Reihen- und Doppelhäuser 9783034615389, 9783764374884

Enthält technische Daten und Kostenangaben Mit unterschiedlichen Planungs- und Finanzierungsmodellen Inspirationsquelle

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Reihen- und Doppelhäuser
 9783034615389, 9783764374884

Table of contents :
In der Reihe wohnen
Zwischen Villa und gereihtem Haus -Typologische Betrachtungen zum Doppel- und Reihenhaus
Energieeffizientes Bauen - ein Leitfaden unter besonderer Berücksichtigung der Doppel- und Reihenhausbauweise
Materialübersicht der Beispiele
Wohnanlage in Gantschier
Hanghäuser in Innsbruck
Wohnsiedlung in Viken
Patchworkhaus in Müllheim
Reihenhäuser in Darmstadt
Wohnsiedlung in Stuttgart
Ferienhäuser in Hvide Sande
Reihenhäuser in Mulhouse
Wohnhausgruppe in Almere
Reihenhäuser in Kanoya
Schallschutzreihenhäuser in Hilversum
Reihenhauszeile in München
Doppelhaus in Münchenstein
Stadthäuser in Nürnberg
Reihenhäuser in Küsnacht
Reihenhäuser in Göppingen
Wohnanlage in Gouda
Wohnsiedlung in Neu-Ulm
Doppelhäuser in Sevilla
Doppelhaussiedlung in Ostfildern
Mehrgenerationenhaus in Karlsbad
Hanghaus in Bietigheim-Bissingen
Kettenhäuser in Berlin
Architekten
Autoren
Literatur
Abbildungsnachweis

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Reihen- und Doppelhäuser Christian Schittich (Hrsg.)

Birkhäuser Edition Edition Detail Detail

im ∂ Reihen- und Doppelhäuser

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Reihen- und Doppelhäuser

Christian Schittich (Hrsg.) mit Textbeiträgen von Andrea Wiegelmann Walter Stamm-Teske und Lars-Christian Uhlig Patrick Jung

Edition DETAIL – Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG München Birkhäuser – Verlag für Architektur Basel . Boston . Berlin

Herausgeber: Christian Schittich Projektleitung: Andrea Wiegelmann Redaktionelle Mitarbeit: Alexander Felix, Kathrin Draeger, Astrid Donnert, Julia Liese, Michaela Linder, Christa Schicker, Melanie Schmid, Cosima Strobl Zeichnungen: Kathrin Draeger, Norbert Graeser, Marion Griese, Silvia Hollmann, Claudia Hupfloher, Nicola Kollmann, Elisabeth Krammer, Sabine Nowak, Andrea Saiko DTP: Peter Gensmantel, Andrea Linke, Roswitha Siegler, Simone Soesters

Ein Fachbuch aus der Redaktion DETAIL Dieses Buch ist eine Kooperation zwischen Edition Detail – Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG und Birkhäuser – Verlag für Architektur Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Dieses Buch ist auch in englischer Sprache erhältlich (ISBN 3-7643-7489-6). © 2006 Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, Postfach 33 06 60, D-80066 München und Birkhäuser – Verlag für Architektur, Postfach 133, CH-4010 Basel Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.

Gedruckt auf säurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff (TCF∞). Printed in Germany Reproduktion: Martin Härtl OHG, München Druck und Bindung: Kösel GmbH & Co. KG, Altusried-Krugzell

ISBN 10: 3-7643-7488-8 ISBN 13: 978-3-7643-7488-4 987654321

Inhalt

In der Reihe wohnen Andrea Wiegelmann Zwischen Villa und gereihtem Haus – Typologische Betrachtungen zum Doppel- und Reihenhaus Walter Stamm-Teske und Lars-Christian Uhlig Energieeffizientes Bauen – ein Leitfaden unter besonderer Berücksichtigung der Doppel- und Reihenhausbauweise Patrick Jung

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Materialübersicht der Beispiele

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Wohnanlage in Gantschier Hans Hohenfellner, Feldkirch

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Hanghäuser in Innsbruck Holz Box Tirol, Innsbruck

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Wohnsiedlung in Viken Tegnestuen Vandkunsten, Kopenhagen

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Patchworkhaus in Müllheim Pfeifer Roser Kuhn, Freiburg

58

Reihenhäuser in Darmstadt zimmermann.leber.feilberg architekten, Darmstadt

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Wohnsiedlung in Stuttgart Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart

72

Ferienhäuser in Hvide Sande Cubo Arkitekter, ¹rhus

76

Reihenhäuser in Mulhouse Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal, Paris

82

Wohnhausgruppe in Almere UN Studio Van Berkel & Bos, Amsterdam

86

Reihenhäuser in Kanoya NKS architects, Fukuoka

92

Schallschutzreihenhäuser in Hilversum Maurice Nio, Rotterdam

98

Reihenhauszeile in München von Seidlein, Fischer, Konrad, Röhrl, München

104

Doppelhaus in Münchenstein Steinmann & Schmid, Basel

112

Stadthäuser in Nürnberg att architekten, Nürnberg

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Reihenhäuser in Küsnacht Barbara Weber, Bruno Oertli, Küsnacht

122

Reihenhäuser in Göppingen Wick+Partner, Stuttgart

126

Wohnanlage in Gouda KCAP architects & planners, Rotterdam

132

Wohnsiedlung in Neu-Ulm G. A. S.-Sahner, Stuttgart

136

Doppelhäuser in Sevilla Joaquín Caro Gómez, José Sánchez-Pamplona García, Cordoba

142

Doppelhaussiedlung in Ostfildern Fink + Jocher, München

146

Mehrgenerationenhaus in Karlsbad Gruber + Kleine-Kraneburg, Frankfurt

150

Hanghaus in Bietigheim-Bissingen Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart

154

Kettenhäuser in Berlin Becher + Rottkamp Architekten, Berlin

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Architekten

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Autoren

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Literatur

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Abbildungsnachweis

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In der Reihe wohnen Andrea Wiegelmann

Der Wunsch nach »den eigenen vier Wänden« steht bei den meisten Menschen nach wie vor an erster Stelle. Reihen- und Doppelhäuser sind eine kostengünstige und ökologische Alternative zum frei stehenden Einfamilienhaus und auch für junge Familien leichter erschwinglich. Parallel dazu erfährt das Wohnen in der Stadt wieder zunehmend an Beliebtheit. Nicht nur junge Leute, Singles und berufstätige Paare ohne Kinder, auch Familien, die die kurzen Wege und bessere Chance auf Kinderbetreuung einem vom Auto abhängigen Leben im Umland vorziehen, bleiben immer öfter in der Stadt. Reihenhauszeilen, beispielsweise als Blockinnenbebauung, bieten ihnen die Möglichkeit, die eigenen vier Wände mit den Vorteilen des innerstädtischen Lebens zu kombinieren. Eine Chance, die zunehmend auch ältere Menschen erkennen, deren Kinder das Haus verlassen haben und die auf ein intaktes Umfeld mit einer umfassenden Versorgung durch Dienstleistungseinrichtungen angewiesen sind. In diesem Zusammenhang wächst die Bedeutung innerstädtischer Brachen. Sie gilt es zu erschließen, auch wenn die Gemeinden aufgrund leerer Kassen oftmals kurzfristigen Gewinninteressen der Investoren nachgeben, die jedoch einer nachhaltigen Stadtentwicklung meist nicht förderlich sind. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und gleichzeitig Ausdruck einer kulturellen und gesellschaftlichen Lebensform. Mit der eigenen Wohnung und der Wahl des Wohnumfelds schaffen wir uns einen Lebensraum nach unseren Bedürfnissen. In einer Zeit, in der sich traditionelle Familienstrukturen zunehmend zugunsten einer individuellen Lebensgestaltung auflösen, haben auch bekannte Wohnformen ihre Gültigkeit verloren. Grundrisse und Haustypen müssen heute dem sich stetig im Wandel befindlichen Menschen wie den unterschiedlichsten Gemeinschaften eine Plattform zum Wohnen bieten. Die Möglichkeit zu permanenter Veränderung ist gefragt. Dabei spiegelt die Entwicklung der Grundrisslösungen die veränderten Rahmenbedingungen wider, wie es Walter Stamm-Teske und Lars-Christian Uhlig in ihrem Beitrag aufzeigen (siehe S. 14ff.). Auch die in diesem Buch vorgestellten Beispiele sind ein Beleg dafür. Doch was ist eigentlich ein Reihen- oder Doppelhaus? Wie unterscheiden sich beide voneinander? Wie grenzen sie sich vom frei stehenden Einfamilienhaus oder vom Haus in der Reihe ab? Beide Begriffe bezeichnen horizontal gereihte Einfamilienhäuser, wobei die Reihung beim Doppelhaus auf zwei Einheiten beschränkt bleibt. Gegenüber dem Einzelhaus in der Reihe, das durch seine individuelle Fassadengestaltung gekennzeichnet ist, sind bei Doppel- und Reihenhäu-

sern die einzelnen Häuser durch einheitliche Fassadengliederung zu einem Ensemble zusammengefasst. Auch eine übergreifende Fassadengestaltung ist möglich, das einzelne Haus ist dann als solches nicht mehr zu erkennen. Durch die kompakte Bauweise wird der Freiflächenverbrauch eingeschränkt und der Fassadenanteil reduziert. Die damit verbundene geringere Investition ermöglicht es auch Bauherren mit kleinerem Budget, den Traum vom eigenen Heim zu realisieren. Ein geringerer Preis erleichtert später auch den Wiederverkauf, ein Argument, das bei zunehmender Mobilität und immer häufigeren Arbeitsplatzwechseln an Bedeutung gewinnt. Das eigene Haus wird zum Begleiter einzelner Lebensabschnitte. In Holland spricht man heute schon von »Wohnkarriere«. Neben den geringeren Anschaffungskosten können Bauherren beim Bau von Doppel- und Reihenhäusern zusätzlich etwa durch eine rationelle Planung und Bauorganisation und den Einsatz vorgefertigter Produkte sparen. Auch in diesem Zusammenhang lohnt sich der Blick in die Niederlande, wo sich nach Jahrzehnten der totalen Standardisierung ein allmählicher Wandel abzeichnet. Viele der in jüngerer Zeit entstandenen Reihenhausanlagen geben keine komplett fertige Lösung mehr vor, sondern definieren einen mehr oder weniger neutralen Rahmen, in dem sich die Bewohner entfalten können. Neben der Einsparung an Grundstücksfläche und am Gebäude selbst können bei entsprechender Planung bei Doppel- und Reihenhäusern auch die Investitionen für haustechnische Anlagen wie Heizungs- oder Solarinstallationen geringer ausfallen. Gleichzeitig lassen sich durch die geringere Außenfläche gegenüber einem frei stehenden Einfamilienhaus im Betrieb Heizkosten sparen. Erträge aus möglichen Solargewinnen werden innerhalb der Eigentümergemeinschaft umgelegt (siehe S. 28ff., Beitrag von Patrick Jung). Alles in allem stellen Reihen- und Doppelhäuser eine preisgünstigere und umweltverträglichere Alternative zum frei stehenden Einfamilienhaus dar. Um die zunehmende Zersiedlung im Umland einzugrenzen, die städtische Nachverdichtung zu fördern und gleichzeitig dem Wandel der Wohnbedürfnisse gerecht zu werden, sind in diesem Bereich neue, vor allem nachhaltige Konzepte gefragt.

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Zur Geschichte des Reihenhauses Das Reihenhaus gehört zu einer der ältesten Wohnformen, seine Spuren lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. Während somit das Reihenhaus auf eine über 3000 Jahre währende Tradition zurückblicken kann, ist das Doppelhaus ein vergleichsweise junger Wohnhaustyp, der erst im 19. Jahrhundert im Zuge der Gartenstadtbewegung in England entstanden ist. Im Laufe seiner Geschichte hat das Reihenhaus immer wieder Anpassungen an die sich ändernden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfahren. Es war Experimentierfeld für Architekten und Planer und hat damit maßgeblich zur Weiterentwicklung der Typologie der Wohnung beigetragen. Die folgenden Beispiele zeigen exemplarisch wesentliche Entwicklungsschritte auf. Bereits die Ägypter errichteten von Mauern umgebene Reihenhaussiedlungen mit streng typisierten Grundrissen für die Unterbringung von Arbeitern und auch in Griechenland finden sich frühe Beispiele, wie die von dem griechischen Architekten, Stadtplaner und Philosoph Hippodames von Milet realisierten Insulae mit Typenhäusern in Piräus 480 v. Chr. Während es sich bei den beschriebenen Beispielen um Reihenhausgruppen in dichter Bebauung handelt, die eigene Stadtquartiere oder, im Falle der Arbeitersiedlungen in Ägypten, eigene Stadtanlagen bilden, entstand das uns heute bekannte Reihenhaus als Aneinanderreihung einzelner Wohnhäuser von einem übergeordneten Bauherren nach einheitlichem Plan errichtet mit den so genannten Gottesbuden, sozial motivierte Siedlungen einheitlicher, in Einzelhäuser unterteilter Gebäudezeilen. Die Versorgung armer Bürger, Arbeiter und verarmte Handwerker mit Wohnraum wurde von Stiftungen oder reichen Bürgern, in der Regel den Arbeitgebern, getragen und diente nicht zuletzt dem Erhalt der Arbeitskraft. Wohl eines der bekanntesten Beispiele ist die Fuggerei in Augsburg, 1519 errichtet. Die systematisch angelegte Siedlung vor den Toren der Stadt zeigt den Prototyp einer an den Grundbedürfnissen orientierten Kleinstwohnung und war für ihre Zeit sozial und architektonisch vorbildlich (Abb. 1.2 und 1.3). Vergleichbare Siedlungen mit einheitlich kleinen Häusern in Zeilen organisiert entstanden ebenfalls in Köln, Nürnberg, später Straßburg, Mainz, Amsterdam (die so genannten Beginenhöfe), Gent, Utrecht, Leiden und Haarlem. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem Ausbau der Handelsbeziehungen entwickelten sich auch die Städte und das Siedlungswesen. Durch die wachsende Bedeutung von Handel und Handwerk waren die mittelalterlichen Stadtanlagen bald zu klein für den raschen Zuwachs der Bevölkerung. Um den Bau neuer Befestigungswälle möglichst lange hinauszuschieben, wurde innerhalb der Mauern immer dichter gebaut. Man errichtete schmale hohe Bürgerhäuser, nach einheitlichen Vorgaben für die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die mit ihren Fassaden das Erscheinungsbild von Straßen- und Plätzen prägten. Die Einzelhäuser waren durch Gestaltungsrichtlinien optisch zusammengefasst. Diese städtische Variante des Reihenhaustyps findet man in allen bedeutenden Handelsstädten. In Bologna wurden zu Beginn des 11. Jahrhunderts im Zuge der Stadterweiterung zwischen dem zweiten und dritten Mauerring große Häuserblocks mit schmalen, oft nur 3,80 bis 6 m breiten Reihenhäusern für Handwerker und Arbeiter errichtet. In Würzburg entstand nach einem Entwurf von Balthasar

Neumann zwischen 1747 und 1750 ein Straßenzug bestehend aus zwei- und dreigeschossigen Reihenhäusern für Hofbeamte mit je zwei Wohnungen pro Haus. Die Häuser sind durch eine übergreifende Fassadengestaltung zu einer Einheit zusammengefasst. Parallel dazu entwickelte sich der Typ des städtischen Einzelhauses in der Reihe. Auch hier bildeten Gestaltungsrichtlinien den Rahmen, innerhalb derer die Fassaden jedoch ein individuelles Aussehen erhielten, sodass das einzelne Haus deutlich in Erscheinung tritt. Beispiel dafür ist die Stadterweiterung zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Amsterdam. Die Fläche zwischen den drei großen, neu angelegten Kanälen wurde in schmale Parzellen unterteilt, die Straßenfronten der Häuser prägen mit ihrem markanten Aussehen das Stadtbild bis heute. Nach der Revolution 1689 entwickelte sich England zur führenden Handelsmacht in Europa, London löste Amsterdam als Wirtschafts- und Finanzzentrum ab. Die englische Metropole war die erste Stadt, in der Bautätigkeit nicht mehr von der Regierung oder einer kleinen führenden Schicht, sondern von einer Vielzahl privater Initiativen getragen wurde. Die ersten englischen Terraced Houses entstanden im 18. Jahrhundert für Adel und Großbürgertum: Eine Reihe von Häusern bildet die »Terrasse«, eine Gruppierung von Einzelhäusern, deren Grundrisse individuell gestaltet sind, deren Fassaden jedoch im Straßenraum als Gesamtheit in Erscheinung treten. Bekannte Beispiele dieses Typs finden sich auch in den englischen Badeorten, wie die zwischen 1867 und 1875 in Bath um eine Platzanlage errichtete, halbkreisförmige Bebauung mit 30 Reihenhäusern von John Wood d. J. Dabei sind die Mitte und die Enden dezent betont, sodass das Ensemble in der Gesamtwirkung einer konkaven Schlossfront gleicht. Die industrielle Revolution mit ihren rasanten wirtschaftlichen Veränderungen führte gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu neuen Gesellschaftsstrukturen. Die städtische Bevölkerung unterteilte sich nun in Unternehmer und Arbeiter. Infolge des großen Bedarfs an Arbeitskräften und der dadurch ausgelösten Zuwanderungswelle verschlechterten sich in den Städten die Wohnbedingungen für die Industriearbeiter drastisch. Als Reaktion auf diese Missstände entstanden zunächst – wiederum initiiert von Arbeitgebern – Werkssiedlungen, daran anknüpfend später die Gartenstädte. Waren die von Unternehmern errichteten Werkssiedlungen aufgrund der geforderten Rentabilität oftmals rein zweckorientiert und uniform, sollten bei den Gartenstädte die Vorteile des urbanen Lebens mit denen des Landlebens verbunden werden. Ausgehend von Ebenezer Howard und seinem »Garden Cities of Tommorrow« (1898) breitete sich die Bewegung in Europa und Amerika aus. In Hellerau entstand zwischen 1906 und 1914 die erste Gartenstadt Deutschlands. Durch die Initiative des Dresdner Möbelfabrikanten Karl Schmidt konnte Richard Riemerschid zusammen mit Heinrich Tessenow einen variantenreichen Katalog für Einfamilienreihen- und Doppelhaustypen realisieren. Im Zuge der Planung entwarf Tessenow 1908 ein 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7

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Städtische Reihenhäuser in London Ansicht Reihenhäuser, Fuggerei, Augsburg, 1519 Grundriss Erdgeschoss, Fuggerei, Augsburg, 1519 Reihenhäuser Weißenhofsiedlung, Stuttgart, 1927; J.J.P. Oud Grundriss Erdgschoss, Doppelhaus Weißenhofsiedung, Stuttgart, 1927; Le Corbusier Grundriss 1. Obergeschoss, Doppelhaus Weißenhofsiedung, Stuttgart, 1927; Le Corbusier Doppelhaus Weißenhofsiedung, Stuttgart, 1927; Le Corbusier

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Kleinwohnungskonzept mit einer Hausbreite von nur 4,5 m. Während die Gartenstädte bewusst vor den Toren der Städte angesiedelt sind, entstanden in den 1920er-Jahren schließlich Modellplanung für einen städtischen Wohnungsbau, der neue wohnkulturelle und sozialhygienische Standards proklamierte: die Ausrichtung zur Sonne, eine ausreichende Querlüftung und helle Wohnungen. Besonders konsequent hat dies Ernst May in seiner Funktion als Frankfurter Stadtbaurat (1926–30) umgesetzt. Unter dem Motto das »Neue Frankfurt« wurde unter seiner Leitung eine groß angelegte Siedlungsplanung für die unteren Bevölkerungsschichten entwickelt. Als subventionierte Reichsheimstättensiedlung entstand in diesem Kontext auch die Siedlung Praunheim, eine Reihenhausanlage mit Dach- und Hausgarten. Die standardisierten Typengrundrisse sind zwei- oder dreigeschossig organisiert, der Bauprozess durch den Einsatz großformatiger Bauplatten weitgehend rationalisiert. Durch die von May vorgenommene Hierarchisierung der Räume wurde der Wohngrundriss neu strukturiert. Wohnraum und Küche sind nun wesentliche Aufenthaltsräume innerhalb des Hauses. Eines der wichtigsten Projekte in diesem Zusammenhang ist die Stuttgarter Weißenhofsiedlung, die 1927 als Bauausstellung des Deutschen Werkbundes mit dem Ziel exemplarische Lösungen neuer Wohnformen für den modernen Menschen zu schaffen, realisert wurde. Nach dem städtebaulichen Gesamtkonzept von Ludwig Mies van der Rohe entstanden wegweisende Projekte, bei denen gleichzeitig mit neuen Baumaterialien und -methoden experimentiert wurde. Das Architektenduo Le Corbusier und Pierre Jeanneret plante eines der wohl bekanntesten Projekte der Siedlung, das 1927 errichtete Doppelhaus. Beide Haushälften haben einen auf minimale Fläche optimierten Grundriss, der durch bewegliche Einbauten den jeweiligen Nutzungen angepasst werden kann. Die Grundrisse erinnern an die Platz sparende Organisation in einem Eisenbahnwagon (Abb. 1.5 –1.7). Mit der funktionalen Ausrichtung des Grundriss befasste sich auch J. J. P. Oud bei seinen Reihenhäusern für die Weißenhofsiedlung. Er nutzte seine Erfahrungen aus der zeitgleich laufenden Planung für die Siedlung Kiefhoek in Rotterdamer und realisierte preiswerte, an den Bedürfnissen der breiten Masse angepasste Wohnungen. Der Grundriss kommt fast ohne Verkehrsflächen aus, Wohn- und Arbeitsbereiche sind klar getrennt und einander funktional zugeordnet. Nach Norden zur Straße liegen Küche, Wirtschaftsraum und -hof, nach Süden zum Garten der große Wohnbereich (Abb. 1.4). Mit dem Problem der begrenzten Erweiterungsmöglichkeit von Reihenhäusern befasste sich Adolf Loos in Wien. In den Jahren 1921–1924 wird nach seinem Konzept des »wachsenden Hauses« die Mustersiedlung auf dem Heuberg realisiert. Dabei sind es vor allen das Auf- und Ausbaukonzept für das Obergeschoss, die zusätzlichen Raum schaffen. Diese Entwicklung im Wohnungsbau erfuhr durch den Zweiten Weltkrieg eine entscheidende Zäsur. Zwar wurden nach 1945 die Errungenschaften der seriellen Fertigung genutzt – parallel zum Wiederaufbau der Städte entstanden unzählige Kleinsiedlungen auf Stadterweiterungsflächen –, doch angesichts der großen Wohnungsnot waren dies oftmals monotone Quartiere in serieller Bauweise. Dagegen stehen Beispiele, die nach Lösungen für die immer vielfältiger werdenden Ansprüche der Bewohner suchten und dem Reihenhausbau damit neue Impulse gaben. Diese Impulse gingen in den 1950er- und 1960er-Jahren von Skandinavien aus. Bei der zwischen 1950 und 1955 errichte-

ten Siedlung Søholm in Klampenborg von Arne Jacobsen ist durch die Staffelung der Baukörper und das Versetzen der gegeneinander geneigten Dachflächen ein lebendiges Ensemble entstanden, dass trotz der Dichte der Bebauung geschützte Freibereiche für die Bewohner schafft (Abb. 1.8). Mit seinen Siedlungen Kingo in Helsingør (1956– 60) und Fredensborg (1962– 63) zählt Jørn Utzon ebenfalls zu den wegbereitenden Architekten im Wohnungsbau. In der Schweiz war es die Architektengruppe Atelier 5, die durch ihre Siedlungen wichtige Impulse gab. Das Problem trotz der Nähe zum Nachbarn eine geschützte Privatsphäre zu ermöglichen, ist bei den Siedlungen Halen (1955–61) und Thalmatt 1 (1967 –74) vorbildlich gelöst. Die schmalen, mit individuellen Grundrissen ausgestatten Häuser erhalten durch die ausgeklügelte Anordnung der Baukörper und die geschickte Ausnutzung der Hanglage individuelle Rückzugsbereiche. In den 1980er-Jahren gab es infolge der Ölkrise und des wachsenden Umweltbewusstseins eine Reihe von Planungen, die neben dem Wohnen in der Gruppe auch Energie sparendes und ökologisches Bauen thematisierte. Mit den Möglichkeiten der passiven Solarnutzung befassten sich Metron Architekten bei ihrer im Rahmen der »Wohnmodelle Bayern« 1990 realisierten Wohnbebauung in Röthenbach an der Pegnitz. Das Quartier Steinberg, eine Mustersiedlung mit 54 Wohnungen, ist im Hinblick auf eine optimale Orientierung nach Süden ausgerichtet. Die Gebäudetiefe liegt bei knapp 6,40 m, Nebenräume sind als Pufferzone ausgebildet und nach Norden orientiert. Um möglichst viel passive solare Gewinne zu erzielen, fallen die flach geneigten Pultdächer nach Norden ab. Die im Rahmen des gleichen Modellvorhabens 1989 erbaute Anlage von Herrmann Schröder und Sampo Widman in Passau-Neustift besteht aus nur 3,90 m breiten und 13,90 m tiefen Reihenhäusern. Um trotz der tiefen Grundrisse passive Sonnenenergie zu nutzen, sind auf der Südseite einfache Glasvorbauten als Wärmefallen ausgebildet. Bei gleich bleibender Hausbreite werden die unterschiedlichen Wohnungsgrößen durch die Geschosszahl oder durch wechselnde Zuordnung der Räume erzielt. Parallel zu diesen Siedlungsmodellen entstehen immer neue Varianten des städtischen Reihenhauses. Hier wurden in den letzten Jahren vor allem in den Niederlanden zahlreiche Planungen realisiert. Die Renaissance dieses Haustyps hat nicht zuletzt mit dem städtebaulichen Masterplan von West 8 für Borneo Sporenburg neue Impulse erhalten. Nach dem Vorbild alter Amsterdamer Quartiere entstand ein neues Stadtviertel, geprägt durch homogene Zeilenbebauung und gegliedert mittels monumentaler Einzelbauten. Grundmodul des Quartiers ist das Patiohaus, das von den an der Realisierung beteiligten Architekten variantenreich interpretiert wurde. Kees Christiaanse errichtete 1998 ein Ensemble aus 44 dreigeschossigen Stadthäusern. Durch die schmalen Grundrisse auf kleiner Grundfläche – das Achsmaß der einzelnen Häuser beträgt 4,20 m – erreichte er eine bauliche Dichte, die mit dem Geschosswohnungsbau vergleichbar ist. Die Aufteilung der Grundrisse entspricht der angestrebten Mischnutzung mit Arbeitsräumen im Erdgeschoss und Wohnen im Obergeschoss, die geschützte Dachterrasse bietet Rückzugsbereiche (Abb. 1.9). Eine weitere Möglichkeit zur Bebauung städtischer Brachen zeigen Projekte wie das Quartier Mc Nair in Berlin-Steglitz. Das ehemalige Kasernengelände ist durch ein strenges System aus Doppel- und Reihenhäusern bebaut. Carlo

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Baumschlager und Dietmar Eberle entwickelten mit Anatole du Fresne, einem ehemaligen Mitarbeiter von Atelier 5, das städtebauliche Konzept mit großen Variationsmöglichkeiten innerhalb festgelegter Rahmenbedingungen. Die zwei- bis dreigeschossigen Reihenhäuser sind zu Zeilen von je fünf bis acht Häusern in variierenden Achsbreiten zusammengefasst. Die unterschiedlichen Grundrissvarianten sind entsprechend den Anforderungen der Bewohner frei miteinander kombinierbar (Abb. 1.10). Sowohl auf Borneo Sporenburg als auch mit der Bebauung des Quartier Mc Nair haben das Reihen- und das Doppelhaus erneut eine zeitgemäße Interpretation erfahren. Beide Beispiele zeigen Lösungen, die den bestehenden unterschiedlichen Wohnbedürfnissen gerecht werden. Dass sie im städtischen Kontext zu finden sind, ist dabei kein Zufall. Die Bedeutung urbaner Wohnform wird angesichts steigender Nachfrage immer wichtiger. Die Zukunft des Wohnungsbaus liegt im städtischen und stadtnahen Bereich, dem Kontext, in dem beide Haustypen letztlich auch entstanden sind. 1.8

Grundrisse Kellergeschoss, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Siedlung Søholm I, Klampenborg, Dänemark, 1950–1955; Arne Jacobsen 1.9 Stadthäuser Sporenburg, Amsterdam, 1998; Kees Christiaanse 1.10 Wohnanlage Quartier Mc Nair, Berlin, 2002; d-company Architekten in Zusammenarbeit mit Baumschlager & Eberle Literatur Atelier 5: Siedlungen und städtebauliche Projekte, Braunschweig/ Wiesbaden 1994 Benevolo, Leonardo: Die Geschichte der Stadt, Frankfurt/New York (8. Aufl.) 2000 Faller, Peter: Der Wohnungsgrundriss, Stuttgart/München 2002 Flagge, Ingeborg (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Band 5. von 1945 – heute. Aufbau – Neubau – Umbau, Stuttgart 1999 Harlander, Tilman (Hrsg.): Villa und Eigenheim – Suburbaner Städtebau in Deutschland, hrsg. von der Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg, Stuttgart/ München 2001 Lampugnani, Vittorio Magnago (Hrsg.): Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Ostfildern 1998 Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Wohnmodelle Bayern 1984–1990, München 1990 Stamm-Teske, Walter (Hrsg.): Preiswerter Wohnungsbau in den Niederlanden 1993 –1998, Düsseldorf 1998 Thau, Carsten; Vindum, Kjeld: Arne Jacobsen, Arkitektens Forlag/Danish, Kopenhagen 2002 Uhlig, Lars-Christian; Stamm-Teske, Walter (Hrsg.): Neues Bauen am Horn. Eine Mustersiedlung in Weimar, Leipzig 2005 Van Gool, Rob; Hertelt, Lars; Raith, Frank-Bertolt; Schenk, Leonhard: Das niederländische Reihenhaus. Serie und Vielfalt, Stuttgart/München 2000 Das städtische Reihenhaus. Geschichte und Typologie, hrsg. von der Wüstenrot Stiftung, Stuttgart/Zürich 2004 Wohnbauen in Deutschland, hrsg. von der Wüstenrot Stiftung, Stuttgart/ Zürich 2000

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Zwischen Villa und gereihtem Haus – Typologische Betrachtungen zum Doppel- und Reihenhaus Walter Stamm-Teske und Lars-Christian Uhlig

Die meisten Menschen sehen im frei stehenden Einfamilienhaus das Ideal der eigenen vier Wände. Auf dem Weg dorthin müssen jedoch viele Bauherren erkennen, dass sich ihr Wunsch nach dieser Art des individuellen Wohnens mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, nicht so leicht verwirklichen lässt; möglicherweise ist auch ein Einfamilienhaus in der gewünschten Lage aus städtebaulichen Gründen nicht realisierbar. Hier bieten sich Doppel- und Reihenhäuser als Alternativen an, denn sie sind in der Regel preiswerter und können auf ganz unterschiedliche städtebauliche Rahmenbedingungen zwischen suburbanen Villenquartieren und dichten innerstädtischen Straßenbebauungen reagieren. Viele Bauherren glauben, dass sich ihr Bedürfnis nach Privatheit und Abstand zum Nachbarn sowie der Ausdruck von Individualität allein mit einem frei stehenden Einfamilienhaus befriedigen lässt. Dabei ist es paradox, dass ausgerechnet massenhaft produzierte Kataloghäuser »von der Stange«, die landauf, landab in immer derselben Form gebaut werden, städtebaulich adäquaten und architektonisch individuell geplanten Doppel- und Reihenhäusern wegen angeblich größerer Freiheit und mehr Individualität vorgezogen werden. Einer der größten deutschen Immobiliendienstleister im Internet bietet auf seinem Webportal für Bauinteressierte zu verschiedenen Haustypen Definitionen an, so auch zum Doppel- und Reihenhaus. Dabei spiegeln die Erläuterungen deutlich das von Vorbehalten geprägte »Image« dieser Hausformen aus Sicht der Käufer und Verkäufer wider. »Das Doppelhaus ist ein Kompromiss zwischen dem freistehenden Einfamilienhaus und dem Reihenhaus. Doppelhäuser ermöglichen geringe Grundstücksbreiten. (...) Anders als bei Reihen- oder Kettenhäusern ist es seitlich zu umgehen und damit dem Einfamilienhaus sehr nahe. Beide Haushälften sind gleich im Aufbau und an einer gemeinsamen Haustrennwand miteinander verbunden. (...) Problematisch an Doppelhäusern kann die nachbarliche Akzeptanz, ein gewisser Zwang zu gestalterischer Anpassung an den Nachbarn und die Trennung der Außenbereiche des Hauses zum Nachbarn hin sein. Diese Problematik erfordert bei der Planung besonderes Feingefühl.«1 Hier wird bereits deutlich, dass das Doppelhaus in den Augen vieler nur einen Kompromiss darstellt. Es kann zwar noch an drei Seiten umgangen werden, aber die Nachteile der nachbarlichen Beeinträchtigung, bzw »Akzeptanz« und die erzwungene gestalterische Anpassung können die Einsparungen durch geringere Kosten für die gemeinsame Verund Entsorgung sowie für die Heizung bei ca. 20 % weniger Außenfläche gegenüber einem frei stehendem Einfamilien-

haus nur schwer aufwiegen. Im schlechtesten Falle wird das Doppelhaus verkauft, wenn es bereits von einem Bauträger fertig erstellt worden ist, und dann auch noch Hälfteweise an Bauherrschaften, die sich möglicherweise gar nicht kennen. Dass ein Doppelhaus – im besten Falle – gemeinsam geplant und gebaut werden kann, bleibt genauso unerwähnt wie eine gewollte Nähe und eine gemeinsame Nutzung von großzügigeren Außenbereichen als beim Einfamilienhaus. »Ein Reihenhaus besteht aus einzelnen, aneinander gereihten, 2–3-geschossigen, schmalen und tiefen Häusern. Jedes einzelne Haus dieser Reihung, stellt eine Wohneinheit dar. Etagen werden oft als Split Level (auf versetzten Ebenen) angelegt, da sich diese Art der Etagen für solche tiefen Baukörper sehr gut eignet. Reihenhäuser bieten eine besonders gute Ausnutzung der Grundstücksfläche. So kommen sie auch mit entsprechend kleinen Grundstücken aus, was Kosten spart. (...)« 2 Das Reihenhaus wird hier positiver dargestellt als das Doppelhaus, denn es wird davon ausgegangen, dass die Bauherren oder Käufer ohnehin nur über ein schmales Budget verfügen und Kosten sparen müssen. Dafür werden architektonische Lösungen wie der Splitlevel oder Vor- und Rücksprünge für die Verbesserung der Belichtung und eine freiere Gestaltung des Bauvolumens erwähnt. Auf die möglichen Vorzüge breiterer Haustypen (siehe Hausbreiten und Haustiefen) wird leider nicht eingegangen. Doppel- und Reihenhäuser können, wie im Folgenden beschrieben, auf ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen und Anforderungen der Bewohner reagieren und müssen dabei keineswegs ein standardisiertes Produkt darstellen. Die räumliche Nähe der Wohneinheiten und gleichzeitige Wahrung individueller Freiräume stellt für Architekten eine besondere Herausforderung dieser Haustypen dar, wohingegen die Einsparpotenziale bei Flächen-, Materialund Energieverbrauch unbestritten sind. Typologien Doppel- und Reihenhäuser sind typologisch dem frei stehenden Einfamilienhaus als kleinster Einheit eines Wohnhauses in ihren Grundrissorganisationen sehr ähnlich; das heißt sie sind in der Regel mehrgeschossig, auf einem eigenen Grundstücksanteil autark und vertikal durchgehend organisiert. Dadurch unterscheiden sie sich vom Typ der historischen Villa, einem bürgerlichen Haus mit eigenem Garten, 2.1

Schallschutzbebauung in Hilversum, 2001; Maurice NIO

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2.3

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die zwar als ein großer Haushalt organisiert, aber durchaus in mehrere Wohneinheiten (Herrschaft, Dienstboten usw.) unterteilt war. Und sie unterscheiden sich von Wohngebäuden, bei denen die Wohnungen geschossweise oder über mehrere Geschosse gestapelt und nicht vertikal durchgehend organisiert sind. Das Doppelhaus in der am weitesten verbreiteten Form als spiegelsymmetrisch geteiltes, aneinander gebautes Einzelhaus, wie wir es heute kennen, hat sich im 19. Jahrhundert entwickelt. Beim Bau von Villenkolonien vor den Toren der Städte sind neben den frei stehenden »Eigenhäusern« zusammengebaute Häuser errichtet worden, die als Doppelhäuser bezeichnet wurden.3 Sie besitzen zwar nur drei statt vier Schauseiten, der Landverbrauch und die Baukosten sind dafür niedriger als bei dem frei stehenden Wohnhaus mit Garten – der klassischen Villa –, ein direkter Zugang zum Garten ist seitlich am Haus vorbei weiterhin möglich. Die Belichtung der Räume ist über drei Seiten gewährleistet. Durch das Einfügen weiterer Wohneinheiten an der mittleren Trennwand sind Reihenhauszeilen entstanden, bei denen die Endhäuser immer noch den Charakter von Doppelhaushälften besitzen. Die mittleren Reihenhäuser haben in der Regel einen geringeren Grundstücksanteil und besitzen nur nach zwei Seiten Fenster, ein Garten hinter dem Haus ist von der Straße und einem Vorgarten abgetrennt. Auch dieser Typ war im 19. Jahrhundert als »Reihenvilla« für größere Reihenhäuser bekannt. Vor dem Ersten Weltkrieg fand die Idee der gemeinnützigen Gartenstadt immer weitere Verbreitung. Sie bereitete den Weg von der großbürgerlichen Villenkolonie in Richtung einfacher Siedlungen mit Kleinhäusern.4 Durch Rationalisierung und Vereinheitlichung der Grundrisse konnten die Baukosten gesenkt werden, was vor allem durch die Errichtung von Gruppen- und Reihenhäusern erreicht wurde. Im Zuge der Industrialisierung und der Wohnungsnot in den Städten nach dem Ersten Weltkrieg wuchs der Bedarf an neuem, preiswert zu erstellendem Wohnraum, der aber auch die Bedürfnisse nach Licht, Luft und Sonne befriedigte. Hierfür eignete sich der Typ des Reihenhauses, das »wie Autos am Fließband«5 produziert werden konnte. Von den Protagonisten des Neuen Bauens wurden Typenhäuser entwickelt, die mit standardisierten Bauteilen und Produktionsmethoden errichtet wurden. Zugleich änderte sich auch das Grundmuster im Städtebau: Um immer gleiche Häuser zu bauen, wurden die Reihenhäuser zu langen Zeilen addiert. Auf die besondere Ausbildung von Endhäusern bzw. Köpfen wurde verzichtet, da immer nur ein Typ, nämlich der Mitteltyp entwickelt wurde. Die negativen Auswirkungen dieses Städtebaus waren der Verlust von gegliederten Straßenund Platzräumen. Allerdings gab es neben der Entwicklung von typisierten und standardisierten Reihenhäusern im Neuen Bauen ebenso eine Weiterentwicklung des architektonisch anspruchsvollen Reihen- und vor allem des Doppelhauses wie zum Beispiel das Doppelhaus von Le Corbusier in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Besonders interessant ist aber eine Entwicklung, die sich in den Meisterhäusern von Walter Gropius in Dessau zeigt (Abb. 2.2, 2.3). Hier sind die drei Doppelhäuser von Klee und Kandinsky, Muche und Schlemmer sowie Feininger und Moholy-Nagy spiegelbildlich um 90 Grad verschränkt. Daraus ergibt sich eine Hausform, die das Doppelhaus wieder in Richtung der ursprünglichen Form als Villa entwickelt: ein großes, als Ganzes gestaltetes Haus, nun aber mit

zwei Wohneinheiten. Gerade in den letzten Jahren gibt es neue Beispiele für Doppelhäuser, bei denen die Gesamtform wichtiger ist als die Ablesbarkeit der einzelnen Wohneinheiten und damit von Eigentum. Ausgangspunkt für diesen Typ ist oft eine Umgebung mit Villenbebauung in einem entsprechenden Maßstab. Im Inneren verschränken und verzahnen sich die Wohneinheiten oft so, dass ganz unterschiedlich zonierte Wohnungen entstehen (Abb. 2.6) oder die Ausrichtungen der Räume geschossweise wechseln (Abb. 2.4, 2.5). Daneben gibt es aber auch Beispiele, in denen zwei unterschiedlich große Wohneinheiten miteinander zu kombinieren sind, die separat mit Einliegerwohnung sowie teilweise oder auch voll integriert als Mehrgenerationenhaus genutzt werden können. Auf der anderen Seite lassen sich heute aber auch Tendenzen erkennen, die gleichförmigen Zeilen von Reihenhäusern abwechslungsreicher und für den Bewohner identifizierbarer zu gestalten. Häufig zitieren diese Siedlungen historische Formen wie die Brandevoort oder Slot Haverleij nach Masterplänen des Büros Krier und Kohl.6 Als Beispiel für eine modernere Erscheinung sei das Quartier 6 »Bloemenweide«7 in Ypenburg, einem der großen niederländischen VINEXStandorte 8 in der Nähe von Den Haag genannt (Abb. 2.11). Auf der Grundlage des Masterplans von West 8 haben vier renommierte Architekturbüros 9 verschiedene Reihenhaustypen entwickelt, die scheinbar bunt durchmischt aufgereiht werden. Klare Material- und Gestaltungsvorgaben verleihen dieser Mischung einen stimmigen Gesamteindruck, der sich von den üblichen eher monotonen Reihenhauszeilen der VINEX-Areale abhebt. Noch größere Vielfalt und Individualität lassen sich bei Parzellenbauweisen erreichen, wie die gereihten Häuser in Straßenzügen historischer Städte zeigen. Hier werden einzelne Häuser auf der Grundlage bestimmter architektonischer Vorgaben (Höhe, Breite, Tiefe, Material, Dachform etc.) individuell von verschiedenen Architekten geplant. Zumeist finden sich diese »Siedlungen« als Reihenhauszeilen im städtischen Kontext, z.B. Scheepstimmermanstraat Amsterdam 10 (Abb. 2.8) und Trier-Petrisberg. In der Kombination von geschlossener und halb offener (abweichender) Bauweise, wie sie im Bebauungsplan für das Projekt »neues bauen am horn« in Weimar 11 von Adolf Krischanitz vorgesehen wurde, ist aber auch eine Variante von Doppelhäusern als individuell geplante und aneinander gebaute Einzelhäuser vorgesehen (Abb. 2.9), die durchfließende Grünräume wie in der Gartenstadt ermöglichen.

2.4

2.5

2.6

Wohnen Über die unterschiedlichen Funktionsbereiche in heutigen Wohngrundrissen gibt es bereits eine ganze Reihe von umfassenden und beispielhaften Untersuchungen.12 Hier soll daher nur auf einige spezielle Aspekte des mehrgeschossigen Wohnens in Doppel- und Reihenhäusern eingegangen werden. 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6

Haus Muche-Schlemmer, Dessau, 1927, Sanierung 2002; Walter Gropius Axonometrie, Haus Muche-Schlemmer, Dessau, 1927; Walter Gropius Doppelwohnhaus Bischoffweg, Riehen, 2003; Morger & Degelo Grundriss 1. Obergeschoss und Erdgeschoss, Doppelwohnhaus Bischoffweg, Riehen, 2003; Morger & Degelo Doppelhaus Villa KBWW, Utrecht, 1997; MVRDV

17

2.7

2.8

Erschließungsbereich Der Eingangsbereich ist der Übergang von außen nach innen und damit vom öffentlichen in den privaten Raum. Besitzen Doppel- und Reihenhäuser den oft üblichen Vorgarten, besteht dadurch ohnehin schon eine räumliche Trennung und zugleich eine höhere Privatheit des Hauseingangs. Für den Fall, dass der Eingang in einem städtischen Kontext direkt an der Straße gelegen ist, aber auch bei besonders eng beieinander liegenden Eingängen eines Doppelhauses ist auf einen ausreichenden Schutz der Privatsphäre vor unerwünschter Störung zu achten (siehe Nebenräume zur Trennung). Dieser Schutz kann in einer städtischen Straße durch das Anheben des Erdgeschossfußbodens vom Gehsteig erreicht werden. Ist die Augenhöhe der im Haus sitzenden Person höher als die eines vorbeigehenden Passanten, dann ist das Fenster zur Straße in der Regel gut zu ertragen. Gleichzeitig ist der direkte Kontakt zum Straßenraum eine wichtige Voraussetzung für Urbanität und soziale Beziehungen. Für die weitere Erschließung und Anordnung von Funktionen innerhalb der Wohnung ist es wichtig, ob die Erschließungsebene auch diejenige ist, in der sich die öffentlicheren Räume (Küche, Essplatz, Wohnraum) befinden. Falls nicht, dann kann es genügen, im Eingangsbereich lediglich Raum für eine Garderobe vorzusehen; das dort sonst oft angeordnete Gäste-WC ist in diesem Falle besser in die Nähe bzw. auf die Ebene der gemeinschaftlichen Bereichen zu verlegen. Der Weg dorthin über Flur und Treppe sollte möglichst direkt und ohne Störung der individuellen Bereiche führen. Befinden sich die öffentlichen Funktionen im Eingangsgeschoss, dann sollte hier auch unbedingt ein WC angeordnet werden, das haustechnisch mit der Küche gekoppelt werden kann. Wenn die anderen Ebenen über eine Treppe direkt vom Eingangsbereich bzw. Flur zu erreichen sind, dann bleibt die Privatsphäre der Individualbereiche gewahrt und die spätere Teilung in zwei Nutzungseinheiten (Mehrgenerationen-Wohnen) wie bei der genossenschaftlichen Wohnsiedlung in Weimar ist dadurch gesichert. Küche/Essplatz Eine funktional sehr enge Beziehung besteht zwischen Küche und Essplatz, die auf einer Ebene und nebeneinander liegen sollten. Die Kommunikationsmöglichkeit zwischen der Küche und dem Essplatz ist immer wichtig und das nicht nur, weil das Kochen heute zu einer wichtigen Freizeitbeschäftigungen geworden ist. Ideal ist darüber hinaus eine Verbindung des Essplatzes zu einem Freisitz für die Nutzung während der warmen Jahreszeiten. Zwischen der räumlichen Trennung der reinen Arbeitsküche von einem Esszimmer bzw. vom Ess-/Wohnbereich bis hin zu einer Integration der Kochfunktionen in den Wohnraum bieten sich dabei vielfältige Lösungsmöglichkeiten. Zumindest für die Erstbezieher sind bei grundsätzlich gleicher Anordnung des Installationsschachts verschiedene räumliche Beziehungen von Küche und Essplatz möglich, wie das Beispiel der Reihenhäuser in Darmstadt mit verschiedenen Varianten in der Anordnung der Küchenzeilen zeigt (siehe S. 66ff.). Wohnraum/Außenräume Eine wichtige räumliche Beziehung ist die Verbindung des Gemeinschaftsbereichs mit einem privaten Außenbereich, wo sich im Sommer zunehmend ein Großteil des Lebens abspielt. Dabei kann es sich um ein klassisches Wohnzimmer

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handeln, dessen Stellenwert heutzutage selbst im Zusammenleben von Familien immer geringer wird,13 oder um einen multifunktionalen Gemeinschaftsraum zum Essen, Kochen, Spielen, Feiern etc., der sich möglichst weit zu seinem unbedachten Pendant öffnet. War das früher in der Regel der hinter dem Haus liegende Garten mit Freisitz, so kann das heute auch eine Dachterrasse mit sensationellem Weitblick, der abgeschlossene Gartenhof oder ein intimes Atrium sein. Möglich sind ebenfalls eine ganze Reihe von unterschiedlichen Außenbereichen in einem Haus, die im Erdgeschoss eine direkte Beziehung zum Nachbarn (Garten, gemeinsamer Erschließungsbereich) und dem öffentlichen Raum haben, womit sie eher einen kommunikativeren Charakter besitzen. Im Obergeschoss ist durch Balkone oder Loggien die Privatheit bereits größer, während auf der Dachterrasse der Wunsch nach völliger Ungestörtheit leicht erfüllt werden kann, wie die Reihenhäuser in Küsnacht mit ihren verschiedenen sorgfältig gestalteten Außenräumen eindrucksvoll zeigen. Gerade diese Ungestörtheit auf der Dachterrasse wird immer wichtiger, je enger die Bebauung ist. Eine gegenseitige Einsichtnahme sollte zur Wahrung der Intimität aber grundsätzlich so gering wie möglich sein. Bei Doppelhäusern ist das durch eine Ausrichtung nach unterschiedlichen Seiten leicht machbar, während bei Reihenhäusern Vor- und Rücksprünge in der Fassade Nischen für Terrassen bilden und zugleich eine Belichtung der Innenräume bei tiefen Grundrissen ermöglichen (vgl. Wohnsiedlung in Gouda, KCAP; Abb. 2.13). Individualräume/Bad Die funktionalen Anforderungen an einen Individualraum haben sich vom reinen Schlafzimmer in den letzten Jahren hin zu einem persönlichen Rückzugsbereich gewandelt. Vor allem der Begriff »Kinderzimmer« ist dabei sehr kritisch zu betrachten. Dauert die Kindheit mit etwa zehn Jahren ohnehin nur eine relativ kurze Zeit verglichen mit der Lebensdauer von Gebäuden, so haben bereits Teenager Ansprüche an ihre Individualbereiche, die ähnlich wie in einer Wohngemeinschaft sind. Individualräume bilden sich deshalb im heutigen Wohnungsbau immer mehr als »Wohnungen in der Wohnung«14 ab. Es handelt sich um einen multifunktionalen Schlaf-, Wohn- und Arbeitsbereich, der eine gewisse Mindestgröße aufweisen muss, um diesen Ansprüchen auch gerecht werden zu können. Während Peter Faller15 für derart nutzungsneutrale Räume, die mit einem Doppelbett, Einzelbetten oder sogar als Wohnraum und Essküche eingerichtet werden können, eine Größe von mindestens 14 m2 vorschlägt, empfehlen Hannes Weeber und Simone Bosch16 für eine nachhaltige Nutzung eine Mindestgröße von 4,10 x 4,10 m. Darin können an einer Seite auch zwei Betten hintereinander gestellt oder der Raum geteilt werden. Projekte, die auf einem solchen Grundmodul basieren, sind z.B. das Doppelhaus in Müllheim der Architekten Pfeifer Roser Kuhn aus Freiburg (Abb. 2.7), bei dem sich gleich große Räume ringförmig um eine großzügige Treppenhalle legen. Bei der Planung des LBS-Systemhauses (siehe S. 136ff.) sind die Architekten G.A.S.-Sahner davon ausgegangen, dass sich die Zimmer-Bausteine (Anbaumodule) 2.7 2.8 2.9

Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Doppelhaus in Müllheim, 2005; Pfeifer Roser Kuhn Scheepstimmermanstraat, Borneo Amsterdam Häuser Arndt und Ihlenfeld, Weimar, 2002; AFF Architekten

2.9

mit ca. 15 m2 Grundfläche in verschiedenen Kombinationen an die notwendigen Grundmodule mit Erschließungsbereichen und Bad/WC anlagern können. Mit diesem System lassen sich vom Einzelhaus über Ketten-, Gruppen- und Doppelhäuser bis hin zum Reihen- oder Gartenhofhaus unterschiedliche Haustypen errichten, auch spätere Erweiterungen sollen dabei möglich sein. Bei schmalen und tiefen Reihenhäusern sind die Individualräume in der Regel nicht quadratisch, sondern entwickeln sich länglich in die Tiefe. Die schlechter belichteten Bereiche im Inneren des Hauses können in diesem Fall Platz für einen begehbaren Wandschrank bieten, sodass in den besser belichteten Bereichen genügend Fläche für die aktive Nutzung zur Verfügung steht. Besonders hoch ist die Privatheit der Individualbereiche, wenn ihnen möglichst direkt ein Bad zugeordnet ist, das wie bei dem Doppelhaus in Münchenstein oder den Reihenhäusern in Hilversum bei einem der Individualräume direkt aus dem Zimmer erschlossen wird. Interessant ist in Bezug auf Kosteneinsparung auch die Lösung der Reihenhäuser in Viken (siehe S. 50ff.), bei denen ein schaltbarer Duschraum entweder über das Familienbad oder einen separaten Sanitärbereich erreicht werden kann, der einem Zimmer direkt zugeordnet ist. Der Stellenwert des Bades ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen. Vom notwenigen Hygienebereich hat es sich zu einem Wohnbad für Wellness und Fitness gewandelt. Häuser besitzen heute zumeist auf jeder Etage mit Individualbereichen auch ein vollständig eingerichtetes Bad. Dabei ist Tageslicht im Bad für breite Bewohnerschichten ein sehr wichtiger Aspekt,17 technisch ist dies heute durch mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung nicht notwendig. Ist bei tiefen Grundrissen ein außen liegendes Bad nicht möglich, so sollte zumindest in den oberen Etagen ein Oberlicht für Tageslicht sorgen. Nebenanlagen und Stellplätze Neben den Flächen innerhalb des Gebäudes stehen bei Doppel- und Reihenhäusern in der Regel noch private Freiflächen auf dem Grundstück zur Verfügung, die für eine Reihe von Nebenanlagen genutzt werden können. Durch das geschickte Anordnen von Abstellräumen für Fahrräder, Kinderwagen, Gartengeräte, Abfallbehälter etc. kann ein differenzierter Übergang vom öffentlichen Straßenraum zum privaten Hauseingang geschaffen werden. Der Vorbereich wird so zu einer Pufferzone, die zum Aufenthalt der Bewohner genauso geeignet ist wie zur informellen Kontaktaufnahme (Abb. 2.10). 19

2.10

2.11

Aus städtebaulichen Gründen (Lärm oder fehlende Aussicht) kann eine Abschottung des Vorbereichs die Wohnqualität erhöhen. Bei der Reihenhauswohnanlage in MünchenHarlaching befinden sich die Reihenhäuser am Rand des Grundstücks. Um den parkähnlichen Garten möglichst unberührt zu lassen, wurden die Reihenhäuser nahe an die Straße gerückt, zu der sie sich aber mit einer Mauer abgrenzen. Es entstand dabei ein intimer Vorhof, der dem Koch/ Essbereich zugeordnet ist. Durch eine Pforte in der Mauer zum Hauseingang ist eine Kommunikation aber dennoch möglich (Abb. 2.14). Die Integration von Stellplätzen für Pkw in das nähere Wohnumfeld ist nicht nur wegen der Emissionen, sondern auch aus gestalterischen Gründen oft problematisch. Vor allem bei Reihenhäusern bleibt nur der unmittelbare Vorbereich oder das Haus selbst, um ein Fahrzeug direkt auf dem Grundstück abzustellen. Durch das abgestellte Blech oder gar eine (Fertigteil-)Garage wird eine Kommunikation aus dem Haus mit dem Straßenraum verhindert. Lösungen, bei denen der Hauseingang zum Transport zwar anfahrbar, der Stellplatz aber am Rand einer Zeile oder gar in einer gemeinsamen Tiefgarage wie bei der bereits erwähnten Reihenhauswohnanlage in München-Harlaching liegt, sind der Wohnqualität förderlich. Interessant ist auch die Lösung, die West 8 im Quartier 6 »Bloemenweide«18 gewählt hat. Hier sind die am Blockrand gelegenen Reihenhäuser rückwärtig über eine innere Gasse ein zweites Mal erschlossen, und dort befindet sich auch der Stellplatz und ein Gartenschuppen (Abb. 2.11). Werden die Hanghäuser von der Talseite aus erschlossen, dann bietet sich der ohnehin entstehende Sockel dafür an, eine Garage zu integrieren, wie es bei den Reihenhäusern in Küsnacht praktiziert wurde. Hier wird die begrünte Fläche auf dem Dach der Garage gleich noch als Vorgarten und Freisitz benutzt. Dass die Integration einer Garage in das Haus auch auf architektonisch hochwertige Weise umgesetzt werden kann – schließlich sind Autos auch ein Teil der Selbstdarstellung von Bauherren –, zeigt das Doppelhaus in Münchenstein der Architekten Steinmann & Schmid. Die Verwendung hochwertiger Materialien (Edelstahl), die architektonische Verbindung mit dem Hauptbaukörper und die gestalterische Idee, die auf der Garage sitzende Dachterrasse durch eine begrünte Pergola einzuhüllen, spiegeln mehr als das nur einfache Bedürfnis wider, ein Fahrzeug wettergeschützt abzustellen. Obwohl immer wieder diskutiert, fehlen bislang überzeugende Beispiele für die vollständige Integration eines Stellplatzes im Haus in Form einer offenen Halle, die mehrfach genutzt werden könnte (z.B. »Das Auto im Treibhaus«). Hausbreiten und Haustiefen Doppelhäuser befinden sich aufgrund ihres seitlichen Abstands zum Nachbarn in der Regel im suburbanen Umfeld und sind allseitig von Grün umschlossen. Der Kontakt zum Garten und eine Belichtung ist auf allen Seiten gut möglich, was bewirkt, dass Doppelhäuser sowohl als Nord-Süd- als auch als Ost-West-ausgerichtete Typen sowie miteinander verschränkt mit einer Ausrichtung nach allen Seiten auftreten. Bei Reihenhäusern hingegen kommt es zu einer starken Trennung zwischen Vor(garten)bereich und Garten hinter dem Haus, wodurch sie auch ganz unterschiedlich geprägt sind. Bei der Ausrichtung sind die Ost-West-Typen durch die

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Möglichkeit der direkten Besonnung am Morgen und am Abend in der Regel wesentlich tiefer (10–14 m) als die NordSüd-Typen (7–10 m), die nur von Süden besonnt sind. Ist aus städtebaulichen Gründen bei Nord-Süd-Typen eine tiefe Bebauung notwendig, dann eignen sich beispielsweise Atrium-Häuser, um über eine zweite Südfassade nochmals Licht in die tiefen Grundrisse zu holen. Der Zusammenhang von Ausrichtung und Hausbreite bzw. -tiefe ist vor allem bei Reihenhäusern, aber auch bei Doppelhäusern eng an unterschiedliche Typen gekoppelt. Ein Zimmer breit, tief, Treppe zweiläufig/halbgewendelt Der schmalste Haustyp ist dabei das lediglich ein Zimmer breite Reihenhaus. Hinter den Fassaden liegt an den Außenseiten jeweils ein Zimmer, die vertikale Erschließung und Badezimmer befinden sich im schwierig zu belichtenden Kern des Hauses, wodurch der Typ relativ tief ist. Wenn der Eingangsbereich mit Küche und Essplatz gekoppelt wird, dann bleiben bei einer zweigeschossigen Bauweise noch drei neutral zu nutzende Zimmer. Dieser Typ eignet sich vor allem für eine Ost-West-Ausrichtung, bei der die tief stehende Morgen- und Abendsonne das Licht weit in die Räume dringen lässt (Abb. 2.12). Ein Zimmer breit, Treppe längs Wird die Hausbreite etwas vergrößert, dann besteht die Möglichkeit, die Erschließungsschicht neben der Zimmerschicht unterzubringen. Die zumeist einläufige Treppe kann jetzt über eine oder auch beide Fassaden belichtet werden, sodass der Flur eine Aufenthaltsqualität erhält und zum Spielen, Arbeiten oder als Bibliothek genutzt werden kann. Die Zimmer können, wenn das Treppenhaus nur einseitig belichtet wird, unterschiedlich groß sein, wodurch häufig eine Ausprägung als (großes) Elternschlafzimmer und (kleines) Kinderzimmer vorgegeben ist. Um jedoch flexibel in der Raumzuordnung zu bleiben, ist dringend auf ähnliche Größen der Zimmer zu achten. Dieser Typ eignet sich ebenfalls für die Ost-West-Ausrichtung, ist in der Regel aber nicht so tief wie der mit der innen liegenden Treppe, um den Erschließungsbereich nicht zu groß werden zu lassen. Im Beispiel der Wohnsiedlung in Gouda von KCAP ist die Erschließungsschicht neben der Zimmerschicht kürzer, um zu beiden Außenseiten wechselweise eine kleinere und eine größere Terrasse auszubilden (Abb. 2.13).

2.12

2.13

Zwei Zimmer breit, Treppe längs Ähnlich wie der ein Zimmer breite Haustyp ist der zwei Zimmer breite Typ mit innen liegender Vertikalerschließung für sehr tiefe Grundrisse in Ost-West-Ausrichtung geeignet. Am Beispiel der Wohnanlage in München-Harlaching ist zu sehen, wie der innen liegende Treppenraum durch Oberlichter und die Anordnung der Zimmertüren in der Treppenflucht auch bei dieser enormen Haustiefe Licht und einen Außenbezug erhalten kann. Die Länge der einläufigen Treppe wird

2.14

2.10 Schnittperspektive, Siedlung Halen, Herrenschwanden bei Bern, 1961; Atelier 5 2.11 Reihenhäuser im Quartier 6, »Bloemenweide«, Ypenburg, 2003; West 8 landscape architects 2.12 Grundriss 1. Obergeschoss, Reihenhäuser in Göppingen, 1999; Wick & Partner 2.13 Grundriss 1. Obergeschoss, Reihenhaussiedlung in Gouda, 2002; KCAP architects & planners 2.14 Reihenhauswohnanlage in München, 2001; von Seidlein

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genutzt, um zwei Bäder unterzubringen, die den beiden Individualräumen an den jeweiligen Außenseiten zugeordnet sind. Durch die gewählte Bauweise ohne tragende Innenwände ist es aber auch möglich, die Trennwände herauszunehmen und nur noch ein Zimmer pro Seite zu erhalten, aus dem heraus das Bad direkt erschlossen werden kann. Da die Decken über die gesamte Hausbreite gespannt sein müssen, ist ihre Dimensionierung der limitierende Faktor für die maximalen Zimmer- und Hausbreite (Abb. 2.15). 2.15

2.16

Zwei Zimmer breit, Treppe quer Die einläufige, quer liegende Treppe bedingt durch ihre Länge und die beidseitigen Podeste eine größere Hausbreite. In der Regel lassen sich zwei Individualräume nebeneinander anordnen, die über die Podeste erreicht werden können. Das Badezimmer läuft meistens vom Erschließungsraum im Inneren bis an die Fassade durch und wird mit Tageslicht versorgt. Bei den Reihenhäusern in Darmstadt werden in einer Variante sogar zwei Badezimmer hintereinander angeordnet, wovon ein kleineres, innen liegend ohne Tageslicht auskommen muss, während ein etwas großzügigeres Bad direkt aus einem Individualzimmer heraus erschlossen wird und ein Fenster besitzt. In einer anderen Variante ist dieselbe Fläche von einem einzelnen sehr großzügigen Familienbad belegt (Abb. 2.16). Dass derselbe Typ auch bei Doppelhäusern zu finden ist, zeigt die Doppelhaussiedlung in Ostfildern von Fink+Jocher. Der Flur im Obergeschoss kann hier über die dritte Fassade zusätzlich belichtet werden. Bei der dreigeschossigen Variante wechselt der Gang neben der Treppe vom ersten zum zweiten Obergeschoss, wodurch ganz unterschiedliche Zimmergrößen beispielsweise für kleinere Gäste- und Arbeitszimmer erreicht werden können. Sehr effizient ist hier die Koppelung der gesamten Haustechnik an nur einen einzigen Installationsschacht. Die städtebauliche Anordnung zeigt, dass sich dieser Typ sowohl für eine Ost-West- als auch Nord-Süd-Ausrichtung eignet (siehe S. 146; Abb. 2.17). Zwei Zimmer breit, Treppe zweiläufig/halbgewendelt Typisch für Nord-Süd-ausgerichtete Reihenhäuser ist ihre im Vergleich zur Haustiefe größere Breite. Die Individualräume und gemeinschaftlichen Bereiche lagern sich an der Südseite an. Da die hoch stehende Südsonne nicht sehr tief in die Zimmer dringt, sind die Individualräume häufig quadratisch oder mit ihrer längeren Seite an der Fassade gelegen. Im Norden befinden sich wie bei den Reihenhäusern der Architekten Kohlmayer Oberst in Stuttgart im Erdgeschoss der Eingang, gekoppelt mit einer zweiläufigen oder halbgewendelten Treppe und einem WC sowie die Küche, über der im Obergeschoss das Badezimmer liegt (Abb. 2.20).

2.17

22

Zwei Zimmer breit, Treppe längs Noch breiter und dafür weniger tief werden Reihenhäuser, wenn zwischen zwei Zimmern eine gerade einläufige Treppe liegt. Im Erdgeschoss dient sie in der Regel als Trennung zwischen dem Koch-/Essbereich und dem Wohnbereich, wie die Reihenhäuser in der Siedlung Röthenbach zeigen.19 Im Norden befinden sich wiederum das Bad und einige Nebenräume. Denkbar ist aber auch, dass sich bei geringerer Haustiefe die Zimmer im Obergeschoss nach beiden Seiten erstrecken, da sie direkt vom Treppenpodest aus erschlossen werden können.

Ein Nachteil bei diesem Typ ist, dass Individualbereiche im Obergeschoss nur durch die gemeinschaftlichen Räume im Erdgeschoss erreichbar sind und nicht über einen Flur direkt vom Hauseingang erschlossen werden (Abb. 2.18). Zwei Zimmer breit, Treppe zweiläufig/halbgewendelt Eine noch deutlichere Zäsur in zwei Wohnungshälften und damit auch eine größere Ungestörtheit der Individualbereiche stellt der Typ dar, bei dem zwischen zwei Zimmerachsen eine zweiläufige oder halbgewendelte Treppe liegt. Die Treppe, die über eine Fassade belichtet werden kann, wird zu einem wichtigen räumlichen Element gegenüber dem Eingang. Dazwischen spannt sich ein Raum, der als zentraler Verteiler für die jeweiligen Ebenen dient. Durch ein vergrößertes Treppenauge oder Deckenausschnitte kann eine großzügige Eingangshalle mit Bezügen über mehrere Ebenen gestaltet werden. Dass dieser Typ sowohl als Doppel- wie auch als Reihenhaus geeignet ist, beweist die Siedlung in Viken der Architekten Tegnestuen Vandkunsten.

2.18

Dieser sehr breite Haustyp eignet sich auch für einseitig ausgerichtete Häuser wie bei den sehr dichten Back-to-backBebauungen, aber auch für Reihenhäuser wie bei dem Projekt »The Cyclops« des niederländischen Büros Maurice Nio, die direkt an einen Lärmschutzwall gebaut wurden. Um dennoch eine größere Fassadenlänge und damit auch eine bessere Lichtsituation zu erhalten, springt das Obergeschoss kammartig vor und zurück. Der sehr dunkle Eingangsbereich wird über Verglasungen in der Decke zum ersten Obergeschoss belichtet (Abb. 2.1; 2.19). Mit drei und mehr Zimmerachsen nach Süden können Reihenhäuser noch wesentlich großzügiger wirken und damit dem frei stehenden Einfamilienhaus ähnlicher sein. Ging es bei der Entwicklung von Reihenhäusern zunächst darum, möglichst viele Wohneinheiten auf einer gegebenen Länge unterzubringen, so bestand die Antwort aus sehr schmalen und möglichst tiefen Grundrissen. Auf derselben Grundfläche des einzelnen Hauses ließe sich aber auch mit einer großen Hausbreite und einer geringen Haustiefe die Belichtungssituation und damit auch die Wohnqualität erheblich steigern. Da aber der Erschließungsanteil für Straßen, Wege etc. pro Wohneinheit hier größer ist, wird dieser Mehraufwand oft gescheut. L-förmige Typen Eine Möglichkeit die Belichtungssituation auch auf schmalen und tiefen Grundstücken zu verbessern, sind L- oder winkelförmige Grundrisse. So besteht die Wohnsiedlung in NeuUlm aus den LBS-Systemhäusern ausschließlich aus winkelförmigen Doppel- und Reihenhäusern. Die notwendige Grundstücksbreite entspricht hier der eines zwei Zimmer breiten Hauses, das allerdings mit nur einem Zimmer an die öffentliche Erschließung reicht. Die vertikale Erschließung

2.19 2.20

2.15 Grundriss 1. Obergeschoss, Reihenhauswohnanlage in MünchenHarlaching; von Seidlein 2.16 Grundriss 1. Obergeschoss, Reihenhäuser in Darmstadt, 2003/2004; zimmerman.leber.feilberg architekten 2.17 Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Doppelhaussiedlung in Ostfildern, 2006; Fink + Jocher 2.18 Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Siedlung Röthenbach an der Pegnitz, 1991; Metron Architekten 2.19 Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Schallschutzbebauung in Hilversum, 2001; Maurice NIO 2.20 Reihenhäuser in Stuttgart, 2003; Kohlmayer Oberst Architekten

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und die Hausinstallationen befinden sich zentral im Gelenk des Winkels. In den Obergeschossen lassen sich pro Geschoss bis zu drei Individualräume anfügen, aber auch nutzbare Dachterrassen sind möglich.

2.21

2.22

2.23

24

Ebenfalls als L-förmiges, gereihtes Haus präsentiert sich das Kettenhaus von Becher + Rottkamp in Berlin. Auch hier befindet sich die Treppe zusammen mit den Hausinstallationen im Gelenk der beiden Schenkel. Da hier die beiden direkt belichteten Bäder an der Außenfassade liegen, sind die Häuser breiter als in Neu-Ulm. Dies kommt dem Gartenhof zugute, der groß genug ist, um in ihm einen »Hausbaum« zu pflanzen (Abb. 2.21). Verzahnte Typen Eine Qualität städtischen Wohnens ist die Durchmischung verschiedenster Bewohnergruppen. Anders als bei einem individuell für eine konkrete Bauherrschaft geplanten Einfamilienhaus sind bereits das Doppelhaus und vor allem auch Reihenhäuser mehr und mehr als Produkte anzusehen, die für verschiedene Nutzer im Voraus geplant und gebaut werden. Um auf verschiedene Bedürfnisse einzugehen, kann die Strategie verfolgt werden, eine Vielfalt unterschiedlicher Wohnungstypen anzubieten,20 statt immer nur dieselben mit einer fragwürdigen Flexibilität. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass diese Flexibilität hauptsächlich während der Planung für die Erstbelegung besteht, spätere Umbauten finden in der Regel nicht statt. Möglicherweise ist das auch einer der Gründe, warum das so genannte Schaltzimmer, dass zwischen zwei Reihenhäusern liegend, mal von der einen, mal von der anderen Seite erschlossen werden konnte,21 Mitte der 1990er-Jahre aus dem Repertoire der Reihenhausgrundrisse zunehmend verschwand. Stattdessen setzten die Planer mehr auf die Kombination von verzahnten, verschieden großen Wohneinheiten. Bei der genossenschaftlichen »Wohnhaus e.G.« in Weimar wurden acht verschieden große Haustypen (größerer oder kleinerer Gartenhof, mehr oder weniger Individualräume) zusammen mit den zukünftigen Bewohnern zu mehreren Hauszeilen kombiniert (Abb. 2.23). Wesentlich stärker miteinander verschränkt sind die Reihenhäuser in Kanoya, die von außen aber alle gleichartige Zugänge über gereihte Betontreppen in das erste Obergeschoss erhielten. Während das erste Wohngeschoss noch bei allen Wohnungen dieselbe Breite besitzt, verschränken sich jeweils drei Wohneinheiten im zweite Obergeschoss derart, dass ganz unterschiedliche Raumgefüge entstehen, die von außen kaum zu erahnen sind (Abb. 2.22). Eine andere Art der Verzahnung stellen die Häuser von UN Studio in Almere dar. Hier verzahnt sich jedes einzelne Haus durch Vor- und Rücksprünge mit seiner Umgebung. Mittels versetzt angeordneter Raummodule entstehen um die Häuser, die als Einzel-, Doppel- oder Reihenhaus errichtet wurden, spektakuläre Auskragungen über dem Wasser, gedeckte Bereiche zum Sitzen und für den Stellplatz sowie Terrassen auf verschiedenen Ebenen. Die Räume erhalten durch die Verdrehung der Raummodule Ausrichtungen nach unterschiedlichen Seiten, sodass sich trotz der möglichen gegenseitigen Einsehbarkeit genügend Nischen und Ecken zum Rückzug ergeben (Abb. 2.26). Wie unter dem Stichpunkt »Typologien« bereits erwähnt, gibt es gerade bei Doppelhäusern interessante Verschränkungen der Wohneinheiten. Dass diese nicht nur bei eher flächigen Grundrissen zu beobachten sind, zeigt das relativ lange

Doppelhaus in Münchenstein (siehe S. 112ff.), bei dem eine Wohneinheit im Erdgeschoss länger ist und im Obergeschoss dafür kürzer. Die zweite Wohneinheit beginnt mit einem kürzeren Erdgeschoss, das sich über eine Kaskadentreppe bis ins Dachgeschoss in die Breite entwickelt. Diese Aufweitung wird im Innenraum durch Galerien und Deckenausschnitte räumlich spannend inszeniert (Abb. 2.24). 2.24

Dreidimensionale Raumbeziehungen Die Verteilung von Nutzflächen einer Wohneinheit über mehrere Ebenen – so wie es bei Doppel- und Reihenhäusern die Regel ist – bedeutet immer die Überwindung der unterschiedlichen Höhenniveaus mittels einer Treppe. Doch gerade die Treppe kann – wie beim erwähnten Doppelhaus in Münchenstein besonders gut gelöst – dazu genutzt werden, mehr als nur ein Verbindungselement zwischen zwei Ebenen zu sein, nämlich eine Aufweitung von Räumen über mehrere Geschosse zu ermöglichen. Bereits ein vergrößertes Treppenauge kann positive Auswirkungen auf das Raumerlebnis im Haus haben. Ein Oberlicht über der Treppe (vgl. Reihenhäuser München-Harlaching; Abb. 2.15) oder die Belichtung des Treppenraumes über Fenster in einem Staffelgeschoss wie bei den Reihenhäusern in Darmstadt führt zu einer deutlichen Aufwertung der innen liegenden Erschließungszonen. Vor allem bei geringer Geschosshöhe kann ein Luftraum im Eingangs- oder Wohnbereich über zwei Ebenen selbst bei kleinen Grundflächen einen großzügigen hallenartigen Raumeindruck hervorrufen. Hier ist der Kontrast zwischen niedrigen und hohem Raum gerade bei geringeren Geschosshöhen (2,50 m) wesentlich eindrücklicher als bei ohnehin schon großzügigen Raumhöhen. Eine Abkehr vom herkömmlichen Grundriss, bei dem die Wohnfunktionen auf mehreren Ebenen geschossweise übereinander gestapelt werden, stellt das Splitlevel-Prinzip dar. Jeweils eine Hälfte des Grundrisses wird im Niveau gegenüber der anderen versetzt angeordnet. Über relativ kurze Treppenläufe an den Schnittstellen werden die Ebenen miteinander verbunden. Hermann Hertzberger hat mit seinen Diagoon-Häusern in Delft (1967–71) gezeigt, welche dreidimensional-räumlichen Möglichkeiten dieses Prinzip bietet. Während sich auf den einzelnen Ebenen durch Vor- und Rücksprünge offenere oder zurückgezogenere Bereiche ausbilden, stellt der über alle Ebenen offene Innenbereich mit dem von oben einfallenden Tageslicht räumlich und inhaltlich die Mitte des Hauses dar (Abb. 2.25). Gerade in Hanglagen bieten sich die bautechnisch aufwändigeren Splitlevel-Grundrisse an, um zwischen den verschiedenen Geländeniveaus zu vermitteln. Von Vorteil ist, wenn der Unterschied zwischen den Niveaus nicht genau ein halbes Geschoss beträgt, so wie bei den Reihenhäusern in Küsnacht, wodurch eine Sichtbeziehung vom hangseitig gelegenen Essplatz über den Wohnbereich ins Tal möglich ist. Bei

2.25

2.26

2.21 Grundriss 1. Obergeschoss, Reihenbebauung in Berlin, 2000; Becher + Rottkamp Architekten 2.22 Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Reihenhäuser in Kanoya, 2002; NKS architects 2.23 Schemaschnitt, Wohnhaus e.G. Weimar, 1998; Walter Stamm-Teske mit Schettler & Wittenberg Architekten 2.24 Längsschnitt, Doppelhaus in Münchenstein, 2001; Steinmann & Schmid 2.25 Grundrisse Erdgeschoss und 1. Obergeschoss, Diagoon-Häuser, Delft, 1969–1971; Hermann Hertzberger 2.26 Wohnhausgruppen in Almere, 2001; UN Studio Van Berkel & Bos

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gleichmäßiger Teilung der Geschosshöhen würde man im Sitzen vom Esstisch lediglich auf die Stirnseite der vorderen Decke schauen können (Abb. 2.29). Dem Splitlevel-Typ verwandt, können sich gerade im Erdgeschoss unterschiedlich hohe Räume befinden, um mit den Fußbodenniveaus auf verschiedene Randbedingungen zu reagieren. Bei dem Entwurf für städtische Reihenhäuser in Oberhausen 22 befinden sich Garagen im niedrigen und direkt an der Straße liegenden Erdgeschoss. Das Geschoss darüber bildet praktisch das Hochparterre, das dem direkten Einblick von der Straße bereits entzogen ist. Zum ruhigeren Garten liegt ein überhoher Raum, der mit einer leicht erhöhten Terrasse privater ist als die gemeinsame Rasenfläche (Abb. 2.28). 2.27

2.28

26

Aktuelle und zukünftige Wohnbedürfnisse Das klassische Bild der Familie kann heute kaum mehr der Maßstab für auch zukünftig noch vermarktbare Wohnhäuser sein. Sich auflösende Familienstrukturen, Patchwork-Familien und die stärkere Individualisierung einzelner Familienmitglieder, all das hat Auswirkungen darauf, wie wir heute zusammenleben. Selbst wenn Bauherren beim Bezug ihrer Häuser noch dem klassischen Bild der Familie mit schulpflichtigen Kindern entsprechen, so ändern sich bereits nach wenigen Jahren die Ansprüche der jungen Erwachsenen an individuelle Bereiche, die eher dem Bild des Zusammenlebens in einer Wohngemeinschaft entsprechen. Ebenso verhält es sich beim Mehrgenerationen-Wohnen, wenn ältere Hausmitglieder mit einem anderen Tagesrhythmus mit Jüngeren zusammenwohnen. Und auch Wohngemeinschaften verschiedenster Personengruppen (Studenten, Berufstätige, Rentner) sind nicht mehr allein großstädtische Erscheinungsformen. Die Ansprüche an gut funktionierende Individualbereiche wurden bereits erwähnt. Ordnet man diese Räume beispielsweise in einem schmalen zweigeschossigen Reihenhaus so an, dass außer der Zuordnung des Koch-/ Essbereichs neben dem Eingang noch drei weitere Zimmer an den Fassaden gleichwertig ausgebildet werden, so sind ganz unterschiedliche Nutzungen möglich. Das Zimmer im Erdgeschoss kann den gemeinschaftlichen Wohnbereich bilden, bei einer WG aber auch Individualbereich sein. Bei einer Familie mit kleinen Kindern könnte sich dort das Elternschlafzimmer befinden, während das obere Geschoss zum lauteren Bereich mit Kinderzimmer und Spielzimmer anstatt eines Wohnzimmers erklärt wird. Diese Zuordnung kann sich aber ändern, wenn die Kinder größer werden, sodass die obere Ebene dann die ruhigere ist. Diese Flexibilität lässt auch zu, dass für ein körperlich eingeschränktes Familienmitglied (Körperbehinderte oder Ältere) alle notwendigen Funktionen des Wohnens (Schlafen, Bad, Kochen, Essen) auf einer Ebene eingerichtet werden können, auch wenn sich die völlige Barrierefreiheit nur auf dieses eine Geschoss bezieht. Derart flexible Konzepte lassen es gerade beim Bau von Reihenhäusern zu, dass hinter städtebaulich klaren und einheitlichen Fassaden ganz individuelle Füllungen möglich sind. Dieser Aspekt ist vor allem auch bei der Planung und Realisierung von Baugruppenhäusern wichtig, wie das Projekt »New Rummelsburg« der Berliner Architekten Beyer + Schubert unter Beweis stellt. Nach diesem Konzept für ein dreigeschossiges Reihenhaus mit einem einheitlichen äußeren Erscheinungsbild sind bereits über 30 Wohneinheiten realisiert worden. Durch die traditionelle Anmutung als Gie-

belhaus in dunklem Backstein bleibt das individuelle Haus trotz der gleichförmigen Reihung immer ablesbar. Hinter den Fassaden sind vom offenen Loft über vier Etagen bis hin zu sechs abgeteilten Individualbereichen vielfältige Grundrisslösungen nach Wunsch der Bauherren möglich. Durch den gemeinsamen Einkauf und Bau der Reihenhäuser sind die Kosten jedoch reihenhaustypisch geringer als beim frei stehenden Haus (Abb. 2.27).

13

Bei aller Individualisierung sollte aber stets darauf geachtet werden, dass Häuser eine gewisse Allgemeingültigkeit in ihrer Aufteilung besitzen. Dabei ist es im Hinblick auf den Wiederverkauf und die Nachnutzung sicher von Vorteil, zwischen speziellen Wünschen und neutralen Raumzuschnitten oder zumindest einer leichten Veränderbarkeit abzuwägen. Werden Häuser bereits in der Planungsphase mit verschiedenen Varianten angeboten, dann lassen sie sich zumeist auch später leichter umbauen (nicht tragende Innenwände). Die durchdachte Gestaltung der äußeren Form und der individuellen Außenbereiche ist ebenso wichtig wie das Entdecken der speziellen Qualitäten des Ortes (Ausblicke, Nachbarschaft etc.). Vor allem sorgfältig geplante Bezüge zum Außenraum steigern die Wohnqualität erheblich. Diese Bezüge können in einer dichteren Bauweise (Reihenhäuser) oder mit größeren und kompakten Bauvolumen in Doppelhäusern zumeist viel besser gesteuert und gestaltet werden als beim frei stehenden Einfamilienhaus, bei dem jeder jeden beobachtet. Möglicherweise sind es gerade Rückgriffe auf den historischen Typ der Villa mit Garten und des gereihten (städtischen) Hauses, die für zukünftige Entwicklungen beim Doppel- und Reihenhausbau Impulse geben können.

18 19

14 15 16 17

20

21

22

Eberhard Wurst: Innen und außen – der zeitgenössische Wohnungsbau auf der Suche nach dem Besonderen. In: Christian Schittich (Hrsg.): Verdichtetes Wohnen, München 2004, S. 30 Rüdiger Krisch, a.a.O., S. 16 Peter Faller, a.a.O., S. 344 Hannes Weeber, Simone Bosch: Nachhaltig gute Wohnqualität, Stuttgart 2004, S. 63 Bei einer Bewohnerbefragung in 19 Wohnanlagen, die im Rahmen der Studie »Nachhaltig gute Wohnqualität« befragt wurden, ist für 84 % Tageslicht im Bad wichtig. Siehe Hannes Weeber, Simone Bosch, a.a.O., S. 64 Frank-Berthold Raith, Lars Hertelt, Rob van Gool, a.a.O., S. 72ff. siehe Walter Stamm-Teske: Preiswerter Wohnungsbau: 1990–1996; eine Projektauswahl Deutschland, Düsseldorf 1996, S. 50ff. Frank Kaltenbach thematisiert dies bezogen auf Geschosswohnungsbau in seinem Editorial »Wohnen heute – Vielfalt statt Flexibilität«, Detail 3/2006 vgl. Walter Stamm-Teske, a.a.O., S. 30ff.: Ingolstadt, Kellerstraße, Meck & Köppel, und S. 50ff.: Röthenbach an der Pegnitz, Werner-vonSiemens-Straße, Metron Architekten LBS-Stadthaus – Im Zentrum zuhause, hrsg. von der LBS-Bundesgeschäftsstelle Berlin o.J., S. 28f.

2.29 Anmerkungen 1 www.immobilienscout24.de 2 www.immobilienscout24.de 3 vgl. Harald Bodenschatz: Städtebau – Von der Villenkolonie zur Gartenstadt. In: Tilman Harlander: Villa und Eigenheim. Suburbaner Städtebau in Deutschland. Ludwigsburg/ Stuttgart / München 2001, S. 77 4 Harald Bodenschatz, a.a.O., S. 98f. 5 vgl. Anmerkungen zur Geschichte des Reihenhausbaus. In: Johannes Kottjé: Doppel- und Reihenhäuser, München 2004, S. 7f. 6 siehe Frank-Berthold Raith, Lars Hertelt, Rob van Gool: Inszenierte Architektur. Wohnungsbau jenseits des Standards, Stuttgart/München 2003, S. 46ff. (Brandevoort) und S. 114f. (Slot Haverleij) 7 siehe: Frank-Berthold Raith, Lars Hertelt, Rob van Gool, a.a.O., S. 72ff. 8 vgl. F. K. Meurer: Rahmenbedingungen. In: Walter Stamm-Teske, Benedikt Sunder-Plassmann, Indra Kupferschmid: Preiswerter Wohnungsbau in den Niederlanden 1993–1998, Düsseldorf 1998, S. 5ff. und Rob van Gool, Lars Hertelt, Frank-Berthold Raith, Leonhard Schenk: Das niederländische Reihenhaus. Serie und Vielfalt, Stuttgart/ München o.J., S. 8ff. 9 Diener & Diener, Karelse Van der Meer, de Architekten Cie., Topos 10 Stedelijke Woningdienst Amsterdam (Hrsg): Wonen in een huis naar eigen ontwerp op Borneo-eiland, Amsterdam 1999 und Frank-Berthold Raith, Lars Hertelt, Rob van Gool, a.a.O., S. 56ff. 11 Lars-Christian Uhlig, Walter Stamm-Teske (Hrsg.): neues bauen am horn. Eine Mustersiedlung in Weimar, Weimar 2005, S. 72ff. 12 z.B. bei Rüdiger Krisch unter dem Stichpunkt »Nutzung und Bausteine« in: Individuell und nachhaltig – zeitgemäße Einfamilienhäuser. In: Christian Schittich (Hrsg.): Einfamilienhäuser, München 2005, S. 15f. und Peter Faller unter »Funktionsverdichtungen im Wohngrundriss« in: Der Wohngrundriss, Stuttgart/München 1997, S. 30ff.

2.27 »New Rummelsburg«, Berlin, 2004; Beyer + Schubert Architekten 2.28 Schnitt, städtische Einfamilienreihenhäuser in Oberhausen, Entwurf, 2005; Klaus Theo Brenner und Walter Stamm-Teske 2.29 Reihenhäuser in Küsnacht, 1999; Weber Örtli

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Energieeffizientes Bauen – ein Leitfaden unter besonderer Berücksichtigung der Doppel- und Reihenhausbauweise Patrick Jung

Als »energieeffizientes Bauen« bezeichnet man nach der heute gültigen Definition das Errichten von Bauwerken mit minimalem Einsatz von Ressourcen und der Maßgabe, im Betrieb mit minimalem Einsatz von Energieträgern einen maximalen Innenraumkomfort zu erzielen. Als Ressourcen gelten in diesem Kontext neben den Baustoffen auch Kraftstoffe und Brennstoffe. Den Energieverbrauch zu verringern und zugleich den Wohnkomfort zu steigern, ist eine fortwährende Leitlinie. Dem entgegen steht der erforderliche Mehraufwand beim Bau und auch bei der Sanierung von Wohngebäuden, der jedoch durch eine vorausschauende und wirtschaftliche Planung gering gehalten werden kann. Beim Neubau eines Doppel- oder Reihenhauses können die besten Voraussetzungen zum Energiesparen mit einem klugen Energiekonzept geschaffen werden. Wie der Betrieb eines Hauses mit minimalem Energieeinsatz zu realisieren ist, soll in diesem Beitrag anhand einiger Beispiele aus der Praxis vorgestellt werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die zusätzlichen Einsparmöglichkeiten gerichtet, die eine Doppelhaus- oder Reihenhausbauweise mit sich bringt. Energiegerechtes Bauen wird nicht zuletzt durch die Einführung des Gebäude-Energieausweises ein dauerhaft aktuelles, beinahe jeden Bauherren oder Eigentümer betreffendes Thema. Eine EU-Gebäuderichtlinie von Dezember 2002, die in Deutschland voraussichtlich ab 2006 in nationales Recht übergeht, trägt der Notwendigkeit des Ressourcen schonenden Bauens Rechnung: Mit der Novellierung der EnEV 2006 muss jeder, der eine alte oder neue, private oder gewerbliche Immobilie verkaufen oder neu vermieten möchte, für dieses Gebäude einen Energieausweis vorlegen. Grundsätzlich ist ein solcher Ausweis zehn Jahre lang gültig und muss danach neu ausgestellt werden. Bei Wohngebäuden soll der Energieausweis den Energiebedarf für Warmwasser und Beheizung dokumentieren und dadurch vergleichbar machen. Bauherren, Käufer und Mieter haben damit einen Maßstab des Energieverbrauchs, der bei der ökologischen Bewertung und der Marktwertbestimmung eines Hauses hilft. Mit der Einführung des Energiepasses kann sich der potenzielle Mieter oder Käufer bereits im Vorfeld über den Energiebedarf der Immobilie informieren und die Folgekosten bei seiner Entscheidung berücksichtigen. Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise könnte der Energiepass dazu beitragen, im Bewusstsein der Verbraucher eine ähnliche Wertschätzung für eine energieeffiziente

Bauweise zu entwickeln, wie sie beispielsweise bei Haushaltsgeräten für die Energieklasse A und bei Lebensmitteln für Produkte mit Bio-Siegel bereits existiert. Der Energieausweis soll somit bei der Vermarktung von Immobilien den nicht gering zu bewertenden Aspekt des Energieverbrauchs dokumentieren. Zwei verschiedene Arten von Gebäude-Energieausweisen sind zulässig: Man unterscheidet zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis. Der Verbrauchsausweis wird auf der Grundlage von empirischen, d.h. von Witterungseinflüssen korrigierten Verbrauchsdaten von Endenergie für Wärme und Strom erstellt, der Bedarfspass auf der Basis von analytischen Rechenwerten für den Bedarf an Nutz-, End- und Primärenergie für Wärme und Strom. Bei beiden Verfahren handelt es sich um Bilanzverfahren mit Ist-Soll-Vergleich. Der Aufwand zur Ausstellung eines Ausweises richtet sich nach der Größe des Gebäudes und dem Umfang der für die Erfassung relevanten Daten. Die Ausstellung von Energieausweisen wird für die Bauherren von gleichartigen Doppel- oder Reihenhäusern deutlich preisgünstiger sein als für die von Einfamilienhäusern. Wenn im Rahmen einer gemeinsamen Beauftragung mehrere baugleiche Hauseinheiten gleichzeitig untersucht werden, dürfte der Aufwand zur Ermittlung der energetisch wichtigen Daten (und damit auch der Gesamtaufwand) beispielsweise bei einem Doppelhaus nur unwesentlich über dem eines Einzelhauses liegen, obwohl für jede Wohneinheit ein eigener Energieausweis ausgestellt wird. Vieles spricht aus heutiger Sicht dafür, dass energieeffizient geplante und gebaute Häuser, die ihre energetischen Vorzüge im Idealfall zudem noch in der detaillierten Form eines Bedarfspasses nachweisen können, in Zukunft sowohl beim Verkauf als auch bei der Vermietung deutliche Vorteile auf dem Immobilienmarkt haben werden. Was heißt »energieeffizient Bauen«? – Eine Begriffsklärung Das energieeffiziente Bauen ist darauf ausgerichtet, den Energieverbrauch eines Gebäudes nicht nur zu minimieren, sondern ihn darüber hinaus auch möglichst umweltverträglich zu gestalten. Bei diesen Überlegungen unterscheidet man zwischen Primär-, End- und Nutzenergie. Bei all diesen Energieformen existieren im Bausektor beachtliche Einsparpotenziale, die bis zu 90 % betragen können. 3.1

Fassadenausschnitt mit Kollektorelementen, Doppelhaus in Bregenz, 1996; Walter Unterrainer

29

Als Primärenergie bezeichnet man die Energieform, die als Ressource bzw. Rohstoff gewonnen wird. Zu den nicht erneuerbaren (und daher begrenzt zur Verfügung stehenden) Primärenergieträgern rechnet man alle diejenigen, die abgebaut oder gefördert werden, zum Beispiel Erdöl, Erdgas oder Uran. Von erneuerbarer Primärenergie spricht man, wenn deren Gewinnung nicht mit einem Verbrauch begrenzt vorhandener Ressourcen einhergeht: Solarenergie, Biomasse und Umweltwärme sind Beispiele erneuerbarer Primärenergieträger. Die sparsame Verwendung nicht erneuerbarer, also nur begrenzt verfügbarer Energieträger ist nicht nur ein Gebot der Ökonomie, sondern auch der Vernunft. Die immer knapper werdenden Vorräte müssen viel sparsamer und damit langsamer aufgezehrt werden – zum einen um die noch unabsehbaren Auswirkungen auf die Atmosphäre und das Klima so gering wie möglich zu halten, aber auch, um in letzter Konsequenz massive (im schlimmsten Falle sogar kriegerische) Verteilungskämpfe zwischen den Industrienationen und den sich entwickelnden Wirtschaftsmächten zu vermeiden. Doch auch erneuerbare Energie sollte sparsam eingesetzt werden, da ihre Gewinnung kostspielig ist und die Umwelt ebenfalls in erheblichem Maße beeinträchtigen kann, wie beispielsweise die zum Teil heftigen Diskussionen um große Stauseeprojekte, Windparks oder auch Monokulturen von Biomasse eindrücklich dokumentieren.

EFH RH MFH

3.2

Heizwärmebedarf (kWh/m2NGFa)

ENG

30

B

A

NL

D

CH

SCO

S

N

FIN

Um überhaupt nutzbar zu sein, muss jedwede Form von Primärenergie zunächst durch Umwandlung und Transport dem Verbraucher verfügbar gemacht werden. Wenn der Energieträger so weit »veredelt« ist, dass der Kunde ihn einkaufen kann, spricht man von Endenergie (Heizöl, Gas oder Strom). Je nach Energieform ist die Umwandlung mehr oder weniger aufwändig. Strom zum Beispiel wird europaweit im Kraftwerksmix aus verschiedenen, hauptsächlich nicht erneuerbaren Primärenergieformen produziert. Unter Berücksichtigung von Leitungs- und Umwandlungsverlusten werden 2,7 Energieeinheiten an Primärenergie verbraucht, um eine Energieeinheit Strom zu erzeugen. Bei Heizöl und Gas ist der Primärenergiefaktor mit 1,1 günstiger. Für welchen Endenergieträger sich ein Bauherr entscheidet, legt er letztendlich mit der Planung der Heizanlage fest. Im Hinblick auf den Verbrauch an Primärenergie optimal ist die Entscheidung für einen nachwachsenden Brennstoff wie Pellets oder für den Anschluss an das Fernwärmenetz, für deren Gewinnung ebenfalls sehr wenig Primärenergie nötig ist. Beim Bau von Doppel- oder Reihenhäusern kann die Entscheidung für ein in der Anschaffung zunächst teureres System wie z. B. eine Holzpelletheizung dadurch erleichtert werden, dass sich mehrere Bauherren für die Anschaffung zusammenschließen und so günstigere Preise erzielen können oder dass sich mehrere Bauherren eine Heizanlage teilen. Zu Nutzenergie wird Endenergie durch eine weitere »Verarbeitung«: zu Raumwärme beispielweise durch den Einsatz eines Heizkessels, eines Heizungsverteilnetzes und einer Wärme abgebenden Fläche. Auch diese Prozesse ziehen zwangsläufig noch einmal Energieverluste nach sich. Hier kann der Bauherr aber bereits in der Planungsphase regulierend eingreifen: zum einen mit der Entscheidung für einen sparsamen Verbrauch, zum anderen mit der Wahl einer möglichst energieeffizienten Bauweise, wie zum Beispiel der Entscheidung für ein Doppel- oder Reihenhaus anstelle eines frei stehenden Einfamilienhauses.

Grundüberlegungen zum energieeffizienten Bauen Um energieeffizient zu bauen, können mehrere Ansätze gewählt werden. Der naheliegendste Ansatz bei energieeffizientem Bauen ist sicherlich der, Nutzenergie zu sparen, das heißt den Bedarf an Wärme möglichst gering zu halten. Dies kann sowohl durch die Vermeidung von Wärmeverlusten als auch durch die Maximierung von Wärmegewinnen erzielt werden. Eine gute Wärmedämmung und hochwertige Fenster helfen, Wärmeverluste zu vermeiden. Ein vorrangig verlustminimiertes Haus würde daher allerdings eher kleine Fensterflächen aufweisen, weil gedämmte Wände weit weniger Wärme nach außen leiten als Fenster und Türen. Viele in Passivhausbauweise errichtete Wohnhäuser, vor allem frühe Beispiele, basieren auf diesem Prinzip. Nicht wenigen mangelt es aber infolge dieser Konzeption an Tageslicht. Auch die Großzügigkeit des Entwurfs kann durch solche Vorgaben spürbar beeinträchtigt werden. Eine andere Möglichkeit ist die Gewinnmaximierung. Hierbei wird mithilfe großer Fenster an den nach Süden orientierten Flächen der Häuser eine positive Bilanz aus nächtlichen Wärmeverlusten und Solarstrahlungsgewinnen erreicht. Diese Häuser vereinen den Wunsch nach Tageslicht und offener Architektur mit den Erfordernissen der Energieeffizienz. Der Solarenergiegewinn – zumal im Winter – wird jedoch häufig überschätzt und mitunter auch Ost- oder West, ja sogar Nordfenstern zugesprochen. Diese Himmelsrichtungen liefern aber in unseren Breiten während der Heizperiode kein ausreichendes Strahlungsangebot, während in den Sommermonaten große Fensterflächen in Ost- und Westausrichtung zu gravierenden Hitzeproblemen führen können. Im Rahmen einer sinnvollen Strategie zur Gewinnmaximierung sind daher nur Südfenster möglichst groß zu konzipieren, während sich die Glasflächenanteile in den anderen Außenwänden aus der Berechnung der im Inneren benötigten und erwünschten Tageslichtmenge ergeben oder aus dem Wunsch nach Sichtbezügen zur Umgebung. Einen energetisch sinnvollen Glasflächenanteil zu finden und damit das richtige Maß zwischen sommerlicher Überhitzung und positiver Energiebilanz im Winter zu erreichen, ist daher eine zentrale Herausforderung eines energieeffizienten Entwurfs. Bei der Planung sind neben der Ausrichtung des Hauses auch der Schattenwurf der Nachbarbebauung, die umgebende Bepflanzung, die Speicherfähigkeit des Gebäudes, die Lüftung, die Nutzung der Räume und der städtebauliche Kontext zu berücksichtigen. Hilfe bei der Planung bieten eigens zu diesem Zweck entwickelte Nomogramme, in denen für Südfassaden energetisch optimale Lösungen abgelesen werden können.1 In diesem Gesamtzusammenhang ist nicht zuletzt der Bewohner des Hauses zu berücksichtigen. Sein Verhalten kann durch eine gute Architektur und Technik so gelenkt werden, dass Energieverluste vermieden werden können: zum Beispiel durch den Einsatz einer benutzerfreundlichen Heizungsregelung oder einer bedarfsabhängigen Verbrauchserfassung. Eine wichtige Rolle spielt auch das richtige Anordnen von unterschiedlich warmen Räumen, also die richtige Zonierung des Grundrisses. Unter diesem Aspekt können beispielsweise ein Treppenhaus, ein Wintergarten oder ein Windfang als untergeordnete Nutzungszonen einge-

plant werden, die im Winter mit niedrigeren Innentemperaturen auskommen und gleichzeitig eine wichtige Funktion als Wind-, Wetter und Temperaturschutz für die voll beheizten Kernzonen übernehmen. Zusammenfassend kann man sagen, dass folgende Leitlinien den Wärmebedarf eines Gebäudes minimieren: • geringe Außenflächen • kompakte Bauformen • hohe Dämmstandards • Fensterflächen in südlich orientierten Wänden • Hochdämmende Fensterrahmen und gute energiesparende Verglasung • Anordnung von voll beheizten Zonen im Gebäudeinneren, teilbeheizten oder unbeheizten Zonen an der Peripherie des Gebäudes • Wintergärten, Windfänge und Treppenhäuser mit thermischer Funktion Doppel- und Reihenhäuser bieten besonders gute Ansatzpunkte zum energieeffizienten Bauen: • Schon die gemeinsame Haustrennwand ist – sofern es sich nicht um die Südwand eines Gebäudes handelt – von großem Vorteil, da sie Energieverluste vermeidet und so zum Einsparen von Heizenergie beiträgt. Die noch verbleibenden Außenwände gilt es vor Wärmeverlusten zu schützen, vorrangig durch Wärmedämmung, im Einzelfall durch Pufferzonen wie Windfänge und Wintergärten. • Weitere Einsparmöglichkeiten sind gemeinsam genutzte Einrichtungen wie zum Beispiel Sonnenkollektoren auf besonders einstrahlungsintensiven Flächen, deren Ertrag über ein gemeinsames System auch den Bewohnern jener Häuser oder Haushälften zugute kommt, die eine ungünstigere Ausrichtung zur Sonne haben. Vor allem bei problematisch geschnittenen Grundstücken, z. B. Lückenbebauungen in Stadtlagen, stellen derartige Konzepte mitunter die einzige Chance dar, energieeffizient planen zu können. • Solaranlagen lassen sich kleiner dimensionieren und damit wirtschaftlicher auslegen, wenn mehrere Familien gleichzeitig von einer Warmwasseranlage versorgt werden. • Durch die Zusammenfassung von mehreren Verbrauchern wird der Einsatz kostspieliger Systeme wie z. B. Blockheizkraftwerke oder Holzpelletheizung möglich und finanzierbar. Effiziente und optimierte Systeme in der Heizwärmeversorgung Die Entscheidung für den Brennstoff Gas als Energieträger ist im Hinblick auf die Zukunftssicherheit sinnvoll. Ein Erdgasanschluss eröffnet unterschiedliche Optionen zur Wärmeerzeugung und bietet nebenbei auch eine Möglichkeit, mit Gas zu kochen und zusätzlich Strom einzusparen. Folgende Optionen sind mit Erdgas möglich: • • • • •

Gas-Brennwerttherme Brennstoffzellen Zeolith-Heizgeräte Solar-Brennwertkessel Gas-Blockheizkraftwerk

3.2

Heizwärmebedarf in den Ländern Europas. Ermittlungssystematik der Energiebilanz für Gebäude nach EN 832. Diese setzt sich aus Wärmequellen und Wärmesenken zusammen. Stand 2000 Datenquelle: IEA Task 28 working document, Lund University, Depart ment of Construction and Architecture, Johan Smeds

31

In einer Gas-Brennwerttherme wird der Energiegehalt des Erdgases fast vollständig verwertet. Der bei der Verbrennung entstehende Wasserdampf kondensiert im Gerät aus und wird als Wasser abgeführt. Die im Dampf enthaltene Wärme wird zusätzlich zur Verbrennungswärme im Heizsystem nutzbar gemacht. Hierdurch kann eine 10 –15 %ige Erhöhung des Wirkungsgrades gegenüber Niedertemperaturkesseln erreicht werden. Um den größtmöglichen Nutzen zu erzielen, sollte ein Brennwertgerät mit einer Niedertemperaturheizung wie zum Beispiel Wandheizung, Fußbodenheizung oder Plattenheizkörpern kombiniert werden.

5

1

4

3

6

2

1 2 3 4

Frischlufteinlass Erdregister Wärmerückgewinnung Lufterhitzer Fortluftauslass

3.3

3.4

5 6 7 8

7

8

Vakuum-Röhren-Kollektoren Solarspeicher Blockheizkraftwerk Gasanschluss

Bei der Brennstoffzelle verbinden sich Luftsauerstoff und Wasserstoff an einer Membran kontrolliert zu Wasser, wobei Strom und Wärme entstehen. Die einzelnen Zellen, in denen die chemische Reaktion abläuft, werden zusammengeschaltet, um auf die nötige Netzspannung zu kommen und die gewünschte Leistung zu erreichen. Die Nutzwärme ist in diesem Fall die Abwärme der Stromproduktion: Zwischen den Zellenpaketen sind Kühlkanäle angeordnet, über die die aus den Reaktionsverlusten entstehende Wärme (je nach Prozess ca. 30 – 60 %) abgeführt und in das Heizungsnetz eingespeist wird. Die Brennstoffzellen-Aggregate sind an die Gas- und Stromversorgung angeschlossen. Der überschüssige, in das öffentliche Netz eingespeiste Strom wird von Seiten des Energieversorgers vergütet. Das Abgas besteht überwiegend aus Wasserdampf und ist bereits durch den Kondensator gekühlt. Die Anforderungen an den Heizraum bezüglich Platzbedarf und Anschlüsse und an den Schornstein unterscheiden sich nicht wesentlich von denen eines modernen Heizkessels. Durch die direkte Umsetzung der im Brennstoff enthaltenen chemischen Energie werden Bereitschaftsverluste eingespart, der Wartungsaufwand ist wesentlich geringer. Diese Anlagen arbeiten zudem geräuschlos. Die geringen Schadstoffemissionen ergeben sich aus dem höheren Wirkungsgrad und der Wirkungsweise der Brennstoffzelle, was gleichzeitig die Einsparung fossiler Primärenergie zur Folge hat. Bei Betrieb mit Wasserstoff wäre sogar eine nahezu emissionsfreie Betriebsweise möglich. Brennstoffzellen stehen an der Schwelle zur Marktreife. Erste Pilotprojekte mit Brennstoffzellen laufen erfolgreich, allerdings ist derzeit durch die niedrigen Stückzahlen (noch) keine Wirtschaftlichkeit gegeben. Zeolith-Heizgeräte bestehen aus Wärmespeichern, die durch Wasserdampf mit Wärme be- und entladen werden können. Zeolithe sind mineralische Stoffe, die ein hohes Bindungsvermögen für Wasser und Wasserdampf aufweisen und bei der Einlagerung von Wasser Nutzwärme an das Heizsystem abgeben. Beim Trocknen der Zeolithe wird die Wärme eingespeichert. Der Vorteil besteht darin, dass die eingespeicherte Wärme, anders als bei Wassertanks, nicht mit der Zeit verloren geht, sondern chemisch gebunden ist. Die Wärme wird in den derzeit erhältlichen Anlagen durch Gasbrenner erzeugt, unterstützt von großen Solaranlagen. Mit steigendem Anteil von solarer Wärme sind Zeolithanlagen damit sehr ökologisch. Man kann jedoch nicht davon ausgehen, dass sie bereits in naher Zukunft wirtschaftlich zu betreiben sind. Wenn bereits eine thermische Solaranlage vorhanden ist, sollte ein Solar-Brennwertkessel gewählt werden. Bei diesen Geräten sind Brenner und Kessel vollständig in einen Warmwasserspeicher eingebaut. Die Gas-Brennwerteinheit ist in das obere Drittel des Solarspeichers integriert, sodass der

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Kessel neben den Abgasverlusten keinerlei Wärmeverluste verursacht. Diese Bauform vereinigt einige Vorteile: Sie ist kompakt, benötigt nur sehr wenige Anschlüsse, produziert fast keine Wärmeverluste und weist einen hohen Anteil von Solarwärme an der Heizwärme auf. Ein Gas-Blockheizkraftwerk (BHKW) besteht aus einem gasbetriebenen Verbrennungsmotor, einem angeschlossenen Generator zur Stromerzeugung und einer Wärmetauscheranlage am Kühlwasserkreis und am Abgasrohr. Für Doppelund Reihenhäuser eignen sich kleine BHKW, die so geplant sein sollten, dass die gesamte Abwärme des Kleinkraftwerks als Nutzwärme für Heizung und Warmwasser verwendet werden kann. Der während des Betriebs produzierte Strom wird entweder direkt im Haus verbraucht oder kostendeckend bei Einspeisung in das Stromnetz vergütet. In letzter Zeit ist eine positive Entwicklung zu verzeichnen, denn bis vor wenigen Jahren waren BHKW nur für große Mehrfamilienhäuser oder Reihenhauszeilen wirtschaftlich. Durch das KWKGesetz (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) haben kleine BHKW einen relevanten Marktanteil gewonnen und sind deshalb wirtschaftlich zu betreiben. Inzwischen sind auch Ausführungen erhältlich, deren Betrieb sich in Doppel- oder Einfamilienhäusern rentiert. Der Brennstoff Heizöl als Energieträger unterliegt durch die Konkurrenzsituation mit den Sparten Verkehr und Industrie einem großen Kostendruck. Daher sollte, falls Heizöl als Energieträger die einzige Möglichkeit darstellt, bei der Wahl des Kessels auf ein Brennwertgerät zurückgegriffen werden. Diese Geräte weisen einen verbesserten Wirkungsgrad durch niedrige Kesseltemperaturen, niedrige Abgastemperaturen und eine verbesserte Brennstoffverwertung auf (siehe GasBrennwerttherme). Sonderformen von Solar-Brennwertkesseln lassen sich auch mit Heizöl betreiben, BHKW sind auch für Dieselöl oder Biodiesel erhältlich. Für die ökologische Wertigkeit der Fernwärme ist der Anteil der verwendeten Abwärme ausschlaggebend. Sie ist ein ökologisch sinnvoller Energieträger, sofern sie während der Wintermonate vorrangig aus industrieller Abwärme gespeist wird. In einzelnen Fernwärmenetzen werden im Winter jedoch auch fossile Brennstoffe verfeuert, um den Bedarf zu decken. Ist ein hoher Anteil an Abwärme gegeben, sollte auf jeden Fall eine Nutzung für die Brauchwassererwärmung im Sommer vorgesehen werden. Fernwärme ist in den laufenden Betriebskosten eine sehr hochpreisige Energieform. Eine Fernwärmeübergabestation ist klein und wartungsarm, ein Schornstein entfällt, die Anschluss- und Gerätekosten können aber im Einzelfall nahezu in gleicher Höhe wie bei einem konventionellen Kessel liegen. Holzpelletkessel: Holzpellets sind kleine Presslinge aus Holzspänen mit etwa 7 mm Durchmesser und 20 mm Länge. Wichtigster Lieferant für die Herstellung ist die Holz verarbeitende Industrie. Allein der Restholzanfall aus der Sägeindustrie in Deutschland ist heute schon ausreichend für die Beheizung von ca. 250 000 Einfamilienhäusern. Das Holzeinschlagpotenzial hierzulande wird zurzeit nur zu zwei Dritteln genutzt. Im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft wäre eine Steigerung um bis zu 20 Millionen Festmeter pro Jahr möglich.

Pelletkessel sind heute sehr komfortable vollautomatische Kessel, vergleichbar mit Gas- oder Ölkesseln. Eine vollautomatische Zündung und Verbrennungssteuerung ist ebenso Standard wie eine automatische Beförderung der Pellets in den Brennraum, die Rauchzugreinigung und die Ascheverdichtung. Die Steuerung des Brennvorgangs und die Optimierung der Brennkammern führen zu Wirkungsgraden von etwa 90 %. Durch den Einsatz von Lambdasonden wird eine vollständige Verbrennung mit niedrigen Emissionswerten auch unter Teillast erreicht. Mittels eines Pufferspeichers können die Taktraten minimiert und damit weitere Verbesserungen des Wirkungsgrads und Emissionsverhaltens erzielt werden. Die Lagerung von Pellets ist unproblematisch. Die Arbeitsweise von Wärmepumpen basiert auf einem Kreislauf, bei dem die physikalischen Vorgänge des Verdampfens und Kondensierens für Heizzwecke nutzbar gemacht werden. Die Wirkungsweise entspricht der eines Kühlschranks: Wärme wird aus dem Innenraum (entspricht der Umweltwärme) entzogen und auf einem hohen Temperaturniveau an den Raum (entspricht der Heizwärme) abgegeben. Als Kreislaufmedium werden für die Ozonschicht unschädliche Kältemittel eingesetzt. Allerdings verfügen einige Kältemittel über ein erhebliches Treibhauspotenzial, wenn sie infolge von Lecks oder bei unsachgemäßer Entsorgung in die Umwelt gelangen. Die zu Heizzwecken genutzte Umweltwärme kann entweder der Außenluft oder dem Erdreich bzw. dem Grundwasser entnommen werden. Letzteres ist effizienter und günstiger im Betrieb, aber teurer in der Anschaffung. Bei der Planung der Wärmepumpe ist auf die Arbeitszahl, das heißt ihre Effizienz zu achten. Eine Arbeitszahl von 5 bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Strom 5 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Eine möglichst hohe Arbeitsziffer ist also die Voraussetzung für einen ökologischen und wirtschaftlichen Betrieb. Sie wird erreicht, wenn die Temperaturen des Heizungssystems und der Wärmequelle möglichst dicht beieinander liegen, zum Beispiel Grundwasser als Wärmequelle mit 10 °C und Wandheizung oder Bauteilaktivierung mit einer Vorlauftemperatur von 35 °C. Wärmepumpen sind vor allem interessant, wenn eine Holzheizung zu aufwändig und ein Gasanschluss nicht verfügbar ist. Da auf einen Schornstein verzichtet werden kann, haben gut geplante Anlagen einen geringeren Wartungs- und Platzbedarf als Kesselanlagen. Die Planung sollte sehr sorgfältig von erfahrenen Unternehmen durchgeführt werden, um ein Versagen der Anlage durch eine falsche Auslegung zu vermeiden. Beispiele für energieeffizient geplante Reihen- und Doppelhäuser Doppelhaus in Bregenz 2 Anhand der Entwurfspläne fand eine Untersuchung der thermischen Gebäudedynamik statt.3 Hierbei wurden bauphysikalische Einflussgrößen ermittelt, um das Haus auf einen minimalen Wärmebedarf hin zu optimieren. Eine bereits in der Planungsphase durchgeführte Simulation ermöglicht Aussagen über das thermische Verhalten eines Gebäudes und liefert Prognosen für den Heizenergiebedarf und die Energiebilanz. 3.3 3.4

Beispiel für ein Blockheizkraftwerk: Energieschema Wohnanlage in Allschwill, 2004; Amrein Giger Architekten Wohnanlage in Allschwill, 2004; Amrein Giger Architekten

33

Das Doppelhaus ist weitgehend symmetrisch angelegt. Die Besonderheiten dieses Entwurfs liegen zum einen in der Verwendung einer transparenten Wärmedämmung (TWD), bestehend aus einer Altpapier-Kartonwabenkonstruktion mit Vorhangscheibe, zum anderen in den großflächigen Verglasungen an der Südwand. Die Entscheidung für den Bau der innovativen Kartonwabenwand wurde dadurch erleichtert, dass sich die beiden Bauherren die damit verbundenen Entwicklungskosten teilten. Der konstruktive Aufbau der Wände als Holz/Holzfaser/Lehmverbund sowie die Brettstapelholzdecken und der Vollwärmeschutz genügen hohen Ansprüchen im Bereich des ökologischen Bauens (siehe Abb. 3.6). Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden variiert: • die Südverglasung mit einem U-Wert von 1,35 W/m2K, verbessert: 0,7 W/m2K • der TWD-Wandaufbau mit einer zusätzlichen Schicht Lehmziegel zur Raumseite hin

3.5 Relevante U-Werte der Außenhülle: U-Wert (W/m2K) Fußboden erdreichberührt

0,19

Dach

0,16

TWD-statisch*

0,19

* U-Wert der TWD-Wand in der Nacht ohne Einstrahlung

3.6 60 Speicherung Solarwärme (Fenster) TWD-Wände Heizung Lüftung Verlust (Fenster) Verlust (Dach)

Wärme [kW] 40

20

0

-20

-40 Uhrzeit -60

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10 11

12 13 14 15 16

17 18 19 20 21 22

23 24

3.7 Zeitspanne

Thermisches Gebäudeverhalten

1 bis 7 h

In den Nachtstunden verliert das Gebäude Wärme über Wärmetransmission und Lüftung. Die Wärmeverluste werden durch die Heizung und aus Ausspeicherungsvorgängen gedeckt.

7 bis 9 h

Mit dem Ende der Nachtabsenkung wird die Raumtemperatur durch die Heizung erhöht, die zuvor ausgekühlten Speichermassen werden wieder geladen.

9 bis 16 h

Durch die aufgehende Sonne wird Solarwärme freigesetzt. Diese wirkt zum einen direkt über die Fenster, zum anderen über die TWD-Wände durch die Umkehr des Wärmegefälles. Dabei wird deutlich, wie groß das Einspeicherungsvermögen ist.

16 bis 22 h

Die Sonne ist (fast) nicht mehr wirksam, das Ausspeicherungsverhalten der Massen setzt aufs Neue ein, Heizenergie wird kaum benötigt. Von diesem Zeitpunkt bis zum nächsten Sonnenaufgang verhält sich die TWD wieder wie eine konventionell gedämmte Wand.

22 bis 24 h

Mit dem Beginn der Nachtabsenkung wird die Ausspeicherung wieder verstärkt, das Heizsystem liefert entsprechend weniger Energie.

An trüben Tagen zeigt das Gebäude ein ähnliches Verhalten, unterliegt jedoch vor allem in den Sommermonaten weniger Schwankungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass – wie statistische Klimaanalysen zeigen – im Winter an trüben Tagen und Nächten höhere Tagestemperaturen als an klaren Tagen und Nächten zu erwarten sind. Grund dafür ist die durch die Wolkendecke zurückgehaltene Wärmeabstrahlung.

34

Für die Simulation wurde das Gebäude in verschiedene Modellzonen aufgeteilt. So konnte der Wirkeffekt des TWDSystems nachgebildet werden: Im Winter dringt das einfallende Sonnenlicht aufgrund des niedrigen Sonnenstandes weit in die Waben ein, wird dort zum größten Teil absorbiert und in Wärme umgesetzt. Durch die relativ geringe Wärmeleitfähigkeit der Wabenkonstruktion (Wärmeleitfähigkeit 0,040 W/mK) wird die Temperatur innerhalb der Waben angehoben und deshalb die Richtung des Wärmeflusses umgekehrt – aus Wärmeverlusten werden Wärmegewinne. Im Sommer dagegen dringen die Sonnenstrahlen weniger tief in das Wabengewebe ein. Die an der Oberfläche der Waben absorbierte Strahlungswärme wird durch eine Hinterlüftung abgeführt. Für die Südseitenverglasung wurde ein Sonnenschutz in Form von Außenjalousien eingeplant, der die solaren Lasten stark reduziert, sodass es im Sommer bei herabgelassenen Jalousien und ausreichender Lüftung nicht zur Überhitzung kommt. Zur Beheizung des Gebäudes steht ein mit Holz befeuerter Festbrennstoffkessel zur Verfügung. In Verbindung mit einem Pufferspeicher wird eine gleichmäßige Wärmeabgabe erreicht, die für ein Niedrigenergiehaus sehr wichtig ist. Zur Warmwasserbereitung dienen Solarkollektoren in der Südfassade, die ebenfalls an den Pufferspeicher angebunden sind. Sie runden das energetische Gesamtkonzept des Hauses ab. Das thermische Verhalten eines Gebäudes kann am besten anhand der Bilanz aller Einflussgrößen beschrieben werden. So stehen als Simulationsergebnis für jede Zone eine Reihe von Daten zur Verfügung, wie z. B. solare Wärmegewinne, Wärmeverluste durch Wände, Dächer und Fenster, Tagesverläufe der Temperaturen, die Feuchte und die erforderliche Leistung zur Beheizung und Kühlung (siehe Abb. 3.7). Die Simulation der Verglasungsvarianten zeigte deutliche Vorteile bei einer Verglasung mit einem U-Wert von 0,7 W/ m2K statt 1,3 W/m2K. Die Transmissionswärmeverluste können auf diese Weise um rund 45 % vermindert werden. Der zusätzliche Einsatz von Lehmziegeln zur Faserleimplatte hat bezüglich des Energiebedarfs nahezu keinen Einfluss, das Innenklima wird aber gleichmäßiger und damit angenehmer. Der Jahresheizenergiebedarf wurde für alle Varianten simuliert. Da sich der Energiebedarf bei den Konstruktionen mit oder ohne zusätzlicher Lehmziegelschicht kaum voneinander

unterscheidet – mit Lehmziegeln liegt er um etwa ein Prozent niedriger –, ist der sommerliche Komfort das wichtigste Argument für die Lehmziegel. Entscheidend wirkt sich hingegen die Art der Verglasung auf der Südseite auf den Heizenergiebedarf aus. Der Heizenergiebedarf des Gebäudes kann durch die verbesserte Südverglasung – nämlich eine Passivhausverglasung mit einem U-Wert von 0,7 W/m2K – um ca. 30 % verringert werden. Bezogen auf die Nettogeschossfläche (NGF) ergeben sich folgende Jahresenergiebedarfswerte: • bei Einsatz einer Südverglasung mit UF = 1,3 W/m2K 26 kWh/m2 pro Jahr • bei Einsatz einer Südverglasung mit UF = 0,7 W/m2K 19 kWh/m2 pro Jahr Passivhaussiedlung am Leimbacher Berg 4 Die Passivhaussiedlung »Am Leimbacher Berg« ging aus dem vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen ausgeschriebenen Landeswettbewerb als Gewinner hervor. Der Investor, die Gesellschaft für Wohnen und Gebäudemanagement (GeWoGe) in Leverkusen, war bereits an der Entwicklung und Durchführung des Wettbewerbs beteiligt. Der Entwurf verbindet die typischen Merkmale der wirtschaftlichen Passivhauskonzeption mit hoher gestalterischer Qualität. Das Passivhaus präsentiert sich so als zeitgemäße Bauform. Die Siedlung zeichnet sich durch den besonders geschickten Umgang mit den vorgefundenen städteräumlichen und topographischen Verhältnissen aus. Die solargewinnoptimierte Gebäudekonzeption konnte aufgrund der speziellen Hanglage in Teilbereichen des Grundstücks gut realisiert werden. Die muldenartigen Grundstücksbereiche mit geringerem Solarangebot bleiben unbebaut, liefern jedoch als Freifläche einen wichtigen ökologischen und gestalterischen Beitrag. Ausgehend von einem kompakten zweigeschossigen Grundmodul in Holzbauweise mit ca. 105 m2 Wohnfläche kann der Reihenhaustyp um ein aufgesetztes Staffelgeschoss oder einen seitlich angestellten Riegel um ca. 30 bzw. 55 m2 ergänzt werden. Durch die Verwendung wohngesunder Baustoffe wird der ökologische Ansatz der Energieeffizienz konsequent weiterverfolgt. Als konstruktive und tragende Baustoffe wurden eine Wärmedämmung mit Cellulosefaserund OSB-Holzplatten eingesetzt. Ein gebäudehoher Glasvorbau auf der Südseite steigert den Wohnwert und trägt zur Verkürzung der Heizperiode bei. Zusammen mit einem wirkungsvollen Fensterlüftungssystem im Glasvorbau verhindern fest stehende Verschattungseinrichtungen wie Dach- und Balkonelemente die sommerliche Überhitzung. Durch die Anordnung der Häuser konnte eine außergewöhnliche Kompaktheit erreicht werden. Bezogen auf das Volumen der Häuser ist der Anteil der Wärme übertragenden Oberfläche etwa 40 % kleiner als bei einer Streusiedlung (A/V = 0,6; bei Einfamilienhäusern typischerweise A / V = 1,0). Die Siedlung wird mit Solarwärme und Wärme aus dem

3.8

3.9

3.10

3.11

3.5 3.6 3.7

Doppelhaus in Bregenz, 1996; Walter Unterrainer Relevante U-Werte, Doppelhaus Bregenz, 1996; Walter Unterrainer Thermisches Gebäudeverhalten, Doppelhaus Bregenz, 1996; Walter Unterrainer 3.8 – 3.10 Grundrisse Erdgeschoss bis 2. Obergeschoss, Passivhaussiedlung am Leimbacher Berg, Leverkusen, 2005; tr-architekten 3.11 Schnitt, Passivhaussiedlung am Leimbacher Berg, Leverkusen, 2005; tr-architekten

35

Erdreich beheizt. Eine Wärmepumpe sorgt an kalten Tagen für Warmwasser und komfortable Innentemperaturen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit effizienter Wärmerückgewinnung ist Bestandteil des Energie- bzw. Passivhauskonzepts. Dadurch wird 90 % der Raumwärme zurückgewonnen, die Luftqualität gesteigert und eine Schimmelbildung ausgeschlossen. Dem Zu- und Abluftgerät wird ein 20 Meter langer Erdkanal vorgeschaltet, um den Wärmetauscher frostfrei betreiben zu können. Durch das Ansaugen von Außenluft mittels des im Garten verlegten Kanals erwärmt sich im Winter die Luft von -10 °C auf 5 °C. Im Sommer kann mit dem Erdkanal eine leichte Abkühlung der Frischluft auf 22 °C erzeugt werden. Sonnenkollektoren erhitzen zu ca. 60 % des Jahres das Warmwasser. Sie sind so angebracht, dass sie im Sommer als Schattenspender für die Südfenster dienen. Pro Wohneinheit beträgt die Kollektorfläche der Solaranlage 6,2 m2; der Solarspeicher umfasst 250 l im WärmepumpenKompaktgerät. Jede Wohneinheit erhält aus eigentumsrechtlichen Gründen eine eigene Sondenbohrung, kombiniert mit einem Zentralgerät zur Heizung und solaren Warmwasserbereitung. Alle Systeme einer Wohneinheit werden jeweils über eine optimierte Regel- und Steuereinheit kontrolliert, was in diesem Fall für die Effizienz des Gesamtsystems entscheidend ist.

3.12

Die passivhaustaugliche Lüftung wird ohne Nacherwärmung ungeregelt nach Luftmengenanforderung gesteuert. Dies eröffnet eine Reihe von Vorteilen: • Eine Beheizung des Bades ist problemlos möglich. • Die im Obergeschoss gelegenen Räume erwärmen sich nicht unerwünscht durch im Treppenraum aufsteigende Heizungsluft. • Die Temperatur ist in allen Räumen separat regelbar.

3.13 Technische Daten: Rohrmaterial: Gesamtlänge: Rohrdurchmesser, innen: Rohrwanddicke: Volumenstrom Lüftungsanlage: Unterbau: Aufbau: Niveau: Grundwassertiefe: Grundwassertemperatur:

PVC 45,85 m 48 cm 1 cm max. 2000 m3/h Kies Betonrecyclingmaterial, 40 cm Humus 2,5 m unter Geländeoberkante 5 m unter Geländeoberkante Winter 10,9 °C Sommer 14,9 °C sinusförmiger Verlauf

Das Simulationsmodell für den Erdkanal erbrachte folgende Ergebnisse: Durch die günstigen geologischen Bedingungen am Standort konnte das thermische Verhalten des Erdkanals optimert werden. Am Erdkanal wird ein Temperaturhub von maximal 12 °C bei maximalem Luftvolumenstrom erreicht. Bei auf 25 % gedrosseltem Luftvolumenstrom werden bis zu 20 °C erzielt. Die maximale Wärmeleistung beträgt im Tagesmittel 3 kW. Spitzenleistungen von 6 kW sind im Anfahrzustand bei günstigen Bedingungen möglich. Die Kühlleistung beträgt im Tagesmittel ebenfalls 3 kW bei einer Spitzenleistung von 5 kW. Die Simulation ergab, dass an schwülen Tagen mit einer Kondensation der Außenluftfeuchte im Erdkanal zu rechnen ist. Unter den simulierten Bedingungen sind maximal 30 l Kondensat zu erwarten. Das Kondensat wird am Kontrollschacht gesammelt und kontrolliert abgeführt. Der Erdkanal macht sich innerhalb von weniger als acht Jahren bezahlt, da hier zum einen ein sehr einfaches System gewählt wurde, das ohne zusätzlichen Erdaushub verlegt wurde, zum anderen dadurch, dass sich die Nutzen und Kosten gleichmäßig auf neun Wohneinheiten und ein Büro verteilen.

36

Im Rahmen der Planung sollte zwingend vorausgesetzt werden, dass bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe und der Solaranlage eine einzige, abgestimmte Regel- und Steuereinheit zum Einsatz kommt, um Regelkonflikte zu verhindern. Die Solarwärme wird dabei mit erster Priorität genutzt. Erst wenn der Wärmespeicher abgekühlt und kein Solarertrag mehr vorhanden ist, wird die Wärmepumpe in Betrieb genommen. Grundlage des gesamten Energiekonzepts ist der optimierte Städtebau, in dem die winterlichen Solargewinne durch Computersimulationen bestimmt wurden. Die Abstände der Häuser untereinander sind so berechnet, dass die Wintersonne zu beinahe 100 % genutzt werden kann. Ebenso wurde der Raumkomfort im Winter und im Sommer berechnet und optimiert, wobei die projektierten, extrem niedrigen Verbrauchswerte von 15 kWh/m2 pro Jahr im Betriebszustand tatsächlich erreicht werden konnten. Um die Holzbauweise dauerhaft vor Feuchteschäden zu schützen, war im Vorfeld eine genaue bauphysikalische Planung erforderlich, die durch eine Wärmebrückenberechnung überprüft und damit nachgewiesen worden ist. Wohnanlage Sagedergasse Wien 5 Für die Wiener Siedlungsgenossenschaft Altmannsdorf-Hetzendorf entstand ein städtisches Wohnprojekt mit großem Vorbildcharakter, das den österreichischen Wohnbaupreis mit einer bis dato nicht erreichten hohen Punktzahl gewinnen konnte. Architekt Georg W. Reinberg entwarf und plante die

Bebauung einer zwischen Hochhäusern und verstreuten Einzelbauten eingezwängten, schmalen, lang gestreckten Restfläche mitten im Wiener Stadtteil Meidling, nahe dem Schloss Schönbrunn. Durch die Ost-West-Ausrichtung des Grundstücks ergaben sich denkbar ungünstige Bedingungen zur Nutzung von Tageslicht und Sonnenenergie. Obwohl nur eine schmale Kante des lang gestreckten Baugrunds nach Süden weist, wenden sich alle neun Wohneinheiten nun der Sonne zu. Dem Architekten gelang es trotz der extrem ungünstigen städtebaulichen Vorgaben, ein Ressourcen schonendes und attraktives Wohnen zu ermöglichen. Die vier Blöcke öffnen sich mit großzügigen Wintergärten nach Süden, wobei die Dachform des nach Norden geneigten Pultdachs die gegenseitige Verschattung der aufragenden Baukörper stark reduziert. Der gesamte Anteil der im Winter auf das Grundstück fallenden Solarstrahlung kann direkt durch die Verglasung als Wärmegewinn passiv genutzt werden. Der nördliche Block, der die Häuserreihe zur Hauptstraße abschließt, beherbergt ein Büro und ein Ladenlokal, die über die verglaste Nordfassade diffuses Tageslicht und Bezug zum Straßenraum erhalten. Das weit auskragende Dach des Gebäudes ist nach Süden geneigt. So fängt es die Sonnenstrahlung ein, die anderenfalls lediglich den Straßenasphalt erwärmt hätte. Das Dach trägt 60 m2 Flachkollektoren, die die Warmwasserbereitung für alle Wohneinheiten unterstützen. Das Maß der Wärmedämmung sowie die Qualität der Gläser in den Wintergärten und in den Fensteranlagen wurden durch Simulationsrechnungen und Variantenausschreibungen auf die wirtschaftlich sinnvollsten Dämmwerte optimiert. So konnte ein Niedrigenergiestandard von etwa 25 kWh/m2 pro Jahr erzielt werden.6 Die Bewohner können nach Bedarf eine zentrale Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung nutzen. Die Außenluft wird in einem Erdkanal im Winter um mindestens 10 °C vorgewärmt und im Sommer leicht gekühlt, bevor sie in die Räume gelangt. Der Klima regulierende Effekt dieser Maßnahme wurde vorab in einer Gebäudesimulation geprüft. Der Erdkanal wurde über eine Länge von 50 m innerhalb der Baugrube entlang der Ostseite der Kellerzeile verlegt. Die Kosten konnten durch die Verlegung nah an der Gebäudeaußenkante minimiert werden, da kein nennenswerter zusätzlicher Erdaushub nötig war. Seit dem Bezug der Wohnsiedlung im Frühjahr 1999 lassen die Erfahrungen der Mieter auf ein effizientes Zusammenspiel des Systems Erdkanal-Lüftungsanlage-Heizung-Bautechnik schließen. Die in der Simulation errechneten günstigen Werte werden in der Praxis noch übertroffen (sieh Abb. 3.13).7

ihre kompakte Bauweise zusätzliche Vorteile bieten: An erster Stelle steht hier die Vermeidung von Wärmeverlusten durch die Reduzierung von Außenflächen. Bezogen auf das Volumen der Gebäude ist die Außenfläche bei einer Reihenbebauung wesentlich geringer als beispielsweise bei Einfamilienhäusern. Erst wenn die Gebäudehülle die oben beschriebenen Voraussetzungen zur Einsparung und Gewinnung von Energie erfüllt, steht als nächster Schritt die richtige Wahl des Heizsystems an. Hier ist eine frühzeitige und fachgerechte Beratung bereits zu Beginn der Planungsphase sinnvoll, da je nach Standort unterschiedliche Voraussetzungen zur Nutzung von Umweltenergie oder konventioneller Energien bestehen. So ist beispielsweise zu prüfen, ob über das Grundwasser eine Wärmepumpe betrieben werden kann oder ob gute Voraussetzungen für eine Pelletheizung gegeben sind. Reihen- oder Doppelhäuser bieten hier die Möglichkeit, durch eine gemeinsame Heizzentrale Einsparungen zu erzielen und das so freigesetzte Kapital in eine ökologische und zukunftssichere Heiztechnik zu investieren. Anmerkungen 1 Renate Hammer, Patrick Jung; Beton in der Solararchitektur; Download www.jung-ingenieure.de 2 Entwurf: Walter Unterrainer 3 mit dem Programm TAS (Thermal Analysis Software) 4 Entwurf: tr-architekten 5 Entwurf: Georg W. Reinberg 6 Der Heizenergiestandard betrug 1999 100 KWh/m2a; 2006 liegt er bei 80 KWh/m2a 7 Zum Einsatz kam das dynamische Gebäude- und Anlagensimulationsprogramm TAS der britischen Firma edsl ltd. Die Wetterdaten von Wien wurden einer vollständigen Messreihe aus dem Jahr 1993 entnommen. 3.12 Luftbild, Wohnanlage Sagedergasse, Wien, 1998; Architekturbüro Reinberg 3.13 Technische Daten Erdkanal, Wohnanlage Sagedergasse, Wien, 1998; Architekturbüro Reinberg 3.14 Innenraum, Wohnanlage Sagedergasse, Wien, 1998; Architekturbüro Reinberg

3.14

Folgerungen für die Planung von Doppel- und Reihenhäusern Für die Planung eines energieeffizienten Wohnhauses sind einige architektonische Grundüberlegungen anzustellen, um die Potenziale der Solarstrahlung auf das Grundstück optimal zu nutzen. Eine sonnenorientierte Ausrichtung bildet die Grundlage für optimale solare Wärmegewinne. Bei einer Reihenbebauung ist in diesem Zusammenhang die Wahrscheinlichkeit einer gegenseitigen Verschattung geringer als bei einer Streusiedlung aus Einfamilienhäusern. Auf ungünstig geschnittenen Grundstücken kann bei Zeilenbebauung zudem ein Teil der durch Sonnenkollektoren gewonnenen Energie von den günstig ausgerichteten Häusern an die weniger günstig positionierten abgegeben werden. Doppel- oder Reihenhäuser können darüber hinaus durch 37

Materialübersicht der Beispiele

Holz

Stahl

Seite 40 Wohnanlage in Gantschier

Seite 76 Ferienhäuser in Hvide Sande

Seite 44 Hanghäuser in Innsbruck

Seite 82 Reihenhäuser in Mulhouse

Seite 50 Wohnsiedlung in Viken Seite 58 Patchworkhaus in Müllheim Seite 66 Reihenhäuser in Darmstadt Seite 72 Wohnsiedlung in Stuttgart

38

Beton

Mauerwerk

Seite 86 Wohnhausgruppe in Almere

Seite 122 Reihenhäuser in Küsnacht

Seite 92 Reihenhäuser in Kanoya

Seite 126 Reihenhäuser in Göppingen

Seite 98 Schallschutzreihenhäuser in Hilversum

Seite 132 Wohnanlage in Gouda

Seite 104 Reihenhauszeile in München

Seite 136 Wohnsiedlung in Neu-Ulm

Seite 112 Doppelhaus in Münchenstein

Seite 142 Doppelhäuser in Sevilla

Seite 118 Stadthäuser in Nürnberg

Seite 146 Doppelhaussiedlung in Ostfildern Seite 150 Mehrgenerationenhaus in Karlsbad Seite 154 Hanghaus in Bietigheim-Bissingen Seite 160 Kettenhäuser in Berlin

39

Wohnanlage in Gantschier Architekt: Hans Hohenfellner, Feldkirch

In Gantschier im Vorarlberger Montafon steht auf dem breiten Talboden eine kompakte Reihenhausanlage in Holzbauweise. Mit ihrer verdichteten Struktur bildet die Zeile einen Kontrast zu den frei stehenden Einfamilienhäusern in der Nachbarschaft und nutzt das Grundstück wirtschaftlich und energetisch sinnvoll: Sechs zweigeschossige Häuser mit je 103 m2 Wohnfläche bilden den lang gestreckten Baukörper. Die nordostgerichtete Erschließungsseite der Zeile erscheint geschlossen, während sich die Häuser mit großflächiger Verglasung, vorgelagerten Balkonen und Terrassen nach Südwesten öffnen. Durchgänge erschließen jedes einzelne Haus und dienen zugleich als Stellplatz und geschützter Terrassenbereich. Im Erdgeschoss befindet sich eine offene Koch-, Essund Wohnzone. Über eine einläufige Treppe gelangt man in das Obergeschoss; dort befinden sich drei Zimmer, ein Schrankraum und ein Bad. Nichttragende Zwischenwände ermöglichen eine individuelle Aufteilung. Die dichte Gebäudehülle aus vorgefertigten Tafelbauelementen und dem hochgedämmten Flachdach erfüllt die österreichische Öko1-Norm. Eine zentrale Holzpelletsheizung mit 26 kW Heizleistung versorgt, unterstützt von etwa 50 m2 Solarkollektoren mit großen Pufferspeichern, die gesamte Wohnanlage mit Warmwasser und Heizwärme.

40

aa

bb

A

b

a

Lageplan Maßstab 1:2500 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:400

a

B

b

A Obergeschoss B Erdgeschoss C Untergeschoss Gebäudedaten: Nutzung: Konstruktion: Wohnfläche: Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Grundstücksfläche: Heizwärmebedarf:

C

Baukosten: Fertigstellung:

6 Reihenhäuser Holztafelbau 6x 103 m2 618 m2 2,39 m (EG) 2,34 m (OG) 2272 m3 1572 m2 70,5 kWh/m2a (Randhaus) 65,1 kWh/m2a (Mittelhaus) 1 320 000 ™ Sommer 2005

1

2

3 4

42

Schnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Kies 50 mm, Bitumenbahn dreilagig Trennlage, Gefälledämmung 40 –120 mm OSB-Platte 22 mm, Holzbalken 90/220 mm, dazwischen Wärmedämmung Dampfsperre, Lattung 30 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 2 Holzfenster Lärche mit Isolierverglasung 3 Bodenaufbau Terrasse: Holzrost Lärche 30 mm Unterkonstruktion 80 mm Abdichtung Bitumenkautschuk einlagig Trennlage, Gefälledämmung 60 –100 mm Dichtungsbahn, OSB-Platte 22 mm Holzbalken 90/220 mm, dazwischen Wärmedämmung Dampfsperre, Lattung 30 mm Gipskartonplatte 12,5 mm

4 Bodenaufbau OG: Fertigparkett 15 mm, Heizestrich 60 mm Dampfbremse, Trittschalldämmung 50 mm OSB-Platte 22 mm, Holzbalken 90/220 mm, dazwischen Wärmedämmung Dampfsperre, Lattung 30 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 5 Wandaufbau: Rhombusschalung Lärche 20/60 mm Hinterlüftung 24 mm, Dampfbremse Holzfaserplatte 16 mm Holztafel gedämmt 180 mm OSB-Platte 15 mm, Dampfsperre Lattung 30 mm, Gipskartonplatte 2x 12,5 mm 6 Bodenaufbau EG: Fertigparkett 15 mm, Heizestrich 60 mm Dampfbremse, Wärmedämmung 140 mm Trittschalldämmung 20 mm Stahlbetondecke 180 mm

5

6

43

Hanghäuser in Innsbruck Architekten: Holz Box Tirol, Innsbruck

Lageplan Maßstab 1:1000 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:400 1 2 3 4 5 6 7

Garage Terrasse Schlafen Bad/WC Wohnen Essen Kochen

Das steile, in zwei Richtungen geneigte Hanggrundstück liegt am Rand von Innsbruck, mit Blick über das Inntal und die umliegenden Berge. Die drei Turm-Terrassenhäuser stehen der Topografie folgend in der Höhe gestaffelt auf dem Nordhang. Zahlreiche vorgestellte Balkone und Terrassen vergrößern die nutzbare Außenfläche auf dem steilen Gelände so, dass von jedem Raum der direkte Austritt ins Freie möglich ist. Zugangsmöglichkeiten ergeben sich gemäß der Hanglage jeweils von zwei Ebenen aus. Hinter den von der Fassade zurückgesetzten Eingängen liegen die Treppenräume, die die Baumasse in drei einzeln ablesbare Kuben gliedern. Nur die erdberührenden Teile und die nördlichen Treppenhauswände sind in Beton ausgeführt, alle übrigen Elemente der mit Lärchenschalung überzogenen Gebäude in vorgefertigter Holzständerbauweise. Zugunsten freier Grundrisseinteilung sind zur Unterstützung der Holzkonstruktion stellenweise Stahlträger integriert. Die einzelnen Ebenen bieten so konstruktiv minimal fixierte, offene Grundrisse, die innerhalb der Rahmenbedingungen unterschiedlich interpretiert werden können. Für Schlaf- und Kinderbereiche ist die zweite Ebene konzipiert, die dritte mit dreiseitig umfassender Dachterrasse für Wohnen, Kochen und Essen. Zusätzliches Licht erhalten diese Etagen und die Nebenräume, die in den dunkleren Mittelzonen platziert sind, über die gänzlich verglaste und zu den Wohnbereichen hin transparent gestaltete Schicht der Treppenläufe. Trotz großer baulicher Nähe ergeben sich durch geschickte Anordnung der Eingänge und Terrassenflächen für jede der drei Familien private und blickgeschützte Wohn- und Freibereiche. 1

2 3

5 4 3 2

44

aa

bb

a 2 5 b

b 2

5

c

7

4 6 2 a

45

46

1

2

Vertikalschnitt Maßstab 1:20

3

4

7 6 5

3

2

1 Dachaufbau: Dachdichtungsbahn Dreischichtplatte 50 mm BSH 8/200 mm, dazw. Wärmedämmung Dampfsperre Dreischichtplatte 19 mm 2 Isolierverglasung ESG 6 + 16 + 6 mm 3 Holzboden Birne 15 mm Heizestrich 65 mm auf PE-Folie Trittschalldämmung 50 mm Schüttung zementgebunden 90 –110 mm, PE-Folie Brettschichtholzdecke Fichte verleimt 120 mm 4 Lattenrost 50 mm auf Kiesschüttung 40 mm Wärmedämmung geschlossenporig 160 mm Dachdichtung Kunststoffbahn Entwässerung innenliegend 5 Stahlträger IPE 220 6 Terrassengerüst aus Stahlrohren verzinkt, | 60 mm 7 Wandaufbau: Holzschalung Lärche 25 mm auf Lattung 25 mm Pressspanplatte 15 mm Wärmedämmung Steinwolle 200 mm OSB-Platte 15 mm Lattung, dazw. Installationsebene Holzwolleleichtbauplatte 50 mm Gipskarton 18 mm

47

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

3 Reihenhäuser 2x 150 m2 1x 200 m2 Konstruktion: vorgefertigte Holzständerbauweise Raumhöhe: 2,50 m Bruttogeschossfläche: 820 m2 Bruttorauminhalt: 2400 m3 Grundstücksfläche: 1080 m2 Energiebedarf: 49 kWh/m2a Baukosten: k.A. Fertigstellung: 7/1999

48

1

2 1

4

3

Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20

5

6

7

8 9

cc

d

d

6

7

8 9

10

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dd

12 2

1 Dachaufbau: Dachdichtungsbahn Dreischichtplatte 50 mm BSH 8/200 mm, dazw. Wärmedämmung Dampfsperre Dreischichtplatte 19 mm 2 Isolierverglasung ESG 6 + 16 + 6 mm 3 Holzboden Birne 15 mm Heizestrich 65 mm auf PE-Folie Trittschalldämmung 50 mm Schüttung zementgebunden 90–110 mm, PE-Folie Brettschichtholzdecke Fichte verleimt 120 mm 4 Lattenrost 50 mm auf Kiesschüttung 40 mm Wärmedämmung geschlossenporig 160 mm Dachdichtung Kunststoffbahn Entwässerung innenliegend 5 Stahlbeton 150 mm Wärmedämmung 30 mm Holzständerwand gedämmt 150 mm 6 Stufe Spanstreifenholz 250/80 mm 7 Stahlprofil brandschutzbeschichtet fi 120 8 Regal Spanstreifenholzplatten auf Flachstahlprofilen 9 Schiebeelement mit ESG 6 mm vor Festverglasung ESG 8 mm 10 Stütze BSH 350/140 mm 11 Eingangstür 12 Wandaufbau: Holzschalung Lärche 25 mm auf Lattung 25 mm Pressspanplatte 15 mm Wärmedämmung Steinwolle 200 mm OSB-Platte 15 mm Lattung, dazw. Installationsebene Holzwolleleichtbauplatte 50 mm Gipskarton 18 mm

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Wohnsiedlung in Viken Architekten: Tegnestuen Vandkunsten, Kopenhagen

Die Siedlung nahe der südschwedischen Stadt Helsingborg liegt auf einem ehemaligen Schulgelände. Der traditionelle Typ des Satteldachhauses ist hier modern interpretiert. Angrenzend an die Altstadt von Viken liegen die markanten dunklen Baukörper neben traditionellen eingeschossigen Wohnhäusern sowie einer Stadtteilbücherei im Süden und umfassen einen kleinen Park. Im Norden schützt ein Erdwall gegen die Umgehungsstraße. Die Architekten nutzten ihre lange Erfahrung im Wohnungsbau, um ein dichtes Siedlungsgefüge mit kommunikativen Blickbezügen zu erzeugen, das trotz zeitgemäßer Haltung an herkömmliche Dorfstrukturen erinnert. Das großzügige, grüne Umfeld belebt die »schwarze« Siedlung. Alle ebenerdig zugänglichen Wohnungen besitzen private Gärten. Drei schmale, geknickte Straßen erschließen die Siedlung von Süden; die Parkierung mit Carports und ein Fußwegenetz sind kleinteilig zwischen den Gebäuden verteilt. Öffentlicher und privater Raum ergänzen sich, einige Fußwege führen direkt an raumhohen, ebenerdigen Fenstern vorbei. Neben anderthalbgeschossigen Doppelhäusern und Geschosswohnungsbauten gibt es zweigeschossige Reihenhäuser. Die verschiedenen Haustypen stellen sich trotz der vielfältigen räumlichen Situationen im Außenbereich einheitlich dar. Großflächig verglaste Erkerfenster an den Gebäudeecken als wiederkehrendes Element erlauben tiefe Einblicke in die Wohnungen und sorgen für eine großzügige Belichtung. Die Grundrisse öffnen sich über gläserne Erker zum Außenraum. Zonen mit doppelter Geschosshöhe sorgen zusätzlich für räumliche Weite. Konstruiert sind die Häuser als vorgefertigte hochgedämmte Holzrahmenbauten. Die Gestaltung der Oberfläche ist zurückhaltend und im Wesentlichen auf drei Farbtöne beschränkt. Zur anthrazitgrauen Faserzementbekleidung, dem Zinkblech der Dächer und den Glasflächen setzt das geölte Holz einzelner Fensterflügel Akzente. Die schwarz gestrichenen Einfassungen der Gärten fügen sich unauffällig ein. Pflasterbeläge aus grobem Kies bilden neben den grünen Rasenflächen einen Kontrast zu den klaren Linien der Baukörper.

Lageplan Maßstab 1:3000

50

51

aa

bb

3 2 1 2

a b

2

2 4

1 2 A

B

b a

Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:250 A Geschosswohnhaus B Doppelhaus C Reihenhaus

2

1 2 3 4 5

2

3

Wohnraum Zimmer Luftraum Essbereich Duschraum

1

c

2 4

5 cc

C

c

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Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

58 Wohneinheiten in 3 Haustypen 28x Reihenhäuser 125 m2 20x Doppelhaushälften 106 m2 5x Apartmenthäuser mit je 2 Wohnungen 94 m2 lichte Raumhöhe: 2,4–5,3 m Konstruktion: Holzrahmenbau Bruttogeschossfläche: 7000 m2 Grundstücksfläche: 31 000 m2 Baukosten 75 Mio. SEK Bauzeit 1/2001–4/2002

1

2

3

6

4

5

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Schnitt

Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Stehfalzdeckung Zinkblech Dichtungsbahn, Schalung 22 mm Kantholz 45 mm (Hinterlüftung) Dampfbremse Pfette Stegträger 350 mm, Flansch Kantholz, Steg Funierplatte dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser Dampfsperre PE-Folie 0,2 mm Lattung 28/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 2 Wandaufbau: Zementfaserplatte 8 mm Konterlattung 45/45 mm Lattung 45/70 mm Gipskartonplatte 9 mm Holzständer 45/195 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser Dampfbremse Lattung 28/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 3 Bodenaufbau Obergeschoss: Parkett Esche 14 mm, Filz 2 mm Trittschalldämmung 30 mm Schalung 22 mm Holzbalken 45/220 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser Dampfbremse Lattung 45/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 4 Wandaufbau Sockel: Vormauerziegel 120 mm Hinterlüftung 30 mm Gipskartonplatte 9 mm Holzständer 45/195 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser Dampfbremse Lattung 28/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 5 Bodenaufbau Erdgeschoss: Parkett Esche 14 mm, Filz 2 mm PE-Folie 0,2 mm Stahlbeton 100 mm Wärmedämmung, Polystyrol 2≈ 100 mm Drainschicht Kies 100 mm 6 Holzfenster mit Isolierverglasung

55

56

1

Schnitt

Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Deckung Zinkblech Dichtungsbahn Schalung 22 mm Holzsparren 45/130–190 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser PE-Folie 0,2 mm Lattung 22/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 2 Festverglasung Holzfenster mit Isolierverglasung 3 Wandaufbau: Zementfaserplatte 8 mm Konterlattung 45/45 mm Lattung 45/70 mm Gipskartonplatte 9 mm Holzständer 45/195 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulosefaser Dampfbremse Lattung 28/70 mm Gipskartonplatte 13 mm 4 Bodenaufbau Erdgeschoss: Parkett Esche 14 mm, Filz 2 mm PE-Folie 0,2 mm Stahlbeton 100 mm Wärmedämmung, Polystyrol 2≈ 100 mm Drainageschicht Kies 100 mm

2

3

4

57

Patchworkhaus in Müllheim Architekten: Pfeifer Roser Kuhn, Freiburg

Lageplan Maßstab 1:4000

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche: lichte Raumhöhe: Bruttorauminhalt: Konstruktion:

Doppelhaus 304 m2 2,22–2,77 m 1329 m3 Brettstapelelemente Mauerwerk Stahlbeton mit Bauteilaktivierung Grundstücksfläche: 804 m2 Heizwärmebedarf: 77,38 kWh/m2a Primärenergiebedarf: 24,27 kWh/m2a Baukosten: 1579 ™/m2 480 000 ™ Fertigstellung: 4/2005

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Am Rand des Neubaugebiets von Müllheim im Markgräflerland zieht eine Gebäudehülle aus Kunststoffplatten die Blicke auf sich: Die transluzente Außenhaut erzeugt ein Wechselspiel aus reflektierter Landschaft, sich schemenhaft abzeichnenden Holzflächen und durchscheinenden Innenräumen. Zugleich ist sie Teil eines einfachen, effizienten Systems zur solaren Energiegewinnung und steht im Kontrast zu den klassischen Putzfassaden der Umgebung. Darüber hinaus entsteht unter dem großen Satteldach die komplexe innere Struktur eines ungewöhnlich flexibel nutzbaren Haustyps: Eine zentrale Halle erschließt zwei Wohnungen, die über drei Geschosse miteinander verzahnt sind. Die Grundrisse sind in jeder Etage um 90 Grad gedreht, sodass beide Parteien gleichermaßen von der Ausrichtung zur Sonne profitieren. Im Erdgeschoss befinden sich die beiden Wohnbereiche, im Obergeschoss liegen die Schlafzimmer mit Bädern gegenüber. Das Dachgeschoss beherbergt, wiederum gedreht, zwei Aufenthaltsräume. Verbunden werden die einzelnen Zonen durch zwei offene gegenläufige Treppen in der Halle. Großformatige, lichtstreuende Stegplatten aus Polycarbonat bilden die äußere Gebäudehülle. Der hohe k-Wert von 1,15 W/m2K macht weitere Dämmmaßnahmen im Fassadenbereich überflüssig. Außerdem zeichnet sich das Material durch geringes Eigengewicht und hohe Hagelschlagfestigkeit aus. Die transluzenten Flächen lassen Sonnenlicht in das Gebäude, sodass die Halle als große Solarfalle wirkt, die das Haus während des ganzen Jahres mit Wärme versorgt. Sechs manuell steuerbare Dachfenster im Firstbereich erlauben dabei eine einfache Temperaturregelung; nicht benötigte Warmluft wird nach Oben abgeführt. In den Randbereichen hingegen liegen unter den Stegplatten geschlossene Traufwände und Dachflächen aus massiven Brettstapelelementen. Der 8 cm breite Zwischenraum wirkt als Luftkollektor: Bei Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft sehr rasch und steigt nach oben. Einfach konstruierte Rückschlagklappen im Sockelbereich öffnen sich durch den entstehenden Sog und ermöglichen das Nachströmen von Frischluft. Im oberen Dachraum wird die erwärmte Luft mit einem Lüfter durch einen Kaminzug zur Beheizung in die unteren Räume geführt. Massive Giebelwände aus Porenbeton sorgen für Speichermasse und gute Dämmung gleichermaßen. Als unterstützende Heizung dient die Bauteilaktivierung der Betondecken.

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Schnitte mit Energieschemata Grundrisse Maßstab 1:250 A Erdgeschoss B Obergeschoss C Dachgeschoss 1 2 3 4 5

Halle Küche Wohnen Zimmer Anschlussraum/TechnikAbstellraum 6 Bad 7 Galerie 8 Luftraum

aa Lüftung im Sommer

bb Wärmeverteilung im Winter

cc Wärmeverteilung im Winter

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A

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3

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5

4

6 5

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Vertikalschnitt Ortgang Horizontalschnitt Gebäudeecke Giebelwand/Luftstromkollektor Maßstab 1:20 1 Sparren 140/140 mm 2 Bodenaufbau Dachspitz: OSB-Platte 18 mm Lattung 30/50 mm Dampfbremse Brettstapeldecke 140 mm 3 Wandaufbau Putzfassade: Außenputz 15 mm Planblock Porenbeton, 624/300/249 mm Gipsputz 15 mm 4 Bodenaufbau Obergeschosse: Stahlbeton mit Bauteilaktivierung 190 mm

5 Holz-Aluminiumfenster mit Isolierverglasung 6 Treppe Trittstufen Buche 40/280 mm Wange Flachstahl ¡ 10/200 mm 7 Bodenaufbau Erdgeschoss: Stahlbetonplatte mit Bauteilaktivierung 220 mm Wärmedämmung, Polystyrol 100 mm 8 Wandaufbau Luftstromkollektor: Stegplatte, Polycarbonat 40 mm auf Flachsoganker Lattung 2≈ 60/80 mm Brettstapelwand 140 mm Dampfbremse Unterkonstruktion Gipskartonplatte 12,5 mm

8

5

3

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Vertikalschnitte Wohnen • Atrium Maßstab 1:20

1

3 2

4

5

5

6

7

8

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1 Firstpfette 140/140 mm 2 Dachaufbau Luftstromkollektor: Stegplatte Polycarbonat 40 mm Flachsoganker Lattung 2≈ 60/80 mm Brettstapelelement 140 mm Dampfsperre Lattung 2≈ 30/50 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 3 Bodenaufbau Dachspitz: OSB-Platte 18 mm Lattung 30/50 mm Dampfsperre Brettstapeldecke 140 mm 4 Balkenauflager BSH 120/140 mm 5 Bodenaufbau Obergeschoss: Stahlbeton mit Bauteilaktivierung 190 mm 6 Holz-Aluminiumfenstertür mit Isolierverglasung 7 Innenwand Stahlbeton 180 mm 8 Bodenaufbau Erdgeschoss: Stahlbeton mit Bauteilaktivierung 220 mm Perimeterdämmung Polystyrol 100 mm 9 Drehflügel-Dachfenster 576/1368 mm 10 Außenwandaufbau Luftstromkollektor: Fünffachstegplatte Polycarbonat 40 mm Flachsoganker Lattung 2≈ 60/80 mm Brettstapeldachelement 140 mm Dampfsperre Lattung 30/50 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 11 Rückschlagklappe PTFE-Membran Insektengitter Edelstahl 12 Bodenaufbau Terrasse: Mineralbeton 50 mm Schotterbett Granit 150 mm

9

10

11

12

65

Reihenhäuser in Darmstadt Architekten: zimmermann.leber.feilberg architekten, Darmstadt

Lageplan Maßstab 1:4000 Gebäudedaten 1. BA: Nutzung: 22 Reihenhäuser Wohnfläche: 3x Typ a (5,0 m) 112–122 m2 13x Typ b (5,5 m) 124–150 m2 6x Typ c (6,0 m) 136–173 m2 Konstruktion: Massivholzbauweise Raumhöhe: 2,40 m/2,75 m Bruttogeschossfläche: 3450 m2 Bruttorauminhalt: 14 800 m3 Grundstücksfläche: 6042 m2 Energiebedarf: 51 kWh/m2a Baukosten: 4,5 Mio ™ 918 ™/m2 Fertigstellung: 6/2003 Gebäudedaten 2. BA: Nutzung: 7 Reihenhäuser Wohnfläche: 3x Typ d (ohne Studio) 138 m2 4x Typ e (mit Studio) 168 m2 Konstruktion: Massivholzbauweise Raumhöhe: 2,41/2,76 m Bruttogeschossfläche: 1128 m2 Bruttorauminhalt: 5133 m3 Grundstücksfläche: 1343 m2 Energiebedarf: 45 kWh/m2a Baukosten: 1,6 Mio ™ 1000 ™/m2 Fertigstellung: 8/2004

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Am Rande des Darmstädter Stadtteils Kranichstein entsteht das neue Wohnquartier K6. Hier realisierten die Architekten in zwei Bauabschnitten Reihenhäuser in Massivholzbauweise. Vier Hauszeilen mit je vier bis sechs Wohneinheiten entstanden am Südrand des Quartiers. Der zweite Bauabschnitt, bestehend aus der ersten von drei geplanten Hausgruppen mit sieben Wohneinheiten, bildet den östlichen Abschluss. Alle Zeilen sind durch private Bauherrengemeinschaften finanziert. Die Bauherren konnten individuelle Wünsche einbringen und wurden von den Architekten während des gesamten Bauprozesses begleitet. Auf engem Raum reihen sich schmale Haustypen mit einer Gebäudebreite von fünf bis sechs Meter aneinander. Dennoch bildet das Zusammenspiel der Baukörper mit Umfassungsmauern, Pergolen und Nebengebäuden großzügige Raumzusammenhänge; gleichzeitig wird der Außenraum zoniert und Rückzugsbereiche entstehen. Die Verkehrsflächen in den Gebäuden sind minimiert; Küche, Treppe und Bad liegen platzsparend in der Hausmitte. Neben verschiedenen Hausbreiten konnte jeder Bauherr sein Haus optional mit einem Dachstudio und voll- bzw. teilunterkellert ausführen lassen. So entstanden individuelle Hausgrößen von 112 bis 173 m2 im ersten Bauabschnitt und 138 bis 168 m2 im zweiten Bauabschnitt. Die Gebäude des ersten Bauabschnitt sind in Nord-Süd-Richtung orientiert. Als Sonnenschutz wurde die Südfassade mit Schiebe-Klappelementen versehen, die Geschossdecken und Zwischenwände ragen über die Fassade hinaus. So entstehen geschützte Außenbereiche wie Terrassen und Balkone. Die ostwestorientierten Reihenhäuser des zweiten Bauabschnitt schaffen ähnlich zonierte Freiräume durch den im Obergeschoss auskragenden, dreiseitig mit Holzlatten verkleideten Balkon. Die komplette Rohbaukonstruktion besteht aus massiven Holztafeln und ist im Werk vorgefertigt. So konnte eine Hauseinheit in ein bis zwei Tagen Montagezeit auf der Baustelle errichtet werden. Zusammen mit der hohen Fertigungspräzision der Massivholzelemente ermöglichte das Bausystem eine wirtschaftliche Gesamtkonzeption. Das aufgesetzte Dachstudio, vorgehängte Bauteile wie der Balkon der ostwestorientierten Zeile oder die Nebengebäude sind mit unbehandelten Lärchenbrettern verschalt. Im Kontrast dazu ist die eigentliche Fassade mit rötlichen Dreischichtplatten verkleidet und im zweiten Bauabschnitt weiß verputzt. Dieser Wechsel zwischen naturbraunem Holz und farbiger bzw. weißer Fläche, das Spiel mit den Vor- und Rücksprüngen in der Fassade, die Zonierung des Außenbereichs durch Mauern und Nebengebäude machen den Reiz der Reihenhausanlage aus.

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1. Bauabschnitt A Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:250 2. Bauabschnitt B Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:250

1 2 3 4 5 6 7

Eingang Küche Esszimmer Wohnraum Zimmer Bad Studio

aa

7

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5

5 6

4 a

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A

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a

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6 4

2

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b

5

1

b

5

B

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1

2

1

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4

5

3

7 8

70

Vertikalschnitt Maßstab 1:20

1 extensive Dachbegrünung, Filtervlies Drainschicht, Abdichtung wurzelfeste Folie, Gefälledämmung Polystyrol-Hartschaum 140–260 mm, Dampfsperre PE-Folie Decke Massivholztafel aus kreuzweise verleimten Fichtenbrettern 169 mm (Studio)/ 162 mm (Dachterrasse) Gipskartonplatte 12,5 mm 2 Schalung Lärche unbehandelt 24 mm Hinterlüftung 24 mm Wärmedämmung Mineralwolle 2-lagig 140 mm Wand Massivholztafel 81 mm Gipskartonplatten 12,5 mm 3 Teppichboden 10 mm, Zementestrich 46 mm Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 25/20 mm Ausgleichsschicht Polystyrol-Hartschaum 45 mm, Decke Massivholztafel 169 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 4 Dreischichtplatte Lärche lasiert 20 mm 5 Außenputz mineralisch 10 mm Wärmedämmung Mineralwolle 2-lagig 140 mm Wand Massivholztafel 81 mm Gipskartonplatte 12,5 mm 6 Holzbohlen Lärche unbehandelt 40/120 mm Querträger Fichte imprägniert 60/160 mm Brettschichtholz 120/260 mm Holzlattung Fichte imprägniert 20/40 mm Schalung Lärche unbehandelt gehobelt 20/40 mm 7 Industrielamellenparkett 20 mm Zementestrich 50 mm, Trennlage PE-Folie, Trittschalldämmung 25/20 mm Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum 80 mm PE-Folie, Decke Stahlbeton 240 mm 8 Holzbohlen Lärche unbehandelt 120/28 mm Holzbalken Fichte imprägniert 60/140 mm Auflager Gehwegplatten 50 mm Splittbett 30 mm , Kiesschüttung 250 mm Vlies, verdichtetes Erdreich

3

6

7 8

71

Wohnsiedlung in Stuttgart Architekten: Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

37 Reihenhäuser 24x 4 Zi. (112 m2) 13x 5 Zi. (134 m2) lichte Raumhöhe: 2,40 m Konstruktion: Holzrahmenbau Bruttogeschossfläche: 10 250 m2 Heizwärmebedarf: 8,0 – 9,4 kWh/m2a Baukosten: 8 450 000 ™ Bauzeit: 2002–2003

72

Auf einem ehemaligen Kasernengelände am Rand von Zuffenhausen, einem Stadtbezirk im Norden Stuttgarts, liegt das Wohngebiet »Im Raiser«, ein ruhiges, grünes Quartier für junge Familien. Mit ihrem Konzept einer dichten zwei- bis dreigeschossigen Reihenhausbebauung hatten die Architekten bereits 1998 den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen. Unter der Prämisse »kosten-, flächen- und energiesparend« lobte die Stadt im Anschluss einen mehrstufigen Realisierungswettbewerb aus, bei dem Teams aus Architekten und Bauträgern gemeinsam antreten sollten. Vier dieser Teams konnten ihre Entwürfe schließlich auf verschiedenen Baufeldern realisieren, darunter auch das Büro Kohlmayer Oberst zusammen mit der Stuttgarter Wohnungsbaugesellschaft SWSG. Ihr Teilgebiet umfasst 37 Reihenhäuser, die in überschaubare Zeilen von drei bis fünf Wohneinheiten gegliedert sind und über nicht befahrbare Wohnwege erschlossen werden. Alle basieren auf der gleichen Grundrissstruktur: Die schmale Erschließungs- und Funktionszone mit Eingangsbereich, Treppe, Küche und Bad orientiert sich nach Nordosten, während sich die Wohn- und Schlafräume nach Südwesten zum Garten hin wenden. In den Obergeschossen erlauben die gleich großen Räume von etwa 16 Quadratmetern eine flexible Nutzung, etwa als Schlaf-, Kinder- oder Arbeitszimmer. Die klaren kubischen Baukörper variieren in der Höhe; dadurch entstanden zwei Wohnungstypen: ein 4-Zimmer-Haus mit einer Dachterrasse und etwa 112 Quadratmetern Wohnfläche sowie ein 5-Zimmer-Haus mit etwa 134 Quadratmetern Wohnfläche. Die innere Organisation spiegelt sich auch in den Fassaden wider: Während die Nordostfassade nur kleine Öffnungselemente besitzt, weist die Südwestfassade raumhohe Fenster auf. Diese wechseln mit fast quadratischen, geschlossenen Flächen ab, sodass ein schachbrettartiges Muster entsteht. Schiebeläden aus Douglasiehölzern lockern die strenge Fassadengliederung auf: Sie erzeugen ein Spiel aus offenen und geschlossenen Flächen. Die Entscheidung, die Reihenhäuser in Holzrahmenbauweise zu konstruieren, resultiert aus der Vorgabe, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen. Einerseits ließ sich dadurch die Bauzeit verkürzen, andererseits ermöglicht diese Art der Konstruktion geringe Außenwandstärken, was wiederum der Wohnfläche zugute kommt. Die Wand- und Deckenelemente wurden weitgehend vorgefertigt und vor Ort montiert. Großformatige Douglasie-Dreischichtplatten bilden die hinterlüftete Außenschale. Ihre graue Lasur nimmt die natürliche Vergrauung bereits vorweg.

Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:250 1 2 3 4 5 6 7 8

A B C D

Untergeschoss Erdgeschoss Obergeschoss Dachgeschoss Variante 5. Zimmer E Dachgeschoss Variante Dachterrasse

Abstellraum Küche WC Eingang Wohnen Bad Zimmer Dachterrasse aa

1

b

b

2 3 4

a

6

7

7

B

7

8

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7

5 a 7

A

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C

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E

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1

Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: extensive Dachbegrünung Abdichtung Kunststoffbahn EPDM Dämmung Polystyrol-Hartschaum 140 mm Konstruktionsvollholz 100/180 mm, dazwischen Dämmung Mineralfaser Dampfsperre PE-Folie Lattung 20 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 2 Bodenaufbau Obergeschoss: Linoleum 2 mm Anhydrit-Heizestrich 55 mm Trennlage PE-Folie Dämmung PUR 26 mm Ausgleichsschicht Polystyrol 10 mm OSB-Platte 22 mm Konstruktionsvollholz 100/180 mm, dazwischen Dämmung Mineralfaser Lattung 20 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 3 Aufbau Außenwand: Dreischichtplatte Douglasie 22 mm Lattung 20 mm Unterspannbahn diffusionsoffen Wärmedämmung Mineralwolle 65 mm OSB-Platte 15 mm Holzrahmenelement aus KVH 60/120 mm, dazwischen Mineralwolle Dampfsperre PE-Folie Gipsfaserplatte 12,5 mm 4 Wärmeschutzverglasung Float 4 mm + SZR 16 mm + Float 4 mm 5 Schiebeladen aus Kanthölzern Douglasie 40/40 mm 6 Betonfertigteilplatten im Sandbett verlegt

4

cc

74

3

5

2

3

4

5

c

c 4

6

75

Ferienhäuser in Hvide Sande Architekten: Cubo Arkitekter, ¹rhus

Die einzigartige Lage auf der schmalen Landzunge zwischen Nordsee und Ringköbingfjørd macht das ehemalige Fischerdörfchen Hvide Sande zu einem beliebten Urlaubsort in Dänemark. Direkt am Wasser entstand eine Feriensiedlung mit 70 Wohneinheiten. Traditionelle Fischerhütten sind das Vorbild für die schwarz gestrichenen Holzhäuser, die sich an der Uferlinie entlang ziehen. Das wohl auffälligste Merkmal sind die gereihten Satteldächer. Sie geben das Grundraster vor, auf dem zwei unterschiedliche Haustypen aufbauen. Die Ferienhäuser, die vorne am Wasser liegen, sind eingeschossig und erstrecken sich über zwei Dachfelder. In einer Hälfte ist der großzügige Wohnraum mit offener Küche angeordnet, in der anderen zwei Bäder und zwei Schlafräume. Die Häuser in der hinteren Reihe ragen mit ihren zwei Geschossen über die Vorderzeile hinweg; auf diese Weise haben auch sie an der Aussicht über den Ringkøbingfjord teil. Bei diesem Haustyp mit einer Breite von nur einem Dachfeld befindet sich der Wohnraum oben. An ihn schließt sich im Süden ein kleiner Balkon an. Beiden Haustypen ist jeweils ein Nebenbau vorgelagert, in den auch der Zugang integriert ist. Gemeinsam mit den Haupthäusern bilden sie einen geschützten Innenhof, der jeweils durch Wandscheiben vom Nachbarhof abgetrennt ist. Nach Süden hin öffnen sich die Häuser mit der Giebelseite und großen Fenstern zum Wasser; ein schmaler Steg dient als Freisitz.

Gebäudedaten: Nutzung: lichte Raumhöhe:

70 Ferienhäuser Typ A 3,0 m Typ B 2,4 m / 3,0 m Konstruktion: Stahlkonstruktion Bruttogeschossfläche: 7900 m2 Grundstücksfläche: 31 000 m2 Fertigstellung: 1. Abschnitt 2004 2. Abschnitt 2005 3. Abschnitt 6/2006

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aa

bb

b

1

4

5 a

a 3

9

2

6

6

7 8

b

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1 2 3 4 5 6 7 8 9

Hauswirtschaftsraum Carport Hof Küche Wohnzimmer Schlafzimmer Bad Sauna Terrasse

Reihenhaus Typ A Schnitte • Grundriss Maßstab 1:250 Vertikalschnitt Maßstab 1:20

1

1 Dachaufbau: Abdichtung Bitumen zweilagig Sperrholz 19 mm Stahlprofil ‰ 200, dazwischen Dämmung Mineralwolle 200 mm Dampfsperre Holzlattung 22/100 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 2 Außenwand: Holzschalung vertikal 25/75 mm Holzlattung horizontal 45/45 mm Hinterlüftung 45 mm Gipsfaserplatte 9 mm Stahlprofil ‰ 45/195 mm, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 200 mm Dampfsperre Lattung 35/45 mm Holzschalung horizontal 20 mm 3 Fußbodenaufbau: Holzdielen 22 mm Unterkonstruktion Holzbalken 45/63 mm Dämmung 50 mm Dampfsperre Bodenplatte Stahlbeton 120 mm Wärmedämmung 200 mm

2

3

bb

79

1

2

3

80

1 Dachaufbau: Abdichtung Bitumen zweilagig Sperrholz 19 mm Stahlprofil ‰ 200 mm, dazwischen Dämmung Mineralwolle 200 mm Dampfsperre Holzlattung 22/100 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 2 Deckenaufbau: Laminat 14 mm Trittschalldämmung Filz Sperrholz 12 mm Gipsfaserplatte 13 mm Trapezblech 20 mm Stahlprofil ‰ 150 mm, dazwischen Dämmung 50 mm Holzlattung 22 mm Gipsfaserplatte 2x 13 mm 3 Fußbodenaufbau: Laminat 14 mm Trittschalldämmung Filz Dampfsperre Stahlbeton 120 mm Wärmedämmung 150 mm

Reihenhaus Typ B Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:250 Vertikalschnitt Maßstab 1:20 A Erdgeschoss B Obergeschoss

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Hauswirtschaftsraum Hof Küche Sauna Bad Schlafzimmer Terrasse Wohnzimmer Balkon

cc

4 1 c

2

3

5

5

6

7

6

8

9

c A

B

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Reihenhäuser in Mulhouse Architekten: Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal, Paris

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

14 Reihenhäuser 2x 5-Zimmer-Typ 175 m2 6x 4-Zimmer-Typ 175 m2 4x 3-Zimmer-Typ 128 m2 2x 2-Zimmer-Typ 102 m2 lichte Raumhöhe: 3,0 m (EG) 2,4 m (OG) 4,3 m (Wintergarten) Konstruktion: Stahl/Stahlbeton Bruttogeschossfläche: 2243 m2 Grundstücksfläche: 1690 m2 Baukosten: 1,05 Mio. ™ Fertigstellung: 1/2005

Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400 A Obergeschoss B Erdgeschoss

1 2 3 4

Wohnraum Garage Zimmer Wintergarten

aa

82

Mit dem Bau ihrer ersten Arbeitersiedlung im Jahr 1853 wollte die Wohnungsbaugesellschaft der elsässischen Stadt Mulhouse die Wohnbedingungen der Fabrikarbeiter verbessern. Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens beauftragte die Gesellschaft fünf Architektenteams (Shigeru Ban & De Gastines, Lacaton & Vassal, Lewis & Block, Poitevin & Raynaud und Jean Nouvel) mit der Planung von etwa 60 zeitgemäßen Sozialwohnungen. Östlich der historischen Siedlung ist das Grundstück einer ehemaligen Textilfabrik in fünf Abschnitte unterteilt: Vier parallele, in Ost-West-Richtung orientierte etwa 27 m breite und 60 m lange Streifen, sowie ein quer dazu verlaufendes Dreieck. Jedes Team entwickelte für sein Baufeld zweigeschossige Reihenhaustypen mit zwei bis fünf Zimmern. Lacaton & Vassal verfolgten dabei ihr bereits an mehren kleineren Projekten erprobtes Konzept »Viel Raum für wenig Geld«. So sind die 14 Wohneinheiten mit 102 bis 175 m2 bei gleichen Kosten doppelt so groß wie im französischen Sozialwohnungsbau üblich. Mit Ausnahme der vier gedrehten Wohnungen am östlichen Ende nehmen die Einheiten die gesamte Gebäudetiefe von 20 m ein, dabei ergeben sich durch versetzt angeordnete und teilweise schräg verlaufende Trennwände unterschiedlich große Flächen im Erd- und Obergeschoss. Im Erdgeschoss befindet sich ein Allraum zum Wohnen, Kochen und Essen, abgeteilt davon sind lediglich die integrierten Garagen und kleine Sanitärzellen. Im Obergeschoss verfügt ein Teil der Wohnungen über mehrere Zimmer, andere werden nur durch einen Badkubus zoniert. Jede Wohnung hat einen individuellen Wintergarten mit 19 bis knapp 50 m2. Das drei Meter hohe Erdgeschoss ist aus Betonfertigteilen erstellt: Vorgefertigte Deckenplatten getragen von vier Stützenreihen liegen auf längs gerichteten Unterzügen. Auf diesem Sockel stehen drei Reihen eines Standardsystems für Gewächshäuser. Das einfache verzinkte Stahltragwerk ist mit transluzenten und opaken Wellplatten aus Polycarbonat verkleidet und bildet einen 4,5 m hohen Raum. Die südliche Gewächshauszeile bleibt als Wintergarten ungedämmt, während in den beiden anderen gedämmte Decken abgehängt sind. Die Außenwände bestehen aus Fenstertüren, transluzenten Wellplatten und vorgelagerten opaken Schiebeläden. Innen tragen aluminiumbeschichtete Wollvorhänge zur Wärmedämmung bei. Die Wohnungstrennwände in Leichtbauweise sind unabhängig von der Tragstruktur errichtet. Die Häuser mit ihren offenen Grundrissen haben Loftcharakter im ursprünglichen Sinn: Die Betonflächen sind unverputzt, eine einfache verzinkte Stahlwendeltreppe verbindet die Ebenen und die Präsenz der Kunststoffplatten geben den Wohnungen den Charme eines umgenutzten Industriebaus.

3

3

3

1

3

4

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A

a

2

3

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1

a B

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Detailschnitt Nordfassade Trennwand Wintergarten Maßstab 1:20

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17

1 Dachaufbau : Wellplatte Polycarbonat opak 20 mm Pfette Stahlprofil | 60 mm dazwischen Wärmedämmung Glaswolle 60 mm Dampfsperre Bogenträger Stahlprofil | 60 mm 2 Zugband Stahlrohr Ø 37 mm 3 Diagonale Stahlrohr Ø 27 mm 4 Stütze Stahlprofil ¡ 90/50 mm 5 Sturz Kantholz 250/50 mm 6 Stahlprofil ∑ 70/90 mm 7 Aufbau abgehängte Decke: Wärmedämmung Steinwolle 180 mm Unterkonstruktion Gipskartonplatte 15 mm 8 Schiebeladen Rahmen Aluminium Wellplatte Polycarbonat 20 mm 9 Schiebetür zweifach Rahmen Aluminiumstrangpressprofil Isolierglasverglasung ESG 4 mm + SZR 16 mm + ESG 4 mm 10 Geländer Flachstahl 10/50 mm 11 Randbalken Stahlbetonfertigteil 585/250 mm 12 Bodenaufbau OG: Estrich 80 mm Oberfläche gewachst Dämmung 40 mm Stahlbeton 200 mm 13 Schiebetür dreifach Rahmen Aluminiumstrangpressprofil Isolierglasverglasung 4 mm + SZR 10 mm + ESG 4 mm 14 Isoliervorhang zweilagig Aluminiumgewebe reflektierend (außen) Schurwolle (innen) 15 Dachaufbau Wintergarten: Wellplatte Polycarbonat transluzent 20 mm Pfette Stahlprofil | 60 mm dazwischen Bogenträger Stahlprofil | 60 mm 16 Sonnenschutzmarkise, manuell einstellbar 17 Unterzug Stahlbetonfertigteil 400/250 mm 18 Bodenaufbau EG: Estrich 80 mm, Oberfläche gewachst Dämmung 40 mm Stahlbeton 150 mm Sauberkeitsschicht

18

85

Wohnhausgruppen in Almere Architekten: UN Studio Van Berkel & Bos, Amsterdam

Gebäudedaten: Nutzung:

48 Wohneinheiten in 3 Haustypen Wohnfläche: 12x Typ a 150 m2 10x Typ b 165 m2 26x Typ c 180 m2 Konstruktion: Module aus Stahlbeton/Stahl Raumhöhe: 2,62/2,43 m Bruttogeschossfläche: 9640 m2 Grundstücksfläche: 15 147 m2 Fertigstellung: 2001 Lageplan

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Maßstab 1:5000

Maximale Flexibilität bieten und gleichzeitig Individualität bewahren – dieses Konzept verfolgte das UN Studio aus Amsterdam für das Wohnprojekt in Almere. Das Wohngebiet entstand im Rahmen der Bauausstellung Expo 2001 in der auf dem niederländischen Nordostpolder 1976 gegründeten Planstadt. Um beide Prämissen zu vereinen entwickelten die Architekten ein modulares System. 48 Wohneinheiten wurden dem Bedarf der Bewohner entsprechend freistehend oder als Doppel- und Reihenhäuser mit zwei bis sechs Einheiten zusammengefügt. Die einzelnen Baukörper sind so gruppiert, dass der Ausblick auf das Wasser frei bleibt. Durch großzügige Abstände zwischen den Gebäuden sind Privatsphäre und eine gute Belichtung gewährleistet. Die Terrassen reichen vorgelagert wie Schiffsdecks über das Wasser und schaffen so zusätzliche geschützte Freiräume. Das Baukastensytem der gesamten Wohnanlage findet sich auch in den einzelnen Hauseinheiten wieder, die aus übereinander gestapelten Modulen bestehen. Als Basismodul sind zwei massive Betonelemente mit jeweils 6 ≈ 10 Meter Grundfläche und 3 Meter Höhe aufeinander gesetzt. Durch einen Versatz des Obergeschosses um 2,5 Meter entsteht die Terrassenfläche. Durch Ergänzen eines dritten Geschosses kommt eine Dachterrasse hinzu. Bei den Einzelhäusern wird die plastische Wirkung durch Verdrehen der Geschosse noch verstärkt. Die Lage von Küche, Bad und Treppe ist innerhalb des Systems flexibel wählbar, um die Häuser verschiedenen Bedürfnissen anpassen zu können. Zusätzlich kann das Basismodul nach Wunsch an verschiedenen Stellen durch vorgefertigte Boxen in Stahlrahmenkonstruktion mit 2,5 ≈ 6 Meter Grundfläche erweitert werden. Die massiven Betonkuben sind mit einer Rechteck-Doppeldeckung aus Schieferplatten belegt. Auch die Unterseiten sind mit Schiefer verkleidet, wodurch der skulpturale Charakter der Wohnsiedlung betont wird. Im Kontrast dazu sind die Erweiterungsboxen mit kastanienfarben beschichteten Sperrholzplatten verkleidet. Die Spiegelung der bis zu fünf Meter auskragenden, übereinander gestapelten Boxen in den Wasserflächen steigern den Eindruck eines ineinander greifenden Wechselspiels aus Baukörpern und Freiräumen.

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A Einzelhaus: Grundrisse • Schnitte B Reihenhaus, 2 Einheiten: Grundrisse C Reihenhaus, 3 Einheiten: Grundrisse Maßstab 1:400 1 Wohnraum mit Küche 2 Zimmer 3 Terrasse

aa

bb

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D Reihenhaus, 3 Einheiten: Grundrisse E Reihenhaus, 5 Einheiten: Grundrisse F Reihenhaus, 4 Einheiten: Grundrisse G Reihenhaus, 6 Einheiten: Grundrisse Maßstab 1:400 1 Wohnraum mit Küche 2 Zimmer 3 Terrasse

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3

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2 3

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Reihenhäuser in Kanoya Architekten: NKS architects, Fukuoka

Die kompakte Reihenhausanlage liegt auf der ländlich geprägten südjapanischen Insel Kyushu. Über einem nach Norden ausgerichteten anthrazitfarbenen Sockelgeschoss, in dem sich zwei großen Läden befinden, reihen sich neun kleine Wohneinheiten. Die Erschließung der Reihenhäuser erfolgt von Süden: Jeder Einheit ist versetzt vor dem Eingang ein Stellplatz zugeordnet. Von dort gelangen die Bewohner über eine Außentreppe zur ihrer Wohnung. Die markante Reihung der Betontreppen und die parkenden Autos prägen die Ansicht. Im Inneren sind drei durchgesteckte Maisonettetypen eng miteinander verzahnt. Durch Verschränkungen im Obergeschoss entwickelten die Architekten in einer strengen Schottenstruktur drei Wohnungstypen unterschiedlicher Größe und Grundrissanordnung. In der kleinsten Wohnung sind Wohnraum, Küche und Bad knapp auf der unteren Ebene angeordnet. Über eine Leiter gelangt der Bewohner auf eine winzige Schlafgalerie. In den anderen Einheiten ist das Bad der Galerieebene zugeordnet, auf die eine leichte Stahltreppe führt. Zusätzlich erhält der große Wohnungstyp einen tiefen, südgerichteten Freisitz. Die Innenwände sind durchgängig in Sichtbeton ausgeführt und die Böden mit Holzparkett belegt. Trotz minimierter Flächen entsteht ein großzügiger und lichter Raumeindruck, da jede Wohnung um einen zweigeschossigen Luftraum organisiert ist und über die großflächig verglaste Südfassade belichtet wird. Wegen des subtropischen Klimas entsteht der Großteil des Energiebedarfs durch Kühlung. Jede Wohnung ist vom Vermieter mit einem Klimagerät ausgestattet. Um den Kühlenergiebedarf zu begrenzen, ermöglichen Lamellenfenster nach Norden und Süden die natürliche Querlüftung. Zusätzlich schützt der weite Dachüberstand auf der Südseite und die Wärmedämmung des Flachdachs vor sommerlicher Aufheizung.

Gebäudedaten: Gebäudetypus: Nutzung:

Reihenhaus 9x Wohnen 2x Laden Wohnfläche: 3x 43,65 m2 (Typ a) 3x 26,00 m2 (Typ b) 3x 45,50 m2 (Typ c) Konstruktion: Stahlbeton Bruttogeschossfläche: 505,96 m2 Bruttorauminhalt: 1395,96 m3 Grundstücksfläche: 2244,36 m2 Baukosten: 1189 ™/m2 Fertigstellung: 4/2002

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Isometrie

3 Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:400

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A 2. Obergeschoss B 1. Obergeschoss C Sockelgeschoss

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Wohnen Kochen Bad Schlafen Luftraum Freisitz Parkplatz Laden

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Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20

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1 Dachaufbau: Dachdichtung Beschichtung Wärmedämmung, Polystyrolschaum 30 mm Stahlbeton 200 mm 2 Lamellenfenster Aluminiumprofil mit ESG 5 mm 3 Außenwandaufbau: Sichtbeton 150 mm Wärmedämmung, Polystyrolschaum 20 mm Unterkonstruktion 45 mm Gipskarton 12,5 mm 4 Innenwandaufbau: Gipskartonplatte 12,5 mm Unterkonstruktion 65 mm

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Gipskartonplatte, wasserfest 12,5 mm Geländer Flachstahl ¡ 38 ≈ 9 mm Bodenaufbau: Parkett 12 mm Trittschalldämmung 18 mm Stahlbeton 250 mm Stahltor 50 mm Festverglasung ESG 5 mm in Stahlprofil Öffnungsflügel ESG 5 mm in Aluminiumprofil Estrich 30 mm Außentreppe Estrich 30 mm Stahlbeton 150 mm Stahlrohr ¡ 100 ≈ 50 ≈ 4,5 mm Tür Kiefer 50 mm Faserzementplatte 8 mm

9

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12

ee

e

10 11

97

Schallschutzreihenhäuser in Hilversum Architekt: Maurice Nio, Rotterdam

Lageplan Maßstab 1:2500

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In einen Lärmschutzwall entlang der Hauptstraße von Diependaal nach Hilversum sind zwölf Reihenhäuser integriert. Sie ducken sich unter den Schall und bilden den Übergang von der Straße zum benachbarten Wohngebiet. Die Architekten entwickelten eine möglichst flache Bebauung, die das Geräuschniveau auf ein erträgliches Maß senkt, während die ursprüngliche städtebauliche Planung das anschließende Grundstück stark verschattet hätte. Von der erhöht auf einem Damm verlaufenden Straße aus nimmt man zunächst nur einen transluzenten Schallschirm wahr, hinter dem silbergraue Flachdächer liegen. Die Reihenhauszeile verzahnt sich mit der Grünfläche. Wie Augen blicken den Betrachter die weit auskragenden Boxen an, was der Zeile auch den Namen die »Zyklopen« gibt. Wegen der überwiegend einseitigen Belichtung kragt das Wohnzimmer im ersten Stockwerk weit aus. So ist das Parterre mit 90 m2 deutlich kleiner als das Obergeschoss. Man betritt das Haus unter der Auskragung und gelangt durch einen Windfang in den zentralen Eingangsbereich, der durch Bullaugen in der Decke zusätzliches Tageslicht erhält. Auf einer Seite erschließt ein Stichflur zwei natürlich belichtete Zimmer, ein Bad und einen Abstellraum. Auf der anderen Seite liegt die in den Grundriss integrierte Garage. Eine zweiläufige Treppe führt hinauf ins 120 m2 große Obergeschoss. Dort befinden sich der große, trichterförmige Wohnraum, die Küche und ein weiteres Zimmer mit eigenem Bad. Die Reihung der winkelförmigen Obergeschosse ermöglicht eine zweiseitige Belichtung der Wohnräume und bildet zugleich geschützte Terrassenbereiche aus, die den Bewohnern die Privatgärten ersetzen. Das Tragwerk aus Betonfertigteilen und Ortbeton ist im Sockelbereich mit Vormauerklinker verkleidet, während die Fassaden und Untersichten des Obergeschosses mit silbernen Harzkompositplatten vertäfelt sind. Trotz anfänglicher Skepsis wegen des schwierigen Umfelds zog das futuristische Äußere bereits vor Fertigstellung der Häuser genügend Käufer an.

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Schnitt Grundrisse Maßstab 1:250

1 2 3 4 5 6 7 8 9

A Obergeschoss B Erdgeschoss

Eingang Zimmer Bad Lager Garage Küche Wohnzimmer Wandschrank Terrasse

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche lichte Raumhöhe: Konstruktion: Bruttogeschossfläche: Grundstücksfläche: Baukosten Fertigstellung:

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12 Reihenhäuser 12x 120 m2 (4-Zimmer) 2,26–3,20 m Stahlbeton 2484 m2 5911 m2 3,29 Mio. ™ 2001

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7 1

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4

Schnitt

Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Dachdichtung PVC, silberfarbig 1,2 mm Dampfbremse Wärmedämmung Hartschaum 100 mm Dampfbremse Stahlbeton 180 mm Spritzputz 3 mm 2 Holzfenster Meranti mit Isolierverglasung 3 Bodenaufbau Auskragung: Dachdichtung PVC silberfarbig 1,2 mm Dampfbremse Wärmedämmung Hartschaum 60 mm Dampfsperre, Gefälleestrich Stahlbeton 220 mm, Dampfsperre Kantholz 45/60 mm dazwischen Wärmedämmung, Dampfbremse Hinterlüftung, Aluminiumprofil Harzkompositplatte 10 mm 4 Bullauge: Stahlrahmen 5 mm, VSG 23 mm 5 Garagentor Aluminium beschichtet 6 Wandaufbau gegen Erdreich: Dichtungsbahn Bitumen Wärmedämmung 100 mm Abdichtung, Stahlbeton 200 mm Spritzputz 3 mm 7 Schallschirm: Polycarbonatplatte grün 17 mm

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2

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Reihenhauszeile in München Architekten: von Seidlein, Fischer, Konrad, Röhrl, München

Lageplan

104

Maßstab 1:2500

Die Reihenhauszeile liegt auf einem Grundstück im Süden von München, unmittelbar am Isarhochufer. Die ursprüngliche Bebauung war im Krieg zerstört worden und musste abgetragen werden; nur die kleine Wallfahrtskirche St. Anna blieb am Rand der Parzelle stehen. Zu ihr hält die neue zweigeschossige Wohnanlage respektvollen Abstand: Zwischen Kirche und Häusern liegt eine große Grünfläche mit altem Baumbestand, die von den Bewohnern gemeinschaftlich genutzt wird. Zu dieser parkartigen Seite öffnen sich die zehn Reihenhäuser mit raumhohen Fenstern; auch zur Straße hin sind die Fassaden vollständig verglast, jedoch ist jeder Einheit ein kleiner, mit Mauern eingefasster Wohnhof vorgelagert, der vor neugierigen Blicken schützt und zugleich einen halböffentlichen Zugang abgrenzt. Die Häuser sind als schmale, tiefe Einheiten konzipiert – 6,50 ≈ 17,40 Meter – mit Zimmern zu beiden Frontseiten und einem Erschließungs- und Nebenraumkern in der Mittelzone. Oberlichter lenken gezielt Licht in diesen Bereich, und die offen gestaltete, einläufige Treppe sorgt dafür, dass das Licht auch in die Flurzone im Erdgeschoss dringt. Die Zimmer im Obergeschoss sind jeweils 3 Meter breit und variieren lediglich in ihrer Tiefe; durch den Rückbau der Trennwände lassen sich jeweils zwei Räume zusammenfassen. Die Wohnanlage ist vollständig unterkellert, wobei nur in einem Teil Abstellräume untergebracht sind. Die restliche Fläche beansprucht die gemeinschaftliche Tiefgarage, die jeder Wohneinheit zwei Stellplätze und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bietet. Über den privaten Keller und eine separate Treppe kann man direkt in die Wohnung gelangen. Von allen Wohnräumen gibt es einen Zugang zu einem Balkon bzw. einer Terrasse – entweder zur Gemeinschaftswiese im Nordwesten orientiert oder zum privaten Gartenhof im Südosten. So können sich die Bewohner zu jeder Tages- und Jahreszeit einen Sonnen- oder Schattenplatz suchen. Faltschiebeläden aus Aluminium an der Außenkante der Freisitze dienen bei Bedarf als Sonnenschutz; Betonschotten schützen vor den Blicken der Nachbarn. Ebenso sorgfältig wie das Thema Einsehbarkeit haben die Architekten den Schallschutz behandelt: Die Haustrennwände sind als zweischalige Ortbetonkonstruktion mit einer 5 Zentimeter breiten Trennfuge ausgebildet. Die Entkopplung erfolgt ab der Oberkante der Bodenplatte, die als gemeinsames Fundament unter allen zehn Häusern durchläuft. Durch so viel planerisches Feingefühl erreicht die kompakte Wohnanlage mühelos die Qualitäten eines frei stehenden Einfamilienhauses; die Privatsphäre der Bewohner ist gewahrt, und die einzelnen Einheiten wirken nicht nur aufgrund ihrer 197 Quadratmeter offen und großzügig.

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche: lichte Raumhöhe: Konstruktion: Grundstücksfläche: Baukosten: Fertigstellung:

10 Reihenhäuser 10x 197 m2 2,49 m Stahlbeton 6745 m2 4 Mio. ™ 2001

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A

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Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:400 A 1. Obergeschoss B Erdgeschoss C Untergeschoss 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Balkon Zimmer Wohnen Küche Essen Terrasse Eingang Zufahrt Tiefgarage Stellplatz privater Keller

aa

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Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20

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1 Balkondach: Kies Entwässerungswanne Stahlblech 3 mm Stahlprofil } 75/55/7 mm Aluminiumverbundplatte 4 mm 2 Stahlprofil IPE 180 3 Holzrahmen Hemlock weiß beschichtet 4 Isolierverglasung, U = 1,1 W/m2K, Float 6 + SZR 12 + Float 6 mm 5 vierteiliger Faltschiebeladen Aluminium mit fest stehenden Lamellen, 2556 ≈ 775 ≈ 28 mm 6 Balkonbrüstung mit Handlauf Edelstahlrohr Ø 35 mm und Spannseilen aus Edelstahl 7 Vertikallamelle textil 8 Bodenaufbau Balkon: Bohlen Bangkiraiholz 85/50 mm Rahmen Stahlprofil fi 40/20 mm auf Hartgummi-Abstandshaltern Entwässerungswanne Stahlblech 3 mm Nebenträger Stahlprofil } 75/55/7 mm Aluminiumverbundplatte 4 mm 9 Haustür weiß beschichtet 68 mm 10 Bodenaufbau Eingangsbereich: Bodenplatte Stahlbetonfertigteil 1570 ≈ 1460 ≈ 150 mm, Splitt, Trennlage Abdichtung 2-Komponenten-Flüssigkunststoff Gefälledämmung Schaumglas 80 mm Deckenplatte Stahlbeton 250 mm 11 Stahlbetonfertigteil stehend geschalt 200 mm 12 Entwässerungsrohr Ø 71 mm 13 Haustrennwand: Gipsputz geglättet 15 mm Stahlbeton 180 mm Trennfuge 50 mm Stahlbeton 180 mm Gipsputz geglättet 15 mm

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3

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Vertikalschnitt

Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Kies 50 mm Dämmung XPS 80 mm Abdichtung PE-C Dämmung EPS 80 mm Bitumenbahn 4 mm mit Einlage Aluminiumfolie und Glasvlies Stahlbetondecke 250 mm Gipsputz geglättet 15 mm 2 Aufsatzkranz Ø 900 mm aus glasfaserverstärktem Kunststoff 3 Lichtkuppel: äußere Schale Polycarbonat, innere Schalen Acrylglas 4 Oberlichteinfassung Stahlblech pulverbeschichtet 3 mm 5 Treppengeländer: Handlauf Eiche geölt 35/25 mm Geländerpfosten Stahlstab | 25/25 mm Ober- und Untergurt Flachstahl ¡ 25/10 mm Füllung Rundstahl Ø 10 mm 6 Flachstahl ¡ 237/10 mm 7 Wange Flachstahl ¡ 250/10 mm 8 Treppenstufe Eichenholz gewachst geölt 270/50 mm auf Flachstahl ¡ 250/10 mm 9 Fußbodenaufbau: Mehrschicht-Stabparkett Eiche natur 12 mm, geklebt verlegt, Oberfläche geölt gewachst Zementestrich als Heizestrich 70 mm Trittschalldämmung EPS 20 mm Ausgleichsschicht EPS 20 mm Deckenplatte Stahlbeton 250 mm

5

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111

Doppelhaus in Münchenstein Architekten: Steinmann & Schmid, Basel

Lageplan Maßstab 1:1000

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In einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Basel steht das Doppelhaus mit klassischem Satteldach – unauffällig und selbstbewusst zugleich. Von der Straße aus wirkt der Baukörper zunächst wie ein Einfamilienhaus, da die schmale Giebelseite die verhältnismäßig große Länge des Gebäudes kaschiert. Erst wenn man vom Garagenvorplatz den seitlichen Erschließungsweg erreicht, fallen die zwei Haustüren auf. Tatsächlich handelt es sich um zwei separate Wohneinheiten, die sich nur den Technik- und den in der Schweiz obligatorischen Schutzraum im Keller teilen. Allerdings sind die Räume – anders als bei den meisten Doppelhäusern – nicht identisch bzw. symmetrisch angeordnet. Nicht einmal die Haustrennwand läuft von oben nach unten durch, sondern verspringt im Erdgeschoss. Dadurch haben die Bewohner von Haus 1 einen größeren Wohnbereich im Erdgeschoss sowie eine Dachterrasse auf der Doppelgarage, während die Nutzer von Haus 2 über mehr Flächen in den Obergeschossen und eine größere Terrasse verfügen. Das Grundkonzept bleibt jedoch gleich: 4,10 Meter tiefe Wohn- und Schlafräume orientieren sich nach Süden zum Garten hin, während Bäder und Nebenräume in einer schmalen Spange im Norden angeordnet sind. Eine einläufige Treppe dient jeweils der Erschließung; im Dachgeschoss geht sie in beiden Wohnungen in eine offene, helle Galerie über, die nur durch Brüstungen abgetrennt ist. Wie die Grundrisse folgen auch die Fassaden nicht einem sich wiederholenden Schema, sondern variieren je nach Nutzung und Orientierung. Schmale Aluminiumfenster belichten die Nebenräume, große Holzfenster die Wohn- und Schlafräume. Letztere haben unterschiedliche Formate und gliedern die bräunliche Putzfassade – betont durch helle, gelbgrüne Einrahmungen und hölzerne Öffnungsflügel in der gleichen Farbe. Das Gebäude besitzt eine Gasheizung, die durch Solarkollektoren auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche unterstützt wird. Bei dem für ein Doppelhaus ungewöhnlichen Raumkonzept könnte man denken, dass es von zwei befreundeten oder verwandten Parteien geplant wurde; tatsächlich jedoch fungierte ein Ehepaar als Bauherr und suchte während der Bauzeit Käufer für die zweite Doppelhaushälfte.

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1

A

Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:250 A B C D

Dachgeschoss Obergeschoss Erdgeschoss Untergeschoss

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Zimmer Galerie Wohnen Küche Essen Garage Terrasse Abstellraum Waschküche Weinkeller Technik Schutzraum

1

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C

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnflächen: Konstruktion: Bruttogeschossfläche: Grundstücksfläche: Heizenergiebedarf: Bauzeit:

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Doppelhaus 1x 182 m2 1x 202 m2 Stahlbeton 670 m2 800 m2 40,8 kWh/m2a 2000 –2001

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9 D

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12

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aa

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Schnitte Maßstab 1:250 Maßstab 1:20

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1 Dachaufbau: Kupferblech Trennlage Schalung 27 mm Lattung 48 /45 mm Weichfaserplatte 24 mm Sparren 80 /160 mm, dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle Dampfsperre Lattung 24/48 mm Gipsfaserplatte 18 mm 2 Oberlicht: Isolierverglasung VSG 8 mm + SZR 12 mm + ESG 4 mm Leuchtstoffröhre (an jedem 2. Sparren) Folie Polyethylen transluzent 0,3 mm, in Metallrahmen eingespannt

3 Aufbau Außenwand: Außenputz braun eingefärbt 10 mm Wärmedämmung Mineralwolle 120 mm Stahlbeton 180 mm Innenputz 10 mm 4 Isolierverglasung in Holzrahmen Float 4 mm + SZR 12 mm + Float 4 mm 5 Haustür Holz gelbgrün gestrichen 6 Fußbodenaufbau: Parkett Wenge hochkant geschliffen, geölt 14 mm Zementestrich 66 mm Wärmedämmung 60 mm Decke Stahlbeton 180 mm Innenputz 10 mm

bb

117

Stadthäuser in Nürnberg Architekten: att architekten, Nürnberg

Gebäudedaten: Nutzung:

1x Doppelhaus 4x Einfamilienhaus Wohnfläche: 2x 129,5 m2 lichte Raumhöhe: 2,75 m Konstruktion: Stahlbeton Bruttogeschossfläche: 156 m2 Bruttorauminhalt: 1366 m3 Grundstücksfläche: 700 m2 Baukosten: 1390 ™/m2 360 000 ™ Fertigstellung: 5/2002

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Fünf Punkthäuser für sechs verschiedene Bauherren fügen sich in den Park der ehemaligen Nürnberger Lungenheilanstalt Johannisheim. Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung des Gebäudes und dessen Umnutzung zu Wohnungen wurde auch das 6,3 Hektar große Grundstück behutsam nachverdichtet. Die bestehende Kammstruktur ergänzen zum den Park begrenzenden Fluss hin vier Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus in ökologischer Bauweise. Die kubischen Wohnbauten stehen auf einem unparzellierten 700 Quadratmeter großen Grundstück, dessen Parkcharakter auf diese Weise erhalten bleibt. Zwischen den Gebäuden und dem alten Baumbestand geht der Blick in die renaturierten Flussauen. Auf den ersten Blick zeigen die Häuser ein einheitliches Erscheinungsbild. Während im Norden geschlossene Fassaden in Sichtbeton dominieren, prägt eine strenge Rasterstruktur die übrigen Ansichten. Die Ausfachung hingegen spielt variantenreich mit geschlossenen und offenen Flächen in Lärchenholz und Glas und bildet so die individuelle Grundrissgestaltung der einzelnen Häuser ab. Der Zugang zu den beiden Doppelhaushälften erfolgt vom schmalen Erschließungsweg im Norden. In der Mittelachse der Betonschotte ist ein offener Windfang eingeschnitten, der als gemeinsamer Eingangsbereich zu beiden Wohnungen dient. Im Erdgeschoss geht das großzügige Wohn- und Esszimmer in die offene Küche über, eine einläufige Stahltreppe zoniert den Allraum. Durch die im Grundriss um 80 Zentimeter versetzten Treppen entstehen im Obergeschoss beider Haushälften unterschiedliche Grundrissvarianten: In der einen Hälfte sind das Bad und die Ankleide in einer 2,6 Meter schmalen nordorientierten Zone zusammengefasst. Zwei 5 Meter tiefe Zimmer öffnen sich nach Süden bzw. über Eck nach Südwesten. In der anderen Hälfte beherbergt das Obergeschoss außer dem Bad drei etwa 15 Quadratmeter große, nutzungsneutrale Zimmer. Der Flur wird durch ein Oberlicht über der Treppe zusätzlich mit Tageslicht versorgt. Technik-, Lagerund Hobbyraum sind bei beiden Haushälften im Untergeschoss untergebracht. Das Gestalt bestimmende Raster der Fassaden besteht aus vorgehängten Betonfertigteilen, die an den Geschossdecken befestigt sind. Die Ausfachungen bilden großflächige Isolierverglasungen und Holzrahmenelemente mit hinterlüfteter horizontaler Schalung aus unbehandeltem Lärchenholz. Natürliche Materialität und eine präzise Detailausbildung prägen die Erscheinung. Alle Häuser sind in Niedrigenergiebauweise errichtet, darüber hinaus vervollständigen Regenwasser- und Solarnutzung sowie eine Heizanlage mit Brennwerttechnik das ökologische Konzept.

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400 A Untergeschoss B Erdgeschoss C Obergeschoss 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Hobbyraum Technik Lager Eingang Küche Wohnen Zimmer Bad Ankleide

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Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20

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a 1 Dachaufbau: Kiesstreifen umlaufend extensive Begrünung 100 mm Dachdichtung PVC einlagig Wärmedämmung, Polyurethan 140 mm Dampfsperre bituminös Stahlbeton 200 mm 2 Betonfertigteil 250/250 mm 3 Holzfenster Lärche mit Isolierverglasung (k-Wert 1,1 W/m2K) 4 Bodenaufbau OG/EG: Parkett 10 mm Heizestrich 70 mm Trennlage Trittschalldämmung 35 mm Wärmedämmung 30 mm (EG) Stahlbeton 200 mm 5 Bodenaufbau Terrasse: Holzrost Bankirai 30 mm auf Unterkonstruktion Kiesschüttung 6 Aufbau Holzrahmenelement: Schalung Lärche 24/60 mm horizontal Konterlattung 24/48 mm Windsperre OSB-Platte 15 mm Konstruktionsvollholz 60/120 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 120 mm Dampfbremse Installationsebene gedämmt 48 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 7 Aufbau Außenwand: Stahlbeton 300 mm Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm Dampfsperre Installationsebene 60–100 mm, dazwischen Wärmedämmung Gipsfaserplatte 2≈ 12,5 mm

a

4

4 5

2

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7

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Reihenhäuser in Küsnacht Architekten: Barbara Weber, Bruno Oertli, Küsnacht

Lageplan

Maßstab 1:4000

Rund um den Zürichsee findet man die begehrtesten Baugrundstücke der Schweiz. Hier, inmitten von frei stehenden Einfamilienhäusern und Villen, am Hang und mit Seeblick, entwarfen die Architekten eine kompakte Anlage aus drei Reihenhäusern, die diesem Ort mit ihrer Verdichtung und Raumkonzeption in besonderer Weise gerecht werden: Neben der Split-Level-Organisation der Grundrisse spielen die unterschiedlichen Außenräume eine große Rolle. Der Baukörper ist von der Straße abgesetzt, jedes Haus besitzt einen eigenen Vorbereich mit Einfahrt, Abstellplatz und Garage; filigrane Vorbauten aus Stahl rhythmisieren die Westfassade. Ein natürlich belichtetes Sockelgeschoss mit Büronutzung hebt die darüber liegenden Geschosse vom Boden ab und betont die Hangsituation. Auf dem Flachdach befindet sich jeweils eine großzügige Terrasse; der nicht begehbare, östliche Teil ist extensiv begrünt. Zu beiden Seiten sind geschützte Gartenhöfe vorgelagert. Eine präzise Lichtführung, die Räume optisch ineinander fließen lässt, prägt das Innere der Häuser: Der zentral angeordnete Luftraum mit Lichteinfall von oben verbindet die um ein halbes Geschoss versetzten Ebenen. In einer seitlich angelagerten Erschließungszone befinden sich die Sanitärräume. Wände und Sichtbetondecken sind in Massivbauweise erstellt. Das äußere Erscheinungsbild wird durch die sägeraue, vorbewitterte Zedernholzschalung, anthrazitfarbene Eternitplatten und feuerverzinkte Stahlvorbauten bestimmt. In den Sockelund Schlafgeschossen finden die gleichen Eternitplatten, mit regelmäßiger Lochung, als Schiebeläden Verwendung. Die Dachaufbauten sine mit patiniertem Zinkblech verkleidet. Jedes Haus besitzt eine eigene Haustechnikanlage. Sonnenkollektoren auf dem Dachaufbau liefern an sonnigen Tagen genügend Energie, um den Warmwasserbedarf zu decken.

aa

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400 A Erdgeschoss B 1. Obergeschoss C 2. Obergeschoss D Dachgeschoss

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Dachfläche begrünt Schlafzimmer Lese-/ Spielbereich Gartenhof Dachterrasse Garage Studio Abstellraum Hauswirtschaftsraum Wohnzimmer Luftraum Esszimmer

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9 Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche: Grundstücksfläche:

Konstruktion: Heizwärmebedarf: Baukosten: Fertigstellung:

8

3 Reihenhäuser 193 m2 (Haus A+B) 229 m2 (Haus C) 379 m2 (Haus A) 230 m2 (Haus B) 499 m2 (Haus C) Stahlbeton/Mauerwerk 39 kWh/m2a (Haus B) 3,2 Mio CHF 7/1999

5

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14 6

7

16 Schnitt Maßstab 1:20 1 Gitterrost 20/40 mm feuerverzinkt 30 mm 2 Stahlprofil } 100/120/12 mm 3 Stahlkonsole 2x Flachstahl ¡ 15 mm 4 textiler Sonnenschutz 5 Hängekonstruktion Flachstahl ¡ 10 mm 6 Geländer Stahlprofil ∑ umlaufend 60/50/4 mm Füllung Stahlgitter verschweißt 40/80 mm 7 Führung Sonnenschutz Drahtseil Ø 5 mm 8 Stahlprofil ∑ 80/40/5 mm 9 Sonnensegel 10 Holzbohlen Lärche 27 mm 11 Faserzementplatte durchgefärbt 8 mm 12 Hebeschiebetür Holz/Metall mit Isolierverglasung 13 Geländer Glasscheibe VSG 14 Schiebeladen Faserzementplatte 15 mm mit regelmäßiger Lochung Ø 20 mm 15 Fenster Holz/Metall mit Isolierverglasung 16 Stahlkonsole 2x Flachstahl ¡ 15 mm

124

15

Reihenhäuser in Göppingen Architekten: Wick + Partner, Stuttgart

Das ehemalige amerikanische Wohnquartier aus den 50erJahren ist mit schlichter Zeilenbebauung nachverdichtet und aufgewertet. Inmitten des alten, prächtigen Baumbestands, auf den während der Planungs- und Bauzeit besondere Rücksicht genommen wurde, entstand eine parkähnliche, »autofreie« Wohnanlage, deren Errichtung in engem Kostenrahmen vom Land Baden-Württemberg gefördert wurde. Die Parkierung ist zentral im Zufahrtsbereich des Quartiers angeordnet, sodass weitgehend geschützte und ungestörte Spiel- und Aufenthaltsbereiche in Gebäudenähe entstehen. Über ein engmaschiges Fuß- und Radwegenetz sind die öffentlichen Grünflächen miteinander verbunden. Die dreigeschossigen Häuser mit Achsbreiten von 4,60 m sind zeilenartig in Gruppen von drei, vier und fünf Hauseinheiten angeordnet. Erdgeschossig grenzen sich die einzelnen Parzellen im Bereich der überdachten Terrassen mit Hainbuchenhecken gegeneinander ab. Ansonsten bleibt der offene Charakter der Parklandschaft erhalten. Die Architekten wollten die Gruppe zwar als Einheit darstellen, gleichzeitig aber das Einzelelement ablesbar machen. Dementsprechend sind die Südfassaden vertikal gegliedert, raumhohe Fenstertüren sitzen mittig in den Fassaden der jeweils 110 m2 umfassenden Wohneinheiten. Rankgerüste, die vor die Gebäude gesetzt sind, bilden dagegen auf der Eingangsseite gestalterische Gruppen über mehrere Hauseinheiten hinweg. Vordächer vor den Eingängen markieren hier die einzelnen Wohnungen. Die ganz in horizontaler, weißer Holzschalung verkleideten Zeilen werden durch sparsam eingesetzte Farbfelder akzentuiert. Unter der durchgängigen Schalung verbirgt sich eine Mischung aus Massiv- und Montagebau: Untergeschosse und Wohnungsdecken sind in Stahlbeton konstruiert, die Haustrennwände bestehen aus zweischaligen Kalksandsteinscheiben. Für Fassade und Dach wurden geschosshohe Elemente bzw. Segmente in Holztafelbauweise vorgefertigt und an Ort und Stelle zusammengefügt. Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

Lageplan Maßstab 1:2500

126

36 Reihenhäuser 18≈ Mittelhaus 108 m2 18≈ Eckhaus 133 m2 gesamt 3950 m2 Bruttogeschossfläche: 5 240 m2 Grundstücksfläche: 9 700 m2 Konstruktion: Holztafelbau Mauerwerk Heizwärmebedarf: 4 752 kWh/a (Mittelhaus) 5 852 kWh/a (Eckhaus) Baukosten: 4,60 Mio ™ Fertigstellung: 1999

127

4

4 A

5 4

4

4

4 5 B

1 3

2

a a

3

2 1 C

D

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Grundrisse Schnitt Maßstab 1:250 A B C D

Dachgeschoss Obergeschoss Erdgeschoss Untergeschoss

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Küche Wohnen/Essen Terrasse Schlafzimmer Bad aa

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Vertikalschnitte Horizontalschnitt Maßstab 1:20

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c

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cc

5

4

1 Dachaufbau: Wellplatten Faserzement natur Lattung 40/60 mm Konterlattung 24/48 mm Wetterschutzbahn Wärmedämmung 240 mm zwischen Sparren 60/240 mm, Dampfbremse Aussteifung OSB-Platte 15 mm Lattung 24/48 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm 2 Lüftungswinkel 3 Insektenschutzgitter 4 Brüstungselement aus Flachstahl ¡ 8 ≈ 35 mm 5 Wandaufbau: Stülpschalung 26/146 mm Lattung 24/28 mm und Hinterlüftung Wetterschutzbahn Wärmedämmung Mineralfaser 140 mm

6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

zwischen Holzriegeln 60/140 mm Dampfbremse Lattung 24/48 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm Befestigungsschiene vertikal eingebaut Winkelverbinder Wellacrylglas farblos 18/76 mm Stahlrohr Ø 54 ≈ 5 mm Stahlprofil } 80 mm Blech 80 ≈ 200 ≈ 10 mm mit angeschweißter Lasche Stütze Stahlrohr Ø 76 ≈ 1,5 mm Holzrost aus Fichtenbrettern 30/80 mm auf Balken Fichte 80/140 mm Kalksandstein 150 mm Ortbetonverguss nach Dachmontage Betonfertigteil Spachtelfuge Holzspanplatte zementgebunden 12 mm

131

Wohnanlage in Gouda Architekten: KCAP architects & planners, Rotterdam

Die Reihenhäuser mit Zugang zu einer idyllischen Wasserfläche sind Teil einer kleinen Siedlung im niederländischen Gouda. In drei Einheiten zu vier Häusern und einer Einheit zu sechs Häusern zusammengefasst besetzen sie die längste Seite des dreieckigen Grundstücks. Die lang gestreckten, dreigeschossigen Baukörper werden durch einen hohen Wohnriegel von einer viel befahrenen Straße abgeschirmt. Im Erdgeschoss ist die Grundfläche komplett überbaut, während in den zwei oberen Geschossen unterschiedlich große Terrassen ausgebildet sind. Die entstehenden Höhen- und Rücksprünge in der Gebäudekubatur beleben die Ansichten und dienen zugleich der Belichtung der Innenräume. Nach Osten öffnen sich große Fensterflächen zu kleinen Gärten und dem Bootsanleger. Die tief in der Fassade liegenden Eingänge orientieren sich zum Quartiersplatz. Neben dem Eingangsbereich beherbergt das Erdgeschoss die Küche und ein großes Wohnzimmer, sowie die in das Gebäude integrierte Garage. Über eine einläufige Treppe gelangt man in das Obergeschoss, dort befinden sich das Bad und zwei Zimmer. Vor den Wohnräumen verläuft ein breiter Flur, den die Bewohner zum Spielen oder Arbeiten nutzen; von dort betritt man auch die zwei Terrassen. Ein großzügiger Luftraum verbindet die Etagen und belichtet die Mittelzone des Erdgeschosses. Im dritten Stockwerk liegen ein weiteres Zimmer und der Zugang zur großen Dachterrasse. Alle tragenden Wände sind aus Kalksandstein gemauert. Der zweischalige Aufbau der Haustrennwände gewährleistet den Schall- und Brandschutz. Die Außenwände sind mit hellem Vormauerklinker verkleidet, lediglich das Sockelgeschoss ist zur Straße hin mit einer Verkleidung aus rotem Zedernholz versehen. Die Fenster aus Holz sitzen bündig in der Fassade.

Gebäudedaten: Nutzung:

18 Reihenhäuser Typ a 8 Reihenhäuser Typ b 26 Geschosswohnungen 1 Laden Konstruktion: Mauerwerk, Stahlbeton Bruttogeschossfläche: 200 m2 pro Einheit Bruttorauminhalt: 500 m3 pro Einheit lichte Raumhöhe: 2,40 – 2,58 m Baukosten: 15 Mio ™ Fertigstellung: 2001

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Lageplan Maßstab 1:4000 Grundrisse Schnitte Maßstab 1:400 A Erdgeschoss B Obergeschoss C Dachgeschoss

aa

bb

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1 2 3 4 5 6 7 8 9 A

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B

Eingang Wohnen Küche Garage Zimmer Bad Diele Luftraum Terrasse

C

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1

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5

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7

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8

4

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134

Detailschnitt • Fassadenschnitt Ostfassade Maßstab 1:20 1 Attikaabdeckung Aluminiumblech 2 Dachaufbau: Dachdichtung Bitumenbahn Gefälledämmung, Wärmedämmung 80 mm Trockenestrichplatte 18 mm Holzbalken 71/171 mm Lattung 27/44 mm, Dampfsperre Gipskartonplatte 12,5 mm 3 Wandaufbau: Vormauerklinker 100 mm auf Stahlkonsolen Hinterlüftung 35 mm, Windsperre Wärmedämmung 95 mm Kalksandstein 100 mm, Innenputz 5 mm 4 Bodenaufbau OG: Estrich 50 mm Stahlbeton 180 mm

5 Fenstersturz Verblendklinker auf Betonfertigteil 6 Holzfenster mit Isolierverglasung 7 Holzschiebetür mit Isolierverglasung 8 Aufbau Terrasse: Betonplatten 300 ≈ 300 ≈ 40 mm auf Unterkonstruktion Abdichtung Bitumenbahn Gefälledämmung 70 –150 mm Stahlbeton 180 bzw. 250 mm 9 Wandaufbau: Schalung Zeder 19 mm Lattung 27/44 mm, Windsperre Wärmedämmung 95 mm, Dampfsperre Gipskartonplatte 12,5 mm 10 Bodenaufbau EG: Estrich 50 mm Stahlbetonfertigteil mit Perimeterdämmung 300 mm

8

6

6

10

135

Wohnsiedlung in Neu-Ulm Architekt: G. A. S.-Sahner, Stuttgart

Lageplan Maßstab 1:1500 Module LBS-Systemhaus: A Minimalvolumen B Anbaumodule C Maximalvolumen

136

Verlässt man die Stadt Neu-Ulm in Richtung Süden, streift man riesige Areale ehemaliger Kasernen. Wie zufällig und ohne erkennbare Struktur stehen die übrig gebliebenen Militäranlagen und Neubauten inmitten großer Brachflächen. In einem Randbereich, angrenzend an landwirtschaftlich genutztes Ackerland, liegt ein kleines Wohngebiet, dessen Zentrum eine Hausgruppe aus 20 Systemhäusern bildet: Ergebnis eines Wettbewerbs der Landesbausparkassen zur Entwicklung eines kostensparenden und ökologischen Bausystems. Der Städtebau erinnert trotz großer Dichte (GFZ im Kernbereich = 0,8) an Dorfstrukturen mit Platz und Gassen. Ein eigens für dieses Areal in einem kooperativen Verfahren von Kommune, Bauträger und Architekt gemeinsam entwickelter Bebauungsplan erlaubt dabei die Überlagerung von Abstandsflächen. Die kleinen Eingangshöfe des winkelförmigen Haustyps schaffen mit den zugehörigen Abstellräumen ein wichtiges Stück Privatheit für die Bewohner. Auf den ersten Blick ist nicht wahrnehmbar, dass alle Häuser über einen identischen Erdgeschossgrundriss verfügen und sich aus dem gleichen Baukastensystem entwickeln – so vielgestaltig ist das Bild, das sich aus den Kombinationsmöglichkeiten und den unterschiedlichen Dachformen ergibt. Aus dem modularen Aufbau der einzelnen Häuser lassen sich Wohnungsgrößen zwischen 70 und 130 Quadratmetern realisieren. Ausgehend von einem Minimalvolumen, das neben zwei Räumen auch die Treppe und den zentralen Versorgungsschacht mit Küche, Bad und WC beinhaltet, erweitern zusätzliche Individualräume die Wohnfläche. In der größten Ausbaustufe entsteht so eine Sieben-Zimmer-Wohnung mit drei Geschossen. Raumgrößen und -zuschnitte sind dabei ähnlich, sodass jedes Haus verschiedene Nutzungen erlaubt. Ohne große bauliche Eingriffe lässt sich auch nachträglich eine Einliegerwohnung im Erdgeschoss abtrennen. Weitere Varianten entstehen durch unterschiedliche Möglichkeiten der Unterkellerung und die verschiedenen Dachbausteine. Die Module selbst sind elementiert, beschränken sich z. B. auf einen festgelegten Fensterkatalog und werden weitgehend vorgefertigt. Die modulare Bauweise aus großflächigen, maßgenauen Ziegelwandelementen und Betonfertigteildecken ermöglicht aufgrund des hohen Ausbaugrades der Einzelelemente, einfacher Anschlüsse untereinander und einer weitgehend trockenen Montage einen schnellen Bauablauf: Die Rohbauarbeiten an einem Haus dauern maximal zwei Tage.

Gebäudedaten Nutzung:

20 Doppelhaushälften 70 –130 m2 lichte Raumhöhe: 2,5 –4,12 m Bruttogeschossfläche: 123,4 –143,3 m2 gesamt: 2 731 m2 Grundstücksfläche: 3 879 m2 Heizwärmebedarf: 60,83– 68,00 kWh/m2a Baukosten: 817,26 –941,04 ™/m2 gesamt 1,82 Mio ™ Fertigstellung: 2000

f d b c

e

a A

B

C

137

Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:250 A Erdgeschoss (Haustyp CX 90) B Obergeschoss (Haustyp CX 90) C Kellergeschoss (Haustyp CX 110) D Erdgeschoss (Haustyp CX 110) E Obergeschoss (Haustyp CX 110)

a

Isometrie der Ziegel- und Betonelemente Maßstab 1:200

A

a

B

b

C

138

D

b

E

aa

bb

139

1

2

cc

3

c

c

4

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2

5

Schnitt • Grundrisse Haustyp BX 90 Maßstab 1:250 Detailschnitt cc

8

6

Maßstab 1:20

1 Dachaufbau: Wellblech Aluminium18/76 mm Lattung / Konterlattung 50/40 mm Unterspannbahn Schalung Fichte sägerau 24 mm Sparren Fichte 80/220 mm Zwischensparrendämmung, Mineralfaser 200 mm Dampfsperre Lattung Fichte 48/28 mm Gipskarton 12,5 mm 2 Dreischichtplatte Fichte 25 mm 3 Bodenaufbau Obergeschoss: Teppich oder PVC-Belag Estrich 50 mm Trennlage PE-Folie Wärme-/Trittschalldämmung 50 mm Betonfertigteilelement 200 mm

4 Bodenaufbau Erdgeschoss ohne Keller: Teppich oder PVC-Belag Estrich 50 mm Trennlage PE-Folie Wärme-/Trittschalldämmung 50 mm Abdichtung Bodenplatte Ortbeton 200 mm Trennlage PE-Folie Perimeterdämmung 80 mm 5 Mauerwerk Planziegel 365 mm (¬ R = 0,11 W/mK) 6 Betonfertigteilelement mit Wärmedämmung 60 mm als verlorene Schalung 7 Aufbau Kelleraußenwand: Drainagefolie genoppt Perimeterdämmung 50 mm Feuchtigkeitsabdichtung Betonfertigteilelemente 180 mm Innenputz 10 mm 8 Mauerwerk Planziegel 240 mm (¬R = 0,11 W/mK) mit Wärmedämmung 60 mm, verputzt

7

141

Doppelhäuser in Sevilla Architekten: Joaquín Caro Gómez, José Sánchez-Pamplona García, Cordoba

Mit Blick auf das satte Grün des königlichen Golfclubs im südspanischen Sevilla reihen sich 26 Doppelhäuser aneinander. Sie sind durch eine Vorgartenzone mit Stellplätzen von der ruhigen Erschließungsstraße abgerückt. Weiße Putzfassaden und Holzlamellenläden prägen ihr Bild. Zahlreiche Versprünge in den Fassaden sorgen für ein lebhaftes Spiel aus Licht und Schatten. Zudem lösen kleine Abweichungen in der ansonsten gespiegelten Grundrissanordnung die strenge Symmetrie auf. Der Grundriss ist als Split-Level um einen schattigen Innenhof organisiert. Als zentraler Luftraum verbindet er die um ein halbes Geschoss versetzten Ebenen, sodass sich zahlreiche Blickbeziehungen ergeben. Seitlich angelagert befindet sich eine zweiläufige Treppe, die alle Ebenen erschließt. Man betritt das Haus über eine Außentreppe, neben dem Eingang liegen Küche, Toilette und zwei kleine Zimmer. Gegenüber öffnet sich das großzügige Wohnzimmer nach Nordosten zum Golfplatz. Durch den erhöhten Erdgeschossbereich erhält der Kellerraum natürliches Licht. Im Obergeschoss sind zwei Schlafzimmern eigene Badezimmer zugeordnet, während sich zwei weitere Zimmer das dritte Bad teilen. Gedämmte Mauerwände schützen vor der sommerlichen Hitze. Schiebeläden vor den Fenstern im Obergeschoss dienen als Sonnenschutz, die Klappläden im Erdgeschoss spenden im geöffneten Zustand der Terrasse Schatten. Gebäudedaten: Nutzung:

26x Doppelhaus 13x Einfamilienhaus Wohnfläche: 26x 281 m2 Grünfläche: 26x 530 m2 Konstruktion: Mauerwerk/Stahlbeton Bruttogeschossfläche: 7306 m2 Grundstücksfläche: 13 780 m2 Heizwärmebedarf: 18,50 kWh/m2a Kühlenergiebedarf: 23,60 kWh/m2a Baukosten: 3,31 Mio. ™ Fertigstellung: 3/2005

aa

bb

142

a

Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:400

b

A Obergeschoss B Erdgeschoss C Untergeschoss

C

A

a

b

B

143

1 Dachaufbau: Kies 50 mm Schutzestrich 70 mm Wärmedämmung Polystyrol 40 mm Estrich 30 mm Dachdichtung Bitumenbahn zweilagig Estrich 30 mm Gefälleestrich, Dampfsperre Stahlbetondecke 300 mm Unterkonstruktion Metallprofil ¡ 30 mm Gipskartonplatte 19 mm 2 Wandaufbau: Außenputz 20 mm Ziegelmauerwerk gelocht 115 mm

144

Innenputz 20 mm Hinterlüftung Metallständerwerk dazwischen Wärmedämmung Steinwolle 46 mm Gipskartonplatte 19 mm 3 Bodenaufbau: Holzparkett 20 mm Mörtelbett 20 mm Folie 2 mm Estrich 70 mm Stahlbeton 300 mm Abhängung Unterkonstruktion Metallschiene Gipskartonplatte 19 mm

4 Schiebeladen Holzlatten 19/95 mm auf Stahlprofil 40 mm 5 Sturz Flachstahl ¡ 10 mm 6 Aluminiumfenster mit Isolierverglasung 7 Klappladen Holzlatten 19/95 mm auf Stahlprofil 40 mm pneumatisch öffenbar 8 Bodenaufbau Terrasse: Sandstein 20 mm Mörtelbett 20 mm Stahlbeton 150 mm Trennlage Polyethylen Kiesschüttung

1

2

5

Vertikalschnitt Gartenfassade Maßstab 1:20

4

6

3

7

5

8

145

Doppelhaussiedlung in Ostfildern Architekten: Fink + Jocher, München

Lageplan Maßstab 1:2500

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:400

aa

146

1 2 3 4 5 6 7

Hobbyraum Technik Lager Küche Wohnen Zimmer Bad

Die 17 Doppelhäuser stehen im Stadtteil Scharnhauser Park, der zwischen vier ehemals selbständigen Gemeinden südlich von Stuttgart wächst. Die Siedlungserweiterung nutzt ein ehemaliges Kasernengelände der amerikanischen Armee. Der von den Architekten geplante Bauabschnitt ist in drei Häusergruppen zu je fünf und ein östliches Randfeld mit zwei Doppelhäusern gegliedert. Unter den drei großen Baufeldern befindet sich je eine gemeinsame Tiefgarage. Die rasterförmige Baustruktur besteht aus versetzt angeordneten und gegeneinander verdrehten Kuben. Durch die zahlreichen Blickbeziehungen wirkt die Siedlung trotz der hohen städtebaulichen Dichte großzügig. Die einzelnen Doppelhäuser mit ihren hellen Putzfassaden teilen sich in eine breite zweigeschossige und eine schmale dreigeschossige Hälfte. Entlang der Süd- bzw. Westfassaden sind Terrassen vorgelagert, die durch auskragende Betonfertigteile mit einem verglasten Oberlicht vor der Witterung geschützt sind. Der Zugang erfolgt über einen gemeinsamen, in das Volumen eingeschnittenen, offenen Vorbereich mit separaten Eingangstüren. Das Parterre beherbergt die Küche, ein WC und den großen Wohnraum. Eine einläufige Stahlbetontreppe mit Holzauflage führt hinauf zu drei Zimmern und einem Bad im Obergeschoss. Der dreigeschossige Typ verfügt in der obersten Etage über zwei weitere Zimmer und ein Bad. Im Keller sind die meisten Häuser direkt mit der Tiefgarage verbunden. Außerdem liegen dort je ein Technik-, Lager- und Hobbyraum. Alle Gebäude sind mit 36,5 cm dicken tragenden Außenwänden aus Wärmedämmziegeln errichtet und erreichen Niedrigenergiestandard. Vierseitig umlaufende Leibungen aus Glasfaserbetonteilen rahmen die hochformatigen Fenster.

bb

b

3

2

2

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1

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5

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1

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Gebäudedaten: Nutzung:

17 Doppelhäuser 3 Tiefgaragen Wohnfläche 4650 m2 lichte Raumhöhe: 2,5 m Konstruktion: Mauerwerk Bruttogeschossfläche: 6063 m2 Bruttorauminhalt 28 600 m3 Grundstücksfläche: 9226 m2 Grünfläche: 5569 m2 Heizwärmebedarf: 56,52 kWh/m2a Bauwerkskosten: 5,5 Mio ™, 1180 ™/m2 Fertigstellung: 01/2006

7

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3

4

5 6

6

Schnitt Maßstab 1:20 1 Attikaabdeckung Titanzinkblech 0,7 mm Stahlbetonfertigteil 130/625 mm 2 Dachaufbau: Dachbegrünung 100 mm Trennvlies, PVC-Folie 1,5 mm Trennlage PE-Folie Wärmedämmung 120 mm Dampfsperre, Abdichtung Stahlbeton 200 mm 3 Oberlicht dreischalig als Wartungsausstieg 4 Holzfenster Meranti mit Isolierverglasung 5 Fensterleibung Glasfaserbetonfertigteil 6 Bodenaufbau OG/EG: Parkett Eiche 8 mm, Ausgleichsschicht Estrich 40 mm, Trennlage PE-Folie Trittschalldämmung 15 mm Wärmedämmung Hartschaum 60 mm PE-Folie, Stahlbeton 180 mm 7 Treppe: Stäbchenplatte Eiche 27 mm Kantenanleimer Eiche 25/50 mm Stahlbetonfertigteil 180 mm 8 Bodenaufbau UG: Teppich 5 mm, Estrich 40 mm Trennlage PE-Folie Wärmedämmung Hartschaum 95 mm Abdichtung Stahlbeton wasserundurchlässig 250 mm Sauberkeitsschicht 50 mm

8

149

Mehrgenerationenhaus in Karlsbad Architekten: Gruber + Kleine-Kraneburg, Frankfurt

Gebäudedaten: Nutzung: Wohneinheiten: Wohnfläche:

Doppelhaus 2 1x 74 m2 1x 158 m2 Tragwerk: Mauerwerk/Stahlbeton Raumhöhen: 3,0 m Bruttogeschossfläche: 470 m2 Bruttorauminhalt: 1500 m3 Grundstücksfläche: 561 m2 Heizwärmebedarf: 70 kWh/m2a Gartenfläche: 326 m2 Baukosten: 400 000 ™ Bauzeit: 7/2001–4/2002

Drei Generationen teilen sich das schlichte Wohnhaus im baden-württembergischen Karlsbad. Da frei stehende Einfamilien- und Doppelhäuser sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen die Nachbarschaft prägen, forderte der Bebauungsplan auch für dieses Grundstück die Errichtung eines eingeschossigen Gebäudes mit einem längs gerichteten Satteldach. Die einfache Kubatur des Hauses ist mit einem umlaufenden Terrassensockel drei Stufen über das Gartenniveau angehoben. Von der nördlich verlaufenden Straße führt die Erschließung entlang der westlichen Gebäudeseite über zwei Treppenpodeste zu den getrennten Eingängen. Durch die einheitliche Gestaltung der Eingangs- und Fenstertüren im Erdgeschoss lässt sich die Zugangssituation über vier weitere Außentreppen auch nachträglich ändern. Alle Fassaden sind streng symmetrisch gestaltet, selbst die Dachflächen sind als fünfte Fassade entsprechend geordnet. Den Hauptteil des Hauses bewohnen die Eltern mit Tochter, während die Großeltern in einer in den Grundriss eingeschriebenen zweigeschossigen Wohnung untergebracht sind. Das Untergeschoss und das Parterre teilen sich beide Einheiten, während das Dachgeschoss ausschließlich zur größeren Wohnung gehört. Die Strenge der Fassaden spiegelt sich in der Grundrissorganisation wider und lässt dennoch Freiheiten für künftige Anpassungen an veränderte Bedürfnisse. Durch die Anordnung einläufiger Treppen sind die einzelnen Ebenen der Wohnungen jeweils gegeneinander versetzt, was die Großzügigkeit der hellen Räume verstärkt. In den beiden unteren Etagen besteht die Möglichkeit, die Wohneinheiten über einen Korridor miteinander zu verbinden, indem man eine Wand entfernt. Die Anordnung der Zimmer im Dachgeschoss um den zentralen, indirekt belichteten Galerieraum ermöglicht eine flexible Nutzung: Die Zugänge und Aufteilungen einzelner Bereiche können bei Bedarf ohne großen Aufwand verändert werden. Die Dachfenster sind als großformatige Klapp- und Schiebefenster ausgeführt. Die mit ebenen, hellgrau glasierten Dachsteinen gedeckten Dachflächen schließen allseitig bündig mit den verputzten Mauerwerkswänden ab. Fenstertüren mit graulackierten Aluminiumrahmen sitzen bündig in der Fassade. Die homogene Farb- und Materialwahl sowie die sorgfältige Detaillierung unterstreichen die ruhige Erscheinung des Hauses. Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400 A Untergeschoss B Erdgeschoss C Obergeschoss

150

1 2 3 4 5

Sauna Hobby/Lager Technik Eingang Wohnen

6 7 8 9 10

Küche Bad Zimmer Gäste Ankleide

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A

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a

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Vertikalschnitte Maßstab 1:20

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1 Dachaufbau: Dachstein 420/330/22,5 mm Lattung 40/60 mm Unterspannbahn PE-Folie Dachsparren 100/315 mm dazwischen Wärmedämmung Mineralwolle 280 mm Dampfsperre PE-Folie Spanplatte 25 mm Gipskartonplatte 2≈ 12,5 mm 2 Dachfenster klappbar Isolierverglasung in Aluminiumrahmen 3 Gitterrost Stahl verzinkt 25 mm, Maschenweite 20 mm Rinne innenliegend 4 Bodenaufbau OG: Stabparkett Räuchereiche 25 mm Estrich 55 mm, PE-Folie Trittschalldämmung 40 mm, PE-Folie Stahlbeton 180 mm

5 Vorhangschiene Aluminium in Deckenaussparung 12/20 mm 6 Fenstertür Aluminium mit Isolierverglasung 7 Bodenaufbau EG: Naturstein 25 mm, Estrich 40 mm Wärmedämmplatte mit Heizelement 35 mm Trittschalldämmung 20 mm Stahlbeton 180 mm 8 Bodenaufbau Terrasse: Betonwerkstein 30 mm in Kiesbett 9 Bodenaufbau UG: Linoleum, Estrich 75 mm, PE-Folie Trittschalldämmung 35 mm, PE-Folie Stahlbeton 300 mm Perimeterdämmung 85 mm 10 Wandaufbau: Außenputz 20 mm Ziegel 365 mm Innenputz 15 mm

10

4

5 6

7

9

153

Hanghaus in Bietigheim-Bissingen Architekten: Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart

Gebäudedaten: Nutzung: Wohnfläche:

Doppelhaus 1x Typ a 240 m2 1x Typ b 240 m2 Konstruktion: Stahlbeton/Porenbeton Raumhöhe: 2,62 m Bruttogeschossfläche: 597 m2 Bruttorauminhalt: 1791 m3 Grundstücksfläche: 1600 m2 Heizwärmebedarf: 34,973 kWh/m2a Baukosten: 800 000 ™ Fertigstellung: 09/2004 Lageplan Maßstab 1:2000

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In der Peripherie Stuttgarts findet sich ein monolithischer Kubus, eingegraben in die ansteigende Uferböschung der Enz. Er steht in Kontrast zu den kleinen Siedlungshäusern seiner Umgebung; Maßstab und Form des Bauwerks geben keinen Hinweis auf seine Funktion und Typologie. Im Inneren birgt der abstrakte Solitär mit bündig eingebauten großzügigen Fensterfronten ein Doppelhaus. Für die Anordnung der Räume entwickelten die Architekten ein durchgängiges Konzept, das stark und flexibel genug ist, dem unterschiedlichen Lebensrhythmus zweier Familien gerecht zu werden. Beide Haushälften sind streng untergliedert in einen großzügigen Wohnbereich und eine Funktionsfläche entlang der Gebäudestirnseiten. Die Wohnräume durchziehen das Gebäude in seiner gesamten Tiefe und sind über große Fensterelemente belichtet. Die Nebenräume sind zusammen mit der Treppe in einer separaten Zone organisisiert. Schränke, Bäder und Abstellkammern sind Bestandteil des Ausbaus und durchgängig mit Holzwerkstoffplatten verkleidet. Im Dachgeschoss liegen die Schlafräume mit Zugängen zu einem Dachgarten und einem Innenhof. In der Eingangsebene befindet sich das Zentrum des Hauses mit Küche, Wohn- und Esszimmer. Das unterste Geschoss auf der Ebene des Gartens ist zur Hälfte in den Hang eingegraben, die Belichtung erfolgt über einen raumhohen Lichtgraben. Die reduzierte Gestaltung der Räume lenkt den Blick durch die rahmenlose Fensterfront auf das Grün der Streuobstwiese und der dichten Uferbepflanzung. Die glatte Oberfläche der gegossenen Sichtbetondecke, der geschliffene Estrich und die lehmverputzten Innenwände harmonieren mit den warmen Farbtönen der Einbauten aus naturbraunen Holzwerkstoffplatten. Für die lebhafte Wirkung der Außenhülle wurde ein Kalkfrescoputz in mehreren Schichten auf dem Mauerwerk aufgebracht. Die Endbehandlung erfolgte mit einem Glätteisen, dessen unregelmäßige Struktur von der Armlänge des Handwerkers abhängt und so eine lebendige Oberfläche erzeugt.

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400 1 2 3 4 5 6 7

8 9 10 11 12 13 14

Eingang Küche Essen Wohnen Abstellraum WC Zimmer

Innenhof Dachgarten Bad Sauna Lichtgraben Waschküche Weinkeller

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7 7

8

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2 2 1 6

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3

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20

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7

4

6

1 2

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1 Kiesschüttung 50 mm Dichtungsbahn EPDM-Kautschuk 5 mm, Dämmung Polyurethan 80 mm (Dach)/ 75 mm (Lichthof), Dampfsperre, Stahlbetondecke 200 mm 2 Zementestrich geschliffen 65 mm mit Fußbodenheizung, Trennlage Trittschalldämmung 15 mm Wärmedämmung Polystyrol 40 mm Stahlbetondecke 250 mm 3 Zementestrich geschliffen 650 mm mit Fußbodenheizung, Trennlage Trittschalldämmung 15 mm Wärmedämmung Polystyrol 2-lagig 80 mm Abdichtung 5 mm, Stahlbetonplatte 300 mm 4 Außenputz Kalkputz hydrophobiert 20 mm Porenbeton 300 mm Innenputz Lehmputz 15 mm 5 Außenputz Kalkputz hydrophobiert 20 mm Wärmedämmung 50 mm Porenbeton 100 mm 6 Mitteldichte Faserplatte auf Unterkonstruktion 21 mm 7 Fensterrahmen Aluminium, Verglasung 2x VSG 15 mm + ESG 10 mm + SZR 12 mm + 2x VSG 6 mm

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Kettenhäuser in Berlin Architekten: Becher + Rottkamp Architekten, Berlin

Gebäudedaten: Nutzung:

2≈ 250 m2 Wohn-/Büroeinheit 1≈ 230 m2 Gewerbeeinheit Konstruktion: Großblockmauerwerk Raumhöhe: 2,75 m Bruttogeschossfläche: 1060 m2 Grundstücksgröße: 1444 m2 Heizenergiebedarf: 23,9 kWh/m2a Baukosten: 828 293 ™ 895 ™/m2 Fertigstellung: 5/2000

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Günstiges Bauland gibt es selbst im Berliner Villenviertel Zehlendorf: Für ein gut 1400 Quadratmeter großes Restgrundstück zwischen Kleingärten und Gewerbegebiet, dessen Wohnnutzung allerdings erst genehmigt werden musste, entwarfen die Architekten eine kosten- und flächensparende Reihenbebauung aus drei Hauseinheiten und großen Gartenhöfen. Der Typus des Hofhauses bietet, neben einer hohen Ausnutzung des Grundstücks, die Möglichkeit funktional getrennter Gebäudeflügel und ein hohes Maß an Privatheit bei baulicher Dichte. Zu einer kostengünstigen Realisierung trugen der Verzicht auf eine Unterkellerung und die Bauweise aus großformatigen Kalksandsteinen und Filigrandecken bei, die einen raschen Baufortschritt ermöglichte. Die introvertierten Gebäude bestehen aus zweigeschossigen »Haupthäusern« und sind an der Südostseite durch eingeschossige »Seitenflügel« verbunden. Als maßgeschneiderte, homogene Hülle bindet eine präzise verarbeitete Lärchenholzverschalung alle Bauteile zusammen und unterstreicht so die Kammstruktur und den kubischen Charakter der Gebäude. Einzig die auskragenden Vordächer über den Haustüren akzentuieren die Eingänge. Die Nordwestfassaden sind bis auf die hoch liegenden, bündig eingebauten Fensterbänder geschlossen, um die Privatheit der Gartenhöfe zu gewährleisten. Die Höfe selbst sind durch Sichtbetonwände und Aluminiumschiebetore zur Straße hin geschlossen. Im Gegensatz zum Äußeren des Hauses bestimmen Offenheit und Transparenz die Innenräume. Jede Hauseinheit verfügt über 250 Quadratmeter Wohnfläche. Dank der frei gespannten Stahlbetondecken ist die Raumaufteilung dabei flexibel. Das Grundmodul von 6,50 ≈ 10 Metern und 2,75 Metern lichter Höhe ist beliebig teilbar und ermöglicht verschiedene Grundrissvarianten. Im Erdgeschoss befinden sich die Wohn-, Kochund Essbereiche. Die Seitenflügel sind für gewerbliche Nutzungen wie Büroflächen oder Werkstatträume vorgesehen. Raumhohe, schwellenlose Glasschiebetüren schaffen fließende Übergänge zum Gartenhof. Über ein Glasdach belichtet führt im zentralen Eingangsbereich eine einläufige Sichtbetontreppe hinauf in das Obergeschoss. Dort befinden sich neben einem Schlafzimmer mit vorgelagerter Dachterrasse drei gleich große Zimmer von etwa 14 Quadratmeter, die ein gemeinsamer Flur verbindet. Für künftige Erweiterungen ist die Möglichkeit einer Aufstockung vorgesehen. Schlichte Formen, einfache Materialien und reduzierte Details prägen das gesamte Hausinnere, sie sind am Stahlgeländer der Treppe ebenso ablesbar wie an den raumhohen Schiebetüren und Einbauschänken aus MDF-Platten.

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Westansicht • Schnitt Erdgeschoss • Obergeschoss Maßstab 1:400 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

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Eingang Wohn- und Esszimmer Arbeitszimmer Hauswirtschaftsraum Büro Empfang Schlafzimmer Spielflur Zimmer Seminarraum Teeküche Dachterrasse

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Schnitt

Maßstab 1:20

1 Abdeckblech Aluminium 3 mm 2 Dachaufbau: Kies 50 mm Schutzvlies Wärmedämmung Hartschaum 140 mm Abdichtung Kunststoffbahn 2 mm Dampfsperre 4 mm Gefällebeton 1% Stahlbeton 220 mm 3 Schalung Lärche gehobelt 22 mm 4 Lüftungsflügel Oberlicht mit Isolierverglasung ESG 6 mm + SZR 16 mm + VSG 2≈ 4 mm 5 Wasserableitblech Aluminium 3 mm 6 Holz-Aluminiumfenster mit Isolierverglasung, ESG 8 mm + SZR 12 mm + ESG 8 mm 7 Wandaufbau: Schalung Lärche gehobelt 22 mm Lattung 50/100 mm Hinterlüftung 20 mm Wärmedämmung Mineralfaser 80 mm Mauerwerk Kalksandstein 500/175/625 mm Innenputz 15 mm 8 Bodenaufbau: Industrieparkett Eiche 22 mm Anhydritestrich mit Fußbodenheizung 45 mm Hartschaumverbundplatte 36 mm Trittschalldämmung 15 mm PE-Folie, Stahlbeton 220 mm 9 Flachstahl lackiert ¡ 12/55 mm 10 Sichtbetontreppe Fertigteil 11 Isolierstein

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Architekten – Projektdaten

Wohnanlage in Gantschier

Hanghäuser in Innsbruck

Bauherr: Holzbau Fritz Architekt: Hans Hohenfellner, Feldkirch Mitarbeiter: Hansjörg Thum Tragwerksplaner: Erik Brugger, Bludenz Bruttorauminhalt: 2 272 m3 Grundstücksfläche: 1 572 m2 Heizwärmebedarf: 70,5 kWh/m2a (Randhaus), 65,1 Wh/m2a (Mittelhaus) Baukosten: 1,32 Mio ™ Baujahr: 2005

Bauherr: Errichtergemeinschaft Jagdgasse; Zanon, Danler, Hüttemann/Strolz, Innsbruck Architekten: Holz Box Tirol, Innsbruck, Erich Strolz, Armin Kathan Mitarbeiter: Ferdinand Reiter, Judith Simoni-Lang Tragwerksplaner: Ingo Gehrer, Höchst Bauleiter: Karl Grissmann, Innsbruck Anzahl Wohneinheiten: 3 Bruttogeschossfläche: 820 m2 Bruttorauminhalt: 2 400 m3 Grundstücksfläche/Grünfläche: 1 080 m2/800 m2 Heizwärmebedarf: 49 kWh/m2a Baujahr: 7/1999

[email protected] Hans Hohenfellner Geboren 1954 in Schruns; 1981 Diplom an der TU Innsbruck; seit 1985 eigenes Architekturbüro in Feldkirch; seit 1991 Lehrtätigkeit an der HTL Rankweil; seit 1991 Tätigkeit als Gestaltungsbeirat in diversen Gemeinden.

[email protected] www.holzbox.at Armin Kathan Geboren 1961 in Lech; Architekturstudium an der Universität Innsbruck und der Akademie der Angewandten Künste in Wien; seit 1993 Büro mit Erich Strolz in Innsbruck. Erich Strolz Geboren 1959 in Warth-Hochkrumbach; Architekturstudium an der TU Graz und der Universität Innsbruck; seit 1993 Büro mit Armin Kathan in Innsbruck.

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Wohnsiedlung in Viken

Patchworkhaus in Müllheim

Reihenhäuser in Darmstadt

Wohnsiedlung in Stuttgart

Bauherr: HSB Nordvästra Skåne Architekten: Tegnestuen Vandkunsten, Kopenhagen Mitarbeiter: Jens Thomas Arnfred, Svend Algren, Flemming Ibsen, Thomas Nybo Rasmussen Tragwerksplaner: J&W Byggprojektering, Helsingborg Generalunternehmer: Midroc Construction AB, Helsingborg Anzahl Wohneinheiten: 58 Bruttogeschossfläche: 7 000 m2 Grundstücksgröße: 31 000 m2 Baukosten: 75 Mio SEK Baujahr: 4/2002

Bauherr: Claudia Daubenberger Architekten: pfeifer.kuhn.architekten, Freiburg Mitarbeiter: Thomas Gillich, Simone Wechsler Tragwerksplaner: Greschik+Falk+ Partner, Steinen/Berlin Energiekonzept: Delzer Kybernetik, Lörrach Haustechnik: Balck+Partner, Heidelberg Bruttogeschossfläche: 336 m2 Grundstücksfläche/Grünfläche: 804 m2/500 m2 Heizwärmebedarf: 77,38 kWh/m2a Baukosten: 480 000 ™ Bauzeit: 9 Monate Fertigstellung: 4/2005

Architekten: zimmermann.leber.feilberg architekten, Darmstadt Mitarbeiter: Alexander Dill, Barbara Naske Tragwerksplaner: Benninghoven Ilgmeier Partner, Langen 1. Bauabschnitt Anzahl Wohneinheiten: 22 Bruttogeschossfläche: 3 450 m2 Bruttorauminhalt: 14 800 m3 Grundstücksfläche: 6 042 m2 Heizwärmebedarf: 51 kWh/m2a Baukosten: 4,5 Mio ™, 918 ™/m2 Baujahr: 6/2003 2. Bauabschnitt Anzahl Wohneinheiten: 7 Bruttogeschossfläche: 1 128 m2 Bruttorauminhalt: 5 133 m3 Grundstücksfläche: 1 343 m2 Heizwärmebedarf: 45 kWh/m2a Baukosten: 1,6 Mio ™, 1 000 ™/m2 Baujahr: 8/2004

Bauherr: SWSG–Stuttgarter Wohnungs- und Städtebau GmbH Architekten: Kohlmayer Oberst Architekten, Stuttgart Mitarbeiter: A. Ocker, Ch. Walker Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Steffen Merkle Anzahl Wohneinheiten: 37 Bruttogeschossfläche: 10 250 m2 Bruttorauminhalt: 28 500 m3 Heizwärmebedarf: 8,0–9,4 kWh/a Baukosten: 8,45 Mio ™ Baujahr: 2003

www.vandkunsten.com Svend Algren Geboren 1937; Landschaftsarchitekt; 1970 Gründung des Büros Tegnestuen Vandkunsten. Jens Thomas Arnfred Geboren 1947; Professor; Architekt; 1970 Gründung des Büros Tegnestuen Vandkunsten. Michael Sten Johnsen Geboren 1938; Professor; Architekt; 1970 Gründung des Büros Tegnestuen Vandkunsten. Steffen Kragh Geboren 1947; Architekt; 1970 Gründung des Büros Tegnestuen Vandkunsten. Flemming Ibsen Geboren 1959; Architekt; seit 1987 Mitarbeit bei Tegnestuen Vandkunsten. Thomas Nybo Rasmussen Geboren 1961; Architekt; seit 1992 Mitarbeit bei Tegnestuen Vandkunsten.

[email protected] www.pfeifer-kuhn.de Günter Pfeifer Geboren1943 in Schopfheim; 1967 Diplom an der Staatlichen Werkkunstschule Kassel; seit 1975 eigenes Architekturbüro in Lörrach und Freiburg; seit 1992 Professor an der TU Darmstadt; 2001 pfeifer roser kuhn architekten in Freiburg; seit 2005 pfeifer.kuhn.architekten in Freiburg. Christoph Kuhn Geboren 1966 in Saarbrücken; 1993 Diplom an der TU Berlin; 1994 Mitarbeit bei Harald Roser in Freiburg; seit 1998 roser I kuhn architekten in Freiburg; seit 2001 pfeifer roser kuhn architekten in Freiburg; seit 2005 pfeifer.kuhn. architekten in Freiburg.

[email protected] www.zlf-architekten.de Thomas Zimmermann Geboren 1954 in Stuttgart; Studium an der TU Berlin und TH Darmstadt; seit 1990 Professor an der FH Frankfurt am Main; seit 2001 Architekturbüro Zimmermann+ Leber; seit 2002 zimmermann. leber.feilberg architekten. Klaus Leber Geboren 1969 in Offenbach; Studium an der FH Frankfurt am Main; seit 2001 Architekturbüro Zimmermann+Leber; seit 2002 zimmermann.leber.feilberg architekten.

Hanghaus in Bietigheim-Bissingen Bauherr: privat Tragwerksplaner: Ingenieurteam Bergmeister, Vahrn-Neustift Wohneinheiten: 2 Bruttogeschossfläche: 597 m2 Bruttorauminhalt: 1 791 m3 Heizwärmebedarf: 34,973 kWh/m2a Baukosten: 800 000 ™ Baujahr: 9/2004 www.kohlmayer-oberst-architekten.de Regina Kohlmayer Geboren 1964; 1991 Diplom an der TU Kaiserslautern; seit 1998 Büro mit Jens Oberst. Jens Oberst Geboren 1964; 1994 Diplom an der TU Kaiserslautern; seit 1998 Büro mit Regina Kohlmayer.

Jörg Feilberg Geboren 1963 in Mechernich; Studium an der FH Darmstadt; seit 2002 zimmermann.leber.feilberg architekten.

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Ferienhäuser in Hvide Sande

Reihenhäuser in Mulhouse

Wohnhausgruppen in Almere

Reihenhäuser in Kanoya

Bauherr: Holmsland klit Tourist Society Architekten: Cubo Arkitekter A/S, Aarhus Mitarbeiter: Peter Dalsgaard, Lars Juel Thiis, Bo Lautrup, Ib Valdemar Nielsen Tragwerksplaner: Niras A/S und Troels Jensen Aps Anzahl Wohneinheiten: 70 Bruttogeschossfläche: 7 900 m2 Grundstücksfläche/Grünfläche: 31 000 m2/23 850 m2 Baujahr: Bauabschnitt 1: 2004, Bauabschnitt 2: 2005 Bauabschnitt 3: voraussichtlich 6/2006

Bauherr: SOMCO, Mulhouse Architekten: Lacaton Vassal Architectes, Paris Mitarbeiter: Anne Lacaton, Jean Philippe Vassal, David Pradel, David Duchein Tragwerksplaner: Loeb Ingénierie SA, Cesma Anzahl Wohneinheiten: 14 Grundstücksfläche: 1 690 m2 Baukosten: 1,05 Mio ™ Baujahr: 1/2005

Bauherr: Visser Bouwmaatschappij B.V., Huizen Architekten: UN Studio Van Berkel & Bos, Amsterdam Mitarbeiter: Gianni Cito, Henri Snel, Boudewijn Rosman, Axel Jung, Katrin Meyer, Aad Krom Generalunternehmer: Ingenieursgroep van Rossum, Almere-Haven Anzahl Wohneinheiten: 48 in 3 Haustypen Bruttogeschossfläche: 9 640 m2 Grundstücksfläche: 15 147 m2 Konstruktion: Module aus Stahlbeton /Stahl Baujahr: 2001

Bauherr: Shozo Kobayashi/K‘s work net Architekten: Noriko and Kaoru Suehiro/NKS architects, Fukuoka Tragwerksplaner: Yoko Masuda Anzahl Wohneinheiten: 9x Wohnen + 2x Laden Bruttogeschossfläche: 505,96 m2 Grundstücksfläche: 2 244,36 m2 Baukosten: 90 Mio Yen, 1189 ™/m2 Bauzeit: 10/2001–4/2002

www.cubo.dk Ib Valdemar Nielsen Geboren 1949 in Esbjerg, Dänemark; 1980 Diplom an der Aarhus School of Architecture; 1991 Gründung von Cubo. Bo Lautrup Geboren 1954 in Aarhus, Dänemark; 1983 Diplom an der Aarhus School of Architecture; 1991 Gründung von Cubo. Lars Juel Thiis Geboren 1955 in Aalborg, Dänemark; 1983 Diplom an der Aarhus School of Architecture; 1985 Postgraduierten-Diplom der Architectural Association in London; 1991 Gründung von Cubo. Peter Dalsgaard Geboren 1954 in Hjørring, Dänemark; 1983 Diplom an der Aarhus School of Architecture; 1991 Gründung von Cubo.

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[email protected] Anne Lacaton Geboren 1955 in Saint Pardoux, Frankreich; 1980 Diplom an der Ecole d’Architecture de Bordeaux; 1984 Diplom für Stadtplanung an der Universität Bordeaux; 1984 Gründung des gemeinsamen Büros Lacaton & Vassal in Bordeaux; später Übersiedlung nach Paris; 2003–04 Gastprofessorin an der Architekturschule Lausanne, Ecole Athenaeum Architecture & Design. Jean Philippe Vassal Geboren 1954 in Casablanca, Marokko; 1980 Diplom an der Ecole d’Architecture de Bordeaux; 1980–85 Architekt und Stadtplaner in Niger, Westafrika; 1984 Gründung des gemeinsamen Büros Lacaton & Vassal in Bordeaux; später Übersiedlung nach Paris; 1992–99 Professor in Bordeaux; seit 2002 Professor an der L’Ecole d‘Architecture de Versailles; 2005 Gastprofessor an der Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf.

[email protected] www.unstudio.com Ben van Berkel Geboren 1957 in Utrecht; Studium an der Rietveld Academy in Amsterdam und der Architectural Association London; 1987 Diplom; 1988 Büro mit Caroline Bos in Amsterdam; Van Berkel & Bos Architectuurbureau; seit 1998 UN Studio; Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main.

[email protected] www.nksarc.com Noriko Suehiro Geboren 1960 in Kyoto, Japan; 1983 Bachelor am Department of Residence, Japan Women’s University; 1985 Master; 1985–91 SKM architects and planners, Tokyo, Japan; 1992–94 architecture studio Herman Hertzberger, Amsterdam; seit 1995 Büro NKS architects. Kaoru Suehiro Geboren 1961 in Oita, Japan; 1984 Bachelor am Department of Architecture, Kyushu University; 1986 Master; 1986–90 SKM architects and planners, Tokyo; 1990–91 Emergent Architects of Tokyo; 1991–94 Berlage Institute, Amsterdam; 1993 architecture studio Herman Hertzberger, Amsterdam; seit 1998 Büro NKS architects; seit 2005 außerordentlicher Professor an der Kyushu University.

Schallschutzreihenhäuser in Hilversum

Reihenhauszeile in München

Doppelhaus in Münchenstein

Stadthäuser in Nürnberg

Bauherr: Slokker Vastgoed bv Architekten: VHP s+a+l, Rotterdam (Maurice Nio arbeitete als Projektarchitekt bei VHP s+a+l vor der Gründung von NIO architecten) Mitarbeiter: Remco Arnold, Eric Lucas, Maurice Nio, Jaakko van ’t Spijker Tragwerksplaner: Adviesbureau Steens, Zoetermeer Generalunternehmer: Slokker Bouwgroep bv Anzahl Wohneinheiten: 12 Bruttogeschossfläche: 2 484 m2 Grundstücksfläche: 5 911 m2 Baukosten: 3,29 Mio ™ Baujahr: 2001

Architekten: von Seidlein, Fischer, Konrad, Röhrl, München Anzahl Wohneinheiten: 10 Grundstücksfläche/Grünfläche: 6 745 m2/4 883 m2 Baukosten: 4 Mio ™ Baujahr: 2001

Architekten: Steinmann & Schmid Architekten AG BSA SIA, Basel Mitarbeiter: Thomas Güntensperger Tragwerksplaner: Ulmann & Kunz Bauingenieure AG, Basel Ausführendes Bauunternehmen: Stamm Bau AG, Rheinfelden Anzahl Wohneinheiten: 2 Bruttogeschossfläche: 670 m2 Grundstücksfläche: 800 m2 Heizwärmebedarf: 40,8 kWh/m2a Baujahr: 2001

Architekten: att architekten, Artur Asam, Markus Gentner, Nünberg Tragwerksplaner: Ingenieur Büro Schrittesser, Nürnberg Lichtplanung: Ruedell Lichtdesign, Nürnberg Anzahl Wohneinheiten: 5 Bruttogeschossfläche: 156 m2 Bruttorauminhalt: 1 366 m3 Grundstücksfläche: 700 m2 Baukosten: 1 390 ™/m2, 360 000 ™ Baujahr: 5/2002

Maurice Nio Geboren 1959; 1988 Diplom an der Architekturfakultät der Delft University of Technology; 1991–96 Realisierung von Projekten bei BDG Architekten Ingenieurs; 1997–99 Mitarbeit bei VHP stedebouwkundigen+architekten+landschapsarchitekten; seit 2000 eigenes Büro NIO architecten.

[email protected] Peter C. von Seidlein Geboren 1925 in München; 1950 Diplom an der TH München; 1951–52 Illinois Institute of Technology in Chicago; 1953 Staatsprüfung; 1956–59 Assistent bei Prof. Hassenpflug, TH München; seit 1958 Freischaffender Architekt; 1974–96 Professor an der Universität Stuttgart; 1976–2003 Mitglied der Stadtgestaltungskommission München; seit 1987 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin; seit 1990 Mitglied des Landesdenkmalrats Bayern; seit 1996 Büro mit Stephan Röhrl; 1999 Ehrendoktorwürde der TU München. Stephan Röhrl Geboren 1958 in München 1987 Diplom an der Universität Stuttgart; 1987–88 Büro Heinle, Wischer und Partner, Stuttgart; 1988–96 Büro von Seidlein, München; seit 1996 Büro mit Peter C. von Seidlein.

[email protected] www.steinmann-schmid.ch Peter Steinmann Geboren 1961 in Luzern; 1991 Diplom HTL Muttenz; seit 1992 Büro mit Herbert Schmid; 1994 Assistent an der ETH Zürich; 1999 Dozent an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich. Herbert Schmid Geboren1960 in Brig; 1987 Diplom an der ETH Zürich; 1989 Nachdiplomstudium Energie an der HTL Muttenz; seit 1992 Büro mit Peter Steinmann.

[email protected] www.wohnkreativ.de www.markus-gentner-architekt.de Markus Gentner Geboren 1965; Studium der Architektur an der FH Nürnberg; 1991– 99 Mitarbeit bei Frese+ Kleindienst Architekten BDA, Nürnberg; 1999 Eintritt in die Bürogemeinschaft att architekten, Nürnberg; 2004 Architekturpreis der Stadt Nürnberg. Artur Asam Geboren 1958; 1986 Diplom an der FH Nürnberg; 1990 Gründung der Bürogemeinschaft att architekten in Nürnberg; 2003 Umweltschutzpreis 2004 Architekturpreis der Stadt Nürnberg.

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Reihenhäuser in Küsnacht

Reihenhäuser in Göppingen

Wohnanlage in Gouda

Wohnsiedlung in Neu-Ulm

Bauherr: Stephan+Nicola Preisig-Mills/ Barbara Weber+Bruno Oertli/ Ruedi Müller+Erika Roth, Küsnacht Architekten: Weber.Oertli. Architekten, Küsnacht Tragwerksplaner: Karl Böchlinger, Küsnacht Anzahl Wohneinheiten: 3 Wohnfläche: 615 m2 Grundstücksfläche: 1108 m2 Heizwärmebedarf: 39 kWh/m2a (Haus B) Baukosten: 3.2 Mio CHfr Baujahr: 7/1999

Bauherr: Wohnbau GmbH Göppingen Architekten: Wick+Partner, Stuttgart Mitarbeiter: Griet Altendorfer, Sandra Steinhauser, Brigitte Müller, Michael Gunser, Michael Schröder, Elke Tittel, Stephan Wurster Anzahl Wohneinheiten: 36 Bruttogeschossfläche: 5 240 m2 Grundstücksfläche: 9 700 m2 (Mittelhaus) Heizwärmebedarf: 4 752 kWh/a (Mittelhaus) 5 852 kWh/a (Randhaus) Baukosten: 4,60 Mio ™ Baujahr: 1999

Bauherr: Bouwgroep Ouwe Gouwe, Gouda Architekten: KCAP architects& planners, Rotterdam Mitarbeiter: Paul van der Voort, Eric Slotboom, Anet Schurink, Ana Viegas, Thomas Gebert, Dennis Wijsbroek, Tycho Saariste Tragwerksplaner: Hopman engineering bureau, Gouda Anzahl Wohneinheiten: 52 Bruttogeschossfläche: je Wohneinheit 200 m2 Bruttorauminhalt: je Wohneinheit 500 m3 Baukosten: 15 Mio ™ Baujahr: 2001

Bauherr: NUWOG Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm GmbH Architekten: G. A. S.-Sahner, Stuttgart Mitarbeiter: Torsten Belli, Jürgen Sick, Susanne Werner, Herrmann Falch Tragwerksplaner: Ingenieurbüro Müller, Kirchberg/Iller Haustechnik/Elektroplaner: Ingenieurbüro Spleis, Laupheim Generalunternehmer: Schweizer OHG, Westerheim Anzahl Wohneinheiten: 20 Bruttogeschossfläche: 123,4 m2– 143,3 m2, gesamt: 2 731 m2 Grundstücksfläche: 3 879 m2 Heizwärmebedarf: 60,83–68,00 kWh/m2a Baukosten: 817,26–941,04 ™/m2 Wohnfläche, Gesamtsumme: 1,82 Mio ™ Bauzeit: 6–7 Monate je Haus Baujahr: 5/2000

[email protected] www.weber-oertli.ch Barbara Weber Geboren 1966; 1996 Diplom an der ETH Zürich; 2001 Eidgenössischer Fachausweis an der Fachhochschule für Immobilienschätzer; 1989–96 Müller und Suter, Architekten SIA, Zürich, Atelier WW, Zürich, Dahinden und Heim, Winterthur, Philip Cox, Richardson, Taylor und Partners, Sydney; seit 1997 Büro mit Bruno Oertli in Küsnacht; seit 2004 Partner von stucki_ weber_partner_ag. Bruno Oertli Geboren 1958; 1981 Diplom am Technikum Winterthur; 1981–92 Müller und Suter, Architekten SIA, Zürich; 1993–97 AREA, Winterthur; seit 1997 Büro mit Barbara Weber in Küsnacht; seit 2004 Partner von stucki_weber_partner_ag.

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[email protected] www.wick-partner.de Karl Haag Geboren 1950; 1971–77 Studium an der TH Braunschweig und an der Universität Stuttgart; seit 1984 Wick+Partner, Stuttgart. Roland Wick Geboren 1935; 1960 Diplom an der TH Stuttgart; seit 1963 freiberuflich tätig; 1982–98 Professur an der TU Darmstadt; seit 1976 Wick+Partner, Stuttgart. Wolfgang Schaufelberger Geboren 1944; 1973 Diplom an der Universität Stuttgart; seit 1984 Wick+Partner, Stuttgart.

[email protected] www.kcap.nl Kees Christiaanse Geboren 1953 in Amsterdam; 1988 Diplom an der Delft University of Technology; 1989 Gründung von Kees Christiaanse Architects & Planners in Rotterdam, seit 2002 KCAP Architects & Planners; 1990 Gründung von ASTOC Architects & Planners in Köln; 1996–2003 Professor an der TU Berlin. Eric Slotboom Geboren 1949 in Amsterdam; Studium an der TU Delft; 1978–91 Mitarbeit im Ingenieurbüro Grabowsky+Poort; seit 1991 Mitarbeit bei KCAP. Paul van de Voort Geboren 1967 in Haarlem, Niederlande; 1995 Diplom an der TU Delft; 1997–2001 Mitarbeit bei KCAP; seit 2001 eigenes Büro DaF-architecten in Rotterdam.

[email protected] www.GAS-sahner-architekten.de Georg Sahner Geboren 1955; 1983 Diplom an der Universität Stuttgart; 1986–87 Lehrauftrag an der FH Biberach; seit 1986 Zusammenarbeit mit Klara Sahner; seit 2001 Professor an der FH Augsburg; seit 2005 Mitglied im Werkbund Bayern; seit 2006 Leiter des Masterstudiengangs Energie Effizienz Design. Klara Sahner Geboren 1955; 1983 Diplom an der Universität Stuttgart; seit 1986 Zusammenarbeit mit Georg Sahner.

Doppelhäuser in Sevilla

Doppelhaussiedlung in Ostfildern

Mehrgenerationenhaus in Karlsbad

Kettenhäuser in Berlin

Bauherr: Hernosa Desarrollos Inmobiliarios, SA Architekten: Joaquín Caro Gómez, José Sánchez-Pamplona García MItarbeiter: Francisco Gutiérrez de Cabiedes Espinosa, Rafael García Ruz, Ángela Moreno Díaz, Alejandro Rapallo Martínez, José Manuel Mayén Morán, Milagrosa Moreno Lucena Tragwerksplaner: Francisco Duarte Jiménez Anzahl Wohneinheiten: 66 Bruttogeschossfläche: 281 m2 je Wohneinheit Grünfläche: 530 m2 je Wohneinheit Heizwärmebedarf: Heizung 18,50 kWh/m2a, Kühlung 23,60 kWh/m2a Baukosten: 3,31 Mio ™ Baujahr: 3/2005

Bauherr: HKPE Hofkammer Projektentwicklung, Achim Geisbauer Architekten: Fink+Jocher, München Mitarbeiter: Florian Braun, Andreas Matievits, Verena Wilcke Tragwerksplaner: Hartung+Partner Wohneinheiten: 17 Bruttogeschossfläche: 6 063 m2 Bruttorauminhalt: 28 600 m3 Grundstücksfläche/Grünfläche: 9 226 m2/5 569 m2 Heizwärmebedarf: 56,52 kWh/m2a Baukosten: 5,5 Mio ™, 1180 ™/m2 Wohnfläche Baujahr: 1/2006

Bauherr: Bernd Wetzstein Architekten: Gruber+Kleine-Kraneburg, Frankfurt am Main Mitarbeiter: Marcel Koch-Mehrin, Lena Haas Tragwerksplaner: Peter Rothenbücher, Ingenieurbüro für Baustatik Wohneinheiten: 2 Bruttogeschossfläche: 470 m2 Bruttorauminhalt: 1 500 m3 Grundstücksfläche/Grünfläche: 561 m2/326 m2 Baukosten: 400 000 ™ Bauzeit: 7/2001– 4/2002

Bauherr: Marita Waldhöfer, Monika Förg, Heinrich Holk, Andreas Becher, Berlin Architekten: Becher + Rottkamp Dipl.-Ing. Architekten BDA, Berlin Tragwerksplaner: Ingenieurbüro für Tragwerksplanung GmbH & Co.KG, Mannheim Bruttogeschossfläche: 1 060 m2 Grundstücksfläche: 1 444 m2 Heizwärmebedarf: 23,9 kWh/m2a Baukosten: 828 293 ™ Baujahr: 5/2000

Joaquín Caro Gómez Geboren 1975; Architekturstudium; Auszeichnungen: 7. Architekturpreis der Provinz Jaen; 12. Architekturpreis der Architektenkammer der Provinz Huelva. José Sánchez-Pamplona Garcia Geboren 1963; Architekturstudium; Auszeichnungen: 7. Architekturpreis der Provinz Jaen; 12. Architekturpreis der Architektenkammer der Provinz Huelva.

[email protected] www.fink-jocher.de Dietrich Fink Geboren 1958 in Burgau; 1984 Diplom an der TU München; 1988 Akademischer Rat am Institut für Städtebau und Regionalplanung an der TU München; seit 1991 Büro mit Thomas Jocher in München; 1998 Gastprofessur an der TU München; 1999–2004 Professur an der TU Berlin; seit 2004 Professur an der TU München. Thomas Jocher Geboren 1952 in Benediktbeuern; 1980 Diplom an der TU München; 1984–90 Akademischer Rat am Institut für Städtebau und Regionalplanung an der TU München; 1991 Promotion; seit 1991 Büro mit Dietrich Fink in München; seit 1997 Professor an der Universität Stuttgart; 2004 Gastprofessor an der Tongji Universität, Shanghai.

[email protected] www.gruber-kleinekraneburg.de Martin Gruber Geboren 1963 in Weiden; 1990 Diplom an der FH Würzburg; 1991–94 Architekt bei Prof. O.M. Ungers, Frankfurt am Main; seit 1995 gemeinsames Büro mit Helmut Kleine-Kraneburg in Frankfurt am Main; 1995–99 zweites Büro in Berlin; 1999–2000 Gastprofessor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Helmut Kleine-Kraneburg Geboren 1961 in Rheda-Wiedenbrück; 1989 Diplom an der TU Hannover; 1989–94 Architekt bei Prof. O.M. Ungers, Frankfurt am Main; seit 1995 gemeinsames Büro mit Martin Gruber in Frankfurt am Main; 1995–99 zweites Büro in Berlin; 2000 Gastprofessor an der Universität Kassel; 2001– 02 Vertretungsprofessor, seit 2003 Professor an der Universität Kaiserslautern.

[email protected] www.becher-rottkamp.de Andreas Becher Geboren1960 in Hofgut Holschbach; 1988 Diplom an der Universität (GH) Paderborn; 1988–89 TU Berlin; 1989 im Büro Prof. Otto Steidle, München; 1991 Master of Architecture am Virginia Polytechnic Institute Blacksburg, USA; 1993 Bürogründung Becher+Rottkamp Architekten. Elmar Rottkamp Geboren1963 in Peckelsheim; 1987 Diplom an der Universität (GH) Paderborn; 1987–88 Projektleiter im Büro Prof. Hubert Krawinkel, Paderborn; 1988–90 Universität Dortmund; 1990–93 Projektpartner im Büro Jörg Friedrich, Hamburg; 1993 Bürogründung Becher+ Rottkamp Architekten.

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Herausgeber und Autoren

Christian Schittich (Herausgeber) Jahrgang 1956 Architekturstudium an der Technischen Universität München, anschließend 7 Jahre Büropraxis, publizistische Tätigkeit, seit 1991 Redaktion DETAIL, Zeitschrift für Architektur und Baudetail, seit 1992 verantwortlicher Redakteur, seit 1998 Chefredakteur, Autor und Herausgeber zahlreicher Fachbücher und Fachartikel. Andrea Wiegelmann Jahrgang 1969 Ausbildung als Bauzeichnerin, Berufstätigkeit, Architekturstudium an der Technischen Universität Darmstadt, seit 1996 publizistische Tätigkeit, u.a. für die db – deutsche Bauzeitung, seit 2000 Redaktion DETAIL, seit 2002 Redakteurin. Zahlreiche Fachbücher und Fachartikel über Architektur. Walter Stamm-Teske Jahrgang 1948 Architekturstudium und Diplom an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, seit 1976 selbständiger Architekt, Schwerpunkt preiswerte, kommunikative Wohnsiedlungen, Bauen im Bestand 1981–83 Assistent, 1985–88 Oberassistent an der ETH Zürich, Lehrstuhl Stadt und Wohnbau, 1985 –89 Stadtrat in Kaiserstuhl, Bauvorstand, 1986–89 Dozent an der Höheren Schule für Gestaltung in Basel, seit 1993 Professor für Entwerfen und Wohnungsbau an der Bauhaus-Universität Weimar. Zahlreiche Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen zum Wohnungsbau. Lars-Christian Uhlig Jahrgang 1969 Architekturstudium an der Bauhaus-Universität Weimar und in Glasgow, 1998–2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar, Bereiche Wohnungsbau und Öffentlichkeitsarbeit, seit 2006 Referent im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Referat Baukultur, Architektur, Städtebau. Forschungsarbeiten über Wohnungsbau, wissenschaftliche Begleitung von Wohnungsbauprojekten sowie zahlreiche Veröffentlichungen, Ausstellungen und Publikationen über Architektur. Patrick Jung Jahrgang 1966 Maschinenbaustudium an der Universität Stuttgart, Schwerpunkt Technologien zur Energieeinsparung, 1992 Assistenz am Forschungszentrum der Europäischen Gemeinschaft JRC, Ispra, Italien, seit 1996 Dozent und wissenschaftlicher Beirat an der Donau-Universität Krems, Österreich, seit 1997 Inhaber des Ingenieurbüro P. Jung, Konzepte für innovative Gebäude, Köln, seit 2004 Visiting Professor der Donau-Universität Krems, Department für Bauen und Umwelt.

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Literatur

Bücher Atelier 5 (Hrsg.): Siedlungen und städtebauliche Projekte, Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1994 Benevolo, Leonardo: Die Geschichte der Stadt, Campus Verlag, Frankfurt/New York (8. Auflage) 2000

Zeitschriften Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Siedlungsmodelle. Neue Wege zu preiswertem, ökologischem und sozialem Wohnen in Bayern. Wohnungen und Haustypen, Rieß Druck- und Verlags GmbH, Benediktbeuern, 2004

Döring Dahmen Joeressen Architekten: Bauten und Projekte 1995–2000, Verlag Müller + Busmann, Wuppertal 2001

Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Wohnmodelle Bayern 1984 –1990, Verlag Georg D. W. Callwey, München 1990

Faller, Peter: Der Wohnungsgrundriss, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2002

Reinborn, Dietmar: Städtebau im 19. und 20. Jahrhundert, Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/ Köln, 1996

Flagge, Ingeborg (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Band 5. Von 1945 bis heute. Aufbau, Neubau, Umbau, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999

Reulecke, Jürgen (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Band 3. 1800 –1918 Das bürgerliche Zeitalter, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1997

Gast, Klaus-Peter: Wohn-Pläne. Neue Wege im Wohnungsbau, Birkhäuser Verlag, Basel/Boston/ Berlin 2005 Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover (Hrsg.): ... zum Wohnen in der Stadt. Architekten planen und bauen mit einer städtischen Gesellschaft, Quesen, Lammspringe/Hildesheim 2004 Harlander, Tilman (Hrsg.): Villa und Eigenheim – Suburbaner Städtebau in Deutschland, Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg und Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2001 Heider, Katharina: Doppelhäuser und Reihenhäuser. Aktuelle Beispiele zeitgenössischer Architektur, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2006 Hertzberger, Herman (Hrsg.): Herman Hertzberger-Articulations, Prestel Verlag, München 2002 Isphording, Stephan: Bauen und Wohnen in der Stadt. Stadthäuser, Aufstockungen, Nachverdichtungen, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/ München 2003 Kähler, Gert (Hrsg.): Geschichte des Wohnens Band 4. 1918–1945 Reform, Reaktion, Zerstörung, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1996

Stamm-Teske, Walter (Hrsg.): Preiswerter Wohnungsbau in den Niederlanden 1993 –1998, Verlag Bau und Technik, Düsseldorf 1998 Thau, Carsten; Vindum, Kjeld: Arne Jacobsen, Arkitektens Forlag/Danish Architectural Press, Kopenhagen 2002

archithese 4/2003 Wohnbauprogramme Architektur + Wettbewerbe 9/1997 Reihen- und Stadthäuser Architecture and Urbanism 5/2002 Possibilities of Collective Living Baumeister 1/2002 Wohnen in der Reihe Bauwelt 41/2003 Das vervielfältigte Eigenheim Der Architekt 4/2003 Kultur des Wohneigentums Detail 3/2002 Konzept Wohnungsbau Deutsche Bauzeitung, 5/2005 Stadt Wohnen The Architectural Review 6/2001 Houses in Groups

Uhlig, Lars-Christian; Stamm-Teske, Walter (Hrsg.): Neues Bauen am Horn. Eine Mustersiedlung in Weimar, Universitätsverlag, Leipzig 2005 Van Gool, Rob; Hertelt, Lars; Raith, Frank-Bertolt; Schenk, Leonhard: Das niederländische Reihenhaus. Serie und Vielfalt, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000 Weeber, Hannes; Weeber, Rotraut; Fritz, Antje; Dörrie, Axel: Besser wohnen in der Stadt. Konzepte und Beispiele für Familienwohnungen, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2005 Das städtische Reihenhaus. Geschichte und Typologie, hrsg. von der Wüstenrot Stiftung, Karl Krämer Verlag, Stuttgart/Zürich 2004 Wohnbauen in Deutschland, hrsg. von der Wüstenrot Stiftung, Karl Krämer Verlag, Stuttgart/ Zürich 2000

Lampugnani, Vittorio Magnago (Hrsg.): Lexikon der Architektur des 20. Jahrhunderts, Verlag Gerd Hatje, Ostfildern 1998

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Abbildungsnachweis

Allen, die durch Überlassung ihrer Bildvorlagen, durch Erteilung von Reproduktionserlaubnis und durch Auskünfte am Zustandekommen des Buches mitgeholfen haben, sagt der Verlag aufrichtigen Dank. Sämtliche Zeichnungen in diesem Werk sind eigens angefertigt. Nicht nachgewiesene Fotos stammen aus dem Archiv der Architekten oder aus dem Archiv der Zeitschrift »DETAIL, Zeitschrift für Architektur + Baudetail«. Trotz intensiven Bemühens konnten wir einige Urheber der Fotos und Abbildungen nicht ermitteln, die Urheberrechte sind aber gewahrt. Wir bitten um dementsprechende Nachricht.

Von Fotografen, Bildarchiven und Agenturen: • Alda, Fernando, Sevilla: S. 142–145 • Bonfig, Peter, München: S. 137–138, 141 • Brenner, Klaus-Theo/StammTeske, Walter, Weimar: S. 26 Mitte • du Fresne, Terence, Worblaufen: S. 13 • Ehbinger, Matthias, Basel: S. 32 • Henz, Hannes, Zürich: S. 27, 122–123, 125 • Heinrich, Michael, München: S. 104 –111 • Hultin, Olof, Stockholm: S. 56 • Klomfar, Bruno, Wien: S. 40 – 43 • Landecy, Jean-Michel, Genf: S. 83 – 84 • Meyer, Stefan, Berlin: S. 118 –121 • Mølvig, Thomas, ¹rhus: S. 76 – 81 • Müller, Stefan, Berlin: S. 150 –151, 153, 162–163, 165–167 • Musch, Jeroen, Amsterdam: S. 12, 20 unten • Myrzik + Jarisch, München: S. 28, 34 • Okamoto, Kouji/Technistaff, Fukuoka-City: S. 93 – 95, 97 • Ott, Thomas, Mühltal: S. 67–70 • Ponsen, Rob, Rotterdam: S. 98 • Richter, Ralph /architekturphoto, Düsseldorf: S. 14, 99, 100 –101 • Richters, Christian, Münster: S. 18, 25 unten, 87, 89 – 91 • Rosenberg, Simone, Düsseldorf/ München: S. 147, 149, 161, 164 • Ruault, Philippe, Nantes: S. 85 • Schittich, Christian, München: S. 8 • Schuster, Oliver, Stuttgart: S. 126 –129, 131 • Somco, Mulhouse: S. 82

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• Stamm-Teske, Walter, Weimar/ Schettler & Wittenberg Architekten: S. 24 unten • Steiner, Rupert, Wien: S. 36 –37 • ’t Hart, Rob, Rotterdam: S. 133, 135 • Uhlig, Lars-Christian, Bonn: S. 19 • Vogt, Jörn, Stuttgart: S. 10 • Walti, Ruedi, Basel: S. 17 oben, 59, 61, 63, 112–117 • Wett, Günter Richard, Innsbruck: S. 45 – 49, 72–75, 154–158 • Winfried Brenne Architekten, Berlin: S. 16 unten • Wolf, Thomas, Gotha: S. 11, 16 oben

Aus Büchern und Zeitschriften: • Atelier 5: Siedlungen und städtebauliche Projekte, Braunschweig/ Wiesbaden, 1994, S.36: S. 20 oben • Hertzberger, Herman: Lessons for Students in Architecture, Rotterdam, 1991, S. 157: S. 25 Mitte • Baumeister, 1/2002, S. 74: S. 57 unten

Artikel- und rubrikeinführende S-W Aufnahmen: • S. 8; Reihenhäuser in London • S. 14; Schallschutzreihenhäuser in Hilversum, Maurice Nio, Rotterdam • S. 28; Doppelhaus in Bregenz, Walter Unterrainer, Atelier für Architektur, Feldkirch

Foto Schutzumschlag: Reihenhäuser in München Architekten: von Seidlein Architekten, München Foto: Michael Heinrich, München