Gregor von Nazianz Briefe

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Gregor von Nazianz Briefe

Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Einleitung
Handschriften, Ausgaben und Abkürzungen
Text
Register

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DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN INSTITUT FÜR GRIECHISCH-RÖMISCHE ALTERTUMSKUNDE KOMMISSION FÜR SPATANTIKE RELICIONSGESCHICHTE

DIE GRIECHISCHEN CHRISTLICHEN SCHRIFTSTELLER DER ERSTEN JAHRHUNDERTE .

G R E G O R

V O N

N A Z I A N Z

B R I E F E

AKADEMIE-VERLAG 1969

BERLIN

GREGOR VON NAZIANZ BRIEFE HERAUSGEGEBEN VON

PAUL GALLAY

A K A D E M I E - V E R L A G - B E R L I N 1969

IK O I K

BIIHIKFOLOI

D B S K B S C H B I N B N 8 BAND 6Ϊ

Gutachter dieses Bandes: Walther Elteater Bedaktor dieses Bandes: Ursula Treu

Bischlenen Im Akademie-Verlag Ο mbH, 108 Berlin, Leipziger Strafe 3 - 4 Copyright I960 by Akademle-Terlag GmbH Liienxnummer: 202 · 100/144/69 Herstellung: IV/2/14VBB Werkdruck, 445 GrMenhalnichen • 2Μβ Bestellnummer: 2031/14 · ES 7 Μ 90.-

VORWORT

Mit den Briefen Gregors von Nazianz legen die „Griechischen christlichen Schriftsteller" zum ersten Mal ein Werk aus der klassischen Epoche der griechischen Patristik vor. Zwar betrachtet die Reihe nach wie vor als ihr eigentliches Gebiet die Zeit bis Konstantin. Aber wie sie bereits mit den Kirchenhistorikern auch die folgenden Jahrhunderte mit einbezogen hat, so wird sie auch sonstige wichtige Werke in Auswahl aufnehmen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Die Kommission für spätantike Religionsgeschichte hat daher bereitwillig die Gelegenheit ergriffen, eine wichtige zeitgeschichtliche Quelle des 4. Jahrhunderts herauszubringen. Der Herausgeber, Prof. Paul GallayLyon, ist seit Jahrzehnten mit dem Werk Gregors und insbesondere mit seinen Briefen eng vertraut und hat zahlreiche Untersuchungen darüber veröffentlicht. Eine Krönung dieser Arbeit stellte seine Ausgabe in der „Collection des University de France publice sous la patronage de l'Association Guillaume Bud6" dar, die unter dem Titel „Saint Gr^goire de Nazianze, Correspondence" in zwei Bänden 1964 und 1967 im Verlag „Lee Bellee-Lettres" in Paris erschien. Entsprechend den Zielen jener Reihe erschien dort der griechische Text mit gegenübergestellter französischer Übersetzung, ausführlichen erläuternden Anmerkungen und einem ausgewählten kritischen Apparat. Die vorliegende Ausgabe stellt demgegenüber eine Art editio maior dar. Der Text selbst ist, wie nicht andere zu erwarten, im wesentlichen identisch. (Für die freundlich gewährte Erlaubnis, ihn zu benutzen, dankt der Akademie-Verlag dem Verlag „Les Belles-Lettres".) Doch hat der Herausgeber ihn an einigen Stellen modifiziert und auf Grund von Anregungen seiner Rezensenten anderen Lesarten den Vorzug gegeben als den in der Pariser Ausgabe aufgenommenen. Der textkritische Apparat ist wesentlich ausführlicher gestaltet. Dabei wurde gemäß einem Beschluß der Kommission auf eine Umsetzung ins Deutsche, wie sie früher generell üblich war, verzichtet und statt dessen die lateinische Fassung des Manuskripts beibehalten. Neu hinzugekommen sind die Register. Die Einleitung konnte durch Hinweise auf die Literatur, nicht zuletzt auf Gallays eigene Arbeiten, entlastet werden, so daß Platz für einen regestenartigen Überblick über das Briefkorpus gewonnen wurde.

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Vorwort

Der Kommission ist es eine angenehme Pflicht, den Dank des Herausgebers weiterzugeben: an Prof. Dr. Johannes Irmscher, der die Aufnahme der Edition in die GCS anregte; an Dr. habil. Kurt Treu, der sich darum bemühte, sie zu ermöglichen; an Prof. D. Walther Eltester, der als Gutachter verschiedene Verbesserungen vorgeschlagen hat; schließlich und vor allem Frau Dr. Ursula Treu, die die schwere Aufgabe übernahm, die Einleitung ins Deutsche zu übersetzen und die Drucklegung des Werkes zu überwachen. Die Kommission für spätantike Religionsgeschichte

INHALT

Einleitung I . Biographisches über Gregor von Nazienz Π . Chronologische und historische Vorbemerkungen zu den Briefen Gregors von Nazianz Ι Π . Der Text der Briefe Umfang der Sammlung Die erste Veröffentlichung der Korrespondenz Gregors . . . . Die Textgeschichte der Briefe zwischen der Nikobuloe-Sammlung und den erhaltenen Handschriften Die Handschriften dor Briefe. Klassifizierung und Benutzimg in dieser Ausgabe Die Ausgaben der Briefe Gregors Abgekürzt zitierte Literatur Handschriften, Ausgaben und Abkürzungen Text

IX XTV XLTV XLTV XLV X L VI XLVT LIII LVTI 2 3

Register I . Personennamen I I . Ortsnamen

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I I I . Griechischer Index

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I V . Zitate und Verweise

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EINLEITUNG

I. Biographisches über Gregor von Nazianz Ohne das Leben Gregore eingehend beschreiben zu wollen 1 , muß ich mich hier damit begnügen, die Angaben zu machen, die für eine Lektüre seiner Briefe am nützlichsten erscheinen; ferner die Notizen, die weiter unten (S. XIV) das Datum und die Umstände jedes Briefes näher bestimmen. Unsere Hauptquelle bildet das Werk Gregors selbst; denn seine Reden, Briefe und Gedichte sind voll von persönlichen Bemerkungen. 2 Gregor ist aller Wahrscheinlichkeit gegen 329 oder 330 3 geboren, entweder in Nazianz, einer kleinen Stadt im Südwesten Kappadokiens, oder in Arianz, einem benachbarten Flecken, wo seine Eltern Ländereien besaßen. Die Familie, dem Beamtenadel zugehörig, dessen Einfluß im 4. Jahrhundert wuchs 4 , erfreute sich einer gehobenen Stellung. Das erklärt auch die ausgedehnten Studien, die Gregor weit von der Heimat treiben konnte, um sich die auf der Rhetorik beruhende Bildung zu erwerben, die παιδεία, ein Privileg der reichen Klasse. Der Vater Gregors von Nazianz, den man als Gregor den Älteren bezeichnet, gehörte bis zu einem Alter von etwa 45 Jahren zu einer jüdischheidnischen Sekte, den Hypsistariern (Anbetern des Höchsten: Hypsistos); dann bekehrte er sich (326) zum Christentum, und 4 J a h r e später wurde er Bischof von Nazianz, denn es war zu dieser Zeit nicht unmöglich, daß ein verheirateter Mann und Familienvater das Bischofsamt erhielt. 5 Nonna, die Mutter Gregors, eine tiefgläubige Christin, spielte eine wichtige Rolle bei der Bekehrung ihres Mannes und sorgte für eine gründliche christliche Erziehung ihrer Kinder, einer Tochter Gorgonia und der 1

Als hauptsächliche Biographien kann man die Untersuchungen von Tillemont, C16mencet, Ullmann, Loofe und Gallay zu Rate ziehen. 2 Die gebräuchliche Ausgabe der Werke Gregors ist die im 17. und 18. Jahrhundert von den Maurinern hergestellte. Sie ist in Mignes Patrologia Graeca in den Bänden 35—38 wieder abgedruckt. 3 Dieses Datum ist nicht bezeugt, ergibt sich aber aus der Prüfving der Texte, s. Gallay S. 2 5 - 2 7 . 4 Diese Tatsache hat Barnim Treucker überzeugend nachgewiesen (Politische und sozialgeschichtliche Studien zu den Basilius-Briefen, München 1961). 5 Man kann hierzu ein Zeugnis dieser Zeit anführen, das des Athanasios nämlich, wonach damals viele Bischöfe nicht verheiratet, andere aber Familienväter waren (Brief 9: PG 25, 633 A).

χ

Einleitung

beiden Söhne Gregor und Kaisarios. Gorgonia verehelichte sich und hatte 3 Töchter. Von ihnen heiratete die älteste, Alypiane, einen Nikobulos, an den Gregor einige Briefe richtete (Briefe 12, 13, 21, 67, 126); unter den Kindern von Nikobulos und Alypiane ist Nikobulos der Jüngere hervorzuheben, den Gregor sehr liebte und dessen Ausbildung er aus der Ferne leitete (Briefe 51-55, 157, 167, 175-177, 187, 190-192, 195, 196, 224). Kaisarios, der jüngere Bruder Gregors, wurde Arzt in Konstantinopel; er war am kaiserlichen Hofe bekannt (Briefe 7 und 20); er starb jung 368 oder 369 (Briefe 29, 30, 80). Seit früher Jugend hatte Gregor die Absicht, unverehelicht zu bleiben und sich Gott zu weihen; aber vorher wollte er eine möglichst gründliche weltliche Bildung erwerben. Er hatte schon eine lebhafte Zuneigung zur Literatur, aber auch die feste Absicht, die griechische Kultur in den Dienst des christlichen Glaubens zu stellen: „Meine Backen waren noch unbärtig, als ich schon eine leidenschaftliche Liebe zur Literatur zeigte; ich suchte, die unechte Literatur in den Dienst der echten zu stellen".1 Daher studierte er in Kaisareia in Kappadokien, in Kaisareia in Palästina, in Alexandrien und besonders in Athen. Dort weilte er am längsten; dort war es auch, wo er sich mit Basileios von Kaisareia in einer berühmten Freundschaft verband, die in seinem Leben einen großen Raum einnehmen sollte. Gregor kehrte gegen 358 nach Nazianz zurück. Er hielt zunächst einige Vorlesungen über Rhetorik (Brief 3), kehrte aber dann ohne Zögern zu seinem Vorhaben zurück, sein Leben Gott zu weihen. Basileios gründete damals ein Kloster am Ufer des Flusses Iris; er lud Gregor dorthin ein, der für einige Zeit kam, aber wegen seiner alten Eltern nach Nazianz zurückkehrte (Briefe 1, 2, 4, 5, 6). Wie sollte er seine Lebensführung gestalten? Die reine Kontemplation, in der Art der ägyptischen Anachoreten, zog ihn an; aber er stimmte ihr nicht uneingeschränkt zu, denn die Absage an alles, selbst an die Studien, hätte es ihm unmöglich, gemacht, die Heilige Schrift gründlich kennenzulernen. Er glaubte auch, daß die Nächstenliebe eine unerläßliche Pflicht des Christen sei und daß seine alten Eltern die ersten wären, denen er beistehen mußte. Er ließ sich also in ihrer Nähe nieder, richtete sich eine zurückgezogene Wohnung ein zum Beten, zur Askese und zum Studium der Heiligen Schrift, ohne daß er die Verwaltung des Familienvermögens aus dem Auge verlor. Er glaubte mehrere Monate lang, daß er so einen Weg gefunden habe, das beschauliche mit dem tätigen Leben zu vereinen. Aber an einem Festtag vielleicht Ende 361 oder Anfang 3622 weihte ihn Gregor der Ältere zum Priester. Er wagte nicht, Widerstand zu leisten, Carm. II, I, 11, 1 1 2 - 1 1 4 : PG 37, 1037. S. Justin Mossay, La date de l'Oratio II de Grögoire de Nazianze et celle de son ordination, Le Mus6on 77, 1964, 175-186. 1

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I. Biographisches über Gregor von Nazianz

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aber er empfing die Priesterweihe gegen seinen Willen, denn er hatte bis dahin immer nur an das Leben eines Mönches gedacht, nicht an den priesterlichen Dienst. Die hohe Vorstellung, die er vom Priesteramt hatte, brachte ihn zur Überzeugung, daß er dafür nicht würdig sei; er fürchtete sich auch vor der Verantwortung des Hirtenamtes in einer Zeit, da der Arianismus einen heftigen Kampf gegen die Bischöfe führte, die sich zur Lehre des Konzils von Nikaia hielten. Diese Befürchtungen, verbunden mit einer gewissen Abneigung gegen ein Leben der Tat, brachten eine unerwartete Reaktion hervor: kaum zum Priester geweiht, verschwand er. E r flüchtete sich ins Kloster des Basileios, aber voll Unruhe, seinen Vater betrübt zu haben, und aus Furcht, sich seiner Pflicht zu entziehen, kehrte er zurück, und vielleicht zu Ostern 362 begann er seinen Dienst in Nazianz. Bis 372 half Gregor seinem Vater. In den Briefen dieses Jahrzehnts verdienen Beachtung der ermunternde Zuspruch an Basileios, der Priester geworden war (Brief 8), die glückliche Schlichtung eines Zwistes zwischen Basileios und seinem Bischof Eusebios (Briefe 16-19), der Tod von Gregors Bruder Kaisarios (Briefe 29 und 30), das nachdrückliche Eintreten Gregors und seines Vaters für die Wahl des Basileios zum Erzbischof von Kaisareia (Briefe 41-46). Anfang 372 teilte der Kaiser Valens Kappadokien in die Provinzen Cappadocia Prima mit der Hauptstadt Kaisareia, und Cappadocia Secunda mit Tyana als Hauptstadt. Daraufhin behauptete Anthimos, der Bischof von Tyana, er sei nunmehr Metropolitanbischof von Cappadocia Secunda und nicht mehr dem Bischof von Kaisareia unterstellt. Nazianz befand sich in Cappadocia Secunda. Gregor aber erklärte, er bleibe Basileios treu (Brief 47). Um sich gegen Anthimos zu behaupten, kam Basileios darauf, seinen Freund Gregor zum Bischof zu machen und ihm den Sitz von Sasima anzuvertrauen. Sasima war nur eine Kleinstadt ohne Bedeutung, eine Poststation an der Kreuzung zweier Straßen, aber für Basileios war es ein wichtiger Platz: durch Sasima hindurch gingen die Abgaben, die vom Bischof von Kaisareia in Cappadocia Secunda erhoben wurden; dorthin einen Bischof zu setzen, der seiner Sache ergeben war, bedeutete für Basileios die Möglichkeit, die Rechte seiner Kirche zu behaupten. Basileios kam nun nach Nazianz und gewann die Unterstützung von Gregor dem Älteren. Beiden gelang es, den Widerstand Gregors von Nazianz zu überwinden, der sich schließlich kurz vor Ostern 372 zum Bischof weihen ließ. Aber Anthimos ließ die Umgebung von Sasima besetzen, ehe der neue Bischof von seinem Amtssitz Besitz genommen hatte (Brief 60). Gregor, der nicht zur Gewalt greifen wollte und es ablehnte „sich um Schweinchen oder Hühner zu schlagen als ob es sich um Seelen und Kirchengesetze handele" (Brief 48), flüchtete sich darauf ins Gebirge. Auf die Vorwürfe des Basileios antwortete er empört (Briefe 48-49). Nach einiger Zeit willigte er ein, nach Nazianz zurückzukehren, um seinem Vater zü helfen. Die Versuche des

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Einleitung

Anthimos, Vater und Sohn für seine Sache zu gewinnen, blieben ergebnislos (Brief 50). Im Jahre 374 verlor Gregor Vater und Mutter; er übernahm die Leitung der Kirche in Nazianz, stellte aber ausdrücklich fest, daß er das nur vorübergehend tue und daß man einen regulären Nachfolger wählen müsse (Briefe 63-71). Ein Jahr später war die Lage noch unverändert; da entwich Gregor, dessen Gesundheit angegriffen war (Briefe 64-66) in aller Heimlichkeit (Briefe 72-75). Er zog sich nach Seleukeia in Isainnen zurück, wo er von 375 bis 379 blieb; dort erfuhr er vom Tode seines Freundes Basileios, der am 1. Januar 379 starb (Brief 76). Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte sich Gregor bewegen lassen, nach Konstantinopel zu kommen, um die Leitung der Gemeinde der Hauptstadt zu übernehmen; die orthodoxen Christen gab es nur noch in geringer Zahl, sie besaßen nicht einmal mehr eine Kirche, denn alle Gotteshäuser waren in den Händen der Arianer; aber gerade jetzt, zu Beginn des Jahres 379 schöpften die Katholiken Konstantinopels wieder Mut, denn der Kaiser Valens, der hauptsächliche Rückhalt der Arianer, war am 9. August 378 gestorben, und sein Nachfolger Theodosios neigte der Orthodoxie zu. So kam Gregor zu Beginn des Jahres 379 nach Konstantinopel. Zunächst versammelte er seine Gläubigen im Haus eines Freundes, und er nannte diese improvisierte Kapelle „Anastasia", Auferstehungskirche. Seine Beredsamkeit, die Gewalt seiner Predigten, sein liebenswürdiges Wesen gewannen ihm schnell einen Einfluß, der die Arianer beunruhigte. Während des Osternacht-Gottesdienstes 379 drangen sie in die Auferstehungskapelle ein und bewarfen die Gläubigen mit Steinen (Briefe 77 und 78). Ein andermal schickten sie zu Gregor, dessen Tür jedem Besucher offen stand, einen jungen Mann, der ihn töten sollte. Der Versuch mißglückte, weil der Attentäter, vor dem Bischof angelangt, von Gewissensbissen übermannt wurde und alles gestand. Gregor mußte auch durch den Fall eines Intriganten namens Maximos leiden, der sich ihm als ein zum Christentum bekehrter kynischer Philosoph vorstellte. Gregor schenkte ihm ein wenig zu schnell sein Vertrauen, und Maximos, der es verstanden hatte, den Patriarchen von Alexandrien für seine Sache zu gewinnen, ließ sich heimlich von einigen ägyptischen Bischöfen zum Bischof weihen und beabsichtigte, Gregor aus seiner Stellung zu verdrängen. Er hatte aber keinen Erfolg und suchte sein Glück anderwärts. Trotz dieser Schwierigkeiten triumphierte die Sache der Rechtgläubigkeit. Im Sommer oder Herbst 380 erklärte und verteidigte Gregor das Dogma von der Dreieinigkeit in seinen 5 Theologischen Reden (Reden 27—31), die den Höhepunkt seines dogmatischen Werkes darstellten, und am 27. November desselben Jahres wurde er als Bischof von Konstantinopel von dem Kaiser Theodosios feierlich inthronisiert. Im Mai 381 trat in Konstantinopel das Konzil zusammen, das man wegen seiner dogmatischen Entscheidungen als das 2. ökumenische Konzil

I. Biographisches über Gregor von Nazianz

XIII

ansieht. Zum Vorsitzenden der Versammlung gewählt, bemühte sich Gregor mit aller Kraft, die Rivalitäten zwischen den Bischöfen des Ostens und des Westens auszugleichen. Da es ihm nicht gelang und er noch dazu krank war, beabsichtigte er, sich zurückzuziehen, aber er zögerte noch, da er diese nun blühende Kirche von Konstantinopel nicht verlassen wollte. In dieser Lage trafen die Bischöfe Ägyptens und Makedoniens ein, die bisher auf dem Konzil noch nicht erschienen waren. Sie machten ihren Amtsbrüdern Vorwürfe, weil sie Gregor als Bischof von Konstantinopel anerkannt hätten, wobei sie sich auf den 15. Kanon des Konzils von Nik&ia beriefen, der es verboten hatte, einen Bischof von einem Amtssitz zum anderen zu versetzen: denn Gregor, so behaupteten sie, war ja Bischof von Sasima und von Nazianz. Es handelte sich hier um eine bloße Rechtsverdrehung, denn der fragliche Kanon war nicht mehr gültig, und außerdem konnte man ihn auf Gregor gar nicht anwenden, denn in Sasima hatte er seine bischöfliche Funktion nie wahrgenommen und in Nazianz war er nie rechtmäßiger Bischof gewesen. Als er sah, daß die Zänkereien weitergingen und daß er den Vorwand dazu abgab, bot Gregor seinen Rücktritt als Bischof von Konstantinopel an. Das wurde angenommen, und Gregor reiste ab, ohne das Ende des Konzils abzuwarten. In seine Heimat zurückgekehrt, begab er sich zunächst auf sein Landgut Arianz, um dort die Ruhe zu suchen, die er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes brauchte, und auch um den Schmerz zu besänftigen, den die jüngsten Ereignisse seiner Seele zugefügt hatten, die so auf Frieden und brüderliche Liebe bedacht war (Briefe 93—94). Die Kirche von Nazianz hatte noch immer keinen Bischof. Da er sich zu erschöpft fühlte, um ihre Leitung zu übernehmen, ließ er sie dem Priester Kledonios (Brief 101, Anfang) anvertrauen. Im Sommer 382 wurde ein Regionalkonzil in Konstantinopel abgehalten. Obgleich man ihn eingeladen hatte, lehnte er ab, sich dorthin zu begeben, aber er wandte sich an verschiedene Persönlichkeiten und bat sie, ihren Einfluß für den Frieden der Kirche zu verwenden (Briefe 130-133, 135-136). Am Ende des Sommers oder im Herbst 382 trat eine gewisse Besserung seiner Gesundheit ein (Briefe 91 und 171), und er übernahm die Leitung der Diözese Nazianz (Briefe 138-139). Nichtsdestoweniger sah er sich gezwungen, eine Kur im Warmbad von Xanxaris zu machen. Als die häretischen Apollinaristen während seiner Abwesenheit die Kirche von Nazianz beunruhigten, rief er den Schutz der Staatsgewalt an (Briefe 125-126). Zur gleichen Zeit wurde die Stadt Nazianz, die sich gegen eine Entscheidung des Statthalters Olympioe aufgelehnt hatte, von der Zerstörung bedroht. Gregor schrieb an Olympioe einen leidenschaftlich bewegten Brief (Brief 141), der von einem kurzen Billett (Brief 142) begleitet wurde, und die Stadt wurde verschont. Während des Sommers 383 legte Gregor, von seinen Leiden erneut befallen, sein Bischofsamt nieder (Briefe 173, 182, 183). Man gab ihm zum Nachfolger Eulalios, eine Wahl, die ihm sehr angenehm war, denn der neue Bischof besaß sein

XIV

Einleitung

ganzes Vertrauen (Brief 182), und außerdem war Eulalios sein Vetter (Brief 16). Er zog sich dann endgültig nach Arianz zurück und starb im Jahre 390

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen zu den Briefen Gregors von Nazianz i. An Basileios. Gegen 361: Gregor, in seine Vaterstadt zurückgekehrt nach der Vollendung seiner Studien in Athen (368/9), schwankt zwischen dem Mönchsleben bei Basileios in der Provinz Pontus und demselben Leben, das er in Nazianz führen könnte. n . An Basileios. Gleiche Zeit und gleicher Gegenstand wie Brief 1. Zu Abaris s. Lefherz S. 65. m . An Euagrios. Um 359: Gregor hat Vorlesungen über Rhetorik gehalten nach seiner Rückkehr in seine Vaterstadt (siehe Carm. II, 111 ν. 263-273: PG 37, 1047-1048). IV. v. vi. An Basileios. Gleiche Zeit und gleicher Gegenstand wie die Briefe 1 und 2. vn. An Kaisarios. 362: Kaisarios, der jüngere Bruder Gregors, ist in Konstantinopel. Der Kaiser Julian (361-363) sucht ihn an seinen Hof zu ziehen; daher die Beunruhigung Gregors, seinen Bruder als den Vertrauten eines heidnischen und die Christen verfolgenden Kaisers zu sehen. v m . An Basileios. Gegen 362, als Basileios gerade gegen seinen Willen zum Priester geweiht worden ist. ix. An Amphilochios. 362 oder 363: Empfänger dieses Briefes ist ein Vetter Gregors, Sohn des älteren Amphilochios, des Bruders der Nonna, die Gregors Mutter war (Stammbaum: Gallay S. 251). Der Brief ist nicht 1

I n seiner Notiz über Gregor von Nazianz schreibt Hieronymus (De virie inlustribus 117): „decessitque ante hoc ferme triennium". D a das Buch des Hieron y m u s im 14. Jahre der Regierung des Theodosius geschrieben wurde (De virie inlustr., Prologue; Hieronymus, Epistula 47, 3) bleibt noch zu bestimmen, worauf sich diese Zahl bezieht. Weil Theodosius am 19. Januar 379 zum Kaiser ausgerufen wurde, glaubte man bisher, daß das 14. Jahr dem Jahr 392 entspräche (wobei nach antikem Brauch Anfangs- und Enddatum mitzählt). D a s erlaubte, den Tod Gregors ins Jahr 389 oder 390 zu legen. Aber P. Nautin hat gezeigt, daß Hieronymus die Regierungsjahre nicht v o m Herrschafteantritt des Kaisers, sondern wie in den Konsularfasten v o m 1. Januar des nächsten Jahres zählt. Daraus ergibt sich, daß das 14. Jahr des Theodosius am 1. Januar 393 begann. Der Tod Gregors, der 3 Jahre vorher erfolgte, kann dann nicht vor 390 angesetzt werden (La date du De viris inlustribus de J6r6me, de la mort de Cyrille de Jerusalem et de celle de Grigoire de Nazianze, Revue d'Histoire ecctesiaetique 66, 1961, 33—36).

Π. Chronologische und historische Vorbemerkungen

XV

früher als 362, denn Gregor ist schon Priester; er ist nicht später als 363, denn Amphilochios beginnt den Beruf eines Rechtsanwalts auszuüben, was gegen 363 geschehen ist. x. An Kandidianos. 362 oder 363: Gregor hat schon der Welt entsagt (§ 2 und § 3 dieses Briefes), und die Verfolgung Julians ist in vollem Gange (§ 15). Kandidianos ist ein gebildeter Beamter, dem Gregor einen mit sophistischen Feinheiten besonders reich ausgeschmückten Brief schreibt; er ist Heide (§13). Tillemont hält ihn für den Statthalter von Kappadokien. Nach B. Treucker (Politische und sozialgeschichtliche Studien zu den Basilius-Briefen) wäre er mit dem Empfänger des 3. Briefes des Basileios und Statthalter des Hellespont identisch. χι. An Gregor von Nyssa. Zwischen 362 und 372: Nach 362, denn Gregor ist sicher schon Priester, und vor 372, denn Gregor von Nyssa — der spätere berühmte Kirchenvater — ist noch nicht Bischof. xn. An Nikobulos. Gegen 365: Dieser Brief scheint aus derselben Zeit zu stammen wie der Brief 13, der ungefähr aus dem Jahre 365 ist. Nikobulos hatte Alypiane geheiratet, die Nichte Gregors, und Tochter seiner Schwester Gorgonia (vgl. Epitaph. 24-26: PG 38, 22 oder Anthol. Palat. VIII, 101-103; s. auch Brief 195; Stammbaum: Gallay S. 251). xm. An Amphilochios. Um 365: Amphilochios (s. Brief 9) hat gegen 363 seine Laufbahn als Rechtsanwalt begonnen und um 370 sich von der Welt zurückgezogen. Die von Tillemont vorgeschlagene Datierung dieses Briefes auf 365 ist ein vernünftiger Mittelweg. xiv. An Kaisarios. Vor 372: Gregor empfiehlt seine Vettern Helladios und Eulalios (s. Brief 15) dem Kaisarios, der eine Beamtenstellung in Kappadokien bekleidet haben dürfte. Der Brief ist vor 372 geschrieben, denn in diesem Jahr war Helladios schon tot (s. Hauser-Meury, S. 51 und 96). xv. An Lollianos. Vor 372: Gregor wendet sich in der gleichen Angelegenheit wie im vorhergehenden Brief an Lollianos, von dem man sonst nichts weiß. xvi. An Eusebioe. Im Jahre 365: Eusebios, Bischof von Kaisareia in Kappadokien, beunruhigt sich wegen der bevorstehenden Ankunft des Kaisers Valens, eines erklärten Anhängers der Homöer, einer der Richtungen des Arianismus. Um den Druck des Kaisers zu widerstehen, der sich bemühen wird, ihn zum Arianismus hinüberzuziehen, kann sich Eusebios nicht mehr auf seinen hauptsächlichen Ratgeber Basileios stützen, den er zum Priester geweiht (vgl. Brief 8), mit dem er sich aber dann entzweit hatte. So schreibt er an Gregor, er solle kommen (der Brief ist verloren). Gregor antwortet ihm. xvn. An Eusebios. 365: Eusebios hat den vorhergehenden Brief übelgenommen. Gregor bemüht sich, ihn zu besänftigen.

XVI

Einleitung

x v m . An Eusebioe. 365: Valens nähert sich Kaisareia, Gregor verspricht zu kommen und Baaileios mitzubringen. xix. An Baaileios. 365: Gregor fordert Baaileios auf, mit ihm nach Kaisareia zu kommen. x x . An Kaisarios. Ende 368: Kaisarios, der Bruder Gregors (s. Brief 7), ist gerade dem Erdbeben entkommen, das am I i . Oktober 368 (Sokrates, Kirchengesch. IV, 16) Bithynien und besonders Nikaia verwüstete. Er hatte um diese Zeit in dieser Provinz einen Posten in der Finanzverwaltung inne (vgl. Or. VII, 15: PG 35, 773 Α und Carm. II, I, 11, v. 370: PG 37, 1055). Welcher Posten war das? Seeck glaubt, daß er „comes sacrarum largitionum" war (Real-Encyclopädie 3, 1299). Der Text von Or. VII, 15 spielt vielmehr auf eine weniger hohe Stellung an, ζ. B. die des „comes thesaurorum" (Hauser-Meury, S. 49, Anm. 63). xxi. An Sophronios. Zwischen 365 und 369: Im Jahre 365 war Sophronios Notar. Da unser Brief (§2) von seinem Aufstieg zu höherer Würde spricht, sind wir später als 365, aber vor 369, denn der Brief 29 vom Jahre 369 läßt erkennen, daß Sophronios nun die höchsten Ämter erreicht hat. x x n . An Sophronios. Zwischen 365 und 369: Dieser Brief ist später als Brief 21, denn es ist nicht mehr die Rede vom Aufstieg des Sophronios im „cursus honorum". Man wird ihn aber aus dem oben zu Brief 21 angegebenen Grund auch nicht nach 369 ansetzen können. Zu Amphilochios siehe die Briefe 9 und 13. Er ist schon Rechtsanwalt, als er mit den Schwierigkeiten zu kämpfen hat, auf die sich der 22. Brief bezieht (vgl. Brief 23, § 4). Erinnern wir uns, daß er etwa von 363-370 Rechtsanwalt gewesen ist. Da der Brief 24, der die gleiche Angelegenheit betrifft, an eine einflußreiche Persönlichkeit in Konstantinopel gerichtet ist, könnte man annehmen, daß Sophronios jetzt in Konstantinopel ist: tatsächlich ist er Präfekt der Hauptstadt gewesen, aber zu einer Zeit, die sich nicht näher feststellen läßt. x x m . An Kaisarios. Zwischen 365 und 369: Bezieht sich auf dieselbe Angelegenheit wie Brief 22. Aus dem dort angegebenen Grunde kann man mit Tillemont (S. 618) einräumen, daß Kaisarios der Beamte ist, der 365 Präfekt von Konstantinopel war (Zosimos, Histor. IV, 6; Ammianus Marcellinus XXVI, 7, 2). xxiv. An Themistios. Zwischen 365 und 369: Bezieht sich auf dieselbe Angelegenheit wie der Brief 22. Themistios ist der berühmte Sophist und Philosoph in Konstantinopel. Von den Kaisern Konstantios, Julian, Valens und Theodosios dem Großen sehr geschätzt, wird er Präfekt von Konstantinopel 384/385 und Erzieher des Arkadios, des Sohnes des Theodosios. x x v - x x v n . An Amphilochios. Zwischen 370 und 373: Amphilochios (vgl. Briefe 9 und 13) hat sich schon von der Welt zurückgezogen; er lebt

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

XVII

als Einsiedler und pflegt einen kleinen Garten (Basileios, Brief 150: PG 32, 601 -605); er ist noch nicht Bischof von Ikonion, daher ist es noch vor 373, dem Jahr, in welchem er zu diesem Amt erhoben wurde. Ozizala ist ein Flecken in Kappadokien (Ramsay S. 20 und 295). xxvm. An Amphilochios. Datierung unbestimmt. S. J . Mossay, Note littöraire sur la lettre 28 de Grägoire de Nazianze, Le Mus6on, 79, 1966, 95-102. x x i x . An Sophronios. 369: Gregor erbittet die Unterstützung des Sophronios, um sich aus den Schwierigkeiten zu befreien, die ihm wegen der Erbschaft seines Bruders Kaisarios entstanden sind. Dieser starb kurz nach dem Erdbeben vom 11. Oktober 368 (s. Brief 20), also Ende 368 oder im Jahre 369 (vgl. Or. ΥΠ, 15: PG 35, 773 Α - B ; Carm. Π, I, 1 v. 17Sff.: PG 37, 983; Π, I, 11 v. 370ff.: ibid. 1055; Epitaph. 6 - 2 1 : PG 38, 14-21 oder Anthol. Palat. V m , 94). x x x . An Philagrios. Gegen 369: Der Anfang des Briefes zeigt, daß der Tod des Kaisarios erst kürzlich erfolgt ist. Philagrios ist ein vertrauter Freund von Gregor (s. Briefe 31-36, 80, 87, 92); er war ein Studiengenosse des Kaisarios in Alexandrien (Epigr. 4 - 6 : PG 38, 84-85 oder Anthol. Palat. V m , 100). S. Realencyclopädie 9, 2107, s. v. Philagrios 5. xxxi—xxxvi. An Philagrios. Datierung unbestimmt. Im Brief 34 § 1 ist Mataza eine örtlichkeit in Kappadokien (Ramsay S. 307). x x x v n . An Sophronios. Gegen 369: Vgl. Brief 21. Über Eudoxios s. die Briefe 176-180, 181, 187. xxxvm. xxxix.

An Themistios. Gegen 369: Über Themistios s. Brief 24. An Sophronios. Gegen 369: Vgl. Brief 21.

x l . An Basileios. Gegen Juni 370: Eusebios, Bischof von Kaisareia, (vgl. Briefe 16-18) stirbt im Juni 370. Wenig später ruft Basileios, der bedeutendste Mitarbeiter des verstorbenen Bischofs, seinen Freund Gregor nach Kaisareia. xli. An den Klerus von Kaisareia. Zwischen Juni und September 370: Gregor schreibt hier im Namen seines Vaters, Gregors des Älteren, Bischofs von Nazianz, der dem Klerus von Kaisareia die Wahl des Basileios zum Nachfolger des Eusebios nahelegt. Die Wahl des Basileios fand nicht vor September 370 statt. XT,π. An Eusebios von Samosata. Zwischen Juni und September 370: Gregor der Ältere bittet durch die Feder seines Sohnes den Bischof von Samosata und berühmten Verteidiger der Orthodoxie, er möge nach Kaisareia kommen und seinen Einfluß für die Wahl des Basileios einsetzen. XTjTXi. An die Bischöfe. Zwischen Juni und September 370: Die Bischöfe von Kappadokien sind in Kaisareia zur Wahl des neuen Bischofs 2

GaUay

XVIII

Einleitung

zusammengetreten. Sie haben Gregor dem Älteren die kanonisch vorgeschriebene Mitteilung von ihrer Zusammenkunft gemacht, ihn aber weder direkt eingeladen noch ihm Zeitpunkt und Zweck des Treffens mitgeteilt, da sie die Anwesenheit von Anhängern des Basileios vermeiden wollten. Der alte Bischof von Nazianz antwortet durch seinen Sohn. XIJV. An Eueebios von Samosata. September 370: Die Wahl des Basileios stieß auf Widerspruch (s.Brief 43); eine Stimme fehlte ihm (Or. X V I I I , 36: PG 35, 1033 A). Gregor der Ältere macht sich trotz Krankheit auf, um die entscheidende Stimme abzugeben (Or. X V I I I , ebenda). Gregor von Nazianz kommt aus dem oben in Brief 40 angegebenen Grund nicht nach Kaisareia; aber er vertraute seinem Vater diesen Brief für Eusebios an, der sich damals in Kaisareia befand (s.Brief 42).! XLV. An Basileios. Nach September 370: Basileios ist gewählt, der Zeitpunkt ist also nach dem September 370. Allgemein wird erwartet, daß Gregor zu seinem Freund kommen und sich an seinen Amtsgeschäften beteiligen werde (Or. X L I I I , 39: PG 36, 548 C - D ) . Aber Gregor kommt nicht einmal, um Basileios zu gratulieren. Der Brief 45 erklärt ihm die Gründe. XLVI. An Basileios. Nach September 370: Basileios hatte in einem nicht erhaltenen Brief Klage darüber geführt, daß sein Freund nicht zu ihm gekommen war. Man sieht aus dem Anfang des Briefes 46, daß Basileios geschrieben hatte, Gregor betrachte ihn wie eine kleine Weintraube (iniφνλλίς), die der Winzer beiseite lasse. XX|VH. An Basileios. Anfang 372: Zu Beginn dieses Jahres (vgl. HauserMeury S. 42, Anm. 47), teilte der Kaiser Valens Kappadokien in Cappadocia Prima mit der Hauptstadt Kaisareia und Cappadocia Secunda, dessen Hauptstadt Tyana werden sollte. Anthimos, Bischof von Tyana, behauptete, nun nicht mehr Suffragan von Basileios von Kaisareia zu sein, und beanspruchte die Würde eines Metropoliten von Cappadocia Secunda. XLvnr. An Basileios. Gegen Ostern 372: Um Anthimos entgegenzutreten, schuf Basileios einige neue Bischofssitze und er berief Gregor auf einen davon, den von Sasima in Cappadocia Secunda. An sich ein unbedeutender Flecken, erhielt Sasima plötzlich Bedeutung, denn es befand sich an der Kreuzung der großen Handelsstraßen nach Tyana, Archelais und Mokissos (vgl. Ramsay S. 293), durch Sasima gingen die Abgaben, die das am Fuß des Taurus gelegene Kloster des Hl. Orestes an den Bischof von Kaisareia schickte. Anthimos hatte bereits einen Transport angreifen und festhalten lassen. Basileios legte also großen Wert darauf, einen ihm ergebenen Bischof nach Sasima zu berufen. Gregor, der schon die Priesterweihe wider Willen erhalten hatte und der es für genügend erachtete, seinem Vater in Nazianz zu helfen, widerstrebte zuerst. Dann gab er dem Druck von Basileios und Gregor dem Älteren nach und ließ sich gegen

I I . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XIX

Ostern 372 zum Bischof weihen. Aber er begab sich nicht nach Sasima, sondern floh ins Gebirge. Basileios schrieb ihm vorwurfsvolle Briefe, die wir nicht mehr haben. Der Brief 48 antwortet auf diese Vorwürfe. Einen Bericht über diese Geschehnisse gibt Gregor in Carm. Π , I, 11 v. 386-491: P G 37, 1060, vervollständigt durch die Or. X L I H , 58-59: PG 36, 572. x l i x . An Basileios. Gegen Ostern 372: Gleicher Gegenstand wie im vorhergehenden Brief. L. An Basileios. Im Jahre 372, nach Ostern: Gregor blieb nicht lange im Gebirge, wohin er sich geflüchtet hatte. Er willigte ein, nach Nazianz zurückzukehren und seinem Vater bei der Leitung seiner Kirche beizustehen (Carm. Π , I, 11 v. 495-525: PG 37, 1063). Anthimos kam nach Nazianz (das in Cappadocia Secunda lag), um die beiden Gregore für seine Sache zu gewinnen, umsonst. Auch sein Vorschlag, an einer Synode teilzunehmen, wurde zu seinem Ärger abgelehnt. Schließlich bat er Gregor, sich für eine Einigung zwischen den Bischöfen von Kaisareia und Tyana einzusetzen. Gregor, der immer ein Freund des Friedens war, ging darauf ein und schrieb in diesem Sinne an Basileios einen Brief, den wir nicht mehr besitzen. Basileios war verstimmt und antwortete in einem ebenfalls verlorenen Brief, in dem er seinen Freund Verrat vorwarf. Brief 50 stellt die Dinge klar. l i . - l v . An Nikobulos. In den Jahren 384-390: Die Briefe 51-55 bilden eine Einheit: Es sind die Widmungsbriefe für die Sammlung, die Gregor auf Wunsch des Nikobulos, seines Großneffen, des Sohnes des Nikobulos, an den der Brief 12 gerichtet ist, aus seinen eigenen Briefen zusammengestellt hatte. Die von den Maurinern angenommene Reihenfolge ist freilich nicht ganz genau. Die logische Folge wäre 52 (Einführungsbrief) 53 (Ergänzung zum vorhergehenden) 51 (Ratschläge über die Kunst des Briefschreibens) 54 (Ergänzung zum vorhergehenden) 55 (Gregor lädt Nikobulos ein, ihn zu besuchen). Die Mauriner haben diese Briefe in das Jahr 372 datiert und hielten den Neffen Gregors, Nikobulos den Älteren, für den Empfänger. Aber 372 konnte Gregor, im Alter von nur 42 Jahren, schwerlich so wie im 52. Brief schreiben. Vor allem zeigt die Tatsache, daß Gregor seinen Briefen eine Reihe von Briefen des Basileios (s. Brief 53) vorausschickt, daß dieser schon verstorben ist, wir also nach 379 sind. Ferner gibt es gute Gründe für die Annahme, daß Gregor zwischen 384 und 390 an den Studien Nikobulos' des Jüngeren starken Anteil nahm (vgl. die Briefe 187-192). l v i . An Thekla. Zwischen 372 und 375: Thekla, die Empfängerin dieses Briefes, ist wenig wahrscheinlich dieselbe Persönlichkeit, an die auch der Brief 57 gerichtet ist. Wahrscheinlich ist sie mit der Thekla gleichzusetzen, an die die Briefe 222 und 223 gerichtet sind, wie Hauser-Meury annimmt (S. 159). 2·

XX

Einleitung

Lvn. An Thekla. Zwischen 372 und 375: Dieser Brief ist nur in einer einzigen der sechs von uns festgestellten Handschriftenfamilien überliefert. Andererseits ist er in den Handschriften der Briefe des Baeileios diesem zugeschrieben. Erst die Mauriner haben ihn Gregor zurückgegeben. Für Gregors Verfasserschaft sprechen ernsthafte Gründe. Er spielt auf den Bau einer Kirche an, und in der Tat hatte der Vater Gregors auf eigene Kosten die Kirche von Nazianz errichten lassen (Or. XVIII, 39: PG 35, 1037 A-C; Epitaph. 58: PG 38, 40 oder Anth. Palat. VHI, 15). Auch der Stil zeigt seine Art: eine prickelnde Lebhaftigkeit, die bis zur Geziertheit geht, das Gefühl eines Dichters, den es betrübt, die Natur unter der Härte des Winters leiden zu sehen — das paßt sehr gut zu Gregor. Zur Frage, wie dieser Brief in die Sammlung der Basileios-Briefe eindringen konnte, vgl. P. Gallay, Les manuscrite des Lettres de Saint Grögoire de Nazianze, Paris, 1957, S. 126-127. tiVm. An Basileios. Ende 372, nach der Reise des Basileios durch Armenien, um Eustathios von Sebaste für die Orthodoxie zu gewinnen (Sommer 372, s. Brief 99 des Basileios), und nach dem Fest des Märtyrers Eupsychios (7. September, s. Brief 100 des Basileios): Gregor berichtet Basileios von einer Unterredung, bei der der Bischof von Kaisareia heftig angegriffen worden war, weil er es vermied, den Heiligen Geist Gott zu nennen. Das Konzil von Nikaia (325) hatte die Göttlichkeit der zweiten Person der Dreieinigkeit bestätigt, die von den Arianern ausdrücklich geleugnet worden war; die dritte Person dagegen, die von den damaligen Häretikern nicht ebenso angegriffen wurde, hatte die Aufmerksamkeit der Konzilsväter weniger auf sich gezogen. Sie hatten sich begnügt festzustellen, daß sie an den Heiligen Geist glaubten, den sie nach dem Sohn nannten. Dadurch daß sie ihn mit den beiden anderen Personen verbanden, drückten sie den Glauben an seine Göttlichkeit aus, ohne ihn aber ausdrücklich Gott zu nennen. Gegen 372/373 begann die Entwicklung des theologischen Denkens, dem Heiligen Geist den Namen Gott beizulegen. LIX. An Basileios. Ende 372: Basileios hatte recht übel aufgenommen, was Gregor ihm im 58. Brief mitgeteilt hatte: das wissen wir aus dem 71. Brief des Basileios. Gregor versucht nun, diesen schlechten Eindruck zu verwischen. LX. An Basileios. Ende 372 oder 373: Der Ärger des Basileios ist beschwichtigt: er ruft Gregor nach Kaisareia. Dieser entschuldigt sich, er könne wegen seiner kranken Mutter nicht kommen. Gregors Mutter Nonna starb 374. LXI. An Aerios und Alypios. In den Jahren 372-374, als Gregor seinem Vater bei der Leitung der Kirche von Nazianz half. Aerios und Alypios haben gerade ihre Mutter verloren, die ihnen in ihrem Testament aufgetragen hatte, der Kirche von Nazianz gewisse Stiftungen zu machen.

I I . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXI

l x h . An Amphilochioe. Im Jahre 373: Amphilochioe ist identisch mit dem Empfänger der Briefe 9, 13, 25-28. Der Armenier, von dem hier die Rede ist, ist nach Meinung der Mauriner Eustathios von Sebaste, doch ist diese Identifizierung unsicher. L i m . An Amphilochioe. Im Jahre 374: Amphilochioe ist der Vater des Empfängers des 62. Briefes. Wir erfahren, daß Gregor der Ältere gerade gestorben und daß Amphilochioe, der jüngere Sohn, zum Bischof von Ikonion gewählt worden ist. Diese beiden Ereignisse sind in das J a h r 374 zu setzen (vgl. Gallay S. 124, Note 6). l x t v . An Eusebios von Samosata. Im Jahre 374: Eusebios (vgl. den 42. Brief) zog damals durch Kappadokien, um sich nach Thrakien zu begeben, wohin er von dem Kaiser Valens verbannt worden war. Gregor, der ihn auf der Durchreise nicht hatte sehen können, schickt ihm diesen Brief in sein Exil. l x v . An Eusebios von Samosata. 374: Zweiter Brief in die thrakische Verbannung. Dieser und der folgende Brief wurden früher dem Basileios zugeschrieben, da sie sich in einigen Handschriften seiner Briefe finden. Aber sie sind in den Handschriften der Briefe Gregors gut bezeugt: fünf von den sechs Familien überliefern sie. Man muß sie wohl an den Brief 64 anschließen, denn Gregor stand damals schon im Briefwechsel mit Eusebios. Außerdem entspricht der Stil dieser beiden Briefe durchaus der Art Gregors. Eupraxios, von dem im Brief 65 die Rede ist, ist ohne Zweifel derselbe, von dem das Grabgedicht 128 spricht (PG 38, 79 oder Anth. Palat. VIH, 156), aber verschieden von dem Diener Eupraxios, der im Testament Gregors (PG 37, 392 C) erwähnt wird und auch verschieden von den beiden Persönlichkeiten des Epigramms 3 (PG 38, 83-84), die ebenso heißen. l x v i . An Eusebios von Samosata. Im Jahre 374: Dieselben Umstände wie im Brief 65. Man ersieht aus dem Anfang dieses Briefes, daß Eusebios Gregor geantwortet hatte. l x v ü . - l x i x . An Julianos. In den Jahren 3 7 4 - 3 7 5 : Julianos, ehemals Studiengefährte Gregors in Athen (Or. X I X , 16: PG 35, 1061 C), ist jetzt für die Steuerfestsetzung in Kappadokien zuständig. Gregor bemüht sich um eine Befreiung des Klerus. E s ist in den Jahren 3 7 4 - 3 7 5 : Gregor leitet die Kirche von Nazianz, nachdem sein Vater 374 verstorben ist, und bevor er seine Tätigkeit 375 einstellt. Nikobulos, der im Brief 67 erwähnt wird, ist Gregors Neffe, der Empfänger des 12. Briefes. l x x . - l x x i . An Eutropios. Gegen 375: Eutropios ist wahrscheinlich mit dem Prokonsul von Asia 370-372 identisch (Ammianus Marcellinus X X I X , 1, 36). Da der Brief 70 zeigt, daß er das Amt hinter sich hat, kann man ihn gegen 375 datieren. Dieee von den Maurinern geteilte Ansicht ist wahrscheinlicher als die anderen von Seeck (S. 151ff.) vorgeschlagenen Identifizierungen.

XXII

Einleitung

L x x n . An Gregor von Nyssa. Im Jahre 375: Gregor von Nyssa war damals von einer Synode arianischer Bischöfe, die unter den Schutz des Demosthenes, Vicarius der Provinz Pontus Polemoniacus, zusammengetreten war, abgesetzt und verbannt worden. L x x m . An Gregor von Nyssa. Datierung unsicher. Man weiß nicht genau, worauf sich dieser Brief bezieht. Die Mauriner meinten, daß es sich um die gleiche Sache wie im Brief 72 handelt, aber das ist nicht zu beweisen. LXXTV. An Gregor von Nyssa. 375: Bezieht sich auf die gleichen Ereignisse wie Brief 72. L X X V . An Vitalianos. Datum unbestimmt. Gregor hat ein Gedicht einer Persönlichkeit gleichen Namens gewidmet, die sicher mit dem Empfänger dieses Briefs gleichzusetzen ist. Das Gedicht (PG 37, 1480), das man wohl zwischen 374 und 375 ansetzen muß, setzt sich für die Kinder des Vitalianos ein, mit denen ihr Vater sich überworfen hatte. LXXVI. An Gregor von Nyssa. Anfang 379: Gregor tröstet den Freund über den Tod seines Bruders Basileios von Kaisareia. Basileios starb am 1. Januar 379. Gregor befand sich damals in Seleukeia in Isaurien, wohin er sich seit 375 zurückgezogen hatte. L X X V H . An Theodoros. 379, kurz nach Ostern: Kurze Zeit nach dem Tod des Basileios übernahm Gregor die Leitung der orthodoxen Gemeinde von Konstantinopel. Während er in der Osternacht 379 taufte, drangen die Arianer in seine kleine Kapelle der Auferstehung ein und mißhandelten die Anwesenden. Ein Christ aus Gregors Umgebung, Theodoros, wollte die Angreifer vor Gericht ziehen. Der 77. Brief mahnt ihn, ihnen zu vergeben.

Lxxvm. An Theoteknos. 379, kurz nach Ostern: Bezieht sich auf die gleichen Ereignisse wie der vorhergehende Brief. LXXIX. An Simplikia. Nach Anfang 374: Gregor hatte gemeinsam mit einem hochbetagten (§1) Bischof einen Sklaven der Simplikia (§3) auf allgemeines Verlangen der Gemeinde gegen seinen Willen zum Bischof geweiht (§ 6) und ohne die Zustimmung der Simplikia abzuwarten (§5). Als der alte Bischof starb (§ 2), forderte Simplikia bei aller Hochschätzung seines Andenkens (§ 1—2) ihren Sklaven zurück und drohte, seine Wahl vor Gericht anzufechten (§ 13). Ich glaube mit Hauser-Meury (S. 154-155), daß der im Brief erwähnte, aber nicht namentlich genannte alte Bischof Gregor der Ältere ist und daß die Bischofs-Weihe des Sklaven der Simplikia stattfand, als Gregor seinem Vater in Nazianz half (372-374). Gregor der Ältere starb Anfang 374 (Gallay S. 124, Anm. 6), der Brief 79 ist also einige Zeit später anzusetzen. Tillemont (S. 193) und die Mauriner sahen in dem alten Bischof Basileios. Das ist unwahrscheinlich. Wie hätte Gregor von Basileios, der mit 50 Jahren starb, sagen können, er habe das Maß eines Menschenlebens überschritten (§1)? Andererseits paßt diese Beschreibung völlig

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXIII

auf Gregor den Älteren, der fast hundertjährig (Or. X V I I I , 38: PG 35, 1036 B) starb. Die Ansicht Tillemonts und der Mauriner stützt sich auf den Brief 115 des Basileios an Simplikia, der von diesen Ereignissen handelt, aber dieser Brief ist aus stilistischen, sprachlichen und paläographischen Gründen als unecht anzusehen (s. Hauser-Meury S. 154—155, bes. Anm. 324). LXXX. An Philagrios. 380 oder 381-382: Basileios ist tot (§1), also befinden wir uns nach dem 1. Januar 379. Gregors offenbare Mutlosigkeit kann mit den Schwierigkeiten in Konstantinopel infolge der Intrigen des Kynikers Maximos (Rauschen S. 79) zusammenhängen. Es ergäbe das Jahr 380. Es kann sich aber auch um den tiefen Schmerz handeln, den er über das Vorgehen der kappadokischen Bischöfe gegen ihn 381-382 empfand (Hauser-Meury S. 69, Anm. 113); darüber vgl. die Briefe 89 und 153. Alle bisherigen Ausgaben haben als Empfänger dieses Briefes den Rhetor Eudoxios angenommen. Aber das ist ein Irrtum der editio princeps. Diese läßt Briefe 80, 30 und 92 (in dieser Folge) alle an Eudoxios gerichtet sein. Dabei sind die Briefe 30 und 92 an Philagrios adressiert. Die späteren Herausgeber haben die Briefe 30 und 92 Philagrios zurückgegeben, aber den 80. Brief gegen das einhellige Zeugnis der Handschriften unter dem Namen des Eudoxios belassen. Der Wiener Papyrus und die Familien u, v, d, f, g, geben den Namen des Philagrios. Die Familie h hat stattdessen Γρηγορίω. Diese Unregelmäßigkeit erklärt sich daraus, daß die Familie h, anders als die anderen, den Brief 80 nicht zu den anderen Briefen an Philagrios stellt. Bei dieser Trennung hat sie den richtigen Titel Γρηγόριος Φιλαγρίω verloren und ihn dann durch Γρηγορίω ersetzt. LXXXI. An Gregor von Nyssa. Gegen 381: Gregor von Nyssa unternimmt von 381 an Visitationsreisen zu verschiedenen Kirchen als besonders bedeutende Persönlichkeit der Orthodoxie (Hauser-Meury S. 92, nach Loofs, Realencyclopädie für protestantische Theologie und Kirche, V I I , 156 und 52 ff.). LXXXII.-LXXXV. An Alypios. I m Jahre 380? Gregor ist von seiner Familie getrennt und empfiehlt sie Alypios. Wenn man annimmt, daß er in Konstantinopel ist, was den Brief zwischen 379 und 381 rücken würde, wäre 380 das mittlere Datum. Tillemont (S. 456-457) meint, daß Alypios Gouverneur von Kappadokien war. Es ist möglich, daß Alypios identisch mit dem Empfänger des 61. Briefes ist. Wenn Gregor hier sagt, er schreibe ihm zum ersten Mal, so deshalb, weil der 61. Brief auch an Aerios gerichtet ist und keine Bitte wie der Brief 82 enthält. LXXXVT. An Alypios. Unbestimmtes Datum. Gregor lädt Alypios und seine Schwester zu einer kirchlichen Feier ein (ενχή). Er werde ihn zulassen, selbst wenn er in Uniform käme (zivil oder militärisch: χλαινοψόρος). Anscheinend gab es eine kirchliche Verordnung {δόγμα), die Uniformträgern die Teilnahme an einer ενχή verbot. Ich folge hier der Interpretation von Hauser-Meury (S. 27, Anm. 14).

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Einleitung

LXXXVH. An Philagrios. 383: Gregor hat die Leitung der Kirche von Nazianz vor dem Sommer 383 niedergelegt. Philagrios hat ihm geschrieben, es sei gefährlich, seine Kirche zu verlassen. I n seiner Antwort erinnert ihn Gregor daran, daß er nie offiziell und kanonisch an die Kirche gebunden gewesen ist, von der er sich gerade getrennt hat. Das paßt gut auf die Kirche von Nazianz, die er nur provisorisch verwaltete (vgl. HauserMeury S. 146, Anm. 298).

L x x x v m . An Nektarios von Konstantinopel. Zweite Hälfte 38i: Nachdem Gregor Mitte 381 sein Amt als Bischof von Konstantinopel niedergelegt hatte, wurde Nektarios zu seinem Nachfolger gewählt. Gregor befand sich in Kappadokien, als er von der Wahl erfuhr. Der Brief 88 beglückwünscht den neuen Bischof. Über die abweichende handschriftliche Überlieferung und die Authentizität des Briefes s. S. LH—LIII. LXXXIX. An Bosporios von Kolonia. Zweite Hälfte 381: Die Kirche von Nazianz war seit dem Tod Gregore des Älteren (374) ohne Bischof; daher drangen mehrere kappadokische Bischöfe, unter ihnen Bosporios von Kolonia (ein Ort westlich von Nazianz, Ramsay S. 248) darauf, daß Gregor nach seiner Bückkehr aus Konstantinopel die Leitung dieser Kirche übernähme. E r weigerte sich unter Berufung auf seinen schlechten Gesundheitszustand. Aber einige behaupteten, er weigere sich nur, weil er die Kirche von Nazianz für zu unbedeutend halte. Der Vorwurf war falsch, denn Gregor hatte es schon übernommen, seinem Vater in seinem bischöflichen Amt von 372-374 zu helfen; aber er fühlte sich durch solche Gerüchte heftig gekränkt und verfaßte ein Gedicht, um sich zu rechtfertigen (Carm. I I , I, 19: PG 37, 1271-1279).

xo. An Anysios. Gleiche Zeit und gleiche Umstände wie der vorhergehende Brief. Billy und die Mauriner geben Prokopios als Empfänger des Briefes an. Für diesen Irrtum ist Billy verantwortlich, denn in seiner Ausgabe steht vor dem Brief 90 der an Prokopios gerichtete 130. Brief. Billy setzte fälschlich Τω αύτώ vor den 90. Brief. Die editio princeps hatte diesen Irrtum nicht gemacht. xci. An Nektarios von Konstantinopel. Ende 382: Gregor war zur Zeit des Konzils im Sommer 382 noch krank (s. Briefe 131-136). Ende 382 erlaubte ihm seine Gesundheit, seine Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen (s. Briefe 125-126). Die Besserung seines Befindens, von der dieser Brief spricht, muß an das Ende von 382 gesetzt werden. x c n . An Philagrios. Ende 382: Da Gregor nicht mehr über seinen Gesundheitszustand klagt, scheinen wir uns in denselben Umständen zu befinden wie im Brief 91. Über Philagrios s. Briefe 32-36 und 87. x c m . An Sophronios. Zweite Hälfte 381 oder 382: Gregor hat Konstantinopel verlassen (also ist es nach dem Juni 381), hat aber noch nicht wieder

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

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die Leitung der Kirche von Nazianz übernommen (es ist also noch vor Ende 382). Über Sophronios s. die Briefe 21, 22, 29, 37, 39. xciv.

An Amazonios. Im Jahr 382: Ähnliche Umstände wie im Brief 93.

xcv. An Leontioe. Zweite Hälfte 381: Kurz nach der Rückkehr aus Konstantinopel. Leontios ist ein Freund, den Gregor dort kennengelernt hatte. xcvi. An Hypatios. Zweite Hälfte 381: Kurz nach der Rückkehr aus Konstantinopel. Hypatios ist ein Beamter (vgl. Seeck S. 181 s. v. Hypatius I I I oder Realencyclopädie 9, 249 s. v. Hypatius 3), der in Konstantinopel kurz vor Gregors Abreise angekommen war. xcvn. An Herakleianos. Zweite Hälfte 381: Gregor wendet sich an einen Freund, den er in Konstantinopel zurückgelassen hat. xcvrn. An die Beamten. 381-383: Diesen Brief scheint man zwischen die Rückkehr Gregors nach Nazianz und seiner endgültigen Abkehr von der Welt datieren zu können. Gregor fordert die Steuerbeamten auf, die Veranlagung des Priesters Theoteknos rückgängig zu machen. Theoteknos ist zweifellos verschieden von dem Empfänger des Briefes 78. Zu ζημίαν „Besteuerung" (§1) und zur Konjektur χρηστούς (§3) s. Hauser-Meury S. 173, Anm. 369. Zu übersetzen ist (§3): „sein einziges Unrecht ist wohl, daß er . . . euch nötigt, anständig zu sein" d. h. ihm die Steuer zu erlassen. x c i x . An Sakerdos. Ende 381 ? Gregor ist offenbar kürzlich aus Konstantinopel zurückgekehrt. Zu Sakerdos s. Briefe 212-216. In der Ausgabe von Billy hat dieser Brief zum Empfänger Homophronios. Das ist ein Irrtum. Der vorhergehende Brief, der Brief 221, ist an Homophronios gerichtet und Billy vergaß, den Namen vor dem 99. Brief zu ändern. Die Mauriner wiederholten den Irrtum. c. An Gigantios. Zweite Hälfte 381: Scheint aus derselben Zeit zu stammen wie die Briefe 89-90 und 95-97: Gregor ist seit kurzem aus Konstantinopel zurückgekehrt, seine Gesundheit ist noch schlecht. Gigantios ist ein Anachoret, den man ohne Zweifel mit dem in den Epigrammen 1 und 2 (PG 38, 81-83) zu identifizieren hat. [ci.—cn. „Theologische" Briefe, die keinen Teil dieser Ausgabe darstellen. Siehe S. XLIV], c m . An Palladios. Im Jahre 382: Empfänger ist ohne Zweifel jener Palladios, der im Juli 381 comes sacrarum largitionum (Cod. Theod. IV, 13, 8; X , 24, 2) und vom 30. November 381 bis zum 16. September 384 magister officiorum war (Cod. Theod. X , 24, 3; VI, 27, 4; VII, 8, 3) vgl. Seeck S. 229-230. Der Brief 103 ist also zwischen 381 und 384 anzusetzen, genauer in das Jahr 382, denn Gregor hat das tätige Leben noch nicht wieder aufgenommen, was Ende des Sommers oder im Herbst 382 geschah.

XXVI

Einleitung

crv.-cvi. An Olympios. 382: Olympios ist Statthalter der Provinz Kappadokien. Er ist nicht durch amtliche Urkunden, sondern nur durch die Briefe Gregors bekannt. E. Honigmann hat diese Frage in eine neue Beleuchtung gerückt (Trois Mömoires posthumes d'Histoire et de Geographie de l'Orient chritien, I: Le Concile de Constantinople de 394 et les auteurs du „Syntagma des XIV titres", Bruxelles 1961, p. 28-32). Kappadokien, das Anfang 372 zweigeteilt worden war (vgl. Brief 47), wurde später vorläufig erneut vereinigt, wahrscheinlich von 379 bis Ende 382. In der Tat erwähnt die Liste der Bischöfe, die auf dem Konzil zu Konstantinopel 381 anwesend waren, eine einzige Provinz Kappadokien, deren Metropolit Helladios von Kaisareia ist. Diese Feststellung macht eine bis dahin unverständliche Stelle des 154. Briefes deutlich, wo sich Gregor (Ende 382) bitter darüber beklagt, daß er nicht unter der Jurisdiktion des Olympios verblieben ist: „Der große Olympios ist nicht mehr bei uns! Mit uns ist es aus, wir sind verraten, wir sind wiederum das zweite Kappadokien geworden, wir, die wir durch dich (Olympios) das erste geworden waren!" Kappadokien war also wieder vereinigt worden, und zwar dank des Eintretens des Olympios vor dem Kaiser Theodosios („durch dich" in Brief 154; entsprechend Brief 131 Schluß, wo die Bemerkung, Olympios habe schon mit dem Beginn seiner Amtsführung mehr Ansehen erworben als andere in ihrer ganzen Laufbahn, auf die Vereinigung der beiden Provinzen zielt). Olympios war demnach Statthalter des vereinigten Kappadokien mindestens seit 381, wenn nicht seit 380 oder gar 379 (Honigmann S. 29), während man bislang annahm, daß er nur Statthalter der Cappadocia Secunda von 382-383 war (vgl. Rauschen S. 124, 137f., 161f.; Lietzmann S. 70; Ensslin, Realencyclopädie s. v. Olympios 18). Das Datum 382 für die Briefe 104-106 ergibt sich aus der Tatsache, daß Brief 131, der in dieselbe Zeit zu setzen ist, auf ein Konzil anspielt, das im Sommer 382 in Konstantinopel zusammentreten sollte. cvn.-cix. An Kledonios. Die Briefe 107-114 und 116-119 beziehen sich auf eine Fastenzeit (s. den Anfang des Briefes 119), während derer Gregor sich die Buße eines vollständigen Schweigens auferlegte. Das war wahrscheinlich 382, wie H. Lietzmann zeigt (S. 72-73). 383 leitete Gregor die Kirche von Nazianz, konnte also kein Einsiedlerleben führen. Nach 383, als er sich endgültig zurückgezogen hatte, hätte er es nicht nötig gehabt, sein Schweigen zu rechtfertigen, wie er es in den zu dieser Zeit geschriebenen Briefen und Gedichten tut. Also bleibt noch die Fastenzeit 382, während der Gregor an der Kirche von Nazianz zwar Anteil nahm, ihre tatsächliche Leitung aber dem Priester Kledonios überließ. Dieses Schweigen scheint asketische Bedeutung zu haben: die eigene Redseligkeit und vor allem die Reizbarkeit sollen bezähmt werden (wobei im Hintergrund der alte Topos vom Schweigen der Pythagoreer steht, der Traum des Anacharsis, die rhetorisch-mystische Antithese zwischen dem λόγος und dem unaussprechlichen Λόγος usw.).

I I . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXVII

c x . An Palladios. Während der Fastenzeit 382: Palladios ist wahrscheinlich verschieden von dem Empfänger des Briefes 103. c x i . An Eugenios. Während der Fastenzeit 382: Die Ausgaben haben bisher die Briefe 111 und 118 als an Eulalios statt an Eugenios gerichtet angegeben. Aber der Name Eulalios ist ein Irrtum der Handschriftenfamilien u und v. Hier steht vor den Briefen 111 und 118, die den Briefen an Eulalios folgen, ein Τω αντώ, was sie dem Eulalios zuteilt, während die anderen Familien durchweg Ενγενίω haben. c x n - c x m . An Keleusios. Während der Fastenzeit 382: Keleusios ist nicht anderweitig bekannt. Tillemont (S. 522) glaubt, er sei Richter und Polizeichef in Nazianz gewesen. Hauser-Meury (S. 53) bemerkt, daß seine doppelte Aufgabe, Recht zu sprechen und Spiele zu veranstalten, an das Amt eines Duumvirn denken läßt. c x i v . An Keleusios. Während der Fastenzeit 382: Eine einzige Familie nennt als Empfänger Keleusios, aber der Vergleich mit den Briefen 112 und 113 zeigt, daß er der wahrscheinliche Empfänger ist. Der überraschende Irrtum der zwei anderen Familien, die Basileios als Empfänger angeben, erklärt sich aus der Ähnlichkeit, die zwischen dem Anfang dieses und des an Basileios gerichteten 4. Briefes besteht. Die Gleichheit der Eingangsworte hat die Briefe in Verbindung gebracht, und schließlich ist der Name des Adressaten übertragen worden (s. P . Gallay, Les manuscrits des Lettres de S. Gr^goire de Nazianze S. 20, Anm. 2, und S. 90). c x v . An Theodoros. Kurz vor Ostern 383: Der Brief gehört eng mit Brief 121 zusammen. Theodoros, seit kurzem Bischof von Tyana und Metropolit der Cappadocia Secunda, hat Gregor einen Brief und ein Ostergeschenk geschickt. Vgl. P . Devos, S. Gregoire de Nazianze et Hellade de C6saree, Analecta Bollandiana 79, 1961, 9 1 - 1 0 1 , bes. S. 100. c x v i . - c x v n . An Eulalios. Während der Fastenzeit 382: Eulalios ist ein Vetter Gregors (s. Briefe 14 und 15). E r war damals Mönch in einem Kloster bei Lamis, einem nicht näher bekannten Ort. Gregor stattete ihm einen Besuch ab, wobei er aber nicht sprach, sondern sich nur durch Zeichen verständigte. c x v n i . An Eugenios. Während der Fastenzeit 382: Zum Empfänger dieses Briefes vgl. das oben zum Brief 111 Gesagte. c x i x . An Palladios. Ende der Fastenzeit 382: Zu Palladios s. den Brief 110. Das Wort άνεκλάλητον bedeutet hier: „der Mittel, sich auszudrücken, beraubt", eine ungewöhnliche Bedeutung, denn das Wort heißt sowohl im Neuen Testament als auch bei den profanen Schriftstellern „unaussprechlich". c x x . An Helladios. Ostern 382: Helladios, Bischof von Kaisareia, ist damals Metropolit des ganzen, zeitweilig wiedervereinigten Kappadokien

XXVHI

Einleitung

(vgl. die Bemerkung zu Brief 104). Vgl. P. Devos, a. a. O. S. 97. Nazianz ist damals ohne Bischof und wird von dem Priester Kledonios verwaltet. Man vergleiche mit diesem Brief den Brief 172, der dem gleichen Thema gilt. c x x i . An Theodores. Ostern 383: Vgl. Brief 115. cxxn.—cxxrv. An Theodoras. Datum unsicher. Die drei Briefe sind wahrscheinlich an den Bischof von Tyana gerichtet (s. Brief 115). cxxv. An Olympios. 382: Aus diesem Brief ersieht man, daß Gregor schon in der Kirche von Nazianz wirkte, was er vom Ende des Sommers oder Herbst 382 bis zum Frühsommer 383 tat. Zu Olympios s. die Bemerkung über die Briefe 104-106. Xanxaris liegt in Cappadocia Secunda in der Gegend von Tyana (Ramsay S. 347). cxxvi. An Olympios. 382: denn Gregor erwähnt das Thermalbad, von dem er im Brief 125 spricht. Der Neffe Gregors, Nikobulos, ist damals praefectus mansionis in Xanxaris. Dieses Amt, dem die Aufsicht über die Kuriere der kaiserlichen Post obliegt, bringt eine strenge Aufenthaltsbindung mit sich. Der praefectus mansionis durfte sich bei Todesstrafe nicht länger als 30 Tage in 5 Jahren von seinem Posten entfernen (Cod. Theod. V m , 5, 36). S. Hauser-Meury S. 130, Anm. 255. c x x v n . An Helladios. 382: Bezieht sich auf die gleiche Angelegenheit wie der vorhergehende Brief. Gregor möchte, daß Helladios, der Bischof von Kaisareia (s. Brief 120), sich für Nikobulos einsetzt, da er Einfluß bei den Behörden gehabt haben dürfte. c x x v m . An Prokopios. Nach 381: Gregor richtet ein Gesuch an einen Würdenträger des Hofs in Konstantinopel. Seeck (S. 147) erwägt seine Identifizierung mit verschiedenen gleichnamigen Persönlichkeiten der Zeit. c x x i x . An Prokopios. Nach 381: Auch dieser Brief enthält eine Bitte, aber da sich der Empfänger in der Nachbarschaft Gregors zu befinden scheint, ist er schwerlich mit dem Empfänger des vorhergehenden Briefes gleichzusetzen. c x x x . An Prokopios. Sommer 382: Prokopios, zweifellos derselbe wie der Empfänger des Briefes 129 (also ein Provinzbeamter) hat Gregor im Auftrag des Kaisers Theodosios zu einem Konzil eingeladen. Es handelt sich um jenes, das im Sommer 382 in Konstantinopel zusammentrat (Theodoret V, 8). c x x x i . An Olympios. Sommer 382: Olympios hatte als Statthalter von Kappadokien darauf gedrungen, daß Gregor zum Konzil kommen möge. Das Wort ονϊκαρίω bezeichnet den vicarius dioecesis Ponticae, damals Konstantinos. Nach seiner Stellung gebührte ihm der Titel spectabilis, was das Wort ϋανμασιωτάτω erklärt. Billius und die Mauriner lasen Ικαρίω, hielten das für einen Eigennamen und Ikarios für den Vorgänger des Olympios als Statthalter von Kappadokien. Da aber Kappadokien vor 381 auf

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXIX

Betreiben des Olympios wieder vereinigt worden war (vgl. die Bemerkung zu Brief 104), ist kein Platz mehr für Ikarios, den es nie gegeben hat (vgl. E. Honigmann, Trois Mömoires posthumes . . ., S. 30-31). c x x x n . An Saturninos. Sommer 382: Flavios Saturninos ist der Konsul des folgenden Jahres (Corpus Inscriptionum Latinarum VI, 501-602). Gregor bittet ihn, anläßlich des Konzils seinen Einfluß im Dienst der Kirche geltend zu machen. c x x x m . An Viktor. Sommer 382: Gleicher Gegenstand wie Brief 132. Viktor, von sarmatischer Herkunft, hatte eine glänzende militärische Karriere gemacht, auf die der Brief 13 anspielt. Man findet die Einzelheiten seiner Laufbahn bei Seeck S. 312f. c x x x i v . An Viktor. Nach 381: Der Briefanfang zeigt, daß Viktor nicht mehr im Dienst ist. Die letzte militärische Tätigkeit, die man von ihm kennt, ist seine Teilnahme am Gotenkrieg, der mit der Niederlage von Adrianopel (378) endete. c x x x v . An Sophronios. Sommer 382: Zum Empfänger s. die Bemerkung zu Brief 21. c x x x v i . An Modarios. Sommer 382: Modarios, von barbarischer (vielleicht gotischer) Herkunft, war magister militum unter Theodosius I. (Zosimos IV, 25, 2-4). c x x x v n . An Modarios. Nach 381: Empfehlungsbrief, ohne Beziehung zum Konzil vom Jahre 382. cxxxvru. An Bosporios v. Kolonia. Ende 382 oder Anfang 383: Dem Bischof von Kolonia (einem Ort westlich von Nazianz, s. die Bemerkung zum Brief 89) teilt Gregor mit, daß er gerade die Leitung der Kirche von Nazianz übernommen habe. Da er dieses Amt nur vom Spätsommer oder Herbst 382 bis zum Frühsommer 383 versah (s. Brief 173), wird man den Brief 138 auf Ende 382 oder Anfang 383 datieren. c x x x i x . An Theodoros. Herbst 382: Dem Bischof von Tyana (vgl. Brief 115) teilt Gregor mit, daß er die Leitung der Kirche von Nazianz annehme, und er weist die Verleumdungen zurück, die über ihm im Umlauf sind. Zu diesem Briefe vgl. die nützlichen Ausführungen bei Lietzmann S. 73. Besonders erklärt Lietzmann treffend die §§ 4 und 5: „Ich habe mich der Verwaltung von Nazianz entzogen (υπεχώρησα) — nämlich bis jetzt —, aber da ihr mich drängt, gebe ich nunmehr nach und will lieber körperlich dulden als seelisch". CXL.-CXLIV. An Olympios. 382: Zu Olympios s. die Bemerkung zum Brief 104. Im Brief 141 verwendet sich Gregor für die Stadt Nazianz, die wegen einer Revolte von der Vernichtung bedroht ist. Im Gegensatz zur Meinung von W. Rüge (Realencyclopädie, s. v. Nazianzos), bezeichnet Diokaisareia durchaus Nazianz (Gallay S. 13-16). - Im Brief 144 teilt

XXX

Einleitung

Gregor Olympios die Ergebnisse einer Untersuchung mit, mit der dieser ihm im Zusammenhang mit einer Scheidungsklage beauftragt hatte. CXLV. An Verianos. 382: Der Brief betrifft denselben Gegenstand wie der Brief 144. Gregor schreibt hier dem Vater der jungen Frau. CXI/VI. An Olympios. 382: Gregor empfiehlt dem Olympios seinen Neffen Nikobulos (s. Brief 12), der wegen eines von seinen Sklaven begangenen Vergehens angeklagt ist.

cxLvn. —cxLvm. An Asterios. 382: Gleicher Gegenstand wie Brief 146, doch richtet sich die Empfehlung des Nikobulos dieses Mal an den Beisitzer des Olympios, Asterios. CXLIX. An Georgios. 382-383: d. h. während der Zeit, in der Gregor die Kirche von Nazianz leitete, denn er schickt sich an, den Diakon Euthalios für das von ihm begangene Verbrechen zu bestrafen. Der Empfänger Georgios ist wahrscheinlich identisch mit dem, von dem der Brief 150 spricht. Er ist also Diakon im Klerus von Nazianz.

CL. An Asterios. 382-383: Gregor empfiehlt den Diakon Georgios (vgl. Brief 149). CLI. An Nektarios. Nach 381: Gregor empfiehlt Georgios (wahrscheinlich denselben, von dem der Brief 150 spricht) an den Bischof von Konstantinopel. Da dieser sein Amt um die Mitte des Jahres 381 angetreten hat, wird man den Brief 151 nach diesem Zeitpunkt ansetzen müssen. Es ist ungewiß, ob die Schwierigkeiten, in denen sich Georgios befindet, die gleichen sind, von denen im Brief 150 die Rede ist. CLU. An Theodoros. 383, vor dem Sommer: Dem Bischof von Tyana und Metropoliten von Cappadocia Secunda (s. Brief 115) teilt Gregor mit, daß er die Leitung der Kirche von Nazianz niederlege. Das geschah vor dem Sommer 383 (s. Brief 173). CLM. An Bosporios v. Kolonia. Herbst 381 oder Anfang 382: Zu Beginn dieses Briefes beklagt sich Gregor, daß man ihn zweimal enttäuscht habe: Zuerst in Konstantinopel, als er, nachdem er schon zum Bischof gewählt worden war, die Rechtmäßigkeit seiner Wahl angezweifelt sehen mußte (Carm. I I , I, 11 v. 1525-1545 und 1797-1870: PG 37, 1135-1136 und 1155-1160); zum zweiten Mal, als er gleich nach seiner Rückkehr von Konstantinopel (Mitte 381) die Benennung eines Bischofs für Nazianz forderte, die Bischöfe aber sich dem widersetzten und unfreundliche Reden über ihn führten (Carm. I I , I, 30, v. 135-136: PG 37, 1295; Carm. I I , I, 31, v. 1: PG 37, 1299; Brief 139). Als Antwort auf ein derartiges Benehmen seiner Kollegen im Bischofsamt kündigt Gregor an, daß er sich zurückziehe, wohl auf sein Gut in Arianz. Er ließ tatsächlich bis zum Ende des Sommers oder zum Herbst 382 die Kirche von Nazianz durch den Priester Kledonios leiten (vgl. Briefe 107-109; 101-102; Carm. I I , I, 19 v. 65: PG 37, 1276). Zum Empfänger dieses Briefes s. die Bemerkung zum Brief 89.

Π . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXXI

CLIV. An Olympios. Ende 382: Abschiedsgrüße an Olympios, den Statthalter der einzigen Provinz Kappadokien (s. Briefe 104-106). CLV. —CLVI. An Asterios. Ende 383: Abschiedsgrüße an den Statthalter der Cappadocia Secunda (s. Brief 150). CLVN. An Theodoros. Herbst 381 oder Anfang 382: Gleiche Umstände wie der Brief 153. Empfänger ist der Bischof von Tyana (vgl. den Brief 115). Ohne zu vergessen, daß er sich über die Bischöfe zu beklagen hat, empfiehlt Gregor dem Theodoros die Söhne seines Neffen Nikobulos, die in die Stadt kommen, um „Tachygraphie" zu lernen, d. h. die Kunst des Schnellschreibens, die zum Mitschreiben von Reden befähigt.

CLvm. An Eulalios. Ende 383: Eulalios, Gregors Vetter (s. Brief 15), ist nach dessen Abdankung, die vor dem Sommer 383 stattfand, Bischof von Nazianz geworden. Der Brief 158 zeigt Eulalios schon im Amt. CLIX. An Theodoros. Datum unbestimmt: Empfänger des Briefes ist zweifellos der Bischof von Tyana (s. die Bemerkung zum Brief 152). Nach Hauser-Meury (S. 165) kann man ihn auch mit einem anderen Theodoros identifizieren, an den der Brief 183 gerichtet ist. CLX. —CLXI. An Theodoros. Datum unbestimmt: Der Empfänger der beiden Briefe, der als geistlicher Richter erscheint, dessen Entscheidungen Gregor von vornherein annimmt, muß der Bischof von Tyana und Metropolit von Cappadocia Secunda sein.

CLxn. An Theodoros. 382-383: Nach § 4 scheint Gregor noch Bischof von Nazianz zu sein. Aus den in der Bemerkung zu den Briefen 160—161 angegebenen Gründen ist der Empfänger wahrscheinlich der Bischof von Tyana. CLxra. An Theodoros. Datum unsicher: Empfänger ist wahrscheinlich der Bischof von Tyana. Zur Frage des Eides, die in diesem Brief erörtert wird, vgl. die förderlichen Bemerkungen von Hauser-Meury (S. 84—85, Anm. 157-159). CLXIV. An Timotheos. Nach 383: Man ersieht aus dem Text des Briefes,' daß Gregor endgültig seine Tätigkeit als Bischof aufgegeben hat. Timotheos ist sonst unbekannt; Tillemont (S. 514) vermutet, daß Gregor ihn in Konstantinopel zum Priester geweiht hat. CLXV. —CLXVI. An Stageirios. Datum unbestimmt: Stageirios ist ein Sophist aus Kaisareia in Kappadokien. Als Freund Gregors von Nazianz und Gregors von Nyssa wechselte er Briefe mit beiden. Wahrscheinlich war er Heide (Hauser-Meury S. 157-158, mit Verweis auf P. Maas, Zu den Beziehungen zwischen Kirchenvätern und Sophisten, Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1912, 2. S. 988ff.). CLXVII. An Helladios. Im Jahr 382: Gregor ist Bischof (§ 3). Helladios ist Bischof von Kaisareia und Metropolit des vereinigten Kappadokien (vgl.

XXXII

Einleitung

Brief 120). Gregor empfiehlt ihm seinen Großneffen Nikobulos (Tgl. Briefe 51-55), der zum Studium nach Kaisareia k o m m t . CLXvm. An Photioe. C L X I X . An Strategios. C L X X . An Palladios. N a c h 383: Gregor h a t sich endgültig von der Leitung der kirchlichen Angelegenheiten zurückgezogen (Brief 168, 1). Der Priester Sakerdos bringt die drei Briefe ihren Empfängern, die wahrscheinlich in Konstantinopel wohnen. Photios heißen mehrere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dieser Zeit; Strategios ist anderweitig nicht b e k a n n t ; Palladios ist mit dem E m p fänger des Briefes 103 (s. die Bemerkung zu diesem Brief) identisch. CLXXI. An Amphilochios. E n d e 382: Die Besserung seiner Krankheit, von der Gregor berichtet, ist a n das Ende des Sommers oder in den H e r b s t 382 (β. Brief 91) zu setzen. Zu Amphilochios s. Brief 9. E r ist jetzt Bischof von Ikonion in Lykaonien, der Nachbarprovinz von Kappadokien. CLXXII.

An Helladios. Ostern 382: Gleicher Gegenstand wie Brief 120.

CLXXIN. An Postumianos. Sommer 383: Dieser Brief gestattet es, den Zeitpunkt festzustellen, a n dem Gregor sich von seinem Bischofsamt zurückgezogen h a t (Lietzmann S. 68). E r ist nicht mehr im A m t (§ 7), als er den Brief schreibt, u n d er schreibt, als Postumianos επί το άχρότατor της έξονσίας (§ 2) ist und als eine Synode z u s a m m e n t r i t t (§ 6). N u n ist Postumianos Praefectus praetorio seit dem 6. April 383 (Cod. Theod. I X , 42, 10 u n d X I I , 1, 98) u n d wird zum letzten Mal in diesem A m t a m 7. November 383 des gleichen Jahres (Cod. Theod. X I I , 1, 104) erwähnt, anderseits f a n d die Synode, von der Sokrates (Kirchengesch. V, 10) spricht, i m J u n i 383 s t a t t . Gregor h a t also sein A m t vor d e m Sommer 383 niedergelegt. CLXXIV.-CLXXX. An Eudoxios. 382: Z u r Datierung s. die Bemerkung zum Brief 167. Eudoxios ist ein kappadokischer Rhetor. Sein gleichnamiger Vater lehrt ebenfalls Rhetorik (vgl. Briefe 37 u n d 38). CLXXXI. An Saturninos. 383: Zum E m p f ä n g e r s. die Bemerkung zum Brief 132. Das hohe A m t des Saturninos, von dem der Anfang des Briefes spricht, p a ß t gut zum Konsulat, das er 383 bekleidete (Corpus Inscriptionum L a t i n a r u m VI, 501, 502). CLXXXH. An Gregor v. Nyssa. 383: Der Brief wurde kurze Zeit, nachdem Gregor sein bischöfliches A m t in Nazianz niederlegte, geschrieben.

CLXXxm. An Theodoras. 383: Der Brief wurde kurze Zeit, nachdem Gregor sein bischöfliches A m t in Nazianz niederlegte, geschrieben. Theodores, der E m p f ä n g e r des Briefes, ist ein einflußreicher Bischof (§ 8), aber er k a n n nicht mit Theodoros v o n T y a n a identifiziert werden, denn er ist nicht aus der Provinz (§ 7) u n d Gregor h a t i h m noch nie geschrieben (§ 3), während Theodoros von T y a n a schon f r ü h e r einer seiner Korrespondenten war (s. Briefe 139,152,157). Das E n d e des Briefes spricht von den Schwierigkeiten in denen sich Bosporios, der Bischof von Colonia (s. die Bemerkung

Π . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXX,TU

zu Brief 89), wegen eines Streits um die kirchlichen Bezirksgrenzen befindet. Nähere Einzelheiten darüber geben die Briefe 184 und 185. Man erfährt im besonderen (Brief 185, 4), daß der Streitfall beinahe dem weltlichen Gericht vorgelegt worden wäre. Das läßt vermuten, daß wir uns vor dem Gesetz vom 4. Februar 384 befinden, durch das Theodosios die Einmischung weltlicher Gerichte in kirchliche Angelegenheiten untersagte. (Der Text dieses Gesetzes, von J . Sirmond 1631 veröffentlicht, ist wieder herausgegeben in Cod. Theod. S. 909f. Krüger-Mommsen.) CLXXXIV. An Amphilochios. Ende 383 oder Anfang 384: Der Brief bezieht sich auf den Fall des Bosporios (s. die Bemerkung zum vorhergehenden Brief). Gregor bittet, den Bischof von Ikonion, Bosporios zu verteidigen. Über Amphilochios s. die Bemerkung zum Brief 9. CLXXXV. An Nektarios. Ende 383 oder Anfang 384: Der Fall des Bosporios (s. Briefe 183-184) ist dem Bischof von Konstantinopel, Nektarios, (s. die Bemerkungen zum Brief 88) unterbreitet worden. Es verdient Hervorhebung, daß dem Bischof von Konstantinopel damals eine Schiedsgerichtsbarkeit in den religiösen Angelegenheiten zuerkannt wurde. CLXXXVI. An Nektarios. 381 - 3 8 9 : Gregor bittet Nektarios, sich für eine seiner Nichten einzusetzen, deren Identität nicht feststeht. Das Datum dieses Briefs ist unsicher. Es liegt zwischen 381 (Wahl des Nektarios zum Bischof von Konstantinopel) und 389 (Tod des Nektarios). CLXXXVH. An Eudoxios. Gegen 383: Wir haben aus den Briefen 174-177 gesehen, daß Gregor dem Eudoxios die Erziehung seines Großneffen Nikobulos anvertraut hatte. Diese Briefe stammen aus dem Jahre 382. Der Brief 187, in dem Gregor sagt, daß er von Eudoxios eine Einschätzung seines Schülers Nikobulos erhalten habe, ist also einige Zeit nach den Briefen 174-177 anzusetzen. CLXXXVHI. An Stageirios. Im Jahre 383: Dem Stageirios (s. die Bemerkung zum Brief 165) empfiehlt Gregor seinen Großneffen Nikobulos. Was die Datierung auf 383 angeht, so haben wir gesehen (Bemerkung zum Brief 167 und Briefen 174-177), daß Nikobulos begann, die Vorlesungen des Rhetors zu besuchen, als sein Großonkel noch Bischof war, d. h. im Jahre 382. Der § 1 unseres Briefes läßt vermuten, daß Gregor noch im Amt ist. CLXXXIX. An Eustochios. Datum unbestimmt: Ε astochios, dem Gregor den Pronoios (sonst unbekannt) empfiehlt, ist ein Sophist, der mit Gregor in Athen studiert hat (§2) und der in Kaisareia lehrt. E r war der Rivale des Stageirios (Briefe 190-192), weil er in derselben Stadt lehrte, d. h. in Kaisareia in Kappadokien (s. die Bemerkungen zum Brief 167).

c x c . - c x c i . An Eustochios. c x c n . An Stageirios. Im Jahre 383: Zum Datum s. die Bemerkung zum Brief 188. Nikobulos hat dadurch, daß er die Vorlesungen des Stageirios zu hören begonnen hat (vgl. Brief 188), den 3 Gallay

xxxiv

Einleitung

Zorn des Eustochios erregt. Dieser schreibt einen wütenden Brief a n Gregor, wie sich aus dem Antwortbrief 1Θ0 ergibt. Auf den Brief 190 antwortet Eustochios. Darauf folgt der Brief 191, der ihn zu beschwichtigen sucht. D a Eustochios nicht mit sich reden läßt, fordert Gregor schließlich den Stageirios im Brief 192 auf, die Stunden f ü r Nikobulos einzustellen. c x c m . - c x c i v . An Vitalianos. I n den letzten J a h r e n Gregors, wobei Brief 194 auf Brief 193 folgt. I n den bisherigen Ausgaben ist Prokopios der E m p f ä n g e r beider Briefe. Das ist jedoch ein I r r t u m der editio princeps, in der den Briefen 193-194 ein Brief an Prokopios vorausging. Der Herausgeber h a t aus Zerstreutheit Τω αντω vor den Brief 193 gesetzt, der damit ebenso wie Brief 194 Prokopios zugeteilt wurde. Die Handschriften schwanken zwischen Vitalianos u n d Vitalios. Ich habe den ersten vorgezogen, weil ein Gedicht Gregors einem Vitalianos gewidmet ist (PG 37, 1480ff.). Dieser h a t t e zwei Töchter u n d verheiratete die erste sehr vorteilhaft: Hinweise, die zu den Briefen 193-194 passen. Ob dieser Vitalianos derselbe wie der E m p f ä n g e r des Briefes 75 ist, läßt sich nicht sicher sagen. D a f ü r scheint m a n Olympias, die junge Gattin, die der Brief 193 erw ä h n t , identifizieren zu können mit Olympias, an die Gregor ein Gedicht anläßlich ihrer Eheschließung richtet (PG 37, 1542ff.). Man versteht, daß er ihr Verse geschickt h a t , weil er bei der Feier nicht anwesend sein konnte. Manche haben auch geglaubt, d a ß Olympias jene vornehme Christin sei, die in diesen J a h r e n eine wichtige Rolle in der Kirche von Konstantinopel spielte. Aber da ihr Vater Seleukos hieß u n d vor ihrer Hochzeit schon t o t war, miißte Vitalianos nicht der Vater, sondern der Vormund der Olympias 8 ein, eine Annahme, die Schwierigkeiten macht. c x c v . An Gregorios. Gegen 385: Der Empfänger dieses Briefs h a t einen gegen die Witwe u n d die Kinder des Nikobulos, des Neffen Gregors, angestrengten Prozeß zu entscheiden. Nikobulos ist kürzlich gestorben (§ 6). Sein Tod ist gegen 385 anzusetzen (Tillemont S. 545). c x c v i . An Hekebolios. Gegen 385: Bezieht sich auf dieselbe Angelegenheit wie der vorhergehende Brief. Hekebolios m u ß als Richter in den Prozeß eingreifen. Deshalb glaubt Hauser-Meury (S. 94), daß er der Nachfolger oder Vorgänger des Gregorios, des Empfängers von Brief 195, war. cxcvrc. An Gregor v. Nyssa. Letzte J a h r e : Das E n d e des Briefes zeigt, d a ß wir uns in den letzten Lebensjahren Gregors befinden. Es ist ein Trostbrief aus Anlaß des Todes der Theosebia, der Gregor von Nyssa schwer traf. Theosebia wird αδελφή (§ 2) u n d σύζυγος (§ 6) Gregors von Nyssa gen a n n t . I m Grabgedicht 123 (PG 38, 77 = Anth. Palat. V I I I , 104) spricht Gregor von einer Theosebia, Tochter der Emmelia u n d σύζυγος eines ber ü h m t e n Gregor. Da Emmelia die Mutter Gregors von Nyssa war, ist folglich die Theosebia des Grabgedichts seine Schwester. Wenn man diese Theosebia m i t der des Briefes 197 identifiziert, k a n n man annehmen, daß sie die Schwester Gregors von Nyssa war und in seiner Umgebung als Helferin in

I I . Chronologische und historische Vorbemerkungen

XXXV

seinem kirchlichen Dienst lebte. Der Ausdruck σύζυγος paßt zu dieser Interpretation, zumal wenn man daran denkt, daß Paulus einen Mitapostel so bezeichnet (Phil. 4, 3). Folglich bezeichnet „der berühmte Gregor" des Grabgedichts auch Gregor von Nyssa und die „ausgezeichneten Brüder" der Theosebia (Brief 197, 5) sind also der Bischof von Kaisareia, Basileios, der Bischof von Nyssa, Gregor, und der Bischof von Sebaste, Petros. Da das Wort σνζνγος auch Gattin heißen kann, glaubt freilich Dani&ou (Revue des Etudes augustiniennes 2, 1968, 72-78, und Recherches de Science religieuse 51, 1963, 156), daß die Theosebia des 197. Briefs die Gattin Gregors von Nyssa war. Er war wohl verheiratet, doch kennt man den Namen seiner Frau nicht. In diesem Fall würde die Theosebia des Briefes 197 nur im metaphorischen Sinne αδελφή (§ 2) Gregors von Nyssa genannt, die „hervorragenden Brüder" (§ 5) wären unbekannt, und die Theosebia des Grabgedichts wäre verschieden von ihr und als Schwester Gregors von Nyssa Gattin eines berühmten Gregor, der unbekannt bliebe. c x c v m - c c i . An Nemesios. Letzte Jahre Gregors (vgl. Brief 199,2): Nemesios ist nur durch diese vier Briefe und durch ein Gedicht bekannt (Carm. I I , I I , 7: PG 37, 1551-1577), das Gregor ihm gewidmet hat. Wir erfahren aus diesen Texten, daß Nemesios Statthalter von Kappadokicn war (Vers 327 des genannten Gedichts) und daß er Heide, aber dem Christentum recht wohlgesinnt (Brief 200, 3) war. Gregor bemüht sich, ihn nach Ablauf seiner Amtszeit zu bekehren (Brief 200), aber wie es scheint ohne Erfolg (Brief 201). Im Brief 199, 4, ist die Lesart der Handschriften σκοπώ nicht annehmbar. Combefis hat im 17. Jahrhundert σκοπός vorgeschlagen, das er mit „Aufseher" richtig übersetzte. Davids hat diese Konjektur in Vigiliae Christianae 2, 1948, 113ff. wieder aufgenommen, aber er sah in σκοπός die Abkürzung für χωρεπίσκοπος. Theodosios scheint Leiter eines Waisenhauses gewesen zu sein, ein Amt, das häufig von einem Chorbischof wahrgenommen wurde (Konzil von Neokaisareia, 14. Kanon). Ferner findet man in den Gedichten Gregors bisweilen σκοπός im Sinne von επίσκοπος (z.B. P G 37, 1066, v. 540; 1138, v. 1566; 1141 v. 1611); man könnte nach Analogie vermuten, daß das Wort hier im Sinne von χωρεπίσκοπος verwendet wird. Aber diese Bedeutung ist sehr zweifelhaft. Valentinianos (Brief 198, 2) ist mit dem Empfänger des Briefes 203 zu identifizieren. [ccn. „Theologischer" Brief, der keinen Teil dieser Ausgabe darstellt. Siehe S. X L I V ] . c c m . An Valentinianos. Letzte Jahre Gregors: Er lebt zurückgezogen auf dem Lande. Karbale (§ 1) ist der Name seines väterlichen Landgutes. Es lag in der Gegend von Arianz, nahe bei Nazianz (eingehende Diskussion hierüber bei Gallay S. 16ff.). Valentinianos, der Verwandte Gregors, wurde schon im Brief 198, 2 erwähnt. cciv. An Adelphios. Datum unbestimmt: Nach Pasquali soll Adelphios der Jurist sein, von dem der 20. Brief des Gregor von Nyssa spricht und 3·

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Einleitung

der einen Landsitz in Galatien hatte (Gregorii Nysseni opera VIII, 2, Berlin 1925, S. 66). Seeck (S. 48ff. und Realencyclopädie s. v. Adelphios 3) war schon derselben Ansicht und fügte hinzu, daß er ohne Zweifel der Konsular von Galatien des Jahres 392 und der Empfänger des Briefes 369 des Libanios war. ccv.-ccvi. An Adelphios. Letzte Jahre Gregors: Die beiden Briefe gehören zusammen, und im Brief 206, 4 sagt Gregor, daß er betagt sei. Pasquali (s. o.) glaubt, daß die Briefe 206-206 nicht an den gleichen Empfänger wie der Brief 204 gerichtet sind. Letzterer ist ein Freund, während der andere „Sohn" genannt wird (Brief 205, 1) und Gregor sich seinerseits „Vater" nennt (Brief 205, 1; 206, 1); der Empfänger der Briefe 205-206 wohnt in Navila, einen sonst unbekannten Ort, der jedenfalls nahe genug an Nazianz liegt, daß Gregor dorthin kommen kann (Brief 206, 4). Dagegen wird die Möglichkeit eines Zusammentreffen mit dem Empfänger des Briefes 204 gar nicht erwogen. ccvn.-ccvm. An Jakobos. Datum unbestimmt: man sieht nur, daß Gregor damals krank war (Brief 207, 1). Der Empfänger Jakobos, im Brief 207, 4 mit Namen genannt, war Richter (§ 2) und vielleicht Gouverneur der Provinz, wie Rauschen (S. 184, Anm. 4) und Seeck (Realencyclopädie s. v. Jakobos 2), glauben. Simplikia muß von der Empfängerin des Briefes 79 unterschieden werden. Alypios ist von Tillemont (S. 458) und den Maurinern mit dem Empfänger der Briefe 82-86 identifiziert worden. Der Adressat des 208. Briefes ist von dem des Briefes 207 trotz des gleichen Namens verschieden, denn es ist unwahrscheinlich, daß Gregor zweimal dieselbe Angelegenheit demselben Beamten unterbreitet und sie jedes Mal als etwas Neues hingestellt hätte. Ferner ist der Empfänger des Briefes 208 Gregor nur durch seinen Ruf bekannt (§ 1), während vom Adressaten des Briefes 207 nichts Derartiges gesagt wird, den Gregor wohl persönlich gekannt hat. Es ist anzunehmen, daß der Empfänger des Briefes 208 ein Amt bekleidete, das dem des Adressaten vom Brief 207 nahestand: er war nach Tillemont (S. 762) und den Maurinern sein Beisitzer, nach Hauser-Meury (S. 100) sein Vorgänger oder Nachfolger. ccix.-ccx. An Kastor. Letzte Jahre Gregors (vgl. die Bemerkung zu Brief 212): Zu Sakerdos s. die Briefe 212-216. Der Brief 210, 3 enthält das Wort Σακερδώτις, einen Eigennamen nach Σακερδώς gebildet, wahrscheinlich um die Frau des Sakerdos zu bezeichnen (vgl. französisch Lamartine, d. h. die Frau des Martin). Vielleicht handelt es sich hier um die Thekla (s. Brief 222). ccxi. An Kyriakos. Letzte Jahre Gregors (vgl. die Bemerkung zum Brief 212): Kyriakos ist Beamter, wie der Brief zeigt. Die Gunst, um die Gregor bittet, ist ein Steuererlaß für die Stiftungen des Kastor (vgl. Briefe 209-210) zugunsten des von Sakerdos geleiteten Armenheimes. (Zar Bedeutung des Wortes έπήρεια „Besteuerung" s. Hauser-Meury S. 58, Anm. 86.)

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

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c c x n . - c c x v . An Sakerdos. Letzte J a h r e Gregors: In der Zeit, als sich die Ereignisse abspielten, die in den Briefen 2 1 2 - 2 2 1 erwähnt werden, ist Helladios Bischof von Kaisareia (Brief 219). E r ist Nachfolger des Basileios, der am 1. Januar 379 starb. Anderseits ist Gregor nach seiner Rückkehr aus Konstantinopel bereits wieder in Kappadokien. Sakerdos, der bereits in den Briefen 99, 168-170, 209, 211 erschien, ist ein Priester (Brief 211, 1), Gregor sehr lieb (Brief 170, 2); Leiter eines Armenhauses (Brief 211, 1) und Abt eines Klosters (Brief 215, 3 und 219, 4), er wurde angegriffen (Briefe 2 1 3 - 2 1 8 ) , vor Helladios verleumdet (Brief 219, 2 und 220, 2 - 3 ) und seiner Ämter enthoben (Brief 215, 3 und 220, 3). c c x v i . - c c x v i n . An Eudokios. Letzte J a h r e Gregors: Eudokios ist ein Mönch aus dem Kloster des Sakerdos, der in Streit mit ihm geriet, ihn vor dem Bischof Helladios verklagte und seine Absetzung erwirkte. Sakerdos flüchtete zu Gregor (Brief 216, 4) und dieser bemühte sich, eine Aussöhnung zu erreichen. c c x i x . - c c x x . An Helladios. Letzte J a h r e Gregors: Diese beiden an den Bischof von Kaisareia gerichteten Briefe haben zum Ziel, Sakerdos mit ihm auszusöhnen. Wir wissen nicht, ob dies Ziel erreicht wurde. E s ist zu beachten, daß das Armenhaus und das Kloster, die Sakerdos leitete, auf dem der Jurisdiktion des Helladios unterworfenen Gebiet in Cappadocia Prima lagen. c c x x i . An Homophronios. Letzte J a h r e Gregors: Homophronios ist ein Mönch aus dem Kloster des Sakerdos. c c x x n . - c c x x m . An Thekla. Letzte J a h r e Gregors: Sakerdos ist tot, Gregor schreibt an seine „Schwester" (nur im metaphorischen Sinne? s. Brief 210) Thekla. c c x x r v . An Aphrikanos. Vor 383: Gregor bekleidet noch ein kirchliches Amt (§ 3). Aphrikanos, ein Beamter, der unweit von Gregor wirkt (§ 5), ist vielleicht Statthalter von Kappadokien oder Vicarius von Pontus (HauserMeury S. 24), vielleicht comes divinae domus und mit dem Präfekten von Konstantinopel der J a h r e 3 9 5 - 3 9 7 (Seeck S. 49) gleichzusetzen. Nikobulos (§ 5) ist der Neffe Gregors: nichts spricht dagegen, denn er starb gegen 385 (vgl. die Bemerkung zu Brief 195). c c x x v . An Hellebichos. J a h r e 3 8 3 - 3 9 0 : Hellebichos ist als „comes et magieter utriusque militiae per Orientem" von 383 bis 400 bekannt (Seeck S. 167). Gregor bittet ihn um eine schriftliche Befreiung vom Militärdienst für den Lektor Mamas, der als Mitglied des Klerus nicht in der Armee zu dienen braucht. Da dieser Mamas Soldatensohn und zum Militärdienst verpflichtet ist, wird er als Deserteur (πλάνης) betrachtet. Zu diesem Sinn des griechischen Wortes s. Hauser-Meury S. 116, Anm. 222. c c x x v i . An Anysios. Datum unbestimmt: Anysios wurde schon als Empfänger des 90. Briefes erwähnt.

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Einleitung

c c x x v n . An UreoB. In den Jahren 375-379 oder 383-390: Gregor scheint zurückgezogen zu leben, als er diesen Brief schreibt. Das läßt entweder an seinen Aufenthalt in Seleukeia in Isaurien (375-379) oder an seine endgültige Zurückgezogenheit in den letzten Jahren seines Lebens denken. Ursos, anderweitig unbekannt, scheint wegen des respektvollen Tones von § 3 ein Beamter zu sein. Anysios (§1) ist vielleicht der Empfänger der Briefe 90 und 226. ccxxvm.—ccxxix. An Pansophios. Datum unbestimmt: Empfänger sonst unbekannt. Der Anfang des Briefes 229 zeigt, daß er im Kaukasus im Gebiet der Iberer oder in dessen Nähe wohnt, und nicht in Spanien, wie die Mauriner glaubten (Hauser-Meury S. 141). Der Diakon Euagrios (Brief 228, 2) erscheint im Testament Gregors, wo er einige Legate erhält (PG 37, 393 B). c c x x x . An Theodosios. Datum unbestimmt: Der Empfänger (über dessen Namen Unsicherheit besteht) ist ein Verwandter Gregors (§2). Euphemios (§ 4), der mit der Tochter des Adressaten verlobt ist, ist schon, wie es scheint, mit Gregor verwandt. Das gestattet, ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit mit dem Euphemios zu identifizieren, dem Gregor mehrere Grabgedichte gewidmet hat (PG 38, 24-29 = Anth. Palat. VIII, 118 und 12i—130). Aus diesen Grabgedichten geht hervor, daß Ε iphemios jung starb und zwar einige Zeit nach seiner Hochzeit. Wenn man dieser Gleichsetzung zustimmt, wäre Euphemios der Bruder des Amphilochios von Ikonion (über diesen s. die Bemerkung zum Brief 9) und der Vetter Gregors. c c x x x i . An Eusebios. Datum unbestimmt: Empfänger sonst unbekannt. c c x x x n . An Diokles. Datum unbestimmt: Empfänger sonst unbekannt. c c x x x m . An Ablabios. Datum unbestimmt: Seeck (Realencyclopädie s. v. Ablabios 2) setzt Ablabios mit dem Sophisten aus Galatien und Empfänger der Briefe 921 und 1015 des Libanios gleich wie auch mit dem Sophisten, den Sokrates erwähnt (Kirchengesch. VII, 12) und der später novatianischer Bischof von Nikaia wurde. Pasquali (Gregorii Nysseni opera VIII, 2, Epistulae, S. 70ff.) stimmt dieser Identifikation zu und hält Ablabios auch für den Empfänger des Briefes 21 des Gregor von Nyssa. Dani61ou (Recherches de Science Religieuse 51, 1963, 154) glaubt, daß gleichfalls an diesen Ablabios, der nach 391 Mönch geworden wäre, die Abhandlung „Ad Ablabium quod non sint tres dii" gerichtet ist. Die Lesart σχήμα (§1), die dem von den bisherigen Ausgaben gebrachten χοήμα sicher vorzuziehen ist, wurde schon von Cavallin vermutet (Studien zu den Briefen de3 hl. Basilius, Lund 1944, S. 86, Anm. 1), der sie als Konjektur vorschlug, da er ihre handschriftliche Bezeugung nicht kannte. c c x x x i v . An Olympianos. Datum unbestimmt: Von den drei Empfängern, die die Handschriften angeben, ist Olympios auszuschließen, denn in

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

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allen dreizehn Briefen an diesen Beamten ist keine Rede von literarischen Interessen. Es bleiben die Namen Olympianos und Ulpianos. Aus Όλυμπιανός konnte Ονλπιανός werden, während die umgekehrte Änderung wenig wahrscheinlich ist. Der Empfänger dieses Briefes ist Beamter, vielleicht Gouverneur. Im § 2 ist das Wort ρητωρ im Sinne von Rechtsanwalt zu verstehen, wie Hauser-Meury (S. 136) unter Hinweis auf P. Wolf (Vom Schulwesen der Spätantike, Basel 1952, S. 18ff.) annimmt. c c x x x v . An Adamantios. Nach 360: Zu § 1 erklärt Gregor deutlich, daß er von der weltlichen Laufbahn endgültig Abschied genommen habe, was gegen 360 geschah. Wegen der Anspielungen auf die Perserkriege und die Taten des Kynaigeiros (§ 4) glaubte Seeck (S. 48), daß Adamantios in Athen Rhetorik lehrte. Das ist unbegründet, denn wir haben hier nur eine Anspielung auf Themen, die bei den Deklamationen der Sophisten üblich waren (vgl. Gallay S. 42, Anm. 2), und die gleichen Beispiele finden sich auch in dem Brief 233, der an den galatischen Sophisten Ablabios gerichtet ist. c c x x x v i . An Libanios. Datum unbestimmt: Der Empfänger ist der berühmte Sophist. Gregor schreibt ihm im Namen einer Mutter, die ihre Söhne bei ihm studieren lassen will. c c x x x v n . An Makedonios. Nach 360: Gregor hat offenbar sein Leben schon Gott geweiht. Makedonios ist sonst unbekannt. Das Wort ψάλτης kennzeichnet Kleriker von geringerem Rang oder vielleicht einfache Diener der Kirche, die für den liturgischen Gesang zu sorgen oder ihn zu leiten hatten (Hauser-Meury S. 115). c c x x x v m . Nach 360: Gregor beschäftigt sich mit dem klösterlichen Leben. Er tröstet Mönche und Nonnen über den Tod ihres Abts. Dieser, mit Namen Leukadios, ist sonst unbekannt. Der Ort, wo sich das Kloster befindet, heißt Sannaboda^ (Σανναβοδάη, so die wahrscheinlichste Namensform) in Kappadokien (s. Hauser-Meury S. 112, Anm. 216, mit Hinweis auf Maas, Zu den Beziehungen zwischen Kirchenvätern und Sophisten, in: Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1912, 2, S. 990, Anm. 6 und auf J . Sajdak, Nazianzenica I I I , Eos 15, 1909, 127 und 129). Obgleich der Brief 238 auch in dem Corpus der Briefe Gregors von Nyssa überliefert ist, hält Maas Gregor von Nazianz für den Autor. Der Stil spricht klar für den Nazianzener. Ich kann hinzufügen, daß der Brief 238, der von den sechs Handschriftenfamilien der Briefe Gregors von Nazianz überliefert wird, ihm auch textgeschichtlich sicher zuzuteilen ist. c c x x x i x . An Epiphanios. Letzte Jahre Gregors: Er nennt sich alt und vergleicht sich mit Nestor (§ 2). Gregor lädt den jungen Epiphanios ein (sonst unbekannt), mit ihm Briefe zu wechseln. Es ist das eine rhetorische Übung, die in dieser Zeit gewöhnlich ist (Hauser-Meury S. 64, Anm. 99, mit Hinweis auf Maas, a. a. 0., S. 997). Gregor will jedoch, daß diese Übung der Bildung seines jungen Freundes nützlich sei (§ 1).

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Einleitung

CCLX. An Meletios. Datum unbestimmt: Der Empfänger war offenbar ein Studienkamerad Gregors (§ 2). CCXLI. An Aburgios. 378: Ich halte diesen Brief für das Eigentum des Basileios: (s. die Vorbemerkungen zum kritischen Apparat und mein Buch: Les manuscrits des Lettres de S. Gregoire de Nazianze, S. 131). Aburgios ist durch die Korrespondenz des Basileios und die des Libanios bekannt. Seeck (S. 37) bemerkt, daß er aus Kaisareia in Kappadokien stammte und daß er zur Zeit des 241. Briefes das Amt eines praefectus praetorio bekleidete, da er sich mit der Versorgung des Heeres beschäftigte. Praefectus praetorio war bis Ende 377 Modestos, von Anfang 380 bis zum Ende des Jahres Eutropios. Demnach müßte Aburgios das Amt 378 oder 379 oder in beiden Jahren bekleidet haben. Das stimmt mit den Angaben des Briefes 241 überein. Der Schreiber (d. h. Basileios) ist schwer krank (§ 2) - Basileios starb am 1. Januar 379. Aburgios unternimmt schnelle Reisen, so daß der Schreiber (§ 1) ihn mit Meteoren vergleichen kann (zu diesem Sinn von αστέρες s. Plato, Rep. Χ , 621 Β ; Ilias IV, 75; Aristophanes, Pax 838); tatsächlich 378 überwinterte der Kaiser Valens in Antiochien, bereitete einen Feldzug gegen die Perser vor und brach nach Thrakien auf, um die Goten zu bekämpfen. CCXT.TT. An Petros. Letzte Jahre Gregors, der seinen Tod nahe fühlt (am Ende des Briefes ist μετάστασις „Abreise" im Sinne von „Tod" zu verstehen, vgl. Brief 76, 1; Brief 238, 3). Petros ist sonst nicht bekannt. [CCXLIU. Nicht authentischer Brief, auch in keiner der für unsere Ausgabe verwendeten Handschriften enthalten. Siehe S. X L I V . ]

CCXLIV. An Basilissa. Datum unbestimmt: Die Empfängerin ist sonst nicht bekannt. CCXLV. An Basileios. Vor 379, da Basileios am 1. Januar 379 starb. Zur Veröffentlichung dieses Briefes vgl. S. X L I V , Anm. 9 und 10. Das Briefchen ist nur verständlich, wenn man es mit Hilfe der Antwort des Basileios erklärt, die Mercati anschließend veröffentlicht hat (Varia Sacra I, Nuova lettera di Gregorio Nazianzeno e riposta di Basilio Magno, in: Studi e Testi 11, S. 63—56); Γρηγορίφ Βασίλειος ό μέγας. Ό παρ' ήμϊν μίμος, παρ' νμϊν δε ευλαβής, έλων προς ήμάς έν ενχταίφ και λαμπρά ήμέρψ οαιελν&η ώς άληϋώς &εοτιρεπώς.

Mercati erklärt: Ein Mann, der einen Beruf von nicht zu gutem Ruf ausübte und der ein lustiger Unterhalter sein oder doch dafür gelten mußte — er nennt ihn einen Mimen — kommt zu Gregor und bittet ihn um einen Empfehlungsbrief an seinen Freund Basileios. Gregor, der ihn über den äußeren Schein hinaus kennt und ihn schätzt, zögert nicht, ihm einen Brief dieses Sinnes zu geben: 'Einer, der für dich ein Mime, für mich jedoch ein braver Mann ist, hat mich um einen Brief an dich gebeten, um von dir großzügig aufgenommen und angehört zu werden, d. h. für ernst genommen zu werden'. Der Mann reist ab, erscheint vor Basileios, und dieser nimmt ihn in einer Weise auf, die es ihm erlaubt, seinem Freund scherzhaft zu ant-

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

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Worten: 'Der, der für mich ein Mime, für dich aber ein braver Mann ist, kam zu mir an einem herrlichen Tage, und ich habe ihn in wirklich göttlicher Weise aufgenommen und wieder verabschiedet.' ccxjLVi. —ccxLvm. = Briefe 169-171 des Basileios. Wir fügen hier die Briefe an, die als Nr. 169—171 in der Mauriner-Ausgabe der Briefe des Basileios stehen (Bd. 3, Paris 1730) und von Migne wieder abgedruckt werden (PG 32, Paris 1857). Weiter unten (S.LI—LH) werden wir sehen, daß die Stellung dieser Briefe in der handschriftlichen Überlieferung, mag sie auch etwas verworren sein, alles in allem mehr für eine Zuteilung an Gregor spricht. Aber es sind Argumente des Hintergrundes und Stils, die A. Cavallin (Studien zu den Briefen des hl. Basilius, Lund 1944, S. 81 bis 92) veranlagten, sie für Gregor in Anspruch zu nehmen. Was den Hintergrund angeht, so weist Cavallin darauf hin, daß Venasa, wo sich die merkwürdigen Ereignisse abspielten, von denen Brief 169 erzählt, nur ungefähr 12 km von Nazianz, aber etwa 100 km von Kaisareia entfernt ist 1 . Wenn Basileios der Schreiber dieser Briefe wäre, wäre es wirklich merkwürdig, daß Gregor von einer so anstößigen Geschichte, die sich vor seiner Tür zutrug, nichts gewußt hätte und daß er es nötig gehabt hätte, sie von dem Bischof von Kaisareia zu erfahren. Wenn jedoch der von Gregor oder seinem Vater geweihte Diakon Glykerios fliehen mußte, weil seine Position in Venasa unhaltbar wurde, Basileios in Kaisareia aufsuchte und ihm die Dinge unrichtig darstellte, so mußte Gregor der Wahrheit zum Recht verhelfen und die Vorgänge mit allen Einzelheiten vor Basileios ausbreiten (Brief 169), ebenso mußte er dem Schuldigen einen Verweis schicken (Brief 170), und er konnte sich auch beschweren, daß Basileios nicht so schnell reagiert hatte, wie er es wünschte (Brief 171). Was den Stil angeht, so hebt Cavallin zahlreiche Züge hervor: homoioteleuta (häufig bei Gregor, selten bei Basileios), Ironie im dritten und vierten Satz des Briefes 169 (Ironie ist äußerst selten bei Basileios, während Gregor sie in seinen Werken mit großer Meisterschaft anwendet), Verwendung des Adverbs λίαν (für das Gregor eine Vorliebe hat, besonders im Sinne von „viel", während Basileios es selten benutzt), Gebrauch des Wortes μοναστής (das sich bei Basileios nicht zu finden scheint), das Vorkommen gewisser Formeln, die sich Wort für Wort in anderen Briefen Gregors oder an anderen Stellen seiner Werke finden. Den einzigen Vorbehalt, den ich machen möchte, ist der Gebrauch von ίνα im temporalen Sinn. Das findet sich so nach meiner Kenntnis sonst nicht bei Gregor, aber diese Bemerkung schwächt die anderen Gründe Cavallins nicht ab. Das Datum dieser Briefe liegt zwischen 370 (als Basileios Bischof wurde) und 375 (als Gregor sich von der Leitung der Kirche in Nazianz zurückzieht, vor dem Tod des Basileios). c c x i i x . = Gregor von Nyssa, Brief 1. Dieser Brief, der bisher unter den Briefen Gregors von Nyssa veröffentlicht wurde, ist von E. Honigmann 1

Vgl. Ramsay S. 296; Strabo X I I , 2, 6.

XLII

Einleitung

(Treis Mämoiree posthumes . . ., S. 32-35) und P. Devos (S. Grögoire de Nazianze et Hellade de C&aröe, Analecta Bollandiana 79, 1961, 91-101) an Gregor von Nazianz zurückgegeben worden. E r erscheint in den Handschriften der Briefe des Gregor von Nazianz, die zu den Familien α und ν gehören (vgl. S. XLVII). Jedoch erklärt in den Handschriften Τ (Marcianus graecus 79, 11. Jh.) und Μ (Mutinensis Estensis gr. 229, 11. Jh.), den Hauptvertretern der Familie u, ein Scholion zum Titel, daß dieser Brief von Gregor von Nyssa sei. Dieses Scholion ist von einer gleichzeitigen Hand, doch scheint es allein von einer Stelle des Briefes (§31) angeregt worden zu sein, wo der Verfasser sagt, das Konzil von Konstantinopel 381 habe ihm ebenso wie Helladios „ein und dieselbe Vorrangstellung gegeben oder vielmehr den Auftrag, überall für die Berichtigung der Irrtümer zu sorgen". Man hat geglaubt, daß damit auf die Entscheidung des Konzils angespielt werde, durch die als Gewährsleute der Rechtgläubigkeit, was Kappadokien betrifft, Helladios von Kaisareia und Gregor von Nyssa bezeichnet wurden (Cod. Theodos. XVI, 1, 3). Wenn diese Erklärung stimmte, wäre Gregor von Nyssa der Verfasser des Briefes. Aber Honigmann hält dem entgegen, daß es hier nur um die Tatsache geht, daß Gregor von Nazianz durch das Konzil zum Bischof von Konstantinopel ernannt wurde und daß er als Bischof des „Zweiten Rom" von selbst eine Autorität und eine Aufgabe hatte, die denen des Helladios gleich waren (a. a. 0., S. 34). Der Hauptgrund f ü r eine Zuweisung des Briefes an Gregor von Nazianz liegt darin, daß der Brief die Unstimmigkeiten zwischen dem Verfasser und Helladios beschreibt. Nun ist aber von einem Streit zwischen Gregor von Nyssa und Helladios nichts bekannt, während Gregor von Nazianz zu einer bestimmten Zeit mit ihm auf gespanntem F u ß stand: Nachdem er sein Freund gewesen war (s. Briefe 120, 127, 167, 172), als Kappadokien wieder vereinigt war und Nazianz von Kaisareia abhing, schlug sich Gregor auf die Seite des Theodoros von Tyana, seines neuen Metropoliten, als Kappadokien Ende 382 erneut geteilt wurde (s. Brief 183, 5). Wenn man den Brief 249 in den Sommer 383 zu setzen hat, wie sich weiter unten zeigen wird, so befand man sich damals an einem kritischen P u n k t der Auseinandersetzung. Wenn die Briefe 219 und 220 nicht die gleiche Feindseligkeit aufweisen, so liegt das daran, daß sie später sind und daß sie nur auf die Verteidigung des Sakerdos abzielen, der dem Bischof von Kaisareia unterstand. Unter psychologischen Gesichtspunkten scheint es mir, daß die in Brief 249 erzählte Geschichte nur Gregor von Nazianz zustoßen konnte, der zu empfindsam war, um einen so groben und herrschsüchtigen Menschen wie Helladios mit gleichen Waffen zu bekämpfen. Stilistisch gesehen hat P. Devos den Anfang des Briefes mit der biblischen Anrede „Mann Gottes" am Anfang der 18. Rede Gregors (PG 35, 985 A) verglichen. E r hat festgestellt, daß ebenfalls am Anfang des Briefes der Ausdruck τά ημέτερα „unsere Angelegenheiten" erscheint, der in den Briefen Gregors geläufig ist (ζ. B. Brief 93, § 4) und oft am Anfang steht (Brief 80, 83, 85,

II. Chronologische und historische Vorbemerkungen

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164; vgl. Brief 90), während m a n in den Briefen Gregors von Nyssa den Ausdruck in diesem Sinne kein einziges Mal findet. Schließlich h a t er gezeigt, daß die Schluß Wendung ganz ähnlich der des Briefes 236 ist (a. a. O., S. 92 u. Anm.). Ich f ü g e noch einige Züge hinzu: Der abgehackte Stil der §§ 10 u n d 12 erinnert a n den der Briefe 77 (§ 3), 80 (§ 2 und 3), 231 (§ 1); der Zustand der Seele, wie er a m E n d e von § 11 beschrieben wird, läßt an die Verse 1 5 - 1 6 von Carm. I, I I , 14 (PG 37, 756) denken; der plötzliche Übergang vom Plural in den Singular (§ 7) ist häufig bei Gregor (ζ. B. Brief 6, § 1; 50, § 6 - 9 ; 73; 93, § 1); das seltene Wort υστεροβουλία in § 11 findet sich wieder in Brief 206, § 5. Aus § 16 läßt sich kein Beweis gegen die Zuteilung an Gregor von Nazianz erbringen. Hier steht nur, d a ß der Vater des Helladios einst in freundschaftlichen Beziehungen zu dem Vater des Briefschreibers stand. Wenn auch die Freundschaft zwischen den Vätern des Helladios u n d des Gregor von Nyssa leicht erklärlich ist, da beide aus Kaisareia stammten, so ist es doch keineswegs unmöglich, daß der Vater des Helladios den Vater des Gregor von Nazianz k a n n t e , wenn man auch hierüber nichts Bestimmtes weiß. Über den „seligen Petros", von dem in § 5 die Rede ist, vgl. P. Devos, S. Pierre I de S6bast6e d a n s une lettre de S. Grögoire de Nazianze, Analecta Bollandiana 79, 1961, 346-360. Der Ort Andäemon, wo sich die Ereignisse abgespielt haben, ist nicht zu lokalisieren. Selbst die F o r m des Namens ist nicht ganz sicher. Zur Datierung von Brief 249 läßt sich zunächst sagen, daß er zwischen das Konzil von Konstantinopel 381 (§ 31) u n d den Tod Gregors 390 fällt. Gronauer gesagt, befinden wir u n s in einem Zeitpunkt, da Gregor noch Bischof ist, d e n n er spricht von seinem Diakon (§ 12). Das weist auf 382/383. D a Kappadokien erneut geteilt ist (was E n d e 382 geschah) u n d gerade eine große Hitze herrscht (§§ 10 u n d 25), ist der Brief in den Sommer 383 zu setzen. Der Empfänger, Flavianos, ist ein Mann, dem Gregor mit der größten Vertraulichkeit begegnet u n d dem er den Titel τήν σην ϋεοσέβειαν gibt (§ 5). P. Devos h a t darauf hingewiesen, daß es nur noch vier Beispiele bei Gregor gibt, wo er das W o r t auf einen Bischof anwendet (Brief 64, 65, 66, 186). E s handelt sich also um jemand, den er besonders schätzt u n d den er vielleicht zu seinen vertrauten Freunden zählte (a. a. O., S. 99). Demnach k a n n es nicht F l a v i a n von Antiochien sein, der zum Nachfolger des Meletios gewählt wurde, da Gregor alles getan hatte, u m die Wahl eines Nachfolgers f ü r Meletios zu vermeiden u n d u m die Anerkennung des Paulinos als Bischof von Antiochien zu erreichen, damit das „antiochenische Schisma" beendet würde. Eine kritische Ausgabe d e s Briefes besorgte G. Pasquali (Gregorii Nysseni opera V I I I , 2, Epistulae, Berlin 1925, 2. Aufl. Leiden 1959). Pasquali benützte folgende H a n d s c h r i f t e n : Y (Marcianus gr. 79, 11. Jh.), L (Lauren-

XLIV

Einleitung

tianus 4, 14, 10. Jh.), A (Londinensis British Museum Additional 36749, 11. Jh.), C (Angelicus C 14, Kat.-Nr. 13, 11. Jh.), V (Vaticanus gr. 435, 13. Jh.), Η (Laurentianus Conventi soppressi 627, 13. Jh.), ferner ρ (editio Gregorii Nysseni parisiensis 1615), da diese Ausgabe auf einer verlorenen Handschrift beruht, die an mindestens zwei Stellen allein die richtige Lesart bewahrt hatte. Zu diesen Zeugen füge ich die Handschrift Μ (Mutinensis Estensis gr. 229, 11. Jh.) hinzu, die Pasquali nicht kannte. Ich habe Τ Μ L A C ρ kollationiert und einige ungenaue Lesungen Pasqualis berichtigt. Für V und Η habe ich seine Kollationen benutzt. Alle diese Handschriften gehören zu den Familien u und ν (vgl. mein Buch Les manuscrits des Lettres de S. Gregoire de Nazianze, S. 21, 40-42, 44-46), die allein diesen Brief bewahrt haben. Beim Vergleich von Υ Μ (Familie u) mit L Α (Familie v) erkennt man gut die Unterschiede zwischen den beiden Familien. Bei den anderen Zeugen ist die Unterscheidung jedoch nicht so eindeutig. Anders als bei den anderen Briefen verzichte ich daher darauf, im kritischen Apparat die Siglen u und ν zu verwenden.

III. Der Text der Briefe Umfang der Sammlung Der 37. Band der griechischen Patrologie von Migne (Paris 1862), der die Ausgabe der Mauriner (Bd. 2, Paris 1840) wiedergibt, enthält 244 Briefe. Ein 245. Brief ist 1840 von Forshall1 veröffentlicht worden, dann erneut 1903 von Mercati.2 Ferner sind die drei Briefe 246, 247, 248 hinzuzufügen, die unter den Nummern 169-171 in der Korrespondenz des Basileios stehen, wie sie von den Maurinern (Bd. 3, Paris 1730) herausgegeben und von Migne (PG 32, Parisiis 1857) wieder abgedruckt wurde (s. o. S. X L - X L I ) und 249, der unter dem Nummer 1 in der Korrespondenz des Gregor von Nyssa steht, wie sie von Pasquali (Berlin 1925; 2. Auflage Leiden 1959) herausgegeben wurde (s. o. S. XLI—XLIV). In der Anordnung der Briefe Gregors wichen die Mauriner von den früheren Ausgaben ab und stellten eine Folge her, die der von ihnen aufgestellten Chronologie entsprach. Diese Ordnung wird in unserer Ausgabe beibehalten, selbst wenn die oben vorgeschlagenen Datierungen nicht immer mit denen der Mauriner übereinstimmen. Die vorliegende Ausgabe übergeht die Briefe 101, 102, 202 und 243 (gewöhnlich „theologische Briefe" genannt), denn vom Gesichtspunkt der handschriftlichen Überlieferung schließen sie sich an die Reden Gregors und nicht an seine Korrespondenz an. Außerdem gilt der Brief 243 heute als unecht. 1 Catalogue of Manuscripts in the British Museum . . . New Series, Vol. I, 2, London 1840, S. 34. 2 Studi e Testi 11, Varia Sacra I, Roma 1903, S. 63-66.

I I I . Der T e x t . Die erste Veröffentlichung

XLV

Die erste Veröffentlichung der Korrespondenz Gregors Der erste Herausgeber seiner Korrespondenz war Gregor selbst. Als sein Großneffe Nikobulos ihn um Ratschläge für die Kunst des Briefeschreibens bat, gab Gregor sie ihm im Brief 51. Nikobulos bat auch um eine Sammlung der Briefe seines Großonkels. Gregor stimmte zu (Brief 52) und gab Erläuterungen zur Anordnung der Sammlung (Brief 53). Vor seine eigenen Briefe, erklärte er, habe er die seines Freundes Basileios gestellt, d. h. jene, die er von Basileios erhalten hatte. 1 Der 54. Brief bezieht sich schließlich auch auf die Veröffentlichung der Sammlung, indem er Nikobulos die richtige Deutung des „Lakonismus" gibt, womit er die im Brief 51 dargelegten Anweisungen vervollständigt. Wir haben also in den Briefen 51—54 vier „programmatische Briefe" vor uns.2 Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die an Nikobulos geschickte Sammlung zunächst die Programmbriefe umfaßte, die als Einleitung dienten, dann die Briefe des Basileios an Gregor, gefolgt von Gregors Briefen an Basileios,3 schließlich die anderen Briefe. Welchen genauen Umfang die an Nikobulos gerichtete Sammlung hatte, wissen wir nicht. Da aber Gregor im 52. Brief sagt, er habe soviele von seinen Briefen, wie er konnte zusammengefaßt, muß man schließen, daß er bestimmte Briefe ausgelassen habe. Obwohl Gregor ferner diese Ausgabe in seinen letzten Lebensjahren veranstaltete, wahrscheinlich zwischen 384 und 390 (s. oben S. X I X die Notiz zu den Briefen 51-55), ist doch anzunehmen, daß er nach dem Absenden der Sammlung an Nikobulos noch weitere Briefe geschrieben hat. Nach Gregors Tod konnten diese später geschriebenen Briefe und ebenso weitere ältere Briefe, die er nicht in die Sammlung aufgenommen hatte, entweder von Gregors Erben aufgefunden oder von ihren Empfängern bekanntgemacht und so der Sammlung, die schon umlief, hinzugefügt werden. Aber diese Zusätze hatten ohne Zweifel nicht die Einheitlichkeit der ursprünglichen Sammlung, denn es treten Schwankungen auf, die sich an folgenden Tatsachen erkennen lassen: 1. Keine Handschrift enthält sämtliche uns bekannten Briefe, so daß man auf verschiedene Handschriftenfamilien zurückgreifen muß, um die Gesamtzahl der oben angeführten Briefe zu erhalten. 2. Die sechs 1 M. Bessieres glaubte, daß Gregor auch Briefe des Basileios an andere als an ihn selbst eingefügt habe (La tradition manuscrite de la correspondence de Saint Basile, The Journal of Theological Studies 23,1922, 245). Da aber Gregor sagt, daß die Briefe ein Zeugnis für seine enge Verbundenheit mit Basileios darstellen sollen (Brief 53), so kann es sich nur um Briefe an ihn selbst und nicht an andere Empfänger handeln. 2 Die Bezeichnung stammt von G. Przychocki (Historie listöw Äw. Grzegorza ζ Nazjanzu, Kraköw 1946, S. 7). 3 Diese Briefe waren die Antwort auf die der vorherigen Gruppe. Tatsächlich «teilen alle Handschriftenfamilien die Briefe Gregors an Basileios vor die an andere Korrespondenten gerichteten Briefe.

XLVI

Einleitung

Handschriftenfamilien, die wir unterscheiden, bieten eine Zahl von Briefen, die zwischen 231 und 239 schwankt. 3. Dreizehn Briefe sind nur in einem Teil der Handschriftenfamilien überliefert, und der Brief 88 findet sich sogar nur in vier Handschriften, von denen keine eine der sechs Familien vertritt. Die Textgeschichte der Briefe zwischen der Nikobulos-Sammlung und den erhaltenen Handschriften Die Berühmtheit Gregors und die Verehrung, die ihm zu allen Zeiten dargebracht wurde, machen es wahrscheinlich, daß seine Briefe wie auch seine anderen Werke sich von Anfang an großer Beliebtheit erfreuten. Für diese Annahme sprechen folgende Anzeichen: 1. Ein Wiener Papyrus vom Ende des 5. Jahrhunderts (Papyrus Graecus Vindobonensis 29788) enthält den Text der Briefe 80 und 90. Wir haben damit einen Text, der nur etwa ein Jahrhundert nach der Veröffentlichung der ersten Sammlung geschrieben wurde. 2. Im Jahre 553, also etwa ein halbes Jahrhundert nach diesem Papyrus, wurden vier Briefe Gregors auf dem 5. Konzil von Konstantinopel öffentlich verlesen.1 3. Bestimmte Briefe Gregors wurden schon recht bald nach der Erstveröffentlichung ins Syrische übersetzt, da sich eine Spur davon bereits in einer syrischen Handschrift des 6. Jahrhunderts findet.2 Nach diesen Zeugnissen müssen wir bis ins 10. Jahrhundert hinabgehen, um die ältesten uns erhaltenen griechischen Handschriften zu finden. Diese Handschriften sind bereits in Minuskeln geschrieben. Von den älteren Unzialhandschriften hat sich nichts erhalten. Das entspricht dem Schicksal, das alle Texte des griechischen Altertums bis auf wenige Ausnahmen getroffen hat. Nach der Umschrift in Minuskeln wurden die Unzialschriften, die als Vorlage gedient hatten, als überflüssig angesehen und dem Untergang preisgegeben. Die Handschriften der Briefe Klassifizierung und Benutzung in dieser Ausgabe3 Die Handschriften der Briefe Gregors sind sehr zahlreich. Wir besitzen etwa 160.4 Ihre Bedeutung ist ganz unterschiedlich. Sie reichen von den 1 Vgl. J . T. Mansi, Sacrorum Conciliorum nova et amplissima collectio, Bd. 9, Nachdruck Parisiis et Lipsiae 1001, S. 255-258. 2 Es handelt sich um den Londinensis British Museum Additional 17144, der die Briefe 4 und 5 enthält. 3 Für weitere Einzelheiten verweise ich auf mein Buch: Lee manuscrits des Lettres de Saint Grögoire de Nazianze, in: Collection d'Etudes anciennes publikes sous le patronage de l'Association Guillaume Bud6, Paris 1957. < Vgl. meinen Artikel: Liste des manuscrits des Lettres de Saint Grigoire de Nazianze, Revue des Etudes grecques, 57, 1944, 106—124 und dazu den Nachtrag in Lee manuscrits . . ., S. 15, Anm. 1.

III. Der Text. Die Handschriften

XLVII

großen Sammlungen von mehr als 200 Briefen bis zu den Florilegien, die nur einige Briefe oder gar nur Fragmente aufweisen. Hier können wir nur diejenigen in Betracht ziehen, die wirklich Stufen der handschriftlichen Überlieferung darstellen. Ein erstes Mittel der Klassifizierung ist die Reihenfolge der Briefe. Diese Ordnung ist nicht in allen Handschriften gleich, doch bietet auch nicht jede Handschrift eine von allen anderen abweichende Anordnung. Es gibt Parallelen, die, wenn sie sich über mehr als 200 Briefe erstrecken, nicht zufällig sein können. Zwei oder mehr Handschriften, die Stück für Stück die gleiche Reihenfolge der Briefe bieten, können bis zum Erweis des Gegenteils als zu einer Familie gehörend angesehen werden. Anderseits ist das Fehlen oder Vorkommen bestimmter Briefe nur in einer Gruppe der benutzten Handschriften ein Anzeichen, das die vorhergehenden Hinweise ergänzen kann. Das eigentliche Kriterium für die Scheidung der Familien ist jedoch die Prüfung der Varianten. Die Übereinstimmung der Lesarten ist der entscheidende Beweis für die Zugehörigkeit zur gleichen Familie. Dabei bekräftigt — der Erwartung entsprechend — die Untersuchung der Varianten die mit anderen Mitteln erreichten Ergebnisse. Es gibt 6 Handschriftenfamilien, die wir mit den Siglen u, v, d, f, g, h bezeichnen. Die Familie u hat als hauptsächliche Vertreter eine Handschrift aus Venedig, den Marcianus graecus 79 (Sigle Y) und eine aus Modena, den Mutinensis Bibl. Estense gr. 229 (Sigle M). Beide stammen aus dem 11. Jahrhundert. Die Zahl der in ihnen überlieferten Briefe beläuft sich auf 237. Es fehlen die Briefe 28, 42, 57, 88, 101, 102, 171, 202, 212, 241, 243, 244. Y enthält die Sammlung der Briefe ohne Lücke (fol. l - 8 2 v ) . Μ hat die ersten 50 Briefe verloren und bringt die anderen auf den Folien 1-56. Obwohl beide den gleichen Text bieten, sind Y und Μ nicht voneinander abgeschrieben und haben genügend Unterschiede im Einzelnen, so daß man beide berücksichtigen muß. Die Familie α beginnt mit den programmatischen Briefen. Es folgen die Briefe an Basileios, darunter der Brief 245, d. h. das von Forshall und Mercati veröffentlichte Stück, ein ganz kurzes Billett, das die anderen Familien verloren haben. Die Briefe sind nach Korrespondenten geordnet. Die unechten oder als unecht betrachteten Briefe sind an das Ende verwiesen und bilden eine Art von Anhang, der den 1. Brief Gregors von Nyssa, die Briefe 236 und 66 Gregors von Nazianz und die Briefe 169, 171 und 170 des Basileios umfaßt. Die Familie ν hat als Hauptvertreter eine Handschrift aus Florenz, den Laurentianus 4, 14 vom 10. Jahrhundert (Sigle L), und eine Londoner Handschrift, den Londinensis British Museum Additional 36749 vom 11. Jahrhundert (Sigle A). Diese Sammlung umfaßt 231 Briefe. Es fehlen die Briefe 4, 5, 28, 42, 57, 66, 88, 101, 102, 114, 171, 202, 212, 241, 243, 244, 245. Beide Handschriften bieten Gregors Briefe am Anfang (L auf fol. l - 8 5 v , Α auf fol. 2-123). Beide sind verstümmelt. In L fehlen am Anfang

XLVni

Einleitung

die ersten sechs Briefe und einige Zeilen des siebenten, ferner ein Teil des Briefes 49, der Brief 50 und der Anfang des Briefes 41. In Α fehlen die ersten 41 Briefe und der größte Teil des 42., ferner die Hälfte des Briefes 77, der Brief 159 und ein Teil des Briefes 157. Der Vergleich mit anderen Handschriften der gleichen Familie gestattet die Feststellung, daß die am Anfang von L fehlenden Briefe die Briefe 2, 6, 46, 60, 1, 19 waren. Wir haben in L und Α denselben Text, den der Familie v, aber da die beiden Handschriften nicht voneinander abgeschrieben sind, werden sie beide für diese Ausgabe herangezogen. Für die in Α fehlenden, aber in L vorhandenen Briefe begnügen wir uns mit dem Z9ugnis von L, während für die in 1 und Α fehlenden Briefe ein weiterer Zeuge der Familie ν eintritt, der sich in der Biblioteca Angelica in Born befindet, der Angelicus C-14 vom 11. Jahrhundert (Sigle C). In der Anordnung der Briefe folgt die Familie ν im allgemeinen der Familie u, weicht jedoch in drei Punkten von ihr ab: die „Programmbriefe" sind zu den anderen Briefen an Nikobulos gestellt und nicht an die Spitze; unter den Briefen an Basileios fehlen die Briefe 4, 5 und 245, dafür aber ist der 71. Brief des Basileios hinzugefügt; schließlich fehlen in L und Α die Briefe 169—171 des Basileios (die Gregor zurückgegeben sind). Jedoch erlaubt die im allgemeinen übereinstimmende Anordnung der Briefe nicht, die Familie ν mit der Familie u zusammenzuziehen, denn die Prüfung des Textee zeigt, daß es sich um zwei verschiedene Familien handelt. Die beiden bedeutendsten Handschriften der Familie d befinden sich in der Bibliothöque Nationale zu Paris. Es sind der Parisinus graecus 506 aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts (Sigle P) und der Parisinus Suppl. gr. 763 vom 11. Jahrhundert (Sigle R). Die Sammlung dieser Familie zählt 235 Briefe, wovon man einen des Basileios abziehen muß. Folgende Briefe fehlen: 42, 57, 74, 88, 101, 102, 114, 184, 202, 236, 241, 243, 244, 245. Die Handschrift Ρ beginnt mit einer Sammlung der Briefe des Basileios, danach kommen Gregors Briefe (fol. 143-189); auch die Handschrift Β gibt nach den Briefen des Basileios Gregors Briefe (fol. 165v-211); aber während Ρ vollständig ist, zeigt R eine bedeutsame Lücke. Der Ausfall mehrerer Blätter hat den Verlust von 63 Briefen nach sich gezogen. Es handelt sich um eine bloß äußerliche Beschädigung, denn die Handschrift war ursprünglich vollständig, wie die fortlaufende Numerierung der Briefe und das Verzeichnis der Adressaten am Schluß des Bandes beweisen. Obwohl Ρ und R den Text der gleichen Familie d bieten und beinahe gleich alt sind, ist R nicht aus Ρ abgeschrieben. Das wird u. a. dadurch bewiesen, daß R in Brief 21 eine ganze Wortgruppe hat, die in Ρ fehlt. Für die Textgestaltung werden wir also beide Handschriften in Betracht ziehen müssen. Die Familie d beginnt mit den „Programmbriefen". Es folgen sämtliche Briefe an Basileios, (außer Brief 245, der nur in der Familie u steht). Dann kommen die an andere Empfänger gerichteten Briefe, wobei die Gruppierung nach Adressaten wie in u und ν beachtet ist, die Reihenfolge der Briefgruppen aber von der in u und ν abweicht. Schließlich setzt die Fa-

Der Text. Die Handschriften

XLIX

milie d den 208. Brief des Basileios unter jene Gregorbriefe, die an andere Empfänger gerichtet sind. Die Familie I hat als Hauptvertreter eine Handschrift der Bibliothek des Johannesklosters auf der Insel Patmos, den Patmiacus 57 vom 10. Jahrhundert (Sigle Π). Die Sammlung der Gregorbriefe steht am Anfang (fol. 1—79), und umfaßt 239 Briefe, von denen man sieben Briefe des Baeileios abziehen muß. Es fehlen die Briefe 12, 42, 50, 74, 88, 101, 102, 114, 183, 184, 185, 202, 236, 243, 244, 245. Die Sammlung der Familie I enthält an der Spitze die „Programmbriefe", es folgen die Briefe Gregors an Basileios, mit Ausnahme von dreien, von denen die Briefe 50 und 245 in der Sammlung fehlen, während der Brief 46 weiter unten eingeordnet ist. Zwischen den Briefen Gregors an Basileios sind die Briefe 41 und 43 eingestellt, die nicht an Basileios gerichtet sind, und der 71. Brief des Basileios. In dem Abschnitt der Sammlung, der die Briefe Gregors an andere Empfänger enthält, gibt es sechs Briefe an Basileios. Anders als in den Familien u, ν und d sind in der Familie I die Briefe nicht nach Empfängern angeordnet, so daß der Name desselben Empfängers in verschiedenen Stellen erscheinen kann. Die Familie g hat als Hauptvertreter zwei Handschriften vom Berg Athos, die eine aus der Bibliothek des Klosters Iwiron, den Athous της Ιεράς μονής 'Ιβήρων 355, jetzt 241, aus der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts (Sigle I), die andere aus der Bibliothek der Großen Laura, den Athous τής μεγίστης Λαύρας Γ 59, aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts (Sigle Λ), sowie eine Handschrift aus Florenz, den Laurentianus 57, 7 vom 11. Jahrhundert (Sigle F). Die Sammlung der Familie g umfaßt 234 Briefe, wovon man 5 Briefe des Basileios abziehen muß. Es fehlen die Briefe 12, 16, 28, 57, 88, 101, 102, 127, 170, 171, 184, 186, 202, 209, 236, 241, 243, 244, 245. Die Handschrift I bietet zuerst eine Sammlung der Basileios-Briefe, dann kommen die Briefe Gregors (fol. 172 v -277 v ), die jedoch mit dem 204. Brief abbrechen, da die Handschrift am Ende verstümmelt ist. Die Handschrift Λ ermöglicht es glücklicherweise, diese Lücke zu schließen. Zu Anfang verstümmelt (sie beginnt mit dem 167. Brief), ist sie dann bis zum Ende vollständig. Sie bietet Gregors Briefe auf fol. 1—35, worauf eine Sammlung der Briefe des Basileios folgt. Der Λ und I gemeinsame Teil ist mit 38 Briefen lang genug, um die gemeinsame Familie erkennen zu lassen. Die Handschrift F, die die Gregor-Briefe auf fol. 190-242 hat, ist bis auf eine ganz kleine Lücke, durch die sieben Briefe fehlen, vollständig. Für den in F fehlenden Abschnitt können wir uns auf den Text von I stützen. Die drei Handschriften I, Λ, F werden in unserer Ausgabe berücksichtigt, da sie nicht voneinander abgeschrieben sind. Aus der allen drei Handschriften gemeinsamen Partie kann man feststellen, daß F ein wenig Λ nähersteht als I. In der Familie g sind die „Programmbriefe" nicht an die Spitze gestellt. Die Briefe an Basileios sind in zwei Abteilungen geteilt und 5 Briefe des Basileios sind in die Sammlung eingefügt. Die Briefe sind nicht nach Emtpfängern angeordnet. 4

Gallay

L

Einleitung

Die Familie h wird von zwei Haupthandschriften vertreten, die beide vollständig sind. Die eine befindet sich auf dem Athos im Kloster Vatopedi, der Athoue της Ιεράς Βαχοπεδίου 114 vom Anfang des 12. Jahrhunderts (Sigle B), die andere ist in der Biblioteca Marciana in Venedig, der Marcianus graecus 80 vom 14. Jahrhundert (Sigle Ξ). Die Sammlung der Familie h umfaßt 231 Briefe, von denen man 3 Briefe des Basileios abziehen muß. E s fehlen die Briefe 12, 28, 42, 57, 62, 64, 65, 74, 88, 101, 102, 171, 183, 184, 185, 202, 236, 241, 243, 245. Die Handschrift Β bietet die Briefe auf fol. 152-255», Ξ gibt sie auf fol. 1-139. Die „Programmbriefe" stehen an der Spitze. Dann beginnen die Briefe Gregors an Basileios, die jedoch in drei Abschnitte zerfallen, jeweils unterbrochen von Briefen an andere Korrespondenten. Drei Basileios-Briefe sind mit den Briefen Gregors verbunden. Die Briefe sind nicht nach Korrespondenten angeordnet. Wenn man die Beziehungen dieser Handschriftenfamilien zueinander untersucht, so ergibt die Prüfung der Varianten im großen und ganzen die drei Gruppen u - v , d - f , g - h . Freilich sind die Leearten nicht immer so verteilt, da die einzelnen Gruppen häufig gegeneinander kollationiert worden sind. Tatsächlich finden sich in unseren Handschriften Korrekturen und Varianten, entweder auf Rasur oder über dem Text oder auch am Rande (diese oft mit dem Hinweis γράφεται). Das alles läßt auf eine lange Revisionsarbeit schließen, bei der die miteinander verglichenen Exemplare nicht notwendigerweise zur gleichen Familie, ja nicht einmal zur gleichen Gruppe von Familien gehörten. Jedoch lassen diese wechselseitigen Beeinflussungen die grundsätzliche Einteilung n—v, d—f, g—h unberührt. Wenn wir diese Bemerkungen in Rechnung stellen, können wir versuchen, ein Stemma aufzustellen, wobei wir die Anwesenheit bestimmter Briefe, die man „charakteristisch" nennen kann, in der einen Familie und ihr Fehlen in der anderen zum Leitfaden nehmen können. Wenn ζ. B. die Briefe 28 und 171 nur in den Familien d und f vorhanden sind, so gibt es etwas Gemeinsames in der Abstammung dieser Familien. Wenn das so erreichte Stemma mit den Gruppen u—v, d—f, g - h übereinstimmt, werden wir eine Vorstellung davon erhalten, wie die Textüberlieferung in großen Zügen verlaufen ist. Die Briefe, die man als „charakteristisch" bezeichnen kann, sind die folgenden 1 : Der Brief 12 findet sich nur in u, v, d » 9> 28 ,, ,, ,, „ d, ί j> jj 42 ,, ,, ,, ,, g »

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Unter die „charakteristischen" Briefe habe ich nicht die Briefe 57, 88 und 241 gerechnet. Die Briefe 57 und 241, die allein die Familie ί überliefert, sind von dieser 1

i n . Der Text. Die Handschriften

LI

Der Brief 236 findet sich nur in u, ν OAA κ » » » >R » » 11 »

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245







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Dem Text unserer Ausgabe liegen die sechs Handschriftenfamilien zugrunde, die wir oben summarisch beschrieben haben. Aus jeder Familie sind die Handschriften berücksichtigt, die die reine Überlieferung der Familie verkörpern. Es sind für die Familie u: Y und M; für die Familie v: L und A, dazu C für die Briefe, die in L und Α fehlen (Briefe i, 2, 6, 6, 19, 46, 60); für die Familie d: Ρ und Ε ; für die Familie ί: Π; für die Familie g: I, Λ und F; für die Familie h: Β und Ξ. Die Erfahrung hat mir gezeigt, daß man sich nicht systematisch auf eine Familie stützen noch grundsätzlich eine Familie oder eine Gruppe von Familien den anderen vorziehen kann. In allen Familien findet man bald hervorragende Lesarten, bald offenkundige Schnitzer, so daß für die Herstellung des Textes die Gesamtheit der Zeugen berücksichtigt werden muß. Außer den 13 oben bezeichneten Handschriften berücksichtigen wir den Papyrus graecus Vindobonensis 29788 (Sigle W). Er stammt vom Ende des 5. Jahrhunderts und enthält die Briefe 80 und 90. Er gibt für den Text der beiden Briefe und für den Namen ihrer Empfänger wertvolle Bestätigungen. Anderseits hat er Fehler, von denen die Handschriften frei sind. Das ist verständlich, denn dieser Papyrus ist, wie es oft vorkommt, aus der Sammlung der Basileios-Briefe entnommen worden. (Ich betrachte den Brief 57 als tatsächlich von Gregor geschrieben, während mir der Brief 241 von Basileios zu stammen scheint, s. meine Untersuchung Lee manuscrits des Lettres de S. Gr^goire de Nazianze, S. 126 und 131.) Der Brief 88 findet sich in keiner unserer sechs Handschriftenfamilien. Er steht, wie weiter unten noch zu zeigen iet, nur in einigen Sammelhandschriften, die keinen der Überlieferungszweige vertreten.



LH

Einleitung

ein für den Verkauf hergestelltes Exemplar, kein von Gelehrten geschriebenes und korrigiertes Buch. Die Briefe mit den Nummern 169, 170 und 171 in der Ausgabe der Basileios-Briefe der Mauriner (wiederabgedruckt bei Migne PG 32) sind, wie oben S. X L I gesagt, an Gregor zurückzugeben. In der handschriftlichen Überlieferung ist die Stellung dieser Briefe unklar. Die Familie u verweist sie in einen Anhang als Stücke zweifelhafter Echtheit. Die Familie ν übergeht sie. Die Familie d stellt sie hinter die Briefe Gregors an Basileios. Die Familie g gibt sie als geschlossene Gruppe, aber ohne Verbindung zu den Briefen an Basileios, die Familie I bringt sie an zwei und die Familie h an drei Stellen. In den Handschriften der Basileios-Briefe sind sie wenig bezeugt, fast nur im „Zweig B " , der von geringerem Wert ist als der „Zweig A". Bessieres glaubt, daß sie zuerst in einer Briefsammlung Gregors gestanden hätten und daß man sie erst ziemlich spät herausgenommen habe, um sie der Reihe „anepigrapher" Briefe des Basileios einzufügen.1 Es sind Gründe des Inhalts und des Stils, wie sie Cavallin dargelegt hat (s. oben S. XLI), die die Zuteilung dieser Briefe an Gregor rechtfertigen. Der Brief 88 bietet ein besonderes Problem. Er fehlt in unseren 6 Handschriftenfamilien und findet sich nur in drei Sammelhandschriften, dem Parisinus graecus 902 vom 14. Jahrhundert, dem Vaticanus Chisianus graecus 12 vom 14. Jahrhundert und dem Vaticanus graecus 869 vom 15. Jahrhundert. Dieser Brief bezieht sich auf ein bekanntes Ereignis aus Gregors Leben. Im Jahre 381 zog er sich, nachdem er sein Bischofsamt in Konstantinopel niedergelegt hatte, in seine Heimat zurück. Der Brief 88 ist ein Glückwunschschreiben an seinen Nachfolger Nektarios. Aber dieser Brief findet sich auch im Vaticanus graecus 676 vom 11. Jahrhundert in der Sammlung der Briefe des Johannes Mauropus, Metropoliten von Euchaita in Kleinasien.2 Er trägt dort keine Überschrift. Sollte er von ihm stammen ? Der Inhalt paßt ganz zu dem, was man aus dem Leben Gregors weiß. Der Brief 91 zeigt, daß er zu dieser Znt im Briefwechsel mit Nektarios stand. Anderseits ist es für den Mönch Johannes Mauropus keine Schande, wenn er, von Konstantin Monomachos zum Professor der Philosophie in Konstantinopel ernannt, kurz nachher Metropolit von Euchaita wird, während Gregor, als er Konstantinopel nach seinem Rücktritt verließ, wohl sagen konnte, diese Stadt habe ihn „ausgestoßsn und verworfen wie einen Kehricht, einen bloßen Schaum, eine Meereswoge". Wollte man Johannes von Eachaita als Schreiber vermuten, so müßte noch erklärt werden, wie sich die Adresse des Nektarios eingeschlichen hat, die die drei anderen Handschriften haben. Man könnte vermuten, daß der Brief 88 in einer Handschriftenfamilie stand, deren alte Vertreter verloren sind und von der die drei späten Handschriften eine Spur bewahrt haben. Johannes 1 L a Tradition manuscrite de la Correspondence de S. Basile, Journal of Theological Studies 23, 1922, 342. 2 F . Lefherz S. 65. In der Aamerkung zu dieser Stelle lies: Vatic, gr. 676 (statt 7 7 6 ) .

H I . Der T e x t . Die Ausgaben

LIII

von Euchaita, ein Bewunderer Gregors, hätte dann diesen wenig bekannten Brief entdeckt, ihn abgeschrieben, und er hätte sich dann in seine Korrespondenz eingefügt. So bleibt schließlich doch noch ein Zweifel an der Echtheit des Briefes, obgleich er durchaus seinen Platz in Gregors Briefwechsel hat. Der Text dieses Briefes ist nach den vier angegebenen Handschriften hergestellt. Die Ausgaben der Briefe Gregors Im Jahre 1528 erschienen 57 Briefe Gregors, begleitet von Briefen des Basileios.1 Diese Ausgabe beruht auf einer Oxforder Handschrift, dem Oxoniensis Corpus Christi College 284 aus dem 14. Jahrhundert, oder auf einer sehr nahe verwandten Handschrift. 2 Es handelt sich um ein Florilegium von miteinander vermischten Briefen des Basileios und Gregor; der Text zeigt den Einfluß der Familien u und v. Im Jahre 1532 wiederholte eine in Basel erschienene Basileios-Ausgabe3 die 57 Gregor-Briefe und fügte 23 Briefe hinzu, die am Ende der oben genannten Oxforder Handschrift standen. 1550 ließ der Drucker I. Herwagen aus Basel eine Ausgabe Gregors von Nazianz erscheinen, in der die 80 damals bekannten Briefe erschienen, hier zum ersten Male von denen des Basileios getrennt.4 Diese 80 Briefe wurden von J . de Billy ins Lateinische übersetzt und mit der lateinischen Übersetzung der Werke Gregors verbunden, die er 1569 ohne den griechischen Text herausgab.5 J . de Billy gab diese Briefe in einer von den älteren Ausgaben abweichenden Reihenfolge an, und diese Anordnung blieb bis zur Ausgabe der Mauriner die übliche. Im Jahre 1583 brachte J . de Billy eine neue Ausgabe seiner lateinischen Übersetzung der Werke Gregors (ohne den griechischen Text) heraus.6 Hier fügte er zu den 80 bekannten Briefen 127 neue (in lateinischer Übersetzung) hinzu. Diese Gruppe von 127 Briefen gibt eine späte Auswahl wieder, die von der Familie u vorgenommen wurde und in 5 Handschriften des 16. Jahrhunderts erhalten ist. Als Quelle für diese Briefe diente ihm sehr wahrscheinlich eine Handschrift, die sich heute in der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin befindet, der Berolinensis Phillippicus 1470 (Katalog-Nr. 66). 1 Basüii Magni et Gregorii Nazanzeni (sie) Theologorum epistolae graecae . . ., Haganoae, M D X X V I I I . 2 S. G. Przychocki, De Gregorii Nazianzeni epistularum codicibus Britannicis, Cracoviae 1912, S. 13, und Historia Listöw 6w. Grzegorza ζ Nazjanzu, S. 29—30. 3 E n , amice lector, thesaurum damus inaestimabilem, D. Basilium vere magnum sua lingua disertissime loquentem . . ., Basileae M D X X X I I . 4 Γρηγορίον τον Ναζιανζηνοΰ τον Θεολόγου άπαντα τά μέχρι νυν . . . ευρισκόμενα . . . Έν Βασιλείς . . . 1950. 6 D. Gregorii Nazianzeni . . . opera omnia . . . nova translatione donata, Parisiis MDLXIX. β D. Gregorii Nazianzeni . . . opera omnia . . Parisiis M D L X X X I I I .

LIV

Einleitung

Nach dem Tode J . de Billys (1583) veröffentlichte F6d6ric Morel 1609 eine neue Auegabe seiner lateinischen Übersetzung, der er jetzt auch den griechischen Text zufügte. 1 Zu den schon bekannten Briefen fügte F0d0ric Morel noch 25 weitere hinzu. Er nahm sie vor allem aus einer seiner eigenen Handschriften, dem jetzigen Parisinus graecus 2998 aus dem 14. Jahrhundert, 2 der ein Abkömmling unserer Handschrift Β ist und folglich zur Familie d gehört. Er benützte ferner einen zweiten Zeugen dieser Familie, entweder unsere Handschrift Ρ oder den Parisinus graecus 2022 aus dem 14. Jahrhundert. Nur einige Monate später veröffentlichte Richard Montagu unter anderen Schriften 10 neue Briefe Gregors. 3 Sie entstammten dem Bodleianus Miscellaneus 38 vom Jahre 1547, der sich der Familie ν anschließt. F6d6ric Morel fügte die lateinische Übersetzung dieser 10 Briefe dem Nachdruck der lateinischen Übersetzung der Werke Gregors hinzu, die er ohne den griechischen Text 1612 veröffentlichte. 4 Schließlich druckte er 1630 eine griechisch-lateinische Ausgabe der Werke Gregors, in der sämtliche Briefe enthalten sind. 5 Ende des 17. Jahrhunderts unternahmen die Mauriner eine neue Ausgabe der gesamten Werke Gregors. Drei Mönche, Dom du Frische, Dom Louvard und Dom Maran arbeiteten daran, starben aber vor dem Abschluß des Unternehmens. Dom C16mencet vollendete die Ausgabe, die zwei Foliobände füllen sollte. 1778 ließ Dom Clemencet den ersten Band erscheinen, der die Reden enthielt. 6 Er starb jedoch im gleichen Jahr und hinterließ den zweiten Band vollendet, aber ungedruckt. Die französische Revolution von 1789 zerstreute die Mauriner, und das Manuskript des zweiten Bandes verschwand. Erst viele Jahre später fand es ein Priester der Μϊβέπcorde, der Abb£ Caillau, bei den Erben des M. de Verneuil, Geistlichen von Saint-Denis, wieder und ließ 1840 diesen zweiten Band erscheinen, der die Briefe und Gedichte enthielt. 7 Die beiden ungeheuren Folio-Bände der Mauriner-Ausgabe wurden von Migne in vier Bänden nachgedruckt, den Bänden 35-38 seiner Patrologia graeca; die Briefe befinden sich im Band 37. Es blieb nur noch wenig zu tun, um die Zahl der Briefe Gregors zu vervollständigen. Die Mauriner nahmen in die Korre1

S. Gregorii Nazianzeni opera orrulia nunc primum graece et latine, Lutetiae Parisiorum MDCIX. 2 Auf fol. 289 T dieser Handschrift steht die Besitznotiz: ΕΙμί τον Φεδ(ερίκου) Μορέλλου καΐ των φύλων (sic) αύτοΰ. 3 S. Gregorii Nazianzeni in Iulianum Invectivae . . . cum . . . ejusdem Authoris nonnullie aliis . . . Etonae 1610. * Sanoti Gregorii Nazianzeni . . . opera, Lutetiae Parisiorum . . . MDCXII. 5 Sancti Patris nostri Gregorii Nazianzeni Theologi opera . . ., Parisiis . . . MDCXXX. 6 Sancti Patris nostri Gregorii Theologi . . . opera quae exstant omnia . . . tomus primus, Parisiis . . . MDCCLXXVHI. 7 Sancti Patris nostri Gregorii Theologi . . . opera quae exstant omnia . . . tomus secundus, Parisiis . . . MDCCCXL.

III. Der Text. Die Ausgaben

LV

spondenz Gregors die Briefe 42 und 57 auf, die vorher unter dem Briefwechsel des Basileios eingeordnet waren1 und die Briefe 101, 102, 202 und 243, die vorher unter den Reden Gregors standen.2 Sie fügten auch zwei neue Briefe hinzu, die Briefe 88 und 244. Der Brief 88, von dem schon oben (S. LH) wegen seiner besonderen Stellung in der handschriftlichen Überlieferung die Rede war, wurde von J.-B. Cotelier im Parisinus graecus 902 (14. Jahrhundert) entdeckt und 1672 veröffentlicht.3 Der Brief 244, der allein in den Handschriften der Familie h überliefert ist, wurde 1754 von A. Bongiovanni nach dem Marcianus graecus 81, d. h. unserer Handschrift Ξ, veröffentlicht.4 A. Galland druckte ihn 1770 wieder ab5, und seiner Rezension folgen die Mauriner. Anderseits nahmen sie Gregor drei Briefe, die sie in die Korrespondenz des Basileios unter den Nummern 169-171 einstellten und die wir Gregor zurückgeben.0 Die Mauriner brachten die Briefe Gregors in eine chronologische Reihenfolge, die bis auf einige Fälle befriedigend ist. Diese Anordnung wird daher auch in der vorliegenden Ausgabe beibehalten. Bei der Herstellung des Textes arbeiteten die Mauriner weniger glücklich. Ihre Methode bestand darin, von dem von ihren Vorgängern gedruckten Text auszugehen, um ihn wortwörtlich abzudrucken, soweit er ihnen annehmbar erschien, und sich nur dann an die Handschriften zu wenden, wenn sie den Text für fehlerhaft hielten. Nun stützte sich aber der Text der älteren Ausgaben im Ganzen auf drei späte Zeugen, die nur die Familien u und ν vertreten. Außerdem waren diese Handschriften nicht miteinander verglichen worden, sondern sie hatten jeweils nur einzelne Teile geliefert, so daß jeder Abschnitt des Textes nur auf einer einzigen späten Handschrift beruhte. Die 25 von F&teric Morel hinzugefügten Briefe gaben einen von der Familie d herkommenden Text, aber ohne Kollation mit anderen Handschriften. Um die Stellen zu verbessern, die sie für fehlerhaft hielten, verfügten die Mauriner über die Handschriften der königlichen Bibliothek in Paris, von denen sie eine Aufstellung gaben. Leider enthalten zwei von ihnen überhaupt keinen Brief Gregors und 19 weitere geben nur eine sehr kleine Zahl. Die umfangreicheren sind spät und gehören bis auf drei den Familien u und ν an, d. h. sie können nichts wirklich Neues beitragen. Die drei Handschriften, die eine Ausnahme machen, gehören zur Familie d, 1 Dor Brief 42 stammt sicher von Gregor (s. die Anmerkung zur Überschrift dieses Briefes im kritischen Apparat). Der Brief 67 muß ihm auch ebenfalle zurückgegeben werden (s. die Bemerkungen zu diesem Brief oben S. XIX). 2 Von dem Brief 243, der als unecht erkannt wurde, gaben die Mauriner nur den Titel und die ersten Worte und verwiesen im übrigen auf die Werke des Gregor von Nyssa, unter die er gehörte. 3 Patres Apostolici a J. B. Cotelerio editi et notis variorum illuetrati I, Antverpiae 1672, S. 37. * Memorie per servire all'Istoria letteraria d'Italia, Venetiis 1754, Teil III, S. 55. 6 Bibliotheca veterum Patrum . . . VI, Venetiis 1770. 8 S. oben S. X L - X L I .

LVI

Einleitung

und unter ihnen ist eine wichtige Handschrift, unsere Handschrift P. Da aber die Mauriner keine vollständigen und systematischen Kollationen vornahmen, haben sie aus Ρ und den anderen Handschriften der Familie d nicht den Nutzen gezogen, den sie hätten ziehen können. Der Kardinal Dominico Passionei hatte an Dom Louvard Varianten geschickt, die er in Handschriften seiner Privatbibliothek und der Biblioteca Vaticana gefunden hatte. Einige dieser Varianten betrafen die Korrespondenz Gregors. Leider enthält jedoch die vatikanische Bibliothek keine für die Gregorbriefe wirklich bedeutsame Handschrift, und wenn der Kardinal Passionei auch eine Handschrift von Wert besaß, unsere Handschrift C, so müssen wir leider feststellen, daß sie zur Familie ν gehört, die schon von den Vorgängern der Mauriner ausgiebig benutzt worden war. So konnten die Mauriner zum Text nur Verbesserungen von Einzelheiten beisteuern. Im Ganzen genommen bleibt ihre Ausgabe den vorangegangenen ähnlich. Sie haben nur etwa ein Drittel der handschriftlichen Überlieferung zur Verfügung, und dieses Drittel haben sie fast ausschließlich in späten Zeugen vorgefunden. Die Handschriften, auf denen die vorliegende Ausgabe beruht, haben sie außer P, der Haupthandschrift der Familie d, und C, einem guten Vertreter der Familie v, nicht gekannt, aber weder Ρ noch C wurden von ihnen wirklich benutzt.

Abgekürzt zitierte Literatur

Anthol. Palat. C16mencet

Anthologie Palatine, livre V I I I , p a r P . W a l t z , Paris 1944. C. Clemencet, V i t a Sancti Gregorii Theologi epiecopi Constantinopolitani, in der Ausgabe der Mauriner, Paris 1778, abgedruckt P G 35, 147-242. Theodosiani libri X V I , ed. P . Krueger, Th. Mommsen, P . M. Cod. Theodos. Meyer, Berlin 1905. CSEL Corpus s c r i p t o r u m eccleeiaeticorum L a t i n o r u m Gallay P . Gallay, L a vie de Saint Gregoire de Nazianze, these de lettree, L y o n 1943. Gallay, Manuscrits P . Gallay, Les Manuscrits des L e t t r e s de Saint Gregoire de Nazianze, P a r i s 1967. Gerstinger H . Gerstinger, P a m p r e p i o s von Panopolia ... u n d zwei Briefe des Gregor v o n Nazianz. Sitzungsberichte der Wiener Akademie, 1928, Nr. 208, 3, S. 87-91. GCS Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten J a h r hunderte. M.-M. Hauser-Meury, Prosopographie zu den Schriften Gregors Hauser-Meury von Nazianz, B o n n 1960 (Theophaneia 13). Hieronymus, De viris inlustribus, ed. G. Herding, Leipzig 1924; Hieronymus Epistulae, ed. J . Hilberg, Wien-Leipzig 1910 (CSEL 6 4 - 6 5 ) . E . H o n i g m a n n , Trois Mömoires p o s t h u m e s d'Histoire et de Honigmann Geographie de l'Orient chr^tien I : Le Concile de Constantinople de 394 et les a u t e u r s d u „ S y n t a g m a des X I V t i t r e s " , Bruxelles 1961, 2 8 - 3 2 . Lefherz F r . Lefherz, Studien zu Gregor von Nazianz, Bonn 1958. Lietzmann H . L i e t z m a n n , Apollinaris von Laodicea u n d seine Schule I . T e x t e u n d Untersuchungen, Tübingen 1904. F r . Loofs, Gregorius von Nazianz, in der Realencyclopädie f ü r Loofs protestantische Theologie u n d Kirche 7, Leipzig 1899, 138—146. Sancti P a t r i s nostri Gregorii Theologi . . . opera quae e x s t a n t Mauriner omnia, 2 B ä n d e , Paris 1778-1840, a b g e d r u c k t P G 3 5 - 3 8 . Patrologia graeca, ed. J . - P . Migne. PG W . M. R a m s a y , The Historical Geography of Asia Minor, Ramsay London 1890. G. R a u s c h e n , J a h r b ü c h e r der christlichen Kirche u n t e r dem Rauschen Kaiser Theodosius dem Großen, F r e i b u r g i. B. 1897. P a u l y s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Realencyclopädie Neue B e a r b e i t u n g von G. Wissowa (— W . Kroll — K . Mittelhaus - K . Ziegler), S t u t t g a r t 1893£f. Seeck O. Seeck, Die Briefe des Libanius zeitlich geordnet, Leipzig 1906 (TU 30, 1 - 2 ) .

LViii Socrates Sozomenus Theodoret Tillemont

TU Ullmann

Abgekürzt zitierte L i t e r a t u r Socratis Scholaetici historia eccleeiastica, ed. R . Huseey, Oxford 1863, N e u d r u c k v o n W . Bright, Oxford 1878. Sozomenus, Kirchengeechichte, herausg. v. J . Bidez u. G. C . H a n sen, Berlin I960 (GCS 50). Theodoret, Kirchengeechichte, herausg. v. L. P a r m e n t i e r , 2. Aufl. b e a r b . v . F . Scheidweiler, Berlin 1954 (GCS 44 (19)). S. Le N a i n de Tillemont, M6moiree p o u r servir & l'histoire eccltoiastique des six premiers eieclee, B a n d 9, 2. Aufl. P a r i s 1714. T e x t e u n d U n t e r s u c h u n g e n zur Geschichte der altchristlichen Literatur. C. Ulimann, Gregorius von Nazianz der Theologe. E i n Beitrag zur Kirchen- u n d Dogmengeschichte des 4. J a h r h u n d e r t s , 2. Aufl. G o t h a 1867.

GREGOR VON NAZIA.NZ BRIEFE

Handschriften, Ausgaben und Abkürzungen

Familie α Y Marcianus graecus 79, 11. J a h r h . Μ Mutinensis Bibl. Estense gr. 220, 11. J a h r h . Familie τ L L a u r e n t i a n u s 4, 14, 10. J a h r h . A Londinensis British Museum Additional 36749, 11. J a h r h . W o L u n d Α fehlen (Briefe 1, 2, 5, 6, 19, 46, 60) wird a n g e f ü h r t : C Angelicus C 14, 11. J a h r h . Familie d Ρ P a r i s i n u s graecus 506, 10. J a h r h . R Parisinus Suppl. gr. 763, 11. J a h r h . Familie 1 Π P a t m i a c u s 57, 10. J a h r h . Familie g I A t h o u s I v i r o n 355 (nunc 241), 10. J a h r h . Λ A t h o u s L a v r a Γ 59, 10. J a h r h . F L a u r e n t i a n u s 57, 7, 11. J a h r h . Familie h Β A t h o u s V a t o p e d i 114, 12. J a h r h . Ξ Marcianus graecus 81, 14. J a h r h . Weitere H a n d s c h r i f t e n , die gelegentlich a n g e f ü h r t werden, werden m i t Bezeichnung zitiert. Bill.

voller

J . de Billy (Billius), S. P . N. Gregorii Nazianzeni Theologi opera, heraueg. v. F . Morel, 2 B ä n d e , P a r i s 1630. (Die Briefe stehen im 1. Band). M a u r . Mauriner-Ausgabe, S. P . N . Gregorii Theologi . . . opera quae e x s t a n t omnia, herausg. v. C. Clömencet, B a n d 1, Paris 1778, B a n d 2, Paris 1840. (Die Briefe s t e h e n i m 2. B a n d ) . Mign. P G 3 5 - 3 8 , P a r i s 1857ff. (Die Briefe stehen in B a n d 37, Paris 1862). cod. codex, H a n d s c h r i f t codd. codices, H a n d s c h r i f t e n cett. ceteri codices, übrige H a n d s c h r i f t e n edd. editoree, Ausgaben marg. in margine, a m R a n d e s. v. s u p r a vereum, ü b e r der Zeile om. omisit, omiserunt, läßt (lassen) a u s add. a d d i d i t , a d d i d e r u n t , f ü g t (fügen) hinzu γρ. γράφεται, Bezeichnung v o n V a r i a n t e n in H a n d s c h r i f t e n A1 ursprüngliche Lesart 2 A Ä n d e r i m g des Schreibers oder des gleichzeitigen K o r r e k t o r s A J m . r. ( m a n u recenti) Ä n d e r u n g eines späteren K o r r e k t o r s

Έψευσάμην, ομολογώ, τήν ύπόσχεσιν, σννέσεσϋαί σοι και συμφιλοσοφήσειν 1 κα&ομολογήσας εκ των 'Α&ηνών ετι και της έκεϊσε φιλίας καΐ σνμφνίας- ού γαρ εχω τι τούτων ειπείν οίκειότερον. Έψενσάμην δέ ουκ εκών, αλλά νόμου νόμον 2 νικήσαντος, τον ϋεραπενειν κελεύοντος τους γεννήτορας τον της εταιρείας και συνη&είας. Ου μην παντάπασι ψεύσομαι, άν τοντο αυτός καταδέξη • τά μεν γαρ 3 ημείς σοι σννεσόμεϋα, τά δέ αυτός ήμιν ϋ·έλησον, Ιν' ή τά πάντα κοινά και τό της φιλίας όμότιμον. Οντω γαρ υπάρξει και τό τούτους μή λνπεϊν και τό σοϋ τυγχάνειν.

II Τω αύτω Ού φέρω την Τιβερινήν εγκαλούμενος και τους ενταν&α πηλούς και χειμώνας, 1 ώ λίαν άπηλε σύ και άκρόβαμον καΐ τάς πλάκας καταχροαίνων, ή ύπόπτερε συ και μετάρσιε και τω Άβάριδος όϊστώ συμφερόμενε, Ινα και Καππαδόκης ών φεύγης τά Καππαδοκίας. "Η άδικου μεν δτι ΰμεΐς μεν ωχριάτε και στενόν άναπνείτε 2 και μετρεϊσ&ε τον ήλιον ήμεϊς δέ λιπώμεν και κορενννμεϋα και ου περιγεγράμμεϋα; 'Αλλ' ού ταϋτα ύμίν έστι. Τρνφάτε δέ και πλουτείτε και αγοράζετε· τοϋτο 3 ούκ επαινώ. Ή τοίνυν παϋσαι τους πηλούς όνειδίζων ήμϊν (ούτε γαρ συ την πόλιν 1 Codices: u = Υ, ν = C. d = P R , f = 77, g = I, h = Β Ξ 10 Codices: u = Υ, ν = C, d = P R , f = 77, g = I , h = B S 2 Titulus: Βασιλείφ scripsi] Τω αύτω codd. (id est Γρηγόριος Βασίλειοι uvg, Βασιλείφ έταίρφ d, Βασιλείφ fh) β χελεύοντος u v d f h (cf. epist. 239)] χελεύσαντος g έταιρείας ν] ίταιρίας cett. 11 Titulus: Τω αύτω vdfg (id est Γρηγόριος Βασιλείφ vfg, Βασιλείφ έταίρφ d)J Βασιλείφ uh 12 Τιβερινήν d Β 2 marg. S ] Τιβερηνήν uf Τιβερνήν ν Τιβέρνην Β 1 Τιβερνενήν g έγχαλούμενος u v d Π2 γρ. gh] όνειδιζόμενος 77ι 18 ά :ρόβαμσν scripsi] άκροβάμον udf άχροβάμων vgh σύ om. uvgh 14 συμφερόμενε udfgh] συμπεριφερόμενε ν 2 χαί (ante Καππαδόχης) om. u v d f g φεύγβς Υ (a. v.) h] τύγης Υ 1 vdfg 18 οΰτε γαρ σύ τήν πόλιν ug] οΰτε γαρ την πόλιν σύ d h ουδέ γάρ τήν : Mtv σύ f οΰτε σύ τήν πόλιν ν

4

Gregor von Nazianz

έόημιουργησας, offτε τόν χειμώνα ήμεϊς)' ή και ήμεϊς σοι τιροσοίσομεν άντί των πηλών τούς καπήλους και δσα αί πόλεις μοχ&ηρά φέρονσιν.

III Εναγρίω "Ησ&ην έπαινούμενος. Τό γαρ τον ν ιόν ημών Εύάγριον ευδόκιμε ΐν, ημάς 1 εστίν ευδοκιμεϊν· τέκνων γαρ αρετή δόξα πατέρων. Ήμεις δέ, εις λόγους μεν, 2 ουδέν ή μικρόν Ισως σννισμεν ήμϊν αύτοϊς ώφελήσασι τόν σον νίόν, ουδέ γαρ μέγα ήμϊν τό των λόγων h> δέ αντί πάντων αντω και μέγιστον συνεισηνέγκαμεν, ουκ άρνήσομαι, τόν τον θεοΰ φόβον και τό πεϊσαι των παρόντων καταφρονεϊν. Έκείνω 3 μέν οΰν τά κάλλιστα σννηυξάμεϋά τε και συνευχόμε&α, Ϊν' ας έλαβε παρ' ημών αρχάς τελέως καρποφορήση καί τινα της σπονδής καρπόν ένεγκώμε&α. Τη δέ Ι ση τιμιότητι πάσα χάρις, δτι και μεμνήσ&αι ημών άξιοϊς και τοις ύπομνήμασι τιμαν της φιλίας· άπερ ου μικρά δντα μειζόνως υπεδεξάμεϋα.

IV Βασιλείω Συ μέν σκώπτε και διάσυρε τά ημέτερα, είτε παίζων, εϊτε σπουδάζων, ουδέν 1 τοϋτο πράγμα· μειδία μόνον και της παιδεύσεως έμφοροϋ και της φιλίας ημών άπόλανε· πάντα χρηστά ήμϊν τά παρά σον, όποϊά ποτ'ävfj καΐδπωςάν έχη. Kai 2 γάρ μοι και τά ένταϋ&α σκώπτειν δοκεϊς ουκ Ινα σκώψης, αλλ' Ινα προς έαντόν έλκυσης, εϊ τί γε εγώ σον συνίημι, ώσπερ οί τά ρεύματα φράσσοντες, ϊν' άλλαχοϋ μεϋελκνσωσι. Τοιαντα ήμϊν άεΐ τά σά. 'Εγώ δέ σου τόν Πόντον &ανμάσομαι ä

8 Codices: u = Υ Μ , ν = L A , d = P R , f = Π, g = I F , h = ΒΞ 14 Codices: u = Y , ν = L (inter epistulas Basilii), d = P R , f = Π, g = I F , h

ΒΞ

1 δεδημιονργηκας h τους χειμώνας h 7 μικρόν ήμϊν σννισμεν ίσως αντοϊς R 8 τό των λόγων u L A k l f g h ] τόν Α 2 (β. ν . ) 9 τόν τον θεοΰ φόβον u v d f h ] τον θεον τόν φόβον g 11 καρπόν u 2 marg. γρ. d f g ] μισύόν u1 vh 18 νπεόεξάμε&α uvdf I B ] άπεδεξάμε&α ΈΞ 16 Titulus: Βασιλείψ u] Γρηγόρης Βασιλείω fg, Γρηγόριος Βασιλείω πρός ταϋτα ν, Τω αύτω dh (id est Βασιλείω έταίρω d, Βασιλείω h). 1β καί ante σπονδάζων add. u 17 πράγμα τοϋτο u 18 ήμϊν om. u δή post ήμϊν add. I

Πέτρος, και παντι όιαφνγόντι κίνδυνον πλείων οίκείωσις προς τον περισώ-

14 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P R , f = Π, g = I F , h = B S 11 Βεσελεήλ Exod. X X X I , 2 - 3 ; X X X V , 30-31 18 Κάμνονσα .. . Haec verba non inveniuntur in epistulis canonicis Petri; eed I in margine echolion praebet έν τη φαινομένγι Πέτρου διδασκαλία κείται 1 ό θεοφιλέστατος έπίσκοπος ήμών Ενσέβιος gh] ο όεοφ. ήμ. έπ. Eva. ud ό Φεοφ. ήμ. Εύσ. C δ &εοφ. ήμ. Εύα. in. ΐ If οΰτω γάρ περί αύτον λοιπόν δεϊ και φρονεϊν f l ] οΰτω γαρ δεϊ περί αύτον λοιπόν και φρονεϊν u οΰτω γάρ δει περί αύτον και φρονεϊν C οΰτω γάρ περί αύτον λοιπόν δεϊ φρονεϊν P F οΰτω γάρ περί αύτον δει φρονεϊν R οΰτω γάρ λοιπόν περί αύτον δεϊ xal φρονεϊν h 2 πρός] γάρ C 4 γράμμα u v d f l ] γράμματα Fh και κλήσεως om. Ξ 6 πολλοί uvh] ol πολλοί dfg είδόταιν σαφώς C β έπιστείλαντες] άποστείλαντες C ή ίπιστείλαντες . . . παρόντες om. I μάλλον δέ προεπιστείλαντες om. Β 7 τφ ugh] τό vdf 12 δοκεϊ uvdfg] δοκεϊς h 18 παρεϊναι και αύτόν έμέ συνδιάξοντα dF 1 (F 2 β. ν. ταΰτα)] παρεϊναι καΐ αύτόν έμέ σννδιδάξοντα f l 2 και αύτόν έμέ παρεϊναι συνδιάξοντα Y'C (Υ marg. σννδιδάξοντα) παρεϊναι και διδάξοντα ταΰτα Β παρεϊναι καΐ διδάξαντα Ξ και σννοδενσοντα udfgB] -σαντα C om. Ξ φενξόμεϋα ufgh (cf. epiet. 90,4; 79,12)] -ξούμε&α d -ξώμε&α C 15 Titulua: Καισαρίφ uvh Καισαρίψ άδελφω df ΚαισαρΙφ Γρηγόριος g 16 Ιγωγε df] έγώ uvgh 17 γε udfgS] δέ ν τε Β 18 έγγίζει θεώ dfg] εγγύς έστι θεοΰ uvh 19 διαφνγόντι uvdf] διαφενγοντι gh πλείων uvgh] πλεϊον df πρός] περί Ξ 191 περισώσαντα Α 2 (β. v.) dfgh] περισωθέντα uLA 1

Briefe X I X - X X I

21

σαντα. Μή ούν, δτι μετεσχήκαμεν τον κακόν, δυσχεράνω μεν· άλλ" δτι διαπεφενγαμεν, ευχαριστήσω μεν. Μηδέ άλλοι φανώμεν τω θεώ παρά τον καιρόν των κινδύνων, και άλλοι μετά τους κινδύνους· αλλά βονλη&ώμεν εϊτε ενδημούντες, εϊτε έκδημοϋντες, εϊτε ιδιωτεύοντες, εϊτε τά κοινά πράττοντες (δει γαρ οϋτω λέγειν και μη λιπεϊν), τω σώσαντι καταχολον&εϊν και γίνεσϋαι της εκείνου μοίρας, μικρά των μικρών και χαμαί έρχομένων φροντίσαντες. Και δώμέν τι διήγημα τοϊς είς ύστερον, μέγα μεν εις δόξαν ήμίν, μέγα δέ εις ώφέλειαν ψυχής, το δέ αντό και παίδευμα τοις πολλοίς χρησιμώτατον, δτι κρείττον ασφαλείας κίνδυνος, και συμφορά ευημερίας αίρετωτέρα' εϊ γε προ μεν τών φόβων ήμεν τον κόσμου, μετά δε τους φόβους τον θεον γεγενήμεϋα. Ίσως σοι φορτικοί δοκονμεν πολλάκις σοι περί τών αυτών έπιστέλλοντες, και ον παραίνεσιν, αλλ' επίδειξιν νομίζεις τους λόγους. Δ ιό τούτων μεν άλις~ ημάς δε ισ&ι πρα&υμουμένους και εύχομένονς μάλιστα μεν γενέσ&αι μέχρι σον, συνησϋησομένονς τη σωτηρία σον και περί τοντων τελεώτερον διαλεξομένουςεί δ' ονν, άλλ' ένταν&ά σε δεξομένονς ώς τάχιστα, σννεορτάσαι τά χαριστήρια.

3 4

5

6 7 8

XXI Σώφρον ίω Ό χρυσός άλλοτε μεν άλλως μεταποιείται και σχηματίζεται, είς πολλούς ι κόσμους τύπον μένος και προς πολλά υπό της τέχνης αγόμενος· μένει δέ δπερ εστί, χρυσός, και ονχ ή ϋλη μεταβολήν, άλλά το σχήμα λαμβάνει. Οντω και τήν σήν 2 καλοκάγαϋίαν ηγούμενοι τήν αυτήν μένειν τοις φίλοις, κάν αεί προΐης επί τά εμπροσϋεν, ταύτην έ'&αρρήσαμεν τήν πρεσβείαν προσαγαγεϊν, ον μάλλον τήν άξίαν ενλαβηϋέντες ή τω τρόπω πιστενσαντες. Τω αίδεσιμωτάτω υίώ ημών 8 Νικοβούλω τά πάντα ίχοντι προς ημάς έπιτηδείως και δια συγγένειαν και διά τήν οικειότητα και, τό τούτων μείζον, διά τον τρόπον, γενον δεξιός. Έν τίσι, και 4

16 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P R , f = 77, g = IF, h = B S 1 δυσχεράνωμεν uv] δυσχεραίνω μεν dfgh If όιαπεφεύγαμεν uvgh] δ ιεφύγομεν df 2 ενχαριστήσωμεν uvgh] εύχαριστώμεν df τω θεώ om. Υ 5 λιπεϊν scripsi] λυπεϊν codd. λείπειν edd. post λνπείν, Α 2 (8. v.) add. τά πολλά γίνεσ&αι dB] γενέσ&αι u v f g S β φροντίσαντες ΜΑ 2 (s. v.) gh] φροντίσαντας YLAkif 7 εις om. dfl μέγα μεν είς δόξαν om. I ήμϊν f F h ] έμήν ν ήμών ud om. I τό δ' df 8 κρείττον u d f g i ] χρείττων ν Β 9 τον om. udfg 10 σοι om. d f I B 12 νομίζεις] νομίζειν Μ 18 σον post σωτηρίφ om. vgh 14 ει ] δή ούν Ξ εχομεν uvgh] είχομεν df άντεπιδειχνύμεϋα u v d f F ] άντεπεδειχνυμε&α I άντεόείκνΰμε&α h 18 ών] δν ν πρώτον xal γνήσιον είναι dfgh] πρώτον είναι xal γνήσιον u πρώτον είναι xal γνήσιον είναι ν Post βονλόμε&α, τω φίλω τούς φίλους a d d . Β 19 ή τε] είτε I πόϋος χαί λόγος vdfgh] λόγος xai πό&ος u 20 ύποσχομένων vh] υποσχόμενος u d ύποσχομένφ f νπισχομένων I νπισχνομένων F

1 2

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Briefe X X X V I I I — X L

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XL Βασιλείω

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ίο

is

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Μή ϋαυμάσης, εάν τι παράδοξοι' λέγειν δόξω και μή πρότερόν τισιν είρημένον. Έμοί δοκεις σύ δόξαν μεν εχειν ανδρός βεβηκότος και ασφαλούς και στερρού την διάνοιαν, πολλά δε βονλεύεσϋαι και πράττειν άπλούστερον ή άσφαλέστερον. Τό γαρ κακίας ελεύθερον, και ύφοράσ&αι κακίαν άργότερον οΐόν τι και τό νϋν παρόν. Έκάλεσας ημάς έπι την μητρόπολιν, περι επισκόπου βουλής προκειμένης· και τό πλάσμα, ως ενπρεπές τε και πν&ανόν άρρωστεΐν εδοξας και άναπνεϊν τά τελευταία και πο&εϊν ιδεϊν τε ημάς κάί τα έξόδια φ&έγξασϋαι, — ουκ οίδα Ινα τί γένηται καΐ τί παρόντες τω πράγματι συντελέσωμεν. 'Εγώ δε ώρμησα μέν, τω πράγματι περιαλγήσας· τί γαρ έμοί της σης ζωής ΰψηλότερον ή και τής έκδημίας άνιαρότερον; και δακρύων άφήκα πηγάς κάί άνώμωξα και ησ&όμην έμαυτοϋ νϋν πρώτον άφιλοσόφως διακειμένου' και τί γάρ ου τών επιταφίων έπλήρωσα; Έπει δε ήσϋόμην επισκόπους συντρέχειν έπι την πόλιν, άνεκόπην μέν τής ορμής, έ-Ραύμασα δε πρώτον μέν ει μή συνεΐδες τό ενσχημον μηδέ τάς τών πολλών έφυλάξω γλώσσας, αΐ τάχιστα τοίς άκεραιοτέροις έπηρεάζουσι· δεύτερον δέ, ει μη ταύτά σοι τε και ήμϊν πρέπειν απολαμβάνεις, οίς και λόγος και βίος και τά πάντα κοινά, όντως εκ Θεοϋ τά πρώτα συναρμοσ'&εισΐ' τρίτον (έστω γάρ και τοϋτο ειπείν), εί τών ενλαβεστέρων ένόμισας είναι τάς τοιαύτας προβολάς, άλλα μή τών δυνατωτέρων και τοις πλήϋ·εσιν οίκειοτέρων. Έγώ μέν ούν διά ταΰτα πρύμναν έκρουσάμην και αναδύομαι. Σοι δέ, ει δοκεϊ και ούτω, τοϋτο δεδόχ&ω φυγείν τους έν μέσω θορύβους και τάς πονηράς ύπονοίας. Την δέ σήν ενλάβειαν τηνικαϋτα δψομαι ήνίκα άν τά τε πράγματα καταστή και καιρός f j , και όνειδίσω γε πλείονα και βαρύτερα.

1 Codices: u = Υ, ν = L, d = P R , f = Π, g = IF, h = B S

2 Titulus: Βααιλείω h] Τω αντφ uvdfg (id est: Γρηγόριος Βασιλείφ ug, Βασιλείω έταίρω d, Γρηγόριος Βασιλείω έπισχόπω γενομένψ f). In L incertum est, quia periit titulus praecedentis epistnlae, quae est epistula 8

3 έάν uvdfg] άν h

λέγειν vdfgBS"2 s. v.]

λέξειν u γράφειν Ξ1

10 σνντε-

λέαομεν f 11 f η xai τής έκδημίας d f ] ή τής έχόημίας uvgh (Lectio quae exhibet χαί magis arridet quia perfectum Ιαόχωλον praebet.) 12 άνιαρότερον df] άνιαδώτε-

ρον uvgh άνφμωξα uv] άνφμοξα df άνοίμωξα gh 14 έπει δέ uvdfg] έπειδή δέ h 16 πρώτον μέν uvdfgB (μέν marg.)] πρώτον δέ Ξ 16 άχεραιοτέροις uvdfF 2 s. v., } οδν τις άλλο ϋανμάαειεν I] τί οδν τις άλλο &αυμάοειε udf τίνα οΰν τις άλλον ΰανμάαει ν τίνα οδν τις άλλον άανμάσειε Marc, gr. 80 (saec. X I I ) e familia ν τί οδν άν τις άλλο ϋανμάαειεν F τί άν οδν άλλος ύανμάαιε Β τί άν οδν τις 0ανμάαειε Ξ 11 είς δέ περιέχων dfh] είς τε περιέχων uvg ό ante ούρανός add. I φωνή κατά πάντων dfgh] κατά πάντων φωνή uv 111 τα τοιαϋτα Ικανός dfgh] Ικανός τά τοιαϋτα uv 12 άπατρι με] άπατάμαι C οιομαι dfS] οίμαι uvgB 18 όαυμάζομεν udgh] ΰανμάσωμεν C θαυμάζω μεν Π 14 άξίως έΰανμαοεν u v S ] άξίως ή έ&ανμαοεν dfgB 15 ο Ιόν re] δαον τε Β έαυτόν] σεαυτόν ΐ 17 δός είπεϊν τοντο udflh] δός ήμϊν τοντο v F

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8 4 5 β

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Briefe X L V I - X L V m

XLVII Τω αντω Πννϋάνομαί σε ταράσσεσ&αι παρά της νέας καινοτομίας και πράγματα ίχειν 1 από τίνος σοφιστικής των κρατούντων και συνήϋους περιεργίας' και ϋανμαστόν ούδέν. Ον γαρ ήγνόονν τον φ&όνον και δτι πολλοί των περι σέ τά εαυτών δια σον ΰεραπενοντες και τον σπιν&ηρα της μικροψνχίας άνάπτοντες. 'Εκείνο μεν οϋν 2 ου δέδοικα, μη τι πάϋης άφιλόσοφον εν τοις λνπηροϊς και σεαντοϋ και ημών άνάξιον. Άλλ' ηγούμαι νϋν δη και μάλιστα γνωρισ&ησεσϋαι τον εμόν Βασίλειον, και ην εν παντί τω χρόνω σννελέξω φιλοσοφίαν, διαδειχ&ησεο&αι, και νπερσχησειν τάς επήρειας, ώσπερ νψηλώ κνματι, και μενεϊν άσειστον, άλλων τινασσομένων. ΕΙ 8 δέ δοκεϊ, και αυτός παρέσομαι, τυχόν μεν και γνώμης τινός κοινωνήσων (είπερ ύδατος δεϊται ΰάλασσα και σύ τον σνμβονλεΰσοντος) · πάντως δέ, ώφεληϋησόμενος και φιλοσοψησων τό σννυβρίζεσϋαι.

XL VIII Τω αντω Ου παύση βλάσφημων ημάς ώς απαίδευτους και σκαιους και άφιλονς καΐ ουδέ ζην άξιους, δτι συνιέναι τετολμήκαμεν α πεπόν&αμεν; Ον γαρ άλλο γε ουδέν άδικονμεν, αυτός άν εϊποις, ουδέ τι σύνισμεν ήμϊν αύτοϊς ή μικρόν ή μείζον περι σέ κακοίς γεγονόσι, μηδέ συγγνοίημεν πλην τοϋτο μόνον εγνωμεν ήπατημένοι, όψέ

1 Codices: u = Υ, ν = L, d = P R , f = Π, g = I F , h = B S 14 Codices: u = Υ , ν = L, d = P R , f = Π, g = I F , h = B S 2 T i t u l u s : Τω αντω u v d f h (id e s t : Γρηγόριος Βασιλείφ u , τφ μεγάλψ Βασιλείψ ν d e q u o v i d e e p i s t . 8, Βασιλείφ έταίρφ d , Γρηγόριος Βασιλείφ έπισχόπφ γενομένφ {, Βασιλείφ h ) ] Βασιλείφ Γρηγόριος I Γρηγόριος Βασιλείφ F 8 ταράσσεσϋαι u v d f h ] ταράττεσ&αι g 5 Ον d f g h ] ούόέ u v (ουδέ e p r a e c e d e n t i

ονδέν venisse videtur)

των om. d f h

εαυτών]

αυτών F

β άνάπτοντες u v d f g h ]

άνάπτοντές είσιν e d d . 7 οι5 o m . Π1, a d d . Π2 ( m . γ.) 8 όή] δέ F γνωρισ&ήσεσ&αι u v d / 7 2 ( m . r.) h ] γνωρίσεσθαι II1 γνω&ήσεσϋαι I γνωσ$ήσεσ&αι F 9 τω o m . h 10 μενεϊν d f ] μένειν u v g h τινασσομένων d ] ταρασοομένων u v f g h 12 σνμβουλεύσοντος u v h ] σνμβονλενοντος d f g ώφελη&ησόμενος u v d f S ] ώφελησόμενος g B 1 8 τό σννυβρίζεσ&αι

om. ν 1 5 T i t u l u s : Τφ αντω u v d f g h (id e s t : Γρηγόριος Βασιλείφ u l , Βασιλείφ v F , Βασιλείφ έταίρφ d , Γρηγόριος Βασιλείφ προς τ α ύ τ α f , Γρηγόριος Βασιλείφ λοιπόν γενομένφ Β, τφ αντω έπισχόπφ Ξ)

16 πανσει (sic) Β

άπαιδεντονς χαι ud/7 2 marg.]

om. v/7'gh

(σννειέναι Β ) ΠΆι συνεϊναι u v d / 7 ' g 1 7 1 ούδέν p o s t άδικονμεν t r a i e c i t g αντοϊς g h ] αντοίς ήμϊν u v ήμϊν έαντοϊς d f

Γρηγόριος έπισχόπφ

17 συνιέναι 18 ήμϊν

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Gregor von Nazianz

μεν άγαν, ίγνωμεν δέ. Kai τον ϋρόνον αίτιώμε&α, ώς ύψηλότερόν σε ημών ά&ρόως ποίησαντα. Kai κάμνομεν τα σα έγκαλούμενοι και άπολογονμενοι προς τους σαφώς είδότας και τα πρώτα ημών και τα νϋν · τούτο γαρ ών πάσχομεν τό γελοιότατο» ή έλεεινότατον, τούς αυτούς και άδικεΐσ&αι και έγκαλεισ&αι, δπερ ννν ήμϊν σνμβέβηκεν. Έγκαλοΰσι δέ άλλοι μεν άλλο τι και δ τι άν έκαστος βουληται, κατά τον έαυτοϋ τρόπον ή τό μέτρον της υπέρ ημών οργής· οι φιλανϋρωπότατοι δέ, ύπεροψίαν και 7ΐεριφρόνησιν και το παρερρίψ&αι ημάς μετά την χρείαν, ώσπερ τών σκευών τά ατιμότατα και τοϋ μηδενός άξια ή τών ερεισμάτων ταϋτα υπέρ ών αί άψϊδες, ά μετά τήν πήξιν ύφαιρεϊται και διαπτύεται. Τούτους μεν ofrv χαίρειν έάσωμεν και λέγειν δ τι άν λέγωσιν ουδείς έφέξει γλώσσης αυτονομίαν. Kai σΰ μοι τον μισ&ον κατάβαλε τάς μακαρίας και κενάς ελπίδας, ας κατά τών βλασφημουντων έξεΰρες, ώς δια τιμήν υβρίζων τους κούφους ημάς και προχείρους προς τά τοιαύτα. 'Εγώ δέ τό έμόν ώς εχει δηλώσω, και μοι μηδέν όργισες. Έρώ γάρ ά και παρ' αντά τοϋ πά&συς άπεφ&εγξάμην, ου τοσούτον fj τω &υμώ ζέσας ή τω γεγονότι καταπλαγείς, ώστε κλαπήναι τους λογισμούς και άγνοεΐν απερ έλεγον. >Οΰτε δπλα κτήσομαι, οντε τά τακτικά μα&ήσομαι, α μη πρότερον εμα&ον, ήνίκα καιρός είναι μάλλον έδόκει, πάντων όπλιζομένων και μαινομένων (οϊσ&α τά τών άσ&ενών άρρωστήματα), οϋτε τον άρήιον "Αν&ιμον ύποστήσομαι, καίπερ άωρον δντα πολεμιστήν, ψιλός τε ών και άπόλεμος και προς τραύματα έπιτηδειότερος. 'Αλλ' έκείνω μεν αυτός πολέμει, εί τοϋτό σοι φίλο ν (και γάρ τούς άσ&ενεις πολλάκις αί χρειαι ποιοϋοι πολεμιστάς), fj ζήτει τουι, πολεμήσοντας, δταν σου τών ήμιόνων λαμβάνηται, τά στενά τηρών καΐ ώσπερ ό Άμαλήκ εκείνος, εϊργων τον 'Ισραήλ. Ήμϊν δε άντι πάντων δοΰναι τήν ήσυχίαν. Τί γάρ δεϊ μάχεσ&αι περί γαλαΦηνών και όρνί&ων, και τοΰτο αλλότριων, ώς δη περί ψυχών και κανόνων; ΤΙ δέ τών λαμπρών Σασίμων άποστερειν τήν μητρόπολιν, fj γνμνοϋν και άνακαλύπτειν τό της γνώμης απόρρητον, συγκρνπτειν δέον;< 'Αλλά σύ μεν

22 Άμαλήκ Exod. X V I I , 8 sq. 1 ήμών om. ν 4 ή έλεεινότατον] και έλεεινότατον ν χαί ante άδικείσϋαι om. Ξ χαί ante ήμϊν add. u β τ6\ τους I 9 άψϊδες νΡ] αψίδες uRfgh χαί ante μετά add. Π1, delevit Π2 10 έάσωμεν ufg] έάσομεν vdh 11 χατάβαλλε I τάς μαχαρίας χαί χενάς έλπίδας uvdfP] τάς μαχαρίας xai τάς χενάς ελπίδας I 1 τάς μακαρίας xai τάς χαινάς έλπίδας F τάς μαχαρίας έλπίδας Β τάς μαχράς xai κενάς έλπίδας ή xai μαχαρίας Ξ (verba ή χαί μαχαρίας videntur fuisse varia lectio pro: μαχράς; ambae vero lectiones in textum postea sunt admissae) 13 ίχεί] είχε I έχω C ( = Angelicus C. 14, eaec. X I ) e familia ν et Marcianue graecus 80, saec. X I I , eiusdem familiae 14 παρ' αντά τοϋ πάθους u v I B ] παρ' αντό τό πάθος άίΞ παρ' αντον τον πάθους F ή post τοσούτον om. g 1β χτήσομαι] χρήσομαι Β οντε τά ταχτιχά u v S ] οντε ταχτικά dfgB 18 γάρ post οίσθα add. h τά τών άσ&ενών άρρωστήματα Υ 2 marg. γρ. (genuina lectio: vide huius epist. § 7)] τών 'Αθηνών τά άριστενματα Υ 1 τά τών 'Αθηνών άρρωστήματα vd/72 marg. g τά τών 'Αθηνών άριστενματα Π1 τών 'Αθηνών τά άρρωστήματα h άρήιον] άρχιόν Ξ 22 στενά άΠ^Β2Ξ] στέρνα uv/7'B 1 2β σνγχρνπτειν] ον κρνπτειν Β

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Briefe X L V D I - L

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άνδρίζον και κραταιού καΐ πάντα ίλκε προς την σεαυτον δόξαν, ώσπερ οί ποταμοί τους χειμάρρους, μήτε φιλίαν μήτε σννήϋειαν τοϋ καλόν προτιμών και της ενσεβείας μήτε τον ποϊός τις είναι δόξεις έκ τον ταϋτα ποιειν φροντίζων, αλλ' ενός ών τον πνενματος. ΉμεΙς δε τοντο μόνον κερδανονμεν της σης φιλίας, το μή πιστεύειν φίλοις μήτε τον θεον ποιεϊσ&αί τι προτιμότερον.

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XLIX Τω αντω 'Εγκαλείς ήμϊν άργίαν και όαϋνμίαν, δτι μή τά Σάσιμα κατειλήφαμεν μηδέ έπισκοπικώς κινονμε&α μηδέ, ώσπερ κυσί βρώμα ριφέν έν μέσω, κατ αλλήλων υμάς όπλίζομεν έμοι δε μεγίστη πράξίς έστιν ή απραξία. Και Ιν είδης τι τών έμών καλών, τοσούτον τη άπραγμοσννη φιλοτιμούμαι, ώστε οϊεσϋαι και νόμος είναι πάσι της περί τοντο μεγαλοψυχίας. Και ώς ει πάντες ημάς έμιμοϋντο, ονδέν αν ήν πράγμα ταΐς Έκκλησίαις ονδ' äv ή πίστις παρεσνρετο, τών Ιδίων έκάστω φιλονεικιών δπλον τιγχάνουσα.

1 2 8

L Τω αντω Ώς ϋερμόν έξάλλη και πωλικόν έν τοις γράμμασν και ϋανμαστον ονδέν άρτι σε δόξης γενόμενον ήμϊν έπιδείκνυσ&αι βονλεσ&αι ήντινα δόξαν ευρίσκεις, Ιν' οδτω σεαυτον μάλλον σεμνοποιης, ώσπερ τών γραφέων οί τάς ώρας γράφον-

β Codices: u = Υ , ν = L (usque ad όπλίζομεν, deinde x. τ. λ.) f = Π, g = I F , h = ΒΞ 16 Codices: u = Υ , ν = C, d = P R , g = I F , h = B 2

C,

d — PR

8 δ όζεις d f S ] δόξης u v F B δόξει I δ μήτε u v d f g ] μηδέ h (Videtur Gregoriue ali quo ties usus esse uno μήτε vel οϋτε sine altero: epist. 114, 166, 232. D e hoc usu a p u d scriptores graeooe tempore Romani imperii, vide Jannaris, A n Historical Greek Grammar, § 1723, b) 7 Titul\is: Τω αντώ codd. (id est: Γρηγόριος Βααιλείφ u C f F Βααιλείφ Γρηγόριος L I Βασιλείω έταίρω d τω αντω έπισχόπω h λοιπόν γενομένω add. Β ) 8 τά σά Σάοιμα Ξ 9 έν om. R 10 ύμας\ ήμάς C B ίνα] ίλλα I 12 περί τοντο u] π. τούτον C π. ταϋτα dfgh 18 παρεσνρετο uvdf (cf. epist. 19, § 6)] περιεσνρετο gh 1β Titulus: Τω αντω uvdg (id est: Γρηγόριος Βααιλείφ u v F Βασιλείω έταίρφ d Βασιλείω Γρηγόριος 1)] Γρηγόριος Βασιλείω Β Βασιλείω Ξ 18 γενόμενον u v l h (quae lectio potior esse videtur ob acriorem ironiam)] γεναάμενον d F ήντινα uvh] ών τινα d F δντινα I ευρίσκεις u v g h ] ενρίσκειν d 19 οΰτω σεαντάν F ] όντως εαυτόν u d l όντως αντόν C όντως σεαντόν h

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Gregor von Nazianz

τες. ΈμοΙ δέ τό μεν πάντα έκδιηγεΐσ&αι, τά των έπισκότιων και τά της έπιστολής, έφ' f j ai> δυσχεραίνεις, δ&εν τε ήρξάμεϋα και δπη προέβημεν και είς δ κατελήξαμεν, μακρότερον ή κατ' έπιστολήν είναι φαίνεται και ουκ απολογίας μάλλον Ιργον ή Ιστορίας. Ώς δέ συντόμως δηλώσαι, ήκεν ήμϊν δ γενναιότατος "Αν&ιμος μετά τίνων έπισκότιων, εϊτε ώς τον πατέρα έπισκεψόμενος τον έμον (και τοντο γαρ έδοξεν), εϊτε σπουδάζων δπερ έσπονδασε. Πολλήν δέ και περί πολλών πεΐραν καθείς, των παροικιών, Σασίμων, Λιμνών, της ημετέρας χειροτονίας, χαρισάμενος, αΐτήσας άπειλήσας, δικαιολογησάμενος, γέξας, έγκωμιάσας, κύκλους έαυτω περιγράψας, ώς δέον προς αυτόν μόνον όράν ημάς και την νέαν μητρόπολιν, μείζονα οΰσαν. >Τί τιεριγράφεις εισω την ήμετέραν πόλιν, ημών ποιουμένων και την Έκκλησίαν, ώς όντως 'Εκκλησιών μητέρα και ανωϋεν; < Τέλος, άπήλΰεν άπρακτος, πολλά περιπνενσας, και βασιλισμόν ημιν, ώς ψιλιππισμόν, έγκαλέσας. Μη τοντο άδικεϊν σοι δοκονμεν; Ουκ οΐμαι. Σκόπει δέ και το της έπιστολής, δπως έσχε παρά των υβριστών ημών. Κλήσιν συνοδικήν έτυπωσαν προς ημάς· έμοϋ δέ άντιλέγοντος και ϋβριν φάσκοντος, άλλα τό γε δεύτερον ήξίσνν δι έμον παρακλη&ηναι υμάς περί τούτων βονλενσομένονς. Τοντο υπέστην, Ινα μη τό πρότερον γένηται, τό πάν έφ' ύμϊν ποιούμενος, ει βονλεσ·&ε συναγαγεϊν αυτούς, και δπου, και πηνίκα· δπερ τιμώντος ήν, ονχ υβρίζοντος. 'Επειδή δέ ουδέ τοντο άδικου μεν, είπέ τό λειπόμενον. Ει δέ δει παρ έμοϋ τοντο μαϋ-ειν υμάς, αυτήν νμϊν άναγνώσομαι την Άνθιμου έπιστολήν, ην, δτε κατέσχε Λίμνας, ήμών άπαγορενόν των και απειλούν των, έπέστ α).κε προς ημάς, υβρίζων κάί όνειδίζων και ώσπερ έπινίκιόν τινα καϋ·' ήμών ξ,δων ώς ηττημένων. Καίτοι τίνα έχει λόγον, έκείνφ μεν προοκρούειν δι υμάς, ύμίνδέ άπαρέσκειν, ώς έκείνω χαριζομένους; Ταϋτα

12 ψιλιππισμόν Dem. XVIII, 294 11 τά ante της έπιστολής om. dgh

2 fj] tJc F

δπjj uvdh]

δποι g

και

ante είς om. Ξ 7 των ante Σασίμων add. ¥Ξ Λιμνών scripei] λιμνών codd. (praeter Σ, qui verbum omisit), edd. Ego vero legi Λιμνών, putans hoc eeee nomen illius vici Saeimis proximi qui adhuc Limna vocatur (Vide W. M. Ramsay, The historical Geography of Asia Minor, p. 294). Hactenue vero editores ecripserunt λιμνών et putaverunt Gregorium locutum eeee de quibusdam paludibus Saeimorum. Paludes autem vix crederee fnisse in loco tarn sicco (Vide Gregorii carmen De vita sua, P. G. 37,1059 A, v. 441 δννόρος, άχλονς). Praeterea in codd. YCB scribae usi sunt hac interpunctione των

παρο&ιών· σασίμων· λιμνών (των παροικιών σασίμων· λιμνών I), quae favet nostrae opinion!. 10 μείζονα οΰσαν] μείζους δν h είσω] είσοδος C ίφην edd. ήμετέραν u] νμετέραν vdgh »}^Και τί τοϋτο, φησίν, ώ ουτοι;< μάλα τι νεανικόν έκβοησας, >Ως λίαν ύμεϊς ψευδείς τε και κόλακες· τάλλα μέν έπαινείσθωσαν οί άνδρες, ει δοκεΐ, ουδέ αυτός αντιλέγω. Τό μέγιστον δέ ου δίδωμι, την όρθοδοξίαν μάτην μέν επαινείται Βασίλειος, μάτην δέ Γρηγόριος, δ μέν προδιδους την πίστιν οίς διαλέγε-

ι Codices: u = Υ, ν = L, d = P R , f = Π, g = IF, h = B S 2 Titulus: Βασιλείφ edd. Γρηγόριος Βασιλείφ I, Βασίλειος Γρηγορίφ (sic) F, Τω αντώ uvdfh (id est: Βασιλείφ u, Βασιλεία) έταίρψ d, Γρηγόριος Βασιλείφ f, Βασιλείφ έπισκόπφ h. Quod attinet ad familiam ν, Τφ αντώ refertur ad titulum praecedentis epistulae, qui periit; nullum vero dubium est quin de Basilio agatur, quia haec epistula cum ceteris epistulis ad Baeilium collocata est) 8 δ τι dfgb] ei τι uv äv om. F είποι] εϊπη Β 4f έπαινέτης των αών uv] των σων έπαινέτης dfg των σων έπαινέτης ή h β χαθαρώς uh] καθαρός vdfg πλείων (bis) uvgh] πλεϊον (bis) df συνουσία] συντνχία F 7 και ante ή πείρα om. gh 8 ούν ante οντω add. F 10 αντός ante άχθεσθής add. et ante άχθεσθήσομαι om. Ρ 18 xai ante άσέβειαν add. u 14 b> post μηδέ add. Ξ 17 έπιφανών] εμφανών Β 18 τούτοις] τοις g 21 προοτιθέντων] προστιθεμένων h 22 πάσι dfg] &πασι uvh τε d f ] om. uvgh 28 δήθεν df] δη uvgh 24 τάλλα μέν vdfgh] τά μέν άλλα u 26 ό ante Γρηγόριος add. h

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Λ

Brief L V n i

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τat, ό δέ συμπροδιδονς οίς άνέχεται.< — >Πόϋεν τοντο, εφην, ώ μάταιε σν και β νέε Δαϋάν και Άβειρών την άπόνοιαν; Πόϋεν ήμϊν ήκεις δογματιστής; Πώς σεαντόν ποιείς τηλικοντων κριτήν;< — >Έκ της κατ' Ενψύχιον, εφη, συνόδου 7 ννν ήκω τον μόρτνρα< — και γαρ είχεν όντως — >κάκεϊσε ήκονσα τον μεγάλου Βασιλείου ϋεολογονντος τα μεν περί Πατρός και ΥΙον άριστά τε και τελεώτατα και ώς ουκ αν τις ραδίως άλλος, τό Πνεύμα δέ παρασύροντος*// τι δη ποτε, ώ ϋαυμάσιε, σν μέν< — εφη προς έμέ 8 βλέπων — >ήδη φανερώς ουτω το Πνεύμα &εολογεϊς< (και τίνος ααιεμνημόνευε των έμών, ώς έν σννόδω πολνανϋρώπω ϋεολογησαντος είτα έπειπόντος τω Πνενματι τοντο δη τό περιβόητον τό' Μέχρι τίνος υπό τω μοδίω τον λνχνον κρύψομεν;), >δ δέ ύποφαίνει μέν άμνδρώς και οίον σκιαγραφεί τον λόγον, ου παρρησιάζεται δέ την άλήΰειαν πολιτικώτερον ή ευσεβέστεροι' την άκοήν έπικλύζων και τή δυνάμει τον λόγου την διπλόην περικαλύπτων.< >"Οτι εγώ μέν, εφην, έν παραβύστω κείμενος και τοις πολλοίς αγνοούμενος 9 και μηδέ α λέγοιμι μηδέ δτι λέγοιμι σχεδόν γινωσκόμενος, άκινδύνως φιλοσοφώ, τοϋ δέ πλείων ό λόγος, ώς περιφανεστέρον και παρ' εαυτόν και παρά της 'Εκκλησίας. Και δημοσία παν τό λεγόμενοι·, πολύς τε περί αυτόν ό πόλεμος, ζητούντων 10 λαβέσϋαι τών αιρετικών γυμνής της φωνής και αντον Βασιλείου, Ιν δ μέν έξωσϋϊ) της 'Εκκλησίας, ό μόνος σχεδόν υπολειπόμενος της αληθείας σπιν&ηρ και ή ζωτική δύναμις, τών κύκλω πάντων κατειλημμένων, ριζωϋή δέ τό κακόν έν τή πόλει και ώσπερ από τίνος ορμητηρίου τής 'Εκκλησίας ταύτης πασαν καταδράμη την οικουμένην. Βέλτιον οΰν οικονομηϋηναι την άλήϋειαν, μικρόν εΐξάντων ημών 11 ώσπερ νέφει τινϊ τω καιρώ, ή καταλν&ήναι τω φανερώ τον κηρύγματος. Ήμϊν μέν γάρ ουδέν βλάβος και άπ' άλλων λέξεων τοντο συναγουσών Θεόν τό Πνεύμα γινώσκειν (ον γάρ έν ήχω μάλλον ή διανοία κεισ&αι την άλήϋειαν) · τη 'Εκκλησία δέ μεγάλην ζημίαν τό δι' ενός άνδρός διωχ&ηναι τό άλη&ές.
om. uv τήν om. Β 16 σεαντφ] αεαυτόν L 16 Άντιλήψει I Ιλαττον Β 19 Titulus: Τφ αύτφ (id est ΠροκοπΙφ) uvd] Προκοπίω fgh 20 τάληόές uvdf] τάλη&η gh σνλλογον φεύγειν u] φεύγειν σνλλογον vdfgh 21 Post δτι, L add. δέ s.v. τέλος εϊδον uvdh] εϊδον τέλος fg κακών (cf. ep. 80; 1, 3) uvgh] κακόν df 22 έσχηκός (έσχηκώς IF)g] έσχηκνϊαν u έσχηχνίας vdfh 'Αεί dfg] Al uvh σί ante φιλαρχίαι add. h δπως] δμως F 28 κρείττονες ylFh] κρείττονα uvdfl

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έγχλη&είη καχίαν έτέροις δικάζων ή τήν έκείνων λΰσειε. Διά τοντο εις έμαντόν 8 σννεστάλην και μόνην άσφάλειαν ψυχής την ήσνχίαν ένόμισα. Νυν δέ και τήν άρρωστlav Ιχω προστατονοαν της κρίσεως, άεί σχεδόν τά τελευταία πνέων και είς ουδέν έμαντώ χρήσ&αι δυνάμενος. Δια τοντο συγγινωσκέτω μεν ήμϊν ή ση 4 μεγαλόνοια, πεισϋητω δε δια σον και ό ευσεβέστατος βασιλεύς μή ρψ&νμΐαν ημών καταγινώσκειν, αλλά συγγινώσκειν τη άσ&ενείφ δι ην οίδε και συγχωρήσας ήμϊν δεη&εϊσιν άντ' άλλης ευεργεσίας τήν άναχώρησιν.

CXXXI

Τοϋτό μοι της αρρώστιας εστί βαρντερον τό άρρωστοΰντα μηδέ πιστενεσΰαι, 1 αλλ' έκδημίαν οΰτω μακράν έπιτάττεσ&αι και εις μέσους ϋορνβονς ώϋεϊσϋαι, ών τήν άναχώρησιν ήγαπήσαμεν, μικροϋ και χάριν διά τοντο τη τοΰ σώματος κακοπαϋεία δμολογήσαντες. 'Απράγμων γαρ ησυχία της έν πράγμασι περιψανείας 2 τιμιωτέρα. Τοντο έπέστειλα μεν καΐ πρώην τω ϋαυμασιωτάτω ουίκαρίω τό αυτό δεξάμενος πρόσταγμα · έπιστείλαι δέ και νυν υπέρ ημών ή σή μεγαλόνοια καταξιωσάτω, δν άξιόπιστον μάρτυρα της ημετέρας εχομεν αρρώστιας. Πεί&ει δέ και 8 ή ζημία ην έζημιώμε&α νΰν, μηδέ προσδραμεΐν και άπολαϋσαί σον δυνη&έντες, άρχοντος ούτω δεξιοΰ και οντω ·&αυμασίον τήν άρετήν, ώς καΐ τά προοίμια της σης αρχής είναι τιμιώτερα της διά τέλους ετέρων ευδοκιμήσεως.

8 Codice: u = ΥΜ, ν = LA, d = PR, f = 77, g = L1F, h = ΒΞ

8 xai post πνέων om. R 4 χρήσ&αι uvdflh] χρήσαα&αι AF ήμϊν om. YvB β σνγχωρήσας] σνγχωρήσαι h 9 Titulus: Όλυμπίω edd. Τώ αύτω uvdfgh (id est: Όλυμπίω uvh, Όλυμπίφ άρχοντι dfl, Καισαρίψ /IF) 14 έπέστειλα. μέν uvdfFB] έπεστείλαμεν 1ΛΞ ονίχαρίω (βιχαρίψ Ξ) dfgh] Ιχαρίφ uv 15 δεξάμενος uvdfg] δεξαμένω h 16 μέν poet άξιόπιστον add. df εχομεν Mvdf/lFh] ίχωμεν Υ ίχοιμεν I 17 έζημιώμεόα dfgh] έζημιώΰημεν uv 19 ενδοχιιιήσεως om. /IF

Briefe C X X X - C X X X m

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CXXXII Σατορνίνω 'Απαιτείς, εϋ οίδα, τά φιλικά, και ει τολμηρότερον άλλως τό γράφειν. Τοις μεν γαρ έξω την έξονσίαν, ήμϊν δε νέμεις την παρρησίαν ώς όμόδονλος άγα&ός τοίς θεώ πλησιάζειν ήξιωμένοις. Διά τοντό σε και προσφ&εγγόμεϋα και πσ&οϋντί σοι παραστήσομεν τά ημέτερα. Πάντα ήμϊν συν θεώ καλώς έχει, πλην ενός, τον μεριμνάν περι τών 'Εκκλησιών οντω ταρασσομένων. Τανταις δ τι άν δννη$ής είσενεγκεϊν, μη κατοκνήσης την κοινήν όμόνοιαν και λόγω και έργω βραβενσαι, επειδή πάλιν επισκόπων σύνοδος και δέος πάλιν μή και ννν α'ισχνν&ώμεν, πικρόν και ταύτης λαβονσης τό τέλος, ωσπερ της πρότερον. Τά γαρ ήμέτερα θεώ τω πάντα είδότι και γινώσκειν και κρίνειν άφήσομεν, ει και ήδέως εΐξαμεν τω φ&όνω και τοις βονλομένοις, ου χρηστού τίνος πράγματος, ώς δοκεΐ τοις πολλοίς, άλλα και λίαν έπικινδννον παραχωρήσαντες, και ωσπερ εκ χειμώνος δεινοΰ και τραχέος εις δρμον τινά ενδων και ασφαλή καταντήσαντες.

1 2 :}

4

CXXXIII Βίκτορι Ονχ δτι ννν γράφομεν, τολμηροί, αλλ' δτι μή τάχιον, οκνηροί. Μάλλον δε 1 ουδέ τοντο. Ον γαρ ενπορονμεν δι' ων έπιστελονμεν, καίτοι γε πώς οϊει τοντο πο&ονντες, έν άγρώ πόρρω πον της μονής διατρίβοντες κάκεϊ τον σώματος ημών έπιμελονμενοι. Ννν δέ, ήνίκα καιρός, καΐ προσφ&εγγόμε ·&ά σε και άξιονμεν 2 ην παρονσιν ήμϊν τιμήν έχαρίζον, ταντην και άποναι χαρίζεσϋαι, και μή διά γραμμάτων όκνειν παραμνϋεϊσ&αι ημάς σφόδρα τω χωρίαμώ κάμνοντας. Έπει- 3

1 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = Ρ, f = Π, g = I F , h = B S 16 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P, f = 77, g = I F , h = Β Ϊ 4 άμόδουλος άγαϋός

cf. Matth. X X V , 21, 23; Luc. X I X , 17

2 Titulus: Σατορνίνω uvdfgh 3 xa't ei uvdfgS] xai ή Β και εΙη coni. Billius τολμηρότερον dfg] τολμηρόν uvh άλλως u v d f h ] άλλοις g β σοι om. uvh παραστήσωμεν g 8 xai λόγω xai έργω uvdgh] xai ίργω xai λόγφ f 9 βραβενσαι Μ] βραβεύσας Yvdfgh 9 πλήρης ante αίσχυνϋώμεν add. fg 10 τό τέλος dfg] τέλος uvh της dfgh] xai uv 11 άφησωμεν I 12 τοίς om. F 14 εις δρμον τινά εΰδιον df] είς ενδιόν τινα δρμον uv είς εϋδιον δρμον τινά gh 16 Titulus: Βίχτορι uh] Βίχτωρι ν, Τω αντω (id est Βίχτορι) d, Βίχτορι περί ειρήνης τών Έχχλησιών f, Βίχτορι στρατηλάτη περι εΙρήνης τών 'Εχχλησιών g 18 γε om. u 19 άγρώ udfg] άγροίς vh ήμών om. h 20 επιμελούμενοι ufgh] ίπιμελόμενοι vd σε dfgh] om. u σοι ν 21 μή udfTF 1 ] μηδέ vh δέ infra vers um F 2

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Gregor von Nazianz

δη de πάλιν σύνοδος, άγων πάλιν, και τοΰτο έν μέσοις έχ&ροϊς πάντα τηροϋαιν έπιμελώς τά ήμέτερα, δός χείρα τη xoivfj χαταστάσει, ώς μέρος ών της'Εκκλησίας ου τό φανλότατον, xai μή περιΐδης πάντα καταναλωϋέντα τω εμπρησμω τω νϋν περιέχαντι τήν Έχκλησίαν. 'Αλλ' δ τι δν δυνηϋ^ς των σβεσνηρίων οργάνων, 4 6 τοΰτο προσένεγκε, χαι τοϊς άλλοις διαχελενον, tva xal τό σον εϋ Ιχη, τον χοινοϋ πράττοντος άμεινον.

CXXXIV Τω αυτω "Οντως νικητής σν και διά πάντων άριστευς, ώ ΰανμάσιε. Νιχών yog τοϊς 1 ίο δπλοις τους πολεμίους, ίως έξην, και νϋν πάντας νικψς χρηστότητι. Διά 2 τοΰτο και τήν προσηγορίαν ταΰτην έ&αρρησαμεν προσαγαγεϊν, καΐ μετά της τιροσηγορίας τον τιμκότατον νίόν Ύπερέχνον, δν οίδα δτι και διά τον τρόπον τιμήσεις, εΐ πεϊραν τοϋ ανδρός λάβοις, και δι ημάς οϊς εγνωκας τά πάντα χαρίζεσϋαι. Και ϋαρρεϊν σοι κέλευε, εις υπόμνημα της ημετέρας φιλίας, ην, δσον 3 ίο αΐδη, τιετιείσμε&α.

CXXXV Σωφρονίω Φιλοσοφοΰμεν έφ' ήσυχίας· τοΰτο οί μισοΰντες ημάς ήδιχήχασιν, ώς εΐ&ε τι 1 και άλλο τοιούτον, Ινα μάλλον αυτούς ευεργέτας γινώσκωμεν. Πολλά γάρ έστι 20 και άδιχονμένους εΰ πάσχειν, και καλώς πάσχοντας άδικεϊσ&αι. Τά μεν οϋν 2 ημέτερα τοιαντα. Kai εΐ μή τούς άλλους πεί&ομεν, αυτόν γέ σε όντι πάντων

7 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = Ρ, f = 77, g = IF, h = BS 1β Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = PR, f = 77, g = IF, h = B5" 1 σύνοδος, άγών udS] σύνοδος xal άγων vfgB πάλιν (alteram) om. F 2 cuv om. dfgB 8 καταναλω&έντα vlh] χαταναλω&ήναι udfF δ Ιχγι vh] Ιχοι udfg πράττοντος udfgh] πράγματος ν 8 Titulue: Τψ αύτφ uv (id est Βίχτορι u, Βίχτωρι ν)] Βίχτορι dfh, Βίχτορι στρατηλάτη g 9 άριστους] άριστε I 10 poet δπλοις, και add. A2 νϋν om. vdfgh σν 2 poet πάντας add. Α β. v. 11 έΰαρρήσαμεν dfh] έ&αρσήσαμεν uvg 12 τιμιώτατον] τίμιον Ξ οίδα ος τοσούτον άγεται, και άχ&είη γε πλείω και μείζω, και έπΐ μείζοσι ταΐς άρχαΐς. 'Εκείνο δέ άναγκαϊον γνώναι την σήν μεγαλόνοιαν τιερι των προεμπεπτωκότων, δτι παντελώς είσιν άθλιοι, άπερριμμένοι, και μηδεμιάς άταξίας τοϊς ήμαρτηκόσι κοινώνησαντες, ώς πολλοί τιείϋουσιν ημάς των τότε παρόντων. Προς ταντα βούλενσαι δ τι άν σνμφέρειν νομίσης και προς τήν έντεν&εν δόξαν και προς τάς έχεϊ&εν έλπίδας. Ήμεις δέ τό παραστάν οϊσομεν, ουκ άλύπως μέν, οϊσομεν δέ· τί γάρ άν και πράξαιμεν έτερον; ΕΙ δέ τά χείρω νικησειεν, ίν χαριούμε&α μόνον, τη ποτε πάλει έπιβαλούμε&α δάκρυα.

7

8

9

ίο

11

CXLII Τω

αντω

ΕΙ και ό πό&ος της σης σνντυχίας θερμός άλλ' ή νόσος άήττητος. Διά τοϋτο γράμμασι

και ή χρεία τών δεομένων μεγάλη, 1 πιστεΰσαι ταύτην τήν πρεσβείαν

21 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P R , f = Π, g = I/IF, h = ΒΞ 1 μέν om. df πολίτας om. h τε post πολίτας add. Λ¥ 2 τήν om. A 8 Ιφηαυχάζουσιν uvdg] νψησυχάζουαιν f h 4 πολιάν] πόλιν /IF ποτε uvdfg] γε h 5 πόλιν Ιχοντες uv] ΐχοντες πόλιν dfgh όέ post ννν add. L Ιχοιμεν uvg] Ιχομεν d f B om. Ξ β ήγείραμεν] ίγειρας μέν I τούτων Β ήμών vgh] ήμϊν udf 7 Ούόέ γάρ εϊ uvdf] Οι) γάρ εϊ gB Οι) γάρ οι Ξ άνδριάντες] άνδρες F 8 άλλοις uhrdfh] άλλως u 2 marg. γρ. άλλους I λίαν /IF 9 π ποτ ε πρεσβυτέρου' δς εΐ μέν άξια πέπονθεν ών πεποίηκεν, ένταϋθα στώμεν, μή τό υπερβάλλον αδικία γένητar εΐ δέ τι τη τιμωρίη. προσχρεωστεϊται και οϋπω τοις άμαρτήμασι τά της ϋβρεως άντισώθη, τοϋτο ήμϊν συγχώρησαν και τω θεώ κάί τω βήματι και τώ κοινώ συλλόγω τών Ιερέων οϊς ποτε συνηρίθμητο, και εί νϋν άνάξιον εαυτόν όπέφηνεν οίς τε πεποίηκεν, οίς τε πέπονθεν. ΕΙ μέν οδν πείθομεν, τοϋτο άριστον εί δέ μη, προσάγομέν σοι πρεσβευτήν αΐδεσιμώτερον, τον κοινωνόν σοι και της αρχής και της ευδοξίας.

1 2

3

4

δ

9 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P R , f = 77, g = AF, h = ΒΞ 8 νεανιεύσασ&αι cf. I I Cor. X I , 30 X X V , 40

8 κριτοϋ cf. Matth. V, 7; VI, 15; X V I I I , 36;

1 έϋάρρησα uvdfh] έϋάρσησα g μένοτη.ΛΈ 2 δέ xai om. Ξ χαί om. Β ταντην dfg] αύτήν uvh jj u v d f l F ] εί s1 ήν h 8 νεανιενσασϋαι uvdf] νεανιεΰεαύαι gh 4 έχόντων uvdfg] Ιχοντας h ήμών om. vh β τε ante πράγμασιν add. h ίπεί u v d f / l F S ] έπειόή I έπί Β 7 τό om. Y L d f / l F h 10 Titulus: Τώ αύτω uvdfgh (id est ΌλνμπΙφ uvh, Άλυπίφ df, Άλνπίφ δρχοντι g) 18 προλαβεϊν \xvdII2S] προσλαβεϊν /7'gB αύτφ uAdfgh] αύτό L 14 όρξς uvgh] δρα df 16 σου uvgh] σοι df 17 πρεσβύτου supra πρεσβυτέρου Υ 2 εϊτ" uvfgh] ή τ'd δς uLdfgB] ώς A om. Ξ 18 άδικία uvh] άδίκημα dfg 19 οΰπω uvdfg] οϋδέπω h 21 συνηρί&μητο vfg] συνηρί&μηται ud σννηρι&μήτο Β συνηριΰμείτο Ξ 21 οίς (primo) uvdfh] έν οϊς g άξιον g οίς (secundo) uvdfh] ών g 28 προσάγομέν uvdfg] προσάγωμεν h πρεσβευτήν vdfgh] παιδεντήν u τάν κοινωνόν uvfg] την χοινωνόν d τόν κοινόν h ιι·

ιοβ

Gregor von Nazianz CXLTV Τω αντώ

Ov πανταχού τό τάχος έπαινετόν. Δια τοΰτο άνεβαλόμην τήν απόκρια ιν είς τάδε περί της του αΐδεσιμωτάτον Ονηριανον Φυγατρός, τω χρόνω τι διδονς είς διόρ&ωσιν καϊ άμα της σης στοχαζόμενος άγαϋότητος ουκ έπαινούσης τό διαστάσιον, έξ ων ήμϊν τήν πεϋσιν έπέτρεφας, ονς ου ταχείς ηδείς ονδε απερίσκεπτους προς τά τοιαντα. Διά τοΰτο μεν σδν κατέσχον έμαντόν εις δενρο και, οϊμαι, ουκ άλογίστως. Έπει δε εις στενόν ·ήκομεν τον καιρόν και ανάγκη γνωρίσαι τό παρά της έξετάσεως ευρε&έν, και δή γνωρίσομεν. Διπλή τις ή παις εϊναί μοι φαίνεται, μεριζομένη αίδοϊ τε γονέων και ανδρός συνηϋεΐχι. Και τά μεν ρήματα μεΐ εκείνων εστίν, ή δε διάνοια ουκ οίδα ει μη τι και μετά τούτον, ώς παραδηλοϊ τό δάκρνον. Αυτός μεν οδν δηλαδή πράξεις δ παρίσταται τη ση δίκη και τω κατευ&ύνοντί σε προς πάντα θεώ. Έγώ δε ήδιστα άν γνώμην έδωκα τω νίώ Ονηριανω πολλά των έν μέσω παραδραμεϊν έπί τω μή κυρώσαι τό άποστάσιον, δ τοις ήμετέροις απαρέσκει πάντως νόμοις, κάν οι 'Ρωμαίων έτέρως κρίνωσι. Τό δίκαιον γάρ φυλαχ&ηναι έπαναγκές, δ και ήμεϊς σοι ενχόμε&α άει λέγειν τε και ποιεϊν.

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CXLV Ονηριανω Ουδέν δεινόν ποιοϋσιν οί δήμιοι· και γάρ υπηρετούνται νόμοις· ονδέ τό 1 ξίφος παράνομον, φ τούς πονηρούς κολάζομεν άλλ' δμως ονκ επαινείται δήμιος ουδέ άσμενίζεται φοινικόν ξίφος. Οΰτως ονδέ ημείς άνεχόμεΰα γενέο&αι μισητοί 2 διά της ημετέρας χειρός και γλώσσης τον άποστασίον βεβαιουμένου. Κρείττον γάρ ενώσεως και φιλίας ή διαστάσεως και βίου λύσεως μέσους γίνεσ&αι. Τοντό 3

1 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = PR, f = 77, g = /IF, h = B5 18 Codices: u = ΥΜ, ν = LA, d = P, f = 77, g = /IF, h = BS 2 Titulus: Τω αντώ uvdf (id est Όλνμπίφ uv, Όλνμπίφ άρχοντι df)] Όλυμπίφ άρχοντι g, Όλυμπίφ h 8 άνεβαλλόμην Β 4 Ονηριανον vdfgh] Ονηρινιανφ Υ Ονηρινιανοΰ Μ διδονς uvd772]