Dieses "Bilanzierungslehrbuch" dürfte zunächst alle Wirtschaftsstudenten in Österreich interessieren: die bila
159 27 20MB
German Pages 335 [336] Year 1993
Table of contents :
Inhaltsübersicht
ABKÜRZUNGEN
Zum Schwerpunkt dieses Buches
Kapitel 1: Arten, Interessenten, Zwecke und Theorien von Bilanzen
Kapitel 2: Bilanzierungsgrundsätze
Kapitel 3: Die Bilanz als Entscheidungsgrundlage- Grenzen ihrer Aussagefähigkeit
Kapitel 4: Bilanzielle Kapital- und Substanzerhaltung
Literaturverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Grundfragen der Bilanzierung Erstellung und Analyse von Jahresabschlüssen nach der Steuerund Rechnungslegungsreform in Österreich
Von
Dr. Michael Heinhold o. Universitätsprofessor
Dritte, völlig überarbeitete Auflage
R. Oldenbourg Verlag München Wien
Die Deutsche Bibliothek — CLP-Einheitsaufnahme Heinhold, Michael: Grundfragen der Bilanzierung : Erstellung und Analyse von Jahresabschlüssen nach der Steuer- und Rechnungsreform in Österreich / von Michael Heinhold. - 3., völlig Überarb. Aufl. - München ;Wien : Oldenbourg, 1993 ISBN 3-486-22665-7
© 1993 R. Oldenbourg Verlag GmbH, München Das Werk außerhalb lässig und filmungen
einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzustrafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverund die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen.
Gesamtherstellung: R. Oldenbourg Graphische Betriebe GmbH, München
ISBN 3-486-22665-7
Inhaltsübersicht Seite Zum Schwerpunkt dieses Buches
1
Kapitel 1: Arten, Interessenten, Zwecke und Theorien von Bilanzen
4
1.1 Bilanzarten
4
1.2 Bilanzinteressenten und Interessenlagen
9
1.3 Bilanzzwecke
12
1.3.1 Gesetzliche Bilanzzwecke
12
1.3.1.1 Informationsfunktion
12
1.3.1.2 Dokumentationsfunktion
14
1.3.1.3 Gewinnfeststellungsfunktion
15
1.3.1.4 Ausschüttungsregelungsfunktion
18
1.3.1.5 Schuldendeckungskontrollfunktion
20
1.3.1.6 Gesamtiibersicht über die gesetzesimmanenten Bilanzaufgaben 1.3.2Erweiterung des Bilanzzwecksystems
22 22
1.4 Betriebswirtschaftliche Bilanztheorien als Konsequenz unterschiedlich gewichteter Bilanzzwecke
29
1.4.1 Die statische Bilanztheorie
29
1.4.2Die dynamische Bilanztheorie
31
1.4.3 Die organische Bilanztheorie
34
1.4.4 Die neueren kapitalerhaltungsorientierten Bilanztheorien
34
1.4.5 Die zukunftsorientierten, kapitaltheoretischen Bilanztheorien
36
1.4.6 Verbesserung der Handelsbilanz und Antibilanzkonzeptionen
36
VI
Inhaltsübersicht
Kapitel 2: Bilanzierungsgrundsätze 2.1 Die Handelsbilanz
39 39
2.1.1 Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung
39
2.1.1.1
Ermittlung der Goß
39
2.1.1.2
Der Inhalt der G o ß
41
2.1.1.2.1 Die GoB i.e.S. (Dokumentationsgrundsätze)
42
2.1.1.2.2 Die Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung (Rechenschaftsgrundsätze)
45
2.1.2 Bilanzierungsfähigkeit - Bilanzierungspflicht Bilanzierungswahlrecht - Bilanzierungshilfe 2.1.2.1
51
Aktivierungs- und Passivierungskriterien (Bilanzierungsfähigkeit)
51
2.1.2.1.1 Kriterien der abstrakten Aktivierungsfahigkeit 2.1.2.1.2
Kriterien der Passivierungsfähigkeit
51 54
2.1.3 Bilanzierungspflicht,- verbot; -Wahlrecht und hilfe
55
2.1.4 Die Ansatzvorschriften im Gesamtüberblick
62
2.1.5 Handelsrechtliche Bewertungsvorschriften
64
2.1.5.1
Handelsrechtliche Wertbegriffe
2.1.5.2
Bewertungsprinzipien in der Handelsbilanz
2.1.5.3
64
73
Die planmäßige Abschreibung in der Handelsbilanz
88
2.1.6 Die handelsrechtliche Bewertung der Bilanzpositionen im Gesamtüberblick 2.2 Die Steuerbilanz 2.2.1 Das Maßgeblichkeitsprinzip
89 94 94
Inhaltsubersicht
2.2.2 Wirtschaftsgut - Vermögensgegenstand
VII
96
2.2.3 Bilanzierungspflicht, -Wahlrecht und -verbot im Bilanzsteuerrecht 2.2.4Bilanzsteuerliche Bewertungsvorschriften
98 100
2.3 Tabellarischer Überblick über die handels- und steuerrechtlichen Bilanzierungsvorschriften im Vergleich mit der BRD
107
Kapitel 3: Die Bilanz als EntscheidungsgrundlageGrenzen ihrer Aussagefähigkeit
121
3.1 Zur Nützlichkeit der Bilanzaussage
121
3.2 Bilanzmanipulation durch Bilanzpolitik
125
3.2.1 Zeitliche bilanzpolitische Instrumente
128
3.2.2Formale bilanzpolitische Instrumente
130
3.2.3 Materielle Instrumente: Sachverhaltsgestaltende Bilanzpolitik 3.2.4 Bilanzpolitische Manövriermassen i.e.S
131 134
3.3 Die Bilanz als Vergleichs-, Kontroll und Lenkungsinstrument
141
3.3.1 Stille Reserven
141
3.3.1.1
Arten und Entstehung von StillenReserven
141
3.3.1.2
Auflösung Stiller Reserven
151
3.3.1.3
Stille Reserven: Bedeutung und Kritik
153
3.3.2Das Ausmaß der Stillen Reserven 3.3.2.1 3.3.2.2
Zur Höhe von Stillen Reserven
156 156
Zur Höhe von Stillen Reserven auf Grund von Wahlrechtsausübungen (Ermessensreserven)
159
VIII
Inhaltsübersicht
3.3.2.3
Zur Höhe von Stillen Reserven auf Grund von Schätzung und Willkür
166
3.3.3Konsequenzen von Stillen Reserven für den Informationsgehalt der Bilanz
170
3.3.3.1
Auswirkungen im Jahr Reservenbildung
170
3.3.3.2
Auswirkungen in den Folgejahren
190
3.3.3.3.
Auswirkungen bei der Auflösung
191
3.3.4Maßnahmen zur Vermeidung der Bilanzverfälschung durch Stille Reserven
192
3.4 Die Bilanz als finanzwirtschaftliches Planungsinstrument
199
3.4.1 Problemstellung
199
3.4.2 Darstellung einiger finanzwirtschaftlicher Kennzahlen
201
3.4.3 Kritische Beurteilung der finanzwirtschaftlichen Kennzahlen 3.4.3.1
3.4.3.2
207
Allgemeine Mängel der finanzwirtschaftlichen Kennzahlen
209
Spezielle Mängel einzelner Kennzahlen
211
3.4.4EXKURS: Zur praktischen Bedeutung bilanzanalytischer Finanzierungszahlen
217
3.4.5 Konsequenzen für interne und externe Bilanzadressaten
220
3.5 Zur Problematik weiterer, auf dem Jahresabschluß aufbauender Sonderrechnungen
221
3.5.1 Grundsätzliche Probleme
221
3.5.2Arten von Sonderrechnungen
222
3.5.2.1
Planbilanzen
222
3.5.2.2
Kapitalflußrechnungen
224
Inhaltsübersicht
IX
3.5.2.2.1 Die Erstellung einer Kapitalflußrechnung
225
3.5.2.2.2 Zur Aussagefähigkeit von Kapitalflußrechnungen
Kapitel 4: Bilanzielle Kapital- und Substanzerhaltung 4.1 Inflation und Scheingewinn
257
261 261
4.1.1 Definition und Gefahren von Scheingewinnen
261
4.1.2Entstehung von Scheingewinnen im Einzelnen
271
4.1.3 Scheinverluste
276
4.2 Arten der Kapital- und Substanzerhaltung
277
4.2.1 Kaptialerhaltungskonzeptionen
278
4.2.2 Substanzerhaltungkonzeptionen
280
4.3 Konkrete Maßnahmen zur Substanzerhaltung 4.3.1 Maßnahmen im Bereich der Gewinnberechnung 4.3.1.1
289
Bilanzierung mit Wiederbeschaffungswerten
4.3.1.2
289
290
Nominalwertbilanzen mit verstärkter Bildung stiller Reserven
291
4.3.2Maßnahmen im Bereich der Gewinnverwendung
293
4.3.3 Maßnahmen im Bereich der Einnahmenerzielung
296
4.3.3.1
Substanzerhaltende Abschreibungen im Anlagevermögen
4.3.3.2
296
Substanzerhaltende Angebotspreise beim Vorratsvermögen
4.3.4Maßnahmen im Bereich der Außenfinanzierung
305 306
Literaturverzeichnis
309
Stichwortverzeichnis
320
ABKÜRZUNGEN:
Abschn. ADS AfA AHK AK AktG a.o. BiRiLiG d dAktG a.F. EStG EStR GER GesmbHG GesmbH HBA HGB HK ND NG RLG SG WBW WG WP
Abschnitt Adler/D üring/Schmaltz Absetzung für Abnutzung Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungskosten Aktiengesetz außerordentlich Bilanzrichtlinien-Gesetz Kennzeichnung eines deutschen Gesetzes (z.B. dAktG) deutsches Aktiengesetz, alte Fassung (bis zum Inkrafttreten des BiRiLiG) Einkorn m en ste uergesetz Einkommensteuerrichtlinien Gewinnermittlungsrichtlinie Gesetz über Gesellschaften mit beschränkter Haftung Gesellschaft mit beschränkter Haftung Handbuch Bilanz und Abschlußprüfung Handelsgesetzbuch Herstellungskosten Nutzungsdauer Nominalgewinn Rechnungslegungsgesetz Scheingewinn Wiederbeschaffungswert Wirtschaftsgut Wirtschaftsprüfer
Zum Schwerpunkt dieses Buches
Das vorliegende Buch ist aus meiner Bilanzierungsvorlesung an der Wirtschaftsuniversität Wien hervorgegangen. Dem Studienkonzept entsprechend werden die handwerklich-technischen Fragen der Bilanzerstellung, der Wertberechnung und der Bilanzanalyse anhand von umfangreichen und komplizierten Fall- und Rechenbeispielen in den zugehörigen Übungen ausführlichst behandelt und geübt. In der
Vorlesung
liegt der Schwerpunkt
hingegen
darauf, das Bild
vermeintlich perfektionistischen Planungs- Informations- und
des
Kontrollinstru-
mentes Bilanz zu relativieren. Das ist auch das zentrale Anliegen dieses Buches. Der Student unterliegt meines Erachtens sehr leicht der Gefahr, bei allen hoch perfektionierten Bilanzierungstechniken, Sonderrechnungen und Bilanzanalysemethoden die Bedeutung der Bilanz
weitaus
zu überschätzen.
Die betriebswirtschaftlichen
Erkenntnisse,
Schlußfolgerungen und Planungsinformationen, die aus einer Bilanz abgeleitet werden können, können naturgemäß nicht besser sein als die Informationen, die bei der Erstellung dieser Bilanz verwertet wurden. Die Bilanz als betriebswirtschaftliches Planungs- und Kontrollinstrument leidet hier vor allem unter drei grundlegenden Mängeln. Es sind dies:
1. unvereinbare Bilanzzwecke (Multifunktionalität), 2. erhebliche Manipulationsfreiräume, 3. betriebswirtschaftlich unzweckmäßige bzw. falsche Bewertungsprinzipien.
zu 1. Unvereinbare Bilanzzwecke
Die
Bilanz
muß
einer
Vielzahl
von
Adressaten
mit
unterschiedlichsten
Interessenlagen (um nur einige zu nennen: Gläubiger, Fiskus, Anteilseigner) die jeweils gewünschten Informationen geben. Im Kapitel 1 dieses Buches werde ich in Übereinstimmung
mit der Fachliteratur
- nachweisen, daß eine
solche
Allzweck-Bilanz nicht möglich ist. Einzelne Bilanzarten mögen in der Lage sein,
2
Zum Schwerpunkt
dieses
Buches
ihrem speziellen Aufgabenbereich mehr oder weniger gut gerecht zu werden. Die zahlreichen Erkenntnisse, die man mit Hilfe verfeinerter Analysemethoden aus dem nach Handelsrecht zu erstellenden Jahresabschluß bezüglich Liquidität, Krisenfrüherkennung u. dgl. gewinnen zu können glaubt, lassen sich objektiv nicht aus dem Zahlenwerk des Jahresabschlusses herleiten.
zu 2. Manipulationsspielräume
Darüber hinaus ist selbst der streng nach handels- und
steuerrechtlichen
Vorschriften erstellte Jahresabschluß durch eine derart große Vielzahl von legalen bilanzpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten gekennzeichnet, daß die zwischenzeitliche Vergleichbarkeit der Bilanzen eines Unternehmens aufs stärkste in Mitleidenschaft gezogen wird. Die zwischenbetriebliche Vergleichbarkeit von Abschlüssen verschiedener Unternehmen dürfte gänzlich zu verneinen sein. Der gesetzlich
zulässige Spielraum
für Bilanzmanipulationen
beginnt
bei
den
Ansatzwahlrechten: Mit welcher Begründung dürfen z.B. Ingangsetzungs- oder Umstellungskosten des Geschäftsbetriebs in einem Fall aktiviert, im anderen Fall sofort als Aufwand verrechnet werden? Die Auswirkungen auf die Bilanzstruktur und das Ergebnis können fundamental sein! Der Spielraum setzt sich fort bei den Bewertungswahlrechten. Als Stichworte seien etwa genannt: Variationsfreiheiten beim handelsrechtlichen Ansatz von Herstellkosten, gemildertes Niederstwertprinzip, sowie eine Vielzahl von an sich rein steuerrechtlichen Bewertungsfreiheiten, die dank des Maßgeblichkeitsprinzips der Handelsbilanz für die Steuerbilanz auf den handelsrechtlichen Jahresabschluß durchschlagen. Das Rechnungslegungsgesetz 1990 (kodifiziert in den §§ 189-243 HGB) sieht in einigen Bereichen eine Reduzierung solcher Spielräume vor (so z.B. bei der Definition der Herstellungskosten (§ 203 III HGB) oder bei den originären immateriellen Vermögensgegenstände (§ 197 III HGB)). Eine befriedigende Lösung des Problems der Manipulationsspielräume kann es jedoch trotzdem nicht bieten. Den Gipfel an Gestaltbarkeit des Jahresabschlusses erreicht man im Bereich der Rückstellungen. Hier handelt es sich nicht um Wahlrechte in dem Sinne, daß der Bilanzierende zwischen mehrere gesetzlich wohlbestimmten Werten frei wählen kann.
Die Bestimmung
der Höhe der Rückstellung
ist
vielmehr
durch
Schätzungstoleranzen und Ermessensspielräume gekennzeichnet. Als Beispiel mag die Rückstellung für Schadenersatz im Bereich der Kernreaktorindustrie dienen. Mit einer einzigen - bewußten oder unbewußten - Fehleinschätzung kann
Zum Schwerpunkt
dieses Buches
3
hier das Aussagegefüge der Bilanz völlig aus den Angeln gehoben werden. Dem Problem feld
Ansatz-
und
Bewertungswahlrechte
sowie
Schätzungs-
und
Ermessensspielräume widmet sich das dritte Kapitel dieses Buches.
zu 3. Betriebswirtschaftlich falsche Bewertungsprinzipien
Den letzten, nicht minder gravierenden Grund für Kritik an der Aussagefähigkeit unserer Bilanzen stellt das Problem Inflation und Scheingewinn dar. Selbst bei den mäßigen Preissteigerungsraten, die in den letzten Jahren im deutschsprachigen Wirtschaftsraum zu verzeichnen waren, ist es eine unbestreitbare Tatsache, daß die zur Substanzerhaltung erforderlichen Reinvestitionen beim geltenden, auf nomineller Kapitalerhaltung und dem Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip basierenden Bewertungssystem nicht finanziert werden können. Im Sinne der
Substanzerhaltung
nicht
realisierte
Gewinne
werden
beim
geltenden
Bilanzrecht als realisiert und damit als ausschütt- und besteuerbar ausgewiesen. Sofern das Management nicht zusätzliche Vorsorge trifft, diese Mittel an das Unternehmen zu binden, verlassen Gewinne als Steuern oder Dividenden den Bereich des Unternehmens, die betriebswirtschaftlich gesehen überhaupt nicht als Gewinn entstanden sind. Dieser Problematik widmet sich das vierte Kapitel des Buches. Gerade weil ich mir mit diesem Buch das Ziel gesetzt habe, den Wert einer Bilanz aus betriebswirtschaftlicher Sicht kritisch zu beleuchten, halte ich es auch für erforderlich, eine möglichst vollständige Übersicht über die geltenden rechtlichen Bilanzierungsund Bewertungsvorschriften zu geben. Dies erfolgt im Kapitel 2 des Buches. Den Ausführungen liegt das neue Rechnungslegungsgesetz vom 31. Juli 1990 zugrunde. Wenngleich Studierende wie Praktiker bei konkreten Problemen wohl am häufigsten auf dieses Kapitel zurückgreifen dürften, stellt es nur einen, wenn auch unverzichtbaren Exkurs, nicht aber das Wesentliche dar. Es soll ja nicht den zahlreichen Lehr- und Handbüchern zur Bilanzierung und Bewertung ein weiteres hinzugefügt werden. Vielmehr soll ein bewußt kritisches Bilanzverständnis gefördert werden.
KAPITEL 1: ARTEN, INTERESSENTEN, ZWECKE UND THEORIEN VON BILANZEN 1.1
Bilanzarten
Unter dem Begriff Bilanz kann eine Reihe von unterschiedlichsten Rechnungen verstanden werden. Das Grundkonzept besteht jeweils in der Gegenüberstellung von zwei sich ergänzenden Wertkategorien. Wesentliches Merkmal ist die zahlenmäßige Ausgewogenheit, was bereits durch die Bezeichnung zum Ausdruck kommt: Das Wort Bilanz leitet sich ab vom lateinischen Bilanx = Waage. Im kaufmännischen Bereich bezieht sich der Bilanzbegriff auf die Darstellung des Verhältnisses
von
Vermögen
einerseits
sowie
Kapital
(Eigenkapital
und
Schulden) andererseits. In diesem Sinne ist eine Bilanz eine Darstellung, die "in Form einer zusammenfassenden, zweiseitigen, betragsmäßig
ausgeglichenen
Geldrechnung über das Bilanzvermögen und Bilanzkapital einer Unternehmung Aufschluß gibt" (Heinen, Handelsbilanzen, 1986, Seite 18). Daß der Bilanzbegriff sich auch im betriebswirtschaftlichen Bereich nicht nur auf die Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden, also auf die kaufmännische Bilanz im Sinne des Handelsgesetzbuches bezieht, machen Begriffe wie Sozialbilanz, Bewegungsbilanz, Erfolgsbilanz usw. deutlich. Im folgenden werden einige Merkmale zur Systematisierung
verschiedener
Bilanzarten und die zugehörigen Bilanzen aufgezählt und kurz erläutert. Grundsätzlich kann man die Bilanzarten nach folgenden Kriterien unterteilen:
a)
Häufigkeit der Bilanzerstellung
- regelmäßige Bilanzen werden laufend, d.h. in regelmäßigen Zeitabständen erstellt, z.B. die jährliche Handelsbilanz, die jährliche Steuerbilanz, interne Monats- oder Quartalsbilanzen.
1.1 Bilanzarten
5
- Sonderbilanzen werden nur fallweise, bei Vorliegen besonderer Anlässe, erstellt. Vor allem gehören hierzu die in Zusammenhang mit Finanzierungsvorgängen erforderlichen Bilanzen. z.B. Gründungsbilanz, Umwandlungsbilanz Liquidationsbilanz, Sanierungsbilanz, Auseinandersetzungsbilanz,
Konkurs-
bilanz u.dgl.
b) Auslösende Vorschrift für die Bilanzerstellung
- Gesetzlich vorgeschriebene Bilanzen werden aufgrund der entsprechenden Rechtsvorschriften erstellt (z.B. § 193 HGB, § 125 AktG, § 22 GesmbHG, § 24 KWG, § 5 EStG usw.). - Satzungsmäßig vorgeschriebene Bilanzen werden erstellt, wenn in Satzung, Gesellschaftsvertrag oder Statuten dies vorgesehen ist (z.B. für interne Monatsbilanzen). - Freiwillig erstellte Bilanzen liegen vor, wenn eine Verpflichtung aus Gesetz oder Satzung nicht gegeben ist, der Vorstand aber z.B. monatliche Zwischenbilanzen benötigt, oder wenn zusätzlich zum gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschluß Bewegungsbilanzen, Kapitalflußrechnungen oder andere Nebenrechnungen erstellt werden.
c)
Adressatenkreis
- Externe Bilanzen richten sich an außenstehende Bilanzinteressenten. Diese haben meist ein gesetzlich vorgesehenes Recht auf Bilanzinformationen (z.B. Steuerbilanz und Finanzamt, Handelsbilanz und Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsrat). Sofern die Handelsbilanz publizitätspflichtig ist (z.B. die AG-Bilanz gemäß § 251 AktG) sind vor allem Gläubiger und Aktionäre die Hauptadressaten. Häufig publizieren Unternehmen auch ohne gesetzliche Verpflichtung ihre Abschlüsse aus Gründen der Imagepflege und der Public Relations. Das Rechnungslegungsgesetz sieht auch für sogenannte große GmbH's eine Veröffentlichungspflicht vor (§ 279 HGB). Auch kleine Kapitalgesellschaften müssen künftig ihren Abschluß veröffentlichen, jedoch gelten hierfür erhebliche Vereinfachungen (§ 278 HGB).
6
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
- Interne Bilanzen finden als Planungs- und Kontrollinstrument in der Unternehmung Verwendung. Die sich an den handels- und
steuerrechtlichen
BilanzierungsVorschriften orientierenden Bilanzen sind hierzu allerdings denkbar ungeeignet (vgl. Kapitel 3 und 4).
d)
Bilanzierungszeitraum
Je nach Bedarf der Unternehmungsleitung können Wochen-, Monats- oder Quartalsbilanzen zusätzlich zu den obligatorischen Jahresbilanzen erstellt werden.
e) Zeitbezug der Rechnung
- Ist-Bilanzen basieren auf den Zahlen eines abgelaufenen (des letzten) Wirtschaftsjahres. - Planbilanzen sind Bilanzen, die streng nach dem Schema einer Bilanz (sei es Handelsbilanz, Bewegungsbilanz oder anderes) jedoch nicht mit Ist-, sondern mit Planwerten erstellt werden.
f)
Die
Zahl der einbezogenen Unternehmen
Einzelbilanz
umfaßt
nur
Zahlen
aus
dem
Rechnungswesen
eines
Unternehmens. Gemeinschaftsbilanzen stellen eine additive Zusammenfassung mehrerer unselbständiger (z.B. Arbeitsgemeinschaften beim Bau) oder selbständiger Unternehmen dar. Wesentlich für die Sammel- oder Gemeinschaftsbilanz ist, daß die Bilanzpositionen
ohne
gegenseitige
Aufrechnung
(z.B.
Forderungen
und
Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen) rein additiv berechnet werden. Konsolidierte Konzernbilanzen dagegen berücksichtigen diese gegenseitigen Verflechtungen
durch
Aufrechnung
(Konsolidierung).
Bei
der
Kapital-
konsolidierung werden die Ansätze von Eigenkapital und Beteiligung gegenein-
1.1 Bilanzarten
7
ander aufgerechnet. Bei der Schuldenkonsolidierung erfolgt die Aufrechnung zwischen Forderungen und Verbindlichkeiten. Bei der Erfolgskonsolidierung werden Zwischengewinne eliminiert, die sich bei konzeminternen Lieferungen und Leistungen ergeben haben. Schließlich werden bei der Konsolidierung der Gewinn- und Verlustrechnung Aufwendungen und Erträge (z.B. Mieten, Zinsen u. dgl.) gegeneinander aufgerechnet.
g) Berücksichtigung von Bestands- oder Stromgrößen
In der Beständebilanz werden Vermögen, Schulden und Eigenkapital durch Bestandsvergleich zum Bilanzstichtag ermittelt. In der Bewegungsbilanz werden die Bestandsveränderungen zweier aufeinanderfolgender
Beständebilanzen
nach
Mittelverwendung
(Aktivmehrung
oder
Passivminderung) und Mittelherkunft (Aktivminderung oder Passivmehrung) zusammengefaßt. Durch weitere Untergliederungen lassen sich daraus Kapitalflußrechnungen ableiten; vgl. unten S. 224 ff.).
h) Gegenstand der Bilanzierung
Man trifft hier üblicherweise folgende Unterteilung an (vgl. Wöhe, Bilanzierung, 1987, S. 39): - Die Vermögensbilanz ist eine statische Bilanz (vgl. Seite 29 ff., Bilanztheorien) und hat den Hauptzweck, den Bestand und die Zusammensetzung
des
Vermögens darzustellen. - Die Erfolgsbilanz hat dynamischen Charakter und hat als Hauptaufgabe die Ermittlung des periodenrichtigen Unternehmenserfolgs. - Die Liquiditätsbilanz soll den Stand der Zahlungsfähigkeit der Unternehmung zum Ausdruck bringen. Sie sollte besser mit dem Begriff Finanzplan bezeichnet werden, weil sie mit dem landläufigen Begriff einer Bilanz (z.B. i.S. von § 193 HGB, § 224 ff HGB) überhaupt nichts gemeinsam hat. - Auch Sozialbilanzen haben mit dem kaufmännischen Jahresabschluß nur den Begriff Bilanz gemein. Sie stellen im Idealfall eine quantitative Gegen-
8
Kapitel
Überstellung
1: Arten, Interessenten,
von
sozialen
Zwecke
und
und Theorien von
gesellschaftlichen
Bilanzen
Nutzenstiftungen
und
Nutzenentzügen durch das Unternehmen dar. In der Praxis beschränken sie sich auf eine verbale (seltener quantitative) Darstellung der Leistungen, die das Unternehmen für seine Belegschaft, die Umwelt und die Gesellschaft erbracht hat, dienen also mehr der Imagepflege als der sozialen Rechenschaftslegung (vgl. zur Vertiefung z.B. Wysocki, Sozialbilanzen, 1981). Nach diesem weitausholenden Überblick über das, was man im betriebswirtschaftlichen Fachschrifttum unter Bilanzarten üblicherweise zusammengefaßt findet (vgl. etwa, Heinen, Handelsbilanzen, 1986, Seite 18 ff), wollen wir uns im folgenden auf die wohl wichtigste, weil gesetzlich vorgeschriebene und periodisch wiederkehrende Bilanz beschränken, die nach handels- bzw. steuerrechtlichen Vorschriften erstellte Jahresbilanz.
1.2 Bilanzinteressenten und Interessenlagen
1.2
9
Bilanzinteressenten und Interessenlagen
Die Erstellung eines Jahresabschlusses ist nicht Selbstzweck, sie dient vielmehr zur Befriedigung unterschiedlichster Bedürfnisse zahlreicher Personen. Unterteilt man die am Jahresabschluß interessierten Personen (die sogenannten Bilanzadressaten)
grob
in
zwei
Gruppen,
nämlich
in
externe
und
interne
Bilanzadressaten, so läßt sich das in Abbildung 1 wiedergegebene Schema erstellen. Bilanzadressaten | interne Bilanzadressaten
**|
- Geschäftsleitung - Innenrevision - Belegschaft -Aufsichtsrat n teilweise - Anteilseigner extem
J
| externe Bilanzadressaten
|
- Anteilseigner - Gläubiger - Aufsichtsrat - Gewerkschaften - Banken - Lieferanten/Kunden - Anlageberater - private Anleger - Prüfungsgesellschaften - Wissenschaftler - Finanzverwaltung - andere Behörden - Gerichte - Wirtschaftspresse - interessierte Öffentlichkeit
Abb. 1: Bilanzadressaten
Diese Aufteilung in interne und externe Adressaten will weder den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, noch ist sie - vor allem in den Bereichen Anteilseigner, Aufsichtsrat und Gläubiger - ganz überschneidungsfrei. Die Aktionäre einer im Streubesitz befindlichen Aktiengesellschaft ebenso wie die Kommanditisten einer Publikums-Abschreibungs-KG können, obgleich Eigentümer, wohl nicht als Unternehmensinterne bezeichnet werden. Das andere Extrem stellt der Gesell-
10
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
schafter einer Ein-Mann-GmbH dar, oder die wenigen Familienmitglieder, die Gesellschafter eines Familienbetriebes sind. Entsprechend divergieren werden auch die Zielvorstellungen, die diese Adressaten an das Unternehmen und speziell an die Bilanz als Gewinnermittlungs- und -Verteilungsinstrument stellen. Überschneidungen gibt es weiter im Bereich der Gläubiger, etwa wenn Gesellschafterdarlehn
neben
Bankkrediten
vorhanden
sind.
Auch
hier
werden
die
Bilanzierungs- und Bewertungswünsche i.d.R. divergieren, insbesondere wenn der Gesellschafter gleichzeitig Mitglied der Geschäftsführung ist. Auch der Aufsichtsrat, der ja gemäß §§ 95, 96 AktG das Geschäftsgebaren kontrollieren und den Jahresabschluß prüfen muß, kann nicht immer als rein externes Gremium gesehen werden, da § 88 AktG die Möglichkeit vorsieht, daß Aufsichtsratmitglieder von Anteilseignern entsandt werden. Im folgenden soll anhand eines einfachen Gedankenspiels demonstriert werden, daß die Zielvorstellungen, die einzelne Adressaten an die Bilanz stellen, durchaus konträr und unvereinbar sein können. Stellen wir für die Frage, wie die Vermögenspositionen der Aktivseite zu bewerten sind, jeweils zwei Alternativen zu Diskussion: möglichst hohe oder möglichst niedrige Wertansätze: An hohen Wertansätzen dürfte zumindest der Teil der Anteilseigner interessiert sein der hohe Gewinnausschüttungen präferiert. Denkbar und in vielen Fällen praktisch realisiert ist auch, daß die Geschäftsleitung, die ja den Jahresabschluß gemäß § 222 HGB vorzulegen hat, an überhöhten Wertansätzen interessiert ist, weil sie verhindern möchte, daß die schlechte oder gar hoffnungslose Ertragslage des Unternehmens bekannt wird. Je kritischer die Lage eines Unternehmens ist, desto mehr wird dieser Wunsch nach Bilanzbeschönigung bei der tatsächlichen Bilanzierung und Bewertung Berücksichtigung finden. An niedrigen Wertansätzen werden vor allem Gläubiger interessiert sein, da hierdurch Gewinnausweis, -ausschüttung und -besteuerung reduziert und damit die Sicherheit des Kredits durch die gebildeten stillen Reserven erhöht wird. Die Bildung stiller Reserven durch planmäßige Unterbewertungen zum Zwecke der (meist nur temporären) Steuerersparnis und der Substanzerhaltung können auch für Geschäftsleitung und Inhaber ein wesentliches Bewertungsmotiv sein, insbesondere in ertragsstarken Jahren. Interesse an richtigen Werten - einmal unterstellt, daß es diese gäbe - kann man neben der Finanzverwaltung auch den Wirtschaftsprüfern, den Anlageberatern, der
Belegschaft,
der
Wissenschaft
und
der
sogenannten
interessierten
Öffentlichkeit unterstellen. Allerdings ist die Frage, wie ein richtiger Wertansatz
1.2 Bilanzinteressenten
und
Interessenlagen
11
aussehen soll, selbst hoch problematisch und hängt wiederum entscheidend vom Bilanzzweck ab. Aus der Sicht der Betriebswirtschaftslehre ist ein Wert, der sich am Prinzip der nominellen Kapitalerhaltung orientiert, als falsch, besser als unzweckmäßig, zu bezeichnen, während eben dieser Wertansatz aus der Sicht des einkommensteuerlichen Bewertungsrechtes als richtig, d.h. zweckmäßig anzusehen ist. Bereits aus dieser kleinen Gedankenspielerei, bei der beispielhaft versucht wurde, Adressaten und Wertansätze einander zuzuordnen, ergibt sich, daß die verschiedenen
Adressatenkreise
einer
Bilanz
unterschiedlichste
Wertansätze
und
Bewertungsprinzipien für zweckmäßig erachten können. Das hängt wiederum ganz wesentlich von den unterschiedlichen Zielvorstellungen ab, die die einzelnen Bilanzadressaten mit dem Instrument Bilanz erreichen wollen.
12
Kapitel 1: Arten, Interessenten,
1.3
Zwecke und Theorien von Bilanzen
Bilanzzwecke
Die Aussagekraft und damit der praktische Wert einer Bilanz kann folglich nicht objektiv und losgelöst von den teilweise divergierenden Zielvorstellungen der Bilanzadressaten gesehen werden. Betrachten wir kurz die Bilanzzwecke im historischen Rückblick. Der ursprünglich einzige Bilanzzweck war die Überprüfung der rechnerischen Richtigkeit der Hauptbucheintragungen. Die Ansicht, daß der Bilanz eine über die bloße Dokumentationsfunktion hinausgehende Informationsfunktion oder gar eine Kontrollfunktion des Betriebsgebarens zukommen kann, begann sich erst im 18. und 19. Jahrhundert im Schrifttum durchzusetzen (Schneider, Geschichte, 1993, Sp. 713 f.).
1.3.1 Gesetzliche Bilanzzwecke
1.3.1.1 Informationsfunktion
Das derzeit geltende Handelsrecht gibt folgende Auskünfte zu den Aufgaben einer Bilanz: § 222 II HGB: "Der Jahresabschluß hat ein möglichst getreues Bild der Vermögens- Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Wenn dies aus besonderen Umständen nicht gelingt, sind im Anhang die erforderlichen zusätzlichen Angaben zu machen". Im Gegensatz zum aufgehobenen § 129 AktG, bei dem der Jahresabschluß "...einen möglichst sicheren Einblick in die Lage der Gesellschaft" gewähren soll, ist nun durch das Rechnungslegungsgesetz eine verstärkte Informationspflicht gesetzlich verankert: Zum einen sind nun die Objekte, über die Informationen vermittelt werden, präzisiert worden. Der undifferenzierte Begriff "Lage der Gesellschaft" wurde durch den Terminus " Vermögens-, Finanz- und Ertragslage" spezifiziert. Zum anderen sieht das Rechnungslegungsgesetz zusätzliche Informationspflichten für den Fall vor, daß der Abschluß keinen ausreichenden Einblick gewähren kann. Der Anhang, der nach neuem Recht ein unverzichtbarer Bestandteil des Jahresabschlusses von Kapitalgesellschaften ist, muß in diesem
1.3 Bilanzzwecke
Fall alle Informationen enthalten, die zur geforderten möglichst
13
sicheren
Einblicksvermittlung nötig sind. Lediglich für Nicht-Kapitalgesellschaften sieht die neue Rechtslage weiterhin eine undifferenzierte Generalnorm vor: "... der Jahresabschluß hat den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung zu entsprechen. Er ist klar und übersichtlich aufzustellen. Er hat den Kaufmann ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln" (§ 195 HGB). Dem Jahresabschluß wird folglich vom Gesetz vordringlich die Informationsaufgabe zugewiesen ("Einblick gewähren"). Neben der Verpflichtung zur Information des Bilanzierenden selbst (Selbstinformation), läßt sich aus § 189 I HGB eine Informationspflicht sachverständiger Dritter ableiten
(Drittinformation).
Neben den Aktionären (§ 104 II AktG), dem Aufsichtsrat (§ 96 I AktG) und den Wirtschaftsprüfern (§§ 268 ff HGB) kommt das gesamte Spektrum der oben aufgezählten externen Bilanzadressaten (Abb. 1) als gesetzlich gewollte Informationsempfänger in Frage, sofern der Abschluß veröffentlicht werden muß (§§ 277 ff HGB). Schließlich erfolgt durch die 4. EG-Richtlinie eine noch präzisere Aufgabenzuweisung an die Bilanz. So fordert z.B. das deutsche HGB: § 264 dHGB: " Er (der Jahresabschluß) hat unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln." Die Vermutung, daß wegen der Formulierung "tatsächliche Verhältnisse" (sogenannter Grundsatz des True and Fair View) das Anschaffungskostenprinzip über Bord geworfen würde, trifft nach allgemeiner Auffassung nicht zu (vgl. Wöhe, Bilanzierung, 1987, S. 165 f)- Bei der Ausübung von Bilanzierungswahlrechten dürfte
diese
verschärfte
Generalnorm
hingegen
durchaus
stärkere
Be-
rücksichtigung finden als bisher. Durch den § 222 HGB in Verbindung mit den zahlreichen Ansatz-, Gliederungsund Bewertungsvorschriften des HGB versucht der Gesetzgeber der Bilanz eine Reihe von Aufgaben zuzuweisen, d.h. eine Reihe von Zielen zu verfolgen, die durchaus im Gegensatz zu den Zielvorstellungen des Bilanzierenden selbst stehen können. Der Extremfall, daß der Bilanzersteller überhaupt kein Interesse an der gesetzlich geforderten Gewährung eines sicheren Einblicks in sein Unternehmen hat, trifft gar nicht so selten zu.
14
Kapitel 1: Arten, Interessenten, Zwecke und Theorien von Bilanzen
Die Informationsaufgabe des Jahresabschlusses umfaßt u.a. die folgenden Einzelaufgaben (vgl. z.B. Wöhe, Einführung, 1990, S. 993 ff.): - Schutz der Gläubiger vor falschen Informationen über die Vermögens-, Finanzund Ertragslage. - Schutz der Gesellschafter vor falschen Informationen, über Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, deren Zweck es ist, Gewinnansprüche zu verkürzen oder zeitlich zu verschieben. - Schutz der vertraglich am Gewinn beteiligten Arbeitnehmer vor Gewinnverkürzungen und Gewinnverlagerungen. - Schutz der Finanzbehörden vor falschen Informationen über die Besteuerungsgrundlagen. -
Korrektur vorschriften
der
Steuerbemessungsgrundlagen
zur
Realisierung
durch
außerfiskalischer
steuerliche
Sonder-
Zielsetzungen
(z.B.
Vorschriften zur Beeinflussung der Selbstfinanzierung der Unternehmen). - Schutz der am Betrieb interessierten Öffentlichkeit vor falschen Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. - Schutz des Betriebes vor plötzlichem wirtschaftlichem Zusammenbruch (durch Selbstinformation). Eine ähnliche Zusammenstellung der gesetzgeberischen Ziele findet sich bei Leffson, GoB, 1987, Seite 38 ff.
1.3.1.2 Dokumentationsfunktion
Eine weitere gesetzliche Bilanzaufgabe ist die der Dokumentation. Die Vorschriften des HGB haben die Aufgabe, Urkundenbestände zu sichern und das Vorhandensein des Vermögens durch geeignete Aufzeichnungen zu belegen. In diesem Zusammenhang sind die Vorschriften zur Buchführung (§§ 189 HGB), zur Erstellung des Inventars und der Bilanz (§§ 190 ff HGB), zur Aufbewahrung (§ 212 HGB) und zur Vorlage, insbesondere im Rechtsstreit (§§ 213 - 215 HGB), hervorzuheben. Da sich die Dokumentation und Beweissicherung hauptsächlich bei der Verbuchung der Geschäftsvorfälle und den damit zusammenhängenden gesetzlichen Vorschriften vollzieht, wird im Schrifttum vereinzelt diskutiert, ob die Dokumentation überhaupt als Bilanzaufgabe und nicht nur als Buch-
1.3 Bilanzzwecke
15
führungsaufgabe zu sehen ist. Leffson (GoB, 1987, Seite 157 ff) spricht im Zusammenhang mit der Dokumentationsfunktion nur von der Buchführung. Ähnliche Überlegungen führt Engels ins Feld (Bemerkungen, 1976, Seite 34 ff). Selbstverständlich
ist es zutreffend, daß die Dokumentationsfunktion
durch
Erfassung der Geschäftsvorfälle in der Buchhaltung und nicht erst durch ihre periodische
Bündelung in der Bilanz erfüllt wird. Dennoch ist die Bilanz neben
Buchführung und Inventar ein zentrales Dokumentationsinstrument (vgl. Moxter, Bilanzlehre I, 1984, Seite 82).
1.3.1.3 Gewinnfeststellungsfunktion
Eine weitere zentrale Aufgabe der Bilanz ist die Gewinnermittlung. Die Ansatzund Bewertungsvorschriften des HGB engen den Freiraum der
bilanziellen
Gewinnmanipulation ein und sorgen so für eine eindeutigere Gewinnermittlung. Der Gewinnausweis in der Handelsbilanz ist vor allem aus drei Gründen von Bedeutung: 1. Er stellt die Grundlage für die Ertragsbesteuerung dar (ESt, KSt, GewESt) und ist damit ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für die Liquidität des Unternehmens. 2. Er stellt die Grundlage für die Eigenkapitalbildung (Rücklagenbildung, Selbstfinanzierung)
dar.
3. Er stellt die Grundlage für die Gewinnverteilung an die Anteilseigner dar. Im Hinblick auf Punkt 3 (Gewinnverteilung) sehen Adler, Düring und Schmaltz die Gewinnfeststellungsfunktion der Bilanz als besonders wichtig an: "Der aktienrechtliche Jahresabschluß ist somit in erster Linie eine Gewinnermittlungsbilanz" (ADS, 1968, § 149 Tz 12). Allerdings sind
Bilanzierungsvorschriften
nicht
frei von Wahlrechten
und
Ermessensspielräumen, sodaß die Eindeutigkeit der Gewinnermittlung selbst nach neuem Recht nicht gegeben ist, wenngleich zahlreiche Wahlrechte des alten Rechts aufgehoben wurden. Für entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände entfällt z.B. das bisherige Aktivierungswahlrecht (§ 224 HGB in Verbindung mit § 197 II HGB). Weitere Beispiele vgl. unten Seite 169 ff.
16
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke und Theorien von
Bilanzen
Als Ergebnis bleibt festzuhalten, daß selbst die detaillierten
Bilanzierungs-
vorschriften des Rechnungslegungsgesetzes eine eindeutige, von Wahlrechten und Ermessensspielräumen freie Gewinnermittlung nicht gewährleisten. Überlagert und noch mehr von einer wünschenswerten Eindeutigkeit entfernt wird die Gewinnermittlung durch steuerliche Sondervorschriften (z.B. Sonderabschreibungen
und
andere
steuerliche
BewertungsWahlrechte),
die
wegen
des
Maßgeblichkeitsprinzips (§ 5 EStG) auch in der Handelsbilanz ihren Niederschlag finden müssen und dürfen (§ 208 HGB). In diesem Zusammenhang ist ein Blick auf Zweck und Aufgaben
der
Steuerbilanz erforderlich. Die Steuerbilanz dient ausschließlich der Gewinnermittlung zu Besteuerungszwecken. Zunächst ist festzustellen, daß der Begriff Steuerbilanz in den Steuergesetzen nicht vorkommt. Eine Verpflichtung zur Erstellung einer eigenständigen steuerlichen Bilanz besteht folglich nicht. Das Einkommensteuerrecht stellt nur auf die Begriffe Betriebsvermögen (§§ 4 und 6 EStG) und Gewinn (§§ 4 und 5 ESlG) ab. Die entsprechenden Werte sind jedoch unter
Befolgung
der
handelsrechtlichen
Grundsätze
ordnungsgemäßiger
Buchführung zu ermitteln (§ 5 EStG). Insofern genügt es, wenn aus der Handelsbilanz die steuerlichen Größen Gewinn und Betriebsvermögen entsprechend den zusätzlichen steuerlichen Vorschriften (insbes. §§ 4 bis 14 EStG) abgeleitet werden. Dies kann durch zusätzliche Nebenrechnungen (die sog. steuerliche Mehr- und Wenigerrechnung) und ergänzende Angaben zur Handelsbilanz erfolgen. Da es rationalem Verhalten entspricht, Steuerbelastungen möglichst zu vermeiden, d.h. möglichst geringe Steuerbemessungsgrundlagen, also Gewinne, auszuweisen, sieht das Bilanzsteuerrecht
wesentlich
engere Bilanzierungs-
und
Bewertungsvorschriften vor, als das Handelsrecht. Insbesondere scheint das Einkommensteuerrecht auf die Festsetzung von Wertuntergrenzen abzuzielen, die nicht unterschritten werden dürfen. Für dieses Divergieren der handels- und steuerrechtlichen Bilanzierungsvorschriften sollen die folgenden Beispiele als Beleg angeführt werden: - Die steuerlichen Herstellungskosten, die eine Aktivierung zu Teilkosten im Gegensatz zu handelsrechtlichen Regelung verbieten (vgl. Abschn. 34 II EStR). - Das steuerliche Verbot der Bildung von Aufwandsrückstellungen z.B. für unterlassene Instandhaltung, wenn diese nicht innerhalb von drei Monaten des folgenden Geschäftsjahres durchgeführt werden. - Das steuerliche Verbot der degressiven Abschreibung.
1.3 Bilanzzwecke
17
- Das zur Aufwandsvorverlagerung führende Sammelbewertungsverfahren Hifo (highest in first out) ist handelsrechtlich erlaubt, steuerrechtlich jedoch verboten, wenn es nicht den tatsächlichen Lagerdurchgang wiedergibt. Das gleiche galt vor der Steuerreform für das Sammelbewertungsverfahren LIFO (last in, first out) Die Liste der Beispiele ließe sich noch weiter fortführen. Die alleinige Bilanzaufgabe im Durchsetzen hoher Werte zu sehen, dürfte dem Bilanzsteuerrecht allerdings nicht gerecht werden. Dennoch finden sich im Schrifttum solche Aufgabenzuweisungen: "... während das Steuerrecht die Werte nach unten begrenzt, um zu verhindern, daß die Gewinne zu niedrig ausgewiesen und damit die Abgabenleistungen verkürzt werden" (so Hofstätter-Reichel, Kommentar zum EStG, § 5 Tz 18, S. 21). Bereits die Gewährung der umfangreichen Abwertungsprivilegien im Bereich der Investitionsbegünstigungen widerspricht dieser zu einseitigen Zweckdefinition ganz offensichtlich. Trotz
der
genannten
Beispiele
kann
man
den
steuerlichen
Bilanzie-
rungsvorschriften nicht die generelle Tendenz vorwerfen, die Gewinne möglichst hoch ausweisen zu wollen. Die obersten Grundsätze, die den bilanzsteuerlichen Vorschriften zugrunde liegen, sind vielmehr - objektivierte Gewinnermittlung und - Gleichmäßigkeit der Besteuerung. Der Grundsatz der Objektivierung zielt auf die Manipulationsfreiheit, die Ermessensbeschränkungen ab und soll verhindern, daß auf dem Wege der Wahlrechtsausübung der Gewinn und damit die Steuerbelastung beliebig zwischen den Jahren hin und her geschoben werden kann. Der Grundsatz der Gleichmäßigkeit der Besteuerung soll gewährleisten, daß gleiche wirtschaftliche Sachverhalte gleich besteuert werden. Allerdings durchbricht der Gesetzgeber diese Grundsätze, da er aus politischen Gründen (Wirtschaftspolitik, Strukturpolitik, Konjunkturpolitik usw.) Bewertungsprivilegien und Bewertungswahlrechte zuläßt und damit Gewinn- und Steuerverlagerungen fördert. Infolgedessen sind die bilanzsteuerlichen Vorschriften nicht geeignet, dem Ziel einer objektivierten, periodengerechten Gewinnermittlung gerecht zu werden. Insofern ist die Steuerbilanz als "Mehrzweckinstrument ohne vorherrschende Ausrichtung" zu bezeichnen (vgl. Bauer, Rechnungslegungspolitik, 1981, S. 32). Bedauerlich ist, daß über das Maßgeblichkeitsprinzip der Handelsbilanz für die Steuerbilanz, die von
den
Zwecken
der
handelsrechtlichen
Rechnungslegung
deutlich
18
Kapitel
abweichenden
1: Arten, Interessenten,
und
in
sich
Zwecke
teilweise
und Theorien von
unvereinbaren
Bilanzen
Steuerbilanzzwecke
(Objektivierung, Gleichmäßigkeit, Durchsetzung politischer Präferenzen) auf die Handelsbilanz durchschlagen und somit die eigentlichen Handelsbilanzzwecke überlagern und beeinträchtigen. Die einzige befriedigende Konsequenz zur Lösung dieses Dilemmas wäre die vom Schrifttum vielfach geforderte Abschaffung des Maßgeblichkeitsgrundsatzes.
1.3.1.4 Ausschüttungsregelungsfunktion
Die Regelung der Ausschüttungsfrage ist vor allem aus zwei Gründen eine der wichtigsten handelsrechtlichen Bilanzaufgaben: Zum einen muß für all die Fälle, in denen die Haftung auf die Kapitaleinlage, d.h. auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist, Sorge dafür getragen werden, daß diese Haftungsgrundlage in ausreichendem Umfang erhalten bleibt. Bilanzzweck ist die Sicherung des Mindestvermögens. Insofern obliegt dem Jahresabschluß die Aufgabe, eine Sperrfunktion gegen zu hohe Ausschüttungen wahrzunehmen (Ausschüttungssperrfunktion). Zum anderen jedoch muß sichergestellt werden, daß die Kapitalgeber für die Überlassung ihres Kapitals angemessene Dividenden erhalten. Es muß die überzogene Verkürzung der Ausschüttung durch Bildung stiller Reserven verhindert werden (Mindestausschüttungsfunktion). Es finden sich zahlreiche Einzelvorschriften im Handelsrecht, die diese beiden Ausschüttungsfunktionen betreffen: Vorschriften zur Ausschüttungssperrfunktion sind im Bereich der Gewinnverwendung und der Gewinnentstehung zu finden. Bei der Gewinnverwendung stellt die wichtigste Vorschrift die zwangsweise Dotierung der gesetzlichen Rücklage dar. Gemäß § 130 AktG ist eine gesetzliche Rücklage für die Aktiengesellschaften obligatorisch. Diese müssen 5 % des Reingewinns in die gesetzliche Rücklage einstellen, so lange, bis die gesetzliche Rücklage
10 %
des
Grundkapitals erreicht. Für große GmbH's im Sinne § 221 HGB ist eine gesetzliche Rücklage ebenfalls obligatorisch. Weiterhin sind in die gesetzliche Rücklage
das
Agio
aus
Emmissionen
von
Aktien
und
Wandelschuld-
verschreibungen (d.h. der den Nennwert übersteigende Betrag) sowie Beträge die bei der Kapitalherabsetzung gemäß § 185 und § 192 Abs 5 AktG zu binden sind
1.3 Bilanzzwecke
19
und Zahlungen von Vorzugsaktionären einzustellen. Die gesetzliche Rücklage ist selbst dann, wenn sie den geforderten Mindestbetrag von 10 % des Grundkapitals übersteigt bei Aktiengesellschaften grundsätzlich für Ausschüttungen gesperrt (§ 130 IV AktG). Selbstverständlich ist auch das Haftungskapital selbst (also Grundkapital bei Aktiengesellschaften, Stammkapital bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Kommanditkapital bei Kommanditgesellschaften) vor Ausschüttung und Rückzahlung gesichert. Für die Aktiengesellschaften fordert § 52 AktG:
Den
Aktionären dürfen die Einlagen nicht zurückgewährt werden. Im Bereich der Gewinnentstehung tragen alle jene Vorschriften der Ausschüttungssperraufgabe Rechnung, - die die Aktivierung eines Vermögensgegenstandes verhindern (Aktivierungsverbot), wie das z.B. bei allen originären (selbsterstellten) immateriellen Vermögensgegenständen künftig der Fall ist (§ 197 II 2 HGB); - die Höchstwerte (d.h. Wertobergrenzen) für die Aktiva vorgeben. Hierunter fallen insbesondere folgende Vorschriften: § 201 HGB (Vorsichtsprinzip, Imparitätsprinzip, Realisationsprinzip), § 203 HGB (Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten als Obergrenze), § 204 HGB (planmäßige und außerplanmäßige Abwertungsverpflichtung beim Anlagevermögen), § 207 I HGB (strenges Niederstwertprinzip beim Umlaufvermögen), § 203 V HGB (obligatorische Abschreibung eines aktivierten Firmen wertes), § 210 HGB (obligatorische Abschreibung aktivierter Ingangsetzungskosten), - die Mindestwerte für Verbindlichkeiten vorgeben (Rückzahlungsbetrag, § 211 HGB). Auch die Vorschriften im Sinne der Mindestausschüttungsregelung lassen sich untergliedern nach Gewinnverwendung und Gewinnentstehung. Im Bereich der Gewinnverwendung sind folgende Regelungen getroffen: Offene Handelsgesellschaften (OHG): § 122 HGB sieht eine 4 %ige Mindestverzmsung des Kapitalanteils neben weiteren Entnahmemöglichkeiten vor.
20
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Kommanditgesellschaften (KG): § 169 HGB bestimmt, daß der Kommanditist nur einen gesetzlichen Anspruch auf Auszahlung seines Gewinnanteils aber keine weiteren Entnahmemöglichkeiten hat. Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH): § 82 GmbHG sieht ebenfalls den Anspruch des Gesellschafters auf seinen Gewinnanteil vor. Aktiengesellschaft (AG): Gemäß § 126 AktG beschließt die Hauptversammlung über die Verwendung des Reingewinns. Sie ist dabei allerdings an den vom Vorstand mit Billigung des Aufsichtsrats festgestellten Jahresabschluß gebunden. Theoretisch ist es deshalb möglich, daß der Vorstand den ganzen Jahresüberschuß in die Rücklagen einstellt, sodaß kein Reingewinn übrigbleibt. Wenn Aufsichtsrat
einen
solchen
Jahresabschluß
billigt,
ist
die
der
Bilanzaufgabe
"Mindestausschüttungsregelung" nicht realisiert. Im Bereich der Gewinnentstehung tragen alle jene Vorschriften der Mindestausschüttungsfunktion Rechnung, - die Aktivierungsgebote darstellen, - die Mindestwerte (Wertuntergrenzen) für die Aktiva darstellen, z.B. Aktivierungsverpflichtung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (§ 203 und 206 HGB), Verbot willkürlicher Abwertungen im Anlagevermögen durch
die
Verpflichtung zu planmäßiger Abschreibung (§ 204 HGB), Begrenzung des Vorsichtsprinzips im Umlaufvermögen durch Vorgabe von Mindestwerten (Börsen-, Marktpreis, beizulegender Wert, naher Zukunftswert, § 207 HGB), - die die Gründe für eine Rückstellungsbildung (Passivierung) begrenzen (§ 198 VIII HGB).
1.3.1.5 Schuldendeckungskontrollfunktion
Moxter (Bilanzlehre, Bd. 1, 1984, Seite 86 ff) stellt in seiner Bilanzlehre die Frage, ob die Kontrolle des Schuldendeckungspotentials des Unternehmens als eigenständige Bilanzaufgabe anzusehen sei. Zunächst ist hier festzuhalten, daß die Bilanz denkbar ungeeignet ist, einen auch nur halbwegs sicheren Einblick in die künftige Zahlungsfähigkeit, d.h. Schuldendeckungsfähigkeit eines Unternehmens zu gewähren. Hierfür ist der Finanzplan das geeignete Instrument. Abgesehen
von
dieser
Tatsache,
die
die
Schuldendeckungskontrolle
als
1.3 Bilanzzwecke
Bilanzaufgabe grundsätzlich
in Frage
stellt, kann
man
diese
21
Schulden-
deckungskontrolle als Teilaspekt sowohl der Informationsfunktion als auch der Ausschüttungssperrfunktion sehen. Den Zusammenhang gibt Abbildung 2 wieder:
Ermittlung des Schuldendeck ungspotentials
•
•
Ausschüttungssperre
Selbstinformation
1 I
I I
Erhaltung des Mindesthaftvermögens
Konkursvorsorge
Gläubigerschutz
Abb. 2 : Zusammenhang zwischen Schuldendeckungskontrolle und anderen Bilanzaufgaben (entnommen aus: Lamers, A„ Aktivierungsfähigkeit, 1981, S. 191) Anzumerken ist weiterhin, daß die Steuerrechtsprechnung, die wegen des Maßgeblichkeitsprinzips
auch
das
Handelsbilanzrecht
auszulegen
hat,
die
Schuldendeckungsfunktion als Bilanzaufgabe ablehnt (vgl. z.B. Döllerer, G., Gedanken, JbFSt 1979, S 195 ff.).
22
Kapitel I: Arten, Interessenten, Zwecke und Theorien von Bilanzen
1.3.1.6 Gesamtübersicht über die gesetzesimmanenten Bilanzaufgaben
Nach den obigen Ausführungen lassen sich die Bilanzaufgaben im wesentlichen in vier Gruppen unterteilen: - Informationsfunktion - Dokumentationsfunktion - Gewinnfeststellungsfunktion - Ausschüttungsregelungsfunktion.
Aufgabe des handelsrechtlichen Jahresabschlusses
Z
Information
/
\
X
Dokumentation
/
Gewinnfeststellung
\
/
\
steuer-
x:
Ausschüttungsregelung
/
\
Selbst-
Dritt-
Er-
Aufbe-
handels-
rechtlich
Aus-
Mindest-
înfor-
in for-
fassung
wahr-
rechtlich
(Maß-
schüt-
ausschiit-
mation
mation
geblich-
tungs-
tung
keits-
sperre
ung
prinzip)
Abb. 3: Bilanzaufgaben im Überblick
1.3.2
Erweiterung des Bilanzzwecksystems
Stellt man die Anforderungen, die die Bilanzadressaten an den Abschluß stellen, beim Versuch, ein Bilanzzwecksystems zu definieren, in den Vordergrund, dann ist der bisher behandelte juristische Ansatz zu erweitern. Er umfaßt nur einen Teilausschnitt, jedoch nicht das volle Spektrum der Zielvorstellungen von Bilanzadressaten.
1.3 Bilanzzwecke
Als erster erweiterter
Ansatz
sei der
Bilanzaufgabenkatalog
23
von
Stützel
(Bemerkungen, 1967, S 314 ff.) erwähnt, der die Bilanzaufgaben in fünf primäre und fünf sekundäre Bilanzzwecke unterteilt. Primäre Bilanzzwecke nach Stützel sind: 1. Allgemeine Dokumentationsfunktion im Sinne der Sicherung von Urkundenbeständen gegen nachträgliche Inhaltsänderung im Interesse der Rechtspflege (Mindestadressatenkreis: Gerichtliche Instanz; Mindestumfang der Bilanzinformation: Dokumentation der Geschäftsvorfälle); 2. Zwang zur Selbstinformation des Unternehmers über seine Vermögens- und Ertragslage zum Gläubigerschutz (Mindestadressatenkreis: Mindestumfang der Bilanzinformation: Feststellung der
Unternehmer; Unternehmens-
solvenz); 3. Ausschüttungssperrfunktion der Bilanz bei Gesellschaften mit beschränkt haftenden Personen (Mindestadressatenkreis: Gläubiger im Konfliktfall; Mindestumfang der Bilanzinformation: Feststellung des Ausmaßes der Überschreitung des Sperrbetrages); 4. Transformation der im Gesellschaftsvertrag definierten Begriffe "Gewinn" und "Verlust" in Geldeinheiten zum Zwecke der Verteilung adressatenkreis:
Gesellschafter;
Mindestumfang
der
(Mindest-
Bilanzinformation:
Feststellung der Höhe des Gewinns bzw. des Verlustes); 5. Bewertung und Bilanz als Instrument der Bestimmung des Umfangs gegebener Sachkompetenzen von Gesellschaftsorganen und als Mittel zur verdeckten Verschiebung solcher Kompetenzen (Mindestadressatenkreis: Mitglieder der Gesellschaftsorgane; Mindestumfang der Bilanzinformation: Aufgliederung des Eigenkapitals in gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Verlustvorträge, Jahresüberschuß, Bilanzgewinn).
Als sekundäre Bilanzzwecke werden von Stützel genannt: - Rechenschaftslegung nach außen, - Rechenschaftslegung nach innen (z.B. Planabweichungen, SollIst-Vergleich), - das Erstellen von planungsrelevanten Zahlenunterlagen für die Unternehmensleitung,
Gewinnvorträge,
24
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
- Kreditwiirdigkeitsbeurteilung, - Vermittlung von Informationen, die bestehende und potentielle Anteilseigner für ihre Entscheidung über Neueintritt, Verbleiben oder Ausscheiden als Gesellschafter benötigen. Während die primären Zwecke nach Stützel durch die gesetzlichen Regelungen direkt
gestützt
und
gefördert werden,
ist die Erfüllung der
sekundären
Bilanzzwecke nur insoweit möglich, als dies die gesetzlichen Vorschriften zulassen. Hier, bei den sekundären Zwecken, tritt das Problem zum Vorschein, daß der nach den gesetzlichen Vorschriften erstellte Jahresabschluß die Erfüllung mancher Bilanzzwecke be- oder verhindern kann. Allerdings ist anzumerken, daß die gesetzlichen Bilanzierungsvorschriften nicht nur mit den sekundären Bilanzzwecken großteils unvereinbar sind. Teilweise widersprechen sie direkt den gesetzlichen Bilanzzwecken. Als Beispiel sei der inflationsbedingte Scheingewinn bei Veräußerungsgeschäften genannt, der nach der geltenden Rechtslage als Gewinn
auszuweisen
ist, was im direkten Widerspruch
zum
Bilanzzweck
Bei der Behandlung der Ableitung von Jahresabschlußzielen
unterscheidet
"Ausschüttungssperre" steht.
Coenenberg (Jahresabschluß, 1992, S. 730 ff.) drei Ansätze. Neben den hier bereits besprochenen juristischen stellt er als zweiten Ansatz den
gesamt-
wirtschaftlichen/gesellschaftsbezogenen sowie als dritten den einzelwirtschaftlichen Ansatz. Bei den gesamtwirtschaftlichen Bilanzzwecken steht die Kommunikations- und Informationspflicht des bilanzierenden Unternehmens im Vordergrund, da durch die Unternehmenstätigkeit gesamtwirtschaftlich relevante Verhaltensweisen und Entscheidungen anderer Personen und Institutionen beeinflußt werden, da nur durch
richtige
Information eine gesamtwirtschaftlich optimale
Ressourcen-
allokation gewährleistet werden kann und da die Konformität der Unternehmenstätigkeit mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen überprüfbar sein muß. Die
in
der
Hauptsache
von
Rappaport
(Objectives,
1964,
S.
951
ff.)
vorgenommene Analyse eines gesellschaftlichen Bilanzzwecksystems hat in die praktische Bilanz bislang kaum Eingang gefunden. Der handels- bzw. steuerrechtliche
Jahresabschluß
ist
hierzu
offensichtlich
mangels
theoretischer
Vorarbeiten und wegen der wohl weitestgehend fehlenden Kausalzusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Bilanzzwecken und gesetzlichen Bilanzvorschriften ungeeignet. Unter dem Schlagwort Sozialbilanz oder Sozialbericht finden sich
1.3 Bilanzzwecke
solche Ansätze allenfalls in den Geschäftsberichten bzw. Anhängen
25
und
Lageberichten als mehr oder weniger vage Zusatzinformationen. Unter dem einzelwirtschaftlichen Ansatz bei der Ableitung von Bilanzzwecken ist das jeweilige Zielsystem der einzelnen externen und internen Bilanzadressaten zu untersuchen. Es ist zu überprüfen, inwieweit die Erwartungshaltung an die Aussagen einer Bilanz übereinstimmen oder divergieren. Es stellt sich folglich die Frage, ob die Ziele der verschiedenen Bilanzadressaten durch die für den Jahresabschluß geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsregeln ausreichend erfüllt werden können (vgl. Heinen, Handelsbilanzen, 1986, S. 101 ff.). Die Betriebswirtschaftslehre hat in der neueren Organisationstheorie das Koalitionsmodell in den Mittelpunkt gestellt (vgl. Cyert, P., March, L„ Behavioural Theory of the Firm, 1963). Ein wesentlicher Bestandteil dieser Theorie ist die grundlegende Annahme unterschiedlicher, teilweise konfliktärer Zielvorstellungen der Koalitionsteilnehmer (vgl. Kupsch, K., Unternehmensziele, 1979, S. 11 ff.). Nun ist der Kreis der Koalitionsteilnehmer in diesem Koalitionsmodell der Unternehmung so weit gefaßt, daß er als deckungsgleich mit dem der Bilanzadressaten gelten kann. Bezieht man folglich die Ziele oder Zielsysteme der einzelnen Bilanzadressaten in das Bilanzzwecksystem mit ein, so wird ersichtlich, daß dieses System je nach Bilanzadressat bzw. Adressatengruppe verschiedene, teils konfliktäre, teils komplementäre Einzelzwecke gleichzeitig erfüllen muß.
In der folgenden Übersicht sollen nur einige denkbare Interessenlagen stichwortartig aufgezählt werden:
26
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Bilanzadressat
mögliche Interessenlagen und Ziele
Arbeitnehmer allgemein
Maximierung der Detailinformation über das Unternehmen
Arbeitnehmer, gewinnbeteiligt
hoher Gewinnausweis, Reduzierung der stillen Reserven
Arbeitnehmer, um Arbeitsplatz besorgt
Bildung hoher Reserven, Ausschüttungsminimierung
Anteilseigner
Erhöhung der stillen Reserven oder hoher Gewinnausweis und Maximierung der Ausschüttung, je nach Nähe zum Unternehmen
Management
Substanzerhaltung, Imagepflege, Stärkung der Kreditwürdigkeit, Minimierung der Steuerbelastung, Minimierung des Aussagegehaltes der Bilanz nach außen, Maximierung des Aussagegehaltes der Bilanz nach innen, Schönfärbung des Ergebnisses
Fiskus
periodengerechter und gesetzeskonformer Gewinnausweis
Gewerkschaften
Ausweis hoher Erträge und starker Eigenkapitalpositionen
Kunden/Lieferanten
Maximierung der Detailinformationen über das Unternehmen
Gläubiger
Substanzerhaltung, Bildung von Reserven, Minimierung von Ausschüttungen
potentielle Gläubiger
Ausweis guter Erträge und Aufdeckung der Reserven
1.3 Bilanzzwecke
27
Je nachdem, wie stark der Bilanzersteller (d.h. i.d.R. der Vorstand) durch die Bilanz das Verhalten einzelner Adressaten beeinflussen möchte, wird er die Bilanzpositionen entsprechend gestalten. Die zwangsläufige Folge ist, daß die Erfüllung anderer Bilanzaufgaben weniger gut oder gar nicht möglich ist. Zusätzlich zu den bisher angesprochenen
Determinanten eine allgemeinen
Bilanzzwecksystems (rechtliche Anforderungen, gesamtwirtschaftliche Anforderungen, individuelle Anforderungen) treten noch die Anforderungen der betriebswirtschaftlichen Theorie an die Bilanz. Neben den hier zentralen Fragen der Kapital- und Substanzerhaltung sowie der Zukunftsorientierung der Bilanz gehört zu diesem Problemkreis das ältere Problem des statischen und dynamischen Charakters der Bilanz, aber auch die neuere Frage der Einbeziehung der Bilanztheorie in die Theorie der Unternehmung (Koalitionsmodell). Fassen wir die Determinanten von Bilanzzwecksystemen zusammen, so ergibt sich das in Abbildung 4 dargestellte Bild. geseUschaftsbezogene/ gesairt wirtschaftliche Ziele Z.R: - optimale Ressouroenallokation - Konformität mit gesellschaftlichen Wertvcrstell ungen
individuelle Ziele des Bilanzierenden z.B.: - Kreditwürdigkeit - Steuerbelastung - Substanzerhaltung
individuelle Ziele anderer I Bilanzadressaten
Rechtliche Nonnen z.R: - Dokumentation - Ausschüflungs regelung - GewinnfesMdlung - Information Grundanfardenmgen der betriebswirtschaftlichen Theorie Z-R: - Substanzerhaltung - Zukunflsbezogenheit - KoalitionsnxxfeU
Abb. 4: Determinanten von Bilanzzwecksystemen
Z.R: - maximale Detailinformalion - Nfedmierung/Mnimierung stiller Reserven - hoher/niedriger Gewinnausweis - Ausschüttungsniaximierung/ ninimierung
28
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Als Ergebnis muß festgestellt werden, daß es einen wissenschaftlich begründeten und allgemeingültigen Bilanzzweckkatalog nicht geben kann. Die Interessensvielfalt der in den Bilanzierungsprozeß Involvierten ist so divergierend, daß ein konkretes Bilanzzwecksystem jeweils abhängig ist - von der jeweils konkreten Entscheidungssituation - von den jeweils betroffenen Interessengruppen - und von der Machtverteilung zwischen diesen Interessenten.
Im Ergebnis ist Heinen (Handelsbilanzen, 1986, Seite 104) zuzustimmen, der als Konsequenz fordert, daß jeder Bilanzzweck eine entsprechende Gestaltung von Inhalt und Aufbau der Bilanz erfordert.
1.4 Betriebswirtschaftliche
29
Bilanztheorien
1.4 Betriebswirtschaftliche Bilanztheorien als Konsequenz unterschiedlich gewichteter Bilanzzwecke
In den folgenden Überlegungen soll keine erschöpfende und detaillierte Übersicht über die einzelnen Bilanztheorien des betriebswirtschaftlichen
Fachschrifttums
gegeben werden. E s ist vielmehr beabsichtigt, den Zusammenhang zwischen der Bilanzaufgabe (oder auch dem Bündel von Aufgaben), die die einzelne T h e o r i e der
Bilanz
zuweist,
und
der
jeweiligen
Ausgestaltung
dieser
Theorie
herauszuarbeiten. Aus Platzgründen wollen wir uns auf einige wenige,
unter
diesem Aspekt interessante Bilanztheorien beschränken. Die
betriebswirtschaftlichen
Bilanztheorien
unterteilt
man
üblicherweise
in
klassische und neuere Theorien (vgl. Abb. 5).
statische
dyn »Iiis che
organische
zukunfts-
Verbesserung
Antibilanz-
Theorie
Theorie
Theorie
orientierte
der
konzeptionen
Theorie
Handelsbilanz
Simon
Seh malen hach
Nicklisch
Walb
Schmidt
Seicht
Stützet
Moxter
LeCoutre
Kosiol
Hasenack
Albach
Leffson
Boussev. Cölbe
Käfer
Heinen
Rieger
Abb. 5 : Betriebswirtschaftliche Bilanztheorien und ihre Hauptvertreter
1.4.1
Die statische Bilanztheorie
D i e statischen Bilanztheorien sehen als Hauptaufgabe der B i l a n z die Ermittlung und Gliederung des Vermögensbestandes. statische
Bilanzauffassung
durch
Von
die berühmt
rechtlicher Seite erhielt
die
gewordene Entscheidung
des
Reichsoberhandelsgerichtes aus dem Jahre 1 8 7 3 besonderes Gewicht. Hiernach hat die kaufmännische Bilanz den "Zweck, die Übersicht und Feststellung des
30
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Vermögensbestandes in einem bestimmten Zeitpunkte ... zu bewirken". Bezogen auf die im vorhergehenden Abschnitt behandelten Bilanzaufgaben steht eindeutig die Aufgabe im Vordergrund, Informationen über das Schuldendeckungspotential des Unternehmens zu geben. Nun beschränkt sich die statische Bilanzauffassung nicht
auf
diese
Kernaussage.
Insbesondere
die
betriebswirtschaftlichen
Fachvertreter unter den Statikern knüpfen die Aufgaben der Bilanz auch an den Informationsbedürfnissen der Unternehmensführung an. Hier ist insbesondere die sogenannte "Totale Bilanz" von Le Coutre (Grundzüge, 1949) interessant. Le Coutre fordert von der Bilanz, daß sie allen an sie gestellten Aufgaben gerecht werden müsse. Die Bilanz soll hiernach folgenden Aufgaben dienen: - Betriebserkenntnis und Betriebsübersicht, - Betriebsführung und Disposition, - Betriebsergebnisfeststellung, - Betriebsüberwachung, - Rechenschaftslegung. Zusätzlich zu diesen allgemeinen Aufgaben zählt Le Coutre noch eine Reihe von Einzelaufgaben auf. Die Erfüllung dieser Aufgaben soll nach Le Coutre durch eine
geeignete
und
detaillierte
Bilanzgliederung
erfolgen
(systematische
Gliederungslehre). Die einzelnen Bilanzpositionen werden nach unterschiedlichsten Kriterien auf die Bilanz verteilt (z.B. werbendes Vermögen, Sicherungsvermögen, Sozialvermögen, Verwaltungsvermögen, Überschußvermögen). Aus der Sicht der obigen Überlegungen zu den Bilanzaufgaben kann man dem Anspruch auf totale Aufgabenerfüllung durch eine, wenn auch noch so detailliert untergliederte Bilanz, nicht gerecht werden, insbesondere, da Bewertungsprobleme bei Le Coutre weitestgehend nur sekundäre Bedeutung haben. Es bleibt hinzuzufügen, daß die Le Coutreschen Überlegungen keinen Eingang in das derzeit geltende Bilanzrecht gefunden haben.
1.4 Betriebswirtschaftliche
1.4.2
Bilanztheorien
31
Die dynamische Bilanztheorie
Dynamische
Bilanzen
haben
den
primären
Zweck
der
periodischen
Erfolgsabgrenzung. Von den Hauptvertretern der dynamischen Bilanzauffassung ist vor allem Schmalenbach (Die dynamische Bilanz, 13. Auflage 1963) zu nennen, der die periodenrichtige Erfolgsermittlung und damit die Vergleichbarkeit der Gewinnausweise als zentrale Aufgabe sieht. Die Bilanz, die die gesamte Lebensdauer eines Unternehmens in einzelne Abschnitte zerteilt, muß Perioden übergreifende "schwebende Geschäfte" solange als künftige Einnahmen, Ausgaben, Erträge und Aufwendungen speichern, bis diese nach Beendigung des Geschäfts aufgelöst werden. Die Aktiva der Schmalenbach'sehen Bilanz werden folgerichtig als Vorleistungen, die Passiva als Nachleistungen bezeichnet (vgl. Abb. 6). Diese von Schmalenbach als "Kräftespeicher der Unternehmung" bezeichnete Bilanz weist - bei allen unterschiedlichen Einzelbezeichnungen der Bilanzpositionen - deutlich auf die im geltenden Bilanzrecht zu berücksichtigende zeitliche Abgrenzung (Rechnungsabgrenzungsposten und Rückstellungen, hier insbesondere Aufwandsrückstellungen) hin. Während die Bilanz bei Schmalenbach noch nicht erfolgswirksame Vorgänge enthält, besteht die GuV nur aus Aufwendungen und Erträgen, die der laufenden Periode zuzurechnen sind.
32
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Bilanz Aktiva
Passiva
Vorleistungen
Nachleistungen
1. liquide Mittel
1. Kapital
2. Ausgabe noch nicht Aufwand
2. Aufwand noch nicht Ausgabe
(z.B. noch abnutzbares Anlage-
(z.B. Verbindlichkeiten
vermögen; unverbrauchte
gegenüber Lieferanten für schon
Vorräte; Vorauszahlungen an
verbrauchte Aufwandsgüter)
Lieferanten)
3. Ausgabe noch nicht Einnahme (z.B. nicht abnutzbares Anlage-
3. Einnahmen noch nicht Ausgabe (z.B. aufgenommene Kredite)
vermögen; gewährte Darlehen)
4. Ertrag noch nicht Aufwand (z.B. selbsterstellte Anlagen)
4. Aufwand noch nicht Ertrag (z.B. Rückstellungen für unterlassene Instandsetzungen durch den eigenen Betrieb)
5. Ertrag noch nicht Einnahme (z.B. Fertigerzeugnisse; De-
5. Einnahme noch nicht Ertrag (z.B. Anzahlung von Kunden)
bitoren)
Abb. 6: Grundschema einer dynamischen Bilanz nach Schmalenbach
1.4 Betriebswirtschaftliche
Bilanztheorien
33
GuV Ertrag
Aufwand 1. Aufwand jetzt, Ausgabe jetzt
7. Ertrag jetzt, Einnahme jetzt
2. Aufwand jetzt, Ausgabe früher
8. Ertrag jetzt, Einnahme früher
3. Aufwand jetzt, Ausgabe später
9. Ertrag jetzt, Einnahme später
4. Aufwand jetzt, Ertrag jetzt
10. Ertrag jetzt, Aufwand jetzt
5. Aufwand jetzt, Ertrag früher
11. Ertrag jetzt, Aufwand früher
6. Aufwand jetzt, Ertrag später
12. Ertrag jetzt, Aufwand später
Abb. 7: Grundschema der GuV-Rechnung bei der dynamischen Bilanz nach Schmalenbach Wie Seicht (Bilanztheorien, 1982, Seite 37 ff) sehr anschaulich illustriert, ist es nicht immer möglich, die einzelnen Fachvertreter eindeutig der statischen oder der dynamischen Auffassung zuzuordnen, da in den einzelnen Bilanzvorschlägen unterschiedlichste dynamische und statische Komponenten enthalten sind. Dies folgt außerdem aus der Tatsache, daß dynamische Bilanzierungsziele im Schrifttum
nicht
unterschiedliche
eindeutig Zuordnungen
definiert in
der
sind.
So
finden
Fachliteratur,
sich
etwa
bei
durchaus Kosiol
(Bilanztheorie, 1959, Seite 229), der den hier als Statiker aufgeführten Nicklisch zu den Dynamikern zählt, weil er dem GuV-Konto eine erhebliche Bedeutung zuweist.
34
Kapitel 1: Arten, Interessenten,
1.4.3
Die organische Bilanztheorie
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Die dritte Gruppe der klassischen Bilanztheorien, die organische Bilanztheorie, sieht es als Hauptaufgabe der Bilanz an, der Erhaltung der Unternehmenssubstanz zu dienen (F. Schmidt, 1921 und W. Hasenack, 1938). Ihr Anliegen gilt der Eliminierung von inflationsbedingten Scheingewinnausweisen. Da Erfolg nur die Differenz
zwischen
Umsatzerlös
und
Wiederbeschaffungspreis
(=Tages-
beschaffungspreis am Bilanzstichtag) sein kann, müssen inflationsbedingte Wertsteigerungen
des
kapitalähnlichen "Wertänderungen
Vermögens
Passivposten
erfolgsrechnerisch in der
Bilanz
durch
einen
eigen-
neutralisiert
werden
(Konto
am ruhenden Vermögen" bei Schmidt oder "Leistungs-
sicherungs- und Wachstumssicherungskonto" bei Hasenack). Die Bezeichnung "organische" Bilanztheorie stammt aus der Forderung der entsprechenden Vertreter dieser Theorie, daß die Unternehmung ihre relative Stellung im Organismus der
Volkswirtschaft
sichern
muß.
Hier
unterscheiden
sich
die
beiden
Hauptvertreter. Schmidt vertritt die Forderung nach relativer Substanzerhaltung, d.h. das Unternehmen soll seine relative Bedeutung in der Volkswirtschaft behaupten. Hasenack fordert darüber hinaus die sogenannte leistungsäquivalente Substanzerhaltung - er bezieht das Schritthalten mit dem technischen Fortschritt in die Substanzerhaltung mit ein. Die Bewertung der Wirtschaftsgüter zu Tageswerten hat den zwischenzeitlich erfolgten technischen Fortschritt zu berücksichtigen.
1.4.4
Die neueren kapitalerhaltungsorientierten Bilanztheorien
Dieselbe Hauptaufgabe der Bilanz, wie sie auch die "Organiker" sehen, nämlich die Kapital- und Substanzerhaltung, sehen die zeitlich späteren, und deshalb neuere genannten Arbeiten insb. von Hax (Substanzerhaltung, 1957) und Feuerbaum (Die polare Bilanz, 1966). Der Unternehmenserfolg kann aus der Sicht der Substanzerhaltung auf zwei Arten gemessen werden: - als Nominalerfolg (d.h. als Differenz von Nominalkapital zu Beginn und Ende des Jahres),
1.4 Betriebswirtschaftliche
35
Bilanztheorien
- oder als Substanzerfolg (d.h. als Differenz der Unternehmenssubstanz, bewertet zu Tageswerten). Als Gewinn oder Verlust darf in der Bilanz nach Hax und Feuerbaum jeweils nur der kleinere der beiden Erfolgswerte ausgewiesen werden (kleinerer Gewinn bzw. größerer Verlust). Man spricht deshalb vom Prinzip des doppelten Minimums. Hax und Feuerbaum unterscheiden sich unter anderem durch eine differenzierte Verrechnung der Scheingewinne mit Scheinverlusten. Hax, dessen Theorie unter dem Schlagwort "symmetrisches doppeltes Minimum" bekannt ist, behandelt Scheingewinne und Scheinvcrluste gleich, d.h. sie werden
gegeneinander
verrechnet. Feuerbaum (sogenannte polare Bilanz) will Scheingewinne immer voll
eliminieren,
jedoch
Scheinverluste
(sie
entstehen
bei
sinkenden
Wiederbeschaffungspreisen) als echte Verluste ausweisen (sogenanntes asymmetrisches doppeltes Minimum). Die Neutralisierung der Scheingewinne erfolgt auf der Passivseite in dem Posten "Substanzerhaltungsrücklage". Während bei Hax eine Auflösung dieser Rücklage durch Scheinverluste (bei sinkenden Wiederbeschaffungspreisen) vorgesehen
ist, ist dies bei Feuerbaum
ausge-
schlossen. Selbstverständlich befassen sich nicht nur die hier näher erläuterten Arbeiten mit der Kapital- und Substanzerhaltungsaufgabe der Bilanz. Auch Schmalenbach, Walb, Sommerfeld u.a. behandeln das Problem und diskutieren
geeignete
Wertansätze. Die zentrale Bilanzaufgabe aus ihrer Sicht liegt jedoch in der periodengerech ten Gew innerm ittlung. Ebenso wie die organischen Bilanzauffassungen sind die kapitalerhaltungsorientierten Theorien im Hinblick auf die Bilanzaufgaben vor allem unter dem Schutzaspekt zu sehen - Schutz des Unternehmens vor ungerechtfertigtem Substanzentzug durch Besteuerung und Ausschüttung sowie Schutz der Gläubiger durch Sicherstellung einer ausreichenden Schuldendeckungssubstanz.
36
Kapitel
1.4.5
Die zukunftsorientierten, kapitaltheoretischen
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Bilanztheorien Die Vertreter der zukunftsorientierten Bilanztheorien (Albach, Käfer, Seicht u.a.) gehen von der Überlegung aus, daß vergangenheitsbezogene Bilanzinhalte (z.B. Ermittlung
von
ausschüttbaren
Vorjahresgewinnen)
unvereinbar
mit
den
Informationsbedürfnissen der meisten Bilanzadressaten sind. In- und externe Bilanzadressaten benötigen für ihre Kreditzusagen, Kapitalanlageentscheidungen, Managemententscheidungen usw. zukunftsbezogene Informationen. Die Bilanz muß dieser zukunftsgerichteten Informationsaufgabe gerecht werden, indem sie nach fxnanzmathematischen, kapitaltheoretischen Methoden rechnet. Die bekannten Implikationen (Kalkulationszinsfuß, interner Zinsfuß) treten hier auf. Als Gewinngröße fungiert der sogenannte ökonomische Gewinn, der sich als Differenz der Ertragswerte zweier Perioden errechnet. Als Ertragswert bezeichnet man die abgezinsten zukünftigen Zahlungsüberschüsse. Zentrales Problem dieser Bilanztheorien stellt die Prognoseabhängigkeit der Bilanzaussage dar. Es ist nicht weiter verwunderlich, daß diese kapitaltheoretischen Bilanztheorien, trotz der betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit dieses Ansatzes, wegen der zahlreichen sich bei der praktischen Bilanzerstellung ergebenden Konkretisierungsprobleme keinen Eingang in das geltende Bilanzrecht und in die Bilanzierungspraxis gefunden haben. Praktische Bedeutung haben solche kapitaltheoretischen Ansätze lediglich bei der Ertragswertberechnung im Zusammenhang mit Untemehmensbewertungen gefunden (vgl. z.B. WP-Handbuch 1992, Band 2, Seite 1 ff). In diesem Zusammenhang ist es von Interesse, daß bereits der Statiker Wilhelm Rieger (1929) die Verwendung des Barwertes zukünftiger Gewinne als an sich richtiges
Bewertungsprinzip gefordert, aber aus praktischen
Gründen
das
Anschaffungswertprinzip als Notbehelf gewählt hat.
1.4.6
Verbesserung der Handelsbilanz und Antibilanzkonzeptionen
Die beiden letzten der in Abb. 5 aufgeführten Theorieansätze basieren auf derselben Grunderkenntnis, nämlich daß der derzeitige handelsrechtliche Jahresabschluß nicht geeignet ist, den an ihn gestellten Aufgaben gerecht zu werden.
1.4 Betriebswirtschaftliche
Bilanztheorien
37
Ein Teil der hier angesprochenen Autoren (z.B. Stützel, Leffson, Koch) ist der Ansicht, daß die Kluft zwischen Bilanzaufgaben und Bilanzeignung nicht so groß sei, daß sie nicht durch eine Verbesserung der Handelsbilanz überbrückt werden könnte. Diese Verbesserungen sollen etwa erzielt werden - durch Änderung von Bewertungsvorschriften z.B. Abschaffung des Niederstwertprinzips (vgl. Schweitzer, Struktur und Funktion, 1972, Seite 137 ff); Modifizierung des Niederstwertprinzips (vgl. Koch, Problematik, 1957) - durch zusätzliche Nebenrechnungen z.B. aus der Bilanz abgeleitete Einzahlungs-/Auszahlungsrechnung (Lehmann, Quintessenz, 1955), z.B. Kapitalflußrechnung (Leffson, Kapitaldispositionsnachweis, 1968) - durch Erstellung von Planbilanzen (Zwehl, Planbilanz als Ergänzung, 1968, Metz, Planbilanzen, 1962) - durch Berechnung von bilanzanalytischen Kennzahlen. Den umfassendsten Ansatz bietet Heinen (Handelsbilanzen, 1986, Seite 101 ff), der mit seiner Theorie der "ergänzten Mehrzweckbilanz" ein vielgestaltiges, auf dem Grundmodell der Handelsbilanz aufbauendes und aus dieser abgeleitetes Konglomerat von Zusatz- und Ergänzungsrechnungen fordert, das den jeweiligen Zielen und Beeinflussungsmöglichkeiten der verschiedensten Bilanzadressaten jeweils gerecht werden soll. Hierzu einige Beispiele (Heinen, Seite 107 ff): Ausweis
zusätzlicher
Bilanzpositionen,
Erweiterung
des
Bilanzschemas,
Erweiterung des Geschäftsberichts, Nebenrechnungen wie Kapitalflußrechnungen, Kapitalbindungspläne, Bewegungsbilanzen, Mehrfachbilanzierungen, Planbilanzen, Sozialbilanzen. Die Heinen'sehe Theorie der ergänzten Mehrzweckbilanz "schließt die Forderung in sich ein, die engen Grenzen der Bilanztheorie zugunsten einer umfassenden Theorie der Kommunikationsbeziehungen in der Unternehmung und mit ihrer Umwelt zu überwinden" (Heinen, 1986, S. 113).
Die Vertreter der Antibilanzkonzeptionen verneinen diese Fundamentaleignung der Handelsbilanz. Auch sie sehen vor allem den zukunftsorientierten Aspekt der Bilanzziele und Bilanzaufgaben (abgeleitet aus den Zielen der Bilanzadressaten).
38
Kapitel
1: Arten, Interessenten,
Zwecke
und Theorien von
Bilanzen
Im Unterschied zu kapitaltheoretischen Bilanztheorien befürworten sie praktikable Rechnungslegungsinstrumente, die auf kapitaltheoretische formale Darstellungen auf überhöhtem Abstraktionsniveau verzichten. Moxter sieht die Informationsbedürfnisse der Bilanzadressaten vor allem auf die künftig zu erwartenden Nettoauszahlungen gerichtet. Er fordert eine finanzplanorientierte Rechnungslegung. Hierdurch seien sowohl die traditionellen Bilanzaufgaben der statischen Theorie (Schuldendeckungskontrolle) und der dynamischen Theorie (objektivierte Einkommensermittlung) erfüllbar, als auch die
neuere,
übergeordnete
Bilanzaufgabe
"Zielrealisierungskontrolle"
(vgl.
Moxter, Bilanzlehre, 1976, Seite 375 - 407). Die herkömmliche Bilanz hält Moxter wegen des zu engen Bilanzbegriffs und wegen der zu Axiomen erstarrten Bilanzaufgaben (Vermögensermittlung und Gewinnermittlung) für unbrauchbar. Busse von Cölbe lehnt ebenfalls die Handelsbilanz als unbrauchbares Instrument der Rechnungslegung ab, da sie keinen Einblick in die Liquiditätslage der Unternehmung
vermitteln
kann. Als
Ersatz
fordert er
zwei
Rechnungs-
legungsinstrumente: die retrospektive und die prospektive (vergangenheits- und zukunftsorientierte) Kapitalflußrechnung.
Leitet man die Bilanzaufgaben aus den Interessen lagen der Bilanzadressaten ab, dann ist als Resümee wohl festzuhalten, daß der nach
handelsrechtlichen
Vorschriften erstellte Jahresabschluß und die hieraus abgeleitete Steuerbilanz nicht viel mehr dokumentieren können, als daß sie mit den gesetzlichen Bilanzierungsvorschriften übereinstimmen. Wobei nicht einmal sichergestellt ist, daß sie die gesetzesimmanenten Bilanzzwecke erfüllen, da sich diese zumindest teilweise widersprechen (vgl. oben Seite 12 ff), vor allem aber da der Gesetzgeber nach wie vor weitestgehende Gestaltungsfreiräume läßt. Zur Befriedigung der Informationsbedürfnisse interner und externer Bilanzadressaten sind andere, teilweise bilanzergänzende, überwiegend jedoch bilanzersetzende Maßnahmen erforderlich.
KAPITEL 2: BILANZIERUNGSGRUNDSÄTZE Ehe auf die Grenzen der Aussagefähigkeit von Bilanzen im einzelnen eingegangen werden kann (Kapitel 3 und 4) müssen kurz die Grundsätze dargestellt werden, die bei der Erstellung eines kaufmännischen Jahresabschlusses aus rechtlicher Sicht zu beachten sind. Unter dem Begriff Bilanzierungsgrundsätze sollen hier zusammengefaßt werden:
1. die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung, 2. die Frage der Bilanzierungsfähigkeit (Bilanzierung dem Grunde nach), 3. die gesetzlichen Einzelvorschriften zur Bilanzierung und Bewertung.
2.1
2.1.1
Die Handelsbilanz
Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung
Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und Bilanzierung (GoB) stellen die allgemeinste, rechtsformunabhängige Buchführungs- und Bilanzierungsnorm für alle Unternehmen dar. Sie kommen insbesondere dann zum Tragen, wenn im Gesetz keine oder keine ausreichenden Regelungen getroffen sind. Ihrem Wesen nach können die GoB nicht in einem Gesetz festgeschrieben werden. Die einzelnen Gesetze (HGB, AktG, EStG) geben keinerlei Definition des GoB, noch führen sie die Grundsätze im einzelnen vollständig auf.
2.1.1.1 Ermittlung der GoB
Während man früher davon ausging, daß sich die GoB auf induktivem Wege aus der Praxis ehrbarer Kaufleute ableiten ließen, gilt inzwischen als herrschende
40
Kapitel 2:
Bilanzierungsgrundsätze
Meinung, daß zusätzlich zur induktiven auch die deduktive Methode heranzuziehen ist. Hiernach sind die GoB aus den Zwecken der handelsrechtlichen Rechnungslegung herzuleiten. Wie oben (S. 12 ff.) dargelegt wurde, lassen sich als wesentliche Elemente der Bilanzaufgaben angeben: - Informationfunktion - Dokumentationfunktion - Gewinnfeststellungsfunktion - Ausschüttungsregelungsfunktion. Man kann diese Zwecke mit Stützel (vgl. S. 37) als primäre Rechnungslegungszwecke bezeichnen. Ein weitergehender Konsens über die Bilanzzwecke besteht im Schrifttum nicht. Insofern ist die Ermittlung der GoB ausschließlich auf deduktivem Wege höchst problematisch (Baetge, Grundsätze, 1993, Sp. 861 ff.). Neben der Tatsache, daß auch die induktive Methode
"Pionierarbeit
und
Zubringerdienste bei dem unausgesetzten Suchen nach fruchtbaren Hypothesen" leistet (Leffson, GoB, 1987, S. 31), muß auch auf die teleologische (gesetzesauslegende) Vorgehensweise zurückgegriffen werden. Hiernach sind die GoB, sofem im Gesetz kein expliziter Zweck zu finden ist, im Einklang mit den kodifizierten Rechtsvorschriften abzuleiten, d.h. der Sinnzusammenhang
und
die
Entstehungsgeschichte der Gesetze sind als Auslegungskriterien heranzuziehen. Für die Ermittlung der GoB sind somit auch die Regelungsabsicht und die Ziele und Normvorstellungen des Gesetzgebers sowie die dem Gesetz selbst innewohnende "Vernünftigkeit" (Leffson, GOB, 1987, S. 34) von Bedeutung.
Träger der ständigen Fortentwicklung der GoB muß folglich eine Vielzahl von Personen und Institutionen sein. Im Sinne der deduktiven Methode sind wohl am ehesten die Vertreter der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft und damit zusammenhängenden Berufsgruppen gefordert (Hochschullehrer, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, zugehörige Verbände und Kammern mit Fachveröffentlichungen, Fachgutachten, Stellungnahmen usw.). Im Sinne der teleologischen
Methoden
sind Rechtswissenschaftler und insb. die Rechtsprechung gefordert. Im Sinne der induktiven
Methode wirken Kaufleute, Unternehmen, Manager an der Ent-
wicklung der GoB mit.
2.1
Die Handelsbilanz
41
2.1.1.2 Der Inhalt der GoB
Der Wortlaut des Gesetzes in §189 H G B (dgl. in §§ 192, 193, 195, 2 0 1 , 209 II H G B und in § 5 EStG) spricht nur von Grundsätzen o r d n u n g s m ä ß i g e r Buchführung,
nicht
jedoch
von
gesonderten
Grundsätzen
ordnungsmäßiger
Bilanzierung. Die Bezeichnung der G r u n d s ä t z e als solche der B u c h f ü h r u n g besagt aber nicht, daß Bilanzierungsprobleme nicht Gegenstand der GoB sind. D a g e g e n spricht allein schon die rechentechnische und organisatorische V e r k n ü p f u n g von laufender Verbuchung der Geschäftsvorfälle und Erstellung des
Abschlusses.
B u c h f ü h r u n g ist hier im weitestem Sinne zu verstehen und schließt auch alle Bilanzierungsprobleme mit ein, insbesondere die Ansatz- und B e w e r t u n g s f r a g e n . Will man begrifflich zwischen Grundsätzen o r d n u n g s m ä ß i g e r B u c h f ü h r u n g u n d Grundsätzen ordnungsmäßiger Bilanzierung unterscheiden, so ist festzuhalten, daß die Grundsätze ordnungsmäßiger B u c h f ü h r u n g im Sinne von § 5 E S t G , §§ 189, 193, 195, 201 und 222 HGB auch die Grundsätze für den Jahresabschluß umfassen, die im Schrifttum weitestgehend als Grundsätze
ordnungsmäßiger
Bilanzierung bezeichnet werden. Es bietet sich an, von Grundsätzen o r d n u n g s mäßiger B u c h f ü h r u n g im engeren Sinne als Gegenstück zu den G r u n d s ä t z e n ordnungsmäßiger Bilanzierung zu sprechen.
Abb. 8: Die beiden Hauptbestandteile der G o B
Die G r u n d s ä t z e im engeren Sinne enthalten Organisations- und Form Vorschriften (z.B.
Buchungstechniken,
Kontenrahmen,
Aufbewahrungspflichten,
Datensicherungspflichten
bei
Grundbuch,
EDV-Buchführung
Hauptbuch, usw.).
Die
G r u n d s ä t z e ordnungsmäßiger Bilanzierung betreffen Fragen von Bilanzausweis, Ansatz und Bewertung.
42
Kapitel
2:
Bilanzierungsgrundsätze
Eine etwas andere Bezeichnung und Unterteilung der GoB wählt Leffson (GoB, 1987, S. 157 ff.): Diejenigen Teile der Grundsätze, die die Buchführung i.e.S. betreffen, bezeichnet er als Dokumentationsgrundsätze. "Die von der Geschäftstätigkeit ausgelösten Geld- und Güterbewegungen verschiedenster Art werden planmäßig erfaßt und systematisch geordnet, wobei die Richtigkeit und Vollständigkeit gewährleistet sein müssen. Mit der Dokumentation der Vorfälle liefert die Buchführung eine klare und sichere Grundlage für alle weiteren Zwecke des Rechnungswesens". Die eigentlichen Bilanzierungsgrundsätze werden von Leffson als Rechenschaftsgrundsätze bezeichnet.
2.1.1.2.1
Die GoB i.e.S. (Dokumentationsgrundsätze)
Durch diese Grundsätze soll sichergestellt werden, daß die Aufzeichnungen - zuverlässig - vollständig und - in geeigneter Darstellungsweise festgehalten werden. Das Schriftentum formuliert hier üblicherweise die folgenden Forderungen:
Grundsatz des systematischen Aufbaus der Buchhaltung: Es ist nach dem System der kaufmännischen doppelten Buchhaltung zu verfahren. Hierunter fällt auch die Forderung nach Verwendung eines systematischen Kontenrahmens und Kontenplanes.
Grundsatz der Sicherung der Vollständigkeit der Konten: Es muß sichergestellt sein, daß die Buchungsinhalte nicht verändert oder beseitigt werden. Ältere Fassungen des § 43 HGB sahen hier das "Verbot zu radieren" und die Verpflichtung vor, daß die Bücher in gebundener Form geführt werden müssen. Durch die moderne Buchungsformen (Loseblatt Buchführung, Offene Posten Buchführung, EDV-Buchführung, Außerhaus-Buchführung) hat dieser Sicherungsgrundsatz wesentlich größere Bedeutung erlangt. Entsprechende
Vor-
2.1
Die Handelsbilanz
43
Schriften sind jetzt in § 190 III kodifiziert: "Eine Eintragung oder eine Aufzeichnung darf nicht in einer Weise verändert werden, daß der ursprüngliche Inhalt nicht mehr feststellbar ist". Die besonderen Probleme, die sich bei EDVBuchführung und
Speicherung
der
Buchführungs-Daten
auf
magnetischen
Datentägern sich ergeben, haben dazu geführt, daß sich eigenständige Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung bei EDV-Einsatz sich gebildet haben.
Grundsatz der vollständigen und verständlichen Aufzeichnung: Die Geschäftsvorfälle sind einzeln (Einzelaufzeichnung), zeitgerecht (unmittelbar nach
ihrem
Anfallen)
und
damit
in
ihrer
zeitlichen
Reihenfolge
(Grundbuchfunktion) aufzuzeichnen. Insbesondere bei Außerhaus-Buchführung, aber auch bei interner EDV-Buchführung im Stapelverarbeitungsbetrieb (Batchmode) können durch die Forderung nach zeitnaher Verbuchung (Grundbuchfunktion) und Wirtschaftlichkeit des Buchführungssystems Konflikte auftreten, da das Buchen von angesammelten größeren Buchungsmengen rationeller ist als die sofortige Verbuchung jedes einzelnen Geschäftsvorfalles. Hier hat sich der Grundsatz herauskristallisiert, daß die Ordnungsmäßigkeit noch gegeben ist, wenn monatliche Buchungen erfolgen, sofern durch organisatorische Maßnahmen sichergestellt ist, daß die Buchungsunterlagen bis zu ihrer grundbuchmäßigen Erfassung nicht verloren gehen. Lediglich der Barzahlungsverkehr ist täglich zu erfassen. Zur
Forderung
nach
Verständlichkeit
zählt
auch
die
Aufstellung des Abschlusses in deutscher Sprache und in
Verpflichtung
zur
Schillingwährung
(§ 193 IV HGB).
Beleggrundsatz: Ohne Beleg darf keine Buchung erfolgen. Fällt mit einem Geschäftsvorfall nicht zwangsläufig ein Beleg an (Rechnung, Quittung, Handelsbrief, sog. natürliche Belege), dann ist ein künstlicher Beleg (Eigenbeleg) zu erstellen, z.B. bei Abschlußbuchungen,
Umbuchungen,
Stornobuchungen.
Belege
müssen
den
Buchungsbetrag, den Belegtext, den Belegaussteller und das Ausstellungsdatum enthalten. Aus dem Beleg muß außerdem hervorgehen, welche Konten von dem im Beleg dokumentierten Geschäftsvorfälle betroffen sind (Vorkontierung) sowie wann die Buchung erfolgen ist (Buchungsdatum). Die Belege sind geordnet, fortlaufend numeriert und in lückenloser Reihenfolge aufzubewahren.
44
Kapitel 2:
Bilanzierungsgrundsätze
Besondere Probleme ergeben
sich bei modernen
Belegformen
(Disketten,
Magnetbändern, Mikrofilmen).
Aufbewahrungsgrundsatz: Dieser Dokumentationsgrundsatz der GoB fordert die Einhaltung der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen. Hierzu zählen vor allem die Vorschriften des § 212 HGB und des § 132 BAO (7-Jahresfrist).
Grundsatz der internen Kontrolle: Die Zuverlässigkeit und Ordnungsmäßigkeit muß durch ein der Art und Größe des Unternehmens angemessenes internes Kontrollsystem gesichert werden. Ein solches System weist folgende Bestandteile auf (vgl. WP-Handbuch 1992, Bd. 1, S. 1195 f., Tz. P 153): - Organisationsplan - Dienst- und Arbeitsanweisungen, - Kontenplan und Kontierungsrichtlinien, - Personelle und maschinelle Kontrollen, - vorgedruckte Belege, geregelter Belegfluß, - regelmäßige Überprüfung des internen Kontrollsystems durch die Innenrevision.
Grundsatz der Klarheit und Nachprüfbarkeit: Die Buchführung muß so beschaffen sein, daß sie einem sachverständigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und die Lage des Unternehmens vermitteln kann. Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen lassen.
2,1 Die Handelsbilanz
45
2.1.1.2.2 Die Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung (Rechenschaftsgrundsätze)
Die eigentlichen Bilanzierungsgrundsätze - sie werden von Leffson als Rechenschaftsgrundsätze bezeichnet (Goß,
1987, S. 173 ff.) - befassen sich
mit
Problemen von Ansatz, Ausweis und Bewertung in der Bilanz. Diese Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung enthalten bei aller Vielfalt der im Schrifttum vorgeschlagenen Systematisierung im wesentlichen stets die folgenden Einzelgrundsätze:
Der Grundsatz der Klarheit und Übersichtlichkeit: Hierzu gehören Forderungen mehr formaler Art, wie
•
die Verwendung einer zweckmäßigen Bilanz und G & V -Gliederung. Dazu wurde bisher die Ansicht vertreten, daß die aktienrechtlichen Gliederungsschemata der alten §§ 131 und 132 AktG als Mindestvorschrift zu den GoB gehören. Das gilt auch für die neuen Gliederungsvorschriften der §§ 224 und 231 HGB.
•
Die Anwendung des Bruttoprinzips (Verbot von Saldierungen
zwischen
Aktiv- und Passivposten, bzw. zwischen Aufwands- und Ertragsposten).
Als materielles Postulat, das hier
zuzuordnen
ist, ist der Grundsatz
der
Einzelbewertung zu nennen. Dieser Grundsatz der Klarheit und Übersichtlichkeit ist durch das neue Rechnungslegungsgesetz zu kodifiziertem Recht geworden: § 195 HGB fordert ausdrücklich, daß der Jahresabschluß klar und übersichtlich aufgestellt ist.
Der Grundsatz der Vollständigkeit: Auch dieser Grundsatz ist im neuen Rechnungslegungsgesetz kodifiziert (§ 196 HGB). er gewährleistet, daß alle Vermögensgegenstände, Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge erfaßt
46
Kapitel 2:
Bilanzierungsgrundsätze
werden, und daß alle Informationen, die zur Bilanzierung und Bewertung zu berücksichtigen sind, auch tatsächlich berücksichtigt werden.
Der Grundsatz der Bilanzkontinuität (Bilanzstetigkeit): Hierzu gehören vor allem die folgenden Postulate:
•
Schlußbilanz des alten Jahres und Eröffnungsbilanz des neuen Jahres müssen identisch sein (Bilanzidentität).
•
Form und Gliederung der Bilanz und GuV-Rechnung sollen beibehalten werden (formelle Bilanzkontinuität).
•
Gleichmäßigkeit der Bewertungsmethoden und Fortführung der Wertansätze sollen gewährleistet sein (materielle Bilanzkontinuität). Abweichungen sind nur in begründeten Ausnahmefällen möglich.
In § 223 I HGB ist die formelle Bilanzkontinuität und in § 201 I HGB ist die materielle Bilanzkontinuität kodifiziert.
Der Grundsatz der Bilanzwahrheit: Da sich der Wahrheitsbegriff in diesem Zusammenhang nur schwer konkretisieren läßt, wird im Schrifttum vorgeschlagen, den Wahrheitsgrundsatz durch die beiden Grundsätze der Richtigkeit und der Wahrhaftigkeit zu ersetzen. Richtig ist ein Bilanzansatz dann, wenn er den Bilanzzwecken und den Bilanzzielen am besten entspricht. Wahrhaftig ist er, wenn er willkürfrei ist. Unter diesen Grundsatz fällt auch das Verbot von wissentlich falschen Bilanzansätzen.
Der Grundsatz der Vorsicht: Er
fordert
die
Berücksichtigung
von
Risiken
in
der
Buchführung
und
Bilanzierung mit dem Ziel, in der Bilanz nur Vermögenswerte und Gewinne auszuweisen, die selbst bei vorsichtiger Beurteilung der Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens als relativ sicher angesehen werden können.
2.1
Die Handelsbilanz
47
Diesem Grundsatz werden im Schrifttum die folgenden Unterprinzipien zugeordnet:
•
Das Realisationsprinzip: Gewinne (d.h. auch Vermögenswertsteigerungen) dürfen in der Bilanz nur ausgewiesen werden, wenn sie tatsächlich realisiert sind.
•
Das Imparitätsprinzip: Verluste bzw. Vermögenswertminderungen müssen bereits dann ausgewiesen werden, wenn sie noch nicht realisiert, sondern nur wahrscheinlich sind.
•
Das Niederstwertprinzip: Sind für eine Vermögensposition verschiedene Wertansätze möglich (z.B. Anschaffungswert und Tageswert), dann ist aus Vorsichtsgründen der niedrigste Wert zu aktivieren.
•
Das Höchstwertprinzip: Sind für eine Schuldposition mehrere Wertansätze möglich (z.B. Verfügungsbetrag und Rückzahlungsbetrag), dann ist aus Vorsichtsgründen der höhere Wert zu passivieren.
Im Gegensatz zu dieser Zuordnung zum Vorsichtsprinzip ordnet Leffson das Realisations- und Imparitätsprinzip auch dem von ihm zusätzlich aufgestellten Grundsatz der Abgrenzung zu (GoB, 1987, S. 467). Je nachdem, ob der zu erwartende Verlust auf unsicheren oder auf sicheren Erwartungen basiert, ist das Imparitätsprinzip mehr dem Vorsichts- oder dem Abgrenzungsgrundsatz zuzuordnen. Beim Realisationsprinzip argumentiert Leffson, daß die Überlegung zur Objektivierung eines willkürfreien Realisationszeitpunkts dominieren, und nicht Vorsichtsüberlegungen. Deshalb bedürfe es auf dem Gebiet der Ertragsrealisation keines besonderen Vorsichtsprinzipes.
Abschließend
ist
anzumerken,
daß
das
Vorsichtigkeitsprinzip,
insb.
das
Imparitäts- und Realisationsprinzip Eingang in den Gesetzeswortlaut gefunden hat.
48
Kapitel 2:
Bilanzierungsgrundsätze
§ 201 14 HGB lautet: " Der Grundsatz der Vorsicht ist einzuhalten, insbesondere sind a) nur die am Abschlußstichtag verwirklichten Gewinne auszuweisen,
b) erkennbare Risken und drohende Verluste, die in dem Geschäftsjahr oder einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, zu berücksichtigen, selbst wenn diese Umstände erst zwischen dem Abschlußstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind."
Zusätzlich zu diesen im Schrifttum einheitlich angeführten Grundsätzen werden noch zwei zusätzliche Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung angeführt, der Grundsatz der Abgrenzung und der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit:
Der Grundsatz der Abgrenzung: Leffson (GoB, 1987, S. 299ff.) stellt diesem vom übrigen Schrifttum expressis verbis nicht aufgestellten Grundsatz als eigenständigen Grundsatz ordnungsmäßiger Buchführung auf.
Hierzu zählt er zunächst das Realisationsprinzip sowie das Imparitätsprinzip, das nur dann als Unterprinzip des Vorsichtsprinzips gelten kann, wenn unsichere Verlusterwartungen vorliegen. Bei sicheren Erwartungen sei es eindeutig ein Unterprinzip des Abgrenzungsgrundsatzes. Weiterhin gehört die Forderung nach Periodisierung des Faktorverbrauches Abgrenzungsgrundsatz,
(Abgrenzung
der Sache nach)
zum
d.h. zeitliche Zuordnung von Faktorverbrauch
und
Erlösen derart, daß zusammengehörende Erlös- und Verbrauchsposten in die Gewinn- und Verlustrechnung derselben
Periode eingestellt
werden
(z.B.
Abschreibungen). Dieses Prinzip regelt nicht die Trennung von betrieblichen und betriebsfremden Erträgen und Aufwendungen, es hat also nicht mit dem zu tun, was in der Betriebswirtschaftslehre üblicherweise unter Abgrenzung verstanden wird.
2.1
Die Handelsbilanz
49
Die Abgrenzung der Zeit nach beinhaltet zum einen die Periodisierung zeitraumbezogener Zahlungen (z.B. Mieten, Versicherungen) im Sinne der transitorischen und antizipativen Rechnungsabgrenzung. Weiterhin gehört hierzu das Prinzip, daß Wertänderungen, die nicht leistungsbezogen sind (z.B. also a.o. Aufwendungen und a.o. Erträge) nicht periodisiert werden, sondern in der Periode zu berücksichtigen sind, in der sie anfallen. Betroffen sind Wertsteigerungen und Wertminderungen, die ohne Unternehmensleistung in der Periode anfallen (z.B. Erhöhung oder Kürzung früherer Aufwendungen durch Sonderabschreibung bzw. Auflösung von Rückstellungen), hierzu gehören aber auch Schenkungen und dgl.
Die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Wesentlich keit Baetge (GoB, 1992, Sp. 865) will den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit als weiteren wichtigen Grundsatz unter die von Leffson so genannten Rahmengrundsätze der GoB stellen. Da Wirtschaftlichkeit als Grundprinzip jeglichen Wirtschaftens angesehen wird und die Befolgung dieses Prinzips evident ist, gilt dieser Grundsatz naturgemäß auch für die Buchführung und Bilanzierung. In engem Zusammenhang mit dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz steht der Grundsatz
der
Wesentlichkeit
(Materiality).
Außerplanmäßige
Abschreibungen
ebenso wie Berichtspflichten im Anhang, sind nur dann zwingend, wenn sie für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
wesentlich
sind.
Unwesentliche Informationen können vernachlässigt werden. Die Konkretisierung dieses Materiality-Grundsatzes bereitet jedoch Schwierigkeiten. Weder HGB noch AktG geben eine gesetzliche Definition der Wesentlichkeit. In der Praxis wird die Wesentlichkeit
u.a.
danach
beurteilt,
in
welchem
Ausmaß
durch
einen
Sachverhalt das Jahresergebnis beeinflußt wird. Als Orientierungsgröße wird ein Wert von 5% bis 10% des Jahresergebnisses genannt. Weiterhin kommt es darauf an, in welchem Verhältnis der Abweichungsbetrag zum Grundkapital bzw. zur Bilanzsumme steht. Grundsätzlich kann die Wesentlichkeit eines Tatbestandes nicht allein auf quantitativen Richtgrößen beruhen. Sie ist ganz allgemein dann anzunehmen, wenn sie für die Urteilsfindung der Bilanzadressaten von Bedeutung ist. Näher hierzu findet sich unter dem Stichwort "wesentlich" im Handwörterbuch unbestimmter Rechtsbegriffe im Bilanzrecht des HGB, 1986, S. 434 ff. Abschließend zum Problem Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung soll ein Gesamtüberblick über die einzelnen Bestandteile der Grundsätze in Abbildung 9 gegeben werden.
50
Kapitel 2: Bilanzierungsgrundsätze
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0 220 506 871,2 1.330,90 8 8 8 8 8 N (S N M N
— es m Tt Wiederbeschaffungskosten Zahlungsüberdeckung
1.100 1.210 1.331 1.464 1.611
C3
Nominalwertabschr.
i> 00
Wiederbeschaffungswert
c
Zinsen auf Vorjahreszahlungssaldo
•o c
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3
£
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03 >
0 210 452,5 732,4 1.055,3
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0 10.5 22.6 36,6 52,8 8 8 8 8 8 N N N N N
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u-i
Wiederbeschaffungskosten Finanzierungslücke
10 21 33,1 46,4 61,1
Zusatzabschreibung vom Wiederbeschaffungswert (netto, nach Steuern)
00 «
Zinsen auf NominalVorjahresabschr. zahlungssaldo (Netto, nach St.)
Zahlungssaldo aus dem Vorjahr
11,2 24,2 39,9 58,8
Nachholabschreibung (netto, nach Steuern)
E
OO
Jahr
1.611 -183
210 452,5 732,4 1.055,30 1.428,00
Zahlungssaldo zu Jahresende
4.3 Konkrete Maßnahmen zur Substanzerhaltung
303
304
Kapitel
4: Bilanzielle
Kapital-
und
Substanzerhaltung
Wie sich am Beispiel zeigt, ist die Abschreibung vom Wiederbeschaffungswert des jeweiligen Bilanzstichtags mit zusätzlicher Nachholabschreibung nicht ausreichend um die Wiederbeschaffung zu ermöglichen. Sie reicht selbst dann nicht aus, wenn die verdienten Abschreibungsgegenwerte bis zum Reinvestitionszeitpunkt verzinslich angelegt werden können. Um die Substanzerhaltung gewährleisten zu können, müssen folglich die Wiederbeschaffungsabschreibung und die Nachholabschreibung von einem fiktiven Wiederbeschaffungswert ausgehen, in dem die Steuerabzüge auf diese Abschreibungen bereits werterhöhend enthalten sind. Die Abschreibungsbeträge werden erheblich größer als im obrigen Beispiel, nämlich um den Faktor ——, 1-s wobei s den Ertragsteuersatz symbolisiert (vgl. hierzu Mertens, Substanzerhaltung, 1977, S. 53 ff.). Zur Nachholabschreibung ist grundsätzlich und kritisch festzustellen: - Sie führt zu einer Verzerrung der Kostenstruktur, da die zu kalkulierenden Abschreibungen von Jahr zu Jahr kräftig ansteigen. Es fragt sich, ob die so kalkulierten Preise am Markt erzielbar sind - vor allem gegen Ende der Nutzungsdauer. - Die Berücksichtigung einer Nachholabschreibung ist theoretisch immer dann nicht erforderlich, wenn die netto, d.h. nach Steuern zurückgeflossenen Abschreibungsgegenwerte zu einem Nettozinssatz angelegt werden können, der exakt der Preissteigerungsrate entspricht. Dasselbe gilt, wenn die Nettorückflüsse
sofort
in
Sachgüter
investiert
werden,
deren
Preisentwicklung mit der Steigerung der Wiederbeschaffungswerte identisch ist (so Hax, 1957, S. 218 f.). Wegen des Kapazitätserweiterungseffekts aus Abschreibungen Voraussetzungen
(sog. Lohmann-Ruchti-Effekt) kann unter die Investition
der Rückflüsse auch
in
bestimmten abnutzbares
Anlagevermögen erfolgen. Jacobs (Kapitalerhaltung, 1979, S. 139) schreibt hierzu: "Bei der Abschreibung vom
Wiederbeschaffungswert am
Bilanzstichtag
ist
die
Berechnung
von
Nachholabschreibungen immer dann verfehlt und führt zu einer Ausweiterung der Substanz, wenn die Abschreibungsentgelte in Güter gleichen Preisverlaufs, wie die wiederzubeschaffenden Anlagen reinvestiert werden. In diesem Fall ist der Erhalt der Substanz (Totalkapazität) gesichert, wenn man die Abschreibungen auf der Basis der Wiederbeschaffungswerte am Bilanzstichtag ohne Nachholung ver-
4.3 Konkrete
Maßnahmen
zur Substanzerhaltung
305
rechnet. Der Kapazitätserweiterungseffekt bleibt gegenüber der Situation ohne Preissteigerung unverändert." Wohl aus diesen Gründen
wird im Schriftentum die Notwendigkeit
von
Nachholabschreibungen eher abgelehnt und die Abschreibung vom Wiederbeschaffungswert am jeweiligen Bilanzstichtag für ausreichend erachtet (so auch HFA 2/75, S. 616). Zu bedenken bleibt allerdings, daß die Wiederbeschaffungswertabschreibung wegen der Steuerpflicht kalkulatorischer Abschreibungen schon rein rechnerisch
zu Substanzerhaltung
nicht
ausreicht.
Schlägt
man
die
Steuerbelastung auf die abzuschreibenden Wiederbeschaffungswerte auf, so besteht die berechtigte Frage, ob sich die so erhöhten Kosten über den Markt verdienen lassen, ob der Markt diese kostendeckenden Preise bezahlt.
4.3.3.2
Substanzerhaltende Angebotspreise beim Vorratsvermögen
Zur Vereinfachung soll ein Handelsunternehmen betrachtet werden, das Waren einkauft und unverändert weiterverkauft. Da die in den Verkaufspreis einkalkulierte Steigerung der Wiederbeschaffungskosten nach geltendem Recht den Ertragsteuern unterliegt, müssen im Verkaufspreis enthalten sein - der Nominalwert des Wareneinsatzes, - die bis zur Wiederbeschaffung eingetretenen Preisteigerungen - die Steuer auf diese Preissteigerung Aus der Definitionsgleichung (1-Steuersatz) * Nominalgewinn = Preissteigerungszuschlag ergibt sich für den substanzerhaltenden Verkaufspreis VP: W
= AK +
(WBK-AK) 1-s
Beispiel:
Anschaffungskosten (AK)
=100
Wiederbeschaffungskosten
= 120
(WBW) Steuersatz (s)
= 50%
306
Kapitel 4: Bilanzielle Kapital- und
Substanzerhaltung
Es berechnet sich ein Verkaufspreis von 140. Wie die Gegenprobe zeigt, bleibt nach Steuerabzug der für die Wiederbeschaffung erforderliche Betrag von 120 übrig:
Nominalgewinn * (1-s) = (140 - 100) * 0,5 = 2 0 + steuerfreier Rückfluß (AK)
1QQ
verfügbare Mittel
120
Ist die Umschlaghäufigkeit größer als einmal im Jahr, so ergeben sich geringfügige Vorteile, weil die zugeflossenen Mittel bis zum Besteuerungszeitpunkt am Jahresende unversteuert und zinsbringend im Unternehmen verbleiben. Eine Frage bleibt bei dieser einnahmenorientierten
Substanzerhaltungspolitik
grundsätzlich offen, nämlich, ob die sich so kalkulierten hohen Verkaufspreise auf dem Markt realisieren lassen. Eine Substanzerhaltungspolitik ausschließlich durch ausreichend hoch kalkulierte Preise kann aus diesem Grund wohl auch nicht als gangbarer Weg angesehen werden. In der Regel wird man ergänzend oder sogar hauptsächlich auf die anderen Substanzerhaltungsmaßnahmen zurückgreifen müssen.
4.3.4
Maßnahmen im Bereich der Außenfinanzierung
Daß die Unternehmenssubstanz durch Zuführung neuen Kapitals von außen erhalten werden kann, ist offensichtlich. Bereits oben wurde jedoch darauf hingewiesen (S. 268), daß die Möglichkeiten der Zuführung von neuem Eigenkapital relativ begrenzt sind. Die Gefahren, die sich ergeben, wenn der Substanzverzehr durch zunehmende Fremdfinanzierung aufgefangen wird, stellt der obigen Abschn. 4.1.1 (S. 268 f.) ebenfalls sehr deutlich dar. Insofern kann die Außenfinanzierung, insbesondere die Fremdfinanzierung nicht uneingeschränkt als Heilmittel gegen Substanz verzehr gelten.
4.3 Konkrete
Maßnahmen
zur
Substanzerhaltung
307
Besondere Bedeutung kommt unter dem Aspekt der Substanzerhaltung dem Finanzierungsinstrument Leasing zu. Sowohl beim Operate-Leasing (Aktivierung beim Leasing-Geber) als auch beim Finanzierungs-Leasing (Aktivierung beim Leasing-Nehmer) trägt der LeasingGeber die gestiegenen Wiederbeschaffungskosten. Als Entgelt dafür wird er die Leasing-Raten entsprechend hoch anzusetzen versuchen. Während der LeasingGeber die oben beschriebenen kalkulatorischen Probleme (Abschn. 4.3.3, S. 296 f.) bei der Berechnung der Leasing-Rate in analoger Weise hat, bietet sich für den Leasing-Nehmer eine interessante Möglichkeit der Aufwandsberechnung aus Wiederbeschaffungswerten. Beim Operate-Leasing gehen die auch an
den
Wiederbeschaffungswerten orientierten Leasing-Raten ohnehin voll zulasten des handels- und steuerrechtlichen Erfolgs. Beim Finanzierungsleasing ist der Zinsund Kostenanteil der Leasing-Rate gewinnmindernder Aufwand. Da die aktivierten Anschaffungskosten des Leasing-Gegenstandes als Barwert der Leasing-Raten zu berechnen sind, und in den Leasingraten auch Preissteigerungskomponenten enthalten sind, sind auch die Abschreibungen des Leasing-Nehmers auf diese Anschaffungskosten nicht frei von Preissteigerungsbestandteilen. Dieser Beitrag zur Substanzerhaltung ist sicher mit ein Grund, warum das Leasing
letzter
Zeit
dermaßen
Finanzwirtschaftliche
in
oder
gar
an
steuerliche
Häufigkeit
zugenommen
Argumente
reichen
für
hat. diese
Entwicklung wohl nicht aus, insbesondere, da es eine bekannte Tatsache ist, daß Kauf- und Fremdfinanzierung im allgemeinen billiger sein werden, als Leasing. Ein Berechnungsbeispiel hierzu findet sich bei Heinhold, Moderne Steuerplanung, 1985, S. 8 f. und S. 12 f..
Zusammenfassend muß die Substanzerhaltungsproblematik folgendermaßen beurteilt werden: 1. Theoretisch befriedigend und praktisch einfach handhabbar läßt sich das Problem
nur
lösen,
wenn
man
die
Bewertung
mit
Wiederbe-
schaffungskosten in der Bilanz zufließe und die alljährlichen Wertsteigerungen in einer Substanzerhaltungsrücklage zulasten des handelsund steuerrechtlichen
Erfolges auffangen können. Dann
wären
Ab-
schreibungen und Materialverbrauchsbuchungen zur Substanzerhaltung ausreichend.
308
Kapitel 4: Bilanzielle
Kapital- und
Substanzerhaltung
2. Da dieser Weg in absehbarer Zukunft nicht gangbar erscheint, müssen von den Unternehmen andere Strategien zur Substanzerhaltung auf der Basis des geltenden
Rechts verfolgt werden. Von
den
hier
bestehenden
Möglichkeiten - erhöhte Bildung stiller Reserven, - Ausschüttungsverzicht, - kalkulatorisch bedingte Einnahmenerhöhung, reicht in der Regel jede einzelne alleine nicht zu Substanzerhaltung aus. Die Unternehmen sind deshalb auf eine gemischte Strategie angewiesen. Dies mag hinreichend sein, um die Substanzerhaltung annährend zu gewährleisten, es führt jedoch zu der betriebswirtschaftlichen Konsequenz, daß sich die Wertsätze der Bilanz, die sich ohnehin nicht an den aktuellen Werten orientieren, noch weiter von einer objektiven Nachprüfbarkeit und somit von der - im Rahmen der gesetzlichen Bewertungsgrundsätze - richtigen Bewertung entfernen.
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Stichwortverzeichnis
Abfertigungen 178 Abgrenzungsgrundsatz 47 f. Abnutzbares Anlagevermögen 90 Abnutzbares Anlagevermögen und Scheingewinne 271 ff. Absatzmarktorientierung 69 Abschreibungen 88, 178 f. - und Scheingewinne 273 - substanzerhaltende 296 ff. Abschreibungsmethoden 88 Agio 18 Aktivierungskriterien 51 ff. Aktivierungspflicht 62 Aktivierungsverbote 63 Aktivierungswahlrechte 58, 62, 98 aktivierte Eigenleistungen 176 f. Aktivmehrung 7, 232 ff. Aktivminderung 7, 232 ff. Analogieflexibilität 137 f. Anhang 12 Anlagenabgang 151 f. Anlagendeckung 1 7 3 , 2 0 1 Anlagenspiegel 152, 179 Anschaffungskosten 65 ff., 74 Anschaffungswertprinzip 73 f. Anspannungsgrad 173, 205 Antibilanzkonzeptionen 29, 37 f. a.o. Aufwendungen 180 a.o. Erträge 180 Aufbewahrungsgrundsatz 44 Auflösung stiller Reserven 151 ff., 191 f. Aufwandsrückstellung 3 1 , 5 8 , 9 9 Aussagefähigkeit 170 ff., 191 Ausschüttungsreduzierung und Substanzerhaltung 293 f. Ausschüttungssperrfunktion 18,22 Außenfinanzierung 306 Bankregel, goldene 199, 201 Barwert 36, 71 f. Basiswerte 64 Bauzinsen 67
beizulegender Wert 68 f., 167 Beleggrundsatz 43 Beschaffungsmarktorientierung 68 f. Beständebilanz 7 Beständedifferenzbilanz 229 f. Bestandsveränderungen 7 , 2 2 9 - und stille Reserven 176 Beteiligungen 167 Betriebsvermögen 16 Bewegungsbilanz 5 , 7 , 231 ff. Beweissicherung 14 Bewertung 89 ff. Bewertungsinteressen 10 Bewertungsprinzipien 73 Bewertungsreserve 194 f. Bewertungsstetigkeit 86 Bewertungsvorschriften - in der Handelsbilanz 64 ff. - in der Steuerbilanz 100 ff BewertungsWahlrechte 163 f. Bilanz, Beispiel 228 Bilanzadressaten 5, 9, 2 6 , 2 2 0 ff. Bilanzanalyse 173, 182 ff., 201 ff. Bilanzarten 4 Bilanzänderung 138 Bilanzaufgaben 22, 121 Bilanzbeschönigung 10 Bilanzierungsfähigkeit 51 ff. Bilanzierungsgrundsätze 39 ff. Bilanzierungshilfen 5 8 f f . , 6 1 f f , 162 Bilanzierungspflicht 55 f. Bilanzierungsverbote 57 Bilanzierungswahlrechte 58, 162 Bilanzierungszeitraum 6 Bilanzinteressenten 9, 26 Bilanzmanipulation 2, 125 Bilanzpolitik i.e.S. 125 ff., 134 ff. Bilanzregel, goldene 199, 201 Bilanzstrukturkennzahlen 205 f. Bilanzsumme 133 Bilanztheorien 29 ff. Bilanzverfälschung 170 ff., 293
Stichwortverzeichnis
Bilanzvorlagetermin 128 Bilanzwahrheit 4 6 Bilanzzwecke 1, 12 ff., 24, 70 Bilanzzwecksysteme 22, 27 f. Bildung stiller Reserven 170 ff. Börsenpreis 68 B R D 107 ff. Bruttoprinzip 45 Bruttosubstanzerhaltung 283 ff. Cash Flow 182 ff., 190 Damnum siehe Disagio Deckungsstockfähigkeit 218 Deduktion 40 Disagio 5 9 , 9 2 , 9 8 , 104 Dokumentation 14 f., 22 Dokumentationsfunktion 14 f. Dokumentationsgrundsätze 42, 50 doppeltes Minimum 35, 276 Doppik 42 Drittinformation 12 ff.„ 22 Durchschnittspreise 75, 78 dynamische Bilanz 31 ff. dyn. Substanzerhaltung 281 ff. dyn. Verschuldungsgrad 206, 215 f. EDV-Buchfürhung 43 Eigenbeleg 43 Eigenleistungen und stille Reserven 176 Eigentum, wirtschaftliches 56 Einblick 13 Einnahmenerhöhung 296 ff. Einzelbewertbarkeit 53, 97 Einzelbewertung 45, 74 ff. Einzelbilanz 6 Einzelveräußerbarkeit 52, 96 einzelwirtsch. Bilanzzwecke 25 Entnahmebeschränkung 19 f. Erfolgkonsulidierung 7 Erhaltungsaufwand 57 Erhaltungskonzeptionen 277 ff. Ermessen 159
321
Ermessensreserven 1 4 8 , 1 5 9 ff., 195 Ermessensspielräume 2 Erträge aus dem Abgang 179 Ertragslage 12 Ertragswerte 36 Ertragswerterhaltung 277 exteme Bilanzadressaten 9 Fakultative Werte 64 Festwert 7 5 , 1 0 4 Feuerbaum 3 4 , 2 9 0 FiFo 76, 78 Finanzlage 12, 199 Finanzanlage 179 - stille Reserven in 158 Finanzierungslücke 271 ff., 296 ff. Finanzierungsregeln 199 Finanzierungswirkung der Abschreibung 296 ff. Finanzkraft 207 Finanzmittelfonds 235 ff., 242 ff. Finanzplan 7, 20, 38, 200, 220, 258 Finanzumlaufvermögen, stille Reserven 158 Finanzwirtschaftliche Bilanzanalyse 199 ff. Finanzwirtschaftliches Ergebnis 251 Firmen wert 56, 60, 92, 103 Flexibilität 137 ff. Fonds der flüssigen Mittel 235ff.,249 Fondsmittelherkunft 242 ff. Fondsmittelverwendung 242 ff. Fondsrechnungen 224 ff. fondsunwirksame Vorgänge 246 ff. Forderungen 167 f. formelle Bilanzkontinuität 46 freie Rücklagen 146 Fremdfinanzierung 306 f. - und Substanzerhaltung 268 Fremdkapital 283 ff. Fremdkapitalzinsen 60, 67 Fristenkongruenz 212 f., 283 f. Gebäude, stille Reserven in 157
322
Stichwortverzeichnis
Gefahren, Nominalwertprinzip 268ff. Gegen wartswertverfahren 105 Gemeinkostenzuschläge 166 Gemeinschaftsbilanz 6 gemildertes Niederstwertprinzip 85 Generalnonn 12, 199 Geringfügigkeit 58 Gesamtkosten verfahren 174 gesamtwirtsch. Bilanzzwecke 24 Geschäftswert 56, 60 Geschäftstätigkeit, Veränderungen aus der 251 Gesellschaftliche Bilanzzwecke 24 gesetzliche Bilanzzwecke 12 gesetzliche Rücklage 18, 145 Gewinnermittlung 15 - u.Substanzerhaltung 289 ff. Gewinnfeststellung 15, 22 Gewinnrücklagen 145 Gewinnthesaurierung und Scheingewinn 263 Gewinnverwendung und Substanzerhaltung 293 ff. Gläubigerschutz 21, 154 ff. Gleichmäßigkeit der Besteuerung 17 Gliederung 4 5 , 1 3 0 Gliederungslehre 30 Gliederungstiefe 196 GoB 39 ff., 45, 50, 94 GoB-Entsprechung 73 Going Conzern 7 9 , 2 6 3 Größenklassen 133 Grundbuchfunktion 43 Grundkapital 72 Grundlagenforschung 57 Grundstücke, stille Reserven 157 Gründungsaufwand 57 Gruppenbewertung 78 G u V , Beispiel 226 Haftkapital 19 Haftungsbeschränkung 21 Handelsbilanz 4, 39 ff., 162 ff. - i n der BRD 108 ff. Handelsbilanzzwecke 94
Hasenack 34 Hax 3 4 , 2 9 0 Herstellungsaufwand 57 Herstellungskosten 66 ff., 100 - der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 180 H1FO 76 Höchstansatz 67 Höchstwerte 19 Höchstwertprinzip 47, 86 horizontale Bilanzkennzahlen 201 ff. - Finanzierungsregeln 217 ff. Identität 46 Imparitätsprinzip 47 f., 81 Induktion 39 Inflation 3, 261 ff. Inflationsbilanzierung 290 Inflationsgewinne 292 Informationsfunktion 5 , 1 2 ff., 22 Informationsgehalt der Bilanz 123, 170 ff. Ingangsetzungsaufwand 59, 92 Instrumente der Bilanzpolitik 126 ff. 135 Interessen lagen 26 interne Bilanzadressaten 9 interne Bilanzen 6 interne Kontrolle 44 Inventur 75 investitionstheoretische Erhaltungskonzeptionen 277 f. Ist-Bilanz 6 Jahresabschluß, siehe auch Bilanz Jahresabschlußaufgaben 22 jahresabschlußorientierte Erhaltungskonzeptionen 277 f. Jahresabschlußpolitik 125 ff. Käfer 36 Kapitalerhaltung 261 ff. Kapitalerhaltungskonzeptionen 278 ff.
Stichwortverzeichnis
kapitalerhaltungsorientierte Bilanztheorien 34 f. Kapitalflußrechnungen 5, 7, 37 f., 224 ff. - Aussagefähigkeit 257 ff. - Beispiele 241 ff., 255 - Erweiterung 246 ff. - Grundmodell 239 ff. - prospektive 260 Kapitalkonsolidierung 6 Kapitalmarkt 154 Kapitalrücklage 144 kapitaltheoretische Bilanz 36 Kennzahlen 173, 201 ff. - Kritik 207 ff. - und stille Reserven 173 f., 182, 186, 189 f. KIFO 76 Klarheit 44 klassische Bilanztheorien 29 Koalitionsmodell 25 Konsolidierung 6 Kontinuität 46, 86 Kontrollinstrument 1, 141 ff. Konzernbilanz 6 Kostenrechnungssysteme 66 f. K W G 217 ff. Lage 12 Lagerumschlag und Scheingewinne 274 ff. Langfristige Fertigung 67, 84, Leasing 307 L e C o u t r e 30 leistungdsadäquate Substanzerhaltung 282 Lenkungsinstrument 141 LIFO 76 Liquidationswerte 79 liquide Mittel 235 f. Liquiditätsbilanz 7 Liquiditätsgrade 187, 202 ff., 214 Liquiditätsnachweis 241 ff. L O F O 76
323
Manipulationsspielräume 2 Manövriermassen 134 Marktpreis 68 Maßgeblichkeit 16 f., 94 ff., 99, 138 Materialaufwand und stille Reserven 177 Materiality 49 materielle Bilanzkontinuität 46 Mehr/Weniger-Rechnung 16 Mehrzweckbilanz 37 Methodenwahlrechte 165 Mindestansatz 66 Mindestausschüttung 18, 22 Mindestwerte 20 Mittelherkunft 7, 232 ff. Mittelverwendung 7, 232 ff. Monatsbilanzen 4 Nachholabschreibung 300 ff. Nachleistungen 32 Nachprüfbarkeit 44 Nennbetrag 72 Nettogeidvermögen 236 ff. Nettosubstanzerhaltung 2 6 9 , 2 8 1 ff. -Beispiel 286 Nettoumlaufvermögen 238 f. Neubewertungen, steuerneutrale 2 9 3 neuere Bilanztheorien 29 nichtabnutzb. Anlagevermögen 89 - und Scheingewinn 273 Nicht-Fonds-Positionen 246 ff. Niederstwertprinzip 47, 85, 104 Nominalwertabschreibung 297 ff. Nominalwertbilanzen 291 ff. Nominalwertprinzip 73 f., 279 nominelle Kapitalerhaltung 268, 2 7 9 Nutzungsdauer 166 Objektivierungsgrundsatz 17 offene Auflösung 151 ff. offene Rücklage 144 ff. Öffentlichkeit 10 ökonomischer Gewinn 36 organische Bilanz 29, 34 originäres Immaterialvermögen 5 7
324
Stichwortverzeichnis
pagatorische Kosten 67 Paradoxon 213 Passive, Bewertung 92 Passivierungskriterien 54 f. Passivierungspflichten 63 Passivierungsverbote 63 Passivierungswahlrechte 58 Passivmehrung 7 , 2 3 1 ff. Passivminderung 7 , 2 3 1 ff. Pauschalbewertung 77 f. Pensionen 178 Pensionsgeschäfte 132 Pensionsrückstellung 106 Personalaufwand 178 pflichtgemäßes Ermessen 168 Planbilanzen 6, 37, 222 ff. Planungsinstrument 199 f. primäre Bilanzzwecke 23 Privatvermögen 57 Prüfung 133 qualifizierte Substanzerhaltung 282 quantitative Flexibilität 137 Quartalsbilanz 6 Reale Kapitalerhaltung 279 f. Realisationsprinzip 47, 81 Realisationszeitpunkt 82 f. Rechenschaftsgrundsätze 45 ff., 50 Rechnungsabgrenzung 3 1 , 9 9 Reinvestition 297 ff. relative Substanzerhaltung 282 reproduktive Substanzerhaltung 281 Reserven 143 Reserven, stille 146 ff. Reserven, versteckte 148 f. retrograde Bewertung 69 Reversibilität 138 Rücklagen 143 Rücklagen, stille 146 ff. Rücklagendotierung 20, 294 Rückstellungen 72, 93, 168 f. Rückstellungsauflösung 151 Rückzahlungsbetrag 71
Sachanlagen, stille Reserven 157 f. sachverhaltsgestaltende Bilanzpolitik 131 ff. Sammelbewertung 7 8 , 1 0 4 Sammelbilanz 6 Schätzungsproblematik 166 ff. Schätzungsreserven 147 f., 166 f. Scheingewinn 3 , 3 4 , 2 6 1 ff. -Beispiele 264 ff. - Bruttosubstanzerhaltung 285 - Definition 261 ff. - Nettosubstanzerhaltung 286 Scheinverluste 276 Schmalenbach 31 ff. Schmidt 3 4 , 2 9 0 Schuldendeckungskontrolle 20 f. Schuldenkonsolidierung 7 Schwebende Geschäfte 31 Seicht 36 sekundäre Bilanzzwecke 23 Selbstinformation 13,22 Sommerfeld 290 Sonderrechnungen 221 ff. sonst.betr Aufwendungen 178. sonst.betr. Erträge 177 Sozialbilanz 7 Stammkapital 72 statische Bilanz 29 f. statutarische Rücklage 145 Stetigkeit 46, 86 Steuerbilanz 4, 94 ff., 162 ff. - in der B R D 107 ff. Steuerbilanzaufgaben 16, 94 Steuerersparnis 136 Steuerkredit 1 3 6 , 2 9 2 stille Reserven 10, 141 ff., 146 ff. - Auflösung 151 ff., 191 f. - A u s m a ß 156 ff. - Kritik 153 ff. - Maßnahmen gegen 192 ff. - u n d Bilanz 171 ff., 187 - und GuV 172, 174 ff., 181, 188 - und Kennzahlen 173 f., 182, 186 f., 189
Stichwortverzeichnis
stille Reserven - Substanzerhaltung 291 ff. stille Rücklagen siehe stille Reserven Stichtagsbilanz 29 strenges Niederstwertprinzip 85 Substanzerhaltung 3 , 3 4 , 154,261 ff. Substanzerhaltungskonzeptionen 280 Substanzerhaltungsrechnung 294 Substanzerhaltungsrücklage 35, 295 Tageswertbilanzen 290 tatsächliche Verhältnisse 13 technischer Fortschritt 282 Teilwert 101 ff., 167 Teil Wertabschreibung 103 Teil wert verfahren 105 Teilwertvermutungen 102 f. Teleologische Methode 40 Thesaurierung 293 ff. totale Bilanz 30 Träger der G o ß 40 True and fair View 12, 199, 259 Übersichtlichkeit 45 umgekehrte Maßgeblichk.70, 95, 164 Umlaufvermögen 90 f. Umsatzerlöse 176 Umsatzkostenverfahren und stille Reserven 180 ff. Unternehmensfortführung 79 - siehe auch Going Concern unversteuerte Rücklagen 146 Verbrauchsfolgen 76 ff. Vergangenheitsorientierung 122 Vergleichsinstrument 141 ff. Vergleichswerte 64 Verkaufspreise, substanzerhaltende 305 Verkehrsfähigkeit 52 verlustfreie Bewertung 69 Vermögensbilanz 7 Vermögensgegenstand 52, 96 f. Vermögenslage 12
vernünftige kaufmännische Beurteilung 72 Veröffentlichung 134 Veröffentlichungszeitpunkt 129 Verschmelzungsmehrwert 60 Verschuldungsgrad 1 7 3 , 2 0 5 , 2 1 6 - dynamischer 182, 189, 206 215 f. versteckte Reserven 148 ff. vertikale Bilanzkennzahlen 205 ff. Vertriebskosten 6 7 , 1 8 1 Verwaltungskosten 67, 181 Vollständigkeit 4 2 , 4 5 , 5 5 Vorleistungen 32 Vorratsvermögen 305 - stille Reserven 158 - Scheingewinne 273 ff. Vorsicht 4 6 , 6 9 , 7 2 , 79 ff. Wahlrechte 15, 122, 159 ff. Wahrheit 46 Wahrscheinlichkeiten 169 werbendes Vermögen 30 Wertbegriffe 64 ff. Wertobergrenze 19 Wertuntergrenze 20 Wertzusammenhang 87 Wesentlichkeit 49 Wiederbeschaffungswerte 271 ff. Wiederbeschaffungswertabschreibung 298 ff. Wiederbeschaffungswertbilanzen 290 f. Willkürreserven 166 ff. Wirtschaftlichkeit 49 Wirtschaftsgut 96 f. Working Capital 1 8 7 , 2 0 3 ff., 214 zeitliche Flexibilität 137 zeitliche Instrumente 128 zeitnahe Buchung 4 3 zukunftorientierte Bilanz 29 Zukunftswert 70 Zuordnungsregel 283 f.
325
326
Stich wort Verzeichnis
Zusatzrechnungen 130 Zuschreibung 87, 89, 104, 151 f.,179 Zuschreibungswahlrecht 82 Zwangsreserven 146 f. Zwischengewinne 7