Gesammelte Schriften: Band 15 (III, Band 2/2) Handschriftlicher Nachlaß, Hälfte 2 [Neudruck. Reprint 2020 ed.] 9783112360408, 9783112360392

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Gesammelte Schriften: Band 15 (III, Band 2/2) Handschriftlicher Nachlaß, Hälfte 2 [Neudruck. Reprint 2020 ed.]
 9783112360408, 9783112360392

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Kant's gesammelte Schriften Herausgegrbrn vvn der

Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften

Band XV Dritte Abtheilung:

Handschriftlicher Nachlaß Zweiter Band Zweite HSIfir

Berlin und Lriprig 1923

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. ^Göschen'fchr Verlags Handlung - I. Guttrnlag, VrrlaASbuchhandlung - Georg Aetmrr - Varl I. Trübner - Veil & Comp.

Kants

handschriftlicher Nachlaß

Band II Zweite Hälfte

Anthropologie Zweite Hälfte Nrudruck

Berlin und Leipzig 1928

Walter de Gruyter & Co. vormsls G. I. Göschen'sche Vrrlagshandlung - I. Guktenkag, Verlags­ buchhandlung - Georg Neimer - Varl I. Trübner - Veit & Cornx

Sand XV II. H-lst-

Kant' s Schriften.

Handschriftlicher Nachlaß.

II.

31a

Der Anthropologie Zweiter Theil.

Die anthropologische Charakteristik. Von der Art, das Innere des Menschen aus dem Äusseren zu erkennen.

Eintheilung (VII 285). 1111. p? (f? o-t v4? x3?? M 289'. (s Physiognomie.) Von dem Urtheil der Charaktere der Menschen aus dem Gesicht ^phystogn:^, Kan auch ein angebohren böser Character den Kleidern, io sich ins Gegentheil, die Tugend, ver­ der Art, wie er seine Worte ändern? macht, Gefälligkeit, eigensinn, starkopf. dem Gange, (s Nachahmer ohne Character.) der Gesellschaft, der Mahlzeit, i5 s Caractere des Geschlechts. — — — Alters. Erziehung. dem Vergnügen, («Klugheit: 40Jahr.) den Lieblingsbeschäftigungen, («bestimmt sich seinen character.). der religion, — — der Völker. dem Geschmak am Frauen— — — Menschheit über­ zimer, 20 den meubles. haupt. 7 t-Zusätze: 70er Jahre. || 12 macht (vgl. Jojo)? j| 14 Zu Nachahmer ohne Character vgl. VII203,y. j| 16 dem? der? || 17 Die Worte Klugheit 40 Jahr stehn im Ms. links von Alters. Aus ihnen ist wohl gemäss VII29122—33 das Subject zu den darunter stehenden Worten zu ergänzen: der Mensch bestimmt sich meistens erst 25 mit 40 Jahren, also zu der Zeit, tco er auch zur Klugheit gelangt (vgl. VII 201 ff.),

seinen character. || 18 seinen? sein?

Vom Character der Geschlechter — der Nationen. Von der Erziehung der Menschen. — — Regirung.

1112. Q—v?(n?) M 304. E1450. 281. 457. 573. 5

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1. Von dem Character des Menschen überhaupt. 2. Von dem Charakter des Geschlechts. 3. deS Alters. 4. des Volcks. 5. von der sVersch) Modification des Characters durch Umstande. 6. Vom Charakter der Menschheit überhaupt.

Talent ist Fähigkeit, Geschik und genie. Geschik ohne genie.

Der Ruffen natürlich

(»Innere Naturgabe heißt talent.) (»Unterschied zwischen Talent und Verdienst,' ist das Natur­ vermögen oder die Gutartigkeit.) 15

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Ob von weiblicher oder männlicher Teste der character oder temperament oder talent mehr anarte. Vielleicht verbeffert sich das Weibliche in der Männlichen Fortpflantzung und umgekehrt. Dit Völker auf ein­ ander gepfropft aus schlechtem Boden auf guten geben beffere raren. Fürsten. Wie sehr in Ehen aus Nachartungen zu sehen wegen des Familienschlags. Die Zeugungskrast der Männer perpetuirt mehr, wenn die Nachartung aus ihre Seite einschlägt.

5—13 Diese Zeilen stehen auf dem obern Rand von M304, gegenüber auf M304' stehn die inhaltlich theilweise nah verwandten ersten drei Absätze von Mr. 1176. || 9 E: Russe || 12 Vor ist zu ergänzen: Talent. || das aus die || 13 Gutartigkeit ver­ schrieben für oder im Sinne von gute Anlage? || 14 Zum folgenden Absatz vgl. auf M 3041 den vorletzten Absatz von Nr. 1176 (5205ff.), sowie VII320—321. || männlicher aus rnänniglicher? || 17 gepfropt || E: Race || 18 E; Ehe || E: Nachartung

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Reflexionen zur Anthropologie.

A. Der Charakter . M 288'. E1455. Zu den Gesittungen des Gemüths concurriren: Complexion, Con- 20 stitution, temperament. Constitution: stark, robust, Gesund, Vierschrötig (zur Gelehrsamkeit erfoderlich) gut conditionirter Mensch. Zur Com­ plexion: schwerfallich, langsam. (s Das gehört zum Bau. Proportion der Gestalt, structur, mixtur, textur. 35 9 Dieser?? Dieses? || 15 praetenfion? praetensionen? 20 Nach concurriren im Ms. ein Punkt. || 22 Ich überlasse es dem Leser, ob er ein Komma vor der Klammer (mit E.) oder nach ihr setzen will. || 24 s-Zu-

satz: ip.

|| der.* oder*.*

Nr. 1125-1132 (Band XV).

503

Schrot, Korn, Gepräge. Stmctur. mixlur. Figur.)

1129.

V?

M 289'.

Gut Herz ohne character. werden.

Das temperament kau nicht gebildet

1130. vf (q*11?) M289'. Das temperament C glüklich) ist nicht gut noch böse? der caracter (»gutartig) besteht in der herrschenden Regel der Handlungen, in dem principio derselben.

io

1131. 4. Al 293. Sein Gemüth kann niemand ändern, aber wohl sein Herz.

Wir

dorfen das üble unseres Gemüths nicht verantworten, aber wohl des Herzens. Ein Mensch ohne Charakter hat kein bestimmt Urtheil, ist mit sich ,» selbst nicht einstimig. Im Gemüthe herrscht eine Neigung, die macht das

analogon des Charakters aus.

1221.

v4. M293. EI509.

Gepräge. Schlag. Das Gemüth macht die Gutartigkeit, der Cha­

rakter den Werth des Menschen aus] jenes ist das Korn, dieses Schrot « und Korn zugleich. Wes ist das Bild und die Ueberschrift? Des Teufels. 5 seyn statt ist; die Änderung auch schon bei E. || 6 wichtigers? wichtigeres.'? 22 analogon? analoge?? analogische?? 26 Wes . . . Überschrift - Matth. 22,20. Die Antwort Des Teufels lässt darauf schliessen, dass Kant irgend eine Anekdote im Sinn hat, in der das Bibelwort 30 verwandt ist.

Nr. 1219—1223 (Band XV).

535

Das Gepräge und die Ueberschrist in den Gefichtszügen. Der Schöpfer schreibt eine leserliche Hand.

1222.

v*. M293. E I 487.

Der Charakter ist das, was alle Neigungen unter eine Regel bringt.

s

1223.

v. M323. E1503.

Gemüth und Charakter. Einige Menschen haben Gutherzigkeit. Sie Unterscheiden aber an dem Vermögen, worüber sie zu disponiren befugt find, nicht wohl, was ihnen gehört, von dem, was anderen gehört (b. i. dessen Verlust ihr eigner Verlust und nicht der eines anderen io seyn würde. Juridisch ist Eigenthum, worüber ich zu disponiren das recht habe. Also alles geliehene Geld. Moralisch ist nur das, worüber ich ohne Schaden eines anderen disponiren kan, folglich das geliehene, wovon ich das aeqvivalent zur Zeit der Erstattung habe.). Wenn derselbe Mensch eine bestimmte Einkunft hätte und keine Schulden zu machen Er16 laubnis, frägt sich, ob er denn noch so leicht weggeben würde. Eben so ist es mit Leuten, die Hofnungen haben, was zu erwerben oder zu ererben. In Ansehung der Hofnungen* aber find die Menschen verschieden, aber im Character feiten sie einerley seyn. Die Hofnung, worauf ieder andre sein Geld wagen würde, ist * rechtmäßig. Der nur auf windigeHofnungen Geld borgt (»LotterieGewinn), der betrügt. Der, ob er gleich gewiß weiß, daß er es nicht bezahlen kan, borgt, stiehlt moralisch.) Die Freygebigkeit eines [®rofj] souverains. Er hat eigentlich kein Eigenthum. Aber der König von England als blosser Monarch hat es. 25'

1—2 Schöpfer ' ? Schöfer? Schafer? || Zu Der... Hand

vgl. VII302 und

unten 54914 mit Anmerkung.

6 Eine Menschen,' die Änderung, schon bei E. || 8 anderen? andern? || 9 an­ deren.» andern.» || 11 daS aus daß,- ist nur das sc. Eigenthum. || 12 anderen?

andern.» || 16—17 E. beidemal: Hoffnung II18 sollen? sollen.» II 20 E: Hoffnung II 30) 21 E: gewiß ist, daß II 22 borgt fehlt. II 23 Zum Folgenden vgl. VI 316—317\ 323—327, 338—339, VII 90.

Ö36

Reflexionen zur Anthropologie.

(® Er schenkt nicht, sondern bezahlt die unliqvide Schulden des Staats. Er muß nach Staatsgrundsatz geben.) Wie weit Wollust den Character beflekt.

1224. v? (o1 2?) M 404'. E1500. Von dem besonderen Charakter. Redlichkeit in der Absicht und Unredlichkeit in den Mitteln. Kirchenväter: Crokodilbruder, Madam Bendish. Redlichkeit in der Absicht und Unwarheit in den Mitteln ist bey unexcolirten.

»

1 Zu unliqtnbe Schulde» vgl. G. Adieuicall: Jus naturae 7. Aujl. 1774 I §. 249: ,Debitum liquidum, de quo certo constat, quod ad id praestandum aliquis sit obligatus, io cum illiquide, de quo idem nondum certo constat, compensari nisi volenti nequit|| 2 sah? sahen? || geben fast ganz gerathen; das Wort steht hart an der rechten untern (stark abgegriffnen und abgerundeten) Ecke des Blattes. 5—8 E: Crokodilsrede; sehr unwahrscheinlich. || Es ist nicht völlig aus­ geschlossen, dass Kant mit Kirchenväter Crokodilbruder, Madam Bendish nur Beispiele „besonderer Charaktere“ geben wollte. Viel wahrscheinlicher aber ist, dass die drei Ausdrücke sich auf ihre nächste Umgebung nach vor- und nach rückwärts beziehen und demgemäss als Beispiele für Redlichkeit in der Absicht und Unredlichkeit resp. Unwarheit in den Mitteln gemeint sind. Bei Kirchenväter könnte man versucht sein, an den heiligen Crispin zu denken, welcher nach der (auf etymologischem Irrweg wandelnden) Tradition Leder stahl, um den Armen Schuhe zu machen, oder an Legenden- und Romandichtungen wie die dementinischen Recognitionen, oder an kirch­ liche Fälschungen im Interesse der Hierarchie, oder an die allegorisch-mystische Interpretationsweise und die Sucht, zwischen Christenthum und griechischer Philosophie Übereinstimmungen zu entdecken (vgl. die von Kant gelegentlich citirten Primae lineae isagoges in eruditionem universalem von J. M. Gesner ed. J. N. Niclas 1775 II95/6, wo speciell an Justinus Martyr, Clemens Alexandrinus und Origines getadelt wird, dass sie, „vbi deprehendebant aliquid, quod videretur allusionem quandam ad dogmata Christiana habere posse, licet, si legerentur verba ita, vt cohaerebant, sensum longe alium haberent, hoc transferebant ad fidem Christianam11, „hoc fine, vt persuaderent hominibus externis religionem Christianam1,1). Aber ich glaube die Stelle noch genauer bezeichnen zu können, an die Kant sowohl bei Kirchenväter als bei Crokodilbruder (? Crokodilbrüder?) dachte. Sie steht in J. Cooks Beschreibung seiner ersten Welt-

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reise (1768—1771). Cook erzählt hier im XII. Huuptstück von einem seltsamen Aberglauben, der sich bei den Einwohnern Javas und der benachbarten Inseln finde, dass nämlich Frauen manchmal zugleich von einem Kinde und von einem jungen Krokodill als einem Zwillingskinde entbunden würden, dass die Wehemutter dann dieses Geschöpf mit aller Sorgfalt behandle und es alsbald im nächsten Fluss ins Wasser setze. ,,Die Familie, worinn eine solche Geburt sich ereignet haben soll, bringt ihrem amphibischen Verwandten, in der Folge ohne Unterlass, Lebensrnittel zu; ins­ besondere muss der Zwilling, so lange er lebt, zu gesetzten Zeiten an den Fluss hinab­ gehendiese brüderliche Pflicht zu erfüllen; und sollte er dies versäumen, so würde er, wie sie durchgängig glauben, mit Krankheit oder gar mit Verlust des Lebens dafür gestraft zcerden„Dergleichen Crocodill-Zwillinge heisst man SudarasCook er­ zählt sodann mehrere Berichte von Eingeborenen, die derartige Sudaras selbst gesehen haben wollten. Der wichtigste ist folgender: „Eine junge Sclavinn, welche zu Bencolen geboren, und unter den Engländern erzogen worden war, . . . erzählte Herrn Banks: ihr Vater habe ihr auf seinem Todbette entdeckt, dass er ein Crocodill zu seinem Sudara habe; sie möchte also, dies war sein feierlicher Wille, ihren Onkel, den Crocodill wohl pflegen, und denselben nach seinem Tode füttern; dazu werde nichts erfordert, als dass sie in einer gewissen Gegend an das Ufer des Flusses treten müsse, woselbst er sich gemeiniglich aufhalte; dort solle sie ihn bey dem Namen Radja Pouti rufen; so werde er gleich aus der Tiefe herauf kommen. Sie sey also, ihres Vaters Befehl zu vollziehen, auf die von ihm verordnete Weise an den Fluss gegangen, und habe vorgeschriebenermassen Radja Pouti! tWeisser König* gerufen, worauf alsbald ein Crocodill aus dem Wasser zu ihr hingekommen sey, und die Speisen welche sie ihm mitgebracht, aus ihrer Hand gefressen habe. Man fragte sie wie der Herr Onkel, der in einer so sonderbaren Gestalt im Wasser wohnete, denn ausgesehen habe? ja war ihre Antwort, er sahe nicht wie andere Crocodille aus, sondern war weit schöner, er war über den ganzen Leib gefleckt, und hatte eine rothe Nase, goldene Ringe hatte er an den Füssen und auch dergleichen OhrengehenkeZu dieser Erzählung macht Cook einige kritische Bemerkungen, im Hinblick auf welche Kant m. A. n. die obige Stelle niederschrieb: „Wie viel die Leute, welche uns dergleichen Erzählungen vor­ brachten, selbst davon glauben und für wahr annehmen mochten, lässt sich nicht bestimmen. So viel ist indessen gewiss, dass Unwissenheit und Schwäche des Verstandes selbst da Wahrscheinlichkeit findet, wo ein aufgeklärter Geist, Unmöglichkeit sieht. In der Geschichte die das Mädchen erzählte, giebt es gleichwohl einige Umstände, in An­ sehung welcher sie sich nicht irren konnte: und diese muss sie also vorsetzlicher Weise hinzu gelogen haben. Ihr Vater mochte ihr vielleicht den Auftrag ertheilt haben, ein Crocodill zu füttern, weil er solches für seinen Sudara hielte; dass es aber, als sie ihm bey dem Namen Weisser König, rüste, aus dem Wasser zu ihr hingekommen sey, und die Speise so sie ihm mitgebracht, aus ihren Händen gefressen habe, muss eine Fabel sein, die sie vorsetzlich erdichtet hat: ich sage vorsetzlich, denn da dies schlechterdings nicht wirklich geschehen war noch seyn konnte, so kann sie selbst es auch unmöglich bey sich für wahr gehalten haben. Allein wenn es in den Aussagen

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Reflexionen zur Anthropologie.

dieser beyden Personen gleich gewisse Umstände giebt, die sie selbst nicht für wahr halten konnten; so beweisen doch ihre Erzählungen wenigstens so viel, dass sie in der Hauptsache beyderseits einerley Meynung hegen, und ungezweifelt glauben mussten, es gäbe dergleichen CrocodUle, die Sudaras von Menschen wären. So bald wir dies einmal annehmen, so lässt sichs auch leicht erklären, was das Mädchen bewogen habe, Erdichtungen mit einzumischen; Ist es nicht wahr, dass ein jeder das eifrigste Ver­ langen fühlt) andern dasjenige glauben zu machen, was er selber glaubt? aber eben dies Verlangen.wird zur Quelle des Irrthums; es verleitet uns nur gar zu leicht, eine einmal vorgebrachte Erzählung, durch alle Arten von Beweisen und Gründen zu unter­ stützen, sie mögen gleich noch so schwach seyn: Fordert man Beyspiele hievon, so würde ich, ohne mich eines lieblosen Urtheils schuldig zu machen, gar wohl behaupten dürfen, dass selbst jene, in andern Absichten so sehr verehrungswürdige Männer, durch welche die Lehren der christlichen Religion viele Jahrhunderte hindurch bis auf uns gekommen sind, sich?s mehrmalen erlaubt haben, zur Unterstützung einer Sache, die ihrem Bedünken nach wahr seyn mochte, handgreifliche Unwahrheiten zu betheuern, so bald diese ihren Endzwecks die Ueberzeugung eines andern, befördern konnten. Ich berufe mich hier auf die albernen Fabeln welche von catholischen Heiligen erzählet werden; gewiss sind sie aus keiner andern als aus der angezeigten Quelle geflossen, und es giebt genug darunter die nicht weniger ausschweifend und ungereimt sind\ als dieses Mährgen vom weissen König, und die folglich so gut als dieses hier in dem Schädel desjenigen, der sie zuerst erzählt hat, müssen ausgeheckt worden seyn“ (Ge­ schichte der See-Reisen und Entdeckungen im Süd-Meer ... verfasst von J. Hawkesworth, übersetzt von J. Fr. Schiller 1774 4° III 367—370). — Madam Bendish (f 1726) war eine Enkelin Oliver Cromwells. Näheres über sie findet man bei Mark Noble: Memoirs of several persons and families, who, by females are allied to, or descended from, the Protectorate-House of Cromwell; chiefly collected from original papers and records 1784 II 302—333. Mrs. Bridget Bendish, geb. Ireton, wird S. 302 als „one of the most extraordinary beings that euer lived“ bezeichnet. Noble druckt Schilderungen ihres Charakters von Sam. Say (aus Gentlemans Magazine August 1765 Bd. XXXVS. 357/8), J. Brooke und Hewling Luson (aus Westminster Magazine 1774) ab. Says (1719 niedergeschriebener) Bericht ist der werthvollste; er rühmt an Ihr heroic courage, indefatigable industry, great sincerity, piety, generosity and even profusion of charity, und noch manches Andere, setzt aber hinzu: „ And yet, possessed of all these virtues, and possessed of them in a dcgree beyond the ordinary rate, a person (I am almost tempted to say,) of no truth, justice, or common honesty; who never broke her promise in her life, and yet, on whose word no man can prudently depend\ nor safely report the least circumstance öfter her. Of great and most fervent devotion towards God, and love to her fellow-creatures, and fellow-Christians; and, yet there is scarce an instance of impiety, or cruelty, of which perhaps she is not capable. Fawning, suspicious, mistrustful, and jealous, without end, of all her servants, and even of her friends; at the same time that she is ready to do them all the Service that lies in her power; affecting all mankind generally, not according to the Service they

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are able to do to her, but according to the Service their necessities and miseries de• mand from her; to the relieving of which, neither the wickedness of their characters, nor the injuries they may have done to herseif in particular, are the least exception, but rother a peculiar recommendation. Such are the extravagancies that have long 5 appeared to me in the character of this lady, whose friendship and resentment I have feit by turns for a course of many years acquaintance and intimacy; and yet öfter all these blemishes and vices, which I must freely own in her, he would do her in my opinion the greatest injury, who should say, she was a great wicked woman: For all that is great and good in her, seems to be owing to a true magnanimity of spirit, 10 and a sine ere desire to serve the interest of God and all mankind; and all that is otherwise to wrong principles, early and strongly imbibed by a temperament of body, shaU I call it, or a tum of mind, to the last degree enthusiastic and visionary. 'Tis owing to this, that she never hears of any action of any person, but she immediately mingles with it her own sentiments and judgement of the person, and the action, in so 15 lirely a männer, that it is almost impossible for her to seperate them öfter; which sen­ timents therefore, and judgement, she will relate thence forwards with the same assurance that she relates the action itself. If she guestions the lawfulness or expediency of any great, hazardous, and doubtful undertaking, she pursues the method, which, as she says, her grandfather always employed with success; that is, she shuts herseif up 20 ip her doset, till by fasting and prayer the vapours are raised, and the animal spirits wrought up to a peculiar ferment by an over-intenseness and strain of thinking: And whatever portion of scripture comes into her mind at such a season, which she apprehends to be suitable to the present occasion, (and whatever comes in such circumstances, is sure to come with a power and evidence, which, to such a heated imagi25 nation will appear to be divine and supematural,) thence-forward no intreaties nor persuasions, no force of reason, nor plainest evidence of the same scriptures alledged against it; no conviction of the impropriety, injustice, impiety, or almost impossibility of the thing can turn her from it; which creates in her a confidence and industry that generally attains its end, and hardens her in the same practice for ever. *She wil 30 trust a friend that never deceived her? This was the very answer she made me, when, upon her reeeiving a considerable legaey at the death of a noble relation, I urged her to suspend her usual acts of piety, generosity, and charity, upon such occasions, till she had been just to the demands of a poor woman, and had heard the cries of a family too long kept out of their money; for,