Haus und Halle: Studien zur Geschichte des antiken Wohnhauses und der Basilika [Reprint 2021 ed.] 9783112452783, 9783112452776

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German Pages 389 [408] Year 1886

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Haus und Halle: Studien zur Geschichte des antiken Wohnhauses und der Basilika [Reprint 2021 ed.]
 9783112452783, 9783112452776

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HAUS UND HALLE STUDIEN ZUR GESCHICHTE DES ANTIKEN WOHNHAUSES UND DER BASILIKA VON

DR. K O N R A D L A N G E P R I V A T D O C E N T DER A R C H A E O L O G I E UND K U N S T G E S C H I C H T E A N D E R U N I V E R S I T Ä T J E N A .

M I T 9 L I T H O G R A P H I R T E N T A F E L N U N D 10 A B B I L D U N G E N

LEIPZIG, V E R L A G VON V E I T & COMP. 1885.

IM

TEXT.

Druck Ton M e t z g e r & W i t t i g in Leipzig.

MEINEN ELTERN.

Vorwort. Mehr als ein halbes Jahr ist seit dem Druck der Habilitationsschrift „Die Königshalle in Athen", in welcher ich das Erscheinen dieses Buches in nahe Aussicht stellte,

verflossen.

Eine theilweise

Umarbeitung der

letzten Kapitel auf Grund erweiterter Anschauungen ist an dieser Verzögerung schuld.

Dass es mir unmöglich war, eine grössere Bibliothek

anhaltend zu benutzen,

hat sowohl in inhaltlicher wie in formeller Be-

ziehung Uebelstände mit sich geführt, die der wohlwollende Leser gewiss entschuldigen wird.

Einzelne seltenere Schriften wie die Monographie von

DE SAULCY über die Ruinen von Arak-el-Emir konnte ich überhaupt nicht einsehen, andere, wie die akademische Abhandlung von E. CUKTIUS über das Pelasgikon und SCHLIEMANN'S neues Buch über Troja kamen zu spät in meine Hände, um für die entsprechenden Abschnitte noch benutzt zu werden.

Besonders musste ich bedauern, dass der Boden von Tiryns sich

erst öifnete, nachdem meine Bemerkungen über das vorhomerische Wohnhaus und über die E n t w i c k l u n g der altgriechischen Dachform schon gedruckt waren. sein.

Dieselben würden sonst anders und präciser formulirt worden

Die Hauptresultate meiner Studien wären indessen hierdurch kaum

berührt worden.

Ueber die Tendenz und die Methode, die ihnen zu Grunde

liegt, habe ich mich in der Einleitung ausgesprochen.

Mit Freuden nenne

ich hier an ihrer Spitze noch einmal den Mann, mit dessen Anschauungen ich, eigene Wege gehend, so oft zusammengetroffen bin.

BUNSEN hat schon

vor mehr als vierzig Jahren die weltgeschichtlichen Zusammenhänge,

die

sich in den verschiedenen Erscheinungsformen der Basilika spiegeln, mit genialem Blick erkannt.

Dass er dabei noch nicht auf dem festen Boden

der Einzelforschung stehen konnte, hat einer unproduktiven Kritik das Recht gegeben, seine Ideen zu vergessen.

Hoffentlich ist es mir gelungen, mit

VI

Vorwort.

neuem Material ein dauerhafteres Gebäude aufzurichten als das seine war. Wenn man finden sollte, dass ich dabei die Fundamente durchweg tiefer gelegt habe als er, dass es wenigstens mein Streben war, wissenschaftlich zu erkennen, wo er nur geahnt hatte, so würde dadurch der Vorwurf reichlich aufgewogen werden, hie und da vielleicht in der consequenten Verfolgung des Zieles über die Grenzen des Erkennbaren hinausgegangen zu sein. Freilich wäre diese tiefere Einzelforschung nicht möglich gewesen ohne den sachkundigen Rath meiner Freunde in den Fächern der Philologie, Architektur und Archaeologie, besonders aber meiner theologischen Collegen, deren Winke und Nachweise es mir möglich machten, auch in entlegeneren Fragen doch immer aus der Quelle schöpfen zu können. Ihnen sowohl wie dem Herrn Verleger, der es an Opfern nicht hat fehlen lassen, sage ich hiermit meinen wärmsten Dank. J e n a , im November 1884.

Konrad Lange.

I n h a l t .

Einleitung. S. 1—7. Verhältniss der pompejanischen Localforschung und der allgemeinen Basilikaforschung 1. Unsicherheit in Bezug auf das Motiv der MittelschiffÜberhöhung 2. Architektonische Bedeutung des letzteren 3. Ueberblick über seine Geschichte 4. Culturhistorische Bedeutung der dreischifflgen Säulenhalle 5. Grundzüge ihrer geschichtlichen Entwickelung 5. 6.

Vorstufen der Basilika in der ägyptischen und asiatischen Baukunst. S. 8—29. Das ägyptische Wohnhaus 8. Bedeutung der Tempelbauten von Luksor und Karnak für die Reconstruction des ägyptischen Herrenhauses 10. Das Ramesseum. Bauten zu Medinet Abu und Soleb 11. Tempel von Abydos (Taf. V Fig. 1), Zweischifflge und dreischiffige Säle ohne durchgehende Richtungsachse 11. Dreischifflger Saal in der Richtung der Hauptachse schon beim Sphinxtempel zu Gizeh 12. Grabtempel von Kurna !(Taf. V Fig. 2) 12. Die „Tempel" T und M in Karnak. Tempel Z in Karnak von Ramses III. (Taf. V Fig. 8) 13. Herkunft dieses einfachsten Tempelgrundrisses 14. Hohes Alterthum der dreischifflgen Halle in der ägyptischen Baukunst 14. Beleuchtung der ägyptischen Hypostyle durch Ueberhöhung 14. Vergleich dieser Ueberhöhung mit deijenigen der Basiliken 15. Das Motiv wahrscheinlich am vornehmen Wohnhause zuerst entwickelt 16. Die assyrische Baukunst dem Säulenbau wenig günstig. Trotzdem Ueberhöhungsmotiv 17. Medische und persische Säulensäle 18. Ueberhöhung in Persien durch die Königsgräber von Naksh-i-Rustam verbürgt 19. Phönikische Baukunst. Tempel des Salomo 20. Herleitung des Tempels aus dem Wohnhause 21. Die Vision des Ezechiel 23. Tempelfafade in Goldblech aus Mykenai mit MittelschiiFüberhöhung 25. Palast des Salomo (Taf. V Fig. 4) 25. Uebereinstimmung mit ägyptischen Tempelpalästen. Thronhalle vermuthlich dreischifflg 28. Festsaal der Philister 29. Das homerische Haus. (Taf. V Fig. 5 und 6.) S. 31—49. Das altgriechische Bauernhaus nach Galenus 31. Das niedersächsische Bauernhaus 33. Das homerische Megaron 33. Der Hof 35. Die Tholos. Das Prothyron 36. Die Säulenhalle 37. Die steinerne Schwelle als Säulenstylobat -erklärt 38. ¿pao&üpr). Xa6pir). Säulen an den Schmalseiten. Der Herd 39. Benutzung des Megaron als Gesellschaftssaal der Familie 40. Die |j.£aöo(j.at 40. Die peaöpvai in der Skeuothek des Philon 41. (bSi-fEi peYäpo'o • öoiXafioi 42. Dreitheilung der däXapot 44. Zimmer der Mägde im oberen Geschoss 44. Verwandtschaft des Ganzen mit dem Palaste des Salomo 45. Beleuchtung, ¿roxi. dvörom 46. Die etruskisch-latinischen Hausurnen 47. Ihr Beleuchtungsprinzip auf einer Durchbrechung des Daches beruhend 48. Primitive Dachüberhöhung in den altgriechischen Wohnhäusern vorauszusetzen 48. Schräge und flache Dachform 49.

vra Das

Inhalt. a l t i t a l i s c h e W o h n h a u s . S. 50—59. Zusammenhang der Wohnhausform mit dem Klima und der Art der Ansiedelung. Offene und geschlossene Ansiedelung 50. Die Pfahldörfer der Terremare 51. Geschlossene Ansiedelungen auf den römischen Hügeln 52. Ausbildung des Wohnens mit parietes communes 53. Entstehung des Atrium tuscanicum 53. Hohes Alter dieser Bauform. Unabhängigkeit von der griechischen aüXt] 54. Die verschiedenen Gattungen von Atrien. Das Atrium displuviatum ohne Ueberdachung des Compluviums 55. Das Atrium testudinatum nur eine Nebenform des Atrium tuscanicum 56. Angebliche etruskische Herkunft des Atrium tuscanicum 57. Vestibulum 58. Haus und Hof, die Grundelemente des Wohnhausbaues 59.

D i e König-shalle in A t h e n . (Taf. VlI.) S. 60—104. Topographische Reconstruction der athenischen Agora 60. Das Eleusinion 62. Die Peststrasse 64. „Theseion" 67. Resultat für die Königshalle 68. Indicien für ihre architektonische Form 69. Die Königshalle das Amtslocal des Archon Basileus 70. Die Königshalle das Sitzungslocal der areopagitischen Bule 71. Scandal mit der Phano 72. Einstige hervorragendere Bedeutung der areopagitischen Bule 73. Die Königshalle als Mittelpunkt der Finanzverwaltung 75. Die Königshalle als Gerichtshalle und Rathhaus 76. Ihre architektonische Herleitung aus dem Megaron des alten Königspalastes 76. Das Prytaneion als vermittelndes Glied 77. Dieses in Athen gleich dem Basileion. 79. Die architektonische Gestalt der altgriechischen Prytaneia 79. Ihre Herleitung aus dem Königshause 81. Aehnliche Bauten. Thesmothesion 83. Buleuterion 85. Seine erste Erbauung in solonischer Zeit 88. Dreischiffigkeit, Verbindung mit der Tholos 87. Die enge Beziehung zwischen Prytaneion, Buleuterion und Königshalle durch die Geschichte der solonischen Gesetzesstelen bewiesen 87. Benutzung der Wand der Königshalle zum Aufschreiben von Gesetzen 91. Vermuthliche Erbauung durch die Peisistratiden 93. Resultate für ihre architektonische Gestalt 95. Das iepöv t ^ « ßaotXixfji als E i e d r a am hinteren Ende (mit Altar) gedeutet 96. Der Name. Verhältniss von ßaoiXeiOi und ßaoiXi*