdung 185 22; 193 10 Vergewaltigung und ~ 17716 Verhalten, vorwerfbares Vor 185 14 Verleumdung - der Bundeswehr 109d 1 - in dubio pro reo 187 2

- Kreditgefährdung, Eignung zur 187 3 - öffentliche ~ 187 6 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 42 f; 37 24 - gegen Personen des politischen Lebens 188 1 ff - Qualifikation 187 6 - Rechtfertigung 187 5 - Sachverhaltskern 187 2 - Unwahrheit 187 2 - durch Verbreiten von Schriften 187 6 - in einer Versammlung 187 6 - Vorsatz 187 4 - Wahrnehmung berechtigter Interessen 187 4; 193 3, 11 - wider besseres Wissen 187 4 Versammlung 194 4 Verschwiegenheitspflicht und ~ 185 14 Versuch, Kenntnisnahme durch Dritten 22 15 Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener 189 1 ff Verunglimpfung und Zweitbeleidigung 199 7 Verurteilungsbekanntgabe 200 1 ff Vollendung 185 26 Vorsatz 185 36 vorwerfbares Verhalten Vor 185 14 Wahrheitsbeweis 185 41; 190 1 ff Wahrheitsbeweis und einfache ~ 190 1 Wahrheitsbeweis, ~ trotz 192 1 ff Wahrheitsfrage 185 35; 186 4 Wahrnehmung berechtigter Interessen Vor 32 179; 193 1 ff - Äußerungen zur ~ 193 17 - Anwendungsbereich 193 11 f - Anzeigen 193 22 - Berechtigung des Täters 193 19 - Berechtigung des wahrgenommenen Interesses 193 18 - Beteiligung mehrerer 193 34 - dienstliche Anzeigen von Vorgesetzten 193 32 - Dienststrafsachen 193 11 - Diffamierung 193 25 - Ehre und Kunstfreiheit 193 8 ff - ehrenrührige Meinungsäußerung und ~ 193 4 - einzelfallbezogene Gesamtabwägung 193 6 - Enthüllungen 193 23 - Erlaubnistatbestandsirrtum 19331 - erlaubtes Risiko, rechtfertigendes 193 3 - Fernsehen 193 20 - Film 193 20 - Flucht in die Öffentlichkeit 193 28 (36)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Beleidigung (Forts.) - Formalbeleidigung 193 1, 11, 14,33 - geistiger Meinungskampf 193 20 - gewerbliche Leistungen 193 13 ff - Grundrecht der freien Meinungsäußerung u n d - 193 4 ff - Güter- und Interessenabwägung 193 2 - Informationsinteresse 193 18,20,30 - Informationspflicht 193 21 - Interessenkollision, Interessenvergleich 193 17 - Interessenkonflikt, echter oder präsumtiver 193 2 - Interessenwahmehmung, angemessene 193 25 - Irrtum des Täters 193 31 - Karikatur 193 10 - Konkordanz, Prinzip praktischer 193 6 - Konsumtion 193 8 - Kränkungen 193 25 - Kritik, sachliche 193 13 - künstlerische Leistungen 193 13 ff - Kunstwerke 193 8 - Leichtfertigkeit 193 24 - Massenmedien 193 20 - Meinungsäußerung, ehrenrührige 193 4 - Meinungsäußerung, freie und unangemessene 193 25 - Meinungsfreiheit und persönliche Ehre 193 5 - Motivation des Täters, Motivbündelung 193 30 - Namensnennung 193 29 - Nichterweislichkeit behaupteter Tatsachen 193 24 - objektive Wertordnung 193 4 - öffentliche Behörden, Beamte usw. 193 14 - Petitionen 193 22 - politischer Meinungskampf 193 27 - Presse 193 20 - Presse und Individualisierung 193 29 - pressemäßige Sorgfalt 193 23 - Pressestraftaten 193 11 - reaktive Verknüpfung von Äußerungen 193 7, 25 - Rechtsausfuhrung 193 15 f - Rechtsnatur Vor 32 179;193 1 - Rechtsverteidigung 193 15 f - Rede, Zulässigkeit freier 193 7 - Rügen von Vorgesetzten 193 32 - Rundfunk 193 20 - Sachkritik 193 13 - Satire 193 10 - Schmähung, Schmähkritik 193 25 - Schuldausschließungsgrund 193 1 (37)

Bei

- situationsabhängiges Risiko 19321 - Sorgfalt, situations- und konfliktsadäquate 193 21 f - Subsumtionsirrtum 19331 - tadelnde Urteile 193 13 - Tatsachenbehauptung, ehrenrührige 193 11 - Übermaßverbot 193 27 - üble Nachrede und ~ 193 2 - Unschuldsvermutung 193 26 - Verdachtsfrage, Wahrheitsfrage 193 21 - Verfassungsrang der Ehre 193 5 - Verfremdung 193 10 - Verleumdung und ~ 193 3 - Vorzugstendenzen 193 6, 17,21 - Wahrheit einer Behauptung 193 24 - Wahrheitsinteresse 193 23 - Wertungsexzess 193 26,31,33 - Wertungsspielraum 193 27 - Werturteil, ehrenrühriges 193 4 - Werturteil, tatsachenadäquates 193 13 - wissenschaftliche Leistungen 193 13 ff - Zitieren, sinnentstellendes 193 27 - Zweckverfolgung 193 30 wechselseitig begangene ~ 199 1 ff Weitergabe eines Schriftstücks 185 16 Wertungsadäquanz 185 6 Wertungsexzeß 185 7; 193 26, 31,33 Werturteil 185 2 ff, 41 Werturteil und Tatsachenbasis 185 6 Werturteil, substantiiertes 185 7 Werturteil, tatsachenadäquates 185 41; 193 13 Widerspruch als Prozesshindernis 194 8 Zeitablauf 185 41 Zusammenhang, inhaltlicher 185 43 Beleidigungsdelikte Körperverletzungsdelikte und ~ 223 4, 6, 8, 27 Spezialität Vor52fI79 Belgien Strafrechtsreform Einl 116, 135 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Beliehene Private Amtsanmaßung 132 7, 33 f Verwahrungsbruch 133 6a Belohnung und Billigung von Straftaten Äußerungsdelikt 140 16 Auslandstaten 140 10 Belohnen der Tat 140 11 ff Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 7, 89 Billigen der Tat 140 14 ff - öffentliches- 140 27 - durch Tatbeteiligte 140 26 - durch Verbreiten von Schriften 140 28

Bel

Sachregister

Belohnung und Billigung von Straftaten (Forts.) - in Versammlung 140 28 Eignung, friedensstörende 140 21, 23, 29 ff Entstehungsgeschichte Vor 125-145d 4; 140 Vor 1 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 140 3 Gewaltdarstellung und ~ 131 40 Irrtum 140 34 Katalogtaten 140 3 Klimaschutzdelikt 140 2 Konkurrenzen 140 40 Meinungsfreiheit und ~ 140 21 ff, 26, 38 mittelbare Täterschaft 140 35 Nichtanzeige geplanter Straftaten und ~ 140 1 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 140 7, 13 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Pressefreiheit und ~ 140 21 ff, 36 f, 38 Presseinhaltsdelikt 140 22 ff, 35 f Prozeßverhalten und ~ 140 39 Rechtsgut 140 1 f rechtswidrige Tat 140 5 f - begangene oder versuchte ~ 140 7 - weit zurückliegende ~ 140 32 f Sozialadäquanzklausel 140 38 Täterschaft/Teilnahme an der Bezugstat u n d - 140 41 f Teilnahme 140 35 ff durch Verbreiten von Schriften 140 28 Verbreiten, bloßes 140 22 Verfassungsmäßigkeit 140 3, 19, 21 ff, 26 in Versammlung 140 28 Vorsatz 140 34 Benachteiligungsabsicht Landesverrat 94 7, 11, 13 Urkundenunterdrückung 274 56 ff Benzodiazepine als Rauschmittel 316 142, 170,174 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Wechselwirkungen mit Opiaten 316 147 Berater Kreditbetrug 265b 24 Schwangerschaftsabbruch, Identität von beratendem und abbrechendem Arzt 218c 13; 219 9 Untreue 266 122 Beratungsgeheimnis als Dienstgeheimnis 353b 11 Rechtsbeugung und ~ 339 111 Beratungspflicht des Arztes bei Schwangerschaftsabbruch 218c 8

Beratungsstelle, öffentlich anerkannte Schweigepflicht 203 67 f Beratungsverhältnis Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines BeratungsVerhältnisses Ν 174c 6 Berechtigung des wahrgenommenen Interesses 19318 Bereicherungsabsicht Betrug 263 185,239,248 ff, 288, 306, 334 Computerbetrug 263a 76 Entziehung Minderjähriger 235 85 ff, 107 Erpressung 253 20 ff, 31 Falschbeurkundung, mittelbare 271 82, 92 ff, 109 Gewässerverunreinigung 324 116 f, 118 Hehlerei 259 34 Kinderhandel 236 30 ff, 54, 73 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 163 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 7 Bereicherungsdelikte Betrug 263 248,253 Diebstahl und ~ 242 47, 49 Erschleichen von Leistungen und ~ 265a a.F. 16 Bereithalten zu Sabotagehandlungen 87 8 Bereitstellen von Glücksspieleinrichtungen 284 20 von Sabotagemitteln 87 11 Bergwerk Brandstiftung 308 6 Bergwerksbetrieb 318 3 Bericht Falschbericht, diplomatischer 353a 3 wahrheitsgetreuer ~ über öffentliche parlamentarische Sitzung siehe Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Berichterstatterprivileg Gewaltdarstellung 131 35 Berichterstattung, wahrheitsgemäße Presse, Rundfunk, Fernsehen 193 23 Berichtspflicht des Bewährungshelfers 56d 8 Berliner Tabelle Verletzung der Unterhaltspflicht 170 36 Berufsbezeichnungen, geschützte siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Berufsdelikt siehe Pflichtdelikt Berufsgerichtsbarkeit Aussageerpressung 343 3, 6 Verfolgung Unschuldiger 344 4 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Berufspflicht Notwehrüberschreitung und ~ 33 62 (38)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Berufsverbot siehe auch Tätigkeitsverbot Anlaßtat 70 7 ff - Beziehung zu BeruCGewerbe 70 11 ff Anordnung - fakultative ~ 70 75 ff - selbständige ~ 71 1 ff Anwendungshäufigkeit 70 4 Aussetzung zur Bewährung 56 2; 70a 1 ff - Bewährungshilfe 70a 18 - Bewährungszeit 70a 15 - Prüfiingspflicht 70a 19 - Weisungen 70a 18 - Widerruf 70b 1 ff gegen Beamte 70 32 f Beruf, Begriff 70 12 f, 14 f Bestimmtheit 70 53 ff Dauer Vor 61ff 80; 70 59 ff, 81 f ehrengerichtliche Maßnahmen 70 48, 85 ff Erheblichkeit weiterer Taten 70 38 Erledigung 70b 16 ff Folgen 70 83 Fortführung einer für verfassungswidrig erklärten Partei 84 19 Führungsaufsicht bei Aussetzung 68g 1 ff Gefahr weiterer Taten 70 35 ff - für die Allgemeinheit 70 39 - Beziehung zu Beruf/Gewerbe 70 37 Gesamtwürdigung von Täter und Tat 70 40 fr Gewerbe, Begriff 70 11, 14 ff für GmbH-Geschäftsführer Vor 283 80; 283 106 Grundrechtsverwirkung Vor61ff35 in dubio pro reo 70 50; 70b 13 gegen Jugendliche und Heranwachsende 70 5 gegen juristische Person 70 6 lebenslanges ~ 70 63 f, 95 als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 6; 70 2 Maßregelkonkurrenz 70 84; 72 1 ff Meinungsfreiheit und ~ 70 64 Mißbrauch 70 17 ff Nichtabführung von Arbeitnehmerbeiträgen/ Steuern 70 28 ff gegen Notare 70 32 f Parteienprivileg und ~ Vor 61ff 35 Pflichtverletzung, grobe 70 17 ff, 23 ff gegen Presseangehörige 70 64 ff Pressefreiheit und ~ Vor611T35 Subsidiarität 70 47 f Umfang 70 51 ff Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 154 Verfahrensrecht 70 93 ff verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 35; 70 3 (39)

Bes

Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 70 3,49, 51, 74 Verstoß gegen ~ - Konkurrenzen 145c 27 ff - Kriminal-/Rechtspflegestatistik 145c 3 - Rechtsfolgen 145c 29 f - Straf-/Bußgeldvorschriften des Nebenrechts und ~ 145c 2 - subjektiver Tatbestand 145d 22 - Täter 145c 12, 17 ff, 23 - Teilnahme 145c 24 ff - Untersagung, strafgerichtliche 145c 1 - Verfahrensrecht 145c 31 f - Verfassungsmäßigkeit 145c 4 - vorläufiges Berufsverbot 145c 9 verwaltungsrechtliche Maßnahmen 70 48, 85 ff Vollrausch 323a 318 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 86 vorläufiges ~ 70 61, 82, 94; 145c 9 Widerruf der Aussetzung 70b 1 ff - Ermessen des Gerichts 70b 9 - Folgen 70b 14 f - in dubio pro reo 70b 13 - Voraussetzungen 70b 1 ff Wirksamkeit 70 8ß Zweck Einl 39; 70 1 Berufsverbrecher als Hangtäter 66 67 Berufsvergehen Partei verrat 356 1, 3 ff Beruhigungsmittel als Rauschmittel 316 134, 170; 323a 98 Besatzungsgerichtsbarkeit Einschränkungen deutscher Gerichtsbarkeit Vor 3 367 ff Beschädigen von Aufzeichnungen, technischen 274 34 ff einer Datenverarbeitungsanlage/eines Datenträgers 303b 25 dem Fischereirecht unterliegender Sache 293 11 von Flaggen, Hoheitszeichen 90a 18 von Handelsbüchern 283 125 dem Jagdrecht unterliegender Sache 292 61 Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 3 einer Sache siehe auch Sachbeschädigung 265 n.F. 5; 289 17; 303 5 ff; 315 27 ff von Urkunden 274 34 ff von Vermögensbestandteilen 283 14,44 ff; 288 31 Beschädigung wichtiger Anlagen Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4

Bes

Sachregister

Beschädigung wichtiger Anlagen (Forts.) Beschädigen 318 5 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche und - 318 5 Fahrlässigkeit Ν 318; 320 2 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 Gefährdungsdelikt, konkretes 318 6 Gesundheitsschädigung als Folge Ν 318 Körperverletzung als Folge 318 9 minder schwerer Fall Ν 318 Qualifikationstatbestand Ν 318; 318 9 Rechtsgut 318 1 Tätige Reue Ν 320 Todesfolge Ν 318; 318 9; 320 6 Versuch Ν 318; 318 8 Vorsatz 318 7 Wasserbauten 318 2 Zerstören 318 5 Beschädigungsabsicht 316c 43 Beschaffen von kreditierten Waren/Wertpapieren 283 75 Beschaffungskriminalität siehe auch Betäubungsmittelkriminalität Spielleidenschaft Vor 284-287 6, 26 Bescheinigungen Subventionsbetrug 264 a.F. 97, 99 Beschimpfen eines Bekenntnisses 166 24 ff, 36 des Staates und seiner Symbole 90a 8 f, 11 durch Tatsachenbehauptung 90a 9 Beschimpfender Unfug an einer Aufbahrungs-/Beisetzungs-/Totengedenkstätte 168 47 f, 64 f an Flaggen und Hoheitszeichen 90a 23; 104 5 an Gottesdienst gewidmetem Ort 166 EntstG, 1; 167 3, 22 f Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen Antragsbefugnis im Klageerzwingungsverfahren 166 7 Aussagegehalt, objektiver 166 28 ff Bekenntnis - Begriff 166 14, 85 - Inhalt des Bekenntnisses 166 15 ff - religiöses ~ 166 19, 21 - weltanschauliches ~ 166 20 f Beleidigung und ~ 166 13,92 Beschimpfen 166 24 ff, 36 - mittelbares - 166 84 ff Datenspeicher 166 50 Doppelmitgliedschaften 166 66 Eignungsdelikt 166 1 Einrichtungen 166 75 ff Entstehungsgeschichte 166 EntstG, 6 f

Freikirchen 166 70 Frieden, öffentlicher 166 6 ff, 51 Garantenstellung 166 50 Gebräuche 166 75, 79 f Gefahrdung des öffentlichen Friedens, konkrete 166 52 ff Gefahrdungsdelikt, potentielles 166 4 Glaube 166 85 individuelle Überzeugungen 166 15, 17, 22, 55 im Inland bestehend 166 81 ff im Internet 166 40, 50 Karikatur 166 37 Kenntnisnahme durch Dritte 166 40, 56 f Kirche 166 59 f Konkurrenzen 166 92 Kritik, bloße 166 25,27 Kunstfreiheit und - 166 27, 31 ff, 89 Meinungsfreiheit und - 166 27, 29 Menschenwürde und - 166 12, 35, 37, 92 öffentlich 166 38 ff Presseinhaltsdelikt 166 91 Rechtsgut 166 6 ff, 51 Rechtswidrigkeit 166 89 Religionsfreiheit 166 35 Religionsgesellschaften 166 59 ff - ausländische - 166 82 - Begriff 166 61 - formelle Voraussetzungen 166 63 - Körperschaftsstatus 166 63, 67 f - öffentlichrechtliche - 166 63,67 - politische/gesellschaftliche Betätigung 166 65 - privatrechtliche - 166 63, 68 - Systematik 166 70 - universeller Anspruch 166 62 - wirtschaftliche Betätigung 166 64 Sachverständiger 166 17, 36 Satire 166 37 Schädigungseignung 166 5, 22, 29, 52 ff Sekten 166 70 Unterlassen 166 50 Verächtlichmachen 166 26 durch Verbreiten von Schriften 166 48 ff Verjährung 166 91 Verletzte der Tathandlung 166 7 Volksverhetzung und - Vor 166 23; 166 12, 92 Vorsatz 166 90 Wahrnehmung berechtigter Interessen und 166 89 Weltanschauung, Begriff 166 18 Weltanschauungsvereinigungen 166 72 ff - ausländische - 166 82 Wiedergabe fremder Äußerungen 166 25, 38 Wissenschaftsfreiheit und - 166 27 (40)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Beschlagnahme dienstliche ~ 136 5 ff des Führerscheins 44 55, 61, 72; 69 158 ff Gefahr der ~ 297 11 Rechtmäßigkeit 136 23 Veijährungsunterbrechung 78c 28 von Vermögensbestandteilen und Zwangsvollstreckung 288 12 vorgetäuschte - Betrug 263 102, 120 - Diebstahl 242 39 Wirksamkeit 136 7a ff Zulässigkeit 136 4 Beschlagnahmeverbot bei Berufsgeheimnisträger 203 9 Beschleunigungsgebot Rechsfolgen eines Verstoßes gegen ~ 46 240; Vor 78 18 Beschuldigter als Partei, Parteiverrat 356 42, 75 Beseiteschaffen von Vermögensbestandteilen 288 30 f Beseitigen 315 34 einer Datenverarbeitungsanlage/eines Datenträgers 303b 25 Besinnungsstrafe Fahrverbot 44 2, 24, 27 Besitz von Kinderpornographie 184 2, 48 Konkursstraftaten 283 21 Untreue 266 103, 109, 141 als Vermögensbestandteil 263 140 f; 283 21; 288 21 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 21 Besitzbetrug 263 108, 140 f, 151 f, 190 ff, 255, 306, 328 Besitzentziehung siehe Pfandkehr Besitzverbote als Bewährungsweisung 56c 9 als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 28 Besitzwehr Vor 32 68 Besondere Folge der Tat 18 7 ff Besondere persönliche Eigenschaften siehe Besondere persönliche Merkmale Besondere persönliche Merkmale Abgrenzung von § 29 28 10 ff Absicht 28 38, 70 Akzessorietät - Lockerung des Akzessorietätsprinzips 28 1 - Prinzip der limitierten ~ 28 5 ff Amtsdelikt 28 39, 60 Anstiftung, versuchte 28 84 bandenmäßige Begehung 28 73 Begriff 28 20 ff Beschützergarant 28 65 (41)

Bes

DDR-Recht 28 91 Eigenschaften, persönliche 28 59 Einheitslösung 28 33 ff erfolgsqualifizierte Delikte, Teilnahme 28 85 Garantenpflichten 28 64 ff Gemeingefährlichkeit 28 76, 79 Grausamkeit 28 76, 78 Handeln für einen anderen und ~ 14 9, 31 ff Heimtücke 28 76 f Mordmerkmale 28 26, 71, 74 nichteheliche Mutterschaft 28 81 Pflichtdelikt 28 1,9, 51 rechtsgutsbezogene Merkmale 28 29 ff Rücktritt vom Versuch 28 83 schuldausschließende Merkmale, spezielle 28 83 Schuldausschließungsgrund, allgemeiner 28 10 ff Schuldmerkmale, spezielle 28 10 ff, 51 f, 72, 80 Schwangereneigenschaft 28 81 Soldatendelikt 28 60 Strafaufhebungsgründe, persönliche 28 51, 83 Strafausschließungsgründe, persönliche 28 51, 83, 86 strafbegründende persönliche Merkmale 28 12 ff, 19, 60 ff, 86 strafmildernde besondere Merkmale 28 80 ff, 86 Strafmilderung 28 86 strafmodifizierende Merkmale 28 12 ff, 17 ff, 34 strafschärfende Merkmale 28 72 ff, 86 Strafzumessung 28 87 täterbezogene Merkmale 28 27 f, 34 täterschaftsbegründende Pflichtenstellung 28 53 ff, 60 ff tatbezogene Merkmale 28 27 ff Überwachungsgarant 28 65 Umstände, persönliche 28 59 Unrechtsmerkmale 28 1, 10 ff, 35 ff, 60, 80 Unterlassungsdelikt - echtes - 28 67 - unechtes - 28 64 ff Verbrechensqualität, Versuch der Beteiligung 30 34 ff Verhältnisse, persönliche 28 59 Vorsatz 28 70 wertbezogene Merkmale 28 44 ff wertneutrale Merkmale 28 44 ff Besondere persönliche Umstände siehe Besondere persönliche Merkmale Besondere persönliche Verhältnisse siehe Besondere persönliche Merkmale

Bes

Sachregister

Besonders schwerer Fall siehe auch Regelbeispiel Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 51 Agententätigkeit, geheimdienstliche 99 17 ff Agententätigkeit, landesverräterische 98 10 AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung 300 1 ff; 301 8 Bankrott 283a 1 ff Beispiele, gesetzliche Vor 46ff22, 25 Bestechlichkeit Ν 331-338 19 ff; Ν 335 Bestechung Ν 331-338 19 ff; Ν 335 Betrug 263 294 ff Bodenverunreinigung 324a 69; Ν 330; 330 10 f Computerbetrug 263a 92 Deliktsartbestimmung, Bedeutung für die 12 17 ff Erpressung Ν 253; 253 38 Fälschung beweiserheblicher Daten 269 33 Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 59 Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311c 18; Ν 312 Friedensgefährdende Beziehungen 100 10 Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete 329 57; Ν 330; 330 Gefangenenmeuterei 121 1,41 ff Geldwäsche 261 20 Gewässerverunreinigung Ν 330; 330 8 ff Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie 310b 7 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion 3116, 11 Jagdwilderei 292 85 ff; 294 1 landesverräterische Fälschung 100a 9 Landesverrat 94 15 ff Landfriedensbruch 125 66; 125a 1 ff Luftverunreinigung 325 77; Ν 330; 330 Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 10, 12

Nötigung 240 120 ff Offenbaren von Staatsgeheimnissen 95 9 Politische Verdächtigung 241a 23 Regelbeispiele, gesetzliche Vor 46ff 23 Schuldnerbegünstigung 283d 25 Schwangerschaftsabbruch 218 61 ff Sexuelle Nötigung Ν 177 4 Sexueller Mißbrauch von Kindern Ν 176 EntstG; Ν 176a 1 ff; 176 24 ff sonstige Fälle Vor46ff25 Strafänderungsgrund, unbenannter Vor 46ff 17 f Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 38 Strafmilderungsgrund, Zusammentreffen 49 15

Strafzumessung, Bedeutung Vor 46ff 17 ff; 46 247 ff, 320 Strafzumessungsregel eigener Art Vor 46ff 18 ff als Strafzumessungsregel Vor 13 51 Subventionsbetrug 264 a.F. 129, 140 ff, 161 f kein Tatbestandsmerkmal Vor 13 51 Tateinheit 52 40 Totschlag 212 45 einer Umweltstraftat Ν 330; 330 1 ff - Entstehungsgeschichte Ν 330; 330 EntstG 1 ff - Gewinnsucht Ν 330; 330 19 - Konkurrenzen 330 20 - Versuch 330 19 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen 326 150; Ν 330; 330 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 329 70; Ν 330; 330 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen 327 29; Ν 330; 330 Untreue 266 174 ff, 182 Urkundenfälschung 267 292, 303 ff Verrat illegaler Geheimnisse 97a 5 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 1

Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen 325a 36; Ν 330; 330 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 52 ff Wucher 302a 64 ff Bestand der Bundesrepublik Deutschland Beeinträchtigung 81 2 ff; 92 2 als Schutzgut Vor 80 20; 87 1, 16; 88 1; 89 1; 90a 1;92 2 Bestandsschutz von technischen Aufzeichnungen 274 1, 3 von Urkunden Vor 267 8 f, 203; 274 1, 3 Bestattung siehe Störung einer Bestattungsfeier Bestechlichkeit siehe auch Angestelltenbestechlichkeit Ν 332 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 332 19; 358 1 ff bandenmäßige Begehung Ν 331-338 24 f; Ν 335; Ν 338 besonders schwerer Fall Ν 331-338 19 ff; Ν 335 Bundeswehrangehörige 332 3 Diensthandlung, pflichtwidrige 332 1, 3 ff - bei Ermessensentscheidungen 332 7 - bei gebundener Verwaltung 332 6 - vorgetäuschte ~ 332 8 - zukünftige ~ 332 1,4, 8 (42)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Bestechlichkeit (Forts.) Drittbegünstigung Ν 331-338 15 f; Ν 332 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 fortgesetze Annahme von Vorteilen Ν 331338 22; Ν 335 Genehmigung, behördliche 332 1 gewerbsmäßige Begehung Ν 331-338 23, 25; Ν 335; Ν 338 Irrtum 332 6, 11 ff Konkurrenzen 332 18 Mittäterschaft 332 15 Rechtsbeugung und ~ 339 126 Rechtsbeugung und pflichtwidrige richterliche Handlung 332 5 richterliche Handlung, pflichtwidrige 332 1, 4 ff - zukünftige - 332 1,4,8 Sozialadäquanz 332 1 Strafzumessung 352 19 Teilnahme 332 16 f Unrechtsvereinbarung Ν 331-338 7 ff; 332 11 Unterlassen einer richterlichen bzw. Diensthandlung Ν 331-338 24; 335 1 ff; Ν 336 Verfall Ν 331-338 25; 332 19; Ν 338 Versuch 332 6, 12, 14 Vollendung 332 14 Vorsatz 332 10 ff Vorteil 332 9 - Drittvorteil Ν 331-338 15 f; Ν 332 - Geringfügigkeit 332 4 - großen Ausmaßes Ν 331-338 21; Ν 335 Vorteilsannahme und — 331 11; 332 1,4, 6 Wahlfeststellung 1 116 Bestechung siehe auch Angestelltenbestechung Ν 334 Abgeordnetenbestechung und ~ Ν 108e 6 von Abgeordneten siehe Abgeordnetenbestechung aktive- Vor331 14 bandenmäßige Begehung Ν 331-338 24 f; Ν 335; Ν 338 begünstigte Personen 334 3 besonders schwerer Fall Ν 331-338 19 ff; Ν 335 Diensthandlung - bereits vorgenommene - 334 5 - Ermessensentscheidungen 334 6 - zukünftige - 334 6 Drittbegünstigung Ν 331-338 15 f; Ν 334 Drittvorteil Ν 331-338 15 f; Ν 334 gewerbsmäßige Begehung Ν 331-338 23, 25; Ν 335; Ν 338 Irrtum 334 5, 7 Konkurrenzen 334 9 (43)

Bes

mittelbare - 331 6 f passive - siehe auch Bestechlichkeit Vor 331 14 Pflichtwidrigkeit 334 5, 7 Täter 334 3 Teilnahme 334 8 Unterlassen einer richterlichen bzw. Diensthandlung Ν 331-338 24; 335 1 ff; Ν 336 Verfall Ν 331-338 25; Ν 338 Vermögensstrafe Ν 331-338 25; Ν 338 Versuch 334 5, 7 Vorsatz 334 7 Vorteil 334 4 Vorteilsgewährung und - 333 7, 9 f, 13; 334 1,4,6 von Wählern siehe Wählerbestechung Bestechungsdelikte siehe auch Abgeordnetenbestechung; siehe auch Wählerbestechung Ν 331-338 1 ff; Vor 331 14 ff Betrug u n d - 263 318 Drittzuwendungen Ν 331-338 15 f Rechtsgut Vor 331 17 Strafverfolgungsstatistik/-praxis Vor 331 18 Subventionsbetrug und - 264 a.F. 151 ff Unrechtsvereinbarung Ν 331-338 7 ff; Vor 331 17 Untreue u n d - 266 98, 167 Veijährung 78a 4 ff Bestellter für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung N i l ; 11 30 ff Anwalt, gerichtlich bestellter 356 81 zur Jagdausübung bestellte Personen 292 31 Sachverständiger, öffentlich bestellter 132a 15; 203 75 Bestimmen zur Prostitution 180b 6; 181 4, 11 zu rechtswidriger Tat siehe Anstiftung zu sexuellen Handlungen - Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 15 - Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 182 3 - Sexueller Mißbrauch von Kindern Ν 176 1; 176 4 ff, 9 - Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen 174 5,21 - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 1 Bestimmtheit der Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens 83 2 ff Bestimmtheitsgebot Anleitung zu Straftaten und - 130a 2 f Ausübung verbotener Prostitution und 184a 3

Bes

Sachregister

Bestimmtheitsgebot (Forts.) Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 140 19 Bodenverunreinigung und ~ 324a 1,6, 52, 55, 57, 59 f Computerbetrug und ~ 263a 4 Datenveränderung 303a 7 f, 11 DDR-Recht 1 143 ff Diebstahl, räuberischer und ~ 252 10 Eingriffe, ebenso gefahrliche ähnliche 315 40 ff Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche und ~ 315 41 Fortgeltung früheren Reichsrechts und 1 65 Freisetzen ionisierender Strahlen und ~ 311d 8 Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs u n d - 315a 24 Gefahrdung schutzbedürftiger Gebiete und ~ 329 44a, 48 Geldwäsche und ~ 261 9 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 1 Gewaltdarstellung und ~ 131 11, 14 Hehlerei, Absetzen/Absetzenhelfen und ~ 259 26 Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 148 ff Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 4, 7 Klimaschutztatbestände und ~ 130 2 Körperverletzung, Einwilligung und ~ 228 2 Konkursstraftaten und ~ Vor 283 135, 158 f; 283 11 f, 52, 56, 65, 111, 138, 147; 283c 11; 283d 8 Kreditbetrug und ~ 265b 35, 42, 68, 74 Luftverunreinigung und ~ 325 30a Milderungsgebot und ~ 2 39 Nötigung, Verwerflichkeit und ~ 240 71 ff, 81,87 Privatgeheimnisse, Verletzung und ~ 203 1,48 Raub, schwerer und ~ 250 11 Rechtfertigungsgründe und ~ Vor 32 40, 42 Rechtsfolgen und ~ 1 60 ff Rechtsfolgen, außerstrafrechtliche und ~ 1 20 Regelbeispiele und ~ 1 63 Religionsdelikte und ~ Vor 166 22 Schuldformen 1 57 Staatsschutzstrafrecht und ~ 80 2; 90a 6; 93 9; 94 1,15; 99 1; 109a 1,4 ff Strafausschließungsgründe 1 58 f Strafbarkeit der Tat, Begriff 1 21 ff Straftatbestand, Begriff 1 45 ff Strafzumessung und ~ 1 61 ff Tatzeitbestimmung und - 8 2 Tatzeitpunkt und - 1 92 f Trunkenheit im Verkehr und - 316 15

Umweltstrafrecht und ~ Vor 324 1, 4, 7c, 7f, 8b, 24 ff; 324 25, 54 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen und - 326 83 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und 142 62 Unterschlagung, einschränkende Auslegung und - Ν 246 4 Untreue und - 266 29 ff Vermögensstrafe, Verfassungswidrigkeit 43a 8 Verstoß gegen das Berufsverbot und ~ 145c 4 Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht und ~ 145a 5, 7 ff Versuchsstrafbarkeit 22 4 f, 28, 82, 86 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung und 201 25 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 25 Vortäuschen einer Straftat und - 145d 12 Werbung für kriminelle Vereinigung und 129 54, 63 Wesentlichkeitslehre 1 27 Wettbewerbsstrafrecht und - Vor 298 7; 298 8 Bestimmungsnorm Strafrechtsnorm als - Vor 13 43 Bestrafung siehe Strafe Bestrebungen Begriff 92 5 gegen den Bestand der Bundesrepublik Deutschland 81 2 ff; 92 6 Betätigungsfreiheit, wirtschaftliche als Rechtsgut 234a 1 Betäubungsmittel Beibringen von Betäubungsmitteln - Menschenraub 234 13 ff - Nötigung 240 11 f, 35, 45, 47 f, 66 f fahrlässige Tötung durch Abgabe von Betäubungsmitteln 222 11 als Rauschmittel siehe auch dort 316 142, 144 Betäubungsmittelgesetz Gefahrdung einer Entziehungskur und 323b 38 Rauschmittelbegriff 316 142, 144; 323a 91 Verurteiltenstatistik 323a 17 Betäubungsmittelkriminalität Auslandstat 6 42 ff Bekämpfung 323b 1 Bildung krimineller Vereinigungen Vor 110 7; Vor 129 7, 9; 129 18, 78, 96 Führungsaufsicht 68 3 als Hangtaten, typische 64 37 Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 44 ff (44)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Betäubungsmittelkriminalität (Forts.) StrafVerfolgungsstatistik/-praxis 323a 17 Verfall, erweiterter und ~ 73d 9,48 Vermögensstrafe 43 EntstG, 4 Betäubungsmittelstrafrecht Handlungseinheit, tatbestandliche im ~ Vor 52ff 28 ff Beteiligung siehe auch Teilnahme an einer Schlägerei siehe Körperverletzungsdelikte am unerlaubten Glücksspiel siehe Glücksspiel, unerlaubtes Betreiben Unerlaubtes ~ von Anlagen siehe dort Betreuer 323b 11 f Einwilligung in Sterilisation einwilligungsunfahiger Volljähriger 228 41 Einwilligung, rechtfertigende in ärztlichen Heileingriff 228 17 Haus- und Familiendiebstahl 247 5 Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 6 Untreue 266 49, 122 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 Betreute Freiheitsberaubung 239 24 f Betreuungspflicht als besonderes persönliches Merkmal 28 61, 63 Untreue 266 12 f, 31, 58, 66, 68 ff, 72, 74, 88 f, 94 Betreuungsverhältnis Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses Ν 174c 6 Betrieb einer Anlage siehe Anlage Begriff 14 54; 316b 5 Bergwerksbetrieb 318 4 Betriebssabotage 283 45 Computersabotage 303b 9 f feuergefährdeter- 310a 3 zur Förderung der Prostitution 180a 6 f forstwirtschaftlicher ~ 310a 4 geschäftlicher- 299 18 kommunaler Einrichtungen und Umweltstrafrecht Vor 324 50; 324 55 Kreditbetrug 265b 31 landwirtschaftlicher - 310a 4 öffentlicher ~ - Begriff 316b 4, 5 - Sicherheit öffentlicher Betriebe als Rechtsgut 316b 3 - Subventionsbetrug und - 264 a.F. 40 Betriebs- und Geschäftsgeheimnis Begriff 355 16 Staatsgeheimnisse und - Vor 93 4 (45)

Bet

strafrechtlicher Schutz 5 34 ff; Vor 201 9; 203 5, 11, 20 ff, 29, 31, 42, 95, 120, 146, 166, 167; 204 3; 355 16 als Vermögen 263 128, 142 ff, 188 Betriebsarzt siehe auch Arzt Offenbarungsbefugnis 203 156 Schweigepflicht 203 38 Betriebsbeauftragter für Abfall 326 132 für Gewässerschutz 324 49 für Immissionsschutz 325 69 Betriebsbesetzung Aufruf z u - 111 8a, 13b, 21, 22a Betriebsgeheimnis siehe Betriebs- und Geschäftsgeheimnis Betriebsinhaber Geschäftsherrenhaftung siehe dort Strafbarkeit bei Umweltdelikten Vor 324 8c Betriebskredit Kreditbetrug 265b 22 ff Betriebsleiter Vertreterhaftung 14 56 f Betriebsratsmitglied Wählbarkeit, Verlust 45 37 Betriebsspionage 202a 1; 316b EntstG Betriebsstätte Brandstiftung Ν 306 7 Verwendung von Kernbrennstoffen in 327 10a Betrug Aberglaube 263 12 Abgabenstrafrecht Vor 263 42, 47; 263 314, 319 ff, 331 Abgabenüberhebung und - 353 23 f Abrechnungsbetrug (des Kassenarztes) 263 39, 135, 188, 267, 269, 293, 311 Absicht - der Herbeifuhren einer Vermögensgefahr 263 299 - als innere Tatsache 263 12,20, 39,50, 244 - rechtswidriger Bereicherung 263 185, 239, 248 ff, 288, 306, 334 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende und - Vor 298 9; 298 5,46, 51 f Abzahlungsbetrug Vor 263 4; 263 65, 108, 190, 340 Affektionsinteresse 263 128, 155, 177 f, 183, 200 f, 204 agent provocateur 26 83 Aktienstrafrecht Vor 263 7, 47; 263 323 Amtsträger, Mißbrauch der Stellung 263 301 Angehörigenbetrug siehe Haus- und Familienbetrug Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung und - 299 51 Anlagebetrug siehe Kapitalanlagebetrug

Bet

Sachregister

Betrug (Forts.) Anmeldepflicht des Arbeitgebers 263 57, 69 Anstellungsbetrug 263 63, 223 ff, 242, 274 f, 291,327 Anstiftung 263 284,288 Antragsdelikt 263 6, 303 ff, 336 Anwartschaften 263 6, 117, 134 ff, 188, 263 Arbeitsbetrug 263 128, 138 f, 189 Arbeitskraft als Vermögen 263 128, 138 f Aufklärungspflicht 263 8,23,29 f, 51 ff Auskunftspflicht 263 34,59 ausländisches Strafrecht Vor 263 12, 51 ff Auslandstat 263 335 Aussagedelikte und ~ Vor 263 12, 14; 263 58,312 Ausschreibungsbetrug siehe Submissionsbetrug Automatenbetrug und ~ Vor 263 43; 265a a.F. 2 f, 16 ζ 57 Bagatellbetrug 263 295,305 f, 336 Bandenbetrug Vor 263 4; 263 297, 307, 330; 267 232, 236 - gewerbsmäßiger ~ 263 307 Bankrott, betrügerischer Vor 283 26, 36, 38 Beendigung 263 273 ff, 286, 337 Beförderungsbetrug siehe Leistungserschieichung Beihilfe 263 271, 283,286 ff, 301 Beitragsbetrug, außerstrafrechtliche Analogie 1 82 Bereicherungsabsicht 263 185, 239, 248 ff, 288, 306, 334 Bereicherungsdelikt 263 248,253 Berufs-/Betriebs-/Geschäftsgeheimnis 263 128, 142 ff, 188 Beschlagnahme, vorgetäuschte 263 102,120 Besitz als Vermögen 263 140 f Besitzbetrug 263 108, 140 f, 151 f, 190 ff, 255, 306, 328 besonders schwerer Fall - Amtsträger, Mißbrauch der Stellung 263 301 - Bandenbetrug 263 297, 330 - Entstehungsgeschichte Vor 263 17 - geringwertige Sache 263 295 - gewerbsmäßige Begehung 263 296 - Vermögensgefährdung großer Anzahl von Menschen 263 299 - Vermögensschaden, großer 263 298 - Versicherungsbetrug 263 302 - Verursachung wirtschaftlicher Not 263 300 Bestechungsdelikte und ~ 263 318 Betrügerei, gemeinschaftsrechtlicher Begriff Vor 263 2

Bettelbetrug Vor 263 4; 263 11, 50, 85, 122 f, 181 ff, 188 Beweismittelbetrug 263 99 f, 109, 230 f, 255, 265 Beziehungsdelikt Vor 263 10 Bonität siehe Eingehungsbetrug - Schaden Computerbetrug und ~ siehe auch dort Vor 263 42; 263 92, 328; 263a 2 ff, 12, 16 f, 38 f, 50, 73 f, 81 crimen falsi Vor 263 13 Diebstahl und ~ 242 37 ff, 43a, 60, 81 f; 263 5, 98, 102, 105 f, 112, 115 f, 118, 120, 310,313 Dispositionsfreiheit Vor 263 19 ff, 24, 28 ff, 32; 263 150, 157, 179 f Dreiecksbetrug 263 2, 82, 112 ff, 209, 242, 261,313, 326 - Forderungsbetrug 263 117 - Lagertheorie 263 116 - Näheverhältnis 263 115 f Ehebetrug siehe Heiratsschwindel; siehe Scheinehe Eigentum als Vermögen 263 140 f Eingehungsbetrug siehe auch Anstellungsbetrug - Erfullungsbetrug und ~ 263 202, 274 f, 286 - Schaden 263 160 f, 165 f, 173 ff, 194, 209, 223 - Täuschung 263 38, 202 - Vermögensverfügung 263 99 - Vermögensvorteil 263 264 Entstehungsgeschichte Vor 263 12 ff Erfolgsdelikt, kupiertes 263 3, 248 Erfullungsbetrug Vor 263 39; 263 37, 139, 165 f, 201 f, 264, 274 f Erpressung und ~ 253 1, 5 ff, 35; Vor 263 23 f; 263 5, 98, 313, 328 EU-Recht Vor 263 2, 40, 96 ff, 107; 263 50 Exspektanzen 263 135 ff, 175, 188, 263 Fälschungsdelikte und ~ Vor 263 12 ff, 41; 263 4, 242; 267 42, 80 Familienbetrug siehe Haus- und Familienbetrug Fangprämie 263 12,264, 269 Fehlbuchung 263 41, 69, 93 f, 171,232, 281 Fehlüberweisung 263 41,64,281 Forderungsbetrug 263 96, 103, 105, 109 f, 117 ff, 157 Fortsetzungszusammenhang 263 311, 330 (kein) Freiheitsdelikt Vor 263 23 f, 28 f Freiheitsentziehung, behördliche 263 100, 104, 146, 255,258 fremdnütziger ~ 263 271, 283 Führungsaufsicht 68 3; 263 329

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Betrug (Forts.) Garantenstellung 263 21, 29 f, 51, 53 ff, 152, 242 - aus Gefahrbeherrschung 263 71 - aus Gesetz 263 54 ff, 152 - aus Ingerenz 263 23, 68 ff - aus Treu und Glauben 263 66 ff - aus Übernahme 263 61 ff Garantieerklärung 263 261 Gebrauchtwagen 263 64, 67, 163,201, 206, 242 Gebührenüberhebung und ~ 352 1, 24 Gefahrdungsabsicht 263 299 Geldwert(lehre) Vor 263 20, 32; 263 132 f, 155, 158 f Gerichtszuständigkeit 263 339 geringwertige Sache siehe Bagatellbetrug gestreckter- 263 75, 165, 201 f gewerbsmäßige Begehung 263 296, 307 GmbH-Strafrecht Vor 263 7,47, 55; 263 323 Haus- und Familienbetrug 263 303 f, 336 Hehlerei und - 263 309,313 Heiratsschwindel Vor 263 1; 263 147 f, 206, 254, 304, 323 homo oeconomicus als Leitbild Vor 263 32; 263 8, 159, 183 f Identitätstheorie 263 256, 262 ignorantia facti 263 23, 78 immatrielle Güter/Rechte 263 142 f, 154, 156 Innentendenz, Delikt mit überschießender 263 3 Intelligenzdelikt Vor 263 10 internationale Abkommen Vor 263 95, 102 f Internationales Strafrecht 263 332 ff im Internet Vor 263 3; 263 334 Irrtum - Ausnutzen 263 39,95 - Begriff 263 77 ff - Computermanipulation und menschlicher - Vor 263 43; 263 92 - Erregen 263 76,94 - Fehlvorstellung, positive 263 79 ff - Feststellung, praktische 263 87 ff - Für-Wahr-Halten 263 77, 83, 124 - Kausalität der Täuschung 263 93 ff - Mitbewußtsein 263 83 - Person des Irrenden 263 2, 82 - Prüfungspflicht 263 87 ff - psychologischer Sachverhalt 263 80, 84 - Sonderwissen des Opfers 263 81 - Tatbestandsirrtum 263 242, 268 ff - Unkenntnis, bloße 263 23, 78 - Unterhalten 263 39, 51 f, 76, 78, 95 - Verbotsirrtum 263 242,270 (47)

Bet

- Viktimodogmatik Vor 263 35; 263 84, 86 - Zweifel des Verfugenden 263 84 ff Kapitalanlagebetrug und - 263 27, 297, 307, 314; 264a 2,20, 49,71,82, 93 Kausalität 263 8, 27, 80 - zwischen Irrtum und Vermögensverfügung 263 121 ff - zwischen Täuschung und Irrtum 263 93 ff - zwischen Vermögensverfügung und Schaden 263 2,97 Kommunikationsdelikt Vor 263 3,45; 263 4, 22,28,51 Konkurrenzen Vor 22 10; 263 311 ff Konkursbetrug 283d 2 Konkursstraftaten und ~ Vor 263 7; 263 317; Vor 283 27, 30 f, 99; 283 240; 283d 28 Kreditbetrug und - 263 212, 243 f, 314; 265b 14 f, 21, 55, 90, 94, 105, 115, 125 Kreditkartenbetrug siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten kriminologische Erkenntnisse Vor 263 1 ff Kündigungsbetrug 263 188 Kumulationsdelikt Vor 263 47 Kundenkarte 263 43,110,315 Lagertheorie 263 116 Leistungserschieichung und - 263 23, 189, 250,314,336 Leistungskürzung und ~ 353 26 im Mahnverfahren 263 19, 90,235 f, 272, 279 Makeltheorie 263 209 Maklerbetrug 263 134,277,340 minder schwerer Fall 263 307 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten u n d - 263 43,89, 110, 117,219,261,297, 315; 266b 3, 6, 9b, 13, 19 ff, 40 ff, 48, 51 ff Mittäterschaft 263 283,286 mittelbare Täterschaft 263 5, 82, 111, 277, 279, 284 Mitverschulden des Opfers Vor 263 16, 34 ff, 64, 94; 263 8, 82, 84, 86, 93, 171 f, 294 Modalitätenäquivalenz 263 51, 73 f Nachtat, mitbestrafte 263 325 ff Nebenstrafrecht und - 263 319 ff Nebentäterschaft 263 285 Nebentätigkeitsbetrug 263 152 Organisierte Kriminalität Vor 263 4, 17, 104; 263 1, 48, 141, 222, 297, 307,331 Personenstandsfalschung und - 16912 Postpendenzfälle 263 308 Preis, Täuschung über den - 263 11, 35 ff, 64 Prognose 263 8 f, 12, 14, 16 Prostituiertenlohn 263 130, 138, 151, 158, 254, 269 Provisionsvertreterbetrug 263 50, 109, 119, 161, 170, 183,206, 232, 250,259, 271,310

Bet

Sachregister

Betrug (Forts.) Prozeßbetrug 263 113, 117, 304, 311 f, 336 f - Beendigung 263 275 - Irrtum 263 85 f, 90 - Schaden 263 234 ff - Täuschung 263 19, 27, 58, 234 ff - Verfügung 263 99 f, 104, 113, 117, 235 f - Versuch 263 235, 279, 284 - Vollendung 263 255, 272 - Vorsatz 263 240, 290 Prüfungspflicht und Irrtum 263 87 ff, 125 Rechtfertigung 263 289 ff Rechtsbehauptungen 263 12,18 ff Rechtsgut Vor 263 18 ff Rechtsscheinfälle 263 117, 119, 171,209, 261,326 Rechtsvergleichung Vor 263 51 ff Rechtswidrigkeit - Rechtfertigungsgründe 263 289 ff - des Vermögensvorteils 263 3, 194,231, 238, 264 ff, 275 Rentenbetrug 263 275 Sachbetrug 263 105, 109 f, 118 ff Saldierung 263 126, 159 ff, 166 f, 173 ff, 179, 197 ff Schaden siehe Vermögensschaden Scheckbetrug 263 11, 42 ff, 89, 216 ff, 325, 327 Scheckkartenbetrug siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Scheckreiterei 263 45,48, 218,222, 278, 298 Scheinehe 263 39, 148, 323 Schuldnerbegünstigung und ~ 283d 28 Schwarzfahren siehe Leistungserschieichung Schweigen, bloßes 263 26 Selbstbedienungsgeschäft 263 50,68, 120, 325 Selbsthilfebetrug 263 194, 231, 265 f Selbstschädigungsdelikt 263 5, 98, 113 f, 118, 120 Sicherungsbetrug 263 75, 325 ff sittenwidrige Vermögenspositionen 263 130, 133, 138, 151, 158 Sozialadäquanz Vor 263 35; 263 8, 27, 290 Sozialleistungsbetrug 263 11, 39, 54 ff, 72, 75, 79, 91, 99 f, 111, 188 Sozialversicherungsbetrug 263 11, 29, 57, 69, 78, 272 Sparbuch 263 44, 88, 125, 278, 325 f Spendenbetrug siehe Bettelbetrug Steuerstrafrecht siehe Abgabenstrafrecht Stoffgleichheit 263 3, 162, 175, 185 f, 213, 248,256 ff, 300, 306 Stoßbetrug Vor 263 4; 263 340 Strafantrag 77 25; 263 6, 303 ff, 336

Strafzumessung Vor 263 39; 263 292 ff Stundungsbetrug 263 211, 220, 229, 255; Vor 283 31 Submissionsbetrug Vor 263 2, 104; 263 11, 39, 69, 113, 117, 135, 137, 164 f, 242, 317 - Absprachen, wettbewerbsbeschränkende und ~ Vor 298 9; 298 5, 46 Subventionsbetrug und ~ siehe auch dort 263 27, 56, 183, 185, 267, 314; 264 a.F. 5, 12 f, 16,40, 120, 134, 161 f Systematik Vor 263 41 ff Tätertypen Vor 263 4 Täuschung - ausdrückliche ~ Vor 263 35, 39; 263 21 f, 24 ff, 41 - Erklärungswert 263 22 f - Kausalität für Irrtum 263 77 - konkludente ~ Vor 263 35, 39; 263 8, 19, 21 f, 26, 28 ff, 60, 62 ff, 67, 69, 87, 318 - durch Unterlassen Vor 263 39; 263 21 f, 29 f, 51 ff, 78, 87,247,280 - Vermögensrelevanz 263 27 Tankstellenfälle Vor 263 4; 263 12, 38, 276 Tatbestandsirrtum 263 242, 268 ff Tatsache Vor 263 16; 263 5, 8 ff - äußere ~ 263 11 - Begriff 263 10 - innere- 263 8, 12,20 - Meinungsäußerung, persönliche 263 8, 13 ff - naturwissenschaftliche Erkenntnisse/ Erfahrungssätze 263 17 - Wahmehmbarkeit, sinnliche 263 10 - Werturteil 263 8 f, 12 ff Unterlassen - Modalitätenäquivalenz 263 51, 73 f - Täuschung durch ~ Vor 263 39; 263 21 f, 29 f, 51 ff, 78, 87, 247, 280 - Zumutbarkeit des Handelns 263 75 Unterschlagung und ~ 263 65, 108, 190, 309,313, 325 f, 328 Unterschriftserschieichung 263 11, 178,207, 230 Untreue und ~ 263 309, 315, 318; 266 2, 17 f, 28, 132, 150, 167 unwahre Aussage 263 25 Urkundendelikte und ~ 263 23, 109, 310, 316, 327 f, 335 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte und ~ 287 28 verbotene Vermögenspositionen 263 130, 133, 138, 140 ff, 151, 155, 158 Verbotsirrtum 263 242,270 Verfall, erweiterter 263 331 Verjährung 263 273, 337 f Verkehrsanschauung, objektive 263 29 f (48)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Betrug (Forts.) Vermögen - Anwartschaften 263 6, 117, 134 ff, 188, 263 - Arbeitskraft 263 128, 138 f - Begriff Vor 263 26 ff; 263 127 ff, 132 - Berufs-/Betriebs-/Geschäftsgeheimnis 263 128, 142 ff, 188 - Besitz 263 140 f - Bußgeld-/Strafansprüche 263 145, 158, 254 - dingliche/obligatorische Rechte 263 154 - Dispositionsfreiheit Vor 263 28 f; 263 157 - Eigentum 263 140 f - Exspektanz 263 135 f, 175, 188 - Forderungen, nichtige 263 151 - immatrielle Werte 263 155 - juristische Vermögenslehre Vor 263 20, 25 f; 263 128 f, 140, 165, 168, 173 - juristisch-ökonomische Vermittlungslehre Vor 263 26, 31 f; 263 132, 145, 151, 158, 168, 173, 186, 231,254, 332 - Nutzungsmöglichkeiten fremder Einrichtungen 263 152 f - öffentliches ~ Vor 263 32 - Persönlichkeitsrecht, wirtschaftliches 263 156 - personale Vermögenslehre Vor 263 28, 30 f; 263 126, 135, 158 f, 165, 185 - Prostituiertenlohn 263 138 - als Rechtsgut Vor 263 12, 18 ff, 26 ff; 263 256,261 - Sicherheitsleistung 263 146 - sittenwidrige Inhalte/Zwecke 263 138, 140 f - Verbindlichkeiten, unvollkommene 263 149 f, 196 - wertlose Gegenstände 263 155 - wirtschaftliche Vermögenslehre Vor 263 20, 26, 30 ff, 42, 94; 263 126 f, 130 f, 145, 149, 151, 158, 163, 168, 172 f, 231,254,256, 264 Vermögensdelikt Vor 263 12, 18 ff, 26 ff; 263 256,261 Vermögensgefährdung, schadensgleiche Vor 263 35; 263 161, 168 ff, 180, 194, 212 ff, 221, 223, 228 ff, 263, 272,293, 298 f Vermögensminderung 263 97 Vermögensschaden - Begriff 263 158 - Ersatzansprüche, gesetzliche 263 166 - Erschleichen von Leistungen 263 189 - Fehlbuchung 263 232 f - Gegenleistung, Bewertung 263 197 ff - Geldwertlehre 263 158 - Geringfügigkeit 263 295, 305 (49)

Bet

- Gesamtwürdigung fur Strafzumessung 263 293 - großer ~ 263 298 - Kausalität der Vermögensverfügung 263 2, 97 - Marktwert eines Gegenstandes 263 163 ff, 188 - Nichtgeltendmachung eines Anspruchs 263 229, 272 - normative Korrekturen 263 185 f - Nutzungsmöglichkeiten, entgangene 263 211 - Rechtsmangel der Gegenleistung 263 208 f - Rechtswidrigkeit 263 185 - Saldierung 263 126, 159 ff, 166 f, 173 ff, 179, 197 ff - Schadensbeseitigung, nachträgliche 263 162, 262 - Schadenseinschlag, subjektiver 263 177 ff, 188,203 ff - schadensgleiche Vermögensgefährdung Vor 263 35; 263 161, 168 ff, 180, 194, 212 ff, 221, 223, 228 ff, 263, 272, 293, 298 f - Sicherungsrechte, sonstige 263 167 - Verbindlichkeiten, Eingehen von 263 160, 173 ff, 194 ff - Vermögenszuwachs, Vereitelung 263 201 - Zweckerreichung/Zweckverfehlungslehre 263 159, 182 ff, 262 Vermögensstrafe 263 330 Vermögensverfügung - Begriff 263 97 ff - Diebstahl, Abgrenzungskriterium 263 105 f - Dulden 263 97, 102, 120 - Gebeakt 263 98 - Kausalität des Irrtums 263 121 ff - öffentlich-rechtliche Akte 263 104 - Person des Verfugenden 263 2, 5, 97, 112 - Tatbestandsmerkmal, ungeschriebenes 263 2, 96 - Tun 263 97 - Unmittelbarkeitserfordernis 263 98, 105 ff, 161 f, 171, 180, 227, 258 - Unterlassen 263 97, 102 f, 217, 229, 235, 272 - Verfugung, mehraktige 263 111 - Verfugungsbegriff, wirtschaftlich-tatsächlicher 263 99 ff - Verfugungsbewußtsein 263 118 f - vermögensminderndes Verhalten 263 97 ff Vermögensverschiebung, rechtswidrige 263 3 Vermögensvorteil 263 254 ff, 273, 306

Bet

Sachregister

Betrug (Forts.) - Drittvorteil 263 271 - Rechtswidrigkeit 263 3, 194,231,238, 264 ff, 275 - Stoffgleichheit 263 3, 248, 256 ff Verschweigen - einer MfS-Mitarbeit 263 63, 223 f - von Vorstrafen 263 63 Versicherungsmißbrauch/-betrug und ~ 263 302, 314; 265 a.F. 6, 35,41,47; 265 n.F. 9, 11, 14 Versuch 22 97; 263 247,276 ff, 338 Vertragsfreiheit 263 34 f Viktimodogmatik Vor 263 35; 263 8, 84, 86, 171 f Vollendung 263 175 f, 272 Vollstreckungsbetrug 263 113, 117, 135, 211,229, 255,325 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt u n d - 266a 11, 110, 115 f Vorsatz 263 239 ff - Parallelwertung in der Laiensphäre 263 241 Vorspiegeln 263 7, 24 Wahlfeststellung 1 110, 116; 263 308 ff Wahrheit, Recht auf ~ als Rechtsgut Vor 263 21 ff; 263 116 Warentermingeschäft 263 49, 60, 293, 311 Warenterminoption 263 11 f, 15, 33, 49, 66, 162 f, 173,206,286,332 Wechselbetrug 263 46 ff, 220 ff, 255 Wechselgeldbetrug 263 39, 107 Wechselreiterei 263 48, 222 Werbung, irreführende Vor 263 3, 28, 35, 40; 263 14, 136,201,323 Wertpapiergeschäfte 263 11, 49, 60, 62, 66, 278, 323 Wirtschaftsbetrug Vor 263 5 ff Wirtschaftsdelikt Vor 263 5 Wissen, überlegenes 263 35 Wissenschaftsbetrug 263 36, 224, 253 Zechprellerei 263 33, 38 f, 83, 213 ff Zeitdiebstahl 263 153 Zweckverfehlungslehre Vor 263 95; 263 165, 182 ff, 262 Betrunkene Notwehr gegen ~ 32 63, 235 f, 309 Bettelbetrug Vor 263 4; 263 11, 50, 85, 122 f, 181 ff, 188

Beugehaft siehe Erzwingungshaft Beurkundung siehe auch Falschbeurkundung, mittelbare; siehe auch Urkundenfälschung falsche ~ in amtlichem Ausweis 276 5 f Beute Einziehung/Verfall 295 16 Bevölkerungsteil Klasse als Bevölkerungsteil 130 9 ff

Volksverhetzung 130 9 ff Bevollmächtigtenuntreue 266 14, 18, 23 f, 33,40,45 Bevorzugung Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 31 von Gläubigern siehe auch Konkursstraftaten - Gläubigerbegünstigung Vor 283 4, 6,51 Bewährungsauflagen Ν 56b Absehen von ~ 56b 22 ff Anerbieten angemessener Leistungen durch Verurteilten 56b 22 Anfechtungsmöglichkeit 56b 28 Anhörung des Angeklagten 56b 25 Arten, abschließende Aufzählung 56b; 56b 4 Belehrung des Angeklagten 56b 27 Beschlußform 56b 26 Bestimmtheitsgebot und ~ 56b 18 ff Denkzettelfunktion 56 2 Entscheidungen, nachträgliche 56e 1 ff Erbringen sonst gemeinnütziger Leistungen 56b 17 ff Geldzahlung Ν 56b; 56b 11 ff Genugtuungsfunktion 56b 1 f Hinweispflicht des Gerichts 56b 25 Persönlichkeit des Täters Ν 56b Überwachung 56b 30 Unzumutbarkeitsklausel 56b 3, 9, 21 Verfahrensrecht 56b 24 ff Verschlechterungsverbot 56b 28 f Verstoß gegen ~ als Widerrufsgrund 56f 23 ff Vorrang der Wiedergutmachung Ν 56b Wiedergutmachung des Schadens Ν 56b; 56b 5 ff Zahlungsempfänger 56b 12 ff Bewährungshelfer Anhörung 145a 30 Aufgaben 56d 6 f Berichtspflicht 56d 8 Bestellung 56d4 Führungsaufsicht Einl 84; 68a 10 ff, 16 ff haupt- oder ehrenamtlicher ~ 56d 5 Mitteilungspflicht 56d 9 Schweigepflicht 203 37 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 Stellung 56d 5 Bewährungshilfe Angezeigtsein 56d 1 Anordnung 56d 2 Aufgaben des Bewährungshelfers 56d 6 ff bei Aussetzung des Strafrestes 57 62; 57a 36 Berichtspflicht 56d 8 Bestellung des Bewährungshelfers 56d 1 (50)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Bewährungshilfe (Forts.) Bewährungshelfer siehe dort Mitteilungspflicht 56d 9 probation officer als Vorbild 56d 1 Stellung des Bewährungshelfers 56d 5 Verfahrensrecht 56d lß Bewährungsweisungen Ν 56c Absehen von ~ 56c 15 Anstaltsaufenthalt 56c 11, 14 Arten, kein abschließender Katalog 56c 3 f Aufenthaltsverbote 56c 6 Berufsverbot und ~ 56c 24 Besitzvecbote 56c 9 Bewährungsauflagen, Verhältnis 56b 1; 56c 1 Bewährnngshilfe siehe dort Einwilligung des Verurteilten Ν 56c; 56c 5, 11 f, 22 ' Entscheidungen, nachträgliche 56e 1 ff Entziehung der Fahrerlaubnis und ~ 56c 25 Entziehungskur 56c 13 Erfüllung von Unterhaltspflichten 56c 19 Führungsaufsicht und ~ 56c 23 Grundrechte, Beschränkungen durch 56c 17 ff Heilbehandlung Ν 56c; 56c 11, 13 Heimaufenthalt 56c 11, 14 Maßregel der Besserung und Sicherung und ~ 56c 11, 23 ff; 61 2 Meldepflicht 56c 7 Spezialprävention 56b 1 Unzumutbarkeitsklausel 56c 2, 5, 13 Verfahrensrecht 56c 11, 27 Verkehrsbeschränkungen 56c 8 Verstoß gegen ~ als Widerrufsgrund 56f 15 ff Zweck 56c 1 Bewährungszeit siehe auch Strafaussetzung zur Bewährung Änderungen, nachträgliche 56a 4 bei Aussetzung des Strafrestes 57 55 ff; 57a 35 Beginn 56a 3 Beschlußform 56a 6, 8 Beschränkungen persönlicher Lebensführung 56a 1 Dauer 56a 2 Entscheidungen, nachträgliche 56a 7 f Gerichtszuständigkeit 56a 5, 7 Straferlaß nach Ablauf 56g 1 ff Verlängerung der ~ 56f 28 ff bei Verwarnung mit Strafvorbehalt 59a 2; 59b 11 Bewaffnung siehe auch Waffe passive ~ 125 7, 21 ff

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Bez

Beweggrund niedriger-, Mordmerkmal 211 2, 10, 17 f, 23 ff des Täters und Strafzumessung 46 75 ff Bewegungsfreiheit, persönliche als Rechtsgut der Freiheitsberaubung 239 1 Beweisadressat einer Urkunde 267 220, 227, 257 ff Beweisbarkeit einer Tatsache 185 4 Beweisbestimmung einer technischen Aufzeichnung 268 23 f einer Urkunde 267 63 ff, 92 Beweiseignung einer Urkunde 267 63, 77 ff, 92 Beweiserheblichkeit von Daten 269 9; 274 14 von Grenz-/Wasserstandszeichen 274 18 Beweismittelbetrug 263 99 f, 109, 230 f, 255, 265 Beweismittelschutz als Rechtsgut der Urkundenunterdrückung 274 18 Beweisregel bei Wahrheitsbeweis durch Strafurteil 190 6 ff Beweissicherungsrecht, privates als Rechtsgut 142 1 Beweisverwertungsverbot Vor 93 12 Beweiszeichen Mißbrauch von Ausweispapieren 281 7 Urkundenfälschung 267 4, 16, 85 ff, 94, 198, 202 Bewertungsnorm Strafrechtsnonn als ~ Vor 13 43 Bewilligung Subventionsbetrug 264 a.F. 65, 99, 132 Bewirken einer Falschbeurkundung 271 74 ff Bewußtlosigkeit Freiheitsberaubung 239 7 ff Körperbewegungen bei ~ als Nichthandlung Vor 13 37; 20 1 Menschenraub, erpresserischer 239a 2 Bewußtseinsstörung Begriff der tiefgreifenden ~ 20 25 ff; 179 5 Vollrauschals - 323 10, 114, 124, 131, 140 Widerstandsunfähigkeit aufgrund einer 179 5 Beziehen von Kinderpornographie 184 43 Beziehungsdelikt Betrug Vor 263 10 Beziehungsgegenstand Einziehung siehe auch dort 74 19, 61 ff; 74a 9

Bez

Sachregister

Bezugsrechte Begriff 264a 3, 22, 27, 32 Bietergemeinschaft Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 36,44 Bigamie siehe Doppelehe Bilanz Aufstellung 283 150 Begriff 283 130 Bilanzdelikte, Täter 283 129 Bilanzierungsfristen Vor 283 121; 283 104, 147 ff Bilanzierungspflicht 283 129 Eröffnungsbilanz 283 93, 131 f, 148 Formerfordernisse 283 136 Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung 283 183 ff Kreditbetrug 265b 68, 70 ff, 84 Liquidationsbilanz 283 132 mangelhafte - 283 135 ff Scheinbilanz 283 152 als Teil der Buchführung 283 93 Unterbilanz Vor 283 150, 171 unterlassene - 283 136, 146, 152 f Zwischenbilanz 283 132 Bilanzstrafrecht Kreditbetrug und - 265b 70, 75 ff, 116 Bild Recht am eigenen - siehe dort Bildschirmanzeige keine Urkunde 267 138 Bildschirmtext Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 13c Bildträger Gleichstellung mit Schriften 11 126 ff Bildung bewaffneter Gruppen Befehligen Ν 127 13 Bilden Ν 127 12 Bildung krimineller/terroristischer Vereinigungen und - Ν 127 3, 20 Gefährdungsdelikt, abstraktes Ν 127 3 andere gefahrliche Werkzeuge Ν 127 9 Gruppe - Begriff Ν 127 4 ff - bewaffnete - Ν 127 7 Kriegswaffenkontrollgesetz und - Ν 127 3, 20 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 127 1 Landfriedensbruch und - Ν 127 3, 20 personengefahrdende Zielrichtung Ν 127 11 Rechtfertigung Ν 127 18 Rechtsgut Vor 3 176 f; Ν 127 1 Sichanschließen Ν 127 14 Teilnahme Ν 127 15, 16 unbefugt Ν 127 18

Unterstützen Ν 127 15 Verfügen Ν 127 10 Versorgung mit Waffen/Geld Ν 127 16 Vorsatz Ν 127 17 Waffe Ν 127 8 Waffengesetz und - Ν 127 3,20, 89 Wehrsportgruppen Ν 127 3, 4 Widerstand und - Ν 127 3 Bildung bewaffneter Haufen siehe Bildung bewaffneter Gruppen Bildung krimineller Vereinigungen Absehen von Strafe 129 79 Äußerungsdelikt 129 57 ausländische kriminelle Vereinigung Vor 129 6 f, 9 f Auslandstaten 129 38 Beleidigungsdelikte 129 37 Belohnung/Billigung von Straftaten und 129 7, 89 besonders schwerer Fall 129 75 ff Beteiligung, mitgliedschaftliche 129 44 ff Bildung bewaffneter Gruppen und Ν 127 3, 20 Bildung terroristischer Vereinigungen und 129 5, 78, 89; 129a 6 Dauerdelikt 129 91 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 DDR-Regierungskriminalität Vor 125145d 12 Entstehungsgeschichte Vor 129 1 Europäisches Recht, Harmonisierung Ν 129b Fortführung verfassungswidrig erklärter Partei 129 37,89 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und - 129 37,89 Gefährdungsdelikt, abstraktes 129 2, 65 Gefährlichkeit, besondere 129 2 Geldwäsche durch Mitglied krimineller Vereinigung Ν 261; 2616 Gründen 129 43 Hintermann 129 75,77 inhaftierte Mitglieder 129 34, 43, 44, 67, 72 Inlandbezug, organisatorischer 129 28 ff Irrtum 129 71 Konkurrenzen 129 87 Kronzeugenregelung Vor 125-145d 7; 129 83, 95 Lücken im Strafschutz Vor 129 3, 7; 129 31 Mitgliedschaft 129 44 f Mitläuferklausel 129 79 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und 129 7 Organisationsdelikt 129 1,37,65 Parteienprivileg 129 23, 39 praktische Bedeutung/Statistik Vor 129 2 (52)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Bildung krimineller Vereinigungen (Forts.) Prozeßverhalten und ~ 129 47 Rädelsführer 129 43, 69, 75 f, 90 Rechtsgut Vor 3 176 f; 129 1 ff, 29 Rücktritt 129 80, 84 Staatsschutzdelikte und ~ 129 37 Strafklageverbrauch 129 91 ff Straftaten, geplante/begangene 129 36 ff, 40 Tätige Reue 129 80 ff Tatbestandsausschluß 129 37, 39 ff Teilnahme 129 45, 57, 73 f Teilnahmeformen, verselbständigte 129 46, 63, 65, 73 Untemehmensdelikt, unechtes 129 63, 72 Unterstützen 129 65 ff Vereinigung, Begriff 129 8 ff Vereinsgesetz und ~ 129 1, 8, 23, 37, 89 Verstoß gegen Vereinigungsverbot und ~ 120 37, 89 Versuch 129 72 Verunglimpfung von Verfassungsorganen, verfassungsfeindliche und ~ 129 37 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 129 89 Volksverhetzung und ~ 129 7, 37, 89 Vorsatz 129 69 ff Vorverlagerungstheorie 129 3 Werben 129 46,48 ff Zuständigkeit fur Strafverfolgung 129 96 Zweck der Begehung von Straftaten 129 32 ff Bildung terroristischer Vereinigungen Abgrenzung zur normalen Kriminalität 129a 5, 10 Absehen von Strafe 129a 55a Angriffe auf den Luftverkehr Ν 129a 1 f Anzeigepflicht 129a 4; 138 50 ff Auslieferung und Strafverfolgung im Inland Vor 129a 6 Beteiligung, mitgliedschaftliche 129a 17,21, 24 Bildung bewaffneter Gruppen und ~ Ν 127 3,20 Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 5, 78, 89; 129a 6 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 Entstehungsgeschichte Vor 125-145d 7; Vor 129a 8 ff Europäisches Recht, Harmonisierung Ν 129b Finanzierungsdelikte 129a 12 Führungsaufsicht 68 3; 129a 44 Hintermann 129a 36 Hungerstreik als Förderungshandlung 129a 24 ff Inlandbezug, organisatorischer Vor 129a 4 Katalogtaten Ν 129a 1 f; 129 9 ff, 12 (53)

Bla

- Qualifikationstatbestände Ν 129a 2 - Vergehen Vor 129a 3; 129a 2, 9 f Konkurrenzen 129a 46 Kronzeugenregelung Vor 129a 13 f; 129a 55 ff Lücken im Strafschutz Vor 129a 4 Nebenfolgen 129a 43 Nötigung von Verfassungsorganen und ~ Vor 129a 3 Organisationsdelikt 129a 6 Parteienprivileg 129a 14 Prozeßverhalten und ~ 129a 2 I f f Qualifikation 129a 36 Qualifikationstatbestand 129a 6 Rädelsführer 129a 36 Rechtsgut Vor 3 176 f; 129a 4 Statistik Vor 129a 16 Strafklageverbrauch 129a 47 Tätige Reue 129a 41 Teilnahmeformen, verselbständigte 129a 38 Unternehmensdelikt, unechtes 129a 37 Unterstützung 129a 12, 17,24 als verfahrensrechtliche Bezugsnorm Vor 129a 15; 129a 4 f, 49 ff Veijährung 129a 48 Versuch 129a 37, 39 Verteidigerhandeln als Unterstützen 129a 27 ff Vorbereitungshandlungen 129a 11,38 Vorsatz 129a 19 Werben 129a 17 ff, 24 Zuständigkeit für Strafverfolgung 129a 54 Bindungswirkung von Gerichtsentscheidungen Rechtsbeugung 339 49 Binnengewässer siehe auch Gewässer Inlandsbegriff und ~ Vor 3 240 ff Biosphärenreservat 329 36 Blankettatbestand Änderung blankettausfüllender Normen und Milderungsgebot 2 34 ff Bannkreisverletzung 106a 2, 10 Einziehung, erweiterte 74a 2 Fahrlässigkeit und ~ 16 39; 16 39 Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 3,24, 34, 36 Jagdwilderei 292 33, 64 Parteiverrat 356 57 Störung der Tätigkeit eines Gesetzgebungsorgans 106b 3 Umweltstrafrecht und ~ Vor 324 26, 28 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 12, 17 Verfall, erweiterter 73d 5, 8,21 Verletzung des Wahlgeheimnisses 107c 1 Vorsatz u n d - 16 39

Bla

Sachregister

Blankettfälschung 267 EntstG, 139, 185 ff Blankettstrafgesetz Bestimmtheitsgebot und ~ 1 34 ff Blankettvorschrift Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht 145a 5, 7 Blasphemie siehe Gotteslästerung Blindwirtschaft Vor 283 122; 283 181 Blutalkoholkonzentration Bestimmungsmethoden - ADH-Methode 316 19 - Blutprobenanalyse 316 18 ff - gaschromatographisches Verfahren 316 19, 22 - Trinkmengenberechnung 20 47; 316 37 ff - Widmark-Methode 316 19,38 Grenzwert absoluter Fahrunsicherheit 316 60 ff - im Bahn- und Schiffsverkehr 315 15 ff; 316 73 ff - beim Kraftfahrzeugfuhren 315c 15 ff; 316 63, 67 ff - bei Krafträdern 315c 30 ff; 316 67, 70 - im Luftverkehr 315a 19; 316 75 - bei Radfahrern 315c 15; 316 71 - im Straßenverkehr 315 14 ff; 316 59 ff" Indizwirkung für Beeinträchtigung der Schuldfähigkeit 20 44 ff Rückrechnung 20 47 ff; 316 28 ff Schuldfähigkeit und ~ 20 44 ff Schwellenwert 20 44 ff; 316 93 Vollrausch 323a 117 ff, 127 ff, 130 Blutentnahme Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte u n d - 113 36 Blutrache Mord aus niedrigen Beweggründen 211 27, 37 Blutschande siehe auch Beischlaf zwischen Verwandten Vor 169 EntstG, 6, 9, 20; 173 EntstG, 1 kleine ~ Vor 174 5 Bluttransfusion Ablehnung aus religiösen Gründen 212 31 Boden Beeinträchtigung des Bodens, schwere Ν 330; 330 10 f Begriff 324a 7 ff Bodenerosion 324a EntstG 6 Bodenfunktionen 324a 5, 7, 9, 17 ff, 37 - Klimafunktion 324a 22 - Kulturfunktion 324a 24 - Lagerstätte für Abfalle 324a 25 - Lebensraumfunktion 324a 18 - Produktionsfunktion 324a 21 - Regelungsfunktion 324a 19 f

Bodenlösung 324a 7, 10, 12 Bodenluft 324a 7, 10 f Bodenwasser 324a 12 strafrechtlicher Schutz siehe Bodenverunreinigung; siehe auch Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete; siehe auch Umweltgefährdende Abfallbeseitigung verwaltungsrechtlicher Schutz 324a 15 Bodenschätze 329 38 Bodenverunreinigung Abfallbeseitigung und ~ 324 25 Altlasten 324a 29 Amtsträgerstrafbarkeit 324a 62 Auslandstat Ν 5; 5 57 ff; 324a 6 Bagatellfälle 324a 46, 55, 56 besonders schwerer Fall 324a 69; Ν 330; 330 10 f Boden - Begriff 324a 7 ff - Bodenerosion 324a EntstG 6, 26 - Funktionen 324a 5, 7, 9, 17 ff, 37,41 Chemikalien 324a 28 Duldung, behördliche 324a 63, 65 Eignung zur Schädigung 324a 1, 42 ff - der Gesundheit 324a 46 - eines Gewässers 324a 54 f - von Pflanzen 324a 47 ff - von Sachen von bedeutendem Wert 324a 50 ff - von Tieren 324a 48 Einbringen 324a 32 Eindringenlassen 324a 33 ff Entstehungsgeschichte Vor 324 7d, 8b; 324a EntstG 1 ff, 16 Erfolgsdelikt 324a 1 Fahrlässigkeit 324a 67 ff, 73; Ν 330 Feststellungsprobleme 324a 36, 37 Freisetzen 324a 36 Garantenstellung 324a 35 Gefahrdungsdelikt, potentielles 324a 1 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Geltungsbereich, räumlicher 324a 6 Gesundheitsschädigung, schwere Ν 330; 330 3 Gewässerverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b; 324a 3, 12, 14 ff, 54, 72 Gewinnabschöpfüng 324a 69 Gifte 324a 27 Handlungsstörer 324a 35 Irrtum 324a 64 ff landwirtschaftliche Bodenbehandlung 324a 27 Luftverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b; 324a 3, 11,72 (54)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Bodenverunreinigung (Forts.) Mehrheit von Verursachern 324a 37, 68 Mittäterschaft 324a 62 mittelbare Täterschaft 324a 62 Nebentäterschaft 324a 37 Ordnungswidrigkeiten und ~ 324a 74 Rechtsgut 324a 4 ff Rechtswidrigkeit 324a 63 Sachverständiger 324a 39, 43 ff Schadstoffeintrag, mittelbarer 324a 30, 36, 42 Stoffe, Begriff 324a 26 ff Täter 324a 61 technische Anleitungen 324a 45 Teilnahme 324a 61 Todesfolge Ν 330; 330 3 f Todesgefahr Ν 330; 330 5 Überdüngung 324a 27 ultima-ratio-Prinzip 324a EntstG 5, EntstG 8, 6, 16 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen und ~ 326 92 Unterlassungsdelikt, echtes 324a 33 ff Veränderung, nachteilige 324a 1, 37,40 f - in bedeutendem Umfang 324a 56 f Verfassungsmäßigkeit 324a 1, 6, 52, 55, 56, 59 f Verjährung 324a 70 f Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten 324a 58 ff Verletzungsdelikt 324a 1 Versuch 324a 66 Verunreinigung 324a 37 ff Verwaltungsakzessorietät 324a EntstG 2, EntstG 8, 1, 6, 60 Vorsatz 324a 64 Zustandsstörer 324a 35 Börsen(straf)recht Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 1 f, 6, 13, 32, 36, 83, 88, 99 Börsentermingeschäft Bankrotthandlung 283 59 f Böswilligkeit als strafbegründendes persönliches Merkmal 28 12 Verächtlichmachen des Staates und seiner Symbole 90a 10 f Vernachlässigung der Sorgepflicht, Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 18 Bolzenschußapparat als (Schuß-)Waffe 244 3; 250 4 Bordgewalt Vor 32 159 Bote Untreue 266 23, 44 f, 82, 103 Boykotthetze (DDR-StGB) 339 50, 64 Brandlegung Ν 306 4 (55)

Bra

Brandstiftung siehe auch Brandstiftungsdelikte Ν 306a-f Absicht - der Ausnutzung zu schwerer Straftat 307 6 - der Ermöglichung/Verdeckung einer Straftat Ν 3 0 6 b 5 agent provocateur 26 84 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ Ν 87; 87 4 Anlage - feuergefährdete ~ 310a 3 - land-/ernährungs-/forstwirtschaftliche ~ Ν 306 9; 310a 4 Anzeigepflicht Ν 138; 138 8 Baumaterialien 308 10 Beendigung Vor 22 36; 306 16 Beihilfe 306 16 Bergwerk 308 6 Beschaffenheit der Gegenstände 308 19 besonders schwere ~ - Absicht der Ausnutzung 307 6 - Absicht der Ermöglichung/Verdeckung einer Straftat Ν 306b 5 - Entfernen/Unbrauchbarmachen von Löschgerätschaften Ν 306b 6; 307 7 f - erfolgsqualifiziertes Delikt Ν 306b 2; 307 2 - Erschweren/Verhindern der Brandlöschung Ν 306b 6 - Führungsaufsicht Ν 321; 321 - Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen Ν 306b 2 - qualifizierte schwere Brandstiftung Ν 306b 1 f; 307 1 - schwere Gesundheitsschädigung als Folge Ν 306b 1 - Tod eines Menschen, durch Brand verursacht Ν 306c 1 ff; 307 2 ff - Todesgefahr Ν 306b 4 - Tötungsdelikte und ~ 307 5 f - Versuch Vor 22 113 ff; 307 8 - Versuch des Grunddelikts Vor 22 113 ff; 307 4 - Vorsatz Ν 306b 4 fT Betrieb - feuergefährdeter ~ 310a 3 - land-/forstwirtschaftlicher ~ 310a 4 Betriebsstätte Ν 306 7 Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Ν 129a 1 f Brand, entdeckter 310 3 Brand, gelöschter Ν 306e 2, 7; 310 5 Brandverursachung 309 2 f Brennmaterialien 308 11 DDR-Recht 306 20

Bra

Sachregister

Brandstiftung (Forts.) Eignung, Feuer mitzuteilen 308 19 einfache ~ Ν 306 - Brandlegung Ν 306 4 - Eigentümer als Täter 308 17 f, 20 - Eigentumsdelikt 308 1 - fremde Sachen Ν 306 2 - Führungsaufsicht 321 - Gefahrdungsdelikt, abstraktes 308 1 - Grundtatbestand Ν 306 1 - Irrtum 308 23 - Konkurrenzen 308 25 ff - minder schwerer Fall Ν 306 10; 308 24 - Sachbeschädigung und ~ Ν 306 2 , 4 f, 10 - Vorsatz 308 21 ff Einrichtung, technische Ν 306 7 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Entstehungsgeschichte Ν Vor 306 1 ff Erzeugnis, land-/ernährungs-/forstwirtschaftliches Ν 306 9; 308 9 fahrlässige ~ Ν 306d 1 ff - Brandverursachung 309 2 f - Fahrlässigkeit 309 4 - Garantenpflicht 309 3 - Konkurrenzen 309 6 - Todesfolge Ν 306c 1 ff; 309 5 - durch Unterlassen 309 3 - vorsätzliche und ~ 309 6 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 Früchte auf dem Felde 308 13 Gebäude - Begriff Ν 306 6; 306 6 f; 308 4 - zu gottesdientlichen Versammlungen bestimmt Ν 306 1;306 2 - der Religionsausübung dienend Ν 306a 1 - wesentlicher Teil 306 2 - zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 Glimmbrand 306 2 Heide Ν 306 6 Herbeifuhren einer Brandgefahr Ν 306f 1 ff - Anlagen/Betriebe, feuergefährdete 310a 3 - Anlagen/Betriebe, land- und forstwirtschaftliche 310a 4 - Eigentümer als Täter 310a 5 - fremde Sachen Ν 306f - Gefahrdungsdelikt, konkretes 310a 1 - Gefahr für fremde Sache von bedeutendem Wert Ν 306f - Gefahr für Leib/Leben N306f - Konkurrenzen - Rechtsgut 310a 1 - Vorsatz oder Fahrlässigkeit 310a 6 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und - 311 13

Hütte - Begriff Ν 306 6; 306 7; 308 4 - zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1;306 9 Inbrandsetzen - Begriff Ν 306 3; 306 2 - eigener Räumlichkeiten, Gegenstände etc. 308 1,20 - fremder Sachen 308 1, 17 - durch Unterlassen 306 2; 308 2 Kirche Vor 166 12; Ν 306a Konkurrenzen 306 17 Kraftfahrzeug Ν 306 8 Lage der Gegenstände 308 19 Lagerplatz Ν 306 6; 308 8 Löschmittelschäden Ν 306 4; Ν 306e 3 Luftfahrzeug Ν 306 8 Magazin Ν 306 6; 308 7 Maschine Ν 306 7 mehrfache ~ 306 2 Mittäterschaft 306 16 mittelbare ~ Ν 306a 3; 308 1, 18 ff, 26 f Moor Ν 306 6 Räumlichkeit - zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 - zeitweise zum Aufenthalt von Menschen dienend Ν 306a 1;306 11 f Sachbeschädigung und ~ Ν 306 2 , 4 f, 10; 306 17; 308 1,25 Schaden, weiterer 310 4 Scheune 306 11 Schienenfahrzeug Ν 306 8 Schiff - Begriff Ν 306 8; 306 8, 11; 308 5 - zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1;306 9 Schutzzweck der Norm 306 3, 9 Schwelbrand 306 2 schwere ~ Ν 306a - Eigentümer als Täter Ν 306a 1 f; 306 3 - fremde Sachen Ν 306a 2 f - Garantenpflicht 306 2 - Gefährdungsdelikt, abstraktes Ν 306a 1; 306 3 - Gefahr einer Gesundheitsschädigung Ν 306a 4 - Konkurrenzen Ν 306a 3 - Tötungsdelikte und ~ 212 44; 306 17 - Vorsatz Ν 306a 4; 306 13 Stall 306 11 Tätige Reue Ν 306e 1 ff; 310 1 ff - Entdeckung des Brandes N 3 0 6 e 2 ; 3 1 0 3 - Löschen des Brandes 310 5 - Schaden, weiterer/erheblicher Ν 306e 3; 310 4 (56)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Brandstiftung (Forts.) - Strafaufhebungsgrund, persönlicher Ν 306e 1 - Strafini lderungsgrund Ν 306e 1 - Vollendetes Delikt Ν 306e 1; 310 1 Tod des Retters als fahrlässige Tötung 222 21,24 mit Todesfolge Ν 306c 1 ff - Leichtfertigkeit Ν 306c 3 - Versuch Vor 22 117 Tötungsdelikte und ~ 212 44; 306 17; 307 5 f Torfmoor Ν 306 6; 308 15 unmittelbare ~ 308 1, 17, 25, 27 Versicherungsbetrug und ~ 308 25 f Versuch 306 14 Vollendung 22 16 Vorrat 308 9 Wahlfeststellung zwischen Tatgegenständen 308 16 Wald(ung) Ν 306 6; 308 14 Warenlager Ν 306 6 Warenvorrat Ν 306 6; 308 8 Wasserfahrzeug Ν 306 8 zur Wohnung von Menschen dienende Räumlichkeit Ν 306a 1; 306 9 Zerstören durch Brandlegung Ν 306 3 ff; Ν 306a 1 Brandstiftungsdelikte Führungsaufsicht 68 3; Ν 321; 321 Veijährung 78a 5 Versicherungsmißbrauch/-betrug und ~ 265 a.F. 11, 14, 22,46; 308 25 f Brandverursachung Brandstiftung, fahrlässige 309 2 f Branntweinhandel Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 10 f Brasilien Betrugsstrafrecht Vor 263 77 ff Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Brauchbarkeit Beeinträchtigung der Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 8 Brennmaterialien Brandstiftung 308 11 Brennstoffkreislauf 327 4 Brief 202 2, 6, 39 Briefgeheimnis, Verletzung Abbildung 202 11, 17 Ausspähen von Daten und ~ 202 1, 4,45 Behältnis 202 16, 20 Brief 202 2, 6, 39 Buch 202 8, 10 Ehepartner 202 35,40 (teilweise) eigenhändiges Delikt 202 42 f Einverständnis 202 38 f (57)

Bri

Einwilligung 202 38 - mutmaßliche - 202 40 Eltern 202 35 Empfänger 202 25, 28, 39 f Fotografie 202 11 Geheimhaltungsinteresse 202 10,12 f, 21 Geheimhaltungspflicht 202 26 Inhalt der Äußerung - dienstlich/geschäftlich ~ 202 2, 8 - strafbarer ~ 202 8 Insolvenzverwalter 202 37 Irrtum 202 25, 32, 35 Kenntnisnahme 202 18 ff - Bedingung/Einschränkungen 202 27 - Bestimmung zur ~ 202 23 ff, 38 - Schutz vor ~ 202 14 ff mehraktiges Delikt 202 3, 21, 31,42 mittelbare Täterschaft 202 42 Öffnen - von Behältnissen 202 20 - von Schriftstücken 202 17 f Planungszusammenhang 202 31 Postbeschlagnahme 202 37 Rechtfertigungsgründe - Amtsrechte Vor 32 148 - bei Untersuchungshäftlingen, Strafgefangenen und Untergebrachten 202 36 - Einwilligung 202 38 - Familienrecht 202 35 - sonst, gesetzl. Bestimmungen zur Postkontrolle 202 37 - Strafvollzug/Unterbringung 202 26 Rechtsgut 202 2,27, 39 Rechtswidrigkeit 202 33 ff Sachbeschädigung und ~ 202 18,30,45 Schrift 202 4 Schriftstück 202 4 ff Schutzzweck der Norm 202 10, 14,21 Sozialadäquanz 202 40 Strafantrag 77 28; 202 27, 44; 205 4 Strafgefangene 202 26 Symbole 202 7, 11 technische Mittel 202 19,31 Teilnahme 202 41 ff Unbefugtheit 202 33 Unterbringung 202 36 Untersuchungsgefangener 202 36 verfassungsrechtlicher Schutz 202 2 Verschluß 202 13 ff, 24 Versuch 202 30,39 Viktimodogmatik 202 2, 13 Vormund/Betreuer 202 35 Vorsatz 202 30 ff Zeitung/Zeitschrift 202 8 ff Zerstörung 202 18, 30 Zoll 202 37

Brü

Sachregister

Brücke Beschädigen 318 3 Zerstören 305 6 Brunnen Bodenvergiftung Ν 314; 319 2 Buchdelikte siehe Konkursstraftaten Buchführung kein Ansprach Dritter auf Einsicht 283 90 Belegprinzip 283 112 Buchfuhrungspflicht 283 92, 96 ff - Adressaten 283 92, 96 ff - Beginn und Ende 283 99 f, 103 - handelsrechtliche- Vor 283 23, 59, 112, 120 f; 283 43, 90, 121; 283b 7 f - Hilfspersonen 283 101 - Übertragung Vor 283 66; 283 101, 119; 283b 9 Dokumentationsfunktion 283 90 f, 118; 283b 1, 8, 12 doppelte - 283 112 EDV-gestützte - 283 95 freiwillige- 283 91, 121 geordnete - 283 112 Grundsätze ordnungsmäßiger Klarheit, mangelhafte 283 106 Richtigkeit/W ahrheit Unmöglichkeit 283 119 f, 154; 283b 8 unterlassene - 283 102 Untreue 266 92, 146 Unübersichtlichkeit 283 108 ff, 118 ff Urkundenfälschung 267 153, 206, 230 Verändern 283 107 Vollständigkeit 283 110, 112 zeitgerechte- 283 103 f, 112, 116 Zweck Vor 283 18, 120 f; 283 90,104, 111, 118; 283b 1,8, 12 Buchhalter Untreue 266 109 Buchprüfer Parteiverrat 356 23 Bücher öffentliche mittelbare Falschbeurkundung 271 8 Bürge Parteiverrat 356 40,92 Bürgerkrieg Kriegsvölkerrecht und - 212 20 Bürgermeister Falschbeurkundung, mittelbare 271 12 f Untreue 266 49,69, 121 Bürgerwehr Ν 127 6, 11, 18 Bürgschaft Bürge als Gläubiger 283c 7 Kreditbetrug 265b 50, 52, 85, 107, 111 Bulle als Polizistenbezeichnung, Beleidigung 185 34

Bundesamt für Verfassungsschutz siehe Verfassungsschutzbehörden Bundesnachrichtendienst siehe Nachrichtendienst Bundespräsident keine Indemnität 36 30 Verunglimpfung des Bundespräsidenten Ν 90; 90 1 ff Bundesrat keine Indemnität der Mitglieder 36 30 Nötigung 105 2 Bundesregierung (keine) Indemnität der Mitglieder 36 30, 36 Nötigung 105 2 Bundesstrafrecht kodifiziertes/nicht-kodifiziertes ~ Einl 13 Landesstrafrecht und - Einl 9, 14 ff Bundestag Bannkreisverletzung 106a 1 ff Indemnität der Abgeordneten 36 25 Mitglied des Bundestages als Täter, Ruhen der Verjährung 78b 2 f Nötigung 105 2 Bundestagsabgeordneter siehe Abgeordneter Bundesverfassungsgericht Bannkreisverletzung 106a 1 ff Kompetenzgrenzen Vor 93 18 Parteiverbot 81 8; 84 2, 11 Schutz als Verfassungsorgan 90a 2 f Bundesversammlung Indemnität der Mitglieder 36 25 Nötigung 105 2 Bundeswehr Kraftfahrzeug der Zerstörung 305a 11 ff Schußwaffengebrauch, zulässiger 212 14 ff Uniform 132a 16 verfassungsfeindliche Einwirkung auf die ~ 89 2 ff Bundeswehrangehörige Amtsdelikt Vor 331 4 Auslandstaten gegen - 5 91 ff Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 3 Aussageerpressung 343 3 Falschbeurkundung im Amt 348 4 Körperverletzung im Amt 340 4 Verfolgung Unschuldiger 344 2 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 2 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat 357 3 Bundeszentralregistereintrag bei Entziehung der Fahrerlaubnis 69 260; 69b 17 bei Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 23 Bundeszwang Nötigung von Verfassungsorganen und 105 19 (58)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Buße zugunsten des Verletzten Vor 38 SO BuBgeldverfahren Aussageerpressung 343 5 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 2 wegen Steuerordnungswidrigkeit, Steuergeheimnisverletzung 355 14 verbotene Mitteilungen über ~ 353d 40 f Verfolgung Unschuldiger 344 4 Cannabis als Rauschmittel 316 133, 145 f, 157; 323a 96 Trunkenheit im Verkehr 316 145 f Wechselwirkungen mit Alkohol 316 131, 133 Cartoon 185 23 cession bonorum Vor 283 33 f Charakterschuld Vor 13 74 f; 20 9; 46 7, 78, 156; Vor 5 2 f f 5 7 Chemikalien unsachgemäßer Umgang mit ~ 324a 28 civiliter uti 193 6 Code siehe Ausspähen von Daten Codein als Rauschmittel 316 142, 146; 323a 94 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Codekarte 242 36, 60; 266b 10 f, 21, 60 Computerausdrucke Urkundeneigenschaft 267 134 ff Computerbetrug Abgabenstrafrecht und ~ 263a 82 Absicht rechtswidriger Bereicherung 263a 76 Alternativen, Verhältnis zueinander 263a 3, 16, 24, 80 Antragsdelikt 263 89 Auffangtatbestand 263a 17, 73, 81 ausländisches Strafrecht 263a 8 ff Auslandstat 263a 88 Auslegung - betrugsspezifische ~ 263a 44,49 ff, 56 f, 61 - computerspezifische ~ 263a 4 5 , 4 8 f, 51, 56 f, 61 - subjektivierende ~ 263a 42 f, 49 ff, 56 f, 61 Ausspähen von Daten und ~ 263a 85 Automatenbetrug und ~ 263a 1,7, 16, 22, 59 f; 265a a.F. 6, 22, 39 f, 49, 57 bandenmäßige Begehung 263 307, 330; 263a 92; 267 232, 234 ff Beeinflussung 263a 26, 65 ff Beendigung 263a 78 besonders schwerer Fall 263a 92 Betrug und ~ Vor 263 42; 263 92, 328; 263a 2 ff, 12, 16 f, 38 f, 50, 73 f, 81 Computersabotage und ~ 263a 13,22 (59)

Com

Daten - Begriff 263a 1, 19 ff - kodierte/kodierbare - 263a 21 - unrichtige ~ 263a 33, 35 - unvollständige ~ 263a 34 f Datenveränderung und ~ 263a 13; 303a 39 Datenverarbeitung - Begriff 263a 22 Diebstahl und ~ 242 36, 60; 263a 10, 22, 65, 71.84 Dreiecksbetrug, sinngemäße Anwendung 263a 71 als Eigentumsdelikt 263a 14, 16 Eigentumsdelikte und ~ 263a 2, 17, 65, 84 Eingabe-Manipulation 263a 1,23,32 Einwirkung 263a 62 f - unbefugte ~ 263a 63 electronic cash 263 52, 94 Entstehungsgeschichte 263a 1 ff Erfolgsdelikt 263a 15 Fälschung beweiserheblicher Daten und ~ 269 32 Fälschungsdelikte und ~ 263a 12 f, 23, 85 Führungsaufsicht 68 3; 263a 93 Geldautomatenmißbrauch 263a 3, 7, 21, 47 ff Geldkarte 263a 7, 54 f, 84 Geldspielautomatenmißbrauch 263a 7, 21, 61.85 Gerichtszuständigkeit 263a 91 Gestaltung 263a 28 gewerbsmäßige Begehung 263a 92 Hacking 263a 12 Haus- und Familienbetrug 263a 89 Homebanking 263a 2, 56 ff Input-Manipulation 263a 1, 3, 23, 32 Internationales Strafrecht 263a 87 f Internet 263a 2, 58, 87 Irrtum 263a 73, 75 Konkurrenzen 263a 80 ff Kreditbetrug und ~ 263a 83 kriminalpolitischer Hintergrund 263a 1 ff kriminologische Erkennmisse 263a 7 Mahnverfahren, automatisiertes 263a 39, 68, 77 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten und - 263a 7, 51; 266b 3, 1 0 , 2 1 , 3 8 , 5 1 , 6 0 mittelbare Täterschaft 263a 36, 38 Parallelwertung, laienhafte 263a 72 Phreaking 263a 7, 59 Point-of-sale-(POS/POZ)-System 263a 52, 73, 76 f, 84, 94 Programm - Begriff 263a 20, 27 - Manipulationen 263a 3 - unrichtiges ~ 263a 29 ff

Com

Sachregister

Computerbetrug (Forts.) Rechtsgut Vor 263 23; 263a 1, 13 ff Sachbeschädigung und ~ 263a 12 f Stoffgleichheit 263a 15, 70, 76 Strafzumessung 263a 92 Subventionsbetrug und ~ 263a 83; 263a 83 Täterkreis 263a 18, 36 Teilnahme 263a 36, 73 Telekommunikationsnetze 263a 1, 59 Teleshopping 263a 2, 58 unbefugt 263a 21,40 ff, 61, 63 Unmittelbarkeitserfordernis 263a 17, 22, 65 ff Unterlassen 263a 64 Untreue und ~ 263a 2, 6 f, 16, 23, 86; 266 110, 167 Urkundenfälschung und ~ 263a 12; 267 232 Verfassungsmäßigkeit 263a 4 Vermögen als Rechtsgut 263a 1,6, 13 ff Vermögensdelikt 263 1 f, 6, 13 ff, 16 Vermögensschaden Vor 263 46; 263a 15, 70 f - geringer ~ 263a 89 Vermögensstrafe 263 330 Vermögensverfugung Vor 263 43; 263a 3, 6, 26, 60, 65 Vermögensverschiebungsdelikt 263a 15 Versuch 263a 68, 73,79,81 Vertragsverstöße, bloße zivilrechtliche 263a 5, 42 f Verwenden 263a 32, 36 ff - unbefugtes - 263a 40 ff Viktimodogmatik 263a 5,45, 51 Vollendung 263a 77 Vorsatz 263a 72 ff Wahlfeststellung 263a 67, 74 Wertkarte 263a 7, 55 Zeitdiebstahl 263a 60, 66 Computerkriminalität siehe auch Ausspähen von Daten; siehe auch Computerbetrug; siehe auch Computersabotage; siehe auch Datenveränderung; siehe auch Fälschung beweiserheblicher Daten; siehe auch Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung internationale Reformbemühungen 263a 8 ff kriminologische Erkenntnisse 263a 7 Strafantrag 77 25; 303b 31; 303c 1 ff Untreue und ~ 266 74, 105, 110 Urkundendelikte Vor 269,270 Computernetz, internationales siehe Internet Computersabotage Antragsdelikt 303b 31; 303c 1 ff Behörde, fremde 303b 9 f Beschädigen 303b 25 Beseitigen 303b 25

Betrieb, fremder 303b 9 f Computerbetrug und ~ 263a 13,22 Computerviren 303b 26 Datenträger 303b 24 Datenveränderung und ~ 303a 39; 303b 21,30 Datenverarbeitung - Begriff 303b 3 ff - von wesentlicher Bedeutung 303b 6 ff Datenverarbeitungsanlage 303b 22 f - tätereigene ~ 303b 27 f Datenverarbeitungsvorgang, einzelner 303b 15 DDR-Recht 303b 32 f Konkurrenzen 303b 30 kriminalpolitischer Hintergrund 303b 1 Programme 303b 17,21, 26 Rechtsgut 303b 2 Störung - Betriebsstörung 303b 19 - der Datenverarbeitung 303b 11 ff - Erheblichkeit 303b 11 ff Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 3 Strafverfolgung, besonderes öffentliches Interesse 303c 9, 12 Täter 303b 10, 27 f Unbrauchbarmachen 303b 25 Unternehmen, fremdes 303b 9 Verändern - von Datenverarbeitungsanlage/Datenträger 303b 25 - von Daten 303b 18,21 Verletzter 303b 31; 303c 8 Vollendung 303b 20 Vorsatz 303b 29 Zerstören 303b 25 Computer-Serviceunternehmen Geheimnisschutz und ~ 203 41, 78, 80, 118, 142 Computerviren Computersabotage 303b 26 Datenveränderung 303a 32 ff Urkundenunterdrückung 274 42 Contergan-Verfahren Vor 211 4; 222 19 Crack als Rauschmittel 323a 94 crimen falsi Vor 263 13; Vor 283 33 crimen vis 240 EntstG, 2, 35 Dämpfe als Schadstoffe 325 8, 55 Dänemark Betrugsstrafrecht Vor 263 82 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Kreditbetrug 265b 8 Damm Zerstören 305 7 (60)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Darbietung Beleidigung durch ~ im Rundfunk 194 4 Darlehen Untreue 266 75 f, 88, 111 Darstellung von Daten/Meß-/Rechenwerten 268 6 Gleichstellung mit Schriften Ν 11; 11 131 f pornographische ~ 176 11 Dateien öffentliche ~ 271 65 ff Daten siehe auch Ausspähen von Daten Begriff 263a 1, 19 ff beweiserhebliche ~ 269 5 ff; 274 14 Darstellung von ~ 268 7 f Datenspeicherung, falsche 271 77 f elektronisch gespeicherte ~ 267 10, 15 fremde ~ 303a 5 f kodierte/unkodierte ~ 263a 21 Kopieren 303a 18,31 Löschen 283 125; 303a 19, 22 ff Unbrauchbarmachen 303a 19,28 unrichtige ~ 263a 33, 35 Unterdrücken 303a 19, 26 f unvollständige ~ 263a 34 f Verändern 303a 19,22,29 ff; 303b 18, 21 Verwendbarkeit gespeicherter ~ als Rechtsgut 303a 2 Datendiebstahl 202a 1 f Datenhehlerei 202a 19 Datenschutzrecht Vor 201 8 Konkursstraftaten und ~ Vor 283 25 Datenspeicher Ν 86 1; Ν 130,131 6; 202a 4 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 50 Gleichstellung mit Schriften Ν 11 1 f Datenspionage siehe Ausspähen von Daten Datenträger 303b 24 Datenveränderung Antragsdelikt 303a 40; 303c 1 ff Bestimmtheitsgebot und ~ 303a 7 f, 11 Computerbetrug und ~ 263a 13; 303a 39 Computersabotage und ~ 303a 39; 303b 21, 30 Computerviren 303a 32 ff Daten 303a 3 f - fremde ~ 303a 5 ff - in fremdem Auftrag erstellte ~ 303a 17 - unerlaubt auf fremdem Datenträger gespeicherte ~ 303a 15 f - unerlaubt kopierte ~ 303a 18 Erheblichkeit der Veränderung 303a 20 Fälschung beweiserheblicher Daten und ~ 269 32; 303 39 gegen den Willen des Berechtigten 303a 21, 30 (61)

Dau

Konkurrenzen 303a 39 Kopieren von Daten 303a 18, 31 Löschen 303a 19, 22 ff Programm(teile) 303a 3 Rechtsgut 303a 2 Rechtswidrigkeit 303a 37 Sachbeschädigung und ~ 303a 39 Strafverfolgung, besonderes öffentliches Interesse 303c 9,12 Unbrauchbarmachen 303a 19,28 Unterdrücken 303a 19, 26 f Urheberrecht an Daten 303a 9 Urkundenunterdrückung und ~ 274 43, 65; 303a 39 Verändern 303a 19, 22, 29 ff Verfugungsbefügnis über Daten 303a 6 ff Verletzter 303c 7 Versuch 303a 38 Vorsatz 303a 36 Zivilrechtsakzessorietät 303a 6 Datenverarbeitung Beeinflussung, falschliche 270 3 ff Begriff 263a 22; 303b 3 ff Täuschung im Rechtsverkehr bei ~ 270 1 ff Datenverarbeitung, elektronische Urkundenunterdrückung und ~ 274 4 Datenverarbeitungsanlage 303b 22 f tätereigene ~ 303b 27 f Dauerdelikt Bankrott 283 234 Beendigung Vor 22 27, 36; Vor 52ff 38 Beihilfe zu ~ 27 39 Bereithalten zu Sabotagehandlungen 87 8 Bildung krimineller Vereinigungen 129 91 als Deliktstyp Vor 13 50 Durchfuhr von Abfallen 326 124 Entziehung Minderjähriger 235 126 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 51 fahrlässige Begehung Vor52ff37 Förderung der Prostitution Vor 174 20 ff; 180a 3, 7, 15,20 Fortführung einer fur verfassungswidrig erklärten Partei 84 20 Freiheitsberaubung 239 18, 42 friedensgefahrdende Beziehungen 100 4 Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter 248b 4 Gefahrdung schutzbedürftiger Gebiete 329 57 Gewässerverunreinigung 324 116,128 Handlungseinheit bei ~ Vor 52ff 22, 35 ff Hausfriedensbruch 123 58, 75, 77 mehrfache Begehung Vor 52ff 38 Menschenraub 234 70 Notwehr gegen ~ 32 115 Strafmündigkeit und ~ 19 4 Strafzumessung 46 112

Dau

Sachregister

Dauerdelikt (Forts.) Straßenverkehrsgefährdungsdelikte Vor 52ff 36 Tateinheit 52 13, 22 ff, 27 Tötungsdelikte und ~ 212 44 Trunkenheit im Verkehr Vor 52ff 38 f; 316 228 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 70, 72 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen 327 29 Verjährung 78a 5 Verletzung der Unterhaltspflicht 170 74 Vollendung V o r 5 2 f f 3 8 Zuhälterei Vor 174 20; 181a 17 DDR Abschiebungsfälle Vor 38 106 Alttaten - Agententätigkeit, geheimdienstliche 2 60a - Amtsträger 11 21 f - Anwendbarkeit von § 2 StGB Vor 38 120 - Anwendung interlokalen Strafrechts Vor 3 390 f, 395 f - Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung Anh 56-58 4 f - Ausübung verbotener Prostitution 184a 8 - Beurteilung, strafrechtliche Vor 38 119 ff - DDR-Amnestien und ~ Vor 3 396 - Eidesdelikte Vor 153 32; 156 29 - Entziehung der Fahrerlaubnis und ~ 69 263 - Falsche Verdächtigung 164 37 - Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 23 - fortgesetzte Handlung 2 60b - Freiheitsberaubung 239 15, 17,30,32 - Führungsaufsicht, keine Anwendung V o r ö l f f 101; Vor 68 33 - Gefahrdung der äußeren Sicherheit 2 70 - Geheimnisverrat 353b 60 - Geldfalschung 146 36 - Gemeingefährliche Straftaten 317 13; 318 13; 319 17 f; 323 21 f - Heranwachsende 2 65 - Herbeiführung einer Überschwemmung 312 10 f - Immunität und Indemnität 36 51 - Körperverletzungsdelikte Vor 223 24 - Landesverrat 2 60a, 70 - Nötigung von Verfassungsorganen 105 28 - Nötigung des Bundespräsidenten und von Verfassungsorganmitgliedern 106 9 - Maßregeln V o r ö l f f 100 ff - Menschenraub, erpresserischer 239a 43 - mildestes Gesetz Vor 38 121 - Nötigung 240 64, 128

- Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 51 - Politische Verdächtigung 5 30; 241a EntstG, 3, 5, 13, 15 f - Recht des Einigungsvertrags Vor 38 95, 122 ff - Rechtsbeugung 339 Vor 1 - Rechtslage nach Einigungsvertrag Einl 96 - Sanktionen, Anpassungsrelegungen des EinigungsVertrags Vor 38 122 ff - Sexualstrafrecht Vor 174 24 - Sexueller Mißbrauch 5 49 f; Vor 174 24; 182 9 - Strafanwendungsrecht Vor 3 219 ff - Straftaten gegen ausländische Staaten Vor 102 2 - Straftaten gegen die Landesverteidigung Vor 109 5 - Straftaten gegen die öffentliche Ordnung Vor 125-145d 10 ff - Strafzumessung 46 109a - Täterschaft Vor 25 15 - Tatzeitprinzip 2 60 ff - teilweise in der DDR begangene Taten Vor 38 127 ff - Umweltdelikte 325 81; 325a 40; 327 34 - Unterbringung in Sicherungsverwahrung, keine Anwendung V o r ö l f f 101 - Unterschlagung Ν 246 5 - Untreue 26ö 196 - Verjährung Vor 3 413 f; 78c 39, 42 ff; Vor 125-145d 12 - Verletzung der Unterhaltspflicht 170 14 - Verschleppung 234a 70 - Versuchsstrafbarkeit Vor 22 147 - Verwarnung mit Strafvorbehalt Anh 5959c 4 - Vortäuschen einer Straftat 145d 24 - Wahlstrafrecht Vor 107-108d 1 - Widerstand gegen die Staatsgewalt Vor 110 9 ff Amnestien Vor 38 105, 396 (kein) Ausland 1 85; Vor 80 35 Aussagedelikte Vor 153 32; 156 29 Aussetzungstatbestand 221 Vor 1 Berichte über inoffizielle „Stasimitarbeiter" 193 21 Bürger als Deutsche Vor 3 334 DDR-Strafen/Freiheitsentzug, Bedeutung für heutige Sanktionsentscheidungen Vor 38 114 ff Entführung von Kindern oder Jugendlichen 235 154 f Fahrerlaubnisse 69 120, 169, 262; 69b 9 Gerichtsurteile - Überprüfung Vor 38 100 ff (62)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern DDR (Forts.) - Vollstreckbarkeit Vor 38 108 ff - Vollstreckungsverjährung Vor 38 107 - Vollzug 38 66 - Wahrheitsbeweis bei Urteil durch DDRgericht 190 7 - Wirksamkeit Vor 38 98 ff Inlandsbegriff des StGB und ~ Vor 3 205 ff Justizunrecht 212 8a; 339 Vor 1, 3, 12c, 15, 44, 53b, 54b ff, 57 f, 60, 64 f, 86, 100, 118 Mauerschützen-Fälle 212 8a Menschenhandel (staatsfeindlicher) 234 74 Recht EinI 52 - Abgabenstrafrecht 266a 120 ff - Anstiftung 26 114 - Anstiftung, versuchte 30 99 - Antragserfordernis Vor 77 17 - Anwerbung für imperialistische Kriegsdienste 234 74 - Auslandstaten, Verfolgung 5 100 f - Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung Anh 56-58 1 ff - Bedrohung 241 29 - Begünstigung 27 70; 257 30 - Beihilfe 27 70 - Brandstiftungsdelikte 306 20 - Computersabotage 303b 32 f - Diebstahlstatbestände 242 87; 247 9; 248a 12; 248c 11 - Einspurigkeit des Sanktionensystems Vor 38 92 - Explosionsdelikte 311 15 - Fälschung beweiserheblicher Daten 269 34 f - Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 60 - Falschbeurkundung 271 118; 348 38 - Fortgeltung nach Einigungsvertrag Einl 95 ff - Freiheitsberaubung 239 43 - Freiheitsstrafe, kurze Vor 46ff 34 - Freiheitsstrafe, lebenslange Vor 38 89 - Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter 248b 14 - Geheimnisverrat 353b 60 - Geiselnahme 239b 18 - Grundsatz stellvertretender Strafrechtspflege 7 82 - Hehlerei 259 50 - Immunität und Indemnität 36 49 ff - Internationales Strafrecht Vor 3 419 ff - Jugendstrafrecht Vor 38 90 - Körperverletzungsdelikte Vor 223 24 - Kriegsverbrechen 1 143 ff - Maßregeln Vor 61ff 102

(63)

DDR

- Maßregeln der Besserung und Sicherung Vor 38 92 - Militärstrafrecht Vor 38 91 - Nötigung 240 70, 128 - Notwehr 32 Vor 1,21 - öffentlicher Tadel Vor 38 64 - Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 49 ff; 37 35 - Personalitätsprinzip 7 80 f - Rechtsfertigungsgründe Vor 32 231 - Republikflucht 239 32 - Sachbeschädigung 303 24 - Sanktionensystem Vor 38 89 ff, 96 ff - Scheckbetrug/Scheck-/Kreditkartenmißbra uch 266b 62 f - Schuldfähigkeit 20 96 f - Schwangerschaftsabbruch, gerechtfertigter Vor 32 231 - Staatsschutzstrafrecht Vor 80 19; Vor 93 lb; 93 Vor 1 - Steuergeheimnis, Verletzung 355 80 - Strafrechtsreform 1990; Vor 38 104 - Strafschärfung bei Rückfall Vor 46ff 35 - Strafvereitelung 258 44 - Strafzumessung Vor 46ff 30 ff; Vor 46ff 30 ff; 46 340 - Strafzumessungspraxis Vor 38 94 - Strafzumessungsregeln Vor 38 93 - subjektive Grundvoraussetzungen der Strafbarkeit Vor 15 9 - Täterschaft Vor 25 15; 25 224 - Tatzeitprinzip 2 59 - Umwelt(straf)recht der ~ 324 139 f; 324a EntstG 3; 325 81; 325a 40; 326 159; 327 34 - Unabhängigkeit, richterliche 353d 68 - Unterschlagung 242 87; 246 30 - Untreue 266 196 - Urkundenfälschung Vor 267 11; 267 312 - Urkundenunterdrückung 274 76 - Verbrechen gegen den Frieden, die Menschlichkeit und die Menschenrechte 1 143 ff - Vereitelung von Erziehungsmaßnahmen 258 44 - Verfolgungsverjährung 78c 38 - Versuch der Beteiligung 30 99 - Versuchsstrafbarkeit Vor 22 145 f - Verurteilung zur Bewährung Vor 38 64 - Verwarnung mit Strafvorbehalt Anh 5959c 1 ff - Vollstreckungsverjährung 79 7 - Wahlen und Wahlrecht in der DDR Vor 107-108d 1 - Weltrechtsprinzip 6 85 - Wucher 302a 74

DDR

Sachregister

DDR (Forts.) Rechtfertigungsgründe, ungültige Vor 32 42 Rechtspflegedelikte Vor 153 32 Regierungskriminalität und kriminelle Vereinigung Vor 125-145d 12 Schußwaffeneinsatz an der Grenze siehe Mauerschützen-Fälle Schwangerschaftsabbruch V o r 2 1 8 f f l 3 Sexualstrafrecht Vor 174 EntstG; 174 24; 174a 21; 177 23; 178 10; 180a 23; 181 18; 182 9; 183 15; 184 57; 184a 8 Staatsschutzdelikte gegen die Bundesrepublik, Strafbarkeit Vor 80 39 ff; Vor 93 3, 15 ff Stasi-Überprüfungen von Abgeordneten und Indemnität 36 6 Tötungsdelikte Vor 211 52; 212 8a Verletzungen des pers. Lebens- u. Geheimbereichs, Strafbarkeit Vor 201 15; 203 168 Debilität siehe Schwachsinn Decknamen Urkundenfälschung unter Verwendung von ~ 267 57 ff, 172 άέίεηεε sociale Vor 38 12; Vor 46ff 28; Vor 61ff 3 Delikt, zweiaktiges siehe auch Mehraktiges Delikt Geiselnahme 239b 1 Menschenraub, erpresserischer 239a 1 Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 72 Delikt mit überschießender Innentendenz, Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 11 Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 2 Beendigung Vor 22 26 Betrug 263 3 Handlungseinheit Vor52fT21 Raub 250 8, 12 Urkundenfälschung 267 270 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 6 Deliktskompiex, einheitlicher Urkundenfälschung 267 287 f Verändern amtlicher Ausweise 273 13 Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 276 19, 25 Deliktstatbestand Vor 13 45 Deliktsurkunde 267 69, 263 Demokratische Willensbildung/-äußerung als Rechtsgut Vor 105 1; 105 1; 106 1; 106a 1 Demonstration als Angriff 32 175 deliktisches Randgeschehen 125 8 Demonstrationsfreiheit Freiheitsberaubung und ~ 239 15, 22, 26

Landfriedensbruch und ~ Vor 125 20 ff Störung der Religionsausübung und ~ 167 16 Demonstrationsrecht Eingriff durch polizeiliche Observation 113 37a Hausfriedensbruch, schwerer 124 3, 6 Nötigung von Verfassungsorganen und ~ 105 21; 106 6 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 111 23,30a Demonstrationsstrafrecht siehe auch Landfriedensbruch Vor 125 1 ff; Vor 125145d 3; 125 2 Reform Einl 87; Vor 110 3; Vor 125 1, 5 ff; Vor 125-145d 3 Denkmal Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 7 Denkzettel Fahrverbot als ~ 44 2, 24, 27 Denunziation siehe auch Falsche Verdächtigung Freiheitsberaubung 239 15, 17, 32 NS-Tötungsverbrechen und ~ 212 7 f Deponie Abfalldeponie 324a 25; 327 12a, 16c Deportation 220a 13 Depotunterschlagung Untreue und - 266 179 Deutscher Begriff Vor 3 331 ff DDR-Bürger als ~ Vor 3 334; 100 2 deutsche Staatsangehörige Vor 3 332 deutsche Volkszugehörige Vor 3 333 juristische Person als ~ 7 48 f Leibesfrucht als ~ 7 48, 50 Devisengeschäft Bankrotthandlung 283 60 Diebstahl siehe auch Diebstahl, räuberischer Ablationstheorie 242 40,43a Absicht rechtswidriger Zueignung 242 46, 52 ff agent provocateur 26 81 f Alleineigentum des Täters 242 14 Aneignung 242 50 Aneignungsrecht 242 71 Anmaßung von Eigentümerbefugnissen 242 50 Anspruch auf Übereignung 242 69,74 Anstiftung 242 84, 86 Antragsdelikt - Diebstahl geringwertiger Sachen 248a 10 ff - Haus- und Familiendiebstahl 247 4 ff Apprehensionstheorie 242 32,40,43a Ausstellung, öffentliche 243 28 f (64)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Diebstahl (Forts.) Bagatellfälle 248a 1 Bandendiebstahl Ν 244 2 ff - Bande Ν 244 3 ff; 244 11 ff - Konkurrenzen 244 18 - Mehrheit selbständiger Taten 244 12 f - minder schwerer Fall schweren ~ Ν 244a; 244a 4 - Mitwirkung eines anderen Bandenmitglieds Ν 244 3, 6 ff; 244 13 - schwerer ~ Vor 242 1; Ν 244a; 244a 1 ff - Teilnahme 244 16 - Verfall, erweiterter Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 - Vermögensstrafe Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 - Versuch 244 15 - Vorsatz 244 14 - Wahlfeststellung 1 129; 244 18 Bargeschäft des täglichen Lebens 242 6 Bedeutung, Gegenstände kultureller 243 26 ff Beendigung 242 76 Begründung neuen Gewahrsams 242 33,40 ff Begünstigung und ~ 242 79, 86 Behältnis - Schutzvorrichtung und ~ 243 18 f - verschlossenes ~ 243 19 f - Wegnahme 242 59, 75 Beihilfe 242 40, 66, 76, 79 Bereicherungsdelikte und ~ 242 47, 49 f Beschlagnahme, vorgetäuschte 242 39 besonders schwerer Fall - Ausnutzung von Hilflosigkeit/Unglücksfall/gemeiner Gefahr 243 31 ff - Bandendiebstahl, schwerer Ν 244a; 244a 2 - Bruch einer besonderen Sicherung 243 18 ff - Einbruch Ν 243; 243 5 ff - Führungsaufsicht 245 - Gegenstände von kultureller Bedeutung 243 26 ff - Geringwertigkeitsklausel 243 3, 34a, 40 ff - gewerbsmäßige Begehung 243 21 - Irrtum 243 41 - Kirchendiebstahl 243 22 ff - Konkurrenzen 243 43 - Nachschlüsseldiebstahl Ν 243; 243 5, 13 ff - Schußwaffendiebstahl 243 34a - Sprengstoffdiebstahl 243 34a - Strafzumessungsregel 243 2, 36 - Teilnahme 243 39 - unbenannter ~ 243 3 - Urteilsformel Ν 243; 243 44 - Vergehen 243 42 (65)

Die

- Versuch Vor 22 144; 243 36 ff, 42 - Vorsatz 243 3 0 , 3 5 , 4 1 Betrug und ~ 242 37 ff, 43a, 60, 81 f; 263 5, 98, 105 f, 112, 115 f, 118, 120,310,313 Bildung krimineller Vereinigung und organisierter ~ 129 6, 22 kein Blankettatbestand 1 38 Bruch fremden Gewahrsams 242 33 Codekarte 242 36, 60 Computerbetrug und ~ 242 36, 60; 263a 10, 22, 6 5 , 7 1 , 8 4 Computerkriminalität und ~ 242 1 Datendiebstahl siehe auch Ausspähen von Daten 202a 1 f DDR-Alttaten 242 65 DDR-Recht 242 87; 244 19; 247 9; 248a 12 Diebesfalle 22 26; 242 35, 44, 70 Dienst-/Geschäftsräume 243 9 Drittzueignung Ν 242; 242 64 ff, 79 Druckmittel als Zweck 242 62 Eigentum - Alleineigentum des Täters 242 14 - Gesamthandseigentum 242 16 - Miteigentum 242 16 - stellvertretender Erwerb 242 15 - Verfügungsbeschränkungen 242 15 Eigentum als Rechtsgut Vor 242 3 Eigentumsverzicht 242 13 Eigentumsvorbehalt 242 14 Einbrechen 243 11 Eindringen 243 15 Einsteigen 243 12 Einverständnis - bedingtes ~ 242 36 ff - erschlichenes ~ 242 37 ff - tatbestandsausschließendes ~ 242 35 - mit Zueignung 242 70 Einwilligung - bedingte- 242 70 - in Zueignung als Rechtfertigungsgrund Vor 32 115; 242 70 Enteignung 242 51 Entstehungsgeschichte Vor 242 1; 242 EntstG, 64 Erschleichen von Leistungen und ~ 242 36; 265a a.F. 6, 21 f, 38 f, 57 Fahrraddiebstahl Vor 242 2; 242 51 Familiendiebstahl siehe Haus- und Familiendiebstahl Fangbrief 242 44 Fischwilderei und ~ 242 12; 293 7 Fortsetzungszusammenhang 242 75, 85 Führungsaufsicht 68 3; 242 80; 245 1 Gattungsschuld 242 69, 74 Gebäude 243 9 - der Religionsausübung dienend 243 23

Die

Sachregister

Diebstahl (Forts.) Gebrauchsabsicht, Diebstahl mit Waffen 244 10, 14 Gebrauchsanmaßung und ~ 242 51, 53, 57, 86;248b 9 Gegenstand, religiöser Verehrung dienend 243 25 Geld 242 69 f, 74 Gemeingefahr, Ausnutzung 243 34 geringwertiger Sachen - Antragsberechtigte 248a 10 - Antragsdelikt 248a 1 - (kein) besonders schwerer Fall 243 40 f; 248a 2 - DDR-Recht 248a 12 - Geringwertigkeit 248a 3 ff - Interesse an der Strafverfolgung, besonderes öffentliches 248a 11 - Irrtum 248a 8 - privilegierender Charakter Vor 242 4 - Versuch 248a 9 Geringwertigkeitsklausel bei schwerem Bandendiebstahl Ν 244a; 244a 5 Gewahrsam - Alleingewahrsam 242 27 ff - Begriff 242 17 - Begründung neuen Gewahrsams 242 33, 40 ff - Behältnis, geschlossenes 242 31 - Besitz und - 242 17 - Bruch fremden Gewahrsams 242 33 f - Dienstverhältnis 242 29 - Eisenbahn- und Postbeförderung 242 3 - Gewahrsamsgehilfe 242 25 - Gewahrsamslockerung 242 34 - Grundstück, umzäuntes 242 20 - Herrschaftsverhältnis, tatsächliches 242 18 ff - Herrschaftswille 242 21 fT - Hilfsgewahrsam 242 20 - juristischer Person 242 17 - Mitgewahrsam 242 25 ff - als Rechtsgut Vor 242 3; 242 67 - Sache, verlorene 242 20 - Sache, versteckte 242 20, 24, 34, 37,40 f, 43a, 56 - unrechtmäßiger- 242 18 - Verfügung durch Dritten 242 38 - Verwahrungsvertrag 242 31 - Wohnrecht 242 20, 28,41 gewerbsmäßige Begehung, Absicht 243 35 gewerbsmäßiger- 243 21 dem Gottesdienst gewidmeter Gegenstand 243 25 Haus- und Familiendiebstahl - Angehöriger 247 1

- Antragsberechtigte 247 3 - Antragsdelikt 247 1 - Betreuer 247 5 - DDR-Recht 247 9 - Familiendelikte und ~ Vor 169 10 - Gemeinschaft, häusliche 247 6 f - Irrtum 247 8 - privilegierender Charakter Vor 242 4 - Versuch 247 2 - Vormund 247 5 Hausfriedensbruch und - 123 80 Hehlerei und - 242 76, 79, 81, 86 Herrschaftsverhältnis, tatsächliches 242 18 ff Herrschaftswille 242 21 ff Hilflosigkeit, Ausnutzung 243 31 f Illationstheorie 242 40 Irrtum 242 45, 69, 72 ff - Diebstahl geringwertiger Sachen 248a 8 Jagdwilderei und ~ 242 12 Kirchendiebstahl Vor 166 12; 243 22 ff Körperteile) 242 4 , 9 Konkurrenzen 242 81 ff - Bandendiebstahl 244 18 - Bandendiebstahl, schwerer Ν 244a; 244a 6 - besonders schwerer Fall 243 43 - Diebstahl mit Waffen 244 18 - Wohnungseinbruchsdiebstahl Ν 244 13 Kontrektationstheorie 242 40 Kraftfahrzeugdiebstahl 242 42a, 51, 53 f, 57 ff, 75, 81 Kriminal-/Rechtspflegestatistik Vor 242 2; 243 1 Ladendiebstahl Vor 242 2 Legitimationspapiere Ν 242; 242 47 f, 60, 81 Leiche(nteile), menschliche 242 5, 10 List 243 5 lucrum ex negotio cum re 242 49 lucrum ex re 242 49 Mensch, lebender 242 4 minder schwerer Fall eines schweren Bandendiebstahls Ν 244a; 244a 4 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten und ~ 242 36 Mittäterschaft 242 52, 66 f, 79 - besonders schwerer Fall 243 39 f - Diebstahl geringwertiger Sachen 248a 5 mittelbare Täterschaft 25 140 f; 242 33 f, 77 Notwehr gegen - 32 116, 122,246,261, 266,279 Pfandkehr und - 289 1 Preisgabe der Sache 242 50, 55 ff räuberischer ~ siehe Diebstahl, räuberischer Raub und ~ Vor 242 1; 249 1 f Raum, umschlossener Ν 243; 243 7 ff Rechtsgut Vor 242 3 Rechtswidrigkeit 242 68 ff (66)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Diebstahl (Forts.) Rückgabe, unveränderte 242 53 f Sachbeschädigung und ~ Ν 242; 242 50, 56, 59; 243 40a; 303 22 Sache - von Bedeutung, kultureller 243 26 ff - Begriff 242 1 - bewegliche ~ 242 3 - fremde ~ 242 6 - geringwertige ~ 243 40 a 248a 3 ff - herrenlose - 242 9 ff, 12 f - Körperteile 242 4 - Leiche 242 5 - Liebhaberwert 242 2,47 - liegengelassene - 242 13 - Mensch keine ~ 242 4 - verkehrsfahige ~ 242 8 ff - verlorene - 242 13,20 - versteckte - 242 20,23, 37,40 f, 43a, 56 - wertlose - 242 2, 7, 47, 50, 70 Sachwerttheorie 242 47 ff, 60 Sammlung, allgemein zugängliche 243 28 Schlüssel - falscher - 243 13 - gestohlener- 243 13 Schußwaffe, Begriff Ν 244; 244 3 Schutzvorrichtung 243 19 se ut dominum gerere 242 50 Selbstbedienungstankstelle 242 6, 36a Selbsthilferecht 242 69 Sicherungsübereignung 242 14, 68 Sichzueignen 242 64 ff stellvertretender Eigentumserwerb 242 15 Störung der Totenruhe und - 168 4, 23; 242 10 f Strafantrag 77 26 Strom, fehlende Sacheigenschaft Vor 242 4; 242 1; 248c 1 Substanztheorie 242 47 ff, 60 Tausch 242 2 Teilnahme 242 40, 66, 76, 79, 84, 86 - besonders schwerer Fall 243 39 Tiere, wilde 242 12 Treuhänder 242 14 Unglücksfall, Ausnutzung 243 33 Unterschlagung und - Vor 242 1; 242 22, 25 ff, 36a, 58, 85 f; 246 10 Untreue und - 266 17,45, 108, 167 Verborgenhalten 243 16 f Vereinigungstheorie 242 48 f, 60 Verfall, erweiterter bei (schwerem) Bandendiebstahl Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 Vermögensstrafe bei (schwerem) Bandendiebstahl Vor 242 1; Ν 244 12; Ν 244a; 244 17; 244a 4 (67)

Die

Vernichtung der Sache 242 50, 55 f Verschenken der Sache 242 56, 65 Versuch 22 48; 242 40, 70, 75, 77 f - Bandendiebstahl 244 15 - besonders schwerer Fall 243 36 ff, 42 - Diebstahl geringwertiger Sachen 248a 9 - Diebstahl mit Waffen 244 15 - Haus- und Familiendiebstahl 247 2 Verwendung im Eigentümerinteresse 242 63 Verwertungshandlungen 242 81 Vollendung 22 16; 242 40, 42, 75 Vorsatz 242 45,51,57a - Bandendiebstahl 244 14 - besonders schwerer Fall 243 30,35,41 - Diebstahl mit Waffen 244 14 mit Waffen - Attrappen 244 9 - Beisichfuhren 244 5 ff - Gebrauchsabsicht 244 10, 14 - Konkurrenzen 244 18 - Mittel 244 8 f - Schußwaffe, Begriff Ν 244; 244 3 - Teilnahme 244 16 - Versuch 244 15 - Verwendungsfähigkeit 244 4 - Vorsatz 244 7, 14 - Waffen (andere) Ν 244; 244 8 ff - Wahlfeststellung 244 18 - Werkzeug, sonstiges/anderes Ν 244; 244 8 f Wahlfeststellung 1 111, 115 f; 242 86 - besonders schwerer Fall 243 43 Wegnahme - Begriff 242 17, 33 - beobachtete ~ 242 43 f - um zu täuschen 242 62 - Zueignung und - 242 32,46 Werkzeug - nicht zur ordnungsgemäßigen Öffnung bestimmtes - 243 14 Wilderei und - 242 12 Wohnungseinbruchsdiebstahl 243 9; Ν 244 11 - Bandendiebstahl, schwerer Ν 244a - Konkurrenzen Ν 244 13 Zeitdiebstahl siehe dort Zueignung - Einwilligung 242 70 - mehrfache - 242 67 - rechtswidrige - 242 68 - Wegnahme und - 242 32, 46 Zueignungsabsicht 242 46, 52 ff - Drittzueignung Ν 242; 242 64 ff, 79 Zustimmung, nachträgliche 242 70

Die

Sachregister

Diebstahl, räuberischer Absicht - der Gewahrsamsbehauptung 252 15, 17 - Zueignungsabsicht, modifizierte 252 17 ff Beendigung Vor 22 37 - Vortat 242 76; 252 6, 8, 14 Betroffenwerden auf frischer Tat 252 1, 6, 11 ff delictum sui generis 252 2 Diebstahl und ~ 252 1,4,21 Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib/Leben 252 15 Erfolgsdelikt, kupiertes 252 17 Erpressung, räuberische und ~ 252 23 frische Tat 252 14 Führungsaufsicht 252 25; 256 Gewalt 252 15 Gewalt gegen eine Person 240 43 Irrtum 252 13 Konkurrenzen 252 21 ff Nötigung und ~ 252 1, 22 f Raub und ~ 252 2 f, 22 Rechtsgut 252 3 Täter 252 18 f Teilnahme 252 18 f, 23 Versuch 252 20 Vollendung 252 15, 20 Vollendung der Vortat 252 7 ff Vorsatz 252 16 Vortat 252 4 f Zueignungsabsicht, modifizierte 252 17 ff Dienen Parteiverrat 356 30 ff Dienstaufsicht Mängel der ~ als Strafmilderungsgrund 46 136 Dienstausweis Ausweis, amtlicher 275 3 Dienstbezeichnungen, geschützte siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Dienstgeheimnis Begriff 353b 6 ff illegales ~ 353b 35 f Staatsgeheimnis und ~ Vor 93 4; 353b 2 Dienstgeheimnis, Verletzung Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 353b 59; 358 1 ff Amtshilfe 353b 23 Amtskausalität 353b 15 Anvertrautsein 353b 13 Ausscheiden aus der Dienststellung und Strafbarkeit 353b 5 Beendigung 353b 40 Bekanntmachung, öffentliche 353b 20 Bekanntwerden, sonstiges 353b 14

Beratungsgeheimnis 353b 11,33 Bezug zum dienstlichen Bereich 353b 15 DDR-Alttaten 353b 60 DDR-Recht 353b 60 Dienstgeheimnis, Begriff 353b 6 ff Einwilligung des Betroffenen 353b 34 Entstehungsgeschichte 353b EntstG Ermächtigung zur Strafverfolgung 353b 41 Gefahrdung wichtiger öffentlicher Interessen 353b 2, 24 ff Geheimhaltungsbedürftigkeit 353b 8 ff Geheimhaltungspflichtverletzung und ~ 353b 42, 58 Geheimnis, illegales 353b 35 Gelangenlassen 353b 19 Genehmigung durch Dienstvorgesetzten 353b 30 ff Informationsinteresse der Öffentlichkeit, Spannungsverhältnis 353b 1 Irrtum 353b 38 Konkurrenzen 353b 58 Mitteilung 353b 18 Mitteilungen im dienstlichen Verkehr 353b 22 Offenbaren 353b 6, 17 ff Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Presseveröffentlichung 353b 40 Privatgeheimnis als Teil des Dienstgeheimnisses 353b 34 Rechtfertigung 353b 30 ff, 36 Schutzgut 353b 2 Täter 353b 3 ff Teilnahme 353b 39 ff unbefugt 353b 29 ff Versuch 353b 38 Vorsatz 353b 37 Diensthandlung Begriff 113 4; 331 11 bereits vorgenommene ~ Ν 331-338 12; 334 5 bei Ermessensentscheidungen 332 7; 334 6 bei gebundener Verwaltung 332 6 pflichtwidrige ~ 331 11, 13, 30; 332 1, 3 ff Rechtmäßigkeit der ~ 113 18 ff; 136 12,23 ff - Beurteilungs-/Ermessenspielraum des Amtsträgers 113 32 - dogmatische Einordnung Vor 32 24; 113 20 f - und Notwehr 32 64 ff - strafrechtlicher Begriff 113 25 ff - wesentliche Formerfordernisse 113 30 ff Unterlassen einer ~ Ν 331-338 24; Vor 331 14; 335 1 ff; Ν 336 Vollzug für andere Organe 113 31 vorgetäuschte - 331 14; 332 8 (68)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Diensthandlung (Forts.) wirksame ~ 136 7a ff zukünftige - Ν 331-338 17; 331 11, 13; 332 1,4,8; 333 7; 334 6 zulässige ~ 136 4 Dienststellen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienend Ν 88; 88 Dienststrafverfahren Rechtsbeugung 339 28,62a Dienstvorgesetzter Begriff 77a 4 ff Strafantragsrecht 77a 2 ff Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat 357 3 f Differenzgeschäft Bankrotthandlung 283 58 ff DifTerenzierungslösung Einwilligung Vor 32 98 Differenzierungstheorie Notstand 35 1 Diplomat Exterritorialität Vor 3 350 f Immunität, Notwehr trotz 32 62 Diplomatische Vertretungen Exterritorialität Vor 3 350 f strafrechtlicher Schutz 102 2; 103 1 Diplomatischer Schutz siehe Immunität Diplomatisches Geheimnis siehe Geheimnis, diplomatisches Diskontierung von Wechseln/Schecks 265b 47 f, 107 Diskriminierung von Ausländern als Angriff auf die Menschenwürde 130 25 Dispositionsfreiheit Vor 263 19 ff, 24, 28 ff, 32; 263 150, 157, 179 f als Rechtsgut beim Subventionsbetrug 264 a.F. 11 Dispositivurkunde 267 68 Distanzdelikt Tatort 9 2 Verbreiten von Propagandamitteln 86 25 Verfassungsfeindliche Sabotage 88 8 Disziplinararrest Anrechnung 51 6 Disziplinarmaßnahmen als nichtkriminelle Tatsanktion Vor 38 77 Rechtsgrundlagen Vor 38 78 f Disziplinarstrafen Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 3 Disziplinarstrafgewalt Rechtsbeugung 339 14,21,62a Disziplinarverfahren Aussageerpressung 343 3, 6 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 2 (69)

Dop

verbotene Mitteilungen über ~ 353d 40,42 Verfolgung Unschuldiger 344 4 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Vortäuschen einer Straftat und ~ 145d 3, 8 Diversion siehe auch Täter-Opfer-Ausgleich Vor 38 65 Dolmetscher Aussagedelikte 153 9; 154 5; 155 4 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Dolus alternativus siehe auch Vorsatz 22 37, 39 Dolus cumulativus siehe auch Vorsatz 22 37 Dolustheorie Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 3 Doping als Körperverletzung 223 13; 228 49 Doppelehe Anwendbarkeit des § 28 28 61 Auslandstat 172 8 Beendigung 172 4,11 (kein) Dauerdelikt 172 4 Ehe, formgültige 172 5 Eheschließung im Ausland 172 5 f, 8 Eidesstattliche Versicherung 172 15 eigenhändiges Delikt 172 12 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Entstehungsgeschichte 172 EntstG, 1 f Irrtum 172 10 Konkurrenzen 172 15 kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 19 Lebenspartnerschaft, eingetragene 172 6 Mehrehe nach ausländischem Recht 172 8 Nichtehe 172 6 Rechtsgut Vor 169 14; 172 3 Scheinehe 172 8 Sonderdelikt 172 12 Standesbeamter 172 5 f, 12 Teilnahme 172 12 Todeserklärung, Eheschließung nach 172 8 verheiratete Beteiligte 172 5 f Veijährung 172 2, 14 Verletzung der Unterhaltspflicht und ~ 170 76; 172 20 Vollendung 172 4, 11, 14 Vorsatz 172 10 Wiederholung der Eheschließung 172 7 Zustandsdelikt 172 11 Doppelmilderung Unzulässigkeit der ~ 213 14 Doppelparteistellung 356 50 Doppelselbstmord 25 112 ff; 60 9; 216 12 ff, 20, 22 Doppelverwertungsverbot Gesetzeseinheit Vor 52ff 66, 70 Milderungsgründe, Zusammentreffen 21 26; 50 1 ff

Dop

Sachregister

Doppelverwertungsverbot (Forts.) bei Strafaussetzung zur Bewährung 56 38, 55 f von Tatbestandsmerkmalen 46 72 f, 281 ff Versuch, strafmildernde Umstände 23 42 ff Dreiecksbetrug siehe Betrug 263 2, 82, 112 ff, 209,242, 261,313,326 Anwendung, sinngemäße auf Computerbetrug 263a 71 Forderungsbetrug 263 117 Lagertheorie 263 116 Näheverhältais 263 115 f Drei-Partner-System Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 14,21,27 Drittbegünstigung Bestechlichkeit Ν 331-338 15 f; Ν 331338 15 f; Ν 332; Ν 332 Vorteilsannahme Ν 331-338 15 f Vorteilsgewährung Ν 331-338 15 f; Ν 333 Dritte Spur im Sanktionensystem, keine Einführung Vor 38 16, 24 Drittgeheimnis 203 33, 39, 99; 205 6 Drittvorteil Angestelltenbestechlichkeif-bestechung 299 25 Betrug 263 271 Bestechlichkeit Ν 331-338 15 f; Ν 332 Bestechlichung Ν 331-338 15 f; Ν 334 Vorteilsannahme Ν 331-338 15 f Drittzueignung Diebstahl Ν 242; 242 64 ff, 79 Entziehung elektrischer Energie Ν 248c Fischwilderei 293 12 Jagdwilderei 292 52,61 Raub Ν 249 Unterschlagung Ν 246 5, 7; 246 20 Drogen siehe Rauschmittel Drogenabhängigkeit siehe auch Alkoholabhängigkeit; siehe auch Medikamentenabhängigkeit als Abartigkeit, seelische 20 32; 323a 75 epidemiologische Studien 323a 15 Fahrunsicherheit 316 165 Gefährdung einer Entziehungskur 323b 1 als geistiger Mangel 315c 63 krankheitsbedingte ~ 323a 76, 307 Rausch und ~ 323a 125 Schuldfähigkeit und ~ 20 51 f; 21 24; 212 26; 323a 74 ff Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 2 Ungeeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen und ~ 69 51

Unterbringung - in einer Entziehungsanstalt 64 8 ff; 323a 304 ff - in einem psychiatrischen Krankenhaus 63 67 ff; 323a 307, 311 ff - in Sicherungsverwahrung 323a 314 als Willens-/Charakterschwäche 323a 75, 79, 307 Drogenhändler fahrlässige Tötung durch ~ 222 11 Drogensucht siehe Drogenabhängigkeit Drohung mit Arbeitskampfmitteln 240 59, 107 bedingte - 240 56,61 Begriff 240 56 gegen Dritten, Nötigung 240 60 mit empfindlichem Übel - Erpressung 253 2,4, 18 - Menschenhandel, schwerer 181 2; 181 2,6 - Menschenraub 234 19 ff - Nötigung 240 55 ff - Wählernötigung 108 2 , 3 - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 65 f; 114 11 mit erlaubtem Übel 240 59, 90 ff Ernstlichkeit 240 61 Freiheitsberaubung durch ~ 239 14 mit Freiheitsberaubung, langandauernder 239b 3 f mit Gefahr für Leib/Leben - Diebstahl, räuberischer 252 15 - Raub 249 9 ff - Vergewaltigung 177 9 ff mit Gewalt - Aussageerpressung 343 10 - Hochverrat 81 13 - Nötigung von Verfassungsorganen 105 9 f - Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens 83 6 - Wahlbehinderung 107 3 - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 16 Gewalt und ~ 240 7 f, 40,46, 51, 54 ff mit Hungerstreik 240 95 mit Körperverletzung, schwerer 239b 3, 5 Menschenraub, erpresserischer 239a 8 mit öffentlicher Mitteilung 240 59, 92 f, 106 Rechtswidrigkeit 240 77 mit Selbsttötung 240 95, 126 mit Strafanzeige 240 90 f, 106 mit Tod 239b 3, 5 durch Unterlassen 240 61 mit Unterlassen 239b 5; 240 62 ff Drucksätze/-stöcke zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignet 275 5 (70)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Dualistische Theorie Untreue 266 7 f, 10,17 Dualstisches System siehe Zweispurigkeit Düsseldorfer Tabelle zur Berechnung angemessenen Unterhalts 170 36 Duldung behördliche ~ 324 62, 88 f - aktive ~ 324 89 - Ausschluß der Strafbarkeit durch ~ Vor 32 170 ff - passive ~ 324 62, 88 Erpressung 253 11 f Glücksspiel, unerlaubtes 284 20; 285 7 Nötigung 240 1, 39 Duldungspflicht des Angegriffenen, Notwehr 32 56 ff, 215 des Betroffenen gegenüber gerechtfertigten Handlungen Vor 32 65 eines Dritten, Notwehr 32 211 f Notstand, rechtfertigender und ~ 34 39,67, 80, 82 des Vermieters, Notwehr 32 48 ff Dunkelfeld Gefährdung des Straßenverkehrs 315c 1 Trunkenheit im Verkehr 316 1, 131, 146 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 5, 11 Dunkelziffer siehe Dunkelfeld Durchfuhr von Abfall 326 123; 326 123 Durchgangsdelikte Körperverletzung als ~ der Tötung Vor 52fT 106 ff Subsidiarität Vor 52ff 103, 106 Tatortbestimmung 9 12, 22,42 Vortat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52fT 122 Du rchlieferungshaft keine Geltung des Strafvollzugsgesetzes 38 61 Durchschrift Urkundeneigenschaft 267 109 Durchsuchung bei Verdacht auf terroristische Vereinigung 129a 50 Verjährungsunterbrechung 78c 28 Echorausch Gefahrdung des Straßenverkehrs 315c 63 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen 179 5 Trunkenheit im Verkehr 316 146, 159 Echtheit einer technischen Aufzeichnung 268 26 f einer Urkunde 267 160 ff; 274 3 (71)

Ehr

Echtheitsprinzip, strenges Urkundenfälschung 267 170 f Echtheitsschutz von Daten 269 1 von Gesundheitszeugnissen Vor 277 1; 277 1 von technischen Aufzeichnungen 268 2 f, 27 von Urkunden Vor 267 8 f; 267 196 Ecstasy als Rauschmittel 316 146; 323a 101 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133,137 EDV-Kriminalität siehe Computerkriminalität Egoismus strafschärfende Bedeutung 46 76 Ehe Eheaufhebung, Parteiverrat 356 61 Hemmung der Strafantragsfrist wegen bestehender - 77b 16 als notwehrfahiges Gut 32 183 Scheinehe 263 39, 148, 323 Schutz der Einehe als Rechtsgut 172 3 strafrechtlicher Schutz siehe Doppelehe; siehe Familiendelikte Untreue 266 49 f, 66, 123 Ehebruch und Ehrkränkung Vor 185 35; 185 32 Ehegatten Angehörigenverhältnis Ν 11; 11 10 Ehegattenkuppelei 180 EntstG Ehegattenvergewaltigung Ν 177 EntstG, 1; 177 EntstG Ehegattenzuhälterei 181a 15 Garantenpflicht 13 22 f, 43 Notwehr gegen ~ 32 126, 310 Ehescheidungsverfahren Parteiverrat im ~ 356 61, 63, 74 Eheschließung Verfahrenshindernis, auflösend bedingtes Vor 32 229 Ehewohnung Gespräche in der ~ Vor 201 3 Hausrecht 123 33 Ehre als Aspekt der Personwürde Vor 185 2,4; Vor 185 2, 4 Ehrbegriff und Deliktsstruktur der Beleidigung 185 27 Ehrgefühl und ~ Vor 185 6 faktischer Begriff Vor 185 5 Familienehre Vor 185 33 fortbestehende- 189 2 fortbestehende - als Rechtsgut 189 2 Geltungswert, personaler und sozialer Vor 185 9, 11 Gleichheitssatz Vor 185 3 Kollektivehre Vor 185 25

Ehr

Sachregister

Ehre (Forts.) Kundgabeproblematik bei Angriffen auf ~ 185 10 ff Kunstbegriff u n d - 193 8 Meinungsfreiheit und Kollision 193 5 ff Meinungsfreiheit und Recht persönlicher ~ Vor 185 12; 193 5 normativer Begriff Vor 185 4 ff Persönlichkeit und ~ Vor 185 12 personaler Geltungswert Vor 185 9, 17 Person würde und ~ Vor 185 2 Rechtsgut Vor 185 1 ff, 42; 189 2 Ruf Vor 185 6 Träger Vor 185 24 ff Unangemessenheit des Angriffs auf die ~ 193 25 Verfassungsrang 193 5, 9 verstärkter Schutz 188 1 ff Verzicht auf Anspruch 185 38 Ehrengerichtsbarkeit Aussageerpressung 343 3, 6 Falsche Verdächtigung 164 22 nichtkriminelle Tatsanktion, ehrengerichtliche Maßnahmen Vor 38 80 Rechtsbeugung 339 14 Verfolgung Unschuldiger 344 4 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Ehrenmord Vor 185 38 Ehrennotwehr 185 42 Ehrverletzende Reaktualisierung 192 7 ff Ehrenrechte, bürgerliche Verlust Vor 45 1 f Ehrenschutz des Bundespräsidenten 90 1 der Mitglieder von Verfassungsorganen 90a 1 f als Rechtsgut 164 3 des Staates 90a 1 Eichbücher 271 8, 25 Eidesdelikte siehe auch Aussagedelikte keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 vor inter-/supranationalen Gerichtshöfen Vor 3 183 ff Eifersucht strafmildernde Bedeutung 46 76 Eigenhändiges Delikt Ausspähung von Daten 202a 7 Briefgeheimnis, Verletzung des 202 42 f als Deliktstyp Vor 13 50 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 2, 38 Gefahrung des Straßenverkehrs 315c 2, 10, 23,42, 201 ff Landfriedensbruch, schwerer 125a 11

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 182, 189 Vertreterhaftung, strafrechtliche und ~ 14 36 f Eigenhändigkeit siehe auch Eigenhändiges Delikt Aussagedelikte Vor 153 7 Ausübung der verbotenen Prostitution 184a 6 Beischlaf zwischen Verwandten 173 30 Doppelehe 172 12 Exhibitionistische Handlungen 183 6 Körperbewegungstheorie 25 43 Mittäterschaft 25 167 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen 179 17 Täterschaft 25 24,40 ff Trunkenheit im Verkehr 316 231 der Unterschrift 267 40 ff Wortlauttheorie 25 41 f Eigenkapitalausstattung mangelnde ~ als Konkursursache Vor 283 14 f, 19, 124; 283 163, 186, 213 Eigennutz Konkursstraftaten Vor 283 77, 79 grober ~ bei Subventionsbetrug 264 a.F. 143 f strafbarer ~ Vor 284ff 1 Eigenschaften persönliche ~ siehe auch Besondere persönliche Merkmale - Begriff 28 59 Eigentum Eingriff, durch Amtsrechte gerechtfertigter Vor 32 148 als Rechtsgut, geschütztes - Diebstahl Vor 242 3 - Politische Verdächtigung 241a 1 - Raub 249 1 - Unterschlagung Vor 242 3 als Vermögen 263 140 f Eigentumsdelikt siehe auch Diebstahl; siehe auch Raub; siehe auch Unterschlagung Brandstiftung, einfache 308 1 Computerbetrug als ~ 263a 14, 16 Computerbetrug und ~ 263a 2, 17, 65, 84 Erschleichen von Leistungen und ~ 265a a.F. 3 Fischwilderei und ~ 293 7, 21 Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 1 Jagdwilderei und ~ 292 3, 68 f Konkursstraftaten und ~ Vor 283 6, 79 Opferverhalten, Bedeutung für Strafzumessung 46 128 Raub 249 1 (72)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Eigentumsdelikt (Forts.) Sachbeschädigung 303 1 Untreue und - 266 17 f, 21, 81 wirtschaftliche Verhältnisse des Täters, Bedeutung für Strafzumessung 46 182 ff Zerstören von Bauwerken 305 1 Eigentumsvorbehalt Konkursstraftaten und ~ Vor 283 4; 283 21, 75, 240; 283a 7; 283c 6; 283d 28 Pfändung eigener Sache 288 21 Untreue 266 52 f, 75, 88, 111 Eignung Feuer mitzuteilen 308 19 zur Gesundheitsschädigung 311a 4 Eignungsdelikt siehe auch Gefährdungsdelikt, abstrakt-konkretes Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 1 Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 2, 13 Gefahrdungsdelikt und ~ 166 3 f Jagdwilderei 292 48 Kapitalanlagebetrug 264a 16,49 Volksverhetzung 130 5 Einbruch siehe Diebstahl Eindringen Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 15 in den Körper - Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 2 - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen 179 2 unbefugtes ~ in den persönlichen Lebensund Geheimbereich Vor 201 6 Eindruckstheorie Vor 22 6, 56, 77 ff; 22 9, 50, 64, 69 Einführen von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen 86 18 Einfuhr von Abfall 326 123 falscher amtlicher Ausweise 276 7 f, 25 pornographischer Schriften 184 33, 43 von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 8 f Eingehen von Risikogeschäften 283 61 f Eingehungsbetrug Erfiillungsbetrug und ~ 263 202, 274 f, 286 Schaden 263 160 f, 165 f, 173 ff, 194, 209, 223 Täuschung 263 38, 202 Vermögensverfugung 263 99 Vermögens vorteil 263 264

(73)

Ein

Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche Absehen von Strafe 315 129 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4; 315 133 Anlage, Begriff 315 28 Anzeigepflicht 138; 315 134 Auskünfte, falsche 315 38 Bedienungspersonal 315 49 Beendigung 315 108 Beförderungsmittel 315 29 Beinahe-Unfall 315 53, 55, 61, 66, 101 Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 315 134 Beschädigen 315 30 ff Beseitigen 315 34 Bildung terroristischer Vereinigungen und Ν 129a 1 f (kein) Dauerdelikt 315 108 Eingriff, Begriff 315 25 Einwilligung, rechtfertigende 315 69 Entstehungsgeschichte 315 Vor 1 ff Erfolgsdelikt 315 2, 50 erfolgsqualifiziertes Delikt 315 119 Ermöglichung/Verdeckung einer Straftat 315 115 ff Fahrgäste 315 49, 67 Fahrlässigkeit 315 98, 106 f Fahrzeug, vom Täter selbst geführtes fremdes ~ 315 77 ff Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3; 315 134 Geben falscher Zeichen/Signale 315 36 ff Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs und ~ 315 19 ff, 133; 315a 22, 39 Gefahrdungsdelikt 315 2 Gefahr - abstrakte ~ 315 47, 60 - Begriff 315 51 - Betriebsgefahr 315 47 - für fremde Sachen 315 72 ff - Gefahrenzone 315 59 - Gemeingefahr 315 3 f, 67, 72 f, 82 - Kausalität 315 97 - für körperliche Unversehrtheit 315 50, 70 f - konkrete - 315 48, 52 ff - latente ~ 315 60 - Verletzungserfolg und - 315 51, 57 ff, 88 Gesundheitsschädigung, Verursachung 315 119 ff Hindemisbereiten 315 35 Irrtum 315 117 Kausalität 315 97 Konkun-enzen 315 19 ff, 131, 133 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 315 1 Luftfahrt 315 16 f

Ein

Sachregister

Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche (Forts.) Maßnahmen - des Bedrohten 315 61 - des Täters 315 63 menschliches Versagen 315 24 minder schwerer Fall 315 123 Notbremse 315 35 Person, gefährdete 315 67 f Prognose, objektiv-nachträgliche 315 56 ff Rechtsgut 315 3 f, 78 Reformkritik 315 66 Sachwerte, bedeutende 315 82 ff Schienenbahn 315 9 ff Schiffahrt 315 15 Schwebebahnen 315 12 ff Signale 315 36 ff Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 38 Strafaufhebungsgrund, persönlicher 315 130 Straßenbahn 315 10 Tätige Reue 315 124 ff; Ν 320 Teilnahme 315 132 Unglücksfall, beabsichtigter 315 111 ff Unterlassen 315 45, 106 Unterlassungsdelikt, unechtes 315 45 Vandalismus 315 33,49 Verfassungsmäßigkeit 315 41 Verkehr - Begriff 315 8 - auch privater ~ 315 6 f verkehrsinternes Verhalten 315 19 ff Verkehrssicherheit, Beeinträchtigung der ~ 315 33,47 ff Versicherungsbetrugsfälle 315 73, 114; 315b 71 ff Versuch 315 59, 66, 109 Vollendung 315 108 Vorsatz 315 98 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 315 103 ff Vortäuschen einer Straftat und ~ 315 134 Weltraumverkehr 315 16 Zeichen 315 36 ff Zerstören 315 30 ff auf Zufall beruhendes Ausbleiben der Verletzung 315 61 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche Absicht, verkehrsfeindliche 315b 12, 16, 19, 32 f, 35,41, 43 ff, 50 ff Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4 Angriff auf bestimmte Personen und ~ 315b 60 Anlagen 315b 21 Anzeigepflicht 138; 315c 101

Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit 315b 58 ff Beendigung 315b 86 Beifahrer, eingreifender 315b 18, 54 Beinahe-Unfall 315b 1,63, 87 Belohnung/Billigung von Straftaten 140; 315b 101 (kein) Dauerdelikt Vor 52ff 36; 315b 86 (kein) eigenhändiges Delikt 315b 92 Eingriffe - ähnliche, ebenso gefährliche ~ 315b 16, 39 ff - Außeneingriffe 315b 11,19, 24, 28,40 - Inneneingriffe, verkehrsfeindliche/ -fremde 315b 12 ff, 25, 32 ff, 41 ff, 57 - verkehrsfremde ~ 315b 11 f einverständliche Fremdgefährdung 315b 73, 83 Einverständnis 315b 76 Einwirkung, grobe 315b 48, 53 Einziehung 315b 101 Entstehungsgeschichte 315b Vor 1 Ermöglichung/Verdeckung einer Straftat 315b 90 Fahrlässigkeit 315b 84 Fahrzeug, Begriff 315b 22 fingierte Verkehrsunfälle 315b 80, 100 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 Gefahrdung des Straßenverkehrs und ~ 315b 14 f, 17, 32, 95,211 Gefährdungsdelikt 315b 2 Gefahr - für fremde Sachen von bedeutendem Wert 315b 78 ff - konkrete ~ 315b 64 ff - fur Leib/Leben eines anderen Menschen 315b 70 ff Geisterfahrer 315b 31,45 Handlungseinheit, natürliche 315b 98 f Herbeifuhren eines Unglücksfalles 315b 89 Hindernisbereiten 315b 27 ff Kausalität 315b 83 Konkurrenzen 315b 93 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 315b 1 minder schwerer Fall 315b 91 Polizeifluchtfälle 315b 16,42 ff, 57, 98 Qualifikationstatbestand 315b 88 Rechtsgut 315b 3, 72, 74, 96 Schienenbahn im Straßenverkehr 315d 4 f Selbstgefahrdung, eigenverantwortliche 315b 73, 83 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 10 Straßenverkehr, öffentlicher 315b 4 ff Tätige Reue Ν 320

(74)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche (Forts.) Tatbestandsausschluß für Tatbeteiligte 315b 71 ff Trunkenheitsfahrt und ~ 315b 94 f durch Unterlassen 315b 30, 36 ff, 56 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 68, 206 Verkehr, ruhender/fließender 315b 11, 30 Verletzungsdelikt 315b 2 Versuch 315b 87 Vollendung 315b 85 Vorsatz 315b 84 Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 315b 84 Vortäuschen einer Straftat und ~ 315b 101 Einheit der Rechtsordnung Notwehrüberschreitung und ~ 33 82 Rechtswidrigkeit und ~ Vor 32 10 f Verwaltungsakzessorietät und ~ Vor 324 23 Zivilrechtsakzessorietät und ~ 170 15, 26 ff, 38 Einheitsfreiheitsstrafe Einl 33, 82; Vor 38 3, 33, 35; 38 2 Einheitslösung Besondere persönliche Merkmale, Begriff 28 33 ff Einwilligung Vor 32 97 Einheitsstrafe V o r 5 2 f f 4 Einheitstäter Begriff Vor 25 3; 340 10 Ordnungswidrigkeitenrecht Einl 12, 79; Vor 25 4 rechtspolitische Erörterung Vor 25 5 ff Einheitstheorie Notstand 35 1 Rücktritt vom Versuch 24 27 f Verletzung mehrerer Strafgesetze Vor 52ff 6; 52 2 Einigungsvertrag DDR-Strafrecht und ~ Einl 95 ff Staatsschutzstrafrecht und ~ Vor 80 36; Vor 93 15 ff Vorschriften zum Sanktionenrecht Vor 38 97 Einlage Kreditbetrug 265b 40 Einrichtung Begriff 86 9; 316b 6 elektrische ~ 248c 2 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 33 Glücksspieleinrichtung 284 20 für Kranke und Hilfsbedürftige Ν 174a militärische/militärähnliche ~ 234 57 ff der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienend 316b 23 ff einer Religions-/Weltanschauungsgemeinschaft 166 75 ff (75)

Ein

zum Schwangerschaftsabbruch geeignet 218a 74 technische ~ Ν 306 7; 311d 13e Einsatz Glücksspiel, unerlaubtes 284 11 f; 286 8 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte Vor 287 6 f; 287 5 ff Einsatzstrafe siehe auch Gesamtstrafenbildung 54 3, 12 Einschleusung von Ausländern siehe auch Menschenhandel Vor 129 7 Einschließung Vor 38 3, 30 Einsperren 239 12 ff Einspurigkeit des Sanktionensystems Vor 38 11 f; Vor 61ff 1 ff ausländische Rechtsordnungen Vor 61ff 4 in der DDR Vor 38 92 Zweispurigkeit, Unterschied Vor 38 11 f Einverständnis bei Begehung der Tat Vor 32 103 Briefgeheimnis, Verletzung 202 38 f Einwilligung und ~ Vor 32 96 ff Kenntnis des Täters Vor 32 103 Parteiverrat 356 66, 93 tatbestandsausschließendes ~ Vor 32 96 Einwilligung in Bewährungsweisungen Ν 56c; 56c 11 ff Differenzierungslösung Vor 32 98 durch Drohung bewirkte ~ Vor 32 119 ff Ehrpreisgabe 185 38 Einheitslösung Vor 32 97 Ernstlichkeit Vor 32 122 erschlichene ~ Vor 32 62, 119 bei Fahrlässigkeitstat 16 179 f; Vor 32 94,99 durch Irrtum bewirkte ~ Vor 32 119, 122 mutmaßliche ~ - Anwendungsbereich Vor 32 133 - Briefgeheimnis, Verletzung 202 40 - Einwilligung, Unmöglichkeit Vor 32 136 - Einwilligungsbefugnis, höchstpersönliche Vor 32 138 - Entscheidungszwang Vor 32 136 - Geschäftsführung ohne Auftrag und ~ Vor 32 130 - Handeln im Sinne des Einwilligungsberechtigten Vor 32 137 ff - in dubio pro reo Vor 32 141 - Körperverletzungsdelikte 228 35 f - Notstand, rechtfertigender und ~ Vor 32 129; 34 93 - rechtfertigende Wirkung Vor 32 131 f - Rechtfertigungsgrund, gewohnheitsrechtlicher Vor 32 129 - Sterbehilfe Vor 211 20b - subjektives Rechtfertigungselement Vor 32 140

Ein

Sachregister

Einwilligung (Forts.) - Untreue Vor 32 139 - Wille, hypothetischer Vor 32 129, 132 - Zustimmung konkludente und ~ Vor 32 134 Nothilfe u n d - 32 145 f, 165 Notwehrund - 32 55, 173 Parteiverrat 356 93 Putativeinwilligung Vor 32 128 rechtfertigende ~ - Agententätigkeit, geheimdienstliche 99 15 - Dispositionsbefugnis bezüglich der Schutznorm Vor 32 114 ff - Einsichtsfähigkeit Vor 32 117 f - Einverständnis, Abgrenzung Vor 32 96 ff - Einwilligungsbefugnis Dritter Vor 32 117 - Einwilligungserklärung Vor 32 109 ff - Fahrlässigkeitsdelikt Vor 32 , 94, 99, 107 - Freiheitsdelikte Vor 234-236 9 - Gegenstand der Einwilligungserklärung Vor 32 106 - Gewohnheitsrecht Vor 32 92 - Körperverletzungsdelikte 228 1 ff - mehrere Rechtsgutsträger Vor 32 116 - Notstand, rechtfertigender und - 34 93 - Rechtsschutzverzicht Vor 32 104 f - Selbstgefährdung des Opfers und Vor 32 94 - Sittenwidrigkeit der Tat, Ausschluß Vor 32 124 f - subjektive Rechtfertigungselemente Vor 32 126; 32 57 - Teilnahme, notwendige und - Vor 32 127 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 126 - Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 32 ff - kein Widerruf Vor 32 113 - Zeitpunkt Vor 32 112 Schein-/Scherzerklärung Vor 32 122 durch Täuschung bewirkte - Vor 32 119, tatbestandsausschließende - Vor 32 96 ff; Vor 234-236 9 Versuch 22 26 bei Verurteilten bei Aussetzung des Strafrestes 57a 27 des Verurteilten in Bewährungsweisungen Ν 56c; 56c 11 ff Einwilligungstheorie 16 92 Einwirken auf Ablauf eines Datenverarbeitungsprogramms beim Computerbetrug 263a 62 f störendes - auf technische Aufzeichnung 268 30 ff verfassungsfeindliches - auf die Bundeswehr und öffentliche Sicherheitsorgane siehe dort

Einzelaktdelikt Pfandsachen, unbefuger Gebrauch 290 4 Einzelakttheorie 24 67 ff, 102 f Einzellösungstheorie bei Mittäterschaft 25 198 f Einzelstrafe siehe auch Gesamtstrafenbildung 54 3,5 Einziehung Absehen von Strafe und ~ 76a 14 Analogieverbot und - 1 73 Anleitung zu Straftaten 130a 35 Anordnung, selbständige 76a 1 ff; 76a 1 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 Begehung vorsätzlicher Straftat 74 9 ff Beziehungsgegenstände 74 19,61 ff Drittrechte 74e 7 ff; 74f 1 ff Eigentum des Täters/Teilnehmers 74 23, 25 ff Eigentumsübergang auf den Justizfiskus 74e 2 ff Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 101 Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 126 Einstellung des Verfahrens und ~ 76a 14 ff Entschädigungspflicht 74f 1 ff Entstehungsgeschichte Vor 73 2 ff Ermessen des Gerichts 74 64 erweiterte - Beziehungsgegenstände 74a 9 - Blankettatbestand 74a 2 - Entstehungsgeschichte 74a 5 ff - Ermessen des Gerichts 74a 23 - Erwerb nach der Tat 74a 13 f - Schuldprinzip und - 74a 4 - subjektive Einziehungsvoraussetzungen 74a 10 ff, 15 ff - Tatmittel 74a 8 Falschbeurkundung, mittelbare 271 117 falscher amtlicher Ausweise 282 7 ff Fischwilderei 295 1 ff Freisetzen ionisierender Strahlen 31 ld 21; Ν 322;322 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 40 Gefährdung des Straßenverkehrs 315c 217 Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete 329 57 Gefahr der - 297 11 Gegenstand - abstrakte Gefährlichkeit 74 52 ff - zur Begehung der Tat gebrauchter oder bestimmter- 74 16 ff - im Eigentum des Täters/Teilnehmers 74 23, 25 ff - individuelle Gefährlichkeit 74 55 ff - durch Tat hervorgebrachter - 74 14 f (76)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Einziehung (Forts.) Geld-/Wertzeichenfälschung und ihre Vorbereitung 150 3 ff Geldwäsche 261 22 gemeingefährliche Straftaten Ν 322; 322 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 2 1 Gesundheitszeugnisse - falsche ~ 277 24 - unrichtige - 279 9; 282 Gewässerverunreinigung 324 127 Glücksspiel, unerlaubtes 286 3 ff von Hunden 295 13 Identität des Einziehungsgegenstandes 74 20 f instrumenta sceleris 74 16 ff Inverkehrbringen von Abtreibungsmitteln 219b 9 Inverkehrbringen von Falschgeld 150 3 ff Jagdwilderei 292 98; 295 1 ff gegen juristische Person 75 1 ff mildere Maßnahmen 74b 10 ff Mißbrauch ionisierender Strahlen 322 Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen u n d - 132a 27 Objekte 74 13 ff obligatorische - 282 9 im Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 38 75; Vor 73 15; 74a 3; 74c 3; 75 3 producta sceleris 74 14 f von Rechten 74 44 ff Rechtsfolgen 7 4 e 2 f f Rechtsnatur Vor 38 60; 74 1 ff Reformdiskussion Vor 73 17 ff; 74 3 scelere quaesita 74 15 von Schriften - Anordnung, obligatorische 74d 27 - Bestimmung zur Verbreitung 74d 10,20 - Erforderlichkeit der Maßnahmen 74d 22 f - Erstreckung 74d 11 ff - Kunstfreiheit und - 74d28 - Landesverrat 101a 1 - Meinungs-/Informationsfreiheit und 74d 26 ff - im Ordnungswidrigkeitenrecht 74d la - Personenkreis, betroffener 74d21 - pornographische Schriften 184 52 - Rechtsnatur 7 4 d 2 - Schriften, Begriff 74d 4 - Schriften, Inhalt 74d 5 ff, 19 - Verbreiten 74d 8, 20 - Verbreitung durch rechtswidrige Tat 74d 10 - der Verbreitung gleichstehende Handlungen 74d 24 - Verfahrensrecht 74d 29 - Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 74d 25 (77)

Ein

Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219 11 nach Sondervorschriften 74 61 ff Spionagedelikte 109k 2 f Staatsgeheimnisse 101a 4, 6 Staatsschutzdelikte 92a 1 f; 92b 2; 94 23; 95 12; 96 9; 101a 1 ff bei Straftaten nach dem 5. Abschnitt 109k 1 ff Subventionsbetrug 264 a.F. 154, 158 ff Täter 74 23 Tatmittel 74 16 Tatunbeteiligter 74a 1 Tatzeitprinzip und - 2 54 Teileinziehung 74 22; 74b 15 ff Teilnehmer 74 23 Tiere 295 13 Übergangsrecht Vor 73 13 Umweltstraftaten 330b 9; 330c - Beziehungsgegenstände 330c 2 - Fahrlässigkeitstaten 330c 3 - täterfremde Gegenstände 330c 4 - Vorsatztaten 330c 3 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 153 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden 143 13 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. und - 328 70 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen 327 29 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 241 Urkundendelikte 267 311; 282 7 ff veränderten amtlichen Ausweises 273 15 Veräußerungs verbot 74b 14; 74e 12 ff Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte 287 29 Verfahrensrecht Vor 73 12; 74 65 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 74b 1 ff Verjährung und - 76a 10; 78 2; 78a 17 von Vermögensbestandteilen und Zwangsvollstreckung 288 12 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 49 Vollrausch 323a 319 ff Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Voraussetzungen 74 9 ff Vorbehalt der - 74b 8 ff des Wertersatzes - Anordnung, nachträgliche 76 1 ff - Anordnung, selbständige 76a 1 ff; 76a 1 ff - dingliche Belastung 74c 19 f - Höhe, Bemessung 74c 14 ff - Rechtsnatur 74c 10 - Vereiteln 74c 7 ff, 11

Ein

Sachregister

Einziehung (Forts.) - Verwerten 74c 7, 12 f - Vollstreckung 74c 22 - Zahlungserleichterungen 74c 21 - Zweck 74c 1 Eisenbahn siehe auch Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche Zerstören 305 9 Elektrizität siehe Entziehung elektrischer Energie Elektrosmog Vor 324 9c Elterliches Personenrecht Beleidigung Vor 185 37; 185 32 Eltern siehe Sorge, elterliche Email Urkundeneigenschaft 267 130 ff Embryo siehe Leibesfrucht Embryonenschutzgesetz Körperverletzungsdelikte und ~ Vor 223 7 Personenstandsfälschung 169 20 Schwangerschaftsabbruch und ~ Vor 218ff 32 Störung der Totenruhe und - 168 20, 27 Tötungsdelikte und ~ Vor 211 2 Emmissionen siehe Luftverunreinigung Empfängerhorizont 185 19, 22 Endlagerung 326 100, 107 radioaktiver Abfalle 326 85 Energieversorgung, öffentliche 316b 18 England siehe auch Großbritannien Betrugsstrafrecht Vor 263 87 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 11 Konkursstraftaten Vor 283 213 ff Kreditbetrug 265b 8 Strafrechtsreform Einl 120, 131,137 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Entfernen einer Eintragung in amtlichem Ausweis 273 6 von Flaggen, Hoheitszeichen 90a 21 von Löschgerätschaften 307 7 f unerlaubtes ~ vom Unfallort siehe dort Entführen Geiselnahme 239b 2 Menschenraub, erpresserischer 239a 5 f, 9 Entführung siehe auch Menschenraub, erpresserischer Menschenhandel, schwerer und ~ 181 6, 9, 17 Vergewaltigung und ~ 177 6, 20 ff mit Willen der Entführten Vor 234-236 2 f Entgelt Begriff 11 106 ff Entgeltlichkeit Falschbeurkundung, mittelbare 271 81,91 der Leistung 265a a.F. 17 ff, 28, 33

Enthüllungsjournalismus siehe auch Presseinhaltsdelikt 193 23; Vor 201 13 Entklammerung 52 29 ff Entkriminalisierung als Ziel der Strafrechtsreform Einl 131; Vor 38 66 Entlassung, bedingte siehe Aussetzung des Strafrestes Entschädigungspflicht bei Einziehung 74f 1 ff bei Entziehung der Fahrerlaubnis, vorläufiger 69 182, 186 ff Entschädigungsrecht als Strafverfahrensrecht Einl 7 Entscheidung Änderung der Strafdrohung zwischen Tatbeendigung und ~ 2 15 ff Entscheidungsfreiheit siehe Willensfreiheit Entscheidungstheorie rationale Untreuetatbestand 266 96, 148 beim Vorsatz 16 74, 91 Entschuldigungsgrund siehe auch Schuldausschließungsgrund allgemeiner- Vor32 198 Angehörigenprivileg Vor 32 210 bei Auslandstat 7 26 ff besonderer- Vor32 198 Handeln auf nicht offensichtlich rechtswidrigen Befehl Vor 13 84 nicht positivierter/übergesetzlicher ~ Vor 32 4, 196,214 Notstand, entschuldigender siehe dort Notwehrexzeß als ~ 33 35 ff, 37 ff, 41, 73 ff Rücktritt vom Versuch als - 24 41 f Schuldausschließungsgrund und Vor 32 194 Unzumutbarkeit kein allgemeiner übergesetzlicher - Vor 32 196 Entstellung dauerhafte erhebliche - 226 18 ff Entwicklungshilfe Subventionsbetrug 264 a.F. 40,43 Entwurf Urkundeneigenschaft 267 19, 21, 71, 137, 140 Entziehen Verletzung der Unterhaltspflicht 170 43 ff der Verstrickung 136 13 ff Entziehung des Jagdscheins 113 51 Entziehung der Fahrerlaubnis Ν 69 Anlaßtat 69 16 ff, 32, 35 ff Anordnung, selbständige 71 1 ff Anrechnung vorläufiger - 51 29; 69 144 f, 157, 176 ff Anwendungsbereich 69 4 f (78)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Entziehung der Fahrerlaubnis (Forts.) Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62; 69 10 Auseinandersetzungen, verbale/tätliche im Straßenverkehr 69 39,43 Bagatelltaten 69 89 Begründungspflicht des Gerichts 69 111 f Bundeszentralregistereintrag 69 260; 69b 17 DDR-Alttaten 69 263 DDR-Fahrerlaubnisse 69 120,169, 262; 69b 9 Durchsetzung 69 122 f, 135; 69b 14 ff Entschädigungspflicht bei vorläufiger ~ 69 182, 186 ff Entzug ohne Einschränkung 69 113 f Europäisches Recht, Harmonisierung Ν 69b; 69b 18 ff Fahrerlaubnis - ausländische - Ν 69b; 69 115, 120, 127, 169 ff, 187; 69b 1 ff - der DDR 69 120, 169, 262; 69b 9 - Erlöschen 69 115 - Vorhandensein 69 108; 69a 2 ff fahrlässige Anlaßtat 69 90 Fahrverbot - Abgrenzung Vor 38 4, 45; 44 1 f, 13, 16 ff; 6 9 6 - Austauschbarkeit im Rechtsmittelverfahren 44 19 neben Fahrverbot 44 17 f, 64 Führen eines Kraftfahrzeugs 69 24 ff Führerschein - Anordnung der Einziehung Ν 69; 69 120 f - Beschlagnahme/Sicherstellung 69 158 ff - Herausgabe, freiwillige 69 123, 162 - Verwendung gefälschten Führerscheins 69 41 - Wegnahme, Vollstreckung durch 69 123 Gefahrdung der Allgemeinheit, künftige 69 58 ff Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 40 Gefahrdung des Straßenverkehrs 69 80; 315c 216 Gesamtwürdigung von Täter und Tat 69 68 ff, 105 in dubio pro reo 69 66 Jugendverfahren 69 5,93 Körperverletzungs-/Tötungsdelikte im Straßenverkehr 69 35 ff; 229 47 Kraftfahrzeug - Ausnutzung des Besitzes 69 40 - Begriff 69 22 f - Erlangung des Besitzes 69 40 - als Fluchtmittel nach Tatbegehung 69 38 - als Transportmittel fur Beute/Schmuggelware 69 36 (79)

Ent

- als Transportmittel zum Tatort 69 38 f - vorläufige Einziehung für bestimmte KfZArten 69 131 ff als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 4, 6; 69 1 Mitteilungspflicht 69 261; 69b 17 Nachschulungskurse alkoholauffalliger Kraftfahrer 69 94, 97 ff Nichtbeachtung, strafrechtliche Folgen 69 257 ff Radfahrer 69 81 Rechtsnatur 1 17; 69 1 Reformdiskussion 69 11 ff Registrierungspflicht 69 181 f,260; 69b 17 Schmuggelfahrten 69 36 Sonderfahrerlaubnisse 69116 Sperre, Pflicht zur Festsetzung siehe auch Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis 69a 1 Spezialprävention 69 2 f Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 69 18, 60, 240 Tat, rechtswidrige 69 16 ff Trunkenheit im Verkehr 69 81 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 69 82 ff; 142 209,211,239 Unfall, manipulierter 69 36, 42 Ungeeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen 69 48 ff - Anlaßtat, Zusammenhang 69 56 f - außerhalb des Regelkatalogs 69 104 ff - Charaktermängel 69 54 f - Eignungsmängel, geistige 69 51 f - Eignungsmängel, körperliche 69 51 f, 57 - Fertigkeiten/Kenntnisse, fehlende 69 53 - Gesamtwürdigung 69 68 ff, 105 - gesetzliche Vermutung 69 78 ff - Kasuistik 69 70 ff, 106 - Zeitpunkt der Beurteilung 69 58 Verfahrensrecht 69 4, 228 ff verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 35 Vergewaltigungsfalle 69 37,43 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und ~ 62 7; 69 67, 146 Verkehrsstraftaten 69 35, 106 Verkehrszentralregistereintrag 69 182,260; 69b 17 Verletzung der Pflichten eines Kraftfahrzeugfuhrers 69 46 f Verschlechterungsverbot 69 243 ff verwaltungsrechtliche ~ 69 8 f Vollrausch 69 86; 323a 302 f, 358 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 vorläufige ~ - Anfechtungsmöglichkeit 69 173 ff - Anhörung 69 136 f

Ent

Sachregister

Entziehung der Fahrerlaubnis (Forts.) - Anordnung 69 134 - Anrechnung 51 29; 69 144 f, 157, 176 ff - Aufhebung 69 140 ff, 172 - Beschlagnahme/Sicherstellung des Führerscheins 69 158 ff - Durchsetzung - Entschädigungspflicht 69 181, 186 ff - Fahrerlaubnisse, ausländische Ν 69b; 69 169 ff, 187 - Nichtbefolgung, strafbewehrte 69 184 ff - Rechtsnatur und Zweck 69 124 - Registrierungspflicht 69 182 f - Voraussetzungen 69 126 ff - Wirkung 69 138 - Zuständigkeit 69 147 ff Wiedererteilungsverfahren, Bindung der Verwaltung 69 118 f Wirkung Ν 69b 1 ff; 69 113 ff; 69b 11 ff Zusammenhang mit Führen eines Fahrzeugs 69 21, 32 ff Zweck Einl 39; 69 2 zwingende - 69 48, 107 Entziehung elektrischer Energie Ν 248c Anlage/Einrichtung, elektrische 248c 2 Antragsdelikt 248c 9 DDR-Recht 248c 11 diebstahlsähnlicher Fall Vor 242 4; 242 1 Drittzueignung Ν 248c Entstehungsgeschichte Vor 242 1; 248c EntstG, 1 Entziehen 248c 3 fremde Energie 248c 3 Geringwertigkeit Ν 248c; 248a Haus- und Familiendiebstahl, entsprechende Anwendung 247; Ν 248c Konkurrenzen 248c 10 Leiter, nicht zur ordnungsgemäßen Entnahme bestimmt 248c 4 f Schädigungsabsicht 248c 8 Strom, fehlende Sacheigenschaft Vor 242 4; 242 1; 248c 1 Versuch 248c 9 Vorsatz 248c 7 Zueignungsabsicht 248c 7 Entziehung Minderjähriger Absicht - Bereicherungsabsicht 235 85 ff, 107 - Verbringung ins/Vorenthalten im Ausland 235 107 Adoptiveltern 235 12 Altfälle 235 147 ff Angehörige als Täter 235 111 Antragsberechtigte 235 139 ff Auslandstat Ν 5; Vor 234-236 5; 235 9, 39, 151 ff

Bereicherungsabsicht 235 85 ff, 107 Dauer/Intensität des Eingriffs 235 51 ff Dauerdelikt 235 126 DDR-Recht 235 154 f Einwilligung - Dritter 235 104 f - Minderjähriger 235 102 f - Sorgeberechtigter 235 91 ff Eltern, leibliche 235 10 f Elternteil 235 14 ff Entstehungsgeschichte Vor 234-236 4; 235 EntstG Entwicklung, ungestörte körperliche/ seelische 235 32 ff Entziehen 235 39, 41 ff Erfolgsdelikt 235 74 als Familiendelikt Vor 169 10 Findelkind 235 77 Freiheitsberaubung und ~ 235 135, 144 f; 239 40 Garantenpflicht 235 74 Gefährdungsdelikt, konkretes 235 81 Gefahr - Schädigung körperlich/seelischer Entwicklung, erhebliche 235 84 - schwerer Gesundheitsschädigung 235 83 - Todesgefahr 235 81 Handeln gegen Entgelt 235 85 ff Heimunterbringung 235 27 ff Inhaber des Sorgerechts 235 10 ff Irrtum 235 108 ff Kind, Begriff 235 38 Konkurrenzen 235 132 ff List 235 72 f, 76 Menschenraub, erpresserischer und ~ 239a 41 minder schwerer Fall 235 88 f, 122, 124 Minderjähriger, Begriff 235 38 Offizialdelikt 235 138 Pflegeeltern 235 13 Pfleger 235 25 f Rechtfertigungsgründe 235 91 ff Rechtsgut Vor 234-236 7; 235 1, 32 ff Selbstentziehung, Beteiligung an 235 114 ff Sorgerecht 235 2 ff Strafantrag 235 137 ff Täter 235 111 ff Tatmittel 235 68 Todesfolge 235 89 f, 125 - Fahrlässigkeit 235 89 Umgangsrecht 235 17 ff, 31 Unterlassen 235 40,42, 74 f, 77 Ursachenzusammenhang 235 78 f Verjährung 235 126 ff Versuch 235 118 f Vorenthalten 235 39, 64 ff Vormund 235 21 ff (80)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Entziehung Minderjähriger (Forts.) Vorsatz 235 107 Wegnahme, bloße 235 72 f Entziehungsanstalt siehe Unterbringung in Entziehungsanstalt Entziehungskur Aussichtslosigkeit einer ~ 323a 306, 309 Erbe Konkursstraftaten 283 123, 131 Untreue 266 62 Erbengemeinschaft Untreue 266 123 Erfolgsdelikt als Deliktstyp Vor 13 50 Kausalität als Bedingung der Zurechnung Vor 13 53 kupiertes ~ - Betrug 263 3,248 - Diebstahl, räuberischer 252 17 - Menschenraub 234 68 - Pfandkehr 289 2, 24 - Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 6 Störung^ öffentlicher Betriebe 316b 2 StraßenWkehrsgefahrdungsdelikte Vor 52ff36 Veijährung 78a 4 ff Versuch 22 15 ff Vollendung Vor 22 18; 22 15 ff Erfolgsqualifiziertes Delikt Anstiftung 26 99 f Beendigung Vor 22 33, 37 Beihilfe 27 51 als Deliktstyp Vor 13 50 echtes ~ - Körperverletzung mit Todesfolge 227 1 - Körperverletzung, schwere 226 1 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 119 Eintritt der besonderen Folge - sofortiger- 18 16 - späterer- 18 15 - durch Teil des Grundtatbestands 18 20 ff - durch Versuchs-/Begleithandlungen 18 24 - über Zwischenursachen 18 17 ff durch Erfolgsintensivierung qualifizierte Delikte u n d - 18 9 Erfolgsqualifikation, Rechtsgüter 18 13 fahrlässige Grundhandlung 18 11 Fahrlässigkeit hinsichtlich der Folge 18 30 Kausalität Vor 13 69 Konkurrenzen 18 43 Mittäterschaft 25 176 Rücktritt vom Versuch 18 42; 24 313 ff Schuldprinzip und - 18 34 f subjektive Voraussetzungen hinsichtlich-der besonderen Folgen 18 9 ff (81)

Erl

Tat und besondere Folge, Verhältnis 18 14 ff Teilnahme 18 36 - Anwendbarkeit der §§ 28, 29; 28 85 unechtes schwere Körperverletzung 226 1 Verjährung 78a 13 Versuch 18 37 ff; Vor 22 107 ff - erfolgsqualifizierter Versuch 18 38 f; Vor 22 108 ff - versuchte Erfolgsqualifizierung 18 40 f; Vor 22 115 ff vorsätzliche Grundhandlung 18 11 Vorsatz hinsichtlich der Folge 18 25 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination, Abgrenzung 11 111; 18 5 mit Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 1831 ff Erfolgsunrecht Vor 32 11 Erfolgsunwert und - Vor 13 44 Rechtswidrigkeit und - Vor 13 44 Erfolgsunwert als konstitutiver Faktor des Unrechtsgehalts der Tat Vor 13 44 Rechtswidrigkeit und ~ Vor 13 44 Strafwürdigkeit und - Einl 4 Verbrechensbegriff und - Vor 13 11 Versuch 23 8, 22 Erforderlichkeit der Notstandshandlung 34 21, 50 ff; 35 8, 42 ff der Verteidigung 32 218 ff, 225 ff Erfüllungsbetrug Vor 263 39; 263 37, 139, 165 f, 201 f, 264,274 f Erfüllungsgehilfe Untreue 266 66 Erheblichkeit rechtliche - einer Tatsache bei Beurkundung 348 12 der Verminderung der Steuerungsfähigkeit 21 8 fT Erheblichkeit einer Straftat additive - 66 110 ff Begriff im Maßregelrecht V o r 6 1 f f 4 0 f f ; 63 45 ff; 64 71 ff; 66 104 ff; 68 10 singulare ~ 66 110 ff Erkennbarkeit des Ausstellers einer Urkunde 267 8 f, 44 ff, 91 des Erfolgs, Fahrlässigkeitsbegriff 16 19 ff des Gegenstands technischer Aufzeichnung 268 19,21 f der Tatbestandsverwirklichung - Fahrlässigkeitsbegriff 16 127 ff - Verbotsirrtum 17 27 ff Erklärungen Berurkundung, unwahre 271 69 Erlaß der Strafe siehe Straferlaß

Erl

Sachregister

Erlaubnis, behördliche Glücksspiel Vor 284-287 22 f; 284 22; 285 5 Lotterie/Ausspielung Vor 284-287 13 ff; 287 22 f Erlaubnissatz siehe Rechtfertigungsgrund Erlaubnistatbestand Vor 13 45 Erlaubnistatbestandsirrtum siehe auch Irrtum 22 33, 177 Erlaubtes Risiko siehe Risiko, erlaubtes Erledigungsprinzip Vor 3 159 Erlegen von Tieren 292 49,51 Ermächtigung zur Strafverfolgung Begünstigung 257 26 durch Bundespräsident 90 14 durch Bundesregierung 97 14; 104a 4; 353a 5 Form- und Fristerfordernisse 77e 3, 5 durch oberste Bundes-/Landesbehörde 353b 41, 57 Körperschaft, politische 194 13 f durch Parlamentspräsident 353b 41, 57 Rücknahme 77e 5 als Verfahrensvoraussetzung Vor 32 229; Vor 77 15; 77e 1 durch Verfassungsorgan 90b 9 f Vollrausch 323a 349 Ermittler, verdeckter Geldfälschung 146 27 Urkundenfälschung 267 248 Vollendung der Tat 22 19 Ermittlungsverfahren, staatsanwaltliches Erschwerung/Verhinderung 145d 18 Rechtsbeugung 339 19, 30, 58 f, 118 Ermöglichung Tötung zur ~ einer Straftat, 211 9 ff Ermöglichungsabsicht Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 5 Geiahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315b 90 Gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr 315 116 Mord 211 8 ff Ernsthaftigkeit des Bemühens - Rücktritt vom Versuch 24 234,288 - Rücktritt vom Versuch der Beteiligung 31 25 ff Ernstlichkeit des Anstifungsversuchs 30 19 ff der Drohung 241 6, 10, 23 der Einwilligungserklärung Vor 32 122 Eröffnung des Hauptverfahrens Verjährungsunterbrechung 78c 31 Erpresserischer Menschenraub siehe Menschenraub, erpresserischer

Erpressung Ν 253 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung und - 299 51 Aussageerpressung siehe dort bandenmäßige Begehung Ν 253; Ν 256 Beendigung 253 29,31 Bereicherungsabsicht 253 20 ff, 31 besonders schwerer Fall Ν 253; Ν 253; 253 38 Betrug und ~ 253 1, 5 ff, 35; Vor 263 23 f; 263 5, 98,313,328 Drohung - mit empfindlichem Übel 253 2, 4, 18 - mit einem Unterlassen 253 4 Duldung 253 11 f Entstehungsgeschichte 253 EntstG Erpresseranruf, Tonaufzeichnung 201 40 Finalzusammenhang von Nötigung und Vermögensnachteil 253 17 Fortsetzungszusammenhang 253 32 Freiheitsdelikte und ~ Vor 234-236 8 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 17 Führungsaufsicht Ν 256; Ν 256; 256 Geschädigter 253 16 Gewalt 253 3 - vis absoluta 253 3, 9 - vis compulsiva 253 3, 18 gewerbsmäßige Begehung Ν 253; Ν 256 Handlung 253 11 Irrtum Ν 253; 253 23, 27, 30 Konkurrenzen Ν 253; 253 32 ff Menschenraub, erpresserischer und ~ 239a 4. 14, 16,40; 253 34 Mittäterschaft 253 31 Nötigung und ~ Ν 253; 253 1 f, 34, 36 N o t w e h r u n d - 32 133 f Organisierte Kriminalität Ν 253; Ν 253 räuberische - Anzeigepflicht 138 - Diebstahl, räuberischer und - 252 23 - Erpressung und - 253 35; 255 1 - Führungsaufsicht Ν 256; Ν 256; 256 - Gewalt gegen eine Person 240 43,46; 255 2 - Menschenraub, erpresserischer und 239a 15 f, 41 - Raub und - 249 2, 18, 20, 21 ff - Tötungsdelikte und - 212 44 - Verfall, erweiterter Ν 256; Ν 256 - Vermögensstrafe Ν 256; Ν 256 - Wahlfeststellung 1 115 Raub und - 249 2, 18,20,21 ff, 25; 253 1, 10 Rechtsgut 253 1 Rechtwidrigkeit 253 23 ff Schutzgelderpressung Ν 253; Ν 256 (82)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Erpressung (Forts.) Schweigegeld 253 4 Teilnahme 253 31 Unrechtmäßigkeit der Bereicherung 253 23 f Unterlassung 253 11, 13 Untreue und ~ 266 2, 17 f, 150, 168 Ursachenzusammenhang 253 15 ff Verfall, erweiterter Ν 256; Ν 256 Verfugender 253 16 Vermögen als Rechtsgut 253 1, 5 Vermögensnachteil Ν 253; 253 14 Vermögensstrafe Ν 256; Ν 256 Vermögensverfugung 253 5 Versuch Ν 253; 253 30 Verwerflichkeitsklausel 253 24 ff Vollendung 22 16; 253 28 Vorsatz 253 17 ff Wahlfeststellung 1 116; 253 37 Willensbildung/-betätigung als Rechtsgut 253 1 Erregung eines Irrtums beim Betrug 263 94 Erregung öffentlichen Ärgernisses Absicht 183 5 Ärgerniserregen 183a 5 f DDR-Recht 183 15 Entstehungsgeschichte 183 EntstG Exhibitionistische Handlungen und ~ 183 14; 183a 9 f Handlungen, sexuelle 183a 2; 184c 5 ff öffentlich 183a 3 f Rechtsgut 183a 1 Strafwürdigkeit Vor 174 11; 183 1 Versuch, Kenntnisnahme durch Dritten 22 15 Vorsatz 183 7 Wissentlichkeit 183 6 error in objecto Körperverletzungsdelikte 229 11 Mittäterschaft 16 14; 25 178 des Täters, Auswirkungen auf Anstiftung 26 90 ff Teilnahme 16 14 error in persona actio libera in causa und ~ 16 15 Körperverletzungsdelikte 229 11 manipulierter ~ 25 104 f bei Mittäterschaft 16 14; 25 178 des Täters, Auswirkungen auf Anstiftung 26 90 ff Teilnahme 16 14; Vor 22 134 Versuch und ~ Vor 22 134; 22 33 f Ersatzdienstverweigerer als Gewissenstäter 46 92 Ersatzfreiheitsstrafe keine Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung 43 4; 57 5 (83)

Ers

Bemessung 39 11 DDR-Recht 43 24 als echte Strafe 43 3, 23 Geldstrafe - Umrechnungsschlüssel 43 1, 5 ff - uneinbringliche ~ 43 1 gemeinnützige Arbeit EinI 135,138; 43 13 ff Gnadenrecht 43 22 kriminalpolitische Notwendigkeit 43 1 Mindestmaß 43 8 Statistische Daten 43 2 keine Strafaussetzung zur Bewährung 56 4 Vollstreckung, unbillige Härte 43 17 ff Vollstreckungsrecht 43 9 ff Ersatzführerschein bei Fahrverbot 44 54 Ersatzkasse Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 74 Ersatzorganisation verfassungswidrig erklärter Partei 84 3 ff, 12 Erschleichen von Leistungen 265a n.F. Absicht, Entgelt nicht zu entrichten 265a a.F. 50 Anschein der Ordnungsmäßigkeit 265a a.F. 35 f, 45, 47 Antragsdelikt 265a a.F. 60 Auffangtatbestand 265a a.F. 13,21,30, 34 ff ausländisches Strafrecht 265a a.F. 8 ff Automaten - Leistungsautomaten 265a a.F. 20 ff, 39 - Warenautomaten 265a a.F. 16,20 ff, 36, 38 f, 57 Automatenmißbrauch 265a a.F. 1,5 f, 37 ff, 56 Bagatellfälle 265a a.F. 7 Beendigung 265a a.F. 52 Beförderungserschleichung 265a a.F. 1, 5, 7, 30 f, 45 ff, 50 ff, 60 f Bereicherungsdelikt 265a a.F. 16 Betreuer 265a a.F. 60 Betrug und ~ Vor 263 43; 265a a.F. 2 f, 16 f, 57 Computerbetrug und ~ 263a 1,7,16, 22, 59 f; 265a a.F. 6, 22, 39 f, 49, 57 Dauerdelikt 265a a.F. 51 Diebstahl und ~ 242 36; 265a a.F. 6, 21 f, 38 f, 57 Eigentumsdelikte und ~ 265a a.F. 3 Einrichtungen 265a a.F. 33 Entgeltlichkeit der Leistung 265a a.F. 17 ff, 28, 33 Entstehungsgeschichte 265a a.F. 1 ff Erfolgsdelikt 265a a.F. 14 Erschleichen 265a a.F. 16, 19, 34 ff Fälschungsdelikte und ~ 265a a.F. 56

Ers

Sachregister

Erschleichen von Leistungen (Forts.) Femmeldenetz 265a a.F. 24 ff; 265a n.F. Fernsehen 265a a.F. 26 ff, 44; 265a n.F. Geldautomatenmißbrauch 265a a.F. 18,40 Geldspielautomatenmißbrauch 265a a.F. 39, 50 Geringwertigkeit der Leistung 265a a.F. 60 Hausgenossen 265a a.F. 60 (keine) Heimlichkeit 265a a.F. 35, 38 Internationales Strafrecht 265a a.F. 59 Internet 265a a.F. 59 Irrtum 265a a.F. 49, 54 Konkurrenzen 265a a.F. 55 ff kriminalpolitischer Hintergrund 265a a.F. 2 ff Leistung - eines Automaten 265a a.F. 20 ff - eines öffentlichen Zwecken dienenden Femmeldenetzes 265a a.F. 24 ff Leistungsautomaten 265a a.F. 20 ff, 39 Leistungsentziehungsdelikt 265a a.F. 36 Massenverkehrsmittel, öffentliche 265a a.F. 30 Mißbrauch öffentlicher Femmeldenetze/Telekommunikationsnetze 265a a.F. 1,4 f, 41 ff, 51, 60; 265a n.F. Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 265a a.F. 17,39,44, 58 Parkuhren 265a a.F. 21, 23, 33 Rechtsgut 265a a.F. 12 ff Rundfunk 265a a.F. 17,26 ff, 33,44; 265a n.F. Schwarz(fern)sehen 265a a.F. 44, 58 Schwarzfahren siehe Beförderungserschleichung Schwarzhören 265a a.F. 44, 55, 58 Sicherungsvorkehrungen, Umgehen 265a a.F. 36 f, 44, 46 f Störanrufe 265a a.F. 18,42 Subsidiaritätsklausel 265a a.F. 22, 49, 56 f Telekommunikationsnetze 265a n.F. Telekommunikationsrecht und ~ 265a a.F. 62 Unterschlagung und ~ 265a a.F. 38 Veranstaltung 265a a.F. 33 Vermögen als Rechtsgut 265a a.F. 13, 17, 59 Vermögens(verschiebungs)delikt 265a a.F. 13, 16 f, 56 Vermögensdelikte und ~ 265a a.F. 3, 56 f Vermögensschaden 265a a.F. 14 ff Versuch 265a a.F. 51, 53 f Vollendung 265a a.F. 51 Vormund 265a a.F. 60 Vorsatz 265a a.F. 48

Warenautomaten 265a a.F. 16,20 ff, 36, 38 f, 57 Zutritt zu einer Veranstaltung/Einrichtung 265a a.F. 1, 5, 32 ff, 45 ff Zwecke, öffentliche 265a a.F. 27 Erschleichung Subventionsbetrug 264 a.F. 111 ff Erschütterungen, Verursachen von siehe Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen Erschweren der Brandlöschung Ν 306b 6 Erwartung siehe Prognose Erwerbslosigkeit Meldepflicht bei ~ als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 35 Erzeugnis ernährungswirtschaftliches ~ Ν 306 9 forstwirtschaftliches ~ Ν 306 9 landwirtschaftliches ~ Ν 306 9; 308 9 Erzieherprivileg Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 10 ff Gewaltdarstellung 131 36 Verbreitung pornographischer Schriften 184 22, 25 Erziehungsmaßnahmen, entwürdigende Körperverletzung 223 10 Erziehungsmaßregeln im Jugendstrafrecht Vor 38 69 Erziehungspflicht siehe auch Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht 171 5, 7 als besonderes persönliches Merkmal 28 60 grobe Vernachlässigung der Kinderhandel 236 38 ff gröbliche Verletzung der Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 12 Erzwingungshaft Vollzug 38 58 Euratom-Geheimnis 93 18, 24; 94 3, 20; 96 2; 97 13; 97a 2; 98 8; 99 11 Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 4 als Staatsgeheimnis 93 18, 24 strafrechtlicher Schutz Vor 93 9 Euratom-Subventionen 264 a.F. 8 Euratomvertrag 328 5 Europäische Gemeinschaften Rechtsetzung im strafrechtlichen Bereich Einl 102 ff; Vor 3 118 f Europäische Kommission Indemnität von an Verfahren teilnehmende Personen 36 45 ff Europäische Union Hoheitsgewalt Vor 110 6 öffentliches Amt 132 10

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Europäische Union (Forts.) Pflicht zur Strafschutzerweiterung Vor 110 8 strafrechtlicher Schutz Vor 110 6 ff Europäischer Gerichtshof Indemnität von an Verfahren teilnehmende Personen 36 45 ff Europäisches Parlament Abgeordnetenbestechung Ν 108e 3 Indemnität der Abgeordneten 36 27 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 27 Europarat Bedeutung fur das Strafrecht Einl 98 ff Computerbetrug, Empfehlungen 263a 9 Euroscheckkarte siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Euthanasie siehe Sterbehilfe Evokationsrecht Exemtion siehe Exterritorialität Exhibitionismus als seelische Störung 20 65 Exhibitionistische Handlungen Ν 183 Belästigung 183 4 Beleidigung und ~ 183 12, 14 besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung 183 7 DDR-Recht 183 15 eigenhändiges Delikt 183 6 Entstehungsgeschichte 183 EntstG Erregung öffentlichen Ärgernisses und ~ 183 14; 183a 9 f Handlung, exhibitionistische 183 2 f vor Kindern 176 8; 183 4 Konkurrenzen 183 14 Rechtsgut 183 1 Sexueller Mißbrauch und ~ 183 13 f Strafantrag 77 27; 183 7 Strafaussetzung zur Bewährung, erweiterte Möglichkeiten der 56 10, 51; 183 9 ff Strafwürdigkeit Vor 174 11; 183 1 Täter Vor 174 17 Vorsatz 183 5 Exklusivität von Tatbeständen Vor 52ff 69 Explosionsherbeiführung Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 durch Kernenergie 310b 2 Sprengstoffexplosion 311 3 Exspektanzen Untreue 266 134 f, 148 als Vermögensbestandteil 263 135 ff, 175, 188,263 Exterritorialität siehe auch Immunität ausländische Truppen Vor 3 354 ff (85)

Fäl

Begriff Vor 3 336 Dienst-/Wohngebäude, Erstreckung auf Vor 3 292, 342 ff diplomatische Missionen Vor 3 350 f konsularische Vertretungen Vor 3 350 f Personenkreis, geschützter Vor 3 345 ff Rechtliche Wirkungen Vor 3 337 ff Ruhen der Verjährung bei ~ 78b 4 als Verfahrenshindernis Vor 3 338; Vor 32 230 Vertreter inter-/supranationaler Organisationen Vor 3 353 Extraneus 25 134; 28 1 Exzeß des Angestifteten 26 89, 98; 30 12, 27 ff eines Mittäters 25 175 Notstandsexzeß 34 92; 35 80 Notwehrexzeß siehe Notwehrüberschreitung Publikationsexzeß, Formalbeleidigung durch ~ 192 7 des Täters, Beihilfe 27 51 des Tatmittlers 25 148 des Untergebenen, Geschäftsherrenhafhing 14 66 Wertungsexzeß 185 7 Fachanwalt keine geschützte Berufsbezeichnung Ν 132a 4; 132a 12b Factoring Kreditbetrug 265b 43 f Untreue 266 112 Fähre Beschädigen 318 3 Fälschung amtlicher Ausweise siehe Ausweise, amtliche - Vorbereitung der Fälschung beweiserheblicher Daten siehe Fälschung beweiserheblicher Daten landesverräterische ~ siehe dort technischer Aufzeichnungen siehe Fälschung technischer Aufzeichnungen einer Urkunde siehe Urkundenfälschung einer Wahl siehe Wahlfälschung von Wahlunterlagen - Rechtsgut 107b 1 - Subsidiaritätsklausel 107b 7 von Zahlungskarten und Vordrucken für Euroschecks siehe Fälschung von Zahlungskarten und Vordrucken für Euroschecks Fälschung beweiserheblicher Daten Anwender 269 16 Aussteller, hypothetischer 269 16 bandenmäßige Begehung 267 232, 234 ff; 269 22; 282 2 besonders schwerer Fall 269 33

Fäl

Sachregister

Fälschung beweiserlieblicher Daten (Forts.) Beweiserheblichkeit 269 9 Computerbetrug und ~ 269 32 Daten 269 6 ff Datenveränderung und ~ 269 32; 303 39 Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff DDR-Recht 269 34 f Echtheitsschutz 269 1 Einziehung 282 7 ff Entstehungsgeschichte 269 EntstG Erfolgsdelikt 269 13 Fälschung technischer Aufzeichnungen u n d - 269 29,31 Gebrauchen 269 21 gewerbsmäßige Begehung 269 22; 282 6 Irrtum 269 24 Konkurrenzen 269 28 ff kriminalpolitischer Hintergrund 269 1 ff Lüge, schriftliche 269 1, 13 minder schwerer Fall 269 33 Parallelwertung, laienhafte 269 24 POS-/POZ-System 269 18 Rechtfertigungsgründe 269 23 Rechtsgut 269 1 Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Schutzgut 269 1 Scheck- und Kreditkarten 269 18 ff Speichern 269 11 Täuschung im Rechtsverkehr 269 25; 270 1 ff Urkunde, hypothetische 269 13 ff Urkundenfälschung und ~ 267 139; 269 29 f Verändern 269 11 f Verfall, erweiterter 282 5 f Vermögensstrafe 282 2 ff Versuch 269 26 f Vollendung 269 26 Vorsatz 269 24 Fälschung technischer Aufzeichnungen Amtsträger 268 59 Aufzeichnungen, technische - Begriff 268 5 ff - erläuterte ~ 268 22 - große Zahl von ~ 268 59 - kombinierte ~ 268 22 - unechte ~ 268 2, 26 f, 30 - verbundene ~ 268 22 Austauschen von Aufzeichnungen 268 31 bandenmäßige Begehung 267 232, 234 ff; 268 50, 59; 282 2 besonders schwerer Fall 268 59 Beweisbestimmung 268 23 f Darstellung 268 6 Daten 268 7 f Datenverarbeitung, elektronische 268 16,38; 270 1 ff

DDR-Recht 268 60 Echtheit einer Aufzeichnung 268 26 f Echtheitsschutz 268 2 f, 27 Einwirken, störendes 268 30 ff Einziehung 282 7 ff Entstehungsgeschichte 268 EntstG Erkennbarkeit des Aufzeichnungsgegenstands 268 19,21 f Fälschung beweiserheblicher Daten und ~ 269 29,31 Fahrtenschreiber 268 4,9, 12,14,34, 36 f, 39 Fotokopie 268 4,17 Gebrauchen 268 48 - Vortat 268 43 ff Gegenstand der Aufzeichnung 268 20 f Gerät, technisches 268 13 f Geschehensabläufe 268 7, 12 gewerbsmäßige Begehung 268 50 f, 59; 282 6 Herstellen 268 28 ff Herstellungsvorgang der Aufzeichnung 268 2, 15, 27 Input-Manipulation 268 38 Konkurrenzen 268 57 f Konsolmanipulationen 268 38 Meßwerte 268 7 , 9 minder schwerer Fall 268 59 Mißbrauch der Amtsträgerbefugnis/-stellung 268 59 Programm-Manipulation 268 38 Rechenwerte 268 7, 10 Rechtfertigungsgründe 268 52 Rechtsgut 268 1 ff Rechtsverkehr, erhebliche Gefährdung 268 59 Richtigkeitsschutz 268 3, 27 Rücktritt 268 56 Selbsttätigkeit der Bewirkung 268 15 ff Sicherheit der Informationsgewinnung als Rechtsgut 268 3, 17 Täterkreis 268 42,49 Täuschung im Rechtsverkehr 268 53; 270 1 ff Unterlassen 268 29, 34 Urkundenfälschung und ~ 268 2, 6, 17, 28, 41,58 Verfälschen einer technischen Aufzeichnung 268 40 ff Verfall, erweiterter 282 5 f Verkörperung 268 6 Vermögensstrafe 282 2 ff Vermögensverlust großen Ausmaßes 268 59 Versuch 268 39, 54 Vollendung 268 55 Vorsatz 268 53 Wahrheitsschutz 268 2,27 Zustände 268 7, 11 f (86)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Fälschung von Zahlungskarten und Vordrucken für Euroschecks Anzeigepflicht Ν 138 1; Vor 146 9 Auslandstat Ν 6; Vor 146 8; 152a 2 bandenmäßige Begehung 150 1 f; 152a 9 Datenverarbeitung, falschliche Beeinflussung 152a 6; 270 1 ff Einziehung 150 3 ff; 152a 7 Feilhalten 152a 5 Gebrauchen 152a 5 gewerbsmäßige Begehung 150 1 f; 152a 9 Konkurrenzen 149 7; 152a 10 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten und ~ 266b 6 Nachmachen 152a 4 Rechtsgut Vor 146 6 Rücktritt 149 8 ff; 152a 7 Sichverschaffen 152a 5 zur Täuschung im Rechtsverkehr 152a 6; 170 1 ff Überlassen 152a 5 Verfälschen 152a 4 Verfall, erweiterter 150 1 f Vermögensstrafe 150 1 f; 150 1 f; 152a 9 Versuch 152a 8 Vorbereitungshandlung 149 1 ff; 152a 7 Vorrichtungen, zur ~ geeignete 149 3 f Vorsatz 152a 5 Weltrechtsprinzip Vor 146 8; 152a 2 Zahlungskarten 152a 3 Fälschungsdelikte Betrug und ~ Vor 263 12 ff, 41; 263 4, 242 Computerbetrug und ~ 263a 12 f, 23, 85 Kreditbetrug (Fälschungsdelikt i.w.S.) 265b 100 Personenstandsfalschung und ~ Vor 169 8 Fahnenflucht 1113,22a Soldateneigenschaft als besonderes persönliches Merkmal 28 60 Fahrausweis ausländischer ~ und Fahrverbot Ν 44; 44 83 ff, 114 Fahrerflucht siehe Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Fahrerlaubnis siehe auch Entziehung der Fahrerlaubnis ausländische ~ Ν 69b; 69b 1 ff Beschlagnahme/Sicherstellung 69 158 ff Sperre für die Erteilung einer ~ siehe dort Fahrlässige Körperverletzung siehe Körperverletzungsdelikte Fahrlässigkeit siehe auch Fahrlässigkeitstaten; siehe auch Vorsatz-FahrlässigkeitsKombination im Bauwesen 16 201 besondere Folge der Tat und ~ 18 1 ff (87)

Fah

bewußte - 16 75, 117 ff Blankettatbestände und ~ 16 39 Doppelstellung im Verbrechensaufbau Vor 13 82 doppelter Maßstab Vor 13 82; 16 144 ff Eigenverantwortlichkeit 16 183 Einwilligung, rechtfertigende 16 179 f; Vor 32 94, 99 Erfolgseintritt auch bei nichtfahrlässigem Altematiwerhalten Vor 13 68; 16 185 ff erfolgsqualifizierte Delikte 16 208; 18 28 ff Erkennbarkeit der Tatbestandsverwirklichung 16 127 f; 16 127 ff - Beweisanzeichen 16 163, 166 f - bei Handlungen anderer 16 184 - Nachweis 16 156 - bei verkehrsgemäßer Sorgfalt 16 150 ff - Zeitpunkt der Erkennbarkeit 16 139 ff Erkennbarkeit des Erfolgs 16 19 ff Formen 16 117 Gefahrdungs verböte, abstrakte 16 163 ff, 171 Gefahrdungsvorsatz und bewußte Fahrlässigkeit 16 120 Gesinnungsunwert der Tat und ~ Einl 4 im Gesundheitswesen 16 197 ff grobe - 16 209 Handeln auf fremdes Risiko 16 177 Handlungen Dritter, Ermöglichung/ Hervorrufung/Förderung 16 184 Handlungslehre, finale 16 126 Kausalverlauf und - Vor 13 61; 16 19 ff Kausalverlauf, hypothetischer 16 191 Kausalzusammenhang 16 188, 192 ff Kenntnis der Tatbestandsverwirklichung 16 127 f Konkretisierung der Tat 16 4 Kriminalstatistik 15 7 im Lebensmittel-/Bedarfsgegenständerecht 16 200 leichte Straflosigkeit 16 215 Leichtfertigkeit 15 2; 16 208 ff luxuria 16 117 im Militärwesen 16 202 Mittäterschaft 25 221 mittelbare Täterschaft 25 77, 220 Mitverschulden des Verletzten 16 22 Möglichkeit der Tatbestandsverwirklichung 16 129 ff negligentia 16 117 Notwehrüberschreitung 33 19,52 Rechtfertigung Vor 32 49, 58, 94, 99 - Einwilligung 16 179 f; Vor 32 94, 99 - Risiko, erlaubtes Vor 32 94 - Selbstgefahrdung, eigenverantwortliche Vor 32 94

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Sachregister

Fahrlässigkeit (Forts.) Rechtswidrigkeit und ~ 17 3 Risiko, erlaubtes 16 159 ff, 184; Vor 32 32,94 Risikoerhöhungsprinzip 16 189 f als Schuldform Vor 13 82 Selbstgefährdung/-verletzung 16 181 ff; Vor 32 94 Selbsttötung, straflose Förderung 16 183 Sonderfahigkeiten des Täters 16 147 ff Sorgfalt - individuell mögliche ~ 16 144 ff - verkehrsgemäße - 16 150 ff Sorgfaltspflichtverletzung 16 123 ff, 157 ff Sozialadäquanz 16 159 f, 179 f im Sport 16 203 ff Strafbarkeitsbedingung, objektive und ~ Vor 13 86 im Straßenverkehr 16 195 f Tätigkeitsübernahme, fahrlässige 16 140 ff, 155, 177 Tatbestandsbezogenheit 16 3 Tatbestandsmerkmalsbezogenheit 16 4 des Tatmittlers und mittelbare Täterschaft 25 77 Tauglichkeit der Handlung zur Erfolgsherbeiführung 16 29 Teilnahme 25 217 ff Tötung siehe Tötungsdelikte - Tötung, fahrlässige Obernahmeverschulden 16 141, 146, 155 unbewußte - 16 117, 121 beim Unterlassungsdelikt Vor 13 97; 16 216 ff Versuch, strafloser Vor 22 14 f; 22 29 Vertrauensgrundsatz im Straßenverkehr u n d - 16 168 ff Verursachung, bloße und - 16 116 Vorsatz, Verhältnis 15 8 ff; 16 116 keine Wahlfeststellung zwischen Vorsatz u n d - 15 9 Fahrlässigkeitstaten als Deliktstyp 15 12 Entschuldigungsgründe Vor 32 206 f fortgesetzte Handlung Vor 52ff 44 Gesinnung, verwerfliche und ~ 46 81 Handlungseinheit bei - Vor 52ff 62 Schuld Vor 32 192 Strafzumessung 46 81, 87, 109, 119, 125, 130, 153 Subsidiarität gegenüber Vorsatzdelikt Vor 52ff 110 Übersicht über - 15 5 Unzumutbarkeit als Entschuldigungsgrund Vor 32 206 f Verbotsirrtum 17 2 Veqährung 78a 16

Fahrlehrer Gefährdung des Straßenverkehrs 315c 42 Fahrrad Unbefugter Gebrauch 248b 2 Fahrschein Urkundenfälschung 267 143, 194 f Fahrtenschreiber Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 4, 9, 12, 14, 34, 36 f, 39 Urkundenfälschung 267 41, 51, 90, 100, 149 Fahrunsicherheit absolute - 316 14, 59 ff alkoholbedingte - 316 14 ff; 323a 142 Begriff 315c 45; 316 11, 15 infolge geistiger/körperlicher Mängel 315c 48 ff Grenzwert absoluter ~ - bei Alkoholkonsum siehe auch Blutalkoholkonzentration 316 60 ff (kein) Grenzwert absoluter - bei Rauschmittelkonsum 315c 62; 316 136,148,153, 175; 323a 117 rauschmittelbedingte ~ 315a 14; 316 139 ff - Fahrverbot 44 32,34 - durch illegale Drogen 316 144 ff - durch Medikamente 316 167 ff relative - 316 14, 59,90 ff, 154 ff, 175 Fahruntttchtigkeit siehe Fahrunsicherheit Fahrverbot Ν 44 Anrechung vorläufiger Maßnahmen 44 66 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 ausländische Fahrausweise Ν 44; 44 83 ff, 114 - Durchsetzung, Besonderheiten 44 90 ff - Personenkreis, betroffener 44 84 ff - Voraussetzungen, eingeschränkte 44 89 neben Aussetzung der Vollstreckung/ Verhängung der Hauptstrafe 44 8, 12 Beginn der Verbotsfrist 44 59 ff Begründungserfordernisse 44 97 Belehrungspflicht 44 98 beschränktes - 44 45 ff Besitz einer Fahrerlaubnis 44 13, 43, 65 Dauer 44 50 f DDR-Alttaten 44 115 DDR-Fahrausweise 44 114, 116 als Denkzettel/Besinnungsstrafe 44 2, 24, 27 Durchsetzung 44 53 ff, 90 ff Einschränkungen, unzulässige 44 49 Entstehungsgeschichte 44 EntstG, 33 Entziehung der Fahrerlaubnis - Abgrenzung Vor 38 4, 45; 44 1 f, 13, 16 ff; 6 9 6 - Anrechnung vorläufiger - 51 29 - Austauschbarkeit im Rechtsmittelverfahren 44 19 (88)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern - Verschlechterungsverbot 44 103 - verwaltungsrechtliche ~ 44 30 f neben Entziehung der Fahrerlaubnis 44 17 f, 64 Erforderlichkeit zusätzlichen Fahrverbots 44 27 Ermessensausübung 44 22 ff, 34 ff Ersatzfuhrerschein 44 54 neben Erziehungsmaßregeln/Zuchtmitteln des Jugendstrafrechts 44 12 bei Fahruntüchtigkeit, rauschbedingter 44 32, 34 Führerschein - Beschlagnahme 44 5 5 , 6 1 , 7 2 - Ersatzfuhrerschein 44 54 - freiwillige Abgabe 44 73 - Rückgabe 44 58 - Sicherstellung 44 72 - Verwahrung, amtliche 44 54 ff, 59 ff, 74 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs und ~ 31 Sa 40 Gefahrdung des Straßenverkehrs 315c 216 Generalprävention 44 30 Handlung, strafbare 44 3 ff, 34 Kasuistik 44 3 1 , 3 9 , 4 8 Körperverletzung, fahrlässige 44 5; 229 47 Kraftfahrzeug - Begriff 44 43 - bestimmter Art 44 47 Mehrheit von Fahrverboten 44 80 ff als Nebenfolge im Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 38 45; 44 3 , 6 als Nebenstrafe 44 1, 8, 22 bei Nicht-Verkehrsdelikten 44 5 ordnungsrechtliches ~ 44 14 f Pflichtverletzung 44 6 f Rechtsmittelverfahren 44 19, 99 f Rechtsnatur 44 1 Regelfall 44 34 ff Regelfall, Abweichungen 44 38 ff Registrierung 44 76 Richtlinien 44 23 ff Ruhen der Verbotsfrist 44 62 Spezialprävention 44 24 ff Straßenverkehr, öffentlicher 44 44 bei Tatmehrheit 44 77 ff Tötung, fahrlässige 44 5 Umfang 44 42 ff unbeschränktes ~ 44 42 ff Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 209,211,240 Verbots Wirkung 44 41 Verfahrensfragen 44 93 ff Verschlechterungsverbot 44 101 ff Verurteilung zu einer Hauptstrafe 44 8 (89)

Fal

verwaltungsrechtliche Entziehung der Fahrerlaubnis und ~ 44 20 f neben Verwarnung mit Strafvorbehalt 44 10 f; 44 10 f; 59 3 Vollrausch 323a 301 kein Vollstreckungsaufschub 44 57 Vorbehalt eines Fahrverbots, ausgeschlossener 44 9 Wechselwirkung zwischen Haupt- und Nebenstrafe 44 28 f Wirksamkeit 44 52 Zusammenhangstaten 44 5 Zuwiderhandlungen gegen ~ 44 113 Zweck 44 2, 33 Fahrzeug siehe auch Beförderungsmittel; siehe auch Kraftfahrzeug Begriff 315b 22; 315c 7 ff Unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen siehe Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter Verbot des Führens/Haltens als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 29 f Fahrzeugführer Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 15, 18 Fahrzeughalter Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 15, 17 Fahrzeugpapiere keine Ausweise, amtliche 275 3 falsche ~ 276a 5 als Urkunde 271 39, 55 Fallwild 292 55 Falschbericht, diplomatischer 353a 3 Falschbeurkundung im Amt - Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 348 37; 358 1 ff - Aufnahme einer öffentlichen Urkunde 348 7 - Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und ~ 278 14 - Befugnis zur Aufnahme öffentlicher Urkunden 348 4 ff - Beurkunden 348 14 ff - Beweiswirkung, erhöhte 348 19 ff - Eintragen/Eingeben 348 25 ff - Einveständnis der Beteiligten, unbeachtliches 348 29 - Falschbeurkundung, mittelbare und ~ 271 1, 74 ff, 84, 86 ff, 110, 114; 348 1, 36 - Falschheit der Beurkundung 348 22 ff - Handeln im Rahmen der Zuständigkeit 348 9 - Irrtum 348 11 - Konkurrenzen 348 36 - Schutzgut 348 1

Fal

Sachregister

Falschbeurkundung (Forts.) - Sonderdelikt, echtes 348 35 - Täter 348 1 ff, 35 - Tatsache, rechtlich erhebliche 348 10 ff - Urkundenfälschung und ~ 267 107; 348 1, 36 - Versuch 348 33 - Vollendung 348 34 - Vorsatz 348 30 f - Werturteil 348 10 DDR-Recht 271 118; 348 38 mittelbare ~ - Abgabenrecht 271 57 - Amtsarzt 271 13 - Auffangtatbestand 271 86 - Auslandstat 271 7 - Aussteller 271 10 ff - Ausweiswesen 271 52 - Bahn- und Postbereich 271 60 ff - Beendigung und Vollendung Vor 22 24 - Beglaubigung 271 18,43 - Beglaubigungsvermerk 271 21 - Behörde, öffentliche 271 10 f, 61 ff - Bereicherungsabsicht 271 82, 92 ff, 109 - Berichtsurkunden 271 45 - Beurkunden 271 68 - Beurkundungen, falsche 271 77 f - Beweiskraft, erhöhte 271 22 ff - Bewirken 271 74 ff - Bewirtschaftungswesen 271 53 - kein Blankettatbestand 271 37 - Bücher, öffentliche 271 8 - Bürgermeister 271 12 f - Dateien, öffentliche 271 65 ff - Datenspeicherung 271 77 f - Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff - Dispositivurkunden 271 40 f - Dolmetscher 271 13 - Eichbücher 271 8, 25 - Einziehung 271 117; 282 7 f - Erklärungen/Verhandlungen/Tatsachen 271 69 - Falschbeurkundung im Amt und ~ 271 1, 74 ff, 84, 86 ff, 110, 114; 348 1, 36 - Formerfordemisse 271 20 f - Gebrauchen 271 79, 106 - Gefangenenbuch 271 8, 54 - Gerichtsvollzieher 271 13, 54 - Glaube, öffentlicher 271 12, 29, 32 ff - Handeln gegen Entgelt 271 81, 91 - Handelsregister 271 8,46 - Irrtum 271 86 ff, 100 - Justizwesen 271 54 - Konkurrenzen 271 110 ff - Kraftfahrzeugwesen 271 39, 55 - Lebensmittelwesen 271 53

- Lüge, schriftliche 271 72 - Meldewesen, polizeiliches 271 8, 25, 52 - Mißbrauch von Ausweispapieren und ~ 281 8, 16 - Notar 271 13, 18,43,48,71 - Notariatsrecht 271 54 - Parallelwertung in der Laiensphäre 271 85 - Person, mit öffentlichem Glauben versehene 271 12 f - Personenstandsfälschung und ~ 169 12,20 - Personenstandswesen 271 8, 50, 56, 67 - Polizeibeamter 271 13 - Privaturkunden 271 24 - Rechtserheblichkeit 271 70 f - Rechtsfertigungsgründe 271 84 - Rechtsgut 271 2 - Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Rechtsgut 271 2 - Rechtswidrigkeit der Bereicherung 271 96 f - Register, öffentliche 271 8 - Rektoren 271 13 - Religionsgesellschaften des öff. Rechts 271 11 - Schädigungsabsicht 271 83, 101 ff, 109 - Sozialversicherungsrecht 271 57 - Sparkassenbücher öff. Sparkassen 271 8 - Speicherung 271 68 - Standesbeamter 271 13 - Steuerrecht 271 57 - Strafregister 271 8, 25 - Täterkreis 271 107 f - Täuschung im Rechtsverkehr 270 1 ff; 271 70, 79, 90 - Teilnahme 271 74 ff, 109 - Unterlassen 271 107 - Unwahrheit 271 72 f - Urkunde, ausländische 271 4 ff - Urkunde, öffentliche 271 3, 8 f, 17,21 ff - Urkunde, schlichte amtliche 271 24 ff - Urkundenfälschung und ~ 267 107,296; 271 107, 111 - Urkundsbeamter der Geschäftsstelle 271 13 - Vereinsregister 271 8, 46 - Verfassungsmäßigkeit 271 37 - Verjährung 271 116 - Versuch 271 87, 105 - Veterinärwesen 271 8, 13, 53 - Vollendung 271 106 - Vollstreckungsbeamter 271 13 - Vorsatz 271 85 - Wahlausschußmitglieder 271 13 - Wahrheitsschutz 271 2 - Wehrwesen 271 58 - Zeugnisurkunden 271 40 ff - Zuständigkeit 271 14 ff (90)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Falsche uneidliche Aussage siehe Aussagedelikte Falsche Verdächtigung Absicht, Verfahren/Maßnahmen herbeizufuhren 164 31 (kein) Äußerungsdelikt 164 5 Amtsträger 164 23, 26 Analogie verbot und ~ 16410 Behauptung, sonstige 164 21 Behörde 164 23 ff - ausländische ~ 164 25 - innerbehördliche Vorgänge 164 27 Bekanntgabe der Verurteilung 165 1 ff - Antragsrecht des Verletzten 165 4 f, 7 einer bestimmten Person 164 20 Beweismittelfiktion 164 5 DDR-Alttaten 164 37 Dienstpflichtverletzung 164 12, 15, 17 f Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115; 164 33 Entstehungsgeschichte 164 EntstG Falschaussage und ~ 164 34 Garantenpflicht 164 14 Innehaltungsbeschluß 164 35 Konkurrenzen 164 34 Leugnen, bloßes 164 6 Maßnahmen, andere behördliche 164 22 Meineid und ~ 154 22 objektiv unwahr 164 9 ff, 22 Petitionsrecht und ~ 164 33 Politische Verdächtigung und ~ 241a 2, 24 Prozeßhindernis anderen Verfahrens 164 35 Rechtfertigung 164 33 Rechtsgut Vor 3 188; 164 1 ff rechtswidrige Tat 164 8, 15, 19 Selbstbegünstigung und ~ 164 6 Übertreibung, bloße 164 11 f Unterlassen 164 14 durch Verbreiten von Schriften 165 2 Verdächtigen 164 5 ff - öffentliches ~ 164 23, 26; 165 2 Verdeckter Ermittler 164 33 Verfahren, behördliches 164 22 Vollendung 164 25,32 Vorgesetzter, militärischer 164 23 f Vorsatz 164 28,31 Vortäuschen einer Straftat und ~ 145d 1, 23; 164 20 Wahlfeststellung 1 115; 164 34 Wahrnehmung berechtigter Interessen und ~ 164 33 Weitergabe fremder Behauptungen 16413 wider besseres Wissen 164 28 ff Widerruf 164 25, 32 Falsche Versicherung an Eides Statt siehe Aussagedelikte (91)

Feb

Falschmünzerei siehe auch Geldfälschung Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 23 f Familie Begriff Vor 169 5 ehrenrührige Äußerung im engsten Familienkreis 185 11 Familienehre Vor 185 33; 189 1 Garantenpflichten innerhalb der ~ 13 21 ff Familienbetrug siehe Haus- und Familienbetrug Familiendelikte Begriff Vor 169 1 Entwicklung Vor 169 EntstG, 2 ff Entziehung Minderjähriger Vor 169 10 grundrechtlicher Schutz Vor 169 3 Haus- und Familiendiebstahl und ~ Vor 169 10 Kinderhandel Vor 169 10 kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 16 Rechtsgut Vor 169 11 ff Strafwürdigkeit Vor 169 11 ff Familienstand 169 1, 6 f Familienstandswesen 267 145 als Rechtsgut der Personenstandsfälschung Vor 169 11 Fangbrief Diebstahl 242 44 Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung 206 23 Urkundenfälschung 267 254 Fangen von Tieren 292 49 f Fangprämie Betrug 263 12, 264, 269 Fangtiere Einziehung 295 13 ff Farben des Bundes, der Länder 90a 5 Faxverkehr Urkundenfälschung u n d - 267 122 ff FDJ-Verbot 86a 4 Federwild 292 59 f Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage Ν 312 Anlage, kerntechnische 311c 2 besonders schwerer Fall 311c 18; Ν 312 Bestimmung zur Errichtung/zum Betrieb 311c 5 Betrieb 311c 3 f Errichtung 311c 3 Fahrlässigkeit 311c 16a, 18 f; Ν 312 Gefahrdungsdelikt, konkretes 311c 1, 12, 15 Gefahr, atomare 311c 12 Gefahr, konkrete 311c 12 Gesundheitsschädigung als Folge Ν 312

Feh

Sachregister

Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage (Forts.) Herstellen 311c 6 f, 11 Konkurrenzen 311c 20 Leichtfertigkeit 311c 16a, 18 f; Ν 312 Liefern 311c 8, 11 minder schwerer Fall Ν 312 Qualifikation Ν 312 Rechtfertigung 311c 15 Rechtsgut 311c 1, 15 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln und - 311c 10,20 Saboteur 311c 10 Täterkreis 311c 6, 10, 14 Tätige Reue 311c 19; 311e 1 ff; Ν 314a Todesfolge Ν 312 Versuch 311c 7, 17 Vollendung 311c 12, 17 Vorsatz 311c 16 f Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 311c 14 Fehlgeburt Vor 211 5; Vor 218ff 44 Fehlgeschlagener Versuch siehe Versuch Fehlurteil Notwehr gegen ~ 32 33,104 ff Feiertagsrecht Störung der Religionsausübung und ~ 167 7 Feilhalten von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 8 Feldfrüchte Brandstiftung 308 13 Fernkopie siehe Faxverkehr Fernmeldeanlagen siehe Telekommunikationsanlagen Fernmeldegeheimnis siehe Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung Fernmeldenetz Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 24 ff; 265a n.F. Fernsehen Berichterstattung, wahrheitsgemäße 193 23 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 26 ff, 44; 265a n.F. Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen u n d - 353d 9, 12, 56 strafrechtlicher Schutz siehe Störung von Telekommunikationsanlagen Fernsehsendung Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 13b Verbreiten von Propagandamitteln 86 15, 25 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 6 Festgenommener vorläufig- 120 14,21

Festlandsockel, deutscher 324 21 Festnahmerecht Notwehrrecht und - 32 10, 55, 71 als Rechtfertigungsgrund Vor 32 155 ff Festungshaft siehe Einschließung Fetozid Vor 218ff 47; 218a 55 ff Feuchtgebiete Entwässern von Feuchtgebieten 329 42 FeuerversicherungsmiBbrauch 265 a.F. 11 ff, 33, 36 Filialleiter Untreue 266 89, 109 Film Öffentlichkeitsbereich, Befugnisse 193 20 pornographischer öffentlich vorgeführter 184 38 ff Verbreiten von Propagandamitteln 86 15 Finanzangestellter Untreue 266 103 Finanzbeamter Angestelltenbestechung, Mitteilungspflicht bei Verdacht 299 58 Rechtsbeugung 339 22 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 Untreue 266 107, 119, 121 Finanzbehörde Mitteilungspflicht, Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 58 Finanzgerichtsbarkeit Rechtsbeugung 339 28 Finanzplanung Vor 283 122 f, 131, 175; 283 158, 177, 205 f Findelkind Aussetzung 221 1 Entziehung Minderjähriger 235 77 Finnland Betrugsstrafrecht Vor 263 85 f Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Strafrechtsreform Einl 128, 134 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Firmenzeichen Urkundeneigenschaft 267 90 Fischen 293 6 Fischerei Gewässerverunreinigung und - 324 95, 99 Fischereiausübungsberechtigter Vollstreckungsbefugnisse 114 3 Fischereigeräte Einziehung 295 6, 8 Fischereischein 293 2, 5 Fischfrevel 293 4 f Fischwilderei Aneignungsdelikt 293 1 Aneignungsrecht 293 1 (92)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Fischwilderei (Forts.) durch Angehörige 294 2 Angelschein 293 2 Antragsdelikt 294 1 ff Beschädigen 293 11 Beute, Einziehung/Verfall 295 16 Binnengewässer 293 2 Diebstahl und ~ 293 7 Drittzueignung 293 12 Eigentumsdelikte und ~ 242 12; 293 7, 21 Einziehung 295 1 ff Entstehungsgeschichte Vor 284ff 7; 293 EntstG Fischen 293 6 Fischereiausübungsrecht 293 2 Fischereieerlaubnis 293 2 - Überschreitung 293 4; 294 3 ff Fischereigenossenschaft 293 2 Fischereigeräte, Einziehung 295 6, 8 Fischereipachtvertrag 293 2 Fischereirecht 293 2 Fischereischein 293 2, 5 Fischfrevel 293 4 f HegerechtApflicht 293 2 Hochseefischerei 293 3 Irrtum 293 13 Konkurrenzen 293 21 Küstenfischerei 293 3 Ökologisches Schutzinteresse 293 1 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 293 5,21 Privatgewässer 293 7 Rechtsgut 293 1 Sichzueignen 293 11 f Strafzumessung 293 14 ff Teiche 293 7 Unternehmensdelikt, unechtes 293 8 Vermögensdelikt 293 1 Vollendung 293 10 Vorbereitungshandlung, straflose 293 10 Vorsatz 293 13 Wassertiere 293 6 f Weidgerechtigkeit 293 2 Zerstören 293 11 Fiskus als Gläubiger 283c 29; 288 12,44 Flagge ausländische ~ 104 des Bundes, der Länder 90a 5, 19 Flaggenprinzip Begriff Vor 3 126 Geltung deutschen Strafrechts, Erstreckung 41 Gewässerverunreinigung 324 2a, 8, 22 Schutzprinzip und ~ 4 1 Territorialitätsprinzip und ~ 4 1 flash back siehe Echorausch (93)

For

Flugzeug Inlandsbegriff Vor 3 255, 271 ff Flugzeugentführung siehe Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr Förderung der Prostitution siehe Prostitution Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger Bestimmen 180 15 DDR-Alttaten 180 23 Entstehungsgeschichte 180 EntstG Erzieherprivileg 180 10 ff Erziehungspflicht, gröbliche Verletzung 180 12 Führungsaufsicht Ν 181b Garantenpflicht 180 8 Handlungen, sexuelle - Begriff 180 3, 14; 184c 5 ff, 23 - gegen Entgelt 180 14 - Konkretisierung 180 4 - durch Täter 180 7 Irrtum 180 18 Kettenbestimmung 180 15 Konkurrenzen 180 22 Kuppelei, Begriff 180 EntstG Pflegeeltern 180 8 Pfleger 180 11 Rechtsgut 180 1 Rücktritt 180 13 Schutzbefohlene 180 17 Täter 180 19 Teilnahme 180 19 f Teilnahme, notwendige Vor 26 35 Unterlassen 180 8 f, 15 Vermieter 180 8 Versuch 180 21 Vormund 180 8, 11 Vorsatz 180 18 Vorschubleisten 180 4 - durch Gewähren 180 6 - durch Vermittlung 180 5, 16 - durch Verschaffen von Gelegenheit 180 6 Förderungsabsicht 130a 6, 24,28, 32; 180a 18; 311b13 Fötus siehe Leibesfrucht Folter Aussageerpressung durch ~ 343 1, 8 Begriff Vor 3 91 Gewaltdarstellung 131 20, 25 Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 89 ff; Vor 3 89 ff Fordern eines Vorteils 40 f, 46 Forderungen Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 10, 23, 25, 27 f Forderungsbetrug 263 96, 103, 105, 109 f, 117 ff, 157

For

Sachregister

Formalbeleidigung Absichtsproblematik 192 5 f Begriff und Anwendungsbereich 192 1 ff Beleidigung bei Interessenwahrnehmung 193 33 ehrverletzende Reaktualisierung 192 7 f Publikationsexzeß 192 7 Wahrheitsbeweis 192 9 Formelle Rechtswidrigkeit siehe Rechtswidrigkeit, formelle Formen zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignet ~ 275 5 Formerfordernisse einer Urkunde 271 20 f Forschungsfreiheit Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 33 Verbreiten von Propagandamitteln und ~ 86 19 Forschungsvorhaben Einwilligung, stillschweigende 203 107, 113 Geheimnisschutz und ~ 203 76, 136 Forstbeamter Untreue 266 121 Forstwiderstand Vor 110 1 Fortbestehende Ehre als Rechtsgut 189 2 Fortführung einer für verfassungswidrig erklärten Partei keine Beihilfe 84 15 Bildung krimineller Vereinigung und ~ 129 37, 89 Dauerdelikt 84 20 Geltungsbereich 84 16 Hintermann 84 7 Rechtsgut 84 1 f, 8, 11 Rücktritt 84 18 Tatbestandsirrtum 84 14 Verbotsirrtum 84 14 Zuständigkeit fur Strafverfolgung 85 22 Fortpflanzungsfähigkeit Verlust als schwere Folge 226 13 Fortpflanzungsmedizin Personenstandsfalschung und ~ 169 9 f, 20, 28 Fortsetzung der Prostitution 180b 6; 181 4, 11 Fortsetzungszusammenhang siehe Handlung, fortgesetzte Fotografleren heimliches ~ Vor 201 11 unbefugtes ~ von Polizeibeamten 113 37b f Fotokopie keine technische Aufzeichnung 268 4, 17 Urkundeneigenschaft 267 78, 111 ff, 217, 256

Frachtgeschäft Untreue 266 123 Fraktionen parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 34 Frankreich Betrugsstrafrecht Vor 263 12, 63 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 10 Konkursstraftaten Vor 283 193 ff Strafrechtsreform Einl 115, 131, 135 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 148 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 16, 25 Franksche Formel 22 57, 65, 131 Frauenhandel Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 12 f Freiberufler AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung 299 18 Buchdelikte 283 122 Freibeweis Verjährung, Prüfung Vor 78 14 Freihäfen Inlandsbegriff Vor 3 291 Freiheit Eingriff in die ~ als Angriffsabwehr 32 244 Eingriff, durch Amtsrechte gerechtfertigter Vor 32 148 notstandsfähiges Rechtsgut 34 22 ff, 34; 35 9, 14 f als notwehrfähiges Gut 32 175 persönliche ~ - Analogieverbot und ~ 1 73 - Begriff Vor 234-236 1 - Freiheitsberaubung, Rechtsgut 239 8 - Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware, Rechtsgut 297 1 - Geiselnahme, Rechtsgut 239b 1 - Hausfriedensbruch, Rechtsgut 123 1 - Menschenhandel, Rechtsgut 180b 1 - Erpresserischer Menschenraubs, Rechtsgut 239a 1 - Politische Verdächtigung, Rechtsgut 241a 1 - Straftaten gegen die Rechtsgut Vor 234-236 1; 234 1; 234a 1 - Tatprinzip und ~ Vor 22 3 Nötigung, ~ der Willensbildung/-betätigung als Rechtsgut 240 1 ff, 69 Freiheitlich demokratische Grundordnung siehe auch Verfassungsmäßige Ordnung Begriff 86 3; 92 3 als Rechtsgut Vor 80 20 ff; 81 10; 84 1; 85 1; 86 1 ff, 6; 92 3; 93 20, 22 Strafrecht und ~ Einl 3 (94)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Freiheitsberaubung siehe auch Freiheitsdelikte Abschiebung 239 22 Amtsanmaßung und - 13241 Analogieverbot und ~ 239 8 f Anzeige, wahre 239 15, 31 auf andere Weise 239 14 ff Bagatellfälle 239 18 Beendigung Vor 22 27 Betreute 239 24 f Bewegungsfreiheit, persönliche potentielle 239 1,9 Bewußtlose 239 7 ff Blockadeaktionen 239 15, 26 Dauer/Intensität des Eingriffs 239 18, 33 f Dauerdelikt 239 18, 42 DDR-Alttaten 239 15, 17, 30, 32 DDR-Recht 239 43 Demonstrationsfreiheit und ~ 239 15, 22, 26 Denunziation 239 15, 17, 32 Drohung 239 14 Einsperren 239 12 ff Einwilligung, rechtfertigende 239 27 Entlassung, fristgerechte 239 23 Entstehungsgeschichte 239 EntstG Entziehung Minderjähriger und ~ 235 135, 144 f; 239 40 Fahrlässigkeit der Todesverursachung 239 37 f Fortbewegungswille 239 4 ff Freiheit, persönliche 239 8; 239 8 Freiheitsbeschränkung, rechtmäßige 239 11, 19 ff Freiheitsgrundrecht und ~ 239 1, 9, 26 Geiselnahme und ~ 239b 3 Gesundheitsschädigung, schwere 239 2, 35 f Gewaltanwendung 239 14 Hilfsbedürftige 239 4, 10 Irrtum 239 29 Kausalität fur schwere Folge 239 35 f, 37 Kleinstkinder 239 4, 6 Konkurrenzen 239 40 ff Kriegsgefangener 239 11 langandauernde ~ 239 34 List 239 14 Menschenraub und ~ 234 1 Menschenraub, erpresserischer und ~ 239a 7 minder schwerer Fall 239 EntstG, 2 mittelbare Täterschaft 239 31 Mord u n d - 211 9 Nötigung u n d - 239 1,6, 13,26,41; 240 124 Notstand, rechtfertigender 239 24 f Notwehr 239 24 NS-Gewalttaten 239 15,21 Politische Verdächtigung und - 241a 24 Rechtfertigungsgründe 239 19 ff (95)

Fre

Rechtsbeugung und - 239 15, 17, 20, 22, 30, 32; 339 120, 127 f, 130 Rechtsgut 239 1, 8 f schwere - 239 33 ff Schwerstbehinderte 239 4, 6 Selbstbefreiung 239 13, 36 f Selbsthilfe - familiäre - 239 11,25 - zivilrechtliche ~ 239 24 Selbsttötung des Opfers 239 38 Streik 239 1 Teilnahme 239 31 f Todesfolge 239 2, 37 ff Unterbringung 239 20,22 Unterlassen 239 17 Verbringungsgewahrsam 239 22 Vergewaltigung und ~ 177 20; 239 40 Verjährung 239 3 Versuch Vor 22 117; 239 EntstG, 2, 18a, 34, 36,39 Vollendung 239 18 Vollstreckung gegen Unschuldige und 345 8 Vorsatz 239 EntstG, 28 ff, 33, 37 Wahlfeststellung 239 39 Freiheitsdelikte DDR-Recht Vor 234-236 11 f Einwilligung Vor 234-236 9 Körperverletzungsdelikte und - Vor 223 1, 3; 228 14 Rechtsgut Vor 234-236 1, 7 Spezialität V o r 5 2 f f 7 8 Strafantrag Vor 234-236 10 Freiheitsentzug Anrechnung 51 2 ff aufgrund Hoheitsakts als Notstand 35 60 Freiheitsgrundrecht Freiheitsberaubung und - 239 1 Freiheitsstrafe als absulute Strafe ohne Milderungsmöglichkeit 38 5 Anrechnung 51 30, 33 f, 52 Anwendungsbereich, eingeschränkter 47 6 Anwendungshäufigkeit Vor 38 62 außerhalb des StGB normierte Fälle Vor 38 3 Begriff 38 2 ff Bemessung 39 1 ff Einheitsfreiheitsstrafe Einl 33, 82; Vor 38 3, 33, 35; 38 2 im engeren Sinne 38 2 f Ersatzfreiheitsstrafe siehe auch dort 43 1 ff Geldstrafe und - aliud Vor 40 2 - Gesamtstrafenbildung Vor 40 36 - kumulative Androhung Vor 38 34

Fre

Sachregister

Freiheitsstrafe (Forts.) - Nebeneinander Vor 38 34 - unerläßliche Freiheitsstrafe Vor 40 34 - Vergleich der Schwere 2 25; Vor 38 39; Vor 40 1,33 ff - Vorrang der Geldstrafe Vor 40 1; 46 265; 47 1 - Wahlandrohung Vor 40 39 ff - Wahlmöglichkeit Vor 40 35 neben Geldstrafe siehe Geldstrafe - neben Freiheitsstrafe - Strafaussetzung zur Bewährung 56 2, 4 und Geldstrafe - Gesamtstrafenbildung 53 15 ff Gesamtstrafe(nbildung) 38 9,47 f; 39 1, 7 ff als Hauptstrafe Vor 38 3, 34 Höchstmaß 38 1,45 ff Kronzeugenregelung 38 7 kurze ~ Vor 38 36; 47 1 ff - Anwendungsbereich 47 3 ff - Einwirkung auf den Täter 47 18 ff - Einzelfreiheitsstrafe 47 5 - Mehrheit von Taten 47 19 - negative Wirkungen der Vollstreckung 46 22 - Schuldprinzip 47 8 - Schuldschwere 47 30 - Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 47 14 - Strafzwecke 47 15 ff, 28 ff - Tatanlaß und Tatplanung 47 20 - Umstände, besondere 47 9 ff - Unerläßlichkeit 47 13 ff - Verfahrensrecht 47 37 ff - Vermögensverhältnisse des Täters 47 21 f - Verteidigung der Rechtsordnung 47 16, 28 ff - Vorstrafen 47 18 lebenslange ~ 38 5 ff - Androhung 38 5 - Aussetzung des Strafrests zur Bewährung 38 18 ff - DDR-Recht Vor 38 89 - Führungsaufsicht und ~ 68 5 - Generalprävention 38 37 - Gesamtstrafenbildung 54 4 - Gnadenverfahren 38 27 - gegen Heranwachsende 38 8 - kriminalpolitische Notwendigkeit 38 35 - neben Maßregel, freiheitsentziehender 38 10 ff - Persönlichkeit des Gefangenen, Zerstörung 38 41 - Praxis, forensische 38 34 - Rechtsanspruch auf Aussetzung des Strafrests 38 28 f

- Schuldausgleich 38 40 - Sonderregelungen im Allgemeinen Teil 38 6 - Spezialprävention 38 39 - Statistische Daten Vor 38 62; 38 43 - Sühnegedanke 38 40 - Todesstrafe und ~ 38 36 - Unterbringung in Entziehungsanstalt u n d - 64 28, 106 - Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus und ~ 63 93 - Unterbringung in Sicherungsverwahrung und ~ Ν 66 7 - Verfassungsmäßigkeit 38 14 ff; Vor 211 1; 211 68 - Vermeidung 38 34 - Vollzug 38 13 - Zusammentreffen mit weiteren Strafen 38 9 mehrere verwirkte Freiheitsstrafen und obligatorische Gesamtstrafenbildung 53 11 f Mindestmaß 38 1,49 Rechtsgeschichte Vor 38 28 ff, 36 Strafaussetzung zur Bewährung siehe dort Strafzumessung 39 1 als ultima ratio Einl 133; 47 2 Unentbehrlichkeit Einl 133 f unerläßliche Begriff 47 13 Verfassungsmäßigkeit lebenslanger ~ 120 8 f Vollzug 38 13, 5Iff Vollzug der ~ und Führungsaufsicht Vor 68 14; 68c 13 f, 16 ff im weiteren Sinne 38 2, 4 zeitige - 38 1,45 ff - Aussetzung des Strafrestes zur Bewährung 57 1 ff Freikirchen 166 70 Freisetzen von Giften siehe Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften von Kernenergie 310b 2 Freisetzen ionisierender Strahlen Ν 311 Anlage 311d 13b Auslandstaten 126 1,4 Bewirken von Kernspaltungsvorgängen 311d 5 Einrichtung, technische 311d 13e Einziehung 311d 21; Ν 322; 322 Fahrlässigkeit 311d 13a ff, 19a Freisetzen 311d4 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und - Ν 126 4 Garantenstellung 311d 14 f Geeignetheit zur Schädigung 311d 11 ff Gefahrdungsdelikt, abstrakt-konkretes 31 l d EntstG, 1, 11, 13 Gefahrdungsdelikt, potentielles 311d 1, 11 (96)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Freisetzen ionisierender Strahlen (Forts.) Gefahr, atomare 31 l d 8 Irrtum 311d 17, 19a Konkurrenzen 31 l d 22 ff Pflicht, verwaltungsrechtliche 311d 6 ff Pflichtwidrigkeit, grobe 311d 7 f, 13g Rechtsgut 311d 1 Rechtswidrigkeit 311d 16 Sachverständiger 311d 13 Schädigungseignung - betriebsbezogene - 31 l d 13 f - umweltbezogene - 31 l d 13 f Strahlen, ionisierende 311d 2 Strahlenschäden 311d3 Strahlenschutz(Verordnung) 3 1 1 d 8 f , 13, 15 Täterkreis 31 l d 15 Tätige Reue Ν 314a Unterlassen 311d4, 14 Verfassungsmäßigkeit 31 l d 8 Versuch 31 ld 18 Verwaltungsakzessorietät Ν 126 4; 126 4; 31 ld EntstG, 6 ff Vollziehbarkeit des Verwaltungsakts 31 ld 10 Vorsatz 311d 17 Freiwillige Gerichtsbarkeit Aussagedelikte 153 10a; 154 7, 9; 156 13 Rechtsbeugung 339 29 Freiwilligkeit des Bemühens - Rücktritt vom Versuch 24 235 f - Rücktritt vom Versuch der Beteiligung 31 25 ff der Tataufgabe, Rücktritt vom Versuch 24 147 ff der Tatverhinderung, Rücktritt vom Versuch 24 283 Fremdgefährdung, einverständliche Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 73,83 Fremdnützigkeit Betrug 263 271,283 Hehlerei 259 38 Konkursstraftaten Vor 283 77, 79 Subventionsbetrug 264 a.F. 87 Untreue 266 57 ff, 71, 75, 151 Fremdrechtsanwendung im Rahmen deutschen Strafrechts 7 8 ff Frieden innerer - als Rechtsgut siehe auch Gemeinschaftsfrieden öffentlicher - Begriff 125 40 f; 126 8 - Rechtsfriede des Einzelnen und - 126 2, 8 - als Rechtsgut Vor 125-145d 5; 126 2; Ν 127 2; 129 1; 130 4, 6; 131 9; 140 la; Vor 166 15, 22 ff; 166 6 ff, 51; 167 5 (97)

Füh

- Störung durch Androhung von Straftaten und - 126 1 ff - Völkerfriede und ~ 126 8 persönlicher - als Rechtsgut 241 1 religiöser - als Rechtsgut Vor 166 1, 12 f, 21; 166 6 f sozialer - als Rechtsgut 166 9 Friedensgefährdende Beziehungen Absicht 100 5 Anzeigepflicht 138 Aufnehmen von Beziehungen 100 4 besonders schwerer Fall 100 10 bewaffnetes Unternehmen 100 7 Beziehung zu Regierung/Vereinigung/Einrichtung 100 3 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 101 1 ff gegen die Bundesrepublik gerichtet 100 8 Dauerdelikt 100 4 Einziehung 101a 1 ff Gefährdungsdelikt, abstraktes 100 1 Konkurrenzen 100 11 Krieg 100 6 minder schwerer Fall 100 10 NATO-Staaten und ihre Truppen 100 8 Rechtfertigung 100 9 Rechtsgut 100 11 - Treubruchsgedanke 100 1,9 Sonderdelikt 100 1 Täterkreis 100 2 Unterhalten von Beziehungen 100 4 Versuch 100 4, 10 Vorbereitung eines Angriffskrieges und 100 11 Vorsatz 100 5 Friedensverrat siehe auch Vorbereitung eines A ngriffskrieges Verfassungsauftrag zur Pönalisierung Vor 80 13 Friedhofswesen 167a 9 Friedhofszwang 167a 11 Fristenlösung Schwangerschaftsabbruch Vor218fT5ff, 13; 218a 1 Früchte auf dem Feld 308 13 Frühkriminalität als kriminogener Faktor 66 98, 101 Führen eines Kraftfahrzeugs 69 24 ff Führerschein siehe Fahrerlaubnis Führungsaufsicht Ν 68; Ν 68c; Ν 68d; Ν 68e; Ν 68f Ablauf der Mindestfrist 68e 10 ff Anfechtungsmöglichkeit, selbständige 68 29 Anlaßtat 68 4, 7 Anwendungsbereich Vor 68 7 ff

Füh

Sachregister

Führungsaufsicht (Forts.) Anwendungshäufigkeit 68 2 Aufhebung Ν 68e 1 ff; Vor 68 13; 68e 2 ff; 68f21 ff - auf Antrag 68e 27 - Prüfungspflicht des Gerichts Ν 68e 1 ff; 68e 26 - richterliche ~ 68e 2 ff, 33 - Sperrfrist Ν 68e 6; 68e 27 Aufsichtsstelle - Aufgaben 68a 7 - Einrichtung 68a 6 - Hilfe und Betreuung 68a 13 - Überwachungsmittel 68a 6 - Unterstellung, Eintritt 68a 6 - Zuständigkeit, örtliche 68a 15 Aussichtslosigkeit 68e 3 Beendigung Ν 68e 1 ff; Vor 68 13; 68e 2 ff, 34 f - nach Bewährung 68g 26 ff - bei Unterbringung 68e29ff, 33 Beginn 68c 12 ff Berufsverbot, Aussetzung und ~ 68g 1 ff Betäubungsmittelkriminalität 68 3 Betrug 68 3; 263 329 Bewährungshelfer Einl 84; 68a 10 ff, 16 ff - Bestellung, zwingende 68a 16; 68d 8 - Überwachung, Unterstützung der 68a 19 f - Zusammenarbeit mit Aufsichtsstelle 68a 4,10, 22 Bewährungsweisungen und ~ 56c 23 Bildung terroristischer Vereinigungen 68 3; 129a 44 Brandstiftungsdelikte 68 3; Ν 321; 321 Computerbetrug 68 3; 263a 93 Dauer Ν 68c; Vor 68 11; 68c 2 f - Höchstfrist, Abkürzung 68c 4 ff; 68d 11 - Nichteinrechnung bestimmter Zeiten 68c 16 ff - Widerruf der Abkürzung 68d 3 DDR-Alttaten, keine Anwendbarkeit Vor61ff 101; Vor 68 33 Diebstahl 68 3; 242 80; 245 1 Diebstahl, räuberischer 68 3; 256 1 Doppelfunktion Vor 68 3 Durchfuhrung Vor 68 11 Eintritt Vor 68 10; 68c 15 Entfallen 68f21 ff Entscheidungen, nachträgliche Ν 68d; 68d 1 ff Erheblichkeit weiterer Taten 68 10 Ermessen des Gerichts - bei Anordnung 68 19 ff - bei Höchstfrist, Verkürzung 68c 5 ff - kein ~ bei Aufhebung 68e 8 Erpressung Ν 256; 256

Erpressung, räuberische Ν 256; 256 Erwartung keiner weiteren Straftaten 68e 4 ff, 9 Fahrlässigkeitstaten, Gefahr von 68 12 fakultative Anordnung 68 19 ff Folgeentscheidungen Vor 68 12 bei freiheitsentziehender Maßregel 63 121 f; 64 115; 66 177 f; Vor 68 9 Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 68 5 Freiheitsstrafe, Vollzug und ~ Vor 68 14; 68c 13 f, 16 ff Gefährlichkeit für die Allgemeinheit 68 11 Gefahr weiterer Taten 68 9 Geiselnahme 68 3; 239c Geldwäsche 68 3; 262 gemeingefährliche Straftaten 68 3; Ν 321; 321 Gesamtstrafe 68 6 Gesamtwürdigung 68 13 kraft Gesetzes Ν 68; Vor 68 9; 68 1, 31; 68f 11 ff - Katalogtaten 68 3 Hehlerei (Banden-/gewerbsmäßige) 68 3; 262 Hilfe und Betreuung 68a 13, 17 Hinweispflicht des Gerichts 68 29 Höchstfrist Ν 68c; 68c 2 ff in dubio pro reo 68 18 im Jugendstrafrecht Vor 68 28 f; 68 5, 16 Körperverletzungsdelikte 68 3 Konkurrenzen Vor 68 14; 68 26; 68f 9 f; 68g 1 ff Kriminalpolitische Entwicklung/Problematik Vor 68 4, 15 ff, 24 ff als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 6 f Maßregelkonkurrenz Vor 68 14; 68 26; 68f 9 f; 68g 2; 72 1 ff materielle Voraussetzungen 68 9 ff Menschenraub, erpresserischer 68 3; 239c Mindestfrist 68c 3; 68e 10 bei Nichtaussetzung des Strafrests Ν 68f1 ff; 68f 26 Prognose siehe auch dort 68 13 ff Raub 68 3; Ν 256; 256 1 kraft Richterspruchs Vor 68 8 - formelle Voraussetzungen 68 3 ff Ruhen 68g 18 ff Sachverständiger, Hinzuziehung Vor 61ff 86 Schwangerschaftsabbruch 68 3 Sexualstrafrecht 68 3; Ν 181b; 181b Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 68 23; 68g 1 ff Strafe, Verhältnis 68 25 neben Strafe 68 8 Strafrechtsreform Einl 84; Vor 61ff 24 Straftest, Aussetzung und ~ 68g 1 ff (98)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Führungsaufsicht (Forts.) Stützungs-/Betreuungsfunktion Vor 68 3 f Subsidiarität 68 16 Übergangsrecht Vor 68 30 ff; 68 30 Überwachungs-/Sicherungsfunktion Vor 68 3 f unbefristete ~ Ν 68c 1 ff - Anordnung, fakultative Ν 68c 10 - Befolgung einer Weisung, nachträgliche Ν 68c 12 - Einwilligung, nachträgliche Ν 68c 11 - Gefahrdung der Allgemeinheit Ν 68c 8 - Gefahr erheblicher Straftaten Ν 68c 7 f - Heilbehandlung, verweigerte Ν 68c 4 f, 9 - Rückwirkung Ν 68c 14 - Verfahrensrecht Ν 68c 13 bei Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus, Aussetzung 63 121 f Unterbringung in Sicherungsverwahrung u n d - 66 177 f Verfahrensrecht 68 27 ff verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 35; Vor 68 6a; 68b 13 ff; 68f 5 ff Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und ~ Vor 61ff 35; 68 17;68e 26 Verschlechterungsverbot 68 30 Verstoß gegen Weisungen während der ~ - Bewährungshelfer, Anhörung 145a 30 - Blankettvorschrift 145a 5, 7 - Dauer der Führungsaufsicht 145a 14 ff - Entstehungsgeschichte 145a EntstG - fortgesetzte Handlung 145a 45 - Gefahrdung des Maßregelzwecks 145a 18 ff, 28 - Irrtum 145a 27 - Konkurrenzen 145a 42 ff - Kritik im Schrifttum Einl 84; 145a 3 - Sonderdelikt, echtes 145a 29 - Strafantrag 68a 22; 145a 30 ff - Strafzumessung 145a 37 ff - Teilnahme 145a 29 - Unterlassen 145a 13 - Verfassungsmäßigkeit 145a 4 ff, 7 - Verstoß 145a 13 - Vorsatz 145a 27 f - Weisung, bestimmte 145a 7 ff - Weisung, unzulässige 145a 10 - Widerruf der Straf-/Maßregelaussetzung 145a 36,41 - Zweck der Vorschrift 145a 1 f Vollrausch 323a 317 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 bei Vollverbüßern Vor 68 9; 68e 14; 68f 1 ff Weisungen - Anordnung 68b 40 - Anwendungsbereich 68b 4 (99)

FuB

- Anwendungshäufigkeit 68b 7a - arbeitsbezogene ~ 68b 38 - Arbeitsplatz-/Wohnwechsel, Anzeige von 68b 34 - Aufenthaltsverbote 68b 20 f - Aufenthaltswechsel, erlaubnispflichtiger 68b 19 - ausbildungsbezogene ~ 68b 37 - Belehrung über ~ 68b 41 - Besitzverbote 68b 28 - Bestimmung des auferlegten Verhaltens, genaue 68b 8 f - Bewährungsweisungen und ~ 68g 13 - Dauer 68b 10 - Ermessen des Gerichts 68b 12 - Erwerbslosigkeit, Meldung bei 68b 35 - Fahrzeuge, Halten/Führen 68b 29 ff - freizeitbezogene ~ 68b 37 - Meldepflichten 68b 32 f - nachträgliche - 68(1 10 - Personenkontakte, Verbote 68b 22 - Rechtsmittel gegen - 68b 42 - Tätigkeitsverbote 68b 23 ff - Überwachung 68b 41 - Unzumutbarkeit 68b 11 - Verfassungsmäßigkeit 68b 13 ff - Verstoß gegen strafbewehrter 68b 3, 17 f; 145a 1 ff - weitere ~ 68b 39 - Wirksamwerden 68b 42 - Zweck 68b 1 Wiederholungsgefahr 68 3 Zweck Einl 39, 84; Vor 68 1 f Fürsorgepflicht siehe Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 f als besonderes persönliches Merkmal 28 60 Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 6 gegenüber Schwangeren Vor 169 12 Vernachlässigung, grobe bei Kinderhandel 236 38 ff Fund Untreue 266 112 Fundunterschlagung Ν 246 EntstG Funktionentheorie Untreue 266 171 Funktionstheorie 14 49 Furcht als asthenischer Affekt 20 54; 33 58,60 ff, 70 als Ursache eines Notwehrexzesses 33 70 ff furtum siehe Untreue furtum usus siehe auch Gebrauchsanmaßung Pfandsachen, unbefuger Gebrauch 290 1 furtum usus possesionis 289 1 Fußfessel, elektronische als Sanktion Vor 38 64

Gan

Sachregister

Ganovenuntreue 266 65 Ganzheitstheorie Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 11 Garantenpflicht siehe Garantenstellung Garantensonderdelikt Begriff 14 17 Pfandsachen, unbefugter Gebrauch 290 5,10 Privatgeheimnis, Verletzung 203 46, 58, 158, 160 Substitutenhaftung als ~ 14 12 Untreue 266 55,91, 160 f Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 39 Garantenstellung Arten 13 19 ff beruflich-soziale Stellung 13 29 Beschützergarant 324 54,64 als besonderes persönliches Merkmal 28 64 ff Betriebsgemeinschaft 13 25 Gemeinschaftsbeziehungen, enge 13 25 Geschäftsherrenhaftung 13 41,45 Hausgemeinschaft 13 23 ff Herrschaft über Grundstücke/Gebäude 13 36 aus Ingerenz 13 31 ff Obhutspflichten in bezug auf bestimmte Rechtsgüter 13 20 ff Pflichtenkollision mit Hilfeleistungsgebot Vor 32 80 als Rechtsgrund der Strafbarkeit bei unechten Unterlassungsdelikten Vor 13 95, 99; 13 4, 19 ff Strafzumessung, Bedeutung 46 102 Übernahme, freiwillige 13 25 ff Verantwortlichkeit für das Handeln zu beaufsichtigender Personen 13 30,41 ff Verantwortlichkeit für Gefahrenquellen 13 30, 35 ff Verbundenheit, enge persönliche 13 21 ff Vertreterhaftung, strafrechtliche als Übernahme einer ~ 14 13 aus vorangegangenem Tun 13 31 ff; Vor 324 57 Garantentheorie 14 14 f, 17, 28, 35 Garantiefunktion von Scheck- und Kreditkarten 266b 8 ff, 11 f, 19 des Strafrechts siehe Bestimmtheitsgebot, verfassungsrechtliches; siehe Gesetzlichkeitsprinzip Gase als Schadstoffe 325 8, 55 Gaspistole als (Schuß-)Waffe 244 3; Ν 250 4; 250 3 Gastwirt fahrlässige Tötung durch ~ 222 13 Gebärfähigkeit Verlust als schwere Folge 226 13

Gebäude Begriff Ν 306 6; 306 6 f; 308 4 zu gottesdienstähnlichen Versammlungen bestimmtes ~ 306 2 der Religionsausübung dienend Ν 306a 1 zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 Zerstören 305 4 Gebietsgrundsatz siehe Territorialitätsprinzip Gebietshochverrat gegen den Bund 81 2 ff Gebotsirrtum Vor 13 99 f Gebräuche einer Religions-/Weltanschauungsgemeinschaft 166 75, 79 f Gebrauch Fahrzeug, unbefugter ~ siehe Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter Gesundheitszeugnisse, unrichtige siehe Gesundheitszeugnisse - Gebrauch unrichtiger ~ Pfandsachen, unbefuger ~ siehe Pfandsachen, unbefugter Gebrauch Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter Antragsdelikt 248b 12 Berechtigter 248b 6 Dauerdelikt 248b 4, 11 f DDR-Recht 248b 14 Diebstahl und ~ 242 51, 53,57, 86; 248b 9,13 (kein) eigenhändiges Delikt 248b 11 Entstehungsgeschichte Vor 242 1; 248b EntstG Erlaubnis 248b 7 Fahrräder 248b 2 Gebrauch, vertragswidriger 248b 3, 7 Ingebrauchnahme 248b 3 Irrtum 248b 8 Konkurrenzen 248b 13 Kraftfahrzeug 248b 2 Mitfahren, bloßes 248b 3, 11 Schutzzweck der Norm 248b 1 Subsidiaritätsklausel 248b 13 Teilnahme 248b 11 Versuch 248b 10 Vorsatz 248b 8 (keine) Wegnahme 248b 5, 9 Weitergebrauch, widerrechtlicher 248b 4 gegen den Willen des Berechtigten 248b 6 f Gebrauchen falsch gespeicherter/veränderter Daten 269 21 falscher Beurkundung 271 79, 106 Mißbrauch von Ausweispapieren 281 9 unechter/verfälschter technischer Aufzeichnung 268 48 einer Urkunde 267 215 ff, 278 (100)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Gebrauchen (Forts.) eines veränderten amtlichen Ausweises 273 8 Gebrauchmachen Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 14 ff Subventionsbetrug 264 a.F. 101 unrichtige Gesundheitszeugnisse 279 3 Gebrauchsabsicht Diebstahl mit Waffen 244 10, 14 Gefangenenmeuterei 121 43 Landfriedensbruch, schwerer 125a 5a Raub, schwerer Ν 250 7 f; 250 22 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 55 GebrauchsanmaOung Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter Vor 242 4 Gebrauchsmusteranmeldung strafrechtlicher Schutz Vor 93 5 Gebrauchsrecht Pfandkehr 289 4, 7 Gebrechlichkeit wegen Gebrechlichkeit wehrlose Person, Mißhandlung 225 4 Gebühr Begriff 352 8; 353 10 Gebührenüberhebung Abgabenüberhebung und ~ 353 1 f, 8, 23 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 352 25; 358 1 ff Auslagenerstattung 352 11 keine Bereicherungsabsicht 352 22 Betrug und - 352 1,24 DDR-Recht 352 26 Erhebung 352 14 ff Gebühr 352 8 Gebührenordnung, einschlägige 352 13,22 Honorarvereinbarung 352 12 Irrtum über Zahlungspflicht 352 19 Schutzgut 352 1 Sonderdelikt, echtes 352 2 Täter 352 2 ff Untreue und ~ 352 23 Vergütung 352 8 ff Verrichtung, amtliche 352 5 Versuch 352 22a Vorsatz 352 20 f Vorschuß 352 16 Vorteil 352 6 Geburt anonyme ~ und Personenstandsunterdrückung 169 10, 27 Beginn 218 5; 218a 3 Fehlgeburt Vor 211 5; Vor 218ff 44 Frühgeburt Vor 218ff4; 218 16 künstliche Einleitung 218 12 (101)

Gef

Schwangerschaftsabbruch und ~ Vor 218ff 31 ff Totgeburt 167a 10; 168 22; 169 8 Geburtsurkunde siehe auch Urkunde Ausweis, amtlicher 275 3 Gedankenerklärung Urkundenbegriff 267 12 ff, 88 ff Gefährdung siehe auch Gefahr des Ansehens des Staates 90a 4 des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Baugefährdung Ν 319 des demokratischen Rechtsstaats siehe auch Staatsgefährdung; siehe auch Streitbare/ wehrhafte Demokratie Ν 86ff; Vor 80 20 f einer Entziehungskur siehe Gefahrdung einer Entziehungskur durch Freisetzen von Giften siehe Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften fremder Sachen von bedeutendem Wert 325a EntstG 3, 24 Gemeingefahrdung, fahrlässige 320 der Gesundheit eines anderen 325a 9,22 konkrete keine besondere Folge der Tat iSd § 18 18 8 des Lebensbedarfs 170 49 ff des Maßregelzwecks 145a 18 ff, 28 des öffentlichen Friedens - Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 52 ff - Störung der Religionsausübung 167 4,15 der öffentlichen Wasserversorgung Ν 330; 330 16 f von Schiffen, Kraft- und Luftfahrzeugen durch Bannware siehe Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware schutzbedürftiger Gebiete siehe Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete sittliche ~ Jugendlicher 184b 5 f des staatlichen Zugriffs auf bemakelten Gegenstand 261 12 der Staatssicherheit 353d 3 des Straßenverkehrs siehe Gefährdung des Straßenverkehrs von Tieren 325a EntstG 3, 23, 28 des Vermögens - Untreue 266 134, 146 - Wucher 302a 3 vieler Personen - Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 5 ff - Schuldnerbegünstigung, besonders schwerer Fall 283d25 wichtiger öffentlicher Interessen 353b 2, 24 ff, 53

Gef

Sachregister

Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Anzeigepflicht 138; 315a 134 Auffangtatbestand, subsidiärer 315 22; 315a 22, 39 Blankettatbestand 315a 3, 24, 34, 36 eigenhändiges Delikt 315a 2, 38 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche und ~ 315 19 ff, 133; 315a 22, 39 Einziehung 315a 40 Entstehungsgeschichte 315a Vor 1 Entziehung der Fahrerlaubnis 315a 40 Fahrlässigkeit 315a 35 Fahrunsicherheit - Grenzwert absoluter ~ nach Alkoholkonsum 315a 14 ff - rauschmittelbedingte ~ 315a 14 - Zustand der - 315a 13 Fahrverbot 315a 40 Fahrzeug, vom Täter selbst geführtes fremdes 315a 30 Fahrzeugfuhren 315a 6 ff Gefahrdungsdelikt 315a 2 Irrtum 315a 34 Konkurrenzen 315a 39 Ordnungswidrigkeiten und ~ 315a 39 Pflichtwidrigkeit, grobe 315a 27 ff Rechtsgut 315a 1 Rechtsvorschriften zur Verkehrssicherung 315a 25 f Sonderdelikt 315a 2, 38 Sonderpflichtiger 315a 23 Statistik 315 1 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 10 Tätige Reue 315a 37 Trunkenheit im Verkehr und ~ 316 2, 165, 167, 253 Verfassungsmäßigkeit 315a 24 Verkehr - Arten 315a 4 - auch privater ~ 315a 4 Verstoß gegen Verkehrssicherungsvorschriften 315a 21 ff Versuch 315a 36 Vorsatz 315a 32 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 315a 35 Gefährdung einer Entziehungskur Anordnung, behördliche 323b 10, 13 Anstalt 323b 15 Anstaltsarzt 323b 25, 28 f Anstaltsleiter als Täter 323b 8, 28 Beauftragter 323b 25, 28 berauschende Mittel 323b 16 Betäubungsmittelgesetz und ~ 323b 38

Betreuer 323b 11 f Einwilligung des Untergebrachten 323b 38 Entziehungskur 323b 1, 15, 40 ohne Erlaubnis des Anstaltsleiters/Beauftragten 323b 25 ff Gefährdungsdelikt 323b 5 Irrtum 323b 27, 31 Konkurrenzen 323b 38 ff Minderjährige 323b 11 ff Mittäterschaft 323b 35 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 323b 43 Putativnotstand 323b 32 Rechtfertigung 323b 29 Rechtsgut 323b 4, 38 Rechtswidrigkeit 323b 29 Selbstbegünstigung 323b 36 Strafverfolgungsstatistik/-praxis 323b 2 Strafzumessung 323b 22, 37 Täterkreis 323b 7 f, 35 Teilnahme 323b 35 f Überlassen von Rauschmitteln 323b 20 ff Unterbringung - auf Grund behördlicher Anordnung 323b 10, 13 - ohne Einwilligung 323b 11 ff Unterbringungsgesetze der Länder 323b 4,10 Untergebrachter 323b 9 ff Unterlassen 323b 21 Verleiten zum Rauschmittelgenuß 323b 23 f Verschaffen von Rauschmitteln 323b 17 ff Vollendung und Versuch 323b 33 f Vollstreckungsvereitelung und ~ 323b 8, 26, 39 ff Vormund 323b 11 ff Vorsatz 323b 30 f Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete Abbau 329 29 f, 38 Abfüllen 329 21 Abgrabungen 329 40 f Anlage 329 9 - betriebliche- 329 24 f Artenschutz 329 44 f, 45 Aufschüttungen 329 40 f Auslandstat Ν 5; 5 57 ff Bagatellfälle 329 23,39,42 f, 50 Beeinträchtigung 329 48 ff - auf längere Zeit Ν 330; 330 9 - schwere - Ν 330; 330 7, 12, 15 Befördern 329 27 Behandeln 329 22b Beschädigen von Pflanzen 329 45a Beseitigen von Gewässern 329 41 besonders schwerer Fall 329 57; Ν 330; 330 Betreiben einer Anlage 329 8 f, 11, 17a, 23ff Biosphärenreservat 329 36 Bodenbestandteile 329 39 (102)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete (Forts.) Bodenschätze 329 38 f Dauerdelikt 329 57 Eignung zu nachhaltiger Beeinträchtigung 329 18 Einziehung 329 57; 330c Entfernen von Pflanzen 329 45b Entstehungsgeschichte 329 EntstG Entwässern 329 42 Errichten von Gebäuden 329 46 Fahrlässigkeit 329 56; Ν 330; 330 4 Fangen von Tieren 329 44c Feuchtgebiete 329 42 Gebiet, schutzbedürftiges 329 3 f Gefahrdungsdelikt, abstraktes 329 1 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Gesundheitsschädigung, schwere Ν 330; 330 3 Gewässer 329 41 Gewässerverunreinigung und ~ 329 1 Gewerbebetrieb 329 30 f Gewinnung von Bodenbestandteilen 329 38 Heilquellenschutzgebiet 329 16 Herstellen 329 22a immissionsschutzrechtlicher Tatbestand 329 1, 3 ff Irrtum 329 55 Lagern 329 20 Landschaftsbestandteile, geschützte 329 36 Landschaftsschutzgebiet 329 36 Leichtfertigkeit Ν 330; 330 4 Luftverunreinigung und ~ 329 1 Nachstellen von Tieren 329 44b Nationalpark 329 35 Naturdenkmal 329 36 Naturpark 329 36 Naturschutzgebiet 329 34 naturschutzrechtlicher Tatbestand 329 1, 33 ff Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 329 1,9, 13, 15, 26 f, 29, 36,44,44e,51 Pflanzenart, besonders geschützte 329 45 Rechtsgut 329 2 Rechtswidrigkeit 329 54 Roden von Wald 329 43 Rohrleitungsanlage 329 26 ff Sachverständiger 329 45 Schaffen von Gewässern 329 41 Smogalarm, Bekanntgabe 329 7, 10 Stoffe - feste ~ 329 32 - wassergefahrdende ~ 329 17 f, 28 Täter 329 12 Tierart, besonders geschützte 329 44 f (103)

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Tiergelege 329 44e Todesfolge Ν 330; 330 3 f Todesgefahr Ν 330; 330 5 Töten von Tieren 329 44d Umschlagen 329 22 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. und ~ 329 28 (keine) Unschädlichkeitsklausel 329 14 Untersagungsverfugung 329 16a Verändern von Gewässern 329 41 Verfassungsmäßigkeit 329 44a Verkehrsfahrzeuge 329 13 Verletzungsdelikt 329 1, 33 Versuch 329 44b, 55 Verwaltungsrechtswidrigkeit 329 10, 16a, 52 Verwenden 329 22c Vorsatz 329 55; Ν 330; 330 3 wasserrechtlicher Tatbestand 329 1, 15 ff Wasserschutzgebiet 329 15 Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware Anbordbelassen 297 5 Anbordbringen 297 4 Anbordnehmen 297 4 Andeutungstheorie 297 1 Bannware 297 1, 9 f Beendigung 297 14 Beschlagnahmemöglichkeit 297 11 (kein) Dauerdelikt 297 14 Eigentumsdelikt 297 1 Eignungsdelikt 297 2, 13 Einziehungsmöglichkeit 297 1 Entstehungsgeschichte V o r 2 8 4 f f 8 ; 297 EntstG Fahrzeugführer 297 15, 18 Fahrzeughalter 297 15, 17 Freiheit, persönliche als Rechtsgut 297 1 Garantenstellung 297 5 Gefährdungsdelikt - abstraktes - 297 2 - abstrakt-konkretes - 297 2 - konkretes - 297 2,14 Gefahr der Beschlagnahme/Einziehung 297 11 instrumentum sceleris 297 9 Irrtum 297 21 Konkurrenzen 297 23 Konterbande 297 1,9 f Kraftfahrzeug 297 8 Kriminalstrafe, drohende 297 13 Luftfahrzeug 297 7 Rechtfertigungsgründe 297 22 Rechtsgut 297 1 Reeder 297 15, 17 Schiff, deutsches 297 6 Schiffsführer 297 15, 18

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Sachregister

Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware (Forts.) (kein) Sonderdelikt 297 4, 16 Täterkreis 297 16 ff Teilnahme 297 20 Transportwesen, Rechtsgut 297 1 Unterlassen 297 5 Vollendung 297 14 Vorsatz 297 21 Wissen des Berechtigten 297 15 Zollstrafe 297 12 Gefährdung des Straßenverkehrs actio libera in causa 315c 65, 68 Affekte, asthenische 315c 146 Auffahren, dichtes 315c 92, 157 Augenblicksversagen 315c 145 Auslandstat Vor 3 194 Autobahn 315c 116 Bahnübergänge 315c 111 Beendigung 315c 196 Beinahe-Unfall 315c 150, 152, 157 (kein) Dauerdelikt Vor 52ff 36; 315c 196, 209 f Drängeln 315c 92, 157 Drogenabhängigkeit 315c 63 Echorausch 315c 63 eigenhändiges Delikt 315c 2, 10,23,42, 201 ff Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche und ~ 315b 14 f, 17, 32, 95; 315c 211 Einwilligung 315c 161, 169, 199 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Einziehung 315c 217 Entstehungsgeschichte 315c Vor 1 Entziehung der Fahrerlaubnis 69 80; 315c 216 Fahren entgegen der Fahrtrichtung 315c 120, 135, 143 Fahren, zu schnelles 315c 106, 112, 135 Fahrlässigkeit 315c 195 Fahrlehrer 315c 42, 203 Fahrunsicherheit 315c 44 ff - geistiger Mangel 315c 48 ff, 55 ff, 172, 189 - Grenzwert absoluter ~ 315c 62 - körperlicher Mangel 315c 48 ff, 53 f, 172, 189 - rauschmittelbedingte ~ 315c 47, 51, 58 ff, 172, 175 ff, 189 Fahrverbot 315c 216 Fahrzeug - abgeschlepptes ~ 315c 20, 38 - Begriff 315c 7 ff - liegengebliebenes Nichtkenntlichmachen 315c 121 ff, 135 f, 168, 205 - vom Täter selbst geführtes ~ 315c 163 ff

Fahrzeugführen 315c 10 ff - Krafträder 315c 29 - Mitführen von Fahrzeugen und ~ 315c 14, 74 Fahrzeugführer, Begriff 315c 35 ff Falschfahren 315c 104, 135 Fußgängerüberweg, Falschfahren am 315 101 ff, 135 f, 158 Gefährdungsdelikt 315c 2 Gefahr - für fremde Sachen von bedeutendem Wert 315c 162 ff - konkrete - 315c 150 ff - für Leib/Leben eines anderen Menschen 315c 150 ff, 159 ff - für vom Täter selbst geführtes Fahrzeug 315c 163 ff Geisterfahrer 315c 119, 157 Inkaufnahme des Risikos, bewußte 315c 186 Irrtum 315c 130 Kausalität 315c 171 Konkurrenzen 315c 207 ff Kraftfahrstraße 315c 116 Medikamente 315c 51, 58 Mischintoxikation 315c 58, 60 Nichtbeachtung der Vorfahrt 315c 70 ff, 133,135 Nichtkenntlichmachen liegengebliebenen/ haltenden Fahrzeugs 315c 121 ff, 135 f, 168, 205 Notstand 315c 199 Ordnungswidrigkeiten und ~ 315c 214 Pflichtdelikt, höchstpersönliches 315c 202 Rauschmittel 315c 59 Rechtsfahrgebot, Verletzung 315c 114, 135 Rechtsgut 315c 3, 207 Rechtswidrigkeit 315c 199 Reformkritik 315c 139 rücksichtsloses Verhalten Einl 4; 315c 69, 131 ff, 137 ff, 195,206 Rücktritt 315c 115 Rückwärtsfahren auf Autobahn/Kraftfahrstraße 315c 115, 119, 135 Schienenbahn im Straßenverkehr 315d Schuldfähigkeit 315c 64 ff, 200 Sozialadäquanz 315c 52 Statistik/praktische Bedeutung der Norm 315c 1,48,70, 115 Stelle, unübersichtliche 315c 107 ff Straßenkreuzungen/-einmündungen 315c 110 Straßenverkehrsrecht und ~ 315c 124, 182, 206 Tätige Reue 315c 198 (kein) Tatbestandsausschluß für Tatbeteiligte 315c 160 Teilnahme 315c 39, 160,206 (104)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gefährdung des Straßenverkehrs (Forts.) Trunkenheit im Verkehr und ~ 315c 58, 211; 316 2, 165, 167, 253 Überholen, falsches 315c 76 ff, 135 f Überholvorgang, Falschfahren beim ~ 315c 76 ff, 135 Übermüdung 315c 57, 180 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und ~ 315c 211 f Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 206 Unterlassungsdelikt, echtes 315c 122 Unternehmensdelikt 315c 115 verkehrswidriges Verhalten, grob ~ 315c 69, 131 ff Versuch 315c 12, 197 Vollendung 315c 196 Vorfahrt 315c 71 ff Vorsatz 315c 149; 315c 187 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 315c 194 Wenden auf Autobahn/Kraftfahrstraße 315c 115, 117 f, 135 f, 143 Gefährdungsdelikt abstraktes ~ - Abfallbeseitigung, unzulässige 326 EntstG 5 - Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 11 f, 14 - Amtsanmaßung 132 6 - AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung 299 9 f, 12,47 - Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 2 - Aussagedelikte Vor 153 6 - Ausübung verbotener Prostitution 184a 2 - Bankrott 283 3 ff - Bedrohung 241 1 - Bildung bewaffneter Gruppen Ν 127 3 - Bildung krimineller Vereinigungen 129 2, 65 - Brandstiftung, einfache 308 1 - Brandstiftung, schwere Ν 306a 1; 306 3 - Buchdelikte Vor 283 41; 283 7 - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 2 - Eingriffe in den Straßenverkehr, gefahrliche 315b 2 - Förderung der Prostitution 180a 11 - Friedensgefärdende Beziehungen 100 1 - Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 2 - Gefahrdung einer Entziehungskur 323b 5 - Gefahrdung schutzbedürftiger Gebiete 329 1 - Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 2 (105)

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Geheimdienstliche Agententätigkeit 99 1 Gewaltdarstellung 131 10 Kapitalanlagebetrug 264a 16, 94 Kinderhandel 236 24,44 Körperverletzung, gefahrliche 224 2 ff Kreditbetrug 265b 12 Luftverunreinigung 325 EntstG 4, 53 Mißbrauch von Notrufen 145 1 Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen 132a 1 - Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 5 , 6 a - Schwangerschaftsabbruch, Inverkehrbringen von Mitteln zum 219b 1 - Schwangerschaftsabbruch, Werbung 219a 1 - Sexueller Mißbrauch von Kindern 176 1 - Störung der Religionsausübung 167 4 - Störung öffentlicher Betriebe 316b 2 - Subventionsbetrug 264 a.F. 15 ff, 139 - Tatortbestimmung 9 20 - Trunkenheit im Verkehr 316 2, 181 - Üble Nachrede 186 10 - Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 1 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 2 - Unerlaubtes Betreiben von Anlagen 327 1 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 1,70, 112, 179 - Verbreiten von Propagandamitteln verfasungswidriger Organisationen 86 1 - Verbreitung pornographischer Schriften 184 3, 18 - Vergiftung, gemeingefährliche Ν 314; 319 1 - Versicherungsbetrug/-mißbrauch 265 a.F. 9 - Versuch Vor 22 94, 97 f; 22 74 - Vertrauensbruch im auswärtigen Dienst 353a 3 a - Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 1, 7 - Volks Verhetzung 130 5 - Vortäuschen einer Straftat 145d 1 - Zuhälterei 181a 12 abstrakt-konkretes ~ siehe auch Eignungsdelikt - Bankrott 283 4 f - Freisetzen ionisierender Strahlen 311d EntstG, 1, 11, 13 - Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 2 Beendigung Vor 22 25 f Beihilfe als ~ 27 27 f als Deliktstyp Vor 13 50

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Sachregister

Gefährdungsdelikt (Forts.) dolus eventualis 16 95 Eignungsdelikt und ~ 166 3 f erfolgsqualifiziertes ~ - Tötungsdelikte und ~ 212 40; 216 21 konkretes ~ Vor 22 97; 315b 2 - Abfallbeseitigung, unzulässige 326 EntstG 4 - Aussetzung 221 4 - Beschädigung wichtiger Anlagen 318 6 - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 2,51 - Entziehung Minderjähriger 235 81 - Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311c 1, 12, 15 - Gefährdung einer Entziehungskur 323b 5 - Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 2, 14 - Geldwäsche 261 12 - Herbeiführen einer Brandgefahr 310a 1 - Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie 310b 1 - Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion 311 1 - Herbeifuhren einer Überschwemmung 312 4; Ν 313 - Kinderhandel 236 67 - Körperverletzung, gefahrliche 224 2 ff - Lärmverursachung 325a EntstG 3, 1 - Politische Verdächtigung 241a 2, 11 - Raub, gefährlicher Ν 250 9 - Störung von Telekommunikationsanlagen 317 6 - Tatortbestimmung 9 20 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 EntstG - Unterlassene Hilfeleistung 323c 20 - Verfassungsfeindliche Verunglimpfung von Verfassungsorganen 90a 4 - Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 3 - Verschleppung 234a 17 - Volksverhetzung 130 5 - Vollendung Vor 22 18 - Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 6, 26,42 Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 1 potentielles ~ - Anleitung zu Straftaten 130a 5 - Bankrott 283 5 - Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 4 - Freisetzen ionisierender Strahlen 311d 1, 11 - Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 2 , 9

- Gewässerverunreinigung 324 39 - Lärmverursachung 325a EntstG 2, 1 - Luftverunreinigung Vor 324 7d; 325 la, 74 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 2 - Volksverhetzung 130 4 - Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 6, 26,42 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln 109e 9 subjektiv-generelles ~ - Vollrausch 323a 60 ff, 66 ff, 156 Subsidiarität gegenüber Verletzungsdelikt Vor 52ff 102 Verjährung 78a 11 Versuch Vor 22 94, 96 ff; 22 74 Versuch und vorsätzliches ~ Vor 22 15 Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 72 Gefährdungstheorie 22 83 f Gefährlichkeit des Täters, Prognose im Maßregelrecht Vor 61fT 40 ff; 63 41 ff; 64 68 ff; 66 144 ff; Ν 68c 8; 68 11 Gefährlichkeitstheorie Vor 22 90 f; 23 57 beim Versuch Vor 22 68, 90 f Gefängnisstrafe Vor 38 3, 30 Gefahr siehe auch Gefährdung, siehe auch Gemeingefahr für die äußere Sicherheit 93 14, 17, 27 Angriff und ~ 32 31 f,45, 126, 129 atomare ~ 311c 12; 311d 8; 326 85 Augenblicksgefahr 32 126 Begriff 315 51; 323c 42, 58 - Aussetzung 221 6 f - Notstand, rechtfertigender 34 26 der Beschlagnahme/Einziehung - Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 11 Dauergefahr - Notstand 34 36 f, 73; 35 29 - Notwehr gegen ~ 32 126, 129,276 für Ehre - Notstand 34 22; 35 10 für Eigentum - Notstand 34 22; 35 10 der Entwicklungsschädigung - körperlich/seelisch 225 22, 24 f ; 235 84; 236 67,71 - physisch 171 11; Ν 176a 4 - psychisch 171 12 ff; Ν 176a 4; 184b 6; 235 84 Explosionsgefahr 326 83 Feuergefahr 326 84 für Freiheit eines Dritten und übergesetzlicher entschuldigender Notstand Vor 32 215 (106)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gefahr (Forts.) für Freiheit 34 22; 35 9, 14 f für fremde Sachen von bedeutendem Wert - Freisetzen ionisierender Strahlen Ν 311 - Herbeifuhren einer Brandgefahr Ν 306f - Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie 310b 3 - Herbeifuhren einer Sprengstoffexplosion Ν 308; 311 5 - Herbeifuhren einer Überschwemmung Ν 313 - Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen 325a gegenwärtige ~ - Notstand 34 36 ff; 35 17 ff, 29 - Notwehr 32 126 - Vergewaltigung 177 11 der Gesundheitsschädigung Ν 306a 4 durch Gewalttätigkeit hervorgerufene ~ Ν 113; 113 60; Ν 121; 121 44; Ν 125a 1 f; 125a 7 Jedermannsgefahr und Notstandslage 34 38 f; 35 18 konkrete ~ - besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat Ν 330; 330 5 - Entwicklungsschädigung 171 10 - Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311c 12 - Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 30 - Gefahrdung des Straßenverkehrs 315c 150 ff - Gefahrliche Eingriffe in den Straßenverkehr 315b 64 ff - Gewässerverunreinigung 324 119 f - kriminellen Lebenswandels 171 16; 184b 6 - Lärmverursachung 325a 21 f, 35 - Politische Verdächtigung 241a 11 - Prostitution 171 16; 184b 6 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 47 ff eines Krieges siehe Kriegsgefahr für Leib/Leben eines Menschen - Baugefährdung Ν 319; 323 14 f - Freisetzen ionisierender Strahlen Ν 311 - Herbeifuhren einer Brandgefahr Ν 306f - Herbeifuhren einer Explosion durch Kernenergie Ν 307; 310b 3 - Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion Ν 308;3115 - Herbeiführen einer Überschwemmung Ν 313 - Notstand Vor 32 215; 34 22 ff; 35 9 ff - Raub 249 11 (107)

Gef

- Vergewaltigung 177 10 politischer Verfolgung - Politische Verdächtigung 241a 12 - Verschleppung 234a 21 ff rechtsstaatswidriger Schädigung durch Gewalt- oder Willkürmaßnahmen 234a 30 ff der Schwängerung 177 18 einer schweren Gesundheitsschädigung - Aussetzung 221 5, 10 - Entziehung Minderjähriger 235 83 - Gefährdung durch Freisetzen von Giften, schwere 330a 10 f - Gefangenenmeuterei Ν 121 - Herbeiführen einer Überschwemmung Ν 313 - Landfriedensbruch, schwerer Ν 125a 1 f - Mißhandlung von Schutzbefohlenen, schwere 225 22, 24 f - Raub, schwerer Ν 250; Ν 250 9 - Schwangerschaftsabbruch 218 65 - Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 9 - Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 4 - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 - Umweltstraftat, schwere Ν 330a; 330 5 f - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Ν 113 einer schweren Körperverletzung - Gefangenenmeuterei Ν 121; 121 44 - Landfiriedensbruch Ν 125a 1 f; 125a 7 - Raub, schwerer Ν 250 9; 250 25 f - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Ν 113; 113 60 eines schweren Nachteils 93 14, 27; 94 8 f; 95 5; 97 3; 97a 3; 99 19; 100a 5 f von Straftaten, weiteren - Maßregelanordnung 64 68 f; Ν 68c 7 f; 68 9; 70 35 der Tatbestandsverwirklichung beim Versuch Vor 22 97 f; 22 83 ff, 100 ff, 110 ff Todesgefahr siehe Todesgefahr Umweltgefahr, schwere 326 86 für Vermögen und Notstand 34 38; 35 10 des Vermögensverlusts für eine große Anzahl von Menschen und Betrug 263 299 Gefahrgemeinschaft Garantenpflicht 13 25 Gefahrgut 328 30; 330d 4 Gefahrgutbeauftragter 328 64 GefahrstofTe 328 23 ff Gefahrstoffverordnung 326 80 ff Gefangenenbefreiung Abschiebungshaft 120 18 im Amt 120 3, 33, 39ff, 50

Get

Sachregister

Gefangenenbefreiung (Forts.) Amtsträger 120 3, 36, 39 ff in Anstalt verwahrte Person 120 18 Anstaltsarzt 120 41 Arrestanten 120 14 Aufsichtspflichtige 120 32, 38 Auslieferungshaft 120 14a Beendigung 120 45 Befreien 120 25 ff behördliche Anordnung der Verwahrung 120 15 Beihilfe Außenstehender 120 30,31 Bewachungspflichtige 120 32, 38 durch Täuschung 120 34 Fördern des Entweichens 120 2 f, 25, 29 ff, 49 Freigang 120 23 Freiheitsentziehung, sachlich-rechtliche Richtigkeit 120 20 Garantenstellung 120 32 f, 38,40 f Gefangene der NATO-Truppen 12011 Gefangener - Begriff Vor 110 5; 120 11 ff, 23b - Teilnahme 120 35 Gefangenschaft - Beendigung 120 22 - Beginn 12021 - und Vollzugsgestaltung 120 23 ff gemeinschaftlich fliehende Gefangene 120 35 f Gewahrsam, behördlicher/staatlicher 120 11 f, 20, 23a f grundlos/unschuldig Inhaftierter 120 20,43a Haftbefehl, pflichtwidrige Aufhebung 120 42 Internierter ζ 120 13, 14; 120 13, 14 Irrtum 120 43 Kettenbeihilfe 120 31 Konkurrenzen 120 52 Kriegsgefangener 120 12, 13, 14 mittelbare Täterschaft 120 28, 34 N o t w e h r u n d - 120 20 für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter 120 3, 36, 39 ff offener Vollzug 120 23,25 praktische Bedeutung 120 la Qualifikation 120 3 Rechtfertigung 120 43a Rechtsgut Vor 3 176 f; 120 1 f, 4, 6, 14a, 23b Rücktritt 120 51 Selbstbefreiung 120 2a, 31, 34, 35 f Sicherungs verwahrter 120 18 Strafgefangener 120 14 Strafvereitelung und ~ 120 29,42,45

Täter 120 34 Teilnahme 120 30 f, 35 ff - Außenstehender 120 3, 30 f, 37 - von Garanten 120 38 - des Gefangenen/Verwahrten 120 35 f - notwendige ~ Vor 26 34 - Teilnahmeformen, verselbständigte 120 2a, 25, 28, 38 Untergebrachter 120 17 f - in Sicherheitsverwahrung ~ 120 17 f - in sozialtherapeutischer Anstalt ~ 120 17 Unterlassen 120 27, 29, 32 f Untersuchungsgefangener 120 14 Urlaub des Gefangenen 120 23 Verleiten zum Entweichen 120 2 f, 25, 28, 47 f Versuch 120 5,28, 46 ff Verwahrte 120 4, 12, 16 f Verwahrung - Beendigung 120 22 - Beginn 120 21 Vollendung 120 44 Vollstreckungshilfehaft 120 14 f vorläufig Festgenommener 120 14,21 Vorsatz 120 43 zwangsweise Vorgeführter 120 14 Gefangenenbuch 271 8, 54 Gefangenenmeuterei Amtsträger als Angriffsobjekt 121 22 Angriff, tätlicher 12121,30 Anstaltsbeamter als Angriffsobjekt 121 22 Arbeitsniederlegung/-streik 121 26 Aufruhrdelikt 121 2 Ausbrechen, gewaltsames 121 31 ff Ausbruchshilfe 12131,38 Außenseiter 121 9 - Teilnahme 121 9, 37 Beauftragte, sonstige 121 23 Beisichfuhren - einer Schußwaffe 121 42 - einer sonstigen Waffe in Gebrauchsabsicht 121 43 besonders schwerer Fall 121 1,41 ff Gefahr, durch Gewalttätigkeit hervorgerufene 121 44 Gefangener, Begriff 121 5, 6 geschlossenes Auftreten 121 11 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 121 Gewalt 12126 Gewalttätigkeit 121 44 Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 24 Körperverletzung, Gefahr schwerer Ν 121; 12144 Konkurrenzen 121 48 ff (108)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gefangenenmeuterei (Forts.) Kriegsgefangener 121 8 Mittäterschaft 121 4, 14 Nötigen 121 21, 25 ff Nötigung und ~ 121 49 Nötigungserfolg 121 28 Rechtsgut 121 2, 10 Rechtspflegestatistik 121 1 a rechtswidrige Absicht 121 13 Rechtswidrigkeit 121 29 Selbstbefreiung 1212,3 Sonderdelikt 1214 Täter 121 10 Teilnahme 121 9, 37 Todesgefahr 121 44 Untergebrachter 121 6 ff Unterlassen 121 30 vereinte Kräfte 121 19 f Versuch 121 1,40; 121 35 Vollendung 121 28,35,40 Vorsatz 121 39, 46 (Schuß-)Waffe, Beisichfiihren 121 42,43 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte u n d - 12149 Zusammenrotten 121 11 ff Gefangener siehe auch Kriegsgefangener; siehe auch Strafgefangener; siehe auch Untersuchungsgefangener Begriff 120 11 ff, 23b; 121 5 Beleidigung durch Briefe ~ 32 178 Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. siehe dort Gefangenschaft Begriff Vor 110 5 Gegenbeleidigung 199 4 Gegenstände kultureller Bedeutung 243 26 ff; 304 9 ff religiöser Verehrung 243 25; 304 4 Gegenwärtigkeit des Angriffs 32 112 ff Geheimbündelei Vor 80 13 Geheimhaltungspflicht, Verletzung besonderer Amtliche Stelle, Verpflichtung durch 353b 46 f Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 353b 59; 358 1 ff Bekanntmachung, öffentliche 353b 53 DDR-Alttaten 353b 60 DDR-Recht 353b 60 Dienstgeheimnisverletzung und ~ 353b 42, 58 Entstehungsgeschichte 353b EntstG Ermächtigung zur Strafverfolgung 353b 57 förmliche Verpflichtung 353b 46 ff Gefährdung wichtiger öffentlicher Interessen 353b 53 (109)

Geh

Gegenstände 353b 51 f Geheimnis, illegales 353b 54 Gelangenlassen 353b 53 Informationsinteresse der Öffentlichkeit, Spannungsverhältnis 353b 1 Konkurrenzen 353b 42, 58 Nachrichten 353b 51 ff Rechtfertigung 353b 54 Schutzgut 353b 2 Sonderdelikt, echtes 353b 42 Täter 353b 43 ff Teilnahme 353b 56 Versuch 353b 56 Vorsatz 353b 55 Geheimnis amtshilfefestes ~ 203 152 Bagatellgeheimnis 203 27 Bankgeheimnis 203 71, 120 Begriff 203 19 Betriebs- und Geschäftsgeheimnis siehe dort Briefgeheimnis siehe Briefgeheimnis, Verletzung Dienstgeheimnis siehe Dienstgeheimnis, Verletzung diplomatisches ~ 93 Vor 1,13 Drittgeheimnis 203 33, 39,99; 205 6 Euratom-Geheimnis 93 18, 24; 94 3, 20; 96 2; 97 13; 97a 2; 98 8; 99 11 fremdes ~ siehe auch Verwertung fremder Geheimnisse 203 30 ff, 97, 121 Geheimnispreisgabe bei Untreue 266 146 gemeinschaftliches ~ 203 30; 203 30, 98 illegales ~ siehe auch Staatsgeheimnis, illegales 353b 35, 54; 353d 18 militärisches ~ Vor 80 3; Vor 93 1, 8; 93 Vor 1,9, 18 NATO-Geheimnis 94 10, 20; 96 2; 97 13; 98 8; 99 10 „offenes" - 203 22 Privatgeheimnis siehe auch Privatgeheimnisse, Verletzung 203 14 ff, 20, 32 Sozialgeheimnis 203 124, 146, 153 Staatsgeheimnis siehe dort Statistikgeheimnis 203 50 Steuergeheimnis 203 138, 153 vermögenswertes - 203 20, 103, 105, 117 Geheimnisbruch siehe Briefgeheimnis, Verletzung; siehe Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung; siehe Privatgeheimnisse, Verletzung; siehe Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung; siehe Verwertung fremder Geheimnisse Geheimnisschutz Kapitalanlagebetrug und - 264a 69 Geheimnisträger Vor 201 6 Gehilfe siehe Beihilfe

Geh

Sachregister

Gehör Verlust als schwere Folge 226 11 Gehör, rechtliches Nichtgewährung ~ und Rechtsbeugung 339 45 Geiselnahme Anzeigepflicht Ν 138; 239b 17 Auslandstat 239b 17 Ausnutzung der Bemächtigungs-/Entfuhrungslage 239b 8 f, 11 DDR-Recht 239b 18 Delikt, unvollkommen zweiaktiges 239b 1 Dreiecksverhältnis 239b 8 f Drohung - mit Freiheitsberaubung, langandauernder 239b 3 f - mit Körperverletzung, schwerer 239b 3, 5 - mit dem Tod 239b 3, 5 - mit Unterlassen 239b 5 Einverstandensein, tatbetandsausschließendes Vor 32 115 Entfuhren 239a 5 f, 9; 239b 2 Entstehungsgeschichte 239b EntstG Freiheit, persönliche 239b 1 Freiheitsberaubung und ~ 239b 3 Freiheitsentziehung, langandauernde 239b 4 Führungsaufsicht 68 3; 239c als Katalogtat 239b 17 Konkurrenzen 239b 16 Menschenraub, erpresserischer und ~ 239a 1, 11, 15, 41; 239b 1, 16 minder schwerer Fall 239b 15 Nötigung und ~ 239b 3, 16 Nötigungsabsicht 239b 3, 6 Nötigungsadressat 239b 7 f Rechtsgut 239b 1 Sichbemächtigen 239a 7 ff; 239b 2 Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 84 ff Tätige Reue 239b 14 f Todesfolge 239b 12, 15 Tötungsdelikte und ~ 212 44 Unversehrtheit, körperliche als Rechtsgut 239b 1 Vergewaltigung und ~ 177 22 Vollendung 239b 11 Zwei-Personen-Verhältnis 239b EntstG, 8 Zwischenlage, stabile 239b 8 Geisterfahrer 315b 31,45; 315c 119, 120, 157 Geisteskranker Einwilligung, rechtfertigende durch Dritte Vor 32 117 Notwehr gegen Geisteskranken 32 26, 32, 63, 235 f, 309 Selbsttötung, Veranlassung/Unterstützung 25 125 ff als Tatmittler 25 118

Geisteskrankheit bei Ehrträgem Vor 185 17 Geistiger Meinungskampf 193 20 Geistigkeitstheorie Urkundenfälschung 267 28 ff, 43, 132, 160 Geistliche Beichtgeheimnis und Anzeigepflicht 139 5 fF; Vor 166 13 Gelangenlassen pornographischer Schriften an einen anderen 184 37 Geld Begriff 146 4 ff fremder Währungen 146 4; 152 2 Verlust der Geldeigenschaft 146 5 f Geldautomatenmißbrauch Computerbetrug 263a 3, 7, 21,47 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 18,40 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 10 ff, 34 Geldbuße als Disziplinarmaßnahme Vor 38 78 Geldstrafe und ~ Vor 38 75 f Gelddarlehen Kreditbetrug 265b 38 f, 107 Geldfälschung Absicht des Inverkehrbringens 146 15, 21, 25 Anschein echten Geldes 146 6 Anzeigepflicht 138 8; Vor 146 9 Auslandstat 6 50 f; Vor 146 8; 149 2 bandenmäßige Begehung 146 33; 150 1 Bildung krimineller Vereinigungen 129 6 DDR-Alttaten 146 36 Einziehung 150 1 ff Entstehungsgeschichte Vor 146 1 ff Euroumstellung 146 4a f, 5 Falschmünzerei Vor 146 7; 146 6 ff Geld - Begriff 146 4 ff - fremder Währungen 146 4; 152 2 - Verlust der Geldeigenschaft 146 5 f gewerbsmäßige Begehung 146 32; 150 1 Handlungseinheit 146 18 Inverkehrbringen - Begriff 146 12 ff, 23 f - von Falschgeld und Geldfälschung 147 1 Irrtum 146 16; 152 3 Karlsruher Münzskandal 14610 Katalogtat Vor 129 7; 129 6 Konkurrenzen 146 28, 35; 149 7 minder schwerer Fall 146 34 Mittäterschaft 146 29,33 Münzverfalschung 146 11 Nachmachen von echtem Geld 146 6 ff Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ Vor 146 9; 146 9; 149 1 (110)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern GeldfSlschung (Forts.) Papier, zur ~ geeignetes 149 4 Phantasieprodukte 146 6, 16; 152 2 Rechtsgut Vor 3 178; Vor 146 6 Rücktritt 146 18 f, 30; 149 2, 8 ff Sammlerwert Vor 146 7; 146 8 Scheinkäufer 146 27 Sichverschaffen 146 20 Sondermünzen 146 4c Systemnoten/-münzen 146 7 f Tätige Reue 149 7 Täuschungseignung 146 6, 17 Teilnahme 146 20, 29, 32; 147 4, 8 Urkundenfälschung und ~ Vor 146 7; 146 6, 8, 35; 267 293 Verdeckter Ermittler 146 27 Verfalschen von echtem Geld 146 11 Verfall, erweiterter 150 1 ff Vermögensstrafe 150 1 ff Versuch 146 11, 13, 17, 26 f; 149 1 Vollendung 22 19; 146 18, 22, 26 Volltatbestand 146 2 f, 23 ff Vorbereitung einer ~ 149 1 ff Vorrichtungen, zur ~ geeignete 149 3 Vorsatz 146 16,21,25; 149 6 Weitergabe an Eingeweihten 146 14,24 Weltrechtsprinzip Vor 146 8 Wertzeichenfalschung und ~ 148 la, 17 Geldforderungen Kreditbetrug 265b 43 f, 47, 107 Geldkarte siehe Fälschung von Zahlungskarten und Vordrucken fiir Euroschecks; siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Geldspielautomaten Glücksspiel, unerlaubtes 284 14; 285 4; 286 7 f Geldstrafe keine Abtretung Vor 40 24 als anonyme Strafe Vor 40 46 Anrechnung 51 30, 35, 53 Anwendungsbereich, erweiterter 47 7 keine Aufrechnung Vor 40 24 keine Aussetzung des Strafrestes 57 5 als autonome Sanktion Vor 40 2 Beitreibung, kein Verzicht auf Vor 40 22 Bemessung der ~ siehe auch Geldstrafe Tagessatzsystem 47 32 ff DDR-Recht Vor 38 89, 96; Vor 40 64 Drittwirkung der ~ Vor 40 29 Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 123 Einkommen des Täters - einkommensschwache Täter Vor 40 48; 40 34 ff - Nettoeinkommen an einem Tag 40 52 (111)

Gel

- Nettoeinkommen, Abweichungen vom 40 53 ff - Nettoeinkommen, durchschnittliches 40 50 - Nettoeinkommensprinzip 40 21,25 ff - potentielles ~ 40 49 - Zeitpunkt 40 51 Ersatzfreiheitsstrafe siehe dort Fälligkeit, sofortige 42 5 Freiheitsstrafe und ~ - aliud Vor 40 2 - Gesamtstrafenbildung Vor 40 36 - hypothetische Freiheitsstrafe als Maßstab 40 10 f - kumulative Androhung Vor 38 34 - Nebeneinander Vor 38 34 - Unerläßlichkeit kurzer Freiheitsstrafe Vor 40 34; 47 13 ff - Vergleich der Schwere 2 25; Vor 38 39; Vor 40 1, 33 ff - Vorrang der Geldstrafe Vor 40 1; 46 265; 47 1 - Wahlandrohung Vor 40 39 ff - Wahlmöglichkeit Vor 40 35 neben Freiheitsstrafe - Alternativitätsgrundsatz, Durchbrechung 41 3 - Ausnahmecharakter der Vorschrift 41 5 - Bereicherung(sversuch) 41 6 ff - DDR-Recht 41 29 - Doppelverwertungsverbot 41 18 - Ermessen des Tatrichters 41 16 - Flexibilisierung der Auswahl der Strafen 4121 ff - Gewinnabschöpfung 41 1,20 - Konkurrenzen 41 13 ff - kriminalpolitische Kritik 41 4 - kriminalpolitischer Hintergrund 41 1 - persönliche/wirtschaftliche Verhältnisse des Täters 41 11 f, 17 - spezialpräventive Gesichtspunkte 41 10 ff - Strafaussetzung zur Bewährung 56 2, 4 - als Strafrahmenerweiterung 41 19,31 - Verfahrensrecht 41 25 ff - Vermögensstrafe 41 1,24 - Vorsatz 41 9 - Wirkungen der Vorschrift 41 17 ff und Freiheitsstrafe, Gesamtstrafenbildung 53 15 ff Geldleistungsstrafe Vor 38 64 Geltung der Geldstrafenregelung fur sonstige Strafvorschriften Vor 40 63 gemeinnützige Arbeit statt ~ Vor 38 64 Generalprävention 40 7 Gesamtgeldstrafe 40 3, 67 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 35 ff

Gel

Sachregister

Geldstrafe (Forts.) Gewinnabschöpfung und ~ Vor 40 49; 40 66; 41 1,20 als Hauptstrafe am Vermögen Vor 40 42 als Hauptstrafe Vor 38 3, 34 Höchstpersönlichkeit der ~ Vor 40 26 KriminaWRechtspflegestatistik Einl 82 kumulative ~ siehe Geldstrafe neben Freiheitsstrafe Laufzeitgeldstrafe 40 10,44; 42 5 Leistungspflicht des Verurteilten, höchstpersönliche Vor 40 27 mehrere verwirkte Geldstrafen, obligatorische Gesamtstrafenbildung 53 13 als öffentliche Kriminalstrafe Vor 40 20 ökonomisches Strafmittel Vor 40 47 Opfergleichheitsgrundsatz Vor 40 52 persönliche/wirtschaftliche Verhältnisse des Täters Vor 40 41, 51 f; 40 5, 19 Pflicht zur Vollstreckung, öffentliche Vor 40 21 Rechtsgeschichte Vor 40 3 ff Rechtsmittelverfahren - Anfechtbarkeit einzelner Strafzumessungsakte 40 78 ff - Revisionsverfahren 40 81 ff Reihenfolge der Anrechnung Vor 40 25 soziale Ausgewogenheit Vor 40 43,45, 48 Spezialprävention 40 7 zugunsten Staatskasse Vor 40 61 Statistische Daten zur ~ Vor 38 40, 62; Vor 40 1,65 steuerrechtliche Behandlung Vor 40 62 keine Strafaussetzung zur Bewährung 56 4 Strafbarkeit der Zahlung fremder Geldstrafe Vor 40 32; 47 25 Strafempfänglichkeit des Täters Vor 40 51 Strafempfindlichkeit des Täters Vor 40 51 Strafrechtsreform Einl 82 Strafübel der ~ Vor 40 44 f Strafzumessung siehe auch Geldstrafe Tagessatzsystem - allgemeine Grundsätze, Geltung 40 2 - im engeren Sinne Vor 40 51 - Opfergleichheitsgrundsatz Vor 40 52 - präventive Gesichtspunkte 40 6 f - Regelsätze/Richtlinien 40 12 - Zahlungserleichterungen Vor 40 53 - Zweiaktigkeit Vor 40 50 ff; 40 1 ff als Surrogat für kurze Freiheitsstrafen Vor 38 40; 43 1 f Tagessatz - Anzahl, Festsetzung Vor 40 51; 40 2 ff - Anzahl, Mindest-/Höchstzahl 40 3 f - Bedeutung einer etwaigen Freiheitsstrafe fur die Bemessung 40 8 ff

- Ersatzfreiheitsstrafe, Umrechnungsschlüssel 43 1,5 ff - Höhe, Bemessung 40 17 ff; 46 44 - Höhe, Bemessungsgrundlagen 40 68 ff - Höhe, Ermessen des Tatrichters 40 20 ff - Höhe, Festsetzung Vor 40 52; 40 13 ff - Höhe, Höchstmaß Vor 40 13; 40 16 - Höhe, Mindestmaß Vor 40 12 Tagessatzsystem Einl 82; Vor 40 8, 9 ff, 45; 40 1 ff - Anzahl der Tagessätze, Bedeutung einer Freiheitsstrafe 40 10 f - Durchbrechungen Vor 40 16 - Einkommensgruppen, verschiedene 40 29 ff - Entstehungsgeschichte 40 EntstG - hypothetische Höhe einer Freiheitsstrafe 40 10 f - Nachteile Vor 40 11, 15 - Nettoeinkommensprinzip 40 21, 25 ff - Rechtsprechung Vor 40 17 - Rechtsvergleich Vor 40 19 - Strafquanten 40 9 - Vorteile Vor 40 10,14 - wirtschaftliche Verhältnisse des Täters Vor 40 41, 51 f; 40 5, 18 ff - Zeitquanten 40 9 Tatmehrheit und ~ 40 67 ff Überbürdung der wirtschaftlichen Einbuße Vor 40 28 Uneinbringlichkeit siehe Ersatzfreiheitsstrafe Verfahrensrecht 40 76 ff kein Vergleich Vor 40 24 Verwarnung mit Strafvorbehalt bei ~ 59 2 neben Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 3 keine Verzugszinsen Vor 40 25 Vollstreckung Vor 40 23 Vorrang gegenüber der Freiheitsstrafe Vor 40 1; 46 265; 47 1 währungsrechtliche Fragen Vor 40 54 ff Wahlandrohung von Freiheitsstrafe und ~ Vor 40 39 ff Wesen Vor 40 20 ff Zahlung einer fremden strafbare Vor 40 30 ff Zahlungserleichterungen Vor 40 53; 42 1 ff - Ausschluß von ~ 42 6 - DDR-Recht 42 27 - Entstehungsgeschichte der Vorschrift 42 EntstG - Gebotenheit der Prüfling 42 2 - Geltungsbereich der Vorschrift 42 16f - Opferinteressen, Berücksichtigung 42 10 - persönliche/wirtschaftliche Verhältnisse des Täters 42 4, 6 (112)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Geldstrafe (Forts.) - Rechtsfolgen 42 12 ff - Rechtsmittelverfahren 42 21 ff - TagessatzanzahlAhöhe, abgeschlossene Festsetzung 42 3 - tatrichterliches Urteil 42 18 ff - Unzumutbarkeit sofortiger Zahlung 42 4, 7 flf - Verschlechterungsverbot 42 23 - Vollstreckungsrecht, Verhältnis 42 24 f - zwingender Charakter der Vorschrift 42 11 Zusatzgeldstrafe siehe Geldstrafe neben Freiheitsstrafe Geldverkehr Sicherheit/Funktionsfahigkeit als geschütztes Rechtsgut Vor 146 6 Geldwäsche Ν 261 Abschöpfen illegal erlangter Vermögenswerte 261 1 f Absehen von Strafe 261 25 Anzeige durch Täter/Tatbeteiligten 261 24 Aiizeigepflicht 203 120 Aufdecken der Tat 261 25 bandenmäßige Begehung Ν 261 7; 261 2 Begriff Ν 261 2 besonders schwerer Fall Ν 261; 261 20 Betäubungsmittelkriminalität und ~ Ν 261; 261 6, 10 Bildung krimineller Vereinigungen 129 6 Einziehung Ν 261 14; 261 22 Entstehungsgeschichte Vor257fT2; Ν 261 EntstG; 261 EntstG, 1 Erfolgsdelikt 261 12 Erlangen durch Dritten ohne Straftat Ν 261 13; 261 15 Führungsaufsicht 68 3; 262 Gefahrdung des staatlichen Zugriffs Ν 261 6; 261 12 Gefährdungsdelikt, konkretes Ν 261 10; 261 12 Gegenstand, bemakelter Ν 261 4; 261 7 gewerbsmäßige Begehung Ν 261 7; 261 22 durch Glücksspielveranstaltung Vor 284287 6 Herrühren Ν 261 5; 261 8 ff internationale Abkommen Ν 261 EntstG; 261 1 Irrtum 261 16 Katalogtaten Ν 261 7; 261 6 f Konkurrenzen Ν 261 17; 261 26 Kronzeugenregelung 261 25 leichtfertige ~ Ν 261 12; 261 17 f, 21, 24 Mitglied krimineller Vereinigung 261 6 Offenbarung, freiwillige 261 25 Organisierte Kriminalität, Bekämpfung Vor 129 7, 10; 261 1 ff (113)

Gem

Rechtsgut Ν 261 1; 261 4 Rechtspflege, staatliche als Rechtsgut 261 4 Selbstbegünstigung, straflose Ν 261 16 Sicherheit, innere als Rechtsgut Ν 261 1 Sichverschaffen 261 13 f Strafaufhebungsgrund 261 24 Strafe 261 20 f Strafmilderung 261 25 Surrogate 261 8 Täter 261 6 Tätige Reue 261 23 Verbergen 261 12 Vereitelung des staatlichen Zugriffs 261 12 Verfall, erweiterter Ν 261 14; 261 22 Verfassungsmäßigkeit 261 9 Vermögensstrafe Ν 261 14; 261 22 Verschaffen, sich oder einem Dritten 261 13 f Verschleiern der Herkunft 261 12 Versuch Ν 261 10; 261 19 Verteidigerhonorar Ν 261 8 Verwahren 261 13 f Verwenden, für sich oder Dritten 261 13 f Vollendung 22 19 Vorsatz Ν 261 9; 261 16 Vortäter als Täter 261 6 Vortat Ν 261 7; 261 5 f - Auslandstatals- Ν261 15; 261 10 - Katalogtaten Ν 261 7; 261 6 Vortatbeteiligter als Täter Ν 261 16 Gelegenheitsbeistand/-verteidiger Parteiverrat 356 24 Gelegenheitstäter Hangtäter, Abgrenzung 66 72 f Geltung Begriff 3 3 Geltungswert personaler und sozialer ~ Vor 185 9, 11,21 Gemeindekassenrendant Untreue 266 121 Gemeinderat Untreue 266 121 Gemeindesatzung Gesetz und ~ 1 33 Gemeingebrauch von Gewässern 324 96 als notwehrfahiges Gut 32 181 Gemeingefährdung, fahrlässige 320 1 ff Todesfolge 320 6 Gemeingefahr Abfallbeseitigung, umweltgefährdende 326 2 Ausnutzen einer besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31, 34 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 3 f, 67, 72 f, 82 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 70, 72, 74

Gem

Sachregister

Gemeingefahr (Forts.) Herbeiführen einer Überschwemmung 312 1, 4, 11; Ν 313; 313 2 Hilfeleistung, unterlassene 323c 33, 58 ff Mißbrauch von Notrufen 145 2 Tötung mit gemeingefährlichen Mitteln 211 57 f, 64, 72 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 6 ff, 46 Gemeinsamer Ausschuß parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 30, 33 Gemeinschädliche Sachbeschädigung siehe Sachbeschädigung, gemeinschädliche Gemeinschaft, häusliche Garantenstellung der Mitglieder 13 23 ff Haus- und Familienbetrug 263 303 Haus- und Familiendiebstahl 247 6 f Gemeinschaftliche Tatbegehung siehe Mittäterschaft Gemeinschaftsfrieden als Rechtsgut 111 5; 114 1; 130a 5 Gemeinschuldner Untreue 266 47, 69 f Gemütsbewegung siehe Affekt Genehmigung behördliche ~ - Aufhebung Vor 32 166 - fehlerhafte ~ Vor 32 162 ff - Handeln ohne ~ 330d 6 f - Individualrechtsgüter, verletzte und ~ Vor 32 168 - mit Nebenbestimmungen Vor 32 167 - rechtfertigende ~ Vor 32 160 - rechtsmißbräuchlich erlangte ~ Vor 32 164 - als Straflosigkeitsbedingung Vor 32 161 - tatbestandausschließende- Vor32 160 des Dienstvorgesetzten fur Offenbaren von Dienstgeheimnissen 353b 30 ff Genehmigungsfähigkeit Rechtswirkung bloßer ~ Vor 32 169 Generalbundesanwalt Zuständigkeit für Strafverfolgung Vor 93 10; 102 6; 105 27; 129 96; 129a 54 Generalexekution siehe Gesamtvollstreckungsverfahren Generalklauseln Bestimmtheitsgebot und ~ 1 45 ff Generalprävention Einl 25, 30 ff Fahrverbot 44 30 Freiheitsstrafe, kurze 47 15 f Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 38 37 Geldstrafe und ~ 40 7 Rücktritt vom Versuch und ~ 24 16 Schuld u n d - Vor 32 182a ff

Spezialprävention, Verhältnis 46 40 Strafaussetzung zur Bewährung und Vor 38 37; 56 49 Strafzumessung und - Vor 46ff 29; 46 30 ff, 244 als Strafzweck Vor46ff26, 29 Versuchsstrafbarkeit und ~ Vor 22 82, 95; 22 73, 80 Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 15 Generalstreik siehe Streik Genossenschaft Bilanzierungsfristen 283 147 Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 Konkursstraftaten, Täter Vor 283 64 Untreue 266 49, 60, 77, 95, 123 Genozid siehe Völkermord Genugtuung Genugtuungsfunktion von Bewährungsauflagen 56b 1 f kein selbständiger Strafzweck 46 51 Gerät, technisches 268 13 f Gerücht Verbreiten 186 8 Gerechtigkeitsgebot, allgemeines Strafzumessung und ~ 46 41 f, 274 Gericht Aussage vor ~ 153 5 als Behörde 11 101 Eid v o r - 154 8 Kollegialgericht 339 34, 108 f, 115, 127 Partei(schieds)gericht 339 24 als Partei, Parteiverrat 356 43 Schiedsgericht 339 24 Standgericht im Nationalsozialismus 339 11 ff, 58, 97, 115, 127, 131 f Gerichtshilfe Parteiverrat 356 26 Gerichtsort Recht des Gerichtsorts Vor 3 378, 381 Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen Beendigung des Verfahrens 353d 53 Bußgeldverfahren 3 5 3 d 4 0 f DDR-Recht 353d 68 Disziplinarverfahren 353d 40, 42 Gefährdung der Staatssicherheit 353d 3 Genehmigung 353d61 Gerichtsentscheidungen, Veröffentlichung 353d 62 Konkurrenzen 353d 65 Medienberichterstattung 353d 9 f, 12, 56, 60 Mitteilungsverbote, gesetzliche 353d 2 ff nichtöffentliche Verhandlung 353d 2 ff, 13 ff, 23 ff öffentliche Mitteilung 353d 56 Offenbaren 353d 33 (114)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen (Forts.) Prangerwirkung von Veröffentlichungen 353d 39 Presse- und Informationsfreiheit und ~ 353d 1,60 Pressefreiheit und ~ 353d 1 Rechtfertigung 353d 19, 36, 61 Rechtspflege, staatliche als Rechtsgut 353d 2,21,38 Schriftstück, amtliches 3S3d 29,43 ff Schutzgut 353d 1 f, 21, 38 Schweigepflicht, gerichtlich auferlegte 353d 21 ff Staatsgeheimnis, illegales 353d 18 Staatssicherheit, Begriff 353d 4 Steckbrief 353d61 Strafverfahren 3S3d 40 f Täter 353d 9, 31, 54 unbefugt 353d 34 f verfassungsrechtliche Bedenken 353d 1, 60 Veijährung 353d 67 Veröffentlichung im Wortlaut 353d 57 f Veröffentlichungsverbot, Dauer 353d 8, 51 Vorsatz 353d 20, 37, 63 Zustellung, öffentliche 353d61 Gerichtsvollzieher Falschbeurkundung im Amt 348 4 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13,54 Rechtsbeugung 339 16 Verstrickungsbruch 136 15 Untreue 266 49, 51, 54, 121, 141, 146 Vollstreckungsbeamter 113 9, 12, 15, 33, 35, 38 Geringwertigkeit Entziehung elektrischer Energie Ν 248c; 248a des Erlangten, Verfall 73c 14 Glücksspiel, unerlaubtes 284 12 der Leistung 265a a.F. 60 der Sache - Betrug 263 295 - Bandendiebstahl, schwerer Ν 244a; 244a 5 - Diebstahl und Unterschlagung 248a 3 ff - Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 3, 34a, 40 ff - Hehlerei 259 44 - Raub, schwerer 250 1 Untreue 266 178, 181 f Geruchsstoffe als Schadstoffe 325 8, 55 Gesamtabwägung einzelfallbezogene ~ bei Rechtsgutkollision 193 6 Gesamtgläubiger als Partei, Parteiverrat 356 44 (115)

Ges

Gesamtlösungstheorie bei Mittäterschaft 25 198 f Gesamtschulder als Partei, Parteiverrat 356 44 Gesamtsozialversicherungsbeitrag Vorenthalten/Veruntreuen 266a 27, 41, 71, 76, 108 Gesamtstrafenbildung siehe auch Tatmehrheit Asperationsprinzip 54 1; 55 1 Begründungszwang, verschärfter 54 10, 13 Einsatzstrafe 54 3, 12 Einzelstrafe, schwerste verwirkte 54 3, 5 Einzelstrafenbestimmung fur Einzeltat 54 2, 11 fakultative- 53 15 ff Freiheitsstrafe, lebenslange 54 4 Höchstmaß - abstraktes ~ 54 7 f - konkretes ~ 54 6 nachträgliche ~ - Anwendungspflicht 55 47 f - Bildung 55 25 ff - Gesamtgeldstrafe 55 35 ff - Gesamtstrafengruppen 55 15 - Gesamtstrafubel 55 32 - Härteausgleich 55 30 - Jugendstrafe 55 44 - Maßnahmen 55 50 ff - Nebenstrafen/-folgen 55 50 ff - bei Tatmehrheit 53 9 - Verfahrensrecht 55 49, 61 ff - Vermögensstrafe 55 50 ff - Verschlechterungsverbot 55 45 - Verurteilung, frühere 55 4 - Zeitpunkt der Tatbegehung 55 5 ff - Zweck 55 2 obligatorische ~ 53 10 ff Serienstraftaten 54 14 Strafvollstreckung 54 18 Strafzumessungsgrundsätze 54 9 ff stufenweises Vorgehen 54 2 bei Tatmehrheit 53 3; 54 1 ff Verfahrensrecht 54 2, 15 ff Gesamtstrafübel 55 32 Gesamturkunde 267 96 ff, 197 Gesamtvollstreckungsverfahren Ablehnung der Eröffnung Vor 283 166, 179 Beitrittsgebiet Vor 283 1,9, 179; 283 245 Eröffnung Vor 283 166 Gesamtwirtschaft Störung durch Sabotagehandlungen 87 5 ff Geschäftsbesorgung Untreue 266 62, 72 ff, 123 Geschäftsbetrieb Bestechung von Angestellten/Beauftragten 331 2

Ges

Sachregister

Geschäftsbetrieb (Forts.) Garantenpflicht des Inhabers/Leiters 13 41,45 Geschäftsherrenhaftung siehe dort (voll)kaufmännischer ~ 265b 32 ff; 283 97 Geschäftsführer Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 15, 17 Buchfuhrungspflicht 283 98, 100 Gläubigerstellung 283c 11 Konkursstraftaten, Täter Vor 283 62, 65, 67, 70, 85 Untreue 266 49, 70, 77, 94, 125, 128, 142 Geschäftsführung ohne Auftrag Untreue 266 75, 112 Geschäftsgeheimnis siehe Betriebs- und Geschäftsgeheimnis Geschäftsherrenhaftung Exzeßtaten des Untergebenen und ~ 14 66 Garantenstellung 13 41,45 Handeln für einen anderen und ~ 14 14,65 f Geschäftsjahr 283 131 GeschäftsmäDigkeit Begriff Vor 52ff57 Kollektivdelikt Vor52ff57 Geschäftsräume Begriff 123 14 f Geschehensabläufe Darstellung als technische Aufzeichnung 268 7, 12 Geschichte Gegenstände der bedeutende 243 26 ff Geschlechtstrieb abnormer ~ und freiwillige Kastration 228 42 Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, Mordmerkmal 211 7, 25 Geschlechtsumwandlung Einwilligung in ~ 228 45 Geschlechtsverkehr, ungeschützter siehe HIV-Infektion Geschwister Angehörigenverhältnis 11 13 Garantenpflicht 13 22 leibliche-, Beischlaf 173 18 Gesellschafter Buchfuhrungspflicht 283 98 Einziehung gegenüber ~ 75 1 ff Gesellschafterdarlehen Vor 283 171; 283c 11 Gläubigerstellung 283c 10 persönlich haftender ~ Vor 283 147, 171; 283 98 Untreue 266 47, 49, 70, 125 vertretungsberechtigter Vertreterhaftung 14 45,47 Gesetz siehe auch Zeitgesetz Außerkrafttreten, Zeitpunkt 2 10 Begriff 1 26 ff

Blankettgesetz 1 34 ff förmliches Begriff 1 26 f Gemeindesatzung 1 33 Inkrafttreten, Zeitpunkt 2 9 mildestes ~ 2 20 ff - Recht des Einigungsvertrags 2 66 ff Rechtsverordnung 1 31 Verordnung, gesetzesvertretende 1 30 Verwaltungs Verordnung 1 32 zur Zeit der Tat geltendes ~ siehe auch Tatzeitprinzip 2 4 ff zeitliche Geltung siehe Rückwirkungsgebot; siehe Rückwirkungsverbot; siehe Zeitgesetz Gesetzesänderung siehe Tatzeitprinzip Gesetzesanalogie 1 1 Gesetzesbestimmtheit siehe Bestimmtheitsgebot Gesetzeseinheit Absorptionsprinzip Vor 52ff 70 Alternativität Vor52fT69 Begriff Vor 5 2 f f 3 , 6 4 Doppelverwertungsverbot Vor 52ff 66, 70 Exklusivität Vor52ff69 bei Handlungseinheit/-mehrheit Vor 52ff 67 Konsumtion Vor 52ff 67 f Maßnahmen Vor52fT70 Nachtat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 67, 121, 123 ff Nebenstrafen/-folgen Vor52ff70 Sperrwirkung des milderen Gesetzes Vor 52ff 70 Spezialität siehe auch dort Vor 52ff 67 f, 73 ff Subsidiarität siehe auch dort Vor 52ff 64, 67 f Tateinheit, Abgrenzung Vor 52ff 64, 70; 52 3 Teilnahme Vor52fT71 Verjährung Vor 78 17 Vortat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 121 f, 124 Wiederaufleben des verdrängten Delikts Vor 52ff 71 Wirkungen V o r 5 2 f f 7 0 f f Gesetzesgebundenheit siehe Gesetzlichkeitsprinzip Gesetzeskonkurrenz siehe Gesetzeseinheit Gesetzeslücke Analogie zugunsten des Täters und - 1 7 7 Gesetzesvorbehalt informationelle Selbstbestimmung und Vor 201 4 im Strafrecht 1 1 Gesetzgebungskompetenz für das Strafrecht Einl 9, 18

(116)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gesetzgebungsorgan Bannkreisverletzung 106a 1 ff Mitglied eines Gesetzgebungsorgans als Täter, Ruhen der Veijährung 78b 2 f Nötigung 105 2 Störung der Tätigkeit eines Gesetzgebungsorgans 106b 1 ff Gesetzlichkeitsprinzip siehe auch nullum crimen/nulla poena sine lege Bestrafung, Begriff 1 12 ff DDR-Recht 1 143 ff Entstehungsgeschichte 1 EntstG Maßregelsystem und ~ Vor 61ff 38; Vor 61ff 38 nichtige Strafvorschriften 1 6 Rechtfertigungsgründe und ~ Vor 32 35 ff Rechtsfolgen, außerstrafrechtliche und ~ 120 Reichweite 1 3 Strafbarkeit der Tat, BegrifT 1 21 ff Tat, Begriff 1 11 Tatzeitpunkt und ~ 1 92 Verfassungsrang 1 1 f Versuchsstrafbarkeit und ~ Vor 22 35,42, 66 Gesetzwidrigkeit einer Entscheidung, Rechtsbeugung (DDR-StGB) 339 53b Gesinnung gefühllose Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 14 gefühllose/unbarmherzige Mord 21155 des Täters und Strafzumessung 46 78 ff verwerfliche ~ 46 79 ff Gesinnungsstrafrecht Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 2,24 Beihilfe, Reichweite 27 9 Nötigung u n d - 240 50 Rechtsbeugungslehre, subjektive und ~ 339 37 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 26, 88, 97 Unzulässigkeit Vor 22 3 f; 46 156 Versuchsstrafbarkeit und ~ Vor 22 66 f, 69 Gesinnungsunwert Schuldvorwurf und ~ Vor 13 77 Strafwürdigkeit und ~ Einl 4 Verbrechensbegriff und ~ Vor 13 11 Geständnis Strafzumessung, Bedeutung 46 199, 201, 206 ff Gestattung behördliche als Rechtfertigungsgrund Vor 32 170 ff behördliche dolos erlangte 330d 6 f wasserrechtliche ~ 324 (117)

Ges

Gesundheit siehe auch Unversehrtheit, körperliche als Rechtsgut 319 13 Gesundheitsgefahr medizinische Indikation bei ~ 218a 37 ff Gesundheitsschädigung Begriff 223 4, 12 ff Eignung zur Herbeiführung einer ~ 328 2 , 4 Gefahr der ~ Ν 306a 4 Gefahr einer ~ einer großen Zahl von Menschen - Gefahrdung durch Freisetzen von Giften, schwere 330a 11 - Umweltstraftat, schwere Ν 330; 330 6 Gefahr einer schweren ~ - Aussetzung 221 5, 10 - Gefährdung durch Freisetzen von Giften, schwere 330a 10 f - Gefangenenmeuterei Ν 121 - Herbeifuhren einer Überschwemmung Ν 313 - Landfriedensbruch, schwerer Ν 125a 1 f - Raub, schwerer Ν 250 - Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 9 - Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 4 - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 - Umweltstraftat, schwere Ν 330a; 330 5 f - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Ν 113 durch Lärmverursachung 325a 3, 4, 5a ff schwere ~ - Begriff 226 2,42 - Beschädigung wichtiger Anlagen Ν 318 - Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 1 - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 119 f - Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage Ν 312 - Freiheitsberaubung 239 2, 35 f - Herbeifuhren einer Sprengstoffexplosion Ν 308 - Mißbrauch ionisierender Strahlen Ν 309 - Umweltstraftat, schwere Ν 330 - Vergiftung, gemeingefährliche Ν 314 einer großen Zahl von Menschen - Beschädigung wichtiger Anlagen Ν 318 - Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 2 - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 121 - Fehlerhafte Herstellung einer kemtechnischen Anlage Ν 312

Ges

Sachregister

Gesundheitsschädigung (Forts.) - Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion Ν 308 - Herbeiführen einer Überschwemmung Ν 313 - Mißbrauch ionisierender Strahlen Ν 309 - Vergiftung, gemeingefährliche Ν 314 Gesundheitszeugnisse Ausstellen unrichtiger ~ - Amtsarzt 278 2, 14 - Arzt 278 2 - Ausstellen 278 10 - Falschbeurkundung im Amt und ~ 278 14 - zum Gebrauch bei Behörde bestimmt 278 9 - Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse und ~ 279 8 - Irrtum 278 12 - Medizinalperson, approbierte 28 60; 278 2 - Rechtsgut 278 1 - Schwangerschaftsabbruch und ~ 218b 15, 21,23 - Sonderdelikt 278 2 - Teilnahme 278 2 - Vollendung 278 13 - Vorsatz 278 12 Begriff 277 2 Echtheitsschutz Vor 277 1; 277 1 Fälschung von Gesundheitszeugnissen - Arzt 277 3, 12 - Ausstellen Vor 277 2; 277 10 ff - Behörden 277 6 - Beweisadressat 277 18 - Einziehung 277 24 - Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse und ~ 279 6 f - Gebrauchmachen 277 14 ff - Konkurrenzen 277 23 - Medizinalperson, approbierte 277 4 - Rechtsgut 277 1 - Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Rechtsgut 277 1 - Täuschungsabsicht 277 21 - Urkundenfälschung und ~ 267 293; 277 1, 11 ff, 18,23 - Verfälschen Vor 277 2; 277 13 - Versicherungsgesellschaften 277 7 - Versuch 277 22 - Vollendung 277 22 - Vorsatz 277 20 Gebrauch gefälschter ~ und Urkundenfälschung 267 293 Gebrauch unrichtiger ~ - Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse und ~ 279 8 - Einziehung 279 9; 282

- Fälschung von Gesundheitszeugnissen und ~ 279 6 f - Gebrauchmachen 279 3 - Konkurrenzen 279 6 ff - Nachtat, mitbestrafte 279 8 - Rechtsgut 279 1 - Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Rechtsgut 279 1 - zur Täuschung über Gesundheitszustand 279 4 - Vollendung 279 5 - Vorsatz 279 4 über Gesundheitszustand eines Menschen 278 4 f Selbstbegutachtung 278 4 f unrichtige ~ 278 6 ff; 279 2 Wahrheitsschutz Vor 277 1; 278 1 Getränke alkoholfreie ~ 323a 87 alkoholische ~ 64 55; 316 167; 323a 83 f; 323b 16 f Gewähren Befriedigung/Sicherheit fur Gläubiger 283c 17 eines Kredits, Kreditwucher 302a 9 f Gewährleistungen Kreditbetrug 265b 50, 107 Gewährung Subventionsbetrug 264 a.F. 65, 132 Gewässer ausländische ~ 324 8, 20, 22 Baggersee 324 16, 94 Beeinträchtigung eines Gewässers siehe auch Gewässerverunreinigung Ν 330; 330 8 Begriff Vor 324 1; 324 EntstG 3, 3, 7 ff, 33, 136; 330d 2 - Parallelwertung in der Laiensphäre 324 110 Binnengewässer 324 9, 22 - Fischwilderei 293 2 Einbeziehung in das Abwassersystem 324 14 Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete 329 41 Gemeingebrauch 324 96 Gewässerausbau 324 87; 329 41 Gewässerbett 324 10 Gewässerboden 324a 7, 9, 14 ff Gewässerteile 324 23 Küstengewässer 324 2a, 7 f, 18, 21, 47, 98 f; 329 41 - Fischwilderei 293 3 Privatgewässer 324 11 - Fischwilderei 293 7 Quellen 324 7, 9, 11, 134 Selbstreinigungskraft 324 28 stehende ~ 324 10 (118)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gewässer (Forts.) strafrechtlicher Schutz siehe Bodenverunreinigung; siehe Gewässerverunreinigung Teiche 324 7 Unterhaltungspflicht 324 105 Gewässerschutzbeauftragter 324 49 Gewässerverunreinigung Abwassereinleitung 324 26, 31, 38, 55, 81 f, 85, 93, 99, 101 f, 104, 107, 114 f, 134 Abwassersystem 324 14 Abwasserverordnung 324 104 Abwasserverwaltungsvorschriften und ~ 324 104 alte Befugnisse/Rechte 324 77, 79, 90 Altfälle 324 121 Altlasten 324 51a Amtsträgerstrafbarkeit 324 52 ff - durch Unterlassen 324 54 f, 62, 63 ff, 108 Anliegergebrauch 324 79, 98 Anstiftung 324 43 (keine) Anzeigepflicht 324 53, 132 Ausbau eines Gewässers 324 87 Auslandstat Ν 5; 5 57 ff; 324 EntstG 5, 2a, 7 f, 20 ff; 330d 2 Bagatellfälle 324 27, 37 f, 96, 102 Bereicherungsabsicht 324 116 f, 118 besonders schwerer Fall 324 34, 116,129; Ν 330; 330 8 ff besonders schwerer Fall, minder schwerer Fall Ν 330 Betriebsbeauftragter fur Gewässerschutz 324 49 Betriebsunfall 324 100, 122 Bewilligung 324 91 f, 94 Bewirtschaftung(sfahigkeit) 324 6, 34 Bodenverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b, 55; 324a 3, 12, 14 ff, 54, 72 Dauerdelikt 324 116, 128 DDR-Alttaten 324 139 f Duldung, behördliche 324 62, 88 f, 113, 117, 134,138 Eigentümergebrauch 324 93 Einleiten, mittelbares 324 38, 99, 137 Einwilligung des Eigentümers 324 93 Einziehung 324 127 Entgelt, Handeln gegen 324 117, 118 Entstehungsgeschichte 324 EntstG 1 ff; 324a 16 Erfolgsdelikt 324 26a, 32, 39 f, 101 Erkundigungspflicht 324 114, 125 Erlaubnis, behördliche 324 91,94 - erlaubnisfreie Benutzung 324 94, 96 - nach Gewerberecht 324 96 Ermittlungsschwierigkeiten, polizeiliche 324 130 europarechtliche Regelungen 324 1 (119)

Gew

Fahrlässigkeit 324 45,61, 105, 111, 115, 122 ff, 128, 136; Ν 330 Festlandsockel(gesetz/konvention) 324 21 Fischereizwecke 324 95, 99 Flaggenprinzip 324 2a, 8, 22 Garantenpflicht 324 65 ff, 112 Garantenstellung 324 45, 49, 54, 64 ff, 112, 136 Gefahrdung schutzbedürftiger Gebiete und ~ 324 105; 329 1 f (kein) Gefährdungsdelikt, abstraktes 324 40 Gefährdungsdelikt, potentielles 324 39 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - konkrete - 324 119 f - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Geldbuße 324 127 Gemeingebrauch 324 96 Gestattung, behördliche 324 26a, 56 ff, 75, 78 ff, 89,91 ff, 101, 104 f, 106 ff - dolos erlangte ~ 324 92 a f, 106, 106b; 330d 6 f - fehlerhafte ~ 324 56 f, 92 - Gestattungsfahigkeit/-pflichtigkeit 324 75, 91 - Nachprüfung durch Strafrichter siehe auch Verwaltungsakzessorietäl 324 92a f, 106 ff - Nichtigkeit 324 57, 60, 106, 106b, 114 - Rechtfertigungswirkung 324 107 - Verstoß gegen Auflagen 324 80 ff - Wirksamkeit 324 106b Gesundheitsschädigung, schwere ~ Ν 330; 330 3 Gewässer - ausländische ~ 324 8, 20, 22 - Begriff 324 EntstG 3, 3, 7 ff, 33 - Gewässerteile 324 23 - oberirdische ~ 324 7 ff, 96,98 - Parallelweitung in der Laiensphäre 324 110 Gewinnsucht, Handeln aus Ν 330; 330 Gewohnheitsrecht 324 97, 101a Grundwasser 324 1, 3, 6, 7 f, 11, 17, 22, 55, 98 f - Nutzung 324 98 Hochwasserfolgen 324 98, 124 höhere Gewalt 324 98, 124 Hohe See 324 8, 18,22 Irrtum 324 58, 100, 110 ff, 137 Kausalität(snachweis) 324 29 ff, 38, 68, 84, 99, 118, 123, 136 Konkurrenzen 324 129 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 324 1 landwirtschaftliche Bodenbehandlung 324 125

Gew

Sachregister

Gewässerverunreinigung (Forts.) Leichtfertigkeit 324 122; Ν 330; 330 4 Luftverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b Meer 324 EntstG 3, 7 f, 18 Meeresverschmutzung 324 2 f minder schwerer Fall eines besonders schweren Falles Ν 330 Mittäterschaft 324 31,43 mittelbare Täterschaft 324 43, 49, 59 nachteilige Veränderung 324 24 f, 27 ff, 33 ff Nebenfolgen 324 127 Nebentäterschaft 324 31 durch öffentlich-rechtliche Körperschaft 324 44 ökologisch orientierte Auslegung 324 6, 36 Ölverschmutzung der Meere 324 2, 87 Ordnungswidrigkeiten und ~ 324 26a, 35, 83, 86, 105, 127 Personalitätsprinzip 324 8,22 Prinzip der stellvertretenden Strafrechtspflege 324 8,22 Qualifikation 324 129; Ν 330 Rechtfertigungsgründe 324 76 - Notstand 324 100, 117, 137 - Pflichtenkollision 324 100 Rechtsgut 324 3 ff, 37, 89, 93, 123 Rechtsprechung, Zusammenstellung der 324133 ff Rechtswidrigkeit 324 72 ff - Gründe für den Ausschluß der ~ 324 79 ff Regelbeispiel Ν 330 Sachverständiger 324 131 Satzungsrecht, öffentliches 324 101 Schädigungsabsicht 324 118 Schiffahrtsrecht und ~ 324 101a Schiffsunfall 324 122, 125 f, 138 (kein) Selbstbezichtigungszwang 324 104 Sickerwasser 324 94 sozialadäquates Verhalten 324 76, 102 Stand/Regeln der Technik 324 26 Stoffe, wassergefahrdende 324 105, 111, 119, 121, 125 Strafzumessung 324 116 f, 126 Täter 324 43 ff, 52 ff Teilnahme 324 49, 60 Todesfolge Ν 330; 330 3 f Todesgefahr Ν 330; 330 5 Überwachungswerte 324 26, 85 Übungen 324 103 Umweltgefährdende Abfallbeseitigung und - 324 26a, 119, 121 unbefugt 324 72 ff Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen und ~ 324 26a; 326 88 f, 92, 157 Unrechtsbewußtsein 324 113

Unterhaltungsmaßnahmen am Gewässer 324 105 Unterlassen 324 31 f, 45,48 ff, 54,63 ff, 108 Unterlassungsdelikt, unechtes 324 48 ff, 63, 112

Unternehmenskriminalität 324 44 ff, 125, 127 Untersagungsverfügung 324 105 Verfall 324 127 Verfassungsmäßigkeit 324 25, 104 Verfugung, ordnungspolizeiliche 324 100 Verjährung 324 127, 128, 137 Verkehrsunfall 324 100,122 Verletzungsdelikt 324 24, 26a, 34 Versuch 324 118 ff Verträge, zwischenstaatliche und ~ 324 101a Verunreinigen 324 24, 39 Verwaltungsakt siehe Gestattung, behördliche Verwaltungsakzessorietät 324 56 ff, 65, 106, 106b Vollendung 324 120 Vorsatz 324 109 ff Zulassung, vorzeitige 324 105 Gewahrsam Diebstahl 242 17 ff behördlicher/staatlicher ~ und Gefangenenbefreiung 120 11 f, 20, 23a f kirchenamtlicher ~ 133 2 an Leiche(nteilen) 168 18, 30 ff Pfandkehr 289 10 ff an pornographischen Schriften 184 53 als Rechtsgut Vor 242 3; 249 1 an Wild 292 52 f Gewalt Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c21 ff Aufforderung zu Gewaltmaßnahmen Ν 130; 130 36 Aussageerpressung 343 9 Begriff - Bundesverfassungsgericht, Rechtsprechung 240 27 ff - Gefangenenmeuterei 121 26 - Nötigung 240 7 ff - Raub 249 4 f - Sexualstrafrecht 177 3 ff - Vergeistigung 240 13,25 Diebstahl, räuberischer 252 15 Drohung mit ~ siehe Drohung Eskalationsgewalt Vor 125 4 expressive ~ Vor 125 4 Freiheitsberaubung 239 14 Gefangenenmeuterei 121 26 Gewalttätigkeit und ~ 124 9; 125 47; 240 34 f, 44, 76 Hochverrat 81 12; 240 14 (120)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Gewalt (Forts.) instrumentelle ~ Vor 125 4 Menschenhandel, schwerer 181 2 Menschenraub 234 10 ff Menschenraub, erpresserischer 239a 5, 8 Nötigung 240 7 ff - von Verfassungsorganen 105 8, 10 gegen Person - Raub 240 43, 46; 249 3 ff vis absoluta - Erpressung 253 3 - Menschenraub 234 11 - Nötigung 240 7, 38 ff, 66 - Raub 249 6, 22, 24 - Vergewaltigung 177 3, 5 f vis compulsiva - Erpressung 253 3 - Menschenraub 234 11 - Nötigung 240 7, 17, 38 ff, 66 - Raub 249 6, 9, 22, 24 - Vergewaltigung 177 3, 5 f Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens 83 6 Wahlbehinderung 107 3 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 14 f Gewaltbekämpfung Straftaten gegen die öffentliche Ordnung Vor 125-145d 2 Gewaltdarstellung Ν 131 Ankündigen 131 30 Ausdrucksdelikt 131 26 Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 131 40 Berichterstatterprivileg 131 35 Bestimmtheitsgebot und ~ 131 11,14 Distanzierung, unerhebliche 131 26, 34 Entstehungsgeschichte Vor 125-145d 4; 131 Vor 1 Erklärungswert, objektiver 131 26 Erzieherprivileg 131 36 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 131 10 Gewalttätigkeit gegen Menschen 131 15 grausame Darstellung 131 16, 20, 24 Herstellen 131 30 Irrtum 131 34 Jugendschutz Vor 125-145d 4; 131 30, 32, 38 Klimaschutzdelikt 131 11 Konkurrenzen 131 40 Kunstfreiheit und ~ 131 37 ff Live-Darbietungen 131 31 f Meinungs- und Informationsfreiheit und ~ 131 35 Menschenwürde verletzende Darstellung 131 24 f Presseinhaltsdelikt 131 41 (121)

Gew

Rechtfertigung 131 38 Rechtsgut 131 9 ff Risikodelikt 130 10 Schilderung 131 18 Schriften 131 12 Sozialadäquanz 131 35 Statistik 131 1, 11 Tatbestandsausschluß 131 35, 36 Teilnahme 131 33, 36 unmenschliche Darstellung 131 16,20,24 Unternehmensdelikt 131 30 Verbreiten 131 30 - pornographischer Schriften 131 40 Verbreitung durch Rundfunk 13131 f Verbreitungsdelikt 131 26 Verfassungsmäßigkeit 131 11, 14,37 ff Verharmlosung 131 23 Verherrlichung 131 22 Volksverhetzung und ~ 131 40 Vorsatz 131 34 Wiedergabe, bloße 131 20, 28 Wirkung, unerhebliche 131 29 Wirkungsforschung, psycholische und soziologische 131 7 f Zugänglichmachen, öffentliches 131 30 Gewaltenteilungsprinzip Umweltstrafrecht und ~ Vor 324 7c, 27 f, 39 GewaltmaOnahme, rechtsstaatswidrige Politische Verdächtigung 241a 14 f Volks Verhetzung 130 36 Gewaltmonopol, staatliches als Rechtsgut Ν 127 2 - Nötigung 240 4 Gewalttätigkeit Bedrohen mit ~ 125 53 f Begriff 113 57 ff; 125 47; 131 15 Gewalt und ~ 124 9; 125 47 Gewaltdarstellung und ~ 131 15 durch ~ hervorgerufene Gefahr 113 57 ff; 121 44; Ν 125a 1 f; 125a 7 gegen Menschen 125 48; 131 15 gegen Sachen 125 49 Verbreitung pornographischer Schriften 184 14 Gewerbe Gegenstände des Gewerbes, bedeutende 304 9 Gewerbliche Leistungen tadelnde Urteile über ~ 193 13 Gewerbsmäßigkeit Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 300 5; 302 2 ff Bandenbetrug, gewerbsmäßiger 263 307 Begriff Vor 52ff 57 Bestechungsdelikte Ν 331-338 23, 25; Ν 335; Ν 338

Gew

Sachregister

Gewerbsmäßigkeit (Forts.) Betrug, besonders schwerer Fall 263 296 Computerbetrug 263a 92 Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 21 Erpressung, besonders schwerer Fall Ν 253; Ν 256 Fälschung beweiserheblicher Daten 269 22; 282 6 Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 50 f, 59; 282 6 Fälschung von Zahlungskarten/Vordrucken für Euroschecks und ~ 150 1 f; 152a 9 Förderung der Prostitution 180a 7,15 Geld-/Wertzeichenfalschung 146 32; 150 1 f Geldwäsche Ν 261 7; 261 22 Glücksspiel, unerlaubtes Vor 284-287 2; 284 24; 286 2 Hehlerei, gewerbsmäßige (Banden-) 260 2; 260a 2 Jagdwilderei 292 87 f Kinderhandel 236 66,68 Kollektivdelikt Vor52ff57 Menschenhandel, schwerer 181 12, 14; 181c 2 , 4 Schwangerschaftsabbruch 218 66; 218a 64 als strafbegründendes persönliches Merkmal 26 12 Urkundenfälschung 267 232, 239 ff, 275, 292, 305, 309; 282 6 Verbreitung von Kinderpornographie 184 52 Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 276 13, 17; 282 6 Wertpapierfalschung 150 1 Wucher, besonders schwerer Fall 302a 67 Zuhälterei 181a 13; 181c 2, 4 Gewinn Glücksspiel, unerlaubtes 284 11 f; 286 8 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte 287 8,29 Gewinn-und Verlustrechnungen 283 124, 130 Gewinnabschöpfung siehe auch Verfall; siehe auch Vermögensstrafe Geldstrafe und ~ Vor 40 49; 40 66 Gewässer-/Bodenverunreinigung Vor 324 64; 324a 69 bei Organisierter Kriminalität 73d 1 f Verfall, erweiterter 73d 2, 13 Gewinnsucht Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 3 ff besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat Ν 330; 330 19 Kinderhandel 236 66,68 Schuldnerbegünstigung, besonders schwerer Fall 283d 25 Wucher 302a 55 Gewinnverfall Vor 324 64

Gewissensfreiheit Vor 166 6, 14 Überzeugungstäter und ~ Vor 32 222; 46 92 Gewissenstäter siehe Überzeugungstäter Gewohnheitsmäßigkeit Begriff Vor 52ff 57 Jagdwilderei 292 87 f Kollektivdelikt Vor52ff57 Gewohnheitsrecht außerstrafrechtliche Normen 1 71 Begriff 1 69 Einwilligung, mutmaßliche Vor 32 129 Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 92 Gewässerverunreinigung und ~ 324 97, 101a Rechtfertigungsgründe Vor 32 39 Rechtsbeugung 339 49 Verbot gewohnheitsrechtlicher Strafbegründung/-schärfung 1 1, 69 ff; 2 1; Vor 3 148 Verbot von ~ und Straffreiheit/-milderung 2 1 Vorteilsannahme 331 15 Gewohnheitstäter als Hangtäter 66 67 Gift Begriff 224 8; 319 6; 326 71, 73 Beibringen von Gift 224 7 ff Bodenverunreinigung durch ~ 324a 27 Freisetzen von Giften siehe Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften Gift enthaltender Abfall 326 71 Gift hervorbringender Abfall 326 72 f Giftgas 330a 3, 11 Giftmord 211 42 Gläubiger Arbeitnehmer als ~ Vor 283 49 ff Aufopferungspflichten Vor 283 52, 118 Begriff 283c 6, 11 Begünstigung siehe Konkursstraftaten Gläubigerbegünstigung Benachteiligung 283c 1 f, 27 ff Gläubigergefahrdung, Verbot Vor 283 7 Organ/Vertreter als ~ 283c 11 Parteiverrat 356 46 Pfandgläubiger 289 5 als Rechtsgut, geschütztes 288 1 ff Scheingläubiger 283c 41 Schuldner als ~ 283c 10 Schuldnerbegünstigung, Täter 283d 5 Teilnahme, notwendige 283c 38 Vereiteln der Befriedigung des Gläubigers siehe Vereiteln der Zwangsvollstreckung Vermögensinteresse als Rechtsgut Vor 283 45, 114; 283 6 f; 283c 1; 283d 4 Wahlrecht über Befriedigungsweg Vor 283 47 f, 88 Glaube, öffentlicher Falschbeurkundung, mittelbare 271 12, 29, 32 ff (122)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Glaubensfreiheit siehe Religionsfreiheit Gleichgültigkeit gegenüber Tatbestandsverwirklichung und Vorsatz 16 93 Gleichheitsgrundsatz Ausländereigenschaft, Berücksichtigung bei der Strafzumessung und ~ 46 179 Beteiligung an einer Schlägerei und ~ 231 1 Landesstrafrecht und ~ Einl 9 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Umweltstrafrecht und ~ Vor 324 7d, 24, 28 f, 52; 324 54 Verletzung der Unterhaltspflicht und ~ 170 3 Vermögensstrafe, Verfassungswidrigkeit 43a 8 Gleichwertigkeitstheorie 292 68 Glimmbrand 306 2 Glücksspiel, unerlaubtes Anreißer 284 25; 285 4a ausländische Glücksspielbeteiligungen 284 25 bandenmäßige Begehung Vor 284-287 2; 284 24; 286 2 Beginn des Spiels 285 4 Bereitstellen von Einrichtungen 284 20 Beschaffungskriminalität Vor 284-287 6, 26 Beteiligung am ~ 285 1 ff - Konkurrenzen 285 8 f; 286 9 - Teilnahme 285 7, 9 - Vorsatz 285 6 Bildung krimineller Vereinigung und ~ 129 6, 19 Dulden 284 20; 285 7 Einrichtung 284 20 Einsatz 284 11 f; 286 8 Einziehung 286 3 ff Erlaubnis, behördliche Vor 284-287 22 f; 284 22; 285 5 Ermittler, verdeckter 285 3 Geldspielautomaten 284 14; 285 4; 286 7 f Geldwäsche Vor 284-287 6 Geringwertigkeit 284 12 Geschicklichkeitsspiel Vor 284-287 17; 284 9 gewerbsmäßige Begehung Vor 284-287 2; 284 24; 286 2 Gewinn 284 11 f; 286 8 Gewinnvereinbarungen, wirtschaftliche 284 6 Glücksspiel - Begriff 284 2, 7 ff - im engeren Sinne 284 2 - im weiteren Sinn 284 4 Halten eines Glücksspiels 284 19 Hütchenspiel Vor 284-287 4; 284 9 f, 14; 285 4a im Internet 284 25 (123)

Glü

Irrtum 284 23; 285 6 Jugendschutz Vor 284-287 13; 284 27 Kettenbrief Vor 284-287 2,4, 7, 13 f; 284 11, 15 Korruption Vor 284-287 6 Kriminal-/Rechtspflegestatistik Vor 284287 5 kriminalpolitischer Hintergrund Vor 284287 3, 6 Manipulation des Spielablaufs 284 7 Öffentlichkeit 284 15 f Organisierte Kriminalität Vor 284-287 2, 3, 6; 284 24; 286 2 Pyramiden-Gewinnsysteme Vor 284-287 2; 284 11 Rechtfertigungsgründe 285 3 Rechtsgut Vor 284-287 7 ff; 285 3 Reformdiskussion Vor 284-287 8, 10 f; Vor 287 4 Renn- und Sportwetten Vor 284-287 23; 284 5; 285 9 Spielbanken Vor 284-287 22; 284 22; 286 7 Spieler 285 1 f Spielgerät Vor 284-287 15 f Spielhallen Vor 284-287 22 Spielrecht Vor 284-287 13 ff Spielsucht und Schuldfähigkeit Vor 284287 26 ff Spielvertrag Vor 284-287 13 Unbedenklichkeitsbescheinigung Vor 284287 17 ff Unterhaltungsautomaten 284 12 Unterhaltungsspiel, bloßes 284 2,12 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte und ~ 284 4; 287 28 Veranstaltung eines ~ - Betrug und ~ 284 7, 10, 26 - Bildung krimineller Vereinigung und ~ 284 24, 26 - Konkurrenzen 284 26; 286 9 - Mittäterschaft 284 18 - Teilnahme 284 19, 21 - Veranstalten 284 18 - Vorsatz 284 23 Verfall, erweiterter 286 2 Verleiten 284 17 Vermögensgefahrdungsdelikt Vor 284-287 6 Vermögensstrafe 286 2 Vermögensverlust 284 13 Verwaltungsunrecht, bloßes Vor 284-287 8 Werben, unerlaubtes 284 25 Werbung, aleatorische Vor 284-287 25; Vor 287 2 Wettbewerbsrecht und ~ Vor 284-287 2, 13, 25 Wette, Begriff 284 3

Gmb

Sachregister

GmbH Berufsverbot für GmbH-Geschäftsführer Vor 283 80; 283 106 Bilanzierungsfristen 283 147, 149 Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 Konkursstraftaten, Täter Vor 283 62, 64 f, 76, 80, 85; 283c 11 kriminologische Erkenntnisse Vor 283 23 Untreue 266 49 f, 63, 70, 125, 141 GmbH-Strafrecht Untreue und - 266 125 Gnadentheorie 24 10 f Gnadenverfahren Freiheitsstrafe, lebenslange 38 27 Gottesdienst dem ~ gewidmeter Ort 167 19 ff dem ~ gewidmete Sache 243 25; 304 4 gottesdienstliche Handlung 167 10 Störung der Religionsausübung siehe auch dort 167 9 Verhinderung 167 2 Verhinderung der Teilnahme an ~ 167 2 Gotteslästerung Vor 166 7 ff; 166 EntstG, 21 Grabfrevel siehe Störung der Totenruhe Grabmal Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 6 Grausamkeit Begriff 131 16 als besonderes persönliches Merkmal 28 76, 78 einer Darstellung 131 16,20,24 Mordmerkmal 211 53 ff Grenzverrückung siehe Urkundenunterdrückung Grenzwert absoluter Fahrunsicherheit siehe Fahrunsicherheit für Abwassereinleitung siehe auch Überwachungswerte 324 26, 85 ff Grenzzeichen keine Beweiszeichen 274 18 Veränderung einer Grenzbezeichnung 274 20 ff Grob unverständiger Versuch siehe Versuch Grober Unverstand 23 60 ff Großbritannien siehe auch England; siehe auch Schottland; siehe auch Wales Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 19,28 Großer Lauschangriff siehe Lauschangriff, großer GroDkonkurs 283a 12 Grundgesetz Pönalisierungsgebot EinI 9; Vor 80 13 Strafrecht und ~ Einl9 Grundrechte Wechselwirkung 193 5

Grundrechtsschranken allgemeine Gesetze 193 5 Grundrechtswandel und Meinungsäußerungsfreiheit 193 4 Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung 283 138 ff ordnungsmäßiger Buchführung 283 110 ff Gruppe siehe auch Bevölkerungsteil als Angriffsobjekt eines Völkermordes 220a 9 Begriff, Bildung bewaffneter Gruppen Ν 127 4 ff Beleidigter als Teil einer ~ 194 6 Gültigkeitsirrtum 17 11; 22 204 GUter gefahrliche ~ siehe Gefahrgut Güterabwägung bei übler Nachrede 193 2 Güterabwägungstheorie Notstand, rechtfertigender 34 2 Gutachter siehe auch Sachverständiger Kreditbetrug 265b 24 Haager Landkriegsordnung 212 17 Strafbarkeit der Spionage im deutschdeutschen Verhältnis u n d - Vor 93 15 Habgier Mordmerkmal 211 8, 25, 72 Hacking siehe auch Ausspähen von Daten 202a 1,6; 263a 12 Härte, unbillige Ersatzfreiheitsstrafe, Vollstreckung 43 17 ff Härteausgleich 46 48 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 30 Haft polizeiliche Anrechnung 51 3, 7 ff Rechtsgeschichte Vor 38 3, 32 Haftbefehl Rechtsbeugung durch rechtswidrigen 339 35, 108 Veijährungsunterbrechung 78c 29 Haftgrund Wiederholungsgefahr als - 125a 16 Haftpflichtverfahren Parteiverrat im - 356 64 Hakenkreuz siehe Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen Halluzinogene als Rauschmittel 323a 95 Halten eines Glücksspiels 284 19 Handeln für einen anderen siehe dort auf Befehl - Strafzumessungsgesichtspunkt 46 123 - Verbotsirrtum und - 17 52 ff (124)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Handeln (Forts.) gegen Entgelt 27181,91 auf fremdes Risiko 16 177 im Geschäftsverkehr 299 20 ff für das Unternehmen Vor 283 77 ff Handeln für einen anderen Anwendungsbereich des § 14 StGB 14 41 ff ausländisches Recht 14 74 ff Beauftragte 14 53 Beauftragung durch Betriebsinhaber/ Beauftragten 14 58 f Besondere persönliche Merkmale 14 9, 31 ff Betrieb 14 54 Betriebsleiter 14 56 f eigenhändige Delikte 14 36 f eigenverantwortliche Wahrnehmung betrieblicher Aufgaben 14 59 ff Entstehungsgeschichte 14 2 f faktische Betrachtungsweise 14 3, 5,27 ff Funktionstheorie 14 49 Garantensonderdelikt 14 12,27 Garantentheorie 14 14 f, 17, 28, 35 Geschäftsherrenhaftung 14 14, 65 f Gesellschafter, vertretungsberechtigter 14 45, 47 Gleichstellungsproblem 14 12 Handeln - aufgrund erteilten Auftrags 14 64 - als Gesellschafter/Organ/Vertreter 14 5 0 f f Handlung, rechtsgeschäftliche und ~ 14 29,44 Herrschaftstheorie 14 15 Interessentheorie 14 50 Irrtum 14 73 Juristische Person 14 43 Nebenstrafrecht 14 42 Organ - Begriff 14 44 - faktisches - 14 23,69 - vertretungsberechtigtes ~ 14 44 Organhaftung, strafrechtliche 14 1 Organhaftungstheorie 14 3 Organisationsdelikt 14 21, 27 f, 30 Personenhandelsgesellschaft 14 45 Pflichtenteilhabe 14 11 Pflichttheorie, formale 14 10, 15, 17, 35 Prüfungsreihenfolge 14 18 ff Rechtsgrund der Haftung, unklarer 14 8 rechtspolitische Erörterung 14 5 ff Reformdiskussion 14 77 f Sonderdelikt und ~ 14 1, 2 Stelle zur Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben 14 63 Substitutenhaftung, strafrechtliche 14 1 Täterschaft nach allgemeinen Regeln, Abgrenzung 14 19 (125)

Han

Unterlassungsdelikt, unechtes und ~ 14 24 ff Unternehmen 14 49 Unternehmerdelikt 14 21 Verantwortlichkeit des Betriebsinhabers/ Vertretenen/Auftraggebers 14 65 Vertreter - faktischer ~ 14 67 ff - gesetzlicher ~ 14 49 - gewillkürter ~ 14 5 ff, 53 Vertreterhaftung als Übernahme einer Garantenstellung 14 13 Zuständigkeitstheorie 14 15 f Handelsbücher Aufbewahrungspflicht 283 121 ff Konkursstraftaten, Tatobjekt 283 91 ff, 112 Handelsgesellschaft Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff offene ~ - Buchfuhrungspflicht 283 96, 98 - Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 - Konkursstraftaten, Täter Vor 283 62, 67 Untreue und ~ 266 49, 124 Handelsregister 271 8,46 Handelsrichter Rechtsbeugung 339 14 Handelsvertreter Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 Untreue 266 52, 62, 127 Handlung automatisierte ~ Vor 13 41; 16 110 Begriff - Abgrenzungsfunktion Vor 13 35 ff - Entwicklung Vor 13 12 ff - finaler- Vor 13 18,28 ff - kausaler - Vor 13 26 f - negativer - Vor 13 31 - personaler ~ Vor 13 34 - sozialer - Vor 13 32 f fortgesetzte - siehe Handlung, fortgesetzte gottesdienstliche- 167 10 natürliche - Vor 52ff 7 ff Nichthandlung, Abgrenzimg Vor 13 35 ff; 20 1 Reflexbewegung Vor 13 37; 32 27 Reflexhandlung und Vorsatz 16 110 sexuelle - siehe Handlung, sexuelle Handlung, fortgesetzte Aufgabe des Rechtinstituts durch die Rechtsprechung Vor 52ff 47 ff Beendigung der Tat und ~ Vor 22 29 Beihilfe zu Haupttat im - 27 39 Fahrlässigkeitsdelikte Vor 52ff 44 Folgewirkungen abgeurteilter fortgesetzter Handlungen V o r 5 2 f f 5 5 f f Gewohnheitsrecht und ~ 1 70 f

Han

Sachregister

Handlung, fortgesetzte (Forts.) Gleichartigkeit des verletzten Rechtsguts Vor 52ff 43 Handlungseinheit, natürliche und ~ Vor 52ff 17 Handlungseinheit, tatbestandliche und ~ Vor 52ff 42 kriminalpolitische Nachteile Vor 52ff46 Serienstraftaten VorS2ff50 bei Sexualdelikten V o r 5 2 f f 4 8 f Strafantrag und ~ 77 2 0 f Strafmündigkeit und - 1 9 4 Strafzumessung 46 113,269 Verjährung Vor 78 13; 78a 10 Zusammenhang, räumlich-zeitlicher Vor 52ff 43 Handlung, sexuelle Auslegung, objektive 184c 6 ff außereheliche ~ Ν 179 1; 179 2, 15 Begriff 184c 5 ff Beleidigung durch ~ Vor 185 36, 37; 185 15, 28 ff elterliches Personenrecht Vor 185 37 Erheblichkeit 184c 9 ff Irrtum 184c 19 mit Körperkontakt 184c 15 ff ohne Körperkontakt 184c 15, 18, 24 Nötigung zu sexueller Handlung 240 83, 89, 121, 124, 126 Reden, bloßes 184c 5 mit Tieren 184 16 Vorsatz 184c 8, 13, 19 Wahrnehmung durch das Opfer 184c 17, 20 ff Wahrnehmung durch Dritte 184c 18, 24 Handlungseinheit Bewertungseinheit Vor 52ff 23 bei Dauerdelikten Vor 52ff 22, 35 ff bei Delikten mit überschießender Innentendenz Vor52ff21 bei Fahrlässigkeitsdelikten Vor 52ff 62 fortgesetzte Handlung siehe auch Handlung, fortgesetzte Vor 52ff 42 ff Gesetzeseinheit siehe auch dort Vor 52ff 67 Handlung, natürliche und ~ Vor 52ff 7 ff Handlungsmehrheit, Abgrenzung Vor 52ff 7 ff Kollektivdelikt Vor52ff57 Massenverbrechen Vor52ff57 bei mehraktigen Delikten Vor52ff21 natürliche- Vor 52ff 10 ff - äußeres Tatbild Vor 52ff 11 - Beendigung der Tat und - Vor 22 29 - fortgesetzte Handlung und - Vor52ff 17 - Handlungswille, einheitlicher Vor 52ff 12 ff, 33

- höchtspersönliche Rechtsgüter, Verletzung Vor 52ff 14 - Kritik Vor 52ff 18 f - Polizeifluchtfälle V o r 5 2 f f l 6 f - verschiedenartige Tatbestände Vor 52ff 15 - Zusammenhang, räumlicher und zeitlicher Vor 52ff 11,33 pauschalierende Handlungsbeschreibungen Vor 52ff 23 Sammelstraftat Vor52ff57 Serienstraftaten Vor 52ff 50 ff Tat, Abgrenzung Vor 52ff 7; 52 11 tatbestandliche ~ Vor 52ff 20 ff tatbestandliche ~ im engeren Sinne Vor 52ff 20 ff tatbestandliche ~ im weiteren Sinne Vor 52ff 23 ff - im Betäubungsmittelstrafrecht Vor 52ff 28 ff - fortlaufende Tatbestandsverwirklichung Vor 52ff 33 - bei Gefangenenmeuterei Vor 52ff 24 - gleichartige Verwirklichung, iterative Vor 52ff 32 - Handlungskomplexe Vor 52ff 23 - höchtspersönliche Rechtsgüter, Verletzung Vor52ff34 - bei Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen Vor 52ff 25 - bei Organisationsdelikten Vor 52ff 23 - bei Sexualdelikten Vor52ff27 - bei Staatsschutzdelikten Vor 52ff 23 - bei Umweltdelikten Vor52ff26 - bei Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht Vor52ff24 - beim Waffenhandel Vor52ff31 Tateinheit und ~ Vor 52ff 63; 52 1 f, 6 ff Tatort und - 9 41 Tatzeit 8 11 bei Unterlassungsdelikten, echten Vor 52ff 59, 61 bei Unterlassungsdelikten, unechten Vor 52ff 59 f Unterlassungseinheit V o r 5 2 f f 5 9 f Unterlassungsmehrheit Vor 52ff 59 f bei zusammengesetzten Delikten Vor 52ff 21 Handlungsfähigkeit Schuldfähigkeit und ~ 20 1 Unterlassung und - Vor 13 38 Unterlassungsdelikt, Tatbestandsmerkmal Vor 13 93 Handlungsgehilfe Untreue 266 104 Handlungslehre, finale Fahrlässigkeit 16 126 (126)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Handlungslehre, finale (Forts.) Rechtfertigungslage, objektive und Vorsatz 16 47 Verbrechensbegriff Vor 13 18 Vorsatz und Affekt 16 107 Vorsatz und Fahrlässigkeit, Verhältnis 15 12 Handlungsmehrheit Begriff Vor 52fT bei Fahrlässigkeitsdelikten Vor 52ff 62 Gesetzeseinheit siehe auch dort Vor 52ff 67 Handlungseinheit, Abgrenzung Vor 52ff 7 ff Tatmehrheit und ~ 53 5 Handlungsunrecht Vor 32 11 Handlungsunwert und ~ Vor 13 44 Rechtswidrigkeit und ~ Vor 13 44 Strafzumessung und ~ 46 100; 46 99 f Handlungsunwert Rechtswidrigkeit und ~ Vor 13 44 Strafwürdigkeit und ~ Einl 4 Unzumutbarkeit und ~ Vor 32 195 Verbrechensbegriff und ~ Vor 13 11 beim Versuch Vor 22 67 Handwerkskammer AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung, Strafantragsberechtigung 301 4 Hang Begriff 64 40 ff; 66 84 ff Betätigung, bisherige kriminelle des Täters 66 94 zu erheblichen Straftaten 66 102 ff Faktoren, allgemeine 66 90 ff Frühkriminalität, Bedeutung 66 98, 101 Herkunft des Täters 66 91 Krankhaftigkeit 64 47 ff Kriminalitätstheorien 66 95 Persönlichkeit des Täters 66 92 Psychopathie 66 98, 100 Schwachsinn 66 98 f Sozialverhalten des Täters 66 93 Hangover-EfTekt siehe Echorausch Hangtäter Berufsverbrecher 66 67 Gelegenheits-/Augenblickstäter, Abgrenzung 66 73 generelle Problematik 66 65 ff Gewohnheitstäter 66 67 Krimineller, aktiver chronischer 66 71, 78 politisch/ideologisch motivierte Kriminalität 66 76 Rückfalltäter, chronischer 66 67 Sexualtäter 66 75, 97 Tötungskriminalität 66 77 aus Willensschwäche 66 70, 75, 79 ff Zustandstäter 66 67 Hangtat Betäubungskriminalität als typische ~ 64 37 (127)

Hau

politisch/ideologisch motivierte Kriminalität als - 66 76 Harmonisierungslehren 22 64, 72 ff, 78 ff Haschisch siehe Cannabis Haß Aufstachelung zum Volksverhetzung 130 17 f Rassenhaß als Mordmerkmal 211 27 als sthenischer Affekt 20 54 strafmildernde Bedeutung 20 4; 46 76 Hate Crimes Ν 130,131 4 Hate Speech Ν 130,131 4 Haufen Bildung bewaffneter ~ siehe auch Bildung bewaffneter Gruppen Ν 127 1 ff; 127 1 ff Haupttat siehe Anstiftung Hauptverfahren Anberaumung/Eröffnung und Verjährungsunterbrechung 78c 31 f Haus- und Familienbetrug 263 303 f, 336; 263a 89 Haus- und Familiendiebstahl Angehöriger 247 1 Antragsberechtigte 247 3 Antragsdelikt 247 1 Betreuer 247 5 DDR-Recht 247 9 Familiendelikte und ~ Vor 169 10 Gemeinschaft, häusliche 247 6 f Irrtum 247 8 privilegierender Charakter Vor 242 4 Versuch 247 2 Vormund 247 5 Haus- und Familienunterschlagung 247 1 ff Hausangestellte Untreue 266 104 Hausarrest, elektronisch überwachter als Sanktion Vor 38 64 Hausbesetzung Vor 125 2, 4; 125 3; 129 17 Hausfriedensbruch 123 19, 32, 74, 83 (keine) Nötigung 240 114 Hausfriedensbruch Absicht widerrechtlicher Handlungen 123 52 Abwesenheit des Hausrechtsinhabers 123 38 Abwiegler 124 21 Aufforderung zum Entfernen 123 64 - Berechtigter 123 61 ff Ausländerunterkunft 123 31 Beendigung Vor 22 27 Beförderungsmittel 123 12 Beihilfe durch Unterlassen 123 59 Beleidigung und ~ 123 76,78 Besitz - Mitbesitz 123 34 - rechtmäßig erlangter unmittelbarer ~ 123 35 - widerrechtlicher ~ 123 27, 35

Hau

Sachregister

Hausfriedensbruch (Forts.) Besitztum, befriedetes 123 16 ff Besucher des Mieters 123 28 ff bewegliche Sache - als abgeschlossener Raum 123 21 - als Geschäftsraum 123 14 - als Wohnung 123 12 Dauerdelikt 123 58, 75, 77 Diebstahl und ~ 123 80 Ehewohnung 123 33, 83 (kein) eigenhändiges Delikt 123 76 Eindringen 123 45 ff - durch Unterlassen 123 58 f - Widerrechtlichkeit 123 68 ff Einfriedung 123 17 Einkaufspassage 123 2, 17 Eintrittsgeld 123 46 elterliche Sorge 123 69 Erlaubnis des Hausrechtsinhabers 123 49 ff - abgenötigte ~ 123 55 - erschlichene ~ 123 50 - generelle ~ 123 52 f Ermächtigung zur Ausübung des Hausrechts 123 37 Feld und Forst, Schutz von ~ 123 80 Garant 123 59 Geschäftsräume 123 2, 3, 6 f - Begriff 123 14 f Hausbesetzung 123 19, 32, 74, 83 Hausordnung 123 46 Hausrecht - juristischer Person 123 37, 39 f f - der öffentlichen Hand 123 39 ff - Rechtsnatur 123 26 - Übertragung 123 27, 37 f Hausrechtsinhaber 123 27 ff - abwesender ~ 1 2 3 3 8 , 6 1 - Mehrzahl 123 33 f, 83 Hausverbot 123 39, 51 - anlässlich Kündigung 123 73 - behördliches Betretungsverbot 123 39 ff - Rechtsnatur 123 39 ff - als Verwaltungsakt erlassenes ~ 123 56 f Hotelzimmer 123 9 , 3 1 , 7 3 , 8 3 Irrtum 123 74 juristische Person und Hausrecht 123 37, 39 ff Kaufhaus 123 2, 52 f Konkurrenzen 123 77 ff Landesstrafrecht Einl 17 Mietwohnung 123 28 Mitbesitz 123 34 mittelbare Täterschaft 123 76 Nebenräume 123 11, 15 Nötigung und ~ 123 78 Notwehr gegen Verweilen 123 65

Obdachlosenunterkunft 123 10,31 polizeiliche Eingriffsbefugnisse 123 68 Privatklagedelikt 123 30, 58, 85 psychisches Hindernis 123 17,45, 58 Raum - abgeschlossener 123 20 - zum öffentlichen Dienst bestimmter ~ 123 22 ff, 83 - zum öffentlichen Verkehr bestimmter ~ 123 23 ff, 83 Recht zum Betreten/Verweilen 123 68 f Rechtfertigung 123 68 Rechtsgut 123 1 ff Sachbeschädigung und ~ 123 78; 303 22 schwerer ~ - Absicht der Gewalttätigkeit 124 11 ff, 16 - Eindringen 124 7 - Gewalttätigkeit 124 9 - Konkurrenzen 124 23 - Landfriedensbruch und ~ 124 18 f, 22,45 - Massendelikt 124 1 - Menschenmenge 124 2 - öffentliche Zusammenrottung 124 4 - Räume, geschützte 124 5 - Rechtsgut Vor 3 176 f; 123 1 - Tathandlung 124 15 ff - Teilnahme 124 22 - unbefugtes Verweilen nicht ausreichend 124 8 - vereinte Kräfte 124 10 - Vorsatz 124 15 - Zusammenrottung 124 3 Sitzungspolizeigewalt, gerichtliche 123 39, 71 Strafantrag 77 29; 123 62, 81, 82 ff Täuschung des Berechtigten 123 50 Unterlassungsdelikt, echtes 123 58, 60 Vermieter und Hausrecht 123 28 ff, 36 Versammlung, öffentliche 123 36,69, 83 Verweilen, unbefugtes 123 60 ff Vorsatz 123 67 Warn-/Verbotsschilder 123 17, 46, 80 Widerstand und ~ 123 79 Wille des Berechtigten - entgegengesetzter ~ 123 45 ff, 50 - mutmaßlicher ~ 123 38,46 f, 53, 61 Wohnung 123 1, 3, 5, 7 - Begriff 123 8 ff - Hausrechtsinhaber 123 28 Zubehörsflächen 123 25 Hausgemeinschaft Garantenpflicht 13 23 ff Hausgewerbetreibende Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 20 ff Haushaltsuntreue 266 121, 142 f

(128)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Hausrecht der öffentlichen Hand 123 39 ff des Parlamentspräsidenten 106b 1 Ehewohnung 123 33 Inhaber 123 27 ff juristischer Person 123 37, 39 ff Mehrzahl von Hausrechtsinhabern 123 33 f als Rechtsgut 106b 1; 123 1 ff; 124 1 Rechtsnatur 123 26 Strafantragsrecht und ~ 77 29 Übertragung 123 27, 37 f Haustyrann Dauergefahr 35 29, 37 Haus verbot 12351 arbeitsrechtliche Kündigung und ~ 123 73 Betretungsverbot, behördliches 123 39 ff Rechtsnatur 123 39 ff als Verwaltungsakt erlassenes ~ 123 56 f Havemann-Fall 339 54b Hebamme Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 4 fahrlässige Tötung durch ~ 222 14 Körperverletzung, fahrlässige durch ~ 229 12 Unterlassene Hilfeleistung 323c 47, 84 Hegepflicht 292 2; 293 2 Hegerecht 292 2; 293 2 Hehlerei Absatzerfolg 259 24 ff, 31,40 Absetzen 259 16, 24 ff Absetzenhelfen 259 16, 24 ff Angehörigenprivileg 259 44 Ankaufen 259 16, 23 Antragserfordernis 259 44 Bandenhehlerei 260 3 f - Bande, Begriff 260 4 - Führungsaufsicht 68 3; 262 - gewerbsmäßige ~ 260a 1 ff - Konkurrenzen 260 8; 260a 4 - Qualifikationstatbestand 260 1 - Verfall, erweiterter 260 7 - Vermögensstrafe 260 7 - Versuch 259 5 - Wahlfeststellung 260 8 Beendigung und Vollendung Vor 22 24 Begünstigung und ~ 259 38, 47 Beihilfe und - 259 29 Bereicherungsabsicht 259 32, 35 ff, 43 Betrug und - 263 309,313 Bildung krimineller Vereinigungen 129 6 DDR-Recht 259 50 Diebstahl und - 259 1 8 , 4 8 f Drittbereicherung 259 38 einem Dritten verschaffen 259 22 Entstehungsgeschichte Vor 257ff 1 f; 259 EntstG, 1, 16, 18,25,32 (129)

Heb

Erlangen durch Vortat 259 9 f Ersatzhehlerei 259 14 Fahrlässigkeit 259 34 Forderungen 259 2 Fortsetzungszusammenhang 259 46 f fremdnützige ~ 259 38 Führungsaufsicht 68 3; 262 Geld als Hehlereigegenstand 259 14, 21 f, 28, 30, 34, 37 geringwertiger Sachen 259 44 gewerbsmäßige ~ - fortgesetzte Handlung 260 2 - Führungsaufsicht 68 3; 262 - Gewerbsmäßigkeit 260 2 - Konkurrenzen 260 8; 260a 4 - Qualifikationstatbestand 260 1 - Teilnahme 260 2 - Verfall, erweiterter 260 7 - Vermögensstrafe 260 7 - Versuch 259 5 - Wahlfeststellung 260 8 gewohnheitsmäßige - 259 45 Haus- und Familiendiebstahl, entsprechende Anwendung 259 44 Irrtum 259 6, 33, 40 Jagdwilderei und ~ 292 36, 82 Konkurrenzen 259 46 f Landfriedensbruch, plündernder und 125a 8a mittelbarer Besitz 259 19 Mitverzehren, bloßes 259 21 Nutznießungstheorie 259 1 Parteiverrat 356 75 Perpetuierungstheorie 259 1 Postpendenzfälle 259 41a f, 48 Rechte 259 2 Rechtsgut 259 1 Restitutionsvereitelungstheorie 259 1 Rückerwerb der Sache 259 41 Sache - durch rechtswidrige Tat erlangte ~ 259 2 - Eigentumserwerb des Vortäters 259 7 - gehehlte- 259 5 - geringwertige - 259 44 - herrenlose- 258 2 - makelbehaftete - 259 7 Sichverschaffen 259 16, 18 ff Steuerhehlerei 259 33 Strafe 259 45 Surrogate 259 14 Täter 259 41 Tatortbestimmung 9 28 Teilnahme - an Hehlerei 259 39,43 - an Vortat 259 11 f, 46 Unterlassen 259 30

Heb

Sachregister

Hehlerei (Forts.) Unterschlagung und ~ 259 18,47 Untreue u n d - 266 168 Urkundenfälschung und ~ 267 3 Vermögen als Rechtsgut Vor 257ff 3; 259 1 Vermögensvorteil 259 36 f Vermögenszustand, rechtswidriger 259 1, 7 f, 11, 14 Verschenken 259 27 Versuch - gewerbsmäßige/Bandenhehlerei 260 5; 260a 2 - der Hehlerei 259 27,30,40 - der Vortat 259 5 Vollendung und Versuch 22 19 Vorsatz 259 32 ff Vortat 259 4 ff - Antragsdelikt als ~ 259 44 - Auslandstat als ~ 259 4 - fortgesetzte Handlung als ~ 259 13 - gegen fremdes Vermögen gerichtete ~ 259 5 - Konkursstraftaten 259 5 - Ordnungswidrigkeit als ~ 259 4 - verjährte- Vor 78 17 - versuchte - 259 5, 13 - vollendete - 259 11 ff - Wahlfeststellung 1 122 ff; 259 6,41a Vortatbeteiligter als Täter 259 41 f Wahlfeststellung 1 115 f; 259 41a, 48 f Zusammenwirken, einverständliches mit Vortäter 259 17, 34 Zwischenhehler 259 17,46 Heide Brandstiftung Ν 306 6 Heilbehandlung als Bewährungsweisung Ν 56c; 56c 11, 13 verweigerte - und Führungsaufsicht Ν 68c 4 f, 9 Heilberufe siehe auch Arzt; siehe auch Krankenschwester; siehe auch Psychotherapeut Amtsfähigkeit, Verlust 45 40 Berufsbezeichnungen, geschützte Ν 132a 1 f Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 4 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Schweigepflicht 203 61 Wählbarkeit, Verlust 45 40 Heileingriff, ärztlicher Körperverletzungsdelikte und - Vor 223 1, 3 ff; 223 6, 13, 18; 224 24; 226 37; 228 1 - Aufklärungspflicht 228 19 ff, 44 - Einwilligung, rechtfertigende 228 14 ff - mißlungener - Vor 223 5 - Notstand, rechtfertigender 228 35, 37

Unterlassene Hilfeleistung und - 323c 52 ff Heilhilfsberufe Berufsbezeichnungen, geschützte 132a 13 Schweigepflicht 203 61 Heilpraktiker 203 61 Berufsbezeichnung, keine geschützte 132a 12a fahrlässige Tötung durch - 222 14 keine Medizinalperson 277 4 Heilquellen 328 53a; 329 EntstG; 330 16 Heilquellenschutzgebiet 329 EntstG, 16 Heimarbeiter Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 20, 22 ff Heimaufenthalt als Bewährungsweisung 56 11, 14 Heimlichkeit der Aufnahme 201 11,43 eines AIDS-Tests und rechtfertigender Notstand 34 68a Vorenthalten/V eruntreuen von Arbeitsentgelt 266 73 Heimtücke als besonderes persönliches Merkmal 28 76 f Mordmerkmal 211 25, 38 ff, 70 ff Heiratsschwindel Vor 263 1; 263 147 f, 206, 254, 304, 323 Heiratstourismus 180b 8 Hemmschwelle Schuldfähigkeit und - 20 72 f Vorsatz und - 16 92,218 Hemmungsvermögen Begriff 20 36 Herabwürdigen 186 10 Heranwachsender Anwendbarkeit des StGB 10 4 Maßregel gegen Heranwachsenden siehe auch dort Vor61ff68 Unterbringung in Sicherungsverwahrung Vor 61ff 68; 66 47 ff Verlust der Statusrechte 45 33 Herbeiführen einer Brandgefahr siehe Brandstiftung einer Explosion siehe auch Herbeifiihren einer Explosion durch Kernenergie; siehe auch Herbeifiihren einer Sprengstoffexplosion - Bildung terroristischer Vereinigungen und - Ν 129a 1 f Sinken eines Schiffes 265 a.F. 18 Stranden eines Schiffes 265 a.F. 19 einer Überschwemmung siehe Herbeiführen einer Überschwemmung eines Unglücksfalls 315 111 ff; 315b 89 eines Versicherungsfalles 265 a.F. 29 ff; 265 n.F. 9 (130)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie Ν 307 Anzeigepflicht Ν 138; 138 Auslandstat Ν 6; 6 30 ff besonders schwerer Fall 310b 7 Einziehung 322 Entstehungsgeschichte 310b EntstG Explosion 310b 2 Fahrlässigkeit 310b 5 Freisetzen von Kernenergie 310b 2 Führungsaufsicht Ν 321; 321 Gefährdungsdelikt, konkretes 310b 1 Gefahr - für fremde Sachen von bedeutendem Wert 310b 3 - für Leib/Leben 310b 3 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion u n d - 311 13 Konkurrenzen 310b 9 Leichtfertigkeit 310b 7 Rechtfertigung 310b 6 Tätige Reue 311c a.F. 1 ff; 31 l e 1 ff; Ν 314a Todesfolge Ν 307; 310b 7 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen und ~ 327 33 Unternehmensdelikt 310b 2 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens und ~ Ν 310; 311b 1,18 Vorsatz 310b 5 Herbeiführen einer Sprengstoffesplosion Anzeigepflicht Ν 138 3; 138 Auslandstat Ν 6; 6 30 ff besonders schwerer Fall 3116, 11 Brandstiftungsdelikte und ~ 311 13 DDR-Recht 311 15 Einziehung 322 Entstehungsgeschichte 311 EntstG Explosion 311 3 Fahrlässigkeit 311 2, 6 ff Führungsaufsicht Ν 321; 321 Gefahrdungsdelikt, konkretes 311 1 Gefahr, konkrete 311 5 - für fremde Sachen von bedeutendem Wert 311 5 - für Leib/Leben 3115 Genehmigung 311 10 Herbeifuhren einer Explosion durch Kernenergie und ~ 311 13 Konkurrenzen 311 13 Leichtfertigkeit 311 11 minder schwerer Fall 311 6, 11 Rechtfertigung 311 9 f Risiko, erlaubtes 311 9 Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften und ~ Ν 308; 330a 11 (131)

Her

schwere Gesundheitsschädigung als Folge Ν 308 Sozialadäquanz 311 3, 9 Sprengstoff 310 3 Tätige Reue 311c a.F. 1 ff; 31 le 1 ff; Ν 314a Todesfolge Ν 308; 311 11 Tötungsdelikte und ~ 311 13 Versuch 311 6 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens und ~ Ν 310; 311b 1, 18 Vorsatz 311 2, 6 ff Herbeiführen einer Überschwemmung Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und N 87; 87 4 Anzeigepflicht Ν 138 3; 138 Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Ν 129a 1 f fahrlässiges ~ Ν 313; 314 1 ff Fahrlässigkeit Ν 313; 314 2 Gefahrdungsdelikt, konkretes 312 4 Gefahr - für fremde Sachen Ν 313; 313 1 f - gemeine ~ 312 1, 4 f; Ν 313; 313 2 - für Leib/Leben eines anderen Menschen Ν 313 Gemeingefahr 312 1, 4; Ν 313 Gesundheitsschädigung als Folge Ν 313 Herbeiführen 312 3 als Katalogtat Ν 126 3; Ν 313 Konkurrenzen 312 9; 313 4; 314 4 minder schwerer Fall Ν 313 Rechtswidrigkeit 312 7 Strafmilderungsgrund 313 3 Tätige Reue Ν 314a Todesfolge 312 8; Ν 313; 314 3 Überschwemmung 312 2 - lebensgefährdende - 312 1;N313 - sachengefahrdende - Ν 313; 313 Versuch 312 8 Vorsatz 312 6 , 9 Heroin als Rauschmittel 316 146, 158; 323a 94 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Herrschaftstheorie 14 15 Herstellen von Kembrenn-, radioaktiven und Sprengstoffen etc. Ν 310; 311b 8 von Pornographie 184 43 von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen Ν 86 1; 86 16 unechter Urkunde 267 163, 183 f, 188, 214, 276 unechter technischer Aufzeichnung 268 28 ff Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise 275 8

Her

Sachregister

Herstellerzeichen Urkundeneigenschaft 267 89 f Herstellung fehlerhafte ~ einer kerntechnischen Anlage siehe Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage Herstellungsvorrichtungen Unbrauchbarmachung der ~ von Schriften 74d 16 ff Hetze siehe Beleidigung; siehe Verunglimpfung; siehe Volksverhetzung Hilfeleistung siehe auch Beihilfe Begünstigung 257 12 ff Hilfeleistung, unterlassene Angriff, rechtswidriger als Notfall 323c 20, 46, 77, 119 Anstiftung 323c 51, 182 Auffangtatbestand 323c 217 Aufforderung, behördliche, zur Hilfe 323c 1, 8, 12 ff, 17, 64 f, 97 Aufgeben der Hilfeleistung 323c 93 Aussetzung und ~ 221 1; 323c 93, 207 Bedrohung des Staates als Notfall 323c 65 f, 74 Beihilfe 323c 51, 183 Beistand, seelischer 323c 86, 90 Dauerdelikt 323c 25 Disziplinarstrafe 323c 187 Eigengefährdung, erhebliche 323c 32, 46, 117 f, 122, 127, 161 ff, 216 - als Entschuldigungsgrund 323c 32, 118, 127ff - Gefahr einer Strafverfolgung 323c 127 ff, 164 ff - als Rechtfertigungsgrund 323c 118 (kein) eigenhändiges Delikt 323c 178 Einwilligung des in Not Befindlichen 323c 52 f, 130 f Entschädigungsanspruch des Nothelfers 323c 188 Entschuldigungsgrund 323c 118, 127 f, 160, 164, 171 Entstehungsgeschichte 323c 1 ff (keine) Erfolgsabwendungspflicht 323c 19, 56, 81, 84, 93, 135, 141, 166, 190, 208 Erforderlichkeit 323c 20, 22, 81 ff, 215 ex-ante/ex-post-Betrachtung 323c 22, 35, 58, 81,95, 100,215 Fahrlässigkeit 323c 1, 141, 156 Garantenpflicht Vor 32 80; 323c 19, 93, 135 f Gefahrdung des Straßenverkehrs und ~ 323c 206 Gefährdungsdelikt, konkretes 323c 20 f Gefahrliche Eingriffe in den Straßenverkehr und ~ 323c 68, 206

Gefahr - Begriff 323c 42, 58 - erhebliche ~ 323c 10, 31,42, 58 - Gemeingefahr 323c 8, 32 f, 58 ff, 67, 130 gemeine Not 323c 8, 33, 70 ff Gemeingefahr 323c 8, 32 f, 58 ff, 67, 130 - Krieg als ~ 323c 65 - Terrorismus als ~ 323c 66 - Verkehrsunfall als ~ 323c 67 Gesinnungsstrafrecht, unzulässiges 323c 26, 88, 97 Gleichzeitigkeit der Notfälle 323c 33, 78 f Güterkollision 323c 117 f, 120, 128, 158, 160 ff Heileingriff, ärztlicher 323c 52 ff Hilfe, Nichtleistung der ~ 323c 91 ff Hilfspflicht 323c 1 f, 11, 19, 116, 134 ff, 169 ff - rechtliche ~ und sittliche Pflicht 323c 1, 172 f Hungerstreik 323c 56 Infektionsgefahr 323c 123 Irrtum 323c 81, 119, 144, 146, 150 ff, 161, 174 ff Konkurrenzen 323c 197 ff Kritik an der Norm 323c 32 mehrere Nothelfer 323c 114 Mißbrauch von Notrufen und ~ 145 1 f Mittäterschaft 323c 181 mittelbare Täterschaft 323c 179 f Möglichkeit zur Nothilfe 323c 91, 104, 120 ff, 134 ff Nichtanzeige geplanter Straftaten und ~ 138 73; 323c 45, 66, 197 Notwehr/Nothilfe und ~ 323c 20 ff, 29, 31, 46, 82, 129 Pflichtenkollision Vor 32 80; 323c 117 f, 134 ff, 158, 160 ff, 168 ff Rechtfertigung 323c 118, 130, 164 Rechtsgut 323c 28 ff, 59, 130 Rechtzeitigkeit der Nothilfe 323c 82, 96 ff, 102 Rücktrittsvorschriften, keine analoge Anwendung 323c 103 Schadensersatzpflicht bei Nichthilfe 323c 188 ff Schaulustige 323c 92 Schuld 323c 156 ff als Schutzgesetz iSd § 823 II BGB 323c 195 Schwangerschaftsabbruch und ~ 218 20 Selbstgefahrdung, eigenverantwortliche 323c 55 ff Selbsttötung und ~ 323c 48 ff, 126 Strafantrag 323c 209 Strafgrund 323c 26 ff Strafverfolgungsstatistik/-praxis 323c 14 ff (132)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Hilfeleistung, unterlassene (Forts.) Strafzumessung 323c 185 f Täterkreis 323c 104 ff Tötungsdelikte und ~ Vor 211 24,29 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und ~ 323c 128, 138, 171, 198 Unfall 323c 38, 67 Unglücksfall 323c 20, 33, 36 ff, 60, 79 - drohender Schaden 323c 39 ff - erheblicher Schaden 323c 42 ff - Erkrankung als ~ 323c 47 - plötzliches Ereignis 323c 37, 42, 46 - Selbsttötung als ~ 323c 48 ff, 126 Unrechtsbewußtsein 323c 141, 150 ff Unterlassen als rechtswidriger Angriff 323c 119 Unterlassen der Nothilfe 323c 91 ff Unterlassungsdelikt, echtes 323c 19, 117, 150, 153, 156 f (kein) Untemehmensdelikt, unechtes 323c 24 Unzumutbarkeit der Hilfeleistung 323c 46, 149, 157 ff, 160 ff, 168 ff - (kein) Tatbestandsmerkmal 323c 149, 159 Versuch 323c 94, 102 (kein) Versuchsdelikt 323c 23 Vollendung 323c 94 ff, 102 Vollrauschund - 323c91 Vorsatz 323c 141 ff Wahlfeststellung 323c 217 zivilrechtliche Folgen 323c 188 ff Zwangsernährung 323c 56 f Hilflose Lage siehe Lage, hilflose Hilflosigkeit Ausnutzen der besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31 f Kenntnis der Menschenhandel 180b 10 Versetzen/Verlassen in Aussetzung 221 7, 18

Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft 114 4; 344 1,6 Hilfsbedürftige Freiheitsberaubung 239 4, 10 Sexueller Mißbrauch von Hilfsbedürftigen siehe Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. Hilfsbedürftigkeit sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung von ~ 174a 16 Hindernisbereiten Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 35 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 27 ff Hintermann siehe auch Mittelbare Täterschaft als Anstifter 26 11 (133)

Hoc

Konkursstraftaten Vor 283 71 ff; 283 223 krimineller Vereinigung 129 75, 77 Landfriedensbruch 125 6, 10, 14 f Rücktritt vom Versuch 24 307 ff terroristischer Vereinigung 129a 36 verfassungsfeindlicher Sabotage 88 5 verfassungswidrig verbotener Partei 84 7 Hinweispflicht bei Bewährungsauflagen 56b 25 bei Maßregeln Vor 61ff 87; 68 29 Hirntod 168 11 f, 15, 19; Vor 211 7 ff HIV-Infektion Ausschluß der Eigenverantwortung durch überlegenes Sachwissen eines anderen 16 183 Geheimnisschutz und ~ 203 16, 139, 157 heimlicher AIDS-Test und rechtfertigender Notstand 34 68a Hilfspflicht und ~ 323c 123 Körperverletzungsdelikte und ~ Vor 223 10 ff; 224 9, 13, 37, 39; 228 50 Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften Vor 223 11 strafmildernde Bedeutung 46 26a Tötungsdelikte und ~ 212 3; 222 21; Vor 223 11, 14 durch Vergewaltigung 177 18 Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht und rechtfertigender Notstand 34 68a Vorsatz und bewußte Fahrlässigkeit, Abgrenzung Vor 223 14 Hochschullehrer siehe auch Professor Parteiverrat 356 25 Hochverrat siehe auch Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens Abtrennung eines zur Bundesrepublik gehörenden Gebietes 81 5 Angriffsgegenstand/-ziel 81 9 Anstiftung 81 18 Anzeigepflicht 138 Ausländer als Täter 81 18 Auslandstat 81 17 Beihilfe 81 18 Beseitigung der staatlichen Einheit 81 4 f Bildung eines Einheitsstaates 82 3 Gebietshochverrat - gegen den Bund 81 2 ff, 9; 82 3 - gegen ein Land 82 2 f Konkurrenzen 81 20; 82 6 KPD-Urteil 81 8 im Krieg 81 17 Parteienprivileg Vor 80 29 f; 81 19 Rechtsgut 81 1; 83 1 Rücktritt vom Versuch 81 11; 83a 5 Streik 81 15; 240 14 Tätige Reue 83a 2 f

Hoc

Sachregister

Hochverrat (Forts.) Tatmittel - Drohung mit Gewalt 81 13 ff - Gewalt 81 12 ff territoriale Integrität (Legaldefinition) 81 1 Unternehmen 81 11 verfassungsfeindliche Tendenz Vor 80 28 ff; 81 8 Verfassungshochverrat - gegen den Bund 81 6 ff - gegen ein Land 82 4 verfassungsmäßige Ordnung 81 6 ff Versuch 81 11; 83a 2 f Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens siehe dort Vorsatz 81 16 Zuständigkeit für Strafverfolgung 81 21; 82 7 Hörfalle 201 18,22,30 Hörigkeit, sexuelle keine schwere seelische Abartigkeit 20 66 Hohe See als Ausland Vor 3 300 ff Fischwilderei 293 3 strafrechtlicher Schutz siehe Gewässerverunreinigung; siehe Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen Hoheitliches Handeln Notstand, rechtfertigender, Anwendbarkeit 34 6 ff Notwehr und ~ 32 268 als Rechtfertigungsgrund Vor 32 142 Hoheitszeichen Begriff 104 3 des Bundes, der Länder 90a 20 Verletzung ausländischer ~ 104 1 ff Homebanking Computerbetrug 263a 2, 56 ff homo oeconomicus als Leitbild der Wirtschaftsverfassung Vor 263 32; 263 8, 159, 183 f Homosexualität keine schwere seelische Abartigkeit 20 66 Hooligans 113 lb; 123 51; Vor 125 2,4; 125 61; 222 12 Hütchenspiel Vor 284-287 4; 284 9 f, 14; 285 4a Hütte Begriff Ν 306 6; 306 7; 308 4 zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 Humanitätsverbrechen Politische Verdächtigung 241a 14 Hunde Einziehung 295 13 ff gefahrliche ~ siehe Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Hunden

Hundehalter fahrlässige Tötung durch ~ 222 14 Hungerstreik als Beteiligung an krimineller/terroristischer Vereinigung 129 47; 129a 24 f Nötigung, Verwerflichkeit 240 95 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 56 Zwangsernährung, Zulässigkeit 32 165; Vor 211 34; 240 96 Hymne des Bundes, der Länder 90a 5 f Hypnotika siehe Schlafmittel Idealkonkurrenz siehe Tateinheit Identitätsleugnung Urkundenfälschung 267 163 f Identitätstäuschung Urkundenfälschung 267 163 ff Idiotie siehe Schwachsinn Imbezilität siehe Schwachsinn Immission Begriff 325a EntstG 8 Immissionsschutz siehe Luftverunreinigung; siehe Strahlen; siehe Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen Immissionsschutzbeauftragter 325 69 umweltgefährdende ~ 325a 1 Immobilienfonds Untreue 266 120 Immunität 80 9; Vor 93 6; 93 28; 344 9 Begriff 36 47; 37 1 Dauer Vor 3 340; 36 47 DDR-Alttaten 36 51 DDR-Recht 36 51 Exterritorialität und ~ Vor 3 337 Funktionsfahigkeit des Parlaments und ~ 36 46 gesetzliche Regelungen 36 48 Indemnität und ~ 36 12, 46 ff Notwehr trotz ~ 32 62 Rechtsnatur 36 47 Ruhen der Verjährung 78b 2, 5 als Verfahrenshindernis 36 47 Wirkung 36 47 in dubio pro reo Anstiftung, versuchte 30 26 Beleidigung 185 35; 199 4 Einwilligung, mutmaßliche Vor 32 141 auf Gesetzesauslegung nicht anwendbar 1 84 im Maßregelrecht Vor 61ff 38,48; 63 81; 64 8, 101; 66 167; 68 18; 69 66 Notstand, rechtfertigender 34 94 Notwehrüberschreitung 33 72, 83 f Prognose über Gefährlichkeit des Täters 56 16; 57 23 (134)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern in dubio pro reo (Forts.) Rechtsbeugung und ~ 339 49, 90, 96 Schuldfahigkeitsprüfung 20 94 Strafausschließungsgründe Vor 13 89 Strafzumessung und ~ 46 56, 314 Täterschaft und Teilnahme 27 68 bei Tateinheit 52 5,16 Tötungsdelikte und ~ 213 2 Verfall, erweiterter und ~ 73d 49, 55 Veijährung und ~ Vor 78 15 Verletzung der Unterhaltspflicht und ~ 170 26 Verleumdung und ~ 187 2 Vollendung und Versuch 22 10; 23 31, 36 Vollrauschund - 323a 149, 155 Wahlfeststellung und ~ 1 95 Wahrheitsbeweis durch Strafurteil 190 4 In vitro-Fertilisation Vor 218ff 32; 218 3 Inbrandsetzen Begriff Ν 306 3; 306 2 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 14 f Indemnität Abgeordnetenbestechung und ~ 36 12a Anwendungsbereich 36 14 ff auflösend bedingte ~ 36 45 Beendigung des Mandats 36 11, 29 Begriff 36 1 f; 37 1 Dauer 36 11 DDR-Alttaten 36 51 DDR-Recht 36 49 f Europäische Kommission, an Verfahren teilnehmende Personen 36 45 ff Europäischer Gerichtshof, an Verfahren teilnehmende Personen 36 45 ff fortdauernde Wirkung 36 29 Immunität und ~ 36 12,46 ff Kommunalrecht 36 30 Legitimierung 36 3 ff Notwehr trotz ~ 32 62 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit siehe dort Rechtsnatur 36 9 f als Strafausschließungsgrund Vor 32 225; 36 9 f Unaufhebbarkeit 36 11 Unverzichtbarkeit 36 11 Verfassungsrecht 36 13 ff verfassungsrechtliche Qualität 36 7 verfassungsrechtliche Regelung und strafrechtliche Wirkung 36 8 ff Wirkung im Privatrecht 36 20 ff Wirkung im Staats- und Verwaltungsrecht 36 24 Wirkung, strafrechtliche siehe auch Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 8 ff (135)

Inf

Zweck 36 3 ff, 44 Indikation embryopathische ~ bei Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 20, 40; 218a 1, 32, 48 ff; 219 5 eugenische ~ bei Sterilisation 228 39 ff kriminologische ~ - bei Kastration 228 42 - bei Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 2; 218a 58 ff medizinische ~ - bei Kastration 228 42 - bei Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 20,40; 218 4; 218a 31 ff; 219 5 - bei Sterilisation 228 39 ff Notlagenindikation, Schwangerschaftsabbruch 218a 1,32,41 als Rechtfertigungsgrund beim Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 38,42; 218a 1 Rechtsnatur Vor 218ff 12, 38, 42; 218a 1 soziale ~ bei Sterilisation 228 40 f Indiskretionsdelikt Vor 201 13; 201 2, 23 f; 203 6, 39 Individualprävention siehe Spezialprävention Individualrechtsgut Begriff Vor 13 6 als Rechtsgut, geschütztes 125 1; 164 1 f; 315 4 f; 316 2; 323c 28 f; Vor 324 12, 14, 21 Individualschutzprinzip siehe Personalitätsprinzip, passives Individualwucher 302a 1 Individuell-formelle Versuchstheorie 22 65 ff, 77 Individuell-materielle Versuchstheorie 22 68 f, 82 ff Individuell-objektive Versuchstheorie 22 61 ff Indiztheorie 24 13 Industrie- und Handelskammer AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung, Strafantragsberechtigung 301 4 Industrieverkäufer AngestelltenbestechlichkeitAbestechung 299 14 Informationelle Selbstbestimmung siehe Selbstbestimmung, informationelle Informations- und Kommunikationskriminalität siehe Computerkriminalität Informationsfreiheit Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 2 f Einziehung von Schriften und ~ 92a 6 Geheimnisschutz und Spannungsverhältnis 93 5; 353b l;353d 1,60 Gewaltdarstellung und ~ 13135 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 111 10c

Inf

Sachregister

Informationsfreiheit (Forts.) Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und ~ Vor 201 14 unbefugtes Fotografieren von Polizeibeamten u n d - 113 37b f Informationsinteresse berechtigtes ~ der Allgemeinheit 193 20 der Öffentlichkeit und Dienstgeheimnisverletzung 353b 1 der Öffentlichkeit und Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes 201 25 Informationspflicht bei Ehrverletzung 19321 Ingebrauchnahme von Fahrzeugen, unbefugte 248b 3 Pfandsachen, unbefugter Gebrauch 290 7 Ingerenz 13 31 ff; Vor 324 57 Inhaberpapiere 264a 23 f Inhaberschuldverschreibung Wertpapierfälschung 151 2 Inhaftierter siehe Gefangener; siehe Haft Inkasso Untreue 266 45, 52, 54, 79, 82, 86, 127 Inkassozession 288 23 Inkrafttreten eines Gesetzes 2 9 Inland ausländischer Täter im ~ betroffen 7 70 Begriff - Entwicklung Vor 3 205 ff - funktioneller- Vor 3 210, 214 ff - geltender - Vor 3 228 ff - staats-und völkerrechtlicher - Vor 3 211 Binnengewässer Vor 3 240 ff Dienst-/Wohngebäude von Exterritorialen Vor 3 292 Freihäfen Vor 3 291 Küstenmeer Vor 3 232 ff Luftraum Vor 3 251 Schiffe Vor 3 255 Staatsgebiet Vor 3 229 f Zollgebiet Vor 3 279 ff Inlandstaten Auslandstaten, Abgrenzung 9 36 ff Geltung deutschen Strafrechts für - siehe auch Territorialitätsprinzip 3 1 ff Inlandstheorie, modifizierte Vor 110 10 Inline-Skates als Fahrzeug 315b 22; 315c 8; 316 72 Innentendenz siehe Delikt mit überschießender Innentendenz Innere Sicherheit öffentliche Sicherheit und - 125 39 Insasse Sexueller Mißbrauch von Insassen Ν 174; 174 7

Insiderinformation Mißbrauch 204 7 Insolvenz siehe Konkursstraftaten Insolvenzbeteiligte als Partei, Parteiverrat 356 41 Insolvenzstrafrecht Betrug und - Vor 263 7, 12; 263 317 Insolvenzverfahren Geheimnisschutz 203 101 f Insolvenzverwalter Offenbarungs-/Schweigepflicht 203 101 Parteiverrat 356 27, 37 77, 89 Pfandkehr, Antragsberechtigung 289 32 Überprüfung von Postsendungen 202 37 Untreue 266 49, 60, 127 Zwangsvollstreckungsvereitelung, Antragsberechtigung 288 44 Instrumenta sceleris siehe auch Einziehung 74 16; 92a 2; 109k 2; 131 42 Integrationsprävention Einl 31 Integrität körperliche - siehe Unversehrtheit, körperliche staatliche - siehe Bestand der Bundesrepublik Deutschland territoriale und verfassungsmäßige - der Bundesländer 82 1 Intelligenzdelikt Betrug Vor 263 10 Interesse berechtigtes Äußerungen zur Wahrnehmung 193 17 ff besonderes öffentliches ~ an Strafverfolgung - Exhibitionistische Handlungen 183 7 - Körperverletzungsdelikte 230 6 ff eigene - 356 38 gesetzwidrige - 356 56 gleichlaufende ~ 356 66 objektive/subjektive ~ 356 59 rechtlicher Schutz 356 56 tatsächliche Wahrnehmung 356 72 zwingendes öffentliches - an Offenbarung des Steuergeheimnisses 355b 50 ff Interessenabwägung bei übler Nachrede 193 2 Interessenabwägungstheorie Notstand, rechtfertigender 34 2 f Interessenausgleich Parteiverrat 356 62 Interessengegensatz Parteiverrat 356 55, 57 Interessenkollision bei Wahrnehmung berechtigter Interessen 193 17 Interessentheorie Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 4 (136)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Interessentheorie (Forts.) Untreue 266 171 Vertreterhaftung, strafrechtliche 14 50 Interessenwahrnehmung Angemessenheit d e r - 193 25 Interlokales Strafrecht Einl 96 Amnestien, Reichweite Vor 3 388 (keine) Anwendung auf DDR-Alttaten - nach der Wiedervereinigung Vor 3 395 f - vor der Wiedervereinigung Vor 3 390 Gerichtsort, Recht des Vor 3 378, 381 als Gewohnheitsrecht Vor 3 377,400 f Kollisionsrecht, innerstaatliches strafrechtliches Vor 3 376 ff Tatortbestimmung, Bedeutung 9 2, 7 Tatortrecht Vor 3 378 Teilnahme Vor 3 384 ff im wiedervereinigten Deutschland Vor 3 393 ff Wohnsitzprinzip Vor 3 378, 381 Internationale Delikte Vor 3 6 ff; 6 1 ff Internationaler Strafgerichtshof Versuchsstrafbarkeit Vor 22 152 Völkermord, Strafverfolgung 220a 2, 6, 17 Internationales Strafrecht siehe auch Interlokales Strafrecht allgemeine Prinzipien Vor 3 125 ff, 139 ff Analogieverbot und ~ Vor 3 126, 133 Anrechnungsprinzip Vor 3 159; 51 21 ff, 54 ff Anwendung des strengsten Gesetzes Vor 3 354 Anwendungsbereich deutschen Strafrechts, tatbestandsmäßige Beschränkungen Vor 3 160 ff Ausländer, Begriff Vor 3 335 Auslandsbegriff Vor 3 293 ff Auslandstaten Deutscher siehe dort Auslandstaten gegen Deutsche siehe dort Auslandstaten gegen inländische Rechtsgüter siehe dort Auslandstaten gegen internationale Rechtsgüter siehedort Auslandstaten von Ausländem siehe dort außerhalb des StGB Vor 3 428 ff Begriff Vor 3 1 f Bestimmtheitsgebot und ~ Vor 3 148 ff der DDR Vor 3 419 ff Deutscher, Begriff siehe auch dort Vor 3 331 Einigungsvertrag und ~ Vor 3 422 ff Erledigungsprinzip Vor 3 159 Exterritorialität Vor 3 336 ff Flaggenprinzip Vor 3 127 Gewohnheitsrecht, Verbot von strafbegründendem/strafverschärfendem Vor 3 148 (137)

Int

Grundsatz stellvertretender Strafrechtspflege Vor 3 136, 152; 7 2 , 4 f Individualrechtsgüterschutz Vor 3 162 f Inland siehe auch dort - Begriff Vor 3 228 innere Tatseite Vor 3 415 Internationale Delikte Vor 3 6 ff; 6 1 ff Irrtum Vor 3 415 Kompetenz-Kompetenz der Nationalstaaten Vor 3 145 ff Kompetenzverteilungsprinzip Vor 3 138 f Konkurrenz verschiedener Rechtsordnungen Vor 3 156 ff Konkurrenz von strafbegründenden Anknüpfungspunkten Vor 3 153 ff Landesrecht und ~ Vor 3 4, 418 Opportunitätsprinzip und völkerrechtlicher Verfolgungszwang 4 49 ff Partikularrecht und ~ Vor 3 418 Personalitätsprinzip - aktives- V o r 3 131 ff, 152; 7 2 - passives- Vor3 130, 152,417; 7 2 Rechtsgüter, inländische/ausländische Vor 3 160 ff Rückwirkungsverbot und - Vor 3 148 Schutzprinzip Vor 3 128 ff, 152, 129 staatliche Interessen, Schutz Vor 3 162, 164 f Staatsschutzprinzip Vor 3 129, 152 Staatsschutzstrafrecht Vor 3 162, 164 ff Strafanwendungsrecht und - Vor 3 3 Strafrechtspflege, Grundsatz stellvertretender Vor 3 136, 152; 7 2, 4 f Strafrechtsreform und - Einl 75 Straßenverkehrsdelikte Vor 3 194 ff Tatbegriff Vor 3 196 ff Tatbestandsirrtum Vor 3 415 Tatortbestimmung, Bedeutung 9 2 Territorialitätsprinzip Vor 3 126, 133, 149, 151 f, 416; 3 1 Verbotsirrtum Vor 3 415 Vereinbarungen, völkerrechtliche Vor 3 9 ff Völkerstrafrecht und - Vor 3 1, 6, 117 Weltrechtsprinzip Vor 3 8, 135, 144, 152 Internet Betrug im - Vor 263 3; 263 334 Computerbetrug 263a 2, 58, 87 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 59 Glücksspiel, unerlaubtes 284 25 Publikation im ~ und Ehrverletzung 192 7 ff Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte 287 19, 26 Verbreitung pornographischer Schriften über - Ν 184 1 Internetdelikt Auslandstat Ν 130,131 16

Int

Sachregister

Internetdelikt (Forts.) Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 40, 50 Haftung des Providers für inhaltsbezogene Delikte - Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 50 - kommerzielle Anbieter Ν 130,131 6 ff - private Anbieter Ν 130,131 14 inhaltsbezogenes ~ Ν 130,131 1 ff - Bekämpfung Ν 130,131 4, 23 Live-Angebote Ν 11 2; Ν 130,131 7 Meinungs- und Pressefreiheit und ~ Ν 130, 131 2, 20 (Kinder-)Pornographie im Internet Ν 130, 131 19; Ν 184 1 Zugänglichmachen, öffentliches Ν 130, 131 6 Internet-Diensteanbieter siehe Provider Internierter 120 13, 14 Interzonales Strafrecht Vor 3 389 ff Intimsphäre siehe Sphärentheorien Intoxikation Mischintoxikation bei Straßenverkehrsgefährdungsdelikten 315c 58, 60; 316 131, 167 Vollrausch als ~ 323a 89,114, 131 Intraneus 25 134; 28 1 Inventar Begriff 283 133 Inventarpfandrecht 289 16 Inventarpflicht 283 129 Inventur 283 133 f Tatobjekt 283 124 als Teil der Buchführung 283 93 Inverkehrbringen von Abtreibungsmitteln 219b 1 ff - Vorbereitung, strafbare Vor 22 8 von falschen Wertzeichen 148 11 von Falschgeld 146 12 ff, 23 f; 147 1 ff - Geldfalschung und ~ 147 1 - Teilnahme 147 4, 8 - Weitergabe an Eingeweihten 147 2 ff vergifteter Gegenstände Ν 314; 319 9 ff Inzest siehe Beischlaf zwischen Verwandten Irrealer Versuch siehe Versuch, abergläubischer Irrtum siehe auch Verbotsirrtum; siehe auch Wahndelikt Anstiftung Vor 22 134 Anstiftung durch Irrtumserregung 26 58 Bestandsirrtum 22 204 des Einwilligenden Vor 32 122

Erlaubnistatbestandsirrtum siehe auch Irrtum über Rechtfertigungsgründe, tatsächliche Voraussetzungen 22 33, 177 Erregung/Unterhaltung eines ~ beim Betrug 263 77 ff error in objecto - Körperverletzungsdelikte 229 11 - Mittäterschaft 16 14; 25 178 - des Täters, Auswirkungen auf Anstiftung 26 90 ff - Teilnahme 16 14 error in persona - actio libera in causa und ~ 16 15 - Körperverletzungsdelikte 229 11 - manipulierter - 25 104 f - bei Mittäterschaft 16 14; 25 178 - des Täters, Auswirkungen auf Anstiftung 26 90 ff - Teilnahme 16 14; Vor 22 134 - Versuch und ~ Vor 22 134; 22 33 f Gebotsirrtum Vor 13 99 f Gültigkeitsirrtum 17 11; 22 204 über Kausalverlauf 16 17 ff; 22 21 Merkmale mit spezieller Irrtumsregelung 16 56 über Notwehrvoraussetzungen 32 64 ff, 68, 335 ff über Prozeß Voraussetzung 16 62 über Rechtfertigungsgründe siehe auch Verbotsirrtum - Annahme nichtexistenter - 16 53; 17 10 f - Irrtum über Grenzen anerkannten Rechtfertigungsgrundes 17 10 - tatsächliche Voraussetzungen siehe auch Erlaubnistatbestandsirrtum 16 47 ff; 34 91 Rücktritt vom Versuch und ~ 24 51 ff über Schuldausschließungsgründe 16 58 ff; 22 207 - Annahme der Voraussetzungen, irrtümliche 16 59 ff - Annahme nichtanerkannter ~ 16 58 über Schuldfähigkeit 16 57; 21 2 über Strafaufhebungsgründe 16 60 über Strafausschließungsgründe 16 60; 22 107 über Strafbarkeitsbedingung, objektive 16 61 über strafbarkeitsbegründende Merkmale im Ordnungswidrigkeitenrecht 16 63 über Strafmilderungsgründe 16 68 ff - Annahme, irrtümliche 16 68 - Verkennung, irrtümliche 16 69 f über Strafschärfungsgründe 16 64 ff Subsumtionsirrtum 16 41 ff - umgekehrter- 22 205 über Tätervoraussetzungen und mittelbare Täterschaft 25 142 ff Tatbestandsirrtum 16 113 ff (138)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Irrtum (Forts.) Tatbestandsirrtum und Verbotsinrtum 16 46 Teilnahme, ~ des Haupttäters Vor 26 26 ff über Verbrechensqualität 22 208 im Versuchsstadium 22 33 f Vorfeldirrtum 22 210 ff über Zahlungspflicht bei Gebührenüberhebung 352 19 Irrtumsherrschaft 25 72 ff Island Strafrechtsreform Einl 129 Italien Betrugsstrafrecht Vor 263 69 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 10 Konkursstraftaten Vor 283 199 ff Kreditbetrug 265b 8 Strafrechtsreform Einl 103, 117, 131, 135 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 17, 26 Jäger fahrlässige Tötung durch ~ 222 15 Jagdaufseher 114 3; 292 22 Jagdausübung Verbot der ~ als Nebenstrafe Vor 38 4 Jagdausübungsberechtigter siehe auch Jagdwilderei Vollstreckungsbefugnisse 114 3 Jagdbarkeit Irrtum ü b e r - 292 70 ff Tiere 292 33 Jagdbeute keine Einziehung, kein Verfall 295 16 Jagderlaubnis 292 21 ff beschränkte ~ 292 13 ff, 25 entgeltliche - 292 26 Formerfordernisse 292 23 Überschreitung 292 13 ff; 294 3 ff Jagdfrevel 292 101 Jagdgast 292 21 f Jagdgerät Einziehung 295 6 ff Jagdrecht 292 6, 54 fremdes - als Rechtsgut 292 2 als notwehrfähiges Gut 32 103, 180 Jagdschein 292 18 Ausweis, amtlicher 275 3 Entziehung Vor 38 6; 61 11; 113 51 Jagdtiere Einziehung 295 13 Jagdwilderei Absicht der Zueignung 292 52 f, 61 Abwurfstangen 292 58 aliud-Theorie 292 68 f Andeutungstheorie 292 96 (139)

Aneignungsdelikt 292 1 f Aneignungsrecht 292 6 durch Angehörige 294 2 Antragsdelikt 294 1 ff Aufsuchen 292 42 Beendigung 292 81 befriedete Bezirke 292 9 ff Begehungsweise, andere nicht weidmännische 292 93 ff Begünstigung und ~ 292 82 Beschädigen 292 61 besonders schwerer Fall 292 85 ff; 294 1 Beute, Einziehung/Verfall 295 16 Βlankettatbestand 292 33, 64 Bundesjagdgesetz 292 EntstG, 6, 9 Deliktsstruktur 292 4 Diebstahl und - 242 12 Drittzueignung 292 52,61 Eier 292 59 f Eigenjadgbezirk 292 7 Eigentumsdelikte und - 292 3, 68 f Eignungsdelikt 292 48 Einziehung 292 98; 295 1, 16 Entstehungsgeschichte Vor 284ff 7; 292 EntstG Erfolgsdelikt 292 54 Erlegen 292 49,51 Fallwild 292 55 Fangen 292 49 f Fangtiere, Einziehung 295 13 ff Federwild 292 59 f gemeinschaftliche Begehung 292 96 gemeinschaftliche Jagdbezirke 292 8 Gewahrsam 292 52 f gewerbsmäßige - 292 87 f gewohnheitsmäßige ~ 292 87 f Gleichwertigkeitstheorie 292 68 Hegerecht/-pflicht 292 2 Hehlerei und ~ 292 36, 82 Hirschsprengen 292 45 Irrtum 292 33,48,63 ff - Doppelirrtum 292 66,73 - Rechtsirrtum 292 65,69 - Tatbestandsirrtum 292 63 ff, 74 - Verbotsirrtum 292 63 ff, 70, 74 Jagdaufseher 292 22 zur Jagdausübung berufene/bestellte Personen 292 31 Jagdausübungsrecht 292 6, 8 - Jagdschein und - 292 19 Jagdbarkeit - Irrtum über - 292 70 ff - Tiere 292 33 Jagdbezirk 292 6 ff Jagderlaubnis 292 21 ff - beschränkte ~ 292 13 ff, 25

Jag

Sachregister

Jagdwilderei (Forts.) - entgeltliche - 292 26 - Formerfordernisse 292 23 - Überschreitung 292 13 ff; 294 3 ff Jagdfrevel 292 101 Jagdgast 292 21 f Jagdgenossenschaft 292 8 Jagdpachtvertrag 292 17, 19 Jagdrecht 292 6, 54 - fremdes ~ als Rechtsgut 292 2 Jagdschein 292 18 Konkurrenzen 292 99 ff kriminologische Erkenntnisse 292 5 Kumulationsdelikt 292 3 Landesjagdgesetze 292 EntstG, 9 Mitpacht 292 24, 27; 294 6 Mittäterschaft 292 84, 96 Nachstellen 292 41 ff Nachtzeit 292 90 Natur-/Tierschutzvorschriften 292 33 Ökologisches Schutzinteresse 292 1 ff Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 292 13 f, 17 ff, 22, 30, 42, 45, 47, 53, 61, 101 Pächter 292 7 f, 15 Parallelwertung, laienhafte 292 64, 95 Plus-Minus-Theorie 292 68 Rechtfertigungsgründe 292 20, 25, 51, 75 ff Rechtsgut 292 1 ff Reformdiskussion 292 102; 294 8 Schadwild 292 78 Schlingen, unter Anwendung von 292 92 Schonzeit 292 91 mit Schußwaffen 292 96 Sichzueignen 292 49, 52 f, 61 Teilnahme 292 82, 84 Teilpacht 292 28 Tiere - in Fallen 292 39 - gefangene ~ 292 37 - gezähmte - 292 38 - herrenlose - 292 35 - jagdbare - 292 33 - kranke - 292 54 - lebende - 292 34 - Tatobjekt 292 32 ff - in Tiergärten 292 40 - todgeweihte - 292 51 - wildlebende - 292 32, 35 Treibjagd 292 47, 84 Unternehmensdelikt, unechtes 292 41 unweidmännische Begehung 292 89 ff (kein) Verfall 295 16 Vermögensdelikt 292 3 Versuch Vor 22 129; 292 41,48 - untauglicher- Vor 22 128 - Versuchstheorie 292 48

Vollendung 292 41, 43, 54, 80 Vollendungstheorie 292 48 Vorbereitungshandlung, straflose 292 44, 48 Vorsatz 292 62 f, 71, 85 Vorverlagerung der Strafbarkeit 292 48 Wahndelikt 292 69, 72 f Weidgerechtigkeit 292 89, 93 Wild - Tatobjekt 292 32 ff - verendetes - 292 12, 14, 55, 57 Wildfolge 292 11, 15, 51 Wildgehege/-park 292 40 Wildschäden, Verhütung 292 76 ff Zerstören 292 61 Zueignungsabsicht 292 52 f, 61 Zuwiderhandlung gegen Jagdbeschränkungen 292 30 Jahresabschluß 283 124, 130 Japan Computerbetrug 263a 8 Journalist Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen und - 353d 9, 56 Verletzung eines Dienstgeheimnisses, Teilnahme 353b 40 Jugendarrest keine Geltung des Strafvollzugsgesetzes 38 60 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Jugendgefährdende Prostitution siehe Prostitution Jugendhilferecht Vor 110 5 Jugendlicher Anwendbarkeit des StGB 10 2 f in Einrichtung der Erziehungshilfe untergebrachter- 120 18 Führungsaufsicht Vor 68 28 f; 68 5, 16 Maßregeln gegen Jugendliche Vor 61ff 68 Mißhandlung von Schutzbefohlenen siehe Körperverletzungsdelikte Prostitution siehe Prostitution, jugendgefährdende Schuldfähigkeit 20 87 f Schutzalter Vor 174 9 Selbsttötung, Veranlassung/Unterstützung 25 125 ff Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen siehe dort Strafmündigkeit 19 5 als Tatmittler 25 118 Unterbringung in Entziehungsanstalt 64 20 f Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus 63 15 ff, 85 Unterbringung in Sicherungsverwahrung Vor 61ff 68; 66 47 ff; Ν 66 8 Verlust der Statusrechte 45 32 (140)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Jugendreligionen 166 70 Jugendschutz Vor 125-145d 4 Gewaltdarstellung und ~ 131 30, 32, 38; 184 1 f Glücksspiel, unerlaubtes und ~ Vor 284287 13; 284 27 als Rechtsgut 131 9; Vor 174 5, 7 ff; Ν 176 1; 176 1; 180 1; 180a 1, 13; 180b 1, 11; 182 1; 184 1; 184b 1; 184c 12, 21, 23 Jugendstrafe Vor 38 71 f Freiheitsstrafe außerhalb des StGB Vor 38 3 keine Geltung des Strafvollzugsgesetzes 38 60 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 44 Strafaussetzung 56 2 Unterbringung in Sicherungsverwahrung Ν 66 8 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 Jugendstrafrecht Absehen von Strafe im ~ 60 10 DDR Vor 38 90 Entstehungsgeschichte Einl49, 51, 57 Führungsaufsicht Vor 68 28 f; 68 5, 16 Maßregeln der Besserung und Sicherung im ~ Vor 38 72 Rechtsfolgensystem des Jugendstrafrechts Vor 38 68 fT Tatmehrheit 53 1, 12 Vorrang des Erziehungsgedankens 46 32 Juristische Person Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 17, 59 kein Angriff durch ~ 32 33 ff, 37 kein Berufsverbot gegen ~ 70 6 Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff Gewahrsam 242 17 Hausrecht 123 37, 39 ff Konkursstraftaten, Täter Vor 283 61, 63 Strafantragsrecht 77 39 Vermögen, Untreuetatbestand 266 70 als zu Verteidigender, Notwehr 32 153 ff kein Verteidiger, Notwehr 32 149 ff Vertreterhaftung, strafrechtliche 14 43 ff Justitiar Parteiverrat 356 15 Justizirrtum 339 46,90 Notwehr gegen ~ 32 108 ff, 110 Justizmord 212 7 durch Rechtsbeugung 339 12c, 51, 55, 93, 127,131 Justizunrecht in der DDR 339 Vor 1, 3, 12c, 15,44, 53b, 54b ff, 57 f, 60, 64 f, 86, 100, 118 im Nationalsozialismus 339 Vor 1,3, 11 ff, 15, 37, 44, 51 ff, 54c f, 57 f, 60, 63 ff, 74, 82, 92 f, 97 ff, 115, 131 f (141)

Kap

Kampfmittelbeseitigung 326 66, 112 Kampfsport Sozialadäquanz Vor 32 93 Kanzelparagraph Einl 48 Kanzerogene Stoffe siehe Stoffe, krebserzeugende Kapitalanlagebetrug Adressatenkreis 264a 44 Aktualisierungspflicht 264a 58 Angaben - fehlende - 264a 40 - unrichtige ~ 264a 40, 53 ff - unvollständige - 264a 56, 62, 81 - vorteilhafte ~ 264a 59 Angebot der Einlageerhöhung 264a 42 Anlageberater/-vermittler 264a 62, 67, 75, 77, 79 f Anlageberatung, mündliche 264a 6, 12 Anlegerschutz 264a 2, 5, 32, 47 Anteile - an Treuhandvermögen 264a 30 f - an Unternehmen 264a 28 f Aufklärungspflicht 264a 61 ausländisches Recht 264a 9 ff Auslandstaten 264a 91 Bagatellfälle 264a 48 f Beendigung 264a 78, 97 Begriff 264a 15 berufsadäquates Verhalten 264a 78 ff Betrug und ~ 263 27, 297, 307, 314; 264a 2, 2 0 , 4 9 , 7 1 , 8 2 , 93 Bezugsrechte, Begriff 264a 3, 22,27, 32 Börsen(straf)recht und ~ 264a 1 f, 6, 13, 32, 36, 83, 88, 99 Boykottaufrufe 264a 59 Darstellungen 264a 37 f, 79 Direktwerbung 264a 44 f Eignungsdelikt 264a 16,49 Entbriefung, Tendenz zur 264a 19, 22 Entstehungsgeschichte Einl 90; 264a 1,4,62 EU-Recht 264a 4, 88 Fortsetzungszusammenhang 264a 81 Garantenpflicht 264a 57 f Gefahrdungsdelikt, abstraktes 264a 16,94 Geheimnisschutz 264a 69 Gerichtszuständigkeit Vor 263 6, 96 Gesellschaftsrecht und - 264a 27,69 Immobilienmodelle 264a 6, 29 Inhaberpapiere 264a 23 f Inlandstaten 264a 90 Internationales Strafrecht 263 334; 264a 86 ff Irrtum 264a 66, 68 Kapital(anlage)marktschutz als Rechtsgut 264a 13 f, 59, 88 Kapitalanlageformen 264a 18 ff

Kap

Sachregister

Kapitalanlagebetrug (Forts.) Kapitalmarktpapier 264a 20 Klageerzwingungsbefugnis 264a 94 Konkurrenzen 264a 81 ff Kreditbetrug und ~ 264a 3, 20, 53, 75; 265b 7 kriminalpolitischer Hintergrund 264a 2 Kriminologie Vor 263 4; 264a 5, 8, 92 f Kursbetrug 264a 2 Mittäterschaft 264a 73, 78 Orderpapier 264a 19 f, 25 physische Vermögensanlagen 264a 33 Presseinhaltsdelikt 264a 97 Prospektbetrug 264a 1,4, 15 Prospekte - Begriff 264a 35 f - Mindestangaben 264a 4,47, 61, 99 Prospekthaftung, zivilrechtliche 264a 2,4, 48, 55 f, 62, 75 Prospektprüfer 264a 52, 67, 77 Rechtfertigungsgründe 264a 69 Rechtsgut 264a 13 ff, 82 Rektapapiere 264a 19, 26 Schutzgesetz iSd § 823 II BGB 264a 14 (kein) Sonderdelikt 264a 17, 76 Strafaufhebungsgrund, persönlicher 264a 70 Strafverfolgung 264a 8, 92 Täterkreis 264a 17, 74 ff Tätige Reue 264a 70 ff Tatsache 264a 63 Teilnahme 264a 73 ff Telefonhandel 264a 37 Treuhänder 264a 30 f, 71, 77, 85 Übersicht über den Vermögensstand 264a 39, 79 Umstände, anlageerhebliche 264a 47 ff, 61 - Kriterienkatalog 264a 52 Unterlassungsdelikt, echtes 264a 61, 80 Unternehmensanteil 264a 18,28 f Untreue u n d - 264a 85 unverbriefte Rechte 264a 27 Verfassungsmäßigkeit 264a 4, 7, 22, 28 f Verjährung 264a 97 f Vermögen als Rechtsgut 264a 13 f, 87 Verschweigen nachteiliger Tatsachen 264 a.F. 40, 56, 61 ff, 80, 98 Vertrieb 264a 41 Vollendung 264a 60, 64, 70 f Vorsatz 264a 65 ff, 76 Warentermingeschäft 264a 6, 32, 52, 83 Wertpapier, Begriff 264a 3, 19 ff, 32 Wertpapierfälschung und ~ 264a 21 f Wettbewerbsrecht und ~ 264a 2, 35,44, 71, 84 Wirtschaftsdelikt Vor 263 5

Kapitalgesellschaft Untreue 266 60 Kapitalmarkt als Rechtsgut, geschütztes 264a 13 f, 59, 88 Kapitalmarktpapier 264a 20 Karikatur Beleidigung 185 23 f; 193 10 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 37 Kartellbehörden Vor 298 6; 298 57, 59 Kartellrechtsakzessorietät Vor 298 8 Kassationsverfahren Überprüfung von DDR-Gerichtsentscheidungen Vor 38 101 Kasse, schwarze Untreue 266 143, 148 Kassenarzt siehe auch Arzt Abrechnungsbetrug 263 39, 135, 188,267, 269, 293,311 Offenbarungspflicht 203 124 Kassenverwalter Untreue 266 121 Kassierer Untreue 266 51, 82 f, 85, 90, 104 Kastration, freiwillige 61 5; 63 89; 66 152; 228 42 Kaufleute Bilanzierungs-/Inventarpflicht 283 129 Buchffihrungspflicht 283 96 ff irrige Annahme der Kaufleuteeigenschaft 283 199 kaufmännische Verkehrssitte/Übung Vor 283 115 f Konkursstraftaten, Täter Vor 283 59, 67; 283 96, 121, 129 Minderkaufleute 283 96, 121 f, 127, 129, 131, 172 ordentliche ~ Vor 283 111, 115 f, 124, 160 Sollkaufleute 283 96 Vollkaufleute Vor 283 121; 283 97, 99, 121, 127, 129, 131, 172; 283b 4 Wegfall der Eigenschaft 283 123 Kausalität aberratio ictus und ~ 16 9 abgebrochene ~ Vor 13 59 Adäquanztheorie Vor 13 60, 62; 16 25 Äquivalenztheorie Vor 13 54, 57 alternative ~ Vor 13 55 atypische Kausalverläufe Vor 13 60 als Bedingung der Zurechnung bei Erfolgsdelikten Vor 13 53 Bedingungstheorie Vor 13 54 ff Eliminationsverfahren, hypothetisches Vor 13 54 ff

(142)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Kausalität (Forts.) Erfolg außerhalb des Schutzbereichs der Norm Vor 13 67 erfolgsqualifiziertes Delikt Vor 13 69 Fahrlässigkeitstaten Vor 13 61, 68; 16 188, 192 ff Fehlen der rechtlichen Relevanz der Handlung Vor 13 66 fehlende ~ und Versuch 22 20 ff Gleichwertigkeit der Erfolgsbedingungen Vor 13 57 Handlung als conditio sine qua non des Erfolges Vor 13 54 f Handlungen von Dritten und ~ Vor 13 58; 1621 der Hilfeleistung, Beihilfe 27 1 ff hypothetische- Vor 13 53, 55; 13 17 Irrtum über Kausalverlauf 16 17 ff; 22 21 Kausalitätsverlauf, abweichender 16 17 ff; 22 21 Kausalverlauf, hypothetischer Vor 13 70; 16 191 Korrektive, haftungsbeschränkende Vor 13 60 ff Mitverschulden des Verletzten 16 22 Prognose, objektiv-nachträgliche Vor 13 62 Relevanztheorie Vor 13 63 zwischen Rettungsbemühungen und Nichtvollendung beim Rücktritt vom Versuch 24 192 ff Risikoverringerung Vor 13 65 überholende ~ Vor 13 59 Unterbrechung des Kausalzusammenhangs Vor 13 58 beim Unterlassungsdelikt, unechten Vor 13 53; 13 17 Zurechnung, objektive Vor 13 58,64 ff Zurechnungszusammenhang 16 25 Kaution Untreue 266 109, 113 Keine Strafe ohne Gesetz siehe Gesetzlichkeitsprinzip Kennzeichen Begriff 86a 3 ff Urkundeneigenschaft 267 16, 93 verfassungswidriger Organisationen Ν 86a Kernbrennstoffe Einziehung 330c 2 Freisetzen ionisierender Strahlen 311d 5 Umweltgefährdende Abfallbeseitigung 326 129 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 328 1 f Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens Ν 310; 311b 3

(143)

Kin

Kernenergie Freisetzen 310b 2 Kernspaltungsvorgänge Bewirken von Kernspaltungsvorgängen 311d 5 Kernstrafrecht Vor 324 3, 7c, 7f f, 25, 28 Kettenanstiftung 11121 Kettenbeihilfe 120 31 Kettenbestimmung Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 15 Sexueller Mißbrauch von Kindern 176 6, 9 Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen 174 20 Kettenbrief Vor 284-287 2,4, 7, 13 f; 284 11, 15; Vor 287 2, 4, 7; 287 16 Kick back Untreue 266 3, 125, 135, 145, 163 Kidnapping siehe Entführung Kiesabbau 329 30,39,41 Kind Ablehnung lebensrettender Maßnahmen für ein ~ durch Eltern 212 31 Adoptivkind 170 17; 173 17 f; 174 17 - Angehörigenverhältnis 11 13 - Aussetzung 221 37 Aussetzung durch Eltern 221 37 f Begriff 169 16; 176 2 als Ehrträger Vor 185 24 Einwilligung, rechtfertigende durch Dritte Vor 32 117 Entwicklung, gesunde körperlich-psychische als Rechtsgut 171 3 Entziehung siehe Entziehung Minderjähriger Exhibitionistische Handlungen vor einem ~ 176 8; 183 4 Findelkind 221 1 Kindesraub siehe Menschenraub, erpresserischer Kindestötung siehe Tötungsdelikte Kindesverwechslung siehe Personenstandsfälschung leibliches Sexueller Mißbrauch 174 17 keine Maßregeln der Besserung und Sicherung gegen ~ 19 3 Mißhandlung von Schutzbefohlenen siehe Körperverletzungsdelikte nichteheliches ~ 170 17 - Angehörigenverhältnis 115 Notwehr gegen ~ 19 2; 32 26, 32, 235 f, 309 Pflegekind siehe auch Schutzbefohlener - Angehörigenverhältnis 11 14 Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung 169 10, 28 Schuldunfähigkeit 19 1 ff Schutzalter Vor 174 8 f; 176 14

Kin

Sachregister

Kind (Forts.) Selbsttötung, Veranlassung/Unterstützung 25 125 ff Sexueller Mißbrauch von Kindern siehe Sexueller Mißbrauch Sicherungseinziehung gegen - 1 9 3 Stiefkind siehe Schutzbefohlener als Tatmittler 25 118 Tötung eines Kindes siehe Tötungsdelikte totgeborenes ~ 167a 10; 168 22; 169 8 Überführung von Kindern einer Gruppe in eine andere, gewaltsame - Völkermord 220a 11 Unterschieben eines Kindes 169 2, 13 ff als Vortäter einer Hehlerei 19 2 Kinderhandel siehe auch Mädchenhandel Absehen von Strafe 236 121 ff Absicht - Bereicherungsabsicht 236 30 ff, 54, 73 - Entgeltlichkeit 236 73 - Gewinnsucht 236 73 - Wiederholungsabsicht 236 73 Adoptionsvermittlung 236 46 ff Adoptiveltern 236 7 Altfälle 236 127 f Aufnahmevermittlung 236 49 ff Aufnehmen 236 23, 26 ff Auslandstat 236 129 f bandenmäßiger ~ 236 66, 69 f Bekämpfung 236 2 Eltern 236 6 ff, 11 Entgelt, Handeln gegen 236 30 ff, 54 Entstehungsgeschichte 236 EntstG Entwicklung, ungestörte körperlich/seelische 236 4 Erfolgsdelikt 236 24, 60 Ersatzmuttervermittlung 236 48 als Familiendelikt Vor 169 10 Fürsorge- und Erziehungspflicht, grobe Vernachlässigung 236 38 ff Gefährdungsdelikt, abstraktes 236 24,44 Gefahrdungsdelikt, konkretes 236 67 Gefahr erheblicher Schädigung körperlich/seelischer Entwicklung 236 67, 71 gewerbsmäßiger ~ 236 66, 68 gewinnsüchtiger ~ 236 66, 68 Irrtum 236 74 f Kind unter vierzehn Jahren 236 20 Konkurrenzen 236 106 ff Nachweisvermittlung 236 15, 46 Person unter achtzehn Jahren 236 21 Pflegeeltern 236 7 Pfleger 236 8 Rechtsgut 236 4 Sonderdelikt, echtes 236 6 Täterkreis 236 5 ff

Tätigkeitsdelikt 236 45, 51 Teilnahme 236 90 ff, 120 Überlassen 236 23, 25 unbefugt 236 55 ff Verjährung 236 100 ff Vermittlung 236 45 ff - grenzüberschreitende ~ 236 60 ff Vermittlungsverbote 236 4 Versuch 236 78 ff, 113 Verwandte/Verschwägerte 236 12 ff Verwandtenadoption 236 14 Vormund 236 8 Vorsatz 236 61,72 Zwischenhändler 236 27 f, 37 Kinderpornographie Absicht der Herstellung Ν 176 6 Besitz 184 2,48 Beziehen 184 43 Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176 6 Verbreitung 184 2,48 ff - bandenmäßige ~ 184 52 - gewerbsmäßige ~ 184 52 Kindesentziehung siehe Entziehung Minderjähriger Kindeswohl als Rechtsgut 236 4 Kirchen 166 59 f Brandstiftung, schwere Vor 166 12; Ν 306a kirchenamtlicher Gewahrsam als Rechtsgut 133 2 Körperschaftsstatus Vor 166 5; 166 67 ff Privilegierung Vor 166 3 Schutz von Bezeichnungen, Titeln etc. 132a 18 Verhältnis von Staat und ~ Vor 166 2 ff Kirchenamtsträger kein Amtsträger 133 20 Steuergeheimnis, Verletzung 355 5a, 21 ff Kirchenbrandstiftung Vor 166 12 Kirchendiebstahl Vor 166 12 Kirchenstrafen Vor 38 88 Klageerzwingungsverfahren Antragsbefiignis 166 7; 264a 94 Urkundenfälschung 267 3 Klammerwirkung 52 21, 27 ff Klarstellungsfunktion des Urteilstenors bei Tateinheit 52 3, 48 Klasse als Bevölkerungsteil 130 9 ff Klassenkampf, Anreizung zum 130 Vor 1 Kleiner Lauschangriff siehe Lauschangriff, kleiner Kleptomanie siehe Stehlsucht Klima Klimafunktion des Bodens 324a 22 (144)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnuramern Klimaschutzdelikt 130 2; 131 11; 140 2; 324a 22 Kodein siehe Codein Körperbewegungstheorie eigenhändige Delikte 25 43 Körperglied, wichtiges 226 14 f Körperliche Unversehrtheit siehe Unversehrtheit, körperliche Körperlichkeitstheorie Urkundenfälschung 267 31 ff Körperschaft öffentlich-rechtliche ~ - Gewässerverunreinigung durch ~ Vor 324 50; 324 44, 54 f - Loyalitätspflicht 166 68 - Paritätsgebot 166 69 - Religionsgesellschaft als ~ 166 67 ff politische ~ - Beleidigung 194 13 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 31 Körperverletzungsdelikte aberratio ictus 229 11 actio libera in causa 229 11 Antragsdelikte 223 29; 229 48; 230 1 Aufklärungspflicht, ärztliche 228 19 ff, 44 Bagatellfälle 223 9 f, 16, 30 Beeinträchtigungen, psychische Vor 223 2, 8; 223 8, 15; 225 1, 12 f; 227 2 Beleidigungsdelikte und ~ 223 4, 6, 8, 27 Beteiligung an einer Schlägerei - Angriff, von mehreren verübter 231 5 - Beteiligung 231 6 ff - Beteiligung, nachträgliche 231 8 - Einwilligung 228 50; 231 18 - Fahrlässigkeit der Folgenverursachung 231 1, 15, - (kein) Gefährdungsdelikt, abstraktes 231 1,22 - Irrtum 231 14 - Kausalität 231 10 ff - Körperverletzung, schwere als Folge 231 10 - Konkurrenzen 231 21 f - Mitwirkung, psychische 231 7, 20 - Notwehr 32 143, 173; 231 4, 10, 17 - Rechtfertigung 231 4 f, 9 f, 16 f - Rechtsgut 231 1 - Schlägerei 231 4 - Schuldprinzip, Verstoß gegen 231 1 - Strafbarkeit des beteiligten Verletzten 231 10, 23 - Teilnahme 231 20 - Todesfolge 231 10 - Unterlassen 231 7 - Verfassungsmäßigkeit 231 1 (145)

Kör

- Vorsatz 231 14 - Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 231 1, 15 - Vorwerfbarkeit 231 16 f - Willensrichtung, feindselige 231 5 f - Zeitpunkt der Beteiligung 231 8 (keine) Dauerdelikte 223 25 DDR-Alttaten Vor 223 24 DDR-Recht Vor 223 24 Doping 223 13; 228 49 Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 93,115 - Aufklärungspflicht, ärztliche 228 19 ff, 44 - Aufklärungsverzicht 228 20 - Beteiligung an einer Schlägerei 228 50; 231 18 - Eingriffe, experimentelle 228 47 - Einsichtsfähigkeit 228 3, 15 ff - Einwilligungserklärung 228 3, 15 - fahrlässige Körperverletzung 228 1,3; 229 8 - Heileingriff, ärztlicher 228 14 ff - HIV-Infektion 228 50 - Irrtum 228 51; 229 11 - Körperverletzung im Amt 340 15 - kosmetische Eingriffe 228 44 - Mitfahrerfälle 228 13 - mutmaßliche ~ 228 35 f - Organentnahme 228 1,46 - Sittenwidrigkeit der Tat 228 6 ff - Sportverletzungen 228 12 - Verfassungsmäßigkeit 228 2 - Vertreter, gesetzlicher 228 3, 17 - verweigerte ~ 228 37 - Widerruf 228 33 - Willensmängel 228 18 Einwirkung, mittelbare 223 11 Embryonenschutzgesetz und ~ Vor 223 7 Empfindlichkeit, übermäßige 223 7 Erziehungsmaßnahmen, entwürdigende 223 10 Festnahmerecht 223 21; 229 45 Freiheitsdelikte und ~ Vor 223 1, 3; 228 14 Führungsaufsicht 68 3 Garantenstellung 223 17 Gefahr - schwerer Gesundheitsschädigung siehe Gefahr - schwerer Körperverletzung siehe Gefahr Geschlechtsumwandlungen 228 45 Gesundheit als Rechtsgut Vor 223 1 Gesundheitsschädigung - Begriff 223 4, 12 ff - als Erfolgsqualifizierung siehe Gesundheitsschädigung - schwere ~ 226 2,42

Kör

Sachregister

Körperverletzungsdelikte (Forts.) Heileingriff, ärztlicher Vor 223 1, 3 ff; 223 6, 13, 18; 224 24; 226 37; 228 1 - Aufklärungspflicht 228 19 ff, 44 - Einwilligung, rechtfertigende 228 14 ff - mißlungener ~ Vor 223 5 - Notstand, rechtfertigender 228 35, 37 HIV-Infektion Vor 223 10 ff; 224 9, 13, 37, 39; 228 50 Humanexperimente 228 44,47, 52 Irrtum 223 22 Kastration, freiwillige 228 42 Körperglied, wichtiges 226 14 f Körperverletzung - Begriff 223 4 - als Durchgangsdelikt der Tötung Vor 52ff 106 ff Körperverletzung im Amt - Amtsdelikt, unechtes 340 1, 10 - Amtsträger 340 4 - Begehen 340 8 - Begehenlassen 340 9 f, 19 - Bundeswehrangehörige als Täter 340 4 - Dienstausübung, Zusammenhang mit der 340 5 f - Eingriffsbefugnisse, staatliche 340 14 - Einheitstäterbegriff 340 10 - keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115; 340 15 - Entstehungsgeschichte 340 EntstG - fahrlässige - 229 2; 340 2, 13,21 - Garantenpflicht 340 12 - gefährliche - 340 2, 19 - Irrtum 340 16, 18 - Konkurrenzen 340 22 - minder schwerer Fall 340 25 f - Mittäterschaft 340 8, 10 - mittelbare Täterschaft 340 9 f - Nebenfolgen 340 27 - Rechtfertigungsgründe 340 14 f - Rechtsgut 340 1 - schwere - 226 1; 340 7, 19,23 - (kein) Strafantrag 340 21, 28 - Strafzumessungslösung 340 17,28 - Tatbestandslösung 340 17, 28 - Teilnahme des Amtsträgers 340 10 - Teilnahme externer Personen 340 17,20, 28 - Todesfolge 227 2; 340 19 - Unterlassen 340 11 f - Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat u n d - 340 22 - Vernehmungsmethoden, verbotene 340 15 - Versuch 340 10, 18,20 - Vorsatz 340 13

Körperverletzung mit Todesfolge - im Amt 227 2; 340 19 - Beeinträchtigungen, psychische 227 2 - Beteiligung 227 10 - erfolgsqualifiziertes Delikt, echtes 227 1 - Fahrlässigkeit der Verursachung 227 8 - Grunddelikt vorsätzliche Körperverletzung 227 2 - Kausalität 227 4 ff - Kausalverlauf, abweichender 227 4 - Konkurrenzen 227 11 - minder schwerer Fall 213 2; 227 13; 228 52 - Tötungsdelikte und - 227 1,11 - Unterlassungsdelikt, unechtes 227 3 - Versuch Vor 22 112; 227 9 - Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 227 1 Körperverletzung, besonders schwere - Kausalverlauf, abweichender 226 5, 29, 32 f - Vorsatz 226 27 ff Körperverletzung, einfache - Antragsdelikt 223 29; 230 1 - Beeinträchtigungen, psychische 223 8, 15 - Kausalverlauf, abweichender 223 19 - Privatklagedelikt 223 29 - Strafantrag 230 1 ff - Vorsatz 223 19 Körperverletzung, fahrlässige - im Amt 229 2; 340 2, 13,21 - Antragsdelikt 229 48; 230 1 - durch Arzt 229 12 - (kein) Auffangtatbestand 223 20 - durch Bauarbeiten 229 13 - Beteiligung 229 10 - durch Betrieb/Unternehmen 229 14 f - Einwilligung, rechtfertigende 228 1,3; 229 8 - Fahrverbot als Nebenstrafe 44 5; 229 47 - durch Hebamme 229 12 - HIV-Infektion Vor 223 11, 13 f - Kausalität 229 3 - Konkurrenzen 229 46 - Nebenstrafen 229 47 - Ordnungswidrigkeitenrecht und - 229 48 - Pflichtwidrigkeitszusammenhang 229 7 - Privatklagedelikt 229 48 - Produkthaftung, strafrechtliche 229 14, 16 - Rechtfertigungsgründe 229 8 - durch Soldaten 229 17 - Sorgfaltswidrigkeit 229 5 f - Sportverletzungen 229 8 - Strafantrag 230 1 ff - im Straßenverkehr 229 18 ff - durch Tierhalter 229 44 (146)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern

Körperverletzungsdelikte (Forts.) - Tötung, fahrlässige und ~ Vor 223 19; 229 46 - Unterlassen 229 4 - Voraussehbarkeit, objektive 229 6 - Vorwerfbarkeit 229 9 Körperverletzung, gefahrliche - im Amt 340 2, 19 - Beibringung von Gift 224 12 ff - Eignung, Verletzungen hervorzurufen 224 11,22, 30, 32 - Gefahrdungsdelikt, abstraktes/konkretes 224 2 - Gegenstand, unbeweglicher als Werkzeug 224 27 - gemeinschaftliche Begehung 224 33 ff, 39 - Gift 224 8 - Haftgrund 224 43 - HIV-Infektion Vor 223 11; 224 9,13, 37,39 - Körperteile als Werkzeuge 224 25 - Konkurrenzen 224 40 f - Krankheitserreger 224 8 f - lebensgefahrdende Behandlung 224 36 - minder schwerer Fall 224 42; 228 52 - Mittäterschaft 224 34 - mittelbare Täterschaft 224 1, 17 - Stoffe, andere gesundheitsschädliche 224 9 ff - Substanzen als Werkzeuge 224 28 - Teilnahme 224 34 - Tier, Angriff durch 224 26, 37 - Überfall, hinterlistiger 224 31 - Unterlassen 224 1 7 , 2 9 , 3 7 - Versuch 224 39 - Vorsatz 224 38 - Waffe 224 19, 30 - Werkzeug, gefahrliches 224 19 ff Körperverletzung, schwere - Absicht 226 28 - im Amt 226 1;340 7, 19,23 - Behinderung, geistige 226 25 - Entstellung, dauerhafte erhebliche 226 18 ff - als Erfolgsqualifikation 226 2; 231 10 - Erfolgsqualifiziertes Delikt 226 1 - Fahrlässige Verursachung 226 26 - Fortpflanzungsfahigkeit 226 13 - Gebärfähigkeit 226 13 - Gehör 226 11 - Haftgrund 226 41 - Heileingriff, ärztlicher 226 37 - HIV-Infektion Vor 223 11 - als Katalogtat Ν 126 2; 226 41 - Kausalität 226 6 f - Körperglied, wichtiges 226 14 f - Konkurrenzen 226 39 (147)

-

Kör

kosmetische Eingriffe 226 20 Krankheit, geistige 226 25 Lähmung 226 24 minder schwerer Fall 226 36 ff; 228 52 von Mitgliedern einer bestimmten Gruppe

siehe Völkermord - Mittäterschaft 226 34 f - Rechtfertigung 226 36 f - Sehvermögen 226 10 - Siechtum 226 23 - Sprechvermögen 226 12 - Surrogate, künstliche 226 21 - als Tatfolge Ν 318; 318 9 - Teilnahme 226 34 f - Tötungsdelikte und ~ 226 39 f - Unbrauchbarkeit, dauerhafte 226 17 - Unmittelbarkeitszusammenhang 226 8 - Verfallen 226 22 - Verlust 226 8 f, 17 - Versuch Vor 22 112, 117; 226 30 ff - Vorsatz 226 1,26, 30 ff - Wahlfeststellung 226 40 - Wissentlichkeit 226 28 - Zeugungsfahigkeit 226 13 Konkurrenzen 223 24 ff; 228 46 kosmetische Eingriffe 226 20; 228 44 Krankheit, somatologischer Begriff 223 15 kriminologische Erkenntnisse Vor 223 20 ff Landfriedensbruch und ~ Ν 125a 1 f; 125 8 minder schwerer Fall 213 2; 224 42; 225 32; 226 36 ff; 227 13; 228 52; 340 25 f Mißhandlung von Schutzbefohlenen - Angehöriger des Hausstands des Täters 225 8 - Beeinträchtigungen, psychische 225 1, 12 f, 16,28 - Betreuer 225 6 - Böswilligkeit 225 18 f - Eltern 225 6 - Fürsorgepflicht 225 6 - Gebrechlichkeit 225 4 - Gesinnung, gefühllose 225 14, 19 - Gesundheitsschädigung 225 16 - Haftgrund 225 33 - Irrtum 225 20 f - Konkurrenzen 225 29 ff - Krankheit 225 4 - minder schwerer Fall 225 32 - Mißhandlung, rohe 225 13 f - Mittäterschaft 225 28 - Obhutspflicht 225 7 - Person unter 18 Jahren 225 2 - Person, wehrlose 225 4 - Pfleger 225 6 - Quälen 225 12 - Rechtfertigung 225 27

Kör

Sachregister

Körperverletzungsdelikte (Forts.) - schwere ~ 225 22 ff - Sicherungsverwahrung 225 32 - Sonderdelikt, echtes/unechtes Vor 223 8; 225 1 - Sorgepflicht, Vernachlässigung 225 16 - Teilnahme 225 1 - Tötungsdelikte und ~ Vor 223 17 - Überlassen, der Gewalt des Täters 225 9 - Unterlassen 225 12, 15 - Unterlassungsdelikt, echtes/unechtes 225 12, 15, 17 - Unterordnung im Dienst-/Arbeitsverhältnis 225 10 - Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht u n d - 225 31 - Versuch 225 21,23 - Vormund 225 6 - Vorsatz 225 19 Mißhandlung von Schutzbefohlenen, schwere - Gefahr erheblicher Entwicklungsschädigung 225 22, 24 f - Gefahr schwerer Gesundheitsschädigung 225 22, 24 f - Todesgefahr 225 22, 24 - Versuch 225 26 Mißhandlung, körperliche 223 4, 6 ff mittelbare Täterschaft 223 3 Nötigung und ~ 240 125 Notstand, rechtfertigender 228 35, 37 Notwehr 223 21; 231 4, 10, 17 Organentnahme u n d - 168 19; 223 18; 226 37; 228 1,46 Patientenverfügung 223 13 Polizeibeamter, Pflicht zum Einschreiten 223 17 pränatale Einwirkungen Vor 223 7 Rauschzustände, Verursachung 223 14 Rechtfertigungsgründe 228 1 - Amtsrechte Vor 32 148 - Einwilligung, rechtfertigende 223 21; 228 1 ff - Festnahmerecht 223 21; 229 45 - Notstand, rechtfertigender 228 35, 37 - Notwehr 223 21; 231 4, 10, 17 - Züchtigungsrecht 223 10, 17 - Zwangsbehandlung 223 21 Rechtsgut Vor 223 1 Risiko, erlaubtes Vor 223 12 Schmerzzufügung 223 12 Schwangerschaft, Verursachung einer 223 13 Schwangerschaftsabbruch und Vor 218ff 27, 31; 218 57 ff; 218a 3; 223 26 Selbstbestimmungsrecht als Rechtsgut Vor 223 1, 3 f; 228 37

Selbstgefahrdung, eigenverantwortliche Vor 223 13; 223 3; 229 10; 231 10 Selbstverletzung, Strafbarkeit 109 1; 223 3 Sport, vorsätzliche Verletzungshandlungen und Sozialadäquanz Vor 32 93 Sportverletzungen 228 12; 229 8 Sterilisation, freiwillige 228 38 ff Störung der Totenruhe und - 168 4 Strafantrag - Antragsberechtigte 77 30; 230 2 f - Antragsfrist 230 4 - öffentliches Interesse an Strafverfolgung, besonderes 230 6 ff - Rücknahme 230 5 Streikrecht 223 21 Substitutionsbehandlung Drogenabhängiger 223 13 symbolisches Strafrecht Vor 223 8 Systematik Vor 223 8 f Tier, Angriff durch 224 26, 37; 229 44 Tötungsdelikte und - 212 43; 216 20 f; Vor 223 15 ff; 226 39 f; 227 1, 11 Transplantationsgesetz und - 228 46 Unterlassen 223 17 Unversehrtheit, körperliche als Rechtsgut Vor 223 1 Vergewaltigung und - 177 22; 223 6 Vergiftung Ν 126 2; 223 7 Verjährung Vor 223 24 Versuchsstrafbarkeit Vor 223 8; 223 23 Züchtigungsrecht 223 10,17 Zwangsbehandlung 223 21 Koinzidenzprinzip 20 76 ff Kokain als Rauschmittel 316 133, 145 f, 158; 323a 94 Kollektivbeleidigung und Beleidigung unter Kollektivbezeichnung Vor 185 25 ff, 28 ff Strafantrag 194 2 Kollektivdelikt Begriff Vor 52ff57 Handlungseinheit bei ~ Vor 52ff 57 keine Handlungseinheit, rechtliche Vor 52ff 57 Tatortbestimmung 9 43 Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen 86 28 Kollektivehre Vor 185 25 Kollektivurteil Vor 185 30 Kollision von Rechtsgütern und Prinzip praktischer Konkordanz 193 6 von Teilrechtsgebieten siehe Interlokales Strafreckt

(148)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Kollusion 330d7;Vor331 18 Ausschreibungsveranstalter und -teilnehmer 298 16,31,39, 52 Kombinationsprinzip V o r 5 2 f f 3 , 5 ; 52 EntstG, 41 Kombinationsstrafdrohung bei Tateinheit 52 47 f Kombinationstheorie, normative Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 20, 26 Kommanditgesellschaft Buchführungspflicht 283 98 Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff Insolvenzanfalligkeit Vor 283 20 Konkursstraftaten, Täter Vor 283 60, 62, 65; 283c 11 Untreue 266 47, 124,126 Kommanditgesellschaft auf Aktien Bilanzierungsfristen 283 147 Kommissionär Untreue 266 46, 50 Kommunikationsdelikt Betrug Vor 263 3,45; 263 4, 22, 28, 51 Kompensation 199 1 Kompensationslehre 24 25 f Kompetenzverteilungsprinzip Vor 3 137 f Komplexbegriff 16 44 Komplott siehe Versuch der Beteiligung Konfliktstäter Hangtäter, Abgrenzung 66 72 f Konkordanz, praktische Einl 9; 193 6 Konkretes Gefährdungsdelikt siehe Gefährdungsdelikt, konkretes Konkurrenteoschutz Vor 298 5 Konkurrenz von Anknüpfungspunkten für deutsche Strafgewalt siehe Internationales Strafrecht von Maßregeln 72 1 ff von Teilrechtsgebieten siehe Interlokales Strafrecht Konkurrenzlehre Absorptionsprinzip V o r 5 2 f f 3 , 7 0 Anstiftung/Beihilfe zu mehreren Taten Vor 52ff 58 Asperationsprinzip Vor 52ff 3 Bewertungseinheit Vor 52ff 23 Bewertungsmehrheit Vor 52ff 6 Einheitsstrafe, Prinzip V o r 5 2 f f 4 Einheitstheorie Vor 52ff 6 fortgesetzte Handlung siehe auch Handlung, fortgesetzte V o r 5 2 f f 4 Gesetzeseinheit siehe auch dort Vor 52ff 3,64 Handlung, natürliche Vor 52ff 7 ff Handlungseinheit siehe auch dort Vor 52ff 7 ff Kombinationsprinzip Vor 52ff 3, 5 (149)

Kon

Kumulationsprinzip Vor 52ff 3 Massenverbrechen Vor 52ff 57 Mehrheitstheorie V o r 5 2 f f 6 Nachtat, mitbestrafte siehe auch dort Vor52ff 121, 123 ff praktische Bedeutung Vor 52ff 5 Realkonkurrenz, unechte V o r 5 2 f f l 2 1 Serienstraftaten siehe auch dort Vor 52fT 50 ff Sperrwirkung des milderen Gesetzes Vor 52ff 5, 70 Subsidiarität Vor52ff2, 100 Tateinheit siehe auch dort Vor 52ff 2, 6 Tatmehrheit siehe auch dort Vor 52fT 2 Teilnahme Vor52ff58 Vortat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 121 f Konkursantrag Antragsberechtigte Vor 283 28, 163 Antragspflicht Vor 283 2, 7, 29, 153, 163, 174; 283 170, 208,238 unterlassener- 283c 19 Konkurseröffnung Beschlagnahmewirkung 136 10 Konkursstraftaten Abgeben kreditierter Waren/Wertpapiere 283 77 Abschreibungsgesellschaft 283a 7 Absicht - Gläubigerbegünstigung 283c 31 - Gläubigerbenachteiligung 283 26 - Schuldnerbegünstigung 283d 12 Aktiengesellschaft - Bilanzierungsfristen 283 147 - Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 - Täterkreis Vor 283 64 Aktiva - Begriff 283 130 - Verminderung der ~ Vor 283 26 Anschlußkonkurs Vor 283 163 Arbeitnehmer - als Gläubiger Vor 283 49 ff - Konkursvorrecht Vor 283 51 - Not, wirtschaftliche 283a 11 - Sozialplanansprüche Vor 283 154 Arbeitsplatzerhalt Vor 283 3 f, 51 f, 118; 283 62 Aufbewahrungspflicht für Handelsbücher 283 121 ff; 283b 7 Auffanggesellschaft 283 30, 157, 164; 283c 23,31 Ausgabe, unwirtschaftliche 283 52, 64 ff Auskunftspflicht des Schuldners Vor 283 25; 283 38 f ausländisches Strafrecht Vor 283 181 ff; 283 11

Kon

Sachregister

Konkursstraftaten (Forts.) Auslandshandlung 283 242 Außenstehende als Täter 283d 1 Aussonderungsberechtigter 283 6 Austauschgeschäfte 283 26 ff, 183 Bankrott - Anschlußstraftaten und ~ 283 230 - Anwendbarkeit des § 28 28 68 - Bagatellfälle 283 12, 17, 109, 177 - Begünstigung und ~ 283 230 - besonders schwerer Fall 283a 1 ff - betrügerischer ~ Vor 283 26, 36, 38 - Betrug und ~ 283 240 - Dauerstraftat 283 234 - einfacher ~ Vor 283 26, 36, 38; 283 55 - Erfolgsdelikt 283 2, 5 f - fahrlässiger ~ als Auffangtatbestand 283 204 - Fahrlässigkeit Vor 283 42, 84, 89, 103; 283 1,70, 151, 204 ff, 214 ff - Falsche Versicherung an Eides Statt und ~ 283 240 - Fortsetzungszusammenhang 283 234, 236 - Gefährdungsdelikte, abstrakte Vor 283 94; 283 3 ff - Generalklausel des § 283 Abs. 1 Nr. 8 Vor 283 42; 283 9 ff, 155 ff - Gläubigerbegünstigung und ~ 283 29, 34, 37, 157, 237; 283c 1,39 ff - Grund-und Auffangtatbestände 283 1, 8 ff, 54, 93, 106, 128,204, 233 - Internationales Strafrecht 283 242 ff - Konkurrenzen 283 231 ff - Kreditbetrug und ~ 283 145,240 - leichtsinniger ~ Vor 283 36 - Nebenstrafrecht und ~ 283 241 - Rechtsgut 283 6 f, 243 - Schuldnerbegünstigung und ~ 283 37, 227, 237; 283d 2 ff, 24, 26 - Sonderpflichtdelikt 283 7, 37 - Sperrwirkung des Abs. 1 Nr. 1-7 283 10, 12 - Steuerhinterziehung und ~ 283 241 - Strafvereitelung und ~ 283 230 - Täterkreis 283 121, 225 - Tätigkeitsdelikt 283 7 - Unterschlagung und ~ 283 240 - Untreue und ~ 266 167, 171; Vor 283 2, 10, 30 f, 79 f, 100; 283 159, 239 - Versuch Vor 22 104; 283 1 - Zwangsvollstreckungsvereitelung und ~ 283 41,240; 288 2, 7, 45 Bankrotthandlung Vor 283 32, 86 ff - vor Eintritt der Strafbarkeitsbedingung 283 - fahrlässige- 283 215 f - Kausalzusammenhang mit Taterfolg Vor 283 89; 283 180

- Strafbarkeitsbedingung, objektive und ~ Vor 283 89 ff; 283 224 - Zeitpunkt Vor 283 96, 100 Beauftragte als Täter 283b 5; 283c 4; 283d 6 Beendigung 283 221 Befriedigung des Gläubigers 283c 16 Begriff Vor 283 2 Begünstigung eines Gläubigers 283c 26 Beiseiteschaffen - von Handelsbüchern 283 125 - durch Unterlassen 283 37 - von Vermögensbestandteilen 283 14, 25 ff, 125 Beitrittsgebiet Vor 283 1, 9, 179; 283 245 Belegprinzip 283 112 Berufsverbot für GmbH-Geschäftsführer Vor 283 80; 283 106 Beschädigen - von Handelsbüchern 283 125 - von Vermögensbestandteilen 283 14,44 ff Beschaffen von Waren/Wertpapieren 283 75 Bestimmtheitsgebot und ~ Vor 283 135, 158 f; 283 11 f, 52, 56, 65, 111, 138, 147; 283c 11; 283d 8 Betriebsaufspaltung 283 30, 157, 164, 181 Betriebssabotage 283 45 Betrug und ~ Vor 263 7; 263 317; Vor 283 27, 30 f, 99; 283 240; 283d 28 Bevorzugung von Gläubigern Vor 283 4, 6, 51 Bilanz - Abschlußbilanz 283 131 f - Anlaß/Zeitpunkt der Erstellung 283 131 - Aufbewahrungspflicht 283 124 - Aufstellung 283 150 - Begriff 283 130 - Bewertung 283 138 - Entwurf 283 150 - Eröffnungsbilanz 283 93, 131 f, 148 - Formerfordernisse 283 136 - Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung 283 138 ff - Klarheit 283 141 ff - Liquidationsbilanz 283 132 - mangelhafte - 283 135 ff - Nachholung 283 104, 152 f - Privatvermögen 283 137 - Richtigkeit/Wahrheit 283 137 ff - Scheinbilanz 283 152 - Unmöglichkeit der Aufstellung 283 154 - Unterbilanz Vor 283 150, 171 - unterlassene - 283 136, 146, 152 f - Unterschrift 283 136, 150 - Vollständigkeit 283 137, 152 - Zwischenbilanz 283 132 Bilanzdelikte, Täter 283 129 (150)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Konkursstraftaten (Forts.) Bilanzierungsfristen Vor 283 121; 283 104, 147 ff Bilanzierungspflicht 283 129 Blindwirtschaft Vor 283 122; 283 181 Börsentermingeschäfte 283 59 f Branchen, insolvenzanfällige Vor 283 19 Buchdelikte - fahrlässige - 283 217 f; 283b 9 - Fortsetzungszusammenhang 283b 18 - Gefahrdungsdelikte, abstrakte Vor 283 41; 283 7; 283b 1 - Gläubigerbegünstigung und ~ 283c 39; 283c 43 - Konkurrenzen 283 234, 237; 283b 18 f - Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 283 91; 283b 9 - Rechtsgut Vor 283 47 f; 283b 1 - Reformdiskussion Vor 283 229 - Sonderdelikt 283b 4 ff - Sperrwirkung des Abs. 1 Nr. 7 283 128 - Strafbarkeitsbedingung, objektive und Tathandlung 283b 14 - Täter Vor 283 59; 283 90 ff, 121 ff; 283b 4, 16 - Teilnahme 283b 5, 17 - Veijährung 283b 13 - Versuch 283 118 - Vollendung 283 118 - Vorsatz 283b 9 Buchführung - kein Anspruch Dritter auf Einsicht 283 90 - Belegprinzip 283 112 - Dokumentationsfunktion 283 90 f, 118; 283b 1,8, 12 - doppelte - 283 112 - EDV-gestützte - 283 95 - freiwillige - 283 91, 121 - geordnete - 283 112 - Grundsätze ordnungsmäßiger - 283 110 ff - Klarheit 283 110, 112 - mangelhafte - 283 106 - Richtigkeit/Wahrheit 283 110, 112 - Unmöglichkeit 283 119 f, 154; 283b 8 - unterlassene - 283 102 - Unübersichtlichkeit 283 108 ff, 118 ff - Verändern 283 107 - Vollständigkeit 283 110, 112 - zeitgerechte- 283 103 f, 112, 116 - Zweck Vor 283 18, 120 f; 283 90,104, 111, 118; 283b 1,8, 12 Buchführungspflicht - Adressaten 283 92, 96 ff - Beginn und Ende 283 99 f, 103 - handelsrechtliche- Vor 283 23, 59, 112, 120 f; 283 43, 90, 121; 283b 7 f (151)

Kon

- Hilfspersonen 283 101 - Übertragung Vor 283 66; 283 101, 119; 283b 9 - Verletzung siehe Konkursstraftaten Buchdelikte Buchprüfung, wirtschaftskriminalistische 283 117 Buchungsbelege 283 94 Bürge als Gläubiger 283c 7 cessio bonorum Vor 283 33 f crimen falsi Vor 283 33 Datenschutzrecht und - Vor 283 25 Deckung, inkongruente 283c 12 ff Devisengeschäfte 283 60 Differenzgeschäfte 283 58 ff Dokumentationsfunktion der Buchführung 283 90 f, 118; 283b 1,8, 12 Eigenkapitalausstattung Vor 283 14 f, 19, 124; 283 163, 186,213 Eigennützigkeit Vor 283 77, 79 Eigentumsdelikte und - Vor 283 6, 79 Eigentumsvorbehalt Vor 283 4; 283 21, 75, 240; 283a 7; 283c 6; 283d 28 Eingehen von Risikogeschäften 283 61 f Entstehungsgeschichte Vor 283 32 ff, 102; 283 11 Erbe 283 123, 131 Erbringen fälliger Leistung 283 29 Erfolgsdelikt 283 2, 179 erheblich unter Wert 283 78 ff Fahrlässigkeit Vor 283 1,42, 84, 89, 103; 283 70, 151, 204 ff, 214 ff; 283b 9 Falschbewertung 283 115, 138 f Falschbuchung 283 114 Fiktion fremder Rechte 283 81 ff Finanzplanung Vor 283 122 f, 131, 175; 283 158, 177, 205 f Fiskus als Gläubiger 283c 29 Forderungsverzicht Vor 283 177 Fortführungswert Vor 283 157, 159, 174 Fortsetzungszusammenhang 283 234, 236; 283b 18; 283d 27 Freiberufler 283 122 Fremdnützigkeit Vor 283 77, 79 Fremdrechtsanwendung 283 244 Gefährdung vieler Personen 283a 5 ff; 283d 25 Gefahrdungsdelikte, abstrakte Vor 283 41, 94; 283 3 ff; 283b l ; 2 8 3 d 4 Geldschulden Vor 283 127 ff, 145 Generalprävention Vor 283 43 Genossenschaft - Bilanzierungsfristen 283 147 - Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 - Täterkreis Vor 283 64

Kon

Sachregister

Konkursstraftaten (Forts.) Gesamtvollstreckungsverfahren - Ablehnung der Eröffnung Vor 283 166, 179 - Beitrittsgebiet Vor 283 1, 9, 179; 283 245 - Eröffnung Vor 283 166 Geschäftsbetrieb, (voll)kaufmännischer 283 97 Geschäftsführer - Buchfuhrungspflicht 283 98, 100 - Gläubigerstellung 283c 11 - als Täter Vor 283 62, 65, 67, 70, 85 Geschäftsjahr 283 131 Gesellschafter - Buchfuhrungspflicht 283 98 - persönlich haftender ~ Vor 283 147, 171; 283 98 - als Täter Vor 283 65, 76 Gesellschafterdarlehen Vor 283 171; 283c 11 Gewähren von Befriedigung/Sicherheiten 283c 17 - durch Unterlassen 283c 18 f Gewinn- und Verlustrechnungen 283 124, 130 - Unterlassen 283 130 Gewinnsucht 283a 3 ff; 283d 25 Gläubiger - Arbeitnehmer als ~ Vor 283 49 ff - Aufopferungspflichten Vor 283 52, 118 - Begriff 283c 6,11 - begünstigter ~ 283c 6 ff - Begünstigungserfolg 283c 25 ff - Benachteiligung 283c 1 f, 27 ff - Gesamtheit Vor 283 45 - Organ/Vertreter als ~ 283c 11 - Scheingläubiger 283c 41 - Schuldner als ~ 283c 10 - Schuldnerbegünstigung, Täter 283d 5 - Teilnahme, notwendige 283c 38 - Vermögensinteresse als Rechtsgut Vor 283 45,114; 283 6 f; 283c 1; 283d 4 - Wahlrecht über Befriedigungsweg Vor 283 47 f, 88 Gläubigerbegünstigung - Absicht 283c 31 - Bankrott und ~ 283 29, 34, 37, 157, 237; 283c 1,39 ff - Buchdelikte und ~ 283c 43 - Erfolgsdelikt 283c 1,2 - Gewähren von Befriedigung/Sicherheit 283c 17 - Inkongruenz von Leistung und Verpflichtung 283c 20 ff - Irrtum 283c 1, 23, 30, 35 - Konkurrenzen 283c 39 ff

-

Realakte 283c 14, 17 Rechtsgut 283c 1 Rücktritt 283c 33 Schuldnerbegünstigung und ~ 283c 36; 283d 26 - Sonderdelikt 283c 3, 36 - Sperrwirkung 283 237; 283c 5, 31, 39 f; 283d 26 - Täterkreis 283c 3 ff - Teilnahme 283c 36 ff - Verjährung 283c 32 - Versuch 283c 25, 33 ff - Vollendung 283c 32 - Vorsatz 283c 30 - (keine) Wahlfeststellung 283c 40 - Wissentlichkeit 283c 31 - Zuvielleistung 283c 40 - Zwangsvollstreckungsvereitelung und ~ 283 240; 283c 43; 288 7,45 Gläubigergefährdung, Verbot Vor 283 7 Globalzession Vor 283 4 GmbH - Bilanzierungsfristen 283 147, 149 - Insolvenzanfälligkeit Vor 283 20 - kriminologische Erkenntnisse Vor 283 23 - Täterkreis Vor 283 62, 64 f, 76, 80, 85; 283c 11 Großkonkurs 283a 12 Grundsätze - ordnungsmäßiger Bilanzierung 283 138 ff - ordnungsmäßiger Buchführung 283 110 ff Handeln für das Unternehmen Vor 283 77 ff Handelsbücher - Aufbewahrungspflicht 283 121 ff - Tatobjekt 283 91 ff, 112 Handelsgesellschaft, offene - Buchfuhrungspflicht 283 96,98 - Insolvenzanfalligkeit Vor 283 20 - Täterkreis Vor 283 62, 67 Handelsrechtsakzessorietät 283 130, 147 Handlungsunrecht Vor 283 94; 283 7, 197 Hintermann, Strafbarkeit Vor 283 71 ff; 283 223 Illiquidität Vor 283 125, 129, 134 Inhaberwechsel 283 131 Inkongruenz von Leistung und Verpflichtung 283c 20 ff Insolvenz siehe auch Konkursstraftaten Konkurs - Begriff Vor 283 1 - Häufigkeit Vor 283 11 f - Ursachen Vor 283 13 ff Insolvenzgericht Vor 283 167 Insolvenzkarteien Vor 283 25 Insolvenzrecht, neues Vor 283 2, 10,48, 88 f, 125, 139, 155, 167, 176, 180; 283 15 (152)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Konkursstraftaten (Forts.) Insolvenzstrafrecht und ~ Vor 283 2 Interessenformel Vor 283 79 ff Inventar - Anlaß/Zeitpunkt der Erstellung 283 133, 148 - Begriff 283 133 - Tatobjekt 283 124 - als Teil der Buchführung 283 93 Inventarpflicht 283 129 Inventur 283 133 f Irrtum Vor 283 144; 283 188 ff, 198, 215 ff Jahresabschlüsse 283 124,130 Juristische Person als Täter Vor 283 61, 63 Kaufleute - Bilanzierungs-/Inventarpflicht 283 129 - Buchfiihrungspflicht 283 96 ff - irrige Annahme der Kaufleuteeigenschaft 283 199 - Minderkaufleute 283 96, 121 f, 127, 129, 131, 172 - ordentliche - Vor 283 111, 115 f, 124, 160 - Sollkaufleute 283 96 - als Täter Vor 283 59, 67; 283 96, 121, 129 - Vollkaufleute Vor 283 121; 283 97, 99, 121, 127, 129, 131, 172; 283b 4 - Wegfall der Eigenschaft 283 123 kaufmännische Verkehrssitte/Übung Vor 283 115 f Kausalität Vor 283 91 f Kommanditgesellschaft - Buchfiihrungspflicht 283 98 - Insolvenzanfalligkeit Vor 283 20 - Täterkreis Vor 283 60, 62, 65; 283c 11 Kommanditgesellschaft auf Aktien - Bilanzierungsfristen 283 147 Konkurs - Auslese- und Reinigungsfunktion Vor 283 5 - Begriff Vor 283 1 Konkursanfechtung 283c 21, 26 f Konkursantrag - Antragsberechtigte Vor 283 28, 163 - Antragspflicht Vor 283 2, 7, 29, 153, 163, 174; 283 170, 208, 238 - unterlassener- 283c 19 Konkursausfallgeld, Vorgriff 283 12, 24, 85, 156, 165, 170; 283c 15, 22, 26, 29 Konkursbetrug 283d 2 Konkursgericht Vor 283 163 Konkursgrund Vor 283 163 Konkursmasse - Begriff 283 14 ff - Schutz der potentiellen ~ als Rechtsgut Vor 283 46 (153)

Kon

Konkursverfahren - Ablehnung der Eröffnung Vor 283 25, 71, 100, 162 ff; 283 118, 223 - Antragserfordernis Vor 283 163 - Aufhebung Vor 283 100 - Auskunftspflicht des Schuldners Vor 283 25; 283 38 f - Eröffnung Vor 283 162 ff; 283 118 - Mitteilungspflicht Vor 283 25 - als Rechtsgut Vor 283 46 - Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 89; 283d 7 Konkursverschleppung Vor 283 2, 7, 23, 29; 283 168, 170 Konkursverwalter Vor 283 25, 66; 283 38 f, 84, 90, 123; 283d 5, 9, 18,28 Konkursvorrecht der Arbeitnehmer Vor 283 51; 283 156 Konsolidierung, echte Vor 283 173, 176 Konzern, faktischer Vor 283 76 Kreditwirtschaft, Schutz der - als Rechtsgut Vor 283 53 ff, 114; 283 7; 283c 1; 283d 4 kriminologische Erkenntnisse Vor 283 18, 23 ff Krise, wirtschaftliche - Bilanzierungsfristen 283 147 - Handeln/Unterlassen außerhalb der Krise 283 179 ff - Handeln/Unterlassen während der Krise 283 14 ff - Herbeiführung, leichtfertige 283 211 ff - Merkmale Vor 283 125 ff, 147, 174 - Tatbestandserfordernis Vor 283 40 f, 86, 90; 283d 7 - Überwindung Vor 283 90, 168 ff - Unkenntnis, fahrlässige 283 204 ff Leichtfertigkeit 283 207, 211 ff Liquidation Vor 283 3 f, 153 f; 283 99, 123, 132 Liquidationsbilanz 283 132 Liquidationswert Vor 283 154, 156, 158 ff, 174 Liquidität, Wiederherstellung Vor 283 175 Liquiditätsstatus Vor 283 131 Lockvogel-Angebote Vor 283 119; 283 79 Löschen von Daten 283 125 Marktpreis, Verkauf unter - 283 78 ff Minderjährige als Täter Vor 283 60 Mischkalkulation Vor 283 102, 119; 283 79 Mittäterschaft 283 226 mittelbare Täterschaft Vor 283 72 multinationale Unternehmen 283 243 Nachlaßkonkurs Vor 283 164; 283c 10 Nebentäterschaft 283 226 Nichtkaufleute 283 171 f, 174 Nichtverbuchung 283 114

Kon

Sachregister

Konkursstraftaten (Forts.) Not, wirtschaftliche 283a 10 f; 283d 25 Notstand Vor 283 118; 283 62 Organ - Gläubigerstellung 283c 11 - Schuldnerbegünstigung, Täter 283d 6 Organstellung - Ausscheiden Vor 283 164 - und Täterschaft Vor 283 61 ff, 68 ff, 78 ff; 283 98, 225; 283b 5; 283c 4 par conditio creditorum Vor 283 2, 4; 283c 1;283d 4 Passiva - Begriff 283 130 - Erhöhung der ~ Vor 283 26; 283 81 Plausibilitätskontrolle Vor 283 117 Preiskalkulation Vor 283 119 Prinzip, exekutorisches Vor 283 3 Privatentnahmen aus Geschäftsvermögen Vor 283 7, 18, 81; 283 12, 27, 31, 68 f, 181, 183, 207; 283a 4 Privatkonkurs Vor 283 11, 54 f Privatleute, Täterschaft 283 121, 171 Prognose Vor 283 106 f, 131, 134 ff, 159; 283 205, 207 Rechnungswesen, kaufmännisches 283 90 Rechte anderer, fingierte 283 82 f Rechtsgut Vor 283 2,45 ff, 94, 114 Rechtsvergleichung Vor 283 222 ff Reduktion, teleologische 283 30, 67, 87 Reformdiskussion Vor 283 3, 229 Rektapapiere 283 74 Risikogeschäfte 283 52 ff Rücktritt 283 104, 118, 202 f Sachentziehung, bloße 283 50 Saldierung von Vermögensbestandteilen 283 30 Sanierer Vor 283 30, 78 Sanierung Vor 283 3, 30 f, 117, 153, 168 ff; 283 157 f, 164 f; 283c 38 Sanierungskredit 283c 8 Sanierungsmaßnahmen Vor 283 169 ff Scheingeschäft/-handlung Vor 283 73 ff; 283 98, 156, 165; 283c 21 Scheingläubiger 283 89 Schleuderverkauf Vor 283 7, 18, 41, 119; 283 12, 54, 72 ff, 166, 181, 186, 240 Schmiergeldzahlungen Vor 283 119; 283 36, 57 Schuldenerlaß Vor 283 170 Schuldner - Auskunftspflicht Vor 283 25; 283 38 f - Begriff Vor 283 60, 73, 164 f; 283b 6 - Begünstigung 283d 1 ff - Garantenstellung 283 37 ff, 70, 88, 159 - Gesamtschuldner 283 226

- irrige Annahme der Schuldnereigenschaft 283 199 - Schuldnerbegünstigung, Teilnahme 283d 24 - Selbstbegünstigung 283c 10;283d5 - Sonderpflicht 283 7, 37, 159; 283c 10 f - als Täter Vor 283 59 f; 283 225; 283b 6; 283c 3 Schuldnerbegünstigung - Absicht 283c 12 - Bankrott und ~ 283 37, 227, 237; 283d 2 ff, 24, 26 - Begünstigung und ~ 283d 28 - besonders schwerer Fall 283d 25 - Betrug u n d - 283d 28 - Einwilligung des Schuldners 283d 4, 13 ff - Entstehungsgeschichte 283d 4, 13 f - Fortsetzungszusammenhang 283d 27 - Gefährdungsdelikt, abstraktes 283d 4 - Gläubigerbegünstigung und ~ 283c 36; 283d 26 - Irrtum 283d 16 f, 21 - Konkurrenzen 283d 26 - Mittäterschaft 283d24 - mittelbare Täterschaft 283d 23 - Rechtsgut 283d 4 - Rechtswidrigkeit 283d 18 - Strafbedürfnis, entfallendes 283d 19 - Täterkreis 283d 1 f, 5 f - Teilnahme 283d 5, 23 f - Unterlassen 283d 10 - Untreue u n d - 283d28 - Versuch 283d 17, 20 ff - Vorsatz 283d 12, 16 f - zugunsten des Schuldners Vor 283 77; 283d 11 f - Zwangsvollstreckungsvereitelung und 283d 28; 288 7 Selbstinformationserfordernis Vor 283 120 f; 283 90, 104, 111,118; 283b 1, 8, 12 Sicherheit, inkongruente 283c 13 ff Sicherungspool 283c 6, 14 Sicherungsübereignung Vor 283 4; 283 21; 283c 13, 23; 283d 28 Sonderdelikte Vor 283 59 ff; 283 188, 225 f; 283b 4 ff; 283c 3, 36 Sonderpflichtdelikte 283 7, 37; 283b 1 Sozialplan Vor 283 152, 154 Spekulationsgeschäfte Vor 283 118, 123; 283 55 ff, 59, 163, 181, 184 Spiel 283 63, 69 Statistik Vor 283 11 ff Steuerberater Vor 283 66; 283 129; 283b 5 Stiftung, rechtsfähige, Täterkreis Vor 283 64

(154)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Konkursstraftaten (Forts.) Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 10, 39, 67, 88 ff, 179; 283 223 f; 283a 2; 283c 32 - Tathandlung und ~ Vor 283 91 ff; 283b 14; 283d 19 - Vollendung und ~ 283 118, 126, 144, 219 ff Strafbedürfnis, entfallendes Vor 283 90 ff, 168, 177, 180; 283 197; 283d 19 Strafwürdigkeit Vor 283 6 ff Strohmann Vor 283 73 f Stundung Vor 283 170 Täterkreis Vor 283 59 ff; 283; 283b 6 Teilnahme 283 89, 227 f - Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 16 - notwendige- 283 71, 80, 89, 229 Testamentsvollstrecker 283 123 Tochtergesellschaften 283 35 Typologie Vor 283 26 f Übernahmeverschulden 283 210 Überschuldung Vor 283 1, 130, 147 ff - Anwendungsbereich Vor 283 147 ff - Begriff Vor 283 150 - Wegfall Vor 283 100, 169, 172 ff Überschuldungsstatus Vor 283 151 ff Übersicht über den Vermögensstand, erschwerte 283 108, 126, 135 Umgehungsgeschäff-handlung 283 155, 165 Unbrauchbarmachen von Vermögensbestandteilen 283 14,44 ff Unterbilanz Vor 283 150, 171 Unterdeckung Vor 283 129, 132 Unterkapitalisierung Vor 283 15, 21, 124, 150, 173; 283 163, 186,213 Unterlassen Vor 283 84; 283 37,43, 51, 70, 83, 88, 102, 114 f, 119, 127, 130, 152, 155, 159, 171; 283c 18f;283d 10 - Versuchsbeginn 283 201 Unterlassungsdelikt, echtes 283 103, 119, 220 Unternehmensbeteiligung Vor 283 159 f, 170 Unternehmenserhalt Vor 283 3 Unternehmensfortführung Vor 283 153 ff, 180; 283 132 - durch Dritte Vor 283 160 Unternehmensführung, ordnungsgemäße Vor 283 111 ff Untemehmenskonkurs Vor 283 11, 54 f Untemehmenskrise siehe Konkursstraftaten - Krise, wirtschaftliche Unterschlagung und ~ Vor 283 79 UnWirtschaftlichkeit einer A u s g a b e

283 65 ff Urkundenfälschung und ~ 283 107 Urkundenunterdrückung und ~ 283 123

(155)

Kon

Veräußern kreditierter Waren/Wertpapiere 283 77, 185 Verbrauchen übermäßiger Beträge 283 69 f - Fahrlässigkeit 283 70 - durch Unterlassen 283 70 Verbuchungen, unrichtige 283 117 Verein, rechtsfähiger, Täterkreis Vor 283 64 Verfugungsbefugnis, Verlust 283 32 Vergleichsverfahren Vor 283 10, 166; 283d 7 Vergleichsverwalter Vor 283 66; 283d 18 Verhältnisse, geschäftliche 283 172 ff Verheimlichen - Ableugnen des Besitzes 283 42 - außerhalb der Krise 283 183 - Begriff 283 38, 174 - der Geschäftsverhältnisse 283 155 ff, 171 - von Handelsbüchern 283 125 - durch Unterlassen 283 43, 171 - von Vermögensbestandteilen 283 14, 38 ff Verjährung Vor 283 91; 283 221 f Verlagerung der Geschäftstätigkeit 283 155, 161, 168

Verlustgeschäfte 283 54 Vermögen - Anwartschaften 283 21,39 - Arbeitskraft 283 24 - Besitz 283 21 - Forderungen 283 22 - konkursfreie Gegenstände 283 23 - Neuvermögen 283 23 - Sicherungsrechte 283 21 - unrechtmäßig erworbenes ~ 283 20 - wirtschaftlicher Begriff 283 16 ff, 161; 283d 9 Vermögensdelikte und ~ Vor 283 6, 79 Vermögensinteresse der Gläubiger als Rechtsgut Vor 283 45, 114; 283 6 f; 283c 1; 283d 4 Vermögenswerte, anvertraute 283a 6 ff Verringern des Vermögensstandes - Anwendungsbereich 283 155 ff, 162 - Begriff 283 160 - Gesamtbewertung 283 162, 164 - durch Unterlassen 283 159 - Wirtschaften, grob wirtschaftswidriges 283 162 Verschleiern - Begriff 283 175 f - der Geschäftsverhältnisse 283 155 ff - durch Unterlassen 283 171 Verschleudern siehe Schleuderverkauf Versuch - Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 14 f

Kon

Sachregister

Konkursstraftaten (Forts.) - Begründung der Versuchsstrafbarkeit 283 197 - Bilanzdelikte 283 141 - Buchdelikte 283 118 - unmittelbares Ansetzen 283 200 f - Unterlassen 283 201 Vertreter - Gläubigerstellung 283c 11 - Schuldnerbegünstigung, Täter 283d 6 Vertreterstellung und Täterschaft Vor 283 61, 66, 68, 78 f; 283 225; 283b 5; 283c 4 Volkswirtschaft, Schutz der ~ als Rechtsgut Vor 283 53 ff Vollendung Vor 283 67; 283 87, 118, 201, 219 ff; 283b 12 Vorprüfungsverfahren, staatsanwaltschaftliches Vor 283 25 Vorsatz Vor 283 89, 117; 283 13, 162 f, 187 ff Vorstand Vor 283 64 Vortäuschen von Rechten anderer 283 83 ff Wahndelikt 283 199 Waren, kreditierte 283 73, 76 Wert, Verkauf unter ~ 283 78 ff Wertpapiere, kreditierte 283 73 f, 76 Wettbewerbsrechtliche Verstöße Vor 283 119 Wette 283 63, 69 Wirtschaften, ordnungsgemäßes Vor 283 53, 56, 101 ff; 283 9, 12, 155, 167 ff - Tatbestandskorrektiv 283 27 ff, 49, 62, 79, 167 ff, 177 Wirtschaftsprüfer 283 5 Wirtschaftsstrafrecht und ~ Vor 283 3, 54 Wissentlichkeit - Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 2, 5 - Gläubigerbegünstigung 283c 31 Zahlungseinstellung - Bankrotthandlung, Zeitpunkt 283 100 - Begriff Vor 283 143 ff - Hintermann, Strafbarkeit Vor 283 71 ff - quantitative Abgrenzung Vor 283 145 - Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 10, 89 f; 283 118; 283c 32; 283d 7 - Zahlungsunfähigkeit und ~ 283 125, 143 ff Zahlungsstockung, bloße Vor 283 135, 145 Zahlungsunfähigkeit - Begriff Vor 283 1, 126 - betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise Vor 283 133, 142 - drohende ~ Vor 283 125, 135 ff, 167; 283d 7

- Irrtum ü b e r - Vor 283 144 - quantitative Abgrenzung Vor 283 129 - Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 10; 283d 7 - Wegfall Vor 283 100, 169 f, 172, 175 - wirtschaftskriminalistische Betrachtungsweise Vor 283 133, 142 - Zahlungseinstellung und ~ 283 125, 143 ff - Zeitraum Vor 283 134 Zahlungsunwilligkeit Vor 283 125, 143 f Zerstören 283 14, 44 ff, 125 Zuvielleistung 283c 40 Konkursverwalter als Abfallbesitzer 326 128 kein Amtsträger 11 29 Untreue 266 46 f, 49, 69 f, 93, 128, 140, 154 Vertreterhaftung 14 49 Konsul Exterritorialität Vor 3 350 f Konsularische Vertretung Exterritorialität Vor 3 350 f Konsumentenkredit Kreditbetrug 265b 6 Konsumtion siehe auch Gesetzeseinheit Begleittat, mitbestrafte Vor 52ff 117 ff Begriff Vor 52ff 116 Bewertungseinheit V o r 5 2 f f l 2 1 lex consumens derogat legi consumptae Vor 52ff 116 Nachtat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 121, 123 ff Strafzumessung Vor 52ff 120 Vortat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 121 Kontaktsperre Vor 129a 11; 129a 4, 52 Konterbande 297 1,9 f Kontrektationstheorie 242 40 Kontobevollmächtigter Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 4 Kontrolle, soziale siehe Sozialkontrolle Kontrollklausel Notstand, rechtfertigender 34 79 Kontrollstellen bei Verdacht auf terroristische Vereinigung 129a 50 Konvergenzdelikt Teilnahme, notwendige Vor 26 33 Konzentrationslager Völkermord 220a 11 Konzern faktischer ~ Vor 283 76 Untreue 266 128 Konzession, staatliche Glücksspiel, unerlaubtes Vor 284-287 22 f

(156)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Kopieren von Daten 303a 18,31 Korruption siehe auch Bestechungsdelikte Glücksspiel, unerlaubtes und ~ Vor 284287 6 Untreue 266 1,3,98, 125 Korruptionsbekämpfung internationale Abkommen Vor 298 1 f Kronzeugenregelung und ~ Ν 331-338 5 Wettbewerbsrecht und ~ Vor 298 1 ff; 299 1 Kosmetische Eingriffe Körperverletzungsdelikte und ~ 226 20; 228 44 Kostenfestsetzungsverfahren Rechtsbeugung 339 18, 31 Untreue 266 104, 121 Kraftfahrzeug siehe auch Fahrzeug Begriff 69 22 f; 248b 2 Brandstiftung Ν 306 8 der Bundeswehr, Zerstörung 305a 11 ff Einziehung 295 7, 11 Gefahrdung durch Bannware 297 8 Luftverunreinigung und ~ 325 1,21 der Polizei, Zerstörung 305a 11 ff als Tatwerkzeug und Unfallbegriff 142 26 als Waffe 113 53, 55, 68; 315b 45 als Wohnung 123 12 Kraftfahrzeugführer Pflichtverletzung 69 46 f Kraftfahrzeugverkehr Urkundenfälschung im ~ 267 100, 148, 199, 201,263 Kranke Sexueller Mißbrauch von Kranken siehe Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. Krankenakten Urkundenfälschung 267 209 Krankenhaus, psychiatrisches siehe Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus Krankenschwester Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 4 Unterlassene Hilfeleistung 323c 84 Krankenversicherungsbeiträge Vorenthalten/Veruntreuen 266a 28, 75 Krankheit Begriff, somatologischer 223 15 geistige ~ Ν 174c 2; Ν 179 1; 226 25 interkurrente Nichtbehandlung und Sterbehilfe Vor 211 19,20a wegen Krankheit wehrlose Person, Mißhandlung 225 4; 225 4 Schuldfähigkeit und ~ siehe auch Störung, krankhafte seelische 2 1 2 seelische ~ Ν 174c 2; Ν 179 1 sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer ~ 174a 16 (157)

Kre

strafmildernde Bedeutung 46 26a Willensschwäche, erhebliche krankheitsbedingte 302a 21 Krankheitserreger Abfall, ~ enthaltender 326 74 ff Abfall, ~ hervorbringender 326 78 Beibringen von Krankheitserregern 224 8 f Kreditbetrug Abgabenstrafrecht und ~ 265b 105, 115 Akzeptkredit 265b 41 f, 46, 107 Angaben, schriftliche 265b 63 ff Aufgreiftatbestand 265b 21 ausländisches Strafrecht 265b 8 Auslandstat 265b 122 Avalkredit 265b 52 Bagatellfälle 265b 32, 46, 85 Bankrott u n d - 283 231 ff Begriff 265b 12 Begünstigung und ~ 265b 114 Behörde 265b 31 Berater 265b 24 Betrieb, Begriff 265b 31 Betriebskredit 265b 22 ff Betrug und ~ 263 212, 243 f, 314; 265b 14 f, 21,55,90,94, 105, 115, 125 Bilanzen 265b 68, 70 ff, 84 Bilanzstrafrecht und ~ 265b 70, 75 ff, 116 Bürgschaft 265b 50, 52, 85, 107, 111 Computerbetrug und ~ 263a 83 Diskontierung von Wechseln/Schecks 265b 47 f, 107 durchlaufende Kredite 265b 29 f Eingehungsbetrug 263 38 Einlage 265b 40 Entstehungsgeschichte Einl 90; 265b 1 ff Erheblichkeit 265b 82, 84, 114, 125 Factoring 265b 43 f Fälschungsdelikt i.w.S. 265b 100 Garantie 265b 50 f, 107 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 265b 12 Gelddarlehen 265b 38 f, 107 Geldforderungen - entgeltlicher Erwerb von ~ 265b 43 f, 47, 107 - Stundung von ~ 265b 45 f, 107 Gerichtszuständigkeit Vor 263 6; 265b 127 Geschäftsbetrieb, (voll)kaufmännischer 265b 32 ff Gesetz über das Kreditwesen und ~ 265b 1 f, 13, 16, 19 f, 29, 36 ff, 43, 50, 114, 118 f, 128 Gewährleistungen, sonstige 265b 50, 107 Gewinn- und Verlustrechnungen 265b 70 Gutachten 265b 67 f, 79, 99 Gutachter 265b 24 Hilfspersonen 265b 91 Inlandstaten 265b 121

Kre

Sachregister

Kreditbetrug (Forts.) als Insolvenzstraftat Vor 283 2, 27 Internationales Strafrecht 265b 117 ff Irrtum 265b 100, 103, 108 Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 3, 20, 53, 75; 265b 7 Kenntnis des Kreditgebers 265b 114 Konkurrenzen 265b 115 f Konsumentenkredit 265b 6 Kredit, Begriff 265b 37 ff Kreditantrag 265b 54 ff Kreditnehmer 265b 24, 43, 111 Kreditsubvention 265b 31, 116 Kreditvermittler 265b 30 Kreditwirtschaft, Funktionieren als Rechtsgut 265b 9 ff, 23, 114, 118 f Kreditwürdigkeit 265b 80 kriminalpolitischer Hintergrund 265b 3 ff, 18 f, 46, 67, 85 Kriminologie Vor 263 4; 265b 21 Kundenkredit 265b 6 Lieferantenkredit 265b 4, 32, 36 f, 46, 62, 125 mittelbare Täterschaft 265b 30, 62, 112 f Nostroverpflichtungen der Banken 265b 6, 40, 125 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 265b 19 Parallelwertung, laienhafte 265b 98 Prognose 265b 67, 81, 99 Rechtsgut Vor 3 191; 265b 9 ff, 114 Rücktritt 265b 104 f Scheck, Einzug 265b 49, 57 Scheckbetrug als Unterfall 263 42 Scheckkarten 265b 50 Scheinfirmen 265b 22 Scheingeschäft/-handlung 265b 78 (kein) Sonderdelikt 265b 24, 96 Steuerberater 265b 111 Strafaufhebungsgrund, persönlicher 265b 104, 109 Strafverfolgung 265b 124 ff Subventionsbetrug und ~ 264 a.F. 163; 265b 29, 31, 116 Täterkreis 265b 24 f, 59, 62, 96, 101, 110 ff Tätige Reue 265b 104 ff Täuschung 265b 53, 59 f - Adressat der ~ 265b 61 f - Gegenstand 265b 79 ff - konkludente ~ 265b 57, 94, 96 - nach Kreditentscheidung 265b 85 - Mittel 265b 63 ff - durch Unterlassen 265b 92 ff - über Verwendungszweck 265b 81 - Zusammenhang mit Kreditantrag 265b 59 f, 90 Teilnahme 265b 109 ff

Teilzahlungskredit 265b 6, 42 f UmgehungsgeschäfV-handlung 265b 78 Unrichtigkeit 265b 68, 70, 73 Unterlagen 265b 63 ff, 93 Unterlassen 265b 92 ff, 113 Unterlassungsdelikt, echtes 265b 53, 92 ff Unternehmen, Begriff 265b 31 Untreue und ~ 265b 114 f, 125 f Unvollständigkeit 265b 69 ff Verfassungsmäßigkeit 265b 17, 19 ff, 35 Verhältnisse, wirtschaftliche 265b 79 ff Vermögen als Rechtsgut 265b 9 ff Vermögenslehre, juristische 263 128 Viktimodogmatik 265b 18, 114 Vollendung 265b 86 ff, 104 Vorlegen 265b 86 ff, 92 Vorsatz 265b 66, 97 ff Vorteilhaftigkeit 265b 82 f Warenkredit 265b 4, 37,46, 62, 125 Wechselbetrug als Unterfall 263 220 Weiterleitungskredite 265b 29 f Wirtschaftsprüfer 265b 111 Wirtschaftsstraftat Vor 263 5; 265b 23 Zugang 265b 87 ff Kreditgefährdung 187 2, 3 Kreditgeschäft Untreue 266 95 f, 141 Kreditinstitute siehe Bankgeheimnis Kreditkarte siehe auch Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten als Ausweispapier 281 5 f Begriff 266b 14 f Fälschung beweiserheblicher Daten 269 18 ff Untreue 266 128 Kreditkartenmißbrauch siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Kreditvermittler Vermittlungswucher 302 12, 35 Kreditwirtschaft Schutz der ~ als Rechtsgut Vor 283 53 ff, 114; 283 7; 283c l;283d4 Kreditwucher 302a 8 ff, 17 f, 32 f Krieg aktiver- 80 3 Angriffskrieg 80 2 passiver ~ 80 3 Präventivkrieg 80 2 Tötung im ~ 212 16 ff Verteidigungskrieg 80 2 völkerrechtlicher Begriff 100 6; 212 18, 20 Kriegsgefahr als Erfolg der Vorbereitung eines Angriffskrieges 80 6 f als Erfolg von Agententätigkeit zu Sabotagezwecken 87 5 (158)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Kriegsgefangener 120 12, 13, 14; 121 8; 212 19; 239 11 Kriegshetze 80 10; 80a 1 Kriegskonterbande 297 10 Kriegsrepressalie 212 17 Kriegsverbrechen Besatzungsgerichtsbarkeit und deutsche Gerichtsbarkeit Vor 3 367 ff Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 29 ff Kriegsvölkerrecht Tötung im Krieg und ~ 212 16 ff Kriminalitätstheorien Rückfallgefahr, Faktoren und ~ 66 95 ff Kriminalpolitische Theorie 24 7 ff Kriminalstrafe siehe Strafe Kriminelle Vereinigung ausländische ~ Vor 110 7; Vor 129 6 f, 9 f; 129 28 ff Bande u n d - 12925 ff Begriff Vor 129 3; 129 8 ff Bildung siehe Bildung krimineller Vereinigungen Inlandbezug, organisatorischer Vor 129 6; 129 28 ff Organisierte Kriminalität und ~ Vor 129 3 politisch-ideologische Vereinigung und ~ 129 5, 14 terroristische Vereinigung und ~ 129a 13 Wirtschaftsunternehmen als ~ 129 14 Krimineller, chronischer als Hangtäter 66 67 Kriminologie Strafrechtsreform und ~ Einl 59 Verhältnis von Kriminalität und Religion Vor 166 17 f Krise, wirtschaftliche Konkursstraftaten Vor 283 40 f, 86, 90; 283 14 ff, 179 ff Krisentheorie 22 67 Kritikalitätsrisiko 327 2, 7 Kritikfreiheit 193 14 Kronzeugen(regelung) Vor 129a 13 f; 129 95; 129a 55 ff; 211 73; Vor 324 60 Freiheitsstrafe 38 7 g r o ß e - 129a 42 kleine - 129 83; 129a 42; 261 25 Korroptionsbekämpfung und - Ν 331-338 5 Strafzumessung 46 224 Zweck 129a 55a Kündigungsbetrug 263 188 Künstlerische Aussage Interpretation durch Gesamtschau 185 22 Künstlerische Leistungen tadelnde Urteile über ~ 193 13

(159)

Lär

Kürettage Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 47 Küstengewässer siehe auch Gewässer Inlandsbegriff und ~ Vor 3 232 ff Kultursubvention 264 a.F. 13 Kultusfreiheit siehe Religionsausübung, ungestörte Kumulationsdelikt Betrug Vor 263 47 Jagdwilderei 292 3 Kumulationsprinzip Vor 52ff 3; Vor 61fT65 Kundenkarte 266b 16 ff Kundenkredit Kreditbetrug 265b 6 im Kundenkartensystem 266b 16 f Kundgabe einer Beleidigung 185 10 Kunst Ehrverletzung und Kunstbegriff 193 9 Gegenstände der bedeutende 243 26 ff; 304 9 Kunstwerk, Sinnermittlung 185 22 Kunstfehler, ärztlicher Tötung, fahrlässige und - 222 9 Kunstfreiheit Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 33 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und - 166 27, 31 ff, 89 Einziehung und ~ 74d 28 Gewaltdarstellung und - 131 37 ff Mißbrauch von Notrufen und ~ 145 15 Sachbeschädigung und ~ 303 2, 7, 12 Schranken der - 131 38; 193 9 Störpropaganda gegen die Bundeswehr und ~ 109d 3 Verbreiten von Propagandamitteln und 86 19 Verbreitung pornographischer Schriften u n d - 184 9 Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole und ~ 90a 16; 90a 7 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und ~ 86a 12 f Kuppelei siehe Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger; siehe Prostitution Kursbetrug 264a 2 Kurze Freiheitsstrafe siehe Freiheitsstrafe kurze KurzschluBtat siehe auch Affekt 20 54 Lähmung Körperverletzung, schwere 226 24 Lärmverursachung siehe Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen

Lag

Sachregister

Lage ausweglose strafmildernde Bedeutung 46 76 hilflose ~ - Aussetzung 221 7, 18 - Menschenhandel, schwerer 181 8, 10 - Menschenraub 234 40 ff - Sexuelle Nötigung Ν 177 2 Zwangslage - Menschenhandel 180b 7 - Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 182 3 Lagertheorie 263 116 Laienrichter Amtsfähigkeit, Verlust 45 3 Rechtsbeugung 339 14; 339 14, 25, 34,44 Laizismus Vor 166 5 Landesregierung (keine) Indemnität der Mitglieder 36 30, 36 Nötigung 105 2 Landesstrafrecht Bundesstrafrecht und ~ Ein! 9, 14 ff Gesetzgebungskompetenz Einl 18 Sanktionsbefugnis, eingeschränkte Einl 16 Landesverräterische Agententätigkeit siehe Agententätigkeit, landesverräterische Landesverräterische Ausspähung siehe Ausspähung, landesverräterische Landesverräterische Fälschung Absicht 100a 8 besonders schwerer Fall 100a 9 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 100a 11; 101 1 ff Einziehung 100a 11; 101a 1 ff Falschmeldungen, gezielte 100a 1 gefälschter/verfälschter Gegenstand 100a 2 Gefahr schweren Nachteils, konkrete 100a 5 f Gelangenlassen an einen anderen 100a 1 Herstellen 100a 8 Konkurrenzen 100a 10 NATO-Staaten und ihre Truppen 100a 1 öffentliches Bekanntmachen 100a 4 Rechtsgut 100a 1 Rücktritt 100a 10 Sichverschaffen 100a 8 Staatsverleumdung 100a 1 Versuch 100a 7, 9 Vorsatz 100a 7 Wahlfeststellung 100a 10 Landesverrat Absicht 94 7, 11, 13 agent provocateur 94 8 Agententätigkeit, landesverräterische, Abgrenzung 94 3 Anzeigepflicht 94 23; 138

Ausspähung, landesverräterische und ~ 94 19 Begünstigungsabsicht 94 7, 11, 13 Benachteiligungsabsicht 94 7, 11, 13 besonders schwerer Fall 94 15 ff - Verfassungsmäßigkeit 1 64 besonders schwerer Nachteil 94 17 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 94 23; 101 1 ff kein Dauerdelikt Vor 52ff 35; 94 18 Einziehung 94 23; 101a 1 ff Euratom-Geheimnis 94 3,20 fremde Macht 94 2 Gefahr schweren Nachteils, konkrete 94 8 f Gelangenlassen 94 5 Handlungseinheit, natürliche 94 18 Irrtum 94 11 Konkurrenzen 94 18 ff Mißbrauch verantwortlicher Stellung 94 16 Mittäterschaft 94 2, 13 Mitteilung an fremde Macht 94 3 Mitteilung an unbefugte Dritte 94 3 , 4 Mittelsmänner 94 2, 14 NATO-Geheimnis 94 10,20 Nebenfolgen 94 23 Notwehr gegen ~ 32 156, 266 öffentliches Bekanntmachen 94 6 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Rechtfertigung 94 11 Rechtsgut 93 1, 20; 94 7 Repräsentanten (einer fremden Macht) 94 2 Rücktritt 94 19 Saldierung von Vor- und Nachteilen 94 9 Subsidiaritätsklauseln 94 19 Teilnahme 94 2, 14, 17 Verfassungsmäßigkeit 94 1, 15 Verjährung nach Presserecht 94 22 Versuch 94 8, 11, 12 Vollendung 94 3, 12 Vorfeldtatbestand/Vorbereitungshandlungen 96 1 Vorsatz 94 11, 14, 17 Wahlfeststellung 94 21 Landesverteidigung Angelegenheiten der ~ 109f 2 Anlagen/Einrichtungen der ~ 109e 3 als Rechtsgut 93 13; Vor 109 1 Straftaten gegen die ~ Vor 109 1 ff Landfriedensbruch Abschirmung von Gewalttätern 125 12 Abwiegler Vor 125 8, 14; 125 18 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 125 45 Anheizer 125 7, 55, 58

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Landfriedensbruch (Forts.) Anwesenheit, bloße passive Vor 125 23; 125 17 ff Aufforderung zu Straftaten und ~ 111 34; 125 55,61,75 Aufwiegler Vor 125 5; 125 55, 61; 125a 2a aufwieglerischer ~ 125 5, 7, 9, 30, 55 ff, 67, 70 f, 73; 125a 9, 10 - Absicht 125 61,70 - Auffangtatbestand 125 55 - Täter 125 59 Bedrohen mit Gewalttätigkeit 125 53 f bedrohender ~ 125 5 f, 30 ff, 53 ff, 73; 125a 9 begangene Ausschreitungen 125 46 Beihilfe, psychische 125 12, 13, 17 f, 23, 69 Beisichfuhren einer (Schuß-)Waffe 125a 2 ff, 5a besonders schwerer Fall Ν 125a; 125 66; 125a 1 ff - Alternativität von Regelbeispielen 125a 9a - Beisichfuhren einer (Schuß-)Waffe 125a 2 ff, 5a - Eigenhändigkeit 125a 11 - Gebrauchsabsicht bzgl. Waffe 125a 5a - Gewalttätigkeit und daraus folgende Gefahr Ν 125a; 125a 7 - Konkurrenzen 125a 15 - Plündern 125a 8 f - keine Qualifikation 125a 1,7, 13 - Sachschaden, bedeutender 125a 9 - Schußwaffe 125a 2 f - sonstiger- 125a 10, 12, 14 - Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und ~ 126 4 - Teilnahme und ~ 125a 11 - Verfahrensrecht 125a 16 - Versuch u n d - 125a 14 - Vorsatz 125a 13 - Waffe 125a 4 f Beteiligung als Täter oder Teilnehmer 125 9 ff Bewaffnung 12521 ff - passive 125 13, 21 ff Bildung bewaffneter Gruppen und Ν 127 3,20 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 Demonstrationsrecht und - Vor 125 20 ff; 125 2 eigennütziger - 125 8 Eigentumsdelikte und - 125 45, 76; 125a 8 ff Einwirken auf eine Menschenmenge 125 56 ff, 60 ff (keine) Entfernungspflicht Vor 125 23 ff; 125 17

(161)

Lan

Entstehungsgeschichte Vor 125 1, 5 ff; 125 54 Erscheinungsformen Vor 125 2 Gebrauchsabsicht bzgl. Waffe 125a 5a Gefahr - einer schweren Gesundheitsschädigung Ν 125a 1 f - einer schweren Körperverletzung Ν 125a 1 f; 125a 7 - des Todes 125a 7 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer Ν 125a 1 f gewalttätiger - 125 5 f, 30 ff, 47 ff, 73; 125a 7 Gewalttätigkeit 125a 7 - Bedrohen mit - 125 53 f - Begriff 125 47 - gegen Menschen 125 48 - gegen Sachen 125 49 Hintermann 125 6, 10, 14 f Irrtum 125 71; 125a 14 Körperverletzung, Gefahr schwerer Ν 125a 1 f; 125a 7 Körperverletzungsdelikte und ~ Ν 125a 1 f; 125 8 Konkurrenzen 125 73 ff Kriminalstatistik Vor 125 26 Massendelikt Vor 125 5, 9; 125 1, 9, 11, 37 Massenpsychologie Vor 125 3 f; 125 24, 32 Meinungsfreiheit und - Vor 125 20 ff; 125 63 f Menschenmenge 125 31 ff - Einwirken auf - 125 56 ff, 60 ff - unfriedliche- 125 36 Mitläuferschaft - billigende- 125 19 - bloße - Vor 125 23; 125 17, 64 Mittäterschaft 125 10, 14 mittelbare Täterschaft 125 10, 59 Nebentäterschaft 125 10 Nötigung und ~ 125 76 Notwehr gegen - 125 68 öffentliche Sicherheit - Begriff 125 39 f, 43 - Gefährdung 125 44 f Plündern 125a 8 f Rechtsgut Vor 3 176 f; 125 1, 73 Rechtswidrigkeit 125 63 ff Rücktritt 125 60 Sachbeschädigung und ~ 125 8, 76; 303 22 Schußwaffe, Begriff 125a 3 Schutzwaffen 125 25 f schwerer Hausfriedensbruch und - 124 19, 22,45 Solidarisierungsverhalten 125 13, 18 ff, 22 f kein Sonderdelikt 125 15

Lan

Sachregister

Landfriedensbruch (Forts.) Streikrecht 125 65 Täterschaft 125 9 ff, 59 Tathandlungen Außenstehender 125 14 ff Teilnahme - nach allgemeinen Vorschriften 125 9 ff, 16 - besonders schwerer Fall und ~ 125a 11 - Teilnahmeformen, verselbständigte 125 6, 9 Todesgefahr 125a 7 Unterlassen 125 20 Unternehmensdelikt, unechtes 125 47, 60 mit vereinten Kräften 125 37 Verfassungsmäßigkeit Vor 125 22; 125 2 Vermummung 125 13,21 ff Versammlungsfreiheit und ~ Vor 125 20 ff; 125 63 f Versammlungsgesetz und ~ Vor 125 16,24; 125 20,22, 23 ff, 77; 125a 6, 15 Versuch 125a 14 Vorbereitungshandlungen 125 14, 56 Vorsatz 125 69; 125a 13 Waffe, Begriff 125a 4 f Widerstand und ~ 125 8, 10,45, 66 f, 71 Zusammenrottung 125 27, 36 Landrat Untreue 266 121 Landschaftsbestandteile, geschützte 329 36 Landschaftsschutzgebiet 329 36 Landtag Bannkreisverletzung 106a 1 ff Nötigung 105 2 Landwirtschaft ökologische Schäden durch ~ 324 125; 324a 27; 325 22 Lastschriftverfahren Untreue 266 78 f, 129 f Lateinamerika Betrugsstrafrecht Vor 263 72 ff Lauschangriff großer ~ 113 37a; Vor 201 3; 201 29; 203 4 kleiner- 201 29 Leasing Untreue 266 112 f, 127 Leben Beginn Vor 211 3 Ende Vor 211 7 ff notstandsfahiges Rechtsgut 34 22 ff, 34; 35 9,12 als notwehrfähiges Gut 32 164 ff als Rechtsgut Vor 211 2; 212 1 ungeborenes Schutz Vor 218ff 1, 16, 26, 30 f, 35 Lebensführungsschuld siehe auch Charakterschuld 46 7

Lebensgemeinschaft, nichteheliche kein Angehörigenverhältnis 11 15 ff Personenstandsfalschung 169 11 Lebensmittelrecht Urkundenfälschung und ~ 267 147 Lebenspartnerschaft, eingetragene Doppelehe 172 6 Personenstandsfalschung 169 11 Unterhaltsansprüche 170 19 Lebenswandel, krimineller Gefahr 171 16 Lehrer fahrlässige Tötung durch ~ 222 21 Schweigepflicht 203 38 Lehrstuhlinhaber Untreue 266 121 Leibesfrucht kommerzielle Verwertung und Störung der Totenruhe 168 1 pränatale Einwirkungen Vor 211 4 Schutz der ~ als Rechtsgut Vor 218ff 1,11, 26 tote ~ und Störung der Totenruhe 168 18, 20,22, 27, 37 Leiche (kein) Abfall 326 22 Sachbeschädigung 303 4 Störung der Totenruhe 168 EntstG, 3 Leichenfrevel siehe Störung der Totenruhe Leichenschau Störung der Totenruhe und ~ 168 3 ff Leichtfertigkeit Begriff 16 211 als Form der Fahrlässigkeit 15 2; 16 208 ff Preisgabe von Staatsgeheimnissen 97 1, 7 ff, 11 Subventionsbetrug 264 a.F. 6, 18, 82, 120, 122 ff, 128, 136; 264n.F.4, 6 f der Todesverursachung - Brandstiftung mit Todesfolge Ν 306c 3 - Herbeifuhren einer Explosion durch Kernenergie Ν 307; 310b 7 - Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion Ν 308;311 11 - Menschenraub, erpresserischer 239a 26 f, 32 - Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 316a 55 - Schwangerschaftsabbruch 218 65 - Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 178 1 - Sexueller Mißbrauch von Kindern (schwerer) Ν 176b; 176 29 - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 - Tötungsdelikte und ~ 212 41 (162)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Leichtfertigkeit (Forts.) Verursachen von Überschuldung/Zahlungsunfähigkeit 283 207,211 ff der Verursachung der Gefahr des Todes/ Gesundheitsschädigung 218 65 Wahrheit einer Behauptung 193 24 Leihe Untreue 266 112 Leistung eines Automaten 265a a.F. 20 ff gewerbliche ~ - Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 25, 27 - Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 29 f eines öffentlichen Zwecken dienenden Femmeldenetzes 265a a.F. 24 ff sonstige Wucher 302a 11 tadelnde Urteil über ~ 193 13 Leistungen, vermögenswirksame Vorenthalten/V eruntreuen 266a 68 LeistungskQrzung Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 353 27; 358 1 ff Ausgaben, amtliche 353 22 Betrug und ~ 353 26 DDR-Recht 353 28 Konkurrenzen 353 26 Schutzgut 353 3 Täter 353 33 Tathandlung 353 22 Unterschlagung und ~ 353 26 Vorsatz 353 22 Leistungsverzug Untreue 266 147 Leistungswucher 302a 11,34 Leiten eines Prostitutionsbetriebes 180a 7 Leitung einer Behörde Strafantragsbefugnis 194 12 Leserbrief ehrenrühriger ~ 188 5; 193 20 volksverhetzender ~ 130 14 Leugnung nationalsozialistischer Gewalttaten Ν 130, 131 4; 130 18,41, 50; Vor 125-145d 6; Vor 185 40; 193 4; 194 1 lex domicilii siehe Wohnsilzprinzip lex fori siehe Gerichtsort lex loci siehe Tatortrecht Lichtversorgung, öffentliche Ν 88; 88 Liechtenstein Strafrechtsreform Einl 113 Lieferantenkredit Kreditbetrug 265b 4, 32, 36 f, 46, 62, 125

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Luf

Liefern von Pornographie 184 43 Linksextremismus Bekämpfung, strafrechtliche 129 16, 32 Liquidation Vor 283 3 f, 153 f; 283 99, 123, 132 Liquidationsbilanz 283 132 Liquidationswert Vor 283 154, 156, 158 ff, 174 Liquidator Untreue 266 49, 130 Liquidität Illiquidität Vor 283 125, 129, 134 Liquiditätsstatus Vor 283 131 Wiederherstellung Vor 283 175 List Entziehung Minderjähriger 235 72 f, 76 Freiheitsberaubung 239 14 Menschenhandel, schwerer 181 3 Menschenraub 234 27 ff Menschenraub, erpresserischer 239a 6, 8 f Überfall, hinterlistiger 224 31 Verschleppung 234a 16 Locher Untreue 266 105, 110 Lockspitzel siehe agent provocateur Lockvogel-Angebote Konkursstraftaten Vor 283 119; 283 79 Löschen von Daten 274 39 ff; 303a 19,22 ff Löschgerätschaften Entfernen/Unbrauchbarmachen 307 7 f Lohnabzugsrecht des Arbeitgebers 266a 7, 32,35 Lohnsteuerhinterziehung Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt u n d - 266a 42 fT, 71, 112 Lohnwucher 302a 11 Lotterie siehe auch Veranstaltung einer Lotterie/A usspielung, unerlaubte Teilnahme an einer ~ als Bankrotthandlung 283 63 LSD als Rauschmittel 316 146, 157; 323a 95 LückenbüBerfunktion Beleidigung Vor 185 2; 185 31 Lüge, schriftliche Fälschung beweiserheblicher Daten und ~ 269 1, 13 Falschbeurkundung, mittelbare und ~ 271 72 Urkundenfälschung und ~ 267 161, 211 Urkundenunterdrückung 274 46 Lügendetektor Vor 201 3 Luft strafrechtlicher Schutz siehe Luftverunreinigung

Luf

Sachregister

Luftaufnahmen sicherheitsgefährdende Abbildung 109g 8 Luftfahrzeug ausländisches ~ als Tatort 4 47 Begriff 4 27; 297 7; 316c 10 Brandstiftung Ν 306 8 deutsches ~ als Tatort 4 26 ff Gefahrdung durch Bannware 297 7 Luftgewehr als (Schuß-)Waffe 244 3; 250 4 Luftpiraterie siehe auch Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 51 ff; 316c EntstG Luftraum Inlandsbegriff und ~ Vor 3 251 Luftsabotage siehe Angriffe auf den Luftund Seeverkehr Luftverkehr siehe Angriffe auf den Luftverkehr; siehe Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr, gefährliche; siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Luftverunreinigung Amtsträgerstrafbarkeit 325 68 Anlage 325 17 ff - genehmigungsbedürftige - 325 19,30a, 35 - nicht genehmigungsbedürftige ~ 325 35,49 Anordnung, nachträgliche 325 41 Arbeitsschutznormen und ~ 325 15, 59 Auflagen 325 50 ff Auslandstat Ν 5; 5 57 ff außerhalb des Betriebsgeländes 325 57, 59 außerhalb des zur Anlage gehörenden Bereichs 325 15 ff Bagatellfälle 325 EntstG 4, 10, 26 Begriff 325 EntstG 1 Belästigung, bloße 325 6, 10 besonders schwerer Fall 325 77; Ν 330; 330 Betrieb einer Anlage 325 25, 60, 75 Bodenverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b; 324a 3, 11,72 Bundes-Immissionsschutzgesetz 325 17 DDR-Alttaten 325 81 Eignung zur Schädigung 325 4 ff, 55 - der Gesundheit eines anderen 325 9 - von Pflanzen 325 13 - von Sachen von bedeutendem Wert 325 14 - von Tieren 325 11 f Eignungsdelikt 325 la Emissionen, kumulative 325 6 Emissionstatbestand 325 EntstG 4, 53 ff Entstehungsgeschichte Vor 324 7d, 8b; 325 EntstG 1 ff europarechtliche Regelungen 325 EntstG 4, 1 Fahrlässigkeit 325 62, 64 f, 76 f, 79

Freisetzen 325 56 Garantenstellung 325 69 Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete und ~ 329 1 Gefährdungsdelikt, abstraktes 325 EntstG 4, 53,61 Gefährdungsdelikt, potentielles Vor 324 7d, 74; 325 la Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Genehmigung - fehlende ~ 325 34,47, 64 - nicht bestandskräftige ~ 325 46, 64 - nichtige ~ 325 33 - später erteilte ~ 325 34 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 330; 330 3 Gewässerverunreinigung und ~ Vor 324 7d, 8b Grundstücke als Anlage 325 21 f Immissionsschutzbeauftragter 325 69 Irrtum 325 72, 73aff Landes-Immissionsschutzgesetze 325 20 durch menschliches Verhalten 325 23 f Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 325 1,21, 25, 79 Rechtsgut 325 2 Rechtwidrigkeit 325 71 Sachverständiger 325 4 Satzung, gemeindliche 325 30 Schadstoff, Begriff 325 55 f Schadstoffe in bedeutendem Umfang 325 57 f Schadstoffeintrag, mittelbarer 325 4 Sonderdelikt 325 la, 67, 70 Strafaufhebungsgrund, objektiver 325 46 Strafausschließungsgrund 325 46 Strafmilderungsgrund 325 46 Täter 325 67 Teilnahme 325 68 Todesfolge Ν 330; 330 3 f Todesgefahr Ν 330; 330 5 Übergangsrecht 325 80 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen und ~ 326 89 Unterlassen 325 25 Untersagungsverfügung 325 47 ff Verjährung 325 78 Verkehrsfahrzeuge 325 1,21 Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten 325 26 ff Versuch 325 73a, 74 Verunreinigung 325 3 Verwaltungsakt, spätere Aufhebung/ Unwirksamkeit 325 46,47 Verwaltungsakzessorietät 325 29,44 f (164)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Luftverunreinigung (Forts.) verwaltungsrechtliche Pflicht - aus gerichtlicher Entscheidung 325 38 - grobe Verletzung 325 61 ff, 76 - aus öffentlich-rechtlichem Vertrag 325 52 - aus Rechtsvorschriften 325 30 ff - aus vollziehbarem Verwaltungsakt 325 39 ff Verwaltungsungehorsam, bloßer 325 51 Vorsatz 325 62, 72 f Lustmord 211 7 Luxemburg Kreditbetrug 265b 8 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 luxuria siehe Fahrlässigkeit Machenschaften Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 31 Wehrpflichtentziehung 109a 5 Mädchenhandel siehe auch Kinderhandel Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 12 f Mafia siehe Organisierte Kriminalität Magazin Brandstiftung Ν 306 6; 308 7 Mahnverfahren Betrug im ~ 263 19, 90, 235 f, 272, 279 Computerbetrug im ~ 263a 39, 68, 77 Makeltheorie 263 209 Makler Untreue 266 49,76,95, 113 Vermittlungswucher 302a 35 Maklerbetrug 263 134, 277, 340 Malerzeichen Urkundenfälschung 267 89, 100, 172 Mandat Parteiverrat 356 52,91 politisches ~ siehe Abgeordneter; siehe Parlament Marihuana siehe Cannabis Marktpreis Wucher 302a 34 Maschine Brandstiftung Ν 306 7 Massendelikt 124 1; Vor 125 5, 9; 125 1, 9, 11,37 Massenstreik siehe Streik Massenverbrechen Vor 52ff 57 Maßnahme neben Absehen von Strafe 60 45 Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 Begriff 11 103 ff; Vor 38 6 Einziehung als ~ siehe auch dort Vor 38 6, 60; Vor 73 1

(165)

Maß

Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 50 ff Gesetzeseinheit, Wirkungen Vor 52ff 70 Maßregel der Besserung und Sicherung siehe auch dort 61 2 Tatmehrheit 53 20 ff Tatzeitprinzip 2 54 f Unzulässigkeit bei verjährter Tat 78 2 Verfall als ~ siehe dort Vor 38 6, 59; Vor 73 1 Verwarnung mit Strafvorbehalt, maßnahmeähnliche Sanktion Vor 38 41 neben Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 4 Maßnahmen antinatalistische ~ und Völkermord 220a 11 Maßregel Amnestie Vor 6Iff 75 Analogieverbot und ~ 1 73; Vor 61ff 38 Anfechtungsmöglichkeit Vor 61ff 89 f angeschlossenes Verfahren Vor 61ff 82 Anlaßtat Vor 61ff 38, 52, 83 Anordnung Vor 61ff 48 ff, 78, 82; 62 6 Anordnung, vorläufige Vor 61ff 99 Arten Vor 38 6 f Aufgabe Einl 35 Auslieferungsrecht/Rechtshilfe Vor 61ff 70 außerstrafrechtliche Sanktionen maßregelähnlicher Art 61 12 Aussetzung zur Bewährung Einl 37; Vor 61ff 51 f, 79; 62 6 Beendigung Vor61ff51 f Begnadigung Vor 61ff 74 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 68 DDR-Alttaten Vor 61ff 100 ff DDR-Recht Vor 61ff 102 Erheblichkeit zu erwartender Straftaten Vor 61ff 40 ff freiheitsentziehende ~ siehe auch Unterbringung - Freiheitsstrafe und ~ Einl 38; Vor 6 1 f f l 7 - neben Freiheitsstrafe, lebenslänglicher 38 10 ff - Führungsaufsicht 63 121 f; 64 115; 66 177 f; Vor 68 9 - Gefährlichkeit des Täters, künftige Vor 61fT 40 ff - Sachverständiger, Hinzuziehung Vor 61ff 85 - Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 2 - Subsidiaritätsprinzip Vor 61ff 60 ff - bei Vollrauschdelikten 323a 304 ff - Vollzug 38 56 - Zusammentreffen mehrerer Maßregeln 72 1 ff, 29 ff

Maß

Sachregister

Maßregel (Forts.) ohne Freiheitsentzug - Gefährlichkeit des Täters, künftige Vor 61ff 43 - Sachverständiger, Hinzuziehung Vor 61ff 86 - Subsidiaritätsprinzip Vor 61ff 59 - Zusammentreffen mehrerer Maßregeln 72 1 ff, 28, 35 Gefährlichkeit des Täters, künftige Vor 61ff 39 ff Gefahrbegriff - nach materiellem Recht Vor 61ff44 ff - in prozessualer Sicht Vor 61ff 48 ff Gefahrenabwehr als Zweck Vor 61ff 20 Gesetz, maßgebendes V o r 6 1 f f 7 1 f Hinweispflicht des Gerichts Vor 61ff 87 in dubio pro reo Vor 61ff 38, 48 gegen Jugendliche und Heranwachsende Vor 61ff 68 Maßregelaustausch 72 38 Maßregelkonkurrenz Vor 61ff 67; 62 7; 72 1 ff Maßregelsystem Vor 38 6 f Maßregelzweck, Gefährdung 145a 18 ff, 28 Nebenklage, Zulässigkeit der Vor 61ff 98 im Nebenstrafrecht 61 1, 11 als Notwehrmaßnahme der Gemeinschaft Vor 61ff 29; 62 2 präventive ~ und Vollrausch 323a 302 ff als präventivpolizeiliche Maßnahme Vor 61ff 37 Prognose siehe auch dort Vor 61ff 18, 52, 86, 107 ff - Zeitpunkt Vor61fT53ff Prozeßhindernisse Vor 61ff 83 ff Rechtfertigung Einl 39; Vor 61ff 28 ff Rechtsmittel V o r 6 1 f f 8 8 Rückwirkungsverbot und ~ 1 16; Vor 61ff 27, 71 f, 102 Sachverständiger, Hinzuziehung Vor 61ff 85 f, 109 Schuldprinzip und ~ Vor 61ff 22, 27 f; 62 2 Sicherungsverfahren Vor 61ff 82, 84, 98 Spezialprävention Einl 32, 35, 39; Vor 61ff 20 Strafantrag, fehlender Vor 61ff 84 Strafe und ~ - Verhältnis Einl 35 f; Vor 61ff 10, 27 - Vermischung und Nebeneinander Vor 61ff 15; 61 2 - vikariiendes System 67 1 ff strafrechtliche Sanktionen maßregelähnlicher Art 61 2 strafrechtlicher Schutz der ~ Vor 61ff 76 Strafrechtsreform Einl 36, 84

Strafverteidigung, notwendige Vor 61ff 84a ff Subsidiarität V o r 6 1 f f 5 8 f f Täterpersönlichkeit, Erforschung Vor 61ff 18 f Unterbringung siehe dort unverhältnismäßige ~ 62 21 f Verfahrensrecht Vor 61ff 38, 77 ff, 88 ff Verhältnismäßigkeitsgrundsatz Einl 35 f, 38; Vor 38 14; Vor 61ff 58, 64; 62 1 ff Verhältnismäßigkeitsprüfung, Kriterien 62 9 ff Verjährung Vor 61ff 73; 63 36 Verschlechterungsverbot Vor 61 ff 91 ff; 72 37 vikariierendes Prinzip Einl 37; Vor 61ff 16 f, 66; 67 1 ff Vollzugsreihenfolge 67 1 ff Vorbeugung, zukunftsgerichtete Vor 61ff 26 Zweck und Ziel V o r 6 1 f f 2 0 f f Maßregel der Besserung und Sicherung neben Absehen von Strafe 60 45 Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 Arten, abschließende Aufzählung 61 1 Bewährungsauflagen und ~ 56c 11, 23 ff Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 125 Entstehungsgeschichte Vor 61ff EntstG, 5 ff; 61 EntstG, 4 ff im Jugendstrafrecht Vor 38 72 gegen Kinder 19 3 Mord 211 68 Nebenfolgen von Maßregelverurteilungen 61 13 f im Nebenstrafrecht Vor 38 6; 61 1, 11 Schuld u n d - Vor 32 182 Sicherungsgedanke Vor 61ff 22 f Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 3 System 61 3 Tatzeitprinzip 2 56 f Unzulässigkeit bei verjährter Tat 78 2 Versuch, fakultative Strafmilderung 23 15 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 Vorrang des Besserungsgedankens Vor 61ff 22 f Maßregelkonkurrenz Vor 61ff 67; 62 7; 72 1 ff Maßregelsystem defense sociale Vor 6 Iff 3 dualistisches System Vor 61ff 1 ff Einführung im Nationalsozialismus Einl 33, 36 freiheitsentziehende Maßregeln siehe auch Maßregel, freiheitsentziehende 61 3 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 15 ff; Vor 61ff 38 (166)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern MaBregelsystem (Forts.) Kritik a m - Vor 38 13 f Kumulationsprinzip Vor61ff65 Maßregelkonkurrenz Vor 61ff 67; 62 7; 72 1 ff Maßregeln der Besserung und Sicherung 61 3 Maßregeln ohne Freiheitsentzug siehe auch Maßregel, ohne Freiheitsentzug 61 3 monistisches System Vor 61ff 1 ff Prinzipien V o r 6 1 f f 3 7 f f Rechtsgeschichte Vor 61ff EntstG, 5 ff Rechtsstaatlichkeit Vor 61ff 37 f sozialethische Begründung V o r 6 1 f f 3 0 f Strafsystem und ~ Vor 61ff 1 Subsidiaritätsprinzip Vor 61ff 27, 58 ff verfassungsrechtliche Probleme Vor 61fT32 ff Verhältnismäßigkeitsgrundsatz und ~ Vor 61ff 64; 62 1 ff vikariierendes Prinzip 67 1 ff Vollstreckungsreihenfolge 67 1 ff Vorwegvollzug der Maßregel 67 15 ff Vorwegvollzug einer Freiheitsstrafe, ausnahmsweiser 67 39 ff Maßregelvollzug Landesrechtliche Regelungen 63 129 als Rechtsgut, geschütztes 323b 4,41 Unterbringung 63 124 ff Materielle Rechtswidrigkeit siehe Rechtswidrigkeit, materielle Materiell-objektive Versuchstheorie 22 57 f Matrizen zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignet 275 5 Mauerschützen-Fälle Vor 32 42; 46 123; 212 8a; 339 52 Maulkorbparagraph 109d 1 Mediation 123 85 Mediator Parteiverrat 356 30, 62 ff Medien siehe auch Informationsfreiheit; siehe auch Pressefreiheit Gewaltdarstellungen in den ~ 131 6 ff Medienberichterstattung über Gerichtsverhandlungen 353d 9, 12, 56, 60 wahrheitsgemäße- 193 23 Mediendienste strafrechtliche Verantwortlichkeit der Anbieter 166 50 Verbreitung pornographischer Schriften Ν 184 Medikamente Fahrunsicherheit durch - siehe auch Fahrunsicherheit, rauschmittelbedingte 316 175 f

(167)

Mei

Mischintoxikation bei Trunkenheit im Verkehr 316 131, 167 als Rauschmittel 316 141, 167 ff; 323a 85, 97 ff Schwangerschaftsabbruch durch Vor 218ff 47; 218 2, 7, 51; 218a 16 f Wechselwirkungen mit Alkohol 316 134 Wechselwirkungen mit anderen Drogen 316 147 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten 316 173 Medikamentenabhängkeit siehe auch Drogenabhängigkeit epidemiologische Studien 316 174 als geistiger Mangel 315c 63 Rauschund - 323a 125 Schuldfähigkeit und - 20 53; 21 24; 323a 77 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 2 Ungeeignetheit zum Führen von Kraftfahrzeugen und - 69 51 Medizinalperson Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse 278 2 Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 4 Meer strafrechtlicher Schutz siehe auch Gewässerverunreinigung Vor 3 94 ff Meeresverschmutzung siehe auch Gewässerverunreinigung Vor 324 1 Mehraktiges Delikt Briefgeheimnis, Verletzung 202 3, 21, 31, 42 Handlungseinheit Vor52ff21 Tatort 9 2 Versicherungsbetrug/-mißbrauch 265 a.F. 10, 47 Versuch, unmittelbares Ansetzen 22 126 Vorsatz 16 16, 112 Mehrehe siehe Doppelehe Mehrerlösabschöpfung 298 8 Mehrheitstheorie Vor52fT6;52 2 Meineid siehe Aussagedelikte Meinungsäußerung Schmähung, Diffamierung usw. 193 25 Meinungsfreiheit Anleitung zu Straftaten und - 130a 2 f Belohnung/Billigung von Straftaten und 140 21 ff, 26,38 Beschimpfung von Bekenntnissen, Grundrechtswandel 193 4 Einziehung von Schriften und ~ 74d 26 ff; 92a 6 Gewaltdarstellung und - 131 35 Intemetdelikte und - Ν 130,131 2, 20

Mei

Sachregister

Meinungsfreiheit (Forts.) Landfriedensbruch und ~ Vor 125 20 ff; 125 63 f Nötigung und ~ 240 78, 82, 110 ff Recht persönlicher Ehre und ~ Vor 185 12; 193 5 Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ 166 27, 29 Staatsschutzstrafrecht und ~ 93 20, 33 Störpropaganda gegen die Bundeswehr u n d - 109d 3, 5 Störung der Religionsausübung und ~ 167 16 f verfassungsfeindliche Einwirkung auf die Bundeswehr und ~ 89 8 Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole u n d - 90a 13 ff Verunglimpfung von Verfassungsorganen, verfassungsfeindliche und - 90a 2 Volksverhetzung und - 130 4 Wahrnehmung berechtigter Interessen 193 4 Wechselwirkungstheorie Einl 9 Werbung für kriminelle Vereinigung und 129 54 Meldepflicht als Bewährungsweisung 56c 7 bei Erwerbslosigkeit als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 35 als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 32 f Meldewesen, polizeiliches Falschbeurkundung, mittelbare 271 8, 25, 52 Urkundenfälschung 267 142 Menschenhandel siehe auch Prostitution Aufnahme der Prostitution 180b 6 Auslandstat 6 41; 180b 1 Beendigung 180b 17 Bestimmen 180b 6 Bildung krimineller Vereinigungen und 129 6, 78 Einwirken 180b 3 Entstehungsgeschichte 180b EntstG Fortsetzung der Prostitution 180b 6 Führungsaufsicht Ν 181b; 181b Handlungen, sexuelle 180b 9; 184c 5 ff Heiratstourismus 180b 8 Hilflosigkeit 180b 10 Konkurrenzen 180b 20 Rechtsgut 180b 1, 11 schwerer - Absicht 181 7 ff, 13 - Anwerben 181 5, 8, 10 ff - Anzeigepflicht 138 - Aufnehmen der Prostitution 181 4 - Auslandstat 6 41; 181 1 - bandenmäßige Begehung 181c 3

- Bestimmen zur Prostitution 181 4, 11 - DDR-Recht 181 18 - Drohung 181 2, 6 - Entführung 181 6, 9, 17 - Entstehungsgeschichte 181 EntstG - Fortsetzen der Prostitution 181 4, 11 - Führungsaufsicht Ν 181b; 181b - Gewalt 181 2 - Gewerbsmäßigkeit 181 12, 14; 181c 2, 4 - Konkurrenzen 181 17 - Lage, hilflose 181 8, 10 - List 181 3 - minder schwerer Fall 181 16 - Rechtsgut 181 1 - Verfall, erweiterter 181c 2 ff - Vermögensstrafe 181c 2 ff - Versuch 181 15 - Vollendung 181 4, 15 - Vorsatz 181 13 - Weltrechtsprinzip 181 1 Vermögensvorteil 180b 4 Versuch 180b 18 Vollendung 180b 17 Vorsatz 180b 15 Weltrechtsprinzip 180b 1 Zwangslage 180b 7 Menschenmenge Gruppe und - Ν 127 6 Hausfriedensbruch, schwerer 124 2 Menschenraub Absicht 234 34 ff Anleitung zu Straftaten und - 130a; 234 73 Anwerben für fremden Wehrdienst und 234 2, 63, 65, 72 Anzeigepflicht 138; 234 73 Ausland 234 51, 60 ff Aussetzen 234 37 ff Aussetzung und - 221 1, 7,41 Beibringen von Betäubungsmitteln 234 13 ff Belohnung/Billigung von Straftaten 140; 234 73 Dauerdelikt 234 70 DDR-Recht 234 74 Dienst, militärischer/militärähnlicher 234 56 Drohung 234 19 ff Einrichtung, militärische/militärähnliche 234 57 ff Einwilligung 234 69 Entstehungsgeschichte 234 EntstG Erfolgsdelikt, kupiertes 234 68 erpresserischer ~ - Absicht 239a 10 ff, 15, 18, 41 - Anzeigepflicht Ν 138; 239a 42 - Auslandstat 239a 42; 239b 17 - Ausnutzung der Bemächtigungs-/ Entfuhrungslage 239a 16 ff (168)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Menschenraub (Forts.) - Banküberfall 239a 17a - Befreiungsunternehmungen des Opfers/Dritter 239a 27 - Bewußtlose 239a 2 - DDR-Alttaten 239a 43 - Delikt, zweiaktiges 239a 1 - Dritter, Begriff 239a 11 f - Drohung 239a8 - Einverstandensein, tatbestandsausschließendes Vor 32 115 - Entfuhren 239a 5 f, 9 - Entstehungsgeschichte 239a EntstG - Entziehung Minderjähriger und ~ 239a 41 - emsthaftes Erfolgsbemühen 239a 38 - Erpressung und ~ 239a 4, 14, 16,40 - Erpressung, räuberische und ~ 239a 15 f, 41 - Ersatzgeisel 239a 3 - Fahrlässigkeit 239a 26 - Freiheit, persönliche 239a 1 - Freiheitsberaubung und ~ 239a 7 - Führungsaufsicht 68 3; 239c - Gefahrzusammenhang, qualifikationsspezifischer 239a 24 f - Geiselnahme und ~ 239a 1, 11, 15, 41; 239b 1, 16 - Gewahrsamslockerung, bezweckte 239a 15 - Gewalt 239a 5, 8 - als Katalogtat 239a 42 - Kausalität der Erfolgsverursachung 239a 23 - Kindesraub 239a 2 f, 7 - Konkurrenzen 239a 41 f - Leiche 239a 4, 10a - Leichtfertigkeit der Todesverursachung 239a 26 f, 32 - List 239a 6, 8 f - Mehrpersonenverhältnis 239a 17a - minder schwerer Fall 239a EntstG, 39 - mittelbare Todesverursachung 239a 24 f - R a u b u n d - 239a 15, 41; 249 28 - Rechtsgut 239a 1 - Rücktritt 239a 30 f, 33 - Scheinopfer 239a 4 - Selbsttötung des Opfers 239a 27 - Sichbemächtigen 239a 7 ff - Sorge um das Wohl 239a 11 ff - Strafzumessung 239a 21, 39 f - Tätige Reue 239a 10a, 33 ff - Teilnahme 239a 32 - Todesfolge 239a 22 ff, 31 - Tötungsdelikte und ~ 212 44; 239a 28, 31, 41 - Verlockung 239a 6 (169)

-

Mil

Versuch 239a 23, 30 f Verzicht auf erstrebte Leistung 239a 37 Vollendung 239a 10a, 20, 31 Vorsatz 239a 10, 15,28 Zurückgelangenlassen 239a 34 ff Zwei-Personen-Verhältnis 239a EntstG, 13, 16 ff - Zwischenlage, stabile 239a 17, 30 Freiheitsberaubung und ~ 234 1 Gewalt 234 10 ff Hilflosigkeit 234 41 Irrtum 234 51 Konkurrenzen 234 72 Lage, hilflose 234 40 ff Leibeigenschaft 234 54 f List 234 27 ff minder schwerer Fall 234 71 Rechtsgut 234 1 Sichbemächtigen 234 3 f, 8 Sklaverei 234 43 ff Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und ~ 126; 234 73 Unterlassen 234 39 Vorsatz 234 34 f Vortäuschen einer Straftat 145d; 234 73 Zwangsarbeit 234 47 f Menschenrechtskonvention, Europäische Bedeutung fiir das Strafrecht Einl 100 lebenslange Freiheitsstrafe, Vereinbarkeit mit ~ 120 7, 10 Menschenwürde Angriff auf die ~ 130 4, 7, 11 ff; 166 12, 92 Freiheitsstrafe, lebenslange als Verstoß gegen ~ 38 41 Menschenwürde verletzende Darstellung 131 24 f als Rechtsgut 130 4,6, IIa; 166 12; 167a 3 Sicherungsverwahrung und ~ Vor 61ff 33 Menschlichkeit Verbrechen gegen die ~ siehe Völkermord Merkmale besondere persönliche ~ siehe dort Meßwerte Darstellung von Rechenwerten als technische Aufzeichnung 268 7, 9 Methadon als Rauschmittel 316 133, 146; 323a 99 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 MfS siehe Ministerium fiir Staatssicherheit Miete Untreue 266 9, 75 f, 88, 113 Mietwucher 302a 4 ff, 16, 18, 28 ff Mifegyne Vor 218ff 47; 218 7; 218a 16 Milderungsgebot siehe Rückwirkungsgebot; siehe Strafmilderung

Mil

Sachregister

Milderungsgründe, besondere gesetzliche siehe Strafmilderungsgrund Militärstrafrecht Vollrausch 323a 8 Minder schwerer Fall Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 46 Aussageerpressung 343 17 Aussetzung 221 43 Bandenbetrug, gewerbsmäßiger 263 307 Beispiele, gesetzliche Vor46fT22, 25 Beschädigung wichtiger Anlagen Ν 318 Brandstiftung, einfache Ν 306 10; 308 24 Deliktsartbestimmung, Bedeutung 12 22 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 123 Entziehung Minderjähriger 235 118 f, 122, 124 Fälschung beweiserheblicher Daten, gewerbs- und bandenmäßige 269 33 Fälschung technischer Aufzeichnungen, gewerbs- und bandenmäßige Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage Ν 312 Freiheitsberaubung 239 EntstG, 2 Friedensgefährdende Beziehungen 100 10 Geiselnahme 239b 15 Geldfälschung 146 34 Gewässerverunreinigung Ν 330 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion 3116, 11 Körperverletzung im Amt 340 25 f Körperverletzung mit Todesfolge 213 2; 227 13; 228 52 Körperverletzung, gefahrliche 224 42; 228 52 Körperverletzung, schwere 226 36 ff; 228 52 Meineid 154 22 Menschenhandel, schwerer 181 16 Menschenraub 234 71 Menschenraub, erpresserischer 239a EntstG, 39 Mißhandlung von Schutzbefohlenen (schwere) 225 32 Raub 249 29 Raub, schwerer Ν 250 16; 250 34 Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 13; 177 18; 178 8 Sexueller Mißbrauch von Kindern 176 22 Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 8 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179; 179 19 sonstige Fälle Vor 46ff 25 Strafänderungsgrund, unbenannter Vor 46ff 17 f

Strafmilderungsgrund, Zusammentreffen 49 15 Strafvereitelung im Amt 258a 14 f Strafzumessung Vor 46ff 17 ff; 46 254 ff, 268, 320 f als Strafzumessungsregel Vor 13 51; Vor 46ff 18 ff kein Tatbestandsmerkmal Vor 13 51 Totschlag 212 46; 213 1 ff Urkundenfälschung, gewerbs- und bandenmäßige 267 303, 309 Verabredung zu einem Verbrechen und ~ 30 84 Verschleppung 234a 62 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 7, 11, 16,42 ff Völkermord 220a 15 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens Ν 310; 311b 16 Minderjährigenprivileg als Entschuldigungsgrund, spezieller Vor 32 210 Minderjähriger Entziehung ~ siehe dort minima non curat praetor 303 13; Vor 324 8b, 9a, 26,40,43; 324 25; 324a EntstG 5, EntstG 8 Ministerium für Staatssicherheit Abhören von Telefongesprächen durch das ~ Vor 125-145d 10; Vor 201 15; 206 68 Fluchthelfer, Bespitzelung 99 10 geheimdienstliche Agententätigkeit 99 10 nachrichtendienstliche Tätigkeit Vor 93 3 Offenen von Postsendungen durch ~ als Unterschlagung Ν 246 5 Schweigepflicht fur Mitarbeiter des ~ Vor 201 15 Vernichtung internationaler Briefsendungen Vor 125-145d 10; 133 17 Verschweigen der Mitarbeit beim ~ als Betrug 263 224, 242 Mischkalkulation Konkursstraftaten Vor 283 102, 119; 283 79 Mißbrauch der Amtsträgerbefügnis/-stellung - Betrug, besonders schwerer Fall 263 301 - Fälschung technischer Aufzeichnungen, besonders schwerer Fall 268 59 - Subventionsbetrug, besonders schwerer Fall 264 a.F. 148 ff - Urkundenfälschung, besonders schwerer Fall 267 308 von Ausweispapieren siehe Mißbrauch von A usweispapieren Begriff, Untreue 266 50

(170)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Mißbrauch (Forts.) von Fernmeldenetzen, öffentlichen 265a a.F. 1,4 f, 41 ff, 51, 60; 265a n.F. ionisierender Strahlen siehe Mißbrauch ionisierender Strahlen von Notrufen siehe Mißbrauch von Notrufen von Scheck- und Kreditkarten siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten sexueller - siehedort von Telekommunikationsnetzen 265a n.F. von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Mißbrauch von Ausweispapieren Ausweispapiere, Begriff 281 1, 8 Beweiszeichen 281 7 Datenverarbeitung, Beeinflussung 270 1 ff Entstehungsgeschichte 281 EntstG, 2 Falschbeurkundung, mittelbare und ~ 281 8, 16 Gebrauchen 2819 Konkurrenzen 281 15 ff Rechtfertigungsgründe 281 11 Rechtsgut 281 1 Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Schutzgut 281 1 Scheck- und Kreditkarten 281 5 f zur Täuschung im Rechtsverkehr 270 1 ff; 281 12 Überlassen 281 10 Urkunden, gleichgestellte 281 5 f Urkundenfälschung und ~ 267 295; 281 8, 16 Versuch 281 13 Vollendung 281 14 Vorsatz 281 12 Wahrheitsschutz 281 1 Mißbrauch ionisierender Strahlen Ν 309 Anzeigepflicht Ν 138; 138 Auslandstat Ν 6; 6 30 ff Aussetzen 311a 6 Beeinträchtigung der Brauchbarkeit 311a 8 besonders schwerer Fall 311a 10, 12 Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Ν 129a 1 f Eignung zu Gesundheitsschädigung 31 la 4 Einziehung 322 Entstehungsgeschichte 311a EntstG fremde Sachen von bedeutendem Wert 311a 8 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 f; 126 4 Führungsaufsicht Ν 321; 321 Gefahrdungsdelikt 311a 1 Gesundheitsschädigung 311a 5 Körperverletzungs-/Tötungsdelikte und ~ 311a 12 (171)

Konkurrenzen 311a 12 Sachbeschädigung und ~ 311a 12 Schädigungsabsicht 311a 1,9 schwere Gesundheitsschädigung als Folge Ν 309 Strahlen, ionisierende 311a 3 Tätige Reue 311c a.F. 1 ff; 311e 1 ff; Ν 314a Todesfolge Ν 309 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen und ~ 327 33 (kein) Unternehmensdelikt 311a 1 f, 8 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens und ~ Ν 310; 311b 1, 18 Vorsatz 311a 9 Zahl, unübersehbare 311a 7 Mißbrauch von Notrufen Absicht 145 24 ff Beeinträchtigung von Unfallverhütungs-/Nothilfemitteln 145 16 ff Beseitigen 145 18, 22 Entstehungsgeschichte 145 EntstG Entstellen 145 18 Ernstlichkeit, mangelnde 145 11,26 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 17 Gefährdungsdelikt, abstraktes 145 1 Gemeingefahr 145 2 Irrtum 145 27 Konkurrenzen 145 28 ff Kunstfreiheit und ~ 145 15 Mißbrauch 145 11 Mißbrauchstatbestand 145 4 ff mittelbare Täterschaft 145 11 Not, gemeine 145 2 Notfall 145 4 Notrufe 145 4 ff Notzeichen 145 4 Rechtsgut 145 1 Rettungsgeräte 145 21 Rufsäulen ohne notsignalspezifische Wirkung 145 9 Sachbeschädigung und ~ 145 29, 31; 303 22 Schutzvorrichtungen 145 19 f Strafantrag 145 31 Subsidiaritätsklausel 145 31 Täter 145 23 Unbrauchbarmachen 145 22 Unglücksfall 145 2, 13 Unkenntlichmachen 145 18 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 145 1 f Verändern 145 22 Verkehrszeichen 145 17 Vortäuschen 145 14 f Warn-/Verbotszeichen 145 17 f Wissentlichkeit 145 24 ff

MiO

Sachregister

MiObrauch von Scheck- und Kreditkarten Altfälle 266b 61 Antragsdelikt 266b 50 Auffangtatbestand 266b 30 Begleittat, mitbestrafte 266b 56 Betrug u n d - 263 43,89, 110, 117,219,261, 297, 315; 266b 3, 6, 9b, 13, 19 ff, 40 ff, 48, 51 ff Codekarte 266b 10 f, 21, 60 Computerbetrug und ~ 263a 7, 51; 266b 3, 10,21,38,51,60 DDR-Recht 266b 62 f Drei-Partner-System 266b 14, 21, 27 Einverständnis, mutmaßliches 266b 29,43 Entstehungsgeschichte 266b EntstG Erfolgsdelikt 266b 35 Fälschung von Zahlungskarten/Vordrucken für Euroschecks und ~ 266b 6 Garantiefunktion 266b 8 ff, 11 f, 19 Geldautomatenmißbrauch 266b 10 ff, 34 geringer Schaden 266b 50 Geschäftsunfähigkeit des Karteninhabers 266b 32 Karteninhaber - berechtigter- 266b 4, 46 - unberechtigter ~ 266b 5 f Konkurrenzen 266b 51 ff Kontobevollmächtigter 266b 4 Kontoinhaber 266b 4 Kreditkarte, Begriff 266b 14 f Kreditkartenvertrag 266b 23 f Kundenkarte 266b 16 ff Kundenkredit 266b 16 f Mißbrauchen 266b 22 ff mittelbare Täterschaft 266b 47 Nachtat, mitbestrafte 266b 53 Notstand, rechtfertigender 266b 43 Point-of-sale-(POS/POZ)-System 266b 15, 21

Rechtsgut 266b 1 f, 28, 36 Rechtswidrigkeit 266b 43 Schadensausgleich, nachträglicher 266b 38 Scheckkarte, Begriff 266b 8 Scheckkartenbedingungen 266b 23 f Sonderdelikt 266b 46 Sperrvermerke 266b 40 (keine) Sperrwirkung 266b 10, 20 Täterkreis 266b 4 Täuschung über Vermögensverhältnisse 266b 5, 52 f Teilnahme 266b 46 f Untreue und - 266 8, 23 f, 78 f, 128, 168 untreueähnlicher Tatbestand 266b 2, 13,22 Urkundenfälschung und - 266b 6, 60; 267 36, 38, 244 Ursachenzusammenhang 266b 39 ff

Veranlassen zur Zahlung 266b 31 ff Vermögen als Rechtsgut 266b 2 Vermögensdelikt 266b 50 Vermögensgefährdung 266b 35 ff Vermögensschaden 263 110; 266b 35 ff, 41 - geringer ~ 266b 50 Versuch 266b 48 Vorsatz 266b 44 f Vortat, mitbestrafte 266b 54 f, 58 Weitergabe der Karte an Dritte, unberechtigte 266b 6, 30, 47 Zahlungsverkehr, bargeldloser als Rechtsgut 266b 1, 28 f Zwei-Partner-System 266b 14, 16 ff, 21 Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Abzeichen 132a 17, 18 Ähnlichkeitsklausel 132a 8, 19 akademische Grade 132a 5d, 6 ff - ausländische - Ν 132a 6; 132a 7 f Amtsanmaßung und - 132 41; 132a 1 Amtsbezeichnungen 132a 3 Amtskleidung 132a 17 Apotheker 132a 12a Approbation Ν 132a 2 Arzt 132a 12a Assessor 132a 4 Beamter auf Probe 132a 4a Berufsbezeichnungen 132a 12 ff - durch Bußgeldvorschriften geschützte Ν 132a3; 132a 13 Berufstrachten 132a 1, 18 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 Dienstbezeichnungen 132a 4 f Dienstgrade, militärische 132a 3, 16, 23 Diplom 132a 6, 9 Einziehung 132a 27 Entlassung 132a 3a, 4a Erlöschen der Befugnis zur Führung von Bezeichnungen 132a 3a, 4a, 5b, 6a, 12b, 23 Fachanwalt Ν 132a 4; 132a 12b Führen, unbefugtes Ν 132a 5, 6; 132a 5d, 7 f, 20 f, 23 f Gefahrdungsdelikt, abstraktes 132a 1 Genehmigungs-/Erlaubnisvorbehalt Ν 132a 2, 3, 4, 6; 132a 5d, 6a, 7, Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 25 Heilhilfsberufe 132a 13 Heilpraktiker 132a 12a Hochschulbereich 132a 5 ff Honorarprofessor 132a 5c, 9 Irrtum 132a 25 kirchliche/religiöse Bezeichnungen 132a 18 Konkurrenzen 132a 26 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 132a 1 (172)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen (Forts.) Ordenskleidung 132a 18 Privatdozent 132a 5c Professor 132a 5 ff Psychotherapeut Ν 132a 1 f Qualifikationsbezeichnungen Ν 132a 4; 132a 12b Rechtsanwalt Ν 132a 5; 132a 12b Rechtsgut 132a 2 Ruhestand 132a 3a, 5b, 23 Sachverständiger, öffentlich bestellter 132a 15 Steuerberater 132a 12c Titel 132a 9 f Tragen, unbefugtes 132a 22 Uniformen 132a 16 Urkundenfälschung und ~ 132a 41 Verfassungsmäßigkeit Ν 132a 6 Verstoß gegen dienstrechtliche Beschränkungen und ~ 132a 23 zum Verwechseln ähnlich 132a 19 Vorsatz 132a 25 Wettbewerbsrecht und ~ Ν 132a 4; 132 12b Wirtschaftsprüfer 132a 12c Würden, öffentliche 132a 11 Mißbrauchstatbestand Untreue 266 32 ff Mißbrauchstheorie 266 4 ff, 14 Mißgriff, grober bei der Strafzumessung 46 280, 334 Mißhandlung körperliche ~ - Aussageerpressung 343 8 - Begriff Körperverletzungsdelikte 223 4, 6 ff - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 körperliche schwere ~ - Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 12 - Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 7 rohe - 225 13 f von Schutzbefohlenen siehe Körperverletzungsdelikte Totschlag nach ~ 213 4 Mitanstiftung siehe Anstiftung Mitbeschuldigte als Partei, Parteiverrat 356 42, 75 Mitbewußtsein Verbotsirrtum und ~ 17 26 Vorsatz u n d - 1 6 9 9 ff Mitglied verfassungswidrig verbotener Partei 84 8 f Mitläuferklausel 84 17; 129 79; 129a 40 (173)

Mit

Mitleid strafmildernde Bedeutung 46 76 Mitpacht 292 24, 27; 294 6 Mittäterschaft siehe auch Täterschaft additive - 25 158 f Anstiftung in - 25 172; 26 104 f Anwesenheit am Tatort 25 183 Ausführungsstadium, Mitwirkung im 25 182 Bandenchef 25 184 Beendigung der Straftat und ~ Vor 22 33, 37 Begriff 25 153 Beihilfe in - 25 172; 27 58 DDR-Recht 25 224 eigenhändige Delikte 25 167 eigenhändige Tatbestandserfüllung 25 153 Einzellösung 25 198 f erfolgsqualifizierte Delikte 25 176 error in persona/objecto 16 14; 25 178 als Erscheinungsform der Täterschaft Vor 25 1; 25 1 Exzeß eines Beteiligten 25 175 Fortsetzungszusammenhang 25 170 Gesamtlösung 25 198 f Gesamtplan 25 173 f als mittelbare Täterschaft, wechselseitige 25 155 Nebentäterschaft, Abgrenzung 25 223 Organisationsherrschaft 25 131, 184 Pflichtdelikt 25 162 ff Rücktritt vom Versuch 24 49,241 Scheinmittäterschaft 22 175 f mit schuldlos Handelndem 25 171 Strafbarkeit der Beteiligten, selbständige 29 7 Strafzumessung 46 121 subjektive Teilnahmetheorie 25 155, 173 sukzessive - Vor 22 37; 25 192 ff; 211 59 Täter hinter dem Täter 25 131 ff Tätermerkmale, besondere 25 168 Täterwille 25 179, 190 Tatausführung, gemeinsame 25 179 ff Tatbeiträge - alternative- 25 187 f - Erheblichkeit 25 189 ff Tateinheit und - 52 16 Tatherrschaft 25 36, 154, 156 ff, 173 - funktionelle- 25 154,158 Tatherrschaftslehre 25 26 ff Tatortbestimmung 9 7 f, 45 Tatortprinzip Vor 3 385 Tatplan, gemeinsamer 25 173 ff Tatzeit 8 5 teilweise - 25 169 Unterlassen als Tatbeitrag 13 58; 25 165 Unterlassungsdelikt 13 53, 58; 25 215 Verabredung eines Verbrechens als Vorstufe 30 71 f

Mit

Sachregister

Mittäterschaft (Forts.) Verfall und ~ 73 69 ff Veijährung und ~ 78a 15 Versuch 22 170 ff; 25 198 f Vorbereitungsstadium, Mitwirkung im 25 179 ff Mitteilung an fremde Macht 94 3 im dienstlichen Verkehr 353b 22 öffentliche - 201 1,23 ff an unbefugte Dritte 94 3 , 4 verbotene ~ über Gerichtsverhandlungen siehe Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen Mitteilungspflicht des Bewährungshelfers 56d 9 bei Entziehung der Fahrerlaubnis 69 261; 69b 17 Mittel andere berauschende ~ siehe Rauschmittel gemeingefährliches ~ 211 57 f öffentliche - 264a.F.29 Mittelbare Beleidigung Vor 185 34 Mittelbare Falschbeurkundung siehe Falschbeurkundung, mittelbare Mittelbare Täterschaft siehe auch Täterschaft aberratio ictus 25 149 Absichtsdelikt 25 54, 140 ff absichtslos doloses Werkzeug 25 140 Anstiftung und Abgrenzung 25 62, 65, 71, 92, 100, 103, 120 ff, 133, 147 Anstiftung in mittelbarer Täterschaft 26 107 Beihilfe und Abgrenzung 25 65, 71 Beihilfe in mittelbarer Täterschaft 27 60 durch Benutzen von Unerwachsenen, Schuldunfahigen, vermindert Schuldfähigen 25 118 ff - Schuldfähigkeit, verminderte 25 120 ff - Selbstschädigung/Selbsttötung, Veranlassung oder Unterstützung 25 125 ff - Strafunmündige 25 118 f - Teilnahme, Abgrenzung 25 120 ff doloses Werkzeug - absichtsloses - 25 54, 140 ff - doloses Gehilfenwerkzeug 25 55 ff, 140 - qualifikationsloses - 25 54, 134 ff Doppelselbstmord, vorgetäuschter 25 112 ff Entstehungsgeschichte 25 53 error in persona, manipulierter 25 104 f als Erscheinungsform der Täterschaft Vor 25 1; 25 1 Exzeß des Tatmittlers 25 148 Geisteskranker als Tatmittler 25 118 Handlungsherrschaft 25 61,73 Hintermann 25 49

- Einsatz eines irrenden Tatmittlers 25 54, 72 ff - Nötigung des Tatmittlers durch - 25 54, 61 ff - in organisatiorischen Machtapparaten 25 128 ff - qualifizierter- 25 135 Intraneus 25 134 Irrtum über Tätervoraussetzungen 25 142 ff Irrtumsherrschaft 25 72 f kraft Irrtums 25 72 ff - Anstiftung, Abgrenzung 25 92, 100, 103 - Ausnutzen eines Irrtums 25 75, 82 - error in persona, manipulierter 25 104 f - Fahrlässigkeit des Tatmittlers 25 77 - rechtmäßig handelnder Tatmittler 25 80 f - Selbstschädigung/Selbsttötung durch Irrtum 25 106 ff - Tatmittler irrt über gesetzliche Qualifikationsmerkmale 25 101 ff - Tatmittler irrt über konkreten Handlungssinn 25 96 ff - Tatmittler irrt über quantifizierbare Unrechts- und Schuldmaße 25 97 ff - Tatmittler irrt über sachliche Voraussetzungen eines Rechtfertigungsgrundes 25 82 - Tatmittler irrt über Voraussetzungen eines Schuldausschließungsgrundes 25 93 f - Verbotsirrtum des Tatmittlers 25 83 ff, 120, 123 f - vorsatzausschließender Irrtum des Tatmittlers 25 74 ff Jugendlicher als Tatmittler 25 118 Kind als Tatmittler 25 118 Mittäterschaft als wechselseitige - 25 155 kraft Nötigung 25 61 ff - Ausnutzen einer Notlage 25 65 - Herbeiführen einer Notlage 25 65 - Notlage 25 65 - rechtmäßig handelndes Werkzeug 25 69 - rechtswidriger Befehl 25 70 f - Selbstschädigung/Selbsttötung 25 66 ff - Teilnahme, Abgrenzung 25 62, 65, 71 Nötigungsherrschaft 25 61 ff Notwehr und - 32 212 ff; 33 23 Objektverwechslung des Tatmittlers 25 149 Organisationsherrschaft 25 128 ff kraft organisatorischer Machtapparate 25 128 ff - Anstiftung, Abgrenzimg 25 133 - Mittäterschaft, Abgrenzung 25 131 ff - Nationalsozialismus 25 128 f - Schreibtischtäter 25 128 Pflichtdelikt 25 54,134 ff

(174)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Mittelbare Taterschaft (Forts.) qualifikationsloses doloses Werkzeug 25 134 ff Rücktritt vom Versuch 24 49, 242, 305 ff Selbstverantwortungsprinzip 25 59 Sonderdelikt 25 134 ff Täter hinter dem Täter 25 55, 61, 73, 83 ff, 96 ff, 102, 106 ff, 128 ff Täterschaft und Abgrenzung 25 54 ff Tateinheit und ~ 52 16 Tatherrschaft 25 36 - absichtslos doloses Werkzeug und ~ 25 140 f - normative- 25 140 - Sonderdelikt 25 135, 137 ff - soziale- 25 140 Tatherrschaftslehre 25 25 Tatzeit 8 6 ff undoloses Werkzeug 25 74 ff, 82, 118 ff Unterlassungsdelikt 13 54, 59; 25 216 Verantwortungsprinzip 25 61 ff, 73, 85 ff vermindert Schuldfahiger als Tatmittler 25 120 ff Versuch 22 153 ff Versuchsbeginn 25 150 ff versuchte - und versuchte Anstiftung 30 22 Werkzeugprinzip 25 63 f Willensherrschaft 25 61 Mittelsmann Agententätigkeit, geheimdienstliche 99 5 friedensgefährdende Beziehungen 100 3 Landesverrat 94 2 Nachrichtendienst, sicherheitsgefährdender 109f 12 Mobbing Nötigung 240 36 Mobilfunk 325a 30 Molen Schwangerschaftsabbruch 218 4 Tötungsdelikte Vor 211 6 Monistische Theorien Rechtfertigungsgründe, System Vor 32 47 f Untreue 266 8 ff, 25 Monistisches System siehe Einspurigkeit Moor Brandstiftung Ν 306 6 Mord siehe Tötungsdelikte Mordlust Mordmerkmal 211 6, 25 Morphin als Rauschmittel 316 133, 146; 323a 94 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Mosaikgeheimnis 93 5, 16 Motiv achtenswertes - und Strafzumessung 46 88 ff (175)

Nac

Müll siehe Abfall Mülltourismus 326 119 ff, 142 Münzverbrechen siehe Geldfälschung Münzverringerung Vor 146 4 Mundraub Einl 48; Vor 242 1; 248a 1 Muntgewalt siehe Sorgerecht Mutter abstammungsrechtlicher Begriff 169 10 Kindestötung Vor 211 35; 213 15 nichteheliche Mutterschaft als besonderes persönliches Merkmal 28 81 Pflicht zur Austragung einer Schwangerschaft 218 20 Unterhaltspflicht 170 25 NachlaOkonkurs Vor 283 164; 283 10 Nachlaßpfleger Untreue 266 49, 129 NachlaBrichter Untreue 266 129 Nachlaßverwalter Parteiverrat 356 27 Untreue 266 49,129 Vertreterhaftung 14 49 Nachmachen von Geld 146 6 ff von Wertzeichen 148 5 von Zahlungskarten und Vordrucken 152a 4 Nachrede, üble siehe Beleidigung Üble Nachrede Nachrichtendienst Eingriffe in den pers. Lebens- und Geheimbereich Vor 93 12; 206 53a ff funktionsfähiger - als Schutzgut 93 13 Gefährlichkeit Vor 93 3 sicherheitsgefährdender ~ - Agententätigkeit, geheimdienstliche und ~ 109e 1 - Anwerben 109f6 - bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 109f 20; 109i 1 - Konkurrenzen 109f21 - Landesverrat, Verhältnis 109f 1 - Presseprivileg 1 0 9 f l 5 f f - Unterstützen 109f7 - verbotene Vereinigung 109f 11 Nachstellen Tieren - 292 41 ff Nachtat, mitbestrafte Begriff Vor 52ff 123 Bewertungseinheit Vor52ffl24 als eigenständige Konkurrenzform Vor 52ff 121 als Fall der Gesetzeseinheit Vor 52ff 121 Postpendenzfeststellung V o r 5 2 f f l 3 4 Straflosigkeit Vor 52ff 121, 123, 125 ff

Nac

Sachregister

Nachtat, mitbestrafte (Forts.) Strafzumessung V o r 5 2 f f l 3 2 Teilnahme V o r 5 2 f f l 3 3 Verfahrensrecht Vor 52ff 135 Wiederaufleben der Strafbarkeit Vor 52ff 134 Nachtatverhalten Prognose und ~ 56 23 Strafzumessung und ~ 46 186 ff; 47 27 Nachteil Absicht, ~ zuzufügen 274 58 ff Parteiverrat 356 102 Nachtruhe als notwehrfahiges Gut 32 62, 176 Nachtsichtgerät Vor 201 11 Name Deckname 267 57 ff, 172 eigener - 267 173 ff fremder ~ 267 40 ff, 166 ff, 266 Nennung in der Öffentlichkeit 193 29 Täuschung über den Namen 267 165 ff Narkoanalyse Aussageerpressung 343 9 Nasciturus nicht notstandsfahiges Gut 35 12 Nothilfe fur ~ 32 168 ff als notwehrfähiges Gut 32 168 ff, 170 ff, 172 als Rechtsgut, Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 11,26; 218 2, 10 strafrechtlicher Schutz Vor 218ff 11, 26; 315 71; 315b 70; 315c 160 Nationalpark 329 35 Nationalsozialismus Aufhebung von NS-Todesurteilen Vor 3 388 „Auschwitzlüge" 193 4; 194 1 Billigung nationalsozialistischer Gewalttaten 140 33 Eichmann-Prozeß 220a 6 „Euthanasie"-Aktion und rechtfertigender Notstand 34 65 Freiheitsberaubungen im - 239 15, 21 als historische Erfahrung und Staatsschutzrecht Vor 80 21; Vor 93 1 Justizunrecht 339 Vor 1, 3, 11 ff, 15, 37, 44, 51 ff, 54c f, 57 f, 60, 63 ff, 74, 82, 92 f, 97 ff, 115, 131 f Leugnung/V erharmlosung nationalsozialistischer Gewalttaten Ν 130,131 4; 130 18, 41, 50; Vor 125-145d 6; Vor 185 40; 193 4; 194 1 Massenverbrechen Vor 52ff 57 Maßregelsystem Einl 33, 36 mittelbare Täterschaft kraft organisatorischer Machtapparate 25 128 f NS-Gewalttaten, Verjährung Einl 85; 78 5 Rechtfertigungsgründe, ungültige Vor 32 42

Religionsfeindlichkeit Vor 166 4 Rückwirkungsverbot und strafschärfende Gesetze 1 22 f Schändung von Gedenkstätten für Opfer des - 168 1, 58 Staatsschutzgesetzgebung im - Vor 80 4 f strafrechtlicher Schutz von Ehe und Familie i m - Vor 1694; 169 1; 170 1 Strafrechtsreform Einl 50 f Tatbestand der Unterlassenen Hilfeleistung im - 323c 11 Tötungsverbrechen im - Vor 211 6; 211 27, 67; 212 7 f Unrechtsbewußtsein bei NS-Gewalttätern 17 19 Untreuetatbestand 266 EntstG, 2, 16, 18, 28, 31,61 Verfolgung im - und Gruppenzugehörigkeit 194 5 Verjährung von NS-Gewalttaten Einl 85 Verstrickung in NS-Unrechtsregime kein übergesetzlicher Strafmilderungsgrund 46 123 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 46; 23 10 Völkermord-Tatbestand, Nichtanwendbarkeit 220a 7 Wahlfeststellung 1 104 Zweispurigkeit des Sanktionensystems Vor 38 9 Nationalsozialistische Organisation Fortsetzung der Bestrebungen einer - 86 10 Kennzeichen ehemaliger - 86a 4 NATO-Geheimnis 94 10, 20; 96 2; 97 13; 98 8; 99 10 als Staatsgeheimnis 93 9, 18, 24 NATO-Staaten und ihre Truppen Amtsanmaßung 132 10 Exterritorialität Vor 3 354 ff Gefangenenbefreiung 120 11 Geltung des Staatsschutzstrafrechts Vor 80 34; Vor 93 7 ff, 10, 12; Vor 109 6 Schutz des Hausrechts 123 24 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte gleichgestellten Personen 114 7 Natürliche Handlungseinheit siehe Handlungseinheit, natürliche Naturdenkmal 329 36 Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 8 Naturpark 329 36 Naturrecht Rechtsbeugung und - 339 49 ff, 53a Naturschutzgebiet 329 34 Naturschutzgesetze der Länder 329 36,40, 42,47 Naturschutzrecht Vor 324 7g Gefahrdung schutzbedürftiger Gebiete und 329 1 f (176)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Nebenfolgen Amtsfähigkeit, Verlust siehe auch dort Vor 38 4 Arten Vor 38 4,47 ff Bekanntgabe der Verurteilung Vor 38 4,49; 165 1; 200 1 Berufsverbot siehedort Ermittlung des mildesten Gesetzes 2 26 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 50 ff Gesetzeseinheit, Wirkungen Vor 52ff 70 Gewässerverunreinigung 324 127 Körperverletzung im Amt 340 27 Nebenstrafen und ~ Vor 38 48 Rechtsbeugung 339 119 Staatsschutzdelikte 92a 1 f; 101 1 ff Stimmrecht, Verlust siehe auch dort Vor 38 4 Straftaten nach dem 5. Abschnitt 109i 1 Tatmehrheit 53 20 ff Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 152 ff Unzulässigkeit bei verjährter Tat 78 2 Versuch - Strafmilderung, fakultative 23 15 Wählbarkeit, Verlust siehe auch dort Vor 38 4 Wahlstrafrecht 108c 1 f des Widerrufs der Strafaussetzung 56f 49 ff Nebenintervention Parteiverrat 356 41 Nebenklage im Maßregelverfahren Vor 61ff 98 Parteiverrat 356 43, 75 Nebenstrafen Arten Vor 38 4,44 Bekanntgabe der Verurteilung Vor 38 49; 165 1; 200 1 Einziehung siehe auch dort Vor 38 60 Ermittlung des mildesten Gesetzes 2 26 Fahrverbot siehe auch dort Vor 38 4; 44 1, 8, 22 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 50 ff Gesetzeseinheit, Wirkungen Vor 52ff 70 im Nebenstrafrecht Vor 38 4 Tateinheit und ~ 52 47 Tatmehrheit 53 20 ff Unzulässigkeit bei verjährter Tat 78 2 Versuch, Strafmilderung, fakultative 23 15 Nebenstrafrecht Maßregeln der Besserung und Sicherung im ~ Vor 38 6; Vor 38 6; 61 1, 11 Maßregeln im - 61 1, 11 Nebenstrafen im ~ Vor 38 4 Verjährung im ~ Vor 78 3 (177)

Nie

Versuch, Anwendbarkeit der Ansatzformel 22 117 ff Vertreterhaftung, strafrechtliche im ~ 14 42 Nebentäterschaft Anstiftung 26 106 Begriff 25 222 f Beihilfe 27 59 Mittäterschaft, Abgrenzung 25 223 Rücktritt vom Versuch 24 47 Negative zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignete ~ 275 5 negligentia siehe Fahrlässigkeit Nekrophilie 184 15 Nemo tenetur se ipsum accusare siehe Selbstbezichtigung Neonazistische Tendenzen Volksverhetzung 130 Vor 1, 13a Nettolohnabrede Vorenthalten/V eruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 40,42 ff, 54 Neuroleptika als Rauschmittel 316 171 Neurose Schuldfähigkeit und ~ 21 2 als seelische Abartigkeit 20 32, 70 f Neutralität des Staates, religiöse und weltanschauliche Vor 166 1,5; 166 1, 18, 61,68 Neutralitätslehre Vor 32 16 ff Nichtanzeige geplanter Straftaten Absehen von Strafe 139 1 ff Abwendung der Tat 139 32 ff Abwendungsmöglichkeit 138 19 ff, 58 Angehörige, nicht anzeigepflichtige 139 14 ff Anzeige - anonyme - 138 37; 139 21 - bei dem Bedrohten 138 33 f, 56 - bei der Behörde 138 29 ff, 55 - erforderliche- 138 22 - Form und Inhalt 138 37 - Nennung des Täters 138 37 - rechtzeitige - 138 23 ff - Selbstanzeige 138 43 - unverzügliche - 138 54, 56 - wahlweise ~ bei Behörde/Bedrohtem 138 36, 55 f - Zugang 138 38 Anzeigepflicht - Garantenstellung und - 138 47 - Hehler 138 45 - Lockspitzel 138 46 - des Verdächtigen 138 48 - verdeckter Ermittler 138 46 (keine) Anzeigepflicht - von Ärzten 139 24,28

Nie

Sachregister

Nichtanzeige geplanter Straftaten (Forts.) - von Angehörigen 139 14 ff - des Bedrohten 138 40 f, 57 - von Beteiligten geplanter Tat 138 42 ff - für Geistliche 139 5 ff - von Rechtsanwälten 139 24, 26 - von Verteidigern 139 24,27 Ausführung einer Tat 138 8 Begünstiger und Anzeigepflicht 138 45 Behörde 138 29 ff Beichtgeheimnis 139 5, 9 Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 140 1 Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ 138 50 ff Entschuldigungsgründe 138 66; 139 23, 31 Entstehungsgeschichte 138 Vor 1 Erforderlichkeit der Anzeige 138 22 ernsthaftes Bemühen um Tatverhinderung 139 18 ff, 32, 35 f Geistlicher, nicht anzeigepflichtiger 139 5 ff; Vor 166 13 geplante Tat - f r e m d e - 13842 f - Geistlichem anvertraute ~ 139 10 ff - nicht versuchte ~ 138 64; 139 1 ff - Rechtswidrigkeit 138 10 f - ohne Schuld 138 10 - straflose- 139 2 , 4 - tatsächlicher ernsthafter Plan 138 13 - Versuch, untauglicher 138 12 - Vorbereitungshandlungen 138 6; 139 2 , 4 glaubhafte Kenntnis 138 14 ff Hehler und Anzeigepflicht 138 45 Irrtum 138 12, 13,21, 22, 26, 32, 61 f; 139 13 Jedermannspflicht 138 39 Katalogtaten Ν 138 1 ff; 138 5, 50; 139 22 Konkurrenzen 138 43, 73 Leichtfertigkeit 138 32; 139 33, 35 Lockspitzel, anzeigepflichtiger 138 46 Mittäterschaft 13871 Nebentäterschaft 138 71 Rechtfertigungsgründe Vor 32 180; 138 65; 139 13,24,31 Rechtsgut 138 2 f Rechtzeitigkeit der Anzeige 138 23 ff Schweigepflicht und - 138 65 Strafaufhebungsgrund, persönlicher 139 23, 27 Straflosigkeit der - Vor 32 227; Ν 139; 139 1 ff Teilnahme 138 67 ff; 139 9, 24 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 138 73 Unterlassungsdelikt, echtes 138 5 Unverzüglichkeit der Anzeige 138 54, 56

Verdächtiger, anzeigepflichtiger 138 48 verdeckter Ermittler, anzeigepflichtiger 138 46 Versuch Vor 22 103; 138 12, 13, 21 Vorhaben einer Tat 138 6 Vorsatz 138 61 Wahlfeststellung 138 74 f Nichteinmischung völkerrechtlicher Grundsatz der - 129 29 Nichterweislichkeit ehrenrühriger Tatsachen 186 12 Nichturkunde 267 8 Nidation Begriff Vor 218ff 20,44 Niederlande Strafrechtsreform Einl 112, 131, 134 f Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 20 Niemandsland Tatort im - 7 40 ff Nießbrauch Pfandkehr 289 4 Untreue 266 114 Nikotin (kein) Rauschmittel 316 135; 323a 93, 142 Nötigung Amtsanmaßung und - 132 41 durch Amtsträger 240 123 von Amtsträgern 240 104 ff Arbeitskampfrecht und - 240 59, 107 f Ausnutzung hilfloser Lage, bloße 240 6 Bagatellfälle 240 6, 45, 89, 107, 112 f Bedrohung und - 240 58, 77, 124; 241 9, 19, 27 Beibringen betäubender Mittel 240 11 f, 35, 45,47 f, 66 f zum Beischlaf siehe Vergewaltigung besonders schwerer Fall 240 120 ff - Nötigung im Amt 240 123 - Nötigung zu sexueller Handlung 240 121 - Nötigung zum Schwangerschaftsabbruch 240 EntstG, 83, 122 - sonstiger- 240 120, 122 Betrunkener als Opfer 240 5 Blockadeaktionen 240 18 ff, 27 ff, 46 f, 56, 78, 89, 107, 109 ff des Bundespräsidenten 106 2 - Drohung mit empfindlichem Übel 106 5 Bundesverfassungsgericht, Rechtsprechung 240 27 ff crimen vis 240 EntstG, 2, 35 DDR-Alttaten 240 64, 128 DDR-Recht 240 70, 128 Diebstahl, räuberischer und - 252 1, 22 f Dreiecksnötigung 240 46, 60 Drohung - mit Arbeitskampfmitteln 240 59, 107 (178)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Nötigung (Forts.) - bedingte - 240 56,61 - Begriff 240 56 - gegen Dritten 240 60 - mit empfindlichem Übel 240 57 f - mit erlaubtem Übel 240 59, 90 ff - Ernstlichkeit 240 61 - Gewalt und ~ 240 7 f, 40,46, 51, 54 ff - mit Hungerstreik 240 95 - mit öffentlicher Mitteilung 240 59, 92 f, 106 - Rechtswidrigkeit 240 77 - mit Selbsttötung 240 95, 126 - mit Strafanzeige 240 90 f, 106 - Täuschung 240 56 - durch Unterlassen 240 61 - mit Unterlassen 240 62 ff Duldung 240 1, 39 (kein) eigenhändiges Delikt 240 23 Einverständnis des Betroffenen 240 5, 65, 83 Entstehungsgeschichte 240 EntstG, 68, 77 Erpressung und ~ Ν 253; 253 1 f, 34, 36 Fernziel 240 80 ff Freiheit der Willensbildung/-betätigung als Rechtsgut 240 1 ff, 69 Freiheitsberaubung und ~ 239 1,6, 13, 26, 41; 240 124 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 12617 Gefangenenmeuterei und ~ 121 49 Geiselnahme und ~ 239b 3, 16 Gesinnungsstrafrecht 240 50 Gewalt - Begriff 240 7 ff - Beibringen betäubender Mittel 240 11 f, 35, 45,47 - Bundesverfassungsgericht, Rechtsprechung 240 27 ff - gegen Dritte 240 8, 46 - Drohung und ~ 240 7 f, 40, 46, 51, 54 ff - Entfaltung körperlicher Kraft 240 7, 9 f, 18, 25,35 ff - Gewalttätigkeit und ~ 240 34 f, 44, 76 - Indizwirkung für Rechtswidrigkeit 240 22 - körperliche Einwirkung 240 41 f - mittelbare ~ 240 47 f - gegen eine Person 240 43 - psychische Einwirkung 240 10 ff, 18, 25 ff, 29, 32 - Rechtswidrigkeit und ~ 240 76 - gegen Sachen 240 8, 25,41, 49 f, 115 - statische ~ 240 34 - Tier, Angriff durch 240 52 - Überraschungsgefahr 240 45, 65 - durch Unterlassen 240 52 ff - verbale Äußerungen 240 37 (179)

Not

- vis absoluta 240 7, 38 ff, 66 - vis compulsiva 240 7, 17, 38 ff, 66 - Zwangswirkung 240 9, 25, 32, 38 ff Gewaltmonopol, staatliches als Rechtsgut 240 4 Hausbesetzung 240 114 Hausfriedensbruch und ~ 123 78 Hungerstreik - Verwerflichkeit 240 95 - Zwangsemährung, Zulässigkeit 240 96 Irrtum 240 97, 105, 116 f, 123 Kausalität 240 47 Körperverletzungs-/Tötungsdelikte und ~ 240 125 Konkurrenzen 240 124 ff Landfriedensbruch und ~ 125 76 Lehrveranstaltung, Abbruch 240 20 List 240 6 Meinungsfreiheit und ~ 240 78, 82, 110 ff der Mitglieder von Verfassungsorganen 106 2 mittelbare Täterschaft 240 47, 60 Mobbing 240 36 Nahziel 240 80 ff Notwehr - Rechtfertigungsgrund 240 84 - Überschreiten der Grenzen 240 97 offener Tatbestand Vor 13 47; Vor 32 19 ff; 240 69, 72, 75 ohnmächtiges Opfer 240 5 zu Ordnungswidrigkeit 240 83, 127 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Pressefreiheit und ~ 240 59, 93 R a u b u n d - 249 1,3 ff Rechtfertigungsgründe - allgemeine - 240 84 f - Verwerflichkeitsklausel und ~ 240 84 f, 97 Rechtsgut 240 1 f, 39, 69 Rechtswidrigkeit 240 68 ff zum Schwangerschaftsabbruch 240 EntstG, 83, 122 Selbsthilfe - Rechtfertigungsgrund 240 94 - Überschreiten der Grenzen 240 76, 97 zur Selbstschädigung/Selbsttötung 25 66 ff Selbsttötung - Drohung mit - 240 95, 126 - Verhinderung der - 240 96 Sexualdelikte und ~ 240 2 , 4 6 Sexuelle ~ und Nötigung 240 121, 124, 126 zu sexueller Handlung 240 83, 89, 121, 124, 126 von Soldaten 240 104 ff, 113 Staatsschutzdelikte und - 240 4, 124

Nöt

Sachregister

Nötigung (Forts.) Störung der Religionsausübung und ~ 167 2, 25 zu Straftat 240 83, 127 Streik 240 14, 59, 107 ff des Tatmittlers durch Hintermann 25 54,61 ff Teilnahme 240 60 Überholen, nötigendes 240 16 f Ungehorsam, ziviler 240 85 durch Unterlassen 240 29, 36, 52 ff zu einer Unterlassung 240 65 von Verfassungsorganen - Angriffskrieg, Vorbereiten und Führen u n d - 105 23 - Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Vor 129a 3 - DDR-Alttaten 105 28; 106 9 - Hochverrat gegen den Bund und - 8 1 1 1 - Konkurrenzen 105 26; 240 124 - normative Tatbestandsbeschränkung 105 11 ff; 106 6 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 - Rechtfertigung 105 16 ff; 106 6 - Rechtsgut 105 1,4; 106 1, 4 - Standhalten des Genötigten 240 6,21 - Versuch 105 25 - Zuständigkeit für Strafverfolgung 105 27 Vergeistigung des Gewaltbegriffs 240 13, 25 Vergewaltigung und ~ 177 15 f, 20, 22; 240 2 Verkehrsdelikte und - 240 16 f, 98 ff, 126 Versammlungsfreiheit und - 240 78, 82, 110 ff Versuch 240 66, 117 f Verwerflichkeitsklausel - Rechtfertigungsgründe, allgemeine und 240 84 f, 97 - Rechtsnatur 240 68 f - Verfassungsmäßigkeit 1 45; 240 71 ff, 87 - Verwerflichkeit, Begriff 240 86 ff - Ziele, politische 240 78, 80, 107 Vollendung 22 16; 240 66 f, 118 Vorsatz 240 115 Wählernötigung siehe dort Wahlfeststellung 240 55 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte bzw. ihnen gleichstehende Personen und 113 3, 13a, 62 ff; 240 104 ff, 124 Willensbildungsfahigkeit 240 5 Ziele, politische 240 78, 80, 107 Zwangsbehandlung, Zulässigkeit 240 96 Zwangsernährung, Zulässigkeit 240 96 Zweck, angestrebter 240 78 ff - Nah-/Fernziel 240 80 ff

Nötigungsabsicht Aussageerpressung 343 13 Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr 315b 44 Geiselnahme 239b 3, 6 Nötigungsherrschaft 25 61 ff Nötigungsnotstand 34 69a, 82 Nordsee Umweltdelikte 330 EntstG 2; 330a EntstG 2; 324 EntstG 5, 2a, 21a; 326 EntstG 8, 94 Norwegen Betrugsstrafrecht Vor 263 83, 86 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Strafrechtsreform Einl 127, 131,134 Nostroverpflichtungen Kreditbetrug 265b 6,40, 125 Not Gefahr und - 323c 78 gemeine - 145 2; 323c 70 ff wirtschaftliche - Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 10 f - Schuldnerbegünstigung, besonders schwerer Fall 283d 25 - Wucher, besonders schwerer Fall 302a 65 Notar Amtsfähigkeit, Verlust 45 3 Falschbeurkundung im Amt 348 4 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13, 18, 43,48, 54,71 öffentliches Amt 132 7 Offenbarungspflicht 203 120, 123 Parteiverrat 356 17,20 Schweigepflicht 203 64, 120 Untreue 266 49, 93, 129 Notentwendung Vor 242 1 Notfall Mißbrauch von Notrufen 145 4 Nothilfe aufgedrängte - 212 13 Gefangenenbefreiung 120 43a Staatsnothilfe 323c 66 unterlassene - siehe Unterlassene Hilfeleistung Notrechtsvorbehalte Notstand, rechtfertigender und - 34 18 Notwehr und - 32 263, 268 ff Notruf Mißbrauch 145 4 Notstand aggressiver - Vor 32 69; 34 74, 87, 92 Defensivnotstand 34 72 ff, 87, 92 Differenzierungstheorie 35 1 Einheitstheorie 35 1 entschuldigender - siehe Notstand, entschuldigender (180)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Notstand (Forts.) Entstehungsgeschichte Einl 80 Gefangenenbefreiung 120 43a rechtfertigender ~ siehe Notstand, rechtfertigender sexueller- 176 23; 177 18 Verteidigungsnotstand 34 74 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung u n d - 201 38 ff Notstand, entschuldigender Akzessorietät, limitierte 35 71 keine analoge Anwendung der Notwehrüberschreitung 35 80 Angehöriger 35 31 f Beteiligung an Notstandstat 35 71 Dauergefahr 35 29 Disproportionalität von drohender Einbuße und Tatfolgen 35 62 ff Entschuldigungsgrund 34 5 f Entstehungsgeschichte 35 EntstG Erforderlichkeit der Notstandshandlung 35 8,42 ff Freiheitsentzug, auf Hoheitsakt beruhender 35 60 Geeignetheit des Mittels 35 43 Gefahr 35 17 ff Gefahrabwendungsabsicht 35 38 ff Gefahrtragungspflichten, erhöhte 35 58 f Gegenwärtigkeit der Gefahr 35 29 Generalklausel 35 57 ff Gesundheitsrisiken, gewöhnliche 35 19 Irrige Annahme eines Notstandes 34 4 Irrtum 35 72 ff Jedermannsgefahr 35 18 Naturereignisse 35 21 Nötigungsnotstand 35 25 ff, 29 Notstand, rechtfertigender und ~ 34 94; 35 1 f Notstandsexzeß 35 80 Notstandshandlung 34 8, 36 ff Notstandshilfe 35 30, 64 f Notstandslage 35 8 ff Notwehr und - 32 206 f, 212 f, 215, 322 objektive Notstandstheorie 34 4, 73 Person, nahestehende 35 30, 33, 63 von Personen drohende Gefahr 35 23 ff Prüfung, pflichtgemäße 35 40 Putativnotstand 35 72 ff Rechtsgut, notstandsfahiges 35 9 ff Rechtsverhältnis, besonderes 35 53 ff, 68 rechtswidrige Tat 35 36 ff, 67; 35 7 von Sachen drohende Gefahr 35 22 Sonderopfer 35 19 Sozialnot 35 19 Strafmilderung, fakultative 35 68 ff Strafmilderung, obligatorische 35 78 (181)

Not

subjektive Notstandstheorie 34 4, 73 Symptathiepersonen 35 30 übergesetzlicher - Vor 32 4, 196,212 ff; 35 81 - Absicht der Gefahrabwendung Vor 32 219 - Abwägung Vor 32 217 - irrige Annahme eines Notstands Vor 32 220 - Pflichtenkollision, Abgrenzung Vor 32 212 - Rechtsgut, notstandsfahiges 35 11 - Sterbehilfe Vor 32 216 - Unzumutbarkeit Vor 32 218 unerhebliche Beeinträchtigung 35 16 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 129 f Verursachung der Notstandslage durch Täter 35 49 ff voluntatives Schuldelement 34 3 Zumutbarkeitsklausel 35 8,47, 52 f Zumutbarkeitszusammenhang 35 55 Notstand, rechtfertigender Abwägung der betroffenen Rechtsgüter 34 34, 55 ff actio illicita in causa 34 70 AIDS-Fälle 34 68a Aktunwert, moralischer 34 71 Amtsrechte 34 87 analoge Anwendung des § 33 34 92 Angemessenheitsklausel 34 21, 78 ff, 82 Angriff, nicht rechtswidriger 34 73 außerhalb des StGB normierte Fälle Vor 32 70 Autonomieprinzip 34 68, 73 f, 80 Beleidigungsdelikte, Spezialregelung 34 83 Berurteilungsmaßstab für Gefahr 34 29 ff Dauergefahr 34 36 f, 73 Defensivnotstand 34 72 ff, 87, 92 Duldungspflichten, besondere 34 39, 67, 80, 82 Einwilligung - des Betroffenen 34 68 - mutmaßliche Verhältnis Vor 32 129; 34 93 - rechtfertigende Verhältnis 34 93 Entstehungsgeschichte 34 EntstG Erforderlichkeit der Notstandshandlung 34 21, 50 ff Geeignetheit des Mittels 34 51 f Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und - 315c 199 Gefahr 34 26 ff Gefahr durch Notstandshandlung 34 59,61, 67 Gefahrabwendungsabsicht 34 45 ff Gefahrengemeinschaft 34 65

Not

Sachregister

Notstand, rechtfertigender (Forts.) Gefahrengrad, Abwägung 34 60 f Gefahrverdacht, bloßer 34 35 Gegenwärtigkeit der Gefahr 34 36 f Güterabwägungstheorie 34 2 Hoheitliches Handeln und ~ 34 6 ff, 80 in dubio pro reo 34 94 Interessenabwägung 34 21, 34, 53 ff, 76 ff Interessenabwägungstheorie 34 2 f Irrtum über rechtfertigenden Sachverhalt 34 91 Jedermannsgefahr 34 38 f Konkurrenzen 34 82 Kontrollklausel 34 79 Menschenleben, nicht quantifizierbares Rechtsgut 34 65, 80 meteorologische Gegebenheiten 34 38 Nötigungsnotstand 34 69a, 82 Notstand - aggressiver ~ 34 74 87, 92 - defensiver ~ 34 72 ff, 87, 92 - entschuldigender und ~ 34 94; 35 1 f - zivilrechtlicher und strafrechtlicher 34 72, 82, 87 Notstandsexzeß 34 92 Notstandshandlung 3421,41 ff Notstandshilfe 34 25,49 Notstandslage 34 21 ff Notstandsprinzip 34 2 Notwehr und ~ 32 9, 53, 81, 206 f, 209, 212; 34 86, 93 Notwehrprobe 34 78 im Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 32 69; 34 88 Perforation 34 74 Persönlichkeitsschutz, postmortaler 34 68 von Personen drohende Gefahr 34 73 ff, 87, 92 Personwerte 34 68 f Pflichtenkollision, Abgrenzung Vor 32 75; 34 5 Preisgabe, bewußte eines disponiblen Rechtsguts 34 38, 80 Prüfung, pflichtgemäße 34 77, 90 Putativnotstand 34 89 ff Putativnotstand und Erlaubnisirrtum 34 89 Rechtsgedanke 34 1 Rechtsgut, notstandsfahiges 34 22 ff, 34 von Sachen drohende Gefahr 34 72, 87 Schadensvergleich, konkreter 34 63 f Schußwaffengebrauch, zulässiger 34 18 Schwangerschaftsabbruch, gerechtfertigter Vor 32 70; 34 84 f; Vor 218ff 38; 218 29; 218b 12; 218c 15 Selbsthilferechte und ~ 34 87 Selbsttötung, Verhinderung 34 73

Sozialnot 34 38 Spezialregelungen Vor 32 70; 34 82 ff Staatsnotstand Vor 32 83; 34 80 Sterbehilfe 34 71,75 Straßenverkehr, allgemeine Risiken 34 38 subjektive Rechtfertigungselemente 34 45 ff, 90 Tötungsdelikte 34 74 Überwiegen eines Interesses, wesentliches 34 76 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 126 f Unverschuldetsein der Notstandslage 34 40, 70 Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht und ~ 34 68a Vermögen, Gefahr für 34 38 keine Verrechnung von Menschenleben 34 65, 80 Vorrang spezieller Regelungen 34 82 Vorverhalten, pflichtwidriges 34 70, 80 Wahrnehmung berechtigter Interessen 34 83 Wahrscheinlichkeitsurteil 34 26 ff Wahrung oberster Rechtswerte 34 69 f Zwecktheorie 34 2 Notstandshilfe 34 25, 49 Notwehr aberratio ictus und ~ 32 141,206 Absichtsprovokation 32 282 ff, 285, 290, 295 ff, 306, 323 Abwehr - Gegenwehr oder ~ 32 1, 137 - als Schutz- oder Trutzwehr 32 137 actio illicita in causa und ~ 32 283, 291 Allgemeinheit kein anderer iSd § 32 32 152, 195, 198 Amokläufer, geisteskranker 32 63 Amtshandlung - Angriff durch rechtswidrige ~ 32 64 ff, 68 ff - Notwehr gegen rechtswidrige ~ 32 68 ff Amtsträger, Irrtum 32 64 ff gegen Amtsträger 32 65 ff anderer iSd § 32 32 147 ff, 152 ff, 170 Androhung - eines Gegenangriffs 32 137, 239 ff - des Schußwaffengebrauchs 32 137,239, 241,252 Angegriffener - als zu Verteidigender 32 152 ff - als Verteidiger 32 147 ff Angreifer 32 14, 30 ff - Geisteskranker als ~ 32 26, 32, 63, 235 f, 309 - Irrender als ~ 32 235, 309 - Kind als ~ 32 26, 32,235 f, 309 (182)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Notwehr (Forts.) - Mittelspersonals - 32 212 ff - niedergeschlagener ~ 32 329 ff, - Person, natürliche als ~ 32 31 ff, 33, 34 ff, 37 - Tier als ~ 32 38 ff, 58 - Volltrunkene als ~ 32 63, 235 f, 309 Angriff 32 22 ff - Amtshandlung, rechtswidrige als ~ 32 64 ff, 68 ff, 71 f, 76 - Aufrechterhaltung rechtswidrigen Zustands als ~ 32 48 ff - Beendigung 32 122 ff - durch Befehl, rechtswidrigen 32 74 ff - Beginn 32 118 ff - Begriff 32 23 - bei Dauerdelikt 32 115 - Demonstration als ~ 32 175 - unter Ehegatten 32 126,310 - durch Fehlurteil 32 33, 104 ff - Form 32 46 ff - als Gefahrdung, unmittelbare 32 118 ff - gegenwärtiger - 32 112 ff - Irrtum über Vorliegen eines Angriffs 32 338 - mittelbarer- 32 212 ff - Modalität des Angriffs 32 307 - Objekte 32 163 ff, 307, 312 - objektive Bestimmung 32 24 ff - rechtswidriger - 32 54 ff - Reflexhandlung als - 32 27 - mittels Sachen, fremder 32 211 - Schein-/Scherzangriff 32 29, 338 - Schlafhandlung als - 32 27 - durch Schuldunfahige 32 26, 32 - durch Staatsorgane 32 33 ff - Subjekt des Angriffs 32 30 ff, 37,44, 307, 309 - durch Unterlassen 32 46 ff - durch Versuch, untauglichen 32 29 - bei Zustandsdelikt 32 116 Angriffsnotstand und - 32 9, 27, 47, 55, 211, 215 Angriffsunfahigkeit 32 28 Angriffswille 32 24 f, 138, 140 ff Ankündigung der gewaltsamen Abwehr 32 227, 239 ff Aufwendungsersatz fur Nothelfer 32 324 als Ausnahmerecht 32 4 Ausweichen - bei provoziertem Angriff 32 286 ff - bei Verteidigung 32 27 f, 231 f, 235 f, 286 ff, 309 Bedeutungsirrtum bei Putativnotwehr 32 344 f Beendigung des Angriffs 32 122 fff (183)

Not

gegen Befehl - ordnungsrechtswidrigen - 32 90 ff, 101 - rechtswidrigen - 32 74 ff, 91 ff, 97 ff - strafrechtswidrigen - 32 88, 93, 202 f - verfassungswidrigen - 32 95 - verwaltungsrechtswidrigen - 32 96 f - völkerrechtswidrigen - 32 94 - wehrrechtswidrigen - 32 85, 88, 96, 98 - zivilrechtswidrigen - 32 102 Beginn des Angriffs 32 118 ff Begrenzung - der Befehlsbefugnis 32 87 ff, 92 ff - der Gehorsamspflicht 32 87 - des Notwehrrechts 32 215, 254 ff, 313 ff Begriff 32 1 Beleidigung - durch Briefe Gefangener 32 178 - durch Rede 32 122 gegen Beleidigung 32 177 Berechtigung zur - 32 322 Beschränkung der Befehlsbefugnis 32 87 ff, 92 ff Besitzschutzrecht und - 32 48 ff, 56, 180 gegen Betrunkene 32 63, 235 f, 309 Bewahrung der Rechtsordnung 32 13 Beweis der - im Strafprozeß 32 348 ff; 32 348 ff - im Zivilprozeß 32 352 f; 32 352 f Briefkontrolle und Notwehrrecht 32 178, 209 gegen Dauerdelikt 32 115 Dauergefahr 32 126, 129,276 DDR-Recht 32 Vor 1; 32 Vor 1,21 Defensive 32 135 Defensivmittel 32 114, 135,250 Demonstration als Angriff 32 175 gegen Diebstahl 32 116, 122, 246,261, 266, 279 drittwirkende - 32 210 ff; 33 23 Duldungspficht - des Angegriffenen 32 56 ff, 215 - eines Dritten 32 211 f - des Vermieters 32 48 ff Ehe als notwehrfähiges Gut 32 183 Eingriffsbefugnis und Notwehrrecht 32 2, 263 ff Einheit der Rechtsordnung und - 32 273 Einwilligung - Nothilfe und - 32 145 f, 165 - Notwehr und - 32 55, 173 Endgültigkeit der Abwehr 32 237 enge persönliche Beziehungen 32 310 f Entschuldigungsgrund und - 32 5 Entstehungsgeschichte 32 Vor 1, 15 ff keine Erfolgsabwendungspflicht nach 32 323

Not

Sachregister

Notwehr (Forts.) Erforderlichkeit der Verteidigung 32 218 ff, 225 ff Erlaubnisnormirrtum 32 342, 346 Erlaubnistatbestandsirrtum 32 338 ff, 342 ff Erpressung und ~ 32 133 f ex-ante-Betrachtung der erforderlichen Abwehr 32 219 ff, 222 f trotz Exterritorialität 32 62 Exzeß der ~ 32 338, 340, 347 - als Entschuldigungsgrund Vor 32 204 - als Zumutbarkeitsproblem Vor 32 203 f fahrlässige Tötung und ~ 222 18 Fahrlässigkeitsdelikt bei Putativnotwehr 32 343 Fehlgehen der Verteidigung 32 206 gegen Fehlurteil 32 33, 71, 104 ff Festnahmerecht und Notwehrrecht 32 10,55, 71 Folgen der ~ 32 321 ff, 329 ff Forderungsrechte, kein notwehrfahiges Gut 32 190, 193 ff Form - des Angriffs 32 46 ff - der Verteidigung 32 200 ff Freiheit - Eingriff in die ~ als Abwehr 32 244 - als notwehrfahiges Gut 32 175 - unzureichender Schutz der ~ 32 266 keine Garantenpflicht nach Notwehr 32 332 Gebotensein der Abwehr 32 255 f Geeignetheit der Verteidigung 32 237 ff Gefahrdungshandlung als Angriff 32 23, 118 ff Gefahr - Angriff und ~ 32 31 f, 45, 126, 129 - Augenblicksgefahr 32 126 - Dauergefahr 32 126, 129,276 Gefühlsschutz durch ~ 32 187 ff, 198 Gegenwärtigkeit - des Angriffs 32 112 ff - Begriff 32 113, 115 - der Gefahr 32 126 - Irrtum über die ~ 32 338 Gehorsamspflicht und Notwehrrecht 32 74 ff, 90 ff Geisteskranker als Angreifer 32 26, 32, 63, 235 f, 309 Gemeines Recht und ~ 32 19 Gemeingebrauch als notwehrfahiges Gut 32 181 als Gewaltermächtigung 32 2 Grenzen der ~ siehe auch Notwehrüberschreitung 32 17, 112 ff, 218 ff, 313 ff Güterabwägung 32 6,224, 313 ff Handlungsfähigkeit, natürliche 32 35, 150

Herbeiholen von Hilfe 32 233 f Hilfeleistung, unterlassene - als Notwehr, berechtigte 32 201 - Pflicht zur Notwehr und ~ 32 326, 329 ff Hilfsbedürftigkeit und ~ 32 11 Hilfspflicht und Nothilferecht 32 325 ff, 333 Hoheitliches Handeln und ~ 32 268 Hungerstreik 32 165 trotz Immunität 32 62 trotz Indemnität 32 62 gegen Irrende 32 235 f, 309 Irrtum über Notwehrvoraussetzungen 32 64 ff, 68, 335 ff Irrtumsprivileg, staatliches 32 64 Jagdrecht als notwehrfahiges Gut 32 103, 180 juristische Person - kein Angreifer 32 33 ff, 37 - als zu Verteidigender 32 153 ff - kein Verteidiger 32 149 ff gegen Justizirrtum 32 108 ff, 110 als Kampf ums Recht 32 6, 13 gegen Kinder 32 26, 32, 235, 309 gegen Klage 32 354 gegen Landesverrat 32 156,266 Leben als notwehrfahiges Gut 32 164 ff Massenselbstmord, Nothilfe 32 166 Maßlosigkeit der Abwehr 32 313 ff, 318; 33 1 ff Maßstab fur erforderliche Abwehr 32 237 ff Mensch - als Angegriffener 32 28, 126 - als Angreifer 32 31, 34 ff - als Angriffsmittel 32 212 ff - als Gefahr 32 28, 126, 129, 276 - als Schutzschild 32 216 f Menschenrechtskonvention und Notwehrrecht 32 257 ff gegen Mieter 32 50 ff mittelbare Täterschaft und ~ 32 212 ff; 33 23 Modalität des Angriffs 32 307, 310 f Nachtruhe als notwehrfahiges Gut 32 62, 176 Nächstenhilfe siehe auch Notwehr Nothilfe 32 4, 11 ff, 145 f Nasciturus - Nothilfe ffir- 32 168 ff - als notwehrfähiges Gut 32 168 ff, 170 ff, 172 natürliche Person - als Angreifer 32 31 ff - als Verteidiger 32 149 als natürliches Recht 32 15 Nichterfüllung von Verträgen 32 190 Nothelfer 32 147 ff - Entschädigung 32 324 (184)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Notwehr (Forts.) Nothilfe 32 1, 11 ff, 141 ff, 145 f, 147 ff - gegen Geiselnehmer 32 145 - Hilfeleistung, unterlassene und ~ 32 326 - als hoheitliche Handlung 32 263 ff, 269 ff - bei Massenselbstmord 32 166 - als Pflicht 32 12, 325, 333 - als selbständiges Recht 32 1, 5, 145, 322 - gegen Selbsttötungsversuch 32 165 ff - Staatsnothilfe 32 147 ff, 152 ff - unfreiwillige - 32 141 Nothilfepflicht 32 326 ff Notrechtsvorbehalt im Polizeirecht 32 263, 268 ff Notstand - entschuldigender ~ und Notwehr 32 206 f, 212 f, 215, 322 - rechtfertigender ~ und Notwehr 32 9, 53, 81, 206 f, 209, 212; 34 93 Notstandsrecht - der Polizei 32 263 - des Vermieters 32 53 notwehrähnliche Lage 32 127 ff, 132 f Notwehreinschränkung, Versuche der 32 254 ff Notwehrerfolg 32 222 f Notwehrexzeß siehe auch Notwehrüberschreitung - extensiver ~ 32 338 - intensiver- 32 2, 340; 33 1 ff - Putativnotwehrexzeß 32 344; 33 28 ff gegen Notwehrexzeß 33 51 notwehrfähige Güter - des einzelnen 32 163 ff - des Staates 32 162,196 Notwehrhandlung 32 136 ff, 222 f Notwehrlage 32 22,316,322 Notwehrmerkmale 32 337 ff - deskriptive ~ 32 338 ff - Irrtum über ~ 32 337 ff - normative ~ 32 341 ff Notwehrprovokation 32 281 ff Notwehrüberschreitung siehe auch dort 32 338, 340, 347 Notzeiten 32 246,315,319 Objekte - des Angriffs 32 307, 312 ff - der Verteidigung 32 162, 163 ff, 204 objektive Bestimmung - des Angriffs 32 24 ff - der Erforderlichkeit der Abwehr 32 219 ff - des Unrechts 32 60 ff, 64 ff, 139 - der Verteidigung 32 138 ff im Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 32 68; 32 Vor 1,1 Perversion des Rechts 32 111 (185)

Not

als Pflicht 32 326 ff, 329 ff Polizeirecht und Notwehrrecht 32 263 ff, 280 Prävention 32 135 Präventivmaßnahmen 32 114, 128, 248 Präventivnotwehr 32 126 ff, 129, 135,276; 33 10 ff Proportionalität - von angegriffenem und zu verteidigendem Gut 32 313 ff - von Angriffs- und Abwehrverhalten 32 224 ff Provokationsfälle 32 295 ff im Prozeß 32 354 Putativnothilfe 32 336c Putativnotwehr 32 335 ff; 33 14, 24 ff - des Amtsträgers 32 65 f, 120 - als Bedeutungsirrtum 32 338, 341 f, 344 f - Begriff 32 336 - als Erlaubnisnormirrtum 32 342, 346 - als Erlaubnistatbestandsirrtum 32 338 ff, 342 ff - als extensiver Notwehrexzeß 32 338 - Fahrlässigkeitsdelikt 32 343 - als intensiver Notwehrexzeß 32 340 - Notwehrexzeß, Abgrenzung 32 338, 340, 347; 33 24 ff - des Privaten 32 66, 335 ff - als Tatsachenirrtum 32 338 ff, 343 - als Unrechts- oder Verbotsirrtum 32 346 - Widerstand gegen die Staatsgewalt und ~ 32 345 Putati vnotwehrexzeß 32 344; 33 28 ff gegen Rauschtat 32 63 Recht am eigenen Bild als notwehrfähiges Gut 32 186 Rechtfertigungsgründe, andere und ~ 32 8 ff als Rechtfertigungsgrund 32 1,5, 322 Rechtmäßigkeit der Diensthandlung 32 64 ff Rechtsfolgen 32 321 ff Rechtsgrund 32 1 ff, 11 ff Rechtsgüter siehe Notwehr - Objekte Rechtsgüter der Allgemeinheit und ~ 32 195 ff, 199, 208 f Rechtsmißbrauch 32 282, 284,286, 288, 293,314 Rechtsnatur 32 1 ff, 5 ff, 8, 322 Rechtsordnung - Bewahrung der ~ 32 13 - als notwehrfähiges Gut 32 197 Rechtswidrigkeit - von Amtshandlungen 32 64 ff - des Angriffs 32 54 ff, 60 ff Rechtzeitigkeit der Abwehr 32 135 Reflexhandlung als Angriff 32 27

Not

Sachregister

Notwehr (Forts.) Remonstration des Befehlsempfangers 32 84, 87 Repression und ~ 32 129, 252 Richtung der Verteidigung 32 204 ff Risiko der Abwehrfolgen beim Angreifer 32 238,289 Sachgüterschutz 32 40, 180, 182,229,246, 254,257, 260 f, 313 ff, 320 Sachwehr 32 8, 40 ff, 211 Schadensersatzanspruch des Angegriffenen 32 323 Schein-/Scherzangriff 32 29, 338 Schießbefehl 32 93 Schlägerei und ~ 32 143, 173 Schlafhandlung als Angriff 32 27 Schreckschuß 32 239 ff Schußwaffengebrauch - polizeilicher ~ 32 247, 263, 276 ff - privater ~ 32 137, 227 f, 239 ff, 246 f, 252, 320 Schutzschild, menschliches 32 216 f Schutzwehr 32 137 Schwangerschaftsabbruch und ~ 32 168 ff Selbsthilferecht und ~ 32 4, 10, 48, 55, 145 Selbstschußanlagen 32 252 Selbstschutzanlagen 32 114, 248 ff Selbsttötungsversuch, Nothilfe 32 165 ff Selbstverstümmelung eines Wehrpflichtigen, Nothilfe 32 174 Selbstverteidigung 32 1,4, 8, 14 sofortige Beendigung des Angriffs 32 237 sozialethische Betrachtung 32 14, 309 ff Staat - als Angegriffener 32 153 ff - kein Angreifer 32 33 ff, 37 Staatsnothilfe 32 147 ff, 152 ff, 161 Staatsnotwehr 32 151 im Straßenverkehr 32 181, 198, 231 f, 245 Subjekt - der Abwehr 32 147 ff - des Angriffs 32 30 ff, 307 ff subjektivistische Unrechtslehre 32 63 ff, 78 f Tatsachenirrtum - des Amtsträgers 32 67 - der Privatperson 32 66, 338 ff, 343 Tier - als angegriffenes Objekt 32 148, 189 - als Angreifer 32 38 ff, 44, 58 gegen Tierquälerei 32 148, 189 Todesschuß 32 247, 263 ff, 275 ff Tonbandaufnahmen als Notwehrhandlung 32 132 ff Trutzwehr 32 137 Unfugabwehr 32 314 Unrechtsirrtum 32 64, 67, 346

Unverhältnismäßigkeit kollidierender Güter 32 224,313 ff, 317 f, 320 Unversehrtheit, körperliche als notwehrfahigesGut 32 173 Verbotsirrtum 32 346 Vergeltung statt Verteidigung 32 252 Verhältnismäßigkeit - von Abwehr- und Angriffsverhalten 32 224 ff - von verletzem und verteidigtem Rechtsgut 32 38 ff, 44, 58 Verlöbnis als notwehrfahiges Gut 32 61, 183 vermeintliche ~ siehe Notwehr Putativnotwehr des Vermieters gegen den Mieter 32 50 ff Versorgungsanspruch des Nothelfers 32 323 f Verteidiger - natürliche Person als ~ 32 149 - als Träger der Abwehr 32 148 ff Verteidigung - Begriff 32 137 ff, 144 - Erforderlichkeit 32 218 ff - Form 32 200 - Geeignetheit 32 237 ff - Mittel 32 225 ff - Objekte 32 163 ff - Richtung 32 204 ff, 209 - Träger 32 147 ff - Zeitpunkt 32 135 Verteidigungserfolg 32 222 Verteidigungshandlung 32 222 Verteidigungsnotstand siehe Notwehr Sachwehr Verteidigungswille, nicht erforderlicher 32 25, 138 ff, 282, 292 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung und - 201 38 ff Verunglimpfung des Staates und Notwehr/ Nothilfe 32 158 gegen Vollstreckungshandlung, unrechtmäßige 113 23,40 Warnschuß 32 221, 227, 241, 247 Wegnahme der Angriffswerkzeuge 32 242 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und ~ 32 64 ff, 73 gegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 38 Widerstandsrecht, politisches 32 34, 159 ff Wilderer als Nothelfer 32 66, 141 gegen Wilderer 32 66, 120 Zivilrecht und ~ 32 Vor 1, 1 im Zivilrecht Vor 32 68 Zwangsernährung, Zulässigkeit 32 165

(186)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Notwehrähnliche Lage Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes und ~ 201 38 ff, 42 Notwehrexzeß siehe Notwehrüberschreitung Notwehrüberschreitung Absichtsprovokation 33 71 Äquivalenztheorie 33 71 Affekt 33 58 ff, 68 - asthenischer ~ 33 60, 68 - Begriff 33 59 - als Mitursache des Notwehrexzesses 33 69 ff keine analoge Anwendung auf andere Rechtfertigungsgründe 33 75 f Angriff mittels fremder Sachen oder Personen 33 23 Angst 33 40,60 Anwendbarkeit des § 33 im Zivilrecht 33 77 ff Ausnahmezustand, psychischer 33 58 Bedingungstheorie 33 71 Berufspflichten und ~ 33 62 Bestürzung 33 40,66, 69 Beweggrund 33 67, 70 Beweis der ~ 33 83 f Defensivhandlung 33 43 Dritter - Eingriff in Rechte ~ 33 18, 44 - unbeteiligter ~ und Notwehrexzeß 33 16 ff, 18 f, 44 drittwirkende Notwehr 33 23 Eingriff in Rechte Dritter 33 18,44 Einheit der Rechtsordnung und ~ 33 82 Empörung als Grund der Verwirrung 33 67 als Entschuldigungsgrund 33 35 ff, 37 ff, 41, 73 ff Entstehungsgeschichte 33 EntstG extensiver Notwehrexzeß 33 1, 3 ff, 7 f, 10 ff, 16 ff, 39,42,44 Exzeß, Begriff 33 1, 6, 10 Fahrlässigkeit 33 19,52 Furcht - als asthenischer Affekt 33 58, 60 ff, 70 - als Ursache des Exzesses 33 70 ff in dubio pro reo 33 72, 83 f intensiver Notwehrexzeß 32 2, 340; 33 2 f, 9, 39, 42 Irrtum 33 14, 19, 25 f Notstand(sfälle) 33 18, 21,49, 82 Notwehr gegen ~ 33 51 Notwehr, drittwirkende 33 23 Notwehrexzeß - Begriff 33 1,6, 10 - Beispiele 33 2, 25,45 ff - Beweis im Straf-/Zivilprozeß 33 83 f - als Entschuldigungsgrund 33 37 (187)

Not

- Formen 33 1 - intensiver ~ 33 1, 2 f, 39, 42, 45 - nachzeitig-extensiver ~ 32 338; 33 1, 4 ff, 7 f, 39, 42,48 - Putativnotwehr, Abgrenzung 32 338, 340, 347; 33 24 ff - räumlich-extensiver - 33 1, 16 ff, 44 - Rechtsgrund 33 39 ff - Rechtsnatur 33 34 ff, 37 - Wirkung 33 73 - Zivilrecht und ~ 33 77 ff, 81 f Notwehrprovokation 33 74 objektive Voraussetzungen 33 42 ff Präventivhandlung 33 43 Präventivnotwehr 33 10 ff, 13 f, 43 Putativnotwehr 33 14, 24 ff - Notwehrexzeß, Abgrenzung 32 338, 340, 347; 33 24 ff Putativnotwehrexzeß 32 344; 33 26,28 ff, 33 Rache 33 58, 68 Rechtsfolgen - Schadenshaftung, ausnahmsweise 33 77 ff - Schuldausschluß 33 73 ff, 83 Rechtsgrund 33 39 ff Rechtsnatur 33 34 ff Sachwehr 33 76 Scherzangriff 33 26, 33 Schrecken - als Grund eines Affekts 33 59, 63 ff - als Ursache eines Notwehrexzesses 33 70 ff Schuldauffassung - normative ~ 33 57, 68, 79 ff - psychologische ~ 33 79 Schußwaffengebrauch - als Notwehr 33 46 - als Notwehrexzeß 33 2, 15, 21,45 Soldat 33 62 Standespflichten und ~ 33 62 kein Strafausschließungsgrund 33 38 subjektive Merkmale - Verwirrung, Furcht oder Schrecken 33 58 ff - Vorsatz oder Fahrlässigkeit 33 52 ff Tatsachenirrtum 33 25 f Überschreitung der Notwehr 33 1,6, 10, 16 als unerlaubte Handlung 33 76 ff Unrecht der ~ 33 39 f, 49 ff Unterschreiten von Zeit und Mitteln 33 10, 74 Ursachen 33 70 ff Verbotsirrtum 33 14 Verwirrung - als Folge eines Affekts 33 32, 59, 66 ff - als Ursache eines Notwehrexzesses 33 70 ff Vorsatz 33 52 ff

Not

Sachregister

Notwehrüberschreitung (Forts.) Warnschuß 33 2, 15 wirkliche Notwehr 33 2, 12, 16, 24,40 Wut 33 55, 58, 68 Zeitliche Überschreitung 33 1,4 ff, 10 Notzeichen Mißbrauch 145 4 Notzucht siehe Vergewaltigung NS siehe Nationalsozialismus Nürnberger Gesetze Rechtsbeugung 339 44 Nürnberger Juristenprozeß Abschreckungsgedanke 46 34 Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 44 Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes und ~ 220a 2 Nuklearkriminalität 328 EntstG, 1, 20, 69 nulla poena extra culpam 46 4 nulla poena sine culpa siehe Schuld; siehe Schuldprinzip nullum crimen/nulla poena sine lege siehe auch Bestimmtheitsgebot; siehe auch Gesetzlichkeitsprinzip; siehe auch Rückwirkungsverbot Beendigung, Rechtsfigur der materiellen und ~ 27 35 Entwicklungsstufen der Vorsatztat und ~ Vor 22 2 als fundamentale Strafrechtsnorm Einl 9 Rechtsbeugung und ~ 339 Vor 1, 52 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 2, 127; 22 27, 56, 77, 202 Völkergewohnheitsrecht und ~ Vor 3 6 Nutznießungstheorie 259 1 Obduktion siehe Leichenschau Oberkreisdirektor Untreue 266 121 Obhutspflicht Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 7 Objektive Theorien Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 6, 34 Objektive Versuchstheorien Vor 22 90 ff Öffentliche Aufforderung zu Straftaten Adressatenkreis 111 7, 10, 13, 21 Äußerungsdelikt 111 10a agent provocateur 11127 Anleitung zu Straftaten und ~ 111 34; 130a 10, 12, 34 Anstiftung und ~ 111 4, 7 ff, 18, 23, 33 - Kettenanstiftung 11121 Auffangtatbestand 111 4 Aufforderung 111 8 ff - zur Anstiftung 11121 - zur Beihilfe 111 22

Aufforderung zur Bannkreisverletzung 11135 Aufforderungsdelikt 1114a, 10b Befürworten von Straftaten, bloßes 1118a Belohnung/Billigung von Straftaten 140 7, 13 Bestimmtheit der Tat 111 7a, 23 Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 111 34; 129 7 Entstehungsgeschichte 111 1 ff Erfolg 111 7, 22, 24 ff Erfolglosigkeit 111 21, 24, 28 f Emstlichkeit, mangelnde 111 8, 8c, 27, 30 Fahnenflucht, Aufforderung zur ~ 111 3, 22a fremde Erklärung, Wiedergabe 111 10af Gefährdungsdelikt, abstraktes 111 5, 6a Gehorsamsverweigerung, militärische 111 3, 13 Irrtum 111 30 f Konkurrenzen 111 32 Kriminalstatistik 111 3 Landfriedensbruch und ~ 111 34; 125 55, 61,75 Mehrheit begangener Taten nach Aufforderung 111 32 Mittäterschaft 111 30c öffentlich 111 12 ff Ordnungswidrigkeit 11120,35 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Pressefreiheit und ~ 111 10b f Presseinhaltsdelikt 111 10b f, 37 Qualifikation und Deliktseinteilung 111 26 Rechtfertigung 11130b Rechtsgut 111 5 ff, 21,32 f, 36 rechtswidrige Tat 111 18 ff - Konkretisierung 111 23 Rücktritt 11131 - des Aufgeforderten 11125 Sitzblockade 111 8b, 10, 23, 30a, 30b Strafantrag 111 36 Teilnahme 111 30c Unmutsäußerung, bloße 111 8d Verbreiten von Schriften 111 16 ff Versammlung 111 14 f Volksverhetzung und - 1 1 1 4a, 34; 130 19 Volkszählung, Proteste gegen 111 3, 9, 10, 22a, 30a, 30c, 35 Vorbereitungshandlungen 111 21 Vorsatz 111 30 Öffentliche Bekanntgabe siehe Bekanntgabe Öffentliche Ordnung Begriff 125 41 öffentliche Sicherheit und ~ 125 41 als Rechtsgut 138 2; Vor 284-287 7 Straftaten gegen die ~ Vor 125-145d 1 ff Öffentliche Sicherheit Begriff 125 39 f, 43 (188)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Öffentliche Sicherheit (Forts.) Gefährdung 125 44 innere Sicherheit und ~ 125 39 als Rechtsgut 125 1; Ν 127 2; 129 1, 3; 129a 4; 130a 5; 140 1; 323c 28 Öffentlicher Betrieb siehe Betrieb, öffentlicher Öffentlicher Tadel als Sanktion Vor 38 64 Öffentlicher Verkehr dem öffentlichen Verkehr dienende Anlagen/ Unternehmen Ν 88; 88 _ als Sabotageobjekt Ν 88; 88 2; 88 2 Öffentliches Amt siehe Amt, öffentliches Öffentliches Wirken üble Nachrede und Verleumdung 188 1 ff Öffentlichkeit Aufforderung zu Straftaten, öffentliche 111 12 ff Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 38 ff Erregung öffentlichen Ärgernisses 183 3 f Glücksspiel, unerlaubtes 284 15 f Pornographie 184 38,45,47 Schwangerschatsabbruch, Werbeverbot 219a 6 Üble Nachrede, öffentlich begangene 186 13 Verleumdung, öffentlich begangene 187 6 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte Vor 287 6; 287 20 f Öffentlichkeitsbereich Pressebefugnis und ~ 193 20 Öffentlichkeitsflucht 193 28 Öffentlichkeitsgrundsatz Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen und ~ 353d 1 f Öffentlichkeitssphäre siehe Sphärentheorien Ökologie siehe Umwelt; siehe Umweltschutz Ökosystem Begriff Vor 324 9a f Ölverschmutzung der Meere 324 2, 74, 87; 326 108 Österreich Betrugsstrafrecht Vor 263 12, 56 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Konkursstraftaten Vor 283 186 ff; 283 11 Strafrechtsreform Einl 110, 135 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 150 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 4, 22 Offenbaren von Dienstgeheimnissen 353b 17 ff von Staatsgeheimnissen siehe Offenbaren von Staatsgeheimnissen von Steuergeheimnissen 355 25 (189)

Opf

von Tatsachen aus nichtöffentlicher Gerichtsverhandlung 353d 33 Offenbaren von Staatsgeheimnissen amtliche Stelle 95 4 Anzeigepflicht 96 12; 138 besonders schwerer Fall 95 9 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 95 12; 101 1 ff Einziehung 95 12; 101a 1 ff Gefahr schweren Nachteils für die äußere Sicherheit 95 5 Irrtum 95 8 Konkurrenzen 95 10 Nebenfolgen 95 12 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 44 Rechtfertigung 95 7 Sichverschaffen 96 3 Verjährung nach presserechtlichen Vorschriften 95 11 Versuch 95 8,9 Vorfeldtatbestand/Vorbereitungshandlung 96 1 Vorsatz 95 7 Offenbarungsabsicht 96 4 f Offenbarungseid 154 1, 8, 20; 156 1 Offenkundigkeit verfassungsfeindlicher Handlung, Widerstandsrecht Vor 32 88 Offensichtlichkeit Handeln auf nicht offensichtlich rechtswidrigen Befehl Vor 13 84 schwerer Menschenrechtsverletzung, Rechtsbeugung 339 54b verfehlter Strafe 60 33 ff Offizialdelikt Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 57 Ausspähen von Daten, relatives ~ 202a 1 Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung 206 1 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 20151; 205 1 Offizier als Täter eines Amtsdelikts Vor 331 4 Oligopol Vor 298 4 ommissio libera in causa Versuch 22 168 omnimodo facturus 26 17 ff; 30 12, 30 Opfergleichheitsgrundsatz Geldstrafe, Strafzumessung Vor 40 52 Opferschutz siehe auch Personalitätsprinzip, passives und Rücktrittsprivileg 24 19 ff Opferverhalten Strafzumessung, Bedeutung 46 124 ff

Opi

Sachregister

Opiate als Rauschmittel 316 145 f, 158; 323a 94 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 133 Wechselwirkungen mit anderen Drogen 316 147 Opportunitätsprinzip Angriff gegen Auslandsorgane/Auslandsvertreter 102 6 im Internationalen Strafrecht 4 48 ff; 5 99; 6 83 f; 7 79 im Staatsschutzstrafrecht Vor 80 17, 34 Verfolgungszwang, völkerrechtlicher und ~ 4 49 ff Opus Dei Vor 166 17 Orderpapier 264a 19 f, 25 Orderschuldverschreibung Wertpapierfälschung 151 2 Ordnung öffentliche ~ siehe Öffentliche Ordnung Ordnungsgeld Vor 38 82 f Ordnungshaft Vor 38 82 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Vollzug 38 58 Ordnungswidrigkeit Begriff E i n l l l ; V o r 13 3 Straftat und ~ Einl 11; 12 29 f Unterbringung in Entziehungsanstalt nach ~ 64 22 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus nach ~ 63 19 Ordnungswidrigkeitenrecht Einheitstäterbegriff Einl 12, 79 Einziehung im ~ Vor 38 75; Vor 73 15; 74a 3; 74c 3; 75 3 Einziehung von Schriften 74d la Fahrverbot als Nebenfolge im ~ Vor 38 45; 44 3,6 Gesetzlichkeitsprinzip und - 1 4 Kumulationsprinzip Vor 52ff 3 Mischtatbestände im ~ 18 6 Notstand, rechtfertigender Vor 32 69; 34 88 Strafrecht und ~ Einl 10 ff Ubiquitätsprinzip im ~ 9 3 Unbrauchbarmachung von Schriften im ~ 74d la Verfall i m - 73 14 Verjährung im - Vor 78 3, IIa Ordnungswidrigkeitenverfahren Rechtsbeugung 339 20, 31, 85, 94 ordre public-Vorbehalt 7 28 Organ Begriff 14 44; 14 44 Einziehung gegen - 75 1 ff faktisches - 14 23,69 menschliches Sacheigenschaft 242 4 Untreue 266 66, 125, 129, 171

vertretungsberechtigtes - 14 44 Organentnahme siehe auch Transplantation eigenmächtige - und rechtfertigender Notstand 168 17,45 erlaubte - 168 8 ff - Informationslösung 168 8 f, 14 f - Todeszeitpunkt 168 10 ff - Widerspruchslösung 168 8 f, 13, 15 - Zustimmungslösung, enge 168 8 f, 12, 15 - Zustimmungslösung, erweiterte 168 8 f, 12 f, 15, 17 Körperverletzungsdelikte und ~ 168 19; 223 18; 226 37; 228 1,46 Organ, Sacheigenschaft 242 4 Tötung auf Verlangen und - 168 12 Tötungsdelikte und - Vor 211 8, 10 Organhaftung, strafrechtliche siehe Handeln fiir einen anderen Organhaftungstheorie 14 3 Organhandel 168 13 ff, 16 Auslandstat Ν 5; 168 19 Organisationsdelikt Bildung krimineller Vereinigungen 129 1, 37, 65 Bildung terroristischer Vereinigungen 129a 6 Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 23 Tateinheit 52 26 Tötungsdelikte und - 212 44 Verbreiten von Propagandamitteln verfasungswidriger Organisationen 86 1 Vertreterhaftung, strafrechtliche 14 21, 27 f, 30 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 1 Organisationsherrschaft 25 128 ff, 184 Organisationsverbot Zuwiderhandlungen gegen - 85 1 Organisierte Kriminalität agent provocateur siehe dort Bandenhehlerei 260 3 f Begriff Vor 129 3; 261 1 Bekämpfung 43a EntstG, 2, 4; Vor 125145d 8; Vor 129 3; 129 25; 181c 1 Betrugsdelikte Vor 263 4, 17, 104; 263 1, 48, 141,222,297, 307,331 Erscheinungsformen 129 6 Gewinnabschöpfung 73d 2 Glücksspiel, unerlaubtes Vor 284-287 2, 3, 6; 284 24; 286 2 Korruption und - Ν 331-338 2, 8 Kraftfahrzeugverschiebungen 276a 2 Kriminal-/Rechtspflegestatistik Vor 129 5, 6 Kriminelle Vereinigung und - siehe auch dort Vor 129 3 (190)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Organisierte Kriminalität (Forts.) Lauschangriff 201 29 mittelbare Täterschaft kraft organisatorischer Machtapparate 25 129 Urkundenfälschung Vor 267 7; 267 232; 282 1 Verfall, erweiterter und ~ 73d 1 f, 22 Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 276 2, 8 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 n.F. 2 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 1,9 Ostsee Umweltdelikte 330 EntstG 2; 330a EntstG 2; 324 EntstG 5, 2a, 21a; 326 EntstG 8, 94 Ozonloch Vor 324 1 Pacht Untreue 266 75, 114 Papier zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignet 275 6 falsche aufenthaltsrechtliche ~ 276a 3 f par conditio creditorum Vor 283 2,4; 283c 1;283d 4 Parallelwertung in der Laiensphäre Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 44 Amtsdelikte Vor 331 7 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 44 Bestechlichkeit 332 13 Betrug, Vorsatz 263 241 Computerbetrug 263a 72 Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 45 Fälschung beweiserheblicher Daten 269 24 Falschbeurkundung, mittelbare 271 85 Falsche Versicherung an Eides statt 156 5 Hausfriedensbruch, schwerer 124 110 Jagdwilderei 292 64, 95 Kreditbetrug 265b 98 Personenstandsfalschung 169 30 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen 326 137 Unterschlagung (Veruntreuung) 246 27 Untreue 266 153 Verbreitung pornographischer Schriften 184 51 Verschleppung 234a 49 Versuch 22 182,215,217,219,222,224, 228, 236 Vorsatz 16 43 Wucher 302a 53 f Parkpia tz/-haus als öffentlicher Verkehrsraum 315b 7 f

(191)

Par

Parkuhren Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 21, 23,33 Parlament siehe auch Bundestag; siehe auch Gesetzgebungsorgan Abstimmungsfreiheit 36 4 Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit siehe Parlamentarische Äußerungen/Bericht, Straflosigkeit Mitgliedschaft in einem ~ 36 28 ff Ordnungsgewalt, autonome 36 6 Redefreiheit 36 4 Sicherstellung der Funktionsfahigkeit 36 4 Parlamentarier siehe Abgeordneter Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Abstimmung 36 39 Äußerungen - Begriff 36 40 f - extrane ~ 36 38 Ausnahme vom Schutzbereich 36 42 ff Ausschüsse 36 32 f; 37 13 Beleidigung von Auslandsorganen/Auslandsvertretern und ~ 36 42,44 Beleidigungen, verleumderische und ~ 36 42; 37 24 Berichte - Begriff 37 16 ff - Bezug zur öffentlichen Sitzung 37 21 f, 23 - wahrheitsgetreue ~ 37 19 f Bundesratsmitglieder 36 30 Bundestagsmitglieder 36 25 Bundesversammlung, Mitglieder 36 25 DDR - Alttaten 36 51 - Recht 36 49 ff; 37 35 Ehrverletzungsdelikte, Beschränkung auf 36 44; 37 25 Entstehungsgeschichte Vor 36/37 Europäisches Parlament, Mitglieder 36 27 Fraktionen 36 34 Gemeinsamer Ausschuß, Mitglieder 36 30, 33 Immunität siehe auch dort - Indemnität und ~ 36 7,43,46 ff Indemnität siehe auch dort 36 1 ff - Immunität und ~ 36 7,43, 46 ff - Verfassungsrecht, Verhältnis zum Strafrecht 36 8 ff Körperschaft 36 31; 37 12 Landesgesetzgebungsorgane, Mitglieder 36 26 Mitgliedschaft in einem Parlament 36 28 ff öffentliche Sitzungen 37 14 f Öffentlichkeit parlamentarischer Verhandlungen 37 2

Par

Sachregister

Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit (Forts.) als Privileg des Parlaments 37 3 Rechtfertigungsgrund 37 9 ff Rechtsnatur 36 9 f; 37 9 ff Richterwahlausschuß 36 30 Schutzbereich - institutionelle/funktioneller ~ 36 31 fF - personaler ~ 36 25 ff, 30 - sachlicher ~ 36 39 ff Störpropaganda gegen die Bundeswehr und - 36 42 Strafausschließungsgrund, persönlicher 36 9 f; 37 9 ff, 27 Straftaten, schwere und ~ 36 44; 37 25 Tätigkeitsbereiche, geschützte 36 31 ff Tätlichkeit, reine 36 41 Verantwortlichkeitsfreiheit für wahrheitsgetreue Berichte 37 2 Verfassungsmäßigkeit 36 16 Verfassungsrecht 36 8, 13 ff; 37 4 ff Vermittlungsausschuß, Mitglieder 36 30, 33 Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und ~ 36 42 Verunglimpfung des Bundespräsidenten und ~ 36 42,44 Wahrnehmung berechtigter Interessen und ~ 36 12 Wirkung - im Presserecht 37 31 ff - im Staats- und Verwaltungsrecht 36 24; 37 30 - strafrechtliche ~ 36 8 ff; 37 26 ff - im Zivilrecht 36 20 ff; 37 30 Zweck 36 3,43,46; 37 2 Parlamentarischer Meinungsbildungsprozeß als Rechtsgut Ν 108e 1 Parlamentsausschuß Nötigung 105 2 Schweigepflicht der Mitglieder/Hilfskräfte 203 74 Parlamentspräsident strafrechtlicher Schutz des Hausrechts 106b 1 Partei Fortfuhrung einer für verfassungswidrig erklärten ~ 84 1 ff Parteienprivileg siehe dort Parteischiedsgericht, Rechtsbeugung 339 24 Parteiverrat 356 39 ff, 49 politische Begriff 84 2 politische ~ und Weltanschauung 166 20 Parteieid 154 1,6 f Parteienprivileg 129 23, 39; 129a 14 Staatsschutzrecht und ~ Vor 80 25 ff; 84 2 ff; 85 2, 7; 86 8; 90 12; 90a 25

Parteispenden Abgeordnetenbestechung und ~ Ν 108e 6 Bildung krimineller Vereinigung und ~ 129 21 Untreue 266 94 Parteiverbot siehe Fortführung verfassungswidrig erklärter Partei 129 23 Parteiverrat Abwickler 356 19 Amtsvergehen 356 2 Anbahnungsgespräch 356 53 Angelegenheit 356 19 - anvertraute ~ 356 80 - Erlöschen 356 86 - Mandant 356 80 - Umfang 356 82 Anvertrauen 356 80 ff Anwalt - Anwaltseigenschaft als besonderes persönliches Merkmal 28 60 - ausländischer - 356 16 - gerichtlich bestellter - 356 81 - Vertreter 356 17, 19 Anwaltnotar 356 17 Anzeigeerstatter 356 43 Beginn der Tathandlung 356 52 Beistand - des § 149 StPO 356 24 - des § 69 JGG 356 24 - des § 90 ZPO 356 24 Beistandleisten 356 29, 51 Beleidigungen 356 75 Berufsvergehen 356 1, 3 ff Blankettatbestand 356 57 Buchprüfer 356 23 Bürge 356 40, 92 Bürogemeinschaft 356 32 Dienen 356 30 ff - beruflich/außerberuflich 356 34, 36, 38 - im Eigeninteresse 356 38 - Gefälligkeiten 356 34 - der Gegenpartei 356 38,51 - gleichzeitig 356 29 - durch Hilfskräfte 356 32 - höchstpersönlich 356 32 - mehrfachberuflich 356 35 - unentgeltlich 356 29, 34 - durch Unterlassen 356 33 - Vollendung 356 104 - Vorbereitung 356 52 Doppelberufler 356 35 Doppelparteistellung 356 50 Eheaufhebung 356 61 Ehescheidungsverfahren 356 61,63,74 Einverständnis 356 66,93 - mit der Gegenpartei 356 101 (192)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Parteiverrat (Forts.) Einwilligung 356 93 Gelegenheitsbeistand/-verteidiger 356 24 Gerichtshilfe 356 26 Gläubiger 356 46 Haftpflichtverfahren 356 64 Hehler 356 75 Hochschullehrer 356 25 höchstpersönlich 356 32 Informationsaufnahme 356 53 Insolvenzverfahren 356 27, 37, 77, 89 Insolvenzverwalter 356 27, 37, 77, 89 Interessen - eigene ~ 356 38 - gesetzwidrige ~ 356 56 - gleichlaufende ~ 356 66 - objektive/subjektive ~ 356 59 - rechtlicher Schutz 356 56 - tatsächliche Wahrnehmung 356 72 Interessenausgleich 356 62 Interessengegensatz 356 55, 57 - bei Einverständnis 356 66 - Erlöschen 356 66, 73 - förmlicher/sachlicher ~ 356 68 - nachträglich entstehender ~ 356 71 - bei Privatklage 356 43 - Prozeßgegner 356 76 - in Statussachen 356 61,74 - in Strafsachen 356 42 ff, 61, 75 - als Tatbestandsmerkmal, normatives 356 57 - zur Tatzeit 356 69 - bei Unterhaltsstreit 356 74 - als Verbrechensmerkmal, allgemeines 356 58 - im Vertei lungs verfahren 356 54 - von vornherein bestehender ~ 356 70 - bei Zwangsvollstreckung 356 54 Irrtum 356 95 ff - über dieselbe Rechtssache 356 96 - über Interessengegensatz 356 97 - über Pflichtwidrigkeit 356 98 - über Täterqualität 356 95 - Tatbestandsirrtum 356 95 ff - Verbotsirrtum 356 99 Justitiar 356 15 Konkurrenzen 356 106 Kraftfahrzeughalter/-fuhrer 356 45 Leistung, teilbare 356 47 Mandat 356 52,91 - Annahme 356 52 - Beendigung 356 86 - dieselbe Rechtssache 356 91 - Interessengegensatz siehe Parteiverrat Interessengegensatz Mediator 356 30, 62 ff (193)

-

Par

Mehrfachberufler 356 35 Mitbeschuldigte 356 42 Nachlaßverwalter 356 27 Nachteil 356 102 Nebenintervention 356 41 Nebenklage 356 43, 75 Notar 356 17,20 Notstand 356 93 Partei 356 39 ff, 49 - Beschuldigter 356 42, 75 - Gericht 356 43 - Gesamtgläubiger/-schuldner 356 44 - Insolvenzbeteiligte 356 41 - Mitbeschuldigte 356 42,75 - bei Privat-/Nebenklage 356 43, 75 - Prozeßgegner 356 40 ff, 76 - Staatsanwaltschaft 356 43 - im Strafverfahren 356 42 ff, 75 - Zedent, Zessionar 356 48, 76 - Zeuge 356 43, 75 Patentanwalt 356 13 Pfleger 356 26 Pflichtverteidiger 356 81 Pflichtwidrigkeit 356 51, 55, 58,93 Privatkläger 356 43 Prozeßgegner 356 76 Rat 356 29 Rechtsbeistand 356 18 ff, 22 - Prozeßagent 356 21 Rechtsfragen, abstrakte 356 83 Rechtsgut 356 1 Rechtspflegedelikt 356 8 ff Rechtsreferendar 356 17,24 Rechtssache 356 79, 87 ff, 92, 95 - gleichartige/verschiedene ~ 356 82, 89 ff, 92 - Identität 356 82 Rechtswidrigkeit 356 93 Scheidungssachen 356 61 Schuld 356 103 Schuldenregelung 356 44, 78 Sequester 356 27 Sonderdelikt 356 5 Sozietät 356 32 Staatsanwaltschaft 356 43 Steuerberater 356 23, 35 Steuerbevollmächtigter 356 23, 35 Strafaktenauszug 356 54, 78 Strafanzeige 356 43, 54, 75 Strafaussetzung 356 54 Sühneantrag 356 54 Syndikus 356 15 Täter, taugliche 356 11 ff Tätigkeitsdelikt 356 33 Tathandlung 356 51 ff - Beispiele 356 54

Par Parteiverrat (Forts.) Teilnahme 356 105 - notwendige ~ Vor 26 34; 356 105 Testamentsvollstrecker 356 27 Treuhänder 356 26 Unfallregulierung 356 65, 74 Unterlassen 356 33 Untreuedelikt 356 6 Vergleich 356 63 Vergleichsverhandlungen 356 54,62 ff Vergleichsverwalter 356 27, 37 Verletzter 356 41 Vermögensdelikt 356 7 Versuch 356 10 ff Vertrauenswürdigkeit 356 10 Vollendung 356 10 ff Vormund 356 10 Vorsatz 356 94, 102 Wiederaufnahmeverfahren 356 75 Wirtschaftsprüfer 356 23, 35 Zeuge 356 43, 75 Zeugenbeistand 356 24 Zwangsvollstreckung 356 54 Paß Ausweis, amtlicher 275 3 Passiva Begriff 283 130 Erhöhung der künstliche Vor 283 26; 283 81 PaBwesen Urkundenfälschung 267 142, 249 Patentanmeldung strafrechtlicher Schutz Vor 93 5; 95 4 Patentanwalt Parteiverrat 356 13 Versagung/Widerruf der Zulassung 45 36 Patentrecht Staatsgeheimnisse und ~ 93 29; 95 4 Patientenverfügung Körperverletzungsdelikte und ~ 223 13 Sterbehilfe und ~ Vor 211 13,20a peculatus siehe Untreue Perforation 34 74; 212 10; 218 44 Perpetuierungsfunktion einer Urkunde 267 10 Perpetuierungstheorie Hehlerei 259 1 Persönliche Merkmale siehe Besondere persönliche Merkmale Persönlichkeitsfremdheit der Tat Schuldfähigkeit 20 73 Persönlichkeitsrecht Ehre und ~ Vor 185 2 ff Tod u n d - 189 2 Volksverhetzung und ~ 130 11, 16

Sachregister Persönlichkeitsschutz, postmortaler 34 68; Vor 166 15; 167a 2 f; 168 2; 189 2; 202 27; 203 30, 54 ff, 84 ff; 204 3, 7f; 218 26 Persönlichkeitsstörung Schuldfähigkeit und ~ 20 67 ff Personalausweis Ausweis, amtlicher 275 3 Personaler Geltungswert Vor 185 9, 17,21 Personalitätsprinzip aktives- Vor 3 131 ff, 152; 7 2 DDR-Recht 7 80 f Gewässerverunreinigung und - 324 8, 22 passives - Vor 3 130, 152,417; 7 2 Personalratsmitglied Wählbarkeit, Verlust 45 37 Personalvertretung Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 3 Schweigepflicht 203 73 Personengemeinschaft Beleidigung einer ~ Vor 185 25 ff Personenhandelsgesellschaft Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff Vertreterhaftung, strafrechtliche 14 45 f Personenkontakte Verbot bestimmter - als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 22 Personenmehrheit und Kollektivbezeichnung Vor 185 28 Personenstandsfälschung Abstammung, Begriff 169 10 Allgemeinheit, Interesse der 169 4 Angabe, falsche 169 18 ff Anmaßung eines Personenstandes 16912 anonyme Geburt 169 10, 27 Babyklappe 169 10,27,31 Behörde, zuständige 16921 Betrug u n d - 169 12 (kein) Dauerdelikt 169 3 Ehe 169 11 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Embryonenschutzgesetz 169 20 Entstehungsgeschichte 169 EntstG, 1 f, 13 Fälschungsdelikte und - Vor 169 8 Falschbeurkundung, mittelbare 169 12, 20 Familienrecht und ~ 169 9 Familienstand Vor 169 11; 169 1,6 ff Fortpflanzungsmedizin und - 169 9 f, 20, 28 Garantenpflicht 169 18,25 Gefährdungsdelikt 169 32 Irrtum 169 31 Kind, Begriff 169 16 Kindesaussetzung 169 2, 27, 36 Kindesverwechslung 169 2, 14 Konkurrenzen 169 5, 27, 36 kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 16 (194)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Personenstandsfälschung (Forts.) Lebensgemeinschaft, nichteheliche 169 11 Lebenspartnerschaft, eingetragene 169 11 Mittäterschaft 169 34 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 169 5,21, 36 Personenstand 169 6 Personenstandsrecht und ~ 169 5, 36 Pflicht zur Familienstandsangabe 169 18,28 (kein) Pflichtdelikt 169 25 Rechtfertigungsgründe 169 27, 29 Rechtsgut Vor 169 11; 169 4 Standesbeamter 16921 Täterschaft, mittelbare 169 15, 19, 25, 27 Teilnahme 169 27,34 Totgeburt 169 8 Unterdrücken 169 25 Unterlassen 169 14,18,25,28 Unterlassungsdelikt, unechtes 169 25 Unterschieben eines Kindes 169 2, 13 ff Vaterschaftsanerkennung, wahrheitswidrige 169 20 Vaterschaftsvermutung, gesetzliche 169 23 Veijährung 169 35 Verstorbene 169 8 Versuch 169 33 Vollendung 169 32 Vorsatz 169 30 Personenstandswesen Falschbeurkundung, mittelbare 271 8, 50, 56,67 Personwürde Ehrbegriff und ~ Vor 185 2 ff Petition ehrenrührige Behauptungen in ~ 193 22 Petitionsrecht Falsche Verdächtigung und ~ 164 33 Staatsgeheimnisse und ~ 93 28 Pfändung Begriff 136 7 beweglicher Sachen 136 8 von Grundstückszubehör 136 8a von Lohnansprüchen 266a 69 Wirksamkeit 136 4, 7a f Pfandgläubiger 289 5; 266 114 Pfandkehr Absicht, rechtswidrige 289 24 ff Antragsdelikt 289 32 Begriff 289 1 Beschädigen 289 17 Diebstahl und ~ 289 1 Eigentümer als Täter 289 19 Entstehungsgeschichte Vor 284ff 5; 289 EntstG Erfolgsdelikt, kupiertes 289 2, 24 Gebrauchsrecht 289 4, 7 (195)

Pfa

Gerichtsvollzieher, Sachen im Gewahrsam 289 15 Gewahrsam 289 10 ff Handeln zugunsten des Eigentümers 289 20 Insolvenzverwalter, Antragsberechtigung 289 32 Inventarpfandrecht 289 16 Irrtum 289 27 ff Konkurrenzen 289 6, 31 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 289 3 Mitberechtigter 289 20 Miteigentum 289 16, 19 Mitgebrauchsrecht 289 16 Nichteigentümer 289 20 Nießbrauch 289 4 Nutznießungsrechte 289 4 Organ juristischer Person als Täter 289 21 Pfändung, private 289 5 Pfändungspfandrecht 289 6, 13 f Pfandgläubiger 289 5 Pfandrecht - gesetzliches - 289 5 - des Vermieters 289 9, 12, 14 Rechtsgut 289 1 Rechtswidrigkeit der Absicht 289 27 Reformdiskussion 288 46; 289 33 Strafantrag 77 31; 289 32 Täterkreis 289 19 ff Unbrauchbarmachen 289 17 Verstrickungsbruch und ~ 136 2; 289 6, 15 Versuch 289 25, 30 Vollendung 289 30 Vorsatz 289 22 f Wahlfeststellung 1 115 Wegnahme - Begriff 289 10 ff - Gewahrsamsbruch 289 10 - Herrschaftsverhältnis, tatsächliches 289 11 ff - Widerrechtlichkeit 289 18 Wissentlichkeit 289 25 Zerstören 289 17 Zurückbehaltungsrecht - Begriff 289 8 - des Vermieters 289 9 Pfandleiher 290 2 f Pfandrecht Pfandkehr 289 5 f Pfandsachen, unbefugter Gebrauch (kein) Antragsdelikt 290 12 Einzelaktdelikt 290 4 furtum usus 290 1 Garantensonderdelikt 290 5, 10 Ingebrauchnahme 290 7 Konkurrenzen 290 11 Pfandleiher, öffentlicher 290 2 f

Pfa

Sachregister

Pfandsachen, unbefugter Gebrauch (Forts.) Rechtsgut 290 1 Sonderdelikt, echtes 290 1, 12 Täter 290 2 ff Tatobjekt 290 6 Teilnahme 290 10 unbefugt 290 8 Unterlassen 290 5 Unternehmerdelikt 290 4 Unterschlagung und ~ 290 11 Vertreter des Pfandleihers als Täter 290 4 Vorsatz 290 9 Pflanzen vom Aussterben bedrohte Arten Ν 330; 330 18 Begriff 324a 48 Nutzpflanzen 326 148 Schutz vor Schädigung 324a 47 ff; 326 95, 148 Pflegeeltern Angehörigenverhältnis 11 14 Entziehung Minderjähriger 235 13 Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 8 Kinderhandel 236 7 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 Pfleger Einwilligung, rechtfertigende durch ~ Vor 32 117; 228 17 Entziehung Minderjähriger 235 25 f Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 11 Kinderhandel 236 8 Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 6 Parteiverrat 356 26 Strafantragsrecht, stellvertretende Ausübung 77 50 Untreue 266 49, 66, 77, 129, 140 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 Pflegeversicherungsbeiträge Vorenthalten/Veruntreuen 266a 29 Pflicht Nothilfepflicht 32 326 ff verwaltungsrechtliche ~ 311d 6 ff; 330d 5; 330d 5 Pflichtdelikt siehe auch Amtsdelikt Anstiftung 26 101 f Beihilfe 27 52, 66; 28 88 f Extraneus 25 134; 28 1 höchstpersönliches ~ 315c 202 Intraneus 25 134; 28 1 Lehre von den Pflichtdelikten 25 38 f, 45 Mittäterschaft 25 162 ff mittelbare Täterschaft 25 54, 134 ff Rechtsbeugungslehre, eingeschränkt subjektive 339 39

Täterschaft 25 37 ff Teilnahme Vor 26 25 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 39 Pflichtenkollision e c h t e - Vor 32 71 entschuldigende ~ Vor 32 72; 132 129 f Notstand, übergesetzlicher entschuldigender u n d - Vor 32 212 rechtfertigende - Garantengebot und Hilfeleistungsgebot Vor 32 80 - Gleichwertigkeit der Handlungsgebote Vor 32 71 ff, 79 - Kollision von rechtlichen Handlungsgeboten Vor 32 76 f - Nichterfüllung der Handlungsgebote Vor 32 81 - Notstand, Abgrenzung Vor 32 75; 34 5 - Privatgeheimnisse, Verletzung 203 139 - Rechtfertigungsgrund, selbständiger Vor 32 74 - Rechtfertigungselement, subjektives Vor 32 82 - Verschiedenwertigkeit der Handlungsgebote Vor 32 71, 78 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 126 f unechte Verletzung von Privatgeheimnissen 203 120 Pflichttheorie, formale 14 10, 15, 17, 35 Pflichtverletzung Untreue 266 89 ff Pflichtverteidiger Parteiverrat 356 81 Pflichtwidrigkeit grobe- Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 27 f - Gefahr, konkrete 315a 30 Parteiverrat 356 51, 55, 58, 93 Strafzumessung und - 46 99 ff Untreue 266 94, 125, 157 Pharmaka siehe Medikamente Phonopollution siehe Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen Phreaking Computerbetrug 263a 7, 59 Pietätsempflnden als Rechtsgut, geschütztes Vor 166 11, 15; 167a 2 f, 5; 168 1 f; 189 1 Pipeline siehe Rohrleitungsanlage Piratensender, Betreiben Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 65 ff

(196)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Planfeststellung Handeln ohne ~ 330d 6 f Plantheorie Vor 22 91 Planung Straflosigkeit bloßer ~ einer Straftat Vor 22 3 f Planungsfreiheit als Rechtgut beim Subventionsbetrug 264 a.F. 11, 13 Plastinate 168 47 Platten zur Fälschung amtlicher Ausweise geeignet 275 5 Plomben Urkundeneigenschaft 267 89 Plündern 1 2 5 a 8 f Pluralistische Theorien Rechtfertigungsgründe, System Vor 32 47 f Plus-Minus-Theorie 292 68 Pönalisierungsgebot Friedensverrat Vor 80 13 Schwangerschaftsabbruch Einl 9 Verfolgungspflicht nach Völkerrecht und Opportunitätsprinzip 4 49 ff Point-of-sale-(POS/POZ)-System Computerbetrug 263a 52, 73, 76 f, 84,94 Fälschung beweiserheblicher Daten 269 18 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 15,21 Polen Kreditbetrug 265b 8 Strafrechtsreform Einl 123, 131 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 148 Politische Körperschaft siehe Körperschaft, politische Politische Verdächtigung Absehen von Strafverfolgung 241a 26 Absicht 241a 23 Adressat 241a 8 f Anzeige 241a 6 Auslandstat 5 28 ff; 241a 4 Behörden der Bundesrepublik 241a 9 besonders schwerer Fall 241a 23 DDR-Alttaten 5 30 f; 241a EntstG, 3, 5, 13, 15 f Entstehungsgeschichte Einl 55; 241a EntstG Falsche Verdächtigung und ~ 241a 2, 24 Freiheitsberaubung und ~ 241a 24 Gefährdungsdelikt, konkretes 241a 2, 11 Gefahr - konkrete ~ 241a 11 - politischer Verfolgung 241a 11 f - qualifizierte ~ 241a 18 Gewalt- oder Willkürmaßnahme, rechtsstaatswidrige 241a 14 f (197)

Pol

Humanitätsverbrechen 241a 14 Inhalt 241a 10 Konkurrenzen 241a 24 Mitteilungen 241a 7 Rechtsgut 241a 1 Staatsschutzdelikt 241a 26 Verdächtigen 241a 6 Verfolgung, Gefahr politischer 241a 11 f Veijährung 241a 3 Verschleppung und ~ 241a 2 Vollendung 241a 21 Vorsatz 241a 20 Zuständigkeit für Strafverfolgung 241a 25 Politischer Tageskampf 193 33 Politisches Strafrecht siehe Staatsschutzdelikte Polizei Amtsrechte Vor 32 142 ff Foto- und Videoaufnahmen, Eingriffsqualität 113 37a Kraftfahrzeug der Zerstörung 305a 11 ff Lauschangriff 201 31 Recht zum Betreten/Durchsuchen von Räumen 123 68 Polizeibeamter Aussageerpressung 343 3 „Bulle", beleidigende Bezeichnung 185 35 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Garantenpflicht 13 29 Gefahrdungsobjekt bei Verkehrsdelikten 315b 57 Gefangenenbefreiung, Pflicht zur Verhinderung 120 40 Körperverletzung, Pflicht zum Einschreiten 223 17 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Rechtsbeugung 339 20 f Schußwaffengebrauch, zulässiger Vor 32 150; 212 12 f Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 103 ff Strafvereitelung im Amt 258a 3 unbefugtes Fotografieren von Polizeibeamten 113 37bf Untreue 266 105 Verfolgung Unschuldiger 344 2 Verstrickungsbruch 136 15 Vollstreckungsbeamter 113 9, 15,28,29, 36 ff Polizeifluchtfälle Eingriffe in den Straßenverkehr, gefahrliche 315b 16,42 ff, 57, 98

Pol

Sachregister

Polizeifluchtfälle (Forts.) Tateinheit 52 8 Tötungsdelikte 211 15, 17; 212 22; 222 2 Trunkenheit im Verkehr 316 110 ff, 118 Polizeifunk Abhören 201 17 Polizeirecht Notrechtsvorbehalte im ~ und rechtfertigender Notstand 34 18 Notwehrrecht und ~ 32 263 ff, 280 Polizeigesetze der Länder - Rettungsschuß, finaler 212 12 - Schuß wafFengebrauch, zulässiger 212 12 f Zwangsmaßnahmen nach Landesrecht 113 37 Pornographie Begriff 184 4 ff, 13 im Internet Ν 130,131 19 Kinderpornographie siehe dort Verbreitung siehe Verbreitung pornographischer Schriften Portugal Betrugsstrafrecht Vor 263 77 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 10 Konkursstraftaten Vor 283 212 Kreditbetrug 265b 8 Strafrechtsreform EinI 119, 137 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung Abhöranordnung, richterliche 206 52 f Amtsträger 206 44 ff Anvertrauen 206 23 f, 29 Anwendung technischer Mittel 206 26 f Anzeigepflicht 206 50 Bekanntwerden 206 8 Beschäftigter 206 6c, 20a DDR-Alttaten 206 68 Eingriff 206 46 f, 62 Eingriffsbefugnis 206 48,49 ff Einwilligung 206 57 ff Fangbrief 206 23 Fangschaltung 206 59 Fernmeldegeheimnis 206 13 f Geheimhaltungsinteresse 206 4 geschäftsmäßiges Erbringen von Post-/Telekommunikationsdiensten 206 6a Gesetz zu Art. 10 GG 206 45,48, 53 ff, 55 Gestattung/Förderung von Zuwiderhandlungen 206 34 ff - durch Unterlassen 206 36 Inhaber 206 6b, 20a Kenntnisnahme 206 25, 26 f Konkurrenzen 206 66 Mitteilung an andere 206 18 Mitteilung machen 206 15a f - durch Unterlassen 206 17

nachrichtendienstliche Eingriffe 206 53a ff Öffnen 206 25 Offizialdelikt 206 1 Postbeschlagnahme 206 52 Postgeheimnis 206 10 ff Postsendungen 206 11, 22 f, 29 Postverkehr 206 11 f Rasterfahndung 206 53b Rechtfertigungsgründe - des allgemeinen Rechts 206 54 ff - Amtsrechte Vor 32 148 Rechtsgut 206 4, 5, 23, 57 Rechtswidrigkeit 206 49 ff Sonderdelikt 206 5, 65 Störanrufe 206 60 Strafantrag 77 28; 206 45, 65 Täterkreis 206 6,20a, 35, 37, 38 ff, 45 ff Tatsache 206 9 Teilnahme 206 65 Unbefugtheit 206 49 Unterdrückung von Sendungen 206 28 ff, 54 unternehmensfremde Personen 206 38 ff, 65 Untreue u n d - 206 31 verfassungsrechtlicher Schutz 206 2 ff, 44, 57 Verschluß 206 22a, 25 Vorsatz 206 64 Zoll 206 51 Postbeamter/-bote Falschbeurkundung im Amt 348 4 Untreue 266 105, 121 Postgeheimnis siehe Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung Postmortaler Persönlichkeitsschutz siehe Persönlichkeitsschutz, postmortaler Postpendenz Begriff 1 95 Betrug 263 308 Nachtat, mitbestrafte Vor 52ff 134 Postpendenzfeststellung Wahlfeststellung und ~ 259 41a, 48; 260 8 Prämientheorie 24 10 f Pränataldiagnostik Vor 218ff 1,48; 218c 3; 219 5 Pränatale Einwirkungen Körperverletzungsdelikte Vor 223 7 Tötungsdelikte und ~ Vor 211 4 Prävention siehe Generalprävention; siehe Integrationsprävention; siehe Spezialprävention; siehe Vorbeugung Präventivkrieg 80 2 Preisausschreiben Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte 287 12 Preisbildung Verletzung des Preisbildungsvorgangs 298 12 (198)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Preisgabe von Staatsgeheimnissen Amtsträger 97 7 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 97 16; 101 1 ff Einziehung 97 16; 101a 1 ff Ermächtigung zur Strafverfolgung 97 14 Euratom-Geheimnis 97 13 Gelangenlassen an unbefugten Dritten 97 10 konkrete Gefahr eines schweren Nachteils 97 3 Konkurrenzen 97 15 leichtfertige - 97 1,7 ff, 11 NATO-Geheimnis 97 13 Nebenfolgen 97 16 Sonderdelikt 97 1 Staatsgeheimnis, faktisches 97 2, 7 Täterkreis 97 7 Teilnahme 97 6, 12 Versuch 97 6, 12 vorsätzliche ~ 97 1 ff Vorsatz 97 11 Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 97 4 ff Presseberichterstattung Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen und ~ 353d 9 f, 12, 56 Informationsanspruch der Presse und Steuergeheimnisverletzung 355 72 Pressefreiheit Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 140 21 ff, 36 f, 38 Berichterstattung, wahrheitsgemäße 193 23 Ehrschutz, verstärkter von Politikern 188 5 Geheimnisschutz und ~ 93 5, 20, 33; 94 1,4; 95 1; 353b l;353d 1,60 Internetdelikte und ~ Ν 130,131 2 Namensnennung 193 29 Nötigung und - 240 59,93 Öffentlichkeitsbereich, Befugnisse der Presse 193 20 Presseinhaltsdelikt siehe dort Publikationsexzeß 192 7 Sorgfaltspflicht 193 23 Störpropaganda gegen die Bundeswehr und 109d 3 unbefugtes Fotografieren von Polizeibeamten u n d - 113 37b f Wechselwirkungstheorie Einl 9 Presseinhaltsdelikt 111 10b f; 129 57, 68 Belohnung/Billigung von Straftaten 140 21 ff, 35 f Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 16691 Kapitalanlagebetrug 264a 97 Landesstrafrecht Ein! 18

(199)

Pri

Verbreitung pornographischer Schriften 184 25, 36, 44, 47, 50, 55 f Verjährung Vor 78 4 ff, 10; 78 14 ff; 94 22; 95 11; 97 13; 109d 13; 111 37; 129a 48; 131 41; 166 91; 353d 67 Pressemitteilung Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 13b, 17a, 30b Presseprivileg 109f 15 ff; 111 30c Presserecht Geheimnisschutz und presserechtlicher Auskunftsanspruch 203 149 Verantwortlichkeitsfreiheit für wahrheitsgetreue Berichte über öffentliche Parlamentssitzungen und ~ 37 31 ff Verbreiten von Schriften 86 11, 14 Zugangsrecht von Pressevertretern bei öffentlichen Versammlungen 123 69 Pressestrafrecht siehe auch Presseinhaltsdelikt Subsidiarität gegenüber allgemeinen Strafgesetzen 111 10b, 30c Prinzip der stellvertretenden Strafrechtspflege Vor 3 136, 152; 7 2 , 4 f DDR-Recht 7 82 Gewässerverunreinigung und - 324 8, 22 Verletzung der Unterhaltspflicht 170 12 Privatentnahme aus Geschäftsvermögen und Konkursstraftaten Vor 283 7, 18, 81; 283 12, 27, 31, 68 f, 181, 183,207; 283a 4 Privatgeheimnisse, Verletzung Abtretung von Honorarforderungen 203 111 AIDS-Erkrankung/HIV-Infektion 203 16, 139,157 Akteneinsichtsrecht 203 147 f Amtsarzt 203 1,45, 155 Amtshilfe 203 53, 150, 152 f Amtsträger 203 37,45, 71 ff, 154, 168 Amtsverschwiegenheit 203 11,15 Angehörige der priv. Versicherungsträger/ privatärztl. Verrechnungsstellen 203 70, 77, 110, 133 anonymisierte Daten 203 42,49 Anstaltsarzt 203 45, 157 Anvertrauen 203 34 Arzt 203 36,40 Aussagegenehmigung des Dienstherren 203 128 Auszubildende 203 83 Bagatellfälle 203 27 Beendigung und Vollendung Vor 22 24 Behördenverkehr 203 37, 44 f, 52 f, 145 ff Bekanntwerden 203 34 Beratungsstellen 203 67 f berufsfremde Tätigkeit 203 35

Pri

Sachregister

Privatgeheimnisse, Verletzung (Forts.) Berufspsychologe 203 62 zur Berufsvorbereitung Tätige 203 83 Beschlagnahmeverbot 203 9 besonders Verpflichtete, fiir den öffentlichen Dienst 203 71 Bestimmtheitsgebot 203 48 Betriebsarzt 203 38, 156 Bewährungshelfer 203 37, 69 Datenschutzrecht und ~ 203 12, 129, 166 DDR-Alttaten 203 168 Ehrenschutzrecht und ~ 203 2, 6, 166 Eidesstattliche Versicherung 203 27 Einverständnis 203 92 ff Einwilligung 203 2 5 , 4 3 , 45, 91 ff, 114 -

Einwilligungsfahigkeit 203 94 f Erklärungsberechtigter 203 96 ff Form 203 106 in Formularverträgen 203 104 Inhalt/Reichweite 203 104, 108 f mutmaßliche ~ 203 25, 56, 110, 130 stillschweigende - 203 106 f, 109 f, 130, 135 - Widerruf 203 105, 133 Einzelangaben 203 47 f Erfassung für Aufgaben der öffentlichen Verwaltung 203 50 Erlangung in beruflicher Eigenschaft 203 34 f f Forschungsvorhaben 203 107, 113, 136, 148 Funktionsträger der DDR 203 71, 168 Garantensonderdelikt 203 4 6 , 5 8 , 158, 160 Garantenstellung 203 46 Geheimhaltungsinteresse 203 19, 27 f, 49, 55 f Geheimhaltungswille 203 19, 24 ff, 27, 56, 93,94 - mutmaßlicher - 203 19 Geheimnis - amtshilfefestes ~ 203 152 - Bagatellgeheimnis 203 27 - Bankgeheimnis 203 71, 120 - Begriff 203 19 - Beispiele 203 29 - Betriebs- und Geschäftsgeheimnis 203 5, 11, 20 ff, 29, 3 1 , 4 2 , 49, 95, 120, 146, 166, 67 - Drittgeheimnis 203 33, 39, 99; 205 6 - fremdes - 203 30 ff, 97, 121 - gemeinschaftliches - 203 30; 203 30, 98 - Inhalt 203 20, 27 - „offenes" - 203 22 - Sozialgeheimnis 203 124, 146, 153 - Staatsgeheimnis 203 32 - Statistikgeheimnis 203 50 - Steuergeheimnis 203 138, 153

- vermögenswertes - 203 20, 103, 105, 117 - Werturteil 203 2 0 , 4 9 Geheimnisschutz, weitere Normen 203 11 Geheimsein 203 19, 22 f Geisteskranke 203 26 gesetzlicher Vertreter 203 26 Heilberufe/Heilhilfsberufe 203 36, 61 Hilfspersonen 203 77 ff Honorarklage 203 133 Indiskretionsdelikt 203 6, 39 informationelle Selbstbestimmung und 203 31, 145 Informationsfreiheit und - 203 146 Insolvenzverwalter 203 35, 101 f Interessentheorie 203 19 Irrtum - Erlaubnistatbestandsirrtum 203 88 f, 92, 159 - Subsumtionsirrtum 203 87 - Verbotsirrtum 203 87, 89 juristische Person als Geheimnisträger 203 31 f, 100 Konkurrenzen 203 166 Konsiliararzt 203 107 Lauschangriff, großer 203 4 Lehrer 203 3 8 , 4 0 mittelbare Täterschaft 203 58 Offenbaren 203 41 ff, 52 - durch Unterlassen 203 46 Offenbarungsbefugnis 203 10, 13,90, 119, 130 ff, 154 - von Hilfspersonen 203 114 ff Offenbarungspflicht 203 8, 144 - gesetzliche ~ 203 13, 120 - Jugendgerichtshilfe 203 127 - Kassenarzt 203 124 - Notar 203 123 - Sachverständiger 203 125 f - und Anzeige von Straftaten 203 142, 144 - Zeugen 203 128 Offiziere/Unteroffiziere 203 71 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und - 36 44 Parlamentsausschüsse, Mitglieder/Hilfskräfte 203 74 Personalvertretung 203 73 Pflichtenkollision 203 120, 139 Pönalisierungsgebot, verfassungsrechtliches 203 4 Praxis-/Kanzleiveräußerung 203 1 1 0 f , 118 presserechtlicher Auskunftsanspruch 203 149 Privatgeheimnis, Begriff 203 14 ff, 20, 32 Qualifikation - Bereicherungsabsicht 203 163 - Handeln gegen Entgelt 203 162 (200)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Privatgeheimnisse, Verletzung (Forts.) - Schädigungsabsicht 203 164 Rechtfertigungsgrund - berechtigtes Interesse 203 131, 138 - Notstand 203 121, 132 ff - Notwehr 203 134 - Pflichtenkollision 203 139 - Prävention/Strafverfolgung 203 141 - Suizidgefahr 203 143 Rechtsanwalt 203 35,43 Rechtsgut 203 4, 14 ff, 31 f, 39, 59, 93, 99, 130, 166 - individuelles ~ 203 14 f, 96 - kollektives - 203 14 f, 149 Rechtswidrigkeit 203 91 ff, 119 ff Sachverständiger, öffentlich bestellter 203 75 Schweigepflicht - als besonders persönliches Merkmal 28 30 - Entbindung von der ~ 203 91, 109, 114 f, 142 Seuchenbekämpfung 203 120, 139 Sonderbeziehung 203 33, 38 Sonderdelikt, echtes 203 1,16, 58, 158 Sozialadäquanz 203 110 Sozialarbeiter/Sozialpädagogen 203 37, 69 Strafantrag 77 28; 203 39, 55,95, 98,99, 166, 167; 205 6 Strafverfahren und ~ 203 134 im Strafverfahren 203 134 Supervision 203 107 Täter 203 58 ff Täterschaft 25 37 Tatsache 203 20 - offenkundige ~ 203 23, 49 Teilnahme 203 158 ff Teilnehmer von Forschungsvorhaben 203 76 Telefondatenerfassung 203 46 Tod des Schweigepflichtigen 203 84 ff Unbefugtheit 203 115, 119 unlauterer Wettbewerb 203 11, 20 Unmündige 203 26 Unterlassen, Offenbaren durch 203 46 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 203 48 Verstorbener 203 30, 54 ff, 117 Versuch, Kenntnisnahme durch Dritten 22 15 Versuch, strafloser 203 41, 59 Viktimodogmatik 203 3, 16 f, 39, 50, 59 f, 71,85,96, 99, 125 Vorsatz 203 87 ff Vorven-at 203 22 Willenstheorie 203 19 Wirtschaftsprüfer 203 35, 166 Zeugen 203 128 Zeugnisverweigerungsrecht 203 9, 14, 115 f, 125, 128, 142 (201)

Pro

Privatkläger Parteiverrat 356 43 Privatklagedelikt Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 301 11 Bedrohung 241 25 Briefgeheimnis, Verletzung 202 44 Hausfriedensbruch 123 30, 58, 85 Körperverletzung, einfache 223 29 Körperverletzung, fahrlässige 229 48 Privatkonkurs Vor 283 11, 54 f Privatsphäre siehe auch Sphärentheorien räumliche ~ - strafrechtlicher Schutz 123 1 - verfassungsrechtlicher Schutz 123 1 Privatstrafen Vor 38 88 Privaturkunde 267 EntstG, 141 Privilegierung der Abgeordneten siehe Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Spezialität Vor52ff91 Deliktsartbestimmung, Bedeutung fur die 12 23 Strafrahmenänderung, zwingende Vor 46ff 11 f Probation im anglo-amerikanischen Recht Einl 42, 83; Vor 56 1 Verurteilung, bedingte Einl 42; Vor 56 1 Probation Officer im anglo-amerikanischen Recht Einl 42 Producta sceleris siehe auch Einziehung 74 14 Produkthaftung, strafrechtliche fahrlässige Tötung und ~ 222 4, 19 Körperverletzung, fahrlässige und - 229 14, 16

Umweltdelikte und ~ Vor 324 61 ff Professor siehe auch Hochschullehrer Bezeichnung, geschützte 132a 5 ff Untreue 266 121 Profitkriminalität Vor 263 3 Prognose bei Aussetzung des Strafrestes 57 15 ff; 57a 24 fT Beurteilungsspielraum des Tatrichters 56 27 Erwartung 56 11 ff bei exhibitionistischen Handlungen 56 10; 183 13 Faktoren, erhebliche Vor 61ff 115 ff bei Führungsaufsicht 68 13 ff Gesamtwürdigung 56 26 Grundlage 56 16 ff in dubio pro reo 56 16; 57 23 intuitive- Vor61fT120f, 127 klinische Methode V o r 6 1 f f l 2 3 , 125

Pro

Sachregister

Prognose (Forts.) bei Konkursstraftaten Vor 283 106 f, 131, 134 ff, 159; 283 205,207 Kriminologie, Methode der angewandten Vor 61fT 124 Lebensverhältnisse des Täters 56 24 Leugnen des Angeklagten und ~ 56 15 Methodenstreit Vor 61ff 125 ff Nachtatverhalten 56 23 Persönlichkeit des Täters 56 17 Probleme exakter ~ Vor 61ff 109 ff Prognoseforschung, Entwicklung und Methoden Vor61fT119ff statistische Methode Vor 61ff 122, 125 Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 10 ff Straflosigkeit, bisherige und ~ 56 21 Tatumstände 56 22 bei Unterbringung in Entziehungsanstalt 64 81 bei Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus 63 74 ff Verurteilungen, noch nicht rechtskräftige 56 19 bei Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 6 ff Vorstrafen 56 18, 20 Vortatverhalten 56 18 ff Wiedergutmachungsbemühungen des Täters 56 23 Wirkung der Strafaussetzung 56 25 Programm Computerprogramm, Begriff 263a 20, 27 Computersabotage 303b 17, 21, 26 Datenveränderung, Tatobjekt 303a 3 Prokurist Einziehung gegenüber ~ 75 1 ff Untreue 266 49 f, 62, 66, 129, 164 Promillegrenze siehe Blutalkoholkonzentration — Grenzwert absoluter Fahrunsicherheit Prominentenstrafrecht 46 103 Propaganda siehe auch Störpropaganda gegen die Bundeswehr als Mittel zur Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens 83 7 für eine verfassungwidrig erklärte Partei 84 10 f Propagandamittel 86 2 ff Ausfuhr Ν 86 1 Einfuhr 86 18 Einspeisung in Datenspeichern Ν 86 1 Herstellen Ν 86 1; 86 16 Verbreiten 86 11 ff Vorrätighalten 86 17 Zugänglichmachen, öffentliches ~ in Datenspeichern Ν 86 1

Prospekt Begriff 264a 35 f Mindestangaben 264a 4,47, 61, 99 Prospektbetrug 264a 1,4, 15 Prospekthaftung, zivilrechtliche 264a 2,4, 48, 55 f, 62, 75 Prospektprüfer 264a 52, 67, 77 Prostaglandine Schwangerschaftsabbruch Vor218ff47 Prostituierte Vergewaltigung einer Prostituierten 177 18 Prostituiertenlohn Betrug 263 130, 138, 151, 158, 254, 269 Prostitution Abhängigkeitsverhältnis) 180a 8; 181a 4 Anhalten zur ~ 180a 16 Aufnehmen der ~ 180b 6 Ausbeuten 180a 17; 181a 3 Ausübung 180a 4, 10, 14; 181a 5, 12 Ausübung verbotener ~ - beharrliche Zuwiderhandlung 184a 4, 6 - DDR-Alttaten 184a 8 - DDR-Recht 184a 8 - eigenhändiges Delikt 184a 6 - Entstehungsgeschichte 184a EntstG - Gefährdungsdelikt, abstraktes 184a 2 - Konkurrenzen 184a 7 - Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 184a 6 f - Sperrbezirke 184a 1 f - Strafwürdigkeit 184a 1 - Teilnahme 184a 6 - Verfassungsmäßigkeit 184a 3 - Vorsatz 184a 5 - Wirksamkeit des Verbots 184a 3 - Wohnungsgewährung 184a 6 Begriff 180a 4 Bestimmen zur ~ 180b 6; 181 4, 11 DDR-Recht 180a 23; 181 18; 184a 8 Förderung der ~ Ν 180a - Abhängigkeit 180a 8 - Absicht 180a 18 - Aufenthalt 180a 13 - Ausbeuten 180a 17 - Beendigung Vor 22 27 - Betrieb 180a 6 f - Dauerdelikt Vor 174 20 ff; 180a 3,7,15,20 - DDR-Recht 180a 23 - Entstehungsgeschichte 180a EntstG, 2 f - Garantenpflicht 180a 19 - Gefährdungsdelikt, abstraktes 180a 11 - Halten in Abhängigkeit 180a 9 - Konkurrenzen Vor 174 21; 180a 22 - Leiten 180a 7 - Maßnahmen 180a 10 f - Rechtsgut 180a 1, 13 - Scheinehe 180a 11 (202)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Prostitution (Forts.) - Täter 180a 7, 19 - Teilnahme 180a 19 - Teilnahme, notwendige Vor 26 35 - Unterhalten 180a 7 - Unterkunft 180a 13 - Unterlassen 180a 14, 19 - Vollendung 180a 20 - Vorsatz 180a 18 - Wohnungsgewährung 180a 12 f, 16 Fortsetzung der ~ 180b 6; 181 4, 11 Freiheit der Ausübung Vor 174 6 Gefahr, der ~ nachzugehen 171 16 Gewerbsmäßigkeit 180a 7, 15 jugendgefährdende ~ - Entstehungsgeschichte 184b EntstG - Gefährdung, sittliche 184b 5 f - Gefahr der Schädigung der psychischen Entwicklung 184b 6 - Haus, von Jugendlichen bewohntes 184b 4 - Nachgehen 184b 2 - Örtlichkeit, von Jugendlichen besuchte 184b 3 - Rechtsgut 184b 1 - Schulnähe 184b 3 Kuppelei Vorschrift, frühere 180 EntstG Maßnahmen zur Förderung 180a 10 f Menschenhandel siehe dort Nachgehen 180a 5; 184a 2 Wohnungsgewährung 180a 12 f, 16; 184a 6 Zuhälterei siehe dort Protest, politischer Landfriedensbruch und ~ Vor 125 2 , 4 Provider Access-Provider Ν 130,131 11, 20; 166 50 Haftung für inhaltsbezogene Internetdelikte Ν 130,131 6 ff, 14; 166 50 Service-Provider Ν 130,131 8; 166 50 Provisionsvertreter Betrug 263 50, 109, 119, 161, 170, 183, 206, 232, 250, 259, 271,310 Provokation siehe auch Absichtsprovokation; siehe auch Agent provocateur Totschlag nach ~ durch Opfer 213 3 Prozeßagent Parteiverrat 356 21 Prozeßbetrug 263 113, 117, 304, 311 f, 336 f Beendigung 263 275 Irrtum 263 85 f, 90 Schaden 263 234 ff Täuschung 263 19, 27, 58, 234 ff Verfügung 263 99 f, 104, 113, 117, 235 f Versuch 263 235, 279, 284 Vollendung 263 255, 272 Vorsatz 263 240, 290 (203)

Put

Prozeßgegner als Partei, Parteiverrat 356 44 Prozeßhindernis siehe auch Verfahrenshindernis Verwarnung mit Strafvorbehalt Vor 59-59c 3 Prozeßverhalten Belohnung/Billigung von Straftaten und ~ 140 39 Förderung krimineller/terroristischer Vereinigung und ~ 129 47; 129a 21 f, 35 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten und ~ 111 30b Strafzumessung und ~ 46 193 ff Prozeßvoraussetzung siehe Verfahrensvoraussetzung Prüfungspflicht des Gerichts, Beendigung der Führungsaufsicht Ν 68e 1 ff; 68e 26 Prüfungswesen Urkundenfälschung im ~ 267 17,40,42, 80, 152, 182 Psychische Beihilfe siehe Beihilfe, psychische Psychologe Schweigepflicht 203 62, 112, 125 Psychopathie als kriminogener Faktor 66 98, 100 Schuldfähigkeit und ~ 20 67 ff; 21 2 als seelische Abartigkeit 20 32 Psychopharmaka Rauschmittel 315c 59 Psychose endogene ~ - Begriff 20 24 - Beurteilungsmerkmale 20 37 ff - Schuldfähigkeit und ~ 20 40; 21 2 exogene ~ - Begriff 20 24 - Beurteilungsmerkmale 20 41 ff - Schuldfähigkeit und ~ 20 41 ff Psychotherapeut geschützte Berufsbezeichnung Ν 132a 1 f Psychotherapie Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 3 Publikationsexzeß Formalbeleidigung durch - 192 7 Punktstrafen-Theorie 46 17 Putativeinwilligung Vor 32 128 Putativnothilfe siehe Notwehr Putativnotstand 35 72 ff; 34 89 ff; 323b 32 Putativnothilfe 32 336c Putativnotwehr siehe auch Notwehrüberschreitung 32 335 ff; 33 14, 24 ff - des Amtsträgers 32 65 f, 120 - als Bedeutungsirrtum 32 338, 341 f, 344 f - Begriff 32 336

Put

Sachregister

Putativnotwehr (Forts.) - als Erlaubnisnormirrtum 32 342, 346 - als Erlaubnistatbestandsirrtum 32 338 ff, 342 ff - als extensiver Notwehrexzeß 32 338 - Fahrlässigkeitsdelikt 32 343 - als intensiver Notwehrexzeß 32 340 - Notwehrexzeß, Abgrenzung 32 338, 340, 347; 33 24 ff - des Privaten 32 66, 335 ff - als Tatsachenirrtum 32 338 ff, 343 - als Unrechts- oder Verbotsirrtum 32 346 - Widerstand gegen die Staatsgewalt und ~ 32 345 Putativnotwehrexzeß 32 344; 33 28 ff Pyramiden-Gewinnsysteme Vor 284-287 2; 284 11; Vor 287 2, 5; 287 16 Pyromanie Schuldfähigkeit und ~ 20 66 Quälen Handlungseinheit, natürliche Vor 52ff 24 Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 12 seelisches Aussageerpressung 343 11 Qualifikation Deliktsartbestimmung, Bedeutung 12 23 Spezialität im Verhältnis zum Grundtatbestand Vor 52ff 84 Strafrahmenänderung, zwingende Vor 46ff 11 Subsidiarität im Verhältnis zum Grundtatbestand Vor 52ff 100 Quellen siehe auch Gewässer; siehe auch Heilquellen 319 2; 329 29 Rache siehe auch Vergeltung Notwehrüberschreitung 33 58, 68 strafmildernde Bedeutung 46 76 Radarstrahlen 311d2;325a30 Radbruch'sche Formel Mauerschützen-Fälle 212 8a Rechtsbeugung 339 49 ff Radioaktive Stoffe siehe Stoffe, radioaktive Radiosendung Gewaltdarstellung 131 31 f Öffentliche Aufforderung zu Straftaten 111 13b Verantwortlichkeit für Sendungen 131 33 Verbreiten von Propagandamitteln 86 15, 25 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 6 Rädelsführer krimineller Vereinigung 129 43, 69, 75 f, 90 terroristischer Vereinigung 129a 36 verfassungsfeindlicher Sabotage 88 5 verfassungswidrig verbotener Partei 84 7, 14

Räuberische Erpressung siehe Erpressung, räuberische Räuberischer Diebstahl siehe Diebstahl, räuberischer Räumlichkeit zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 zeitweise zum Aufenthalt von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 11 f Rassenschande-Rechtsprechung im NS 339 44, 55,57, 60, 75, 109 Rassismus Aufrufe zu Straftaten mit rassistischer Tendenz 1113 Mord aus niedrigen Beweggründen 21127 Rasterfahndung Vor 93 12; Vor 129a 11; 129a 50; 206 53b Raub Ν 249 siehe auch Diebstahl, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, räuberischer und ~ 249 28; 250 33; 316a 7 Anzeigepflicht 138 Bandenraub Ν 250 10; 250 31 f, 33 - mit Waffen Ν 250 14 Diebstahl und ~ Vor 242 1; 249 1 f, 26 Diebstahl, räuberischer und ~ 249 13 Drittzueignung Ν 249 Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib/Leben 249 9 ff Eigentum als Rechtsgut 249 1 Eigentumsdelikt 249 1 Erpressung und ~ 249 2, 18,20,21 ff; 253 1, 10 Finalzusammenhang von Nötigung und Diebstahl 249 7, 10, 13 f, 20 Freiheitsdelikte und ~ Vor 234-236 8 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 17 Führungsaufsicht 68 3; Ν 256; 256 Gebrauchsanmaßung und ~ 249 22 gefährlicher ~ Ν 250 - Beteiligung mehrerer 250 30 - Gefährdeter 250 27 - Gefahrdungsdelikt, konkretes Ν 250 9 - Gefahr als Folge der Tat 250 26 - Gefahr schwerer Gesundheitsschädigung Ν 250 9 - Gefahr schwerer Körperverletzung Ν 250 9; 250 25 - Gefahr, konkrete 250 25 - Todesgefahr Ν 250 15; 250 25 - Vorsatz 250 28 f Gefahr, gegenwärtig drohende für Leib/ Leben 249 11 f Gewahrsam als Rechtsgut 249 1 Gewalt gegen eine Person 240 43,46; 249 3 ff, 9 f (204)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Raub (Forts.) Handtaschenraub 249 8 Innentendenz, Delikt mit überschießender 250 8, 12 Irrtum 249 18 kleiner- 249 22 Konkurrenzen 249 26 Menschenraub, erpresserischer und ~ 239a 15, 41; 249 28 minder schwerer Fall 249 29; Ν 250 Mittäterschaft 249 20 Mord und - 211 8 Motivationswechsel 249 16 Nötigung und - 249 1, 3 ff, 26 ff Raubmord 211 8 f Rechtsgut 249 1 mit Schußwaffen Ν 250 - Beendigungsphase 250 11 f - Beisichfuhren 250 6 ff - Beteiligung mehrerer 250 14 - Bolzenschußapparat 250 4 - Gaspistole 250 3 - Irrtum 250 13 ff - Luftgewehr/-pistole 250 4 - Mittäterschaft 250 6 - Schreckschußpistole 250 4 - Schußwaffe, Begriff 250 EntstG, 2 - Verfassungsmäßigkeit 250 11 - Versuch 250 15 - Verwendungsfähigkeit 250 5, 9 - Vorsatz 250 13 f - Waffenführer 250 6, 14 schwerer - Ν 250 - Bandenraub 250 31 f - Gefahr schwerer Gesundheitsschädigung Ν 250 - geringwertige Sache 250 1 - Konkurrenzen 250 33 - milderes Recht Ν 250 17 - minder schwerer Fall Ν 250 16; 250 34 - Mißhandlung, körperlich schwere Ν 250 15 - Qualifikationstatbestände 250 1 - Raub mit Schußwaffen Ν 250 4; 250 2 ff - Raub mit Waffen/Werkzeugen/Mitteln Ν 250 4 f; 250 16 ff - Raub unter Verwendung von Waffen Ν 250 - Raub, gefährlicher 250 25 ff - Rechtsgut Ν 250 1 - Todesgefahr Ν 250 15; 250 25 mit Todesfolge Ν 251 - Angriff auf Kraftfahrer, räuberischer und - 316a 53 f, 57 - Beendigungsphase, irrelevante 251 6 - Beteiligung mehrerer 251 17 (205)

Rau

- Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und - Ν 126 5 - Konkurrenzen Ν 251; 251 18 f - Leichtfertigkeit Ν 251; 251 7 ff - Opfer 251 1 - Rücktritt Ν 251; 251 16 - Tötungsdelikte und - Ν 251; 251 12 ff, 19 - Versuch Vor 22 111, 117; Ν 251; 251 15 f - Voraussehbarkeit, objektive 251 9 - Vorsatz Ν 251; 251 10 ff - Zurechnungszusammenhang, spezifischer Ν 251; 251 2 ff, 16 Tötungsdelikte und - 249 17; 250 33 Unterlassen 249 16 Unterschlagung und - 249 17,27 Vergewaltigung und - 177 20 Versuch 249 19 unter Verwendung von Waffen/Werkzeugen Ν 250 12 f Vollendung 22 16; 249 19 Vorsatz 249 18 mit Waffen/Werkzeugen/Mitteln Ν 250 2 ff - Absicht Ν 250 7 f; 250 22 - Bandenraub Ν 250 14 - Beisichfuhren 250 21 - Beteiligung mehrerer 250 23 - Gefährlichkeit Ν 250 4 f, 7; 250 17 ff, 34 - Irrtum 250 22,24 - Mittel, Begriff Ν 250 7; 250 16 - Scheinwaffe Ν 250 7; 250 17 ff - Versuch 250 24 - Verwendung Ν 250 12 f - Vorsatz 250 22 - Waffe, Begriff Ν 250 4; 250 EntstG, 16 - Werkzeug, Begriff 250 16 - Werkzeug, gefahrliches 250 5 f - Werkzeug, sonstiges Ν 250 7 Wahlfeststellung 1111,115; 249 26 f Widerstand, erwarteter 249 7 Willensbildung/-betätigung als Rechtsgut 249 1 Zueignungsabsicht 249 14, 18,20 Raubkopie 202a 10 Rauch als Schadstoff 325 55 Raufhandel siehe Körperverletzungsdelikte Beteiligung an einer Schlägerei Raum abgeschlossener ~ 123 20 zum öffentlichen Dienst bestimmt 123 22 ff, 83 zum öffentlichen Verkehr bestimmt 123 23 ff, 83 rechtsfreier ~ Vor 32 16 ff umschlossener - Ν 243; 243 7 ff

Rau

Sachregister

Rausch akuter - 323a 10, 116 Alkoholrausch siehe auch Vollrausch - Begriff 323a 89, 114 ff, 131 - Blutalkoholkonzentration als Meßgröße siehe auch Blutalkoholkonzentration 20 42 - Schuldfähigkeit und ~ 20 42 ff; 323a 126 ff, 131 - Übermüdung und ~ 323a 130, 142, 145 Begriff 323a 112 ff Drogenabhängigkeit und ~ 323a 125 Drogenrausch 323a 19, 114, 115 Echorausch 316 146, 159 epileptoider/deliranter ~ 323a 123 Handlungsbegriff und ~ 20 1 Nichtrausch, Abgrenzung 323a 110 f pathologischer ~ 323a 120 ff, 129, 232, 311 periodischer - 323a 124 Rauschverursachung als Körperverletzung 223 14 Schweregrade, unterschiedliche 323a 117 f als Strafausschließungsgrund 323a 6 als Strafmilderungsgrund 323a 5 ff als Strafschärfungsgrund 323a 3 Vollrausch siehedort Rauschgift siehe Rauschmittel Rauschgiftdelikte siehe Betäubungsmittelkriminalität Rauschgifthandel siehe Betäubungsmittelkriminalität Rauschmittel siehe auch Alkohol Begriff 64 56 ff; 316 140 ff; 323a 91 Fahrunsicherheit durch - 316 139 ff Gefährdung einer Entziehungskur 323b 16 Mischintoxikation bei Trunkenheit im Verkehr 316 133 Schnüffelstoffe 316 177; 323a 103 Rauschtat siehe auch Vollrausch Notwehr gegen - 32 63 Strafzumessung und - 46 96 f Reaktualisierung ehrverletzende - 192 7 Realkonkurrenz siehe Tatmehrheit Realprinzip siehe Schutzgrundsatz Reanimation Vor 211 7,10 Rechenwerte Darstellung von Rechenwerten als technische Aufzeichnung 268 7, 10 Rechnungsprüfungsbeamter Untreue 266 121 Rechnungswesen, kaufmännisches 283 90 Recht Begriff, Rechtsbeugung 339 48 ff überpositives - 339 49 ff unpfandbares - 288 20

Recht am eigenen Bild siehe auch Informationelle Selbstbestimmung 113 37a als notwehrfähiges Gut 32 186 Rechtfertigungsgrund Absicht der Verteidigung Vor 32 53 ff Absichtsprovokation Vor 32 62 Amtsrechte siehe dort Analogieverbot Vor 32 35 ff Anordnung, dienstliche siehe dort bei Auslandstat 7 26 ff außerstrafgesetzlicher ~ Vor 32 39 Befehl, militärischer siehe dort Besitzwehr Vor 32 68 Bestimmtheitsgebot und - Vor 32 40, 42 DDR-Recht Vor 32 231 Duldung, behördliche siehe dort Duldungspflicht des Betroffenen Vor 32 65 Einwilligung - mutmaßliche - siehe dort - rechtfertigende - siehe dort Erfordernisse, generelle Vor 32 49 ff als Erlaubnissatz, rechtlicher Vor 32 6 Fahrlässigkeitstat Vor 32 49, 58 Genehmigung, behördliche siehe dort Gesetzlichkeitsprinzip Vor 32 35 ff Gestattung, behördliche siehe dort gewohnheitsrechtlicher - Vor 32 39 Herbeiführung einer Rechtfertigungslage Vor 32 62 Hoheitliches Handeln Vor 32 142 Irrtum über - siehe dort; siehe Verbotsirrtum Kenntnis der Rechtfertigungslage Vor 32 55 f Konkurrenzen Vor 32 46 monistische Theorien Vor 32 47 f nicht positivierter - Vor 32 4 Notstand, rechtfertigender siehe dort Notwehr siehe dort Pflichtenkollision, rechtfertigende siehe dort pluralistische Theorien Vor 32 47 f Quellen Vor 32 34 Rechtfertigungslage - Herbeiführung, absichtliche Vor 32 62 - Kenntnis Vor 32 55 f Rechtfertigungszweck Vor 32 53 ff Rückwirkungs verbot Vor 32 41 Schußwaffengebrauch, zulässiger Vor 32 150 ff; 212 11 ff Staatsnotstand siehe dort subjektive Rechtfertigungselemente Vor 32 50 ff System - monistische Theorien Vor 32 47 f - pluralistische Theorien Vor 32 47 f

(206)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Rechtfertigungsgrund (Forts.) als Tatbestandsmerkmal, negatives Vor 32 7 if teilweises Vorliegen Vor 32 67 übergesetzlicher ~ Vor 32 83 ungültiger ~ Vor 32 42 Verantwortlichkeitsfreiheit für wahrheitsgetreue Berichte über öffentliche Parlamentssitzungen 37 9 ff Verletzung unbeteiligter Dritter Vor 32 66 Vertrauensverhältnis, besonderes berufliches Vor 32 180 Völkerrecht siehe dort Wahrnehmung berechtigter Interessen siehe dort Widerstandsrecht, politisches siehe dort Wirkung Vor 32 64 ff Züchtigungsrecht siehe dort Rechtsanalogie 1 1 Rechtsangleichung im wiedervereinigten Deutschland Vor 3 402 ff Rechtsanwalt kein Amtsträger 1129 Anzeigepflicht 139 24, 26 Beihilfe zur Falschaussage 15419 Berufsbezeichnung, geschützte Ν 132a 5; 132a 12b ehrenrührige Behauptung durch ~ 193 15 f Mandant und - 193 15 f kein öffentliches Amt 45 6 Rechtsanwaltseigenschaft als besonders persönliches Merkmal 28 60 Schweigepflicht 203 35, 63, 65, 110, 120, 129, 142 f strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 105 Strafzumessung, Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 als Unternehmenssanierer Vor 283 30 Untreue 266 60, 63,93, 102, 122 Versagung/Widerruf der Zulassung 45 36 RechtsbegrifTe, unbestimmte Bestimmtheitsgebot und ~ 1 45 ff Rechtsbehelfsklausel Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 47, 50 Rechtsbeistand siehe auch Rechtsanwalt Gebührenüberhebung 352 2,4 Parteiverrat 356 18 ff, 22 Rechtsbeistandseigenschaft als besonders persönliches Merkmal 28 60 Rechtsberater Untreue 266 63, 129 Rechtsbeugung Abgeordnete 339 23a ff Abstimmungsregeln, Verletzung der 339 44, 54d, 106, 109 f (207)

Ree

(kein) Amtsdelikt, echtes 339 4 Amtsträger 339 4, 6 f, 16 ff, 23e Anklageerhebung als ~ 339 118 Arbeitsgerichtsbarkeit 339 28 audiatur et altera pars 339 49 Aussageerpressung und ~ 339 122 Beamter 339 16 Bedeutungsirrtum 339 86 f Begriff 339 1 ff, 36 ff Begünstigung einer Partei 339 66 ff (keine) Begünstigungsabsicht erforderlich 339 76 Beisitzer 339 14, 33,92, 109 f, 115 f, 127 Belehrung, falsche 339 67 Benachteiligung einer Partei 339 66 ff (keine) Benachteiligungsabsicht erforderlich 339 76 Beratungsgeheimnis 339 111 Berufsrichter 339 14 Bestechlichkeit und ~ 339 126 Beteiligter 339 67 Beugung des Rechts 339 9, 54a, 55 ff Bindungswirkung von Gerichtsentscheidungen 339 49 Blutschutz-Gesetz 339 20, 63, 85, 126 Boykotthetze (DDR-StGB) 339 50, 64 Dienststrafverfahren 339 28, 62a Disziplinarstrafgewalt 339 14,21,62a Ehrengerichtsbarkeit 339 14 (kein) eigenhändiges Delikt 339 114 f Entschädigungspflicht des Staates 339 46 Entscheidung einer Rechtssache 339 26 ff, 32,35, 106 Entschuldigungsgründe 339 102, 104f Entstehungsgeschichte 339 Vor 1, 1 f Erfolgsdelikt 339 41 Ermessensmißbrauch 339 55, 63 ff Ermittlungsverfahren, staatsanwaltschaftliches 339 19, 30, 58 f, 118 Fahrlässigkeit 339 63, 76, 129 Fehlurteil 339 6, 46, 78, 90, 108 ff Finanzbeamter 339 22 Finanzgerichtsbarkeit 339 28 Freiheitsberaubung und ~ 239 15, 17,20,22, 30, 32; 339 120, 127 f, 130 Freispruch eines Schuldigen 339 46, 56, 69 Freiwillige Gerichtsbarkeit 339 29 Gehör, Nichtgewährung rechtlichen 339 45 Gerichtsvollzieher 339 16 Gerichtsvorsitzender 339 33 f Gesetzesrecht 339 49 Gesetzwidrigkeit der Entscheidung nach DDR-StGB 339 53b Gesinnungsstrafrecht 339 37 Gewohnheitsrecht 339 49 Goldene Regel 339 49

Ree

Sachregister

Rechtsbeugung (Forts.) Haftbefehl 339 35, 108 Handelsrichter 339 14 Havemann-Fall 339 54b Huppenkothen-Fall 339 11 ff in dubio pro reo 339 49, 90, 96 Irrtum 339 86 ff, 96, 99a ff Justizirrtum 339 46, 90 Justizmord durch ~ 339 12c, 51, 55, 93, 127, 131 Justizprivileg, unberechtigtes 339 82 Justizunrecht - in der DDR 339 Vor 1, 3, 12c, 15,44, 53b, 54b ff, 57 f, 60, 64 f, 86, 100, 118 - im Nationalsozialismus 339 Vor 1,3, 11 ff, 15, 37,44, 51 ff, 54c f, 57 f, 60, 63 ff, 74, 82, 92 f, 97 ff, 115, 131 f Justizverweigerung 339 55 Justizverzögerung 339 55 Katzenberger-Fall 339 15, 29, 51, 55, 57, 60, 64 Kausalität 339 109 f Kollegialgericht 339 34, 108 f, 115, 127 Konkurrenzen 339 122 ff Kostenfestsetzungsverfahren 339 18,31 Kriegsgerichts-Fälle 339 11, 58, 64, 85, 98 Laienrichter 339 14,25, 34,44 Leitung einer Rechtssache 339 26 ff, 32 ff, 107 Mauerschützen-Fall 339 52 Menschenrechtsverletzung, offensichtliche schwere 339 54b milderes Strafgesetz 339 Vor 1 Mitglieder von parlamentarischen Untersuchungsausschüssen 339 23a ff Mittäterschaft 339 116 mittelbare Täterschaft 339 115, 128 Naturrecht 339 49 ff, 53a Nebenfolgen - Verlust der Amtsfähigkeit 339 119 - Verlust der Wählbarkeit 339 119 Nichturteil 339 3, 12b, 131 f Notstand - entschuldigender ~ 339 102 ff - rechtfertigender ~ 339 35, 72, 75, 96 Notwehrfahigkeit rechtswidriger Richtersprüche 339 46, 121 NS-Sondergerichte 339 15, 57 NS-Volksgerichtshof 339 15, 37, 92 f, 100 Nürnberger Gesetze 339 44 nullum crimen/nulla poena sine lege 339 Vor 1,52 Ordnungswidrigkeitenverfahren 339 20, 31, 85,94 Partei, Begriff 339 67, 118, 120 Parteischiedsgericht 339 24

Pflichtdelikt 339 39 Polizeibeamter 339 20 f Radbruch'sehe Formel 339 49 ff Rassenschande-Urteile im NS 339 44, 55, 57, 60, 75, 109 Recht, Begriff 339 48 ff Rechtfertigungsgründe 339 35, 71 ff, 96, 102 bei Rechtsanwendung im engeren Sinne 339 58 ff Rechtsbeugungstheorie - gemischte (eingeschränkt subjektive) ~ 339 38 ff - objektive- 339 41 ff, 80 - subjektive ~ 339 37 Rechtsblindheit 339 99b bei Rechtsfolgenbestimmung 339 62a ff Rechtsgut 339 5 ff, 73, 102, 124 f Rechtspfleger 339 17 f Rechtssache 339 27 ff Rehse-Fall 339 3, 15, 63, 92, 99b, 127 Richter 339 14 f - Berufsrichter 339 14 - ehrenamtlicher - 339 14 - Handelsrichter 339 14 - Laienrichter 339 14, 25, 34,44 - Schiedsrichter 339 4,6, 24 f richterähnliche Funktion 339 16, 27 Rücktritt 339 106 Rückwirkungsverbot und DDR-Justizunrecht 339 Vor 1 bei Sachverhaltssubsumtion 339 58 ff Scheinurteil 339 131 Scheinverfahren 339 131 f Schiedsgerichte 339 24 Schiedsrichter 339 4, 6, 24 f Schuld 339 47,95, 101 ff Soldat kein Amtsträger 339 16 Sonderdelikt, echtes 339 4, 103 Sozialgerichtsbarkeit 339 28 Sperrwirkung 339 129 ff Staatsanwalt 339 19, 30,44, 59, 114, 118 Standesdelikt 339 9, 126 Standgerichts-Fälle 339 11 ff, 58, 97, 115, 127,131 f StrafVereitelung im Amt und ~ 339 125 bei Strafzumessung 339 63 ff Subsumtionsirrtum 339 87, 100 Täter 339 14 ff Tatbestandsirrtum 339 85 ff, 96 bei Tatsachenfeststellung 339 56 f Teilnahme 339 117 f, 127 Tendenzdelikt 339 38 f Todesurteile, rechtswidrige - durch DDR-Justiz 339 64 - durch NS-Justiz 339 11 f, 37, 55,60 ff, 131 Tötung, fahrlässige, durch - 339 129, 131 f (208)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Rechtsbeugung (Forts.) Totschlag durch ~ 339 120,127 f, 131 überpositives Recht 339 49 ff (kein) Überzeugungsdelikt 339 37 Unabhängigkeit des Richters und ~ 339 10, 15,27,61,79, 129 Unrecht, gesetzliches 339 50 ff Unrechtsbewußtsein 339 95 ff, 99a ff Unterlassen 339 55 Untersuchungsausschuß, parlamentarischer 339 23a ff Urkundsbeamter 339 18 Urteil, nichtiges ~ 339 3, 12b, 131 f venire contra factum proprium, Verbot des 339 49 Verbotsirrtum 339 99a ff Verfahrensrecht, Verstoß gegen 339 35, 58 ff, 75, 92, 97, 107, 114, 129, 131 Verfassungsgerichtsbarkeit 339 28 Verfolgung Unschuldiger und ~ 339 123; 344 1, 13 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 339 49, 64 f Verhandlungsführung 339 33 Verjährung, Nichtbeachtung der 339 59 Versuch Vor 22 104; 339 106, 108 ff Vertragsrecht 339 49 Vertretbarkeit der Rechtsanwendung 339 41 ff, 80, 91 Verurteilung eines Unschuldigen 339 46,69 Venvaltungsbeamter 339 20 Verwaltungsgerichtsbarkeit 339 20, 28 Vollendung 339 106 ff Vollstreckung gegen Unschuldige und ~ 339 124, 129; 345 8 Vorsatz 339 77 ff - bedingter ~ 339 77 ff, 89 - direkter - 339 77,82, 130 - Inhalt 339 83 ff Vorverfahren 339 35 Waldheimer Prozesse 339 Vor 1, 3 Weisungsfreiheit, richterliche 339 15 Wiederaufnahmeverfahren 339 121 Wissentlichkeit 339 Vor 1, 77 Zivilgerichtsbarkeit 339 28, 30 Zwischenverfahren 339 35 Rechtsbewußtsein Schwangerschaftsabbruch und ~ Vor 218ff 38, 41 f; 218a 22 f Rechtserheblichkeit einer Beurkundung/Datenspeicherung 271 70 f Rechtsextremismus im Intenet Ν 130,131 1 ff Strafrecht und ~ Vor 125 2, 4; 125 45; Ν 127 4; 129 5, 7, 11, 16, 37,40; 168 1, 58 Terrorlisten 130a 10 (209)

Ree

Rechtsfolgen der Tat Anwendungshäufigkeit Vor 38 62 Bagatellkriminalität Vor 38 66 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 60 ff DDR-Alttaten, strafrechtliche Beurteilung Vor 38 119 ff DDR-Gerichte, Entscheidungen Vor 38 98 ff DDR-Sanktionensystem Vor 38 89 ff Disziplinarrecht Vor 38 74, 77 ff Diversion Vor 38 65 dritte Spur, keine Einfuhrung Vor 38 16, 24 Ehrengerichtliche Maßnahmen Vor 38 77, 80 Einziehung siehedort Hauptstrafen siehe auch Freiheitsstrafe; siehe auch Geldstrafe Vor 38 3, 34 im Jugendstrafrecht Vor 38 68 ff Kirchenstrafen Vor 38 88 Maßnahmen gemischten Charakters Vor 38 46 Maßnahmensystem Vor 38 6 f, 56 ff bei mehreren Gesetzesverletzungen siehe Konkurrenzlehre Nebenfolgen siehe auch dort Vor 38 5 Nebenstrafen siehe auch dort Vor 38 4 Ordnungs- und Zwangsmittel des Prozeßrechts Vor 38 81 ff Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 38 74 ff Privatstrafen Vor 38 88 Reformdiskussion Vor 38 13 f, 63 ff Resozialisierungsfunktion Vor 38 37, 41 Sanktionen außerhalb des Kriminalrechts Vor 38 74 ff Sanktionensystem Vor 38 25 ff Sanktionensystem der DDR Vor 38 89 ff Sanktionsformen, neue Vor 38 64 f Strafbemessung Vor 38 5 Stufen strafrechtlichen Einschreitens Vor 38 55 System der Rechtsfolgen Vor 38 2 ff Täter-Opfer-Ausgleich siehe dort Unbrauchbarmachung siehe dort Vereinsstrafen Vor 38 88 Verfall siehedort Wiedergutmachung siehe auch Täter-OpferAusgleich Vor 38 16 Zweispurigkeit - Grundsatz Vor 38 8 ff - Kritik an der ~ Vor 38 13 ff Rechtsfolgenausspruch siehe auch Strafzumessung Vor 46ff 4 Rechtsfragen, abstrakte Parteiverrat 356 83 Rechtsfreier Raum siehe Raum, rechtsfreier Rechtsfriede als Veijährungszweck Vor 78 1,9 innerer ~ als Rechtsgut Ν 127 2

Ree

Sachregister

Rechtsgut Achtungsanspruch Vor 13 7 Begriff Vor 13 6 - Entmaterialisierung Vor 13 7; 166 9 ff - Funktionen Vor 13 8 Individualrechtsgut Vor 13 6 internationales strafrechtlicher Schutz 6 1 ff notstandsfähiges ~ 34 22 ff, 34; 35 9 ff Strafwürdigkeit der Tat und geschütztes ~ Einl 4; Vor 13 8 Universalrechtsgut Vor 13 6 Verletzung eines Rechtsguts und Verbrechensbegriff Vor 13 6 Rechtshilfeersuchen Verjährungsunterbrechung bei ~ in das Ausland 78c 36 Rechtshilfeverfahren Falschaussagen in ~ 5 55 Rechtskraft und Verjährung Vor 78 12; 78 8 ff Rechtsordnung Bewahrung der ~ 32 13 als notwehrfahiges Gut 32 197 Verteidigung der ~ als Strafzweck Vor 46ff 29 Rechtspflege, öffentliche als geschütztes Rechtsgut - Aussagedelikte Vor 153 2 f, 4 f, 29 - Aussageerpressung 343 1 - Begünstigung Vor 257ff 3 - Bestechungsdelikte Vor 331 8, 17 - Falsche Verdächtigung 164 1 ff - Gefahrdung einer Entziehungskur 323b 4 - Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen 353d2, 21,38 - Nichtanzeige geplanter Straftaten 138 2 f - Partei verrat 356 1, 8 ff - Rechtsbeugung 339 5 ff - Strafvereitehing 258 1 - Verfolgung Unschuldiger 344 1 - Vollstreckung gegen Unschuldige 345 1 - Vortäuschen einer Straftat 145d 1 Schutz gegen Angriffe - von außen 339 8 - von innen 339 7 f Rechtspfleger Aussage vor ~ 153 5 Rechtsbeugung 339 17 f Untreue 266 121 Rechtspflichtmerkmal 113 24a Rechtsprechung Änderung der ~ und Milderungsgebot 2 38 gefestigte ~ und Bestimmtheitsgebot 1 48 keine Korrektur des Gesetzgebers 1 52 Schutz der ~ als Rechtsgut 339 7

Rechtsreferendar Parteiverrat 356 17, 24 Rechtssache Parteiverrat 356 79, 87 ff, 92, 95 Rechtsschutzverzicht bei Einwilligung, rechtfertigender Vor 32 104 f Rechtssicherheit Analogieverbot und ~ 1 73 Rechtssicherheitsgefühl, allgemeines als gesetzgeberisches Anliegen/Rechtsgut Vor 125-145d 5; 125 44; 126 2; 129 1; 130 4; 131 9; 140 1 f Rechtsstaat Gefahrdung des demokratischen Rechtsstaats Ν 86ff Rechtsstaatsprinzip Analogieverbot und ~ 1 73 Umweltstrafrecht und - Vor 324 27 Rechtstheorien 24 6 Rechtsverkehr erhebliche Gefährdung des Rechtsverkehrs - Fälschung beweiserheblicher Daten, besonders schwerer Fall 268 59 - Urkundenfälschung, besonders schwerer Fall 267 307 Sicherheit/Zuverlässigkeit als geschütztes Rechtsgut - Fälschung beweiserheblicher Daten 269 1 - Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277 1 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 2 - Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse 279 1 - Mißbrauch von Ausweispapieren 281 1 - Urkundenfälschung 267 1,212 - Urkundenunterdrückung 274 18 - Verändern amtlicher Ausweise 273 1 - Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise 275 1 Täuschung im ~ - Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 53 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 70, 79,90 - Urkundenfälschung 267 260 ff Rechtsverordnung Gesetz und - 1 3 1 Rechtswidrigkeit siehe auch Rechtfertigungsgrund Abstufungstheorie, materielle Vor 32 21 von Amtshandlungen und Notwehr 32 64 ff des Angriffs und Notwehr 32 54 ff, 60 ff Ausschluß der ~ durch Gewohnheitsrecht 1 70 Befehl siehedort Begriff Vor 13 42; Vor 32 6; 32 64 ff, 68 (210)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Rechtswidrigkeit (Forts.) (kein) Bestandteil des Unrechtstatbestands Vor 13 48 im Deliktsaufbau Vor 32 5, 22 Einheit der Rechtsordnung und ~ Vor 32 10 f Erfolgsunwert/-unrecht und ~ Vor 13 44 formelle ~ Vor 13 42; Vor 32 12 ff Handlungsunwert/-unrecht und ~ Vor 13 44 Indizwirkung der Tatbestandsmäßigkeit Vor 13 48 materielle ~ Vor 13 42; Vor 32 12 ff als negatives Tatbestandsmerkmal Vor 13 48 Neutralitätslehre Vor 32 16 ff rechtsfreier Raum, Lehre Vor 32 16 ff Rechtswidrigkeitsmerkmale, spezielle Vor 32 23 ff Rechtswidrigkeitsregeln Vor 32 19 ff Risiko, Lehre vom erlaubten Vor 32 30 Schuld und Verhältnis Vor 13 76 Schuldtheorie 16 36 ff Sozialadäquanz und ~ Vor 13 49; Vor 32 26 ff Tatbestand, offener Vor 32 19 ff Tatbestandsmäßigkeit, fehlende und fehlende Abgrenzung Vor 32 19 ff Unrecht u n d - Vor 32 10 f Unrechtsausschluß und ~ Vor 32 18 Unrechtseinsicht und - 1 7 6 Vorsatz u n d - 16 36 ff; 17 3 Vorsatztheorie 16 36 ff Zeitpunkt der Bewertung Vor 32 44 Redefreiheit 193 20 des Abgeordneten siehe Parlamentarische Ä ußerungen/Berichte, Straflosigkeit Reden pornographischen Inhalts 176 11 ff Sexuelle Handlungen und - 184c 5 Reeder Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 15, 17 Reflexhandlung als Angriff 32 27 Vorsatz u n d - 16 110 Reflexionskunst 193 8 Regelbeispiel siehe auch Besonders schwerer Fall; siehe auch Minder schwerer Fall Analogieverbot und - 1 83 keine besondere Folge der Tat 18 7 f Bestimmtheitsgebot und - 1 63 Deliktsartbestimmung, Bedeutung 12 19 ff Doppelverwertungsverbot 46 282 Friedensgefahrdende Beziehungen 100 10 Gefangenenmeuterei 121 41 Geheimdienstliche Agententätigkeit 99 17 Indizwirkung Vor 46ff 24 Landesverräterische Agententätigkeit 98 10 Landesverräterische Fälschung 100a 9 (211)

Rel

Landesverrat 94 15 Landfriedensbruch 125a 1 ff Offenbarung von Staatsgeheimnissen 95 9 Rücktritt vom Versuch und - 24 342 Strafzumessung Vor 46ff 21, 23 ff; 46 248, 282, 303 als Strafzumessungsregel Vor 13 51 Subsidiarität V o r 5 2 f f l 0 0 kein Tatbestandsmerkmal Vor 13 51 Verjährungsfrist und - 78 18 Versuch eines Regelbeispiels Vor 22 141 ff; 125a 14 Versuch und ~ Vor 22 141 ff; 22 120 ff, 127 f, 195 Widerstand 113 52 ff Regeln der Technik Baugefahrdung 323 11 f Regierung, ausländische Propagandamittel 86 9 Strafverlangen 104a 4 f Regierungsinspektor Untreue 266 121 Regierungsmitglied Ehrschutz, verstärkter 188 3 Strafantragsrecht 77a 2, 14 Register, öffentliche 271 8 Registrierung bei Entziehung der Fahrerlaubnis 69 181 f, 260; 69b 17 bei Fahrverbot 44 76 Rehabilitation siehe Wiederverleihung von Fähigkeiten und Rechten Rehabilitierungsverfahren Überprüfung von DDR-Gerichtsentscheidungen Vor 38 102 Rehse-Fall 339 3, 15, 63,92, 99b, 127 Reiseschecks Wertpapierfälschung 151 4 Rektapapiere 264a 19,26 Schleuderverkauf kreditierter - 283 74 Rektor Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Religion Begriff 166 18 Kriminalität und ~ Vor 166 17 f strafrechtlicher Schutz siehe Religionsdelikte Religionsausübung siehe auch Religionsfreiheit Grundrecht auf ungestörte - siehe auch Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen; siehe auch Störung der Religionsausübung Vor 166 6, 14; 166 14 ff; 167 5 Schutz der freien - als Rechtsgut Vor 166 1, 12 f

Rel

Sachregister

Religionsdelikte Begriff Vor 166 1 Eidesdelikte als ~ Vor 153 4; 154 10; Vor 166 8 Entstehungsgeschichte Vor 166 EntstG, 7 ff kriminalpolitische Bedeutung Vor 166 20 Pflicht zum strafrechtlichen Schutz der Religionsfreiheit Vor 166 6 politische Straftaten und ~ Vor 166 16 Rechtsgut Vor 166 1, 10, 15, 21 Staatsrecht und ~ Vor 166 1 ff als Störung des religiösen Friedens Vor 166 9 Strafwürdigkeit Vor 166 21 ff Überzeugungstäter Vor 166 16 f Verfassungsmäßigkeit Vor 166 22 Religionsfreiheit siehe auch Religionsausübung Vor 166 3, 5 f, 14,21; 166 35 Verletzungen der ~ im NS Vor 166 4 Religionsgemeinschaften siehe Religionsgesellschaften Religionsgesellschaften 166 61 ff ausländische ~ 166 82 Begriff 166 61 Beleidigungsfähigkeit 166 13 Gegenstände der Verehrung 243 25; 304 4 öffentlichrechtliche ~ 166 63,67 - Beleidigung, Strafantragsrecht 194 12 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 11 - Körperschaftsstatus 166 63, 67 f - Loyalitätspflicht 166 68 - Paritätsgebot 166 69 - Schutz von Bezeichnungen, Titeln etc. 132a 18 privatrechtliche ~ 166 63, 68 Privilegierung Vor 166 3 Rennwetten siehe Glücksspiel, unerlaubtes Rentenbetrug 263 275 Rentenversicherungsbeiträge Vorenthalten/Veruntreuen 266a 28, 75 Repression siehe auch Sanktion; siehe auch Strafe; siehe auch Vergeltung als Strafzweck Vor 46ff 26 f Republikflucht (DDR-StGB) Freiheitsberaubung durch Anzeige 239 32 Verfolgung wegen Verschleppung 234 37 Republikschutzgesetze der Weimarer Republik Vor 80 2, 9; 129a 4; 138 Vor 1, 50; 139 5, 24; 140 2, 18 f, 32 res sacrae 168 245 Resident 99 6 Resozialisierung als Funktion von Strafe Einl 31, 33; Vor 46ff 28 Verwarnung mit Strafvorbehalt und ~ Vor 38 41

Restitutionsvereilerungstheorie Hehlerei 259 1 Retorsion 199 1 Rettungsabsicht 16 94 Rettungsgeräte 145 21 RettungsschuB, finaler 212 12 Reue siehe auch Tätige Reue fehlende ~ und Strafaussetzung zur Bewährung 56 38 Strafzumessung, Bedeutung 46 196 ff Revision Strafzumessung, Überprüfung 46 325 ff Richter siehe auch Amtsträger; siehe auch Beamter Amtsfähigkeit, Verlust 45 3 Amtsträgereigenschaft 11 27, 67 ff Aussageerpressung 343 3 Begriff 11 67 ff Berufsrichter 11 68; 339 14 Bestechlichkeit 332 1 Bestechung eines Richters 334 3 ehrenamtlicher - 339 14 - öffentliches Amt 11 69; 132 7 in der Ehrengerichtsbarkeit für Rechtsanwälte 339 14 Haftbefehl, pflichtwidrige Aufhebung durch ~ 120 42 Handelsrichter 339 14 Laienrichter 339 14 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 34 54 Schiedsrichter siehe dort Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 Sitzungspolizeigewalt 123 39, 71 Strafantragsrecht 77a 11 strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 106 Strafvereitelung im Amt 258a 3 Unabhängigkeit 339 10, 15, 27, 61, 79, 129 Untreue 266 121 Verfolgung Unschuldiger 344 2 Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat 357 4 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 2 Vorteilsannahme durch ~ 331 20 ff Vorteilsgewährung gegenüber ~ 333 9 Richterwahlausschuß Indemnität 36 30 Richtfunk 325a 30 Richtigkeitsschutz technischer Aufzeichnungen 268 3, 27

(212)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Richtlinien zur Feststellung von Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluß bei Straftaten und Ordnungswidrigkeiten 316 255 Richtmikrofon siehe Abhörgerät Right to be let alone Vor 201 2 Right to privacy Vor 201 2 Risiko, erlaubtes Vor 32 30 Beihilfe und ~ 27 22 Fahrlässigkeit u n d - 16 159 ff, 184; Vor 32 32, 94 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion 311 9 Körperverletzungsdelikte und ~ Vor 223 12 bei Wahrnehmung berechtigter Interessen 193 3 Risikodelikt Gewaltdarstellung 131 10 Risikoerhöhungsprinzip bei Fahrlässigkeitstat 16 189 f Risikogeschäft Bankrotthandlung 283 52 ff Untreue 266 56, 95 ff, 148, 155 Röntgenstrahlen 311a 3; 311d 3; 325a 30; 328 4 Rohrleitungsanlage 327 11, 15b, 21; 327 26 ff Rotte siehe Zusammenrottung Rückfall siehe auch Wiederholungstäter Strafschärfung bei ~ nach DDR-Recht Vor 46ff 35 Rückfalltäter siehe Hangtäter; siehe Wiederholungstäter Rückgewinnungshilfe 288 12 Rücknahme des Strafantrags 77 5; 77d 2 ff Rücksichtslosigkeit als Ausdruck verwerflicher Gesinnung 46 79 Gesinnungsunwert der Tat und ~ Einl 4 als strafbegründendes persönliches Merkmal 28 12 im Straßenverkehr 315c 69,131 ff, 137 ff, 195,206 Rücktritt von der Haupttat, Auswirkung auf strafbare Vorbereitung Vor 52ff 113 f Rücktritt vom Versuch Abweichung vom vorgestellten Kausalverlauf 24 56 des Alleintäters 24 2,47 ff des angestifteten Alleintäters 24 48 keine analoge Anwendung auf andere Tatbestände 24 349 Anstiftung und ~ 24 48 Aufgabe der weiteren Tatausfuhrung 24 128 ff Ausführungshorizont 24 69 f, 100 Ausschluß 24 197 ff beendeter Versuch 24 1, 92 ff, 178 ff, 317 ff (213)

Rfic

Befriedungsfunktion, interessenausgleichende 24 14 Beihilfe und ~ 24 48 Bemühen - um Erfolgsverhinderung 24 287 ff - ernsthaftes ~ 24 234, 288 - freiwilliges ~ 24 235, 294; 24 235, 294 - um VollendungsVerhinderung 24 214 ff, 284 ff als besonderes persönliches Merkmal 28 83 Beteiligter 24 48, 239 ff, 330 der Beteiligung siehe Versuch der Beteiligung - Rücktritt Bewährungsmodell 24 15 BGH-Rechtsprechung 24 44 ff Eingreifen des Opfers 24 58 f Einheitstheorie 24 27 f Einzelakttheorie 24 67 ff, 102 f als Entschuldigungsgrund 24 41 f Erfolgsabwendung, tätige 24 178 ff erfolgsqualifiziertes Delikt 24 313 ff ernsthaftes Bemühen 24 234, 288 fehlgeschlagener Versuch 24 61 ff, 263 Freiwilligkeit - des Bemühens 24 235 f - in dubio pro reo 24 177 - sittlicher Wert des Entschlusses 24 165 - der Tataufgabe 24 147 ff, 161 ff - veränderte Sachlage und ~ 24 172 ff - der Vollendungsverhinderung 24 203 f Furcht vor Entdeckung 24 175 f Generalprävention 24 16 Gnadentheorie 24 10 f Handlungen von Dritten 24 183 Handlungsziel, außertatbestandliches 24 121 ff, 168 Hintermann 24 307 ff Indiz-/Strafzwecktheorie 24 13 Irrtum 24 51 ff Kausalität 24 192 ff Kompensationslehre 24 25 f kriminalpolitische Theorie 24 7 ff als Merkmal, unrechtsausschließendes 24 40 Mittäterschaft 24 49,241 mittelbare Täterschaft 24 49, 242, 305 ff Motivation des Zurücktretenden 24 165, 169 ff, 177 Nebentäterschaft 24 47 Nichtvollendung der Tat 24 1 - ohne Zutun des Beteiligten 24 285 f - ohne Zutun des Zurücktretenden 24 207 ff Opferschutzgedanke 24 19 ff Prämientheorie 24 10 f Rechtsfolgen 24 328 ff Rechtstheorien 24 6 Regelbeispiel 24 342

Rüc

Sachregister

Rücktritt vom Versuch (Forts.) rücktrittsähnliche Regelungen 24 349 Rücktrittshorizont, Lehre vom 24 104 ff Rücktrittsprivileg, Begründung 24 6 ff als Rücktrittsschuldverhältnis, strafrechtliches 24 37 Rücktrittsvorbehalt 22 51 als Schuldausschließungsgrund 24 41; 29 2 Schulderfüllungstheorie 24 35 f Schuldunfähigkeit des Zurücktretenden 24 166 Sinneswandel, bloßer 24 179 als Strafaufhebungsgrund, persönlicher 24 43 als Strafausschließungsgrund Vor 32 226 Straflosigkeit, Grund 24 5 ff strafprozessuale Folgen und Besonderheiten 24 343 ff als Strafunrechtsausschließungsgrund 24 40 Strafzumessung 24 344 ff Strafzwecktheorie 24 12 ff Tatänderungstheorie 24 29 f Tatbegriff 24 75 ff bei Tatbeteiligung mehrerer 24 236 ff Tatmittler 24 306 Teilnehmer 24 48, 243 Teilnehmer, Tatvollendung ohne Zutun des 24 295 ff Teilrücktritt 24 339 ff Umkehrleistung des Täters 24 33 unbeendeter Versuch 24 1, 92 ff, 128 ff, 317 ff Untätigkeit, bloße 24 179 Unterlassungsdelikt 13 49; 24 317 ff Unternehmensdelikt, unechtes 11 97; Vor 22 124 unzureichende Maßnahmen 24 290 ff veränderte Sachlage und Freiwilligkeit des Rücktritts 24 172 ff Verbrechensaufbau, Standort 24 39 ff Verdienstlichkeitstheorie 24 10f Verhalten - bloß passives ~ 24 179 - Erfordernis aktiven Verhaltens 24 179 ff Verhinderung der Tatvollendung 24 191 ff, 266 ff Verhindern der Tatvollendung und Kausalität der Rücktrittsbemühungen 24 191 ff Versuch der Beteiligung 24 350 Versuchtstheorien und ~ Vor 22 53 f Vollendung - anderer Delikte 24 331 ff - Bemühen um Verhinderung der ~ 24 214 ff, 284 ff Vollendungsvorsatz 24 56 f trotz Vollendung 24 295 ff Vorbereitungshandlung 24 50, 348

bei Vorbereitungshandlung, strafbarer Vor 22 122 Vorstufen der Beteiligung und ~ 24 330 Wissen und Wollen der Vollendungsverhinderung 24 180 Zeitpunkt, maßgeblicher 24 99 ff Zurechenbarkeit, objektive - der Erfolgsverhinderung 24 193 f - der Vollendung 24 52 f, 55 Rücktrittsschuldverhältnis, strafrechtliches 24 37 Rückwirkungsgebot siehe Tatzeitprinzip Rückwirkungsverbot Aufhebung der Verjährung und ~ 1 25, 90; 211 67 Auslegungswandel und - 2 38 DDR-Recht 1 143 ff Entstehungsgeschichte 2 EntstG Fortgeltung früheren Reichsrechts und ~ 1 29 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 1 Gewässerverunreinigung und ~ 324 104, 121 Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 148 Maßregeln und ~ 116; Vor 61ff 27, 71 f, 102 Mauerschützen-Fälle und ~ 212 8a Rechtsfertigungsgründe und ~ Vor 32 41 Reichweite 1 88 ff Rückwirkung, kleine 1 90; 211 67 Strafbarkeit der Spionage im deutschdeutschen Verhältnis und ~ Vor 93 15 f Strafschärfung und ~ 1 22 ff Strafverfolgung von DDR-Alttaten und ~ Vor 3 413 f; 339 Vor 1 Tatzeitprinzip und ~ 1 92; 2 1 Verfolgbarkeit der Tat und ~ 1 25 VerjährungsVerlängerung und ~ 1 25, 90; Vor 78 11 Zeitgesetz 2 39 Rüstungsbeschränkungen Verstoß gegen ~ und illegales Staatsgeheimnis 93 22 f Ruf Ehrbegriff und ~ Vor 185 6 Rufsäule 145 9 Ruhe siehe Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen Ruhen der Führungsaufsicht 68g 18 ff der Verjährung Ν 78b - Bedeutung 78b 1 - bei DDR-Alttaten 78c 46, 51; 79 7 - nach Eröffnung des Hauptverfahrens 78b 17 ff - bei Sexualdelikten an Kindern/ Jugendlichen Ν 78b; 78b la (214)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Ruhen (Forts.) - Unterbrechung, Unterschiede 78b 1; 78c 1 - Verfahrensgründe 78b 7 ff - wegen Verfahrenshemmnissen 78b 2 f - der Verfolgungsverjährung 78b 1 ff - der Vollstreckungsverjährung 79 1 ff; 79a 1 ff Ruhmsucht strafschärfende Bedeutung 46 76 Rundfunk siehe auch Radiosendung Berichterstattung, wahrheitsgemäße 193 23 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 17, 26 ff, 33,44; 265a n.F. Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen und ~ 353d 9, 12, 56 Öffentlichkeitsbereich, Befugnisse im ~ 193 20 strafrechtlicher Schutz siehe Störung von Telekommunikationsanlagen Verbreitung von Pornographie durch ~ 184 46 Sabotage siehe auch Zerstören von Bauwerken; siehe auch Zerstören wichtiger Arbeitsmittel Betriebssabotage 283 45 Computersabotage siehe dort Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311c 10 Luftsabotage siehe Angriffe auf den Luftund Seeverkehr Sabotagehandlungen Ν 87; 87 4 ff Sabotagemittel 87 11 f Sabotageobjekte 87 9; Ν 88; 88 2 Schiffssabotage siehe Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr verfassungsfeindliche ~ siehe dort als Vorbereitung, strafbare Vor 22 7 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 109e 16; 109i 1 Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage und ~ 311c 10, 20 Gefahrdung der Sicherheit der Bundesrepublik 109e 9 ff Konkurrenzen 109e 17 Rechtsgut Vor 109 1; 109e 1, 9 ff Stimmrecht, Verlust als Nebenfolge 109e 16; 109i 1 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 3 Subsidiaritätsklausel 109e 17 Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 109e 14 (215)

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Wählbarkeit, Verlust als Nebenfolge 109e 16; 109i 1 Wehrmittel 109e2 Sachbeschädigung Ausbesserung 303 14 Beschädigen 303 5 ff Beschmutzungen 303 7, 11 Brandstiftungsdelikte und ~ Ν 306 2 , 4 f, 10; 306 17; 308 1,25 Briefgeheimnis, Verletzung und ~ 202 18, 30,45 Computerbetrug und ~ 263a 12 f Datenveränderung und ~ 303a 39 DDR-Recht 303 24 Diebstahl und ~ 242 50, 56, 59; 243 40a; 303 22 Eigentumsdelikt 303 1 Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Entstehungsgeschichte 303 EntstG Erheblichkeit der Beeinträchtigung 303 13 Gebrauchsfähigkeit, Einschränkung 303 6 gemeinschädliche ~ - Aufstellung, öffentliche 304 9 - Beschädigen 304 3 - Denkmäler 304 7 - Entstehungsgeschichte 304 EntstG - Gegenstände religiöser Verehrung 304 4 - Gegenstände kultureller Bedeutung 304 9 - dem Gottesdienst gewidmete Sache 304 5 - Grabmäler 304 6 - Konkurrenzen 304 17 - Naturdenkmäler 304 8 - Nutzen, öffentlicher 304 10 ff - Rechtswidrigkeit 304 16 - Religionsgesellschaft, im Staat bestehende 304 4 - Sammlung, öffentliche 304 9 - Verschönerung öffentlicher Wege/Plätze/Anlagen 304 14 - Vorsatz 304 15 - Zerstören 304 3 - Zweckbestimmung, besondere 304 3 Hausfriedensbruch und ~ 123 78; 303 22 Irrtum 303 17 Körperteile) 303 4 Konkurrenzen 303 22 Kunstfreiheit und ~ 303 2, 7, 12 Landesstrafrecht Einl 17 Landfriedensbruch und ~ 125 8, 76; 303 22 Leiche(nteile), menschliche 303 4 Mißbrauch ionisierender Strahlen und ~ 311a 12 Mißbrauch von Notrufen und ~ 145 29, 31; 303 22 mittelbare Täterschaft 303 21 Qualifikationstatbestände 305 l;305a 1

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Sachbeschädigung (Forts.) Rechtfertigungsgründe 303 18 ff Rechtsgut 303 1 Sache, fremde ~ 303 3 f Sachentziehung, bloße 303 15 Störung der Totenruhe und ~ 168 4, 23, 62, 69; 303 4 Strafverfolgung, besonderes öffentliches Interesse 303c 9 ff Substanzveränderung/-verletzung 303 6 Tiere 303 3 , 5 Unterlassen 303 5 Untreue u n d - 266 58 Urkundendelikte und ~ 274 65; 303 18, 22 Verletzter 303c 2 ff Verletzung amtlicher Bekanntmachungen 134 8 Versicherungsmißbrauch/-betrug und ~ 265 a.F. 46 Versuch 303 21 Verwahrungsbruch und ~ 133 24; 303 22 Vollendung 303 21 Vorsatz 303 17 Zerstören 303 16 Sachbetrug 263 105,109 f, 118 ff Sache Beschädigen siehe auch Sachbeschädigung 303 3 betriebsdienliche ~ 316b 31; 317 4 eigene ~ des Gläubigers 288 21 im Eigentum eines Dritten stehende ~ 288 24 fremde Sachbeschädigung 303 4 Gefahrdung von Sachen - durch Bodenverunreinigung 324a 50 ff - durch Lärmverursachung 325a EntstG 3, 24 - durch Luftverunreinigung 325 14 - durch Überschwemmung Ν 313; 313 dem Gottesdienst gewidmete ~ 243 25; 304 5 Körperteile als ~ 326 22 Leiche(nteile), menschliche als ~ 303 4 Tier keine ~ 303 3 unpfandbare ~ 288 20 Sachentziehung Beiseiteschaffen von Vermögensbestandteilen 283 50 Sachliche Kritik 193 13 Sachverhaltskern 187 2 Sachverständiger siehe auch Gutachter amtlich zugezogener ~ und Verletzung des Steuergeheimnisses 355 5a, 20 Aussagedelikte Vor 153 18; 153 3, 9 ff; 154 1,4 f; 155 4; 157 1; 163 16 Aussetzung des Strafrests zur Bewährung, Gutachten 38 19

Beauftragung und Verjährungsunterbrechung 78c 25 ff Fürsorge- oder Erziehungspflicht, Verletzung 171 12 im Maßregelrecht Vor 61ff 85 f, 109; 63 74; 64 79, 135; 66 183 öffentlich bestellter geschützte Berufsbezeichnung 132a 15 Offenbarungspflicht 203 125 f bei Religionsdelikten 166 17, 36 Schuldfähigkeit, Begutachtung 20 89 ff, 95 Schweigepflicht 203 75, 125 in Staatschutzsachen 93 9 in Umweltstrafsachen Vor 324 7e; 324 29, 131; 324a 39,43 ff; 325 4; 325a 8 f; 326 EntstG 4, 55, 57,72, 74, 77, 80 f, 88,92, 147; 328 4, 24; 329 45; 330 14 Trunkenheit im Verkehr 316 34 f, 41,43, 100, 130, 161,201 Verbreitung pornographischer Schriften 184 11 Verfolgung Unschuldiger, Täter 344 2 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 12 Vertrauensbruch im auswärtigen Dienst 353a 2 Sachwehr 32 8,40 ff, 211 Sachwerttheorie 242 47 ff, 60; 246 12 Säuberung, ethnische siehe Völkermord Sammelstraftat siehe Kollektivdelikt Sammlungen, öffentliche Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 9 Sanierer Konkursstraftaten Vor 283 30, 78 Untreue 266 129 Sanierung Sanierungskredit 283c 8 eines Unternehmens und Konkursstraftaten Vor 283 3, 30 f, 117, 153, 168 ff; 283 157 f, 164 f; 283c 38 warme ~ 265 a.F. 3 Sanktion siehe auch Maßregel; siehe auch Nebenfolgen; siehe auch Nebenstrafen; siehe auch Strafe gesellschaftliche ~ Einl 1 Sanktionsblankett, unechtes 1 34 Sanktionssystem siehe auch Rechtsfolgen der Tat Haupt- und Nebenstrafen Einl 82 Zweispurigkeit Einl 35 f, 38 Satire Amtsanmaßung und ~ 132 6 Beleidigungsdelikte und ~ 185 23 f; 193 10 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ 166 37 Gewaltdarstellung und ~ 131 38; (216)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Scelere quaesita 74 15, 61 Schaden siehe auch Vermögensschaden schwerer wirtschaftlicher ~ im Maßregelrecht 66 117 ff Schadensausgleich siehe auch Täter-OpferAusgleich Strafzumessung, Bedeutung 46 200, 202, 209 ff Schadenseinschlag, individueller Betrug 263 177 ff, 188, 203 ff Untreue 266 142 f Schadensersatzanspruch bei Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts Vor 201 5 Schadenshöhe als Strafzumessungskriterium 46 144 Schadenswiedergutmachung siehe TäterOpfer-A usgleich Schadwild 292 78 Schädigung siehe auch Gesundheitsschädigung schwere körperliche ~ im Maßregelrecht 66 130 ff schwere seelische ~ im Maßregelrecht 66 135 Schädigungsabsicht Entziehung elektrischer Energie 248c 8 Falschbeurkundung, mittelbare 271 83, 101 ff, 109 Gewässerverunreinigung 324 118 Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 1,9 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 164 Schaulustige Hilfeleistung, unterlassene und ~ 323c 92 Scheckbetrug 263 11,42 ff, 89,216 ff, 325, 327 Scheckkarte als Ausweispapier 281 5 f Begriff 266b 8 Fälschung beweiserheblicher Daten 269 18 ff Untreue 266 8, 23, 78, 128 Scheckkartenbetrug siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Scheckkartenmißbrauch siehe Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten Scheinangriff 32 29, 338 Scheinbilanz 283 152 Scheinehe 172 8; 180a 11; 263 39, 148, 323 Scheinerklärung Vor 32 122 Scheinfirma Kreditbetrug 265b 22 Subventionsbetrug 264a.F.44, 103, 107 Scheingeschäft Konkursstraftaten Vor 283 73 ff; 283 98, 156, 165; 283c 21 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 30 Scheingläubiger 283 89, 283c 41 (217)

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Scheinkäufer 146 27 Scheinwaffe 113 53; 125a 5; Ν 250 7; 250 17 ff Scherzangriff 32 29, 338; 33 26, 33 Scherzerklärung Vor 32 122 Scheune Brandstiftung 306 11 Schiedsrichter Begriff 331 21 Bestechlichkeit 332 1 Bestechung eines Schiedsrichters 334 3 Rechtsbeugung 339 4, 6, 24 f Schiedsrichtervergütung Ν 331-338 24; 335a 1 ff; Ν 337 Vorteilsannahme durch ~ 331 20 ff Vorteilsgewährung gegenüber ~ 333 9 Schienenbahn Begriff 315 9 ff; 315d 3 im Straßenverkehr siehe Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr; siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Schienenfahrzeug Brandstiftung Ν 306 8 SchieObefehl Notwehr und ~ 32 93 SchifT ausländisches ~ als Tatort 4 47 Begriff 4 7 ff; Ν 306 8; 306 8, 11; 308 5; 316c16 f deutsches ~ als Tatort 4 1, 7 ff Gefahrdung durch Bannware 297 6 lnlandsbegriff und ~ Vor 3 255 Sinken/Stranden herbeifuhren 265 a.F. 16 zur Wohnung von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 Zerstören 305 5 Schiffahrtsrecht Gewässerverunreinigung und ~ 324 101a Schiffsführer Gefahrdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 15, 18 Schiffskonterbande 297 10 Schiffssabotage siehe Angriffe auf den Luftund Seeverkehr Schiffsverkehr siehe Angriffe auf den Luflund Seeverkehr; siehe Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gejährliche; siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Schizophrenie 20 37 Schlägerei, Beteiligung siehe Körperverletzungsdelikte Schlafmittel als Rauschmittel 316 170; 323a 97 Wechselwirkungen mit Alkohol 316 134

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Schlankheitsmittel als Rauschmittel 323a 102 Schlepperorganisationen Vor 129 7 Schleppnetzfahndung Vor 129a 11; 129a 50 Schleuderverkauf Vor 283 7, 18,41, 119; 283 12, 54, 72 ff, 166, 181, 186, 240 Schlingen Jagdwilderei unter Anwendung von ~ 292 92 Schmerzmittel als Rauschmittel 323a 99 f Schmiergeld siehe auch Bestechungsdelikte Konkursstraftaten Vor 283 119; 283 36, 57 Untreue 266 98, 125, 148 Verfall 73 38 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 1,8; 299 1 Schnüffelstoffe als Rauschmittel 316 177; 323a 103 Schöffe siehe Laienrichter Amtsfähigkeit, Verlust 45 3 Schonzeit Jagdwilderei, besonders schwerer Fall 292 91 Schottland siehe auch Großbritannien Betrugsstrafrecht Vor 263 91 f Schrecken Affekt und ~ 20 54; 33 59, 63 ff als Ursache eines Notwehrexzesses 33 70 ff Schreckschußpistole als (Schuß-)Waffe 244 3; Ν 250 4; 250 4 Schreibtischtäter 25 128 Schrift Begriff 202 4 Schriften im Ausland erscheinende ~ 86 22 Begriff 11 121 Bekanntgabe der Verurteilung wegen Beleidigung 200 2 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen durch ~ 166 41 ff Einziehung siehe dort Gewaltdarstellung 131 12 Propagandamittel 86 2 ff; 89 4 Üble Nachrede 186 13 f; 188 4 Unbrauchbarmachung siehe dort Verbreiten von ~ siehe auch Verbreitung pornographischer Schriften 86 11 ff Verleumdung 187 6; 188 4 Schriftliche Beleidigung 186 14 Schriftstück amtliches Begriff 353d 45 ff Begriff 133 3 f; 134 2; 202 4 ff dienstliches ~ 134 3 Schuld Begriff Vor 32 182 ff; 46 4 - Elemente 20 1; Vor 32 187 ff

- normativer ~ Vor 13 17, 76; Vor 32 183 Bewußtsein der Rechtswidrigkeit Vor 13 82 als Deliktsmerkmal Vor 32 182 Einsichtsfahigkeit, fehlende/verminderte Vor 32 190 Einzeltatschuld Vor 13 75 Entschuldigungsgrund siehe dort Fahrlässigkeit als Schuldform Vor 13 82 Fahrlässigkeitsdelikte Vor 32 192 fehlende Möglichkeit der Unrechtseinsicht Vor 32 190 ff Gesinnungsunwert der Tat und ~ Vor 13 77 intellektuelles Schuldelement Vor 32 187, 190 ff Lebensführungs-/Charakterschuld Vor 13 74 f; 20 9; 46 7, 78, 156; Vor 52ff 57 Maßregeln der Besserung und Sicherung und - 20 1; Vor 32 182 Maßstab, sozial-vergleichender Vor 13 78 Möglichkeit der Unrechtseinsicht - bei Fahrlässigkeitsdelikten Vor 32 192 - bei Vorsatzdelikten Vor 32 191 Prävention und ~ Vor 32 182a ff Rechtswidrigkeit und Verhältnis Vor 13 76 Schuldausschließungsgrund siehe dort Schuldfahigkeit siehe dort Schuldmerkmale Vor 13 79 ff - deliktstypische ~ Vor 13 81 - Gesinnungsmerkmale Vor 13 81 - objektiv gefaßte ~ Vor 13 81 - subjektiv gefaßte ~ Vor 13 81 Schuldprinzip siehe dort Schuldpunktstrafe 46 17 Schuldüberschreitungsverbot, absolutes 46 13, 276 ff, 334 Schuldunfahigkeit siehe dort Schuldunterschreitung Vor 13 71; 46 14, 276, 278, 334 Schuldvorwurf, Gegenstand Vor 13 77 Tatverantwortung und ~ Vor 32 186 Tatzeitbegriff und ~ 8 3 f Unrecht, personales und ~ Vor 32 184 f Unrechtsbewußtsein Vor 13 82 Unrechtseinsicht, Möglichkeit der 20 2; Vor 32 187, 190 ff Unzumutbarkeit und ~ Vor 32 193 ff Verhalten, Fähigkeit zu normgemäßem 20 1; Vor 32 187, 193 ff voluntatives Schuldelement Vor 32 187, 193 ff; 34 3 Vorsatz als Schuldform Vor 13 82 vorverlagerte ~ siehe actio libera in causa Vorwerfbarkeit des Rechtsbruchs 46 4 Willensfreiheit und ~ Vor 13 73 f; 20 6 ff

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Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Schuldausgleich als Aufgabe der Strafe Einl 23f, 33; Vor 46ff 27 Schuldausschließungsgrund Begründung der Straflosigkeit Vor 13 72 Entschuldigungsgrund und ~ Vor 32 194 Irrtum ü b e r - 16 58 ff Notstand, entschuldigender 29 2 Notwehrexzeß 29 2 Rücktritt vom Versuch 24 41; 29 2 Schuldunfähigkeit 19 2; 29 2 Teilnahme und ~ 29 2 Verbotsirrtum, unvermeidbarer 17 3; 29 2 Schuldenregelung Parteiverrat 356 44, 78 Schulderfüllungstheorie 24 35 f Schuldfähigkeit siehe auch Schuldminderungsgrund; siehe auch Schuldunfähigkeit bei Begehung der Tat 20 75 Begriff Vor 13 80 Beurteilungsgrundlagen 20 20 ff DDR-Recht 20 96 f Diagnoseverfahren 20 14 ff Handlungsfähigkeit und - 20 1 in dubio pro reo 20 94 Irrtum über ~ 16 57; 21 2 Jugendliche 20 87 f Koinzidenzprinzip 20 76 als Normalfall 20 13, 17,94 Sachverständiger zur Begutachtung der ~ 20 89 ff, 95 als Schuldelement 20 1; Vor 32 188 Schuldunfähigkeit, Abgrenzung 20 43; 21 1,5 Spielsucht und ~ Vor 284-287 26 Verfahrensrecht 20 94 verminderte ~ - Abstufungen 2111 - actio libera in causa und ~ 21 14 ff - Anwendungshäufigkeit 20 1 - Defekte, zugrundeliegende 21 2 - Doppelmilderung 21 12 - Doppelverwertungsverbot 21 26 - Einsichtsfähigkeit, verminderte 2 1 3 - Erheblichkeit 21 8 ff - Hemmungsvermögen, beeinträchtigtes 21 7, 24 - mittelbare Täterschaft und ~ 25 120 ff - schulderhöhende Umstände 21 21 ff - als Schuldminderungsgrund 21 17; 29 4 - Schuld Vorwurf 21 5 - Steuerungsfähigkeit 2 1 7 - Strafrahmenmilderung, fakultative 21 18 - Strafrahmenwahl 21 17,26 - Strafzumessung und ~ 46 94 ff, 245, 269 - Totschlag im minder schweren Fall und ~ 21 11 f; 213 14 (219)

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- Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus 20 6; 63 1,20, 37 ff - Verbotsirrtum, Abgrenzung 20 5; 21 3 ff - Versagungsgründe 21 19 ff - Vollrauschund- 21 10 Willensfreiheit und ~ 20 7 ff Zumutbarkeit normgemäßen Verhaltens 20 18 ff, 86 Zusammenhang mit konkretem Rechtsverstoß 20 72 Schuldformen Bestimmtheitsgebot und ~ 1 57 Schuldner Auskunftspflicht Vor 283 25; 283 38 f Begriff Vor 283 60, 73, 164 f; 283b 6 Begünstigung siehe Konkursstraftaten Schuldnerbegünstigung Garantenstellung 283 37 ff, 70, 88, 159 irrige Annahme der Schuldnereigenschaft 283 199 Konkursstraftaten, Täter Vor 283 59 f; 283 225; 283b 6; 283c 3 Schuldnerbegünstigung, Teilnahme 283d 24 Selbstbegünstigung 283c 10;283d5 Sonderpflicht 283 7, 37, 159; 283c 10 f Vollstreckungsschuldner 288 37 Schuldprinzip Absehen von Strafe und ~ 60 4 actio libera in causa und ~ 20 78 Ausschluß der Erfolgshaftung und ~ Vor 13 71 Begriff Vor 13 71 Einziehung, erweiterte und ~ 74a 4 als Maßprinzip 46 11 Maßregelsystemund- Vor 61ff 22, 27 f; 62 2 Prävention und ~ Vor 13 71 Schuldunterschreitung und ~ Vor 13 71; 46 14, 276, 278, 334 Strafe und Maß der Schuld, Zusammenhang Vor 13 71 Strafrechtsreform und ~ Einl 132 Strafzumessung und ~ Vor 46ff 27; 46 EntstG, 1,4 ff, 11, 244, 274 als Strafzweck 46 11 Verbotsirrtum und - 17 1, 3 verfassungsrechtlicher Grundsatz Einl 9, 33; Vor 13 71; 20 3; Vor 32 182 Vorrang Einl 33 Willensfreiheit und - Vor 13 73 f; 20 6 ff Schuldpunktstrafe 46 17 Schuldrahmentheorie 46 18 ff Schuld-Sühne-Prinzip Vor 46ff27; 46 4 ff, 11 Schuldtatbestand Vor 13 45 Schuldteilnahmetheorie Vor 26 10

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Sachregister

Schuldtheorie eingeschränkte ~ 16 48 ff, 54 f, 114 eingeschränkte ~ und Teilnahme Vor 26 26 rechtsfolgenbeschränkte ~ 16 49 f strenge- 16 47,49, 52 ff Vorsatz u n d - 16 36 ff Schuldtheorie, eingeschränkte Schuldunfähige Notwehr gegen - 32 26, 32 Schuldunfähigkeit siehe auch Schuldfähigkeit keine analoge Anwendung 20 3 des Kindes 19 1 ff Maßregeln der Besserung und Sicherung bei - 20 1 Prävention, Spannungsverhältnis 20 4 als Schuldausschließungsgrund 19 2; 29 2 Schuldfähigkeit, Abgrenzung 20 43; 21 1, 5 wegen seelischer Störungen - Abartigkeit, schwere andere seelische 20 30 ff, 64 - Affekte 20 54 ff - Alkoholabhängigkeit 20 32, 42 - Alkoholpsychose 20 43 - Alkoholrausch 20 24, 42 ff - Beurteilungsgrundsätze 20 34 ff - Bewußtseinsstörung, tiefgreifende 20 25 ff - Drogenabhängigkeit 20 32,51 f - Drogenrausch 20 24 - Gesamtwürdigung 20 74 - juristische Klassifikationssyteme 20 20, 24 ff - Krankhaftigkeit 20 27, 33 - Medikamentenabhängigkeit 20 53; 323a 77 - Persönlichkeitsstörung 20 67 ff - psychiatrische Klassifzierungssysteme 20 20 ff - Psychose, endogene 20 24, 37 ff - Psychose, exogene 20 24,41 ff - Schwachsinn 20 29, 63 - Spielsucht 20 32, 66 - Stehlsucht 20 32, 66 - Störung, krankhafte seelische 20 24 - Triebstörungen 20 32, 65 sukzessive - und Versuch 20 75; 22 24, 177 Unrechtseinsicht zum Tatzeitpunkt und ~ 20 5 Unterbringung in Entziehungsanstalt 64 29 ff Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus 63 1, 21 ff, 37 ff Verbotsirrtum, Abgrenzung 20 5, 36 verschuldete - 20 86 willentlich herbeigeführte ~ siehe actio libera in causa

Schule Prostitution in Schulnähe 184b 3 Schulung zur Begehung von Sabotagehandlungen 87 13; 91 1 Schußwaffe siehe auch Waffe Begriff - Diebstahl mit Waffen 244 3 - Raub, schwerer 250 EntstG, 2 ff Diebstahl mit Waffen siehe dort Jagdwilderei, besonders schwerer Fall 292 96 Raub - mit Schußwaffen siehe dort - schwerer 250 2 ff Schußwaffendiebstahl 243 34a Schußwaffengebrauch Androhung, Notwehr 32 137, 239, 241, 252 Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 41 an der DDR-Grenze siehe MauerschützenFälle Notstand, rechtfertigender und ~ 34 18 als Notwehr 32 137, 239, 241, 252; 33 46 als Notwehrexzeß 33 2, 15, 21, 45 polizeilicher - Notwehr und - 32 247,263, 276 ff - Polizeigesetze der Länder 212 12 f privater - und Notwehr 32 137, 227 f, 239 ff, 246 f, 252, 320 Totschlag, Rechtfertigung durch zulässigen - 212 11 ff zulässiger- Vor 32 150 ff - qua Amts-/Dienstrecht Vor 32 150 ff; 212 11 ff - Berechtigte Vor 32 150 ff; 212 12 ff - fahrlässige Tötung und ~ 222 19 - Notstand, rechtfertigender und - 34 18 - als Rechtfertigungsgrund Vor 32 150 ff - Soldatengesetz 212 15 - Totschlag und - 212 11 ff Schutzalter Vor 174 8 f; 176 14 Schutzbefohlener Aussetzung durch Betreuer 221 37 Förderung sexueller Handlungen - 180 17 Mißhandlung von Schutzbefohlenen siehe Körperverletzungsdelikte Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen siehe dort Schutzgelderpressung Bildung krimineller Vereinigungen Vor 129 7; 129 6 Schutzprinzip Vor 3 128 ff, 152, 129 Flaggenprinzip und - 4 1 Schutzvorrichtungen Mißbrauch 145 19 f (220)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Schutzwehr siehe Notwehr Schwachsinn Begriff 20 29; 179 6 als kriminogener Faktor 66 98 f Schuldfähigkeit u n d - 20 29; 21 2 Widerstandsunfähigkeit aufgrund von ~ 179 3, 6 Schwangerschaftsabbruch Abortiveier 218 4 Absehen von Strafe 218a 73 Abtötung der Leibesfrucht 218 6 Adoption 218a 43 f Altersbestimmung der Schwangerschaft Vor 218ff 45 f Anencephalus 218 4 Arzt -

Anforderungen, persönliche 218a 14 ff Aufklärungspflicht 218c 8 Beratungpflicht 218c 8 Garantenstellung 218 34 f Gelegenheit zur Darlegung der Abbruchgründe 218c 5 ff - Identität von beratendem und abbrechend e m - 218c 13; 219 9 - Indikationsgutachten 218b 4 ff - Indikationsgutachten, verbotswidriges 218b 25 - Pflichtverletzung 218c 1 ff - Strafbarkeit Vor 218ff 23; 218 20, 22 ff, 35; 218a 27, 59 ff, 65, 78; 218b 5, 10, 19; 218c 14; 219 16 - Untersuchungspflicht 218c 12 - Weigerungsrecht 218a 77 ff Arztvorbehalt 218a 13 ff Auslandstat 5 51 ff; 218 68 Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse u n d - 218b 15,21,23 Bauchhöhlenschwangerschaft 218 3 Bedrängnisklausel 218 11 Begehensdelikt 218 1 Beratung - durch abbrechenden Arzt 218c 13; 219 9 - ärztliche - 218c 8 ff - Beratungskonzept, Kritik 219 3 ff - Bescheinigung 219 13 f - Durchführung 219 9 ff - ergebnisoffene- 219 3 , 8 - formale Erfordernisse 219 12 - Nachweis 218a 27 - Vertraulichkeit 219 12 - Ziel 219 7 f ohne Beratung, ärztliche 218c 8 ff Beratungsstellen - anerkannte- 219 15 - Eigen Werbung 219a 3 Bescheinigung über Beratung 219 13 f (221)

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besonders schwerer Fall 218 61 ff Bundesverfassungsgericht, Rechtsprechung Vor 218ff 11, 16 ff; 218a 22 ff, 74; 219 2 f, 15 DDR-Recht Einl 97; Vor 218ff 13 Eileiterschwangerschaft 218 3 Einrichtung, geeignete 218a 74 Einwilligung - abgenötigte - 218a 11 - Einwilligungsfahigkeit 218a 6 f - Erklärung 218a 5 - fehlerhafte - 218a 10 ff - mutmaßliche - 218a 5, 26 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Embryonenschutzgesetz V o r 2 1 8 f f 3 2 Entstehungsgeschichte Einl 88; Vor 218ff EntstG, 4 ff Erkenntnis, ärztliche 218a 46 f Erzeuger, Garantenstellung 218 36 Fahrlässigkeit Vor 218ff 35; 218 46,48; 218a 65, 67 Fehlgeburt, Begriff Vor 218ff 44 Fetozid Vor 211 47; 218a 55 ff Fortsetzungszusammenhang 218 55 Fristen 218 3; 218a 28, 31, 49 ff, 58, 72; 218c 12 Fristenlösung Vor 218ff 5 ff, 13; 218a 1 Fruchtschädigungen, Ermittlung Vor 218ff 48 Frühgeburt - Begriff Vor 218ff 44 - späterer Tod 218 16 Führungsaufsicht 68 3; 68 3 Garantenstellung 218 36 ff Geburt - Beginn 218 5; 218a 3 - Fehlgeburt Vor218fT44 - Frühgeburt Vor 218IT4; 218 16 - künstliche Einleitung 218 12 - eines lebenden Kindes 218 13 ff; 218a 3 Gefahrdungsdelikt, abstraktes - Inverkehrbringen von Abtreibungsmitteln 219b 1 - Werbung f ü r - 219a 1 Gefahr - Gesundheitsgefahr für Schwangere 218a 37 ff - Lebensgefahr für Schwangere 218a 33 ff - einer schweren Gesundheitsschädigung 218 65 - Todesgefahr 218 65 ohne Gelegenheit zur Darlegung der Gründe 218c 5 ff Geschlechtsbestimmung, unzulässige 218c 1,3 Gesundheitsgefahr 218a 37 ff

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Sachregister

Schwangerschaftsabbruch (Forts.) Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ 218 65 gewerbsmäßige Begehung 218 66; 218a 64 Handeln gegen den Willen der Schwangeren 218 28 f, 64 In vitro-Fertilisation Vor 218ff 32; 218 3 Indikation - embryopathische ~ Vor 218ff 20,40; 218a 1,32,48 ff; 219 5 - Gutachten 218b 4 ff - Gutachten, fehlendes 218b 1 ff - Gutachten, unrichtiges 218b 15 ff - Indikationsregelung V o r 2 1 8 f f l 2 - kriminologische- Vor 218ff2; 218a 58 ff - Lehre vom rechtsfreien Raum Vor 32 16 - medizinische- Vor 218ff20, 40; 2184; 218a 31 ff; 219 5 - Notlagenindikation 218a 1,32,41 - als Rechtfertigungsgrund Vor218ff38, 42; 218a 1 - Rechtsnatur Vor 218ff 12, 38, 42; 218a 1 Intrauterinpessar Vor 218ff 47; 218 2 Inverkehrbringen von Abtreibungsmitteln 219b 4 - Einziehung 219b 9 - Gefährdungsdelikt, abstraktes 219b 1 - Irrtum 219b 6 - Konkurrenzen 219b 8 - Rücktritt 219b 7 - Verfall 219b 9 - Versuch 219b 3 - Vorsatz 219b 5 Irrtum 218 47 f; 218a 47, 59, 67 ff, 72; 218b 11, 13 f, 20 Kausalität 218 9, 17 Kausalverlauf, abweichender 218 9, 13, 15, 47 Kind, behindertes 218a 42 f, 48 ff, 57; 219 5 Körperverletzungsdelikte und Vor 218ff 27, 31; 218 57 ff; 218a 3; 223 26 Konkurrenzen 218 55 ff; 218b 14, 21; 218c 16 Leichtfertigkeit 218 65 medikamentöser - Vor 218ff 47; 218 2, 7, 51; 218a 16 f Mehrlingsreduktion 218a 55 ff Methoden Vor218ff47 Mifegyne Vor 218ff 47; 218 7; 218a 16 Mittäterschaft 218 30 f Mittel zum - Inverkehrbringen 219b 4 - Werbeverbot 219a 3 mittelbare Täterschaft 218 30 f; 218b 10 Molen 218 4 Nachbehandlung 218a 18

Nachweis der Beratung 218a 27 Nichtanwendbarkeit in den neuen Ländern Einl 96 Nidation - Begriff Vor 218ff 20, 44 - Handlungen bis zur - Vor218ff20 - Verhinderung der - Vor218ff47 Nötigung z u m - 240 EntstG, 83, 122 Nothilfe 218 44 f; 218a 22 f Notstand, rechtfertigender Vor 32 70; 34 84 f; 218 29; 218b 12; 218c 15 - und Indikationen Vor 32 70; Vor 218ff 38; 218 42 Notwehrund - 32 168 ff Ordnungswidrigkeitenrecht und 218a 74 ff; 218b 24 Perforation 34 74; 218 44 Pflichtverletzung, ärztliche 218c 1 ff Pönalisierungsgebot Einl 9 Pränataldiagnostik Vor 218ff 1, 48; 218c 3; 219 5 pränatale Einwirkungen Vor 218ff 34; 218 57 Rechtfertigungsgründe 218b 12 - Indikationen Vor 218ff 38; 218a 30 ff - subjektive Elemente 218a 62 ff Rechtsbewusstsein der Bevölkerung Vor 218ff 38, 41 f; 218a 22 f Rechtsgut Vor 218ff 1, 11, 26 ff; 218 2; 218b 2 Rechtswidrigkeit Vor 32 16; 218 41 ff; 218a 1,22 ff, 30 ff Regeln der ärztlichen Kunst 218a 19 f Rücktritt 218 52 ff Schuld 218 49 Schwangere - Einwilligung 218 4 ff - Garantenstellung 218 26 - Gelegenheit zur Darlegung der Abbruchgründe 218c 5 ff - Gesprächs-/Mitwirkungsbereitschaft 219 10, 13, 17 - Handeln gegen den Willen 218 28 f, 64 - Pflicht zur Austragung der Schwangerschaft 218 20 f - Selbsttötung 212 42; 218 11, 28, 34, 36 - sterbende - 218 27 - Strafbarkeit Vor 218ff 22; 218 19 ff, 30, 50, 61; 218a 1, 59, 66, 71 f, 76; 218b 10, 22; 219 16; 219b 9 - Strafmilderungsgrund, persönlicher 28 81 - Tötung 218 10 - verstorbene - 218 25 f Schwangerschaft - Altersbestimmung V o r 2 1 8 f f 4 5 f - Bauchhöhlenschwangerschaft 218 3 - biologischer Vorgang Vor218ff44 (222)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Schwangerschaftsabbruch (Forts.) - Eileiterschwangerschaft 218 3 Schwangerschaftskonfliktberatung 219 1 ff Schwangerschaftskonfliktgesetz 218 1; 218a Vor 1, 74 ff; 219 EntstG, 2 Selbstbestimmungsrecht der Frau Vor 218ff 1; 219 3 Selbsttötung der Schwangeren 212 42; 218 11,28, 34,36 selektiver- 218a 56 (kein) Sonderdelikt, Abbruch ohne ärztliche Feststellung 218b 10 Sonderdelikt, echtes - Abbruch mit unrichtiger ärztlicher Feststellung 218b 19 - Ärztliche Pflichtverletzung bei Schwangerschaftsabbruch 218c 14 Statistische Daten Vor218ff39 Sterbende 218 27 Strafausschließungsgrund, persönlicher 218a 71 f; 218b 10, 22 Strafaussetzung zur Bewährung 218 62 strafloser ~ - Verfahren Vor 218ff 25; 218a 1 ff - Werbeverbot 219a 3 Subsidiarität des Schwangerschaftsabbruchs 218a 42 symbolisches Strafrecht Vor 218ff 5, 38, 40; 218a 54 Tatbestandsausschluß Vor 218ff 37 ff, 42; 218 40; 218a 1,21 ff Teilnahme 218 32 ff, 50, 59 - durch Unterlassen 218 39 Todesfolge 218 65 Tötung der Schwangeren 218 10 Tötungsdelikte und ~ Vor 211 2,4 f; 212 42; Vor 218ff 31, 33; 218 5, 10, 13, 56, 64 Unterhaltspflichtverletzung, Bewirken eines Schwangerschaftsabbruchs 170 4 ff, 8, 10, 56 ff, 76 Unterlassen 218 17 ff, 36 ff, 45 - medizinischer Rettungsmaßnahmen 218 20 Unterlassene Hilfeleistung und ~ 218 20 (kein) Unterlassungsdelikt 218 1 Untersagung, behördliche, Indikationsgutachten 218b 23 ff Untersuchung, ärztliche 218c 12 Verfahrensregeln Vor 218ff 25; 218b 1 f; 218c 1ff;219 1 ff - (keine) Gefährdungsdelikte Vor218ff30 Verfassungsmäßigkeit Vor218ff40f; 218a 47, 54, 71, 79; 218c 3 f, 6 f Verjährung 78a 5 Verlangen der Schwangeren 218a 26 Verstorbene 218 25 f (223)

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Versuch 218 3, 13, 50 ff; 218a 29,69, 71; 218b 14 Vollendung 218 8 Vorsatz Vor 218ff 31, 34 f; 218 46 ff; 218b 1 1 , 2 0 Vortaten, rechtswidrige 218a 58 f Weigerungsrecht des Arztes 218a 77 ff Werbung fur - 219a 1 ff - Anbieten/Ankündigen/Anpreisen 219a 4 - Bekanntgabe 219a 5 - Bereicherungsabsicht 219a 7 - Dienste, eigene/fremde 219a 3 - Einziehung 219a 11 - grob anstößig 219a 7 - Konkurrenzen 219a 10 - Kundgabe, öffentliche 219a 6 - Mittel/Gegenstände 219a 3 - Unterrichtung von Ärzten u.a. 219a 8 - Verbreiten von Schriften 219a 6 - Verfahren 219a 3 - Verfall 219a 11 wider besseres Wissen 218b 20 Zurechnung 218 10 ff Schwangerschaftskonflikt Beratungsstellen, Schweigepflicht 203 9, 16, 68 Schwarz(fern)sehen 265a a.F. 44, 58 Schwarzarbeit Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt u n d - 266a 41 ff, 53 Schwarzfahren siehe auch Beförderungserschieichung Betrug 263 189 öffentlicher Aufruf zum - 111 22a Schwarzhören 265a a.F. 44, 55, 58 Schwebebahnverkehr siehe Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr; siehe Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs Schweden Betrugsstrafrecht Vor 263 84, 86 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Strafrechtsreform Einl 126, 131, 134 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 148 Schweigepflicht berufsspezifische - 203 1, 34 ff, 71 ff - berufsrechtliche Vorschriften 203 10 - als besonderes persönliches Merkmal 28 61 - Offenbarungspflicht und - 203 8 - Zeugnisverweigerungsrecht 203 9 gerichtlich auferlegte ~ 353d 21 ff Schweiz Betrugsstrafrecht Vor 263 51 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 9 Konkursstraftaten Vor 283 181 ff; 283 11

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Sachregister

Schweiz (Forts.) Strafrechtsreform EinI 111, 131, 134 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Versuchsstrafbarkeit Vor 22 150 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 15, 24 Schwelbrand 306 2 Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften Ν 330a Amtsträgerstrafbarkeit 330a 9 Behältnisse 330a 7 Einwilligung des Gefährdeten 330a 14 Entstehungsgeschichte 330a EntstG 1 Fahrlässigkeit Ν 330a; 330a 19 Freisetzen 330a 8 Garantenstellung 330a 9 Gefährdungsdelikt, konkretes 330a 2 Gefahr, konkrete 330a 10 - einer Gesundheitsschädigung einer großen Zahl von Menschen 330a 11 - einer schweren Gesundheitsschädigung 330a 10 f - des Todes 330a 10 f Gestattung, behördliche 330a 15 f Gift 330a 3 f Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und ~ Ν 308; 330a 11 HIV-Infektion Vor 223 11 Irrtum 330a 16 Konkurrenzen 330a 22 Leichtfertigkeit Ν 330a; 330a 19 minder schwerer Fall Ν 330a Mord mit gemeingefährlichen Mitteln und ~ 330a 22 Rechtswidrigkeit 330a 13 ff Täter 330a 12 Tätige Reue Ν 330b; 330a 21; 330b Todesfolge Ν 330a Umweltstrafrecht und ~ 330a 2a, 22 Unterlassen 330a 9 Verbreiten 330a 5 ff Vergiftung, gemeingefährliche und ~ Ν 314; 330a 6, 22 Versuch Ν 330a; 330a 7, 20 Vorsatz 330a 18 Schwere Körperverletzung siehe Körperverletzungsdelikte Scientology Church Vor 166 18; 166 70 Sedativa siehe Beruhigungsmittel Seepiraterie siehe auch Angriffe auf den Luftund Seeverkehr Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 40 ff Seeverkehr siehe auch Angriffe auf den Luftund Seeverkehr strafrechtlicher Schutz durch völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 105 ff

Seeverschmutzung siehe Gewässerverunreinigung Seeversicherungsmißbrauch 265 a.F. 16 ff, 34, 37 Sehvermögen Verlust als schwere Folge 226 10 Sekten 166 70 Sektion siehe Leichenschau Sekundärrohstoffe 326 32 Selbständigkeit des Betreuungspflichtigen Untreue 266 20, 58, 82 ff, 103 Selbstanzeige siehe auch Selbstbezichtigung 138 43; 158 10 Selbstbegünstigung Begünstigung, Tatbestandslosigkeit 257 20 Falsche Verdächtigung und ~ 164 6 Gefahrdung einer Entziehungskur und ~ 323b 36 Geldwäsche und ~ Ν 261 16 Mord zur Verdeckung einer Straftat und ~ 211 12 des Schuldners bei Konkursstraftaten 283c 10; 283d 5 des Schuldners bei Zwangsvollstreckung 288 12

Unterstützung der Selbstbegünstigung 257 23a Selbstbegutachtung Fälschung von Gesundheitszeugnissen 277; 278 4 f Selbstbehalt - g r o ß e r - 170 39 - kleiner- 170 49 Selbstbestimmung siehe auch Freiheit, persönliche informationelle - Vor 201 4; 203 31, 145 - Eingriff durch polizeiliche Foto- und Videoaufnahmen 113 37a - strafrechtlicher Schutz Vor 201 6 ff; 203 31 f, 99 sexuelle — siehe auch Sexualstraftaten - kein notstandsfähiges Rechtsgut 35 15 - Mord aus niedrigen Beweggründen 211 28 - als Rechtsgut Ν 174c 1; Vor 174 4 ff; 174 1; 174a 1; 174b 1; Ν 177 1; 177 1; 178 1; 179 1; 180 1; 180a 1; 180b 1; 181 1; 181a 1; 182 1; 184c 12,22 - Unfähigkeit zu sexueller Selbstbestimmung 182 4 Selbstbestimmungsrecht der Frau und Schwangerschaftsabbruch Vor 218ff 1; 219 als Rechtsgut, geschütztes - Heileingriff, ärztlicher 228 19 - Körperverletzungsdelikte Vor 223 1; 228 37 (224)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Selbstbestimmungsrecht (Forts.) - Sexualstraftaten Ν 174c 1; Vor 174 4 ff; 174 1; 174a 1; 174b 1; Ν 177 1; 177 1; 178 1; 179 1; 180 1; 180a 1; 180b 1; 181 1; 181a 1; 182 1; 184c 12,22 - Transplantationsgesetz 168 17 Selbstbezichtigung Vortäuschen einer Straftat 145d 9, 18 kein Zwang zur ~ 142 63 ff, 90, 132; 145d 16; 324 104 Selbstgefährdung, eigenverantwortliche Aussetzung 221 16,27 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefahrliche 315b 73, 83 fahrlässige Tötung und ~ Vor 32 95; 222 11, 21 Fahrlässigkeitstat und ~ 16 181 ff; Vor 32 94 Strafzumessung, Bedeutung 46 129 Selbsthilfebetrug 263 194, 231, 265 f Selbsthilferecht Notstand, rechtfertigender und ~ 34 87 Notwehr und ~ 32 4, 10, 48, 55, 145 als Rechtfertigungsgrund Vor 32 159 Selbstinformation Pflicht zur ~ und Konkursstraftaten Vor 283 120 f; 283 90, 104, 111, 118; 283b 1, 8, 12 Selbstmord siehe Selbsttötung Selbstschädigung mittelbare Täterschaft und ~ des Tatmittlers 25 66 ff, 106 ff, 125 ff Selbstschädigungsdelikt Betrug 263 5, 98, 113 f, 118, 120 Selbsttätigkeit des Bewirkens technischer Aufzeichnung 268 15 ff Selbsttötung Doppelselbstmord - fehlgeschlagener ~ 60 9; 216 12 ff, 20, 22 - vorgetäuschter- 25 112 ff Drohung mit Nötigung 240 95, 126 fahrlässige Förderung der ~ 16 183 Fremdtötung und ~ Vor 211 21 ff; 216 3 Mangelfreiheit des Selbsttötungswillens Vor 211 25 ff Massenselbstmord, Nothilfe 32 166 Mitnahme in den Selbstmord Vor 211 32; 212 45 mittelbare Täterschaft und ~ des Tatmittlers 25 66, 68, 106 ff, 125 ff Nothilfe gegen Selbsttötungsversuch 32 165 ff des Opfers und Versuch 22 104, 140 f, 151 des Opfers, Zurechnung 239a 27 kein Recht auf ~ 34 73 (225)

Sex

einer Schwangeren 212 42; 218 11,28, 34,36 Suizidforschung 25 126; Vor 211 27 f Teilnahme an eigenverantwortlicher ~ Vor 211 21 ff als Unglücksfall 145 13; 323c 48 ff Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 48 ff, 126 Verhinderung der ~ - Nötigung 240 96 - Notstand, rechtfertigender 34 73 Selbstverstümmelung Wehrpflichtentziehung 109 1; 109a 7 Selektivität des Strafrechts Vor 201 6, 14 Sensationspresse siehe Enthüllungsjournalismus Sequester Parteiverrat 356 27 Pfandkehr, Antragsberechtigung 289 32 Serienstraftaten Anforderungen an Urteilsfeststellungen Vor 52ff 51 f Begriff V o r 5 2 f f 5 0 Betäubungsmittelstrafrecht Vor 52ff 50 Eigentums-/Vermögensdelikte Vor 52ff 52 keine fortgesetzte Handlung Vor 52ff 50 Gesamtstrafenbildung 54 14 höchstpersönliche Rechtsgüter, verletzte Vor 52ff 52 Organisationsdelikte Vor 52ff 50 Sexualdelikte V o r 5 2 f f 5 1 Spionagetatbestände Vor 52ff 50 Strafzumessung Vor 52ff 50, 53 f Setzen, fälschliches eines Grenz-/Wasserzeichens 274 24 f, 47, 50, 52 Seuchenbekämpfung Bestattungszwang und ~ 167a 10 HIV-Infektion Vor 223 13 Offenbarungspflichten 203 120 Tierseuchen 326 77 Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen und ~ 326 74 ff, 143 Sexualstrafrecht siehe auch Sexuelle Nötigung; siehe auch Sexueller Mißbrauch; siehe auch Vergewaltigung Ν Vor 174 DDR-Alttaten Vor 174 24 DDR-Recht Vor 174 EntstG keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Entstehungsgeschichte Ν Vor 174; Vor 174 EntstG Führungsaufsicht 68 3; Ν 181b; 181b Gewalt, Begriff 177 3 Handlung, fortgesetzte Vor 52fT48 f; Vor 174 22 Handlungseinheit, natürliche Vor 174 22

Sex

Sachregister

Sexualstrafrecht (Forts.) Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 27 internationale Abkommen Vor 174 23 Konkurrenzen Vor 174 19 ff Nötigung und - 240 46, 121, 124, 126 Opferverhalten, Bedeutung für Strafzumessung 46 127 Rechtsgut Vor 174 1 ff Ruhen der Verjährung bei Sexualdelikten an Kindern/Jugendlichen Ν 78b; 78b la Selbstbestimmung, sexuelle Vor 174 4 ff Spezialität Vor52ff77, 81 Strafklageverbrauch Vor 174 21 Täter Vor 174 15 ff Teilnahme, notwendige Vor 26 32, 34; Vor 174 13 Transsexuelle Vor 174 18 Unterbringung in Sicherungsverwahrung nach Sexualdelikten Ν 66 1,13, 15; 66 75 Unzucht, Begriff Vor 174 1, 14 Verjährung Vor 174 24 Versuch 22 14 Sexualtäter als Hangtäter 66 75, 97 Sexuelle Handlung siehe Handlung, sexuelle Sexuelle Nötigung Ausnutzung hilfloser Lage Ν 177 2 Beischlaf zwischen Verwandten und ~ 173 23, 35 Beisichffihren Ν 177 8 besonders schwerer Fall Ν 177 4 DDR-Recht 178 10 Entstehungsgeschichte Ν 177 EntstG; Ν 178 EntstG; 178 EntstG Führungsaufsicht Ν 181b; 181b gemeinschaftliche Begehung Ν 177 4 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 177 9 Handlung, sexuelle - außereheliche Ν 177 1; 178 EntstG - mit Körperkontakt 178 3 Kausalzusammenhang zwischen Nötigungsmittel und Handlungsziel Ν 177 11; 178 4 Konkurrenzen Ν 177 19; Ν 178 2; 178 9 Leichtfertigkeit Ν 178 1 minder schwerer Fall Ν 177 13; 178 8 Mißhandlung, körperlich schwere Ν 177 12 Nötigung und - 240 121, 124, 126 Nötigungsmittel 178 2 Rechtsgut Ν 177 1; 178 1 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen und ~ Ν 177 19; Ν 179 1; 179 10 f, 20 Strafzumessung Ν 177 17 Täter 178 7

Teilnahme 178 7 Todesfolge Ν 178 2; 178 8 Todesgefahr Ν 177 12 Vergewaltigung und ~ Ν 177 4, 15, 18; 178 6, 9 Versuch Ν 177 15, 18; 178 6 Verwenden einer Waffe/eines Werkzeugs Ν 177 11 Vollendung 178 6 Vorsatz Ν 177 14; 178 5 Waffe Ν 177 6, 11 Werkzeug, gefährliches Ν 177 6, 11 Werkzeug, sonstiges Ν 177 7 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung - (kein) Amtsdelikt 174b 12 - Amtsträger 174b 6 - Bewährungshelfer 174b 6 - Bußgeldverfahren 174b 2 - Disziplinarverfahren 174b 2 - Finanzbeamter 174b 6 - Maßregel der Besserung und Sicherung, freiheitsentziehende 174b 3 - Mißbrauch der Abhängigkeit 174b 8 f - Polizeibeamter 174b 6 - Rechtsgut 174b 1 - Richter 174b 6 - Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. u n d - 174b 3 - Staatsanwalt 174b 6 - Strafverfahren 174b 2 - Teilnahme 174b 12 - unzuständiger Beamter 174b 7 - Verwahrung, behördliche 174b 4 - Vollzugsbeamter 174b 6 - Vorsatz 174b 10 unter Ausnutzung eines Beratungs-, Behandlungs- oder Betreuungsverhältnisses - Anvertrautsein Ν 174c 7, 9 - Behandlung, psychotherapeutische Ν 174c 3 - Behinderung, geistige/seelische Ν 174c 2 - Beratungs-/Behandlungs-/Betreuungsverhältnis Ν 174c 6 - Entstehungsgeschichte Ν 174c EntstG - Konkurrenzen Ν 174c 14 - Krankheit, geistige/seelische Ν 174c 2 - Mißbrauch der Stellung Ν 174c 8 - Rechtsgut Ν 174c 1 - Suchtkrankheiten Ν 174c 2 - Teilnahme Ν 174c 12 - Versuch Ν 174c 11 - Vorsatz Ν 174c 10 Beischlaf zwischen Verwandten und 173 23, 35 DDR-Alttaten 5 49 f; Vor 174 24; 182 9 (226)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Sexueller Mißbrauch (Forts.) DDR-Recht 174 24; 174a 21; 177 23; 178 10; 182 9 Führungsaufsicht Ν 181b; 181b von Gefangenen, behördlich Verwahrten oder Kranken und Hilfsbedürftigen in Anstalten - Anstalten Ν 174a; 174a 6 - An vertrautsein 174a 13, 15 - Anvertrautsein zur Beaufsichtigung/ Betreuung 174a 15 - Beaufsichtigung 174a 11 - Betreuung 174a 12 - Betreuungspflicht als besonderes persönliches Merkmal 28 61 , 6 3 - Einrichtung fur Kranke und Hilfsbedürftige Ν 174a - Entstehungsgeschichte Ν 174a; 174a EntstG - gefangene Person Ν 174a; 174a 3 - Insasse Ν 174; 174a 7 - Irrtum 174a 17 - Konkurrenzen 174a 20 - Mißbrauch der Stellung 174a 14 - Mißbrauch unter Ausnutzung der Krankheit/Hilfsbedürfligkeit 174a 16 - Rechtsgut 174a 1 f - Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung und ~ 174b 3 - stationäre Aufnahme Ν 174a - Teilnahme 174a 19 - Unterbringung, behördlich angeordnete 174a 4 f - Unterbringung, privatrechtliche 174a 5 - Versuch 174a 18 - verwahrte Person Ν 174a; 174a 4 - Vorsatz 174a 17 Handlung, sexuelle 184c 5 ff von Jugendlichen - Absehen von Strafe 182 7 - Ausnutzung 182 3 f - Bestimmen 182 3 - Entgelt, Handeln gegen 182 3 - Entstehungsgeschichte 182 EntstG - Fortgeltung von DDR-Recht E i n l 9 7 - Konkurrenzen 182 8 - Mißbrauch 182 3 f - Opfer 182 2, 6 - Rechtsgut 182 1 - Strafantrag 77 32; 182 7 - Täter 182 2 , 4 - Tathandlung 182 2 - Unfähigkeit zu sexueller Selbstbestimmung 182 4 - Versuch, untauglicher Vor 22 98 - Vorsatz 182 5 (227)

Sex

- Wahlfeststellung 1 118 - Wahrnehmung durch das Opfer 184c 23 - Zwangslage 182 3 von Kindern - Abbildungen, pornographische 176 11 - Absicht sexueller Erregung 17616 - Abspielen 174 12 - Auslandstat 5 40 ff; Ν 176a 5; 176 1 - Beischlaf(ähnliche Handlungen) 176 24 - besonders schwerer Fall Ν 176 EntstG; Ν 176a 1 ff; 176 24 ff - Bestimmen Ν 176 1; 176 4 ff, 9 - Darstellungen, pornographische 176 11 - Einwirken auf die kindliche Psyche 17613 - Entstehungsgeschichte Ν 176 EntstG; 176 EntstG - Exhibitionistische Handlungen und ~ 183 13 f - Fahrlässigkeit 176 14 - Garantenstellung 176 7 - Gefährdungsdelikt, abstraktes 176 1 - Kettenbestimmung 176 6, 9 - Konkurrenzen Ν 176 5; 176 31 - Leichtfertigkeit der Todesverursachung Ν 176b; 176 29 - minder schwerer Fall 176 22 - Mißhandlung, körperliche 176 24 - Mittäterschaft 176 7 - Notstand, sexueller 176 23 - Rechtsgut 176 1 - Reden, pornographisches 176 11 ff - Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen und ~ 179 9 - Strafdrohung Ν 176 4; Ν 176a; 176 21 f f - Strafzumessung 176 2 3 , 2 9 - Tathandlungen 176 2 f f - Teilnahme Ν 176a 6; 176 17, 26, 30 - Teilnahme, notwendige 176 17 - Tonträger pornographischen Inhalts 176 11 - Unterlassen 176 7 , 9 - Verbreitung pornographischer Schriften u n d - Ν 184 1; 184 15,48 f - Vorsatz Ν 176 2; 176 14 ff - Vorzeigen 176 12 von Kindern, schwerer - Absicht der Herstellung von Kinderpornographie Ν 176 6 - Beischlaf(ähnliche Handlungen) Ν 176a 2 - besonders schwerer Fall Ν 176a; 176 24 ff - Beteiligter Ν 176a 6 - Eindringen in den Körper Ν 176a 2 - Gefahr der Schädigung körperlicher/ seelischer Entwicklung Ν 176 4 - Gefahr schwerer Gesundheitsschädigung Ν 176 4 - gemeinschaftliche Begehung Ν 176 4

Sex

Sachregister

Sexueller Mißbrauch (Forts.) - minder schwerer Fall Ν 176a 8 - Mißhandlung, körperlich schwere Ν 176a 7 - Täter Ν 176a 2 - Todesfolge Ν 176b; 176 27 ff - Todesgefahr Ν 176a 7 - Versuch Ν 176a 9; 176 18 ff, 25, 28 - wiederholte Begehung Ν 176 5 Mißbrauch - der Abhängigkeit 174b 8 f - unter Ausnutzung der Krank-/Hilfsbedürfitigkeit 174a 16 - unter Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit 179 14 - durch Ausnutzung der Zwangslage 182 3 f - der Autoritätsstellung 174 16 - der Stellung Ν 174c 8; 174a 14 von Schutzbefohlenen - Absehen von Strafe 174 22 f - Absicht sexueller Erregung 174 19 - Adoptivkinder 174 17 - Anvertrautsein 174 12 - Ausbildung 174 8 - Auslandstat 5 40 ff - Beleidigung und ~ 174 23 - Bestimmen 174 5,21 - Betreuung in der Lebensführung 174 9 ff - Betreuungspflicht als besonderes persönliches Merkmal 28 61 - Dienst-und Arbeitsverhältnis 174 15 - Entstehungsgeschichte 174 EntstG - Erziehung 174 7 - Exhibitionistische Handlungen und ~ 183 13 f - Kettenbestimmung 174 20 - Kind, leibliches 174 17 - Konkurrenzen 174 23 - Mißbrauch der Autoritätsstellung 174 16 - Rechtsgut 174 1 - Strafzumessung 174 22 - Täter 174 20 - Tathandlungen 174 2 ff - Teilnahme 174 2, 20 - Teilnahme, notwendige 174 2 - Unterlassen 174 20 - Versuch 174 21 - Vorsatz 174 18 widerstandsunfähiger Personen - Abartigkeit, schwere andere seelische 179 7 - Ausnutzung der Widerstandsunfähigkeit 179 10 ff - außereheliche sexuelle Handlungen Ν 179 1; 179 2, 15 - Behinderung, geistige/seelische Ν 179 1 - Beischlaf Ν 179 2; 179 15 - Bestimmen Ν 179 1

-

Bewußtseinsstörung 179 5 eigenhändiges Delikt 179 17 Eindringen in den Körper 179 2 Einwilligung 179 12 Entstehungsgeschichte Ν 179 EntstG; 179 EntstG - gemeinschaftliche Begehung Ν 179 4 - Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 179 2 - Konkurrenzen 179 20 - Krankheit, geistige/seelische Ν 179 1 - Leichtfertigkeit Ν 179 2 - minder schwerer Fall Ν 179; 179 19 - Mißbrauch 179 14 - Mißhandlung, körperliche Ν 179 2 - Rechtsgut 179 1 - Schwachsinn 179 6 - Sexuelle Nötigung und ~ Ν 177 19; Ν 179 1; 179 10f,20 - Sexueller Mißbrauch von Kindern und ~ 179 9 - Störung, krankhafte seelische 179 4 - Strafdrohung Ν 179 2; 179 19 - Suchtkrankheiten Ν 179 1 - Täter 179 2 - Täuschung 179 11 - Tathandlungen Ν 179 1; 179 2 - Todesfolge Ν 179 2 - Todesgefahr Ν 179 2 - Vergewaltigung und ~ Ν 177 19; 177 5; 179 20 - Versuch Ν 179 3; 179 18 - Vorsatz 179 16 - Widerstandsunfähigkeit aus physischen Gründen Ν 179 1; 179 9 - Widerstandsunfähigkeit aus psychischen Gründen 179 3 ff Sichbemächtigen Geiselnahme 239b 2 Menschenraub 234 3 f, 8 Menschenraub, erpresserischer 239a 7 ff Sichbereiterklären zu Agententätigkeit 98 7; 99 14 Sichentfernen 142 118 ff berechtigtes - 142 126 entschuldigtes- 142 129 ff fahrlässiges - 142 165 in Unkenntnis des Unfalls 142 133 ff Sicherheit äußere - Begriff 93 13 - als Rechtsgut Vor 80 20 f; 80 1; 80a 1; 89 6; 92 6; 93 1, 13,33;353d4 - Staatsgeheimnis und - 93 1 der Bundesrepublik Deutschland als Rechtsgut 109e 10 (228)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Sicherheit (Forts.) des Einzelnen als Rechtsgut 241 1 innere ~ als Rechtsgut Vor 80 20 f; 89 6; 92 6; 129 1; 129a 4; Ν 261 1; 353d 3 öffentliche ~ siehe Öffentliche Sicherheit öffentlicher Betriebe als Rechtsgut 316b 3 des Verkehrs als Rechtsgut 315 4; 315a 1; 315b 3; 315c 3; 316 3; 316a 7; 316c 3 Sicherheitsgefährdender Nachrichtendienst siehe Nachrichtendienst, sicherheitsgefährdender Sicherheitsgefährdendes Abbilden 109g 1 ff Sicherheitskräfte, private Notwehrbefugnisse 212 13 Sicherheitsorgane Verfassungsfeindliche Einwirkung auf die Bundeswehr und öffentliche ~ siehe dort Sicherung vor dem Täter siehe Spezialprävention Sicherungsbetrug 263 75, 325 ff Sicherungshaft Vollzug 38 58 SicherungsmaQnahme Einziehung als ~ Vor 38 60 f Unbrauchbarmachung als ~ Vor 38 61 Sicherungspool 283c 6, 14 Sicherungsstrafe 1 1 Sicherungsübereignung Diebstahl und ~ 242 14, 68 Konkursstraftaten und ~ Vor 283 4; 283 21; 283d 28 Unterschlagung und ~ 246 6, 15 Untreue und ~ 266 42, 79, 88, 118 Sicherungsverwahrter Gefangenenbefreiung 120 18 Gefangenenmeuterei 121 6 f Sicherungsverwahrung siehe Unterbringung in Sicherungsverwahrung Sicherungszession Untreue 266 52,54, 118 Sichgewährenlassen eines Vermögensvorteils 302a 48 ff Sichverschaffen Geldwäsche 261 13 f Hehlerei 259 16, 18 ff von Kernbrenn-, radioaktiven und Sprengstoffen etc. Ν 310; 311b 9 landesverräterische Ausspähung 96 3 landesverräterische Fälschung 100a 8 Staatsgeheimnis 96 3; 97a 6 von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 8 Sichversprechenlassen eines Vermögensvorteils 302a 48 ff eines Vorteils 299 40, 42,46; 331 5

(229)

Sol

Sichzueignen dem Fischereirecht unterliegender Sache 293 11 f dem Jagdrecht unterliegender Sache 292 61 von Tieren 292 49, 52 f Siechtum Körperverletzung, schwere 226 23 Siegelbruch Amtsanmaßung und ~ 132 23 Anlegen eines Siegels 136 18 Diensthandlung, rechtmäßige 136 23 ff Irrtum 136 14, 22, 26 Konkurrenzen 136 27 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 136 la Rechtsgut 136 16 Siegel, dienstliches 136 17 f Tathandlung 136 20 f Unwirksammachen des Siegels 136 21 Urkundenfälschung und ~ 136 27 Verstrickungsbruch und ~ 136 27 Vorsatz 136 22 Wirksamkeit der Siegelung 136 19 Signatur, elektronische Urkundenfälschung 267 129 Singularexekution siehe Zwangsvollstreckungsvereitelung Sittenwidrigkeit Einwilligung, rechtfertigende und ~ Vor 32 124 f Gesinnungsunwert der Tat Einl 4 Unrechtseinsicht und ~ 17 5 Sittliche Integrität Vor 185 13; 185 34 Sitzblockade Aufruf zu ~ als öffentliche Aufforderung zu Straftaten Vor 110 5; 111 8b, 10,23, 30a, 30b Gewalttätigkeit und ~ 125 51 Nötigung 240 18,27 ff, 46 f, 56, 78, 89, 107, 109ff Nötigung von Verfassungsorganen 105 12 als unfriedliche Demonstration Vor 125 26 Sitzungspolizeigewalt, gerichtliche 123 39, 71 Skandal siehe auch Enthüllungsjournalismus Erörterung 193 18 Skinheads Vor 125 2,4; 125 3; Ν 127 6, 9 Sklaverei Begriff 234 43 Bekämpfung 234 EntstG Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 17 ff Smog-Verordnungen 329 5, 7 f, 10 Sodomie siehe Handlungen, sexuelle mit Tieren Softwarepiraterie 202a 15 Soldat Amtsrechte Vor 32 142 (kein) Amtsträger 11 29, 39; 132 11

Sol

Sachregister

Soldat (Forts.) Auslandstaten gegen ~ 5 91 ff Befehl, militärischer als Rechtfertigungsgrund Vor 32 173 ff Besondere persönliche Merkmale 28 60 Dienstverhältnis, Ausschluß 45 36 fahrlässige Körperverletzung durch ~ 229 17 Freiheitsstrafe, zur Wahrung der Disziplin gebotene 47 3 Garantenpflicht 13 29 Körperverletzung gegen Strafantrag 230 3 Maßregelanordnung gegen Wirkungen 61 13 als „Mörder" 185 34; 193 25; Vor 125-145d 6 Nötigung von Soldaten 240 104 ff, 113 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Notwehrexzeß 33 62 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 71 rechtswidriger Befehl 25 70 f Schußwaffengebrauch, zulässiger Vor 32 150; 212 11, 15 Strafantragsrecht 77a 2, 12 strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 105 f Strafvereitelung im Amt 258a 3 Strafvollzug 38 64 Strafzumessung, Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 als Täter eines Amtsdelikts Vor 331 4 als Täter Vor 109 3; 120 39; 203 71 Tötung im Krieg 212 16 ff Uniform, Mißbrauch 132a 16 Verrat von Staatsgeheimissen 97a 7 zur Vollstreckung befugter ~ 113 1, 4 ff, 10 Soldatendelikt Besondere persönliche Merkmale 28 60 Solidargemeinschaft der Versicherten als Schutzgut 266a 2 , 4 Solidarität, mitmenschliche als Rechtsgut 323c 28 Sonderdelikt siehe auch Garantensonderdelit Amtsdelikte Vor 331 10 Angestelltenbestechlichkeit 299 13 Anstiftung 26 101 f Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse 278 2 Baugefahrdung 323 1 Beihilfe 27 51 Beischlaf zwischen Verwandten 173 30 als Deliktstyp Vor 13 50 Doppelehe 172 12 echtes ~ - Aussetzung 221 4, 32 - Falschbeurkundung im Amt 348 35

- Gebührenüberhebung 352 2 - Geheimhaltungspflicht, Verletzung besonderer 353b 42 - Kinderhandel 236 6 - Mißhandlung von Schutzbefohlenen Vor 223 8; 225 1 - Pfandsachen, unbefugter Gebrauch 290 1, 12 - Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung 206 5 - Privatgeheimnisse, Verletzung 203 1, 16, 58, 158 - Rechtsbeugung 339 4, 103 - Schwangerschaftsabbruch mit unrichtiger ärztlicher Feststellung 218b 19 - Steuergeheimnis, Verletzung 355 5b - Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht 145a 29; 145a 29 - Versuch 22 237 - Verwertung fremder Geheimnisse 204 4 - Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 37 Friedensgefährdende Beziehungen 100 1 Garantensonderdelikt 203 46, 58, 158, 160 Gefährdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315 2, 38 Gefangenenmeuterei 121 4 Kreditbetrug durch Unterlassen 265b 96 Lärmverursachung 325a 31 Luftverunreinigung 325 la, 67, 70 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 46 mittelbare Täterschaft durch Einsatz eines qualifikationslosen dolosen Werkzeuges 25 134 ff Parteiverrat 356 5 Preisgabe von Staatsgeheimnissen 97 1 Subventionsbetrug durch Unterlassen 264 a.F. 22, 94, 137 mit sustituierbarer Täterqualifikation 14 15 unechtes ~ - Mißhandlung von Schutzbefohlenen Vor 223 8; 225 1 - Tötung auf Verlangen Vor 211 40, 42, 45; 216 2 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. und ~ 328 63 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 35, 182 Untreue 266 160 f Verletzung der Buchfuhrungspflicht 283b 4 ff Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 18 Verletzung der Unterhaltspflicht 170 69 Vertreterhaftung, strafrechtliche und ~ 14 1,2 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 14 (230)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Sonderpflichtdelikt Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 23 Konkursstraftaten 283 7, 37; 283b 1 Sonderstrafrahmen nach §49 Abs. 1 23 17,41 ff Sorge, elterliche als Rechtsgut, geschütztes Vor 234-236 2, 7; 235 1 Untreue 266 48 f, 123 Sorgeberechtigter siehe Erzieherprivileg Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 117 Garantenpflicht 13 42 Sorgepflicht siehe auch Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht Vernachlässigung, Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 16 Sorgfalt Sorgfaltspflicht bei Verbreitung von Tatsachen 186 4 Wahrnehmung berechtigter Interessen, Anforderungen an ~ bei 193 3 Sorgfaltspflichtverletzung Fahrlässigkeit 16 123 ff, 157 ff Sottise 185 23 Sowjetunion Strafrechtsreform Einl 122 Sozialadäquanz Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 27,49, 54 f Anleitung zu Straftaten 130a 2, 23, 33 Belohnung/Billigung von Straftaten 140 38 Betrug Vor 263 8, 27, 290; 263 35 Briefgeheimnis, Verletzung 202 40 Fahrlässigkeit und ~ 16 159 f, 179 f Gewaltdarstellung 131 35 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion 3113,9 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 110 Propagandamittel verfassungswidriger Organisationen 86 19 ff Rechtswidrigkeit und ~ Vor 13 49; Vor 32 26 ff Sportverletzungen Vor 32 93 Teilnahme an riskanten Sportarten 109 21 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 37 ff, 45 Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 8,12 ff Sozialarbeiter Schweigepflicht 203 37 f, 45, 69, 140 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 Sozialethik Einl 1, 27 Sozialer Geltungswert Vor 185 9, 11, 21 Sozialgeheimnis 138 65; 203 37, 112 f, 124, 146 (231)

Spe

Sozialgerichtsbarkeit Rechtsbeugung 339 28 Sozialkontrolle Strafrecht und ~ Einl 1 Sozialleistungsbetrug 263 11, 39, 54 ff, 72, 75, 79, 91,99 f, 111, 188 Sozialnot keine Notstandslage 34 38 Sozialpädagoge Schweigepflicht 203 37 f, 69 Sozialplan Konkursstraftaten u n d - Vor 283 152, 154 Sozialprognose siehe Prognose Sozialsphäre siehe Sphärentheorien Sozialsubvention 264 a.F. 13, 38, 51 Sozialtherapie siehe auch Anstalt, sozialtherapeutische 66 2, 15 Sozialversicherung Urwahlen zur strafrechtlicher Schutz 107b 5; 108d Sozialversicherungsbeiträge Vorenthaltung 129 20 Sozialversicherungsbetrug 263 11, 29, 57, 69, 78, 272 Sozialversicherungs träger Schutz der ~ als Rechtsgut 266a 1 f Sozialversicherungsuntreue siehe auch Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266 108, 180 Sozialwucher 302a 1 Spanien Betrugsstrafrecht Vor 263 72 ff Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 10 Konkursstraftaten Vor 283 204 ff Kreditbetrug 265b 8 Strafrechtsreform Einl 118, 135 Subventionsbetrug 264 a.F. 10 Versicherungsbetrug 265 a.F. 5 Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 18, 27 Spannungsfall 80 6 Speditionsgeschäft Untreue 266 129 Speichern beweiserheblicher Daten 269 11 von Daten 271 68, 77 f Spekulationsgeschäft Bankrotthandlung Vor 283 118, 123; 283 55 ff, 59, 163, 181, 184 Untreue 266 95 ff Sperrbezirke 184a 1 f Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis Ν 69a als alternative Maßregel zur Entziehung der Fahrerlaubnis 69a 3 Anrechnung vorläufiger Entziehung 69a 71 ff Anschlußsperre 69a 6, 70

Spe

Sachregister

Sperre für die Erteilung einer Fahrerlaubnis (Forts.) Aufhebung, vorzeitige 69a 78 ff Ausnahmen 69a 7 Beginn 69a 70 Dauer Vor 61ff 80; Ν 69a; 69a 15 ff Ende 69a 70 auf Lebenszeit 69a 38 ff Pflicht zur Festsetzung 69a 1 Sperrfrist 69 108 f, 117 - isolierte ~ 69a 2 ff, 37 Verfahrensrecht 69a 91 f zeitlich begrenzte ~ 69a 32 ff Sperrwirkung Bankrott 283 10, 12 Buchdelikte 283 128 Gläubigerbegünstigung 283 237; 283c 5, 31, 39 f; 283d 26 des milderen Gesetzes Vor 52ff 5, 70; 52 44 des spezielleren Delikts Vor 52ff 95 ff Spezialität Amtsdelikte Vor 52ff 87 Aussagedelikte Vor 52ff 85 Begriff Vor 52ff73 Beispiele V o r 5 2 f f 7 7 f f Beleidigungsdelikte V o r 5 2 f f 7 9 Erschwerungsgründe, verschiedene Vor 52ff 88 ff Freiheitsdelikte V o r 5 2 f f 7 8 lex specialis derogat legi generali Vor 52ff 73 Mord und Totschlag, Verhältnis Vor 52ff 92 Nötigungsdelikte V o r 5 2 f f 7 8 , 83,86 privilegierende Tatbestände Vor 52ff 91 qualifiziertes Delikt V o r 5 2 f f 8 4 Sexualdelikte V o r 5 2 f f 7 7 , 81 Sperrwirkung des spezielleren Delikts Vor 52ff 95 ff Steuerrecht V o r 5 2 f f 8 2 Strafantrag V o r 5 2 f f 9 8 Strafzumessung Vor 52ff 93 Subsidiarität, Abgrenzung Vor 52ff 74 Verjährung Vor 78 15 Vermögensdelikte Vor 52ff 80 Wiederaufleben des verdrängten Delikts Vor 52ff 94 Wirkungen V o r 5 2 f f 9 3 f f zusammengesetzte Delikte Vor 52ff 76 Spezialprävention defense sociale Vor 38 12 Entziehung der Fahrerlaubnis 69 2 f Fahrverbot 44 24 ff Freiheitsstrafe, kurze 47 15 ff Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 38 39 Geldstrafe und ~ 40 7 Generalprävention, Verhältnis 46 40

im Maßregelrecht Einl 32, 35, 39; Vor 61ff 20 negative- V o r 4 6 f f 2 8 positive ~ Vor 46ff 28 Schuld u n d - Vor 32 182a ff Strafaussetzung zur Bewährung und - 56 50, 52 Strafrecht und ~ Einl 26, 30, 32 Strafzumessung und ~ Vor 46ff 28; 46 1, 21 ff, 229,244 als Strafzweck Vor 46ff 26, 28 Stufenverhältnis V o r 4 6 f f 2 8 Versuchsstrafbarkeit und - Vor 22 68, 95 Sphärentheorien Vor 201 2 ff Spiel Bankrotthandlung 283 63, 69 Spielbanken Glücksspiel, unerlaubtes Vor 284-287 22; 284 22; 286 7 Spielhallen siehe Glücksspiel, unerlaubtes Spielraumtheorie 46 18 ff Spielrecht Vor 284-287 13 ff Spielsucht Schuldfähigkeit und ~ 20 66; Vor 284287 26 Spionage siehe auch Agententätigkeit, geheimdienstliche; siehe auch Agententätigkeit, landesverräterische; siehe auch Agententätigkeit zu Sabotagezwecken Betriebsspionage 202a l ; 3 1 6 b E n t s t G Datenspionage 202a 1 Strafbarkeit der - im deutsch-deutschen Verhältnis Einl 96; Vor 80 39 ff; Vor 93 15 ff Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung und ~ 201 28 Sport Fahrlässigkeitstaten im ~ 16 203 ff Sportunfälle als fahrlässige Tötung 222 21 f vorsätzliche Verletzungshandlungen Vor 32 93 Sportwetten siehe Glücksspiel, unerlaubtes Sprechvermögen Verlust als schwere Folge 226 12 Sprengstoff Herbeifuhren einer Sprengstoffexplosion Ν 308;310 3 Sprengstoffdiebstahl 243 34a Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens Ν 310; 311b 5 Staat als Angegriffener· 32 153 ff kein Angreifer 32 33 ff, 37 Neutralität, religiöse und weltanschauliche Vor 166 1,5; 166 1,18,61,68 säkularer - und Religionsdelikte Vor 166 8, 21 ff (232)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Staaten, ausländische siehe Ausländische Staaten Staatenlose als Ausländer Vor 3 335 Staatsanwalt Aussageerpressung 343 3 Notstand, entschuldigender, Zumutbarkeit aufgrund besonderen Rechtsverhältnisses 35 54 Rechtsbeugung 339 19, 30, 44, 59, 114, 118 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 StrafVereitelung im Amt 258a 3 Verfolgung Unschuldiger 344 2 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 2 Staatsanwaltschaft als Partei, Parteiverrat 356 43 Staatsaufsicht über die Religionsgemeinschaften Vor 166 3 f Staatsgebiet Strafgewalt und ~ Vor 3 229 Staatsgefährdung siehe auch Gefährdung des demokratischen Rechtsstaats Vor 80 9 f; 81 10 Staatsgeheimnis Abgeordnete, Immunität 93 28 Auskunftsrecht des Parlaments 93 28 Begriff Vor 93 2; 93 1 - faktischer ~ 93 8 f; 95 3 - formeller ~ 93 7 - materieller ~ 93 7 ff Dienstgeheimnis und ~ Vor 93 4; 353b 2 diplomatisches Geheimnis und ~ 93 Vor 1,13 Dispositionsbefiignis der Regierung 93 27 f Einziehung 101a 4, 6 Entschuldigungsgründe 93 31 f Erkenntnisse 93 2,21 Euratom-Geheimnis als ~ 93 18, 24 fremde Macht 93 10 ff Fund 96 3, 5 Gefahr - für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik 93 14, 18 - generell-abstrakte ~ 93 14 - konkrete ~ 93 14, 17,27 - eines schweren Nachteils 93 14, 16 f Gegenstände 93 2,21 Geheimhaltungsbedürftigkeit 93 1, 7 ff, 14 Geheimhaltungsfahigkeit 93 1, 3 ff, 7 Geheimhaltungsinteresse, objektives 93 7 Geheimhaltungsobjekt 93 2 Geheimnisträger 93 3 Geheimsein 93 3, 5 f illegales ~ 93 Vor 1, 20 ff; 97 2; 97a 1 f; 353d 18 (233)

Sta

Informations- und Pressefreiheit und ~ 93 5 f, 20; 94 1,4; 95 1 Irrtum 93 19, 25 militärisches Geheimnis und ~ 93 Vor 1, 9, 18,24 Mosaikgeheimnis 93 5, 16 NATO-Geheimnis als ~ 93 9, 18,24 öffentliche Bekanntgabe 93 27 Offenbaren 95 2 f Patentrecht 93 29 Personenkreis, begrenzter 93 3 f Preisgabe 97 1 ff Privatgeheimnis und ~ 203 11, 20, 32 Rechtfertigungsgründe 93 26, 30 ff Rüstungsbeschränkungen, Verstoß 93 23 Saldierung von Vor- und Nachteilen 93 17 Tatbestandsausschluß/negatives Tatbestandsmerkmal 93 20, 26 Tatsachen 93 2,21 Verschlußsachen 93 3, 19, 28, 29; 94 4, 16; 95 3; 96 3; 97 10, 11 Vorsatz 93 19 Vorveröffentlichung 93 6, 19 Weitergabe, befugte 93 26 ff Staatskirche Verbot d e r - Vor 166 3 Staatskirchenrecht Vor 166 3 ff Staatsnothilfe Vor 32 83; 32 147 ff, 152 ff, 161; 323c 66 Staatsnotstand Vor 32 83; 34 80 Staatsnotwehr 32 151 Staatsoberhaupt, ausländisches siehe Ausländisches Staatsoberhaupt Staatsschutzdelikte siehe auch Politische Verdächtigung Anzeigepflicht Vor 93 5 Auslandstaten Vor 80 33 beschränkter Anwendungsbereich 91 1 ff DDR-Recht Vor 80 19; Vor 93 lb; 93 Vor 1 Einigungsvertrag, Regelungen im Vor 80 35 ff Einziehung 92a 1 f Geltung in West-Berlin Vor 80 32; Vor 93 8 Geltungsbereich Vor 80 32 ff Grenzen der ~ Vor 80 20 ff; 93 5 Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 23 historische Entwicklung EinI 55; Vor 80 1 ff; Vor 93 1 f, 2 - im Nationalsozialismus Vor 80 4 f; Vor 93 1 Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 162, 164 ff Meinungs- und Pressefreiheit und ~ Vor 80 22 ff; 93 20, 33; 94 1; 95 1; 100a 1

Sta

Sachregister

Staatsschutzdelikte (Forts.) NATO-Staaten und ihre Truppen Vor 80 34; Vor 93 7 ff, 10, 12 Nebenfolgen 92a 1 f; Vor 93 11; 101 1 ff Nötigung und ~ 240 4, 124 Parteienprivileg und ~ Vor 80 25 ff Parteiverbot und ~ Vor 80 21 Rechtsgut Vor 3 166, 168; Vor 80 20,41; Vor 93 3 f, 20; 93 9, 13,20 - Treubruchsgedanke Vor 93 3, 6; 93 1, 13; 100 1,9 Strafbarkeit im deutsch-deutschen Verhältnis Vor 80 39 ff; Vor 93 3, 15 ff Tatort 9 3; 91 1 ff Ubiquitätsprinzip, keine Geltung 9 3; 91 1 ff Verbotsirrtum Vor 80 31 verfahrensrechtliche Besonderheiten Vor 93 10 ff Verfassungsmäßigkeit Vor 80 22 ff, 26; 80 2; 85 2, 7; 86 8, 10; 90 12; 90a 1, 25; 92 3; 93 9; 94 1, 15; 97a 13 ff; 99 1, 11 weitere Vorschriften zum Geheimnisschutz Vor 93 4 ff Zuständigkeit für Strafverfolgung Vor 80 17; Vor 93 10, 14; 241a 25 Staatsschutzprinzip Vor 3 129, 152 Staatssicherheit Begriff 353d 4 Staatsstreich siehe Widerstandsrecht Staatsverleumdung 100a 1; 131 Vor 1 Stadt(ober)sekretär Untreue 266 121 Stadtdirektor Untreue 266 121 Stadtkämmerer Untreue 266 77, 121 Stall Brandstiftung 306 11 Standesbeamter Doppelehe 172 5 f, 12 Falschbeurkundung im Amt 348 4 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Personenstandsfalschung 169 21 Standesdelikt Rechtsbeugung 339 9, 126 Standespflicht Notwehrexzeß und ~ 33 62 Standesrecht Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 3 Stasi siehe Ministerium flir Staatssicherheit Stasi-Überprüfungen Indemnität und ~ 36 6 Stationierungsstreitkräfte strafrechtlicher Schutz siehe NATO-Staaten und ihre Truppen Statistikgeheimnis 203 50

Statusfolgen strafgerichtlicher Verurteilung siehe auch Amtsfähigkeit, Verlust; siehe auch Stimmrecht, Verlust; siehe auch Wählbarkeit, Verlust Vor 45 3 ff; 45 1 Staub als Schadstoff 325 8, 55 Stehlsucht Schuldfähigkeit und ~ 20 66 Steinbruch 329 30 Stellen Werttheorie 46 16 Stellvertreter siehe auch Handeln fiir einen anderen Strafantragsrecht, Ausübung 77 43 ff Untreue 266 45,66, 127, 140 Urkundenfälschung 267 29 ff, 33 ff, 175 ff Stempel Urkundeneigenschaft 267 89 Sterbehilfe aktive ~ Vor 211 6, 12, 14; 216 17, 19, 22 Begriff Vor 211 12 indirekte- Vor 211 12, 15 f Notstand, rechtfertigender 34 71,75 Notstand, übergesetzlicher entschuldigender u n d - Vor 32 216 passive- Vor211 12, 17 Sterilisation einwilligungsunfahiger Volljähriger 228 41 Verbot der ~ Minderjähriger 228 41 Zulässigkeit der freiwilligen ~ 228 38 ff Steuer Abgabenüberhebung 353 9 Steuerberater Berufsbezeichnung, geschützte 132a 12c Konkursstraftaten Vor 283 30, 66; 283 129; 283b 5 Kreditbetrug 265b 111 Parteiverrat 356 23, 35 Schweigepflicht 203 66, 120 strafschärfende Bedeutung der beruflichsozialen Stellung 46 103 f Strafzumessung, Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 als Unternehmenssanierer Vor 283 30 Untreue 266 60, 93, 129 Versagung/Widerruf der Zulassung 45 36 Steuerbevollmächtigter Parteiverrat 356 23, 35 Steuerdelikt Verjährung 78 3; 78a 6; 78b 10 Steuergeheimnis 355 6 ff, 16 Steuergeheimnis, Verletzung Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 355 78; 358 1 ff Bekanntwerden 355 11, 15, 18 Betriebsgeheimnis 355 16 DDR-Recht 355 80 (234)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Steuergeheimnis, Verletzung (Forts.) Geschäftsgeheimnis 355 16 Individualinteresse des Steuerpflichtigen 355 2 ff Informationsanspruch der Presse 355 72 Interesse, staatliches an funktionierendem Steuerwesen 355 2 ff, 32 Interesse, zwingendes öffentliches 355 50 ff, 72 f Konkurrenzen 355 77 Mitteilungen im finanziellen und Überwachungsinteresse 355 73 ff Offenbaren 355 25 Offenbarung, zulässige 355 28 ff - zur Ermittlung der Besteuerungsgrundlagen 355 32 ff - gesetzliche ~ 355 34 ff - zur Richtigstellung unwahrer Tatsachen 355 69 ff - Strafverfahren wegen Nichtsteuerstraftat 355 42 ff - zur Strafverfolgung qualifzierter Wirtschaftsstraftaten 355 63 ff - bei Strafverfolgung schwerer Straftaten gegen Leib/Leben oder gegen den Staat 355 52 ff - zwingendes öffentliches Interesse 355 48 ff, 72 f Offenbarungspflicht der Finanzbehörde 355 2 , 4 Rechtfertigung 355 28 ff Schutzgut 355 1 ff Sonderdelikt, echtes 355 5b Steuergeheimnis 355 6 ff, 16 Strafantrag 355 79 Täter 355 5 ff, 19 ff Teilnahme 355 76 Umweltgefahrdungen, schwere und ~ 355 72 unbefugt 355 27, 29 Untersuchungsausschuß, parlamentarischer 355 71a Verfahren in Steuersachen 355 12 ff Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 355 33 Verhältnisse - Begriff 355 6 ff - eines anderen 355 8 ff, 17 Verwerten 355 26 f Verwertung, zulässige 355 31 Vorsatz 355 75 Zustimmung des Betroffenen 355 31, 39 ff Steuerhinterziehung Bankrott und ~ Vor 283 28; 283 241 Wahlfeststellung 1 115 Steuerpflichtiger siehe auch Abgabenstrafrecht Untreue 266 119 (235)

Stö

Steuerrecht Spezialität Vor 52ff 82 Steuerstreik Vor 110 1 Steuervergünstigungen Subventionsbetrug und ~ 264 a.F. 6, 26 ff, 161 f Stiftung rechtsfähige Täterkreis bei Konkursstraftaten Vor 283 64 Stimmabgabe siehe auch Wahlen strafrechtlicher Schutz der ~ 107c 1; 108 1; 108a 1; 108b 1 Stimmrecht, Verlust Anknüpfungsvorschriften 45 31 Dauer 45 32; 45a 3 ff Eintritt 45a 2 fakultativer- 45 1, 13 ff Jugendliche und Heranwachsende 45 33 als Nebenfolge Vor 38 4; 45 1, 15, 31 92a; 101 4; 102 6; 108c 1; 109i; 129a 43 für Untergebrachte 45 1, 31, 34; 61 14 Wahlen in öffentlichen Angelegenheiten 45 21 ff Wiederverleihung 45b 1 ff Störanrufe Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 18, 42 Störhandlungen Verfassungsfeindliche Sabotage 88 3 f, 9 Störpropaganda gegen die Bundeswehr Absicht 109d 12 Äußerungsdelikt 109d3 Meinungs-, Presse- u. Kunstfreiheit und ~ 109d 3 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 42 Rechtsgut Vor 109 1 Störtelefonanrufe (kein) Hausfriedensbruch 123 48 (keine) Störung von Telekommunikationsanlagen 217 5 Störung einer Bestattungsfeier siehe Störung einer Bestattungsfeier öffentlicher Betriebe siehe Störung öffentlicher Betriebe Bewußtseinsstörung, tiefgreifende 20 25 ff; 179 7 der Datenverarbeitung 303b 11 ff des öffentlichen Friedens siehe Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten der Gesetzgebungstätigkeit 106b 1 ff krankhafte seelische ~ 20 24; 179 4 - als Folge von Rauschmittelsucht 323a 76, 125

Stö

Sachregister

Störung (Forts.) - als Grund für Rauschmittelsucht 323a 78 - Widerstandsunfähiger aufgrund ~ 179 3 f der Religionsausübung siehe Störung der Religionsausübung seelische ~ - juristische Klassifikationssysteme 20 20, 24 ff - psychiatrische Klassifikationssysteme 20 20 ff der Totenruhe siehe Störung der Totenruhe von Telekommunikationsanlagen siehe Störung von Telekommunikationsanlagen einer Wahl oder Abstimmung siehe Wahlbehinderung Störung einer Bestattungsfeier Absicht 167a 19 Auslandstat 167a 14 Bagatellfälle 167a 18 Bestattung - Begriff 167a 6 - Bestattungsgebräuche 167a 6 ff - Bestattungspflicht 167a 12 - Bestattungszwang 167a 10 - Recht d e r - 167a 9 Bestattungsfeier - Beendigung 167a 16 - Begriff 167a 13 - kirchliche ~ 167a 14 - private ~ 167a 2 - Zeitpunkt 167a 15 Entstehungsgeschichte 167a EntstG Friedhofswesen 167a 9 Friedhofszwang 167a 11 Grabfrevel 167a 5, 8 Konkurrenzen 167a 20 Leichenfrevel 167a 5, 8 Menschenwürde 167a 3 Persönlichkeitsschutz, postmortaler 167a 2 f Pietätsempfinden 167a 2 f, 5 Rechtsgut 167a 2 ff Stören 167a 17 Störung der Religionsausübung und ~ 167 10; 167a 2, 20 Totenfursorgerecht 167a 3, 11 f, 14 Totgeburten 167a 10 Vorsatz 167a 19 Wissentlichkeit 167a 19 Störung öffentlicher Betriebe Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 316b 38 Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr und ~ 316b 38 Anlage, Begriff 316b 7 ff besonders schwerer Fall 316b 37 Betrieb, Begriff 316b 5

Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ 129a 10 Computersabotage und ~ 316b 3, 38 Einrichtung, Begriff 316b 6 Entziehung elektrischer Kraft 316b 33 Erfolgsdelikt 316b 2 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs u n d - 316b 10 Gefährdungsdelikt, abstraktes 316b 2 Gefahrliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr und - 316b 38 Gefahrliche Eingriffe in den Straßenverkehr und - 316b 10 Konkurrenzen 316b 38 der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienend 316b 23 ff der öffentlichen Versorgung dienend 316b 17 Postdienst 316b 12 f Rechtsgut 316b 3 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln und - 316b 3 Sachbeschädigungsdelikte und - 316b 3, 38 Sache, betriebsdienliche 316b 31 Störung von Telekommunikationsanlagen und - 316b 38 Strafverfolgungsstatistik/-praxis 316b 1 Tathandlung 316b 32 Unternehmen - Begriff 316b 5 - lebenswichtiges Versorgungsunternehmen 316b 22 Verfassungsfeindliche Sabotage und - 88 2; 316b 3, 26, 38 Verhinderung/Störung des Betriebs 316b 34 Verkehr, öffentlicher 316b 14 Versorgungsanlagen/-unternehmen 316b 15 ff Versuch 316b 36 Vorsatz 316b 35 Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel und 305a 1; 316b 3 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten Adressaten der Drohung 126 9 f Androhung 126 3 ff - einer qualifizierten Tat Ν 126 3, 5; 126 4 Anzeigepflicht 126 14 Bedrohung und - 126 2, 8, 9, 12, 17; 241 2, 4, 19, 27 Belohnung/Billigung von Straftaten und 140 3 bevorstehende Tat 126 13 Bildung krimineller Vereinigungen und 129 37, 89 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 Eignung zur Friedensstörung 126 8 f Erpressung und - 12617 (236)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten (Forts.) Gefährdungsdelikt 126 2, 9 Gesetzesentwicklung 126 1 Irrtum 126 I I a Katalogtaten Ν 126 1 ff; 126 4, 17 Konkurrenzen 126 17 Landfriedensbruch, schwerer und ~ 126 4 Mißbrauch von Notrufen und ~ 126 17 Nötigung und ~ 126 17 Raub mit Todesfolge und ~ Ν 126 5 Rechtsgut 126 1,2, 8 Statistik 126 1 a Unrechtsbewußtsein 126 1 la Volksverhetzung und ~ 126 4 Vollendung und Versuch 126 16 Vorbereitungshandlungen 126 4 Vorsatz 126 11 Vortäuschen einer Straftat und ~ 126 12 f, 17; 145d 13,20, 23 wider besseres Wissen 12614 Störung der Religionsausübung Absicht 167 14, 17 Bagatellfälle 167 14, 23 Demonstrationsfreiheit und ~ 16716 Entstehungsgeschichte 167 EntstG Feiertagsrecht und ~ 167 7 Gefährdungsdelikt, abstraktes 167 4 Gefahrdungseignung 1 6 7 4 , 1 5 Gottesdienst 167 9 Handlungen, gottesdienstliche 167 10 Irrtum 167 17 Konkurrenzen 167 25 Kulthandlungen, geschützte 167 8 Meinungsfreiheit und ~ 167 16 f Nötigung und ~ 167 2, 25 Notstand, rechtfertigender 16716 Ort, dem Gottesdienst/Weltanschauungsfeiern gewidmeter 167 19 ff politische Demonstrationen 167 9 Rechtsgut 167 5 Rechtswidrigkeit 167 16 Sonn- und Feiertage 167 7 Stören 167 12 ff Störung - absichtliche- 167 14, 17 - grobe ~ 167 14 Störung einer Bestattungsfeier und ~ 167 10; 167a 2, 20 Unfug, beschimpfender 167 3, 22 f Verhinderung der Teilnahme an einem Gottesdienst 167 2 Verhinderung des Gottesdienstes 167 2 Versammlungsgesetz und ~ 167 6 Vorsatz 167 17,24 Weltanschauungsfeier 167 11 (237)

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Störung der Totenruhe Anatomieleiche 168 23 Asche eines Verstorbenen 16828 Aufbahrungsstätte 168 50 f Bagatellfälle 168 25 Beisetzungsstätte 168 52 ff Berechtigter 168 36 ff, 49 Beschädigen 168 62 Diebstahl und ~ 168 4, 23; 242 10 f Ehrfurcht vor dem Tode 168 2 Embryonenschutzgesetz und ~ 168 20, 27 Entstehungsgeschichte 168 EntstG, 1 Erdbestattung 168 53 Feuerbestattung 168 53 fiktive Darstellungen 168 47 Gewahrsam 168 18, 30 ff Hirntodkonzept 168 11 f, 15, 19 Irrtum 168 4 1 , 6 6 , 6 8 Körper eines verstorbenen Menschen 168 21 ff Körperteile 168 24 ff Körperverletzung und ~ 168 4 Konkurrenzen 168 69 Leibesfrucht, tote 168 18, 20, 22, 27, 37 Leichenschau 168 3 ff Organentnahme zur Transplantation und ~ 168 6 ff Persönlichkeitsschutz, postmortaler 168 2 Pietätsempfinden 168 2 Plastinate 168 47 Rechtfertigungsgründe - Einwilligung 168 44, 66 - Erlaubnis, behördliche 168 43 - Gewohnheitsrecht 168 42 - Notstand, rechtfertigender 168 17,45,66 - öffentlichrechtliche Vorschriften 168 66 Rechtsgut 168 2 Rechtswidrigkeit 168 41 ff, 66 res sacrae 168 24 Sachbeschädigung und ~ 168 4, 23, 62, 69; 303 4 Seebestattung 168 54 Skelett 168 23 f, 26 Todesfeststellung 168 10 ff, 19 Totenfürsorgerecht 168 3, 17 f, 36 ff Totengedenkstätte, öffentliche 168 58 ff Totgeburten 168 22 Transplantationsgesetz - Entstehungsgeschichte 168 13 ff - strafrechtliche Bedeutung 168 16 ff, 69 Transplantationstourismus 168 19 unbefugt 16841 ff Unfug, beschimpfender 168 47 f, 64 f universelle Akzeptanz Vor 166 21 Unterschlagung und ~ 168 23 Versuch 168 68

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Sachregister

Störung der Totenruhe (Forts.) Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und ~ 168 4, 69 Vorsatz 168 67 Wegnahme 168 29; 242 10 Zerstören 16861 Störung von Telekommunikationsanlagen Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4 Beschädigen 317 5 Beseitigen 317 5 Entzug der Energie 317 5 Fahrlässigkeit 317 8 Fernmeldeanlagengesetz und ~ 317 11 Gefahrdungsdelikt, konkretes 317 6 Konkurrenzen 317 11 öffentlicher Zweck 317 3 Rechtsgut Ν 317; 317 1, 3 Sachbeschädigung und ~ 317 11 Sache, betriebsdienliche 317 4 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 316b 38; 317 6 Streik 317 5 Unbrauchbarmachen 317 5 Verändern 317 5 Verfassungsfeindliche Sabotage und ~ 317 11 Verhinderung/Gefahrdung des Betriebs 317 6 Versuch 317 9 Vorsatz 317 7 Zerstören 317 5 Stoffe siehe auch Abfall Begriff 324a 26 ff - anorganische Stoffe 324a 27 - organische Stoffe 324a 27 (selbst-)entzündliche ~ 326 84; 328 25 erbgutschädigende ~ 328 25 explosionsgefährliche ~ 326 83; 328 25 feste ~ 329 32 feuergefährliche ~ 326 84; 328 25 fortpflanzungsgefährdende ~ 326 82; 328 25 Gefahrstoffe 328 23 ff Geruchsstoffe als Schadstoffe 325 8, 55 gesundheitsschädliche ~ 224 9 ff giftige ~ siehe Gift Kernbrennstoffe 311d 5; 326 85; 327 2; 328 1 f, 22 krebserzeugende ~ 326 80; 328 25 radioaktive ~ Ν 310; 311b 4; 311d 5; 326 4; 328 4 f, 22, 30 Schadstoffe 325 55 f Schnüffelstoffe als Rauschmittel 316 177; 323a 103 wassergefährdende- 324 105, 111, 119, 121, 125; 327 11, 15b; 328 25, 30; 329 17 f, 28

Stoßbetrug Vor 263 4; 263 340 Strafänderungsgründe benannte- V o r 4 6 f f l 0 f f unbenannte - Vor 46ff 17 ff; 47 4 Strafaktenauszug Parteiverrat 356 54, 78 Strafantrag siehe auch Antragsdelikt Anforderungen, inhaltliche 77 13 ff Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 77 37; 299 57; 301 1 Antragsberechtigte 77 23 ff, 43; 77a 2 Antragsdelikt, relatives 77 3 f Antragserfordernis - Gründe Vor 77 4 - persönliche Beziehung von Täter und Opfer 77 3 f - Reichweite Vor 77 6; 77 Antragsfrist - Ausschlußfrist 77b 2 - Beginn 77b 5 ff, 12 - Dauer 77b 3 - Fristwahrung 77b 4 - Hemmung wegen bestehender Ehe 77b 16 - Ruhen 77b 18 - Vertretung, gesetzliche und - 77b 14 f - bei wechselseitig begangenen Taten 77c 5 Antragsmündigkeit 77 44 ff Antragsrecht - Einschränkungen 77 56 - Erlöschen 77 60 - höchstpersönliches Recht 77 51,57 - höchtspersönliches Recht 77 51 - Rechtsmißbrauch 77 56 - Übergang 77 57 ff; 77b 17 durch Ausländer 77 45 Auslandstat Vor 77 14 Ausschlußfrist 77b 2 Ausspähen von Daten 202a 20 Ausübung des Antragsrechts - durch Behörde Vor 77 8; 77 40 - durch Dienstvorgesetzten 77a 10 - durch juristische Person 77 39 - Selbstausübung 77 38 - durch Stellvertreter, gesetzlichen 77 43 ff; 77b 10 - durch Stellvertreter, gewillkürten 77 51 ff Begünstigung 257 26 f einer Behörde Vor 77 8; 77 40 Beleidigung 77 25; 194 1 ff Betriebsverfassungsgesetz 77 37 Betrug 77 25; 263 6, 303 ff, 336 Computerbetrug 263 89 Computerstraftaten 77 25; 303a 40; 303b 31; 303c 1 ff DDR-Recht Vor 77 17 Diebstahl 77 26 (238)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Strafantrag (Forts.) des Dienstvorgesetzten 77a 2 ff Einführung des Antragserfordernisses nach der Tat 2 7 Entführungsdelikte 77 27 zur Entgegennahme zuständige Organe 77 6 ff Entstehung des Antragsrechts 77 22 Entstehungsgeschichte Vor 77 EntstG, 1 Entziehung elektrischer Energie 248c 9 Entziehung Minderjähriger 235 137 ff Erlöschen des Antragsrechts 77 60; 77b 2; 77c 8 Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 60 Exhibitionistische Handlungen 77 27; 183 7 Formerfordemisse 77 11 Freiheitsdelikte Vor 234-236 10 Fristwahrung 77b 4 Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter 77 30; 248b 12 Gegenstand 77 16 ff Geheimnisbruch 77 28; 201 51; 202 27,44; 203 39, 55,95, 98, 99, 166, 167; 204 12; 205 1 ff; 355 79 Hausfriedensbruch 77 29; 123 82 ff Kenntnis von einer Straftat 77b 7 ff Körperverletzungsdelikte 77 30; 223 29; 229 48; 230 1 Landesrecht Vor 77 16; 77 37 Maßregeln der Besserung und Sicherung und fehlender- V o r 7 7 12 Mehrheit - von Antragsberechtigten 77 59; 77b 11 - von Tatbeteiligten und Opfem 77 2 - verwirklichter Tatbestände Vor 52ff 98 durch Mindeijährige 77 46 f; 77b 10 Mißbrauch von Notrufen 14531 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 50 Nachholen eines Strafantrags Vor 77 13 Opfer, mehrere 77 2 Pfandkehr 77 31; 289 32 durch Pfleger 77 50 als Prozeßvoraussetzung Vor 77 7, 14 Rechtfertigung des Instituts Vor 77 3 Rechtsnatur Vor 77 7 f, 14 rechtspolitische/-theoretische Problematik Vor 77 1 ff Rücknahme 77 5; 77d 2 ff Sachbeschädigung 77 32 Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 77 32; 182 7 Sicherungsverfahren und fehlender ~ Vor 77 12 durch Stellvertreter 77 43 ff Täterperson 77 16 f, 9 (239)

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Tat, Beziehung zur 77 18 ff Tatbeteiligung mehrerer 77 2 Tod des Verletzten 77 57 f, 60 Übergang des Antragsrechts 77 57 ff; 77b 17 Unterlassene Hilfeleistung 323c 209 Unterschlagung 77 33 Untreue 77 33; 266 181 f Urheberrecht 77 33 Verfahren bei fehldendem ~ Vor 77 11 ff Verfahren bei vorliegendem ~ Vor 77 9 f; 77 5 Verfolgungswille 77 13 ff Veijährung und ~ Vor 78 2 Verletzteneigenschaft, Beginn/Ende 77 36 Verletzter, Begriff 77 23 ff Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht 68a 22; 145c 30 ff Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 51 Verzicht 77d 8 wechselseitig begangene Taten 77c 1 ff Wettbewerbsrecht 77 35 Wilderei 77 36; 294 1 ff Zwangsvollstreckungsvereitelung 77 34; 288 44 Strafanwendungsrecht DDR-Alttaten 78c 51 ff Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 3 intertemporales ~ siehe Tatzeitprinzip Strafanzeige anonyme- 138 37; 139 21 bei dem Bedrohten 138 33 f, 56 bei der Behörde 138 29 ff, 55 Drohung mit ~ als Nötigung 240 90 f, 106 erforderliche - 138 22 Form und Inhalt 138 37 Nennung des Täters 138 37 rechtzeitige - 138 23 ff Selbstanzeige 138 43 situations- und konfliktadäquate Sorgfalt (erlaubtes Risiko) 193 22 unverzügliche ~ 138 54, 56 wahlweise - bei Behörde/Bedrohtem 138 36, 55 f Zugang 138 38 Strafarrest Strafaussetzung zur Bewährung 56 2 Tatmehrheit 53 1 Vollzug 38 57 Wehrstrafrecht Vor 38 3, 67 Strafartbestimmung 46 265 Strafaufhebungsgrund Irrtum ü b e r - 16 60 persönlicher - Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 49 - Begriff Vor 13 88

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Sachregister

Strafaufhebungsgrund (Forts.) - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 130 - Kapitalanlagebetrug 264a 70 - Kreditbetrug 265b 104, 109 - landesverräterische Agententätigkeit 98 16 ff - Nichtanzeige geplanter Straftaten 139 23, 37 - Rücktritt vorn Versuch als ~ 24 43 - Subventionsbetrug 264 a.F. 126 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus und ~ 63 34 Versuch 22 178 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 99 ff Zeitpunkt des Vorliegens Vor 32 228 Strafausdehnungsgrund Versuch der Beteiligung 30 1 Strafausschließungsgrund Bestimmtheitsgebot und - 1 5 8 Beteiligte, Auswirkung auf Vor 32 228 Erweislichkeit der Wahrheit als ~ Vor 32 226 in dubio pro reo Vor 13 89 Indemnität der Abgeordneten Vor 32 226; 36 9 f irrige Annahme eines Strafausschließungsgrundes Vor 32 228 Irrtum ü b e r - 16 60; 22 107 materiellrechtlicher- Vor 93 19,22 Notwehrexzeß kein - 33 38 Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit 36 9 f; 37 9 ff persönlicher - Begriff Vor 13 88; Vor 32 225 - Beischlaf zwischen Verwandten 173 33 f - kein Bestandteil des Unrechts-/Schuldtatbestands Vor 13 89 - Schwangerschaftsabbruch 218a 71 f; 218b 10, 22 Rücktritt vom Versuch als - Vor 32 226 sachlicher - Vor 13 88 Strafbarkeitsbedingung, objektive und ~ Vor 13 82; Vor 32 225 Tätige Reue als - Vor 32 226 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus und - 63 34 Versuch 22 178 Vollstreckungshandlung, unrechtmäßige 113 24 Vorsatz/Fahrlässigkeit und - Vor 13 89 Wahrheitsbeweis 190 1 Zeitpunkt des Vorliegens Vor 32 228 Strafaussetzung zur Bewährung Ν 56 Anfechtungsmöglichkeit 56 64 Anrechnung von Untersuchungshaft/anderer Freiheitsentziehung und - 56 6 f

Anwendungsbereich 56 2 ff außergewöhnliche Fälle 56 31 Aussetzung des Strafrests und - 56 5 Begnadigungsrecht Vor 56 2; 56 1 Bemühen des Täters um Wiedergutmachung Ν 56 Berufsverbot 56 2 besonders schwerer Fall und - 56 38 Beurteilungsspielraum des Tatrichters 56 27, 40 f, 53 Bewährungszeit siehe auch dort 56a 1 ff Doppelverwertungsverbot 56 38, 55 f als dritte Säule der Kriminalpolitik Einl 83 (keine) eigenständige Sanktionsform Vor 38 38; 56 1 Einschränkungen 56 44 ff Einzelstrafe 56 5 Entstehungsgeschichte Vor 56 EntstG, 1 ff; 56 EntstG, 29 Entziehung der Fahrerlaubnis und ~ 69 18, 60, 240 erweiterte Möglichkeiten der ~ 56 28 ff; 183 9 ff bei exhibitionistischen Handlungen 56 10, 51; 183 9 ff Fahrlässigkeitstat 56 55 Freiheitsstrafe - zwischen einem und zwei Jahren 56 8, 28 ff - zwischen sechs Monaten und einem Jahr 56 8, 9 ff, 44 - unter sechs Monaten 47 14; 56 8 Führungsaufsicht und - 68 23; 68g 1 ff Gebieten der Vollstreckung 56 52 Generalprävention und - Vor 38 37; 56 49 Gesamtstrafe 56 5, 8 Höhe der aussetzbaren Strafe 56 8 Jugendstrafe 56 2 Leugnen des Angeklagten und - 56 15, 38 Maßregel der Besserung und Sicherung und - 56 1 f Milderungsgründe und ~ 56 33,35 als Modifikation der Strafvollstreckung Vor 38 38; 56 1 keine nachträgliche Aussetzung 56 61 Persönlichkeit des Täters 56 17, 28, 34 Prognose siehe auch dort 56 10 ff, 39, 50, 67 Rechtsgeschichte Vor 38 37 Reformdiskussion Einl 83, 136; Vor 38 37 Reue, fehlende 56 38 Revisibilität 56 27a f, 42 f, 57 ff Schuldeinsicht, fehlende 56 38 Schwangerschaftsabbruch 218 62 Spezialprävention 56 50, 52 Strafarrest 56 2 Strafzumessung u n d - 46 274, 312; 56 1, 27, 39, 54 (240)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Strafaussetzung zur Bewährung (Forts.) Strafzwecke und ~ 56 47 Stufen Einl 83 Sühne als Strafzweck und ~ 56 47 keine sursis Vor 56 3 keine teilweise ~ 56 5 Umständeklausel 56 29 Unterbringung in Entziehungsanstalt und ~ 64 85 ff Verfahrensrecht 56 60 ff Verschlechterungsverbot 56 65 Verteidigung der Rechtsordnung 56 44 ff als Verurteilung, bedingte Einl 43 Verwarnung mit StrafVorbehalt und ~ Vor 59-59c 2 Widerruf siehe auch Widerruf der Strafaussetzung Ν 56f; 56f 1 ff Wiedergutmachungsbemühungen des Täters Ν 56 Strafausspruch siehe auch Strafzumessung Begründung 46 315 ff Ergebnis der Strafzumessung V o r 4 6 f f 4 Strafbarkeit subjektive Grundvoraussetzungen, Überblick Vor 15 1 ff Strafbarkeitsbedingung, objektive echte ~ Vor 13 86 Irrtum über ~ Vor 13 86; 16 61 Konkursstraftaten Vor 283 10, 39, 67, 88 ff, 179; 283 223 f; 283a 2; 283c 32 Rechtsnatur Vor 13 85 f Strafausschließungsgrund und ~ Vor 32 225 unechte ~ Vor 13 86 Veijährung und ~ 78a 12 Vorsatz/Fahrlässigkeit und ~ Vor 13 86 StrafbedQrftigkeit als Voraussetzung der Strafbarkeit Vor 13 72 Strafbefehl Verjährungsunterbrechung bei Erlaß 78c 33 Strafbemessung siehe Strafzumessung Strafdrohung, absolute siehe Freiheitsstrafe, lebenslange Strafe siehe auch Rechtsfolgen der Tat Absehen von ~ siehe dort Antinomie der Strafzwecke Einl 31,33; 46 15 Aufgabe Einl 23 Aussetzung zur Bewährung siehe Strafaussetzung zur Bewährung Begriff Einl 22; 1 13; Vor 46ff2 Bemessung der ~ siehe Strafzumessung Einheitsstrafe V o r 5 2 f f 4 freiheitsentziehende ~ siehe auch Freiheitsstrafe Vor 38 3 Führungsaufsicht neben ~ 68 8 Führungsaufsicht, Verhältnis 68 25 (241)

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Geldstrafe siehedort gerechte ~ Einl 27,31; Vor 13 71 Gerechtigkeit und Zweckmäßigkeit der Verhältnis 46 15 Maßregel und ~ Einl 32, 35 f; 20 9 - vikariierendes Prinzip 67 1 ff Nebenstrafen siehedort Notwendigkeit Einl 23 Prävention und ~ 20 4, 10, 18 Rechtfertigung Einl 23; Vor 13 10; 20 9 Resozialisierungsfunktion Einl 31, 33 Schuldangemessenheit siehe auch Schuldprinzip Vor 13 71; 46 11 Schuldpunktstrafe 46 17 Sicherung vor dem Täter 46 28 Strafarrest des Wehrstrafrechts als echte ~ Vor 38 67 Strafempfänglichkeit des Täters 46 26 ff Strafempfindlichkeit des Täters 46 26 ff Straftheorien siehe dort Sühnefunktion Einl 23 System der Strafen siehe auch Rechtsfolgen der Tat Vor 38 25 ff Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus u n d - 63 90 ff Unterbringung in Sicherungsverwahrung u n d - 66 174 Vergeltungsfunktion Einl 24, 27, 29, 31 f Vorbeugungsfunktion siehe auch Generalprävention; siehe auch Spezialprävention Einl 24 ff, 30 ff Wirkungen auf den Täter - berufliche Folgen 46 24 ff - negative - 46 22 - positive - 46 23 Zweck siehe Strafzweck Strafempfänglichkeit Strafzumessung und ~ Vor 40 51; 46 26 ff Strafempfindlichkeit Strafzumessung und ~ Vor 40 51; 4621,26 ff Straferlaß Beschlußform 56g 18 keine Erstattung von erbrachten Leistungen 56g 4 Verfahrensrecht 56g 18 f Widerruf siehe auch Widerruf des Straferlasses 56g 5 ff Zeitpunkt der Entscheidung 56g 2 f Straffreiheit Analogieverbot und - 2 1 Rückwirkungsverbot und - 2 1 Verbot von Gewohnheitsrecht und - 2 1 Strafgefangener Briefgeheimnis 202 36 Gefangenenbefreiung 120 14 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 157

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Sachregister

Strafgesetz siehe Gesetz Strafgesetzbuch Aufbau Einl 75 ff Bezeichnung Einl 55 Entstehungsgeschichte Einl 44 ff Reformen Einl 48 ff Strafgewalt des Staates Einl 2 f Umfang innerstaatlicher ~ siehe Internationales Strafrecht Strafklageverbrauch Bildung krimineller Vereinigungen 129 91 ff Bildung terroristischer Vereinigungen 129a 47 Sexualstrafrecht Vor 174 21 Tateinheit und ~ 52 51 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 242 Vergewaltigung 177 21 Verletzung der Unterhaltspflicht 170 75 Völkermord 220a 17 Vollrausch 323a 353, 361 Wahlfeststellung und ~ 1 138 Strafmilderung siehe auch Strafzumessung Analogieverbot und ~ 2 1; 49 11, 20 Aussagedelikte 157 1 ff; 158 1 ff Begründung 49 21 Berücksichtigung beruflicher Folgen 46 24 ff Doppelverwertungsverbot strafmildernder Umstände 23 42 ff fakultative - 49 2, 12 - DDR-Recht, Mittäterschaft 25 224 - Notstand 35 68 ff - Unterlassungsdelikt, unechtes 13 60 ff - Versuch Vor 22 45 ff, 61, 72, 79, 85, 124, 147; 23 7 ff Maß 49 5 ff, 16 ff obligatorische ~ 49 2 - Versuch 23 17 ff, 40 Rückwirkungsverbot und ~ 2 1 Strafempfindlichkeit des Täters und ~ 46 21, 26a kein Verbot doppelter Milderung 49 10 Verbot von Gewohnheitsrecht und ~ 2 1 Strafmilderungsgrund besonders schwerer Fall, Zusammentreffen 49 15; 50 7 ff gesetzlich vertypter ~ und Strafzumessung 46 245, 248, 258, 260 f, 295, 304 f; 47 1 ff Irrtum über ~ 16 68 ff Konkurrenz von Milderungsgründen 49 10, 14 minder schwerer Fall, Zusammentreffen 49 15; 50 1 ff Täter-Opfer-Ausgleich als vertypter ~ Ν 46a 5 kein Tatbestandsmerkmal Vor 13 51 Verbotsirrtum, vermeidbarer 17 3, 48; 29 2 Verfahrensverstöße als ~ 46 137 ff

Verfahrensverzögerung durch staatliche Organe als ~ 46 233 Verjährungsfristermittlung und ~ 78 18 Zusammentreffen mehrerer gesetzlicher Milderungsgründe 49 10 Strafmündigkeit 19 1 Strafpflicht siehe Pönalisierungsgebot Strafrahmen außergesetzliche Strafrahmenmilderung 46 264 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 60 ff Bezugsgrößen der Strafzumessung innerhalb des ~ 46 60 ff Strafzumessung und ~ Vor 46ff 8 ff; 46 242 ff beim Versuch 23 13, 24 ff Strafrahmenänderung fakultative ~ Vor 46ff 14 ff; 47 2 zwingende ~ Vor 46ff 11 ff; 47 2 Strafrahmenwahl 23 13, 24 ff; 46 242 ff, 301; 49 1 ff; 50 1 ff Strafrecht Aufgabe Einl 2 Auslegung, verfasssungskonforme Einl 9 Begriff Einl 1; 3 4 Bundes- und Landesstrafrecht Einl 14ff der DDR und der Bundesrepublik Einl 19a, 94 ff Drei-Säulen-Theorie Einl 5 europäisches ~ Einl 98 ff Gesetzesvorbehalt, strenger 1 1 Gesetzgebungskompetenz Einl 9, 18 kein Gewohnheitsrecht 1 1, 69 ff Gliederung Einl 5 ff Grundgesetz und ~ Einl 9 Haupt- und Nebengesetze Einl 6 Interlokales ~ siehe auch dort Einl 96 Internationales ~ siehe auch dort materielles ~ Einl 6 als öffentliches Recht Einl 5 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ Einl 10 ff Quellen siehe Strafrechtsquellen Strafzwang Einl 2 Tatstrafrecht, kein Täterstrafrecht Vor 13 3,75 als ultima ratio Einl 3 Verbrechenskontrolle und ~ Einl 2 Strafrechtsentwürfe Einl 58 ff Alternativ-Entwurf Einl 73 Entwurf 1919 Einl 67 Entwurf 1922 Einl 68 Entwurf 1925 Einl 69 Entwurf 1936 Einl 70 Entwurf 1962 Einl 72 Entwurf eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuchs 1927 Einl 69 Entwurf Kahl Einl 69 (242)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Strafrechtsentwürfe (Forts.) Gegenentwurf von 1911 Einl64 Kommissionsentwurf von 1913 Einl 65 Vorentwurf von 1909 Einl 63 Strafrechtspflege, Grundsatz stellvertretender siehe Prinzip der stellvertretenden Strafrechtspflege Strafrechtsquellen Bundesstrafrecht Einl 13 Gesetz, förmliches Einl 20 Rangordnung Einl 14 ff Rechtsverordnung Einl 20 Strafrechtsreform Demonstrationsstrafrecht Einl 87 Entkriminalisierung als Ziel Einl 131 in Europa, gemeinsame Züge Einl 130 ff im europäischen Ausland Einl 108 ff große ~ Einl 58 ff, 74 - Allgemeiner Teil Einl 76 - Besonderer Teil Einl 86 ff - Internationales Strafrecht Einl 75 - Maßregeln der Besserung und Sicherung Einl 84 - Notstand Einl 80 - Sanktionensystem Einl 81 ff - Strafaussetzung zur Bewährung Einl 83 - Täterschaft und Teilnahme Einl 79 - Unterlassungsdelikt, unechtes Einl 77 - Versuchsstrafbarkeit Einl 78 Schwangerschaftsabbruch Einl 88 Strafrechtsentwürfe siehe dort Terrorismusbekämpfung Einl 89 Umweltstrafrecht Einl 91 Wirtschaftskriminalität Einl 90 Würdigung Einl 93, 138 Strafrechtsvergleichung Strafrechtsreform und ~ Einl 61 Strafrechtswidrigkeit Unrechtseinsicht und - 1 7 7 Strafregister 271 8, 25 Strafregisterrecht als Strafvollstreckungsrecht Einl 8 Strafschärfung Generalprävention und ~ 46 30 ff Strafempfanglichkeit des Täters, geringe 46 26c Strafschärfungsgrund Irrtum ü b e r - 16 64 ff mehrfache Verletzung desselben Gesetzes durch dieselbe Tat 52 40 kein Tatbestandsmerkmal Vor 13 51 bei Tateinheit 52 40,47 unbenannter keine besondere Folge der Tat 18 7 Verjährungsfristermittlung und ~ 78 18

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Verletzung eines Gesetzes durch dieselbe Tat in mehreren Begehungsformen 52 40 Straftat Nötigung zu einer ~ 240 83, 127 Tat, rechtswidrige und ~ 11 85 Tötung zur Ermöglichung einer Mordmerkmal 211 9 ff Tötung zur Verdeckung einer ~ 211 12 ff Verleitung eines Untergebenen zu einer siehe dort Straftaten gegen ausländische Staaten Rechtsgut Vor 102 1; 102 4 Strafbarkeitsbedingungen 104a 1 ff Verfahrensvoraussetzungen 104a 4 ff Straftaten gegen die Umwelt siehe Umweltstrafrecht Straftaten im Amt siehe Amtsdelikte Straftheorien absolute - Einl 29 relative - Einl 30 Vereinigungstheorien Einl 31 ff StrafunrechtsausschlieBungsgrund siehe auch Entschuldigungsgrund Rücktritt vom Versuch als - 24 40 Strafurteil Wahrheitsbeweis durch - 190 1 ff Strafvereitelung Absicht 258 21, 26; 258a 9 im Amt - Amtsdelikt, unechtes 258a 1 - Amtsträger 258a 2 f - Angehörigenprivileg 258a 14 - Konkurrenzen 258a 16 - minder schwerer Fall 258a 14 f - Rechtsbeugung und ~ 339 125 - Strafe 258a 15 - Teilnahme 258a 1; 258a 11 - Versuch 258a 10 - zu eigenen Gunsten 258a 12 f Amtshandlung - Unterlassen der gebotenen - 258a 4 - Vornahme einer unangebrachten - 258a 4 Angehörigenprivileg Vor 32 210; 258 37 ff; 258a 14 kein Antragsdelikt 258 40 Anzeigepflicht 258 18; 258a 7 f Arzt 258 13 Auslieferungshaft 258 1; 258a 2 Aussageverweigerung 258 15 f, 20 Bankrott und - 283 230 Beendigung 258 26a Begehungsdelikt 258 10c, 25 Begünstigung und - Vor 257ff 1; 258 1, 32 ff, 38, 42 f Beherbergen des Vortäters 258 10a f, 12, 14 f Beihilfe zur Vortat und - 258 6 ff, 36

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Sachregister

Strafvereitelung (Forts.) Besserstellung des Vortäters 258 10 f DDR-Recht 258 44 Entschuldigungsgrund Vor 32 209 Entstehungsgeschichte 258 EntstG Erfolgsdelikt 258 1, 10, 17, 27 Falschaussage 258 14, 17, 20b, 28 f Garantenpflicht 258 13,25 Gefangenenbefreiung und ~ 120 29,42,45; 258 38 Geldstrafe, Zahlung durch Dritten 258 24a Gerichtsentscheidung, rechtskräftige 258 23 Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft 258a 3 Irrtum 258 22, 26, 29, 31, 37,41; 258a 10 Kausalität 258 12, 25 Kenntnis von einer Straftat 258a 6 f Konkurrenzen 258 41 Maßnahme, Verfahren zur Anordnung 258a 2 Maßnahme, verhängte 258 23 Mord zur Verdeckung einer Straftat und ~ 211 15 Polizeibeamter 258a 3, 5 Rechtsgut Vor 3 176 f; Vor 257ff 3; 258 1 Rechtspflege, staatliche als Rechtsgut Vor 257ff 3; 258 1 Richter 258a 3, 8 Selbstbegünstigung, persönliche 258 33 - als Entschuldigungsgrund Vor 32 209,227 Soldat 258a 3 Sozialadäquanz 258 10a Staatsanwalt 258a 3 Strafausschließungsgrund, persönlicher Vor 32 209; 258 33 f, 37 Strafe 258 41; 258a 15 Strafe, verhängte 258 23 Strafverfahren 258a 2 Strafverteidiger 258 19 ff, 28a Subventionsbetrug und ~ 264 a.F. 169 Täter 258 30 Teilnahme 258 30, 34 ff, 37; 258a 11 Teilnahme, notwendige Vor 26 36 Unterlassen 258 13, 25 vereiteln 258 10, 24 f Vereitelungshandeln des Vortatbeteiligten 258 30 ff; 258a 12 Verfolgungspflicht 258a 7 Verfolgungsvereitelung 258 2 ff Versuch - der Strafvereitelung 258 9, 12, 27 ff; 258a 10 - der Vortat 258 5 f Vollendung 258 26a Vollstreckungsvereitelung 258 23 ff - Gefahrdung einer Entziehungskur und ~ 323b 8, 26, 39 ff vorgeleistete - 27 12

Vorsatz 258 22, 26; 258a 9 Vortäuschen einer Straftat und ~ 145d 18, 23; 258 38 Vortat 258 2 ff - Antragsdelikt als ~ 258 4 - Dauerdelikt 258 8 - fortgesetzte Handlung als ~ 258 8 - Strafrahmen 258 41 - Tatbestandsmerkmal 258 9 - Verfolgungshindernisse 258 4 - verjährte- Vor 78 17 - versuchte - 258 5 f - Voraussetzungen 258 3 - Wahlfeststellung 1 116; 258 5 Vortatbeteiligter als Täter 258 30 ff Wahlfeststellung 258 43 im Wiederaufnahmeverfahren 258 10c, 24 Wissentlichkeit 258 21, 26; 258a 9 Zahlung fremder Geldstrafe als - Vor 40 32 Strafverfahren Aussageerpressung 343 4 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 2 wegen Steuerstraftat, Steuergeheimnisverletzung 355 14 verbotene Mitteilungen über ~ 353d 40 f Verfolgung Unschuldiger 344 3 Strafverfahrensrecht Aufgabe Einl7 Strafverfolgung besonderes öffentliches Interesse an der - Computersabotage 303c 9, 12 - Datenveränderung 303c 9, 12 - Diebstahl geringwertiger Sachen 248a 11 - Sachbeschädigung 303c 9 ff Ermächtigung zur - siehe dort Strafverlangen ausländischer Regierung 104a 4 f Auslandstaten, Verfolgbarkeit 77e 1 Begünstigung 257 26 f Form- und Fristerfordernisse 77e 3 ff Rücknahme 77e 5 als Verfahrensvoraussetzung Vor 32 229; Vor 77 15; 77e 1 Strafverteidiger Urkundenfälschung 267 246 f Strafverteidigung, notwendige im Maßregelrecht Vor 61ff 84a ff Strafvollstreckung Gesamtstrafe und - 54 18 Strafvollstreckungsrecht siehe auch Aussetzung des Strafrests zur Bewährung; siehe auch Strafaussetzung zur Bewährung Aufgabe Einl 8 Aussetzung des Strafrestes bei zeitiger Freiheitsstrafe 57 1 (244)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Strafvollstreckungsrecht (Forts.) Bestimmtheitsgebot und ~ 1 66 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 66 Rückwirkungsverbot und ~ 1 66 Strafvollzugsrecht als Disziplin der Strafrechtswissenschaft 38 54 Strafvollstreckungsrecht und ~ Einl 8 Strafvorbehalt siehe Verwarnung mit Straß/orbehalt Strafwürdigkeit Kriterien Einl 4 Strafzumessung siehe auch Strafe Absehen von Strafe und ~ siehe auch dort 60 44 Abwägung 46 57, 242, 265, 322 ff, 332 actio libera in causa 46 98 äußere Tatseite 46 110 ff Anfechtungsmöglichkeiten 46 325 Angestifteter 46 122 Anklagegrundsatz und ~ 46 313 Anrechnung siehe auch dort 46 239 ff; 51 1 ff Art der Tatausführung 46 110 ff Ausgleichsbemühungen 46 200, 202, 209 ff Ausländereigenschaft des Täters 46 26a, 178 ff ausländische Vorstrafen 46 164 Ausnahmezustand, psychischer 46 82, 95 außergesetzliche Strafrahmenmilderung 46 264 außertatbestandliche Tatfolgen 46 143, 147, 149 ff Auswirkungen der Tat 46 142 ff Begehung weiterer Straftaten 46 225 f Begehungsweise 46 118 ff Begriff Vor 46ff 4 ff Begründung des Strafausspruchs 46 315 ff; 49 21 beruflich-soziale Stellung des Täters 46 24 fr, 177 Beschleunigungsgebot, Verletzung 46 240 besondere Schwere der Schuld 46 338 besonders schwerer Fall Vor 46ff 17 ff; 46 247 ff, 320 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 61 ff Beteiligung mehrerer und ~ 46 6, 10,45, 120, 249, 259, 274 Beweggründe des Täters 46 75 ff Bewertungsgrundsätze, allgemeine 46 64 ff Bewertungsmaßstäbe 46 58 ff ΒindungsWirkung früherer Strafzumessungserwägungen 46 46 f Dauer der Tat 46 112 ff Dauer des Verfahrens 46 231 ff Dauerdelikt 46 112 (245)

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DDR-Alttaten 46 109a DDR-Recht Vor 46ff 30 ff; 46 340 Dienstaufsichtsmängel als Strafmilderungsgrund 46 136 Doppelverwertungsverbot 46 72 f, 281 ff, 330 Durchschnittsfall 46 62, 266 f Einverständnis des Verletzten 46 129 Erfolg, quantitative und qualitative Besonderheiten 46 146 Ermessensausübung Vor 46ff 5 f; 46 273; 47 6 Fahrlässigkeitstat 46 81,87, 109, 119, 125, 130, 153 fehlerhafte ~ 46 273 ff, 326 ff, 326 ff fortgesetztes Delikt 46 113, 269 Freiheitsstrafe, kurze siehe dort Garantenstellung des Täters 46 102 Gefahrenbeschränkung 46 216 ff Generalprävention Vor 46ff 29; 46 30 ff, 244 Genugtuungsbedürfnis des Verletzten 46 50 f Gerechtigkeitsgebot, allgemeines 4641 f, 274 Gesamtabwägung 46 242 ff, 265 ff, 322 ff, 332 Gesamtstrafe 46 48 f, 270, 311; 54 9 ff Gesamtstrafenbildung siehe dort Gesinnung des Täters 46 78 ff Geständigkeit des Täters 46 199,201, 206 ff Gewissenstäter 46 88 ff Gleichmäßigkeit des Strafens 46 41 ff Härteausgleich 46 48 f Handeln auf Befehl 46 123 Handlungsunrecht 46 100 hohe bzw. Höchststrafe 46 271 in dubio pro reo 46 56, 314 innere Tatseite 46 75 - Beweggründe des Täters 46 75 f - Gesinnung des Täters 46 78 fff Intelligenz des Täters 46 176 Konsumtion V o r 5 2 f f l 2 0 Kronzeugenregelung 46 224 Lebensführungs-/Charakterschuld 46 7, 78, 156; V o r 5 2 f f 5 7 Leugnen des Angeklagten 46 194 ff, 201 keine Mathematisierung 46 324 Mehrheit von Taten 46 269a f minder schwerer Fall V o r 4 6 f f l 7 f f ; 46 254 ff, 268, 320 f Mindeststrafe 46 272 Mißgriff, grober 46 280, 334 Mitangeklagte, Verhältnis der Strafen zueinander 46 45 Mittäterschaft 46 121 Nachtat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 132 Nachtatverhalten 46 186 ff Opferverhalten 46 124 ff

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Sachregister

Strafzumessung (Forts.) persönliche/wirtschaftliche Verhältnisse des Täters 46 175 ff, 318 Persönlichkeit des Täters 46 7, 78, 156,174; 47 9, 11 f Pflichtwidrigkeit 46 99 ff - berufliche/soziale Stellung des Täters 46 103 ff - Garantenstellung 46 102 - Verletzung außertatbestandlicher Pflichten 46 102 ff - Verletzung tatbestandlicher Pflichten 46 101 Prozeß verhalten 46 193 ff Punktstrafen-Theorie 46 17 Rauschtat 46 96 f als Rechtsanwendung Vor 46ff 5; 46 59, 63, 273 Regelbeispiel Vor 46ff 21, 23 ff; 46 248, 282, 303 Reue, fehlende 46 196 ff revisible Strafzumessungsfehler 46 326 ff Revisionsverfahren 46 325 ff sachlichrechtliche Fehler 46 273 ff, 326 ff Schadenshöhe 46 144 Schuldangemessenheit 46 11, 29, 35, 277 Schuldfähigkeit, verminderte 46 94 ff, 245, 269 Schuldprinzip Vor 46ff 27; 46 EntstG, 1, 4 ff, 11,244, 274 Schuldpunktstrafe 46 17 Schuldrahmentheorie 46 18 ff Schuld-Sühne-Prinzip Vor 46ff27; 46 4 ff, 11 Schuldüberschreitungsverbot, absolutes 46 13, 276 ff, 334 Schuldunterschreitung Vor 13 71; 46 14, 276, 278, 334 Schwere des Unrechts 46 9 f, 318 als sozialer Gestaltungsakt Einl 34 Spezialität Vor52ff93 Spezialprävention Vor 46ff 28; 46 1, 21 ff, 229,244 Spielraumtheorie 46 18 ff Spurenbeseitigung 46 188 ff Stellenwerttheorie 46 16 Strafänderungsgründe - benannte ~ V o r 4 6 f f 9 f f - Mischformen Vor 46ff 21 - unbenannte- Vor 46ff 17; 46 302 Strafartbestimmung 46 265; 47 1 Strafaussetzung zur Bewährung siehe auch dort 46 274, 312; 56 1,27 Strafbemessung 46 266 ff, 301 Strafempfanglichkeit des Täters 46 26 ff Strafempfindlichkeit des Täters 46 21,26 ff Strafenstaffelung Vor46ff8

Strafmilderungsgrund - Fehlen 46 67 ff - gesetzlich vertypter ~ 46 245,248,258, 260 f, 295, 304 f; 49 1 ff Strafrahmen Vor 46ff 8 ff; 46 242 ff - außergesetzliche Strafrahmenmilderung 46 264 Strafrahmenänderung - fakultative ~ Vor 46ff 14 ff; 47 2 - zwingende ~ Vor 46ff 11 ff; 47 2 Strafrahmenwahl 46 242 ff, 301; 47 1; 49 1 ff; 50 1 ff Strafschärfungsgrund, Fehlen 46 67 ff Strafzumessungstatsachen - Abwägung 46 57, 242 ff, 332 - Bewertung 46 57 ff - Bewertung im einzelnen 46 74 ff, 329 ff - Tatsachenbegriff 46 54 - Tatsachenfeststellung 46 55 f, 328 Strafzwecke siehe auch dort Strafzwecke als Leitgesichtspunkte Vor 46ff 26 ff; 46 3, 59, 333 täterbezogene Merkmale 46 6 Täter-Opfer-Ausgleich siehe dort Tätige Reue 46 220 ff Tateinheit siehe auch dort 46 269a, 307; 52 40 ff Tatmehrheit siehe auch dort 46 269c Tatmittel 46 115 ff Tatmodalitäten 46 115 ff, 283, 300 Tatort, Bedeutung 46 110 tatrichterliche Aufgabe 46 59, 63,242, 338 Tatsachenbegriff 46 54 Tatsachenfeststellung 46 55 Tatschuld 46 5 ff, 78 Tatunbeteiligte, Verhalten 46 124 ff Tatzeit, Bedeutung 46 110 f Taxenstrafen 46 44 Überblick Vor 46ff 1 Übermaßverbot 46 11 Überprüfung im Revisionsrechtszug 46 325 ff Überzeugungstäter Vor 32 224; 46 88 ff Umfang der Tat 46 112 ff Umstände außerhalb der Tat 46 8 Unrechtseinsicht, fehlende 46 196 ff Unterlassen 46 118 ff Unterlassungsdelikt, unechtes 13 60 ff; 46 119 unzulässige Berücksichtigung des Fehlens von Strafänderungsgründen 46 67 ff unzulässige widersprüchliche Bewertung 46 64 ff Verbotsirrtum 46 93 Verdeckter Ermittler 46 131 ff Verdienste des Täters 46 173 Verfahrensgang 46 227 ff (246)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Strafzumessung (Forts.) Verfahrensverstöße als Strafmilderungsgrund 46 137 ff Verfahrensverzögerungen durch staatliche Organe 46 233 ff Vergleich mit anderen Strafaussprüchen 46 42 Verhalten des Staates, Bedeutung 46 131 ff, 233 Verhalten gegenüber Zeugen und Mitangeklagten 46 203 ff Verhalten Tatunbeteiliger 46 124 ff Verschuldensbegriff 46 150 Versuch 23 13; 46 246 Verwarnung mit Strafvorbehalt siehe dort Vollrauschtatbestand 46 6, 10, 154 f Vorleben des Täters 46 156 ff Vorsatzform und ~ 16 100; 46 86 Vorsatztat 46 81,87 Vorstrafen 46 158 ff Vorstrafenfreiheit 46 174 Vortaten 46 158, 170 ff Vortatverhalten 46 156 ff Wiedergutmachung 46 52, 200, 202, 209 ff Wille des Täters 46 83 ff Wirkungen der Strafe auf den Täter 46 21 ff Ziele des Täters 46 77 Zustandsdelikt 46 112 Zweiaktigkeit 23 13;Vor46ff 14 Strafzwang Einl 2 Strafzwecke siehe auch Straftheorien Antinomie der Strafzwecke Einl 31,33; 46 15 defense sociale Vor46ff28 Freiheitsstrafe, Unerläßlichkeit der Verhängung kurzer 47 15 ff Generalprävention Vor 46ff 26, 29 Lehre von den Strafzwecken 24 13; 38 16 Repression Vor 46ff 26 f Resozialisierung Vor46ff28 Schuldausgleich Vor 46ff 27 Sicherung vor dem Täter Vor 46ff 28; 46 28 Spezialprävention Vor 46ff 26, 28 Strafzumessung und ~ Vor 46ff 26 ff; 46 3, 59, 333 Sühne Vor46fT27 Theorienstreit 38 16 Verfolgung von Rechtsverletzungen Einl 2 Vergeltung Vor46ff27 Verhütung von Rechtsverletzungen siehe auch Generalprävention; siehe auch Spezialprävention Einl 2 Verteidigung der Rechtsordnung Vor 46ff 29; 46 30, 33 Wiedergutmachung Einl 2; 46 52

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Strahlen ionisierende ~ - Freisetzen ionisierender Strahlen 311d2 - Mißbrauch ionisierender Strahlen Ν 309; 311a 3 - Umweltgefährdende Abfallbeseitigung 326 82, 85 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 4,25 - Unerlaubtes Betreiben von Anlagen 327 2, 10a Laserstrahlen 311d 2; 325a 30 nichtionisierende ~ 311d 2; 325a EntstG 12, 30;328 4 Radarstrahlen 311d2;325a30 Röntgenstrahlen 311a 3; 311d 3; 325a 30; 328 4 Strahlenschäden 31 ld 3 Strahlenschutz 31 l d 8 f; 325a 30 Strahlungsverbrechen siehe Herbeiführung eines Explosions-ZStrahlungsverbrechens; siehe Vorbereitung eines Explosions-/ Strahlungsverbrechens Straße Zerstören 305 8 Straßenverkehr siehe auch Angriff auf Kraftfahrer, räuberischer; siehe auch Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche; siehe auch Entziehen der Fahrerlaubnis; siehe auch Fahrverbot; siehe auch Gefährdung des Straßenverkehrs; siehe auch Trunkenheit im Verkehr; siehe auch Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort allgemeine Risiken im ~ und rechtfertigender Notstand 34 38 Auseinandersetzungen, verbale/tätliche im Straßenverkehr 69 39,43 automatisierte Handlung im ~ Vor 13 41 besondere Verhältnisse des Straßenverkehrs 316a 20 ff Fahrlässigkeit i m ~ 16 195 f Falschfahren 315c 104, 135 Geisterfahrer 315b 31,45; 315c 119, 120, 157 Grenzwert absoluter Fahrunsicherheit im ~ 315 14 ff; 316 59 ff Körperverletzung, fahrlässige im ~ 229 18 ff Notwehr im ~ 32 181, 198, 231 f, 245 öffentlicher Begriff 44 44; 315b 4 ff Polizeifluchtfälle 315b 16, 42 ff, 57, 98 Rücksichtslosigkeit 315c 69, 131 ff, 137 ff, 195,206 Schienenbahn im~ 315d 1 ff Überholen, nötigendes 240 16 f Unfall im ~ 142 20 ff Vertrauensgrundsatz i m - 16 168 ff

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Sachregister

Straßenverkehrsordnung Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und ~ 142 65 ff, 210, 231 Verkehrsstrafrecht und ~ 315c 71, 72, 77, 103, 123 ff Streik Anleitung zu Straftaten 130a 11 Gefangenenmeuterei 121 26 Hausfriedensbruch 123 73 Hochverrat und ~ 81 15; 240 14 Landfriedensbruch 125 3, 65 Massen-/Generalstreik 240 14 Mißhandlung von Arbeitswilligen 223 21 Nötigung - Hindern am Betreten des Arbeitsplatzes 239 1 - von Verfassungsorganen 105 16,20; 106 6 Sitzstreik siehe Sitzblockade Streikdrohung als Nötigung 240 59 Verfassungsfeindliche Sabotage und ~ 88 3,9 Streitbare/wehrhafte Demokratie als Rechtsgut Vor 80 21; Vor 93 3 Strohmann Berufsverbot 145c EntstG Konkursstraftaten Vor 283 73 f Untreue 266 66, 125 Stromentwendung siehe Entziehung elektrischer Energie Stundung von Geldforderungen 265b 45 f, 107 Sturztrunk 316 29 f, 35, 82, 116 Subjektive Teilnahmetheorie bei Mittäterschaft 25 155 Subjektive Theorien Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 3 ff, 14 ff, 30 ff Subjektive Versuchstheorie Vor 22 60 ff; 22 6 f, 59 f, 184, 190, 193, 202, 229, 233; 23 8 ff, 30 Subj ektiv-obj ektive Versuchstheorie Vor 22 91 f Submissionsabsprache siehe Absprachen, wettbewerbsbeschränkende Submissionsbetrug Vor 263 2, 104; 263 11, 39, 69, 113, 117, 135, 137, 164 f, 242, 317 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende und ~ Vor 298 9; 298 5,46 Submissionskartell Vor 298 4, 8; 298 4 ff Subsidiarität siehe auch Auffangtatbestand; siehe auch Gesetzeseinheit Angriffsart, intensivere und weniger intensive V o r 5 2 f f l 0 9 Begriff Vor 52ff99, 101 Bewertungseinheit V o r 5 2 f f l 2 1 Durchgangsdelikte Vor52ff 103, 106

fahrlässige und vorsätzliche Begehung Vor 52ff 110 Gefahrdungs- und Verletzungsdelikte, Verhältnis V o r 5 2 f f l 0 2 Körperverletzung als Duchgangsdelikt der Tötung Vor 52ff 106 ff lex primaria derogat legi susidiariae Vor 52ff 99 im Maßregelrecht Vor 61ff 27,58 ff; 63 82 ff; 64 82 ff; Ν 66 22; 68 16 Nachtat, mitbestrafte siehe auch dort Vor52ff 121 qualifiziertes Delikt Vor 52ff 100 Regelbeispiele V o r 5 2 f f l 0 0 Rücktritt von der Haupttat Vor 52ff 113 f sachgegebene ~ Vor 52ff 101 Spezialität, Abgrenzung Vor 52ff 74 stillschweigende ~ V o r 5 2 f f l 0 1 Subsidiaritätsklausel siehe auch dort Vor52ff 100 Tätige Reue V o r 5 2 f f l l 5 Verjährung Vor 78 15 Versuch und Vollendung desselben Delikts Vor 52ff 104 Vorbereitungshandlungen, selbständig strafbare und versuchte/vollendete Haupttat Vor 52ff 104 f Vorstufen der Deliktsverwirklichung Vor 52ff 103 Vortat, mitbestrafte siehe auch dort Vor 52ff 103, 121 f, 124 Wiederaufleben des verdrängten Delikts Vor 52ff 112 ff Wirkungen Vor 52ff 111 ff Subsidiaritätsklausel Fälschung von Wahlunterlagen 107b 7 geheimdienstliche Agententätigkeit 99 24 landesverräterische Agententätigkeit 98 3, 20 landesverräterische Fälschung 100a 10 Landesverrat 94 19 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln 109e 17 Substitutenhaftung, strafrechtliche siehe Handeln fiir einen anderen Subsumtionsirrtum 16 41 ff umgekehrter ~ 22 205 als Verbotsirrtum 17 9 f im Versuchsstadium 22 33 Subvention Begriff 264 a.F. 2, 5, 25 ff direkte- 264 a.F. 27 EG-Subvention 264 n.F. 1 ff großen Ausmaßes 264 a.F. 141 f, 147 Kultursubvention 264 a.F. 13 materieller Subventionsbegriff 264 a.F. 26 Schadenssubvention 264 a.F. 36 (248)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Subvention (Forts.) Sozialsubvention 264 a.F. 13,38,51 verdeckte ~ 264 a.F. 33 Vertragssubvention 264 a.F. 63; 264 n.F. 5 Wirtschaftssubvention 264 a.F. 13, 19, 25, 38 f, 45 ff Subventionsbetrug 264 n.F. Abgabenstrafrecht und ~ 263 319 ff; 264 a.F. 5 f, 27 f, 84, 109 f, 117, 134, 161 ff, 167, 173 Absicht - der Erschleichung 264 a.F. 117 f - der Zweckentfremdung 264 a.F. 93 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende u n d - 298 52 Äußerungsdelikt 264 a.F. 77 Amts- und Rechtshilfe 264 a.F. 167 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 264 a.F. 155 ff Amtsträger - Ausnutzen der Mithilfe 264 a.F. 152 f - Mißbrauch der Stellung 264 a.F. 148 ff - als Täter 264 a.F. 23 f, 87, 148 ff Angaben, unrichtige 264 a.F. 76 ff, 100, 116 Antrag 264 a.F. 74 Anzeigepflicht 264 a.F. 168 ff Aufklärungspflicht 264 a.F. 92 f; 264 n.F. 8 ausländisches Strafrecht 264 a.F. 10 Auslandstat 6 52 ff; 264 a.F. 166 Ausnutzen der Mithilfe eines Amtsträgers 264 a.F. 152 f bandenmäßige Begehung 267 232, 234 ff Begriff 264 a.F. 16 Begünstigung und ~ 264 a.F. 169 Belassen 264 a.F. 65 Belege, nachgemachte/verfälschte 264 a.F. 142, 145 f Bescheinigungen 264 a.F. 97, 99 besonders schwerer Fall 264 a.F. 129, 140 ff, 161 f Bestechungsdelikte und ~ 264 a.F. 151 ff Betrieb, öffentlicher 264 a.F. 40 Betrug u n d - 263 27,56, 183, 185,267,314; 264 a.F. 5, 12 f, 16,40, 120, 134, 161 f Bewilligung 264 a.F. 65, 99, 132 Beziehungsgegenstand, Einziehung 264 a.F. 159 Computerbetrug und ~ 263a 83 Destinatar siehe Subventionsnehmer Dispositionsfreiheit als Rechtsgut 264 a.F. 11 Eigennutz, grober 264 a.F. 143 f Einziehung 264 a.F. 154, 158 ff Entschädigung, öffentlich-rechtliche 264 a.F. 36 Entstehungsgeschichte Einl 90; 264 a.F. 1 f, 5; 264 n.F. 1 (249)

Sub

Entwicklungshilfe 264 a.F. 40,43 (kein) Erfolgsdelikt 264 a.F. 16 Erschleichung 264 a.F. 111 ff EU-Recht 264 a.F. 8, 10, 50, 93, 103, 110, 165 f, 174; 264 n.F. 1 Förderung der Wirtschaft 264 a.F. 45 ff Fortsetzungszusammenhang 264 a.F. 147, 164 fremdnütziges Handeln 264 a.F. 87 Gebrauchmachen 264 a.F. 101 Gefährdungsdelikt 264 a.F. 15 ff, 139 Gegenleistung, marktmäßige 264 a.F. 31 ff Gerichtszuständigkeit Vor 263 6; 264 a.F. 172 gesetzlich abhängig 264 a.F. 61 ff Gewährung 264 a.F. 65, 132 als Insolvenzstraftat Vor 283 2 Instrument staatlicher Wirtschaftslenkung 264 a.F. 2, 11 Internationales Strafrecht 263 331; 264 a.F. 166 f Irrtum 263 79, 83, 89; 264 a.F. 60, 120 f, 124; 264 n.F. 8 Konkurrenzen 264 a.F. 161 ff Kreditbetrug und - 264 a.F. 163; 265b 29, 31, 116 kriminalpolitscher Hintergrund 264 a.F. 1 ff landesrechtliche Regelungen 264 a.F. 7, 103,110 Leichtfertigkeit 264 a.F. 6, 18, 82, 120, 122 ff, 128, 136; 264 n.F. 4, 6 f Mittäterschaft 264 a.F. 24, 76 Mittel, öffentliche 264 a.F. 29 mittelbare Täterschaft 264 a.F. 72, 136 Nebenfolgen 264 a.F. 154 ff Nebentäterschaft 264 a.F. 76 Planungsfreiheit als Rechtsgut 264 a.F. 11, 13 Planungsschäden 264 a.F. 5 Rechtsgrundlage der Leistungsgewährung 264 a.F. 30 Rechtsgut Vor 3 178; 264 a.F. 11 ff, 84 Rückforderung 264 a.F. 65, 75 Schaden 263 181 ff, 188, 267 Scheinfirmen 264 a.F. 44 ,103, 107 Scheingeschäfte 264 a.F. 102 ff Scheinhandlungen 264 a.F. 102 ff Schutz ausländischer Rechtsgüter Einl 103 (kein) Sonderdelikt 264 a.F. 20, 22, 94, 137 Staat als Unternehmen 264 a.F. 40 Steuervergünstigungen 264 a.F. 6, 26 ff, 161 f Strafaufhebungsgrund, persönlicher 264 a.F. 126 Strafvereitelung und - 264 a.F. 169 Strafzumessung 264 a.F. 138 ff Subvention - Begriff 264 a.F. 2, 5, 25 ff

Sub

Sachregister

Subventionsbetrug (Forts.) - direkte ~ 264 a.F. 27 - EG-Subvention 264 n.F. 1 ff - großen Ausmaßes 264 a.F. 141 f, 147 - Kultursubvention 264 a.F. 13 - materieller Subventionsbegriff 264 a.F. 26 - Schadenssubvention 264 a.F. 36 - Sozialsubvention 264 a.F. 13,38,51 - verdeckte ~ 264 a.F. 33 - Vertragssubvention 264 a.F. 63; 264 n.F. 5 - Wirtschaftssubvention 264 a.F. 13, 19, 25, 38 f, 45 ff Subventionsberechtigung 264 a.F. 97, 99 Subventionsehrlichkeit, Grundsatz 264 a.F. 93, 110 Subventionsgeber 264 a.F. 29, 68 ff Subventionsnehmer/-empfanger 264 a.F. 22, 38 ff, 71 f, 94 Subventionsverfahren 264 a.F. 13, 67, 73 ff, 92 Subventionsvorteil 264 a.F. 66 Subventionszweck 264 a.F. 18,45 ff, 113 ff Täterkreis 264 a.F. 20 ff, 72, 74, 87, 94, 123, 135 f; 264 n.F. 3 Tätige Reue 264 a.F. 126 ff Tätigkeitsdelikt 264 a.F. 17 Täuschung 263 11, 39, 50, 56; 264 a.F. 96 f Tatsache, subventionserhebliche 264 a.F. 53 ff, 116 Teilnahme 264 a.F. 24, 135 ff, 148 Überprüfungsvorbehalt 264 a.F. 80, 86 Umgehungsgeschäft/-handlung 264 a.F. 102 f, 107 ff Unkenntnis des Subventionsgebers 264 a.F. 89 ff Unterlassen 264 a.F. 76, 81, 88 ff, 128, 130 f, 133, 136 f; 264 n.F. 3 f Unterlassungsdelikt, echtes 264 a.F. 17, 22, 88,93, 131 Unternehmen, öffentliches 264 a.F. 40 Urkundenfälschung und ~ 264 a.F. 134, 146, 163; 267 232, 236 Verfahrensrecht 264 a.F. 172 ff Verfassungsmäßigkeit 264 a.F. 6, 25, 58, 109, 116; 264 n.F. 1 Vermögensdelikt 264 a.F. 6, 11 ff, 14 Vermögensplanungshoheit, öffentliche als Rechtsgut 264 a.F. 14 Vermögensverfugung 263 100 Vermögensvorteil 263 267 Versuch 264 a.F. 89, 121, 126, 162; 264 n.F. 2 Verwendungsbeschränkung 264 n.F. 8 Vollendung 264 a.F. 85 f, 126, 130 f Vorsatz 264 a.F. 55, 60, 82, 98, 100, 117, 119 ff, 140, 147; 264 n.F. 6

Vorteilhaftigkeit 264 a.F. 82 ff, 95, 99 Wählbarkeit, Verlust als Nebenfolge 264 a.F. 155 ff Weitergewährung 264 a.F. 65 Wiederaufnahmeverfahren 264 a.F. 165 Wirtschaft, Begriff 264 a.F. 46 ff Wirtschaftsdelikt Vor 263 5; 264 a.F. 17 Zweckentfremdung 264 a.F. 1, 7 f Zweckentfremdungsabsicht 264 a.F. 93 Zweckerreichung, materielle 264 a.F. 18 Zweckverfehlungslehre 264 a.F. 11, 13 Sucht, Suchtkrankheit Alkoholabhängigkeit siehe dort außerstrafrechtliche Hilfemöglichkeiten 64 122 ff Drogenabhängigkeit siehe dort Gewinnsucht siehedort Medikamentenabhängigkeit siehe dort Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung eines Beratungsverhältnisses u.a. Ν 174c 2 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 1 sozialrechtliche Probleme 64 122 ff Spielsucht siehe dort Stehlsucht siehedort terminologische Probleme 64 50 ff Unterbringung in Entziehungsanstalt und ~ 64 8 ff Sühne Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 38 16, 40 Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 47 Strafe als - Einl23 als Strafzweck V o r 4 6 f f 2 7 Sühneantrag Parteiverrat 356 54 Suizid siehe Selbsttötung Supranationale Organisationen siehe auch Vereinte Nationen Hoheitsgewalt Vor 110 6 öffentliches Amt 132 10 strafrechtlicher Schutz Vor 110 6 ff Symbol siehe auch Kennzeichen Briefgeheimnis, Verletzung 202 7, 11 Staatssymbole 90a 1, 5 Symbolisches Handeln Beleidigung durch ~ 185 15 Symbolisches Strafrecht 80 Vor 1; 130 2; 130a 4; 168 16; 170 6; Vor 218ff 5, 38, 40; 218a 54; Vor 223 8 Sympathieperson Gefahr ffir Notstand 35 30 ff Sympathisant krimineller Vereinigung 129 51 verfassungswidrig erklärter Partei 84 10 Syndikus Partei verrat 356 15 (250)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Syndrom, apallisches Vor 211 12, 15, 20a ff Systemanalytiker Untreue 266 119 Täter Ausländer als ~ - eines Auslandsdelikts 7 68 ff - eines Inlanddelikts 3 8 Ausländereigenschaft und Strafzumessung 46 26a, 178 ff beruflich-soziale Stellung und Strafzumessung 46 24 ff, 177 Deutscher als ~ siehe auch Personalitätsprinzip, aktives - eines Auslandsdelikts 7 56 ff - eines Inlandsdelikts 3 8 Erforschung der Täterpersönlichkeit im Maßregelrecht V o r 6 1 f f l 8 f Hangtäter siehedort Intelligenz des Täters und Strafzumessung 46 176 persönliche/wirtschaftliche Verhältnisse und Strafzumessung 46 175 ff, 318; 47 21 ff Persönlichkeit des ~ und Prognose 56 17 Persönlichkeit des ~ und Strafzumessung 46 7, 78, 156, 174 Strafempfanglichkeit und Strafzumessung 46 26 ff Strafempfindlichkeit und Strafzumessung Vor 40 51; 46 21, 26 ff Täter hinter dem Täter 25 55, 61, 73, 83 ff, 96 ff, 102, 106 ff, 128 ff; Vor 211 29 Tatstrafrecht, kein Täterstrafrecht Vor 13 3, 75 Wiederholungstäter siehe dort Wille des Täters und Strafzumessung 46 83 ff Ziele des Täters und Strafzumessung 46 77 Täterbegriff siehe auch Einheitstäter Einheitstäter - Begriff Vor 25 3; 340 10 - Ordnungswidrigkeitenrecht Einl 12,79; Vor 25 4 - rechtspolitische Erörterung Vor 25 5 ff extensiver ~ Vor 25 9 ff intem-subjektiver ~ 25 56 f, 155 restriktiver- Vor25 12 Schreibtischtäter 25 128 sekundärer ~ Vor 26 6 Tatbestandsbezogenheit 25 79 Täter-Opfer-Ausgleich Ν 46a Anwendungsbereich Vor 38 22 Ausgleich immatrieller Folgen Ν 46a 2 Ausgleich matrieller Folgen Ν 46a 2 Ausgleichsbemühungen Vor 38 22; Ν 46a 3 Entschädigung und Wiedergutmachung, Abgrenzung Vor 38 22 (251)

Tat

Entstehungsgeschichte Vor 38 17 ff; Ν 46a 1 Hausfriedensbruch 123 19,85 Kannvorschrift Ν 46a 2 Mittel, erforderliche Ν 46a 4 Rechtsfolgen Vor 38 23 Sexualdelikte Vor 38 17 Strafmilderungsgrund, vertypter Ν 46a 5 bei Verwarnung mit StrafVorbehalt Ν 59a Wiedergutmachung und Entschädigung, Abgrenzung Vor 38 22 Täterschaft siehe auch Einheitstäter; siehe auch Tatherrschaft Amtsdelikt 25 37 ausländisches Recht Vor 25 13 f Beihilfe als ~ 27 69 DDR-Alttaten Vor 25 15 DDR-Recht Vor 25 15; 25 224 Dolustheorie 25 3, 32 eigenhändige Delikte 25 40 eigenhändige Tatbestandserfiillung 25 24, 34, 47 ff kein Einheitstätersystem Vor 25 3 ff Erscheinungsformen Vor 25 1; 25 1 kein extensiver Täterbegriff Vor 25 9 ff Fahrlässigkeitstat 25 217 ff Ganzheitstheorie 25 11 Handlungsherrschaft 25 49 Hintermann siehe dort Interessentheorie 25 4 Kombinationstheorie, normative 25 20, 26 Mittäterschaft siehe dort mittelbare ~ siehe dort Nebentäterschaft siehe dort objektive Theorien Vor 25 6, 34 Pflichtdelikt 25 37 ff, 45, 206 subjektive Theorien 25 3 ff, 14 ff, 30 ff, 204 Täterbegriff - extensiver ~ Vor 25 9 ff - Geschichte Vor 25 16 - restriktiver- Vor 25 12 Täterschaft-Teilnahme-System, Entstehungsgeschichte Vor 25 1 f; 25 16 Tatherrschaftslehre siehe auch Tatherrschaft 25 7 ff, 21, 30, 34 ff Tatmittler, Nötigung 25 54,61 ff Teilnahme und Abgrenzung 25 1 ff Theorienstreit 25 3 ff unmittelbare - 25 47 ff Unterlassungsdelikt - Tatherrschaft 25 203 ff - Teilnahme, Abgrenzung 25 201 ff Täterstrafrecht Einheitstäterbegriff und ~ Vor 25 6 Tatstrafrecht, kein - Vor 13 3, 75 Tätertyp, normativer Vor 211 36

Tät

Sachregister

Täterwille Begriff 25 14 Mittäterschaft und ~ 25 179, 191 Tätige Reue Ν 306e; Ν 314a; Ν 320; Ν 330b Absprachen, wettbewerbsbeschränkende Vor 298 10; 298 32, 45 ff Abwenden der Gefahr 3 l i e 4 Agententätigkeit zu Sabotagezwecken 87 18 Agententätigkeit, geheimdienstliche 99 22 Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 49 ff; Ν 320 Aufgeben der weiteren Tatausführung 311e 3 Auswirkung auf strafbare Vorbereitungshandlung Vor 52ff 115 Baugefährdung Ν 320; 323 18 Beschädigung wichtiger Anlagen Ν 320 Bildung krimineller Vereinigungen 129 80 ff Bildung terroristischer Vereinigungen 129a 41 Brandstiftungsdelikte Ν 306e 1 ff; 310 1 ff Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche Ν 320 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefahrliche Ν 320 Einziehung und ~ 311e 10 ernsthaftes Bemühen um Tatverhinderung 311e 10 Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage 311cl9;311e Ν 314a Fortführung einer für verfassungswidrig erklärten Partei 84 18 Freiwilligkeit 311e4 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 37 Geiselnahme 239b 14 f Geldwäsche 261 23 gemeingefährliche Straftaten 311e9; Ν 314a; Ν 320 Hochverrat 83a 1 ff Kapitalanlagebetrug 264a 70 ff Kreditbetrug 265b 104 ff landesverräterische Agententätigkeit 98 11 ff Menschenraub, erpresserischer 239a 10a, 33 ff (kein) Schaden, erheblicher 311e8 Schwere Gefährdung durch Freisetzen von Giften Ν 330b; 330a 22; 330b Strafaufhebungsgrund, persönlicher 31 le 6, 9 als Strafausschließungsgrund Vor 32 226 Strafmilderungsgrund 311d 6, 9 Subventionsbetrug 264 a.F. 126 ff Umweltstraftaten Vor 324 7 f; Ν 330b; 330b -

besonders schwerer Fall 330b 2 Fahrlässigkeitstaten 330b 1, 8 Kausalität 330b 7, 10 Personengefahrdungen 330b 5

- Sachgefährdungen 330b 6 - Versuch 330b 2 - Vorsatztaten 330b 1 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 64, 68, 181, 199 ff Unternehmensdelikt, unechtes Vor 22 129 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 38 Versuch Vor 22 122, 124 Vorbereitung eines Angriffskrieges 80 11 Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens 83a 4 bei Vorbereitungshandlung, strafbarer Vor 22 122 Tätigkeitsdelikt als Deliktstyp Vor 13 50 Partei verrat 356 33 Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 316a 4 Trunkenheit im Verkehr 316 2 Versuch 22 12 ff Vollendung Vor 22 18; 22 12 ff Tätigkeitsübernahme, fahrlässige 16 140 ff, 155, 177 Tätigkeitsverbot siehe auch Berufsverbot als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 23 ff Täuschung Betrug Vor 263 1, 21; 263 2 ff, 7 ff, 80 bei Datenverarbeitung 267 274; 270 1 ff über Erklärungsinhalt, ursprünglichen 267 203 f Kreditbetrug 265b 53 ff über Person des Ausstellers 267 163 ff im Rechtsverkehr - Datenverarbeitung 270 1 ff - Fälschung beweiserheblicher Daten 269 25 - Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 53 - Fälschung von Zahlungskarten/Vordrucken für Euroschecks 152a 6 - Falschbeurkundung, mittelbare 271 70, 79, 90 - Urkundenfälschung 267 252 ff - Verändern amtlicher Ausweise 273 11 Subventionsbetrug 263 11, 39, 50, 56; 264 a.F. 96 f über Vermögensverhältnisse 266b 5, 52 f von Wählern siehe Wählertäuschung Tadelnde Urteile über wissenschaftliche und andere Leistungen 193 13 Tagessatzsystem siehe Geldstrafe Tanklastzug 329 EntstG, 28a Tat Begriff 1 11; Vor 3 198 ff; 3 5 f; Vor 52ff 7; 78 3 f; 78e 3 (252)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Tat (Forts.) Handlungseinheit und ~ Vor 52ff 7; 52 11 rechtswidrige ~ siehe auch Rechtswidrigkeit - Begriff 11 81 ff - Straftat u n d - 1185 unveijährbare ~ 78 5 Zeitpunkt siehe Tatzeitprinzp Tatänderungstheorie 24 29 f Tatbestand Abweichungen, selbständige und Grundtatbestand Vor 13 51 Abweichungen, unselbständige und Grundtatbestand Vor 13 51 Alternativität von Tatbeständen Vor 52ff 69 Begriff Vor 13 45; 16 5 Deliktseinteilung Vor 13 50 Deliktstatbestand Vor 13 45 Erlaubnistatbestand Vor 13 45 Exklusivität von Tatbeständen Vor 52ff 69 Fahrlässigkeit, Bezug zum ~ 16 3, 5 ff Lehre vom Mangel am ~ Vor 22 93 offener ~ Vor 13 47; Vor 32 19 ff; 240 69, 72, 75 privilegierter ~ siehe auch Privilegierung Vor 13 51 qualifizierter ~ siehe auch Qualifikation Vor 13 51 Schuldtatbestand Vor 13 45 Umstände, die nicht zum ~ gehören 16 8 ff Umstände, die zum ~ gehören 16 5 ff Unrechtstatbestand Vor 13 45 f Vorsatz, Bezug zum ~ 16 3, 5 ff TatbestandsausschluD Presseprivileg 1 0 9 f l 8 Tatbestandsirrtum 16 113 ff Verbotsirrtum und ~ 16 46 Tatbestandslösung bei der actio libera in causa 20 77 f Tatbestandsmäßigkeit fehlende ~ und fehlende Rechtswidrigkeit, Abgrenzung Vor 32 19 ff Rechtswidrigkeit und ~ Vor 32 5 f Tatbestandsmerkmale Doppelverwertungsverbot 46 72 f, 281 ff Fahrlässigkeit, Bezug auf ~ 16 4 Kausalität Vor 13 53 Lehre von den negativen Tatbestandsmerkmalen Vor 13 48; Vor 32 7 ff Vorsatz, Bezug auf ~ 16 4 Tateinheit siehe auch Konkurrenzlehre Absehen von Strafe 52 48 Absichtsdelikte 52 20 Absorptionsprinzip 52 EntstG, 43 Begriff 52 1 besonders schwerer Fall 52 40 Bewertungsmehrheit 52 2 (253)

Tat

Dauerdelikte 52 13, 22 ff, 27 einfache und mehrfache Erfüllung desselben Tatbestandes, Abgrenzung 52 35 ff Einheitstheorie 52 2 Entklammerung 52 29 ff Entstehungsgeschichte 52 EntstG fortgesetzte Handlung 52 7 Gesetzeseinheit, Verhältnis Vor 52ff 64, 70; 52 3 gleichartige ~ 52 1, 34 f, 40 Handlungseinheit und ~ siehe auch dort Vor 52ff 63; 52 1 f, 6 ff höchstpersönliche Rechtsgüter, verletzte 52 19 Identität der Ausfuhrungshandlungen 52 18 f in dubio pro reo 52 5, 16 durch Klammerwirkung 52 21, 27 ff Klarstellungsfunktion des Urteilstenors 52 3, 48 Kombinationsprinzip 52 EntstG, 41 Kombinationsstrafdrohung 52 47 f Mehrheitstheorie 52 2 Mittäterschaft 52 16 mittelbare Täterschaft 52 16 Nebenstrafen 52 47 Organisationsdelikte 52 26 Polizeifluchtfälle 52 8 Rechtsfolgen 52 4, 39 ff Sperrwirkung des milderen Gesetzes 52 44 Strafklageverbrauch 52 51 Strafschärfungsgründe 52 40,47 Strafzumessung 46 269a, 307; 52 40 ff Tatmehrheit, Verhältnis 52 4, 29 Teilnahme 26 113; 52 16 f Trunkenheitsfahrt 52 32 ungleichartige - 52 1,34,41 - Strafrahmenmilderung 49 9; 52 41 f, 44 Unrechtsverwandtschaft, Lehre von der 52 9 Unterlassen 52 12 ff zwischen Unterlassungsdelikt und Begehungsdelikt 52 13 ff Verfahrensrecht 52 49 ff Verjährung 78a 3 Versuchsstadium 52 21 Vorbereitungshandlungen 52 21 Zäsurwirkung neuen Tatentschlusses 52 32 Zeitraum zwischen Vollendung und Beendigung 52 20 TatentschluB auf bewußt unsicherer Tatsachengrundlage 22 44 ff mit Rücktrittsvorbehalt 16 102 ff; 22 51 f Straflosigkeit bloßen Tatentschlusses Vor 22 3 f Versuch und - Vor 22 1,3; 22 8 f, 30 ff, 90 f Zäsurwirkung neuen Tatentschlusses 52 32

Tat

Sachregister

Tatherrschaft 25 7 ff, 21, 30, 34 ff kein Universalprinzip 25 36 Unterlassungsdelikt, Täterschaft-TeilnahmeAbgrenzung 25 203 ff Tatigkeitstheorie 8 1 Tatmehrheit siehe auch Konkurrenzlehre Aburteilung, gemeinsame 53 8 f Anwendungsbereich 53 4 ff Asperationsprinzip 53 1 Begriff 53 4 ff Einsatzstrafe, Erhöhung 53 3, 12 Entklammerung 52 29 ff Entstehungsgeschichte 53 EntstG Freiheits- neben Geldstrafe, selbständiger 53 15 ff Freiheitsstrafen, mehrere verwirkte 53 11 f Geldstrafen, mehrere verwirkte 53 13 f Gesamtstrafenbildung siehe auch dort 53 3; 54 1 ff - fakultative- 53 15 ff - nachträgliche ~ 53 9 - obligatorische - 53 10 ff gleichartige - 53 6 Grundgedanke 53 2 Handlungsmehrheit 53 5 Jugendstrafrecht 53 1, 12 Maßnahmen 53 20 ff Nebenstrafen/-folgen 53 20 ff Strafarrest 53 1 Tateinheit, Verhältnis 52 4, 29 ungleichartige - 53 6 Verfahrensrecht 53 22 ff Vermögensstrafe 53 19 Tatmittel Strafzumessung, Bedeutung 46 115 ff Tatmodalitäten Strafzumessung, Bedeutung 46 115 ff Tatort Auslands-/Inlandstat, Abgrenzung 9 36 ff Begehungsdelikt 9 7 ff Delikt mit objektiver Strafbarkeitsbedingung 9 23 f Erfolgsort 9 18 ff Gefährdungsdelikte 9 20 Handlungseinheit 9 41 Inland als ~ 3 7 innere Tatseite 9 49 ff Mehrheit von Tatorten 9 36 ff, 53 Mittäterschaft 9 7 f, 45 mittelbare Täterschaft 9 10 im Niemandsland 7 40 ff Ordnungswidrigkeitenrecht 9 3 Sammelstraftaten 9 43 Staatsschutzdelikte 9 3; 91 1 ff Strafzumessung, Bedeutung 46 110 Tätigkeitsort 9 7 ff

Tat am - mit Strafe bedroht 7 16 ff Tatzeit und - 9 4 ff Teilnahme 9 25 ff, 29 ff, 46 ff Transitdelikte 9 12, 22, 42 Übiquitätstheorie 9 1 Unterlassungsdelikt 9 17, 18 Versuch 9 44 Vorbereitungshandlungen 9 8 Vortat und Folgedelikt 9 28 Tatpian gemeinsamer ~ bei Mittäterschaft 25 173 Tatprinzip Entwicklungsstufen der Vorsatztat und Vor 22 2 f Tatsache Abstraktum 185 6 allgemeinkundige ~ 86 4 Begriff 46 54; 185 4 Behauptung einer ~ 186 7 Betrug Vor 263 16; 263 9 ff Beurkundung, unwahre 271 69 Beweisbarkeit 185 4 ehrenrührige Behauptung einer - 185 4; 193 11 gerichtskundige - 86 4 geschichtliche Existenz 185 4 innere - 185 4 Manipulation 185 16 Meinungsäußerung, Abgrenzung 185 2 nachteilige Verschweigen 264 a.F. 40, 56, 61 ff, 80, 98 nichterweisliche ehrenrührige - 186 2, 12 offenkundige - 203 23, 49 Prognose 185 4 rechtlich erhebliche - als Beurkundungsgegenstand 348 10 ff Sachverhaltskern 187 2 substantiiertes Werturteil als ~ 185 7 subventionserhebliche - 264 a.F. 53 ff, 116 Tatrichter und Begriff der ~ 185 9 Verächtlichmachen durch - 186 10 Verbreiten 186 8 Verunglimpfung 189 3 Wahrnehmbarkeit 185 4 Wertungsexzeß 185 7 Werturteil und - 185 2 , 5 Tatschuldgrundsatz V o r 4 6 f f 5 f f Vermögensstrafe, Verfassungswidrigkeit 43a 8 Tatstrafrecht kein Täterstrafrecht Vor 13 3, 75 Versuchsstrafbarkeit und - Vor 22 73 Tatzeit Alter zur Strafmündigkeit 19 4 Begehungsdelikt 8 5 ff Bestimmtheitsgebot und - 8 2 (254)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Tatzeit (Forts.) geltendes Gesetz zur ~ siehe Tatzeitprinzip Gesamtstrafenbildung und ~ 8 17 f Gesetzesänderungen und - 8 2 1 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 1 92 Handlungseinheit 8 11 der Haupttat 8 5, 19 Mittäterschaft 8 5 mittelbare Täterschaft 8 6 ff Rechtswidrigkeit und ~ Vor 32 44 Schuldfahigkeit zur ~ 20 75 Strafzumessung, Bedeutung 46 110 f Tätigkeitstheorie 8 1 Tatort und ~ 9 4 ff Tatschuld und ~ 8 3 f Teilnahme 8 14 ff Unterlassungsdelikt 8 1, 12 f Verjährung und ~ 8 1 Vollrauschtatbestand 8 9 f; 323a 249, 258 ff Tatzeitprinzip Änderung außerstrafrechtlicher Normen 2 30 ff Änderung blankettausfullender Normen 2 34 ff Änderung der Rechtsprechung 2 38 Änderung einer Gesetzes während der Begehung der Tat 2 12 ff Änderung eines Gesetzes zwischen Tatbeendigung und Entscheidung 2 15 ff Änderung strafrechtlicher Bezugstatbestände 2 33 ff DDR-Recht 2 59 Entstehungsgeschichte 2 EntstG Maßregeln der Besserung und Sicherung und ~ 2 56 f Ordnungswidrigkeitenrecht 2 2 Verfassungsmäßigkeit 2 2 Taxifunk Abhören 201 17 Technik Regeln der ~ - Baugefährdung 323 11 f - Gewässerverunreinigung 324 26 Stand der Gewässerverunreinigung 324 26 Technische Anleitung Lärm (TA Lärm) Vor 324 23; 325 EntstG 2, 30a; 325a 4, 7, 9 Technische Anleitung Luft (TA Luft) Vor 324 7d, 23; 325 EntstG 2, 6, 13, 30a Teiche 293 7; 324 7 Teilnahme siehe auch Anstiftung; siehe auch Beihilfe Absehen von Strafe bei Teilnehmern 60 10 agent provocateur Vor 26 2 Aktunwert Vor 26 19

(255)

Tei

Akzessorietät - Begriff Vor 26 23 - extreme ~ Vor 26 23; 26 114 - Hyperakzessorietät Vor 26 23 - limitierte Entstehungsgeschichte Vor 25 1 - Lockerung bei Vorliegen/Fehlen besonderer persönlicher Merkmale 28 1 ff - minimale ~ Vor 26 23 Akzessorietätsprinzip Vor 26 3 ff als akzessorischer Rechtsgutsangriff Vor 26 7 ff, 22; 28 3 im Ausland begangene ~ an Inlandstat 9 29 ff Begriff Vor 26 1 Conspiracy (Verschwörung) bei Völkermord 220a 1 doppelte Privilegierung 28 16 an entschuldigter Tat 29 2 f error in objecto und ~ 16 14 error in persona und ~ 16 14; Vor 22 134 Fahrlässigkeitstat 25 217 Gesetzeseinheit und ~ Vor52ff71 Haupttat - rechtswidrige ~ Vor 26 24 - vorsätzliche ~ Vor 26 26 ff im Inland begangene ~ an Auslandstat 9 29 ff Irrtum des unmittelbar Handelnden Vor 26 26 ff Kind als Täter 19 2 Konkurrenzen 26 113; Vor 52ff 58 Merkmal, besonderes persönliches siehe Besondere persönliche Merkmale mittäterschaftliche - 25 172 an Nachtat, mitbestrafter Vor52fT133 notwendige - Begegnungsdelikt Vor 26 33 - Begriff Vor 26 32 - Begünstigung Vor 26 35 - Einwilligung, rechtfertigende und Vor 32 127 - Gefangenenbefreiung Vor 26 34 ff - Gläubigerbegünstigung 283c 38 - Konvergenzdelikt Vor 26 33 - Parteiverrat Vor 26 34 - Sexualstrafrecht Vor 26 32, 34; Vor 174 13 - Strafvereitelung Vor 26 36 - Verstoß gegen Berufsverbot 145c 26 - Wucher 302a 59 Pflichtdelikt Vor 26 25 f Rücktritt vom Versuch 24 236 ff Schulteilnahmetheorie Vor 26 10 als sekundärer Begriff Vor 26 6 Solidarisierung mit fremdem Unrecht Vor 26 19 ff am Sonderdelikt Vor 26 3, 13

Tei

Sachregister

Teilnahme (Forts.) Strafgrund Vor 26 1 ff; 28 1 ff Strafmilderung, besondere persönliche Merkmale 28 86 Täterschaft und Abgrenzung 25 1 ff bei Tateinheit 52 16 f Tatortbestimmung 9 25 ff, 46 ff Tatortprinzip Vor 3 384 ff Tatzeit 8 14 ff Theorienstreit Vor 26 10 ff Unrechtsteilnahmetheorie Vor 26 11 durch Unterlassen 13 55 ff; 25 209 f am Unterlassungsdelikt - durch positives Tun 13 51 ff - Täterschaft, Abgrenzung 25 201 ff - durch Unterlassen 13 55 ff an der Verabredung eines Verbrechens 30 76 Verfall und ~ 73 69 ff Verjährung 78 4 f; 78a 15 am Versuch Vor 22 130 f versuchte ~ Vor 22 130,132 f Verursachungstheorie - akzessorietätsorientierte ~ Vor 26 17 ff; 28 2 f - reine ~ Vor 26 12 ff bei Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 11 115 vorweggenommene ~ Vor 22 9 Teilnahmetheorie Versuch der Beteiligung 30 2 Teilpacht 292 28 Teilzahlungskredit 265b 6,42 f Telebrief siehe Telefax Teledienste strafrechtliche Verantwortlichkeit der Anbieter 166 50 Verbreitung pornographischer Schriften Ν 184 Telefax Urkundenfälschung 267 122 ff Telefon siehe Telekommunikationsanlage Telefonverkehr Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 7 Telegraf siehe Telekommunikationsanlage Telegrafenverkehr Urkundenfälschung im ~ 267 32, 151 Telegramm Urkundenfälschung 267 32, 121 Telekommunikation siehe auch Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung Erschleichen von Leistungen 265a n.F. Überwachung der ~ - Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 54 - Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 101

- Geiselnahme 239b 17 - Menschenraub, erpresserischer 239a 42 - bei Verdacht auf Bildung krimineller Vereinigungen Vor 129 2; 129 96 - bei Verdacht auf kriminelle/terroristische Vereinigung 129a 50 - bei Verdacht auf Straftaten gegen die äußere Sicherheit Vor 93 12 Telekommunikationsanlage Begriff Ν 317; 317 2 öffentlichen Zwecken dienend Ν 88; 317 3 als Sabotageobjekt Ν 88; 88 2, 8 Störung siehe Störung von Telekommunikationsanlagen Teleshopping Computerbetrug 263a 2, 58 Tendenzdelikt Anleitung zu Straftaten 130a 7 Rechtsbeugung, eingeschränkt subjektive Rechtsbeugungslehre 339 38 f Territorialitätsprinzip Vor 3 126, 133, 149, 151 f, 416; 3 1 Ergänzung im internationalen Strafrecht 4 1, 46 Flaggenprinzip und ~ 4 1 Terrorismus siehe auch Bildung terroristischer Vereinigungen Begriff Vor 129a 1; 129 14 Bekämpfung - gesetzgeberische Maßnahmen Vor 129a 8 ff - internationale Kooperation bei ~ 6 32 ff; Vor 129a 5 ff - Kronzeugenregelung Vor 125-145d 7; Vor 129a 13 f; 129 83, 95 - Strafrechtsreform Einl 89 Erscheinungsformen Vor 129a 2; 129 14 Kriegsvölkerrecht und ~ 212 21 Strafverfolgung, völkerrechtliche Vereinbarungen Vor 3 72 ff, 78 ff Terroristische Vereinigung ausländische ~ Vor 129a 4 Begriff Vor 129a 1 ff; 129 14 Bildung siehe Bildung terroristischer Vereinigungen kriminelle Vereinigung und ~ 129a 13 Testament Urkundenfälschung 267 40, 42, 68, 82 f, 224 Testamentsvollstrecker kein Amtsträger 1129 Konkursstraftaten 283 123 Parteiverrat 356 27 Untreue 266 49,95, 115, 130 Vertreterhaftung 14 49 Theorie des expressiven Normbruchs Vor 22 81; 22 80 (256)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Tierarzt siehe Arzt Tiere (kein) Abfall 326 23 als Angegriffene, Nothilfe 32 148, 189 als Angreifer, Notwehr 32 38 ff, 44, 58 Angriff durch ~ als Körperverletzung 224 26, 37; 229 44 Angriff durch ~ als nötigende Gewalt 240 52 vom Aussterben bedrohte Arten Ν 330; 330 18 Begriff 324a 48 besonders geschützte Tierarten 329 44a Einziehung 295 13 ff in Fallen 292 39 Fangen von Tieren 329 44c gefangene ~ 292 37 gezähmte ~ 292 38 herrenlose ~ 292 35 Hund, Einziehung 295 13 ff Hunde, gefahrliche siehe Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden jagdbare- 292 33 Jagdtiere, Einziehung 295 13 kranke ~ 292 54 lebende ~ 292 34 Nachstellen 329 44b Notwehr gegen ~ 32 38 ff, 44, 58 Nutztiere 326 148 Sachbeschädigung 303 3, 5 keine Sachen 303 3 Schädlinge 326 148 Schutz vor Schädigung 324a 47 ff; 325 11 f; 325a EntstG 3, 23, 28; 326 95, 148 sexuelle Handlungen mit Tieren 184 16 in Tiergärten 292 40 Tiergelege 329 44e Töten von Tieren 329 44d verendete - 292 12, 14,55,57 Wassertiere 293 6 f wildlebende - 292 32, 35 Tierhaltung Verbot der - als Maßregel der Besserung und Sicherung im Nebenstrafrecht Vor 38 6; 61 11

Tierseuchen 326 77 Tippgemeinschaft Untreue 266 119 Titel, geschützte siehe Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Tod siehe auch Persönlichkeitsschutz, postmortaler Begriff Vor 211 7 ff Ehrbegriff 189 1 Ehre, fortbestehende 189 2 Ehrfurcht vor dem - 167a 2 f, 5; 168 2

(257)

Tod

Eignung zur Herbeiführung des Todes 328 2, 4a Feststellung des Todes 168 10 ff Hirntod 168 11 f, 15, 19; Vor 211 7 ff Todesgefahr Ν 113; 113 60; Ν 121; 121 44; 125a 7; 330 5; 330a 10 f Todesgefahr, durch Gewalttätigkeit hervorgerufen Ν 125a Todesfolge Aussetzung 221 39 Beschädigung wichtiger Anlagen Ν 318; 318 9; 320 6 Beteiligung an einer Schlägeri 231 10 Brandstiftung mit Todesfolge Ν 306c 1 ff Brandstiftung, besonders schwere 307 2 ff Brandstiftung, fahrlässige 309 5 Entziehung Minderjähriger 235 89 f, 125 erfolgsqualifizierte Delikte mit - und Tötungsdelikte 212 40 f; 213 2; 222 24 Fahrlässige Gemeingefahrdung 320 6 Fehlerhafte Herstellung einer kerntechnischen Anlage Ν 312 Freiheitsberaubung 239 2, 37 ff Geiselnahme 239b 12, 15 Gemeingefährliche Vergiftung Ν 314; 319 14; 320 6 Herbeifuhren einer Explosion durch Kernenergie Ν 307; 310b 7 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion Ν 308 Herbeiführen einer Überschwemmung 312 8; Ν 313; 314 3 Körperverletzung im Amt 227 2; 340 19 Körperverletzung, minder schwerer Fall 213 2; 227 13; 228 52 Menschenraub, erpresserischer 239a 22 ff, 31 Mißbrauch ionisierender Strahlen Ν 309 Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer 316a 53 Raub 251 1 ff Schwangerschaftsabbruch 218 65 Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften Ν 330a Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung 177 19; Ν 178 2; 178 8 Sexueller Mißbrauch von Kindern Ν 176b; 176 27 ff Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 Umweltstraftat, besonders schwerer Fall Ν 330 Todesgefahr Aussetzung 221 5 Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 4 Entziehung Minderjähriger 235 81

Tod

Sachregister

Todesgefahr (Forts.) Gefangenenmeuterei 121 44 Landfriedensbruch 125a 7 Mißhandlung von Schutzbefohlenen, schwere 225 22,24 Schwangerschaftsabbruch 218 65 Schwere Gefahrdung durch Freisetzen von Giften Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 12 Sexueller Mißbrauch von Kindern, schwerer Ν 176a 7 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Ν 179 2 Umweltstraftat, besonders schwerer Fall Ν 330; 330 5 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 60 Todesschuß Notwehr und ~ 32 247, 263 ff, 275 ff Todesstrafe Abschaffung Einl 9; Vor 38 3, 27 Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 38 36 Nationalsozialismus Einl 51 Todesurteile, rechtswidrige Aufhebung von NS-Todesurteilen Vor 3 388 durch DDR-Justiz 212 8a; 339 64 durch NS-Justiz 212 7; 339 11 f, 37, 55, 60 ff, 131 Tötung auf Verlangen siehe Tötungsdelikte Tötung, fahrlässige siehe Tötungsdelikte fahrlässige Tötung Tötungsdelikte siehe auch Völkermord Absicht - der Ermöglichung einer Straftat 211 8 ff - der Verdeckung einer Straftat 211 14 ff actio libera in causa 212 29 Affekt - Geburtsaffekt und Kindestötung 213 15 - Totschlag im ~ 213 3 ff - verschuldeter- 211 5; 212 27 Akzessorietät der Teilnahme Vor 211 46,48 Anencephalus Vor 211 6 Angehörigenmißhandlung/-beleidigung 213 3 apallisches Syndrom Vor 211 12, 15, 20a ff Arzneimittelprüfung, klinische 212 5a Ausländer als Täter 211 37, 71; 212 32; 213 6, 8, 13 Behandlungsabbruch/-verzicht Vor 211 11 f, 16 ff Brandstiftung, schwere und ~ 212 44; 306 17; 307 5 f Contergan-Verfahren Vor 211 4; 222 19 Dauerdelikte und ~ 212 44 DDR-Recht Vor 211 52 Doppelselbstmord, fehlgeschlagener 216 12 ff, 20, 22

Einwilligung Vor 211 15 - mutmaßliche- Vor 211 20b, 20d - keine rechtfertigende - Vor 32 115 Embryonenschutzgesetz Vor 2112 Entstehungsgeschichte Vor 211 EntstG; 213 EntstG; 216 EntstG; 222 EntstG Erfolgseintritt und Versuch 22 15 erfolgsqualifizierte Delikte (Todeserfolg) u n d - 212 40 f; 213 2 Euthanasie siehe Sterbehilfe fahrlässige Tötung - Absehen von Strafe 222 25 - Entstehungsgeschichte 222 EntstG - Fahrlässigkeit, Begriff 222 3 - Fahrverbot als Nebenstrafe 44 5 - HIV-Infektion 222 21 - Kausalität 222 1 - Körperverletzung, fahrlässige und Vor 223 19; 229 46 - Konkurrenzen 222 24 - N o t w e h r u n d - 222 18 - Produkthaftung, strafrechtliche 222 4, 19 - durch Rechtsbeugung 339 129, 131 f - Schußwaffengebrauch, zulässiger 222 19 - Selbstgefährdung, freiwillige Vor 32 95; 222 11,21 - Sorgfaltspflichten 222 4 ff - durch Todeserfolg qualifizierte Delikte und - 222 24 - Totschlag und - 212 44 - Unterlassen 222 1, 25 - Verkehrsdelikte und - 222 24 - Vorhersehbarkeit des Erfolgs, objektive 222 6 ff - Vorsatzdelikt und - 212 44; 222 2, 24 Fehlgeburt Vor 211 5 Freiheitsstrafe, Verfassungsmäßigkeit lebenslanger Vor 211 1; 211 68 Garantenpflicht des Arztes Vor 211 13,24 Gefährdungsdelikte, erfolgsqualifizierte u n d - 212 40; 216 21 Geiselnahme und - 212 44 Gewissenstäter 212 31 Gruppe, Tötung von Mitgliedern einer bestimmten siehe dort Handeln auf Anordnung/Befehl 212 16, 19 Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und - 311 13 Hirntodkonzept Vor 211 7 ff HIV-Infektion 212 3; 222 21; Vor 223 11, 14 Humanexperimente 212 5a in dubio pro reo 213 2 Irrtum 213 9; 216 2 Justizmord 212 7; 339 12c, 51, 55, 93, 127, 131 Kindestötung Vor 211 35; 211 1; 213 15 (258)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Tötungsdelikte (Forts.) Körperverletzungsdelikte und ~ Vor 52ff 106 ff; 212 43; 216 20 f; Vor 223 15 ff; 226 39 f; 227 1, 11 Konkurrenzen 212 39 ff Krankheiten, interkurrente, Nichtbehandlung Vor 211 19,20a im Krieg 212 16 ff kriminologische Erkenntnisse Vor 211 50 f Kunstfehler, ärztlicher 222 9 Leben - Beginn Vor 211 3 - Ende Vor 211 7 ff - als Rechtsgut Vor 211 2; 212 1 Mauerschützen-Fälle 212 Sa Menschenraub, erpresserischer und ~ 212 44; 239a 28, 31, 41 mildernde Umstände 213 1 minder schwerer Fall - Totschlag 212 46; 213 1 ff - Zusammentreffen mit Mordmerkmalen 213 1 f Mißgeburten Vor 2116 Mißhandlung von Schutzbefohlenen und ~ Vor 223 17 Molen Vor 211 6 Mord - Absicht der Ermöglichung einer Straftat 211 8 ff - Absicht der Verdeckung einer Straftat 211 14 ff - Affekt 211 5, 35 - Akzessorietät 211 60 ff - Anzeigepflicht 138 - Arglosigkeit 211 42 f - Ausländer als Täter 211 37, 71 - Ausländerfeindlichkeit 211 27 - Ausnutzen der Arg-/Wehrlosigkeit 21145 - Begünstigung und ~ zur Verdeckung einer Straftat 211 12 - Beweggrund, niedriger 211 2, 10, 17 f, 23 ff - Beweggrund, politischer 21127 - Bewußtseinslage des Täters 211 33 ff - Blutrache 211 27, 37 - Freiheitsberaubung und ~ 2119 - Freiheitsstrafe als absolute Strafe 38 5 - Gesinnung, gefühllose und unbarmherzige 211 55 - Giftmord 21142 - Grausamkeit 211 53 ff - Habgier 211 8,25,72 - Heimtücke 211 25, 38 ff, 70 ff - Irrtum 211 10, 18, 33, 52, 56, 58, 66 - Justizmord 212 7; 339 12c, 51, 55, 93, 127, 131 (259)

-

Töt

Konkurrenzen 211 9, 14,41 f, 56,58 Kronzeugenregelung 21173 Lustmord 211 7 Maßregel der Besserung und Sicherung 211 68 Mißachtung des personalen Eigenwerts des Opfers 211 26 ff Mißverhältnis zwischen Anlaß und Tat 211 29 f Mittäterschaft, sukzessive 211 59 Mordlust 211 6,25 Mordmerkmale als besondere persönliche Merkmale 28 24 f, 74 Mordmerkmale, objektive 211 2,60,62,64 Mordmerkmale, subjektive 211 2,60,62, 64 Mordmerkmale, täterbezogene 21159, 62 ff Mordmerkmale, tatbezogene 211 59, 62 ff Mordmerkmale, Verhältnis 211 2 Motivbündel 211 23 Motivwechsel 211 32 Notstand, entschuldigender 211 8 Notwehr 211 66 Paniktötung 211 12 f Qualen 211 53 f Rassenhaß 211 27 Raubmord 211 8 f Rechtsfolgenlösung Vor 211 1; 211 70 ff Rechtswidrigkeit 211 66 Schwere der Schuld, besondere Vor 211 1; 211 69 Selbstbegünstigung 211 12 Sicherungsverwahrung 21168 Strafrahmenmilderung, außerordentliche 211 70 ff Strafrechtsreform Einl 85 Straftat, ermöglichte 2119 Straftat, verdeckte 211 14 Strafvereitelung und ~ 211 15 Täterschaft 25 51 Teilnahme 211 60 ff, 67 Tötung mit gemeingefährlichen Mitteln 211 57 f, 64, 72 Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebs 211 7,25 Tötung zur Ermöglichung einer Straftat 211 9 ff Tötung zur Verdeckung einer Straftat 211 12 ff, 25, 72 Totschlag und ~ Vor 52ff 92; Vor 211 35 ff; 212 1 Typenkorrektur 1 45; 38 31; Vor 211 37 f; 211 12 Unterlassen 211 3, 6 ff, 20,22, 36, 51, 54, 58

Töt

Sachregister

Tötungsdelikte (Forts.) - Verdeckungsabsicht 211 14 ff - Vergewaltigung und ~ 211 7 - Veijährung Einl 85; 1 90; Vor 78 3; 78 5 f; 211 67 - Versuch 211 21 - Vertrauensbruch 211 47 ff, 64 - Vorsatz 211 6 ff, 22, 36, 52, 56, 58 - Wahlfeststellung 1 118, 129, 131; 211 2 - Wehrlosigkeit 211 44 - Willensrichtung, feindliche 211 46 Nationalsozialistische Tötungsverbrechen Vor 211 6; 211 27, 67; 212 7 f Neugeborene, schwerstgeschädigte Vor 211 20 d Nötigung und - 240 125 Nothilfe 212 13, 16 Nothilfe, aufgedrängte 212 13 Notstand, rechtfertigender ~ Vor 211 15, 20a; 212 10 Notwehr 212 9 Organentnahme und ~ Vor 211 8, 10 Organisationsdelikte und ~ 212 44 Paniktötung 211 12 f Patientenverfügung Vor 211 14,20a Perforation 212 10 Polizeifluchtfälle 211 15, 17; 212 22; 222 2 pränatale Einwirkungen Vor 211 4 Provokation durch Opfer 213 3 ff R a u b u n d - 249 17 Reanimation Vor 211 7, 10 Rechtsgut Vor 211 2; 212 1 Rechtswidrigkeit - Mord 211 66 - Totschlag 212 9 ff Rettungsschuß, finaler 212 12 Sanktionensystem 38 30 ff Schuldfahigkeit, verminderte und minder schwerer Fall 21 11 f; 213 14 Schwangerschaftsabbruch und - Vor 211 2, 4 f; 212 42; Vor 218ff 31, 33; 218 5, 10, 13, 56,64 Selbsttötung - Doppelselbstmord, fehlgeschlagener 216 12 ff, 20, 22 - fahrlässige Tötung und ~ Vor 211 30 - Hungerstreik Vor 21134 - Irrtum Vor 211 30 - Mitnahme in den Selbstmord Vor 211 32; 212 45 - Mitwirkung Dritter Vor 211 22 ff - Suizidforschung Vor 211 27 f - Tötung auf Verlangen und ~ 216 1, 3, 9, 11 ff in staatlichen Machtapparaten siehe auch Völkermord Vor 211 6; 212 6 ff, 30

Sterbehilfe - aktive - Vor 211 6, 12, 14; 216 17, 19, 22 - Begriff Vor 211 12 - indirekte- Vor 211 12, 15 f - Irrtum Vor 211 20e - passive- Vor211 12, 17 Straftaten gegen die persönliche Freiheit u n d - 212 44 Strafzumessung, Alter des Opfers kein Kriterium 46 147 Systematik Vor 211 39 ff; 216 2 Täter hinter dem Täter Vor 211 29 Tod, Begriff Vor 211 7 ff Tötung, Begriff 212 2 Tötung auf Verlangen - Absehen von Strafe 216 22 - Doppelselbstmord, fehlgeschlagener 216 12 ff, 20, 22 - Einwilligung 216 17 - Irrtum 216 18 f - Konkurrenzen 216 21 - Mittäterschaft 216 10 - mittelbare Täterschaft 216 10 - Notstand, rechtfertigender 216 17 - Organentnahme und ~ 168 12 - Rechtswidrigkeit 216 17 - Rücktritt 216 20 - Selbsttötung und - 216 1, 3, 9, 11 ff - Sonderdelikt, unechtes Vor 211 40, 42, 45; 216 2 - Sterbehilfe, aktive 216 17, 19, 22 - Teilnahme 28 82; 216 10 - Tötungsverlangen Vor 211 26; 216 4 ff - Totschlag und - Vor 211 45; 212 39; 216 2 - Unterlassen 216 9, 19 - Versuch 216 20 - Vorsatz 216 18 f Totschlag - aberratio ictus 212 25 - Affekttotschlag 213 3 ff - Anzeigepflicht 138 - Ausländer als Täter 212 32; 213 6, 8, 13 - besonders schwerer Fall 212 45 - error in persona 212 25 - fahrlässige Tötung und - 212 44 - Festnahmerecht 212 9 - Freiheitsstrafe als absolute Strafe ohne Milderungsmöglichkeit 38 5 - Garantenstellung 212 5, 9 - Handlungseinheit, natürliche 212 37 ff - Irrtum 212 25, 32 - Kausalverlauf, abweichender 212 24 f - Kausalverlauf, hypothetischer 212 3 f - Konkurrenzen 212 39 ff - Lebensverkürzung 212 3 (260)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Tötungsdelikte (Forts.) - minder schwerer Fall 212 46; 213 1 ff - Mittäterschaft 212 6, 34 - mittelbare Täterschaft 212 6, 34 f - Mord und ~ Vor 52ff 92; Vor 211 35 ff; 212 1 - Notstand, rechtfertigender 212 10 - Notstand, übergesetzlicher 212 10,30 - Notwehr 212 9 ff; 213 8 - NS-Tötungsverbrechen 212 7 - durch Rechtsbeugung 339 120, 127 f, 131 - Rechtsgut 212 1 - Rechtswidrigkeit 212 9 ff - Rettungsschuß, finaler 212 12 - Rücktritt vom Versuch 212 36,43 - Schuldausschließungsgründe 212 30 - Schuldunfahigkeit, rauschbedingte 212 26 - Schußwaffengebrauch, zulässiger 212 11 ff - Schwangerschaftsabbruch und ~ 212 42 - Selbsthilferecht 212 9 - Teilnahme 212 6 ff - Tötung auf Verlangen und ~ Vor 211 45; 212 39; 216 2 - Tötung, Begriff 212 2 - Unterlassen 212 2 , 4 ff, 6, 22 ff, 35 f - Versuch 212 22, 33 ff, 39 f, 43 - Vorsatz 212 3, 22 ff - Wahlfeststellung 1 118 Typenkorrektur 1 45; 38 31 f; Vor 211 37 f; 211 12 Überzeugungstäter 212 31,45 Unterbringung in Sicherungsverwahrung 66 77 Unterlassene Hilfeleistung und ~ Vor 211 24, 29 Verdeckungsabsicht 211 14 ff Verjährungsaufhebung für Mord und Rückwirkungsverbot 211 67 vorsätzliche ~ Vor 211 35 ff - fahrlässige Tötung und ~ 212 44; 222 2,24 Toleranzgebot Religionsdelikte als Verletzung Vor 166 19; 166 6 ff, 36; 167 22 Tonaufnahmen als Notwehrhandlung 32 132 ff Verbreiten von Propagandamitteln durch ~ 86 15,25 Tonträger Gleichstellung mit Schriften 11 125 pornographischen Inhalts 176 11 Topographieanmeldung strafrechtlicher Schutz Vor 93 5 Torfabbau 329 30, 39 Torfmoor Brandstiftung 308 15

(261)

Tru

Tote Tabu der Toten 167a 3; 168 7 Totenfürsorgerecht 167a 3, 11 f, 14; 168 3, 17 f, 36 ff Totenkult 167a 13 Totgeburt 167a 10; 168 22; 169 8 Totschlag siehe Tötungsdelikte Tranquilizer siehe Beruhigungsmittel Transitdelikt siehe Durchgangsdelikt Transplantation Organentnahme zur ~ und Störung der Totenruhe 168 6 ff Transplantationstourismus 168 19 Transportwesen als Rechtsgut, geschütztes 297 1 Transsexuelle als Täter/Opfer von Sexualstraftaten Vor 174 18 Treibhauseffekt Vor 324 1 Treibjagd 292 47, 84 Treubruchtatbestand Untreue 266 57 ff Treubruchtheorie 266 4 ff, 14, 47 Treueverhältnis Untreue 266 58,61 ff, 114 Treuhänder Kapitalanlagebetrug 264a 30 f, 71, 77, 85 Parteiverrat 356 26 Untreue 266 12, 130 Triebstörungen Schuldfähigkeit und - 2 1 2 Trinkerheilanstalt siehe Anstalt Trinkwasser Ν 314; 319 2; 324 1; Ν 330; 330 16 Trunkenheit siehe Alkoholrausch Trunkenheit im Verkehr actio libera in causa 316 189, 230 Alkohol - Abbauwert 316 28, 32, 35,40 f - Resorptionsdauer 316 30 - Wirkungsweise 316 16 alkoholgewöhnte Personen 316 41 Alkoholkonzentration - im Atem 316 44 ff - im Blut siehe Blutalkoholkonzentration - im Harn 316 57 - im Speichel 316 58 Analyseverfahren zur Feststellung - alkoholbedingter Fahrunsicherheit 316 17 ff - rauschmittelbedingter Fahrunsicherheit 316 150 andere berauschende Mittel 316 139 ff Atemalkoholanalyse 316 44 ff, 95 Ausfallerscheinungen 316 90, 97 ff, 128, 154, 199, 203,205,207

Tru

Sachregister

Trunkenheit im Verkehr (Forts.) Auslandstat Vor 3 195 Blutalkoholkonzentration siehe auch dort - Meßmethoden 316 17 ff - ordnungsgemäß festgestellte ~ 316 89 - Rückrechnung 316 28 ff - zur Tatzeit 316 28 Blutentnahme, Anordnung 316 45 Blutprobe 316 18 ff Blutwirkstoffbefund 316 155 ff Cannabis 316 131 Dauerdelikt 316 2, 228, 253 Diagnose, klinische 316 121 ff Drogenabhängigkeit 316 165 Dunkelfeld/-ziffer 316 1, 131, 145 Echorausch 316 146, 159 eigenhändiges Delikt 316 2,231 Einziehung des Fahrzeugs 316 251 Entstehungsgeschichte 316 Vor 1 Entziehung der Fahrerlaubnis 69 81; 316 247, 250 Entzugserscheinungen 316 158, 165 epidemiologische Studien 316 16,131, 134, 145 f, 174 Ernüchterungsmittel 316 224; 316 42 Fahrlässigkeit 316 181, 210 ff, 237 Fahrunsicherheit - absolute - 316 14, 59 ff - alkoholbedingte - 316 14 ff - Begriff 316 11, 15 - drogenbedingte - 316 144 ff - Grenzwert absoluter ~ 316 60 ff, 136, 148, 175 - medikamentenbedingte - 316 167 ff - rauschmittelbedingte - 316 139 ff - relative - 316 14, 59, 90 ff, 154 ff, 175 - zur Tatzeit 316 80 ff Fahrverbot 316 247,250 Fahrzeugfuhren 316 9 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs u n d - 316 2, 165, 167,253 Gefährdung des Straßenverkehrs und 315c 58, 211; 316 2, 165, 167, 253 Gefahrdungsdelikt, abstraktes 316 2, 181 Generalprävention 316 246, 248 Genuß von Alkohol/Rauschmitteln 316 13 Grenzwert absoluter Fahrunsicherheit 316 60 ff, 136, 148, 175 - Bahnverkehr 316 73 - für KfZ im Straßenverkehr 316 66 ff - Luftverkehr 316 75 - bei Radfahrern 316 71 - Schiffsverkehr 316 74 - strikte Geltung 316 76 ff Irrtum 316 65 Kausalität 316 12, 178 ff

Konkurrenzen 316 2,253 Medikamente - ärztliche Verordnung 316 166 - Fahrunsicherheit durch - 316 175 f - Rauschmitteleigenschaft 316 141, 167 ff Medikamentenabhängigkeit 316 175 Medikamentenklausel 316 166 Mischkonsum 316 130 ff, 147, 167, 173 Nachtatverhalten 316 118 Nachtrunk 316 29, 35, 84 ff Ordnungswidrigkeiten und - 316 2, 15, 144, 156, 167, 253 f Polizeifluchtfälle 316 110 ff, 118 Rauschmittel - Analysemethoden 136 149 ff - Begriff 316 139 ff - Wirkungsweise 316 146, 148 Rechtsgut 316 3 Rechtswidrigkeit 316 229 Reformdiskussion 316 15 Richtlinien zur Feststellung von Alkohol-, Medikamenten- und Drogeneinfluß 316 255 Rückrechnung bei alkoholbedingter Fahrunsicherheit 316 28 ff (keine) Rückrechnung bei rauschmittelbedingter Fahrunsicherheit 316 152 Sachverständiger 316 34 f, 41,43, 100, 130, 161,201 Sanktionspraxis 316 233 ff Schuldfähigkeit 316 243 Sehstörungen 316 162 Strafbefehlsverfahren 316 209 Strafverfolgungsstatistik/-praxis 316 1 Sturztrunk 316 29 f, 35, 82, 116 Tätigkeitsdelikt 316 2 Tateinheit bei - 52 32 Teilnahme 316 232 Trinkmengenberechnung 316 37 ff Trunkenheitsbefund 316 121 ff Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und 316 253 Verfassungsmäßigkeit 316 15, 64, 77 Verkehr 316 4 Versuch 22 12; 316 228 Verwarnung mit Strafvorbehalt 316 252 Vollrausch und ~ 323a 322 Vorsatz 316 181 ff - Fahrunsicherheit 316 184 ff - Fahrzeugfuhren im Verkehr 316 183 - Indizienbeweis 316 190 ff Vortatverhalten 316 116 Wahlfeststellung 1 115; 316 254 Wiederholungstäter 316 1,248 Trunkenheitsdelikt Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und 142 131,224, 247 (262)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Trunksucht siehe Alkoholabhängigkeit Trutzwehr siehe Notwehr Tschechoslowakei Strafrechtsreform Einl 124 Türkei Versuchsstrafbarkeit Vor 22 148 Typenkorrektur Lehre von der ~ 1 45; 38 31; Vor 211 37 f; 211 12 Typologische Theorie 266 17 ff, 25, 103, 108, 111 Ubiquitätsprinzip 9 1 ff Ubiquitätstheorie 9 1 Überdecken einer Eintragung in amtlichem Ausweis 273 6 f Überfall, hinterlistiger Körperverletzung, gefährliche 224 31 Überlassen von Ausweispapieren 281 10 falscher amtlicher Ausweise 276 9, 12,27 von Kernbrenn-, radioaktiven und Sprengstoffen etc. Ν 310; 311b 11 eines Kindes, Kinderhandel 236 25 pornographischer Schriften 184 21, 29 von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 ÜbermaBverbot staatlichen Strafens siehe auch Verhältnismäßigkeitsgrundsatz bei Rechtfertigung der freien Meinungsäußerung und Wahrnehmung berechtigter Interessen 193 27 Strafzumessung und ~ 46 11 Übernahmeverschulden 16 141, 146, 155 Überschuldung Vor 283 1, 100, 130, 147 ff, _ 169,172 ff Überschwemmung siehe Herbeifiihren einer Überschwemmung Übertretungen 12 28 Überversicherung 265 a.F. 12, 17, 28 f, 54 Überwachung von Bewährungsauflagen 56b 30 der Telekommunikation siehe dort bei Verwarnung mit Strafvorbehalt 59a 12 Überwachungswerte für die Abwassereinleitung 324 26, 104 Überzeugungstäter Begrifr Vor 32 221; 46 88 Gewissensfreiheit und ~ Vor 32 222; 46 92 als Hangtäter 66 76 Religionsdelikte Vor 166 16 f Strafzumessung Vor 32 224; 46 88 ff Tötungsdelikte 212 31,45 Verbotsirrtum 17 18 ff Überzeugungstat Vor 32 223 (263)

Umw

Üble Nachrede siehe Beleidigung - Üble Nachrede Ultima-ratio-Prinzip Einl 82 Straflosigkeit der Vorbereitung Vor 22 6 im Strafrecht Einl 3 Umweltstrafrecht Vor 324 1, 7b, 8, 8d, 10, 23; 324a EntstG 5, EntstG 8, 6, 16 Untreue 266 2, 18 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 1,4 Umstände besondere persönliche ~ siehe Besondere persönliche Merkmale die nicht zum gesetzlichen Tatbestand gehören 16 8 ff die zum gesetzlichen Tatbestand gehören 16 5 ff persönliche Begriff 28 59 Umstiftung 26 26 ff Umsturz 81 10 Umwelt Begriff Vor 324 9 ff Umweltbewußtsein Vor 324 1, 6 f, 8, 8g, 49; 324 97, 101a, 114, 116; 328 EntstG Umwelteinwirkungen, schädliche 325a 8 Umweltfaktoren Vor 324 9b, 15; 329 3 Umweltkatastrophen Vor 324 8 Umweltmedien Vor 324 7d, 9 f, 9b, 15, 29; 324a 1 f, 6, 15; 326 94; 330a 6, 8 Umweltpolizei 324 130 Umweltschutz - als Rechtsgut 292 1 ff; 293 1; 311c 1; 311d 1; Vor 324 1, 12 ff - als Staatsziel Vor 324 8g, 9b, 9d, 11 f, 30, 43,46 f, 49, 56 f Umweltskandale/-katastrophen Vor 324 1, 4, 7, 8, 10; 324 2, 120; 326 EntstG 3, 119; 327 15b; 328 EntstG, 31; 329 EntstG; 330a 2 Umweltbeeinträchtigung, schwere Ν 330; 330 7 ff Umweltgefahr, schwere Befugnis zur Offenbarung von Steuergeheimnissen bei ~ 355 72 Eignung zur Herbeiführung 326 86 Umweltstrafrecht Allgemeindelikte 324 54 f Amtsträgerstrafbarkeit Vor 324 7e f, 8c ff, 49 ff - Mittäterschaft Vor 324 51 f, 54 - mittelbare Täterschaft Vor 324 53 - Teilnahme Vor 324 51, 54, 55 - Unterlassen Vor 324 55 ff; 324 54 Anzeigepflicht Vor 324 8f; 324 52 f Auslandstaten Ν 5; 5 57 ff Bagatellfälle Vor 324 8, 8b, 26,40 besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat Ν 330; 330

Umw

Sachregister

Umweltstrafrecht (Forts.) Betrieb kommunaler Einrichtungen Vor 324 50 Blankettatbestände Vor 324 25, 28 Duldung, behördliche Vor 324 44 ff - aktive ~ Vor 324 45 ff - passive ~ Vor 324 44 Einschätzungsprärogative der Umweltverwaltung Vor 324 30, 43, 53 Einziehung 330b 9 Entstehungsgeschichte Vor 324 1 ff Ermessensfehlgebrauch der Behörde Vor 324 52 Garantenstellung Vor 324 56 ff Gefahrenabwehr, polizeiliche und ~ Vor 324 36, 58 Genehmigung - konkludente- Vor32446 - Legalisierungwirkung Vor 324 31, 36 Genehmigungsfahigkeit, materielle Vor 324 43 Generalprävention Vor 324 8g Gestattung, Wirksamkeit behördlicher 330d 6 f Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 330; 330 5 f Gewinnabschöpfung Vor 324 64 Handeln ohne Genehmigung 330d 6 f Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 26 Industrielobby Vor 324 6 Ineffizienz Vor 324 4, 8, 8f Irrtum Vor 324 47 f Kausalität Vor 324 60 ff Kriminal-/Rechtspflegestatistik Vor 324 4, 8, 8f Legalitätsprinzip Vor 324 8, 23 minima non curat praetor Vor 324 8b, 9a, 26,40,43; 324 25 Nebenstrafrecht Vor 324 1 ff, 7, 7g, 8b, 25 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ Vor 324 8b Produkthaftung, strafrechtliche und ~ Vor 324 61 f Prüfstellensystem Vor 324 5 Rechtsgut Vor 324 3, 9d, 12 ff Rechtsvergleichung Vor 324 6 Rechtswidrigkeit Vor 324 31, 36,43 f, 46 f Sachverständiger im ~ Vor 324 7e; 324 29, 131 Schutzzweck, ökologisch-anthropozentrischer Vor 324 7b, 8g, 12 ff; 324a 4, 17 f, 23 Sonderdelikte Vor 324 50, 55; 324 54 f Strafrechtsreform Einl 91 Täter Vor 324 50, 59 f Tätige Reue Vor 324 7f, 8b Ν 330b; 330b Umkehr der Beweislast Vor 324 8f

unbefugtes Handeln - als Rechtswidrigkeitsmerkmal Vor 324 31, 36,43 - als Tatbestandsmerkmal Vor 324 31, 36 Unternehmenskriminalität Vor 324 8b f, 8f, 59 ff Verbot mit Erlaubnisvorbehalt Vor 324 30 f Verfassungsmäßigkeit Vor 324 4, 7c f, 7f, 8b, 24 ff, 39 verfassungsrechtliche Notwendigkeit Vor 324 11 Verwaltungsakt - erschlichener- Vor 324 38 - formelle Wirksamkeit Vor 324 31 ff - nichtiger - Vor 324 42, 51 f - Vollziehbarkeit Vor 324 39 Verwaltungsakzessorietät Vor 324 8, 8b, 8d, 22 ff, 53 verwaltungsrechtliche Pflicht 330d 5 Verwaltungsungehorsam Vor 324 23,40, 43 f, 48 UN siehe Vereinte Nationen Unabhängigkeit, richterliche DDR-Recht 353d 68 Rechtsbeugung und - 339 10, 15, 27, 61, 79, 129 Unbedenklichkeitsbescheinigung fur Spiele Vor 284-287 17 ff Unbeendeter Versuch siehe Versuch Unbefugt Amtsanmaßung 132 3, 26 ff Begriff Vor 32 25 Bildung bewaffneter Gruppen Ν 127 18 Briefgeheimnis, Verletzung 202 33 Computerbetrug 263a 21,40 ff, 61, 63 Geheimhaltungspflicht, Verletzung besonderer 353b 54 Gerichtsverhandlungen, verbotene Mitteilungen 353d 35 Gewässerverunreinigung 324 72 ff Hausfriedensbruch 123 60 ff Kinderhandel 236 55 ff Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen Ν 132a 5,6; 132a 5d, 7 f, 23 f Offenbaren von Dienstgeheimnissen 353b 29 ff Pfandsachen, unbefugter Gebrauch 290 8 Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung 206 49 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 115, 119 als Rechtswidrigkeitsmerkmal Vor 32 25 Steuergeheimnis, Verletzung 355 27 Störung der Totenruhe 16841 ff als Tatbestandsmerkmal Vor 32 25 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 9, 13,24, 26 f, 35 (264)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Unbefugt (Forts.) Verwertung fremder Geheimnisse 204 10 Wahlfälschung 107a 2 f Unbefugter Gebrauch eines Fahrzeugs siehe

Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter Unbefugter Gebrauch von Pfandsachen

siehe Pfandsachen, unbefuger Gebrauch Unbrauchbarmachen 317 5 von Daten 274 43 f; 303a 19, 28 einer Datenverarbeitungsanlage/eines Datenträgers 303b 25 von Flaggen, Hoheitszeichen 90a 22 von Löschgerätschaften 307 7 f Pfandkehr 289 17 von Vermögensbestandteilen 283 14,44 ff Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Unbrauchbarmachung Analogieverbot und ~ 1 73 Anordnung, selbständige 76a 1 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 126 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 2 1 der Herstellungsvorrichtungen 74d 16 ff von Schriften - im Ordnungswidrigkeitenrecht 74d la - Rechtsnatur 7 4 d 2 als Sicherungsmaßnahme Vor 38 61 Tatzeitprinzip 2 54 Unerfahrenheit Wucher 302a 18 f UnerläBlichkeit der Verhängung kurzer Freiheitsstrafe 47 13 ff Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen Ν 326 Abfall - Begriff Ν 326; 326 3 ff, 18, 19 ff - Eignung zur schweren Umweltgefahrdung 326 86 ff - erbgutverändernder ~ 326 82 - explosionsgefahrlicher - 326 83, 146 - Export/Import/Durchfuhr 326 123 - fruchtschädigender ~ 326 81 - gefährlicher - 326 61, 70 ff - Gifte enthaltender ~ 326 71, 146 - Gifte hervorbringender ~ 326 72 f, 146 - Krankheitserreger enthaltender ~ 326 74 ff - Krankheitserreger hervorbringender 326 78 - krebserzeugender - 326 80 - Produkt und - 326 46 - radioaktiver- 326 85, 125 ff, 140, 146 - selbstentzündlicher - 326 84, 146 - Wirtschaftsgut und - 326 6, 40, 46 (265)

Une

Abfallentsorgung, ordnungsgemäße 326 47f, 62 Ablagern 326 100, 107 Ablassen 326 108 Ablieferungspflicht fur atomaren Abfall 326 85, 126 ff, 136 Abwassereinleitung und - 326 66 Altlasten 326 107 Amtsträgerstrafbarkeit 326 132 Anlage, Begriff 326 112 (keine) Anwendungsbeschränkungen durch Verwaltungsrecht 326 66 Atomrecht und ~ 326 85 Auslandstat Ν 5; 5 57 ff außerhalb der Anlage 326 112 fT, 115 Autowrack 326 69, 101, 113 Bagatellfälle 326 45, 57, 59, 144 fT Beeinträchtigung des Orts-/Landschaftsbildes 326 59 Behandeln 326 99 Belästigung, bloße 326 89 Bereitstellen von Abfallen zur Abholung 326 104, 129 Berufsverbot 326 154 Beseitigen 326 97 ff besonders schwerer Fall 326 150; Ν 330; 330 Betriebsbeauftragter fur Abfall 326 132 Βlankettatbestand 326 12, 17 Bodenverunreinigung und ~ 326 92, 157 (kein) Dauerdelikt 326 100 f, 107, 117, 124 DDR-Alttaten 326 159 Duldung, behördliche 326 134 Eigentumsrecht und ~ 326 3 7 , 4 9 , 6 2 Eignung zur nachhaltigen Verunreinigung 326 88, 146 Einwilligung des Eigentümers 326 135 Einziehung 326 153; 330c Entgiften 326 99 Entstehungsgeschichte 326 EntstG 1 ff Erkundigungspflicht 326 143 europarechtliche Regelungen 326 121, 124 Fahrlässigkeit 326 131, 142 f, 150 Fehl verhalten, betriebsintemes 326 115 Garantenstellung 326 105 f, 107, 132, 138 Gefahrdung - des Allgemeinwohls 326 54 ff, 59 ff, 133 - des Bestandes von Tieren oder Pflanzen 326 95 - Eignung zur - 326 55 ff Gefahrdungsdelikt, abstraktes 326 1, 93, 144, 155 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Geldbuße 326 152 Geldstrafe 326 151

Une

Sachregister

Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen (Forts.) geringe Menge 326 147 Gesundheitsschädigung, schwere ~ Ν 330; 330 3 Gewässerverunreinigung und ~ 324 26a; 326 88 f, 92, 157 Handlungsstörer 326 34 Hausmüll 326 86 Hohe See, Abfallverbrennungen 326 110 internationale Regelungen 326 120 Irrtum 326 136 ff, 145 Konkurrenzen 326 157 Lagern 326 100 ff, 129 Luftverunreinigung und ~ 326 89, 109, 157 Meldepflicht für gefährliche Abfälle 326 106 Müllablagerung, „wilde" 326 34,40, 106 Mülltourismus 326 119 ff, 142 Notstand 326 135 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 326 16, 85, 123 f, 152 Polizeirecht und ~ 326 65, 106 Rechtsfolgen 326 150 Rechtsgut 326 2 Rechtswidrigkeit 326 133 ff Sachverständiger 326 EntstG 4, 55, 57, 72, 74, 77, 80 f, 88, 92, 146 Schiffsunfall 326 143 Schutz ausländischer Rechtsgüter 326 94 Seuchenbekämpfung 326 74 ff, 143 (kein) Sonderdelikt 326 131 Straffreierklärung sui generis 326 144 Täter 326 115, 131 Tätige Reue 326 118, 155; Ν 330b; 330b Todesgefahr Ν 330; 330 5 Übergangsrecht 326 158 Überlassungspflicht an Entsorgungsträger 326 97 f, 104, 115 unbefugt 326 133 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. und - 326 1, 18 Unterlassen 326 105, 107, 127, 138 Unterlassungsdelikt, echtes 326 125 Verbringung 326 119, 123 ff, 139, 141 Verfassungsmäßigkeit 326 83, 95, 113 Verjährung 326 156 Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten 326 130 Versuch 326 111, 123 f, 141 Verwaltungsakzessorietät 326 12 f, 17 Vollendung 326 117 f, 124, 129 Vorbereitungshandlung, straflose 326 97, 123 Vorsatz 326 136 Zustandsstörer 326 33 f

Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden Einziehung 143 13 gefährliche Hunde 143 7 Halten 143 6 Handel, Begriff 143 4 Konkurrenzen 143 11 Rechtsgut 143 2 Unternehmensdelikt, unechtes 143 5 Verfassungsmäßigkeit 143 1 Vorsatz 143 9 Zucht, Begriff 143 3 Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern Abfall, radioaktiver 328 18 Abgabe an Nichtberechtigten 328 19 f Ablieferungspflicht für atomaren Abfall 328 4, 15 ff - unverzügliche ~ 328 17 Arbeitsschutznormen und ~ 328 43 Atommüll 328 11 atomrechtliche Tatbestände 328 1 ff Aufbewahren 328 6 Auslandstat Ν 5; 5 57 ff Auspacken 328 35 Bagatellfälle 328 44, 54 Befördern 328 7 ff, 32 Besitzer, unmittelbarer 328 16, 19, 39 besonders schwerer Fall 329 70; Ν 330; 330 beim Betrieb einer Anlage 328 28 Dauerdelikt 328 70, 72 Eignung - zur Gesundheitsschädigung 328 2 , 4 - zur Herbeiführung des Todes eines Menschen 328 2, 4a Ein- und Ausfuhr 328 12 Einziehung 328 70; 330c Entgegennahme 328 38 Entladen 328 37 Erfolgsdelikt Ν 328 Fahrlässigkeit Ν 328; 328 69 Gefahrdung - der Gesundheit eines anderen 328 49 - von Sachen von bedeutendem Wert 328 51 - von Tieren 328 50 - der Wasserversorgung 328 52 f Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete und ~ 329 28 Gefährdungsdelikt, abstraktes 328 2 Gefährdungsdelikt, konkretes 328 EntstG, 21 Gefährdungsdelikt, potentielles 328 2 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - konkrete 328 47 ff (266)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen und anderen gefährlichen Stoffen und Gütern (Forts.) - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Gefahrgut - Beauftragter 328 64 - Begriff 328 30 - Gefahrguttransport 328 EntstG, 8,21 Gefahrstoffe 328 EntstG, 21, 23 ff, 26 ff Genehmigung 328 1 Genehmigungsfähigkeit 328 66 Gesundheitsschädigung - Eignung zur ~ 328 2 , 4 - schwere - Ν 330; 330 3 Grundsatz staatlicher Verwahrung 328 5, 15 Herstellung von Stoffen 328 26 ionisierende Strahlen 328 4 Irrtum 328 43, 67 Kennzeichnung, mangelnde 328 40 Kernbrennstoffe 328 1 f, 22 Konkurrenzen 328 71 Lagern 328 27 Nuklearkriminalität 328 EntstG, 1, 20, 69 Pflicht, grobe Verletzung verwaltungsrechtlicher 328 41 ff, 69 Rechtsgut 328 2 Rechtswidrigkeit 328 66 Sachverständiger 328 4, 24 Schädigungseignung 328 2, 4 Sonderdelikt, faktisches 328 63 sonstige radioaktive Stoffe 328 4 ff, 22 Täter 328 56 ff Tätige Reue 328 70; Ν 330b; 330b Tod, Eignung zur Herbeiführung 328 2,4a Todesgefahr Ν 330; 330 5 Übergangsrecht 328 72 Überlassen 328 39 Unterlassen 328 19, 65 Unterlassungsdelikt, echtes 328 17 Untersagungsverfugung 328 1, 14 Verbringung 328 12 Veijährung 328 70 Verladen 328 36 Verletzung atomrechtlicher Pflichten 328 15 ff Verpacken 328 34 Versenden 328 33 Versuch Ν 328; 328 67, 68 Verwaltungsrechtswidrigkeit 328 14 f, 41,66 Verwenden - atomrechtlicher Begriff 328 11 - gefahrstoffrechtlicher Begriff 328 26 Vorsatz 328 67 wesentliche Abweichung 328 13 Unerlaubtes Betreiben von Anlagen Abbau 327 1,8, IIa, 25 (267)

Une

abfallrechtlicher Tatbestand 327 1, 16 ff Änderung, wesentliche 327 10a, 21 Anlage - Abfallbeseitigungsanlage 327 11, 15, 16a, 20 - Abfallentsorgungsanlage 327 11, 16, 18 - betriebsbereite ~ 327 5 - genehmigungsbedürftige - 327 12 - kerntechnische ~ 327 2 - Nebenanlage 327 14 - sonstige ~ 327 15a - Teile einer ~ 327 14 f Atommüll 327 10a atomrechtlicher Tatbestand 327 2 ff Auslandstat Ν 5; 5 57 ff Autowrack 327 16b ff, 20 f besonders schwerer Fall 327 29; Ν 330; 330 Betreiben 327 1, 6, 10, 1 la, 21 Betriebsstätte 327 10a Dauerdelikt 327 29 Deponien 327 12a, 16c Einziehung 327 29; 330c Entstehungsgeschichte 327 EntstG 1 ff Fahrlässigkeit 327 31 Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete und ~ 327 15b Gefahrdungsdelikt, abstraktes 327 1 Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Genehmigung 327 16b, 21 Genehmigungsfähigkeit 327 22, 26 Gestattung, behördliche 327 22 ff Gesundheitsschädigung, schwere ~ Ν 330; 330 3 Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie und ~ 327 33 Immissionsschutzrecht und ~ 327 11, 12 f immissionsschutzrechtlicher Tatbestand 327 1, 12 ff Innehaben 327 5 f Irrtum 327 28 Konkurrenzen 327 33 Kritikalitätsrisiko 327 2, 7 Mißbrauch ionisierender Strahlen und ~ 327 33 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 327 1, 15b, 21, 31 Planfeststellung, abfallrechtliche 327 16c Probeläufe 327 6 Rechtsgut 327 1 Rechtswidrigkeit 327 26 Stillegung 327 7 Stoffe, wassergefährdende 327 11, 15b f Täter 327 16c, 25 Todesfolge Ν 330; Ν 330; 330 3 f; 330 3 f

Une

Sachregister

Unerlaubtes Betreiben von Anlagen (Forts.) Todesgefahr Ν 330; 330 5 Unterlassen 327 5 Untersagungsverfügung 327 15a f, 21 f, 24 f Verfassungsmäßigkeit 327 1, 13 Verjährung 327 32 Versuch 327 30 Verwaltungsakzessorietät Vor 324 28 Verwaltungsrechtswidrigkeit 327 22 ff Verwaltungsungehorsam 327 2 Vorsatz 327 27 wasserrechtlicher Tatbestand 327 15b f wesentliche Änderung 327 9 ff, 10a, 15 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Absehen von Strafe 142 209 Alkoholdelikt, typisches 142 11 alkoholisierter Täter 142 10 f, 237 Auslandstat Vor 3 195 Bagatellfälle 142 31 ff, 209, 252 Beendigung Vor 22 36; 142 179, 191 Befriedigung des Schadensersatzanspruches, sofortige 142 75 (Feststellungs-)Berechtigter 142 49 Bereithaltungspflicht 142 147 ff Beseitigung des Schadens, sofortige 142 75 Blutentnahme, Duldungspflicht 142 107 Dunkelfeld/-ziffer 142 5, 11 eigenhändiges Delikt 142 182, 189 Einziehung 142 241 Entschuldigungsgründe 142 129 ff, 194 - Gefahr eigener Strafverfolgung 142 195 ff, 236 - Notstand 142 129 f - Pflichtenkollision, entschuldigende 142 129 f - Schuldunföhigkeit, rauschbedingte 142 129, 131 ff - Unzumutbarkeit Vor 32 211 Entstehungsgeschichte 142 Vor 1 Entziehung der Fahrerlaubnis 69 82 ff; 142 209,211,239 Fahrlehrer 142 42 Fahrverbot als Nebenstrafe 142 209,211,240 Fahrzeug - Begriff 142 146 - Gebrauch gegen Willen des Berechtigten 142 72 - gemietetes/geleastes/geliehenes ~ 142 72, 94, 146 f - gestohlenes ~ 142 72, 198 Feststellungen 142 102 ff - der Strafverfolgung dienende ~ 142 109 feststellungsbereite Person 142 51 f Feststellungsduldungspflicht 142 100, 102 ff Feststellungsverzicht 142 76 ff - abgenötigter- 142 91

-

ausdrücklicher oder konkludenter ~ 142 78 erschlichener ~ 142 84 ff mutmaßlicher ~ 142 73, 92 ff als rechtfertigende Einwilligung 142 76 als tatbestandsausschließendes Einverständnis 142 76 - unwirksamer ~ 142 90 f - Verzichtsberechtigter 142 77 - Wissens-/Willensmängel 142 83 Fußgänger, ausschließlich beteiligte 142 25 Garantenpflicht 142 189 f - Angehörige 142 190 - Arbeitgeber/Vorgesetzter 142 190 - Fahrzeughalter 142 190 Gefährdung des Straßenverkehrs und ~ 315c211 f Gefahrdungsdelikt, abstraktes 142 1, 70, 112,179 Generalprävention 142 238 Geschädigter 142 50 Irrtum 142 28, 111, 165 ff, 178, 207 - Tatbestandsirrtum 142 111, 136, 165, 169, 176 - Verbotsirrtum 142 111, 129, 166, 174, 175, 176 Kaskoversicherung 142 72 Konkurrenzen 142 131, 185, 212 ff - Handlungseinheit, natürliche 142 215 f, 222 - Ordnungswidrigkeitenrecht 142 231 - Tateinheit 142 217 ff - Tatmehrheit 142 221 - verklammerndes Dauerdelikt 142 223 ff Kriminal-/Rechtspflegestatistik 142 5 ff kriminalpolitischer Hintergrund 142 4 ff Mitteilung, nachträgliche 142 138 ff - gegenüber Berechtigten 142 141 - Inhalt 142 143 ff - gegenüber Polizeidienststelle 142 142 - unverzügliche - 142 142, 153 ff; 330a 10 f Möglichkeit der Mitverursachung, konkrete 142 45 ff Motive zur Unfallflucht 142 12 nachträgliches Ermöglichen der Feststellungen 142 137 ff Polizeifluchtfälle 142 215 Rechtfertigungsgründe 142 126 ff, 193 - Einwilligung, rechtfertigende 142 126 - Nostand 142 126 f - Pflichtenkollision, rechtfertigende 142 126 f - sonstige Pflichten 142 128 Rechtsgut 142 1 Regelwidrigkeit der Unfallverursachung 142 43 (268)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort (Forts.) (keine) Rückkehrpflicht 142 122, 134, 138 Rücktritt 142 181 Schaden 142 27 ff - Alleinschaden 142 30, 72 - Bagatellschaden 142 31 ff - Begriff 142 29 f - Personenschaden 142 2 9 , 3 3 , 1 5 9 - Sachschaden 142 2 9 , 3 4 , 1 5 9 , 2 0 2 - sofortige Beseitigung 142 75 - vorsätzlich herbeigeführter ~ 142 26,196 schriftliche Nachricht 142 94, 108, 116 Schuldanerkenntnis 142 79, 152, 173 Schuldunfahigkeit, rauschbedingte 142 131 ff Selbstbegünstigung, straflose und ~ 142 2, 57, 63 ff, 72, 90, 141, 155, 197 (kein) Selbstbezichtigungszwang 142 63 ff, 90, 132 Selbstschädigung, bloße 142 30 Sichentfernen 142 118 ff - berechtigtes- 142 126 - entschuldigtes- 142 129 ff - fahrlässiges- 142 165 - in Unkenntnis des Unfalls 142 133 ff Sonderdelikt 142 35,182 Strafklageverbrauch 142 242 Strafzumessung 142 232 ff Straßenverkehr, öffentlicher - Begriff 142 14 - nicht-öffentliche Verkehrsfläche und 142 14 ff Straßenverkehrsordnung und ~ 142 65 ff, 210,231 Tatbestandsalternativen, Verhältnis 142 58 ff Täterschaft - Mittäterschaft 142 183 - mittelbare - 142 183 - Nebentäterschaft 142 183 Tätige Reue 142 64, 68, 181, 199 ff - Freiwilligkeit 142 206 - geforderte Handlung 142 203 ff - ruhender Verkehr 142 201 - unbedeutender Sachschaden 142 202 Teilnahme 142 182 ff, 199 - durch aktives Tun 142 184, 187 f - Anstiftung 142 185 - Beihilfe 142 186 ff, 191 f - durch Unterlassen 142 184, 189 Trunkenheitsfahrt und - 142 131,224,247; 316 253 Überfahren von herrenlosem Wild 142 74 Unfall - im stehenden Verkehr 142 25 - im Straßenverkehr 142 20 ff Unfallbeteiligter - Begriff 142 35 ff (269)

Ung

- Einschränkungen 142 39 ff Unfallbeteiligung durch Unterlassen 142 42 Unfallort 142 53 ff Unfallschock 142 167, 175, 194,235,237 Unfallserie 142 214 Unterlassungsdelikt, echtes 142 37, 69, 113, 122, 196, 198 Unverzüglichkeit 142 153 ff, 204 unwahre Angaben 142 85 ff, 97 ff, 143, 163 Vereitelungsabsicht 142 163 Vereitelungsverbot 142 160 ff Verfahrensrecht 142 242 ff Verfassungsmäßigkeit 142 58, 61 ff, 199 Verkehr - Bahnverkehr 142 13, 18 - fließender- 142 201 - Luftverkehr 142 18 - ruhender/stehender- 142 25,201 - Schienenverkehr 142 18 - Schiffsverkehr 142 18 - Straßenverkehr, öffentlicher 142 14 verkehrstypische Gefahr 142 23 ff Vermögensgefahrdungsdelikt, abstraktes 142 I Verschleierungshandlungen 142 101, 160 ff Versuch, strafloser 22 12; 142 28,153, 174, 177 ff Vollendung 142 119, 121, 177 f, 180 Vollrausch und ~ 323a 343 Vorbeschädigung 142 28, 34, 105 Vorsatz 142 26, 28, 165 ff - Kenntnis der eigenen Beteiligung 142 171 f - Kenntnis des fremden Feststellungsinteresses 142 173 - Kenntnis des Unfalls 142 169 f - Unfallschock 142 167, 175 Vorstellungspflicht 142 64, 85 ff, 96 ff Wahlfeststellung 142 60 Wartepflicht 142 111 ff - kein besonderes persönliches Merkmal 28 68 - Dauer 142 113 ff - Verkürzung 142 116 - Verlängerung 142 117 - Zumutbarkeit 142 113, 197 f Zumutbarkeit Vor 32 211 Unfall - im stehenden Verkehr 142 25 - im Straßenverkehr 142 20 ff Unfallflucht siehe Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Unfug, beschimpfender siehe Beschimpfender Unfug Ungarn Strafrechtsreform Einl 124 Ungeeignetheit zum Führen eines Kraftfahrzeugs 69 48 ff

Ung

Sachregister

Ungehorsam diplomatischer ~ 353a 3 ziviler ~ - Hausbesetzung 123 19 - Nötigung von Verfassungsorganen und ~ 105 22 - Nötigung, Verwerflichkeit 240 85 Unglücksfall Ausnutzen, besonders schwerer Fall des Diebstahls 243 31,33 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 113 f Mißbrauch von Notrufen 1452, 13 Unhaltbarer Vortrag zur Rechts Verteidigung 19315 United Nations siehe Vereinte Nationen Universalprinzip siehe Weltrechtsprinzip Universalrechtsgut Begriff Vor 13 6 Unkenntlichmachen einer Eintragimg in amtlichem Ausweis 273 6 von Flaggen, Hoheitszeichen 90a 22 eines Grenz-/Wasserstandszeichens 274 24 f, 47,49 Unlauterer Wettbewerb Geheimnisschutz und ~ 202a 1, 10,20; 203 11,20 Unlauterkeit Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 7; 299 36 ff Unmenschlichkeit einer Darstellung 131 16, 20, 24 Unmittelbares Ansetzen siehe Versuch Unrecht Erfolgsunrecht Vor 32 11 gesetzliches ~ 339 50 ff Handlungsunrecht Vor 32 11 Rechtswidrigkeit und ~ Vor 13 42; Vor 32 10 f Schuld und personales ~ Vor 32 184 f Schwere des Unrechts und Strafzumessung Vor 13 42; 46 9 f, 318 Verhaltensunrecht Vor 32 11 Unrechts bewußtsein siehe Unrechtseinsicht Unrechtseinsicht bedingte ~ 17 23 ff Billigung des Erfolgs 17 23 Für-wahrscheinlich-Halten 17 23 Gegenstand 17 5 ff Gleichgültigkeit gegenüber Tatbestandsverwirklichung 17 23 qualifiziertes Delikt 17 15 Sonderdelikt 17 15 Tateinheit und ~ 17 14 Überzeugungs-/Gewissenstäter 17 18 ff

Unrechtskontinuität siehe auch DDRAlttaten Vor 110 9 ff; Vor 125-145d 11 f; 339 Vor 1 Unrechtslehre, subjektivistische Notwehr 32 63 ff, 78 f Unrechtstatbestand Vor 13 45 f Unrechtsteilnahmetheorie Vor 26 11 Unrechtsvereinbarung Amtsdelikt Ν 331-338 7 ff; Vor 331 17 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 28 Wählerbestechung 108b 2 Unrechtsverwandtschaft, Lehre von der 52 9 Unschuldiger siehe Verfolgung Unschuldiger; siehe Vollstreckung gegen Unschuldige Untauglichkeit für Wehr-/Zivildienst siehe Wehrpflichtentziehung Unterbrechung der Schwangerschaft siehe Schwangerschaftsabbruch Unterbringung behördlich angeordnete ~ und Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. 174a 4 f einstweilige Anrechnung 51 5 in Entziehungsanstalt siehe Unterbringung in Entziehungsanstalt Freiheitsberaubung 239 20, 22 landesrechtliche Regelungen 63 99 f privatrechtliche ~ und Sexueller Mißbrauch von Gefangenen u.a. 174a 5 in psychiatrischem Krankenhaus siehe Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus in Sicherungsverwahrung siehe Unterbringung in Sicherungsverwahrung 323a 314 ff in sozialtherapeutischer Anstalt siehe Unterbringung in sozialtherapeutischer Anstalt verwaltungsrechtliche ~ Vor 38 15 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 zur Vorbereitung eines Gutachtens über den Geisteszustand des Beschuldigten 323a 357 zivilrechtliche ~ Vor 38 15 Unterbringung in Entziehungsanstalt siehe auch Untergebrachter Abbruch 64 120 bei actio libera in causa 64 28 Anfechtungsmöglichkeit, selbständige 64 136 Anlaßtat 64 22 ff, 38 Anordnung, selbständige 64 135; 71 1 ff Anordnungspflicht 64 107 f Anstaltswahl 64 131 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62; 64 10; 323a 310 Aufrechterhaltung 64 121 (270)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Unterbringung in Entziehungsanstalt (Forts.) außerstrafrechtliche Hilfemöglichkeiten 64 122 ff Aussetzung der Vollstreckung 64 115 ff Aussichtslosigkeit 64 91 ff Besserungszweck 64 1 ff Dauer 64 113 f einstweilige- 64 135; 323a 357; 323b 10 Entwöhnung 64 93 ff Entziehungsanstalt 64 132 Erfolgsaussichten, Feststellung 64 98 ff Erfolgsaussichten, zweifelhafte 64 102 f Erheblichkeit zukünftiger Taten 64 71 ff Erledigung 64 120 Ersatzdrogen, Behandlung mit 64 84 bei Fahrlässigkeitstat 64 28 Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ 64 28, 106 Führungsaufsicht nach Aussetzung 64 115 Gefährlichkeit des Täters - Gefahr weiterer Taten 64 68 ff - Gesamtwürdigung 64 79 - infolge seines Hanges 64 78 Gefahr rechtswidriger Taten 64 70 Gefahr weiterer Taten 64 68 f Getränke, alkoholische 64 55 Hang - Begriff 64 40 ff - Hangtat 64 37 - Kausalität zwischen Anlaßtat und ~ 64 32, 36 - Krankhaftigkeit 64 47 ff Heilung 64 93 ff in dubio pro reo 64 8, 101 Jugendliche 64 20 f Kontrollpflicht bzgl. Notwendigkeit weiterer Vollstreckung 64 121 Kumulation von Strafe und ~ 64 105 f als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 6 Maßregelaustausch 72 37 Maßregelkonkurrenz 64 111; 71 1 ff, 21 f mildere Maßnahmen 64 82 ff Nichtanordnung bei Aussichtslosigkeit 64 91 ff bei Ordnungswidrigkeit 64 22 praktische Probleme 64 8 ff Prognose siehe auch dort 64 79 - Zeitpunkt, maßgebender 64 81 Rauschmittel, andere 64 56 ff bei Rauschtat 64 28, 33 f; 323a 76, 79, 304 ff, 317, 373 Sachverständiger, Hinzuziehung 64 79, 135 Schuldunfahigkeit, erwiesene/nicht auszuschließende 64 29 ff Sicherungszweck 64 1 ff sozialrechtliche Probleme 64 122 ff (271)

Unt

Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 64 85 ff Strafe und ~ 64 105 Strafrechtsreform 64 18 f Strafzumessung und ~ 64 110 subjektive Tatbestandsmerkmale 64 23 f Subsidiarität 64 82 ff Suchtproblem und ~ 64 8 ff Tat, rechtswidrige 64 22 ff Trinkerheilanstalt 64 132 Übergangsrecht 64 137 Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus, Verhältnis 64 111 Unterbringungsgesetze der Länder, Verhältnis 64 112 Verfahrensrecht 64 135 ff verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 34 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 64 88 ff bei Versuchstat 64 28 Vollstreckungsreihenfolge 64 129 Vollzug 64 130 ff Ziel Vor 61ff 24; 64 1 ff Zweck Einl 39; 64 1 ff Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus siehe auch Untergebrachter Affekttaten 63 6 bei Alkoholsucht 63 67 ff Allgemeinheit, Gefährlichkeit für 63 58 ff Amnestie 63 36 Anfechtungsmöglichkeit, selbständige 63 133 ff Anlaßtat 63 19 f, 76 f Anordnung, selbständige 71 1 ff Antragserfordernis bei Anlaßtat 63 35 Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62; 63 7 ff; 323a 313 Aufrechterhaltung 63 1123 Aussetzung der Vollstreckung 63 120; 67 1 ff Behandlung 63 2 f Dauer 63 119 einstweilige - 63 132 Erheblichkeit der erwarteten Taten 63 45 ff Erledigung 63 122 kein Ermessen des Gerichts bei Anordnung 63 94 ff Erwartung rechtswidriger Taten 63 44 Erwartung weiterer Taten 63 42 Exkulpierungstendenz 63 11 Fahrlässigkeitsdelikt 63 30 Freiheitsstrafe, lebenslange und - 63 93 Führungsaufsicht bei Aussetzung 63 121 f Gefährdung einer Entziehungskur 323b 10, 15 Gefährlichkeit des Täters - für die Allgemeinheit 63 58 ff - Anlaßtat und Relation 63 77 ff - infolge seines Zustandes 63 61 ff

Unt

Sachregister

Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus (Forts.) - Kausalität zwischen Störung und ~ 63 61 ff - künftige - 63 41 ff Gesamtwürdigung von Täter und Tat 63 74 ff Handlung als Voraussetzung 63 22 in dubio pro reo 63 81 Jugendliche 63 15 ff, 85 Kausalität zwischen Störung und Gefährlichkeit 63 61 ff Kontrollpflicht bzgl. Notwendigkeit weiterer Vollstreckung 63 1123 Krankhaftigkeit des Zustands 63 63 ff Kumulation von Strafe und ~ 63 90 ff als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 6 Maßregelaustausch 72 37 Maßregelkonkurrenz 63 98; 72 1 ff, 21, 24 ff mildere Maßnahmen 63 84 ff Ordnungswidrigkeit 63 19 Personen, nicht behandlungsbedürftige 63 3 ff praktische Probleme 63 3 f, 7 ff Prognose siehe auch dort 63 74 ff - maßgebender Zeitpunkt 63 81 bei Rauschmittelabhängigkeit 63 67 ff nach Rauschtat 323a 76, 307, 311 ff, 317, 356, 373 Rechtfertigungsgründe 63 31 f Reformdiskussion 63 12 ff Sachverständiger, Hinzuziehung 63 74 Schuldausschließungsgründe 63 31 f Schuldfähigkeit, verminderte 63 1, 20, 37 ff Schuldunfähigkeit 63 1, 21 ff, 37 ff Strafaufhebungsgründe 63 34 Strafausschließungsgründe 63 34 Strafe und ~ 63 90 ff keine Strafe 1 17 f subjektive Tatbestandsmerkmale 63 23 ff Subsidiaritätsprinzip 63 82 ff Übergangsrecht 63 136 Unterbringung in Entziehungsanstalt, Verhältnis 64 111 Unterbringungsgesetze der Länder, Verhältnis 63 101 ff Unterlassungstaten, künftige 63 57 Verfahrensrecht 63 130 ff verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 34 Verjährung 63 36 Versuchstat 63 33 Vollstreckungsreihenfolge 63 124 Vollzug 63 124 ff Vorwegvollzug einer Freiheitsstrafe 63 97; 67 1 ff Wahlrecht/Wählbarkeit, Ruhen während ~ 61 14 Widerruf der Aussetzung 63 122

Zustand 63 62 ff Zweck Einl 39; 63 1 Unterbringung in Sicherungsverwahrung siehe auch Sicherungsverwahrter; siehe auch Untergebrachter Ν 66 Anlaßtat Ν 66 3 ff; 66 43 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 14, 42, 62; 66 23 ff; 323a 316 Aufrechterhaltung 66 179 ausländisches Recht 66 10 Auslandstat 7 6 Aussetzung der Vollstreckung 66 177 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 68 Dauer 66 176 DDR-Alttaten, keine Anwendbarkeit Vor 61ff 101 Entstehungsgeschichte Ν 66 1; 66 EntstG, 3 ff erhebliche Straftaten 66 104 ff Erledigung 66 178 Ermessen des Gerichts bei Anordnung Ν 66 16 fakultative Anordnung Ν 66 16; 66 169, 173 formelle Voraussetzungen 66 29 ff, 49 ff Freiheitsentzug aufgrund Vorverurteilung 66 35 ff Freiheitsstrafe, lebenslange und ~ Ν 66 7 Freiheitsstrafe, verwirkte 66 59 ff Führungsaufsicht und ~ 66 177 f Gefährlichkeit des Täters - fur die Allgemeinheit 66 144 ff - infolge seines Hanges Ν 66 11 ff; 66 64 ff - Zeitpunkt 66 150 ff Geltung partikulären Bundesrechts für nach der Einigung begangene Taten Vor 38 130 f Gesamtstrafe Ν 66 7 f; 66 32,45 Gesamtwürdigung 66 156 ff Hang siehe auch dort - Begriff 66 84 ff - zu erheblichen Straftaten 66 102 ff Hangtäter siehe auch dort 66 65 ff in dubio pro reo 66 167 gegen Jugendliche und Heranwachsende Vor 61ff 68; 66 47 ff Jugendstrafe Ν 66 8 Katalogtaten Ν 66 3 ff, 9, 12, 19 f Kontrollpflicht bzgl. Notwendigkeit weiterer Vollstreckung 66 179 Kritik 66 7 ff als Maßregel der Besserung und Sicherung Vor 38 6 f kein Maßregelaustausch 72 38 Maßregelkonkurrenz 66 175; 72 1 ff, 15,22 ff materielle Voraussetzungen 66 64 ff Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 32 Mord 211 68 nachträglich angeordnete ~ Vor 38 57a (272)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Unterbringung in Sicherungsverwahrung (Forts.) Nichtanwendbarkeit in den neuen Ländern Einl 96 obligatorische Anordnung 66 169 ff praktische Probleme 66 23 ff Rauschtat Ν 66 6 Rechtfertigung Einl 39 Rechtsvereinheitlichung Ν 66 24 f Reformdiskussion 1 18, 68; Vor 38 14, 66a Ν 66 1; 66 3 ff, 11 ff Rückfallveijährung 66 38 Rückwirkungsverbot und ~ 1 18; Ν 66 23 Sachverständiger, Hinzuziehung 66 183 Schaden, schwerer wirtschaftlicher 66 117 ff - generell-objektiver Maßstab 66 123 ff - speziell-objektiver Maßstab 66 126 ff Schädigung, schwere körperliche 66 130 ff Schädigung, schwere seelische 66 136 ff bei Sexualstraftaten Ν 66 1, 13, 15; 66 75 Sozialtherapie 66 2, 15 Strafe u n d - 66 174 als Strafe 1 18,68 Straftaten, drei vorsätzliche 66 53 ff Straftaten, erhebliche 66 102 ff Subsidiarität Ν 66 22; 66 154 f Symptomcharakter der Anlaßtaten 66 162 ff Tötungsdelikte 66 77 Übergangsrecht Ν 66 23 f; 66 184 Verfahrensrecht 66 183 verfassungsrechtliche Bedenken Vor 61ff 33; 66 20 ff Verhältnismäßigkeitsgrundsatz 66 168 kein Vikariieren Einl 37; 67 1, 16 Vollstreckungsreihenfolge 66 180 Vollzug 66 181 f Vorverurteilungen Ν 66 8 f, 25; 66 29 ff Widerruf der Aussetzung 66 177 f Ziel 66 1 Zweck Vor 61ff 24; Ν 66 1; 66 1 Unterbringung in sozialtherapeutischer Anstalt aufgehobene Maßregel Vor 38 6, 13; 63 EntstG, 5; 323a 313 Vollzugsmodalität Einl 35 f Unterbringungsgesetze der Länder Unterbringung nach Maßregelrecht und ~ 63 101 ff; 64 112 Unterdrücken Daten 303a 19, 26 f einer Eintragung in amtlichem Ausweis 273 6 Unterdrückung beweiserheblicher Daten siehe Urkundenunterdrückung Personenstandsunterdrückung 169 25 (273)

Unt

von Postsendungen 206 28 ff Urkundenunterdrückung siehe dort Untergebener siehe Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat Untergebrachter in einer Anstalt als Tatobjekt 120 18; 323b 9 ff Briefgeheimnis 202 36 in Einrichtung der Erziehungshilfe ~ 120 18 Gefangenenbegriff u n d - 120 13, 17; 121 6 f Gefangenenmeuterei 121 7a in psychiatrischem Krankenhaus ~ 120 18 in sozialtherapeutischer Anstalt ~ 121 7a Verlust der Statusrechte 45 1, 31, 34 Wahlrecht/Wählbarkeit, Ruhen 61 14 zivilrechtlich - 120 18 Unterhalt angemessener - 170 36 Düsseldorfer Tabelle 170 36 Unterhaltsbestimmung 170 32 Unterhalten eines Irrtums beim Betrug 263 39, 51 f, 76, 78,95 eines Prostitutionsbetriebes 180a 7 Unterhaltsanspruch Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 10 Unterhaltspflicht siehe auch Verletzung der Unterhaltspflicht als besonderes persönliches Merkmal 28 61 unter Ehegatten 170 18 Erfüllung einer - als Bewährungsweisung 56c 10 Erfüllung einer - als Weisung bei der Ersatzansprüche Dritter 170 21 Erstattungsanspruch öffentlichrechtlicher Leistungsträger 170 22 Führungsaufsicht 68b 37 gesetzliche- 170 15 ff in eingetragener Lebenspartnerschaft 170 19 der Mutter 170 25 durch Rechtsgeschäft begründete - 170 20 subsidiäre - öffentlicher Stellen 170 54 des Vaters 170 25 Unterhaltungsautomaten 284 12 Unterkapitalisierung Vor 283 15, 21, 124, 150, 173; 283 163, 186,213 Unterlagen Kreditbetrug 265b 63 ff, 93 Unterlassen siehe auch Unterlassungsdelikt als Angriff 32 46 ff Anstiftung durch - 26 61 ff Beihilfe durch - 27 15,43 ff, 66; 123 59 Gleichstellung mit Tun, Kriterien 13 4 f, 10 Handlungsfähigkeit, fehlende Vor 13 38 als Nichtvornahme der vom Gesetz geforderten Handlung Vor 13 92

Unt

Sachregister

Unterlassen (Forts.) Strafzumessung bei Tatbegehung durch ~ 46 118 f Teilnahme durch ~ 25 209 f als Verteidigung 32 200 ff Unterlassene Hilfeleistung siehe Hilfeleistung, unterlassene Unterlassungsanspruch bei Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts Vor 201 5 Unterlassungsdelikt Anstiftung 13 52, 56; 26 102 Anwendungsbereich des § 13 StGB 13 7 ff Beihilfe 13 52, 57, 64; 27 53 als Deliktstyp Vor 13 50 echtes ~ -

Begriff Vor 13 91 Besondere persönliche Merkmale 28 67 Bodenverunreinigung 324a 33 ff Buchdelikte 283 103, 119,220 Gefährdung des Straßenverkehrs 315c 122 Handlungseinheit V o r 5 2 f f 5 9 , 61 Hausfriedensbruch 123 58, 60 Kapitalanlagebetrug 264a 61, 80 Kreditbetrug 265b 53, 92 ff Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 17 - Nichtanwendbarkeit des § 13 StGB 13 8 - Nichtanzeige geplanter Straftaten 138 5 - Subventionsbetrug 264 a.F. 17, 22, 88, 93, 131 - Tatzeit 8 12 - Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Abfällen 326 125 - Unerlaubter Umgang mit radioaktiven Stoffen etc. 328 17 - Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 37, 69, 113, 122, 196, 198 - Unterlassene Hilfeleistung 323c 19 - Verjährung 78a 9 - Verletzung der Unterhaltspflicht 170 43, 59 - Versuch 13 46; Vor 22 102 ff, 124 f; 22 152 Entschuldigungsgründe Vor 32 205 Fahrlässigkeit Vor 13 95, 97; 16 216 ff Gebotsirrtum Vor 13 99 f Handlungsfähigkeit, individuelle Vor 13 93 Mittäterschaft 13 53, 58; 25 215 mittelbare Täterschaft 13 54, 59; 25 216 Nichtvornahme der geforderten Handlung Vor 13 92, 95 als Pflichtdelikt 25 206 Rücktritt vom Versuch 24 317 ff Schuldgehalt 13 61 Strafmilderung, fakultative 13 60 ff

Strafzumessung, zweiaktige 13 63 Täterschaft-Teilnahme-Abgrenzung 25 201 ff tatbestandsmäßige Situation Vor 13 94 Tateinheit - von mehreren Unterlassungsdelikten 52 12 ff - von Unterlassungs- und Begehungsdelikt 52 13 ff Tun und Unterlassen, Abgrenzung Vor 13 90 unechtes ~ - Begriff Vor 13 91 - Besondere persönliche Merkmale 28 64 ff - Bestimmtheitsgebot, verfassungsrechtliches u n d - 13 14 f - Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 45 - Erfolgseintritt 13 2, 15 ff - Garantenstellung siehe auch dort Vor 13 95,99; 13 4, 19 ff - Gewässerverunreinigung 324 48 ff - Handlungseinheit Vor 52ff 59 f - Kausalität, hypothetische Vor 13 53; 13 17 f - Körperverletzung mit Todesfolge 227 3 - Meineid 154 17 ff - Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 12 - Modalitäten der erforderlichen Handlung 13 5 - Nichtvornahme der gebotenen Handlung 13 3 - Personenstandsfalschung 169 25 - Rücktritt vom Versuch 13 49 - Strafrechtsreform Einl 77 - Strafzumessung 46 119 - Tatzeit 8 12 - Teilnahme durch positives Tun 13 51 ff - Teilnahme durch Unterlassen 13 55 ff - Verjährung 78a 9 - Versuch 13 46 ff; Vor 22 105 f; 22 138, 142 ff - Vertreterhaftung, strafrechtliche und ~ 14 24 ff - Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 65, 72 - Wahndelikt 22 209 - Zusammenhang von Erfolg und Unterlassen 13 15 ff Unrechtsbewußtsein Vor 13 99 Unzumutbarkeit als Entschuldigungsgrund Vor 13 98; Vor 32 205 Verbotsirrtum 17 31 Verjährung 78a 9 Versuch Vor 22 100 ff - untauglicher- Vor22 100 (274)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Unterlassungsdelikt (Forts.) Vollendung Vor 22 102 f; 22 15 Vorsatz Vor 13 96; 16 216 ff Zumutbarkeit Vor 13 98 als Zuwiderhandlung gegen Gebotsnorm Vor 13 90 Unterlassungseinheit Vor 52ff 59 f Unterlassungsmehrheit Vor 52ff 59 f Unternehmen Arbeitsmittel zur Errichtung eines Unternehmens, Zerstörung 305a 8 ff Begriff 14 55; 265b 31 bestimmtes ~ und Angriffskrieg 80 5; 80a 2 Computersabotage 303b 9 f der Ein- und Ausfuhr - Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen 276 7 f, 25 - Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise 275 8 f gemeinwichtiges Begriff 316b 5 der Herbeiführung einer Explosion/eines Brandes 316c 42 Konkurs siehe Konkursstraftaten lebenswichtiges ~ 316b 22 multinationale Konkursstraftaten 283 243 der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dienend Ν 88; 88; 316b 23 ff dem öffentlichen Verkehr dienend Ν 88; 88 2 der öffentlichen Versorgung dienend Ν 88; 88 öffentliches - 2 6 4 a . F . 4 0 einer Tat, Begriff 11 87 ff der Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat 357 7 Unternehmensberater Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 17 Unternehmensdelikt Abgeordnetenbestechung Ν 108e 5 Angriff auf Auslandsorgane/Auslandsvertreter 102 4 Beendigung Vor 22 25 f Begriff 11 87 ff als Deliktstyp Vor 13 50 echtes ~ - Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 2 - Beendigung Vor 22 25 f - Versuch Vor 22 16, 124 f Gefahrdung des Straßenverkehrs 315c 115 Gewaltdarstellung 131 30 Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie 310b 2 Hochverrat 81 11 Mißbrauch ionisierender Strahlen 311a 1 f, 8 Räuberischer Angriff auf Kraftfahrer kein unechtes ~ 316a 2 f (275)

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Tätige Reue 11 91 f; Vor 22 129 unechtes ~ - Beendigung Vor 22 25 f - Begriff 11 93 - Bildung terroristischer Vereinigungen 129a 37 - Fischwilderei 293 8 - Jagdwilderei 292 41 - Landfriedensbruch 125 47, 60 - Rücktritt vom Versuch 11 97; Vor 22 124 - Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden 143 5 - Versuch Vor 22 16, 126 ff - Werben für kriminelle Vereinigungen 129 63, 72 - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 13,62a Versuch 11 90; Vor 22 16, 123 ff - keine Strafmilderung, fakultative 23 16 Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise 275 2 Vorbereitung hochverräterischen Unternehmens 83 1 ff Vorbereitung und Versuch Vor 22 125, 129 Vorbereitungshandlung, straflose 11 89 Unternehmenskriminalität Vor 324 8b f, 8f, 59 ff; 324 44 Unternehmerdelikt Pfandsachen, unbefuger Gebrauch 290 4 Vertreterhaftung, strafrechtliche und ~ 14 21 Unterschlagung Ν 246 Abgabenüberhebung und ~ 353 25 Amtsunterschlagung 246 1 durch Angehörige 247 1 ff Anmaßung eigentümerähnlicher Stellung 246 12 Antragsdelikt - Haus- und Familienunterschlagung 247 1 ff - Unterschlagung geringwertiger Sachen 248a 1 Anvertrauen 246 25 f Anvertrautsein als besonderes persönliches Merkmal 28 60 Auffangtatbestand Ν 246 9 Auslegung, berichtigende 1 74; Ν 246 2; 246 10 Bankrott und - 283 240 Bargeschäft des täglichen Lebens 246 5, 8 Besitz Ν 246 2, 4; 246 10 f Betrug und ~ 246 8, 11, 28 f; 263 65, 108, 190, 309,313, 325 f, 328 kein Blankettatbestand 1 38 Computerbetrug und - 246 9 DDR-Alttaten Ν 246 5 DDR-Recht 246 30; 248a 12

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Sachregister

Unterschlagung (Forts.) Diebstahl und ~ Vor 242 1; 242 22, 25 ff, 36a, 58, 85 f; 246 10 Drittzueignung Ν 246 5, 7; 246 20 Eigentum - Gesamthandseigentum 246 7 - Miteigentum 246 7 - als Rechtsgut Vor 242 3; Ν 246 1; 246 1 - Vorbehaltseigentum 246 6, 15 Einwilligung Vor 32 115 Entstehungsgeschichte Vor 242 1; Ν 246 EntstG, 1; 246 EntstG Erschleichen von Leistungen und ~ 265a a.F. 38 Fundunterschlagung Ν 246 EntstG geringwertiger Sachen - Antragsberechtigte 248a 10 - Antragsdelikt 248a 1 - DDR-Recht 248a 12 - Geringwertigkeit 248a 3 ff - Interesse an der Strafverfolgung, besonderes öffentliches 248a 11 - Irrtum 248a 8 - privilegierender Charakter Vor 242 4 - Versuch 248a 9 Gesellschafter einer GmbH 246 7 Gewahrsam Ν 246 2, 4; 246 10 f - Begründung 246 11 Haus- und Familienunterschlagung 247 1 ff als Insolvenzstraftat Vor 283 27 Irrtum 246 22 Kommissionär 246 5 , 1 4 Konkurrenzen Ν 246 9; 246 28 f Konkursstraftaten und ~ Vor 283 79 KriminaU/Rechtspflegestatistik Vor 242 2 Leistungskürzung und ~ 353 26 Mittäterschaft 246 24 Pfandsachen, unbefuger Gebrauch und ~ 290 11 Preisgabe der Sache 246 13, 18 Rechtsgut Vor 242 3; 246 1 Rechtswidrigkeit 246 21 Rückgabe, Unterlassen der 246 20 Sache - bewegliche ~ 246 2 f - fremde ~ 246 4 ff - wertlose ~ 246 2 Sache, geringwertige 248a 3 ff Sachgesamtheit, unausgesonderter Teil 246 3, 23 Selbstbedienungstankstelle 246 8 Sicherungsübereignung 246 6, 15 Stellvertretung 246 5 Störung der Totenruhe und ~ 168 23 Subsidiaritätsklausel Ν 246 9 Teilnahme 246 24,27

Treuhänder 246 6 Umbildung der Sache 246 19 Untreue und ~ 246 5, 11; 266 14 f, 17 f, 42, 45,51 ff, 58, 103, 106, 111, 164, 169 Verarbeitung der Sache 246 19 Verfugung als Zueignung 246 14 Vermischung 246 19 Vernichtung der Sache 246 18 Verpfandung 246 16 Versuch 22 48; Ν 246 8; 246 23 - Unterschlagung geringwertiger Sachen 248a 9 Veruntreuung Ν 246 8; 246 25 ff Vorbehaltseigentum 246 6, 15 Vorsatz 246 2 2 , 2 7 Wahlfeststellung 1 115 Zueignung - Auslegung, berichtigende Ν 246 2; 246 10 - Begriff Ν 246 4; 246 12 - Drittzueignung Ν 246 5, 7; 246 20 - Manifestation nach außen Ν 246 4; 246 13 ff - Sachwerttheorie 246 12 - Substanztheorie 246 12 - Unterlassen 246 17 - Verfugung als ~ 246 14 - Vereinigungstheorie 246 12 - wiederholte ~ Ν 246 6; 246 11 Zueignungswille 246 13 Unterstützung verfassungswidrig erklärter Partei 84 10 Untersuchungsausschuß, parlamentarischer Aktenvorlageverlangen und Steuergeheimnis 355 71a Aussagedelikte Vor 153 2, 22, 27; 153 6, 8, 10a f Rechtsbeugung 339 23a ff Staatsgeheimnisse und ~ 93 28 Vortäuschen einer Straftat gegenüber ~ 145d 5 Untersuchungsgefangener siehe auch Gefangener Briefgeheimnis 202 36 Gefangenenbefreiung 120 14 Untersuchungshaft Anrechnung 50 2, 7 ff keine Geltung des Strafvollzugsgesetzes 38 60 strafmildernde Bedeutung erlittener ~ 46 26a Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 Vollzug der ~ und Strafvollzug Einl 8 Untersuchungspflicht des Arztes beim Schwangerschaftsabbruch 218c 12 Untreue Abgabenstrafrecht und ~ 266 108, 167 f Abschreibungsgesellschaft 266 120 (276)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Untreue (Forts.) Abtretung einer Forderung 266 107,118,141 Abwickler 266 49, 126 Ämterpatronage 266 144 Aktiengesellschaft 266 49 f, 62 f, 107, 126, 141 Amtsdirektor 266 121 Amtspflegschaft 266 48 Amtsträger 266 107, 121, 143 Amtsuntreue 266 121, 143 f Amtsvormundschaft 266 48 Anderkonto 266 147 Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung u n d - 299 51 Angestelltenverhältnis 266 107 Anlageberater 266 86, 122 Anscheinsvollmacht 266 40 ff, 45, 50, 62, 114, 125 Antragsdelikt 266 181 f Anwartschaften 266 98, 132, 134 f, 145 Arbeiter/Arbeitnehmer 266 21, 75, 89, 103, 108 Arbeitgeber 266 75, 88, 93, 108 Architekt 266 77, 109 Aufseher 266 103 Aufsichtsrat 266 60, 62 f, 107, 126 Auftrag 266 62, 87, 122 ausländisches Recht 266 191 ff Auslieferung 266 187 Außenverhältnis 266 20, 85 Austauschverträge 266 21,58,75,77 Bankkunde 266 9, 78 f, 103, 111, 128 Bankrott und ~ 266 167, 171; Vor 283 2, 10, 30 f, 79 f, 100; 283 159, 239 Bankuntreue 266 141 Baukostenzuschüsse 266 76, 88, 109,113 Bauträger 266 122 Beamter 266 89,103 Beendigung Vor 22 36; 266 166 Beistand 266 49, 122 Beratungsvertrag 266 122 Bereicherungsanspruch 266 109 Besitz 266 103, 109, 141 besonders schwerer Fall 266 174 ff, 182 Bestechungsdelikte und ~ 266 98, 167 Betreuen 266 71 f Betreuer 266 49, 122 Betreuungspflicht 266 12 f, 31, 58, 66, 68 ff, 72, 74, 88 f, 94 Betrug und - 263 309, 315, 318; 266 2, 17 f, 28, 132, 150, 167 Bevollmächtigtenuntreue 266 14, 18, 23 f, 33,40,45 Bote 266 23,44 f, 82, 103 Buchführung, unordentliche 266 92, 146 Buchhalter 266 109 (277)

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Bürgermeister 266 49,69, 121 Computerbetrug und ~ 263a 2,6 f, 16,23, 86; 266 110, 167 Computerkriminalität und ~ 266 74, 105, 110 Darlehen 266 75 f, 88, 111 DDR-Alttaten 266 196 DDR-Recht 266 196 Depotunterschlagung und ~ 266 179 Diebstahl und ~ 266 17,45, 108, 167 Dienstvertrag 266 76, 108, 111, 122 dualistische Theorie 266 7 f, 10, 17 Eheleute 266 49 f, 66, 123 Eigentum 266 111 Eigentumsdelikte und ~ 266 17 f, 21, 81 Eigentumsvorbehalt 266 52 f, 75, 88, 111 Einverständnis - des Geschäftsherrn 266 56,70, 100 - bei GmbH 266 70, 125 - mutmaßliches ~ 266 157 Einwilligung, mutmaßliche Vor 32 139 elterliche Sorge 266 48 f, 123 Entscheidungstheorie, rationale 266 96, 148 Entstehungsgeschichte 266 EntstG, 2, 14 ff Erbe(ngemeinschaft) 266 62, 123 Erfüllungsgehilfe 266 66 Erpressung und ~ 266 2, 17 f, 150, 168 error in persona 266 156 Exspektanzen 266 134 f, 148 Factoring 266 112 Filialleiter 266 89, 109 Finanzangestellter 266 103 Finanzbeamter 266 107, 119, 121 Forstbeamter 266 121 Fortsetzungszusammenhang 266 26, 172 Frachtgeschäft 266 123 Fremdnützigkeit 266 57 ff, 71, 75, 151 Fund 266 112 Funktionentheorie 266 171 furtum 266 EntstG Ganovenuntreue 266 65 Garantensonderdelikt 266 55, 91, 160 f Garantenstellung des Täters 266 84 ff, 125 Gebührenüberhebung und ~ 352 23 Geheimnispreisgabe 266 146 Gemeindekassenrendant 266 121 Gemeinderat 266 121 Gemeinschaft 266 123 Gemeinschuldner 266 47,69 f Genossenschaft 266 49, 60, 77, 95, 123 Gerichtsvollzieher 266 49, 51, 54, 121, 141, 146 Gerichtszuständigkeit 266 186 geringer Schaden 266 178, 181 f Geschäftsbesorgung 266 62, 72 ff, 123 Geschäftsführer 266 49, 70, 77, 94, 125, 128, 142

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Sachregister

Untreue (Forts.) Geschäftsführung ohne Auftrag 266 75, 112 Geschäftsverbindung 266 112, 116 Gesellschaften 266 124 ff, 140, 142 Gesellschafter 266 47,49,70, 125 gesellschaftliche Beziehungen 266 112 Gewerbe 266 126 GmbH 266 49 f, 63, 70, 125, 141 GmbH-Strafrecht und ~ 266 125 Handelsgesellschaft 266 49, 124 Handelsvertreter 266 52, 62, 127 Handlungsgehilfe 266 104 Handlungsvollmacht 266 45,49, 127 Haupt- und Nebenpflicht 266 58, 73, 88 Hausangestellte 266 104 Haushaltsuntreue 266 121, 142 f Hehlerei u n d - 266 168 Herrschaft über fremdes Vermögen 266 20 f, 31,45, 55,58,61,68, 89 f Identität - von Betreutem und Verletztem 266 101 - von Vermögensinhaber und Geschädigtem 266 140 Immobilienfonds 266 120 Inkasso 266 45, 52, 54, 79, 82, 86, 127 Innenverhältnis 266 14, 20 als Insolvenzstraftat Vor 283 2, 27, 30 f Insolvenzverwalter 266 49,60, 127 Interessentheorie 266 171 Irrtum 266 151, 153 ff, 159 Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 85 Kapitalgesellschaft 266 60 Kassenverwalter 266 121 Kassierer 266 51, 82 f, 85, 90, 104 Kaufvertrag 266 75,88, 112 Kaution 266 109, 113 kick back 266 3, 125, 135, 145, 163 Kommanditgesellschaft 266 47, 124, 126 Kommissionär 266 46, 50 Kommissionsvertrag 266 128 Kompensation 266 137 ff, 143, 148 f Konkurrenzen 266 167 ff, 179 Konkursverwalter 266 46 f, 49, 69 f, 93, 128, 140, 154 Konzern 266 128 Korruption 266 1, 3, 98, 125 Kosten(festsetzungs)beamter 266 104, 121 Kreditbetrug und ~ 265b 114 f, 125 f Kreditgeschäft 266 95 f, 141 Kreditkarte 266 128 kriminalpolitscher Hintergrund 266 1 f, 18 f, 32 f kriminologische Erkenntnisse 266 3 Landrat 266 121 Lastschriftverfahren 266 78 f, 129 f Leasing 266 112 f, 127

Lehrstuhlinhaber 266 121 Leihvertrag 266 112 Leistungsverzug 266 147 Leiter einer Sparkasse 266 121 Liquidator 266 49, 130 Locher 266 105, 110 Makler 266 49, 76, 95, 113 Miete 266 9, 75 f, 88, 113 Mißbrauch - Begriff 266 50 - durch Unterlassen 266 54 ff Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten u n d - 266 8, 23 f, 78 f, 128, 168 Mißbrauchstatbestand 266 32 ff - Treubruchtatbestand und - 266 5 ff, 25 ff, 57, 103 - Zivilrechtsakzessorietät 266 32 ff, 44 f, 50,53 Mißbrauchstheorie 266 4 ff, 14 monistische Theore 266 8 ff, 25 Nachlaßpfleger 266 49, 129 Nachlaßrichter 266 129 Nachlaßverwalter 266 49, 129 Nachtat, mitbestrafte 266 167, 172 nationalsozialistische Reform 266 EntstG, 2, 16, 18,28,31,61 Nebenstrafrecht und - 266 179 f Nießbrauch 266 114 Notar 266 49, 93, 129 Notstand, rechtfertigender 266 158 Oberkreisdirektor 266 121 Organ(untreue) 266 66, 125, 129, 171 Pacht 266 75, 114 Parallelwertung, laienhafte 266 153 Parteispende 266 94 peculatus 266 EntstG Pfandgläubiger 266 114 Pfleger 266 49, 66, 77, 129, 140 Pflichtenkollision 266 158 Pflichtverletzung 266 89 ff Pflichtwidrigkeit 266 94, 125, 157 - Bewußtsein d e r - 266 153 f - Vermögensnachteil und ~ 266 98 Polizeibeamter 266 105 Postbeamter/-bote 266 105, 121 Prokurist 266 49 f, 62, 66, 129, 164 Realakt 266 34, 42 f, 45 Rechnungsprüfiingsbeamter 266 121 Rechtfertigungsgründe 266 158 Rechtsanwalt 266 60, 63, 93, 102, 122 Rechtsberater 266 63, 129 Rechtsgeschäft 266 48, 60 Rechtsgut 266 28 Rechtspfleger 266 121 Rechtsschein 266 40 ff, 113 f Rechtswidrigkeit 266 157 ff (278)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Untreue (Forts.) Reformdiskussion 266 188 ff Regierungsinspektor 266 121 Reisegeschäfte 266 116 Richter 266 121 Risikogeschäft 266 56, 95 ff, 148, 155 - rechtswidriges/sittenwidriges Geschäft 266 96 Sachbeschädigung und ~ 266 58 Sanierer 266 129 Schadenseinschlag, subjektiver 266 142 f Scheckkarte 266 8, 23, 78, 128 Schmiergeld 266 98, 125, 148 Schuldnerbegünstigung und ~ 283d 28 schwarze Kassen 266 143, 148 Selbständigkeit des Betreuungspflichtigen 266 20, 58, 82 ff, 103 Sicherungsübereignung 266 42, 79, 88, 118 Sicherungszession 266 52, 54, 118 Sonderdelikt 266 160 f Sozialversicherungsuntreue 266 108, 180 Speditionsgeschäft 266 129 Spekulationsgeschäft 266 95 ff Stadt(ober)sekretär 266 121 Stadtdirektor 266 121 Stadtkämmerer 266 77,121 Stellvertreter 266 45,66, 127, 140 Steuerberater 266 60, 93, 129 Steuerpflichtiger 266 119 Strafzumessung 266 137, 173 ff Strohmann 266 66, 125 Systemanalytiker 266 119 Täter 266 103 ff, 160 f, 164 Teilnahme 266 162 ff, 166, 177 Testamentsvollstrecker 266 49, 95, 115, 130 Theorienstreit 266 5 ff Tippgemeinschaft 266 119 Treubruchtatbestand 266 57 ff - Mißbrauchstatbestand und ~ 266 5 ff, 25 ff, 57, 103 - Täterschaft 25 37 Treubruchtheorie 266 4 ff, 14,47 Treueverhältnis 266 58, 61 ff, 114 - erloschene Rechtsverhältnisse 266 62 - gesetzwidrige/unsittliche Rechtsverhältnisse 266 64 f - rechtsunwirksame Betreuungsverhältnisse 266 63 Treuhand(schaft) 266 12, 130 typologische Theorie 266 17 ff, 25, 103, 108, 111 Ultima-ratio-Prinzip 266 2, 18 Unterlassen 266 54 ff, 79, 91, 93, 108, 161 Unterschlagung und ~ 266 14 f, 17 f, 42,45, 51 ff, 58, 103, 106, 111, 164, 169 Urkundendelikte und ~ 266 170 (279)

Unt

Verein 266 49,77, 130, 141 Verfahrensrecht 266 181 ff Verfassungsmäßigkeit 266 29 ff Verfugungs-/Verpflichtungsbefugnis 266 37 ff - aus Behördenauftrag 266 48 f - aus Gesetz 266 48 f - aus Rechtsgeschäft 266 48 ff Vergleichsverwalter 266 60, 130 Verjährung 266 166, 172 Verletzter 266 28, 184 Vermögen - fremdes ~ 266 47, 70 - integrierter Vermögensbegriff 266 134 f - juristische Vermögenslehre 266 133 f - juristischer Person 266 70 - juristisch-ökonomische Vermittlungslehre 266 134 - personale Vermögenslehre 266 134 - als Rechtsgut 266 28 - wirtschaftliche Vermögenslehre 266 133 Vermögensbegriff, Theorie 266 133 f Vermögensdelikt 266 EntstG, 1 f, 28, 35, 150 Vermögensfürsorge-/-betreuungspflicht 266 5, 8, 11 ff, 58 ff - aus Behördenauftrag 266 60 - als besonderes persönliches Merkmal 28 60 - aus Gesetz 266 60 - Inhalt 266 94 ff - aus Rechtsgeschäft 266 60 - als täterschaftsbegründende Sonderpflicht 28 60 - aus Treueverhältnis, tatsächlichem 266 61 ff Vermögensgefährdung 266 134, 146 Vermögensinteresse 266 69 ff - Identität von Betreutem und Verletztem 266 101 f, 140 Vermögensnachteil - Begriff 266 131 ff - Fallgruppen 266 141 ff - geringer- 266 178, 181 - Identität von Betreutem und Geschädigtem 266 101 f, 140 - Kompensation 266 98, 137 ff, 143, 148 f - nachträglicher Ausgleich 266 137 - Pflichtwidrigkeit und ~ 266 98 - Schadenseinschlag, individueller 266 142 f - Schadensersatzanspruch, zivilrechtlicher 266 139 - Vermögensgefahrdung 266 146 - Vollendung 266 146 ff - Zweckverfehlungslehre 266 142 Vermögensschaden siehe Vermögensnachteil

Unt

Sachregister

Untreue (Forts.) Vermögensverwaltung 266 130 Verpflichtung(sbefugnis) 266 35,46 Verratstatbestand 266 28 Versteigerung 266 130 Versuch 266 128, 146, 165, 174, 190 Vertragsverletzungen, bloße 266 5, 18, 72,76 Vertreterhaftung 266 66 f, 160, 171 Verwahrung 266 75, 119 Verwandtschaft 266 119 Viktimodogmatik 266 2, 17, 58, 86, 142 Vollendung 266 146 ff, 166 Vollmacht 266 41,45,48 ff, 114, 130 Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt und - 266 88, 108, 170; 266a 11 Vormund 266 49, 62, 77, 93, 95 f, 130, 141, 145 Vorsatz 266 150 ff Vorstand 266 49 f, 63 f, 95, 102, 126, 130 Wahlfeststellung 1 115; 266 183 Wahrnehmen 266 71 f Warentermingeschäft 266 97, 122 f, 130 Werkvertrag 266 75 f, 119 Wirtschaftsprüfer 266 60 Wohnungsverwalter 266 130 Zession, stille 266 114 Zivilrechtsakzessorietät/-abhängigkeit 266 32 ff, 39, 44 f, 50, 53, 61, 68, 88, 94, 125 Zustimmung, nachträgliche 266 100, 157, 173 Zwangsverwalter 266 47,49, 69 f, 77, 130 Zweckbestimmung einer Leistung 266 120 Zweckverfehlungslehre 266 142 Unversehrtheit, körperliche als notstandsfähiges Rechtsgut 34 22 ff, 34; 35 9, 13 als notwehrfähiges Rechtsgut Vor 32 173 als Rechtsgut - Geiselnahme 239b 1 - Körperverletzungsdelikte Vor 223 1; 234a 1 - Politische Verdächtigung 241a 1 - Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden 143 2 Unverstandsklausel 23 46 ff Unwahrheit Üble Nachrede, kein Tatbestandsmerkmal 186 1

Verleumdung, Tatbestandsmerkmal 187 2 Unzucht Begriff 184c 1 Unzumutbarkeit siehe auch Notstand von Bewährungsauflagen 56b 3, 9 als Entschuldigungsgrund Vor 32 195 ff bei Fahrlässigkeitsdelikten Vor 32 206 f Handlungsunwert und ~ Vor 32 195 irrige Annahme der ~ Vor 32 200

Strafvereitelung Vor 32 209 beim Unterlassungsdelikt Vor 32 205 von Weisungen bei der Führungsaufsicht 68b 11 Urkunde siehe auch Ausweis, amtlicher abgenötigte ~ 267 24 ff, 183 abhängige ~ 267 103 f, 202 Absichtsurkunde 267 66 ff aufenthaltsrechtliche Papiere 276a 1 ausländische ~ 267 1; 271 4 ff; 276a 4 f als Ausweispapier 281 5 f Begriff 267 4 ff Beweisbestimmung 267 63 ff, 92 - Änderung 267 75 - von Anfang an 267 67 ff - nachträgliche ~ 267 70 ff - Wegfall 267 76 Deliktsurkunden 267 69, 263 Dispositivurkunden 267 68 echte ~ 267 8 f, 26 f, 160 ff, 203; 274 3 Fahrzeugpapiere 276a 1 falsche ~ 267 8 f Gesamturkunde 267 96 ff, 197 große Zahl von Urkunden 267 307 nachträgliche - 267 70 Nichturkunden 267 8, 157 öffentliche - 267 EntstG, 68, 141; 271 3, 8 f, 17, 21 ff; 348 5 f originäre - 267 67 private ~ 267 EntstG, 141 scheinbare - 267 9 schlichte amtliche - 271 24 ff durch Täuschung erschlichene - 267 25 ff, 183 unechte - 267 8 f, 26 f, 160 ff, 203, 210 unwahre - 267 161 f; 348 1 verkürzte - 267 86, 94 f Wertzeichen als - 148 4 Zeugnisurkunden 267 68 Zufallsurkunde 267 66, 70 ff, 101 zusammengesetzte - 267 100 ff, 199, 202 Urkundendelikte Betrug und - 263 23, 109, 310, 316, 327 f, 335 DDR-Recht Vor 267 11 Ermittler, verdeckter Vor 267 10 Konkursstraftaten und - 283 107, 123 Rechtsgut Vor 3 192; Vor 267 6 ff Untreue u n d - 266 170 Urkundenfälschung Abgabenstrafrecht und - 267 300, 310 Ablichtungen 267 111 ff, 217 Abschrift - beglaubigte - 267 102, 107 f - einfache- 267 105 f Absicht der Täuschung im Rechtsverkehr 267 270 ff (280)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Urkundenfälschung (Forts.) Änderung, nachträgliche 267 203 ff Amtsanmaßung und ~ 132 32,41 Amtsträger 267 308 Anonymität 267 56 ff, 163 Aufzeichnungen, technische 267 14 f, 90 Augenscheinsobjekte 267 13, 81, 90, 100 f Ausfertigungen 267 110 Auslandstat 267 1 Aussteller 267 28 ff - als Verfälscher 267 203 ff Ausweise 267 142 bandenmäßige Begehung 267 232, 234 ff, 240 f, 292, 305, 309; 282 2 f Bankverkehr 267 144 Beförderungswesen 267 143 Begebung 267 19 ff, 277 Beglaubigungsvermerk 267 102, 107, 126, 198,216 Begünstigung und ~ 267 286 besonders schwerer Fall 267 292, 303 ff Bestandsschutz Vor 267 8 f, 203 Betrug und ~ 263 109, 316; 267 42, 80 Beurkundungswesen 267 145 Beweisadressat 267 220, 227, 257 ff Beweisbestimmung 267 63 ff, 92 - Änderung 267 75 - von Anfang an 267 67 ff - nachträgliche- 267 70 ff - Wegfall 267 76 Beweiseignung 267 63, 77 ff, 92 Beweiszeichen 267 4,16, 85 ff, 94, 198, 202 Bewirtschaftungswesen 267 146 Bildschirmanzeige 267 138 Blankettfälschung 267 EntstG, 139, 185 ff Blankoakzept 267 189 Buchführung 267 153, 206, 230 Computerausdrucke 267 134 ff Computerbetrug und ~ 263a 12; 267 232 Daten, elektronisch gespeicherte 267 10, 15 Dauerhaftigkeit 267 11, 55, 192 DDR-Recht Vor 267 11; 267 312 Decknamen 267 57 ff, 172 Deliktskomplex, einheitlicher 267 287 f Durchschrift 267 109 Echtheit 267 160 ff Echtheitsprinzip, strenges 267 170 f Echtheitsschutz Vor 267 8 f; 267 196 Eigenhändigkeit 267 40 ff Einverständnis - des Ausstellers/Eigentümers 267 36 ff, 168, 242 f - der Mitunterzeichner bei Änderung 267 207 keine Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 115 Einziehung 267 311; 282 7 ff (281)

Urk

elektronische Signatur 267 129 Email 267 130 ff Energieversorgung 267 146 Entstehungsgeschichte Vor 267 EntstG; 267 EntstG Entwürfe 267 19,21,71, 137, 140 Erkennbarkeit des Ausstellers 267 8 f, 44 ff, 91 Erklärung 267 12 ff, 88 ff - anonyme ~ 267 56 ff - Erklärungswille 267 18 ff, 183 - Inhalt 267 17 - Wesen d e r - 267 12 ff Ermittler, verdeckter Vor 267 10; 267 248 Fälschung beweiserheblicher Daten und ~ 267 139; 269 29 f Fälschung technischer Aufzeichnungen und - 268 2,6, 17,28,41,58 Fälschung von Gesundheitszeugnissen und 267 293; 277 1, 11 ff, 18, 23 Fahrscheine 267 143, 194 f Fahrtenschreiber 267 41,51,90, 100, 149 Falschbeurkundung im Amt und - 267 107; 348 1, 36 Falschbeurkundung, mittelbare und 267 107,296; 271 107, 111 Falsche Versicherung an Eides Statt und 156 28 Familienstandswesen 267 145 Fangbrief 267 254 Faxverkehr 267 122 ff Firmenzeichen 267 90 Fotokopie 267 78, 111 ff, 217, 256 - beglaubigte - 267 102, 112 Gebrauch falscher Gesundheitszeugnisse und - 267 293 Gebrauchen 267 215 ff, 278 - durch Unterlassen 267 225 Geistigkeitstheorie 267 28 ff, 43, 132, 160 Geldfälschung und - Vor 146 7; 146 6, 8, 35; 267 293 Geldverkehr 267 144 Genehmigung, nachträgliche 267 39 Gerichtsverfahren 267 150, 246 f Gesundheitswesen 267 147 gewerbsmäßige Begehung 267 232, 239 ff, 275, 292, 305, 309; 282 6 Hehlerei u n d - 267 3 Herstellen 267 163, 183 f, 188, 214, 276 - Vorbereitung, strafbare Vor 22 8 Herstellerzeichen 267 89 f historische Dokumente 267 80 Identitätsleugnung 267 163 f Identitätstäuschung 267 163 ff Innentendenz, Delikt mit überschießender 267 270

Urk

Sachregister

Urkundenfälschung (Forts.) als Insolvenzstraftat Vor 283 27 Irrtum 267 251,281 Kennzeichen 267 16,93 Klageerzwingungsverfahren 267 3 Körperlichkeitstheorie 267 31 ff Konkurrenzen 267 287 ff - Fälschungsdelikte, andere 267 293 ff - innerhalb des Tatbestands 267 287 ff - Nebenstrafrecht 267 299 Kraftfahrzeugverkehr 267 100, 148, 199, 201,263 Krankenakten 267 209 Landesstrafrecht Einl 17 Lebensmittelrecht 267 147 Lüge, schriftliche 267 161, 211 Malerzeichen 267 89, 100, 172 maschinell erstellte Schriftstücke 267 137 Meldewesen, polizeiliches 267 142 minder schwerer Fall 267 303, 309 Mißbrauch - der Amtsträgerbefugnis/-stellung 267 308 - von Ausweispapieren und ~ 267 295 - von Scheck- und Kreditkarten und ~ 266b 6, 60; 267 36, 38, 244 - von Titeln, Berufsbezeichnungen und ~ 132a 41 Mißbrauch von Ausweispapieren und ~ 267 295; 281 8, 16 Mittäterschaft 267 285 mittelbare Täterschaft 267 26, 284 Name - Deckname 267 57 ff, 172 - eigener- 267 173 ff - fremder ~ 267 40 ff, 166 ff, 266 Namenstäuschung 267 165 ff Nebenstrafrecht Vor 267 1; 267 299 Nichturkunde 267 8 Organisierte Kriminalität Vor 267 7; 267 232; 282 1 Paßwesen 267 142, 249 Perpetuierungsfunktion 267 10 Plomben 267 89 Polizeiliches Verfahren 267 150,263 Postverkehr 267 151 Prüfungswesen 267 17, 40, 42, 80, 152, 182 Rechtfertigungsgründe 267 242 ff rechtsgeschäftlicher Verkehr 267 153 Rechtsgut Vor 267 8 f; 267 1 f Rechtsverkehr - erhebliche Gefährdung 267 307 - Sicherheit/Zuverlässigkeit als Rechtsgut 267 1,212 - Täuschung im ~ 267 252, 260 ff Registerwesen 267 145 Scherz 267 266

Schutz vor Mißbrauch Vor 267 8 f kein Schutzgesetz iSd § 823 II BGB 267 3 Siegelbruch und ~ 136 27 Sozialversicherung 267 154 Stellvertretung 267 29 ff, 33 ff, 175 ff Stempel 267 89 Steuerrecht 267 154 Strafverteidiger 267 246 f Subventionsbetrug und ~ 264 a.F. 134, 146, 163; 267 232, 236 Täuschung - Absicht 267 270 ff - Adressat 267 257 ff - bei Datenverarbeitung 267 274 - über Person des Ausstellers 267 163 ff - im Rechtsverkehr 267 65, 252 ff; 270 1 ff - Ursächlichkeit der Täuschung für Erfolg 267 267 ff - über ursprünglichen Erklärungsinhalt 267 203 f Teilnahme 267 225, 285 f, 291 Telegrafenverkehr 267 32, 151 Telegramm 267 32, 121 Teletex 267 130 ff Testament 267 40, 42, 68, 82 f, 224 Tonträger 267 10 Übersetzungen, beglaubigte 267 108 Unterlassen 267 184, 213, 225 Urkunden - abgenötigte - 267 24 ff, 183 - abhängige - 267 103 f, 202 - Absichtsurkunden 267 66 ff - ausländische - 267 1 - Begriff 267 4 ff - Deliktsurkunden 267 69,263 - Dispositivurkunden 267 68 - echte - 267 8 f, 26 f, 160 ff, 203 - falsche - 267 8 f - Gesamturkunden 267 96 ff, 197 - große Zahl von ~ 267 307 - Kasuistik 267 141 ff - nachträgliche - 267 70 - Nichturkunden 267 8, 157 - öffentliche - 267 EntstG, 68, 141 - originäre - 267 67 - private - 267 EntstG, 141 - scheinbare - 267 9 - durch Täuschung erschlichene 267 25 ff, 183 - unechte - 267 8 f, 26 f, 160 ff, 203, 210 - unwahre ~ 267 161 f - verkürzte - 267 86, 94 f - Zeugnisurkunden 267 68 - Zufallsurkunden 267 66, 70 ff, 101 - zusammengesetzte - 267 100 ff, 199,202

(282)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Urkundenfälschung (Forts.) Urkundenunterdrückung und ~ 267 210, 294; 274 2 7 , 3 1 , 3 7 , 66 Verändern amtlicher Ausweise und ~ 267 293; 273 1 f, 14 Verbindung, feste 267 55, 100 f Verfälschen - einer echten Urkunde 267 191 ff, 276 - durch Unterlassen 267 213 - wiederholtes - 267 214,289 Verfall, erweiterter 282 5 ff Verkehrswesen 267 148 f Verkehrszeichen 267 45,92, 158 Verkörperung 267 10 f, 88 ff Verletzung amtlicher Bekanntmachungen u n d - 134 8 kein Vermögensdelikt Vor 267 7; 267 2 Vermögensstrafe 282 2 ff Vermögensverlust großen Ausmaßes 267 306 Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen und - 276 22 Versuch 267 74,190,195,224, 228 ff, 279 ff Verwahrungsbruch und - 133 24 Veterinärwesen 267 147 Vollendung 267 276 ff Vorbereitung 267 282 Vorbereitung der Fälschung amtlicher Ausweise und - Vor 275-276a 1 f Vordrucke 267 140, 188 f Vorsatz 267 170,250, 270 f Wahlfeststellung 267 159 Wahlscheine/-zettel 267 54, 62 Wahrheitsschutz Vor 267 8 f; 267 196, 210 Warenzeichen 267 90, 155 Wechsel 267 104, 189 f, 202, 231 Wertzeichen 267 90 Wertzeichenfalschung und - Vor 146 7; 148 4 , 6 , 17; 267 293 Willensmängel 267 24 ff Zahlungsverkehr 267 144, 244 Zeichnen unter fremdem Namen 267 40 ff Zivilrechtsakzessorietät 267 6, 24 ff, 38, 82 f Zugänglichmachen 267 220 ff, 228 Zurechnungslehre 267 30 Urkundenunterdrückung Abmarkung 274 20 f Aneignungsdelikte und - 274 68 ff Aufzeichnungen, technische 274 4 Augenscheinsobjekte 274 17, 19 Ausweise 274 10 ff Benachteiligungsabsicht 274 56 ff Beschädigen 274 34 ff Bestandsschutz als Rechtsgut 274 1, 3 Beweiserheblichkeit 274 14 f, 18 Beweismittelschutz als Rechtsgut 274 18

(283)

Urt

Beweisposition des Berechtigten als Rechtsgut 274 1 Computerviren 274 42 Daten 274 13 Datenveränderung und - 274 43,65; 303a 39 Datenverarbeitung, elektronische 274 4 DDR-Recht 274 76 Echtheit 274 3 Entstehungsgeschichte 274 EntstG Fälschlich setzen 274 24 f, 47, 50, 52 Grenzzeichen 274 20 ff Konkurrenzen 274 65 ff Löschen 274 39 ff Lüge, schriftliche 274 46 Nachteil 274 58 ff Rechtfertigungsgründe 274 53 f Rechtsgut 274 1, 18 Rechtsverkehr, Sicherheit/Zuverlässigkeit als Schutzgut 274 18 Sachbeschädigung und ~ 274 65; 303 18, 22 Täter 274 6, 61 Unbrauchbarmachen 274 43 f Unkenntlichmachen 274 24 f, 47,49 Unterdrücken 274 29 ff, 40 Urkunde 274 2 f Urkundenfälschung und - 267 210, 294; 274 2 7 , 3 1 , 3 7 , 66 Verändern 274 45 f Verändern amtlicher Ausweise und 273 1 f, 14; 274 12,65 Verfahrensrecht 274 74 Verfugungsrecht 274 5 ff, 16 Vernichten 274 24 ff, 36,47 Verrücken 274 24 f, 47, 50 f Versuch 274 62, 64 Verwahrungsbruch und ~ 274 67 Vollendung 274 63 Vorlegungspfl ichten - bürgerlich-rechtliche ~ 274 6 - öffentlichrechtliche - 274 7 ff - prozeßrechtliche - 274 6 Vorsatz 274 55 Wahlfeststellung 274 74 Wasserstandszeichen 274 23 Wegnehmen 274 24 f, 47 f Urkundsbeamter Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Rechtsbeugung 339 18 Urteil Fehlurteil 345 EntstG, 3 nichtiges - 339 3, 12b, 131 f; 345 3 Nichturteil 339 3, 12b, 131 f Scheinurteil 339 131 tadelndes - über wissenschaftliche und andere Leistungen 19313

Urt

Sachregister

Urteil (Forts.) Todesurteil, rechtwidriges - durch DDR-Justiz 339 64 - durch NS-Justiz 339 11 f, 37,55, 60 ff, 131 zivilgerichtliches Bindungswirkung 288 2 ff, 14 Urteilsvermögen, mangelndes Wucher 302a 20 USA siehe Vereinigte Staaten von Amerika Vater abstammungsrechtlicher Begriff 169 10 Unterhaltspflicht 170 25 Vaterschaft gerichtliche Feststellung 170 25 gesetzliche Vermutung 169 23; 170 25 f rechtliche- 170 25 Vaterschaftsanerkennung 169 20; 170 25 - Widerruf 170 25 Vaterschaftsanfechtung 170 25 ff, 70 Vaterschaftsfeststellungsklage 170 25 Venire contra factum proprium, Verbot des Rechtsbeugung und ~ 339 49 Verabredung eines Verbrechens siehe Versuch der Beteiligung - Verabredung Verächtlichmachen des Staates und seiner Symbole 90a 10 f Üble Nachrede, Verleumdung 186 10; 187 2 Verändern 317 5 amtlicher Ausweise siehe auch Ausweise, amtliche - Verändern 273 6 f beweiserheblicher Daten 269 11 f von Daten 274 45 f; 303a 19, 22, 29 ff; 303b 18,21 einer Datenverarbeitungsanlage/eines Datenträgers 303b 25 Veränderung einer Grenzbezeichnung siehe Urkundenunterdrückung Veräußern kreditierter Waren/Wertpapiere 283 77, 185 von Vermögensbestandteilen 288 27 ff Veräußerungsverbot Einziehung(svorbehalt), Rechtsfolge 74b 14; 74e 12 ff Verfall, Rechtsfolge 73e 10 Veranlassen Begeben in Gebiet außerhalb des räumlichen Geltungsbereichs 234a 11 Veranstaltung Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 33 eines Glücksspiels, unerlaubten siehe Glücksspiel, unerlaubtes Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte ausländische Angebote 287 19,26 Ausspielung Vor 287 6; 287 1 ff, 14

Betrug u n d - 287 28 Einsatz Vor 287 6 f; 287 5 ff Einziehung 287 29 Erlaubnis, behördliche Vor 284-287 13 ff; 287 22 f Gewinn 287 8,29 Glücksspiel - im engeren Sinne 287 3 - im weiteren Sinne 287 1 Internet 287 19,26 Irrtum 287 23 f Kettenbrief Vor 287 2, 4, 7; 287 16 Konkurrenzen 287 28 Lotterie Vor 284-287 23; 287 1 ff, 13 Mehrzahl von Spielteilnehmern 287 10 Öffentlichkeit Vor 287 6; 287 20 f Ordnungswidrigkeitenrecht und - Vor 284287 11; 287 28 Preisausschreiben/-rätsel 287 12 Pyramiden-Gewinnsysteme Vor 287 2, 5; 287 16 Rechtsgut Vor 284-287 7, 11 Reformdiskussion Vor 284-287 1 f; Ν Vor 287; Vor 287 9 Renn- und Sportwetten 287 4,22, 25 Schneeballsystem Vor 287 6, 11 Spielgemeinschaften, gewerbliche 287 1,12 Spielrecht Vor 284-287 13 ff Spielteilnehmer 287 25 Spielvertrag 287 2, 10, 18 Täter 287 17 f, 25 Teilnahme 287 25 Veranstalten 287 17 f Veranstaltung eines Glücksspiel, unerlaubtes und - 284 4; 287 28 Vermögensgefahrdung 287 9 Vorsatz 287 24 Werbe- und Vertriebssysteme, progressive Ν Vor 287; Vor 287 1 ff; 287 15 f - Strafwürdigkeit Vor 287 2 - wettbewerbsrechtlicher Tatbestand Ν Vor 287; Vor 287 5, 7 f, 10 ff Werben, unerlaubtes 287 1, 17, 26 f Wettbewerbsrecht und - Ν Vor 287; Vor 287 5, 7 f, 10 ff; 287 1, 28 Zufallselement 287 11, 12 Verantwortlichkeit siehe auch Schuld als Voraussetzung der Strafbarkeit Vor 13 72 Verantwortlichkeitsfreiheit für wahrheitsgetreue Berichte über öffentliche Parlamentssitzungen siehe Parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit Verbände AngestelltenbestechlichkeitZ-bestechung, Strafantragsberechtigung 301 4 f (284)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verbergen bemakelten Gegenstandes 261 12 von Vermögensbestandteilen 288 30 Verborgenhalten Diebstahl, besonders schwerer Fall 243 16 f Verbotsirrtum abstrakter - 1 7 9 Arten 17 9 ff Auskünfte als Erkenntnismittel 17 41 ff bedingter- 17 25 Erkennbarkeit der Tatbestandsverwirklichung 17 27flf über Existenz einer Norm 17 9,11 Fahrlässigkeitstaten 17 2 fehlende Vorstellung 17 17 Fehl Vorstellung 17 17 Gültigkeitsirrtum 17 11; 22 204 Handeln auf Befehl 17 52 ff individueller Maßstab 17 30 konkreter- 17 9 Mitbewußtsein 17 26 Rechtsprechung, Bedeutung für Vermeidbarkeit 17 13, 33 über Reichweite einer Norm 17 9 Schuldfahigkeit, verminderte/fehlende, Abgrenzung 20 5; 21 3 ff Schuldprinzip und - 17 1, 3 Sonderregelungen 17 50 ff Staatsschutzdelikte Vor 80 31 Strafzumessung und - 46 93 Subsumtionsirrtum als - 17 9 f Tatbestandsirrtum und - 16 46 des Tatmittlers 25 83 ff Überzeugungs-/Gewissenstäter 17 18 ff umgekehrter- 22 201 umgekehrter indirekter - 22 206 Unrechtseinsicht siehe auch dort 17 5 ff, 14 ff, 23 ff Unterlassungsdelikte 17 31 unvermeidbarer - als Schuldausschließungsgrund 17 3 ; 2 9 2 Verfahrensrecht 17 56 vermeidbarer - als Strafmilderungsgrund 17 3,48; 29 2 Vermeidbarkeit 17 27 ff Verwaltungsakte, Annahme rechtswidriger 17 46 Zeitpunkt der Erkennbarkeit 17 47 Verbotszeichen 145 17 Verbrauchen übermäßiger Beträge 283 69 f Verbrechen Begriff siehe auch Verbrechenslehre - Bestandteile Vor 13 11 - materieller - Einl 3, 21; 12 5 ff - soziologischer - 12 7 (285)

Ver

- viergliedriger - Vor 13 3 Erfolgsunwert der Tat Vor 13 11 Gesinnungsunwert der Tat Vor 13 11 Handlungsunwert der Tat Vor 13 11 als Pflichtverletzung Vor 13 9 als Rechtsgutsverletzung Vor 13 5 Verabredung eines - siehe Versuch der Beteiligung - Verabredung Vergehen, Abgrenzung 12 4 f, 10 ff Versuch der Beteiligung 30 1, 33 ff Versuchsstrafbarkeit Vor 22 44; 23 2 f Vorbeugung siehe Generalprävention; siehe Spezialprävention Verbrechen gegen die Menschlichkeit siehe auch Völkermord DDR-Recht 1 143 ff Rückwirkungsverbot und - 1 91; 2 59 Verbrechensaufbau dreistufiger - Vor 32 5 Verbrechenskontrolle Aufgabe des Strafrechts Einl 2 Verbrechenslehre siehe auch Verbrechen, Begriff Entwicklung Vor 13 12 funktionales Strafrechtssystem Vor 13 23 Funktionalismus, extremer Vor 13 24 Handlungsbegriff als Grundlage Vor 13 25 ff teleologische- Vor 13 16 Unrechtstatbestand Vor 13 46 Verbrechensbegriff - des Finalismus Vor 13 18 ff - klassischer- Vor 13 13 ff - neoklassischer - Vor 13 16 f - der Synthese Vor 13 22 Verbrechensverabredung siehe Versuch der Beteiligung - Verabredung Verbreiten Gewaltdarstellung 131 30 von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen 86a 6 presse(straf)rechtlicher Begriff 86 11, 14 von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen Ν 86 1 f; 86 11 ff - Verjährung 86 26 durch Rundfunk 131 31 f von Schriften - Anleitung zu Straftaten 130a 7 - Aufstacheln zum Angriffskrieg 80a 3 - Begriff 86 11 ff - Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungs Vereinigungen 166 41 ff - Billigung/Belohnung von Straftaten 140 28 - Einziehung 74d 8 ff, 20

Ver

Sachregister

Verbreiten (Forts.) - Falsche Verdächtigung durch ~ 165 2 - öffentliche Aufforderung zu Straftaten durch - 111 16 ff - Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 6 - Üble Nachrede durch ~ 186 13 f; 188 4 - Verbreitung pornographischer Schriften siehe auch dort, Ν 184 1; 184 35,45,47 - Verleumdung durch ~ 187 6; 188 4 - Verunglimpfung des Bundespräsidenten 90 2 ff, 10 einer Tatsache 186 8 Üble Nachrede 186 8; 194 4 Verleumdung 187 1; 194 4 Verbreitung pornographischer Schriften Absicht 184 44 f Anbieten 184 20,29,34 Ankündigen 184 34 Anpreisen 184 34 Ausfuhr 184 1,45 Auslandstat 6 48 f; Vor 174 12; 184 45 Besitz von Kinderpornographie 184 2, 48 Beziehen 184 43 Beziehungsgegenstand, Einziehung 184 52 DDR-Recht 184 57 Einfuhr 184 33,43 Einsehbarkeit 184 32 Einzelhandel 184 26 Einziehung 184 52 Entstehungsgeschichte Ν 184 EntstG; 184 EntstG, 5 Erfüllung rechtmäßiger dienstlicher/ beruflicher Pflichten 184 50 Erklärungsinhalt einer Schrift 184 10 ff Erzieherprivileg 184 22, 25 Filmvorführungen, öffentliche entgeltliche 184 38 ff Gefahrdungsdelikt, abstraktes 1843, 18 Gelangenlassen 184 37 Geschäftsverkehr 184 35 Geschehen - tatsächliches ~ Ν 184 2; 184 49 - wirklichkeitsnahes ~ Ν 184 2 Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und - 1 8 4 EntstG, 51,54, 56 Gewahrsam 184 53 Gewaltdarstellung und - 131 40 Gewalttätigkeit 184 14 Herstellen 184 43 Internet Ν 184 1 Kinderpornographie 184 2, 48 ff - bandenmäßige Verbreitung 184 52 - gewerbsmäßige Verbreitung 184 52 Kiosk 184 26

Konkurrenzen 184 55 f Kunstfreiheit und ~ 184 9 Ladengeschäft 18431 Leihbüchereien, gewerbliche 184 28 Lesezirkel, gewerbliche 184 28 Liefern 184 43 Medien- und Teledienste Ν 184 öffentlich 184 38,45,47 Ort, zugänglicher 184 23 Parallelwertung, laienhafte 18451 Pornographie - Begriff 184 4 ff, 13 - einfache- 184 1, 13 - harte - 184 2,9, 13 ff, 47 ff Presseinhaltsdelikt 184 25, 36,44,47, 50, 55 f Rundfunk 184 46 Sachverständiger 184 11 Schriften 184 19 sexuelle Handlungen mit Tieren 184 16 Sexueller Mißbrauch von Kindern und ~ Ν 184 1; 184 15,48 f Strafdrohung Ν 184 3; 184 54 Teilnahme 184 53 Tendenzdefinition 184 5, 7 f Überlassen 184 21,29 Unterlassen 184 53 Verbreiten Ν 184 1; 184 35, 45, 47 Verbreitungsverbot 184 47 Verfall, erweiterter 184 52 Verjährung 184 55 f Vermietung, gewerbliche 184 32 Versandhandel 184 26 f, 33 Verschaffen, Besitz Ν 184 1; 184 48 Vorrätighalten 184 43 Vorsatz 184 51 Weltrechtsprinzip 184 54 Werbung 184 34 Wissenschaftsfreiheit und - 184 9, 50 Zugänglichmachen 184 21, 23 ff, 45 Verbreitungsdelikt Anleitung zu Straftaten 130a 7, 35 Gewaltdarstellung 131 26 Verbreitungsverbot Anleitung zu Straftaten 130a 25 Verbringen in Gebiet außerhalt des räumlichen Geltungsbereiches 234a 8 ff Verdachtsfrage bei WahrheitsVerletzung 19321 Verdächtigung, falsche siehe Falsche Verdächtigung Verdächtigung, politische siehe Politische Verdächtigung Verdeckter Ermittler siehe auch Agent provocateur Falsche Verdächtigung 164 33 (286)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verdeckter Ermittler (Forts.) Glücksspiel, unerlaubtes 285 3 Staatsschutzdelikte Vor 93 12 Verdeckung Tötung zur ~ einer Straftat, Mordmerkmal 211 12 ff Verdeckungsabsicht Brandstiftung, besonders schwere Ν 306b 5 Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffsund Luftverkehr 315 116 Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr 315b 90 Mord 211 14 ff Verdienstlichkeitstheorie 24 10 f Verehrung religiöser ~ dienender Gegenstand 243 25; 304 4 Verfremdung als Stilmittel und Beleidigung 185 22; 193 10 Verein Begriff (Abgrenzung zu Vereinigung) 85 6 Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff rechtsfähiger ~ als Täter von Konkursstraftaten Vor 283 64 Untreue 266 49,77, 130, 141 Vereinigte Staaten von Amerika Konkursstraftaten Vor 283 218 ff Vereinigung Begriff 85 5 f; 86 9; 129 8 ff kriminelle ~ siehe dort terroristische ~ siehe dort Vereinigungsfreiheit Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 23 Vereinigungstheorien Versuch Vor 22 56, 83 ff, 86, 91; 22 64, 70 f Vereinigungsverbot 129 23 Bildung krimineller Vereinigungen und Verstoß gegen - 129 37,89 Vereinsgesetz Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 1,8, 23,37, 89 Vereinsregister 271 8,46 Vereinsstrafen Vor 38 88 Vereinte Nationen siehe auch Supranationale Organisationen Kollektivmaßnahmen 80 2 Vereiteln der Einziehung 74c 7 ff, 11 eines Rechts siehe Pfandkehr des staatlichen Zugriffs auf bemakelten Gegenstand 261 12 der Strafverfolgung siehe Strafvereitelung der Straf-/Maßregelvollstreckung siehe Strafvereitelung (287)

Ver

der Zwangsvollstreckung siehe Zwangsvollstreckungsvereitelung Vereitelungsabsicht Pfandkehr 289 24 ff Strafvereitelung 258 21; 258a 9 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 164 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 1,3, 14, 34 ff Verfalschen von Gesundheitszeugnissen Vor 277 2; 277 13 einer technischen Aufzeichnung 268 40 ff einer Urkunde 267 191 ff, 276 Verfahren, ordnungsgemäßes als Rechtsgut 218b 2 Verfahrensdauer, überlange als Verfolgungshindernis Vor 78 18 Verfahrenshindernis siehe auch Verfahrensvoraussetzungen bei Auslandstaten 7 32 ff Ehe als auflösend bedingtes ~ Vor 32 229 Exterritorialität Vor 3 338; Vor 32 230 Gerichtsbarkeit, Fehlen deutscher Vor 3 1, 204; 681 Immunität des Abgeordneten Vor 32 230; 36 47 Schuldunfähigkeit 19 1, 3 Verfahrensdauer, überlange Vor 78 18 Verfolgungsverjährung Vor 32 229; Vor 78 9 Verfahrensrecht siehe auch Verfahrenshindernis; siehe auch Verfahrensvoraussetzung zur Tatzeit geltendes Recht 2 6 VerfahrensverstoB als Strafmilderungsgrund 46 137 ff Verfahrensvoraussetzungen siehe auch Verfahrenshindernis Vor 32 229 f Anwendbarkeit deutschen Strafrechts Vor 3 1,204; 6 81 Auslieferungentscheidung bei Auslandstaten von Ausländern 7 78 Ermächtigung zur Strafverfolgung siehe auch dort Vor 32 229; Vor 77 15; 77e 1 Genehmigung des Parlaments zur Verfolgung von Straftaten eines Abgeordneten siehe auch Immunität Vor 32 230 Irrtum ü b e r - 16 62 Strafantrag siehe auch dort Vor 77 7, 14 Strafverlangen siehe auch dort Vor 32 229; Vor 77 15; 77e 1 Verfall Absehen von Strafe und ~ 76a 14 Adressaten 73 51 ff, 69 Anordnung, fakultative 73 49 Anordnung, obligatorische 73 49; 73a 14

Ver

Sachregister

Verfall (Forts.) Anordnung, selbständige 76a 1 ff Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62 Aufwendungen, ersparte 73 22 aus der Tat Erlangtes 73 25 ff Ausgleich unrechtmäßiger Vermögensverschiebung 73 7 Ausschluß durch Drittrechte 73 33 ff Begehung rechtswidriger Tat 73 15 f Beschränkung durch Drittrechte 73 33 ff Bruttoprinzip 73 6, 10, 18; 73c 4 dritteigentümerbezogener ~ 73 64 ff - Dritteinziehung und ~ 73 67 f Dritter als Nutznießer 73 50, 54 ff Drittrechte 73 33 ff; 73e 8 Eigentumsübergang auf Justizfikus 73e 5 Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38126 Einstellung des Verfahrens und ~ 76a 14 ff Entstehungsgeschichte Vor 73 11; 73 1 ff Erfüllungsfalle 73 62 Erlangen 73 29 ff erweiterter ~ Ν 331-338 1 ff - Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 302 2 ff - Anknüpfungstat 73d21 ff - Annahme rechtswidriger Herkunft 73d 34 ff, 44 ff - Anordnung, obligatorische 73d 58 - Bandendiebstahl Vor 242 1 - Bestechlichkeit Ν 331-338 25; Ν 338 - Bestechung Ν 331-338 25; Ν 338 - Betäubungsmittelkriminalität 73d 9, 48 - Betrug 263 331 - Beweislastumkehr 73d 12 - Βlankettatbestand 73d 5, 8, 21 - Erpressung (räuberische) Ν 256 - Gegenstand 73d 27 ff - Geld-/Wertzeichenfalschung und ihre Vorbereitung 150 1 f - Geldwäsche, gewerbs-/bandenmäßige 261 22 - Gewinnabschöpfung 73d 2, 13 - Glücksspiel, unerlaubtes 286 2 - Härteausgleich 73d 56 - Hehlerei (gewerbsmäßige/Bandenhehlerei) 260 7; 260a 3 - in dubio pro reo 73d 49, 55 - mehrfache Verfallsanordnung 73d 54 f - Menschenhandel, schwerer 181c 2 ff - Nichtigkeit des Eigentumserwerbs 73d 47 ff - Nutzungen/Surrogate 73d 51 - Organisierte Kriminalität, Bekämpfung 73d 1 f, 22 - pornographischer Schriften 184 52

-

Rechtsnatur 7 3 d 4 Rückwirkungsverbot und ~ 73d 25, 42 Schätzung, analoge Anwendung 73d 52 f Strafausschließungs-/-aufhebungsgründe 73d 26 - Systematik 73d 5 ff - Unmittelbarkeit der Erlangung aus/für rechtwidrige Tat 73d 38 ff - Urkundendelikte 282 5 ff - Verfall nach § 73, Verhältnis 73d 10 - verfassungsrechtliche Bedenken 73d 13 ff, 36, 50 - nach verjährter Tat 73d 24 f; 78 2 - Vermögensstrafe, Verhältnis 73d 10 - Voraussetzungen 73d 21 ff - Wertersatzverfall, analoge Anwendung 73d 52 f - Zahlungserleichterungen 73d 57 - Zuhälterei, dirigierende 181c 2 ff - Zuhälterei, gewerbs^andenmäßige 181c 1 ff für die Tat Erlangtes 73 25, 28 Gegenstand 73 17 ff Geringwertigkeit des Erlangten 73c 14 Gesetzlichkeitsprinzip und ~ 2 1 Gewässerverunreinigung 324 127 Härteausgleich 73c 1 ff Handeln für einen anderen 73 50 ff Individualansprüche, Vorrang 73 34 f, 40 ff; 73a 3 Inverkehrbringen von Abtreibungsmitteln 219b 9 Mittäter 73 70; 73a 15 Nutzungen 73 21,44 im Ordnungswidrigkeitenrecht 73 14 Rechte 73 24 Rechtsfolgen 73e 1 ff Rechtsgeschichte Vor 38 58 f; 43a EntstG Rechtsnatur Vor 38 6, 59; 73 7 ff Reformdiskussion Vor 73 17 ff Schätzung des Erlangten 73b 1 ff Schmiergeld 73 38 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 11 Surrogate 73 45 ff; 73a 8 f, 11 Tatunbeteiligter 73 50 ff, 64 ff Tatzeitprinzip und ~ 2 54 Teilnehmer 73 69 ff Übergangsrecht Vor 73 14 Umfang 73 17, 19 ff; 73b 1 ff Undurchführbarkeit 73a 5 ff Veräußerungs verbot 73e 10 Verfahrensrecht Vor 73 12 Verfügungsgewalt des Tatbeteiligten 73 29 Verfugungsverbot 73e 9 Verjährung 78a 17 (288)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verfall (Forts.) Verletzter 73 36 ff Verschiebungsfälle 73 61 Versuchstat 73 16 Vertretungsfälle 73 60 Vollstreckung gegen Unschuldige 345 6 Voraussetzungen 73 15 ff Vorrang von Individualansprüchen 73 34 f, 40 ff; 73a 3 Wegfall der Bereicherung 73c 9 ff des Wertersatzes - bei Abstandnahme vom Surrogatsverfall 73a 8 f - Anordnung, nachträgliche 73a 16; 76 1 ff - Anordnung, selbständige 73a 16; 76a 1 ff - Anordnung, zwingende 73a 14 - Höhe, Berechnung 73a 12 f - Rechtsnatur 73a 2 - Undurchfuhrbarkeit des Verfalls eines bestimmten Gegenstandes 73a 5 ff - neben Verfallsanordnung nach § 73 73a 10 f - Vollstreckung 73a 17 Zahlungserleichterungen 73c 15 der Zwangsvollstreckung unterliegender Sachen 288 12 Zweck 73 7 Verfallen in Krankheitszustände 226 22 ff VerfaUtheorie 201 5 Verfassungsfeindliche Befürwortung von Straftaten Vor 80 18 Verfassungsfeindliche Einwirkung auf Bundeswehr und öffentliche Sicherheitsorgane 89 1 ff Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 37 NATO-Staaten und ihre Truppen 89 14 Verjährung 89 12 Verfassungsfeindliche Sabotage 88 1 ff Hintermann 88 5 Störung öffentlicher Betriebe und ~ 88 2; 316b 3, 26, 38 Verfassungsgerichte Schutz der ~ als Verfassungsorgane 90a 2 f; 105 2 Verfassungsgrundsätze siehe auch Freiheitlich demokratische Grundordnung; siehe auch Verfassungsmäßige Ordnung Vor 80 20; 92 3; 93 22 Verfassungshochverrat gegen den Bund 81 6 ff VerfassungsmäOige Ordnung siehe auch Freiheitlich demokratische Grundordnung als Rechtsgut 81 6 ff; 85 1, 3; 87 1; 88 1; 89 1,6; 90a 1; 90a 1,3 f; 93 22 (289)

Ver

Verfassungsmäßigkeit Anleitung zu Straftaten 130a 2 f Belohnung/Billigung von Straftaten 140 3, 19,21 ff, 26 des Staatsschutzstrafrechts Vor 80 22 ff, 26; 80 2; 85 2, 7; 86 8, 10; 90 12; 90a 1, 25; 92 3; 93 9; 94 1, 15; 97a 13 ff; 99 1, 11; 109d 3 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 41 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 24 Gewaltdarstellung 131 11, 14, 37 ff Landfriedensbruch Vor 125 20 ff; 125 2 lebenslanger Freiheitsstrafe 120 7 ff Strafmilderung, fakultative beim Versuch 23 11 Trunkenheit im Verkehr 316 15, 64, 77 Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Hunden 143 1 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 58, 61 ff, 199 des vikariierenden Systems 67 10 Widerstand gegen die Staatsgewalt Vor 110 3 Verfassungsorgane Schutz der ~ als Rechtsgut Vor 105 1 f; 105 1; 106b 1 Verunglimpfung von Verfassungsorganen, verfassungsfeindliche 90a 1 ff Verfassungsschutzbehörden Eingriffe in den persönlichen Lebens- und Geheimbereich Vor 93 12 nachrichtendienstliche Mittel 99 15 Verfolgung Gefahr politischer - 234a 21 ff; 241a 11 f Verfolgung Unschuldiger Absicht 344 10 Amtsdelikt - besonderes ~ 344 1 - echtes ~ 344 1 Amtsträger 344 2 Berufsgerichtsbarkeit 344 4 Bundeswehrangehörige als Täter 344 2 Bußgeldverfahren 344 4 Disziplinarverfahren 344 4 Ehrengerichtsbarkeit 344 4 Entstehungsgeschichte 344 EntstG Hinwirken auf Verfolgung 344 6 Konkurrenzen 344 13 Maßnahme, nicht freiheitsentziehende 344 4 Nebenfolge 344 14 nicht zu verfolgende Personen 344 9 Polizeibeamter 344 2 Rechtsbeugung und ~ 339 123; 344 1, 13 Rechtsgut 344 1

Ver

Sachregister

Verfolgung Unschuldiger (Forts.) Richter 344 2 Sachverständiger als Täter 344 2 Staatsanwalt 344 2 Strafverfahren 344 3 Teilnahme 344 12 unschuldig 344 8 Unterlassen 344 7 Verfahrensarten, geschützte 344 1 ff Verfolgung 344 5 Versuch 344 4, 11 Verwahrung, behördliche 344 3 Vollstreckung gegen Unschuldige und ~ 344 5 Wissentlichkeit 344 10 Verfolgungshindernis unmittelbar verfassungsrechtlich begründetes ~ Vor 93 16 ff Verfolgungspflicht aufgrund zwischenstaatlicher Abkommen 6 57 ff Verfolgungsvereitelung 258 2 ff Verfolgungsverjährung Vor 32 229; Vor 78 9; 78c 38; 78b 1 ff - Begriff Vor 78 2 - Vollstreckungsverjährung, Verhältnis Vor 78 2; 78 8; 79 2 Verfolgungswille beim Strafantrag 77 13 ff Verfügungsbefugnis Untreue 266 37 ff Verfügungsverbot Verfall, Rechtsfolge 73e 9 Verführung strafmildernde Bedeutung 46 76 Vergabeverfahren freihändiges- 298 24 offenes ~ 298 23 nicht offenes ~ 298 23 privates - 298 22 Vergehen Begriff 12 9 als Katalogtaten terroristischer Vereinigungen Vor 129a 3 Verbrechen, Abgrenzung 12 4 f, 10 ff Versuchsstrafbarkeit Vor 22 44; 23 2 ff Vergeltung siehe auch Rache durch Strafe Einl 24, 27; Vor 46ff 27 Vergewaltigung Begriff Ν 177 4, 18 Beihilfe 177 17 - durch Unterlassen 17718 Beischlaf, außerehelicher Ν 177 EntstG, 1; 177 EntstG Beisichfuhren Ν 177 8 Beleidigung und - 177 16

DDR-Recht 177 23 Drohung 177 9 ff - gegenüber Dritten 17712 Ehegattenvergewaltigung Ν 177 EntstG, 1; 177 EntstG Einverständnis 177 7 f, 15 f Entführung und ~ 177 6, 20 ff Entstehungsgeschichte Ν 177 EntstG; 177 EntstG; Ν 178 EntstG Freiheitsberaubung und - 177 20; 239 40 Führungsaufsicht Ν 181b; 181b Garantenstellung 177 17 Gefahr - gegenwärtige- 17711 - für Leib/Leben 177 10 - der Schwängerung 177 18 Geiselnahme und ~ 177 22 gemeinschaftliche Begehung Ν 177 4 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 177 9 Gewalt - Begriff 177 3 ff - gegenüber Dritten 177 3 Gruppenvergewaltigung 177 17 HIV-Infektion durch - 177 18 Irrtum 177 14 ff Kausalzusammenhang zwischen Nötigungsmittel und Handlungsziel Ν 177 11; 177 5, 14 Körperverletzungsdelikte und - 177 22; 223 6 Konkurrenzen Ν 177 19; 177 20 ff; Ν 178 2 Leichtfertigkeit Ν 178 1 Massenvergewaltigung 220a 11 minder schwerer Fall Ν 177 13; 177 18 Mißhandlung, körperlich schwere Ν 177 12 Mittäterschaft Ν 177 16 Mord u n d - 2117 Nötigung und - 177 15 f, 20, 22; 240 2 Notstand, sexueller 177 18 Prostituierte 177 18 Raubund - 177 20 Rechtsgut Ν 177 1; 177 1 Rücktritt 177 16 Schuldfahigkeit, verminderte 17718 Sexuelle Nötigung und - Ν 177 4, 15, 18; 178 6, 9 Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen und - Ν 177 19; 177 5; 179 20 Steuerungsfähigkeit, verminderte 177 18 Strafklageverbrauch 17721 Strafzumessung Ν 177 17; 177 18 Täter 177 1 f, 17 Todesfolge 177 19; Ν 178 2 Todesgefahr Ν 177 12 Versuch Vor 22 111; Ν 177 15, 18; 177 14, 16, 18 f (290)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vergewaltigung (Forts.) Verwenden einer Waffe/eines Werkzeugs Ν 177 11 vis absoluta 177 3, 5 f vis compulsiva 177 3, 5 f Vollendung 177 16 Vorsatz Ν 177 14; 177 15 Waffe Ν 177 6, 11 Wahlfeststellung 1 118 Werkzeug, gefahrliches Ν 177 6,11 Werkzeug, sonstiges Ν 177 7 Widerstand des Opfers 177 7 f Vergiftung siehe Körperverletzungsdelikte Vergiftung, gemeingefährliche Ν 314 Anzeigepflicht Ν 138; 138 Arznei-/Lebensmittelrecht und ~ 319 1, 16 Beimischen 319 5, 7 Bildung terroristischer Vereinigungen und ~ Ν 129a 1 f Fahrlässigkeit Ν 314; 320 2 Friedensstörung durch Androhung von Straftaten und ~ Ν 126 3 Gesundheitsschädigung als Folge Ν 314 zur Gesundheitszerstörung geeignete Stoffe 319 7 f Gift 319 6 Inverkehrbringen 319 9 ff Körperverletzungs-/Tötungsdelikte und ~ 319 16 Konkurrenzen 319 16 zum öffentlichen VerkaufTVerbrauch bestimmte Gegenstände 319 3 f Produkthaftung und ~ 319 1 Qualifikationstatbestand Ν 314; 319 14 Rechtsgut 319 13 Rechtswidrigkeit 319 13 Todesfolge Ν 314; 319 14; 320 6 Vergiften 319 5 verwaltungsrechtliche Genehmigung und ~ 319 13 Vorsatz 319 12 Vergleichsverfahren Vor 283 10, 166; 283d 7 Vergleichsverwalter Konkursstraftaten Vor 283 66; 283d 18 Parteiverrat 356 27, 37 Untreue 266 60, 130 Vertreterhaftung 14 49 Vergnügungssucht strafschärfende Bedeutung 46 76 Vergütung Begriff 352 8 Verhältnismäßigkeitsgrundsatz Einziehung und ~ 74b 1 ff; 74d 25 Entziehung der Fahrerlaubnis und ~ 62 7; 69 67, 146

(291)

Ver

im Maßregelrecht Einl 35 f, 38; Vor 38 14; Vor 61ff 35, 58, 64; 62 1 ff; 64 88 ff; 66 168; 68 17; 68e 26 Notwehr 32 6, 224, 313 Privatgeheimnisse, Verletzung und ~ 203 1, 48 Rechtsbeugung und ~ 339 49,64 f Staatsschutzstrafrecht und ~ Vor 93 6, 16, 18 Verstoß gegen Weisungen während der Führungsaufsicht 145a 4 Verhältnisse besondere persönliche ~ siehe Besondere persönliche Merkmale persönliche Begriff 28 59 wirtschaftliche ~ und Kreditbetrug 265b 79 ff Verhaltensunrecht Vor 32 11 Verhandlungen Berurkundung, unwahre 271 69 Verhandlungsunfähigkeit Verjährungsunterbrechung bei ~ des Angeschuldigten 78c 35 Verharmlosung Begriff 131 23 nationalsozialistischer Gewalttaten Ν 86 2; Vor 125-145d 6 Verheimlichen der Geschäftsverhältnisse 283 155 ff von Handelsbüchern 283 125 von Vermögensbestandteilen 283 14, 38 ff der Zwangsvollstreckung unterliegender Sachen 288 31 Verherrlichung Begriff 131 22 von Gewalt siehe Gewaltdarstellung Verhindern der Brandlöschung Ν 306b 6 Verjährung Ablaufhemmung nach Erlaß erstinstanzlichen Urteils 78b 13 ff absolute - 78c 13 Abwesenheit des Angeschuldigten und Unterbrechung 78c 34 Anberaumung einer Hauptverhandlung und Unterbrechung 78c 32 Anklageerhebung und Unterbrechung 78c 30 Anknüpfungstat, verjährte Vor 78 17 Anstiftung 26 112 Auslandstat Vor 78 10 Auslieferungsrecht Vor 78 3 Ausschluß der ~ - Mord Einl 85; 1 90; Vor 78 3; 78 5 f; 211 67 - Völkermord Einl 85; 1 90; Vor 78 9; 78 5 f; 79 3; 220a 16

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Sachregister

Verjährung (Forts.) Beendigung der Tat und ~ Vor 22 33, 37; 78a 3 Beihilfe 27 64 Beschlagnahmeanordnung und Unterbrechung 78c 28 Bestechungsdelikte 78a 5 Beweislage und ~ Vor 78 9 Brandstiftung 78a 5 Dauerdelikt 78a 8 DDR-Alttaten 78c 39, 42 ff DDR-Recht 78c 38; 79 7 Durchsuchungsanordnung und Unterbrechung 78c 28 Einstellungsurteile 78b 16 Einziehung und ~ 76a 10; 78 2; 78a 17 beim Erfolgsdelikt 78a 4 ff erfolgsqualifizierte Delikte 78a 13 Ermittlungsmaßnahmen, erste 78c 19 ff Eröffnung des Hauptverfahrens und Unterbrechung 78c 31 Fahrlässigkeitsdelikt 78a 16 fortgesetzte Handlung und ~ Vor 78 13; 78a 10 Freibeweis Vor 78 14 Freiheitsbeschränkungen und Unterbrechung 78c 29 Gefährdungsdelikt 78a 11 Geltungsbereich - räumlicher- Vor 78 10 - sachlicher- Vor78 IIa - zeitlicher - Vor 78 11 Gesetzeseinheit und - Vor 78 15 Haftbefehl und Unterbrechung 78c 29 Immunität des Abgeordneten 78b 2, 5 in dubio pro reo Vor 78 15 Irrtum des Täters über Eintritt der ~ Vor 78 17 von Maßregeln Vor 61ff 73 Mittäterschaft 78a 15 im Nebenstrafrecht Vor 78 3 Nichtbeachtung der - als Rechtsbeugung 339 59 NS-Gewalttaten 78 5 im Ordnungswidrigkeitenrecht Vor 78 3,1 la Presseinhaltsdelikt Einl 18; Vor 78 4 ff, 10; 78 14 ff; 86 26; 89 12; 94 22; 95 11; 97 13; 353d 67 Prüfung von Amts wegen Vor 78 12 Prüfungsgrundlage Vor 78 13 f Prüfungsgrundsätze Vor 78 12 Rechtsfolgen Vor 78 16 f; 78 2 Rechtsfriede als Zweck der - Vor 78 1, 9 Rechtsgeschichte Vor 78 EntstG, 1 Rechtshilfeersuchen in das Ausland und Unterbrechung 78c 36

Rechtskraft des Urteils Vor 78 12; 78 8 ff Rechtsnatur Vor 78 7 ff Regelbeispiel und - 78 18 Rückwirkungsverbot und Verlängerung der - 1 25, 90; Vor 78 11; 211 67 Ruhen Ν 78b - Bedeutung 78b 1 - bei DDR-Alttaten 78c 46, 51; 79 7 - nach Eröffnung des Hauptverfahrens 78b 17 ff - bei Sexualdelikten an Kindern/Jugendlichen Ν 78b; 78b la - Unterbrechung, Unterschiede 78b 1; 78c 1 - Verfahrensgründe 78b 7 ff - wegen Verfahrenshemmnissen 78b 2 f - der Verfolgungsverjährung 78b 1 ff - der Vollstreckungsverjährung 79 1 ff; 79a 1 ff Sachverständiger, Beauftragung 78c 25 ff Schwangerschaftsabbruch 78a 5 Sexualdelikte Ν 78b; 78b la Steuerdelikte 78 3; 78a 6; 78b 10 Strafantragsfrist und - Vor 78 2 Strafbarkeitsbedingung, objektive und 78a 12 Strafbedürfnis, schwindendes Vor 78 7, 9 Strafbefehl und Unterbrechung 78c 33 Strafmilderungs-/-schärfungsgründe und 78 18 Tat - Begriff 78 3 f; 78a 3 - unverjährbare - 78 5 bei Tateinheit 78a 3 zur Tatzeit geltendes Recht und ~ 2 8; 8 1, 21 Teilnahme 78 4 f; 78a 15 Teilrechtskraft und ~ Vor 78 12; 78 8 Unterbrechung - Abwesenheit des Angeschuldigten 78c 34 - Analogie, unzulässige 78c 2 - Anberaumung einer Hauptverhandlung 78c 32 - Anklageerhebung 78c 30 - Begriff 78c 1 - Beschlagnahme-/Durchsuchungsanordnung 78c 28 - Ermittlungshandlungen, erste 78c 19 ff - Eröffnung des Hauptverfahrens 78c 31 - Konkretisierung von Tat und Täter 78c 3 ff - Rechtshilfeersuchen in das Ausland 78c 36 - Ruhen, Unterschiede 78b 1; 78c 1 - Sachverständiger, Beauftragung 78c 25 ff - Scheinmaßnahmen 78c 11 - Strafbefehl und urteilsvertretende Entscheidungen 78c 33 (292)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verjährung (Forts.) - Verhandlungsunfahigkeit des Angeschuldigten 78c 35 - Verlautbarung 78c 12 - Vernehmungen, richterliche oder deren Anordnung 78c 23 - Zeitpunkt 78c 16 f Unterbringung in psychiatrischem Krankenhaus und ~ 63 36 Unterlassungsdelikt 78a 9 urteilsvertretende Entscheidungen und Unterbrechung 78c 33 Verfahrensdauer, überlange und ~ Vor 78 18 Verfahrenshemmnisse und ~ Vor 78 2; 78b 2, 9 Verfahrensrecht Vor 78 12 als Verfahrensrecht Vor 78 9 f; 79 1 Verfall und ~ 73d 24 f; 78 2; 78a 17 Verfolgungs verj ährung - Begriff Vor 78 2 - Vollstreckungsverjährung, Verhältnis Vor 78 2; 78 8; 79 2 als Verfolgungsverzicht Vor 78 9 Verhandlungsunfahigkeit des Angeschuldigten und Unterbrechung 78c 35 Verjährungsfrist - absolute Verjährung 78c 13 - Beginn 78 7; 78a 1 ff; 79 4 - Ende 78 7, 13 - Ermittlung 78 18; 79 5 - Fristenkonkurrenz 79 6 - bei Verfolgungsverjährung 78 1 ff - Verlängerung der ~ und Rückwirkungsverbot 1 25, 90; Vor 78 11; 211 67 - Verlängerung der Vollstreckungsverjährungsfrist 79b 1 ff - bei Vollstreckungsverjährung 79 1 ff Verlängerung der Vollstreckungsverjährungsfrist 79b 1 ff Verlautbarung bei Unterbrechung 78c 12 Vernehmung, richterliche 78c 23 Versuchstat 78a 14 Verwarnung mit StrafVorbehalt und ~ 78b 9 Vollrausch 78 18; 323a 259, 350 ff Vollstreckungsveij ährung - Beginn 78 8 - Begriff Vor 78 2 - Verfolgungs verj ährung, Verhältnis Vor 78 2; 78 8; 79 2 Wiederaufnahmeverfahren 78 11 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand 78 10 Wirtschaftskriminalität 78b 17 Zustandsdelikt 78a 7 Zweck Vor 78 1 Verkehrs(unfall)flucht siehe Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort 142 1 (293)

Ver

Verkehrsbeschränkungen als Bewährungsweisung 56c 8 Verkehrsdelikt Körperverletzung, fahrlässige im Straßenverkehr 229 18 ff Nötigung und ~ 240 16 f, 98 ff, 126 Verwarnung mit Strafvorbehalt bei ~ 59 5 Verkehrsmittel, öffentliche Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 30 Verkehrsraum, öffentlicher Begriff 315b 6 Verkehrsunterricht als Weisung bei Verwarnung mit Strafvorbehalt Ν 59a Verkehrszeichen 145 17 Urkundeneigenschaft 267 45,92, 158 Verkehrszentralregistereintrag 69 182,260; 69b 17 Verkörperung einer Gedankenerklärung, Urkundenbegriff 267 10 f, 88 ff einer technischen Aufzeichnung 268 6 Verlangen Tötung auf ~ siehe Tötungsdelikte Verlassen Aussetzung 221 23 Verleiten zur Falschaussage siehe Aussagedelikte Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat Amtsdelikt, echtes 357 1 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 357 13; 358 1 ff Entstehungsgeschichte 357 EntstG Geschehenlassen 357 8 Körperverletzung im Amt und ~ 340 22 Konkurrenzen 357 9, 12 Schutzgut 355 1 Strafe des Vorgesetzten 357 13 Täter 357 2 ff; 357 4, 9 Tat, rechtswidrige 357 5 Teilnahme 357 11 Teilnahme durch Unterlassen und ~ 357 9 Unternehmen der Verleitung 357 7 Verleiten 357 6 Vorsatz 357 10 Verleitung zur Falschaussage siehe Aussagedelikte Verletzter Begriff 7 52 ff; 77 23 ff Deutscher als ~ einer Auslandstat 7 46 ff Verletzung amtlicher Bekanntmachungen siehe Verletzung amtlicher Bekanntmachungen der Buchfuhrungspflicht siehe Konkursstraftaten

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Sachregister

Verletzung (Forts.) der Fürsorge- oder Erziehungspflicht siehe Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht einer besonderen Geheimhaltungspflicht siehe Dienstgeheimnis, Verletzung besonderer des Bannkreises siehe Bannkreisverletzung des Briefgeheimnisses siehe Briefgeheimnis, Verletzung des Dienstgeheimnisses siehe Dienstgeheimnis, Verletzung der körperlichen Unversehrtheit siehe Körperverletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses siehe Post- und Fernmeldegeheimnis, Verletzung von Privatgeheimnissen siehe Privatgeheimnisse, Verletzung der Unterhaltspflicht siehe Verletzung der Unterhaltspflicht der Vertraulichkeit des Wortes siehe Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung Verletzung amtlicher Bekanntmachungen DDR-Alttaten Vor 125-145d 10 öffentlich angeschlagen/ausgelegt 134 4 Rechtsgut 134 1 Sachbeschädigung und ~ 134 8 Schriftstück, dienstliches 134 2 f Tathandlungen 134 5 Urkundenfälschung und ~ 134 8 Vorsatz 134 6 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht Babyklappe 171 10 Beendigung Vor 22 27 Betreuer 171 5 Entstehungsgeschichte 170 EntstG, 1 f Entwicklungsschädigung - körperliche ~ 171 11 - psychische ~ 171 12 ff Erziehungspflicht 171 5, 7 Fürsorgepflicht 171 5 f Garantenpflicht 171 18 Gefahrdungsdelikt, konkretes 171 3 Gefahr, konkrete 171 10 - Entwicklungsschädigung, körperliche 171 11 - Entwicklungsschädigung, psychische 171 12 ff - kriminellen Lebenswandels 171 16 - Prostitution 171 16 grobe Pflichtverletzung 171 9 Handlungseinheit, natürliche 171 20 Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 24 Irrtum 171 17

Konkurrenzen 171 20 kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 18 Mißhandlung von Schutzbefohlenen und ~ 225 31 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 171 4, 20 Pflegeeltern 171 5 Pfleger 171 5 Pflicht - als besonders persönliches Merkmal 28 60 - Erziehungspflicht 171 5, 7 - Fürsorgepflicht 171 5 f - gesetzliche ~ 171 5 - durch tatsächliche Übernahme 171 5 - vertragliche ~ 171 5 Rechtsgut Vor 169 13; 171 3; 171 3 Sachverständiger 171 12 Sonderdelikt 171 18 Sozialarbeiter 171 5 Teilnahme 171 18 Unterlassen 171 8, 18 Verletzung der Unterhaltspflicht und ~ 170 31,76 Vormund 171 5 Vorsatz 171 17 Verletzung der Unterhaltspflicht actio libera in causa 170 43 Adoptivkinder 170 17 Art der Unterhaltsgewährung 170 30 ff Ausländer, im Inland lebende 170 13 Auslandsbezug 170 12 f Auslandstat 170 11 f Aussetzung des Strafverfahrens 170 70 Babyklappe 170 45 Barunterhalt 170 30,32 Bedürftigkeit 170 35 Berliner Tabelle 170 36 Betreuungsunterhalt 170 30 ff Beweisvermutungen, gesetzliche 170 26 Bewirken eines Schwangerschaftsabbruchs 170 64 Dauerdelikt 170 74 DDR-Alttaten 170 14 Doppelehe und ~ 170 76; 172 20 Düsseldorfer Tabelle 170 36 Einwilligung 170 24, 65 Entstehungsgeschichte Vor 169 4; 170 EntstG, 1 ff Entziehen 170 43 ff Erziehungsgeld 170 40 Familienunterhalt 170 30 Fortsetzungszusammenhang 170 74 Garantenstellung für den Nasciturus 170 57 Gefährdung des Lebensbedarfs 170 49 ff Hilfe anderer 17051 ff in dubio pro reo 170 26 Irrtum 170 68 (294)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verletzung der Unterhaltspflicht (Forts.) Kausalität fur Schwangerschaftsabbruch 170 10,60,64 Kindergeld 170 40 f Konkurrenzen 170 74 ff kriminalpolitische Bedeutung Vor 169 17 Lebensbedarf 170 49 Lebenspartnerschaft, eingetragene 170 19 Leistungsfähigkeit des Unterhaltspflichtigen 170 38 ff Leistungsunfahigkeit, herbeigeführte 170 38, 45 Mehrheit - von Unterhaltsberechtigten 170 28 - von Unterhaltspflichtigen 170 29 Mittäterschaft 170 69 Mittel - erreichbare - 170 41 - tatsächlich vorhandene ~ 170 40 nichteheliche Kinder 170 17 Probleme der Rechtsanwendung 170 9 f Rangfolge der Unterhaltsverpflichtungen 170 28 f Rechtfertigungsgründe 170 65 Rechtsgut Vor 3 189 f; Vor 169 12; 170 7 f Sanktionspraxis 17071 Schutz des werdenden Lebens 170 4, 8 Schutzgesetz iSd § 823 II BGB 170 11 Schwangerschaftsabbruch, vorsätzlicher 170 63 Selbstbehalt - großer- 170 39 - kleiner- 170 49 Sonderbedarf 170 33 Sonderdelikt 170 69 Strafklageverbrauch 170 75 Strafwürdigkeit Vor 169 12 Täterkreis 170 6,58,69 Tatort 170 55 Teilnahme 170 69 Unterhalt, angemessener 170 36 Unterhaltsbestimmung 170 32 Unterhaltspflicht - unter Ehegatten 17018 - in eingetragener Lebenspartnerschaft 170 19 - Ersatzansprüche Dritter 17021 - Erstattungsanspruch öffentlichrechtlicher Leistungsträger 170 22 - gesetzliche- 170 15 ff - der Mutter 170 25 - durch Rechtsgeschäft begründete 170 20 - subsidiäre - öffentlicher Stellen 170 54 - des Vaters 170 25 Unterhaltsrecht, ausländisches 170 13, 15 Unterhaltsrückstand 170 23, 25 (295)

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Unterhaltstabellen/-leitlinien 170 36 f Unterlassen 170 43, 47, 59 Unterlassungsdelikt, echtes 170 43, 59 Vaterschaftsanerkennung 170 25 Vaterschaftsanfechtung 170 25 ff, 70 Vaterschaftsvermutung, gesetzliche 170 25 f Vereiteln der Inanspruchnahme 170 45 Verfassungsmäßigkeit 170 3 Verjährung 170 72 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht u n d - 170 31,76 Vermögen, zu berücksichtigendes 170 40 Vermögensverwaltung, elterliche 170 34,48 Verwerflichkeit 17061 Verzicht auf Unterhaltsanspruch 170 24 Vorenthalten des Unterhalts 170 59 f Vorsatz 170 66 ff Wiederaufnahmeverfahren 170 73 Zivilrechtsakzessorietät 170 15, 26 ff, 38 Zivilurteil, Bindungswirkung 170 25, 27 Verletzungsdelikt Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 12 f Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 10 als Deliktstyp Vor 13 50 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefahrliche 315 2, 56 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefahrliche 315b 2 Tatortbestimmung 9 20 Vollendung Vor 22 18 Verleumdung siehe auch Beleidigung Verleumdung Bundespräsident, Verunglimpfung Ν 90; 90 12 der Bundeswehr 109d 1 Staatsverleumdung siehe dort Verlobte Angehörigenverhältnis 11 11 Garantenpflicht 13 21 ff Verlöbnis als notwehrfähiges Gut 32 61, 183 Verlust der Amtsfähigkeit siehe Amtsfähigkeit, Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte Vor 45 1 der Fortpflanzungsfahigkeit als schwere Folge 226 13 der Gebärfahigkeit als schwere Folge 226 13 des Gehörs als schwere Folge 226 11 des Sehvermögens als schwere Folge 226 10 des Sprechvermögens als schwere Folge 226 12 der Zeugungsfähigkeit als schwere Folge 226 13

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Verlust (Forts.) des Wahlrechts siehe Stimmrecht, Verlust; siehe Wählbarkeit, Verlust Verlustgeschäft Bankrotthandlung 283 54 VermittlungsausschuB Indemnität der Mitglieder 36 30, 33 Vermittlungswucher 302a 12, 35, 57 Vermögen Begriff Vor 263 26 ff; 263 127 ff, 132; 288 19,21 f juristische Vermögenslehre Vor 263 20, 25 f; 263 128 f, 140, 165, 168, 173; 266 133 f juristischer Person 266 70 juristisch-ökonomische Vermittlungslehre Vor 263 26, 31 f; 263 132, 145, 151, 158, 168, 173, 186, 231, 254, 332; 266 134 personale Vermögenslehre Vor 263 28, 30 f; 263 126, 135, 158 f, 165, 185; 266 134 als Rechtsgut siehe auch Vermögensdelikt - Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 5, 55 - Betrug Vor 263 12, 18 ff, 26 ff; 263 256, 261 - Computerbetrug 263a 1, 6,13 ff - Erpressung 253 1 - Erschleichen von Leistungen 265a a.F. 13, 17, 59 - Hehlerei Vor257ff3 - Kapitalanlagebetrug 264a 13 f, 87 - Kreditbetrug 265b 9 ff - Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 2 - Subventionsbetrug 264 a.F. 6, 11 ff, 14 - Untreue 266 28 - Versicherungsbetrug/-mißbrauch 265 a.F. 6, 8,48; 265 n.F. - Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 5 - Wettbewerbsstrafrecht Vor 298 6; 298 9 f Vermögensinteresse der Gläubiger als Rechtsgut Vor 283 45, 114; 283 6 f; 283c 1; 283d 4 vollstreckungsrechtlicher Begriff 288 19, 21 f wirtschaftliche Vermögenslehre Vor 263 20, 26, 30 ff, 42, 94; 263 126 f, 130 f, 145, 149, 151, 158, 163, 168, 172 f, 231, 254, 256, 264; 266 133; 283 16 ff, 161; 283d 9 Vermögensbetreuungspflicht siehe Vermögensfürsorgepflicht Vermögensdelikt Computerbetrug 263 1 f, 6, 13 ff, 16 Erpressung 253 1, 5 Erschleichen von Leistungen und ~ 265a a.F. 3, 56 f

Fischwilderei 293 1 Hehlerei 259 1 Jagdwilderei 292 3 Konkursstraftaten und ~ Vor 283 6, 79 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 50 Opferverhalten, Bedeutung für Strafzumessung 46 128 Parteiverrat 356 7 Spezialität Vor52ff80 Subventionsbetrug 264 a.F. 6, 11 ff, 14 Untreue 266 EntstG, 1 f, 28, 35, 150 Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 72 wirtschaftliche Verhältnisse des Täters, Bedeutung für Strafzumessung 46 182 ff Wucher 302a 3 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 1 Vermögenseinziehung Einigungsvertrag, Anpassungsregelungen Vor 38 124 Vermögensfürsorgepflicht als täterschaftsbegründende Pflichtenstellung 28 60 Untreue 266 5, 8, 11 ff, 58 ff Vermögensgefährdung Glücksspiel, unerlaubtes Vor 284-287 6 Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 35 ff Untreue 266 134, 146 Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte - 287 9 Verleumdung als Vermögensgefährdungsdelikt 187 1 Vermögensinteresse Untreue 266 69 ff Vermögensnachteil siehe Vermögensschaden Erpressung 253 14 Vermögensschaden Begriff 263 158 beim Computerbetrug 263a 15, 70 f, 89 Ersatzansprüche, gesetzliche 263 166 beim Erschleichen von Leistungen 263 189, 265a a.F. 14 ff Fehlbuchung und ~ 263 232 f Gegenleistung, Bewertung 263 197 ff Geldwertlehre 263 158 Geringfügigkeit 263 295, 305 Gesamtwürdigung für Strafzumessung 263 293 großen Ausmaßes, besonders schwerer Fall der Fälschung technischer Aufzeichnungen 268 59 großer Betrug 263 298 Kausalität der Vermögensverfügung 263 2,97 Marktwert eines Gegenstandes 263 163 ff, 188 (296)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vermögensschaden (Forts.) beim Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 263 110; 266b 35 ff, 41 Nichtgeltendmachung eines Anspruchs 263 229, 272 normative Korrekturen 263 185 f Nutzungsmöglichkeiten, entgangene 263 211 Rechtsmangel der Gegenleistung 263 208 f Rechtswidrigkeit 263 185 Saldierung 263 126, 159 ff, 166 f, 173 ff, 179, 197 ff Schadensbeseitigung, nachträgliche 263 162, 262 Schadenseinschlag, subjektiver 263 177 ff, 188,203 ff; 266 142 f schadensgleiche Vermögensgefährdung Vor 263 35; 263 161, 168 ff, 180, 194, 212 ff, 221, 223, 228 ff, 263, 272, 293, 298 f Sicherungsrechte, sonstige 263 167 bei Untreue 266 131 ff Verbindlichkeiten, Eingehen von 263 160, 173 ff, 194 ff Vermögenszuwachs, Vereitelung 263 201 Zweckerreichung/Zweckverfehlungslehre 263 159, 182 ff, 262 Vermögensschutz als Rechtsgut 316a 7 - Menschenraub, erpresserischer 239a 1 Vermögensstrafe Ν 331-338 1 ff Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung, bandenmäßige 302 3 ff Anknüpfungsvorschriften 43a 4 Bandendiebstahl (schwerer) Vor 242 1 Bestechung Ν 331-338 25; Ν 338 Betrug 263 330 Entstehungsgeschichte der Vorschrift 43a EntstG Erpressung (räuberische) Ν 256 Fälschung von Zahlungskarten/Vordrucken für Euroschecks und ihre Vorbereitung 150 1 f Geld-/Wertpapierfalschung und ihre Vorbereitung 150 1 f Geldstrafe neben Freiheitsstrafe und ~ 41 1, 24 Geldwäsche, bandenmäßige 261 22 keine Geltung des Tagessatzsystems Vor 40 9 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 50 ff gesetzgeberisches Ziel 43a 2 Glücksspiel, unerlaubtes bandenmäßiges 286 2 Hehlerei, gewerbsmäßige/Bandenhehlerei 260 7; 260a 3 kontraproduktive Auswirkungen 43a 12 Menschenhandel, schwerer 181c 2 ff (297)

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Rechtsfolgen 43a 5 Statistische Daten zur ~ 43a 13 Tatmehrheit 53 19 Urkundendelikte 282 2 ff Verfassungswidrigkeit Vor 38 3,43; 43a 1, 10 f Wesen 43a 3 Zuhälterei, bandenmäßige 181c 1 ff Zuhälterei, dirigierende 181c 2 ff Vermögensverfügung Begriff 263 97 ff Computerbetrug 263a 3, 6, 26, 60, 65 Subventionsbetrug 263 100 Vermögensverwaltung Untreue 266 130 Vermögensvorteil Habgier als Mordmerkmal 2 1 1 8 Menschenhandel 180b 4 Schwangerschaftsabbruch, Werbeverbot 219a 7 Subventionsbetrug 263 267 übermäßiger Wucher 302a 42 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 a.F. 28, 50 Zuhälterei 181a 9 Vermögenverlust großen Ausmaßes, Urkundenfälschung 267 306 Vernehmungsmethoden, ungesetzliche Aussageerpressung und ~ 343 1, 7 ff Körperverletzung im Amt und ~ 340 15 Vernichten von Urkunden/technischen Aufzeichnungen 274 24 ff, 36,47 Veröffentlichungsbefugnis 103 5 Verordnung gesetzesvertretende ~ 1 30 Verpflichteter, für den öffentlichen Dienst besonders ~ Amtsdelikte Vor 331 4 kein Amtsträger 11 72 Auslandstat gegen Verpflichteten 5 91 ff Auslandstaten 5 86 ff, 89 f Begriff 11 71 ff Dienstgeheimnis, Verletzung 353b 3 förmliche Verpflichtung 11 77 f; 353b 46 ff Gefangenenbefreiung 120 3, 39 Geheimhaltungspflicht, Verletzung besonderer 353b 46 ff Körperverletzung gegen Strafantrag 230 3 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 72 Steuergeheimnis, Verletzung 355 5a, 19 Strafantrag(srecht) 77a 2; 194 11 Verrat illegaler Geheimnisse 97a 9; Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 48,51

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Verpflichteter (Forts.) Verwahrungsbruch 133 17, 20 ff Vorsatz bezüglich Eigenschaft als ~ 11 80 Verpflichtung förmliche ~ zur Geheimhaltung 11 77 f; 353b 46 ff Verpflichtungsbefugnis Untreue 266 37 ff Verrat siehe Geheimnisbruch; siehe Hochverrat; siehe Landesverrat Verrat illegaler Geheimnisse Amtsträger 97b 7 Anzeigepflicht 138 Ausspähung 97a 6 besonders schwerer Fall 97a 5 bürgerliche Statusrechte, Verlust als Nebenfolge 97a 10; 101 1 ff Einziehung 97a 10; 101a 1 ff Euratom-Geheimnis 97a 2 Irrtum 97a 1 ff; 97a 4 konkrete Nachteilsgefahr für die äußere Sicherheit 97a 3 Konkurrenzen 97a 9 Mitteilung an fremde Macht 97a 3 NATO-Geheimnis 97a 2 Versuch 97a 7 Wahlfeststellung 97a 8 Verrechnungsstellen, privatärztliche Schweigepflicht 203 70 Verrichtung, amtliche 352 5 Verringern des Vermögensstandes 283 155 ff, 162, 164 Verrücken von Grenz-/Wasserstandszeichen 274 24 f, 47, 50 f Versammlung Aufstacheln zum Angriffskrieg 80a 3 Begriff 106a 3; 111 14 f Beleidigung 194 4 Belohnung/Billigung von Straftaten in ~ 140 28 Bundespräsident, Verunglimpfung 90 8 f öffentliche Hausrecht des Versammlungsleiters 123 36,69,83 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten in ~ 111 14 f Verleumdung 187 6; 188 4 Versammlungsfreiheit siehe auch Demonstrationsfreiheit Landfriedensbruch und ~ Vor 125 20 ff; 125 63 f Nötigung und ~ 240 78, 82, 110 ff Versammlungsgesetz Landfriedensbruch und ~ Vor 125 16,24; 125 20,22, 23 ff, 77; 125a 6, 14 Störung der Religionsausübung und ~ 167 6

Versandhandel Verbreitung pornographischer Schriften 184 26 f, 33 Verschaffen falscher amtlicher Ausweise siehe auch Ausweise, amtliche - Verschaffen von falschen ~ 276 2 f, 27 von Kernbrenn-, radioaktiven und Sprengstoffen etc. Ν 310;311b 10 Verschlechterungsverbot bei Bewährungsauflagen 56b 28 f bei Entziehung der Fahrerlaubnis 69 243 ff bei Fahrverbot 44 101 ff Geldstrafe, Zahlungserleichterungen 42 23 Gesamtstrafenbildung, nachträgliche 55 45 bei Maßregeln Vor 61ff 91 ff; 68 30; 72 37 f bei Strafaussetzung zur Bewährung 56 65 Verschleiern Begriff 283 175 f der Geschäftsverhältnisse 283 155 ff der Herkunft bemakelten Gegenstandes 261 12 Verschleierung unrechtmäßig erlangter Vermögenswerte siehe Geldwäsche Verschleppung Abhalten von Rückkehr 234a 12 ff Anleitung zu Straftaten 130a; 234a 71 Anzeigepflicht 138; 234a 71 Auslandstat 234a 3, 69 Belohnung/Billigung von Straftaten 140; 234a 71 Beteiligung, versuchte 234a 54 ff DDR-Alttaten 234a 70 DDR-Recht 234a 72 DDR-Republikflucht und ~ 234a 29 Einwilligung 234a 59 Entstehungsgeschichte Einl 55; 234a EntstG Gefährdungsdelikt, konkretes 234a 17 Gefahr, konkrete 234a 18 ff Geltungsbereich, räumlicher 234a 10 Gewalt- oder Willkürmaßnahme, rechtsstaatswidrige 234a 30 ff Konkurrenzen 234a 64 ff List 234a 15 f minder schwerer Fall 234a 62 mittelbare Täterschaft 234a 57 Personenkreis, geschützter 234a 4 ff Politische Verdächtigung und ~ 241a 2 Rechtsgut 234a 1 Rücktritt vom Versuch 234a 56 Rücktritt vom Versuch der Teilnahme 3 1 2 Schädigungsgefahr 234a 44 f Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und ~ 126; 234a 71 Tatmittel 234a 15 f (298)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Verschleppung (Forts.) Teilnahme, Rücktritt vom Versuch 31 2 Ursachenzusammenhang 234a 46 ff Veranlassen 234a 11 Verbringung 234a 8 ff Verfolgung, Gefahr politischer 234a 21 ff Verjährung 234a 60 f Versuch 234a 50 ff Vorbereitung Vor 22 7; 234a 50 ff, 58 Vorsatz 234a 49 Vortäuschen einer Straftat 145d; 234a 71 Verschlußsachen Staatsgeheimnis 93 3, 19, 28, 29; 94 4, 16; 95 3; 96 3; 97 10, 11 Verschwägerte Garantenpflicht 13 21 ff in gerader Linie, Angehörigenverhältnis Ν 11; 11 8 f aus der Seitenlinie, Angehörigenverhältnis Ν 11; 11 13 Verschweigen nachteiliger Tatsachen 264 a.F. 40, 56, 61 ff, 80, 98 Verschwendungssucht strafschärfende Bedeutung 46 76 Verschwiegenheitspflicht siehe auch Schweigepflicht bestimmter Berufsgruppen Vor 201 8, 12 Versetzen in hilflose Lage 221 12 ff Versicherung, eidesstattliche Aussagedelikte 153 6; 154 6, 8 Doppelehe 172 15 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 27 Versicherungsbetrug siehe Versicherungsmißbrauch Versicherungsgesellschaften Fälschung von Gesundheitszeugnissen zum Gebrauch vor - 277 7 VersicherungsmiBbrauch 265 n.F. Absicht - betrügerische ~ 265 a.F. 25 ff, 39 - sich oder Drittem Leistungen zu verschaffen 265 n.F. 9 Anspruch auf Versicherungsleistung 265 a.F. 28 ff; 265 n.F. 9 ausländisches Strafrecht 265 a.F. 5 Auslandstat 265 a.F. 49 Bagatellfälle 265 n.F. 3, 5 Beeinträchtigung der Brauchbarkeit 265 n.F. 5 Begriff 265 a.F. 2; 265 n.F. 1 Beiseiteschaffen 265 n.F. 7 Beschädigen 265 n.F. 5 Betrug und ~ 263 302, 314; 265 a.F. 6, 35, 41,47; 265 n.F. 9, 11, 14 (299)

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Betrug, besonders schwerer Fall 263 302 Brandstiftungsdelikte und ~ 265 a.F. 11, 14, 22, 46; 308 25 f Deckungsgleichheit zwischen Versicherungsrisiko und Versicherungsleistung 265 a.F. 15, 21,27; 265 n.F. 6, 12 Delikt, unvollkommen zweiaktiges 265 a.F. 10,47 Entstehungsgeschichte 265 a.F. 1 ff; 265 n.F. 1 gegen Feuergefahr versichert 265 a.F. 12 Feuerversicherungsmißbrauch 265 a.F. 11 ff, 33, 36 Garantenstellung 265 a.F. 22 f Gefährdungsdelikt 265 a.F. 9 Gemeingefährlichkeit 265 a.F. 6 ff, 46 Herbeifuhren eines Versicherungsfalles 265 a.F. 29 ff; 265 n.F. 9 Inbrandsetzen 265 a.F. 14 f als Insolvenzstraftat Vor 283 2 Internationales Strafrecht 265 a.F. 48 ff Irrtum 265 a.F. 24, 26, 36, 39 Konkurrenzen 265 a.F. 45 ff kriminalpolitischer Hintergrund 265 a.F. 1 ff; 265 n.F. 1 f, 13 Leistungsfähigkeit der Versicherungswirtschaft als Rechtsgut 265 a.F. 6, 8,48; 265 n.F. 2, 11 Leistungsfreiheit des Versicherers 265 a.F. 12, 17, 51, 54; 265 n.F. 3 Massendelikt 265 a.F. 3 f minder schwerer Fall 265 a.F. 7, 11, 16, 42 ff Mittäterschaft 265 a.F. 40 Organisierte Kriminalität 265 n.F. 2 Rechtsgut 265 a.F. 6 ff; 265 n.F. 2 f, 11 Reformdiskussion 265 a.F. 4 Repräsentant 265 a.F. 31 f Rücktritt vom Versuch 265 a.F. 38; 265 n.F. 13 Sachbeschädigung und ~ 265 a.F. 46 Sache 265 a.F. 11 Sachversicherungen 265 a.F. 2 Sanierung, warme 265 a.F. 3 Schiff 265 a.F. 16 Seeversicherung 265 a.F. 17 Seeversicherungsmißbrauch 265 a.F. 16 ff, 34,37 Sinken herbeiführen 265 a.F. 18 (kein) Sonderdelikt 265 a.F. 10 Strafbarkeit, vorverlagerte Vor 22 8 Strafdrohung 265 a.F. 41; 265 n.F. 1 Stranden herbeiführen 265 a.F. 19 Subsidiaritätsklausel 265 n.F. 11,14 Täterkreis 265 a.F. 10, 39

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Sachregister

Versicherungsmißbrauch (Forts.) Tätige Reue (analoge Anwendung) 265 a.F. 38 Teilnahme 265 a.F. 39 f Überlassung 265 a.F. 8 Überversicherung 265 a.F. 12, 17, 28 f, 54 Unterlassen 265 a.F. 22, 33 Verfassungsmäßigkeit 265 n.F. 13 Vermögen als Rechtsgut 265 a.F. 6, 8, 48; 265 n.F. 11 Vermögensvorteil, rechtswidriger 265 a.F. 28, 50 Versicherungsvertragsrecht und ~ 265 a.F. 12, 29 f, 54; 265 n.F. 3 f Versuch 265 a.F. 35 f; 265 n.F. 10 f Vollendung 265 a.F. 14, 26, 33; 265 n.F. 13 Vorsatz 265 a.F. 24 Wahlfeststellung 265 a.F. 20 (kein) Wirtschaftsdelikt Vor 263 5; 265 a.F. 2, 53; 265 n.F. 11 Zerstören 265 n.F. 5 Verstecken der Zwangsvollstreckung unterliegender Sachen 288 30 Versteigerung Untreue 266 130 Verstorbener Verunglimpfung des Andenkens 189 1 ff Verstoß gegen Auflagen während bei der Führungsaufsicht siehe Führungsaufsicht gegen Auflagen, behördliche und Gewässerverunreinigung 324 80 ff gegen Berufsverbot siehe Berufsverbot gegen Bewährungsauflagen als Widerrufsgrund 56f 23 ff gegen Bewährungsweisungen als Widerrufsgrund 56f 15 ff gegen dienstrechtliche Beschränkungen - und Amtsanmaßung 132 36 - und Mißbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen 132a 23 gegen Vereinigungsverbot und Bildung krimineller Vereinigungen 129 37, 89 Verkehrssicherungsvorschriften 315a 21 ff gegen Weisungen während bei der Führungsaufsicht siehe Führungsaufsicht Verstrickung Begriff 136 4a formelle Wirksamkeit 136 4a, 5 f, 7 ff, 25 f Verstrickungsbruch akzessorische Betrachtung 136 5a Amtsträger als Täter 136 15 Beschlagnahme - nach § 20 ZPO 136 9 - nach §§94 ff StPO 136 6

- dienstliche ~ 136 5 ff - nach Verwaltungsrecht 136 11 Diensthandlung - rechtmäßige- 136 12, 23 ff - wirksame ~ 136 7a ff - zulässige ~ 136 4 Entziehen der Verstrickung 136 13 ff Gerichtsvollzieher als Täter 136 15 Irrtum 136 14, 26 Konkurseröffnung 136 10 Pfändung - Begriff 136 7 - beweglicher Sachen 136 8 - von Grundstückszubehör 136 8a Pfandkehr und ~ 136 2; 289 6, 15 Rechtsgut 136 2 Sicherstellung, einfache 136 6 Siegelbruch und ~ 136 27 Statistik 136 la Tathandlung 136 13 Tatobjekt 136 3, 13a Teilnahme 136 15 durch Unterlassen 13615 Vermögensbeschlagnahme, gerichtliche 136 10a Verstrickung - Begriff 136 4a - formelle Wirksamkeit 136 4a, 5 f, 7 ff, 25 f Verwahrungsbruch und ~ 136 2 Vorsatz 136 14 Widerstand und ~ 136 2 Zwangsvollstreckungsvereitelung und 288 27,45 Versuch abergläubischer ~ Vor 22 48 f, 73, 79, 82; 22 189 ff; 23 50 f Absehen von Strafe 23 71 Absicht 22 17, 36, 38, 53 actio illicita in causa 22 169 actio libera in causa 22 148, 165 ff, 177 Äußerungsdelikt 22 15 Annahme eines Anerbietens Vor 22 4 Ansatzformel siehe Versuch - unmittelbares Ansetzen Anstiftung Vor 22 131 ff, 136 ff; 30 12 ff atypischer Geschehensverlauf 22 23 Aufgabevorbehalt 22 51 Auflauerungsfälle 22 89, 107, 197 ausländisches Recht Vor 22 145 ff im Ausland mit Erfolg im Inland 9 44 beendeter- 22 131 ff - Strafmilderung 23 32 - unbeendeter und - 24 92 ff - Unterlassungsdelikt, unechtes 13 48 Beendigung Vor 22 15 f, 19 ff (300)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Versuch (Forts.) Beginn siehe Versuch - unmittelbares Ansetzen Begriff Vor 22 11 f; 22 8 f Beihilfe zum ~ Vor 22 131; 27 7, 25, 66 Beihilfe, versuchte Vor 22 132 ff; 27 25, 27 eines besonders schweren Falles Vor 22 143 in einem besonders schweren Fall Vor 22 143 Bestimmtheitsgebot und ~ 22 4 f, 28, 82, 88 der Beteiligung siehe Versuch der Beteiligung DDR-Alttaten Vor 22 147 DDR-Recht Vor 22 145 f dolus alternativus 22 37, 39 dolus cumulativus 22 37 Doppelverwertungsverbot strafmildernder Umstände 23 42 ff dualistische Versuchstheorie Vor 22 86 f Eindruckstheorie Vor 22 6, 56, 77 ff; 22 72, 79, 188, 190; 23 9, 50,64, 69 Einwilligung 22 26 Einzellösung 25 198 f Entstehungsgeschichte Vor 22 39 ff; 22 1 ff; 23 46 f Erfolgsdelikt 22 15 ff; 23 18 - Kausalität, fehlende 22 20 ff - nicht zurechenbarer Erfolg 22 20 ff erfolgsqualifiziertes Delikt Vor 22 107 ff - erfolgsqualifizierter Versuch Vor 22 108 ff - versuchte Erfolgsqualifizierung Vor 22 115 ff Erfolgsunwert 23 8,22 error in persona Vor 22 134; 22 33 f fahrlässiger Straflosigkeit Vor 22 14 f; 22 29 fehlgeschlagener- 22 16, 52; 24 61 ff formell-objektive Theorie 22 55 f Franksche Formel 22 57, 65, 131 Garantenstellung, irrige Annahme einer ~ 22 237 als Gefahrdungsdelikt, abstraktes Vor 22 94; 22 74 Gefährlichkeitstheorie Vor 22 68, 90 f Gefahr der Tatbestandsverwirklichung Vor 22 97 f; 22 83 ff, 100 ff, 110 ff Generalprävention und ~ Vor 22 82, 95; 22 73, 80 Gesamtlösung 25 198 f Gesetzlichkeitsprinzip siehe auch Versuch nullum crimen/nulla poena sine lege Vor 22 35,42, 66 Gesinnungsstrafrecht und Versuchsstrafbarkeit Vor 22 66 f, 69 grob unverständiger Versuch Vor 22 73; 22 188; 23 46 ff (301)

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Handlungsunmittelbarkeit 22 99 ff, 103 ff, 112, 130, 140 Handlungswille, unbedingter siehe Versuch - Tatentschlossenheit in dubio pro reo 22 10; 23 31, 36 individuell-formelle Theorien 22 64 ff, 77 individuell-materielle Theorien 22 64, 68 f, 82 ff individuell-objekte Theorie 22 61 f Irrtum 22 33 f, 177, 180-182, 201 ff, 236 f, 239 - Bestands- oder Gültigkeitsirrtum, umgekehrter 22 204 - über Entschuldigungs-/Strafausschließungsgründe 22 207 - Erlaubnistatbestandsirrtum 22 33, 177 - error in persona Vor 22 134; 22 33 f - über normative Tatbestandsmerkmale 22 182 - über Strafaufhebungs-/Strafausschließungsgründe 22 207 - Subsumtionsirrtum, umgekehrter 22 182, 205, 208 f, 220, 223, 224 f, 236 f, 239 - Tatbestandsirrtum, umgekehrter 22 180 ff - Verbotsirrtum, umgekehrter 22 180, 182, 201 ff, 209, 218, 221 - über Verbrechensqualität 22 208 - Vorfeldirrtum 22 210 ff Jetzt geht es los-Schwelle 22 64, 67, 69 f, 72, 79 Kausalität, fehlende für Erfolgseintritt 22 20 ff Konkurrenzen 22 37 materiell-objektive Theorien 22 57 f Mißbrauchsfälle 22 108 Mittäterschaft 22 170 ff; 25 198 f mittelbare Täterschaft 22 153 ff Nebenstrafrecht 22 117 ff, 219 Nichtvollendung der Tat 22 8 ff Nötigung 22 16 nullum crimen/nulla poena sine lege siehe auch Versuch - Gesetzlichkeilsprinzip Vor 22 2, 127; 22 27, 56, 77, 202 objektive Versuchstheorien Vor 22 90 ff objektive Zurechnung, fehlende 22 20, 23 ökonomischer Ansatz Vor 22 95 ommissio libera in causa 22 168 Opfermitwirkung 22 139 ff Organisationstheorie Vor 22 94 Parallelwertung in der Laiensphäre 22 182, 215, 217, 219, 222, 224, 228, 236 Plantheorie Vor 22 91 Probierfälle 22 108 Qualifikationstatbestände 22 120 ff, 195 Rechtfertigungselement, subjektives fehlendes 22 25 f, 199 f

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Sachregister

Versuch (Forts.) Rechtfertigungslage, Unkenntnis einer objektiven 22 199 f Rechtswidrigkeit 22 177 Regelbeispiel Vor 22 141 ff; Vor 22 141 ff; 22 120 ff, 127 f, 195 - unmittelbares Ansetzen Vor 22 141 f; 22 120 ff, 127 f Regelstrafrahmen 23 17 Revokationsmöglichkeit 22 138, 166 Rücktritt vom Versuch siehe dort Rücktrittsvorbehalt 22 51 Schein-Mittäterschaft 22 175 f Schuld 22 177 Schuldunfähigkeit, sukzessive 20 75; 22 24, 177 Schutzminderungsfälle 22 109 Selbsttötung des Opfers 22 104, 140 f, 151 Sonderdelikt, echtes 22 237 Sonderfälle Vor 22 96 ff Sonderstrafrahmen nach § 49 I 23 17, 41 ff Spezialprävention und ~ Vor 22 68, 95 Strafaufhebungsgründe 22 178 Strafausschließungsgründe 22 178 Strafbarkeit Vor 22 44 f; 22 27 ff; 23 1 ff Straffestsetzung 23 13, 38 ff Strafgrund Vor 22 55 ff; 22 72 Strafinilderung - fakultative ~ Vor 22 45 ff, 61, 72, 79, 85, 124, 147; 23 7 ff - obligatorische ~ 23 17 ff, 40 - Verfassungsmäßigkeit 23 11 Strafrahmenwahl 23 13, 24 ff Strafrechtsreform Elnl 78 Strafwürdigkeit Einl 4; Vor 22 44 ff Strafzweck(lehre) Vor 22 80, 82, 89 subjektive Tatbestandsmerkmale siehe auch Versuch - Tatenschluß Vor 22 12 f; 22 9, 53 subjektive Versuchstheorie Vor 22 60 ff; 22 6 f, 59 f, 184, 190, 193, 202, 229, 233; 23 8 ff, 30 Subsidiarität gegenüber vollendetem Delikt Vor 52fT 104 Tätige Reue Vor 22 122, 124 Tätigkeitsdelikt Vor 22 96, 98 f; 22 12 ff Tateinheit, Begründung im Versuchsstadium 52 21 Tatentschlossenheit 22 40 ff Tatentschluß Vor 22 1, 3; 22 8 f, 30 ff, 90 f - auf bewußt unsicherer Tatsachengrundlage 22 44 ff - mit Rücktrittsvorbehalt 22 51 f - Willenskomponente 22 38 f - Wissenskomponente 22 32 ff Tatgeneigtheit 22 41 ff, 47 Teilnahme a m - Vor 22 130 f

der Teilnahme Vor 22 130 ff Teilverwirklichung des Tatbestands 22 92 ff Theorie des expressiven Normbruchs Vor 22 81; 22 80 Theorienstreit - zum Strafgrund Vor 22 55 ff - zum Versuchsbeginn 22 55 ff Ultima ratio-Funktion des Strafrechts Vor 22 6 unbeendeter ~ - beendeter und ~ 24 92 ff - Strafmilderung 23 32 - Unterlassungsdelikt, unechtes 13 48 - unmittelbares Ansetzen 22 86 ff unmittelbares Ansetzen Vor 22 50, 71, 101 ff, 136 ff; 22 8, 54 ff - actio illicita in causa 22 169 - actio libera in causa 22 165 ff - Anstiftung Vor 22 137 ff - beendeter Versuch 22 131 ff - Handlungsunmittelbarkeit 22 99, 103 ff - mehraktiges Delikt 22 126 - Mittäterschaft 22 170 ff; 25 198 f - mittelbare Täterschaft 22 150 ff - Nebenstrafrecht 22 117 ff - ommissio libera in causa 22 168 - Qualifikationstatbestände 22 120 ff - Regelbeispiele Vor 22 143; 22 120 ff, 127 f - Theorienstreit 22 55 ff - unbeendeter Versuch 22 86 ff - Unterlassungsdelikt, echtes Vor 22 101 ff; 22 152 - Unterlassungsdelikt, unechtes 13 47; Vor 22 105 f; 22 142 ff - Unternehmensdelikt Vor 22 124, 127 - zusammengesetzte Delikte 22 120 ff, 126 als unselbständiger Tatbestand Vor 22 13, 39; 22 8 untauglicher ~ siehe auch abergläubischer Versuch Vor 22 48 f, 62, 64, 83 ff, 89, 92, 100, 102, 106, 124, 127, 136; 22 5, 26, 36, 179 ff, 210 ff, 238 f; 23 18 f, 52 ff - analoge Anwendung der Unverstandsklausel 23 74 - der Anstiftung 30 12, 30 f - Arten 22 194 ff - Begriff 22 179 - Bestimmtheitsgebot, verfassungsrechtliches und ~ 22 5 - Mittel, untaugliches 22 197 - Objekt, untaugliches 22 196 - Qualifikationstatbestände 22 195 - Strafbarkeit Vor 22 48 f, 62, 89, 92; 22 183 - Strafmilderung 23 32 f - Subjekt, untaugliches 22 230 ff (302)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Versuch (Forts.) - bei Tätigkeitsdelikten Vor 22 98 - Tatmodalitäten, untaugliche 22 179, 195 - Unterlassungsdelikt, echtes/unechtes Vor 22 100, 102, 106; 22 193, 209 - Unternehmensdelikt Vor 22 128 - Vorstellung des Täters von der Tat 22 89 - Wahndelikt und ~ 22 180 ff, 210 Unterlassungsdelikt Vor 22 100 ff; 22 15, 142 ff - echtes ~ Vor 22 102 ff, 124 f; 22 152 - unechtes ~ 13 46 ff; Vor 22 105 f; 22 138, 142 ff Unternehmensdelikt 11 90; Vor 22 16, 123 ff - echtes- Vor 22 16, 124 f - keine Strafmilderung, fakultative 23 16 - unechtes ~ Vor 22 16, 126 ff Unverstandsklausel 23 46 ff - (keine) analoge Anwendung auf andere Fälle 23 74 ff der Verabredung eines Verbrechens Vor 22 4, 9 f ; 30 77 Verbrechen Vor 22 44; 23 2 f Vereinigungstheorien Vor 22 56, 83 ff, 86, 91; 22 64, 70 f Vergehen Vor 22 44; 23 2 ff Veijährung Vor 22 33, 37 Verjährung von Versuchtaten 78a 14 Völkerstrafrecht Vor 22 152; 22 117 Vollendung Vor 22 11, 17 f, 24 ff, 102 f; 22 9 ff Vorbereitung Vor 22 1, 5 ff, 70, 79, 119 ff; 22 105 ff Vorsatz siehe auch Vorsatz - Tatentschluß 22 9,31 ff - bedingter ~ 22 36 - dolus alternatives 22 37 - Tatentschlossenheit 22 40 ff - Vorsatzform 22 36 ff bei Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 1! 116 ff Vorstellung des Täters von der Tat 22 87 ff Wahndelikt 22 18, 201 ff, 239 - Arten 22 203 ff - Begriff 22 201 - Straflosigkeit 22 202 - untauglicher Versuch und ~ 22 180 ff, 210 Wissentlichkeit 22 36 zusammengesetzte Delikte 22 120 ff, 126 Zwangsläufigkeitstheorie 22 72 Zweckverfehlung 222 52 Zweiaktigkeit der Strafzumessungsentscheidung 23 13 Zwischenaktslehre, modifizierte Vor 22 139; 22 65 ff, 85 ff, 99 ff, 118 f, 121, 129 f, 135, 158 ff, 166 ff (303)

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Versuch der Beteiligung Annahme - einer Anstiftung 30 86 f - eines Erbietens 30 10, 93 ff - eines Erbietens, Rücktritt 31 19 ff Anstiftung, versuchte 30 12 ff Beihilfe, versuchte 30 51 DDR-Recht 30 99 Entstehungsgeschichte 30 EntstG Konkurrenzen 30 52 ff, 78 ff Rücktritt vom ~ 31 1 ff - analoge Anwendung auf andere Fälle 3 1 2 - Annahme eines Erbietens 31 19 ff - Aussagedelikte 30 2; 151 1 ff - Bemühen, freiwilliges und ernsthaftes 31 25 - Bereiterklärung 31 15 ff - Entstehungsgeschichte 31 EntstG Scheinbeteiligung 30 62 Sichbereiterklären 30 11, 85 ff - Rücktritt 31 19 ff Sicherbieten 30 88 ff Strafausdehnungsgrund, unselbständiger 30 1 Tatortbestimmung 9 27 als Teilnahmesonderregelung 30 2 Teilnahmetheorie 30 2 Verabredung - alternative ~ 30 69 - Beweisfragen 30 70 - durch Drohung veranlasste ~ 30 63 - Einfluß persönlicher Merkmale 30 73 ff - Konkretisierung 30 66 f - Konkurrenzen Vor 22 10; 30 78 ff - minder schwerer Fall eines Verbrechens 30 84 - Rücktritt 31 19 - Scheinbeteiligung 30 62 - Schuldunfähigkeit eines Partners 30 64 - Strafzumessung 30 83 ff - Tatbestandsirrtum eines Beteiligten 30 65 - Teilnahme 30 76 - auf unsicherer Tatsachengrundlage 30 61 - untaugliche ~ 30 68 - Versuch und ~ Vor 22 4, 9 f; 30 77 - als Vorstufe der Mittäterschaft 30 71 f - Willenseinigung, Voraussetzungen 30 60 ff Verbrechen - Begriff 30 33 - besondere persönliche Merkmale und Verbrechensqualität 30 34 ff Verleitung eines Untergebenen zu einer Straftat und - 357 9 als Versuchsbestimmung 30 2 als Vorbereitungshandlung, strafbare 30 2 Vorbereitungstheorie 30 2

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Sachregister

Versuchstheorie dualistische ~ Vor 22 86 f Eindruckstheorie Vor 22 6, 56, 77 ff; 22 72, 79, 188, 190; 23 9,50,64, 69 des expressiven Normbruchs Vor 22 81; 22 80 formell-objektive ~ 22 55 f Gefährlichkeitstheorie Vor 22 68,90 f individuell-formelle ~ 22 65 ff, 77 individuell-materielle ~ 22 68 f, 82 ff individuell-objektive - 22 61 ff materiell-objektive ~ 22 57 f objektive ~ Vor 22 90 ff Organisationstheorie Vor 22 94 Plantheorie Vor 22 91 zum Strafgrund Vor 22 55 ff subjektive ~ Vor 22 60 ff; 22 6 f, 59 f, 184, 190, 193, 202, 229, 233; 23 8 ff, 30 Vereinigungstheorien Vor 22 56, 83 ff, 86, 91; 22 64, 70 f zum Versuchsbeginn 22 55 ff Verteidiger siehe auch Anwalt Anzeigepflicht 139 24,27 Schweigepflicht 203 65, 142 f Verteidigerhandeln als Unterstützung krimineller/terroristischer Vereinigung 129 71; 129a 27 ff Verteidigung der Rechtsordnung Begriff 56 45 ff Strafaussetzung zur Bewährung und ~ 56 4 4 f f Unerläßlichkeit kurzer Freiheitsstrafe und ~ 47 16, 28 ff Verwarnung mit Strafvorbehalt 59 15 Verteidigung von Rechten durch Verleumdung 187 5 Verteidigungskrieg 80 2 Vertrag Nichterfüllung kein Angriff 32 190 öffentlich-rechtlicher genehmigungsgleiche Wirkung Vor 32 170 Vertragssubvention 264 a.F. 63; 264 n.F. 5 Vertrauen der Allgemeinheit in die Integrität des Staatsapparats als Rechtsgut Ν 331-338 2; Vor 331 8, 17; 357 1 in die Ordnungsmäßigkeit der Kontrolle von Untergebenen als Rechtsgut 357 1 Vertrauensbruch im auswärtigen Dienst 353a 1 ff Vertrauensgrundsatz im Straßenverkehr 16 168 ff Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung Abhören 201 17 ff Abhörgerät 201 2, 12, 17 f, 22, 30, 50 Abspielen einer Aufnahme 201 14 f

Amtsträger 201 1,48,51 arbeitsrechtliches Abhörverbot 201 21 Aufnahme, so hergestellte 201 13 Aufnehmen 201 11 f Bagatellfälle/-klausel 20121,25 beleidigende Anrufe 20141 f besonders schwerer Fall 201 1 Bestimmtheitsgebot 201 25 Beweiszwecke 201 42 f Drittverschaffung, zulässige 201 35 Einverständnis des Belauschten 201 9, 27 Einwilligung 201 9, 32 ff - aller Sprecher 201 32 - konkludente - 201 18,33,45 - mutmaßliche - 201 18,36,45 Einziehung von Tatmitteln 201 49 Ersteingriff 201 24 Fernmeldeanlagengesetz und ~ 201 28 Garantenstellung 201 19 Gebrauchen 201 12, 14 - rechtmäßiger Aufnahme 201 13 Heimlichkeit der Aufnahme 201 11,43 Hören als Voraussetzung des Abhörens 201 18 Hörfalle 201 18,22,30 Indiskretionsdelikt Vor 201 13; 201 2, 23 f Informationsinteresse der Öffentlichkeit 201 25 Inhalt der Äußerung - dienst- bzw. geschäftlicher - 201 5, 7, 21 - eigene bzw. fremde Gedanken 201 4 - Geräusche 201 3 - privater - 201 5 - strafbarer - 201 5 - verständlicher - 201 17 Konkurrenzen 201 52 Kopieren einer vorhandenen Aufnahme 201 12, 14 Lauschangriff 201 2, 29 ff - großer - 201 29 - kleiner - 201 29 Mithöreinrichtungen 201 18,22 Mitteilung - über den Inhalt 201 2, 14 f - öffentliche 201 23, 46 mittelbare Täterschaft 201 16 nicht zur Kenntnis des Täters bestimmt 201 18, 20 f NichtÖffentlichkeit 201 7 Notstand 201 38 ff Notwehr 201 38 ff notwehrähnliche Lage 201 38 ff, 42,44 Öffentlichkeit 201 7 Offizialdelikt bei Amtsträgern/Verpflichteten 201 51 Organisierte Kriminalität 201 29 (304)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung (Forts.) polizeiliche Eingriffsbefugnisse 201 31 Publikation - autorisierter Aufnahmen 201 24 - nichtautorisierter Aufnahmen 201 24 - vorzeitige ~ 201 24 Rechtfertigung 201 5, 13,25, 27 ff, 37 ff Rechtsgut 201 2, 23 Rechtswidrigkeit 201 9, 27 ff Rezitativ 201 6 Scherzaufnahmen 201 45 Sozialadäquanz 201 37 ff, 45 Spionage und ~ 201 28 Strafantrag 77 28; 201 51; 205 3 Tatbestandsausschließungsgrund 201 25 Teilnahme 201 20 Telefongespräch 201 7, 12, 18 Tonaufzeichnung erpresserischer Anrufe 201 40 Tonträger 201 11 überragendes öffentliches Interesse 201 46 Überspielen einer Aufnahme 201 14 Unbefugtheit 201 9, 13, 24, 26 f, 35 - Irrtum über ~ 201 26, 34 Unmittelbarkeit des Eingriffs 201 2 Unterlassen als Tathandlung 201 19 Verfalltheorie 201 5 Versuch 201 34, 50 f - untauglicher- 2019 Vertraulichkeit 201 7 Viktimodogmatik 201 7, 13, 18, 22, 24 Vorsatz 201 26 Wahrnehmung berechtigter Interessen 201 45 f Wissen des Belauschten 201 9, 11 Wort 201 3 - gesprochenes ~ 201 2 ff - gesungenes ~ 201 6 - lebendiges ~ 201 12 - nichtöffenliches ~ 201 7 f Zugänglichmachen 201 15 Vertreter siehe auch Handeln für einen anderen Einwilligung, rechtfertigende Vor 32 117 Einziehung bei Organhandlungen 75 1 ff gesetzlicher Vertreterhaftung 14 49 Wucher 302a 51, 56 Vertreterhaftung, strafrechtliche siehe Handeln für einen anderen Vertrieb von Wertpapieren/Unternehmensanteilen etc. 264a 41 Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener 189 1 ff; 194 9 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 42 (305)

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- Störung der Totenruhe und ~ 168 4, 69 des Bundespräsidenten Ν 90; 90 2 - parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 42, 44 in einer Versammlung 90 2 ff, 8 öffentliche ~ 90 2 ff des Staates und seiner Symbole 90a 7 - Notwehr/Nothilfe und ~ 32 158 durch Verbreiten von Schriften 90 2 ff, 10 von Verfassungsorganen, verfassungsfeindliche 90b 1 ff - Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 37 Verunreinigung siehe Bodenverunreinigung; siehe Gewässerverunreinigung; siehe Luftverunreinigung Veruntreuung siehe Unterschlagung; siehe Untreue; siehe Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt Verursachen eines Brandes siehe auch Inbrandsetzen 309 2 Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen Arbeitsschutznormen und ~ 325a EntstG 3, EntstG 14, 5a, 20, 27, 29, 38 Amtsträgerstrafbarkeit 325a 31 Anlage, Begriff 325a 11 ff Auslandstat Ν 5; 5 57 ff außerhalb der Anlage 325a 8, 20, 27 Bagatellfälle 325a 3, 6, 8 bedeutender Wert 325a 23 besonders schwerer Fall 325a 36; Ν 330; 330 beim Betrieb einer Anlage 325a 10 ff, 25 ff, 31 Entstehungsgeschichte Vor 324 8b; 325 EntstG 1,1; 325a EntstG 1 ff Erschütterungen, Begriff 325a 29 Fahrlässigkeit 325a 33, 35 Garantenstellung 325a 3a, 18 Gefahrdung - der Gesundheit 325a 9, 22 - von Sachen 325a EntstG 3, 24 - von Tieren 325a EntstG 3, 23, 28 Gefahrdungsdelikt, konkretes 325a EntstG 3, 1,21 ff, 34 Gefährdungsdelikt, potentielles 325a EntstG 2, 1

Gefahr - einer Gesundheitsschädigung Ν 330 - konkrete - 325a 21 f, 35 - Todesgefahr Ν 330; 330 5 Gesundheitsschäden 325a 3,4, 5a f Gesundheitsschädigung, schwere Ν 330; 330 3

Ver

Sachregister

Verursachen von Lärm, Erschütterungen und nichtionisierenden Strahlen (Forts.) Immissionsschutzbeauftragter 325a 31 Irrtum 325a 33 Konkurrenzen 325a 38 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 325a 1, 12,34 Lärm - Begriff 325a 5 ff - Pegel 325a 8 Lärmschutzverordnungen 325a 10 durch menschliches Verhalten 325a 3a, 10,17 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 325a 14, 19 Rechtsgut 325a 2 Rechtswidrigkeit 325a 32 Sachverständiger 325 8 f Schädigungseignung 325a 6, 9 Sonderdelikt 325a 31 Täter 325a 31 Tätige Reue 325a 36; 325a 36; Ν 330b; 330b durch Tiere 325a 16 f Todesfolge Ν 330; 330 3 f Todesgefahr Ν 330; 330 5 Übergangsrecht 325a 39 Unterlassen 325a 3a, 18 Verjährung 325a 37 Verkehrsfahrzeuge 325a EntstG 16, 1,4, 12, 19, 26 Verletzung verwaltungsrechtlicher Pflichten 325a 19 f, 28 ff Versuch 325a 34 Verursachen von Lärm 325a 3 f Vorsatz 325a 33 Verursachungstheorie akzessorietätsorientierte ~ Vor 26 17 ff; 28 2 f reine ~ Vor 26 12 ff Verurteilung bedingte ~ siehe auch Absehen von der öffentlichen Klage; siehe auch Probation; siehe auch Strafaussetzung zur Bewährung Einl 40 ff frühere ~ und nachträgliche Gesamtstrafenbildung 55 4 zur vorbehaltenen Strafe 59b 2 ff Verurteilung zum Schadensersatz als Sanktion Vor 38 19,64 Verurteilung zur Bewährung DDR-Recht Vor 38 64 als Sanktion Vor 38 64 Verurteilung, bedingte Einl 40 ff Verwahren falscher amtlicher Ausweise 276 9, 11 von Kernbrenn-, radioaktiven und Sprengstoffen etc. Ν 310;311b 12 von Vorrichtungen zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 8

Verwahrter siehe auch Unterbringung in Sicherungsverwahrung Gefangenenbegriff u n d - 120 4, 13, 15 ff Sexueller Mißbrauch von Verwahrten Ν 174a; 174a 4 Verwahrung amtliche ~ des Führerscheins bei Fahrverbot 44 54 ff, 59 ff, 74 behördliche ~ - Aussageerpressung 343 4 - Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 4 - Verfolgung Unschuldiger 344 3 - Vollstreckung gegen Unschuldige 345 5 Unterbringung siehe Unterbringung in Sicherungsverwahrung Untreue 266 75, 119 Verwahrungsbruch Amtsdelikt, unechtes 133 23 Amtsträger als Täter 133 17, 20 ff Anvertrautsein 133 21 Aufbewahrungsort 133 9 beliehene Private 133 6a Beschädigen 133 14 DDR-Alttaten Vor 125-145d 10; 133 17 dienstlich zugänglich 133 22 dienstliche Verwahrung 133 6 ff in dienstliche Verwahrung geben 133 12 f dienstlicher Verfugung entziehen 133 15 f, 17 Einverständnis des Berechtigten 133 16 Irrtum 133 18 kirchenamtliche Verwahrung 133 19 Konkurrenzen 133 24 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 133 1 Mittäterschaft 133 17a mittelbare Täterschaft 133 17a für den öffentlichen Dienst besonders Verpflichteter 133 17, 20 ff Qualifikationstatbestand 133 20 ff Postsachen, Bahnsendungen, Frachtgut als Tatobjekte 133 10a Rechtsgut 133 2 Sachbeschädigung und ~ 133 24; 303 22 Schriftstücke 133 4 Tatobjekte 133 3 ff Teilnahme 133 17a, 23 Unbrauchbarmachen 133 14 Urkundenfälschung und ~ 133 24 Urkundenunterdrückung und ~ 274 67 Verstrickungsbruch und ~ 136 2 Vorsatz 133 18 Zerstören 133 14 Verwahrungsgewalt des Staates als Rechtsgut 120 6; 121 2 Verwaltung, öffentliche funktionale Betrachtungsweise Ν 331-338 6 (306)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Verwaltung, öffentliche (Forts.) Privatrechtsform Ν 331-338 6 Schutz der Rechtmäßigkeit der ~ als Rechtsgut Vor 331 8, 17 Verwaltungsakt Nichtbefolgung und Strafdrohung 1 39 ff Verwaltungsakzessorietät des Strafrechts Begriff Vor 324 8b Freisetzen ionisierender Strahlen 31 ld 6 ff Genehmigung, fehlerhafte behördliche Vor 32 162 ff Hausfriedensbruch 123 44 Privatgeheimnisse, Verletzung 203 145 ff Unerlaubter Umgang mit gefahrlichen Hunden 143 8 im Umweltstrafrecht 1 41; Vor 324 7b f, 8, 8b, 8d, 22 ff, 53; 324 56, 65; 324a EntstG 2, 5, 60; 325 29; 330d 5 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten Ν 126 4; 126 4 Vereinigungsverbot, Verstoß 85 5 Verwaltungsaktsakzessorietät Vor 324 8b, 22, 32 f, 56, 106b; 325 30 Verwaltungsjudikatsakzessorietät Vor 324 22, 33 Verwaltungsrechtsakzessorietät Vor 324 8b, 22;325 30 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 25 f Verwaltungsbeamter Rechtsbeugung 339 20 Verwaltungsgerichtsbarkeit Rechtsbeugung 339 20,28 Verwaltungsrechtliche Pflicht siehe Pflicht, verwaltungsrechtliche Verwaltungsrechtsgttter Vor 324 20 Verwaltungsungehorsam 145a 3; Vor 324 23,40,43 f, 48; 325 51; 326 125; 327 1 Verwaltungsverfahren in Steuersachen, Steuergeheimnisverletzung 355 12 Verwaltungsverordnung kein Gesetz im materiellen Sinn 1 32 Verwandte Beischlaf zwischen Verwandten 173 17 Blutsverwandtschaft, Angehörigenverhältnis 11 5, 13 in gerader Linie, Angehörigenverhältnis Ν 11; 11 2 ff aus der Seitenlinie, Angehörigenverhältnis Ν 11; 11 12 Verwarnung mit Strafvorbehalt Ν 59a Absehen von der Verurteilung 59b 8 ff Anerbieten 59a 4 Anwendungsbereich 59 2 (307)

Ver

Anwendungshäufigkeit Vor 38 42, 62; Vor 59-59c 3 Auflagen Ν 59a; 59a 3; 59b 9 Ausnahmecharakter 59 1, 8 Beschlußform 59a 9 Beurteilungsspielraum/Ermessen des Tatrichters 59 17 f Bewährungszeit Ν 59a; 59a 2; 59b 11 Bundeszentralregistereintrag 59 23 DDR-Alttaten Anh59-59c4 DDR-Recht Anh 59-59c 1 if Entscheidungen, nachträgliche 59a 5, 8 neben Fahrverbot 44 10 f; 59 3 bei Geldstrafe 59 2 neben Geldstrafe 59 3 Generalprävention und ~ 59 15 Gesamtstrafe 59c 1 ff bei Hausfriedensbruch 123 85 maßnahmeähnlicher Charakter Vor 59-59c 3 neben Maßnahmen 59 4 NichtVerurteilung 59b 13 ff Probation und ~ Einl 42, 83 Prognose, günstige 59 6 ff als Prozeßhindemis Vor 59-59c 3 Rechtsnatur Vor 38 41; Vor 59-59c 3 Resozialisierungsfunktion Vor 38 41 Strafaussetzung zur Bewährung und ~ Vor 59-59c 2 keine Strafe Vor 59-59c 3; 59 23 Strafrechtsreform Einl 83; Vor 59-59c 1 Täter-Opfer-Ausgleich Ν 59a bei Tatmehrheit 59c 2 ff Überwachung 59a 12 Umständeklausel 59 8 ff Unzumutbarkeit Ν 59a Verfahrensrecht 59 19 ff; 59b 16 f; 59c 10 bei Verkehrsdelikten Ν 59a; 59 5 Verkehrsunterricht Ν 59a Verteidigung der Rechtsordnung 59 15 Verurteilung auf Bewährung nach DDRRecht u n d - Vor 59-59c 2 Verurteilung zur vorbehaltenen Strafe 59b 2 ff Weisungen Ν 59a; 59a 6; 59b 9 f; 61 2 Wiedergutmachungsbemühungen des Täters Ν 59a Wirkungen 59 23; 59b 15 Würdigkeitsklausel 59 8 ff Zusagen 59a 7 Verwarnungsgeld Vor 38 87 Verweilen, unbefugtes als Hausfriedensbruch 123 60 ff Verwenden von Daten 263a 32, 36 ff von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen Ν 86a; 86a 7

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Sachregister

Verwenden (Forts.) - Bildung krimineller Vereinigungen 129 89 - öffentliches ~ 86a 11 - Organisationsdelikt 86a 1 - Tatbestandsbegrenzung 86a 7 ff einer Waffe/eines Werkzeugs, Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 11 Verwerflichkeit Erpressung 253 24 ff der Gesinnung 46 79 ff Nötigung 240 86 ff Verletzung der Unterhaltspflicht gegenüber einer Schwangeren 17061 Verwerten fremder Geheimnisse 204 5 ff des Steuergeheimnisses 355 26 Verwertung fremder Geheimnisse Geheimnis - Betriebs- und Geschäftsgeheimnis 204 3 - fremdes ~ 204 3 Gewinnerzielung 204 5 Insiderinformation 204 7 Irrtum 204 9 Konkurrenzen 204 13 Offenbaren 204 5, 9, 13 Rechtsgut 204 2 Rechtswidrigkeit 204 10 Sonderdelikt, echtes 204 4 Strafantrag 77 28; 204 12; 205 6 Unbefugtheit 204 10 Verstorbener 204 3 Versuch 204 11 Verwerten 204 5 ff; 204 5 ff Vorsatz 204 9 Verwirrung Affekt und ~ 20 64; 33 32, 59, 66 ff als Ursache eines Notwehrexzesses 33 70 ff Verzweiflung strafmildernde Bedeutung 46 76 Veterinärwesen Falschbeurkundung, mittelbare 271 8, 13, 52 Urkundenfälschung 267 147 Vielehe siehe Doppelehe Vikariierendes System Einl 37; 67 1 ff Anwendungsbereich 67 11 ff Ausnahmen 67 1, 16, 39 Unterbringung in Sicherungsverwahrung, Ausnahme Einl 37; 67 1, 16 verfassungsrechtliche Bedenken 67 10 Zweispurigkeit des Sanktionensystems und ~ 67 8 f Viktimodogmatisches Prinzip Begriff Vor 13 52; Vor 201 7 Betrug Vor 263 35; 263 8, 84, 86, 171 f Computerbetrug 263a 5,45, 51 Kreditbetrug 265b 18, 114

Untreue 266 2, 17, 58, 86, 142 Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs Vor 201 7; 201 13, 18, 22, 24; 202 2, 13; 202a 14; 203 3, 16 f, 39, 50, 59 f, 71,85, 96, 99, 125 vis absoluta Erpressung 253 3 Menschenraub 234 11 Nötigung 240 7, 38 ff, 66 Raub 249 6,22,24 Vergewaltigung 177 3, 5 f vis compulsiva Erpressung 253 3 Menschenraub 234 11 Nötigung 240 7, 17, 38 ff, 66 Raub 249 6, 9, 22, 24 Vergewaltigung 177 3, 5 f Völkerfrieden als Rechtsgut 80 l;80a 1 Völkermord Absicht 220a 12 f Annexkompetenz deutscher Gerichte 220a 3 Anzeigepflicht 138 Auslandstat 6 26 ff Auslieferung 220a 16 f Auswanderungsangebot 220a 11, 13 Begriff 220a 4 besondere Schwere der Schuld 220a 15 Conspiracy (Verschwörung) 220a 1 Deportation 220a 13 Entstehungsgeschichte 220a EntstG Freiheitsstrafe als absolute Strafe ohne Milderungsmöglichkeit 38 5 Gerichtszuständigkeit 220a 16 f Gruppe 220a9 Handeln auf Anordnung/Befehl 220a 13 Internationaler Strafgerichtshof 220a 2, 6, 17 als Katalogtat 126 4 Konkurrenzen 220a 14 Konzentrationslager 220a 11 Lebensbedingungen, zerstörerische 220a 11 Massenvergewaltigung 220a 11 Maßnahmen, antinatalistische 220a 11 minder schwerer Fall 220a 15 NS-Gewalttaten, Nichtanwendbarkeit 220a 7 Rechtsgut 220a 8 Säuberung, ethnische 220a 11 Schäden, körperliche/seelische 220a 11 Strafklageverbrauch 220a 17 Strafrechtsreform Einl 85 Täter 220a 10, 12 Überführung, gewaltsame von Kindern 220a 11 Verbrechen gegen die Menschlichkeit 220a 4 Verjährung, Ausschluß Einl 85; 1 90; Vor 78 9; 78 5 f; 79 3; 220a 16 (308)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Völkermord (Forts.) Versuch 220a 10 völkerrechtliches Delikt Vor 3 26 ff, 120; 220a 5 f Vorsatz 220a 13 Weltrechtsprinzip 220a 3, 16 Völkerrecht Kriegsvölkerrecht siehe dort Notwehr gegen völkerrechtswidrigen Befehl 32 94 Rechtfertigung aufgrund Völkerrechts Vor 32 178 Völkerstrafrecht Bestimmtheitsgebot und ~ 1 42 ff internationale Delikte Vor 3 6 ff internationale Strafgerichtsbarkeit und ~ Vor 3 117 ff Internationales Strafrecht und ~ Vor 3 1,6, 117 Umsetzung über innerstaatliches Strafrecht Vor 3 117; 3 2 Verfolgungspflicht nach ~ und Opportunitätsprinzip 4 49 ff Versuchsstrafbarkeit Vor 22 152; 22 117 Völkergewohnheitsrecht und Gesetzlichkeitsprinzip Vor 3 6 Völkermord siehe dort Völkerverständigung Begriff 86 4 als Rechtsgut 85 1, 3; 86 1 f, 6 Volksempfinden, gesundes Nötigungstatbestand 240 EntstG, 86 Volksverhetzung Ν 130 Äußerungsdelikt 130 4,28 Angriff auf die Menschenwürde 130 4, 7, 11 ff als Anti-Diskriminierungstatbestand Vor 125-145d 6; 130 1 Aufforderung - Öffentliche ~ zu Straftaten und Volksverhetzung 111 4a, 34; 130 19 - zuGewalt-/Willkürmaßnahmen 130 36 Aufstachelung zum Haß 130 17 f Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ Vor 166 23; 166 12, 92 Bildung krimineller Vereinigungen und ~ 129 7, 37, 89 DDR-Alttaten Vor 125-145d 12 Ehrverletzungsdelikte und ~ 130 11 Eignung zur Friedensstörung 130 4, 7, 13 ff Gefährdungsdelikt 130 4, 5 Gewalt- und Willkürmaßnahmen 130 36 Gewaltdarstellung und ~ 131 40 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 130 3 Meinungsfreiheit und ~ 130 4 (309)

Vol

Öffentlichkeit 130 14 Propaganda, ausländerfeindliche und rassistische Vor 125-145d 6 Rechtsgut 130 4,6, IIa Teile der Bevölkerung 130 9 ff Volkswirtschaft Schutz der ~ als Rechtsgut Vor 283 53 ff Volkszählung Proteste gegen ~ Vor 110 5; 111 3,9, 10, 22a, 30a, 30c, 35 Vollendung der Straftat Beendigung und ~ Vor 22 24 ff Begriff Vor 22 17 f bei Erfolgsdelikten Vor 22 18; 22 15 ff bei Tätigkeitsdelikten Vor 22 18; 22 12 ff Tateinheit, Begründung nach ~ 52 20 Unterlassungsdelikt Vor 22 102; 22 15 Vollendungstheorie Jagdwilderei 292 48 Vollmacht Untreue 266 41, 45,48 ff, 114, 130 Vollrausch Abgrenzung zum Nichtrausch 323a 110 f Absehen von Strafe 323a 222 actio libera in causa und ~ 20 76; 323a 21, 43 f, 335 ff Alkoholempfindlichkeit 323a 87, 122, 124, 140, 145,311 als Antragsdelikt 323a 349 Auffangtatbestand 323a 108, 154 Ausfallerscheinungen 323a 110 Beendigung 323a 259, 262 Begriff 323a 71 f, 104, 117, 126, 131 berauschende Mittel 323a 83 ff, 88 ff, 94 ff Berufsverbot 323a 318 Beweisprobleme bei der Feststellung - der Rauschtat 323a 1, 185 ff, 187, 191 - des Vollrausches 323a 108, 148 ff, 153 ff, 155 als Bewußtseinsstörung 323a 10, 114, 124, 131, 140 Beziehungsgegenstand, Einziehung 323a 322 Blutalkoholkonzentration siehe auch dort 323a 117 ff, 127 ff, 130 (kein) eigenhändiges Delikt 323a 264, 278 Einwilligung in Rauschtat 323a 184 Einziehung 323a 319 ff Entschuldigungsgründe - für Rauschtat 323a 211 f - für Vollrausch 323a 229, 247 Entstehungsgeschichte 323a Vor 1, 3 ff Entziehung der Fahrerlaubnis 69 86; 323a 302 f, 358 epidemiologische Studien 323a 13 ff (kein) erfolgsqualifiziertes Delikt 323a 49 f

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Sachregister

Vollrausch (Forts.) ex-ante/ex-post-Betrachtung 323a 60, 220, 227 Fahrlässigkeit - bei der Rauschtat 323a 53, 172,201,241 - beim Vollrausch 323a 63, 66, 230 ff, 237 ff, 321, 371 Fahrverbot als Nebenstrafe 323a 301 Fortsetzungszusammenhang 323a 329 f Führungsaufsicht 323a 317 (kein) Gefahrdungsdelikt, abstraktes 323a 55 ff (kein) Gefährdungsdelikt, konkretes 323a 58 f Gefahrdungsdelikt, subjektiv-generelles 323a 66 ff, 156, 223, 230, 235 Gefährlichkeit des Vollrausches als ungeschriebenes objektives Tatbestandsmerkmal 323a 61 ff, 71, 157, 223 Handlung des Volltrunkenen 323a 164 ff in dubio pro reo 323a 149 ff, 155 Irrtum - des Rauschtäters 323a 197 ff, 209, 244 - des Teilnehmers 323a 282 ff Kausalität - zwischen Rauschmittel und Vollrausch 323a 133 ff, 140, 146 - zwischen Vollrausch und Rauschtat 323a 158 ff, 200, 210, 212 ff Konkurrenzen 323a 325 ff - Fortsetzungszusammenhang 323a 329 f - mehrere Rauschtaten 323a 326 ff - mehrere Vollräusche 323a 329 ff - Vollrausch und Nachtat 323a 221, 341 ff - Vollrausch und Rauschtat 323a 21,42, 331 ff als krankhafte seelische Störung 323a 131 Kritik an der Norm 323a 1 Militärstrafrecht 323a 8 Mittäterschaft - bei der Rauschtat 323a 280 - beim Vollrausch 323a 268 mittelbare Täterschaft - bei der Rauschtat 323a 273 ff - beim Vollrausch 323a 80, 264 ff Nachtrunk 323a 153 Nebenklage, Zulässigkeit der 323a 348 Notwehr - gegen den Rauschtäter 323a 32, 227 - als Rauschtat 323a 184 - Selbstberauschung als ~ 323a 229 als objektives Tatbestandsmerkmal 323a 104 Offizialdelikt 323a 346 f Putativnotwehr/-notstand 323a 199,215 Rausch - akuter - 323a 10, 116 - Begriff 323a 112 ff

- Drogenabhängigkeit und ~ 323a 125 - epileptoider/deliranter ~ 323a 123 - pathologischer ~ 323a 120 ff, 129, 232, 311 - periodischer - 323a 124 - unterschiedliche Schweregrade 323a 117 f Rauschmittel 323a 83 ff, 88 ff, 94 ff Rauschtat 323a 161 ff - Antragsdelikt als ~ 323a 349 - als Beweistatsache für die Gefährlichkeit des Vollrausches 323a 61 ff, 71, 157, 161 - Gefährdungsdelikt als ~ 323a 61, 178, 230, 255 - Notwehr als - 323a 184 - (keine) objektive Strafbarkeitsbedingung 323a 55,61,250, 366 - Ordnungswidrigkeit als - 323a 18, 163 - Privatklagedelikt als - 323a 346 ff - Rechtswidrigkeit 323a 180 ff - Rücktritt vom Versuch 323a 219 ff - Sonderdelikt als - 323a 283 - subjektiver Tatbestand der - 323a 185 ff - (kein) Tatbestandsmerkmal 323a 51 f, 61 - Tathandlung 323a 164 ff - Teilnahmehandlungen als - 323a 179 - Unterlassungsdelikt als - 323a 175 ff - Versuchs-/Vorbereitungshandlungen als 323a 179 Rechtfertigung - bei der Rauschtat 323a 184,214 - beim Vollrausch 323a 229 Rechtsgut 323a 69 f, 342 Rechtswidrigkeit - der Rauschtat 323a 180 ff - der Selbstberauschung 323a 223 ff Rücktritt vom Versuch 24 167 sachliche Zuständigkeit 323a 354 Schuld 323a 246 ff Schuldprinzip und - 323a 2 ff, 9, 12, 70, 246 ff Schuldunfähigkeit, rauschbedingte 323a 126 ff - Kausalität des Rauschmittels 323a 133 ff - als objektives Tatbestandsmerkmal 323a 104 - prozessuale Feststellung 323a 148 ff Sichberauschen 323a 80 ff - Rechtswidrigkeit 323a 223 ff - als Versuch/Vorbereitung der Rauschtat 323a 32 f, 36 - als Versuch/Vorbereitung des Vollrausches 323a 250 ff, 252 f, 256 Strafantrag 323a 349, 351 Strafausschließungsgrund 323a 216 ff Strafaussetzung zur Bewährung 323a 299 f Strafgrund 323a 48 ff, 60 ff, 70 Strafklageverbrauch 323a 353, 361 (310)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vollrausch (Forts.) Strafmilderungsgrund 323a 288, 292 Strafschärfungsgrund 323a 286,291 ff Strafverfolgungsstatistik/-praxis 323a 16 ff Strafzumessung 46 6, 10, 154; 323a 286 ff Täterkreis 323a 73 Tat im prozessualen Sinn 323a 359 ff Tatort 323a 249, 254 ff Tatzeit 8 9; 323a 249, 258 ff Teilnahme - an der Rauschtat 323a 276, 281 ff - am Vollrausch 323a 269 ff, 272, 274 Trunkenheit im Verkehr und ~ 323a 344 Übermüdung 323a 25, 130, 142, 145 Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und ~ 323a 343 Unrechtsbewußtsein 323a 196, 230, 244 f Unterbringung - in einer Anstalt, einstweilige 323a 357 - in einer Entziehungsanstalt 64 28, 33 f; 323a 76, 79, 304 ff, 317, 373 - in einem psychiatrischen Krankenhaus 323a 76, 307, 311 ff, 317, 356, 373 - in Sicherungsverwahrung Ν 66 6; 323a 314 ff - zur Vorbereitung eines Gutachtens 323a 357 Unterlassen 323a 45, 175 ff, 181 ff Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 91 Untersuchungshaft 323a 355 ff Verfassungsmäßigkeit der Norm 323a 287 Vergehen 323a 286, 346 Verjährung 78 18; 323a 259, 350 ff Versuch - der Rauschtat 323a 32 f, 35 f, 179 - des Vollrausches 323a 227, 249 ff, 256 verwaltungsrechtliche Folgen einer Verurteilung 323a 324 Vollendung 323a 249 ff Vorbereitung, straflose 323a 253 Vorhersehbarkeit der Gefährlichkeit 323a 243, 371 Vorkehrungen gegen Rauschtat 323a 40, 240 ff, 292 Vorsatz 323a 62 f, 66, 145, 230 ff, 315, 321, 371 Wahlfeststellung 1118; 323a 328, 332 f Wiederholungstäter 323a 293 ff, 300 Vollstreckung von DDR-Gerichtsurteilen Vor 38 108 ff Vollstreckung gegen Unschuldige Amtsdelikt, echtes 345 1 Amtsfähigkeit, Verlust als Nebenfolge 345 9 Amtsträger 345 2 Auslieferungshaft 345 5 Berufsgerichtsbarkeit 345 6 (311)

Vol

Berufsverbot 345 6 Bundeswehrangehörige als Täter 345 2 Disziplinarverfahren 345 6 Ehrengerichtsbarkeit 345 6 Einwilligung 345 1 Einziehung 345 6 Entstehungsgeschichte 345 EntstG Fahrerlaubnis, Entziehung der 345 6 Fahrlässigkeit 345 7 Fehlurteil, rechtskräftiges 345 EntstG, 3 Freiheitsberaubung durch ~ 345 8 Führungsaufsicht 345 6 Jugendarrest 345 6 Jugendstrafe 345 5 Konkurrenzen 345 8 Leichtfertigkeit 345 5, 7 Maßnahmen zur Besserung und Sicherung 345 5 Nebenfolge 345 9 Ordnungshaft 345 6 Prüfungspflicht des Amtsträgers 345 7 Rechtsbeugung und ~ 339 124, 129; 345 8 Rechtsgut 345 1 Richter 345 2 Sanktionen - freiheitsentziehende ~ 345 5 f - nicht freiheitsentziehende ~ 345 6 Staatsanwalt 345 2 Teilnahme 345 1 Unbrauchbarmachen 345 6 Unterbringung 345 5 Unterlassen 345 3 Untersuchungshaft 345 5 Urteil, nichtiges 345 3 Verfall 345 6 Verfolgung Unschuldiger und ~ 344 5 Versuch 345 6 Verwahrung, behördliche 345 5 Vollstreckung, ungesetzliche 345 3 Vollstreckungskalender, Führen 345 2 Vorsatz 345 7 Vollstreckungsbeamter siehe auch Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Falschbeurkundung im Amt 348 4 Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Vollstreckungsbetrug 263 113, 117, 135,211, 229, 255, 325 Vollstreckungsgewalt, inländische als Rechtsgut 113 2 , 7 Vollstreckungshandlung siehe Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 113 4, 11 ff; 114 5 Beginn und Beendigung 113 12 Notwehr gegen unrechtmäßige ~ 113 40 f durch Unterlassen 114 1 ff VollstreckungshUfehaft 120 14a

Vol

Sachregister

Vollstreckungsvereitelung siehe auch Vereiteln der Zwangsvollstreckung 258 23 ff Gefährdung einer Entziehungskur und ~ 323b 8, 26, 39 ff Vollstreckungsverjährung Vor 38 107 Beginn 78 8 Begriff Vor 78 2 Verfolgungsveijährung, Verhältnis Vor 78 2; 78 8; 79 2 Verjährungsfrist 79 1 ff Verjährungsfrist, Verlängerung 79b 1 ff Volltrunkene Notwehr gegen ~ 32 63, 235 f, 309 Vollverbüßer Führungsaufsicht Vor 68 9; 68e 14; 68f 1 ff Vollziehen des Beischlafs 173 22 Vollzugsbeamter Amtsrechte Vor 32 142 Schußwaffengebrauch, zulässiger Vor 32 150 Sexueller Mißbrauch unter Ausnutzung einer Amtsstellung 174b 6 Vollzugsreihenfolge bei Maßregeln und Freiheitsstrafen 67 1 ff Vorbereitung eines Angriffskrieges siehe Vorbereitung eines Angriffskrieges eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens siehe Vorbereitung eines Explosionsoder Strahlungsverbrechens Fälschung amtlicher Ausweise siehe auch Ausweise, amtliche - Vorbereitung der Fälschung 275 4 eines hochverräterischen Unternehmens siehe Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens Straflosigkeit Vor 22 5 ff - Ausnahmen Vor 22 7 Strafwürdigkeit Einl 4; Vor 22 6 Versuch der ~ Vor 22 10, 119 ff Versuch und Verhältnis Vor 22 1, 5 ff, 70, 79, 119 ff; 22 105 ff; 80 10 Vorbereitung eines Angriffskrieges Anstiftung 80 9 Anzeigepflicht 138 Ausländer als Täter 80 9; 80a 4 Auslandstat 80 9 Beihilfe 80 9 bestimmtes Unternehmen 80 5 Beteiligung 80 3 friedensgefährdende Beziehungen und ~ 100 11

Herbeifuhren einer Kriegsgefahr 80 6 f Konkurrenzen 80 12 Nötigung von Verfassungsorganen und ~ 105 23

Rechtsgut 80 1 Tätige Reue 80 11 Verbrechensverabredung 80 10 Versuch 80 10 Vorbereitung, strafbare Vor 22 8 Vorsatz 80 8 Vorbereitung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens Ν 310 Anzeigepflicht Ν 138 Auslandstat Ν 6; 6 30 ff Einziehung 322 Entstehungsgeschichte 311bEntstG Förderungsabsicht 311b 13 Führungsaufsicht Ν 321; 321 Herbeifuhren eines Explosions-/Strahlungsverbrechens und ~ 311b 18 Herstellen 311b 8 Kernbrennstoffe 311b 3 Konkurrenzen Vor 22 10; 311b 18 minder schwerer Fall 311b 16 Sichverschaffen 311b 9 sonstige radioaktive Stoffe 311b 4 Sprengstoffe 311b 5 Tätige Reue 311c a.F. 1 ff;311e 1 ff; Ν 314a Teilnahme 311b 15 Überlassen, einem anderen 311b 11 Verschaffen, einem anderen 311b 10 Versuch 311b 1 Verwahren 311b 12 als Vorbereitung, strafbare Vor 22 8 Vorrichtungen, besondere 311b 6 Vorsatz 311b 13 f Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens siehe auch Hochverrat Angriffsgegenstand/-ziel 83 4 Anzeigepflicht 83 17; 138 Ausländer als Täter 83 12 Auslandstat 83 12 bestimmtes Unternehmen 83 2 ff Gefährlichkeit des Unternehmens 83 8 ff Konkurrenzen 83 15; 83a 15 Tätige Reue 83 a 4 Tatmittel 83 6 Teilnahme 83 12 Versuch 83 8, 13 Vorbereiten Vor 22 7; 83 7 ff Vorsatz 83 11 Zuständigkeit für Strafverfolgung 83 16 Vorbereitungshandlung strafbare Tateinheit 52 21 strafbare Subsidiarität zu versuchtem/ vollendetem Delikt V o r 5 2 f f l 0 4 f straflose Ausnahmen Vor 22 7 f, 119 ff; 30 1

(312)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vorbereitungstheorie Versuch der Beteiligung 30 2 Vorbeugung siehe auch Generalprävention; siehe auch Spezialprävention als Funktion von Strafe Einl 24, 27, 29, 31 f Vordrucke zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 7 Urkundeneigenschaft 267 140,188 f Vorenthalten eines Minderjährigen 235 39, 64 ff Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt Abfuhrungspflicht 266a 70 Abgabenstrafrecht und ~ 266a 43 f, 67, 71, 112

Absehen von Strafe 266a 87, 91 ff Abtretung von Lohnansprüchen 266a 68 Altfälle 266a 115 ff Arbeitgeber 266a 14 ff Arbeitgeberanteile 266a 6, 28 Arbeitnehmer 266a 74 Arbeitnehmerbeiträge 266a 27 Arbeitnehmerüberlassung, unerlaubte 266a 16 ff, 115 f Arbeitsentgelt, Begriff 266a 36 Arbeitslosenversicherung 266a 28, 75 Arbeitsverhältnis, faktisches 266a 15 Auftraggeber 266a 19 Beendigung 266a 66 Beitragshöhe 266a 36 f, 40 ff Beitragspflicht 266a 15 Beitragsverkürzung 266a 63 Beitreibungsverfahren 266a 58 Berufsverbot 266a 86 Betrug und ~ 266a 11, 110, 115 f Bruttolohn 266a 40 ff DDR-Recht 266a 120 ff Einverständnis des Arbeitnehmers 266a 31, 34,41 ff, 53 ff, 73, 85 f Entleiher 266a 16 ff Entstehungsgeschichte 266a EntstG, 1 ff, 13 Erfolgsdelikt 266a 63, 65 Ersatzkasse 266a 74 Fälligkeit 266a 30, 36 ff, 50 f Fortsetzungszusammenhang 266a 65, 67, 107,112 Frist 266a 94, 99 ff, 105 f Gefährdungsdelikt 266a 72 Geldbußen 266a 48 geringfügig Beschäftigte 266a 64 Gesamtsozialversicherungsbeitrag 266a 27, 4 1 , 7 1 , 7 6 , 108 gleichgestellte Personen 266a 19 ff Hausgewerbetreibende 266a 20 ff Heimarbeiter 266a 20, 22 ff Heimlichkeit 266 73 (313)

Vor

als Insolvenzstraftat Vor 283 2, 28 Irrtum 266a 82 Konkurrenzen 266a 107 ff Krankenversicherung 266a 28, 75 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 266a 9, 11, 74 Leistungen, vermögenswirksame 266a 68 Lohnabzugsrecht des Arbeitgebers 266a 7, 32,35 Lohnsteuerhinterziehung 266a 42 ff, 71, 112 Lohnzahlung, unterbliebene 266a 39 Mitglieder einer Ersatzkasse 266a 74 Mittäterschaft 266a 18, 85 Nettolohnabrede 266a 40, 42 ff, 54 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 266a EntstG, 6,28, 111 Pfändung von Lohnansprüchen 266a 68 Pflegeversicherung 266a 29 Rechtsgut 266a 1 ff Rechtswidrigkeit 266a 78 ff Rentenversicherung 266a 28, 75 Säumniszuschläge 266a 48 Schwarzarbeit 266a 41 ff, 53 Solidargemeinschaft der Versicherten als Schutzgut 266a 2 , 4 Sonderdelikt 266a 14 Sozialversicherungsträger als Schutzobjekte 266a 1 f Strafaufhebungsgrund 266a 99 ff Straffreiheit, obligatorische 266a 87 Strafzumessung 266a 47, 86 Stundung 266a 51, 78, 88 Täter 266a 14 ff, 74 ff Teilleistungen 266a 58 ff Teilnahme 266a 85, 90, 103 Tilgungsreihenfolge 266a 59 ff Unmöglichkeit der Zahlung 266a 92 Unterlassen 266a 65 (kein) Unterlassungsdelikt 266a 65, 72 Untreue und ~ 266 88, 108, 170; 266a 11 untreueähnlicher Tatbestand 266a 1 ff, 35 Verfahrensrecht 266a 104 ff Verfassungsmäßigkeit 266a 25, 119 Verjährung 266a 67 Verleiher 266a 16 f Vermögen als Rechtsgut 266a 5 Vermögensdelikt 266a 72 Versuch 266a 85 Veruntreuen 266a 72 f Verzugsfälle 266a 52 Vollendung 266a 66 Vorenthalten 266a 49 ff, 77 Vorsatz 266a 81 ff Zahlungsunfähigkeit 266a 39, 56 f, 88, 92 Zinsen 266a 48 Zwangsgelder 266a 48 Zwischenmeister 266a 19, 23 ff

Vor

Sachregister

Vorfeldirrtum 22 210 ff Vorfeldtatbestand Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen 166 9 Vorläufige Entziehung der Fahrerlaubnis siehe Entziehung der Fahrerlaubnis Vorlegen von Unterlagen, Kreditbetrug 265b 86 ff, 92 Vorlegungspflichten Urkundenunterdrückung und ~ 274 6 ff Vormund 323b 11 ff kein Amtsträger 1129 Entziehung Minderjähriger 235 21 ff Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 180 8, 11 Haus- und Familiendiebstahl 247 5 Kinderhandel 236 8 Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 6 Partei verrat 356 10 Untreue 266 49, 62, 77, 93, 95 f, 130, 141, 145 Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht 171 5 Vormundschaftsgericht 323b 10 Vorprüfungsverfahren, staatsanwaltliches Konkursstraftaten Vor 283 25 Vorrätighalten von pornographischen Schriften 184 43 von Propagandamitteln verfassungwidriger Organisationen 86 17 Vorrat Brandstiftung 308 9 Vorrichtungen zur Ausfuhrung eines Explosions- oder Strahlungsverbrechens Ν 310; 311b 6 zur Fälschung amtlicher Ausweise 275 5 Vorsatz siehe auch Vorsatz-FahrlässigkeitsKombination; siehe auch Vorsatztat Abänderung bei mehraktigem Delikt 16 16 aberratio ictus und ~ 16 9 ff Abfinden mit Tatbestandsverwirklichung 16 90 Absicht siehe auch dort 16 76 ff, 115 Affekt u n d - 16 107 ff Ais-sicher-Voraussehen 16 83 Alternativvorsatz 16 106 Anstreben des Erfolgs 16 76 automatisierte Handlung 16 110 bedingter ~ 16 85 ff Billigung des Erfolgs 16 86, 92 Blankettatbestände und ~ 16 39 direkter- 16 81,98 dolus alternativus 16 106 dolus antecedens 16 111 dolus directus 16 81,98

dolus eventualis 16 85 fF dolus eventualis und bewußte Fahrlässigkeit bei HIV-Infektion Vor 223 14 dolus generalis 16 30 dolus subsequens 16 10, 111 Doppelstellung im Verbrechensaufbau Vor 13 82 Einwilligungstheorie 16 92 Entscheidungstheorie 16 74,91 Erfolg, als ungewiß angestrebter 16 98 Fahrlässigkeit, Verhältnis 15 8 ff; 16 116 Formen 16 76 ff Für-höchst-wahrscheinlich-Halten 16 83 Für-möglich-Halten 16 83, 85, 92,115 Gefahrdungsvorsatz und bedingter Vorsatz 16 95 Gleichgültigkeit gegenüber Tatbestandsverwirklichung 16 93 Handlungslehre, finale 15 12; 16 47, 107 Handlungswille, bedingter 16 101 ff Hemmschwelle 16 92,218 Kausalverlauf, abweichender 16 17 ff, 25 ff; 22 21 Kennen der Tatumstände 16 113 ff Konkretisierung der Tat 16 4 Kriminalstatistik 15 7 mehraktiges Delikt 16 16, 112 Mitbewußtsein 16 99 ff Parallelwertung in der Laiensphäre 16 43 Rechtswidrigkeit und - 16 36 ff; 17 3 Reflexhandlungen und - 16 110 Rettungsabsicht und bedingter Vorsatz 16 94 als Schuldform Vor 13 82 Schuldtheorie 16 36 f; 17 3 - eingeschränkte - 16 48 ff, 54 f, 114 - rechtsfolgenbeschränkte - 16 49 f - strenge- 16 47,49, 52 ff Schwererbewertung im Verhältnis zur Fahrlässigkeit 15 8; 16 74 Strafbarkeitsbedingung, objektive und Vor 13 86 Strafzumessung und ~ 16 100; 46 86 Tatbestandsbezogenheit 16 3 Tatbestandsmerkmalsbezogenheit 16 4 Tatentschluß mit Rücktrittsvorbehalt 16 102 ff; 22 51 f Tatumstände 16 41 ff Tauglichkeit der Handlung zur Erfolgsherbeifuhrung 16 29 Unrechtseinsicht und - 16 36 ff; 17 3 Unterlassungsdelikte Vor 13 96; 16 216 ff Vorsatztheorie 16 36 f Vorstellung über Erfolgsort und - 9 50 ff keine Wahlfeststellung zwischen - und Fahrlässigkeit 15 9 Wahrscheinlichkeitstheorie 16 92 (314)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Vorsatz (Forts.) Wesen 16 74 f Wissen und Wollen der Tatbestandsverwirklichung 16 74 Wissentlichkeit 16 81 ff, 98 Zeitpunkt des Vorsatzes 16 111 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination siehe auch Erfolgsqualifiziertes Delikt; siehe auch Fahrlässigkeit; siehe auch Vorsatz Begriff 11 110 ff Beteiligung an einer Schlägerei 231 1, 15 Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr, gefährliche 315 103 ff Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche 315b 84 erfolgsqualifizierte Delikte, Abgrenzung 11 111 Gefahrdung des Bahn-, Schiffs- und Luftverkehrs 315a 35 Körperverletzung mit Todesfolge 227 1 Preisgabe von Staatsgeheimnissen 97 1 Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln 109e 14 Teilnahme 11 115 Versuch 11 116 ff als Vorsatztat 11 114; 15 15; 18 5 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte 11321 Vorsatztat Entwicklungsstufen Vor 22 1 ff Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination 11 114 Vorsatztheorie 16 36 ff Vorschubleisten sexueller Handlungen Minderjähriger 180 4 ff Vorspiegeln falscher Tatsachen 263 7, 24 Vorstand Einziehung gegenüber ~ 75 1 ff Konkursstraftaten Vor 283 64 Untreue 266 49 f, 63 f, 95, 102, 126, 130 Vorstrafen Freiheitsstrafe, Unerläßlichkeit der Verhängung kurzer 47 18 Prognose und ~ 56 18, 20 Strafzumessung und ~ 46 158 ff Vorstrafenfreiheit kein Strafmilderungsgrund 46 174 Vortäuschen bevorstehender friedensstörender Straftaten 126 12 ff von Rechten anderer 283 83 ff Vortäuschen einer Straftat Angehörigenbegünstigung 145d 19, 23 Behörde 145d4ff - ausländische ~ 145d 4 f - kirchliche ~ 145d 5 (315)

Vor

- Kompetenz für Strafverfolgung 145d 7 Benennung Tatbeteiligter 145d 16 f Benennung Unbeteiligter 145d 17 DDR-Alttaten 145d 24 Disziplinarverstöße und ~ 145d 3, 8 Eingriffe in den Straßenverkehr, gefährliche und - 315c 101 Entstehungsgeschichte 145d EntstG Erfolg, unerheblicher 145d 1, 8, 14, 22 Erschweren/Verhindern von Ermittlungen, bloßes 145d 18 Falsche Verdächtigung und ~ 145d 1, 23; 164 20 Friedensstörung durch Androhnung von Straftaten und ~ 126 12, 17; 145d 13, 20 Gefährdungsdelikt, abstraktes 145d 1 Katalogtaten Ν 126 1 ff; 126 4; 145d 13, 20 Konkurrenzen 145d 23 Leugnen, bloßes 145c 16 f Motiv, unerhebliches 145d 1,21 Ordnungswidrigkeiten und - 145d 3, 8 Rechtsgut Vor 3 176 f; 145d 1 Selbstbezichtigung 145d 9, 18 (kein) Selbstbezichtigungszwang 145d 16, 23 Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten und ~ 126 12 f, 17,23 Strafvereitelung und ~ 145d 18 f, 23 Subsidiaritätsklausel 145d 23 Täuschung über einen Beteiligten 145d 14 ff Tat, rechtswidrige - angeblich bevorstehende ~ 145d3, 13 f, 20 - begangene ~ 145d 3, 8 f, 14, 17 - Katalogtaten 145d 13, 20 - Notwehrtat 145d 8 - qualifizierte ~ 145d 11 f Übertreibung, bloße 145d 11 f Untersuchungsausschuß, parlamentarischer 145d 5 Verfassungsmäßigkeit 145d 12 zur Verschleierung einer anderen Straftat 145d 10,21,23 Versuch 145d 22 Vollendung 145d 22 Vorsatz 145d21 Vortäuschen 1 4 5 d l 0 f Widerruf 145d 22 Wider besseres Wissen 145d21 Vortat Begünstigung 257 3 ff Diebstahl, räuberischer 252 4 f Fälschung technischer Aufzeichnungen, Gebrauch 268 43 ff Geldwäsche Ν 261 7; 261 5 f - Auslandstat als Vortat Ν 261 15; 261 10 - Katalogtaten Ν 261 7; 261 6

Vor

Sachregister

Vortat (Forts.) Hehlerei 259 4 ff - Antragsdelikt als Vortat 259 44 - Auslandstat als Vortat 259 4 - fortgesetzte Handlung als Vortat 259 13 - gegen fremdes Vermögen gerichtete Vortat 259 5 - Konkursstraftaten als Vortat 259 5 - Ordnungswidrigkeit als Vortat 259 4 - Versuch als Vortat 259 5, 13 - vollendete Vortat 259 11 ff - Wahlfeststellung 1 122 ff; 259 6, 41a mitbestrafte ~ - Bewertungseinheit V o r 5 2 f f l 2 4 - Durchgangsdelikte V o r 5 2 f f l 2 2 - als eigenständige Konkurrenzform Vor 52ff 121 - als Form der Gesetzeseinheit Vor 52ff 121 f - Straflosigkeit Vor 52ff 121 Strafzumessung und ~ 46 158, 170 ff Strafvereitehing 258 2 ff - Antragsdelikt als Vortat 258 4 - Dauerdelikt 258 8 - fortgesetzte Handlung 258 8 - Strafrahmen 258 41 - Tatbestandsmerkmal 258 9 - Verfolgungshindernisse 258 4 - Versuch der Vortat 258 5 f - versuchte ~ 258 5 f - Voraussetzungen 258 3 - Wahlfeststellung 1 116; 258 5 Vortatverhalten Prognose und ~ 56 18 ff Strafzumessung und ~ 46 156 ff; 47 27 Vorteil siehe auch Vermögensvorteil; siehe auch Vorteilsannahme; siehe auch Vorteilsgewährung Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 24 ff Begriff 108b 4; 331 7 ff; 332 9 Drittvorteil 263 271; 299 25; Ν 331338 15 f; Ν 332; Ν 334 Freiwilligkeit der Hingabe 331 10 Geringfügigkeit 331 8, 15; 332 4 großen Ausmaßes 300 3 f; Ν 331-338 21; Ν 335 immatrieller ~ 331 9 Schiedsrichtervergütung als ~ Ν 331-338 24; 335a 1 ff; Ν 337 sexuelle Handlungen als ~ 331 9 wirtschaftlicher ~ 331 8 Vorteilhaftigkeit Kapitalanlagebetrug 264a 59 Kreditbetrug 265b 82 f Subventionsbetrug 264 a.F. 82 ff, 95, 99

Vorteilsannahme Ν 331 Äquivalenzverhältnis zwischen Diensthandlung und Vorteil Ν 331-338 7; 331 13, 15 Amtsdelikt, echtes 331 1 Amtsträger 331 2 „Anfuttern" von Amtsträgern Ν 331-338 8, 12,21 durch Angestellte eines Geschäftsbetriebs 331 2 Annehmen 331 6 Auffangtatbestand Ν 331-338 14 Beendigung 331 32 Bestechlichkeit und ~ 331 11; 332 1, 4, 6 Bestechung, mittelbare 331 6 f Bundeswehrangehörige als Täter 331 2 für die Dienstausübung Ν 331-338 12 Diensthandlung 331 11 ff - bereits vorgenommene ~ Ν 331-338 12 - pflichtwidrige - 331 11, 13, 30 - vorgetäuschte ~ 331 14 - zukünftige - 331 11, 13 Drittbegünstigung Ν 331-338 15 f Fordern 331 3 f fortgesetzte Annahme von Vorteilen Ν 331338 22; Ν 335 Genehmigung, behördliche 331 15 ff Gewohnheitsrecht 331 15 Irrtum 331 5, 19, 24 Konkurrenzen 331 30 Mittäterschaft 331 28 Privathandlungen eines Amtsträgers 331 12 Rechtfertigungsgrund 331 16 Rechtsgut 331 4, 14 durch Richter Ν 331-338 14; 331 20 ff richterliche Handlung 331 22 durch Schiedsrichter Ν 331-338 14; 331 20 ff Schiedsrichtervergütung Ν 331-338 24; 331 23; 335a 1 ff; Ν 337 Sichversprechenlassen 331 5 Sozialadäquanz Ν 331-338 13; 331 15,24 Strafdrohung Ν 331; Ν 331-338 19 Täter 331 2,21,27 Teilnahme 331 29 Unrechtsvereinbarung Ν 331-338 7 ff; Vor 331 17 Unterlassen einer richterlichen bzw. Diensthandlung Ν 331-338 24; 331 11; 335 1 ff; Ν 336 Verfall 331 31 Verjährung 331 32 Verpflichteter, fur den öffentlichen Dienst besonders 331 2 Versuch 331 5, 26 Vollendung 331 25 Vorsatz 331 24 (316)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Vorteilsannahme (Forts.) Vorteil - Begriff 331 7 ff - Drittvorteil Ν 331-338 15 f - Freiwilligkeit der Hingabe 331 10 - Geringfügigkeit 331 8, 15 - großen Ausmaßes Ν 331-338 21; Ν 335 - immatrieller ~ 3 3 1 9 - sexuelle Handlungen als ~ 331 9 - wirtschaftlicher ~ 331 8 Vorteilsgewährung Ν 333 Absprachen, wettbewerbsbeschränkende und ~ 298 52 Amtsträger 333 2 Anbieten 333 4 Auffangtatbestand Ν 331-338 18; 333 1, 7 begünstigte Personen 333 3, 9 Bestechung und ~ 333 7, 9 f, 13 Bundeswehrangehörige 333 3, 11 fur die Dienstausübung Ν 331-338 12 Diensthandlung - bereits vorgenommene ~ Ν 331-338 12 - zukünftige- Ν 331-338 17; 333 7 Drittbegünstigung Ν 331-338 15 f; Ν 333 Genehmigung, behördliche 333 8 Gewähren 333 4 Irrtum 333 8 Konkurrenzen 333 13 Mittelsmann 333 5 Rechtfertigungsgründe 333 8 Rechtsgut 333 1 gegenüber Richter 333 9 gegenüber Schiedsrichter 333 9 Strafdrohung Ν 331-338 19; Ν 333 Teilnahme 333 11 f Unrechtsvereinbarung Ν 331-338 17; 333 4 Unterlassen einer richterlichen bzw. Diensthandlung Ν 331-338 24; 335 1 ff; Ν 336 Verpflichteter, fur den öffentlichen Dienst besonders 333 3 Versprechen 333 4 Versuch 333 4 Vollendung 333 4 Vorsatz 333 10 Vorteil 333 6 Vorverrat 203 22 Vorwegvollzug der Maßregel vor der Strafe 67 15 ff der Strafe vor der Maßregel 67 39 ff Vorzeigen pornographischer Abbildungen/Darstellungen 176 12 Wachkoma Vor 211 12, 15, 20a ff Wachpersonen Garantenpflicht 13 29 (317)

Waf

Schußwaffengebrauch, zulässiger 212 14 Wählbarkeit, Verlust Anknüpfungsvorschriften 45 14; 92a; 101 4; 102 6; 108c 1; 109i; 129a 43; 264 a.F. 154 ff; 339 119 automatischer ~ 45 9 ff; 45 9 ff Dauer 45 10, 16; 45a 3 ff Eintritt 45a 2 fakultativer ~ 45 1 Jugendliche und Heranwachsende 45 32 als Nebenfolge siehe auch Stimmrecht, Verlust Vor 38 4; 45 1 Personal-/Betriebsratsmitglieder 45 37 f Rechte/Rechtsstellungen, Erlöschen 45 17 f für Untergebrachte 45 1, 34; 61 14 Wahlen, öffentliche 45 8, 20 Wiederverleihung 45b 1 ff Wählerbestechung Konkurrenzen 108b 7 Nebenfolgen 108c 1 f Rechtsgut 108b 1 Unrechts Vereinbarung 108b 2 Verfall 108b 6 Vorteil 108b 4 Wählernötigung Drohung mit empfindlichem Übel 108 2, 3 Erfolg 108 4 Konkurrenzen 108 7 Mißbrauch eines Abhängigkeitsverhältnisses 108 3 Nebenfolgen 108c 1 Rechtfertigung 108 5 Rechtsgut 108 1 Wählertäuschung Konkurrenzen 108a 5 Rechtsgut 108a 1 Täuschung 108a 2 Währung fremde ~ 152 1 ff Wärmeversorgung, öffentliche Ν 88; 88 Waffe Begriff 125a 4 f; 250 EntstG, 16 Beisichfuhren 113 53 ff; 121 42 f; 125a 2 f Bildung bewaffneter Gruppen Ν 127 8 Fahrzeug als ~ 113 53, 55,68; 315b 45 Gebrauchsabsicht 113 55; 121 42,43; 125a 6; 244 10, 14; Ν 250 7 f; 250 22 Körperverletzung, gefahrliche 224 19, 30 Sabotagehandlungen 109e 2 Scheinwaffe 113 53; 125a 5 Schußwaffe 125a 3 - Begriff 125a 3 - Gebrauch 316c 41 Schutzwaffe 125 25 Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 5 ff, 11

Waf

Sachregister

Waffengebrauchsrecht, hoheitliches siehe Schußwaffengebrauch, zulässiger Waffengesetz und strafrechtlicher Waffenbegriff 244 3 Waffenhandel, illegaler Bildung krimineller Vereinigungen Vor 129 7; 129 6, 78 Handlungseinheit, tatbestandliche Vor 52ff 31 Waffenschein Ausweis, amtlicher 275 3 Wahl Begriff 107 2 in öffentlichen Angelegenheit 45 21 ff ordnungsgemäße ~ als Rechtsgut 107 1; 107a 1; 108 1; 108a 1 Wahlausschußmitglieder Falschbeurkundung, mittelbare 271 13 Wahlbehinderung Erfolg 107 4 Gewalt/Drohung mit Gewalt 107 3 Konkurrenzen 107 6 Nebenfolgen 108c 1 Rechtsgut 107 1 Stören 107 3 Verhindern 107 3 Wahlfälschung DDR-Alttaten 107 1; Vor 110 12 Erfolg 107a 3 Irrtum 107a 7 Konkurrenzen 107a 9 Nebenfolgen 108c 1 f Rechtsgut 107a 1 sonstiges Herbeifuhren unrichtigen Ergebnisses 107a 4 unbefugtes Wählen 107a 2 f unrichtiges Verkünden 107a 6 Verfälschen 107a 5 Versuch 107a 8 Wahlergebnis 107a 3 Wahlfeststellung 1 94 ff Auffangtatbestand 1 119 f Aufklärungspflicht, richterliche und ~ 1 136 Ausspähung, landesverräterische und Ausspähung illegaler Geheimnisse 97a 8 Bankrott und Gläubigerbegünstigung 283c 40 Begriff 1 94 f Begünstigung - und Diebstahl 1115; 242 86; 257 29 - und Hehlerei 257 29 - und Strafvereitelung 257 29; 258 43 - und Unterschlagung 257 29 Bestechlichkeit und Betrug 1 116; 263 310 Bestimmtheitsgebot und ~ 1 96 Beteiligungsformen 1 125 ff

Betrug - und Bestechlichkeit 1 116; 263 310 - und Computerbetrug 263a 74 - und Diebstahl 1 110; 242 86; 263 310 - und Hehlerei 1 115; 259 48; 260 8; 263 309 - und Schwangerschaftsabbruch 263 310 - und Unterschlagung 1 115; 263 309 - und Untreue 1 115; 263 309; 266 183 - und Urkundenfälschung 263 310 Brandstiftung, einfache, Tatmodalitäten 308 16 Computerbetrug und Betrug 263a 74 Diebstahl - und Begünstigung 1 115; 242 86; 257 29 - und Betrug 1 110; 242 86; 263 310 - und Erpressung 1 116; 253 37 - und Fahrzeuggebrauch, unbefugter 242 86 - und Hehlerei 1 115; 242 86; 244 18; 259 48; 260 8 - und Pfandkehr 1 115 - Qualifikation, Begehungsformen 1 129; 244 18 - und Raub 1 111; 249 27 - Regelbeispiele 243 43 - und Unterschlagung 1 115; 242 86 - und Untreue 266 183 Entfernen vom Unfallort, unerlaubtes, Begehungsformen 142 60 Entstehungsgeschichte 1 Anhang I EntstG Erpressung - und Diebstahl 253 37 - und Erpressung, räuberische 253 37 Erpressung, räuberische - und Erpressung 253 37 - und Raub 1115; 249 26 Fälschung, landesverräterische und Landesverrat 94 21; 100a 10 Fahrzeuggebrauch, unbefugter und Diebstahl 242 86 Falschaussage, uneidliche - und Meineid 1 115, 118; 153 14; 154 22 - und Vedächtigung, falsche 1 115; 153 14; 164 34 Falscheid, fahrlässiger und Meineid 1 115, 118 Freiheitsberaubung mit Todesfolge 239 39 bei Gesetzesalternativität - innerhalb desselben Tatbestands 1 125 ff - zwischen verschiedenen Tatbeständen 1 108 ff Gläubigerbegünstigung und Bankrott 283c 40 gleichartige ~ 1 130 Grundtatbestand und Qualifikationstatbestand 1 118 (318)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Wahlfeststellung (Forts.) Hehlerei - Begehungsformen 259 48 - und Begünstigung 257 29 - und Betrug 1115; 259 48; 260 8; 263 309 - und Diebstahl 1 115; 242 86; 244 18; 259 48; 260 8 - und Raub 1 116; 249 27; 259 48 - und Unterschlagung 1 115; 259 48 - und Untreue 266 183 - Vortat 1 122 ff; 259 6, 41a Hilfeleistung, unterlassene 323c 217 historische Entwicklung 1 100 in dubio pro reo und ~ 1 95 f, 113 f, 117, 119, 128, 133, 137 Körperverletzung, schwere - Folgen 226 40 - und Tötung, vorsätzliche 226 40 Landesverrat - und Fälschung, landesverräterische 94 21; 100a 10 - und Verrat illegaler Geheimnisse 94 21; 97a 8 Meineid - und Falschaussage, uneidliche 1 115, 118; 153 14; 154 22 - und Falscheid, fahrlässigem 1 115, 118 - und Verdächtigung, falsche 1 115; 153 14; 154 22; 164 34 - und Versicherung an Eides Statt, falsche 1 115; 153 14; 154 22 mildestes Gesetz 1 139 Mord - Tatmodalitäten 1 129, 131; 211 2 - und Totschlag 1 118 Nachtat und Beteiligung an der Vortat 1121 Nichtanzeige geplanter Straftaten und Beteiligung an der geplanten Tat 138 74 f Nötigung, Nötigungsmittel 240 55 NS-Gesetzgeber 1 104 Pfandkehr und Diebstahl 1 115 Postpendenz und ~ 1 95, 121 ff, 135, 137, 142; 259 41a, 48; 260 8 prozessuale Folgerungen 1 134 ff Raub - und Diebstahl 1 111; 249 27 - und Erpressung, räuberische 1 115; 249 26 - und Hehlerei 1 116; 249 27; 259 48 - und Unterschlagung 249 27 Schuldspruch 1 96, 137 Schwangerschaftsabbruch und Betrug 263 310 Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen und Vergewaltigung 1 118 Steuerhehlerei und Steuerhinterziehung 1 115 (319)

Wah

Strafklageverbrauch 1 138, 141 f Strafvereitelung - und Begünstigung 257 29; 258 43 - Vortat 1 116; 258 5 Stufenverhältnis 1 117 ff, 125 f Täterschaftsformen 1 127 Tatmodalitäten 1 128 f Tatsachenalternativität 1 130 f Totschlag - und Körperverletzung, schwere 226 40 - und Mord 1 118 Trunkenheit im Verkehr 1 115; 316 254 Tun und Unterlassen 1 126 Unterschlagung - und Begünstigung 257 29 - und Betrug 1 115; 263 309 - und Diebstahl 1 115; 242 86 - und Hehlerei 1 115; 259 48 - und Raub 249 27 - und Untreue 1 115; 266 183 Untreue - und Betrug 1115; 263 309; 266 183 - und Diebstahl 266 183 - und Hehlerei 266 183 - und Unterschlagung 1 115; 266 183 Urkundenfälschung - Begehungsformen 267 159 - und Betrug 263 310 Urkundenunterdrückung, Begehungsformen 274 74 Urteilsformel 1 138 Verdächtigung, falsche - und Falschaussage, uneidliche 1 115; 153 14; 164 34 - und Meineid 1115; 153 14; 154 22; 164 34 Vergewaltigung und Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 1 1 1 8 Vergleichbarkeit, rechtsethische/psychologische 1 103, 108 ff, 122 Verrat illegaler Geheimnisse - und Ausspähung, landesverräterische 97a 8 - und Landesverrat 94 21; 97a 8 Versicherung an Eides Statt, falsche und Meineid 1 115; 153 14; 154 22 Versuch und Vollendung 1 125 f Vollrausch und Rauschtat 1 118; 323a 328, 323 f Voraussetzungen, sachlichrechtliche 1 132 f Vorsatz und Fahrlässigkeit, LInzulässigkeit 15 9 Zulässigkeit, beschränkte 1 99 Zwangsvollstreckungsvereitelung, Begehungsformen 288 31

Wah

Sachregister

Wahlgeheimnis 107a 3; 107c 1 strafprozessuale Bedeutung 107c 4 Verletzung des Wahlgeheimnisses 107c 1 ff - Absicht, Kenntnis zu verschaffen 107c 3 - Blankettatbestand 107c 1 - Vorsatz 107c 3 Zeugnisverweigerungsrecht 107c 4 Wahlrecht aktives Verlust als Nebenfolge siehe Stimmrecht, Verlust passives Verlust als Nebenfolge siehe Wählbarkeit, Verlust Wahlscheine Urkundeneigenschaft 267 54, 62 Wahlstrafrecht Geltungsbereich 108d Wahlunterlagen siehe Fälschung von Wahlunterlagen Wahlvorsteher öffentliches Amt 132 7 Wahndelikt siehe auch Versuch 22 180 ff, 184, 201 ff Arten 22 203 Begriff 22 201 Bestechlichkeit 332 13 Irrtum - Bestands- oder Gültigkeitsirrtum, umgekehrter 22 204 - Doppelirrtum 22 238 f - über Entschuldigungs-/Strafausschließungsgründe 22 207 - Subsumtionsirrtum, umgekehrter 22 205 - Verbotsirrtum, umgekehrter 22 201 - Verbotsirrtum, umgekehrter indirekter 22 206 - über Verbrechensqualität 22 208 - Vorfeldirrtum 22 210 ff Straflosigkeit 22 202 untaugliches Subjekt 22 230 ff Unterlassungsdelikt, unechtes 22 209 Versuch, untauglicher und ~ 22 180 ff, 210 Wahrheit Beleidigungsdelikte und Wahrheitsfrage 185 35,40 ff; 186 12 Handeln wider besseres Wissen 187 4 Schutz der ~ als Rechtsgut, Urkundenfälschung Vor 267 8 f; 267 196, 210 Wahrheitsbeweis Erzwingen der Erhebung 190 4 Formalbeleidigung nach erbrachtem ~ 192 9 durch Strafurteil 190 1 ff Urteilsanfechtung 190 4 Verfahrensrecht 190 4 Werturteil und ~ 192 3 Wahrheitsgemäße Berichterstattung Presse, Rundfunk, Fernsehen 193 20

Wahrheitspflicht Aussagedelikte 154 16 f, 17a; 156 17; 163 3 als besonderes persönliches Merkmal 28 62 Wahrheitsschutz Gesundheitszeugnisse Vor 277 1; 278 1 Mißbrauch von Ausweispapieren 281 1 technischer Aufzeichnungen 268 2,27 Urkunden, öffentliche 271 2 Wahrheitsverletzung Verdachtsproblematik 19321 Wahrnehmbarkeit einer Tatsache 185 4 Wahrnehmung berechtigter Interessen Beleidigungsdelikte und ~ Vor 32 179; 34 83; 186 12; 187 4; 193 1 ff Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ 166 89 Falsche Verdächtigung und ~ 164 33 parlamentarische Äußerungen/Berichte, Straflosigkeit und ~ 36 12 als Rechtfertigungsgrund Vor 32 179 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung und ~ 201 45 f Wahrnehmung von Vermögensinteressen Untreue 266 71 f Wahrscheinlichkeitstheorie 16 92 Wald Begriff 329 43 Brandstiftung Ν 306 6; 308 14 Roden von ~ 329 43 Waldheimer Prozesse 212 8a; 339 Vor 1, 3 Waldsterben Vor 324 1; 325 13; 326 92 Waldung siehe auch Wald Brandstiftung 308 14 Wales Strafrechtsreform Einl 120 Wanzen siehe Abhörgerät Wappen des Bundes, der Länder 90 5 f Ware Absprachen, wettbewerbsbeschränkende 298 25 f Angestelltenbestechlichkeit/-bestechung 299 29 f Warenkredit Kreditbetrug 265b 4, 37,46, 62, 125 Schleuderverkauf 283 73, 86 Warenlager Brandstiftung Ν 306 6 Warentermingeschäft Betrug und ~ 263 49, 60, 293, 311 Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 6, 32, 52, 83 Untreue und ~ 266 97, 122 f, 130 Warenvorrat Brandstiftung Ν 306 6; 308 8 (320)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Warenzeichen Urkundeneigenschaft 267 90, 155 Warnzeichen 145 17 Wartepflicht 142 111 ff Wasser Grundwasser 324 1, 3, 6, 7 f, 11, 17, 22, 55, 98 f; 324a 7, 12, 55; 329 29, 41 Oberflächenwasser 324 1, 3 Sickerwasser 324 94; 324a 27 strafrechtlicher Schutz Ν 314; 318 2; 324 1 Trinkwasser Ν 314; 319 2; 324 1; Ν 330; 330 16 Wasserqualität 324 1, 5, 27 ff Wasserschutzgebiet 329 EntstG, 15 Wasserverbrauch 324 1 Wasserbauten Begriff 318 2 Beschädigen 318 5 Wasserbehörde Obere ~ 324 70 Untere ~ 324 70 f, 136 Wasserfahrzeug Brandstiftung Ν 306 8 Wasserhaushaltsrecht 324a 15 Wasserrecht 324 26a Wasserstandszeichen Urkundenunterdrückung 274 23 Wasserstrafrecht siehe Gewässerverunreinigung; siehe Umweltstrafrecht Wassertiere 293 6 f Wasserversorgung, öffentliche Ν 88; 88; 316b 18; 328 52 f Gefährdung Ν 330; 330 16 f Wasserwirtschaft(srecht) Umweltstrafrecht und ~ Vor 324 7d; 324 6, 24, 34 f Wechsel Sichversprechenlassen wucherischer Vermögensvorteile durch ~ 302a 69 Urkundenfälschung 267 104, 189 f, 202, 231 Wechselbetrug 263 46 ff, 220 ff, 255 Wechselseitig begangene Straftaten auf der Stelle erwidert 199 5 Beleidigung, wechselseitige 199 1 ff Gegentat 199 4 Strafausschließungsgrund beim Gegner 199 3 Wechselwirkungstheorie Einl 9 Wege Beschädigen 318 3 Wegnahme der Angriffswerkzeuge und Notwehr 32 242 Begriff - Diebstahl 242 17,33 - Pfandkehr 289 10 ff beobachtete ~ 242 43 f Entziehung Mindeijähriger 235 72 f (321)

Weh

Gewahrsamsbruch 289 10 Herrschaftsverhältnis, tatsächliches 289 11 ff Störung der Totenruhe 168 29; 242 10 um zu täuschen 242 62 Unbefugter Gebrauch eines Fahrzeugs, keine - 248b 5, 9 Widerrechtlichkeit 289 18 Zueignung und ~ 242 32,46 Wegnehmen eines Grenz-/Wasserstandszeichens 274 24 f, 47 f Wehrbeauftragter Staatsgeheimnisse und ~ 93 28 Wehrdienst Ausschluß vom ~ 45 36 Begriff 109 4 Wehrdienstpflichtiger Maßregelanordnung gegen Wirkungen 61 13 Wehrdienstverweigerung verfassungsfeindliche Einwirkung auf die Bundeswehr und ~ 89 8 Wehrhoheit des Bundes als Rechtsgut Ν 127 2 Wehrkraftzersetzung 109d 1 Wehrlosigkeit Mißhandlung von Schutzbefohlenen 225 4 Mord, heimtückischer 211 44 Wehrmittel Sabotagehandlungen 109e 2 sicherheitsgefährdende Abbildung 109g 2 Wehrpflicht BegrifT 109 3 Durchsetzung der ~ als Rechtsgut Vor 109 1 f Wehrpflichtentziehung ärztlicher Eingriff 109 20 auf andere Weise 109 14 der Erfüllung der Wehrpflicht entziehen 109a 2 durch Täuschung 109a 4 ff durch Verstümmelung 109 13 Fremd Verstümmelung 109 15 ff, 18 Konkurrenzen 109 23 f; 109a 12 Rechtsgut Vor 3 176 f; 109 1; 109a 1 Selbstverstümmelung 109 15 f; 109a 7

Sozialadäquanz 109 21 Tauglichkeit - Begriff 109 5 - als Rechtsgut 109 1 untauglich 109 6 ff Unterlassen 109 18 Verfassungsmäßigkeit 109a 1,4 ff Wehrrecht Notwehr gegen wehrrechtswidrigen Befehl 32 85, 88, 96, 98

Weh

Sachregister

Wehrsportgruppe Ν 127 3, 4; Vor 129a 4; 132a 19 Wehrstrafrecht Strafarrest Vor 38 3 Strafen Vor 38 68 Weidgerechtigkeit Fischwilderei 293 2 Jagdwilderei 292 89, 93 Weisungen bei Aussetzung des Strafrestes 57 61; 57a 36 bei Führungsaufsicht siehe auch dort 68b 1 ff zur Strafaussetzung zur Bewährung siehe Bewährungsweisungen als strafverdrängende Rechtsfolgen Vor 38 51 ff Verkehrsunterricht Ν 59a Verstoß gegen ~ während der Führungsaufsicht siehe Führungsaufsicht bei Verwarnung mit Strafvorbehalt Ν 59a; 59a 6; 59b 9 f Weitergabe unbefugte ~ von Kenntnissen aus dem persönlichen Lebens- und Geheimbereich Vor 201 6 Weiterleitungskredit Kreditbetrug 265b 29 f Wellen elektrische ~ 325a 30 magnetische ~ 325a 30 Weltanschauung Begriff 166 18 strafrechtlicher Schutz Vor 166 6, 14 Weltanschauungsvereinigungen 166 72 ff ausländische ~ 166 82 Beleidigungsfähigkeit 166 13 Weltraum als Ausland Vor 3 325 ff Weltraumflugkörper Inlandsbegriff Vor 3 274 ff Weltrechtsprinzip Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 54 als Ausweitung des Geltungsbereich deutschen Strafrechts Vor 3 8 Begriff Vor 3 135 DDR-Recht 6 85 Geld-/Wertpapierfalschung und ihre Vorbereitung Vor 146 8 Gewässerverunreinigung und ~ 324 8, 20 Interessenwiderstreit und ~ 6 16 f internationale Delikte und ~ 6 1 Menschenhandel (schwerer) 180b 1; 181 1 Schranken 6 18 ff Strafverfolgung von Auslandstaten nach dem ~ Vor 3 8, 135, 144, 152

Verbreitung pornographischer Schriften 184 54 Verfolgungsinteresse der Staaten, gemeinsames 6 12 ff Völkermord 220a 3, 16 Werbe- und Vertriebssysteme, progressive siehe Veranstaltung einer Lotterie/ Ausspielung, unerlaubte Werbung aleatorische ~ Vor 284-287 25; Vor 287 2 für kriminelle Vereinigung 129 46, 48 ff für pornographische Schriften 184 34 zur Prostitution 181 5 unerlaubte ~ - Glücksspiel, unerlaubtes 284 25 - Schwangerschaftssabbruch 219a 1 ff - Veranstaltung einer Lotterie/Ausspielung, unerlaubte 287 1, 17, 26 f Werkvertrag Untreue 266 75 f, 119 Werkzeug siehe auch Mittelbare Täterschaft Begriff 250 16 gefährliches ~ - Körperverletzung, gefahrliche 224 19 ff - Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung Ν 177 6, 11 zur Überwindung von Widerstand Ν 177 7 Wertersatz Einziehung siehedort Verfall siehe dort Wertpapiere ausländische ~ 152 1 ff Begriff 151 2 ff; 264a 3, 19 ff, 32 Beschaffen kreditierter ~ 283 75 fremden Währungsgebiets 152 1 ff Schleuderverkauf kreditierter ~ 283 73 f, 76 Wertpapiergeschäfte und Betrug 263 11,49, 60, 62, 66, 278, 323 Wertpapierfälschung Anschein der Echtheit 151 5 f Anzeigepflicht 138; Vor 146 9 Auslandstat Vor 146 8; 149 2 bandenmäßige Begehung 150 1 Einziehung 150 3 ff gewerbsmäßige Begehung 150 1 Irrtum 151 7; 152 3 Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 21 f Konkurrenzen 149 7; 151 5 Papier, zur ~ geeignet 149 4 Rücktritt 149 2, 7 ff; 151 5 Tätige Reue 149 2, 7; 151 5 Verfall, erweiterter 150 1 f Vermögensstrafe 150 1 f Vorrichtungen, zur ~ geeignet 149 3 Vorsatz 149 6; 151 7 Weltrechtsprinzip Vor 146 8 Wertpapiere 151 2 ff (322)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Wertungsexzeß 185 7; 193 26, 31, 33 Werturteil Formalbeleidigung und ~ 192 2 Meinungsäußerungsfreiheit und ~ 193 6 substantiiertes 185 7 Tatsache oder ~ 185 2 ff Tatsachenbasis 185 6,41 Verunglimpfung 189 3 Wahrheitsbeweis 192 3 Wertzeichen amtliches ~ 148 2 ff ausländisches ~ 152 1 ff fremden Währungsgebiets 152 1 ff Urkundeneigenschaft 148 4; 267 90 Wertzeichenfälschung Absicht 148 7 ff Auslandstat 6 50 f; Vor 146 8; 148 1; 149 2 bandenmäßige Begehung 150 1 Beseitigung des Entwertungszeichens 148 13 DDR-Alttaten 146 36; 149 12 Einziehung 150 3 ff Entwertungsvermerk beseitigen/verändern 148 6 Feilhalten 148 11 Geldfalschung und ~ 148 la, 17 gewerbsmäßige Begehung 150 1 Inverkehrbringen 148 11 Irrtum 148 15; 152 3 Konkurrenzen Vor 22 10; 148 17; 149 7 Nachmachen 148 5 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 148 3; 149 1 Papier, zur ~ geeignet 149 4 Rechtsgut Vor 3 178; Vor 146 6; 148 1 Rücktritt vom Versuch 148 9; 149 2, 8 ff Sammelobjekte 148 3 , 7 , 1 4 Sichverschaffen 148 10 Tätige Reue 149 7 Urkundenfälschung und ~ Vor 146 7; 148 4, 6, 17; 267 293 Verfälschen 148 5 f Verfall, erweiterter 150 1 f Vermögensstrafe 150 1 f Versuch 148 16; 149 1 Verwenden 148 8, 13 Vorbereitung einer ~ Vor 22 8; 149 1 ff - Konkurrenzen Vor 22 10 Vorrichtungen, zur ~ geeignet 149 3 Vorsatz 148 9, 15; 149 6 Weitergabe an Eingeweihten 148 12 Wertzeichen - amtliches ~ 148 2 ff - ausländisches ~ 152 1 ff Wertzeichenverkehr Sicherheit/Funktionsfahigkeit als geschütztes Rechtsgut 148 1 (323)

Wid

Wesentlichkeitslehre Bestimmtheitsgebot und ~ 1 27 Wettbewerbsabsicht 299 32, 34, 45, 60 Wettbewerbsrecht Glücksspiel, unerlaubtes und ~ Vor 284287 2, 13,25 Kapitalanlagebetrug und ~ 264a 2, 35,44, 71,84 Werbe- und Vertriebssysteme, progressive Ν Vor 287; Vor 287 5, 7 f, 10 ff; 287 1,28 Wettbewerbsstrafrecht und ~ Vor 298 4 ff Wettbewerbsstrafrecht siehe auch Absprachen, wettbewerbsbeschränkende Aufbau Vor 298 9 ff ausländisches Strafrecht Vor 298 12 ff Bestimmtheitsgebot und ~ Vor 298 7; 298 8 Entstehungsgeschichte Vor 298 1 EU-Recht Vor 298 1 f, 11 f; 298 53 f internationale Abkommen Vor 298 1 f, 12 Kartellbehörden Vor 298 6; 298 57, 59 Kartellrechtsakzessorietät Vor 298 8 Konkurrentenschutz Vor 298 5 Korruptionsbekämpfung Vor 298 1 ff; 299 1 Lauterkeit des Wettbewerbs als Rechtsgut Vor 298 5 Oligopol Vor 298 4 Organisierte Kriminalität Vor 298 1, 9 Rechtsgut Vor 298 4 ff Schmiergeld Vor 298 1, 8; 299 1 Strafwürdigkeit Vor 298 4, 6 Submissionskartell Vor 298 4, 8; 298 4 ff Teilnahmewettbewerb 298 24 Unlauterkeitserfordernis Vor 298 7; 299 39 Vergaberecht Vor 298 8; 298 22 Vergabeverfahren - freihändiges ~ 298 24 - nicht offenes ~ 298 23 - offenes ~ 298 23 - privates - 298 22 Verhandlungsverfahren 298 23 Vermögen als Rechtsgut Vor 298 6; 298 9 f Wettbewerb, wirtschaftlicher als Rechtsgut Vor 298 4 f; 298 9 Wettbewerbsrecht und ~ Vor 298 4 ff Wettbewerbsregeln Vor 298 7 f Wette als Bankrotthandlung Vor 283 63,69 Glücksspiel, unerlaubtes und ~ 284 3 Widerrechtlich Begriff Vor 32 25 Widerrechtlichkeit Hausfriedensbruch - Absicht widerrechtlicher Handlungen 123 52 - Besitz 123 27,35 - Eindringen 123 68 ff

Wid

Sachregister

Widerrechtlichkeit (Forts.) der Verwertung von Kenntnissen aus dem persönlichen Lebens- und Geheimbereich Vor 201 6 der Wegnahme, Pfandkehr 289 18 des Weitergebrauchs 248b 4 Widerruf der Strafaussetzung abschließende Regelung 56f 1 Absehen vom ~ 56f 26 ff Anhörung der Staatsanwaltschaft 56f 59 f Anhörung des Verurteilten 56f 59 f Auflagenverstoß 56f23 ff Begehung einer neuen Straftat 56f 2 ff Beschlußform 56f 62 mildere Maßnahmen 56f 26 ff, 44 Nebenfolgen 5 6 f 4 9 f f Verfahrensrecht 5 6 f 5 7 f f Weisungsverstoß 56f 15 ff Zeitpunkt der Entscheidung 56f 45 ff Widerruf des Straferlasses 56g 5 ff Beschlußform 56g 18 Ermessen, begrenztes 56g 10 Wirkungen 56g 14 ff zeitliche Einschränkungen 56g 13 Widerstand gegen die Staatsgewalt Reichweite des Strafschutzes Vor 110 6 ff Verfassungsmäßigkeit Vor 110 3 Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte Absehen von Strafe 113 46, 48 f Amtsträger 113 4 ff - Beschränkung auf inländische ~ 113 7 - zur Vollstreckung berufen 113 8 Angriff, tätlicher 113 17 Bedrohung und ~ 113 68 Beisichfuhren einer Waffe 113 53 ff besonders schwerer Fall 113 46, 52 ff Bildung bewaffneter Gruppen und ~ Ν 127 3 Blutentnahme 113 32,35,36 DDR-Alttaten 113 69 Diensthandlung - Begriff 113 4 - Rechtmäßigkeit 113 18 ff - Vollzug für andere Organe 113 31 Dritte als Täter 113 13,50 Drohung - mit empfindlichem Übel 113 65 f; 114 11 - mit Gewalt 113 16 erkennungsdienstliche Behandlung 113 36a, 37 gefahrlicher Eingriff in den Straßenverkehr u n d - 113 68 Gegenüberstellung zur Identifizierung 113 36a Gerichtsvollzieher 113 9, 12, 15, 33, 35, 38 Gesundheitsschädigung, Gefahr schwerer ~ Ν 113 Gewalt 113 14 f, 57

Gewalttätigkeit, gefahrsetzende Ν 113; 113 57 ff Handeln auf Anordnung/Befehl 113 35 Hausfriedensbruch und ~ 113 68; 123 79 Hilfsbeamte der Staatsanwaltschaft 114 4 Hilfspersonen 114 7 ff Irrtum 113 1,7, 19 ff - des Amtsträgers 113 33 ff - des Täters über Rechtmäßigkeit der Diensthandlung 113 39, 40 f, 43 ff, 66 - des Täters über Zumutbarkeit des Rechtsbehelfs 113 47 - Vermeidbarkeit 113 46 f Jagdaufseher 114 2 , 3 Jagdausübungsberechtigter 114 3 Körperverletzung, Gefahr schwerer Ν 113; 113 60 Konkurrenzen 113 62 Kraftfahrerverhalten gegen Polizei 113 15, 36,45 Kraftfahrzeug als Waffe 113 53,55,68 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 113 lb, 3 Landfriedensbruch und - 113 68; 125 8, 10, 45,66 f, 71 Nötigung und - 113 3,13a, 62 ff; 240 104 ff, 124 Notwehr - gegen unrechtmäßige Vollstreckungshandlung 113 40 f - Notwehrrecht des Amtsträgers 113 38a passives Verhalten 113 14, 15 Personalienfeststellung 113 37, 38 Polizeibeamter - Eingriffsbefugnisse 113 36 ff - Personen mit Rechten/Pflichten eines Polizeibeamten 114 2 Privatfestnahme 113 3 Razzia 113 37,38 Rechtmäßigkeit der Diensthandlung 113 18 ff - Beurteilungs-/Ermessenspielraum des Amtsträgers 113 32 - dogmatische Einordnung Vor 32 24; 113 20 f - strafrechtlicher Begriff 113 25 ff - wesentliche Formerfordernisse 113 30 ff Rechtsbehelfsklausel 113 47,50 Rechtsgut 113 2 , 7 , 2 1 Scheinwaffe 113 53 Soldaten 113 1,4 ff, 10 Todesgefahr 113 60 Ungehorsam, bloßer 113 14, 15 Unternehmensdelikt, unechtes 113 13,62a Verkehrskontrolle 113 11,38 Verstrickungsbruch und - 136 2 Versuch 113 67 Vollstreckungsbeamter 113 9 (324)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummem Widerstand gegen VoUstreckungsbeamte (Forts.) Vollstreckungshandlung 113 4, 11 ff; 114 5 - Beginn und Beendigung 113 12 - durch Unterlassen 114 1 ff Vorsatz 113 42, 61; 114 6 Waffe, Beisichführen 113 53 ff Wehrstrafrecht und ~ 113 10,68 Widerstand 113 13 ff Zuständigkeit - örtliche 113 29 - sachliche 113 28a Zwangsmaßnahmen der Polizei 113 37 Widerstandsrecht Abhilfe, Unmöglichkeit Vor 32 89 Deutscher als Täter Vor 32 85 freiheitlich demokratische Grundordnung als Schutzgut Vor 32 84, 86 Nötigung von Verfassungsorganen und ~ 105 19 Offenkundigkeit verfassungsfeindlichen Ziels Vor 32 88 putatives ~ Vor 32 91 als Rechtfertigungsgrund Vor 32 83 subjektive Rechtfertigungselemente Vor 32 90 Tötung aus politischen Gründen 211 27 Unternehmen eines Staatsstreichs Vor 32 87 verfassungsrechtliche Verbürgung Vor 32 83 Widerstandsunfähigkeit siehe Sexueller Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen Widmark-Methode 316 19,38 Wiederaufnahme eines Strafverfahrens Vor 93 22 Parteiverrat 356 75 nach Rechtsbeugung 339 121 Veijährung und ~ 78 11 Wiedereinsetzung in den vorigen Stand Veijährung und ~ 78 10 Wiedergutmachung siehe auch Strafaussetzung zur Bewährung; siehe auch TäterOpfer-Ausgleich Bemühen des Täters um ~ Ν 56 Bewährungsauflage Ν 56b; 56b 5 ff Prognose und Wiedergutmachungsbemühungen des Täters 56 23 kein selbständiger Strafzweck 46 52 Strafzumessung, Bedeutung 46 52, 200, 202, 209 ff Wiederholungsabsicht 236 73 Wiederholungstäter Gewässerverunreinigung 324 116 Trunkenheit im Verkehr 316 1, 248 Vollrausch 323a 293 ff, 300 Wiederverleihung von Fähigkeiten und Rechten 45b 1 ff (325)

Wir

Wild Jagdwilderei, Tatobjekt 292 32 Wilderei siehe auch Fischwilderei; siehe auch Jagdwilderei Diebstahl und ~ 242 12 Notwehr gegen ~ 32 66, 120 Wildgehege 292 40 Wildpark 292 40 Wille einheitlicher Handlungswille und Handlungseinheit Vor 52ff 12 ff, 33 als Handlungsgnindlage der Tat 20 1 Handlungswille, bedingter und Vorsatz 16 101 ff Willensfreiheit Schuld und ~ Vor 13 73 f; 20 6 ff Willensschwäche erhebliche Wucher 302a 21 f Strafzumessung, Bedeutung 46 84 Willensstrafrecht im Nationalsozialismus Vor 22 46; 23 10 Willenstheorie 203 19 Willkürmaßnahme, rechtsstaatswidrige Politische Verdächtigung 241a 14 f Volksverhetzung 130 36 Willkürverbot für die Strafgerichtsbarkeit 1 1 Willkürvermutung 193 15 Wirtschafszone, ausschließliche deutsche Umweltdelikte, Strafbarkeit von Auslandstaten in der ~ Ν 5; 5 57 ff Wirtschaft Begriff 264 a.F. 46 ff Wirtschaften ordnungsgemäßes ~ Vor 283 53, 56, 101 ff; 283 9, 12, 155, 167 ff Wirtschaftsdelikt Kapitalanlagebetrug Vor 263 5 Konkursstraftaten Vor 283 3, 54 Kreditbetrug 265b 23 Subventionsbetrug Vor 263 5; 264 a.F. 17 Wirtschaftskriminalität siehe auch Korruption Strafrechtsreform Einl 90 Werbe- und Vertriebssysteme, progressive Vor 287 1 Wettbewerbsrecht und ~ Vor 298 1 Wirtschaftsprüfer Berufsbezeichnung, geschützte 132a 12c Konkursstraftaten 283 5 Kreditbetrug 265b 111 Parteiverrat 356 23, 35 Schweigepflicht 203 35, 66, 120, 125 Untreue 266 60 Versagung/Widerruf der Zulassung 45 36

Wir

Sachregister

Wirtschaftssubvention 264 a.F. 13, 19,25, 38 f, 45 ff Wirtschaftszone, ausschließliche deutsche 324 EntstG 5, 2a, 21; 326 EntstG 8, 94; 330 2; 330a EntstG 2 Wissenschaft Gegenstände der bedeutende 243 26 ff; 304 9 Wissenschaftliche Leistung tadelnde Urteil über ~ 193 13 Wissenschaftsfreiheit Anleitung zu Straftaten und ~ 130a 33 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen und ~ 166 27 Staatsgeheimnisse und ~ 93 34 Verbreiten von Propagandamitteln und ~ 86 19 Verbreitung pornographischer Schriften und ~ 184 9, 50 Wissentlichkeit Bankrott, besonders schwerer Fall 283a 2, 5 Erregung öffentlichen Ärgernisses 183 6 Gläubigerbegünstigung 283c 31 der Herbeiführung einer schweren Folge 226 28 Mißbrauch von Notrufen 145 24 ff Pfandkehr 289 25 Rechtsbeugung 339 Vor 1, 77 Störung einer Bestattungsfeier 167a 19 Strafvereitelung 258 21 Verfolgung Unschuldiger 344 10 als Vorsatzform 16 81 ff, 98 Zwangsvollstreckungsvereitelung 288 35 Wohl der Allgemeinheit siehe Allgemeinwohl Wohl des Minderjährigen als Rechtsgut 236 4 Wohnsitzprinzip Vor 3 378, 381 Wohnung Begriff 123 8 ff zur ~ von Menschen dienend Ν 306a 1; 306 9 Räume zum Wohnen, Mietwucher 302a 5 Wohnungseinbruchsdiebstahl 243 9; Ν 244 11 Wohnungsgewährung Förderung der Prostitution durch ~ 180a 12 f, 16; 184a 6 Wohnungsvermittler Vermittlungswucher 302a 35 Wohnungsverwalter Untreue 266 130 Wohnungswechsel Anzeigepflicht als Weisung bei der Führungsaufsicht 68b 34 Wort Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes siehe Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung

Wortlauttheorie eigenhändige Delikte 25 41 f Wucher Ν 291 Additionsklausel 302a 36 ff Auffälliges Mißverhältnis 302a 27 ff, 45 Ausbeuten der Schwächesituation 302a 23, 55 Beendigung 302a 60 f besonders schwerer Fall 302a 64 ff DDR-Recht 302a 74 Entstehungsgeschichte Einl 48, 90; Vor 284ff 3; 302a EntstG, 37 ff Gewährung von Kredit 302a 9 f gewerbsmäßige Begehung 302a 67 Individualwucher 302a 1 Irrtum 302a 15,53 f Konkurrenzen 302a 72 Kreditvermittler 302a 12, 35 Kreditwucher 302a 8 ff, 17 f, 32 f Leistungen, sonstige 302a 11 Leistungswucher 302a 11,34 Lohnwucher 302a 11 Makler 302a 35 Mietwucher 302a 4 ff, 16, 18, 28 ff Mißverhältnis Leistung - Gegenleistung 302a 24 ff, 45 Mitwirkende 302a 42 ff, 58 Nebenleistungen 302a 5 Nebentäterschaft 302a 46 Not, wirtschaftliche 302a 65 Ordnungswidrigkeitenrecht und ~ 302a 28 f, 35,72 Parallelwertung, laienhafte 302a 53 f Preis 302a 34 Räume zum Wohnen 302a 5 Rechtsgeschäft - verbotenes/sittenwidriges ~ 302a 2, 34, 50 - zugrundeliegendes ~ 302a 2 Rechtsgut 302a 3 Schwächesituation 302a 13 ff Sichgewährenlassen 302a 48 ff Sichversprechenlassen 302a 48 ff Sozialwucher 302a 1 Täter 302a 42 ff, 56 ff Teilnahme 302a 42, 57 f Teilnahme, notwendige 302a 59 Unerfahrenheit 302a 18 f Urteilsvermögen, mangelndes 302a 20 Vermittlungswucher 302a 12, 35, 57 Vermögens(gefahrdungs)delikt 302a 3 Vermögensvorteil, übermäßiger 302a 42 Vertreter 302a 51, 56 Vollendung 302a 3, 60 f Vorsatz 302a 46, 52 ff, 66 Wechsel, Vermögensvorteile durch 302a 69 Willensschwäche, erhebliche 302a 21 f Wohnungsvermittler 302a 35 (326)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Wucher (Forts.) Zinsen 302a 32 Zwangslage 302a 14 f Wut als sthenischer Affekt 20 54; 33 55, 58, 68 Zahl unübersehbare ~ Zahl von Menschen, Aussetzen ionisierender Strahlung Ν 309; 311a 7 Zahlungseinstellung Begriff Vor 283 143 ff Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 1, 89 f; 283 118; 283c 32; 283d 7 Zahlungsunfähigkeit und ~ 283 125, 143 ff Zahlungserleichterungen bei Geldstrafe siehe dort Zahlungsunfähigkeit Begriff Vor 283 1, 126 drohende ~ Vor 283 125, 135 ff, 167; 283d 7 Irrtum über ~ Vor 283 144 Strafbarkeitsbedingung, objektive Vor 283 10; 283d 7 des Täters und Verhängung kurzer Freiheitsstrafe 47 21 Wegfall Vor 283 100, 169 f, 172, 175 Zahlungseinstellung und ~ 283 125, 143 ff Zahlungsunwilligkeit Konkursstraftaten Vor 283 125, 143 f des Täters und Verhängung kurzer Freiheitsstrafe 47 21 Zahlungsverkehr, bargeldloser als Rechtsgut, geschütztes 152a 2; 266b 1 Zahnarzt siehe auch Arzt fahrlässige Tötung durch ~ 222 23 Zechprellerei Betrug 263 33, 38 f, 83, 213 ff Zedent als Partei, Parteiverrat 356 48, 76 Zeichnen unter fremdem Namen 267 40 ff Zeit der Tat siehe Tatzeit Zeitdiebstahl Betrug 263 153 Computerbetrug 263a 60, 66 Zeitgesetz Begriff 2 40 Kasuistik 2 48 ff Milderungsgebot 2 39 Rückwirkungsverbot und ~ 2 39 Tatzeitprinzip und ~ 2 39 Zeitliche Geltung des Strafgesetzes siehe Rückwirkungsgebot; siehe Rückwirkungsverbot Zensurverbot 131 42

(327)

Zer

Zerstören von Bauwerken - Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und ~ 87 4 - Bauwerk, Begriff 305 3 - Eigentumsdelikt 305 1 - Konkurrenzen 305 13 - Rechtswidrigkeit 305 11 - Sachbeschädigung, Qualifikation - Vorsatz 305 10 - Zerstören 305 2 durch Brandlegung Ν 306 3 ff; Ν 306a 1 einer Brücke 305 6 eines Dammes 305 7 einer Datenverarbeitungsanlage/eines Datenträgers 303b 25 einer Eisenbahn 305 9 dem Fischereirecht unterliegender Sache 293 11 von Flaggen, Hoheitszeichen 90a 18 eines Gebäudes 305 4 dem Jagdrecht unterliegender Sache 292 61 Pfandkehr 289 17 Sachbeschädigung, gemeinschädliche 304 3 einer Sache siehe auch Sachbeschädigung 303 5 ff Sache, betriebsdienliche 316b 32 Sache, fremde bewegliche 303 16 eines Schiffes 305 5 einer Straße 305 8 von Vermögensbestandteilen 283 14,44 ff, 125 Versicherungsmißbrauch/-betrug 265 n.F. 5 wichtiger Anlagen 318 5 wichtiger Arbeitsmittel - Anlagen/Unternehmen, Errichtung 305a 8 ff - Arbeitsmittel, fremdes technisches 305a 3 ff - von bedeutendem Wert 305a 6 - Konkurrenzen 305a 19 - Kraftfahrzeuge der Polizei/Bundeswehr 305a 11 ff - Rechtswidrgkeit 305a 17 - Störung öffentlicher Betriebe und ~ 305a 19;316b3 - Versuch 305a 18 - Vorsatz 305a 16 - von wesentlicher Bedeutung 305 7 - Zerstören 305a 2 der Zwangsvollstreckung unterliegender Sache 288 30 Zerstörungsabsicht Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr 316c 43 Völkermord 220a 12 f

Zes

Sachregister

Zession, stille 266 114 Zessionar als Partei, Parteiverrat 356 48, 76 Zeuge Aussagedelikte Vor 153 16 ff; 153 3, 9 ff; 154 1,3; 155 4; 156 11; 157 1; 163 5 ff als Partei, Parteiverrat 356 43, 75 Zeugniszwang und Geheimnisschutz siehe auch Zeugnisverweigerungsrecht 203 115, 128 Zeugen Jehovas als Gewissenstäter 46 92; 56 13; Vor 166 6; 166 70 Zeugenbeistand Parteiverrat 356 24 Zeugnisurkunde 267 68 Zeugnisverweigerungsrecht Schweigepflicht, berufsspezifische 203 9, 14, 115 f, 125, 128, 142 Wahlgeheimnis 107c 4 Zeugungsfahigkeit Verlust als schwere Folge 226 13 Zinsen Kreditwucher 302 32 Zivildienstleistender Zurückstellung während Maßregelanordnung/Unterbringung 61 14 Ziviler Ungehorsam siehe Ungehorsam, ziviler Zivilgerichtsbarkeit Rechtsbeugung 339 28, 30 Zivilrecht Notwehrexzeß im ~ 33 73 ff, 77 ff Zivilrechtsakzessorietät des Strafrechts 202a 13; 203 118, 121 ff Betrug, juristische Vermögenslehre 263 128 Datenveränderung 303a 6 Konkursstraftaten 283 130, 147 Sachbeschädigung 303a 6 Untreue 266 32 ff, 39, 44 f, 50, 53, 61, 68, 88,94, 125 Urkundenfälschung 267 6, 24 ff, 38, 82 f Verletzung der Unterhaltspflicht 170 15, 26 ff, 38 Zivilschutz Anlagen/Einrichtungen des Zivilschutzes 109e 4 Zollbeamter Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft 114 4 Vollstreckungsbeamter 113 28,38 Zollgebiet Inlandsbegriff Vor 3 279 ff Zollkonterbande 297 10 Zollstrafe Gefährdung von Schiffen etc. durch Bannware 297 12

Zorn Affekttotschlag 213 3 als sthenischer Affekt 20 54; 33 56, 68, 74 Zuchthausstrafe Vor 38 3, 29 Zuchtmittel im Jugendstrafrecht Vor 38 70 Züchtigungsrecht Körperverletzungsdelikte und ~ 223 10 Zueignung Auslegung, berichtigende Ν 246 2; 246 10 Begriff Ν 246 4; 246 12 Drittzueignung Ν 246 5, 7; 246 20 Einwilligung 242 70 Manifestation nach außen Ν 246 4; 246 13 ff mehrfache ~ 242 67 rechtswidrige ~ 242 68 Sachwerttheorie 246 12 Substanztheorie 246 12 Unterlassen 246 17 Verfügung als ~ 246 14 Vereinigungstheorie 246 12 Wegnahme und ~ 242 32, 46 wiederholte ~ Ν 246 6; 246 11 Zueignungsabsicht Diebstahl 242 46, 52 ff Diebstahl, räuberischer 252 17 ff Entziehung elektrischer Energie 248c 7 Gebrauch eines Fahrzeugs, unbefugter 248c 7 Jagdwilderei 292 52 f, 61 Raub 249 14, 18 Zueignungsdelikte siehe Diebstahl; siehe Jagdwilderei; siehe Raub; siehe Unterschlagung Entstehungsgeschichte Vor 242 1 Führungsaufsicht 245 1 Kriminal-/Rechtspflegestatistik Vor 242 2 Rechtsgut Vor 242 3 Zufallstäter Hangtäter, Abgrenzung 66 72 f Zufallsurkunde 267 66, 70 ff, 101 Zugänglichmachen öffentliches ~ - Anleitung zu Straftaten 130a 25 - Gewaltdarstellung 131 30 - über das Internet Ν 130,131 6 - von Propagandamitteln in Datenspeichern Ν 86 1 pornographischer Schriften 184 21, 23 ff, 45 einer Urkunde 267 220 ff, 228 Vertraulichkeit des Wortes, Verletzung 201 13 Zuhälterei siehe auch Prostitution Ν 181a Abhängigkeitsverhältnis 181a 4 Abhalten von Prostitutionsaufgabe 181a 7 Absicht 181a 16 Ausbeuten 181a 3 (328)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Zuhälterei (Forts.) ausbeuterische ~ 181a 2 ff Ausübung der Prostitution 181a 5, 12 bandenmäßige Begehung 181c 3 bestimmender Einfluß 181a 6 f Beziehungen 181a 4, 14 f Dauerdelikt Vor 174 20; 181a 17 dirigierende ~ 181a 5 ff Ehegattenzuhälterei 181a 15 Entstehungsgeschichte Einl48; 181a EntstG Führungsaufsicht Ν 181b; 181b Gefährdungsdelikt, abstraktes 181a 12 Gewerbsmäßigkeit 181a 13; 181c 2 , 4 Konkurrenzen Vor 174 21; 181a 19 Maßnahmen 181a 7 Rechtsgut 181a 1 Überwachung 181a 5 Verfall, erweiterter 181c 2 ff Verkehr, sexueller 181a 13 Vermitteln 181a 13 Vermögensstrafe 181c 2 ff Vermögensvorteil 181a 9 Verschlechterung der Vermögensverhältnisse 181a 3 f Vollendung 181a 8, 17 Vorsatz 181a 16 Zuhälter, Begriff 181a EntstG Zumutbarkeit siehe auch Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens 20 18 ff, 86 der Notstandslage 35 47 ff Zurechnung, objektive der Erfolgsverhinderung beim Rücktritt vom Versuch 24 193 f fehlende ~ und Versuch 22 20 ff Kausalität und - Vor 13 58, 64 ff Zurechnungsfähigkeit siehe Schuldfähigkeit Zurechnungslehre Urkundenfälschung 267 30 Zurückgelangenlassen in Lebenskreis des Opfers, erpresserischer Menschenraub 239a 34 ff Zusammengesetzte Delikte Handlungseinheit Vor 52ff 21 Spezialität Vor 52IT76 Versuch 22 120 ff, 126 Zusammenrottung 121 11 ff; 124 3; 125 27, 29 Zusammentreffen mehrerer Gesetzesverletzungen siehe Tateinheit; siehe Tatmehrheit Zusicherung genehmigungsgleiche Wirkung Vor 32 170 Zustände Darstellung als technische Aufzeichnung 268 7, 11 f Zuständigkeitstheorie 14 15 f (329)

Zw a

Zustand Gefährlichkeit des Täters infolge seines Zustands 63 61 ff krankhafter ~ 63 63 ff Zustandsdelikt Beendigung Vor 22 31 als Deliktstyp Vor 13 50 Doppelehe 172 11 Notwehr gegen ~ 32 116 Strafzumessung 46 112 Veijährung 78a 7 Zustandstäter als Hangtäter 66 67 Zuwiderhandeln verfassungswidrig erklärte Partei 84 13 Zwang psychologischer ~ Einl 30 unmittelbarer ~ siehe auch Schußwaffengebrauch - Geltung des Strafvollzugsgesetzes, teilweise 38 62 Zwangsarbeit Menschenraub 234 47 f Zwangsbehandlung Körperverletzungsdelikte 223 21 Nötigung 240 96 Zwangsernährung siehe auch Hungerstreik Unterlassene Hilfeleistung und ~ 323c 56 Zwangsgeld Vor 38 84 ff Vorenthalten/V eruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 48 Zwangshaft Vor 38 84 Vollzug 38 58 Zwangsläufigkeitstheorie 22 72 Zwangslage Menschenhandel 180b 7; 180b 7 Sexueller Mißbrauch von Jugendlichen 182 3; 182 3 Wucher 302a 14 ff Zwangsverwalter Untreue 266 47,49, 69 f, 77, 130 als Zwangsvollstreckung 288 9 Zwangsvollstreckung Parteiverrat 356 54 Zwangsvollstreckungsvereitelung Absicht 288 1, 3, 14, 34 ff Anfechtungsanspruch 288 10 f Anspruch des Gläubigers - bestehender ~ 288 2 f - durchsetzbarer- 288 10 f - materiell-rechtlicher ~ 288 2 f, 5 - öffentlich-rechtlicher ~ 288 8 - privatrechtlicher ~ 288 8 Antragsdelikt 288 44 Anwartschaften 288 10 Arrest 288 9, 16

Zwa

Sachregister

Zwangsvollstreckungsvereiteluiig (Forts.) Auffangfunktion 288 1 Bankrott und ~ 283 41, 240; 288 2, 7,45 Befriedigungsrecht des Einzelgläubigers als Rechtsgut 288 2 Beiseiteschaffen 288 30 f Beitreibungswille des Gläubigers 288 16 Beschädigen einer Sache 288 31 Beschlagnahme 288 12 Besitz 288 21 Deckung - inkongruente ~ 288 33 - kongruente ~ 288 29 Eigentumsvorbehalt 288 21 Einziehung 288 12 Entstehungsgeschichte Vor 284ff 5 Erfolgsdelikt, kupiertes 288 6 Fiskus als Gläubiger 288 44 Forderungen - Abtretung 288 27 - zur Einziehung abgetretene ~ 288 23 - Erlaß/Verpfändung 288 28 - zukünftige - 288 10,25 Garantensonderdelikt 288 39 Garantenstellung 288 28 Gefährdungsdel ikt - konkretes - 288 6,26,42 - potentielles - 288 6, 26,42 Gefährdungserfolg 288 26,42 Geldstrafe 288 12 Gläubigerbegünstigung und - 283 240; 283c 43; 288 7,45 Gläubigerschutz als Rechtsgut 288 1 ff Handeln - mit Einwilligung des Schuldners 288 39 - zugunsten des Schuldners 288 39 Inkassozession 288 23 Innentendenz, Delikt mit überschießender 288 6 Insolvenzverwalter 288 44 Klageerhebung 288 16 Konkurrenzen 288 45 Kostenerstattungsanspruch, zivilrechtlicher 288 13 Kriminal-/Rechtspflegestatistik 288 1 mittelbare Täterschaft 288 39 Nachtat, straflose 288 45 Organ juristischer Person als Täter 288 38 Pflichtdelikt 288 39 Plombierungsfunktion 288 1 Recht, unpfandbares 288 20 Rechtsgut 288 1 ff Reformdiskussion 288 46 Rückgewinnungshilfe 288 12 Sache - eigene ~ des Gläubigers 288 21

- im Eigentum eines Dritten stehende 288 24 - unpfändbare - 288 20 Scheingeschäft 288 30 Schuldnerbegünstigung und - 283d 28; 288 7 Schuldnereigenschaft als besonderes persönliches Merkmal 28 56, 68 Selbstbegünstigung, straflose 288 12 Sonderdelikt, echtes 288 37 Subsidiarität strafrechtlichen Schutzes 288 4 Täterkreis 288 37 ff (keine) Tätige Reue 288 43 Teilnahme 288 40 f Ultima-ratio-Prinzip 288 1,4 unpfändbare Rechte/Sachen 288 20 Unterhaltsansprüche 288 10 Unterlassen 288 28 Urteil, zivilgerichtliches rechtskräftiges 288 2 ff, 14 Veräußern 288 27 ff Verbergen 288 30 Vereitelungsabsicht 288 1, 3, 14, 34 ff Verfall 288 12 Verheimlichen 288 31 Vermögen - Begriff 288 19, 21 f - Besitz 288 21 - im Eigentum eines Dritten stehende Sachen 288 24 - Wert, wirtschaftlicher 288 25 Vermögensdelikt 288 1 Vermögenssanktion 288 12 Verstecken 288 30 Verstrickungsbruch und - 288 27,45 Versuch 288 42 f Vertreter des Vollstreckungsschuldners als Täter 288 38 Vollendung 288 1,42 Vollstreckungsschuldner 288 37 Vollstreckungsschutz, vorübergehender 288 17 Vollstreckungstitel 288 3, 16 Vorsatz 288 3, 32 f Wahlfeststellung 288 31 Wissentlichkeit 288 35 Zerstören einer Sache 288 30 Zwangsverwaltung als Zwangsvollstreckung 288 9 Zwangsvollstreckung - Arrest als - 288 9 - Begriff 288 8 - drohende - 288 1,3, 15 ff - Zwangsverwaltung als - 288 9 Zwischenerfolg 288 6, 26, 42 Zweckstrafe 1 18 (330)

Fette Zahlen = §§, magere Zahlen = Randnummern Zwecktheorie Notstand, rechtfertigender 34 2 Zweckverfehlungslehre Betrug Vor 263 95; 263 165, 182 ff, 262 Subventionsbetrug 264 a.F. 11, 13 Untreue 266 142 Zwei-Partner-System Mißbrauch von Scheck- und Kreditkarten 266b 14, 16 ff, 21 Zweispurigkeit des Sanktionensystems Einl 35 f, 38; Vor 38 8 ff; Vor 61ff 1 ff - Krise der ~ Vor 38 13; Vor 61ff 13 ff; 66 9

(331)

Zwi

- Lockerung durch vikariierendes System 67 1 - Strafrechtsreform Einl 137 f; Vor 38 9 f; Vor 61ff 7 Zwischenaktslehre, modifizierte Vor 22 139; 22 65 ff, 85 ff, 99 ff, 118 f, 121, 129 f, 135, 158 ff, 166 ff Zwischengesetz Milderungsgebot und ~ 2 21; Vor 38 121 Zwischenhehler 259 17,46 Zwischenmeister Vorenthalten/Veruntreuen von Arbeitsentgelt 266a 19,23 ff