Lexikalische Analyse romanischer Sprachen [Reprint 2011 ed.] 9783110939880, 9783484303539

The volume contains a selection of the papers given at an international conference organized in 1995 on the application

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Lexikalische Analyse romanischer Sprachen [Reprint 2011 ed.]
 9783110939880, 9783484303539

Table of contents :
Einleitung
Subjektrollen bei polysemen Verben
Configurazioni argomentali: analisi dei verbi ‘reciproci’ in italiano
Sülle connessioni tra le reggenze verbali e le unità fraseologiche verbali
Von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate
Anaphores associatives méronymiques: définition et propriétés
Dictionnaire informatisé et traitement automatique de l’information lexicale
Computer Simulation as a Tool for Descriptive Linguistics
Lexikalisches Wissen in der maschinellen Übersetzung
Verbi comuni in contesti tecnici
Zur Valenz abgeleiteter italienischer Nomina
La méthode des traits pertinents: une conception périmée
Argumentstruktur italienischer Verben
I verbi sintagmatici
Categories lexicales et structure conceptuelle en morphologie

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Linguistische Arbeiten

353

Herausgegeben von Hans Altmann, Peter Blumenthal, Herbert E. Brekle, Gerhard Heibig, Hans Jürgen Heringer, Heinz Vater und Richard Wiese

Lexikalische Analyse romanischer Sprachen Herausgegeben von Peter Blumenthal, Giovanni Rovere und Christoph Schwarze

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1996

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Lexikalische Analyse romanischer Sprachen / hrsg. von Peter Blumenthal ... - Tübingen : Niemeyer, 1996 (Linguistische Arbeiten ; 353) NE: Blumenthal, Peter [Hrsg.]; GT ISBN 3-484-30353-0

ISSN 0344-6727

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1996 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck: Weihen-Druck GmbH, Darmstadt Buchbinder: Industriebuchbinderei Hugo Nadele, Nehren

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

l

Blumenthal, Peter (Stuttgart) Subjektrollen bei polysemen Verben

7

Cordin, Patrizia (Trient) / Lo Duca, Maria Giuseppa (Siena) Configurazioni argomentali: analisi dei verbi'reciproci' initaliano

23

Fabian, Zsuzsanna (Budapest) Sülle connessioni tra le reggenze verbau e le unitä fraseologiche verbau

33

Kelling, Carmen (Konstanz) Von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate

41

Kleiber, Georges (Straßburg) Anaphores associatives meronymiques: definition et proprietes

51

Martin, Robert (Paris) Dictionnaire informatise et traitement automatique de rinformation lexicale

63

Mayo, Bruce (Konstanz) Computer Simulation as a Tool for Descriptive Linguistics

73

Rolshoven, Jürgen (Köln) Lexikalisches Wissen in der maschinellen Übersetzung

85

Rovere, Giovanni (Heidelberg) Verbi comuni in contesti tecnici

101

Schepping, Marie-Theres (Konstanz) Zur Valenz abgeleiteter italienischer Nomina

113

Schwarze, Christoph (Konstanz) La methode des traits pertinents: une conception perimee

125

VI

Stein, Achim (Stuttgart) Argumentstruktur italienischer Verben

135

Venier, Federica (Stuttgart) I verbi sintagmatici

149

Zwanenburg, Wiecher (Utrecht) Categories lexicales et structure conceptuelle en morphologic

157

Danksagung Die Herausgeber danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem badenwürttembergischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, der Stiftung der Universität Heidelberg und dem Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg für die großzügige Unterstützung des Symposiums, aus dem die in diesem Band publizierten Arbeiten hervorgegangen sind. Für die Erstellung des Typoskripts geht der Dank an Frau Annette Hildebrandt (Heidelberg), die von Frau Andrea Mechler (Heidelberg) unterstützt wurde.

Einleitung Die Reflexion über die Struktur des Lexikons und die lexikographische Praxis haben in der Linguistik der romanischen Länder und in der sprachwissenschaftlichen Romanistik traditionell einen hohen Stand. Sie befinden sich gegenwärtig in einer Phase der Erneuerung. Einer der Faktoren, durch die dieser Neuaufbruch ausgelöst wurde, ist ohne Zweifel in einer Öffnung des linguistischen Denkens zu sehen, die dazu geführt hat, daß lexikalische Strukturen nicht mehr nur als Eigenschaften von und Relationen zwischen Wörtern aufgefaßt, sondern auch hinsichtlich ihrer Stellung in der Gesamtgrammatik betrachtet werden. Das Wort erscheint so als eine Schnittstelle zwischen semantischen, morphologischen und syntaktischen Strukturen; darüberhinaus wird auch die alte Frage nach der Beziehung zwischen Wortbedeutungen und Konzepten neu gestellt. Der zweite wesentliche Faktor ist die immer deutlicher werdende Wahrnehmung der Tatsache, daß die elektronischen Techniken eine beachtliche Verstärkung der Wirksamkeit klassischer Methoden möglich machen. Dies gilt sowohl für die Theoriebildung und die Gewinnung relevanter Daten als auch für die lexikographische Erfassung und Organisation umfangreicher Wortschatzbestände. Der vorliegende Band enthält eine Auswahl aus den Vorträgen, die im Juni 1995 in Heidelberg auf einem internationalen Symposium zu dem Thema "Lexikalische Analyse romanischer Sprachen, methodische Neuansätze" gehalten wurden. Die Beiträge bewegen sich um vier thematische Schwerpunkte: - Die Natur der lexikalischen Bedeutung und die Methoden ihrer Repräsentation, insbesondere die Präzisierung und Revision der strukturalistischen Merkmalssemantik angesichts neuerer Konzeptionen (kognitive Semantik, Frame-Semantik, Stereotypensemantik) - Die Semantik der Wortbildung, insbesondere bei nominalisierten Verben - Die Theorie der lexikalischen Kodierung syntaktischer Strukturen (moderne Ausprägungen der Valenztheorie, lexikalisch-funktionale Grammatik) - Die Verwendung des Computers für empirische Erfassung und Darstellung lexikalischer Tatsachen und für die Formulierung von Modellen des lexikalischen Wissens. Es handelt sich wohlgemerkt um Schwerpunkte, nicht um eine strenge Systematik. Wir haben deshalb die Beiträge, die z.T. gleich mehrere dieser Punkte ansprechen, alphabethisch angeordnet, und wir stellen sie im folgenden auch in dieser Reihenfolge vor.' PETER BLUMENTHAL wertet 500 Verben des zusammen mit G. Rovere erstellten italienischen Valenzlexikons unter syntaktischen und semantischen Gesichtspunkten aus. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen diejenigen 70 Verben (14% der Gesamtzahl), die je nach Lesart transitiv oder intransitiv sein können und bei denen das grammatische Subjekt der intransitiven Verwendung semantische Eigenschaften des Objekts der transitiven Lesart besitzt Eine der Besonderheiten des Symposiums war die Vielsprachigkeit seiner Teilnehmer. Es gab Vorträge in allen vorgesehenen Arbeitssprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch), und die Verständigung gelang offensichtlich. Wir haben es für sinnvoll gehalten, diese (typisch europäische) Vielsprachigkeit auch in den Kongreßakten zu dokumentieren und die ausgewählten Vorträge in ihrer ursprünglichen Sprache zu publizieren.

(vgl. ich rolle etwas - etwas rollt). Ziel der Untersuchung ist eine Unterklassifikation der semantischen Rollen des Subjekts der intransitiven Konstruktionen aufgrund sehr allgemeiner, konzeptuell begründeter semantischer Merkmale. Die Ergebnisse werden mit den Subjektrollen bei den entsprechenden reflexiven Verbverwendungen verglichen (vgl. etwa sich rollen). Daraus ergibt sich ein genauerer Aufschluß über die spezifische Bedeutung der Reflexivität gegenüber der Intransitivität und somit die Möglichkeit, zumindest für das Italienische auf breiter empirischer Grundlage eine Entscheidung zwischen verschiedenen bisher diskutierten Hypothesen herbeizuführen. Der Aufsatz von PATRiziA CORDIN und MARIA GIUSEPPA Lo DUCA steht im Zusammenhang mit der Erarbeitung eines neuen Wörterbuchs des Italienischen, in dem zum ersten Mal in der italienischen Lexikographie die Verben nach Valenzkriterien beschrieben werden. Die hier untersuchten reziproken Verben werden zunächst in zwei Hauptgruppen eingeteilt. Die erste umfasst reflexive, intransitive und transitive Verben, deren Subjekt Pluralisches ausdrückt. In der alternativen Konstruktion steht das Subjekt im Singular und das "symmetrische Argument", mit dem Subjekt syntaktisch austauschbar, wird zum präpositionalen Objekt. Unterkategorien weisen auch asymmetrische Alternativkonstruktionen auf. Die zweite Hauptgruppe umfasst transitive Verben, deren Objekt Pluralisches ausdrückt. Steht das Objekt im Singular, wird es mit einem symmetrischen Argument verbunden, das als präpositionales Objekt auftritt. Des weiteren wird unterschieden zwischen "stark reziproken Verben", die Reziprozität auch ohne zusätzliche lexikalische Mittel ausdrücken, und "schwach reziproken Verben", die ohne explizite Angabe der Reziprozität ambig sind. Ausgeschlossen bleiben hingegen Verben, die zwar eine reziprokähnliche Leseart zulassen, aber auch mit dem Subjekt im Singular als einziger Ergänzung konstruiert werden können. Auf diesen Grundlagen entwickeln die Autorinnen eine Klassifikation der reziproken Verben nach syntaktischen Kriterien, die wesentlich differenzierter erscheint als in bisherigen Darstellungen. ZSUZSANNA FABIAN untersucht die Zusammenhänge zwischen Valenz und Phraseologie. Ausgangspunkt sind Unsicherheiten hinsichtlich der Zuordnung einzelner Konstruktionen zur einen oder anderen Kategorie. Fabian entwickelt für die Struktur S-V-O ein Raster mit acht Kombinationsmöglichkeiten, die sich darin unterscheiden, wie die Elemente - jeweils frei oder gebunden - zusammen auftreten. Gebunden heißt, daß grammatische und/oder semantische Restriktionen existieren (z.B. S nur im Plural, O nur menschlich). Je nach Typ und Wirkungsgrad der Restriktionen weist die Autorin bestimmte Konstruktionen der Valenz, andere der Phraseologie zu. Den Übergang zum phraseologischen Pol macht sie dort fest, wo sich wie auch immer geartete semantische Restriktionen des Objekts ergeben, die notwendigerweise mit figurativen Verwendungen des Verbs kookkurrieren. In diesem Fall spricht Fabian von "phraseologisch gebundenen Verben". CARMEN KELLING diskutiert einen Ausschnitt aus dem Wortschatz des Raums im Französischen. Anders als die Fortbewegung wird die räumliche Befindlichkeit von Objekten nicht durch morphologisch einfache Verben ausgedrückt, sondern durch Ableitung gewonnen. Kelling diskutiert solche Bezeichnungen von Befindlichkeit, die die Form "etre plus Partizip " haben. Das hierbei als Partizip erscheinende Verb muß ein kausatives Verb der Fortbewegung (ein "Transportverb") sein, z.B. etre pose (von poser), etre place (von placer) usw., vgl. La

chaise est placee devant la fenetre. Die Autorin untersucht, im theoretischen Rahmen der lexikalisch-funktionalen Grammatik, den genauen Status dieses Partizips. Drei Möglichkeiten werden erörtert: es kann sich erstens um das Passiv von Ereignisverben handeln, zweitens um eine Art Zustandspassiv und drittens um eine adjektivische Konstruktion. Die dritte Möglichkeit erweist sich als die adäquateste. GEORGES KLEIBER nimmt aus der Sicht der poststrukturellen und kognitivistisch beeinflußten Semantik eine Frage wieder auf, die schon vor mehr als 20 Jahren u.a. in der deutschen Textlinguistik eine Rolle spielte: Satzverknüpfüng, die auf einem Teil-GanzesVerhältnis zwischen den Referenzobjekten von Wörtern aufeinanderfolgender Sätze beruht; vgl. die Beziehung zwischen Linde und Stamm im folgenden Beispiel: Sie stellten sich unter eine Linde. Der Stamm.,. Dabei soll gelten, daß das anaphorische Wort (hier Stamm) mit dem bestimmten Artikel auftritt. Kleiber grenzt zunächst diesen Typ der assoziativen Anaphorik gegenüber anderen ab (z.B. aktantieilen Relationen) und gelangt dann im Rahmen der Stereotypensemantik zu einer Unterklassifikation: Das Teil-Ganzes-Verhältnis kann obligatorisch sein (das Ganze enthält stets den Teil, so wie der Baum den Stamm), es kann typischerweise gelten (eine Tür hat meist eine Klinke), oder es ist nur fakultativ (so im Falle eines Autos mit Spoiler). Für belebte Ganze gelten teilweise andere Kriterien. Der Beitrag klärt eine fundamentale und in ihrer Komplexheit bisher meist verkannte lexikalische Relation und schlägt eine Brücke zwischen Wort- und Textsemantik. ROBERT MARTIN stellt am Beispiel der gegenwärtigen Arbeiten an dem (in Buchform fertiggestellten) Tresor de la langue franc^aise die Möglichkeiten maschinenlesbarer Wörterbücher (dictionnaires electroniques) dar. Dieser in der Werbung für manche Wörterbücher mißbrauchte Begriff wird zunächst schärfer definiert: 'Electronique' impliziert nicht nur einen automatischen Zugriff auf das gesamte Beispielmaterial, also auf sämtliche Okkurrenzen von Wörtern in einer vom Benutzer zu bestimmenden Variation oder Umgebung, sondern auch die Möglickeit zu gezielten und komplexen Recherchen im Bereich metasprachlicher und "hypertextueller" Informationen. Daran schließen sich weitergehende Forschungen an, die das Wörterbuch als Wissensbasis für zwei Ziele nutzbar zu machen versuchen: für eine automatische Bestimmung der in einem Text jeweils vorliegenden Lesart eines Wortes und die Erfassung der Inferenzen, die sich aus der Verwendung des Wortes in einem bestimmten Kontext ergeben. Das maschinenlesbare Wörterbuch wird damit zur Grundlage für die Entwicklung und Nutzbarmachung von Expertensystemen. BRUCE MAYOs Beitrag betrifft die Frage, welchen Nutzen computerlinguistische Methoden für die deskriptive Lexikonanalyse haben können. Wenn lexikalisches Wissen in textorientierte Computersysteme integriert werden soll, muß die in herkömmlichen Lexika enthaltene deskriptive Information bekanntlich in eine knappe, systematische und konsistente Form gebracht werden. Hierzu ist ein Werkzeug von Nutzen, das Forschern ohne computerlinguistische Spezialkenntnisse helfen kann, die in Zukunft benötigten formalen lexikalischen Beschreibungen zu erstellen. Am Beispiel einer von ihm entwickelten LFG-Werkbank erläutert Mayo die Anforderungen, denen ein solches Werkzeug gerecht werden muß, und er berichtet über die Erfahrungen, die Benutzer gemacht haben: Ein Werkzeug wie diese Werkbank verhilft nicht nur zu einem besseren Verständis der implementierten linguistischen Theorie,

sondern auch zur Entdeckung von Fakten, die erst dann sichtbar werden, wenn die Interaktion der Lexikoneinträge untereinander und ihr Zusammenspiel mit den Syntaxregeln wirklich implementiert wird. Zur Illustration skizziert Mayo die Arbeit an Lexikoneinträgen für die frz. Präpositionen ä und de. JÜRGEN ROLSHOVEN berichtet über seine Forschungen zur maschinellen Übersetzung anhand einiger Beispiele aus dem Italienischen, Deutschen und Französischen. Kennzeichnend für seine Art der Lösung der Aufgabe des Transfers von der Ausgangs- zur Zielsprache ist eine starke Anlehnung an Denkweisen des objektorientierten Programmierens. Seine linguistischen "Objekte", verstanden als Ausprägungen syntaktischer und lexikalischer Klassen, sind die Knoten des (generativistischen) Strukturbaums. Innerhalb dieses methodischen Rahmens mißt er für die maschinelle Übersetzung dem Lexikon die zentrale Rolle bei - was sowohl für die automatische Analyse der Ausgangssprache als auch für die Erzeugung des zielsprachlichen Ergebnisses ein Vorgehen von unten nach oben (bottom-up) impliziert. Diese Überlegungen werden an einigen klassischen Problemfällen der kontrastiven Linguistik veranschaulicht (z.B. Pierre reussit l'experience vs. Peter gelingt das Experiment). GIOVANNI ROVERE geht von drei Kategorien von Verben in Fachtexten aus: a) Fachverben, die schon morphologisch als solche erkennbar sind, b) gemeinsprachliche Verben, die semantisch schwach - vordringlich syntaktische Funktionen erfüllen und c) gemeinsprachliche Verben, die je nach valentiellem Umfeld zu Fachverben werden. Dieser letzten Kategorie widmet er eine Fallstudie. Ein erstes Ergebnis besteht darin, daß die vom Verb regierten Mitspieler, bedingt durch terminologische Definitionen, wesentlich zahlreicher sein können als bei gemeinsprachlichen Verben. Andererseits kommt es zu einem kondensierten Auftreten von Polysemie innerhalb der gleichen syntaktischen Struktur. In der Regel lassen sich die einzelnen Bedeutungen durch die Beschreibung der Rollenleistung der Valenzpartner eindeutig voneinander abgrenzen. In kritischeren Fällen erweist sich das Zusammenspiel von Valenzanalyse und der Unterscheidung nach Aktionsarten für die semantische Nuancierung aber auch im Hinblick auf die Übersetzung - von Nutzen. Die Untersuchung an verschiedenen fachsprachlichen Korpora legt nahe, daß auch in den Fachsprachen Polysemie als Mittel der sprachlichen Ökonomie eingesetzt wird, und zwar in einem Maße, das systembezogene Wörterbücher und Fachsprachenforschung bisher wohl unterschätzt haben. MARIE-THERES SCHEPPING behandelt die Frage, wie die Argumentstrukturen von Verben an deren Nominalisierungen vererbt werden. Klar zwischen semantischer Valenz und syntaktischer Realisierung trennend zeigt sie, daß deverbale Nomina die semantische Valenz ihrer Basis erben. Bezüglich der syntaktischen Realisierung der ererbten Valenzen unterscheidet sie drei Typen: die "reinen Nominalisierungen" (Ableitungen mit -zione, -mento, -aggi°> -ura, -ia, -anzof-enza bzw. ohne Derivationssuffix), Nomina agentis (Bildungen mit den Derivationssuffixen -tore, -trice) und Infmitivnominalisierungen. Sie macht deutlich, daß sich diese Nominalisierungstypen auf syntaktischer Ebene nur bezüglich der Realisierung der als Subjekt und Objekt realisierten Verbargumente unterscheiden. Im Rahmen einer um eine morphologische Komponente erweiterten lexikalisch-funktionalen Grammatik formuliert sie Regeln, die die Argumentstruktur der Basis auf das abgeleitete Nomen vererben und auch die syntaktischen Realisierungen erfassen.

CHRISTOPH SCHWARZE erörtert die Frage eines adäquaten Darstellungsformats für die lexikalische Semantik, für das er die folgenden Anforderungen nennt: es muß möglichst ausdrucksfähig und flexibel sein, es muß die Vererbung von Merkmalen gewährleisten, und es muß die Formulierung einer Schnittstelle zur Satzsemantik erlauben. Anhand dieser Kriterien charakterisiert Schwarze drei Darstellungsformate: die Merkmalsmatritzen des klassischen Strukturalismus, die Repräsentationen der formalen Semantik und die Darstellungsmethode der Unifikationsgrammatiken, die er als eine moderne Version der strukturalistischen Merkmalsmethode betrachtet. ACHIM STEIN untersucht in methodischer Anlehnung an Arbeiten von R. Jackendoff und B. Levin Zusammenhänge zwischen der semantischen Tiefenstruktur italienischer Verben und ihrem syntaktischen Verhalten - eine der Kernfragen der heutigen Valenzforschung und der gegenwärtigen lexikographischen Diskussion. Welche semantischen Primitive erklären, daß ein Verb einerseits mit transitiven und andererseits mit reflexiven bzw. "ergativen" (in Steins Terminologie "dekausativierten") Lesarten auftritt, oder daß die Angabe des Instruments in die syntaktische Funktion des Subjekts aufrücken kann? Angewendet werden diese Fragestellungen vor allem auf Verben der Bewegung, der Zustandsänderung und der räumlichen Zuordnung. Aufgrund der semantischen Repräsentation des Verbs lassen sich Vorhersagen nicht nur über seine verschiedenen Konstruktionsmöglichkeiten machen, sondern auch über die Aktionsart, die mit einigen dieser Konstruktionen verbunden sein muß. FEDERICA VENIER übernimmt in ihrem Beitrag über die verschiedenen Typen von VerbPartikel-Kombinationen ("verbi sintagmatici": bultar giu u.a.) innerhalb des oben erwähnten italienischen Valenzprojekts den unverzichtbaren Part der advocata diaboli. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen steht die Frage, ob bestimmte Erscheinungen in der Syntax und Semantik des italienischen Verbs nicht so geartet sind, daß ihre Repräsentation durch die notwendigerweise formelhafte und damit schematisierende Symbolik valentieller Strukturbeschreibungen inadäquat erscheinen muß. Die Formel des Satzbauplans als Prokrustesbett für eine durch kaum merkliche Übergänge geprägte sprachliche Wirklichkeit? Zunächst werden verschiedene semantische Gruppen von "verbi sintagmatici" herausgearbeitet, und zwar aufgrund von Informationswert und Autonomiegrad der Partikel: pleonastische Verwendungen wie bei uscir fuori, informative wie bei gettar giu, tirar fuori, portar via und schließlich in die metaphorische Gesamtbedeutung des Verbalkomplexes integrierte wie b&passar su 'hinweggehen über'. Jedem dieser semantischen Werte der Partikeln entsprechen bestimmte kategoriale Werte, so daß die jeweilige Partikel beispielsweise mehr adverbialen oder mehr präpositionalen Charakter besitzen kann. WlECHER ZWANENBURG behandelt zwei zentrale Probleme der Syntax und Semantik morphologisch komplexer nomina actionis in universalgrammatischer Sicht. Er geht von einer Analyse der semantischen und syntaktischen Beziehung zwischen frz. Verben (z.B. frz. ouvrir) und den aus ihnen abgeleiteten Nomina (z.B. auverture) aus, der zufolge das externe Argument des Verbs (z.B. Jean in Jean ouvre l'expositiori) zum inneren Argument des Nomens wird (par Jean in l'ouverture de l'exposition par Jean)', dabei werden beide Argumente des Verbs zu Präpositionalphrasen. Das zweite Problem besteht darin, daß die Derivationsaffixe des Frz. keine klare Beziehung zwischen Form und Funktion aufweisen: Die

mit einem gegebenen Suffix gebildeten Nomina können unterschiedlichen semantischen Typen angehören, und ein gegebener semantischer Typ kann durch eine Mehrzahl verschiedener Affixe abgeleitet werden. In früheren Arbeiten hatte Zwanenburg bereits gezeigt, daß diese scheinbare Willkürlichkeit insofern beschränkt ist, als die semantischen Typen und die Affixe zu Derivationsklassen zusammengefaßt werden können; hier untersucht er die Frage, ob solche Beschränkungen universal sind. Zu diesem Zweck vergleicht er das Französische mit zwei typologisch und historisch entfernten Sprachen, dem Indonesischen und dem Georgischen. Zwanenburg zeigt, daß es bei aller Verschiedenheit der Form semantische Universalien der Derivation gibt und daß die Derivationsklassen deutliche Entsprechungen aufweisen. Die Herausgeber

Peter Blumenthal (Stuttgart)

Subjektrollen bei polysemen Verben Der vorliegende Artikel bietet einen kleinen Ausschnitt aus einem größeren Vorhaben, das auf die Erforschung von Typen der Verbpolysemie abzielt. Die Materialgrundlage besteht in einem nahezu abgeschlossenen Valenzwörterbuch zu den 1000 häufigsten Verben der italienischen Sprache (nach VELI). Dieser Beitrag beschränkt sich auf die 500 Verben des Ranges 1000 bis 501, deren Analyse schon alle projektinternen Kontrollphasen durchlaufen hat. Gründe für die Verbpolysemie können auf sehr verschiedenen Ebenen liegen: im Unterschied zwischen konkreter und abstrakter, ursprünglicher und übertragener Bedeutung; in kleineren Verschiebungen innerhalb der Semstruktur des Verbs oder im semantischen Einfluß der Verbumgebung ("polysemie externe" und "polysemie interne" bei Robert Martin); aber auch in überwiegend oder sogar ausschließlich syntaktischen Faktoren, wie Unterschieden zwischen intransitiver und transitiver, ein-, zwei- oder dreiwertiger Verwendung des gleichen Verbs. Ich interessiere mich hier für derartige syntaktische Bedingungen der Polysemie, die quantitativ insgesamt weniger ins Gewicht zu fallen scheinen als die semantischen Faktoren. Dies läßt sich daran erkennen, daß mehr als zwei Drittel der untersuchten Verben auf eine Konstruktion festgelegt sind, soweit man von reflexiven Varianten absieht: 61% werden nur transitiv verwendet (im Sinne von: mit - eventuell fakultativem - direktem Objekt; Beispiele: scoraggiare, moderare), 9% nur intransitiv (im Sinne von: nie mit direktem Objekt; Beispiele: dispiacere, irionfare). Die verbleibenden 30% verteilen sich auf zwei Gruppen: 1. Verben, die bei ähnlicher Subjektstruktur transitive und intransitive Lesarten aufweisen (16%); Beispiele: tacere ('schweigen' - 'verschweigen', aspirare qc. 'einatmen' - aspirare aqc. 'streben nach'); 2. Verben, die intransitiv und transitiv sein können, bei denen aber das Subjekt je nach Konstruktion eine andere semantische Rolle besitzt (14%); Beispiele: affondare una nave 'ein Schiff versenken' - la nave affonda 'das Schiff versinkt'. Die letztere Gruppe, zu der die sogenannten "verbes ä renversement" der französischen Terminologie1 oder die "ergativen" Verben einer moderneren - und bisweilen mißverständlichen Terminologie2 zählen, bilden das eigentliche Thema dieses Artikels. Es handelt sich um 70 Verben (von 500). Unter ihnen besitzen 40 (= 57%) auch eine reflexive Variante; dieser Anteil der Reflexivität entspricht ungefähr dem Durchschnitt aller Verben, was insofern bemerkenswert ist, als Intransitivität und Reflexivität sich also gegenseitig nicht behindern oder verhindern. Beide Konstruktionstypen treten vielmehr in Konkurrenz zueinander und bieten dem Lexikographen des öfteren Probleme der Synonymenabgrenzung.

Vgl. das Beispiel von Melis 1990: lOOf.: La chaleur caramelise le sucre vs Le sucre caramelise (neben dem Wechsel transitiv/reflexiv: Le cuisinier caramalise les fruits vs Les fruits se caramelisenf). Ich folge hier der Terminologie, die in der von Renzi herausgegebenen Grammatik Anwendung findet: "per ergativi si intendono quei verbi intransitiv! ehe hanno un corrispondente transitive tale ehe il compl. oggetto del verbo transitive corrisponde al soggetto del verbo intransitivo" (Renzi 1988:48).

8

Blumenthal, P.

Ich interessiere mich hier besonders für die Frage, wie genau die semantische Rolle des Subjekts bei den intransitiven und reflexiven Varianten zu beschreiben ist. Nicht immer läuft nämlich das Verhältnis der Lesarten darauf hinaus, daß das Subjekt der transitiven Variante als Agens ein Geschehen verursacht, während es bei der intransitiven oder reflexiven Variante den Träger eines zielgerichteten Vorgangs bezeichnet (das Schiff sinkt, d.h. geht - telisch - auf Grund). Um vorab einen Eindruck von meinem weiteren Vorgehen zu vermitteln, möchte ich von einer bildlichen Vorstellung ausgehen: von der Vorstellung, daß das Subjekt der verschiedenen Lesarten eines Verbs unterschiedliche Positionen in einem semantischen Raum einnimmt. Bildlich könnte man sagen, daß das Subjekt beim Übergang von einer Lesart zur anderen in diesem Raum "wandert". Die Kriterien, die den semantischen Raum strukturieren, gehören nach üblicher Sicht der Dinge wohl mehr in den Bereich der Syntax als in den der Semantik; sie lassen sich wie bei der Erstellung eines Flußdiagramms in eine Abfolge von Entscheidungsfragen einbringen: - Ist die im Subjekt bezeichnete Realität eingebunden in ein Verhältnis der Einwirkung (Beziehung zwischen Bereich der Ursache und Bereich der Wirkung)? - Wenn ja, geht die Einwirkung von ihr aus (z.B. Federica ha ucciso Pierö) oder ist sie Gegenstand der Einwirkung, wie etwa im Passiv (Piero e stato ucciso)! - Wenn nein, ist die im Subjekt bezeichnete Realität Gegenstand einer Veränderung? - Wenn ja,

verhält sich das Subjekt agentiv3 (Piero e arrivato) oder nicht (la nave e affondata)? - Wenn nein, verhält sich das Subjekt agentiv (Piero ha nuotatoper un'ora) oder nicht (La terra ntota intorno alproprio asse)! Man sieht, die entscheidenden Kriterien sind Einwirkung vs Nicht-Einwirkung, agentiv vs nicht-agentiv, Veränderung vs Nicht-Veränderung. Für die zentrale Frage nach der Einwirkung muß noch bedacht werden, daß die vom Subjekt bezeichnete Realität gleichzeitig sowohl Ausgangspunkt als auch Gegenstand einer Einwirkung sein kann (Situation mancher reflexiver Konstruktionen: Mi sono lavato). Die entgegengesetzte Möglichkeit bestünde in einem weder - noch: Das Subjekt bildet weder den Ausgang noch das Ziel einer Einwirkung; eben diese Situation wird dann weiter spezifiziert durch die Fragen nach Veränderung oder nicht, Aktivität oder nicht. Ausgehend von den Agentivität verstehe ich als Bündel von Merkmalen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können; eine detaillierte und treffende Darstellung findet sich bei Oesterreicher (1992:252): Der prototypische Agens manifestiert sich "als ein bestimmtes Individuum, das ganz bewußt Handlungen vollzieht und dabei den Geschehensablauf tatsächlich kontrolliert". In diesem Sinne ist das "einwirkende" menschliche Subjekt (s.o.) grundsätzlich hochgradig agentiv.

Subjektrollen bei polysemen Verben

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Arbeiten R. Blanches zur Visualisierung logischer Oppositionen lassen sich die soeben skizzierten begrifflichen Verhältnisse im Zusammenhang mit der Kategorie Einwirkung in einem einfachen Schema darstellen, das die Form einer Raute hat; A bezeichnet Subjekte (im allgemeinen menschlich), die den Ausgangspunkt einer Einwirkung darstellen, C diejenigen, auf die eingewirkt wird, B den Zusammenfall von Ausgang und Ziel der Einwirkung, D das Fehlen einer Einwirkungsbeziehung (weder Ausgang noch Ziel): weder - noch • D.

Ausgang der Einwirkung)

C (Ziel der Einwirkung)

sowohl - als auch

Mit dem Pol B, der die Einheit von Einwirkendem und "Betroffenem" (= Ziel der Einwirkung) sowie von Agens und Nicht-Agens (Patiens) in einem Vorgang bezeichnet, geht in der Mehrzahl der Fälle eine Situationsveränderung für das Subjektargument einher. Situationsveränderungen werden aber oft nicht so dargestellt, als ob sie unter Einwirkung zustande kämen. Sie lassen sich dann danach unterklassifizieren, ob das Subjekt Agensfunktion hat (in E; im allgemeinen menschlich) oder nicht (in F; menschlich oder nicht).

^Vorgang Agens + nicht-agentiv

Änderung agentiv

Den Pol D, der B inhaltlich entgegengesetzt ist, betrachte ich nicht nur als Verneinung von Einwirkung, sondern auch als Verneinung von Änderung im Subjektbereich. Für die Verbindung von Nicht-Einwirkungsbeziehung und Nicht-Änderung gibt es aber verschiedene Varianten: Der Sachverhalt bezeichnet entweder etwas Statisches (Zustand, Eigenschaft; für das Subjekt wird D beibehalten) oder einen (dynamischen) Vorgang. Darüber hinaus kann das Subjekt, das den Träger des Vorgangs bezeichnet, agentiv (= H) oder nicht-agentiv (= G) sein.

10

Blumenthal, P.

Für den Bereich der Verneinung von Einwirkung und Änderung ergibt sich also folgende Symbolisierung: Hagentiv dynamisch

G nicht-agentiv dynamisch

Die Kombination der drei Teilschemata fuhrt zu folgender Figur, deren Eckpunkte durch Beispiele illustriert werden (nur D bezeichnet Statisches):4 SUBJEKT:

la terra ruota...

corre per unora

weder | Einwirkungs| beziehung noch | Änderung

P. rimane qui

X

affondano la nave

la nave viene affondata

| Ausgang | oder | Ziel einer | Einwirkung

l l l Änderung

l la nave e affondata

SUBJEKT:

agentiv

nicht-agentiv

Das folgende Modell stellt eine Vereinfachung dar, die zwar für die hier untersuchten Verben zutrifft, aber manchen Verben der höchsten Frequenzklasse nicht gerecht wird. Insbesondere der Pol bedarf einer differenzierteren Darstellung (vgl. Blumenthal 1996).

Subjektrollen bei polysemen Verben

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Verschiedene Strecken innerhalb dieser Schemata sind skalar zu denken. So kann die Intensität des Einwirkens mehr oder weniger groß sein (sich zwischen A und D bewegen), eine im Prinzip transitive Handlung kann Rückwirkungen auf das Subjekt haben (zwischen A und B; vgl. Non deve caricare\ aus einem "referto medico"), wie auch der Grad der Agentivität schwanken kann (s.o.; z.B. zwischen D und H); Verben der Veränderung (z.B. crescere), die nur in bestimmten Kontexten telisch sind und dann im Perfekt einen erreichten Zustand ausdrücken, sind zwischen B und F anzusiedeln. Zwischen B und E - wenn auch mehr auf der Seite von E - stehen analog dazu Handlungsverben vom Typ awicinarsi, die anders als etwa arrivare mehr eine progressive Änderung als die Erreichung einer bestimmten Situation benennen.5 Für die Festlegung von Graden auf dieser Skala bedarf es möglichst objektiver linguistischer Tests (s.u.). Nur für Subjekte, die unmittelbar in A stehen (also nicht für das Subjekts des soeben zitierten caricare) gilt in semantischer Hinsicht die von Benveniste (1966:172) vorgeschlagene Definition des aktiven Subjekts: Dans l'actif, les verbes dönotent un proces qui s'accomplit partir du sujet et hors de lui. Dans le moyen, qui est la diathose ä definir par opposition, le veibe indique un proces dont le sujet est le siege; le sujet est intorieur au proces.

Nach den von Hopper/Thompson (1980) entwickelten Maßstäben enthalten Sätze, deren Subjekt in A liegt, die höchste "Transitivität". Diese nimmt innerhalb des Schemas von A ausgehend sowohl in der Vertikalen ab (die mit H und E verbundenen Verben haben grundsätzlich kein direktes Objekt) als auch in der Horizontalen (den Polen D und C fehlen Dynamik und/oder Agentivität). Klar markiert hinsichtlich der Aktionsarten der mit den jeweiligen Subjekten verbundenen Verben sind einerseits E/F, anderseits D. E und F entsprechen einem weiten Begriff von "inchoativ", der Ingressives, Egressives und sich in Richtung auf einen Endzustand Entwickelndes umfaßt (vgl. Arcaini/Galetto 1993:642, 648). Das entscheidende Merkmal dieser Aktionsart besteht darin, daß die Verwendung des Partizips Perfekt einen erreichten Zustand bezeichnet: Der Satz le persone sono arrivate erlaubt zu sprechen von le persons arrivate..,', so auch la nave e affondata —> la nave affondata..., i bambini si sono addormentati -» / bambini addormentatisi... Die Begriffsinflation in diesem Bereich ist beträchtlich; in teils gleicher, teils je nach Autor unterschiedlicher Bedeutung findet man für die Aktionsartbedeutung von E und F auch "terminativ", "telisch", "perfektiv" und "perfektisch" (vgl. Hofmann/Szantyr 1965:300). Die formale Abgrenzung von E/F gegenüber B muß davon ausgehen, daß nur bei B Reflexivität im eigentlichen Sinne vorliegt und daß nur in diesem Falle das Reflexivpronomen den Status eines Argumentes besitzt (Renzi 1988:106; vgl. Melis 1990:75). Dies läßt sich (bei einigem gutem Willen) durch die Umwandlung des unbetonten Reflexivpronomens in ein betontes Pronomen testen: Giovanni si guarda allo specchiolGiovanni guarda se stesso allo

5

Bei Auszählungen werden hier die Verben zwischen B und E dem Pol E, die Verben zwischen B und F dem Pol F zugeschlagen.

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Blumenthal, P.

specchio. Diese Umformung ist nicht möglich etwa bei capovolgersi oder s'e strappata la corda. Allerdings läßt sich leicht zeigen, daß manche Wendungen ambig sein können. So wird bei mi sveglio (='ich wache auf, F) normalerweise keine Einwirkung des Subjekts auf sich selbst zu vermuten sein, also keine "eigentliche" Reflexivität. Anders sieht dies aus in Kontexten wie La mattina mi sveglio con il caffe, für die Arcaini/Galetto (1993:650f.) eine Paraphrasierung mit sveglio me stesso vorschlagen; vgl. sveglio me stesso e miofratello. D bezeichnet, wie oben erläutert, Zustände (stativ) oder Eigenschaften (essiv). Charakteristisch für die damit verbundene Aktionsart ist die Unmöglichkeit der progressiven Form (*sta rimanendo qui). Allerdings fuhrt dieser Test nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen; so ist *sta abitando a Roma sicher ausgeschlossen, *?sla vivendo a Roma je nach Lesart schon etwas weniger undenkbar und 7le truppe stanno stazionando in Bosnia möglicherweise akzeptabel. Fiinter diesem unterschiedlichen Verbverhalten stehen allmähliche Übergänge vom statischen (D) zum intransitiven Agens (H). Wie schon öfter gezeigt worden ist, lassen sich Übergänge - oder zumindest polysemische Variationen - auch zwischen D - A und H - A beobachten. Bei Piero legge questo libro steht das Subjekt in A (Test: Passivierung möglich). Dagegen kann Piero legge je nach Kontext heißen, "ehe Piero e un gran lettore" (Arcaini/Galetto 1993:659; Eigenschaft in D) oder daß der (aktuell vorhandene) Gegenstand seiner Lektüre irrelevant ist; falls die Mitteilungsabsicht in diesem Falle überwiegend auf der Tätigkeit von Piero liegt, wäre es plausibel, das Subjekt weder den Polen A oder D, sondern H zuzuordnen. Diese Unsicherheiten in der Funktionsbestimmung der Subjekte ergeben sich letztlich daraus, daß die eigentliche Kommunikationsabsicht des Sprechers oft nicht genau ermittelt werden kann oder soll. Anmerkung. Eine gesonderte Untersuchung würden die Übergangszonen zwischen C und anderen Polen verdienen. Die Thematik steht grundsätzlich nur am Rande dieses Beitrags, da die Zuweisung der Funktion C an das Subjekt syntaktisch, und nicht lexikalisch, bedingt ist (also durch Passiv oder "si passivante": Le mele si mangiano; vgl. Wehr 1995:43ff.). Deshalb beschränke ich mich auf einige Andeutungen. Unser Schema liefert zunächst eine anschauliche Diskussionsgrundlage für die Funktionsbestinunung des Subjekts von Sätzen, bei denen man zwischen einer passiven und einer nicht-passiven Interpretation des si schwanken kann (Beispiel: lepesche si staccano (bene): C oder D?). Einen Wert zwischen C und D besitzt vermutlich das Subjekt im Satz il libro si legge bene. Für die Nähe zu C spricht der gesunde Menschenverstand: das Buch liest sich nicht allein (während die Pfirsiche sich allein ablösen können) - also besteht Affinität zum Passiv. Andererseits kann der Satz in einer seiner Lesarten auch eine Eigenschaft des Buches hervorheben: Es ist sozusagen leserfreundlich - was wiederum für eine Nähe des Subjekts zu D spricht. Gibt es auch Übergänge zwischen C und B? Dies würde bedeuten, daß das Subjekt überwiegend Patiens ist, aber doch eine kleinere agenüve Komponente enthält. Diese Situation könnte nicht besser analysiert werden, als es Tesniere (1959:265) hinsichtlich der Sätze vom Typ Alfred s'est fait tuer getan hat: tout en donnant Alfred cornme la cause premiere de sä mort, [ces phrases] n'impliquent nullement que son role d'instigateur soil intentionnel et conscient, et qu'il soil par consequent responsable en dofinitive d'avoir cause* sä propre mort. Bien au contraire, elles indiquent qu'Alfred n'a pas eu 1'intention d'aller au devant de la mort et que c'est tout-a-fait inopinoment qu'il 1'a rencontree, par sa faute, il est vrai, mais par une faute incosciente et dont il n'est pas responsable. Noch einem weiteren Gedanken kann hier nicht weiter nachgegangen werden: nicht nur das Subjekt des polysemen Verbs "durchwandert" einen semantischen Raum, der in seiner horizontalen Achse von der

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Subjektrollen bei polysemen Verben

Opposition Agens/Patiens bestimmt wird, sondern auch die Bedeutungen einiger deverbaler Substantive. So bietet etwa die Beschreibung von vue im Wörterbuch le Petit Robert ein breites Spektrum von Lesarten, die sich vom aktiven Pol ("action de voir") zum passiven ("ce qui est vu") erstrecken, nicht ohne auch Bedeutungen mit zuständlicher Bedeutung zu erwähnen (avoir vue sur). In etwas geringerem Maße gilt dies auch für das Bedeutungsspektrum von italienisch vista, wie es etwa im Wörterbuch von Zingarelli dargestellt wird.

Der nächste Arbeitsschritt bei der Erfassung unserer primär lexikalischen Problematik besteht nun darin, bei den zu untersuchenden 70 Verben systematisch zu erfassen, welche verschiedenen Positionen das Subjekt bei den unterschiedlichen Lesarten jeweils einnehmen kann. Hierzu möchte ich Zahlenergebnisse vorlegen. Bei der Auszählung gebe ich auch jeweils an, ob der betreffende Wert des Subjekts mit nicht-reflexivem oder mit reflexivem Verb zustande kommt. Wie schon erwähnt, besitzen alle ausgezählten Verben eine Lesart, deren Subjekt in A liegt, also Agens einer transitiven Handlung ist, die ein Einwirken auf den Objektbereich impliziert. A hat den Zahlenwert 69. B

D

si

E si

20

12

4

F si

6

14

G

H

10

8

si 29

14

Im folgenden einige Beispiele für die genannten Positionen: B (si):

(1) (2)

Gli insetti si moltiplicano con grande rapiditä. Si e arricchito col commercio.

E:

(3) (4)

I passaggeri sbarcarono dall'aereo. Rüssel era approdato a una concezione realista.

E(si):

(5) (6)

Si e alloggiato, con tutta la famiglia, in 3 stanzette. Mi sono stanziato in questo paesello.

F:

(7) La nave e affbndata. (8) La polveriera e esplosa all'alba. (9) 8' strappata la corda. (10) L'erba si e bruciata completamente.

F (si): D:

(11) Questi colori combinano bene. (12) II coperchio incassa bene con la scatola.

D (si):

(13) II fiume si incassava profondamente tra le rocce.

G:

(14) La terra ruota intomo al proprio asse. (15) La minestra fiima.

H:

(16) Le truppe manovrano su un vasto fronte. (17) Vi stanziava soltanto gente anziana.

Die obige Zahlentabelle macht deutlich, daß die Subjekte abgesehen von A auf sechs verschiedene Positionen verteilt sind, und zwar mit einer Frequenz von insgesamt 117. Dies bedeutet, daß auf ein Subjekt in A im Durchschnitt 1,6 Subjekte in anderen Positionen entfallen und daß infolgedessen die durchschnittliche Zahl der hier unterschiedenen Subjektfunktionen pro Verb bei 2,6 liegt. Diese Zahl als Gradmesser verbaler Polysemie ist insofern nicht uninteressant, als

14

Blumenthal, P.

sich bei einer Untersuchung zur Zahl der semantischen Kategorienwechsel beim italienischen Verb genau der gleiche Wert ergeben hat (Blumenthal 1996). Es handelt sich wohlgemerkt um eine Form der Polysemie, die nur grundsätzliche, abstrakten Kategorien entsprechende Unterschiede zwischen Lesarten berücksichtigt. Unter diesen kommt F ohne Reflexivität am relativ häufigsten vor (Typ la nave qffonda, ca. 25% der Fälle), die diagonal entgegengesetzte Funktion in H dagegen eher selten. Die Frequenzunterschiede in der Verteilung der Subjekte sind aber nicht so groß, daß man von einer mangelnden Ökonomie des Systems, also der zu geringen Auslastung (rendement fonctionnel) bestimmter Positionen sprechen könnte. Ein auffallendes und mit unseren bisher verwendeten Kriterien nicht ganz erfaßbares Verhalten zeigt sposare. Das Verb entspricht semantisch den Wörtern 1. 'heiraten'/'epouser'(transitiv), 2. 'heiraten'(intransitiv) und 'sich verheiraten V se marier', 3. 'verheiraten'/'marier'. Die zweite Bedeutung tritt auf in (seltenem) intransitivem hanno sposato in primavera, die Verwendung des Fiilfsverbs avere zeigt, daß der Gedanke der Handlung hier den Vorrang gegenüber den der Zustandsveränderung besitzt. Diese Konstruktion steht in Konkurrenz zu den häufigeren reflexiven Verwendungen si sono sposati und si e sposato con Maria, deren Subjekt in E liegt. Die 3. Bedeutung kann als Ergebnis einer diathese causative betrachtet werden, da sie die Veranlassung einer (möglicherweise transitiven) Handlung bezeichnet. Semantisch gesehen sind knapp über die Hälfte der 70 Verben in ihrer intransitiven Lesart Verben der (räumlichen oder nicht-räumlichen) Zustandsänderung, z.B. approdare, esplodere, penetrare, cessare; dies spiegelt sich auch in der Tatsache wider, daß E und F zusammen 62 von 117 Lesarten ausmächen. Unter den verbleibenden befinden sich einerseits Verben der Bewegung (rotare), andererseits Verben, die räumliche Befindlichkeiten, nicht-räumliche Zustände oder Vorgänge ohne implizierte Veränderung ausdrücken (incassare, fumare, attoggiare, combinare, riposare, stanziare). Daß besonders Verben der Bewegung und Änderung zu dem hier beschriebenen syntaktischen Verhalten neigen, ist als Eigenschaft vieler europäischer Sprachen seit langem bekannt.6 Die zweitgrößte semantische Gruppe wird im Italienischen von den Verben gebildet, die transitiv eine räumliche Einordnung und intransitiv einen räumlich definierten Zustand bezeichnen (Beispiel incassare, alloggiare)1 Diese knappe semantische Charakterisierung erlaubt eine erste Hypothese zu den Gründen des Wechsels zwischen Transitivität und Intransitivität. Inhaltlich hängt der Wechsel damit zusammen, daß ein Sachverhalt bei transitiver Lesart unter dem Gesichtspunkt der Verursachung gesehen wird (hanno affondato la nave, jemand bewirkt, daß das Schiff sinkt), bei intransitiver Lesart unter dem Gesichtspunkt des Geschehens oder 6 7

Zum Lateinischen, vgl. Hofmann/Szantyr 1965:295; zum Französischen, Tesniere 1959:271; zum Englischen, Levin/Rappaport Hovav 1995:93. Diese Veiben mit dem entsprechenden syntaktischen Verhalten sind im Englischen wohl noch häufiger (vgl. Levin/Rappaport Hovav 1995:128, 132: "verbs of putting in a spatial configuration" wie to hang/to lean).

Subjektrollen bei polysemen Verben

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Zustandes selbst. Diachron gesehen dürfte der Übergang von einer Lesart zur anderen also ein metonymischer Prozeß sein (vgl. Koch 1991:284): eine Verschiebung von der Ursache zur Wirkung - oder umgekehrt. Warum tritt diese Entwicklung nun typischenveise im Zusammenhang mit Bewegung/Änderung auf, und nicht etwa bei transitiven Bedeutungen wie 'essen' und 'lieben', oder bei intransitiven wie 'blühen'? Dies hat zweifellos zu tun mit der unterschiedlichen Relevanz der Kausalität bei unserer Sicht von Sachverhalten: Im Falle von Bewegungen und Änderungen liegt der Gedanke an einen externen Verursacher nahe; umgekehrt ist es psychologisch verständlich, daß bei der sprachlichen Erfassung von Bewegungen/Änderungen auch vom Verursacher abgesehen wird, da der Vorgang als solcher schon genug Aufmerksamkeit auf sich zieht. Dagegen denken wir bei 'essen' nicht daran, daß der Gegenstand unserer Tätigkeit eine Veränderung erleidet, und 'blühen' stellen wir uns normalerweise als einen intern gesteuerten Prozeß ohne äußeren Verursacher vor. Es geht hier also um einen Wechsel zwischen kausaler und nicht-kausaler Sicht von Sachverhalten. Dieser scheint zumindest in der westlichen Kulturgemeinschaft in manchen Wirklichkeitsbereichen plausibler als in anderen. Die kausale Sicht von Bewegung ist in der europäischen Denktradition geradezu ein Topos: "Tout mouvement suppose un premier moteur immobile", lehrte die scholastische Philosphie und machte daraus einen Gottesbeweis (vgl. Foulquie 1962:460). Allerdings ist zu beobachten, daß die europäischen Sprachen bei der doppelten syntaktischen Verwendung von Verben, die aus sprachökonomischer Sicht grundsätzlich praktisch ist, verschieden weit gehen; am weitesten ist unter den großen Sprachen wohl das Englische gegangen,8 was Halliday (1985:146) als einen Reflex einer fundamentalen kulturgeschichtlichen Entwicklung ansieht. Unsere hier versuchte Verbindung von syntaktischer und semantischer Betrachtung fuhrt noch in einem anderen schon des öfteren diskutierten Bereich zu ersten Schlußfolgerungen: Welche Unterschiede bestehen zwischen dem intransitiven und dem reflexiven Gebrauch von potentiell transitiv-kausativen Verben? Erste Erkenntnisse erbringt hier die Betrachtung der Zahlenwerte für die verschiedenen Positionen unseres Schemas. Anmerkung: Unter methodischen Gesichtspunkten ist hier zunächst einzuräumen, daß den extremen Werten für Reflexivität in B und H eine gewisse Willkür oder auch Zirkularität anhaften. Gewiß ist das Reflexivpronomen der privilegierte Ausdruck der Einwirkung des Subjekts auf sich selber, aber in bestimmten Zusammenhängen können nicht-reflexive und nicht explizit transitive Verwendungen die gleiche Bedeutung haben, so der oben zitierte Satz Non deve caricare. Ich habe derartiges nicht unter B aufgeführt, weil hier wohl, wie G. Guillaume gesagt hätte, ein besonderer "effet de sens" vorliegt. Wenn andererseits unter H keine reflexive Konstruktionen aufgeführt worden sind, so hat auch dies teilweise formale Gründe. Semantisch stehen sich die Ausdrücke Le trappe manovrano (= H) und Le truppe si esercitano/si allenano (= B) wahrscheinlich ziemlich nahe; bei den letzteren Wendungen akzentuiert aber die Präsenz des Reflexivpronomens den Gedanken, daß im Subjekt Ursache und Wirkungsbereich zusammenfallen. Es handelt sich bei den zitierten Fällen um Nuancen, die eine Zuordnung zu H bzw. zu B etwas mehr nahelegen, zugleich aber zeigen, daß vermutlich auch zwischen diesen H und B skalare Zwischenwerte anzunehmen sind. Vgl. Levin/Rappaport Hovav 1995:111 zu The general marched the soldiers to the tent, ein Satz, der nicht unter Beibehaltung der syntaktischen Struktur ins Italienische, Französische oder Deutsche übersetzt werden kann; vgl. auch englisch to run ('laufen', 'leiten'), dessen Polysemie in den anderen Sprachen kein Äquivalent findet.

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Blumenthal, P,

Schon auf den ersten Blick fällt auf, daß Reflexivität in der unteren Hälfte des Schemas weit überrepräsentiert ist (unten 40 : oben 4; dies bei insgesamt unten 75 : oben 41). Reflexivität besitzt also eine deutliche Affinität zur Bedeutung "Änderung", die auf der untersten Ebene des Schemas repräsentiert wird (von den 12 Belegen in B markieren 8 eine Änderung: Typ ricambiarsi 'sich erneut umziehen'). Beim Rechts-Links-Vergleich auf der untersten Ebene läßt sich leicht feststellen, daß Reflexivität typischer für Änderungen am menschlichen Subjekt (in E: 6 : 14) ist, Nicht-Reflexivität dagegen typischer für Änderung am nicht-menschlichen Subjekt (in F. 29 : 14). Kurz: bei aller Polyfunktionalität besitzt das Reflexivpronomen Affinität zu den Merkmalen "menschlich" und "Zustandsänderung" des Subjekts.9 Diese Schlußfolgerung wird noch evidenter, wenn wir von der statistischen Gesamtbetrachtung zur Untersuchung der Polysemie einzelner Verben übergehen. Etwa bei der Hälfte unserer Verben existiert neben der intransitiven Konstruktion eine reflexive. Beim semantischen Vergleich dieser Formen sind verschiedene Situationen zu unterscheiden: 1. In sehr seltenen Fällen ist die Bedeutung so unterschiedlich, daß von einer semantischen Konkurrenz nicht die Rede sein kann (riscontrare). 2. Bisweilen scheint - bei unterschiedlicher Frequenz und in teilweise verschiedenen Kollokationen - Bedeutungsgleichheit zu bestehen (raddoppiare, rallentare). 3. Wo tatsächlich semantische Konkurrenz vorliegt, d.h. ein auf ein oder zwei Seme beschränkter Bedeutungsunterschied, geht dieser tatsächlich meist in die bereits angedeutete Richtung: Die reflexive Form bezeichnet eine Zustandsänderung und/oder eine (agentive) menschliche Handlung, bei der nicht-reflexiven Form fehlt entweder die Vorstellung der Zustandsänderung oder das menschliche Subjekt. Allerdings kommt es bisweilen zu einer (abgeschwächten) Opposition zwischen einer eindeutigen Variante (la nave affonda - nicht reflexiv nur mit Sachsubjekt) und einer unmarkierten (la nave st affonda; Piero si affonda in un libro - reflexiv mit menschlichem oder nicht menschlichem Subjekt). Auch können reflexive Lesarten insofern polysem sein, als ihr Subjekt verschiedenen Positionen zuzuordnen ist (s.u. bruciare). Hier kann nur nebenbei angemerkt werden, daß sich die Funktion von Reflexivität als Markierung von Zustandsänderung/Telizität teilweise mit der des Auxiliarverbs essere (ohne si) überschneidet; vgl. e corso alia stazione vs ha corso velocemenie.10 9

10

Allerdings tritt bei mindestens einer semantisch und syntaktisch klar umrissenen Verbgruppe (Typ impadronirsi dt) das Reflexivpronomen in Verbindung mit einem Subjekt auf, das alle Eigenschaften des Pols A besitzt. Vgl. Sorace 1993:76, McClure 1994:244ff. Der semantische Unterschied zwischen den beiden Lesarten spiegelt sich auch in ihren Konstruktionsmöglichkeiten wider: Corso alia stazione, Piero ha incontrato..., aber *Corso velocemente, Piero ha incontrato... In der lateinischen Grammatik lassen sich diese beiden Situationen mit Hilfe eines bestimmten Testverfahrens, des Meyerschen Kriteriums, unterscheiden (Hofmann/Szantyr 1965:303). Imperfektive Verben wie currere (Subjekt in H) haben im Perfekt einen perfektischen Sinn (z.B.: Feststellung der beim Laufen zurückgelegten Strecke), telische Verben wie venire (Subjekt in E) bedürfen im Perfekt einer Zielangabe. Dem Modell von correre entspricht grundsätzlich auch die Verwendung der Hilfsverben beißnire und cominciare: Hafinito di scrivere (Subjekt in H) vs Eßnito in una zona disabitata (Subjekt in F); // bimbo ha cominciato a fare i primi passi vs E cominciato a mancare U gasolio. Das gleiche gilt für

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Subjektrollen bei polysemen Verben

Die Kategorie der Zustandsänderung, die ins Paradigma der Aktionsarten gehört, besitzt vermutlich eine - noch näher zu erforschende - Affinität zur Kategorie der "vollständigen Erfassung" (Hopper/Thompson 1980:252: "total affectedness") eines Arguments: Die Zustandsänderung erfaßt den Referenten in seiner Gesamtheit, während ein bloßer Vorgang "am" Referenten diesen möglicherweise nur partiell, gleichsam am Rande betrifft. Manche im Korpus aufgefundenen Belege untermauern diese Hypothese (s.u. bntciare). Die Verwendung des Auxiliars essere im Perfekt, die die Verben zu den Subjekten in E und F kennzeichnen, dürfte ein wichtiges Signal für eine solche vollständige Erfassung des Subjekts darstellen.'l Beispiele für die 3. Situation: - alloggiare 'wohnen' (= D) — bruciare 'brennen': la macchia bruciando (= G)

sta

precipitare 'sich überstürzen': gli eventi stanno precipitando (= G) rialzare 'steigen': la temperatura rialza (= F) ricambiare 'sich ändern': il tempo ricambia

— alloggiarsi 'einziehen' (= E) — bruciarsi 'verbrennen': con questa siccitä l'erba si brucierä completamente (= F). Weitere reflexive Lesart: Piero si e bruciato colferro da stiro 'hat sich verbrannt' (= B/E) — precipitarsi versa I'uscita 'eilen zu' (= E) -

rialzarsi 'wieder aufstehen' (= E) [aber auch: < prezzi si sono rialzati = F] - ricambiarsi 'sich wieder umziehen'

(=F) riposare 'ruhen': gli occhi riposano ( SN V SN SP (Con, a, da, in)

Come per i verbi del primo gruppo, l'argomento, ehe e simmetrico rispetto al complemento diretto, non puo mancare perche e necessario alia realizzazione dell'azione verbale. Infatti, non e certo accettabile una frase come *il tram collega (allaccia. congiunge) il centro, dove il soggetto e singolare e manca l'argomento simmetrico. Allo stesso modo, la preposizione con non e parafrasabile in alcun modo, dato ehe e impossibile dire * /'/ tram collega il centro in compagnia della I per mezzo della I a causa della periferia.

6 7

Cfr. Rizzi(1988:511). Solo in qualche (raro) caso, con i verbi reciproci ehe potremmo chiamare 'di lotta' o 'di contrapposizione' con e sostituibile dalla preposizione contra: Maria si hatte, combatte. lotta con/contro suofratelh. Tuttavia 1'uso esclusivo di con attestato in: Maria si picchia, bisticcia, discute con/*contro suofratello.

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Cordin, P. / Lo Duca, M. G.

Anche in questo caso il comportamento sintattico e giustificato dalla semantica dei verbi in questione, ehe configurano delle 'scene' in cui l'azione attivata dal soggetto si ripercuote su almeno due partecipanti, messi in reciproca relazione.

1.3. Tra tutti i verbi reciproci sin qui presentati dobbiamo distinguere dal punto di vista logicosemantico due importanti sottogruppi.8 Da una parte troviamo un insieme numeroso per il quäle la lettura reciproca e richiesta e assicurata a prescindere dalla presenza o meno nella fräse di un'espressione esplicita di reciprocitä (/'MW l'altro, a vicenda, reciprocamente). verbi come somigliare, conßnare, azzuffarsi, bisficciarsi e moltissimi altri non solo non richiedono la locuzione reciproca, ma pare addirittura ehe non la ammettano, quasi ehe la locuzione ripetesse qualcosa ehe e giä implicito nel significato proprio del verbo. Infatti, non si hanno mai frasi come: *Maria e Francesco si somigliano, si azzuffano reciprocamente, a vicenda; *la Francia e la Germania confmano, trattano la resa reciprocamente, a vicenda. Potremo identificare questo primo gruppo con il nome di 'verbi reciproci forti'. Dall'altra parte, invece, abbiamo un gruppo meno vasto ehe comprende quei verbi ehe possono, non devono, avere lettura reciproca. Spesso si tratta di verbi in forma riflessiva, ehe risultano ambigui al di fuori di un contesto preciso, se sono assenti un awerbio o una locuzione di reciprocitä, come ad esempio guardarsi, stimarsi, e molti verbi di contatto, specialmente se hanno come argomento una parte del corpo (carezzarsi la testa, massaggiarsi i piedi, spalmarsi le spotte di cremd). Troviamo nello stesso gruppo numerosi verbi in forma riflessiva, ehe permettono sia una lettura riflessiva non reciproca, ehe una lettura reciproca. Con questi verbi e possibile percio avere sia il soggetto singolare e la locuzione da solo, da sola riferita al soggetto: Francesco si aiuta, si sostiene, si danneggia, si sorveglia, siferisce... da solo, sia il soggetto plurale, accompagnato o meno da forme awerbiali ehe esprimono la reciprocitä: / due fratelli si aiutano, si sosiengono a vicenda, reciprocamente. Chiameremo questo secondo gruppo con il nome di 'verbi reciproci deboli'.9 Non c'e dubbio ehe reciprocitä e riflessivitä siano strettamente correlate tra loro. Da un punto di vista puramente descrittivo esistono: a) riflessivi ehe permettono una lettura reciproca {aiutarsi, sostenersi, ferirsi...) b) riflessivi ehe richiedono una lettura reciproca (azzuffarsi, sposarsi, sorpassarsi...) c) riflessivi ehe escludono una lettura reciproca (rannicchiarsi, ossidarsi, pentirsi...). Nel primo gruppo rientrano anche i verbi transitivi in forma riflessiva, in cui l'argomento diretto puo fortemente influenzare inte retazione reciproca (come nel caso di raccontarsi barzettette, sussurrarsiparole d'amore, ecc.).10

8 9

10

Una distinzione analoga e presentata da Borillo (1971) a proposito dei veibi reciproci in francese. La nostra classificazione logica - molto schematics - e la terminologa adottata non corrispondono alia suddivisione proposta da Langendoen (1978), assai dettagliata e attenta ai diversi tipi di relazione logica ehe possono costituirsi neue varie espressioni della reciprocitä. Notiamo ehe alcune locuzioni favoriscono la lettura reciproca sia per i verbi riflessivi in cui la reciprocitä debole (guardarsi allo specchio vs. guardarsi in cagnesco; mettersi il vestito nuovo, in un pasticcio vs. mettersi le mani addosso; battersi contra i tiranni vs. battersi in duello), sia per i verbi non riflessivi ehe normalmente non consideriamo reciproci (cfr. giocare vs. giocare a scacchi. a tennis).

Analisi dei verbi 'reciproci' in italiano

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1.4. Le osservazioni fin qui presentate potranno esserci utili ad individuare con sicurezza il particolare gruppo di verbi dei quali intendiamo occuparci. Non rientrano infatti nella nostra definizione di verbi reciproci alcuni verbi ehe pure presentano la stessa alternanza di strutture individuata (soggetto plurale / soggetto singolare + complemento preposizionale), ed una semantica ehe potrebbe a prima vista prestarsi ad una lettura reciproca. Si tratta di verbi come divertirsi, spassarsela, lavorare, giocare, scherzare ed altri, i quali nella formulazione con soggetto plurale favoriscono quella ehe Dougherty (1974) chiama la "joint reading", vale a dire una letttura in cui il predicate si riferisce ad un evento unico, o anche a piu eventi, in cui siano pero contemporaneamente e congiuntamente implicati tutti i soggetti. Frasi come Gianni e Maria si sono divertiti moltissimo', Gianni e Maria se la spassano, scherzano continuamente potrebbero esssere interpretate come reciproche solo nel senso ehe e probabile ehe lo 'spasso' sia il frutto di un'azione combinata, e in un certo senso 'reciproca', di Gianni e Maria. Tanto piu ehe questi predicati possono presentarsi anche nell'alternanza con il complemento preposizionale introdotto da 'con': Gianni si diverie, se la spassa, lavora, gioca, scherzo con Maria. Tuttavia, si tratta di verbi normalmente intransitivi, ehe possono occorrere anche con soggetto singolare. Dire Gianni si diverie, se la spassa, lavora, gioca, scherzo, e perfettamente legittimo, perche si tratta di predicati ehe non comportano, necessariamente, il concorso di piu soggetti. Infatti, al contrario dei verbi reciproci, questi verbi possono occorrere con il predicativo 'da solo' (Gianni si diverie, se la spassa, lavora, gioca, scherzo da solo), mentre la preposizione con non introduce un argomento simmetrico, necessario, ma un elemento accessorio, comunemente designato complemento di compagnia, parafrasabile infatti con 'in compagnia di', come mostra 1'accettabilita di Gianni si diverts, se la spassa, lavora, gioca, scherzo con/in compagnia di Maria.

1.5. Non e corretto affermare ehe le alternanze per 1'espressione della reciprocita siano del tutto equivalent!. Anche se non ci muoviamo entro una prospettiva di tipo generative, interessata all'individuazione della forma 'primitiva' - come nell'approccio di Gleitman (1965) e di Lakoff e Peters (1966) - dobbiamo tuttavia riconoscere 1'esistenza nelle alternanze reciproche di alcune significative differenze, ehe collocheremo a livello di analisi discorsiva e pragmatica. In tutti i casi, la scelta del soggetto sara determinata dal legame del referente o dei referenti con il discorso precedente, ο con quanto comunemente conosciuto. Cosi, ad esempio, Maria e Gianni si sposano sara la forma scelta quando "tema" del discorso sono entrambi i partecipanti all'azione, mentre le forme Gianni si sposa con Maria e Maria si sposa con Gianni saranno adottate quando il "tema" e costituito rispettivamente da Gianni e da Maria. Tuttavia, le tre forme alternant! sono in questo caso simmetriche dal punto di vista della relazione reciproca. Lo stesso vale per molti altri verbi, in particolare per quelli stativi ehe esprimono una relazione tra piu partecipanti (assomigliarsi, differenziarsi, essere simili). Basti considerare: Mario e Gianni si assomigliano; Mario assomiglia a Gianni; Gianni assomiglia a Mario. Il soggetto

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Cordin. P. / Lo Duca, M. G.

sarä scelto in base al legame con il discorso precedente; tuttavia, le forme alternanti continueranno ad essere simmetriche per quanto riguarda l'espressionne della reciprocitä. Si hanno invece altri casi in cui le alternanze risultano asimmetriche proprio in relazione alia reciprocitä, ehe si mantiene viva solo in una delle due forme. E il caso di verbi come baciare, carezzare, abbracciare, ehe possono esprimere coinvolgimento volitivo all'azione di un solo partecipante o di tutti e due. Infatti, se Gianni e Maria si sono abbracciati e effettivamente espressione di azione reciproca, cosi non si puo dire per Gianni ha abbracciato Maria o Maria ha abbracciato Gianni. Analoga distinzione pare necessaria con verbi ehe implicano il movimento di uno dei due partecipanti, come urtarsi. II camion e l'automobile si sono urtati, infatti, e espressione di reciprocitä, ma non lo e /'/ camion ha urtato l'automobile o l'automobile ha urtato il camion, poiche in questi casi e attribuita mobilitä e causalitä ad uno solo dei partecipanti all'azione. In sintesi, dunque, si hanno alternanze reciproche simmetriche e alternanze reciproche asimmetriche. Queste ultime paiono ritrovarsi con verbi i cui soggetti siano connessi a proprietä e volizione, mobilitä e causalitä.11

2. Proposta di classificazione 2.0. Cio ehe segue e una proposta di classificazione dei verbi reciproci italiani distinti in due gruppi principali, a seconda ehe selezionino un soggetto plurale o un oggetto plurale.12 Ognuna di queste due categoric a sua volta viene suddivisa in diverse sottocategorie, sulla base di considerazioni sintattiche (riflessivitä / intransitivitä / transitivitä dei verbi, possibilitä e modalitä deH'alternanza). II primo raggruppamento di ogni categoria, segnalato dallo zero, comprende verbi reciproci per i quali non e attestata, o almeno non e sicura, l'alternanza con strutture sintattiche difFerenti.13

2.1. Questo primo gruppo comprende tutti i verbi reciproci ehe selezionano un soggetto plurale al cui interno si stabilisce la relazione di reciprocitä. Si tratta del raggruppamento di gran lunga piu vasto e sottoarticolato.

1! 12

13

Proprietä queste significative per l'identificazione dei proto-agenti, secondo la proposta di Dowty (1991). La fönte principale di raccolta dei nostri dati o stato il giä citato Dizionario dell'italiano moderno. Assieme a Tiziana Gatti, ehe ringraziamo per la preziosa collaborazione, abbiamo infatti curato la stesura di tutte le voci veibali comprese nel dizionario in questione. Si tratta per lo piu di verbi rari, di scarso uso o propri di ambiti particolari, per i quali perö non ci sentiamo di sostenere ehe una qualche forma di alternanza sia impossibile.

Analisi äei verbi 'reciproci' in italiano

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2.1.1. Verbi riflessivi E questo il gruppo in assoluto piu numeroso, 1'unico a cui la tradizione lessicografica riserva 1'appellativo di 'reciproco'. Al suo interne riconosciamo cinque sottogruppi.

2.1.1.0.

F —> SN(pi) V(nfi.):

Maria e Franca si raccapigliano ? Maria si raccapiglia con Franca

Appartengono a 2.1.1.0. verbi come abboccarsi, accasarsi, accomodarsi, appaiarsi, copularsi, raffratellarsi, raggiustarsi, rappaciarsi.14

2.1.1.1.

F --> SN(pi) V(rifl.): F --> SN V(rifl.) SP(COn, a, da, di):

appaciarsi,

la Francia e la Germania si coalizzano la Francia si coalizza con la Germania

Troviamo in questa classe verbi come: accordarsi, affmtarsi, batter si, bisticciarsi, capirsi, coalizzarsi, confederarsi, confrontarsi, coniugarsi, conoscersi, consigliarsi, fare la pace, fidanzarsi, frequentarsi, incontrarsi, incrociarsi, maritarsi, metfersi assieme, picchiarsi, riuniflcarsi, scontrarsi, sposarsi con qlcu.; addossarsi, affezionarsi, awicendarsi, incollarsi, sovrapporsi, stringersi a qlco., a qlcu.; accompagnarsi, allearsi, associarsi, collegarsi, legarsi, mescolarsi, mischiarsi, unirsi con, a qlco., con, a qlcu.; allontanarsi, differenziarsi, distaccarsi, distinguersi, separarsi, staccarsi da qlcu., da qlco.; innamorarsi di qlcu., di qlco.

2.1.1.2.

F —> SN(pi.) V(nn.) SN: F —> SN V(nfi.) SN SP(con)

F. e M. si sono spartiti 1'eredita F. si e spartito 1'eredita con Maria

Alia stessa classe, in veritä assai ristretta, appartengono anche verbi come dividersi (1'eredita), scambiarsi (doni).

2.1.1.3.

F --> SN(pi) V(nfl) SN: F —> SN V(tr.) SN SP(a>:

Franca e Maria si contendono I'impiego Franca contende 1'impiego a Maria

Troviamo in questo gruppo verbi come: contraccambiarsi (un dono), dirsi (segreti), farsi (del male, gli auguri), lanciarsi (la palla, accuse), mandarsi (i saluti), nascondersi (la veritä), prestarsi (aiuto), raccontarsi (barzellette), scriversi (letters).

2.1.1.4.

F--> SN (pi) V(nfl y F ~> SN V(tr.) SN:

Franca e Maria si contraddicono Franca contraddice Maria

Dello stesso gruppo fanno parte anche verbi come, abbracciarsi, accarezzarsi, adorarsi, 14

Di ogni classe individuate si presenta un elenco indicativo, ma non complete, dei verbi ehe vi appartengono.

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Cordin, P. /Lo Duca, MG.

aiutarsi, amarsi, baciarsi, bastonarsi, canzonarsi, capirsi,^ cercarsi, chiamarsi, combattersi, condannarsi, coprirsi, criticarsi, disprezzarsi, evitarsi, ferirsi, freqitentarsi, incontrarsi, infastidirsi, ingannarsi, ingiuriarsi, inseguirsi, malmenarsi, odiarsi, offenders!, perdonarsi, picchiarsi, prendersi in giro, proteggersi, rivedersi, sfidarsi, sopportarsi, sorvegliarsi, spiarsi, sposarsi, temersi, tradirsi.

2.1.1.5.

F --> SN (pi.) V (nil.): F —> SN V(intr.) SP (a).

le nostre posizioni si equivalgono la mia posizione equivale alia tua

Altri verbi analoghi sono: assomigliarsi, parlarsi, pensarsi, rispondersi, scriversi, somigliarsi, sorridersi, telefonarsi, volersi bene/male.

2.1.2. Verbi intransitivi.

2.1.2.0.

F —>SN (pi.) V(intr):

Le nostre idee discordano ? La mia idea discorda dalla tua

Allo stesso modo si comportano anche abboccare, convenire, discordare, dissonare.

2.1.2.1.

F —> SN(pi) V(intr): Maria e Gianni collaborano F —> SN V(intr.) SP^on.contro, a, da): Maria collabora con Gianni

Tra i numerosi verbi della classe figurano anche: amoreggiare, andare d'accordo, bisticciare, coabitare, coincidere, collaborare, combaciare, confinare, conversare, convivere, dialogare, discutere, fare amicizia, fare l'amore, fare la pace, fralernizzare, giocare (a carte, a tennis, a scacchi...), litigare, simpatizzare, trovare un accordo, venire alle mani, venire a patti con qlcu.; combattere, lottare con, contro qlcu.; aderire, corrispondere a qlcu.; dissentire, divergere, divorziare da qlcu.

2.1.3. Verbi transitivi. F --> SN (pi.) V (tr.) SN: F —> SN V (tr.) SN SP(con):

il padre e il figlio cogestiscono l'azienda il padre cogestisce 1'azienda con il figlio

Analogamente si comportano: condividere (l'appartamento), concludere (la pace), negoziare (la tregua), patteggiare (la resa).

15

Si noti ehe ci sono verbi ehe compaiono in due diverse categoric, perche presentano una doppia possibility: Maria e Gianni si capiscono; Maria si capisce con / capisce Gianni.

Analisi del verbi 'reciproci' in italiano

31

2.2. Questo secondo gnippo comprende verbi transitivi nei quali l'azione messa in atto dal soggetto si ripercuote su almeno due partecipanti, i quali da questa azione vengono messi in qualche reciproca relazione.

2.2.0.

F --> SN V(tr.) SN (pi)

1'operaio ha agglutinate i diversi pezzi ? 1'operaio ha agglutinato un pezzo con / all'altro

Similmente si comportano: aggiuntare, aggruppare, allineare, apparigliare, ammassare, ammucchiare, collazionare, disunire, invertire, raffralellare, raggmppare, relazionare.

2.2.1.

F --> SN V SN(pi) F —> SN V SN SP(COn, a, da, in)

il tram collega il centre e la periferia ü tram collega il centre con la/ alia periferia

Nella stessa numerosa classe rientrano anche verbi come: accoppiare, alleare, coalizzare, conciliare, confondere, confrontare, consociare, coordinare, impastare, inimicare, mettere d'accordo, miscelare, pacificare, riconciliare, scambiare, sincronizzare, sposare con qlcu.; abbinare, affratellare, amalgamare, collegare, congiungere, imparentare, maritare, mescolare, mischiare, paragonare, saldare, sostituire, untre con, a qlco., con, a qlcu.; accoslare, adattare, allacciare, associate, attaccare, awicinare, contrapporre, legare, uguagliare a qlco., a qlcu.; allontanare, dissociate, distaccare, dislanziare, distinguere, disunire, scollare, scostare, separate, spaiare, spartire, staccare da qlco., da qlcu.; commutare in qlco.

Riferimenti bibliografici Borillo, A. (1971): Remarques sur les verbes symetriques francais. - In: Langue Francaise, 11, 17-31. Dougherty, R.C. (1974). The Syntax and Semantics of Each Other Constructions. - In: Foundations of Language, 12, 1-47. Dowty, D.R. (1991): Thematic Proto-Roles and Argument Selection. - In: Language 67, 3, 547-619. Elia, A. / Martinelli, M. / D'Agostino, E. (1981): Lessico e strutture sintattiche. Introduzione alia sintassi del verbo italiano. - Napoli: Liguori. Fillmore, C. J. (1972): Subjects, Speakers and Roles. - In: D.Davidson, G. Harman (eds.): The Semantics of Natural Language, 1-24. Dordrecht: Reidel. Ginzburg, J. (1990): On the Nonunity of Symmetric Predicates: Monadic Comitatives and Dyadic Equivalence. - In: NELS, 20, 135-149. Gleitman, L. H. (1965): Coordinating Conjunctions in English. - In: Language, 41, 260-293. Lakoff, G. / Peters, S. (1969): Phrasal Conjunction and Symmetric predicates. - In: D.A. Reibel, S. A. Schane (eds.): Modern Studies in English, 113-142. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice-Hall. Langendoen, D. T. (1978) The Logic of Reciprocity. - In: Linguistic Inquiry, 9, 177-197. Levin, B. (1993): English Verb Classes and Alternations. A Preliminary Investigation. - Chicago and London: The University of Chicago Press.

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Cardin, P. / Lo Duca, M, G.

Rizzi, L. (1988): II sintagma preposizionale. - In: Renzi L. (ed.): Grande grammatica di consultazione, I, 507531. Bologna: II Mulino. Tesniore, L. (19652): Elements de syntaxe structural. - Paris: Klincksieck.

Zsuzsanna Fabian (Budapest)

Sülle connessioni tra le reggenze verbau e le unitä fraseologiche verbal! "Le locuzioni stereotipate continuano sintagmi liberi di una volta, diventati fissi grazie al successo nella langue dopo esser stati ripetuti un'infinita di volte ... nella parole." (Z. Mutjacic)

1.1. Alle ricerche sulle connessioni tra le reggenze verbali e le unitä fraseologiche verbau mi hanno indotto quelle non poche incertezze e quei casi discussi ehe sono emersi durante la preparazione dei volumi Reggenze dei verbi italiani (1981) e / modi di dire deU'italiano (1986). Nella fase preparatoria dei due volumi sopraindicati mi sono accorta, da una parte, di certi rapporti sussistenti tra la sfera delle reggenze verbali e tra quella delle unitä fraseologiche; dall'altra, invece, ho dovuto affirontare numerose difficoltä per quel ehe riguardava la categorizzazione del materiale raccolto (cioe, se un esempio appartiene ancora alle reggenze lo si deve annoverare giä tra le unitä fraseologiche). Gli scopi dell'mdagine attuale sono quelli di a) dimostrare I'esistenza di un rapporto tra le reggenze verbali e le unitä fraseologiche (modi di dire e proverbi) e di b) formulare una definizione di reggenza e di unitä fraseologica con il cui uso sarebbero piu facilmente categorizzabili, distinguibili i nessi sintagmatici in questione. Aggiungo ancora ehe, per quanto ne sappia, non e un metodo solito quello di indagare le unitä fisse partendo dalle reggenze. Vorrei sperare ehe il metodo qui suggerito poträ fornire nuovi dati anche per le ricerche sulle unitä fraseologiche.

1.2. Le reggenze verbali, per quel ehe riguarda la loro struttura, possono essere di diversi tipi. La nostra ricerca, in questa sede, si limita ad uno dei tipi piu comuni e piu frequenti, cioe a quello in cui la testa verbale (V) e accompagnata dal soggetto (S) e dall'oggetto diretto (O); gli element! nominali della struttura possono essere accompagnati eventualmente anche da modificatori. L'esemplificazione comprende prima di tutto quei verbi ehe iniziano con la lettera a e ehe sono stati inseriti anche nei volumi sopracitati. La struttura in questione puo essere considerata una proposizione costituita da S + V + O. Tutti gli element! compositivi hanno delle caratteristiche grammatical! e semantiche: S da un punto di vista grammaticale puo essere

- al singolare - al plurale

34

Fabian, Z.

S da un punto di vista semantico puo essere

V da un punto di vista grammaticale puo essere

V da un punto di vista semantico puo essere O da un punto di vista grammaticale puo essere O da un punto di vista semantico puo essere

- vivente [q]

-umano

- non vivente [qc]

- non umano - concreto - astratto

- di qualsiasi modo di qualsiasi tempo di qualsiasi numero di qualsiasi persona - di significato concreto - di significato traslato - al singolare - al plurale - vivente - non vivente

- umano - non umano - concreto - astratto

La posizione base della struttura esaminata e quella in cui ciascuno degli element! compositivi puo figurare in qualunque delle possibili variazioni grammatical! o semantiche, liberamente combinabili tra di loro, p.es.: combinazione di S dal punto di vista grammaticale: al singolare: II bambino mangia la mela. al plurale: / bambini mangiano la mela.

combinazione di S dal punto di vista semantico: umano: II poliziotto ferma l'automobile. non umano: II cavallo salta l'ostacolo. concreto: Le spine strapparono il suo vestito. astratto: L'audacia del padrone della villa sorprese l'intruso.

combinazione di V dal punto di vista grammaticale: modo: Se Luigi preparasse il pranzo. potremmo uscire. tempo: Partirö quando avro sbrigato i miei affari.

combinazione di V dal punto di vista semantico: concreto: // meccanico ha aggiustato i l televisore. traslato: // padre ha aggiustato ilßglio.

S lle connessioni tra le reggenze verhalt e le unit fraseologiche verbau

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combinazione di O dal punto di vista grammaticale: al singolare: Detesto l'inverno. al plurale: Tutti dovrebbero detestare i bugiardi.

combinazione di O dal punto di vista semantico: umano: Tutti detestano quel tuo amico. non umano: Miofratello de testa i cani. concrete: Mia nonna detesta quella fotogra a. st rat to: Gli anarchic! detestano Γ or dine.

Come forse risulta chiaro dall'esemplificazione qui sopra, nella struttura base i posti riservati ai tre element! sono "vuoti", cioe liberamente "riempibili" sia grammaticalmente sia semanticamente. La trasformazione di una struttura libera in nessi di tipo fraseologico comincia quando i posti originariamente "vuoti" della struttura base vengono "riempiti" da element! i quali, da una parte, non possono essere sostituiti con altri a piacere, e, dall'altra, non possono essere combinati liberamente tra di loro. Per denominare questo processo potrebbero essere usati diversi termini, p.es. riempimenlo ο anche restrizione. II riempimento grammaticale del posto dell'oggetto significa, per esempio, ehe il nome ehe lo occupa puo stare solo al plurale, unire N [q/qc]: unire i lembi di tin lessuto; il riempimento semantico del posto del verbo significa invece, per esempio, ehe il verbo e usato traslatamente, accomodare N [q] 'picchiare q'; ecc. Una fase estrema del processo di riempimenti puo essere considerata quella in cui i posti originariamente liberi saranno occupati da determinate parole, le quali nel dato costrutto non possono cambiare nemmeno le loro caratteristiche grammatical!. Cosi per esempio nell'unit fraseologica incrociare le braccia 'non lavorare, scioperare' il nome ehe occupa il posto dell'oggetto puo figurare sempre e soltanto al plurale e con I'articolo determinative; oppure, nel proverbio La goccia scava la pietra nessuno degli element! fissi potrebbe essere modificato (p.es. il V messo al passato ο al condizionale) oppure sostituito da un altro (nemmeno da un sinonimo, p.es. ΓΟ pietra con il sinonimo sasso); in questo caso si tratta di un riempimento grammaticale e semantico contemporaneo. Le combinazioni possibili "libero-riempito", riferite ai tre posti della struttura esaminata (S + V + O), si lasciano sintetizzare in questo schema:

Ο 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

libero libero libero libero riempito riempito riempito riempito

libero libero riempito riempito riempito libero libero riempito

libero riempito libero riempito libero libero riempito riempito

36

Fabian, Z.

2.0. Comincio l'analisi delle combinazioni con alcune osservazioni preliminari sui tipi 5-8, in cui il posto del S e riempito: bisogna subito dire ehe il riempimento sia grammatical sia semantico del posto del S in se stesso non e rilevante, perche esso comporta necessariamente anche il riempimento del posto del V. Per i tipi 5 e 6 nel materiale analizzato non ho trovato nessun esempio concrete, il ehe conferma ehe il posto del S si riempie solo contemporaneamente al riempimento del V (il ehe, ancora, potrebbe essere un dato importante anche nell'annosa questione, nella sintassi, sulla priorit del S oppure del V nella fr se). Non ho trovato esempi concreti nemmeno per il tipo 5: quanto a si addice, si addicono a N fq/qcj e να, vanno a N [q/qc], in cui sia il S sia il V si riempiono grammaticalmente (S e V solo nelle 3e persone del sing, e del plur), non si tratta del costrutto ehe mi sono prefissa di analizzare (S + V + O), ma del costrutto per ora escluso dall'indagine S + V + Dat. II riempimento del S puo ancora awenire nel tipo 8. Per un riempimento grammatical abbiamo trovato un unico esempio: nella locuzione accozzare i pentolini 'mangiare insieme portando ognuno le proprie prowiste' il S puo stare solo al plurale. Per un riempimento semantico del S c'e pure un unico esempio: nelle locuzioni accompagnare la porta, un carico 'non lasciare chiudersi una porta, non lasciare cadere un carico' il S puo essere soltanto +vivente. Questi soli due esempi, appunto perche caratterizzati dal riempimento del S, vengono a congiungersi con gli esempi appartenenti al tipo 8, nei quali ciascuno dei posti viene riempito da una parola concreta (= i proverbi). In fin dei conti in quest'analisi e consigliabile prescindere da un esame dettagliato del carattere del S: il riempimento del S verra preso in considerazione quando il S e costituito da una parola concreta.

2.1. II primo tipo delle combinazioni possibili lascia liberi (sia grammaticalmente sia semanticamente) i posti del S, del V e dell'O; in questo caso si tratta della classica struttura reggenziale. Alcuni esempi: N [q/qc] accarezzare N[q/qc], N [q/qc] abbandonare N [q/qc], N [q/qc] ff errare N [q/qc], N [q/qc] allarmare N [q/qc] ecc.

2.2. Passando al tipo 2: se ΓΟ si riempie dal punto di vista grammaticale (cioe il N ehe occupa il posto dell'O sta o solo al singolare o solo al plurale) si parler di costrutti di tipo reggenziale. Tra i nostri esempi abbiamo solo il riempimento al plurale, p.es.: accordare N [q/qc] [plur]. La restrizione grammaticale dell'O awiene in conseguenza della semantica del V; potremmo parlare, in questo caso, di reggenze "semanticamente predeterminate".1 Se ΓΟ e riempito dal punto di vista semantico, e al suo posto e collocato un nome ehe indica un essere vivente [q] o un nome ehe indica qualcosa di inanimato [qc], la struttura sta vicino ad una reggenza verbale, p.es.: autorizzare N [q], affermare N [qc], awisare N [q], allegare N [qc], awertire N [q], apparecchiare N [qc] ecc. In questi casi il significato del V transitive rimane concrete.

Ringrazio il prof. Ferenc Bakos per i suoi preziosi suggerimenti.

Sülle connessioni tra le reggenze verbau e le unitäfraseologiche verbau

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II riempimento semantico dell'O puo essere ancora di diversi tipi; ma siccome in questi casi sono presenti anche altri tipi di restrizioni ehe interessano il V, li trattero sotto il tipo 4.

2.3. Per il tipo 3 delle possibili combinazioni non ho trovato esempi nel materiale analizzato, ne per riempimento grammatical ne per riempimento semantico del V: il riempimento del posto del V sembra essere accompagnato, in tutti i casi, da riempimenti contemporanei degli altri elementi della struttura. (Sarebbe utile esaminare se quest'affermazione e valida soltanto per il mio corpus oppure puo essere estesa anche per campioni piu vasti.)

2.4. Per quel ehe riguarda il tipo 4, abbiamo molte varietä e sottotipi. Ricordo ehe si tratta del costrutto S vuoto + V riempito + O riempito. In teoria, qui dovrebbero essere analizzate diverse combinazioni (p.es.: riempimento grammaticale del V + riempimento semantico dell'O, ecc.); data pero la complessita della questione, pariere solo di quei tipi in cui il riempimento (semantico) dell'O viene accompagnato dal riempimento (semantico), cioe traslazione del V. Bisogna ancora premettere ehe i due riempimenti sono sempre connessi uno con l'altro. Un primo tipo di riempimento si da quando accanto ad un V di significato traslato abbiamo un O semanticamente ristretto, ehe puo essere o solo q o solo qc, p.es.: accarezzare N [q] 'adulare q', accomodare N [q] 'picchiare q', aggiustare N [q] 'picchiare q' ecc. Cosi, a mio awiso, i costrutti aggiustare qc e aggiustare q, arrangiare qc e arrangiare q (v. anche 2.2.) dovrebbero essere annoverati in due categoric distinte: i primi (ancora) in quella delle reggenze, i secondi (gia) in una prima, delicata sottocategoria dei nessi fissi, dei "frasemi". Nel caso di certi verbi il posto dell'O puo essere occupato da vocaboli ehe indicano una cerchia di denotati prestabiliti dal V stesso. II numero dei nomi ehe possono congiungersi ai dati verbi come O e abbastanza ristretto, come lo dimostrano i dizionari piu conosciuti della lingua italiana: abbracciare: Zingarelli:

~ una dottrina, un'opinione, una fede, un partito, la vita religiosa

Devoto-Oli:

~una professione, una causa, un'impresa

De Felice-Duro:

~una professione, una camera, lo stato ecclesiastico, la vita claustrale, una religione, un'idea, un partito

Palazzi:

~ un'opinione, un consiglio, una professione, una religione, una causa

Garzanti:

~ una fede, una professione, una camera

complessivamente: ~una professione, una camera, la vita religiosa, lo stato ecclesiastico, la vita claustrale ~ una causa, una dottrina, una fede, un partito, un'idea, un'opinione, un'impresa ~ un consiglio

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Fabian, Z.

accompagnare: Zingarelli:

~ l'uscio, il cancello

Devoto-Oli:

~ la porta

De Felice-Duro:

~ la porta, una cassa, un carico

Palazzi: Garzanti:

~ la porta

complessivamente: ~ la porta, l'uscio, il cancello ~ un carico (una cassa) addossarsi: Zingarelli:

~ una colpa, una spesa, un debito, una responsabilitä

Devoto-Oli:

~ una colpa, una spesa, una responsabilitä, un debito, il mantenimento di q

De Felice-Duro:

~ una colpa, una responsabilitä, una spesa, un lavoro

Palazzi:

~ un lavoro, una spesa, una responsabilitä, una colpa

Garzanti:

~ una responsabilitä, una colpa, una spesa, un ufficio

complessivamente: ~ una colpa ~ una responsabilitä, il mantenimento di q ~ una spesa, un debito ~un lavoro, un ufficio I costrutti sovraesposti costituiscono una categoria di passaggio tra le reggenze e le unitä fisse fraseologiche. Non sono piu reggenze, perche il posto dell'O non e piu libero, qui puo stare soltanto un vocabolo appartenente ad alcuni campi semantici-concettuali; ma non sono ancora unitä fraseologiche vere e proprie perche i nomi ehe possono accompagnarsi ai verbi possono essere scelti ancora in una cerchia abbastanza grande. I verbi (= le teste) ehe dimostrano le qualitä sovraesposte potrebbero essere chiamati "parole dal significato fraseologicamente legato". II riempimento del posto dell'O puo arrivare a tal punto ehe esso sarä occupato da una parola fissa, costante, p.es.: avere fegato 'essere coraggioso', aguzzare i denli 'mostrare rabbia', alzare le spalte 'non curarsi di qualcosa', alzare il gomito 'ubriacarsi' ecc. (Un sottogruppo dello stesso tipo di costrutto si da quando al posto dell'O possono essere collocati vocaboli ehe dal punto di vista strutturale sono "sinonimi", p.es.: abbassare le corna/la coda/ cresta 'umiliarsi', abbassare la lancia/lo scudo 'ritirarsi, arrendersi' ecc.). Gli esempi ehe costituiscono questo gruppo sono caratterizzati dal fatto ehe in essi non vengono traslati i singoli element!, ma tutta l'unitä viene percepita come traslata (infatti, in questi casi e sempre possibile anche una "lettura" concreta della struttura).

Sülle connessioni tra le reggenze verbali e le unitä fraseologiche verhalt

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2. 5-6-7. Dei tipi 5,6 e 7 ho giä parlato nel punto 2.0.

2.8. Per l'ultima combinazione e caratteristico ehe in ogni posto awiene un riempimento di qualche tipo. Ho trovato un unico esempio (accozzare i pentolini) per il riempimento parallele, di tipo grammaticale del S e del V (solo plur.), accompagnato dal riempimento, al posto dell'O, con una parola fissa (i pentolini). Quando invece in tutti e tre i posti awiene un riempimento con una data parola, si arriva al punto estremo del processo di "chiusura" ed avremo proverbi (p.es.: Le bugie hanno le gambe corte; Gli assenti hanno [sempre] torto; Lafortuna aiuta gli audaci ecc.). Considero questi costrutti "riempiti" sia dal punto di vista grammaticale sia dal punto di vista semantico.

3. Possiamo dunque Stabilire ehe esistono legami tra le reggenze verbali e le unitä fisse verbali: se i posti di strutture originariamente libere saranno "riempiti" da punti di vista grammatical! e/o semantic! avremo i diversi tipi delle unitä fisse. Dalla nostra analisi, ehe owiamente non vuole essere un esame esaustivo ma solo una proposta metodologica, appare chiaro ehe nelle unitä fisse il V deve essere sempre traslato, cioe semanticamente "riempito". A questa afFermazione ormai divenuta banale posso ancora aggiungere ehe, almeno nel corpus qui analizzato, la traslatezza del V e sempre accompagnata dal riempimento semantico anche dellO (v. le diverse varietä del tipo 4). Possiamo dunque tentare di dare una definizione delle unitä fraseologiche di tipo S + V + O: sono quei nessi in cui all'uso traslato, figurato del V si accompagna anche qualche tipo di restrizione, riempimento nell'uso del componente O (restrizione semantica di tipo q o qc, riempimento di O con una ristretta cerchia di vocaboli, uso figurato di O). Scegliendo il metodo sopraesposto come punto di partenza potrebbero essere eseguite ulteriori analisi anche su altri tipi di costruzione (p.es.: S + V + O + Dat; S + V + inf./inf.pass. ecc.); forse si riveleranno necessarie l'introduzione di altri concetti e la revisione di alcuni termini ('riempito, riempirsi'; traslato nel caso dei verbi e astraiio nel caso dei nomi, ecc.). Sono convinta ehe il metodo qui presentato poträ non soltanto indicare ulteriori nessi tra le reggenze e le unitä fraseologiche ma anche gettare nuova luce sull'essenza stessa delle reggenze e delle unitä fraseologiche.

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40

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Carmen Kelling (Konstanz)

Von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate 1. Einleitung In diesem Beitrag soll ein kleiner Ausschnitt des französischen Raumlexikons betrachtet werden: der zur Angabe lokaler Befindlichkeit mit Hilfe von Verben. Unter Befindlichkeit verstehe ich die statische Lokalisierung von Individuen ohne Angabe zusätzlicher Eigenschaften wie der Position, Anordnung, Art der Befestigung u.a. wie bei etre assis, s 'aligner oder coller in (1) Marie est assise devant la table.

Position

(2) Les livres s'alignent sur les rayons.

Anordnung

(3) L'affiche est collee au mur.

Art der Befestigung

Im Französischen wird Befindlichkeit verbal typischerweise mit etre oder se trouver angegeben: (4) Le verre est sur la table. (5) Marie se trouve dans sä chambre.

Der Bereich der Befindlichkeitsverben ist im Französischen nur schwach besetzt, Fortbewegungsverben z.B. gibt es dagegen in viel größerer Zahl (vgl. auch Schwarze (1993)). Das Inventar kann jedoch erweitert werden mit Hilfe von syntaktisch-morphologischen Verfahren: mit etre pose (von poser) oder etre place (von placer) usw. kann die Befindlichkeit von Individuen angegeben werden, es sind jedoch keine einfachen Verben, sondern Prädikate der Form etre plus Partizip II, wobei das Partizip das eines Transportverbs ist. Ich nenne poser, placer, mettre... Transportverben mangels einer anderen Bezeichnung; die dt. Verben setzen, stellen, legen werden als kausative Positionsverben bezeichnet (z.B. in Maienbom (1990), Egg (1994)); die frz. Verben geben aber die Position des fortbewegten Objekts nicht an. Kausative Positionsverben wären im Französischen Verben wie asseoir qn, coucher qn. Eine Alternative für die Bezeichnung als Transportverben wäre, analog zu den kausativen Positionsverben, von kausativen Befindlichkeitsverben zu sprechen; dies wäre jedoch nicht adäquat, weil bei diesen Verben die Ortsveränderung primär, die Befindlichkeit sekundär ist. Befindlichkeitsprädikate wie etre pose haben, was ihre Form angeht, eine Parallele in den frz. Positionsverben, von denen es - im Gegensatz etwa zum Deutschen - im Französischen keine einfachen Verben gibt, vgl. z.B. (6) dt. sitzen vs. dt. liegen vs.

frz. frz.

etre assis (von asseoir) etre coucho (von coucher)

In den Sätzen (7) bis (10) kommen von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate vor; in (7) und (8) handelt es sich um belegte Beispiele, in (9) und (10) um konstruierte:

foiling,

42

C.

(7) Sur des tables etaient poses le pain, le vin et le fromage. (Bille 1953) (8) Dans la salle manger brillent deux lampes ä gaz d'essence. L'une estposee sur le bord du long buffet (...). (Robbe-Grillet 1957)

Im Speisezimmer brennen zwei Benzingaslampen. Eine steht auf dem Rand des langen Büfetts (...).' (9) Le livre est mis sur l'otagere. (10) La chaise est placee devant la fenetre. In diesen Beispielen drückt die Form est plus Partizip II Befindlichkeit, also einen Zustand aus - vergleiche auch die Übersetzung durch das deutsche statische Positionsverb stehen in (8).

2. Beziehung zwischen Transportverb und Befindlichkeitsprädikat Es gibt prinzipiell drei Analysemöglichkeiten für die Prädikate in (7) bis (10): 1. Es handelt sich um das Passiv von Ereignisverben 2. Es handelt sich um eine Art Zustandspassiv 3. Es handelt sich um eine adjektivische Konstruktion. Ich werde so vorgehen, daß ich diese drei Möglichkeiten auf der Basis von deskriptiven Grammatiken und im Rahmen der Lexikalisch-Funktionalen Grammatik (LFG) diskutiere. Mein Ziel ist es, zu zeigen, daß Möglichkeit 3 die adäquateste ist, daß es sich also um eine adjektivische Konstruktion handelt. Es soll dafür eine Regel im Rahmen der LexikalischFunktionalen Grammatik (LFG) formuliert werden.

2.1. Analyse als Passiv von Ereignisverben Zunächst möchte ich kurz auf Eigenschaften des Passivs eingehen. Grevisse (1986:1162) beschreibt das Passiv wie folgt: (ll)Les phrases contenant un verbe transitif peuvent, sans que le sens profond change, etre transformers de teile sorte que le complement d'objet devient le sujet, le sujet devient complement d'agent, et le verbe prend une forme speciale, au moyen de l'auxiliaire etre et du participe passe. C'est la voix passive: Un pie ton A RENVERSßpar un chauffard. Sätze mit transitiven Verben können also, ohne daß sich ihre Bedeutung ändert, so umgeformt werden, daß das Objekt zum Subjekt wird, das Subjekt wird Ergänzung zur Bezeichnung des

Übersetzung von E. Tophoven (1966).

Von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate

43

Urhebers der Handlung, und das Verb bekommt eine spezielle Form mit dem Auxiliar etre und dem Partizip II. In der Lexikalisch-Funktionalen Grammatik (LFG) in der Version von 1982 werden regelmäßige Relationen im Lexikon dargestellt. So wird auch die systematische Beziehung, die zwischen Aktiv und Passiv besteht, durch eine lexikalische Regel erfaßt, die auf die im Lexikon stehende lexikalische Form des Aktivs angewendet wird. Bresnan (1982:8) gibt folgende universale Passivregel an: (12) Passivization in Universal Grammar (SUBJ) -> 0 / (OBL) (OBJ) -> (SUBJ) Das Subjekt des aktiven Satzes wird getilgt oder durch einen Obliquus ausgedrückt (im Französischen durch ein PAR OBJEKT oder ein DE OBJEKT). Das Objekt des aktiven Satzes wird zum Subjekt des passiven Satzes. Die Auswirkung auf die lexikalische Form eines Verbs im Aktiv wird in Bresnan (1982:9) so beschrieben: (13)(...) Passivization changes a transitive lexical form whose subject is agent and whose object is theme to a grammatically intransitive lexical form (that is, one lacking an OBJ function). Passivierung verändert demnach eine transitive lexikalische Form, deren Subjekt Agens ist und deren Objekt Thema ist, in eine grammatisch intransitive lexikalische Form, das heißt, in eine ohne Objekt. Angewendet auf das Französische ist dies formal wie in (14) zu fassen: (14)PRED

Thema

->

PRED Thema

Hinzu kommen morphologische Veränderungen; so muß das finite Verb des aktiven Satzes im passiven Satz zum Partizip II werden. Für das Französische wird außerdem eine Bedingung benötigt, die gewährleistet, daß das finite Verb im passiven Satz eine Form von etre ist.2 Da hier Transportverben wie poser interessieren, gebe ich jeweils die Zuweisung der grammatischen Funktionen zur Prädikat-Argument-Struktur des dreistelligen Verbs poser im Aktiv und im Passiv an, und zwar einschließlich des dritten Arguments; die AKTIV-Struktur (15') gilt für Sätze wie (15), die PASSIV-Struktur (161) für Sätze wie (16): (15) Pierre pose la lampe sur la table. (16) La lampe a ote posee sur la table (par Pierre).

V -> V[PART]; Vfm =c etre.

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Killing, C.

05') AKTIV

•POSER

(SUBJ)

(OBJ)

(OBL)

grammatische Funktionen

(argl, (Agens)

arg 2, (Thema)

arg 3)' (Zielort)

Prädikat-Argument-Struktur

Poser hat drei Argumente. Dem ersten Argument mit der thematischen Rolle Agens wird die grammatische Funktion Subjekt zugewiesen, dem zweiten Argument mit der thematischen Rolle Thema die grammatische Funktion Objekt, und das dritte Argument mit der thematischen Rolle Zielort bekommt die grammatische Funktion eines Obliquus zugewiesen.

Bei der Passiv-Struktur bleibt die Zuordnung der thematischen Rollen zu den Argumenten erhalten, jedoch ändert sich teilweise die Zuweisung der grammatischen Funktionen zu den Argumenten: das erste Argument erhält nicht mehr die grammatische Funktion Subjekt, sondern wird fakultatives PAR-Objekt, das zweite Argument bekommt die grammatische Funktion Subjekt zugewiesen. In bezug auf das dritte Argument ändert sich nichts.

06') PASSIV

•POSE

(PAROBJ)/0

(SUBJ)

(OBL)

grammatische Funktionen

(arg l, (Agens)

arg 2, (Thema)

arg 3)' (Zielort)

Prädikat-Argument-Struktur

Diese PASSIV-Struktur gilt für Sätze, die auf ein Ereignis Bezug nehmen, im Deutschen spricht man auch vom sogenannten Vorgangspassiv, ein Agens kann fakultativ angegeben werden. In Satz (7) usw. wird jedoch ein Zustand ausgedrückt. Gibt es also im Französischen ein Zustandspassiv? Damit sind wir bei der 2. Möglichkeit: der Analyse als Zustandspassiv.

2.2. Analyse als Zustandspassiv Weinrich (1982:136) merkt in der Textgrammatik der französischen Sprache in bezug auf ein Zustandspassiv im Französischen an: (l7) Die Formen des Passivs erlauben in der französischen Sprache nicht, zwischen einem Vorgang ("Vorgangs-Passiv") und einem Zustand, verstanden als Ab-

Von Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate

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schluß eines Vorgangs ("Zustands-Passiv"), eindeutig, jedenfalls nicht syntaktisch eindeutig zu unterscheiden.3 Vergleiche: EIN VORGANG EIN ZUSTAND /le stock est renouvele /le stock est completement deux fois par an/ renouvele depuis la semaine derniere/ der Vorrat w i r d zweimal der Vorrat ist seit der vorigen im Jahr erneuert Woche vollständig erneuert Weinrich stellt anhand der zitierten Beispiele fest, daß die beiden verschiedenen Passivformen im Französischen "nicht mit den syntaktischen Ausdrucksmitteln der passiven Verbform, sondern durch die unterschiedlichen Adverbialien (Frequenz-Adverbiale vs. Tempus-Adverbiale mit Rückschau-Perspektive)" entstehen. Auch in der Grammatik des heutigen Französisch von Klein/Kleineidam (1983:209) werden Vorgangs- und Zustandspassiv unterschieden. Vorgangspassiv liege meist vor bei den Tempora Passe simple und Passe compose, bei den anderen Tempora werde durch die Bedeutung des Verbs und den Kontext darüber entschieden, ob es sich um Vorgangs- oder Zustandspassiv handele, z.B.: (18) Le magasin sera ferme ä midi trente. (19) Le magasin sera fermo le 14 Janvier

Vorgangspassiv Zustandspassiv

Beim "Vorgangspassiv" in (15) hatten wir gesehen, daß das dritte Argument von poser die thematische Rolle Zielort hat. Dies kann bei den Formen von etre pose in den Beispielen (7) und (8) nicht zutreffen, da ein Zielort eine Ortsveränderung voraussetzt, was hier nicht der Fall ist. Für das dritte Argument von etre pose(e) (s) muß in diesen Fällen die thematische Rolle Befindlichkeitsort angenommen werden. Das erste Argument von poser kann bei est pose an der Oberfläche nicht realisiert sein, solange es als Zustand interpretiert wird, vgl. (20) *La lampe est posee sur la table par Pierre.

Zustand

Beim Vorgangspassiv kann der Agens dagegen ohne weiteres an der Oberfläche erscheinen, wie wir bei Satz (16) gesehen haben. Es ist auch möglich, Satz (20) als eine präsentische Handlung zu interpretieren, womit der Satz mit Agensangabe akzeptabel wird.4 Die in (16) angegebene Prädikat-Argument-Struktur mit Zuweisung der grammatischen Funktionen des Passivs fttt poser wäre demnach nur eine von zwei möglichen, nämlich die des Vorgangspassivs. Für das Zustandspassiv müßte - im LFG-Format - eine Struktur wie in (21) angenommen werden: Es kann nicht, wie im Deutschen, mit Hilfe der finiten Verbform des Passivs (werden vs. sein) ausgedrückt werden. Informantinnen, denen solche Sätze vorgelegt wurden, kamen zu unterschiedlichen Einschätzungen in bezug auf die Akzeptabilitat (ungrammatisch/akzeptabel). Im Vergleich zu La lampe a ate posie sur la table par Pierre wird der Satz mit est posee aber auf jeden Fall als schlechter empfunden.

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falling,

C.

(21)

ZUSTANDSPASSIV (SUBJ)

'POSE

(argl, (Thema)

(OBL)

grammatische Funktionen

arg 2)1 (Befindlichkeitsort)

Prädikat-Argument-Struktur

Beim Zustandspassiv dürfte kein Argument mit der thematischen Rolle Agens angenommen werden; das zweite Argument hätte die thematische Rolle Befindlichkeitsort, eine thematische Rolle Zielort wäre nicht vorhanden. Die lexikalische Regel zur Bildung des Zustandspassivs für Verben wie poser müßte lauten: (22) (SUBJ) (OBJ) arg l arg 2 arg 3 Zielort

0 (SUBJ) 0 arg l arg 2 Befindlichkeitsort

Zusätzlich müßte Bedingung (23) gelten: (23) Bedingung: Bei der finiten Verbform darf es sich nicht um eine Form des passe simple oder des passe compose handeln. In LFG ist die Veränderung der Prädikat-Argument-Struktur durch eine lexikalische Regel jedoch nicht vorgesehen; außerdem wäre die Regel, die ein Zustandspassiv erzeugt, sehr komplex, so daß zu fragen ist, ob es eine Alternative zur Annahme eines Zustandspassivs im Französischen gibt. In der Tat gibt es auch sprachliche Fakten, die gegen die Annahme eines Zustandspassivs sprechen, womit wir zur 3. Möglichkeit kommen.

2.3. Analyse als adjektivische Konstruktion In Grevisse (1986:1163) findet sich ein Hinweis, der es nahelegt, das Partizip in solchen Fällen als eine Art prädikatives Adjektiv zu betrachten,5 vgl. (24) Quand il n'y a pas de complement d'agent, si le verbe est ä l'indicatif present, imparfait ou futur, il est frequent que le participe passe soit equivalent d'un simple adjectif attribut; on n'envisage que le resultat: 5

Einen ähnlichen Vorschlag machen auch bereits Damourette/Pichon (1911-1936, Bd. 5:20ff).

Transportverben abgeleitete Beßndlichkeitsprädikate

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Le magasin est ferme le dimanche. La rue etait obstruee. Vous entrerez facilement: laporte sera ouverle. Au passe simple et au passe compose, on a d'ordinaire un vrai passif, decrivant une action, evoquant un agent: Laporte futfermee. La rue a ete barree. Wenn es also keine Urheberangabe gibt und das Verb im Indikativ Präsens, Imperfekt oder Futur steht, ist es häufig so, daß das Partizip II einem einfachen Adjektiv 'attribut' (also einem prädikativen Adjektiv) entspricht; man betrachtet nur das Ergebnis. Im passe simple und im passe compose liegt gewöhnlich ein richtiges Passiv vor, das eine Handlung beschreibt und einen Agens voraussetzt. Unterscheidet man zwischen einem verbalen Partizip einerseits und einer adjektivischen Form andererseits,6 so handelt es sich bei den Formen von etre im ersten Fall um Formen des Passiv-Auxiliars, im zweiten um die Kopula. Diese Annahme wird gestützt von der Tatsache, daß auch andere Kopulaverben in solchen Kontexten auftreten können, vgl.: (25) Le seau de metal etincelant, qui se couvre bientot de buee, reste pose sur le plateau ä cöto des deu bouteilles. (Robbe-Grillet, La Jalousie) (26) La chaise reste placee devant la fenetre. (27) La chaise se trouve placee devant la fenetre.

Es ist dagegen nicht möglich, Verben wie rester, se trouver als Passiv-Auxiliare zu verwenden: (28) Pierre pose la lampe sur la table. (29) *La lampe reste posoe sur la table par Pierre. (30) *La lampe se trouve posee sur la table par Pierre. Dies gilt auch für das Beispiel aus Klein/Kleineidam (1983:209): (31) *Le magasin restera ferme ä midi trente. (32) Le magasin restera fermo le 14 Janvier.

ungrammatisch grammatisch

In (31) haben wir also eine passivische Konstruktion vorliegen, in (32) eine adjektivische, da in (31) die Kopula nicht möglich ist, wohl aber in (32). In Bresnan (1982:22f.) wird eine LFG-Regel zur Bildung eines adjektivischen Partizips vorgeschlagen, die für zweistellige Verben wie in (33) gilt (ich habe die frz. Entsprechungen dazugeschrieben, denn für diese Verben gilt im Französischen das gleiche wie im Englischen): (33) (a) (b) (c)

Verb write ecrire inhabit habiter split fendre

Participle written ecrit inhabited habite split fendu

Adjecival Passive a well-written novel un roman bien ecrit an uninhabited island une ile inhabitee split wood du bois fendu

Lenz (1993:50) nimmt für das deutsche Vorgangs- und sogenannte Zustandspassiv ein verbales Partizip und ein adjektivisches Partizip an. Schwarze (1993) spricht in Verbindung mit poser - est pose usw. von Adjektivierung, die dazu diene, sekundäre Befindlichkeitsverben abzuleiten.

48

Kelling, C.

Die Regel bei Bresnan (1982:23) lautet: (34) Participle - Adjective Conversion Morphological Change: Vp>art] -» [V[part]]A Operation on lexical form: P(...(SUBJ)...) -> STATE-OFP( ..(SUBJ)...) Condition: SUB J = theme of P Diese Regel hat als Input das Partizip mit der passivischen lexikalischen Form. Das verbale Prädikat P wird zum adjektivischen Prädikat STATE-OF P. Die Konversion ist durch die Bedingung beschränkt, daß das Subjekt des Partizips Thema sein muß. Durch die Konversion wird sowohl die syntaktische Kategorie verändert als auch die Prädikat-Argument-Struktur. Bei der Passiv-Regel war jedoch, wie wir gesehen haben, beides beibehalten worden. Was für die zweistelligen Verben gilt, die Bresnan angegeben hat, trifft auch für die Transportverben zu, die hier untersucht werden, nur kommt bei den Transportverben das dritte Argument hinzu, das jedoch in der adjektivischen Form nicht mehr die thematische Rolle Zielort, sondern die Rolle Befindlichkeitsort hat. Diese Tatsache muß von einer Regel, die für solche dreistelligen Verben gelten soll, erfaßt werden. Ich schlage daher folgende erweiterte Konversionsregel vor: (35) Konversion: Partizip —> Adjektiv1 Morphologische Veränderung: V [part] -> [V [part]]A Veränderung der lexikalischen Form: P(... (SUBJ) (OBL)...)-> ZUSTAND-VON P(... (SUBJ) (OBL)...) Thema Zielort Thema Befindlichkeitsort Bedingung: SUBJ = Thema von P; OBL = Zielort von P Auch diese Regel hat als Input das Partizip mit der passivischen lexikalischen Form. Das verbale Prädikat P wird zum adjektivischen Prädikat ZUSTAND-VON P. Das Subjekt des Partizips muß Thema sein, der Obliquus Zielort; letzterer wird beim adjektivierten Partizip zum Befindlichkeitsort.

3. Zusammenfassung Es wurden drei Möglichkeiten diskutiert, wie das Prädikat in Sätzen wie (36) Le pain est pose" sur la table analysiert werden kann: 7

Für die adjektivierten Formen ohne Übernahme des dritten Arguments hat sich auch die Bedeutung verändert, vgl.: 'calme, pondore"'; plact . Mis une place 2. Qui est dans teile situation'; mis 'habillö'.

yon Transportverben abgeleitete Befindlichkeitsprädikate

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1. als Passiv von Ereignisverben 2. als Zustandspassiv 3. als eine adjektivische Konstruktion. Gegen die Analyse als Passiv spricht, daß beim Passiv normalerweise noch ein Agens vorhanden ist - wenn nicht syntaktisch realisiert, so ist er semantisch doch vorhanden; außerdem handelt es sich bei der thematischen Rolle des dritten Arguments nicht mehr um einen Ziel-, sondern um einen Befindlichkeitsort, was durch eine die normale Passiv-Regel in LFG nicht ausgedrückt werden kann. Da durch die Prädikate Zustände ausgedrückt werden, stellte sich die Frage, ob zusätzlich zum normalen Passiv eine Art Zustandspassiv für das Französische angenommen werden soll. Dafür müßte in der LFG eine Reihe von Regeln geschrieben werden, die das Prinzip verletzen, daß durch lexikalische Regeln die Prädikat-Argument-Struktur nicht verändert werden darf. Die Tatsache, daß nicht nur etre, sondern auch andere Kopulaverben wie se trouver oder rester in solchen Sätzen möglich sind, zeigt, daß es sich nicht mehr um das Passiv-Auxiliar handelt und folglich bei der Partizip-Form nicht mehr um das Partizip II, wie beim normalen Passiv, sondern um ein adjektivisches Partizip, das durch eine Konversionsregel erzeugt wird. Als Fazit möchte ich also festhalten: Im Französischen ist bei Konstruktionen wie esl pose usw., die der Auffüllung des französischen Raumlexikons im Bereich der verbalen Befindlichkeitsangabe dienen, kein "Vorgangspassiv" oder "Zustandspassiv" anzunehmen, sondern es handelt sich um Kopula plus adjektiviertes Partizip.

Literatur Bille, Corinna S. (1953): Douleurspaysannes. - Albeuve: Editions Castella. Bresnan, Joan (1982): The Passive in Lexical Theory. - In: dies. (Hg.): The Mental Representation of Grammatical Relations. Cambridge, London: MIT Press, 3-86. Damourette, Jacques / Pichon, Edouard (1911-1936): Des mots a lapensee. - Paris. Egg, Markus (1994): Aktionsart und Komposilionalilät. - Berlin: Akademie-Verlag (= studia grammatica XXXVII). Grevisse, Maurice (198612): Le bon usage. Grammairefranfaise. - Paris, Gembloux: Duculot. Klein, Hans-Wilhelm / Kleineidam, Hartmut (1983): Grammatik des heutigen Französisch. - Stuttgart. Klett. Lenz, Barbara (1993): Probleme der Kategorisierung deutscher Partizipien. - In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 12,1, 39-76. Maienborn, Claudia (1990): Position und Bewegung: Zur Semantik lokaler Verben. - Hamburg (IWBS Report 138). Robbe-Grillet, Alain (1957): La Jalousie. - Paris: Les Editions de Minuit. Schwarze, Christoph (1993): Primäre und sekundäre Lokalverben im Französischen. - In: F. Beckmann, G. Heyer (Hgg.): Theorie und Praxis des Lexikons (FS Schnelle). Berlin, New York, de Gruyter, 103-122. Tophoven, Elmar (1966): Die Jalousie oder die Eifersucht. - Stuttgart: Klett. Weinrich, Harald (1982): Textgrammatik der französischen Sprache. - Stuttgart: Klett.

Georges Kleiber (Straßburg)

Anaphores associatives meronymiques: definition et proprietes 0. Introduction Get article n'a qu'un objectif limite, celui de tracer les contours d'une sous-classe d'anaphores associatives, desormais notees AA, les AA meronymiques ou AA de type partie-tout. L'entreprise s'insere dans le Projet Cogniscience CNRS L'anaphore et son traitement (Reseau Cognisciences Grand Est), pilote par Michel Charolles, et fait suite ä une serie d'autres travaux sur L'AA (Kleiber 1990, 1992, 1993, 1994 a et b et ä paraitre). Elle vise ä focaliser l'attention sur le type d'association qui seit de pilier au pontage inferentiel (Clark 1977) que demande d'effectuer. Elle ne represente ainsi qu'une premiere etape dans la description et definition des differentes sous-classes d'AA. Notre developpement comprendra deux mouvements. Le premier exposera le probleme que pose la prise en compte du ou des rapports associatifs. Le second definira et caracterisera les AA meronymiques et montrera notamment que les AA meronymiques facullatives ne "roulent" pas sur une relation contingente, mais impliquent, comme les obligatoires, une relation a priori. On evoquera, pour terminer, la difficile question des "parties" des animes: pourquoi avec les entites animees, le fonctionnement des AA est-il different?

1. Le probleme Meme s'il reste des points de divergence definitoires assez importants (cf. Kleiber, Schnedecker et Ujma 1994 ), , dont 1) represente une illustration canonique: 1) II s'abrita sous un vieux tilleul. Le tronc etait tout craquele (Fradin 1984) peut etre definie a un premier niveau a l'aide de trois traits: (i) eile consiste en 1'introduction d'un referent nouveau (ici le tronc du tilleul) (ii) au moyen d'une expression definie1 (le tronc)

Meme si nous ne considerons que les expressions avec article defini comme de veritables anaphores associatives, le terme defini est ä prendre ici dans le sens semantique d'expression determinee, dont le referent est presente sur le mode du connu. A ce stade de la definition, toute anaphore indirecte peut en effet etre appelee associative. Nous pensons neanmoins - attitude couramment adoptee - qu'il convient de restreindre le phenomeme aux seuls SN anaphoriques indirects avec article defini ou avec article indefmi lorsqu'il y a un defini prealable (cf. Le bus s'arreta. Un voyageur descendit) (cf. Charolles et Choi-Jonin 1995). D'autres, comme Apotheloz et Reichler-Beguelin (ä paraitre), Berrendonner (ä paraitre), Erkü et Gundel (1987) et Reichler-Beguelin (1989 et 1993) estiment qu'il faut egalement ranger les adjectifs dömonstratifs et pronoms personnels indirects sous la banniore des anaphores associatives. Nous nous limiterons dans cet article aux anaphores avec article defini.

52

Kleiber, G.

(iii) via la presence d'une autre entite mentionnee auparavant dans le texte (le tilleul introduit par le premier enonce). II est generalement precise ensuite que la relation entre l'entite "antecedent" et l'entite nouvelle introduite par l'expression anaphorique n'est pas une association uniquement discursive ou contextuelle, mais qu'elle releve d'un savoir a priori ou conventionnel associe aux lexemes en question. Bref, qu'il ne s'agit pas d'une relation inedite installee par le discours, mais d'une relation contenue dans le lexique et conditionnee par les representations semantiques "generiques" attachees aux types de referents que ΓΑΑ met en scene2 (Kleiber 1993, 1994 a et b et 1995). C'est ainsi que ΓΑΑ de 1) s'appuie sur l'information generique 2): 2) Les tilleuls ont un tronc

et qu'un enchainement tel que 3): 3) ? II s'abrita sous un vieux tilleul. Le nid &ait tout en haut apparait inapproprie, si la definitude de nid doit dependre de la mention anterieure un vieux tilleul (cf. 'le nid du vieux tilleul'). Tout simplement, parce qu'il n'y a pas de lien stereotypique entre tilleul et nid semblable a celui qui unit tilleul et tronc. Les affaires ne peuvent toutefois en rester l : toute association preconstruite ou toute relation intrinseque (Azoulay 1978) ou implicite (Isenberg 197l)3 ne peut donner lieu une AA, contrairement έ ce que Γόη a pu affirmer c et la.4 Les proprietes d'une entite, meme les intrinseques, ne permettent pas facilement d'etablir un enchainement associatif (Fradin 1984). Quoiqu'une voiture ait un poids, une forme, une taille, un prix, un nom, une vitesse, etc., il semble plus difficile, face 4): 4) Paul aime s voiture, parce que les sioges sont confortables, le tableau de bord comporte tous les accessoires possibles, le capot est aerodynamique et les roues sont en alu

d'avoir un enchainement tel que 5): 5) ? Paul aime s voiture, parce que le poids est loger, le confort est extraordinaire, la couleur est dans le vent, la ligne est aerodynamique, la forme est ronde, la hauteur est inhabituelle, le nom lui plait beaucoup, la vitesse est rapide, le prix est peu oleve, le co t est faible, etc.

La aussi subsiste un debat entre les tenants d'une teile conception que Γόη peut appeler lexico-stereotypique et ceux qui, au contraire, deTendent une approche discursivo-cognitive, qui porte au credit du contexte le pouvoir d'otablir une teile association (cf. Charolles 1990 et 1994). Autres solutions: Harweg (1968) parle de relation de contigul'te, Pause (1988) d'anaphore de contiguite, Winkelmann (1978) de Mitgegebensein et Weinrich (1974) de regle du cadre (Regel des Rahmens). Voici comment Azoulay (1978:39) definit le lien intrinseque: "L'existence d'un objet, d'une entito A, a les implications pragmatiques suivantes: a) eile implique l'existence des elements qui constituent cette entile" A. Par exemple. l'existence d'une voiture entraine celle d'un moteur, d'une carrosserie (...). b) eile implique l'existence de l'ensemble dans lequel A est inclus. Ainsi, quand on parle d'un chapitre, on pr suppose qu'il y a un livre. c) l'existence d'une entit A entraine enfm celle de ses proprietes caracteristiques: forme, poids, couleur, prix... On dira qu'il y a un lien intrinseque entre une entito A et une entit B quand l'une des conditions a), b) ou c) est satisfaite".

Anaphores associatives meronymiques: definition et proprietes

53

II en va de meme avec la matiere d'une entite concrete. L'exemple 6) de Charolles (1990:130): 6) H y avail une valise sur le lit. Le cuir itait tout tache

ne nous parait ainsi pas entierement satisfaisant.5 Chose plus surprenante encore, comme 1'a montre Salles (1995), des noms relationnels typiques tels que les noms de parente pere, mere, parents regimbent egalement entrer dans une AA. La presence des noms mere et parents dans 7) et 8) comme nom de l'expression anaphorique: 7) ? J'ai rencontre une jeune fille tres malheureuse. La mere lui rend la vie impossible 8) ? Pai rencontrd une jeune fille tres malheureuse. Les parents 1'ont mise 1995:55)

la porte (exemples de Salles

ou celle de pere comme N de 1'antecedent dans 9), qui est la version remaniee de 10). 9) ? C'est 1'histoire d'un pere qui cherche des histoires au fils parce qu'il n'aime pas sa copine. En deTinitive, toujours la meme galere 10) C'est 1'histoire d'un pore qui cherche des histoires son fils parce qu'il n'aime pas sa copine. En definitive, toujours la meme galere (Publicito, resumo des Fourberies de Scapin)

ne suffit en effet pas asseoir une AA, contrairement a ce que postule Milner (1982:127-128). II est alors tentant d'adopter une conception plus etroite en restreignant sur la base des exemples paradigmatiques tels que 1) la relation associative a une relation de partie-tout (Hawkins 1978) avec le tout comme antecedent et la partie comme expression anaphorique (Kleiber, Patry et Menard 1993). Cette solution a un avantage immediat. Comme on ne la definit generalement pas avec nettete, eile peut etre utilisee de fa$on plus ou moins lache pour rendre compte non seulement des cas intuitivement clairs comme 1), ou 1'on con9oit sans difficulte que le tronc est une partie d'un tilleul, mais egalement d'enchamements tels que: 11) Nous entrames dans un village. L'oglise etait situoe sur une butte 12) Paul a acheti ce roman, parce que 1'auteur lui e~tait familier 13) Nous entrames dans un restaurant. Le garcon refusa de nous servir le menu 14) Paul se coupa du pain et posa le couteau

qui mettent aux prises des referents qui ne sont pas aussi solidairement lies que ne le sont ceux du type de tilleul-tronc. Get avantage est cependant aussi un defaut: on ne voit pas quelles sont les limites d'un tel elargissement. Ou s'arreter? L'absence de definition de ce que Γόη appelle partie-tout permet finalement de considerer tout aspect ou tout element que Γόη peut reconnaitre dans ou associer une entite comme etant une "partie" de cette entite et done predit aussi qu'un tel element peut devenir une AA si 1'entite a laquelle il est relie a ete introduite auparavant. Or, nous 1'avons vu ci-dessus avec les proprietes ou la matiere, une teile extension se trouve contredite de nombreuses fois. Si apres une voiture on peut avoir sans difficultes une AA du type de le capot, lesfreins, il n'en va plus de meme s'il s'agit du poids, de la taille ou encore de la couleur de la voiture. Repondre qu'il ne s'agit pas de vraies parties, mais de proprietes, ne regie pas pour autant le probleme, car il faut a ce moment-la expliquer ce qu'on entend exactement par partie de et ce de teile sorte qu'on puisse rendre compte des 5

Nous nous soparons ici amicalement de Charolles qui trouve cet exemple tout a fait acceptable. Affaire suivre.

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Kleiber, G.

cas "etendus" du type de 11)-14). On le voit, que ce soit dans un sens ou dans l'autre, une clarification s'impose pour mettre en relief le type ou les types de relation qui peuvent servir de pilier au pontage effectue par une AA. Comment proceder? On peut choisir la voie d'un modele mereologique general. Berrendonner (a paraitre) exploite dans ce sens le foncteur ingredient de la mereologie de Lesniewski et montre qu'on "peut sous cette figure trailer de la meme fa9on les anaphores associatives qui mettent en Jeu des rapports de partie tout, celles qui reposent sur des relations actantielles ou des scenarios, et sans doute aussi les anaphores coreferentielles".6 Nous n'opterons pas pour une teile approche. Le foncteur ingredient est en effet beaucoup trop puissant. Parce qu'il exprime une relation trop abstraite, il s'applique a tout type d'anaphore indirecte (pronom indirect, demonstratif indirect) et convient meme aux cas d'anaphore coreferentielle. D'un autre c te, s surpuissance se manifeste dans l'incapacite d'exclure les AA non desirees (cf. les proprietes et la matiere). Nous emprunterons une autre voie. Plut t que de tenter de postuler d'emblee un denominateur "associatif commun, nous essayerons, en recourant differentes proprietes, referentielles, semantiques et syntaxiques, des termes incrimines, de degager une sous-classe particuliere d'AA, les AA meronymiques, qu'il nous semble necessaire, si Γόη veut progresser dans l'etude du fonctionnement de ΓΑΑ, de distinguer, des autres types d'AA7 que sont: - les AA locatives: 11) Nous enframes dans un villagge. L'eglise etait situee sur une butte - les AAfonctionnelles: Paul s'est inscrit dans un club de foot. Le president lui a fait signer une licence pour deux ans - les AA actantielles:8 Paul a etc assassine hier. Le meurtrier court toujours

2. Les AA moronymiques II s'agit des AA du type de l) ou 4): 1) II s'abrita sous un vieux tilleul. Le tronc etait tout craqueie

6

7 8

En voici la definition: "Deux objets Oi et Oj qui entretiennent un rapport de partie έ tout seront Ηέ8 par un attribut commun de la forme Oi ingr(Oj), ou ingr() est la fonction 'ingredient' de la merdologie. Je rappelle que par definition (Lesniewski 1989:79): (a) P est un ingredient de Q, si P est le meme objet que Q ou une partie de Q; (b) Si P est une partie de Q, alors Q n'est pas une partie de P; (c) Si P est une partie de Q, et Q une partie de R, alors P est une partie de R. Selon (a) tout objet valide est done ingredient de lui-meme, et selon (c) I'ingredience est transitive (Berrendonner: paraitre). Qui seront abordees dans des travaux ulterieurs. Generalement, on ne reconnait que deux types d'AA. Fradin (1984) separe celles qui sont dues a la presence d'une suite non actantielle dans la representation s mantiquc du nom anaphorique - il s'agit en gros de la relation partie-tout - de celles dont le nom anaphorique comporte une suite locative. Salles (1995) parle de relation semantique/wrie de et de roles semantiques.

Anaphores associatives meronymiques: definition et proprietes

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4) Paul aime sa voiture, parce que les sieges sont confortables, le tableau de bord comporte tous les accessoires possibles, le capot est aorodynamqiue et les roues sont en alu

qui mettent aux prises des types d'entites unies par un rapport de dependance ontologique particulier. Le type d'entites de l'expression anaphorique (soit tronc, siege, tableau de bord, etc.) apparait comme etant ontologiquement subordonne au type d'entites de l'expression antecedent (tilleul et voiture} en ce que ses occurences n'existent que comme composantes ou parties des occurences de l'entite antecedent. La suppression de l'occurrence du tout antecedent entraine egalement la suppression des occurrences des parties. Si on enleve notre tilleul, on fait disparaitre du meme coup son tronc. Les occurrences des parties peuvent, certes, etre alienees - le volant d'une voiture peut apparaitre tout seul dans teile ou teile situation (cf. les pieces "detachees" par exemple) -, mais meme dans ce cas elles gardent leur Statut de parties d'un tout: un volant de voiture isole reste un volant de voiture! Le trait definitoire decisif des AA meronymiques reside done dans le Statut semantique du nom anaphorique: il doit etre marque semantiquement comme etant une partie-de, "ce qui impose de le definir relativement une totalite" (Tamba 1994:69). Autrement dit, c'est un meronyme (Cruse 1986) et, pour suivre encore Cruse, la relation semantique entre le tout (ou holonyme) et la partie (ou meronyme) est celle de meronymie. Qu'en est-il du nom antecedent? S'agit-il egalement d'un terme marque semantiquement comme un tout? Tamba (1994:70) a note fort justement que la relation etait asymetrique: il n'y a pas de relation holonymique et le tout dont le meronyme exprime une partie n'est pas veritablement un holonyme. II ne contient pas le trait semantique definitoire de totalite comme le meronyme implique le trait "partie-de". Autrement dit, un tilleul n'est pas semantiquement defini comme un tout, comme le prouvent les definitions des dictionnaires. On n'aura pas, comme on peut avoir le terme partie pour les meronymes, le terme tout au debut de la definition de noms comme arbre, voiture, etc., bien qu'ils denotent des entites cogues comme constituees de "parties". D'ailleurs, s'il en allait ainsi, les entites de tels termes apparaltraient comme intrinsequement non autonomes, puisqu'elles dependraient ontologiquement de leurs parties. Or, les "tout" qu'impliquent les meronymes ne sont pas dependants de leurs parties, mais apparaissent comme etant des individus autonomes de ίιςοη inherente. Comment reconnait-on les cas de meronymie? II est interessant de recourir, comme le font Tamba (1994) et Salles (1995), au entere meme de Cruse pour identifier une teile relation, en rappelant toutefois que is a part ofne fonctionne pas tout fait de la meme maniere que etre une partie de.9 Ce entere, qui stipule que: Xest un meronyme de Υ si et seulement si des phrases de la forme Un Υ a des Xs / un X est une partie d'un Υ sont normales quand les SN un X et un Υ sont interpretes generiquement (Cruse 1986:160) appelle plusieurs precisions et rectifications. Une premiere precision concerne Interpretation des phrases generiques. II semble bien que Cruse leur assigne une lecture de quantification universelle, puisqu'il tire parti du caractere non necessaire depoignee pourporte pour declarer 1'enonce 15) douteux face Penonce 16):

Cela ressort clairement de la classification des "parts" de Winston, Chaffin and Herrmann (1987).

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Kleiber, G. 15) ? Une porte a une poignee10 16) Un doigt est une partie de la main

et distinguer ainsi les meronymes canoniques, tel doigts pour mains, des meronymes facultatifs, tel poignee pour porte. L'opposition ainsi tracee ne nous semble pas entierement correcte, parce qu'elle repose sur l'idee fausse qu'une phrase generique comme 15) signifie que 'toute porte doit avoir une poignee' et done qu'un contre-exemple suffit ä la falsifier. Or, il est bien acquis aujourd'hui que les phrases generiques ne sont pas equivalentes semantiquement ä des propositions ä quantification universelle (voir dejä Lawler 1972). Une de leurs caracteristiques les plus remarquables est precisement de ne pas etre affectees par un contreexemple. L'existence de portes qui n'ont pas de poignee n'est pas susceptible de remettre en cause la verite d'un enonce comme 15). Celle-ci est une verite a priori comme le montre l'exclusion de la verite de la phrase negative correspondante 16): 16) ? Une porte n'a pas de poignee et se laisse representer comme une regle autorisant des inferences par defaut (Kleiber 1989). Ainsi meme si avoir une poignee n'est pas un trait necessaire ou canonique de porte, il n'en reste pas moins qu'il s'agit d'un trait typique a priori deporte, c'est-ä-dire qui figure, d'un point de vue lexical dejä, dans le stereotype de porte. Le prouve le test de mais (Kleiber 1995). Alors qu'une phrase generique n'exprimant pas de propriete typique a priori, comme par exemple 17): 17) Une porte est souple donne Heu aussi bien ä 18) qu'ä 19): 18) C'est une porte, mais eile est souple 19) C'est une porte, mais eile n'est pas souple 15) n'accepte que 21), parce que le caractere typique a priori o!avoir une poignee pour porte rend 20) mal forme : 20) ? C'est une porte, mais eile a une poignee 21) C'est une porte, mais elk n'a pas de poignee L'inference quantificationnelle que peut tirer de la verite de 15) est celle de quasiuniversalite du type generalement I en general: 22) Une porte a gonoralement une poignoe ce qui interdit de considererpo/gwee comme un meronyme simp\QmQtttfacultaiifde porte. Est-ce ä dire qu'il faut abandonner l'opposition entre meronyme canonique ou obligatoire et meronyme facultatif^ Nous ne le pensons pas, mais la meronymie facultative est ä formuler autrement: non pas comme un manque ä l'universalite, mais comme un manque ä la typicalite. Autrement dit, l'enonce generique en avoir. Un YadesXs sera declare faux, non pas parce que tout ne presente pas X, mais parce que les en general ou la plupart des ne possedent

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En fait, l'exemple est ? A bag has a handle (Cruse 1986:161), mais les commentaires qu'il en fait portent sur door et handle (162).

Anaphores associatives meronymiques: definition etproprietes

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pas X. Un meronyme sera dit facultatif s'il ne figure pas dans le stereotype du tout qu'il impose. On sauvegarde par la-meme le caractere semantique de 1'opposition, alors qu'en procedant sur la base de la totalite, on est amene considerer l'opposition comme purement contingente. Tamba (1994:69) conclut ainsi de son examen de 15) que "le caractere obligatoire ou facultatif d'une partie pour un type determine d'objet n'est pas une donnee lexicale, mais releve de la connaissance empirique des referents". Une opposition comme celle entre volant et becquet arriere pour voiture ne nous semble pourtant pas relever uniquement de donnees empiriques. Elle se trouve, selon nous, egalement integree aux connaissances lexicales associees aux deux noms. Le point semantique commun aux deux est leur trait "partie de" ou trait meronymique, qui se traduit precisement par la possibilite de figurer dans la deuxieme des phrases definitoires de la relation de meronymie postulees par Cruse (Tamba 1994 et Salles 1995): 23) Un volant est une partie d'une voiture

24) Un becquet arriere est une partie d'une voiture alors que s'il ne s'agit que d'une entite contingente, non enregistree a priori comme une partie d'une voiture, tel cageot, par exemple, ou ours en pelvche, - entites qui peuvent fort bien se rencontrer dans une voiture - 1'enonce metalinguistique11 en une partie de n'est pas approprie: 25) ? Un cageot est une partie d'une voiture 26) ? Un ours en peluche est une partie d'une voiture

La difference entre le meronyme facultatif becquet arriere et le meronyme canonique volant apparait avec la phrase definitoire en Un Υ a un X. Seul le meronyme canonique trouve sa place dans un tel enonce et dans 1'enonce correspondent avec un quantificateur de quasiuni versatile: 26) a) Une voiture a un volant b) Une voiture a gonoralement un volant

Le facultatif, tout comme les entites associees de facon occasionnelle, se trouve exclu, parce qu'il n'a pas (encore ?) pris place dans la representation d'une voiture prototypique: 27) a) ? Une voiture a un becquet arriere b) ? Une voiture a gondralement un becquet arriere 28) a) ? Une voiture a un cageot / un ours en peluche b) ? Une voiture a genoralement un cageot / un ours en peluche

On peut toutefois se servir de la structure generique Un Υ a un X pour montrer que les meronymes "facultatifs" ou non stereotypiques, parce que meronymes, c'est-a-dire parce que ce sont des termes ayant le trait semantique de "partie de", ne sont pas des parties contingentes, comme le pense Salles (1995). On observe en effet que si 27) a) parait faux, sa negation n'apparait pas vraie pour autant:

11

Tamba (1994:82) profere parier d^pilinguistique έ propos des representations qui precedent de la langue et riserver ['appellation de /nl/a/;ngu/rfJ4ue aux reprosentations effectuees dans un langage formel autonome.

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Kleiber, G. 29) ? Une voiture n'a pas de becquet arriere12

alors que c'est bien ce qui se passe avec les entites associees de fa?on contingente: 30) Une voiture n'a pas de cageot / d'ours en peluche Si 29) parait faux, c'est parce que le trait semantique "partie d'une voiture" que comporte le terme becquet tariere rend l'enonce negatif contradictoire. C'est ce meme trait qui explique la reaction toute particuliere des meronymes facultatifs au test de mais. Version negative et version positive sont cette fois-ci deviantes: 31)7 C'est une voiture, mais eile a un becquet arriere 32) ? C'est une voiture, mais eile n'a pas de becquet arriere

la version positive, parce que le sens meme du meronyme becquet arriere implique que des voitures ont un becquet arriere et la version negative, parce que, contrairement aux meronymes stereotypiques, on ne s'attend pas a ce que par defaut une voiture ait une teile "partie".13 D'autres proprietes, qu'elle partage avec les "parties" obligatoires, manifestent le Statut semantique de la "partie" facultative. Nous rien citerons que cinq. D'abord la possibilite d'apparaitre avec le possessif ou en AA avec le defini: 33) a) Une voiture s'arrfeta. Son volant e"tait tordu b) Une voiture s'arreta. Le volant e~tait tordu 34) a) Une voiture s'arreta. Son becquet arriere / son arceau de söcurito otait tordu b) Une voiture s'arreta. Le becquet arriere / l'arceau de sdcurito e"tait tordu 35) a) ? Une voiture s'arreta. Son cageot otait tordu / son ours en peluche otait dochiro b) ? Une voiture s'arreta. Le cageot 6tait tordu / 1'ours en peluche otait dechiro

Si 35) b) n'est pas possible, malgre le possessif14 qui renvoie ä voiture, c'est parce que les entites associees de fagon contingente ne donnent pas lieu comme les noms de "parties" - nous avons la la deuxieme propriete - ä un SN de forme le Nl (meronyme) d'un N2 (tout):15 36) Le volant d'une voiture

37) Le becquet arrifcre / l'arceau de se*curit£ d'une voiture 38) ? Le cageot / 1'ours en peluche d'une voiture Et lorsqu'elles apparaissent dans des syntagmes avec un complement adnominal defini, alors on constate que Interpretation de la relation ne peut se faire a l'aide des seuls deux sens de N, mais necessite une contexte plus grand: 39) Le volant de la voiture 12

13

14

15

II en va difforemment avec 27) b): sa nlgation donne bien lieu ä un dnonce" resscnti comme vrai: Une voiture n'a g n ralement pas de becquet arriere. Sur la difference entre phrases gdne"riques et phrases ä quantificateur quasi-universel gonörique, voir Kleiber (1989). Les entites associoes de facon contingente roagissent de la meme maniere au test de mais (cf. ? C'est une voiture, mais eile a un cageot / mais eile n'a pas de cageot), mais pour une raison difßrente: l'ochec de la coordination s'explique les deux fois par 1'absence d'un lien a priori entre voiture et cageot. Nous n'entreprendrons pas ici l'analyse de l'adjectif possessif. On trouvera des oldments de röponse chez Fradin (1984) Gross (1986) et Bartning (1989 et 1993). Pour une analyse dotaillee des SN avec un nom de parento (type \efils d'un paysan), voir Flaux (1992 et 1993).

Anaphores associatives meronymiques: definition et proprietes

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40) Le becquet arriere / l'arceau de βέαιήίέ de la voiture 41) Le cageot de la voiture / Tours en peluche de la voiture Alors que 39) et 40) se laissent par defaut analyser sur un mode d'interpretation prototypique (Banning 1993) partir des seuls traits inherents, semantiques, referentiels et argumentaux, de Nl et de N2, en I'occurrence une relation partie-tout, la lecture de 41) suppose un mode d'interpretation pragmatique ou discursif (Banning 1993): la seule micro-structure du SN de 41) ne fournit pas de solution au calcul relationnel impose par la preposition de. Celle-ci ne peut etre trouvee que dans un contexte plus large, soit textuel, soit situationnel. Troisieme propriete, la pronominalisation par un en adnominal:16 eile est autorisee pour les relations partie-tout notionnelles, obligatoires et facultatives, mais non pour les associations aleatoires, contingentes. Comme 1'a montre Kupferman (1991:115) a propos de 42)-43). 42) La porte du refrigorateur 43) La viande du r frigorateur de .West source d'un pronom en dans le premier SN, mais non dans le second: 44) a) La porte du refrigdrateur est abimoe

b) Le rifrigorateur, la porte en est abimee 45) a) La viande du rorhge"rateur est abimee b) ? Le rofrigorateur, la viande en est abimee On obtient le meme resultat si Γόη prend les meronymes facultatifs: 46) a) Le becquet arriere de la voiture est abimi b) La voiture, le becquet arriere en est abimo La quatrieme propriete se rapporte au nombre. Si le terme meronyme repond a une partie unique dans le tout, alors le singulier peut etre utilise meme lorsqu'il y a plusieurs "tout" (Kupferman 1991:122). 47) Le volant des voitures 6tait en motal

48) Le becquet arriere des voitures etoit en metal II faut par contre le pluriel en cas d'association non meronymique, occasionnelle: 49) a) ? La saucisse de ces rofngorateurs est avarioe b) Les saucisses de ces rofngorateurs sont avarides En dernier lieu, le comportement des meronymes avec 1'indefini est particulier. 1'indefini n'est pas approprie s'il s'agit d'une partie unique, mais convient en cas de pluralite. On peut alors avoir une AA indefinie (Charolles et Choi-Jonin 1995): 50) a) Une voiture s'arreta. ? Un volant etait tordu

b) Une voiture s'arreta. ? Un becquet arriere 6tait tordu 51) Une voiture s'arreta. Une roue otait tordue (= une des roues) L'affaire semble done entendue: meronymes canoniques et meronymes facultatifs repondent une relation mereologique a priori, lexicalement presente dans le nom de partie lui-meme, du 16

La aussi, il ne s'agit pas pour nous de trailer ici les emplois de en. Voir Fradin (1984) et Kupferman (1991) pour une analyse d'ensemble.

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Kleiber, G.

fait de son Statut semantique de meronyme. II faut en consequence abandonner le entere de la conjunction de phrases generiques en avoir et avec partie de pose par Cruse pour ne retenir comme entere identificatoire des meronymes que la seule phrase generique Un X est une partie d'un Υ (Tamba 1994 et Salles 1995). C'est eile qui permettra ainsi de delimiter 1'aire d'extension des AA meronymiques. Ce resultat est plus important qu'il n'y paraft, car il infirme une des principales conclusions de l'analyse de Fradin (1984), celle qui etablissait la condition d'apparition d'une AA de type partie-tout (ou suite non actanlielle). Pour Fradin, ce type d'AA repose crucialement sur la representation semantique du Nom antecedent: si eile comporte l'indication de l'association, alors 1'AA est possible, ainsi que le montre la formulation 52) de Fradin (1984:333): 52) On peut employer le Ni pour referer un element χ denote par Ni notamment si, dans le discours qui precede, a ete introduit un Nj dont la representation semantique contient un enonce de forme: Nj: / χ avoir Ni I ou encore: / jc etre avec Ni I Outre qu'elle ne peut rendre compte des meronymes facultatifs, qui donnent pourtant egalement lieu a une AA (cf. 34) b) Une voiture s'arreta. Le becquet arriere I I'arceau de securite etait tordu), cette condition a le defaut de mettre 1'accent sur le nom antecedent, alors que la specificite des AA meronymiques est au contraire de s'appuyer sur le semantisme du nom anaphorique: c'est lui qui est I'element determinant dans le pontage inferentiel effectue, parce qu'il comporte de fa9on inherente l'indication de la relation partie-tout. La condition 52) peut etre reformulee comme suit: 53) On peut employer le Ni pour referer un element χ denote par Ni, si (i) Ni presente dans sa representation semantique Vindication qu'il s'agit d'une partie d'un tout denote par Nj et (ii) si dans le discours qui precede a ete introduit un Nj.

Pour conclure, un autre probleme Si Γόη applique aux parties du corps des animes la phrase generique en etre une partie de comme entere identificatoire des meronymes, on s'aperpoit (Tamba 1994) que ces parties du corps ne sont pas des meronymes des animes en question: 54) ? Le groin est une partie du sanglier (Tamba 1994:70) 55) ? Le nez est une partie de l'homme

Si notre conception des AA meronymiques est correcte, ces parties ne devraient pas donner lieu une AA avec 1'anime comme antecedent. Or, c'est precisement ce qui se passe, comme le constat en a ete maintes fois fait (Azoulay 1978, Julien 1983, Fradin 1984, Salles 1995 et Kleiber a paraitre): 56) ? Le garcon a couru sous la pluie. Les pieds etaient mouilles (Fradin 1984) 57) ? Elle a heurti le chien, mais eile n'a pas coinco la patte (Fradin 1984)

La question est evidemment de savoir pourquoi. L'affaire est d'autant plus intrigante qu'avec des structures phrastiques telles les phrases avec construction absolve, par exemple, comme 58)-59) ou dans des contextes "alienateurs" comme 60), la chose est nouveau possible:

Anaphores associalives meronymiques: definition etproprietes

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58) Les pieds mouilles, les garcons couraient sous la pluie 59) Les panes en sang, le chien aboyait ä mort 60) II la dovisagea; eile etait pale; la bouche etait serree, les yeux pluvieux battaient (J.- K. Huysmans, Labas, Gallimard, Folio, 1991, 292, cite par Salles, 1995:54)

La reponse, que nous avons risquee ailleurs (Kleiber ä paraftre), en termes de condition d'alienation et principe de congruence ontologique, ouvre de nouvelles perspectives a la fois sur la notion de partie-tout et sur les AA, meronymiques ou non.

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Robert Martin (Paris)

Dictionnaire informatis6 et traitement automatique de information lexicale1 L'informatique et les dictionnaires sont fortement lies depuis bien longtemps. Dans le domaine francais, un des merites de l'initiateur du Tresor de la Langue Franfaise, le Recteur Paul Imbs, est d'avoir compris, des le debut des annees 60, I'immense parti que la lexicographic pouvait tirer des outils nouveaux. Un ordinateur puissant a ete installe ä Nancy, en 1964: comme on sait, une base textuelle considerable a, depuis cette date, ete constituee; des les origines, les redacteurs du TLF ont pu disposer d'une masse documentaire exceptionnelle, qu'il a ete possible de trier selon des criteres varies. Les developpements plus recents de la lexicographie informatisee conduisent ä envisager, par delä 1'assistance documentaire, le traitement informatique des dictionnaires eux-memes. Pour la clarte de la terminologie, il faudrait sans doute distinguer les dictiormaires-machine et les dictionnaires electroniques. Les premiers sont destines aux seuls automates (pour des täches diverses, resume automatique, documentation automatique, traduction assistee par ordinateur...); les seconds sont ä usage humain. Parmi ceux-ci, les uns sont obtenus par retroconversion d'une forme "papier" qui preexiste; les autres se construisent des le depart sous une forme informatisable. Nous allons nous demander, dans ce qui suit, quelles conditions doivent etre satisfaites pour qu'un dictionnaire puisse etre valablement considere comme un dictionnaire electronique (1.); une fois ces criteres etablis, nous nous interrogerons sur le gain qu'un dictionnaire electronique est susceptible de procurer au traitement automatique de l'information lexicale (2.).

1. Ce qu'est un dictionnaire olectronique Informatiser un dictionnaire, c'est tout d'abord en rendre accessible l'integralite de la matiere sur un support electronique: 1'operation est en cours pour le Tresor de la Langue franfaise, ä partir des bandes de photocomposition pour les tomes 9 ä 16 et par une nouvelle saisie pour les tomes 1 a 8 (rendue possible grace ä un accord de collaboration scientifique entre I'ENaLF et la Bibliotheque Nationale de France). Informatiser un dictionnaire, c'est ensuite lui conferer une dimension hypertextuelle en substituant a la structure typographique plus ou moins ambivalente une structure logique rigoureusement definie. L'etiquette de "dictionnaire electronique" n'est justifiee que sous des conditions precises (que realise, en grande partie, le Dictionnaire d'Oxford, mais d'aucune maniere le Robert pretendüment electronique). 1

Get expose* reprend en paitie ma communication au Colloque organise* par 1'INaLF, ä Nancy, les 29, 30 et 31 mai 1995 ("Autour de Tinfonnation du Trasor de Langue Frangaise").

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Martin, R.

Le dictionnaire electronique devrait fonctionner - en premier lieu comme une base textuelle - en second lieu comme une base metatextuelle • aux objets systematiquement balises • etrigoureusementdelimites dans \eurportee - en troisieme lieu enfin comme une base hypertextuelle, pourvue de fonctionalites diversifiees.

1.1. Le dictionnaire informatise comme base textuelle Les objets textuels sont constitues de toutes les occurrences du texte lexicographique, de leurs eventuelles truncations, des lemmes qui leur correspondent. Un dictionnaire informatise doit etre considere tout d'abord comme un texte et se preter aux fonctionalites d'une banque textuelle comme Frantext. Ainsi on peut souhaiter obtenir tous les environnements de la forme comptable (agent comptable, expert complable, gestion comptable, organisation comptable), tous les mots a trait d'union interne qui se terminent par -s du type lance-ßammes (*-*s), toutes les occurrences de prendre racine (ce qui suppose la reconnaissance correcte des formes de prendre). La combinatoire envisageable est des ce stade une combinatoire infinie: dans un espace donne (la phrase, le bloc typographique, n mots...), on peut reperer la presence simultanee, dans un ordre quelconque ou au contraire determine, les vocables dont on souhaite examiner la cooccurrence. Ainsi une recherche portant sur apparence et dissimulation dans une meme phrase fait apparaftre la definition C2 de couverture (voir copie en appendice): "Apparence, semblant, dissimulation par opposition aux realites qu'ils derobent a la vue"; une demande portant sur couverture et armee aura pour solution, entre autres, 1'exemple detache n° 5: "les effectifs en couverture etaient faibles, les secteurs attribues aux corps d'armee frontiere etaient fort larges".

1.2. Le dictionnaire informatise comme base metatextuelle 1.2.1. Des balises metatextuelles isolent tous les types d'informations: vedettes, codes grammaticaux, numerotation des sens, indicateurs semantiques ou stylistiques, indicateurs de domaines, definitions, exemples detaches, exemples enchaines, syntagmes, locutions, etc. A chacun des types correspondent des valeurs: ainsi un indicateur semantique peut avoir la valeur p. melon., un indicateur de domaine, la valeur BAT. ou IMPR. (comme dans couverture sous IB et 1C). Ce balisage permet de repondre ä des questions comme celles-ci: quels mots du TLF component un domaine comme PYROTECHNIC un indicateur comme p. iron, (malin, p. iron, c'esi maiin)! un indicateur grammatical comme Empl. abs.l quelles definitions component le mot livrel (celles de bibliolheque, de librairie, mais aussi d'almanach, de

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couverture, de lutrin...), quelles vedettes ont un tiret interne? On multiplierait I'infini les exemples. Certains objets metatextuels se pretent des analyses plus fines: ainsi la zone de reference d'exemples cm se differencient les indications d'auteurs, de titres, de dates, ou bien la rubrique "Etymologie et histoire" o Γόη peut reperer I'etymon, la langue de l'etymon, les datations. L'objet "definition" merite un balisage particulier permettant d'isoler - les classificateurs • hyperonymiques (comme engrais, sous couverture IDlb, dans "Engrais soluble et rapidement assimilable repandu έ la surface du sol") • mereonymique: comme tissu, sous couverture IA2, dans "Piece de tissu, en laine ou en coton, que Γόη etend sur les draps pour proteger la chaleur du lit" • derivationnels. comme couvrir, toujours sous couverture I, dans "Ce qui, materiellement, seit couvrir, recouvrir ou envelopper qqn ou qqc." - les Operateurs lexicographiques • hyperonymiques comme lefait de, action de, etal, qualite, propriefe de ce qui... • mereonymiques comme piece de, partie de, morceau de, ensemble de... - les specificateurs comme laine, coton, etendre sur, draps, proleger, chaleur, lit dans la definition mereonymique de couverture IA2 citee plus haut.

1.2.2. Par del le balisage des objets, il convient aussi de determiner leur portee - le champ, si Γόη prefere, o ils sont valides. Dans 1'article couverture, la mention IMPR. vaut sous 1C jusqu'au tiret; la mention usuel met une borne έ son application; en revanche AGRIC., HORTIC. a dans son champ tout le pave ID1. La mention pejor. concerne le seul sens IIC2 "Apparence, semblant, dissimulation par opposition aux realites qu'ils derobent a la vue"; cette mention affecte ainsi les exemples qui suivent immediatement et non le reste de l'article: sa portee est limitee au fragment IIC2. Dans nonante, la mention belgicisme vaut pour l'entier de l'article; dans quartier au sens de "petit appartement", eile porte seulement sur un fragment minime. Des lors que la portee est reperable, des acces nouveaux deviennent possibles: ainsi on peut se demander si un auteur comme Victor Hugo sert, dans le TLF, illustrer des sens de MARINE: il faut pour y repondre, balayer tous les champs du domaine de MARINE pour y relever, s'ils existent, les exemples dont le champ auteur comporte HUGO. On peut poser aussi des questions comme celles-ci: existe-t-il, sous le code grammatical verbe, des occurrences de 1'indicateur semantique p. meton.1 (types de reponses: rougir, p. melon, "avoir honte", trembler, p. melon, "avoir peur"..,), dans les articles o il est question de Bresil ou bresilien(s), bresilienne(s), existe-t-il des definitions qui comportent le mot dansel (type de reponse: samba). La aussi la combinatoire imaginable est illimitee.

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Martin, R.

1.3. Le dictionnaire informatise comme base hypertextuelle Ä partir des objets ainsi balises et de leur portee correctement definie se deploient des fonctionalites qui sont au moins de trois especes: - les requetes multi-criteres dont on vient de donner des exemples; recemment, un petit groupe de recherche de 1'INaLF a extrait, en vue d'une etude sur les definitions techniques, toutes les definitions de botanique (c'est-ä-dire celles qui se trouvent dans la portee de l'indicateur de domaine BOT.), le resultat est immediat, du moins sur le t. XIV du TLF, le seul qui fonctionne, pour l'instant, comme prototype du TLF informatise; - la fonction de navigation et d'affichage intelligent: ä partir d'un point quelconque du texte lexicographique, on doit pouvoir atteindre instantanement n'importe quel autre; c'est une fonction desormais banale; on ajoutera cependant que l'etendue de certains articles rend souhaitable raffichage possible de resumes d'articles. Ces resumes devraient pouvoir se constituer a la demande, selon des criteres proposes a l'usager et selectionnes par lui: • tout sauf les exemples detaches • tout sauf les exemples quels qu'ils soient • tout sauf les exemples et les syntagmes • uniquement le metatexte de niveau I, ou bien de niveau IA, ou encore de niveau IA1 • uniquement les locutions, etc. L'affichage selectif devrait faciliter considerablement la navigation. Notons au passage que la lecture peut gagner aussi en commodite grace ä un jeu de couleurs differentes selon les types d'informations; - une fonction determinante enfin est celle d'annotation et de reclassement des donnees. Non seulement le resultat des recherches doit etre "transportable" - reutilisable sous des logiciels autres que le logiciel standard du dictionnaire informatise -, mais des paradigmes nouveaux doivent pouvoir se creer, enrichis d'informations de toutes sortes, propres ä des recherches ciblees, plus ou moins independantes du materiau de depart.

2. Le dictionnaire informatise comme base de connaissances Un dictionnaire informatise de l'ampleur du TLF ne devrait pas etre sans consequences sur le travail du linguiste. Un des points essentiels ä envisager est celui de l'apport possible, moyennant d'inevitables reamenagements, au traitement automatique du langage naturel. Deux aspects peuvent sans doute etre distingues, bien qu'ils soient tres fortement intriques: celui d'un analyseur semantique et celui d'un moteur d'inferences.

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2.1. TLF informatise et analyseur semantique Un analyseur semantique est un Systeme qui permet de relier correctement chacune des occurrences textuelles au sens qui lui correspond dans un dictionnaire de reference. Dans border la couverture, 1'occurrence couverture est ä rattacher au sens IA2 du TLF, border au sens IIA2 "[L'objet designe un lit, des draps, des couvertures] En replier le bord sous le matelas". La ou 1'analyseur mo ho-syntaxique dit la categoric grammatical qui convient a 1'occurrence, 1'analyseur semantique repere, dans un dictionnaire-cible, le sens pertinent dans le contexte en cause. Disons le plus pertinent. On sait que le dictionnaire degage des emplois prototypiques et que les occurrences effectives sont le lieu de toutes sortes de phenomenes de neutralisation, d'indetermination, de surdetermination au sens que Catherine FUCHS et Bernard VICTORRI donnent ä ces vocables. II peut done arriver que 1'analyseur semantique s'en tienne, par la force des choses, a un niveau de grande generalite (comme I/II sous 1'article couverture). Dans 1'analyse semantique ainsi concue, le dictionnaire informatise seit non seulement de cible, mais les informations formelles qu'il vehicule peuvent contribuer puissamment a discriminer les sens. Une des caracteristiques du TLF est justement de privilegier tres largement les criteres formels. L'hypothese est que toute difference formelle, si tenue soit-elle, induit une difference de signification et, inversement, que toute difference de signification est liee a une difference de forme. Dans les distinctions de sens qu'il opere, le lexicographe s'appuie de maniere privilegiee - sur des differences syntaxiques • differences de construction (changer qqc./de qqc./qqc. en qqc. ...; sourd/saurda); • differences de position (une seule personne/une personne seule...); • differences de combinatoire grammaticale (la rondeur/des rondeursje savais que/j'ai su que...), - sur des differences de derivation ou de relation mo hologique (experienceexperimental/experience-experimente; fruit-fruitier/fruii-fructueux...); - sur des differences de distribution • en termes de sous-categorisation (qqn de bon/qqc. de bon, aimer qqn/aimer qqc. ...); • en termes de "classes d'objets" (fou de joie, de colere, de Haine.../fou de theatre, de danse, de lecture, soiifou de + nom de sentiment/ow de + nom d'activite...); • en termes syntagmatiques (public designe, non pas les spectateurs, mais la masse des gens, n'importe qui, tout le monde, dans en public, le grand public, ouveri, ferme, accessible, interdit au public, a la deposition du public...). Pour etre pleinement operatoires, les informations vehiculees par le dictionnaire doivent etre au moins partiellement reamenagees - ou bien systematisees: un meme type d'information peut etre introduit de deux manieres differentes; ainsi la construction syntaxique est tantöt exhibee (s'en remettre a qqn), tantot decrite (En empl. pronom.), - ou bien explicitees: la sous-categorisation selectionnelle, par exemple, n'est qu'indirectement accessible; ainsi seront reputes appartenir a /+ HUMAIN/(= qqn), les substantifs dont la

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Martin, R.

definition commence par "Personne qui, que, dont, ä qui..." ou "Celui/celle qui, que, dont, ä qui..."; - ou encore completees: le TLF est loin de specifier toutes les formes plus ou moins lexicalisees susceptibles de contribuer a la levee des ambivalences. Ainsi pour le mot edition, qui designe, soit une activite commerciale ("Reproduction, publication et diffusion commerciale par un editeur d'une oeuvre sous forme d'un objet imprime"), soit une activite scientifique ("Presentation du texte d'une oeuvre en vue de sä publication"), le second sens est difficile a discerner automatiquement du premier. Les syntagmes enregistres sont precieux (Edition critique, savante, diplomatique, definitive, ne varietur, expurgee...). Mais il faudrait noter aussi Etablir, preparer, procurer une edition, travailler ä une edition, ou edition ne peut guere avoir que le sens d'activite scientifique. Par ailleurs, les criteres de filtrage polysemique doivent s'appliquer selon des algorithmes de decision que le dictionnaire tel qu'il est ne specific pas et qui doivent done etre construits. Sur tous ces points, je renvoie au volume Les textes et I'informatique, recueil d'etudes publie en 1994 par Eveline MARTIN (p. 77-114).

2.2. TLF informatise et moteur d'inferences Un dictionnaire informatise peut etre utile aussi dans la construction du moteur d'inferences et intervenir ainsi dans le calcul, a partir d'une phrase quelconque, de toutes les consequences que cette phrase determine. En lOccurrence, c'est l'analyse de la definition qui tient un role privilegie. Ä partir d'une phrase comme Je n'avais pas l'intention de me faire rembourser mes frais de voyage, on doit pouvoir deduire, p. ex., que J'ai avance des frais de voyage', ä partir de Je gele sous ma couverture, on doit admettre des phrases comme celles-ci: J'aifroid, je souffre dufroid, je suis tränst defroid... Jlfaitfroid Je suis sous une couverture Je suis au lit Bien que je sois sous une couverture, je suis transi defroid...', ä partir de Pierre a de la rancune pour Paul, on conclura que Paul a offense Pierre ou a etc injuste envers lui ou lui a porte prejudice.

Un Systeme possible pour conduire ä de telles deductions consiste a transformer la definition en des ensembles de formes propositionnelles analytiques, c'est-ä-dire des formes construites seulement par le sens ("formes analytiques") et comportant des variables destinees, en contexte, a etre saturees au moyen de procedures d'instanciation ("formes propositionnelles"). On aura ainsi pour rembourser ("Rendre (ä une personne ou ä un organisme) une somme qui a etc avancee ou deboursee"):

Dictionnaire informatise et traitement automatique de l'information lexicale qqn1 ο qqn1

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rembourse qqn2 de qqc. (d'une somme) (en tj) rembourse qqc. (une somme) a qqn2 (en tj)

{

debourse avance

Ί J

- (une «"""»«Ο (en li-k

Soil: ./e n'avais pas l'intention de me faire rembourser mes frais de voyage

4,

4,

a moi

{

debourse avance

I mo/

I

qqn2

qqc.

Ί \

me somme (en l

i-k)·

4 mes frais de voyage

I =

une somme

4

4

J'ai avance mes frais de voyage.

Les formes propositionnelles analytiques, obtenues partir des definitions, peuvent etre d'une relative complexite. Ainsi pour ταηςοη "Somme d'argent, valeur que Γόη exige contre la remise en liberte d'une personne retenue captive": une Γαηςοη est une somme d'argent (= x) qqn1 exige χ qqn1 detient qqn2 prisonnier qqn2 est prisonnier de qqn1 qqn1 veut [(qqn3 paie χ) Λ (si (qqn3 paie x), alors (qqn1 libere qqn2)].

Ces formes se combinent utilement un Systeme de "cas profonds". Ainsi pour rancune "Etat affectif durable fait d'aigreur, de ressentiment, du desir de se venger, lie au souvenir d'une offense, d'une frustration ou d'une injustice et, generalement, cristallise sur la personne que Γόη tient pour responsable de ces prejudices": la rancune est un etat affectif (x) x est durable qqn1 est le SIEGE de x (qqn1 a de la rancune qqn1 eprouve de la rancune...) x a pour CAUSE:

soil:

x a pour CONSEQUENCE:

une offense de qqn1 une injustice envers qqn1 une frustration de qqn1 un prejudice porte a qqn1 qqn2 offense qqn1 qqn2 est injuste envers qqn1 qqn1 estfrustre qqn2 porte prejudice a qqn1 qqn1 veut se venger de qqn2 qqn1 a du ressentiment pour qqn2 qqn1 a de l'aigreur envers qqn2

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Martin, R.

L'articulation avec des cas profonds presente pour le moins un double avantage: - les predications se composent aisement: qqn2 offense qqn1. Cela cause ceci: qqn1 a de la rancoeur; - la generalite des formulations augmente la puissance du calcul. Ainsi pour la phrase Je gele sous ma couverture. Sous geler IIA3 on releve: "[En parlant de personnes] Souffiir du froid; etre transi de froid". Seit: qqn gέle (de

froid)

=> qqn souffre du froid qqn est transi de froid...

Geler etant intrans., le complement ne peut etre que circonstanciel. La preposition locale sous induit l'idee d'un complement de Heu. Soit: qqn gέle qq. part =^ qqn est qq. part

Couverture, defini comme une "piece de tissu" x, s'analyse ainsi: χ a pour MATTERE: χ a pour LIEU: χ a pour FUNCTION:

laine ou coton sur les drops (=> sur le lit) protager la chaleur pour avoir chaud

Ainsi, partir de Je gele sous la couverture, les consequences ci-dessus evoquees se deduisent aisement: Je suis transi de froid Je suis sous la couverture Je suis sous la couverture pour avoir chaud

La nuance concessive peut se calculer a partir de l'opposition pour avoir chaud/etre transi de froid: il y faut evidemment des connaissances qui ne sont pas directement contenues dans les definitions. Les donnees se compliquent tres rapidement. Mon seul but est de faire admettre que le dictionnaire peu peu transforme en base de connaissances peut apporter au calcul semantique (au moteur d'inferences) des materiaux precieux. Le TLF informatise, en somme, promet d'etre rentable des niveaux tres divers: pour le consultant, pour le Ungutste - et tout particulierement pour le lexicographe. C'est pourquoi rinformatisation du TLF est devenue une des priorites de 1'INaLF.

Dictionnaire informatise et traitement automatique de information lexicale CO U VERTU RE, subst. fern. I. — Ce qui. matenellement, sert a couvrir, ou a envelopper quelqu'un ou quelque chose.

recouvnr

A. — Domaine des usages individuell 1. Piece de tissu en laine ou en colon, de grande taille. dont on se couvre ou eVentuellement s'habille pour se proteger contre les intemperies. Couverture, d'etoffc, de laine. in velours; jeter tint couverture stir son epaule, se vetir d'ttne couverture : 1. ... des hommes, des enfant», des femmes, demi-nus ou envelopp^s de ['immense couverture de laine blanche qui est leur seul vetement, &aient accroupis autour d'un feu et se peignaient les cheveux, ... LAMAKTISE, Voyage n Orient, t. l, 1S33, p, 2iO.

2. Plus spec. Piece de tissu, en laine ou en coton, que Γόη elend sur les draps pour proteger la chaleur du lit. Border la couverture, ramener la couverture sur qqn, rejeter les couvertures, se cacher sous la couverture, soalever la couverture. Je gilt sous ma couverture (BALZAC, E. Crandet, 1834. p. 189). Bien serres sous nos couvertures (DoRGELts, Croix bois. 1919, p. 183) : I. Cependant, couched cote a cute sur le merne oreiller, les deux enfaats dormaient. Claude, qui aviit huit ans, ses petite« mains rejetees h re de la couverture. respirait d'une haleine lente, tandis qu'£tienne. agi de quatre ans seulement, souriait, un bras pass^ au cou de son irere. ZOLA. L'Assommoir, 187T. p. 37β.

— Locutions • Faire la couverture. Preparer le lit en rabattant la couverture de manure a pouvoir se glisser aisiment entre les draps. Le domestique eteignait les bougies des tables Je jeii. et la scrvanti «faisait la couverture », tandis qne madame roulait au commas les chereux de son atari (Jot'Y, HcriniU·, t. 5, 1814. p. 49j. • Tirer. amener la couverture a soi (au fig.). S'attribuer tout le profit ou la majority des avantages d'une operation. J'ai tire a mot toute la couverture. J'ai senti en egoiste, comme ceux qui ne partagentpas (MALEGUE, Augustin, t. 2. 1933. p. 198). B. — B.lT. Materiau de nature variable dont on recouvre les cbmbles des bailments pour les proteger contre les intemperies. Couverture de paille, de tuiles creuses, de plomb; covverture des eglises romanes. Couvertures extradossees (LEXOIR. Archil, monast., 1852, p. 28). J'ai eu un mal/teur a ma charretterie, dont la couverture, une niiit quil ventait fort, s'est envolee dans les arbres (FLAUB., A/"" Bovary, t. 2, 1857, p. 8) : 3. En Champagne, le temps n'est pas loin ou les masures en pise1, assujetties tant bien que mal par des solives de bois, disparaissaot presque sous la couvertur« de ckaumt. regnaient la ou luisent aujourd'hui les maisons de briques aux toits de tuiles. VIDAL DE LA BLACHE. Priiuipes de geogr. hum., 1921, p. 1β2.

— P. metaph. [En parlant du ciel, du brouillard, des nuages] Ce qui recouvre le paysage. la campagne. Un vent leger tomba du ciel noir qu'il agitait comme a pits funebres (...) et planant sur tout ce paysage de cauchernar, une lourde couverture de nuages gris (GRACQ, Argot, 1Θ38, p. 146). C. — I.MPK. Habit d'un livre qui comporte les plats et un dos. Couverture d'une brochure, d'un livre. J'ai termini mes courses du joitr par man imprimeur, toujours occufie du litre et de la couverture (Huco, Corresft., 1825, p. 411). Couverture de cuir chimeres du Japan frappee de blasons nan mains fabitleux (MALLARME, Dern. mode, 1874. p. 7««) : 4. Ct-tte petite revue, a couverture sang-de-txeuf ΊΟΗ Entrrtiena pnlitiques et iiUe'ratres], itait. ma foi, fort bien redigec. t-t je me trouvai extremement flatte d'y vuir piiraltrc nion Traite du \arcisst. . GIDE. Sj i* grain ne tneurt. 1024. p. 543.

— P. ext., ttsiiel. Feuille de papier ou de plastique, cartonnage plus ou moins epais. qui recouvre les pages d'un cahicr ou qui protege la reliure d'un livre. Couverture d'nn cahiir d'ecolier: inMrc tint: cowertiire a son livre. Je /«isrtis des pavsages comme celtti-la qiiand j'uraix tloiKe nits, sur ία couverture Jf mes lii-res tic classe ( M l s s K T , Fantasia. 1834. I. 2. p. 187).

D

· — Autres domaines I. AGRIC.. HORTIC. a) Tout ce qui sert 4 preserver les plantes de 1'action du froid (paille, paillassons, furnier, feuilles. etc.). Cetlc couverture pourra se composer de litiere, de tonture de hates ou de gazons (Du BREUIL, Cult, arbres. 1876, p. 660). b) Engrais soluble et rapidement assimilable ripandu a la surface du sol. Consummation (de nitrate] comme engreis de couverture (CHALON, Explosifs mod 1911 p. 15). 2. .I.VAT. Tissu musculaire jouant un role de protection. EUe [Γarticulation du genau] est completee, protegee ci renforcee de tons cotes par une double couverture miisculoaponevrotique (GiRARD, Anal. hum,. 1912, p. 196). 3. OA.V/r«. Couverlurcs, subst. fern. plur. Plumes qui recouvrent la base des grandes pennes de l'aile ou de la queue chez les oiseaux (cf. CUVIER, Anal. comf> t 2 1805, p. 005). ' ' ' II. — P. anal, ou au fig. A. — AKT MI LIT. Protection (avec eventuellement dissimulation) des communications, d'une zone frontiere. des troupes et des fortifications qui doivent subir le premier choc de 1'ennemi; p. melon., dispositif specialement etudii pour assurer cette protection. Dispositif de couverture, secteur de couverture; couverture aerienne, atomique; sous la couverture de l'artillerie. Remplir le rile it couverture contre la Russie (BAINVILLE, Hist. Fr. 1924 p. 122). ' ^' 5. ... on defendait la Meuse et la Mowlle, abandoimant Nancy son sort; les effectifs en coorertur· tftaient (aibles, les secteurs attribues aux corps d'armee frontiere ^taient fort larges. JOFFRE, Mfmotrts. t. 1. 1931, p. IM. B. — BANQUE. FIX.

1. Somme d'argent destinee corapenser un deficit en servant de protection contre ses consequences f cheuses. Couverture du dejicit de la S.N.C.F., couverture des defenses publiques. Assurer la couverture des couis sociaitx caicules d'apres les proeres de la science et de la tethniqne (PERROUX, icon. XX' s., 1964, p. 529). 2. Avance, en especes ou en nature, donnee en vue de garantir une operation. Couverture des frais de transport, de sejour. Man titre de depute me valut le plus graciaa accueil; il n'exigea que dix mille francs de couverture, et il Jut convenu que nous commencenons Us operations le jour mime (REYBAUD, /. Paturot, p. 402).

C. — P. ext. et au fig. 1. Garantie, caution. a) [S'appliquant une chose] Le travail, dit I'orateur, est la couverture de noire monnaie ((Euvre, 30 mars 1941). b) [S'appliquant a une pers.] Soi« la couverture de, servir de couverture a : β. Ne nous ecris jamais que par la coTrespondaace da goevernement, en adresunt sous la courerture de M. Cornier, Chef de Division au Ministire de la Marine - aem serons sflrs ainsi de recevoir tea lettres. BALZAC, Cortesfmtdaxce, 1841. p. 1*7.

2. Souvent pej. Apparence, semblant, dissimulation par opposition aux realitfe qu'ils derobent la vue. S«rvir de couverture des desseins. Les homosexuels ctaiml de bans peres de fami e et n'avaient guere de mattresses ifuf par couverture (PROUST, Prisonn.. 1922, p. 306). L'hypocrite couverture du decorum de la decence bourgeoise (GlDE, Journal, 1933, p. 1177) : 7. Souvent, des usin«, des chantien, des bureaux, lenr xssurent une > couverture · en attendant le coup de main apres lequcl ils disparatssent. Ces partisans disperses menent des actions tres petite echelle. DE .iU'LLE. Memaires de gutrre, 198β. p. lii. Rem. [jidocum. iournit lesuljst. masc. couvrrturier. Marchand ou artisan qui vt-nd des cou^'ertures. Marchand cnuvertuner (Ac.

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Martin, R.

Bibliographie Dendien, Jacques (1994): Le projet d'informatisation du TLF. -Dans: Martin, Eveline, op.cit., 31-63.

Martin, Eveline ( .) (1994): Les textes et l'informatique. - Paris: Didier Erudition (= Etudes de somantique lexicale, INaLF). Martin, Robert (1994): Dictionnaire informatiso et traitement automatiquc de la polysömie. - Dans: Martin, Eveline, op.cit., 77-114. Oxford English Dictionary. The Original Oxford English Dictionary on Compact Disc. User's Guide. Version 4.10. - Oxford University Press, 1987, VIII-108 p. Piotrowski, David (eU) (ä paraitre). Actes du Colloque sur I'informatisation du Tresor de laLangue Franqaise (INaLF, 29-31 mai 1995). Pour I'informatisation du Tresor de la Langue Fran$aise. Rapport prealable (1993) [Rapport de recherche, INaLF; contributions de J. Dendien, F. Henry, R. Martin et D. Piotrowski].

Bruce Mayo (Konstanz)

Computer Simulation as a Tool for Descriptive Linguistics Abstract The relationship between computational and descriptive linguistics has not always been congenial. An ongoing project at the University of Constance has attempted to bring the two together by making computational simulation a tool that can be used to advantage by linguists having no special knowledge of computer techniques or languages. Some desiderata for the user interface are discussed, and the benefit of using the computer to help develop descriptive theories is demonstrated with reference to a problem posed in describing the French prepositions a and de.

1. Linguists and Programmers: Some Anecdotal History Although descriptive linguists and computer scientists share a common interest in the structure of the symbolic formalism we call natural language, they have often viewed each others' work with misgiving. This very well may have something to do with the cleft between intuitionist and formal styles of thought, but I suspect the true reason is of a more practical nature. Musicians, graphic artists, architects - certainly no less intuitionist than descriptive linguists have eagerly added computers to their tool kits to help them with their own proper kinds of work. Yet doing computational linguistics has by and large not meant doing the things that descriptive linguists do, namely describing specific linguistic phenomena. Rather, computational linguistics has concerned itself with mathematical and computational formalisms in which one could write exact descriptions of linguistic phenomena, but relative to the amount of effort expended in the last, say, twenty years, surprisingly little empirical linguistic description has been done in that framework. A recent internet survey concerning Lexical Functional Grammar (LFG) turned up only one large computationally implemented grammar for English, one for French, and one for German that must still be described as "in progress". One reason for this may be that the working paradigm for constructing natural language systems has tended to keep linguists away from the computer. Large projects have frequently imposed a division of labour between linguists supplying more or less formalised rules and lexical descriptions to computational implementors, who were responsible for translating the descriptive data into a formalism understood by the computer. How much different from the architect, sketching, modifying and checking his or her drawings directly on a workstation screen! Might not things be different if a linguist, like the architect, could work directly with the computer, formulating and testing ideas in the same sort of visual, interactive way that has proved so helpful for other lines of work? Would we not then see much more real linguistics done in the computational framework?

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Mayo, B.

Work carried out on a small scale at the University of Constance over the last ten years seems to support this idea. Starting with the development of a non-trivial fragment of a grammar for French, an implementation was carried out in Prolog. In this first phase, linguists familiar with a number of descriptive problems in French wrote grammar rules using the LFG formalism (Zimmermann 1985). These were then translated, in part mechanically and in part by hand, into a Prolog representation by programmers less intimately familiar with the linguistic issues (Botz 1992, Mayo 1995). Not surprisingly, the computer implementation of the grammar did not always produce the analyses the linguists had intended, but it proved quite difficult to find the sources of the mistakes. Was the grammar in some subtle ways incorrect? Or were the Prolog translations of the rules incorrect? By the time the implementation was complete, the program was some 30 kilobytes (20 pages) in size, and it had become impossible to isolate the problems in a reasonable amount of time. There was thus little the linguists could learn for sure from the results. Drawing the consequences from this experience, a second project was started with the goal of avoiding the translation step: instead of having the linguists hand their descriptions over to a programmer, they would write and test them by themselves on the computer. The new goal was, as far as possible, to make the computer into a tool that would be for the linguist what the graphics workstation is for the architect. Although it is still too early to report unqualified success in this undertaking, it has been possible to introduce students and graduate researchers to the system in one semester, and a number of participants in the project have developed and tested original syntactic and lexical fragments on the computer as the culminating step in investigations of genuinely linguistic issues. The early phases of our work were developed in co-operation with a project at the Institut fur Maschinelle Sprachverarbeitung at the University of Stuttgart (Eisele & Dörre 1986). The standard point of reference for future systems is likely to be the Grammar Writer's Workbench that has been under development for several years at Xerox PARC and has now been made publicly available (Kaplan & Maxwell 1993). This system requires a larger computer but as computers become ever more powerful, it will surely attract much attention in the near future.

2. What a Working Linguist Needs One important issue facing a linguist who wants to get linguistic observations into a concise and testable format is that of finding an appropriate descriptive formalism. One that has found favour both with descriptive and with computational linguistics is the syntactic formalism of Lexical-Functional Grammar (Bresnan 1982). While there is much to be said for some other formalisms, our experiences with LFG have at least revealed a number of strengths, against which the other contenders can be measured. Second - and perhaps most important - the descriptive linguist cannot get along without some sort of interface from syntax to semantics, for mere judgements of grammaticality are not the end of grammar. Syntax is there in order to build meaning, and syntactic description must account for the production of meaning. Here,

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too, a formalism must be found that allows the expression of things like predicate-argument structure, thematic role relations and aktionsart. Finally, all of this must be testable, which is what the computer is for. Once a description has been transferred to the formal notation, the linguist will want to find out if everything really fits together the way it was intended. A computational environment can not only verify that a grammar accepts or rejects certain sentences; it can also draw semantic inferences and display intermediate steps in the analysis to help identify mistakes or inconsistencies. And, as I want to show in the concluding section, it can profoundly influence the form of the description itself.

2.1. Complexity and Efficiency In choosing a way to represent descriptive data about languages for computer simulation, an issue that has be faced from the start is ease of implementation. No one has yet been able to turn the kind of informal grammatical information one finds in dictionaries, language textbooks and scholarly articles directly into working computer programs, and not even everything that is in some sense formal is also executable. That said, descriptive linguists have probably been more intimidated than helped by their computational counterparts who have admonished them to put their ideas into forms having "minimal computational complexity" and maximum efficiency. In fact, application-oriented computer science sings quite a different tune. Decades of experience with programming languages have shown that for most purposes the primary qualities to be encouraged in programming are not mathematical elegance and maximum efficiency but clarity and ease of understanding. Nowadays the art of translating programming formalisms into the machine code of the computer is so well developed that there is no need to choose a formalism simply because of its supposed efficiency. What this means for the choice of a grammar formalism is that the computer scientists' measures of formal complexity are by and large a red herring. Once a grammar stands, computer scientists can apply the techniques of compiler construction to obtain a maximally efficient parsing or language generation program from it. A well-developed compiler like that of the Xerox Grammar Writer's Workbench will examine a grammar and translate it into a form that is closer to the inherent complexity of the actual grammatical description than that of the descriptive formalism. Thus, the linguists' primary concern should be with creating a description that they and other linguists can understand. In the long run, it is the complexity of the grammar itself that will be the main stumbling block in any large descriptive project, not the mathematical properties of the formalism.

2.2. Perspicuity and Adequacy Thus, what one would like to have for a linguistic workbench is a notation that looks the way descriptive linguists typically think about grammar. For physicists and engineers a modelling formalism must offer the categories in which physical theories are formulated, things like real

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Mayo, B.

numbers and vectors and numerical operators, but what are the categories in which linguists easily and intuitively formulate linguistic generalisations? A case might be made that at the very least categories of constituent structure like noun phrase, functional categories like subject and object, argument control or movement, headedness, valency, agreement and anaphora need to have equivalents in any useful formalism. There must also be conventions for notating the relations between arguments and role relations of semantic predicates on one hand, and sentence constituents on the other. Presumably any formalism that can describe these phenomena will be at some level equivalent to any other formalism that describes them. But if the goal is to find a formalism that can be easily written and read by descriptive linguists not greatly interested in the algebra of the formal system, then it would be desirable for each of these descriptive categories to have its own distinctive and easily recognised idiom. The formalism of LFG has properties that, on one hand, make it well suited for describing phenomena in all these categories, and that on the other hand allow unambiguous and relatively easy translation to code that can be executed on a computer. (There are formalisms on the market for which the translation to efficient machine code is more straightforward, but - as argued above - these are bargains for computer scientists, not linguists.) A formalism is not, however, a theory; the theory of language specific to LFG, for example, could be notated much differently, and LFG's formal apparatus can be used as a notation for most of the important observations of many other theories. A lexical-grammatical formalism is a tool for formulating theory, and to be really useful it must provide apparatus for a wide variety of theoretical analyses. Briefly, the LFG notation describes constituent structure with production rules of the familiar form, e.g., NP —> Det (AP) N, for "noun phrase consists of determiner followed by an optional adjective phrase followed by noun". Functional relations like subject and object, as well as the concept of headedness, can be shown as annotations to the production rules, e.g., (1)

S->

NP (t SUBJ) = 1

VP t =4

reads, "head of sentence [t = 4] is in verb phrase and its subject [(T SUBJ) = \·] is noun phrase". Of anything in the LFG notation, the arrows t and 4 cause the most anguish, talways refers to the left hand constituent in the production rule and 4- refers to the constituent directly above, so the annotation (t SUBJ) = Ί reads, "sentence's (t) SUBJect is this constituent (i), namely, the NP". Control relations are expressed in a similar functional notation. Valency, which commonly refers to the observation that many words require the presence of other constituents, is notated by arguments to the semantic predicate of a lexical entry, e.g., (2)

love: V,

(tPRED) = 'LOVE < (t SUBJ) (t OBJ) >'

means "the verb love takes a subject and an object, and the corresponding constituents furnish the arguments to the semantic predicate LOVE". Although there are also notations for agreement, anaphora, long-distance dependencies (movement) and barriers, as well as other

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theory-specific aspects of LFG, these notational idioms will be all we shall need for the example of section 3.

2.3. Semantics If there is some lack of consensus regarding the basic categories of syntax, there is even less regarding lexical semantics, but one can get surprisingly far with nothing more than first-order predicate calculus. To say, for example, that love is a two place state-relation having an expreriencer and a theme, implying a particular psychological state involving both, we can write (3)

Love(S,O) => PSYCH-STATE-17(i) & EXPERNCR(i, S) & THEME(i, O).

If, further, this "Love" is the same predicate that occurs in (2), then for Mary loves John, simple argument substitution will get us from the sentence constituents Mary and John to a description of the sentence's semantics, namely: (4)

PSYCH-STATE-17(i) & EXPERNCR(i, MARY) & THEME(i, JOHN).

meaning, "a particular psychological state / obtains, whose experiencer is MARY and theme is JOHN". When modifiers, quantifiers and the like come along, the going gets more difficult, but linguists have gotten used to seeing these phenomena treated in the notation of predicate logic, which makes it the most handy way to represent them in the workbench environment.

2.4. The Computational Environment Having notational formats for the main components of a linguistic description, what is to be done with them? Our computational environment, called "Konstanzer LFG-Umgebung" or KLU (Keogh 1995), lets the linguist write syntactic descriptions in a restricted LFG notation, and lexical descriptions in a mixture of Horn-clause logic and LFG notation, using a simple text editor. For example, the lexical entry for love, (2) and (3), might look like (5). The semantics comes first, after "§"; then comes a syntactic description of the stem morpheme /love/, with its category and its lexical attributes, one of which is its semantic predicate. (5)

§ Love(S,O) => PSYCH-STATE-17(i) & experiencer(i, S) & theme(i, O) & qualify(INTENTIONAL, S). A /love/ V, ( PRED) = 'Love'.

In our workbench environment, all of the operations necessary for turning the linguistic description into a working semantic analyser are activated via pull-down menus, and once all

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Mayo, B.

thie components are compiled, the linguist can type in sentences for testing. In the simplest case, the result is one or more functional structures followed by a list of semantic implications. Thus, for Mary loves John, the user would see: (6)

Sentence >Mary loves John. SUBJ: | PREDs Mary PRED: Love("SUBJ, "OBJ) OBJ: I PRED: John Asserted semantics . . . The Relation LOVE (Mary, John) => PSYCH_STATE_17 (Object2165) INTENTIONAL (Mary) EXPERNCR_ROLE (Object2165,Mary) THEME_ROLE (Object2165, John)

For developing larger grammars it has proved very useful to be able to work on the syntactic and semantic descriptions of individual constituents, say, prepositional phrases, in isolation. Once the descriptions for a number of low-level constituents are felt to be consistent and correct, work can begin on the high-level constituents and the sentence itself. Hence, our workbench environment allows the analysis of individual words (with complex morphological structure) and phrases, and it also allows the course of the analysis to be traced in varying degrees of detail, so that one can follow step-by-step the analysis of individual constituents and see exactly what data are projected from each lexical item, as well as how they combine. As convenient as it is, the computer workbench will probably never be as comfortable nor as quick for writing linguistic descriptions as paper and pencil. Is it really necessary for the linguist to take the trouble of typing it all in and carrying out the tests himself? Is that not what student assistants are for? If we return to the analogy of the architects' design workstation, it should be plain that it is, alas, necessary. Just as the architect uses the visualisation tools of the workstation not just to check but to develop his or her ideas by viewing plans from various perspectives and in various combinations, we have found writing large descriptive fragments surpasses the ability of most mortals to see all of the implications of each individual commitment involved in a formalisation. The combination of a number of very reasonable descriptive decisions can sometimes turn out to be quite less than optimal, whereas a little bit of additional complexity at a low level, undesirable in itself, may turn out to make the entire description much simpler. But without being able to follow through all consequences of every decision to the ultimate effects, it may be hard to find this optimum. Let us look at a case in point, reported in more detail in Schepping (1992).

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3. A Case Study: French prepositions incolores In descriptive literature going back to the 1950s and 1960s, the French prepositions a and de have been characterised as "prepositions vides" (Gougenheim 1959) and "prepositions incolores" (Spang-Hanssen 1963), in contrast to "prepositions pleines" like dans, sur, apres. Their "emptiness" is, of course, only relative. There is no question that they do carry meaning, for there is an evident difference between Max vient de Paris 'Max is coming from Paris' and Max vient a Paris 'Max is coming to Paris'. While a generally seems to imply a goal or a localising relation, (Max est a Paris), de tends to imply an origin (Max est de Paris) or a movement away from the origin. But in other contexts, their semantic contribution is much harder to identify, possession (c 'est a moi 'it's mine'); content (je pense a la bibliotheque 'I'm thinking about the library' - not normally Tm thinking at the library'); even origin (Max emprunte la cravatte a son pere 'Max borrows the tie from his father'). Likewise for de the range of meanings is hard to subsume under the relation Origin of: temporal precedence (de la veille Of last night'); possession le chien de lafamille 'the family's dog' (but cf. a moi), we also find content (fasse de cafe 'cup of coffee'); cause (rougir de honte 'blush for shame'; purpose (bateau de sauvetage 'life-boat') - but cf. machine a coudre 'sewing-machine'. For this reason, some authors tend to regard the meanings as either very abstract or as consisting merely in a kind of case-marking, corresponding, for a to locative, instrumental and dative cases and for de to ablative, instrumental, locative and genitive (De Boer 1926). For the lexicon writer trying to nail things down, this range of variation poses some nasty problems. For some constructions it would make sense to have lexical predicates assigned to α and de, so that for Max est a Paris (in contrast to sur la table On the table', dans sa chambre 'in his bedroom') the implication AT(MAX, PARIS) could derive directly from the preposition. But in many other cases, a lexical predicate would merely get in the way or even lead to false inferences (Max emprunte la cravatte a son pere would lend the tie TO Max's father). The other possibility, that of treating the preposition as a kind of detached case morpheme, gets the lexical predicates out of the way, but it introduces a category, case, that is not normally used for describing French. It is not impossible or uninteresting to regard a and de as case markers; it is merely difficult to see quickly all of the consequences that might follow. Just as an experiment, suppose we use the LFG notational apparatus to describe a case-marked NP as a kind of absolute construction carrying an implicit relational predicate, e.g., (7)

NP-)· Prep (4, CASE) = λ

NP (t PRED) = 'Loc-Instrum-GoaK(t PRO), (t OBJ)>' (T OBJ) = ]r

"a noun phrase marked by a case A implies an 'abstract localisation' (Loc-Instrum-Goal) of something (PRO) by the NP (tOBJ) = 1." For many constructions (machine a coudre, Max est a Paris) we will find that we can get interpretable analyses without much special effort. To account for Max pense a la bibliotheque, the lexicon will specify that penser takes an NP as

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Mayo, B.

object (not a PP) marked with the case A, but something must be done to inhibit semantic interpretation from taking literally the locative implications of the case marker, which would give a kind of place adverb ("where" Max is thinking). If we want to construct penser's semantic implications by a simple substitution as in (5), it may be necessary to obtain, not the localising relation implicit in the case marking, but rather the nested object. The LFG formalism lets us do this with the last equation in (8), i.e., (8)

/penser/, V (t PRED) = Think-about' (t CASE) = A (t NEST-OBJ) = (t OBJ OBJ)

A neat trick that shows the case analysis is not so far fetched, but other problems remain. If we actually write and try out a grammar that allows any NP starting with α or de to substitute for any other NP, we will soon find that it cannot exclude sentences like a la bibliotheque est loin 'at the library is far', unless we additionally introduce CASE for unmarked NPs, and specify the required case for each verb argument - and sooner or later we will notice that it mostly works, but we have added a lot of largely useless, extra baggage to a description of French or English (cf. Schwarze 1992). The standard solution to this problem in the LFG literature for English attempts to find a compromise between lexical predicates and case marking by retaining the preposition as head of the prepositional phrase (marked in (9) by t = 4 ) to distinguish it from noun phrases, (9)

PP->

Prep

t =4

NP

(t OBJ) = 4

but it introduces a grammatical function called PCASE (for prepositional case) in addition to the relational predicate, e.g., (10) /a/, Prep,

(T PCASE) = A (T PRED) - 'A'

This is in fact the kind of ambiguity one finds in some dictionaries, which allow for both "grammatical" (case marking) and "lexical" usages, more or less mixed together. In the analysis of the prepositional phrase, the NP has the function of an object of the preposition, and the whole PP is case marked. Since in this description a preposition followed by NP is now a PP, constituent structure will prevent PPs from being accepted as subjects of verbs. But the trick of extracting the object of penser from the PP and throwing away a predicate (8) will still be necessary (since thinking about has nothing to do with being at the library). And there remain some nagging problems with the semantics of certain other constructions. In (5), we saw that the semantics of a verbal expression can be easily constructed by substituting arguments in its predicate argument structure from the functional structure. Now spatial predicates typically localise one object by reference to another, i.e., they are two-place

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predicates. It is reasonable to say that a preposition has a syntactic object, as in (10), but does it also have a subject? Intuitively, no. For Romeo sees Julia on the balcony, the syntax does not determine who must be on the balcony. But is this always the case? Let us start writing a grammar to describe sentences like la tanle arrive au chateau 'the aunt arrives at the castle'. The semantics of arriver imply that at some point not just anyone but specifically the subject tante is somewhere: AT(AUNT, CASTLE); anything else would not be what arriver means. In other words, the first argument of the relation AT is not resolved by some pragmatic consideration, but must be bound directly in the syntax, by arriver. Forced with providing a mechanism for this, we can try modifying (10) to describe the valency of or with (11) (11) /a/, Prep,

(t PRED) =''

and by saying, with the lexical entry (12), that arriver controls the first argument of its oblique object by equating it to the subject. (12) /arrive/ V,

(t PRED) = 'Arriver' (tOBLARGl) = (tSUBJ)

Sometimes it is the object of the verb that gets localised by the oblique PP, and this is again something that must be mediated in the syntax, as with Max met un ceuf dans la poele 'Max puts an egg in the pan': it is the egg, not Max, that must be in the pan. For mettre and arriver, moreover, there is no doubt that we need precisely the lexical meaning of the preposition (dans la poele vs. sous la poele) to construct the meaning of the sentence, while PCASE as a selection restriction seems to have no relevance for these verbs, since a great many prepositions can be used. As for verbs like penser that appear to subcategorise for a particular grammatical preposition, whose lexical meaning they then ignore (as in Max pense a la bibliotheque), it is the PRED value that has no relevance. Looking at the processing of these sentences from lexicon to semantic implications, we may ask ourselves, What in the nature of French makes us always carry some irrelevant prepositional attribute through the syntactic analysis, only to have it ignored? Is this really an optimal description? What if we assumed a kind of homonymy, as many dictionaries seem to imply, between a grammatical a and a lexical Λ? The lexicon for prepositions, of course, becomes a little larger (we are splitting (10) into two entries each half as large), but the verb descriptions (of which there are far more) become simpler. Describing the syntax of the prepositional phrase with two alternative rules, as in (13) (13)PP->

(14)

Prep NP t = 4r (t ARG 2) = I (t PRED)

PP ->

Prep t =l (t PCASE)

/penser/ V, (t PRED) = 'Penser' (t OBL PCASE)

NP t =4

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Mayo, B.

(15) /arriver/ V, (t PRED) = 'Arriver' (t OBL ARG2) ~ (t OBL PCASE) (tOBLARGl) = (tSUBJ). allows penser (14) to extract its second semantic argument directly from its OBLique functional argument (we no longer need (t NEST-OBJ) = (t OBJ OBJ), as in (8)). At the same time, the relational predicate required for constructing the semantics of arriver (15) and mettre is available directly in the oblique functional argument, and needs only to be substituted into the verb's semantic structure. Thus, placing two major variants, grammatical and lexical, for a and de in the lexicon seems to give the most compact and systematic description in the long run. For many readers not fluent in the LFG formalism, I expect that this all too brief discussion will have appeared plausible but not absolutely convincing. It is in fact hard to display on paper all of the detail that goes into weighing the alternative descriptions I have considered here, and even for persons thoroughly familiar with the formalism, it is difficult to follow all of the alternatives without the benefit of a machine that quickly computes the consequences of each alternative, from constituent analysis to semantic implications, and verifies that intuited suspicions or judgements are in fact correct (or not). However, it is to be hoped that the experience of developing linguistic descriptions with such a tool will be available to ever more linguists in coming years.

References Botz, Achim (1992): Vom Lexikon zur Textrepräsentation: Zur Implementierung eines Modells. - Working Paper 54, Fachgruppe Sprachwissenschaft, University of Konstanz. Bresnan, Joan, ed. (1982): The Mental Representation of Grammatical Relations. - Cambridge, Ma.: MIT. de Boer, Cornells. (1926). Essai sur la syntaxe moderne de la preposition en francais et en Italien. - Paris: Champion. Gougenheim, G. (1959): a-t-il des prepositions vides en francais? - In: Le francais moderne 27: 1-25. Eisele, Andreas & Jochen Dörre (1986): A Lexical Functional Grammar System in Prolog. - In: Proceedings ofColing '86, llth International Conference on Computational Linguistics, 551-553. Bonn: Institut für angewandte Kommunikations- und Sprachforschung e.V. Kaplan, Ronald M. and John T. Maxwell III (1993): Grammar Writer's Workbench. - Internal report, Xerox Corporation. Keogh, Esther (1995): Handbuch der Konstanzer LFG-Umgebung. - Working Paper 70, Fachgruppe Sprachwissenschaft, University of Konstanz. Mayo, Bruce (1995): Describing Verbs of Motion in Prolog. - In: Lexical Knowledge in the Organization of Language, eds. Urs Egli, Peter E. Pause, Christoph Schwarze, Arnim v. Stechow and Götz Wienold, 203243. Current Issues in Linguistic Theory 114. Amsterdam: Benjamins. Schepping, Marie-Theres, ed. (1992): Zur Grammatik der Präpositionen. - Working Paper 51, Fachgruppe

Sprachwissenschaft, University of Konstanz. Schwarze, Christoph (1992): Farblose Präpositionen und Kasus im Französischen. - In: Schepping (1992), 3760.

Computer Simulation as a Tool for Descriptive Linguistics

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Spang-Hanssen, Ebbe. (1963): Lesprepositions incolores du Franfais moderne. - Copenhagen: Gads.

Zimmermann, Barbara (1985): Syntax im LFG-Format für einen Ausschnitt im Französischen. - In: Kontextfreie Syntax und Textsemantik ßr ein Fragment des Französischen, ed. Barbara Zimmermann & Thomas Ede Zimmermann. Working Paper 106, Sonderforschungsbereich 99, University of Konstanz.

Jürgen Rolshoven (Köln)

Lexikalisches Wissen in der maschinellen Übersetzung ··

1. Einführung 1.1. Ziele Zum komplexen Problem der maschinellen Übersetzung werden hier einige einfache Überlegungen angestellt. Sie fuhren zur Objektorientierung, einer spezifischen Ausprägung der Divide-et-impera-Strategie. Hier ist Objektorientierung eine linguistische Strategie, kognitiv linguistisch1 und pragmatisch motiviert,2 kongruent zwar zu Entwicklungen in der Informatik,3 jedoch nicht dadurch begründet. Die folgenden Abschnitte präsentieren das Konzept der linguistischen Objektorientierung und binden das Lexikon darin ein. Unter 2. wird dies in Hinblick auf Organisation sprachlichen Wissens und auf S.prachverarbeitung präzisiert. 3. beschreibt den durch diese Ansätze motivierten lexikalistischen Transfer, 4. greift beispielhaft Grundprobleme der Übersetzung auf und thematisiert semantische Disambiguierung.

1.2. Sprachliches Wissen und maschinelle Übersetzung 1.2.1. Objektorientierungen Linguistische Objektorientierung hat folgende Vorteile: 1. Sie macht linguistisches Wissen kompakt und transparent, 2. sie eröffnet eine statische und somit vereinfachende Sicht auf dynamische Prozesse der Sprachverarbeitung, auf diese Weise langue oder Kompetenz für parole oder Performanz nutzend, 3. sie strukturiert und typologisiert linguistisches Wissen, 4. sie ermöglicht schlanke und damit beherrschbare Schnittstellen für die Kommunikation zwischen Objekten,4 5. sie modelliert die Quellen linguistischen Wissens in angemessener und anwendbarer Weise. Linguistisches Wissen speist sich aus zwei Quellen; allgemeines linguistisches Wissen wird durch syntaktische Klassen ausgedrückt, idiosynkratisches Wissen durch lexikalische Klassen. Die Gesamtheit lexikalischer Klassen heißt Lexikon. Der hier gewählte Ansatz zeichnet sich dadurch aus, daß das Lexikon die einzige Schnittstelle zwischen Quell- und Zielsprache3 bildet. 1 2 3

4 5

vgl. Fodors (1983), Rolshoven (1995). vgl. A. Einstein, "Make it as simple as possible, but not simpler", zitiert nach Wirth (1988). vgl. z.B. Kasper (1989), Lalande (1995:40).

s.u., Objekte sind die Knoten eines Strukturbaums. vgl. zum Transfer Luckhardt (1987), Thurmair (1991).

Rolshoven, J.

86

Syntaktisches Wissen ist somit angemessenerweise nur sprachbezogen (d.h. für die Quell- oder die Zielsprache gültig), nicht aber transferbezogen. Dank objektorientierter Modularisierung stellen sich Sprachverarbeitung und Übersetzung in natürlichen und künstlichen Systemen wie folgt dar:6

iiifliilililiiiiiiiltii Linguistisches Wissen ist in Klassen organisiert. Klassen gleichen Bauplänen, die beschreiben, wie Knoten in Strukturbäumen beschaffen sind. Klassen typisieren linguistisches Wissen. Daraus werden Knoten abgeleitet, die somit Variablen des durch die Klasse bestimmten Typs oder, in der Terminologie objektorientierter Programmierung, Instanzen von Klassen sind. Der Aufbau von Strukturbäumen hängt von der Auswahl der lexikalischen Klassen ab. Diese Interdependenz von Strukturbäumen und lexikalischen Klassen ist bei lexikalischer Ambiguität besonders deutlich; hier gilt es, Bedeutung zu fokussieren, d.h. Mehrdeutigkeit abzubauen. Dies zeigt die Skizze; die chame parlee wird mit Hilfe von syntaktischem Wissen und - oft homonymem - lexikalischem Wissen in eindeutiger Weise dekodiert. Dekodierung heißt Auswahl der zutreffenden Bedeutung und der mit ihr verbundenen konzeptuellen Struktur. Ist die sprachliche (lexikalische) und konzeptuelle Bedeutung ermittelt, so kann mit der ermittelten Bedeutung der Quellsprache die zielsprachliche Bedeutung assoziiert werden. Diese Bedeutung wird zielsprachlich kodiert; Voraussetzung für korrekte Kodierung oder Versprachlichung in die zielsprachliche chame parlee ist wiederum syntaktische Struktur, die mit

Ich danke Herrn Michael Lahaye für die Erstellung des Schemas. Der hier gewählte Ansatz betont die Einheitlichkeit von linguistischen Daten, linguistischer Theorie und computerlinguistischer Anwendung. Linguistische Theorie - i.e. eine objektorientierte Interpretation der Rektions- und Bindungstheorie - wird in einer Sprachwissenschaftlern leicht verständlichen Notation ausgedrückt, die auch als Linguistische Programmiersprache (LPS) für computerlinguistische Anwendungen verwendet wird, vgl. Rolshoven (1991).

Lexikalisches Wissen in der maschinellen Obersetzung

87

Hilfe von Knoten in Strukturbäumen gewonnen wird. Die Knoten der Strukturbäume sind Ausprägungen zielsprachlicher syntaktischer und lexikalischer Klassen. Die Skizze spiegelt in ihrer Symmetrie die analog für Quell- und Zielsprache geltenden Quellen sprachlichen Wissens wider. Sie stellt das Lexikon als einzige Schnittstelle zwischen Quell- und Zielsprache heraus. Dadurch bekommt das Lexikon zentrale Bedeutung. Es steuert den Transfer zwischen Quell- und Zielsprache. Die Symmetrie des obigen Schemas gilt auch für die Sprachverarbeitung. Die Analyse der Quellsprache und die Erzeugung der Zielsprache erfolgen von unten nach oben, bottom-up. Bottom-up-Erzeugung ist ungewöhnlich; generierende Produktionssysteme beginnen meist mit einem speziellen Startsymbol, z.B. S für Satz. Eine solche Art der Erzeugung verdrängt jedoch das Lexikon aus seiner Position der einzigen Schnittstelle zwischen Quell- und Zielsprache und macht das sprachverarbeitende System schwerfällig, da der Abgleich von Lexikoninformation und Produktionsregeln aufwendig ist. Nur bottom-up-Erzeugung vermag dem Lexikon die zentrale Position zuzuweisen; dank Ausmerzung aller Redundanz zwischen lexikalischem und syntaktischem Wissen wird das hier beschriebene System kompakt.

1.2.2. Das Lexikon Das Lexikon hat für die maschinelle Übersetzung eine exklusive und zentrale Rolle; es ist, wie oben erwähnt, in dem hier vorgestellten Ansatz die einzige Schnittstelle zwischen Quell- und Zielsprache. Die Bedeutung von Lexikon ist in diesem Zusammenhang zu präzisieren. Lexikon hat drei Bedeutungen: 1. Es ist - in einem konventionellen lexikographischen Sinn - eine Sammlung lexikalischer Einheiten,7 2. es ist - im Sinne einer Theorie des Lexikons - eine Sammlung von Klassen idiosynkratischer Natur (im Gegensatz zu den generellen Klassen syntaktisch-linguistischen Wissens, zum Begriff der Klasse s.u.), mit Schnittstellen zur phonetischen Form, zu konzeptuellen Strukturen und zur Syntax, 3. es ist ein Mechanismus zum Erwerb bzw. zur Erzeugung von 2) und ggf. 1). Hier gilt das Augenmerk vor allem der zweiten Bedeutung. Diese Bedeutung ist in dem Begriff der lexikalischen Analyse enthalten, allerdings beinhaltet lexikalische Analyse darüber hinaus die Nutzung linguistischen Wissens in der Sprachverarbeitung unter lexikalistischem Ansatz.

7

Für die automatische bzw. teilautomatische Erzeugung von Lexika durch Konvertierung bestehender (maschinenlesbarer) Lexika steht ein in einem gemeinsamen Projekt mit Miguel Angel Pineda de Porez (Sevilla), Guido Mensching und Jürgen Rolshoven (Köln) entwickelter Konverter zur Verfügung, vgl. Mensching, Pineda, Rolshoven (im Druck).

88

Rolshoven, J.

2. Klassen, Instanzen und Strukturen 2.1. Klassen Klassen sind abstrakte Baupläne für Knoten in Strulcturbäumen (s.o.).8 Klassen spiegeln Eigenschaften der langue wider, Knoten (in Strukturbäumen) als Instanzen von Klassen oder als aus Klassen abgeleitete Objekte gehören der parole an. Klassen typisieren statische und dynamische Strukturen. Erstere Strukturen heißen auch Datentypen, letztere Prozedurtypen oder Methoden9 (vgl. a. o. Skizze). Der Verbund statischer und dynamischer Typen ist ein notwendiger, aber noch kein hinreichender Bestandteil einer Objektorientierung. Objektorientierung beinhaltet darüber hinaus Vererbung. Vererbung ist ein Mechanismus der Strukturierung, durch den Datenstrukturen und Methoden aus Vorfahrklassen in Kindklassen vererbt werden. Die erbenden Kindklassen spezialisieren sich weiter, indem sie die ererbten Strukturen verfeinern und den ererbten Methoden weitere hinzufugen. Vorfahrklassen drücken Generalisierungen und Abstraktionen aus. Vererbung aus mehreren Vorfahrklassen (Mehrfachvererbung) ist möglich. Das Vererbungskonzept ermöglicht in linguistischer Anwendung daher transparentes typologisierendes Arbeiten. Hypo- und Hyperonymiebeziehungen sind geeignet, den Begriff der Vererbung zu verdeutlichen und zu zeigen, daß darin ein altbekanntes Konzept enthalten ist, das hier auf Syntax übertragen wird. Der spezialisierte untergeordnete Begriff ererbt alle Eigenschaften des übergeordneten Begriffs. Die aus Klassen abgeleiteten linguistischen Objekte sind die Knoten eines Strukturbaums. Sie sind also Realisierungen oder Instanzen linguistischer Klassen. Zwei Arten von Klassen werden unterschieden, allgemeine syntaktische Klassen und spezifische lexikalische Klassen. Diese beiden Klassentypen sind die Quellen linguistischen Wissens. Syntaktisches Wissen ist weitgehend in kategorialen Klassen festgelegt; das Lexikon ist eine Sammlung lexikalischer Klassen; jedes Lemma bildet eine eigene Klasse. Die Datenstruktur einer linguistischen Klasse ist ein Bündel oder eine Liste von AttributWert-Paaren. Als Beispiel für ein Attribut sei hier Kategorie gewählt. Dieses Attribut nimmt bestimmte, in einer Wertemenge deklarierte Werte an, z.B. V für Verb, N für Nomen, Det für Determinierer u.a.m. Weitere Attribute sind Bar für die Barzahl einer Kategorie gemäß des XBar-Schemas (mit den Werten °,' und "), Kasus (mit Werten wie Nominativ, Genitiv etc), Genus (mit Werten feminin, maskulin, neutrum) oder Numerus (mit Werten singular, plural). vgl. das Verhältnis von Bauplan und den Häusern, die nach Maßgabe des Bauplans erbaut werden. Der Bauplan typisiert die erstellten Häuser. Im Jargon der Objektorientierung entspricht dem Bauplan der Begriff der Klasse, dem Haus der Begriff des Objekts bzw. der Instanz, die eine konkrete Realisierung des Bauplans ist. Als neuere Entwicklung hat die Objektorientierung in der Datenverarbeitung eine Fülle von Begriffen hervorgebracht, die, wie manche Fachsprache, nicht nur sachlich, sondern auch gruppendynamisch motiviert sind. Da sie jedoch konventionalisiert sind, dienen sie der Verständigung. Vor diesem Hintergrund erkären sich synonyme Begriffe wie Klasse oder Typ, Instanz oder Variable, Methode oder Prozedur. Der jeweils erste Begriff entstammt der neueren objektorientierten Terminologie, der letztere verweist auf die ältere, vgl. a. Reiser & Wirth (1992:4,238).

Lexikalisches Wissen in der maschinellen Übersetzung

89

Sprachwissenschaftliche Aussagen haben oft die Form von wenn-dann-Aussagen. Dies sei am Beispiel der Rektion erläutert, vgl. Rizzi (1990), Lalande (1995): Alpha regiert Beta gdw. 1. Alpha Regens ist, 2. Alpha Beta m-kommandiert und 3. es keine Barriere zwischen Alpha und Beta gibt. Aussagen dieser Art lassen sich leicht und transparent als Prädikatenkalkül formulieren. Daher ist es zweckmäßig, Methoden als Klauseln zu formulieren. In Klassendeklarationen werden lediglich Köpfe von Klauseln aufgeführt. Die vollständigen Klauseln werden in eigenen Spezifikationsdateien definiert. Dies fördert die Transparenz der Darstellung.

2.2. Vererbung Linguistische Objektorientierung unterscheidet drei Arten der Vererbung (vgl. a. Rolshoven 1995): 1. die Vererbung von einer Klasse in eine andere Klasse, 2. die Vererbung von einer Klasse in eine Instanz, d.h. die Realisierung von Klasseneigenschaften im Knoten eines Strukturbaums, 3. die Vererbung von einem Knoten eines Strukturbaums zu einem Mutterknoten. Die erste Art der Vererbung heißt statische Vererbung, die zweite instantiierende Vererbung und die dritte dynamische Vererbung. Statische Vererbung betrifft sprachliches Wissen und ist von dem dynamisch gedachten Sprachverwendungswissen geschieden. Sprachverwendungswissen dient dem Aufbau von Strukturbäumen bei Sprachanalyse und Spracherzeugung. Klassenspezifikationen und die damit verbundene statische Vererbung spiegeln Kompetenz wider, instantiierende und dynamische Vererbung in Zusammenhang mit Mechanismen der Strukturerzeugung bei Sprachanalyse und -produktion Performanz (s.a. 2.3).

2.2.1. Statische Vererbung Statische Vererbung strukturiert sprachliches Wissen. Dadurch werden Vererbungshierarchien gebildet. Innerhalb einer Vererbungshierarchie erbt eine Tochterklasse die Spezifikationen einer Mutterklasse. Die Spezifikationen der Mutterklasse sind deren deklarative und prozedurale Variablen, deren Datenstrukturen und Methoden. Tochterklassen spezialisieren sich durch Hinzufügung weiterer Spezifikationen. Damit verfeinern sie ihre Datenstrukturen und vermehren ihre Methoden. Mehrfachvererbung ist eine weitere Form der Spezialisierung, bei der eine Tochterklasse aus mehreren Mutterklassen erbt.

90

Rolshoven, J.

Als Beispiel für eine Klassenhierarchie seien Regentes und Rektionsrichtung im Deutschen und in romanischen Sprachen aufgeführt. Im Deutschen sind Determinierer, Nomina, Verben, Adjektive und Präpositionen Regentes; Verben, Adjektive und Nomina regieren nach links, die anderen Kategorien nach rechts. Damit stellen die Klassenhierarchien sprachliche Eigenschaften typologisch angemessen dar. Es gibt drei abstrakte Klassen Links, Rechts und Regens. Abstrakte Klassen sind dadurch gekennzeichnet, daß von ihnen keine Instanzen gebildet werden. Sie sind Träger abstrakter Eigenschaften. Im Deutschen gibt es die Regentesklassen V, D, P, A und N. Sie erben die abstrakte Eigenschaft, Regens zu sein, aus der abstrakten Regensklasse. Diese Eigenschaft ist insofern abstrakt, als mit der Regensklasse keine Rektionsrichtung verbunden ist. Die Rektionsrichtung10 wird aus den abstrakten Klassen Links oder Rechts geerbt. Aus den Regentesklassen V, D, P, A und N können Instanzen oder Objekte kreiert werden; sie sind nicht abstrakt. Dies veranschaulicht die linke Graphik (aus Lalande 1995: 43): Unke

Regens

Rechte

Regens

Rechts

In den romanischen Sprachen (das Rumänische sei hier ausgenommen) sind Determinierer, Verben und Präpositionen Regentes; sie regieren nach rechts (s. rechte Graphik). Formal ergibt sich für romanische Sprachen folgende Klassenhierarchie: CLASS END;

Rechts[rechts];

CLASS Regens; regiert(Self,other)[barrier]; END; CLASS Regiert; regiert(Other,Self); END;

CLASS

< Rechte, Regens;

END;

CLASS

P° < Rechts, Regens;

END;

CLASS END;

Det° < Rechts, Regens;

CLASS END.

Det" < Regiert;

Klassendefinitionen beginnen mit dem Schlüsselwort CLASS und enden mit dem Schlüsselwort END. Es folgt der Name der Klasse, z.B. Regens oder Det°. Die ersten drei Klassen sind abstrakt, die anderen definieren Knotenklassen. Hinter dem Klassennamen können Vererbungen 10

Rektionsrichtung ist für Wortfolge essentiell; vgl. für das Deutsche a. Baumstruktur in 4, das Objekt steht im Deutschen stets links des regierenden Verbs.

Lexikalisches Wissen in der maschinellen Übersetzung

91

festgelegt werden; die Klasse V° z.B. erbt aus den Mutterklassen Rechts und Regens. Die Vererbungsrichtung drückt das Zeichen ' -zion-, -ment-, -aggi-, -ur-, -i-, -anz-/-enz-, 0 (Ein Derivationssuffix der Klasse l ist eines aus der gegebenen Reihe.) III. Derivierter Nominalstamm -> Infinitivstamm 0 (ARG) (Ein derivierter Nominalstamm besteht aus einem Infinitivstamm und einem leeren Derivationselement, dessen Argument das Verbalprädikat mit seinen Argumenten ist.) IV. Derivierter Nominalstamm -> Verbalstamm -tor(ARG) (Ein derivierter Nominalstamm besteht aus einem Verbalstamm und dem Derivationssuffix -tor-. Das Verbalprädikat mit seinen Argumenten ist das Argument des Derivationselementes.)

Zur Valenz abgeleiteter italienischer Nomina

121

Man brauchte dann unter anderen folgende semantisch-syntaktischen Regeln: A für die "reinen Nominalisierungen", ausgenommen sind Infinitivnominalisierungen, am Beispiel von -ment- : 1. (VPRÄD( Agens, SUBJ

Thema)) DPRÄD'- MENT-' -> OBJ

NPRÄD (Thema, 0/DI-MOD

Agens) 0/DA PARTE DI-MOD

oder

NPRÄD (Agens/Thema) 0/DI-MOD (Das Derivationsprädikat '-MENT-1 mit seinem Argument, das ein Verbal-Prädikat mit einem Agens- und einem Thema-Argument ist, dessen Agens auf die grammatische Funktion des Subjekts und dessen Thema-Argument auf die grammatische Funktion des Objekts abgebildet wird, wird ersetzt entweder durch ein Nominal-Prädikat mit einem Thema- und einem Agensargument, dessen Thema auf die funktionale Ebene nicht abgebildet wird, oder aber in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der Kasuspräposition di und dessen AgensArgument wiederum nicht abgebildet wird oder aber in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der lexikalischen Präposition da parte di, oder durch ein Nominal-Prädikat mit einem Argument, dem entweder die Rolle Agens oder Thema zukommt, und das auf die funktionale Ebene entweder nicht abgebildet wird oder aber in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der Kasuspräposition di.) 2. (VPRÄD (Agens/Thema)) DPRED '-MENT-' -> SUBJ NPRÄD (Agens/Thema) 0/DI-MOD (Das Derivationsprädikat '-MENT-' mit seinem Argument, das ein Verbal-Prädikat mit einem Argument in der thematischen Rolle Agens oder Thema ist, das auf die grammatische Funktion des Subjekts abgebildet wird, wird ersetzt durch ein Nominal-Prädikat mit einem Argument in der Rolle Agens oder Thema, das entweder nicht auf die funktionale Ebene abgebildet wird oder in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der Kasuspräposition di.) B für die Infinitivnominalisierungen: 3. (VPRÄD (Agens, Thema)) DPRED'0' -> SUBJ OBJ NPRÄD (Thema, Agens) OBJ 0/DA PARTE DI-MOD

122

Schepping, M.T.

(Das leere Derivationsprädikat '0' mit seinem Argument, das ein Verbal-Prädikat mit einem Agens-Argument und einem Thema-Argument ist, dessen Agens auf die grammatische Funktion des Subjekts und dessen Thema auf die grammatische Funktion des Objekts abgebildet wird, wird ersetzt durch ein Nominal-Prädikat mit einem Thema-Argument und einem AgensArgument, dessen Thema auf die grammatische Funktion des Objekts abgebildet wird und dessen Agens entweder nicht auf die funktionale Ebene abgebildet wird oder in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der lexikalischen Präposition daparte di.) 4. (VPRÄD (Agens/Thema)) DPRED '0' -> SUBJ NPRÄD (Agens/Thema) 0/DI-MOD (Das leere Derivationsprädikat '0* mit seinem Argument, das ein Verbal-Prädikat mit einem Argument in der Rolle Agens oder Thema ist, und das auf die grammatische Funktion des Subjekts abgebildet wird, wird ersetzt durch ein Nominal-Prädikat mit einem Argument in der Rolle Agens oder Thema, das entweder nicht auf die funktionale Ebene abgebildet wird oder in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der Kasuspräposition di.) C für die "Umkategorisierung" mit -tor-: 5. (VPRÄD( Agens, SUBJ

Thema, OBJ

Patiens)) DPRED'-TOR-'-> OBL

NPRÄD ( Thema, Patiens) 0/DI-MOD 0 (Das Derivationsprädikat '-TOR-' mit seinem Argument, das ein Verbal-Prädikat mit seinen Argumenten in den Rollen Agens, Thema und Patiens ist, dessen Agens auf die grammatische Funktion des Subjekts, dessen Thema auf die des Objekts und dessen Patiens auf die eines Obliquus abgebildet wird, wird ersetzt durch ein Nominal-Prädikat mit einem Thema und einem Patiens-Argument. Das Agens-Argument wird von dem Nominal-Prädikat selbst "geschluckt". Das Thema-Argument wird entweder nicht auf die syntaktische Ebene abgebildet oder aber in der grammatischen Funktion eines Modifikators mit der Kasuspräposition di, das Patiens-Argument wird nicht auf die Ebene der grammatischen Funktionen abgebildet.)

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Zur Valenz abgeleiteter italienischer Nomina

123

Bresnan, Joan (ed.)(1982): The Mental Representation of Grammatical Relations. - Cambridge, London: MIT Press. Ehrich, Veronika (1991): Nominalisierungen. - In: A. von Stechow, D. Wunderlich (Hgg.): Semantik: ein internationales Handbuch der zeitgenössichen Forschung. 441-458. Berlin, New York: de Gruyter. Giorgi, Alessandra (1989): La struttura interna dei sintagmi nominal!. - In: L. Renzi, (ed.): Grande grammatica italiana di consultazione, Vol I, 273-315. Bologna: il Mulino. Mayo, Bruce / Schepping, Marie-Theres / Schwarze, Christoph / Zaffanella, Angela (1995): Semantics in the Derivational Morphology of Italian: Implications for the Structure of the Lexicon. - In: Linguistics 33: 883938. Rainer, Franz (1989): / nomi di qualita nell'italiano contemporaneo. - Wien: Braumüller (=Wiener romanistische Arbeiten 16). Schwarze, Christoph (1988): Grammatik der italienischen Sprache. - Tübingen: Niemeyer. Vanvolsem, Serge (1983): L'inßniio sostantivato in ilaliano. — Firenze: Accademia della Crusca.

Christoph Schwarze (Konstanz)

La methode des traits pertinents: une conception perinioe? 0. Introduction Du point de vue historique, l'invention du trait pertinent a etc Tun des exploits les plus importants de la linguistique structurale. Avec leurs inventaires reduits et facilement contrölables d'attributs a valeurs binaires, les analyses structurales, d'abord en phonologie, ensuite egalement en semantique lexicale, permettaient d'exprimer avec beaucoup de clarte les relations existant entre les unites linguistiques au sein des systemes que celles-ci etaient censees former. Aujourd'hui, apres son triomphe pendant les annees 70, et puis, dans les annees 80, l'apparition de methodes de representation plus sophistiquees, telles que le calcul lambda et les Schemas conceptuels, la methode des traits pertinents semble etre perimee. Le but que nous nous sommes fixe pour la presente contribution, est de nuancer ce jugement et de plaider en faveur d'une version actualisee de cette methode de representation. Ajoutons que, ä notre avis, et contrairement a ce que, dans le passe, certaines discussions ont pu suggerer, nous n'avons pas affaire ici ä un probleme de theorie, mais de methode. Alors que les theories doivent etre evaluees par rapport ä leur verite, ou, si Von veut eviter un si grand mot, par rapport a leur adequation ä un objet de connaissance, les methodes sont soumises ä des criteres d'utilite. Parmi les methodes en presence, on choisira celle qui est la plus appropriee ä une recherche donnee, et, s'agissant de semantique lexicale, la question sera done de savoir dans quelle mesure la methode des traits pertinents est susceptible d'exprimer la structure du sens lexical.

1. Les m&hodes actuelles: origines et criteres devaluation Les methodes de representation d'aujourd'hui remontent ä trois traditions differentes, le binarisme phonologique, le calcul des predicate et les reseaux conceptuels, traditions qui appartiennent a des disciplines differentes, ä savoir la linguistique structurale, la logique mathematique et rintelligence artificielle. On pourrait etre tente de choisir sa methode sur la base de ces faits d'origine et de dire que, puisqu'on fait de la linguistique, on s'en tiendra aux methodes d'origine linguistique, Une attitude pareille ne manque pas de bon sens, mais apres le declin du structuralisme classique et la fin du cloisonnement disciplinaire qui lui etait propre, la provenance d'une methode ne saurait plus etre le critere d'evaluation predominant. Les criteres d'evaluation, bien au contraire, doivent decouler de la nature des choses, c'est-a-dire qu'ils doivent correspondre ä des exigences constituees par les buts et les donnees de la recherche, dans sa situation actuelle.

126

Schwane, Chr.

Or, quelles sont ces exigences? S'agissant de methodes de representation, ces exigences sont de deux ordres, celui de l'expressivite, c'est-ä-dire de l'aptitude a exprimer un maximum de nuances et de relations semantiques, et celui de l'adequation cognitive: une methode de representation, en semantique lexicale, doit permettre de nommer des entites et de formuler des relations que nous decouvrons, et eile doit etre conforme ä ce que nous savons ä propos de la representation mentale du lexique. Etant donne que ce dernier point nous entramerait dans des reflexions dont on connait la complexite, je me bornerai a considerer l'exigence d'expressivite. Une methode de representation, en matiere de semantique lexicale, doit etre suffisamment expressive par rapport aux aspects suivants: i. les relations systematiques ä l'interieur du lexique ii. la flexibilite du sens lexical iii. la profondeur des configurations conceptuelles iv. la definition des interfaces Expliquons rapidement ces quatre points: les "relations systematiques ä l'interieur du lexique" comprennent les relations de sens (la synonymic, 1'antonymie etc.), les relations de predicabilite (les selections de restriction, les presuppositions etc.) et les relations d'heredite qui structurent les taxinomies. Le terme de "flexibilite du sens lexical" comprend tous les phenomenes de variation conceptuelle qui ont ete discutes, ä partir de la fin des annees 70, sous le terme de "semantique du prototype". Le terme de "profondeur des configurations conceptuelles" se rapporte au fait que les traits ne sont pas tous independants les uns des autres, et, en particulier, que certains traits ne peuvent figurer qu'en tant que specifications d'autres traits. Le terme de "definition des interfaces" enfin a trait au fait que la semantique lexicale a des interfaces avec, d'une part, des structures conceptuelles pas forcement lexicalisees, et, d'autre part, la semantique de la phrase et du texte.

2. Evaluations Le critere d'expressivite ainsi defini sera applique ä trois methodes de representation, celle de la semantique structural (Pettier, Coseriu, Geckeler, Hilty etc.; cf. Geckeler [1978], [19823]), celle de la semantique logique (cf. Bierwisch [1983]) et celles des systemes a unification (Schemas conceptuels organises selon les principes des grammaires d'unification, LFG, HPSG etc.; cf. Abeille [1993]).

2.1. La semantique structurale La semantique dite structurale postule, pour chaque champ semantique, un inventaire de traits (appeles semes), specifies de maniere binaire par les valeurs"+" et"-". Dans une terminologie plus moderne: eile decrit des sous-systemes lexicaux moyennant des paires d'attributs et de valeurs, les attribute dependant du champ semantique individuel, et les valeurs etant limitees, de facon generate, a la paire "+" et"-"; cf. 1'exemple suivant (Pettier 1970:387):

127

La methode des traits pertinents: une conception peritnee?

sl

s2

s3

s4

s5

marcher

+

-

+

-

+

courir

+

-

+

+

+

sauter

±

+

±

±

+

danser

±

±

+

±

+

remuer

±

±

-

-

+

s l : 'progression dans I'espace' s2 : Verticalite dans le deplacement1 s3 : 'regularite dans le deplacement1 s4 : 'rapidite dans le deplacement1 s5 : 'mouvement' Fig. l: Representation d'un champ semantique sous forme de matrice Cette methode reussit ainsi ä exprimer les principes d'organisation des differents champs semantiques et ä specifier les elements recurrents, ainsi que les oppositions, toujours au sein du champ semantique. Elle ne satisfait cependant pas les autres exigences: du fait que les traits pertinents sont identifies avec les traits necessaires, eile ne rend pas compte de la flexibilite du sens lexical; en plus, la profondeur des configurations ne peut pas etre rendue explicite du fait que les traits sont arranges dans des matrices, quant au probleme des interfaces, il est obscurci moins par le caractere de cette methode de representation que par l'etancheite des differents "niveaux", inherente au modele structural.

2.2. La semantique logique Selon la methode de la semantique logique, 1'information semantique est organisee sous forme de structures predicatives; cf. la representation du verbe dormer. CAUSE (x, COME_ABOUT (CHANGE (HAVE (x, y), HAVE (z, y)))) Cette methode satisfait l'exigence de profondeur, puisque chaque predicat, avec ses arguments, peut aussi figurer comme argument d'un autre predicat. Elle satisfait egalement 1'exigence relative aux interfaces: la presence de variables et de precedes de quantification (notamment les Operateurs epsilon et lambda) garantit la possibilite de passer a la semantique de la phrase et ä celle du discours. Les relations systematiques a l'interieur du lexique sont exprimees moyennant un inventaire restreint de predicate ainsi que par la negation. Cette methode est parfaitement apte aussi ä exprimer les relations de sens. Mais etant donne que les traits ne sont pas articules en attribute et valeurs, les relations d'heredite ne sont pas exprimees de maniere

Schwarze. Chr.

128

explicite. Quant au phenomenes de flexibilite conceptuelle, la semantique logique les exclut de la semantique proprement dite.

2.3. Les systemes de representation ä unification Les systemes de representation qui ont ete developpes dans le cadre des grammaires d'unification presentent les memes avantages que la semantique logique, et si on y integre l'acquis des travaux sur les structures conceptuelles, et notamment l'aptitude ä exprimer les valeurs par defaut, ils sont extremement flexibles. Leur avantage essentiel cependant tient au fait qu'ils sont aptes ä exprimer les rapports d'heredite de maniere explicite. Voici une entree lexicale formulee selon cette methode (les lettres a, b et c sont des variables): classe

pred agent theme patient

= evenement =

= = = =

changement (etatl, etat2) etatl = avoir (a,b) etat2 = avoir (c,b)

dormer (a, b, c) a b c

Fig. 2: Representation du verbe dormer Cette representation a les caracteristiques suivantes: • Elle exprime les traits sous forme d'equations entre attributs et valeurs; propriete qui garantit le caractere explicite de toutes sortes de relations systematiques ä l'interieur d'un champ semantique. • Les valeurs peuvent etre non seulement des constantes, mais aussi des variables, ce qui garantit l'interface avec la semantique de la phrase. • Les valeurs ne sont pas binaires, ce qui augmente leur expressivite. • Elles peuvent etre complexes. Nous distinguons deux sortes de complexite: l'enchässement et la predication. - L'enchässement, exprime par des crochets, consiste dans le fait que, ä un niveau hierarchique inferieur, une valeur donnee peut figurer comme attribut, ce qui satisfait le critere de profondeur. - La predication, exprimee par des parentheses ordinaires, est la relation semantique entre un predicat et ses arguments. • Comme dans 1'analyse structural classique, un trait pertinent donne peut figurer dans plusieurs representations, exprimant ainsi des relations de sens de toute sorte; cf. 1'analyse, ci-dessous, du verbe prefer, qui met en evidence les traits que prefer partage avec dormer, ainsi que ceux que prefer possede en plus:

La methode des traits pertinents: une conception parimee?

classe

= evenement =

129

changement (etatl, etat2) etatl = avoir (a,b) etat2 = avoir (c,b)

pred = preter (a, b, c) agent = a theme = b patient = c presupposition = posseder (a, b) condition

=

accepter (c, obligation) Obligation = rendre (c, b, a)

Fig. 3: Representation du verbepreier La plupart des termes employes dans les representations ci-dessus etant bien connus ou comprehensibles sans explications, nous nous bornerons au commentaire suivant: l'attribut classe relie le verbe donner ä un Systeme beaucoup plus general, celui des verbes qui designent des types d'evenement. Le predicat changement et les attributs qui expriment la structure des roles semantiques (agent, theme, patient) concourent a donner l'information designee traditionnellement par le terme "Aktionsart". L'attribut predicat, enfin, a pour valeur le sens lexical du verbe et sä structure argumentale. On remarquera que la representation, en plus des traits analytiques, indique le sens lexical de maniere globale, non analysee. Les traits ne remplacent done pas le sens global, mais viennent s'ajouter a lui. La decision de proceder de la sorte est motivee par deux considerations: la premiere, purement technique, a trait au fait que Information predicat (a,b,c) est susceptible d'etablir le lien necessaire entre la semantique lexicale et la semantique de la phrase; la seconde, linguistique, se fonde sur 1'experience qu'il est souvent difficile, voire impossible, d'analyser un sens lexical de maniere exhaustive. En ce qui concerne le nombre des traits dont on aura besoin pour analyser de maniere adequate un lexique donne, une attitude optimiste, selon laquelle ce nombre sera relativement petit, en tout cas nettement inferieur au nombre des mots du lexique, s'oppose a une attitude pessimiste, fondee sur I'experience que la richesse du lexique n'est pas reducible a un jeu combinatoire portant sur un petit nombre d'elements. Or, dans cette situation, l'expression des traits pertinents sous forme d'attributs et de valeurs justifie une attitude optimiste mitigee: meme si le nombre des valeurs devait augmenter au meme rythme que le nombre des mots analyses, le nombre des attributs pourra rester relativement petit: en effet, etant donne que chaque attribut peut, en principe, avoir un tres grand nombre de valeurs, le nombre des attributs peut etre tres inferieur a celui des valeurs.

130

Schwarze, Chr.

3. L'adoquation aux diflförentes categories lexicales On peut observer que, dans l'histoire de la semantique lexicale moderne, le choix du type de representation se trouve lie a un interet preponderant pour l'une ou l'autre des differentes categories lexicales: les matrices binaires ont ete d'abord inventees et puis utilisees par des linguistes qui se sont Interesses surtout aux noms, alors que les representations originaires du calcul des predicats ont ete introduites par des linguistes qui ont surtout etudie des verbes. Ce n'est pas un hasard: dans sa version originale, la methode des traits pertinents se pretait bien aux structures plutot plates des noms typiques, tandis que la profondeur evidente de la semantique verbale s'accommodait moins bien des matrices binaires. Or, quelle est la situation aujourd'hui? Nous pensons que les systemes d'unification de traits sont d'une utilite egale pour les noms, les adjectifs, les verbes et les prepositions. Nous nous bornerons ici a la categoric du nom, categoric qui se distingue le plus nettement de celle du verbe; soit le nom pigeon.

classe = [oiseau - [ordre = colombin] J pred = pigeon (x) plumes =d grises ailes = courtes_et_larges bee = droit nutrition = granivore moeurs =d sociales_et_migratrices Fig. 4: Representation du concept de pigeon Cette entree lexicale1 a ceci de particulier qu'elle contient des equations qui, au lieu du signe '=' ont le symbole '=d'. Ce symbole introduit les valeurs par defaut, c'est-ä-dire des valeurs qui s'effacent des qu'un contexte presente une valeur qui, en principe, provoquerait l'echec de l'unification. II y a lieu d'ajouter deux remarques. La premiere concerne l'efficacite referentielle d'une teile representation. Celle-ci est en effet tres limitee: il est peu probable que la definition donnee par la fig. 4 permette ä un Martien de reconnaftre un pigeon, puisqu'elle manque d'informations essentielles, concernant, entre autres, la forme, les mouvements du vol et la demarche, le cri et le milieu habituel de l'oiseau en question. Or, tandis qu'il est facile d'introduire des attributs ad hoc, il est tres difficile, voire impossible d'en representer les valeurs respectives. Nous touchons ici les bornes, non pas de la methode des traits pertinents, mais des representations propositionnelles en general. La deuxieme remarque concerne le caractere discret des traits pertinents. II est evident que la difference entre, p.ex., un bee droit et un bee courbe est floue. Dans le passe, plusieurs 1

Pour son contenu, eile reprend la deTmition du Petit Larousse, dont le bien-fonde, qu'il soit zoologique ou cognitif, ne saurait faire 1'objet d'une discussion linguistique.

La methode des traits pertinents: une conception perimee?

131

propositions ont ete faites pour reduire l'inadequation fondamentale inherente ä toute methode de representation propositionnelle face au flou de nos representations mentales reelles. Pour meritoires que soient ces propositions, et meme si elles sont elaborees de maniere explicite et detaillee (ce qui n'est pas toujours le cas), il reste un ecart entre la realite vivante du langage et la maniere dont nous formulons les resultats de nos analyses. Mais est-ce vraiment grave? Je pense que non. En fait, le but des recherches scientifiques n'est pas d'epuiser tous les aspects d'une realite, mais d'en construire un modele. Or un modele peut, et je dirai meme, doit reduire la plenitude des phenomenes. L'essentiel, c'est qu'il reconstruise les aspects considered comme centraux par rapport ä une interrogation specifique que se pose la recherche en question. Or en quoi consiste cette interrogation, en matiere de semantique lexicale? A mes yeux, il ne s'agit pas, du moins ä 1'heure actuelle, d'expliquer le mystere de la reference ni de donner une theorie complete de la structure generale, de l'acquisition et de l'adaptation ainsi que de l'usage que les humains font de leurs structures conceptuelles. J'estime que le but de la semantique lexicale est plus modeste et plus specifiquement linguistique et qu'on peut le circonscrire par les questions suivantes: • a-t-il, entre les elements du lexique, des relations systematiques et generates, comparables ä celles qui existent entre les sons du langage? C'est la question a laquelle la semantique structurale a voulu repondre, et qui n'a pas encore refu une reponse suffisamment elaboree. • De quelle maniere le lexique contribue-t-il ä la creation du sens de 1'enonce? Cette question est subordonnee a celle, plus generale, que se pose la semantique de la phrase, a savoir: comment le sens d'une expression complexe nait-il des elements de celle-ci? • Qu'est-ce qui explique la maniere, apparemment chaotique et reguliere en meme temps, dont le sens des mots complexes nait des differents procedes de la formation des mots? La methode des traits pertinents, dans sa version moderne, peut contribuer ä trouver des reponses de plus en plus precises ä ces questions. Malgre les apparences, eile n'a rien perdu de son actualite.

* **

Appendice: La representation de l'heredite et des valeurs par defaut en Prolog Pour montrer que l'analyse du sens lexical selon la methode des traits pertinents est effectivement susceptible d'exprimer Pheredite et les valeurs par defaut, je donne, en appendice, une representation en Prolog (version Marseille) de Information lexicale relative aux noms pigeon et oiseau. On remarquera que les equations des Schemas conceptuels ci-dessus ont ete remplacees par des termes, c.-a-d. qu'au lieu de, p.ex., "predicat = pigeon" on a predicat (pigeon, x ) . Voici done d'abord deux regies (dans la terminologie de Prolog: deux "faits") concernant les proprietes structurelles des formes pigeon et oiseau: la forme orthographique du mot, sa categoric lexicale, son genre et sa representation semantique: ces elements d'information sont

132

Schwarze, Chr.

necessaires pour garantir l'interface entre l'analyse lexicale et la syntaxe: (1) nom ("pigeon", cat (nora). gen ( m a s ) . predicat {pigeon,x). nil) ->; (2) nom ("oiseau", cat (nora). gen ( m a s ) . predicat (oiseau,x). nil) ->;

Suivent trois representations de structures conceptuelles. La premiere (3) represente le concept stereotypique associe au predicat 'pigeon'; eile stipule, entre autres, que les plumes du pigeon sont grises, ce qui est une propriete typique, mais non necessaire du pigeon: (3) concept(pigeon,classe(oiseau).ordre(colombin).plumes(grises). ailes(courtes_et_larges).bec(droit).nutrition(granivore).moeurs (migratrices),nil)->;

La representation conceptuelle suivante (4) est identique ä celle donnee sous (3), sauf l'information relative ä la couleur des plumes, qui a ete laissee ouverte: (4) concept(pigeon,classe(oiseau).ordre(colombin).plumes(p). ailes(courtes_et_larges).bec(droit).nutrition(granivore). moeurs (migratrices) .nil)->;

On contourne ainsi la difficulte que presentent, dans un calcul monotone, les valeurs par defaut: si le concept stereotypique complet (3) fait echouer l'unification, dans le cas, p.ex., ou un contexte specifierait que les plumes d'un pigeon particulier sont blanches, entre en jeu un concept reduit (4), qui, lui, se prete parfaitement a l'unification avec son contexte. Suit la troisieme des representations conceptuelles, celle qui est associee au predicat Oiseau1: (5) concept(oiseau,classe(animal).deplacement(voler).plumes(p).ailes(a). bec(b) .nutrition(n) .mceurs (m) .nil) ->;

Cette representation indique qu'un oiseau est un animal qui se deplace en volant, et eile contient, en outre, l'information qu'un oiseau a des plumes, des ailes et un bec et qu'on peut en specifier la nutrition et les moeurs. Les informations formulees jusqu'a present definissent des fails isoles, elles sont encore incapables d'interagir les unes avec les autres. Pour permettre que l'heredite se realise effectivement, nous ajoutons la regle (6), qui donne une description explicite du concept de pigeon: (6) description(pigeon,classe(c2).sous_classe(cl).ordre(o).deplacement ( d ) . plumes (p) .ailes (a) .bee (b) .nutrition (n) .moeurs (m) .nil) -> concept(oiseau,classe(c2).deplacement(d).plumes(p).ailes(a).bec(b). nutrition (n) .moeurs (m) .nil) concept(pigeon,classe(cl).ordre(o).plumes(p).ailes(a).bec(b). nutrition (n) .moeurs (m) .nil) ;

Cette regle exprime le rapport d'heredite qui existe entre le concept de pigeon et celui d'oiseau; eile rend explicites des faits qui dans le concept de pigeon sont contenus de maniere implicite, ä savoir que les pigeons sont des animaux et qu'ils se deplacent en volant. A la question (7), qui est une traduction de la phrase "qu'est-ce qu'un pigeon?", Prolog repondra en donnant les deux informations figurant sous (8): (7) description (pigeon,d);

La mathode des traits pertinents: une conception perimee?

133

(8) {a=pigeon,b=classe(animal).sous_classe(oiseau).ordre(colombin). deplacement(voler).plumes(grises).alles(courtes_et_larges).bec(droit). nutrition(granivore).maurs(migratrices).nil) {a=pigeon,b=classe(animal).sous_classe(oiseau).ordre(colombin). deplacement(voler).plumes(v90).ailes(courtes_et_larges).bec(droit). nutrition(granivore).moeurs(migratrices) .nil} 2

La regle (9) reunit dans une seule entree lexicale l'infonnation structurale et conceptuelle relative au mot pigeon, eile permet de poser la question (10) et d'obtenir la reponse (11): (9) entree_complete(forme ( " p i g e o n " ) , y . z . n i l ) - > nom("pigeon",y) description(pigeon,z) ; (10)entree_complete(a,b); (11){a=forme("pigeon"),b=(cat(nom).gen(mas).predicat(pigeon,x).nil). (classe(animal).sous_classe(oiseau).ordre(colombin).deplacement(voler) . plumes(grises).ailes(courtes_et_larges).bec(droit).nutrition(granivore). mceurs (migratrices) .nil) .nil) 3

Indications bibliographiques Abeillo, Anne (1993): Les nouvelles syntaxes. Grammaires d'unification et analyse du francais. - Paris: Armand Colin, 1993. Bierwisch, Manfred (1983): Semantische und konzeptuelle Repräsentation lexikalischer Einheiten. - In: Ruzicka, R., Motsch, W. (6ds): Untersuchungen zur Semantik. Berlin: Akademie Verlag, pp. 61-99. Geckeier, Horst (1971, 19823): Strukturelle Semantik und Wortfeldtheorie. - München: Fink. - (1973): Strukturelle Semantik des Französischen. - Tübingen: Niemeyer. - (id.) (1978): Strukturelle Bedeutungslehre. - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesell-schaft. Pottier, Bernard (1970): Sömantique du fini et sömantique du non-fini. - In: Actes du Xe congres International des Linguistes. II, Bucarest, pp. 385-389. (Cito d'apres Geckeier [1973:34]).

Traduit en francais, (8) signifie: "Un pigeon est un animal, plus procise"ment un oiseau de l'ordre des colombins, se döplacant en volant, au plumage normalement gris, aux ailes courtes et larges et au bec droit, granivore et aux moeurs migratrices". En francais: "pigeon est un nom du genre masculin, signifiant 'pigeon', le pigeon otant un animal, et plus preasanent un oiseau de Tordre des colombins, se deplacant en volant, etc". (JOmets la deuxieme partie de la roponse, qui exprime le caractere prototypique de la couleur grise des plumes.)

Achim Stein (Stuttgart)

Argumentstruktur italienischer Verben 1. Einleitung Am Beispiel italienischer Verben wird der Zusammenhang zwischen semantischer Repräsentation und syntaktischer Realisierung dargestellt. Ziel ist die Erarbeitung der grammatikalisch relevanten Bedeutungskomponenten und ihre Darstellung in einer semantischen Repräsentation, aus der Aussagen über das syntaktische Verhalten der Verben ableitbar sind. Der Beitrag ist eine Vorarbeit zu einer umfassenden semantisch-syntaktischen Beschreibung des italienischen Verbwortschatzes. Den theoretischen Hintergrund bilden die im folgenden Abschnitt dargestellten Prinzipien der lexikalisch-konzeptuellen Semantik. Die praktische Basis bilden Auswertungen italienischer Korpora, Daten aus dem italienischen Verbwörterbuch,1 angewandte lexikologische Untersuchungen zum Verbwortschatz, insbesondere die umfassende Darstellung englischer Verben bei Levin (1993), sowie verschiedene Einzeluntersuchungen zu Verbgruppen aus romanischen Sprachen.

2. Repräsentation 2.1. Theoretischer Hintergrund Die hier benutzte Art der semantischen Repräsentation orientiert sich an Modellen der lexikalisch-konzeptuellen Semantik (Pinker 1989, Jackendoff 1990). Der Grund für die Bevorzugung dieser auf Primitiven basierenden Modelle liegt in der relativen Einfachheit der Darstellung: Da es im Folgenden weniger um die Entwicklung eines theoretischen Modells als um die Erklärung einzelsprachlicher Phänomene geht, sind analytische Darstellungen geeigneter als generative Ansätze wie etwa Pustejovsky 1991. Dennoch bleibt die semantische Zerlegung, insbesondere im Bereich der Verben, ein umstrittenes Verfahren. Selbst wenn man von dem grundsätzlichen Zweifel daran, daß Wortbedeutungen strukturierte Einheiten sind, absieht, bleiben gewichtige Kritikpunkte bestehen: Erstens fuhrt die Reverbalisierung einer zerlegten Struktur nur selten zum Ausgangspunkt zurück: 'jagen' ist nicht gleichbedeutend mit 'versuchen zu fangen', 'töten' nicht mit 'sterben machen' usw. (vgl. z.B. Fodor 1970). Zweitens ergeben psychologische Experimente zu den Reaktionszeiten von Versuchspersonen bei der Identifizierung zerlegter Strukturen keine homogenen Ergebnisse (Jackendoff 1983). Drittens sind die Fragen, was Primitive sind, und bis zu welchem Punkt die Zerlegung gehen muß, bis heute ungeklärt: Die Grenze zwischen linguistischem und konzeptuellem Wissen ist, wenn es sie überhaupt gibt, Vergleiche die Beitrage von Blumenthal und Rovere in diesem Band.

136

Stein, A.

nicht definierbar, und welche Bedeutungskomponenten semantisch relevant sind, vermag auch die Prototypentheorie nicht hinreichend zu erklären (Kleiber 1990). Die Kette der Argumente gegen die semantische Zerlegung ließe sich fortsetzen. Daher wird es im Folgenden nicht darum gehen, eine endliche Zahl von Komponenten aufzustellen, um die Gesamtheit der Verbbedeutung zu erfassen, sondern es gilt vielmehr, sich auf diejenigen Komponenten zu beschränken, die für das syntaktische Verhalten des Verbs verantwortlich sind. Bereits Talmy (1985) weist daraufhin, daß in den Prädikaten einer Sprache nur eine Untermenge der kognitiven Kategorien kodiert ist, und daß Prädikate somit bestimmten "lexicalization patterns" gehorchen; den Zusammenhang zur Syntax stellt er aber nicht explizit her.

2.2. Inventar Für die Repräsentation des grammatisch relevanten Teils der Bedeutung der hier besprochenen Verben genügt ein kleines Inventar von Elementen. Konzeptuelle Konstituenten sind EVENT, STATE, OBJ(ECT), PLACE, PATH, MANNER, PROP(ERTY). Subordinationsrelationen determinieren die Konstituenten zusätzlich hinsichtlich Kausalität, deontischer und epistemischer Modalität. Die verwendeten Relationen sind: effect (z.B. bei iagliare), let (versare), prevent (sopportare) und despite (calcare).2 Daneben gibt es lokale Funktionen (konkrete Präpositionen oder ein nicht weiter spezifizierter Platzhalter \ Funktionen zur Umwandlung von STATE oder EVENT in Eigenschaften (such, for/to) und einige Objekteigenschaften wie "human", "solid", usw. Die beiden Merkmale [Kontrolle] und [dynamisch] ergeben vier Prädikate innerhalb der Konstituenten: (1)

Prädikate

dynamisch

Kontrolle

GO BE

HAVE ACT

Die Argumente des Verbs kommen als Argumente dieser Prädikate innerhalb der semantischen Repräsentation vor. Sie sind mit AI, A2 durchnumeriert. Obwohl im Folgenden bisweilen von "Agens" oder "Instrument" gesprochen wird, sind semantische Rollen in der semantischen Repräsentation überflüssig. Sie könnten aber als sekundäre Merkmale nach konsistenten Regeln 2

Nicht alle der hier beispielhaft genannten Verben werden in diesem Beitrag diskutiert.

Argumentstruktur italienischer Verben

137

zugewiesen werden, sobald ein ausreichend großer Wortschatz beschrieben ist. So könnte das zweite Argument eines übergeordneten ACT ein Patiens sein. Ein Argument kann mehrmals in einer Repräsentation auftreten, wird aber an nur eine syntaktische Position gebunden. Diese Position ist mit Symbolen wie (T) markiert.

3. Analysen 3.1. Zustandsänderung Der Bereich der Zustandsänderung wird als die klassische Domäne der Verben angesehen, die zwischen der kausativen und der ergativen Konstruktion alternieren können. Mit "ergativ" ist der syntaktische Zusammenhang zwischen zwischen dem Objekt einer transitiven Konstruktion und dem Subjekt der entsprechenden intransitiven Konstruktion gemeint, unabhängig davon, ob das Verb mit si auftritt (// vaso si e rotlö) oder nicht (l'oggettto accelerä). Eine adäquatere Bezeichnug wäre "Dekausativierung". Auf dem hier dargestellten Niveau der Analyse wird nicht auf die Unterscheidung zwischen Inergativität und Inakkusativität eingegangen.3 Untersucht man aber diese und andere Alternationsmöglichkeiten bei einer größeren Menge von Verben der Zustandsänderung, stellt sich heraus, daß diese semantische Klasse syntaktisch gesehen sehr heterogen ist. Drei Untergruppen werden durch die Verben rompere, battere und tagliare repräsentiert. Die folgenden Beispiele zeigen das Verhalten dieser Verben in der ergativen Konstruktion (b), mit instrumentalem Subjekt (c), in der Mittelkonstruktion (d), beim Ausdruck der Eigenschaft des Instruments (e) und im resultativen Perfekt (f). Tabelle (5) faßt die Ergebnisse zusammen. (2)

a. Luigi rompe il vaso con una pietra. b. vaso si rompe. c. La pietra rompe il vaso. d. Questo vaso si rompe facilmente. e. *Questa pietra rompe bene.

f. II vaso e rotto. (3)

a. H ragazzo batte il cane con il bastone b. *I1 cane (si) batte. c. *I1 bastone batte il cane. d. *Questo cane si batte bene. e. *Questo bastone batte bene. f. *I1 cane e battuto.

(4)

a. II macellaio taglia la carne con il coltello. b. *La carne si taglia. c. II coltello taglia la carne. d. Questa carne si taglia bene.

e. Questo coltello taglia bene. f. La carne e tagliata Vgl. z.B. Fellbaum & Zribi-Hertz 1989, Sorace 1992 oder Levin & Rappaport 1995.

138 (5)

Stein, A. Alternation

rompere

battere

tagliare

ergativ instrumentales Subjekt Mittelkonstruktion Eigenschaft des Instruments resultatives Perfekt

Wie steht es nun um die Semantik dieser Verben? In ihrer detaillierten Darstellung der Altemationsmöglichkeiten englischer Verben bezeichnet Levin (1993) die Klasse der break-Verben als reine Verben der Zustandsänderung, die keine Auskunft darüber geben, wie die Änderung zustande kommt. Weiß der Hörer nichts über die Umstände der Handlung, so geht er von einem kontexttypischen Instrument oder einer passenden Bewegung aus. Dagegen wird bei battere und tagliare ein Instrument assoziiert, mit dem die Handlung ausgeführt wird. In (6) und (7) sind die ergative und die kausative Konstruktion von rompere dargestellt. Die ergative Alternation ist typischerweise bei Verben möglich, die wie rompere über die reine Zustandsänderung hinaus keine weiteren Konstituenten enthalten. Der Vorgang der Zustandsveränderung ist beim kausativen Verb als effect in ein übergeordnetes Prädikat ACT eingebettet. ACT bindet das Objekt A2 und verdeutlicht damit die direkte Einwirkung auf das Objekt. Darin unterscheidet sich diese Repräsentation von der einfachen (und oben kritisierten) Verbindung von kausalem Operator und intransitivem Verb ('cause to break'):4

(6)

AI si rompe:

GO

EVENT

(7)

OBJ E PROP

AI 'broken'

ACT

AI rompe A2:

OBJ CD OBJ H] EVENT EVENT

effect

AI A2 "GO OBJ PROP

A2 'broken'

Im Gegensatz zu Verben wie rompere enthalten battere und tagliare zusätzliche Konstituenten. Dazu gehört nicht nur, wie oben angedeutet, das Instrument selbst, sondern auch die Bewegung des Instruments, die in einer eingebetteten ACT-Konstituente dargestellt Solange eine feinere Unterscheidung nicht notwendig ist, kann auf Elemente wie INCH(oative) oder BECOME (vgl. Jackendoff) verzichtet werden. Ihre Funktion kann vom GO übernommen und durch die subordinierten Prädikate verfeinert werden. GO kann sowohl den graduellen Übergang ausdrücken (GO-OBJ-PATH[from PROP-to PROP]) als auch das übergangslose Eintreten eines Zustande (GO-OBJ-PROP).

139

Argumentstruktur italienischer Verben

und mit means indiziert wird. Eine grobe Umschreibung der Struktur (8) wäre also "AI wirkt auf A2 ein, indem AI auf A3 einwirkt, so daß A3 sich gegen A2 bewegt".

(8)

ACT

AI hatte A2 (con A3):

OBJ Q]

AI

OBJ [D

A2 'ACT OBJ OBJ g]

EVENT EVENT

AI A3 GO

OBJ EVENT PATH

means

effect

A3

against OBJ

A2

Im Gegensatz zu rompere fehlt battere allerdings die Komponente der Zustandsänderung beim getroffenen Objekt. Auch Levin bemerkt zu den englischen Verben der -Gruppe: "[they] describe moving one entity in order to bring it into contact with another entity, but they do not necessarily entail that this contact has any effect on the second entity" (Levin 1993:150). Diese Analyse wird gestützt durch die Unmöglichkeit, ein resultatives Pefekt zu bilden (3f) oder mit Adverbien zu modifizieren, die auf den erreichten Zustand Bezug nehmen (rompere totalmente vs. *battere totalmente). Adverbien, die sich auf die Komponente der Einwirkung auf das Instrument beziehen, sind natürlich ohne weiteres zulässig (battere velocemente). Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch ein Blick auf die Äquivalente in anderen Sprachen: So verfugen das Deutsche und das Englische über Konstruktionen, die sogar die Konstituente [against OBJ] in Frage stellen (9), denn der Kontakt findet gar nicht statt. Das Italienische kann sich hier nur mit Paraphrasen behelfen: (9)

a. Er schlug nach dem Hund (aber er traf ihn nicht) b. He hit at the dog (but he missed it)

c. Fece per battere il cane (ma non lo colpi) Die hierarchische Verknüpfung mehrerer Prädikate in einer Struktur ist prinzipiell problematisch. Ebenso wie bei rompere wird auch bei tagliare (11) berücksichtigt, daß der Patiens direktes Objekt, das Instrument dagegen indirektes Objekt ist. Von den zwei möglichen Paraphrasen wird daher nicht (lOa), sondern (lOb), mit syntaktisch subordiniertem Instrument, in die Repräsentation umgesetzt: (10) a. 'ein Instrument bewegen, und damit einen Schnitt in AI ausführen' b. 'einen Schnitt in AI ausführen, indem ein Instrument gegen AI bewegt wird'

Auch in den kognitiven Kausalketten bei Talmy (1988) ist das Mittel (means) mit dem ein Prozeß ausgeführt wird, das vorletzte Element der Kette: 'AI verursacht A2 mittels A3' entspricht der Kausalkette 'AI verursacht A3, und A3 verursacht A2'.

140

(11)

Stein, A.

AI taglia A2 con A3: 'ACT

OBJ [D AI OBJ E) A2 GO

EVENT

OBJ

PROP

effect

A2 'cut 1

ACT OBJ

EVENT

OBJ [I

Al A3 GO OBJ

EVENT EVENT PATH

means

u

e/fect

A3 via PLACE

through OBJ

agajnst OBJ

A2

A2

Tagliare hat also mit battere die instrumentale Komponente gemeinsam und mit rompere die Komponente der Zustandsänderung. Beide sind Voraussetzung für den Ausdruck der Eigenschaft des Instruments (4e), die folglich für rompere und battere nicht zugelassen ist. Ebenso läßt sich postulieren, daß die ergative Konstruktion bei battere und tagliare durch das Vorhandensein der /neawj-Komponente verhindert wird. Daß hier die Gefahr der Zirkularität nie ganz ausgeräumt werden kann, liegt auf der Hand. Aber neben den syntaktischen Daten lassen sich durchaus noch andere sprachliche Phänomene anführen, um die verschiedenen Repräsentationen zu stützen. Die Modifizierbarkeit mit Adverbien wurde bereits erwähnt und wird auch bei einigen der folgenden Verben noch eine Rolle spielen (z.B. caricare). Die Verfügbarkeit der Verben als Kollokator könnte ebenfalls ein Hinweis sein: Das Vorhandensein eines Instruments in der Repräsentation läßt das spezifischere tagliare nur selten in Kollokationen erscheinen, häufiger in figurativen Ausdrücken (tagliare i ponti) wohingegen rompere sich mit einer ganzen Reihe substantivischer Kollokationsbasen verbindet (rompere un contralto, l'amicizia, la tregua, il stlenzio usw.). Weiteren Aufschluß über das Vorhandensein bestimmter Komponenten in Repräsentationen geben Untersuchungen zum Erstspracherwerb, auf die nicht weiter eingegangen werden kann (z.B. Baker 1979, Wanner&Gleitman 1982, Bowerman 1990). Schließlich kann auch der Bereich der verbalen Polysemie Aufschluß über die Adäquatheit der semantischen Repräsentation geben: (12)

a. Gianni spezza il ramo --> ramo si spezza b. Gianni spezza il pollo --> *I1 pollo si spezza

Sobald spezzare aufgrund der Objekteigenschaften seines Arguments nicht mehr mit der Repräsentation von rompere vereinbar ist, verliert es auch die entsprechenden syntaktischen

Argumentstruktur italienischer Verben

141

Fähigkeiten: In der Lesart (12a) verhält sich spezzare wie rompere, in der Lesart (12b) wird dagegen ein Instrument mit dem Prozeß assoziiert, und diese wea/w-Komponente blockiert wie bei tagliare die ergative Konstruktion des Verbs.

3.2. Bewegung und Zustandsänderung Die Bedeutung der nun behandelten Verben ist auf der Skala zwischen Bewegung (applicare) und Zustandsänderung (dipingere) angesiedelt. Verben des ersten Pols drücken die Bewegung eines Gegenstands oder einer Substanz zu einem anderen Gegenstand (Ziel) aus. Sie machen keine Aussage darüber, bis zu welchem Grad das Ziel von der Handlung betroffen ist. Das Bewegte ist direktes Objekt, das Ziel ist Präpositionalphrase (applicare, caricare, spargere, passare). Verben des zweiten Pols haben dagegen das Ziel der Bewegung als direktes Objekt: Es wird von der Handlung in seiner Gesamtheit betroffen (dipingere, ricoprire), eine Interpretation, die in der Literatur meist als "holistisch" bezeichnet wird. Verfugt ein Verb über beide Konstruktionsmöglichkeiten, spricht man von Lokativaltemation. Die Häufigkeit dieses Alternationstyps variiert von Sprache zu Sprache sehr stark: Das Deutsche differenziert zwischen den beiden Typen morphologisch mit dem Präfix be(bespritzen, bestreichen, bemalen, beschlabbern), das Englische gar nicht (paint, smear usw.). In den romanischen Sprachen wird in der Regel lexikalisch differenziert: Die Mehrheit der Verben sind auf eine der beiden Konstruktionen festgelegt, und auch diejenigen, die die Lokativinversion zulassen bevorzugen häufig eine der beiden Möglichkeiten. Ein typischer Vertreter der alternierenden Klasse ist caricare: (13)

a. Luigi caricava i barili sul camion. (Bewegung) b. Luigi caricava il camion di barili. (Zustandsänderung)

Es ist offensichtlich, daß sich die semantischen Repräsentationen beider Konstruktionen unterscheiden müssen: In (13a) sind die Fässer von der Handlung betroffen, in (13b) der Lastwagen. Van Voorst zeigt in seiner Studie lokativer französischer Verben, daß dieser Unterschied sich auch im Skopus von Adverbien wie pntdemment widerspiegelt, zu dem nicht die Präpositionalphrase gehört. Der Test läßt sich auch auf das Italienische übertragen (van Voorst 1993:32): (14) a. II chargea prudemment les boites sur le camion. (Bewegung) b. II chargea le camion prudemment avec les boites. (Zustandsänderung)

Bewegung ist in Struktur (15) repräsentiert, Zustandsänderung in Struktur (16):5

Die hier diskutierten lokativen Alternationen löst Jackendoff mit einer Funktion INCH, die den Beginn eines ZuStands ONd oder DVd bezeichnet. Der Index „d" steht für „distributive location", d.h. das bewegte Objekt füllt PLACE vollständig aus (Jackendoff 1990: lOlff). Problematisch ist daran, daß der holistische Effekt in einer komplexen Funktion mit ALL explizit bezeichnet wird. Voorst 1993 zeigt, daß nicht alle direkten Objekte holistisch interpretiert werden müssen. Die Einbettung des Arguments als direkt von der Handlung betroffen erscheint daher adäquater.

142 (15)

Stein. A. ACT

AI applica A2 a A3:

OBJ B OBJ (u

AI A2 GO

EVENT

A2

OBJ

TO

EVENT

OBJ

PATH CS PLACE

effect (16)

A3

AI dipinge A2 di A3: 'ACT OBJ E) AI OBJ [2] A2 GO OBJ

A2 SUCJJ

BE

EVENT

PROP

OBJ

A3

STATE PLACE

EVENT

effect

OBJ

A2

ACT OBJ

AI

OBJ [3]

A3 GO

EVENT

OBJ EVENT

A3 to

PATH PLACE

means

effect

OBJ

A2

Die semantische Repräsentation sollte auch bei dieser Verbgruppe anzeigen, ob die ergative Konstruktion möglich ist (spruzzare) oder nicht (spalmare): Grundsätzlich kommen hierfür nur Verben in Frage, bei denen die Bewegungskonstruktion möglich ist, denn bei Zustandsänderung blockiert die /weara-Komponente die Dekausativierung. Die Datenlage ist allerdings nicht so eindeutig wie etwa bei rompere und battere. Italienische Muttersprachler bewerten (17b,c) uneinheitlich: Von einigen Sprechern wird (17c) als besser eingestuft als (17b). (17)

a. L'inoratrice spruzzava dell'acqua sulla gente. b. L'acqua spruzzava sulla gente. c. L'acqua spruzzava la gente.

Eindeutig nicht ergativ ist dagegen applicare: (18)

*La vernice applicava al muro.

Argumentstruktur italienischer Verben

143

Dabei ist die Struktur von applicare der des (potentiell ergativen) rompere sehr ähnlich: Sie unterscheiden sich nur durch den Kontrast PROPERTY vs PATH. Dies zeigt, daß nicht nur die bloße Präsenz der e#ec?-Konstituente nötig ist, sondern daß auch ihre interne Struktur relevant ist: In ihr unterscheidet sich applicare einerseits von rompere, andererseits von Verben wie spruzzare. Während applicare nur aussagt, daß sich das Objekt zu seinem Ziel bewegt, nicht aber in welcher Beziehung es nach Erreichen des Ziels zu ihm steht, spezifiziert spruzzare den erreichten Zustand des Ziels: Unabhängig von der holistischen Interpretation (ob ganz oder nur teilweise bespritzt) ist eine wesentliche Bedeutungskomponente von spruzzare, daß das Objekt nicht homogen auf das Ziel aufgebracht wird, sondern daß die einzelnen Teile dort ebenfalls noch unterscheidbar sind. Hier ist also wie bei rompere die erreichte Eigenschaft (PROPERTY) des Ziels zu repräsentieren. Die unterschiedliche Akzeptanz ergativer Konstruktionen im Bereich der Verben um spruzzare erklärt sich aus den beiden antagonistischen Komponenten 'Bewegungsart' und 'erreichte Eigenschaft': MANNER blockiert Dekausativierung, effect-PROPERTY läßt sie zu. An dem mit sprühen, spritzen, sprenkeln usw. dicht besetzten deutschen Feld ließe sich diese Problematik ebenfalls gut darstellen. Aus Platzgründen können nicht alle der genannten relevanten Komponenten in einer semantischen Repräsentation dargestellt werden, daher hierzu nur einige kurze Hinweise: Besondere Aspekte des Prozesses sind in GO-OBJ-PATH zu realisieren, und zwar entweder als MANNER oder als Spezifizierung von PATH, z.B. TO-PLACE-ALONG-PLACE für spalmare 'schmieren'. Bei der Bewegungsverursachung kann diese Information zusätzlich als Zustand in PROP aufgenommen werden, als PROP [SUCH STATE [GO OBJ PATH MANNER]]. Das OBJ der Substanz kann durch PROP erweitert werden, z.B. 'halbfest' für 'schmieren' oder 'flüssig' für 'spritzen'.

3.3. Bewegung Die oben angesprochene Komponente MANNER erweist sich als relevant für das unterschiedliche Verhalten von Bewegungsverben wie spingere und versare. Bei Verben des Typs spingere hängt die Art der Bewegung von der Aktion des Agens ab. MANNER ist daher Teil der übergeordneten Konstituente ACT in (19). Dagegen handelt es sich bei versare um eine zugelassene Bewegung, deren Ablauf durch externe Faktoren vorgegeben und vom Agens nicht steuerbar ist. Entsprechend ist MÄNNER Teil der eingebetteten Konstituente GO in (20). Der Wert von MANNER spielt hier keine Rolle: In den Repräsentationen ist er durch ein entsprechendes englisches Verb symbolisiert (z.B.'push').

144

(19)

Stein, A.

ACT

AI spiiiRe A2 (a A3):

OBJ CO

Al

OBJ (U

A2

MANNER

'push'

EVENT

GO

OBJ

EVENT

A2 to

PATH u

PLACE

effect

(20)

A3

ACT

AI versa A2 in A3:

OBJ CO

Al

OBJ [2

A2 "GO

OBJ

EVENT

1

A2 ("to

EVENT

PATH [3]

L Jet

.MANNER

PLACE

'pour'

1 jn/on

OBJ

A3 J J

Die unterschiedliche Einordnung von MANNER hat auch syntaktische Konsequenzen: Ebenso wie means (z.B. bei battere) blockiert auch MANNER die Dekausativierung, wenn die Konstituente Teil von ACT ist. Bei Einbettung in GO ist die ergative Konstruktion möglich: (21)

a. *La scatola si spinge nell' armadio. b. L'acqua si versa nella vasca.

Auch im Bereich der Objektbewegung sind eine Reihe weiterer Faktoren relevant für die syntaktischen Realisierungsmöglichkeiten, von denen hier nur einer angedeutet werden soll: Während Ortsangaben (Ziele), abgesehen von der Selektion der Präposition, unbeschränkt realisierbar sind, sind Dative nur möglich, wenn keine lokale Relation zwischen Agens und bewegtem Objekt besteht. Bei lanciare oder gettare verursacht der Agens die Bewegung, bleibt aber an ihrem Ablauf unbeteiligt. Läßt das Verb aber die Interpretation zu, daß der Agens das Objekt während der Bewegung weiterbeeinflußt, wie bei spingere, ist der Dativ blockiert: (22)

a. Massimo lancia/getta la scatola a Gianni, b, Massimo spinge la scatola *a/verso Gianni.

Zwei Möglichkeiten sind denkbar, um diesen Zusammenhang zu repräsentieren. Zum einen könnte die gemeinsame Bewegung als eigene Konstituente [with OBJ AI] in GO eingesetzt werden. Zum anderen könnte in die semantische Repräsentation eine Zeitachse integriert werden: Die Konstituenten erhielten dann ein Aspektmerkmal, aus dem hervorgeht, daß z.B.

145

Argumentstruktur italienischer Verben

bei lanciare die Konstituenten ACT und GO aufeinanderfolgen, während sie sich bei spingere zeitlich überlappen. Einen Hinweis darauf, daß diese aspektuellen Konstellationen innerhalb semantischer Repräsentationen von allgemeiner Relevanz sein könnten, geben auch die oben diskutierten Zustands-Bewegungsverben: Im Falle von spruzzare (potentiell ergativ) folgen act und go aufeinander, während sie bei spalmare (nicht ergativ) überlappen. Ob mehrere Merkmalskonstellationen tatsächlich durch solch allgemeinere Prinzipien ersetzbar sind, kann sich aber erst bei umfangreicheren Wortschatzuntersuchungen erweisen.

3.4. Lokale Konfiguration Eine weitere bemerkenswerte Gruppe von Verben bezeichnet die lokale Relation zwischen zwei oder mehreren Objekten: coprire erinnert zunächst caricare oder dipingere, denn es subkategorisiert ebenfalls Präpositionalobjekte mit con, bei Mengen auch di. Dennoch sind die syntaktischen Möglichkeiten beider Gruppen verschieden: (23)

a. Gianni carica il camion con cinquanta barili. b. *Cinquanta barili caricano il camion.

(24)

a. Gianni copre il letto con un lenzuolo. b. 11 lenzuolo copre il letto.

Der Unterschied zu Verben des Typs caricare besteht darin, daß bei coprire die Bewegung des Instruments nicht impliziert ist. Verben dieser Gruppe drücken lediglich aus, daß die lokale Konfiguration zwischen zwei Objekten hergestellt wird. Eine vorherige Bewegung des ersten Objekts zum zweiten ist zwar möglich, aber nicht nötig. Z.B. kann man ein Bett mit einem bereits vorhandenen Bettuch zudecken, ohne daß das Bettuch erst gebracht werden müßte. Verben des Typs caricare können dagegen keine Situationen bezeichnen, in denen bereits lokale Koexistenz zwischen beiden Objekten besteht. Entsprechend ist in der semantische Repräsentation unter means keine e/fecf-GO-Konstituente eingebettet: (25)

AI copre A2 (con A3): "ACT OBJ S AI OBJ ü! A2 'GO OBJ

A2 such

EVENT

EVENT

BE OBJ

PROP STATE

PLAGE

effect ACT

EVENT

means

OBJ

AI

OBJ [3] A3

A3 on OBJ

A2

Stein, A.

146

Die oben zitierten Konstruktionsmöglichkeiten zeigen, daß die Konstruktion mit instrumentalem Subjekt nur bei coprire zulässig ist (24b), nicht bei caricare (23b). Eine mögliche Erklärung ist, daß das Argument A3 in der semantischen Repräsentation von dipingere mehrfach und unterschiedlich dominiert ist: einmal statisch (durch STATE) und einmal dynamisch (durch GO). Bei den übrigen Verben mit instrumentalem Subjekt besteht dieser Widerspruch nicht: Das Instrument ist entweder nur dynamisch (tagliare) oder nur statisch (coprire) dominiert. Wird dann das Instrument in die Subjektposition bewegt, so erhält diese neue Struktur das Merkmal der dominierenden Konstituente, d.h. der ganze Satz wird wie bei tagliare dynamisch oder wie bei coprire in (26) statisch interpretiert: (26)

AI (il lenzuolo) copre A2 (il letto): ACT OBJ E AI OBJ [U A2 "BE OBJ

STATE

A2

such STATE

BE

PROP

STATE

OBJ

PLACE

effect

AI on OBJ

A2

4. Fazit Als vorläufige Beispiele für Regeln zur Ableitung syntaktischer Strukturen aus semantischen Repräsentationen sind hier die Aussagen zur ergativen Konstruktion und zum instrumentalen Subjekt zusammengefaßt. Bedingungen für die kausativ-ergative Alternation: Es muß eine transitive Struktur vorliegen (ACT-OBJ-OBJ). Der Prozeß darf nicht notwendig an ein Agens gebunden sein. Die übergeordnete ACT-Konstituente darf keine means- oder MANNER-Konstituente enthalten. Es dürfen keine Selektionsrestriktionen bezüglich des Agens bestehen. Der Prozeß ist extern verursacht: Es muß eine e$ecf -Konstituente geben. Diese EFFECT-Konstituente muß bestimmten Bedingungen genügen. Bei Zustandsänderungen (GO-OBJ-PROP) ist die Patiensbewegung generell möglich (rompere). Bei Ortsveränderungen (GO-OBJ-PATH) nur möglich, wenn zusätzlich Eigenschaften des Ziels impliziert sind (spruzzare). Bedingungen für das Instrument in Subjektposition: Es muß eine weaws-Konstituente geben. Wenn das Regens des Instruments das Merkmal [+Kontrolle] trägt (ACT), ist die Bewegung nur erlaubt, wenn es eine effect-Konstituente gibt (damit scheidet battere aus) und wenn der effect eine statische Relation zwischen Instrument und Patiens enthält, die nicht an eine Ortsveränderung des Patiens gebunden ist, wie bei coprire. Das Instrument darf also nicht

Argumentstruktur italienischer Verben

147

gleichzeitig dynamisch und statisch regiert sein. Damit scheidet dipingere aus. Wenn sich das Instrument in die Subjektposition bewegt, bringt es seine übergeordnete Konstituente mit. Z.B. wird das Instrument bei coprire aus STATE [BE-OBJ/INSTR-PLACE] bewegt und macht daher die gesamte Konstruktion zu einem STATE. Dagegen kommt das Instrument von tagliare aus einem EVENT und ändert daher nichts an der obersten Konstituente. Durch ihre quantitative Beschränktheit wirft die hier präsentierte Studie mehr Fragen auf als sie Antworten gibt. Natürlich würden andere Verbgruppen (Wahrnehmung, Sprechakte) das Inventar der Komponenten vergrößern oder bestimmte, sogenannte semantisch komplexe Verben zu umfangreicheren Repräsentationen führen. Dennoch wurde gezeigt, daß die Ausrichtung der semantischen Repräsentation auf das syntaktische Potential des Verbs nicht zu kontraintuitiven Ergebnissen führt und darüberhinaus auch für andere Phänomene wie die Adverbselektion und den Kollokationsbereich nützlich sein kann.

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Federica Venier* (Stuttgart)

I verbi sintagmatici Da uno dei nostri controlli "trasversali" dei lemmi del dizionario valenziale ehe si sta realizzando alle Universitä di Heidelberg e Stoccarda sono emerse con chiarezza alcune notevoli difformita nel trattamento dei cosiddetti verbi sintagmatici verbi con particella, e in particolare di quelli tra loro ehe sono seguiti da due elementi, di natura awerbiale il primo, - a proposito del quale parliamo di 'particella' per motivi ehe risulteranno chiari nel corso dell'articolo - e di natura preposizionale il secondo. Un problema classico, ehe nell'ambito dell'elaborazione di un dizionario valenziale come il nostro si e rivelato particolarmente centrale, perche la necessita di arrivare aU'elaborazione di un "Satzbauplan", di uno schema strutturale, poneva di fronte a una decisione molto spesso non facile. Volta a volta infatti tale particella veniva considerata parte del sintagma verbale o di quello preposizionale, senza ehe si riuscissero ad individuare nettamente i motivi ehe potevano avere spinto all'una all'altra scelta. Le grammatiche tradizionali danno, riguardo a questo tipo di costrutti, poche indicazioni. Un breve sguardo panoramico ehe parta dalle grammatiche storiche non e tuttavia privo di un qualche interesse. II Rohlfs individua per primo la questione e, ai paragrafi 916 e 918 della sua Grammatica storica (1949-54; trad. it. 1976-79), aflronta il problema degli "awerbi in funzione di componenti verbali" e ritiene ehe tali verbi siano il calco dell'analoga struttura germanica; senonche il Durante (1981:89) ritiene ehe viceversa proprio questi costrutti non consentano di vedere un contatto linguistico anche a livello di strutture sintattiche tra invasori germanici e popolazioni autoctone, visto ehe giä Prisciano (V/VI sec.) documentava ad esempio un ire via calco del greco. A noi pare tuttavia ehe la critica di Durante sia innanzitutto limitata a 'via' mentre Rohlfs fa un discorso molto piu ampio e si sofFerma in particolare su 'via' solo perche e qui chiaramente visibile un processo di "awerbializzazione" molto interessante, un fenomeno morfologico per cui si sarebbe passati dall'accusativo viam, caso normale per questi usi, ad un ablativo ehe assume poi valore awerbiale. Ed in secondo luogo perche 1'esistenza di un calco latino del greco sposta solamente il problema senza alterarlo minimamente: e il problema e quello dell'esistenza di una corrispondenza in lingue ormai VO di composti lessicali tipicamente OV. L'ipotesi "germanica" e inoltre da tenere in considerazione in quanto il diffondersi attuale, nel registro colloquiale, di questo tipo di composti verbali ehe sembrano avere la prevalenza sui loro sinonimi 'sintetici' (qualora essi esistano) sembra - a Simone (cfr. infra) perlomeno - essere dovuto ad un aumentato prestigio di una Variante settentrionale dell'italiano. Rohlfs sottolinea proprio come essi siano tipici dei dialetti settentrionali dove non esiste neppure il corrispondente sintetico. Le due attuali grandi grammatiche di riferimento, quella di Rena (1988-91) e quella di Serianni (1988), non trattano invece questo costrutto. Serianni solo si limita a citare resistenza delle cosiddette "locuzioni preposizionali", cioe di raggruppamenti costituiti "sia da due preposizioni (comunemente la prima Con la collaborazione di Maria Teresa Arbia, Britta Nord, Monica Tonin e Daniela Zupicic.

150

Venier, F.

impropria e la seconda propria: "dietro a, fiiori di, insieme con", ecc.) sia da un sostantivo con una ο piu preposizioni" (es. "in cima a" ecc...) (1988:282). lAinica grammatica a menzionare esplicitamente 1'esistenza di questa classe di verbi e quella di Schwarze (1988:225; 1995:258), ehe del resto si e occupato a fondo del problema anche in altra sede, e ehe parla di "lessemi complessi". La trattazione piu esaustiva sembra dunque essere quella di Simone ehe, nel febbraio 1995, a Madrid, nell'ambito del convegno internazionale SLI in collaborazione con Euralex, dal titolo Lessico e grammatica, leorie linguistiche ed applicazioni lessicograflche, in un intervento attualmente in corso di stampa con il titolo Esistono verbi sinta&natici in italiano?, ne ha ampiamente parlato, presentando da un lato una serie di tests per selezionare i membri della classe, d'altro canto proponendo un modello di classificazione della classe stessa. Vedremo tuttavia come, di fronte ai problemi sollevati dal corpus, tale classificazione apra numerosi interrogativi, e come di fatto non sempre sia decidibile, qualora si sia appunto di fronte a verbi accompagnati da due elementi, dove si collochi il confine di sintagma.

Innanzitutto dunque la classificazione. Simone classifica i verbi in questione in tre gruppi: I) Un gruppo di verbi in cui la particella ripete ο intensifica il significato del verbo, come ad esempio 'uscir fiiori', 'entrar dentro', 'scendergiu'; Π) Verbi in cui la particella indica la direzione del movimento, come ad esempio 'metter su', 'tirar via', 'saltar fuori'; questa e la classe di cui si e occupato a fondo Schwarze (1985); ΠΙ) Ed infine un gruppo in cui il significato della somma e diverso da quello dei singoli component! presi separatamente, in cui e presente un significato traslato. E il caso qui ad esempio di 'buttar gju' nel significato di 'deprimere' ο di 'scrivere frettolosamente', oppure di 'passar su' nel significato di 'non curarsi di'. I tre gruppi sono accomunati e contraddistinti dalle seguenti caratteristiche ehe fungono owiamente anche da tests di individuazione: I) La particella non e dislocabile: 1) * E gju ehe mi ha buttato la notizia;

Π) La particella puo essere separata dal verbo solo per mezzo di un costituente leggero, non argomentale: 2) Π suo arrive mi ha tirata subito su ma non

3) * Ho buttato due righe giu.

Nei verbi di movimento la separabilita e ancora pi bassa: 4) * E saltato il pagliaocio fuori;

ΠΓ) La non separabilita e osservabile anche a livello di pausa intonazionale. Quando la particella e parte del sintagma verbale essa non e separabile neppure a livello intonazionale dal verbo e ehe essa non costituisca testa di un sintagma preposizionale e provato dal fatto ehe, qualora la particella sia

/ verb i sintagmatici

151

costituita da un elemento ehe puö fungere anche da preposizione propria, essa non puo venire articolata: 5) [Metti su] il palto enon 5') * Metti [sul palto] ma

6) Metti [sul tavolo] quel libra enon 6") * [Metti su] il tavolo quel libra

e ancora, sempre seguendo Simone, un caso in cui la possibilitä da origine a due frasi dal significato totalmente diverse:

meno di articolare la preposizione

7) [Tira su] il prezzo ha un significato molto diverse da: 7') Tira [sul prezzo],

Allo stesso ordine di fenomeni appartiene U fatto ehe per tali verbi sia frequente la cancellazdone della vocale finale degli infiniti: ad esempio diremo 'tirar su', 'buttar giü', 'mandar via' ecc...; IV) I verbi sintagmatici hanno poi la caratteristica di non poter essere nominalizzati. Avremo dunque: 8) II cafle e venuto su ma non

8') *La venuta su del cafie... mentre tranquillamente da: 9) Gianni e venuto

potremo trarre: 9') La venuta di Gianni;1

V) Un'ultima caratteristica infine sembra essere quella ehe essi siano parafrasabili con verbi monorematici: questa caratteristica non sembra tuttavia essere generale. Da un primo spoglio dei dati ci e parso infatti ehe i verbi del secondo gruppo spesso non abbiano sinonimi monorematici. Esaminiamo ora tuttavia piu da vicino le classi individuate da Simone. Innanzitutto il primo gruppo, quello cioe costituito da quei verbi il cui significato e rafforzato e in qualche modo raddoppiato dalla particella, sembra essere molto ridotto. Si e cercato dunque di Ma qui si notera ehe da, questo punto di vista, anche altri modificatori del verbo bloccano la possibilitä della nominalizzazione. Potremmo infatti avere: i) Gianni venuto a trovarmi ma non i') *La venuta a trovarmi di Gianni.

152

Venter, F.

elaborate un test per mettere a füoco la specificita di questa classe. II tratto determinante ci e parso essere rarbitrarieta della presenza di questa particella, arbitrarieta ehe emerge chiaramente nel momento della revisione del dizionario, segnalata com'e dalla presenza delle parentesi. Se si confronta ad esempio 'levare (füori/via)' ed in particolare un enunciate come: 10) Leva via tutta quella roba dalla seggiola

ci si rendera conto ehe questa fräse potrebbe aprire il problema deU'appartenenza della particella. Ci pare tuttavia ehe 10') ? Leva questa roba via dalla seggiola

sia molto meno accettabile di (10) e ehe in questo senso sembri del tutto plausibile quanto sostenuto da Simone, ehe afferma infatti ehe le particelle ehe hanno questa funzione fanno necessariamente parte del sintagma verbale. test della dislocazione costituisce qui un'ulteriore prova: 11) ? Via dalla sedia leva questa roba! ma

111) Dalla sedia leva via questa roba.

Torneremo comunque sull'argomento. La classe di verbi ehe sembra avere piu rappresentanti e la seconda, cioe la classe dei verbi in cui la particella, anche secondo le indicazioni di Schwarze, precisa la direzione del movimento. Qui pero si puo arrivare a distinzioni piu minute. A noi infatti e sembrato di poter distinguere tra i seguenti tipi di verbi: I) verbi ehe non indicano solo la modalitä del movimento, ma ne indicano almeno parzialmente anche la direzione (come ad esempio 'gettare'), per cui la presenza della particella da, pur non essendo ridondante, una precisazione, senza tuttavia assegnare il significato (es. 'gettar gju'); ) e verbi ehe viceversa sono semanticamente privi di tale indicazione di direzione e ehe richiedono quindi necessariamente la presenza delTelemento awerbiale (chiamiamolo per ora cosi) per essere pienamente intesi: e il caso ad esempio di tirare > tirare fuori, tirare via... odi mettere > metter giü, metter fuori, metter su ecc... Quesfultimo verbo fa emergere i primi dati rilevanti per l'ipotesi ehe intendiamo proporre in questo lavoro. Notiamo infatti un'interessante analogia funzionale tra particella e complemento obbligatorio. Non potremo infatti dire 12) »Homes»illibro ma dovremo dire 121) Ho messo il libra in cartella. Non potremo dire 13) *Ho messo la refurtiva madiremo 13") Ho messo giu la refuitiva

/ verbi sintagmatici

153

Diremo: 14) Ha messo la borsa per terra oppure 14') Ha messo giü la borsa. L'ipotesi ehe emerge - e ehe per ora e comunque tutta da verificare - e quella dell'esistenza di una sorta di "stabilitä valenziale" realizzabile con van sistemi. Al secondo gruppo di Simone appartiene a nostro awiso anche una classe particolare di verbi il cui contrario e costituito dal verbo stesso con 1'aggiunta della particella: e il caso di 'portare' e 'portar via'. Ci sembra tuttavia ehe tale gruppo non possa costituire classe a se in quanto fin ora si e trovato solo questo caso. II terzo gruppo di Simone e costituito come si diceva da quei verbi in cui il significato complessivo e diverso da quello della somma dei singoli component!: in cui c'e uno scarto dal significato normale. Si parla anche, a proposito di questi verbi, di usi metaforici. Passando in rassegna il nostro corpus ci e parso pero ehe si dessero casi diversi di trasparenza dell'insieme V+particella. In una frase come: 15) LTia messo su oontro di te il verbo ci pare meno "trasparente" ehe non 'buttar giu' in 16) Quella notizia l'ha buttata giü. Nella seconda frase ci pare cioe ehe il significato traslato sia quasi immediatamente riconducibile all'uso rappresentato dai due gruppi in cui la particella specifica semplicemente la direzione del movimento. Da qui dunque 1'idea di utilizzare questi usi idiomatici come test per cosi dire ex-negativo, test pero molto potente: si potranno definire verbi sintagmatici quei verbi ehe possiedono anche un uso di questo tipo, per cui 'buttar giü' costituirä uriunita nel significato di 'gettare', 'far cadere' proprio perche tale unitä e testimoniata dall'esistenza di usi traslati di tale verbo: buttar giu > abbattere, deprimere. Ci pare dunque ehe 1'iniziale classificazione tripartita di Simone possa essere riformulata come sorta di gradazione scalare. C'e cioe una scala di necessita di presenza della particella ehe andrä dalla prima alia quarta classe: I) verbi in cui la particella riprende, rinforzandolo, il contenuto semantico del verbo; ) verbi in cui la particella specifica la direzione del movimento, direzione gjä parzialmente espressa

dal verbo; ) verbi in cui la particella indica la direzione del movimento e senza la cui presenza il verbo non si puo utilizzare; IV) verbi infine ehe hanno un significato traslato piu meno facilmente riawicinabile a quello assunto dallo stesso verbo sotto il secondo od il terzo gruppo. Una domanda pare pero a questo punto inevitabile, all'incrocio fra morfologia e sintassi: questi awerbi, poiche di essi si tratta morfologicamente, in una visione tradizionale, nel secondo e nel terzo gruppo possono essere considered sempre parte del verbo - alia stregua dei phrasal verbs

154

Venier, F.

inglesi - oppure costituiscono un complemento del verbo? L'interrogativo ehe ci ponevamo poco fa torna dunque a presentarsi qui. Che differenza c'e, in altri termini, tra: 17) Metti per terra quel pacco

e 18) Metti giü quel pacco?

Che differenza esiste tra le due frasi, e, se ammettiamo ehe dal punto di vista strutturale non ce ne sia alcuna, come ridurie sensatamente ad un unico schema valenziale? problema diventa ancora piu evidente quando si considera appunto il caso di quei verbi ehe si costruiscono con particella+preposizione (e si noti ehe a questo punto diventa chiaro perche si sia parlato di 'particella' e non di 'awerbio'), il caso cioe di frasi come le seguenti (tratte la prima dal dizionario De Felice-Duro, le altre dal nostro corpus): 19) La palla rimbalzando e saltata giu dalla terrazza; 20) In una grande organizzazione non si puo arrivare a un posto di grande responsabilita se abbiamo dei problemi a saltar giu dal letto prima delle nove del mattino; 21) Tirami giu quel libro dallo scaffale; 22) Tira via i vestiti dalla sedia; 23) Solo allora, balzando fuori dal contesto sociale e storico in un ulteriore sforzo di rarefazione dei sentimenti, la memoria o, meglio, le memorie individuali rivelano i loro processi evolutivi e le segrete motivazioni dei loro comportamenti; 24) Comincia a buttar fuori dal quadro i compagni con le loro coperte e i pagliericci.

Questiesempi sonostaticlassificatiinschemidiversi;mentreiprimiquattroeI'ultimo(19-20-21 22 - 24) sono sempre stati condensati nella formula: 25) N - Vpart - Nl - PrepAwloc2 il quinto esempio (23) e rappresentato da: 26) N - V - f u o r i daN3. La varieta delle rappresentazioni3 testimonia 1'esistenza del dubbio. Dove si colloca infatti il confine di sintagma in questo caso? Dove termina il sintagma verbale e dove inizia quello preposizionale? Esistono tests ehe ci consentano di determinare tale confine? I casi scelti sono rappresentativi di qualcosa? Ci e parso ehe i primi quattro esempi testimoniassero tutti ulteriormente 1'unita V-particella e ehe tuttavia essi non costituissero gli unici casi possibili: si tratta infatti qui esclusivamente di verbi appartenenti al terzo dei quattro gruppi individuati, in cui e la presenza della particella a determinare il significato. Si noti ehe il complemento oggetto poi, quando e presente, separa nettamente i due 2 3

Tale schema sara valido per i verbi transitivi: Nl sarä owiamente assente in 19) e 20). Nella fase finale della revisione del nostro dizionario 25) e stato rappresentato come segue: N-V-Aw-(N 1 )-PrepAwloc.

/ verbi sintagmatici

155

sintagmi. Nel quinto esempio (23) invece, la scelta e stata motivata dal fatto ehe nel corpus non sono stati trovati esempi di 'balzare da'. Nell'ultima frase infine abbiamo un chiaro esempio di caso ambiguo. si noti infatti ehe il complemento oggetto non costituisce qui confine di sintagma e potrebbe essere collocato tanto direttamente dopo il verbo, quanto tra verbo+particella e sintagma preposizionale.

L'ipotesi inteφretativa ehe noi proponiamo e dunque ehe esista, oltre ad una scalarita di "adesione semantica" (per cosi dire), anche una scalarita funzionale, categoriale, inversamente orientata. Quanto meno rilevante e infatti semanticamente la cosiddetta particella, tanto piu essa e indubitabilmente da ritenersi awerbio. Si andr cosi dai composti della prima classe in cui la particella esprime un'informazione semanticamente ridondante in quanto appunto gi data dal verbo ed ha un valore classicamente awerbiale, verso composti in cui la particella completa il significato del verbo, lo complementa per cosi dire e dunque ha la stessa funzione del SP, per arrivare infine all'ultimo tipo in cui il significato del verbo e dato dalla particella ehe ne diventa cosi parte integrante perdendo ogni autonomia e non possono dunque piu essere interpretati come awerbi autonomi ne come preposizioni. L'idea di una scalarita della nozione di awerbio e peraltro contenuta anche in un lavoro di Ramat e Ricca, in corso di stampa, dal titolo: Prototypical adverbs: On the scalarity/radiality of the notion of ADVERB. II lavoro tuttavia presenta un'idea totalmente diversa da quella esposta qui, dal momento ehe la scalarita vi e intesa in termini di livelli di prototipicita: per cui gli awerbi sarebbero da classificare secondo una scala di prototipicita ehe va da forme indistinguibili da quelle aggettivali (es. 'veloce', in "I treni corrono veloce", 'chiaro' in "Non e mai capace di parlar chiaro", ecc...), a forme "opache", morfologicamente non scomponibili (es. 'forse', non piu immediatamente riconducibile al lat. 'fors sit'), verso awerbi formati derivazionalmente aggjungendo un certo morfema a lessemi di vario tipo (es. lat. 'rect-e', ingl. 'quick-ly' ecc...), per giungere ad awerbi formati per composizione di due lessemi ancora nettamente distinguibili (es. 'prudente-mente' ecc...) ed infine ad "espressioni awerbiali perifrastiche" (es. ingl. 'in my opinion' ecc...). Per 'radialita' si intende invece, nel lavoro in questione, il grado di sovrapponibilita tra la classe degli awerbi e le altre categoric morfblogiche, per cui di fatto molti awerbi sono forme congelate, per usare la terminologia degli autori, di verbi (es. 'peut-etre'), di aggettivi (es. 'veloce') ο di nomi (il nostro 'via'). Curiosamente pero Ramat e Ricca respingono ogni scalaria tra awerbi e preposizioni, ogni idea di fuzzy boundary tra le due categoric. Essi caratterizzano infatti gli awerbi dal punto di vista formale come "lessemi invariabili e sintatticamente accessor!"4 e dal punto di vista funzionale come "modificatori di predicati, di altri modificatori ο di unita sintattiche piu alte".5 Le locuzioni awerbiali non possono dunque essere considerate veramente awerbi, proprio come, a loro parere, non possono essere considerate awerbi, nonostante la loro formazione in '-mente', locuzioni del tipo 'concordemente/contrariamente a', in quanto "element! legati, cioe preposizioni complesse ehe 4

5

Si awerte ehe, per tradurre 1'aggettivo 'dispensable' utilizzato da Ramat e Ricca, adottiamo 'accessori' proposto da Stefania Giannini (in corso di pubblicazione). Defmizione quest'ultima altamente discutibile: ma non e questa la sede per una simile discussione.

Venier, F.

introducono obbligatoriamente un SN o una fräse". E questo secondo loro vale anche per le cosiddette "preposizioni awerbiali", quali l'it. 'sotto': ed e strano ehe giä l'esistenza di una simile denominazione non induca nella direzione della nostra ipotesi. Secondo Ramat e Ricca dunque "la categoria awerbio deve essere tenuta distinta da quella della preposizione. Le preposizioni sono teste di SP e non possono essere omesse". A noi pare invece ehe la prospettiva valenziale offertaci dal nostro lavoro sul dizionario ci oflra una visione diversa, e ci dia la possibilita di vedere una stretta vicinanza tra le due categorie: di fronte ad un verbo da saturare, di fronte cioe a verbi come quelli del nostro secondo e terzo gruppo, noi troveremo volta a volta sintagmi preposizionali o awerbi, e addirittura awerbi ehe fungono da sintagmi preposizionali giä pieni e con la funzione di argomenti del verbo. L'idea e dunque quella dell'esistenza di un continuum: element! sintatticamente accessori ~> elementi ehe fungono da argomento del verbo —> elementi indistinguibili dal verbo --> elementi da saturare (le cosiddette "preposizioni improprie").

LWultima domanda resta da porsi, concludendo, e cioe: alia luce delle nostre considerazioni, come valutare le difficoltä, le disomogeneitä, da cui era partita la nostra riflessione? E possibile un trattamento unitario? A noi pare proprio di no. Ci e parso ehe l'ipotesi della scalaritä lo impedisse: mentre dunque i verbi dell"ultimo gruppo sono sicuramente da considerare come un'unitä, in molti casi la vicinanza Aw/SP impedisce purtroppo facili soluzioni.

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Utet. Simone, Raffaele (in corso di stampa): Esistono verbi sintagmatici in italiano?

Wiecher Zwanenburg (Utrecht)

Categories lexicales et structure conceptuelle en morphologic O. Introduction Le Systeme derivationnel d'une langue donnee comporte un nombre limite de classes derivationnelles comme noms d'action, noms d'agent et verbes causatifs. Un tel ensemble est determine par les combinaisons possibles des categories lexicales majeures dans des structures binaires ayant une tete et par les manipulations des structures d'argument que ces combinaisons permettent. Ainsi les noms d'action comme ouvert-ure sont des noms deverbaux tete ä droite dans lesquels l'argument externe de la base verbale devient un argument interne du nom. Le sens d'une classe derivationnelle, c'est-a-dire sa representation en structure conceptuelle, est determine par la manipulation de la structure des arguments. Ainsi le sens 'action d'ouvrir' de ouvert-ure decoule du maintien, par la manipulation de la structure des arguments, des roles thematiques d'agent et de theme que remplissent les deux arguments de ouvrir. Voir (1), ou x, et indiquent respectivement un argument externe, un argument interne direct et un argument interne indirect. (1) Jean

ouvre

{'exposition

-» (intemalisation de x (agent))

(agent)

< y > (theme)

l'ouvert-ure

de {'exposition

par Jean 'action d'ouvrir'

< Py > (theme)

< Px > (agent)

La premiere question que j'aimerais examiner en rapport avec cette conception de la derivation est de savoir en quelle mesure les classes derivationnelles definies ainsi se correspondent d'une langue a 1'autre. La deuxieme question concerne le rapport entre les classes derivationnelles definies ainsi et 1'expression morphophonologique. Ce rapport est arbitraire en ce sens qu'un affixe peut servir ä former des mots de plusieurs classes, tandis que plusieurs affixes concurrents peuvent servir ä former des mots d'une classe donnee. Cette polyfonctionnalite, illustree dans (2), est discutee entre autres dans Moortgat / van der Hülst (1981) et Beard (1984). (2) (a)

abord-age (nom d'action), esclav-age (nom de qualite)

(2) (b)

abord-age, alli-ance, arrest-ation, boulevers-ement, trich-erie (noms d'action)

Or, d'apres Zwanenburg (1993) il y a une limite ä cet arbitraire: dans les langues romanes et germaniques des ensembles donnes de classes derivationnelles tendent a correspondre ä des ensembles donnes d'affixes a 1'exclusion d'autres ensembles de classes derivationnelles et d'autres affixes. Ainsi, la deuxieme question que j'aimerais examiner est de savoir si cette limitation de l'arbitraire dans le rapport entre classes derivationnelles et affixes est universelle. A cet effet, je presenterai brievement dans le paragraphe 1 les classes derivationnelles du Dans les deux paragraphes suivants, j'examinerai ensuite en quelle mesure les classes

158

Zwanenburg, W.

derivationnelles de deux langues non-indoeuropeennes, l'indonesien et le georgien, correspondent a celles du francais, et si elles presentent dans l'expression mo hophonologique la meme limitation de l'arbitraire que le francais. Je conclurai qu'il est probable que la reponse aux deux questions peut etre positive.

l. Classes dorivationnelles du fran^ais On trouve dans (3) les classes derivationnelles suffixales et prefixales du francais, t&e ä droite a une exception pres, discutee ci-dessous. Comparez pour une discussion plus detaillee des classes tout ä fait comparables de anglais Zwanenburg (1986). Dans (3), les symboles categoriels ä gauche indiquent la categoric des bases (y compris N argument et V passif, ä expliquer ci-dessous), et ceux de gauche ä droite indiquent la categoric des mots derives (y compris V causatif, ä expliquer ci-dessous). N N A V

sultan-at absurd-ite aboi-ement N barb-ier

(b)

A pol-aire

V couronn(er)

V causatif

infant-ile

rival-is-(er) patient-(er)

cod-ifi-(er) fort-ifi-(er) mont-(er)

N A V

rich-ard lis-eur

charm-ant

V passif

jet-on

buv-able

N

(c) N

frer-ot -faveur päl-ot mo-content touss-ot-(er) re-fai-(re)

Dans les noms abstraits denominaux et deadjectivaux de qualite et deverbaux d'action de (3)(a) l'argument externe de la base devient un argument interne du nom derive. Les noms, adjectifs et verbes denominaux, deadjectivaux et deverbaux ä l'interieur du cadre de (3)(b) peuvent etre concus comme des transpositions de predicate d'une categorie ä l'autre; l'argument externe de leur base est identifie avec l'argument externe du mot derive. Les noms,

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adjectifs et verbes ä la premiere ligne de (3)(b) indiquent une personne ou une chose, une propriete ou une action en relation avec ce que la base nominale indique; leur base nominale indique un argument semantique (N argument) de la personne ou chose, de la propriete ou de 1'action indiquee d'une facon abstraite par le suffixe. Les verbes denominaux, deadjectivaux et deverbaux dans la colonne de droite de (3)(b) sont des verbes causatifs; l'argument externe de leur base devient 1'argument interne direct du verbe derive, et un argument externe est ajoute. Les noms et adjectifs deverbaux ä la derniere ligne de (3)(b) ont un sens passif; l'argument interne direct de leur base verbale devient l'argument externe du mot derive. Les structures de (3)(c) sont ou bien des structures suffixales exceptionnellement tete ä gauche ou bien des structures prefixales; c'est-ä-dire que l'affi'xe est une non-tete et sert ä specifier un genre particulier de ce que la base nominale, adjectivale ou adverbiale indique, y compris la negation. En ce qui concerne maintenant l'expression morphophonologique, le fran9ais presente des ensembles d'affi'xes qui correspondent ä des ensembles de classes derivationnelles ä l'exclusion d'autres. Ainsi il y a un ensemble de suffixes qui servent a former les noms abstraits denominaux et deadjectivaux (de qualite) et les noms abstraits deverbaux (d'action) de (3)(a), comme c'est illustre dans (4) pour quelques-uns de ces suffixes. Et cet ensemble est disjoint par rapport ä un autre ensemble de suffixes qui servent a former les noms denominaux, deadjectivaux et deverbaux de la colonne de gauche de (3)(b), qui indiquent des personnes et des choses, comme -aire, -ear, -ier et -iste. denominal

(4)

deadjectival

deverbal

-age:

esclav-age

abatt-age

-at:

consul-at

assassin-at

-erie:

bouffonn-erie

brusqu-erie

-isme:

hero-'isme

chauvin-isme

-ure.

droit-ure

ouvert-ure

badin-erie

II en est de meme pour les autres ensembles de classes, comme les differentes sortes de verbes causatifs de (3)(b) et les differentes classes ä suffixe dit evaluatif de (3)(c).

2. Classes dorivationnelles de I'indonesien Les classes derivationnelles de l'indonesien que permettent de distinguer Hassan (1974) et Teeuw (1984) sont representees dans (5) par un exemple des classes correspondantes du francais. Les classes en minuscules sans crochets ont un equivalent en Indonesien, celles en majuscules ont un equivalent indirect et celles entre crochets sont sans equivalent ou equivalent indirect. Je discuterai plus loin la notion d'equivalent indirect.

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Zwanenburg, W. N N A V

(b) N argument

sultan-at absurd-ite aboi-ement N

A

V

barb-ier

POL-AIRE

couronn-er

INFANT-ILE

[rival-is-er]

N V

rich-ard lis-eur

[charm-ant]

V passif

jet-on

[buv-able]

A

(c) N

patient-er

V causatif

cod-ifi-er fort-ifi-er mont-er

N

fror-ot do-faveur

A

päl-ot me-content

V

touss-ot-er re-fai-re

L'absence de certaines classes s'explique par deux particularites de l'indonesien, ä savoir son Systeme flexionnel reduit, qui ne permet guere de faire le depart entre verbes et adjectifs, et l'absence d'une copule proprement dite. L'absence des transpositions V > A de charm-ant et buv-able s'explique par la premiere particularite, l'absence de la transposition N > V de rival-is-er par la seconde. Cela dit, nous constatons que presque toutes les classes derivationnelles du fransais ont un equivalent en Indonesien. Ne font exception que les classes mentionnees et celles de pol-aire et infant-ile ä equivalent indirect. On peut constater en outre que l'indonesien ne presente pas des classes derivationnelles absentes en fran9ais, si ce n'est les verbes denominaux, deadjectivaux et deverbaux signifiant 'subir une action ou un etat' et illustres dans (6)(b). Nous les discuterons ci-dessous avec les classes de pol-aire et infant-ile a equivalent indirect. En ce qui conceme l'expression morphophonologique, l'espace nous manque ici pour en discuter les details. Signalons que l'indonesien se sert d'un nombre tres reduit de suffixes et de prefixes et fait en outre un emploi abondant de la reduplication. L'examen de l'emploi de ces moyens permet de constater qu'ils forment des ensembles (parfois d'un seul element) qui correspondent ä des ensembles de classes derivationnelles comme en franfais. On peut distinguer des noms abstraits en -an, des noms indiquant des personnes et des choses en peNet pour les noms passifs en pe-, des verbes denominaux et deadjectivaux par conversion, des verbes causatifs en -;', -kan et per-, et des structures evaluatives formees surtout par reduplication.

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II y a une exception ä cela: le suffixe -an des noms abstraits, combine en general avec le prefixe ke-, peut servir aussi, comme c'est illustre dans (6), a former des adjectifs et des verbes signifiant 'subir une action ou un etat'. Dans les definitions semantiques de (6)(a) '(etre)' marque l'ambigu'ite entre A et V. La reduplication que trouve dans ke-kuning-kuning-an peut indiquer ä eile seule la ressemblance; je supposerai que ke-an dans ce cas seit ä renforcer le sens exprime deja par la base redupliquee. (6)(a) (ressemblance) ke-cina-an '(etre) comme un Chinois' < cina 'Chinois' ke-ibu-an '(etre) maternel' < ibu 'mere' ke-kuning-kuning-an (avec reduplication) '(etre) jaunatre' < kuning '(etre) jaune' (b) ('subir une action ou un dtat') ke-panas-an 'subir la chaleur' < panas '(etre) chaud' ke-mati-an 'subir la mort' < mati 'mourir'

Ainsi les cas de (6) sont exceptionnels au niveau morphosemantique des classes derivationnelles et au niveau de l'expression morphophonologique: la classe de (6)(b) depasse le cadre des classes francaises, et le suffixe -an ne semble pas se limiter ä un ensemble donne de classes comme celui des noms abstraits. Nous trouvons une cle pour Interpretation des cas de (6) dans le fait que ke-kuningkuning-an peut signifier aussi 'subir 1'etat d'etre jaune, avoir la fievre jaune ou la jaunisse'. Cela suggere que nous pouvons reduire le sens de (6)(a) a celui de (6)(b) au sens de 'subir une action ou un etat': ke-cina-an 'subir/subissant 1'etat d'etre un Chinois, (etre) comme un Chinois', ke-ibu-an 'subir/subissant 1'etat d'etre comme (d')une mere', (etre) comme (d')une mere' e ke-kuning-kuning-an 'subir/subissant 1'etat d'etre jaune, (etre) jaunatre'. Cette analyse suggere ä son tour un rapport avec ke-an des noms abstraits: le sens de 'subir une action un etat' doit se composer du concept verbal 'subir' et du concept nominal 'action ou etat', fonctionnant comme un argument. II semble raisonnable alors de supposer que les adjectifs et les verbes de (6) sont des conversions (ou affixations zero) adjectivales et verbales de noms abstraits en ke-an. Cette analyse est appuyee par le fait que 1'indonesien connait ce genre de conversions N > V. Comparez me-langkah 'avoir un pas, marcher' de langkah 'pas'; le fait que le prefixe flexionnel verbal meN- est absent dans les structures de (6) s'explique par le fait qu'ici comme dans d'autres cas meN- est supprime devant d'autres prefixes. Le francais connait aussi des conversions N > V, comparez couronn-er, mais pas avec des noms abstraits derives et avec le sens indique. Quant aux structures de (6)(a), leurs sens correspondent a ceux des classes fran9aises de infant-He, pol-aire et pal-ot respectivement sans que les structures en question correspondent ä ces classes. C'est ce que j'aimerais appeler des equivalents indirects. Les deux premieres correspondent respectivement aux classes de infant-He et pol-aire, absentes en Indonesien, et la troisieme a celle de pal-ot, representee independamment en Indonesien par des structures prefixales et redupliquees. Si notre analyse est bonne, nous pouvons conclure que les classes derivationnelles de 1'indonesien correspondent assez bien ä celles du fransais, et que des ensembles de ces classes correspondent ä des ensembles disjoints d'affixes. En meme temps, 1'analyse proposee pour les

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Zwanenburg, W.

cas de (6)(a) suggere qu'il y a des universaux semantiques en derivation qui ne sont pas paralleles aux universaux en termes de categories lexicales et de structures d'arguments concomitantes.

3. Classes dorivationnelles du georgien Pour le georgien, je devrai etre plus bref. Les donnees fournies par Fähnrich (1986) semblent permettre de conclure que les classes derivationnelles du georgien correspondent ä un sous-ensemble de celles du francais. Par rapport au franfais manquent dans le Systeme derivationnel du georgien les equivalents de la classe de couronn-er, des quatre classes basees sur la transposition categorielle de predicate a l'interieur du cadre de (3)(b), des verbes causatifs, des adjectifs deverbaux actifs et passifs et des verbes evaluatifs comme touss-ot-er et re-fai-re. La deuxieme lacune s'explique probablement par l'absence d'une copule, la troisieme et la quatrieme sont remplies par la flexion. Les classes de barb-ier, lis-eur et jet-on ont des equivalents indirects en ce sens qu'elles sont representees par des transpositions d'adjectifs denominaux avec un N argument, de participes actifs et de participes passifs. La transposition A > N ( inclut les participes) est tres repandue en georgien. Quant ä l'expression morphophonologique, il semble y avoir une exception au principe que des ensembles de classes et des ensembles d'affixes se correspondent. Pour les noms abstraits, nous rencontrons une serie reduite de suffixes exclusivement de sens abstrait. Mais ä cöte de cela, il y a un grand nombre de noms abstraits denominaux, deadjectivaux et deverbaux formes a Paide d'une combinaison prefixe-suffixe caracterisant ä l'origine le participe passif futur, comme si-rb-il-(i) 'cours' de rb- 'courir'. II semble que nous avons affaire ici ä ce qui est ä l'origine un participe passif futur, transpose dans la categoric du nom (voir ci-dessus pour la transposition A > N) et ayant obtenu le sens de nom de resultat, puis d'action: si-rb-il-(i) 'qui est a courir > ce qui est a courir > cours > action de courir'. Le cas de sa-ar (sa-al par dissimilation), illustre dans (7), montre que certaines de ces combinaisons prefixe-suffixe permettent encore de former des participes et adjectifs aussi bien que de noms par transposition et des noms abstraits. II y a done toujours un lien semantique entre les participes passifs futurs et les noms abstraits. (7) A: sa-gon-ar-(i) 'qui seit- de souvenir' < m-gon-ia 'je pense' N: sa-pikr-al-(i) 'quelque chose sur quoi il faut roflechir' < v-pikr-ob 'je pense' N abstrait: sa-civ-ar-(i) 'plainte' < v-civ-i 'je me plains'

D'apres cette analyse, les equivalents indirects (de forme participiale) des noms abstraits fran9ais sont a considerer comme 1'extension semantique d'une classe que le fran9ais connait par ailleurs, ä savoir les participes passifs. Ce bref examen du georgien ne semble done pas contredire les reponses positives que 1'indonesien nous a permis de dormer ä nos deux questions. Les noms abstraits de forme

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participiale illustrent une fois de plus le cas des universaux semantiques en derivation qui ne sont pas paralleles aux universaux en termes de categories lexicales et de structures d'arguments concomitantes.

4. Conclusion Ainsi il semble permis de penser sur la base de nos donnees indonesiennes et georgiennes que les systemes derivationnels puisent dans un nombre limite de classes qui ne depassent guere celles que trouve dans une langue comme le fran9ais. Les exemples d'equivalences indirectes que nous avons trouves suggerent en outre qu'il y a en derivation des universaux semantiques qui ne sont pas necessairement paralleles aux universaux structuraux et qui sont dus a des extensions semantiques de structures connues par ailleurs. En second lieu, il semble permis de penser que les langues tendent universellement ä se faire correspondre de facon disjointe des ensembles de classes derivationnelles et des ensembles d'affixes.

References Beard, R. (1984): Generative lexicalism. - Dans: Quaderni di semantica 5, 50-57. Fähnrich, H. (1986): Kurze Grammatik der georgischen Sprache. - Leipzig: Langenscheidt. Hassan, A. (1974): The morphology of Malay. - Kuala Lumpur. Dewan Bahasa dan Pustaka. Moortgat, M., et van der Hülst, H. (1981): Geinterpreteerde morfologie. - Dans: R. Knopper (ed.). Woordstructuur, Dordrecht: Foris, 17-52. Teeuw, A. (1984): Leerboek bahasa Indonesia, quatrieme impression. - Groningen: Wolters-Noordhoff. Zwanenburg, W. (1986): Derivation constructions and argument structure. - Dans: Acfa linguisfica 36, 261-271. - (1993): Polysemy and homonymy of affixes: French -et etc. in diminutive and instrumental nouns. - Dans: Recherches de linguistique frangaise et romane d'Utrecht 12, 101-115.