Handbuch der vergleichenden gotischen Grammatik [2., unveränd. Aufl.]

An deskriptiven gotischen Grammatiken ist kein Mangel; es braucht nur auf die vorzüglichen Grammatiken von Braune und St

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Handbuch der vergleichenden gotischen Grammatik [2., unveränd. Aufl.]

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E R N S T

K I E C K E R S

f

HANDBUCH D ER V E R G LE IC H E N D E N G O T ISC H E N G R A M M A T IK

Zw eite, unveränderte A uflage

1960

M A X

HUEBER VE RL AG M Ü N C H E N

© I960 by Max Hueber Verlag München 13 Gesamtherstellung: UNl-Druck, München 13 Printed in Germany

Vorwort des Verlages D er V erlag legt hierm it einen unveränderten N eudruck des „Handbuches der vergleichenden gotischen G ram m atik” von Professor Dr. E. Kieckers vo r. Ü ber Zw eck und Ziel seines W erkes hat sich der Verfasser in dem nach­ stehend auszugsweise wiedergegebenen V o rw o rt zur ersten Ausgabe 1928 ausführlich geäußert. Die Güte des Inhalts und die allgemeine Anerken­ nung, die das W erk gefunden hat, rechtfertigen die Neuausgabe trotz der recht umfangreichen Literatur über das Gotische. Möge das Buch wieder viele Freunde finden, vo r allem unter den angehenden Germanisten, für die es in erster Linie geschrieben worden ist.

M ü n c h e n , im Januar 1960

Aus dem Vorwort des Verfassers A n deskriptiven gotischen G ram m atiken ist kein Mangel; es braucht nur

auf

die

vorzüglichen

G ram m atiken

von

Braune und Streitberg

verwiesen zu werden. Dagegen scheint m ir eine vergleichende Darstel­ lung des Gotischen, die dem Standpunkt des Anfängers gerecht wird, zu

fehlen. Deshalb unternahm ich es, die vorliegende Gram m atik

zu

schreiben; sie soll dazu dienen, Studierende der Germ anistik bequem in das vergleichende Studium des Gotischen einzuführen, und sie will von diesem Gesichtspunkt aus beurteilt sein. Dem

Zweck dieses Buches entsprechend, bin ich auf Kontroversen

nicht ausführlicher eingegangen, sondern habe mich darauf beschränkt, sie anzudeuten. In der Darstellungsweise war mein Bestreben, Sicheres und Wahrscheinliches von Problematischem zu unterscheiden. Natürlich ist hierbei ein gewisser Subjektivism us des Verfassers unvermeidlich. W enn ich hinter ein gotisches W ort das griechische Äquivalent des O riginaltextes gesetzt habe, so habe ich auch noch die deutsche Ü ber­ setzung hinzugefügt.

D o r p a t , im November 1927

E. Kieckers

Inhaltsübersicht. Seite

Zur Schreibung.................................................................................................X I Zu den fremden Alphabeten und zur Umschrift der fremden Alphabete X II Bibliographische Ü bersicht................................................................................. X V II A bkürzungen.....................................................................................................X IX E r s t e r T e il. § § § §

E in le itu n g und S ch riftle h re . I. Die Verwandtschaftsverhältnisse des G o t is c h e n ............................. i 2. Das Gotische ................................................................ 4 3. Die historisch-komparative Methode dergrammatischen Forschung 5 4. Schrift und Aussprache des G o tis c h e n ............................. « . . . . 6 Z w e it e r T e il.

§ §

L a u tle h re . 5. Der Lautbestand des In d o ge rm a n isch e n ........................................... 11 6. Der Lautbestand des U rg erm a n isch en ............................................... 12 D ie E n tw ickelun g der indogerm anischen L au te im Gotischen. I.

D ie

S o n a n te n .

§ § § § § § § § § § § § §

7. 8. 9. 10. il. 12. 13. 14· 15. 16. 17· 18. 19.

I. Die Vokale (vorzüglich der starktonigen Silben). Uridg. i .......................................................... 13 Uridg. ī ........................................................................................................ 14 Uridg. u ........................................................................................................ 14 Uridg. ü ........................................................................................................ 15 Uridg. e ........................................................................................................ 16 Uridg. ê ........................................................................................................ 18 Urgerm. ļ .......................................................................................................... 19 Uridg. o ........................................................................................................ 20 Uridg. ö ........................................................................................................ 20 Uridg. a ........................................................................................................ 21 Uridg. ā ........................................................................................................ 21 Uridg. $ ........................................................................................................ 21 Uridg. h . . ......... .......................................................................................22

§ § § § § § § § § §

20. 21. 22. 23. 23a. 24. 25. 26. 27. 27a.

2. Die Kurzdiphthonge (vorzüglich der starktonigen Silben). Uridg. e i ........................................................................................................ 23 Uridg. o i ........................................................................................................ 24 Uridg. a i ........................................................................................................ 24 Uridg. ή ........................................................................................................ 24 Krimgotische Entsprechungen des got. a i ........................................ 25 Uridg. e u ........................................................................................................ 25 Uridg. o u ........................................................................................................ 26 Uridg. au ........................................................................ . . . . 26 Uridg. z u ........................................................................................................ 26 Krimgot. Entsprechungen des got. a u .................................................... 26

VI 3. Die Langdiphthonge. Seite § 28. Dieindogermanischen Langdiphthonge................................................. 27 § 28b. Kürzung langer Vokale im Urgermanischen.................................27 § § § § §

29. 30. 31. 32. 33.

4. Die sonantischen Nasale und Liquiden. Uridg. ψ ............................................................................................... 27 Uridg. ņ ................................................................................................28 Uridg. ' / ................................................................................................28 Uridg. r ............................................................................................... 28 Die indogermanischen langen silbischen Nasale und Liquiden . . 29

5. Die urgermanischen Nasalvokale. § 34. Die Entstehung der urgerm. Nasalvokale und ihre Entwickelung im Gotischen.........................................................................................30 6. Der Ablaut. § 33. Der indogermanische A b la u t................................................... 31 § 36. DieAblautsreihen der starken Verba imGotischen.............................. 37 II. D ie K o n s o n a n te n . I. I und 9i in konsonantischer Funktion (t, u). § 37. Uridg. i .......................................................................................... 39 § 38. Uridg. u ................................................................................................42 2. Die konsonantischen Nasale und Liquiden. § 39. Uridg. m und η, n (n).................................................................... § 40. Uridg. I und r ............................................................................ *

44 45

3. Die Mutae oder Verschlußlaute. 41. Vorbemerkungen über die Verschlußlaute in den verwandten Sprachen 45 42. Dieurgermanische Lautverschiebung................................................. 45 42a. Ausnahmen der Lautverschiebung ................................................... 47 43. Die Entwickelung der urgermanischen Verschlußlaute und Spiranten im Gotischen....................................................................................47 § 44. Die Entwickelung der urgermanischen Verschlußlaute und Spiranten im Nordischen und Westgermanischen.......................................... 48 § 45. Die Entwickelung der urgerm. Verschlußlaute und Spiranten im Alt­ hochdeutschen und die zweite, nur hochdeutsche Lautverschiebung . 50

§ § § §

Die einzelnen idg. Verschlußlaute. a) Die Labiale. § 46. Uridg. p und ph.................................................................................... 53 § 47. Uridg. b ................................................................................................54 § 48. Uridg. b h ................................................................................................55 § § § §

49. 50. 51. 52.

b) Die Dentale. Uridg. / und t h .................................................................................... 55 Uridg. d ................................................................................................ 56 Uridg. d h ............................................................................................ 56 Das Hauchdissimilationsgesetz im Altindischen und Griechischen . 57

c) Die drei Gutturalreihen. § 53* Vorbemerkungen..........................................................................57 a) Die Palatale. § 54. Uridg. k und kh.....................................................................................58 § 55. Uridg. g ................................................................................................59 § 56. Uridg. gh ............................................................................................ 59

— VII — § 57. § 58. § 59.

ß) Die Velare. Seite Uridg.q und qh.......................................................................................60 Uridg. g ........................................................................................60 Uridg.gh .............................................................................................61

§ 60. §61. § 62. § 63. § 64§ 65.

γ) Die Labiovelare. Die Labiovelare im Germanischen................................................... 61 Die Labiovelare im Griechischen...................................................62 Uridg. q* undqMh........................................................................... 62 Uridg. g* ........................................................................................ 64 Uridg. g * k .....................................................................................64 Analogische Ausgleichungen in der Entwickelung der Labiovelare 66

4. Die indogermanischen Spiranten. a) Die indogermanischen j-L au te. § 66. Uridg.s ................................................................................................ 66 § 67. Uridg. z ........................................................................................68 § 68.

b) Die indogermanischen ^-Laute. Die þ-Laute.......................................................................................... 69

§ 68a. Einiges über den krimgotischen Konsonantismus...................... 69 5. Indogermanische Konsonantengruppen. § 69. Indogermanische Wandlungen in der Artikulationsart beim Zusam­ mentreffen von Verschlußlauten (mit Ausnahme der Verbindungen Dental 4 * D en tal).................................................................................70 § 70. Die indogermanischen Verbindungen / -f- t(h) undd + d{h) · · · 71 6. Der grammatische Wechsel. § 71. Der grammatische Wechsel im Urgermanischen und Gotischen.. . § § § §

72. 7374. 75.

73

7. Assimilation von Konsonanten. Die verschiedenen Arten der Assimilation....................................... 76 Regressive A ssim ilation.....................................................................76 Progressive Assimilation.....................................................................77 Fernassimilation von Konsonanten .................................................. 78

8. Dissimilation von Konsonanten. § 76. Ferndissimilation von Konsonanten.................................................. 78 § 76a. Weitere Veränderungen in Konsonantengruppen..............................80 9. Konsonantenschwund. § 77. Dissimilatorischer Schwund von K onsonanten................................ 80 § 78. Sonstiger Schwund von Konsonanten...............................................80 § 78a. Kürzung langer Konsonanten ........................................................... 82 § 79.

10. Einschiebung von Konsonanten. Urgerm. und got. Einschub von Konsonanten................................ 82

i l . Die Auslautsgesetze. 80. Die konsonantischen Auslautsgesetze im Urgerm.und Got. . . . 83 81. Die vokalischen Auslandsgesetze im Urgerm. und Got.......................89 82. Elision auslautender Vokale im got. S a n d h i....................................96 83. Kontraktion im got. S a n d h i............................................................. 97 84. Die Vokale der alten Mittelsilben mit Ausnahme der Nominal* komposition.................................................. 97 § 85. Der Auslaut des ersten Gliedes im Nominalkompositum..................97 § § § § §

VIII § §

12. Der Akzent. Seite 86. Der indogermanische, der urgermanische und der gotische Akzent 99 87. Die gotische S ilb en tren n u n g ............................................................ 104 D r i t t e r T e il. F o rm e n le h re .

§ §

§ § § § § § § §

I. Deklination der Substantiva. 88. Genera, Numeri, K a s u s ......................................................................... 105 89. Die Deklinationsklassen des Gotischen................................................. 105

90. 91. 92. 93. 94. 95. 96. 97.

Die Die Die Die Die Die Die Die

a) D ie v o k a lis c h e n Stäm m e. reinen ö - S t ä m m e ........................................................................ 106 ^ a -S tä m m e ..........................................................................................109 w ü-Stäm m e......................................................................................... u i femininen reinen ^-Stämme ..........................................................i n jö - S tä m m e ..........................................................................................112 w ö-Stäm m e......................................................................................... 113 /-Stäm m e............................................................................................. 113 « - S t ä m m e ......................................................................................... 115

b) D ie k o n s o n a n tis c h e n Stäm m e. § 98. Die Λ 7’- D eklination....................................................................................... 118 § 99. Die maskulinen und neutralen «« -Stäm m e............. 118 § 100. Got. manna 'Mensch, M a n n *............................................................ 122 § 101. Die /««-Stäm m e..................................................................................... 122 § 10 2 Die femininen « « -S tä m m e .................................................................. 122 § 103. Die femininen /«« -Stäm m e..................................................................... 124 § 104. Die femininen~ein-(= ?«-)Stäm m e......................................................... 124 § Í05. Die r-Stäm m e............................................................................................. 125 § 106. Die ««f-Stäm m e......................................................................................... 126 § 107. Reste der konsonantischen D e k lin a t io n ............................................. 127 § 107a. Zur Deklination der Fremdwörter und der fremden Eigennamen 131

§ 108. § 109.

2. Die Deklination der Pronomina. a) D ie P e rs o n a l- und P o sse s siv p r o n o m in a . Die Personalpronomina ......................................................................... 134 Die P ossessivpronom ina......................................................................... 138

b) D ie D e m o n s tr a tiv p r o n o m in a und d ie R e la tīv a . Das einfache Demonstrativpronomen sat so, þ a t a ...............................139 Das anaphorische Pronomen is, ita,s i ................................................142 Das zusammengesetzte Pronomen sah,söh, þ a t u h ........................... 144 Der defektive Stamm hi- 'd ie s e r * ......................................................... 145 Got. jains 'j e n e r * ..................................................................................... 145 Die Identitätspronomina silba 'selbst* und sama oder sa sama 'd erselb e*................................................................................................. 145 § 115. Das Relativpronomen saei, söei, þatei'welcher, welche, welches* 146 § 116. Das Relativpronomen izei 'welcher* . , .............................................. 146 § § § § § §

no. h i. h 2. 113. 114. 114a.

c) D ie I n te r r o g a tiv a . § 117. Das Interrogativum has 'w e r ? * ............................................... 147 § 118. Die Interrogativa haßar 'wer vonbeiden ?’ und harjis 'welcher?* 148 § II8a. Die adjektivischen Interrogativa hileiks *wie beschaffen?*, hēlaußs*, fern, helauda 'wie groß ? * . . . . .................................... 148

IX d) D ie I n d e fin it p r o n o m in a . Seite Die Pronomina 'irgend ein er*................................................................. 149 Got. haz-uh und towarjiz-uh 'jeder*..................................................... 149 Die Indefinita faaþaruh 'jeder von beiden*, ainhaþaruh'ú n jeder von beiden*.................................................................................................. 150 § 122. Got. sahazuh, saei (oder izei*) 'jeder, w elcher*.................................150 § 123. Das Indefinitum ainshun 'irgend e in e r * ........................................ 150 § 124. Die Indefinita ni mannakun und ni hashun 'niem and*.....................151

§ 119. § 120. § 121.

§ 125.

3. Die Deklination der A djektīva und Partizipia. Das 'starke* und das 'schwache* Adjektiv............................................. 152

§ § § §

Die Die Die Die

126. 127. 128. 129.

a) D ie D e k lin a tio n des s ta r k e n A d je k tīv a . adjektivischen reinen Λ-Stamme ..................................................... 153 y ^ -S tä m m e .......................................................................................... 155 f-Stäm m e.............................................................................................. 156 « - S t ä m m e ..........................................................................................157

§ 130.

b) D ie D e k lin a tio n d er s c h w a c h e n A d je k tīv a . Das schwache Adjektīva blinda m., blindô f., η.................................158

§ 131.

c) D ie D e k lin a tio n d e r P a r tiz ip ie n . Die Deklination der Partizipien............................................................. 159

§ § § §

132. 133. 134. 135.

Die Die Die Die

§ § § § §

136. 137. 138. 139. 140.

5. Die Bildung der Adverbia. Die adjektivischen Adverbia des P o s it iv s ...................................... 165 Die komparativischen und superlativischen A d v e r b i a ..................... 167 Die O rtsadverbien................................................................................ 169 Die Z eitad verbien .................................................................................171 Adverbia aus Substantiven und Adjektiven .....................................172

§ 141. § 142. § 143.

6. Die Numeralia. Die Kardinalia und O r d i n a l i a ........................................................ 173 Die krimgotischen K ard in alia..................................................................182 Sonstige Zahlarten......................................................................................183

§ § § §

144. 145· 146. 147.

7. Das Verbum. Genera Verbi, Modi, Tempora, Personen............................................. 184 Die Einteilung der idg. Konjugationen und Personalendungen . 186 Augment und R e d u p lik a tio n ................................................................. 187 Die Einteilung der gotischen V e r b a ..................................................... 187

§ § § § § § §

148. 149. I 50· 151. 152. 152. 152a.

A. D ie sta r k e n V e r b a . Die Flexion der starken V e r b a ............................................................. 188 Die Präsensbildung der starken Verba im G o tis c h e n ..................... 198 Die Bildung des starken Präteritums im G otisch en .........................206 Überblick über die ablautenden V e r b a ............................................. 210 I. Überblick über die reduplizierenden V e r b a ............................... 220 II. Überblick über die reduplizierend-ablautenden Verba. . . . 223 Die 'starken* Verba im Krimgotischen ............................................ 223

4. Die Kom paration der Adjektīva. regelmäßige Komparation..................................................................160 komparativischen Bildungen auf -uma und*tuma . . . . 163 Superlative auf -umist164 suppletive K o m p a r a tio n ................................................................. 164

B. D ie sc h w a ch e n V e rb a . § I 53· Das Präsens der ersten schwachen K l a s s e ........................................ 223 S 154·Das Präsens der zweiten schwachen Klasse.............................................234

X Seite

§ 155. Das Präsens der dritten schwachen K la s s e ...........................................239 § 156. Das Präsens der vierten schwachen K la sse ...........................................247 § 157. Die schwachen P rä te r ita ......................................................... 250 § 158. Das Participium praet. der schwachen Verba .................................. 258 § 159. Das Verbum gaggan 'g e h e n * ...................................................................260 § 160.

Die

C. D ie P r ä te r ito p r ä s e n tia . P räteritop räsen tia...................................................................260

D. D ie R e ste d er mi- K o n ju g a tio n , § 161. Die urgermanischen und die gotischen Reste der /«/-Konjugation 266 § 162. Das Verbum substantivum im 'ich bin* ..............................................267 § 163. Got. wiljau 'ich will*................................................................................... 269 § 164. § 165. § 166.

Die Das Die

E. D ie u m sc h rie b e n e n Z e itfo rm e n . A k tio n s a r te n ...........................................................................270 aktive F u t u r ........................................................................... 271 umschriebenen P a ssiv fo rm e n .............................................. 272

§ 167. § 168.

Die Die

'echten* und 'unechten* P räposition en ..............................273 einzelnen Präpositionen ...................................................... 273

§ § § §

Die Die Die Die

K o n ju n k tio n e n .......................................................................282 Negationspartikeln...................................................... F r a g e p a r tik e ln .......................................................................286 Interjektionen...........................................................................288

8.

9. 169. 170. 171. 172.

Die Präpositionen.

Konjunktionen und Partikeln. 286

Zur Schreibung. Akzentzeichen : ' Akut, ~ Zirkumflex, Gravis. Wegen des Zeichens ' im Altindischen s. S. XIII. Stehen in einem germanischen Worte ' und , so bezeichnet ' den Hauptton, ' den Nebenton. Quantitätszeichen: “ bezeichnet die Länge, z. B. ö\ die Kürze bleibt meist unbezeichnet ; in besonderen Fällen wird sie durch w ver­ deutlicht, z. B. ö. Qualitätszeichen: , bezeichnet weiten (offenen) Vokal, z. B . e ; e da­ gegen engen (geschlossenen), z. B. e. à bezeichnet einen dumpfen, zwischen a und o liegenden Laut, etwa wie in österreichischen Dialekten das a in Vater gesprochen wird. Nasalierungszeichen ist ( , z. B . o — franz. on. Über b und l· vgl. § 5 S. 11. V ist velarer (gutturaler) Nasal, wie deutsch ng in jung oder Engel ; n der entsprechende palatale Nasal. ' b ist labialer Spirant, bilabialer oder, wie nhd. wy labiodentaler. þ und b sind dentale Spiranten, wie engl. th\ þ ist stimmlos, b stimmhaft. χ und ζ sind gutturale (velare bzw. palatale) Spiranten; χ ist stimmlos wie ch in nhd. achy ich; $ stimmhaft. z = franz. z. š = deutsch sch. ž = franz. j . dz = engl. j y ital. g vor ey i. Hinter Konsonanten bezeichnet ' die mouillierte (palatalisierte) Aus­ sprache (/', /' usw.). . bezeichnet silbische, sonantische Aussprache; vgl. übei ψ . ny /, r § 5 S. ri. Λ ist das Zeichen für unsilbische Aussprache; vgl. über iy ^ § 5 S. 11. ü ber die Zeichen ky khy ģ, ghy q*y q*h, g#, g*h vgl. § 5 S. 12. Über shy zhyþhy bh sowie über p hy bh, thy dh in urindogermanischen Formen (= s + h y j + hy p + hy b-j-h usw.) s. § 5 S. 12.

Zu den fremden Alphabeten und zur Umschrift der fremden Alphabete. Über die gotische Schrift und die allgemein übliche Transkription ist § 4 zu vergleichen. Was das altisländische und die westgermanischen Alphabete angeht, so findet man nähere Angaben über den Konsonantismus § 44. Wir be­ schränken uns hier auf folgende Angaben. Das altisländische Alphabet : a b d ’b e f g h i k l m n o p r s t u v x y z þ o æ e . In den Runeninschriften kommt ein Zeichen (Y ) vor, das r transskribiert wird. Die Vokallänge wird durch einen 'A kut’ bezeichnet: á, i usw.; æ = f , o — ç, s. S. XI, 0 = Ö, y — ü, ey — eu. /, u vor Vokalen = /, #. η = n vor k, g. g ist 1. stimmhafter Verschluß­ laut (= nhd. g) im Anlaut, nach Nasal und in der Dehnung gg; 2. stimm­ loser Verschlußlaut (= k), wenn auf ng oder gg s oder t folgt; 3. stimm­ hafte Spirans (stimmhafter Reibelaut = 3, wie g in Tage in nord- und mitteldeutscher Umgangssprache) nach Vokal, /, r, l·, f ; 4. stimmlose Spirans (=. χ, wie ch in nhd. Sache), wo auf den Reibelaut ein s oder t folgt (z. B. dags ‘ Tages’, argt ‘ arges’). Die Aussprache als Verschluß-^ hat sich schon früh weiter ausgedehnt, f ist 1. stimmloser Reibelaut im Anlaut und neben stimmlosen Konsonanten; 2. sonst stimmhafter Reibelaut. Zunächst war es bilabial, später labiodental (vor s, t, þ [*, /?] hat es wohl die bilabiale Aussprache bewahrt), v war zunächst bilabialer, aber wohl schon um 1200 labiodentaler Spirant (= nordd. w) und fiel so mit dem stimmhaften f zusammen, þ = engl, stimmlosem th, l· = stimmhaftem, s. auch S. XI und S. 48. h war Hauchlaut, x = ks, z = ts (= nhd. z). R aus urgerm. z (= franz. z) ist von altem r (= urgerm. r), das seinerseits Zungenspitzenlaut ist, verschieden, aber nicht näher bestimmbar. Das althochdeutsche Alphabet : a b d (