Sanskrit-Wörterbuch: Nach den Petersburger Wörterbüchern Bearbeitet [Reprint 2020 ed.] 9783112384282, 9783112384275

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Sanskrit-Wörterbuch: Nach den Petersburger Wörterbüchern Bearbeitet [Reprint 2020 ed.]
 9783112384282, 9783112384275

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SANSKRIT-WÖRTERBUCH NACH DEN PETERSBURGER WÖRTERBÜCHERN BEARBEITET

VON

CARL CAPPELLER.

STRASSBURG VERLAG VON KARL J. TRÜBNER. LONDON: TRÜBNER & CO.

1887.

OTTO BÖHTLINGK UND

RUDOLPH ROTH

IN DANKBARKEIT UND VEREHRUNG

ZUGEEIGNET.

Vorrede. D e r Plan ein kürzeres Sanskrit-Wörterbuch zusammenzustellen, welches zunächst nur als Glossar zur zweiten Auflage von BÜIITLINGK'S Chrestomathie dienen sollte, war von mir bereits vor einer Reihe von Jahren gefasst worden, und zwar im Einverständnis mit dem hochverehrten Herausgeber dieses Werkes selbst, unter dessen eigenen Händen die ursprünglich von ihm geplante Anlage eines solchen Hilfsbuches (vgl. Vorrede zur Chrestom.) sich bald zu jener umfangreichen Arbeit erweiterte, welche jetzt als Sanskrit-Wörterbuch in kürzerer Fassung ihrem baldigen Abschluss entgegen geht. Damals traten meinem Unternehmen mancherlei Hindernisse in den Weg, bis mir vor einigen Jahren durch das freundliche Entgegenkommen des Herrn Verlegers die Möglichkeit geboten wurde, dasselbe sogar in grösserem Mafsstabe, als es zuerst in meiner Absicht gelegen hatte, zur Ausführung zu bringen. Das vorliegende Werk, welches nach Inhalt und Form durchaus auf den Petersburger Wörterbüchern beruht, kann daher jetzt ein doppeltes Ziel verfolgen: es will sowohl dem Bedürfnisse des angehenden Sanskritphilologen entgegen kommen, als auch dem vergleichenden Sprachforscher das fiir seine Zwecke dienliche Material in möglichst bequemer Weise an die Hand geben. Das erstere suchte ich dadurch zu erreichen, dass ich aufser der Chrestomathie auch einige andere besonders wichtige Texte, und zwar von vedischen die 7 0 Lieder, übersetzt von G E L D N E R und K A E G I , die zwölf Hymnen des Rigveda, herausgegeben von W I N D I S C H , und die von W E B E R in den Ind. Streifen übersetzten Stücke aus dem Qatapatha - Brähmana, von nachvedischen besonders Nala und die Dramen des Kälidäsa (mit Berücksichtigung der wichtigsten Ausgaben, namentlich der Qakuntalä von PISCHEL) zu Grunde legte, für welche alle dies Glossar als Spezialwörterbuch dienen soll; das letztere dadurch, dass ich alle belegbaren Wurzeln und primitiven Wörter von gesicherter Bedeutung, namentlich die der älteren Sprache angehörigen, in dasselbe aufnahm, dass es also nicht nur einen mehr oder minder zufällig entstandenen Ausschnitt aus dem Sprachschatze des Sanskrit bietet, sondern diesen selbst wenigstens in seinen Grundelementen mit einer gewissen methodischen Vollständigkeit vorzuführen sucht. Übrigens sind auch sonst noch eine Menge von einfachen und zusammengesetzten Wörtern, deren Auswahl freilich mehr nach dem Gefühl als nach besonderen Grundsätzen erfolgen konnte, soweit es der Raum irgend gestattete, binzugenommen worden, so dass auch dem Vorgeschritteneren für die Lecture anderer als der oben genannten Texte wesentliche,

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ja bei Hinzunahme eines Commentars oder einer Übersetzung wohl in vielen Fällen ausreichende Hilfe geboten werden wird. Während ich nun insoweit, was die Anlage des Buches im grofsen und ganzen betrifft, wohl auf die Zustimmung meiner Beurteiler rechnen darf und namentlich Sber das Bedürfnis eines solchen nicht zu grofsen und nicht zu kleinen SanskritWörterbuchs kein Zweifel herrschen wird, glaube ich in manchen anderen Dingen, über die man eher verschiedener Meinung sein kann, den von mir eingeschlagenen Weg mit einigen Worten rechtfertigen zu müssen. Dass ich keine Etymologien gegeben habe, wird gewiss manchem als ein Mangel erscheinen. Da jedoch gerade im Sanskrit unter hundert Fällen mehr als neunzig auch für den Anfänger, wenn er nur die Vokalreihen und wichtigsten euphonischen Regeln beherrscht, vollkommen durchsichtig sind, die übrigen Fälle aber teils ganz unerklärt teils so bestritten sind, dass eine wenn auch noch so kurze Behandlung derselben ohne Hinweis auf die Ansichten der verschiedenen Gelehrten und die einschlägige Literatur unmöglich gewesen wäre, welche letztere Methode wiederum ganz und gar im Widerspruch mit dem sonst durchaus elementaren Charakter des Buchs gestanden hätte: so hielt ich es für das Beste, von solchen Erklärungen ganz abzusehen und den dadurch gewonnenen Raum lieber zur Verweisung von schwierigen Flexionsformen auf das Stichwort zu benutzen, ein Verfahren, wodurch meiner Ansicht nach dem Schüler mehr Mühe abgenommen wird, als durch die Reduction der einfachen Wörter auf die Wurzeln oder der Composita auf ihre Bestandteile. Vielleicht wird mancher auch hier und da eine bestimmtere Erklärung der technischen Ausdrücke oder bei den Eigennamen die sonst üblichen Bemerkungen mythologischen oder literarhistorischen Charakters vermissen. Auch hierin habe ich mich auf das Allernotwendigste beschränken zu dürfen geglaubt, in der Meinung, dass wo nicht die Texte selbst schon die Erklärung schwieriger Ausdrücke an die Hand geben — wie z. B. in dem Stück aus dem Kavyadar9a oder im Vedäntasära — die in den Händen des Lesers vorauszusetzenden Hilfsmittel—ich meine etwa die Übersetzungen und Commentare vonWEBER oder G E L D N E R und K A E G I ZU den vediscben Texten, die von F R I T Z E ZU den Dramen — das Sachliche meist schon in einer Weise bringen, dass man es im Lexikon nicht nachzusuchen braucht und faktisch auch nicht nachsucht. Weitläufige Definitionen sind also wo möglich vermieden und lieber ein Ausdruck gesucht worden, welcher, wenn er auch noch eine nähere Erklärung von aufsen verlangt, doch dem Übersetzungsbedürfnis entgegenkommt, wobei der Ausweg, den Sanskrit-Ausdruck beizubehalten, ja noch immer offen bleibt. Dass ich von den lateinischen Pflanzennamen abgesehen habe, die sich in den meisten Wörterbüchern finden, wird mir wohl niemand zu einem besonderen Vorwurf machen. Dergleichen gehört natürlich in einen grofsen Thesaurus, kann aber nach meiner Ansicht in einem Handbuche wie das vorliegende wohl entbehrt werden. Über die äufsere Einrichtung des Buches werden folgende Bemerkungen genügen. Die Accente sind nur da gegeben, wo sie wirklich belegt sind, nicht blofs auf den Angaben der Grammatiker beruhen, also nur wenn das betreffende Wort in einem accentuierten Text vorkommt, ganz wie in der 2. Auflage des Petersburger Wörterbuches, nur mit dem durch praktische Rücksichten bedingten Unterschiede, dass hier der Udätta durch einen senkrechten Strich über, der Svarita durch eine Kurve

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unter der betreifenden Silbe dargestellt wird, eine Bezeichnungsweise, welche bekanntlich L E O P O L D VON S C H R Ö D E R zuerst in seiner Ausgabe der Maiträyani-Samhitä eingeführt hat. A n dem Accent, der jedoch nur bei den Stichwörtern, nicht bei Citaten und Verweisen konsequent durchgeführt ist, wird es also auch möglich sein, von vornherein ein gewisses Alter des accentuierten Wortes zu konstatieren, während aus der Accentlosigkeit der umgekehrte Schluss aus leicht begreiflichen Gründen keineswegs immer gerechtfertigt ist. Ein Stern vorne bedeutet, dass ein Wort resp. eine Wortbedeutung oder Construction nur von den Lexikographen oder Grammatikern überliefert ist, im praktischen Gebrauch aber nicht vorkommt; ein Stern hinten bezieht sich auf die aus dem Präkrit übersetzten sonst nicht belegbaren Ausdrücke aus den Chäyäs der hier in Betracht kommenden Dramen; ein Stern vorne und hinten hat also den Sinn, dass ein Wort zwar von den Lexikographen überliefert ist, in der Praxis aber nur als Rückübersetzung aus dem Präkrit vorkommt. Auf die eigentlichen Präkritismen, d. h. diejenigen Bildungen des Sanskrit, welche auf präkritischen Lautgesetzen beruhen, ist dabei keine Rücksicht genommen worden. Selbstverständliche Wortkategorieen sind in der Regel nicht angegeben; desgleichen ist der reguläre Nominativ und die reguläre Femininbildung unbezeichnet geblieben. Hierbei wird ä stets als das normale Femininum zu a angenommen, also nur 1 ausdrücklich angeführt. Von Verbalformen habe ich nur die Präsensstämme, welche gewissermafsen zur Signatur oder Identification der Wurzel gehören, vollständig aufgezählt, die übrigen Formen nur insoweit, als sie eine specifische Bedeutung entwickelt haben, wie dies häufig bei dem sogenannten Participium Perfectum Passivi — hier durch p.p. bezeichnet — der Fall ist, oder insofern sie in den hier in Betracht kommenden Texten eine besondere Rolle spielen. E s schien mir fiberflüssig, auf diesen Gebiete mehr zu geben, da W H I T N E Y ' S Wurzeln und Verbalformen für jedermann leicht zu beschaffen sind. Nur das belegte Genus und die belegte Verbalform ist angegeben worden; wo ein Genus oder eine Verbalform neben anderen als Ausnahme erscheint, habe ich sie in Parenthese gesetzt. Mit den Abkürzungen d. g. j. r. rh. sind oft der gröfseren Deutlichkeit wegen die dramatischen, grammatischen juristischen, rituell - religiösen und rhetorischen Kunstausdrücke hervorgehoben worden. Das Zeichen » geht immer auf das Stichwort oder einen sich von selbst verstehenden Teil desselben; »— und — 0 bedeuten also resp. das Stichwort am Anfang oder am Ende eines Compositums (wobei auch die Verbindung eines Verbums mit einer Präposition als solches gilt). Cursiv ist gesetzt worden, was nur Erklärung, nicht Übersetzung ist; natürlich ist hier die Grenze nicht überall streng zu ziehen. Von der Parenthese ist ein ziemlich häufiger Gebrauch gemacht worden. Sie soll nicht nur dizu dienen, durch Isolierung von Einzelnheiten die Continuität in der Darstellung zu erhalten, sondern auch das Seltenere von dem Häufigeren zu unterscheiden (s. o.); endlich in vielen Fällen die doppelte Möglichkeit einer Ubersetzung oder Erklärung an die Hand zu geben. Ohne weiteres klar sind Fälle wie folgende: an keine(n) andere(n) denkend oder ^ « p f i in vier Teile(n), wo beide Übersetzungen gleich nahe liegen. Aber auch sonst wird man leicht erkennen, was das Eigentliche und was das Uneigentliche ist, wie in ^ f g (einfaches) Opfer, f^ij'ai^ (eigener) Genosse u. dgl. Selbst scheinbar schwierigere F ä l l e , wie IftVnqSjtl, wo der Ausdruck „die Rede (anderer) als Rest (habend)" in seiner Voll-

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ständigkeit zur Erklärung des Adjectivs t o t , ohne habend zur Erklärung des Substantivs Tod dienen soll, während anderer als notwendige Ergänzung des Sinnes zu beidem hinzugedacht werden muss, werden jedem aufmerksameren Leser leicht klar sein. Natürlich ist in allen diesen Dingen, bei denen mich vorzugsweise die Bücksicht auf die Kürze geleitet h a t , nicht blofs auf eine gewisse Gewandtheit im Verständnis, sondern auch auf den guten Willen von Seiten des Benutzers gerechnet worden. E s bleibt mir zum Schlüsse die angenehme Pflicht, allen Denjenigen, welche mich bei der Herstellung dieses Buches durch R a t und T h a t unterstützt haben, meinen herzlichen Dank zu sagen. J e n a , den 3. Juli 1887.

Carl Cappeller.

j -Scfcll^ u n e r w a r t e t , plötzlich. Loc. Subst., ! ^^¡TtTT unverzagt, beherzt. unverliebt, unlustig. Adj., Adv., Partie, u. Ger.; selten vor '^HWTTtT^, Adv. unabsichtlich. Inf. und Verb. fin. ^ n j m . Teil, Erbteil, P a r t e i ; N. eines Gottes. ^ST^T"^ m der L a u t a . •^SJehl nichts ausrichtend. Abstr. teilweise. verliebt, in einem Liebesverhältnis mit stehend, zugeneigt, verliebt, entsprechend, angemessen, würdig. n ^TTTTO m i - Willfährigkeit, Rücksicht. 0 «j^TVJrt^ aus G e f ä l l i g keit gegen (— -41 « j l j J R ü c k s i c h t nehmend. -31 »;., 7i. die Salben, die Salbe. A d j . dem H a a r w u c h s folgend, mit SJ . . dem S t r i c h ; 0 — u. n. in der natürlichen Riehl ung, von oben nach unten. nicht zu grofs und nicht zu klein, mafsvoll. ^ T T m. S t a m m b a u m , Genealogie. m. das Nachsprechen, Hersagen. ^ T ^ f f a n. = ^ S P p f f ^ . nachgehend, folgsam. ^ ü f ^ T f g e h o r s a m ; m. der G e h o r s a m . l»• das Anfassen, die Berührung. ^ n ^ f t ^ t . (— °) berührend.

45 m. (w.) Wohnung, H a u s , Sitz.

n. u.

f . Unumgänglichkeit,

Not-

^Höl^TöT«.Wassergraben (um einen

durft.

•^T^mi Vögel).

mischung, der Z u s a t z ; Art Handschild, vgl. I w r e T O -

Baum). m W r ^ y f T I f') - Nachtlager, Herberge, ^T^t^I Trägheit. ^n^TPT n. P f a h l zum Anbinden eines E l e - • ^ r r a j j herbeiführend, bewirkend (— ^ T T m m - das Ausstreuen, Säen, die Beifanten. Rede, G e s p r ä c h ; G e s a n g (der

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^ r n s r r f t r e ; redend. 1- ^ITf^I 2. ^ U f ^ f u. Schwärm.

f- F r e u n d i n . f . Streifen, Linie, Reihe,

m

bes. H a n d s c h m u c k ,

m. W o h n u n g ,

Aufenthalt.

bewohnend (— ^ i f ä u. ^ r p f t /'• Schmerz, PI. Geburts-

o: ^TTfa^;, ffrT auch »f^fTT uma r m e n . ufTT zurück, wieder u m a r m e n . • ^ J T f ^ p f n. U m a r m u n g . ^ T ö H s 7i. eine besondere Stellung beim Schiefsen.

wehen ( a d j . — ° f . ^ T f ^ ^ Adj.

Schaf-, wollen; n. Schaffell.

TjnfHi^' f . das Vor-, Mitwissen. ^ T t f ä i W . kundig.

^rrf^i'N »»., "Wfil f- d a s O f f e n b a r w e r d e n . ^ J T ^ " - ^ T ^ f f- W a s s e r k r u g ; n. ^ s n ^ F l o s s , ^ T f t ^ I trübe, befleckt mit (— Nachen. ^HlPW^trüben, beflecken. das Kratzen, Ritzen, ^STTfW^W K m - das Offenbaren, die Malerei, das Bild. die Bethätigung. f l j r f gemalt. ^ T T f ^ Adv. offenbar, b e m e r k b a r ( o f t — m., °«T n. Einreibung, Salbe. Mit q r ^ sehen lassen, offenbaren, zei^ T Ü t ^ i m. das Sehauen, der Anblick, g e n ; mit ^ o f f e n b a r werden, erscheinen. a n s c h a u e n d ; n. = vor. ^ r n f t s. ^ r j g r . anzusehen. •^(T^i^ /• das Sichherwenden, die E i n k e h r . •^Jl^l | anschauend, betrachtend. ^ T ^ f T T / • da,is.; W i e d e r k e h r , Wiederholung. »• das S e h e n ; die Betrachtung, m. Aufregung, Bestürzung. E r w ä g u n g (auch f . •^fT^^Sf n. das Zeigen, V o r f ü h r e n , die w. zu betrachten, zu Anzeige; Denunciation (,/). erwägen. m. E i n t r i t t , Anfall. rötlich. •411