Repetitorium der Hygiene und Bakteriologie in Frage und Antwort [1. Aufl.] 978-3-662-42091-1;978-3-662-42358-5

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Repetitorium der Hygiene und Bakteriologie in Frage und Antwort [1. Aufl.]
 978-3-662-42091-1;978-3-662-42358-5

Table of contents :
Front Matter ....Pages I-VI
Hygiene (W. Schürmann)....Pages 1-97
Allgemeiner Teil (W. Schürmann)....Pages 98-114
Spezieller Teil (W. Schürmann)....Pages 115-178

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Repetitorium der

Hygiene und Ba.kteriologie in Frage und Antwort

VOll

Profes8or Dr. W. Schürmann Privatdozent an der Universität Halle a. S .

• Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1919

Alle Rechte, insbesondere das der übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright 1918 by Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Julius Springer in Berlin 1918 ISBN 978-3-662-42091-1 ISBN 978-3-662-42358-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-42358-5

Vorwort. Vorliegendcs Repetitorium der Hygiene und Bakteriologie, das nach den neuesten vorzüglichen Lehrbüchern (Flügge, Gärtner) in Frage und Antwort zusammengestellt ist, bezweckt nicht, das Studium der einschlägigen Wcrke zu ersetzen. Es soll vielmehr dem Studierenden nur dazu dienen, sich Rechenschaft über schon erlangtes Wissen zu geben, sich durch Fragestellen an präzises Beantworten zu gewöhnen. Bei genügendcn Vorkenntnissen sollte ein Durcharbeiten des Repetitoriums ausreichen, um sich den gewaltigen Stoff der Hygiene und Bakteriologie in gedrängter Form noch einmal ins Ge· dächtnis zurückzurufen. Gerade jetzt in der Kriegszeit hoffe ioh duroh das Erscheinen dit>scs Vademecums manchem Kandidaten eine Erleichterung für das Examen zu bieten. Halle, 1918.

Der "erfIlIIser.

Inhaltsverzeichnis. Hygiene. Seite

Die klimatischen Einflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . Luftdruck S. 1. - Luftbcwegung :5. 2. - Luftfeuchtigkeit S. 3. - Wärme S. 5. - Niederschläge und Sonnenstrah· lung S. 9. - Klima S. 10. . I,uft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chemisches Vcrhalten S. 10. - Luftstaub :5. 15. Boden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mechanische Struktur der Bodenschichten S. 17. - 'fem· peratur des Bodcns S. 19. Verhalten des Wa.Bsers im Boden S. 20, die Mikroorganismen des Bodens S. 20. Wasser. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beschaffenheit, hygienische Anforderungen und Unter. suchungsmethoden S. 23. - Wa.Bscrversorgung S. 29. Ernährung und Nahrungsmittel . . . . . . . . . . . . . . . Eiweißstoffe S. 33. - Fette S. 34. - Kohlehydrate S. 35. - Salze S.36. - Vitamine S. 36. - Genuß- und Reizmittel S. 36. - Nährstoffmengen S. 37. - Milch S. 39. - Molkereiprodukte S. 46. - Fleisch S. 47. - Vegetabilische Nahrungs. mittel S. 51. - Gcnußmittcl S. 52. Kleidung und Hautpflege. . . . . . . . . . . . . . . . Wohnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heizung S. 62. - Ventilation S. 66. - Beleuchtung S. 69. Abfallstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leichenwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . Die hygienische .'ürsorge für Kinder und Kranke (~ewerbehyglene . . . . . . . . . . . . . . . .

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Inhaltaverzeicbnis.

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Bakteriologie. Allgemeiner Teil. AUgemeloes über Morphologie und Biologie der Bakterien . . . Form der Bakterien S. 98. - Bau der Bakterien s. 99. Vermehrung der Bakterien S. 100. - Lebensbedingungen der Bakterien S. 101. - Lebensäußerungen der Bakterien S. 102. Untersuchungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . Apparate S. 103. - Arbeitsplatz S. 103. - Untersuchung der Bakterien: a) im ungefärbten Präparat S.104; b) im gefärbten Präparat S. 105. - Anfertigung von BJutpräparaten S. 105. - Anfertigung von Tuschepräparaten S. 105. - Untersuchung im Dunkelfeld S. 106. - Untersuchung im Klatschpräparat S. 106. Die gebräuchlichsten Färbemetboden . . . . . . . . . . . . . Einfache Färbung S. 106. - Gramfärbung S. 106. - Tuberkel· bazillenfärbung (Ehrlir.h.Ziehl.Neelson) S. 107. - Di· phtheriebazillenfärbung (M. Neißer) S. 108. Giemsa· färbung S. 108. - Mansonfärbung S. 108. Sterlllsatlon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von Glasgeräten S. 109. - Von Metallgegenständen S. 109.Von Gummisachen S. 109. - Von Flüssigkeiten S. 109.Von Nährsubstraten S. 109. Nihrsubstrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fleischwasser S. 109. - Nährbouillon S. 109. - Nähragar S. 110. Peptonwasscr S. 111. - Löfflers Blutserum S. 111. - Blutserumnährböden S. 111. - Blutagar, Aszites· agar S. 111. - Eier S. 111. - Kartoffeln S. 111. - Brot S. 111. - Milch S. 111. Platten'ferfahren . Tierversuch . . . . .

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Spezieller Teil. Bakterien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Staphylokokken und Streptokokken S. 114. - Pneumococcus (Diplococcuslanceolatus) und Pneumobazillus Friedländer S. 118. - Gonococcus (A. Neißer) S. 119. - Meningococcus (Micrococcus intracellularis meningitidis) S. 120. - Micro· coccus tetragenus S. 121. - Micrococcus melitensis S. 121. - Bacillus anthracis S. 122. - Bacillus typhi abdominalis S. 124. - Paratyphusbazillen S. 127. - Ruhrbazillen S.128. - Bacillus pestis 129. - Bacillus mallei S. 132. - Bacillus

VI

Inhaltsverzeiohnis.

diphtheriae S. 133. - Tuberkelbazillen S. 136. - Bacillus leprae S. 139. - Bacillus tetani S. 139. - Bazillen des malignen Ödems S. 141. - Bazillen des Gasbrands S. 141. Rauschbrandbazillus S. 141. - Bacillus botuIinus S. 141. - Influenzabazillus S. 142. - Keuchhustenbazillus (B ordet- Gengou) S. 143. - Bacillus pyoeyaneus S. 143. Schweinerotlaufbazillen S. 144. - Choleravibrionen S. 144. Protozoen. . . . . . . . . . . . . Einteilung der Protozoen S. 147. Amöb"n . . . . . . . . . . . . . Entamoeba tetragena S. 148. - Entamocba histolytica S. 148. - Entamoeba coli S. 148. Spirochäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spiroch. pallida Spiroch. des Febris rccurrens S. 148. (Syphilis) und Wasser manJ?sche Reaktion S. 149_ Spiroch. ictero-haemorrhagiae (Icterus infectiosus, Weil) S. 151. Trypanosoma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Tryp. Lewisi S. 153. - b) Tryp. Theileri S. 153. - c) Tryp. Brucci S. 153. - d) Tryp. Evansi S. 153. - e) Tryp. equinum S. 153. - f) Tryp. equiperdum S. 153. - g) Tryp. gambiense S. 153. - h) Tryp. rhodesiene S. 154. - i) Tryp. (Schizotrypanum) Cruzi S. 154. - k) Tryp. Kala-Azar S. 154. Hämosporidien, Plasmodldae . . . . . . . . . . . . . . . . a) Plasmod. malar. quartan. S. 155. - b) Plasmod. vivax (Tertiana) S. 156. - c) Plasmod. Laverania (tropic.) S. 156. Krankheiten, die durch ultramikroskop Ische Krankheitserreger hervorgerufen werden . . . . . . . . . . Pocken (Variola.) S. 158. - Hundswut (LYBBa) S. 161. Fleckfieber S. 164. Schimmelpilze. . . . . . . . . . . . . . . Mucorineen S. 165. - Penicilliaccen S. 165. - Aspergillineen S. 166. Aktlnomyzeten Aktinomyccs S. 166. Sproßpllze Soor S. 167. - Sporotrichon Schenkii S. 167. - Erreger von Granulomen S. 167. Desinfektion und Entlausung . . . . . . . . . . . . . . . Einige In der ImmunItätslehre gebräuchlichen Fachausdrücke.

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Hygiene. Die klimatischen Einflüsse. Dic physikalischen Vorgänge wie Temperatur-, Druck·, Feuchtigkeits. schwankungen, die Bewegungsverhältni8llC der Atmosphäre und das chemische Verhalten der Luft (Gehalt an Sauerstoff, Ozon, Kohlensäure und fremden Gasen); endlich kommen in Frage die beigemengten staubförmigen Bestand. teile. Die physikalischen Vorgänge in der Atmosphäre während einer bestimmten kürzeren Zeit. Das mittlere Verhalten der meteoro· logischen Faktoren, welches für irgend einen Ort durch längere Beobachtung sich ergeben hat.

Welche inderfreienAtmosphäre sich abspielenden Vorgänge beanspruchen vom hygienischen Standpunkte aus ein besondert'slntereSllC'

Was vel'8teht man unter Witterung' Was versteht man unter Klima'

Wie wird der Luftdruck geme8llCn' Wie groß ist der Luftdruck am Ufer des Meeres. wie verhält er sich bei zu· nehmender Erhebung über du Meeresniveau , Wie registriert man die örtliche Verteilung des Luft· drucks'

Ist die Tagesschwankung des Luftdrucks in der kalten und gemißigten Zone groß,

Luftdruck. Durch Quecksilbel'barometer oder I Holosteric· (Aneroid-) Barometer. Am Ufer des Meeres hält der Luftdruck einer Quecksilbersäule von 760 mm Höhe das Gleichgewicht; bei zunehmender Erhebung über das Meeres· niveau nimmt der Barometerdruck ab. Durch Isobaren, Linien, die Orte gleichen Luftdrucks miteinander verbin· den, wobei die Barometerstände auf das Meeresniveau reduziert werden mÜ8llCn. Die Isobaren zeigen auf einer Karte geschlo8llCne Kreise. Nein. Die täglichen Schwankungen an einem Orte betragen selten 20 mm; die jährlichen ca. 50 mm.

So h il r m a D D, Repetitorium.

1

Hygiene.

2

Beim Hinabsteigen unter das Meeresniveau wird eine t'ntspl'pchende Steigerung des Luftdrucks bemerkbar. Geben Sie mir einige Bei· spiele. Welche hygienische Be· deutung haben die Luft· drucksch VI" ankungen ,

Worauf ist die Berg. krankheit zurückzuführen'

Wo spielen dif' Luft· druckschwankungen eine Rollet

In den Bergwerken ist der Luftdruck um 50 mm und mehr über das Normale gesteigert, in Cai880ns und in den Taucherglocken kommt ein höherer Druck (bis zu 3 Atmosphären und mehr) zustande. 1. Stark gesteigerter Luftdruck ruft eine Verlangsamung der Atmung und des Pulses hervor. Das Trommel· fell wird eingewölbt; Sprechen ist erschwert, die Muskelarbeit behindert. Weiter kommt eine stärkere Sauerstoffaufnahme in Frage. Das Venen blut wird nach längerem Verweilen in komprimierter Luft heller. Die Schädigungen, die durch stark vermehrten Luftdruck hervorgerufen werden können, sind un bedeutend. Vorsicht ist geboten beim übergang aus der stark komprimierten Luft in die ge. wöhnliche (Gasembolie). 2. Stark verminderterLuftdruck bringt eine Steigerung der Atem- und Pulsfrequenz hervor, bedingt durch Druckabnahme und Verminderung der Sau(lrstoffzufuhr. In 6000 m Höhe Abnahme des Sauerstoffs um ca. 50%' Das Trommelf(,}l wölbt sich nach außen, die Muskelbewegungen sind erleichtert. Auf ungewohnten Aufenthalt in größeren Höhen; auf Druck· und Sauer· stoffabnahme, auf Kälte, Wind und vielleicht auch auf das elektrische Ver· halten der Luft und auf anstrengende Muskelarbeit. In Steinkohlengrnben beim Entstehen der .. bösen Wetter". Beim Sin. ken des Luftdrucks dringt Methan in die Gruben ein.

LuCtbel\'egung. Wie ermittelt man die Stärke der Luftbewegungt

Durch Ablenkung einer Kerzen. flamme, Tabaksrauch, Federn, Baumblätter etc. oder genauer durch stati. sche Anemometer, die den Druck dea

Die kUmatilohen Einflü.aae.

Wodurch Wind'

entsteht der

Wu sind Zyklonen, wu Antizyklonen'

Kennen Sie die synoptischen Witterungaka.rten'

Inwiefern ist die Luftbewegung von hygienischer Bedeutung'

3

Windes me886n, oder duroh dynamische Anemometer •. welche. die Luftgcschwindigkeit angeben (FlügelAnemometer; Robinsonsches Schalenkreuz-Anemometer). Die Luftbewegung entsteht durch Druckdifferenzen in dem Luftmeer, die auf Temperaturunterschiede zurückzuführen sind. Die warme Luft dehnt sich aus, steigt nach oben und fließt in die oberen Regionen über. Die umgebende Luft stürzt in du entstandene Minimum hinein. Die vom Minimum beherrschten Strömungen nennt man Zyklonen, die vom Maximum ausgehenden Winde Antizyklonen. In der gemä.ßigten Zone werden die Luftströmungen von den Zyklonen und Antizyklonen beherrscht. Ja. Sie werden täglich von den amtlichen Wetterdienststellen ausge· geben. Sie geben die jeweiligen Witte· rungaverhiltni886 durch bestimmte Zeichen an. so z. B. durch Pfeile die Windrichtung, durch die Fiederung des Pfei· les die Windatirke; auch aind die Iaobaren eingezeichnet u. dgl; Die Windrichtung bedingt die zu erwa.rtenden Niederschläge, Temperaturveränderungen. Die Windstärke beeinflußt die Wärme- und Waaserdampfabgabe dea Körpers. Indirekt verursachen die Winde ein lebhaftes Durchmischen der Atmosphäre, eine Verdünnung übler Gerüche. achidlicher Gase und Verminde!UDg dea Keimgehaltes der Luft. Sie beeinflU88en fempr die Waaaerverdampfung der Erdoberfläche. Nachteilig wirken aie durch Aufwirbeln von Staub.

Luftfeuchtigkeit. Wie wird die Menge des in der Luft enthaltenen Waaserdampfes gemellll6l1'

Durch den von demselben ausgeübten Druck (Spannung. Tension) ge. mesaen in Millimeter Quecksilbersäule. 1-

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Wie läßt sich der Feuchtigkeitszustand der Atmosphäre bestimmen'

Hygiene.

Durch Berechnung 1. der maximalen Feuchtigkeit F; für jeden Temperaturgrad besteht ein Zustand der Sättigung mit Wasserdampf oder der maximalen Tension des Wasserdampfes, bsi Temperaturerniedrigung tritt Taubildung ein; 2. der absoluten Feuchtigkeit Fo = diejenige Menge W 888erdampf in Millimetern Quecksilber oder in Gramm oder Liter pro 1 cbm Luft, die zur Zei t wirklich in der Luft enthalten ist; 3. der relativen Feuch tigkei t oder der Feuchtigkeitsprozente =

lO~Fo

4. des Sä ttigu ngs - (Spannungs-) Defizi ts = der Differenz zwischen maximaler und wirklic'h vorhandener absoluter Feuchtigkeit F - Fo; 5. des Taupunktes = derjenigen Temperatur, für die augenblicklich die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist, für welche Fo = F ist. Bei Erniedrigung der Temperatur tritt Taubildung ein.

Nennen Sie nrirMethoden zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit.

1. Wägung des Wasserdampfes. 2. Kondensationshygrometer (bestimmen den Taupunkt und tabellarisch aus diesem die absolute Feuchtigkeit). 3. Haarhygrometer. 4. Atmometer. 5. Psychrometer. 6. Assmanns Aspirationspsychrometer. 7. Sehleuderpsychrometer.

Wovon hängt die Menge der absoluten Feuchtigkeit ab'

Von der Temperatur und von der raschen Wasserverdunstung.

Wie verläuft die Tagesschwankung der absoluten Feuchtigkeit'

Kurz vor Sonnenaufgang liegt das Minimum; bis etwa 9 Uhr morgens steigt die absolute Feuchtigkeit infolge der zunehmenden Wasserverdunstung; bis 4 Uhr nachmittags erfolgt eine Abnahme und dann bis 9 Uhr abends wieder eine Steigerung derselben.

Die klimatischen EinflüB8e.

Wie verläuft die Jahresschwankung der absoluten Feuchtigkeit' Wie verläuft die Tages· schwankung der relativen Feuchtigkeit' Wie verhält sich die Jahresschwankung der relativen Feuchtigkeit! Wie verhält sich das Sättigungsdefizitf Welche Faktoren haben einen Einfluß auf die Wasserdampfabgabe des Organismus'

Wie reagiert der Körper auf zu starke W 888erabgabe! Werden hohe Feuchtigkeitsgrade der Luft gut vertragen!

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Im Januar haben wir die geringste. im Juli die höchste absolute Feuchtigkeit. Das Maximum derselben liegt zur Zeit des Sonnenaufganges. das Minimum ca. um 3 Uhr nachmittags. Sie zeigt nur geringe Schwankungen: im Winter 75-85%. .. Sommer 65-75%' Es zeigt ungeheuere Schwankungen. 1. Die relative Feuchtigkeit. 2. Die Temperatur; bei höherer Temperatur steigt die Wasserabscheidung durch die Haut. 3. Der Wind; er setzt die Wasserdampfabgabe der Haut bei 20°-35° herab (Erwärmung durch Leitung). 4. Die Muskelarbeit steigert die WaBserdampfabgabe. 5. Die Ernährung; sie beeinflußt die Wa88erdampfabgabe hauptsächlich bei höherer Temperatur. 6. Das Sättigungsdefizit. 7. Der Luftdruck spielt eine untergeordnete Rolle. Mit Durstgefühl.

Nein. vor.

Sie rufen Beklemmung her-

Wärme. Wie mißt man die Temperatur der Atmosphäre'

Wie ist ein Thermometer anzubringen!

Mit empfindlichen QuecksiIberthermometern. Metallthermometern ; für große Kältegrade verwendet man Wein· geistthermometer. Maximal -und Minimalthermometer (Six und Casella) kommen für meteo· rologische Beobachtungen in Betracht. An der Nordwand des Hauses. 4 m über dem Boden. geschützt gegen Strahlung vom Boden und von erwärmten Hauswänden. gegen Regen eto.

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Hygiene.

Was ist ein Schleuder· . Ein an einer 1 m langen Schnur be. festigtes gewöhnliches Thermometer, thermometer' das im Kreise geschwungen wird. Es dient zur Bestimmung der wirklichen Lufttemperatur. Was ist das A88mannsche Ein Thermometer in einem dünn· wandigen Metallgehiuse mit einem Aspirationsthermometer' Federkraft·Laufwerk. Ein konstanter Luftstrom wird durch ein Exhaustor· scheibenpaar an dem Thermometer vor· beigeführt. Was verstehen Sie unter Die Temperatur. Stundenbeobach· dem Tagesmittel der Tem· tungen eines Tages werden addiert, durch 24 dividiert. Auf diese Weise peratur' erhält man das Tagesmittel der Tem· peratur. Die Tagesmittel addiert und durch Was versteht man unter dem Monats· und Jahres· die Zahl der Tage des Monats bzw. Jahres dividiert ergeben das Monata· mittel der Tempera.tur' mittel bzw. Jahresmittel. Als Monats· und Jahresisothermen, Der klimatischen Charak· teristik legt man die mitt· Linien, die Orte gleicher mittlerer lere Monats· und Jahres· Monats· bzw. Jahreswirme miteinander temperatur zugrunde. Wie verbinden. stellt man sie dar' Für je 100 m Steigung nimmt die Wie nimmt die Lufttem· Temperatur um 0,57' im Mittel ab. peratur in der Höhe ab' Um über die Temperatur. Die mittlere Monats· und Jahres· verhiltni88e der bewohnten temperatur, die absoluten und mitt· Erdoberfläche Aufschluß zu leren Extreme, die mittlere Tages. erhalten ist die Kenntnis der schwankung, die mittlere Jahre88chwanan vielen Orten gesammel· kung und die interdiurne Veränderlichten mt'teorologischen Daten keit. notwendig. Welche Tem· peraturen kommen in Be· tracht! Die höchste resp. niedrigste TemWas versteht man unter peratur, die überhaupt während der geabsoluten Extremen' nannten Beobachtungsjahre zu ver· zeichnen war. Durch Addition der höchsten resp. Was versteht man unter niedrigsten Temperaturen der einzelnen mittleren Extremen' Beobachtungajahre und Division dllroh die Zahl der Jahre findet man die mittleren Extreme.

Die klimatischen EinflülI8e. Was versteht man unter mittlerer Tagesschwan. kung' Ist die Tagesschwankung über dem Meere sehr groß, Wie mißt man die mitt· lere Jahresschwankung' Die Temperaturschwan. kungen beeinflussen die Wärmeregulierung unseres Körpers. Bei welchen an· deren Vorgängen gibt der Körper auch WArme ab!

Wie viele Wärmeeinheiten werden bei der Verdunstung von 1 g Wasser latent! Wie groß ist der Wärmeverlust bei größerer Körperanstrengung für den Menschen' Was versteht man unter chemischer W ärmeregulation' Die Wirmeproduktion des Körpers kann noch von anderen Faktoren beeinflußt werden. Wodurch z. B.' Wovon ist die WArmeabgabe abhängig'

Durch zu hohe Temperaturen wird die Entwirmung

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Die mittlere Differenz zwischen der Maximal- und Minimaltemperatur einee T&gE's. Nein; sie ist aber inmitten der großen Kontinente selbst in polaren Rrgionen sehr bedeutend (stärkste Kontraste in der Sahara, Tibet). Durch die Differenz zwischen den mittleren Temperaturen des heißesten und des kältesten Monats. Die normalerweise vom Körper täglich erzeugten 3000 Wärmeeinheiten werden wie folgt abgegeben: 1. Durch Speisen (40-50 W.E.).. 2. Durch Erwärmung der Atemluft und Wasserverdunstung an der Lungen. oberfläche (200-400 W. E.). 3. Durch Wärme abgabe von der Haut (2000 W. E. und mehr), und zwar durch Leitung, " Strahlung, Wasserverdunstung. 0,51 W. E.

Er verliert bei stärkerer Körperanstrengung 2000-2600 gWasser durch Verdunstung von der Haut = 500

-1500 W. E.

Die Hautnerven regen je nach dem Grade der Abkühlung reflektorisch den Verbrennungsprozeß in den Muskeln mehr oder weniger an. Durch Muskelbewegungen und auch durch die Quantität und Qualität der Nahrung.

Vom Atemvolumen, von der Vergrößerung oder Verringerung der Körperoberfläche, von der Blutfülle, Blutzirkulation und von der Schweißsekretion (physikalische Wärmeregulation). Der Hitzschlag.

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Hygierm.

des Körpers behindert, so daß es zu Wärmestauung kommt. Welche akute KrankheitBerscheinung kommt durch Wärmestau· ung zustande' Nennen Sie mir die Sym· ptome des Hitzschlags.

Wann sind die Bedin· gungen für den Hitzschlag günstig'

Wie kann man demnach dem Hitzschlag vorbeugen;

I

Wie nennt man dieKrank· heit, die als eine Folge der direkten Einwirkung von Sonnenstrahlen auf den ruhenden Organismus auf· zufassen ist! Wie schützt man sich gegen die direkte Inso· lationswirkung' Wodurch wird die sog. Tropenanämie hervorgeru· fen'

Welche Schädigungen des Körpers kommen durch zu

I

Gesicht gerötet, Augen glänzend, Kopfschmerz, Beklemmung, Trocken· heit im Halse, trockene Haut, Flimmern vor den Augen, Ohrensausen, Ohnmacht, Zittern der Glieder, Bewußtlosigkeit. Bei ruhiger mit Feuchtigkeit ge. sättigter Luft (Tropen im Anfang einer Regenperiode, in der gemäßigten Zone vor Ausbruch eines Gewitters); begün· stigt wird das Auftreten des Hitz· schlages beim Marsche in geschlossenen Kolonnen, bei angestrengten Muskel· bewegungen (Tunnelarbeiter), durch reichliche Nahrung (erhöhte Wärme· produktion), ungenügendes Getränk, durch Alkoholgenuß und eng anliegende, warme Kleidung. Durch zweckmäßige Kleidung, mj.. ßige Nahrung, Luftbewegung durch Fi· eher, kalte Ubergießungen. Sonnenstich.

Durch weiße, die Sonnenstrahlen reflektierende Kleidung und Kopfbe. deckung. Durch Erschwerung der Wärme· und Wasserdampfabgabe durch warme und feuchte Luft. Folge: Erschlaffung und Schwächegefühl des Körpers. Bei längerem Aufenthalt in tropi. sehen Klimaten gesteigerte Empfind· lichkeitgegenüber kleinsten Temperatur· schwankungen. Disposition zu Erkil· tungskrankheiten. 1. Erfrierungen. 2. Erkältungskrankheiren.

Die klimatischen Einflü881!. niedrige Temperaturen zustande' Wann kommen Erfrierungen am leichtesten vor' Welche Witterungsverhältni886 geben am leichtesten zu Erkältungskrankheiten Anlaß' Welche Klimate disponieren für Erkältungskrankheiten'

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Bei .stark bewegter Luft (unterstützt durch Alkoholgenuß). Heftige küble Winde, plötzliche Temperaturschwankungen, Niederschläge (Bodennäs8e), Durchnäs8ung von Schuhwerk und Kleidung. 1. Feuchte8 tropi8che8 Klima; 2. Klima mit heftigen, kalten Winden und Niederschlägen mit Bodennä886;

3. Klima mit plötzlichen Temperaturschwankungen.

Niederschläge und Sonnenstrahlung. Wie entstehen schläge'

Nieder-

Wo fallen die größten Regenmengen, d. h. in welcher Zone' Wovon i8t die Menge des RegeDB abhängig'

Welche drei Strahlenarten finden sicb im Sonnenlicht' Gehen wir einmal diese drei Strahlenarten genauer durch.

Durch Konden8ation von atmo8phärischem W&88erdampf, indem kältere Luftströmungen in wärmere einbrechen und umgekehrt (Nebel-Niederschlag von W user um die fein8ten in der Luft 8chwebenden Staubpartikelchen herum). Vergrößern 8ich die Nebelbläschen durch Konden8ation, 80 entstehen W888Crtropfen, Regen oder bei 0 0 C Sohnee bzw. Hagel. In der tropischen Zone. Von der Sättigung de8 Luftstrome8 mit W&88erdampf und der Inten8ität der Abküblung_ An der KÜ8te und im Gebirge fällt mehr Regen al8 im Binnenland und in der Ebene. 1. Die W ärme8trahlen, 2. die HeIligkeit88trahlen, 3. die kurzweIligen Strahlen. Die langwelligen roten Wärmestrahlen werden von dem men8chlichen Organi8mu8 al8 wohltuend empfunden. Zu inten8ive Be8trahlung des Körpers kann Sonnenstich hervorrufen. Die HeIligkeit88trahlen, die mit dem Weberschen Photometer gem688en wer-

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Worauf ist die Heilwirkung der Höhenkurorte zurüokzuführent Welohe Wirkungen sohreibt man den ultravioletten Strahlen zu,

Welohe Wirkung üben die ultravioletten Strahlen auf Bakterien aus ,

Hygiene_ den, sind 4em Körper im allgemeinen dienlioh (erhöhte Kohlensäureau88oheidung)_ Größere oder geringere Liohtfülle beeinflußt dae psyohisohe Wohlbefinden und die Stimmung_ Zu den kurzweiligen Strahlen gehören: 1. Die blau violetten (photographisohen) Strahlen, 2_ die ultravioletten Strahlen (elektrisoh wirksam). Auf die ultravioletten Strahlen dee Sonnenliohtes, weil hier die starke Absorption der Strahlung duroh die Atmosphäre wegfällt. 1. Eine günstige Wirkung duroh gesteigerte Oxydation, erhöhte Muskelleistungen, Herabsetzung dee Blutdrucke, Vertiefung und Verlangeamung der Atmung, Lähmung der Vasomotoren der Haut. 2. Eine sohädigende Wirkung duroh Hyperämie und Entzündung der Haut (Gletscherbrand), durch Auftreten roter und brauner Flecken auf der Haut (Xeroderma pigment08um). Sie töten sie ab. (Durch Sonnenlioht gehen sie in 3 Stunden, durch diffuses Tageslicht erst binnen ~4 Tagen zugrunde.)

Klima. Nennen Sie mir die klimatisohen Charakteristika der tropisohen und subtropisohen Zone_

Es fehlt der "Wechsel der Witterung" faet völlig. Es wechselt die Zeit der Pa88ate (Winde mit trockenem Wetter) mit der Regenzeit (Sommerregen) ab. Die Luftfeuchtigkeit ist besonderen Schwankungen unterworfen. Eine weitere Eigentümlichkeit dieses Klimae bildet die intensive Sonnenbestrahlung. Durch die günstigen Bedingungen für organisches Leben kommt es einerseits zu doppelten Ernten, andererseits zu starken Zersetzungen, Fäu:nis- und Girungsvorgingen.

Die klimatilChen EinßÜII8e. Die Mortalitit ist in den Tropen eine sehr hohe. Durch welohe Krankheiren ist Bie bedingt' Nennen Sie mir die klima· tischen Charakreriatika der arktisohen Zone.

Welohe Krankheiren kommen in der arktischen Zone vor'

Nennen Sie mir die klima· tischen Charakteristika der gemlBigten Zone.

Welohe Krankheiren kommen für die gemäßigte Zone besonders in Be· traohtt Welches sind die klima· tiachen Eigentümlichkeiten des Höhenklimas'

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Sonnenstioh, ,Hitzschlag, Malaria, Ruhr, Darmkatarrh, Cholera asiatica. Cholera infantum, Phthise, Bronchitis, Pneumonie. Hier ist der WechaeJ. der Jahres· zeiren ein ausgesprochener. Im Winter fehlt die Sonnenstrahlung ganz. Nieder· schläge sind selren. Der Winrer bringt eine furchtbare Monotonie. Unter den Menschen greift Schläfrigkeit, Depres· sion und Reizbarkeit um sich. Die höchsre Wärme tritt im Juli· August ein. Im Sommer durchweg an· genehme Witterungaverhä.ltniase. Wegen der Erschwerung der Ein· schleppung infektiöser Krankheiren herr· schen hier äußerst günst' ge Gesundheits· verhältnisse. Krankheiten der Reapira· tioDBorgane sind hä.ufig. Phthise fehlt vollkommen. Pneumonien sind relativ selten. Wechsel der Jahreszeiren, aperiodi. sches Schwanken der Witterung; starke Tages. und JahreBBchwankungen der Temperatur im kontinentalen Klima; ausgeglicheneres Klima in den Küsten· strichen. Im Bin nenlan de: Diarrhoea in· fantum, Cholera, Phthise, Pneumonie, Bronchitis. Im Küstenklima treren diese Krankheiten infolge günstiger klima· tischer VerhältniBBe bedeutend zurück. Die Sonnenstrahlen wirken inren. siver, die Lufttemperatur ist geringer. (Durchschnittliche Abnahme der Luft· temperatur für 100 m Erhebung 0,57° Cl. Die Tages. und JahreBBchwankungen sind geringer. Je höher ein Ort, destO geringer ist die absolute Feuohtigkeit. Gebirgige Gegt'nden haben relativ häu· fige Niederschlä.ge, da. sich die warmen Luftschichten an den Gebirgen plötZe lich abkühlen. Die Luftbewegung ist lebhafter ala in der. Ebene. Höher ge. legene Orte, namentlich waldbedeckte

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Wie beeinflußt daaHöhenklima die Cholera infantum, Cholera aaiatica, Malaria und Phthise'

W u versteht man unter Akklimatisation'

In welchen Zonen ist für den Europäer die Akklimatisation leicht! Woran scheitert die Akklimatisation in jenen Gegenden'

Bei der Akklimatisation kommt angeborene und erworbene Rassendisp08ition in Betracht_ Wu ist für den Europäer bezüglich seiner Ansiedelungsfähigkeit in den Tropen von Wichtigkeit! Wovon hängt die angeborene individuelle Disposition zur Akklimatisation ab'

Hygiene. Striche zeichnen eich. durch Reinheit, Staubfreiheit der Luft aus. Höhenluft wirkt anregend auf Herz- und LungeDtätigkeit, sie erhöht den Stoffwechsel_ Die niederen Sommertemperaturen verursachen im allgemeinen eine Abnahme der Cholera infantum. Eine Immunität gegen Cholera uiatica bringt die Höhenlage nicht, aber die Erschwerung des Verkehrs verringert die Einschleppungs- und Verbreitungsgefahr. Im allgemeinen läßt sich eine Abnahme der Malaria mit zunehmender Höhe feststellen (in den Alpen bis zu 500 m), wohl durch die für die Anopheles ungünstigeren Lebensbedingungen, wie daa Fehlen von sumpfigen und muldenförmigen Tälern, herbeigeführt. Die Mortalität an Phthise ,nimmt ab. Die Gewöhnung des Einzelindividuums oder einer ganzen RMse an ein ungewohntes Klima. In der arktischen und subtropischen Zone; ungleich schwerer ist sie in den tropischen Gebieten, speziell in Küstengebieten. An infektiösen Krankheiten (Malaria, Dysenterie, Schlafkrankheit, Gelbfieber, Beri-Beri), denen die Kolonisten ausgesetzt sind; ferner an abnehmender Fruchtbarkeit der Ehen, an Auftreten physischer und psychischer Degeneration der arischen Einwanderer. Ob seine Vorfahren sich schon mit Einwanderern aus der tropischen Zone gekreuzt haben (Malteser, Spanier, Portugiesen liefern resistente Kolonisten).

Von der Körperbeschaffenheit des Einzelindividuums.

Luft.

w.. ist für den Anaiedler

in den Tropen von ganz be·

sonderer Bedeutung'

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Die genaue Einhaltung hygienischer Lebensbedingungen betreffs Wohnung, Kleidung und Beschäftigung.

Luft. Chemisches ,. erbalten. Wieviel Luft etwa atmet der Mensch täglich ein' Wie verteilen sich die ein· zeInen in der Luft enthal· tenen Gase prozentual'

Ist der Sauerstoffgehalt der Luft konstantT

Ozon (0.) und Wuaer· stoffsuperoxyd (H.O.) be· sitzen stark oxydierende Eigenschaften. Wann ent· steht Ozon und welche hy. gienische Bedeutung steht ihm zu, Tötet Ozon Bakterien ab, die in der Luft vorhanden sind' Wie wirkt künstlich ge. steigerter Ozongehalt der Atmungsluft auf den Men. schen ein' Wann ist die Luft beson· ders ozonreich , Du in der Atmosphäre enthaltene HIO. entsteht in gleicher Weise wie du Ozon und zwar in größeren Men· gen. Kommt ihm eine hy. ' gienisehe Bedeutung zu,

10 cbm.

Man findet im Mittel 20,7 % Sauer· Stickstoff. 1% Argon, stoff. 78.3% Spuren von Krypton, Neon und Met· argon. 1% Wuserdampf, 0.03 % Koh· lensäure. Spuren von Ozon. HIO •• NH,. HN03 • HNO •• zuweilen Kohlenoxyd, Kohlenwaaaerstoff, schweflige Säure ete. Ja. Die Schwankungen betragen vielleicht 0,5%. Innerhalb bewohnter Wohnräume sind die Abweichungen des Sauerstoffgehaltes von der Norm nur gering. Ozon entsteht durch elektrische Ent· ladungen( Gewitter) oder künstlich durch Hindurchleiten von elektrischen Ent· ladungen durch Luft oder Sauerstoff: Ozon befreit die Luft von organischem Staub und übelriechenden Substanzen. Nein. Die in der atmosphärischen Luft vorhandene Menge Ozon (2 mg Ozon in 100 Kubikmeter) genügt nicht. Er erzeugt eine Reizung der Kon. junktiva, Schläfrigkeit. Reizung der Respirationsschleimhaut und Glottis· krampf. Im Frühjahr. bei feuchter bewegtp,r Luft. nach Gewittern. bei Schneefall. Nein.

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Hygiene.

Woher stammt die Koh· I 1. Von der Atmung der Menschen lensäure der Luft! und Tiere (ein Mensch atmet stündlich 22 Liter CO. aus). 2. Von Fäulnis· und Verweaungs. proze886n. 3. Von der Verbrennung von Brenn· material. 4. Von unterirdischen CO•. Anaamm. lungen. Durch grüne Pflanzen, die am Tage Wie wird die Kohlen· säure aus der Luft fortge. KohleDBäure zerlegen, durch Nieder· schläge und die kohlensauren Salze des schafft' MeerwaBBers. Eine gleichmäßige Ver· teilung der CO. der Luft findet durch Winde statt. Wie hoch kann der Koh· Bis I, 2 und 10 pro mille. lensäuregehalt der Luft in· nerhalb der Wohnungen steigen' Wie verhält sich der meI1!!chliche Organismus ge. genüber dem Kohlensäure· gehalt der Luft1

Wie gelangt Kohlenoxyd. gas in die freie Atmosphäre' Wie weist man Kohlen· oxydgaa nach'

Ein Gehalt der Luft von 1-6'/0 Kohlensäure wird vorübergehend ohne Schaden vertragen. Der Tod erfolgt bei einem Gehalt von 14%, bei reichlichem Vorhanden· sein von Sauerstoff sogar erst bei 40°/,. Trotzdem ist festgestellt worden, daß freie Luft von mehr als 0,4 pro mille CO,. wie sie in Induatriebezirken, Stad· ten und bei Moorrauch vorkommt, auf die Dauer als belästigend empfunden wird. Wohnungsluft von mehr als 1 pro mille CO. beeinträchtigt das Wohl. befinden. Hier treten aber noch andere Momente, wie z. B. giftige, übelriechende Gase etc. hinzu. Mit den Gichtgasen der Hochöfen, mit dem Schornsteinrauch, Leuchtgas und den Heizgasen. Spektroskopisch. Durch Untersu. chung von verdünntem Blut (1 : 300), das mit 5-10 Liter der zu unter· suchenden Luft gemengt ist, oder mit Palladiumchlorürpapier, das sich bei Kohlenoxydgasanweaenheit achwArzt.

Luft. Rufen Kohlenwasserstoffe, die durch undichte Heizkörper, Taba.krauch ete. in die Wohnräumegelangen, schwere Gesundheitsstörungen hervor' Wo in der freien Luft fin· den sich 1. Spuren von Chlor' 2. Spuren von Salzsäure' 3. Schweflige Säure' 4. Salpetrige Säure' 5. Schwefelwasserstoff' Werden durch verunreinigte schlechte Luft Beeinträchtigungen der Gesundheit hervorgerufen'

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Nein.

1. In der Nähe von Chlorkalkfabri·

ken. 2. In der Nähe von Steinguttöpfe. reien, Sodafabriken. 3. In Industriestädten; Alaunfabriken. 4. Bei elektrischen Entladungen. 5. In der Nähe von Aborten, Abortgruben, Abdeckereien, Morästen ete. Ja. Bei Ansammlung von Menschen treten infolge zu geringer Zuführung von frischer Luft Schwindel, Ohnmachten und Beklemmungen ein. Diese Erscheinungen beruhen auf Wärmestauung und lassen sich durch Entwärmung beheben. Durch übelriechende Gase wird Ekel und Widerwillen hervorgerufen.

Luttstaub. Welche Elemente setzen den Luftstaub zusammen' Wann findet man die größten, wann die kleinsten Mengen von grob sichtbarem Staub in der Luft' DieHauptquelle des Staubes bildet die Bodenoberfläche. Der Staub besteht demnach woraus'

Gröbere Staubpartikel, Ruß, Sonnenstäubchen, Mikroorganismen. Im Sommer. bei austrocknenden hefe tigen Winden werden die größten MengEln gefunden. die geringsten nach Regen und bei feuchtem Boden. In der Luft der Städte ist der Staub zu 0,2 mg in 1 cbm Luft gefunden. Zu I/a- ' / , aus anorganischer Substanz, aus Gesteinssplittern, Sand- und Lehmteilchen. organischem Detritus, PferdedÜDger, Haaren, PflanzenteilohenFasern von Kleidungsstücken, Pollenkörnern. Sporen von Kryptogamen, (Schwefelregen: Blütenstaub von Nadelhölzern), Mikroorganismen.

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Hygiene.

Kann durch die Einat· mung von Staub eine Ge· sundheit88chädigung her· vorgerufen werden'

Die Einatmung von nicht zu groBen Mengen von Staub wird nicht als Be. lästigung empfunden. Es kann durch wiederholte Einatmung von Staub in groBen Mengen eine mechanisch und chemisch reizende Wirkung auf die Respirationsschleimhaut zustande kom· men. Durch gewerblichen Staub (Blei, Arsen, Phosphor) entstehen Vergiftungs· krankheiten oder die Staubinhalations· krankheiten: Anthrakosis. Siderosis. Chalikosis etc. Haften den Staubteilchen lebende Krankheitserreger an (Staub aus Woh· nungen, in denen kontagiöse Kranke sich aufhalten). so kann die Staubein· atmung zu Infektionen führen.

Was sind Sonnenstäub· chen'

Partikelchen von organischem De· tritus, feinste Woll· und Baumwoll· fasern und Mikroorganismen. Sie sind sichtbar, wenn in ein sonst dunkles Zimmer ein Lichtstrahl einfällt.

Wie kommen die Mikro· organismen in die Luft!

Von der Bodenoberfläehe, von den Kleidern, der Haut, von der Schleim· haut der Menschen. (beim Husten, Niesen, Sprechen).

Gehen von feuchen Flä· ehen oder von Flüssigkeiten mit der einfachen Wasser· verdunstung Bakterien in die Luft über' Krustenartig eingetrock. nete Bakterienansiedlungen kommen für den Vbertritt in die Luft kaum in Be· tracht. Was für Einflüsse sind für die Verstäubung derselben notwendig' Was ist schwerer, Bak· terien oder Schimmelpilz. sporen'

Nein. Nur beim Verspritzen der Flüsaig· keit können Wassertröpfchen und mit diesen auch Mikroorganismen durch die Luft fortgeführt werden. Temperaturdifferenzon, durch me· chanische Gewalt heI1JQrgerufen6 Kon· tinuitätstronnungen und stärkere Luft· ströme.

Baktel'ien. Sie setzen sieh dem· gemäß nach Staubaufwirbelung rascher zu Boden, während die Schimmelpilz· sporen sich noch lange IIChwebend el" halten.

Boden. Wie viel Luftkeime findet man in I cbm Luft im Freien' Wo trifft man in der Luft verhältnismäßig geringe Keimzahlen an' Wann findet man die größten Mengen von Kei· men in der Luft' Bietet die Luft im Freien oft Infektionsgclegenheitf Welchen Bakterien be· gegnet man im Straßen· staubt In geschlossenen Räumen wird eine Infektion von der Luft aus leichter und häufiger zustande kommen, be· sonders wann t Um sich über die Art der in der Luft vorhandenen Luftmikroben Aufschluß zu verschaffen, ist das Kultur· verfahren anzuwenden. Wel· ehe Verfahren kennen Sie'

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Im Mittel 500-1000 Keime, darunter 100-200 Bakterien, der Rest besteht aus Schimmelpilzen. In Einöden, auf unbewohnten Bergen, bei feuchtem Wetter, bei mäßigen Winden und auf dem Meere, auch im Winter. Bei hoher Temperatur, starkem Sättigungsdefizit und heftigen Winden. N ur ganz ausnahmsweise; die Luft verdünnt die Keime zahlengemäß. Eiterkokken, Tetanusbazillen, den Bazillen des malignen Ödems. Wenn Kranke da sind, deren Exkrete sich der Luft beimengen.

1. Das Hessesche Verfahren. Durch eine mit Nährgelatine ausgekleidete Glasröhre wird eine bestimmte Menge Luft aspiriert. Die gewachsenen Kolonien werden gezählt und qualitativ untersucht. 2. Das PetrischeVerfahren. In ein Glasrohr wird ein Drahtnetz eingeklemmt, darauf kommt eine 3 cm dicke Schicht grober Sand, dann wieder ein Drahtnetz. Die Luft wird durch das Filter gesogen. Nach Beendigung dea Versuchs wird Sand und Drahtnetz in Agar gebracht; die gewachsenen Kolonien werden gezählt und untersucht.

Boden. Mechanische Struktur der Bodenschichten. Welches sind die Fak· toren, die bei der hygieni. schen Beurteilung des Bodens Interesse bieten'

S "h ü r m a D n. Repetitorium.

1. Die physikalische Beschaffenheit (Korngröße, Porenvolumen, Permeabilität, Wasserkapazität, Absorption, Tem· peratur) . . 2. Das chemische Verhalten. 3. Das Grundwasser und das Wasser der oberen Bodenschichten. 2

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Der Boden setzt sich aus einzelnen Partikeln. "Kör· nern" zusammen (Ausnah. me starrer Fels). Der Korn· größe nach geIten welche Bezeichnungen' Was ist Ton. Lehm und Humus'

Wie bestimmt man die Korngröße'

Was kommt außer der Korngröße noch in Be· tracht' Wovon hängt das Poren· volumen ab' Wieviel Prozent des gan· zen Bodem'olums wird von den Poren eingenommen' Wann wird das Poren· volumen kleiner'

Wie bestimmt man das Poren volumen , Schwankt die Poren· größe' Wovon ist die Durch· lässigkE'it (Permeabilität) eines Bodens für Wasser und Luft abhängig'

Hygiene.

4. Die Mikroorganismen. Kies = Körner von mehr als 2 mm Durchmesser; Sand = Körner von 0,3 bis 2 mm Durchmesser; Feinsand = Körner unter 0,3 mm Durchmesser. Tcilchen unter 0,05 mm Durchmesser bezeichnet man als Staub. Ton = aJIerfeinste Partikelchen, be· steht größtenteils aus kieselsaurer Tonerde. Leh m = Ton + Eisen + Sand (Quarz, Glimmer, Kalk). H u m u 8 = Sand oder Lehm + orga· nische Reste (hauptsächlich pflanzlicher Natur). Die Bodenprobe wird getrocknet, zerrieben, gewogen und auf einen Sieb· satz (5 oder 6 Siebe von verschiedener Maschenweite ) gebracht. Die auf jedem Sieb zurückgehaltene Masse wird wieder gewogen und auf Prozente des Gesamt· gewichts der Probe berechnet. Die Porösität und das Porenvolumen des Bodens. Von den Größenverhältnissen der einzelnen Bodenelemcnte. Bei gleichgroßen Bodenelementen beträgt das Porenvolumen etwa 38% (gleich ob Kies, Sand oder Lehm). Wenn verschiedene Korngrößen ge· mischt sind, und zwar so, daß die feine. ren Elemente in den Poren zwischen den größeren sitzen. Das Porenvolumen sinkt bei Kies mit grobem Sand oder Sand mit Lehm auf 5-10%. Durch Messung oder Wägung des aufgesogenen Wassers. Ja. Bei Ton und Lehm ist sie am geringsten. a) Von der Porengröße. b) Vom Porenvolumen.

Boden.

Worauf erstreckt sich die Attraktiona- und Adsorp~ tionswirkung des Bodens'

Welchen Bodenarten kommen starke Effekte der Adsorption zu, Wie prüft man die Kapillarität des Bodens'

Erfolgt im Boden auch eine Zerstörung und Oxydierung der organischen Moleküle'

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a) auf Wasser, b) auf Wasserdampf, andere Dämpfe und Gase (Adsorption riechender Gase, z_ B. Erdklosets), c) auf gelöste Substanzen (durch die Doppelsilikate des Bodens. Fixierung der Phosphorsäure. des Kalis und NH,), Humus, Lehm und feinstem Sand. Beispiel. Schnelle und gründliche Zurückhaltung der Farbstoffe, Retention der Gifte. Durch Glasrohre (mit Boden gefüllt), die in Wasser eingetaucht sind. Man beobachtet dabei teils die Höhe, bis zu welcher das Wasser gehoben wird, teils die Geschwindigkeit des Aufsteigens. Ja. C und N wird vollständig mineralisiert, d. h. in Kohlensäure und Salpetersäure übergeführt unter Mitbeteiligung nitrifizierender Bakterien. Daher leistet jeder feinporige Boden eine Mineralisierung der organischen Stoffe.

Temperatur und ehembehes Verhalten des Bodens, die Bodenluft. Wie bestimmt man die Temperatur des Bodens' Wovon ist die Erwärmung des Bodens abhängig'

In welcher Bodentiefe ist die TageBBchwankung konstant! Wie verhält sich dazu die Jahresschwankung' In welchen Tiefen finden wir das ganze Jahr hin-

Durch MeBBung mit Thermometern, die in Gasrohre eingelassen werden. 1. Von der Intensität der Bestrahlung und dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen. 2. Von der Neigung des Terrains. 3. Vom Absorptionsvermögen des Bodens für Wärmestrahlen, von der Wärmeleitung und Wärmekapazität. 4. Von der Verdunstung. 5. Von Fäulnis- und Oxydationsvorgängen (Mikroorganismen). In 0,5 m 'riefe. In 0,5 m Tiefe beträgt sie noch IOD, tt

4 .. 8""

"

.. "

"

4°, 1°.

Zwischen 8 und 30 m Tiefe. Von da ab findet beim weiteren Vordringen in 2-

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Hygiene_

durch die gleiche mittlere Temperatur'

die Tiefe eine Zunahme der Temperatur statt, und zwar auf je 35 m um etwa 1° (im Gotthardtunnel bis + 31°)_ Sie ist von Einfluß auf die klimatischen VerhältniBSe eines Ortes und auf das Leben der Bakterien. (In 1 m Tiefe kein Leben mehr von Mikroorganismen.) Die Anlage von Wasser. und Kanalröhren hat mit der Bodentemperatur zu rechnen. Kieselsäure, Kohlensäure, Tonerde, Kali, Natron, Eisen, Kalk, Magnesia. Daneben organische und anorganische Stoffe, aus den Abfallstoffen des menschlichen Haushalts und aus pflanzlichem und tierischem Detritus. 1. Durch das Sinken des Barometerstandes wird die Bodenluft ausgedehnt. 2_ Heftige Winde, die auf die Erdoberfläche drücken, pressen die Bodenluft in die Häuser hinein. 3. Bei stärkeren Niederschlägen wird die Bodenluft ebenfalls ausgepreßt. 4. Bei Temperaturdifferenzen, besonders in der Heizperiode. Stete Sättigung mit Wasserdampf; CO I (0,2-14% (2-3% durchschnittlich]), geringe Mengen von NH, und 0. In tiefen Brunnenschächten CO.. HIS und Kohlenwasserstoffe. Nein.

Welche hygienische Bedeutung kommt der Bodentemperatur zu,

Was ist in den verschiedenen Gesteinsarten enthalten'

Wod urch kann es zum Ausströmen der Bodenluft kommen'

Welche Zusammensetzung der Bodenluft ergibt die chemische Analyse' Findet man Mikroorganismen in der Bodenluft! In welchen Fällen kann die an sich unschädliche Bodenluft für bewohnte Baulichkeiten hygienisch beanstandet werden'

Wenn toxische, übelriechende Beimengungen durch ungepflasterte Kellerräume in die Wohnungen dringen.

Verhalten des Wassers im Boden, die Mikroorganismen des Bodens. Was versteht man unter ' Unter Grundwasser versteht man jede unterirdische auf einer undurchGrundwasser' lässigen Schicht stehende Wasseransammlung, welche die Poren des Bodens völlig und dauernd ausfüllt.

Boden. Woher rührt das Grundw&886rt

Wie mißt man den Stand des Grundw&886rst Wofür ist es wichtig, das Maximum, resp_ Minimum des Grundw888erstandes zu kennent Welche Zonen unterscheidet man in den über dem Grundw&886r gelegenen Bodenschichten t Bew~gt sich das GrundW&886rt . Inwiefern ist ein bestimmter Abstand des Grundw&886rspiegels von der Bodenoberfläche von Wichtigkeitt Wie untersucht man den Boden auf Mikroorganisment In welcher Bodentiefe finden sich keine Bakterien mehrt . Welche Bakterien findet man hauptsächlich im Bodent Nur die oberflächlichsten Bodenschichten können zur Verbreitung von Infektions. krankheiten Anlaß geben.

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1. Von den Niederschlägen. 2. Von seitlichen ZuflÜ88en, die ihm von höher gelegenen Grundwasseransammlungen zuströmen. 3. Von Flüssen, deren Flußbett keine versohlammenden Bestandteile, sondern lockeren Sand aufweist. In Scha.chtbrunnen mitte1st Schwimmer oder Schalenapparat. Das Maximum ist bestimmend für die Fundamentierung der Häuser, für die Anlage von Friedhöfen und für Abwässerreinigungen; das Minimum ist von Bedeutung für die Brunnenanlage. 1. Die Verdunstungszone. 2. Die Durchgangszone. 3. Die Zone des durch Kapillarität gehobenen Wassers. Ja.. In 24 Stunden bewegt es sieh bis zu 40 m. Bei zu großem Abstand des Grundwassers von der Bodenoberfläche ist die Trink- und Nutzw&886rbeschaffung erschwert. Durch zu hohen Grundw888erspiegel entsteht sumpfiges Terrain (Malaria). Auch sind die Fundamente der Häuser gefährdet (feuchte Keller). Probeentnahme von der Oberfläche des Bodens mitteIst PlatinlöffeIs, aus der Tiefe durch Bohrer. Mit den entnommenen Proben werden Agar- resp. Gelatineplatten gegossen. Keimzählung. In 1-3 m Tiefe beginnt die bakterienfreie Zone. In den oberflächlichsten Bodenschichten findet man in 1 eem 100000 Keime und mehr. 1. Nitrifizierende, 2. Kohlensä.urebildende, 3. Oxydation hervorrufende, 4. Tetanusbazillen, Bazillen des ma.lignen Ödems. MiIzbrandbazillen. Eine Verhütung der Infektion vom Boden ist durch Pflasterung, Asphaltierung und Zementierung erreichbar. Öftere Reinigung der Bodenoberfläche

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Hygiene.

Wie läßt sich eine derartige Infektion vermeiden'

ist notwendig; jede oberfliehliche An· sammlung von Abfallstoffen ist zu ver· meiden.

Wasser. Beschaffenheit, hygienische Anforderungen und Untersuchungsmethodeno Woraus kann der Wasser· bedarf des Menschen ge. deckt werden'

1. Aus dem Meteorwasser. 2. Aus dem GrundwaBller. 3. Aus dem Quell., Fluß· und See· wasser. Salpetrige Säure, organische Stoffe, Was enthält das Meteor· Mikroorganismen. Es hat einen faden wassert Geschmack. Meteorwasser ist nur im Notbehelf für den Wassergenuß zu ver· wenden. Durch die Niederschläge werden von Welche Wandlungen macht das OberflächenwaB·' der Bodenoberflä.ehe gelöste und sus· ser auf dem Wege zum pendierte Stoffe mitgerissen, das Wasser wird zunä.ehst schlechter. Dann findet Grundwasser durch' beim Durchgange durch den Boden eine Veredelung des Wassere statt, cL h. die suspendierten und gelösten Stoffe werden abgefiltert und mineralisiert. Die Kohlensäure der Bodenluft dringt in das Wasser ein. Kalziumkarbonat, Magnesiumkarbonat, Kieselsäure eto. gehen in das WaBller über; auch wird die Temperatur des Wassers eine gleioh· mäßige. Harn und Fäzes; pflanzliche und Das Grundwasser ist im städtischen Boden starken tierische Abfälle. In den Abfallstoffen Verunreinigungen ausge· finden sich Harnstoff, Hippursäure. setzt. Welche Verunreini. Kalk· und Magnesiaverbindungen. Pro· gungen kommen hier in dukte der Eiweißfäulnis, der Zersetzung von Fetten und Kohlehydraten und Frage' Mikroorganismen. Auf welchem Wege ge. 1. Von der Bodenoberfliehe. 2. Von Gruben und Kanälen. langen. diese Stoffe in das Wasser' Freiwillig zutage tretendea Grund· Was ist Quellwasser' wasser. Im zerklüfteten Kalkgebirge ist da Quellwasser nichts -anderes aJa unge-

Wasser.

Was sind Brunnen'

artesische

Ist Bach- und Flußwasser für häusliche Zwecke ver· wendbar'

Es ist bekannt, daß die Flü88e sich .. selbstreinigen ". Wie erklärt sich diese Selbstreinigung'

Wie steht es in dieser Beziehung mit dem Wasser aus Landseen und Tal· sperren' Welche hygienischen An· forderungen hat man an ein Wasser zu stellen' Was ist für den Wohl. geschmack und die Appetit. lichkeit eines Wassers er· forderlich'

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reinigtes Oberflächenwasser. Quellwas· ser ist in chemischer Beziehung und auch in bezug auf Infektionsgcfahr sehr ver· schieden. Springende Wässer, die dadurch hochgetrieben werden, dass Wasser. massen, die zwischen undurchlässigen Schichten eingeschlossen sind, die sich mit starkem Gefälle senken, angebohrt werden. Nein. Es enthält Verunreinigungen (Fäzes), Industrieschlamm, Kanal· und Spüljauche; AbwäBBer der Textilindu· strie, Leim, Blut, Seife, Farbstoffe, Abwä.;ser der Schlachthäuser, Gerbereien und Gasfabriken. Die suspendierten Bestandteile rei· ßen die Mikroorganismen mit zu Boden. Die Kohlensäure der Bikarbonate des Kalziums und Magnesiums entweicht; es entstehen unlösliche Erdverbindun· gen, die sich ebenfalls absetzen. Die organischen Stoffe werden durch Mikro· organismen, Algen verzehrt. Viele Ba.kterien werden durch die ultravioletten Lichtstrahlen abgetötet, ein Teil wird von den Infusorien aufgenommen. Die Selbstreinigung der Flüsse geht nur bei sehr geringer Stromgeschwindigkeit vor sich. Das Wasser der Landscen ist chemisch und bakteriologisch rein. Es kommen aber Schwankungen vor. Tal· sperren führen ein relativ reines Wasser von ziemlich gleichmäßiger Temperatur. Es soll wohlschmeckend und appet.itlich, es soll nicht zu hart sein, es soll nicht zur Krankheitsursache werden können. Die Menge soll hinreichend sein. 1. Es muß geruchlos sein (Petroleum, Karbol, Schwefel). 2. Es darf keinen Beigpschmack haben (faulig, modrig, nach gelöstem Eisen und Mangan). 3. Es soll erfrischend wirken (abhängig von der Temperatur 7-Ho,

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Wodurch ist die Härte eines Wassers bedingt'

Wie berechnet man die Härte eines WassersT Welche Nachteile bietet ein zu harte·s Wasser!

Kann Wasser zur Krankheitsursache werden'

Hygiene. vom CO t und O·Gehalt). Ein gewisser Kalkgehalt wirkt günstig. 4. Es soll farblos und klar sein. (Trübung meistens durch Eisengehalt. Ferrihydrat, aber auch durch Crenothrix, weiter durch Mangan.) 5. Grob sichtbare Verunreinigungen müssen fehlen. Durch den Gehalt an Kalk und Magnesiasalzen z. B. aus Gipslagern (CaSO~) und (CaCOs-Lagern), oder aus Harn und Fäzes. Die vorübergehende Härte be· dingen Kalzium· und Magnesiumkarbo· nato Nach dem Kochen des Wassers schlagen sich unlösliche Monokarbonaw an den Wandungen und am Boden des Gefäßes ab (Kesselstein). Die bleibende Härte, die auch nach dem Kochen des Wassers unverändert fortbesteht, bedingen Kalzium.Magne. siumsulfat. -nitrat usw.; Nach deutschen Härtegraden. Es ist zum Kochen von Hülsenfrüchten, Tee, Kaffee ungeeignet, weil sich unlösliche Verbindungen zwischen den Kalksalzen und Bestandteilen dieser Nahrungsmittel bilden. Hartes Wasser verbraucht ungewöhnlich viel Seife (Zerlegung der Seife durch KaIksa.lze), es setzt in Dampfkesseln viel Ke88Clstein ab und verursacht bei manchen Menschen gastrische Störungen. Ja. Mehrfach sind durch Wassergenuß Vergiftungen hervorgerufen worden, und zwar durch den Gehalt des Wassers an Arsen- und Blei verbindungen. Weiter kommen Erkrankungen durch tierische und pflanzliche Pa.rasiten in Betracht. a) Tierische Parasiten: in der tropischen und subtropischen Zone, wie Amöben (Dysenterie),

Wasser.

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Schistosomum (Distoma) haematobium (Bilharzia· krankheit), Filaria Medinense (Medi· nawurm in Hautgeschwü· ren). Im gemäßigten Klima: Ascaris lumbricoides, Oxyuris vermicularis, Cestoden (Taenia soli· um, saginata, Botri· ocephalus latus), Anchylostomum duode· nale (perniziöse Anämie bei Tunnelarbeitern).

Wieviel Liter Wasser sol· len pro Tag und Kopf zur Verfügung stehen, wenn man von ausreichender Menge spricht! Worauf erstreckt sich die Untersuchung eines Was· sers'

Gehen wir auf die wich· tigsten chemischen Wasser. untersuchungen ein. Wel· che anorgani~chen stick. stoffhaltigen Substanzen kommen in Betracht" Wie weist man salpet. rige Säure nach'

b) Pflanzliche Parasiten:. Choleravi brionen, Typhusbazillen, Dysenteriebazillen, ev. B ac. proteus fluorescens, Spirochaeta ictero· haemorrhagiae (Weil· sche Krankheit). 150 Liter; auf Schiffen werden für den Genuß und die Speisenbereitung als Minimum etwa 4 Liter pro Kopf und Tag berechnet. a) Auf eine Vorprüfung, die über Wohlgeschmack und Appetitlichkeit des Wassers entscheidet. Geruch, Ge· schmack und Temperatur, Farbe und Klarheit kommen hier in Frage. b) Auf eine chemische Prüfung. c) Auf eine bakteriologische Prüfung. 1. Salpetrige Säure, 2. Salpetersäure, 3. Ammoniak.

a) Mit Jodzinkstärkekleister. Das Reagensglas wird zu 8/, mit dem Wasser gefüllt; dann Zusatz von 3-5

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Wie wird der Naohweis von Salpetersäure im Wasser erbracht!

Wie weist man Ammoniak nacht

Wie weist man Chloride nach!

Hygiene. Tropfen verdünnter Sohwefelsäure. hierauf Zusatz von 0,5 oom Jodzinkstirkekleister = Blaufärbung. b) Nachweis mit Metaphenylendiamin. Das Reagensglas wird zu a/, mit Wasser gefüllt. Zusatz von 3-5 Tropfen verdünnter Sohwefelsäure, hierauf Zusatz von 0,5 oom Metaphenylendiamin_ = Gelb-, Braun- oder Rotfärbung. 0) Naohweis mit Sulfanilsäure + a-Naphthylamin - oa_ 10 oom Wasser versetzen mit etwas Sulfanilsäure (0,5 g in 150 oom verdünnter Essigsäure) + (nach einiger Zeit) etwas a-Naphthylamin. = Rotfärbung. a) Mit Bruoin. 200m Wasser versetzt man mit einigen Tropfen Bruoin· lösung; dann am Rande des Reagensglases vorsiohtig konzentrierte HIS 0, herunterfließen lassen. An der Berührungsfläche beider Flüssigkeiten ententsteht ein rosafarbener Ring. b) Nachweis mit Diphenylamin. Etwa 2-3 oom Diphenylaminsohwefelsiurelösung werden tropfenweise mit dem zu untersuohenden Wasser versetzt und kräftig geschüttelt. = Blaufärbung. Mit Neßlers Reagens. 10 oom HIO + 10 Tropfen Seignettesalzlösung + 5 Tropfen Neßlers Reagens. Von oben naoh unten duroh das auf weißer Unterlage· gehaltene Reagensglas hindurohsehen. = Gelbfärbung. a) Quali tati v. Ein Reagensglas wird zu 8/, mit Wasser gefüllt. Zusatz von I Tropfen ohlorfreier HN Oa + einige Tropfen Silbernitratlösung. = Trü bung. Niedersohlag (löslioh in NHa ; unlöslioh in HN08 )·

b) Quantitativ. 100 oom Wasser werden im Becherglase mit 3-5 Tropfen neutraler, ohlorfreier Kaliumohromatlösung (Indikator)

Waaaer.

Wir kommen nun zum NachweiB der organiBche n Stoffe( Sauerstoffver brauch) Wu wiBBen Sie davon'

Der EiBennachwei8 er· Btreckt Bich auf die Ferro. Balze und Ferrisalze. Ich bitte um genauereAngaben.

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versetzt. Aus der Bürette n/10 Silber· nitratlösung zufügen, bis die grün. gelbe Farbe in Rotgelb umschlägt und nach Umrühren bestehen bleibt. Aus der Menge der zugefügten Silberlösung be· rechnen, wieviel Milligramm Chlor im Liter Wasser vorhanden sind. Da es nicht möglich ist, die gesamten organischen Stoffe zu ermitteln, be· stimmt man nur einen kleinen Bruchteil derselben, und zwar den, der leicht oxy· dabei ist, der bei Behandlung mit Kaliumpermanganatlösung den Sauer· stoff der letzteren adsorbiert und die· selbe dadurch entfärbt. 1. Die Ferrosalze. a) Qualitativer Nachweis: a) Im Reagenzglu: etwas WaBBer + Stückchen Ferri, zyankalium. = Blaufär· bung. {J) Im farblosen Glaszylinder mit plattem Boden: Was· ser + 1 ccm lO°/o-ige Na· triumsulfidlösung. Auf weißer Unterlage von oben durchsehen. Braunfärbung bei Anwesenheit von Ferro· Balzen. Becherglu b) Quantitativ. mit 50 ccm H,O + 5 ccm ver· dünnte H.SO" titrieren mit genau eingestellter KMnO,· Lösung, bis bleibende Rosa· färbung entsteht. Aus der verwendeten Menge KMnO, Eisengehalt berechnen. 2. Ferrisalze. a) Im Reagensglas etwas WaBBer + 20% Ferrozyankalium + 1 Tropfen verdünnte HCI = Blaufärbung. b) Im Reagensglas etwas Wasser + 10% Rhodankaliumlösung + verdünnte HCI.Lösung = Rotfärbung.

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Wie weisen Sie Mangan nach'

Wie wird der Nachweis von BI e i geführt' Wie bestimmt man den Härtegrad eines Wassers'

Die chemische Untersuchung ist ohne Belang für die Feststellung der Infektionsgefahr eines Wassers_ Wofür gibt sie aber einen Anhalt! Mittels der bakteriologischen Untersuchung gelingt es unter Umständen Infektionserreger direkt nachzuweisen_ Wie geschieht die bakteriologische Untersuchung'

Hygiene_ a) 10 cem W8M6r + ca. 1 cem verdünnte Salpetersäure + 1 cem 100f0-iges Ammoniumpersulfat + einige Tropfen Silbernitrat; etwas erwärmen = Rotfärbung (Bildung eines löslichen Permangansalzes). b) 25 ccm Wasser + 10 cem verdünnte Salpetersäure im Erlenmeyerkolbt>n einige Minuten kochen; Flamme wegnehmen, 2 Minuten warten. Dann 1 Messerspitze Bleisuperoxyd hinzufügen, nochmals kochen, Absetzen lassen = Rotfärbung (Bildung von Permangansäure ). Wasser + Schwefelammonium (unter dem Abzug!) = Braunfärbung (Schwefelblei). 100 ccm Leitungswasser werden mit der Pipette in eine Glasstöpselflasche eingefüllt. Dann läßt man aus derBÜIette Seifenlösung anfangs kubikzentimeter· weise, später tropfenweise einfließen; nach jedem Zusatz kräftig schütteln. Solange mit dem Seifenzusatz fortfahren bis auf der ganzen Oberfläche der horizontal gelegten Flasche feinblasiger Schaum 5 Minuten stehen bleibt. Härtegrad ergibt sich nach Tabelle. Für die Beurteilung der Appetitlichkeit der Anlage. Sind reichlich organische Stoffe, viel Chloride und Nitrate vorhanden, so entstammt das Wasser einem mit Abfallstoffen übersättigten Boden. Im Kulturverfahren (Gelatineplattenkultur)_ Für den Nachweis von Typhusbazillen und Choleravibrionen sind besondere Methoden notwendig.(Siehe bakteriologischer TeiL)

Wasser. Eine Ergänzung der che" mischen \lIld b.akteriologi· schen Untersuchung bietet die Lokalinspektion.Wor· auf hat die Lokalinspektion bei Bach· und Flußwässern zu achten'

Worauf hat die Lokal· inspektion bei Grundwas· serbrunnen sich zu er· strecken' Wie prüft man das Be· stehen von Kommunika· tionen mit dem Innern des Brunnens!

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Ob Dejekte von Menschen und Tieren, Abwässer etc. Zugang zum Wasser finden, ob in der Nähe Wäsche· reinigung stattfindet, ob Schiffe auf dem Flusse verkehren. Bei Quellwässern ist darauf zu achten, ob sie nicht aus oberflächlichen Rinnsalen entstehen, ob letztere nicht im Bereich gedüngter Wiesen liegen, ob Verbindung mit Bächen und Flüssen besteht. Auf die Musterung der oberfläch. lichen Umgebung, auf die Neigung des Terrains, auf den Brunnenkranz, auf Defekte in der Mauerung etc. Durch Eingießen von Fluoreszin· (Uraninkali) oder Saprollösungen, auch durch Aufschwemmungen von Hefe, B. prodigiosus bzw. Wasservibrionen.

Die Wasserversorgung. Welche Wässer kommen für nie Wasserversorgung in Betracht!

Wie hebt Grundwasser'

man

das

Woraus bestehen Röhreribrunnen'

die

Welchen Vorzug haben die Röhrenbrunnen vor den Kesselbrunnen , Welchen Nachteil aber haben die Röhrenbrunnen , Auf welche Weise läßt sich eisenhaltiges Grund· wasser eisenfrei zutage för· dem!

1. Das Grundwasser, und zwar

a) das oberflächlich zutage tre· tende Grundwasser (Quellwas· ser), b) das Grundwasser aus der Tiefe. 2. Fluß oder Seewasser, 3. Regenwasser. Durch Kesselbrunnen (Schacht. brunnen) und durch Abessynierbrunnen (Röhrenbrunnen). Aus einer eisernen Röhre mit reich· lichen Löchern, welche durch Draht· netze gegen Verstopfung geschützt sind. Sie sind leicht zu desinfizieren und geben ungefährliches Wasser. Da kein Wasserreservoir vorhanden ist, lassen sie bei größeren Wasserent· nahmen vollkommen im Stich. Dadurch, daß man den Brunnen· schacht mit einem Mantel von Ätzkalk· stücken füllt oder eine Filtration des Wassers durch ein Grobsandfilter ein. richtet mit ev. Lüftung des Wassers durch Niederfall aus einer Brause.

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Bei der zentralen Wasserversorgung hat man den Vorteil, daß der verunreinigte städtische Untergrund umgangen und somit ein appetitliches Wasser beschafft werden kann. Die Entnahme der Wässer erfolgt auch hier aus Quellen, Grundwasser, Bach· und Flußwasser. Bei der Benutzung von Flußwasser ist größte Skepsis am Platze. Das Wasser muß vor dem Gebrauch einer Reinigung unterzogen werden. Welche kommt in Betracht! Wie ist ein derartiges Filter zusammengesetzt'

Der wesentlichste Teil des Filters ist die sogenannte Filterhau t. Woraus be· steht sie' Wodurch werden Störungen im Filterbetrieb her. vorgerufen' Arbeiten die genannten Filter völlig keimdicht! Kennen Sie noch sonstige Filtersysteme , Beschreiben Sie mir das amerikanische Schnellfilter'

Hygiene.

Die ganze Menge des Eisenbikarbonats wird in Eisenoxydhydrat verwandelt. Die Reinigung durch zentrale Filtration mittels Sandfilter.

In der Tiefe Feldsteine. . 305 mm Darüber kleine Feldsteine 102 .. grober Kies.. 76 .. mittlerer Kies 127 .. 152 .. feiner Kies . . grober Sand 51 .. scharfer Sand. . 559 .. Aus den Sinkstoffen, Algen und Bakterien.

..

Durch das Reißen der Filterhaut; bei starker Verunreinigung des Flußwassers mit lehmigen Bestandteilen (undurchlässige Schicht); bei der Reinigung des Filters. Nein. Die sog. Filtersteine, das amerikanische Schnellfilter (Jewell), das Permanganatverfahren, das Ozonverfahren, das ultraviolette Licht. Das zu reinigende Wasser wird iD Sedimentierbottichen mit 10-30 g Aluminiumsulfat (Alaun) pro cbm ver· setzt. Es kommt zu einer Umsetzung

Wasser.

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mit dem Kalziumkarbonat des Waasers; es entsteht Tonerde, Aluminiumhydra.t als flockiger Niederschlag, der die Trübungen zum Teil mit zu Boden reißt. Nach 1-2 Stunden wird das Wasser auf ein Sandfilter geleitet; hier bildet die Tonerde die künstliche Filterhaut. Schon nach wenigen Stunden filtert dieses Filter bei 50 mal so schneller Filtration als in den großen Sandfiltern alle Bakterien ab. Nach 24 Stunden wird das Filter durch ein Rührwerk und Gegenspülung (maschinell) in etwa 10 Minuten wieder gebrauchsfähig gemacht. Beschreiben Sie mir kurz eine Ozonanlage ,

Das filtrierte klare Wasser wird in sehr feiner Verteilung in den Skrubberturm geführt, wo es in innige Berührung mit dem von unten in den Sterilisa.tionsturm eingeleiteten aufsteigenden Ozon gebracht wird. Das elektrisch hergestellte Ozon wirkt auf das Wasser in solcher Konzentration ein, daß die Bakterien der Koligruppe noch sicher zugrunde gehen.

Weiter kommt für die Vernichtung der Keime im Wasser das ultraviolette Licht in Frage. Wie sind diese Sterilisationsapparate eingerichtet'

Quecksilberdampflampen mit doppeltem Quarzmantel sind in besonderen Metallgefäßen eingehängt, die langsam vom Wasser durchströmt werden. Das benutzte Wasser d8.rf keine Trübungen, keine gelbbräunliche Färbung aufweisen. In der Praxis hat sich dieses Verfahren bewährt; es ist einstweilen noch zu teuer.

Wie geschieht die Zu· leitung des Wassers zu den Wohnungen'

Von hochgelegenen Reservoiren wird das Wasser mit dem natürlichen Gefälle in die höher gelegenen Stockwerke getrieben. Bei zu geringem Gefälle ist der Druck durch maschinelle Vorrichtungen (Pumpstationen und Hochreservoire) zu verstärken. Die Leitungsrohre aus Eisen sollen möglichst tief gelegt werden. Der Anschluß der Straßenleitungen an die Hausleitungen erfolgt durch Bleirohre.

Hygiene.

32 Wann können die Blei· rohre die Gefahr der Bleivergiftung mit sich bringen Y Wie kann man sich vor Bleivergiftungen schützen T Wie erfolgt am einfachsten die Entfernung der Infektionserreger aus einem Wasser!

Wie desinfiziert Schachtbrunnen Y

man

Wie desinfiziert man Reservoire und Leitungsrohre größerer Wasserleitungen' Enthalten Eis und künstliches Selterswasser Bakterien!

Wenn sie zeitweise mit Luft und Wasser gefüllt sind. Es bildet sich dann Bleihydrat. Durch Verwendung von Bleirohren, die im Innern verzinnt sind, oder von galvanisiertem Eisenrohr. 1. Durch 5 Minuten langes Kochen. Bei größerem Wasserverbrauch ist der Wasserkochapparat ·von Siemens &. Co., Berlin, zu empfehlen. 2. Mit Chemikalien, z. B. Chlorkalk (1 : 300 000 bei 6 Stunden langer Einwirkung) oder mit KMnO" 4 Liter Wasser + 3 g.CuSO, (Katalysator) + 3 g KMnO, (Desinfiziens). Nach 10 Minuten 4 Tabletten a 1 g festes 36%· iges HIO B• Filtration durch Sucrofilter. (Kunow.) 3. Filtration im Hause. Sicher bakterienfreies Filtrat liefern die Pasteur-Chamberlandschen Tonfilter und die Berkefeldschen Kieselgurfilter. Durch Einleiten von heißem Wasserdampf mittels einer Lokomobile in das Wasser des Schachts, bis es 80 bis 90° warm geworden ist. Oder mit Schwefelsäure 1 : 1000, Ätzkalk, Kupferchlorür . Mit Schwefelsäure 1 : 1000 (2stündige Einwirkung). Ja. Sie sind sehr reich an Bakterien. Choleravibrionen und Milzbrandbazillen sterben in künstlichem Selterswasser rasch ab, Typhusbazillen, Micrococcus tetragenus usw.. aber bleiben Tage bis Wochen lebensfähig. Daher empfiehlt es sich, Selterswasser nur aus destilliertem Wasser oder aus völlig unverdächtigem Brunnenwasser zu bereiten.

Ernährung uDd Nahrungsmittel.

Ernährung und Nahrungsmittel. Nennen Sie mir die Be. standteile der Nahrungs· mittel' Was ist der Zweck der Er. nährung'

Eiweißstoffe. Fette. Kohlehydrate. Wasser. Salze (ferner Lipoide, Purine. Vitamine) und gewiBlle Genußmittel. Die Erhaltung des substantiellen Bestandes der gesamten Organe.

Wie groß ist die Verbren· nungswärme für 1 gEiweiß' 1 g Kohlehydrate' 1 g Fett!

Für 1 gEiweiß. . . 4.1 Kalorien 1 .. Kohlehydrate 4.1 1 .. Fett . . . . 9,3

EiweiBstotre. Welcher Nährstoff nimmt die erste Stelle ein' Ist die Konstitution des Eiweißmoleküls bekannt!

Das Eiweiß. teils tierischen, teils pflanzlichen Ursprungs. Nein. Man hat folgende prozen· tische Zusammensetzung aufgestellt: C = 50-55%' H = 6,8--7.3 % , N = 15.4-18.3%. o = 22.8--24.1%, S = 0.4-5.0%,

Der Eiweißbestand des Körpers muß unbedingt er· halten werden. Was erfolgt bei Eiweißmangel ,

Zerfall von Körperzellen. die Neu· bildung des Blutes. ebenso die Re. generation der Muskeln leidet. Die Verdauungsfermente werden spärlicher gebildet. Schwächegefühl. Arbeitsun· lust, gereizte Stimmung sind die Folgen. Wenn kein Eiweißverlust und kein Ansatz stattfindet, wenn pro Tag gerade ein der Zufuhr entsprechendes Quantum Eiweiß zerstört wird. Am 1. Hungertage wird noch eine den vorausgegangenen Nahrungstagen gleichkommende N .Menge ausgeschie. den; von da ab wird die N.AUBllcheidung geringer. Nein. Der Eiweißzerfall wird erst eingeschränkt bei richtiger' Kombina. tion von Eiweiß. Fett und Kohle· hydraten.

Wann befindet sich der Köq.er im Stickstoffgleich. gewicht' Nimmt die Stickstoffaus· scheidung rasch ab. wenn der Ersatz für das zerstörte Eiweiß ungenügend ist! Genügt eine erhöhte Ei· weißzufuhr• um einem eiweißvera.rmten Körper einen beueren Eiweißbe· stand zu verschaffen' So b ü rm a D

D.

Repetitorium.

3

34

Hygiene.

Das im Körper zerstörte Eiweiß läßt sich nur auf welchem Wege ersetzen' Welche anderen N·halti· gen Stoffe kommen außer den echten Eiweißkörpem noch in der Nahrung vor' Wie werden die mit der Nahrung aufgenommenen Eiweißkörper im Darm wei· ter zerlegt'

Durch Zufuhr von Eiweiß in der Nahrung. Leim, Glutin, Chondrin, Pepton, Nuklein, Lezithin, Kreatin, Asparagin und andere Amidoverbindungen. Sie werden durch das Trypsin zu Peptonen und Albumosen und bis au den Aminosäuren abgebaut. Durch ein weiteres Ferment, das Erepsin, werden die Peptonen und Albumosen, aber nicht eigentliches Eiweiß, bis zu den Amino· säuren weiter gespalten.

Fette. Welche Fettarten unter· scheidet man ihrer Her· kunft nach' Woraus bestehen die tieri· schen Fette'

Wie setzen sich die pflanz. lichen Fette zusammen'

Wird Fett im Körper leicht zerlegt' Wann wird viel Fett zer· stört' Worin bestehen die Lei. stungen des Fettes bei sei· ner Zerlegung' Wie wird das im Körper zerstörte Fett ersetzt!

Die tierischen und pflanzlichen Fette. Aus Mischungen von Tripalmitin. Triatearin, Triolein und zuweilen, wie in den Fetten der Kuhbutter, Glyceride niederer Fettsäuren, wie Tributyrin, Kaproin, Kaprin, Kaprylin. Sie unterseheiden sich in ihrer Zu· sammensetzung nur wenig von den tierischen Fetten und bestehen zum Teil aus Neutralfetten, zum Teil aus Mischungen solcher mit freien Fett· säuren (Erukasäure). Nein, für gewöhnlich nur in einer Menge von 50-100 g. Bei größerer Fettaufnahme wird der Rest in den Depots abgelagert. Bei Muskelarbeit. 1. In der Erzeugung von Wärme. 2. In der Eiweißsparung.

Durch Nahrungsfett (tierisches und pflanzliches). Die resorbierbaren Fette mü886n alle einen Schmelzpunkt unter 40° haben, widrigenfalla sie unaus· genützt ausgeschieden werden (Stearin).

Ernährung und Nahrungsmittel. Wie Betzen sich die ge. schmolzenen tierischen Fette zusammen' Wieviel Wa&&er enthAlt das Fettgewebe' Kann man einen Körper dauernd mit Eiweiß und Fett allein ernihren ,

Aus C .. H

= 76.5'/0' = 12% ,

. °

= 11.5%

,

6-10'/0 Waaaer (1-2'/0 Mem· branen). Nein; er bedarf noch der Zufuhr von Kohlehydraten. die zu den Endproduk. ten. Kohlensiure und Wa8Ber. verbrannt werden.

Kohlehydrate. Welohe Kohlehydrate kennen Sie'

Was liefern die Kohle· hydrate dem Körper'

Wie gesohieht die Dek· kung des Kohlehydratbe· darfs im Körper'

1. Monosaccharide. C.HI.O. (Dex· trOBe. LivulOBe. Galaktose. Sorbinose. MannOBe). 2. Disaccharide. CI.HaOl l [Rohr. zuoker (Saccharose). Milchzucker (Lak· tose). Malzzucker (Maltose)]. 3. Polysaccharide. (C.HloOa).x, Stärke. Dextrin. Glykogen. Zellulose· arten. Inulin. Gummiarten. 1. Wärme. 2. Sie wirken eiweißaparend. 3. Sie wirken fettaparend. 4. Sie können selbst eine Umwand· lung in Körperfett erfahren.

Durch Zufuhr von Kohlehydraten der Nahrung. Rohrzucker. Milchzucker und besonders Stärke. die im Darm in resorbierbaren Zuoker übergeht.

Wasser. Ist das Waaaer für den Organismus von Bedeu· tung' Was bewirkt eine vor· übergehende Erhöhung der Wa&&erzufuhr' Was bewirkt eine an· haltende abnorm starke Wa&&euufuhr'

Ja; es ist als Lösungsmittel von Be· deutung und dient zum Transport der löslichen Substanzen; auch beteiligt es sich an der W /i.rmeregulierung des Kör· pers. Vermehrte Stickstoffausscheidung durch Ausspülung angesammelter Ex· krete. Eine starke Verdünnung der Ver· dauungaaifte. eine überbürdung des Pfortaderkreislaufs. Änderung des Blut· drucks ew.

Hygiene.

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Salze. Welche Salze nimmt der Körper auft

Verbindungen des Eisens, Kalziums, Magnesiums, Kaliums und Natriums mit Phosphorsäure, Kohlensäure, Schwefel und Chlor_ Wozu werden die Salze Zur Bildung der Organzellen und der Körpersäfte_ verwertett Was geschieht, wenn die Der Körper gibt zunächst eine Zeitausgeschiedenen Salze des lang aus seinem Bestande her; bei anKörpers nicht ausreichend dauernd salzarmer Kost (künstlich salzfrei gemacht) treten eigentümliche nerersetzt werden t vöse Erscheinungen und schließlich der Tod ein_ Wer liefert dem Kö,.., I Die grünen Gemüse_ Der für das Kind notwendige phosphorsaure Kalk die nötigen Salze' wird in der Milch in ausreichender Menge genossen. Worauf führt man den I Auf den Mangel an Kalisalzen inSkorbut zurück t I folge ausschließlich animalischer Kost.

ntamine. Waa sind Vitaminet

WelcheKrankheiten führt man auf das Fehlen der Vitamine zurückt

Stoffe, die in geringer Menge in frischen pflanzlichen Nahrungsmitteln, hauptsächlich in den Samen, und zwar in der äußeren Schicht derselben, relativ reichlich auch in der Hefe vorkommen, dag('gen nicht in länger erhitzten· und ausgetrockneten Nahrungsmitteln. Skorbut, Pellagra, Rachitis, Mehlnährschäden der Säuglinge. Beri-BerL

Genuß. und Reizmittel. Was versteht man unter .. Genußmittel"T Worin liegt die Bedeutung der Genuß- und Reizmitten

Wozu führt der Alkohol· mißbraucht

Die in der Nahrung enthaltenen oder ihr zugesetzten schmeckenden Stoffe. In der Anregung zur Nahrungsaufnahme, in der günstigen Wirkung auf die Verdauungsorgane (Peristaltik, Sekretion der Verdauungssäfte anregend). Die eigentlichen Reizmittel verdecken die Empfindung ungenügender Ernährung und Leistungsfähigkeit. Zu Erkrankungen des Herzens,der Leber, der Nieren und des Zentral-

Ernä.hrung und Nahrungsmittel.

Wie wird der Alkohol· mißbrauch bekämpft!

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nervensystems, zu leichtsinnigen Hand. lungen, Roheiten, Vergehen und Ver· brechen. Durch Kontrolle der Schankstätten, Trinkerheilstätten und prävent.ive Maß. regeln, Einrichtung von Tee· und Kaffeehäusern.

Nä.hrstoffml'ngen. Welche Wege dienen zur Ermittelung der erforder· lichen Nährstoffmengen'

Wie groß illt der 24stün· dige Nährstoffbedarl er· wachsener Minner' Sind diese genannten Zahlen gen au oder schwan· ken sie'

Wie erreicht man eine Einschränkung des Eiweiß· zerfalls und Schonung der Fettdepots bei fieberhaften Krankheiten und in der Re. konvaleszenz' Wodurch kommt es zu übermäßigem Fettansatz'

1. Untersuchungen im Respirationll' apparat und Stickstoffbestimmungen in der 24stündigen Harnmenge. 2. Stickstoffbestimmungen in der Nahrungsmenge, die genossen wird. 3. Gut geführte Haushaltungsbücher können die gewünschten Bedarfszahlen berechnen lassen. 3000 Kalorien. 105 g resorbierbares Eiweiß, 56 g Fett, 500 g Kohlehydrate. Sie schwanken 1. nach der Körpergröße, 2. nach der Arbeitsleistung, 3. nach dem LebenIlalter, 4. nach der individuellen Energie und Reizbarkeit, 5. nach dem Gellchlecht, 6. Witterung und Klima beein· flussen sie. 7. Bei Frauen Schwankungen wäh· rend der Gravidität und Laktation. Durch Darreichung von Kohlehydra. ten. Sie ersetzen auch die im Fieber vermehrt ausgeschiedenen Kalisalze.

Durch genügende Eiweiß· und reichliche Fett· und Kohlehydratzufuhr neben möglichster Körperruhe. ·Bei PflanzenfrE'ssern gelingt die Mästung lediglich mit Eiweiß und Kohle· hydraten bei leicht gesteigerter Eiweiß· menge.

Hygiene.

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Die schnellste Wirkung zeigt beim Menschen eine Kombination von Fett und reichlichen Kohlehydraten (Ruhe und ruhiges Temperament notwendig). (120 gEiweiß, 100 g Fett, 500 g Kohlehydrate. ) Wodurch kann eine Ent· fettung des Körpers erzielt werden'

1. Durch erhöhte Körperbewegung. 2. Durch fut völliges Fortlaasen dea Fettes und der Kohlehydrate und bei fut aU88chließlicher Ernährung mit Ei· weiß (Bantingkur). 3. Mit der E b s t ein methode, die darin begteht, daß man sehr wenig Kohlehydrate, reichlich Fett und mäßig Eiweiß aufnimmt. 4. Mit der Voit·Oertelsohen Kur. Reichlich Eiweiß, normale Fett· und zu niedrige Kohlehydratzufuhr bei star· ker Körperbewegung. Die Waaserauf· nahme ist zwiachen die Mahlzeiten ver· legt. Gut ausnutzbar, leicht verdaulioh, gut zubereitet. schmackhaft ohne Zu· satz sohAdlicher Beatandteile. Sie muß in soloher Menge vorhanden sein, daß sie du Gefühl der Sättigung hervor· ruft und muß temperiert genoasen wer· den. Ja.

Wie muß die Nahrung be· schaffen sein'

Werden anim alisohe Stoffe beaaer ausgenutzt als vege· tabilische' W u verstehen Sie unter einem leicht verdaulichen Nahrungsmittel' Wie konserviert N ahrungsmi ttel ,

man

Welche Vorsichtsmaß. regeln soll man bei den ver· schiedenen Kochgeachirren anwenden'

I ~

Ein solohea, du auoh in größeren Mengen genoaaen, ruch resorbiert wird und selbst bei empfindlichen Menachen keine Beliatigung in den Verdauungs· wegea her\lerruft. Durch Aufbewahren in Veuata· räumen, in Ei88chränken (+ 70). Durch Kochen, Trocknen, R~rn, duroh Zu· satz von Zucker, Salz, Salizylsäure etc. In Kupfer. und Me88inggefäßen dir· fen sauere Speisen nicht gekooht werden (Grünspan). Auch sollen mehl· und zuokerhaJtige Speisen nicht darin auf·

Ernährung und Nahrungsmittel.

Wie groß soll im Mittel das Quantum der zur Sät. tigung eines Erwachsenen notwendigen fertigen Speise sein' Wie soll die Nahrung temperiert sein' Wie wird die Tageskost zweckmäßigerweise auf die Mahlzeiten verteilt'

Wie wird das Volk gegen die Verfilschung der Nah· rungsmittel geschützt!

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bewahrt werden, weil durch allmähliche Bildung von organischer Säure Kupfer gelöst werden könnte. Vernickelte Ge· fäße geben geringe Spuren von Nickel ab, wenn saure Speisen darin aufbewahrt werden. Ähnlich verhalten sich Alu· miniumgeschirre. Verzinnte Kochgefäße, ferner gla. sierte, bzw. emaillierte, irdene oder eiserne Gefäße enthalten oft Blei. 1800 g, bei vegetabilischer Nahrung und bei fettarmer Kost aber entspre· chend höher = 2500-3000 g.

I

Für Säuglinge + 35° bis + 400, für Erwachsene + 70 bis + 550. Habi. tueller Eisgenuß ist bedenklich. Beim Gesunden variiert die Ein. teilung nach der Beschäftigung und nach der Art der Kost. Bei körperlicher Arbeit und vege. tabilischer Kost sind 5 Mahlzeiten zweckmäßig. Bei geistiger Arbeit und eiweiß· und fettreicher Kost morgens eine reichliche FleiBchmahlzeit, im Laufe des Tages nur einmal leichte Speisen und abends die Hauptmahlzeit. Durch gesetzliche Bestimmungen (14. Mai 1879), die Polizeibeamten ge. stattet, von feilgehaltenen Nahrungs· mitteln Proben zum Zwecke der Unter· suchung zu entnehmen. In bestimmten Untersuchungaanstalten werden diesel· ben einer genaueren Prüfung unter· zogen.

Milch. Was ist Kuhmilch' Wie ist sie chemisch zu· BalDmengesetzt'

Eine Emulsion von Fett in einer Lösung von Eiweiß und Zucker. Reak. tion amphoter. Wassergehalt 87,70-89,5%, Spez. Gew. 102~1033, Eiweißgehalt 3,5%, darunter Kasein 2,9"0'

Hygiene.

Welche Fütterungsart lie. fert die gleichmäßigste Milch' Ist die Ausnutzung der Nährstoffe der Milch eine gute, Warum ist die Milch zur aUBBchließlichen Ernährung Erwachscncr nicht geeig· nett Worin bestehen die Nach· teile der Milch'

Worin bestehen die Ver· änderungen, die eine frisch gemolkene Milch allmäh· lieh durchmachtt

Bei welchem Prozentge. halt von Milchsäure kommt es zur Gerinnung des Ka· seins und zur Abseheidung der Molke' Was enthält das Serum (Molke)' MÜBBen immer Bakterien die Milchgerinnung herbei· führen'

L&kta.lbumin 0,5'10, Laktoglobulin in Spuren, Fett 2,7-4,3%' Milchzucker 3,5-5,50J0, Salze 0,6--1,0%, Die Trockenfütterung. Ja. Das Eiweiß wird zu 900J0, Fett zu 95%' Salze zu 50% und der Zucker vollständig resorbiert. Es finden sich nicht genügend Kalo. rien in der schwer resorbierbaren Menge von 4 Liter Milch. Ihre Verwendbarkeit wird leicht be· einträchtigt : 1. Unter dem Einfluß von Mikro· organismen kommt es zu Zersetzungen der Milch. 2. Sie ist leicht zu fälschen. 3. Sie ist zur Verbreitung von pathogenen und infektiösen Bakterien und evt!. von Giftstoffen besonders disponiert. Schon nach kurzem Stehen bildet 1. sich eine Rahmschicht (Auf· rahmen). Trennung in Rahm und ab· gerahmte Miloh oder Magermilch. 2. Nach längerem Stehen bildet sich ein oberflächlicher pilziger, weißlicher Uberzug aus Oidium lactis. In der Flüssigkeit, die unter dem Rahm steht, entwickeln sich reichlich Milchsäurebak· terien (Streptococcus lacticus, Bac. acidi lactici). Bei etwa 0,2%'

Milchzucker und Salze. Nein; auch ein labähnliches Ferment kann Milch gerinnen machen.

Ernährung und Nahrungsmittel.

41

Waa entwickelt sich in der Milch, die man 8-10 Tage stehen läßt! Hält man eine von Milchsäurebakterien befreite Milch in offenen Gefäßen bei 30 oder 40° oder kocht man die Milch vorher min· destens eine Stunde lang, so tritt wieder eine andere Zerlegung der Milch auf. Welche ist Wie kommen die Bak· terien in die Milch'

1. Gestank nach Buttersäure. 2. Gaabildung (Wasserstoff). 3. Das Kasein peptonisiert. Unter der Rahmschicht bildet sich eine transparente Zone, die Pepton: reaktion gibt. Sonst verändert sich die Milch äußerlich nur wenig, daa Kasein gerinnt nicht. Sie schmeckt bitter und kratzig. Die Zersetzung wird durch Heubazillen bewirkt, die oft toxische Wirkungen auslösen.

Welche Fermente enthält frische Milch'

1. Ein pepsin· und trypsinartiges Ferment, daa Eiweiß zu spalten ver· mag. 2. Ein diaatatisches Ferment, daa Stärke in Zucker und Milchzucker in Glykose überführt. 3. Superoxydaae (Katalase) zerlegt W8886rstoffsuperoxyd. (2H. O. = 2H.0 + 0.). 4. Indirekte Oxydasen, Peroxy· dasen. 5. Die Reduktasen. Im Entrahmen und Zusatz von W8886r, im Zusatz von Stärke, Dextrin, Gehimsubstanz, Gips, in der Zufügung von Konservierungsmitteln, Soda, Bo· rax, N atr. bicarb., Salizylsäure (0,75 p. m.), Formalin (0,2 p. m.) und W 888er· stoffsuperoxyd (2,0 p. m.). Colchicin, Gifte von Hahnenfuß, Dotterblumen, Solanin.

es'

Worin besteht gewöhn. lich die Milchverfälschung'

Welche pflanzlichen Gifte k6nnen in die Milch· über· gehen' Wie stellt man Milch· fiUBchlUDgen fest'

1. Aus den Ausführungsgängen der Euter, 2. aus den Kuhexkrementen, 3. aus den Sammeleimem, 4. von den Händen des Melkers, 5. von Fliegen, 6. vom Heus taub.

Durch Bestimmung des spez. Ge· wichtes und des Fettgehaltes, durch Auffindmg von Nitraten, die auf einen

Hygiene.

Wie bestimmt man das spezifische Gewicht der Milch' Wodurch kann ein hohes spezifisches Gewicht bedingt sein' Wodurch kann ein niedriges spezifisches Gewicht bedingt sein' Wie wird die Fettbestimmung ausgeführt' Wie weisen Sie Ni tr a te in der Milch nach'

Wie untersucht man die Milch auf Konservierungsmittel!

Wie geht man vor, um gekoch te Milch nachzuweisen' Wie erkennt man die Zersetzungen der Milch'

Zuatz von Brunnenwauer deuten, durch den Nachweis von Konservierungsmitteln. Mit dem Aräometer. Eiweiß, Zucker und Salze machen die Milch schwerer, das Fett dagegen leichter_ Durch feste Bestandteile, Wauerarmut und durch FettmangeI. Durch Fettreichtum und Waeeerzusatz. Mit dem Kremometer, Gerbera Butyrometer, dem Fes ersehen Lak,to. skop und mit Hilfe des So x h le fachen Verfahrens. Die Milch wird durch Zusatz von E88igsäure und darauf folgendes Kochen koaguliert. Dem Filtrat setzt man tropfenweise Diphenylamin in kon· zentrierter HISO. zu. Blaufirbung. Bei Anwesenheit von Soda,~atJ'. bicarb. oder Borax zeigt die Miloh nach 1-2stündigem :Kochen Braun· färbung. AlkalischeBei mengungen laeeen sich auch nachweisen durch Zuaat. von Alkohol und R060laäure = Roea.firbu•• Bei Salizylsäuregeh alt gibt MiJah + Eisenchlorid = Violettfärbung. Bei Wasserstoffsuperoxydgehalt ent· steht eine Bläuung vonJ odkaliumstirkepapier. Die Milch wird mit Kocbaalz übersättigt, auf 30-400 erwärmt, filtriert und geprüft, ob im Filtrat noch durch Kochen gerinnendes Albumin vorliegt. I. Milch + 70 % Alkohol" gibt Ge· rinnung bei zersetzter Milch. Zur genauen Feststellung des Grades der Zer. setzung titriert man nach S 0 x h 16 t den Säuregrad. ZulA.88ig sind noch 7 Säuregrade. 2. Duroh Feststellung der BakterienzahL

Emihrung Wld Nahrungsmittel. Wie viele Keime enthält eine fri8ohe. reinlioh behan· delte Milch in 1 ccm' Iat eine überwachung der Milchwirtschaften notwen· dig'

2000-3000 Keimt>.

Ja. Die Tiere sind von einem Tier· arzt öfters zu untersuchen. Lokale Fälle von Typhus und anderen men8eh· liehen Infektion8krankheiten 8ind mit , be80nderer Vorsieht zu behandeln i für Absperrung und Desiufektion ist zu sorgen, auf Bazillenträger zu fahnden. eine Revision der Brunnenanlagen ist notwendig, ev. zeitweilige Unterbindung des Milchverkaufes. Gefäße mÜ88en 8auber gehalten wer· den. Die Milchaufbewahrungsräume mÜ88en kühl, luftig und leicht zu reinigen sein. Es muß ein guter Schutz gegen Fliegen bestehen. Wie kann man die Milch 1. Durch Abkühlen nach dem Mel· vor dem Verkauf präpa. ken und Aufbewahren in kühlen Räumen rieren. d. h. haltbarer ma· (bis höchstens 10°). Es kommt hier aber auch noch zu einer gewissen Ver· chen' mehrung der Bakterien; die pathogenen Keime bleiben lebensfähig. 2. Durch Hitze. a) Pasteurisieren. Kurzes Er· hitzen auf 65-90' und rasche8Abkühlen, so daß der Rohgeachmack der Miloh erhalten bleibt. b) Duroh Behandlung im Bio ri· aator (Lobeck). Milch wird in fein ver· teilter Form in einen auf 75° erhitzten Kessel eingeblasen. Die Saprophyten und pathogenen Keime gehen zugrunde. Sporen bleiben lebensfähig. c) Durch partie lIes S te rili· sie ren in bakteriendicht verschlossenen Flaschen 30-60 Minuten auf 100-103'. Die Sporen der Heubazillen werden dabei nicht abgetötet. d) Durch vollständige Sterilisation; 6stündigea Erhitzen auf 100°. Am beBten 10-30 Minutenllange8 Erhitzen bei ge8panntem Dampf von 120 , bis 1250 ; Milch in Blechdoaen.

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Wie ist die Frauenmilch zusammengesetzt, und wie reagiert sie'

Woraus bestehen die Ei· weißstoffe der Frauenmilch , Wird die Frauenmilch vom Säugling gut ausge· nutzt! Wie oft soll dem Säug· ling Frauenmilch gegeben werden'

In welchen Punkten uno terscheidet sieh Kuhmilch von Frauenmilch ,

Hygiene. e) Durch Kondensieren der Milch. Im Vakuum auf 1/. oder 1/5 ihres Volums eingedickte Milch wird in zu· gelöteten Büchsen auf 1000 erhitzt. Am besten wird die Milch mit Rohrzucker versetzt (80 g auf 1 Liter). f) Durch rasches E in trocknen auf heißen, rotierenden Walzen (Milch· pulver). Der Geschmack des Milchfetts ändert sich aber in störender Weise, es ist daher geboten, derartige Milchpulver aus Mager. oder Buttermilch zu be· reiten. Sie enthält: 88,6% Wasser, 11,4% Trockensubstanz, 0,16-0,25% Eiwcißsticbtoff = ca. 1-1,5% Eiweiß, 3% Fett, 0,2% Salze. 100 g Milch liefern 58 :Kalorien. An Aschen bestandteilen enthält sie in 1 Liter 0,7 g Kali, 0,25 g Natron, 0,33 g Kalk, 0,06 g Magnesia, 0,004 gEi. sen, 0,47 g Phosphorsäure, 0,43 g Chlor. Spez. Gew. 1028-34. Sie reagiert alkalisch. Aus Albumin, aus Kallein in kleinen Mengen, Protalbumin und Pepton. Ja. 91,6% der gelieferten Kalorien werden ausgenutzt. Am ersten Tage nach der Geburt 2-3 mal, an den folgenden Tagen 6-7· mal, in Abständen von 21/ 2-3'/, Stun· den. Vom 7. Monat ab sind Kohlehydrate und Salze hinzu zu geben (Zwieback, Grieß. Spinat). Vom 10. Monat an ist die Frauenmilch durch Kuhmilch zu ersetzen. Kuhmilch enthält mehr Eiweiß· stoffe, weniger Zucker. Die Eiweiß· stoffe bestehen hauptsächlich aus Kasein, das im Magen derbe Gerinnsel gibt, die

Ernährung und Nahrungsmittel.

Wird Kuhmilch oder Frauenmilch vom Säugling besser ausgenutzt! Da es häufig vorkommt, daß Säuglinge mit Kuhmilch ernährt werden müssen, muß man die Kuhmilch in besonderer Weise so präparieren, daß sie der Frauenmilch in ihrer Zusammensetzung ähnlich wird. Wie präpariert man sie' Wie tötet man am besten die in der Milch vorhandenen Bakterien ab'

Es sind noch eine ganze Reihe von Milchsurrogaten angegeben, die die Frauenmilch ersetzen sollen. Wel· che kennen Sie'

Wie wird Butter gewon· nen' Besitzt die abgerahmte Milch noch hohen Nähr· wert'

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sauer reagieren. Auch enthält sie er· heblich mehr Salze. Sie reagiert amphoter. Die Ausnutzung ist bei der Frauenmilch eine bessere; die Fäzes enthalten hier nur 3% der Xahrung im gensatz zu 6--7% bei Kuhmilchernährung. Die Kuhmilch ist schwerer verdaulich. 1. Durch Wasserzusll.tz, der die Eiweißstoffe und Salze der Kuhmilch verdünnt und Zusatz von Zueker (26 g Milchzucker auf 1 Liter). 2. Durch Tötung der in der Kuhmilch befindlichen Bakterien.

Durch Erhitzen: a) Kochen 5 Minuten bei 97 bis 100°. b) Für kleinere Portionen benutzt man kleine Wasserbäder (20 Min.). c) Für größere Portionen: a) Soxhlets Milchkocher, ß) Mil ch kocher in Kannenform. 1') Töpfe mit durchlochtem Deckel. Man hat versucht, eine leichtere Verdaulichkeit der Milch und eine Gerinnung des Kaseins in weicherenFlocken herbeizuführen durch 1. Zusatz von Gersten- und Haferschleim zur Milch; 2. durch Schaffung kaseinfreier Milchmischung aus Rahm und Molke (B i e der tsches Rahmgemenge ) 3. durch Kindermehle (Nestle, Kufeke, Knorrs Hafermehl), Malzsuppe. Durch Schlagen von Rahm. Heut· zutage werden Zentrifugen zur Abrahmung der Milch benutzt. Ja; sie deekt den täglichen Eiweiß· bedarf des Menschen.

Hygiene.

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Molkerei produkte. Wie ist Butter zusammen· gesetzt'

Enthält Butter Bakte· rien' Worauf beruht daa Ran· zigwerden der Butter'

Woduroh talgig' Wie wird fi1BehU

wird

Butter

Butter ge.

Worauf erstreckt sich eine Butteruntersuchung'

Kennen Sie ein Surrogat der Butter' Ist die Kunstbutter vom hygienischen Standpunkte zu empfehlen' Welche Zusammenset· zung zeigt die Buttermilch' Wie bereitet man Kiae'

Sie enthAlt: 14,1 % Waaser, 0,9% Eiweiß, 83,1 % Fett, 0,5 % Kohlehydrate, 0,66% Salze. Schmelzpunkt bei 31-37°, Erstar· rungspunkt zwischen 19 und 21'. In 1 g Butter oft 1-10 Millionen Bakterien. Unter UmstAnden auoh Tuberkelbazillen Und Biurefeste Stäb· chen. Durch die Wirkung von Bakterien und Fadenpilzen (Penicillium, Oidium) erfolgt eine hydrolytische Spaltung des Butterfetts unter Freiwerden von Fettsäure· und Buttersäureestem. Durch Belichtung und Zutritt des Luftsauerstoffs zu den im Butterfett enthaltenen Fettsäuren. ' Durch Zusatz von Waaser und Koch· salz, durch Beimengungen von Farb· stoff, Mehl etc. und fremden Fetten. 1. Auf die Waaserbestimmung. 2. Auf die Feststellung des Kochsalzgehaltes. 3. Auf den Gehalt an freien Fett· säuren. 4. Auf die Feststellung Ire mder Fette. Margarine (tierische Fette). Palmin (pflanzliche Fette). Ja. Sie ist billig (pro kg 1.20 Mk.), wird gut ausgenützt und empfiehlt sich als Volksnahrungsmittel. Es ist uno bedingte 'Überwachung der Produktion und der VerkaufBBtellen notwendig. 1/1_1 % Fett. 3% in Flocken geronnenes Kaaein. 3% Milchzucker und etwaa Milch· säure. Durch Fällen des Kaaeins mittels Lab.

Emährung und Nahrungsmittel. Welche Kiaeartfln unter· scheidet man'

Was iet Kefir'

Womit Yoghurt'

bereitet

man

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1. WeichkA8e. 2. Oberfetteten Käse (Gervais) aus

Rahm. 3. Fette Kiiae aus ganzer Milch (Holländer, Schweizer). 4. Magerkäae aus der abgerahmten, meist sauren Milch (Quark, Handkäae). Ein berauschendes und mouaaieren· des aus Milch hergestelltes Getränk, das ala Diä.tetikum gebraucht wird. Durch Kefirferment aus Hefe und Bakterien wird der Milchzucker der Milch zum Teil in Glykose umgewandelt. Aus dieser entsteht durch die Hefe Alkohol und KohlenBäure. Mit Reinkulturen des Bac. bulgari. cus.

Fleisch. Was faßt der Begriff Fleisch zusammen'

Was findet man außer Fett, leimgebender Sub· stanz und Salzen noch im Fleisch' Schwankt die Zusammen· setzung des Fleisches' Wie weit wird Fleisch· nahrung. ausgenutzt' Welche Gefahren kann der Fleischgelluß für den Menschen mit sich bringen'

Die quergestreifte Muskulatur der Schlachttiere mit eingelagerten Ge· fäßen und Nerven, mit dem zugehörigen Fett, Sehnen, Knochen und dem Binde· gewebe und den genießbaren Teilen der inneren Organe, wie Lunge, Leber, Milz, Niere, Thymus und die glatte Muskulatur. Eiweißstoffe: Syntonin, Myosin, Muskelalbumin, Serumalbumin; Ex· traktivstoffe: Kreatin, Xanthin, Hypo· xanthin, Milchsäure, Inosit, Glykogen. Ja. Nach der 1. Tierspezies, 2. dem Mästungszustande, 3. dem Alter des Tieres. Eiweiß und Leim werden zu 9S o/ 0 ' Fett zu 95%, Salze zu S0'/o resorbiert. 1. Es können Trichinen und Finnen (tierische Parasiten), 2: pflanzliche Parasiten im Fleisch enthalten sein. 3. Es können durch längere Aufbe· wahrung des Fleisches pathogene und

Hygiene.

In welcher Fleischart finden sich Trichinen'

Welche Fleischteile untersucht man, um Trichinose festzustellen' Welche Parasiten werden auch durch Fleischgenuß übertragen' Wie beugt man der Bandwurmübertragung am beaten vor' Welche weiteren Krankheiten können durch Schlachttiere auf den Menschen übertragen werdcn'

saprophytische Bakterien mit dem Fleisch genossen werden. 4. Es kann durch eine Anhäufung giftiger Stoffwechsclprodukte, giftiger Arzneimittel u. dgl. zu Erkrankungen des Menschen kommen. Im Schweinefleisch. Im Menschenmagen werden die in den Muskeln des Schweines befindlichen Kapseln gelöst. Die Würmer werden damit frei und wachsen im Darm weiter. Nach 21/. Tagen sind die Darmtrichinen geschlechtsreü; sie begatten sich und nach 7 Tagen gebiert jedes Weibchen 1000-1300 Embryonen, die von der Darmwand aus in die Lymphbahnen und schließlich in die Muskelprimitivfasern gelangen, wo sie sich wieder einkapseln. Die Muskeln des Bauches und Kehlkopfes, die Interkostalmuskeln und Teile des Zwerchfells. Die Bandwürmer, und zwar: Taan. solium (Finne im Schwein), Taen. saginata (Finne im Rinde), Bothriocephalus latus (Finne in Fischen; Hecht, Lachs etc.) Da die Finnen schon bei 50° getötet werden, genügt Räuchern des Fleisches. Der beste und sicherste Schutz besteht darin, nur gargekochtes Fleisch zu genießen. Perlsucht, Tuberkulose, Milzbrand. Rotz, Wut, Eiterungen, Septikämie 1lDd Pyämie. Fleisch vergiftung: 1. Durch parasitäre Bakterien: a) Durch Bac. paratyph. B (40%), b) Durch Bac. enteritis Gärtner (60%).

(Hier handelt eBsieb. JUfl Fleisch von Schlachttieren, die vor der Schlachtung scbon 3rkrankt waren).

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Ernährung und Nahrung8mittel.

Wodurch kann das }i'leisoh postmortal verän· dert werden'

Wie äußert sich eine Ver· giftung mit Toxin des Bac. botulinus (Botulismus)'

Bei we.lcher Temperatur wird das Gift zerstört! Womit sucht man die rote Farbe des Hackflei· sches länger zu erhalten! Wie laaaen sich die Ge· fahren des Fleiachgenusses auf ein Mindestmaß herab· setzen!

Man unterscheidet zwi· schen tauglichem, bedingt taugliohem und untaugli· chem Fleisch. Was fällt unter den Begriff des be· dingt tauglichen'

Sc bUr man n, Repetitorium.

2. Durch Toxine, die postmor. tal von bes ti m m te n saprophytischen Bakterien, namentlich dem Ba c. b 0 • tu I i nu ii in einzelnen Stücken des aufbewahrten Fleisches gebildet sind. Da das Fett ein gutes Nährsubstrat für Bakterien darstellt, siedeln sich selbstverständlich leicht darauf Infek· tionserreger an. Es kommen haupt· sächlich in Betracht die Erreger der Typhusgruppe und der anaerob wach· sende Bacillus botulinus (im Innern von Würsten, Pasteten und Schinken). Nach vorübergehendem Erbrechen ohne Durchfälle kommt es zu Läh· mungen der Augenmuskeln, der Mus· keln des Schlundes, der Zunge, des Kehlkopfes, zur Erweiterung der Pu· pille, Ptosis, Akkommodations· und Motilitätsstörungen des Auges, erschwer· tem Sprechen und Schlingen, Stuhl und Urin verhai tung. Bei 60°. Durch Beimengungen von Konserve. salz (Natriumsulfit + Natriumsulfat). 1. Durch Vorsichtsmaßregeln bei der Viehhaltung. 2. Durch Seuchengesetze. 3. Durch obligatorische Fleischbe· schau in Zentralatellen. 4. Durch Aufbewahren des Fleisches in Kühlhallen. 1. Fett von Tieren mit frisch aus· gebreiteter Tuberkulose und Finnen und Trichinen. 2. Fleisch mit mäßiger Tuberkulose (1 kranke Lymphdrüse). 3. Der ganze Tierkörper, wenn eine frische, nur auf Eingeweide oder Euter beschränkte Blutinfektion ohne hoch· gradige Abmagerung vorliegt, bei mäßi· gem Schweinerotlauf und bei Finnen.

4

50

Hygiene.

Wie wird das bedingttaug. liche Fleisch zum mensch· lichen Genuß brauchbar ge· macht!

Durch Einwirkung von Hitze oder dreiwöchentliche pökelung. (Verkauf auf der Freibank.) Für finniges Fleisch genügt die mindestens 21 tägige Aufbe· wahrung im Kühlraum. Milzbrand, Rauschbrand, Tollwut, Rotz, Rinderseuche, Rinderpest, eitrige und jauchige Blutvergiftung, schwere· Tuberkulose, Schweineseuche, Schweine. rotlauf und Trichino8e. Das Fett bleibt verwendbar. Es muß durch Einwirken höherer Hitzegrade oder auf chemischem Wege bis zur Auflösung der Weichteile oder durch Vergraben in mindestens 1 m Tiefe unschädlich beseitigt werden. In relativ trockener, etwas bewegter Luft, damit die Oberfläche des Fleisches eintrocknet und die Bakterien hier nicht wuchern können. Am besten eignen sich dazu die Kühlhallen der Schlacht· häuser. Bei Aufbewahren von Fleisch in den Fleischerläden ist größte Reinliohkeit notwendig. Jede engere Verbindung der Verkaufslokale mit Wohn· und Schlafräumen ist zu verbieten. Niemals. Einzelne Finnen werden leicht übersehen; auch ist es nicht immer möglich, die Trichinenschau überall in hinreichend zuverlässiger Weise durch· zuführen. Trichinen bei 65°, Finnen bei 62°, die meisten Kontagien bei einer Hitze von 60-650, die etwa 1/,_1/. Stunde einwirkt. 1. Die Konservierung durch Kälte. 2. Durch Wasserentziehung. 3. Durch Salzen, Pökeln. 4. Durch Räuchern. 6. Durch Chemikalien (Borsäure, Salizylsäure, Kohlensäure, Formalin). 6. Erhitzen in bakteriendioht ver· schlOlJ8enen Gefäßen.

Welche Tierkrankheiten machen das Fleisch des gan· zen Tieres für den Genuß untauglich' Was muß mit derartigem Fleisch geschehen'

Wie soll das Fleisoh auf· bewahrt werden'

Soll rohes Fleisoh ge. nOBSen werden"

Bei welcher Temperatur sterben Trichinen, Finnen und die meisten Kontagien ab' Nennen Sie mir die ver· sohiedenen Konservierungs· methoden für Fleisch'

Ernä.hrung und N8.hrungsmittel.

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Vegetabilische Nalarungsmittel. Außen hat man eine Reihe von Zelluloseschichten, dann folgt nach innen die eiweißreiche Kleberschicht, dann der Mehlkern mit reichlichen Stärkezellen. Durch Gase, die sich im· Innern des: Brotteigs entwickeln, z. B. W Mserdampf (Graham-Brot), Kohlensäure (durch Natr_ bicarb. + Salzsäure, Hirschhornsalz, Hefe und Sauerteig). Ja.

Welche verschiedenen Schichten unterscheidet man an einem Getreidekorn' Wodurch läßt sich beim J;lrotteig die Lockerung herbeiführen' Werden die Fermente durch die Backhitze vollständig unwirksam gemachtY Welche Veränderungen erleiden die Eiweißkörper und die Stärke durch den Backprozeß' Welches Brot zeigt den höchsten Gehalt an verdaulichem Eiweiß' Welche Beimengungen oder auch absichtliche Fälschungen findet man im Mehl!

Wann kann Brotgenuß gesundheitsschädigend wirken' I

Die Stärke wird in Kleister, in Dextrin und Gummi verwandelt, das Pflanzenalbumin und der Kleber werden in den geronnenen unlöslichen Zustand übergeführt. Weizenbrot, das mit Milch bereitet ist; vom Eiweiß des Weizenbrotes werden 80% , von den Kohlehydraten 98'10 resorbiert. 1. Claviceps purpurea, der Mutterkornpilz_ 2. Brandpilze. 3. Schädliche Unkrautsamen (Taumellolch und Kornrade), Wachtelweizen, Rhinantusarten bewirken ··eine grün·blaue Färbung des Brotes. 4. Gips, Schwerspat. 1. Wenn Zink- und Bleiverbindungen, durch den Mahlprozeß etc. (Blei der Mühlsteine. wenn mit Bleiweiß gestrichenes Holz zum Heizen dt"s Backofen benutzt war), mit dem Brot in Berührung gekommen sind. . 2. Wenn das Brot das sog. Brotöl enthält (ein billiges Mineralöl, das aus den bei 300° nicht flüchtigen Petroleumrückständen bereitet ist, mit dem die Backble.che bestrichen werden)_ 3_ Durch giftige Farben, die bei Konditorwaren benutzt werden.

Hygiene. Kennen Sie die Zusammensetzung von Reis und Mais! Wodurch sind die Leguminosen ausgezeichnet'

Sind Kartoffeln ein gutes Nährmittel'

Reis = 8% Eiweiß (zu 80% ausnutzbar), Spuren von Fett, 760f0 Kohlehydrate. Mais = 100f0 Eiweiß, 4,60f0 Fett, 680f0 Kohlehydrate. Durch reichlichen Eiweißgehalt (23 bis 28%), Fehlen von Kleber, daher zur Brotbereitung nicht geeignet. Das Eiweiß wird nur zu 50-70% ausgenutzt. Die präparierten Mehle aus Leguminosen sind besser ausnutzbar (Eiweiß zu 850f0) und leichter verdaulich. Ja. Die Kartoffeln sind eine vorzügliche Quelle für Kohlehydrate, sie. geben mit Eiweiß, z. B. Fleisch oder Käse und Fett eine gute Nahrung. Häufigere Wiederholung ruft keinen Widerwillen hervor. Wegen ihrer Billigkeit. sind sie ein gutes, beliebtes Volksnabrungsmittel. Bei ausschießlieher Kartoffelnahrung treten Ernährungsstörungen auf. ..

Genußmittel. Welche Genußmittel kennen Sie'

Was ist Bier'

Was enthält das Bier'

I. Alkoholische Getränke: a) Bier, b) Wein, c) Branntwein. 11. Kaffee, Tee, Kakao. III. Tabak. IV. Gewürze: a) Pfeffer, b) Senf, c) Essig. Ein durch Hefegärung ohne Destil· lation aus Gerstenmalz, Hopfen und Wasser hergestelltes Getränk, das sich im Stadium der Nachgärung befindet. 2-:-5% Alkohol, 4-80f0 Extrakte, wovon Dextrin und Zucker die Haupt. masse ausmachen, ungefähr 0,5% Glyzerin, 0,5% Eiweiß bzw. Pepton, die Bitterstoffe des Hopfens, Salze, freie CO., . Milch- und Bernsteinsäure und Spuren von Essigsäure.

Ernährung und Nahrungsmittel.

Wie bereitet man Bier'

Wie filseht man das Bier!

Wie setzt sieh der fertige Wein zusammen'

53

Angefeuchtete Gerste wird auf einen Haufen geworfen; man läßt sie auskeimen_ Dabei entsteht Diastase, welche die Stärke durch Umwandlung in Maltose und Dextrin gärfähig macht. Das von den Keimen befreite Getreide wird gedarrt und grob gemahlen, das Malz mit warmem Wasser angesetzt und später gekocht. Zu dieser Dextrin und Maltose enthaltenden Würze wird Hopfen zugegeben_ Seine bitteren und aromatischen Stoffe gehen in die Würze über und geben dem Bier den eigentümlichen Geschmack. Die Würze wird nun mit Hefe versetzt, der Gärung unterworfen, wobei fast alle Maltose in CO. und Alkohol zerlegt wird. Die Unterhefe bewirkt bei niedriger Temperatur eine langsame Gärung und haltbare Biere. Die Oberhefegärung geht bei höherer Temperatur vor sich und erzeugt ein weniger haltbares Getränk. Statt Gerstenmalzes kommt Stärke und Stärkezucker zur Verwendung. Es entstehen bei ihrer Vergärung Fuselöle, die das Bier unbekömmlich machen. Statt Hopfen werden' andere Bitterstoffe, wie Quassia, Aloe etc. benutzt. Ein Teil dieser Präparate ist giftig und keines ist dem Hopfen gleichwertig. Er enthält: 9-12% Alkohol, 2% Extrakt, 0,1-0,8 % Zucker, '0,2 % Farb~ und Gerbstoff, 0,2 % Asche, 85-88% Wasser.

Wie hoeh ist der Alkoholgehalt des Branntweins'

35-75%. Bedenklich ist der Gehalt an Fuselöl (Gemenge von Propyl-, Amyl-, Butylalkohol und Furfurol).

Wie wird der Branntwein gewonnen'

Durch die Alkoholgärung zuckerhaltiger- Substanzen (Weintrauben, Pflaumen)' oder gärfähig gemachter' Stärke

Hygiene. I

Waa enthält die Kaffeebohne'

Welcher Stoff ist im Tee der wirksame' Welche ,Zusammeusetzung hat der aus Kakaobohnen 'bereitete Kakao'

(Kom, Kartoffeln) und Destillation des gewonnenen Alkohols. 10% Stickstoff (Eiweiß), , 15-16% Fett, 5% Asche, 10% Zucker, 1% Koffein (Tein), Methyl-Theobromin. Gerbsäure und ätherisches Öl. In einer Tasse Infus aus 8 g Bohnen finden sich etwa 0,1 g Koffein. Das Tein (0,5-2%). 16% Eiweiß, 50% Fett, 3-4% Asche, 1% Theobromin.

Eine anregende Wirkung (Theobromin) und einen nicht unbeträchtlichen Nährwert wegen des Fettes, Eiweißes und der Kohlehydrate. Nikotin ist ein farbloses, giftiges Öl,

Welche Wirkungen schreibt man dem Kakao

zu!

Der Wichtigste Bestandteil des Tabaks ist däs Nikotin. Was ist Nikotin' Worin besteht die Gesamtwirkung des Rauchtabaks'

C1oH 14N •.

In einer leichten Erregung des Nervensystems. Bei Tabakmißbrauch treten nervöse Herzschwäche, Skotome, Unempfindlichkeit für Farben eto. anf. Welche Stoffe finden sich Nikotin, Pyridinbasen, Kohlenoxydim Tabakrauch , gas als giftige Stoffe; daneben flüchtige , Fettsäuren und Kohlenwasserstoffe.'

I

Kleidung und Bautpßege. Sie sollen den Körper vor zu großer von außen auf ihn eindringender Wärme schützen und ihn vor zu starker Wärmeabgabe bewahren. , • Zum kleinsten Teil gewöhnlich aus Woraus besteht gewöhndichten ungewebten Stoffen, weiter aUs lieh die Kleidung' gewebten Stoffen: aus vegetabilischen Fasern, Haaren von Tieren, aus Seidenfäden. a) Baumwolle (Kattun, Shirtings, NenDen Sie mir die vege- , Musselin, Tüll, Köper, Barchent usw.). tabilisehen Fasern I Welche Aufgabe haben die Kleider'

Kleidung und Hautpflege.

Welche tierischen Materialien kommen hier in Betracht! Diese verschiedenenS.toffelemente kann man nicht nur mikroskopisch, sondern auch chemisch voneinander unterscheiden. Welche chemischen Reaktionen kennen Sie!

Wie verhält sich das Wärmeleitungsvermögen der Stoffelemente untereinander'

Wie hoch stellt sich der Luftgehalt bei den verschiedenen Geweben' Wovon hängen die wasserhaltende Kraft und die kapillare Aufsaugung der ,Kleidung ab' .. ' Und wovon wieder hängt die Permeabilität der Kleider für Luft und andere Gase ab! Wofür ist der Luftgehalt von größter Bedeutung'

b) c) a) b)

Leinen. Hanf und Jute. Die Wolle_ Die Seide.

Kalilauge löst tierische Faaern beim Kochen; sie färben sich mit Pikrinsäure nachhaltig (waschecht), brennen angezündet nicht fort. Vegetabilische Fasern werden durch Kalilauge nich t gelöst, sie färben sich nicht dauernd mit Pikrinsäure, brennen angezündet fort. Bei Pflanzenfasern gibt konzentrierte Schwefelsäure + Thymollösung eine purpurrote Färbung. Seide ist in Salpetersäure und Ammoniak leicht löslich. Weniger löslich darln ist Wolle. Bq.umwollein H,SO, getaucht wird gallertig bzw. .gelöst. Leinenfäden bleiben in H,SO.unverändert. Bei Baumwollfasern (wenig hygroskopisch) = 29,9 (wenn das der Luft = 1 gesetzt wird)_ Bei Leinen = 29,9,. bei Wolle = 6,1 (sehr hygroskopisch, Wolle nimmt 25-28 Teile Wasser auf) .. Bei Seide = 19,2 (100 Teile Seide nehmen 16,5 Wasser aus feuchter Luft auf). Bei glatten Geweben 50'/0, bei Trikot 70-80%, bei Flanell 90 0 / 0, in Pelzen 98%. Vom Luftgehalt des Gewebes.

Von dem Porenvolumen und der Größe der Lufträume. Für das reelle Wärmeleitungsvermögen der Kleiderstoffe. Daneben kommt die Dicke der Stoffe und in geringerem Grade das Leitungsvermögen der Grundstoffe in Betracht.

56

Hygiene.

Bei welchen Stoffen ist die'Abstrahlung der Wärme am niedrigsten, bei welchen am größtenT Welchen hygienischen Anforderungen hat also die Kleidung zu entsprechen'

Am niedrigsten bei glatten Stoffen, am stärksten bei rauher Trikotwolle.

Um wieviel Prozent ver· mindert jedes Kleidungs. stück die WärmeabgabeY Wodurch wird die Wär· meabgabe des Körpers ver· hindert' Wie wirkt durchfeuch· tete Kleidung' In den Tropen sind lok· kere porös gewebte Stoffe zu empfehlen. Gegen häu· figeDurchnä8sungen bedient man sich zweckmäßig der imprägnierten, aber porösen Wollstoffe. Was sind im· prägnierte Stoffe' Welchen Prozentsatz von Feuchtigkeit zeigt die LUft zwischen Körper und Klei· dung! Wie hoch kann bei uno durchlässiger Kleidung, bei warmer, feuchter Und wind· stiller Außenluft die Feuch· tigkeit (in Prozenten aus· gedrückt) in der Luft zwi· sehen Körper und Kleidung steigen' Wie schützt man sich ge. gen die direkte Insolation!

1. Sie soll die Wärmeabgabe yoin Körper herabsetzen; sowohl iin-trocke· , nen wie im feuchten Zustande; 2. Sie soll die normale Abgabe 'Von Wasserdampf vom Körper ermöglichen. 3. Sie soll die direkte Bestrahlung des Körpers hindern. 'Weiter darf die Farbe der KleiduDg keine giftigen Stoffe enthalten. Um· 10-40%.

Durch die schlechte Wärmeleitung 'der Kleidung, die wieder abhängig ist von dem Luftgehalt des Gewebes und seiner Dicke. Durch das Gewicht sehr schwer und belästigend. Weiter wirkt durchfeuch· tete Kleidung fördernd' auf die Wärme. abgabe. Stoffe, die mit einer Misc.hung voh Alaun, Bleiazetat und Gelatine'getränkt sind. Durch diesen Prozeß wird die Adhäsion zwischen der Faser und dem Wasser vermindert und das kapillare Aufsaugungsvermögen des Stoffes' be· seitigt. ' 30-40%,

Auf 60%; es tritt dann eine ,Be. lästigung wid äinGefühl deS Unbe· hagens ein.

:!)urchweiße oder hellgelbe stoffe,

Kleider~

WOhriWlg.

Sind poröse Kleidungsstoffe besonders zu em;pfehlen' Ist die Kleidung reich an Bakterien' Welche Schädigungen dlU"ch fehlerhaften Sitz. der Kleidung hervorgerufen werden'

~önnen

GroBer Wert ist auf eine

gute Ha.utpflege zu .Jegen.

Eine häufige Reinigung des ganzen Körpers durch lauwarme Bäder sollte daher auch für die ärmere Bevölkerung zur Gewohnheitwerden. Welche Einrichtungen wären da segenbringend'

57

Nein. Sie sind eine Quelle übler Gerüche, sie nehmen viel Staub auf, Hautsekrete dringen ein, flüchtige, riechende Bestandteile werden reichlich absorbiert (besonders von Wolle). Ja. Je rauher die Oberfläche der Stoffe, um so größer ist der Bakteriengehalt. Schnürleber; weiter seien genannt die schädlichen Folgen enger Halsbekleidung, die Unzweckmäßigkeit der Strumpfbänder, die durch schlechtes Schuhwerk sich einstellenden Deformationen des Fußes. 1. Die Einführung der VolkBbäder (Bra1llie bad). 2. der Schulbäder. 3. der Arbeiterbäder (in industriellen Betrieben). Weiter kommen in Betracht: 4. Schwimmbäder. 5. Voll- und Wannenbäder. 6. Luftbäder und Sonnenbäder.

Wohnung. Worauf hat man bei der Auswahl eines Bauplatzes zu sehen' Die UrSache der Feuchtigkeit kann darin liegen, daß der Bauplatz entweder zu einem. Vberschwemmungsgebiet eines Flusses gehört, oder -daß der Abstand des Grundwassers von der· Bodenoberfläche ein zu geringer ist. Auch kann die durch Bodenfe1l:chtigkeit einen dichten, schwer durchlässigen Boden von geringer Neigung des Terrains herbeigeführt werden. _ Wie -kann man die· Feuchtigkeit

Daß der Boden porös, trocken und frei von stärkeren Verunreinigungen ist. Bei zu feuchtem Baugrund muß Trockenlegung folgen. Durch Aufschüttung des Terrains, durch Drainieren des Untergrundes bzw. mit Hilfe der Kanalisation, durch Anpflanzung schnell wachsender Pflanzen (Sonnenblume; Gummibaum [Eucalyptus globulus]).

Hygiene. eines Bauplatzes vermindern' Welche Bauweisen kennen Sie'

Das System der Mietskasernen führt zu sohweren sozialen und auoh allerlei hygienisohen Mißständen. Welohe hygienischen übelstände kommen inBetraoht!

Wie kann man derartigen, duroh die moderne Wohnweise herbeigeführten Ge.sundheitssohadigungen entgegentreten'

Bei Erweiterung einer Stadt muß ein sog. Bebau-

Die Kleinhäuser (freie Bauweise), dann die Reihenhäuser (g~sehl()s­ sene Bauweise), die sog. Mietskasernen, die leider in großen Städten vorherrsohend geworden sind. In Betraoht kommen die Temperatureinflüsse (Säuglingssterblichkeit. abhängig von der Wohnungstemperatur im Hoohsommer). Weiter begünstigt die Mietskaserne die AusbreitUng ansteckender Krankheiten (Diphtherie, Soharlach, Masern, Typhus, Ruhr, Cholera). Ferner haben die Mietskasernen den Nachteil, daß ihre:Bewoltner keinen Platz im Freien zur Verfüguug haben, wo sie sioh tagsüber aufhal~il. können. Durch die zu große WohriCUchtigkeit wird die Wärmestauung,. die Ansa.mmlung ekelerregender Gerüohe begünstigt und die übertragung von E.ontagien innerhalb der Familiegeförden. (Tuberkulose). . 1. Die Säuglingssterblichkeit ist zu bekämpfen durch Förderung der Brustnahrung, durch Vorkehrungen'~um Kühlhalten der Miloh, durch Einrichten von Krippen etc. . .... 2. Zur Bekämpfung der ansteckenden Krankheiten hilft die Entlastung. der Wohnung von Kranken durch Uberführung derselben in Krankenhiuser, der Leiohen in die Leiohenhallen, durch Maßnahmen der Wohnungsdesinfektion. 3. Es ist wünschenswert, einen zeitweisen Aufenthalt im Freien durchKiDderspielplätze, Sohrebergärten eto.·: zu ermögliohen. Das System der Mietskasernen ist mögliohst einzuschränken und der Bau kleinerer Hä.user für einzelne oder für eine beschränkte· Zahl von Familien zu begünstigen. . .. . .. Die Anlage der Straßen- und Bahnlinien, die mögliohst günstige Verteilung

Wohnung., ungsplan aufgestellt wer- .. den•. Was wird durch den Bebauungsplan geregelt! Man unterscheidet Verkehrs- und Wohnstraßen. Wie sollen sie angelegt sein ,

. WelQhes}st die günstigste Straßenricntung' Zur Straßenpflasterung soll . ein möglichst wenig staubliefemdes Material benutzt werden. Wie muß es also beschaffen sein, Welche Pflasterung ist fugenlos' Wie kann man den Staub der Straßen binden' , Die Bauordnungen ent· halten a.llerlei Vorschriften. Welche kennen Sie'

Wie groß soll der Abstand eines Baues vom gegenüberliegenden sein' Weiter befaßt sich die Bauordnung, mit der Höhe der Häuser, der Zahl der Stockwerke und der Größe .der Wohnräume. Welches iat die maximale Höhe des Hauses, wie ist die Zahl der Stockwerke festgesetzt worden'

59

der Großindustrie, der Arbeiterviertel, der gewerbetreibenden Teile. Die Verkehrstraßen führen radial vom Verkehrszentrum nach der Peripherie der Stadt mit rechtwinkligen Kreuzungen (20-30 m breit), geschlossene Bauweise. Die Wohnstraßen (7 bis 9 m breit) sollen kleinere Häuserblocks haben mit Vorgärten und nicht mehr als 2 Stockwerke (offene Bauweise) . Nordost nach Südwest bzw. Nordost nach Südost. Sonne und Wind werden gut ausgenutzt und möglichst gleichmäßig verteilt. Hart und sohwer zerreiblich.

Das Pflaster aus Gußasphalt, Zementbeton mit Stampfasphalt. Holzpflaster ist auch zu empfehlen. Duroh Besprengen der Straßen mit Teer, Mineralölen, Chlorkalzium eto. 1. die Regelung der Bauflucht; ein Zurückgehen der Häuser hinter die Fluchtlinie ist bis zu 3 m gestattet. 2. die Regelung von Hof und Gartenraum. 3. den Abstand der Gebäude von· einander: a) Geschlo88ene Bauweise, b) offene Bauweise (Pavillonsystem). Der Abstand soll mindestens Haushöhe betragen (h = b [Straßenbreite}). Die Maximalhöhe eines Hauses be· trägt 20 m. Die Zahl der Stookwerke ist auf höohstens 5, die minimale liohte Höhe der bewohnten Räume auf mindestens 21/.-3 m festgelegt.

60

Hygiene_

Wieviel Kubikmeter Luftraum rechnet man für den Erwachsenen, wieviel für ein Kind Y Welche Größe sollen die Fenster einer Wohnung haben' Was bezweckt das Fundament des Hauses Y Wie läßt sich eine Dichtung der Mauem erreichen!

10 cbm Luftraum· für den Erwachsenen, 5 cbm Luftraum für ein Kind.

Welche Gase können aus der Bodenluft in die W ohnung steigen' Welches Material kommt für die Konstruktion der Seitenwände eines Hauses in Frage' WelcheMauerdicke schreiben die Baugesetze vor'

Die Innenwände werden besten aus porösen Ziegeln hergestellt_ Welches Material wird neuerdings vielfach benutzt! Wie müssen die Zwischendecken gebaut sein' 3M

Sie sollen mindestens 1/1. der Bodenfläche betragen. Abschluß gegen das B.odenwasser und etwaiges Aufsteigen von Bodenluft. Durch Einlegen einer Asphaltschicht oder glasierter Klinkern. Das seitliche Eindringen von Feuchtigkeit wird ebenfalls verhindert durch Bestreichen der Mauern mit Asphaltteer oder durch Aufbau einer Vormauer in der Entfernung von 6-7 cm vom Kellermauerwerk. Kohlensäure, Leuchtgas. 1. Ein wenig für Luft durchlässiges Material. 2. Nicht wärmeleitendes und für Wasser nicht durchgängiges Material. Massive Mauern von a-:-4stöckigen Häusern sollen im Parterre 21/. Stein = 62 cm stark sein; im ersten und zweiten Stock 50 cm, im dritten und vierten 38 cm. Bei Fachwerkhäusern sind die Mauern erheblich dünner. Sog. Gipsdielen, Moniertafeln (Zementplatten), die innen ein Gerüst von Eisendraht und Eisenstäben bergen; Rabitzputz, Gips auf und in Drahtgeflechten. Sie sollen Schutz gegen Schadenfeuer gewähren, Luft, Wärme und Schall nicht durchlassen. Die unterste Schicht der Zwischendecken besteht aus Kalk- oder Gipsbewurf der berohrten Bretter an der Unterseite der Balken. Dann folgt eine 8 cm hohe Luftschic::ht, darauf mit Lehm verschmierte Scihall-

WohnlUlg.

Welchen Anforderungen muß der Fußboden entsprechen' Wie müssen Dach und Treppen eines Hauses beschaffen sein'

Inwiefem wirken feuchte Wohnungen nachteilig auf die Gesundheit'

Welche Pilzarten greifen sogar das Bauholz an'

Wodurch entsteht die abnorine Feuchtigkeit der Wohnungen'

61

bretter, auf diesen trockenes Füllmaterial (Schlacken, Kies, Sand), dann folgen die Dielen. Er soll schlecht wärmeleiten«l, möglichst dicht, nicht rauh, nicht splitternd sein. Am geeignetsten sind geölte, kurze, schmale Bretter aus hartem Holz (Stabparkett). Das Dach, das dem Hause Schutz gegen Regen und Feuer gewähren soll, muß für Wasser undurchlässig sein; es darf die Insolationswärme und Kälte nicht durchdringen lassen. Die· Treppen, die bequem und sicher zu begehen sein sollen, müssen feuersicher hergestellt sein. Sie verursachen Störungen der Wasserdampfabgabe und Wärmeregulierung des Körpers. Feuchte Wohnungen begünstigen die Konservierung von Krank heitserregem und die Entwicklung von saprophytischen Bakterien und saprophytischen Schimmelpilzen. Der echte Hausschwamm (Merulius domesticus oder Merulius silvester ininor, oder. MeruliliB lacrimans, oder der Porenhausschwamm, Polyporus vaporarius, der Keller- oder Warzenschwamm (Coniophora cerebella), als Erreger der Trockenfäule ). 1. Durch das beim Bau verwendete WasSer (Anrühren des Mörtels)_ Ein Wohnhaus, dessen Wände 500 cbm Mauerwerk ausmachen, enthält 90 bis 110 cbm mechanisch beigemengtes und 6 cbm chemisch gebundenes (Hydra~-) Wasser. 2. durch mangelhaften Abschluß der Fundamentmauem gegen Grundwasser und Bodenfeuchtigkeit. ·3•. durch Verwendung von zu aufsaugungsfähigem Material an derSchlag seite. 4. durch zu tief unter der Bodenoberfläche gelegene Kellerwohnungen.

62

Wie oben gesagt beträgt das in den Bau gelangende Wasser 5% des Volums des Mauerwerks. Davon sind 4% als Hydrat an Kalzium gebunden; das Kalzium· hydrat verwandelt sich lang. sam in kohlensauren Kalk, wodurch die Festigkeit des . Mauerwerks entsteht. Wann ist ein Haus beziehbar' Wieviel Wasser im Ge· samtmörtel enthält ein gut ausgetrocknetes Mauer. werk!

Hygiene.

5. durch Defekte an Zu· und Ab· wasserleitungen. 6. durch Wa.sserdampfproduktion in den Wohnräumen. Wenn der Wassergehalt im Gesamt· mörtel bis auf etwa 2'10 verdunstet ist. I

0,4--0,6 %

,

Heizung. Wovon ist die Lufttem· peratur eines Zimmers ab· hängig' Und wovon ist die Inso· lationswärme der Mauer ab· hängig! Welche Hauswand ist am wärmsten! Die oberen Etagen eines Hauses zeigen erhebliche Steigerungen der Tempera· tur. Woran liegt das'

Worin bestehen die nach· teiligen Folgen der hohen Wohnungstemperaturen!

Von der Wandtemperatur. Von der Dicke der Mllruer, von der Absorption der Sonnenstrahlen an der äußeren Oberfläche, von der Dauer der Bestrahlung Und dem Winkel...in· !lem die Sonnenstrahlen auffa.llen. Die Westwand, etwas kühler die Ost· wand, dann folgt erst die Südwand. In den oberen Etagen macht sich der Einfluß des bestrahlten Dachelil gel. tend, weiter summieren sich hier die Wirkungen der inneren Wärmequellen (Küchenkamine). Die Temperaturen betragen im Hochsommer nachts oft 25-32° und mehr. In einer Behinderung der Wärme· abgabe. Es tritt Erschlaffung, Appetit. mangel, oft Anämie ein. Bei kleinen Kindern kommt es zu Wärmestauung (infantiler Hitzschlag). Ferner tritt eine rasche Zersetzung der N a.hrungsmittel etc. ein.

Wohnung. Wie kann man sich gegen die hohe' Sommertempera· tur der Wohnungen schüt· zen' Wie erwärmt man die Wohnräume während des WintersT

Welche Anforderungen stellt man an eine Heiz· vorrichtung'

Die Luft des be1;leizten Zimmers soll einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt besit· zen. Wie behebt' man die Lufttrockenheit , Was unterscheidet man an jeder Heizung! Wie teilt man die Heizungen ein! Nennen Sie mir Lokal· heizungen!

Welchen Nachteil haben die Kamine'

Welche eisernen kennen Sie'

Öfen

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Durch eine besondere Bauart der Häuser (freistehend, großes Dach), durch enge Straßen (in südlichen Ländern), durch dicke Mauern, schattige Höfe, durch Anpflanzungen, Berieselung, durch fortdauernde Zufuhr kalter Luft. Man benutzt Brennmaterialien, die in besonderen Heizvorrichtungen ver· brannt werden (Holz, Steinkohle, Holz· kohle, Koks oder gasförmige Brenn· materialien, wie Leuchtgas, Wassergas), oder elektrische Heizkörper. Sie muß gut regulierbar sein, sie soll die Temperatur im ganzen Zimmer gleichmäßig verteilen, die Heizung soll sich kontinuierlich vollziehen, sie darf keine gasförmigen Verunreinigungen in die Wohnungsluft gelangen lassen und nur sehr wenig Staub der Zimmerluft zuführen. Der Betrieb der Heizung muß gefahrlos, geräuschlos, einfach und billig sein. Durch Wasserverstäubungs· oder verdampfungsapparate.

Den Verbrennungsraum, den Heiz· raum und den Schornstein. In Lokal· und Zentralheizungen. Die lokalen Heizungen sind entweder für periodischen oder für dauernden Be· trieb eingerichtet. Zu ersteren rechnen die Kamine und die gewöhnlichen eiser· nen Öfen, zu letztereudie eisernen Füll· öfen und die Massen· oder Tonöfen. Die Kamine sind für unser Klima als Heizeinrichtungen ungenügend. Es wird bei Holzfeuerung nur 1/18 der Wärme ausgenutzt. Der Fußboden bleibt kalt; leicht gelangen Rauchgase ins Zimmer; die Kamine sind gut als Ventilationseinrichtung zu benutzen. 1. Die gewöhnlichen eisernen Öfen, die eine starke Strahlung erzeugen,

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Welche Öfen kommen sonst noch in Betracht Y

Was versteht man unter Zentralheizungen Y Welche Vorteile bieten die Zentralheizungen'

Welche Arten von Zen· tralheizungen unterscheidet man'

Erklären Sie mir ganz kurz die verschiedenen Zentralheizungen.

Hygiene. Wärme ungleichmäßig verteilen, Staub liefern und sehr .oft .beschickt werden müssen. 2. Die Mantel.Regulierfüllöfen (Zir· kulations· und Ventilationsöfen), die eine kontinuierliche Heizung garantieren. 3. Dauerbrandöfen. 1. Die Kachelöfen, die die. aufge' speicherte Wärme langsam abgeben. Ihre Nachteile bestehen in der lang· samen Erwärmung, der völligen Uno regulierbarkeit der Wärmeabgabe und in der mangelhaften Verbindung mit der Ventilation. 2. Die Gasöfen (90% nutzbarer Heiz. effekt). Bequeme, reinliche, leicht zu regulierende Heizung. 3. Die elektrischen Öfen (transpor. tabel). Vorzügliche Wärmespender, die keine Verbrennungsprodukte liefern. 4. Petroleumöfen (transportabel) haben den Nachteil, daß CO, und H10 im Zimmer bleiben, also die Luft ver· schlechtem; das gleiche gilt von den Spiritusöfen. 200 g Petroleumkonsum. erzeugt in 1 Stunde 340 LiterCO II•. . Einrichtungen, die ganze Stadtteile, ganze Häuser oder größere Teile eines Hauses erwärmen. Die Bedienung ist auf eine oder mehrere Feuerstellen im. Kellergeschoß beschränkt, der Verbrennungsprozeß leichter regulierbar. Verunreinigungen. der Wohnungsluft, durch Staub, Asche, Ruß fallen fort. 1. Wasserheizungen; a) Hochdruck· oder Heißwasser· heizungen, b) Mitteldruckwasserheizun~,. c) Warmwasserheizung (NIeder. druckwasserheizung). 2. Dampfheizungen. 3. Luftheizungen. Der Heizapparat (Kalorifer) ist von einer Heizkammer umgeben. in died,ie . kühle Außenluft eintritt und hier er·.

Wohnung. a) Die Luftheizung

wärmt wird. Sie fließt dann in Kanälen, die weit und glatt sein müssen, möglichst senkrecht aufsteigend in den Innenwänden der Häuser hinauf in die Wohnräume. Die Luft tritt etwas über Kopfhöhe aus weiten Öffnungen in die Zimmer; sie fließt durch besondere Abfuhrkanäle, deren Mündungen dicht . über dem Fußboden liegen, wieder ab. Geschlossenes Röhrensystem aus b) Wasserheizungen. a) Hochdruck- oder engen, starkwandigen, schmiedeeisernen Röhren, von denen ein Teil im Kessel Heißwasserheizunals Spirale in der Feuerung liegt. Die gen. Rohre sind auf einen Druck von 150 Atmosphären geprüft. Das im Bodenraum sich befindliche Expansionsgefäß, zu dem ein Rohr aufsteigt, läßt bei einem Druck von 15 Atmosphären = 200 0 C das Wasser austreten. Die Rohre führen zu den als Heizkörper aufgestellten Heizspiralen oder Heizschlangen, von wo sie zur Feuerung zurückkehren. Die Temperatur der Heizkörper beträgt gewöhnlich 125 0-150 0 C. Nur wenige Liter Wasser sind bei diesem Heizsystem notwendig. Die Anlage eignet sich für Räume, die rasch und nur .für kurze Zeit erwärmt zu werden brauchen. fJ) MitteldruckwasserWird das Wasser nur auf 1200 C erwärmt (1 Atmosphäre überdruck), so heizung. .hat man die Mitteldruckwasserheizung. Erwärmung des Wassers in einem y) Niederdruck- oder Kessel bis 100 oder meistens nur auf Warmwasser80 0 C. Das spezifisch leichtere Warmheizung. wasser steigt nach oben, fließt durch die Heizkörper, sog. Wasseröfen. Das oberste Rohrstück mündet auf dem Dachboden in einem Expansionsgefäß. Das entwärmte Wasser fließt in ein Sammelrohr, das an der tiefsten Stelle in den Kessel tritt. Teuere Einrichtung; langsames Anheizen. Milde, leicht regulierbare, nachhaltige Wärme. Sc b ü r man n, Repetitorium.

5

66

Hygiene. 0) Dampfheizung.

Hier wird die Wärme durch Kondensation des Dampfes geliefert. Von dem entfernt vom Hause liegenden Kessel wird der Dampf durch schmiedeeiserne Rohre in die Zimmer geleitet (Heizkörper: Spiralen, Batterien, Schlangen). Diese.~nlage ist besonders zweckmäßig für größere Etablissements, für ganze Stadtviertel. Um 1 kg Wasser von 0° in Dampf von 1000 C zu verwandeln sind 637 Wärmeeinheiten erforderlioh. Verwandelt sich 1 kg Dampf in Wasser, so hat letzteres eine Temperatur von 100°, es sind also 537 Wärmeeinheiten durch die Kondensation frei geworden, die zur Heizung verwendet werden. Bei Fehlern der Ausführung und des Betriebes en.tstehen Geräusche.

'fentilation. Wodurch wird die Luft der Wohnräume verunreinigt!

Welche Aufgaben hat die Ventilation'

1. Durch die Menschen selbst. Ausscheidung von C01, flüchtigen, übel· riechenden Stoffen; Produktion von Wärme und Wasserdampf. 2. Durch die Beleuchtungskörper. 3. Durch Verbrauch des Sauerstoffs, ohne daß es jedoch zu einer bedenklichen Verminderung des Sauerstoffgehaltes der Luft kommt. 4. Durch gasförmige Verunreini· gungen. 5. Durch erhöhten Staubgehalt der Luft. 6. Durch infektiöse Organismen (Influenza, Diphtherie, Pestpneumonie, Phthise, Masern, Pocken). Die verdorbene Luft der Zimmer durch frische zu ersetzen, jedenfalls dafür zu sorgen, daß die der Luft in unseren Wohnungen sich unvermeidlich beimengenden schädlichen Stoffe mechanisch möglichst beseitigt werden. Die Ventilation erreicht ihre Aufgabe teils durch Fortschaffung der unbrauchbar

WohnUng.

Wieviel co. liefert der Mensch im Mittel stündlich' Wieviel Luft muß stünd~ lich je einem Menschen zugeführt werden' Welche Arten von Ventilation sind Ihnen bekannt!

Den ttbergang von der natürlichen zur künstlichen Ventilation bilden Einrichtungen, welche die Zufuhr frischer Luft auf ni ch t maschinellem Wege hervorrufen. Welche Einrichtungen gehören hierher'

Welche Ventilationssysteme unterscheidet man'

67

gewordenen Wohnungsluft, teils duroh Zuführung frischer, reiner Außenluft. Ein Erwachsener = 22,6 Liter CO•. ein Schulkind 10 Liter CO•. Im Vergleich dazu: 1 Kerze 12 Liter, 1 Petroleumlampe 60Liter, 1 Gasflamme 100 Liter CO•. 32 000 Liter oder 32 obm. ( 22' 6 + x 0,0003 = _1_) x 1000 für einen Erwaohsenen, 16 cbm für ein Schulkind. 1. Die natürliche' Ventilation, die hervorgerufen wird durch die Ritzen, Spalten der Fenster, Türen, Böden und duroh poröse Baumaterialien. Es spielen dabei eine Rolle die Druckdifferenz von Außen- und Innenluft, die Luftbewegung (Wind), die Temperaturdifferenz zwischen Atmosphäre und Zimmer. luft. 2. Die künstliche Ventilation. a) Die Firstventilation (zur Lüf· tung der Krankenbaraoken); durch Auf. sätze, deren Klappen geöffnet und ge· schlossen werden können, tritt die ver· brauohte Luft aus, während frisohe Luft duroh Öffnungen am Boden der Baracke eintreten kann. b) Eine Verstärkung der natür· liehen Ventilation kann man bewerk· stelligen durch klappenartige Öffnungen der oberen Fenster (Kippflügei) oder d'lll'chAusschneiden kreisförmiger Stüoke aus den Fenstersoheiben, die duroh Parallelscheiben geöffnet und geschlos. sen werden können_ Je nach der Stellung des Motors zu dem zu lüftenden Raum unterscheidet man zwei Ventilationssysteme_ I. Das Aspirationssystem (Saug. lüftung); 2. das Pulsionssystem (Druck1üftung). 5*

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Welche Motoren stehen für Ventilationszwecke zur Verfügung' Man hat verschiedene Ap. parate konstruiert, mittels welcher dieAspiration bei je. der Windrichtung ausgeübt wird. Welche kennen Sie' Inwiefern kommen für die Ventilation Temperatur. differenzen in Frage'

Wo ist di~ maschinelle Lüftung anzuwenden'

Wird durch die Ventila· tion Keimfreiheit eines Zim· mersbewirkt! Wo sollen im Zimmer die Ventilationsöffnungen an· gebracht sein'

Hygiene. Bei ersterem besorgt der Motor die Abströmung, beim Pulsionssystem die Zuströmung der Luft. Wind, Temperaturdifferenzen, ma· schinelle Betriebe. Die Schornsteinaufsätze oder "Saug· kappen" (Wolpert), die drehbaren Aspirationsaufsätze, dann die Preß· köpfe (Einströmen von frischer LUft, z. B. in den Maschinenraum von Schiffen). Bei Erwärmung der Luft dehnt sie sich aus, sie wird spezifisch leichter. Es kommen starke Gleichgewichts· störungen und bedeutende tJber(!.rucke zustande. Somit findet eine Bewegung der Luft statt. Ventilationsanlagen wer· den vielfach bei der Anlage vQn Öfen mit ins Auge gefaßt (Pulsionssystem). Sind keine Feuerungen für die Ventila· tion benutzbar, kann man durch Gas· flammen die nötigen" Temperaturdiffe. renzen hervorrufen (Sonnenbrenner· Aspirationssystem ). Bei allen größeren Lüftungsanlagen (Theater, Versammlungsräume ), in tech . nischen Betriebtm, wo schädliche Gase, Staubarten erzeugt werden, die mög· liehst schnell fortgeführt werden müssen. Nein. Man muß hier zwischen Sommer· und Wmterventilation unterscheiden. Bei der Sommerventilation legt man zweckmäßig die Einströmungs· öffnung ins untere Drittel des Zimmers, die Abströmungsöffnung oben oder unten. Es entsteht dabei Zugluft, die als lästig empfunden wird. Deshalb bringt man besser die Zufuhröffnung über Kopfhöhe, die Abströmungsöffnungnahe der Decke [nur ausnahmsweise zu be. nutzen (Wärme, Tabaksrauch)]. Für die Win terven tilation ist folgende Anordnung am günstigsten:

Wohnung.

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Einströmungsöffnung über Kopfhöhe, Abströmungsöffnung im unteren', Drittel des Zimmers. 1. Mit dem Differentialmanometer. 2. Mit Hilfe des Anemometers. 3. Durch Kohlensäurebestimmungen, wenn die Ventilation teilweise oder ausschließlich durch natürliche Öff. nungen (Poren, Ritzen) erfolgt. Dazu kommt noch eine Prüfung auf Zugluft.

Wie prüft man VentiIationsanlagen auf ihre quantitative Leistungsfähigkeit'

Beleuchtung. Das Licht bzw. das Tageslicht wirkt auf das W ohlbefinden und die Stimmung des Menschen in nicht zu verkennender Weise ein. Welche Wirkung kommt dem Tageslicht sonst noch zu, Wirkt ein "Übermaß von Licht schädlich'

Wo ist die natürliche Beleuchtung am besten, wo am schlechtesten'

Wovon ist der Zutritt von Sonnenlicht zu jedem· einzelnen Hause abhängig' Es ist unter Umständen auch das reflektierte Licht für die Beleuchtung eines Zimmers zu benutzen. Diese Zufuhr ist aber sehr wechselnd und stets unsicher. Für Schulen kommt sie nicht in Betracht. Welche Forderung muß man hier stellen'

Es ist eines der kräftigstenDesinfektionsmittel; es wirkt auf den Stoffumsatz fördernd ein.

Es kann durch das direkte Sonnenlicht eine Verminderung der zentralen Sehschärfe eintreten. Längere Einwirkung glänzender Flächen bewirkt die sog. Schneeblindheit. Am besten in den oberen Etagen, am schlechtesten in Keller- und Hofwohnungen. Nach Norden liegende Zimmer sind erheblich dunkler als unter sonst gleichen Verhältnissen nach Süden gerichtete. Von der Breite und Richtung der Straße. Daß jedem Arbeitsplatz ein bestimmtes Quantum direkten Himmelslichtes zugeführt wird. Die Lichtmenge wird bestimmt durch den Öffnungswinkel, durch den Einfallswinkel und die einfallenden Lichtstrahlen.

Hygiene.

70

Was versteht man unter Öffnungs., was unter Ein· fallswinkel'

Der Öffnungswinkel wird be. grenzt durch einen unteren, von dem Platz nach der Oberkante des gegenüber. liegenden Hauses gezogenen Randstrahl und durch einen oberen, von dem Platze nach der oberen Fensterkante gezogenen und über diese verlängerten Randstrahl (mindestens 4° an ausreichend belieh· teten Plätzen). Der Einfallswinkel ist der Winkel, unter dem die Strahlen auf die zu be· lichtende Fläche auffallen. a) Durch Bestimmung der Himmel· lichtgrenze und der Grenze des oberen Einfallswinkels von 27°. b) Durch Messung· des sichtbaren Teiles des Himmelsgewölbes mit dem Raumwinkelmesser (Weber, Moritz· We ber, Thorners Beleuchtungsprü. fer). L Mit Webers Photometer. 2. Mit Wingens Helligkeitsprüfer. 3. Mit C oh ns Lichtprüfer. 4. MitWingens photochemischer Methode. Das elektrische Licht, " Petroleumlicht, " Gaslicht, " Spiritusgljihlicht, " Azetylenlicht. (CaC z + 2 H 20 = Ca(OH)2 + C,H!.) Sie soll gleichmäßige Helligkeit geben neben möglichst geringer Wärme. produktion. Die Qualität des Lichtes soll dem Auge zusagen.. Die Leucht· materialien sollen keine gesundheits .. schädlichen Verunreinigungen in die Wohnungsluft übergehen lassen .. Die Be· leuchtungsoll keineExplosionsgefahr her· beiführen; sie soll möglichst billig sein.

Wie mißt man die Be· lichtungsverhältnisse eines Platzes'

Wie bestimmt man die momentan vorhandene Hel· ligkeit eines Platzes' WelcheLichtquellen kom· men für die künstliche Be· leuchtung zur Zeit in Frage'

Welche Anforderungen stellt man vom hygienischen Standpunkt aus an eine normale künstliche Be· leuchtungY

Abfallstoffe. In großen Städten sind besondere Einrichtungen zur Entfernung der Abfall·

I

Aus Harn, Kot, Küchenabfällen, Müll, Kehricht und aus gewerblichefl Abgängen und Tierkadavern. •

Abfallstoffe. ßtoffe zu treffen. Es ist notwendig, sich zunächst über die Beschaffenheit der Abfallstoffe zu orientieren. Woraus setzen sich dieselben zusammen' Kennen Sie die von Pettenkofer angegebene annähernde Berechnung der menschlichen Abfallstoffe pro Jahr, Was enthalten die Abfallstoffe'

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Auf einen Menschen rechnet man im Jahr 428 kg Harn, 34 kg Kot, dazu kommen 105 kg Küchenabfälle, Hauskehricht etc., 36 000 kg Küchen- und W &Schwasser. 1. Mineralische Stoffe, Kochsalz, Kaliumphosphat, Erdsalze (Blei und Arsen in gewerblichen Abwässern). 2. Organische Stoffe, stickstoffhaltige Substanzen (in Fäzes 2,2% N, im Harn 1,4% N).

3. Saprophytische Bakterien (Gärung und Fäulnisvorgänge erzeugend). 4. Pathogene Bakterien (Mal. Ödem, Tetanus, Diphtherie, Tuberkulose, Pneumokokken, Choleravibrionen etc.). In welchen Abfallstoffen sind nun vorzugsweise pathogene Bakterien enthalten'

I. In menschlichen Exkrementen! a) Fäzes: Choleravibrionen, Typhus-, Ruhr-, Tuberkelbazillen. b) Harn: Eiterkokken, Milzbrandbazillen, Typhusbazillen usw. II. In den Hauswässern (Geschirre, Spucknäpfe, Wäsche), z. B. Tuberkelbazillen, Pneumokokken, Diphtheriebazillen, Eiterkokken, die Erreger der Exantheme etc. III. In den Abwässern aus Schläch· tereien und Gerbereien. IV. Im Stubenkehricht (Tuberkel. bazillen, Staphylokokken, Erreger der Exantheme. V. Im Regenwasser und Straßenkehricht (selten zahlreiche Infektions· erreger).

Worin bestehen die Gefahren der Abfallstoffe'

1. Darin, daß sie infolge der in ihnen ablaufenden Fäulnisvorgänge gasförmige Verunreinigungen an die Luft abgeben,

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Welche Systeme zur Entfernung der Abfallstoffe kommen in. Betracht! Was versteht man unter Abfuhrsystemen und welche Systeme gehören hierher'

Beschreiben Sie mir das Grubensystem.

Wodurch unterscheidet sich das Tonnensystem von dem eben besprochenen Grubensystem ,

.Hygiene. so z. B. in Wohnungen durch unzweckmäßige Abort- und Kanalanlagen; im Freien durch offene Kanäle, Fäkaldepots, Flüsse. 2. Die Abfallstoffe bringen eine große Menge organische, fäuInisfähige Stoffe und ev. mineralische Gifte in den Boden, ins Grundwasser bzw. in die Flüsse. 3. Die Abfallstoffe vermitteln die Verbreitung von Infektionserregern. I. Das Abfuhrsystem. 11. Die Schwemmkanalisation. 111. Die Separationssysteme. Solche Systeme, die mit lokalen Sammelstätten ohne unterirdische, kommunizierende Kanäle arbeiten und vorzugsweise die Fäkalien beseitigen. Hierher gehört das Grubensystem, das Tonnensystem und die Abfuhr mit Präparation der Fäkalien. Fäkaliensammelstelle = Grube von 2-5 cbmInhalt mindestens 15 m Abstand vom Brunnen, besonders gegen das Hausfundament abgedichtet. Die Gruben sollen luft- und wasserdicht gedeckt sein. Fallrohr muß undurchlässig sein; es wird zweckmäßig bis über das Dach hin~ufgeführt, um die aufsteigenden Grubengase über dasDach zu leiten. Die Entleerung geschieht maschinell Dieses System ist hygienisch zulässig, es ist relativ billig, trägt den Forderungen der Landwirte Rechnung. In einem oberirdischen, gut zugänglichen Raume sind kleine leichttransportable Behälter aufgestellt, in welche das Abfallrohr mündet. Die Behälter müssen häufig gewechselt werden; sie werden in einem Depot entleert. Die Tonnen fassen zwischen 100-300 Liter, sind mit dicht schließendem Deckel versehen, welchen das Fallrohr durchsetzt. In kleinen Städten werden die Tonnen auf den Feldem entleert, in großen

Abfallstoffe.

Ist das Tonnensystem für größere Städte geeignet!

Was bezweckt eine Des· infektion der Fäkalien' Was versteht man unter Desodorisierung der Fäzes'

Wodurch ist die Desodo· risierung zu erreichen'

Neuerdings sind diese Che. mikalien durch poröse, fein· pulverige Substanzen ver· drängt worden, welche auch die riechenden Gase zu bin· den vermögen, Feuchtigkeit rasch resorbieren und Oxy. dation veranlassen. Welche Substanzen meine ich' Nennen Sie mir dafür einige Beispiele!

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Städten werden sie zu den Fäkaldepots gebracht,. oder der Inhalt wird zu Poudrette verarbeitet. Die Tonnen müssen desinfiziert werden, weil sonst durch Auswechseln derselben Verschlep. pung von Krankheitskeimen erfolgen kann. Nein. Es ist für kleine Städte mit leichtem Absatz der abgefahrenen Fäka· lien verwendbar; ferner für einzelne etwa schwer zu kanalisierende Teile einer größeren Stadt. Sie bezweckt eine Tötung der In· fektionskeime; zu benutzen ist Ätzkalk, Chlorkalk oder Mineralsäuren. Beseitigung der übelriechenden Gase, Abtötung der Zersetzungserreger im faulenden Substrat, Ungeeignetmaehen des Fäulnismaterials für weitere Zerset· zungen. Durch Zusatz von Eisenvitriol und rotem Manganchlorür, welche die Gase (HIS und NH a) binden und die Entwicklung der Fäulnisbakterien hemmen. Kaliumpermanganat ist als Desodorans geeignet; nich t dagegen Karbolsäure. Weiter wird Verdampfung und Ver. brennung der Fäkalien empfohlen. Holzkohle, Erde, Asche, Torfstreu.

Als Beispiel diene: 1. Das Erdklosett. Vermengung von lehmiger, toniger Gartenerde mit den Fäkalien. . 2. Das Aschenklosett. 3. Das Torfklosett. Durch Zusatz von H.SO, oder sauren Salzen (Kainit)

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Wie läßt sich eine mechanische Absperrung gegen Gerüche erzielen' Auf welche Weise versuchte man die Abfuhr rentabel zu machen' Welche Chemikalien werden verwendet'

Sind diese Verfahren heute noch beibehalten" Genügen die erwähnten Abfuhrsysteme den hygienischen ästhetischen Anforderungen für eine größere Stadt! Welches System käme für die gesamten Abfallstoffe daher in Betracht!

Was ist bei der Anlage von Schwemmkanälen zu berücksichtigen' Welohes Material wird für den Bau der Kanäle benutzt!

Hygiene. läßt sich der Torfmull in ein brauchbares Desinfiziens verwandeln. Durch Wasser- oder Ölverschluß, durch Saprol, das auf der Oberfläche eine für Gerüche undurchliissige Schicht bildet. Durch Syphonanlagen. Durch Trennung von fetten und flüssigen Teilen mittels Sieben u. a., jedoch ohne Erfolg. Weiter durch Zusatz von Chemikalien und Einschaltung von Klärgruben. Ätzkalk, Magnesia, sauer reagierende Eisensalze bzw. Aluminiumsulfat. Sie rufen in der Jauche voluminöse Niederschläge hervor, die einen großen Teil der landwirtschaftlich verwertbaren Bestandteile enthalten. Nein, man arbeitet ohne Chemikalienzusatz. Man läßt die Fäkalien in dicht verschlossenen Behältern "ausfaulen". Nein. Die Hauswässer sind unberücksichtigt geblieben. Da die Ableitung derselben in oberirdischen Rinnsalen unter Umständen bedenklich erscheint, müssen sie wie die Fäkalien unterirdisch abgeführt werden. Die Schwemmkanalisation, d. h. Sammlung aller· Abfallstoffe in unterirdischen Kanälen, Abführung unter natürlichem Gefälle aus dem Bereich der Wohnungen. Bedingung ist ein reichlicher Wassergehalt der Kanaljauche. Die Bodenoberfläche, die Grundwasserverhältnisse, die Bodentemperatur, die Regenmengen, der Verbrauch von Hauswasser und die Zunahme der Bevölkerung. "Für enge Kanäle hartgebrannte. innen glasierte Tonröhren; für größere Kanäle Backstein und Zement. Das Sohlenstück muß undurchlässig aus Steingut oder Beton hergestellt sein, es ist durchzogen von kleinen kantigen

Abfallstoffe.

Welche Maße nimmt man für den Durchmesser der Kanäle anf

Ist eine öftereSpülung der .Straßenkanäle erforderlich! Welche Zugänge führen zu den Kanälen'

Wozu dienen die Einsteigeschächte , Ist die Kanalluft infektiös! Heute empfiehlt man eine Separation der einzelnen Abfallstoffe. Ist es hygie. nisch richtig, die Fäkalien gesondert zu behandeln und die Hauswässer mit dem Meteorwasser zusammen obertlächlich abzuführen' Was geschieht mit dem Kanalinhalt ,

Welche Nachteile ent· stehen durch das Einleiten

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Kanälen, die zur Drainage des Grundwassers dienen. Das Lumen der Kanäle wird am besten eiförmig gewählt. Man gibt größeren Kanälen eine solche Weite, daß sie imstande sind, einen Regen von ungefähr 7 mm Höhe in der Stunde zu fassen. GrößereWassermengen werden durch die Notauslässe entleert, d. h. in dem oberen Umfang der Kanäle angebrachte Öffnungen, welche es direkt einem Flußlauf, Graben etc. zuführen. Ja, bei großen Dimensionen, beim Fehlen von stärkeren Niederschlägen, wenn schlammreiche Abwässer in die Kanäle gelangen. 1. Die Straßenwassereinläufe ( Schlammkästen ), 2. die Einsteigeschächte, die der Re· vision und Reinigung dienen (Mann· löcher), 3. die Fallrohre der Klosetts, 4. die Rohre für Haus· und Regen. wasser. Zur Revision und Reinigung, zur Aufnahme und Beseitigung der Sink· stoffe und zur Ventilation der Kanäle. Nein, die Kanalluft ist fast keimfrei. Nein; richtig ist es, Fäkalien, Hauswässer, Meteorwässer von verdächtigen Höfen und Straßenteilen und differente Industrieabwässer zusammenzufassen und unterirdisch abzuleiten. Das Meteor· wasser aber von Dächern und Straßen und Plätzen, sowie indifferente Inau· strieabwässer zu vereinigen und oberirdisch fortzuführen. Er wird entweder so, wie er ist, oder wenn er nach physikalisch-chemischen oder biologischen Methoden gereinigt ist, in größere Wässer eingeleitet oder auf den Boden gelassen, wo er versickert. 1. Infektionsgefahr. 2. Geruche.

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Hygiene.

von Kanalwasser in die Flüsse'

3. Ev. Absterben der Fische. 4. Unmöglichkeit der Benutzung des Flußwassers als Wasch- und Badewasser. Die sog. Sinkstoffe, die zu Schlammablagerungen führen. Weiter kommen in Betracht schwimmende Stoffe, Papier, Fäzes etc. Durch mechanische Klärung,Rechen, Sedimentieranlagen, Sand- od.Schlammfänge, Klärbecken, Klärbrunnen, Klärtürme oder durch chemische Fällungsmittel bzw. durch das Faulverfahren.

Welche Stoffe sind es, welche das Wasser äußerlich verändern' Es sind zweckmäßig die suspendierten Stoffe, die Schwimmstoffe und auch die gelösten fäulnisfähigen Stoffe zu beseitigen, daß nach dem Einlassen in den Fluß keine stärkere Geruchsentwicklung. Verfärbung und Trübung mehr zu erwarten ist. Wie beseitigt man die Sink~ und SchWunmstoffe , Beschreiben Sie mir das Faulverfahren ,

In einer Grube lagert sieh der Schlamm unten ab, an der Oberfläche bildet sieh die sog. Schwimmdecke. Der Schlamm verfällt der anaeroben Fäulnis; der organische N wird zu NB. und N, S-Verbindungen zu HIS reduziert. Zellulose wird unter CH,-Entwicklung und Bildung von flüchtigen Fettsäuren vergoren. Das Abwasser soll 1-2 Tage im Faulraum verbleiben. , Es senken sieh 60-70% der ungelösten Stoffe, die Oxydierbarkeit nimmt um 30-50% ab. I. Natürliche biologische Verfahren. Welche Verfahren koma) Bodenfiltration, men für die Beseitigung b) Berieselung, auch der gelösten organic) die Untergrundberieselung. schen Stoffe in Frage' 11_ Künstliche biologischeVerfahren. a) Degeners Kohlebreiverfahren, b) Oxydationsverfahren: a) Intermittierendes Verfahren (Stauverfahren), ß) kontinuierliches Verfahren (Tropfverfahren).

AbfallstoHe.

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Worin bestehen die N achteile der Bodenfiltration ,

In der Verschlammung der oberen Bodenschicht, in der anhaltenden Bodenfeuchtigkeit, in der Anhäufung von Nitraten und in den stinkenden Gasen. Durch Pflanzungen auf dem zur Reinigung benutzten Boden werden diese Nachteile vermieden.

Worin besteht die Berieselung'

In einer Art Bewässerung (Oberflächenrieselung) oder Eindringen der Jauche in den Boden (Überstauung); hier ist eine Bodendrainage unerläßlich. Bei der Berieselung wird die von den gröbsten schwimmenden Teilen befreite Jauche mit natürlichem Gefälle oder durch Maschinenkraft getrieben auf die weiter abseits gelegenen Rieselfelder verteilt.

Entspricht das Berieselungsverfahren den an ein vollständiges Reinigungsverfahren II