Schulbauten: Räume zum Lernen und für die Gemeinschaft 9783955535094

Schul-Architektur und Baudetails Schule entwickelt sich in vielen Ländern zum Ganztagsmodell mit Hausaufgabenbetreuung

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Schulbauten: Räume zum Lernen und für die Gemeinschaft
 9783955535094

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SCHULBAUTEN Räume zum Lernen und für die Gemeinschaft

Edition ∂

Sandra Hofmeister (Hg.)

4 Vorwort Sandra Hofmeister 6 Nachhaltigkeit im Schulbau: Planungs­prozesse und Raumkonzepte Kirstin Bartels, Barbara Pampe

RAUMKONZEPTE 34 Grundschule in Hangzhou, CN GLA 42 Gesamtschule in Odder, DK Cebra

14 Nachhaltigkeit im Schulbau: Wie wenig ist genug? Elisabeth Endres

50 Schuldorf in Mzamba, ZA Studio Mzamba

18 Partizipation im Schulbau Susanne Hofmann

58 Volksschule in Höchst, AT Dietrich | Untertrifaller

26 Künstliche Beleuchtung in Schulen Imke Wies van Mil

66 Internationale Schule in Kopenhagen, DK C.F. Møller Architects SANIERUNG UND ERWEITERUNG 78 Sonderschule in Gent, BE evr-architecten 88 Schulerweiterung in Vilanova i la Geltrú, ES GATPA – Alex Gallego, Jordi Adell, David Tapias, Gerard Puig 98 Schulgebäude in Sabadell, ES Harchitectes

108 Schul- und Kulturzentrum in Feldkirchen an der Donau, AT fasch & fuchs.architekten

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

LICHT UND RAUMKOMFORT

196 Bewegungsschule in Aarhus, DK Henning Larsen / GPP Architects

120 Schule in Orsonnens, CH TEd’A arquitectes, Rapin Saiz Architectes

208 Vier Grundschulen nach dem ­Lernhausprinzip in München, DE wulf architekten

130 Grundschule in Lebbeke, BE Compagnie-O 140 Grundschule in Chiarano, IT C+S

222 Schulerweiterung in Versailles, FR Joly & Loiret Agence d’Architecture 230 Gymnasium in Kopenhagen, DK 3XN

150 Deutsche Schule in Madrid, ES Grüntuch Ernst Architekten

APPENDIX

NACHHALTIGKEIT

242 Autoren Bildnachweise

164 Gymnasium in Diedorf, DE Hermann Kaufmann Architekten mit Florian Nagler Architekten

243 Projektbeteiligte

174 Bildungszentrum in Hamburg, DE bof architekten 184 Grundschule in Wakefield, GB Sarah Wigglesworth Architects

248 Impressum

Vorwort

ARCHITEKTUR UND LERNKULTUR Wenn sich Eltern und Großeltern an ihren Schulalltag erinnern, denken sie an stundenlanges Stillsitzen im Klassenzimmer, an Frontalunterricht und quälende Disziplin. Für ihre Kinder und Enkelkinder hingegen gehört dieses Szenario nicht zur Routine. Denn die Lernkultur und die pädagogischen Konzepte an Schulen haben sich maßgeblich verändert. Was gestern noch als Leitfaden oder Regel galt, ist heute Geschichte. Die Unterrichtsformen und die Methoden der Förderung von Schülern sind heute deutlich vielfältiger und manchmal sogar konträr zu früheren Zeiten. Inklusion und Ganztagsschulen setzen sich durch, offene Lernlandschaften ermöglichen das Arbeiten in Kleingruppen, alleine oder zu zweit. Bewegung und spielerisches Lernen sind an vielen Schulen gängige Praxis, und verschiedene Formen des sozialen und des informellen Lernens werden mehr und mehr in Lehrplänen und entsprechenden Unterrichtskonzepten berücksichtigt. RÄUME FÜR ERFAHRUNGSHORIZONTE Damit all diese maßgeblichen Impulse für eine neue Lernkultur umgesetzt werden können, brauchen Schulgebäude adäquate Räume, die den Anforderungen und Bedürfnissen von 4

Sandra Hofmeister

Lehrern und Schülern entsprechen. Die Architektur von Schulgebäuden hat entscheidenden Einfluss auf den Alltag von Schülern. Sie prägt Erfahrungen der Gemeinschaft und der Konzentration, kann soziale Verhaltensmuster beeinflussen und das Lernen nach neuen Modellen und Strukturen fördern – oder eben auch nicht. Es versteht sich von selbst, dass sich in der architektonischen Qualität von Schulgebäuden auch ein gesellschaftlicher Anspruch widerspiegelt, der sich seiner Verantwortung mit Blick auf die nächsten Generationen bewusst ist. In diesem Buch sind insgesamt 20 unterschiedliche Schulgebäude in Europa, Südafrika und China vorgestellt, deren Architektur auf spezifische pädagogische Schwerpunkte reagiert. Die Projektbeispiele sind systematisch in vier Kapitel gefasst und nach unterschiedlichen Aspekten ihrer Architektur gegliedert. So werden differenzierte Raumkonzepte für einzelne Schultypen vorgestellt und konkrete Lösungen für die Sanierung und Erweiterung von Bestandsgebäuden dokumentiert. Außerdem sind Aspekte des Lichts und des

Raumkomforts an konkreten Beispielen aufgezeigt und schließlich ausgewählte Schulbauten für eine nachhaltige Architektur im Einzelnen beschrieben. Im Fokus des ausführlichen Projektteils stehen nicht zuletzt Grundrisse und Formen der Raumorganisation sowie die spezifische Konstruktion und die Baudetails der ausgewählten Beispiele. Vorangestellte Essays von Kirstin ­Bartels und Barbara Pampe, Elisabeth Endres, Susanne Hofmann und Imke Wies van Mil greifen relevante, eher grundlegende Fragen auf. Sie stellen Planungsprozesse und Strategien der Partizipation vor, diskutieren den Zusammenhang von Licht und kognitiven Leistungen, gehen auf die Grundsatzdebatte zu Hightech und Lowtech im Schulalltag ein. Der dunkle Korridor von vielen historischen, in Deutschland zumeist wilhelminischen Schulgebäuden spielt in den wegweisenden Konzepten für den Schulbau der Zukunft keine Rolle mehr. Doch sowohl für Eltern und Großeltern als auch für Architekten und Bauherren bleibt die Erinnerung daran sicherlich auch ein Anreiz, der heutigen Schülergeneration einen besseren Alltag zu ­ermöglichen, um sie optimal auf das Leben vorzubereiten.

Neue Schule Wolfsburg (DE): Erweiterung der Sekundarschule. Die Mitte als Herz der Schule – ein Ort der Begegnung, des informellen Austauschs und für Veranstaltungen. Architektur: Kirstin Bartels; Schneider + Sendelbach

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Nachhaltigkeit im Schulbau: Planungsprozesse und Raumkonzepte

Nachhaltiges Handeln und damit auch Bauen ist eines der großen Leitbilder unserer Zeit. Mit den „17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung“ haben die Vereinten Nationen in der globalen Nachhaltigkeitsagenda (Agenda 2030) dazu Standards definiert, die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen sollen. Ziel Nr. 4 fordert hier eine „inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung“ für alle.1 Für den Schulbau bedeutet das: Es gibt noch weitere Dimensionen von Nachhaltigkeit als Umwelt- und Klimaschutz, Energie-, Ressourcen- und Kosteneffizienz. Zudem stellt sich die Frage, wie Schulgebäude gestaltet sein müssen, damit sie nachhaltig leistungsfähig sind und aktuelle sowie zukünftige Anforderungen der Bildung erfüllen können. 6

Kirstin Bartels, Barbara Pampe

WAS IST NACHHALTIGER SCHULBAU? Verschiedene Dimensionen von Nach­­­ haltigkeit definierte die EU bereits 2007 in ihrem Drei-Säulen-Modell, das ökologische, ökonomische und soziokulturelle Gesichtspunkte für nachhaltiges Handeln geltend macht. In Deutschland beispielsweise hat die Bundesregierung konkrete Dimensi-

onen der Nachhaltigkeit im Planen, Bauen und der Nutzung von Gebäuden 2009 in einem Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB) festgelegt, das seit 2011 verbindlich für Bundesbauten anzuwenden ist. Zusätzlich zu den drei Kriterien des Drei-Säulen-Modells kommen hier die technische Qualität und die Prozessqualität sowie die Standortmerkmale hinzu. Im Nachgang zum Bewertungssystem für Bürogebäude wurde 2013 dann das Bewertungssystem für die Nachhaltigkeit von Unterrichtsgebäuden eingeführt.2

Raumkonzepte für mehr Nachhaltigkeit im Schulbau: Vom Klassenraum zum Lernort Cluster

Offene Lernlandschaft

Cluster sind Raumgruppen, in denen mehrere Lern- und ­Unterrichtsräume gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungs-, Team- und Sanitär- bzw. Nebenräumen zu einer funktionalen und sozialen Einheit zusammengefasst werden.

Das Modell der offenen Lernlandschaft löst sich vom herkömmlichen Verständnis eines allgemeinen, nach Klassenräumen gegliederten Lern- und Unterrichtsbereichs und folgt dem Konzept eines stärker individualisierten und eigenverantwortlichen Lernens. Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte haben die Auswahl zwischen unter­schied­lichen Lernbereichen und -atmosphären; Erschließungszonen und Aufent­ haltsbereiche sind integrale Bestandteile der Lernlandschaft. Offene Lernlandschaften verfügen über wenige definierte und spezifisch ausgestattete Funktionsräume (z. B. Auditorien oder kleine Think-Tanks); ansonsten nutzen die Lernenden situativ ihre je­weiligen Orte für Einzel- oder Gruppenarbeit. Lernlandschaften ermöglichen durch räumliche Nutzungsüberlagerungen und zeitlich versetzte Nutzung sowie durch deutlich geringere Verkehrs- und Erschließungsflächen sogar Flächeneinsparungen gegen­über den klassischen additiven Schulbauplanungen nach dem Klassenraumprinzip. Das Kon­zept wird mittlerweile von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II in allen Jahrgangs­stufen angewendet.

Alte Schule

Neue Schule

10 %

5 – 20 %

30 %

15 % 30 %

70 – 80 % 30 %

70–80 % Lernen frontal, überwiegend ­Lehrervortrag oder fragend-entwickelndes Lehrgespräch

30 % Lernen frontal, Lehrer-/Schüler­vortrag oder fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch

15 % Lernen in Hausaufgabenzeiten a ­ ußer-­ halb der Schule oder in kurzen Übungsphasen im Unterricht (Schüler sind dabei meist alleingelassen und oft wenig kon­ trolliert)

30 % Lernen allein, jeder Schüler für sich (aber nicht alleingelassen, sondern mit ­klaren und verbindlichen, kontrollierbaren Arbeitsaufträgen und Erfolgserlebnissen)

5–20 % Lernen in Partner- oder ­Gruppen­arbeit

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30 % Lernen in der Kleingruppe (zwischen zwei und sechs Schüler) 10 % Lernen im Kreis der Klasse (im I­dealfall 15–20 Schüler). Jeder kann jeden sehen. Alle sprechen miteinander und können gemeinsame Angelegenheiten aushandeln.

NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Vom Klassenraum zum Lernort

Oulun-Gesamtschule in Oulu (FI): Differenzierte Gestaltung der Verkehrsflächen durch flexible Möblierungen. Architektur: Heikki Taskinen

SBW Haus des Lernens in Romanshorn (CH): Kommunikationsort, ­Lernatelier und Instruktionsraum auf einer Ebene. Innenarchitektur: ­Doris Fratton, Fratton Raumgestaltung

Lernhaus auf dem Campus Osterholz-Scharmbeck (DE): Akustisch abgeschirmter Gruppenraum in offener Lernlandschaft. Architektur: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner; Feldschnieders + Kister; Horeis + Blatt

Neue Schule Wolfsburg (DE): Erweiterung der Sekundarschule mit Lernund Aufenthaltsflächen im Jahrgangscluster. Architektur: Kirstin Bartels; Schneider + Sendelbach

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Auch wenn Nachhaltigkeit nur ein gesamtheitlicher Ansatz sein kann, möchten wir zeigen, dass nicht nur Energiesparmaßnahmen und ressourcenschonendes Bauen zur Nachhaltigkeit im Schulbau führt, sondern dass eine bedarfs- und zukunftsgerechte Planung von entscheidender Bedeutung für einen Schulbau ist. Einzelne Kriterien zur Verbindung von Architektur und ­Pädagogik3 sowie die Forderung nach einer Bedarfsplanung4 im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen Unterrichtsgebäude des Bundes bestätigen dies. Beides, Architektur und Planungsprozess, sind zu gestalten, da es hier konkrete Ansatzpunkte gibt, an denen Nachhaltigkeit gesichert werden kann. Hindernisse wie politische Entscheidungen, das föderale Bildungssystem, die verschiedenen Zuständigkeiten auf kommunaler und Landesebene sowie weiterhin bestehende überholte Normen und Gesetze liegen außerhalb der direkten Einflussnahme der Planer und Berater. Allerdings gilt es, diese Vorgaben gut zu kennen, um die sich zum Teil sogar widersprechenden Anforderungen im Rahmen der spezifischen Gegebenheiten bestmöglich in die Planung zu integrieren und eventuell notwendige Kompromisse mit Bauherr, Nutzer und Fachplanern abzustimmen. WELCHE SCHULEN FÜR DIE GEGENWART UND ZUKUNFT? Das „Bauen und Ertüchtigen von inklusiven und sicheren Schulen“ ist Teil der zitierten „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“.5 Das Forschungsvorhaben „Raum und Inklusion“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, der Universität Köln und des Planungsbüros bueroschneidermeyer kommt zu dem Ergebnis, dass gelingende Inklu9

sion auf einem unmittelbaren Wechselspiel zwischen pädagogischen und räumlichen Konzepten beruht.6 Wenn den individuell unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen aller Kinder und Jugendlichen Rechnung getragen werden soll, müssen Lernumgebungen heute in der Lage sein, die sich dynamisch verändernden Nutzungsanforderungen zu erfüllen. Funktional starre räumliche Konzepte, wie sie die Flurschule mit ihrem Konzept „ein Klassenraum = eine Klasse = ein Fach = eine Lehrkraft“ abbildet, sind nicht mehr zukunftsfähig. Erfolgreiche Schulen haben adaptive Nutzungskonzepte, in denen Flächen mehrfach belegt werden können und die sich kurzfristig den pädagogischen Nutzungsbedarfen anpassen lassen. Während es im Wohnungs- und B ürobau längst klar ist, dass die ­ ­Typologien von vor 100 Jahren den heutigen Bedürfnissen des Wohnens und Arbeitens nicht mehr entsprechen, werden immer noch Schulgebäude auf der Basis von längst überholten Musterraumprogrammen geplant und gebaut. Nach solchen Vorgaben errichtete Schulen sind jedoch weder gegenwartsgerecht noch nachhaltig oder zukunftsfähig. So kann man auch aktuell in Architektenwettbewerben immer wieder feststellen, dass trotz einer in der Auslobung deutlich formulierten pädagogischen Forderung nach zukunftsfähigen Lernorten und Konzepten nach wie vor klassische Flurschulen und wie Kasernen anmutende Gebäude entworfen werden, die zukunftsfähigen Lern- und Bildungsorten einer Wissens- und Informationsgesellschaft nicht gewachsen sind. Unsere Gesellschaft braucht andere Orte des Lernens: Gesellschaftliche Veränderungen wie wachsende Heterogenität, digitale Entwicklungen, veränderte Arbeits- und Lebenswelten der Familien, die damit noch dringender gewordene Herstellung von Chancengerechtigkeit und auch

damit zusammenhängende politische Forderungen nach Inklusion und Ganztagsangeboten können nicht länger ausgeblendet werden. Wir brauchen motivierende und stimu­lierende Lernumgebungen, die differenzierte Angebote an Raum und Atmosphäre bieten, die unterschiedlichste Aktivitäten in den verschiedenen Phasen eines Schultags ­ermöglichen und das Lernen miteinander und voneinander, die Neugier und den Spaß am Lernen fördern. Doch was bedeutet das konkret? Wie findet man heraus, was genau eine Schule braucht und was das richtige Konzept für sie ist? Und welches räumliche Modell auch Weiterentwicklungen in der Pädagogik zulassen wird? NEUE PROZESSE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT: DIE PHASE NULL Wie in anderen Planungsbereichen, etwa dem Büro- oder Krankenhausbau, längst üblich ist für Schulen heute „eine Bedarfsanalyse für jeden Standort erforderlich – räumlich und pädagogisch“. Und: „Wenn Schulen individueller und spezifischer werden, erfordert das auch einen veränderten Planungsprozess.“7 Hier übernimmt die sogenannte Phase Null eine wesentliche Rolle: Eine qualitative Durchführung der Bedarfsermittlung in dieser Phase und die Weiterführung der Inhalte und Prozessqualitäten über die anderen Leistungsphasen hinweg sind die Voraussetzung und das Fundament für ein nachhaltig leistungsfähiges Schulgebäude. Ziel der Phase Null ist es, ein tragfähiges pädagogisch-räumliches Konzept zu entwickeln, das die Effizienz, Bedarfsgerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit des Bauvorhabens sicherstellt.8 NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Wenn alle am Schulbau beteiligten Gruppen aus Pädagogik, Architektur, Politik und Verwaltung und von Seiten der Nutzer in dieser frühen Phase zusammenarbeiten, kann eine belastbare und nachhaltige Grundlage für ein erfolgreiches Projekt entstehen. Durch eine gute Bedarfsplanung lassen sich Fehl- und dadurch notwendige Umplanungen zu einem späteren Zeitpunkt reduzieren und somit unabsehbare Folgekosten einsparen. Die Investition in eine gute Phase Null zahlt sich in der Betrachtung der Lebenszykluskosten also aus, weil sie die Chance bietet, Lösungen für die aktuellen und zukünftigen Anforderungen im Schulbau zu erarbeiten. QUALITÄTEN EINER PHASE NULL IM SCHULBAU Bei der Phase Null geht es nicht darum, Nutzer nur strategisch um der Beteiligung willen in den Prozess einzubinden, sondern darum, die Interessen aller am Schulbau Beteiligten in einem transparenten sowie gut strukturierten Prozess zu verhandeln und ihre unterschiedlichen Kompetenzen einzubringen und zu nutzen. Bedenken, diese Einbindung der Nutzer würde zu unerfüllbaren „Wunsch­ listen“ führen, sind aus unserer Erfahrung absolut unbegründet. Vielmehr werden im Rahmen der Phase Null die baulichen, technischen, rechtlichen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen mit a ­ llen Prozessbeteiligten offen kommuniziert und mit den pädagogischen Anforderungen in einem gemeinsam entwickelten und von allen getragenen räumlich-pädagogischen Konzept zusammengebracht. Spätere Anpassungen, notwendige Kompromisse oder geänderte Planungsentscheidungen werden so für alle nachvollziehbar. Es entsteht eine größere 10

Akzeptanz und eine höhere Identifikation der Schulgemeinde mit dem Projekt, was den Erfolg und damit die Nachhaltigkeit eines Schulbaus entscheidend beeinflusst. Der Anlass, eine Schule umzubauen oder neu zu planen, ist gleichzeitig eine Chance, die Tragbarkeit und die Belastbarkeit des Schulprogramms bzw. des pädagogischen Leitbilds der Schule zu überprüfen und mit professioneller Begleitung zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Oftmals verfügen die Schulen über ein pädagogisches Leitbild und Konzept, das im Alltag aufgrund der räumlichen und personellen Ressourcen und Gegebenheiten nur sehr eingeschränkt gelebt werden kann. Im Rahmen der Phase Null können diese Fehlstellen aufgedeckt, die tatsächlichen pädagogischen Aktivitäten und Ziele formuliert und in ein räumliches Konzept übersetzt werden. Die Phase Null ist damit also Katalysator für Schulentwicklung, denn alle Schulen und ihre Träger müssen sich den pädagogischen und gesellschaftlichen Zukunftsfragen stellen: Wie wird sich Pädagogik im Zusammenhang mit den schnellen gesellschaftlichen Entwicklungen verändern? Wie werden sich die unterschiedlichen Lehr- und Lernformate durch die Digitalisierung verändern? Wie arbeiten Lehrkräfte in multiprofessionellen Teams zukünftig zusammen? Wenn es das Recht auf ganztägige Betreuung gibt, was bedeutet dies für die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte? Um die richtigen schulspezifischen Fragen stellen und diese gemeinsam beantworten zu können, braucht es nicht nur eine planerische, sondern auch eine pädagogische Fachexpertise, die Schulen bei ihrem Schulentwicklungsprozess unterstützen und beraten kann. Dieser neutrale Blick „von außen“ auf die zukünftigen Aufgaben von Schule ist ein wichtiges Kriterium für die Nachhaltigkeit des neuen Schulgebäudes, das idealer-

weise für die nächsten 50–100 Jahre gebaut wird und nicht nur für das pä­ da­gogische Konzept einer bestimmten Schulgemeinschaft. Es ist unabdingbar, dass der Schulträger im Sinne der erweiterten Schulträgerschaft9 auch die Verantwortung für die Bildungsangebote und deren Qualität in der Kommune mit übernimmt. NACHHALTIGKEIT LEBT – ÜBER DIE PHASE NULL HINAUS Allerdings ist eine Phase Null mit einer guten Prozessstruktur, klar formulierten Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie genügend Zeit für Arbeit und Diskussion in Form von Workshops zu den unterschiedlichen Themen (allgemeine Lernbereiche, Gemeinschaftsbereiche, verschiedene Fachbereiche, Bereiche für Verwaltung, Leitung und Pädagogen, Schule im Quartier etc.) noch kein Garant für ein nachhaltiges Schulgebäude. Die in dieser Phase gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse, Organigramme, qualitativen Beschreibungen, Raumprogramme sowie die Organisationsstruktur für die weitere Planung gilt es nun in den weiteren Planungsphasen umzusetzen. Die Gefahr ist dabei hoch, dass Informationen verloren gehen, dass Beteiligte im weiteren Prozess nicht mehr bei Entscheidungen involviert werden oder das gemeinsame Verständnis durch den Wechsel oder Weggang von Verantwortlichen an wichtigen Schnittstellen abhandenkommt. Zusätzlich gibt es Regularien und Richtlinien, von den unterschiedlichen DINNormen über die brandschutztechnischen Anforderungen, den ­Vorgaben der Unfallkassen, durch Schulbaurichtlinien bis hin zu Arbeitsstättenrichtlinien, die im Planungsprozess zu berücksichtigen sind. Diese ­stellen

Von der Aula zum Forum

Regionales Ausbildungszentrum ROC van Twente in Hengelo (NL): Zentrale Eingangshalle als Begegnungs- und ­Ver­sammlungsort, auch für das Quartier. Architektur: IAA Architekten

St. Nicolaaslyceum in Amsterdam (NL): Die zentrale Treppe dient als Foyer, Aula und Herz der Schule. Architektur: DP6 Architectuurstudio

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NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Von der Aula zum Forum

Fioretti College in Lisse (NL): Das mehrgeschossige Forum ist gleichzeitig Eingang, Lern-, Pausen- und Versammlungsraum. Architektur: Broekbakema

Von der bühnenbestimmten Aula mit Festlichkeitsaura …

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… zum vielfältig nutzbaren Versammlungs- und Marktplatz

oftmals Hürden und Herausforderungen für die Übersetzung der in der Phase Null erarbeiteten pädagogischräumlichen Konzepte in die konkrete Planung dar. Deswegen ist es wichtig, Personen durchgehend am Prozess zu beteiligen, die eine Sicherung der formulierten Anforderungen und Übersetzung der erarbeiteten Konzepte im Auge behalten. Gleichzeitig bietet der weitere Planungsprozess auch für die Schule einen Zeitraum, der sich für die interne Schulentwicklung nutzen lässt. Fragen im Planungsprozess wie z. B. wie digitale Medien zur Unterstützung von Selbstlernformaten eingesetzt werden, führen nicht nur zu didaktischen Antworten, sondern auch zur Beantwortung von Ausstattungsfragen mit Medien und Mobiliar. So können Fragen geklärt werden wie etwa „Müssen Abstellorte für Laptopwagen geplant werden? Kommen herkömmliche Tafeln oder flexible Wandschienen-Tafelsysteme zum Einsatz? Werden mobile Bildschirme oder fest montierte Beamer zum Einsatz kommen?“ Der initiierte Schulentwicklungsprozess und die Auseinandersetzung damit, wie zukünftig die Aktivitäten in der Schule aussehen, ist ein entscheidendes Merkmal für Nachhaltigkeit. In Deutschland beispielsweise ist Bildung Sache der Bundesländer. Daher wäre es hier ratsam, wenn die jeweiligen Kulturministerien Schulbauprozesse für Schulentwicklung, also für die inhaltliche Qualitätsentwicklung von Schulen, nutzen würden. Dies dient im Interesse des kommunalen Schulträgers der Nachhaltigkeit der Gebäude. Gleichzeitig bietet sich eine Möglichkeit, die zentrale Aufgabe einer zukunftsorientierten Schulentwicklung zu unterstützen und umzusetzen.

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WO WOLLEN WIR IN ZUKUNFT HIN?  Wir sollten daher den milliardenschweren Investitionsstau bzw. die von Kommunen, Ländern und Bund vorgehaltenen Finanzmittel nutzen, um den ebenso immensen Innovationsstau aufzulösen. Es ist längst Zeit, die Veränderungen in Gesellschaft und Schule auch baulich umzusetzen und offen zu sein für neue Ideen. Weitere Klassenraum-Flur-Schulen zu planen, wäre eine Ignoranz gesellschaftlicher Entwicklungen und globaler Nachhaltigkeitsziele. Räumlich muss sich eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung in veränderten Organisationsmodellen und erweiterten Raumkonzepten wie z. B. Lernclustern und Lernlandschaften widerspiegeln, um den vielfältigen Aktivitäten in der Schule und den unterschiedlichen Bedürfnissen der heterogenen Schülerschaft gerecht zu werden. Schulen sollten Teil einer Bildungslandschaft werden und sich als offene, ganztägige inklusive Bildungshäuser im Quartier verstehen.

1 17ziele.de; next.globalgoals.org [abgerufen am 14.9.2020] 2 bnb-nachhaltigesbauen.de/bewertungssystem/bnb-unterrichtsgebaeude/bnb-un-2017/kriterienbnb-unterrichtsgebaeude-neubau-bnb-un.html; vgl. auch nachhaltigesbauen.de/fileadmin/pdf/ Leitfaden_2019/BBSR_LFNB_D_190125.pdf [abgerufen am 14.9.2020] 3 z. B. das Kriterium „3.1.9 Innenraumqualität“ der Kriteriengruppe „Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit“, zugeordnet der Hauptkriteriengruppe „Soziokulturelle Qualität“; 4 z. B. das Kriterium „5.1.1 Projektvorbereitung“ der Kriteriengruppe „Planung“, zugeordnet der Hauptkriteriengruppe „Prozessqualität“ 5 17ziele.de, Ziel 4 [abgerufen am 14.9.2020] 6 Kricke, Meike u. a.: Raum und Inklusion. Neue Konzepte im Schulbau. Weinheim u. a. 2018 7 Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. (Hg.): Schulen planen und bauen 2.0. Grundlagen, Prozesse, Projekte. Berlin/Seelze 2017, S. 190 8 ebenda, S. 201f. Vgl. auch die weiteren Publikationen der Montag Stiftungen zum Thema Schulbau sowie den Blog schulen-planen-und-bauen.de [abgerufen am 14.9.2020] 9 siehe auch die Rede von Stadtdirektor Wolfgang Rombey, Vorsitzender des Schul- und Bildungs­ausschusses des Deutschen Städtetages: staedtetag.de/imperia/md/content/dst/bikon2012_ abschlussrede_rombey.pdf [abgerufen am 14.9.2020]

NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Nachhaltigkeit im Schulbau: Wie wenig ist genug?

Was ist das richtige Maß an Technik für Lernräume der Zukunft und wie bedingen sich Pädagogik, Raumgefüge und haustechnische Systeme? Welche Bedeutung hat Energieeffizienz im Kontext des Schulbaus? Wenige Planungsund Bauaufgaben stellen Bauherrenschaften, Architekten und Fachplaner vor größere Aufgaben und Diskussionen als Schulgebäude. Neben den Aspekten von pädagogischen Konzepten und daraus resultierenden Lernräumen gehören hierzu die aktuellen Fragestellungen nach der Zukunft des Bauens vor dem Hintergrund des Klimawandels sowie eines hohen Maßes an Materialund Technikentwicklung im Bauwesen, das den Architekten maximale Möglichkeiten suggeriert. Zur Verfügung stehen hier digitale Planungswerkzeuge, 14

Elisabeth Endres

effiziente Baustoffe sowie hochentwickelte technische Systeme oder sogar sogenannte künstliche neuronale Netze für den Gebäudebetrieb. Und doch, so scheint es bei Betrachtung von Lowtech-Projekten, ist der Sättigungspunkt bei Gebäuden hinsichtlich der Ausstattung mit komplexen technischen Systemen erreicht und ein Umdenken hin zur Einfachheit findet statt. Das Gebäude 2226 von be Architekten in Lustenau beispielsweise, bei dem auf wassergeführte Konditionierungssysteme und Lüftungsanlagen verzichtet wurde, treibt seit 2013 diese Diskussion mit an. HIGHTECH VERSUS LOWTECH Ein hoher wärmetechnischer Standard sowie die Implementierung hocheffizienter haustechnischer Anlagen galt in den letzten drei Jahrzehnten als Antwort auf die Herausforderungen,

die sich durch die Endlichkeit fossiler Brennstoffe sowie ein gesteigertes Umweltbewusstsein ergeben haben. Energieeffizienz im Betrieb der Gebäude, ausgedrückt durch die Kenngröße kWh/m²a, wurde als wesentlicher Aspekt nachhaltigen Bauens betrachtet und angestrebt. Neben den gesetzlichen Anforderungen, etwa der EnEV in Deutschland, entstanden Zertifizierungssysteme und Standards, wie beispielsweise der Passivhausstandard, der sich absolut auf den Heizwärmebedarf bezieht. Zusätzlich zu einer hochgedämmten Hüllkonstruktion für reduzierte Transmissionswärmeverluste ist es signifikant für Gebäude mit Ziel eines minimalen Heizwärmebedarfs, mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung zu implementieren. Um die in der Planung errechneten Bedarfswerte erfolgreich einzuhalten, sind neben dem Nutzerverhalten ein störungsfreier Betrieb aller technischer Anlagen sowie konstante klimatische Verhältnisse, entsprechend der Randbedingungen der Kalkulationen, Voraussetzung. Ausbleibende Erfolge der

Performance dieser hochtechnisierten Gebäude in allen Nutzungsbereichen sowie eine immer komplexer werdende Planung und Umsetzung führen seit einigen Jahren zu einem notwendigen Umdenken im Bauwesen. Denn mit zunehmender Komplexität und einer damit einhergehenden Fehleranfälligkeit verlieren Gebäude die Robustheit gegenüber unsicheren Randbedingungen wie Systemausfall, Fehlverhalten der Nutzer und Klimaveränderungen. Fällt einer der maximal optimierten Para­ meter in den komplexen ineinandergreifenden Systemen aus, sind die Auswirkungen deutlich höher als in einem robusten Optimierungsprozess, wie er etwa in der Automobilindustrie Anwendung findet. Robust optimierten Systemen liegt die Strategie einer flachen und stabilen Betriebskurve zugrunde, die auf einen durchschnittlichen Betriebsfall ausgelegt ist und nicht für jegliche Szenarien ein Optimum anstrebt. Im Bauwesen wird im Zuge der steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz eine gewisse Flexibilität in Bezug auf Nutzungsänderungen, unterschiedlich dichte Belegungen und den Komfort angestrebt. Dies erfolgt in der Regel durch Implementierung technischer Systeme und entsprechender Steuerungs- und Regelungstechnik. Jede Abweichung vom Optimum führt folglich zu einer deutlichen Abweichung der theoretischen Potenziale. Ergänzend zu möglichen täglichen Abweichungen der errechneten Bedarfszahlen durch den Betrieb zum tatsächlichen Verbrauch liegen bei steigender Automation Fehlerquellen in der Einregulierung, Wartung und Instandhaltung der Systeme. Nicht zuletzt durch die Erkenntnisse aus dem Gebäudebetrieb mittels Monitoring stellt man daher Kosten und Nutzen der technischen Systeme, die zunächst zum Ausgleich der Lastgänge des Gebäudes bei schlechter Hüllqualität dienten, in Kombination mit heutigen hocheffizienten Gebäudehüllen immer wieder infrage. Die Lösung liegt hier sicherlich nicht in der Minimierung 15

der gesetzlichen Anforderungen an die Gebäudehüllen, sondern in der ganzheitlichen Betrachtung und in daraus resultierenden Konzepten, die heutige Gegebenheiten abbilden und nicht auf Normen aufbauen, die auf überholten Verhältnissen beruhen. Wie sieht es nun aus, das Haus, in dem Kinder gerne lernen möchten? Wie viel Technik ist genug im Schulbau und welche Parameter führen tatsächlich zu einem nachhaltigen Gebäude? Bei diesen Fragestellungen nimmt die Lüftung eine entscheidende Rolle ein. Eine Besonderheit im Schulbau mit seinen aktuellen Lehrkonzepten ist sicherlich, dass unterschiedlichste Szenarien auf den Flächen der Lernlandschaften ­abzubilden sind. Neben einer dichten Besetzung in traditionellen Klassenzimmern ergeben sich aus freieren pädagogischen Konzepten in Schulen heute vermehrt Bereiche, die flexibel dazugeschaltet werden können oder als Aufenthaltsflächen für zurückgezogenes konzentriertes Lernen dienen. Infolge hoher Belegungsdichten, die zu einem größeren Bedarf an Frischluft führen, entstehen parallel hohe Wärmeeinträge durch die Personen. Betrachtet man die Lastgänge der Nutzungszeiten im Winterhalbjahr mit den durchschnittlichen Außentemperaturen, zeigt sich, dass der Wärmeeintrag durch die Schüler die Lüftungswärmeverluste bilanziell nahezu ausgleicht. Wärmeverluste durch Transmission in den Hüllkonstruktionen sind zudem durch die gesetzlichen Anforderungen an die Effizienz der Fassade auf ein Minimum reduziert, sodass der Heizwärmebedarf in der Bilanz sehr gering ausfällt. Daher ist die Frage der passenden Belüftung von Schulen vielmehr eine Frage der Behaglichkeit und der Anforderungen an die Raumluftqualität als an einen energetischen Standard. Eine natürlich gelüftete Schule mit entsprechenden Raumtiefen für die Belichtung und Belüftung bietet maximale Flexibilität in Bezug auf eine freie Flächennutzung. In Bereichen mit sehr hohen Belegungsdichten können me-

chanische Lüftungskonzepte mit konstanten Grundluftmengen und einer einfachen Regelungsstrategie vorteilhaft sein und einen erhöhten Komfort ohne notwendige Kaltlufteinbringung ermöglichen. Mit derartigen Strategien werden die Stoßlüftungszeiten während des Unterrichts verkürzt und die Luftqualität hinsichtlich des CO2-Gehalts ohne Nutzereinfluss bzw. -verantwortung sichergestellt. Die Konsequenzen der mechanischen Lüftungskonzepte liegen in den hohen Investitionskosten sowie der Wartung und Instandhaltung der Systeme. Ausgehend von geringen Heizlasten aufgrund hocheffizienter Fassaden in Verbindung mit hohen Belegungsdichten in Schulgebäuden ist die Bedeutung der Heizung somit gering. Heizsysteme in Schulen dienen dem Spitzenlastfall an sehr kalten Wintertagen und einem behaglichen Raumklima zu Unterrichtsbeginn. Sobald der Schulbetrieb läuft, sind die internen Wärmegewinne so hoch, dass sie sogar teilweise kurzzeitige Überhitzungen zur Folge haben. Diskussionen zu diesem Thema sowie die Auslegung technischer Systeme beruhen meist auf veralteten Baustandards, die bis heute die Grundlage statischer Berechnungen bilden. Dabei geht man von Spitzenlasten aus, die bei dynamischer Berechnung völlig andere Ergebnisse liefern. Diese Berechnungsmethoden zeigen, dass die angenommenen WorstCase-Szenarien äußerst selten bzw. gar nicht auftreten. Verbesserte Qualitäten der Baukonstruktion könnten die technischen Anlagen also vereinfachen, fließen aber auf Grundlage der Normen und Vorschriften noch nicht ausreichend in die gesamtheitliche Betrachtung ein. Zudem hat sich am Planungsprozess nichts geändert, was weiter zu einer Reduzierung technischer Systeme und zu entsprechenden Vereinfachungen führen könnte. Diese zurückgewandten Betrachtungen lassen sich gut am Beispiel der Fragestellung nach einem geeigneten Raumkonditionierungs­system aufzeigen. Während flächige Systeme NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Schnitt Maßstab 1:1000

Grundriss Erdgeschoss Maßstab 1:1000

Das Bürogebäude 2226 in Lustenau kommt ohne Heizung, Kühlung und Lüftungsanlage aus. Für eine stabile Temperatur der Innenräume von 22–26 °C sorgt die thermische Masse: Die Außenwände bestehen aus 76 cm starkem Ziegelmauerwerk mit Kalkputz. Die Lüftung erfolgt durch holzverkleidete Lüftungsflügel in der Fassade; sie wird mechanisch und computergesteuert betrieben. Architektur: Baumschlager Eberle Architekten

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in der Vergangenheit bei hohen Heizlasten mit hohen Vorläufen zu unbehaglichen Oberflächentemperaturen führten, können dieselben Systeme bei heutigen Baustandards, durch geringe Temperaturunterschiede von 2–3 Kelvin gegenüber der Raumtemperatur, sehr behagliche Verhältnisse schaffen. Flächentemperierungen mit geringen Temperaturunterschieden von Oberfläche zu Raumtemperatur sind in der Lage, bei steigenden Raumtemperaturen Spitzenlasten aufzunehmen, indem die Oberflächentemperaturen unter die Raumtemperatur fallen und das System die Lasten abträgt. Ein weiteres Potenzial geringer Heizlasten liegt in der Vereinfachung der Regelung. Während in der Vergangenheit bei hohen Raumtemperaturunterschieden in einzelnen Räumen die Einzelraumregelung eine entscheidende Stellschraube für Komfort und Energieeinsparung war, sind heute kaum noch Unterschiede innerhalb eines Gebäudes festzustellen. Somit kann inzwischen in vielen Fällen auf kleinteilige Regelkreise und -strategien verzichtet werden. Dies vereinfacht den Gebäudebetrieb beträchtlich und gewährt ein hohes Potenzial für die flexible Flächennutzung offener Lernkonzepte. Ein Vorteil von Flächentemperierungen gegenüber statischen lokalen Heizflächen ist die Möglichkeit, über diese Flächen auch ganzjährig das Innenklima zu regulieren, beispielsweise zur Kühlung im Sommer in Kombination mit Grundwasser. In der Vergangenheit war das Augenmerk auf das winterliche Verhalten und die Optimierung des Heizwärmebedarfs gerichtet. Zukünftig werden, neben der Frage nach Baustoffen mit langen Lebenszyklen oder einer maximalen Wiederverwertbarkeit, die sommerlichen Verhältnisse in Schulen ein entscheidender Planungsparameter sein. Auch in Bezug auf diesen Aspekt kann der Einsatz eines aktiven Konditionierungssystems zu einem einfachen und robusten Betrieb führen, unabhängig von System17

ausfällen oder Klima­effekten wie z. B. dem sogenannten Heat-Island-Effekt in Städten. Auch wenn Konzepte mit dem Ziel, die Gebäude passiv vor Überhitzung zu schützen, theoretisch ein hohes Potenzial haben, ist ihr Erfolg abhängig von den unsicheren Randbedingungen der komplexen Steuerungsanlagen, dem Nutzerverhalten und den Klimaverhältnissen. Hinzu kommt allgemein, dass es im Sommer verstärkt notwendig sein wird, Gebäude auch als Speicher solarer Stromerzeugung zu nutzen. Die Einbindung von solar erzeugtem Strom zur Kühlung in Kombination mit aktiven Speichermassen in Gebäuden kann der Pufferung und Entlastung des Stromnetzes dienen. Das Potenzial von Gebäuden zur Pufferung der Stromspitzen ist deshalb sehr hoch, da die Erzeugungslasten bei starker Sonneneinstrahlung auf die Photovoltaik-Module zu den parallel entstehenden Kühllasten – ebenfalls bedingt durch die solare Einstrahlung – anfallen. Es zeigt sich also, dass nicht eine konkrete Zahl zum Heizwärmebedarf über die Qualität eines Schulgebäudes entscheiden kann. Maßgeblich wird die Auswahl von Baustoffen, einfachen, komponentenarmen Konstruktionen und technischen Systemen unter Einbindung regenerativer Energien sein, die für die Nutzer verständlich sind und einen robusten Betrieb generieren. Hierzu bedarf es eines ganzheitlichen Planungsprozesses im Spannungsfeld passiver Gebäudeteile und aktiver technischer Komponenten, mit einem hohen interdisziplinären Austausch in den ersten Planungsphasen. Ebenso ist der Mut von Bauherrschaft und Planungsbeteiligten gefragt, Strategien zu entwickeln, die wertbeständige Schulbauten mit hoher Identifikation schaffen. Um zukunftsfähige Gebäude entwickeln zu können, wird es notwendig sein, Standards, Vorschriften und Normen zu hinterfragen. Bei der Planung von veralteten Standards auszugehen, die sich auf Anforderungen der Vergangenheit beziehen, kann nicht zu bestmöglichen

Lösungen für die konkrete Bauaufgabe führen. Vielmehr wird der Planungsprozess, der sich gerade im Schulbau aus spezifischen Aufgaben ergibt, über dauerhafte und damit nachhaltige Bildungseinrichtungen für zukünftige Generationen entscheiden.

NACHHALTIGKEIT IM SCHULBAU

Partizipation im Schulbau

SPIELERISCH PLANEN Was ist die perfekte Schule? Was ist überhaupt ein perfektes Gebäude, eine perfekte Lernlandschaft? Wie lässt sich die Einbindung einer Schule in die Stadt bzw. in ländlichen Bereichen gestalten? Welche Möglichkeiten bieten Gebäude zum Arbeiten oder um sich zu treffen, sich zu bewegen und sich wohlzufühlen? Die Parameter, die eine gute Schule ausmachen, sind vielfältig. Die Architektur kann davon vieles ermöglichen, aber auch verhindern. Die Architekten müssen daher wissen, was insbesondere die Nutzer von einem um- oder neu zu bauenden Gebäude erwarten. Die in jedem Bundesland unterschiedlichen Musterraumprogramme der Schulverwaltungen alleine helfen dabei nicht ausreichend weiter. Alle Schüler, Pädagogen oder Hausmeister haben hingegen die Erfahrungen und das Wissen für ihre jeweilige Arbeits-, Lern- und Lebenswelt, sprich: für die Umwelt, in der sie ihren Alltag verbringen. Meist bleibt im Alltag aber zu wenig Zeit, Gedanken zu sammeln oder Tagesabläufe in Bezug auf die bauliche Realität zu reflektieren. Es gilt also viele Meinungen, Vorstellungen, Interessen und Ideen produktiv zu koordinieren und zusammenzubringen. Partizipation bedeutet, möglichst viele Sichtweisen, Ideen und Bedürfnisse potenzieller Nutzer einzufangen. 18

Susanne Hofmann

AN DER PLANUNG TEILHABEN Das Architekturbüro die Baupiloten hat mit Förderung der Hans-Sauer-­Stiftung dafür das Schul-Visionenspiel entwickelt, das Schulen und Kommunen eine eigenständige partizipative Bedarfsanalyse ermöglicht. Für die Entwicklung und den Einsatz dieses innovativen Beteiligungswerkzeuges zeichnete das Bundeswirtschaftsministerium das Büro als „Kultur- und Kreativpiloten“ aus. In 100 Minuten und 17 Schritten lassen sich in diesem Spiel die unterschiedlichen Bedürfnisse aller Nutzergruppen im Dialog mit Politik und Verwaltung spielerisch erkunden, Prioritäten verhandeln und zu einem gemeinsamen räumlich-pädagogischen Programm für die Schule zusammenbringen. Das hilft allen an diesem Prozess Beteiligten, ihre Vorstellungen über das Zusammenwirken von Pädagogik

und Architektur spielerisch zu schärfen und zu formulieren. Den Architekten wiederum hilft es, ihre Entwürfe auf die Bedürfnisse der Nutzer abzustimmen und sich im besten Fall ein gesellschaftlich „robustes Wissen“ anzueignen – im Sinne der Soziologin Helga Nowotny als das Wissen einer Bandbreite von Personen, Nutzern oder Betroffenen im Gegensatz zum Expertenwissen. Das Ergebnis des Verhandlungsspiels bietet eine Raumbedarfsanalyse und zeigt Nutzerwünsche sowie Funktionszusammenhänge der zukünftigen Schule auf. Es bildet ein abstraktes Schulbaukonzept in Form einer pädagogisch-räumlichen Zonierung und Zuordnung ab, keinen architektonischen Entwurf und keine Bauplanung. Das Schul-Visionenspiel lässt der Fantasie der Spieler einerseits freien Lauf, strukturiert ihre Visionen andererseits aber so, dass das Spielergebnis als Grundlage und Anregung für den Entwurf eines Neubaus oder eines umfassenden Umbaus einer Schule oder der Neugestaltung einer Lernlandschaft dienen kann.

Lerngemeinschaft 3 Standort 2 Jahrgangsstufe 8, 9, 10

Eingänge



kommunikative Helfer-Mitte



lebendige Lern-Werkstatt



aufregender Tobe-Zirkus



frische Entspannungs-Oase



gemütliche Freunde-Treff-Lounge



konzentriertes Entdecker-Lab



geschlossen



teilgeschlossen



offen



angeleitet



großteils selbstorganisiert

Jahrgangsstufe 10 Jahrgangsstufe 9

FB Kunst

FB MINT EntspannungsOase

Technik/ Werken

HelferMitte

„Lernherz“ FB Musik Konzentrier-Lab

FB Hauswirt Streit­ schlicht.

Freunde-TreffLounge

Aula/ Mediothek

Schüler Vertr.

SuS-Arbeitsplätze

selbstorganisiert Schulteam

Sozial­ arbeit Cafeteria

Ver­ waltung

Haus­ meister

Jahrgangsstufe 8

EntspannungsOase

Sporthalle

Freizeit-Bereich

Außenbezug

Tobe-Zirkus

Ausschnitt aus dem Raum- und Funktionsdiagramm zum Beteiligungsverfahren für zehn Schulen in Duisburg-Marxloh (DE), 2010

Spielsituation im Rahmen der Visionenwerkstatt der Baupiloten für zehn Schulen in Duisburg-Marxloh

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PARTIZIPATION IM SCHULBAU

Schülerbeitrag für die Visionenwerkstatt zur Planung der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule, Wolfsburg (DE): atmosphärische Collage einer Lernwiese

Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule: Zweigeschossiges, zoniertes Atrium als zentraler Aufenthalts- und Lernbereich

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Konzeptentwicklung von Raumfunktionsprogrammen bis zu individuellen Raumprogrammen für den Umbau von zehn Schulen zu Ganztagesschulen in Duisburg (DE)

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PARTIZIPATION IM SCHULBAU

Erika-Mann-Grundschule, Berlin (DE): Rückzugsbereich mit individuellen Nischen zum Lernen

Erika-Mann-Grundschule: Spiegelgalerie als Teil der offenen Lernlandschaft

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WAS KANN DAS SCHUL-VISIONENSPIEL? Um möglichst viele Sichtweisen, Ideen und Bedürfnisse einzufangen, ist es ratsam, das Spiel in mehreren Gruppen mit Teilnehmern unterschiedlichen ­Alters, aus verschiedenen Fachrichtungen und mit vielfältigen Interessen durchzuführen. Es sollte die ganze Bandbreite und Heterogenität derer vertreten sein, die den Prozess aus unterschiedlichen ­Positionen unterstützen, verfolgen oder daran teilhaben wollen. Jeder Spieler sollte sich Aktivitäten aussuchen, denen er am liebsten nachgeht. So kann sichergestellt werden, dass jeder Akteur die Gelegenheit hat, über seine eigenen Verhaltensweisen nachzudenken. Anschließend verhandeln die Spieler ihre ausgewählten Aktivitäten untereinander und gruppieren sie zu Aktivitäts­ bereichen oder -inseln mit dem Ziel, Synergien von Aktivitäten zu entdecken; etwa die Mehrfachnutzung eines Ortes zum Essen, Spielen und Hausaufgabenmachen. In weiteren Schritten können Widersprüche und Unstimmigkeiten aufgedeckt und verhandelt werden. siehe S.  unten 19 Zentraler ­Bestandteil des SchulVisionenspiels sind in Piktogrammen dargestellte Aktivitäten und atmosphärische Vorstellungen, die von den Teilnehmern kommuniziert und in unterschiedlichen Szenarien getestet werden. Dies schafft einen leichten Zugang zu den oft komplexen räumlich-pädagogischen Themen. Damit wird erreicht, die Diskussionen auf das Wesentliche zu konzentrieren, eingefahrene Vor­ stellungen aufzulösen und neu zu entwickeln. Widersprüche und Konflikte, die sich durch das Zusammentreffen von Wunschvorstellungen und An­ forderungen ergeben, können durch diese Methode aufgedeckt und in ein synergetisches Potenzial umgewandelt werden. Dadurch lassen sich Bedürfnisse, Alltagsverhalten und räumliche Zusammenhänge sowie Funktionen und  Prioritäten leicht erkennen und 23

­ amit eine differenzierte Diskussion d anregen. Das Schul-Visionenspiel ist aber nur ein Beispiel für partizipative Planung bei den Baupiloten. Die mittlerweile 17 Jahre andauernde Arbeit auf diesem Gebiet hat ergeben, den Teilhabeprozess in mehreren Schritten durchzuführen. Am Anfang eines solchen Verfahrens steht jeweils eine Visionenwerkstatt, in der sich die Beteiligten unabhängig von architektonischen Vorstellungen mithilfe von mehreren Workshop-Formaten Gedanken darüber machen, in welcher Umwelt/Umgebung sie arbeiten, lernen oder eben leben wollen. Dieser erste Schritt kann, muss aber nicht in Form eine Visionenspiels erfolgen. Schulkinder entwickeln in solchen Workshops zum Beispiel ihre Vorstellungen, bringen diese Ideen in Bildcollagen und/oder in kleinen „Fühl­ kästen“ zum Ausdruck und inspirieren die Architekten damit bei ihren Entwürfen. Aus den Wunschvorstellungen werden architektonische Konzepte, die später wiederum die Basis für den architektonischen Entwurf bilden. In einem zweiten Schritt, einer „Weiterdenken-Werkstatt“ soll dann in Rückkopplung zu den Ergebnissen über konkretere Fragen zur Verwirklichung des Projekts – wie etwa funktionale und programmatische Beziehungen und Synergien der einzelnen Nutzungen – nachgedacht werden. Beispielsweise ergeben sich dann Nutzungskombination oder Verbindungen, die eine Optimierung der später zu entwickelnden Grundrisse ermöglichen, ohne dass es zu vermeidbaren Komplikationen kommt. Danach folgt der architektonische Entwurf, der mit der partizipativen Arbeit eine tragfähige Grundlage für das Funktionieren der Schule oder der jeweiligen Einrichtung liefern soll. VONEINANDER LERNEN Für die Teilhabeverfahren haben die Baupiloten vielfältige Werkzeuge entwickelt, die in meinem Buch „Partizipa-

tion Macht Architektur“ unter folgenden Bezeichnungen vorgestellt werden: „Alltagsorte erleben“, „Rituale beobachten“, „Entdeckungsreisen“, „Geschichten basteln“, „Nachbarschaft 3000“, „Raumtraum verhandeln“, „Welten weiterspinnen“, „Szenarien testen“. Wichtig für solche Verfahren ist, dass wirklich alle entscheidenden und interessierten Akteure einbezogen werden und sich an diesem Prozess kontinuierlich beteiligen. Außerdem muss Einigkeit über die Rahmenbedingungen bzw. über den Gegenstand der Verhandlungen herrschen. Die Verfahren sollten überdies effektiv sein, schnell Entscheidungen herbeiführen und nicht in endlosen Diskussionen verloren gehen. Zu den Baupiloten-Instrumenten zur Vision- oder Wunscherforschung gehören deshalb auch Planspiele. Erstmals 2007/2008 für die Sanierung und den Umbau der Studierendenwohnanlage Siegmunds Hof für rund 610 Studierenden in BerlinTiergarten als Raum-Traum-Verhandlungsspiel entwickelt, ent­stand daraus das Schul-Visionenspiel. Dieses Spiel kam mittlerweile in vielen Fällen erfolgreich zum Einsatz.  Allein in  Duisburg erarbeiteten die Baupiloten für die Stadtverwaltung in Kooperation mit dem Beratungsbüro Partnerschaft Deutschland den Umbau von zehn S ­ chulen zu Ganztagesschulen – mit den  Ergebnissen aus Planspielen und anderen WorkshopFormaten und anhand der Erstellung von Raumfunktionsdiagrammen bis hin zu individuellen detaillierten Raumprogrammen. siehe S. 19 oben und S. 21 Auf der Nordseeinsel Borkum etwa bildete der Beteiligungsprozess mit ­ ­Planspielen im Winter 2018 die Grundlage für den Umbauentwurf der Bau­ piloten. Für die Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule in Wolfsburg gab es 2011 bis 2014 beispielsweise unter den Ergebnissen eines Planspiels die Vision einer „ruhigen Riesenwiese“ siehe S. 20 oben mit einer prächtigen Vielfalt an Blumen, die der ideale Ort zum Lernen sein sollte. Daraus wurde PARTIZIPATION IM SCHULBAU

dann schließlich eine komplexe und ­ ielfältig nutzbare Lernlandschaft mit v ruhiger Atmosphäre und der Assoziation einer Lernwiese. siehe S. 20 unten und S. 25 PARTIZIPATION UND IHRE UMSETZUNG Den Ansatz zur partizipativen Planung verfolgen die Baupiloten nicht nur für Schulen. Auch Kindertagesstätten sind dafür schon deshalb ein wichtiges Einsatzfeld, weil auch hier pädagogischräumliche Aspekte eine wichtige Rolle spielen. Im Teilhabeprozess für das 2019 fertiggestellte Projekt der Kindertagesstätte Krähenwinkel hatten Eltern und Erzieher die Wichtigkeit von unterschiedlichen Lichteinfällen und -momenten, Durchblicken sowie den Bezug zur Natur herausgearbeitet. Das Haus sollte nicht zu bunt sein, die Kinder aber zum Erforschen ihres Umfelds anregen. Gleichzeitig war Schutz und Geborgenheit gewünscht. Ein eigens mit den Kindern durchgeführter Workshop eröffnete dann Möglichkeiten, Ruhezonen, Rückzugsbereiche, aber auch Erkundungspfade für die Kinder zu entwickeln, die nicht selten in der Doppelnutzung einiger Möbel aufging. Schrankfächer wurden dabei zu Durchgangstüren und die Arbeitstische der Erzieher sind gleichzeitig Kinderhöhlen. Die Kinder finden aber auch in den Wänden Durchgänge, die den Erwachsenen nicht zugänglich sind und können so ganz eigene Raumerkundungen anstellen. Farben kamen im Gebäude sehr dezent zur Anwendung, wurden gut untereinander abgestimmt und dienen vorwiegend der Orientierung. Auch der Einsatz von natürlichem Licht erfolgte in dem eingeschossigen Gebäude sehr gezielt. Die Oberlichter haben in ihren Laibungen eine Verkleidung aus Farbeffektgläsern erhalten, die die einfallenden Lichtstrahlen je nach Einfallswinkel in unterschiedlichen Farben reflektieren. Dabei lässt sich viel über den Stand der Sonne und über das Lichtspektrum ler24

nen. Reflektionen und Spiegeleffekte liefern auch die Verkleidungen von Rohrleitungen, die durch die Flure zu führen waren und mit ihrer Ummantelung nun an Periskope erinnern. Teilhabe- und Partizipationsprozesse schaffen für Architekten eine wichtige umfassende Entwurfsgrundlage. Sie bestärken und unterstützen die Nutzer aber auch darin, eigene Anforderungen an Räume und deren Qualitäten zu formulieren. siehe S. 22 Die daraus entwickelten Werkzeuge und Methoden dienen der Kommunikation zwischen Nutzerund Interessengruppen, Politik und Verwaltung sowie den Architekten. In Erlangen-Büchenbach führten die Baupiloten beispielsweise einen breit gefächerten Beteiligungsprozess durch, der sich von der Wunscherforschung in der Bevölkerung über die konkrete Bedarfsanalyse, das Erarbeitung eines detailliertes Raumprogramm bis hin zur Beratung der Nutzer in der Entwurfsphase für ein Stadtteilhaus erstreckte. Der spielerische Ansatz sowohl der ­Partizipationsverfahren als auch der Entwurfsplanung hat sich dabei als ­besonders kommunikativ, aber auch als effektiv erwiesen. Je genauer die Beteiligten ihre Bedürfnisse reflektieren, umso besser können diese in die Planung eingebracht werden. Die benötigten Kosten- und Arbeitszeiten lassen sich besser einschätzen und unter Umständen auch einsparen. Die Zufriedenheit der Nutzer mit den Bauten steigt, was letztlich deren Nachhaltigkeit stärkt.

Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule in Wolfsburg (DE): Still-Lernzone

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PARTIZIPATION IM SCHULBAU

Künstliche Beleuchtung in Schulen

Die Unterrichtsgestaltung in Gesellschaften unterliegt wechselnden Ansichten und Ansätzen. In der westlichen Welt sind viele traditionelle, lehrerzentrierte Modelle durch zeitgemäßere Modelle ersetzt worden, die die Individualität der Schüler betonen. Solche Veränderungen, die häufig aus gezielter Forschung zum Thema folgten, haben sich tiefgreifend auf die Bildungsarchitektur ausgewirkt. In Dänemark, wo 2014 eine weitreichende Reform der Grundschulbildung durchgeführt wurde,1 geht man davon aus, dass das schulische Umfeld nicht bloß eine Hülle darstellt, sondern das neue Lernen aktiv mitbestimmt. Es muss deshalb viele verschiedene Aktivitäten sowie kollaborative und individualisierte Lernmodi ermöglichen und eine breite Palette schülerischer Neigungen und Fähigkeiten unterstützen. Das neue Lernen erfordert flexible Schulen, die sich an die tatsächlichen Bedürfnisse von Lehrern und Schülern anpassen. Die Schulen sollen zudem das Wohlbefinden der Schüler fördern, um ihre Lernfähigkeit weiter zu verbessern. 26

Imke Wies van Mil

Architekten begegnen diesen Herausforderungen, indem sie beispielsweise flexible räumliche Anordnungen und anpassbare Einrichtungsgegenstände vorsehen, die dem Bedürfnis nach Variabilität entsprechen. Die Optimierung des Raumklimas zur Steigerung des Wohlbefindens der Nutzer wird ebenfalls thematisiert. Während die Auswirkungen von Frischluft, Akustik, Temperatur und Tageslicht auf das Wohlbefinden der Nutzer vielfach untersucht worden sind, war die Wirksamkeit künstlicher Beleuchtung bislang jedoch kaum Thema. DIE GEGEBENHEITEN DER (TAGES-) LICHTQUALITÄT Das Architekturbüro Henning Larsen hat große Erfahrung in der Gestaltung mit Licht und insbesondere mit natürlichem Licht. Seine Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat nun in letzter Zeit Ideen zur Energieeinsparung und zu menschlichem Verhalten kombiniert, um das Potenzial künstlichen Lichts zur Förderung des (neuen) Lernens von Kindern zu untersuchen. Eine Feldstudie an mehreren dänischen Schulen, die nach der Reform von 2014 gebaut oder renoviert worden waren, kam zu dem Ergebnis, dass künstliches Licht in den Klassenzimmern dieser Schulen vorrangig zur schlichten Beleuchtung eingesetzt wurde. Die

meisten Klassenzimmer hatten jedoch große Fenster, die die vermeintlichen Vorteile natürlichen Lichts nutzen sollen, um die Sichtqualität im Innenbereich so weit wie möglich zu verbessern. Die Gegebenheiten der geografischen Lage Dänemarks und des örtlichen Klimas erfordern jedoch regelmäßig eine ergänzende künstliche Beleuchtung. Zur Erzielung einer Mindestlichtstärke und hoher Einheitlichkeit wird künstliches Licht üblicherweise gemäß den Normempfehlungen für Bildungsräume eingesetzt. Dies wird häufig durch die Nutzung von Deckenleuchten erreicht, die das Licht gleichmäßig im Raum verteilen. Das Ergebnis ist jedoch ein eher mattes und einförmiges Ambiente, das nur geringe visuelle Abwechslung bietet. Diese Art der Anwendung unterstützt zwar die Sehleistung der Schüler, verringert jedoch auch die Bemühungen der Architekten, die Sichtqualität im Innenbereich durch die Einbringung von Tageslicht zu optimieren. Es stellt sich daher die Frage, wie künstliches Licht eingesetzt werden kann, um die Sichtqualität in der Lernumgebung zu verbessern anstatt zu verschlechtern, und damit das Lernen der Schüler zu unterstützen.

Reine Deckenbeleuchtung

Deckenbeleuchtung und zusätzliche Hängeleuchten

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KÜNSTLICHE BELEUCHTUNG IN SCHULEN

Ausschließlich Hängeleuchten

Versuchsanordnung 1 mit gleichmäßiger D ­ eckenbeleuchtung

Versuchsanordnung 2 mit Deckenbeleuchtung und zuschalt­baren Pendelleuchten

Versuchsanordnung 3 mit gezieltem Licht durch Pendelbeleuchtung

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DER ARCHITEKTONISCHE ANSATZ Ein möglicher Ansatz besteht in der Frage, inwiefern künstliches Licht als architektonisches Instrument das Lernverhalten der Schüler beeinflusst. Andere Forscher haben hier schon Vorarbeit geleistet, indem sie die Auswirkungen von Schwankungen der Lichtstärke und der Farbtemperatur auf das Lernverhalten der Schüler untersucht haben. Mehrere ihrer Studien weisen nach, dass die Konzentration und Leistung der Schüler durch weißeres und helleres Licht verbessert werden kann,2 während wärmere und dunklere Lichtverhältnisse Unruhe und Nervosität bei Schüler senken. 33 Ausgehend von diesen Erkenntnissen verfolgte das Architekturbüro Henning Larsen einen eher architektonischen Ansatz. Es untersuchte, wie ein weiterer Aspekt der künstlichen Beleuchtung – nämlich ihre Verteilung im Lernraum – das neue Lernen unterstützen kann. Ziel war daher die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Licht und räumlichem Kontext und möglicher Auswirkungen auf das Verhalten der Schüler. Dieser Zusammenhang wird bestimmt durch die Platzierung der Beleuchtung und die Verteilung des Lichts im Raum und der daraus resultierenden visuellen Szenerie. Unterschiede dabei können unterschiedliches visuelles Erleben zur Folge haben, das sich auf das Verhalten der Schüler auswirkt. EXPERIMENTE VOR ORT Ein zentrales Anliegen bestand in der Untersuchung eines bestimmten Aspekts des Lernverhaltens, nämlich inwiefern die Verteilung künstlichen Lichts den Schülern zu besserer Konzentration beim Lernen verhilft. Hierzu führte das Architekturbüro Henning Larsen ein Feldexperiment in der Schule Frederiksbjerg Skole durch. Vier nahezu identische Klassenzimmer mit ähnlicher 29

Gestaltung und vergleichbaren Tageslichtverhältnissen wurden mit einem Beleuchtungssystem ausgestattet, das zwei mögliche Lichtverteilungen zuließ. Erstens eine gleichmäßige Verteilung durch integrierte Deckenleuchten, die den gesamten Lernraum gleichmäßig ausleuchten siehe S. 27 oben und dem entsprechen, was man in Schulen üblicherweise vorfindet. Zweitens, eine strukturierte Verteilung von Hängeleuchten, die fokussiertes Licht direkt auf die Arbeitstische der Schüler werfen. Die resultierende visuelle Landschaft besteht aus Lichtkreisen mit relativ dunklerer Umgebung. Diese simulieren sozusagen kleine, private Räume innerhalb des größeren Raums. Es wurde angenommen, dass dies die Aufmerksamkeit der Schüler intuitiv nach innen lenke, innerhalb des Lichtkreises binde und damit ihre Konzentration auf eine Aufgabe fördere. Die Hängeleuchte kann in Kombination mit der Deckenbeleuchtung siehe S. 27 unten oder allein verwendet werden, um großen Kontrast zu erzeugen. siehe S. 28 oben Dieser Aufbau ermöglichte den Lehrern und Schülern in diesen vier Klassen­ räumen, eines von vier Beleuchtungsszenarien zu aktivieren: ❶ reine Deckenbeleuchtung, ❷ Deckenbeleuchtung in Kombination mit Hängeleuchten, ❸  ausschließlich Hängeleuchten oder überhaupt keine künstliche Beleuchtung (was selten der Fall war). Jedes Szenario ergab ein einzigartiges visuelles ­Erscheinungsbild des Klassenzimmers. siehe S. 28 unten Zur Untersuchung der Auswirkungen dieser Beleuchtungsszenarien auf das Lernen der Schüler und insbesondere ihre Fähigkeit zur Konzentration auf ihre Aufgaben initiierte das Architekturbüro Henning Larsen Kooperationen mit drei Forschungsinstituten: der Technischen Universität Dänemark, der Universität Aarhus und der Könglich Dänischen Kunstakademie. Im Frühjahrssemester 2017 erfassten sie gemeinsam eine breite Palette von Daten, insbesondere während der Unterrichtsstunden, in de-

nen die Schüler Aufmerksamkeit erfordernde Tätigkeiten wie z. B. Mathematik-, Lese- oder Sprachübungen ausführten. Sechs Schülergruppen mit ca. 25 Schülern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren und sechs Lehrer wurden bei ihren normalen schulischen Aktivitäten und Routinen beobachtet. In drei Bereichen wurden Datensätze erstellt, die Erkenntnisse liefern: Geräusch­ pegel der Schüler, kognitive Leistung und wahrgenommene Änderungen der Fokussierung auf das Thema. SCHÜLER SIND LEISER Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass ein lautes Lernumfeld das Lernen und die Konzentration der Schüler negativ beeinflusste.4, 5 Könnte künstliches Licht eingesetzt werden, um lautes Verhalten zu unterbinden, würde das möglicherweise die Lernbedingungen verbessern. Hierfür wurden die Lärmpegel bei 48 Aufmerksamkeit erfordernden Aktivitäten aufgezeichnet, von denen 20 in Bezug auf Schülerzahl, Art der Aktivitäten, Dauer und unerwartete akustische Störungen als vergleichbar eingestuft wurden. Beim Vergleich der durchschnittlichen Geräuschpegel nach Beleuchtungsszenarien stellte sich heraus, dass die Geräuschpegel bei 70 % der Sitzungen, in denen die Schüler unter aktivierter Hängeleuchte arbeiteten, signifikant abnahmen. Das arithmetische Mittel der Geräuschreduzierung in den 20 Fällen, einschließlich der wenigen (30 %) mit verschlechterten Bedingungen, betrug 1,7 dB. Obschon dies keinen großen Unterschied vermuten lässt, wird dieser als deutlich genug angesehen, um für die Ohren ­eines durchschnittlichen Schülers wahrnehmbar zu sein. Da Lärm die Aufmerksamkeit der Schüler beeinträchtigen kann, deutet eine solche Verringerung darauf hin, dass die Hängeleuchte zu einer Verbesserung der Bedingungen beiträgt, unter denen sich die Schüler konzentrieren müssen.

KÜNSTLICHE BELEUCHTUNG IN SCHULEN

TENDENZ ZU BESSERER LEISTUNG Die Auswirkungen der verschiedenen Beleuchtungsszenarien wurden auch direkt an der kognitiven Leistung der Schüler gemessen. Jede Woche wurden die Schüler am selben Sitzplatz zwei verschiedenen Tests unterzogen: einem mathematischen Test, bei dem die Schüler zwei dreistellige Zahlen addierten, und einem figürlichen Test im Sinne des kreativen Denkens, bei dem die Schüler mit den zur Verfügung gestellten Linien und Kreisen so viele Objekte oder Bilder zeichnen sollten, wie sie sich vorstellen konnten. Beide Tests waren daraufhin entwickelt worden, die Leistungsfähigkeit im Sinne der Konzentrationsfähigkeit bei der Durchführung des Tests zu bewerten. Sie wurden im Rahmen des normalen Unterrichts unter der Leitung des üblichen Lehrers durchgeführt. Obwohl die Daten nur eine statistische Tendenz aufzeigen, legt diese nahe, dass die Leistung der Schüler, speziell bei mathematischen Übungen, bei aktivierter Hängeleuchte besser war. Das lässt vermuten, dass die Hängeleuchte den Schülern helfen kann, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren. WENIGER ABLENKUNGEN UND UNNÖTIGES UMHERLAUFEN Der dritte Datensatz wurde mithilfe ­anthropologischer Methoden wie Interviews mit Lehrern und Beobachtungen im Klassenzimmer erhoben. Diese Erkenntnisse boten einen zusätzlichen Kontext und ein besseres Verständnis der Auswirkungen, die gezielt eingesetzte Hängeleuchten auf die Schüler haben können. Lehrer berichteten, dass die Schüler eher länger an ihrem gewählten Platz sitzen blieben und weniger herumwanderten, wenn die Hängeleuchte aktiviert war. Sie beschrie30

ben auch, dass die Schüler dazu neigten, eher mit ihren direkten Nachbarn zu interagieren, als mit jenen, die weiter entfernt saßen, was nahelegt, dass ihre Aufmerksamkeit eher auf den Rahmen des Lichtkreises beschränkt blieb. Die Lehrer beurteilten die Lernumgebung als leiser und ruhiger, während die Hängeleuchte aktiviert war. Es wurde angenommen, dass diese Veränderungen insbesondere denjenigen Schülern zugute kommt, die im Allgemeinen schnell abgelenkt sind oder störendes Verhalten zeigen. Speziell diese Schüler zu beruhigen, kommt letztendlich der gesamten Schülergruppe zugute. Die Ergebnisse von Beobachtungen im Klassenzimmer durch einen unabhängigen Forscher, der an zwölf dieser Sitzungen teilnahm, bestätigten diese Befunde. Im Wesentlichen scheint eine aktivierte Hängeleuchte ein Schülerverhalten zu fördern, das eine ruhigere Umgebung und weniger Ablenkungen zur Folge hat. JENSEITS DES KLASSENZIMMERS In der Studie wurde insbesondere untersucht, wie Hängeleuchten Lernaktivitäten unterstützen konnten, bei denen sich die Schüler auf eine bestimmte Bildungsaktivität konzentrieren mussten. Oft fanden diese Aktivitäten im Klassenzimmer statt, wo die Schüler in kleinen Gruppen oder zu zweit an Arbeitstischen saßen. Bei diesen Übungen hat sich die Hängeleuchte als begünstigend für eine ruhige Atmosphäre und als konzentrationsfördernd erwiesen. Bei anderen Aktivitäten – insbesondere bei denen, die Teamarbeit und Zusammenarbeit erforderten – stellte sich jedoch heraus, dass die den gesamten Raum ausleuchtetende Deckenbeleuchtung am häufigsten verwendet wurde. Zur Unterstützung des neuen Lernens und der sich daraus ergebenden vielfältigen Bildungsaktivitäten wird daher ein künstliches Beleuchtungssystem, das eine variable Lichtverteilung ermöglicht, als vorteilhaft erachtet.

Das wohl vielsagendste Ergebnis der Studie war, dass die Frederiksbjerg Skole das neue Beleuchtungssystem so sehr schätzte, dass es nach Abschluss der Studie in den vier Klassenzimmern installiert bleiben sollte. Darüber hinaus sollte die Hängeleuchte in Bereichen für Aktivitäten, die Ruhe und Konzentration erfordern, in der gesamten Schule installiert werden. Dazu gehörten andere Klassenräume, aber auch gemeinschaftliche Arbeitsbereiche und Lerntische in Gemeinschaftsbereichen rund um diese Klassenräume. siehe S. 31 Im Wesentlichen zeigt diese Studie, dass künstliche Beleuchtung als architektonisches Instrument gelten kann, das über die bloße Sicherstellung ausreichenden Lichts hinausreicht. Künstliches Licht kann das Verhalten der Nutzer auf eine Weise aktiv beeinflussen, die diese bei ihren Aufgaben unterstützt. Dies hilft nicht nur Architekten bei der Gestaltung besserer Bildungseinrichtungen; auch Schulleitungen und Pädagogen lernen, ihre Räume neu zu nutzen, um die Leistung der Schüler zu verbessern.

1 Dänisches Bildungsministerium (Hg.): Improving the Public School. Overview of Reform of Standards in the Danish Public School (Primary and Lower Secondary Education). 2014 2 Sleegers, PJC u. a.: Lighting Affects Students’ Concentration Positively. Findings from Three Dutch Studies. In: Lighting Research and Technology, 45/2013, S. 59–75 3 Wessolowski, Nino u. a.: The Effect of Variable Light on the Fidgetiness and Social Behavior of Pupils in School. In: Journal of Environmental Psychology, 39/2014, S. 101–108 4 Sala, Eeva; Rantala, Leena: Acoustics and Activity Noise in School Classrooms in Finland. In: Applied Acoustics. 114/2016, S. 252–259 5 Woolner, Pamela; Hall, Elaine: Noise in Schools. A Holistic Approach to the Issue. In: International journal of environmental research and public health, 7 (8)/2010, S. 3255–3269

Zusätzliche Hängeleuchten in Gemeinschaftsbereichen

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KÜNSTLICHE BELEUCHTUNG IN SCHULEN

Weisheit Angast, 6. Klasse (Schulvisionenwerkstatt der Baupiloten)

Grundschule in Hangzhou

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GLA

RAUMKONZEPT

In der dichten Hochhausbebauung der Neun-Millionen-Stadt Hangzhou hat das Architekturbüro GLA die neue öffentliche Grundschule als grüne Oase und großzügigen Campus für Unterricht, Sport und Spiel konzipiert. Ein wesentliches Entwurfskriterium war dabei die Verzahnung von Innen- und Außenraum, um zusätzliche Aufenthaltsbereiche und Freiräume zu schaffen. So gliedert sich das große Bauvolumen in sieben Riegel: Unterrichtsräume, Turnhalle, Verwaltung und Küche sind in separaten Gebäuden beidseitig entlang der zentralen Erschließung angeordnet, die zickzackförmig von Nord nach Süd über das Gelände führt. Zwischen den Riegeln erstrecken sich große, begrünte Innenhöfe. Die viergeschossigen Baukörper sind teilweise aufgeständert und über Stege verbunden, sodass die differenziert gestalteten Freiflächen mit ihren Treppen und Sitzstufen gleichsam unter den Häusern hindurchfließen. Zentrum des Campus bilden die drei Trakte mit den Klassenzimmern. Die beiden südlichen Flügel nehmen die Fachklassen, Tanz- und Musikräume auf, die zweigeschossige Turnhalle mit den Freisportanlagen liegt am östlichen Grundstücksrand. Den Unterrichtsräumen verleihen große, festverglaste Fenster eine Fülle von Tageslicht; die natürliche Lüftung erfolgt über separate Lüftungsflügel aus Aluminiumpaneelen, die sich zwischen den Glasflächen befinden. Im Gegensatz zu den zweihüftig konzipierten Fachklassen sind den nordorientierten Klassenzimmern im Süden breite Flure vorgelagert, die zugleich als Bewegungs- und Spielflächen in den Pausen dienen. Die großzügigen Erschließungsräume stellen eine Besonderheit der Schule dar. Als Flure und überdachte Gänge verbinden sie alle Gebäudeteile und weiten sich zu mehreren „Plätzen" auf. Diese sonnen- und regengeschützten Aufenthaltsbereiche nutzen die Kinder gerne zum Spielen, Toben und Lernen. Zudem haben sie von hier einen guten Überblick über die begrünten Höfe bis zu den Sportanlagen und den anderen Gebäudeteilen. Mit den frei nutzbaren Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft der Klassenzimmer bieten die Architekten vielgestaltige räumliche Optionen an. Sie dienen auch als luftige Klassenzimmer im Freien und sind bei Lehrern und Schülern insbesondere in den heißen, regenreichen Sommermonaten beliebt. Die multifunktionalen Bereiche lassen sich individuell nutzen und erlauben verschiedenartige Formen des Lernens. So sorgfältig wie die Grundrissgliederung entwickelten die Architekten auch die Gestaltung und Materialwahl des Ensembles. Mit den leuchtend weißen Fassaden und den sonnengelben und orangen Farbtönen der Aluminiumpaneele setzt die Grundschule im monotonen Grau der Wohntürme des neuen Viertels einen freundlichen Akzent. Sie zeigt darüber hinaus, wie sich eine auf die Bedürfnisse der Grundschulkinder zugeschnittene Architektur inklusive der Außenräume zu einer inspirierenden Lernumgebung fügen und so eine entspannte und lebendige Campus-Atmosphäre schaffen kann.

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Standort

Hangzhou, CN

Bauzeit

2015–2017

Schulart

Grundschule

Schulkonzept

Pädagogisches Konzept

 er Schulcampus ist eine grüne Oase in einem D dicht bebauten Stadtgebiet. Unterschiedliche Gebäudehöhen sollen die Grenzlinien zwischen den Gebäuden und ebenso die Definition von Innenraum, Korridor und Dachebene aufweichen, um neue Möglichkeiten der Raumnutzung und des Lernens zu eröffnen. Die Kinder können die Räume spontan, eigenständig und kreativ nutzen und unstrukturierte Lernmuster verfolgen. Dazu wurden die Maße der Unter­­richtsräume, Gehwege, Flure und Plattformen erweitert. Die Flure sind 3,60 m breit, um die Beziehung zum Unterrichtsraum zu stärken und die in den traditionellen chinesischen Grundschulen verankerten, auf die Klassenzimmer bezogenen strukturierten Lehrmodelle aufzubrechen.

Bruttogrundfläche

34 392 m2

Nutzfläche

22 635 m2

Anzahl Klassenräume

36

Anzahl Kinder

1620

Konstruktion

Stahlbetonrahmen

Belichtung

 ensterelemente ermöglichen ein hohes Maß an F natürlichem Lichteinfall und Sichtbezüge.

Belüftung

 atürliche Belüftung. Die gestaffelten GebäudeN komplexe erzeugen günstige Bedingungen für die Sichtachsen, den natürlichen Luftaustausch und die Luftströmungen. Frischluft kann jederzeit über die farbigen Fensterflügel aus Aluminium hereingelassen werden.

Energetische Aspekte

Passivhausstandard

GRUNDSCHULE IN HANGZHOU, CN

Lageplan Maßstab 1:12 500

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RAUMKONZEPT

Grundriss Maßstab 1:2000 1 Küche 2 Klassenzimmer 3 Büro 4 Raum für ­Bewegung 5 Werken 6 Lagerraum 7 Vorbereitung 8 Übungsraum Tanz 9 Musiksaal 10 Gymnastikraum 11 Wartezone für ­Eltern 12 Turnhalle 13 Testraum physische Fitness 14 Lesesaal 15 Verwaltung 16 Aussichtsplattform

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16

Erdgeschoss

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GRUNDSCHULE IN HANGZHOU, CN

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RAUMKONZEPT

39

GRUNDSCHULE IN HANGZHOU, CN

Die breiten Flure dienen auch als Bewegungs- und Spielflächen in den Pausen. Sie sollen alternative Erfahrungsräume zu den strukturellen Lehrmodellen der Klassenzimmer in traditionellen chinesischen Grundschulen darstellen.

40

RAUMKONZEPT

41

GRUNDSCHULE IN HANGZHOU, CN

Gesamtschule in Odder

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Cebra

RAUMKONZEPT

Das neue Schulgebäude in der dänischen Stadt Odder vereint eine Gesamtschule und eine Kindertagesstätte in einer abwechslungsreichen und offenen Lernlandschaft, die den Kindern viele Freiräume für Bewegung, Sport und Spiel bietet. Vier unterschiedlich dimensionierte Baukörper reihen sich an der zentralen Mittelachse auf und greifen nach Ost bzw. West aus. Jeder Gebäudetrakt hat seine eigene Funktion: der größte Baukörper nimmt die zentrale Halle, Gymnastiksaal, Turnhalle und Verwaltung auf. Daran schließen beidseitig jeweils ein Flügel für die Grund- und Hauptschule an; den südlichen Abschluss bildet die kleinere Kindertagesstätte. Die dazwischenliegenden Freibereiche sind für die unterschiedlichen Altersstufen und Aktivitätsmuster differenziert gestaltet, um Sport und Spiel in den Tagesablauf der Schule zu integrieren. Herzstück des Schulhauses für 650 Kinder ist die große zweigeschossige Halle, die als Aula und Speisesaal genutzt wird. Sie liegt im Kreuzungspunkt der Wege zu den Klassenzimmern und grenzt direkt an die Turnhallen, deren kleinerer multifunktionaler Saal in den Pausen den Kindern zum Toben offensteht. Mit ihren Treppen, Sitzstufen und der umlaufenden Galerie bietet die zentrale Halle eine vielgestaltige Raumlandschaft. Oberlichter holen direktes und indirektes Tageslicht ins Innere und sorgen für sich stets wandelnde Lichtstimmungen. Nach dem offenen pädagogischen Prinzip können die Schüler hier auch während der Unterrichtsstunden lernen oder sich zur Teamarbeit treffen. Unter den geneigten Dächern entstehen, wie auch in den beiden Flügeln mit den Klassenzimmern, Orte mit unterschiedlichsten Raumhöhen. Das Zusammenspiel von hohen und niedrigen Bereichen, kleineren und größeren Räumen, helleren und gedämpfteren Zonen ermöglicht es den Kindern, sich je nach ihren Bedürfnissen und Stimmungen größeren oder kleineren Gruppen anzuschließen oder sich in Nischen zurückzuziehen. Die neue Gesamtschule ersetzt mehrere heterogene Altbauten. Da Abriss und Neubau in drei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb und hohem Zeitdruck zu realisieren waren, verwendeten die Architekten Stahlbetonfertigteile für Wände und Deckenplatten. Auch die Fassade besteht aus vorgefertigten Elementen in Holzbauweise, die mit Metallpaneelen bekleidet sind. Die spielerische Anordnung der Fenster und die ungewöhnliche Farbgestaltung prägen das Erscheinungsbild ebenso wie die Dachlandschaft. Die Satteldächer, die sich auf die Nachbarbebauung beziehen und zugleich ein vertrautes Motiv darstellen, fassen die vier Baukörper zu einer homogenen baulichen Einheit zusammen. Die beigen, braunen und grauen Flächen unterteilen hingegen die großen Volumina optisch in kleinere Einheiten, indem sie die geneigten Dachflächen grafisch verlängern.

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Standort

Odder, DK

Bauzeit

2015–2018

Schulart

Gesamtschule Klassen 1–10, Kindergarten, ­Schülerhort

Schulkonzept

 ie Schule ist in vier zusammenhängende Häusern D nach Altersklassen und Schulformen organisiert, die zu einem zentralen inneren Gemeinschaftsbereich orientiert sind. Im Außenraum sind vielfältige Freiflächen für Sport und Bewegung je nach Alter und Aktivität zugeordnet.

Pädagogisches Konzept

 esonderes Augenmerk liegt auf körperlicher AkB tivität, Sport und Spiel als feste Bestandteile des Schulalltags. In jedem Klassenzimmer und in den Gemeinschaftsräumen sind Bereiche für sportliche Aktivitäten vorgehalten. Zum Lernen gibt es diverse Raumlösungen für ­größere Zusammenkünfte, kleinere Gruppen oder auch Orte, an die sich einzelne Kinder zurück­ ziehen können.

Zusatzmöglichkeiten

 ür Vereinssport zugängliches Sportzentrum mit F Zweifachsporthalle und Gymnastiksaal

Bruttogrundfläche

9300 m2

Nutzfläche

8500 m2

Anzahl Klassenräume

28 Klassenzimmer, 8 Fachunterrichtsräume

Anzahl Kinder

650 (Schule), 100 (Kindergarten)

Konstruktion

 ragende Fertigbetonwände (hauptsächlich T Außen­wände) und Wandtafeln aus Fertigbeton in Längsrichtung. Die Querwände sind die primär lasttragenden Elemente. Leichte vorgefertigte Fassadenelemente auf einer Stahlunterkonstruktion erlauben die flexible Anordnung der Fenster.

Belichtung

 ine Vielzahl von Leuchten mit LED-Leucht­ E mitteln ist an die jeweiligen Funktionen und räumlichen Anforderungen angepasst. Über das Gebäudemanagementsystem (GMS) wird je nach Tageslichtstärke/Jahreszeit/Tageszeit die Außenbeleuchtung aktiviert.

Belüftung

 lle technischen Systeme werden über das GMS A geregelt. Belüftung, Heizung, Wasser, Strom und Solarpaneele sind an das GMS angeschlossen. Das Belüftungssystem kann je nach Raumnutzung und dem gewünschten Raumklima gesteuert und angepasst werden. Es arbeitet mit veränderlichen Luftmengen (VAV), die je nach Temperatur und CO2-Gehalt variiert werden.

Energetische Aspekte

 ebenszyklusanalyse in Bezug auf Zeit, Unterhalt L und Umweltbeeinflussung für die Baumaterialien über eine Periode von 60 Jahren; Unterrichtung und Einbindung der Nutzer anhand von Visualisierungen der Daten des Gebäudeleitsystems auf Bildschirmen

GESAMTSCHULE IN ODDER, DK

Lageplan Maßstab 1:4000

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RAUMKONZEPT

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:1000 1 Eingang 2 Klassenzimmer 3 Gruppenraum 4 Naturwissen­schaften 5 Lebensmittel­kunde 6 Musiksaal 7 Sporthalle 8 Tanz/Fitness 9 Küche/Essens­ausgabe 10 zentrale Halle/Speisesaal 11 Werken  12 Ausstellung 13 Garderobe 14 Kindertagesstätte 15 Bibliothek 16 Büro

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3

2 2

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13

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Obergeschoss

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12 13 2 2 14 14

Erdgeschoss

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GESAMTSCHULE IN ODDER, DK

Eine Landschaft aus Satteldächern, unterschied­ liche Farbschattierungen an den Fassadenflächen und die spielerische Anordnung der Fenster prägen das dynamische Erscheinungsbild der Schule.

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RAUMKONZEPT

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GESAMTSCHULE IN ODDER, DK

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RAUMKONZEPT

Die geneigten Dächer lassen im Inneren eine vielgestaltige Lernlandschaft mit unterschiedlichen Höhen und Ausprägungen der Räume entstehen. Es gibt offene Bereiche für Gruppen zum Lernen oder Werken ebenso wie Rückzugsorte für einzelne Kinder.

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GESAMTSCHULE IN ODDER, DK

Schuldorf in Mzamba

50

Studio Mzamba

RAUMKONZEPT

„Kleine Welten“ – so lautete die Vorgabe der Gründer für die Schule im südafrikanischen Mzamba. Jede Klasse verfügt über ihr eigenes Haus mit Veranda und Garten. Verbunden sind sie durch Gassen, Höfe und kleine Plätze zu einer dörflichen Struktur, die ein Gruppengefühl schafft. Gegründet wurde die private Grundschule im strukturschwachen Bundesstaat Eastern Cape auf Initiative von s2arch. Der österreichische Trägerverein engagiert sich für ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot in benachteiligten Regionen, um der Bevölkerung bessere Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Der Verein realisiert in Kooperation mit deutschen und österreichischen Architekturfakultäten Design-Build-Projekte, bei denen Studierende sowohl die Planung von Schulgebäuden als auch deren Bau vor Ort übernehmen. Zunächst erarbeiteten die Projektleiter der Technischen Universität München und der TU Graz den Masterplan des Schuldorfes für eine Vor- und Elementarschule bis zur siebten Klasse. Dieser bietet gestalterische Freiheiten für die einzelnen Häuser, gibt jedoch auch Regeln für ein homogenes Erscheinungsbild der Anlage vor. Die seit 2010 realisierten Einheiten durch Studierende der Hochschule München, der TU Graz, TU München und FH Kärnten zeigen, wie unterschiedlich, doch auch kohärent das Konzept interpretiert wurde. Jedes Jahr ist das Schuldorf so um ein Haus und einen Jahrgang neuer Schüler gewachsen. Den baulichen Abschluss bildet ein Verwaltungs- und Empfangsbereich mit einer offenen Schulaula, den die FH Kärnten 2018 fertigstellte. 300 Kinder besuchen hier den Unterricht. Dieser orientiert sich am südafrikanischen Lehrplan, wird aber durch vielfaltige pädagogische Initiativen ergänzt und geht über das Angebot der staatlichen Schulen weit hinaus. So bauen die Kinder beispielsweise Gemüse an, das in der Schulküche zubereitet wird; zahlreiche Nischen, überdachte Plätze und niedrige Mauern laden zu Gruppen­arbeiten außerhalb des Klassenzimmers und auch zum Spielen ein. Das E ­ nsemble steht im bewussten Gegensatz zur weitläufigen, ­offenen Landschaft und den umgebenden Streusiedlungen. Es bildet ­einen räumlichen Zusammenhalt, ähnlich der traditionellen Ansiedlungen der Region, und schafft zugleich eine Abfolge von ­unterschiedlich gestalteten Außenräumen mit a ­ tmosphärischer Qualität. Das dichte Quartier ist so konzipiert, dass die starken Winde abgehalten und Freibereiche verschattet werden. Auch auf k ­ limagerechte Bauweisen und einfach a ­ nwendbare, orts­ bezogene Techniken wurde großer Wert gelegt: Weite Dachüberstände bieten Schatten, die Querlüftung verhindert das Aufheizen der Räume und massive Wände dienen als Speichermasse. Ein speziell entwickelter Lochstein für die Garten­mauern verringert den Wind, lässt jedoch die Luft zirkulieren und filtert das Licht. Der wichtigste Aspekt für eine nachhaltige Wirksamkeit war jedoch die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Junge Dorfbewohner erlernten auf den Baustellen ein Handwerk und errichteten die Gebäude gemeinsam mit den Studierenden – eine nachhaltige Erfahrung für beide Seiten, mit Optionen für die Zukunft. 51

Standort

Mzamba, Südafrika

Bauzeit

2010–2018

Schulart

Grundschule mit Klassen 1–7 + 2 Vorschulklassen

Schulkonzept

Schuldorf mit einzelnen Klassengebäuden; jede Klasse ist in einem eigenen Haus untergebracht.

Pädagogisches Konzept

Konzept der „Kleinen Welten“: Jede Klasse hat ein eigenes Haus mit Veranda und Garten. EcoSchool-Programm mit Recycling-Projekt und Gemüseanbau für die Schulküche. Nischen, ­Veranden und Bänke in den Zwischenbereichen und Freiräumen dienen dem freien Spielen und Lernen in Gruppen.

Bruttogrundfläche

1997 m2

Nutzfläche

1115 m2

Anzahl Klassenräume

10

Anzahl Kinder

ca. 300

Konstruktion

Massivbau aus Betonstein, teilweise Stampflehm

Belichtungskonzept

Tageslicht

Belüftungssystem

Natürliche Querlüftung. Eigens entwickelter ­Lochstein lässt Luft und Licht einfallen.

Spezifische energetische Ansätze

Natürliche Querlüfung und Belichtung

SCHULDORF IN MZAMBA, ZA

Masterplan Maßstab 1:1000 1 Verwaltung/Aula (2018) 2 Vorschule (2016) 3 Kunstsaal (2017) 4 Grundschule (2014) 5 Küche/Toiletten (2011) 6 Bauhütte 7 Klassen 5–7 (2017)

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RAUMKONZEPT

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Grundriss Vorschule und Kunstsaal Schnitt Maßstab 1:400

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1 Eingangsdach 2 Kunstsaal 3 Vorschulklasse 4 Spielbereich 5 Garderobe  6 Veranda 7 Innenhof 8 Lehrerzimmer 9 Waschbecken 10 Regenwassertank 11 Lager

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SCHULDORF IN MZAMBA, ZA

Grundschule 3. Jahrgangsstufe Schnitt Grundriss Maßstab 1:400 1 überdachter Eingangsbereich 2 Waschbecken 3 Garderobe 4 Bibliothek 5 Klassenzimmer 6 Lehrerzimmer 7 Regenwassertanks 8 Innenhof 9 Veranda

bb

7

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RAUMKONZEPT

Das Gebäude für die Kinder der 3. Jahrgangsstufe besteht außer dem Klassen- und dem Lehrerzimmer aus Freibereichen für unterschiedliche Aktivitäten. Für die Gartenmauern wurden Lochsteine, sogenannte breeze blocks entwickelt, die das richtige Verhältnis von Luftzirkulation und Windschutz, Lichteinfall und Durch­ blicken ermöglichen. (Architektur/Bau: Hochschule München, 2014)

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SCHULDORF IN MZAMBA, ZA

Die Aula mit den türkis leuchtenden Fachwerkträgern bildet den baulichen Ab­schluss des Schuldorfs. Sie wird für Veranstal­tungen der Schule und der Gemeinde genutzt.  (Architektur/Bau: FH Kärnten, 2018)

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RAUMKONZEPT

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SCHULDORF IN MZAMBA, ZA

Volksschule in Höchst

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Dietrich | Untertrifaller

RAUMKONZEPT

Das Raumkonzept der neuen Volksschule Unterdorf in der Vorarlberger Gemeinde Höchst folgt aktuellen pädagogischen Ideen und fördert mit offenen Grundrissen unterschiedliche Lehr- und Lernformen. In enger Zusammenarbeit mit Gemeinde und Lehrern entwickelten Dietrich | Untertrifaller Architekten eine Clusterschule (siehe S. 6ff.), die mit flexibel nutzbaren Raumeinheiten und abwechslungsreichen Freiflächen für den Unterricht in Kleingruppen organisiert ist. Im 100 m langen und 40 m breiten eingeschossigen Baukörper sind die vier identischen Cluster auf der Ostseite angeordnet, während Eingangshalle, Fachklassen, Sporthalle und Verwaltung auf der Westseite liegen. Wie einzelne Häuser reihen sich die Cluster entlang der „Hauptstraße“ des Schulgebäudes, einem durchlaufenden Mittelflur, auf. Jede Einheit besteht aus zwei Klassenzimmern, einem Gruppenraum sowie einem Ruheraum, die sich um den mittigen Aufenthaltsraum gruppieren. Jeder Cluster verfügt zudem über eigene Sanitäranlagen und einen großzügigen Innenhof, der mit eigenem Garten und Sitzgelegenheiten zu unterschiedlichen Nutzungen einlädt, wie etwa dem Unterricht im Freien. Aus dem extensiv begrünten Flachdach des Schulhauses ragen vier pyramidenförmige Aufbauten heraus. Sie betonen die Aufenthaltsräume als zentralen Bereich jedes Clusters und verleihen ihnen eine ungewöhnliche Raumhöhe. Zudem sorgt das lang gestreckte Oberlicht für eine Fülle an Tageslicht. Wandhohe Verglasungen verbinden diesen flexibel nutzbaren Bereich mit den angrenzenden Klassen- und Gruppenzimmern sowie dem Innenhof. Sie bieten auch die nötige Transparenz, damit die Lehrer ihre Schüler stets im Blick haben, wenn diese in Kleingruppen in unterschiedlichen Räumen lernen oder spielen. Zudem stärken diese Sichtbeziehungen auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Clusters. Die große Eingangshalle dient zugleich als Aula und verbindet den Trakt der Fachräume mit der Sporthalle. Mit verschiebbaren Raumteilern lässt sie sich vom eigentlichen Schulbereich trennen und für externe Veranstaltungen wie Vorträge oder Lesungen nutzen. Ein Großteil des Volumens der angrenzenden Sporthalle ist im Boden eingelassen und verstärkt so den Eindruck des Schulgebäudes als homogener, lang gestreckter Baukörper. Der separate Zugang der Turnhalle inklusive ihrer Nebenräume erleichtert Sportvereinen die Nutzung außerhalb der Schulzeiten. Auch Teile der Außenflächen stehen den Bürgern als Freizeitareal zur Verfügung. Das Gebäude ist – ausgenommen die Bodenplatte und Unterkellerung aus Stahlbeton – komplett in Holzbauweise errichtet. Dabei blieben die Holzoberflächen der massiven Elemente aus mehrlagigem Brettsperrholz unverkleidet und verleihen den Innenräumen eine angenehme, warme Atmosphäre. Das gesamte Schulhaus wurde energetisch und haustechnisch optimiert. Ausgelegt auf einen Heizenergiebedarf von 16 kWh/m², ist es mit hochwärmegedämmten Bauteilen, Dreifachverglasung, Wärmepumpe, kontrollierter Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie Fußbodenheizung ausgestattet. 59

Standort

Höchst, AT

Bauzeit

2015–2017

Schulart

Volksschule

Schulkonzept

Clusterschule

Pädagogisches Konzept

 nterricht in Kleingruppen, flexibel nutzbare U ­Räume und abwechslungsreiche Freiflächen

Zusatzmöglichkeiten

 eile der Außenflächen und Sportanlagen stehen T der örtlichen Bevölkerung frei zugänglich zur ­Verfügung. Die Aula kann vom Schulbereich getrennt und für externe Veranstaltungen ge­nutzt werden. Die Turnhalle mit Nebenräumen steht Sportvereinen zur Verfügung.

Bruttogrundfläche

3925 m²

Nutzfläche

2530 m²

Anzahl Klassenräume

8 Klassen + Vorschulklasse

Anzahl Kinder

200

Konstruktion

 olzbau (bis auf Bodenplatte und Unterkellerung H aus Stahlbeton); unverkleidete Konstruktion aus mehrschichtigen, verleimten Massivholzplatten; sichtbar in allen Räumen

Belüftungssystem

Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung

Energetisches Konzept

 nergetische und haustechnische Optimierung: E hochwärmegedämmte Bauteile, passivhaustaugliche Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung, Niedrigtemperaturbeheizung über Fußboden, ­Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Luftmengensteuerung per CO2-Fühler, Free ­Cooling über Grundwassersonde, Nachtlüftung zur Abkühlung im Sommer. Der Heizenergiebedarf liegt bei 16 kWh/m²a. Die Materialwahl basiert auf Nachhaltigkeit und ökologischer Optimierung; das extensiv begrünte Flachdach bietet Wärmedämmung und Schutz vor Überhitzung und ein Biotop für Bienen und andere Insekten.

VOLKSSCHULE IN HÖCHST, AT

Lageplan Maßstab 1:2500

In dem 100 m langen und 40 m breiten Baukörper sind vier identische ­räumliche Cluster mit jeweils einem Freibereich aneinandergereiht.

60

RAUMKONZEPT

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:1000 1 Eingangshalle 2 Cluster: zwei Klassenzimmer zentraler Aufenthaltsraum Ruheraum Gruppenraum Außenbereich 3 Luftraum 4 Lager 5 Verwaltung 6 Tagesbetreuung 7 Küche 8 Konferenzraum 9 Bibliothek 10 Werken 11 Musik 12 Lerninsel 13 Sporthalle 14 Umkleide 15 Technik a 16 Archiv 2

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Untergeschoss

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Erdgeschoss

VOLKSSCHULE IN HÖCHST, AT

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RAUMKONZEPT

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VOLKSSCHULE IN HÖCHST, AT

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RAUMKONZEPT

Die flexibel nutzbaren Cluster bestehen jeweils aus zwei Klassenzimmern sowie Gruppenbereich, Ruheort und Aufenthaltsraum. Jeder Raumeinheit ist ein Innenhof mit einem Gartenbereich und Sitzgelegenheiten zugeordnet, wo gespielt, gepflanzt, im Freien gelernt und unterrichtet wird.

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VOLKSSCHULE IN HÖCHST, AT

Internationale Schule in Kopenhagen

66

C.F. Møller Architects

RAUMKONZEPT

Den Neubau der Internationalen Schule in Kopenhagen konzipierten C.F. Møller Architects nach den pädagogischen Prinzipien von Malcolm Thornburn, die eine integrierte, ganzheitliche Bildung mit körperlichem, geistigem, sozialem und emotionalem Wohlbefinden anstreben. Der Schulbau für 1200 Kinder und Jugendliche aus mehr als 80 Ländern liegt im Stadtentwicklungsgebiet Nordhafen, derzeit noch umgeben von Schiffscontainern, die auch seine Kubatur inspirierten: Das Gebäude erscheint wie aus großen Boxen übereinandergestapelt. Beim näheren Betrachten lassen sich auf dem durchgehenden zweigeschossigen Sockel allerdings vier Gebäudeteile mit je vier bis sieben Etagen unterscheiden. Jeder Teil beherbergt einen eigenen Schultyp – Vorschule, Grundschule, Sekundarschule und Gymnasium – mit jeweils spezifischer Identität. Die Höhe der Türme zeigt auch die Anzahl der Jahrgangsstufen, da alle Klassen- und Gruppenräume eines Jahrgangs jeweils auf einer Ebene zusammengefasst sind. Basis für alle vier Schulhäuser bilden die gemeinsamen Bereiche in der Sockelzone. Freitreppe und Steg führen zum Foyer im ersten Obergeschoss. Dieses weitet sich mit Sitzstufen zur großzügigen, zweigeschossigen Aula, die zugleich als Mensa genutzt wird. Mit einem Panorama­fenster öffnet sich dieser zentrale Bereich komplett nach Süden zur Wasserseite. So wird gleichzeitig die Schulbibliothek belichtet, die auf der Galerie die Aula umgibt. Im Erdgeschoss schließen Sporthallen und Theatersaal an die Aula an, sie sollen in Zukunft auch für Veranstaltungen der Nachbarschaft dienen. Die vielgestaltigen und lichtdurchfluteten Unterrichtsbereiche in den Obergeschossen sind innerhalb der vier Schultypen hinsichtlich Grundriss, Innenraumgestaltung und Farbkonzept auf die jeweilige Altersgruppe zugeschnitten: Die Bereiche für die Grundschüler sind besonders geräumig angelegt und bieten viele Optionen für verschiedenste Nutzungen inner- und a ­ ußerhalb der Klassenzimmer. Auch bei den anderen Schultypen wurden die großzügigen Erschließungsflächen zu Aufenthaltsräumen erweitert, die variantenreich zoniert und spezifisch möbliert sind. Um diese zentralen Flächen gruppieren sich – überwiegend an den Gebäudeecken – unterschiedlich große Klassenzimmer, die so natürliches Licht von zwei Seiten erhalten. Jeder Schultyp verfügt über sein individuelles Farbkonzept, was die Orientierung erleichtert. Der gemeinsame Pausenhof ist auf der Dachterrasse des Sockels angelegt, während drei Gebäudeteile mit Gewächshäusern bekrönt sind, die didaktischen Zwecken und für Gemeinschaftsaktivitäten dienen. Eine Besonderheit des als Hybrid aus Stahlbeton und Stahl errichteten Gebäudekomplexes ist auch seine 6000 m2 große Solarfassade, die damit eines der größten gebäudeintegrierten Solarkraftwerke Dänemarks darstellt. Die Fassadenhülle aus unterschiedlich geneigten Photovoltaik-Elementen schimmert türkisgrün bis tiefblau. Sie soll rund die Hälfte des Jahresstrombedarfs des Gebäudes decken und zeigt das zukunftsorientierte Denken der Schule auch in puncto Nachhaltigkeit. 67

Standort

Kopenhagen, DK

Bauzeit

2014–2017

Schulart 

Kindergarten, Vorschule, Grundschule (3–11 Jahre); Mittelschule (11–16 Jahre); Gymnasium (16–18 Jahre)

Schulkonzept

 ie Schule ist organisatorisch und räumlich in vier D kleinere Schulhäuser für die unterschiedlichen ­Altersklassen der Kinder unterteilt. Jedes davon ­besitzt eine eigene Identität für eine leichtere ­Orientierung.

Pädagogisches Konzept

 onzept nach Malcolm Thorburn: integrierte und K ganzheitliche Ausbildung basierend auf Gesundheit und Wohlbefinden (siehe researchgate.net/figure/the-shared-vision-­ common-goal-and-main-generic-purposes-ofHWB_fig1_299605778)

Bruttogrundfläche

26 000 m²

Nutzfläche

25 000 m²

Anzahl Klassenräume

66

Anzahl Kinder

1200

Konstruktion

Skelettkonstruktion aus Streckstahl

Belichtung

 pale XAL-Pendelleuchten hängen in unterschiedO lichen Längen herab und sind mit Spotlights kombiniert, die an Stromschienen befestigt sind. Das Licht ist dynamisch und wird durch Tages­ lichtsensoren und in vorprogrammierten Licht­ szenarien gesteuert.

Belüftung 

 eckenkühlsystem; Belüftung mit DruckkammerD system ohne Leitungen und Kanäle

Energiekonzept

Auszeichnung zum Aktivhaus des Jahres 2018: Die Photovoltaikanlage erstreckt sich über eine Fläche von 6048 m2. Sie erzeugt etwa 300 MWh pro Jahr und damit etwa 50 % des jährlichen Strombedarfs.

INTERNATIONALE SCHULE KOPENHAGEN, DK

Lageplan Maßstab 1:2500

Die Kubatur des Schulbaus erinnert an Schiffscontainer, die früher im Nordhafen-­ Entwicklungsgebiet gestapelt wurden. 

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RAUMKONZEPT

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:1000

3. Obergeschoss a

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1. Obergeschoss

Erdgeschoss

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INTERNATIONALE SCHULE KOPENHAGEN, DK

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RAUMKONZEPT

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INTERNATIONALE SCHULE KOPENHAGEN, DK

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RAUMKONZEPT

In den Dachgärten können die Schüler Gemüse, ­Beeren und Kräuter anbauen. Die Klassenzimmer sind an den Gebäudeecken ­platziert, um die Tageslichtausbeute von zwei Seiten zu optimieren.

Sonnenkollektoren an der Fassade tragen zur Energieversorgung der Schule bei und können aktiv für Unterrichtszwecke genutzt werden. Regenwasserrückhaltung in Verbindung mit begrünten Dächern Die Geometrie des Gebäudes fördert die natürliche Aktivität und das Spielen als Teil der täglichen Bewegung. Alle Bodenbeläge sind Holzböden.

Natürliche Belüftung in Klassen­ zimmern durch öffenbare Fenster in der Fassade

STROMPRODUKTION Solarmodule/farbige Solarmodule

Blick aus Klassenzimmern auf grüne Außenbereiche

LED

Aktive Dachlandschaften mit Platz GEKÜHLTE DECKE für Ballspiele und andere Sportarten Frischluft Minimale Höhe Flur

Aktive und grüne Spielplatzlandschaft ­zwischen Gebäude und Stadt

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Abluft

Klassenzimmer

Starke Blickverbindungen ­zwischen der Kantine und den umgebenden Funktionen

INTERNATIONALE SCHULE KOPENHAGEN, DK

Große Panoramafenster öffnen den Sportbereich und das Foyer nach Süden zur Wasserseite.

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RAUMKONZEPT

Das lichtdurchflutete Foyer weitet sich mit Sitzstufen zur zweigeschossigen Aula, die auch als Mensa genutzt wird. Die Schulbibliothek liegt auf der offenen Galerie im Obergeschoss.

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INTERNATIONALE SCHULE KOPENHAGEN, DK

Chaos-Schule Elias, 2. Klasse (Schulvisionenwerkstatt der Baupiloten)

Sonderschule in Gent

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evrarchitecten

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Lichtfülle und großzügige Räume: Ein ehemaliges Nonnenkloster in Gent transformierten evr architecten behutsam zur Vor- und Grundschule für Kinder mit Hörproblemen, Sprachstörungen oder Autismus. Der 1873 errichtete neogotische Gebäudekomplex ist Teil eines Therapie- und Beratungszentrums für Menschen mit Kommunikationseinschränkungen. Obwohl die originale Bausubstanz großteils erhalten war, hatte die architektonische Qualität der Vierflügelanlage und ihres Innenhofs durch Umnutzungen und Umbauten der vergangenen Jahrzehnte stark gelitten. Um adäquate Räume zu schaffen, wurde der Bestand daher nicht nur umfassend renoviert und energetisch saniert. Vor allem legten die Architekten auch Wert darauf, die ursprünglichen Raumqualitäten wieder zu stärken und mit geringen Eingriffen in die Substanz an die neuen Funktionen anzupassen. Zudem sollten die Vernetzung und Kommunikation zwischen den verschiedenen Einrichtungen des Zentrums verbessert werden. So ermöglicht der neue Durchbruch im Westflügel einen zentralen Erschließungsweg durch Innenhof und Gesamtkomplex. Das pädagogische Konzept der Schule erforderte einerseits ein klar strukturiertes Gebäude, in dem sich die Kinder wohlfühlen, frei bewegen und selbstständig agieren können. Andererseits wurde ein ruhiges Unterrichtsumfeld mit einem Minimum an Ablenkung angestrebt. Zur leichteren Orientierung sind die Flurböden jeder der vier Etagen in unterschiedlichen Farben gestaltet. Die historischen Flure wurden renoviert und im Ostflügel um einen Laubengang ergänzt. Dieser ist als vollverglaste Konstruktion vor die Innenhoffassade gesetzt und verstärkt die visuelle Beziehung zwischen den Innenräumen und dem Hof als Mitte des Komplexes. Zudem wurde so mehr Fläche für die Unterrichtsräume gewonnen. Dort unterstreichen weiße Farbtöne die luftige Raumwirkung. Auch wenn mit durchschnittlich fünf bis zwölf Kindern die Anzahl der Schüler pro Klasse geringer ist als üblich, wurden aufgrund der wesentlich höheren akustischen Anforderungen Akustikdeckenpaneele eingebaut. Jeweils zwei Klassenzimmern sind durch eine Sanitärzelle mit Abstellraum miteinander verbunden. Das Herzstück der Schule ist der neue multifunktionale Saal im Hof, der einen Baukörper aus den 1970er-Jahren ersetzt. Großflächig verglast öffnet er sich nach Süden und dient für Turnstunden ebenso wie für Besprechungen und Veranstaltungen. Die Dachterrasse – mit Freitreppe zum Hof – bietet sich als geschützter Spielplatz an. Ein außergewöhnlicher Raum ist die Sporthalle. Die Architekten verwandelten die ehemalige Klosterkapelle in einen lichtdurchfluteten Turnsaal, den die Spitzbogenfenster und das restaurierte bemalte Holzgewölbe noch immer sakral anmuten lassen. Als neues, kontrastierendes Element wurde ein aufgeständerter Kubus eingefügt, der das Sportlehrerzimmer aufnimmt. Neu interpretiert haben die Architekten den oberen Bereich der Apsis: Hier fügten sie einen Ruheraum besonderer Art ein, der überwölbt von der Holzdecke das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. 79

Standort

Gent, BE

Bauzeit

2017–2019

Schulart

Kindergarten und Grundschule

Schulkonzept

Renovierung eines neogotischen Klosters mit energetischer Sanierung und funktionalen ­Erweiterungen

pädagogisches Konzept

Sonderschule für Kinder mit Hörbehinderungungen und Autismus

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Tagesbetreuung, Veranstaltungsbereich, ­Sport­einrichtungen

Bruttogrundfläche

5600 m²

Nutzfläche

4500 m²

Anzahl Klassenräume

30

Anzahl Kinder

320

Konstruktion

Renovierung: massives Mauerwerk Erweiterung: Stahl- und Betonkonstruktion

Belichtung

Maximierung des natürlichen Tageslichts; ­LED-Leuchten mit Tageslichtsensoren und Bewegungsmeldern

Belüftung 

Mechanische Belüftung

SONDERSCHULE IN GENT, BE

Axometrie Schulensemble 1 Sonderschule (ehemaliges Kloster) 2 Aula (ehemalige Mensa) 3 Turnhalle (ehemalige Kapelle) 4 zentraler Erschließungsweg (Umbau) 5 orthopädisch-therapeutisches Zentrum (Bestand) 6 Sportzentrum (Bestand) 7 ambulantes Rehabilitationszentrum (Bestand) 8 Spielplatz (Umbau) 9 Tagesstätte (Bestand)

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Das ehemalige Nonnenkloster wurde energetisch saniert und in eine Vor- und Grundschule für Kinder mit Hörproblemen, Sprachstörungen und Autismus umgebaut. Im Innenhof entstand ein großflächig verglaster Neubau als Multifunktionssaal.

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Schnitt, Grundrisse Maßstab 1:500 1 Kindergarten 2 Lager/Bad 3 Durchgang (Bestand) 4 Küche (extern) 5 Hort 6 Erste Hilfe 7 Verwaltung 8 Durchgang (neu) 9 Time-Out-Raum 10 Lehrerzimmer 11 Technik 12 Aula/Gymnastik 13 Hof 14 Grundschulklasse 15 Orthopädie 16 Umkleide 17 Turnhalle (ehemalige K ­ apelle) 18 Kochklasse 19 Therapie 20 Terrasse 21 Laubengang 22 Meditation 23 Luftraum 24 Archiv 25 Elternzimmer 26 interaktive Mathematik 27 kreatives Arbeiten 28 Besprechungsraum

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Erdgeschoss

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1. Obergeschoss

SONDERSCHULE IN GENT, BE

82

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

83

SONDERSCHULE IN GENT, BE

Skizzen Turnhalle mit Sportlehrerzimmer und Balkon 1 Decke: Furnierholzplatte Unterkonstruktion Holzlatte 50/170 mm OSB-Platte 600/1200 mm 2 Verglasung: VSG in Holzrahmen, weiß gestrichen 3 Stahlstütze HEB 100 mm 4 Außenwand: OSB-Platte 60/1200 mm im ­Versatz Holzträger 50/170 mm a ­ lle 400 mm zementgebundene Holzwolle-­Platte 60/1200 mm im Versatz 5 Stahltreppe lackiert, Handlauf Stahl 10/60 mm, montiert an Wand 6 Tragwerk: Stahlprofil HEB 220 mm

1

4

6

2

3

5

Die Klosterkapelle mit dem restaurierten bemalten Holz­ gewölbe dient heute als Sporthalle. Neu eingebaut wurden der aufgeständerte Kubus für das Sportlehrerzimmer und ein Ruhebereich im oberen Teil der Apsis.

84

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Um den Schülern die Orientierung zu erleichtern, sind die Fußböden in den Fluren der vier Stockwerke mit unterschiedlichen Farben gestaltet.

85

SONDERSCHULE IN GENT, BE

Der multifunktionale Saal im Innenhof dient für Turnstunden ebenso wie für Besprechungen und Veranstaltungen.

86

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

87

SONDERSCHULE IN GENT, BE

Schulerweiterung in Vilanova i la Geltrú

88

GATPA arquitectes – Alex Gallego, Jordi Adell, David Tapias, Gerard Puig

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Der Erweiterungsbau der Sant-Jordi-Schule in der südwestlich von Barcelona gelegenen Stadt Vilanova i la Geltrú ergänzt eine bestehende Sekundarschule. Diese wurde als vielgliedriger, zweigeschossiger Backsteinbau in den 1970er-Jahren von Josep Martorell, Oriol Bohigas und David Mackay (MBM Arquitectos) errichtet und ist mittlerweile denkmalgeschützt. Der für Grundschüler konzipierte Anbau von GATPA Arquitectes umfasst zwei pavillonartige Gebäudeflügel um einen Innenhof – basierend auf den Vorgaben der katalanischen Schulbaubehörde, die den Grundriss bereits vor dem Wettbewerb quadratmetergenau festgelegt hatte. So sind im nördlichen Flügel Mensa und Bibliothek angeordnet, im südlichen sechs Klassenzimmer, verbunden durch einen großzügigen Flur. Der Eingang an der Westseite zwischen den Pavillons ermöglicht es, das Gebäude bei Bedarf auch separat zu nutzen. Der Hauptzugang erfolgt von Norden über eine hohe Stahlpergola; diese führt auch zum Bestandsbau und bietet den Kindern schattige Pausen- und Spielflächen. Beide Schulbauten stehen mit ihren unterschiedlichen Volumina und Materialien in spannungsvollem Dialog. Auf das massive, aus roten Ziegeln gemauerte Bestandsgebäude und dessen differenzierte Kontur antworten die Architekten mit klar geschnittenen Quadern, die dank des zurückversetzten Sockels über dem Boden zu schweben scheinen. Die perforierte Fassadenhülle aus weißen Betonsteinen verstärkt diesen Eindruck. Im Kontrast zu den Lochfassaden des Altbaus ist sie als durchlaufender „Screen“ vor den Baukörper gesetzt und verleiht ihm eine fast abstrakte Wirkung. Als selbsttragende Elemente vor den großzügig verglasten Fassaden schützt die Hülle die Klassenzimmer an der stark besonnten West- und Südseite vor Überhitzung. Entsprechend der Himmelsrichtung gestalteten die Architekten diese Brise-soleils auf zwei unterschiedliche Arten: Liegend vermauerte, ungefüllte Steine im Süden und Osten filtern als solide gitterähnliche Struktur das Sonnenlicht. Vor den Westfassaden bilden verfüllte Beton-Hohlblocksteine vertikale Lamellen, die auch die tief stehende Sonne abhalten. Die Hülle schirmt nicht nur die Sonneneinstrahlung ab, sondern schafft auch unterschiedlichste Licht- und Schattenstimmungen, die die Innenräume beleben. Sie erlaubt den Kindern aber zugleich den Blick nach außen. Zunächst war geplant, für den Erweiterungsbau die gleichen Ziegel einzusetzen wie für den Bestand, doch diese waren nicht mehr erhältlich. So entschieden sich die Architekten – auch aus Kostengründen – für einfache Hohlblocksteine aus Beton, die sowohl für die Brise-soleils als auch für Außenwände, Sockel, Attika und Brüstungen verwendet wurden. Puristische Details und die Beschränkung auf wenige ausgewählte Materialien bestimmen auch das Innere der Grundschule. Die großflächig aufgeglasten Innenräume mit ihren unverkleideten Betonkassettendecken, den Terrazzoböden, OSB-Wandpaneelen und sichtbar geführten Installationen prägen den robusten, offenen und unkonventionellen Werkstattcharakter. 89

Standort

Vilanova i la Geltrú, ES

Bauzeit

2014–2015

Schulart

Vorschule und Volksschule (Klassen 1–6)

Schulkonzept

Erweiterungsbau mit Werkstattcharakter für ein denkmalgeschützes Schulgebäude

Spezifisches pädagogisches Konzept

Öffentliche Schule

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Der Erweiterungsbau wurde im Hinblick darauf ­geplant, dass er zukünftig für eine öffentliche Sprachenschule umgenutzt werden kann.

Bruttogrundfläche

1259 m²

Nutzfläche

1130 m²

Anzahl Klassenräume

6

Anzahl Kinder

200

Konstruktion

Ortbeton und Beton-Hohlblocksteine

Belichtung

 ie beengte Geometrie des Grundstücks er­schwer­ D te eine geeignete solare Ausrichtung der Unterrichtsräume. Verschiedene Arten von Sonnenschutz filtern die Sonne oder blenden sie aus. Alle Sonnenfilter wurden aus günstigen Beton-Hohlblocksteinen gefertigt. Hybrid aus natürlicher und mechanischer ­Belüftung

Belüftung  Energetische Aspekte

 ie Fassaden aus Betonhohlblocksteinen wurden D in unterschiedlichen Konfigurationen ausgeführt, um auf die spezifischen klimatischen Bedingungen zu reagieren und um eine Überhitzung der Innenräume zu vermeiden. Die energetische Priorität des Entwurfs liegt darin, dass mit der spezifischen Architektur selbst eine gute Raumqualität ermöglicht wird. Die eingebaute Klimatechnik ist den Großteil des Jahres nicht in Betrieb, sodass aufgrund der Planung eine signifikante Menge an Energie eingespart werden kann.

SCHULERWEITERUNG IN VILANOVA I LA GELTRÚ, ES

Lageplan  Maßstab 1:4000 1 Sant-Jordi-Schule (Bestand) 2 Erweiterungsbau 3 Kindergarten ­(Bestand)

1

3 2

Die beiden pavillonartigen Gebäudeflügel mit Unterrichtsräumen für Grundschüler ergänzen eine ­bestehende denkmalgeschützte Sekundarschule.

90

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Schnitte Grundriss Maßstab 1:400 1 Klassenzimmer 2 Bibliothek 3 Mensa 4 Küche 5 Pergola (Verbindung zum Altbau)

aa

bb

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91

SCHULERWEITERUNG IN VILANOVA I LA GELTRÚ, ES

Der perforierte Fassadenscreen aus weißen Beton-Hohlblocksteinen schützt die Klassenräume vor Überhitzung. Ungefüllte und liegend vermauerte Steine filtern das Sonnenlicht im Süden und Osten; vor der Westfassade bilden verfüllte Betonsteine vertikale Lamellen, die auch die tief stehende Sonne abhalten.

92

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

93

SCHULERWEITERUNG IN VILANOVA I LA GELTRÚ, ES

Schnitte Maßstab 1:20 1 Kiesbett 50 mm Geotextil Wärmedämmung XPS 60 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Leichtbeton, 3 % Gefälle ≥ 50 mm Kassettendecke Stahlbeton 70/320 mm 2 Randdämmstreifen (Dehnungsfuge) XPS 50 mm 3 Attika Beton-Hohlblocksteine verfüllt bewehrt 400/400/200 mm 4 Brise-soleil Beton-Hohlblocksteine 400/400/200 mm 5 Pinnwand Kork 10 mm 6 Beton-Hohlblocksteine verfüllt bewehrt 400/400/200 mm Wärmedämmung Mineralwolle 80 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Lattung OSB-Platte mit Brandschutzlasur 15 mm 7 Bodenaufbau Erdgeschoss: Terrazzo 35 mm Trennlage Trittschalldämmung XPS 10 mm Bodenplatte Stahlbeton 320 mm 8 Flankendämmung Kork 50 mm 9 Lamellenfenster: Isolierverglasung Rahmen Aluminium 10 Brise-soleil Beton-Hohlblocksteine verfüllt bewehrt 400/400/200 mm 11 Wandaufbau Brüstung: Beton-Hohlblocksteine verfüllt bewehrt wasserundurchlässig verfugt 400/400/150 mm Wärmedämmung Mineralwolle 80 mm Gipskartonplatte 15 mm Lattung OSB-Platte mit Brandschutzlasur 10 mm 12 Leichbeton, 3 % Gefälle 13 Mörtelbett 50 mm 14 Schwelle Betonstein 400/200/50 mm

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

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SCHULERWEITERUNG IN VILANOVA I LA GELTRÚ, ES

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Unverkleidete Betonkassettendecken, Terrazzoböden, OSB-Wandpaneele und sichtbar geführte Installationen prägen den Werkstattcharakter der Innenräume.

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SCHULERWEITERUNG IN VILANOVA I LA GELTRÚ, ES

Schulgebäude in Sabadell

98

Harquitectes

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Der Schulkomplex im Zentrum der katalanischen Stadt Sabadell besteht aus zwei Gebäudeteilen, die L-förmig einen Innenhof mit darunterliegender Sporthalle umfassen. Der östliche Flügel mit den Vor- und Grundschulklassen sollte modernisiert und saniert werden. Das rote Sichtmauerwerk der Fassaden und Kappendecken im Inneren prägen den 1959 errichteten Bau. Obwohl er nicht unter Denkmalschutz steht, wollten Harquitectes dessen charakteristische Merkmale als „konstruktive Elemente mit Seele“ so weit wie möglich erhalten und im Dialog mit dem neu Hinzugefügten betonen. Ein Manko waren allerdings die beengten Klassenzimmer auf der Nordseite. Um sie zu vergrößern, schlugen die Architekten eine Erweiterung des Gebäudes vor. Dies war zwar im Wettbewerb nicht gefordert, doch die maßgeschneiderte Lösung überzeugte die Jury. Da sich der Baukörper straßenseitig nicht erweitern ließ, verlängerten ihn die Planer an der Hofseite um 3 m. ­Zugleich optimierten sie den Grundriss, indem in beiden Obergeschossen der Flur versetzt wurde. Dieser liegt nun auf der anderen Seite der mittigen tragenden Wand und vergrößert die Raumtiefen der nordorientierten Klassen- und Gruppenzimmer von vormals 15,50 m auf nun 18,50 m. Im Erdgeschoss blieb der bestehende Korridor erhalten, sodass hier die südorientierten Räume der Vorschule durch die fassadenseitige Erweiterung nun über 50 m2 anstatt 35 m2 verfügen. Im Inneren ist die hinzugewonnene Raumzone deutlich ablesbar durch die grauen Betonsteine, die an die bestehenden Ziegelwände anschließen sowie am Übergang der Flach- zu den Kappendecken. Als Holzkonstruktion wurden die neuen Trennwände zum Flur eingefügt – mit Pinnwänden im unteren Bereich und großzügigen darüberliegenden Glasflächen. Holz und Betonsteine prägen auch die neue Hoffassade, mit großen doppelflügeligen ­Pinienholzfenstern und Betonhohlblocksteinen im Brüstungsbereich. Ihr sind perforierte, horizontale Stahl­lamellen vorgesetzt, die die starke Sonneneinstrahlung reduzieren, im Winter jedoch den gewünschten Wärmeeintrag zulassen. Diese 50 cm tiefe Schicht, die Pfosten aus robustem Douglasienholz vertikal gliedern, dient außerdem zur Belüftung und als thermischer Puffer. Mit zahlreichen kleinen Pflanztöpfen haben die Kinder diesen Zwischenraum mittlerweile für sich erobert. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde auch die Zugangssituation verbessert. Eine leichte Stahlkonstruktion schafft eine luftige, überdachte Vorhalle, die am Schnittpunkt aller Gebäudeteile als zentraler Treffpunkt dient. Hier zeigt sich besonders deutlich das reizvolle Nebeneinander alter Ziegelwände, neuer Betonsteinmauern und Stahlstützen. Aufgewertet wurden auch die Dachflächen: Auf dem statisch verstärkten Flachdach des Bestandsgebäudes schufen die Architekten zusätzliche Spielbereiche, die über einen ergänzten Treppenlauf erreichbar sind. Von ihrer neuen Dachterrasse, geschützt von leichten Sonnensegeln, blicken die Kinder über die Stadt.

99

Standort

Sabadell, ES

Bauzeit

2014–2015

Schulart

Grundschule, Oberschule

Schulkonzept

Die spannungsvollen Wechselbeziehungen zwi­ schen alten und neuen Gebäudeteilen sollten verstärkt werden. Der Entwurf umfasst die Erweiterung des Innenraums mit einer neuen Fassade, die Schaffung neuer Freiflächen und eine neue Vor­ halle als Bindeglied zwischen den Schulgebäuden.

Pädagogisches Konzept

Bewegung und Spiel im Freien sowie Gärtnern als Unterrichtspraxis. Dazu wurden die Hälfte der südlichen Dachfläche und das Dach über dem Aufzugsbereich zu Außenspielbereichen umgebaut. Ein neuer Hofbereich für die kleinen Kinder entstand unter der Treppe zum Sportbereich. In dem 50 cm breiten Luftraum der Fassade befinden sich vor ­jedem Fenster Außenregale, wo die Kinder Pflanzen ziehen und das Gärtnern erlernen können.



Bruttogrundfläche

1677 m²

Nutzfläche

1306 m²

Anzahl Klassenräume

14

Anzahl Kinder

350

Konstruktion

Die Erweiterung des Gebäudes besteht aus einem Stahlanbau. Er wird von einem Stahlträger der bestehenden Fassade getragen. Neue Stützen befinden sich am Rand des Innenhofs und tragen ihre Last auf die Stützwand des Kellergeschosses ab.

Belichtungskonzept

Perforierte Stahllamellen an der Fassade senken die Sonneneinstrahlung auf 20 %.

Belüftungssystem Die 50 cm tiefe Schicht der neuen Fassade dient  auch zur Belüftung und als thermischer Puffer. Energetische Aspekte

Das passive System aus festen Metallelementen und perforierten Lamellen reguliert das auf der Südseite einfallende Sonnenlicht, reduziert die Sonneneinstrahlung auf 20 % und gewährleistet die gute Belüftung der Klassenzimmer. Die 80 cm dicke Wandkonstruktion verfügt über einen 50 cm breiten, permanent hinterlüfteten Luftraum, der als Wärmepuffer dient und als vertikaler Garten genutzt wird. Sechs neue Fenster in der Nordfassade verbessern die Querlüftung.

SCHULGEBÄUDE IN SABADELL, ES

Lageplan Maßstab 1:4000 A B C D

Vor- und Grundschule Pausenhof, darunter Sporthalle Verwaltung, Mensa, Oberstufe Spielplatz, darunter Zugang Turnhalle

A C D

B

Schnitt Bestandsgebäude

aa

Schnitt nach Umbau

100

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:400 1 Eingang 2 Klassenzimmer 3 Besucherzimmer 4 Tutorenzimmer 5 Psychopädagogik c 6 Leitung 7 Technik 7 6 8 Vorhalle 9 Informatikraum 10 Bibliothek 11 Differenzierungsraum 12 Lager b

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1. Obergschoss

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2

2

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2 8

c

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Erdgeschoss

101

SCHULGEBÄUDE IN SABADELL, ES

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

103

SCHULGEBÄUDE IN SABADELL, ES

Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Ziegelmauerwerk verputzt 290/140 mm (Bestand) 2 Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Ständer mit Dämmung Mineralwolle 50 mm Ziegelmauerwerk 140 mm (Bestand) 3 Stahlprofil HEB 150 4 Beton-Hohlblockstein 400/300/200 bzw. 400/200/200 mm 5 Isolierverglasung in Rahmen Pinienholz 6 BSH Douglasie 460/100 mm 7 Stahlblech verzinkt, gekantet, perforiert 40/150 mm 8 Verbunddecke Beton/Stahlprofil/  Ziegelhohlkörper 270 mm (Bestand) 9 Betonsteinplatte 200/200/50 mm Mörtel 10 mm Estrich im Gefälle min. 20 mm Dichtungsbahn Bitumen Wärmedämmung XPS 60 mm Verbunddecke Stahlbeton/  Trapezblech 120 + 70 mm 10 Stahlprofil UPN 240 11 Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Stahlprofil mit Akustikdämmung 50 mm 12 Faserzementplatte 10 mm Luftschicht 10 mm Kantholz 60/40 dazwischen Dämmung Mineralwolle 50 mm 13 Terrazzo 40 mm Sandbett 30 mm Verbunddecke Stahlbeton/  Trapezblech 70 + 70 mm 14 Stahlprofil HEB 220 15 Stütze Stahlrohr Ø 140 mm auf Stahlbetonwand der Sporthalle (Bestand) als Fundament 16 Stahlrohr R 60/60 mm mit Gitter aus Stahlstäben

104

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3

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

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16

SCHULGEBÄUDE IN SABADELL, ES

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Charakteristische Merkmale des Bestandsbaus wie das rote Sichtmauerwerk und die Kappendecken wurden erhalten. Sie entfalten einen Dialog mit neu hinzugefügten Elementen, wie etwa den Betonsteinmauern. 

107

SCHULGEBÄUDE IN SABADELL, ES

Schulund Kulturzentrum in Feldkirchen an der Donau

108

fasch&fuchs.architekten

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Der bestehende Schulkomplex in Feldkirchen an der Donau wurde durch Umbau, Sanierung und Erweiterung in zwei Bauabschnitten zum neuen Mittelpunkt der oberösterreichischen Gemeinde transformiert. Das multifunktionale Ensemble besteht aus Grund- und Mittelschule, der Sporthalle, die auch als Veranstaltungssaal genutzt wird, sowie dem Kulturzentrum mit Musikschule und Räumlichkeiten für den Blasmusikverein. ­Zunächst wurde die Sporthalle saniert und technisch für ­Veranstaltungen aufgerüstet sowie der Neubau der östlich angrenzenden Musikschule errichtet, deren flach geneigtes Dach als öffentlicher Platz gestaltet ist. Da eine Wirtschaftlichkeitsstudie das Grundschulhaus aus den 1920er-Jahren als funktional mangelhaft und für neue pädagogische Konzepte ungeeignet beurteilte, wurde dieses in der zweiten Bauphase durch einen Neubau ersetzt. Er verlängert den bestehenden dreigeschossigen Trakt der Mittelschule aus den 1970er-­Jahren in ähnlicher Form, zeigt mit seiner transparenten G ­ ebäudehülle und den feingliedrigen Holzlamellen jedoch ein offeneres ­Erscheinungsbild. Das Bestandsgebäude wurde thermisch ­saniert, strukturell blieb es unverändert. Mit wenigen, gezielten Eingriffen verbesserten die Architekten die Raumsituation: So akzentuieren die farbig verglasten Eingänge der Klassenräume die Flure und ermöglichen Blickbeziehungen; in der Treppenhalle wurde das vorhandene, bislang abgedeckte Oberlicht in der Dachfläche freigelegt, sodass eine Fülle von Tageslicht in den Gebäudekern strömt. Eine große verglaste Dachöffnung belichtet auch das Atrium im Neubau, das an die Treppenhalle des Altbaus anschließt und beide Schulen miteinander verbindet. Als gemeinsames Zentrum und großzügiger Gemeinschaftsbereich ist dieses Foyer zugleich Treffpunkt, Mensa und Veranstaltungsraum. Die breite Treppe mit Sitz­stufen aus rot lasiertem Holz lädt die Kinder zum Spielen, Verweilen und ­Lesen ein. Und wer sich lieber zurückziehen möchte, findet auf der Rückseite eine bunt gepolsterte Sitzmulde. Die neue Grundschule ist als Clusterschule konzipiert, ihr Raum­ programm wurde in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt. Dank multifunktionaler Bereiche konnte dies innerhalb der F ­ lächengrößen von Standardschulen realisiert werden. Der Grundriss folgt dem Prinzip des offenen Lernens, mit flexibel nutzbaren Gemeinschaftsflächen, deren maßgeschneiderte Möbel auf das individuelle und kreative Arbeiten der Schüler ­abgestimmt sind. In beiden Obergeschossen gruppieren sich um den zentralen „Marktplatz“, den gemeinsamen Lernbereich, je vier Klassenzimmer sowie die vorgelagerte „Lernterrasse“ als geschützter Außenraum. Diese Lernlandschaft ermöglicht verschiedene Unterrichtsformen und fördert auch das selbstorganisierte Lernen. Trennwände aus Glas holen Tageslicht in den tiefen Grundriss und schaffen fließende Übergänge zwischen den Räumen und zu den Außenbereichen. Diese umfassen ­sowohl die südseitige Balkonzone als auch den Vorplatz, den ein transluzentes Vordach zum witterungsgeschützten Aufenthaltsbereich aufwertet. 109

Standort

Feldkirchen an der Donau, AT

Bauzeit

2009–2014

Schulart

Musikschule, Volksschule und Neue Mittelschule

Schulkonzept

Clusterschule. Das Raumprogramm für den Neubau der Volksschule wurde in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt.

Pädagogisches Konzept

Prinzip des offenen Lernens mit flexibel nutzbaren Gemeinschaftsflächen

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Die neue Musikschule bietet die Basis für einen ge­neigten, weiträumigen Platz, der das dörfliche Geschehen auch mit dem Zugang zu den Galerien der Multifunktionshalle verbindet.

Bruttogrundfläche

5491 m2

Nutzfläche

Bauphase 1 (2009–2011): Neubau: 1.809 m2 Bauphase 2 (2012–2014): Neubau: 2188 m² Sanierung: 1299 m²

Anzahl Klassenräume

8 Klassen Volksschule 1 Klasse Vorschule 11 Klassen Neue Mittelschule 10 Sonderunterrichtsräume

Anzahl Kinder

Ca. 500

Konstruktion

Stahlbetonkonstruktion, Stahlkonstruktion (an der Koppelung Alt-/Neubau), Stahl-Holz-­ Konstruktion (Balkone)

Belichtungskonzept

Tageslicht in allen Bereichen durch raumhohe ­Verglasungen zum Außenraum und zu den innen liegenden Erschließungszonen sowie horizontale und vertikale Oberlichtverglasungen

Belüftungssystem Natürliche Belüftung; zusätzlich mechanische Be  und Entlüftung mittels Zu- und Abluftanlage mit variablen Luftmengen Energetische Aspekte

Vorgelagerte Freiklassen für Verschattung der dahinterliegenden Klassenräume in den Sommermonaten: Grundwasser-Wärmepumpe mit einem Pufferspeicher zur Unterstützung der Wärmeversorgung der Fußbodenheizungen und der Luftnachwärmung der Lüftungsanlagen: Deckenkühlung mittels Betonkernaktivierung

SCHULZENTRUM IN FELDKIRCHEN AN DER DONAU, AT

Lageplan Maßstab 1:2500 1 Neue Mittelschule (Bestand 1975) 2 Grundschule 3 Musikschule 4 Kulturzentrum 5 Turnhalle (Bestand 1975)

4

5

3

A

Bauzustand vor 2005

B

Phase I (2005–2011) Sanierung Turnhalle Neubau Musikschule

C

Phase II (2012–2014) Sanierung Neue Mittelschule Anbau Grundschule

110

A

1

B

2

C

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:1000 1 Haupteingang 2 Garderobe 3 Aula 4 Lesetreppe 5 Essbereich 6 Küche 7 Vorschulklasse 8 Freiklasse 9 Werkraum 10 Marktplatz 11 Arbeitszimmer Lehrer 12 Konferenz-/Lehrerzimmer 13 Sonderunterricht 14 Verbindungsgang Turnhalle 15 Bibliothek 16 Klassenraum 17 Zeichenbereich

D

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1. Obergeschoss

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E

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a

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2. Obergeschoss

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Erdgeschoss

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SCHULZENTRUM IN FELDKIRCHEN AN DER DONAU, AT

112

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Die vorgelagerte Lernterrasse, südseitige Balkons und der von einem transluzenten Dach überdeckte Vorplatz bilden witterungsgeschützte Arbeits- und Aufenthaltsbereiche im Freien.

113

SCHULZENTRUM IN FELDKIRCHEN AN DER DONAU, AT

Horizontalschnitt Vertikalschnitte Maßstab 1:20 dd ee

sanierte Mittelschule Neubau Grundschule

1 Stahlbetonstütze verputzt (Bestand) 2 Isolierverglasung in Aluminiumrahmen ­ Flügel bis 180° drehbar 3 Pfosten-Riegel-Element Aluminium 4 Mauerwerk verputzt (Bestand) 5 Lattung Lärche lasiert 40/28 mm hinterlüftet, Fassadenbahn diffusionsoffen Wärmedämmung Mineralwolle 160 mm, Lattung 2× 80 mm 6 Stahlbetonwand 250 mm 7 Kies 50 mm, Schutzvlies 5 mm Abdichtung Kunststoffbahn Gefälledämmung EPS 240–320 mm Dampfsperre Voranstrich bituminös 2 mm 8 Stahlbetondecke verputzt (Bestand) 9 Jalousienkasten (Bestand) Dämmung Mineralwolle 120 mm 10 Putzträgerplatte 12 mm EPS-Element mit Raffstore 11 Silikonharzputz 5 mm Dämmung EPS 250 mm Mauerwerk außen und innen v ­ erputzt (Bestand) 12 PVC (Bestand) Bodenaufbau (Bestand) Stahlbetondecke verputzt (Bestand) Akustiklamelle Weichschaumstoff 50/200 mm 13 Stahlbetondecke 280 mm 14 Parkett Eiche geölt 10 mm Heizestrich 85 mm Leitungsträgerplatte 25 mm ­Trittschalldämmung 80 mm Stahlbetondecke 280 mm 15 Dielen Lärche unbehandelt 25 mm ­ Konterlattung 80 mm ­ Bautenschutzmatte Abdichtung Bitumenbahn Stahlbeton­decke im Gefälle thermisch getrennt 220–280 mm 16 Vordach: Wellplatten Polyesterharz glasfaserverstärkt 30 mm

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SANIERUNG UND ERWEITERUNG

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4 d 1 5

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SCHULZENTRUM IN FELDKIRCHEN AN DER DONAU, AT

3

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7

6

SANIERUNG UND ERWEITERUNG

Die Lernlandschaft mit flexibel nutzbaren Gemeinschaftsflächen und maßgeschneiderten Möbeln ermöglicht verschiedene Unterrichtsformen und fördert das selbstorganisierte Lernen.

Schnitt durch Oberlicht der sanierten Mittelschule Maßstab 1:20 1 Kies 50 mm, Schutzvlies 5 mm Abdichtung Kunststoffbahn OSB-Platte um Oberlicht 25 mm Gefälledämmung EPS 240 mm Dampfsperre Voranstrich bituminös 2 mm Stahlbetondecke verputzt (Bestand) 2 Abdichtung Kunststoffbahn flugfeuersicher Dämmung EPS 180 mm Dampfsperre, Stahlblech Auflagerkranz aus Stahlprofilen o 220 mm Aluminiumblech grauweiß pulverbeschichtet 3 Isolierverglasung durchsturzsicher ESG 12 + SZR 16 + VSG aus 2× TVG 10 mm 4 Stahlprofil i 50/240 mm 5 Stahlbetonträger (Bestand) 6 Stahlprofil Z 80 mm 7 Beleuchtung LED-Band umlaufend  

117

SCHULZENTRUM IN FELDKIRCHEN AN DER DONAU, AT

Ruhige Atmosphäre Helena, 4. Klasse (Schulvisionenwerkstatt der Baupiloten)

Schule in Orsonnens

120

TEd'A arquitectes, Rapin Saiz Architectes

LICHT UND RAUMKOMFORT

Ein kompaktes Gebäude mit einem lichterfüllten Kern – in der neuen Grundschule im westschweizerischen Orsonnens ist das gesamte Raumprogramm um die zentrale Gemeinschaftsfläche organisiert, die natürliches Licht durch ein großes Oberlicht im Dach erhält. Der Entwurf wurde von den landwirtschaftlichen Gebäuden der Region inspiriert und interpretiert diese neu. So finden sich sowohl deren Form als auch das Material Holz, die klar strukturierte Konstruktion sowie die eindrucksvollen Raumvolumina von Scheunen im neuen Schulhaus wieder. Dunkel lasierte Holzschindeln prägen das Äußere des dreigeschossigen Solitärs, der exponiert in Ortsrandlage am Übergang zur offenen Landschaft steht und sich in Kubatur und Gebäudehöhe an der benachbarten Sporthalle orientiert. Die Fichtenschindeln verweisen zwar auf die typischen Scheunengiebelwände, doch ihre Übergröße und die differenzierte Fassadengestaltung mit horizontalen und vertikalen Holzleisten sowie intarsienartigen Kupferblechstreifen zeigen die Bedeutung des öffentlichen Gebäudes und schaffen eine starke Identität. Dem großen Gebäudevolumen verleihen die Architekten durch die Ornamente der Fassade Maßstäblichkeit. Diese sind zugleich funktional: So dienen die Kupferblechapplikationen als Witterungsschutz für die Fensterrahmen und Sockelhölzer. Den Haupteingang betonen gestapelte Steinquader als Stützen sowie rosettenförmige Aussparungen in den Holzschindeln. Sie zeichnen reizvolle Schattenmuster auf den luftigen, überdachten Vorplatz, den die Kinder auch in den Pausen nutzen. Das zart wirkende, florale Motiv wiederholt sich auch als Relief in den Betonfertigteilen des Sockels. Holz ist im Inneren des Gebäudes ebenfalls das bestimmende Material, sowohl für das Tragwerk als auch für die Raumgestaltung. Die vierteilige Hauptstütze in der Gebäudemitte und die Träger aus Brettschichtholz machen die Konstruktion nachvollziehbar. Zudem verleihen die Fichtenholzplatten der Trennwände, Einbauschränke und Garderoben den Räumen eine ruhige Ausstrahlung und eine warme Atmosphäre. Die Gruppenräume des Kindergartens und der Koch- und Essbereich im Erdgeschoss sowie die Klassenzimmer in den beiden oberen Etagen ordnen sich windmühlenartig um das zentrale gebäudehohe Atrium an. Als Mittelpunkt der Schule ist dieses darüber hinaus auch als Spiel- und Bewegungsraum für die Kinder konzipiert. Die unterschiedlichen Ausschnitte der Galerien ermöglichen dabei vielfältige Blickbeziehungen über alle drei Etagen. Eine Fülle von Tageslicht strömt durch das große verglaste Dachoberlicht bis ins Erdgeschoss. Während die beiden Kindergartengruppenräume durch Fenster an beiden Fassadenseiten belichtet werden, sind die Klassenzimmer jeweils in eine Richtung orientiert. Sie verfügen neben den schmalen Fenstern zwischen den Fassadenstützen auch über ein bodentiefes, festverglastes Panoramafenster. Die unterschiedlichen Formate und ihre außen- bzw. innenbündige Anordnung beleben das Fassadenbild zusätzlich.

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Standort

Orsonnens, CH

Bauzeit

2016–2017

Schulart

Vor- und Grundschule

Schulkonzept

Grangécole: Die traditionellen Bauernhäuser der Umgebung dienten als Referenzbauten. Die Kon­ struktion bedingt die Organisation des Raumprogramms und prägt die Innenräume. Die Kernidee bestand darin, ein regelhaftes und kompaktes Gebäude zu schaffen, in dem das gesamte Raumprogramm um einen zentralen Gemeinschaftsbereich organisiert wird.

Pädagogisches Konzept

Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren der Schule und die Förderung eines positiven Verhältnisses zwischen Lehrenden und Lernenden.

Bruttogrundfläche

2450 m²

Nutzfläche

1895 m²

Anzahl Klassenräume

2 Kindergartengruppen, 7 Primarschulklassen

Anzahl Kinder

158

Konstruktion

Betonsockel, Holzfassade, Kupferdach

Belichtungskonzept

In den Klassenzimmern und den Räumen der ­kleineren Kinder wird natürliches und künstliches Licht eingesetzt. Der zentrale Gemeinschaftsbereich ist durch ein Oberlicht und Pendelleuchten erhellt. Pendelleuchten markieren auch den Weg vom Pausenhof zum Eingang.

Belüftungssystem Monoblock-Klimasystem  Energetische Aspekte Sechs Erdwärmesonden von je 220 m Tiefe ver­ sorgen die Wärmepumpe mit ausreichend ­Energie für die Beheizung und Warmwasserversorgung des gesamten Gebäudes. Bei ­Außentemperaturen bis –10 °C beträgt die Maximaltemperatur des ­Vorlaufs der Fußbodenheizung 33 °C. Jeder Raum verfügt über einen Thermostat, der die Heizung bei einer Raumtemperatur von 21 °C abriegelt.

SCHULE IN ORSONNENS, CH

Lageplan  Maßstab 1:4000

Der Schulbau ist in Form und Material eine Neuinterpretation der landwirtschaftlichen Gebäude in der Region. 

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:500 1 Vorplatz überdacht/  Pausenbereich 2 Schulleitung 3 Lehrerzimmer 4 Halle 5 Gruppenraum/ Kindergarten 6 Klassenzimmer 7 Luftraum 8 Zusatzraum

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SCHULE IN ORSONNENS, CH a

Horizontalschnitte Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Kupferblech 0,6 mm Trennlage/Abdichtung Dreischichtplatte 27 mm Lattung 80/40 mm; Windpapier; Wärmedämmung 60 mm Kantholz 2× 160 mm, dazwischen ­Wärmedämmung; Dampfbremse Dreischichtplatte 25 mm Holzwolle-Akustikplatte 35 mm Sparren BSH 160/360 mm 2 Kupferblech 0,7 mm 3 Fassadenaufbau: Schindel Fichte lasiert 240 mm Lattung horizontal 60/35 mm Lattung vertikal 150/27 mm Unterspannbahn; OSB-Platte 35 mm Holzständer 240/80 mm, dazwischen ­Wärmedämmung Mineralwolle Gipsfaserplatte 15 mm Installationshohlraum 58 mm Dreischichtplatte Fichte 27 mm 4 Sonnenschutzrollo 5 Dreifachverglasung in Holz­rahmen 6 Sockel: Fertigteil Beton 140 mm 7 Bodenaufbau: Linoleum 2,5 mm Kleber; Spachtelmasse 7,5 mm Heizestrich 40 mm Trittschalldämmung 40 mm Verbunddecke: Beton 90 mm und Träger BSH 160 / 340 mm Holzwolle-Akustikplatte 35 mm 8 Bodenaufbau: Hartbeton poliert 120 mm mit Fußbodenheizung Wärmedämmung 120 mm Stahlbetondecke 550 mm 9 Zuluftauslass 10 Einbauschrank Dreischichtplatte Fichte 27 mm 11 Aluminiumblech 2 mm Wärmedämmung PUR 80 mm 12 Oberlicht: Dreifachverglasung 13 Fassadenstütze Konstruktions vollholz 490/80 mm

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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SCHULE IN ORSONNENS, CH

Dunkel lasierte Fichtenschindeln verweisen auf ortstypische Scheunengiebelwände. Ihre übergroße Dimensionierung sowie die Gliederung und Ornamentik der Fassade heben die öffentliche Bedeutung des Gebäudes hervor. 

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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SCHULE IN ORSONNENS, CH

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Holz ist auch in den Innenräumen das bestimmende Material für Tragwerk und Raumgestaltung. 

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SCHULE IN ORSONNENS, CH

Grundschule in Lebbeke

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Compagnie-O

LICHT UND RAUMKOMFORT

Großzügig, offen und mit ausreichend Privatsphäre für die Kinder sollte die neue katholische Grundschule mit Kindergarten in Lebbeke sein, einer Kleinstadt nordwestlich von Brüssel. Zugleich war die Bebauung unmittelbar an der Hauptstraße vorgegeben. Die Genter Architekten Compagnie-O entwickelten aus diesen Vorgaben ein transparentes Schulhaus mit zusätzlichem „Schutzschild“ vor der Straße, das die Öffnung des Baukörpers mit großflächigen, bodentiefen Glasfronten und eine Fülle von Tageslicht ermöglicht: Eine frei stehende, zweigeschossige Stahlskelettkonstruktion schirmt das Gebäude von Verkehr und Einblicken ab; sie ist mit weiß gestrichenen Ziegeln ausgefacht und partiell mit Stahlnetzen versehen, am Eingang öffnet sich ein großes Gittertor. Dahinter erstreckt sich eine 4,5 m breite Pufferzone als geräumiger Vorbereich und Wartezone für die Eltern. An der Gebäudenordseite weitet sie sich zu Außenspielflächen für den Kindergarten auf. Die Grundschulkinder gelangen in den Pausen direkt aus dem Obergeschoss über eine kleine Brücke zum angrenzenden parkähnlichen Grundstück. Das Schulgebäude für 450 Kinder zwischen drei und zwölf Jahren ist als kompakter, zweigeschossiger Baukörper konzipiert. Den räumlichen und gemeinschaftlichen Mittelpunkt bildet der große Mehrzweckraum, der als Aula, Turnhalle und Mensa dient. Um diesen introvertierten, durch eine Vielzahl von Oberlichtern erhellten Raum gruppieren sich im Erdgeschoss die Verwaltungs- und Kindergartenbereiche, im Obergeschoss die Klassen- und Lehrerzimmer. Die Stahlskelettbauweise ermöglicht die gewünschte räumliche Flexibilität und ist mit unterschiedlichen Stützenrastern auf die jeweiligen Raumbereiche abgestimmt. In der Aula spannt ein Trägerrost stützenfrei über 20 m; an seinen Kreuzungspunkten sind quadratische Oberlichter angeordnet. Für die Klassen- und Gruppenräume wurde ein Stützenraster von 8 x 8 m gewählt, während es entlang der Fassaden entsprechend der Nebenraumzonen und Fluchttreppen angepasst wurde. Das weiß lackierte, sichtbare Stahlskelett ist im Inneren mit Mauerwerk oder leichten Metallständerwänden ausgefacht. So konnte in der Bauphase noch reagiert werden, als im Planungsverlauf die Schüleranzahl pro Klasse erhöht wurde – die Planer schlugen vor, die Klassenzimmer im Obergeschoss paarweise durch mobile Trennwände zusammenzuschalten. Im Erdgeschoss führen Fenstertüren nach außen, während das Oberschoss festverglast ist. Die Be- und Entlüftung übernimmt im Wesentlichen ein mechanisches Lüftungssystem. Zudem können in den Klassenzimmern die Lüftungsflügel, die sich hinter Trapezblechpaneelen verbergen, manuell geöffnet werden. Auch im Äußeren ist die Hybridbauweise aus Stahlskelett und schmalen Betondeckenplatten deutlich ablesbar. Die strenge Konstruktion beleben die Architekten jedoch durch die optisch und haptisch kontrastreichen Bekleidungen mit Keramikfliesen, Faserzementschindeln und vorgehängtem Aluminium­ trapezblech. 131

Standort

Lebbeke, BE

Bauzeit

2016–2017

Schulart

Katholische Grundschule (Alter 2,5–12)

Schulkonzept

Alle Räume sind um die Mehrzweckhalle als Herz der Schule angeordnet. Die Klassenräume im ­Obergeschoss lassen sich mittels beweglicher Trennwände paarweise zusammenschalten.

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Mehrzweckhalle dient als Aula, Turnhalle und Mensa

Bruttogrundfläche

3401 m²

Nutzfläche

3072 m²

Anzahl Klassenräume

18

Anzahl Kinder

450

Konstruktion

Stahlskelett; Ortbetondecken; Mauerwerk-Ausfachungen im Tragskelett zwischen den Innenräumen

Belichtung

Tageslicht; TL- und LED-Leuchten

Belüftung

Mechanisches Lüftungssystem; im Obergeschoss manuell bedienbare Lüftungsklappen

GRUNDSCHULE IN LEBBEKE, BE

Lageplan Maßstab 1:3000

Die zweigeschossige Stahlskelettkonstruktion bildet ein Schutzschild, um das transparente Schulhaus zur Straßenseite abzuschirmen. 

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:500 1 Empfang 2 Turnhalle/Mensa 3 Kunstunterricht 4 Computerraum 5 Küche 6 Lager 7 Gruppenraum/­ Kindergarten 8 Brücke in den Park 9 Umkleide 10 Luftraum 11 Büro 12 Lehrerzimmer 13 Klassenzimmer

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GRUNDSCHULE IN LEBBEKE, BE

Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20

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1 Dachaufbau: Abdichtung EPDM-Membran Wärmedämmung PUR 2× 60 mm Dampfsperre Decke Stahlbeton 200 mm Unterzug Stahlprofil HEB 200 mit ­Brandschutzanstrich 2 Außenwandaufbau Obergeschoss: Aluminium-Trapezblech 40/0,6 mm Lattung horizontal 20/45 mm Lattung vertikal 20/45 mm Unterspannbahn diffusionsoffen OSB-Platte 18 mm Kanthölzer 150/50 dazwischen ­Wärmedämmung PUR 150 mm OSB-Platte 18 mn Dampfsperre Lattung 20/45 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm 3 Fußbodenaufbau Obergeschoss: Beton poliert 100 mm Trittschalldämmmatte Polyethylen Leichtbeton 80 mm Decke Stahlbeton 200 mm Unterzug Stahlprofil HEB 200 mit ­Brandschutzanstrich 4 Verkleidung Aluminiumblech Mehrschichtplatte 22 mm Abdichtung EPDM Wärmedämmung PUR 150 mm OSB-Platte 18 mm Dampfsperre Lattung 20/45 mm Mehrschichtplatte 22 mm Verkleidung Aluminiumblech Isolierverglasung aus VSG 2× 6 + SZR 16 + VSG 5 2× 5 mm in Pfosten-RiegelKonstruktion Aluminium 6 Stütze Stahlprofil HEA 200 mit B­randschutzanstrich 7 Fußbodenaufbau Erdgeschoss: Beton poliert 100 mm Trittschalldämmmatte Polyethylen Wärmedämmung PUR 80 mm Decke Stahlbeton 200 mm 8 Außenwandaufbau Erdgeschoss: Schindel Faserzement 4 mm Lattung horizontal 20 mm Lattung vertikal 20 mm Wärmedämmung PUR 100 mm Mörtelbett Mauerwerk Ziegel 140 mm 9 Verkleidung Aluminiumblech ­champagnerfarben eloxiert

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Die Hybridbauweise der Schule aus Stahlskelett und Betondeckenplatten ist von außen ablesbar. 

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Zwischen der Schule und der Schutzwand zur Straße erstreckt sich ein 4,5 m breiter Vorbereich. 

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GRUNDSCHULE IN LEBBEKE, BE

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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GRUNDSCHULE IN LEBBEKE, BE

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Den räumlichen und gemeinschaftlichen Mittelpunkt bildet ein introvertierter, von oben belichteter Mehrzweckraum, der als Aula, Turnhalle und Mensa genutzt wird. Die Stahlskelettkonstruktion spannt stützenfrei über 20 Meter.

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GRUNDSCHULE IN LEBBEKE, BE

Grundschule in Chiarano

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C+S

LICHT UND RAUMKOMFORT

Nach außen ein kompakter Block, überrascht die neue Grundschule in Chiarano, einer Gemeinde nordöstlich von Venedig, umso mehr mit ihrem lichtdurchfluteten Inneren. Die Architekten Carlo Cappai und Maria Alessandra Segantini reagieren mit dem Baukörper auf die Lage des Areals an der Ausfallstraße. Zu Straße und Parkplätzen schirmt sich das Gebäude mit massiven Lochfassaden ab. Deren unterschiedliche Farben – An­thra­zitgrau zur Straße sowie warmes Rot nach Westen und ­Osten – verweisen auf die Fassaden der Landgüter in Venetien und schaffen einen starken Ortsbezug, der die Bedeutung der Schule für die Gemeinde zum Ausdruck bringt. Unterschiedliche Fenstergrößen und farbig abgesetzte F ­ aschen beleben die Fassadenflächen, während sich die Südseite des Hauses mit einer Glasfront in breiten Irokoholzrahmen zur Umgebung öffnet, geschützt durch einen großen Dachüberstand und filigrane Pfeiler. Der fast quadratische Grundriss ist transparent und durchlässig konzipiert. Seine Mitte bildet ein zweigeschossiges, weiträumiges Atrium, um das sich alle Räume reihen, wodurch auf weitere Flure verzichtet werden konnte. Die Wände zu den Klassenzimmern sind oberhalb von 1,20 m verglast, sodass Blickbeziehungen zu allen Räumen und auch nach außen bestehen. Das Atrium selbst ist erfüllt von Tageslicht, das durch die Glasfassaden des Innenhofs strömt. Als zentrale Lichtquelle – wie eine Laterne ins Gebäude gefügt – liegt der Innenhof nicht im Erdgeschoss, sondern auf Höhe der ersten Etage auf einer Betonplattform, die wie ein großer Tisch im Atrium steht. Unter der Plattform und damit im Zentrum des Schulhauses befindet sich, um einige Stufen abgesenkt, die Bibliothek. Sie wird von oben durch Glaskuppeln wie mit Spotlights belichtet. Eine besondere Lichtführung akzentuiert auch die drei Räume für die Fachklassen im Obergeschoss, die an der Nordseite angeordnet sind und über eine doppelte Raumhöhe verfügen. Die differenziert gestalteten Öffnungen der Lochfassade reichen teilweise bis zum Boden, zusätzliches Licht fällt über die hochliegenden südorientierten Fenster­bänder ein. Nach dem Wettbewerbsgewinn diskutierten die Architekten den weiteren Entwurfsprozess mit der Gemeinde, aber auch mit Bürgern und Vereinen, um die Schule in der zersiedelten Umgebung zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens machen zu können. So gelang es, die kommunale Kinderbibliothek in das Gebäude zu integrieren, weshalb es auch nach Schulschluss geöffnet ist. Dann stehen ebenso die Turnhalle, das Kunst- und das Musikzimmer sowie der multifunktionale Speisesaal für öffentliche Nutzungen zur Verfügung, um Schule und Gemeindeleben stärker miteinander zu verknüpfen. In Hinblick auf dieses Potenzial ist das Erdgeschoss gestaltet und verwandelt das Schulhaus gleichsam in einen überdachten öffentlichen Platzraum.

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Standort

Chiarano, IT

Bauzeit

2010–2013

Schulart

Grundschule

Schulkonzept

Klassenräume um ein verglastes ­aufgeständertes Atrium mit einem Schulgarten gruppiert. Eine ­öffentliche Bibliothek ist, unter dem Atrium abgesenkt, in das Schulgebäude integriert.

Pädagogisches Konzept

Maximierung der Sichtverbindungen zwischen ­allen Räumen, die durch Fenster und von einem Oberlicht natürlich belichtet werden

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Durch die Integration der örtlichen Kinder- und Jugendbibliothek bleibt das Schulgebäude auch nach Unterrichtsschluss geöffnet. Das Erdgeschoss kann mit einem überdachten öffentlichen Bereich als Treffpunkt für die Allgemeinheit genutzt werden.

Bruttogrundfläche

5192 m²

Nutzfläche

2435,50 m²

Anzahl Klassenräume

10

Anzahl Kinder

250

Konstruktion

Beton; Holzfachwerkträger im Atrium; nach Südwesten Glasfront in Irokoholzrahmen; Lochfas­ saden aus Ziegelmauerwerk mit farbig ver­putztem Wärmedämmverbundsystem

Belichtung

Natürliche Belichtung über das Atrium, die Lochfassade im Norden, Oberlichter im Süden und die Glasfront nach Südwesten, zudem verglaste Trennwände von den Klassenzimmern zu den Erschließungszonen oberhalb der Brüstungshöhe von 1.20 m

Belüftung  Energetische Aspekte

Natürliche Belüftung Hochgedämmt; optimale Ausrichtung; Geo­ thermie; Photovoltaik- und Solaranlage; Niedrigst­ en­ergiegebäude

GRUNDSCHULE IN CHIARANO, IT

Lageplan Maßstab 1:5000

Zur Straßenseite zeigt das Gebäude eine massive Lochfassade mit unterschiedlich großen Fenstern und ­farbig abgesetzten Faschen. Die Südseite hingegen öffnet sich mit einer Glasfront zur Umgebung.

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:500 1 Haupteingang 2 Besprechungsraum 3 Mensa/Multifunk­tionsraum 4 Pausenhalle 5 Bibliothek 6 Technikraum 7 Musikzimmer 8 Gemeinschaftsraum 9 Klassenzimmer 10 Fachklassenzimmer/ Naturwissenschaften 11 Computerraum 12 Lüftungsanlage 13 Schulgarten 14 Brücke

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GRUNDSCHULE IN CHIARANO, IT

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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GRUNDSCHULE IN CHIARANO, IT

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Flachdachaufbau: Kiesschicht 50 mm, Geotextil Abdichtung EPDM zweilagig Gefällebeton bewehrt ≥ 50 mm Wärmedämmung EPS 100 mm Dampfsperre Elementdecke Stahlbeton mit EPS-Kern 300 mm abgehängte Decke Gipskarton 12,5 mm 2 Fassadenaufbau: Außenputz farbig gestrichen Wärmedämmung EPS 100 mm Außenwand Hochlochziegel 300 mm Innenputz 15 mm 3 Fenster: Isolierverglasung in Holzrahmen Iroko 4 Fußbodenaufbau Obergeschoss: Linoleum 5 mm Zementestrich 45 mm Heizestrich 50 mm Trittschalldämmung Polyestervlies 10 mm Elementdecke Stahlbeton mit EPS-Kern 300 mm abgehängte Decke Gipskarton 12,5 mm 5 Fußbodenaufbau Erdgeschoss: Linoleum 5 mm Zementestrich 45 mm Fußbodenheizung 50 mm Dampfsperre Decke Stahlbeton 700 mm Beton unbewehrt 100 mm Schotterbett 300 mm Durchwurzelungsschutz Bitumenbahn

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Die verputzten Fassaden in leuchtendem Rot und Anthrazitgrau verweisen auf die traditionellen Landgüter in Venetien und schaffen einen Bezug zur regionalen Baukultur.

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GRUNDSCHULE IN CHIARANO, IT

Vertikalschnitt   Maßstab 1:20 1 Attikablech Aluminium lackiert 1,6 mm Abdichtung EPDM Wärmedämmung EPS 50 mm Attika BSH 150/313 mm 2 Flachdachaufbau: Kiesschicht 50 mm, Geotextil Abdichtung EPDM zweilagig Wärmedämmung EPS 100 mm Dampfsperre, Aufbeton 50 mm Holzschalung 40 mm Fachwerkträger BSH, H = 1660 mm abgehängte Decke Gipskartonplatte 12,5 mm 3 Außenputz, Wärmedämmung EPS 80 mm Putzträgerplatte Zement bewehrt 2× 12,5 mm Unterkonstruktion Stahlprofil verzinkt o 40 mm 4 Pfosten-Riegel-Fassade Stahl verzinkt 5 Isolierverglasung VSG 2× 5 + SZR 15 + VSG 2× 5 6 Flachdachaufbau Schulgarten: Kies 50−150 mm, Abdichtung EPDM zweilagig Gefällebeton 200−300 mm Wärmedämmung EPS 100 mm Decke Stahlbeton 250 mm abgehängte Decke Gipskartonplatte 12,5 mm 7 Lichtkuppel Polycarbonat zweilagig

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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GRUNDSCHULE IN CHIARANO, IT

Deutsche Schule in Madrid

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Grüntuch Ernst Architekten

LICHT UND RAUMKOMFORT

Der Neubau der Deutschen Schule Madrid liegt am Nordrand der Stadt, am Rand des neuen Wohnviertels Montecarmelo und mit freiem Blick bis zum Gebirgszug der Sierra de Guadar­ rama. In den Klassenzimmern und teils auch in den Innenhöfen ist der Bezug zur Landschaft präsent. Die Schule für 1800 Kinder ist als Cluster aus wabenartig aneinandergelagerten Baukörpern unterschiedlicher Größe konzipiert. Gemeinsam sind ihnen ihre zumeist fünfeckige Form und die Materialpalette aus Weißbeton, Glas und Aluminium. Das Raumprogramm umfasst den Kindergarten, die Grundund Oberschule sowie eine Mensa, eine Vierfachturnhalle und eine Aula mit 750 Sitzplätzen. Der Kindergarten ist zwei-, die Grundschule drei- und die Oberschule viergeschossig; letztere liegt ein Geschoss tiefer als der Rest und dominiert somit den Gebäudekomplex nicht. Die Schulhäuser werden zumeist einhüftig von den Innenhöfen her erschlossen; die Räume orientieren sich also nach außen, zur Landschaft. Zur Vorfahrt im Süden präsentiert sich der Neubau als Aneinanderreihung einzelner Schulhäuser mit unterschiedlichen Fassadentypen. Selbst die beiden dazwischenliegenden, überdachten Foyerhöfe haben eigene Fassaden mit einer sichtlich von maurischen Vorbildern inspirierten Aluminium-Gitterstruktur. Die unteren Fassadenfelder sind verglast, um unerwünschte Besucher fernzuhalten.  Die Klassenzimmertrakte erhielten tragende Fassaden mit Vförmigen Fassadenstützen und abgeschrägten Betonbrüstungen, die auch als Überzüge für die Geschossdecken fungieren. In der Rohbauphase wurden zunächst die Geschossdecken aus normalem Ortbeton hergestellt und an den Deckenrändern die Bewehrung für die Brüstungen angebracht. Darauf folgte die Montage der vorgefertigten Fassadenstützen aus Weißbeton und in einem dritten Schritt die Herstellung der Brüstungen aus selbstverdichtendem weißem Ortbeton. In den Innenräumen wird die grau-weiße Grundtönung des Bauwerks durch hausspezifische Akzentfarben ergänzt – im Kindergarten gelb, in der Grundschule orange und in der Oberschule rot gehalten. Die Turnhalle erhielt als Akzentfarbe ein ins Pink tendierendes Violett. Eine haustechnische Besonderheit verbirgt sich im Untergeschoss: Die über das Dach angesaugte Frischluft wird in drei unterirdische Thermolabyrinthe geleitet und dort in 1,50 Meter hohen, korridorartigen Betonkanälen um bis zu 6 °C abgekühlt. Nach mehreren Hundert Metern passiert die Zuluft eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und wird über Steigleitungen in die einzelnen Räume geleitet. Die Abluft durchströmt erneut die Lüftungsanlage, bevor sie über das Dach ausgeblasen wird. Mit einem engen Zusammenspiel von Architektur- und Energiekonzept wurde der Entwurf der Schule auf die besonderen klimatischen Bedingungen in Zentralspanien ausgerichtet. Die vielfältigen visuellen und räumlichen Bezüge und Begegnungsangebote stärken die Gruppenidentifikation und ebenso interkulturelle Begegnungen.

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Standort

Madrid, ES

Bauzeit

2012–2015

Schulart

Grund- und Oberschule für ca. 1500 Schüler Kindergarten für ca. 300 Kinder

Schulkonzept

Anpassung an klimatische Bedingungen und ­Bezug zur Landschaft

Pädagogisches Konzept

Deutsche Auslandsschule; bilingual/Kultur­ austausch

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Öffentliche Veranstaltungen, die von der Schule organisiert werden

Bruttogrundfläche

rund 27 000 m²

Nutzfläche

rund 15 600 m²

Anzahl Kinder

1800

Konstruktion

Stahlbeton Dach Aula: Stahlbau Dach Sporthalle: Stahlverbundbau

Belichtung

Natürliche Belichtung

Belüftung 

Mechanische Belüftung (Thermolabyrinth) mit möglicher natürlicher Belüftung; Nachtluftspülung

Energetische Aspekte

Klimaentsprechende Bauweise; Thermolabyrinth; adiabate Kühlung der Fortluft; Solarthermie; Photovoltaik; Regenwasserzisterne; BHKW mit Absorptionskältemaschine

DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

Lageplan Maßstab 1:10 000

Die einzelnen Baukörper mit ihren fünfeckigen Grundrissen sind durch die Materialien Weißbeton, Glas und Aluminium zu einer gestalterischen Einheit gefasst.

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LICHT UND RAUMKOMFORT

Grundrisse Maßstab 1:2000 1 Kindergarten 2 Grundschule 3 Oberschule 4 Mensa 5 Sporthalle 6 Aula 7 Gymnastikraum 8 kleiner Foyerhof 9 großer Foyerhof 10 Vorplatz 11 Thermolabyrinth 12 Tiefgarage

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DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 Kiesschüttung 50 mm Schutz-/Trennlage Abdichtung Bitumenbahn dreilagig Wärmedämmung EPS im Gefälle min. 140 mm Dampfsperre Bitumen B Decke Stahlbeton 300 mm 2 Verschattung Aluminium-Raffstore 80 mm 3 Verdunklungsjalousie (in einigen Räumen) 4 Fassadenstütze Stahlbeton­fertigteil 250/350 mm A 5 Fenster: Isolierverglasung in ­Aluminiumrahmen 6 Brüstungselement Stahlbeton selbstverdichtend 550 mm Wärmedämmung Kalziumsilikat 100 mm Innenputz C 7 Bodenbelag Linoleum 3 mm Zementestrich 65 mm Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung Mineralwolle 30 mm Wärmedämmung XPS 100 mm Decke Stahlbeton 200 mm 8 Abdichtung Bitumen B Stahlbeton wasserundurchlässig 350 mm

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LICHT UND RAUMKOMFORT

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Isonometrie Fassade A Ortbeton normal B Ortbeton weiß, selbstverdichtend C Betonfertigteil weiß

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DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Abdichtung Flüssigkunststoff Decke Stahlbeton im Gefälle 500−600 mm mit Kugelhohlkörpern 2 Abdeckung Titanzinkblech ­(Stehfalzdeckung) Trennlage Unterkonstruktion Holz 3 Aluminiumprofil s 100/45 mm 4 Stahlprofil i 100 mm feuerverzinkt, farbbeschichtet 5 Verbundstütze Stahl/Beton 260/260 mm 6 Verglasung VSG 2× 12 mm, durchwurfhemmend 7 Pfosten-Riegel-Fassade ­Alumi­nium mit Isolierverglasung

Die Innenhöfe sind so angelegt, dass der Bezug zur Landschaft gegenwärtig ist.

156

LICHT UND RAUMKOMFORT

22 2

111

3 33

5 55

4 44

7 77

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DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

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LICHT UND RAUMKOMFORT

159

DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

Die Klassenzimmer haben tragende Fassaden mit V-förmigen Fassadenstützen und abgeschrägten Betonbrüstungen.

160

LICHT UND RAUMKOMFORT

Die grau-weiße Grundtönung der Innenräume ist durch Akzente in Gelb, Orange, Rot und Violett ergänzt. Mit ihnen sind die Bereiche des Kindergartens, der Grundund der Oberschule sowie der Turnhalle differenziert.

161

DEUTSCHE SCHULE IN MADRID, ES

The Ocean Leonie, Sekundarstufe II (Schulvisionenwerkstattt der Baupiloten)

Gymnasium in Diedorf

164

Hermann Kaufmann Architekten mit Florian Nagler Architekten

NACHHALTIGKEIT

Das Gymnasium in Diedorf, einem Vorort von Augsburg, ist ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen. Die aus einem ­Forschungsvorhaben entstandene Schule verbindet umweltfreundliche Baustoffe, Plusenergiehaus-Standard, ein innovatives pädagogisches Konzept, das mit den Nutzern entwickelte Raumprogramm und qualitätvolle Architektur zu einem zukunftsfähigen Lern- und Lehrumfeld. Mit flach geneigten Satteldächern und der sägerauen, grau lasierten Brettschalung fügt sich das Ensemble aus vier großen, scheunenartigen Baukörpern in die Topografie ein. Die dreigeschossigen, kompakten Volumina gruppieren sich um einen zentralen Pausenhof. Das Gebäude an dessen Südseite nimmt Pausenhalle, Mensa, Bibliothek und Verwaltung auf, das östliche die Turnhalle. Die beiden Klassenhäuser erstrecken sich nach Norden und Westen. Ihr fast quadratischer Grundriss wird durch eine mittige Trennwand geteilt, an die beidseitig eine offene Mittelzone anschließt. Sie ist das Herzstück der als Cluster organisierten Einheiten: Jeweils vier Klassenzimmer sind entlang dieses Mittelbereichs, dem „Marktplatz“, angeordnet. Lichthöfe und Oberlichter holen Tageslicht in das Gebäudeinnere, transparente Zwischenwände und verglaste Nischen verbinden die Räume visuell. Die Klassenzimmer und die sich zum Marktplatz aufweitenden Flure fügen sich zu offenen Lernlandschaften mit verschiedenartigen Bereichen für selbstständiges Lernen und neue Lernmodelle. Jede Einheit ist für fünf Klassen konzipiert, sodass die Schüler je nach Unterricht zwischen den vier Klassenräumen, den Fachklassen und dem Marktplatz wechseln können. Grundlage für die räumliche Vielfalt bildet das großzügig dimensionierte Tragwerk aus Holz. Die klare Struktur der Skelettbauweise gewährleistet auch die räumliche Flexibilität, um das Schulhaus an künftige pädagogische Konzepte anpassen zu können. Das Stützenraster von 2,70 m variiert je nach Nutzung in seiner Breite. Während die Klassenzimmer jeweils neun quadratische Felder einnehmen, überspannen Holzträger die größeren Flächen der Lernlandschaften und Aula. Die modulare Bauweise ermöglichte eine effiziente und rationale Fertigung mit sehr kurzer Bauzeit; die Decken wurden nach Erstellung des Rohbaus in Holzbetonverbundkonstruktion ausgeführt. Der Baustoff Holz prägt das Innere der Schule wesentlich: zum einen das sichtbare Tragwerk mit seinen Stützen, Trägern, eng gestaffelten Deckenbalken und Sparren, zum anderen die Bekleidungen mit weiß und hellgrau lasierten Oberflächen, die den Innenräumen eine großzügige, ruhige Ausstrahlung verleihen. Zugleich ist die Schule ein hochtechnisierter Holzbau: Als Plusenergiehaus erzeugt sie mehr Energie, als sie benötigt. Erreicht wurde dies durch eine integrale Planung, die Architektur und technische Aspekte vereint. Das umfasst die kompakte Baukörperform mit ihrer geringen Hüllfläche ebenso wie die hochwärmegedämmte Gebäudehülle, die Ausrichtung der Räume und optimale Nutzung des Tageslichts sowie das innovative Haustechnikkonzept mit zentraler Lüftung, großer Photovoltaikanlage und Pelletkesseln. 165

Standort

Diedorf, DE

Bauzeit

2013–2015

Fertigstellung

2015

Schulart

Gymnasium

Schulkonzept

Cluster von vier Klassenräumen und einem ­Marktplatz

Pädagogisches Konzept

Lernlandschaften: Selbstorganisation, Eigen­ motivation, individuelle Wertschätzung jedes ­Einzelnen und die Förderung wissensunab­ hängiger Kompetenzen

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Aula dient auch für Konzerte in der Gemeinde

Bruttogrundfläche

16 046 m²

Nutzfläche

7816 m²

Anzahl Klassenräume

29 Klassenräume und 16 Fachklassen

Anzahl Kinder

875

Konstruktion

Holzskelettbauten; Decken als Holzbetonverbund; Keller und Bodenplatten aus Stahlbeton

Belichtung

Großzügige Fensterflächen und Nord-Süd-Aus­rich­ tung begünstigen Tageslicht und solare Gewinne. Die innen liegenden Marktplätze verfügen über Licht­­höfe und Oberlichter. Transparente Zwischenwände leiten das Licht bis in die Tiefe der Gebäude. Das Kunstlicht wird tageslichtabhängig und über Präsenz gesteuert. In den Klassenräumen wird das Kunstlicht von den Nutzern angeschaltet; ein Helligkeitssensor dimmt das Licht automatisch oder schaltet es ab, sobald es die geforderte Beleuchtungsanforderung übersteigt.

Belüftung 

Zwei zentrale Lüftungsanlagen mit Wärme­rück­gewinnung

Energetische Aspekte

Plusenergieschule

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM IN DIEDORF, DE

Lageplan Maßstab 1:5000

166

NACHHALTIGKEIT

Schitt Grundriss Maßstab 1:750 1 Eingang / Windfang 2 Aula 3 Bühne 4 Bibliothek 5 Mensa 6 Küche 7 Musiksaal 8 Kunstsaal 9 Lager/Archiv 10 Werkraum 11 Physik 12 Biologie 13 Chemie 14 Versammlungs­raum 15 Sporthalle 16 Geräte 17 Schulhof

aa

8

10

9

10

8

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3

9

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11

13

6 1

16

16 15

16

Erdgeschoss

167

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM IN DIEDORF, DE

Vertikalschnitt Sporthalle Maßstab 1:20

1

1 Vegetationsmatte 20 mm, Extensivsubstrat 80 mm Dränagematte gefüllt mit Substrat 40 mm, Speichervlies 10 mm EPDM-Bahn, wurzelfest parallel zum Ortgang verlegt 1,3 mm Sanierungsplatte Mineralwolle 20 mm Holzlattung 100/60 mm für EPDM-Bahn Befestigung, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 60 mm Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 160 mm Holzlattung auf Sparren befestigt 100/160 mm, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 160 mm Dampfsperre vollflächig verschweißt Trennlage Bitumenbahn vernagelt Furnierschichtholzplatte im Rand- und Stützenbereich 51 mm 2 Sparren Brettschichtholz Fichte weiß lasiert 100/320 mm 3 Hauptträger 240/2000 mm 4 Fassadenelement: Schalung stehend Fichte 30 mm wild verlegt, mit unterschiedlichen Brettbreiten (120, 160, 200 mm) Holzlattung liegend 30/50 mm 5 Konstruktionselement: Holzlattung stehend 100/60 mm Windpapier, Stöße verklebt Holzfaserplatte diffusionsoffen hydrophobiert 16 mm Ständer Riegel 60/120 horizontal Wärmedämmung Mineralwolle 120 mm Ständer Riegel 60/240 Wärmedämmung Minerallwolle OSB-Platte (Dampfbremse) 18 mm (sd ≥ 20 m) 6 Innenausbau Prallwand: Birkensperrholzpaneel gelocht 18 mm Glasfaserschutzgewebe, Akustik-Rieselschutzvlies, Akustikdämmung Schraubkonstrukion Stahlrohr 40 s bzw. 100/30 / 2 mm verzinkt Tragkonstruktion Stahlrohr s 40/30/2 mm verzinkt Montagewinkel 35/50/35/3 mm verzinkt mit Nageldichtband auf OSB-Platte montiert 7 Fertigparkett 15 mm (5 mm Nutzschicht) Sperrholzplatte 9 mm, Sperrholzplatte 12 mm, Trennfolie PE 0,4 mm Sperrholz-Streifenlager 18 mm, Sperrholz-Streifenlager 18 mm Wärmekammer, Stehhölzer elastisch gelagert 125 mm, Unterlage 18 mm Wärmedämmung/Fußbodenheizung 100 mm Feuchtigkeitsabdichtung 5 mm, Voranstrich Bodenplatte Stahlbeton (WU) 200 mm, Wärmedämmung XPS 80 mm Sauberkeitsschicht 50 mm, Kiesschicht kapillarbrechend 400 mm

2

4

5

3

6

7

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NACHHALTIGKEIT

169

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM IN DIEDORF, DE

Vertikalschnitt Mittelachse und Fassade Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Begrünung Extensivsubstrat 40 mm Dränage gefüllt mit Substrat 40 mm Speichervlies Abdichtung EPDM wurzelfest 10 mm Wärmedämmung Mineralwolle 20 mm Holzlattung, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 60 mm Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 160 mm Lattung Holz 100/160 mm, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 160 mm Dachelement vorgefertigt: Abdichtung Bitumenbahn Holzwolle-Leichtbauplatte im Randund Stützenbereich 50 mm (sonst Dreischichtplatte Fichte) Sparren BSH Fichte weiß lasiert 100/360 mm 2 Dachrinne innen liegend 3 Sonnenschutz Flachlamellen Aluminium weiß 4 Holzfenster Fichte weiß lasiert mit ­Dreifachisolierverglasung Float 4 + SZR 18 + Float 4 + SZR 18 + ESG-H 4 mm 5 Fensterbrett außen Aluminium 6 Fassadenelement an Außenwand gehängt: Schalung Fichte stehend wild verlegt mit unterschiedlichen Bretterbreiten 30 mm Unterkonstruktion Holzlatten 40 × 40 mm Außenwandelement: Holzlattung liegend 40/40 mm Holzlattung stehend 110 mm Windpapier Holzfaserplatte diffusionsoffen ­hydro­phobiert 16 mm Tragkonstruktion Fichte, dazwischen ­Wärmedämmung Mineralwolle 140 mm Tragkonstruktion Fichte, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 220 mm OSB-Platte (Dampfbremse) Stöße verklebt 18 mm 7 Fensterbrett innen Dreischichtplatte weiß lasiert 8 Raumlüftung Quellauslass  9 Einbauregal Dreischichtplatte Fichte weiß lasiert 42 mm 10 Innenwandaufbau: Gipsfaserplatte 12,5 mm OSB-Platte 18 mm Tragkonstruktion Fichte 80/60 mm, dazwischen Wärmedämmung ­ Mineralwolle 80 mm OSB-Platte 18 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 11 Geschossdecke: Beschichtung mineralisch 5 mm Heizestrich Lochplatte 85 mm Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm Ausgleichsdämmung 50 mm Trennlage PE-Folie zweilagig Stahlbeton 98–120 mm Deckenelement Schalung OSB-Platte 22 mm Balkenlage 2× 180/320 mm, dazwischen Akustikelement: Wärmedämmung Mineralwolle 40 mm Holzwolle-Akustikplatte magnesitgebunden

170

12 Festverglasung VSG aus 2× Floatglas 12 mm 13 Randträger Brettschichtholz 100/740 mm 14 Bodenaufbau: Beschichtung mineralisch 5 mm Heizestrich Lochplatte 85 mm Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm Ausgleichsdämmung 50 mm Trennlage PE-Folie zweilagig Stahlbeton 250 mm Wärmedämmung 80 mm 15 Lüftungskanal

NACHHALTIGKEIT

1

2

3 4 7

5

10 10 12 9 9 8

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SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM IN DIEDORF, DE

172

NACHHALTIGKEIT

Das Stützenraster des Holzskelettbaus basiert auf dem Maß von 2,70 m. In der Breite variiert es je nach Nutzungsanforderung und ermöglicht flexible Raumgrößen. Die Klassenzimmer nehmen jeweils neun quadratische Felder ein, größere Räume werden von Holzträgern überspannt. 

173

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM IN DIEDORF, DE

Bildungszentrum in Hamburg

174

bof architekten

NACHHALTIGKEIT

Das Bildungszentrum „Tor zur Welt“ entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 2013 im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Als eines der Leitprojekte der IBA erfüllt der Neubau mit Passivhausstandard und DGNB-Zertifizierung in Gold hohe Ansprüche an Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Nachhaltig sollte hier auch die Verbesserung der Bildungssituation in dem sozial benachteiligten Stadtteil sein. Der neue Komplex vereint unterschiedliche Bildungs- und Beratungseinrichtungen für Kinder und Erwachsene. Vis-à-vis des bestehenden und bereits energetisch sanierten Gymnasiums aus den 1970er-Jahren beherbergt das neu errichtete Ensemble nun Grundschule, Sprachheilschule und Dreifeldsporthalle sowie ein Fortbildungsangebot für Erwachsene, ein ehrenamtlich betriebenes Quartierscafé und Räume für die Volkshochschule und den Theaterverein. Ein Bestandteil des Projekts war die Partizipation der späteren Nutzer an den pädagogischen und sozialen Konzepten inklusive deren räumlicher Umsetzung. Aus diesen Vorgaben entwickelten bof architekten eine komplexe Struktur unterschiedlicher Baukörper mit öffentlichen, halböffentlichen und schulinternen Bereichen und den dazugehörigen Freiflächen. Vier polygonale Volumina mit einer Fassadenschalung aus grau lasiertem Lärchenholz reihen sich von Süd nach Nord auf, verbunden über ein durchlaufendes Erdgeschoss als Erschließungsweg – die „Straße des Lernens“. Am südlichen Grundstücksrand steht das „Torhaus“ als Multifunktionszentrum den Bewohnern des Stadtviertels offen. Über den transparenten Zwischenbau des lichtdurchfluteten Foyers ist es mit der Sporthalle und der gymnasialen Orientierungsstufe sowie mit der Grundschule verknüpft, von der die Straße des Lernens weiter zur Sprachheilschule im Norden des Areals führt. Das weite Foyer, das auch als Pausenhalle dient, und der vorgelagerte Schulhof bilden das Zentrum der Anlage, das sich im Torhaus mit der Mensa und der mit raumhohen Schiebewänden abtrennbaren Aula fortsetzt. Das räumliche Grundmodul der Schulgebäude besteht aus je zwei bis vier Klassenzimmern, die zu sogenannten Lernfamilien zusammengefasst sind und sich um ein Lernatelier gruppieren. Diese multifunktionalen Bereiche in den aufgeweiteten Flurflächen laden zum Spielen, aber auch zum konzentrierten Arbeiten ein, wie etwa zum klassenübergreifenden Lernen. Auch die Klassenzimmer lassen sich anhand von rollbaren Regalen flexibel abtrennen und nutzen. Mit der hochwärmegedämmten Gebäudehülle und der mechanischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung entsprechen die Neubauten dem Passivhausstandard. In den Klassenzimmern wurden dezentrale Lüftungsgeräte installiert, während die anderen Bereiche über ein zentrales System verfügen. Die CO2neutrale Wärmeversorgung wird zum einen durch die auf dem Areal neu errichtete Energiezentrale mit Pelletkesseln erreicht, zum anderen durch die Solarkollektoren an der Südfassade und auf den Dachflächen.

175

Standort

Hamburg, DE

Bauzeit

2011–2013

Schulart

Bildungszentrum mit Förderschule, Grund­schule und Gymnasium sowie sechs außerschulischen Nutzern

Schulkonzept

Clusterschule. Im Erdgeschoss erschließt eine ­innere „Straße des Lernens“ die Aufgänge zu den verschiedenen Schulformen und verbindet das Bildungszentrum mit der Öffentlichkeit – hier sind die allgemeinen und öffentlichen Nutzungen untergebracht.

Pädagogisches Konzept

Beim Clustermodell bilden jeweils zwei bis vier Klassen oder Lerngruppen eine Lernfamilie, deren Räume sich um ein gemeinsames, flexibel nutzbares Lernatelier gruppieren.

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Erwachsenenbildung, Elternberatung, Volkshochschule, Theater, Elterncafe

Bruttogrundfläche

22 034 m²

Nutzfläche

13 263 m² (NUF 1 – 6)

Anzahl Klassenräume

45

Anzahl Kinder

ca. 868

Konstruktion

Geschossdecken: unterzugsfreie Flachdecken; Tragwerk: Stahlbeton-Skelettbau; Stahlbeton­ stützen tragen die vertikalen ­Lasten; räumliche Aussteifung über die Stahlbeton­scheiben der ­Kerne; Trennwände und Fassade als nicht tragende Konstruktion in leichter, hoch­ wärmedämmender Bauweise, die flexible Grund­risse ermöglicht

Belichtung

Konventionell; Sonderbereiche LED

Belüftungssystem

Mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und hoher Effizienz; die Unterrichtsräume dazu jeweils raumbe­zogene, dezentrale Lüftungsgeräte; zentrale Lüftungsgeräte für große Sonderbereiche wie Aula, Mensa und Küche, Selbstlernzentrum und Sporthallen sowie Erschließungsbereiche und Sanitärräume

Energetische Aspekte

Passivhausstandard/DGNB Gold Bildungsbauten Primärenergiekennwert (EnEV 2007) ≤ 75 kWh/(m2a) Energiekennwert Heizwärme 15 kWh/(m2a)

BILDUNGSZENTRUM IN HAMBURG, DE

Lageplan  Maßstab 1:5000

eliu

7

Wittestraße

1 Regionales Bildungs- und ­Beratungszentrum sowie ­Sprachheilschule 2 Elbinselschule (Grundschule) 3 Helmut-Schmidt-Gymnasium (Neubau; Jahrgänge 5−6) 4 Torhaus (Multifunktionszentrum mit ­Theater/Mensa, Bibliothek und Café) 5 Energiezentrale 6 Helmut-Schmidt-Gymnasium (Bestand) 7 Sport- und Gymnastikhallen

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Die Schulanlage besteht aus einem Gymnasium aus den 1970er-Jahren, das energetisch saniert wurde, den Neubauten für die Grund- und die Sprachheilschule sowie einer Dreifeldsporthalle. Dazu kommen ein Quartierscafé, Räume für die Erwachsenenfortbildung, die Volkshochschule und den Theaterverein. 

176

NACHHALTIGKEIT

Grundrisse Maßstab 1:1500 1 Gymnastikhalle 2 Spielhof 3 Schulgarten 4 Fachunterrichtsraum (Kunst/ Werken/Naturwissenschaften) 5 Dreifeldsporthalle 6 Pausenhalle 7 Sporthof 8 Aula 9 Mensa 10 Elterncafé 11 Lernatelier 12 Klassenzimmer 13 Dachterrasse 14 Umkleiden für Sporthalle Erdgeschoss

1.Obergeschoss

11

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12 11

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Erdgeschoss

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1. Obergeschoss

BILDUNGSZENTRUM IN HAMBURG, DE

Querschnitte Energiezentrale Maßstab 1:500

1

2

1 dezentrale PV-Anlagen (zusammen ca. 27 kW) 2 zentrales Lüftungsgerät 3 Sporthalle 4 Nahwärmeleitung 5 dezentrale Lüftungsgeräte 6 Heizkörper 7 Röhren-Solarkollektoren (ca. 27 kW) 8 Flachkollektoren (ca. 54 kW) 9 2× Pelletkessel (ca. 495 kW)

3

4

Querschnitt Gymnasium (Neubau) mit Sporthalle

1 2 6 6 5 4

6

5 5 5

4

Querschnitt Grundschule

7 8

9 4

Querschnitt Energiezentrale

178

NACHHALTIGKEIT

2 1

Vertikalschnitt Holzelementfassade Maßstab 1:20 1 Dach (U = 0,094 W/m2K): Aluminium-Falzeindeckung auf StahlLeicht­kon­struktion � 65/400/1,0 mm bzw. � 65/37/1,0 mm 2 oberste Geschossdecke: Wärmedämmung Mineralwolle (WLS 035) 360 mm Abdichtungsbahn Geschossdecke Stahl­beton 250 mm 3 Fenster (U = 0,71 W/m2K): w Dreifachverglasung in Holzrahmen 4 Fenstereinfassung Aluminiumblech natur e ­ loxiert, Hohlraum ausgedämmt 5 Holzelementfassade (U = 0,135 W/m2K): Stülpschalung Lärche sägerau 25 mm; Lattung Holz 35 mm; Holzbau-Element 290 mm aus zementgebundener Sandwichplatte glasfaser­bewehrt 15 mm Wärmedämmung Mineralwolle (WLS 035) 260 mm PE-Folie (s = 15–20 m) d Gipsfaserplatte 15 mm Wärmedämmung Mineralwolle (WLS 035) 75 mm (Installationsebene) Verkleidung ­Gipskarton 2× 12,5 mm 6 Sockelbereich: Silikonharz-Oberputz Perimeterdämmung EPS (WLS 035) 160 mm; Abdichtungsbahn Polymerbitumen Aufkantung Stahlbeton 150 mm Abdichtungsbahn Polymerbitumen Wärme­dämmung ­Mineralwolle 90 mm Verkleidung Gipskarton 2× 12,5 mm 7 Fußboden Erdgeschoss (U = 0,104 W/m2K): Hochkantlamellenparkett Eiche 23 mm Zement­estrich 55 mm Trennlage PE-Folie Wärme­dämmung EPS (WLS 035) 160 mm Abdichtungsbahn Polymerbitumen ­Bodenplatte Stahlbeton wasserundurchlässig 250 mm Trennlage PE-­Folie Kiesschüttung > ­  200 mm

2

2

3

3

3

4

4

4

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5

5

6 7

6 7 6 7

179

BILDUNGSZENTRUM IN HAMBURG, DE

Das frei stehende Gebäude der Energiezentrale ist mit zwei insgesamt 495 kW starken Pellet­kesseln, 54 kW Solar-Flachkollektoren an der Südfassade und 27 kW Vakuum-Röhrenkollektoren auf dem Dach ausgestattet. Die erzeugte Wärme wird in einen Pufferspeicher geleitet und von dort über eine Wärme­leitung in das Schulgebäude eingeführt.

180

NACHHALTIGKEIT

181

BILDUNGSZENTRUM IN HAMBURG, DE

Klassenzimmer mit Garderobe

182

NACHHALTIGKEIT

Aus den Vorgaben der Nutzer entwickelten die Architekten eine Struktur aus Baukörpern mit öffentlichen, halböffentlichen und schulinternen Bereichen. Die „Straße des Lernens“ verbindet alle Bautrakte und Nutzungen und führt zu den internen Treppenhäusern der verschiedenen Schulbereiche. 

183

BILDUNGSZENTRUM IN HAMBURG, DE

Grundschule in Wakefield

184

Sarah Wigglesworth Architects

NACHHALTIGKEIT

Als ökologischer Schulbau wurde die neue Grundschule in der nordenglischen Stadt Wakefield von Sarah Wigglesworth Architects entworfen. Ihr architektonisches Gesamtkonzept umfasst die Orientierung der Räume ebenso wie die Wahl der Baumaterialien und das Energiekonzept, das sich bereits an den Entlüftungskaminen und der Photovoltaikanlage zeigt. Ebenso entwurfsbestimmend waren die Möglichkeiten flexibler Unterrichtsformen und eine die Kreativität fördernde Umgebung. Die Architekten unterteilten das Raumprogramm in drei parallel angeordnete, lang gestreckte Baukörper, die Grundschule, Kindergarten und Sporthalle sowie den Lehrerbereich und die Mensa aufnehmen. In ihrer Kubatur orientieren sich die Gebäude an den umliegenden Reihenhaussiedlungen. Die differenziert gestalteten Freibereiche laden zum Spielen, die Fassaden mit ihren erkerartigen Elementen und großen Fenstern mit tiefen Brüstungen zum Sitzen ein. Die Klassenzimmer sind entlang eines breiten Flurs angeordnet und öffnen sich zu den vorgelagerten Spielflächen im Freien. Für verschiedene Lehrformen und Gruppengrößen ist zwischen zwei Unterrichtsräumen jeweils ein kleinerer Gruppenraum eingefügt, der sich über Faltwände mit dem Klassenzimmer zusammenschalten lässt. Auch der großzügige Korridor, der über Dachverglasungen belichtet wird, kann zum Lernen genutzt werden. Mit zahlreichen Fenstern ist er mit den Klassenzimmern und den ihnen gegenüberliegenden Bereichen verbunden, sodass sich überall Blickbeziehungen ergeben. Wesentliches Ziel des Projekts war es, den Energiebedarf für den Gebäudebetrieb sowie hinsichtlich der verwendeten B ­ aumaterialien zu minimieren. Die Nordorientierung der ­Klassenzimmer ermöglicht blendfreies Licht und schützt vor sommerlicher Überhitzung. Nach Süden gerichtete Dach­ flächenfenster belichten die rückwärtigen Raumbereiche. Errichtet ist die Schule aus tragenden Ziegelwänden in Schottenbauweise und Dachelementen aus massivem Brettsperrholz. Die Fassaden sind großteils als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt und mit Holz bekleidet. Für die natürliche Lüftung der Klassenzimmer wird der Kamineffekt genutzt: Über Öffnungen im Brüstungsbereich strömt die Luft automatisch gesteuert in die Räume; die Abluft entweicht durch die perforierten Ziegelwände in die jeweils zwischen zwei Klassenzimmern platzierten Kamine und weiter nach außen. Die Raumluft­qualität wird überwacht, bei Bedarf lassen sich die Fenster manuell öffnen. An heißen Tagen wird die Nachtluft zur Kühlung der Ziegelwände genutzt, die als thermische Speichermasse wirken. Die Beheizung erfolgt überwiegend mittels Erdreich-Wärmepumpen, deren Strom die Photovoltaikanlage auf dem Sporthallendach liefert; ein Gasbrennwertkessel kann zugeschaltet werden. Da der Neubau selbst als Lehrobjekt dient, machen die sichtbar geführten Kabel und Installationen, Sprinkler und transparente Regenwasserrohre den Kindern verständlich, wie das Gebäude funktioniert.

185

Standort

Wakefield, GB

Bauzeit

2009–2010

Schulart

Grundschule

Schulkonzept

Öko-Schule, konzipiert für unterschiedliche Formen des Lehrens und das Lernen in Gruppen. Die Gruppenräume können teilweise zu den angrenzenden Klassenzimmern geöffnet werden. Auch die Erschließungszone wird als Lernlandschaft und für die Gruppenarbeit genutzt.

Pädagogisches Konzept

Sowohl die gebaute Struktur als auch die täglichen Praktiken, die Pädagogik und der Lehrplan der Schule berücksichtigen die ökologische Nachhaltigkeit. Die Schüler können anschaulich erfahren, wie das Gebäude funktioniert und auf welche Weise es die schuleigene Umweltcharta umsetzt. Das Konzept umfasst auch den direkten Zugang zu den Freiräumen, gute Ernährung, Förderung von Bewegung, Gesundheit und Fitness sowie das Bewusstsein vom Platz der Kinder in der Ökologie ihrer Umgebung.

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Der Gemeinschaftsraum wird genutzt für Eltern­ beratung, Mütterkurse und externe Veranstal­ tungen wie Gemeindeversammlungen oder als Wahllokal.

Bruttogrundfläche

1642 m2

Nutzfläche

1601 m²

Anzahl Klassenräume

6 Klassenzimmer, 3 Gruppenräume, Kindergarten: 2 Spielbereiche, 1 Unterrichtsraum

Anzahl Kinder

180 Schulkinder, 30 Kindergartenkinder

Konstruktion

Bodenplatte aus Beton; tragende Querwände aus Sichtmauerwerk; Brettsperrholz für Wände und Dächer sowie einige Fachwerkinnenwände; Entlüftungskamine und Glockenturm aus Brettsperrholz

Belichtung

Natürliches Licht mit Unterstützung durch energie­sparende Leuchten

Belüftungssystem

Natürliche Belüftung durch Entlüftungskamine und öffenbare Fenster

Energetische Aspekte

Passivkonzept mit „Fabric First“-Ansatz; Photovoltaikanlage auf dem Hallendach liefert Strom für die Erdwärmepumpe, die wiederum die Warm­ wasserbereitung und die Raumheizung speist; System zur Regenwassernutzung; Verwendung vorgefertigter Massivholzelemente für einige Wand- und Dachbereiche; natürliche Belüftung ­aller Klassenzimmer mittels ­Entlüftungskaminen zwischen den Räumen; Kontrolle des ­CO2-Gehalts der Raumluft mit Übersteuerungsfunktion; ­Gebäudemanagementsystem zur Überwachung des Energieverbrauchs

GRUNDSCHULE IN WAKEFIELD, GB

Schnitt Sporthalle Maßstab 1:200

186

NACHHALTIGKEIT

Lageplan Maßstab 1:2000

Grundriss Erdgeschoss Maßstab 1:500 1 Gruppenraum 2 Klassenzimmer 3 Bibliothek 4 Computerraum 5 Sporthalle 6 Unterrichtsraum 7 Spielbereich 8 Spielbereich überdacht 9 Elternzimmer 10 Foyer 11 Kantine 12 Küche 13 Direktion 14 Lehrerzimmer

1

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2

3

1

2

2

1

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7

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187

13

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GRUNDSCHULE IN WAKEFIELD, GB

Die Architektur berücksichtigt die Orientierung der Räume, die Wahl der Baumaterialien und das Energiekonzept. Die Schule wurde mit tragenden Ziegelwänden in Schottenbauweise errichtet, die Dachelemente bestehen aus massivem Brettsperrholz. Die Fassaden sind großteils als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt und mit Holz bekleidet. 

188

NACHHALTIGKEIT

Lüftungskamin während der Bauphase (Innenansicht)

189

GRUNDSCHULE IN WAKEFIELD, GB

Horizontalschnitt Fassade Bibliothek Maßstab 1:20 1 feststehende Verschattungselemente ­Zedernholz 175 × 30 mm Fensterlaibung: Zedernholz Fenster: Doppel-Isolierverglasung in ­Holzrahmen, oberer Teil feststehend, unterer Teil öffenbar 2 Fassadenverkleidung GFK mit Trapez­profil Lattung 38 × 50 mm Unterspannbahn Wärmedämmung PIR 60 mm; Dampf­bremse Brettsperrholz 60 mm

190

2 1

NACHHALTIGKEIT

Vertikalschnitt Lüftungskamin und Klassenzimmer Maßstab 1:20 1 Dach (Oberseite): Dacheindeckung Zinkblech mit verschweißten Nähten; Unterspannbahn; Wärmedämmung PIR 100 mm; Dampfbremse; Brettsperrholz 120 mm; Akustikdämmmung, 35 mm 2 Dach (Vorderseite): Außenverkleidung Klinker 25 mm; Sperrholz 15 mm; Lattung 50 × 50 mm; Unterspannbahn; Wärmedämmung PIR 100 mm; Brettsperrholz 120 mm; Akustikdämmung 35 mm 3 Entlüftungslamellen Metall pulverbeschichtet, Farbton wie Faserzementverkleidung 4 Außenwand (oberer Teil): Verkleidung Wellfaserzement; Unterspannbahn; Wärmedämmung PIR 75 mm; Sperrholz 9 mm; Lattung 50 × 50 mm; Dampfbremse; Brettsperrholz 94 mm 5 Dach (Klassenzimmer): Dacheindeckung Wellfaserzement; Unter­ spannbahn; Wärmedämmung PIR 125 mm; Dampf­bremse; Brettsperrholz 208 mm 6 Fassade Klassenzimmer (oberer Teil): Verkleidung Wellfaserzement; Unterspannbahn; Wärmedämmung PIR 60 mm; Dampfbremse; Brettsperrholz 94 mm 7 Innendecke: Holzschalung, dahinter Akustikdämmung 50 mm 8 Fassade Klassenzimmer (unterer Teil): Pfosten-Riegel-Fassade Holz; Holz-Aluminium-­ Fenster doppelt verglast; Brüstungsbereich: ­Lüftungslamellen Metall pulverbeschichtet 9 Hohlraum für Lüftungsgerät; Außenverkleidung Birkensperrholz 10 Boden: Kautschukfliesen 2 mm; Zementestrich mit ­ Fuß­bodenheizung 110 mm; Trennlage LDPE; Wärmedämmung PIR 40 mm; selbstklebende Dichtungsbahn; Bodenplatte Stahlbeton 225 mm

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GRUNDSCHULE IN WAKEFIELD, GB

Korridor im Klassenzimmertrakt

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NACHHALTIGKEIT

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GRUNDSCHULE IN WAKEFIELD, GB

Kuddelgemütlich Lieselotte, 2. Klasse (Schulvisionenwerkstatt der Baupiloten)

Bewegungsschule in Aarhus

196

Henning Larsen /  GPP Architects

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Große gemeinschaftliche Bewegungsräume bestimmen das Innere der neuen Gesamtschule im Stadtteil Frederiksbjerg in Aarhus. Sie wurde 2016 als eine der ersten Schulen nach der dänischen Schulreform fertiggestellt und ermuntert die Kinder dazu, sich während des Schultags mehr zu bewegen. Hierfür steht eine Fülle unterschiedlicher Angebote im gesamten Gebäude zur Verfügung: eine Kletterrampe in der Eingangshalle, abwechslungsreiche Erschließungswege mit Schrägen und Stufen, Garderoben mit Tauen oder Ringen, zwei Gymnastiksäle mit großen Fenstern zum Atrium sowie Sportanlagen auf den Dächern des terrassierten Baukörpers – überall finden sich Orte zum Klettern, Springen, Spielen. Die körperliche Aktivität beeinflusst das Konzentrationsvermögen der Schüler positiv und ist Teil des pädagogischen Konzepts dieser Bewegungsschule. Der Unterricht findet nicht mehr ausschließlich im Klassenzimmer statt, sondern in speziell gestalteten Zonen für Gruppenarbeit, Präsentationen und Unterricht. Fensternischen, Sitzstufen, Sofalounges und mobile Tische bieten facettenreiche Lernumgebungen für das freie Lernen – einzeln oder in kleinen Gruppen. Den Ort können sich die Kinder selbst auswählen. Durch gläserne schalldichte Türen und Trennwände haben Lehrer und Pädagogen ihre Schüler stets im Blick. Jeder Cluster besteht aus einem zentralen Gruppenraum mit Küchenzeile, drei Klassenzimmern derselben Jahrgangsstufe sowie kleinerer Rückzugsbereiche und der Loggia. Sie schließen über gemeinsam genutzte Spiel- und Bewegungsflächen an das Herzstück des Schulhauses, das gebäudehohe Atrium, an. Diese zentrale Halle verbindet visuell alle Ebenen, gibt über großflächige Verglasungen aber auch Einblicke in die beiden Gymnastiksäle, die im Atrium zu schweben scheinen. Im Erdgeschoss sind an die zentrale Zone die Mensa, Schulküche, Sporthalle im Westflügel sowie im Nordflügel die Fachräume und Verwaltung angeschlossen, zudem die Kindertagesstätte, Vorschule und Grundschulklassen; die drei oberen Etagen für die älteren Kinder nehmen neben den Clustern auch die Bibliothek und den Jugendclub auf, sowie ein Gesundheitszentrum für Vorsorgeuntersuchungen von Neugeborenen, das in skandinavischen Ländern oftmals an staatliche Grundschulen angegliedert ist. Für die Fassaden des Schulhauses verwendeten die Architekten teilweise Abbruchziegel des Vorgängerbaus und nehmen so Bezug auf das innerstädtische Wohnviertel mit seinen typischen Ziegelfassaden der Gründerzeit. Spielerisch in die Ziegelfassaden gesetzte Fenster unterschiedlicher Formate beleben die homogenen Flächen. Zudem akzentuieren Stahlbeton­ stützen den großen überdeckten Eingangsbereich an der Ecke des L-förmigen Gebäudes. Mit Angeboten für Erwachsene und Kinder ist die Schule als gemeinschaftlicher Ort im Viertel verankert. So sind die Freiflächen mit zahlreichen Spielgeräten sowie die Sportplätze auf den Dächern jederzeit zugänglich.

197

Standort

Aarhus, DK

Bauzeit

2014–2016

Schulart

Grund- und Oberschule

Schulkonzept

Der Gebäudeentwurf dieser Schule zielt darauf ab, den Kindern überall zwischen Pausenhof und ­Klassenzimmer Bewegungsangebote zu machen. Die Unterrichtsräume sind in Clustern mit je ­einem zentralen Gruppenbereich, einer Küchen­ zeile und einer Terrasse angeordnet.

Pädagogisches Konzept

Körperliche Aktivität ist durch Treppensteigen, Tarzan-­Bahnen und Spielflächen in der Schule allgegenwärtig und soll zu nachhaltigerem Lernen führen. Für Präsentationen, Gruppenarbeiten und individuelles Lernen gibt es jeweils speziell aus­ gestattete Bereiche.

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Klassenräume und Turnhallen stehen nach Schul­schluss offen für die Gemeinde und Vereine, wie etwa die Volkshochschule mit Fremdsprachen­ kursen für Erwachsene, Capoeira- oder Tanz­ unterricht.

Bruttogrundfläche

15 000 m²

Anzahl Klassenräume

55

Anzahl Kinder

Ca. 1000

Konstruktion

Stahlkonstruktion; die Fassade besteht ausschließ­ lich aus recycelten Ziegelsteinen, die von den ­früher auf diesem Gelände befindlichen Gebäuden stammen.

Belichtung

Die Nutzung des Tageslichts war ein wesentlicher Aspekt im Gestaltungskonzept dieser Schule. Durch unterschiedliche Fensterformate variiert die Beleuchtungssituation im Verlauf des Tages und die Fensteranordnung innerhalb der Fassade wurde an die speziellen Lernumgebungen im Inneren angepasst. Darüber hinaus führte Imke Wies van Mil, Doktoran­ din bei Henning Larsen Architects, eine Studie über den Einfluss künstlicher Beleuchtung in Schulen durch. Die Ergebnisse belegen, dass es durch den Einsatz gerichteter Lichtquellen wie Pendelleuchten über Arbeitstischen möglich ist, den Geräuschpegel deutlich zu reduzieren und die Konzentrationsfähigkeit in den Klassenzimmern zu verbessern (siehe S. 26 – 31).

Energetische Aspekte

Nachhaltigkeit nach Bauwerksklasse 2020 der ­dänischen Bauverordnung von 2010

BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

Lageplan Maßstab 1:8000

Die Schule im Stadtteil Frederiksbjerg bietet eine Fülle unterschiedlicher Bewegungsräume. Auch auf den Dachflächen des terrassierten Baukörpers befinden sich Sportanlagen.

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Für die Fassaden wurden teilweise Abbruchziegel des Vorgängerbaus verwendet, sodass der Bezug auf das innerstädtische Wohnviertel mit den Ziegelfassaden der Gründerzeit erhalten bleibt. Auch mit Angeboten für die Öffentlichkeit, für Erwachsene und Kinder ist die Schule Teil des Quartiers. Freiflächen und Sportplätze können auch außerhalb der Schulzeiten genutzt werden.

199

BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:1000 18

1 Eingangshalle 2 Café 3 Theater 4 Turnhalle 5 Schulküche 6 Küche/Essensausgabe 7 Verwaltung 8 Spiel-/Bewegungsfläche 9 Gruppenraum 10 Musiksaal 11 Garderobe 12 Cluster: a Klassenzimmer b Sitzstufen c Rückzugsraum d Küchenzeile e Terrasse 13 Cluster manuelles Arbeiten/Kita 14 Gesundheits­zentrum 15 Werkstatt im Freien 16 Technik 17 Büro Jugendclub 18 Lehrerzimmer 19 Audioraum 20 Bibliothek 21 Werken/Handarbeit 22 Labor Naturwissen­schaften 23 Versammlungsraum

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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1. Obergeschoss

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BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

2

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Dichtungsbahn zweilagig ­Gefälle­dämmung min. 450 mm Dampfsperre; ­Stahl­betondecke 220 mm abgehängte Decke 2 Attikaabdeckung Aluminiumprofil ­gekantet Dichtungsbahn; Sperrholz­platte 20 mm Insektennetz 3 Brandschutzplatte Gipskarton 2× 12,5 mm 4 Wandaufbau: Faserzementplatte 12 mm C-Profil 25 mm Faserzementplatte 12 mm; S ­ tahlprofil 100 + 250 mm, dazwischen Wärmedämmung, ­Gipskartonplatte 2× 12,5 mm, dazwischen Dampfsperre C-Profil 70 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm 5 Dachaufbau: Dichtungsbahn zweilagig Wärmedämmung 450 + 50 mm Dampfsperre Trapezblech 153 mm Stahlträger HEB 180; abgehängte Decke 6 Stahlträger 600/220 mm 7 Oberlicht vorgefertigt 8 Leimbinder BSH 300/200 mm 9 Gipskartonplatte 2× 12,5 mm C-Profil 95 mm, dazwischen Wärmedämmung Stahlbetonfertigteil 120 mm; Dampfsperre Wärmedämmung 200 mm Dichtungsbahn

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

Die Zonen für Gruppenarbeit, Präsentationen und Unterricht sind in Clustern gruppiert, die über Spiel- und Bewegungsflächen an das Atrium anschließen. Fensternischen, Sitzstufen, Sofalounges und mobile Tische werden für das freie Lernen einzeln oder in Gruppen genutzt.

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Der Gebäudeentwurf zielt darauf ab, dass sich die Kinder im Schulalltag mehr bewegen. Überall befinden sich Orte zum Klettern, Rennen, Springen und Spielen.

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BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

Vertikalschnitt Maßstab 1:10 1 Wandaufbau: Ziegel wiederverwendet 108 mm Wärmedämmung 360 mm Stahlbetonwand 250 mm (EG)/180 mm (OG) 2 Maueranker Edelstahl 3 Blende Aluminium Rollladenkasten 85 mm Zement­faserplatte 19 mm Kantholz 50/50 mm 4 Holz-Alufenster dreifachverglast 5 Sitz-/Fensterbank Holzwerkstoffplatte 20 mm Zement­kleber 13 mm Faserzementplatte 12 mm 6 Akustikdecke Mineralfaserplatte 25 mm 7 Fensterlaibung Turnhalle: Faserzementplatte 12 mm Zementkleber 13 mm 8 Holzleiste 19/60 mm 9 Fenster-/Sitzbank Polymerbeton 10 Sperrschicht 11 Sportboden: ­Systemboden ­flächenelastisch Stahlbetondecke 120 mm Wärmedämmung druckfest 400 mm

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Schnitte Grundriss Klassenzimmer Maßstab 1:200

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BEWEGUNGSSCHULE IN AARHUS, DK

Vier Grundschulen nach dem Lernhausprinzip in München

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wulf architekten

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Als Pilotprojekt für ein modulares System, das Wulf Architekten für die Stadt München entwickelten, wurden vier Grundschulen nach dem sogenannten Münchner Lernhausprinzip an unterschiedlichen Standorten realisiert. Hauptaspekt des Entwurfs ist die Gliederung in einzelne, überschaubare Lernhäuser als eigenständige Einheiten, die sich in unterschiedlicher Weise stapeln und kombinieren lassen. Sie erleichtern die Orientierung und fördern die Gemeinschaft in der Gruppe: Für jeweils 90 bis 100 Schüler und 12 Lehrer und Betreuer konzipiert, vermitteln sie das Gefühl eines Zuhauses. Das umfassende Raumprogramm des Lernhauses ermöglicht verschiedene Unterrichts- und Betreuungsformen sowie den Ganztagsbetrieb. Anstelle separater Bereiche für die Nachmittagsbetreuung oder eines angegliedertes Horts sind hier Räume integriert, die im Tagesablauf sowohl für den Unterricht als auch für Freizeitangebote genutzt werden. Das Grundrissmodul des Lernhauses basiert auf einem Raster von 10,5 × 9 m und setzt sich zusammen aus jeweils vier Klassenzimmern für 24 bis 28 Schüler, Räumen für die Ganztagsbetreuung, Nischen für individuelles Lernen, einem Teamzimmer, Sanitäranlagen und dem gemeinsamen Pausenbereich als Forum, in dem verschiedenste Aktivitäten stattfinden können. Die Erschließungsflächen sind als großzügige Aufenthaltsräume gestaltet, die zum Lernen und Verweilen einladen. Den Mittelpunkt bilden Holzpodeste im Pausenbereich, auf die sich die Kinder zum Lesen zurückziehen können. Die Räume zwischen den Klassenzimmern, die auch dem Hort zur Verfügung stehen, lassen sich flexibel als zusätzlicher Arbeits- und Gruppenraum nutzen, für gemeinsame Bastelaktionen beispielsweise ebenso wie für Filmvorführungen oder Ausstellungen. Die Lernhausmodule sind für die vier Standorte in den Münchner Stadtentwicklungsgebieten Domagkpark, Prinz-EugenPark und Freiham unterschiedlich kombiniert und zu verschiedenen Baukörpern zusammengesetzt. Ermöglicht wird dies zum einen durch die Konstruktion der Module als ausgesteifte Stockwerksrahmen – bis zu drei Geschosse lassen sich übereinanderstapeln und sich etwa auch auf Sporthallen aufsetzen. Zum anderen erlaubt das zentrale Sondermodul mit Haupteingang, Foyer, Treppe, Mensa, Verwaltungs- und Fachräumen, dass das Baukastensystem komplettiert und an die Situation der einzelnen Schule angepasst werden kann. Ein integriertes Atrium sorgt für die Belichtung der innen liegenden Bereiche jedes Moduls. Um trotz modularer Wiederholung den Innenräumen spezifischen Charakter zu verleihen, entwarfen die Architekten eine Decke aus vorgefertigten Tonnenschalen aus Sichtbeton, die die Räume überspannen und rhythmisieren. Spezielle Deckensegel, die in Zusammenarbeit mit Bauphysikern entwickelt wurden, wirken ebenso wie die mikroperforierten Oberflächen der Trennwände schalldämpfend. In die Deckensegel sind auch LED-Einbauleuchten für direktes und indirektes Licht integriert. 209

Standort

München, DE Hier vorgestellt: Grundschule an der Gustl-Bayrhammer-Straße in Freiham, Quartierzentrum

Bauzeit

2015–2017

Schulart

Grundschule

Schulkonzept

Münchner Lernhaus: dezentrale Gliederung in modulare überschaubare Einheiten von jeweils vier Klassenzimmern mit zwei Räumen für die Ganztagsbetreuung, einem Arbeitsraum für Lehrkräfte und Betreuer, Nebenräumen und einem Pausenbereich

Pädagogisches Konzept

Mit der Zuordnung in die Lernhäuser soll das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe gestärkt und das Gefühl eines Zuhauses vermittelt werden.

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Kindertagesstätte

Bruttogrundfläche

11 115 m²

Nutzfläche

7140 m²

Anzahl Klassenräume

20

Anzahl Kinder

max. 560

Konstruktion

Modulares System, das unterschiedlich kombiniert und zu verschiedenen Baukörpern zusammengesetzt werden kann; Konstruktion als ausgesteifte Stockwerksrahmen; Decken aus vorgefertigten Sichtbeton-Tonnenschalen

Belichtung

Tageslicht und Kunstlicht

VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

Lagepläne 3 Maßstab 1:7500

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1 Grundschule ­Aubinger Allee, ­F4reiham 1 2 Grundschule Gustl-Bayrhammer-­Straße, Freiham 2 3 Grundschule Bauhausplatz, Domagkpark, Schwabing-­Freimann 4 Grundschule ­Ruth-Drexel-Straße, Prinz-Eugen-Park, Bogenhausen

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:1.000 1 Eingang Grundschule an der Gustl-Bayrhammer-Straße, Freiham 2 Musiksaal 3 Unterrichtsraum 4 Ganztagsbetreuung 5 Speisesaal 6 Küche 7 Foyer 8 Mehrzweckraum 9 Atrium 10 Pausenraum/Mehrzweckbereich 11 Lernnische 12 Teamraum 13 Eingang Kita 14 Verwaltung 15 Gruppenraum ­Kindergarten 16 Gruppenraum ­Krippe 17 Technik 18 Luftraum 19 Lehrerzimmer mit Bibliothek 20 Werkraum 21 Hausmeister­wohnung 22 Lehrmittelraum 23 Werkstatt 24 Stuhllager 25 Verbindungsgang 26 Umkleide Schüler 27 Umkleide Lehrer 28 Konditionsraum 29 Sporthalle 30 Geräteraum

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

Das wesentliche Prinzip des Entwurfs ist die Gliederung in einzelne, überschaubare Lernhäuser, die sich in unterschiedlicher Weise stapeln und kombinieren lassen. Vier Münchner Grundschulen an unterschiedlichen Standorten wurden mit dem modularen System realisiert. (Foto: Grundschule an der Gustl-Bayrhammer-Straße, Freiham)

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Isometrie Lernhausmodul 1 Unterrichtsraum 2 ganztägige ­Betreuung 3 Pausenraum/Mehrzweckbereich 4 Lichthof 5 Teamraum 6 WCs 1

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Begrünung extensiv Filtervlies Dränelement 25 mm Schutz- und Speichervlies Faserschutzmatte Abdichtung Elastomerbitumen zweil­agig Gefälledämmung EPS 25–335 mm Wärmedämmung EPS 100 mm Dampfsperre Bitumen mit Aluminiumeinlage Tonnendecke Stahlbetonfertigteil ­ Weiß­beton 120 mm 2 Blende Aluminiumblech ­gekantet 1 mm Stahlwinkel 200/400/6 mm Abdichtung Elastomerbitumen zwei­lagig 3 Abdichtung Flüssigkunststoff Deckenplatte Stahlbeton 4 Fassadenaufbau: Putz, Trägerplatte Wärmedämmung Mineralwolle 240 mm Stahlbetonwand 330 mm Innenwand Stahl­betonfertigteil 120 mm 5 Deckenaufbau: Linoleum 2,5 mm Heizestrich 55 mm Strukturkammerplatte PP 5 mm Trittschalldämmung EPS 20 mm Gipsfaserplatte 30 mm Hohlraumboden 70 mm Tonnendecke Stahlbetonfertigteil ­Weißbeton 6 Verkleidung Eiche mit inte­grierter Vorhangschiene 7 Sonnenschutz 8 Dreischeiben­isolierverglasung in Rahmen Eiche lackiert: ESG-H 8 + SZR 14 + Float 6 + SZR 14 + ESG-H 6 mm, U = 0,6 W/m2K g 9 Fluchtbalkon Stahlbeton 10 Stütze Brettschichtholz ­Lärche lasiert 80/200 mm 11 Geländer Flachstahl s 40/12 mm verzinkt, ­lackiert, Füllung Rundstäbe Ø 12 mm 12 Horizontallamellen Lärche 20/30 mm Edelstahlwinkel l 30/30/3 mm als Rahmen 13 Lüftungsflügel in Rahmen Eiche: Furnierholzpaneel 10 mm Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm Stahlblech 2 mm Dampfsperre Furnierholzpaneel 10 mm

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

Vertikalschnitt Decke  Maßstab 1:20 1 Trennwand: Gipskartonplatte 2× 12,5 mm C-Profil 50 mm, ­dazwischen ­Mineralfaserplatte 40 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Hohlraum 165 mm C-Profil 50 mm, ­dazwischen ­Mineralfaserplatte 40 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm 2 Deckenaufbau: ­ Linoleum 2,5 mm Heiz­estrich 55 mm Strukturkammerplatte PP 5 mm Trittschalldämmung EPS 20 mm Trägerplatte 30 mm Hohlraumboden 70 mm 3 Deckenplatte Betonhalbfertigteil 120 mm 4 Tonnengewölbe Stahlbetonfertigteil ­Weißbeton 5 LED-Leuchte für ­indirektes Licht 6 Leiste Eiche weiß ­lackiert 20/15 mm Filz 6 mm Lochblechstreifen 1,5 mm Spante Furniersperrholz, dazwischen ­Absorbervlies 50 mm Spannblechstreifen 1 mm 7 LED-Einbauleuchte für direktes Licht

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Decken aus vorgefertigten Tonnenschalen aus Sichtbeton rhythmisieren die Innenräume und verleihen ihnen einen prägnanten Charakter. 

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Die Erschließungsflächen sind als großzügige Aufenthaltsräume gestaltet.

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VIER GRUNDSCHULEN NACH DEM LERNHAUSPRINZIP IN MÜNCHEN, DE

Schulerweiterung in Versailles

222

Joly & Loiret Agence d’Architecture

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Mit seiner bewegten Dachlandschaft belebt der Erweiterungsbau eines bestehenden Grundschulkomplexes in Versailles das Blockinnere eines dichten Wohnquartiers. Die dynamische Form lässt schon im äußeren Erscheinungsbild die Nutzung anklingen – der Bau beherbergt eine Musik- und Tanzschule, die als eine Zweigstelle des regionalen Konservatoriums das öffentliche Bildungsangebot der Stadt erweitert. Der zweigeschossige Baukörper schließt den bestehenden Schulhof zu einer schmalen Seitenstraße ab und ersetzt einen überdachten Pausenplatz der Grundschulanlage aus den 1960er-­Jahren. Das neue Gebäude funktioniert sowohl eigenständig als auch in Zusammenhang mit der Grundschule, deren Schüler dort Musikstunden belegen können. Erschlossen werden beide ­Institutionen durch den Haupteingang im Bestandsgebäude über eine gemeinsame Lobby, an die der neue Flügel mit seinem hellen Empfangsbereich nahtlos angrenzt. Von hier führt ein kurzer Flur an den Umkleiden vorbei zu den lichterfüllten Tanzstudios in den beiden raumhaltigen Dachvolumina, deren asymmetrische Pyramidenstumpfform die Raumorientierung für die Tänzer und auch die Akustik verbessert. Große bodentiefe Verglasungen öffnen sich zum Hof, und zusätzliches Tageslicht strömt durch die Oberlichter ein. Im Erdgeschoss sind, ebenfalls zum Schulhof orientiert, vier Musik- und ­Probenräume sowie die Erweiterung der Schulmensa unter­ gebracht. Um gegenseitige Störungen zu vermeiden, wurden die Tanzstudios akustisch entkoppelt als Raum-in-RaumKonstruktion auf Schwingungsdämpfern gelagert. Zu den in neutralem Weiß gehaltenen Tanz- und Musikräumen bildet der breite Korridor im Erdgeschoss einen lebhaften Kontrast. Der dunkelgraue Lehmputz der Wände sorgt im Zusammenspiel mit der außergewöhnlichen Deckengestaltung der Künstlerin Marie Maillard sowie den Einbaumöbeln und Böden aus Eichenholz für eine warme Atmosphäre mit haptisch angenehmen Oberflächen. Der Flur folgt dem leichten Gefälle der Straße und bietet vielgestaltige Aufenthaltsbereiche an, wie die einladenden Sitznischen in den 40 cm tiefen Fensterlaibungen zur Straße. Sie dienen als Treffpunkte und Wartezone für die Schüler, die durch kleine Fenster auch direkt in die Musikräume blicken können. Das Äußere der Schulerweiterung wird von homogenem Cremeweiß geprägt, das die Farben der umgebenden Bebauung aufnimmt und den expressiven Baukörper als skulpturale Einheit betont. Dabei sind die Dachflächen mit emaillierten Terrakottadachziegeln bekleidet, für die Fassaden wurden handgefertigte Ziegel verwendet; auch der Schriftzug „Conservatoire“ ist als Relief in die Ziegelhülle integriert. Hinter der vorgemauerten Schale verbirgt sich eine heterogene Konstruktion: Während das Erdgeschoss massiv betoniert ist, wurde das Obergeschoss weitgehend in Holzbauweise erstellt. Am hofseitigen Übergang von Neu- und Altbau verbindet ein leichtes Vordach beide Baukörper und bietet mit seiner transluzenten Verglasung den geschützten direkten Zugang zur Mensa. 223

Standort

Versailles, FR

Bauzeit

2015–2016

Schulart

Grundschule

Schulkonzept

Sanierung und Erweiterung eines Bestandsgebäudes zur Schaffung neuer Räume für die Grundschule sowie der örtlichen Musik- und Tanzhochschule Höherliegendes EG: Tanzstudio (Sanierung eines bestehenden ­Gebäudes) Tanzstudio, Musikräume (Erweiterung) Tieferliegendes EG: Tanzstudio (Erweiterung) 1. OG, Lully-Gebäude: neues Lehrerzimmer, Klassenzimmer, Zugang zum Aufzug

Zusatzmöglichkeiten der Raumnutzung

Tanz- und Musikräume

Bruttogrundfläche

787 m² + 300 m2 Renovierung

Konstruktion

Betonböden; Stützen, Träger und Deckenplatte aus Stahlbeton; Holzkonstruktion für die gesamte Gebäudehülle

Belichtung

Weißes (kaltes) Licht mit 4000 K im Tanz- und Musikstudio; gelbes (warmes) Licht mit 2800 K in den Gemeinschaftsbereichen und auf Verkehrs­ flächen; natürliches Tageslicht

Belüftungssystem

Dual-Flow-Belüftung

Energetische Ansätze

Umsetzung von Bioklima- und Passivhauskon­ zepten, einschließlich Außendämmung; kompakte Gebäudeform; Querlüftung, die durch geöffnete Oberlichter in den Tanzstudios unterstützt wird; natürliche Beleuchtung; vertikale Außenjalousien als Sonnenschutz

SCHULERWEITERUNG IN VERSAILLES, FR

Lageplan Maßstab 1:2500

In den beiden r­ aumhaltigen Dachvolumina befinden sich die Tanz­ studios, die über Oberlichter und bodentiefe Verglasungen zum Hof ­belichtet werden.

224

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:400 1 Tanzstudio 2 Umkleide 3 Ausstellung (umgebauter Bestand) 4 Haupteingang (umgebauter Bestand) 5 Probenraum 6 Flur 7 Musikraum 8 Mensa ­(Erweiterung) 9 Mensa (Bestand) 10 Ausgang Pausenhof

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Erdgeschoss

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SCHULERWEITERUNG IN VERSAILLES, FR

Der Neubau einer Musik- und Tanzschule erweitert die bestehende Grundschulanlage in einem dich­ ten Wohnquartier. Die Tanzstudios sind in den beiden prägnanten Dachbereichen situiert.

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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SCHULERWEITERUNG IN VERSAILLES, FR

Vertikalschnitt  Maßstab 1:20 1 Dachziegel Terrakotta, weiß emailliert 12 mm Lattung 27/40 mm Konterlattung 27/40 mm Dichtungsbahn Spanplatte 18 mm Sparren 80/60 mm, dazwischen Wärmedämmung Dampfsperre Träger Brettschichtholz 320/80 mm Unterkonstruktion Stahlprofil o 50 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Akustikpaneel 50 mm Gipskartonplatte perforiert 12,5 mm 2 Oberlicht: Zweifachisolierverglasung in ­Aluminiumrahmen 3 Rollo Polyestergewebe 4 Abdeckung Zinkblech weiß pulverbeschichtet 2 mm 5 Blendmauerwerk selbsttragend: Ziegel handgefertigt aus weißem Ton 220/110/55 mm, Mörtelfuge weiß 8 mm Hinterlüftung 20 mm Dichtungsbahn Holzfaserdämmung 50 mm Holzwerkstoffplatte 22 mm Stütze Brettschichtholz Fichte 100/50 mm, dazwischen Wärme­dämmung ­Mineralwolle Holzwerkstoffplatte 18 mm Dampfsperre Hohlraum 200 mm Unterkonstruktion Stahlprofil o 50 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm Akustikpaneel 50 mm Gipskartonplatte perforiert 12,5 mm 6 Maueranker Edelstahl 5/7 mm 7 Fenstersturz Ziegel befestigt an ­verdeckter Edelstahlkonsole 7 mm 8 Bodenbelag Vinyl 3 mm Schwingboden: Mehrschichtplatte Birke 38 mm Elastomerfuß 30 mm Stahlbetondecke 250 mm akustische Entkopplung Wand/Decke Elastomerstreifen 15 mm 9 Zweifachisolierverglasung in ­Holzrahmen 10 akustisch getrennte Raum-in-Raum-Konstruktion: Gipskarton perforiert 12,5 mm Akustikpaneel 50 mm Hohlraum 50 mm Gipskarton 2× 12,5 mm Akustikdämmung 50 mm Aufhängung an Stahlrahmen 120/50 mm 11 2× Zweifachisolierverglasung in Holzrahmen akustisch abgekoppelt 12 Bodenbelag Linoleum 2,5 mm Schwingungsdämpfer eingelassen in Stahlbetonplatte 120 mm Hohlraum 10 mm Trittschalldämmung Hartschaumplatte 40 mm Stahlbetonbodenplatte 220 mm Wärmedämmung 120 mm 13 Blendmauerwerk selbsttragend: Ziegel handgefertigt aus weißem Ton 220/110/55 mm, Mörtelfuge weiß 8 mm Hinterlüftung 20 mm Dichtungsbahn Holzfaserdämmung 50 mm Stahlbetonsockel 90 mm akustische Trennschicht Mineral­faserplatte 60 mm Mauerwerk Betonstein 100 mm Unterkonstruktion Stahlprofil o 50 mm, dazwischen Akustikdämmung Gipskartonplatte 2× 12,5 mm

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SCHULERWEITERUNG IN VERSAILLES, FR

Gymnasium in Kopenhagen

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3XN

KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Ein quadratischer Kubus umspielt von farbigen Glaslamellen im Kopenhagener Stadtteil Ørestad verrät von außen zunächst wenig über das ungewöhnliche Innere des Gymnasiums. Das offene Raumkontinuum unterstützt nicht nur das pädagogische Konzept und fördert neue Lehr- und Lernmethoden ebenso wie Kommunikation und Gemeinschaft. Es ist gleichsam die architektonische Umsetzung der dänischen Schulreform, die Offenheit, Transparenz und eigenverantwortliches Lernen in weitgehend hierarchiefreien Räumen anstrebt. Den Mittelpunkt des Schulhauses bildet die weite, helle Halle. Um diesen zentralen Kern sind die Geschossdecken jeweils unterschiedlich ausgeschnitten, sodass sich die Ebenen gegeneinander versetzt um die skulpturale Treppe gruppieren, die sich über die vier Etagen nach oben schwingt. Der Luftraum erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und erhält durch die vollständig verglasten Fassaden und das lang gestreckte Dachoberlicht eine Fülle von Tageslicht. Atrium und Lernebenen verbinden sich nahtlos zu einer vielgestaltigen Raumlandschaft mit Treppen, Galerien, Plateaus und Nischen. Diese Landschaft ist zoniert durch halbhohe Wandschränke und die kreisrunden Volumina der geschlossenen Besprechungsräume. Auf deren „Dächern“ liegen loungeartige Lerninseln als Teambereiche und Ruhezonen. Drei Zylinder in den Gebäudeecken nehmen Fluchttreppen, Aufzug und Sanitärräume auf. Die offenen Bereiche, ihre horizontalen und vertikalen Verbindungen sowie die vielfältigen Sichtbeziehungen spiegeln den interdisziplinären Ansatz des Lehrkonzepts wider. Anstelle von Jahrgangsstufen arbeiten die Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren in Lernteams zusammen. Jede der vier Geschossebenen nimmt eine Lernzone mit jeweils eigenem Wissensbereich auf und stellt Räumlichkeiten für eine Vielfalt von Unterrichtsformen und Lernaktivitäten bereit. Offene Bereiche für Gruppenarbeit stehen ebenso zur Verfügung wie Nischen für das Selbststudium und abgeschlossene Räume für Präsentationen und Besprechungen. Ergänzt wird das Konzept durch das neu entwickelte Mobiliar, das sich einfach kombinieren lässt und variable Lernorte schafft. Da die Schüler entsprechend des Schwerpunkts des Gymnasiums – Medienkunde und innovativer Einsatz digitaler Medien – mit Laptops arbeiten, sind die mit Sofas und Sitzsäcken bestückten Lerninseln nicht nur zum Entspannen, sondern auch für die Arbeit vorgesehen; die breiten Brüstungen dienen als informelle Stehtische. Die offene Lernlandschaft ist kombiniert mit wenigen klassenzimmerartigen Gruppenräumen entlang der Fassaden, die wiederum über Glaswände mit dem Großraum verbunden sind. Im Erdgeschoss liegt die Mensa, die zugleich das Foyer darstellt. Sie geht nahtlos über in das Auditorium mit breiter Treppe und Sitzstufen, die nach unten zur Sporthalle führen. Für einen moderaten Geräuschpegel sorgen Akustikdecken und -wände sowie die schalldämpfenden Oberflächen der Ausbauten.

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Standort

Kopenhagen, DK

Bauzeit

2003–2007

Schulart

Oberschule

Schulkonzept

Offene Lernlandschaft mit vielfältigen horizontalen und vertikalen Verbindungen; übersetzt das interdisziplinäre Lehrkonzept sowie die Offenheit und Flexibilität der Lernformen im Raum

Pädagogisches Konzept

Interdisziplinärer Ansatz für das Lehrkonzept in den Fächern der Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften sowie dem Fachbereich Medien, Kommunikation und Kultur

Bruttogrundfläche

12 000 m²

Anzahl Kinder

1100

Konstruktion

Ausschnitte in den Geschossdecken formen den zentralen offenen Bereich mit der breiten Wendeltreppe. Drei Stützen bilden das primäre Tragsystem, ergänzt durch frei und nach Erfordernis angeordnete Stützen. Jede Etage verfügt nur über wenige ortsfeste Elemente, sodass eine Umgestaltung und Neuanordnung jederzeit und nach Belieben möglich ist.

Belichtung

Die Innenräume werden von den Seiten und über die offenen Geschosse hindurch von Tageslicht durchflutet. Verstellbare Lamellenfassaden zur Steuerung der Sonneneinstrahlung; CTS-Energiemanagementsystem zur effizienten Beleuchtung, Heizung und Belüftung

Belüftungssystem

Hybrid-Belüftungssystem: mechanische Heizung über Fernwärmenetz und natürliche Belüftung

Energetische Ansätze

Kompakte Bauform; Solaranlage; Steuerung des Sonnenlichteinfalls über Lamellen; bedarfsgesteuertes Belüftungssystem mit hocheffizienter ­Wärmerückgewinnung; automatische Steuerung aller technischen Anlagen und der Fernwärmeversorgung; Anlagen sind je nach Nutzung, Nutzungszeit und Lage der einzelnen Areale in Teilbereiche untergliedert; dezentrale Heiß­ wasserbereitung; Durchflussbegrenzer (Wasserverbrauch); Energiesparlampen

GYMNASIUM IN KOPENHAGEN, DK

Schnitt Grundrisse Maßstab 1:750 1 Foyer 2 Kantine 3 Verwaltung 4 Luftraum/Sporteinrichtungen 5 Musikräume 6 Bibliothek 7 Atrium 8 Gruppenraum 9 Besprechungsraum 10 Lehrerzimmer aa

Der Kubus umfasst ein offenes Raumkontinuum. Aspekte wie Offenheit, Transparenz und eigen­ verantwortliches Lernen in weitgehend hierarchie­ freien Räumen waren für die architektonische Gestaltung ausschlaggebend.

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Im zentralen Atrium gruppieren sich versetzte Ebenen um eine Treppe. Die vielgestaltige Raumlandschaft umfasst Galerien, Plateaus und Nischen mit differenzierten Aufenthaltsqualitäten.

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GYMNASIUM IN KOPENHAGEN, DK

Detailschnitte Maßstab 1:20 153 Steigungen 168/280 mm i.M. Laufbreite 2550 mm 1

1 Handlauf Esche 34/60 mm 2 Magnesitestrich 50 mm Stahlbeton 120 mm 3 Stahlprofil HEB 550 mit Brandschutzanstrich 4 Gipskartonplatte 2× 13 mm 5 Stahlblechprofil o 27/60 mm 6 Setzstufe Esche 15–22 mm 7 Tritt Esche 22 mm Korkment 2 mm Stahlblech 6 mm 8 Edelstahlprofil gebürstet 2/80 mm 9 Akustikputz auf Trägerplatte 25 mm Gipskartonplatte 2× 13 mm 10 Holzwerkstoffplatte Esche 10,5 mm Mineralwolle 45 mm Luftzwischenraum 55 mm Stahlblech 10 mm Stahltrapezblech 20 mm Gipskartonplatte 2× 13 mm 11 Tragholm Stahlblech 560/250/10 mm

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KONZEPTE FÜR DIE GEMEINSCHAFT

Detailschnitte Maßstab 1:20

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1 Belag Esche 22 mm Trittschalldämmung 12 mm Stahlblech 6 mm 2 Handlauf Esche 25/50 mm 3 Wange Stahlrohr s 50/400/6 mm 4 MDF-Platte 28 mm 5 Stahlblech verschweißt 6 mm 6 Gipskartonplatte 2× 13 mm Stahlblechprofil 2× o 27 / 60 mm 7 Teppichbelag Stahlbeton 120 mm 8 Träger Stahlprofil IPE 240 mit Brandschutzverkleidung 9 abgehängte Decke Gipskartonplatte 13 mm 10 Schiebetür Stahlprofilrahmen mit druckfester Dämmung, beidseitig Sperrholzplatte gelocht 13 mm mit Brandschutzbeschichtung

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Grundriss Ruheinsel Maßstab 1:200

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GYMNASIUM IN KOPENHAGEN, DK

Freiheit Otho, 4. Klasse (Schulvisionenwerkstatt der Baupiloten)

AUTOREN

BILDNACHWEISE

Kirstin Bartels ist Architektin, Schulbauberaterin und geschäftsführende Partnerin von Cityförster Hamburg. Nach dem Studium lebte sie 14 Jahre in Oslo und entwickelte dort Ihren Arbeitsschwerpunkt im Bereich pädagogische ­Architektur. Sowohl in Norwegen als auch in Deutschland hat sie bereits inno­vative Schulbauten realisieren können. Derzeit ist sie mit der Planung des ­Elisabeth-von-Thadden-Gymnasiums als Projekt der IBA Heidelberg beschäftigt. Seit 2012 berät sie außerdem Schulen, Städte und Gemeinden im Inund Ausland bei der Entwicklung von räumlich-pädagogischen Schulkonzepten im Rahmen der „Phase Null“.

fasch&fuchs.architekten Cover Vorderseite Vertikalschnitt Oberlicht (­­Schul- und Kulturzentrum in Feldkirchen an der Donau) Adam Mørk Cover Rückseite (Grundschule in Odder) labor b designbüro nach der Vorlage von Jochem Schneider; Quelle: Schulen planen und bauen 2.0. Grundlagen, Prozesse, Projekte/Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland. Herausgeber: Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 7, 12 unten Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 8 oben links, 11 unten Stefan Bayer 8 oben rechts HeidelbergCement/Steffen Fuchs 8 unten links flashpoint studio 5, 8 unten rechts Eberhard Weible 11 oben, 12 oben Eduard Hueber 16 Jakob Schoof 157, 158/159, 174, 176, 180/181 die Baupiloten 19, 20 oben, 21, 32, 76, 118, 162, 194, 240 Jan Bitter 20 unten, 22, 25 Imke Wies van Mil/Henning Larsen 27, 28, 31 Su Shengliang 34, 36, 38/39, 40, 41 Adam Mørk 42, 44, 46/47, 48, 49, 66, 68, 70, 71, 72/73, 74, 75 Markus Dobmeier 50, 54, 55 Christian Brandstätter 52, 56/57 Bruno Klomfar 58, 60, 62/63, 64, 65 Stijn Bollaert VG Bild-Kunst, Bonn 2020 78, 80, 82/83, 84, 85, 86, 87 José Hevia Blach 88, 90, 92, 93, 95, 96, 97 Adrià Goula 98, 101, 102/103, 104, 106, 107 Hertha Hurnaus 108, 110, 112, 113, 114, 115, 116, 117 Luis Díaz Díaz 120, 122, 124, 126, 127, 128, 129 Tim van de Velde VG Bild-Kunst, Bonn 2020 130, 132, 135, 136/137, 138, 139 Alessandra Bello I-Venedig 140, 142, 144/45, 147, 148, 149 Grüntuch Ernst Architekten, Foto: Celia de Coca 150, 152, 155, 156, 160, 161 Stefan Müller-Naumann 164, 166, 169, 172, 173 Carolin Hirschfeld 168, 170 Meike Hansen/Archimage 178 Hagen Stier 182, 183 Mark Hadden 184, 186, 188, 189, 190, 191, 192, 193 Hutton + Crow 196, 203, 207 unten Jørgen Weber 198 oben Peter Nørby 199, 204, 207 oben Henning Larsen 205 Brigida González 208, 212, 213, 214, 216/217, 218, 219, 220, 221 Schnepp Renou 222, 224, 226/227, 229 Adam Mørk / 3XN 230, 232, 235, 236, 237, 238/239

Elisabeth Endres studierte Architektur an den Technischen Universtäten Kaisers­ lautern und München. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik bei Professor Gerhard Hausladen sowie Pro­ jektleiterin und seit 2018 Mitglied der Geschäftsleitung im Ingenieurbüro ­Hausladen. In ihrer Dissertation forschte sie zum Thema „LowTech vs. HighTech – Haustechnik an der Schnittstelle zur Architektur“. Nach Lehraufträgen an der Akademie der Bildenden Künste München sowie den Hochschulen Wismar und Salzburg hat sie seit 2019 die Professur für Gebäudetechnologie an der TU Braunschweig inne. Susanne Hofmann, Architektin BDA, ist Gründerin und Inhaberin des B ­ erliner Architekturbüros die Baupiloten BDA. Ihr Schwerpunkt liegt auf partizipativ entwickelten Schulen, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie öffentlichem Wohnungsbau. Die innovativen, sozial engagierten Architekturprojekte, Be­teiligungsverfahren und -werkzeuge wurden mit verschiedenen Preisen prä­miert. So wurde beispielsweise das Schul-Visionenspiel – ein Verhandlungswerk­zeug zur Entwicklung von räumlichen Veränderungen – vom Bundeswirtschaftsministerium als Kultur- und Kreativpiloten 2018 ausgezeichnet. Sandra Hofmeister ist Chefredakteurin von Detail. Nach dem Studium der Kunst­ geschichte und Romanistik in Berlin und München promovierte sie an der ­Ludwig-Maximilians-Universität. Von 2012 bis 2015 war sie C ­ hefredakteurin der deutschen Domus. Ihre Texte mit den Schwerpunkten Architektur und ­Design sind in internationalen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ­erschienen. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin und Herausgeberin unterrichtet Sandra Hofmeister an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Barbara Pampe ist seit Dezember 2019 gemeinsam mit Dr. Meike Kricke Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Sie leitete von 2014 bis 2019 den Bereich Pädagogische Architektur. Nach dem Studium in Bordeaux, Weimar und Delft arbeitete sie in verschiedenen Architekturbüros und ­gründete 2011 gemeinsam mit Vittoria Capresi baladilab. Im Bereich Schulbau for­schte und lehrte sie am Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen der Universität Stuttgart bei Professor Arno Lederer. 2011 bis 2014 hatte sie eine ­Professur für Entwerfen und Gebäudelehre an der German University in ­Cairo GUC inne. Sie ist Autorin und Initiatorin von Publikationen und Projekten zum Thema zukunftsfähiger Schulbau und lehrt an Hochschulen im In- und Ausland. Imke Wies van Mil ist Lichtplanerin und -forscherin für Architektur. Bei ­Henning Larsen (Kopenhagen) bringt sie ihre Beleuchtungskompetenz in eine Vielzahl von Projekten ein. An der Royal Danish Academy of Fine Arts arbeitet sie an ­einer Promotion. Ihr Forschungsinteresse zielt darauf ab, die Lichtverhält­ nisse in unserer alltäglichen und insbesondere in der pädagogischen ­Umgebung zu verbessern. Bevor sie ihre jetzigen Positionen antrat, arbeitete sie für das ­multidisziplinäre Designbüro Arup in Amsterdam und London. Sie hat einen MSc in Industrial Design Engineering (Technische Universität Delft) und einen MSc in Lichtdesign (University College London).  

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AUTOREN

BILDNACHWEISE

Kirstin Bartels ist Architektin, Schulbauberaterin und geschäftsführende Partnerin von Cityförster Hamburg. Nach dem Studium lebte sie 14 Jahre in Oslo und entwickelte dort Ihren Arbeitsschwerpunkt im Bereich pädagogische ­Architektur. Sowohl in Norwegen als auch in Deutschland hat sie bereits inno­vative Schulbauten realisieren können. Derzeit ist sie mit der Planung des ­Elisabeth-von-Thadden-Gymnasiums als Projekt der IBA Heidelberg beschäftigt. Seit 2012 berät sie außerdem Schulen, Städte und Gemeinden im Inund Ausland bei der Entwicklung von räumlich-pädagogischen Schulkonzepten im Rahmen der „Phase Null“.

fasch&fuchs.architekten Cover Vorderseite Vertikalschnitt Oberlicht (­­Schul- und Kulturzentrum in Feldkirchen an der Donau) Adam Mørk Cover Rückseite (Grundschule in Odder) labor b designbüro nach der Vorlage von Jochem Schneider; Quelle: Schulen planen und bauen 2.0. Grundlagen, Prozesse, Projekte/Leitlinien für leistungsfähige Schulbauten in Deutschland. Herausgeber: Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 7, 12 unten Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 8 oben links, 11 unten Stefan Bayer 8 oben rechts HeidelbergCement/Steffen Fuchs 8 unten links flashpoint studio 5, 8 unten rechts Eberhard Weible 11 oben, 12 oben Eduard Hueber 16 Jakob Schoof 157, 158/159, 174, 176, 180/181 die Baupiloten 19, 20 oben, 21, 32, 76, 118, 162, 194, 240 Jan Bitter 20 unten, 22, 25 Imke Wies van Mil/Henning Larsen 27, 28, 31 Su Shengliang 34, 36, 38/39, 40, 41 Adam Mørk 42, 44, 46/47, 48, 49, 66, 68, 70, 71, 72/73, 74, 75 Markus Dobmeier 50, 54, 55 Christian Brandstätter 52, 56/57 Bruno Klomfar 58, 60, 62/63, 64, 65 Stijn Bollaert VG Bild-Kunst, Bonn 2020 78, 80, 82/83, 84, 85, 86, 87 José Hevia Blach 88, 90, 92, 93, 95, 96, 97 Adrià Goula 98, 101, 102/103, 104, 106, 107 Hertha Hurnaus 108, 110, 112, 113, 114, 115, 116, 117 Luis Díaz Díaz 120, 122, 124, 126, 127, 128, 129 Tim van de Velde VG Bild-Kunst, Bonn 2020 130, 132, 135, 136/137, 138, 139 Alessandra Bello I-Venedig 140, 142, 144/45, 147, 148, 149 Grüntuch Ernst Architekten, Foto: Celia de Coca 150, 152, 155, 156, 160, 161 Stefan Müller-Naumann 164, 166, 169, 172, 173 Carolin Hirschfeld 168, 170 Meike Hansen/Archimage 178 Hagen Stier 182, 183 Mark Hadden 184, 186, 188, 189, 190, 191, 192, 193 Hutton + Crow 196, 203, 207 unten Jørgen Weber 198 oben Peter Nørby 199, 204, 207 oben Henning Larsen 205 Brigida González 208, 212, 213, 214, 216/217, 218, 219, 220, 221 Schnepp Renou 222, 224, 226/227, 229 Adam Mørk / 3XN 230, 232, 235, 236, 237, 238/239

Elisabeth Endres studierte Architektur an den Technischen Universtäten Kaisers­ lautern und München. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik bei Professor Gerhard Hausladen sowie Pro­ jektleiterin und seit 2018 Mitglied der Geschäftsleitung im Ingenieurbüro ­Hausladen. In ihrer Dissertation forschte sie zum Thema „LowTech vs. HighTech – Haustechnik an der Schnittstelle zur Architektur“. Nach Lehraufträgen an der Akademie der Bildenden Künste München sowie den Hochschulen Wismar und Salzburg hat sie seit 2019 die Professur für Gebäudetechnologie an der TU Braunschweig inne. Susanne Hofmann, Architektin BDA, ist Gründerin und Inhaberin des B ­ erliner Architekturbüros die Baupiloten BDA. Ihr Schwerpunkt liegt auf partizipativ entwickelten Schulen, Bildungs- und Kultureinrichtungen sowie öffentlichem Wohnungsbau. Die innovativen, sozial engagierten Architekturprojekte, Be­teiligungsverfahren und -werkzeuge wurden mit verschiedenen Preisen prä­miert. So wurde beispielsweise das Schul-Visionenspiel – ein Verhandlungswerk­zeug zur Entwicklung von räumlichen Veränderungen – vom Bundeswirtschaftsministerium als Kultur- und Kreativpiloten 2018 ausgezeichnet. Sandra Hofmeister ist Chefredakteurin von Detail. Nach dem Studium der Kunst­ geschichte und Romanistik in Berlin und München promovierte sie an der ­Ludwig-Maximilians-Universität. Von 2012 bis 2015 war sie C ­ hefredakteurin der deutschen Domus. Ihre Texte mit den Schwerpunkten Architektur und ­Design sind in internationalen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ­erschienen. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin und Herausgeberin unterrichtet Sandra Hofmeister an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Barbara Pampe ist seit Dezember 2019 gemeinsam mit Dr. Meike Kricke Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Sie leitete von 2014 bis 2019 den Bereich Pädagogische Architektur. Nach dem Studium in Bordeaux, Weimar und Delft arbeitete sie in verschiedenen Architekturbüros und ­gründete 2011 gemeinsam mit Vittoria Capresi baladilab. Im Bereich Schulbau for­schte und lehrte sie am Institut für Öffentliche Bauten und Entwerfen der Universität Stuttgart bei Professor Arno Lederer. 2011 bis 2014 hatte sie eine ­Professur für Entwerfen und Gebäudelehre an der German University in ­Cairo GUC inne. Sie ist Autorin und Initiatorin von Publikationen und Projekten zum Thema zukunftsfähiger Schulbau und lehrt an Hochschulen im In- und Ausland. Imke Wies van Mil ist Lichtplanerin und -forscherin für Architektur. Bei ­Henning Larsen (Kopenhagen) bringt sie ihre Beleuchtungskompetenz in eine Vielzahl von Projekten ein. An der Royal Danish Academy of Fine Arts arbeitet sie an ­einer Promotion. Ihr Forschungsinteresse zielt darauf ab, die Lichtverhält­ nisse in unserer alltäglichen und insbesondere in der pädagogischen ­Umgebung zu verbessern. Bevor sie ihre jetzigen Positionen antrat, arbeitete sie für das ­multidisziplinäre Designbüro Arup in Amsterdam und London. Sie hat einen MSc in Industrial Design Engineering (Technische Universität Delft) und einen MSc in Lichtdesign (University College London).  

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PROJEKTBETEILIGTE Seite 34 Grundschule in Hangzhou Jinhui South Road, Yuhang District, Hangzhou, Zhejiang Province (CN) Bauherr Hangzhou Liangzhu New Town Management Committee Architektur GLA (Greentown Liuhe Architects), Hangzhou gla-design.com Mitarbeit Zhu Peidong, Song Ping, Fu Dongsheng, Wu Haiwen, Zhu Feng, Xu Lingfeng, Xie Daoqing, Zhou Jian, Feng Jianhua, Huang Guohua, Yu Qin, Lin Dehong, Zhong Yeqing

Seite 50 Schuldorf in Mzamba Mzamba, Ostkap (ZA) Bauherr s2arch – social and sustainable architecture, Verein für soziale und nachhaltige Architektur, Wien (AT) mit Ithuba Wild Coast Community College (IWCCC), Mzamba Mouth (Mbizana) Ostkap, Südafrika ithuba.org

Innenarchitektur Zhu Peidong, Wang Lijun, Wu Haiwen

Bauherr Gemeinde Höchst

Architektur Cebra, Aarhus cebraarchitecture.dk Mitarbeit Carsten Primdahl, Mikkel Frost, Kolja Nielsen, Mikkel Schlesinger, Rasmus Kruse Jensen, Flemming Svendsen, Mette Yde, Allan Trøjborg, Anders Tind, Tommy Ladegaard Rand, Troels Tvedebrink, Thomas Christensen, Rebekka Nielsen, Trine Gylling, Daniel Birch, Maialen Irastorza Bauleitung Rasmus Kruse Jensen Tragwerksplanung MT Højgaard Design & Engineering, Søborg mth.dk

Architektur Dietrich | Untertrifaller, Bregenz dietrich.untertrifaller.com

Architektur C.F. Møller Architects, Kopenhagen cfmoller.com

Gebäudetechnik (Ausführung) Consortium KT DTEK, Kopenhagen Fassade (Ausführung) Eiler Thomsen Alufacader, Holstebro et-alu.dk Solarpaneele SolarLab, Aarhus solarlab.dk

Bauherr Departament d’ensenyament de la Generalitat de Catalunya Architektur GATPA Arquitectes, Barcelona Alex Gallego, Jordi Adell, David Tapias and Gerard Puig arquitecturacatalana.cat Mitarbeit Alex Gallego Urbano, Jordi Adell Roig, David Tapias Monné, Gerard Puig Freixas Tragwerksplanung Manuel Arguijo y Asociados, Barcelona manuelarguijo.com Bauleitung Tarraco Empresa Constructora, Barcelona tarracoec.com

Außenanlagen C.F. Møller Landscape, Kopenhagen

Terrazzoboden Graus, Lleida terratzosgraus.com

Mitarbeit Peter Nußbaumer (Projektleitung), Katharina Reiner, Suzanne Bentlage

Seite 78 Sonderschule in Gent

Betonsteine Prefabricats Lleida, Artesa de Segre prefabricatslleida.com

Tragwerksplanung Holz Merz Kley Partner, Dornbirn mkp-ing.com

BuBaO Sint-Lievenspoort, Sint-Lievenspoortstraat 129, Gent (BE)

Betonschalung Sten, Barcelona sten.es

Tragwerksplanung Beton Gehrer, Höchst

Bauherr  DBFM Schools of Tomorrow, Vzw Sint-Lievenspoort

Seite 98 Schulgebäude in Sabadell

Bauleitung gbd, Dornbirn gbd.at Bauphysik Weithas, Lauterach weithas.com Haustechnik e-plus, Egg e-plus.at Elektroplanung Hecht, Rankweil hecht.at

Architektur evr-architecten, Gent evr-architecten.be Mitarbeit  Jan Van Den Broeke, Niels Baeck, Manu Heytens, Mathieu Verougstraete, Lore Perneel, Michiel Weekers (evr-architecten); Wouter Callebaut, Nicholas Matthijs (Callebaut Architecten) Projektleitung Niels Baeck

Bauökologie Spektrum, Dornbirn spektrum.co.at

Generalunternehmer  Van Laere, Zwijndrecht vanlaere.be

Entwässerung Rudhardt+Gasser, Bregenz rgzt.at

Innenausbau und Möbel Planofurn NV, Waregem planofurn.be

Landschaftsarchitektur Heinrich, Winterthur (CH) h-la.ch

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Bauherr Ejendomsfonden Copenhagen International School (ECIS)

Tragwerk, Gründung, Rohbau Per Aarsleff, Kopenhagen aarsleff.com

Gaißauer Straße 10, 6973 Höchst (AT)

Bauherr Gemeinde Odder

Calle Mare Isabel Ventosa, s/n, 08800 Vilanova i la Geltrú, Barcelona (ES)

Leitung Markus Dobmeier orangefarm-ev.de

Tragwerksplanung GLA (Greentown Liuhe Architects)

Tværgade 12, 8300 Odder (DK)

Levantkaj 4–14, 2150 Kopenhagen (DK)

Tragwerksplanung, Gebäudetechnik Niras, Kopenhagen niras.com

Seite 58 Volksschule in Höchst

Seite 42 Gesamtschule in Odder

Seite 88 Schulerweiterung in Vilanova i la Geltrú

Architektur Studio Mzamba, Hochschule München, München (DE)

Bauleitung Zhu Peidong, Song Ping

Landschaftsarchitektur Greentown Akin, Hangzhou g-la.cn

Seite 66 Internationale Schule in Kopenhagen

Carrer del Jardí, 08202 Sabadell (ES) Bauherr Agrupació Pedagògica Sant Nicolau Sabadell Architektur Harquitectes, Sabadell David Lorente, Josep Ricart, Xavier Ros, Roger Tudó, Sabadell harquitectes.com Mitarbeit Blai Cabrero, Carla Piñol, Toni Jiménez Tragwerksplanung Planungsphase BIS structures, Barcelona bisstructures.com Tragwerksplanung Ausführung DSM arquitectes, Vic dsm-arquitectes.blogspot.com mit ÀBAC enginyers, Barcelona

Generalunternehmer Tarraco Empresa Constructora SLU, Sant Cugat del Vallès tarracoec.com

Haustechnik- und Elektroplanung Bauphase 1 HPD Planungsdienst, Vösendorf hpd.at

Holzbau Fassade Charpentes Vial SA, Le Mouret vialcharpentes.ch

Fassade Süd und Innenausbau Holz Decoval, Carpintería y Decoración S.L., Barcelona

Haustechnikplanung Bauphase 2 Thermoprojekt, Wien thermo-projekt.at

Seite 130 Grundschule in Lebbeke

Holzkonstruktion Südfassade Soldevila Construccions de Fusta, S.A., Barcelona soldevila.es

Elektroplanung Bauphase 2 tgaplan gebäudetechnik gmbh, Grein tgaplan.at

Stahltragwerk Ferricat, S.L., Dosrius ilurosl.com

Kunst am Bau Hermann Staudinger, Wien hermannstaudinger.at

Architektur Compagnie-O architects, Gent compagnie-o.be

Seite 120 Schule in Orsonnens

Mitarbeit Francis Catteeuw, Pieter Van der Poel, Stefan Hooijmans, Soetkin Goddaert, Ruben Rottiers 

Haustechnik EDA Instalaciones y Energías, S.L., Barcelona edaie.com Fassade Viroc, Guadalajara (MX) virocmx.com Seite 108 Schul- und Kulturzentrum in  Feldkirchen an der Donau Schulstrasse 12, 4101 Feldkirchen an der Donau (AT) Bauherr Verein zur Förderung der Infrastruktur der Marktgemeinde Feldkirchen an der Donau Architektur fasch&fuchs.architekten, Wien Hemma Fasch, Jakob Fuchs, Fred Hofbauer faschundfuchs.com Projektleitung Bauphase 1 Regina Gschwendtner Projektleitung Bauphase 2 Martina Ziesel Mitarbeit Martina Ziesel, Robert Breinesberger, Bianca Mann, Constanze Menke, Martin Ornetzeder, Stefanie Schwertassek, Emanuel Tornquist, Heike Weichselbaumer, Erwin Winkler Tragwerksplanung werkraum wien ingenieure, Wien werkraumwien.at Bauphysik Dr. Pfeiler GmbH, Graz zt-pfeiler.at Brandschutz IBS Technisches Büro GmbH, Linz ibs-tb.at Ausschreibung Günter Bösch, Klosterneuburg

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Route de Chavannes 29, 1694 Orsonnens (CH) Bauherr Commune de Villorsonnens Architektur TEd’A arquitectes, Palma de Mallorca (ES) tedaarquitectes.com Bauleitung Rapin Saiz Architectes, Vevey rapinsaiz.ch Mitarbeit Toni Ramis, Tomeu Mateu, Margherita Lurani, Teresa Piferrer (TEd’A), Mona Dorion, Valentin Rey, Camille Trechot, Nicolas Olivier (Rapin Saiz) Tragwerksplanung Holzbau Ratio Bois, Ecublens ratio-bois.ch Tragwerksplanung Betonbau 2M Ingénierie Civile, Yverdon-les-Bains 2m-ingenieurs.ch Akustikplanung Ecoacoustique, Lausanne ecoacoustique.ch  Fassadenplanung Xmade, Barcelona (ES) xmade.eu HLS-Planung Sacao, Givisiez sacao.ch Elektroplanung Bernard Bersier, Le Mouret etudes-electricite.ch Rohbau Frutiger, Thun frutiger.com Holzbau JPF-Ducret SA, Bulle jpf-ducret.ch

Brusselsesteenweg 43, 9280 Lebbeke (BE) Bauherr AG Real Estate, Brüssel

Tragwerksplanung Util Struktuurstudies, Schaarbeek util.be TGA-Planung Abetec NV, Zele abetec.be Prüfingenieure Vinçotte, Brüssel vincotte.be Generalunternehmer Jan de Nul Group, Hofstade-Aalst jandenul.com Van Laere, Zwijndrecht vanlaere.be Thermische Trennung Stahlbau Schöck schoeck.de Seite 140 Grundschule in Chiarano Via Roma 69/a, 31040 Chiarano (IT) Bauherr Comune di Chiarano

Seite 150 Deutsche Schule in Madrid Calle Monasterio de Guadalupe, 7 28049 Madrid-Montecarmelo (ES) Bauherr Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundes­ ministerium für Umwelt, Natur­ schutz, Bau und Reaktorsicherheit, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Projektleiter Gunter Machens) sowie Verein der Deutschen Schule Madrid Architektur Grüntuch Ernst Architekten, Berlin Armand Grüntuch, Almut GrüntuchErnst gruentuchernst.de Projektleitung Erik Behrends, Florian Fels, Olaf Menk, Arno Löbbecke, Jens Schoppe Mitarbeit Benjamin Bühs, Ana Acosta Lebsanft, Irene Arranz Astasio, Rafael Ayuso Siart, Cristina Baixauli Garcia, Mar Ballesteros, Tina Balzereit, Anna Berger, Johannes Blechschmidt, Matthias Cremer, Benjamin Figueroa Henseler, Jost von Fritschen, María García Méndez, Joana García Puyuelo, Isabell Gruchot, Julia Naomi Henning, Kristina Herresthal, Götz Hinrichsen, Mónica Hinrichsen, Laura Jeschke, Rebeca Juárez, Johannes Klose, Markus Lassan, Itziar León Soriano, Danko Lindner, Sarah Manz, Elena Martínez del Pozo, Vera Martinez, Annika Müller, Andreas Nemetz, María Isabel Ortega Acero, Ana Pascual Posada, Jaime Promewongse, Dominik Queck, Lisa Schäfer, Karsten Schuch, Borja Solórzano, Kerstin Thomsen, Pablo Claudio Wegmann, Henning Wiethaus, Víctor Wolff Casado, Anna Wolska

Architektur C+S, Treviso cipiuesse.it

Tragwerksplanung GTB-Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH, Berlin gtb-berlin.de

Projektleitung Stéphane Vigoureux, Adrian Garcin

Prüfstatik Mike Schlaich, Berlin

Mitarbeit Davide Testi, Alessandro Mimiola, Guido Stella, Mauro Tonnello

Projektsteuerung Bureau Veritas Construction Services (Projektleiter Christian Gerlach), Berlin bureauveritas.de

Tragwerksplanung, TGA-Planung, Nachhaltigkeitskonzept und Projektsteuerung F&M Ingegneria s.r.l., Mirano fm-ingegneria.com

Haustechnik Ingenieurbüro für Haustechnik KEM, Berlin ib-kem.de mit Úrculo Ingenieros, Madrid urculoingenieros.com

Energietechnik Transsolar Energietechnik GmbH, Stuttgart transsolar.com Energiekonzept (Wettbewerb) Prof. Dr. Klaus Daniels Bauphysik Müller-BBM GmbH, Berlin muellerbbm.de Brandschutz Hhpberlin, Berlin hhpberlin.de mit Úrculo Ingenieros Betontechnologieberatung Martin Mangold, Berlin ibb-mangold.de Bodengutachten GuD Consult GmbH, Berlin gudconsult.de Landschaftsplanung Lützow 7 Garten- und Landschaftsarchitekten, Berlin luetzow7.de Lichtplanung Lichtvision, Berlin lichtvision.de Kunst am Bau Carsten Nicolai, Berlin carstennicolai.de Folke Hanfeld, Berlin folkehanfeld.net Seite 164 Gymnasium in Diedorf Schmetterlingsplatz 1, 86420 Diedorf (DE) Bauherr Landkreis Augsburg, vertreten durch Landrat Martin Sailer Forschungsförderung Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Koordination Forschungsprojekt Hans-Peter Kirchmann, kplan AG Sabine Djahanschah, DBU Projektsteuerung Hochbauverwaltung Landratsamt Augsburg, vertreten durch den ltd. BD Frank Schwindling, Margit Lautenbach-Dammer, Stefan Baur Architektur Hermann Kaufmann ZT GmbH in ARGE mit Florian Nagler Architekten GmbH hkarchitekten.at/de nagler-architekten.de Projektleitung Claudia Greussing, Stefan Lambertz

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Mitarbeit Annette Heilmann, Alina Beck, Bartosz Puszkarczyk, Carola von Gostomski, Carina Hörberg, Christos Hantzaras, Corinna Bader, Dominik Herrlinger, Eric Ziehmer, Erwin Scheuhammer, Jan Lindschulte, Johannes Bäuerle, Martin Rümmele, Sascha Löffler, Sebastian Filutowski, Thomas Horejschi, Valentin Tschikof, Werner Plöckl, Wolfgang Schwarzmann Kostenplanung Roland Wehinger Tragwerksplanung merz kley partner GmbH, Dornbirn mkp-ing.com

Holzbau – Klassenhäuser und Aula Kaufmann Bausysteme GmbH, Reuthe kaufmannbausysteme.at

Bauherr Wakefield Metropolitan District Council, Wakefield; NPS North East, Castleford

Holzbau – Sporthalle Merk Timber GmbH, Aichach zueblin-timber.com

Architektur Sarah Wigglesworth Architects, London swarch.co.uk

Lüftung Schuster Klima Lüftung GmbH & Co. KG, Friedberg klima-schuster.de Heizung Heidel Haustechnik, Gundremmingen heidel-haustechnik.com

Gebäudetechnik Max Fordham LLP, Cambridge maxfordham.com Tragwerksplanung Techniker Ltd, London techniker.co.uk Kostenplanung, Projektsteuerung NPS North East, Castleford nps.co.uk

HLS Wimmer-Ingenieure GmbH, Neusäß wimmer-ingenieure.de

Sanitär Liebelt Haustechnik GmbH, Wilkau-Haßlau liebelt-haustechnik.de

Elektroplanung Ingenieurbüro Herbert Mayr, Rommelsried ingenieurbueroherbertmayr.de

Elektro, Gebäudetechnik Graule Gebäudetechnik GmbH & Co. KG, Nördlingen graule-technik.de

Lichtplanung Lumen3 GbR, München lumen3.de

Gebäudeleittechnik Sauter Cumulus GmbH, Augsburg

Bauherr Stadtverwaltung Aarhus

Photovoltaik Reimer Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Neu-Ulm elektro-reimer.com

Architektur Henning Larsen Architects, Kopenhagen henninglarsen.com und GPP Architects, Aarhus gpp.dk

Brandschutz bauart Konstruktions GmbH & Co. KG, München bauart-ingenieure.de Energiekonzept ip5 Ingenieurpartnerschaft, Karlsruhe ip5.de

Seite 174 Bildungszentrum in Hamburg Krieterstraße 5, 21109 HamburgWilhelmsburg (DE)

Bau- und Raumakustik, thermische Bauphysik Müller-BBM GmbH, Planegg muellerbbm.de

Bauherr GMH Gebäudemanagement Hamburg GmbH, Hamburg

Landschaftsplanung ver.de landschaftsarchitekten GbR, Freising verde.land Monitoring ZAE Bayern, Garching zae-bayern.de

Architektur bof architekten, Hamburg bof-aqrchitekten.de Ausschreibung und Bauleitung bof architekten Hamburg DGI Bauwerk GmbH, Hamburg dgi-bauwerk.de

Seite 196 Bewegungsschule in Aarhus Ingerslevs Boulevard 2C,  8000 Aarhus (DK)

Mitarbeit Anders Nielsen, Dorte Nielsen, Eva Bryzek, Eva Ravnborg, Henrik Jacobsen, Peter Munch, Vanda Oliveira, Vanja Scott, Zazia Wihlborg Bigom, Tobias Dræger, Kasper Christiansen, Glenn Collett Poulsen  Tragwerksplanung NIRAS, Allerød niras.dk Bauleitung Henrik Rudfeld, Børn og Unge, Aarhus Municipality

Tragwerksplanung Schumacher + Gerber, Hamburg sg-ing.de

Landschaftsarchitektur Møller & Grønborg, Aarhus mgarkitekter.dk

Risikostoffe, Ökobilanz und Lebenszykluskosten Ascona GbR, Gröbenzell hoenig-holger.de/Ascona.html

TGA-Planung EGS-plan GmbH , Stuttgart egs-plan.de Ridder & Prigge, Hamburg tga-ridder.de

Grafikdesign Bodil Nordstrøm, Andreas Engelbreckt Bünger, Sebastian Simonsen

Sicherheitskoordination lnterQuality-Service AG, Augsburg interquality.de

Landschaftsarchitekten Breimann & Bruun, Hamburg breimann-cie.de

Bodengutachten, Gründung HPC AG, Harburg hpc.ag

Seite 184 Grundschule in Wakefield

Pädagogisches Konzept LernLandSchaft, Röckingen lern-landschaft.de

Baumeister H BW Höfle & Wohlrab Bau GmbH, Thannhausen hbw-bau.de

Sandal Magna Comunity, Belle Vue Road, Wakefield WF1 5NF (GB)

Sportgeräte und -design Virklund Sport, Silkeborg virklund-sport.dk Generalunternehmer Hoffmann, Glostrup hoffmann.dk Kunstinstallationen Rose Eken, Grethe Sørensen, Savanko

Wiederverwendete Ziegel Gamle Mursten, Svendborg (DK) gamlemursten.dk

Bauphysik Müller-BBM, Planegg muellerbbm.de

Seite 208 Vier Grundschulen nach dem Lernhausprinzip

Brandschutz Peter Seitz Ingenieur- und Sachverständigengesellschaft, München ps-gmbh.net

Gustl-Bayrhammer-Str. 21,  81249 München (DE) Aubinger Allee 152, 81243 München (DE) Bauhausplatz 9, 80807 München (DE) Ruth-Drexel-Straße 27,  81927 München (DE) Bauherr Landeshauptstadt München, Baureferat Hochbau, München Architektur wulf architekten, Stuttgart wulfarchitekten.com Mitarbeit Wettbewerb Berit Jennrich, Miriam Baehrens, Yeon Yung Choi, Josépha Roussel Mitarbeit Planung Mario Arca, Yeon Yung Choi, Josépha Roussel, Elif Yuecel Projektleitung Johannes Reinhard (Gesamtprojektleitung), Miriam Baehrens (Gustl-BayrhammerStraße), Carla Lopez (Ruth DrexelStraße), Annika Wisotzky (Aubinger Allee), Isabelle Doll (Bauhausplatz) Projektbeteiligte Grundschule Gustl-Bayrhammer-Straße Tragwerksplanung Ingenieurbüro Dr. Lammel, Lerch und Partner, Regensburg lbi-planung.de Projektsteuerung HWP Planungsgesellschaft, Stuttgart hwp-planung.de Örtliche Bauleitung Köhler Architekten + Beratende Ingenieure, Gauting rak-architekten.de Prüfstatik LGA Prüfamt für Standsicherheit, München lga.de Landschaftsarchitektur Planstatt Senner, München planstatt-senner.de HLS Bummer Hof Planungs-GmbH, Bad Kötzting team-bhp.de Elektroplanung Ingenieurbüro Knab, München knab.net

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Fassadengutachten Weber & Partner, Argenbühl ifp-weber.de SiGeKo Architekt Baukoordinator BDK, München bdk-baukoordinatoren.de Grafikdesign BKS & Partner Bauer Reichert Seitz Architekten MBB, München bks-partner.de Rohbau Kreuzer, Bad Wörishofen glass-bau.de/kreuzer Betonwerksteinarbeiten Hemmerlein, Bodenwöhr hemmerlein-sichtbeton.de Landschaftsbau Heller Landschaft Service, Aiglkofen Photovoltaikanlage solarinseln – Systemhaus für Solartechnik, Starnberg solarinseln.de Seite 222 Schulerweiterung in Versailles

Seite 230 Gymnasium in Kopenhagen Ørestads Boulevard 76, 2300 Kopenhagen (DK) Bauherr Stadtverwaltung Kopenhagen Architektur 3XN, Kopenhagen 3xn.com Projektleiter Kim Herforth Nielsen Mitarbeit Michael Kruse, Tommy Bruun, Per Damgaard-Sørensen, Trine Berthold, Kristjan Eggertsson, Jørgen Søndermark, Rikke Zachariasen, Pia Hallstrup, Maj Quist, Rasmus Kruse, Lars Ketil Carlsen, Anders Barslund Christensen, Morten Mygind, Nicolaj Borgwardt Schmidt, Trine Dalgaard, Britt Hansen, Ritha Jørgensen Tragwerksplanung, Haustechnik, Elektroplanung, Akustikplanung Søren Jensen Consulting Engineer, Kopenhagen sj.dk Bauleitung 3XN Landschaftsplanung 3XN Pädagogische Beratung Helle Mathiasen, Aarhus

89 Avenue de Paris, 78000 Versailles (FR)

Magnesit Böden OWI-Gruppen (Marcowi Enterprise), Langeskov marcowi.dk

Bauherr Communauté d’agglomération Versailles Grand Parc, Versailles

Solartechnik Colt Nordic, Hillerød colt.dk

Architektur Joly & Loiret Agence d’Architecture, Paris jolyloiret.com

Fassade BB Fiberbeton, Skensved bbfiberbeton.dk

Projektleitung Paul-Emmanuel Loiret, Aude Lerpinière, Benoit Zeimet Bauleitung Paul-Emmanuel Loiret Tragwerksplanung OTCE, Toulouse otce.fr Akustikplanung Vincent Hédont, Paris hedont.fr Generalunternehmer SNRB, Ermont snrb.fr

IMPRESSUM Herausgeberin Sandra Hofmeister Autoren Kirstin Bartels, Elisabeth Endres, Susanne Hofmann, Sandra Hofmeister, Barbara Pampe, Imke Wies van Mil, Claudia Fuchs (Projekttexte), Jakob Schoof (Projekttext Deutsche Schule Madrid) Projektleitung Michaela Busenkell Mitarbeit Michaela Linder, Charlotte Petereit Lektorat Jana Rackwitz Schlusskorrektur Sandra Leitte Gestaltung Wiegand von Hartmann GbR, München, DE Sophie von Hartmann, Moritz Wiegand, Oliver Schwamkrug Zeichnungen Detail Business Information GmbH, München, DE Herstellung Roswitha Siegler Reproduktion ludwig:media, Zell am See, AT Druck und Bindung Kösel GmbH & Co. KG, Altusried-Krugzell, DE Papier Kamiko Fly

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Die für dieses Buch verwendeten FSC®-zertifizierten Papiere werden aus Fasern hergestellt, die nachweislich aus umweltund sozialverträglicher Herkunft stammen. © 2020, erste Auflage Detail Business Information GmbH, München, DE detail.de detail-online.com ISBN (Print) 978-3-95553-508-7 ISBN (E-Book) 978-3-95553-509-4 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Zeichnungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.