Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen
 9783110962949, 9783598112607

Table of contents :
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe
Vorwort
Einleitung
Quellen und Abkürzungen
Literaturverzeichnis
Alphabete
Hinweise zur Benutzung des Lexikons
Familiennamen A–Ζ
A
Β
C
D
Ε
F
G
Η
I
J
K
L
Μ
Ν
Ο
Ρ
Q
R
S
Τ
U
V
W
Y
Ζ

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saur

Etymologisches Lexikon der jüdischen Familiennamen

von Eva H. und Heinrich W. Guggenheimer

K G · Saur München · New Providence · London · Paris 1996

Die Deutsche Bibliothek - C I P - E i n h e i t s a u f n a h m e

Guggenheimer, Heinrich: Etymologisches Lexikon d e r jüdischen F a m i l i e n n a m e n / von Eva H. und Heinrich W. G u g g e n h e i m e r . M ü n c h e n ; New Providence ; L o n d o n ; Paris : Saur, 1996 Einheitssacht.: Jewish family n a m e s and their origins ISBN 3-598-11260-2 N E : G u g g e n h e i m e r , Eva:; H S T

Θ G e d r u c k t auf s ä u r e f r e i e m Papier Printed on acid-free p a p e r Alle R e c h t e vorbehalten / All Rights Strictly Reserved Κ. G . Saur Verlag G m b H & Co. K G , M ü n c h e n 1996 A. R e e d R e f e r e n c e Publishing C o m p a n y D r u c k / P r i n t e d by W S - D r u c k e r e i Werner Schaubruch, D a r m s t a d t B i n d e n / B o u n d by Buchbinderei S c h a u m a n n , D a r m s t a d t I S B N 3-598-11260-2

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe Vorwort Einleitung Jüdische Vornamen 1. Biblische Namen 2. Andere hebräische Namen 3. Nicht jüdische Namen

vi vii ix xi xl xii xiii

Übernamen 1. Ersatznamen 2. Tiernamen 3. Anspielungen 4. Körpermerkmale 5. Besondere Situationen 6. Berufs- und Ortsnamen 7. Hausnamen

xv xv xv xvi xvii xvii xviii xxi

Modifikationen von Namen 1. Verkürzung 2. Erweiterung 3. Diminutive 4. Kosenamen 5. Vokaländerungen 6. Akronyme 7. Zusammengesetzte Namen 8. Patronyme und Metronyme 9. Übersetzungen

xxii xxiii xxiii xxiv xxiv xxiv xxv xxv xxvi xxvii

Rechtschreibung Mehrfache Erklärungen Quellen und Abkürzungen Quellen Abkürzungen Literaturverzeichnis Alphabete Besondere Buchstaben des lateinischen Alphabets Kyrillisches Alphabet Arabisches - Farsi Alphabet Hebräisches Alphabet Georgisches Alphabet Amharisches Alphabet Hinweise zur Benutzung des Lexikons Familiennamen A - Ζ

xxviii xxx xxxi xxxi xxxi xxxiii xxxv xxxv xxxvi xxxvii xxxviii xxxix xl xli 1

ν

Vorbemerkung zur deutschen Ausgabe

Das Etymologische Lexikon der jüdischen Familiennamen e n t h ä l t das gesamte, nochmals sorgfältig durchgesehene und ergänzte Material der a m e r i k a n i s c h e n Originalausgabe, die Ende 1992 unter dem Titel Jewish Family Names and their Origins: An Etymological Dictionary erschienen ist. Zusätzlich aufgenommen wurde eine grössere Anzahl inzwischen e r a r b e i t e t e r N a m e n , Varianten und Erklärungen, darunter auch orientalische und erstmals einige ä t h i o p i s c h e Namen. Die vergleichenden Hinwelse auf Namen aus Geschichte und Literatur wurden um einige Beispiele, besonders aus dem deutschen Sprachgebiet, erweitert. Die Überarbeitung und Ergänzung des Materials sowie die Übertragung ins Deutsche wurden von den Verfassern besorgt.

vi

Vorwort

Darum b e r g e n j e n e Namen eine geheime Geschichte: es sind Annalen in Chiffer-Schrift, zu welcher geistige Forschung den Schlüssel giebt. (Leopold Zunz)

In letzter Zelt hat sich das Interesse w i e d e r v e r m e h r t d e n j ü d i s c h e n F a m i l i e n n a m e n zugewandt. Die Frage nach Ursprung und Geschichte dieser Namen hat zahlreiche Forscher beschäftigt, und eine ausgedehnte Literatur hat sich angesammelt. Man k ö n n t e daher annehmen, dass ausreichendes I n f o r m a t i o n s m a t e r i a l auf d i e s e m Gebiet vorhanden wäre. M e r k w ü r d i g e r w e i s e ist dies aber nicht d e r Fall. Im Gegenteil, wenn jemand ζ. B. Näheres über die Herkunft seines eigenen Familiennamens wissen möchte, sind o f t nur vereinzelte, manchmal e i n a n d e r w i d e r s p r e c h e n d e und meist auf bestimmte Gruppen oder Perloden beschränkte Arbeiten vorhanden, oder dann populäre Etymologien und Anekdoten ohne wissenschaftlichen Wert. Das vorliegende Lexikon will im Gegensatz dazu die Gesamtheit der heute verwendeten jüdischen Familiennamen auf allgemeiner, systematischer G r u n d l a g e e r f a s s e n und zeigen, dass feste Traditionen und Prinzipien der Namenbildung stets wirksam waren und es heute noch sind. Die jüdischen Familiennamen r e f l e k t i e r e n d i e G e s c h i c h t e d e s j ü d i s c h e n V o l k e s , angefangen von der Welt der biblischen P a t r i a r c h e n über die verschiedenen Länder und Sprachen der Diaspora, bis zum neuerstandenen hebräischen Milieu des modernen Israel. Trotz ihres ehrwürdigen Alters werden die meisten biblischen Namen und Anspielungen auch heute noch leicht verstanden, w ä h r e n d Namen aus s p ä t e r e n P e r i o d e n o f t s c h w e r deutbar scheinen oder zumindest keine ohne Weiteres erkennbare jüdische Bedeutung haben. Durch historische und sprachliche Analyse gelingt es jedoch meist, auch nachbiblische Namen als organische Weiterbildungen jüdischer Ursprünge und damit als Elemente einer heute noch lebendigen jüdischen Tradition zu deuten. Unser Lexikon ist das Resultat vleljähriger Arbeit. Wir haben weder Zeit noch Mühe vii

VORWORT

gespart, um grösstmögliche Genauigkeit und Vollständigkeit zu erreichen und h o f f e n , allen, die sich f ü r die E r k l ä r u n g der jüdischen Familiennamen interessieren, ein brauchbares Hilfsmittel an die Hand zu geben.

November 1995

viii

H.W.G. und E.H.G.

Einleitung

Das vorliegende Lexikon bietet ein alphabetisches Verzeichnis und etymologische Erklärung der heutigen jüdischen Familiennamen f ü r aschkenasische, sephardische, orientalische und israelische Gruppen.

Es war unser Ziel, wenigstens alle nachweislich jüdischen aschke-

nasischen und s e p h a r d i s c h e n , gegenwärtig verwendeten Namen zu erfassen, wenn auch absolute Vollständigkeit unerreichbar ist. Unsere Quellen f ü r orientalisch-jüdische Namen sind unvollständig, und nur einige wenige äthiopische Namen konnten aufgenommen werden. Wenn ein aschkenasischer oder sephardischer Name im Lexikon nicht erscheint, kann doch ein nahe verwandter Name mit vergleichbarer Etymologie vorhanden sein. Für historische Vollständigkeit wurden zeitgenössische Namen auch dann aufgenommen, wenn einstweilen keine Etymologie vorliegt. Es ist unmöglich, eine genaue Grenzlinie zwischen jüdischen und nicht jüdischen Namen zu ziehen. Einerseits wurden durch gesetzliche Namensänderungen von Juden oft Namen angenommen, d i e sich von denen i h r e r nichtjüdischen Umgebung wenig unterscheiden. Andererseits können die Nachkommen abtrünniger Juden oder zum Judentum übergetretener Nichtjuden aber auch i h r e ursprünglichen Namen in der neuen Umgebung w e i t e r f ü h r e n . Ausserdem gibt es eine Anzahl von Namen, die in ähnlicher oder Identischer Form, aber mit verschiedenen Etymologien und Bedeutungen, traditionsgemäss von Juden und Nichtjuden verwendet werden, ζ. B. deutsch Haber. Schreiber, arabisch Rasoul,

Ashur.

Der Unterschied zwischen historischen und modernen jüdischen Familiennamen ist die Kontinuität der heutigen, amtlich registrierten Namen, während zur Zeit des Talmuds (Gittin 88a) Familiennamen höchstens drei Generationen lang unverändert blieben. In jüdischen Quellen des Mittelalters werden Familiennamen häufig von orientalischen und spanischen Autoren benutzt, während in deutschen (aschkenaslschen) Dokumenten wenig Familiennamen vorkommen. Der Grund d a f ü r ist die Verordnung v. Rabbenu Tarn (Jacob ben Meir) aus dem 12. J a h r h u n d e r t , dass in einer Scheidungsurkunde (üj, gel) nur von Juden unter J u d e n verwendete Namen (d.h. Eigen- und Vatersnamen) verwendet werden durften, aber nicht von Juden ausschliesslich im Verkehr mit Nichtjuden verwendete Beinamen, ausser wenn solche Namen zur Unterscheidung zweier in derselben Stadt wohnenden Personen mit demselben hebräischen Namen X, Sohn oder Tochter des Y, notwendig waren. Da die korrekte Schreibweise der in einer Scheidungsurkunde erwähnten Namen von entscheidender Bedeutung ist und die Schreibweise dieser Namen o f t durch Vergleich mit anderen Dokumenten und Unterschriften erhärtet werden konnte, wurde es üblich, Ehe- und teilweise Geschäftsverträge in derselben Weise abzufassen. Familiennamen kommen daher in n o r d e u r o p ä i s c h e n jüdischen Dokumenten vor dem Ausgang des 18. Jahrhunderts nur spärlich vor. Später zwangen die von absolutistischen Herrschern regierten bürokratischen Staaten Europas jeden Juden, einen persönlichen Familiennamen anzunehmen und amtlich registrieren zu lassen. Im F r a n k f u r t / M a i n des 18. Jahrhunderts konnten dann Mitglieder d e r s e l b e n Familie als Berlin,

Brilin

oder Brüll e r s c h e i n e n , Namen, die s ä m t l i c h vom

Vornamen Ber, Berl abgeleitet sind. Verschiedene Mitglieder einer anderen Familie wählten ix

EINLEITUNG

als Familiennamen Doktor, dessen akustische Variante Dondorf, Rofe, oder den Ortsnamen

die hebräische Übersetzung

Neukirch.

Moderne israelische Namensänderungen zu hebräischen oder wenigstens h e b r ä i s c h klingenden Namen müssen getrennt behandelt werden.

Die Bedeutung und s p r a c h l i c h e

Grundlage solcher Namen wurde angemerkt, soweit solche Grundlagen e x i s t i e r e n .

Im

Allgemeinen ist jedoch nicht versucht worden, die ursprünglichen Namen mit den neu angenommenen hebräischen Namen in Verbindung zu bringen, da im Gegensatz zu f r ü h e r e n jüdischen Migrationen diese neuen Namen meist wenig organische Verbindung mit den alten nichthebräischen Namen erkennen lassen. Zum Beispiel enthält eine teilweise Liste d e r alten Familiennamen, die in Sharon abgeändert wurden (geographischer Name der Gegend zwischen Tel Aviv und dem Karmelgebirge), Namen wie Herscovici, Schwanz,

Sharabi,

Shrayer,

Skadio,

Spitz,

Steinberg,

Strachman,

Schleimer,

Schwadron,

Strikman,

Szmulewicz.

Ebenso erscheint der neuhebräische Name Nir ( . A c k e r f u r c h e " ) als Namensänderung aus Blumenfeld, Nirnberg,

Farmer,

Feldklein,

Polakov, Steinfeld,

Finder,

Sternfeld.

Grosfeld,

Koch,

Kushner,

als neuhebräische Substitution für Heiman, Kapp, Katzenelson, Potshevsky,

Wechsler,

Mautner,

Neufeld,

Turkenitch. Wolf son. Tamir (.wechselhaft") erscheint Kwentzel,

Mirski,

Mizrahi,

Wolkowisky.

Da diese Namensänderungen willkürlich und nicht an Irgendwelche Regeln gebunden sind, w ä r e es müssig, nach Gesetzmässigkeiten zu s u c h e n , wenn auch in E i n z e l f ä l l e n akustische Ähnlichkeit oder Bedeutungsverwandschaft mit den alten Namen e r k e n n b a r 1st. Andererseits bilden neuhebräische und hebraislerte Namen einen zahlenmässlg bedeutenden Teil der heutigen jüdischen Familiennamen. Sie dürfen nicht übergangen werden und ihre Etymologien sind in manchen Fällen interessant und nicht trivial. Neuhebräische Namen erscheinen auch gelegentlich In Formen, die mit alten Namen Identisch sind: Aschkenasisch ζ. B. Man, Kurzform von altgermanisch Manno und traditionsgemäss f ü r Menachem, Mendel verwendet, aber auch n e u h e b r ä i s c h e Namensänderung f ü r Namen wie Manaschewitz,

Manczyk, Montag, Wechselmann, Zuckermann·, der altsephardlsche

Name Dayan, als Vorname arabisch .fromm", erscheint als aschkenasisch-neuhebräische Übersetzung des deutschen Namens Richter. Eine Anzahl neuhebräischer Namen drücken Nationalgefühl aus, wie Comemi . a u f r e c h t , unabhängig", Dror .Freiheit, frei", Heiruthi

.von der Freiheit", Lidror

.ich habe Freiheit",

Dor-Am „Generation - Volk", Gilam „Freude - Volk", Leumi „national", Hadran

.Rückkehrer".

Allerdings können solche Namen auch Übersetzungen von alten Namen sein, w i e ζ. B. Freiheit,

Haufrecht.

Vergleichbare Probleme existieren für amerikanisch-jüdische Namensänderungen, die oft gleichzeitig mit der Einbürgerung erfolgten. Eine häufige Änderung ist die Weglassung von Endungen wie -ski, -sky und andere Kürzungen slawischer Namen. Aber die Annahme englischer oder englisch klingender Familiennamen und die d o k u m e n t i e r t e Änderung eines bestimmten Namens heisst weder, dass andere Träger desselben Namens notwendig den gleichen neuen Namen wählten, noch dass ein anderer jüdischer T r ä g e r des neuen Namens früher denselben alten Namen führte. Anglisierte Familiennamen werden daher im Lexikon als solche gekennzeichnet, aber im Allgemeinen nicht mit f r ü h e r e n Namen in Verbindung χ

JÜDISCHE VORNAMEN

gebracht. Eine Analyse des Im Lexikon enthaltenen Materials zeigt, dass jüdische Familiennamen am häufigsten

von Vornamen

und deren

Ableitungen

h e r g e l e i t e t sind, weniger h ä u f i g von

Ortsnamen und noch seltener von Berufen und rabbinlsch-hebräischen Ausdrücken. Feststellung bezieht sich auf die letztendliche

Etymologie

Diese

eines Namens, nicht auf dessen

unmittelbare Erklärung. Im weiteren Verlauf dieser Einleitung w e r d e n die verschiedenen Ableitungen und Wandlungen b e s c h r i e b e n , d i e ein N a m e d u r c h m a c h e n k a n n , bis er schliesslich völlig anders als sein Urbild erscheint.

Judische Vornamen 1. Biblische Namen Eine der wichtigsten Quellen jüdischer Familiennamen sind biblische Männer- und Frauennamen. Aschkenaslsche biblische Vornamen sind tradltionsgemäss b e s c h r ä n k t auf jüdische Persönlichkelten angefangen mit Abraham,

jedoch mit Einschluss v o r a b r a h a m i s c h e r Namen

wie Adam, Hanoch, Noah, und unter Ausschluss von in der Bibel als „Übeltäter'' bezeichneten Personen (von letzteren erscheint der Name Abiram In einer Verordnung des Kaisers Joseph 11 aus dem J a h r e 1787 als in den ö s t e r r e i c h i s c h e n L ä n d e r n z u g e l a s s e n e r Familienname).

jüdischer

Orientalische und s e p h a r d i s c h e G r u p p e n v e r w e n d e n a l l e in d e r Bibel

erwähnten Vornamen mit Ausnahme der vom göttlichen Zorn v e r f l u c h t e n Personen.

Unter

den neuhebräischen Familiennamen befinden sich sogar einige d e r letzteren, vielleicht als demonstratives Bekenntnis zum Atheismus. In der Bibel erscheinen auch einige Frauennamen; alle werden in sämtlichen jüdischen Gruppen als Familiennamen verwendet, ausser dass in Osteuropa d e r Name Eva, hebräisch njn (ffawwäh),

das mit aramäisch irin ( h i w y ä ) .Schlange" in V e r b i n d u n g g e b r a c h t w e r d e n

kann, gewöhnlich ersetzt wird durch Uaya

(n»n Hayyäh)

„die Lebendige" nach Gen. 3:20.

Dies 1st ein Fall von Namenssubstitution. Viele biblische Namen enthalten den Gottesbegriff. Oft sind sie Verbindungen einer der Kurzformen des göttlichen Namens {El, Ya, Yo) mit einem eine Handlung oder E i g e n s c h a f t beschreibenden Wort. Die Reihenfolge 1st ganz willkürlich. So bedeuten Elnatan, Netanyahu,

Yonatan

alle „Gott hat gegeben".

Naianael,

Der g ö t t l i c h e N a m e k a n n auch i m p l i z i t

vorhanden und nicht ausdrücklich erwähnt sein, ζ. B. in Natan, Μ at an. Anscheinend konnte dieselbe Person beide A l t e r n a t i v f o r m e n eines solchen N a m e n s t r a g e n : ζ. B. e r s c h e i n t Bathsebas Vater sowohl als Amiel (IChr. 3:5) wie auch als Eliam (2S. 11:3). Stellvertretend f ü r den göttlichen Namen sind Av „Vater", Ah. Am „Verwandter", auch Zur „Fels" und ähnliche einsilbige Ausdrücke. Die biblischen Namen Abram und Ram bedeuten beide „Gott ist erhaben"; „Gott ist meine Hilfe" ist die Bedeutung der biblischen Namen Achieser, Elieser,

Asriel,

Asarjah,

Joeser,

Eser,

Ezra,

Elasar,

die sämtlich als j ü d i s c h e F a m i l i e n n a m e n

vorkommen.

xi

EINLEITUNG

Biblische Namen können ersetzt werden durch biblische Anspielungen auf Taten oder Eigenschaften des ursprünglichen Trägers; Beispiele erscheinen im Abschnitt Anspielungen und Äquivalente.

2. Andere hebräische Namen Einige Gruppen von traditionellen hebräischen Eigen- und Familiennamen sind nicht von biblischen Namen abgeleitet.

Erstens haben Namen talmudischer oder mittelalterlicher

Gelehrter (ζ. B. Abaye, Hai, Alfasi, Rav-Acha) einen mit biblischen Namen vergleichbaren Status. Zweitens können manche hebräischen Adjektive als Eigennamen verwendet werden; Beispiele sind die nach dem Shema' im Morgengebet aufgezählten Eigenschaften der Torah, wie ζ. B. Emet .wahr", Yatziv „wohlbegründet", Nakhon

„fest", Kaiam

„bestehend",

„gerade", Neeman „zuverlässig", Ahuv „geliebt", Chaviv, Habib „lieb", Nechmad Nairn „angenehm", Norah

„ehrfurchtgebietend", Addir

Yashar

„anmutig",

„vornehm". Tob, Τον „gut", J o f f e ,

J o f f e „schön", von denen d i e meisten bei allen jüdischen Gruppen als Namen verwendet werden.

Drittens erscheint eine Anzahl hebräischer A b s t r a k t e aus der religiösen Vor-

stellungswelt als Eigen- und Familiennamen, wie Schalom

(„Friede"), Chaim

Leben"] bei allen jüdischen Gruppen und Rachamim, Sedaka,

Teshuba

[„(ewiges)

(„Erbarmen", „Wohl-

tätigkeit", „Reue, Umkehr") nur bei sephardlschen und orientalischen Gruppen. verwenden auch Pluralformen als A b s t r a k t a in Namen wie Kdoshim,

Saddikim

Letztere („Hellig",

„Gerechi"). Einige weitere Namengruppen haben ebenfalls ihren Ursprung Im Hebräischen, erscheinen jedoch häufig als Übersetzungen. Es sind: 1. Die Namen der die zwölf Stämme symbolisierenden Edelsteine im Brustschild des H o h e p r i e s t e r s (Ex. 28:17-20), die teilweise als moderne h e b r ä i s c h e ( B a r e k e l , Leshem, Nofech, Bernstein,

Odem, Sappir,

Diamond,

Krystall,

Schoham, Shvo, Tarschisch, Nagelslein,

Rubin, Saphir,

Yashphe), Smaragd),

Jahalom,

deutsche (Agaistein, und arabische ( A z r a k )

Namen erscheinen. 2. Die Früchte des heiligen Landes (Deut. 8:8), von denen alle sieben als deutsche Namen erscheinen [Weitzen,

Ger st. Feige, Weinstock,

Milgram.

Olive, Honig (d. h. Dattel-

honig)], während wir gegenwärtig nur vier als hebräische (Gefen, Rimon, Zait, Tamar), als a r a b i s c h e (Zaitun,

Dibs)

zwei

Namen und fünf in v e r s c h i e d e n e n s l a w i s c h e n S p r a c h e n

identifizieren konnten. 3. Die Namen der die zwölf Stämme repräsentierenden Z e i c h e n des Tierkreises (die hebräischen Namen dieser Zeichen waren aschkenasischen Juden aus den Gebeten um Tau und Regen geläufig); von den zwölf Zeichen konnten wir bisher zehn als deutsch-jüdische Namen i d e n t i f i z i e r e n [die beiden f e h l e n d e n sind „Jungfrau", f ü r d i e als Sternbild das hebräische Wort Ji^ina verwendet wird (wohl da in nichtjüdischen Quellen das Sternbild Jungfrau Maget, Mail, Meit

heisst, auch Bezeichnung der Jungfrau Maria), und „Skorpion",

das in allen jüdischen Quellen nicht als schorpion, sondern als egdis, d. h. mittelhochdeutsch egedehse, „Eidechse", übersetzt wird]. An hebräischen Formen f a n d e n wir sieben Arieh. Dagim, Moznaim.

xii

Sartani,

Schor, Teomim)

aber nur vier arabische (Akerib.

(Akrabi, Assad,

JÜDISCHE VORNAMEN

Dalwa.

Semak).

4. G l ü c k b r i n g e n d e Namen wie Mazaltarim, Feiertag", Buonaparte 5.

Mazaltov

. G l ü c k z u " , Tavyoumi

.gute Tage,

„glückliches Los"; und

B i b e l z i t a t e , ζ. B. aus d e m H e b r ä i s c h e n d e r P s a l m e n u n d d e s H o h e n l i e d e s f ü r

S e p h a r d i m (Afnaim,

Manaim,

Maähavti)

und Reingewiirz,

t ü r k i s c h Özbahar,

als Über-

setzungen des A u s d r u c k s nsi njiaV in Lev. 24:7.

3. Nichtjüdische Namen In allen U m g e b u n g e n t r u g e n Juden a u c h n i c h t h e b r ä i s c h e N a m e n .

Im r ö m i s c h e n W e s t r e i c h

w u r d e a u c h von Juden Lateinisch g e s p r o c h e n , woraus sich s p ä t e r die r o m a n i s c h e n S p r a c h e n e n t w i c k e l t e n ; e b e n s o s p r a c h e n Juden Griechisch in den P r o v i n z e n d e s O s t r e i c h e s .

Von d e n

z a h l r e i c h e n lateinischen und g r i e c h i s c h e n F r e m d w ö r t e r n und N a m e n im T a l m u d e r s c h e i n e n e i n e g a n z e A n z a h l als noch heute g e b r ä u c h l i c h e Vor- und Familiennamen. Im f r ü h e n M i t t e l a l t e r s p r a c h e n d i e J u d e n W e s t e u r o p a s g e w ö h n l i c h F r a n z ö s i s c h , n a c h dem 12. J a h r h u n d e r t im deutschen R e i c h (einschliesslich Böhmen und Ö s t e r r e i c h ) s p r a c h e n sie u n t e r e i n a n d e r Deutsch. Mit der V e r t r e i b u n g d e r J u d e n aus F r a n k r e i c h 1391 h ö r t e d e r Einfluss des Französischen (mit A u s n a h m e d e r im p ä p s t l i c h e n G e b i e t um A v i g n o n und d e n n ö r d l i c h d e r P y r e n ä e n im K ö n i g r e i c h N a v a r r a wohnenden Juden) a u f . Die e r s t e n Juden In der U k r a i n e und Russland k a m e n aus K o n s t a n t i n o p e l und s p r a c h e n G r i e c h i s c h ; v i e l e C h a s a r e n in d e r K r i m t r a t e n Im 8. J a h r h u n d e r t z u m J u d e n t u m

über,

b e h i e l t e n a b e r d i e t a t a r i s c h e S p r a c h e bei. Die grosse j ü d i s c h e E i n w a n d e r u n g aus D e u t s c h l a n d n a c h O s t e u r o p a ( P o l e n , L i t a u e n Weissrussland, U k r a i n e ) war eine Folge der Judenverfolgungen w ä h r e n d des schwarzen T o d e s im 14. J a h r h u n d e r t . Die ersten Siedler kamen aus Sachsen - Böhmen (in d e r j ü d i s c h e n G e o g r a p h i e das . L a n d Kanaan"); ihre d e u t s c h e Sprache, vermischt mit der lokalen slawischen S p r a c h e (Wendisch, Alttschechisch), e n t w i c k e l t e s i c h zu J i d d i s c h .

E i n z e l n e p o l n i s c h e und

russische W ö r t e r im Jiddischen sind s p ä t e r e lokale Zusätze. Die G r u n d l a g e d e r S p r a c h e d e r o s t e u r o p ä i s c h e n J u d e n ist S ä c h s i s c h - M i t t e l m i t t e l d e u t s c h mit w e n d i s c h e n B e i m i s c h u n g e n ; A u s d r ü c k e in a n d e r e n S p r a c h e n e r s c h e i n e n meist als Übersetzungen aus dem Deutschen. Dasselbe gilt auch f ü r Ungarn und Rumänien, wo erst im 18. J a h r h u n d e r t a s c h k e n a s i s c h j ü d i s c h e E i n w a n d e r u n g e n e r f o l g t e n . Das eigentliche Rumänien h a t t e a n f ä n g l i c h e i n e k l e i n e alte G e m e i n d e von g r i e c h i s c h s p r e c h e n d e n Juden, d i e n a c h d e r V e r t r e i b u n g d e r J u d e n aus S p a n i e n d i e s p a n i o l i s c h s p r e c h e n d e n F l ü c h t l i n g e a u f n a h m e n und s i c h zu e i n e r mit d e n übrigen s e p h a r d i s c h e n Gemeinden des Balkans (Bosnien, Bulgarien, Dalmatien, G r i e c h e n l a n d , Mazedonien, Serbien) verbundenen grösseren sephardischen G e m e i n d e unter türkischem Schutz zusammenschlossen. M o d e r n a u s g e d r ü c k t sind d i e „ a s c h k e n a s i s c h e n J u d e n " N a c h k o m m e n d e r j ü d i s c h e n B e v ö l k e r u n g d e r römischen Provinzen nördlich d e r A l p e n .

U r s p r ü n g l i c h w a r e n d i e „asch-

k e n a s i s c h e n Juden" a b e r diejenigen, d e r e n G e b e t s r i t u a l vom a l t e n p a l ä s t i n e n s i s c h e n R i t u a l h e r k a m , mit Einschluss des grössten Teils von Italien.

xiii

EINLEITUNG

Die g e o g r a p h i s c h e n Bezeichnungen der einzelnen a s c h k e n a s i s c h e n G r u p p e n b e r u h e n auf m i t t e l a l t e r l i c h e n politisch-geographischen B e g r i f f e n . Ζ. B. k a m e n „ l i t a u i s c h e " J u d e n n i c h t nur aus dem Gebiet des heutigen Litauen, sondern aus dem jagellonischen Reich des 14. Jahrhunderts, das sich über Weissrussland, Wolhynien und d i e U k r a i n e e r s t r e c k t e .

Die G r e n z e

z w i s c h e n Deutschland und Polen in d e r j ü d i s c h e n G e o g r a p h i e e n t s p r i c h t d e r e h e m a l i g e n p o l i t i s c h e n G r e n z e d e s 10. J a h r h u n d e r t s und ist u n g e f ä h r I d e n t i s c h mit d e r e h e m a l i g e n G r e n z e zwischen „Ost-" und „West-"Deutschland. Juden

ursprünglich

aus D e u t s c h l a n d

kamen, sind

a s c h k e n a s i s c h e n Namen deutsch (ζ. B. Arnold, sind (ζ. B. Boris).

Da d i e o s t e u r o p ä i s c h e n a s c h k e n a s i s c h e n

Friedrich,

die meisten Wilhelm)

nichthebräischen

während einige slawisch

In sehr vielen Fällen sind slawische Namen d i r e k t e Übersetzungen aus dem

Deutschen. S e p h a r d i s c h e J u d e n sind in e r s t e r L i n i e d i e N a c h k o m m e n d e r 1492 a u s S p a n i e n v e r t r i e b e n e n Juden, A n h ä n g e r des babylonischen G e b e t s r i t u a l s .

In d e n L ä n d e r n rings ums

M i t t e l m e e r v e r b a n d e n s i c h d i e G e m e i n d e n d e r s p a n i s c h e n V e r t r i e b e n e n mit d e n k l e i n e n schon f r ü h e r existierenden lokalen Gemeinden (Aschkenaslm in Italien, b y z a n t i n i s c h e J u d e n im B a l k a n , B e r b e r - J u d e n in N o r d a f r i k a ) .

Die s e p h a r d i s c h e n G e m e i n d e n f o l g e n dem

G e b e t s r i t u s von Llvorno, Sitz der grössten Verleger s e p h a r d i s c h e r G e b e t b ü c h e r . A u s s e r d e m gibt es noch eine A n z a h l j ü d i s c h e r G r u p p e n ( B u c h a r a , D j e r b a , K u r d i s t a n , Jemen und andere), die teilweise ihre alten Gebetsriten b e i b e h a l t e n haben. Juden in arabisch s p r e c h e n d e n Ländern sprachen arabisch mit A u s n a h m e d e r a r a m ä i s c h s p r e c h e n d e n kurdischen Juden. Da ein grosser Teil der s p a n i s c h - j ü d i s c h e n F a m i l i e n n a m e n aus d e r Z e i t d e r O m a j a d e n s t a m m t , ist d i e A n z a h l d e r a r a b i s c h e n N a m e n b e i n i c h t in arabischsprechenden Ländern lebenden S e p h a r d i m v e r h ä l t n i s m ä s s i g hoch und e i n i g e s p a n i s c h e N a m e n sind Ü b e r s e t z u n g e n aus dem A r a b i s c h e n . N a m e n ist g e r i n g .

Die Anzahl der spanischen

Die J u d e n B u c h a r a s und a n d e r e r t u r k m e n i s c h e r L ä n d e r k a m e n a u s

Persien; viele persische Vornamen sind ebenfalls arabischer H e r k u n f t . O r l e n t a l i s c h e J u d e n v e r w e n d e n auch a r a b i s c h e N a m e n , d i e d e n G o t t e s b e g r i f f b e i n h a l t e n , als V o r n a m e n o h n e h e b r ä i s c h e s Äquivalent (ζ. B. Mansur,

Massud).

V i e l e F r a u e n n a m e n sind von v o r n h e r e i n n i c h t h e b r ä i s c h : A s c h k e n a s i m (ζ. B. Adel, Genendel, Johar, Sitt-al-bant,

Sol,

d e u t s c h und j i d d i s c h f ü r

Gitel, Reisa), arabisch und s p a n i s c h f ü r S e p h a r d i m (ζ. B.

Sultana).

Von Juden v e r w e n d e t e

ursprünglich

nichtjüdische Namen

w e n d i g e r w e i s e d a s s e l b e f ü r Juden w i r f ü r N i c h t j u d e n b e d e u t e n .

müssen nicht

Rasoul „Bote" bei Muslimen Mohammed, während es bei J u d e n f ü r M o s e s s t e h t . der d e u t s c h e Name Meyer

not-

So m e i n t d a s a r a b i s c h e E b e n s o ist

bei N i c h t j u d e n B e r u f s n a m e und b e d e u t e t „ G u t s v e r w a l t e r , Mol-

k e r e i v e r w a l t e r " oder auch „Hersteller", w ä h r e n d er bei Juden eine V a r i a n t e d e s h e b r ä i s c h e n Namens Meir ist. Ein w e i t e r e s Beispiel ist der Name Schreiber, B e r u f s n a m e , sondern ein Ü b e r n a m e von Moses ist.

xiv

d e r als j ü d i s c h e r N a m e kein

ÜBERNAMEN

Übernamen 1. Ersatznamen Die G e s c h i c h t e der nichthebräischen jüdischen Namen kann d u r c h viele J a h r h u n d e r t e z u r ü c k v e r f o l g t werden.

Da S c h e i d u n g s u r k u n d e n d i e b e t e i l i g t e n P a r t e l e n e i n d e u t i g

Identifizieren müssen und die Anzahl der möglichen hebräischen Kombinationen X, Sohn oder Tochter

des Y beschränkt ist, kann es n o t w e n d i g sein, mit d e m bei d e r G e b u r t

verliehenen Namen ( f ü r einen Mann der hebräische Name, mit dem man ihn zur T o r a h a u f r u f t ) gleichzeitig alle nichthebräischen oder sonstigen Namen, unter denen Jemand bei Juden bekannt ist, a u f z u f ü h r e n . Diese Beinamen helssen auf h e b r ä i s c h Singular kinnuy,

arabisch il^.J^i" kunya,

kunwa)

(kinnuyim,

„ Ü b e r n a m e n " und sind von z e n t r a l e r

Bedeutung in der Tradition der jüdischen Namen. Im Lexikon sind die Übernamen jeweils mit 3. für kinnüy (Singular) oder kinnüyim

(Plural) bezeichnet.

Ein a kann nicht nur f ü r

einen bestimmten Eigennamen (oder m e h r e r e Namen) stehen, sondern kann s e i n e r s e i t s wieder m e h r e r e eigene a haben.

Zum Beispiel wird der Stamm Naftali

Im Segen des

Patriarchen Jacob mit einer schnellen Gazelle verglichen (Gen. 49:21), was In Europa als Hirsch verstanden wurde, hebräisch ' a i (aschkenaslsch Zvi, Tsevi, sephardisch Sevi, Hirsch 1st daher ein a f ü r Zvi und sowohl Hirsch als Zvi Hirsch sind a von

Sbi).

Naftali.

Anfänglich scheint jeder hebräische Vorname bei allen jüdischen Gruppen seine eigenen möglichen a gehabt zu haben.

Da aber Kinder vorzugsweise n a c h i h r e n G r o s s e l t e r n

(verstorben bei Aschkenaslm, lebend oder verstorben bei Orientalen und Sephardim) genannt werden, kann ein Kind Namen von väterlicher und mütterlicher Seite e r b e n und auf diese Weise einen hebräischen Namen von einer Seite und einen n i c h t h e b r ä i s c h e n a von der anderen erhalten. Dadurch entsteht eine neue Verbindung von a mit hebräischem Namen. Wegen der beim Abfassen von Scheidungsurkunden e r f o r d e r l i c h e n Genauigkeit sind diese Kombinationen und die k o r r e k t e Schreibweise n i c h t h e b r ä i s c h e r Namen in h e b r ä i s c h e n Lettern in der rabbinischen Literatur der letzten tausend Jahre eingehend diskutiert worden. Es gibt Sammlungen von Responsa über diese Probleme; die vollständigste, eine wichtige Quelle für unsere Arbeit, ist ein sechsbändiges Werk mit dem Titel Qonteros

Hassemot

.Verzeichnis der Namen", von Rabbiner Duber Tkacz vom rabbinischen Gerichtshof in Tel Aviv, erschienen 1956-1960.

M a t e r i a l aus d i e s e r Sammlung 1st im L e x i k o n mit (T)

gekennzeichnet. Weitere Werke erscheinen im Quellenverzeichnis sowie in der Liste der Abkürzungen. Sehr oft werden Namen mit ihrem a in einer Familie vererbt und gehen von Grosseltern auf Enkel über. Der Vorname Josua, Joshua Heschel·,

Heschel

erscheint ζ. B. o f t mit dem Familiennamen

ist ein t r a d i t i o n e l l e r a f ü r Joshua.

Auf d i e s e W e i s e k a n n d i e

Zusammengehörigkeit der Namen oft bestätigt werden.

2. Tiernamen Tiernamen aus verschiedenen Quellen können für Vornamen stehen. An der oben zitierten

XV

EINLEITUNG

Stelle (Gen. 49:3-27, Im Segen des P a t r i a r c h e n Jacob) w e r d e n f e r n e r e r w ä h n t : L ö w e (Arie, Arslan,

Assad. Leon, Loeb, Shir) f ü r Juda,

D r a c h e (Drach, Schlang, Trackman) Wolf (Dib, Farkas,

Jehuda,

f ü r Dan,

Lupo, Lupu, Wilk, Wolk, Zeev) f ü r

Benjamin.

Der Stamm Issachar In diesem A b s c h n i t t w i r d mit e i n e m Esel v e r g l i c h e n .

Als E r s a t z f ü r

einen so u n s c h m e i c h e l h a f t e n Vergleich w i r d d e r a Bär (hebräisch Dov) verwendet. Vom Segen des Moses (Deut. 33:17) w i r d O c h s e (Ochs, Schor) a f ü r Joseph abgeleitet. Ein w e i t e r e r b e l i e b t e r T i e r n a m e 1s F a l k e (Elbaz, f ü r v e r s c h i e d e n e N a m e n (Jonathan,

Joshua,

Falk, Shahin,

Michael,

Shelomo,

Sokol, Sölyom),

Shraga),

d e r als a

ohne ersichtliche

biblische o d e r a n d e r e Quelle dient. Diese Substitutionen sind allen j ü d i s c h e n G r u p p e n gemeinsam und ihre Übersetzungen in viele S p r a c h e n e r s c h e i n e n als Vor- und Familiennamen. Manche Tiernamen werden durch V e r k ü r z u n g g e b i l d e t ; vgl. auch den Verkürzung.

Von Benjamin,

h e b r ä i s c h Binjamin,

Abschnitt

w i r d der d e u t s c h e a Biene g e b i l d e t .

Der

N a m e Hahn wird als Übersetzung von h e b r ä i s c h geber „Mann; H a h n " v e r w e n d e t , a u c h als a f ü r den d e u t s c h e n Namen Mann Silbe . m a n " (ζ. B. Manasse,

( a f ü r Menachem)

Manoah)

und als K u r z f o r m f ü r h e b r ä i s c h e , d i e

oder „han" ( J o h a n a n ) e n t h a l t e n d e Namen.

u n e r k l ä r t e r a in d i e s e r K a t e g o r i e ist Haas

( m i t t e l h o c h d e u t s c h has „Hase") f ü r

( m ö g l i c h e r w e i s e akustisches Ä q u i v a l e n t w i e Jass, das e b e n f a l l s a f ü r Joseph

Ein Joseph

1st).

3. Anspielungen Ein h e b r ä i s c h e r N a m e k a n n d u r c h auf g e l e h r t e n o d e r v o l k s t ü m l i c h e n A n s p i e l u n g e n und Ä q u i v a l e n t e n b e r u h e n d e Ersatznamen substituiert w e r d e n . In J e s a j a s W o r t e n (Jes. 41:2) ζ. B. „erwachte" d e r P a t r i a r c h A b r a h a m „vom Osten". Shuraki

D a h e r sind h e b r ä i s c h Misrachi,

„Mann vom Osten" Ersatznamen f ü r Abraham.

A b r a h a m s als Freund

arabisch

Aus Jes. 41:8 kommt die Bezeichnung

Gottes (arabisch Khalil, spanisch Amigo, g r i e c h i s c h Filo).

Ebenso w i r d

Ps. 89, laut Titel von „Ethan dem E i n g e b o r e n e n " v e r f a s s t , A b r a h a m z u g e s c h r i e b e n : s o w o h l Ethan w i e Ezrachi

(„Eingeborener") sind d e m e n t s p r e c h e n d E r s a t z n a m e n f ü r A b r a h a m .

Name Maskilejson

ΐη 1 «^ V^sipn ( „ L e h r g e d i c h t d e s E t h a n " ) k a n n e b e n f a l l s als g e l e h r t e An-

Der

spielung auf A b r a h a m gelten. Die N a c h t w u r d e g e t e i l t f ü r A b r a h a m s Kampf mit den v i e r Königen (Gen. 14:15); d e r N a m e Nachteiler,

d.h. „Nachtteiler" meint A b r a h a m . Isaac, d e r 180

J a h r e alt w u r d e , w a r d e r l a n g l e b i g s t e P a t r i a r c h ; d e u t s c h Leblang,

hebräisch

(„Leben"), spanisch Duran („dauernd") sind E r s a t z n a m e n f ü r Isaac (Hayyim

Hayyim

ist a u s s e r d e m ein

selbständiger Name). In Jes. 41:14 w i r d Jacob, als R e p r ä s e n t a n t d e s j ü d i s c h e n V o l k e s , mit „Wurm" a n g e r e d e t : dies ist der U r s p r u n g des deutschen Ersatznamens Wurm f ü r

Jacob.

Zu den g e l e h r t e n A n s p i e l u n g e n g e h ö r e n f e r n e r d i e N a m e n d e r zwölf E d e l s t e i n e im Brustschild des Hohepriesters, w e l c h e den zwölf Stämmen e n t s p r e c h e n (Ex. 28:17-21) und die Farben der F a h n e n der zwölf Stämme. Targumim

zu Exodus

D i e t r a d i t i o n e l l e n E n t s p r e c h u n g e n w e r d e n in d e n

f ü r d i e Namen d e r Steine und in Midrasch

Farben gegeben. Ζ. B. ist die F a r b e des Stammes Reuben

xvi

Rabba

zu Numeri

2 für die

rot; sein S t e i n ist d e r Rubin.

Rot,

ÜBERNAMEN

Roth ist somit ein d e u t s c h e r E r s a t z n a m e f ü r Reuben

und ebenso Rubin, sowie Ihre

tschechischen, polnischen, rumänischen und russischen Übersetzungen; die entsprechenden sephardischen Namen für „rot" sind arabisch Hamra, spanisch Roja, Italienisch Rosso, farsi Germizi.

Russo,

Weitere beliebte Farben sind grün für Simeon, weiss für Zebuion, schwarz f ü r

Joseph und Benjamin.

Beliebte Steine als Quellen für Ersatznamen sind Smaragd f ü r Judah,

Saphir f ü r Issachar, Ambra für Ascher.

Die Verbindung der Farben und Metalle Silber und

Gold mit den Erzengeln Michael und Gabriel wird in Zohar II, p. 147a gegeben. Zu den in diesem Abschnitt diskutierten Namen können auch Beschreibungen gelehrter Tätigkeiten gerechnet w e r d e n , ζ. B. Oslerne

[oislernen

( j i d d i s c h , „auslernen"), eine

talmudische Stelle erklären], Oustalcher [oistätscher (jiddisch, „Ausdeutscher") „Übersetzer ins Jiddische, Erklärer schwieriger Stellen"], Pilpul [hebräisch „gepfeffert(e Diskussion talmudischer Probleme)" o d e r „ s c h a r f s i n n i g e j u r i s t i s c h e Fallunterscheidungen"] und Anspielungen auf religiöse G e b r ä u c h e , ζ. B. aus dem P e s s a c h r i t u a l , wie

Kalhamira

(aramäisch, „alles Gesäuerte"), Karpas „Sellerie" (vulgärhebräisch, möglicherweise auch von Karp, a. für Ephraim), und Mingelgrin (mittelhochdeutsch, „verschiedene grüne Kräuter"). Der erste Ausdruck bezieht sich auf die Vorschriften für den 14. Nisan; die beiden letzteren bezeichnen am Anfang des Seders verwendete Gemüsepflanzen.

4. Körpermerkmale Manche Übernamen werden von Körpermerkmalen hergeleitet.

Solche Namen sind oft

arabisch, ζ. B. Aboucaya „Mann mit Brandmal", Bouloudenine „Mann mit grossen Ohren". Nur wenige aschkenasische Namen gehören zu dieser Gruppe. Während deutsche etymologische Namenlexika zahlreiche nicht jüdische, von Körpermerkmalen abgeleitete Namen verzeichnen, haben Jüdische Namen dieser Gruppe meist andere Erklärungen, besonders wenn der Name eine schlechte Bedeutung haben könnte.

Ζ. B. 1st der j i d d i s c h e Name

Kripel

(„Krüppel") ein anerkannter 3. für Jacob, der lahm war, und Moses, der einen Sprachfehler hatte. Der Name Stornier („Stammler, Stotterer") könnte daher ebenfalls ein 1 f ü r Moses sein, wenn er auch nicht als solcher in historischen Dokumenten erscheint. Ein andersartiges Beispiel ist Schramm („Schramme"); die verwandten Namen Schremer, Schrimm deuten auf die Stadt §rem, deutsch Schrimm, im ehemaligen Fürstentum Posen. Im Allgemeinen werden Namen mit schlechter Bedeutung bei Juden vermieden. Es war im Gegenteil bei Sephardim früher Sitte, zum Familiennamen die Buchstaben o~c, Abkürzung f ü r sie 180 „gutes Omen", b e i z u f ü g e n , sowohl als allgemeines Prinzip wie auch zur Verhinderung von Missbrauch des Namens.

Für aschkenasische Namen vgl. auch den

Abschnitt über Rechtschreibung.

5. Besondere Situationen In manchen Fällen wird ein Name zum Vornamen eines Kindes h i n z u g e f ü g t nicht als Alternativname oder 1, sondern als echter Ersatzname. Ζ. B. erhält ein nach dem Tod eines älteren Bruders geborener Sohn seinen eigenen hebräischen Namen, wird aber bei Aschkenasim Bruder genannt, auch Halff

(hebräisch, „Ersatz"), Alter. Seide (jiddisch, „Gross xvii

EINLEITUNG

vater"). Die beiden letzteren Namen sollen zur Überlistung des Todesengels dienen, indem man vortäuscht, dass kein kleines Kind im Hause ist. Halff

ist Haifon,

Khalfon,

Das s e p h a r d i s c h e Äquivalent von

das a r a b i s c h e Makhluf.

verwendete sephardische Namen sind Comprado,

Mercado

W e i t e r e in s o l c h e n S i t u a t i o n e n (spanisch, „gekauft"), wenn die

Nachbarn das Neugeborene seinen Eltern symbolisch abkaufen, um der Familie z u k ü n f t i g e s Unglück zu ersparen. Ein posthumes männliches Kind muss traditionsgemäss den hebräischen Vornamen seines Vaters erhalten; dies ist der einzige Fall, wo ein hebräischer Name X, Sohn des X möglich ist. Bei keiner Jüdischen Gruppe darf ein Sohn den Namen seines noch lebenden Vaters erhalten.

Ein N a m e X, Sohn d e s X ist d a h e r nach D e f i n i t i o n Z e i c h e n e i n e r s e h r

unglücklichen Situation.

Schon d e r Talmud gibt sich grosse M ü h e , s o l c h e N a m e n zu

vermeiden. Ζ. B. erscheinen dort zwei Gelehrte mit dem Namen Abba bar Abba, .Abba Sohn des Abba". Der erste wird stets als .Vater des Samuel" erwähnt; der zweite, Sohn des Rabbi Abba bar Hama, erscheint als .Rabbi Abba, Sohn des Sohns des Hama". Ebenso ist tfanan jah ben Jjananjah,

Gründer der babylonischen Talmudhochschulen, unter dem Namen „Hananjah,

N e f f e des Rabbi Jehoschua" bekannt. Rabbi Abba bar Nahmani, genannt Rabba, der seinen verwaisten N e f f e n Nahmani bar Kaylll in seinem Hause a u f z o g , s c h e u t e s i c h w e g e n religiöser Bedenken, seinen Neffen mit dem Namen seines eigenen Vaters anzureden, da es eine Übertretung des Gebotes, seine Eltern zu f ü r c h t e n (Lev. 19:3) 1st, seinen Vater mit dessen Vornamen anzureden. Er nannte seinen N e f f e n daher Abaye

. P a t r i z i e r " (einer d e r

häufigsten Namen im babylonischen Talmud). Moderne aschkenasische Ersatznamen f ü r Söhne eines v e r s t o r b e n e n Vaters sind Abba (aramäisch, .Vater", auch Kurzform f ü r Abraham), Kaddisch (Name eines vom Sohn f ü r seine verstorbenen Eltern gesprochenen Gebets); Sephardim verwenden Kaddisch, (hebräisch, .unser Lehrer"), Chacham

( h e b r ä i s c h , .Rabbi"), Kaiam

ferner

Moreno

(hebräisch, .fort-

bestehend"). Ein ähnliches Problem stellt sich, wenn der Name des Vaters mit dem des verstorbenen Schwiegervaters identisch ist oder der Name der Mutter mit d e m i h r e r v e r s t o r b e n e n Schwiegermutter. Da in solchen Fällen das Kind nicht den Namen des Grossvaters oder der Grossmutter erhalten kann, muss ein 3. dieses Namens substituiert w e r d e n (vgl. ζ. B. A r t i k e l Abram im Lexikon).

6. Berufs- und Ortsnamen Sephardische Berufsnamen sind meist arabisch. Wegen der charakteristischen V o k a l f o l g e n a, lasdid,

ä oder a, I in diesen Namen (z. B. Attar . P a r f ü m e u r , Gewürzhändler",

Nahhas

„Kupferschmied", Sabbagh .Färber", Saigh .Goldschmied", Hakim, Tabib „Arzt") besteht kein Grund zu bezweifeln, dass diese Namen wirklich vom traditionellen Beruf des T r ä g e r s abgeleitet sind. Für aschkenasische Berufsnamen ist das Problem komplizierter. Juden wurden nicht als Mitglieder der organisierten Berufs- und H a n d w e r k e r z ü n f t e des mittelalterlichen Westdeutschlands zugelassen.

xviii

Namen, die Berufe bezeichnen, können trotzdem von d e r tat

ÜBERNAMEN

sächlichen Arbeit des ursprünglichen Trägers herkommen, ζ. B. wenn er selbständig in einem Dorf a r b e i t e t e o d e r M i t g j i e d e i n e r j ü d i s c h e n Z u n f t im j a g e l l o n i s c h e n R e i c h w a r . Vermeintliche aschkenasische Berufsnamen sind jedoch gewöhnlich von t r a d i t i o n e l l e n jüdischen Vornamen abgeleitet und haben mit dem Beruf des ursprünglichen T r ä g e r s nichts zu tun. Der Name Schreiber

als traditioneller 3. f ü r Moses

Schreibers wurde bereits erwähnt.

und n i c h t als B e r u f s t i t e l des

Ebenso, da Bäk, Kass. Waag K u r z f o r m e n von Eigen-

namen sind, können die Ableitungen Bäcker, Cassierer,

Wagner als jüdische Namen deutsche

Patronymika dieser Vornamen sein, wie welter unten erklärt wird. Ein ähnliches Beispiel 1st der Familienname Rabbiner, ebenfalls kein Berufsname, sondern eine deutsche Variante des slawischen Rabbinowitz, Kupferschmied.

Patronym von Rabin,

Goldschmied

1 von Reuben,

sind Komposita von Kupper

Gabriel); ferner ist Goldschmied

Rubin.

Die B e r u f s n a m e n

(a. f ü r Jacob),

und Gold ( i f ü r

auch a f ü r Elijah. Die meisten dieser Namen gehören somit

In die grosse, weiter unten besprochene Gruppe der modifizierten Namen.

Aschkenasische

Berufsnamen in o s t e u r o p ä i s c h e n S p r a c h e n sind g e w ö h n l i c h Ü b e r s e t z u n g e n aus dem Deutschen. Ähnliche Probleme existieren bei von Ortsnamen a b g e l e i t e t e n Namen. Der Gebrauch von Familiennamen, die von arabischen und spanischen Ortsnamen herkommen, 1st seil altersher in jüdischen Dokumenten bezeugt. Man darf d a h e r annehmen, dass sephardische und orientalische Namen in der Form von Ortsnamen w i r k l i c h von geographischen Namen hergeleitet sind, auch wenn die mangelhafte Dokumentation d e r variablen Namen kleiner Dörfer im weiten arabischsprechenden Raum nicht immer eine genaue Bestimmung erlaubt. Für aschkenasische, besonders deutsche, Namen ist die Situation jedoch anders.

Zur

Bestimmung der Etymologie solcher scheinbar von Ortsnamen h e r g e l e i t e t e r N a m e n ist g e n a u e r e U n t e r s u c h u n g nötig.

Ein T o p o n y m k a n n von e i n e m O r t s n a m e n nur dann

herkommen, wenn zur Zeit der Annahme des Namens nachweislich Juden in der Gegend gewohnt haben. Je kleiner die jüdische Gemeinde und der Ort, desto w a h r s c h e i n l i c h e r ist die Wahl des Namens für persönliche Identifikation. So ist es unwahrscheinlich, dass der Name Frankfurier

im westlichen Deutschland von der f ü h r e n d e n G e m e i n d e dieser Region,

Frankfurt/Main, hergeleitet wäre. europäischen Namens Frankfurter

Noch unwahrscheinlicher 1st die Ableitung eines ostvon der Stadt Frankfurt/Oder, wo Juden lange Zeit nicht

einmal übernachten durften. Frankfurier

kann wohl als eine der vielen Amplifikationen von

Frank, χ für Ephraim, erklärt werden. Ebenso können osteuropäische Namen wie Engländer,

London,

nicht von England oder

dessen Hauptstadt London hergeleitet werden. Ersterer 1st eine A m p l i f i k a t i o n des Namens Engel,

α f ü r Maleachi:

l e t z t e r e r e r s c h e i n t auch als Lundin,

D i m i n u t i v des m i t t e l -

hochdeutschen/jiddischen lünde „Feuer" (auch lum), Synonym von Brand, Lapidus.

a. f ü r

Lapidot,

Auch der Name Berlin 1st kaum Ortsname, sondern vielmehr Diminutiv von Berl, a

f ü r Dov, Issachar

(ausser wenn er vom Dorf Berlin bei Brod in Galizien h e r g e l e i t e t 1st, das

im Jahre 1880 173 jüdische Einwohner zählte). Nach Familientradition stammte allerdings Abraham ben Juda Berlin,

Rabbiner von Halberstadt und A m s t e r d a m , aus der Grosstadt

Berlin. Andererseits hatten die Orte Schottland, eine Vorstadt von Danzig (Gdansk) und

xix

EINLEITUNG

Preussisch-Holland (Holad) in Ostpreussen, Ende des 17. J a h r h u n d e r t s j ü d i s c h e E i n w o h n e r . Schottländer

und Holländer

können d a h e r wirklich von Ortsnamen abgeleitet sein.

Von k l e i n e n O r t e n a b g e l e i t e t e N a m e n sind w i r k l i c h e T o p o n y m e ; o f t k o m m e n diese Namen nicht vom o f f i z i e l l e n O r t s n a m e n , s o n d e r n von d e r j i d d i s c h e n Form d e s s e l b e n .

In

d i c h t von J u d e n b e s i e d e l t e n G e g e n d e n (ζ. B. Baden, F r a n k e n , P f a l z , S c h w a b e n , Hessen, Gebieten längs des nördlichen Rheins in W e s t d e u t s c h l a n d und d e r G e g e n d z w i s c h e n E l b e und der russischen Westgrenze vor Katharina II), sind viele einzelne in D ö r f e r n l e b e n d e und mit einer G e m e i n d e des n ä c h s t e n g r ö s s e r e n O r t e s a f f i n i e r t e F a m i l i e n v e r z e i c h n e t ; es ist a n z u n e h m e n , dass v i e l e a n d e r e n i c h t d o k u m e n t i e r t w u r d e n .

In d i e s e n F ä l l e n ist d e r

Familienname meist vom Wohnort d e r Familie h e r g e l e i t e t . Die b i s h e r bei Yad Vashem in J e r u s a l e m e r s c h i e n e n e n Bände d e r E n z y k l o p ä d i e d e r j ü d i s c h e n G e m e i n d e n s i n d h i e r nützliche Hilfsmittel, zusätzlich zu d e n h i s t o r i s c h e n und g e o g r a p h i s c h e n S t a n d a r d w e r k e n . Das Vorhandensein eines besonderen jiddischen Ortsnamens beweist, d a s s Juden w e n i g s t e n s z e i t w e i s e am O r t ansässig w a r e n .

Ein Beispiel ist das Dorf S a c h s e n h a u s e n b e i F r a n k -

f u r t / M a i n , d e s s e n j i d d i s c h e r N a m e Zischebattim

w a r ( h e b r ä i s c h „sechs H ä u s e r " , w o b e i

Sachsen- als „sechs" v e r s t a n d e n w u r d e ) ; Sachsenhaus

ist e i n h e u t e n o c h v e r w e n d e t e r

Familienname. Es gibt auch Spezialfälle: Nach den Responsa

R. Moses Minz w ä h l t e d e r aus

dem Rheinland stammende A b r a h a m Sachs a n f a n g s des 13. J a h r h u n d e r t s seinen Familiennamen, weil seine Frau aus Sachsen stammte. O f t ist es n ö t i g , d i e F a m i l i e n g e s c h i c h t e zu s t u d i e r e n , wie ζ. B. im Fall d e s N a m e n s Kissinger.

Als Familienname aus Franken kommt er von Bad Kissingen, Sitz einer j ü d i s c h e n

G e m e i n d e , d i e 1298 z e r s t ö r t und im 17. J a h r h u n d e r t w i e d e r a u f g e b a u t w u r d e .

Als

Familienname aus anderen Gebieten gehört der Name aber zu einer G r u p p e von Namen w i e Kisser, Kissin, l f ü r Jecheskel,

Kissler,

Kislin, Kisslinger,

Kissman,

Kehat, oder von Kiss. Kuss, α f ü r

A u s O s t e u r o p a k a n n d e r N a m e Zulicki

Κ issner, abgeleitet entweder von

Kiesel,

Yekutiel.

verglichen werden.

Als F a m i l i e n n a m e a u s

Südostpolen kommt der Name von einem der Orte Zulice, entweder d e r j e n i g e bei Zioczöw in Ostgalizlen (mit 41 Jüdischen E i n w o h n e r n 1. J. 1890), o d e r bei T o m a s z ö w L u b e l s k i an d e r Grenze zwischen der Provinz Lublin und Ostgalizlen.

Als F a m i l i e n n a m e aus d e n (weiss)-

russisch s p r e c h e n d e n G e b i e t e n d e s A n s i e d i u n g s r a y o n s ist Zulicki

a b e r ein G e n t i l i k u m ,

abgeleitet von russisch xyjiHK iulik „Semmel, weisses Brötchen". Diese Beispiele zeigen, dass die endgültige Bestimmung d e r E t y m o l o g i e eines Namens von Familiengeschichte und Genealogie abhängen kann. Da ein T o p o n y m g e w ö h n l i c h nicht von am Ort wohnenden Einwohnern a n g e n o m m e n w i r d , ist es o f t n o t w e n d i g f e s t z u s t e l l e n , woher ein V o r f a h r e kam, bevor er den Ortsnamen als F a m i l i e n n a m e n w ä h l t e .

Namen von

Orten, die nie jüdische Einwohner hatten oder aus Gegenden mit w e n i g Juden k ö n n e n o h n e zusätzliche Dokumentation nicht als Toponyme akzeptiert werden. Es scheint, dass in den Gebieten, d i e K a t h a r i n a d i e Grosse f ü r Russland e r w a r b , und auch In österreichischen Landen des 18. J a h r h u n d e r t s , M i t g l i e d e r e i n e r und d e r s e l b e n Familie o f t verschiedene Namen auf geographischer Basis a n n a h m e n , v i e l l e i c h t um Familienbeziehungen abstreiten und als „einzige Söhne" B e f r e i u n g vom M i l i t ä r d i e n s t v e r l a n g e n zu können. Ein d o k u m e n t i e r t e r Fall in Litauen verzeichnet Eliahu Raguler xx

und Samuel

Kelemer

ÜBERNAMEN als Söhne des Jacob

Neustadl.

Es ist f r a g l i c h , ob diese T o p o n y m e auch w i r k l i c h

Herkunftsnamen sind; wer sich nach einem Ort nennt, muss nicht notwendigerweise dort ansässig gewesen sein. Die den aschkenasischen Toponymen zugrundeliegende p o l i t i s c h e G e o g r a p h i e ist diejenige des 18. und 19. Jahrhunderts. Wegen der grossen Veränderungen der europäischen Landkarte, die seither stattgefunden haben, mussten die meisten im Lexikon erwähnten Orte durch Provinzen und nicht durch Länder bestimmt werden.

Dörfer erscheinen mit dem

Namen einer benachbarten Stadt. Feudalgüter, ein häufiger Wohnort von Juden in Osteuropa, wo sie als Verwalter und Buchhalter angestellt waren, existieren nicht mehr. Ebenso sind viele Dörfer und die meisten Weiler der ehemaligen Sowjetunion liquidiert worden. Nur eine relativ geringe Zahl der im Lexikon verzeichneten Ortsnamen kann daher noch auf modernen Landkarten oder in modernen geographischen Verzeichnissen gefunden werden. Für detaillierte geographische Information über ehemalige Ortsnamen in Osteuropa sollte das In polnischer Sprache erschienene vielbändige Nachschlagewerk Slownik

geograficzny

krölestwa Polskiego i innich krajdw Stowianskich, Warschau 1880-1902, konsultiert werden. Die Kategorien der traditionellen jüdischen G e o g r a p h i e sind Schilderungen der Vergangenheit.

Ein „litauischer'' Jude kommt gewöhnlich nicht aus dem kleinen Staat

Litauen, sondern aus dem Gebiet des Jagellonenreiches des 13. - 15. Jahrhunderts, d. h. Welssrussland, Nord- und Zentralukraine, sowie den Teilen von Ostpreussen, Litauen und Lettland, die nicht unter der Herrschaft der Nachfolger des deutschen Ordens standen. In der karolingischen Perlode war die Elbe der Grenzfluss zwischen Deutschland und den Slawen; Magdeburg war die wichtigste Grenzstadt. Seitdem e r s t r e c k t e sich „Polen" in der Jüdischen Geographie von der Elbe bis zur Grenze von .Litauen", einschliesslich der Gebiete des heutigen Polen und des grössten Teils des ehemaligen Ostdeutschlands. Ungarn wurde von aschkenasischen Juden nach dem Rückzug der Türken am Ende des 17. Jahrhunderts besiedelt; der Begriff „Ungarn" in der aschkenasisch-jüdischen Geographie entspricht dem habsburgischen Königreich Ungarn einschliesslich des heutigen Ungarn, Siebenbürgen, Karpathorussland, des grössten Teils der Slowakei, Kroatien und Dalmatien.

7. Hausnamen In mittelalterlichen (südwest-)deutschen Städten verwandte man Hausnamen anstelle von Hausnummern, und n i c h t j ü d i s c h e d e u t s c h e Familiennamen sind h ä u f i g von solchen Hausnamen abgeleitet. Bei jüdischen Familiennamen ist jedoch Vorsicht geboten, da die Ableitung von Hausnamen sich auf die geringe Anzahl der in Städten zugelassenen jüdischen Familien beschränken muss. In der wohldokumentierten Geschichte der Frankfurter Juden erscheinen Familien, die den Namen ihres Hauses zuerst als zusätzliche Identifikation und später als Familiennamen verwendeten. Hausnamen aus der Frankfurter Judengasse sind zum Beispiel: Pflug, Büchse, Sichel, Elephant, Drachen, Leuchte, Kessel, Stern, Fisch, Strauss, weisse Taube, grünes Schild, schwarzer Adler, goldener Apfel, Storch, Karpfen, Papagei. Manche dieser Namen sind heutige Familiennamen und können tatsächlich von Haus

xxi

EINLEITUNG namen abgeleitet sein. Andererseits, da jeweils nur wenige jüdische Familien in deutschen Städten wohnen d u r f t e n , können die Namen i h r e r Häuser k a u m zur E r k l ä r u n g w e i t verbreiteter jüdischer Familiennamen im Allgemeinen dienen.

Es 1st f e r n e r nicht immer

klar, ob ein bestimmter Hausname nicht ursprünglich Familienname war, ζ. B. Name des Erbauers oder Hauseigentümers. Die Ableitung von Familiennamen aus Hausnamen 1st daher nur gültig, wenn sie dokumentiert werden kann.

Modifikationen von Namen Die Grundsprache der aschkenasischen Juden war deutsch. Sogar s l a w i s c h - j ü d i s c h e Namen e r s c h e i n e n meist in der Form, in der sie in den G e b i e t e n d e r e h e m a l i g e n

deutschen

Kolonialsiedlungen östlich der Oder verwendet wurden. Das im eigentlichen Deutschland bis ca. 1848 gesprochene Jiddisch war eine Art altertümliches Deutsch, wo wegen der konservativen T e n d e n z der Juden Sinn- und Lautverschiebung von M i t t e l - (hoch- und nieder-) deutsch zum Neuhochdeutschen nur unvollkommen war.

Die G r u n d l a g e des in Osteuropa

gesprochenen Jiddisch war die Sprache des „Landes Kanaan" (d. h. Sachsen, Böhmen, Mähren, N i e d e r ö s t e r r e i c h ) des 14. Jahrhunderts.

Das deutsche Substrat des J i d d i s c h e n ist daher

Spätmittelmittel- und Spätmittelhochdeutsch und das slawische E l e m e n t 1st a l t t s c h e c h i s c h . Obwohl die Juden Böhmens und Mährens vor 1918 sich als Teil der deutschen Juden fühlten und meist Deutsch sprachen, ist Tschechisch doch ein wichtiges s p r a c h l i c h e s E l e m e n t der ostjiddischen Gemeinsprache. Der tschechische Wortschatz 1st dem Russischen, besonders den Α-basierten Dialekten des W e i s s - und (ukrainisch) R o t r u s s i s c h e n , n a h e v e r w a n d t . Polnische und rein russische Wörter im Jiddischen sind lokale B e i m i s c h u n g e n . E n t w i c k l u n g des Jiddischen ist b e s o n d e r s g e k e n n z e i c h n e t d u r c h l o k a l

Die s p ä t e r e

verschiedene

Diphtongierungen der langen mittelhochdeutschen Vokale, die a l l e von der E n t w i c k l u n g im Neuhochdeutschen abweichen.

Die vielen Bedeutungsverschiebungen von W ö r t e r n in der

Wandlung von Mittel- zu Neuhochdeutsch sind im Jiddischen gewöhnlich nicht mitgemacht worden.

Da die vorhandenen jiddischen W ö r t e r b ü c h e r unbefriedigend sind, wurden die

Etymologien in unseren Namenlisten auf Grundlage von Mittelhochdeutsch und T s c h e c h i s c h gegeben. Übersetzungen von Namen in die Sprachen der jeweiligen Umgebung erscheinen in allen europäischen Sprachen mit Ausnahme der baltischen Staaten, deren S c h r i f t s p r a c h e bis 1918 baltisches Deutsch war. O r t h o g r a p h i e und Bedeutung von Namen sind im A l l g e m e i n e n bestimmt durch den Sprachgebrauch zur Zeit der Annahme des Namens.

Wegen des a l l g e m e i n konservativen

Charakters der Sprache der Juden muss man daher ζ. B. a r a b i s c h e Namen vom klassischen A r a b i s c h und d e u t s c h e Namen vom Mittel- und F r ü h n e u h o c h d e u t s c h e n h e r e r k l ä r e n . Moderne Bedeutungen, die von den früheren abweichen, sind gewöhnlich nicht relevant. Namen können auf verschiedene Welse modifiziert werden:

xxii

MODIFIKATION VON NAMEN

1. Verkürzung Verkürzung von Namen ist ein h ä u f i g e r und universaler Prozess.

Ζ. B. w i r d

Abraham

verkürzt zu Aba (schon im Talmud), Abe, Aber, Brahm (auch sephardisch), Ram\ von der aschkenasischen Aussprache Avrohom

auch Brom, Rom, Brum (vgl. a u c h u n t e r V o k a l -

Snderungen). Ebenso wird Isaac (aschkenasisch Jitsh.ak, Jitshok; sephardisch Yishaq) (modern Eis), Hack, Hock, Sack.

Für Jacob (aschkenasisch Jaakauf,

aschkenasisch Jack, Kauf, Kopp und sephardisch Ako,

in westeuropäischen Ländern zu Nick

zu Is

erscheinen

Koby.

Dieser Vorgang ist in europäischen Sprachen h ä u f i g . Nikolaus

Yahkoif)

Ζ. B. w i r d d e r v o l l e N a m e

v e r k ü r z t und w i r d zu Kol, Kolya

bei

Nichtjuden und Juden in Osteuropa. Die meisten slawischen Namen werden in v e r k ü r z t e r Form ins Deutsche und Jiddische übertragen, ζ. B. Voit f ü r Woitslaw

( . b e r ü h m t e r Krieger").

Eine deutsche Form der Verkürzung ist Komprimierung, ζ. B. d i e K u r z f o r m Kurt f ü r den vollen Namen Kunrat (.kühn im Rate"), modern

Konrad.

Eine Spezlalform von Verkürzung erfolgt, wenn der Buchstabe A am Wortanfang als d e r arabische Artikel (vor einem der „Sonnenbuchstaben" t.t^d.d^

r, z, s, s, s, d, t,

n, bei denen

das I des Artikels zum folgenden Konsonanten assimiliert ist) Interpretiert w i r d . Der Name Askenazi

ζ. B. wird so zu Schinazi·, die Verkürzung von Astrologo

(„Astrologe") zu

Strologo

ergibt auch die Standardform des italienischen Wortes. Verkürzte Namen werden häufig wieder zu Patronymen erweitert.

2. Erweiterung Ein anderer Modifizierungsprozess ist Erweiterung, wodurch aus kurzen Namen wie ζ. B. Bono, Gad,

N a m e n wie Boniel,

Gadiel

entstehen.

(Der b i b l i s c h e N a m e Gad

wahrscheinlich als ursprüngliche Verkürzung des t h e o p h o r e t i s c h e n Gadiel

muss

verstanden

werden). Germanische Namen können meist durch Suffixe wie -er, -mann e r w e i t e r t werden. Dadurch wird ζ. B. die Kurzform Kauf

f ü r Jacob zu Kaufmann

entsteht sowohl Sender als auch Senderman.

e r w e i t e r t ; aus

Alexander

Die Endungen -er, -man kennzeichnen auch o f t

Patronymika (siehe Nr. 9). Eine andere Form der Erweiterung 1st die Einfügung von Konsonanten, ζ. B. deutsche Variante von lomiov, Isijael

f ü r Israel.

Jondorf,

Konsonanten können auch vor Vokalen zur

Erzielung eines A s s o n a n z e f f e k t s e i n g e s c h o b e n w e r d e n , w i e Hufhaizen

für

Heichhorn f ü r Eichhorn, oder Qolergant f ü r Alergant, russische Form von Allerhand,

Hufeisen, .allerlei

Waren", mittelhochdeutscher Name des Krämers. (Der erste, kurze Vokal in Golergant

wird

als α ausgesprochen.) Manchmal erscheint auch prothetisches s, z, wie in Sfinkelstein

für

Finkeist ein, Sfinzi f ü r Finzi, Zbenorvitz f ü r

Beniowitz.

Zusätze zu einem Namen können ein neues Wort p r o d u z i e r e n , das in d e r S p r a c h e des Trägers etwas bedeutet. Ζ. B. sind polnisch Ordynans („Ordonnanz") und deutsch

Ordentlich

Erweiterungen des deutschen Vornamens Ordo, das als jüdischer Name f ü r Oro, 1 f ü r Aharon steht. Der jüdische Familienname Jupiter

hat mit der klassischen griechisch-römischen

EINLEITUNG Gottheit nichts zu tun, s o n d e r n 1st e i n e E r w e i t e r u n g von Yupo, f e r n e r N a m e e i n e s P l a n e t e p , dessen h e b r ä i s c h e r N a m e , Zedek,

1 f ü r Jacob.

(Jupiter ist

ebenfalls ein jüdischer

Familienname 1st.)

3. Diminutive Eine h ä u f i g e Modifikation von Vornamen 1st d i e D i m i n u t i v f o r m .

M i t t e l h o c h d e u t s c h e und

deutsche Diminutive werden durch S u f f i x e wie -lin, -lein, -chen gebildet, die in Namen o f t zu -in v e r k ü r z t werden, wie ζ. B. Hakin, Diminutiv von Hack, > f ü r Isaac.

Das S u f f i x -in kann

aber auch K u r z f o r m f ü r -kin, -kind sein, d.h. ein Patronym oder Metronym bilden (vgl. Nr. 8). Die gewöhnliche K u r z f o r m von -lein 1st -el, ζ. B. Abel f ü r Abe, Koppel Lob.

Slawische Diminutive sind -ek, -ik, -czyk, -czuk.

f ü r Kopp,

Leibel

für

In s e p h a r d i s c h e n und o r i e n t a l i s c h e n

arabischen Namen w e r d e n Diminutive meist durch Verdoppelung verkürzter Namen gebildet, ζ. B. Kiki, Koko f ü r Jacob, Momo f ü r Salomon, Moses.

Spanische Diminutive entstehen durch

die Endungen -ino, -illo, italienische auch durch -etto.

4. K o s e n a m e n K o s e n a m e n k ö n n e n mit P r ä f i x Lieb-

f ü r d e u t s c h e und Bei- („schön", f r a n z . ) f ü r n o r d -

afrikanische Namen gebllden werden.

In a r a b i s c h s p r e c h e n d e n L ä n d e r n ist dies eine als

laqab („Ehrentitel") a n e r k a n n t e D e k o r a t i o n des N a m e n s .

Ein D i m i n u t i v ist seinem Wesen

nach auch Kosename.

5. V o k a l ä n d e r u n g e n Vokale sind u n s t a b i l in j e d e r S p r a c h e .

Da d i e A u s s p r a c h e d e r h e b r ä i s c h e n V o k a l e von

G r u p p e zu G r u p p e s c h w a n k t , sind U n t e r s c h i e d e in V o k a l l s a t i o n b e s o n d e r s h ä u f i g bei ursprünglich hebräischen Namen. Die häufigsten L a u t w e r t e der hebräischen Vokale sind κ patah

: a (aschkenasisch, sephardlsch), kurzes ä (jemenitisch);

χ qämez:

ο (aschkenasisch), ö.u (polnisch), ä (sephardisch), ά (jemenitisch);

χ segöl: e, ä\ κ zere:

ei (aschkenasisch), ai (galizisch), i (sephardisch);

χ hiriq·. i; χ höläm: au.oi (aschkenasisch), ey (litauisch), δ (sephardisch), ö (jemenitisch); Κ qubbüz\

u, f r ü h e r in vielen aschkenaslschen Gegenden ü.y, heute nur noch galizisch i;

λ süruq: u (aschkenasisch, jedoch polnisch y),ü (sephardisch). Mittelhochdeutsche O r t h o g r a p h i e schwankt o f t zwischen a,e. Im A r a b i s c h e n tönen alle kurzen Vokale meist wie e. Einige Vokalisatlonen können jedoch nicht d u r c h d i e s e A u s s p r a c h e v e r s c h i e d e n h e i t e n erklärt werden, wie ζ. B. aschkenasisch und deutsch Jokeb (und die Diminutivform Jokel) f ü r Jacob, Rabin f ü r Reuben, und Oren, Ehren

f ü r Aaron.

Wenn die semantlsche Verbindung

eines Namens mit seiner ursprünglichen Bedeutung, ζ. B. d u r c h V e r k ü r z u n g , gelöst ist, sind alle V o k a l e m ö g l i c h .

xxiv

Für Jechiel

Michel

e r s c h e i n t ζ. B. n i c h t nur d i e K u r z f o r m

Mich,

MODIFIKATION VON NAMEN

sondern auch Mach. Mech, Μ och. Mock, Much, Muck. In sephardischen und orientalischen Namen charakterisiert langes δ spaniollsche und persische Namen im Gegensatz zu arabischem ü; so ist Maimon spanisch, Maimun arabisch. Weitere Vokalisationsprobleme werden im Zusammenhang mit der Rechtschreibung behandelt.

6. Akronyme Biblische Titel wie ζ. B. Cohen (.Priester"), Levi (.Levite") werden auch als Vornamen verwendet (ersterer meist in der aramäischen Form Cahana). Solche Titel können ferner erweitert oder in Akronyme gefasst werden, ζ. B. Katz f ' 3 für Cohen Zedek .gerechter, rechtmässiger Priester", Segal Vio für Segan Liwia .Vorsteher der Leviten im Tempel". Die Vokale sind auch hier nicht streng definiert. Der Name Segal erscheint auch als Sagal, Siegel und Cohen als Cahan. Cohn, Cohn. Abkürzungen und Akronyme rabbinischer Titel beginnen gewöhnlich mit vno, sprich Mahar, für Morenu Harab Rabbenu (.unser Lehrer, der Rabbiner, unsere Autorität"), ζ. B. Maharam für Rabbi Meir, Maharal für Rabbi Lob. Akronyme für individuelle Namen sind ζ. B. Bril (für Ben Rabbi Jehuda Leib; dieser Name steht auch für Beril, Brüll), Charlap (tfiyya Ros Legalil Polin, .Hiya Vorsteher (der Juden) des Landes Polen"), Mazeh (ϊΐ'κτο, Mizera' Aharon Hakohen .Nachkomme des Priesters Aharon"). Der Gebrauch von Akronymen ist eine vorwiegend aschkenaslsche Sitte; nicht alle als Akronyme geltenden Namen können wirklich als solche erklärt werden.

7. Zusammengesetzte Namen Altgermanische Namen sind gewöhnlich zusammengesetzt. Manche von ihnen erscheinen auch als jüdische Familiennamen, ζ. B. Baldwin aus bald .kühn", win .Freund"; Hilbert aus hild .Kampf", breht .glänzend"; Gerhard aus ger .Speer", hard .hart, mutig". Die beiden Komponenten eines solchen Namens brauchen nicht notwendigerweise eng miteinander verbunden zu sein. Jüdische Namen germanischen Ursprungs zeigen dieselbe Tendenz zur Zusammensetzung. Beide Komponenten solcher Namen sind selbst (Elgen-)Namen. In unserem Lexikon werden zusammengesetzte Namen aller Art alphabetisch unter der ersten Komponente aufgeführt; die zweite Komponente ist meist ein separater Name, der für sich nachgeschlagen werden sollte. Viele der zusammengesetzten Namen können auch nichtjüdisch sein, ζ. B. Eberhard (.Eber", „hart, mutig"), oder Y/intergrün (ein Pflanzenname). In den meisten Fällen ist die Etymologie des jüdischen Namens aber von derjenigen des nicht jüdischen verschieden: Eber ist a für Abraham und Grün ist die Farbe der Fahne des Stammes Simeon. Winter in diesem Fall braucht auch nicht vom deutschen .Winter" abgeleitet zu sein, sondern ist möglicherweise Patronym zu win .Freund" oder entspricht dem mittelhochdeutschen winter .Rebe".

XXV

EINLEITUNG

Es gibt aber auch spezifisch jüdische Zusammensetzungen, ζ. B. mit d e r z w e i t e n Komponente -berg, -bürg (-be^ch, -burch ausgesprochen), a. der biblischen Namen

Berechyahu,

Baruch (.von Gott gesegnet"), oder mit der zweiten Komponente -bein von h e b r ä i s c h ben .Sohn" gebildete Patronyme (Bein 1st ferner α für Benjamin).

Zusammensetzungen mit -berg,

-tal, -stein, -zweig erscheinen auch in nichtjüdischen deutschen Namen als poetische Formen von Patronymen und Metronymen. Diese Namen werden als Zusammensetzungen a u f g e f ü h r t , können aber ebensogut Patronyme und M e t r o n y m e sein. Brandstein,

Ein Beispiel 1st d e r N a m e

obsolete Bezeichnung f ü r .Ziegel", aber auch jüdisches Patronym e n t w e d e r von

Brand, a f ü r Barak. Lapidot, oder von Bran. Bram, a für Abraham. Die Reihenfolge der Komponenten eines solchen Namens scheint ganz willkürlich.

Es

gibt viele zusammengesetzte Namen, deren Komponenten in beiden A n o r d n u n g e n vorkommen, wie ζ. B. Mutterperl Steinsalz

- Salzstein.

deutsches Wort:

- Perlmutter,

Kalkstein

- Steinkalk, Baumzweig -

Zweigenbaum,

In diesen Beispielen ist jeweils eine der beiden Formen auch ein

Perlmutter, Kalkstein, Baumzweig, Steinsalz; das V o r h a n d e n s e i n d e r

umgekehrten Form zeigt aber, dass diese Bedeutungen als sekundär zu werten sind (siehe Nr. 2). Perlmutter Kalkstein,

ist eine Erweiterung von Perl. Berl\ vgl. auch die Form Permut (.Bär - Mut").

Baumzweig,

Salzstein sind Patronyme von Kalk, Baum, Salz.

Eine w e i t e r e Form

der Zusammensetzung erscheint im Namen Blasberg, erklärt als hebräisch i»a t ' s ^ a

bila'az

ber .Ber In der Volkssprache".

Zu den Doppelnamen vgl. auch Nr. 9.

8. Patronyme und Metronyme Eine der häufigsten Arten, Vornamen in Familiennamen zu verwandeln, ist d i e Bildung von Patronymen und Metronymen. In arabischsprechenden Ländern kommen dazu die .Vater des . . . " bedeutendenden Formen abu, bu. Germanische Patronyme und Metronyme werden o f t mit Possessivendungen -s, -es, -is gebildet, in Polen auch -us. Ζ. Β. wird aus Abraham und dessen a. Abrams, Brahms: aus Isaac wird Isaacs,

Sacks,

aus Jacob Jacobs,

Kobis, Kobus,

Koplis.

Die Endung -man

bildet

entweder ein Patronym oder Metronym (ζ. B. Esterman) oder verdeutscht einen Namen, der dadurch zum a. wird, wie z.B. Baumann, Variante von Baum, a f ü r Abraham, oder von Beima, a. f ü r Freimann,

a für

Sendermann,

Benjamin,

Ephraim,

a für

Alexander,

Sussmann, Variante von Suss, Sues. Man ist selbst Name sowie a f ü r Menachem.

Zusammensetzungen mit -man werden im

Lexikon zu den Patronymen/Metronymen gezählt, obwohl die Endung auch e i n f a c h zur Verlängerung des Namens dienen kann. Dasselbe gilt für die Endung -er. Patronyme/Metronyme erscheinen am deutlichsten in Zusammensetzungen mit -söhn, son. -kind (oft verkürzt zu -kin und auch als Erweiterung benutzt, ζ. B. Salkind f ü r Salomon).

von Sal, a

Oft können auch Zusammensetzungen mit -bäum, -bein, -heim, -schild, -stamm, -

stein, -stern als alte und poetische Patronyme gelten, aber als selbständiger Name 1st Baum a xxvi

MODIFIKATION VON NAMEN

f ü r Abraham,

Bein f ü r Benjamin,

und Heim f ü r Hayim.

Es ist f e r n e r o f t unmöglich,

zwischen Patronymen und Toponymen scharf zu unterscheinden, da deutsche Ortsnamen mit Endungen wie -heim, -ing, -ingen. -ofen (-hofen, -kofen,

niederdeutsch -ove, -over)

von

Eigennamen abgeleitet sind. Dementsprechend ist die Form von Ortsnamen wie Hannover („Hof des Hanno"), Guggenheim (.Helm des Gucke, Guckel"), Bingen (.Heim des Benno") dieselbe wie die der Patronyme/Metronyme Rickover (.Sohn des Richard oder der Riwka, Rieke), Guckenheimer

(.Sohn des Guckel"), Kisslinger

(.Sohn des Kesuel").

In n i e d e r -

deutschen und west jiddischen Namen erscheint die Endung -sheim oft verkürzt zu -sum sowohl in Patronymen wie In Ortsnamen. Slawische Patronyme werden durch Endungen -witsch (deutsche Form), -wicz (polnisch), -vich (BHH, russisch), -vici (rumänisch), -vics (ungarisch), -vic (serbokroatisch) gebildet; allgemeine Herkunft wird ausgedrückt durch -öw (polnisch), -ov, -off (bulgarisch, russisch); ski (polnisch), -sky (tschechisch, russisch) werden meist f ü r Toponyme v e r w e n d e t . Ostdeutsche Patronyme verwenden nicht nur das slawische Suffix -witsch, sondern auch das baltische -t, ζ. B. Lent .Sohn des Leno", Kant .Sohn des Kan". Sephardische und orientalische Patronyme werden meist mit hebräisch/arabisch ben gebildet. Nur einzelne sephardische Namen enthalten die aramäische Form bar.

Viele

neuhebräische und einige arabische Patronyme verwenden das f ü r Toponyme und Gentllika charakteristische Suffix -i.

Die Mehrzahl der mit Bar- und v i e l e mit Ben-

gebildete

Patronyme sind neue Namensänderungen. Berber (nordwestafrlkanische) Patronyme werden mit Präfix O-, türkische mit Suffix -oglu gebildet.

9. Übersetzungen Viele Familiennamen haben einen deutlichen Wortsinn In der Sprache des Trägers, und solche Namen können dann in die Sprache eines anderen Landes übersetzt werden. Ζ. B. ist Ahorn α von Aharon, auch der deutsche Name einer Baumart.

Dessen Übersetzungen ins

Tschechische (Javor), Polnische (Jawor, Klon), Russische (KJieü klen, abgeleiteter Name Kienitz), sind alle dokumentierte Jüdische Familiennamen. In den meisten derartigen Fällen ist die Originalsprache Deutsch oder Jiddisch.

Diese historischen Übersetzungen sind

wertvolle Hinwelse zur Interpretationen von Familiennamen. Neuhebraisierte Namen sind dagegen o f t akustische Approximationen der alten, nichthebräischen Namen und keine Übersetzungen, wie ζ. B. Ben Gurion (.Löwensohn") aus Gryn, Eschkol („Traube") aus

Skolnik.

Obwohl ein solcher Name hebräischen Klang und Sinn haben kann, fehlt ihm doch die wirkliche Verbindung mit dem alten Namen. So 1st Grün die Farbe oder Fahne des Stammes Simon und Skolnik russische Übersetzung von Schüler, Patronym von Schul, a für Saul. Gelegentlich erscheint ein Name mit seiner eigenen Übersetzung.

Beispiele sind der

italienische Name Haschetto - Forti, dessen erste Komponente hebräisch pjn „stark"mlt dem italienischen Diminutivsuffix -etto ist, während der zweite Teil, vom Italienischen ebenfalls .stark" bedeutet; ferner der englisch-hebräische Name Justice-Dayan,

forte,

dessen beide

Komponenten „Richter" bedeuten. Sehr häufig wird der Doppelname als ein Komposltum geschrieben, wie ζ. B. Kaminstein,

Ebenstein·, beide Komposita bedeuten Stein - Stein,

EINLEITUNG ersteres polnisch-deutsch, letzteres h e b r ä i s c h - d e u t s c h .

D e r N a m e Lö-wenherz

gehört

möglicherweise zu dieser Gryppe, nicht als deutsch . H e r z des Löwen" sondern als hebräischdeutsch Lev(en)herz,

d. h. Herz-Herz.

Der N a m e Borwein

aus bor . W e i n " ( u n g a r i s c h ) und

Wein kann ebenfalls verglichen werden. Komposita erscheinen auch als Verbindungen z w e i e r S y n o n y m e o d e r n a h e v e r w a n d t e r W o r t e in d e r s e l b e n S p r a c h e . Kornweitz Kaliblocki

Ein B e i s p i e l z w e i e r S y n o n y m e 1st d e r d e u t s c h e N a m e

. W e l z e n k o r n - Welzen".

Komposita nahe v e r w a n d t e r W o r t e sind polnisch

.vom Moor - Schlamm" und Breitfeld

von m i t t e l h o c h d e u t s c h breite

.Ackerfeld"

und veld .Feld".

Rechtschreibung Jüdische Familiennamen wurden u r s p r ü n g l i c h mit h e b r ä i s c h e n L e t t e r n g e s c h r i e b e n .

Fürs

Arabische bedeutet dies, dass t ·,> In allen Judeo-arabischen D i a l e k t e n I d e n t i f i z i e r t w e r d e n (i) und dass d i e d i a k r i t i s c h e n P u n k t e , w e l c h e z w i s c h e n fehlen. Auch ist die Weise, in der zwischen Ί ,i ,1

oder

unterscheiden, oft

g) und ι ,1 (£, g) u n t e r s c h i e d e n w i r d ,

lokal verschieden. Scheidungsdokumente mit Namen, welche d i a k r i t i s c h e P u n k t e e n t h a l t e n , werden von orientalischen Rabbinern In zwei K o p i e n a u s g e f e r t i g t , e i n e mit und eine o h n e diakritische Punkte. Vor dem G e b r a u c h des Neuhebräischen wurden von A s c h k e n a s i m k e i n e d i a k r i t i s c h e n Punkte, sondern Kombinationen hebräischer Lettern verwendet. Für slawisch z, z,

ist d i e

h e b r ä i s c h e K o m b i n a t i o n vi, f ü r s l a w i s c h c, cz, H, d e u t s c h tsch, h e b r ä i s c h vt>, vi.

Vom

M i t t e l a l t e r bis zur M i t t e des 17. J a h r h u n d e r t s b e z e i c h n e t h e b r ä i s c h ν e i n s (iff).

Im

Jiddischen w e r d e n von P e d a n t e n m a n c h m a l d i a k r i t i s c h e Z e i c h e n b e n u t z t , ζ. B. £ = f zum Unterschied von t = p .

In h a n d s c h r i f t l i c h e n D o k u m e n t e n sind d i e s e Z e i c h e n selten, und

viele Namen können d a h e r sowohl mit f als mit ρ transkribiert w e r d e n , wie Fessel Pilo - Pilo; Filosof

-

-

Pessel;

Pilosoph.

Das S c h r e i b e n j ü d i s c h e r N a m e n mit r ö m i s c h e n L e t t e r n ist e i n e r e l a t i v s p ä t e und derivative Entwicklung.

Ein N a m e k a n n d a h e r In m a n c h e r l e i F o r m e n a u f t r e t e n .

erscheint r o t o als Baiasberg,

Balsberg,

Belsberg,

Blasbarg,

Blasberg.

Ζ. B.

Ein N a m e , d e r einen

klaren W o r t s i n n h a t , kann auch in V a r l a n t e n a u f t r e t e n , d i e o h n e Sinn s c h e i n e n , bis d i e hebräische Form anders punktiert und so der Sinn wiederhergestellt w i r d . So e r s c h e i n t das Toponym Slupski

ipce^o auch als Salopesky

auch aus Nef erstak,

'•poifto, d e r p o l n i s c h e N a m e Naparstek

der deutsche N a m e Schlaf rock prw^v auch als

poo-isj

Shalpruck.

Andererseits kann derselbe Name in römischen Lettern f ü r m e h r e r e h e b r ä i s c h e Namen stehen:

Hai e n t s p r i c h t e n t w e d e r d e m a r a m ä i s c h e n 'xn, N a m e d e s letzten m a s s g e b e n d e n

babylonischen Gaons, oder dem h e b r ä i s c h e v i o r i e n t a l i s c h e V a r i a n t e von Haim.

Abad ist

entweder aschkenaslsch τ ζ η oder sephardisch t z i . Die Ü b e r t r a g u n g hängt in E u r o p a vom xxviii

RECHTSCHREIBUNG

Lautsystem der Umgebung ab und In arabischsprechenden Ländern vom Vorherrschen des Französischen (Nordafrika, Syrien), Englischen (Ägypten, Iraq), oder Türkischen (Türkei, Balkan). Spaniolische Namen werden entweder nach der spanischen Orthographie des IS. Jahrhunderts oder nach der modernen türkischen Rechtschreibung geschrieben. Die Vokalisierung von Namen ohne ergänzende Information 1st immer problematisch. Der spanische Gelehrte Joseph

ben Abitur aus dem frühen 11. Jahrhundert erscheint auch als

V3KDV Ί was von Historikern als fbn Satanas übertragen wurde, bis vor etwa 60 Jahren aus Dokumenten der Geniza von Kairo hervorging, dass er Ihn Sot Enos hiess. Die Im Lexikon erscheinenden Namen kommen entweder aus geographisch definierten Quellen (Deutschland, Italien, Nordafrika, U.S.A.) oder aus israelischen Quellen, die sowohl englische wie hebräische Schreibweise bieten.

In vielen Fällen muss das Hebräische f ü r

Aussprache und Bedeutung eines Namens konsultiert werden. Je nach dem Land, wo der Name zuerst transkribiert wurde, kann ein bestimmter lateinischer Buchstabe verschiedene Lautwerte haben, wie c:

s, k, dz, ts

ch: sch, tsch, beide deutschen cA-Laute j:

y, französiches j (z), englisches j (dz)

ς:

s, tsch.

Bei sephardischen und orientalischen Namen ist die hebräischen Schreibweise f e r n e r wichtig zur Unterscheidung zwischen Lauten, die kein genaues Äquivalent in europäischen S p r a c h e n h a b e n , ζ. B. zwischen Aleph

(') und Ayin ('), d. h., zwischen ι,κ und

oder

zwischen den Λ-Lauten He ( f ü r »'.;', < f ü r u, ν für e (im West Jiddischen wurde κ f ü r ο, κ für ä, ö verwendet). Im klassischen und vorwiegend auch im talmudischen Hebräisch sowie Im A r a b i s c h e n werden kurze Vokale überhaupt nicht geschrieben.

Das gleiche gilt auch f ü r spanisches

Hebräisch. Der Familienname Lineado ζ. B„ eine Übersetzung des hebräischen envn Meiuhas „von vornehmer Abstammung", kann als

geschrieben und in lateinischen Lettern als xxix

EINLEITUNG

Laniado wiedergegeben werden. Ebenso erscheint spanisch Preciado hebräisch w o i b , auch als Persiado.

.wertvoll, kostbar",

Im Lexikon wird die heutige hebräische Schreibweise

wenn Immer möglich beigefügt. Für derivative Namen erscheint die hebräische Form nur, wo dies notwendig 1st. Möglicherweise sind auch scheinbar schimpfliche Namen, gewöhnlich d e r Bosheit österreichischer Beamten in Galizlen zugeschrieben, nur Fälle von fehlerhafter Vokalisation. Der Name Pinkwas oipre ζ. B. sollte wohl kaum als ein deutsches Wort Pinkelwasser sondern als Pinkus,

Variante von Pinhas,

Phineas, e r k l ä r t w e r d e n .

tschechisch/russisch snop und bedeutet deutsch

fiarbe",

Snob

(„Urin"),

entspricht

ebenfalls ein jüdischer Name.

Andere Namen mit schlechten Anklängen, wie Derivative von Kog- (Kogmann)

und

Keib-

(Keibel), die im Mittelhochdeutschen beide „Seuche, Kadaver" bedeuten, können ebenfalls anders erklärt werden, nämlich als Ableitungen von Kogan (Cohen) und Koeb, Kibel ( i f ü r Jacob).

Siehe auch nächsten Abschnitt.

Mehrfache Erklärungen Nicht alle Namen können zufriedenstellend erklärt werden und nicht alle Namen haben nur eine mögliche Etymologie. Ζ. B. kann der Name Morgenlender

(„Morgenländer, Orlentale")

als gelehrte Anspielung auf Abraham gedeutet werden (s. Anspielungen); d e r Name kann aber auch eine E r w e i t e r u n g von Morgen

(a f ü r Mordecai)

sein.

Der N a m e

Feige,

mittelhochdeutsch f ü r Vogel, ist Übersetzung und 1 für Zipor, Zippora-, als deutsches Wort „Feige" ist der Name aber auch Hinweis auf die sieben Früchte des heiligen Landes. besteht keine Verbindung mit dem mittelhochdeutschen A d j e k t i v veige

„unglücklich;

verdammt; dem Tod geweiht; feige; biegsam; dünn" oder Hochdeutsch feige, jüdische Name Hazenfus

(Erweiterung von Hase) f ü r deutsch Hasenfuss

Es

aber der

„Feigling" zeigt,

dass der Name Feige eine schlechte Bedeutung haben konnte, sobald seine ursprüngliche Ableitung vergessen war. Ferner ist der jüdische Name Babchik russische Übersetzung von

Erweiterung von

Baba,

Hasenfuss.

Das Studium aller hier aufgezählten Modifikationen: Varianten d e r S c h r e i b w e i s e , Äquivalente, Übersetzungen, Verkürzungen und Erweiterungen, gehört notwendigerweise zum Verständnis der jüdischen Familiennamen.

Die Hinweise im Lexikon sind deshalb

wichtig und sollten in allen Fällen nachgeschlagen werden. S. auch die Bemerkungen zum Gebrauch des Lexikons am Schluss der Einleitung.

XXX

Quellen und Abkürzungen Quellen: (Az)

Azulay, Literaturverzeichnis [2],

(B)

Bayrische Quellen; (Literaturverzeichnis [14,37] und Nürnberger Quellen).

(Bahl)

Bahlow, Literaturverzeichnis [31

(BS)

Bet Semuel, Literaturverzeichnis [28].

(Dz)

Dletz, Literaturverzeichnis [111

(Ffm)

Quellen aus Frankfurt/Main (Literaturverzeichnis [11,20] und städtische Quellen).

(G)

deutsche Namen (Literaturverzeichnis [30]).

(10 (K)

judeo-arabische Ortsnamen aus verschiedenen Quellen.

(M) (ML)

italienische Namen (Literaturverzeichnis [43]). nordwestafrikanlsche (Moghrabi) Quellen (Literaturverzeichnis [13]). Malte Levi, Literaturverzeichnis [211

(Russ)

russische Quellen.

(SE)

Schechter (Literaturverzeichnis [44]).

(SG)

Seder Hagel (Literaturverzeichnis [34]).

(Syr)

syrische Namen aus verschiedenen Quellen.

(T)

Tkacz (Literaturverzeichnis [53]).

(US) (W)

verschiedene amerikanische Quellen. Who's Who in World Jewry (Literaturverzeichnis [56]).

Abkürzungen: IChr.

Erstes Buch der Chronik.

1K.

Erstes Buch der Könige.

BN. dech.

Berufsname. tschechisch.

IS.

Erstes Buch Samuel.

Cant.

Hoheslied.

2Chr. 2K.

Zweites Buch der Chronik.

d.

Zweites Buch der Könige.

2S.

Zweites Buch Samuel. ägyptisch.

dt. Dan.

der, die, das. deutsch.

ägamhar. angl. ar. aram. aschk. äthiop. Aschk. bibl. Bekor. Ber.

amharisch. anglisiert. arabisch. aramäisch. aschkenasisch. äthiopisch.

Der. Deut.

Daniel. Derivativum, abgeleiteter Name. Deuteronomium.

Dim. Eccl.

Diminutiv, (Einleitung, Nr. 3).

Esth.

Esther. Exodus. Ezechiel.

Ex. Ez. f.

Prediger

Salomonis.

Bekhorot, talmudischer Traktat.

(f.) franz.

für. feminin, weiblich. französisch.

Berakhot, talmudischer Traktat.

FN.

Familienname.

Aschkenasim. biblisch.

xxxi

QUELLEN UND ABKÜRZUNGEN FrN.

Frauenname.

obd.

oberdeutsch.

georg.

georgisch (grusinisch).

omd.

ostmitteldeutsch.

Gen.

Genesis.

Ob.

Obadiah.

Gentilikum.

ON.

Ortsname.

hebr.

hebräisch.

pers.

persisch, farsi.

histor.

historisch, geschichtlich.

pol.

polnisch.

Gent.

Hab. Hag.

Habakkuk. Haggai.

portug.

portugiesisch.

Patr.

Patronym (Einleitung Nr. 8).

Herk.N. Herkunftsname.

Prov.

Hos.

Hosea.

Ps.

Irak.

irakisch.

r.

rabbah

it.

italienisch.

rabb.

rabbinlsch.

jem.

jemenitisch.

rum.

rumänisch.

jidd.

Jiddisch.

russ.

russisch.

jüd.

jüdisch.

s.

siehe.

Jahrh.

Jahrhundert.

3eph.

sephardisch.

slaw.

slawisch (tschechisch, polnisch, russisch). slowakisch.

Jer.

Jeremias.

Proverbia. Psalmen. (Midrasch).

Jes.

Jesaias.

Jos.

Josua.

slow.

Jud.

Richter.

span.

spanisch.

svw.

soviel wie.

klass.

klassisch.

Ket.

Ketubot,

talmudischer Traktat.

syr.

syrisch. Synonym.

KF.

Kurzform.

Syn.

Komp.

Kompositum, (Einleitung, Nr. 7).

talm.

talmudisch.

latein.

lateinisch.

türk.

türkisch.

lit.

litauisch.

Taan.

Ta'anit, talmudischer Traktat.

Leviticus.

Targ.

Lev.

Targum.

(m.)

maskulin, männlich.

Thr.

M.

n o r d w e s t a f r i k a n i s c h (Moghrabi).

Tos.

Tosephta.

mhd.

mittelhochdeutsch.

ung.

ungarisch.

mmd.

mittelmitteldeutsch.

Übers.

Übersetzung (Einleitung, Nr. 9).

mittelniederdeutsch.

v.

von.

vgl.

vergleiche.

mnd. Mal.

Maleachi.

Klagelieder.

Mittelalter.

vlell.

vielleicht.

Metr.

Metronym (Einleitung, Nr. 8).

VN.

Vorname.

MN.

Männername.

y.

Yerushalmi

niederdeutsch.

Zac.

MA.

ndd.

N., NN. Name, Namen. Neh.

Nehemia.

Num.

Numeri.

xxxii

Zeph. 3.

(Talmud).

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Übername, s. Ein-

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Alphabete Besondere Buchstaben des lateinischen Alphabets:

Polnisch 4

Tschechisch

Türkisch

ang, ong

5 c

Rumänisch

kurzes ö ts

d'

ts

k, tsch

dz

C = tsch

C = tsch

c = tsch

dy eng, ong

i

g.y kurzes e

1 j y 1

franz. j

franz. j

$ = sch

S = sch

zwischen l,w ή = ny

ή = ny

zwischen o,u rz = franz. r j

t = franz. r j

sy, sch si, sz = sch

ä = sch ty

zy, ζ ζ = ζ

ζ stimmhaftes sch

Ungarisch: s steht für deutsches sch, sz für scharfes s, gy für dy\ ein unakzentuierter Vokal 1st kurz. Umlaut: Türkisch ö,ü tönen wie im Deutschen. entsprechenden langen Vokale.

Ungarisch ö, ü sind kurz; δ, ΰ sind d i e

XXXV

ALPHABETE

Kyrillisches Alphabet Russisch

Übertragung

Lautwert

a

a

ah

6

b

b

Β

V

W

r

g

O

g d

e

e

ye,e, ο

jk

ζ

französisches j

3

ζ

stimmhaftes s (auch stimmlos)

η

i

i

η

Τ

kurzes 1

κ

k

k

ji

1

1

M

m

m

η

η

η

ο

ο

ο (unbetont a)

π

ρ

ρ

Ρ

*

r

C

xxxvi

d

S

s

τ

t

t

y

u

u

φ

f

f

χ

χ

hartes ch

U

c

ts

μ

£

tsch

ui

ä

sch

m

Si

schtsch

bi

I

langes 1, y

b

'

sehr kurzes j

3

e

kurzes ä

ίο

yu

ju

h

ya

ja

ALPHABETE

Arabisch-Farsi Alphabet Arabisch

Übertragung

w*

·, ä b t th

w*

Ρ

1 w ο

c c c. a Λ

S J j J ._r er il·

cl* ί t

i

h k e d (L r ζ ζ s ί s d t ζ •

L ί

e

Lautwert

Kehlverschluss oder langes a b t stimmloses englisches th p, nur Farsi und irakisches Arabisch englisches J, Nordafrika franz. j, Ägypten g emphatisches (tschechisches) h hartes ch tsch, nur Farsi und irakisches Arabisch d stimmhaftes englisches th, Farsi ζ (stimmhaftes : Zungen - r stimmhaftes s französisches j, nur Farsi stimmloses s sch emphatisches ss emphatisches d, Judeo-Arabisch siehe i emphatisches t emphatisches stimmhaftes ζ röchelnder Kehlreibelaut je nach Dialekt g oder Gaumen-r

J

f

ί

Ö

q k

hinten am Gaumensegel gesprochenes k or g k g, nur Farsi I m η h Schluss-ah, in Verbindungen -at englisches w oder langes u y oder langes i arabisch Schluss-a, farsi Schluss-y

ύ s

J

8 1 m η h a w, ü

1

λ

κ

h

S

at

1

0

Κ ,1

Η

τ

f *

τ

1

1

m

Β

*

emphatisches ρ

χ

χ, emphatisches s

β i.

ο» f

τ

«.Ρ

Hinweise zur Benutzung des Lexikons

Alle Namen In Fettdruck sind heute gebräuchliche Familiennamen. Nicht ausgezeichnete Namen sind e n t w e d e r Vornamen oder nur in h i s t o r i s c h e n D o k u m e n t e n e r s c h e i n e n d e Familiennamen. Z u s a m m e n g e s e t z t e Namen werden nur unter der ersten K o m p o n e n t e a u f g e f ü h r t (ζ. B. Tanenbaum unter Tane); f ü r die vollständige Etymologie muss auch die zweite Komponente nachgeschlagen werden. Für Übersetzungen und E r k l ä r u n g e n von u r s p r ü n g l i c h e n N a m e n , d i e nicht selbst als Familiennamen erscheinen, wird ein abgeleiteter Familienname in Klammern gegeben. Die a r a b i s c h e S c h r e i b u n g eines N a m e n s w i r d nur d a n n g e g e b e n , wenn sie von d e r hebräischen abweicht.

xli

A' BARBANELL-ABDUMA A ' Barbanell, s. Abarbanel. Aadith (It), vielt, ar. ^X, 'ady „gesund sein (Klima)", cf. Adi. Aakal, Aaquel, Vps, V K I , ^ « K j a » 'äqil „weise, intelligent" (ar.), MN. in Jemen war der t»pNV Vertreter der Jüd. Gemeinde bei der Regierung. Aal (B), Übers, pol. w^gorz (Wengosh). S. auch El.

Abastado (Gr,W), abasio „wohlhabend" (span.) Abaye, "ax, talm. N. „Patrizier" (T, aram.). Abayob, Abayov, Abayove, avax, Patr. v. Abaye od. Aba. Abazade, mtxax, Patr. v. Aba (pers.). Abazardel, ^miax, s. auch Avzaradel. Abbadie (M), s. Abadi.

Aaron, ·ρ-ιπχ , s. Aharon. Patr. A a r o n o f f , A a r o n o v , Aarons, Aaronsohn, Aaronson.

Abbe, Abbey, d. KF. v. Albert, Albrecht, auch KF. f. Abraham.

Aba, Abba, KSK. talm. N., meist kurz f. Abraham, Abbahu (talm. N . ) ; ferner v. N3N abba „Vater" (aram.), N. f. posthumes Kind, vgl. A l t e r ( T ) .

Abbell, s. Abel.

Abachi, Abaci, Abatchi, ' Ι * : · : 'abäct (irak. ar.), „Hersteller oder Verkäufer d. Aba, armloses Überkleid.

Abbot, engl. Übers, v. Abt.

Abad, aschk. v a n , Akronym für VT 3K, Av Bit Din „Rabbi, Richter" (hebr.); seph: nas, JL., 'abbäd, 'abbid „Anbeter" (ar.) ; Ί3Κ, Δ,'abad „Dauer, Ewigkeit", ar. V N . ; Patr. Äbadian. Abada, m x a j , mas 'ibäda „Anbetung" (ar.), 'abada „Anbeter" (ar.), s. Abda. Abadan

p a s , s. Abdan.

Abadi (Syr). Abadi (It), Abadie (M). Abady (Russ), Patr. v. Abad (seph.), auch ar. ^JL» 'abadi „ewig, permanent". Abadia ( M ) , s. Obadia. Abadjansky.'poi'nax, vgl. Abad, Abachi. Abado, s. Abdo. Abagi, '•'Utax, s. Abachi. Abahel, Vnxas, (jem.), ar. grasend (Tiere)".

'abähil „frei

Abaiov, arax, Patr. v. Aba od. Abaye. Abaksis, Abaxis, ccpax, s. Abecassis. Abaky, V * 3 5 . (ar.)

ijL

» 'abäqiya „Gesichtsnarbe"

Abberbock, s. Aberbach. Abbo, VN. (Russ., W ) vgl. auch Abbou. Abbou, jl», ar. VN., s. Abo. Abbud, ar. VN., s. Abad. Patr. Abboudi, Abbudy. S. Abad (seph.). Abciuk, s. Abzug. Abda, Avda, ma>, bibl. N i a y ( I X . 4:6, Neh. 11:17). Auch KF. v. Obadia, s. Abada. Abdalla, rrtias, ar. V N . Λ m,'abd Allah „Diener Gottes", Übers, u. a v. hebr. Obadia (T). KF. Abdu, Abdul, Abu, Abud. Abdan, Abden, pa>, v. Abada. Abdelhac, Abdilhac (M), JL» 'abd al-haqq „Diener des Wahrhaftigen" (ar.). Al häqq ist einer der 99 Beinamen Gottes im Islam. Weitere solche in jüdischen Scheidungsurkunden erwähnte, jedoch In modernen Namenlisten nicht vorhandene Namen sind Abd al-Qadar „Diener des Vorbestimmenden", Abd ar-Rahmän „Diener des Barmherzigen", Abd ar-Rah&m „Diener des Mitleidigen", Abd al-Baqqu „Diener des Schenkenden", Abd al-Karim „Diener des Höchsten" und Abd al-'Allm „Diener des Allwissenden" (T). Abder, nax.

Abales, Patr. v. Abel.

Abdo, Abdu. KF. f. Abdalla (T).

Abalia, mVax, Aballi, ^ a x (seph.)

Abdog, JVI3X.

Abar, nas, „Vergangenheit, vergangen" (hebr.); s. auch Aber.

Abdolian, Abdulian, ^x^nas, Patr. v. Abdul, KF. f. Abdalla (T).

Abaranok, pmax, s. Baranek, Abraham.

Abdulezer, nnrtrn», yyJi -l» 'abd al 'az'ir „Diener des Züchtigers" (ar.), N. einer jüd.-irak., als direkte Nachkommen des Propheten Ezechiel geltenden Priesterfamilie.

Abarbanel, Abarbanel], Abarvanel, ^xaa-iax, DL f. Abraham, s. Abrabanel. Abarbia, rraiax, s. Abravia. Abarzel, V ' n a x , Vnaic j^J ragul „wichtige Person" (ar.), judeo-arab. o f t „Ehemann", od. rigl (M. rzel) „Fuss" (ar.) mit Praeflx abu „Vater von" oder „Eigentümer von" (ar.), s. Bord jel. Abas, oar ^ L » ar. V N . Abbäs „streng".

Abdulnabi, 'artnaj, „Diener des Propheten" (ar.), s. Nabi. Abduma, XDriax, talm. N. Varlanten: Abdumah, Abdimi, Diml, Abdumi, Abdimos. Rabbi Abdimos (Avdimos) hiess auch Avirodimos, s. Vardimos u.

1

ABDY-ABISDR1SS V a r d i m o o (Τ).

urkunden erwähnt, in zeitgenössischen Quellen nicht vorhanden ( T ) .

A b d y , Ή3ϊ, bibl. (\Chr. 6:29, 2Chr. 29:12, Ezra 10:26); als jem. N. aus Ban! ' A b d , Jemen. S. A b d u .

Abermad, imax, »Uj ^A abü ramäd „ T r i e f auge" (ar·)

Abecacis, Abecassis, Abeksis ( M ) , „Mann mit behaarter Brust", v. ar. - qasis .behaarter T e i l der Brust"; od. Patr. v. qassäs, „Geschichtenerzähler", vgl. Stegassi. Abecidan ( M ) , s. Boussidan.

Aberzel, Aberzol, s. Abarzel. Abesdid ( M ) , x j - sadid „im Recht sein; gerecht; zielbewusst" (ar.) Abgi, ' ' » x , s. Avgi.

Abed, iss, s. A b a d (seph.)

Abgin, i'iax.

Abehaim ( M ) , Patr. v. Haim. Abehsera, Abekhzer, Abekzer ( M ) , x v i m a x w ; Hersteller v. i^-, hasira, „Hürde aus Schilf oder Palmblättern zum T r o c k nen v. Datteln; Matte" (ar.), s. auch Abichzar. Abel, V n x , ^ax, 3. f . Abraham, auch f. A b b a ( Τ ) , nicht d. bibl. N. (Gen. 4:2.) Ο Π Ί 3 Ν , ein massgebender Kommentar zum autoritativen Kompendium der jüd. Ritualgesetze, wurde von A b r a h a m A b e l e Gumblnner verfasst. Patr. Abeles, Abelevitz, Abeliov, Abeliowicz, Abells, A b e l o f f , Abelov, Abelove, Abelovitz, Abelow, Abelsky (auch v. A b a l e , jidd. A b e l , Stadt In N.E. Litauen), Abelson; Komp. Abelheim, Abella. Abelia ( M ) , s. Bilia.

Abhar, max, „reich werden" (ar.). Abiad, w a x , ein N. des Messias (,1s. 9:5) (T). Altorientalisch hauptsächlich jem. N „ Τχόχ abyad geschrieben, „weiss; rein (v. Charakter)", auch hebraisiert zu Livni; s. Aviad. Abib ( M ) , s. Habib. Abichid ( M ) , vlell. verkürzt v. A b u Said, „Vater des Said". Abichzar, Abikhzer, Abikhzir, Abikzer (M), s. Abekhzer. Abid ( M ) ,

„Diener (Gottes)", ar. M N .

Abidor ( W ) , neuhebr. N. „Vater der Generation". Abigdor, s. Avigdor. Abikasis, s. Abecassis.

Abelou ( M ) , s. Cabalo.

Abileah ( W ) , nxVax, „Vater der Leah" (hebr.).

Abenahim, Abenaim, o w a x , Patr. v. Nairn, s. Afnaim. Abend, auch dt. nicht jüd. N. seit dem M A . Übers, v. „Abend" Cech/russ. vecer (Vetcher, Wetscher, Weczerebin), pol. wieczor (Wieczorek). A l s M N . Patr. v. Abe, Aben, 3. f. Abraham oder Abba. Patr. Abenheimer, Abensohn; Komp. Abensztain, s. Ebenstein.

Abilhac, s. Abdelhac. Abilowitz, paiVox, s. Abelovitz. Abi-Nahum, mra-OX, „Vater des Nahum" (hebr.), s. Nahum. Abineri, nrax, s. Avineri. Abinun, prax, „Vater des Nun" (hebr.), vgl. Nunberg. Abiov, s. Abaiov.

Abendana, Abendanan, Patr. (dt. seph.) v. Dana, s. auch Bohadna, Bouadana. Abeniacar, l ^ j 13, „geliebter Sohn" (hebr.), s. Iachir, I a k i r . J a k a r . Abenkoal, bxipnx, Patr. v. ji'ß qawwäl, „fahrender Sänger und Musikant" (ar.). Abenmoha ( M ) , Patr. v. Moha. Abensour ( M ) , Abenzur (dt. seph.), sür „Hornist, T r o m p e t e r " (ar.).

Abermah ( M ) , rC} abü rammäh „Hersteller von Lanzen; Lanzknecht" (ar.), s. Ramach.

abü

Aber, 3. f. Abraham, s. Haber, Eber ( T ) . Patr. Aberman (s. Haberman), Abers; • Komp. Aberbaum, Aberdam, Aberfeld, A b e r h a r d (s. Eberhard), Abershtark, Aberstark (s. Eberstark).

Abir, vax, abblr „stark; hervorragend" (hebr.), auch als Namensänderung v. Abramovitz dokumentiert. Ein historischer 3. f. Abraham ist Abirim ( T ) . Patr. Abiri. Abiram, d t o x . bibl. N. (Nu. 16:1, 1ΑΓ. 16:34, Ps. 106:17) „mein Vater (Gott) ist erhaben". Einer der im Edikt des österr. Kaisers Joseph II. ausdrücklich als jüd. FN. erlaubten N N . KF. Biram. Abiran, ρ·>3Χ, neuhebr. N. „Vater des Ran". Abisar, w a x , neuhebr. N., „Vater des Fürsten".

Abergel, Abergil, s. Abarzel.

Abisch, v a x , 3 f. Abraham ( T ) , s. Abusch, Abus.

A b e r l i p a . XB'Viax, „geliebter Abraham", in mittelalterlichen aschk. Scheidungs-

Abisdriss, Abistris ( M ) , „Vater des Sedriss".

2

ABISM1L-ABRAHAM Abismil ( Μ ) , Handwerker mit ϊ η ν Η (aram.), j - i i (ar.) ismll „Meissel, Schnitzmesser".

Aboudara ( Μ ) , τητηχ: Wissens" (ar.).

Abisrol, Abisror, -iniax, mejsx, „Vater des Seror", s. Avisror.

Aboudarham (M), οτητηκ .»ijj abü darähim „Mann mit Geld", ursprünglich Abudraham. Darham, Drihem 3. f. Abraham (T).

Abissera,

s. Abehsera.

Abitbol, Abitbul, Abitouboul (M), ^laoOX, s. Aboutbol, Touboul. Abiton ( M ) , „Vater des Biton". Abittan, ]Q->3X, „Vater des Bittan". A b i v , 3·>3Κ, „Frühling" (hebr.), s. A v i v . Abizerah ( M ) , „Vater des Zerach" (hebr.). Abizohar, ΊηΐΡΐχ, s. Avizohar. Abjuseta, noei»*, s. August. Abkasis, s. Abecassis. Abkevich, Abkewitz, Abkowitz, Abkin, ΓΡ3Χ, f3j>3K, Pair. v. Abke, Dim. v. A b e als 3. f. Abraham, s. Aba. Abla, π · » * , Variante v. Abel, Abele. Auch Ablon (US). Ablas, Ablass, oban, svw. Abeles, Patr. v. Abel. Ferner Ablass, mhd. abelas, „Schleuse, Wasserablauf", s. dt. Abzug, russ. Stock (CTOK). Ablassi, 'ox^sx, aus Abalessa, Algerien. Ableman (US), Patr. v. Abel. Ableser,' iibsx, s. Ablas.

r\

„Mann des

Abouganem ( M ) , ar. „Vater des Ghanem". Abougoff, Abougov, 3U13X, v. ar. ώ qaffa „kleingewachsen"; vgl. auch A b u h o f f . Abouhana, Abouhanna, ninnx, Patr. v. Hana. Abouheneck, piyvnx, Patr. v. hnik, ar. V N . v. hink „Erfahrung, weltliche Weisheit"; ilu». hannäk „Bortenwirker, Posamentier". Aboukrat ( M ) , „Vater des Oukrat". Aboulafia, Aboulafya, TPurVnic ;u«)i r\ abü al 'afiya „Mann der Gesundheit" (Ar.), N. mehrerer bedeutender M A . jüd. Autoren in Spanien. Aboulker ( M ) , ι abü al kir (ar.) Grosszügiger, Adliger", algerischer FN. (Τ). Abourbet ( Μ ) , »• Lβ y\ abü ar-rabä' Wohlbefindens" (ar.).

„Mann des

About, Abouth, onx. Aboutbol, Aboutbul ( M , W ) , M3Ü13X: J ^ I r \ abü at-lubül „Mann mit Trommeln" (ar.). Abouzaglo (M), s. Bouzaglo.

Ablevitz, TOVSX, Patr. v. Abel.

Abovich, Abovici, Abovitz, f>3«3X ,'ϊΌΐίκ, Patr. v. Aba, 3. f. Abraham.

Ablikush, e i p ^ a « , ablakos „Glaser" (ung.), s. Glaser, Szklarz; vgl. auch Abel.

Abrabanel, Abravanel, 3 f. Abraham, s. Abarbanel; portugies. FN.

Abner, m x . bibl. N. (IS. 14:51) „Gott ist Licht". 3. (nicht ausschliesslich) Imerdoch, s. Imre. Patr. Abnery.

Abracen ( W ) , s. viell. Abraham.

Abo, 139, KF. f. Abdalla (T). Aboab, A b o a f , Abohav (M), Abouab, Abouaf, Abouav, Abouhab.anox ,'ίχοχ „Wohltäter, Spender", v. ^j.,, wahaba „spenden, geben" (ar.). Verfasser des bedeutendsten jüd. Werks über Ethik war Rabbi Isaac Aboab. Abodana, s. Abendana, Dana. A b o f f , Patr. v. Aba. Abohbot, tnamsx, i u i j,i abü kubät „Verrückter" (ar.). A b o l a f f i (It), s. Aboulafia. Abelitz, Dim. ν. Abel. Abood, Aboud, s. Abod; Patr. Abodi, Abody, Aboodi, Aboody, Aboudt, Aboudy. Abosch, Abosh, s. Abusch. Abou, s. Abo. Aboucaya ( M ) : IS abü kayya „Mann mit Brandmal" (ar.).

Abraham, Drvox, bibl. N. (Gen. 17:5). Abraham ist der erste Patriarch und sein N. gehört zu den beliebtesten jüd. NN. 3. (T): Abba, Abe, Abel, Aberlen (Aber, Haber), Aberlipa, Aberman (Haberman), Abirim (Abir), Abisch, Abusch, Abrain, Avram, Abrash, Abravanel (Abarbanel), Abril (Abriel), Abrush, A b t z i o (Abt), Adolph, Alban, Albert, A l e m (Alembik, Alman), Antal (ung.), Arb, Arnold, Arpad (ung.), Aurel (Auriel) (rum.), Bali (türk., auch 3 f. Elia), Barhom (seph., s. Beram), Batshi (auch 3. f. Y a k i r u. Bat-Sheva), Beram (türk., möglicherweise kein 3., sondern Parallelform, s. Yomtov), Bram, Bum, Baum, Broma (äg.), Chouraqui (ar. f. Mizrahi), Drihem (s. Aboudarham, Drahan), Eber [entweder seph., hebr. 13J» „von jenseits (des Euphrats)" oder ashk. Aber], Aberil, Evron, Eitan (midrasch. Identifizierung), Ezrahi (midrasch. Identifizierung), Filo, Pilo, Nagi, Haber, (Dialekt f. Aber), Halber, Halil [ar. i uu kalll Allah „Gottes Freund", s. Amigo, Filo (Is. 41:8)], Ebrahim, Mamo (Kosename), Mizrahi („der Orientale"), Papu, Pupo,

3

ABRAHM-ACCHOT1 Riese, Rizo, Rom, Ruman, Safdie, Sfati, Shafami, Topol, Zalman. (Manche auch 3. für andere NN. ausser Abraham). NN., die In der einheimischen Landessprache etwas bedeuten, erscheinen in vielfachen Übersetzungen; ζ. B. Eber „männl. Wildschwein" (dt. und jiddisch) als Kanc (kanec, tech.), Borov, 6opoe (russ). Patr. Abrahamer, Abrahamiaa, Abrahamoff, Abrahamov, Abrahamovicz, Abrahamovitz, Abrahams, Abrahamsen, Abrahmov, Abrahmovici, Abrahmson; Dim. Abrahamin. Abrahm, Variante v. Abraham. Abram, o m bibi. N. (Gen. 11:26) „Gott ist erhaben". Nach dem Talmud (Ber. 13a) soll der Patriarch Abraham nicht mehr Abram genannt werden; Gen. 17:5 bestimmt, dass sein N. künftig Abraham sein soll. Der VN. Abram wird trotzdem gewählt, wenn ein Kind z.B. nach einem verstorbenen Grossvater Abraham genannt werden sollte, jedoch einen anderen N. erhalten muss, weil sein Vater ebenfalls Abraham heisst; in keiner jüd. Gruppe kann ein Kind den VN. seines noch lebenden Vaters erhalten. Der VN. Abram kann danach von den Enkeln des N.trägers ererbt werden. Abram ist daher gewöhnlich Ersatz für Abraham (T). Dim. Abramchik, Abramcyk, Abramino, Patr. Abramyatis (W), Abramento, Abrame, Abrami, Abramizki, Abramoff, Abramoshvili, Abramov, Abramovic, Abramovich, Abramovici, Abramovicz, Abramovitz, Abramow, Abramowitsch, Abramowitz, Abrams, Abramski, Abramsky, Abramson, Abramsohn, Abramzon, Abromson.

tungen v. Absatz ist „Verkauf", russ. C6I.IT sblt, s. Sbitzky. Absalomov, Abshalomov, aieitaax, Patr. v. Abshalom, rnVwaic, bibl. N. (25. 3:3) „Gott ist Friede". Abshara, nivax, s. Bishari. Abshek, pvax, s. Absac. Abt, D3K, Abta, Hoax, v. Abtzio, a f. Abraham. Engl. Übers, v. Abt ist Abbot. Abu, Abo, 13K, „Vater" (ar.). Als Präfix eines VN. bedeutet Abu ferner „Vater von"; als Präfix eines Substantivs oder Adjektivs zeigt es Besitz oder Eigenschaft. Die Form Abo wird von spaniolischen Juden bevorzugt; Schreibweise im ehemaligen franz. Nordwestafrika ist Abou. Abnaf, Abuav, Abuhav, s. Aboab. Abuaron, ριτιΚΌΚ, „Vater des Aaron" (ar.); historische Form ist Abu-Harun (T), s. Aroun. Abud, TOI, KF. f. Abdalla. Patr. Abudi, Abudian. Abudara, Abudarham, Abudraham, Abugove, Abugow, Abulaffia, Abulaffio, Abulafia, Abutbool, Abutbul, s. Abou-. Abuhassira, Abuhatsira, Abuhsera, Abusira, s. Abehsera. Abuhoff, s. Abougoff, Abuaf. Abuisak, pewax, „Vater des Isaac". Aburabiah (M), „Vater des Rabbia". Aburish, wnaK, (ar.).

„Mann v. Vermögen"

Abramowsky, aus Abramowo, jüd. Siedlung in der Prov. Grodno.

Aburlee (M), Uu „Hersteller, Verkäufer v. gälla, Parfüm aus Moschus, Ambra" (ar.).

Abränyi, 'nan, aus Felsöäbräny, Dorf bei Miskolc, Ungarn.

Aburmad, s. Abermad.

Abras, Abrash, Abrass, Patr. Abrashi. Abrasha ist 3i f. Abraham (T). Abravia, Abrevaya (W, Griech.), nma«, „Vater des Rabbia" oder 3. f. Abraham. Abreck, Dim. ν. Aber. Abriet, "w-ox, 3. f. Abraham, s. auch April. Abrons, Patr. v. Abron, 3. f. Abraham. (Vgl. Meister Abryon, gelehrter Jude aus Trier, in Reinecke Fuchs). Abruch, 1113K, Dim. ν. Aber, Abraham. Abrutzky, -"ρίνη*, als lit. Ν. aus Abryki (Aubryki) bei Telsze, sonst Patr. v. Abrusch, 3. f. Abraham. Abry, vgl. Abriet. Absac, Absatz, Abzac, Patr. v. Abs, Abse. ndd. KF. f. Aba. Aber, verwandt mit 3. Abtzio f. Abraham. Eine der Bedeu4

Aburos, Aburus, einax, ^ j j j ^ abü rüus „Vater von Häuptlingen" (ar.). Abus, Abusch, wait, 3. f. Abraham, auch f. andere NN., ζ. B. Aryeh (T). Abushdid, s. Abesdid. Abut, s. About. Abutzi, ·Ίΐ3Κ, viell. Metr. v. Abuta, noinN (T). Abuzaglo, lbmax, s. Bouzaglo. Abu-Zohar, "ιην-iaK, s. Zohar. Abzug, Abtzug, lixaK, Abciuk, pilau, Dim. ν. Abtzio, 3. f. Abraham (T). Abzug kann „Ablauf, Auspuff" bedeuten, russ. CTOK Stock. Acar, ιρκ, ar. .,ιίΊ 'akkär „Arbeiter, Bauernknecht". Acchoti. ·>ον»ρκ, v. akca „weisslich" (türk.).

ACCO-ADAR1 Acco, y s , 131, α f ü r Jacob, svw. Aki, s. Akian (Τ). N. nicht v. Stadt Acco, obwohl diese während des grüssten Teils des MA. und der ganzen Neuzeit jiid. Gemeinde besass.

Achour, i t o j , J J J U 'Äsur, ar. VN. „Zehnter", f ü r Juden ist Jom Kippur gemeint, der Zehnte des Monats Tiäri, nicht wie für Schiiten der Zehnte des Monats Muharram.

Aceraf (M). al saräf, s. Assaraf, Saraaf.

Achrak. prnx, j > I akraq „ungeschickt" (ar.).

Acevedo (US).

Achs, cpu, Patr. v. Ach, a f. Jacob. Weitere Patr. Achsen, Achsier.

Ach (G), 3. f ü r Jacob; auch erklärt als Aachen, Stadt im Rheinland (Dz), besser Kleinstadt Ach in Schwaben (B). S. Achner, Achs, wohl wie Acker, Eck Identisch m. Acco, 1 f. Jacob. Komp. Achenbaum (W). Achache (M), w x , s. Achouche. Acharkan, lfn'lK, viell. farsi iu· yr' 'ogor käna, .Ziegelei". Achbert, D135K, dt. N. Eckbert, mhd. eck „(Schwert)klinge", ecket „Stahl", berht „hell, leuchtend". Achdut, nnnx, „Einigkeit" (hebr., Isr). Achema, nnws, ar. ^ 'asim „verdorrt, trocken sein", vgl. Aflalo, Kafla. Acher, 1VK, französ. Schreibweise f. Ascher. Acherman, ΐηιρκ, s. Ackerman. Achiassaf, ηοιοπκ, „Bruder des Asaph" (hebr.). Die Kollegen des Asaph als Psalmisten und Chordirigenten waren Heman (Heiman) und Yedutun. Achidov, 3τ>πκ, „Bruder des Dov" (hebr.), s. Baehr, Dov. Achieser, Achiezer, nrni«, bibl. N. (Nu. 1:12) „mein Gott ist Hilfe". Achimaatz, rsöTix, bibl. N. (IS. 14:50, 2S. 15:27) „mein Gott 1st Rat". Achiriche (M), j.^Ji, as-sirs (Ar.).

die Wurzel"

Achiron, ρνπκ, neuhebr. „Bruder des Ron". Achisar, iwnn, bibl. Ν. (1K. 4:6) sprich Ahisar. Achituv, aioviK, bibl. N. (IS. 14:3) „mein Gott ist das Gute". Achiya, Achiyahu, ίϊρπκ, ϊρπκ, bibl. Ν. (1K. 4:3) „mein Gott der Herr". Der Prophet Ahiyä heisst auch Ahiyähü und gilt als Lehrer des R. Israel Baal Shem Τον. Achiyossef, ηονπκ, „Bruder des Joseph", Beiname des Benjamin (Gen. 42:4). Achkenasi, Achkenazi, Achkenazy, s. Aschkenasi. Achlufi, ,BiVnK> ar. .jj^i aklaf Mensch".

„linkischer

Achner, Patr. v. Ach. Achouche, vwk, HJMI as-süsa, „Haarbüschel" (ar.), s. Chouicha, Suissa.

Acht, D3K, svw. Achs. Übers, v. acht: iech. osm, pol. osm, s. Osman. Komp. und Der. Achtenbaum, Achtenberg, Achtenfeld, Achtentuch (B), Achtung. Achtarzad, ncnt»*, Patr. des pers. N. Akhtar „Stern". Achuan, tiiiwk, s. Ashiano. Aciman, p ' ' « , türk. VN. Aci (T). Ackel, Dim. ν. Acco; Komp. Ackelsberg. Ackenine (M), s. Aknin. Acker, „Feld" Patr. v. Acco, 3. f. Jacob. Patr. Ackerman, Ackermann, Ackerson, Ackman, Ackner; Komp. Ackerberg, Ackereizen, Ackerstein. Acobas, cnipx, viell. Der. v. Jacob. Acoca, κριρκ, seph. Der. v. Acco. Acoun, Acouni, Όψκ, |ΐρκ, s. Akuni. A(our, s. Acbour. Acqua, mpn, it. „Wasser". Acriche, w-ιρκ, s. Akriche. Aczel, s. Axel. Adaar, Adar, η κ , seph: hebr. und ar. Ädär, Monatsn. „März" (ar.) oder „circa März" (hebr.). Aschk. s. auch Eder, aber meist neuhebr. Namensänderung in Israel. Adacq (M), Jii»i ä'däq „Wein- oder Datteltrauben" (ar.); Patr. Adaki, Adaky, V*"1»· Adadi, Patr. v. Haddad. Adagnia (lt), v. Adana (Türkei), s. auch Adani. Adahan, ίκγπκ, ar. Artikel und Dahan. Adam, οικ, bibl. N. (Gen. 4:25). 3. Edem, Vivo (cf. Bibas, Bivas, Vivas) (T); KF. Damm. Der N. Adam ist selbst 3. f. Adonia (Adania, Adonielu) (T). Dim. Adamashek, Adamczyk; Patr. Adamovitch, Adamovitz, Adamowicz, Adams, Adamsbaum, Adamski, Adamsky [auch aus Dorf Adamki (Wielun) oder Siedlung Adama (Miechow)]. Adan, ]ΐκ „Basis, Grundlage" (hebr.), auch Variante v. Adam. Adani, ' n s , v. Aden, S. Jemen. Adani, Edni ist auch VN. abgeleitet v. Eden, hebr. '£den, ar. 'adn, Ort des Paradieses (T). Adari, Aderi, als jem. N. aus 'Adar, Jemen; 5

ADAS-ADON1A als Μ. Ν. s. Drai, Edrei. Adas, o n , . ^ „ L i n s e n " (ar.), vgl. aschk. Linsen. Adato, Adatto, ΊΟΊΚ, „passend, tauglich" (it.); Dim. Adatiko, ιρππχ. Adda, ΧΊΧ, talm. N „ Dim. Adashek. Addad, Patr. Addadi, s. Haddad. A d d i ( Μ ) , Ή9, s. Adi. A d d r i , s. Adari. Adel, VIK, „Vornehmheit (von Familie und Charakter)" M N . und FrN. ( Τ ) . Erscheint ferner als Edel, Odel (s. Odelsman), Udel; edel ist A d j e k t i v zu Adel; Odel, Udel sind jidd. Formen v. Adel. Übers, v. edel: ung. Nemes, slaw. Rodov (pol. rodowy, russ. poflOBOH). Als nlchtjüd. dt. NN. sind Adel und Adelman o f t KF. f. Adelbert (Albert, 3. f. A b r a h a m ) oder Adelbrecht (Bahl). Patr., Der. Adelbaum, Adelberg, Adelsberg (dies auch Stadt in Franken), Adelist, Adelman, Adeln, Adelsburg (s. Edelsburg), Adelsky [dies auch aus einem der Landgüter A d e l e (Wilkomlr), Adelin (3 im Baltikum, Weissrussland)], Adelstein, Addlestone (angl.). Adelaar, nxVix, adelar „edler Adler" (mhd.), s. Adler. Adelheid, Adelheit, t»!iVm, D"nVix, dt. FrN., s. Adel. (Vgl. Alheid. N. d. Gans in Reineke Fuchs). Adenbaum, Ader. A d e 1st ndd. KF. v. A d o l f , 3. f. Abraham, s. Eder. Aderca (It), npvtx, rum. Ν. Aderet, min, „Mantel; Pracht" (hebr.), aschk. neuhebr. Namensänderung, seph. s. Adrat. Ades, aschk. ein. Der. v. Ade, s. Adenbaum; Der. und Patr. Adesnik (US), Adest (Ffm). Seph. tns (lt. M, Syr), cf. Adas. Adges (US), s. Adijes. Adi, Ady, "HS, „Schmuckstück" (hebr.). Adia ist russ. FrN. ( W ) . Adiashvily, IVIVXTIK, S. Agiashvily. Adiba, A d i b e (M), ΌΉΧ, «_,.>ι adib „kultiviert, gebildet; ehrlich" (ar.). Adida, s. Hadida. Adiel, Viru, bibl. N. ( I C h r . 4:36), „Gott ist mein Schmuck". Adijes, Adizes, o ' n x , jugosl. seph. N., Schreibweise des 16. Jahrh. Ϊ Π ' Ί Ν , ar. ^.üi ad dig „langsam schreitende Person". Adika, πρΉϊ, s. Adacq. Adin, yns, „zart, fein" (hebr.), bibl. N. (Ezra 2:15), auch 'Adino (2S. 23:8) viell. für David oder Joab ( M ö ' e d qätan 17b). FrN. Adina (T). Patr. Adini, 'r-ii.

6

Adinaz, w i » , „goldenes Schmuckstück" (hebr.); s. auch Odnopozoff. Adir, τ ι κ , addir „majestätisch" (hebr.), einer der Beinamen der Torah: s. Emmet, Jaziv, Nakhon, Kaiam, Yashar, Neman, Ahuvi, Habib, Nechmad, Nairn, Τον, Y a f f e . Der. Adira (Μ), Adiri. Adirim, ΒΉΉΧ, addirim Pluralform).

„majestätisch" (hebr.,

Adiv, 3'ΐκ, „höflich" (hebr.). Der. Adivi. Seph. s. Adiba. A d j a d j (M), s. Hadjad j. A d j a m i , Adjmi, ,O'JX, ^ 'AgamI „Perser" (ar.). A d j m i auch aus Adjim, Djerba (Tunis). Adjiman, ]η'πχ, ΐΟ'Ίκ, s. Aciman. Adjubel, s. Azoubel. Adler, "iVix, im M A . original jüd.-dt. MN. (auch nichtjüd.), ferner abgeleitet v. A d e (s. Ader), oder Patr./Metr. v. Adel. In Frankfurt/Main N. eines Zweiges der Familie Epstein im Haus Zum Schwarzen Adler. Übers. Arend (holl.). Eagle (engl.), Orel [opeji (russ.)], Orzel [orzet (pol.)], Sas (ung.). Adler wird erwähnt als mögl. D. f. Moses. Patr. Adlerman; Komp. Adlerblum, Adlersberg, Adlerstein. S. auch Aharon. Adlis, Adliss, Adlman, Adlow, Adlowitz, Patr. oder Metr. v. Adel. Adlizada, Adlizade, mnbnx, Patr. v. ar. j.u 'adl „gerecht" (pers. „Gerechtigkeit"), türk. adil, „gerecht". Admati, w w , neuhebr. N. „von der Erde". Admi, vnx, ^>1 ädarrii „Plebejer; ehrlich, höflich" (ar.). Admon, jvsnx, talm. N., auch poet. KF. v. Admoni. Admoni, Admony, ' » s t x , „rötlich" (hebr.), von David gesagt (IS. 16:12). Aschk. neuhebr. N. Admor, nmx, als neuhebr. N. Akronym v. m m u n i n MJMH „unser Meister, Lehrer und Rabbi", Titel chassidischer Oberrabbiner. A d o l f , Adolph, „edler W o l f " (altdt.), 1 f. Abraham (T). KF. A d e (s. Adenbaum), A l f (vgl. A l f a n t ) (Bahl). Adomi, w i x , „der Rote" (hebr.); rot ist traditionsgemäss Farbe des Stammes Reuben. Adoni, Adonim, V N N . Der hebr. N. des Grammatikers Dunasch ben Labrat war Adonim. Adonia („Jah ist mein Herr", 1ΑΓ. 1:8), Adonikam („mein Herr ist beständig", Neh. 2:13), bibl. NN.

ADONIELU-AGI Adoniclu, lVon*. Adoniel, über die Monate Kislev und Elul präsidierender Engel (ιQobez al yad VI). Adorian, ] i r - i m

Afriat, s. Aferiat, Friat.

Adrai (M), Al Drä'J aus dem Wadi Dra', S. Marokko, s. Drai, Edrei. Adrat, n r n , span. VN. Oberste rabbinische Autorität im Barcelona des späten 13. Jahrh. war Salomon ben Abraham Adrat (Rashba), vgl. Aderet. Adrian (US), VN., Variante v. Hadrian (T); Patr. Adriane«. A d w a r (US), ar. Hausierer".

ad-dawwär „der

Aeder, s. Ader, Eder. Aelion (It), pi^xx, seph. VN. (N. eines Rabbiners in Amsterdam im frühen 18. Jahrh.), s. Elion, Haelion. Aescoli (It), Λ ΐ ν χ , it. FN., s. Escholi. Atari, nan, aus A f f ä r , Stadt in N. Jemen; s. auch Affori. Afenzar, -n»x. Afergan (M), piBK, „Schmelzofen", v. i ι>i i f r ä g „Kunst des Metallschmelzens (ar.). Weitere von Lokalwerten d. Kurzvokale abgeleitete Schreibweisen sind Efirgan, Eifergan, Ifergan, Ipergan, Offergan. Aferiat, Dirnau, Ar.

(hebr.), s. Staub. Afri, aschk. 'ΪΒΚ, Metr. v. Aphro (T.); seph. n s j , v. y>i ä'far, „erdfarben" (ar.).

afrat „schnell sein".

A f f i f , A f i f , ·)•>!)», j u ^ 'afif „keusch, tugendhaft, mässig" (ar.). Affori, man, ν. πβκ, a for „grau" (neuhebr.), Farbe des Stammes Gad; s. Grau. A f g i n , A f g u i n e , I'IBX, p'JBS.

Afick, ρ·>ίκ. Dim. v. Ave, nd. MN. (Ava FrN.) (Bahl). Für mhd. ave „aber", s. Aber, Abe, 3. f. A b r a h a m . Patr. Afman, vgl. Afo, Aft. Aflalo, Afflalo (M), IVJBK, JWI afläl „Wüste" (Μ. ar.), Ν. einer Gegend der Provinz Tafilalet (ehemals Sigilmassa), Marokko; s. auch Kafra, Achema. Afnaim, D'WBK, aph nä'im „wahrhaft angenehm" (hebr., Cant. 1:16), KF. f. Hfl' D>YJ »)N gemäss Midrasch und Talmud Anspielung auf d. Bau des Tempels; dieser führt zu grosser Fruchtbarkelt d. Jüd. Volkes. Glückbringender N. (seph.), s. Manaim, Nairn. 3. d. griech. Juden v. Istanbul ist Kalomiti (T).

Africk. Dim. ν. Afri (aschk.). Afron, s. Efron. Aftalion, irVosx, talm. N. (Abot 1:10), neuerdings in Gebrauch. After, ΊΟΒΚ, Patr. v. Ave (s. Afick, Afo); s. Apter. Aftergood, Aftergut (W), mhd. afterguot „Erbschaft (v. Erben zweiten Grades)", vgl. Erber. Aga, lux, aga (türk.), „Herr, Meister", VN. Komp. Aga-Eliahu, Agababa, Agbaba, Aghababa, Κ2Κ3»Κ, S. Baba, Eliahu; Der. Agagan, Agajan, IK'IKJK, Patr. Agajani. Agabra, s. Agbara. Agadati (W), 'mix, neuhebr. N. v. NliN aggSdä „Erzählung". Agai, Agay, Aghai (M), s. Hagai. Patr. Agaian, Agaion, Agaiov, Agayoff, Aghaizadeh, Aga jan. Agam, oix, hebr., „Sumpf, Teich". Der. Agami, Agamy, ·>ΒΙΧ, aber f. ·Ό'ΙΧ s. Adjami. Agar, ux, ν. JOIN agrä „Gebühr, Belohnung" (aram.), oder' t l N ägar „einziehen, sammeln" ( h e b r j . Der. Agari, talm. N. Agas, ein, „Birne" (hebr.), auch v. iggäs „Birne" (syr.), „Pflaume" (klass. ar/). Als aschk. N. s. Birn. Der. Agasi, Agassi, Agassy, Aghassi. Agatstein, Agatestein, ]"DWBIX, Metr. v. Agathe (T), s. D'Agata, oder Agtstein „Bernstein" (dt. obs.), „Ambra, Magnet" (mhd.), s. Bernstein, Magnet; Edelstein (hebr. Tarsls) d. Stämme Ascher oder Sebulun im Brustschild d. Hohepriesters. Agazim (W). Agazin, pwix, VN. (T). Agbara, majx, v. agbar „staubfarben, erdig" (ar.), s. Affori; auch Agbaria, m a i x , Agabra. Agen, Agin, Ager, u x , v. Age, dt. (nordischer) VN. (Bahl), vgl. Eger. Patr. Agins (US), Aginsky. Ageyev, 3"ΐκ, s. Agayoff.

Afo, ΊΒΚ, s. Afick. Hebr. geschrieben 1st Afo identisch mit Apo, v. Appe, KF. v. Albert, Albrecht, 3. f. Abraham.

Aghalarpour, pers. Patr, vgl. Aglarov.

Afouri, Afuri, s. Affori. Afram, talm. N„ KF. f. Ephraim.

Aghion, jrix, griech. ά γ ι ο ς „heilig, fromm", vgl. Kadosh, Daian.

A f r a n , p s s , talm. Ν. (T), l a y äphär „Staub"

Agi, ·>'«, '•«, Agiman, s. Aciman. Georg.

Aghib (It), Aghiv, Agib, Agiv, vvn, v n , v. 'aglb „wunderbar" (ar.).

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AG1D-AHUVI

Patr. Agiashvily. Agid, Tlx, neuhebr. N. „gebunden". Aglamaz, w^JX, tiirk. aglamif .weinerlich", s. Aldema. Aglarov, Aglerov, avtox, russ. Patr. v. Agular. Agmon, ]ΐβικ, neuhebr. N. „Schilfrohr". Agnon, ]13», v. "py 'ögen, „Anker", neuhebr. Ν. Der ursprungliche Ν. d. Schriftstellers S.J. Agnon war Czaczkes. Agon (Μ). Agoston, s. August. Agoustari/'IDBUX, Ν.

Agusißs

"Augustus" (ar„ türk.); Ν. eines Rabbiners in Ägypten im 16. Jahrh. Agozin, fWiK, s. Egoz. Agranat, Agrant, οηικ, s. Granat. Der. Agranti, Agranty. Agranoff, Agraoovich, vielt. Patr. v. Agra, man, talm. Ν. (T) s. Agar. Agress (W), Agrest, ΒΟΊΙΧ, agraz (mhd.), Agrest (dt.) „saures Getränk (aus unreifen Trauben)"; möglicherweise Patr. v. Agra. Agrin (W), Agron, pux, Agronsky (W), s. Agranoff. Aguadish, Agvadish, Agwadish, W H X U X , wnaiit Agubal, "?3UK, s. Ajoubal, Azoubel. Agulansky, Agulnek, Agulnick, p'jVux, s. Ogolnik. Agular (US). MN. Aguritz, Γ"111*. orypeu ägurec „Gurke" (russ.), s. Gurkin, Ogurek. Agus, Agoos (US), Agush, FrN. (T), Metr. Agushewitz, F A W U X , S. Oguszewicz. Aha, xnx Aha, talm. Ν. (T), kann babylon. 3. f. Nachman sein, s. Rav-Acha. Ahai, Ahi, ·>χηχ, talm. N. Rav Ahai war Autor der Shliltöt, eines bedeutenden gaonischen Werks. Ahara, mnn, vgl. O'Hara. Aharak, s. Achrak. Aharfi, 'Bin* Aharon, Ahron, pnx, bibl. N. (Ex. 4:14). 3. (T): Ahorn, Ahrle, Arle (Erle, Arlbaum), Ahrulo, Ära, Arn [„Adler" (mhd., dt. obs.)], Arnon, Aro (Arrow), Aron, Aurel (meist rum.), selten Eisik, Eizak (diese beiden 3. meist f. Isaac, auch f. Shealtiel), Ern, Eron, Harm (Harmel, Arm), Haron (Haroni), Haroun (ar.), Hemerlin (Hemer, Hammer), Hermelin, Iron, Orel, Orlo, Oren, Orilo, Oro (auch seph. FrN.), Oron, Ortzio (Orzel), Ozin (Ozinsky); Masc, 8

Maze, n'Ntn, Akronym v. yirjN y - u n iron, „Nachkommen des Priesters Äaron" , Ohebshalom, oftto 3TW „der den Frieden liebt", Beschreibung des Aaron (Abot 1:12). Die 3. sind Quelle anderer NN., als Patr. (Ahrend, Arndt von Arn, Hammerstein von Hammer usw.), durch Neuinterpretation (z.B. alle dt. mit Ehrenbeglnnende NN.) oder durch Übers, der Substitutionen. Übers, v. Ahorn sind iech. Javor, pol. Jawor, Klon, russ. KJieH klen (Kleniec); v. Erle, Erlbaum pol., russ,. Olcha, Olsza, ung. Eger. Übers, v. Ähre, stellvertretend f. Ahrle und Ehre, sind iech. Klas, pol. Klos (Kwas), russ. KOJIOC kolos (Kolosow), ung. Kalasz. Ehre ist russ. Chest (seen). Arm, ursprünglichere Form v. Harm, meint entweder „Arm" (Subst.) oder „arm" (Adj.) Übers, d. zweiten Bedeutung sind Biedak (pol.), Bidney, Bedny v. öejiHMH (russ.). Licht v. lichy „arm" (pol.). Hammer ist akustisch mit Ammer, Emmer „Spelz, Korn" verwandt. Übers, v. „Hammer" sind pol. mlotek (Mlotek) und russ. MOJIOT molot (Molotin). Hermelin erscheint auch in der moderneren Form Wiesel, russ. Laska. Orel is russ.. „Adler", s. Arn, Adler. Akustische Ähnlichkeit m. Aro, Aren, kann Aranyi (ung. „Gold") erklären [aber s. Gold]. Patr. Aharoni, Aharonian, Aharonoff, Aharonovich, Aharonovitz, Aharonson, Aharony, Aharozian, Ahrendt, Ahrens, Ahrenstein, Ahronas, Ahronheim, Ahroni, Ahronov, Ahronovitz, Ahronsohn. Ahavah, nanx, talm. N. „Liebe, Brüderlichkeit". Ahazia, Ahaziahu, spinn, vmnx, bibl. N. O.K. 9:26). Ahban, μπχ. bibl. Ν. (1 Chr. 2:29). Ahiasaf, Ahiassaf, Ahiezer, Ahiman, Ahiron, Ahisar, Ahituv, Ahrak, Ahrek, Ahtarzad, s. Achiassaf, Achiezer, Achiman, Achiron, Achisar, Achituv, Achrak, Achtarzad. Ahlbeck, s. Albeck. Ahlfeld, Vro^x, Stadt in S. Hannover. Ahle, „spitzes Werkzeug" ist Synonym v. ort „Spitze (einer Waffe)" (mhd.), s. Ortner, und v. Säule (v. d. Form der Ahle), s. Saul. Übers, v. „Ahle" pol. szydto, s. Szydlow. Ahliba (M), v. halib „Frischmilch" (ar.). Aholiav, ax^nx, bibl. N. (Ex. 31:6), traditionelle seph. Aussprache. Ahoua (M). Ahrweiler, Stadt in der Eifel. Ursprungsort der Levitenfamilie Mintz. Ahuvi, ΌΊΠΧ. Ahuvia ist hebr. N., weder bibl. noch talm. (T), entspricht Uri; vgl.

AlACH-AKBAR Ohevia, a Gotlieb, Lieb. Ν. ν. 31ΠΝ ähäb, Beiname der Torah, s. Adir. Aiach, Aiash, Aich, Aiech (Μ), » " ϊ , ar. ^ . u , 'äis „gut Lebender", Äquivalent v. Yaish, beide 3. for Haim und Hiya. Aibeshitz, Aibushytz, Dim. v. Abusch, s. Eibenschitz. Aichenbaum, Aichenblatt, Aichnblat, Aichenholtz, Aichenwald, Aicher, Aichler, s. Eichenbaum, Eichenblat, Eichenholz, Eichenwald, Eicher, Eichler. A l l e mit Aich, Eich beginnenden Komp. sind abgeleitet v. Ichel, 3. for Yehiel (s. Ichilevitz). Aicher „Prüfer von Münzen, Massen und Gewichten" mhd. Seiger. Patr. v. Eich: Aiches. Aidan (M), i r » , ar. N „ v. judeo-ar. "Tfoy 'ayäd „der d. Feiertag begeht" (T); s. Ida, Idan, Iomtov. Aidelbom, D'wVr»*, Komp. v. Aidia, Aidil, Eidil, Aidlin, Varianten v. Adel (T). Weitere Komp. und Metr./Patr. v. Aidil: Aidelman, Aidelberg, Aidelson, Aides, Aidells, Aidler. Aiem (M), s. Haim.

FrN. (Bahl), s. auch Eisenhardt. Α j a l o n , nV>K, neuhebr. N „ bibl. ON. (Jos. 10:12), s. Ayaion. A j a m i , s. A d j a m i . A j a r (It), ar. X » 'ayyär „Schlaukopf; Vagabund". Ajchenbaum, Ajchenblat, s. Eichen-, A j d e r , T P « . dt. MN. Eder oder Metr. vom FrN. Eida (T), v. mhd. eide „Mutter". A j d u k o w s k i , »posiprr»», Patr. v. Heyduck, „Bedienter e. ung. Magnaten", vgl. Haidu. Α jger, s. Eger, Eiger. A j i , i'ik, s. Agi. A j l , V1*, hebr. (und ar.) N. ayil „Widder" oder dt. KF. Eil f. mhd. agil „Schwertspitze", s. Eilberg, Eylman. A j o (It), talm. N. (Erubin

36b). Dim. A j o l o .

A j o o z , tVu, jy** 'ajüz „alt, betagt (Frau)" (ar.). Ajoubal, A jubel, s. Azoubel. Ajoulai, s. Azoulai.

Aikort, m y * .

Ajsenberg, A j z e n , Ajzenbaum, A j z e n f i s z , Ajzenman, A j z e n t a l , Ajzikovitch, s. Eisen·.

Allenberg, s. Eilenberg.

Ajzenkranz, jnpJPK, „Eisenkranz" s. Eisen-,

Ailetcher ( W ) , v. Halicz, Südostgalizien.

Ajzips, ceT'K, möglicherweise Patr. v. Joseph.

Aihelbaum, o ' l a t a " * s. Aichenbaum.

Ain ( W ) , v. D>'N AyJm, a f. Chaim, Haim. Komp. Ainbinder, A i n f e l d , Ainhorn, Ainstein, s. Einbinder, Einhorn, Heinhorn, Einstein. Ainouz, w p , >»i a'nuz „Ziegen" (ar.). Aioun (M), s. Haion. Aioutz (M).

A j z l e r , A j z n e r , s. Eisler, Eisner. Aka, ups, κρκ, A k i (US). A k russ. KF. f. Aklm, Joachim; talm. N. (s. Ika); N£l! steht f. Acco, b. f. Jacob. Patr. Akin, Akinis. Akabas, eapx, s. Acco, Jacob; Akiba, Akovas. Akad, ip y · >t*'aqqäd „Hersteller, Verkäufer v. Quasten; Posamentier" (ar.). Patr. Akady.

Ais, Aisenbaum, Alsenberg, Aisenman, Aisenstadt, Aisenstark, Aisenstein, Aisicovici, Aisikovitz, Aisler, Alsenberg, Aiz, A i z d o r f e r , Aizec, Aizen, Aizenberg, Aizenfeld, Aizenman, Aizenstein, Aizenshtat, Aizental, Aizer, Aizik, Aizinberg, Aizenshmidt ( W ) s. unter Eisen-, Eisik-,

A k a f i , 'Βρκ, Gent. v. ar. akaf „Esel beladen", oder 'akaf „fleissig sein".

Aish, s. Aich.

Akam (Μ), ορκ, ar. ,^ι akam „Hügel" (Plural).

Aitan, Aithan ( M ) , irvx, bibl. Ν. (1K. 5:11, Ps. 89:1 u. a. O.) „stark, ausdauernd" ( T ) , s. Ezrahi. Viell. gelehrte Anspielung auf Abraham (Baba Batra 15a). Aschk. Etan meist neuhebr. Namensänderung. Patr. Aitany.

Akari, Ops, M.ar. ^ j i i . aqärl „Grundstückmakler".

Aitner. Metr. v. Ayte, ndd. f. Agathe, vgl. Agatstein. Aiubi,

Ol 1 «,

Patr. v. Ayyüb, ar. Form v. Hiob.

Aiuzi, τ τ *

Akajani, ΌΚ'ιχρχ, Gent. v. Aka. Akali, s. Akli, Aakal.

Akavia, Akavie, ropy, talm. N. (Abot 3:1). Als D>3py theophor. N. parallel zu bibl. n p y und aipy. Akavitz, r^pn, Patr. v. Aka. Akbali, ^apx, Komp. v. türk. ak „weiss" und bal „Honig, Susslgkeiten", s. Bali. Akbar, "npx, ar. jS\ akbar „grösser, älter, mit Seniorität", s. Senior, D. f. Moses.

Aizengart, dujpk. Eisengarth ist M A . dt. 9

AKBECHER-ALBALAK

Akbecher, "oapx, s. Aka, Acco und Becher. Akeraisen, ρ χ τ ρ χ , Komp. v. mhd. isen „Eisen" entweder mit acker „Feld" oder ecke „Schwert", s. Acker, Eckel, Aizen, Eisen. Akerib, anp», v. 3"JJ3V 'aqräb „Skorpion" (hebr., ar.), Zeichen d. Tierkreises, s. Akrabi. Akgönül, türk. N. (aus Istanbul), Komp. v. ak „weiss" und gönül „Herz"; vgl. Taharlev. Akhisar, s. Achisar. Akian, ιχ·>ρ*. Patr. v. Ak, s. Aka. Akiba, Akiva, Aqiba (M), Krps, talm. N. (d. wichtigsten tannaitlscben Autorität, Rabbi Akiva), Synonym v. Akavia. KF. Kiba, Kive (T), s. Kivelson, Kivilevich, Kivilis. Akiki, VV*· v · 'a