Südsardische Trutz- und Liebes-, Wiegen- und Kinderlieder [Reprint 2020 ed.] 9783112324745, 9783112324738

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Südsardische Trutz- und Liebes-, Wiegen- und Kinderlieder [Reprint 2020 ed.]
 9783112324745, 9783112324738

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BEIHEFTE ZUR

ZEITSCHRIFT FÜR

ROMANISCHE

PHILOLOGIE

BEGRÜNDET VON PROF. DR GUSTAV GRÖBER f

FORTGEFÜHRT UND HERAUSGEGEBEN VON

DR. E R N S T H O E P F F N E R PROFESSOR

AN DER U N I V E R S I T Ä T

LVII.

JENA

H E F T

MAX LEOPOLD

WAGNER

SÜDSARDISCHE T R U T Z - U N D LIEBES-, W I E G E N - UND, K I N D E R L I E D E R

MALLE A. §. VERLAG

VON

MAX IQ 14

NIEMEYER.

SÜDSARDISCHE TRUTZ- UND LIEBES-, WIEGEN- UND KINDERLIEDER

GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN

VON

MAX LEOPOLD W A G N E R

HALLE A. S. VERLAG

VON

MAX

1914

NIEMEYER

Raffa Garzia in

Freundschaft und Hochschätzung gewidmet

Inhaltsübersicht. Seite S ü d s a r d i s c h e T r u t z - , L i e b e s - , W i e g e n - K i n d e r - und N a m e n l i e d e r

I.

II. III.

. . .

I

Vokale

5

Konsonanten

5

Formenlehre

6

Syntax

6

T r u t z - und L i e b e s l i e d e r

8

M u t e t t u s a n s t ö ß i g e n o d e r obszönen Inhalts

43

W i e g e n - und Kinderlieder

48

Namenlieder

53

[Lexikalischer A n h a n g

57

Südsardische Trutz-, Liebes-, Wiegen- und Einderlieder. In meiner Schrift Die sardische Volksdichtung (Festschrift zum XII. Allgemeinen Deutschen Neuphilologentage in München; Erlangen, Junge, 1906, p. 2 3 6 — 2 9 9 ; ital. Übersetzung von A r n a l d o C a p r a , La Poesia Popolare Sarda in Archivio Slorico Sardo II (1906), p. 3 6 5 — 4 2 2 ) stellte ich mit Bedauern fest, dafs es an Sammlungen von volkstümlichen Dichtungen in südsardischer Mundart fast vollkommen fehlt, während wir aus dem logudoresischen und galluresischen Gebiete reichliches und gut aufgezeichnetes Material besitzen. Die Hauptform der südsardischen Liebesdichtung ist das M u t 6 t t u , das ich a. a. O., p. 2 7 0 f r zu kennzeichnen versuchte. Meine damalige Ansicht, dafs das Muteitu für den Süden, das Mutu für den Norden charakteristisch sei, obgleich Vierzeiler (Battorinas) auch im Nuoresischen vorkommen (p. 271), mufs ich insofern einer Revision unterziehen, als ich heute durch die liebevolle inhaltsreiche Besprechung meiner Schrift durch meinen alten Freund und Gönner R a f f a G a r z i a (Bulletino Bibliografico Sardo V, Fase. 5 2 — 5 3 , p. 62—75), durch die Arbeit von D. V a l l a , Noiizie Storiche sul Mutu, A. St. Sa. II (1906), p. I — 1 6 ) , wie durch eigene Beobachtung und Erfahrung weifs, dafs auch die Form des Mutu dem Campidano keineswegs unbekannt, wenn auch weniger geläufig ist. Andererseils gibt es Mutettus, die nicht nur 4, sondern auch 5 und 6 Zeilen aufweisen; und selbst der gewöhnliche Vierzeiler pflegt „entwickelt" zu werden (sard. torrdi). Man wiederholt beim Gesang einzelne pfis oder kambas und so wird aus dem Vierzeiler ein Sechs- oder Achtzeiler, und somit, wie R. G a r z i a richtig bemerkt, ein ganz waschechtes Mutu. So wird z. B. das erste Mutettu der vorliegenden Sammlung folgendermaisen gesungen: Beiheft zur ZeiUchr. f. rom. Phil. LV1I.

i

2

A kki äfffgas arrpri, No Ii ggyas okkannu, lr$mpas de sonadpri, fc unu malu dannu, Trempas de sonadpri No ti gpyas okkannu. Die Ausführungen R. Garzia's haben mich vollkommen davon fiberzeugt, dafs entgegen meiner ursprünglichen Annahme, Aber die Wesenseinheit von Mutu und Mutettu kein Zweifel mehr aufkommen kann und dafs wir im vierzeiligen Mutettu (oder Battorina) die Grundlage für das eigentliche Mutu sehen müssen. Viel umstritten ist der Ursprung der sardischen Liebesdichtung. Ich hatte mich, Volksdichtung, p. 264 dahin ausgesprochen, dafs das Mutu mit seiner seltsamen melancholischen Melodie bodenständig sei, hatte aber, p. 273 für das Mutettu die Ähnlichkeit mit spanischen Liedern gleicher Art hervorgehoben (die auch R. G a r z i a , p. 69 mit einem schlagenden Beispiel belegt) und mich gefragt, ob wir in dem Mutettu des Südens nicht überhaupt eine Nachahmung spanischer Vorbilder sehen müssen. Nachdem heute der Zusammenhang zwischen Mutu und Mutettu feststeht und das Mutettu sogar als die ursprünglichere Form angesehen werden mufs, erscheint die ganze Frage in einem neuen Lichte. R. G a r z i a , der den spanischen Einflufs in einzelnen Fällen nicht ohne weiteres ausschliefst, schwankt zwischen der Annahme, es handle sich um ganz bodenständige Produkte der in so vielen Dingen alt gebliebenen Insel, und der Möglichkeit eines Zusammenhangs mit festländischen italienischen Dichtungsformen. D o m e n i c o Y a l l a , Arch. Stor. Sa. II (1906), p. 14 glaubt, daß das sardische Mutu und das sizilianische strambotto eine gemeinsame Grundlage haben, und meint sogar, sie seien etymologisch betrachtet „Brüder", da nach ihm e s t r a m b o t = e s t r a m p - m u t t i zu erklären ist. Aber abgesehen von der Unzulänglichkeit de' Etymologie unterscheidet sich das sizilianische Strambotto zu seh" der Form nach vom Mutu, als dafs der gewollte Zusammenhanf in die Augen spränge. Auch ein Meister wie F. N o v a t i (A Ricolta Studi e Profili, Bergamo, Istit. Ital. d'Arti Grafiche, MCMVTI), p. 259 glaubt die Ansichten V a l l a ' s über den Ursprung des Mutu ab lehnen zu müssen. N o v a t i , a. a. O , p. 8o, hebt die engen Verwandtschaft? beziehungen des metrischen Baues der Mutus mit dem der „Wieder

3 hoIungslieder k

des Königs Diniz von Portugal hervor, er erinnert

an die kunstvollen, ja gekünstelten Strophenformen der provenzalischen Kunstdichtung, die im italienischen Trecento in der Sestina in Italien eine Auferstehung erlebten, und an die romattfes glosados der Spanier.

Auch er hält die Form der sardischen Liebesdichtung

für alt, wenn sich auch der Inhalt beständig erneuere. Ich bin, wie ich schon Volksdichtung, der Ansicht, dann —

dafs eine Klärung

vielleicht! —

dieser

Lieder

Fragen

erst

erfolgen kann, wenn die sardischen Lieder

auch vom musikalischen Standpunkte sucht werden.

p. 266 geäufsert habe,

schwierigen

aus einmal gründlich unter-

Denn wie die Form, so ist auch die Melodie dieser

ohne Zweifel alt.

Das Mutu wie das Mutettu wird haupt-

sächlich von den Frauen und Mädchen zur häuslichen Arbeit gesungen

mit

einer

sich stets gleichbleibenden

schrillen

ungemein

melancholischen Melodie, die man nicht mehr vergifst, wenn man sie einmal gehört Dissonanzen Melodie

hat und die in ihrer Einförmigkeit und ihren

an orientalische Gesänge erinnert.

Diese einförmige

teilt das Mutettu mit dem Mutu, was ich zur Zeit

Abfassung meiner Volksdichtung noch nicht wufste. ich aber diese schwermütigen Weisen

der

Inzwischen habe

auch in Cagliari und

den

Dörfern des Campidano überall gehört. Daneben existiert allerdings auch eine lebhaftere heitere Melodie, nach der Mutettus im Campidano gesungen werden; von

dieser,

die mir damals allein bekannt war, sprach ich Volksdichtung, p. 271. Auch R. G a r z i a ,

p. 68, bestätigt meine Angaben

und

erwähnt,

dafs diese Melodie auf die Mutettus angewandt wird, die man auf der Hin- und Rückfahrt von den ländlichen Heiligenfesten, auf den trakkas (Blachenwagen) sitzend, singt. Mit dieser heiteren Festmelodie wurde mir z. B. Nr. 24 meiner Sammlung vorgesungen, ein ungemein bekanntes Mutettu, das man bei der Fahrt zum Fest der hlg. Greca in Decimomannu singt. spielte

die

phonographische

Aufnahme,

die

habe, meinem Freunde J. R u b i o y B a l a g u e r

ich davon

Ich

gemacht

aus Barcelona vor,

der mir sofort sagte, man singe ebensolche Lieder mit ähnlicher Melodie bei den Landfesten in Katalonien. Man

kann sich also wieder fragen,

ob nicht diese

heitere

Melodie der Mutettus importiert ist und nur die melancholische in ganz Sardinien verbreitete ursprünglich ist. Aus alle dem ergibt sich m. E., dafs die Zeit, ein endgültiges Urteil in diesen Fragen zu fällen, noch nicht gekommen ist und

1*

4 dafs es vorerst gilt, ein reichliches Material aller sardischen Dichtungsarten aus allen Teilen der Insel zusammenzutragen und vor allem, den musikalischen Teil

der Frage nicht zu vernachlässigen.

Ich

bin leider nicht in der L a g e , diesen zweiten Teil meiner eigenen Forderung zu erfüllen; aber ich will mich wenigstens

bemühen,

dem ersten gerecht zu werden. Die

vor

Jahren

versprochene

Studie

über

die

sardischen

Melodien von G. F a r a D e s s y steht leider immer noch aus; auch Raffa Garzia

hat uns die in Aussicht gestellte Sammlung von

Mutettus bis zum heutigen T a g e nicht geschenkt Ich habe mich deshalb entschlossen, meinerseits eine Anzahl von südsardischen Liedern herausgegeben und verfolge damit einen doppelten Zweck.

Die spärlichen Sammlungen von

Mutettus von C a n e p a 1 ,

Scano1

und M a n g o 3

südsardischen

sind mangelhaft

transkribiert (verhältnismäfsig am besten die von S c a n o ) und aufserhalb Sardiniens schwer zugänglich und nahezu unbekannt. mir daher

Es schien

nicht überflüssig, eine nach modernen Transkriptions-

grundsätzen behandelte Auswahl zu bieten. Obwohl auf 200 Liedchen beschränkt,

wird sie geeignet

Eigenart dieser Dichtungsart

sein, einen guten Begriff von der zu geben.

Die Liedchen sind von

mir in Cagliari und Domus de Maria gesammelt und an Ort und Stelle transkribiert worden.

Die cagliaritanischen verdanke ich zum

gröfsten Teil der inzwischen verstorbenen alten Signora E l i s a b e t t a Doneddu.

Um

die aus Domus de Maria stammenden hat sich

vor allem mein lieber Freund E r a l d o F a d d a

von dort verdient

gemacht, der nicht eher ruhte, bis er allen den schönen pillokkas seines Heimatortes ihre Geheimnisse entlockt hatte.

Ich

spreche

ihm auch hier meinen Dank für seine treue Mitarbeit aus. Neben der Absicht, die Mutettus den Literaturhistorikern und Folkloristen zugänglich zu machen, wollte ich auch dem Linguisten dienen

und legte deshalb Wert auf eine möglichst genaue,

nicht

normalisierende Transkription. A u f die ersten 170 Mutettus, die den eigentlichen Typus der gewöhnlich von Mädchen gesungenen Trutzliedchen darstellen und ' F. C a n e p a , Mutettus Popularis, Vita Sarda H I (1893), no. 19 u. no. 22.

raccolti

la più parte

a

Cagliari,

* E. S c a n o , Saggio critico-storico della Poesia Dialettale Sarda. CagliariSassari, G. Dessi, 1901; p. 52 ss. ' F . M a n g o , Canti popolari sardi. Arch. per lo atudio delle trad. pop. V I (1887).

5 in denen man alle die Motive wiederfindet, die ich in der V o l k s d i c h t u n g verschiedentlich hervorhob, folgen 30 Mutettus anstöfsigen oder geradezu obszönen Inhalts (bei denen wir uns aus begreiflichen Gründen die Übersetzung erlassen und auf den lexikalischen Anhang verweisen).

Diese werden von

klassen gesungen —

Burschen

der niedrigeren

einige auch von Mägden —

Volks-

und dürfen trotz

ihrer Unzweideutigkeit nicht fehlen, sowohl aus volkspsychologischen Gründen als auch deshalb, weil sie uns interessantes lexikographisches Material bieten. Im Anhange lasse ich die mir bekannt gewordenen Wiegenund Kinderlieder, sowie eine Auswahl der sehr beliebten Namenlieder folgen. Sowohl die cagliaritanischen Lieder

wie die von Domus de

Maria weisen die lautlichen Kennzeichen des südsardischen Vulgärdialekts auf, die von Domus natürlich mehr als die von Cagliari, da in der Hauptstadt oft die Lautgewohnheiten der höheren Klassen neben den vulgären auftauchen.

Vokale. 1 1. Vortoniges e vor r(r) > a (Lautl. § 39): arrpri pikkapard(ri 2.

1, 1 (C.);

51, 4 (C.).

Vortoniges e >

a in anderer Umgebung

(Lautl. § 39):

lanzgru 91, 2 (C.); appasprga 115, 2; bastyólu 220, 5. 3.

Vortoniges e > /': kallintura 35, 3 (gegen kallentiira 81, 2

(C.); siriniku 89, 2 ( = cagl. serenikku). 4. Vortoniges 0 > a, bes. vor r (Lautl. § 40); koranta 65, 2; korantgttu 15, 3; mallareddti 82, 1; foid^tta 116, 1 ( = cagl. fard(lta)', skrazolai 130, 3.

Konsonanten. 1. M e t a t h e s e : iskwdtrisi

71,4;

iykrgntas

152, 3;

kruzza

Mrazztt

2 , 3 ; frgmmu

74, 1;

Srafjadpri

frgzzi

170, 3;

29,4; 124,3;

airigus

krazzas

49, 1 ;

trubanti

129,2;

120, 4

(daneben

allirgu 93, 4). 2. r + K o n s ,

(r/, rd, rk, rl, rz\ Lautl. §§ 129, 131)

wird

schon im Vulgärcagliaritanischen und dann im ganzen Campidano zu //, kk, II, zz, wobei oft die Länge des Konsonanten aufgehoben wird: pptis 2, 3; unu pp/i (= forti) 1

Formen

ohne

Sigel

stammen

dolpri 7, 3; ótu (= aus

Domus

de

Maria;

w e r d e n , soweit sie isoliert aufgeführt sind, in der P a u s a - F o r m

ortu) 11, alle

I;

Wörter

widergegeben.

6 mótu (— mórtu) 15, 4; fatta (= farta, falta) 33, 2 ; atu (= altu) 42, 1 ; /a//« 4 2 , 4 ; pati 8 7 , 4 ; spti (= sprti) 7 6 , 4 ; (= kwariu) 128, 2; ¿p// 129, 1 ; /ia//a (= karta) 139, 4 (C.); nikka 1 9 1 , 3 ; ¿ikka 36, 4; arregpda 1 2 3 , 3 ; azzyada 88, 3 ; 146, 3. — Daneben aber auch parti 43, 3 ; partís 1 2 3 , I ; cirkas

artu, kwata matibullai 49, 4.

3. st > st vulgär und im ganzen Campidano zu hören: istu 77, 1; bedistes, kredütes 1 3 5 , 3 . 4. I (r) + K o n s . > i -J- K o n s , (velares /) hört man schon in Villanova (Vorstadt von Cagliari); s. Laut). § 129 und im Iglesientischen, fast immer in Domus de Maria: pfidyu 63, 2 ; gaidinu 8 3 , 4 ; peidizi 102, 2; foid(tta 1 1 6 , 1 ; airigus 1 2 0 , 4 ; airigu I 2 i , 4; airigai 144, 2 (aber allirgu 93, 4). 5. Der Dialekt von Domus de Maria pflegt wie der der umliegenden Dörfer das auslautende s vor einem konsonantisch beginnenden Worte an den betr. folgenden Konsonanten anzugleichen; doch wird diese Neigung nicht streng befolgt und hängt von der mehr oder minder festen Verbindung mit dem folgenden Wort und vom Sprechtempo ab. Beispiele: i bbfllus kasalfddus 2, 2; tre bbptas 6, 2; is krai ddessu (fpru 8, 4; aundi ttúi 14, 3; kpsa kki noy kreia 28, 4; i bbakka mmia llängasa 66, 1 ; si plli ttorrai 69, 3 ; mi tpdi (= ppdis) bbiri 77, 4 ; 140, 4; i ddottprisi 100, 2; m' a Ilassau 1 1 6 , 4; pu kkpttus 147, 2. 6. Beachtenswert ist, dafs das d von dgu ,ich' nach vorausgehendem Vokal (sanu d(u 8 1 , 4 (C.); ki d(u mprga 1 1 5 , 4) und nach e ,und' (e d(u 5 , 4 ; 73, 4; 8 1 , 1 [C.]) zu d erweicht wird; dies zeigt, dafs man in der Tat von et ego ausgehen mufs.

Formenlehre. Zu beachten die Form fui 14, 1 ; 2; in Domus de Maria gegenüber und neben cagl. fe'vimu', fui findet sich im Campidano vulgär überall neben femmu und wird im nördl. Campidano (Trezenta) alleinherrschend.

Syntax. Die Texte zeigen manche interessante vulgären Syntax; doch mufs ich von einem darauf hier absehen, da diese Dinge nur im den übrigen Inseldialekten behandelt werden stellung der sardischen Syntax bereite ich seit

Erscheinungen der näheren Eingehen Zusammenhang mit können; eine Darlanger Hand vor.

7 Unsere Texte können, wie jeder nicht normalisierte Text und jede naturwahre Aufnahme im Gelände, zeigen, dafs es auch in Sardinien, so wenig wie anderwärts, starre Lautgesetze gibt.

Da-

gegen walten, um das Kind mit anderem Namen zu nennen, bestimmte Lautteildenzen vor, die mehr oder weniger befolgt werden, je nachdem ein Wort mehr oder weniger volkstümlich ist und mehr oder weniger Ähnlichkeit mit gleichbedeutenden italienischen hat. Auch der Einflufs der Aussprache der besseren Kreise wirkt beständig mit.

hauptstädtischen

In Cagliari sagt man bongra wie im

Italienischen; im ganzen Campidano hört man daneben bangra mit vortonigem o > a; aber ebenso oft mit Metathese bargna.

Alle

drei Formen werden in ein und demselben Ort nebeneinander gebraucht und man hat kein Recht, bargna allein für regelrecht und volkstümlich zu halten.

Man sei deshalb auch nicht erstaunt, i(sta

79, I neben dem Zeile 2 gleich darauffolgenden kgyka 79, 2 zu finden,

oder nypiti 99, 4.

abgelegenste

Soviel Italienisch kann heute auch der

sardische Hinterwäldler,

um

gelegentlich,

besonders

dem Reim zuliebe, ein italienisches Wort einzuschmuggeln, das er in seiner sardischen Alllagsrede nie gebraucht.

Havxa (>¿1.

I. Trutz- und Liebeslieder. i. A kki dg/gas arrprt ? Pl unu malu dannu ; < Tr$mpas de sonadpri No ti gpyas okkdnnu! (Hast du unrecht? Das ist sehr schlimm; du Bursch mit Bläserbacken, heuer heiratest du nicht!) C. 2. Akkuzzadind', akkuzza I bb(llus kafafyddus, Sa liygwa iptis kruzza, E marriu senz1 e mwfddus. (Wetze, wetze die schönen Backenzähne; deine Zunge ist kurz und [du bist] mager und ohne Mark [ = ohne Saft und Kraft}) DdM. 3A lluii 'e lantypni Mi pllu spassyai, Kästya su gaddaypni, Fikkiu a ffastiggai, (Bei Laternenschein will ich Spazierengehen; sieh da den Kotklunker an, der auch den Hof machen will.) DdM. 4Ampri, ampri, ampri, Amprt dötu gantu, Tut assu iappri, D(u assu gampusantu.

9 (Liebe, Liebe, Liebe, immer sing' ich von Liebe; du bist auf dem Dampfer und ich [komme bald] auf den Friedhof]. DdM. 5Ampri, ampri, ampri, Po ampri i ki di gantu, Kpru miu assu tappri E ä(u assu gampusantu. (Liebe, Liebe, Liebe, aus Liebe singe ich für dich; mein Lieb ist auf dem Dampfer und ich [komme bald] auf den Friedhof.) DdM. 6. Ampri, ampri, ampri, Tr( bbptas arrepilu, Kontinu unu dolpri In su gpru hplu skrittu. (Liebe, Liebe, Liebe, dreimal wiederhole ich es; beständig trage ich im Herzen ein Leid geschrieben.) DdM. 7Amgri, ampri, amgri, Tr{ bbptas dd' arrepilu, Unu rgti dolpri Ppiu in su gpru skrittu. (Liebe, Liebe, Liebe, dreimal wiederhole ich es; ein starkes Leid trage ich im Herzen geschrieben.) DdM.

8. And(ndi app 'agattdu Uri agulla dy gru, A bb(ll' app' intregau Is krai ddessu Qpru. (Beim gehen fand ich eine goldene Nadel; meiner Schönen habe ich die Schlüssel des Herzens übergeben.) DdM. 9Annedd' y gru e kkrdi Pgt' in su didizeddu,

IO Ge mi dd' as a ppagai, Ti gggu man' e ffweddu. (Einen goldenen Ring und einen Schlüssel trage ich am kleinen Finger; du wirst es mir schon zahlen müssen, ich gebe dir die Hand und mein Wort.) DdM. 10. Annika, kala ass' örtu A ssegai arrenada, Su molpiti m' } mmörtu, Sa mqla Susyada. (Annchen, geh in den Garten, um einen Granatapfel zu> pflücken; der Kiel [der Mühle] ist mir gestorben; der Mühisteini ist ruiniert). C. 11. Annika kdlad' ass' piu A ssegai un' arrenada, Su burrikku s' f mmötu, Sa mqla s f ssegada. (Ännchen geht in den Garten, um einen Granatapfel zui pflücken; der Esel [der Mühle) ist tot, der Mühlstein ist zerbrochen.) DdM.

12. Antonikiddu Lay Impdrad' a iskriri, In s' drya lmm' a bbolai, Gravellu, pg di biri. (A. L. lernt schreiben; ich würde in die Luft fliegen, Nelke, um dich zu sehen.) DdM. 13. Aris/rti rrC anti nau Ki Ussi a kkini stimu, Imyi ( appu gettdu Affetlu trus de irima. (Gestern sagte man mir, ich solle ablassen von dem, den ich liebe; jetzt habe ich noch mehr Liebe zu dir bekommen als zuerst.)

11 MArisfru ngn ci vüi, Ka vüi assu kumandu, Frgri, aundi itüi B$nis o ddgi andu. (Gestern war ich nicht dort, denn ich hatte einen Auftrag; Blume, wo du bist [nach deinem Hause] gehe oder ich komme dorthin.) DdM. 15Arrällas

e

Arrällas

in su

arrdllasa, tolu,

De goranlgtlu

bällasa

7i bia in t^rra motu. (Schreie,

schreie,

schreie

im

Hafen;

möge

48 Kugeln durchbohrt tot am Boden liegen sehen!)

ich

dich

von

DdM.

16. Arreiga, Arreiga

arreiga, a (enäi,

Su gi di dpygu,

piga,

S' ateru lassa stai. (Rettich, Rettich, Rettich zum essen; was ich dir gebe, nimm, das andere lafs stehen).

DdM. 17-

ArreskgtP

arreskottu,

Arreskottu

saliu,

Su spli mi dd' a kkgtlu Ass' innamordu

miu.

(Molkenkäse, Molkenkäse, gesalzener Molkenkäse; die Sonne hat mir raeinen Geliebten gebräunt).

DdM.

18. Arretira,

iipiu,

Ka /' igkprra Sfi'

in su gpru

su bpi, miu

D/'s' innantis dy pi. (Geh' aus dem Wege, Kind, sonst spiefst dich der Ochse auf; du bist in meinem Herzen schon [seit vielen] Tagen vor heute.) DdM.

12 *9Arrita Barcellona E' bbflla bagadia ; Su gpru a mm(i dpna, Parma stimada mia. (Rita B. ist ein schönes Mädchen; gib mir dein Herz, meine geliebte Palme !) C.

20. Arriu, bell' arriu, Lassamini' a ppassai, De biri a kkpru miu, Nom mi 'ndi t>pzzu stai. (Flufs, schöner Flufs, lafs mich hinübergehen; ich kann es nicht entbehren, mein Liebchen zu sehen.) DdM. 21. Arruind' arruindi Dessu destu gravellu, De innpi iigamindi. Fai im manfra, bellu. (Aus dem Blumentopf fallen, fallen Nelken; nimm mich von DdM. hier weg, mach' es möglich, Schöner!)

22. Arrutta dtV (sti sa Iplla1 De santu ijantalfu; Ky àrìjuri senza vplla Atlurau mi S(u (Die Lolla bei der Kirche des Hlg. Pantaleon ist ihm eingestürzt; wie ein Baum ohne Blatt bin ich geblieben.) C. 23ina iat' e Levanti Prpidi dpHa dì, Su gi vai ss' amanti Oi bolle'mmu sì. 1

(Im Osten regnet es jeden Tag; was mein Liebster heute tut, wollte ich wissen.) DdM. 1

S. Lexikal. Anhang.

13 24.

A ssanf

andeus

Kun totu sa

gambaraäa.

E impari ndi Kund' (Lafst uns zum Fest Gesellschaft; und

dorreus

una gamba segada der hl. G r e c a 1

zusammen

fahren mit

der ganzen

wollen wir zurückkommen mit einem

gebrochenen Bein.)

C. 25A ssanta gaterina Dd'

anti

marturizada;

Nom. m' inkurpis, meskina, Ga gi non sf (Die

heilige Katharina

inkurpada

hat man

gefoltert;

beschuldige

nicht, du Arme, denn es trifft mich keine Schuld).

mich

C.

26. A ssantu Dd'

Nikolai

anti vattu sa v$sta;

Non ddu greemmu mai Ki nom beyggstis nottpta. (Man hat

das Fest

des hlg. Nikolaus gefeiert; ich hätte nie

geglaubt, dafs du heute nacht nicht kommen würdest.)

C.

27. Assu fyipiu dida Dönaddi

latti in s'

örtu;

Mi olis torrai in vida Appustis ki rti as mortu ?

1

Das F e s t

der hlg. Greca (Sant' Arrega) wird

am letzten September-

sonntag und den darauf folgenden T a g e n unter grofsem A n d r a n g von Cagliaritanern und Landvolk in Decimomannu

gefeiert.

B;i

dem

feierlichen

Umzug

werden die schweren K e t t e n , an die die Märtyrerin geschmiedet War, herumgetragen.

Das Landvolk

kommt von überall her in

wagen) und ifst und trinkt im F r e i e n , Klang

der Rohrflöten (launf(l(j,as).

W e i n erhitzt die K ö p f e ,

Es

singt Mutettus geht dabei

den trdkkas dazu und

oft ausgelassen

(Blachentanzt her;

zum der

es entstehen bisweilen Streitigkeiten und manchmal

kommt dann ein Teilnehmer, wie es im Liedchen heilst, mit einem gebrochenen Bein nachhause.

14 (Die Arame gibt dem K i n d Milch im Garten; willst du mich wieder ins L e b e n rufen, nachdem d a mich getötet hast?)

C.

28. Assu diäu Pontddi

iegdu linneria,

Appu

sperimentau

Kgsa

kki noy

kreia.

(Leg dir auf den verletzten Finger einen Leinenfleck; ich habe Dinge erlebt, die ich nicht geglaubt hätte.)

DdM.

29. Aiina Dda

gglt'

e kkrtia

tgygu

Dessa

t'nd' unu brat tu;

bell(sa dila

Ndi vrpmni (Reife und

un

unreife T r a u b e n

arriirattu.

lege ich auf einen Teller;

deiner Schönheit will ich ein Bild entwerfen.)

von

DdM.

30.

Bagadi'u Bfll' M'

£' adrönu

intrfnd'

a

bbaddai,

anti nau in su s$nnu

Ki a ttui dfppu (Hübscher Jüngling, schön

sposai.

wenn du zu tanzen beginnst, in

Traum wurde mir gesagt, d;ifs ich dich heiraten soll.)

DdM.

31.

Bf/la

vigu

muriska

Tgt' a Spina de gru, Fin' ass' arrug' Katidu

no ppassa

f

ttrista, kkgru,

(Schöne Kaktusfeige mit lauter goldenen Stacheln; Strafse ist traurig, wenn der Liebste nicht vorbeigeht). 32.

Bellu gdvuru ggttu, Piskdu de iisk(ra/ Mai t'fssiri gondttu, Pg d' ai tierdyu, bandfra.

sogar die DdM.

'5

(Die schönen gekochten Krabben, gefischt im Fischteich; hätte ich dich nie gekannt, nachdem ich dich verloren habe, Liebchen [Fahne]!) C. 33Bellu,

gei

Ma

sf

d(nis

bbellu,

una

Parts

unu

Segdu

dessa

valla,

gravellu matta.

(Schön, ja du bist schön, aber du hast einen Fehler, du bist wie eine Nelke, die vom Stamme abgeschnitten ist.) DdM. 34« Bellu,

gel

Ma

if

bbfllu,

no s( bbellu

A kkolqri

de

A f f a í l i S(S

antáu, gravellu,

aguttáu.

(Schön, ja du bist schön, aber du bist nicht bildschön; du hast eine wunderschöne Gesichtsfarbe [wie eine Nelke], aber im Gesicht trägst du Flecken). DdM. 35Bfgga,

siftgr

B(ttga

dotlgri,

po

arrizzettai,

Sa gallintura Non

'y

si ijfdt

amgri kkurai.

(Kommen Sie, Herr Doktor, kommen Sie, um ein Rezept zu •schreiben; das Liebesfieber kann man nicht heilen.) DdM. 36. Benin Po

f ssu

no sst

Lágrimas Cikka

y

destinu separat,

ir¡

kamminu,

as a gal tai!

(Das Schicksal hat's gewollt, dafs wir uns nicht trennen; du weinst unterwegs, suche und du wirst finden!) DdM. 37Ka

di grf'si

Kt

bessis a

gi di

dimu,

bbaslgnif

i6 Su i f i pgni a ffrimmu, E bbai kun attenzygni! (Glaubst du etwa, dafs ich dich fürchte, weil du mit einem Stock ausgehst? Setze den Fufs fest auf und gehe vorsichtig!) DdM. 38. Kadir(ddas de tiramma Bfndinti vatl' a ssusu, Maykai nom bylla mamma, Si gpydtts tgtt' is dusu. (Stühle aus Palmenfasern verkaufe man da oben; auch wenn Mutter nicht will, heiraten wir zwei.) C.

39Kandu mai igdid (sst, Nom pydid (ssi mai, Su ifl' in t$rr ad (sst, Kandu dd' app' a llassai. (Wann wird es je sein können? niemals kann es sein; es wird der Himmel auf Erden sein, wenn ich sie (ihn) verlassen werde. DdM. 40. Kandu su bgi e llangu, Su garnazzeri 2 tiristu; Ki di pygada koraggu, Pregäddu a Gesügristu. (Wenn der Ochse mager ist, ist der Fleischer traurig; bete zu Jesus Christus, dais er dir Mut gebe.) C. 41. Kdndu vdid' aräzi Si suttant' is pap^ris, Is ladrpnis de Stampazi1 Funt' is arregattf'ris. (Wenn die Brise weht, trocknet man die Papiere; die Diebe von Stampace sind die Strafsenhändler.) C. 1

E i n e V o r s t a d t von Cagliari, in der die ärmeren Klassen w o h n e n .

17 42.

Kappeddedd' a ffund' atu Pgta kktiddu fjippiu, Prantu ge' nd' appu vallu Sa di gi /f ppatiu. (Einen Hut mit hohem Boden trägt jenes Kind; ach was habe ich geweint an jenem Tage, da du abgereist bist!) DdM. 43Kasteddu atüra ffrimmu Im mes' e duas korpnas, A kali barli m' arrimu, St diu' m' abandgtias? (Cagliari steht fest inmitten zweier Hügel; worauf soll ich mich stützen, wenn du mich verläfst?) DdM. 44Ki bandas ass' Amerika, Passant 'or 'or 'e mari, S(s 'un 'arrqs 'angflika, Senz' e diffikultadi. (Wenn du nach Amerika fährst, fährst du die Küste entlang; du bist eine engelgleiche Rose ohne Schwierigkeit.) DdM. 45Ki benisi, Ii iqrtu A mmari a ppassillai, Nbn/(s/a nom mi grpkku Senz' e dt vueddai. (Wenn du kommst, gehe ich mit dir am Meere spazieren; heute nacht gehe ich nicht zu Bett, ohne mit dir zu sprechen.) DdM.

46. Ki Üp'zzu, m' appu a ffai Unu bistiu df dglu, Nom bandu a tti pregai, Si dqrra, tlgrra ssolu. (Wenn ich kann, werde ich mir ein Trauerkleid machen; ich •werde dich nicht bitten; wenn du zurückkehrst, kehrst du allein zurück.) DdM. Beiheft zur Zeitschr. f. r o m . Phil. LVII.

2

i8 47Ki dt dromis,

pippiu,

Drgmi

su sgnnu,

Sfi

e ppiga

'in su ggru

Sprigu

miu

de bfll'

adrönu.

(Wenn du einschläfst, Kind, schlafe und schlummere ein; du bist ia meinem Herzen ein Spiegel von schönem Schmuck.) DdM.

48. Kottu mi i(' un du E ng mi dd' appu Tgrr

'a pprdngi

Si ignsu assu

fiappdu

df ndu ijassdu.

(Ich habe mir ein Ei gekocht und habe es noch nicht gegessen; ich weine immer wieder von neuem, wenn ich an die Vergangenheit denke.)

DdM.

49. Krapittfddas

e

kkrazzaia

M' a ddonau su Sa sprama Kandu

Sirkas

(Schuhe und Gamaschen

rrfi,

e ggru a

vdzzasa mmp.

hat mir der König

geschenkt; du

mögest einen Schreck im Herzen [ein Herzleiden] bekommen, wenn du nach mir suchst.)

DdM.

Kudda

50. siügra t>{ppa

Bim'

in sa

Marina

Ki non ty aggrdda, Non l' i ?nmelius

kr$ppa, meiina.

(Jene Frau Peppa wohnt im Marina-Viertel; pafst, krepiere, es gibt keine bessere Medizin.)

Kurriddryus de gugku, Fentanas de Üaperi, Ng 'ndi vurris su bruyku Assu bikkaparde'ri. 1

S t a d t v i e r t e l in

Cagliari.

wenn's dir nicht C.

»9

(Balkone aus Binsenmatten, Fenster mit Papierscheiben; kümmere dich [stecke deine Schnauze] nicht um den Maurer!)

C.

52Ciziri

galydzzu

Bfndint'

in sant'

Arrgga,

A kkrepdi di vazzu Arren$ga arren^ga.'1 (Geröstete Kichererbsen verkauft man auf dem Feste der S.Greca; ich mache dir etsch etsch, bis du krepierst.)

DdM.

53Ciziri

galydzzu

No 'ndi tappu gi

krü;

Sa drumbitta de Üaidzzu Pari su nasu du. (Geröstete Kichererbsen,

ich esse sie nur roh;

sieht aus wie die Palasttrompete.)

deine Nase C.

54De Litjornu a

Tturinu

S' itnbdrkanl' is sorddus, Prdnginti

de guntinu

Dus kgrus seperdus. (Von Livorno schiffen sich die Soldaten nach Turin ein; beständig weinen zwei getrennte Herzen.)

C.

55Dessa ventan' e susu Ci g$ttu su muzzypni, Immqi ng be'ssis prusu, T' anii ijfstu im presqni. (Von

dem oberen Fenster aus werfe ich einen Feuerbrand;

jetzt kommst du nicht mehr heraus; man hat dich ins Gefängnis gesteckt.)

DdM. 56. Dessa vurttana biu Aradqris ar^ndi.

1

S. Anm. zu N o . 34.

* S. Lexik. A n h a n g . 2*

20

Lassa Ama (Vom Brunnen aus mein Herz, liebe wen du

su ggru mi'u, a kki sfi am(ndi. sehe ich die Pflüger, die pflügen; lafs liebst.) DdM.

57De vglla V Santa Maria Ndi vazzu unu bukketu, Si // ffortuna mia Dessa l(va t' aspettu. (Aus Gartenminze mache ich einen Straufs; wenn du mein Glück bist, so erwarte ich dich von der Militäraushebung zurück.) DdM. 58. Dy arrgsa de iaperi Ndi vazzu unu buk/ttu, Ka ge karrettoneri, Zakkäddu su vweltu! (Aus Papierrosen mache ich einen Straufs; da du schon ein Fuhrmann bist, so knalle doch mit der Peitsche!) DdM.

59Dy pminis non fazzäi f f i d i , Ki (st 'unu disisp/ru, Ki dmanta, fäinti biri, Ma gi stimanta, non f bbiru. 1 (Trauet den Männern nicht, es ist zum verzweifeln; dais sie begehren, lassen sie merken; aber dafs sie wirklich lieben, ist nicht wahr.) C.

60. Frddi tniu, su matinu C ¿st' arnittu ass' arriu, S 1 gra mi fjdrid' annu Sa dt gi non ti biu. (Mein Bruder, der ältere, ist in den Bach gefallen; die Zeit scheint mir ein Jahr seit dem Tag dafs ich dich nicht mehr sehe.) DdL. 1 Man beachte den Unterschied, den der Sarde zwischen amai (materielles Lieben) und stimai (ideales Lieben) macht.

21

6i. Geitau anti 's

arr/musu

De linri e zikkiäia, Ad' {ssi ilui e no nfinusu Sit m^ri' e dpmu mia. (Sie haben ausgeworfen [ins Wasser getaucht] die Ruder aus Dillholz;

du

wirst

und

sonst

keiner

der

Herr

meines

sein.)

Hauses

DdM.

62. Geitau appu /res kdnnasa Assu mari a

nnadai,

Dessu markesu 'e

irdmmasa

Non Ii X)QZZu sedai. (Ich habe 3 Rohre ins Meer geworfen, damit sie schwimmen; ich kann dich vom Marquis von Palmas nicht unterscheiden.) DdM.

63Gomai Anna

Maria

A ppeidyu

didali,

su

Pari ssa tramrna Stella

mia

kuntinentali.

(Gevatterin A . M. hat ihren Fingerhut verloren; mein Liebchen [meine Palme] schaut aus wie ein kontinentaler Stern [wie eine festländische Dame].)

DdM.

64. Ge gi bdis de fjdssu Bai im botigra

fortuna:

Trista de m(i gi lassti S' amanti tott' Ind.' una. (Da du schon einmal vorbeigehst, gehe in Glück und Frieden; ach ich Arme die ich zugleich den Geliebten verliere!)

DdM.

65. Goänni Bfodi

Maryölu s' oll' a

kkoranla,

Ge ad (ssi unu gonsölu T(nni s' amgri

akkanta.

(G. M. verkauft das Öl zu 40; es mufs schon ein Trost sein, sein Lieb in der Nähe zu haben.)

DdM.

22

66. 1 bbdkka mmia lldngasa Funti skornfndi lüa, CitH, ggru, no pprdngasa Ka ge ifu sa

iüa.

(Meine mageren Kühe grasen Wolfismilch ab; schweig, mein Lieb, weine nicht, ich bin j a die deine.)

DdM

67. Itj korridöryu

i(u,

Pwita gi dtfgu

baska,

S' annegada spt dfu, Bellu, in dpila burraska. (Ich bin auf dem Balkon, weil es mir heifs ist; die Ertrinkende bin ich in jedem Sturm, mein Schöner.)

C.

68. Ig kudda dgmu bfce'a Su gabgni a kkantan, Falt

e garrgga bfiHa,

Kt'tkkuru spinnydu. (In jenem alten Haus hat der Hahn gekräht; du altes Krähengesicht, du Glatzkopf!)

DdM. 69.

In sa ttgta de Stampazi Bfndinti

iiringt'nu,

Si glli tiorrai im pazi Ti mandu su bugginu. (Bei dem T o r e von Stampace verkauft man kleine Birnen; wenn du deine Ruhe haben willst, schicke ich dir den Henker.) DdM. 70. In sa bgta de StampdZi Funti bendgndi binu, Po di dorrai im paii, Ti mandu su bugginu. (Bei dem T o r e von Stampace verkauft man Wein; Ruhe bekommst, schicke ich dir den Henker.)

damit du DdM.

23

In sa trazz' Bfndinti

essu Mpilu

trikki-träkkisi;

D(u vazzu su gi pllu, Krepisi o iskwdlrisi. (Auf dem Platz des Molo

verkauft man Feuerwerk; ich tue,

was ich will, ob du krepierst oder platzst.)

DdM.

72. In sa äapka' essu vrassu Appu guniu a

Nnotindi,

Ka gusta bgta di lassu, Kgr',

akkunnotadindi.

(In der Eschentanka habe ich Notindi (Name einer Kuh) eingeholt; diesmal verlasse ich dich; Herz, merk' dir das!)

DdM.

73In sa matt' essu spiku Kanta su grttkkulpt, Su gpru miu e ppitikku, Nti (Im Speikgebüsch

gdpi tüi e d(u. schreit der Sperling; mein Herz ist klein,

darinnen hast [gerade] du und ich Platz.)

DdM.

74In su m(si de Infrtjri Gunkil'u M'a

Mrazzu

sa diria, e kkadenazzu

ddonau srqga mia.

(Im Monat März blüht der Besenginsler;

Kette

hat mir meine Schwiegermutter gegeben.)

und Schlofs DdM.

75In su m(St y abrili Piskanta su bagellu, Fradi s(i' e

fradili

De sant' Antypgu bellti. (Im Monat April

fängt man die Meerbrassen;

Bruder und Vetter des schönen hlg. Antonius.)

du bist ein DdM.

24

76. Is paras Frantiskanus Tgtus dus konofyus; Gei dda dfnid' im manus Sa sqti mia D(us. (Die beiden Franziskanermönche kennen wir; mein Schicksal, das hat Gott in Händen.) DdM. 77Btu iilu su gattu Dessa m$sa e iskriri, Nar' Ha d 'appu vatlu Ka nom mi ipdi bbiri. (Weg, weg mit der Katze vom Schreibtisch; sag was ich dir getan habe, dafs du mich nicht sehen [leiden] kannst.) DdM. 78. Ita bfllu derrdzzu, Billu po vai s' amqri; Kandu su mundu e ffarzu, S' ¿mini e ttraiigri. (Welch schöne Terasse um zu poussieren; wenn die Welt falsch ist, ist der Mann ein Verräter.) C. 79Ita dolpr e d(sla, Ki a kkqyka m' i ppigäu, A kkgru miu nott(sta No dd' appu gistyonäu. (Welch ein Kopfschmerz hat mich ergriffen; heute abend habe ich nicht mit meinem Lieb geplaudert.) C. 80. Maladitta sa Tjipa, Fqras i ffumadqris, •S' qra sia beneäitta Ki f ¿mu ijpsi' amgri. (Verflucht sei die Pfeife, hinaus mit den Rauchern; die Stunde sei gesegnet da ich mich in dich verliebt!) DdM.

25

8i. Malääyu

äui

Tgtt'

una

Sanas

itii

Bolius

den,

e

gallentura, e samt

tgtf

d(u,

una

gura.

(Ich bin krank und du, es ist das gleiche Fieber; du wirst gesund und ich; wir brauchen die gleiche Kur.)

C.

82.

(Mehlklöfschen

Mailar

f'ddus

de

Pappa

ssu

grukkul(u,

Sa

gustizya

Si

non,

hpddini

di

sbpddidi

Ii sbpddyu

frifst der

d(u.

Sperling;

die

Gerechtigkeit

dich; wenn nicht, so befreie ich dich.)

befreit

DdM.

83. Mamma A

vi

lligi

ad

su

T'

ind'

De

tnisu

imparau

latinu,

appu

soteräu

su

gatdinu.

(Mama hat mir gelehrt, das Latein zu lesen; ich habe dich mitten aus dem Garten ausgesucht.)

DdM.

84. Maria, . Sa

bgni

dydlla

Kqyk' Ti

sa

?n(sa,

e s'

ampudda,

e liagu

rrim(Sa,

S( pprimau

po

nudda.

(Maria, decke den Tisch, [breite] das Tischtuch [stelle] die Weinflaschen [auf den Tisch]; Kopf, wegen nichts warst du beleidigt.)

du wenig

[aus] und beständiger DdM.

85. Maria

Maddatyna

Fai

fflatld

,

Ka

vdmmtt

irfnd'

Tui

Tjuru

ddu

e

t/asta, allpia, narästa.

(M. M. macht ein Teiggericht; dafs ich ein seltenes Juwel sei, das hast auch du gesagt.)

DdM.

26

86. Maria pg üarturiri Si" ttd' dndad' a Bbellii, Fattu mi dd' anti biri, No ddu boUmmu gr(i, (Maria geht zur Entbindung nach B.; man hat es mir gezeigt, ich wollte es nicht glauben.) C

8?. Marin^rU a bbordu K' e ppröntu su vyaggu, De ni(i d(nri arregprdu, Pati e f f a i gordggu. (Matrosen, an Bord, denn die Reise geht los; erinnere dich an mich, reise ab und halte dich mutig.) DdM.

88. Muykador^ddu ggrpgusu Ndi d(t;gu d(£eS(lti, Ass' azzydd' e is pgusu Mi t>ari Santti Gus(ppi. (Ich habe 17 gelbe Taschentücher; wenn er die Augen autschlägt, sieht er aus wie der hlg. Joseph.) DdM. 89. Nara, poita di bgnis Su siriniku alle'nyu? Po mgri V is azygnis T' appu btrdyu de ¿enyu. (Sag, weshalb ziehst du den Ic-ichten Mantel an? Wegen deiner [schlechten] Handlungen habe ich die Liebe zu dir verloren.) DdM. 90. Nont(sta a kkolazygm Appu tappau skabfüüu; ßisura de dentazygni, Faüii de gjvaddu be'Ziu. (Heute abend habe ich marinierten Fisch gegessen; verführerischem Aussehen, ein Gesicht wie ein alter Gaul.) C.

27 gi. Nont^sta g_qrku dardu, Ka non t^ygu Spyegamldd'

lanzgru,

in sardu,

Nom fweddis

ispaüölu.

(Heute abend gehe ich spät zu Bett, denn ich habe Bettuch; erkläre es mir auf Sardisch, sprich nicht Spanisch )

kein C.

92. Nontgsta vai nottada De andai a Bbarbaria; Po una liygwa mala Perdyu apf a gqya mia. (Heute ist eine Nacht, um nach der Berberei zu gehen; einer schlimmen Zunge wegen habe ich mein Juwel verloren.)

C.

93Nostra siflgr' e Lukka Est'

iy kason e oru,

Bern, basami im bukka, Ki rrC allirgu

su gqru.

(Unsere liebe Frau von Lucca ist in einem Goldschrein; komm, küsse mich auf den Mund, denn das freut mich im Herzen) DdM. 94. Olerridda

sa ügta

E ttorrddd'

a

sserrai,

Bellu ge gusta bota Non t' emu bistu mai. (Öffne die Türe und schliefse sie wieder; schön wie dieses Mal hatte ich dich nie gesehen).

95O bollas 0 nom böllasa, Ma s%si gpnnada ; S'

arrgsa

de cgntu vqllasa

E sfmpiri apprez%ada (Ob du willst oder nicht, du bist [meine] Schwägerin; hundertblättrige Rose wird immer geschätzt.)

DdM.

die

28

O hüiökku dessu tarn', Ki ddu bfndis a tlrfs; Nom mi vweddis mali, Ki di nau gini ifs. (O Bäckerjunge, der du das Brot zu 3 [Reali] verkaufst; sprich nicht schlecht zu mir, sonst sage ich dir wer du bist.) C.

97. Okkdnnu est utt annada Ki si kpyant' is bfli'as; Anima gundannada, Pwita ngn ti gun/fssas ? (Heuer ist ein Jahr, in dem die alten Weiber heiraten; verdammte Seele, weshalb beichtest du nicht?) C. 98. Ommis maladitlus, c . ' Maldppa 'e kantu ifis, M' intrada ispirittus, Si a kkpgka mi bcnps. (Ihr verfluchten Männer, verflucht, so viele ihr seid; ich bekomme Anfälle, wenn ihr mir in den Sinn kommt.)

C.

99Pirdi' appu su stuggu Kun S' agu mia valfnti, Si mi ddu big' anuggu, No nd' akkabu ny^nti. (Ich habe die Nadelbüchse verloren mit meiner tüchtigen Nadel; wenn ich mich darüber ärgere, erreiche ich nichts.) DdM. IOO. Pfzz' e golumb' arrfsti Ndi Mppant' i ddottprisi, Su vrgri miu ngn ¿' fsii, Afi gästyu lpt1' i ffrprisi. (Fleisch von Wildtauben essen die Ärzte; mein Lieb ist nicht hier, ich behalte alle Blumen für mich). DdM.

29 101. Piiiokkiddu ortulanu, Donami una vigu; Amarplla sa manu Nom bullös ki di iigu / (Gärtnerjunge, gib m i r eine Feige; willst da etwa, dais ich mit Gewalt deine Hand ergreife?). C.

102. Piga sa fjipa e fuma, E ispara sa teidiii, Pari ssantu Maüma Nyiddu gi sa bizi. (Nimm die Pfeife und rauche, und schiefse auf die Rebhühner; du siehst aus wie S. Maoma, schwarz wie das Pech). DdM. 103. Pillpni kki boldis A ssgli, a bb(ni' y a nni, Pivila no mi boldis S(da de ggru mi? (Ihr Vögel, die ihr fliegt in der Sonne, im Wind und im Schnee; waium bringt ihr mir keine Nachricht von meinem Lieb?) DJM. 104. Pillpni kki boldisi, Nardi dy aündi beniis, Jsfda mi dorrdisi Si a kkpru bin vi eis. (Ihr Vögel, die ihr fliegt, sagt mir, woher ihr kommt; gebt mir Kunde, ob ihr mein Lieb gesehen habt!) DdL. 105. Pippyeddus Nurrfsusu Peiaus senz e mamma, De tptus i Mmaryesusu Kpru fjgla sa bramma. (Die Kinder aus der Nurra sind ohne Mutter auferzogen; von allen Burschen von Domus de Maria ist mein Lieb der schönste [bekommt die ralmu].) DdM.

3° 106. Pirikkokkedd' e ppruna Bpndint' in sa fjarada, Indi vastiggas una In dgHa kantonada. (Aprikosen und Pflaumen verkauft man in dem Stand; du machst an jedem Eck einer andern den Hof.) DdM. 107. Po sani Anna avvokkada Bessidi su muskadeddu; S' arruga avvolotada Po unu fjiskadorfddu. (Zum Feste der hlg. Anna, der Fürbitterin, erscheint der Moscatello; die ganze Strafse ist in Aufregung wegen eines Fischerjungens.) C. 108. Prfga Dfus ki no tprris A is maris kfn' e vundu; Kwadru no dfppi mmgrri A kkini ndii ttundu. (Bete zu Gott, dafs du nicht zurückzukehren brauchst nach den grundlosen Meeren; viereckig darf nicht sterben, wer rund auf die Welt gekommen ist.) C. 109. Sa dt dess' Annunzyada Ci gdlant' is dottgris; Ki dfnnis lisit/äda, Sakkwddi is garrpnis. (Am Tage der S. Annunziata kommen die Ärzte herab; wenn du grofse Wäsche hast, so wasche dir die Kniee. C. 110. Sa gampana fssa Sfu Tpkkad' e arrepikkada, Kandu mi ggytt dfu Kaligktinu s' ind' impikkada. (Die Glocke der Kathedrale läutet und schlägt an; wenn ich heirate, hängt sich jemand auf.) DdM.

3i in. Sa gitarra

no

Ki nö F

i uy

Billu,

sönasa,

no mi

kantinu; sbandpnasa,

Bis ki pg äui mi vinu. (Du

spielst

nicht

Gitarre,

denn

es ist keine

C-Saite

da;

Schöner, verlafs mich nicht, du siehst, dafs ich mich deinetwegen verzehre.)

C.

112. S' drtgol'

Arrafyfle

Ppta kkorpn y

pru,

A kkini dftii f f l i Ndi ddi sarti stt gpru. (Der Engel Rafael hat eine goldene Krone; möge dem, der böse ist [Galle hat], das Herz herausspringen I)

DdM.

113. Sa ni(ri mia su

zükkuru

Mi ddu dfnit itj

krdi,

Po ttott 'ndi dfni Mali

2 ssu

lukru,

vastiggai.

(Meine Herrin hält mir den Zucker eingeschlossen; wenn man nichts dabei gewinnt, hat das Poussieren keinen Wert.)

DdM.

114. arriu Kdlad'

de

Vrumendqsa

arrlm

arrima,

Ngm mi Ifssi

ppeitzgia,

Kara

vrima!

biarjka

(Der Flumendosa-Flufs fliefst langsam dahin; lafs mich nicht in Sorgen sein, weifses festes [männliches] Gesicht.)

DdM.

"5Sa villa de

rreggfttti

Nom pdppad'

appasgrga,

Disisperadaniftiti Bisongu ffi dfu

mgrga.

(Die Tochter des Regenten ifst keine Trauben; ich mufs verzweifelt sterben.) •

DdM.

32

n6. Sa voidftta nf e kkruzza K' e kkaru su brokkau, Ka Sfu nyeddüzza Po gussu ma llassäu. (Mein Rock ist kurz, denn der Brokkat ist teuer; weil ich etwas braun [von Gesichtsfarbe] bin, deshalb hast du mich verlassen.) DdM. 117. Sa vrutia (fand' in/rpridi Su vrgri in tfrra lässada, Tristu de gini morridi Su ttrantu gei bässada (Wenn der Obstbaum blüht, läfst er die Blüte zu Boden fallen; du der du trauerst über den der stirbt, die Trauer geht schon vorüber.) C 118. Sffid'

arzytndi

a ssusu

M' a ssigiu sa Ki d' agwdlid' Cikkadind'

mqti; e

irusu

uri e spti.

(Als ich nach oben ging, folgte mir der T o d ; such dir eine nach Glück, die dir besser pafst.)

DdM.

119. Seil' arrlus Kälanta

de latti

po is

A ddisigu s'

sidius; amanti

Ddu binti is pgu mmius. (Sieben Milchbäche fliefsen für die Durstigen; nach Verlangen sehen meine Augen den Geliebten.) DdM. 120. Si bandas' a Kkasttddu Passdnii trigus a Itrigus, Tokkddi su gappdddu, Ogt/s bellus atrigus.

33 (Wenn du nach Cagliari gehst, kommst du schrittweise dorthin; nimm den Hut ab, [Bursch mit] den schönen lustigen Augen!) DdM. 121. St bandas a Sseüi, Domand' Sfndi

e ijrfdi

lontana

Lai,

düi,

Non Sfu airigu

mai.

(Wenn du nach Seui gehst, so frage nach Pfarrer Lai; wenn du ferne bist, bin ich nie froh.)

DdM.

122. Si b(ssu a f f gras S' pra dess' Bini

biu,

oroldgu,

assu ggru

Si nqn tfnis

miu, allöggu.

(Wenn ich hinausgehe, sehe ich die Stunde auf der Turmuhr; komm an mein Herz, wenn du keine Wohnung hast.)

DdM.

123. Si hartis, bai im bongra, Bönu vidggu vai, Tfn' arregöd' aykpra De gini d' ad' amai. (Wenn du abreist, so gehe in Frieden, mache eine gute Reise; erinnere dich noch an den, der dich lieben wird [die, die dich lieben wird].) DdM. 124. Si iodgmti

bolai

Aiirtd' c" ssu Frözzi

bensamMu,

nd' imm' a

Kurt su gpru

tiorrai

guntiniu.

(Wenn ich dorthin fliegen könnte, wo meine Gedanken sind, würde ich vielleicht mit zufriedenem Herzen zurückkehren.) DdM. 125. Si figzzu, apf

a ffai

Una dgm' asuit'e Beiheft zur Zeitschr. f. rom. Phil. L V I I .

dfrra, -5

34 Pg di gwadangdi Pgf/gu sa vid' ig

ifrra.

(Wenn ich kann, werde ich ein Haus unter der Erde bauen; um dich zu gewinnen, setze ich mein Leben aufs SpieL)

DdM.

126. Si irfidi, f Aintru dess' De saygundu E de ndmini

arretiras intrada; biras, Liberada.

(Wenn es regnet, zieh dich nach dem Hausflur zurück; mit dem Familiennamen [heifst sie] Piras, mit dem Taufnamen Liberata.) C. 127. Sirfna, mia iirfna, Sir/na gantadpra, Ki s' amai vfssi ppfna Non ddu ftfm' agkqra. (Sirene, meine Sirene, bezaubernde Sirene; dafs das Lieben Leiden sei, wufste ich noch nicht.)

DdM.

128. Si v(mu bagadia, Fastiggdm a Kkivdtu, Df manu df Maria Gravfllu b(rti vaitu. (Wenn ich noch ein junges Mädchen wäre, würde ich in Quatto eine Liebschaft beginnen; schön gewachsene Nelke aus der Hand Marias [der Muttergottes]. DdM. 129. Si vfssi dam e ggii, Emm

a ppotäi drubdnti,

Kantdmmu irus

a ffgti

Pg m int^ndi s' amanti. (Wenn ich eine Hofdame wäre, würde ich einen Turban tragen; ich sang lauler, damit mich der Geliebte höre.)

DdM.

35 130. Srpga mia ngm bjilidi Ki su villu mi mlridi, Sa val(i st skraip/tdt, Js pilus s' indi diridi. (Meine [künftige] Schwiegermutter will nicht, dafs ihr Sohn mich anschaue; möge ihr die Haut sich vom Gesicht ablösen, möge sie sich deshalb die Haare ausreißen!) DdM.

Su bastasu gamminfndi Domändad it' gr' fi, II gustu ttendi ifndi Ki domandas a mmfi. (Der Lastträger fragt auf seinem Wege, wie viel Uhr es ist; nur nach vielen Hin- und Herschwanken fragst du nach mir [kümmerst du dich um mich]. DdM. 132. Su bastimMu iygrisu Pptad' una vydmma, Saludavii de d/su Po no ddu biri matnma. (Das englische Schiff trägt eine Flagge; Grüfse mich von weitem, damit es die Mutter nicht sieht.) DdM. 133Su burriku in sa mgla Nom. bgli kkaminai, Baidind' a iskgla, Lassa su vastijbgai. (Der Esel an der Mühle will nicht gehen; geh' in die Schule, lafs das Poussieren bleiben.) DdM. 134Su iara de Bondrya £ mmdrtu dess' arrisu; Bpii dt prgba s' drya, Bfllu, ig kustu iaisu. 3*

36 (Der Pfarrer von B. ist vor Lachen gestorben; möge dir, Schöner, die Lust wohl bekommen in diesem Ort) C. 135. Su iiüiri ngm pistisi K' adddnnyad' assu nasu, Bediitis e kkredistis, Nara, santu Tomasu? (Zerstofse nicht den Pfeffer, denn er steigt [einem] in die Nase; seht ihrs und glaubt ihrs, sagt, hlg. Thomas?) DdM. 13& Su iillpni in sa matta Fdidi ziu ziu, Pinn e ttint$ri' e Gratia Dfiid' a kkgru miu. (Der Vogel auf dem Baum macht ziu ziu; eine silberne Feder und ein silbernes Tintenfafs schickt sich für mein Liebchen.) DdM. 137. Su iillpni in sa maita Fai su kiu-kiu, Su Qadenazz' e üratta Df'Sid 'a kkgru miu. (Der Vogel auf dem Baum macht kiu-kiu; die silberne Kette pafst für mein Liebchen). DdM. 138. Su tipiu df Ndzya Prdngid' e no dd assdyada, Sa dua bflla grdzya Su sentidu mi sbilyada. (Das Kind der Ignazia weint und beruhigt sich nicht; deine schöne Gestalt verwirrt meine Sinne.) DdM. 139. Su iiskadgri' e siani Pqrta vibbyas de Gratia,

37 Magkdi no sia dottpri Gei iV llggi sa gatta. (Der Fischer vom Salzsee hat silberne Schnallen; wenn ich auch kein Doktor bin, so kann ich doch den Brief lesen.) C. 140. Sil bisi valt' arrpgusu E bbillu pg ddu vriri, Ti' ndi pgas is pgusu Si ngm mi t>pdi bbiri. (Der Fisch, in Stücke zerschnitten, ist gut [geeignet] zum Backen; du schaust dir die Augen aus dem Leibe, wenn du mich nicht sehen kannst.) DdM. 141. Su drut/ku 'essu gravülu Nanta gi f mmanigosu, Artu, suttili e bbillu, Murgnu e grazyösu. (Man sagt, dafs der Stengel der Nelke bitter sei; o du hochgewachsener, schlanker, schöner, du brauner und hübscher Bursche!) C. 142. Su gani dessu rrei Ddu nanta „por/a-ngba", St nom mi bph's kr(i, Piga su gpr' e prgba. (Der Hund des Königs heifst „Biing-KundC; wenn du mir nicht glauben willst, nimm mein Herz und prüfe es.) DdM. 143Su gonfiteor dfu In sa missa ddu nau, Non i ffida de vai dfu A p/Jt pra irimdu. (Das Confiteor Deo sage ich in der Messe; das Leben, das ich führe, ist kein Leben mehr; zu jeder Stunde bin ich betrübt.) DdM.

3« 144Su gpru igtu No

äristu,

ddu t/gzzu

airigai,

Biri

su gi appu bis/u,

Non

ddu krefmmu

mai.

(Mein H e r z ist [trage ich] traurig, ich kann es nicht erheitern; zu sehen, was ich g e s e h e n h a b e , ich hätte e s nie geglaubt.) DdM. 145Su mari Esti

afjaloliau

a fflas

Dessu

miu

Attisu,

o

a

ffias,

innamorau bagadiasl

(Das aufgeregte M e e r bildet Streifen u n d Streifen; von meinem Geliebten haltet euch fern, ihr M ä d c h e n ! )

DdM.

146. Su merkanti de is

agiillas

De nou ü' p ppassau, Narfndi E f

gi a mmft

abbdrrdsa

bullös

bulldu.

(Der Mandelhändler ist wieder vorbeigekommen nnd hat gesagt, dafs

du

mich

zum Narren

hast;

und

[in Wirklichkeit]

hält man

dich zum Narren.)

DdM. 147. Su merizcddu

miu

Novi pdppad'

gu

Ki

kkpllus,

a kkgyka m' e bbeniu

Ita pensampntu

tgntus!

(Der Sohn meiner Herrschaft ifst keine harten E i e r ; in den Sinn g e k o m m e n ibt!

wer

mir

A c h was für törichte G e d a n k e n ! ) DdM. 148.

5« rrfi

bdndada

Po ddi bin Non

su

skurzu fyi;

ti bplidi magk' a

Noti gi slimad'

a

mmuzzu

mmfi.

(Der K ö n i g g e h t barfufs, damit m a n seinen Fufs sieht; es will dich nicht einmal als K n e c h t derjenige, d e r mich liebt.)

C.

39 149Su rrfi Karlu Bdndad'

Segundu

a mmiss a ppfi;

Arrinünzyu

assu mundu

Prima de ierdir

a

ilfi.

(Der König Karl II geht zu Fufs zur Messe; ich verzichte auf die Welt eher als dafs ich dich verliere.)

C.

150. Su rrfi e sa rreina Si ggg.anta kun arrancu, Sa sgti mia miskina Ad gili gra dda

irangu.

(Der Köllig und die Königin werfen sich gegenseitig Orangen zu; mein armseliges Schicksal beweine ich zu jeder Stunde. DdM. 151Su rrfi

no fst in dgmu

E no bandad' a kkolle'jigu, No' ndi bappu e no' ndi drpmmu Ka di nanta ka Sf (Der König sammlung;

ist

leggu.

nicht zuhause und

geht nicht in die Ver-

ich esse nichts und schlafe nicht; denn man sagt dir,

ich sei häfslich.)

DdM. 152. Su rrfi nost a bendyu Dy gru sa gorgria; Si d' iykrqntas Kgru

miu,

offendyu,

ierdgna!

(Unser König hat seine goldene

Krone

dich beleidigt fühlst, mein Herz, verzeihe!)

verkauft; wenn

du

DdM.

153. Su ig/i basu basu Bdndat akku akktia, Ke mfla in su galasu Ti dfni mamma düa. (Die Sonne sinkt herab

und versteckt sich; wie einen Apfel

in der Schublade hält dich deine Mutter.)

DdM.



154Su sönnu m a ppig.au A kki m ad' a Dy

gr'

Matt'

ddromlri,

infollittäu e kkordddu

vini.

(Der Schlaf hat mich gepackt, der mich einschläfern wird; schöner Korallenbaum von goldenem Laube.) DdM. 155Su sordau

im.

probpstu

Nom pptada Mai

banduVfra;

d' essi

gonndtu

Pf d' ai i/rdyu,

bandfra!

(Der Soldat in der Vorhut trägt kein Degengehäng; hätte ich dich nie kennen gelernt, nachdem ich dich verloren habe, mein Liebchen [meine Fahne].) DdM. 156. T

arregalu

e ti

kf'sasa,

Frgri

de

sempiribtu;

Bellu,

non ti

skadfsasa

Dessu

nömini

miu!

(Ich mache dir Geschenke und du beklagst dich, Blüte des Immergrüns; Schöner, vergifs meinen Namen nicht!) C. I

S7'

T(ygu

de

gozindi

Krokkoriga

kutt

/regula,

No asi sippyu

bortai

S? ampri

arrf'gula.

kun

(Ich mufs Kürbisse mit Gries kochen; du hast es nicht verstanden, wie es sich gehört zu lieben). C. 158. Tpkkint'

a

Si non anti Kgru, Ka s(ii

mmeiudi, dokkdu,

arriposadi, vadydu.

(Sie mögen zu Mittag läuten, wenn sie nicht schon geläutet haben; Liebchen, ruh' dich aus, denn du bist eimüdet! DdM.

4i t

S9-

Traytpri

diskonöttu,

Ki mal' as' operdu, Prdngu

de d' ai gonotlu,

Sfntu de d' ess' amdu. (Unbekannter Verräter, der du schlecht gehandelt hast; ich weine darüber, dafs ich dich kennen lernte, ich fühle, dafs ich dich geliebt habe.)

DdM. 160. Trf

nnpttis e ttr(

ddisi

Femu spla in su vignti, Prangt gdndti mi bist, St no ndi dfnt's sprti. (Drei T a g e und

drei Nächte war ich allein auf dem Berg;

weine, wenn du mich siehst, wenn du kein Glück hast.)

DdM.

161. TrfS arryalis

ki

deygu

Mi ddu gpmpru in

frprisi,

Kun d' unu mi

dratt^ygu,

Nom bpllu dant'

amprisi.

(Für 3 Reali, die ich habe, kaufe ich mir Blumen; ich gebe mich mit einem ab, ich will nicht so viele Liebschaften.)

DdM.

162. Trippa de zentübillpnis E una de bitflla

grassa;

Kusta l ssa mia

ganzgni,

Si non ti guntfnta,

lassa!

(Kaidaunen vom Blättermagen und solche von einem fetten Kalb;

das ist mein Lied; wenn es dir nicht gefällt, so lafs es

bleiben!)

G

163. Uffizyu de dotrina Tftti su studyanti, Apfi agatdu una Spina, Cikkfndimt ? amanti. (Einen gelehrten Beruf hat der Student; ich habe einen Dorn gefunden, als ich mir einen Liebsten suchte.)

DdM.

42 164. Una iarig e miggas Imbrodädas in oru; M' anti nau gi vastiggas In sa Marina,x koru. (Ein Paar goldgestickte Strümpfe; man hat mir gesagt, meine Lieb, dafs du im Marina-Viertel poussierst.) C. 165. Un' arrgs' e Par§u nnösu Su sposu miu Kantu su äü

unu gravellu ddusu, i bbellu e pprusu.

(Eine Rose und eine Nelke scheinen wir beide; mein Bräutigam ist so schön wie der deine und noch mehr.) DdM. 166. Uri §mme, uri $nne, uri i, Uri gmme, uri gnne, un' g, De mgrri gr§u de si, Ma de di lassai ng. (Ein M, ein N, ein I, ein M, ein N , ein 0 ; glaube ich ja, aber dich zu verlassen, nein )

dafs ich sterbe, DdM.

167. Unu ftelegrin' allgggu, Ndn ki e kkardinali, Po gini stimu morgu, Miräi unu naturali. (Einen Pilger beherberge ich; man sagt, es sei ein Kardinal; für den, den ich hebe, sterbe ich, ihr seht etwas Natürliches [Gewöhnliches] ) DdM. 168. Unu gartibu dy am§nta Tgygu de arreg_alai; Ki mamma no nd' } kkunt^nta, Ita bghs a f f a i ? 1

S Anm. zu No. 50.

43 (Ein Minzensträufschen habe ich zu verschenken; wenn die Mutter nicht damit zufrieden ist, was willst du dann machen?) C. 169. Unu vraäi dgygu dottgri, Ma non t{tjgu gonnäu, Sfs' un arrikku vrgri, De i mmgngas traballdu. (Einen Bruder hab' ich, der ist Arzt; aber ich habe keinen Schwager; du bist eine schöne Blume, von den Nonnen bearbeitet.) DdM. 170. Unu vrgri, unu vrgri, Unu vrgri 'e k a f f f i , Ddi nanta Sratjadgri Su gi dmad' a mm(i. (Eine Blume, eine Blume, eine Kaffeeblume(?); der der mich liebt, heifst Salvatore.) DdM.

Mutettus anstöfsigen oder obszönen Inhalts. 171. Annika, piga su vusu Kun lotu sa gambarada, Po vai de äsyus tusu Pgni una gadira Sundada.

DdM.

172. A ppala dde is C' appikk' un' Dessu iitiri gi Ndi irfnis una

pptasa aggwidda, ftptasa bidda.

173Apfi imparau a mmpiti, Maykai non sia pofta; Sa bagadia galgnti Bgli sa migka rfta.

DdM.

DdM.

44 174Appu isbal'du Di gogai sa drigka; Su gunnu i ppreiau Kandu c' intra sa miyka. I

DdM.

75»

Azzytndi a Kkastiddu Appu segdu una ganna, H essfndi iittikkiddu, Dda bgtu grussa e manna. (: sc. sa mit/ka.)

DdM.

176. Kandu mi vazzu a spgsa Mi as' a bbiri mudaia, Si bglis sa mia rrgsa, Dd1 as' a ppagai kara.

DdM.

177. Kandu Funti Pivita Su gi

non ? f ddindi, dristus is Iggus, mi glis negai biu kun is pgus ?

C.

178. Ki si mgri sa spgsa, Nd' eus a f f a i de brantu, Po dokkai s' arrgsa, Ci bplidi bgnus gwdtilus.

DdM.

179. Kwita, EfiSeddiddu, Ka' n(i dda vai bbamba, Arzya su vordaleddu, Ka bgllu bi sa gamba. (Beeile dich, Ephisius; wenn nicht, so gelingt es dir nicht; heb' den Rock auf, denn ich will das Bein sehen.) DdM.

45 180.

De üinri e grukkulfu Nd' appu vaitu una gappa, Tóttu sa ngiíi spt Kun sa iillfdda skappa. [Var.: A kkamisfdda skappa^\ C. 181.

Dfu ¿ei di dd' appu ñau Ki di ígggas ass' arrflca, Fai myáu myáu Kandu drpddidi sa bfiía.

DdM.

182.

In Ci Sa Si

sa dqmu dessu vumu appikkant' is pingadas mir¡ka kun su gunnu gpganí' a istokkadas.

DdM.

183.

In sa maita 'ess' olía Ni 1 appíkkanta su gani; Su gunnu V bagadia Pp/a ppil' e margani.

DdM.

184.

In su gúkkur essu vgrru Su gabqni a kkantau, Fikkidind' unu' e górru, Ka non i' appu likkáu.

DdM.

185.

Mfllu ppappu nuífdda Ki nom mur' y arrü, Tfyg una mr.rígfdda Assu sétyu dü! 186.

MiyK e tara ¿ikkanli E kunnu Seraiinu,

DdM.

Ge di boUmmu inland, Kandu buffas su binu.

DdM.

187. Passfnd' 9r' e fiuru Appu segati una dassa, Babbu dù è kkorrudu E mamma dua bagassa.

DdM.

188. Piligkka bagadia Krokkdd 'a llogg' e a llréssu, Alera bgta di SfS bla Kurfndidi su sfssu.

DdM.

189. Sa nflta dess' arre tigri Pisada a istiddyu, Sa nftta dess' arrettgri Asutta dfssu biddyu Pptad' unu spumadpri.

DdM.

190. Sa vili'e e dgnna Tùia Fai arrand' a pp(i, Su gì tipias asutta M' as 'impromítti' a

rnnifi.

DdM.

191. Si tiigu sa balilla Band' a èMai vógu, Pari ssa matinikka, Sa gi vai su gógu.

DdM.

192. Si iglas s' assu de gtippasa Gogdddu de una bgrla; Ka matfku un ógu mi dúppasa, Citt/di, miyka mgrta.

DdM.

47 193Si iptas una iriyka. fisti po dda ¿ogai, Apppia igsta sa migka, Ti vazzu droddyài.

DdM.

194. Su tiiizziri Krókkad' a Ti tiigad 'a Su iróddyu

ìjringu bbrenl' a ssgli, simingu 'essu dottori. I

DdM.

9S-

Su fiillpni ifis grggus Pórtada ala iintada. Fai su gunrì arrpgus Sa miyka verenada.

DdM.

196. Su gatti dessu rrfi Ddu nanta „ pig' e bbuskau ; Polta iikkas a mm.fi, Faili gagdd' e muskas?

DdM.

197. Su gi bfndiiT is berriitas, Ziu, néridi e néridi', Su brurjku im mésu de is ìitlas, S' dtera ggsa amidi viridi?

DdM.

198. Su siHgri vranlfiu Tfnnìd' unti gaméllu, Ponimidda ¿usi' im mésu E ffraga su vragu béllu. 199. Tobbakfra e tobbàkku, lobbakku e /vbbak/ra;

DdM.

Fai s ômini makku Sa vernina draqkfra.

200. Zia Bfppa a kkappiddu Béssid 'a or iettai is artadis ; Tit las, tçpi e takkfddu Ti Irftni tóttu taris.

n. Wiegen- nnd Einderlieder. 201. Dudduruddü, dudduranndi, Su üipyeddu non si mgrga mai, Melius si mprga su vitelleddu, Ka su vitellleddu si ddu iappdus E ssu fjipiu ddu gpydus Kurt sa villa dess' u/fizydli, A issa, a issa, ka ¿{tini ddindi, A issa, a issa, ka 'riddi dfnni mni(da, Ka è kkarryada dy gru e de ifda, Dy gru e de S(da, de S(da biayka. Müssu Korria si vai ssa darjka, Mùssu Korria si vai ssu leltu, Kandu s inzukka ssu béntu E nii ddu vérid' im Mgnte Maria, Kun su Q.ani zdula zdula E ssa Tjudda hi a—Ha. (D. d., möge das Knäblein nie sterben; lieber möge ein Kalb sterben; denn das Kalb essen wir, und den Jungen verheiraten wir mit der Tochter des Beamten; mit ihr, mit ihr; denn sie hat Geld; mit ihr, mit ihr; denn sie hat viel Geld; denn sie ist mit Gold und Seide beladen, mit Gold und Seide, weifser Seide. Monsieur Korria [der Junge] besitzt ein Gut [eine Tanka], Monsieur Korria macht sich sein Bett [d. h. ist reich genug, um zu heiraten]; wenn der Wind [zu wehen] beginnt, trägt er ihn auf den Monte Maria mit dem Hund, der bellt, und der Henne, die piepst.) 1 DdM. 1

Vgl. damit die von E. B e l l o r i n i , Ninne-nanne e cantilene infantili raccolte a Nuoro, Bergamo 1894, n 0 - 3 mitgeteilte nuoresiscbe Fassung. Beiheft zur Zeiuchr. f. rom. Phil. LVII.

A

50 202. S^rra

s^rra,

Palas

in

Palai

im, muru,

tgrra,

Unu clapfi iy

kulu,

Iy kulu unu dappu, Non

siastu

Makku

non

stasia,



bbinu ngrn

N}

akw'

Setti De

5

makku, biasta,

ardenti,

unu zikkéddu iisäccu

10

de molanti.

DdM.

203. Zdkka

man^dda, ka beni

E ddu

fiptaif

E ddu ttgtada a Zdkka

bbdbbu,

a cuccu e a

man^dda,

kkwäddu,

bbinnennäi, ka beni

bbabbai.

( K l a t s c h e mit d e n H ä n d c h e n , d e n n P a p a k o m m t ; u n d er führt es [das K i n d ] führt

es

spazieren u n d zu P f e r d e [zum Heiligenfest] u n d

zur W e i n l e s e ;

klatsche

mit

den

Händchen,

kommt.) 1

denn

er

Papa

DdM. 204. A ppeppp, Körru

korr

V

memmp,

dy anggni,

skraffayöni.

(Zu Fufs, S c h a f h o r n , L a m m s h o r n , K ä f e r ) .

DdM.

D i e s e V e r s e sagt m a n her, w e n n d a s K i n d zu laufen

beginnt.

205, Babbayóla,

babbaypla,

Piga

su libru

Piga

s

aneddu

Babbaygla,

pes'

e bbai a e bbai a a

skgla, sposai,

bbolai.

1 Eine ähnliche Fassung bei V i v a n e t , Lettera sulla poesia fanciullesca in Sardegna, in F. C o r a z z i n e , I componimenti minori della letteratura popolare Italiana nei principali dialetti, Benevento, i'r. de Gennaro, 1877, p. 17—2Ò; und eine Variante aus Isili bei G u a r n e r i o , Appunti di poesia popolare sarda, Estr, dal Giornale Ligustico X V I (1889), 110. 3.

5i (Marienkäfer, Marienkäfer, nimm das Buch und gehe in die Schule; nimm den Ring und verheirate dich; Marienkäfer, beginne zu

fliegen.)

DdM.

206.

BabbalQtti, babbalgtti, In gi bändaäa a dde nptti, Su "gi bändaäa a dde di, A' nci ¥>appai a tti, a tti, a tti. (Käfer, Käfer, der T a g s fliegt und Nachts fliegt, um dich zu DdM.

fressen.) 207.

Sizzigörru,

bpga ggrru,

Ki non ddu bpgasa, Ti iistu e tti mäkkulu E appustis ti 'nci ftappm. (Schnecke, herausstreckst,

strecke

die Hörner

zerquetsche

ich

heraus;

wenn

dich und schlage

du sie nicht dich tot,

dann esse ich dich.)

und

DdM. 208.

Zurrundeddu, zurrund.ed.du, Babbu du %sf iy

Kasteddu,

Mamma düa est' assa Unna, Zurrundeddu (Fledermaus,

Fledermaus,

senz' e Unna. dein Vater ist in Cagliari,

Mutter sammelt Holz, Fledermaus ohne Federn.)

deine

DdM.

209.

N(mus non tgkkidi a nnennu fiikkpni, Ka nennu fiikkpni ä^niä' una bre$(i, Kandu dda müllidi, fai

ssu

ip,

E 'nci ddi vürria su gasillpni, Ngmus non tgkkidi a nnennu fiikkgni. (Niemand rühre Vetter Picconi an, denn Vetter

P. hat ein

Schaf; wenn er es melkt, so schlägt es aus und schlägt ihm den Milcheimer aus der Hand.)

DdM. 4*

52 210. Spna, spna, laun(dda, Si no spnas, ti 'nti jffMu a ffuntan(dda, A ffuntan$dda dy arriu. Spna, spna, kpru miu. (Spiele, spiele, Flöte; wenn du nicht spielst, werfe ich dich in die Quelle, in die Bachquelle. Dieses

Liedchen

singt

Spiele, spiele, mein Herz.) man,

bevor

man

die

DdM.

Rohrilöte

zu

spielen beginnt.

211. Pfttiri

iiijiri

Tottorlgu, Frasku

vrasku,

labarasku, Tabarpi, Bessimintt d' pi. (Pfeffer, Pfeffer, Flaschenhals, Flasche,

Tabaraskus,

Tabargt,

nimm mich von hier weg). Was mit Tabarasku, Tabaröi gemeint ist, ist meinen Gewährsmännern selbst nicht klar.

DdM.

212. Allpdda sa Fuyguda

iis(dda

e bbasi/(dda,

Bafi/fdda e ffut/guda, Oh ph, peis de gabd! (Da ist die Kleine, die grofse und kleine, kleine und grofse; oh oh, Föfse des Hahns.)

DdM.

in.

Namenlieder. 213.

Antyögu,

Antyögu,

Unu tjizz V unu gröSu, Unu groiu

e unu

Unu iarmu

de sartizzu,

iizzu,

Unu tarmu

de must/na

5

A pprangu e a ¿¿pia, A ¿¿{na e a pprangu, Una vitta dy ardngu, Una vitta de limgni, Antyögu duvpni.

10

(A., A., ein R a b e n s c h n a b e l e i n e n Raben und einen Schnabel, einen Zoll Wurst und einen Zoll Filet zum Mittag- und Abendessen, zum Abend- und Mittagessen, eine Schnitte Apfelsine, eine Schnitte Zitrone, A., Du Vielfrafs.)

DdM. 214.

Arrtga,

Arr(ga,

Pani im buttfga, Pani in su vgrru, Arrfga

iizzigörru.

(Greca, Greca, Brot im Laden, Brot im Ofen, Greca, kruste.)

DdM. «5Efiseddu Efizlddu, Br(mi nye'ddu,

1

Eine Brotsorte.

Brot-

54 Br(mi nyäu, Efiie'ddu gagau. (Efisio, E., schwarzer Warm, schneeweifser Wurm, besch. . . . Efisio.) DdM. 216. Eraldu, Eraldu, Nom pappis kaldu, Kaldu e kkaulittu, Su gulu ke unu sulittu (E. E., ifs keine Fleischbrühe, Fleischbrühe und Kohl, Der A . . . . wie ein Pfeifchen.) DdM. 217. Franiisku Vraniishu, Nom pappis in diskwa In diskwa e in talleri, Franüisku, pastori. (F. F., ifs nicht in der Schüssel, in der Schüssel und im Teller, F., Vielfrafs.) DdM. 218. Gudnni, Gudnni, Motu dessu vdmini, M$lu dess' arrisu, Guanni grisu, Grisu e grisötlu, Origas df bottu, Origas de gani, Guanni mar gani. (G., G., gestorben vor Hunger, gestorben vor Lachen, G., Du grauer, grauer und gräulicher, mit Ohren wie Schachtcln, mit Hundsohren, G., du Fuchs.) DdM. 2 ig. Luisu Luisu, Iygürti unu t>isu, Unu iisu dy olia,

55 A ffilla dua bolla Po dda sposai E ddi vai vai Unu villizeddu Nye'ddu nye'ddu (L., L., verschlucke einen Kern, einen Olivenkern; deine Tochter möchte ich, um sie zu heiraten und ihr einen ganz schwarzen Sohn gebären zu lassen.) DdM.

220. Martellìi Martellìi, Arrikkiu ke Meréliti, Ke Merfllu arrikku, Kom^nti unu burriku, Kom^nti unu bastyplu, Martellìi Maryólu. (M., M., reich wie Merello, wie Merello reich, wie ein Grautier, wie ein Esel, M. du Schlaukopf.)

DdM.

221. Maria Maria, Unu tiisu dy olia, Unu t>isu de ìtaìjassa, Mamma dita ( bbagdssa. (M., M., einen Olivenkern,

einen Traubenkern, Deine Mutter

ist eine H . . . .)

DdM.

222. Raffici, Pp/t's SU

Ra/fy(li, V(li,

Su 7 '(li bog