Haltung, Zucht und Pflege des Viehs bei den Nomaden Ost- und Nordostafrikas: Ein Beitrag zur traditionellen Ökonomie der Wanderhirten in semiariden Gebieten [Reprint 2021 ed.] 9783112478301, 9783112478295

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Haltung, Zucht und Pflege des Viehs bei den Nomaden Ost- und Nordostafrikas: Ein Beitrag zur traditionellen Ökonomie der Wanderhirten in semiariden Gebieten [Reprint 2021 ed.]
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YE RÖFFE NTLICHUNGE N DES MUSEUMS FÜR VÖLKERKUNDE ZU LEIPZIG HEFT 21

HANS-GEORG SCHINKEL

HALTUNG, ZUCHT UND PFLEGE DES VIEHS BEI DEN NOMADEN OST- UND NORDOSTAFRIKAS Ein Beitrag zur traditionellen Ökonomie der Wanderhirten in semiariden Gebieten Mit 12 Tabellen, 1 Karte und 2 Übersichten

AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 1970

HERAUSGEGEBEN VON D E B DIREKTION REDAKTION: DR. B. TREIDE

Abschluß des Manuskriptes: 30. November 1968

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 Copyright 1970 by Museum für Völkerkunde Leipzig Lizenznummer: 202 • 100/161/70 Schutzumschlag : Rolf Kunze Karten: 1072/69 Herstellung: IV/2/14 VEB Wevkdruck, 445 Gräfenhainichen • 3353 Bestellnummer 2085/1/21 • ES 15 F EDV-Nr. 751 620 7

INHALTSVERZEICHNIS VORWORT

7

EINLEITUNG

9

I. D I E GRUNDLAGEN D E R NOMADISCHEN V I E H H A L T U N G

. . . .

1. Anthropogeographische Grundzüge der nomadischen Viehhaltung in Ostund Nordostafrika Das Verbreitungsgebiet (15). Landnutzung u n d Erwerbstätigkeit der Bevölkerung (16); Siedlungsdichte (22). Allgemeine Klimaverhältnisse (24); jährlicher Niederschlag (25); Unzuverlässigkeit der Regenfälle (26); Gang der Jahreszeiten (28). Weidewirtschaftliche Bedeutung der Höhenlagen (29); Landschaftsgliederung (30); Gewässer (30). Vegetative Verhältnisse (31).

15 15

2. Ethnisch-historischer Überblick Fünf Völkergruppen mit nomadischer Viehhaltung (33). Die Bedscha (34). Die Sudanaraber (37). Nomadenstämme in Eritrea (40). Die große Gruppe der Süd- oder Niederkuschiten (42): Afar und Saho (44), Somal (45) und Galla (47). Die Hamitoniloten (48).

33

3. Die Herdentiere — ihre Verbreitung, ihre Nutzung; Rassen und Schläge a) Allgemeine Probleme der Herdentierhaltung u n d Viehstatistik . . . . Der Standarddertraditionellen Viehzucht in Afrika (51), insbesondere ihre hauswirtschaftliche Orientierung (53). Der statistische Umrechnungsfaktor der Großvieh-Einheiten (54). Großvieh-Einheiten pro Einwohner (56); Viehdichte (56). Die Herdenformel (58); Variabilität der Bestockung (59). Natürliche Verbreitungsregulative der Herdentierhaltung (64); allgemeine Anpassungen des Nomadenviehs (65); kulturelle Verbreitungsregulative (66). Problematik der Viehrassen im Untersuchungsgebiet (67). b) Die Herdentiere im einzelnen Kamel (69). Rind (75). Esel (80). P f e r d (83). Ziege (86). Schaf (88). Das P h ä n o m e n einer vorrangigen oder ausschließlichen Kleinviehhaltung (91). Weniger verbreitete Nutztiere (93).

51 51

II. WEIDEGANG, HÜTEN UND FUTTERAUFNAHME

96

1. Arbeitsleistung schaft

und Arbeitsorganisation

der nomadischen

68

Produktionswirt-

2. Die Arbeitsteilung beim Hüten Die männliche Jugend t r ä g t die H a u p t l a s t des Hütegeschäftes (100); keine kategorische Arbeitsteilung (100). Einsatz von K i n d e r n (101). H ü t e n

96 100

3

durch Frauen und Mädchen (102). Die Rolle der älteren Männer (104). Verwendung von Sklaven (104), von Hörigen (105). Lohnarbeit (105). 3. Die quantitative Aufteilung

des Viehs im Nomadenbetrieb. Die Betriebs106

Das Optimum der nomadischen Produktion (106). Die vier Betriebsebenen (106). Korrekturen der Betriebsgröße: irreguläre (109), jahreszeitliche (110) und regionale (111); Verhinderung derartiger Korrekturen (111). Arbeitskräftezahl und betreute Viehzahl bei der Rinderhaltung (112), bei der Kamelhaltung (113), bei der Kleinviehhaltung (114). Beispiele der Orientierung auf das Optimum durch Abtrennung von Herdenanteilen und Arbeitskräften (115) bzw. durch deren Zusammenschluß (115). Richtwerte für optimale Herdengrößen (116). 4. Die qualitative Aufteilung des Viehs im Nomadenbetrieb. Familiensiedlungen und hochmobile Weidelager Gruppierung des Viehs nach biologischen und Leistungskategorien, insbesondere nach Jungtieren (118). Gruppierung nach Vieharten (120): Kamel-Betriebe (121); Kamel-Ziegen-Betriebe (123); Rinder-Betriebe und Rinder-Kleinvieh-Betriebe (125); Kleinvieh-Betriebe (126); EselBetriebe (128). 5. Erkundung Vieh

der

Weiden,

Orientierungsvermögen

und

Aufspüren

118

von 128

Wichtigkeit der Weideerkundung (128). Freizügigkeit der Nomadenbetriebe im Gebiet der landbesitzenden Einheiten (129). Organisation der Weideerkundung (130). Hervorragende Raumorientierung der Nomaden (131). Identifizierung von Spuren (133), besonders wichtig bei der Suche von abgeirrtem Vieh (134). 6. Die Weidepflanzen Beschränkung auf Naturweide (136). Jahreszeitliche Schwankungen ihres Nährwertes (137), dementsprechende Anpassungen der Herdentiere (139). Vielseitige Kenntnisse der Nomaden über Weidepflanzen (139). Spezifisches Weidefutter für die einzelnen Herdentierarten (140), vegetatives Aufsparen von Notzeitweide (140). Giftpflanzen (143). Heuschreckeneinfälle (144). Andeutungen eines Futteranbaus (145). Verfütterung von Pflanzen (145). Form und Funktion der Hirtenstäbe (147). Das Anlegen von Grasbränden (148). Milch und Durra als Kraftfutter (150).

136

7. Der jährliche Wirtschaftszyklus und die Notzeitweiden

151

Sieben Kategorien der Notzeitweide (151). Lokatives Aufsparen von Notzeitweide um die permanenten Brunnen (152), daneben vegatives Aufsparen (s. 140); die physiologische Tränkungs-Weide-Distanz (152). Notzeitweide in Höhenlagen (156); in periodisch austrocknenden Überschwemmungsgebieten (159). Stoppel-und Brachland weide (161). Horizontalverlagerung in Gebiete mit höheren Niederschlägen und daher besserer Weideausstattung (162). Trockenzeitlicher Wechsel der Klimazone (163). Irreguläre Maßnahmen zur Sicherung der Notzeitweide (164). 8. Der tägliche Wirtschaftszyklus Zwei Zyklen des Weideaustriebs und Melkens (165). Nachtweide (168). Der Tageszyklus bei Verlagerungen (169).

4

165

9. Beziehungen zwischen Hirt und Herde Das Herdenmaterial ist fügsam u n d wird gut behandelt (170). Leittiere (171). Yiehglocken (172). H ü t e h u n d e (174). Akustisches Signalsystem der H i r t e n gegenüber ihrem Vieh (175): Benamsung (175), Lautsysteme (176), Pfeifsignale (177) u n d Einreden auf die Tiere (178). Das Abweiden einer Flur (178). Nebenbeschäftigung der Hirten auf der Weide (179).

170

10. Bekämpfung von Raubwild I h r e wirtschaftliche Bedeutung (179). Löwen (181). Leoparden (183). H y ä n e n und Schakale (183). Reptilien (184).

179

11. Aufsichtsloses

184

Weiden

12. Die Salzversorgung Physiologische Bedeutung des Kochsalzes (185). Salzlecken (186). Salzweide (187). V e r f ü t t e r n von Salz u n d Salzgaben in das Tränkwasser (188). Brackwassertränke (190).

185

III. D I E WASSERVERSORGUNG UND DAS T R Ä N K E N

191

1. Die Arbeitsteilung beim Tränken Personale Arbeitsteilung (191): Jünglinge u n d Männer vorzugsweise beim Tränken eingesetzt (191), u. U. auch Frauen, Kinder oder Sklaven (192). Kommunale Arbeitsteilung (193).

191

2. Teiche und Wasserbecken P e r m a n e n t e Wasserbecken (195). Periodisch nutzbare Teiche Künstliche Wasserspeicher (197).

194 (196).

3. Das Tränken an Flüssen

199

4. Die Brunnen Episodische u n d p e r m a n e n t e Brunnen (202). Morphologische Brunnent y p e n (203). Geeignete Gebiete zur Anlage von Brunnen (203). Tiefe u n d Ergiebigkeit der B r u n n e n (204). Die alten, von Vorbewohnern errichteten Brunnen (205).

202

5. Die Anpassungen des Viehs an die mangelhafte Wassersorgung . . . . Die Fähigkeit, Durst zu ertragen (207). Häufigkeit des Tränkens beim K a m e l (208), beim R i n d (209), bei Schaf u n d Ziege (210), bei Esel u n d Pferd (211). Geringe Ansprüche an die Qualität des Tränkwassers (211). Große Beweglichkeit der Herdentiere (213).

207

6. Der Tränkprozeß Tränkvorbereitung u n d Regelung der Tränkabfolge (214). Die Tränktröge (215). Die Schöpfgefäße (216). Arbeitsmannschaften (217). Arbeitsgesänge (219). Kontrolle der zu tränkenden Tiere (220). Normale Tränkzeit u m die Mittagsstunde (221), N a c h t t r ä n k e in besonderen Fällen (222).

214

7. Der Arbeitsaufwand

222

beim Tränken

IV. D I E U N T E R B R I N G U N G D E R H E R D E N T I E R E

228

1. Freies Lagern, Anpflocken und Fesseln Lagern im Freien (228). Fesseln des Viehs (229). Anpflocken oder Anbinden (230).

228

5

2. Das Einpferchen, Einkralen und in Ställen Unterbringen Motive f ü r eine geschlossene Unterbringung des Viehs (231). Viehställe (231). Pferche (232). Umwallung der Siedlung - Kral (233). N a c h Besitz getrennte Unterbringung des Viehs (234). U n t e r k ü n f t e der Jungtiere (234). Reinigung der Siedlung (236). Anfertigung der Siedlungswälle, verwendetes Material (236).

231

V. D I E ZUCHT

239

Das allgemeine Wirtschaftsziel der Nomaden (239). Künstliche Zuchtwahl auf Vatertiere beschränkt (240); Zusammensetzung der Herden nach Alter u n d Geschlecht (240); irrationale Zuchtziele (242); rationale Zuchtziele (243). Die P a a r u n g (244). Die Geburt (246). Kastration (247). Reproduktionsrate (248). Langsames W a c h s t u m des Viehs (249). L a k t a t i o n u n d Melkung (250). Künstliche E r n ä h r u n g von Jungvieh und „Ammenpflege" (251). VI. H E I L E N U N D V O R B E U G E N

253

Niedriges Niveau der Veterinären Behandlung (253). Zahlreiche Viehkrankheiten (253). Vorbeugung, einschließlich I m p f u n g (255). Magische P r a k t i k e n (256). B e k ä m p f u n g von parasitären Insekten (257). Verhalten bei Seuchen (257). Wundbehandlung (259), insbesondere das Ausbrennen (260). Infusionen (261). Sonstige Heilmethoden (261). VII. U R S A C H E N U N D Z I E L E D E R V E R L A G E R U N G E N

263

V E R Z E I C H N I S D E R T A B E L L E N IM T E X T

268

LITERATURVERZEICHNIS

269

ANHANG

285

Übersicht 1: Kulturelle Verbreitungsregulative von Herdentieren in Ostund Nordostafrika

287

Ubersicht 2: Beweglichkeit u n d Transportleistung der N o m a d e n u n d ihres Viehs (eine Zusammenstellung von Faktenmaterial)

295

Quellenverzeichnis zu Tabelle 8

300

BEILAGE K a r t e : N o m a d e n s t ä m m e in den L ä n d e r n Ost- u n d Nordostafrikas (ethnische Übersichtskarte, gezeichnet vom Verfasser) Tabelle 5 a : Traditioneller jährlicher Wirtschaftszyklus der nördlichen Inland-Somal (mit Kartenskizze). Tabelle 8: Natürliche Grundlagen der Nomadenwirtschaft repräsentativer H i r t e n s t ä m m e in den L ä n d e r n Ostund Nordostafrikas (1 u. 2). Tabelle 9: Die Verbreitung der wichtigsten Herdentierarten bei Nomaden Ost- und Nordostafrikas. Tabelle 10: Viehstatistik von Nomadengruppen im Verhältnis zur Personenzahl — Umrechnung auf Großvieh-Einheiten (GV). Tabelle 11: Viehstatistik afrikanischer u n d außerafrikanischer Länder im Verhältnis zu Einwohnerzahl u n d Landesfläche — U m r e c h n u n g auf Großvieheinheiten (GV).

6

VORWORT

Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung einer Dissertation, die der Verfasser im Oktober 1966 a n der Philosophischen F a k u l t ä t der Karl-MarxUniversität Leipzig vorlegte. Durch Berücksichtigung einer Anzahl wichtiger Neuerscheinungen k o n n t e sie f ü r den D r u c k erweitert u n d auf den neuesten S t a n d gebracht werden. „ H a l t u n g , Zucht u n d Pflege des Viehs bei den Nomaden Ost- u n d Nordostafrikas" ist ein Beitrag zur wirtschaftsethnologischen Grundlagenforschung, wie sie seit J a h r e n a m Julius-Lips-Institut f ü r Ethnologie u n d vergleichende Rechtssoziologie betrieben wird. Die ersten Anregungen hierzu erhielt der Verfasser während seines S t u d i u m s a n diesem I n s t i t u t von 1958 bis 1962. F r a u Prof. Dr. habil. E v a Lips, ihrerzeit Direktor des Julius-Lips-Instituts, d a n k t der Verfasser f ü r die wissenschaftliche B e t r e u u n g einer Aspirantur, die ihm am I n s t i t u t f ü r Anthropologie u n d Völkerkunde der Friedrich-SchillerUniversität J e n a von 1962 bis 1965 gewährt wurde. I n diesen J a h r e n wurde das Material f ü r die Dissertation zusammengetragen u n d ausgewertet. I n J e n a stand dem Verfasser in der Persönlichkeit von H e r r n Prof. Dr. Bernh a r d Struck ein Spezialist der Afrika-Ethnologie m i t R a t u n d T a t zur Seite, d e m sein tiefempfundener D a n k gilt. Einerseits v e r d a n k t er seinem großen Wissen manche Anregung f ü r seine Arbeit, andererseits s t a n d ihm in seiner umfangreichen Privatbibliothek ein einzigartiges Quellenmaterial zur Verfügung. Ebenso ist a n dieser Stelle H e r r n Doz. Dr. habil. H e r b e r t Bach zu danken, dem D i r e k t o r des J e n a e r Instituts, der dem Verfasser vorzügliche Arbeitsmöglichkeiten bot u n d ihm seine persönliche U n t e r s t ü t z u n g nie versagte. H e r r n Prof. Dr. habil. Otto Rosenkranz, Direktor des I n s t i t u t s f ü r Agrarökonomik der Karl-Marx-Universität, wird gedankt f ü r wertvolle Hinweise, die dieser in seiner Eigenschaft als Zweitgutachter der Dissertation dem Verfasser gab. Aus zahlreichen Diskussionen mit Mitarbeitern des Julius-Lips-Instituts, insbesondere m i t H e r r n Dipl.-Ethn. Wolfgang Liedtke, ergaben sich wertvolle Anregungen. Die E h e f r a u des Verfassers, F r a u Dipl.-Afrikanist Ursula Schinkel, u n t e r s t ü t z t e ihn während des ganzen Werdegangs der Arbeit u n d half vor allem bei der Literaturbeschaffung u n d bei wissenschaftlichen K o r r e k t u r a r b e i t e n .

7

EINLEITUNG

Eine zusammenfassende Studie über die Wanderweidewirtschaft in Ost- und Nordostafrika oder über einzelne Züge aus dem Wirtschaftsleben der dortigen Nomaden ist bisher noch nicht erschienen, obwohl es sich beim Nomadismus um eine der weitverbreiteten Wirtschaftsformen der Alten Welt handelt. I n der vorliegenden regionalen Untersuchung, mit der der Verfasser einen Beitrag zur wirtschaftsethnologischen Grundlagenforschung leisten möchte, können nur Teilgebiete der Wirtschaftsführung berücksichtigt werden. Es wird der primäre Bereich des Produktionsprozesses dargestellt: die Futter aufnähme (der Weidegang und das Hüten des Viehs), die Wasserversorgung und das Tränken, die Unterbringung, die Zucht und die Krankheitsbekämpfung. Das Interesse an diesen Fragen der traditionellen Viehwirtschaft ist nicht auf die Völkerkunde beschränkt, sondern dürfte auch bei Tropenlandwirten (Agrarökonomen, Viehwirtschaftlern), Veterinärmedizinern, Haustierkundlern, ökonomischen Geographen, Wirtschaftswissenschaftlern und Historikern vorhanden sein, überhaupt bei allen, die direkt oder indirekt mit Problemen des Nomadismus in Ost- und Nordostafrika in Berührung kommen. — Die aufgeschlüsselte Gliederung der vorliegenden Arbeit vermittelt den schnellsten Überblick über die hier gestellten Aufgaben. Um den Rahmen einer Dissertation nicht zu sprengen, wurde der sekundäre Bereich der Nomadenwirtschaft aus der Untersuchung ausgeklammert 1 : die Gewinnung, Verarbeitung und Verteilung von Nahrur gsmitteln und Rohstoffen tierischer H e r k u n f t ; Trinkwasserversorgung und Haushaltsführung, Kleidung und Wohnung der Nomaden; die Ergänzui gswirtschaft (Bodenbau, Sammelwirtschaft) und der Handel; weiterhin soziale Fragen wie die Sozialorganisation der Nomaden und die Besitzverhältnisse an Vieh, Weideland und Tränkstellen. Eine Typologie der nomadischen Wirtschaftsform konnte hier noch nicht versucht werden. Im Gegensatz zu den globalen Studien einer größeren Anzahl von Ethnologen und Haustierforschern ( H A H N , P . W. S C H M I D T , B E N S C H , F L O R , B O E T T G E R , P O H L H A T J S E N , D I T T M E R U. a.) befaßt sich die vorliegende Unter1

Verfasser hat die Probleme der Beschaffung vegetabilischer Nahrung (Bodenbau, Sammelwirtschaft, Handel u. a.) bei den Nomaden Ost- und Nordostafrikas in einer besonderen Veröffentlichung behandelt ( S C H I N K E L , 1968). Eine weitere Arbeit, „Bemerkungen zum Tränk- und Weiderecht der ost- und nordostafrikanischen Nomaden", ist im Druck und erscheint 1970 im Jahrbuch des Museums für Völkerkunde Leipzig.

9

suchung nur am Rande mit kulturgeschichtlichen Fragen des Nomadismus (Domestikation der Herdentiere, Beziehungen zwischen geistiger Kultur und Viehhaltung, universalgeschichtliche Einordnung des Nomadismus in die Entwicklung der Wirtschaft, Ethnogenese von Hirtenvölkern usw.). Teilerergebnisse derartiger Forschungen wurden, sofern sie das Untersuchungsgebiet oder Gesamtafrika betreffen und von Bedeutung für den Produktionsprozeß der Nomaden sind, in dieser Arbeit berücksichtigt. Auf Vergleiche mit der Nomadenwirtschaft außerhalb Ost- und Nordostafrikas wurde verzichtet, ebenso auf eine Gegenüberstellung von nomadischer und stationärer Viehwirtschaft (wie sie sich z. B. bei östlichen Bantu, den Nuba und bei zahlreichen Stämmen in Äthiopien findet). Probleme des modernen Wirtschaftswandels, die z. B. R . H E B Z O G untersuchte ( 1 9 5 6 und 1 9 6 3 ) , werden in dieser Arbeit nicht behandelt, es sei denn, sie werfen ein Licht auf die traditionelle Wirtschaftsführung. Der erste Hauptabschnitt behandelt die drei Voraussetzungen der nomadischen Viehhaltung: Umwelt — Mensch — Herdenvieh. Folgendes sei hier vorausgeschickt. Das Untersuchungsgebiet gehört zur Zone der Trockensavannen, Trockensteppen und Halbwüsten und hat eine Fläche von ca. vier Millionen Quadratkilometern. Hier leben (oder lebten bis vor kurzem) etwa 4—6 Millionen Menschen als Nomaden, die sieben verschiedenen Stammesgruppen angehören (Bedscha, Sudanaraber, Nomaden mit Tigre- oder Agausprachen in Eritrea, Afar, Somal, Galla und Hamitoniloten). Die nahrungsliefernden Herdentiere sind Kamele, Rinder, Ziegen und Schafe. Eine gewisse Einheitlichkeit der natürlichen Umwelt drängt die materielle Kulturentwicklung sowie Grundzüge der Wirtschafts- und Sozialstruktur von Nomaden heterogener Stämme und Völker in eine gemeinsame Richtung (kulturelle Konvergenz); darüberhinausgehende, differenziertere Züge der Kultur sind aber vom Wirtschaftsleben weitgehend unabhängig. In vielen Fällen weist die Wirtschaft innerhalb bestimmter Stämme und Kulturgemeinschaften eine starke Variabilität auf (Unterschiede im Herdenbestand, in der nomadischen Beweglichkeit, in der Ergänzur. gswirtschaft usw.). Diese Einheit in Vielfalt ist charakteristisch für den Komplex der nomadischen Viehhaltung in Ost- und Nordostafrika und rechtfertigt Auswahl und Begrenzung dieses Untersuchungsgebiets. Unter Nomadismus ganz allgemein (griech.: nemein, weiden) versteht der Verfasser nicht nur die extreme Form einer sehr beweglichen Kamelhaltung ohne Bodenbau, sondern alle Formen und Abstufungen einer Viehwirtschaft, die die beschränkte Kapazität der Naturweiden, Wasserstellen und unter Umständen auch Salzvorkommen hauptsächlich durch planmäßige Verlagerur, gen der Mehrzahl der Herdentiere, doch nicht unbedingt auch der Mehrheit der viehbesitzenden Bevölkerungseinheit, ausgleicht, unabhängig davon, welche Rolle der Bodenbau oder andere Formen der Ergänzungswirtschaft spielen. Definitionen des Nomadismus, die den schwer faßbaren Stammesbegriff einbeziehen 2 , eine große Zahl von Verlagerungen voraussetzen oder das 2

Zum Beispiel sieht RICHTHOFEN (1908) „in der oftmaligen Veränderung des Wohnsitzes als Eigenschaft eines ganzen Volksstammes" ein Hauptmerkmal des Nomadismus (zitiert bei HEBZOG, 1956, S. 210), ebenso MEBNEK. (1937, S. 7).

10

Fehlen des Bodenbaus betonen, hält der Verfasser für zu eng. Derartige Faktoren sind zwar von Wert für die Typologie der Wirtschaftsführung des Nomadismus, sind aber irrelevant für das Wesen des Nomadismus überhaupt. Hier haben wir eine hochgradig naturabhängige und existenzgefährdete, großräumig operierende, wenig differenzierte Produktionswirtschaft vor uns, hauptsächlich für den Eigenbedarf, mit großer Wertkonzentration im Produktionsmittel Vieh, sehr schwach entwickelter Vorratswirtschaft und mit bemerkenswerter Armut an Produktionsinstrumenten und anderen materiellen Kulturgütern, doch mit hochentwickelter Arbeitsorganisation. Wesenszüge der Nomaden sind planvolles Handeln, körperliche Beweglichkeit, Selbstbewußtsein, Konservatismus, kriegerischer Sinn und Genügsamkeit. Eine gründliche Untersuchung der Wirtschaftsführung verschiedenster Nomadengruppen ergibt, daß dem Nomadismus, trotz mancher raubwirtschaftlich-parasitärer Züge und der Geringschätzung der körperlichen Arbeit, Plan- und Ziellosigkeit fremd ist — er stellt eine Existenzgrundlage dar wie andere Wirtschaftsformen auch. Gemessen an der Beschränktheit der Produktionsmittel und der Vielzahl produktionsgefährdender Faktoren erreichen die Nomaden beachtliche wirtschaftliche Leistungen, wie beispielsweise eine Expertenkommission der Vereinten Nationen betonte, die längere Zeit in Somaliland weilte: 3 „ W i t h even a casual study of their livestock production methods and their methods for handling their tribal grazing grounds, one cannot help but be impressed by the quality of primitive management devised to endure the conditions of seasonal shortages of rain, lack of water, livestock disease and periodic sustained drought that are characteristics of Somaliland." S C H I C K E L E S Werk über die Weidewirtschaft in den Trockengebieten der Erde ( 1 9 3 1 ) war in mancher Hinsicht anregend für die wirtschaftsethnologischen Fragestellungen der vorliegenden Arbeit, doch hat er in dieser Studie das Untersuchungsgebiet kaum behandelt und sich zum großen Teil marktwirtschaftlichen Problemen sowie der Seßhaftwerdung und Akkulturation gewidmet. Erst in den letzten zwölf Jahren erschienen die fünf Hauptquellen der vorliegenden Arbeit, denen immer mehrjährige Feldforschung zugrunde liegt: G U L L I V E E über J i e und Turkana ( 1 9 5 5 ) , L E W I S über die Nord-Somal ( 1 9 6 1 ) , H A B E R L A N D über die Galla Südäthiopiens ( 1 9 6 3 ) , S P E N C E R über die Samburu ( 1 9 6 5 ) und C U N N I S O N über die Humr-Baggara ( 1 9 6 6 ) . Derartige Standardwerke und Monographien sind nicht nur durch die Materialvermittlung über die betreffenden Stämme von unschätzbarem Wert, sondern sie öffnen auch den Blick für parallellaufende Probleme bei anderen Stämmen, über die oft nur weitverstreute, knappe, bruchstückhafte Informationen von Nichtethnologen zur Verfügung stehen. Weiterhin sind hervorzuheben die in den Zeitschriften „Sudan Notes and Records" (Khartoum) und „Tanganyika Notes and Records" (Daressalam) erschienenen Artikel und Stammesmonographien sowie die bisher veröffentlichten einschlägigen African Surveys ( G U L L I V E R und H U N T I N G F O R D über die zentralen bzw. südlichen Hamitoniloten, beides 1 9 5 3 , und L E W I S über Somal und Afar, 1 9 5 5 ) . Die Auswertung der übrigen Literatur bot große 3 T R U S T T E R R I T O R Y , 1 9 5 2 , S. 1 1 3 ,

121.

11

Schwierigkeiten. Robert MÜLLERS kritische Worte, die er seinem 1903 erschienenen Werk über die Wirtschaftstiere der Tropenländer vorangestellt hat, sind heute leider immer noch aktuell (sie beziehen sich auf die geographische Verbreitung der Nutztiere) : 4 „Wenn m a n die zahlreichen Reisewerke durchblättert, so findet man in ihnen fast ausschließlich nur ganz spärliche Mitteilungen über diesen höchst lehrreichen Gegenstand. D e n n über alles andere berichten die Beisenden ausführlicher als über die Art, Verwendung und Haltung der Nutztiere, die sie auf ihren Entdeckungsfahrten antreffen. Darum sind aber die darauf Bezug habenden Aufzeichnungen nicht bloß äußerst lückenhaft, sondern auch schwer und mühsam zu beschaffen, da sie in zahlreichen Schriften über Forschungswesen und Länderkunde verstreut sind."

Tatsächlich scheint für manche ein wissenschaftliches Tabu auf der Herdentierhaltung zu liegen, zumindest sehen viele Reisende diesen Forschurgsg€ genstand als banal an, am Rande liegend, als etwas, das kein besonderes Interesse verdient. Durch den Mangel an ethnologischen Arbeiten und die Vielschichtigkeit der Thematik mußte der Verfasser auch auf Veröffentlichungen von Regierungsstellen, Privatreisenden, Offizieren, Händlern, Historikern, Veterinärmedizinern, Farmern, Entdeckungsreisenden, Künstlern, Biologen, Missionaren, Wirtschaftswissenschaftlern, Philologen usw. usw. zurückgreifen. Die Ausführui gen mancher Berichterstatter, so verschieden nach Interessengebiet und Bildurgsgrad, Herkunft und Beruf, zeugen nicht selten von mar gelhafter Beobachtui g. Sie enthalten Übertreibungen und Vorurteile, sind urgenau, subjektiv, widerspruchsvoll, willkürlich in der Auswahl der Merkmale, oder sie berücksichtigen nicht die Viehrassen, die Jahreszeit, die Lokalität, lassen den Leser über die ethnische Zugehörigkeit der Hirten im unklaren, verschweigen, ob sich die Angaben auf nomadische oder stationäre Viehzüchter eines bestimmten Stammes beziehen usw. Ein grundsätzlicher Mangel der meisten Quellen ist auch das Fehlen quantitativer Angaben. Es ist höchst erstaunlich, wie selten Augerzeugen der Nomadenwirtschaft eine Herde oder die Mitglieder einer Lokalgruppe zählen, den Arbeitsgang im Tageszyklus erläutern, Viehverluste festhalten, Angaben über die Beweglichkeit der Herdentierarten machen, erforderliche Weideflächen und aufgenommene Futtermengen abschätzen, Gewicht und Körpergröße von Herdentieren angeben usw., obwohl man doch in vielen Fällen diese Fragen beantworten könnte. Trotz dieser Schwierigkeiten und Mäi gel ist eine Erfassung und Auswertung des weitverstreuten Materials notwendig. Eine wirkungsvolle Quellenkritik kann nur bei sehr breiter Materialaufrahme einsetzen. Um die Aussage zu objektivieren, hat sich der Verfasser um Quantifizierung des Materials bemüht, d. h. er hat wenn immer möglich Zahlen-, Mengen-, Maß- und Gewichtsangaben verarbeitet. Ein großer Teil des statistischen Materials kam in Anhang und Beilage. Großer Wert wurde auf Ortsbezeichnungen sowie auf die Namen von Volksgruppen, insbesordere von Stammesuntergruppen, gelegt, um die intratribale Variabilität der Wirtschaft erfassen zu können. Um die vorliegende Arbeit zu einem brauchbaren Werk 4 1 9 0 3 , S. 1. V g l . SCHICKELE, 1 9 3 1 , S . I V , 9 0 , 9 5 ,

12

97.

völkerkundlicher Sekundärliteratur zu machen, wurden Übersichtlichkeit, gute Gliederung und Bildhaftigkeit der Darstellung sowie zahlreiche Literaturbelege angestrebt. Die Anmerkungen sollen den Aussagewert des vermittelten Materials erhöhen und ungerechtfertigte Verallgemeinerungen verhindern, da ja die meisten Informationen von verschiedenen Autoren und aus verschiedenen Zeitabschnitten stammen. Die Darstellung ist phänomenologisch, nicht tribal angeordnet. Sie erfolgt vorzugsweise im grammatischen Präsens, ohne daß hieraus das Vorhandensein der betreffenden Merkmale bis zum heutigen Tage ableitbar ist. Einzelbelege über einen Sachverhalt werden der besseren Übersicht halber im Text und oftmals auch in den Anmerkungen vom Norden des Untersuchungsgebietes nach Süden aufgezählt. Der Verfasser hat sich bemüht, ohne vorgefaßte Meinungen und Theoreme eine umfangreiche Literaturauswertung vorzunehmen.

13

f. DIE GRUNDLAGEN DER NOMADISCHEN VIEHHALTUNG

1. Anthropogeographische Grundzüge der nomadischen in Ost- und Nordostafrika5

Viehhaltung

Die Zone der Trockensavannen, Trockensteppen und Halbwüsten in Ost- und Nordostafrika ist eines der wichtigsten Verbreitungsgebiete der nomadischen Viehhaltung. Politisch gesehen gehören folgende Länder oder Teilgebiete dieser Länder zum Untersuchungsgebiet: die Vereinigte Arabische Republik, d . h . Ägypten (im Südostteil), die Republik Sudan (auch kurz Ostsudan genannt ; mit Ausnahme der Zone südlich des Bahr el Arab und Bahr el Ghazal), Äthiopien (Eritrea, abessinischer Graben mit seinen Randzonen, die Steppen im Süden sowie Ogaden im Osten), die gesamte Republik Somalia (oder Somaliland), die Afar- und Issa-Küste, der größte Teil Kenias, sowie Uganda (im Nordostteil) und Tansania (mit seiner nördlichen Steppenzone). Die im Gradnetz am weitesten vorgeschobenen Landschaften sind im Norden Oberägypten (25° nördlicher Breite), im Westen Darfur (25° östl. v. Gr.), im Osten die MigiurtirJ i bis zum Kap Guardafui (ca. 50° östl. v. Gr.) und im Süden die größtentsils im abflußlosen Rumpfschollenland Tanganjikas gelegene Masaisteppe (bis 6° südl. Br.). Die Nachbarschaft des Untersuchungsgebietes mit dem Nahen und Mittleren Osten ist kulturgeschichtlich bedeutsam (Verbreitung von Herdentieren, Ausbreitung der Araber, orientalische Märkte und Urbanisationszentren, Handelsbeziehungen mit Ägypten, Arabien und Indien, Islamisierung, Transit von Mekkapilgern aus dem westlichen Afrika u. a. m.). In diesem Raum mit nomadischer Weidewirtschaft — er umfaßt schätzungsweise vier Millionen Quadratkilometer — herrschen zumeist semiaride Klimaverhältnisse; die ariden und noch mehr die semihumiden Klimazonen sind beschränkt. Obwohl unter semiariden Klimaverhältnissen die Verdunstung in der Jahressumme die Menge der Niederschläge übertrifft, herrscht doch in weniger als sechs Monaten Humidität (Feuchtigkeitsüberschuß).111 Für den Ostsudan beispielsweise charakterisiert J . H. S C H U L T Z E 7 , indem er 5

Dieser Abschnitt wird vielfach ergänzt durch Tabelle 8 „Natürliche Grundlagen der Nomadenwirtschaft repräsentativer Hirtenstämme Ost- und Nordostafrikas" in der Beilage. Auf den S. 300—302 findet sich eine Literaturzusammenstellung zu dieser Tabelle.

11

HANDBUCH

DES

GEOGRAPHISCHEN

WISSENSCHAFT,

1930,

S. 26.

NEEF,

1962,

S. 5 1 8 .

? 1963, S. 93.

15

„mit allem V o r b e h a l t " einen j ä h r l i c h e n Niederschlagsbereich zwischen 300 u n d 1 0 0 0 m m e r f a ß t 8 , 4 7 % als s e m i a r i d ; d e m g e g e n ü b e r w e r d e n 4 4 % d e r Staatsfläche als arid u n d 9 % als F e u c h t r a u m bezeichnet. K e n i a ist auf 7 5 % der F l ä c h e semiarid ( S W Y N N E R T O N , B A K E R ) . 9 Die J a h r e s z e i t e n im U n t e r s u c h u n g s gebiet sind hygrisch, d. h. sie w e r d e n d u r c h d e n Wechsel v o n Trocken- u n d Regenzeiten b e s t i m m t ; die j ä h r l i c h e n Niederschläge b e t r a g e n g r ö ß t e n t e i l s 200 bis 600 m m , selten m e h r als 750 m m . D e n Bereich zwischen 200 u n d 400 m m J a h r e s n i e d e r s c h l a g c h a r a k t e r i s i e r t O ' C O N N O R in d e n drei o s t a f r i k a n i s c h e n L ä n d e r n als die Zone des N o m a d i s m u s . 1 0 D a s eigentliche H o c h l a n d v o n Äthiopien, d a s einer niederschlagsreichen K l i m a z o n e a n g e h ö r t u n d dessen H o c h w e i d e n in d e r D e g a (um 3000 Meter) f a s t ausschließlich v o n n i c h t n o m a d i s c h e n V i e h z ü c h t e r n g e n u t z t werden, wird m i t A u s n a h m e d e r oben a u f g e f ü h r t e n L a n d s c h a f t e n a u s u n s e r e r U n t e r s u c h u n g a u s g e k l a m m e r t . A u c h d a s westliche N a c h b a r g e b i e t Ä t h i o p i e n s soll u n s hier nicht weiter interessieren; es schließt sich Z e n t r a l a f r i k a a n u n d wird w e i t a u s besser b e r e g n e t als die nordöstlichen, östlichen u n d südlichen N a c h b a r l ä n d e r ; hier leben t e i l n o m a d i s c h e N i l o t e n 1 1 oder S u d a n n e g e r m i t s t a r k e r B o d e n b a u k o m p o n e n t e . Hingegan ist die V i e h h a l t u n g weiter südlich i m K a r a m o j a - D i s t r i k t N o r d o s t - U g a n d a s , der als Ü b e r g a n g s z o n e zwischen semiariden u n d s e m i h u m i d e n Verhältnissen a n z u s e h e n ist, U n t e r s u c h u n g s g e g e n s t a n d . I n e n g e m Z u s a m m e n h a n g m i t d e n k l i m a t i s c h e n Gegegebenheiten in Ost- u n d N o r d o s t a f r i k a stehen Landnutzung u n d Erwerbstätigkeit, i n d e m ein b e a c h t l i c h e r P r o z e n t s a t z der G a s a m t b e v ö l k e r u n g d e r einzelnen L ä n d e r b e i m h e r k ö m m l i c h e n S t a n d d e r P r o d u k t i v k r ä f t e eine n o m a d i s c h e Lebensweise zu f ü h r e n g e z w u n g e n ist. N a c h A n g a b e n des P r o d u c t i o n Y e a r b o o k 1964 d e r F A O (Food a n d Agriculture Organization of t h e U n i t e d N a t i o n s ) 1 2 ergeben sich die i n d e r f o l g e n d e n Tabelle 1 (S. 17) a u f g e f ü h r t e n P r o z e n t v e r h ä l t n i s s e d e r F l ä c h e n s t a n d a r d i s i e r t e r L a n d t y p e n (in 1000 ha). I n dieser Tabelle 1 f e h l t eine R u b r i k des d u r c h N o m a d e n v i e h b e w e i d e t e n L a n d e s . D a s ist in A n b e t r a c h t d e r Schwierigkeit der s t a t i s t i s c h e n E r f a s s u n g des 8

Der absolute jährliche Niederschlag ist zwar ein wichtiger Anhaltspunkt zur Einschätzung semiarider Verhältnisse, aber doch nur ein Faktor unter anderen. (Einstrahlung in Abhängigkeit von der Bewölkung, Temperatur, Verdunstung, Bodenverhältnisse, Verteilung der Niederschläge im Jahreszyklus usw.).

9

SWYNNEBTOST,

1954,

S . 7. B A K E R , O. J . , S . 1 2 , 2 0 . V g l . WELTHANDBTTCH,

1962,

S. 400. 10

1966, S. 225. Die Ausklammerung der Niloten und Präniloten erfolgt aus rein praktischen und geographisch-regionalen Gründen, nicht von der inhaltlichen Seite her. Der Verfasser hat die hier verbreitete Wanderweidewirtschaft mit Bodenbaukomponente, die auch im Untersuchungsgebiet des öfteren vorkommt (s. S. 21) als

11

komplexwirtschaftliches

12

Viehpostensystem

definiert.

DAVIES

(1966,

S. 198)

bezeichnet die Viehwirtschaft z. B. der Dinka und Nuer sowie der Ingassana aus „Nilotic Nomadism" bzw. „Prenilotic Nomadism". B ABB OUR (1961) bringt in seinem Sudan-Handbuch Kartenskizzen mit Verlagerungsrouten dieser Volksgruppen. Rome 1964, S. 6f.

16

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IN eo (N OS OS >0 OS OS 0 e8 FUCHS,

1935,

S. 122. - RAYNE,

109 POLLERÀ, 1 9 3 5 , S . 2 2 1 . 111

1918,

S . 2 6 2 . BARTON, 1 9 2 1 ,

T u r k a n a , S. 2 0 7 .

HEBZOG, 1 9 6 1 , S . 1 6 .

ATLAS NARODOV MIKA, 1 9 6 4 , S . 1 4 6 .

112 R O S S I N I , 1 9 4 7 , S . 8 3 0 . NA KLUNZINGER,

1 8 7 7 , S . 2 4 9 . H A R T M A N N , 1 8 7 9 , S . 1 9 6 . - MURDOCK, 1 9 5 9 , S . 3 1 5 .

HIRSCHBERG, 1 9 6 2 , S . 1 8 5 . I " NEWBOLD, 1 9 3 5 , S. 161. IIS SANDARS, 1 9 3 5 , S . 2 1 5 . N E W B O L D , 1 9 3 5 , S . 1 6 2 . NE ROSSINI, 1 9 4 7 , S . 8 3 7 . IL' POLLERÀ,

1 9 3 5 , S . 2 3 2 . R O S S I N I , 1 9 4 7 , S . 8 3 9 . ULLENDORFF, 1 9 6 1 , S . 3 4 .

II« N E W B O L D ,

1935,

S. 141.

MUNZINGER,

1872,

S. 204.

ROSSINI,

1956,

S. 238.

BUDGE,

1947,

S. 8 4 0 .

AFRICA ORIENTALE ITALIANA, 1 9 3 8 , S . 8 1 . NA POLLERÀ, 1 9 3 5 , S . 2 2 1 , 2 1 3 . 120 MURDOCK, 1 9 5 9 , S . 3 1 8 . 121 HIRSCHBERG, NEWBOLD,

1962,

S. 184.

122 ROSSINI, 1 9 4 7 , S . 8 3 1 . 123 1 9 3 7 , S . 1 3 7 .

34

GUIRGUIS,

1907,

S. 175.

1 9 3 5 , S. 141, 1 4 6 f . ROSSINI, 1 9 4 7 , S. 8 3 0 . BAUMANN, 1 9 4 0 , S . 2 3 2 .

liehe m i t d e n B e n i A m e r als wichtigstem S t a m m . A u c h A. PAUL 124 c h a r a k t e r i siert die B e d s c h a als „a Hämito-Semitic people who are divided into two main groups — a southern one of purer Hamitic strain, but speaking a Semitic language (Tigre), who has only very recently emerged from an agelong serfdom, and a northern one less pure in blood, but speaking a Hamitic language (Beja) and displaying typical Hamitic characteristics." Die S o z i a l s t r u k t u r d e r beiden K o m p l e x e weist s t a r k e Unterschiede auf, d e n n i m N o r d e n wickelt sich d a s S t a m m e s l e b e n e g a l i t ä r - p a t r i a r c h a l i s c h i m R a h m e n kleiner F a m i l i e n v e r b ä n d e oder u n t e r d e r losen F ü h r u n g gewählter S t a m m e s o b e r h ä u p t e r ab 1 2 5 , w ä h r e n d i m S ü d e n eine f r e m d e Oberschicht als Adel sich ü b e r hörige Vasallen u n d S k l a v e n lagert.* 2 6 — Die w i r t s c h a f t l i c h e n Hilfsquellen d e r B e d s c h a verbessern sich v o n N o r d n a c h Süd allmählich. 1 2 7 Obwohl d e r B o d e n b a u wie bei allen H i r t e n v ö l k e r n gegenüber d e r Viehzucht als z w e i t r a n g i g a n g e s e h e n wird, verzichtet m a n gänzlich auf i h n n u r b e i m F e h l e n v o n A n b a u f l ä c h e n , bei günstigen Möglichkeiten des H a n d e l s u n d bei t r i b u t m ä ß i g e m E m p f a n g v o n Vegetabilien. 1 2 8 Die A b a b d e 1 2 9 im N o r d e n sind a m s t ä r k s t e n a r a b i s i e r t : sie sind z w a r noch im k u l t u r e l l e n G r u n d t y p u s H a m i t e n , h a b e n a b e r ihre Sprache z u g u n s t e n des Arabischen a u f g e g e b e n u n d sich a u c h m i t F e l l a c h e n gemischt (nicht a b e r m i t e c h t e n W ü s t e n a r a b e r n wie Beli u n d ' A t a w n a , auf deren K o s t e n sie sich in d e r o b e r ä g y p t i s c h e n W ü s t e ausgebreitet h a b e n ) . E i n größerer Teil d e r A b a b d e b e g a n n schon i m vorigen J a h r h u n d e r t im N i l t a l s e ß h a f t zu w e r d e n u n d w a n d t e sich verschiedenen s t a t i o n ä r e n Erwerbszweigen zu ( B o d e n b a u , H a n d w e r k ) oder v e r b a n d N o m a d i s m u s m i t kommerziellen I n t e r e s s e n (Handel, T r a n s p o r t wesen, gewerbliche S a m m e l w i r t s c h a f t ) . 1 3 0 — Die Bischarin zerfallen in zwei 124 1954, S. 25. 125 S A N D A R S , 1933, S . 149. P A U L , 1954, S . 14. - E r s t die Ägypter statteten die AbabdeOberhäupter, die sich in ihrem Lebenstil den Seßhaften angeglichen hatten, mit größeren Machtbefugnissen aus. Sie erhielten das Recht, Zölle zu erheben, Konfiskationen bei den nomadischen Ababde vorzunehmen, Handels- und Gewerbesteuern einzutreiben usw. ( K L U N Z I N G E R , 1877, S. 250f.; G U I R G U I S , 1956, S. 241). 12" M U R D O C K , 1 9 5 9 , S .

316f.

127 s. Tab. 8 in der Beilage. 128 Verfasser hat in einer speziellen Arbeit (1968, S. 166ff.) als Faktoren für die Ausprägung der Bodenbaukomponente bei den ost- und nordostafrikanischen Nomaden herausgearbeitet: 1. Das natürliche Milieu, 2. die Produktivität der Wanderviehzucht, 3. akute Krisen der Wanderviehzucht, 4. sonstige Zweige der Ergänzungswirtschaft (Feldkostbeschaffung, Lohnarbeit, gewerbsmäßige Sammelwirtschaft, kommerzielle Transporte), 5. die Handelssituation, 6. die politische Situation (Tributärmachung von Bodenbauern, Schichtung), 7. die Rechtssicherheit, 8. die kulturelle Tradition, 9. die Akkulturation. 129 M U R R A Y ,

1923,

WO K L U N Z I N G E R , S. 840.

S. 4 1 7 f . ROSSINI,

1877,

HARTMANN,

S.

1947,

249ff., 255f.

1879,

S. 196. PETHERICK,

S. 315. HOHENWART-GERLACHSTEIN,

3*

S. 840. KLUNZINGER, 1877, S. 245.

MURRAY,

1923, 1861,

S.

417f.

ROSSINI,

S. 52. MURDOCK,

1947, 1959,

1959.

35

wichtige regionale Sektionen: in die nördliche, ausgeprägt nomadische des Atbai und in eine mehr seßhafte im Süden am Atbara, die SANDARS131 dem Wirtschaftstypus nach in nomadische Herdenbesitzer, seminomadische Bodenbauer und in Flußanwohner unterteilt. Das Ursprungsgebiet des Bischarinstammes scheint die Gegend um den Berg Elba im Küstenhinterland des Roten Meeres zu sein. 132 — Die Amarar 1 3 3 als besonders reine Vertreter des Bedschaelementes in sprachlicher und physischer Hinsicht sind in den letzten 130 Jahren von ihrem beengten Bergland aus in friedlicher Expansion nach Westen in die Ebenen der Bischarin und Hadendoa vorgedrungen; daneben gibt es auch Bewohner des Küstenhinterlandes. Einige Tausend Amarar haben sich in und um städtische Zentren wie Port Sudan und Tokar angesiedelt (Hafenarbeit, Milch- und Brennholzversorgung). Weiter südlich folgen die Hadendoa als volkreichster Bedschastamm, der bis zur Errichtung des modernen Bewässerungsprojektes am Gaschfluß (1925) auch als der konservativste galt.13'» Die Hadendoa sind eine junge tribale Bildung, die von Sinkat und dem sich südlich anschließenden Gebiet ihren Ausgang nahm und zahlreiche kleinere Volksgruppen absorbierte. 135 I n den dreißiger Jahren waren 75% der am Gasch bei Kassala seßhaften Baumwollpflanzer Bedscha, und unter diesen stellten die Hadendoa mit 56% das größte Kontingent. 1 3 6 Der Transportverkehr mit Kamelen und die gewerbliche Sammelwirtschaft (Schalen der Dumpalmnüsse, Sennesblätter, Koloquinten u. a.) haben durch die moderne Entwicklung an Bedeutung eingebüßt (Eisenbahn- und Lastwagenverkehr bzw. Plasteindustrie). 137 Die besonders heterogenen Beni Amer als südlichste und ökologisch am meisten begünstigte Bedscha sprechen sowohl Bedschaidiome als auch Tigresprachen; das ist das Ergebnis eines Kontaktes mit Semiten des äthiopischen Hochlandes, die im Sommer in das Barkatal hinabzusteigen pflegten, um hier die Weide und Kulturflächen zu nutzen. 138 Einzelne Sektionen der Beni Amer sprechen Tigre, andere Bedscha, wieder andere sind zweisprachig — der Konservatismus der Bedscha und die geringe Volksdichte bewahrte die Bedschasprache vor der völligen Absorption und sorgte auch für die Bewahrung der Kulturtradition der Bedscha. Politisch sind die Beni Amer eine lose Föderation von Angehörigen einer Adelsschicht (Nabtab) arabischen Ursprungs (Dschaalin) ; 1933, S. 1 4 7 f . , 145f., 141, 143. - ROSSINI, 1947, S. 833. NEWBOLD, 1935, S. 161. V g l . BUECKHAEDT,

1820,

S. 281,

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ROSSINI,

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1947,

S. 835.

NEWBOLD,

1935,

S . 1 6 1 f.

12f.

S. 8 3 6 f . BERNATZIK, 1 9 4 2 , S. 156.

135 N E W B O L D , 1 9 3 5 , S . 1 4 0 f . O W E N , 1 9 3 7 , S . 2 0 7 . R O S S I N I . 1 9 4 7 , S . 8 4 0 . 8 3 1 f . 136 R O S S I N I , 1 9 4 7 , 137 O W E N ,

1937,

S. 837, v g l . NEWBOLD, 1 9 3 5 , S. 162. S. 206. ROSSINI,

1947,

S. 837.

NEWBOLD, 1935, S. 162. BARBOUR,

1961. «8 ROSSINI, 1947, S. 838; ders., 1937, S. 1 3 7 f . MUNZINGER, 1864, S. 2 8 8 f . , 1 3 6 f . NADEL, 1945, A f r i c a n A b s t r a c t s ,

1952,

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BOLD, 1 9 3 5 , S . 1 4 1 . V g l . P A U L , 1 9 5 0 , S . 2 3 4 , 2 2 7 .

36

Stammesoberhaupt ist der Diglel. 139 Die Nabtab, die über die autochthonen Tigrevasallen der einzelnen Unterstämme herrschen, lösten im 17. Jahrhundert die ursprüngliche Herrschaft der Balau-Aristokratie ab. 140 Das Zahlenverhältnis zwischen Tigre und N a b t a b war noch um 1940 neun zu eins. 141 (Weitere Ausführungen über das geschichtete Herrschaftssystem in Eritrea unter: Tigrevölker, S. 40f.). Die große Mehrheit der Beni Amer obliegt ausschließlich der nomadischen Viehzucht, wenige treiben Bodenbau. 142 II. Die Sudanaraber sind innerhalb des Untersuchungsgebietes auf den Ostsudan beschränkt, wo sie 1955/56 39% der Staatsbevölkerung stellten (3989533, einschließlich der Mischlirge). 143 1964 wurden für die Republik Sudan 5870000 Sudanaraber angegeben, das sind rund 4 9 % der Gesamtbevölkerung. 144 Spätestens seit dem 9. Jahrhundert sind moslemische Araber in den nördlichen und zentralen Ostsudan eingewandert. Sie hatten sich eine starke nomadische Kulturtradition bewahrt und zogen, nachdem sie das ihnen wenig gastliche Ägypten, das auch kulturell kaum Eindrücke hinterließ, verlassen hatten, das Niltal entlang weiter nach Süden und okkupierten nach und nach ihr heutiges Verbreitungsgebiet bis zum 10. Grad nördlicher Breite. 145 Weniger wichtig als Einwanderungsroute war die Passage über das Rote Meer. Bevölkerungspolitisch bedeutsam war die Neigung der Araber, sich mit Frauen der Vorbewohner (Bedscha, Nubier, Nuba, Niloten) zu vermischen. Zahlreiche islamisierte Stämme mit nur beschränkten arabischen Blutanteilen haben sich die Fiktion einer Abstammung von edelsten arabischen Geschlechtern zurechtgelegt, vorzugsweise von M O H A M M E D oder seinen nahen Verwandten. Die Sudanaraber im engeren Sinne unterteilt M A C M I C H A E L 146 genealogisch in Ja'aliyin-Danagla und Guhayna (Djoheina); die erste Gruppe leitet sich von den Ismailiten Nordarabiens ab, die zweite soll von Kahlan- und Himyar-Arabern aus Südarabien, Jemen und Hadramaut abstammen. Mancherlei Aufsplitterungen und Zusammenschlüsse von Sippen und Stämmen, Adoptionen, Vermischungen, Absorptionen, Abwanderungen, Kriege usw. machen eine historische Rekonstruktion nahezu unmöglich. 147 Kababisch und Schukrija als 130 H E U G L I N ,

1868,

S. 9 7 ; d e r s . ,

1867,

S. 167. ROSSINI,

1937,

S. 1 3 8 ; d e r s . ,

1947,

ROSSINI, 1 9 4 7 , S. 8 3 8 . MUNZINGER, 1 8 6 4 , S. 2 7 9 , 3 0 8 f f . , 3 1 6 , 3 1 2 f . PAUL,

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S. 839. PAUL, 1 9 5 0 , S. 2 3 4 , 2 2 7 . ULLENDORFF, 1 9 6 1 , S. 34. , S . 2 2 7 f . SELIGMAN,

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141

NADEL, 1945, A f r i c a n A b s t r a c t s , 1952, S. 150.

142

ULLENDORFF,

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S. 3 3 2 ;

d e r s . , 1 8 7 2 , S . 2 0 4 . SELIGMAN, 1 9 3 0 , S . 9 4 . 143

HERZOG, 1 9 6 1 , S . 16.

144

ATLAS NARODOV MIRA, 1 9 6 4 , S. 1 4 6 , 1 6 9 .

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REID,

1930,

S. 188,

150f.; ders,,

1935,

S. 1 1 3 f f . MURDOCK,

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S. 4 1 0 .

BAR-

B O U R , 1 9 6 1 , S . 8 0 . B O R N , 1 9 6 5 , S . 9 6 - 1 0 1 . B E R R Y , 1 9 2 8 , S . 2 7 8 f . SCHULTZE, 1 9 6 3 ,

14ü 147

S. 160. — SELIGMAN, 1918, S. 180 ( s t e l l t d a s F e h l e n v o n G e i s t e r - u n d B e s e s s e n heitsvorstellungen bei den K a b a b i s c h fest, im Gegensatz z u m Niltal Ägyptens). BeiBARBOUR, 1961, S. 81. HERZOG, 1 9 6 1 , S . 14. L E B E U F , 1 9 4 7 , S . 4 2 9 f .

37

typische Vertreter des sudanarabischen Kamelnomadismus verweisen ebenso auf ihre Herkunft von den Guhayna wie die meisten Baggara (Rindernomaden). 148 Die vorgegebene Abstammung und ethnische Gliederung sind hier also praktisch ohne Bedeutung für den wirtschaftlich-kulturellen Typus eines Stammes, wie er sich unter dem Einfluß der natürlichen Umwelt und benachbarter Gruppen herausbildet. — Eine dritte wichtige genealogische Gruppe sind die Kawachla, die über das Rote Meer einwanderten (mit Kawachla, Hassanie u. a.). Zu den Baggara, die westlich des Weißen Nils in Kordofan und Darfur zumeist in nordsüdlicher Richtung nomadisieren, gehören die Messirija Zurug und Messirija Humr (Humr), die Aulad Himeid, Rizeigat, Habbanija, Beni Helba, Taaischa, Hauasma. 1 4 9 In dem nördlich sich anschließenden Landschaftsgürtel nomadisieren mit ihren Kamel- und Kleinviehherden ebenfalls in nordsüdlicher Richtung die Kababisch, Hawawir, Hamar, Fezara, Kawachla, Teile der Dar Hamid und Beni Gerar, sowie die nichtarabischen Meidob und Zaghawa. 150 Die Hamar 1 5 1 waren bis zur Mahdia neben den Kababisch die reichsten Kamelnomaden, dann erlitten sie nahezu totale Vieh Verluste und wurden bis auf eine Sektion seßhafte Hirsebauer und Gummisammler; in neuerer Zeit tendieren sie offenbar wieder zum Nomadismus. Am Weißen Nil selbst wird bei einer Anzahl von Stämmen ein an den Fluß gebundener Kurzstreckennomadismus mit starker Bodenbaukomponente betrieben, dessen Verlagerungen ostwestlich erfolgen (Selim, Ahamda, Gimma, Dar Muharib, Hassanie, Husseinat und andere Kawachlagruppen, in ähnlicher Weise wie Bischarin-Bedscha am Atbara; außerdem wohl auch die Dar Bakr an den Zuflüssen des Blauen Nil). 152 Eine andere Gruppe von Nomadenstämmen mit weiträumigen Nord-Süd-Verlagerungen machen sich ebenfalls die trockenzeitlichen Wasserreservoire des Nils nördlich Khartoums, des Blauen Nils oder des Atbara zunutze (Rufaa-Stämme, Kenana und Kawachla am Blauen Nil, Batahin am Nil nördlich Khartoums, Schukrija und Lahawin am Atbara). 153 Die zahlreichen seßhaft gewordenen Araberstämme (v. a. Gaalin), die Bodenbau und mancherlei Gewerbe betreiben, wollen wir hier unberücksichtigt lassen.

"8 BARBOUB, 1961, 149

LAMPEN, BERG,

1933,

1962,

S. 81. HERZOG,

1961,

S. 97. BARBOUR, S. 189.

TREATT,

S. 14. LEBEUF, 1947, S. 4 3 0 .

1961,

S. 150,

1930,

Fig.

S . 29FF., 3 2 .

58

(Kartenskizze).

HIRSCH-

LEBEUF, 1947. CUNNISON,

1954, S. 5 3 - 5 7 u. a.

1912, S . 192. S E L I G M A N , 1918, S . 119f. B A R B O U R , 1961, S . 150f., Fig. 58 (Kartenskizze). R E I D , 1930, S . 165; ders., 1935, S . 120. H I R S C H B E R G ,

»SO M A O M I C H A E L , 1962,

S. 188. DAVIES,

MACMICHAEL, BERRY,

1928,

1912,

S.

S. 289.

1957,

157ff.

S. 59. PALLME,

BABBOUR,

LEBEUF,

1843,

1961,

S.

1 9 4 7 . MURDOCK, 1 9 5 9 , S. 4 1 0 f .

89.

HIRSCHBERG,

S. 150, F i g . 58. DAVIES,

1962,

S.

1957,

S. 187.

188.

LLOYD, 1 9 1 0 , S. 2 5 9 . 152

1930, S . 150. B A R B O U R , 1961, S . 182. (Kartenskizze). H A R T M A N N , 1879, 201. P E T H E R I C K , 1861, S . 134f. B R E H M , 1855, S . 286, 288, 293f. M U R D O C K , 1959, S. 410f. BARBOUR, 1961, S. 217, Fig. 85 (Kartenskizze). M U R D O C K , 1959, S. 410f. GLEICHEN, 1905, S . 109. H A R T M A N N , 1879, S . 200f. M A B N O , 1874, S . 258ff. Vgl. S T E I N , 1958/59, S . 148ff.

REID, S.

38

Die Kababisch (1956: 43000; 154 etymol.: „Ziegenhirten") können als reichster und dereinst mächtigster arabischer Nomadenstamm angesehen werden, doch sind sie ethnisch keineswegs homogen, denn berberische, negride, nubische und bedschaische Elemente haben sich ihnen mitgeteilt. 155 Die einzelnen Sektionen (khasm biyüt), über denen ein gemeinsames Stammesoberhaupt steht, haben oder hatten unterschiedliche Anteile an negriden Sklaven; diese wurden in patriarchalischer Weise gut behandelt und in die Viehwirtschaft einbezogen. 156 Als Prototyp der Baggara kann man die Humr in Kordofan ansehen, die erst um 1770 in die Muglad, ihr heutiges Kerngebiet, eingewandert sein sollen. 157 Die Baggara unterscheiden sich von den Kamelarabern nicht nur durch das wichtigste Tier ihrer Herden, das Rind, das in ihrem weitaus besser beregneten Stammesland gut gedeiht, sondern auch durch die leichteren Lebens- und Arbeitsbedingungen (Tränkgeschäft!), durch ihr im Gegensatz zum Norden geradezu liberales oder kaum in Erscheinung tretendes Tränk- und Weiderecht, durch den stärker betriebenen Bodenbau (hier mehr von Sorghum als von Pennisetum), weiterhin durch die ursprünglich ganz hervorragende Jagdkomponente, durch das Fehlen eines kommerziellen Transportgeschäftes, bedingt durch die Lage ihrer Stammesländer und die Transporttiere der Baggara (Bullen), durch stärkere negride Rassen- und Kultureinschläge (von der starken Vermischung einiger Sektionen der Kababisch einmal abgesehen) 158 , psychologisch durch eine mehr heitere Gemütsart, historisch durch ihre strikte Parteinahme für den Mahdi, sozial durch die freiere Stellung der Frau und die geringere Macht der Scheichs, deren Einfluß und Anhang von ihren persönlichen Führungseigenschaften abhängen, sprachlich durch starke Dialektunterschiede u. a. m. 159 Nicht nur Kababisch und Baggara sind als heterogen zu bezeichnen, auch die Kawachla haben zahlreiche Einschläge der Bedscha 160 , die Kerarisch sind stark arabisierte nubische Kamelzüchter 161 , und die Hawawir muß man — trotz aller arabischen Einflüsse — als Berber ansehen, die an die Nordgrenze Kordofans verschlagen wurden. 162 Gering ist das arabische Element bei den offenbar schon sehr lange bodenständigen Zaghawa-Nomaden in Darfur 1 6 3 , die ein Mischvolk aus negroiden und braunhäutigen Komponenten darstellen, eine Sprache der

»54 HEBZOG, 1 9 5 9 , S . 1 8 1 . IM SELIGMAN,

1 9 1 8 , S . 1 0 5 , 1 0 7 . MACMICHAEL, 1 9 1 2 , S . 1 7 2 - 1 9 9 . PETHERICK, 1 8 6 1 ,

S . 3 2 9 . HIRSCHBERG, 1 9 6 2 , S. 1 8 8 . 156

Bei Kababisch DAVIES,

1957,

und anderen Kamelarabern:

SELIGMAN, 1918, S. 107,

130.

S . 1 0 4 , 1 3 0 . CUNY, 1 8 6 3 , S . 1 2 9 . R E I D , 1 9 3 0 , S . 1 6 6 .

157 BeiCUNNISON, 1954, S. 50; ders., 1966, S. 3 (nach HENDERSON). 158 SELIGMAN, 1 9 1 8 , S . 1 8 0 .

159 Solche Vergleiche stellen an: DAVIES, 1957, S. 117ff., 130. BERRY, 1928, S. 289. LAMPEN, 1 9 3 5 ,

S . 1 3 0 f f . BAUMANN,

1 9 4 0 , S . 2 6 0 . PALLME,

1843,

S. 8 1 f . REID,

1935, S. 113 u. a. m. iß« BARBOUR,

1961, S. 81. MACMICHAEL, 1912, S. 1 9 9 - 2 0 2 , 130.

161 HIRSCHBERG, 1 9 6 2 , S. 1 8 8 . 162 MACMICHAEL, 1 9 1 2 , S. 2 1 4 - 2 2 1 . BARBOUR, 1 9 6 1 , S . 8 1 . IM BARBOUR,

1961,

S. 8 3 . SELIGMAN, 1 9 3 2 ,

S. 4 4 9 . BAUMANN,

1940,

S . 2 5 5 . MAC-

MICHAEL, 1 9 1 2 , S . 105FF.

39

Teda-Kanuri-Gruppe sprechen und auch behaupten, mit Kanuri und Bedeyat verwandt zu sein. Die ebenfalls nichtarabischen Meidob in Nordost-Darfur stellen wahrscheinlich eine Mischpopulation aus Zaghawa und Tibbu mit Bedscha- und nubischen Einschlägen dar. 164 Beide Stämme betreiben die Kamelzucht in ähnlicher Weise wie die benachbarten Araber; auch die Fellata im Süden Darfurs, jüngere Einwanderer aus Wadai und Nigeria (Bororo), lehnen sich in ihrer Viehwirtschaft an die Baggara an. Eine der Fellata-Gruppen 165 hat bislang ganz auf Bodenbau verzichtet, sich durch häufiges Abweiden von Kultur- und Weideland fremder Stämme mißliebig gemacht und sich einer harten Bestrafung durch die Administration ausgesetzt; eine andere, stark arabisierte Fellata-Sektion (um Tulus westlich von Nyala) hat mit den HabbanijaBaggara Weideabkommen getroffen und schickt die Jungmannschaften in Rinderlager, während der übrige Teil der Bevölkerung eifrig Bodenbau betreibt. Die Raschaida 166 sind die jüngsten Einwanderer arabischen Bluts in das Untersuchungsgebiet (nach 1 8 5 0 ) ; sie haben sich vom Jemen, dem Hedschas und von Hadramaut aus über Massaua, Assab und wichtige Küstenstädte Somalilands ausgebreitet und sind bis in das Küstenhinterland Eritreas (Sahel) und in die Republik Sudan vorgedrungen, wo sie Kamel-Ziegen-Zucht mit Bodenbau verbinden und sich mit ihren Nachbarn bisher kaum vermischten. Ihre Volkszahl in Eritrea betrug 1931 1000 Personen. 167 III. Als Nomadenstämme in Eritrea mit der semitischen Tigrresprache sind zu nennen: die Konföderation der Bet Asgede mit Habab (synonym mit Ad Hibtes, 1 9 0 5 : 1 8 0 0 0 , 1 9 3 1 : 1 5 0 0 0 ) , Ad Temeriam ( 1 9 3 1 : 7 0 0 0 ) und Ad Tekles ( 1 9 3 1 : 9 8 0 0 ) , Mensa ( 1 9 0 5 : 4 0 0 0 , 1 9 3 1 : 6 5 0 0 ) , Marea (untergliedert in Rote und Schwarze, 1 9 0 5 : 1 1 0 0 0 ; 1 9 3 1 : Rote 8 4 4 0 , Schwarze 1 6 6 5 0 ) , Ad Schech ( 1 9 3 1 : 1 2 5 0 2 ) , Ad Ha, Ad Schuma ( 1 9 3 1 : 1 4 5 0 ) , Ad Ascher, Bedschuk ( 1 9 0 5 : 1 0 0 0 , 1 9 3 1 : 3 7 5 0 ) , Algeden, Sabderat, Teroa Bet Muse, Ad Moallim, Ad Tsaura 168 ( 1 9 3 1 : 1 2 1 0 ) u. a. HERSCHBERG und MURDOCK geben die Gesamtzahl der Tigresprecher mit 2 0 0 0 0 0 an, nach neuesten Angaben handelt es sich insgesamt um 4 6 0 0 0 0 Menschen ( 1 9 6 4 ) ;169 diese leben in den Landschaften Samhar, Sahel, im mittleren Ansebatal, im Barka, östlich Kassalas, um Massaua, auf Dahlak. 170 In Eritrea wirtschaften auch die teilnomadischen Bogos oder Bileni, die den Hochkuschiten zugerechnet werden und Agau sprechen. MUNZINGEB veranschlagte ihre Zahl um 1 8 5 0 auf 8 4 0 0 , die Volkszählung von 1 9 0 5 schätzte 7 0 0 0 , im M A C M I C H A E L , 1912, S. 1 0 2 f f . 165 B A B B O U R , 1961, S. 1 6 6 f . , 84. L E B E U F , 1947, S. 4 5 9 . B O R N , 1965, S. 113. V g l . a u c h C U N N I S O N , 1966, S . 172, 27 ( Ü b e r g r i f f e der F e l l a t a i m H u m r - G e b i e t ) . 166 POLLERA, 1935, S . 2 1 3 f f . R O S S I N I , 1937, S . 126. U L L E N D O R F F , 1961, S . 35. BARBOUR, 1961, S. 16' P O L L E R A , 1 9 3 5 , S . 168

81. 214.

A n g a b e n v o n 1905 bei B E R T A R E L L I , 1935, S. 2 0 2 - 2 1 4 .

I |I!) H I R S C H B E R G ,

1962.

S. 185.

1964, S. 146. i™ R O S S I N I , 1 9 3 7 , 8 .

40

127.

MÜEDOCK,

1929, 1959,

S. 5 6 9 f . ; v o n 1931 b e i

POLLERA,

S. 3 1 6 . — ATLAS NARODOV

MIRA,

um 1960 werden 25500 angegeben — dabei die beiden Hauptstämme Bet Tarke und Bet Takwe mit je 12000 Menschen.17* Das bei den Beni Amer aufgeführte Herrschaftssystem einer fremdstämmigen Adelsschicht über autochthone Vasallen (Tigre) findet sich auch bei einer Anzahl Tigrestämme und bei den Bogos in Blüte. Die unterdrückte Bevölkerungsmehrheit wird in den meisten Fällen von Vertretern der alten GeezSchicht gebildet, nur bei den Bogos gehört sie der hochkuschitischen Altschicht an. 172 Die Adelsoligarchie der Habab, Ad Temeriam und Ad Tekles (Bet Asgede), die der Schumagalle bei den Bogos ebenso wie diejenige der Bedschuk und Ad Moallim, kam aus dem äthiopischen Hochland (Hamasen, Lasta) 173 , während sich über die Tigre der Mensa und Marea Saho-Eroberer zu Herren aufschwangen (ebenfalls Schumagalle genannt). 174 Die Oberschicht der Ad Schech und der Sabderat (heute assimiliert) hingegen ist arabischer Herkunft. 1 7 5 MUNZINGER176 spricht im Falle der Habab davon, daß ihre Vorfahren von Hamasen in Hochäthiopien in das Samhar genannte Küstenhinterland in Eritrea ausgezogen seien, wo sie, wenn auch nicht dem Bodenbau, so doch der Kamelzucht günstige Bedingungen vorfanden. Sie unterwarfen einheimische mohammedanische Nomaden, nahmen deren Sprache an und wurden eine kamelbesitzende Oberschicht, die, weil das monophysitische Christentum das Kamel ablehnt, auch zum Islam übertrat. — Der Grad der Beherrschung und Ausbeutung der Unterschicht, deren Angehörige innerhalb der einzelnen Adelsfamilien vererbt werden, variiert von Stamm zu Stamm zwischen mehr symbolischen Abgaben und häufigen, schweren Tributen sowie Dienstleistungen. 177 Bisweilen hat der Herr das Recht, Hörige zu töten oder in die Schuldklaverei zu überführen. Die Tigre sind unter anderem zu folgenden Abgaben verpflichtet: 1 7 8 vorübergehende Aushändigung von Milchkühen in bestimmten Monaten an die Haushalte der Herren, Lieferung von Transportkamelen für die saisormäßige Verlagerung ihrer Residenzen, Abgaben von Butter, Sauermilch, F e t t (im Wochenturnus und zu bestimmten Festen), Verpflichtung zu Geschenken in Form von Schlachtvieh bei Hochzeiten, Bestattungen, Erkrankungen und ähnlichen Anlässen, alljährlicher Tribut größerer Mengen von Korn und Bier, 171

M

HIRSCHBERG,

1962,

S. 185. ULLENDORFF,

BERTARELLI,

1929,

S. 569. POLLERA,

JENSEN,

1947,

MUNZINGER,

1947,

S. 785. HEUGLIN,

1872,

S. 2 0 4 ;

ders.,

S. 7 8 5 f . ULLENDORFF,

1868, 1864,

1961,

1961,

1935, S.

S.

S. 39. MÜNZINGER,

1959,

S.

35.

176.

79.

S. 1 3 8 f . HEUGLIN,

S. 3 4 ( B e t A s g e d e ) .

1868,

S. 81.

ROSSINI,

JENSEN,

1937,

S. 136

( A b w a n d e r u n g des B o g o s - S t a m m e s der B e t Tarke a u s L a s t a angeblich i m 10 J h . ) . JENSEN, 174

ROSSINI, 1864,

177

178

1937, S. 140. J E N S E N , 1947, S. 7 8 5 . H Ö F N E R , 1 9 5 1 , S. 651.

S. 317. -

JENSEN,

1864,

1 9 4 7 , S. 7 8 6 ( B e d s c h u k ) . POLLERA, 1 9 3 5 , S. 1 9 2 ( A d M o a l l i m ) . AFRICA ORIENTALE ITALIANA, 1938, S.

1947, S.

MUNZINGER,

85.

786.

S. 1 4 0 ; d e r s . , 1 8 7 2 , S. 2 0 4 . V g l . P O L L E R A , 1 9 3 5 , S . 2 0 1 .

M e n s a : HÖFNER, 1 9 5 1 , S. 657. M a r e a : POLLERA, 1935, S. 184. H a b a b : H E U G L I N , 1 8 7 7 , S. 83. Beni Amer: SELIGMAN, 1 9 3 0 , S. 9 6 . B e i d e n B e n i A m e r erfolgt die A b g a b e v o n T r i b u t e n a n d e n Herrn ( N a b t a b i ) n i c h t proportional z u m B e s i t z , sondern als f e s t s t e h e n d e R a t e (NADEL, 1950, A f r i c a n A b s t r a e t s , 1952, S. 151).

41

hohe Anteile der Viehbeute bei Raubzügen der Tigre, Abgabe von Fundgegenständen, von verunglücktem, vernachlässigtem und sterilem Vieh usw.179 Das Privateigentum an Vieh durch die Hörigen bleibt nominell unangetastet. 180 Dem Herrn obliegt eine Anzahl von Pflichten und Hilfeleistungen gegenüber dem Tigre, die aber weit weniger ins Gewicht fallen (Schutz im Kriegsfall, Geschenke bei Geburt und Hochzeit, alljährliche Vergabe der Felder u. ä.). Weitere Züge der Herrschaft des müßigen Adels sind die vorwiegend getrennte Wohn weise der kamelbesitzenden Oberschicht in großen Residenzen (Zaga), die sich weitaus seltener (teilweise überhaupt nicht mehr) verlagern, im Gegensatz zu den hochmobilen Rinderlagern der in kleinen Hütten lebenden Tigre (Az Aha)181, die Institution des Platzherrn, um sich hier den Einfluß zu sichern, die Rechtsunmündigkeit der Tigre sowie Schmuck- und Kleiderordnungen, die die Angehörigen der Volksschichten äußerlich kennzeichnen. Die Stammesföderation der Bet Asgede ist fast ganz viehzüchterisch (Transhumanz) 182 , die übrigen geschichteten Stämme verbinden Viehzucht mit Bodenbau in einer Spielart des komplexwirtschaftlichen Viehpostensystems.183 Einige besonders heterogene Stammesbildungen (mit arabischen, äthiopischen, Saho- und Bedscha-Einschlägen, die Beduan MUNZINGERS) haben eine demokratische Verfassung und gewählte Häuptlinge; zu dieser Gruppe gehören die Ad Ha, Ad Schuma, Ad Ascher, Nabara und Meskalit, wobei nur die letztgenannten Bodenbau betreiben. 184 IV. Die Südkuschiten leben in Eritrea, in West- und Südäthiopien, in den Somaliländern und in Kenia. Die Afar zählen nach ULLENDORFF (1961) in Eritrea, dem übrigen Äthiopien und auf dem Territorium Afar- und Issa-Küste 185 100 0 0 0 Menschen; der ATLAS NARODOVMIRA hingegen gibt 3 8 7 0 0 0 an (1964). >8« Bei den ihnen sprachlich nahestehenden Saho-Stämmen in Äthiopien handelt es sich nach MUKDOCK (1959) 1 8 7 und LEWIS ( 1 9 5 5 ) 1 8 8 um ca. 5 0 0 0 0 Menschen, nach dem eben erwähnten Atlas um 80 000. 1 8 6 Nach ULLENDORFF 189 verteilt sich eine 1937, S . 128. M U R D O C K : , 1959, S . 317. P A U L , 1950, S . 228f. M U N Z I N G E B , 1864, S . 313f. S E L I G M A N , 1930, S . 95f. P O L L E B A , 1935, S . 196f., 173. H Ö F N E B , 1951, S. 652f. «0 Beni Amer: P A U L , 1 9 5 0 , S. 2 2 9 . Bogos: P O L L E B A , 1 9 3 5 , S. 1 6 1 ; M U N Z I N G E B , 1859, S. 45, 43. - M U N Z I N G E B , 1864, S. 309f. « i M U N Z I N G E B , 1864, S. 3 2 8 f . ; ders., 1859, S. 77. P A U L , 1950, S. 236, 230f. H E U G L I N , 1867, S. 171. J E N S E N , 1947, S. 785f. P O L L E B A , 1935, S. 180, 197, 201. M Ü L L E B , 1883, S. 419 182 M U N Z I N G E B , 1864, S. 289, 139f.; ders., 1872, S. 204. P O L L E B A , 1935, S. 200f. 179

ROSSINI,

«3

HEUGLIN,

HILDEBBANDT, 1874, S.

320.

1868, S. 9 7 f . ; ders., 1867, S. 171. M U N Z I N G E B , 1&64, S. 154; ders., 1859, S. 77f. P O L L E B A , 1935, S. 180f., 164f„ 179ff. J E N S E N , 1947, S. 785. J E N S E N , 1947, S. 786. P O L L E B A , 1935, S. 2 1 8 - 2 2 2 . M U N Z I N G E B , 1864, S. 138f. *85 1961, S. 41. 186 1964, S. 146. 187 1959, S. 321. 188 1955, S. 174. 189 1961, S. 42.

42

G e s a m t z a h l von 1,5 Millionen Somal auf folgende L ä n d e r : A f a r - u n d I s s a - K ü s t e 65000, Nordregion Somalilands (ehemals B r i t i s c h - S o m a l i l a n d ) 300000, d a s ü b r i g e Somaliland ( f r ü h e r italienisches M a n d a t s g e b i e t ) 650000, Ä t h i o p i e n (Ogaden) u n d K e n i a (Nordprovinz) z u s a m m e n ca. 500000. Die Unsicherheit d e r Volkszählungen i m N o m a d e n r a u m u n d den b e a c h t l i c h e n B e v ö l k e r u n g s z u w a c h s d e r l e t z t e n J a h r z e h n t e spiegeln folgende A n g a b e n ü b e r die S o m a l w i d e r : eine U n t e r s u c h u n g s k o m m i s s i o n g a b 1952 f ü r d a s italienische T r e u h a n d g e b i e t 8 2 0 0 0 0 Somal an, 1 9 0 M U R D O C K b r i n g t 1959 f ü r die o b e n a n g e f ü h r t e n L ä n d e r eine Z a h l v o n m e h r als 2,5 Millionen, u n d der A T L A S N A R O D O V M I K A (1964) v e r a n s c h l a g t die Z a h l der Somal sogar auf 3,72 Millionen M e n s c h e n ! 1 9 1 M U B D O C K beziffert den K o m p l e x d e r S a b - S t ä m m e auf 300000 Somal, d e n d e r H a w i j a a u f eine halbe Million. 1 9 2 I n K e n i a l e b t e n n a c h der Z ä h l u n g von 1948 n u r 5 6 0 0 0 Somal. 1 9 3 E i n e A u f z ä h l u n g der zahlreichen S o m a l i s t ä m m e w ü r d e hier z u weit f ü h r e n . Bei d e n Galla, d e r e n G e s a m t z a h l auf 5,3 Millionen g e s c h ä t z t wird 1 9 4 , ist es schwierig, die Minderheit d e r in S ü d ä t h i o p i e n u n d in N o r d - K e n i a l e b e n d e n teiln o m a d i s c h e n oder n o m a d i s c h e n Galla z a h l e n m ä ß i g zu erfassen. Von d e m wichtigen N o m a d e n s t a m m d e r B o r a n a leben in S ü d ä t h i o p i e n m i n d e s t e n s 30000, i n K e n i a n u r einige T a u s e n d (um 1955) ; 195 1948 w u r d e n in K e n i a 2 7 0 0 0 Galla g e z ä h l t . 196 Mit d e n S ü d k u s c h i t e n h a b e n wir n a c h MURDOCK197 o f f e n b a r die Zweitälteste a f r i k a n i s c h e N o m a d e n s c h i c h t im U n t e r s u c h u n g s g e b i e t v o r u n s . N a c h seiner A n s i c h t stiegen im 9. u n d 10. J a h r h u n d e r t die V o r f a h r e n d e r h e u t i g e n A f a r , Galla u n d Somal, vielleicht beeinflußt d u r c h B e d s c h a oder A r a b e r v o n j e n e m P l a t e a u a b s c h n i t t in S ü d o s t ä t h i o p i e n , d e r d u r c h d e n g r o ß e n G r a b e n b r u c h a b g e t r e n n t wird, in die b e n a c h b a r t e n tiefergelegenen L a n d s t r i c h e u n d g a b e n i h r e n u r s p r ü n g l i c h auf B o d e n b a u , Viehzucht u n d H a n d e l a u s g e r i c h t e t e n W i r t s c h a f t s t y p z u g u n s t e n eines reinen N o m a d i s m u s a u f . Dieser P r o z e ß , d e r i n d e r E r n ä h r u n g d u r c h die U m s t e l l u n g auf Milch als H a u p t n a h r u n g gekennz e i c h n e t war, w u r d e h ö c h s t w a h r s c h e i n l i c h d u r c h die A f a r b e g o n n e n , die n a c h N o r d e n in die H a l b w ü s t e D a n k a l i e n s a b w a n d e r t e n ; als zweite f o l g t e n die Galla in d a s z e n t r a l e O s t h o r n als V o r l ä u f e r d e r Somal. Die Galla f a n d e n hier in d e r U m g e b u n g der großen Flüsse B a n t u - B o d e n b a u e r v o r , die in d e r zweiten H ä l f t e des e r s t e n J a h r t a u s e n d s die a u t o c h t h o n e n J ä g e r s t ä m m e v e r d r ä n g t h a t t e n . 1 9 8 199 HABERLAND sieht d e n s o g e n a n n t e n N o m a d i s m u s d e r Galla n u r als s e k u n d ä r e A b s p l i t t e r u n g eines i m H o c h l a n d b e t r i e b e n e n k o m b i n i e r t viehzüchterischb o d e n b a u e r i s c h e n W i r t s c h a f t s t y p s a n ; die Galla seien n i e m a l s weit in d a s 199

T R U S T TERRITORY, 1 9 5 2 , S. 4 2 .

191

1959, S. 320f. bzw. 1964, S. 146. 1959, S. 320.

192

K>3 G O L D T H O R P E , 1 9 6 0 , S . 9 f . 194

19

N a c h U L L E N D O R F F ( 1 9 6 1 , S . 4 2 ) sind nur 2 , 5 Millionen als gesicherte Mindestzahl anzusehen, der R e s t der Galla ist teilassimiliert.

5 HABERLAND, 1963, S. 23.

197

19« V g l . J E N S E N , 1 9 4 7 , S . 199

GOLDTHORPE,

1960,

S.

9f.

1959, S. 318ff. 1963, S. 7. Näheres

796.

S. 47 vorliegender

Arbeit.

43

Innere des Osthorns vorgedrungen, sondern erst in jüngerer Zeit von Somal aus einigen sekundär besiedelten Randzonen vertrieben worden (s. S. 47). Die Aufteilung des Afarvollces (auch Danakil genannt, in der Gallasprache Adal, in Äthiopien Teltal) in Ado Mara (Adoimara, Adohiamara) und in Asa Mara (Asaimara, Assahiamara) wird von den meisten Autoren als Weißes oder niederes und Rotes oder edles Volk gedeutet. 200 Sie fällt heute wirtschaftlich nicht mehr ins Gewicht und ist auch im Sozialleben kaum noch spürbar. Die Ado Mara behaupten eine Abstammung von arabischen Einwanderern, die Asa Mara hingegen von abessinischen Eroberern, die die Ado Mara besiegten, zur Oberschicht des Landes wurden und teilweise mit ihnen verschmolzen. 201 LIPPMANN202 erklärt Assahiamara als „Leute des reichen Landes" (darunter die Bewohner des Aussa-Sultanats) und Adohiamara als „Leute des armen Landes". P A U L I T S C H K E und R O S S I N I 2 0 3 bringen zusätzlich die Selbstbezeichnung der Afar nach Wohnplätzen, nämlich „dudub m a r a " (Bewohner der Ebene) und „badaü" oder „bado" (Beduinen) bzw. Afar baio (Afar des Berglandes, bei R O S S I N I ) . „Die ersteren haben nur einen kleinen Oscillationsspielraum für die nomadischen Züge, weil sie selbst und ihre Herden in der fruchtbaren Ebene müheloser das Fortkommen finden, die letzteren sind Bewohner der minder ertragreichen gebirgigen und wüsten Striche." (PAULITSCHKE).204 I m Sozialleben ist die Feindschaft der einzelnen demokratisch organisierten Stämme (Dahomeita, Dehimela, Hederem, Belesua, Debeni, Mudaito u. a. m.) gegeneinander und nach außen, besonders gegen die Issa-Somal, symptomatisch. 205 Einzelne Oberhäupter gründeten Königreiche bzw. Sultanate. Obwohl sich früher zahlreiche Afar durch Sklavenhandel zwischen Äthiopien und Arabien bereicherten, war der Einsatz von Sklaven in den Nomadenbetrieben nicht rentabel. 206 Bodenbau ist mit Ausnahme der Oasen am Ha wasch unmöglich, spielt also in der Nomadenwirtschaft (Berg-Tal-Verlagerungen) gar keine Rolle. 207 Die den Afar nahestehenden. Saho (Schoho) 208 vollziehen wie diese Verlagerungen zwischen der Küstendepression am Roten Meer und dem Ostrand des äthiopischen Hochlandes. Sie werden von gewählten Oberhäuptern der einzelnen Stämme (Teroa, Assaorta, Minifere, Hazo, Laasa, Irob u. a.) regiert. Einige Saho wurden in der Hochlandzone seßhaft, gingen zum Bodenbau über u n d nahmen die Tigrinya-Sprache an. 200 R O S S I N I , 1 9 3 7 , S . 1 4 1 f . U L L E N D O R F F , 1 9 6 1 , S . 4 1 . J E N S E N , 1 9 4 7 ,

S. 788.

201 R O S S I N I , 1 9 3 7 , S . 1 4 2 . F R E N C H S O M A L I L A N D , 1 9 2 0 , S . 8 . 202 1 9 5 3 , 8 . 1 3 . 203 R O S S I N I , 1 9 3 7 , S . 1 4 1 . 205 L E W I S ,

1955,

S. 163.

204 1 3 9 3 , s . 3 7 . SALT,

1814,

S. 177. VIGNÉBAS,

1900, S. 30. LIPPMANN,

1953, S. 7. 200 K B A P F ,

1861,

S. 505. NESBITT,

1928,

S. 3 0 6 . BUBTON,

1861,

S. 2 5 5 ,

269.

REIN-

S T E I N H A B D T , 1 9 3 6 , S . 4 4 f . , 5 2 . L E W I S , 1 9 5 5 , S . 1 6 2 . H A R R I S , 1 8 4 5 , B d . 1, S . 2 3 1 . PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S. 2 6 0 . HEICHEN, 1 8 8 5 , S. 31. 207 J E N S E N ,

1947,

NESBITT, 1930,

208

ULLENDORFS1,

S. 788.

LEWIS,

1955,

S. 163.

REIN-STEINHARDT,

1961, S. 40.

JENSEN,

1947, S. 787f.

ROSSINI, 1 9 3 7 , S. 1 4 0 f . BERTARELLI, 1 9 2 9 , S. 5 6 9 .

44

1936,

S. 52.

S. 552. POLLERÀ, 1 9 3 5 , S. 2 5 5 . PAULI, 1 9 4 7 , S. 8 8 7 . LEWIS,

1955, S. 174, 176.

Das große Somalivolk gliedert sich in die genealogischen Stammesgruppen der Dir, Darod (beide zusammenfassend als Hedji oder E d j i bezeichnet), Hawija (zusammen mit Hedji Samaale genannt), Rahanwin, Digil und Tunni (die als Sab den Samaale gegenüberstehen). 209 Diese Sektionen bekennen sich alle zu einer gemeinsamen Herkunft und behaupten wie fast alle arabisierten und islamisierten Stämme eine Herkunft aus Arabien. In jahrhundertelanger Expansion haben sich die Somalistämme vom Norden des Osthorns nach Süden und Südwesten bis nach Nord-Kenia ausgebreitet und mit Vorbewohnern (Bantu, autochthone Jäger, in der westlichen Randzone auch Galla) sowie untereinander zahlreiche Kämpfe geführt. 240 Die Dir und Darod, die sich offenbar am wenigsten mit Vorbewohnern vermischt haben und zuletzt nach Süden vorstießen, dünken sich innerhalb der Stammesfamilien der Somal als die Vornehmsten. Der Vermischungsgrad der einzelnen Somalistämme wird auch durch die Lage ihrer Stammesländer erklärbar. Die Dir bewohnen die Küste des Golfs von Aden und sein Hinterland, die Darod den äußersten Osten des Osthorns bis zum oberen Webi Schebeli und Dschuba im Westen, während die „weniger edlen" Hawija nordöstlich des mittleren und unteren Webi Schebeli leben und die den Sab zugehörigen Rahanwin und Digil den Raum zwischen den beiden großen Strömen besetzt halten, also sich in engstem K o n t a k t mit fremden, nichtsomalischen Gruppen befinden. 211 Eine Ausnahme machen lediglich die Trans-Dschuba-Darod, die im 19. Jahrhundert über den Dschuba hinaus weit nach Süden vorgestoßen sind. 212 Die Unterschiede zwischen Samaale und Sab beschränken sich nicht nur auf Stammesbewußtsein, Lebensraum und Vermischungsgrad mit Nicht-Somal, sondern sie treten auch im Wirtschaftsund Sozialleben deutlich in Erscheinung. Die Sab, deren rassisches Erscheinungsbild von Stamm zu Stamm schwankt und die gegenüber dem Norden auch ziemlich abweichende Dialekte sprechen, haben eine viel stärkere Bodenbauund Jagdkomponente, verlagern sich, wenn überhaupt, nur über kurze Strecken; in ihren Herden dominieren die Rinder, während die Somal im Norden Kamele und Kleinvieh in getrennten Betrieben halten. Die Sab befinden sich oft in einem sozialen und wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnis von den Samaale (Hörigkeit, Dienstleistungsverpflichtungen in der Viehwirtschaft, Abgabepflicht, insbesondere von Bodenbauprodukten). 2 1 3 Wichtige Züge der Sozialorganisation von Hedji und Hawija sind: patriarchalisch-agnatische Stammesordnung, Lokalisation und politische Selbständigkeit der Klane, daneben 209 P A U L I T S C H K E ,

1898,

S. 4 1 f f . LEWIS,

1961,

S. 1 3 f . ULLENDORFF,

1961,

S. 42.

1937, S. 281, 283 ( n a c h C E R U L L I ) . J E N S E N , 1947, S. 789. K E R S T E N , 1871, B d . 2, S. 320. B E R T A R E L L I , 1929, S. 7 2 3 f f . (detailliertes D i a g r a m m ) . Z Ö H B E R , 1964/65, S. 1 3 9 - 1 4 2 . ROSSINI,

210

J E N S E N , 1947, S. 788. TRUST TERRITORY, 1952, S. 43. BERTARELLI, 1929, S. BIASUTTI, 1905, S. 160. BAUMANN, 1940, S.

211

JENSEN,

1947, S. 7 8 9 f .

TBUST TERRITORY,

723.

232.

1952, S. 43.

212 L E W I S , 1 9 5 5 , S . 2 0 .

213 U n t e r s c h i e d e S a b - S a m a a l e : LEWIS, 1961, S. 1 3 f . ; ders., 1955, S. 28, 93. PANKHURST,

1951,

S. 185. ZÖHRER, 1959, S. 2 3 f . , 29. BERTARELLI,

1929,

S. 728,

735.

H E U N , 1963, S. 2 8 f . J E N S E N , 1947, S, 799.

45

Militärbündnisse; die A b s t a m m u n g von einem gemeinsamen U r a h n e n legt die Position im Verwandtschaftssystem fest (rer, toi, quabil, qolo, jili sind Termini relativer verwandtschaftlicher Zugehörigkeit) u n d s t a t t e t die einzelnen blutsverwandten Menschengruppen m i t R e c h t e n u n d Pflichten gegeneinander a u s ; nach H i r t e n a r t wird die Macht der H ä u p t l i n g e durch einen R a t der Alten u n d die Volksversammlung der Männer wesentlich eingeschränkt; Aufteilung des Volkes in Speerträger (waranleh) u n d in Männer der Religion (wadaad). 2 1 4 Demgegenüber ist f ü r die dichter siedelnden Sab kennzeichnend: föderative Ordnung mit a u t o r i t ä r e n Häuptlingen („Sultanen") u n d einem hierarchischen System; besondere Schutzbündnisse (shegat) zwischen S t ä m m e n Stammessektionen oder auch n u r Familien; 2 1 5 Dislokalisation des Klans, d. h. weitgehende Vermischung der heterogenen Bewohner einer Siedlung — das Bewußtsein gemeinsamer A b s t a m m u n g t r i t t zugunsten lokaler Interessen der Siedlungsgemeinschaft zurück (genossenschaftliche Weide- u n d B r u n n e n nutzung, gemeinsame Verteidigung der Siedlung, Aufteilung landwirtschaftlicher Nutzflächen u. a. m.). 216 Die Midschurtin im Nordosten h a b e n im vorigen J a h r h u n d e r t eines der wenigen kleinen Somali-Sultanate gegründet. 2 1 7 U n k l a r ist die ethnische Stellung der Rendile in Nord-Kenia, die nach SPENCER eine dem Somali ähnliche Sprache sprechen, von anderen aber als Galla bezeichnet werden. 2 1 8 Neben Sab u n d Samaale finden sich noch seßhafte assimilierte Negergruppen im südlichen Somaliland — 1951 wurden im italienischen Treuhandgebiet 44000 Menschen als negroid eingestuft. 2 1 9 Bei diesen Seßhaften spielt die Viehzucht n u r eine geringe oder gar keine Rolle; sie leben in Konföderation m i t oder (bis zur offiziellen Annullierung der Sklaverei) in sklavischer Abhängigkeit von „hochgeborenen" Somalistämmen, verwalten sich aber selbst durch eigene Häuptlinge (Goscha, Schidle, Boni, Kavolo, Schabelle, R e r Issa, Dube, Wasuge, Bulo Mererto, Mohammed, Garad Ali u. a.). 220 Sie liefern a n ihre H e r r e n oder Bundesgenossen Bodenbauprodukte 2 2 1 , verrichten Dienste im R a h m e n der Viehzucht 2 2 2 u n d regeln m i t ihnen den Zugang zu den F l u ß t r ä n k e n . Sklaverei 2« LEWIS,

1961,

MARES, 1954,

S. 27,

127-134.

1959, S. 117. ROSSINI, 215

JENSEN,

1947,

S. 802. BERTARELLI,

1929,

S. 4 1 3 . PAULI, 1 9 4 7 , S. 883. BAUMANN, 1 9 4 0 , S. 240. 1937,

S. 7 2 8 .

BUCHHOLZER,

S. 2 8 3 f . ZÖHRER, 1959, S. 2 8 f .

ZÖHRER, 1964/65, S. 145.

216 L E W I S , 1 9 6 1 , S . 1 4 ; d e r s . , 1 9 5 5 ,

S. 93FF. Z Ö H R E R ,

1959,

S. 24. PANKHURST,

1951,

S. 1 8 6 . J E N S E N , 1 9 4 7 , S. 8 0 2 . V g . . a u c h A n m e r k u n g 2 1 4 . 217 C R U T T E N D E N , 1 8 4 4 , S . 3 2 1 , 3 2 4 . R E V O I L , 1 8 3 0 . J E N S E N , 1 9 4 7 , S . 8 0 2 .

218 1 9 6 5 , S. 2 9 1 . R E I N , 1 9 2 0 , S. 3 8 3 f . 219 P A N K H U R S T , 1 9 5 1 , S . 1 8 6 , 220 P A U L I T S C H K E , BERTARELLI, 221 L E W I S ,

1955,

BERTARELLI,

1893, 1929, S. 28,

112f.

S. 29ff. JENSEN,

S. 7 2 8 f . CANIGLIA, 20.

1947, 1921,

TRUST TERRITORY,

S. 7 9 6 f . ZÖHRER,

1952,

S. 42.

ROSSINI,

1 9 2 9 , S. 729, 735. ZÖHRER, 1959, S. 25. PANKHURST,

FERRANDI, 1903, S. 26, 110. K E R S T E N ,

1959,

S.

S. 39, 5 3 f . BIASUTTI, 1905, S. 1937,

S.

1951, S.

1871, S. 297. R E I N , 1920, S.

147. 171f. 147. 112f.

375.

222 V g l . s . 1 0 4 f . ( H ü t e n ) , S. 193 (Tränken) u n d S. 2 0 0 f . ( A b k o m m e n über d i e F l u ß tränke).

46

von Somali zu Somali gibt es nicht. 2 2 3 — Schließlich sind als nichtsomalische Volksschicht noch die ebenfalls als Sab bezeichneten K a s t e n s t ä m m e der T u m a l (Eisenschmiede), Midgan (Antilopen- u n d Straußenjäger), Meddo (Fischer u n d Bootsbauer), Jibir (Zauberer, Medizinleute u n d Spaßmacher) u. a. zu nennen. Sie werden nicht als Stammesmitglieder der S t ä m m e , u n t e r denen sie leben, angesehen, sind rechtlich u n m ü n d i g , dürfen kein Großvieh besitzen u n d kein Pferd besteigen, haben keine Lanzen u n d Speere usw. 2 2 4 Galla. I n dieser Arbeit wird die Viehhaltung der vollnomadischen B o r a n a (einschließlich ihrer Vasallenstämme Gurra, Garri, Sakuyu) 2 2 5 , der teil- u n d vollnomadischen Föderation der Gudschi (Dscham Dscham) — bestehend aus den nördlichen Gudschi oder Alabdu u n d den südlichen Stämmen der U r a g a , Mati u n d Hoku), der Arussi (Arsi), u n d der von den Somal stark deziminierten südlichen B a r a r e t t a - oder Tana-Galla (Reste der sogenannten Warday) 2 2 6 behandelt. — Der a l t b e k a n n t e n Hypothese, die Galla seien von den nachdrängenden Somal aus dem Osthorn vertrieben worden, im 16. u n d 17. J a h r h u n d e r t als reine Hirtenkrieger ins äthiopische Hochland vorgestoßen u n d d o r t erst allmählich m i t dem B o d e n b a u b e k a n n t geworden, ist HABERLAND227 in j ü n g s t e r Zeit m i t der folgenden Theorie entgegengetreten. Ausgehend von Feldforschungsergebnissen bei den Galla Südäthiopiens, n i m m t er an, d a ß die Galla, als Vertreter einer gemischtwirtschaftlichen K u l t u r , aus ihrer U r h e i m a t i m östlichen äthiopischen Hochgebirge u m Bali nach Norden, Süden u n d Westen abgezogen sind u n d erst in extremen Fällen, u n t e r den Bedingungen der neu besiedelten Steppenumwelt, im Tiefland den B o d e n b a u ganz aufgegeben haben (Borana, zwischen 1660 u n d 1720 228 , Gruppen der Gudschi, Tiefland-Arussi). 22S> E r s t aus Siedlungszonen im östlichen R a n d g e b i e t , die die Galla spät besiedelten (Nord-Kenia, Nordwestteil Somalilands, mittleres Becken des Webi Schebeli), seien sie von den Somal vertrieben worden. Dieses Zurückweichen vor den Somal d a u e r t heute noch an. 2 3 0 I m Süden hielten die Masai d a n k ihrer militärischen Schlagkraft den Vormarsch der Galla auf. 2 3 1 Weniger nomadische Galla, die 223 P A U L I T S C H K E ,

1896,

S. 3 3 ;

ders.,

1893,

242,

260.

R E I N , 1920, S. 3 7 6 .

HILDE-

BRANDT, 1 8 7 8 , S. 3 7 6 . 224

CERULLI,

1959, Somalia, S. 9 5 f . , 98f.

BERTARELLI, 1 9 2 9 , 1951,

S. 186. ZÖHRER,

TRUST

AFRICA ORIENTALE ITALIANA,

TERRITORY,

1959, 1952,

S. 29ff.

S. 25. BURTON, 1861, S. 247. ROSSINI, S. 42. BIASUTTI,

1905,

1937,

S.

S. 158. PAULITSCHKE,

146. 1893,

225 HABERLAND, 1963, S. 1 4 1 - 1 4 6 .

226 H A B E R L A N D , 1 9 6 3 , S . 1 3 . W E R N E R , 1 9 1 4 , S . 1 2 2 . H O B L E Y , 1 8 9 4 , S . 227 H A B E R L A N D ,

1938, S. 86.

S. 7 2 9 . LEWIS, 1961, S. 14. PANKHURST, 1961, S. 3 9 f f . ; d e r s . ,

1963,

S . 4FF., 7 ,

105.

771FF.

228 HABERLAND, 1963, S. 69, S. 780. - D i e Alabdu-Galla, die z u d e n nördlichen. Gudschi gehören, b e h a u p t e n , die B o r a n a h ä t t e n sich in alter Zeit v o n den Gudschi a b g e s p a l t e n . D e r N a m e Borana sei i h n e n g e g e b e n worden, w e i l die i m H o c h l a n d v e r b l i e b e n e n F e l d b a u e r v o n i h n e n s a g t e n : u r a n i t u i n b ö r ä n t e — „die H i r t e n s i n d a b g e w a n d e r t " (HABERLAND, 1963, S. 277). 229 HABERLAND, 1963, S. 421, z u s a m m e n m i t S. 4 2 7 ; S. 3 2 f . , 68, 348, 359, 2 5 7 f f . 230 H A B E R L A N D ,

1 9 6 3 . H O B L E Y , 1 8 9 4 , S. 1 0 5 f . CLIFFORD,

1 8 8 1 , S. 15. W E R N E R , 1 9 1 4 , S. 122. BIASUTTI, 1 9 0 5 , S. 231 W E R N E R , 1 9 1 4 , S .

1928,

S. 4 3 8 .

DENHARDT,

160.

122.

47

sowohl im Hochland als auch im Unterland leben, kombinieren einen altertümlichen Gerstebau im Hochland mit transhumanzartigen Verlagerungen der Herden in das Tiefland unter der Betreuung junger Stammesmitglieder (Mati unter den südliehen Gudsehi, weniger deutlich bei Alabdu und westlichen Arussi). 232 Sie repräsentieren nach H A B E R L A N D einen viehzüchterischen Übergangstypus, der dem reinen Nomadismus ausschließlicher Tieflandbewohner vorangegangen ist. Sklaverei spielt im Wirtschaftsleben der nomadischen Galla keine Rolle. Die Borana sind einer der wenigen Stämme, die in der Abgeschiedenheit ihres Nomadenlebens bisher dem Einfluß der großen Religionen standgehalten und ihre alte Ga'llakultur bewahrt haben, als deren wesentliche Züge im Sozialleben das Klanwesen, der Hohe Priester, das Gada-System und der Dualismus angesehen werden können. 233 V. Die Hamitoniloten (oder Südostniloten), die letzte der hier behandelten Volksgruppen, leben zum allergrößten Teil in den Ländern Kenia, Uganda und Tansania; im südlichsten Ostsudan sitzen die Toposa, in Südwestäthiopien die Donyiro, in beiden Gebieten auch Minderheiten der Jie und Turkana. 23 ' 1 Für die vorliegende Untersuchung sind folgende Stämme von Interesse (aufgeführt von Nord nach Süd): Toposa (um 1960: 126000) 235 , Turkana (um 1920: 45000, um 1950: 80000)23Ì

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Aus einer A n d e u t u n g WERNERS''25 l ä ß t sich jedoch bei den Galla K e n i a s der E i n s a t z von Lastochsen,.

419

PAULITSCHKE

(1893,

S. 2 8 7 )

bezeichnet

Somali-„Buckelrinder"

mit

einem

durchschnittlichen Gewicht zwischen 114,3 und 152,4 kg als solche „schwerster Qualität". 420 Vgl. Ausführungen über die Ergänzving des Kamelbesitzes durch Kleinvieh, S. 72. '•2I R E I D , 1 9 3 0 , S. 264,

S . 1 9 5 f . BERRY, 1 9 2 8 , S . 2 8 9 . LLOYD, 1 9 1 0 , S . 2 6 6 .

2 9 6 f . INDIGENOUS CATTLE, 1 9 5 7 ,

S . 4 8 . TBEATT,

1930,

MABNO,

1874,

S . 2 9 . LAMPEN,

1 9 3 3 , S . 1 0 2 . PETHERICK, 1 8 6 1 , S . 1 6 8 . BOETTGER, 1 9 5 8 , S . 4 4 , 7 0 . JOSHI,

1957,

S. 64, 71. CTJNNISON, 1966, S. 29f. (bei den Humr-Baggara verfügt eine Kleinfamilie zweckmäßigerweise über 2—4 Transportbullen). 422

HARTMANN, 1 8 6 3 , S . 2 0 5 . MTJNZINGER, 1 8 5 9 , RÜPPELL).

S . 7 7 . HABERLAND, 1 9 6 3 ,

BOETTGER,

1958,

1 9 4 4 , 8 . 1 1 1 . POLLERA, 1 9 3 5 ,

S. 70.

S . 9 0 ( n a c h ROHLFS, K R A P P

HILDEBRANDT,

1874,

S. 332.

und

BETTINI,

S. 177.

HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 8 9 , 4 3 1 , 6 7 . P A U L , 1 9 5 0 , S . 2 4 2 . /|25

Sie erwähnt Satteltaschen für Lastochsen (1914, S. 128). 79-

d e n BRENNER 426 u m 1860 feststellte, z u m i n d e s t bis u m 1910 s c h l u ß f o l g e r n . Bei d e n Somal t a u c h e n L a s t r i n d e r n u r vereinzelt a u f , so bei d e n Z ü c h t e r n d e r oben b e h a n d e l t e n S u r k o - R a s s e (Hawija-, R a h a n w i n - u n d Digil-Somal), bei d e n T u n n i - S o m a l , u m A f m a d u (ganz im Süden Somalilands) u n d in N o r d o s t K e n i a / ' 2 7 Obwohl die Masai gewöhnlich über viele Esel v e r f ü g e n , k o m m t bei Mangel dieser L a s t t i e r e a u c h d a s B e p a c k e n v o n Ochsen v o r / ' 2 8 — D e r E i n s a t z von T r a n s p o r t r i n d e r n wird d a d u r c h b e s c h r ä n k t , d a ß häufige u n d regelmäßige R u h e p a u s e n z u m W i e d e r k ä u e n erforderlich sind/' 2 9 Teilnomadische B o d e n b a u e r in E r i t r e a (Bogos, Mensa, T a k w e , B e d s c h u k u. a.) v e r w e n d e n a u c h Pflugochsen. 4 3 0 S u d a n a r a b e r , die R i n d e r b e p a c k e n , reiten gewöhnlich a u c h auf i h n e n (Baggara, R u f a a , K e n a n a , D u b a i n a u. a.). 4 3 1 M a n c h m a l w e r d e n a u f d e n L a s t o c h s e n v o n S u d a n a r a b e r n oder südlichen Bedscha Sänften für Frauen angebracht (Rinder-'ütfa der Baggara m i t einem S o n n e n s c h i r m , d a r d ä g ; b a s h u u r - S ä n f t e d e r Diglel-Beni Amer). 4 3 2 Die gelehrigen Tiere lassen sich gemächlich besteigen u n d g e h o r c h e n wie H u n d e . Die südlichen Galla ließen n a c h B R E N N E R bei V e r l a g e r u n g e n n u r K i n d e r a u f Ochsen r e i t e n ; n a c h H A B E R L A N D sind R i n d e r als R e i t t i e r e bei d e n Galla g a n z ungewöhnlich. 4 3 3 K r ä f t i g e , anspruchslose Esel k o m m e n als wichtige L a s t t i e r e in ausgesprochen t r o c k e n e n L a n d s t r i c h e n des U n t e r s u c h u n g s g e b i e t s selbst bei m i n d e r w e r t i g e r Weide vor, w e n n g e n u g T r ä n k w a s s e r v o r h a n d e n ist. 4 3 4 I n W a l d g e b i e t e n u n d in Teilen des ä t h i o p i s c h e n H o c h l a n d s fehlen sie. N e b e n I n f e k t i o n e n s c h a d e t i h n e n besonders die s o g e n a n n t e W u r m k r a n k h e i t , die d u r c h E i n g e w e i d e w ü r m e r , die im Magen d e r Tiere s c h m a r o t z e n , h e r v o r g e r u f e n u n d d u r c h S a u f e n schlechten Wassers ü b e r t r a g e n wird. 4 3 5 D a s V o r h a n d e n s e i n g u t e r L a s t k a m e l e k a n n , a b e r m u ß nicht, die V e r b r e i t u n g d e r Esel b e s c h r ä n k e n ( N o r d - S o m a l i l a n d bzw. B u t a n a ) . I n den K a m e l g e b i e t e n Somalilands findet m a n sie vorzugsweise bei « 6 1868, S. 65. KERSTEN, 1871, S. 427

TRUST TERRITORY,

376.

1952, S. 115.

LEWIS,

1955, S. 68.

ZÖHRER,

1964/65, S. 148f.

FERRANDI, 1 9 0 3 , S. 3 3 1 . TARANTINO, 1930, S. 75. BETTINI, 1 9 4 4 , S. 1 1 4 . MCKAY,

1957, S. 318 (Nordost-Kenia). Cozzi, 1965, Zebu, S. 70. - Keine Lastrinder bei nordwestlichen Somal: H A G G E N M A C H E R , 1876, S. 34. 428

MERKER, 1941,

1910,

S. 164. HÖHNEL,

S. 1 2 6 f . FISCHER,

1884,

1892,

S. 267.

REICHARD,

1892,

S. 2 9 1 . MAERZ,

S. 71.

« 9 BOETTGER, 1 9 5 8 , S. 4 5 . «O MUNZINGER,

1859,

MARNO, 1 8 7 4 , HARTMANN, 432

1863,

LLOYD,

1910,

S. 205. LAUTURE,

1868,

S. 103.

HÖFNER, 1951,

S. 2 6 6 . INDIGENOUS 1855,

1963, S. 90. BRENNER,

WORTHINGTON,

1958,

S.

1933,

3 3 2 . BOETTGER,

1958,

S. 113.

« 5 STUHLMANN, 1 9 0 9 , S. 7 3 2 , 7 3 4 . BOETTGER. 1 9 5 8 , S.

113.

725.

1957,

S. 4 8 .

S. 102.

JOSHI,

242.

1868, S. 65. KERSTEN, 1871, S.

liegender Arbeit.

80

S.

S. 686,

CATTLE.

S. 146. LAMPEN,

1957, S . 71. C U N N I S O N , 1966, S . 30 (Humr). Baggara: R E I D , 1930, S . 195f. Beni Amer: P A U L , 1950, HABERLAND,

434

S. 78. HEUGLIN,

S. 264.

376.

Siehe auch S.

211

vor-

ärmeren Nomaden und bei solchen, die in zerklüfteten, unwegsamen Gegenden leben. 436 Die rinderzüchtenden Somal halten sie in einer Proportion von zwei Eseln auf 100 Rinder.« 7 Wie Tabelle 9 ausweist, spielt die Eselzucht in Kordofan, am Atbara und in der Butana, in Taka, im Barka, stellenweise auf dem Osthorn, um den RudolfSee (Turkana, Samburu, Rendile) und in der Masaisteppe eine größere Rolle. Eigenartig ist die Abneigung der Nandi gegen die Eselzucht, was wohl mit dem Niederschlagsreichtum und dem dortigen Buschland, das stellenweise in Wald übergeht, zusammenhängen mag: sie behaupten, die Esel verdürben den Rindern die Weide/'38 Die Suk, deren nomadische Stammeshälfte um 1930 immerhin 5 GV-Prozente Esel züchtete, haben nach B E E C H diese Nutztiere erst in jüngerer Zeit von den Turkana übernommen; in ähnlicher Weise wollen die Borana erst nach Raubzügen gegen die Rendile mit ihrer Eselzucht begonnen haben. 439 Der Esel Ost- und Nordostafrikas ist offenbar das einzige autochthone Haustier der Nomaden. Die domestizierten Formen sind unschwer von den heute noch lebenden Wildformen (Nubischer Wildesel bzw. Equus asinus somaliensis Noack) abzuleiten, mit denen sie zahlreiche morphologische Züge gemein haben (z. B . Schulterstreifen, Bänderung). 440 Dennoch ist die Domestikation des afrikanischen Esels uralt (Nachweis seit 3400 v. u. Z. in Ägypten). 441 Der Haustierbestand wird zuweilen durch eingefangene Wildtiere aufgefrischt. 442 Der von den Turkana gezüchtete große hellgraue Esel soll fast doppelt so groß sein wie der langhaarige, dunklere Esel Mitteläthiopiens; der Boran-Schlag steht morphologisch zwischen beiden. 443 Wenn wir von verarmten Turkana absehen, wird Eselsmilch nirgendwo genossen, auch das Eselfleisch wird fast überall verworfen. 444 Esel nützen vor /.JB H O Y O S ,

1895,

S. 1 7 6 . LEWIS,

1955,

S. 6 9 f .

(nach HUNT). -

HABERLAND

(1963,

S. 68) behauptet jedoch, im Gegensatz zu GULLIVER. (1953, S. 60), die TurkanaEsel als Tiere der flachen Steppe könnten keine Berge erklimmen. 437

LEWIS, 1 9 5 5 , S. 69 (nach HUNT).

'>•« H O L L I S , 1 9 0 9 , S . 2 2 . H U N T I N G F O R D , 1 9 5 3 , S . 2 1 . «O S u k : B E E C K ,

1 9 1 1 , S. 9. B o r a n a : HABERLAND, 1 9 6 3 , S. 65.

STUHLMANN, 1 9 0 9 , S. 7 3 0 . F E I G E , 1 9 2 8 , S . 1 3 , 1 0 . HERZOG, 1 9 6 1 , S . 6 2 . B O E T T G E R , 1 9 5 8 , S. 1 0 6 , 1 1 2 f . HILDEBRANDT, 1 8 7 4 , S. 3 3 8 . JOHNSTON, 1 8 8 6 , S. 3 9 9 . M Ü L L E R . 1 9 0 3 , S. 2 3 6 f f . 1 9 2 9 , S. 7 3 7 .

DITTMER, MERKER,

1 9 5 4 , S. 2 3 6 . 1910,

S. 1 6 4

JOHNSTON,

1902,

(zebraähnlich).

S. 8 1 7 .

MENGES,

BERTARELLI, 1894,

S.

231.

A U B E R T D E LA R U E , 1 9 3 9 , S . 4 3 . BOETTGER,

1958,

'»'•2 B O E T T G E R ,

1958,

441

443

S. 1 0 6 .

WÖRTERBUCH

S. 1 0 7 . HILDEBRANDT,

VÖLKERKUNDE, S. 3 3 8

1965,

(Eritrea).

S.

106f.

BAKER,

1968,

S. 52 (Bischarin). HABERLAND, 1963, S. 68. Äthiopischer Esel sehr klein: BERTARELLI, 1929, S. 583 u n d HILDEBRANDT, 1874, S.

/|/'4

DER 1874,

338.

Belege für den Genuß von Eselsmilch auf Tabelle 9. Die Dodoth begründen ihren Verzicht auf Eselsmilch mit dem Ausschlagen der Tiere beim Melkversuch (THOMAS, 1965, S. 22). — Meidung durch heidnische Afrikaner ebenso wie durch M o h a m m e d a n e r : STUHLMANN, 1 9 0 9 , S. 7 3 2 . S o m a l : HILDEBRANDT, 1 8 7 5 , S. 1 4 und

SOTTIRO,

1884,

S. 160.

Galla:

HABERLAND,

1963,

S. 88.

Mensa:

HÖFNER,

1951, S. 727. F ü r Turkana und J i e widersprüchliche Angaben; nach GULLIVER 6

Schinkel, Nomadische Viehzucht

81

allem bei Verlagerung d e r Siedlung u n d beim H e r a n s c h a f f e n von Trinkwasser, 4 / 1 5 werden a b e r weniger sorgfältig als die übrigen H e r d e n t i e r e gepflegt. D a s R e i t e n 4 4 0 v o n Eseln ist viel seltener als d a s B e p a c k e n . I n der B u t a n a b e n u t z e n sie die A r a b e r — im Gegensatz z u m K a m e l — n u r f ü r k u r z e S t r e c k e n als Reittiere. 4 4 7 448 MUNZINGER fielen u m 1 8 6 0 zwischen B e r b e r u n d G o s d j e r e b zahlreiche Esel eines kleinen schnellen Schlages auf, die so billig zu h a b e n w a r e n , d a ß (zumindest bei d e n K a r a w a n e n ) k a u m j e m a n d zu F u ß ging. F ü r A f a r , Somal, Galla u n d T u r k a n a ist Eselreiten g e r a d e z u eine S c h a n d e / ' 4 9 n u r K r a n k h e i t , A l t e r oder t o t a l e G e h b e h i n d e r u n g k ö n n t e n einen M a n n dazu veranlassen, w ä h r e n d F r a u e n des ö f t e r e n auf Eseln reiten. 4 5 0 MENGES 451 sah bei den H a b r G e r h a d s c h i - S o m a l , wie in einer größeren K a r a w a n e zahlreiche Esel m i t z o g e n , die v o n F r a u e n g e r i t t e n w u r d e n : sie s a ß e n auf L a s t s ä t t e l n u n d h a t t e n die Beine ü b e r d e m H a l s d e r Tiere g e k r e u z t . M ü t t e r der Somal oder T u r k a n a , d e n e n es auf d e n Verlagerungen zu schwer f ä l l t , i h r e K i n d e r auf d e m R ü c k e n zu t r a g e n , lassen sie a u f Eseln aufsitzen. 4 5 2 Maultiere, die von N o m a d e n h a u p t s ä c h l i c h in d e r R a n d z o n e Äthiopiens in geringer Zahl g e h a l t e n u n d e i n g e h a n d e l t werden, v e r s t e h t m a n n i c h t selbst zu z ü c h t e n . 4 5 3 Die F r a u e n d e r M i d s c h u r t i n - S o m a l r e i t e n bei Verl a g e r u n g e n m a n c h m a l auf solchen Tieren. 4 5 4 — D e n Masai, die doch so reich (1953, S. 35, 60) lehnen die Turkana Eselfleisch ab, während es die Jie verzehren. Auch die Dodoth essen es bisweilen (THOMAS, 1965, S, 23). 445

A f a r u n d S o m a l : PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 2 8 u n d MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 2 3 8 .

Kor-

dofan: HEUGLIN, 1869, S. 34. Darfur: SCHULTZE, 1965, S. 52. Kababisch: DAVIES, 1957, S. 77. Hassanie: TAYLOR, 1855, S. 333. Hadendoa in Taka: W E R N E , 1 8 5 1 , S . 8 9 . S ü d - B e d s c h a : SELIGMAN, 1 9 1 3 , S . 5 9 6 . 446

Kordofan: HETTGLIN, 1869, S. 34. Bisweilen bei den Humr: CUNNISON, 1966, S. 30. Bei den Dodoth reiten ihn nur - Hexen (THOMAS, 1965, S. 23).

447

STEIN, 1 9 6 0 , S . 4 7 .

«8 1864, Itinerar, S. 22. 449 Von Männern nicht geritten: in Äthiopien, bei den Afar und Somal (HILDEBRANDT, 1874, S. 338); bei den Somal (MENGES, 1894, S. 229f.); bei den Turkana (GULLIVER, 1 9 5 3 , S . 6 0 ) . 450

Nur Frauen reiten: Somal (LEWIS, 1955, S. 70, nach DRAKE-BROCKMAN, alte Frauen;

PAULITSCHKE,

1896,

S. 7 ;

HILDEBRANDT,

1875,

S. 14



vornehme

Frauen); Afar und Somal (MURDOCK, 1959, S. 321). « i 1894, S. 229. 452

453

S o m a l : LEWIS, 1955, S. 70 ( n a c h DRAKE-BROCKMAN). T u r k a n a : WHITE, 1920,

S. 2 2 1 . Die offizielle Länderstatistik der FAO gibt für den Ostsudan 1950 letztmalig 1000 Maultiere a n (PRODUCTION YEARBOOK, 1965, S. 164). — U m M a s s a u a : MUNZINGER, 1864, S. 154. U m K a s s a l a : GLEICHEN, 1905, S. 98. Mittlerer Ost-

sudan, um Sennar: MARNO, 1873, S. 247. U m Suakin: GEYER, 1914, S. 256. Habab: HEUGLIN, 1877, S. 83. Beni Amer: HEUGLIN, 1867, S. 171. Eritrea: BERTARELLI, 1 9 2 9 , S . 5 8 3 . S o m a l : LEWIS, 1 9 5 5 , S . 7 0 ( n a c h H U N T u n d DRAKEBROCKMAN);

MÜLLER,

1903,

S. 2 5 1 ;

HILDEBRANDT,

1875,

S. 1 4 ;

HAGGEN-

MACHER, 1876, S. 34; MCKAY, 1957, S. 317 (Kenia-Somal). Borana und andere Galla Südäthiopiens: HABERLAND, 1963, S. 67 (hier auf Häuptlings- und Priesterfamilien beschränkt, Zeichen amharischen Einflusses). Siehe auch BOETTGER, 1958, S. 2 1 2 .

82

454

GUILLAIN, 1 8 5 7 , S . 4 4 9 .

a n E s e l n sind, liegt der G e d a n k e ganz f e r n , diese o d e r irgendwelche a n d e r e n Tiere zureiten.455 D a s Pferd erscheint i m U n t e r s u c h u n g s g e b i e t a n d e r P e r i p h e r i e seiner Verb r e i t u n g — es ist in den K u r z g r a s e b e n e n u n d teilweise a u c h in d e r H a l b w ü s t e n v e g e t a t i o n 456 des O s t s u d a n , in der äthiopischen R a n d z o n e u n d in S o m a l i l a n d zu finden. I n S u m p f g e b i e t e n (z. B. a m W e b i Schebeli u n d D s c h u b a ) u n d in W ä l d e r n g e h t es z u g r u n d e . E i n e V e r b r e i t u n g wird n i c h t n u r d u r c h Weide- u n d T r ä n k w a s s e r m a n g e l e i n g e s c h r ä n k t — die n o r d o s t a f r i k a n i s c h e n P f e r d e sind r e l a t i v a n s p r u c h s l o s — sondern h ä n g t a u c h in h o h e m G r a d e von S c h a d i n s e k t e n u n d K r a n k h e i t e n a b (z. B . R i n d e r p e s t u n d Trypanosomiasis/' 5 7 a b e r a u c h spezifische P f e r d e k r a n k h e i t e n wie B l a u z u n g e , R o t z u n d P f e r d e sterbe'* 58 ). A r i d i t ä t v e r b i e t e t die P f e r d e z u c h t bei n ö r d l i c h e n Bedscha, 4 5 9 d e n m e i s t e n A f a r 4 6 0 u n d in den w a s s e r ä r m s t e n Zonen Somalilands. Diese u n d a n d e r e n e g a t i v e Verbreitungsr e g u l a t i v e v e r h i n d e r n sie a u c h in weiten Teilen des südöstlichen S u d a n u n d teilweise in E r i t r e a , ebenso f a s t in der g a n z e n Zone südlich Mogadischus. 4 6 1 D a s P f e r d spielt als N u t z t i e r der N o m a d e n eine Sonderrolle, d e n n der G e n u ß v o n S t u t e n m i l c h ist in A f r i k a , im Gegensatz z u r g e m ä ß i g t e n Zone I n n e r a s i e n s , g a n z u n b e k a n n t , ebenso d a s Essen v o n Pferdefleisch. 4 6 2 F a s t a u s n a h m s l o s ist es R e i t t i e r . N u r die G a d a b u r s i - S o m a l , die sehr viele P f e r d e h a t t e n , u n d die t e i l n o m a d i s c h e n Mati-Galla, die im H o c h l a n d keine Esel h a l t e n k ö n n e n u n d v o n allen Galla die meisten P f e r d e züchten, k e n n e n a u c h die N u t z u n g als P a c k t i e r e . D e r ü b e r a l l e r s t r e b t e Besitz eines R e i t p f e r d e s ist m e h r sozial als w i r t s c h a f t l i c h b e d e u t u n g s v o l l . Als S y m b o l von R e i c h t u m u n d U n a b h ä n g i g k e i t v e r s c h a f f t er Prestige, u n d zwar u m so m e h r , je schwieriger d a s P f e r d zu z ü c h t e n ist. 4 6 3 E s h a t große strategische B e d e u t u n g u n d g e s t a t t e t , schnell E r k u n d u n g e n u n d « 5 DARYLL FORDE, 1 9 6 3 , S. 2 9 6 . '•56 WORTHINGTON, 1 9 5 8 , S . 3 3 1 f . « 7 SCHICKELE,

1931,

S. 91.

MARNO,

1873,

S. 247.

PAULITSCHKE,

1893,

S. 2 3 0

( S ü d - G a l l a ) . ZÖHRER, 1 9 6 4 / 6 5 , S . 1 5 0 . « S STUHLMANN, 1 9 0 9 ,

S . 7 3 8 . BERTARELLI,

1909,

S . 7 3 7 . BOETTGER, 1 9 5 8 , S . 2 0 8 .

MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 2 0 6 f .

« 9 KLUNZINGER, 1877, S. 254 ( A b a b d e ) . LEO PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 2 6 f . MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 2 0 7 . N E S B I T T , 1 9 3 0 , S . 3 0 5 . 461

STUHLMANN,

1909,

S. 7 3 6 f .

PAULITSCHKE,

1893,

S. 226,

230,

228.

MÜLLER,

1 9 0 3 , S . 2 0 9 . BRENNER, 1 8 6 8 , S. 4 6 5 . FEIGE, 1 9 0 8 , S . 13. 402

BOETTGER, 1958, S. 2 1 0 ; v g l . SCHICKELE, 1931, S. 86. M o h a m m e d a n e r v e r a b s c h e u e n e s : STUHLMANN, 1909, S. 732. M e n s a i n E r i t r e a : HÖFNER, 1951, S. 727. G a l l a : HABERLAND, 1963, S. 88. I s s a ekeln sich v o r S t u t e n m i l c h : BURTON, 1861,

463

B e n i A m e r : MUNZINGER, 1864, S. 330. S ü d - H a d e n d o a : MUNZINGER, 1864, S . 302. U m S e n n a r u n d K a s s a l a : MARNO, 1874, S. 2 6 4 ; HARTMANN, 186?, S. 2 0 5 ; GLEICHEN, 1905, S. 98. H a b a b u n d B e d u a n : HEUGLIN, 1877, S. 83, 1 3 3 ; MUNZINGER, 1864, S. 154. B o g o s : MUNZINGER, 1 8 5 9 , S. 77. H a s s a n i e : PETHERICK,

S. 290.

1861, vgl.

S. 150.

Kamelaraber:

DARYLL FORDE,

1963,

LAUTURE, S. 400.

1855,

Baggara:

S. 146;

RÜPPELL,

LAMPEN,

1935,

1829,

S. 145;

S. 1 3 5 ;

LLOYD,

1910, S. 266. Rufaa, Agalin, Dubaina u. a.: MARKO, 1873, S. 247. 6*

83

Reisen durchzuführen. / , ( i '» B j i den B a g g a r a ist es a u c h u n e n t b e h r l i c h bei d e r J a g d auf Giraffen u n d E l e f a n t e n , die in h o h e m Ansehen s t e h t ; 4 6 5 i m vorigen J a h r h u n d e r t b e n u t z t e m a n es hier a u c h z u m S k l a v e n r a u b / ' 6 6 D a ß die H a l t u n g von P f e r d e n sehr kostspielig u n d z u m e i s t ein L u x u s d e r R e i c h e n ist, erhellt schon d a r a u s , d a ß m a n sie im O s t s u d a n m i t d e m schwer zu b e s c h a f f e n d e n D u r r a f u t t e r u n d m i t Milchüberschüssen f ü t t e r t (s. S. 150f.). N u t z u n g s f o r m e n im R a h m e n der Viehwirtschaft, wie z. B . d a s A u f s p ü r e n v o n a b s t r e u n e n d e m Vieh (Hassanie) oder die E r l e i c h t e r u n g des H ü t e g e s c h ä f t s d u r c h R e i t e n d e r H i r t e n (nördliche Somal) werden in d e r L i t e r a t u r n u r selten e r w ä h n t / ' 6 7 Bei S o m a l , B a g g a r a u n d Beni A m e r begleiten reiche F a m i l i e n o b e r h ä u p t e r zu P f e r d e d e n Umzug.468 I m O s t s u d a n wird bei d e n B a g g a r a (Rizeigat, Messirija, S c h a n k a b u . a.), K a b a b i s c h u n d H a w a w i r die G h a r b a u i - R a s s e g e z ü c h t e t (nach HEUGLIN), die wohl m i t der v o n H E R Z O G a n g e f ü h r t e n K o r d o f a n i - R a s s e in K o r d o f a n u n d D a r f u r identisch ist. 4 6 9 Sie zeigt V e r w a n d t s c h a f t m i t d e m r a m s n a s i g e n B e r b e r p f e r d , h a t einen sehr langen Schweif u n d eine lange Mähne, ist in d e r Morphologie recht m i t t e l m ä ß i g u n d k a u m j e m a l s m i t d e r b e r ü h m t e n A r a b e r z u c h t g e k r e u z t w o r d e n ; d e n n o c h h a b e n wir hier schnellaufende, d a u e r h a f t e u n d a n s p r u c h s l o s e P f e r d e vor u n s . W e i t e r östlich z ü c h t e t m a n d e n r a m s k ö p f i g e n DongolawiSchlag, 4 7 0 dessen V e r b r e i t u n g bis in d a s B a r k a E r i t r e a s reicht. 4 7 1 K o r d o f a n i u n d D o n g o l a w i - P f e r d e sind z u m e i s t schwarz, g r ö ß e r als die abessinischen u n d besser als diese a n sandiges T e r r a i n u n d d a s heiße K l i m a des U n t e r l a n d s a n g e p a ß t . Die B a g g a r a beziehen einen Teil ihres P f e r d e b e d a r f s a u s Ä t h i o p i e n ü b e r G a l l a b a t , F a d a s i u n d a n d e r e Märkte. 4 7 2 Die s e ß h a f t e n Galla H o c h ä t h i o p i e n s h a b e n zahlreiche dieser n u r 140 bis 150 Z e n t i m e t e r g r o ß e n , a b e r r o b u s t e n H o c h l a n d tiere j''73 n a c h a n d e r e n A n g a b e n v e r f ü g e n sie j e d o c h ü b e r h o c h g e w a c h s e n e P f e r d e , „den a r a b i s c h e n a u f s H a a r gleichend". 4 7 4 N a c h S ü d e n zu t r i t t die P f e r d e z u c h t der Galla s t a r k z u r ü c k : die B o r a n a S ü d ä t h i o p i e n s h a l t e n n u r einige wenige Tiere in b e g r e n z t e n B e r g g e g e n d e n u n d vernachlässigen sie sehr in Z u c h t , Pflege u n d D r e s s u r ; die I n s e k t e n p l a g e ist o f f e n b a r d e r H a u p t g r u n d i h r e s '•ei MUNZINGER, 1 8 6 4 , S. 5 7 0 . CUNNISON,

1958,

S . 5 0 f f . MÜLLER,

1903,

ZINGER, 1 8 6 4 , S . 5 7 1 . 467

Hassanie:

468

Beni A m e r :

S . 2 0 5 . MARNO,

1874,

S. 264.

MUN-

«66 PALLME, 1 8 4 3 , S . 7 8 .

PETHERICK, 1 8 6 1 , S . 1 5 0 . S o m a l : LEWIS, 1 9 5 5 , S . 7 0 .

MUNZINGER, 1864,

S. 328.

S o m a l : LEWIS, 1955,

S. 67.

Humr:

CUNNISON, 1 9 6 6 , S . 3 0 . HEUGLIN,

1869,

S . 3 4 . HERZOG,

1961,

S. 62.

BOETTGER,

ZINGER, 1 8 6 4 , S . 5 7 6 . P A U L , 1 9 3 5 , S . 1 3 9 f f . LLOYD, S . 1 3 5 . ' PALLME,

1843,

S . 7 8 . LAUTURE,

1855,

1958,

S. 208.

MUN-

1 9 1 0 , S . 2 6 6 . LAMPEN, 1 9 3 5 ,

S . 1 4 6 . CUNNISON,

1958,

S. 50.

MACMICHAEL, 1 9 1 2 , S . 1 4 3 , 2 2 1 . BERRY, 1 9 2 8 , S . 2 8 3 . MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 2 0 5 . 470

HERZOG,

1961,

S. 6 2 .

FEIGE,

1928,

S . 10. MÜLLER,

1874,

S. 337.

MUNZINGER,

1903,

S. 201.

BOETTGER,

1958, S. 208. 471

HILDEBRANDT,

1864,

S. 330.

BERTARELLI,

S. 583. 472

SCHWEINFURTH, 1 8 7 4 , S . 6 6 . MARNO, 1 8 7 4 , S . 2 6 4 ; d e r s . , 1 8 7 3 , S . 2 4 7 .

473

FEIGE, 1 9 2 8 , S . 1 0 . HILDEBRANDT, 1 8 7 4 , S . 3 3 7 . BERTAHELLI, 1 9 2 9 , S . 5 8 3 .

474

PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 2 7 . MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 2 0 5 .

84

1929,

b e s c h r ä n k t e n V o r k o m m e n s . 4 7 5 — I n K e n i a z ü c h t e n die R e n d i l e n o c h P f e r d e , bei d e n b e n a c h b a r t e n S a m b u r u gedeihen sie schon n i c h t mehr. 4 7 0 Die P f e r d e d e r Galla u n d die P o n y s der Somal weisen n a c h B O E T T G E B , B U R T O N u n d H O Y O S i m Gegensatz zur A n s i c h t G U I L L A I N S B e z i e h u n g e n z u m a r a b i s c h e n P f e r d auf. 4 7 7 Die P o n y s Somalilands sind i m D u r c h s c h n i t t 145 cm hoch, k r ä f t i g , g e n ü g s a m , m i t sicherem T r i t t u n d h a r t e n H u f e n , im B e r g l a n d zuhause, eine i n n e r h a l b A f r i k a s besonders m a r k a n t e P f e r d e r a s s e ; m a n u n t e r scheidet d e n Schlag B a r i i m Osten von den G a l b e d - P f e r d e n i m Westen. 4 7 8 G e r i t t e n werden sie n u r v o n M ä n n e r n . 4 7 9 E i n e n n e n n e n s w e r t e n P f e r d e b e s t a n d 4 8 0 u n t e r den S o m a l h a b e n oder h a t t e n D u l b a h a n t e , G a d a b u r s i , R e r Ali, R e r A m a d e n , H a b r Gerhadschi, Dschibril A b o k r - H a b r Aual, M a r e h a n , Digodia, W a r s a n g e l i , O g a d e n u n d M i d s c h u r t i n , doch stehen Z u c h t , Pflege u n d D r e s s u r auf k e i n e m h o h e n N i v e a u . 4 8 1 E i n Z e n t r u m d e r P f e r d e z u c h t w a r n a c h M Ü L L E R ( 1 9 0 3 ) i m N o g a l - T a l festzustellen, wo m a n c h e r M a n n bis zu 150 P f e r d e besessen h a b e n soll. 482 P f e r d e f e h l t e n p r a k t i s c h schon i m m e r bei den I s s a , Deschische, Girri, R a h a n w i n u n d bei vielen H a w i j a ; n a c h A n g a b e n u m 1950 w a r e n a u c h bei den H a b r A u a l E s a Mussa, A r a b , Aidagalla, d e n H a b r J u n i s des B u r a o - D i s t r i k t s u n d den H a b r T o i D j a l a Mussa A b o k r u n d O m a r keine v o r h a n d e n . Seit m e h r e r e n J a h r z e h n t e n ist ein W a n d e l einget r e t e n : in e i n e m L a n d e , wo f r ü h e r ein R e i t p f e r d d e r e r s t r e b t e Besitz jedes freien M a n n e s war, w e r d e n bestenfalls n u r n o c h ein- bis z w e i h u n d e r t Tiere p r o S t a m m gezüchtet. 4 8 3 F ü r die G a d a b u r s i , die P A U L I T S C H K E n o c h als so reich a n P f e r d e n h e r v o r h o b , d a ß m a n sie als P a c k t i e r e einsetzte, gibt die S t a t i s t i k u m 1950 noch f ü n f z i g a n ! 4 8 4 Die U r s a c h e n h ä n g e n wohl m i t der Ü b e r s t o c k u n g

476

4

"

4

'8

H A B E R L A N D , 1963, S . 65ff. Z A V A T T A R I (1940, S . 338) erwähnt Pferdezucht. Rendile: H Ö H N E L , 1892, S . 673; R E I N , 1920, S . 384; A R K E L L - H A R D W I C K , 1903, S . 235. Samburu: R E I N , 1920, S . 378; A B K E L L - H A B D W I C K , 1903, S . 235. Den Laikipia-Masai waren Pferde als „burta" bekannt (THOMSON, 1885, S. 345). BOETTGEB, 1958, S . 208. B U B T O N (1861, S . 303) spricht von ausgearteten Araberpferden, H O Y O S nennt sie „Equus arabicus" (1895, S . 176); G U I L L A I N allerdings sieht keine Analogie (1857, S. 449). P A U L I T S C H K E , 1893, S . 227f. L E W I S , 1955, S . 70. B U B T O N , 1861, S . 303. S T U H L MANN, 1 9 0 9 ,

S. 737. MÜLLEB,

1903,

S. 2 0 6 .

WOBTHINGTON,

1958,

S. 332.

COZZI,

1965, Allevamento, S. 131. « 9 M U B D O C K 1959, S. 321 (Afar und Somal). P A U L I T S C H K E , 1896, S. 7. «o P A U L I T S C H K E , 1893, S. 227f.; ders., 1888, Harar, S. 329, 132; ders., 1889, S. 3; ders., 1896, S . 289 (nach S W A Y N E ) . B U B T O N , 1861, S. 303. C L I F F O B D , 1928, S. 176. F E B R A N D I , 1903, S. 296. C B U T T E N D E N , 1844, S. 329; ders., 1849, S. 65, 61, 72. G U I L L A I N , 1857, S.448f. H I L D E B B A N D T , 1875, S. 13. H O Y O S , 1895, S. 176. MÜLLEB, 1 9 0 3 , S . 2 0 6 . LEWIS, 1 9 5 5 , S. 70. SCHLEICHEB, 1 8 9 2 , S. 4 2 . GUILLAIN,

1857,

BUBTON, 1861, S.

S. 449. CBUTTENDEN,

1844,

S. 3 2 9 . FEBBANDI,

1903,

S.

296.

303.

« 2 S. 2 0 6 ; vgl. LEWIS, 1955, S. 70. 1 9 5 5 , S. 7 0 (nach H U N T ) . Nach Z Ö H B E B ( 1 9 6 4 / 6 5 , S. 1 5 0 ) heutzutage nur noch 250 Pferde in Somaliland vorhanden. M A B E S , 1 9 5 4 , S. 4 7 0 . L E W I S , 1 9 5 5 , S. 7 0 . Z Ö H R E B , 1 9 5 9 , S. 5 1 ; ders., 1 9 6 4 / 6 5 ,

« 3 LEWIS, 484

S. 150. BBITISH SOMALILAND, 1 9 2 0 , S. 5 1 .

85

d e r N o m a d e n b e t r i e b e u n d m i t der D e n u d i e r u n g z u s a m m e n , weit wichtiger a b e r d ü r f t e die f o r t s c h r e i t e n d e B e f r i e d u n g u n d d a s A u f k o m m e n eines billigen M o t o r t r a n s p o r t e s sein. 4 8 5 Die Ziege, die m a n i m Gebirge wie in d e r E b e n e weiden lassen k a n n , h a t von allen H e r d e n t i e r e n die breiteste F u t t e r s k a l a , b e v o r z u g t a b e r bei V o r h a n d e n s e i n Busch- u n d L a u b w e i d e . D a s schädigt o f t m a l s die Vegetation, 4 8 0 k a n n a b e r d o r t , wo sich B u s c h w u c h s auf K o s t e n w e r t v o l l e n F u t t e r g r a s e s a u s b r e i t e t , ein positives M o m e n t f ü r die W e i d e w i r t s c h a f t sein/' 8 7 N a ß k ä l t e s c h a d e t i h r sehr;' 1 8 8 gegen T r o c k e n h e i t ist sie — v o n rassischen V a r i a t i o n e n abgesehen — m e i s t weniger empfindlich als d a s S c h a f / ' 8 9 R ü h m e n s w e r t ist die W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t d e r a f r i k a n i s c h e n Ziegen gegen Seuchen/' 9 0 R i n d e r p e s t k a n n i h n e n k a u m e t w a s a n h a b e n , u n d gegen T u b e r k u l o s e sind sie o f f e n b a r resistent. Obwohl sie u n t e r der Tsetsefliege leiden, k ö n n e n sie in vielen F ä l l e n T r y p a n o s o m e n lange Zeit i m B l u t h a b e n , ohne S c h a d e n zu n e h m e n ; sie w e r d e n a b e r so zu gefährlichen Weiterv e r b r e i t e r n des N a g a n a - E r r e g e r s . I n s e k t e n l a r v e n in d e n N a s e n h ö h l e n spielen d e n Ziegen stellenweise übel m i t / ' 9 1 Die Sinnesorgane d e r Ziegen sind — gemessen a m M a ß s t a b der W i e d e r k ä u e r — h o c h e n t w i c k e l t ; als H e r d e n t i e r e sind sie ziemlich s e l b s t ä n d i g , b r a u c h e n wenig B e a u f s i c h t i g u n g u n d Pflege, 4 9 2 a u c h g e b e n Ziegen u . U . die Leittiere f ü r Schafh e r d e n a b . E i n wichtiges ökonomisches M o m e n t f ü r die R e g e n e r a t i o n

der

H e r d e n sind die große F r u c h t b a r k e i t d e r Ziegen u n d i h r e f r ü h e i n s e t z e n d e Geschlechtsreife. 4 9 3 Als Milchtiere sind viele i h r e r R a s s e n wichtiger als Schafe. 4 9 4 Mit diesen z u s a m m e n sind die Ziegen a u f G r u n d i h r e r K ö r p e r g r ö ß e , die einen rationellen Verzehr im Kreise d e r z a h l e n m ä ß i g b e s c h r ä n k t e n u n d v e r s t r e u t l e b e n d e n n o m a d i s c h e n L o k a l g r u p p e n g e s t a t t e t , die wichtigsten S c h l a c h t t i e r e ; d a s Fleisch der o s t a f r i k a n i s c h e n Ziegen ist b e s o n d e r s s c h m a c k h a f t . 4 9 5 Kleina s LEWIS, 1955, S. 70 (nach Hmra). 486HAILEY, 1 9 3 9 , S. l l l l f . , 1079, 1 0 9 5 f . MÜLLER, 1 9 0 3 , S. 103. BOETTGEB, 1 9 5 8 , S . 9 0 f . M C K A Y , 1 9 5 7 , S . 2 7 4 . ZÖHRER, 1 9 6 4 / 6 5 , S . 1 5 2 . A U B E R T DE LA R U E , 1 9 3 9 ,

S. 96. « 7 WORTHINGTON, 1 9 5 8 , S . 3 2 8 . V g l . STUHLMANN, 1 9 0 9 , S . 7 2 9 .

188 PAUL, 1950, S. 242 (Beni Amer).

«9 BOETTGER, 1958, S. 80. Vgl. auch S. 88 vorliegender Arbeit. « 0 HAILEY,

1938,

S . 9 3 2 . AFRIKA-SPRAVOCNIK,

1963,

B d . 1,

S. 416.

WORTHING-

TON, 1958, S. 320, 328. HEUGLIN, 1877, S. 85 (bei H a b a b ) . « I STUHLMANN, 1 9 0 9 , S . 7 2 9 . SCHICKELE, 1 9 3 1 , S . 9 1 . '•92 STUHLMANN, 1 9 0 9 , S . 7 1 8 . MÜLLER, 1 9 0 3 , S . 8 9 . BOETTGER, 1 9 5 8 , S . 7 7 . WORTHINGTON, 1 9 5 8 , S . 3 2 8 . TRUST TERRITORY, 1 9 5 2 , S . 1 1 5 . SPENCER,

1965,

S. 23 (Kleinvieh, bei Samburu). Vgl. auch S. 249 vorliegender Arbeit. VY

' BOETTGER, 1958, S. 90. Cozzi, 1965, A l l e v a m e n t o , S. 131 f. u n d PAULITSCHKE,

1893, S. 156, 225 (Somaliland). ''93 WORTHINGTON, 1958, S. 328. - E r i t r e a : HILDEBRANDT, 1874, S. 335. N o r d o s t a f r i k a : PAULITSCHKE, 1893, S. 225. S o m a l : LEWIS, 1961, S. 95; B o z z i , 1960, S . 4 0 5 ; BUCHHOLZER, 1 9 5 9 , S . 7 1 ; K E R S T E N , 1 8 7 1 , S. 3 2 7 . T o p o s a :

1953, S. 89. T u r k a n a : GULLIVER, 1953, S. 60.

86

GULLIVER,

viehbälge dienen vorzugsweise zur Anfertigung von Wassergefäßen/' 96 Manche nördlichen Nomadenstämme verarbeiten Ziegenhaar. 497 Die südlich der Sahara gezüchteten einheimischen Ziegen haben kein wollenes Haar und sind an das heißs Klima gut angepaßt, ohne jedoch Fettschwanz oder Fettsteiß wie die Schafe zu entwickeln. 498 In Oberägypten, Nubien und in Teilen Äthiopiens findet sich die Thebaische Ziege, ein extremer Typ der Mamberziege (d. i. eine Rasse mit starker Ramsnase); Kennzeichen sind Langbeinigkeit, Kurzhaarigkeit, schraubige Hörner und gute Milchleistung. 499 Die kleinen, aber sehr beweglichen Ziegen der Hassanie am Weißen Nil 5 0 0 sind höchstens 70 cm lang, haben 50 cm Höhe am Widerrist, wiegen nicht über 25 Kilogramm, haben ein schwarzes bis rötlichfahles, langes Haarkleid, lange Ohren und nur kurze, bei beiden Geschlechtern kaum fingerlange Hörner und gedrungene kurze, aber starke Beine. Solche Zwergziegen (Hircus reversus) lassen sich auch bei den Rufaa belegen. 501 Nach BOETTGER502 sind Zwergrassen vom Weißen Nil bis zur Südspitze Afrikas zu finden. Die Ziegen der Somal 5 0 3 sind ungehörnte, kurzbeinige Zwergziegen mit einem Labendgewicht von 25 bis 40 kg, 504 einem weißen Fell mit roten oder schwarzen Sprenkelungen, mit geringem Milchertrag; doch kommen offenbar auch größere Schläge vor. 505 Nach Cozzi 506 gibt es bei den Somaliziegen (wie auch bei den dortigen Kamelen) zwei Hauptrassen, die nach den Ohren unterschieden werden. Die Ziegen mit kleinen Ohren werden Deghier genannt (von „deg", Ohr, und „hier", klein), die mit großen Ohren heißen Deguen („uen" = groß). Die Deghier-Ziege lebt in den aridesten Gebieten und kann Durst sehr gut ertragen. Das Gewicht (40 kg bei Männchen und 29 kg bei Weibchen) ist ziemlich gering, die Höhe am Widerrist erreicht bei männlichen Tieren 72 cm, bei weiblichen 67 cm. Sie hat ein glattes, weißes Fell, liefert wenig, doch fettreiche Milch, schmackhaftes Fleisch und kostbares Leder. Die Deguen-Ziege hat große, 1874, S. 335f.; ders., 1875, S. 13 (Eritrea bzw. Somaliland). Biseharin und Ababde bei Assuan und im bischarischen H a l a i b : BÜHLE», 1957, S . 19. Bischarin: B E R N A T Z I K , 1942, S. 16. K a b a b i s c h : S E L I G M A N , 1918, S. 172 (allg. Hinweis auf derartige Nutzung des Viehs). Kawachla der White Nile Province: R E I D , 1930, S. 169. Nicht bei Somal und A f a r : P A U L I T S C H K E , 1893, S. 225.

«6 M A R N O , 1 8 7 4 , S . 2 5 8 f . ,

204.

1733.

HARTMANN, 1879, S.

200.

507 K O T S C H Y , 1 8 3 9 , S . 5 . 508 B A R B O U R , 1 9 6 1 , S . 308

SELIGMAN, 1 9 1 3 , S.

169. 597.

TRUST TERRITORY, 1 9 5 2 , S. 124.

5II G U L L I V E R , 1 9 5 3 , S . 6 0 .

165

ist bei Masaigruppsn 512 beispielsweise um 8 Uhr, bei Suk-Nomaden 5 1 3 aber erst um die Mittagsstunde beendet; die Tiare werden dann abgemolken und zum zweiten Mal auf die Weide getrieben. Ein ähnlicher Tageszyklus ließ sich bei Baggara 5 1 4 bei Nomaden Eritreas, 515 bei den Boran-Galla Südäthiopiens, 516 bei Turkana (s. u.) und bei den Nandi 5 1 7 nachweisen. Die häufiger geübte Praxis (Fall B) ist jedoch ein ganztägiger Austrieb der Herden mit vorhergehendem und sich anschließendem Melken (z. B. bei Galgail-, 518 Issa- 519 und anderen Somal; 520 bei Galla 521 und anderen Nomaden in Kenia; 522 beiDidinga, Nandi, wiederum Masai, 523 Karamojong 52/1 ). Die Borana in Südäthiopien kombinieren beide Formen des täglichen Aus- und Eintriebes, indem sie (in den Familienkralen) bereits vor 9 Uhr, wenn das Melken erfolgt, einen Teil der Tiere austreiben und wieder zurückbringen, dem sich nach dem Melken der große Austrieb des gesamten Viehs anschließt. 525 Das zweite Melken erfolgt frühestens um die Abenddämmerung herum, zumeist erst Stunden später, und zieht sich manchmal bis in die Nachtstunden hin (Somal, 526 Afar, Galla in Kenia, 527 Borana, Kababisch, 528 in Eritrea, Masai u. a.); so haben die Herdentiere nach dem anstrengenden täglichen Weidegang noch eine Ruhepause vor dem Melken. Diese arbeitsorganisatorische Maßnahme haben manche Autoren zu einem nicht vorhandenen Melktabu bei Tageslicht verallgemeinert (z. B. bei den Masai). 529 Sicher ist der Tageszyklus des Abweidens, Melkens und Einkralens nicht ein starres, tribal festgelegtes Schema, sondern er hängt ab vom täglichen Temperaturgang, 530 vom Nährwert der Weide, vom Regenerationsbedürfnis der Herden, davon, ob die Nomaden auf der Durchreise sind oder ein Standlager 512 STIGAND, 1 9 1 3 , S . 2 1 3 f . 513 BEECH, 1 9 1 1 , S . 9. 514 LAMPEN, 1 9 3 3 , S . 1 0 2 . CUNNISON, 1 9 6 6 , S . 1 0 2

(Humr).

515 HILDEBEANDT, 1 8 7 4 , S . 3 3 1 . 5IE HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 8 0 . 517 HOLLIS, 1 9 0 9 , S . 2 1 . HTJNTINGFORD, 1 9 5 3 , S . 8 0 f . 518 COLLINS, 1 9 6 0 , S . 6 2 . 519 BURTON, 1 8 6 1 , S . 2 9 1 .

520 LEWIS, 1961, S. 56, 74. FERRANDI, 1903, S. 245. Cozzi, 1965, Allevamento, S. 133. 521 W E R N E R , 1 9 1 4 , S . 1 2 9 . 522 K E N Y A L A N D COMMISSION, 1 9 3 4 , S . 1 6 5 7 . 523 M a s a i : DARYLL FORDE, 1 9 6 3 , S . 2 9 5 . N a n d i : HUNTINGFORD, 1 9 5 3 , S. 2 1 . D i d i n g a : DRIBERG, 1 9 2 2 , S . 2 1 5 f . 524 D Y S O N - H U D S O N , 1 9 6 0 , S . 4 5 . 525 HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 8 0 . 526 MARES, 1 9 5 4 ,

S . 4 1 9 , 4 2 1 . BUCHHOLZER, 1 9 5 9 , S. 4 3 . L E W I S , 1 9 6 1 , S . 7 4 . P A U -

LITSCHKE, 1 8 9 3 , S. 2 2 4 . 527 W E R N E R , 1 9 1 4 , S . 1 2 9 . 528 PETHERICK, 1 8 6 1 , S . 3 2 8 .

529 Masai: THOMSON', 1885, S. 397; BAUMANN, 1894, S. 160. - Somal, bei Schafmelkung: 530

PAULITSCHKE, 1 8 9 6 , S . 2 8 9 , n a c h

SWAYNE.

Kalte Witterung kann Verzögerung des Austriebs bewirken, so bei Masai (THOMSON, 1885, S. 346f.) und Dodoth (THOMAS, 1965, S. 186).

166

beziehen, von d e r A r b e i t s o r g a n i s a t i o n des T r ä n k e n s , 5 3 1 v o m N a h r u n g s b e d ü r f n i s d e r Menschen, v o n der I n s e k t e n b e l ä s t i g u n g 5 3 2 u n d v o n a n d e r e n F a k t o r e n m e h r . Mit z u n e h m e n d e r S e ß h a f t i g k e i t u n d w a c h s e n d e r B e d e u t u n g a n d e r e r ökonom i s c h e r K o m p o n e n t e n verzögart sich möglicherweise allgemein d e r W e i d e g a n g des Viehs, weil a n d e r e B e s c h ä f t i g u n g e n , v o r allem die F e l d a r b e i t , die Menschen a m V o r m i t t a g in A n s p r u c h n e h m e n (z. B . bei d e n Teso). 5 3 3 D e r A u s t r i e b k a n n sehr f r ü h beginnen u n d geschieht m a n c h m a l (im Falle A) schon n a c h t s (Baggara). E r erfolgt, wie d e r E i n t r i e b , d u r c h spezielle K r a l t o r e d e r einzelnen Viehbesitzer, wie ja a u c h d a s Vieh s t r e n g n a c h Besitz g e t r e n n t in d e n P f e r c h e n u n t e r g e b r a c h t wird. A m h ä u f i g s t e n geschieht d e r A u s t r i e b im U n t e r s u c h u n g s g a b i e t ein bis zwei S t u n d e n n a c h S o n n e n a u f g a n g , n a c h d e m e r s t e n Malken ( F a l l B ) . Die M a s a i - F r a u e n pflegen bereits u m 4 U h r m o r g e n s die j ü n g s t e n K ä l b e r zu i h r e n K ü h e n zu bringen, d a m i t sie sich bis z u m A u s t r i e b i h r e r M u t t e r t i e r e ausreichend m i t Milch versorgen können. 5 3 4 D e r Z e i t p u n k t des Austriebs k a n n f ü r die einzelnen T i e r a r t e n unterschiedlich festliegen. V o n M a s a i g r u p p e n z. B. ist b e k a n n t , d a ß die R i n d e r d a s erste Mal gegen 8 U h r v o n d e r Weide z u r ü c k k e h r e n u n d gemolken w e r d e n (Fall A), w ä h r e n d d a s K l e i n v i e h n i c h t vor 8—9 U h r den K r a l v e r l ä ß t (Fall B). 5 3 5 W ä h r e n d bei d e n T u r k a n a des K o l o s i a - D i s t r i k t e s R i n d e r , Ziegen u n d Esel b e r e i t s u m 5 U h r m o r g e n s auf die W e i d e geschickt werden u n d drei S t u n d e n s p ä t e r z u r ü c k k e h r e n , s i n d die K a m a l e hier alltäglich die l e t z t e n a u f d e r Weide, die sie k u r z v o r A n b r u c h d e r D u n k e l h e i t wieder verlassen. 5 3 6 W ä h r e n d die T u r k a n a (ebenso wie N a n d i 5 3 7 u n d Masai) d e n M o r g e n t a u als sehr förderlich f ü r d a s Gedeihen d e r R i n d e r ansehen, ist m a n bei Ziegan vorsichtig, d e n n ihre K l a u e n quellen u n d platzen, w e n n sie ü b e r t a u f r i s c h e s Gelände g e t r i e b e n werden. 5 3 8 Die T u r k a n a d e s K o l o s i a - D i s t r i k t e s f ü h r e n ihre R i n d e r u n d E s e l a m s p ä t e n V o r m i t t a g b e i m G r a s e n l a n g s a m e i n e m Wasserloch zu, d a s u m die M i t t a g s s t u n d e erreicht w i r d ; n a c h d e m T r ä n k e n weiden sie bis 5 U h r . 5 3 9 U m die M i t t a g s s t u n d e liegt die u n p r o d u k t i v s t e W e i d e p h a s e des T a g e s — H a u p t w e i d e z e i t ist d e r N a c h m i t t a g . 5 4 0 Die R i n d e r r u h e n in d e n h e i ß e n Tagess t u n d e n (ab 10—11 U h r ) a u s u n d suchen n a c h Möglichkeit u n t e r B ä u m e n v o r d e r H i t z e u n d I n s e k t e n p l a g e Schutz. D a s sudanische K a m e l n i m m t t ä g l i c h e t w a sechs S t u n d e n l a n g W e i d e f u t t e r a u f ; bei G a t r e i d e f ü t t e r u n g v e r k ü r z t sich diese Zeit b e t r ä c h t l i c h . 5 4 1 Mit A u s n a h m e besonders k ü h l e r , regnerischer Tage n i m m t 531

GULLIVER,

1953,

S.

60 (Turkana). - Vgl. auch S. (Karamojong).

221

f. vorliegender Arbeit.

532 D Y S O N - H U D S O N , 1 9 6 0 , S . 4 5 533 L A W R A N C E , 1 9 5 7 , S .

145.

534 M E R K E S , 1 9 1 0 , S . 3 2 . 535 S T I G A N D , 1 9 1 3 , S . 536 E M L E X , 1 9 2 7 , S .

213f.

184.

537 H O L L I S , 1 9 0 9 , S . 2 1 . 538 E M L E Y , 1 9 2 7 , S . 1 8 4 .

5/,o

539 E M L E Y , 1 9 2 7 , S .

184.

1944, S. 126. - Somal: P A U L I T S C H K E , 1888, Beiträge, S. 32; Cozzi, 1965, Allevamento, S. 132. Boran-Galla: H A B E R L A N D , 1963, S. 71. Karamojong:

BETTINI:

JOSHI, 1957, S. 2 2 2 . 5 « ACLAND, 1932,

S.

129.

- Somaliland:

LEWIS, 1961,

S.

7 4 ; PELLEGRINI, 1 9 6 1 ,

S.

37.

167

es von 10—14 Uhr kein Weidefutter auf — andererseits kann sich die Ruhepause bei extremer Hitze auch noch länger in den Nachmittag hinziehen. 541 B E T T I N I und Cozzi weisen mit Recht auf einen großen Nachteil der nomadischen Weidewirtschaft hin: daß nämlich gerade die weidegünstigsten Phasen des Tages zum Treiben benötigt werden. 542 Auch der abendliche Eintrieb ist wohlorganisiert. Die Inspektion der zurückkehrenden Herden ist das Hauptvergnügen der Viehbesitzer. 543 Bei den Borana Südäthiopiens werden zuerst die größeren, noch nicht entwöhnten Kälber in ihren Hürden untergebracht, dann folgen Schafe und Ziegen nach; zuletzt, meist nach Sonnenuntergang, kommt die Rinderherde, die bei voller Dunkelheit abgemolken wird. 544 — Nachts werden die Tore der umwallten Siedlung verschlossen. Nachtweide. Ist bei den Baggara die Umgebung der Siedlung ohne Löwen, dann werden Rinder 5 4 5 wie auch Schafe 5 4 6 in der Nacht oder am frühen Morgen auf die Weide getrieben (das diesbezügliche Verb heißt: el bar 'amajan). 5 4 5 Die Nachtweide, die am späten Abend nach dem Melken beginnt, wird von den Baggara allgemein als sehr gedeihlich, für ihre Rinder betrachtet, und eine Herde, die häufiger nachts weidet als üblich, wird a l s „ s e r r ä b " bezeichnet. 547 Ein angepflockter Herdenbulle dient als Wachtier — wenn Raubtiere sich der Herde nähern, fängt er an zu brüllen, und der schlafende Hirt kann Gegenmaßnahmen ergreifen. 547 Eine ähnliche Funktion erfüllt bei manchen Somal der Esel, 5 4 8 den man über die Nacht außerhalb der Zariba (Dornenumwallung) weiden läßt und der den Kral bei Bedrohung durch Raubtiere ebenfalls durch Schreien alarmiert. Bei den Hassanie werden die Rinder nach der Duchnernte auf die Stoppelweide geschickt, wo sie wohl auch in der Nacht gelassen werden.5/19 Auf den Weiden in der Umgebung der Masai-Kriegerkrale lösen sich nachts die Hirtenjungen und die Mütter der Krieger in der Bewachung der Herden ab. 5 5 0 Wohl kennen die Somal die Nachtweide von Pferden 5 5 1 und Kleinvieh, 5 5 2 doch wird sie hier anscheinend durch das Vorkommen von Giftschlangen und Skorpionen eingeschränkt. 5 5 3 Ein Weiden in den frühen Nachtstunden oder in der Zeit vor Sonnenaufgang ist auch bei Tieren von Handelskarawanen üblich sowie im Falle, daß eine 512 BETTINI, 1944, S. 128. Cozzi, 1965, Allevamento, S. 132. 5«Humr:

CUNNISON,

1966,

LAND, 1963, S. 80f., 544

HABERLAND, 1963, S. 81.

545

LAMPEN,

1933,

510 R E I D , 1 9 3 0 , S . 51 7 R E I D , 548

S. 32. D o d o t h :

THOMAS, 1 9 6 5 , S . 6. B o r a n a :

HABER-

33.

S. 102. -

JOSHI,

1957,

S. 63

(Kosti-Distr.).

197.

1930, S. 195. CUNNISON, 1966, S. 64, 69

LEWIS, 1955, S. 70, n a c h DRAKE-BROCKMAN,

(Humr).

1912.

510 PETHERICK, 1861, S . 172f. („. . . cattle . . . are no longer confined a t night within the narrow limits of their p e n s . " ) . 350 55

M E R K E R , 1910, S. 84.

1 BERGHOLD, 1899, S. 50.

552 S T A F F O R D , 1 9 3 1 , S .

124.

553 P A U L I T S C H K E , 1 8 9 6 , S . 2 6 .

168

nomadische Lokalgruppe n u r ein Transitlager bezieht. So schicken Somal u n d Afar, wenn sie unterwegs sind, ihr Kamele S t u n d e n vor Tagesanbruch auf die Weide u n d hängen ihnen Holzklappern an den Hals, d a m i t sie sich nicht verlieren; dasselbe geschieht a m späten Abend vor der Nachtruhe. 5 5 4 I n N u b i e n u n d K o r d o f a n lassen die K a r a w a n e n ihre Kamele n a c h t s weiden. 5 5 5 D a m i t sich die Tiere nicht allzuweit v o m K a m p entfernen können, bindet m a n den Unterschenkel eines Vorderbeins a n den betreffenden Oberschenkel des Tieres (vgl. S. 229f.)Der Tageszyklus bei Verlagerungen. Soll die Siedlung verlegt werden, d a n n packen die N o r d - S o m a l 5 5 6 (wie auch die Masai 5 5 7 u n d andere Nomaden) noch in der Dunkelheit H ü t t e u n d H a u s r a t auf die Lasttiere; gegen 3 oder 4 U h r morgens, also noch vor Sonnenaufgang, bricht m a n auf. 5 5 8 Diese N o m a d e n w a n d e r n d a n n bis 8 oder 9 U h r , oder auch bis kurz vor Mittag. Mensch u n d Tier r u h e n in den Mittagstunden, in der Zeit der größten Tageshitze. Will m a n rasch v o r a n k o m m e n , d a n n s e t z t m a n den Zug n a c h m i t t a g s ab 15 oder 16 U h r f o r t (nach anderen Angaben schon a b 13 Uhr). 5 5 9 Die Somal legen, je nach den U m ständen, 20—35 K i l o m e t e r pro Tag zurück. 5 6 0 — Die K a b a b i s c h brechen in aller F r ü h e auf u n d setzen ihren Marsch ohne Pause 10 S t u n d e n lang fort, allerdings i m sehr bemessenen Schritt schwerbeladener K a m e l e 5 6 1 (Vgl. Übersicht 2 im Anhang, über Beweglichkeit u n d Transportleisturig, S. 295—299). Wie der normale Tageszyklus in einer nomadischen Siedlung, so ist offenbar auch der Zyklus bei Verlagerungen kein starres Schema, sondern er wird je n a c h der Dringlichkeit der Verlagerung, nach dem Grade der Gefährdung, n a c h den Bodenverhältnissen, nach der Jahreszeit usw. abgewandelt. Die Wiedera u f n a h m e des Trecks a m N a c h m i t t a g h ä n g t von der Eile ab, mit der m a n ein bestimmtes Fernziel (über Transitlager) 5 6 2 erreichen will. W e n n z. B. in der Zone a m Blauen u n d Weißen Nil die Regen besonders reichlich ausfallen oder f r ü h e r einsetzen, d a n n k a n n es f ü r die R u f a a - S u d a n a r a b e r eine Existenzfrage sein, ob sie ihr Vieh rechtzeitig vor den todbringenden Fliegen ü b e r den 13. Breiteng r a d nach N o r d e n in Sicherheit bringen können. 5 6 3 I n solchen Fällen wird d e m Vieh ab den A b e n d s t u n d e n n u r die allernotwendigste R a s t gegönnt u n d am f r ü h e n Morgen schon wieder aufgebrochen. W e n n die N o m a d e n Überfälle 5 6 / ' K4 P A U L I T S C H K E , 1 8 9 3 , S .

224.

555 H A R T M A N N , 1 8 6 9 , S . 2 4 7 . C U N Y , 1 8 6 3 , S .

15.

ä56 L E W I S , 1 9 6 1 , S. 6 2 . B U R T O N , 1 8 6 1 , S. 2 8 1 . P B O S H O G I N , 1 9 6 3 , S. 557 M E R K E R , 1 9 1 0 , S . 558 M A K E S ,

1954,

S.

420.

1961,

S. 62. MARES,

SEI S E L I G M A N , 1 9 1 8 , S .

nach

S.

288, nach

SWAYNE.

SWAYNE.

1954,

S. 420.

117.

562 z. B . M a s a i : M E R K E R , 563 M A R N O , 1 8 7 4 , S .

1896,

PAULITSCHKE,

559 P A U L I T S C H K E , 1 8 9 6 , S . 2 8 8 , SEO L E W I S ,

142.

176.

1 9 1 0 , S. 1 7 7 .

285.

S. 6 2 . B U R T O N ( 1 8 6 1 , S. 2 6 1 ) k o n n t e i m K o n t a k t g e b i e t kriegerischer S o m a l i s t ä m m e nur n a c h t s reisen: „Am gefährlichsten ist die Tageszeit bei Sonnenaufgang u n d v o r Sonnenuntergang, weil die B e d u i n e n ihre Pferde nicht gern der Sonnenhitze und sich selber nicht dem A b e n d t h a u aussetzen." Vgl.

564 L E W I S , 1 9 6 1 ,

LAUTURE, 1855, S.

298.

169

befürchten müssen, oder wenn die Tageshitze unerträglich ist, 565 wandern sie nachts. 566 9. Beziehungen

zwischen

Hirt und

Herde

Alle Feldforscher und Beobachter der ost- und nordostafrikanischen Wanderviehzucht stimmen darin überein, daß es sich bei den dortigen Tieren um ein widerstandsfähiges, gelehriges und fügsames Herdenmaterial handelt, 567 bei dem nicht auf Kosten der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und klimatische Unbilden sowie auf Kosten der Feinheit der Sinnesorgane hochspezialisierte Zuchtleistungen (Milch, Wolle, Fleisch, Häute) wie beim europäischen Vieh erworben wurden. Trotz der Armut an Produktionsinstrumenten und speziellen viehzüchterischen Praktiken und Heilmethoden für das Vieh wachsen die Tiere der Nomaden von der Geburt an in sorgfältiger Pflege aller Mitglieder der Hirtengemeinschaft auf. Die Jungtiere sind die Spielgenossen der Kinder und teilen mit ihnen nicht selten Zslt oder H ü t t e ; selbst große Tiere, Stiere und Kamele, lassen sich von kleinen Kindern willig leiten. Die Erwachsenen führen regelrechte Unterhaltungen mit ihren Herden. Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist vertraulich, kameradschaftlich, betont emotionell. 568 Mißhandlung oder Vernachlässigung von Vieh ist selten. Dennoch sah BURTON,569 wie bei den Issa-Somal die Herden frühmorgens „von den Männern mit dem Speer, von den Frauen mit dem Stecken zur Weide getrieben" wurden. Auf Zwangsmittel wie Nasenringe (bei Masai 570 ), Führungsleinen im Nasen565

z. B. Afar in der Assal-Ebene ( A U B E R T D E L A K Ü E , 1 9 3 9 , S. 1 1 4 ) . der Oberägypteh und Nubien bereiste (1877, S. 221): „Die Kamele gehen in der kühleren Nachtluft rascher als bei Tag, und das unsichtbare Wegfutter zerstreut ihre Gedanken nicht." Baggara: L L O Y D , 1910, S. 266. Kenana, Rufaa, Schukrija, Batahin: I N D I G E N O U S C A T T L E , 1957, S. 5 2 f . ; J O S H I , 1957, S. 68. Eritrea: M U N Z I N G E R , 1864, S. 145. Afar: A U B E B T D E L A R I T E , 1939, S. 65, 117f. Somal: H A G G E N M A C H E B , 1876, S. 34; P A U L I T S C H K E , 1893, S. 223. D o d o t h : T H O M A S , 1965, S. 6. N a n d i : H O L L I S , 1909, S. 20; I N D I G E N O U S C A T T L E , 1957, S. 17. Masai: J O H N S T O N , 1902, S. 813f.; F I S C H E R , 1885/86, S. 71. Drei Bemerkungen H A B E R L A N D S über das Rind bei den Galla Südäthiopiens mögen für viele sprechen: „Wenn Rinder an einem sitzenden Alabdu vorbeikommen, erhebt er sich und grüßt diese mit diesem alten Spruch: . . . H o r n und Holz, der Schwanz bewegt sich hin und her, o Vieh, wie geht es Dir?" (1963, S. 288) — „Ich habe immer wieder bewundert, mit welcher Güte und Sanftmut die Borana noch mehr als mit dem ausgewachsenen Vieh mit den Kälbern umgingen, obwohl diese häufig genug in den Häusern Schaden anrichteten. Man drängt sie nur m i t freundlichen Worten beiseite — 'sie sind doch Kinder und verstehen wie diese auch noch nicht alles'." (1963, S. 90). Die Arussi-Galla halten beim Tode besonders geliebter, überalterter Kühe, die eines natürlichen Todes sterben, regelrechte Totenklagen ab (1963, S. 428). 1861, S. 291.

566 KLTXNZINGER,

567

'

568

57« U L L R I C H , 1 9 5 9 , S . 7 4 .

170

befürchten müssen, oder wenn die Tageshitze unerträglich ist, 565 wandern sie nachts. 566 9. Beziehungen

zwischen

Hirt und

Herde

Alle Feldforscher und Beobachter der ost- und nordostafrikanischen Wanderviehzucht stimmen darin überein, daß es sich bei den dortigen Tieren um ein widerstandsfähiges, gelehriges und fügsames Herdenmaterial handelt, 567 bei dem nicht auf Kosten der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und klimatische Unbilden sowie auf Kosten der Feinheit der Sinnesorgane hochspezialisierte Zuchtleistungen (Milch, Wolle, Fleisch, Häute) wie beim europäischen Vieh erworben wurden. Trotz der Armut an Produktionsinstrumenten und speziellen viehzüchterischen Praktiken und Heilmethoden für das Vieh wachsen die Tiere der Nomaden von der Geburt an in sorgfältiger Pflege aller Mitglieder der Hirtengemeinschaft auf. Die Jungtiere sind die Spielgenossen der Kinder und teilen mit ihnen nicht selten Zslt oder H ü t t e ; selbst große Tiere, Stiere und Kamele, lassen sich von kleinen Kindern willig leiten. Die Erwachsenen führen regelrechte Unterhaltungen mit ihren Herden. Das Verhältnis zwischen Mensch und Tier ist vertraulich, kameradschaftlich, betont emotionell. 568 Mißhandlung oder Vernachlässigung von Vieh ist selten. Dennoch sah BURTON,569 wie bei den Issa-Somal die Herden frühmorgens „von den Männern mit dem Speer, von den Frauen mit dem Stecken zur Weide getrieben" wurden. Auf Zwangsmittel wie Nasenringe (bei Masai 570 ), Führungsleinen im Nasen565

z. B. Afar in der Assal-Ebene ( A U B E R T D E L A K Ü E , 1 9 3 9 , S. 1 1 4 ) . der Oberägypteh und Nubien bereiste (1877, S. 221): „Die Kamele gehen in der kühleren Nachtluft rascher als bei Tag, und das unsichtbare Wegfutter zerstreut ihre Gedanken nicht." Baggara: L L O Y D , 1910, S. 266. Kenana, Rufaa, Schukrija, Batahin: I N D I G E N O U S C A T T L E , 1957, S. 5 2 f . ; J O S H I , 1957, S. 68. Eritrea: M U N Z I N G E R , 1864, S. 145. Afar: A U B E B T D E L A R I T E , 1939, S. 65, 117f. Somal: H A G G E N M A C H E B , 1876, S. 34; P A U L I T S C H K E , 1893, S. 223. D o d o t h : T H O M A S , 1965, S. 6. N a n d i : H O L L I S , 1909, S. 20; I N D I G E N O U S C A T T L E , 1957, S. 17. Masai: J O H N S T O N , 1902, S. 813f.; F I S C H E R , 1885/86, S. 71. Drei Bemerkungen H A B E R L A N D S über das Rind bei den Galla Südäthiopiens mögen für viele sprechen: „Wenn Rinder an einem sitzenden Alabdu vorbeikommen, erhebt er sich und grüßt diese mit diesem alten Spruch: . . . H o r n und Holz, der Schwanz bewegt sich hin und her, o Vieh, wie geht es Dir?" (1963, S. 288) — „Ich habe immer wieder bewundert, mit welcher Güte und Sanftmut die Borana noch mehr als mit dem ausgewachsenen Vieh mit den Kälbern umgingen, obwohl diese häufig genug in den Häusern Schaden anrichteten. Man drängt sie nur m i t freundlichen Worten beiseite — 'sie sind doch Kinder und verstehen wie diese auch noch nicht alles'." (1963, S. 90). Die Arussi-Galla halten beim Tode besonders geliebter, überalterter Kühe, die eines natürlichen Todes sterben, regelrechte Totenklagen ab (1963, S. 428). 1861, S. 291.

566 KLTXNZINGER,

567

'

568

57« U L L R I C H , 1 9 5 9 , S . 7 4 .

170

septum der Stiere (Butana-Nomaden, 571 Mensa), 572 Fußfesseln für unruhige Milchkühe, Maulkörbe für brünstige Kamelhengste, 573 Prügelei und dergleichen greifen die Nomaden nicht oft zurück. Nach S w a y n e sollen störrische Somali-Kamele mit glühenden Eisen oder angebrannten Pflöcken gebändigt werden. 574 Emley, 5 7 5 ein langjähriger Beobachter der Turkana, betont im Gegensatz zu G u l l i v e b , 5 7 6 eine grausame Behandlung der Tiere sei hier nicht selten, obwohl er ihnen Liebe z u m Vieh nicht abspricht. Er meint wahrscheinlich in erster Linie Mißhandlungen der Tiere durch halbwüchsige, entferntere Verwandte des Viehbesitzers, die zudem noch ein Interesse an einem nicht eingeplanten Schlachtfest haben (Todesfälle durch Knüppeln oder Steinigen des Viehs, Gleichgültigkeit gegenüber Raubtieren). Auch U . U l l r i c h 5 7 7 spricht von ausgesprochen roher Behandlung von Jungvieh durch Masaiknaben. — I n geschichteten Hirtengesellschaften wie bei den Mensa und Marea in Eritrea mußte das infolge schlechter Behandlung durch Tigre-Hirten krepierte Vieh zur Strafe dem adligen Herrn abgeliefert werden. 578 Die Herdentiere des Untersuchungsgebietes können trotz oder gerade wegen ihrer feinen Sinnesorgane, die an diejenigen der Wildtiere erinnern, in einem gefahrvollen Wirtschaftsmilieu zur Grundlage menschlicher Existenz werden. Die Rinder der Dschiddu-Somal 579 und der Masai 580 beispielsweise oder die Ziegen des Ostsudan 5 8 1 können Raubtiere aus großer Entfernung wittern und daher die Nomaden zu Gegenmaßnahmen veranlassen. Von den als Wachtiere dienenden Baggara-Bullen und Somali-Eseln war früher schon die Rede (S. 168). Die Boran-Galla behaupten, das Vieh würde auch in der Dunkelheit seinen Herrn oder seine Herrin am Körpergeruch erkennen. 582 — Bemerkenswert ist auch die tierpsychologische Bindung des Einzeltieres an die eigene, ihm vertraute Herde, wie uns C u n n i s o n 583 von den Rindern der Humr-Baggara berichtet. Im folgenden sollen einzelne Züge der Beziehungen zwischen Hirt und Herde wie: Leit- und Lieblingstiere, die Verwendung von Viehglocken, Hütehunde, Laut- und Pfeifsysteme, die Methode des Abweidens einer Flur und Nebenbeschäftigungen der Hirten beim Hüten behandelt werden. Eine große Hilfe beim Hütegeschäft sind besonders dressierte und gepflegte, auch äußerlich gekennzeichnete Leittiere innerhalb des Herdenbestandes, Tiere 57i S T E I N , 1 9 6 0 , S .

49.

HÖFNEB, 1951, S. 5" Acland,

1932, S.

744. 141.

Bei Paulitschke,

575 1927, S. 184f. 576 1953, S. 61. 577 1 959, S. 58. 578 Mensa: H ö f n e b , 579 F e b b a n d i , 580 M e b k e b , 581 B b e h m ,

1896, S.

1951,

1903, S.

288.

S. 653.

Marea:

1 9 1 0 , S. 91. WEISS, 1910, S. 1 9 2 7 , B d . 9, S.

582 H a b e b l a n d ,

Polleba,

1935,

S.

182.

144. 391.

32.

1963, S. 55,

91.

583 1 96 6, S. 68f. Diese Nomaden vermeiden unnötiges Auswechseln der Tiere aus ihrer Herde, da es für einige Tage Unruhe in die Herde bringt und nicht selten zum Ausbrechen in die alte Herde führt. 171

beiderlei Geschlechts u n d keines bestimmten Alters, die sich durch besondere physiologische, morphologische u n d ästhetische Eigenschaften von der Herdenmasse unterscheiden, wahrscheinlich auch eng persönlich mit einzelnen H i r t e n verbunden sind (Lieblingstiere, persönliches Rind). Der H i r t verständigt sich mit Hilfe eines akustischen Signalsystems (s. u.) vor allem über die H e r d e n a n f ü h r e r m i t seiner Herde. Eine Rinderherde der D o d o t h wurde in einem k o n k r e t e n Falle von einer K u h u n d dem Tochtertier angeführt. 5 8 '' Die schnellste u n d am besten aussehende K u h (niemals ein Stier!) wird bei den Beni A m e r 5 8 5 zum Leittier (w'at u m m a t a i ) ; diese Anführerin t r ä g t ein ledernes H a l s b a n d (matai), an dem oft eine Viehglocke (madawan) h ä n g t . Auch die Baggara 5 8 0 machen R i n d e r mit besonders guter K ö r p e r f o r m u n d Hörnerbildung zum A n f ü h r e r (asi el bagar). Ob ihre T r a n s p o r t bullen 5 8 7 solche Leittiere sind, war nicht zu ermitteln, jedenfalls erinnern sie in ihrer äußeren A u f m a c h u n g (Dekoration m i t gefärbten Lederstreifen, a n denen Glöckchen befestigt sind, großer lederner Halskragen, geläda, an d e m eine größere Glocke hängt) an die H e r d e n a n f ü h r e r . Auch die R i n d e r h e r d e n der Somal d ü r f t e n , d a H I L D E B R A N D T allgemein Holzglocken f ü r die Leittiere der Somaliherden 5 8 8 angibt u n d er Rinderzucht im I n n e r e n ausdrücklich b e t o n t , derartige Leittiere haben. Hingegen fehlen bei den westlichen Somal Viehglocken. 5 8 9 Nach H A B E R L A N D S Zeugnis ist auch bei den Galla die V e r w e n d u n g von Rinderglocken (aus Eisen) ausgesprochen selten u n d bestenfalls auf das Vieh sozial Ausgezeichneter (Häuptlinge, Priester) beschränkt. 5 9 0 Bei den hamitonilotischen R i n d e r z ü c h t e r n hingegen ist das Vorkommen von Rinderglocken sowie Leittieren vielfach nachweisbar. Die T u r k a n a 5 9 1 hängen an die geflochtenen Lederhalsbänder der betreffenden Rinder Eisenglocken. Die D o d o t h verwenden Rinderglocken aus Schildkrott. 5 9 2 Bei den J i e 5 9 3 nennen einzelne Viehbesitzer bis zu zehn „bell-oxen" m i t deformierten H ö r n e r n ihr eigen (welche Zahl wohl ein der Gesamtzahl der Rinder proportionaler M a ß s t a b des R e i c h t u m s ist); ähnliches ist bei den K a r a m o j o n g 5 9 4 der Fall. Die Masai hängen a n f ü h r e n d e n K ü h e n u n d besonders Ochsen, stellenweise auch großen Bullen, Holz-, Elfenbein- oder Eisenglocken um. 5 9 5 Auch inwieweit die bei den meisten H a m i t o n i l o t e n v o r k o m m e n d e I n s t i t u t i o n des persönlichen R i n d e s mit der der Leittiere übereinstimmt, bleibt u n k l a r . 58/

' THOMAS, 1 9 6 5 , S.

385 P A U L , 1 9 5 0 , S .

14.

244.

586 L A M P E N , 1 9 3 3 , S . 1 0 0 . C U N N I S O N , 1 9 6 6 , S . 3 8 587 R E I D , 1 9 3 0 , S . 1 9 6 . 589 P A U L I T S C H K E , 1 8 8 8 ,

(Humr).

588 I S 7 8 , S .

Beiträge, S.

376.

29.

59° H A B E R L A N D , 1 9 6 3 , S . 9 4 f . 591 W H I T E , 1 9 2 0 , S . 592 T H O M A S , 1 9 6 5 , S .

221. 23.

5»3 GULLIVER, 1952, Afrioan Abstracts, 1953, S. 131 f.; ders., 1953, S. 54. 594 I U G E A M S , 1 9 6 0 , S . 2 8 9 . D Y S O N - H U D S O N ,

1960, S. 56.

595 B A U M A N N ,

S. 173.

1894,

S. 26.

MERKER, 1910,

BOETTGER,

1 9 4 1 , S. 129. LEAKEY, 1 9 3 0 , S. 2 0 9 . ULLRICH, 1959, FISCHER, 1 8 8 5 / 8 6 , S. 71. WEISS, 1910, S. 374.

172

1958,

S. 68. MAERZ,

S. 74. STIGAND, 1913, S.

214.

Bei Jie, K a r a m o j o n g , T u r k a n a , D o d o t h , Suk, N a n d i , B a r a b a i g - D a t o g a u . a. 5 9 6 b e k o m m t der Sohn eines Viehbesitzers in f r ü h e r J u g e n d einen B u l l e n oder a u c h ein K u h k a l b , die d e n G r u n d s t o c k seiner k ü n f t i g e n H e r d e d a r s t e l l e n . Solche bei den S u k „ k a m a r " g e n a n n t e n Bullen w e r d e n m i t S t r a u ß e n f e d e r n , Glocken u n d L e d e r a n h ä n g s e l n g e s c h m ü c k t , die H ö r n e r werden d e f o r m i e r t , die K r i e g e r u m t a n z e n die K a m a r , b e s t i m m t e Z e r e m o n i e n w e r d e n u m u n d f ü r sie a b g e h a l t e n , d e r N a m e des b e t r e f f e n d e n R i n d e s ü b e r t r ä g t sich auf d e n Besitzer. 5 9 7 Gelegentlich k o m m e n besonders geweihte Tiere vor, v o n d e n e n n a c h d e r Vorstellung p a r s p r o t o t o d a s W o h l d e r g a n z e n H i r t e n g e m e i n s c h a f t u n d der H e r d e n a b h ä n g t . PLOWDEN598 schreibt v o n d e n H a b a b : „In each small village there is kept a cow of one breed from generation to generation, on which the good fortune of the entire herd depends. This cow (or there may be two) is milked in peculiar vessels, and the milk must be drunk out of those vessels, as it would be sacrilege to drink it out of any other; these are of earthenware, whilst the other cows are milked into wicker-work vases." Wichtige Motive f ü r die A n w e n d u n g v o n Viehglocken sind e r l e i c h t e r t e L o k a l i s a t i o n des Leittieres in der H e r d e n m a s s e d u r c h d e n H i r t e n u n d schnelleres A u f s p ü r e n v on a b s t r e u n e n d e m oder v e r l o r e n g e g a n g e n e m Vieh (vgl. S. 135). 590 FOKKEN d e u t e t die F u n k t i o n der Glocken des Masaiviehs: „Damit die Tiere sich mehr zusammenhalten und nicht so leicht verloren gehen, binden sie stets mehreren Tieren der Herde Glocken um den Hals. Wenn ein solches Tier geht, hört es seine eigene Glocke läuten, und man nimmt an, die Tiere liebten selbst das Glockengeläute." MEBKEB600 gibt o h n e n ä h e r e B e g r ü n d u n g d a s T r a g e n v o n Glocken b e i K ü h e n , die ihr K a l b n i c h t d u l d e n wollen, als M o t i v a n . Leittiere a n d e r e r H e r d e n t i e r a r t e n t r a g e n ebenfalls Glocken. Die K a m e l h e r d e n d e r S o m a l w e r d e n v o n einem a l t e n m ä n n l i c h e n Tier m i t einer Holzglocke (kor) a n g e f ü h r t , 6 0 1 oder m e h r e r e Tiere d e r H e r d e sind d a m i t versehen. 6 0 2 Diese Glocken geben einen d u m p f e n K l a n g v o n sich, d e n m a n n u r i n d e r N ä h e hören k a n n . A u c h K a m e l k l a p p e r n 6 0 3 sind b e k a n n t . W o d a s K a m e l zu d e n Galla gelangte, h a b e n sie v o n d e n Somal a u c h d e r e n hölzerne K a m e l g l o c k e n ü b e r n o m m e n . 6 0 4 I n m a n c h e n Fällen t r ä g t d a s K l e i n v i e h der Galla „ G l o c k e n " 5 HABERLAND, 1 9 6 3 , S. 8 1 .

8/

85 86

87

88

E M L E Y , 1 9 2 7 , S. 1 6 0 . K E N Y A LAND COMMISSION, 1 9 3 4 , S. 1 5 3 7 .

MERKER, 1910, S. 169ff. (hier auch noch Beispiele weiterer Infusionen; gegen Husten verabreichen diese Nomaden eine Suppe aus Milch und gepulverter, verkohlter Rinderhaut, S. 169). BALLY, 1938, S. 39 (e luai). BALLY, 1938, S. 68f. — Angaben über pflanzliche Laktika bei den Galla bei HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 7 6 3 ,

767.

261

multiflorum Benth (ol magingi) zusammen mit Cajanus Cajan und Senecio spec. verabreicht. 8 9 Darmverschlingung bei Rindern behandeln die Masai durch Einblasen von Luft in den After mit Hilfe eines Holzrohres. 90 H A R T M A N N 9 1 erwähnt die Skarifizierung (Blutentzug durch zahlreiche kleine Einschnitte in die Haut) und das Klopfen der skarifizierten Stelle bei Kamelen des Ostsudan. Aderlaß durch einen Pfriemstich in den Hals ist bei den ArussiGalla Südäthiopiens ein Mittel gegen starkes Lungenhusten. 9 2 Aderlaß durch Pfeilschuß in die Halsvene ist bei den Masai ein sehr wirkungsvolles Heilverfahren, wenn sich die Rinder durch versehentliches Mitfressen schwarzgrüner Raupen, die in der Regenzeit stellenweise in großen Mengen auftreten, vergiftet haben. 9 3 Blähungen bei Ziegen und Schafen, wie sie nach dem Genuß von saftigem Grünfutter nicht selten vorkommen, werden bei diesen Nomaden durch Stich mit einer Ahle in den Wanst kuriert. 9 4 Zuletzt sei noch die Methode des Räucherns angeführt. Nomaden im Ostsudan, in Eritrea, Kenia und Tansania lassen am Abend in den Kralen in enger Nähe der Rinder große qualmende Feuer brennen, um sie vor Insekten und R a u b wild zu schützen. 95 Die Humr-Baggara 9 6 errichten in der Regenzeit, wenn die Insekten schwärmen, ganz bewußt große Krale, „weil sie mehr Rauch erzeugen"; oder sie legen zahlreiche Krale in unmittelbarer Nachbarschaft an, die so eine Gemeinschaftssiedlung (dukuk) bilden, „damit der Rauch von einem Kral zum anderen streicht und nicht nutzlos in den Wald abzieht". Die Masai behandeln Geschwülste an Rindern durch Beräuchern mit den glimmenden Stengeln von „en dulele en gare" (Solanum spec.). 97 Eine wahre „Pferdekur" ist ein Heilverfahren der Arussi gegen Verstopfung und Magenblähungen bei Rindern: die kranken Tiere werden fest an einen B a u m gebunden, unterhalb des Kopfes wird ein Feuer mit dem stark schwelenden Holz der Kandelaber-Euphorbie angezündet, das Tier würgt und schnappt nach Luft, bis die Magengase durch das Maul abgehen. 9 8 89 B A I X Y , 1 9 3 8 , S . 6 8 f . 9° M E B K E B , 1 9 1 0 , S .

171.

91 1869, S. 251. 92 H A B E R L A N D , 1 9 6 3 , S . 4 3 2 . 93 M E B K E B , 1 9 1 0 , S .

171.

94 M E B K E B , 1 9 1 0 , S .

172.

95

Baggara:

LAMPEN, 1 9 3 3 , S . 101.

Masai:

WEBNER, 1914, S. 129. 96 C U N N I S O N , 1 9 6 6 , S . 7 1 . 97 M E B K E B , 1 9 1 0 , S .

168.

98 H A B E B L A N D , 1 9 6 3 , S .

262

432.

Eritrea:

MUNZINGER, 1 8 5 9 , S . 77.

MAEBZ, 1 9 4 1 ,

S. 121

und

Galla Kenias:

JOHNSTON, 1 9 0 2 , S .

814.

VII. URSACHEN U N D ZIELE D E R V E R L A G E R U N G E N

Die Suche nach Tränkwasser, Weidefutter und unter Umständen nach Salzvorkommen ist zwar das Hauptmotiv der Verlagerungen, doch nicht der einzige Grund: noch zahlreiche andere wirtschaftliche und soziale (bisweilen sogar magische) Gesichtspunkte beeinflussen die Wahl des neuen Siedlungsplatzes und den Zeitpunkt des nomadischen Umzugs. 1 Die Faktoren, die bei Verlagerung der Siedlung eine Rolle spielen, kann man wie folgt einteilen: I. I n positive Faktoren, das sind Bedingungen, die der Nomade anstrebt, die seinem Wirtschafts- und Sozialleben förderlich sind. Hierbei umfaßt die 1. Untergruppe das Motiv der Erlangung von Tränkwasser, Weidefutter und stellenweise auch von Salz (gesehen im Jahreszyklus, d. h. einschließlich der Reservierung für die Trockenzeit). Alle noch zu nennenden Faktoren setzen die fortwährende Befriedigung dieser weidewirtschaftlichen Hauptziele der Verlagerung voraus. Die 2. Untergruppe der positiven Verlagerungsmotive lehnt sich eng an die erste an: es handelt sich hierbei um die Optimierung der Erlangung von Tränkwasser, Weidefutter und Salz, indem die Verlagerungen auf die Korrektur der Betriebsgröße 2 und damit auf die Steigerung der Produktivität abzielen. Bei der 3. Untergruppe handelt es sich um Faktoren der Ergänzungswirtschaft, die bei den verschiedenen Nomadengruppen eine recht unterschiedliche Rolle spielen, so der Faktor des Handels, der Jagd, der Sammelwirtschaft, der Kooperation mit bodenbautreibenden Siedlungen u. ä. Die 4. Untergruppe der positiven Faktoren der Verlagerung umfaßt soziale Motive: die Teilnahme an Festen, 3 Zeremonien, an Kriegszügen usw., oder einfach nur das Streben nach Geselligkeit. Auch Verlagerungen, um Interessen der Administration zu befriedigen (z. B. um Steuerzahlungen in Vieh an einem bestimmten Orte zu erledigen), kann man hierunter zählen. 1

2

3

Vgl. die Zusammenstellung der Verlagerungsmotive bei L E W I S (1955, S. 90f., nach H U N T , 1951). Vgl. auch in der vorliegenden Arbeit: natürliche Verbreitungsregulative der Herdentiere (S. 64f.), kulturelle Verbreitungsregulative (Übersicht 1 im Anhang, S. 287-294). G U L L I V E R (1953, S . 65) gibt z. B. bei den Turkana als Verlagerungsmotiv an „to combine with, or branch out from, another one's homestead . . . " G U L L I V E R ( 1 9 5 3 , S . 6 5 ) führt bei den Turkana an „to build a new homestead near a future bride's father for the festivities and for a month after the wedding."

263

Diesen positiven Faktoren der Verlagerung stehen gegenüber II. die negativen Faktoren (Flucht- und Meidungsmotive). Hierbei handelt es sich um produktionsgefährdende und existenzbedrohende Bedingungen, denen der Nomade ausweicht. Die 1. Untergruppe umfaßt natürlich verursachte Schadfaktoren, nämlich den Mangel an Weide, Wasser und Salz, übermäßige Regenfälle; große Hitze, Kälte oder Luftfeuchtigkeit; Verschlammung; 4 Krankheiten bei Mensch und Tier; Raubtiere, parasitäre Insekten und Schadtiere 5 aller Art. Hierzu gehört auch das Motiv der Meidung jahreszeitlich entstehender Verkehrs- und Siedlungshindernisse, d. h. von ödländereien, Flüssen, Gebirgen, die in einer bestimmten Jahreszeit nicht passierbar sind und daher schon zu einem früheren Zeitpunkt durchquert werden müssen (vgl. S. 129). Die 2. Untergruppe umfaßt wirtschaftliche Schadfaktoren: z. B. Gefährdung bestellter Feldflächen durch weidendes Vieh, Verunreinigung des Siedlungsplatzes durch Mist, Weidelandverknappung durch Bodenbauer oder nomadische Nachbarbetriebe, Fehlen von Transporttierren zu einem späteren Zeitpunkt, 6 Überanspruchung des Milchviehs zum Schaden der Jungtiere (deshalb Abzug in hochmobile Rinderbetriebe der männlichen Jungmannschaft). 7 Die 3. Untergruppe des Komplexes „Flucht und Meidung" betrifft sozial, psychisch und magisch bedingte Schadfaktoren, z. B. kriegerische Bedrohung, Scheu vor Fremden, Ablehnung der Administration, Toten- und Geisterfurcht usw. Entsprechend dieser Übersicht wollen wir nun Einzelbeispiele und nähere Erläuterungen zu den einzelnen Faktoren der Verlagerung aufführen, sofern solche über den Rahmen des bisher in der Arbeit Gesagten hinausgehen. Zu I. 1. Wasser ist der wichtigste Faktor der Verlagerungen. Es ist seltener verfügbar als Weidefutter und ermöglicht erst dessen Nutzung. Bei der Weideverwertung ist das Aufsuchen entfernter Weidegegenden, die in einer anderen Höhenlage oder Vegetationszone liegen mögen, von den kleinen örtlichen Verlagerungen zu unterscheiden, die im Sinne einer flächigen Weideausnutzung geschehen. (Siehe die entsprechenden Hauptabschnitte der vorliegenden Arbeit über Weide, Tränke und Salz.) Zu I. 3. — Viele Nomaden des Ostsudan und Somalilands suchen in bestimmten Jahreszeiten die Städte auf, um Handel zu treiben (vgl. Anmerkung 286 auf S. 53). Doch auch in weniger dichten Bevölkerungszentren, so im Kontaktgebiet zweier Stämme oder Bevölkerungsgruppen, werden die Verlagerungen durch 4

Im

Ostsudan:

HARTMANN,

1869,

S. 2 4 4 ;

MARKO,

1874,

S. 2 9 6 ;

BAKER, 1 8 6 8 ,

S . 1 0 0 ; DAVIES, 1 9 6 6 , S . 1 9 7 . 5

Über schädliche Insekten s. S. 257 ff. vorliegender Arbeit. — Flucht vor Malariam ü c k e n : N o r d - S o m a l (LEWIS, 1961, S. 4 2 ; MARES, 1954, 414), B o r a n a (HABER-

LAND, 1963, S. 31); Turkana (GULLIVER, 1953, S. 65). Flucht vor Hornissen: Baggara bei Kava (GESSI PASHA, 1892, S. 20). Flucht vor Termiten: Hamar (RÜPPELL, 1829, S. 145). Flucht vor Bremsen: Mudaito-Afar (HARRIS, 1845, S. 124).

6 Nord-Somal: LEWIS, 1955, S. 90f. (nach HUNT, 1951). 7

H u m r : CUNNISON, 1966, S. 67.

264

den Handel beeinflußt. Die Humr beispielsweise siedeln während ihres trockenzeitlichen Aufenthalts im Bahr-Gebiet im Süden bevorzugt in der Nachbarschaft von Dinka-Siedlungen, 8 in denen sie Getreide, Honig und Trockenfisch einhandeln können und für längere Zeit überflüssiges Gepäck lassen. Auch das Interesse der Baggara, zu jagen, zu fischen oder Honig zu sammeln, beeinflußt ihre trockenzeitliche Verlagerung. 9 Die Hadendoa- und Karamojong-Nomaden verlagern sich in der Regenzeit in die Nähe der Feldflächen, um ihre in festen Dörfern lebenden Verwandten mit Milch zu versorgen und um in sozialem Kont a k t mit ihnen zu bleiben. 10 Zu I . 4 . H A B E R L A N D 11 bringt folgenden Beleg für Geselligkeit als Verlagerungsmotiv. Eine Siedlung der Borana Südäthiopiens mußte sich wegen Erschöpfung der Weide verlagern, doch weil seine Bewohner enge freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen mit einem 4 Kilometer entfernten Nachbardorfaufrechterhielten, bat man dessen Bewohner, ebenfalls umzuziehen, „damit die Freunde zusammenblieben". Diese Nachbarn verspürten weder besondere Lust zu diesem Schritt, noch sahen sie eine wirtschaftliche Notwendigkeit hierfür. Nach manchem Hin und Her wurde ein Kompromiß getroffen, derart, daß sie sich etwa 2 Kilometer symbolisch in Richtung auf den neuen Siedlungsplatz ihrer Freunde verlagerten. — Früher war bei den Borana die geplante Teilnahme an den Gada-Zeremonien ein wichtiges Moment für die Wahl des neuen Siedlungsplatzes. 12 Die einzelnen Lineages der Nord-Somal veranstalten alljährlich zwischen April und Juli, wenn Wasser und Weide reichlich vorhanden sind, ein Opferfest (mawliid), zu dem zahlreiche Nomadensiedlungen zusammenströmen. 1 3 Zu II. 1. Afar-Nomaden geben in der Regenzeit ihre Weidegebiete um die Oase J u r Erain Maru auf, „indem heftige Gewitter und unaufhörliche Regen die Hirten nöthigen, die Ebenen und Wady zu verlassen und mit ihren Herden sich nach den . . . Bergen zurückzuziehen" 14 . Übermäßige Regenfälle führen zu Erkältungen des Viehs, zur Verschlechterung der Futterqualität, zur Verschlammung der Wege, zu einem Übermaß an parasitären Insekten (näheres hierüber S. 258). Verschiedene Beni Amer 1 5 verlassen in der Trockenzeit die Hochländer von Haggar, indem „sie in die wärmeren Tiefländer ziehen, da es oben zu kalt ist". Die Somalinomaden der nördliche Küstenzone Guban (d. h. „verbrannt") ziehen im März, wenn diese Landschaft unerträglich heiß wird, in die sich südlich anschließende, relativ kühle Ogo-Bergzone. 16 — Bei Ausbruch einer Infektionskrankheit geben z. B. Issa-Somal und Masai die Siedlung auf und lassen die Erkrankten, mit nur wenig Proviant versehen, erbarmungslos im 8

CUNNISON, 1 9 5 4 , S . 6 2 .

9 LAMPEN, 1 9 3 5 , S . 1 3 1 . CUNNISON, 1 9 5 4 , S . 6 2 . 10

Hadendoa:

BUEOKHAEDT, 1 8 2 0 , S . 3 0 8 . K a r a m o j o n g : GULLIVER, 1 9 5 3 , S . 5 2 , 5 0 .

" 1963, S. 31. 12

HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 3 2 .

« LEWIS, 1 9 6 1 , S . 1 2 9 . HARRIS, 1 8 4 5 , S . 1 8 2 . »5 MÜLLER, 1 8 8 3 , S . 4 1 3 . 16

LEWIS, 1 9 6 1 , S . 3 9 . Ä h n l i c h PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 1 1 .

265

Stich. 17 Haben sie Glück und genesen, dann haben sie bald wieder Anschluß an ihre Lokalgruppe gefunden. Bei Auftauchen der Malaria-Mücke verlassen die Masai aus Furcht vor Fieber den Siedlungsplatz. 18 Nach L A U T U R E S 1 9 Mitteilung sterben im Ostsudan des öfteren Kamele, wenn ein gefährliches „kleines Reptil" sie sticht; das Vorkommen solcher Schadtiere ist für die Araber Grund genug, einen Weideplatz sofort zu verlassen. Zu II. 2. Zum Schutz gegen das Zertrampeln der Saat und gegen das Abweiden der Felder entfernen die Humr-Baggara in der Regenzeit die meisten Rinder rasch aus dem Muglad-Bodenbauzentrum. 20 — Verlagerungen auf Grund des sich häufenden Unrats 2 1 lassen sich z. B. bei den Borana, den Tiefland-Arussi und bei den Masai belegen. I m Mittelsudan liegen nach MARNO22 die Araberlager auf Abfallhaufen, „so daß die Orte wahre Brutstätten für Fliegen sind . . .". Die Uasin-Gischu-Masai 23 verlagern sich," wenn der Kral verschlammt und voll faulen Unrats ist, unter Umständen nur einen halben oder einen Kilometer. Zu II. 3. Bei Kriegsgefahr ziehen sich die Nomaden ungeachtet guter weidewirtschaftlicher Bedingungen in weniger gefährdete Gebiete zurück. Die Überfälle und Raubzüge zwischen den Gadabursi, Afar und Issa waren das störendste Moment in der zumeist sehr regelmäßigen Transhumanz der Issa, 24 und manche Landstriche wurden nahezu menschenleer. Die Masai in Kenia hatten sich zu T H O M S O N S 2 5 Zeiten ( 1 8 8 5 ) aus dem größeren und fruchtbaren nördlichen Teil von Laikipia zurückgezogen, weil sie, durch innere Kriege sehr geschwächt, den Suk nicht mehr genügend Abwehrkraft entgegensetzen konnten. — Lineages der Nord-Somal, die in Fehde miteinander stehen, meiden sich auf ihren Verlagerungen. 26 — Die Gudschi-Galla, 27 ebenso wie viele Bedscha, wählen ihre Siedlungsplätze vorzugsweise abgelegen von allen Verkehrswegen und Vorposten der Zivilisation. Die Datoga ziehen sich aus den mit Bodenbauern überfremdeten Gebieten und aus Gegenden, wo die Administration wirksam wird (durch Straßenbau, Heuschreckenbekämpfung, Roden von Tsetsebusch usw.) zurück. 2 8 Das Erscheinen eines Steuereintreibers oder tributeheischenden Stammesoberhauptes konnte um 1875 ganze Siedlungen der Ababde in die Flucht schlagen. 29 — Das Verlassen einer Siedlung kann auch in magischer Denkweise begründet sein. Die Turkana 3 0 verlagern, unter Umständen nach Konsultation des Medizin17

I s s a : LIPPMANN, 1 9 5 3 , S . 1 3 8 . M a s a i : HUPPEBTZ, 1 9 5 9 , S . 9 4 5 .

18 MERKER, 1 9 1 0 , S . 1 8 0 .

19 1 8 5 5 , S . 1 4 1 .

20 CUNNISON, 1 9 5 4 , S . 5 6 . 21

Borana

u n d A r u s s i : HABERLAND, 1 9 6 3 , S . 3 1 , 6 9 b z w . S . 4 2 1 . M a s a i : HTTPPERTZ.

1 9 5 9 , S . 9 4 5 ; GRZIMEK, 1 9 5 9 , S . 2 5 2 .

22 1873, S. 248. 23 K E N Y A L A N D COMMISSION, 1 9 3 4 , S . 1 2 1 0 . 2i PAULITSCHKE, 1 8 8 8 , B e i t r ä g e , S . 1 7 .

25 1885, S. 364. 26 LEWIS, 1 9 6 1 , S . 8 9 , 4 0 ; MABES, 1 9 5 4 , S . 4 1 4 . 2' SCHULZ-WEIDNEB, 1 9 6 1 , S . 3 2 3 . 28 WILSON, 1 9 5 2 , S . 4 6 . B E B G E B , 1 9 3 8 , S . 1 9 1 f., 1 8 0 . 29 KLUNZINGEB, 1 8 7 7 , S . 2 5 1 . SO GULLIVEB, 1 9 5 3 , S . 6 5 . BABTON, 1 9 2 1 , S . 2 0 6 .

266

mannes, den Kral, wenn sie glauben, der Wohnplatz stehe unter einem üblen Einfluß, oder nach einem Todesfall. Wenn innerhalb der Umwallung der MasaiSiedlung jemand gestorben ist, wird sie verlassen und verbrannt, 31 es sei denn, sie wird durch die Flüssigkeit aus dem Mageninhalt eines geopferten Ochsen rituell gereinigt. 32 Bei den Somali-Nomaden gelten nach P A U L I T S C H K E 33 eine Häher-Art und der Galu-Vogel als ui.glückverheißend, sein Ruf „gal! gal!" („tritt ein!") ist Grund genug, ein errichtetes Lager sofort wieder aufzugeben. Die Gudschi-Galla wiederum richten sich bei der endgültigen Festlegung des Siedlungsplatzes nach dem als Ratschlag aufgefaßten Ruf zweier Vögel (dschoge, tum'dissa), indem sie die Richtung bevorzugen, in der diese Vögel hörbar werden. 34 MERKEB,

1910, S. 202f.

32 J O H N S T O N , 1 8 8 6 , S .

JOHNSTON,

1886, S. 392.

GRZIMEK,

1959, S. 252.

392.

M PAULITSCHKE, 1896, S.

26.

SCHULZ-WEIDNER, 1961, S.

323.

267

VERZEICHNIS

Tabelle 1:

der Tabellen im Text

Die Landnutzung in sechs Ländern des Untersuchungsgebietes (nach Material der FAO) 17 Tabelle 2: Erwerbszweige und Siedlungsdichte in der Provinz' Migiurtinia und im Distrikt Bur Akaba, Republik Somalia 20 Tabelle 3: Schätzung des Anteils der Nomaden an der Gesamtbevölkerung der ost- und nordostafrikanischen Länder 21 Tabelle 4: Die Zusammensetzung des Viehbestandes in den Nachbarschaften der Nord-Samburu 61 Tabelle 5: Die Zusammensetzung des Viehbestandes der Stämme im Norden Somalilands 62 Tabelle 6: Anteile verschiedener Viehkategorien in den Rinderherden von Samburu-Nomaden (Kenia) 241 Tabelle 7: Gewichtszunahme der Kälber in verschiedenen Nomadengebieten Ostafrikas und des Ostsudans (nach JOSHI, 1957) 2 5 0

268

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ÜBERSICHT 1

Kulturelle Verbreitungsregulative von Herdentieren in Ost- und Nordostafrika* i. Wirtschaftliehe Verbreitungsregulative Die Produktivität der traditionellen Haltung, Zucht und Pflege des Viehs, Effektivität der Produktionsinstrumente und -verfahren. Das Moment wechselseitiger Ergänzung des Viehbestandes: Haltung eines kombiliierten Viehbestandes 1. aus Gründen wirtschaftlicher Sicherheit (Schutz vor Seuchen, Dürren und Viehraub, die die Herdentiere in unterschiedlichem Ausmaß in Mitleidenschaft ziehen), 2. zur besseren (spezifischen) Weideausnutzung, 3. zum optimalen Arbeitskräfteeinsatz der biologischen Gruppen einer Nomadengemeinschaft (Verteilung der Jungmänner, Frauen, Kinder und alten Männer auf mehrere Betriebe, zur Betreuung verschiedener Vieharten und Herdentierkategorien), 4. um Schlachtfleischmengen besonderer Quantität und Qualität zu erhalten u. a. m. Befriedigung materieller Bedürfnisse der Nomaden gemäß der kulturellen Tradition : Beharren auf der als Hauptnahrungsmittel gewohnten Milchsorte (Ablehnung der Kamelmilch durch die Boran-Galla Südäthiopiens, der Rindermilch durch Somali-Kamelzüchter: HABERLAND, 1963, S . 1 4 4 , 6 8 bzw. LEWIS, 1 9 6 1 , S . 1 0 1 ) .

Bevorzugung der gewohnten Schlachtfleischsorte (nördliche Somal schätzen Schaf- und Ziegenfleisch und sehen Rindfleisch als minderwertig an; die Boran-Galla Südäthiopiens lehnen K a m e l - u n d Ziegenfleisch a b : MAKES, 1 9 5 4 , S . 6 9 bzw. HABEBLAND, 1 9 6 3 , S . 6 8 , 1 4 4 ) .

S. 422;

LEWIS,

1955,

Butterschmalzgewiniiung aus bestimmten Milchsorten (z.B. aus Schafsmilch, bei den Baggara der White Nile Province: REID, 1930, S. 197).

Fettgewinnung vom Hammel zur gewohnten Körperpflege (Afar: HABÉIS, 1845, S. 106, 146).

* In Klammem jeweils ein bis zwei charakteristische Beispiele. 287

Verwendung von Schafwolle für traditionelle Kleidung (Wollkleider der Habab-Frauen: MUNZINGER, 1864, S. 140f.). Herstellung von Wassersäcken aus Ziegenleder (Hassanie am Weißen Nil: PETHEBICK, 1861, S. 160). Anderweitige, kulturell verankerte wirtschaftliche Nutzungsformen von Herdentieren : Kamele als Lasttiere (im Ostsudan und in Somaliland, im Gegensatz zu Turkanaland). Rinder als Reittiere (Baggara im Ostsudan). Esel als nächtliche Wächtiere außerhalb des Krals (Somal: LEWIS, 1955, S. 70, nach DBAKE-BBOCKMAN). Esel als Transporttiere für Trinkwasser (Kordofan-Araber: HEUGLIN, 1869, S. 3 4 ; DAVIES, 1957, S. 7 7 ; PETHEBICK, 1861, S. 1 6 0 ; TAYLOR, 1855, S. 333.)

Ziegen als Leittiere von Schafherden (PAULITSCHKE, 1896, S. 289, nach SWAYNE). Moment der Leistungsfähigkeit: Verdrängung der Lastochsen durch Esel (Diglel-Beni Amer: PAUL, 1950, S. 242). Verdrängung der Lastkamele durch Esel (in zerklüfteten Berglandschäften, Somal: LEWIS, 1955, S. 69). Verdrängung der Esel durch Lastkamele (für kommerzielle Transporte, so bei den Boran-Galla Südäthiopiens: HABERLAND, 1963, S. 68).

Ablösung der Haarschafe durch Fettschwanzschafe (Ostafrika:

HIBSCHBEBG,

1962,

S. 2 7 7 ;

BOETTGEB,

1958,

S. 8 3 f . ;

STUHLMANN, 1909, S. 747f.).

Ausbreitung von Kamelen auf Kosten der Rinder (in austrocknenden Landschaften, z. B. in Zentral- und Süd-Turkanaland: GULLIVEB, 1953, S. 60f.; HÖHNEL, 1938, S. 25). Erwerb wertvoller Zuchttiere beim Viehhandel (Baggara Darfurs vermeiden Kauf von Kühen mit vier bestimmten, unrationellen Eigenschaften: LAMPEN, 1933, S. 1 0 0 ; Kamelaraber bemühen sich, wertvolle Kamelhengste für die Zucht zu kaufen: R E I D , 1935, S. 1 1 8 ; Dschiddu-Rinder sind in Südsomaliland gesuchte Tiere: FEBBANDI, 1903, S. 244). Auswirkungen der Ergänzungswirtschaft: Absorption von Arbeitskräften außerhalb der Viehwirtschaft, mithin keine „totale" Viehhaltung (wochen- und monatelange Jagdlager der Baggara: LAMPEN, 1933, S. 102f.; ders., 1935, S. 1 3 4 ; CUNNISON, 1 9 5 8 ; El Konono-Schmiede der Masai dürfen Vieh jeder Art besitzen, haben aber nur kleine Herden: MEBKEB, 1910, S. 111 ff.; Ababde-Nomaden sammeln für den Verkauf unter anderem Holz, Raisig, Kamelmist, Sennesblätter, Koloquinten, Wermuth und Gummi arabicum: KLUNZINGIB, 1877, S. 2 5 5 ) . 288

E x t e r n e Regeneration des Viehbesitzes, indem Gewinne aus der kommerziellen Sammelwirtschaft in Vieh angelegt werden (finanziell einträgliche Sammelwirtschaft von Senna, K o l o q u i n t e n u n d Dumpalmnüssen bei den H a n d e n d o a : NEWBOLD, 1935, S. 162; OWEN, 1 9 3 7 , S. 2 0 6 ; ROSSINI, 1 9 4 7 , S. 8 3 7 ) .

E x t e r n e Regeneration des Viehbesitzes durch B o d e n b a u (Gewinne aus d e m Baumwoll- u n d E r d n u ß a n b a u bei den Selim, Taaischa u n d anderen Baggara in R i n d e r n angelegt: REID, 1930, S. 172f.; BORN, 1965, S. 218ff., 103). E x t e r n e Regeneration des Viehbesitzes durch J a g d (die u m 1890 völlig v e r a r m t e n H u m r - B a g g a r a k o n n t e n sich m i t den Gewinnen aus der Elfenbeinjagd ihre ersten neuen R i n d e r erwerben: CUNNISON, 1 9 5 4 , S. 5 0 ) .

Bei Bodenbau Bevorzugung des Rindes u n d R ü c k g a n g der hochmobilen Kamelhaltung (Digil-Somal: L E W I S , 1 9 6 1 , S. 1 3 ) . Bei Bodenbau Erschließung von Notzeitweiden durch Stoppelfelder u n d Brachland (s. S. 161 f. vorliegender Arbeit). Bei Bodenbau jahreszeitlicher Abzug von Weidevieh aus der Zone der Kulturflächen ( H u m r - B a g g a r a : CUNNISON, 1 9 5 4 , S . 5 6 , 6 3 ) . H a l t u n g von Reittieren f ü r die J a g d (Reitkamele der R u f a a zur hochgeschätzten Antilopenjagd: H A R T MANN, 1 8 6 3 , S . 2 0 5 ) .

H a l t u n g von Lasttieren zur Vermietung (Lastochsen der H u m r - B a g g a r a : C U N N I S O N , 1 9 6 6 , S . 38f.). Auswirkungen des Handels: Weiterverbreitung von Nutztierarten (die Gadabursi k a u f t e n sich, nach BURTON, ihre ersten Pferde von den H a b r Aual u n d H a b r Gerhadschi: 1861, S. 303; die Boran-Galla Südäthiopiens k a u f e n ihre Kamele von Somal, Garri u n d Gabra u n d züchten sie i m m e r noch nicht selbst: HABERLAND, 1963, S. 68). Weiterverbreitung von bestimmten Viehschlägen u n d G a u t y p e n der Herdentiere (Somalihändler erwerben bei den Laikipia-Masai Rinder gegen Handelsgüter, die R i n d e r werden bei S a m b u r u gegen Schafe u m g e t a u s c h t , die Schafe schließlich setzen die H ä n d l e r in K i k u j u l a n d a b : STIGAND, 1913, S. 286, vgl. MCKAY, 1957, S. 274; Ankole-Sanga-Rinder gelangen nach S a m b u r u durch Handelsbeziehungen m i t R u m u r u t i u n d Thomson Falls: K E N Y A L A N D COMMISSION, 1934, S. 1655 u n d M C K A Y , 1957, S. 269f; Tausch schlanker Reitkamele der Schukrija gegen K a m e l stuten des kräftigen Kordofanschlages aus D a r K a b a b i s c h : SELIGMAN, 1918, S. 172; H a n d e l der H u m r - B a g g a r a m i t Dinka-Vieh bewirkt, d a ß bei diesen ca. 1 0 % der Rinder d e m N i l o t e n t y p angehören oder Einschläge aufweisen: CUNNISON, 1966, S. 37). 19 Schinkel, Nomadische Viehzucht

289

Kauf von Hochleistungsbullen für die Zucht (Baggara der White Nile Province: REID, 1930, S. 194). Laufende Neubeschaffung kostspieliger und schlecht gedeihender Maultiere, Pferde, Reitkamele usw. in der Grenzzone ihres Vorkommens (im Randgebiet Äthiopiens, z. B. bei den Beni Amer: MÜNZINGER, 1864, S. 330). Regeneration, Vergrößerung oder Veränderung des Viehbestandes bei Möglichkeit des Viehhandels (die Humr-Baggara vergrößern ihren Rindviehbestand, indem sie sich mit Gewinnen aus dem Hirse- und Baumwollanbau Großvieh kaufen: CUNNISON, 1954, S. 65; Nord-Somal züchten Schafe, um sich Kamele kaufen zu können: PAULI, 1947, S. 883). Zucht von Lasttieren für den Einsatz von Handelsgeschäften (die Aschraf verwenden Kamele für Baumwolltransporte von Tokar nach Trinkitat: FLEMING, 1920, S. 21). Haltung von Kleinvieh als „gängige Münzen" beim Fehlen der Geldwirtschaft (bei Hamitoniloten - Masai: HOLLIS, 1939, S. 648; HUNTINGFORD, 1953, S. 109; T u r k a n a : GULLIVER, 1955, S. 131; J i e : GULLIVER, 1953, S. 3 5 ; S u k : SCHNEIDER, 1957, S. 283; K a r a m o j o n g : DYSON-HUDSON, 1960, S. 51).

Orientierung der Viehhaltung auf Absatzmöglichkeiten an Städter und Bauern (regelmäßige Belieferung Massauas mit Ziegenmilch und Schlachtvieh, durch Tigre-Nomaden: MUNZINGER, 1864, S. 153; HEUGLIN, 1868,

S. 79; Issa-Somal verkaufen Schlachthammel an Küstenkarawanen: PAULITSCHKE, 1888, Harar, S. 119; Ogaden-Somal setzen Straußenfedern ab: SOTTIRO, 1884, S. 160).

2. Soziale Verbreitungsregulative Armut: Wiedererlangung des verlorengegangenen Großviehs über die Zucht von Kleinvieh(intensive Schafzucht der Masai in den ersten Jahrzehnten nach den Rinderseuchen um 1885, bis etwa 1920: REICHARD, 1892, S. 290, in Zusammenhang mit Tabelle 10 vorl. Arbeit; dgl. bei Samburu: SPENCER, 1965, S. X V I I ; episodische Schafzucht in großem Stil bei ärmeren Baggara der White Nile Province, dann Kauf von Rindern: REID, 1930, S. 194; nach Totalverlusten Wiederbeginn der nomadischen Viehzucht mit Ziegen, den schnellwüchsigsten und fruchtbarsten Herdentieren, in Somaliland: TRUST TERRITORY, 1952, S. 115).

Haltung von Eseln als Milchtiere (Turkana und „West-Masai": GULLIVER, 1953, S. 60; EMLEY, 1927, S. 184 bzw. MÜLLER, 1903, S. 238, nach EMIN).

290

Ersatz von Lastkamelen durch Esel (nordwestliche Somal: HOYOS, 1895, S. 176). Reichtum:

Beschleunigte Konzentration des Viehbesitzes durch die Möglichkeit, Lohnhirten zu halten (nördliche Bedscha: GUIRGUIS, 1956, S. 242), durch den Kauf von Ehefrauen, die das Vieh betreuen (reiche Barabaig-Datoga haben bis zu 18 Ehefrauen: HUNTINGFORD, 1953, S. 98) und insgesamt zahlreiche Kinder gebären, die als Arbeitskräfte unerläßlich sind, außerdem durch die Möglichkeit, zusätzliche Arbeitskräfte zu adoptieren ( T u r k a n a : GULLIVEB, 1955, S. 127; H u m r - B a g g a r a : CUNNISON, 1966, S. 31 ff.)

und durch den Unterhalt einer Hausmacht ( I s s a - S o m a l : BURTON, 1861, S. 289).

Verfügbarkeit einer ausreichenden Zahl von Lastkamelen ( N o r d - S o m a l : LEWIS, 1961, S. 56).

Haltung von Reitkamelen (Habab: HEUGLIN, 1877, S. 83f.). Pferdehaltung in der Grenzzone ihrer Verbreitung durch kostspielige Fütterung mit Durra-Hirse und Milch ermöglicht: (Hassanie: PETHERICK, 1861, S. 149f.), oder durch laufenden Neuerwerb (östliche Baggara kaufen Gallapferde in Fadasi: MARNO, 1874, S. 264; ders., 1873, S. 247; SCHWEINFÜRTH, 1874, S. 66).

„Homogenisierung" und damit Rationalisierung der Nomadenbetriebe (nach Vieharten und Herdentierkategorien) auf Grund eines großen Viehbesitzes und zahlreicher Arbeitskräfte, d. h. Einrichtung rentabler WeideLager der Jungmannschaften in verschiedenen Gegenden (Abtrennung der Schafe vom heterogenen Kleinviehbestand, bei den Masai: GRZIMEK, 1959, S. 273f.; Einrichtung von Eselkamps und Verzicht auf gemeinsamen Weidegang von Eseln und Rindern, bei den

Turkana:

GULLIVER, 1953, S. 60, 64, i m V e r g l e i c h m i t EMLEY,

1927, S. 184). Prestige:

Allgemeine Tendenz, das hochgeschätzte Großvieh (als sozialökonomisches Regulativ und als wichtigster Wertträger überhaupt) bevorzugt zu züchten (um nicht als verarmt zu gelten, züchten Samburu viel lieber Rinder, die sozial und rituell eine wichtige Rolle spielen, als Kleinvieh, das jederzeit sehr vorteilhaft gegen Ochsen eingetauscht werden kann: SPENCER, 1965, S. 3, 4, 23; Kamelzüchter orientieren auf Kamele, selbst bei guten Möglichkeiten der Rinderzucht, so die Artega, Aschraf und Hasa: SELIGMAN, 1913, S. 655). Repräsentationsbedürfnis von Häuptlingen und Würdenträgern (Maultierhaltung in Gada-Familien der Galla in Südäthiopien: HABERLAND, 1963, S. 67; oftmals auch Pferdebesitz aus Prestige). 19'

291

„Standesgemäße" Erfüllung von Verpflichtungen, die mit der Zahlung oder Stiftung bestimmter Herdentierarten verbunden sind (z. B. zum Brautpreis, als Mitgift, als Sühnegabe, anläßlich von Reifeweihen usw.). Privilegien und Zahlungsverpflichtungen: Auf eine Schicht beschränktes Viehbesitzrecht (bei Beni Amer Monopol der Nabtab-Adhaseri-Oberschicht auf Kamelzucht, bis etwa 1910: S E L I G M A N , 1930, S . 96; Ausschluß der Midgan und anderer verachteter Kasten der Somal aus der Pferde und Rinderzucht, nicht aber aus der Schaf-, Kamel- und Straußenzucht: C E R U L L I , 1959, Somalia, S. 98f.; P A N K H U R S T , 1961, S. 39, nach PEASE;

HAGGENMACHER,

1876,

S. 2 2 ;

PAULITSCHKE,

1893,

S. 248).

Verpflichtung höriger Gruppen, Schlachtvieh, Last- und Milchtiere an Adelsschicht periodisch abzuführen oder auszuleihen (vor allem in Eritrea, z. B. bei den Mensa und Bogos: P O L L E R A , 1 9 3 5 , S. 1 7 3 f., 1 6 0 f.). Mehr oder minder freiwillige Abgabe von Herdenvieh an Stammesoberhäupter (z. B. an den Laibon-Oberpriester der Masai: F O S B R O O K E , 1948, S. 37; H I N D E , 1901, S. 56, 65; F I S C H E R , 1884/85, S. 63; S T O R R S F O X , 1930, S. 4 6 1 ; BAUMANN, 1894, S. 164).

Herdensteuer an Staatsgebilde (Baggara Kordofans zahlten um 1 8 4 0 jährlich unter anderem 1 2 0 0 0 0 Ochsen an die ägyptische Regierung: P A L L M E , 1 8 4 3 , S. 7 3 ; im 1 9 . Jahrhundert jährliche Abgabe jedes zwanzigsten Kamels und des zehnten Teils der Ziegen und Schafe an den Sultan der Midschurtin-Somal: GUILLAIN, 1857, S. 444).

Intertribale Abmachungen: Sie erweitern die Futter- und Tränkbasis des Nomadenviehs über die Stammesgrenzen hinaus. Wechselseitige Unterstellung von Vieh bei befreundeten Stämmen (Samburu lassen großen Teil ihrer Kamele von den kamelzüchtenden Rendile betreuen, Rsndile umgekehrt Teile ihres Rinderbestandes bei den Samburu: K E N Y A L A N D C O M M I S S I O N , 1 9 3 4 . S. 1 6 8 2 , 1 4 7 4 , 1 5 0 2 ) Weideabkommen (Fellata-Rinderzüchter in Darfur mit den Habbania-Baggara: B A R B O U R , 1961, S. 166f.; Galgail-Somal mit Elai, Eile, Tunni und Bimal: TRUST TERRITORY, 1952, S. 124).

Brunnenabkommen (Bischarin mit Ababde: B U R C K H A R D T , 1820, S. 28f.; Boran-Galla, Somal und Garri an den Brunnen von Watschille, Walena und Borbor: H A B E R L A N D , 1963, S. 78f.). Militärisch-strategische Mo mente: Viehverluste durch Raub (nach R a u b der Kamele der H a m a r um 1890 wurden diese zur Seßhaftigkeit gezwungen: L L O Y D , 1 9 1 0 , S. 2 5 9 ; M A C M I C H A E L , 1 9 1 2 , 292

S. 1 5 9 ;

BERRY,

1928, S. 2 8 9 ;

DAVIES,

1957,

S. 187;

BOEN,

1965,

S. 104; um 1850 hatte sich der Rinderbesitz der Bogos, nach Kriegen mit abessinischen Herrschern, auf ein Drittel reduziert: M U N Z I N G E R , 1859, S. 77). Weiterverbreitung von Herdentierarten durch Raub von Nachbarstämmen (die Turkana raubten um 1880 von den Boran-Galla, den Samburu und den Rendile ihre ersten Kamele: G U L L I V E R , 1953, S . 60; R A Y N E , 1918, S. 2 6 5 ; JOHNSTON, 1902, S. 8 4 9 ; HÖHNEL, 1938, S. 2 2 2 ; BIASUTTI,

1905, S. 176; von den Dulbahante kaufen oder rauben sich die umliegenden Stämme ihren Pferdebedarf: H I L D E B R A N D T , 1875, S. 13; Boran-Galla Südäthiopiens raubten sich ihre ersten Esel von den Rendile: H A B E R L A N D , 1963, S. 65, 67). Weiterverbreitung von bestimmten Herdentierrassen und Gautypen durch Raub von Nachbarstämmen (Masai raubten eine große Ziegenrasse aus Unjamwezi, Pare und anderen Nachbarländern: M E R K E R , 1 9 1 0 , S. 1 6 4 ; Vermischungen der ostafrikanischen Zebuschläge durch Kriege, beispielsweise der Samburu mit denen der Turkana und Suk: K E N Y A L A N D C O M M I S S I O N , 1 9 3 4 , S. 1 6 5 5 ; MCKAY, 1957, S. 270).

Haltung von Pferden und Reitkamelen zur Verbesserung der militärischen Schlagkraft (Ostsudan). Umstellung auf einen weniger attraktiven Viehbesitz bei laufender Bedrohung durch überlegene Feinde (Schafzucht der Samburu, die den Masai unterlegen sind, um 1910: K E N Y A L A N D C O M M I S S I O N , 1934, S. 1477, 1474f.; die Teutho, westlich des Rudolfsees, verzichteten nach ständiger Beraubung schließlich auf Rinderzucht: D E S H L E R , 1963, S. 54; desgleichen beschränkten die Sonjo, Nachbarn der Masai, ihre Viehzucht auf Ziegen und beendeten die Rinderzucht: G R A Y , 1963, S. 105). Einrichtung von viehlosen Niemandsländern aus Furcht vor Beraubung (Afar und Issa: L I P P M A N N , 1953, S. 47; Habar Toi Ja'lo- und H a b a r Yunis-Somal: L E W I S , 1961, S. 64; Borana-Galla und Uraga-GudschiGalla: H A B E R L A N D , 1963, S. 206; Samburu und Nachbarn: S P E N C E R , 1965, S. 100). Bevorzugung geschützter oder unzugänglicher Weidegebiete (Rückzug der Hadendoa ins Bergland, aus Furcht vor räuberischen Bischarin: B Ü R C K H A R D T , 1820, S. 339, 345, 352). Übergröße der Nomadenbetriebe zur besseren Verteidigung gegen Feinde (Schukrija: C R O W F O O T , 1 9 2 0 , S. 8 6 ) . 3. Religiös-magische Verbreitungsregulative Rituelle Verbote (Eselhaltung bei den Nandi aus magischen Gründen untersagt: H O L L I S , 1909, S. 22; Rinderhaltung bei der Schmiedekaste Gidangodiga der Datoga 293

verboten: B E B G E R , 1 9 3 8 , S. 1 8 3 F . ; keine Rinder- und Schafhaltung bei den Watta unter den Borän-Galla: H A B E B L A N D , 1 9 6 2 , S. 1 4 5 ) . Bevorzugung bestimmter Opfertiere (Schaf bei Galla Südäthiopiens beliebtes und geschätztes Opfertier: H A B E B L A N D , 1963, S. 63f.). Nahrungstiere, die gemäß der religiösen Tradition geschätzt werden (Hammelfleisch durch Mohammedaner hochgeschätzt, Pferde-, Esel- und Schweinefleisch verabscheut, z. B . bei den Somal: H E U N , 1 9 6 3 , S. 4 2 ; STUHLMANN, 1909, S. 7 3 2 : v g l . W E R T H , 1 9 4 1 , S. 307).

Religiöse Verachtung bestimmter Herdentiere (Bei den Galla Südäthiopiens gilt die Ziege als „dämonisch", „sie wird von Gott gehaßt" usw.; als Opfertier ist sie nicht akzeptabel: H A B E B L A N D , 1963, S. 65). Stammesreligion monopolisiert den Viehbesitz für den Stamm, dadurch religiöse Sanktionierung des Viehraubes (Ngai, Gott der Masai, gab diesen ursprünglich alle Rinder, die sich die Stammesfremden dann später „widerrechtlich" aneigneten: M E B K E B , 1910, S. 204). 4. Emotional-psychologische Verbreitungsregulative Vertrautheitskomplex, d. h. kulturelle Bejahung bestimmter Herdentiere auf Grund jahrhundertelanger Zucht und Domestikation durch bestimmte Völker (Niederschlag in Liedern, Tänzen, Geschichten, besonders Ursprungsmythen, reiche betriebsökonomische Nomenklatur, Benamsung, Gefühl des Stolzes und der Wertschätzung, Zwiesprache mit Tieren, persönliche und Lieblingstiere usw., z. B. die mit der Rinderhaltung sehr vertrauten BoranGalla Südäthiopiens: H A B E R L A N D , 1963, S. 58-63). Fremdheitskomplex gegenüber rezent übernommenen Herdentieren (äußerst sich in gefühlsmäßigem Abstand zum Herdentier, in Ungeschick im Umgang mit dem Vieh, unter Umständen in grober Vernachlässigung, unzulänglicher Dressur; die Nutzungsformen sind beschränkt; Hilflosigkeit der Nomaden bei Viehkrankheiten; Verächtlichmachung der Tiere usw., so die Einstellung der zentralen Afar in Eritrea zum Kamel: P O L L E R A , 1 9 3 5 , S. 2 5 9 f . ; der Suk zum Esel: B E E C H , 1 9 1 1 , S. 9 ) . Ästhetische Ab- oder Zuneigung (Ablehnung schwarzer Rinder bei den Baggara Darfurs: L A M P E N , 1933, S. 100; Hochschätzung weißer Rinder bei den Habab, Marea und Bogos: HILDEBRANDT, 1874, S. 330; -weitverbreitete Verachtung der Ziegen, Kamele und Esel bei den Boran-Galla: H A B E R L A N D , 1963, S. 65, 67f. . Fremdenscheu der Nomaden, was — bei allzu engem Kontakt mit Stammesfremden — zum Rückzug von Mensch und Vieh f ü h r t (Datoga ziehen sich aus den Teilen ihres Stammeslandes zurück, die mit Njaturu, Iraku und anderen Bodenbauern überfremdet werden: W I L S O N , 1952, S. 46; Gudschi-Galla siedeln entfernt von den Verkehrswegen Äthiopiens: S C H U L Z - W E I D N E B , 1961, S . 323). 294

ÜBERSICHT 2

Beweglichkeit und Transportleistung der Nomaden und ihres Viehs (eine Zusammenstellung von Faktenmaterial) 1. Der Mensch Stundengeschwindigkeit: Der Somali marschiert am ausdauerndsten im Schrittempo seines Kamels, das sind 4 km pro Stunde (ANONYMOUS, 1948, S. 87). Bewältigte Tagesstrecken: Turkana schaffen am Tage 80-100 Kilometer (RAYNE, 1918, S. 260). Somal können oftmals, als Dauerläufer, 30—40 km einem Reiter folgen, ohne zurückzubleiben (PAULITSCHKE, 1893, S. 169). Karamojong legen gewöhnlich 80 Kilometer weite Strecken zwischen den Bodenbauer-Dörfern und den hochmobilen Rinder-Lagern zurück (DYSON-HTJDSON, 1961, S. 49).

Masai überbrückten auf Kriegszügen Strecken von insgesamt 450—750 km i n T a g e s m ä r s c h e n z u 75 k m (JOHNSTON, 1902, S. 822).

Trageleistung: Somali-Mütter tragen ihr Kleinkind 2 Jahre lang auf dem Rücken (BURTON, 1861, S. 269). In den hochmobilen Rinder-Lagern der Karamojong tragen die Hirten kleine Kinder auf den Schultern (DYSON-HUDSON, 1961, S. 48). Die Knaben und jüngeren Männer in den hochmobilen Rinder-Lagern der Jie beschränken ihre Gerätschaft auf ein Minimum und tragen alles selbst (GULLIVER, 1955, S. 40).

Die älteren Masai-Frauen vermögen 12—15 kg schwere Lasten mit Leichtigkeit zu tragen (HINDE, 1901, S. 67f.). Bei den Verlagerungen tragen die Masai-Frauen schwere Lasten, oft die Hälfte des Hausrats (SHELFORD, 1910, S. 2 6 8 ; THOMSON, 1885, S. 3 7 6 ; FISCHER, 1 8 8 4 / 8 5 , S. 65).

Masai-Männer tragen in der Trockenzsit kleine Kälber mehrere Stunden weit zum nächsten Wasserloch (GRZIMEK, 1959, S. 252).

295

2. Das Kamel Stundengeschwindigkeit: Ein Reitkamel im Ostsudan bewegt sich mit seinem Reiter im Durchschnitt 10 km pro Stunde vorwärts (ACLAND, 1932, S. 134). Die Reitkamele der Ababde halten, die Rastzeit mit berücksichtigt, für 20—30 Stunden eine Stundengeschwindigkeit von 6,5 km durch (KLUNZINGER, 1 8 7 7 , S . 2 5 5 ) .

Beladene Lastkamele der Somal bewegen sich zwischen 3 km pro Stunde (MAKES, 1 9 5 4 , S . 4 2 0 ; HOYOS, 1 8 9 5 , S . 1 7 7 f . ) u n d 4 - 4 , 5 k m v o r w ä r t s (COLLINS, 1 9 6 0 , S . 5 1 ; PAULITSCHKE, 1 8 9 6 , S . 2 8 8 , n a c h SWAYNE). A l s

Höchstleistungen von Lastkamelen werden 6 Stundenkilometer angegeben (PAULITSCHKE, wie oben), als Mindestleistung 1,5 Stundenkilometer (im Walde und im Gebirge - NewBOULD, 1958, S. 34). Bewältigte Tagesstrecken: Reitkamel der Hadendoa schafft täglich 60 km, mit u. U. 2 Personen auf seinem Rücken (MUNZINGER, 1864, S. 302). Reitkamel der Ababde bewältigt in 20—30 Stunden eine Strecke von 1 6 0 k m (KLUNZINGER, 1 8 7 7 , S . 2 5 5 ) .

Lastkamele der Somal können täglich nur 8—10 Stunden hintereinander arbeiten

(HAGGENMACHER, 1 8 7 6 , S . 3 4 ; PAULITSCHKE, 1 8 9 6 , S . 2 8 8 , n a c h

SWAYNE). Beladene Somali-Kamele (mit 210—250 kg) legen pro Tag

2 0 - 2 5 k m z u r ü c k , u n b e l a d e n e 4 0 - 6 0 k m (PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 2 4 ) .

Transportleistung: Als Lasttiere eingesetzte Kamele der Hadendoa tragen 120 kg (BERNATZIK, 1942, S. 158).

Kamele Eritreas tragen im Durchschnitt 200 kg (BERTARELLI, 1929, S. 583). Afar-Kamele (Hengste) können maximal 130 kg 4—5 Stunden lang tragen

(PAULITSCHKE,

1893,

S. 224).

Lastkamele Nord-Kordofans: 180-270 kg (LLOYD, 1910, S. 266). Sehr unterschiedliche Angaben über die Trageleistung der SomaliKamele: maximal 75-100 kg (HOYOS, 1895, S. 177f.), 135 kg (CLIFFORD, 1 9 2 8 , S . 4 3 8 ) , 1 4 5 k g (STAFFORD, 1 9 3 1 , S . 1 0 5 ) , 1 8 0 k g (COLLINS, 1 9 6 0 , S . 5 1 ) , 2 1 0 - 2 5 0 k g (PAULITSCHKE, 1 8 9 3 , S . 2 2 4 ; HAGGENMACHER, 1 8 7 6 ,

S. 34), maximal 350 kg (ALMAGIA, 1936, S. 256).

3. Das Rind Stundengeschwindigkeit: Lastochsen in Darfur bewegen sich 5 km pro Stunde vorwärts (mit 115 kg Last und 4 - 5 Stunden lang - JOSHI, 1957, S. 71). Lastochsen der Baggara kommen auf feucht-schlammigem Untergrund 3,2 km pro Stunde voran (LLOYD, 1910, S. 266). Reitochsen der Baggara schaffen 5,5—6,5 Stundenkilometer (JOSHI, 1957, S. 71). 296

Bewältigte Tagesstrecken: Lastochsen der Baggara in Kordofan legen 24—32 km am Tag zurück (mit 90 kg Last), Reitochsen 40 km (JOSHI, 1957, S. 71). Transportleistung: Lastochsen der Baggara in Kordofan tragen 90—115 kg vier bis fünf Stunden lang, außerdem noch eine Frau oder ein Kind zum Balancieren der Last (LLOYD, 1910, S. 2 6 6 ; BBRRY, 1928, S. 2 8 9 ; JOSHI, 1957, S. 71). Ein guter Transportbulle der Humr-Baggara trägt oftmals eine ganze Haushaltsausrüstung einschließlich Hütte (CUNNISON, 1954, S. 55). 4. Der Esel Bewältigte Tagesstrecke: Beladene Esel der Samburu schaffen am Tag höchstens 24 km (SPENCER, 1965, S. 8). Transportleistung: In Eritrea tragen die Esel vom äthiopischen Typ 40—50 kg, die Maulesel jedoch 70 kg im Durchschnitt (BERTARELLI, 1929, S. 583). Zwei Esel der Samburu können im Nonnalfall alle Gegenstände eines Haushaltes, einschließlich Häuten, hölzernen Gefäßen und bestimmten Hüttenstangen, transportieren (SPENCER, 1965, S. 11). Die Masai-Esel tragen bis zu 90 kg (MÜLLER, 1903, S. 238). 5. Kleinvieh Bewältigte Tagesstrecke: Die Somali-Schafe kommen am Tag höchstens 30 km voran, die Ziegen sind beweglicher (ZÖHRER, 1959, S. 14). 6. Die Umzüge der Nomaden Länge eines Umzugs oder einer Transitstrecke: Der Tagesmarsch einer sich verlagernden Siedlung ist 20—30 km lang (LEWIS, 1961, S . 2 2 ; MARES, 1954, S. 420). Bei besonderer Eile (so bei beginnender Regenzeit) wird eine Strecke von 160 km über mehrere, eilig aufgeschlagene Transitlager in 60 Stunden überbrückt (LEWIS, 1955, S. 91, nach HUNT, 1951). Bei den Humr-Baggara wird die Siedlung an einem Tag 30—35 km verlagert (CUNNISON, 1954, S. 55).

Bei den Samburu beschränkt sich die Streckenlänge eines Umzugs auf Grund der Langsamkeit beladener Esel auf 24 km (SPENCER, 1965, S. 8). Ein Rinder-Betrieb der Turkana legte innerhalb eines Jahres Verlagerungsstrecken von 7, 5, 12, 9, 9, 7 und 5 km zurück, ein Kamel-Betrieb 30, 12, 2 3 , 15, 5 u n d 12 k m (GULLIVER, 1955, S. 4 5 - 4 8 ) .

297

Spielraum der Verlagerungen während eines Jahres: Die Aliab-Bischarin verlagern sich zwischen Oberägypten und dem Atbara, zwischen der Küste des Roten Meeres und dem Nil, das sind Luftlinien von 500 u n d 400 k m (SANDARS, 1933, S. 145).

Die Bischarin am Atbara nomadisieren zwischen diesem Fluß und einer maximal 150 km davon entfernten Zone (SANDARS, 1933, S. 148). Die sich nord-südlich verlagernden Nomaden des Ostsudan (Humr, Kababisch, Rufaa, Schukrija und viele andere) nomadisieren in einem Spielraum v o n 2 0 0 - 5 0 0 k m (BARBOUR, 1961, S. 182 u. a. S.; JOSHI, 1957, S. 63); die

tatsächlich bewältigten Strecken sind wesentlich länger, da noch lokale Neben Verlagerungen hinzukommen. Viele Somali-Kamelhirten legen pro Jahr 1600 km zu Fuß zurück (LEWIS, 1961, S. 76). Die Toposa entfernen sich auf ihren Verlagerungen ca. 100 km von ihren Bodenbauerdörfern (SELIGMAN, 1932, S. 364).

Die Hassanie am Weißen Nil, die Gudschi in Südäthiopien und viele Masai in Kenia und Tansania legen innerhalb eines Jahres nur die Entfernung einer Tagesreise zurück (PETHERICK, 1861, S. 1 3 5 bzw. SCHULZWEIDNER, 1961, S. 3 2 3 b z w . MERKER, 1910, S. 177).

Galla in Kenia verlagern sich oft nur einmal im Jahr 3—5 km weit (WERNER, 1914, S. 129), die Borana in Südäthiopien 10 km (HABERLAND, 1963, S. 31). Ist die Verlagerungsursache das Überhandnehmen von Mist und Unrat in der Siedlung, dann wird bei den Borana die Siedlung nur einige 100 m weiter neu aufgeschlagen (HABERLAND, 1963, S. 32). Häufigkeit der Verlagerungen während eines Jahres: Die meisten Nomaden verlagern sich nach 3—6 Wochen (z. B. Midschurtin -CRUTTENDEN, 1844, S. 3 2 2 ; andere Nord-Somal - LEWIS, 1961, S, 39, 7 4 ; Suk - HUNTINGFORD, 1953, S. 8 0 ; Samburu - SPENCER, 1 9 6 5 , S. 11). Die Humr-Baggara bleiben in der Trockenzeit oft nur 1—2 Wochen an einer Stelle, das Maximum sind 6 Wochen (BORN, 1965, S. 214); in einem konkreten Fall erfolgten 61 Verlagerungen innerhalb eines Jahres (CUNNISON, 1966, S. 22). Bai den Turkana sind 5—10 Verlagerungen pro Jahr der Durchschnitt; das Maximum des Verweilens an einem Siedlungsplatz beträgt 8 Monate, das Minimum 1 - 2 Wochen (GULLIVER, 1955, S. 4 5 - 4 8 ) . In den Viehlagern der Jie sind 5 Verlagerungen pro Jahr üblich, doch oft auch 10 und mshr, während in Einzelfällen einjährige oder noch länger andauernde stationäre Wartung der Rinder erfolgt (GULLIVER, 1953, S. 34; ders., 1955, S. 44). Nur 1—2mal im Jahr verlagern sich die Adligen in Eritrea (Beni Amer, H a b a b , Mensa u. a. - POLLERA, 1935, S. 201; CIPRIANI, 1940, S. 61;

HEUGLIN, 1877, S. 68), die Boran- und Gudschi-Galla in Südäthiopien (HABERLAND, 1963, S. 3 1 f . ; SCHULZ-WEIDNER, 1961, S. 323) u n d

neben

anderen die Masai (MERKER, 1910, S. 177). Beispiele „seßhaften" Nomadentums, das heißt das Verweilen von mehr als einem Jahr an einem Siedlungsplatz, liefern einige Samburu auf dem Leroki298

Plateau ( K E N Y A L A N D COMMISSION, 1 9 3 4 , S . 1 5 0 2 ) , einige Masai (um den Tiefbrunnen von Lolbene — K O E N I G , 1 9 5 6 , S . 2 7 ) und manche Afar in Ober-Danakil ( N E S B I T T , 1 9 2 9 , S . 5 3 3 ) . Schnelligkeit der Errichtung einer Siedlung: Die Afar (bei Zeila) laden in wenigen Minuten des Gepäck ab und errichten ihre R u n d h ü t t e (BUBTON, 1861, S. 255). Das Aufschlagen einer Humr-Rundhütte dauert zwei Stunden ( C U N N I S O N , 1954, S. 55). Die Neueinrichtung einer Siedlung der Masai dauert, einschließlich der Errichtung der Dornenwand, maximal eine Woche (MERKER, 1910, S. 177). Schnelligkeit der Demontage einer Siedlung: Die Mattenzelte der Rufaa können in weniger als 10 Minuten abgebrochen und auf Kamele verpackt werden (MARNO, 1874, S. 257), die der H u m r in einer Stunde demontiert und auf Lastochsen verpackt ( C U N N I S O N , 1954, S. 55). I n Eritrea ist das Abwandern ganzer Stämme in andere Landschaften „das Werk einer Nacht" ( M U N Z I N G E R , 1 8 5 9 , S. 2 5 ) . Kuppelhüttenkomplexe der Somal, wie sie in Handelszentren für manchmal 20000—40000 Personen entstehen, können in zwei Stunden vollkommen abgebrochen und auch auf Kamele verladen werden ( P A U L I T S C H K E , 1 8 8 9 , S. 3).

299

QUELLEN VERZEICHNIS

ZU T A B E L L E

8

Natürliche Grundlagen der Nomadenwirtschaft repräsentativer Hirtenstämme Ost- und Nordostafrikas A. Allgemeine Quellen AFRICA

O R I E N T A L E ITALIANA, 1 9 3 8 .

NOV, 1 9 6 0 .

AFRIKA-SPRAVOÖNIK, 1 9 6 3 .

BARBOUR, 1961. BERTARELLI,

1 9 2 9 . CHIPP,

1930.

ANDRIA-

GRABHAM,

1 9 3 5 . HANDBUCH D E R GEOGRAPHISCHEN WISSENSCHAFT, 1 9 3 0 . N E E F , 1 9 6 2 . P H I L L I P S , 1 9 5 9 . SCHULTZE, 1 9 5 3 . S C H R E I B E R , 1 9 6 2 .

B. Spezielle Quellen I. Bischarin: I N E W B O L D , 1 9 3 5 , S . 1 6 1 . 2 G L E I C H E N , 1 9 0 5 , S . 8 8 . 3GRABHAM, 1 9 3 5 , S . 2 5 9 . ^ G L E I C H E N , 1 9 0 5 , S . 8 7 . 5SANDARS, 1 9 3 3 , S . 1 2 0 ;

GRABHAM, 1 9 3 5 , S . 2 6 2 .

"SANDARS, 1 9 3 3 , S . 1 2 0 f . ?SANDARS, 1 9 3 3 , S . 1 2 0 . »SANDARS, 1 9 3 3 , S . GRABHAM,

1935,

S. 2 6 5 . Vgl. AFRICA

GLEICHEN, 1 9 0 5 , 10

BURCKHARDT,

S. 87. "NEWBOLD,

ORIENTALE

1935,

ITALIANA, 1 9 3 8 ,

S. 161;

ROSSINI, 1 9 4 7 ,

120;

S. 4 9 ; S. 837.

1820, S. 278. «HERZOG, 1959, S. 181.

II. Hadendoa: ^SELIGMAN,

1913,

S. 5 9 6 ;

AFRICA

ORIENTALE

ITALIANA,

1938,

S. 49.

2 N E W B O L D , 1 9 3 5 , S . 1 6 2 , 1 4 1 ; O W E N , 1 9 3 7 , S . 2 0 5 . 3SELIGMAN, 1 9 1 3 , S . 5 9 6 . W E W B O L D , 1 9 3 5 , S . 1 6 2 . SHERZOG, 1 9 5 9 , S . 1 9 3 .

I I I . Beni Amer: IAPAUL,

1950,

S. 241.

HUNZINGER, S. 41.

4

1929,

1864,

SCHULTZE,

S.

ZINGER,

239. 1864,

ULLENDORFF,

"»GRABHAM,

S. 2 7 7 ;

1963,

PAUL,

1935,

S. 259.

1950,

S. 2 3 5 ;

S . 1 2 4 . 5MUNZINGER, 1 8 6 4 ,

1930, S . 83; S . 275; ders., 1872, S . 204; 1961, S . 34. 8p a u l, 1950, ®SELIGMAN,

2PAÜL,

1950,

SCHOENFELD, S. 2 7 5 ;

S.

235. 1904,

BERTARELLI,

1935, S . 265f. 7 MUNB E R T A R E L L I , 1929, S . 569, 539ff.; S . 234f., 241; N E W B O L D , 1935, GRABHAM,

S. 1 4 1 ; BARBOUR, 1961, S. 2 1 7 ; HEUGLIN, 1 8 7 7 , S. 4 8 ; R E I L , 1 8 6 8 , S. 3 7 0 ; vgl. ERITREA,

1920,

S . 4 . ^MUNZINGER,

1864,

S. 295;

SELIGMAN,

1930,

BARBOUR,

1961,

S . 8 3 . «>PAUL, 1 9 5 0 , S . 2 3 5 ; H I L D E B R A N D T , 1 8 7 4 , S . 3 1 9 .

IV. Butana-Nomaden: 2

S.

300

und

3STEIN,

182, 215.

1960,

S. 45. "GLEICHEN,

1905,

S. 103;

V. Kababisch: IBARBOUR, S. 71.

1961,

S. 169. 2aDAVIES,

1935, S. 298.

21>DAYIES,

3SCHULTZE,

S. 105ff. S. 1 1 6 ;

DAVIES,

S. 5 8 ;

1963,

S. 88.

1957,

S. 58,

S. 5 8 ; BARBOUR, 1961, S. 150.

1935, S. 259. 2 d g C H K E I B E R )

^DAVIES,

1961, S. 150f.;

sBARBOUR,

1957,

2CGRABHAM,

1957,

S. 5 8 ;

1912, S. 192;

MACMICHAEL,

109. «DAVIES,

1935,

1962;

SELIGMAN,

1918,

REID,

1935,

S. 2 9 8 ; DAVIES,

1957,

GRABHAM, 1 9 3 5 , S. 2 6 4 ; H E R Z , 1 9 6 2 , S. 3 3 1 . ?DAVIES, 1 9 5 7 , S. 5 8 .

»HERZOG, 1 9 5 9 , S. 181.

VI. Baggara: IBARBOUR,

1961,

'•INDIGENOUS 1954,

S. 1 6 5 . 2DAVIES, 1 9 3 5 , S . 2 9 8 . 3GRABHAM, 1 9 3 5 , S. 2 5 9 .

CATTLE,

1957,

5

S. 47.

S. 5 1 f . ^DAVIES, 1 9 3 5 ,

S. 2 9 9 ;

LAMPEN, BERRY,

1933, 1928,

6

S. 97.

S. 289.

CUNNISON,

«HERZ,

1962,

S. 331. VII. Tigre: ÌBERTARELLI,

1929,

1874,

SMUNZINGER,

S. 319.

S. 5 4 6 ;

5HILDEBRANDT,

1874, S. 320;

S. 4 ; HEUGLIN,

1877,

ILEWIS,

1955,

1864,

S. 134.

ROSSINI,

1937, S. 127. 6 U nd 1929,

HILDEBRANDT,

1962,

S. 72.

1929,

S. 539.

S . 1 1 4 , 1 0 0 . ¡»LEWIS,

»»LEWIS,

1955, S. 161;

1955,

S. 161.

1920,

POLLERÀ,

1955,

1962,

S.

160.

S.

155.

1955,

6LEWIS,

'LEWIS, 1 9 5 5 , S. 1 5 5 ; ROSSINI, 1937, S. 1 4 4 . »»LEWIS, 1 9 5 5 , BERTARELLI,

S. 134.

SCHREIBER,

3LEWIS,

141.

S.

1864,

^ERITREA,

S. 5 6 9 , 5 4 1 ;

560; vgl.

S.

72. SRossim, 1937,

S.

2

S. 100.

4MUNZINGER,

1929,

»BERTARELLI,

S. 160. 2SCHREIBER,

1962,

1962,

S. 1 0 8 ; BERTARELLI,

1935, S . 191, 218-222. S . 100. V i l i . Afar: ''SCHREIBER,

SCHREIBER,

S. 155,

»SCHREIBER, 10

BERTARELLI, 1929, S. 1 5 9 f .

160; 1962,

JENSEN,

1 9 4 7 , S. 7 8 8 . " E R I T R E A , 1920, S. 9.

I X . Nord-Somal: la

LEWis,

1961,

ders., 1955,

S.

S. 33.

60.

I»SCHREIBER,

1931,

3STAFFORD,

1962,

104.

S.

S. 100.

2LEWIS,

^PROSHOGIN,

1961,

1963,

PAULI, 1 9 4 7 , S. 8 8 3 . 5LEWIS, 1961, S. 33. «LEWIS, 1961, S. 4 0 ; 7

1931, S. 1 0 4 ; SCHREIBER, 1 9 6 2 , S. 73. S.

59; ders., 1961,

1945,

S. 2 f f .

SCHREIBER, 1961,

"LEWIS, 1962,

S. 3 5 ;

STAFFORD,

33.

S.

S.

1955,

S. 5 9 ;

1955,

S. 5 9 ;

S.

33f.;

BRITISH

BRITISH

STANFORD,

BRITISH S.

1920,

1955,

SOMALILAND,

SOMALILAND,

SOMALILAND,

104. i s l e w i s , 1955,

S. 3 3 ;

119; vgl.

LEWIS, 1961, S. 33. »LEWIS,

1961,

S. 100. " B R I T I S H

LEWIS,

1931,

9LEWIS,

S.

1920,

S. 5.

SOMALILAND,

12

S. 2 ;

LEWIS,

1920,

S. 5 f . ;

20.

X. Sud-Somal: ILEWIS,

1955,

VOÒNIK,

1963,

S. 61.

2

S. 2 0 3 ;

TRUST

TERRITORY,

v g l . AFRICA

1952,

ORIENTALE

S. 126.

3AAFRIKA-SPRA-

ITALIANA,

1938,

3»>TRUST T E R R I T O R Y , 1 9 5 2 , S . 6 3 . 4 E L I O T , 1 9 1 3 , S . 5 5 6 ; B E R T A R E L L I , S.

704f.

5

SCHREIBER,

1962,

S.

72.

6

AFRICA

ORIENTALE

ITALIANA,

S. 50. 1929,

1938,

S. 50. ?LEWIS, 1955, S. 5 9 f . ; TRUST TERRITORY, 1952, S. 3 5 f . ; ELIOT, 1 9 1 3 , S. 5 5 4 ; BERTARELLI, 1929, S. 7 1 1 f . »LEWIS, 1 9 5 5 , S. 59. »BEBTABELLI, 1 9 2 9 , S. 7 1 1 f . « T R U S T TERRITORY, 1952, S. 3 5 .

301

" T R U S T TERRITORY, 1952, S. 3 5 ; LEWIS, 1 9 5 5 , S. 5 9 . i2TRUST TERRITORY,

1952, S. 35. i s h e u n , 1963, S. 26, vgl. P A N K H U R S T , 1951, S. 188. XI. Westliche Arussi: 1 Ausschließlich H A B E R L A N D , 1963, S. 406ff., 430ff., 580. X I I . Borana : ^Ausschließlich H A B E R L A N D , 1963, S. 17-20, 23, 583. X I I I . Turkana: *KENYA

LAND

COMMISSION,

2GULLIVER, 1 9 5 3 , S . 6 4 ; 1911,

S. 123.

1934,

ders.,

S. 1764;

SCHREIBER,

1962,

S. 7 3 .

1 9 5 5 , S. 30. ^EMLEY, 1 9 2 7 , S. 1 9 5 . "GWYNN,

5»KENYA LAND

COMMISSION,

1934,

S. 1765.

^GULLIVER,

1 9 5 5 , S. 3 0 ; SCHREIBER, 1 9 6 2 , S. 7 3 . 6GULLIVER, 1 9 5 3 , S . 5 5 . ' G U L L I V E R , 1955,

S. 30.

8

GULLIVER,

1955,

S . 2 0 . ¡»RAYNE, 1 9 1 8 , S . 1 8 9 . « G U L L I V E R ,

1953, S. 5 5 f . "GULLIVER, 1955, S. 4 2 f f . "EMLEY, 1927, S. 172.

XIV. Jie: I G U L L I V E R , 1 9 5 5 , S . 1 7 . 2GULLIVER, 1 9 5 5 , S . 4 2 .

XV. Samburu: *KENYA

LAND

COMMISSION,

1934,

2

1563.

KENYA

LAND

COMMISSION,

1 9 3 4 , S . 1 5 6 3 , 1 4 5 1 f . 3 K E N Y A L A N D COMMISSION, 1 9 3 4 , S . 1 4 5 1 f . « K E N Y A L A N D COMMISSION,

1934,

S.

1450f. 5 S P E N C E R , 1965,

S.

1.

XVI. Masai: iDARYLL FORDE, u . POTECHIN,

1963, S. 290f.

1961,

2

HUNTINGFORD,

S . 4 9 7 . SÙSCHREIBER,

1953, S. 106.

1962,

3»OLDEROGGE

S. 8 0 ; JOHNSTON,

1886,

S. 3 9 6 . 4 P A G E S - J O N E S , 1 9 4 8 , S. 5 1 . 5HUNTINGFORD, 1 9 5 3 , S . 106. B U N T I N G FORD, 8

1953, S. 106.

7

HOLLIS,

1905, S. 333f.;

DARYLL FORDE,

1963, S. 291.

MERKER, 1 9 1 0 , S. 1 1 ; HUNTINGFORD, 1 9 5 3 , S. 1 0 6 ; DARYLL F O R D E , 1 9 6 3 ,

S . 2 8 9 ; T H O M S O N , 1 8 8 5 , S . 3 6 2 . ¡»HUNTINGFORD, 1 9 5 3 , S . 1 0 6 . " H U N T I N G FORD, 1 9 5 3 , S . 1 0 6 . " D A R Y L L F O R D E , 1 9 6 3 ,

S. 292. «LEUBUSCHER,

1944,

S. 2 3 ; WAGNER, 1947, S. 888.

XVII. Datoga: lund ^ H U N T I N G F O R D ,

1953,

S.

93.

3

JÄGER,

1911,

S. 4 7 ; BERGER, 1938, S. 1 7 8 ; HUNTINGFORD, 1953,

S.

102. «WILSON,

1 9 5 3 , S. 9 2 f . ; JÄGER, 1 9 1 1 , S. 102. 6WILSON, 1 9 5 3 , S. 36.

302

1952,

S. 92. sHUNTINGFORD,

BERICHTIGUNG

Seite 91, 1. Absatz, 2. Zeile . . .,den die

muß heißen: . . ., die die

Seite 136, letzte Zeile . . . Weidefutterkonservierung . . .Weidefutterreservierung.

muß heißen:

Tabelle 9 der Beilage heißt es „Nordafrika"

2085/1/2I Schinkel, Nomartische Viehzucht,

muß heißen: Nordostafrika