Mähren im 5. Jahrhundert

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Mähren im 5. Jahrhundert

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Jaroslav Tejral Mähren

ST UDIE ARCHEOLOGICKEHO ÜSTAVU CESKOSLOVENSKE AKADEMIE VED

im 5. Jahrhundert

V BRNE

1973

ACADEM lA PRAHA

STUDIE ARCHEOLOGICKEHO ÜSTAVU CESKOSLOVENSKE AKADEMIE VED

Die Schriftenreihe des Archäologischen Institutes der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Brno bringt vierbis sechsmal jährlich Studien und Abhandlungen, welche die Ergebnisse der Terrainerforschung zusammenfassen und sich mit der theoretischen Bewertung der beachtenswerten und bedeutsamen Resultate der Forscherarbeit, vor allem des Archäologischen Institutes der CSAV in Brno sowie eines breiteren Umkreises jener Forscher befassen, die sich den Fragen der slawischen Archäologie bis in das XII. Jahrhundert widmen. Jeder Band enthält eine zeichnerische und fotographische Dokumentation, Karten, Pläne und eine fremdsprachige Zusammenfassung, sofern die Arbeit nicht vollständig in einer Weltsprache erscheint.

Wissenschaftli ch er Redakteur: Akad emik er Jos ef Po u 11 k, Direktor des Arch. Inst. d er CSAV in Brno, mit d em Redaktionslwllegium Redaktionssekr etär: PhDr. Jiri Rihovsky, CSc Anschrift der Redaktion: Archeologicky üstav CSAV, Brno, sady Osvobozeni 17-19

Jaroslav Tejral Mähren

S TUDIE ARGHEOL O GICKEHO OST AVU CES KO SL OVEN S K f: AKADEMIE Vf:D V BRNE

im 5. Jahrhundert Die Stellung des Grabes XXXII aus Smolln im Rahm en der donaulä ndischen Entwicklung zu Beginn der Vö lk erwanderungszeit ACADEM I A PRAHA 1 973

Rocnik .I/1$7a, . sv. 3 Rukopis odevzdan 24. 5. 1972 V EDEC KY REDAKTOR

akademik Josef Poullk RECENZOVAL

doc. dr. Jan Dekan, DrS c.

©

]aros la v Tejra l, 1973

Einleitung

Die bewegten Jahr e des 5. Jhs. sind in der frühen Geschichte Mitteleuropas jener umwäl ze nde Zeitabschnitt, in dem die Widersprüche der vorhergeh end en Entwi cklung insofern r eiften, um in heftigen Erschütterung en das Bild der gesamten bish erigen historis ch en Situation zu veränd ern. De r Verfa ll des üb erl ebten sozial-ökonomis chen Systems der antik en Welt und de r damit verbundene Untergang der Machtstrukturen des römis ch en Imperiums, w elches nur schwerlich dem neuen, bisher mächtigsten Ansturm der Barbaren trotzt, sind nunmehr das bestimmend e Moment des historisch en Prozesses. Ber eits s eit dem Ende d es 4 ]hs . konzentrieren sich versprengte Teile barbarischer Stämme von verschiedenem ethnischen Ursprung von ihren Sitzen na ch Südosteuropa dur ch den Dr u ck der Hunnen vertrieben uod auf ihre r Wand erun g dur ch di e römis ch e Gren ze zum Steh en g ebracht - entlang beider U[er des Donauflusses . Bald sind wir Ze ugen einer paradoxen Ersch einung, n ämlich ihres Sesshaftwerdens im Raum e der donaul ä ndis ch en Provinzen, wo sie als römische Verbündete - foederati - in das römis che Grenzverteidigungssystem eing egliedert werd en. Daher ist es kein Wunder, dass sich dieser Zustand in den Darrauländern au ch in der Sphäre der materiellen Kultur widerspiegelt und zwa r dur ch das Aufkomm en von bish er ungewohnten Kulturform en, d er en Charakter oft ausdru cksvoll den Reichtum der da maligen barbarisch en Militäraristok r atie dokumentiert. Sch on jahrelang bedeutete für di e Ar chäologen das Vorkommen n euer Kulturäusserungen den Beginn einer w eiteren Entwicklungsetapp e. B. Salin ( 1904 ) fixierte ihn seinerzeit absolut chronologisch auf das Datum der hunnis ch en Invasion in Europa und der damit verbunden en Ei nströmung südöstli.ch er und nordpontischer Elemente in westlich er Ri chtung. Mit Ausnahme von E_. Brenner (1912}, dessen Datierung der ältesten Schi cht ar chäologisch er Denkmäler d er Völkerwanderungszeit eine zu spä te ist, knüpfte an B. Sqlin auch die Mehrzahl der später en Autoren. Vor allem gilt di es von N . Aberg (1922, 1922a, 1923), w elch er di e ers te Well:e a chäologisch er Typ en der Völkerwanderungszeit im Inhalt der Schatzfun.de ,.aus Simleul-Silvanei und im Inventar der Gräber vom Typus Untersi ebenbr unn-Airan sieht. Nicht anders begriff das Problem übrigens au ch_ A. Alfö ~~i, welcher in seine!I!_ Buch __ ( 1932) den Beitrag der einzelnen ethnis ch en El e m~ nt e im Ft~_ndmaterial zu unterscheiden versuch te, das bis zu seiner Zeit gesammelt wurde. Beningers Ann ahme ( 1931 ) von irgendeinem westgotischen Strom vom Sücl osten ist l1 eute bereits ve rla ssen, mit siidöstlich en Impulsen, die 3

beim Gestalten der materiellen l