Shakespeares Quellen: Bändchen 1 Quellen zu König Lear [Reprint 2020 ed.] 9783111557830, 9783111187297

Table of contents :
Zum Geleit
Entwicklung der Lear-Sage
I. Leir und Cordeilla in Salfrid von Montmouth's "Geschichte der Briten"
II. Leir und Cordeilla in Holinshead's "Chronik von England Schottland und Irland"
III. Leire und Cordila im Spiegel der Obrigseiten"
IV. Leyr und Cordelia Spensers"Feenkönigin"
V. Das Chronikendrama von König Leir
VI. Die Geschichte von Paphlagonischen König in Sidneys " Arcadia "
Inhalt

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Bijafefpeates .Quellen in der O n g i n a l f p t a d j e u n d deutfd) t j e r a u o g e g e b e n

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Dr. j u r . A l b e r t enn tpir feine Quellen perglcid;en. §>ie 2Jetpunberung allgemeiner 2lrt für iljn ipirb burd; fold;en ät$ung. 3 a , m a n fieht erft, roenn m a n feine 2Jbtt>eicf)ungen unb Sutaten gegenüber bem überlieferten Stoff ertDägt, tpas er getoollt hat; Pom ftrembgut, bas if>m juflofe, löft ficf> feine^3erfönlicb!eit ab; inbem tpir bas ©eborgte meffen unb abgrenjen, toirb ber ©eift bes Schaffenben am fühlbarften. §>eshalb hat bereits $ a r l S i m r o d bie Quellen bes S h a f e fpeare in Stooellen, OTärchen unb S a g e n 1831 überfe$t unb in ju?ei 93änben unferem 33olfe jugänglid) gemacht, © a s 28ert erfuhr eine jroeite Sluflage (1872) unb tpirb noch freute »erlangt, fieiber bietet es aber häufig nicht bie eigentlichen Quellen, bie Shatefpeare gebrauchte, fonbern porausliegenbe ober blofe penoanbte Raffungen, ©ie Königsbramen unb bie 9iömertragi>bien, aud; manche -Cuftfpiele finb gar niebt berüdfichtigt. SJollftänbiger finb bie unmittelbaren Vorlagen 6 h a f e fpeares in ber Urfprache herausgegeben toorben burch Sollier§ajlitt, unter bem Sitel .Shakespeare's Library', in fechs 93änben (fionbon, 9ieepes, 2. 2lufl. 1875, pergriffen). (Sinjelne Schriften bacaus mit englifchem Sejrt tourben in ben legten Sahren in billigen englifchen 93änbchen mehrfach neugebrudt. Slber auch in biefer S a m m l u n g permifet man bie

VI £t>romtcnbüd>er, a u s benen bie ß ö n i g s b r a m e n i>ciuptfiid)lid) ernntchfen, u n b manches a n b e t e . U n t e r f o l g e n Umftänben t>at bie §>eutfd)e 0 i ) a f e f p e a r e ©efellfchaft feit S a g t e n eine pollftänbige, bem heutigen 6 t a n b p u n t t ber JJorfchung entfprechenbe 2Zeuausgabe pon f p e a r e s Q u e l l e n in ber Originalfprad;e geplant, tpobei bic älteren, pon 6 h a t e f p e a r e nid;t m e h r b e t a g t e n 33orftufen j t p a r mit berüdfidjtigt, aber Pom Greife feiner eigenen 93elefenheit gefonbert tperben follten. Gin großes U n t e r n e h m e n ; Ijanbelt es fid) bod; u m 36 5>ramen, u n b faft bei jebent U r a n i a u m mehrere Unterlagen! 6lja{efpeare hat eben eine g a n j ftattlicfje 9icii>c pon 93üd;ern j u f a m m e n g e l e f e n , u n b eine S c f w r phatitafiepoüer Stopfe tjattc ihm porgearbeitet. SBeber bie 2lrbeitsfräfte, noch bie OTittel ber ©efellfchaft reichten aus, u m fofort bas © a n j e in 2lngriff j u n e h m e n . S i e perfucht es baher ftücftpeife u n b gibt jugleid;, ba fie eine beutfd;e ©cfellfdjaft ift, eine burchgehenbe Überfettung bei. ®ie 2lbfid;t ift eine jn>eifache. (Sinerfeits foll ben beutfehen ffreunben bes großen §>ramatiters bie 93orgefcf>ichte feiner g e l b e n , baö f r ü h e r e allen eines S e a r , § a m l e t uftp. in ber ©eftalt bequem erfd;aubar werben, in ber fie j u erft ihm felber entgegentraten: b a j u bient ber beutfehe S e j t . 2lnbererfeits u>irb fjicc ben tiefer 23ohtenben jugleich ber SDortlaut, tpie 6 h a ' c f P c a r c 'l> n tpiffenfchaftlicher ©enauigieit u n b 33ollftänbigteit bargeboten, fogar nod; pollftänbiger als es eigentlich nötig tpäre, inbem birette SJorftufen ber pon S h a f e i P c a r e g e l a u n t e n R a f f u n g e n in befonbers intereffanten f ä l l e n mitgebrudt tperben. §>em ftorfcher bienen u n b jugleich bie beften F ü c h t e ber ftorfchung fcifcf>gepflücft unferem 93ol!, namentlich auch unferen 93ühnenbarftellern jugänglich j u machen: b a s ift bas Siel ber b e u t fehen ortlierjid;tet, um bas SBert nid?t burd) 2tusfüt>ruugen j u befd;K>eren, bie bem SBanbel t>on fforfdpung, Sluffaffung unb ©efdjmad unterliegen; (Sfjafefpeare las feine Quellen aud> o^ne Kommentar, dagegen u>irb jebem 93anb eine ilberfic^tstafel beigegeben, um für bas betreffenbe §>rama bie (Enttpidlungslinie ber 5at St>afefpeare einmal gefagt unb tjiemit feine 93crpflid)tung gegenüber »ielen Vorgängern burd? ein braftifc^es 9?ilb ausgebrüdt. 2luf (Srfinbung feines S t o f f e s l;at er leinen SBert gelegt. nen gelangt toar, umjuarbeiten, als l;atten es bereits 3af>rl>unberte in ben Schatten geftellt. ©er 23egriff bes literarifc^en (Eigent u m s toar in jener Seit fdjioad) gegenüber gebruciten 23ud;erjeugniffen, nod> fcfra>äd;er gegenüber bem rafcf) penoefjten Vortrag ungebrudter ©tauten. Slber bafür I?at Sf>afefpeare burd? !ünftlerifci>e 2lusfd)öpfung unb ©urd;geftaltung feiner S t o f f e geforgt, ba& niemals anbere mef)r es unternahmen, eines feiner S t ü d e j u mobernifieren, bis mit ber 9ieftauration ein g a n j frembet ©efc^mad ins S a n b (am. Sc borgte nicfjt wie ein 23ettler, fonbetn tme ein König. (Er lernte nidjt toie ein Sd;üler, fonbern a>ie ein OTeifter. Seine Slbljängigfeit j u »erfolgen, ftets mit ber ff^S12 n bem 2Barum auf ber Sippe, ift baljer ber hefte 9Beg, um in fein (Sigempefen j u innerft einjubringen. S ö e i m a r , 23. Slpril 1914. 51.