Emptio-Venditio: Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags 9783631654637, 9783653046946, 3631654634

Der Band beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen und Wurzeln des Kaufrechts. Dabei werden die Entwicklung des r

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Emptio-Venditio: Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags
 9783631654637, 9783653046946, 3631654634

Table of contents :
Cover
Inhalt
Vorwort Herausgeber der Reihe
Vorwort des Koordinators
Teil I: Die römischen Grundlagen des Kaufvertrags
Une note sur les outils juridiques romains de l’échange économique : contrats, valeurs et choses
I
II
III
La compravendita romana. Un’introduzione generale alla disciplina dell’emptio-venditio romana
Capitolo 1. Definizioni, origini e sviluppi della compravendita romana nello ius civile e nel ius gentium
1.1. Introduzione generale alla emptio-venditio romana
1.2. Sull’origine della compravendita
1.3. L’età repubblicana e il “cammino” verso la compravendita consensuale classica
1.4. Una nuova concezione “mobile” del fenomeno della compravendita
Capitolo 2. Il problema della consensualità nel contratto di compravendita romano e la sua recezione nei moderni ordinamenti europei
2.1. Introduzione generale al tema
2.2. L’evoluzione della compravendita nel diritto romano dal punto di vista della “consensualità”
2.3. Recezione della disciplina romana negli ordinamenti moderni
Capitolo 3. La compravendita romana originaria: mancipatio, traditio, mancipatio emptionis causa, stipulationes
3.1. La compravendita romana secondo Paolo
3.2. La mancipatio
3.3. La traditio
3.4. La sponsio pretii
3.5. Il successo delle verborum obligationes
3.6. Conclusioni
Capitolo 4. La mancipatio emptionis causa delle tavolette transilvaniche
4.1. La ricerca sui “documenti mancipatori”
4.2. Una nuova analisi ragionata dei documenti mancipatori
4.3. Conclusioni
Capitolo 5. La compravendita dello ius gentium e del commercio internazionale: contratto arrale, stipulationes reciproche, compravendita contestuale non solenne mediante doppia traditio, emptio venditio
5.1. Introduzione alla compravendita iuris gentium
5.2. Gli schemi di compravendita greco-ellenistici
5.3. La recezione del modello greco e la doppia traditio contestuale
5.4. Conclusioni
Capitolo 6. Note conclusive sulla compravendita romana
Appendice 1
Appendice 2
Appendice 3
La vente des res religiosae en droit romain
Teil II: Moderne Entwicklungen und besondere Perspektiven des Kaufvertrags in Europa
Ungleiche Brüder. Deutsches Kaufrecht und römisches Erbe
Vorbemerkung
Römische Privatautonomie?
Ausschluss des Gattungskaufs
Kauf inexistenter Sachen
Gefahrtragung
Sachmängelhaftung
Rechtsmängelhaftung
Conclusio
Une note historique sur la vente en droit français
I
II
Su alcuni aspetti del rapporto tra emptio venditio e contratto di vendita
1. Osservazioni introduttive
2. L’oggetto della vendita: la cosa
3. L’oggetto della vendita: il prezzo
4. Le obbligazioni del venditore
5. Le regole sul periculum
Der Kaufvertrag im polnischen Zivilgesetzbuch
Einführung
1. Die juristische Natur des Kaufvertrags
2. Gegenstand des Vertrages
3. Verpflichtungen der Parteien
4. Die gesetzlich vorgeschriebene Form des Kaufvertrages
5. Gewährleistung für Mängel. Sachmängel
6. Haftung für Rechtsmängel
7. Periculum est emptoris - Regel
Schlussbemerkungen
Quellen- und Literaturverzeichnis
Römische Quellen
Rechtsquellen
Literarische Quellen
Polnische Rechtsquellen
Literatur
Abkürzungen
Evolución histórico-jurídica hacia la consensualidad en la emptio venditio romana
The Swedish Sales Law
1. Introduction
2. Historical notes
3. Swedish law covering sales
3.1 Overview
3.2 Case law
3.3 Sales of Goods Act
3.4 The essentials of Sale of Goods
3.5 The Consumer Sales of Goods Act
3.6 Services
4. Summary
Compera e vendita. L’eredità dell’emptio venditio nel contratto svizzero
1. Premessa
2. Obbligazioni del compratore e del venditore
3. La regola del periculum emptoris
4. La sinallagmaticità nella redazione italiana del Codice
5. Conclusione
Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht in historischer Perspektive
Einführung
2. Zu den historischen Bedingungen der Ausgestaltung des Kaufvertrags bis zum ersten portugiesischen Zivilgesetzbuch 1867
3. Die Regelung des Kaufvertrags im geltendenCódigo Civil von 1966
The Contract of Sale of Goods in Scotland and England
1. Introduction
2. Requirements for a contract of sale
3. Transfer of ownership
4. Transfer of risk
5. Seller’s duties
6. Buyer’s remedies
7. Buyer’s duties
8. Seller’s remedies
9. Reform
Das Erbe des römischen Rechts im modernen estnischen Kaufrecht
Historische Einführung: Die Rezeptionsgeschichte bis Ende des 20. Jahrhunderts
Die Entwicklung des estnischen Kaufrechts nach 1991
1. Abschluss des Kaufvertrags
1.1. Der Kaufvertrag als Konsensualvertrag und die Bedingungen zum Abschluss
1.2. Der Kaufgegenstand
1.3. Gefahrübergang
2. Haftung des Verkäufers für Rechts- und Sachmängel
2.1. Haftung für Rechtsmängel
3. Haftung für Sachmängel
3.1. Das römische Recht
3.2. Estnisches Recht
Zusammenfassung
Kaufoption zum Zweck der Sicherung
Einleitung
Über den Kaufvertrag im Allgemeinen
Ein Rechtsfall aus 2007
Die rechtliche Konstruktion der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption
Die Entwicklung der Gerichtspraxis: Ungültigkeit mit Rücksicht auf den Zweck der Sicherung
Ungültigkeit mit Rücksicht auf die Art der Preisbestimmung. Nichtbestehen der Wertäquivalenz - auffallende Unverhältnismäßigkeit
Kodifikation
Zusammenfassung
Der Kaufvertrag im ABGB und seine römischen Wurzeln
1. Allgemeine Einführung in die Rechtsgeschäfts und Vertragstheorie in der österreichischen Rechtsordnung
2. Der Vertrag und die Willenserklärung im ABGB
3. Der Kaufvertrag als Beispiel der “vertraglichen Schuldverhältnisse“ und seine römischen Wurzeln

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35 Der Band beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen und Wurzeln des Kaufrechts. Dabei werden die Entwicklung des römischen Kaufrechtes und insbesondere die wesentlichen Erkenntnisse und dogmatischen Grundlagen, die von den Römern entwickelt und erarbeitet wurden, wiedergegeben. Dann werden von ausgewiesenen jungen Gelehrten das Kaufrecht auf der Grundlage seiner historischen Traditionen in dreizehn europäischen Ländern dargestellt: Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz, Portugal, England, Ungarn, Österreich, Schottland und Estland. Dieser Ansatz belegt, wie sehr die Grundlagen einer modernen und effizienten Rechtsvergleichung auf einer fundamentalen und somit auch historisch bedingten Kenntnis der einzelnen Rechtsordnungen beruhen. Das Buch hat gerade aus diesem Grund einen besonderen aktuellen Wert. Es versammelt Beiträge in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.

Salzburger Studien zum Europäischen Privatrecht

Band 35

Daniele Mattiangeli (Hrsg.) Emptio-Venditio

Daniele Mattiangeli, der Koordinator des Bandes, ist zugelassener Rechtsanwalt in Rom und Universitätsassistent am Fachbereich Privatrecht der Universität Salzburg. Die Verfasser der Beiträge sind renommierte Rechtsgelehrte aus zahlreichen europäischen Ländern.

www.peterlang.com

SSEP 35_265463_Mattiangeli_AM_BrA5 PLA.indd 1

Daniele Mattiangeli (Hrsg.) · Emptio-Venditio

Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags

ISBN 978-3-631-65463-7

31.07.14 15:11

35 Der Band beschäftigt sich mit den historischen Grundlagen und Wurzeln des Kaufrechts. Dabei werden die Entwicklung des römischen Kaufrechtes und insbesondere die wesentlichen Erkenntnisse und dogmatischen Grundlagen, die von den Römern entwickelt und erarbeitet wurden, wiedergegeben. Dann werden von ausgewiesenen jungen Gelehrten das Kaufrecht auf der Grundlage seiner historischen Traditionen in dreizehn europäischen Ländern dargestellt: Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz, Portugal, England, Ungarn, Österreich, Schottland und Estland. Dieser Ansatz belegt, wie sehr die Grundlagen einer modernen und effizienten Rechtsvergleichung auf einer fundamentalen und somit auch historisch bedingten Kenntnis der einzelnen Rechtsordnungen beruhen. Das Buch hat gerade aus diesem Grund einen besonderen aktuellen Wert. Es versammelt Beiträge in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch.

Salzburger Studien zum Europäischen Privatrecht

Band 35

Daniele Mattiangeli (Hrsg.) Emptio-Venditio

Daniele Mattiangeli, der Koordinator des Bandes, ist zugelassener Rechtsanwalt in Rom und Universitätsassistent am Fachbereich Privatrecht der Universität Salzburg. Die Verfasser der Beiträge sind renommierte Rechtsgelehrte aus zahlreichen europäischen Ländern.

Daniele Mattiangeli (Hrsg.) · Emptio-Venditio

Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags

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31.07.14 15:11

Emptio-Venditio

Salzburger Studien zum Europäischen Privatrecht Herausgegeben von Prof. DDr. J . Michael Rainer

Band 35

PL

AC AD EM IC RESEARCH

Daniele Mattiangeli (Hrsg.)

Emptio-Venditio Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags

PL

AC AD EM IC RESEARCH

Bibliografische Information der Deutschen N ationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Stiftungs- und Förderungsgesellschaft der Paris-Lodron-Universität Salzburg und der Evers-Marcic-Stiftung.

Gedruckt auf alterungsbeständigem , säurefreiem Papier.

ISSN 1435-6090 ISBN 978-3-631-65463-7 (Print) E-ISBN 978-3-653-04694-6 (E-Book) DOI 10.3726/978-3-653-04694-6 © Peter Lang GmbH Internation aler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2014 A lle Rechte Vorbehalten. PL Academic Research ist ein Im print der Peter Lang GmbH. Peter Lang - Frankfurt am Main ■Bern ■Bruxelles ■New York ■ Oxford ■Warszawa ■Wien Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes is t ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Diese Publikation wurde begutachtet. www.peterlang.com

Inhalt Vorwort Herausgeber der Reihe................................................................................ 7 Vorwort des Koordinators..........................................................................................9 Teil I: Die römischen G rundlagen des K aufvertrags.......................................11 Une note sur les outils juridiques romains de l ’échange économique : contrats, valeurs et choses, Arnaud Paturet...........................................................13 La compravendita romana. Un’introduzione generale alla disciplina dell’emptio-venditio romana, Daniele Mattiangeli...............................................37 Capitolo 1. Definizioni, origini e sviluppi della compravendita romana nello ius civile e nel ius gentium ..........................................................................37 Capitolo 2. Il problema della consensualità nel contratto di compravendita romano e la sua recezione nei moderni ordinamenti europei............................68 Capitolo 3. La compravendita romana originaria: mancipatio, traditio, mancipatio emptionis causa, stipulationes..........................................................85 Capitolo 4. La mancipatio emptionis causa delle tavolette transilvaniche.... 112 Capitolo 5. La compravendita dello ius gentium e del commercio internazionale: contratto arrale, stipulationes reciproche, compravendita contestuale non solenne mediante doppia traditio, emptio venditio..............128 Capitolo 6. Note conclusive sulla compravendita romana..............................139 Appendice 1..........................................................................................................158 Appendice 2 ..........................................................................................................160 Appendice 3 ..........................................................................................................162 La vente des res religiosae en droit romain, Arnaud Paturet.

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Teil II: Moderne Entwicklungen und besondere Perspektiven des Kaufvertrags in Europa.......................................................................................197 Ungleiche Brüder. Deutsches Kaufrecht und römisches Erbe, Benedikt Forschner................................................................................................199 Une note historique sur la vente en droit français, Arnaud Paturet.................. 223 Su alcuni aspetti del rapporto tra emptio venditio e contratto di vendita, Margherita Scognamiglio..................................................................................... 241 Der Kaufvertrag im polnischen Zivilgesetzbuch, Aldona Rita Jurewicz, Marek Sobczyk........................................................................................................ 257 Evolución histórico-jurídica hacia la consensualidad en la emptio venditio romana, Javier Belda M ercado.............................................................................277 The Swedish Sales Law, Eleonor Kristoffersson................................................ 303 Compera e vendita. L ’eredità dell’emptio venditio nel contratto svizzero, Iole Fargnoli............................................................................................................311 Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht in historischer Perspektive, Johanna Filip-Fröschl................................ 329 The Contract of Sale of Goods in Scotland and England, Andrew J.M . Steven...............................................................................................355 Das Erbe des römischen Rechts im modernen estnischen Kaufrecht, Karin Sein, Hesi Siimets-Gross.............................................................................365 Kaufoption zum Zweck der Sicherung, Anna Radványi.................................... 381 Der Kaufvertrag im ABGB und seine römischen Wurzeln, Daniele Mattiangeli................................................................................................405

Vorwort Herausgeber der Reihe Der vorliegende Band, der von Daniele Mattiangeli herausgegeben wurde, be­ schäftigt sich mit den historischen Grundlagen und Wurzeln des Kaufrechts. Dabei wird zu Recht vom Herausgeber selbst eine eingehende Einführung in den römischen Kaufvertrag Emptio Venditio vorgenommen. Dabei werden in sehr eingehender Weise die Entwicklung des römischen Kaufrechtes und insbesonde­ re die wesentlichen Erkenntnisse und dogmatischen Grundlagen, die von den Römern entwickelt und erarbeitet worden waren, wiedergegeben. A uf der Grundlage der historischen Traditionen werden dann von besonders ausgewiesenen jungen Gelehrten das Kaufrecht in Deutschland, Frankreich, Ita­ lien, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz, Portugal, England, Ungarn, Öster­ reich, Schottland und Estland dargestellt. Dabei fällt auf, dass dankenswerter­ weise sowohl die englische common law Tradition gebührend dargestellt wird, wie auch überaus verschiedene Entwicklungen im Rahmen der kontinentaleuro­ päischen Rechte. Nach der herkömmlichen Einteilung der Rechtskreise finden sowohl die romanischen Rechte, die germanischen Rechte und die nordischen Rechte eine gebührende Berücksichtigung. Mit Polen ist auch ein wichtiges sla­ wisches Land vertreten. Die von den Autoren gewählte Vorgehensweise beschränkt sich somit kei­ neswegs auf die Darstellung der aktuellen Rechtslage in den ausgewählten Län­ dern, sondern sie stützt sich bewusst auf die historischen Wurzeln der einzelnen Rechtsordnungen in ihrer systematischen Entwicklung. Dieser Ansatz ist im höchsten Ausmaße ein wissenschaftlicher. Er belegt, wie sehr die Grundlagen einer modernen und effizienten Rechtsvergleichung auf einer fundamentalen, somit auch historisch bedingten Kenntnis der einzelnen Rechtsordnungen beru­ hen. Das Buch hat gerade aus diesem Grund einen besonderen aktuellen Wert. Gerade in einer Zeit, in welcher auf Betreiben der Europäischen Kommission ein Vorschlag für ein gemeinsames europäisches Kaufrecht erarbeitet wurde, kann dieses Gemeinschaftswerk als überaus sinnvoller Beitrag im Rahmen einer Diskussion zur Beförderung oder Ablehnung eines derartigen gemeinsamen Kaufrechts herangezogen werden. Die große Vielfalt innerhalb der Europäischen Union gibt Zeugnis vom Reichtum ihrer Rechtskulturen. Eine derartige Vielfalt schließt Vereinheitli­ chungstendenzen keineswegs aus, sie erfordert aber eine tiefschürfende Diskus­ sion betreffend die Sinnhaftigkeit einer derartigen Vereinheitlichung. Nur wer die Gesamtheit der Rechtsordnungen und insbesondere ihre historische Dimen­

sion erfassen kann, wird in der Lage sein, das zukünftige europäische Recht in sinnvoller Weise mitgestalten zu können. J. Michael Rainer Salzburg im Mai 2014

Vorwort des Koordinators Genau vor zwei Jahren hatte ich die Idee, eine neue Veröffentlichung zu reali­ sieren, die nicht nur die Grundlagen des römischen Kaufvertrags auf eine einfa­ che und zusammenfassende Art darstellen, sondern auch die „römischen“ Antei­ le des modernen Privatrechts in diesem Bereich aufzeigen sollte. So kontaktierte ich europäische Freunde, Kolleginnen und Kollegen, um sie um eine Zusam­ menfassung ihrer Rechtsordnung zu bitten, und die jeweiligen Beziehungen mit dem römischen Kaufvertrag aufzuzeigen. Aufgrund dieser zwei „Gesichter“ der Arbeit, modern und antik, präsentiert sich der Band in zwei Teilen: ein romanistischer und ein rechtsvergleichender zwischen dem modernen und dem römischen Kaufvertrag. So entstand schließlich in gemeinsamer Arbeit ein Werk, das vielleicht kei­ ne besonderen Ansprüche auf neue Forschungsergebnisse hat, aber eine Zu­ sammenfassung der Entwicklung des römischen Kaufvertrags bis heute sein möchte. Für diese Arbeit möchte ich mich vor allem bei meinem Freund A. Paturet bedanken, der das Projekt im romanistischen und im rechtsvergleichenden Teil hervorragend unterstützt hat. Ein herzlicher Dank gebührt auch allen weiteren Autorinnen und Autoren, ohne deren Hilfe dieses Werk nicht zustande gekom­ men wäre. Zuletzt bedanke ich mich bei Prof. J. M. Rainer für seine wertvolle Unter­ stützung und die Aufnahme des Buches in seiner Reihe. Daniele Mattiangeli Salzburg im Mai 2014

Teil I: Die römischen Grundlagen des Kaufvertrags

Une note sur les outils juridiques romains de l’échange économique : contrats, valeurs et choses A rnaud Paturet, CNRS UMR 7074 CTAD/ENS Paris

C’est avec une certaine prudence que j ’ai préféré ce titre assez neutre car les sphères juridiques modernes ou contemporaines de « droit économique », « droit commercial » ou « droit des affaires » appliquées à la législation de la Rome an­ tique sont difficiles à admettre pour bon nombre d ’historiens du droit, dans la mesure où les sources disponibles n ’intègrent pas de référence explicite à une catégorie légale isolée comme telle. D ’ordinaire, la naissance du droit commer­ cial s’apprécie comme une étape avancée de la législation privatiste, aux confins du droit civil dont elle découle, en raison de la mobilité du premier dans le temps et l ’espace mais aussi à cause de son application transnationale. Ceci fut tout l ’enjeu de ce que l ’on nomme le ju s mercatorum ou droit matériel des marchands pour designer l’ensemble normatif qui se développa en une branche autonome à partir du Xllème s. sur des fondements romano-canoniques1. L ’ultime étape en France interviendra trois ans après la naissance du Code civil et sera l ’œuvre du législateur napoléonien2 à travers le Code de commerce de 1807, lequel synthétisera l’aspect objectif et le volet subjectif de l’activité com­ merciale : à savoir le droit des commerçants et celui des actes de commerce3. Mais du temps de l ’ancienne Rome et au sein du Corpus iuris civilis, il n ’apparaît pas, exception faite d ’une très brève subdivision du Code de Justinien rédigé en 529 (C.4, 63 De commerciis et mercantibus) qui regroupe six constitu­ tions tardives émanant des empereurs Valentinien 1er, Valens, Théodose et 1

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Voir sur ce point A. C ordes , À la recherche d ’une Lex mercatoria au Moyen-Age, in : P. M onet -O. G. O exle (dir.), Stadt und Recht im Mittelalter : La ville et le droit au Moyen Age, Göttingen, 2003, 126-127. Sur l’intervention napoléonienne en la matière : A. Padoa S chioppa , Napoleone e il « Code de commerce », in : Saggi di storia del diritto commerciale, Milan, 1992, 89­ 112. Concernant l’esprit et les défauts de cette entreprise, laquelle fut qualifiée de « parent pauvre de la codification napoléonienne» par certains auteurs, voir A. J. A rnaud -J. L. Halp Érin -R. M artinage , L ’esprit des codes napoléoniens, in : S. G oyard -Fabre (éd.), L ’Etat moderne, Paris, 2000, 227-243, spécialement 233-236 ; et d ’une manière générale J. Hilaire , Introduction historique au droit commercial, Paris, PUF, 1986.

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Arnaud Paturet

Honorius, de titre consacré aux relations économiques et commerciales envis­ agées sur un plan générique. Et cet élément symptomatique du droit romain avait été relevé par le grand romaniste Carlo Fadda, qui rappelait jadis dans ses cours dispensés à l ’Université de Naples que les Romains avaient certes une idée substantiellement exacte de la spécialité du droit commercial dans les rapports étroits qu’il entretenait avec le droit privé général ; cependant, il leur manquait la réunion de toute cette matière en un corps unique de principes et de règles dé­ diées précisément à la gestion juridique de la spéculation commerciale4. Il fau­ drait ajouter que ceci serait d ’autant plus troublant dans la mesure où les juristes classiques n ’étaient pas seulement des casuistes mais des penseurs qui savaient mener une réflexion globale sur certains pans du droit comme en témoigne l ’existence de manuels ou de diverses monographies rédigés par eux5. Malgré cette lacune, il existe évidemment bon nombre de textes relevant de l ’activité économique, en particulier au sein des Pandectes ou Digeste, le grand monu­ ment de la jurisprudence classique compilé par Tribonien vers 533 n. è., qui con­ tient environ 50 000 responsa6. En synthétisant à l ’extrême, ces témoignages 4

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Sur cette question et sur le contexte de cette affirmation influencée par un conditionne­ ment historique de l’auteur au regard du Code de commerce italien de 1892, voir L. Solid o ro , Annotazioni sullo studio storico del diritto commerciale, Testo della Relazione tenuta all’Università degli Studi di Salerno in occasione del Convegno Soggetti e re­ sponsabilità nell’impresa: una prospettiva storico- comparatistica. Salerno, 28 aprile 2008. TSDP 2 (2009), 16. Il convient de rappeler que l’intitulé d ’un manuel connu et réputé à juste titre : A. Di P o rto -A . P e tru c ci-P . C eram i, Diritto commerciale roma­ no : profilo storico, Turin, 2010, induit que la notion de « Droit commercial romain » ne peut que résulter d ’un regard rétrospectif sur l’histoire dont on collationne les éléments pour en tirer une configuration non apparente au premier abord. L’ouvrage est ainsi conçu de manière assez pragmatique, davantage placé du côté des pratiques commercia­ les que des catégories juridiques. En ce sens, bien des romanistes italiens préfèrent par­ ler d’une « storia della disciplina romana del commercio » que de « diritto commerciale romano ». Sur les progrès et l’actualité de la recherche dans ce domaine, on lira avec profit la partie intitulée Introduzione allo studio del diritto commerciale romano de l’ouvrage cité plus haut. Voir en ce sens l ’ensemble des pages consacrées à la littérature juridique dans K. Sall man (dir.), Nouvelle histoire de la littérature latine, IV, L ’âge de la transition, Paris, 2000. Pour une première approche : A. Guarino , Storia del diritto romano, Milan, 1963, 370-375. Mais les rédacteurs de ce grand recueil, finalisé quelques années après le Codex, n ’ont pasjugé opportun d ’opérer une telle subdivision. Cette absence a été relayée au sein des grands manuels français de droit romain (par exemple ceux de P. F. Girard, R. Monier ou encore J. Gaudemet) ou italiens pour ne citer qu’eux. Si l’on s’intéresse au sommaire très souvent exhaustif et détaillé de ces ouvrages qui reflètent assez bien la complexité

Une note sur les outils juridiques romains de l’échange économique

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renvoient à divers domaines de l’activité économique. On peut repérer l ’échange et la circulation des biens (farine, vin, viande etc.) ; la production artisanale ou à plus grande échelle ; les activités spéculatives sur les immeubles urbains ou en­ core divers moyens de transports en vue de véhiculer individus ou produits, avec une attention accrue portée à l’acheminement maritime. Pour ce qui est afférent aux services, il faut distinguer l'activité exercée par les gérants d'écuries et d ’auberges ou cabarets (stabularii/caupones), celle des blanchisseurs (fullones), des raccommodeurs ou couturiers (sarcinatores) ou encore des gérants de pom­ pes funèbres (libitinarii) 7.

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structurelle de lajurisprudence romaine, le « droit commercial » romain n ’existe pas ou, du moins, n ’y figure pas comme tel, alors que si l’on parcourt le contenu de ces livres, de nombreux développements s’y réfèrent directement ou indirectement. En France, les travaux consacrés à ce thème ne sont pas si nombreux, le pionnier en la matière est sans doute P. Huvelin , Etudes d ’histoire du droit commercial romain (histoire externe, droit maritime), Paris, 1929 (voir le cr. d ’A. P iganiol , Annales d ’histoire économique et so­ ciale, 4, 1932, n°13, 94-95). Il s’agit là d’un ouvrage posthume publié après la mort de l’auteur à partir de ses notes fragmentaires et inachevées, par les bons soins de H. LévyBrühl. Se reporter notamment à F. H inard-J. C. D um ont (dir.), Libitina. Pompes funèbres et supplices en Campanie à l’époque d ’Auguste, Paris, 2003. En ce qui concerne Rome, l’entreprise des pompes funèbres avait son siège sur l’Esquilin dans le temple de la déesse Libitina. C ’est à cet endroit que se faisaient les déclarations de décès et que se trouvaient réglés tous les détails relatifs aux funérailles, voire peut-être les questions af­ férentes aux cérémonies commémoratives. Cf. Suétone, Ner., 39 au sujet des décomptes présents dans les livres comptables de Venus Libitina à la suite de l’épidémie de peste qui frappa la cité. Le chiffre très important avancé par l ’auteur de 30 000 sépultures semble attester que l’entreprise jouissait d ’une forme de monopole pour la prise en charge des défunts et qu’elle tenait une comptabilité exhaustive. Concernant les activi­ tés des fossoyeurs telles qu’exposées dans la loi de Pouzzoles, il est légitime de penser que l’entreprise funéraire « type » devait générer des gains confortables (cf. les calculs de J. C. D um ont, 72-74) mais très inférieurs aux immenses profits des sociétés de publicains qui n ’auraient pas manqué d ’opérer une mainmise sur le domaine des pompes funèbres si ce dernier avait pu produire de gros bénéfices. Le troisième chapitre du livre (57-68), rédigé par C. Lovisi, s’intéresse au fonctionnement de l’entreprise des pompes funèbres de Pouzzoles et nous amène sur un terrain plus spécifiquement juridique. La société ne bénéficie pas du statut complexe de la societas publicanorum. Elle se compo­ se du manceps et d ’un ou plusieurs associés. Le manceps est aussi appelé redemptor. Cette double dénomination a sa raison d ’être, et l’auteur en a percé le secret en se fon­ dant pour l’essentiel sur l’interprétation de Paulus Festus, 137 L. et Festus, 332 L. Le terme manceps désigne l’entrepreneur en sa qualité d’adjudicataire, à propos de la de­ nuntiatio, tandis que redemptor vise l’accomplissement par ce dernier de son activité de

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Arnaud Paturet

I Le célèbre juriste Ulpien, auteur de près d ’un tiers du Digeste, nous propose une définition du commercium8 qui rationalise en quelque sorte le terme usuel, formé de cum et merx, lequel renvoie au trafic ou mouvement de marchandises, en le plaçant sur le terrain juridique : il s’agit du droit réciproque d ’acheter et de vendre. Cette définition s’énonce tardivement puisqu’Ulpien écrit à l ’époque sévérienne alors que le droit romain classique s’analyse rétrospectivement d ’après la doctrine comme celui de l’ère commerciale. En effet, c ’est à partir de la seconde moitié du Illème s. av. J. C. que commence à se développer une éco­ nomie de marché fondée sur l’échange et lors des siècles suivants seront pro­ gressivement reconnues les notions de banque (mensa), de négoce à grande échelle (negotiatio) et d ’outils supports de ce négoce (taberna instructa9 chez Ulpien ou encore instrumenta spécifiques du commerce d ’après son contempo­ rain, le juriste Paul10). Vont émerger en parallèle une série d ’institutions contrac­

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fourniture dans la phase de réalisation contractuelle. À bien y regarder, il est fort vrai­ semblable que les termes manceps et redemptor fassent référence au même personnage mais cela n ’est pas sûr. Dans le cas contraire, manceps désignerait sans doute celui qui s’est engagé et qui est par là responsable de l ’exécution et, redemptor, celui des mem­ bres de la societas qui se trouve chargé dans les faits de l’exécution de la prestation voulue par le premier. La société ne possédait certainement pas plus de caisse commune que de patrimoine propre. Par ailleurs, le contrat de locatio conductio pour les funérail­ les n’était pas conclu avec l’entreprise mais avec le manceps ou l ’un des socii ; aussi la société ne paraît pas avoir d ’effets vis-à-vis des tiers (65-66). Corrélativement, les asso­ ciés ne disposent pas de la pignoris capio qui était généralement accordée aux sociétés de publicains pour faire valoir leurs droits vis-à-vis des tiers. Néanmoins, la lex institue des iudicia recuperatoria en cas d ’abandon de cadavre (II, 1-2) ou de concurrence illé­ gale. Ce recours peut aussi se faire à l’initiative du client, lorsque, suite au retard du concessionnaire dans l’exécution de ses engagements, il a dû faire appel à un prestataire occasionnel. En dernier lieu : A. P a tu r e t, A propos de la loi de Pouzzoles sur le servi­ ce public des pompes funèbres. RHD 82 (2004), 397-411. Tituli ex corpore Ulpiani. 19.5 Commercium est emendi vendundique invicem ius : le commerce est le droit d ’acheter et de vendre réciproquement. Ulpien lib. 28 ed. D.50.16.185 "Instructam" autem tabernam sic accipiemus, quae et rebus et hominibus ad negotiationem paratis constat. Voir aussi M. A. Ligios, « Taber­ na », « negotiatio », taberna con instrumento » e « taberna instructa » nella riflessione giurisprudenziale classica, in : Antecessori oblata. Cinque studi dedicati ad Aldo Dell’ Oro, Padoue, 2001, 23 ss. Paul lib. 4 Sab. D.33.7.13 pr. L’auteur distingue les ustensiles d ’une boutique de cabaretier de ceux affectés à une boutique de vente de vin. Voir encore Pomponius lib. 6 Sab.

Une note sur les outils juridiques romains de l’échange économique

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tuelles et un faisceau d ’actions processuelles destinées à encadrer les protagoni­ stes du commerce et les divers secteurs de l ’activité commerciale. La catégorie des contrats consensuels intimement liés à la vie des affaires, par opposition aux contrats dits verbaux (le plus connu est la stipulatio dérivée de la sponsio), litté­ raux (dont l ’écrit donne la force obligatoire, le principal modèle est l ’expensilatio, forme réservée aux citoyens romains) ou réels (comme le mu­ tuum, la fiducie, le dépôt, le gage ou le commodat), qui sont accessibles à la fois aux Romains et aux pérégrins vont jouer en ce sens un rôle décisif à partir du Ilème s. av. J. C. Ceux-ci seront forgés à partir du vieux modèle de la stipulation qui correspondait à un contrat formaliste et verbal suivant la description donnée par Ulpien11, d ’origine archaïque, élaboré à partir d ’une question du créancier stipulant et d ’une réponse symétrique du débiteur, lesquelles font naître l ’obligation d ’exécuter la prestation12 (praestare). Ainsi peut-on isoler la genèse de ces actes spécifiques à la vie des affaires que sont la vente, le louage, la so­ ciété ou le mandat. Il me faut dire quelques mots pour présenter ces quelques outils fondamentaux de l’échange économique. La vente apparaît sous sa forme consensuelle au tournant du IIIème-IIème s. av. J. C. Elle engendre une double obligation : celle de transférer la chose pour le vendeur et celle de payer le prix pour l ’acheteur, le plus souvent lors de la re­ mise de la chose. Un autre acte distinct sera nécessaire pour transférer la pro­ priété : mancipatio, in iure cessio ou traditio. Cette distinction apparaît nette­ ment dans un acte recensé par V. Arangio-Ruiz au FIRA, III negotia n°136. Il s’agissait d ’une vente relative à un cheval noir de Cappadoce passée à l ’époque de Vespasien entre un cavalier, Caius Valerius Longus, et un centurion de la Légion XXII nommé Caius Julius Rufus. Ce dernier déclare avoir reçu 2700 drachmes augustéennes de l ’acheteur et lui avoir fait tradition dudit cheval. Le contrat de louage (locatio conductio) peut s’appliquer au louage d ’une chose (locatio rei), à un service (locatio operarum) ; l ’ouvrier loue ses operae, une démarche qui s’apparente au contrat de travail moderne mais qui demeure relativement peu utilisée car le travail salarié se révèle très concurrencé par le labeur servile. Le contrat peut également concerner un ouvrage spécifique. Le

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D.33.7.15 pr-2 ; Alfenus lib. 2 D ig Paul. Ep. D.33.7.16 pr.-2 ou encore Paul lib. 2 Vit. D.33.7.18 pr.-14. Le juriste affirme au D.45.1.1 que la stipulation ne peut s’opérer que par le biais de la parole émanant des deux parties ; c’est pourquoi ni un muet, ni un sourd, ni un toutjeune enfant ni même un absent ne peuvent stipuler car il faut une entente mutuelle au sens auditif. Sur l’obligation verbale, voir aussi Gaius, 3.92. C ejeu de questions-réponses apparaît très bien dans un passage des res rusticae de Varron 2.2.56 au sujet de la vente d ’un troupeau de brebis.

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conductor s’engage ainsi à accomplir contre rémunération un travail déterminé comme la construction d ’une maison ou la réparation d ’un objet : il s’agit de locatio operis faciundi13 que l ’on peut rapprocher du contrat d ’entreprise14. Un louage d ’ouvrage très courant dans le monde des affaires est celui relatif au con­ trat de transport maritime passé avec un armateur. Les juristes appliquaient à cette situation les principes d ’une loi fondée sur un principe Rhodien : la lex Rhodia de iactu15 dont les fondements sont énoncés par le juriste Paul16 au Dige­ ste, mais dont les premiers usages datent de l ’époque de Cicéron. Cette législa­ tion prévoit un mode de compensation (contributio) ayant pour dessein de faire participer conjointement aux pertes éventuelles à la fois les propriétaires des marchandises et le préposé au navire si le capitaine avait jeté une partie de la cargaison à la mer afin d ’éviter le naufrage de son bateau. La situation se dénoue dans un cadre typiquement romain, c’est tout d ’abord le moule contractuel de la locatio-conductio unissant le magister navis à chaque chargeur qui sert de base à la contribution et également le champ processuel par la mise en jeu de deux ac­ tions. D ’après Paul au D.14.2.2 pr., les propriétaires des marchandises jetées à la mer auront l ’action du louage contre le préposé au navire. En parallèle, celui-ci pourra agir par l ’action de bail contre ceux dont les marchandises auraient été sauvées. Ce système diffère quelque peu de celui énoncé par le juriste Servius à la fin de la République qui accordait seulement une action contre le transporteur pour le contraindre à exercer un droit de rétention des biens sauvés jusqu’à ce que leurs propriétaires aient indemnisé ceux dont les marchandises avaient été jetées à la mer17. Il faut rappeler que l ’esprit de cette loi a fourni les bases juridi­ ques ultérieures du mécanisme de la contribution commune des principaux sy­ stèmes juridiques européens ; on pourrait y déceler également la lointaine ge­ nèse du concept de freinte18. 13 14 15 16 17 18

Il faut renvoyer par exemple à R. R obaye , L’obligation de garde. Essai sur la responsa­ bilité contractuelle en droit romain, Bruxelles, 1988, 157-172. J. F. G erkens , Droit privé comparé, Bruxelles, 2007, 38. Sur laquelle : R. Z immerman , The law o f obligations. Roman foundations o f the civilia n tradition, Oxford, 1996, 409-412. Paul lib. 34 ed. D.14.2.2. Opinion citée par Paul lib. 34 ed. D.14.2.2. En droit international de la vente, la freinte représente une diminution de la valeur d'une marchandise liée à une avarie de transport ayant provoqué une perte quelconque. Toute diminution, au cours du temps d ’acheminement des biens, de poids ou de volume de la marchandise, inhérente à la nature de celle-ci, constitue ce que l’on nomme une freinte de route d’après le Décret français no 99-267 du 1er avril 1999 et consolidé en 2000 portant approbation du contrat type pour les transports publics de marchandises par voie navigable dit « contrat à temps ». Du point de vue technique, la freinte de route se me­

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Le contrat de société, dérivé de son ancêtre primitif le consortium ercto non cito19, est apparu avec les guerres puniques lorsque les publicains (publicani), grands fermiers de l ’Etat, ont pris en charge l ’approvisionnement de l ’armée. La forme de société qui se développe surtout en matière économique est celle qui porte sur une opération spécifique voire une activité commerciale unique, en vue de gains à réaliser. Il s’agit, comme l ’indique Ulpien, de mettre en commun des biens en vue d ’une affaire particulière. Les apports de chaque associé peuvent être divers et inégaux20 : quote-part d ’une succession, somme d ’argent, fonds de commerce, voire même connaissances techniques ou capacités artistiques d ’un des socii d ’après Gaius21. Le mandat est un acte intuitu personae par lequel le mandant charge une au­ tre personne, le mandataire d ’accomplir quelque chose pour lui. Il s’agit du seul contrat consensuel qui n ’impose en principe qu’une obligation unilatérale et re­ pose largement sur la confiance. Il peut concerner un acte juridique (passer une vente, agir en justice etc.) ou un simple geste matériel comme l ’accomplissement d ’un travail. À l ’origine gratuit, le mandat put faire l ’objet d ’un service rétribué proche du louage par le versement d ’honoraires aux mem­ bres de certaines professions : avocats ou encore médecins. Il prend fin par l ’exécution de la mission donnée, par renonciation du mandataire ou révocation de ce dernier par le mandant. En plus de ces moyens destinés à nouer des relations juridiques, divers in­ struments procéduraux se sont conjointement développés avec l ’activité juridic­ tionnelle du préteur afin de favoriser la vie des échanges et la sécuriser sur le plan juridique. Le droit prétorien, dont le rôle dans l ’organisation du commerce n ’est plus à démontrer, sera figé dans l ’edictum perpetuum sous le règne d ’Hadrien à mesure que l ’empereur devient la principale source du droit. Aussi, les interdits ou actions prétoriennes incrimineront en ce sens certains comporte­ ments frauduleux tels le dol ou la violence appliqués au monde des affaires. Une série de six actions que les juristes médiévaux nommeront actiones adiecticiae

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sure p ar jaugeage, tel que défini à l’article 2.9 du décret, et consiste en un relevé contra­ dictoire des échelles du bateau, avant et après chargement et déchargement. Il s’agissait en fait d ’une indivision entre héritiers internes qui intervenait au moment de la mort du chef de famille, cf. Gaius, 2.154a et b. Cette société primitive avait ceci de particulier que l’acte d’un seul, par exemple l’affranchissement d ’un esclave, engageait tous les membres solidairement. Ulpien lib. 31 ed. D.17.2.5. Gaius, 3.149.

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qualitatis22 à partir d ’un texte de Paul au D.14.1.5.1, lesquelles apparaissent au IIíeme s. av. J. C., viendront réguler l ’utilisation des services d ’autrui. La cré­ ation de tels recours se justifiait par la nécessité pratique d ’établir une re­ sponsabilité du commettant au regard des affaires menées par ses esclaves, ses fils ou toute personne placée sous son autorité, car ces préposés étaient réputés agir en vertu de sa volonté23. Aussi les actiones institoria, exercitoria, et quod iussu établissaient respectivement : une responsabilité solidaire d ’un entrepre­ neur vis-à-vis des obligations contractées par son institutor à qui il avait confié l ’exploitation d ’un établissement ; de l’armateur d ’un navire dont le com­ mandement avait été confié à un fils ou à un esclave ; et plus généralement de tout commanditaire d ’une affaire menée avec son autorisation par un tiers lui étant assujetti24. Les actiones de peculio et in rem verso, parfois complétées par l ’actio tributoria25, correspondaient à un schéma de responsabilité plus limité car elle trouvent leur origine dans la concession d ’un pécule et circonscrivaient les poursuites dans les limites de l ’actif disponible composant ce dernier. Le développement économique romain s’accompagna évidemment d ’une activité bancaire, dont les rouages sont connus et font l ’objet de gros travaux doctrinaux26. Hormis quelques banques publiques gérées par des concession­ naires qui détenaient le monopole du change dans certaines villes orientales telles Pergame en Asie mineure, les établissements bancaires demeuraient d ’ordinaire privés et le plus souvent gérés par des financiers locaux de richesse moyenne. Leur tâche consistait pour l’essentiel à contrôler et à changer les mon­ naies, à s’occuper des dépôts et placements de fonds, à tirer des lettres de change (perscriptiones). La profession est assez strictement réglementée : les pièces comptables (codex), les livres de comptes (editio rationis) et les échéanciers, registres de prêts (calendarium) subissaient un contrôle rigoureux. On décèle donc corrélativement aux activités bancaires une organisation comptable attest­ ant l ’existence de méthodes de calcul et d ’enregistrement des flux financiers, à

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Sur lesquelles : L. F ab ian o C o rre a , La survivance des actiones adiecticiae qualitatis. RIDA 48 (2001), 39-40 et l’essai de L. V an d o lin i, Actiones adiecticiae qualitatis : ca­ tegoria o nomen iuris ?, Macerata, 2008. Tel qu’il apparaît dans Gaius, 4.71. Gaius, 4.70. Gaius, 4.72. Je me borne ici à renvoyer aux travaux de J. Andreau et, dans un premier temps, à la seconde partie de l’ouvrage de P. Cerami-A. Di P o rto -A . P e tru c c i, Diritto commer­ ciale romano... op. cit., intitulée L ’impresa bancaria: attività, modelli organizzativi, fun­ zionamento e cessazione.

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savoir des échéances, des dettes ou des rentrées d ’argent27. Ces livres de compte organisés autour d ’un vocabulaire précis permettaient certes d ’attester de l ’honorabilité d ’une fortune mais répondaient également à des contingences pra­ tiques de l ’activité de banque : mémoriser et classer des faits, les exprimer en quantités, contrôler ses activités et celle des commis ou encore anticiper des choix stratégiques. Les Romains ont connu par exemple l ’extraction d ’un excès de trésorerie d ’un centre de profit afin de le reporter sur un placement financier, lequel pouvait consister en des prêts consentis à des tiers ou en des opérations commerciales ponctuelles. Ainsi, tous les excédents n ’étaient pas forcément rapatriés auprès de l’établissement principal du dominus. L’ensemble de ces documents avait également un intérêt tout juridique quand il convenait le cas échéant de produire certains éléments opposables aux tiers au moment de la sur­ venance d ’un éventuel litige28. Il faut par ailleurs rappeler que les domaines comptable et bancaire apparaissent nettement au sein des sources juridiques, en particulier celui de la banque qui jouissait de règles prétoriennes dédiées. Par exemple, l ’edictum de rationibus argentariis edendis permettait au préteur d ’imposer aux argentarii, nom donné aux banquiers de métier aussi appelés mensarii ou encore nummularii (ce dernier terme désigne toutefois davantage les manieurs d ’argent qui ont eu tardivement la possibilité d ’exercer des activités dites « bancaires »), de produire en justice la documentation relative aux comptes des clients. On trouve aussi chez Ulpien au D.2.13.6.329 un passage contenant une citation de Labeo, laquelle définit le compte de dépôt comme suit : « Labeo dit que le compte (ratio) est fait d ’affaires réciproques qui con­ sistent à donner (=verser), à recevoir (=encaisser), à prêter, à obliger, à acquitter pour soi ». Si on se place dans l ’hypothèse pratique de l ’opérateur d ’une vente aux enchères qui déposerait à la banque le prix de la chose adjugée, l ’opération, telle qu’elle apparaît dans d ’autres fragments du Digeste30 ou dans une inscrip­ tion reproduisant une des tablettes de L. Caecilius Jucundus31, reflète avec force la définition d ’Ulpien et ces mouvements monétaires : le vendeur prête l ’argent (credere) au manieur d ’argent (nummularius), et ensuite il l ’encaisse (accipere) ; le banquier (argentarius), lui, s’acquitte du prix de la vente (solvere). 27

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On se reportera avec profit à l’ouvrage de G. M inaud , La comptabilité à Rome. Essai d’histoire économique sur la pensée comptable commerciale et privée dans le monde antique, Lausanne, 2005, 384 p. G. M inaud, La comptabilité... op. cit., 350-351. Ulpien lib. 4 ed. D.2.13.6.3 rationem autem esse Labeo ait, ultro citro dandi, accipiendi, credendi, obligandi, solvandi sui causa negationem... Ulpien lib. 15 ed. D.5.3.18 pr. CIL, IV ,3340,n°6.

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À travers cette rapide évocation, très loin d ’être exhaustive, de quelques in­ stitutions romaines en matière commerciale, on repère facilement que le droit n ’est pas resté sans évoluer face au développement de l ’activité économique mais a, au contraire, accompagné l ’existence de ces flux financiers.

II Il s’agit maintenant de montrer que le droit romain a - en plus d ’avoir fourni des outils permettant d ’établir et de réguler échanges et transactions - contenu au sein même des catégories qui composaient son système de classement et d ’appréhension des objets, les bases élémentaires de l ’économie et du com­ merce. Pour déceler ce socle, le juriste serait tenté de s’attarder de prime abord sur la notion de contrat ou de convention, institution fondamentale qui juridicise le don et le contre-don d ’une chose contre une autre ou d ’une chose contre un prix, donc l ’essence même de l’échange dont le juriste Paul affirme qu’il est à l ’origine de la vente32. Cette approche est favorisée par la concomitance évoquée plus haut intervenant entre le développement de l ’activité économique et celui de certains dispositifs contractuels ou procéduraux qui la favorisent. Je partirai plutôt sur un terrain au moins aussi fondamental si ce n ’est plus, en insistant sur l ’idée que les jurisconsultes ont conçu et développé une théorie complète de la matière première de l ’échange, à savoir la chose (res), notion a priori hétérogène s’il en est, qui désigne d ’ordinaire toute entité inanimée - par opposition aux personnes33 - pouvant ou non intégrer un rapport juridique. L’univers juridique des res, c ’est-à-dire pour faire très court, de l ’objet juridique qui s’oppose au sujet34, se composait de diverses subdivisions en droit romain. L’une d ’elles est 32

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Paul lib. 3 ed. D.18.1.1 Origo emendi vendendique a permutationibus coepit. Olim enim non ita erat nummus neque aliud merx, aliud pretium vocabatur, sed unusquisque secu­ ndum necessitatem temporum ac rerum utilibus inutilia permutabat, quando plerumque evenit, ut quod alteri superest alteri desit. Sed quia non semper nec facile concurrebat, ut, cum tu haberes quod ego desiderarem, invicem haberem quod tu accipere velles, electa materia est, cuius publica ac perpetua aestimatio difficultatibus permutationum aequalitate quantitatis subveniret. Eaque materia form a publica percussa usum dominiumque non tam ex substantia praebet quam ex quantitate nec ultra merx utrumque, sed alterumpretium vocatur. Sur cette division de l’univers juridique et ses conséquences, voir l’analyse complète de R. A ndorno , La distinction juridique entre les personnes et les choses à l’épreuve des procréations artificielles, Paris, 1996, 4-15. Au regard de cette distinction sujet-objet : Y. Thomas, res, chose et patrimoine (note sur le rapport sujet-objet en droit romain). APD 25 (1980), 413-426 et déjà J. L. Vullierme, La chose (le bien) et la métaphysique. APD 24 (1979), 31.

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primordiale au regard de l ’économie en ce qu’elle sépare les éléments disponi­ bles au commerce de ceux soustraits à l ’appropriation privée. C’est un passage bien connu des Institutes de Gaius, remanié plus tard et inséré aux Institutes de Justinien35, qui pose le principe de division des choses patrimoniales et non pat­ rimoniales. La première catégorisation sépare les entités affectées au droit divin (ius divinum) et celles relevant du droit humain (ius humanum). Les choses mis­ es en réserve en raison de leur affectation aux dieux se composaient de plusieurs sous-catégories. Parmi les res divini iuris, il faut tout d ’abord distinguer les res sacrae, à l’image des temples techniquement consacrés par une procédure publique de consecratio aux dieux supérieurs ou célestes, puis ensuite les res religiosae. Celles-ci correspondaient aux tombeaux qui jouissaient d ’une inaliénabilité relative encadrée par leur fonction sépulcrale. Les sépultures faisaient l ’objet d ’un abandon (derelictio) aux dieux Mânes d ’après Gaius36. Dès qu’un corps y était déposé, leur fonction était scellée et les places éventuellement va­ cantes pouvaient faire l ’objet de transactions dans le respect de la vocation funé­ raire inéluctable des lieux. En effet, des inscriptions nous montrent qu’intervenaient des cessions ou ventes d ’ollae, de niches libres au sein de grands ensembles funéraires collectifs de type colombaire. Il faut aussi préciser qu’il existait d ’autres res religiosae dans la tradition latine dont les sources ju­ ridiques ne font jamais état37 : le fulguritum qui désignait l’endroit frappé par 35 36

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Gaius 2 .1 = IJ.2.1. Gaius 2, 4 ...religiosae quae diis manibus relictae sunt. L’auteur nous indique avec toute la pédagogie qui caractérise son œuvre que les choses religieuses sont celles qui sont abandonnées aux dieux Mânes. Le trait saillant de cette formulation réside en ce qu’elle n ’établit pas la mainmise de la divinité sur la chose mais plus exactement le choix de l’homme d ’affecter les tombeaux aux dieux des morts au moyen d ’une dé­ marche reprenant le principe de la derelictio. Les res derelictae étaient des choses, gé­ néralement mobiliaires, laissées par le dominus et censées appartenir au premier occu­ pant ou possesseur qui s’en saisissait. Par une forme d ’analogie avec ce procédé, la renonciation par l’homme à ses droits immobiliers sur les terrains sépulcraux impliquait la prise de possession des Mânes sur ceux-ci sans que cette appropriation, qui s’envisage au plan passif comme la conséquence implicite d ’un abandon humain, ne fasse l’objet d’une formulation nette. Voir F. F abbrini, dai «religiosa lo ca» alle « re s religiosae». BIDR, 73 (1970), 197­ 228, spécialement 207-228 ; sur un plan plus général, du même auteur : Res divini iuris. N N D I 15, (Turin 1968), 510-565 ; ainsi que les pages stimulantes de B. A lb a n e se «Bidental», «mundus», «ostium orci» nella categoria delle «res religiosae». Jus 20 (1969), 205-249 (= Scritti giuridici, I, Palerme, 1991, 603-647 ; conclusions 646-647), l’auteur s’occupe tout particulièrement du lien existant entre le fulguritum (sur le régime juridi­ que de ce lieu, voir 633-642), la lapis manalis (cf. Festus, 115 L.) et le mundus avec la religio deorum manium, qui touche les sepulchra. En raison de leur fonction symbol­

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l ’éclair38 ou encore le mundus, fosse circulaire censée communiquer avec le monde des dieux d ’en bas. Le lacus Curtius correspondait quant à lui à une zone pavée au centre du forum, il s’agissait d ’un lieu ou s’était jadis sacrifié par une devotio un jeune Romain nommé Marcus Curtius pour sauver la cité dans des circonstances singulières. Un large gouffre apparut soudain au milieu du Forum Romanum, et l'oracle ayant déclaré qu'il ne se refermerait que lorsque Rome y aurait jeté ce qu'elle avait de plus précieux. Curtius, déjà célèbre par ses exploits, se précipita tout armé dans l'abîme qui se ferma aussitôt. Il convient de men­ tionner enfin le ficus ruminalis dont le nom dérive de Rumina, la déesse de l ’allaitement ; il s’agissait d ’un figuier sauvage qui s’élevait devant l'entrée de la grotte du Lupercale au pied du Mont Palatin, arbre sous lequel Romulus et Rémus furent découverts par le berger Faustulus. Ces endroits ou choses reli­ gieuses demeuraient donc pour la plupart très liés à l ’histoire, parfois légendaire, de la cité et s’intégraient en des lieux publics notoires, eux-mêmes inaliénables. Cette convergence de statut excluait facilement la survenue d ’un conflit juri­ dique sur ces territoires. A bien y regarder, l ’assimilation des res religiosae aux seuls tombeaux par les juristes pourrait résulter du fait que les sépultures pre­ naient place au sein de terrains privés et que des litiges fréquents pouvaient sur­ venir quant au statut de ces lieux sanctuarisés39 réputés échapper à l ’univers transactionnel, alors même qu’ils étaient contenus dans des parcelles dont

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ique, il n ’est pas douteux que ces choses bénéficient d ’un statutj uridique proche de ce­ lui des res sacrae. Le romaniste souligne aussi à for tju ste titre que certains lieux com­ me la casa Romuli font l’objet d ’une qualification parfois controversée, cf. B. Albanese, op. cit., 613-614. Cf. Festus 82 L. Le lieu frappé par la foudre était soustrait à l’activité humaine et en­ touré par le puteal (cercle de pierres) qui en délimitait la sanctitas. Le locus se trouvait alors soustrait au ius humanum et ne pouvait désormais être l’objet du dominium. On peut légitimement croire que ces loci, à la différence des sepulchra, jouissaient d ’une inaliénabilité absolue pour cause de religio. Mais il faut préciser que dans ce cas, la vo­ lonté individuelle de l’homme n ’intervient pas pour fonder le locus religiosus car c’est la divinité frappant le sol avec l’éclair qui est à l ’origine de la religiosité. Or il s’agit là d’un évènement imprévisible et indépendant de la volonté humaine. Ce dernier se borne à entériner, par l’exécution du rituel, la voluntas divine en changeant symboliquement le statut du lieu. Et l ’on voit bien là qu’il s’agit d ’une différence notable avec les se­ pulchra qui font elles-aussi partie des res religiosae. Sur la « sanctitas » des res religiosae, on lira avec profit Y. Thom as, Sanctio, les dé­ fenses de la loi. L ’écrit du temps 19 (1988), 79-80. Voir aussi sur l’idée d ’inviolabilité appliquée à la lex dans le monde romain, De la « sanction » et de la « sainteté » des lois à Rome. Remarques sur l’institution juridique de l’inviolabilité. Droits 18 (1993), 135­ 151.

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l ’aliénation était parfaitement admise. Enfin, la dernière branche des res divini iuris se composait des res sanctae qui correspondaient aux enceintes urbaines, aux murailles castrales ou aux portes des villes considérées comme inviolables. Au regard des choses échappant à l’appropriation privée et relevant cette fois du ius humanum, il convient de différencier les res publicae ou choses pu­ bliques comme l ’ager publicus, les res universitatis caractérisées par l ’appartenance à une communauté municipale ou coloniaire, et enfin les res communes omnium dites communes à tous comme l ’air, la mer ou encore l ’eau de pluie. Il est fort singulier que le droit romain appréhende la notion de chose patrimoniale ou marchande par le biais « négatif » de la sanctuarisation extrapa­ trimoniale de celles qui étaient exclues du monde économique. En effet, au commentaire second des Institutes, Gaius s’attarde tout d ’abord à énumérer et à définir toutes ces choses qui se trouvaient exclues des procédures civiles de l ’échange et qui sont désignées res nullius in bonis4 0 comme choses nulles en biens ou plutôt réputées relever d ’un patrimoine n ’appartenant à personne, parce qu’affectées à un sujet intemporel : déités diverses, cité ou communauté. Cellesci ne devaient pas être confondues ni avec les res nullius, lesquelles désignaient les choses vacantes non encore tombées dans le patrimoine d’un dominus aux dires de Neratius41, ni avec les res extra commercium42. Cette approche négative est assez symptomatique en ce qu’elle montre une volonté de circonscrire au départ les éléments soustraits par nature aux transactions avant d ’envisager tout le reste, c ’est-à-dire les choses intégrées aux procédures civiles de l ’échange. Il faut également insister en ce sens sur l ’idée que la formule res in commercio très souvent employée dans les ouvrages juridiques comme contrebalancement du concept de res extra commercium semble ne pas exister au sein des sources ju ­ ridiques romaines43. Une telle absence est au fond représentative de la manière dont les Romains entendaient définir l’univers transactionnel en évoquant avant tout les éléments insusceptibles de l ’intégrer en libérant ainsi tout le reste. La rhétorique est confortée par l’ordre de présentation opéré par les juristes. Ainsi, une telle démarche formelle se repère dans l ’ouvrage pédagogique de Gaius 40 41 42

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Gaius, 2.7a ;D .1.8 pr. ; D.l.8.6.2 (=IJ.2.1.7). Neratius lib. 5 memb. D.41.1.14 pr in nullius adhuc dominium pervenerunt. Appelées précisément (res) quarum commercium non sit d ’après Pomponius lib. 9 Sab. D. 18.1.6 pr. ; voir aussi Marcien lib. Sing. A d for. Hyp. D.20.3.1.2 Eam rem, quam quis emere nonpotest, quia commercium eius non est... On la retrouve pourtant dans tant d ’ouvrages romanistiques ou de droit positif (parmi bien des exemples, voir H. A rb o u sse t, Droit administratif des biens, Studyrama, 2007), or elle n ’existe pas à ma connaissance et d ’après le traitement informatique (Bibliotheca IurisAntiqui) au sein des sourcesjuridiques latines.

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dont le plan et l ’organisation influenceront bon nombre d ’ouvrages juridiques postérieurs - car ne n ’est qu’après une description de l ’ensemble des res nullius in bonis que sont abordées les choses appropriables, non sous l ’angle de leur nature juridique mais plutôt par rapport à leur aspect pratique. Parmi ces choses accessibles au commerce, s’érige un ordonnancement apparaissant avec préci­ sion au titre du Digeste dédié à « La division des choses et leur substance ». Ces distinctions se réfèrent essentiellement aux modes d ’appropriation et de transfert des res voire à une approche pragmatique de ces dernières au sein de la circula­ tion marchande. Sont ainsi isolées les choses qui s'aliènent par mancipation ou par tradition informelle (res mancipi et res nec mancipi) ; les choses spécifiques (species) et les choses de genre qui se pèsent, se comptent et se mesurent (res quae pondere numero mensura consistunt) ; les choses fongibles et non fongibles ; divisibles et non divisibles ; voire corporelles et incorporelles etc. Toutes les nuances révélées par cette fort large taxinomie ne doivent toutefois pas oc­ culter un traitement homogène à toutes les res. Dans l ’esprit des juristes de Rome, dès lors qu’elle s’inscrivait dans la sphère juridique de la possible appro­ priation, toute chose assumait une intangible valeur et devait toujours s’évaluer au regard d ’un étalon qui en régulait l ’estimation. Ce référent, c ’est l ’argent entendu en tant qu’unité de compte ou numéraire. En ce sens, bon nom­ bre de textes des juristes classiques utilisent le terme pecunia pour représenter la chose en sa forme monétaire et sa valeur d ’échange. Or ce mot provient étymologiquement de pecus (bétail), terme qui désignait au départ certes une chose mais surtout en pratique une valeur ou un élément considéré comme fon­ damental dans le cadre d ’une économie rurale fondée sur l ’exploitation animale. L ’utilité fut donc au départ synonyme de valeur tandis que des témoignages tar­ difs montrent à l ’inverse que res finira par désigner n ’importe quel bien dans sa forme comptable. Cet aspect est globalement significatif, en considérant le rôle économique prépondérant de la monnaie, élément de compte qui réalise la va­ leur (objective) au moment de l ’échange44 et en constitue l ’étalon par excel­ lence. Celle-ci est aussi le moyen de paiement et le support privilégié servant à stocker la valeur. À partir du moment où elle est émise, la monnaie se situe à l ’épicentre de la vie économique et de l ’enrichissement privé45. L ’importance de la matière monétaire fut par ailleurs relevée par les juristes de Rome car, fondée sur un cours public et stable, « frappée au coin de l ’autorité publique » d ’après Paul au D.18.1.1 pr., elle permettait de remédier aux difficultés des échanges : il n ’était pas toujours facile de réunir en une transaction simple celui qui était prêt à disposer d ’un objet et celui qui comptait l ’acquérir. Aussi, par le biais de cette 44 45

M. M iaille, Une introduction critique au droit, Paris, 1976, 100. J. A ndreau , Banque et affaires dans le monde romain, Paris, 2001, 13.

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connotation monétaire conjointe à leur diversité, les choses appropriables s’inscrivent dans un régime juridique commun par lequel leur spécificité maté­ rielle s’efface et se rationalise au profit de ce qu’elles valent dans le jeu transac­ tionnel. Un tel rapport s’observe à travers presque toute l ’histoire juridique ro­ maine et en voici un rapide aperçu chronologique : 1°/ La correspondance ou la juxtaposition entre res et pecunia s’observe dé­ jà dans la version d ’une règle présente dans la loi des XII Tables (453 av. J. C.) rapportée par Ulpien (Regulae Ulpiani 11.14)46. Les deux termes y figurent pour désigner l ’ensemble des biens dont un paterfamilias peut disposer par testa­ ment : uti legassit super pecunia tutelave suae rei, ita ius esto. L’assimilation se fait plus nette dans des sources plus tardives. 2°/ Un responsum au D. 50, 16, 9747, émanant du juriste proculien Celse of­ ficiant à l ’époque des Flaviens (69-96 n. è.) précise que dans le cadre des stipu­ lations successorales, la somme d ’argent pecunia correspond aux choses con­ sidérées dans leur ipséité. 3°/ Un texte des Institutes de Gaius48, juriste du IIème s. officiant sous Ha­ drien et Marc-Aurèle (117-180 n. è.), passage commentant la lex Cornelia de sponsu, se révèle à cet égard significatif et précise que pecunia s’applique à toutes les choses prises dans leur universalité : Appelatione autem pecuniae omnes res in ea lege significantur : itaque si uinum vel frumentum et sifundum uel hominem stipulemur4 9... 4°/ D ’après Ulpien (mort en 223 ou 22850) au D. 50, 16, 178 pr51., auteur qui écrit sous la dynastie des Sévères, le mot pecunia comprend non seulement 46

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Trad : comme il l’aura disposé relativement à sa pecunia et à la garde de ses biens, que cela soit le droit. Y. Thomas, Res, chose et patrimoine... op. cit., 419-420 pense que seul le terme pecunia était présent dans la version originale car l ’emploi de res pour dé­ signer le patrimoine serait plus tardif, il faudrait préférer les versions des rhéteurs : Cic., de inv., 2, 50, 148 ou Rhet. adHeren., 1, 13, Her. 1, 13, 23. Celse lib. 32 dig. D.50.16.97 : cum stipulamur « quanta pecunia ex hereditate Titii ad te pervenerit», res ipsas que pervenerunt, non pretia earum spectare videmur. D ’après ce texte, la somme d ’argent provenant de la succession de Titus correspond aux choses el­ les-mêmes et non à leur prix. Gaius, 3.124-125. Trad : Pecunia (il est question de valeur monétaire) s’applique à toutes les choses aussi la loi doit-elle s’observer si la stipulation porte sur du vin, un fonds ou un e s c la v e . Sur la date de la mort d ’Ulpien en 223, cf. J. M odrzejew ski-T. Z aw adzki, La date de la mort d ’Ulpien et la préfecture du prétoire. RHD 45 (1967), 565-610, en particulier, 608-609 pour les conclusions de l’enquête et aussi 568-572 pour l’exposé des thèses qui font état de la mort du jurisconsulte en 228. En dernier lieu, sur cette question, voir F. M e rc o g lia n o , A proposito della fine di Ulpiano. Labeo 39 (1993), 400-407 ; S. F a ro ,

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l ’argent compté, mais aussi toute pecunia, c’est à dire toutes les choses corpo­ relles. 5°/ On peut apercevoir le même genre de définition chez le juriste Hermogénien52 au début du IVème s. n. è. qui donne dans un responsum au D. 50, 16, 222 un sens très large au terme pecunia au sein du contrat de vente : le mot désigne l’argent compté, mais aussi toutes les choses, immeubles ou meubles, choses corporelles ou droits (iura : choses incorporelles ayant un prix). 6°/ Une constitution de 531 émanant de Justinien53 fait état du regard rétro­ spectif de ce dernier sur certains aspects de la jurisprudence classique et rappelle que les anciens jurisconsultes disaient dans leurs définitions que sous l ’appellation de pecunia toutes choses sont signifiées (pecuniae appelatione omnes res significari definiunt). Le vocable s’utilisait régulièrement pour désigner les choses alors même qu’il ne s’agissait pas précisément d ’une somme d ’argent. 7°/ A titre d ’épilogue, il faut signaler que Saint-Augustin, non juriste mais très fin connaisseur du droit romain, reprend, dans un extrait de sa « Discipline chrétienne », cette valeur monétaire appliquée à la notion de res en affirmant que pecunia désigne « tout ce que les hommes possèdent sur cette terre, tout ce dont on est propriétaire. S’ensuivent divers exemples : « un esclave, un pot, un champ, un arbre, un troupeau54 ».

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Sull’ anno della morte di Ulpiano. Index 30 (2002), 251-287 ; T. H o n o ré, Ulpian, Pio­ neer o f Human Rights2, Oxford, 2002, 36 indique « Some time between October 223 and May/June 224 the praetorian troops mutinied, with Epagathus playing a leading role, and Ulpian was murdered. When attacked he fled to the palace but Alexander and Julia Mammaea were unable to protect him ». Ulpien, lib. 49 Sab., D.50.16.178 pr. Pecuniae verbum non solum numeratam pecuniam complectitur, verum omnem omninopecuniam, hoc est omnia corpora. Hermogenien lib. 2 iur. epit. D.50.16.222 «P ecuniae» nomine non solum numerata pecunia, sed omnes res tam soli quam mobiles et tam corpora quam iura continentur. C.J.4.18.2, 1b-d : E t neminem moveat, quod sub nomine pecuniae etiam omnes res exigi definimus, cum et in antiquis libris prudentium, licet pecunia constituta nominabatur, tamen non pecuniae tantum p er eam exigebantur, sed omnes res quae pondere numero mensura constitutae sunt. Sed et possibile est omnes res in pecuniam converti. si enim certa domus vel certus ager vel certus homo vel alia res quae expressa est in constituendis rebus ponatur, quid distat a nomine ipsius pecuniae ?.... ita omnes res veniant in constitutam, tamquam fiuisset ipsa pecunia constituta, cum etiam veteres pecuniae appellatione omnes res signifiicari defiiniunt et huiusmodi vocabulum et in libris iuris auctorum et in alia antiquaprudentia manifestissime inventum est. Saint Augustin, De disciplina christiana tractatus unus 6.6 : Pecuniam, aurum, argen­ tum, possessiones: breviter dico, pecuniam. Totum enim quidquid homines possident in

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Il y a plus. Ce consensus conceptuel autour de la valeur se trouve reproduit dans le vocabulaire du procès, procédure par laquelle se dénouaient les litiges où une res était en cause. Là encore, la chose litigieuse est envisagée uniquement sous l ’angle de son pretium, qui correspond à l’estimation arbitrale du montant du litige55 et de la condamnation qui l ’établit, sous l ’égide du juge. Et cette esti­ mation se voulait la plus objective possible56, la valeur des choses ne se mesu­ rant pas selon l ’affection ou l ’utilité mais par «jugement commun » ou « maniè­ re commune » d ’après le juriste sévérien Paul qui cite son homologue de l ’époque des Flaviens Sextus Pedius57. Il s’agissait en l ’occurrence d ’une affaire de meurtre d ’un esclave dont le maître était aussi le père naturel, or même en ce cas la valeur de l ’esclave devait s’évaluer au plan objectif indépendamment de l ’appréciation des protagonistes. Au départ, même l ’obligation archaïque ex­ cluait toute contrainte à une prestation en nature et la condamnation à un équiva­ lent monétaire était seule constitutive du concept même d ’obligatio. Ainsi, des passages des Institutes de Gaius58 nous montrent que, même lorsqu’il s’agit d ’un objet corporel (bien-fonds, vêtement, esclave, quantité d ’or etc.), le juge ne con­ damnera pas le défendeur à la chose même comme c’était le cas lors des vieilles procédures romaines, mais prononcera une condamnation pécuniaire qui prend la forme d ’une somme déterminée, correspondant à ce que vaut présentement ou vaudra la chose au moment du jugement. Le perdant obligé envers le gagnant du procès doit lui verser exclusivement un paiement appelé solutio pour être ainsi libéré de son obligation. Ce vocable solutio représente également le vecteur libé­ rateur du lien de responsabilité, et rend palpable l ’étroite relation entre libération et monnaie car cette délivrance ne pouvait en aucun cas résulter de la remise d ’un objet, mais seulement du versement d ’une pecunia, d ’où l ’idée que remet­ tre une chose n ’équivaut pas à payer.

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terra, omnia quorum domini sunt, pecunia vocatur. Servus sit, vas, ager, arbor, pecus; quidquid horum est,pecunia dicitur... Marcien, lib. 8 dig. D.12.3.8 :pretio, id est quanti res est, aestimari. Les Romains étaient en ce sens les précurseurs des physiocrates ou des économistes classiques tels A. Smith ou D. Riccardo qui préconisaient une analyse objective de la valeur. Cf. Paul lib. 2 ad Plautium D.9.2.33 pr. On décèle ce principe chez le même juriste dans un commentaire : lib. 2 ad leg. Iuliam et Papiam D.35.2.63.2, lequel indique pré­ cisément que la valeur des choses ne s’établit pas selon le goût ou l’utilité de chacun, mais d’une manière commune, entendons par là objective : pretia rerum non ex affectione nec utilitate singulorum, sed communiterfungi). Gaius, 4.48-53.

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Le champ processuel permet donc de mettre en évidence la rationalisation d ’une économie naturelle favorisant la naissance et le développement d ’un sy­ stème monétaire. Cette approche montre que pour les juristes romains, il n ’existait au fond que des choses conçues par eux, dont l ’amorce conceptuelle se fondait évidemment sur des objets tangibles, mais dont la nature juridique ho­ mogène unifiée et rationnalisée autour de la seule valeur, était au combien com­ patible avec le canevas de l’activité économique, mais demeurait en même temps aux antipodes de l ’hétérogénéité des choses du monde réel.

III Toute chose disponible s’évalue et tout ce qui s’estime s’approprie, voilà un truisme qui, dans sa trivialité, retranscrit assez bien l ’approche romaine des res. Mais cette dernière recèle d ’autres particularités surprenantes si l’on compare avec le droit positif. Ce dernier est structuré par l ’opposition sujet-objet qui fon­ de notre vision moderne du droit du point de vue métaphysique, en établissant un partage binaire et asymétrique entre le domaine subjectif de l ’action et le secteur objectif des choses, entre la liberté propre à la substance pensante, à sa­ voir l ’homme, face à la passivité de la nature59. Une scission aussi nette n ’apparaît pas en droit romain et cette absence fut décisive dans l ’approche d ’un objet emblématique du commerce, lequel pouvait aussi en maintes occasions se poser en acteur juridique et économique : il s’agit de l’esclave qui, par ses compétences et sa force de travail, a joué un rôle essentiel dans le canevas éco­ nomique qui animait l ’ancienne Rome. L ’esclavage pose de nombreux problèmes théoriques, éthiques ou moraux aux juristes car il se saisit du corps humain qui est l ’enveloppe traditionnelle du sujet de droit, par définition aux antipodes de l ’élément inanimé. En conséquen­ ce, bon nombre d ’analyses lançant un regard rétrospectif sur les législations ser­ viles soutiennent que l ’esclavage est une institution qui déshumanise l ’homme et le range au rang de « simple chose » mise au nombre d ’entités inertes et sans vie. Cette conception trop stricte ne concorde pas avec l ’approche du ius civile en la matière, ni ne s’accorde avec celles du droit naturel ou du ius gentium dé­ 59

L ’idée de ce partage était déjà présente chez R. D escartes, Discours de la méthode. Pour bien conduire sa raison, et chercher la vérité dans les sciences, Leyde, 1637, 84. Pour E. Kant , Fondement de la métaphysique des mœurs, traduction de V. D elbos à partir du texte allemand Grundlegung zur Metaphysik der Sitten de 1792, Paris, 1951, 57, la personne est à la fois un sujet de droit et un objet de devoir, elle est une valeur ab­ solue existant comme fin en soi s'opposant aux choses qui n'ont qu'une valeur relative et qui peuvent donc être utilisées comme de simples moyens.

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finies par les Romains. En réalité, les jurisprudents n ’ont jamais argué d ’une déshumanisation de l ’esclave pour justifier sa commercialisation et son intégra­ tion aux res in patrimonio nostro car c ’est paradoxalement son humanité qui fait toute sa valeur en tant que res : le servus était donc tout à la fois un homme et une chose. En d ’autres termes, la notion de valeur était compatible avec celle d ’humanité, un constat historique qui pourrait sembler presque scandaleux au juriste contemporain tant la distinction entre personne (humaine) inestimable et chose estimable demeure ancrée comme un axiome dans l ’univers juridique au point que notre inconscient veuille parfois en trouver la trace dans la genèse ro­ maine de la pensée juridique occidentale60. Or cette séparation était loin d ’être aussi nette que l ’on voudrait bien le croire chez les Anciens. Pour tenter d ’en apporter la preuve, il faut comprendre précisément l ’articulation du raisonne­ ment juridique conduisant à la réification de l ’esclave. Un premier passage éma­ nant de Florentinus nous révèle que c’est une branche spécifique du droit qui institue l ’étatde servitude : lib. 9 Ins. D.1.5.4.1 Servitus est constitutio iuris gen­ tium, qua quis dominio alieno contra naturam subicitur. L’esclavage est ainsi envisagé comme une institution du droit des gens, par laquelle quelqu’un est as­ sujetti contre la nature au pouvoir d ’un autre. Cette apparente contradiction entre le ius gentium et l ’état naturel, laquelle trouve confirmation au Digeste sous la plume de Tryphoninus61, s’explique par l ’objet même du droit des gens qui a, entre autres choses, introduit les guerres et distingué les peuples62, et qui devait donc accepter les conséquences de ces mesures. L ’issue d ’un conflit voyait inéluctablement l ’apparition de vainqueurs et de vaincus. Plutôt que de tuer ces derniers, il valait mieux les intégrer au butin et profiter des fruits de leur labeur. Cette position contenait les prémisses d ’une forme d ’appropriation de ces hommes défaits par les armées romaines victorieuses. Un second responsum issu de la plume d ’Ulpien va dans le même sens et souligne en substance que l ’esclavage est une pure invention du droit (civil), laquelle s’inscrit sciemment contre l ’état de nature : lib. 43 Sab. D.50.7.32 Quod adtinet ad ius ciuile, serui pro nullis habentur : non tamen ei iure naturali, quia, quod ad ius naturale ad­ tinet, omnes homines aequales sunt. Pour ce qui concerne le droit civil, les esclaves sont ainsi regardés comme nuls (pro nullis) ; mais il n ’en est pas de même pour le droit naturel suivant lequel tous les hommes sont égaux. Ce pas­ sage appelle de nombreux commentaires mais je me bornerai à relever seulement deux éléments importants. D ’abord, les juristes ne cèdent jamais par facilité aux conceptions aristotéliciennes au sujet de l ’esclavage. Pour eux la na60 61 62

R. A n d o rn o , La distinction... op. cit., 4. D.12.6.64. Hermogenien lib. 1jur. Epit. D.1.1.5.

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ture ne prédispose aucun être à la liberté ou à la servitude ; cette dernière résulte implicitement des rapports de force puis de domination nés de la guerre et des conquêtes. Ensuite, l ’idée selon laquelle le servus est ici tenu pour « nul » en droit civil résulte d ’un postulat fictionnel, dont les juristes sont friands, caracté­ risé par la séquencepro nullis, laquelle est ici difficile à traduire sans en trahir le sens véritable. Il n ’est pas question d ’affirmer que l ’individu est « nul », « non existant » ou « sans valeur » - ce qui n ’aurait aucun sens puisque le droit civil tend justement à octroyer à l ’esclave une valeur au sens monétaire - mais de ca­ ractériser son absence de statut en tant que personne et par là son caractère esti­ mable, sans pour autant nier son appartenance au genre humain, afin d ’amorcer son intégration à la catégorie des biens échangeables. Les effets juridiques les plus directs de ce procédé pragmatique consistent en l ’incorporation des escla­ ves à la catégorie des choses : en l ’occurrence celle des res corporales63 d ’après Gaius en raison de leur évidente matérialité physique. Le servus intègre égale­ ment la catégorie des res mancipi64, c’est-à-dire des choses sujettes à mancipa­ tion. Ce procédé de vente symbolique s’appliquait seulement à des éléments dé­ terminés dont l ’énumération donnée par Gaius revêt en grande partie un lien avec l ’économie et les productions rurales, ce qui souligne l ’importance accor­ dée à l ’esclave en tant que res dans le domaine agricole. Hormis l ’hypothèse de l ’affranchissement, seul un décès naturel le délivrait de son statut de chose65 ain­ si que le montre l ’inconditionnelle religiosité de la tombe servile qui était con­ sidérée comme une res religiosa66 et mise ainsi sur le même plan que celle de 63

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Gaius 2.13. J. W. T e lle g e n , Res incorporalis et les codifications modernes du droit civil. Labeo 40 (1994), 35-55 voit dans la distinction posée par Gaius une oppositionjuridique procédurale et non matérielle. Gaius, 1.119-120. Dans cet exposé, l’esclave est désigné comme homme ou comme personne. Ceci recoupe la variété du vocabulaire employé pour le désigner : servus, ho­ mo, puer, ancilla (femme esclave) ou mancipium (comme chose acquise en toute pro­ priété). Il n ’en allait pas de même si la mort relevait du fait d ’autrui : la réparation demandée faisait virtuellement subsister l’esclave en tant que chose pour donner consistance au dédommagement et permettre son évaluation. La mort ignorait « la division des classes » ; ce que vient confirmer le droit : la tombe de l’esclave est religieuse d ’après Ulpien lib 25 ed. D.11.7.2 pr. locum in quo servus sepultus est religiosum esse, Aristo ait. Pour une autre restitution du texte, cf. M. MOREL, Le sepulchrum. Etude de droit romain, Paris 1928, 31. Le romaniste reprend les correc­ tions de Bremer : Locum in quo servus ... On ne voit pas de raison de limiter de telle manière la portée du texte. Le sol provincial était su­ sceptible d’acquérir le caractère pro religiosus (Gaius, 2.7) et ce dernier ne devait pas différer du caractère religieux au sens strict. Voir aussi F. De V issch er, Le droit des tombeaux romains, Milan, 1963, 53. Le caractère religiosus est un trait commun à tou­

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l ’homme libre. Il faut insister sur ce point car cette qualité demeurait déniée à la tombe de l ’étranger, du barbare alors même qu’aucun juriste n ’aurait songé à remettre en cause leur humanité. A bien y voir, le trépas impliquait la destruc­ tion matérielle de la « chose servile » et la totale extinction de sa valeur. S'ébau­ chent ici parfaitement les frontières et les enjeux d ’une législation civile résolu­ ment utilitariste au moment où la nature reprend ses droits : l’anéantissement physique d ’une chose réelle provoque de manière inéluctable la disparition de son artefact juridique. Mais avant cet ultime dénouement, l ’estimabilité du corps servile vivant s’opposait à l ’inestimabilité et à l ’indisponibilité de 1’homo liber mise en évidence par les juristes Modestin et Paul67. Et l ’esclave fut sans nul doute l’un des biens dont la valeur, entendue ici en tant que montant final de la vente, était sujette à d ’infinies variations. Celle-ci pouvait varier de quelques centaines de sesterces pour l ’esclave lambda à des dizaines de millions pour un eunuque68, dont on imagine qu’il devait susciter un rare émoi, à une époque où l ’engouement des riches Romains pour les castrats avait provoqué une vertigi­ neuse hausse des prix. Liberté et inestimabilité du sujet d ’un côté, servitude et estimabilité de l ’objet de l ’autre, voici l ’association d ’idées qui fonde le com­ merce servile dans l ’approche des juristes, sans néanmoins que ne soit jamais occultée l’humanité de l ’esclave, même à l ’intérieur du ius civile. Il serait facile de multiplier les exemples pour le vérifier : Africanus affirme que le terme de merx ne peut se dire des hommes, en l’occurrence d ’esclaves dans le cadre de relations marchandes69. Gaius nous rappelle, dans un fragment concernant les

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tes les sepulchra qui protègent une dépouille humaine (Ulpien, lib. 25 ed. D.11.7.2.5) quelle que soit la qualité ou le statut social du défunt. L’attention accordée à la sépulture servile semble exceptionnelle et contraste avec la non-religiosité de la tombe de l’étranger : Paul lib. 25 ed. prae. D.47.12.4 sepulchra hostium religiosa nobis non sunt ; ideoque lapides inde sublatos in quemlibet usum convertere possumus : non sepulchri violati actio competit. Modestinus lib. 5 Pand. D. 45.1.1 Liber homo in stipulatum deduci non potest, quia nec dari oportere intendi nec aestimatio eius praestari potest, non magis quam si quis dari stipulatus fuerit mortuum hominem aut fundum hostium ; Paul aux PS.5.1.1 ... homo enim liber nullopretio aestimatur.. , : u n homme libre ne peut être estimé à aucun prix. D ’après Pline Hist. Nat. 7.39, C. Lutorius Priscus paya 50.000.000 de sesterces pour acquérir Pezonte, un eunuque de Séjan. Le naturaliste semble considérer cet achat scan­ daleux. Le prix moyen d ’un esclave a évidemment varié en fonction des compétences, des caractéristiques de l’individu et surtout au regard du nombre de sujets disponibles sur le marché ; il se situait autour de 2000 sesterces. Africanus fait remarquer que le terme merx (marchandise) ne peut s’appliquer à l’esclave car il est un homme : Africanus lib. 3 quaest. D.50.106.207 "Mercis" appellatione homines non contineri Mela ait: et ob eam rem mangones non mercatores sed

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iura personarum et classé au D. 1, 5 de Statu hominum70, que tous les hommes pris comme éléments d ’un tout universel, sont soit libres soit esclaves. Paul in­ dique quant à lui que les servi sont doués d ’intelligence et d ’entendement71, des qualités proprement humaines dont Cicéron dit que les bêtes sont dépourvues72. Ces aptitudes reconnues à l ’esclave allaient de pair avec les tâches confiées qui pouvaient le cas échéant requérir un très haut degré de qualification lorsque les servi assumaient des fonctions de médecin, de fonctionnaire ou de gestionnaire d ’entreprise73. Ils pouvaient ainsi dépasser de loin les compétences intellec­

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uenaliciarios appellari ait, et recte. Ainsi, d ’après Mela, l’appellation de marchandise n ’englobe pas les hommes. Par conséquent, les maquignons (marchands d ’esclaves) sont appelés à bon droit non pas marchands, mais agents de vente. Gaius lib.1 Ins. D .l.5.3 Summa itaque de iure personarum divisio haec est, q u o d omnes homines aut liberi sunt, aut servi. La principale division du droit des personnes consiste en ce que tous les hommes sont ou libres, ou esclaves. Ce court fragment, que les com­ pilateurs ont classé au D .l.5 De Statu hominum, semble recéler une influence des idées naturalistes. L ’humanité est envisagée comme une universalité et met sur un pied d’égalité tous les hommes quels qu’ils soient. La seule distinction réside dans le fait que certains seront libres et d ’autres réduits en servitude mais cette soumission n ’ôte en rien l’humanité de celui qui la subit ; la classification des iura personarum ne l’altère ni ne la réduit : le libre est autant un homme que l’esclave et vice-versa. Paul lib. 17 ed. D.5.1.12.2... Moribus fem inae et servi, non quia non habent iudicium, sed quia receptum est, ut civilibus officiis non fungantur. Les femmes et les esclaves sont exclus par l’usage (de la possibilité d ’être nommés juges), non parce qu’ils n ’ont pas de discernement, mais car est admis par l’usage qu’ils n ’exerceraient pas de fonc­ tions civiles. Ce texte est intéressant à plus d ’un titre. D ’une part, il admet de manière très nette l’existence d ’une fiction juridique, d ’un postulat qui instaure un statut spécifi­ que au servus. La séquence sed quia receptum est indique a contrario que rien ne vient empêcher concrètement l’esclave d ’exercer une charge civile si ce n ’est l’existence de coutumes qui le déprécient comme le met en évidence l’emploi du participe passé receptus. Ceci est confirmé dans la première partie du texte où le servus ne figure pas dans la liste de ceux qui sont naturellement empêchés, par une déficience physiologi­ que, psychologique ou médicale d ’avoir les fonctions de iudex : le sourd-muet, le fou ou l’impubère réputés manquer de jugement d ’après Paul. D ’autre part, la proposition non quia non habent judicium prouve que le juriste, qui ne désigne pas ici l’esclave par le terme homo mais par le mot servus, a parfaitement conscience que ce dernier possède discernement etjugem ent Cicéron, Fin.2.33. Voir sur ce dernier point A. Di P o rto , Impressa colletiva e schiavo « manager » in Ro­ ma antica (II sec. a. C. II. Sec. d. C ), Milan 1984 ; A. P e tru c c i, Mensam exercere. Studi sull’impreza finanziaria romana II s. a. C. - metà del III secolo d. C. Naples 1991 ; J. A n d re a u , L’impreza finanziaria romana. Labeo 42 (1996), 267-275. Ce der­ nier est en désaccord avec les conclusions proposées par Petrucci et met l’accent sur le

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tuelles et pratiques de leurs maîtres et accédaient parfois à une forme d ’autonomie sur le plan juridique74. Il est permis en ce sens de penser à la capa­ cité du servus communis d ’aller seul en justice sans l’accord de personne et aussi d ’être poursuivi, une situation marginale qui reste problématique pour la doctri­ ne et à première vue inconciliable avec le statut servile. Est également fort re­ présentatif de la double considération de l’esclave l ’éventail des procédures pos­ sibles en cas de décès de celui-ci à la suite d ’un acte dolosif. Le maître peut agir par le biais de la lex Aquilia qui s’occupe avant tout du damnum causé au dominus75 : l ’esclave n ’est envisagé ici qu’en tant que chose, au même titre qu’un animal76, dont l ’anéantissement implique une perte financière pour le maître que le tiers fautif doit compenser. Mais le dominus a également la possibilité de dé­ clencher le mécanisme de la lex Cornelia de sicariis et veneficiis77 et de faire ainsi sanctionner le coupable comme s’il s’agissait d ’un homicide et non pas de la destruction d ’un bien, cette loi réprimant celui qui hominem occiderit78, sans opérer de distinction au sujet du statut de l ’homme en question79. Un passage de Gaius aux Institutes résume bien cette double possibilité offerte au dominus de requérir une condamnation civile ou criminelle80 : Gaius 3.213 Cuius autem seruus occisus est, is liberum arbitrium habet uel capitali crimine reum facere

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rôle fondamental du dominus dans les entreprises à deux étages, celui-ci l’emportant sur le gestionnaire esclave par son statut juridique et social, son prestige et ses moyens fi­ nanciers. Pour une vue d’ensemble de la capacité patrimoniale du servus, voir l’ouvrage de I. Buti, Studi sulla capacità patrimoniale dei « servi », Camerino, 1976. A. C o rbino, La le­ gittimazione per incarico del proprietario. Iura 27 (1976), 50, pense que la mancipatio pouvait être accomplie par un esclave avec l ’autorisation du dominus. H. Ankum, La re­ sponsabilité du vendeur pour éviction dans le cas de sous-aliénation en droit romain classique, in : Essays in Honor o f J. E. Spruit, Amsterdam, 2002, 229, suggère que le servus avait la possibilité de recevoir un bien par mancipatio mais qu’il ne pouvait pas lui-même accomplir cet acte solennel. Peut-être avait-il au moins accès à la traditio, au­ tre mode d’acquisition de la propriété, comme l’indique F. R eduzzi M e ro la , L ’esclave qui agit comme un homme libre, in : V. I. A n astasiad is-P . N. D o u k e llis (éd.), Escla­ vage antique et discriminations socio-culturelles, Berne, 2005, 317. Comme le suggère Ulpien auD.9.2.23.10. Gaius lib. 7 ed. pro. D.9.2 pr. et 9.2.2. D.9.2.23.9. Marcien lib. 14 ins. D.48.8.1. D.48.8.1.2. Pour Ulpien au D.9.2.23.9, les deux moyens de droit sont cumulables. Ailleurs, lejuriste semble favorable à l’action pénale tandis que son prédécesseur Labeo laisse le choix au D.47.10.5.3.

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eum qui occiderit, uel hac lege damnum persequi. D ’après l ’auteur, celui dont l ’esclave a été tué a le choix entre une poursuite contre le meurtrier pour crime capital ou requérir contre lui une action pour dommage relative à la loi Aquilia81. On l ’aura compris au terme de ces quelques pages, le processus romain de réification de l’esclave recèle d ’évidentes subtilités dont l ’analyse montre une reconnaissance évidente de ses qualités humaines, élément dont dépendait la va­ leur du servus en tant que chose. *

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À l ’instant de clore ce bref exposé, il faut rappeler que le droit romain clas­ sique ne permet pas de mettre en relief une catégorie conceptuelle ou pratique de « droit économique » ou « droit commercial » et les compilateurs de l ’époque justinienne n ’ont jamais voulu repérer un tel champ normatif. Cependant, le droit civil - sphère de prédilection où se situent les grandes normes et institu­ tions régissant le commerce - a proposé une qualification homogène des choses autour de leur valeur monétaire et érigé divers outils contractuels, en fournissant ainsi une matrice juridique à l ’échange extrêmement propice au développement sécurisé de l ’univers transactionnel. Et les procédés civils de réification ont en outre su préserver les spécificités humaines d ’un objet dont on connaît le rôle fondamental dans l ’économie romaine : il s’agit de l ’esclave. Si les Romains n ’ont pas conçu une catégorie à part entière de législation économique ou com­ merciale, il n ’est pas abusif d ’affirmer que leur système, issu d ’un haut degré de réflexion, à partir d ’une vision cohérente du monde social, contenait ontologi­ quement la genèse d ’un tel corps légal en substituant à toute chose réelle sa seu­ le représentation pécuniaire. En ce sens, les règles pensées par les juristes de Rome intègrent pleinement l ’histoire des techniques et des moyens par lesquels s’est érigée la mise en forme abstraite des sociétés postérieures sur le plan éco­ nomique.

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Cf. Gaius, 3.210.

La compravendita romana. Un’introduzione generale alla disciplina dell’emptio-venditio romana1 Dr. Daniele Mattiangeli, Universität Salzburg

Capitolo 1. Definizioni, origini e sviluppi della compravendita romana nello ius civile e nel ius gentium 1.1. Introduzione generale alla emptio-venditio romana “La compravendita è un contratto consensuale in forza del quale uno dei con­ traenti (il venditore) si obbliga a trasmettere a ll’altro (compratore) il possesso di una cosa, e a garantirgliene il pacifico godimento, mentre l ’altro si obbliga a trasmettere in corrispettivo la proprietà di una somma di danaro”2. Così Vincenzo Arangio-Ruiz definisce uno tra i negozi giuridici romani più usati e studiati di sempre. Da questa definizione generale ma incredibilmente precisa, si evincono le caratteristiche principali del contratto di compravendita romana del periodo classico: la consensualità, la mera obbligatorietà, l ’immissione nel possesso, il pacifico godimento di esso, l ’obbligo di pagare un “pretium”3. Tutti elementi che possiamo trovare in qualsiasi contratto di com­ pravendita romano in ogni periodo dell’esperienza giuridica romana stessa, dal 1

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La presente opera muove le mosse e vuole riassumere tutta una serie di piccoli studi svolti nelle mie precedenti ricerche sull’argomento del contratto di compravendita ro­ mano: Kaufverträge und Jus Gentium, Römerverlag, Salzburg, 2007; Vorteile der ro­ manitas im Bereich des Vertragsrechts aus einer historisch-vergleichenden Perspektive, Peter Lang Verlag, Frankfurt, 2009; La ‘Mancipatio emptionis causa’ delle tavolette Transilvaniche, in: Seminarios Complutenses de Derecho Romano, XXIII 2010, Madrid 2011; Il problema della consensualità nel contratto di compravendita romano e la sua recezione nei moderni ordinamenti europei, RIDA (Revue Internationale des droits de l ’A ntìquìté) LIX (Bruxelles 2012). Vedi V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 337. Sulla compravendita in diritto romano in generale si veda: M. T a la m a n c a , Vendita, Enciclopedia del Diritto 46 (Milano 1993) 303 ss., 319 ss.; nonché A. G u a rin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 883 ss.

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suo crepuscolo al tramonto. Approfondiamo a questo punto, con una rapida ana­ lisi, questi elementi fondamentali e onnipresenti nel contratto di compravendita romano. Elementi peraltro che, come vedremo nella seconda parte di questo stu­ dio, si ritrovano anche oggi, quasi invariati, nella maggioranza degli ordinamenti giuridici moderni4. La consensualità5 del contratto di compravendita è rappresentata dell’accordo diretto tra il compratore e il venditore da cui nasce la reciproca ob­ bligazione. Le fonti sono assolutamente chiare6 su questo elemento fondamenta­ le: sia Gaio (Institutiones III, 136) che Giustiniano (Inst. 3,22,1) inseriscono la compravendita tra i quattro contratti consensuali (insieme alla società, al manda­ to e alla locazione-conduzione) e specificano che l ’accordo da cui nasce l ’obbligazione può essere espresso in qualunque modo7. Gaio, infatti, dice che non si richiede “neque verborum, neque scripturae, ulla proprietas desideratur, sed sufficit eos, qui negotium gerunt, consensisse ”, mentre Giustiniano dice che non è nemmeno necessaria la dazione di qualcosa affinché l ’obbligazione sorga8. Proprio da questa mancanza di formalità, contraria allo spirito romano del ius civile, possiamo vedere l ’origine ius gentium del contratto di compravendita, che è peraltro ampliamente confermata sempre da Gaio9.

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Vedi P. K oschaker , Europa und das römische Recht, München-Berlin 1966, 125 ss. Sulla consensualitá dei contratti e in generale del diritto delle obbligazioni nell’ordinamento romano vedi: C. Cascione , Consensus. Problemi di origine, tutela processuale, prospettive sistematiche, Napoli 2003, 17 ss. Vedi in generale M. Talam an ca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 580 ss. Gaio, Institutiones III, 136: “Ideo autem istis modis consensu dicimus obligationes contrahi, quod neque uerborum neque scripturae ulla proprietas desideratur, sed sufficit eos, qui negotium gerunt, consensisse. Unde inter absentes quoque talia negotia contrahuntur, ueluti p e r epistulam aut p er internuntium, cum alioquin uerborum obligatio inter absentes fieri possit. " e Giustiniano, Institutiones 3,22.1: “Consensu fiu n t obliga­ tiones in emptionibus venditionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis". Nonché si vedano sempre le Istituzioni di Giustiniano 3,23 “De Emptione et venditione.", in appendice I al presente contributo per un quadro generale del contratto di compravendita. Vedi le Istituzioni di Giustiniano 3,22,2: “Ideo autem istis modis consensu dicitur obli­ gatio contrahi, quia neque scriptura neque praesentia omnimodo opus est, ac ne dari quidquam necesse est, ut substantiam capiat obligatio, sed sufficit eos qui negotium ge­ runt consentire.” Vedi Gaio, Institutiones II, 92-93, testo di riferimento secondo le interpretazioni di S. S o la z z i (in: Studi in onore di Salvatore Riccobono 1, Palermo 1936, 152 ss.). Ma so­ prattutto, come si cercherà di dimostrare nel quinto capitolo del presente studio, in Gaio Institutiones III, 154: “Item si cuius ex sociis bona publice aut priuatim uenierint, solui-

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Altra caratteristica fondamentale dell’emptio-venditio è quella della sempli­ ce obbligatorietà del contratto10. La compravendita classica, infatti, non è un contratto ad effetti reali, ma meramente obbligatori11. L ’accordo tra le parti fa sorgere due obblighi: quello di trasferire la cosa e quello di pagare il prezzo. Affinché passi la proprietà della cosa (“merx ”) o del prezzo12, è necessario un ulteriore atto traslativo ad effetto reale, il quale era rappresentato in particola­ re dalla mancipatio per le res mancipi e dalla traditio per le res nec mancipi, e in generale per tutte le cose, soprattutto nel periodo repubblicano, dall’in iure ces­ sion . Questa scissione dell’effetto obbligatorio da quello reale è un fatto veramen­ te particolare nella storia giuridica antica e la sua origine è ancora oggi poco chiara e molto dibattuta14. Infatti, più cerchiamo di estendere le nostre conoscen­ ze nel campo del diritto comparato antico e più ci si accorge di come fosse am­ pliamente diffusa esattamente l ’opposta concezione secondo cui la compraven­ dita sia un negozio giuridico reale o simile, e che comunque sia in grado di tra­ smettere la proprietà della merce direttamente15. Cosa che peraltro avviene nella maggior parte degli ordinamenti giuridici moderni di derivazione francese, o che abbiano preso a modello il sistema di trasferimento della proprietà del Code Napoleon16.Naturalmente sono esclusi tutti gli ordinamenti giuridici moderni di derivazione tedesca o che abbiano preso a modello la struttura di trasferimento della proprietà propria del BGB, dell’ABGB o del ZGB17. Sembra, dunque, che questo tipo di concezione giuridica sia una creazione giuridica romana autentica. Ma su questo argomento e sull’origine della compravendita mi soffermerò più avanti nel corso di questa opera. Per quanto riguarda invece il problema dell’immissione nel possesso18, esso non sembra derivare dell’antico ius civile, che al contrario, tramite la mancipa-

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tur societas. sed ea quidem societas, de qua loquimur, id est, quae nudo consensu contrahitur, iuris gentium est; itaque inter omnes homines naturali ratione consistit." Vedi L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 386. Si veda uno su tutti G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 558. L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 387 ss. M. Kaser , Römisches Privatrecht, München 2005, 120 ss. Vedi a riguardo V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 13 ss. Vedi V. Arangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 337 ss. Vedi J. M. R ainer , Europäisches Privatrecht, Frankfurt 2007, 316 ss.; J. M. Rainer , Zur Eigentumsübertragung in der EU, in: Europa e Diritto Privato, 2004, 387 ss. J. M. Rainer , Introduction to comparative law, Wien 2010, 46-47. Vedi L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 389.

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tio, trasmetteva direttamente la proprietà dell’oggetto stesso. Anche se, stando alle fonti e alla dottrina dominante, resta fermo il fatto che nella compravendita classica l ’obbligazione principale del venditore è quella di trasmettere il posses­ so della cosa e non già la proprietà19. Sull’argomento le fonti sono chiare e lo si può senz’altro ben vedere grazie a Paolo in D. 19.4.1 che relativamente alle ob­ bligazioni del venditore parla di “venditori sufficit ob evictionem se obligare possessionem tradere"; e ad un testo di Celso20 che si riferisce sempre a questo discorso. Sul pacifico godimento della cosa oggetto del contratto obbligatorio, cioè dunque sulla prima forma di garanzia per evizione della storia, ci viene in aiuto un famoso testo di Paolo, in cui si dice che appunto il compratore deve essere garantito dal venditore contro una eventuale rei vindicatio vittoriosa di un ter21 zo . Nel caso in cui il compratore subisca una rei vindicatio vittoriosa da parte di un terzo, il venditore dovrà restituire una somma addirittura doppia rispetto al pretium ricevuto22. Questa garanzia ha un'origine complicata ed originariamente estranea al contratto obbligatorio di compravendita, dove era necessario che il venditore assumesse una ulteriore obbligazione per dare questa garanzia mediante una apposita stipulatio su richiesta del compratore. Sembra , però, che questa garan­ 19 10

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Vedi G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 560. Paolo, in D.19,4,1: "Sicut aliud est vendere, aliud emere, alius emptor, alius venditor, ita pretium aliud, aliud merx. A t in permutatione discerni non potest, uter emptor vel uter venditor sit, multumque differunt praestationes. Emptor enim, nisi nummos accipientis fecerit, tenetur ex vendito, venditori sufficit ob evictionem se obligare possessio­ nem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet: in permuta­ tione vero si utrumque pretium est, utriusque rem fieri oportet, si merx, neutrius. Sed cum debeat et res et pretium esse, non potest permutatio emptio venditio esse, quoniam non potest inveniri, quid eorum merx et quid pretium sit, nec ratio patitur, ut una eademque res et veneat et pretium sit emptionis." e Celso in D. 11,4,16: "Dedi tibi pecuniam, ut mihi stichum dares: utrum id contractus genus pro portione emptionis et venditionis est, an nulla hic alia obligatio est quam ob rem dati re non secuta? In quod proclivior sum: et ideo, si mortuus est stichus, repetere possum quod ideo tibi dedi, ut mihi stichum dares. Finge alienum esse stichum, sed te tamen eum tradidisse: repetere a te pecuniam potero, quia hominem accipientis non feceris: et rursus, si tuus est stichus et pro evictione eiuspromittere non vis, non liberaberis, quo minus a tepecuniam repetere possim". Vedi di nuovo Paolo in D. 19,4,1, in cui si dice appunto che il venditore deve “ob evic­ tionem se obligare". Vedi ancora per la garanzia contro l’evizione L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 1006, 389-390.

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zia provenga proprio dalla antica mancipatio del ius Quiritium23, in cui il manci­ pio dans era tenuto a dare la cosiddetta auctoritas e cioè doveva garantire al mancipio accipens , che qualora un terzo lo avesse citato per rivendicare la cosa vendutagli egli sarebbe intervenuto in giudizio in qualità di auctor e se avesse perso avrebbe restituito il doppio del prezzo. Infine, relativamente al pretium, sembra che questo dovesse essere certo, e almeno oggettivamente determinabile, come ci dice Gaio24. Inoltre, deve essere in pecunia numerata, secondo la scuola Proculiana. La teoria opposta dei Sabiniani, secondo cui qualunque cosa potesse esser proposta in funzione di pretium, non ebbe successo25. Nel periodo giustinianeo sembra anche che il pretium do­ vesse essere iustum e non inferiore alla metà del iustum stesso. Si poteva, inol­ tre, anche ricorrere all’arbitrium di un terzo per una stima del “cosiddetto” giu­ sto prezzo26. Sull’argomento è interessante anche vedere come l ’idea di giusto prezzo si materializzò presso i giuristi classici come deterrente per evitare che sotto il nome della vendita si nascondessero donazioni vietate. In tutti gli altri casi, invece, i giuristi pensavano che fosse meglio lasciar libere le parti nella scelta del prezzo che le soddisfacesse e da cui si traesse il maggior vantaggio27. Anche Diocleziano, in una sua costituzione forse interpolata e probabilmente rimaneggiata dai commissari giustinianei, dice che il prezzo nelle compravendite immobiliari non deve essere “inferiore alla metà del giusto”28. 23 24

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Vedi V. A rangio -ruiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 342 ss. Vedi Gaio Institutiones III, 140: “Pretium autem certum esse debet. nam alioquin si ita inter nos conuenerit, ut quanti Titius rem aestimauerit, tanti sit empta, Labeo negauit ullam uim hoc negotium habere; cuius opinionem Cassius probat. Ofilius et eam emptionem et uenditionem esseputauit; cuius opinionem Proculus secutus est. " Vedi G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 559 e V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, p. 339. Vedi in generale M. Kaser , Römisches Privatrecht, München 2005, 206-207. Su questo argomento è interessante vedere il frammento di Paolo nel Digesto 19,2,22,3: “Quemadmodum in emendo et vendendo naturaliter concessum est quod pluris sit minoris emere, quod minoris sit pluris vendere et ita invicem se circumscribere, ita in locationibus quoque et conductionibus iuris est." Vedi il Codex di Giustiniano in C. 4,44,8: “Si voluntate tuafundum tuum filius tuus venumdedit, dolus ex calliditate atque insidiis emptoris argui debet vel metus mortis vel cruciatus corporis imminens detegi, ne habeatur rata venditio. hoc enim solum, quod paulo minori pretio fundum venumdatum significas, ad rescindendam emptionem invalidum est. quod videlicet si contractus emptionis atque venditionis cogitasses substantiam et quod emptor viliori comparandi, venditor cariori distrahendi votum gerentes ad hunc contractum accedant vixque p ost multas contentiones, paulatim venditore de eo quod petierat detrahente, emptore autem huic quod obtulerat addente, ad certum consentiantpretium, profecto perspiceres neque bonam fidem, quae emptionis atque v endi-

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Per quanto riguarda invece la classificazione dell’istituto della compravendi­ ta possiamo senza grandi problemi ricorrere alla summa divisto di Gaio, in Institutiones III, 135-136, secondo cui il contratto di compravendita o emptiovenditio rientra nella categoria dei contratti consensuali e trae la sua origine dal ius gentium29. E come vedremo nel corso di questa piccola ricerca , la compra­ vendita consensuale, a Roma, non sembra essere originaria e viene costruita so­ lamente nel periodo classico, distinguendosi dall’originaria forma di compra­ vendita romana che trae origine dal mancipium e che aveva caratteri assai diffe­ renti dalla soluzione contrattuale classica30. Dopo questa breve introduzione vol­ ta a definire in linea di massima l ’istituto giuridico della compravendita passo ora ad esporre le origini stesse di questo istituto sin dall’epoca romana arcaica.

1.2. Sull’origine della compravendita Secondo la gran parte della dottrina31 e sulla base delle poche e purtroppo assai frammentate fonti che provengano da quel periodo, la prima forma di compra­ vendita della storia romana dovrebbe essere stata la cosiddetta mancipatio o mancipium, e cioè un atto di compravendita reale in cui vi è lo scambio imme­ diato della cosa contro il prezzo. La mancipatio serviva appunto al trasferimento delle cosiddette res mancipi e cioè di quelle che avevano un particolare valore. Per le res nec mancipi, nel periodo arcaico, non vi sono fonti che testimonino i metodi per trasferirle. Sembra infatti che queste cose ritenute di valore inferiore fossero esenti da un formalismo del trasferimento. Nel periodo classico si sa per certo invece che esse fossero trasferite mediante la traditio. Gaio33 sembra

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tionis conventionem tuetur, pati neque ullam rationem concedere rescindi propter hoc consensu finitum contractum vel statim vel p ost pretii quantitatis disceptationem: nisi minus dimidia iusti pretii, quod fuerat tempore venditionis, datum est, electione iam emptori praestita servanda. * diocl. et maxim, aa. et cc. aureliae euodiae. * " . Sull’argomento in generale si veda ancora M. K a se r, Römisches Privatrecht, München 2005, 206-207. Vedi in Generale M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 526. Vedi sull’argomento sempre V. Arangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 337. Vedi in generale L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 112 ss. Vedi V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 30 ss. Vedi Gaio, Istituzioni I, 119-122 “Est autem mancipatio, ut supra quoque diximus, ima­ ginaria quaedam venditio: Quod et ipsum ius proprium civium Romanorum est; eaque res ita agitur: Adhibitis non minus quam quinque testibus civibus Romanis puberibus et praeterea alio eiusdem condicionis, qui libram aeneam teneat, qui appellatur libripens,

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descriverci abbastanza fedelmente lo schema della mancipatio arcaica, e altre notizie possono anche rilevarsi in Varrone e Festo34 e addirittura nelle XII tavole in cui la parola “mancipium” è spesso evocata35. Il compratore e il venditore

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is, qui mancipio accipit, rem tenens ita dicit: HUNC EGO HOM INEM E X IURE QUIRITIU M M EU M ESSE AIO ISQUE M IHI EMPTUS ESTO HOC AERE AENEAQUE LIBRA; deinde aere percutit libram idque aes dat ei, a quo mancipio accipit, quasi pretii loco. 120. Eo modo et serviles et liberae personae mancipantur; animalia quoque, quae mancipi sunt, quo in numero habentur boves, equi, muli, asini; item praedia tam urbana quam rustica, quae et ipsa mancipi sunt, qualia sunt Italica, eodem modo solent mancipari. 121. In eo solo praediorum mancipatio a ceterorum mancipatione differt, quod personae serviles et liberae, item animalia, quae mancipi sunt, nisi in praesentia sint, mancipari non possunt; adeo quidem, ut eum, qui mancipio accipit, adprehendere id ipsum, quod ei mancipio datur, necesse sit; unde etiam mancipatio dicitur, quia ma­ nu res capitur: Praedia vero absentia solent mancipari. 122. ldeo autem aes et libra adhibetur, quia olim aereis tantum nummis utebantur; et erant asses, dipundii, semisses, quadrantes, nec ullus aureus vel argenteus nummus in usu erat, sicut ex lege X II tabularum intellegere possumus; eorumque nummorum vis et potestas non in numero erat, sed in pondere; ************ asses librales erant, et dipondii ************ un­ de etiam dupondius dictus est, quasi duo pondo: Quod nomen adhuc in usu retinetur. Semisses quoque et quadrantes pro rata scilicet portione ad pondus examinati erant. Tunc igitur et qui dabat alicui pecuniam, non numerabat eam, sed appendebat; unde servi, quibuspermittitur administratiopecuniae, dispensatores appellati su n t.” Varrone, De lingua latina 5, 163; Festo (Ed. L indsay, Sexti Pompei Festi. De Verborum significatione, operae quae supersuunt cum Pauli epitome, Hildesheim 1965), voce rodus, p. 320: “Rodus, vel raudus significat rem rudem et inperfectam; nam saxum quo­ que raudus appellant poetae, ut Accius in Melanippo (438) : “constituit, cognovit, sen­ sit, conlocat sese in locum celsum; hinc manibus rapere roudus saxeum grande (m) et grave(m )”; et in Chrysippo (262): “Neque quisquam a telis vacuus, sed uti cuique obviam fuerat, ferum alius “saxio rudem ” . ” Vulgus quidem in usu habuit, non modo pro aere imperfecto, ut Lucilius, cum ait (1192) “plum bi pauxillum rodus linique matexa m ”: sed etiam signato, qui in mancipando, cum dicitur: “ rudusculo libram fe r ito ”, asse tangitur libra . Cincius de verbis priscis sic ait: “Quemadmodum omnis fere mate­ ria non deformata rudis appellatur, sicut vestimentum rude, non perpolitum; sic aes in­ fectum rudusculum. A pud aedem Apollinis aes conflatum iacuit, id ad rudus appellabant. In aestimatione censoria aes infectum rudus appellatar. Rudiari ab eodem dicuntur, qui saga novapoliunt. Hominem inperitum rudem dicimus.” Vedi diversi testi delle XII Tavole in cui la parola mancipium o l ’oggetto della manci­ patio vengono evocate: La Tabula I,5 (nexi mancipiiqueforti sanatisque ius esto- NEX[I M A N C IP IIQ U E --] FORTI SANATI[SQUE — IU S ESTO]); Tabula IV,2b in tema di emancipazione del figlio “mancipato” (Liberi parentum potestate liberantur emancipatione, id est si posteaquam mancipati fuerint manumissi sint. Sed filius quidem ter mancipatus ter manumissus sui iuris fit. Id enim lex X II tab. iubet his verbis); La

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intervenivano in origine con la cosa (se questa era mobile), e insieme a loro cin­ que cittadini romani e puberi, e un libripens con una stadera (libra). A questo punto il compratore (questo è un fatto di assoluto rilievo!) toccando la cosa con una bacchetta (radusculus) pronuncia le parole: “Aio hanc rem meam esse ex iure Quiritium, eaque mihi empta esto hoc aere”, e così gettava sul piatto della stadera l ’aes rude necessario per il pagamento36. Nessuna dichiarazione era pro­ nunciata dal venditore. La mancipatio risaliva, dunque, al periodo in cui ancora era utilizzato l ’aes rude e non la pecunia numerata. Un periodo assai arcaico, in cui ancora non vi erano monete come mezzo di scambio, ma appunto l ’aes rude. La mancipatio è, infatti, a quanto emerge dalle fonti, la prima forma di compra­ vendita reale ed immediata che la storia romana abbia conosciuto37. Possiamo, inoltre, vedere come anche nel periodo di Gaio, in cui l ’aes rude era stato sicu­ ramente sostituito dalla pecunia numerata, si mantenesse quantomeno il ricordo, se non addirittura l’uso (cosa che però sembrerebbe a mio parere abbastanza dif­ ficile da dimostrare), di questo rigido formalismo della pesata simbolica con la stadera e del battito della vergha sulla stadera stessa. D ’altro lato è bene far no­ tare come il formalismo dei negozi fosse un carattere dominante della cultura giuridica romana dai suoi primordi fino all’epoca classica. I negozi potevano cambiare e adattarsi alle nuove esigenze, ma i gesti formali rimanevano sempre una costante del sistema giuridico romano antico e classico. Inoltre, solo dal periodo classico si rinunciò alla presenza simbolica anche della cosa per quanto riguarda i beni immobili (ad es. una zolla di terra come si poteva vedere anche nel diritto feudale del medioevo francese, che era peraltro assai pregnato di formalismo)38.

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Tabula V,2 in cui si parla dell’usucapione delle res mancipi da parte delle donne (Item olim MULIERIS QU[A E IN] AGNATORUM TUTELA ER[AT] RES MANCIPI USUCAPÌ N O N POTERANT PRAETERQUAM S I AB IPSA TUTORE [AUCTORE] TRADITAE ESSENT); La tabula VI,1a relativa mancipium (Nuncupata pecunia’ est, ut ait Cincius in lib. II de Officio Iurisconsulti, nominata, certa, nominibus propriis pronuntiata — C U M N EX U M FACIET MANCIPIUMQUE, UTI LINGUA NUNCUPASSIT, ITA IU S ESTO — . Id est, uti nominavit, locutusue erit, ita ius esto); Tabula VI,1b-7b che confermano l’inserzione nelle XII Tavole della mancipatio (Et MANCIPATIONEM et in iure cessionem lex X II tab. confirmat). Vedi a riguardo P. F. G ira r d & F. Senn, Les lois des Romains, Napoli, 1977, 22-73 . Per una breve descrizione del rituale della mancipatio vedi M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 432-433. L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 112. Vedi ad esempio R. P ernaud , Il vincolo feudale, in: La luce del Medioevo, Roma 1978, 67 ss. L’autrice riporta una frase del Ménagier de Paris in cui egli relativamente

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Col periodo classico la mancipatio divenne poi un negozio astratto di tra­ smissione della proprietà sulle res mancipi, come detto da Gaio stesso una “imaginaria venditio”39. Venditio perché, almeno formalmente, si fa finta di pa­ gare, sebbene in realtà il pagamento effettivo del prezzo sarà sicuramente avve­ nuto al di fuori del negozio formale. Imaginaria perché la causa per cui la pro­ prietà è trasmessa può essere tutt’altra dalla vendita ed è quindi astratta, come nell’odierna concezione del Verfügungsgeschäf t tedesco. Ma l ’elemento più caratteristico dell’antica mancipatio romana, che a mio avviso racchiude peraltro la sua stessa origine, sembra essere proprio quello dell’affermazione da parte del mancipio accipiens della proprietà della cosa da parte sua: “Aio, hanc rem (homimem, bovem o qualsiasi altra cosa) meam esse ex iure quiritium Il mancipio accipiens, infatti, afferma tramite il forte verbo Aio di essere il titolare della cosa e non di comprarla40. Sembra quasi che egli com­ pia una rei vindicatio e non un acquisto. Infatti, sempre secondo le fonti, la frase del mancipio accipiens sarebbe del tutto uguale a quella dei rivendicanti in giu­ dizio nella legis actio sacramenti in rem41.

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ad una vendita afferma: “io gli metteró in mano un filo di paglia o un vecchio chiodo o un sasso che mi furono consegnati in segno di qualche gran caso“ . Vedi V. Arangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, p. 200 e ss. Vedi a riguardo M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 43 ss.; 128 ss. Vedi a proposito Gaio, Institutiones IV, 16: “Si in rem agebatur, mobilia quidem et mouentia, quae modo in ius adferri adduciue possent, in iure uindicabantur ad hunc modum: qui uindicabat, festucam tenebat; deinde ipsam rem adprehendebat, uelut hominem, et ita dicebat: HVNC EGO HOM INEM E X IVRE QVIRITIVM M EVM ESSE AIO SECVN D VM SVAM CAVSAM; SICVT DIXI, ECCE TIBI, VINDICTAM INPOSVI, et simul homini fiestucam inponebat. aduersarius eadem similiter dicebat et fiaciebat. cum uterque uindicasset, praetor dicebat: MITTITE AMBO HOMINEM, illi mittebant. qui prior uindicauerat, ita alterum interrogabat: POSTVIO, ANNE DICAS, QVA E X CAVSA VINDICAVERIS? ille respondebat: IV S FECI, SICVT VINDICTAM INPOSVI. deinde qui prior uindicauerat, dicebat: QVANDO TV INIVRIA VINDICAVISTI, QVINGENTIS ASSIBVS SACRAMENTO TE PROVOCO; aduersarius quoque dicebat similiter: E T EGO TE; aut si res infra mille asses erat, quinquagenarium scilicet sacramentum nominabant. deinde eadem sequebantur, quae cum in personam ageretur. postea praetor secundum alterum eorum uindicias dicebat, id est interim aliquem possessorem constituebat, eumque iubebat praedes aduersario dare litis et uindiciarum, id est rei et fiructuum; alios autem praedes ipse praetor ab utroque accipiebat sacramenti causa, quia id in publicum cedebat. festuca autem utebantur quasi hastae loco, signo quodam iusti dominii, quando iusto dominio ea maxime sua esse credebant, quae ex hostibus cepissent; unde in centumuiralibus iudiciis hasta proponitur.’ E per una chiara

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Dalla lettura delle fonti, mi sembra a questo punto evidente far notare come la mancipatio abbia un particolare rapporto proprio con la rei vindicatio, e non come alcuni autori dicono con l ’in iure cessio, di cui la succitata formula fa an­ che parte42. Vi sono infatti due orientamenti dottrinali fondamentali circa la pri­ ma origine del mancipium: Il primo, che viene peraltro preso in considerazione anche dall’ArangioRuiz, ritiene che la mancipatio sarebbe venuta dopo l’in iure cessio, da cui avrebbe preso la prima frase43. Il secondo, che fa capo alla scuola del Kaser44 e del Betti, ritiene che la mancipatio sarebbe sorta sulla base della rei vindicatio, per dare all’acquisto quella forma di appropriazione con la forza che era molto caro allo spirito roma­ no primitivo. Per quanto riguarda il primo orientamento, a ben vedere, ci si accorge che la mancipatio non può derivare dall’in iure cessio, dal momento che quest’ultima, data la sua struttura in cui appunto si cedeva un diritto, poteva realizzare un solo trasferimento (quello del diritto ceduto) e non due al tempo stesso (cosa e prez­ zo), come impone la compravendita. L ’avvicinamento tra mancipatio e rei vindicatio mi sembra invece molto più possibile e credibile. Infatti, la dichiarazione con cui inizia la mancipatio sem­ brerebbe esattamente identica a quella con cui inizia la rei vindicatio. Ciò mi sembrerebbe voglia farci capire, che i romani abbiano voluto impostare tutte e due queste azioni giuridiche su una forte dichiarazione di appartenenza della co­ sa al dichiarante. E questo nesso trova appunto nel Betti un grande sostenitore45. Egli infatti afferma che la mancipatio sarebbe una “vindicatio stragiudiziale”.

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esposizione del problema, V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1976, 23 e ss. Vedi Gaio, Institutiones, II, 24: “In iure cessio autem hoc modo fit: apud magistratum populi Romani uelut praetorem urbanum [aut praesides prouinciae] is, cui res in iure ceditur, rem tenens ita dicit: HVNC EGO HOM INEM E X IVRE QVIRITIVM M EVM ESSE AIO; deinde postquam hic uindicauerit, praetor interrogat eum, qui cedit, an con­ tra uindicet; quo negante aut tacente tunc ei, qui uindicauerit, eam rem addicit; idque legis actio uocatur. hoc fie r i potest etiam inprouinciis apudpraesides earum." Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 24. Vedi M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 45 ss. Vedi E. B e tti, La vindicatio romana primitiva e il suo svolgimento storico nel diritto privato e nel processo, Filangieri 39 (1915), 321 ss. In questo studio si afferma non solo l’identicità delle due formule, ma anche un'origine etimologica eguale che parte dalla composizione stessa della parola vendicare: cioè vim dicere.

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Ancora il Kaser, in due dei suoi studi, afferma che la mancipatio è un “atto di apprensione formale e pubblico” proprio come quello contenuto nella legis actio sacramenti in rem46. Inoltre, questo sarebbe ancora più sostenuto da un'ulteriore e particolare teoria dello stesso Kaser, secondo cui la legis actio sacramenti in rem si sarebbe applicata in epoca antica solo alle res mancipi47. Non mi sembra invece condivisibile, seppur possibile, la teoria, sempre del Kaser, secondo cui il pretium dovrebbe configurarsi un riscatto pagato dall’accipiens per evitare la contravindicatio del dans. Mi sembra, infatti, che l ’argomento preferibile e più credibile per dimostrare l ’origine della mancipatio, nonché della prima forma di compravendita stessa dalla legis actio sacramenti in rem, sia proprio da indivi­ duare nell’identità della formula dell’accipiens e nell’utilizzo del verbo Aio. Il forte desiderio di appropriazione di una cosa, espresso appunto dal verbo Aio, potrebbe benissimo essere associato allo spirito primitivo dei contadini-guerrieri romani. Secondo le notizie tratte dai brani classici di Cicerone o Sallustio, il verbo significherebbe infatti affermare o sostenere con forza qualcosa48. Chiudendo a questo punto, almeno in questa sede, l ’argomento sull’origine più remota della mancipatio come prima forma di compravendita romana, ve­ diamo ora di dimostrare il senso stesso di questa prima compravendita o mancipium sulla base delle fonti e di vedere come essa ci porterà lentamente al con­ tratto consensuale iuris gentium. Come possiamo vedere dalla lettura dei testi di Gaio, in Institutiones I, 119­ 122 e II 14 e 22, l ’ambito giuridico coperto dalla mancipatio era piuttosto ristret­ to e comprendeva solo le res mancipi (esseri umani, animali da tiro e da soma, fondi rustici e urbani, servitutes prediorum rusticorum), mentre tutte le altre co­ se (res nec mancipi) erano affidate ad un altro tipo di “passaggio di proprietà” : la traditio49. Anche se in vero diversi autori, tra cui il Kaser, sostengono che in epoca molto antica la mancipatio si sarebbe applicata a tutte le cose50 e che la distin­ zione stessa tra res mancipi e nec mancipi sarebbe stata più recente e di epoca 46

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Vedi M. K aser, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 68 (1951), 175 e ss. E ancora il più ampio tentativo di dimostrazione della sua teoria contenuto nel suo libro Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 107 ss. e 138 ss. Vedi sempre M. K a se r, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 68 (1951), 147 ss. Vedi C astiglione -M ariotti, Vocabolario della lingua latina, Torino 1966, 67-68. V ediG aio, Institutiones II, 15-30. Vedi M. Kaser , Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 170 n. 29, in cui vengono citati anche i numerosi fautori di questa teoria.

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repubblicana. Comunque, volendo ora tralasciare questo dibattito dottrinale, te­ nendo presente a testimonianza della tesi della divisione tra res mancipi e nec mancipi il passo di Gaio (Institutiones I, 192) sulle res pretiosiores, mi sembra interessante passare a vedere la forma di compravendita attinente appunto le res nec mancipi. La traditio51, infatti, consisteva nella consegna materiale di un be­ ne nec mancipi con la volontà di trasferire la proprietà sulla base di una iusta causa52. Esso era l ’atto giuridico principale per la consegna delle cose ritenute di valore minore e mantenne questa sua caratteristica in tutte le epoche storiche romane. Inoltre era un atto iuris gentium, a quanto ci dice Gaio53, e come tale era accessibile anche a varie classi di non romani. Un altro elemento molto dibattuto dalla dottrina, è quello della natura causa­ le della traditio. Sembra, infatti, a quanto dicono le fonti54, che per trasferire il dominium delle res nec mancipi occorresse una iusta causa traditionis che pote­ va essere di vario tipo (venditionis causa, solvendi causa, ecc.)55. Questa possi­ bile causalità multipla della traditio sembra essere presente già dal periodo anti­ co, seppur con una sempre maggiore attenuazione nel corso delle epoche stori­ che romane a partire dal periodo classico e tardo classico in poi, che è testimo­ niata anch’essa dalle fonti56. Ma circa la natura causale del negozio traditorio

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Sempre in tema di traditio vedi anche M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 435 ss. Vedi G. P u g liese, Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 465 ss. Nonché vedi M. K a se r, Zur iusta causa traditionis, in BIDR (Bullettino dell’istituto di diritto romano) 64 (1961), 61 ss. V ediG aio, Institutiones III, 60-178. Vedi UlpianiEpitome 19,7 e Paolo, D. 41,1,31 M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, p. 437; M. K a se r, Zur iu­ sta causa traditionis, BIDR 64 (1961), 61 ss.; J. G. W o lf, Causa Stipulationis, Köln 1970, 3 ss. Vedi Giuliano in D.41,1,36,: “Cum in corpus quidem quod traditur consentiamus, in causis vero dissentiamus, non animadverto, cur inefficax sit traditio, veluti si ego credam me ex testamento tibi obligatum esse, ut fundum tradam, tu existimes ex stipulatu tibi eum deberi. nam et si pecuniam numeratam tibi tradam donandi gratia, tu eam qua­ si creditam accipias, constat proprietatem ad te transire nec impedimento esse, quod circa causam dandi atque accipiendi dissenserimus." ma anche Ulpiano in D.12,1,18 che ha un opinione altamente differente:” Si ego pecuniam tibi quasi donaturus dedero, tu quasi mutuam accipias, iulianus scribit donationem non esse: sed an mutua sit, videndum. e t puto nec mutuam esse magisque nummos accipientis non fieri, cum alia opi­ nione acceperit. quare si eos consumpserit, licet condictione teneatur, tamen doli exceptione utipoterit, quia secundum voluntatem dantis nummi sunt consumpti."

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non mi sembra cosa saggia occuparsi in questa trattazione, vista l ’enorme mole di dottrina contrastante e fonti sull’argomento57. Ora, per quanto riguarda l ’atto di compravendita relativo alle res nec manci­ pi, sembra, secondo la maggior parte della dottrina, tra cui il Kaser stesso58, che questi beni considerati di valore minore fossero oggetto di commercio senza im­ piego di particolari forme. Sembra, infatti, che la compravendita delle cose nec mancipi consistesse, fin dall’antichità, in una doppia tradizione non formale della cosa e del prezzo in cui le due tradizioni stesse funzionavano da causa l ’una rispetto all’altra59. Una compravendita reale a contanti, dunque, che seguiva il principio della surrogazione patrimoniale. Principio che, come si vedrà nelle pagine seguenti, era ampliamente usato e conosciuto nei paesi greci-ellenistici e che probabil­ mente, come io ritengo, è proprio il trait d ’union tra la compravendita romana antica e il contratto consensuale classico. Purtroppo però, non vi sono fonti ri­ guardante questa descritta compravendita delle res nec mancipi neanche nelle XII tavole. Il che potrebbe avvalorare l’ipotesi che proprio questa fosse priva di forme, perché probabilmente non ritenuta di grande importanza dagli antichi, che sempre avevano fatto così. E forse per queste ragioni anche le XII tavole stesse sono mute a riguardo, proprio perché questa “pratica” di compravendita delle res nec mancipi era sentita come normale da tutti e come un comportamen­ to necessario al fine di trasferire queste cose di secondaria importanza60. È inol­ tre verosimile che si volle lasciar tale uno schema sentito forse quasi come una “consuetudine giuridica” di cui non ci si interessava più di tanto e che forse era sempre esistita. Ma questa opinione circa la consuetudinarietà giuridica della compravendita delle res nec mancipi è solo una teoria e una congettura priva di prove certe, sebbene avvalorata da dalle tesi di diversi autori61.

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Si veda per una panoramica: M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 416­ 418. Vedi a proposito il solito M. K ase r, in Eigentum und Besitz im älteren römischen Re­ cht, Weimar 1943, p. 195 e ss.; e ancora F. W iea ck er, Kommentar zu Kasers Eigentum und Besitz und altrömisches ius, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 67 (1950) 535 e ss.; e in ultimo, ma primo in ordine di importanza per l’apporto dato a questa materia, V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1976, 40 e ss. Vedi sempre V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1976, 40. Sulla vendita delle cose nec mancipi nel periodo antico vedi M. T a la m a n c a , voce Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Milano 1993, 308 ss. Vedi di nuovo V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1976, 41 e ss.

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In conclusione, dunque, potremmo dire di certo che la vendita a contanti del­ le cose nec mancipi, mediante una duplice tradizione delle cose stesse e del prezzo concorreva con la mancipatio a costituire sin dai primordi del diritto ro­ mano un sistema sufficientemente idoneo a soddisfare i bisogni giuridicoeconomici della società romana del tempo62.

1.3. L’età repubblicana e il “cammino” verso la compra­ vendita consensuale classica Siamo quindi ancora molto lontani dal sistema di contratto di compravendita consensuale ad effetti obbligatori di cui ci parla Gaio. Infatti, per arrivare ad un sistema economico-giuridico così evoluto da aver bisogno di tale complesso e flessibile schema contrattuale bisogna aspettare il II° secolo a.C. e l ’introduzione del praetor peregrinus63. Ma cosa avvenne in questo lasso di tempo intercorren­ te tra l ’età arcaica e la matura età Repubblicana? In questo periodo, infatti, la potenza romana inizia ad ingrandirsi e a muove­ re i suoi primi passi espandendosi in tutta l ’Italia sia dal punto di vista militare che da quello commerciale. Roma comincia tra il IV° secolo a.C. e il II° a.C. a entrare nel panorama del commercio su grande scala in Italia e in parte del me­ diterraneo64. Sembra quindi difficile credere che in tutto questo periodo la socie­ tà romana si sia banalmente accontentata della mancipatio e della doppia tradi­ tio per svolgere i suoi traffici commerciali, e poi tutto d ’un tratto sia arrivata a “importare” tramite la mediazione del ius gentium un complesso schema contrat­ tuale consensuale e ad effetti obbligatori come quello dell’emptio venditio. Nel sistema arcaico romano, infatti, l ’acquisto di cosa futura o di una cosa di cui mancasse la disponibilità presso il venditore, oppure l’anticipazione totale o parziale del prezzo, o comunque qualsiasi cosa che impedisse una compravendi­ ta “contestuale” e immediata, sembra cosa assai difficile da ammettere e su cui non si può trovare alcuna fonte precisa e circostanziata65. Sembra infatti che l ’unico meccanismo concesso in età antica per rendere la compravendita un po'

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Vedi anche qui V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 45. Vedi a riguardo F. D e M artino , Storia economica di Roma antica I, Firenze 1980, 183 ss. A. Guarino , Storia del diritto romano, Napoli 1993, 285 ss. Vedi M. TALAMANCA, voce Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Milano 1993, 343 ss.

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meno rigida fosse solo quello dell’accreditamento del prezzo tramite un'obbligazione verbale detta sponsio pretii, che peraltro era accessibile solo ai romani66. Mi sembra a questo punto assai strano che in circa duecento - trecento anni di evoluzione economico-sociale e commerciale romana nessuno abbia mai avu­ to il bisogno di scindere l ’effetto reale da quello obbligatorio con tutte le conse­ guenze che ne derivano. E allo stesso tempo sembra impossibile che il sistema romano sia passato da uno schema giuridico a base reale, formale e rigido, come la mancipatio o la doppia traditio ad uno obbligatorio e consensuale come l ’emptio venditio. E ’ proprio per tutta questa serie di considerazioni che molti autori si sono posti il problema dei modi in cui, sviluppandosi la vita economica e progreden­ do la giurisprudenza, si sia provveduto al raggiungimento dei più complessi e variegati fini perseguiti in ogni tempo da chi vende e chi compra, anche molto tempo prima che il contratto consensuale a effetti obbligatori entrasse nell’universo giuridico romano67. Ritengo anche io, infatti, che nel passaggio dalla compravendita reale a contanti a quella consensuale a effetti obbligatori vi sia un trait d ’union giuridico che si debba senz’altro riconoscere. Passerò quindi ora ad esporre le varie ipotesi proposte dalla dottrina più autorevole per soffer­ marmi in seguito su quella che a mio avviso rappresenta , come cercherò di di­ mostrare successivamente, la “giusta via” per individuare quel “raccordo” giu­ ridico tra la compravendita reale immediata e quella consensuale a effetti obbli­ gatori. Secondo una di queste ipotesi, seguita da molti autori tedeschi come ad esempio il Voigt68, le compravendite in forma di impegno per il futuro sarebbero sempre state effettuate, anche anteriormente ad ogni riconoscimento giuridico, sulla sola base della buona fede (bona fides) che nell’età arcaica romana si sa­ rebbe sempre osservata nei confronti della parola data.

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L ’uso del verbo spondeo era, infatti, riservato ai cittadini romani o Quirites. Solo più tardi, con l’introduzione del praetor peregrinus e con lo sviluppo dello ius gentium le verborum obligationes vennero rese accessibili ai Peregrini tramite l’introduzione della stipulatio che altro non era che la sponsio romana accessibile agli stranieri. Non si è cer­ ti se eventualmente nel periodo antico per la sponsio pretii di uno straniero si potesse ricorrere ad una fictio di cittadinanza, come si poteva fare in determinate actiones. Vedi a riguardo G. P ug liese, Istituzioni di diritto romano, Torino 141991, 147. Vedi sempre V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 46. Vedi a riguardo M. V oigt , Ius naturale und ius gentium, 3, Lipsia 1875, 231 ss.

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Una concezione dunque, come è stato giustamente osservato dall'ArangioRuiz69, che si rifà al solito mito di un'antica età dell’oro in cui i rapporti umani erano retti dalla buona fede e dal rispetto della parola data, ma che però è in net­ to contrasto con i numerosi aneddoti rimasti nella tradizione letteraria romana e addirittura nell’epica romana stessa70. Una seconda ipotesi è avanzata da molti romanisti francesi e tedeschi tra cui il Pernice71. Secondo questi autori, il contratto consensuale sarebbe stato prece­ duto da un altro contratto obbligatorio a tipo reale. La vendita, insomma, come impegno a tenere in seguito un certo contegno avrebbe cominciato ad avere ef­ fetto soltanto a favore del venditore che avesse già consegnato la cosa, o del compratore che avesse già pagato il prezzo72. Ma anche questa concezione è sta­ ta ampliamente criticata e, se cosi si può dire, letteralmente “distrutta” dalla cri­ tica del Bechmann e dell’Arangio-Ruiz, che hanno ampliamente dimostrato co­ me i testi di Gaio che parlano di re contrahitur obligatio (portati a fondamento da questa dottrina) si riferiscono a rapporti obbligatori propri che non potrebbero ricorrere ove causa della obbligazione fosse la compravendita73. E inoltre sem­ pre questi ultimi autori hanno ancora una volta dimostrato come questo tipo di rapporti obbligatori siano nati in epoca classica e Giustinianea e sicuramente non prima74. Una terza e alquanto affascinante ipotesi, che proviene dall’autorevole Mommsen75, ed è anche stata ripresa da altri romanisti tedeschi e francesi76, ci dice che l ’origine dei contratti consensuali e in special modo della compravendi­ 69 70

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Vedi l’ottimo commento di V. A rangio -R uiz in La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 46. Vedi soprattutto le vicende di Romolo e Remo, in cui il primo uccise il secondo per conquistare il potere, nonché l'intera vita di Tarquinio il superbo, o addirittura i vari aneddoti sui malcostumi degli uomini contenuti nell’Eneide di Virgilio. Vedi a riguardo A. P ernice , Labeo. Das römische Privatrecht im ersten Jahrhundert der Kaiserzeit, 1, Halle 1873, 474 e ss. Vedi ancora V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 47. Vedi A. B echmann in Der K auf nach gemeinem Recht, I, Erlangen 1874, 330 ss. Vedi V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, nonché sempre sull’argomento G. B oyer , Recherches historiques sur la résolution du contrats, Paris 1924, 160e ss. Sull’argomento vedi T. Mommsen, in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsge­ schichte 6 (1885), 260 ss. Inoltre riprodotto in Iuristische Schriften 3 (Berlino 1907), 132 ss. Vedi in generale per un riassunto di questa teoria sulla nascita della compravendita (o degli altri contratti consensuali) e per una lista degli autori che la prendono in conside­ razione M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 546; 564.

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ta e della locatio-conductio, va cercata nell’imitazione delle analoghe compra­ vendite tra la città di Roma (rappresentata dai suoi magistrati, come ad esempio i Questores) ed i privati cittadini. Attraverso l ’opera dei Questores erano venduti i fondi di proprietà pubblica ( l’ager publicus)77, nonché gli eventuali bottini di guerra (che spesso erano ap­ punto fondi rustici). Inoltre altre vendite erano fatte dai censores nell’amministrazione del patrimonio pubblico, nonché locationes operarum era­ no strette da ogni magistrato per reclutare il suo personale dipendente (per esempio gli scriba o gli araldes) necessari al funzionamento del proprio ufficio. Ora però, il populus romano non era soggetto all'ordinamento giuridico privato e al suo formalismo. Quindi i contratti di compravendita erano stipulati tra i magi­ strati e i privati mediante stipulationes (poi dette anche stipulationes pretoriae) senza particolari formalità e la stessa giurisdizione relativa ai problemi even­ tualmente sorti da tali rapporti giuridici era gestita sempre dai magistrati stessi in via equitativa tramite le cosiddette cognitio extra ordinem78. Ora, sempre secondo Mommsen, questo sistema sarebbe stato trasportato nel campo dei rapporti di affari tra cittadini, ai quali sarebbe apparso particolarmen­ te conveniente. E questo sistema si sarebbe in questo modo tradotto nel ricono­ scimento dei contratti consensuali e della rispettiva tutela giudiziale dei iudicia ex fid e bona. Questa complessa e difficile teoria però, come si legge in molte critiche, tra cui quella di Scialoja79, non è avvalorata da alcuna prova diretta. Le uniche pro­ ve portate da alcuni autori che si rifanno a questa tesi, ci dimostrano che in que­ ste strane compravendite pubbliche si usassero i termini dell’emere e del vende80 re . 77

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Nell’epoca antica e nella prima epoca repubblicana, la maggior parte dei fondi rurali intorno Roma appartenevano alla città di Roma stessa ed erano detti appunto Ager p u ­ blicus. Infatti, nessuno poteva avere la proprietà di questi fondi che appartenevano ori­ ginariamente allo stato Romano (Senatus Popopulusque Romanorum oppure Populus Romanus Quirites) e le famiglie o i privati cittadini potevano in un primo momento solo possederli esercitandovi un potere di fatto. Solo in un successivo momento della storia romana, con l’espansione dello stato romano in Italia e nel mediterraneo, Roma ha co­ minciato a vendere Vager publicus tramite l ’opera di speciali magistrati (i questores) preposti specificamente a questo lavoro. Vedi a riguardo ancora F. D e M a r t i n o , Storia economica di Roma antica I, Firenze 1980, 26 ss. Vedi a riguardo V. A r a n g i o - R u i z , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 30 e ss., 69 e ss., 147. V. S c i a l o j a , La Compravendita, Roma 1907, 184. Vedi questi testi ad esempio in E. C u q , Manuel des Institutionsjuridiques des Romains, Parigi 21928, 453 e ss.

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Mi sembra a questo punto, in accordo anche con la critica di Arangio-Ruiz81, che questa teoria, nonostante il grande nome e l’importanza del suo fautore, sia assolutamente da escludere, visto peraltro la totale assenza di prove scritte a suo fondamento. Passiamo ora ad un’altra teoria appartenente al Meylan82. Qui si da un'atten­ ta critica esegetica del cerimoniale della mancipatio descritto da Gaio in Institutiones I, 1 1983, in cui il giurista romano avrebbe riportato la dicitura “aes tenens” e non “ rem tenens”. La rivendicazione della genuinità della lettura “aes” serve al Meylan come punto di appoggio per sostenere che la mancipatio delle XII tavole, ed anche quella di molti secoli dopo fino al I° secolo avanti Cristo, cominciava, anziché finire, col pagamento di una somma di denaro, in virtù del quale l’acquirente dichiarava di prender possesso della cosa (emere appunto). Era invece alla fine del cerimoniale stesso, come indicato da Gaio nel frammento 121 che il compra­ tore si impossessava della cosa. Ma d ’altra parte, argomenta sempre il Meylan, le fonti affermano concordemente che dalla mancipatio nasceva a carico del mancipio dans (venditore) l’obbligo alla garanzia per evizione, detta auctoritas; e doveva quindi essere nel cerimoniale originario, a suo avviso, una frase relati­ va a questa garanzia84. Non vi sarebbe stata, invece, per il contrasto con la di­ 81 82 83

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Vedi a riguardo V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 50-51. Questa teoria è compresa nell’articolo di P. M eylan “Periculum est emptoris”, estratto dal volume Vom K auf nach Schweizerischem Recht, Zurigo 1950, 23 ss. Riporto nuovamente per intero il testo di Gaio in questa nota: Institutiones I, 119: “Est autem mancipatio, ut supra quoque diximus, imaginaria quaedam venditio: Quod et ipsum ius proprium civium Romanorum est; eaque res ita agitur: Adhibitis non minus quam quinque testibus civibus Romanis puberibus et praeterea alio eiusdem condicionis, qui libram aeneam teneat, qui appellatur libripens, is, qui mancipio accipit, rem te­ nens ita dicit: HUNC EGO HOM INEM E X IURE QUIRITIUM M EU M ESSE AIO ISQUE M IHI EMPTUS ESTO HOC AERE AENEAQUE LIBRA; deinde aere percutit libram idque aes dat ei, a quo mancipio accipit, quasi pretii loco. Vedi inoltre, per un’analisi del testo e per un riassunto della dottrina rilevante sul tema trattato, F. GAL­ LO, Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 43 ss. Si veda ancora Gaio Institutiones I, 121: “In eo solo praediorum mancipatio a ceterorum mancipatione differt, quod personae serviles et liberae, item animalia, quae man­ cipi sunt, nisi in praesentia sint, mancipari non possunt; adeo quidem, ut eum, qui man­ cipio accipit, adprehendere id ipsum, quod ei mancipio datur, necesse sit; unde etiam mancipatio dicitur, quia manu res capitur: Praedia vero absentia solent m ancipari’. Vedi sull’argomento V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 50-51; si veda inoltre, per l’analisi del testo e della dottrina sul tema, F. G a llo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 43 ss.

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chiarazione relativa alla presa di possesso, la solenne affermazione di una pro­ prietà in atto (meum esse aio), come si legge in testa alla formula riferita da Gaio: questa vi si sarebbe aggiunta dopo, nell’indatabile momento in cui la mancipatio è diventata un imaginaria venditio e dunque un modo di acquisto a qualsiasi titolo. La mancipatio originaria cosi individuata, sempre secondo il Meylan85, fa­ rebbe acquistare, se applicata alle cose mobili (che erano presenti all’atto del mancipium), il solo possesso. Per trasformare il possesso in proprietà sarebbe servito l ’usucapione86. Quanto agli immobili, invece, la mancipatio non ne avrebbe trasferito di per sé neanche il possesso, perché non essendo presenti al momento dell’atto essi non erano suscettibili di adprehensio. Quindi, sempre secondo l ’autore, il mancipio dans avrebbe dovuto in questo caso impegnarsi con un negozio specifico: la satisdatio secundum mancipium. Una verborum obligatio (dunque una stipulatio) che sarebbe secondo il Meyland a torto considerata come un impegno ad assumersi la garanzia per l ’evizione. A questo punto la mancipatio immobiliare, conforme a questa rico­ struzione ed abbinata alla satisdatio secundum mancipium avrebbe molti tratti in comune con il più tardo contratto consensuale. In particolar modo, la divisione dell’evento economico della compravendita in due parti: la prima creativa dell’obbligazione di consegna (il tradere) e l ’altra contenente la traditio stessa. Per giungere infine alla consensualità occorreva solo rinunciare a considerare l ’EMPTUS ESTO della mancipatio come espressione di un impossessamento, con la conseguenza che l ’obbligazione di tradere del venditore (quindi la conse­ gna della cosa) sarebbe nata non più dalla precedentemente esposta mancipatio con annessa la satisdatio secundum mancipium (secondo dunque lo schema rico­ struito dal Meylan), ma dal solo contratto concepito ormai come accordo delle volontà87. Ma anche questa teoria, benché sia ben argomentata e ben supportata, mo­ stra il fianco a pesanti sospetti. Infatti il tentativo di Meylan di dimostrare che nelle Istituzioni di Gaio 119 ci sarebbe l ’inciso aes tenens e non rem tenens non sembra molto convincente. Perché il manoscritto veronese in cui si legge appun­ 85

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Si veda tutta la ricostruzione del P. M eylan anche in Varron et les conditions du trans­ fert de la propriété dans la vente romaine, in: Scritti Beatificazione Contardo Ferrini, IV, Milano 1949, 198 ss. Vedi a riguardo innazitutto P. V oci, Modi di acquisto della proprietà, Milano 1952, 48 ss., 162 ss., 279 ss.; nonché, per un riassunto generale sul problema dell’usucapio, F. Gallo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 50 ss. Vedi su tutto l’argomento anche V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 52.

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to rem tenens dovrebbe essere sbagliato, mentre quello di Boezio88 in cui c’è aes tenens giusto? Perché Gaio ci dice sempre nei passi 119-122 che il cerimoniale dell’atto della mancipatio è rimasta sempre la stessa, se poi ci sarebbe stata que­ sta grossa variante fino al primo secolo avanti Cristo? Tanti sono gli interrogati­ vi che questa soluzione farebbe nascere e mi sembra doveroso far notare che il sospettare in ogni testo giuridico antico un interpolazione o uno sbaglio dell’amanuense è tecnica assai pericolosa e alquanto fuorviante, dal momento che andando avanti in questa direzione forse non esisterebbe più un unico diritto romano ma mille. Ritengo quindi che anche questa tesi dovrebbe ritenersi da escludere vista anche la insufficienza e la fumosità delle prove. Sembrerebbe, infatti, che la mancipatio sia ridotta ad una specie di causa usucapionis89 e non al primo caso di compravendita della storia romana. Comunque, al di là del mio modesto giudizio, si può leggere un’attenta e analitica confutazione della tesi in questione da parte dell’Arangio-Ruiz90. Vi è poi un’ultima tesi di origine italo-tedesca, che attribuirebbe al contratto consensuale un’origine così antica da precedere la mancipatio stessa91. Questo punto di vista poi presso alcuni autori si mischia con quello dell’emulazione dei contratti tra stato e privati cittadini che fa capo alla teoria del Mommsen92, men­ 88

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Per meglio comprendere la natura della disputa esegetica, può essere d ’aiuto il raffronto dei testi di Gaio Institutiones I, 119 del manoscritto veronese e il testo riportato da B oe­ zio in un commento ai Topica di Cicerone in cui si dice: is qui mancipio accipit, aes tenens Vedi Boezio, In. Cic. Topica 3,5,28 (edizione J.C. O r e lli- J.G. B a ite r, Anicii Manlii Severini Boethii commentarii in Ciceronis topica, Zurigo 1833, 322, 4­ 13). Sempre su Boezio e Gaio e in particolare su questo raffronto, si veda inoltre H. L. W. N elson/M . D avid, Überlieferung, Aufbau und Stil von Gai Institutiones, Leiden 1981, 140-141. Vedi anche per un riassunto della disputa F. K. T h o rm an n , Der doppel­ te Ursprung der mancipatio, München 1969, 3 ss. Mentre su Boezio e sull’autenticità dei dei testi ciceroniani commentati si veda E. Stump, Boethius's In Ciceronis Topica, Cornell University Press, Ithaca and London 1988, 5 ss. Vedi inoltre su tutto l’argomento dell’usucapione qui trattato F. De V issch er, Nouvel­ les études de droit romain public et privé, Milano 1949, 143 ss., 181 ss.; M. K aser, Neue Studien zum altrömischen Eigentum, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechts­ geschichte 68 (1951), 165 ss., 186 ss. Vedi la confutazione dettagliata di V. A rangio -R uiz in La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 30 e ss. Per l’esposizione di questa teoria vedi ad esempio i testi di O. Karlow a , Römische Rechtsgeschichte, 2, Leipzig 1901, 602 e ss.; V. Scialoja , Compravendita, Roma 1907, 185 e ss.; C. Longo , Corso di diritto romano, Milano 1937, 297 e ss.; P. Joers -W. Kunkel , Römisches Recht, Berlino 31949, 227. Vedi ad es. R. M onier , Manuel élémentaires de droit romaines, II, Paris 41948, 114 e 134.

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tre presso altri autori si cerca di dimostrare che il contratto consensuale sarebbe a lungo rimasto sprovvisto di azione civile e che per questo mancherebbero ap­ punto le prove della sua esistenza93. Sarebbe infatti stato protetto dall’uso delle parti di rimettere ad un arbitro la decisione delle loro controversie. Anche questa duplice tesi, però, lascia abbastanza perplessi su diversi aspet­ ti. Se, infatti, è vero che i contratti consensuali sono sorti dallo ius gentium come ci dice Gaio e tutte le fonti in nostro possesso, come è possibile che ci fossero in un epoca così remota? Ancora, se fosse vera la prima tendenza di questa dottrina che fa nascere il contratto consensuale dall’emulazione dei contratti tra lo Stato romano e i priva­ ti in un epoca assai antica, ciò vuol dire che la compravendita consensuale sa­ rebbe sorta spontaneamente nell’ambito romano e poi venuta a far parte dello ius gentium in un tempo successivo. Ciò, però, è in contrasto con ogni fonte in no­ stro possesso, visto che solo con il processo formulare e con l ’introduzione del praetor peregrinus vediamo per la prima volta la protezione di un contratto con­ sensuale. Inoltre, è difficile pensare a una forma contrattuale così priva di forma­ lismo in un tempo così remoto. Per quanto riguarda invece la seconda direzione di questa teoria, essa riporterebbe in un tempo assai remoto le esigenze di com­ mercio internazionale sulla cui base, a mio modo di vedere, sarebbe sorto il più tipico dei contratti consensuali, cioè l ’emptio-venditio. Anche questo sembra assai poco probabile visto lo scarso sviluppo dei 94 commerci nell età romana antica Inoltre, a quanto si sa, gli unici scambi che potrebbero esserci stati sarebbero quelli con i paesi della magna Grecia, i quali peraltro non avevano un contratto consensuale di compravendita ma un complesso negozio detto contratto arrale a base surrogativa in cui vi erano reciproche consegne del prezzo e della merce con la particolarità della caparra95. Mi sembra, dunque, che anche questa teoria sia alquanto strana, come peral­ tro è già stato messo in evidenza da tempo dall’Arangio-Ruiz e dal Girard nella loro precisa critica alla tesi in questione, a cui si rimanda96. 93 94 95

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Vedi a riguardo ancora E. Cuq , Manuel des Institutions juridiques des Romains, Parigi 21928, 454. Vedi F. D e M artino , Storia economica di roma antica, I, Firenze 1980, 3 ss. Come possiamo leggere nel testo di T e o f r a s to preso dal Florilegium di Stobeo, nell’edizione di O. Hense-C. W ach sm u th , Ioannis Stobaei Anthologium 1, (Stobaei Florilegi), Berlin 1894, 89 ss., riprodotto in appendice 2. V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 55-56; P. F. Gi­ r a r d , in Zeitschrift der Savigny Stiftung f ür Rechtsgeschichte 29 (1908) 150 e ss.; Non­ ché C. F ad d a, Istituti commerciali di diritto romano, Napoli 21919, 38 ss.

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Ma sull’origine e l ’essenza stessa della “consensualità” del contratto, vista la sua importanza per l’ordinamento giuridico romano tratteremo specificamente nel seguente capitolo. C’è poi da segnalare un’altra importante teoria italiana, che è ripresa anche da Pugliese97 nelle sue Istituzioni, secondo cui si dovrebbe accettare l ’origine iuris gentium del contratto consensuale di compravendita come inserita diretta­ mente nell’ordinamento romano senza precedenti intermedi grazie all’opera del praetor peregrinus, in funzione di una necessità pratico-economica nata dall’espansione dei traffici commerciali romani nel mondo mediterraneo e nel vicino oriente. Teoria che non mi sento assolutamente di avversare e che in parte sembrerebbe corrispondere alla realtà dei fatti per i motivi e nei modi che più tardi nel corso della presente trattazione cercherò di esporre. Un’ulteriore teoria, senz’altro veritiera e ampliamente dimostrata, è quella di Bekker, Jhering, Gi­ rard, e ripresa in Italia dall’Arangio-Ruiz98. Secondo questa teoria, vi sarebbe stata all’interno dell’ordinamento romano una lunga evoluzione che porta dalla vendita a contanti dell’antica mancipatio fino al contratto consensuale dietro gli impulsi continui dello sviluppo dei commerci internazionali. Durante questa evoluzione una funzione fondamentale avrebbe avuto la verborum obligatio o stipulatio che sarebbe appunto quel quid intermedio che passa tra la mancipatio e il contratto consensuale. La stipulatio, infatti, poteva ricoprire, tramite l ’assunzione di una determinata obbligazione verbale, qualsiasi tipo di contrat99 to . La stipulatio era infatti una forma contrattuale diffusissima nell’ordinamento giuridico romano, proprio per la sua flessibilità come è peraltro testimoniato da moltissimi testi100. Inoltre, anche nell’epoca in cui i contratti consensuali aveva­ 97

Vedi a riguardo numerosi passi di G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 557 ss. 98 Vedi principalmente E. I. B ek k er, Über die "leges locationes" bei Cato de re rustica, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 3 (1864) 442 e ancora sempre E. I. B ekker, Die Aktionen des römischen Privatrechts, I, Berlin 1871, 156. E soprattutto R. V on Jh e rin g in numerosi passi del Geist des römischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung, Darmstadt 81954, ma specialmente nel libro 3,1 e inoltre sempre nel Geist des römischen Rechts I, Leipzig 1898, 581. E vedi ancora P. F. Glr a r d , Manuel élémentaire de droit romain, Parigi 1928, 570 e La garantia d'eviction dans la vente consensuelle, N RH 8 (1884) 395 ss e V. A ran g io -R u iz, Istituzioni di di­ ritto romano, Napoli 141984, 333. 99 Vedi anche P. V oci , Modi di acquisto della proprietà, Milano 1952, 66 ss.; 91 ss. 100 Vedi in generale sulla stipulatio M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 435 ss.

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no raggiunto il loro pieno sviluppo, le parti erano solite rivestire le proprie con­ venzioni ancora con la forma stipulatoria. E sempre ad opinione degli autori suddetti101, quando lo scopo delle parti era quello di assicurarsi lo scambio tra un prezzo e una quantità di cose fungibili non ancora individuabili neppure per relationem, il costume giuridico, rifiutan­ dosi, almeno per tutta l’età classica, di ritenere applicabile il contratto consen­ suale, rivestì la volontà delle parti con l ’obligatio verborum102. Infatti, questi autori, partendo dal fatto che nel periodo antico la sponsio (che era appunto la forma antica della verborum obligatio riservata ai cittadini romani, che poi cam­ biò nome in stipulatio per renderla accessibile anche agli stranieri) fosse l ’unico modo nel regime della compravendita antica delle XII tavole a permettere un accreditamento del prezzo (la sponsio pretii appunto), costruiscono con grande dottrina un processo che tramite l ’introduzione e lo sviluppo delle forme stipula­ tone arriva fino al contratto stipulatorio103. Quest’ultima teoria mi sembra senz’altro la più sensata, grazie soprattutto alle numerose prove scritte riportate nelle fonti. E proprio di questa teoria parle­ rò nel terzo capitolo della presente opera. Cercherò a questo punto di dimostrare come nel diritto romano originario sia avvenuto proprio questo processo di evo­ luzione del diritto che portò dall’antica mancipatio delle dodici tavole alle mptio-venditio a base obbligatoria del periodo classico e imperiale passando prima per la sponsio pretii e poi per quelle che io chiamo “stipulationes recipro­ che”. Vi è però nella presente ricerca un'impostazione analitica di fondo diversa da quella dello Jhering, del Bekker e del Girard104. Credo infatti che si debba procedere in un altra direzione scientifica, cer­ cando una nuova via per inquadrare il fenomeno del contratto consensuale e dei suoi precedenti storici, in una prospettiva storico comparatistica, sulla base del ius gentium antico e delle fonti romane di cui disponiamo.

101 Parliamo di E. I. Bekker, R. von Jhering, P. F. Girard e V. Arangio-Ruiz. 102 Vedi a riguardo V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 58 ss. 103 Altro fautore di questa teoria è A. W atson che la riprende e ne da un riassunto in The Law o f Property in the later Roman Republic, Aalen 1984, 16 ss. 104 Per P. F. G irard vedi anche Etudes hist. sur la formation du système de la garantie d'éviction en Droit romain, in: Mélanges de Droit Romain 2, Paris 1923, 49.

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1.4. Una nuova concezione “mobile” del fenomeno della compravendita Fino ad oggi le teorie che hanno cercato di spiegare il fenomeno “compravendi­ ta” hanno tutte più o meno battuto le stesse direzioni in un senso o in quello in­ verso. Ovvero, l’accettare supinamente l ’origine iuris gentium del contratto di compravendita consensuale facendolo spuntare come per magia nell’ordinamento romano dal niente, oppure la rivendicazione di un origine ro­ mana remota o di un processo giuridico graduale (sempre all’interno dell’ordinamento giuridico romano) che sarebbe poi stata resa accessibile anche agli stranieri. Ritengo invece che si debba cercare di sorpassare questa rigida contrapposi­ zione tra diverse direzioni e teorie nell’ambito della ricerca nel campo del diritto romano, soprattutto su questo argomento. Bisogna procedere sotto una nuova ottica di analisi per arrivare a immagina­ re una chiave di lettura “flessibile” dell’evoluzione storica del diritto contrattua­ le romano. Ancora una volta, quindi, come nei miei precedenti studi105, propongo di af­ frontare il problema dell’emptio-venditio e della sua origine ed evoluzione in maniera flessibile, considerandola come una categoria contrattuale “mobile” che varia al variare delle epoche giuridiche romane sulla base dei cambiamenti stori­ ci, economici, sociali e politici della società romana stessa e di tutte le realtà che gli ruotano intorno. E cercherò di mettere in evidenza questa mobilità del con­ tratto di compravendita proprio nei capitoli che seguiranno, sviluppando peral­ tro due linee di ricerca: una attinente al diritto romano proprio, cioè al ius civile, l ’altra allo ius gentium e al diritto privato comparato antico. Sperando di riuscire infine a dimostrare, o quantomeno a rendere credibile, la mia teoria secondo cui nell’arco della storia giuridica romana vi fu non una sola evoluzione che portò dalla vendita a contanti al contratto consensuale ad effetti obbligatori, ma due distinte, e allo stesso modo collegate, linee evolutive che arrivarono nel periodo tardo imperiale e giustinianeo ad essere addirittura concorrenti. Credo, infatti, che una sia la linea evolutiva propria dello ius civile romano che parte dalla anti­ ca mancipatio e finisce con le stipulationes del periodo giustinianeo passando 105

Si vedano a riguardo le mie teorie di cittadinanza romana “mobile” e di diritto romano “flessibile” che cambia nei vari periodi dell’esperienza giuridica romana a seconda dell’evoluzione storica, politica, sociale ed economica della società romana stessa e di tutte quelle realtà che gli ruotano intorno, esposte in Romanitas, Latinitas, Peregrinitas, Citta del Vaticano 2010; e Vorteile der romanitas im Bereich des Vertragsrechts aus ei­ ner historisch-vergleichenden Perspektive, Frankfurt 2009.

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per le mancipationes emptionis causa. L’altra, invece, è la linea evolutiva pro­ pria dello ius gentium e del diritto commerciale intemazionale, che parte dal contratto arrale di origine greco ellenistica e prosegue con le stipulationes reci­ proche del periodo del praetor peregrinus, per arrivare poi alla compravendita contestuale non solenne e, infine, alla emptio-venditio (cioè la compravendita obbligatoria consensuale) così come ci è stata tramandata da Gaio106. Queste due immaginarie linee evolutive, però, benché nate in ambiti ed esi­ genze diverse, si intrecciano fra loro nei vari periodi storici romani e si contami­ nano l ’una con l ’altra fino a diventare quasi concorrenti nelle loro forme in par­ ticolari momenti storici e situazioni dell’esperienza giuridica romana. Infatti ambedue sono intimamente legate alle variazioni economiche, politiche e sociali che si sono succedute nell’esperienza storica romana e ad esse appartengono nella loro prospettiva evoluzionistica e comparatistica. Cercherò quindi di individuare con precisione, basandomi sulle prove tra­ mandateci dalle fonti, come queste due linee di un'unica e grande esperienza giuridica mediterranea comune si siano prima sfiorate, poi intrecciate e alla fine sovrapposte, per arrivare ad uno dei sistemi contrattuali di compravendita più universali e duttili che la storia giuridica europea abbia mai conosciuto. Ma prima di passare alla ricerca svolta nei prossimi capitoli, mi soffermerò ora su una breve digressione storica di questi eventi contrattuali che hanno por­ tato dalla compravendita a contanti a quella consensuale a effetti obbligatori per capire innanzitutto la prospettiva storica e sociale che forma la struttura stessa di questa evoluzione di cui ho poc’anzi parlato. N ell’ambito di questa rappresentazione, una data deve sicuramente rimanere ferma, prima di poter affrontare i capitoli successivi: è quella intorno a cui ruota l ’essenza stessa di tutta questa ricerca sui contratti di compravendita: il 242/241 avanti Cristo. Cioè la nascita della pretura peregrina107. E ’ in questo tempo, infatti, che il contratto consensuale di compravendita a effetti obbligatori viene riconosciuto nei rapporti del commercio internaziona­ le108, e quindi è in grado di tutelare i rapporti sorti fra romani e peregrini o tra peregrini stessi. Solo successivamente, nel 150 avanti Cristo, fu adottato anche nei rapporti fra cittadini romani, quando il processo per formulas venne esteso

106 Sulla vendita consensuale secondo il modello gaiano, vedi in generale M. T a la m a n c a , voce vendita, in Enciclopedia del diritto XLVI, Milano 1993, 320 ss. 107 Sul praetor peregrinus in generale vedi P. B o n fa n te , Storia del diritto romano I, Mila­ no 1958, 279 ss. 108 Vedi in merito a questa affermazione V. A rangio-Ruiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 82 e ss.

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anche ai rapporti fra romani nel tribunale del pretore urbano109. Da queste due date è verosimile, infatti, che il contratto consensuale di compravendita abbia iniziato a essere giuridicamente valido e riconosciuto dal diritto romano. E non quindi solo dal 150 avanti Cristo in poi, come sostiene invece l ’Arangio-Ruiz110. Questo, infatti, nascerebbe proprio in un'epoca in cui i commerci romani si sta­ vano espandendo nel mediterraneo111 in seguito alla veloce crescita della poten­ za navale e militare romana, e allo stesso tempo al tramonto di Cartagine oramai quasi definitivamente sconfitta da Roma112. Un epoca, dunque, in cui vi erano continui scambi commerciali con popola­ zioni assai distanti che non rendevano più possibili compravendite immediate e a contanti come potevano essere quelle della mancipatio. Un esempio molto chiaro poteva essere rappresentato da tutte quelle merci preziose orientali ed esotiche che sempre più erano richieste a Roma e che mettevano mesi per arriva­ re dal lontano oriente nei porti romani113. Nei rapporti con stranieri così lontani, dunque, la possibilità di ritenere efficace il semplice accordo scaturito dalle vo­ lontà dei soggetti, che comprano e vendono, rappresentava la tutela più efficace degli interessi per entrambe le parti. Ambedue rimanevano, inoltre, libere, qua­ lora ne avessero avuto interesse, di proseguire nell’ attuazione degli scambi divi­ sati (al tempo infatti non vi era una moneta unica europea...), ancor prima “di dare alle loro convenzioni caratteri di giuridicità, sia comprando e vendendo a contanti, sia facendo coincidere il momento dell’accordo con quello del trasfe­ rimento della merce, ed accreditando così soltanto il prezzo, sia, inversamente pagando in anticipo, in tutto o in parte, la cosa che il venditore non era in grado di consegnare subito”114. Inoltre, le parti “straniere” sapevano di poter trovare protezione presso i tribunali romani, anche se avessero voluto impegnarsi solo per l ’avvenire (benché portassero le prove dell’avvenuta convenzione)115. Dun­ que sia che le parti fossero straniere, o romane o provenissero dai più svariati paesi, tutti potevano trovare protezione presso i tribunali romani, grazie alla ri­ 109 Vedi anche M. Talamanca , Lineamenti di storia del diritto romano, Milano 1989, 130 ss., 147 ss. 110 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 72-73. 111 Sullo sviluppo dei commerci romani e dell’economia stessa dopo le guerre puniche vedi F. D e M artino , Storia economica di Roma antica, I, Firenze 1980, 60 ss. 112 Per una maggiore ricerca storica sull’argomento, vedi M. Talamanca , Lineamenti di storia del diritto romano, Milano 1979, 45 ss. 113 Vedi N. M orley , The market in classical antiquity, in: M. Frass , Kauf, Konsum und Märkte, Wiesbaden 2013 (Philippika 59), 103 ss. 114 V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, Napoli 1978, 82. 115 Vedi su tutto l’argomento sempre V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto roma­ no I, Napoli 1978, 82- 83.

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conosciuta efficacia del semplice accordo. Il contratto consensuale, infatti, era uno strumento duttile che era perfetto per questo tipo di commercio internazio­ nale e che era in grado di soddisfare ogni necessità delle parti. E queste parole e argomenti basterebbero a mio avviso a dimostrare la genuina origine iuris gen­ tium di tale contratto, ma nonostante l ’evidenza ne parlerò a lungo nei prossimi passi di questa ricerca. Vi sarebbe, però, l’ipotesi avanzata da diversi autori116 di una più antica datazione del contratto consensuale che questi stessi hanno fat­ to sulla base di testi di Celso, Catone e Plauto, che lo rivendicherebbe così alla tradizione del ius civile e a un'epoca forse anteriore a quella del 242-150 avanti Cristo. Ma, come esporrò di seguito, anche questi testi alla fine daranno prova della teoria qui esposta relativa alla doppia datazione 241-150 a.C. Tali succitati autori affermano, infatti, che, nella letteratura giuridica e non, esisterebbero prove sicure dell’esistenza del contratto consensuale, giuridica­ mente protetto, in epoca anteriore a quella fissata (dunque prima dell’avvento del praetor peregrinus). Il testo più importante tra quelli che abitualmente si citano a proposito, sa­ rebbe il passo di Celso in D. 19,1,38,1: “Si p er emptorem steterit, quo minus ei mancipium traderetur, pro cibariis per arbitrium indemnitatem posse servari Sextus Aelius, Drusus dixerunt, quo­ rum et mihi iustissima videtur esse sententia ”. Il quale ci racconta di un problema relativo ad un contratto di compravendi­ ta che Celso avrebbe preso in esame dal punto di vista dell'applicazione dell’actio venditi come bonae fidei iudicium, e nella soluzione del quale si ricol­ lega a due vecchi scrittori come Sesto Elio e Druso. Sesto Elio scrisse i Tripertita in un tempo anteriore a quello del 150 avanti Cristo cioè, intorno al 198 avanti Cristo, anno del suo consolato. Il che vuol dire che la datazione del contratto consensuale dovrebbe risalire ad un epoca precedente a quella datata ad esempio dall'Arangio-Ruiz117 al 150 avanti Cristo. E tramite questo passo gli autori pre­ cedenti sostengono appunto la maggiore antichità del contratto consensuale. Ma a ben vedere, relativamente alla datazione presa in esame dalla presente ricerca 116 Tra gli autori si possono annoverare il C. Longo (Corso di Diritto romano. Parte speciale: La compravendita, Milano 1937, 154 ss.), il C. F errini (Sull'origine del contratto di vendita in Roma, in: Mem. Acc. Modena, 1893, 179 ss. oppure in Opere 3, Milano 1929, 66 ss.), lo V. Scialoja (La compravendita. Corso di diritto romano, Roma 1907, 181 ss.), il P. M eylan (La conception classique de la vente et le fragment D.12,4,16, RIDA 1 (1949), 133 ss.), il E.I. B e k k e r (Die Aktionen der römischen Rechts I, Berlin 1871, 156 ss.) ed altri in modi e con diverse argomentazioni e fonti. 117 Vedi a riguardo, V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 74.

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(il 241-150 avanti Cristo), questo non solo non è un problema, ma ricade addirit­ tura in quel lasso di tempo in cui ritengo che il contratto iuris gentium sia entrato a poco a poco nell’ordinamento romano del ius civile, affiancandosi alle stipulationes. Penso, infatti, che proprio durante questi 90 anni che intercorrono tra il 241 e il 150 avanti Cristo, questo contratto consensuale si sia fatto strada mano a mano nell’ordinamento del ius civile partendo dall’applicazione iuris gentium del Pretore peregrino, e quindi il passo di Celso che si riferisce a Sesto Elio ne sarebbe una riprova proprio di questo processo. Veniamo ora al problema dei formulari contrattuali inseriti nell’opera De agri cultura di Catone maggiore, che nuovamente daterebbero ad un epoca pre­ cedente il contratto consensuale. Qui ci sarebbero tre schemi contrattuali relativi a compravendite, di cui uno riguarda la vendita delle olive ancora pendenti (ca­ pitolo 146), un altro dell’uva da vendemmiare (capitolo 147), uno del vino in botti (cap.148), poi un altro della vendita del pascolo (capitolo 149) e infine quello dei frutti del gregge (cap. 150)118. Gli stessi autori, tra cui il Longo e il Mitteis119, affermano che i formulari non contenevano la clausola stipulatoria, e che la semplice convenzione era suf­ ficiente a creare le reciproche obbligazioni. Ciò vorrebbe dire, dunque, che an­ che Catone aveva in mente altrettanti contratti consensuali. Anche in questo caso molte sono le confutazioni proposte dagli autori che datano il contratto dopo il 150 a.C., le quali ruotano soprattutto sul fatto che questi non sarebbero veri fo r­ mularii di contratto, ma piuttosto vendite da farsi all’incanto120, oppure consigli dati al proprietario di un vasto podere121. Quindi non sarebbero rilevanti come prova nell’ambito del fenomeno del contratto consensuale, non essendo dei veri e propri esempi contrattuali. Anche qui, dunque, problemi per chi sostiene la data del 150 a.C., ma non per la datazione presa da noi in considerazione, che ancora una volta riceve un aiuto dalla datazione storica di queste prove. Il De agri cultura di Catone mag­ giore, infatti, risalirebbe all’epoca del suo autore, il 234-149 a.C., e quindi anco­ ra una volta in una data compresa tra il 241 e il 150 a.C. Veniamo ora all’ultima serie dei testi in questione, che si trovano in alcune commedie di Plauto. Precisamente la compravendita della fanciulla Palestra nel 118 Catone Maggiore, De Agri cultura, 146-150. 119 Vedi a Riguardo C. L ongo , Corso di diritto romano, Milano 1937, 305 e L. M itteis , Römisches Privatrecht, Leipzig 1921, 48, n. 22. 120 In questo senso vedi il E. I. B ekker , Über die "leges locationes" bei Cato de re rustica, Zeitschrift für Rechtsgeschichte 3 (1864), 416 ss., 455 ss. 121 Vedi in questo senso V. A rangio -R uiz , in La compravendita in diritto romano I, Napo­ li 1978, 76.

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Rudens122 e la compravendita di una casa inventata dal servo Tranio per cercare di sottrarre denaro al padre del supposto compratore sempre nel Rudens; nonché la favola dello Pseudolus123 in cui un aspirante, dopo essersi accordato col Le­ none per un prezzo di venti mine, ne versa solo quindici, stabilendo che la fan­ ciulla venga consegnata a un messaggero che, presentando un sigillo uguale a quello del compratore, versi le cinque mine rimanenti. E non dimentichiamoci, infine, la favola del Curculio124, in cui un banchiere si è impegnato a versare una somma di denaro come prezzo al Lenone venditore di una fanciulla, a patto che gli si presenti un messaggero che si faccia riconoscere esibendo il sigillo del compratore e portando un suo ordine di pagamento; e a sua volta il Lenone si è impegnato a consegnare la fanciulla al messaggero dopo aver ricevuto il dena­ ro125. La testimonianza di questi testi è stata presa ad esempio da alcuni autori che ritengono venuto in esistenza il contratto consensuale in un epoca molto più an­ tica di quella generalmente ammessa, addirittura prima del III°-IV° secolo a.C.126. Ma ci sono anche altri autori, tra cui il Bekker, che invece hanno ritenuto di poter ravvisare nelle commedie di Plauto la prova definitiva che la compraven­ dita obbligatoria fosse stata a lungo priva di un rimedio giudiziario che potesse far ottenere la prestazione promessa dall’altra parte127. Ancora il Girard sostiene che le fattispecie contenute nelle commedie di Plauto, sarebbero, invece, prese di pari passo dai modelli greci e che nient’altro rappresenterebbero se non dei contratti arrali, il che inficerebbe totalmente le tesi del Longo e di chi la pensa come lui128. Infine l ’Arangio-Ruiz, che ritiene 122 Vedi P. N ixon , Plautus IV, Cambridge (Massachusetts) 1965, 291 ss. 123 Per lo Pseudolus vedi E. P a r a t o r e , Plauto. Le commedie, II, Roma 2004, 293 ss. 124 P. N ixon , Plautus, II, in: Loeb Classical Library, Cambridge (Massachusetts) 1965, 192 ss.. 125 Per il Curculio, veedi ancora E. P a r a t o r e , Plauto. Le commedie, II, Roma 2004, 297 ss. 126 Vedi a riguardo soprattutto il C. L ongo, Corso di diritto romano, Milano 1937, 302; nonché il primo che diede vita a questa teoria: H. D em elius, in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 2 (1863), 177 e ss. Ancora il E. C o sta , in Il diritto privato romano nelle commedie di Plauto, Torino 1890, 363 e ss. E per il mondo tedesco più di recente il W. K u n k e l in Festschr. Koschaker 2, 13 e ss. 127 Vedi a riguardo E. I. B e k k e r nella dissertazione De emptione venditione quae Plauti fabulisfuisseprobetur, Berlino 1853. 128 Vedi P. F. G irard , Manuel élémentaire de Droit romain, Parigi 1928, 575; e vedi anche C. Longo , Corso di Diritto romano. Parte speciale: La compravendita, Milano 1937, 302 ss.

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invece, con una brillante esposizione, che si tratti in tutti e tre i casi Plautini (Mostellaria, Rudens e Pseudolus) di casi di contratto arrale appunto, mentre il caso della favola del Curculio sarebbe da riferirsi al versamento anticipato di tutto il prezzo nelle mani di un banchiere129. Mi sembra, a mio parere, benché la tematica sia complicata e certamente aperta, che si debba concordare con le teo­ rie di Arangio-Ruiz e Girard per quanto riguarda la rappresentazione di un con­ tratto arrale e non di una compravendita consensuale obbligatoria. Soprattutto se ciò si analizza sulla base del testo di Teofrasto, da me riportato in appendice, sulla compravendita dei paesi greco-ellenistici, detta appunto contratto arrale. Da un confronto con questo testo si potranno, infatti, subito vedere le molte si­ militudini che hanno queste strane compravendite (soprattutto quella dello Pseudolus e della Mostellaria) con un contratto arrale, anche se la parola “arra ” non viene utilizzata. Prendendo a questo punto, almeno per il momento, un’approssimativa data­ zione del primo riconoscimento del contratto consensuale di compravendita e del background storico sociale sulla base del quale il contratto si innestò tra il 241/42 e il 150 a.C., non resta che cercare di dare dei punti di riferimento per le figure negoziali inquadrabili nell’ambito della compravendita. Per quanto riguarda la mancipatio, la prima vera forma di compravendita romana, la sua origine si perde nella notte dei tempi della cultura romana130. Sembra che essa preesistesse già alle XII tavole e che quindi si dovrebbe prendere come punto di riferimento almeno il VIIº secolo avanti Cristo. Infatti, sembra che il mancipium esistesse sin da quando non c ’era la moneta coniata, ma l’aes rude131. Dovrebbe, dunque risalire all’incirca al periodo della fonda­ zione di Roma o subito dopo. Comunque sicuramente nel periodo in cui vi era già un agglomerato cittadi­ no e non come dicono alcuni autori, tra cui il Perozzi132 in un periodo ancora 133 pre-civico. La traditio sembrerebbe un po’ più giovane e da datare intorno al IV° secolo dopo Cristo, anche se, come abbiamo visto precedentemente, forse di traditio se

129 Vedi per la critica della teoria, V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 79 e ss. 130 Vedi A. Guarino , Diritto privato romano, Napoli 2001, 359 ss. 131 Vedi V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 200. 132 Vedi S. P erozzi, Istituzioni di diritto romano, I, Roma 1928, 641 ss. 133 Vedi per uno sguardo generale sulla critica di tutte queste teorie sulla mancipatio: P. Voci, Modi di acquisto della proprietà, Milano 1952, 27 e ss.

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ne erano sempre fatte già da molto prima, benché in maniera non formale e al di fuori dell’ordinamento giuridico134. Per quanto riguarda la sponsio, che è il tipico contratto verbale per assumere un’obbligazione di qualsiasi tipo, le sue origini sono antichissime. Essa era, in­ fatti, riservata ai cittadini romani Quirites, perciò la sua nascita è di certo da in­ dicarsi nei primi anni del periodo antico e delle XII tavole (quindi VI°-V° secolo avanti Cristo). Alcuni autori, tra cui Pugliese, credono addirittura (a buona ra­ gione, secondo me) che la sponsio sia stata la prima obbligazione del diritto ro­ mano e che le sue origini vadano ricercate nei mores e in un ambito di tipo non giuridico, ma sacrale135. La stipulatio, invece, è lo stesso tipo di contratto della sponsio, ma accessibile ai Peregrini136 perché divenuta obligatio iuris gentium. Quindi la sua datazione dovrebbe partire anch’essa dal periodo dell’introduzione del praetor peregrinus137. E dopo questa data, sarebbero ve­ 134 Vedi ancora V. Arangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano 1, Napoli 141984, 203 e ss. 135 Vedi sull’argomento G. P u g liese, Istituzione di diritto romano, Torino 31991, 146 e ss. Nonchè le fonti di Gaio Institutiones 3, 93; Festo 441 e 440 (ed. L indsay, Sexti Pompei Festi, Operae quae supersuunt cum Pauli Epitome, Hildescheim 1965, 440-441); Gellio, Noctes Atticae 4,4,2; Varrone, De lingua latina, 6,69 e infine Livio, Ab urbe condi­ ta, 1,24.7. Le teorie di Pugliese sono molto interessanti perché farebbero derivare la sponsio dal verbo greco “spendo ", che ha appunto il significato di “fare libagioni”, e non dal latino “sponte" come ci dice Varrone, che avrebbe il significato di spontanea­ mente. La derivazione dal verbo greco “spendo" confermerebbe così la derivazione sacrale-religiosa della sponsio romana. 136 Per un maggiore approfondimento della differenza tra sponsio e stipulatio vedi il testo di Gaio, Institutiones III, 93-94: “Sed haec quidem verborum obligatio dari spondes? Spondeo propria civium romanorum est; ceterae vero iuris gentium sunt, itaque inter omnes homines, sive cives romanos sive peregrinos, valent. E t quamvis ad graecam vocem expressae fuerint, velut hoc modo"doseis; doso: homologeis; homologo: pistei keleueis; pistei keleuo: poihseis: poihso", etiam hae tamen inter cives romanos valent / tamen / , si modo graeci sermonis intellectum habeant; et e contrario quamvis latine enuntientur, tamen etiam inter peregrinos valent si modo latini sermonis intellectum habeant. A t illa verborum obligatio dari spondes? Spondeo adeo propria civium roma­ norum est, ut ne quidem in graecum sermonem p er interpretationem proprie transferri possit, quamvis dicantur a graeca voce figurata esse.” (94) “Unde dicitur uno casu hoc uerbo peregrinum quoque obligari posse, uelut si imperator noster principem alicuius peregrini populi de pace ita interroget: PACEM FVTVRAM SPONDES? Uel ipse eodem modo interrogetur. Quod nimium subtiliter dictum est, quia si quid aduersus pactionem fiat, non ex stipulatu agitur, sed iure belli res uindicatur.". Ma si veda per que­ sto testo ancora una volta S. S o lazzi, in Studi in onore di Salvatore Riccobono 1, Pa­ lermo 1936, 152 ss. 137 Vedi sulla stipulatio sempre Gaio, Institutiones 3, 93: “DARI SPONDES? SPONDEO propria ciuium Romanorum est; ceterae uero iuris gentium sunt, itaque inter omnes

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nute anche tutte le altre forme di stipulatio, come ad esempio le già citate stipulationes reciproche. Dato questo sguardo introduttivo alla compravendita romana e alle sue linee di evoluzione, rimando ora ai prossimi capitoli per vedere più in dettaglio u n’analisi del fenomeno “consensuale” e di quel filone propriamente “romano” della compravendita in cui si può vedere l ’evoluzione dell’ordinamento romano stesso nella categoria della compravendita dalla mancipatio al contratto consen­ suale obbligatorio.

Capitolo 2. Il problema della consensualità nel contratto di compravendita romano e la sua recezione nei moderni ordinamenti europei 2.1. Introduzione generale al tema Come abbiamo già accennato nel primo capitolo introduttivo, nel mondo roma­ no, come nei moderni ordinamenti europei, il contratto di compravendita riveste un ruolo importante sia per il diritto contrattuale in generale, sia per gli scambi commerciali dei privati su piccola e larga scala. La compravendita è indubbia­ mente il contratto che ogni giorno viene maggiormente utilizzato dalla gran par­ te delle persone e perciò riveste un’importanza paradigmatica all’interno del si­ stema giuridico contrattuale. La gran parte dei sistemi moderni ha recepito, sep­ pur con determinate differenze e adattamenti dovuti all’inesorabile trascorrere del tempo, lo schema fondamentale romano 138. Anche se la maggioranza dei sistemi moderni si divide dottrinariamente tra il principio del consenso e quello della traditio139, ad un analisi ben attenta del significato di consenso presso i romani e del sistema di funzionamento pratico, si potrà vedere come gli schemi contrattuali di compravendita moderna si rifac­

homines, siue ciues Romanos siue peregrinos, ualent”. Vedi su questo testo e sulla sponsio M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 539-540. In più si veda ancora S. Solazzi in ACIV (Atti del congresso internazionale di diritto romanoe di sto­ ria del diritto, Verona 1948), III, Milano 1953, 307 ss. 138 P. K oschaker , Europa und das römische Recht, München-Berlin 1966, 125 ss. 139 Sulla Traditio in generale si veda S. P erozzi, Istituzioni di diritto romano, Roma 1928, 670 ss.

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ciano nei loro elementi fondamentali, seppur in modi diversi, allo schema roma­ no.

2.2. L’evoluzione della compravendita nel diritto romano dal punto di vista della “consensualità” Ripartiamo, a questo punto, dall’analisi generale delle caratteristiche fondamen­ tali che l ’emptio-venditio sembra avere durante tutto l’arco dell’esperienza giu­ ridica romana dal periodo antico140 a quello post-classico141. Sicuramente l ’elemento più importante sembra a prima vista essere rivestito dalla sua “con­ sensualità”. Non a caso, infatti, la compravendita viene inserita da Gaio nella sua summa divisio delle fonti delle obbligazioni tra le fattispecie giuridiche che si formano ex consensu142. Proprio questa “formazione” e questo “perfeziona­ mento” della compravendita sulla base del “consenso” è il filo rosso di una ri­ cerca che inizia con le prime applicazioni della vendita a contanti tramite man­ cipatio del periodo antico e arriva fino alla emptio-venditio del periodo classico e giustinianeo, passando per le doppie tradizioni e per le cosiddette mancipationes emptionis causa. In ogni forma di queste “manifestazioni” della fattispecie “compravendita” l ’elemento che è rimasto sempre identico è proprio quello del consenso e dell’accordo necessario al perfezionamento del negozio giuridico o contratto143. L ’accordo è sempre rimasto alla base di ogni promessa obbligatoria che abbia poi dato luogo ad una compravendita con conseguente trasferimento della proprietà. Sono cambiate le modalità di accordo, di consegna, di trasferi­ mento del bene o diritto, le forme e fattispecie, e le connessioni causali tra il momento dell’accordo obbligatorio e quello della consegna reale della cosa, ma ciò che è sempre rimasto identico è esattamente il consenso o accordo dei priva­ ti, espressione massima della loro autonomia144. Con la mancipatio o mancipium delle res mancipi o con la probabile consegna informale145 delle res nec mancipi si è comprato qualcosa in cambio di monete contanti o addirittura di aes rude nel periodo antico146. Successivamente, nel periodo repubblicano e classico, si è po­ tuto ancora acquistare la proprietà delle cose mancipi con una mancipatio for­ 140 M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 581ss.; M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Milano 1993, 303 ss.,319 ss. 141 A. G uarino , Diritto privato romano, Napoli 2001, 883. 142 M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 580 ss. 143 V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano, Napoli 1984, 296. 144 P. M. V ecchi, Il principio consensualistico, Torino 1999, 7 ss. 145 S. P erozzi, Istituzioni di diritto romano, Roma 1928, 670 ss. 146 G. P ugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 54 ss.; 132.

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male e delle cose non mancipi con una traditio147, in entrambi i casi sulla base di una precedente promessa, fondata su una sponsio148 per i romani e su una stipulatio149 per i non romani. Sempre nel periodo classico si è addirittura potuto “ac­ creditare” il prezzo dando la cosa al compratore tramite la sponsio pretii150, e cioè la promessa di pagamento del prezzo, istituto peraltro di probabile deriva­ zione ellenistica e denominato daneion (δavεiov), o scambiare e vendere con­ temporaneamente determinati oggetti informalmente tramite le “doppie” stipula­ zioni con relative “doppie” tradizioni151. Allo stesso tempo la giurisprudenza perfeziona la teoria della compravendita e crea veri e propri “formulari” contrat­ tuali, che spesso vengono testimoniati anche in forma scritta con il metodo della testatio, come vediamo ad esempio con le mancipationes emptionis causa del periodo tardo classico152. Proprio sulla base dell’evoluzione della compravendita nel periodo classico, la dottrina romanistica moderna tirerà le fila sistematiche della categoria “emptio venditio". Una compravendita, l ’emptio venditio classi­ ca, consensuale ed obbligatoria, che nasceva con tutta probabilità già nel III° secolo a.C. sulla base della giurisdizione peregrina nei rapporti internazionali tra romani e stranieri153. Veniva estesa probabilmente nel II° secolo a.C. tramite lo ius honorarium anche ai cives, come si può intuire da Celso in D. 19.1.38.1 sulla base di una citazione di Sesto Elio (console nel 198 a.C.) e Druso154 . Per tutto il periodo classico, la compravendita romana rimane un contratto ad effetti obbligatori, che necessita di un ulteriore atto, come appunto una tradi147 148 149 150

151 152 153 154

Si veda sulla traditio in generale e sul suo carattere causale U. B e tti, Sul carattere cau­ sale della Traditio classica, in: Studi in Onore di Riccobono, IV, Palermo 1936, 119 ss. V. A rangio -ruiz , Istituzioni di diritto romano, Napoli 1984, 405 ss. M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 560-61. D. M a ttia n g e li, Vorteile der Romanitas im Bereich des Vertragsrechts aus einer histo­ risch-vergleichenden Perspektive, Frankfurt 2009, 164 ss.; e ancora, soprattutto per ve­ dere l’evoluzione storica che passando per la sponsio pretii arriva alla vendita consen­ suale, si veda la teoria di A. B echm ann, Geschichte des Kaufs im römischen Recht, Er­ langen 1876, 330 ss. C.A. Funaioli, La Tradizione, Padova 1942, 31 ss. V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 185 ss. M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 582. D. 19.1.38.1: “Si p er emptorem steterit, quo minus ei mancipium traderetur, pro cibariis p er arbitrium indemnitatem posse servari Sextus Aelius, Drusus dixerunt, quorum et mihi iustissima videtur esse sententid\ Per la datazione dell’estensione ai cives nel II° secolo a.C., si veda a riguardo la teoria di Talamanca relativa appunto alla tutela giuri­ sdizionale delle pretese del venditore: M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del D i­ ritto 46, Milano 1993, 310-11; in senso contrario si veda V. A rang io -R u iz, La compra­ vendita in diritto romano, Napoli 1978, 74.

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tio, per far passare la proprietà della cosa, a differenza della concezione elleni­ stica che vuole la vendita come un negozio traslativo in cui il momento centrale è rappresentato dal pagamento del prezzo, come si vede anche dalla polemica di Gaio, contenuta nelle Istituzioni 3, 139155. Più avanti, a cominciare dal periodo tardo classico e successivamente con quello post classico (in maniera massiccia a partire da Costantino156), i documenti rinvenuti sotto la sabbia d ’Egitto ed ori­ ginari di Seleucia Pieria157 e altri documenti pervenuti per la maggior parte nella parte orientale dell’impero, ci fanno vedere come i contratti di compravendita si siano evoluti sempre più verso quel meccanismo che la dottrina moderna defini­ sce come “consensualistico”, in cui si vende e si compra sulla base dell’accordo e la proprietà passa direttamente senza bisogno di consegna formale o non for­ male. Vediamo, dunque, come proprio con il periodo tardo classico la concezio­ ne romana della compravendita cambi nettamente da un sistema in cui il passag­ gio della proprietà è basato sulla consegna a uno in cui è basato solamente sull’accordo158. Il punto di svolta per questo cambiamento sembra essere pro­ prio la fine del III° e l’inizio del IV° secolo, dal momento che prima, almeno fino a Diocleziano159, come si vede in una costituzione di questo imperatore del 293 d.C. in C. 2.3.30160, la forma classica era mantenuta e la proprietà delle cose si trasferiva tramite una traditio e l’usucapio, e non sulla base di una semplice convenzione161: “Traditionibus et usucapionibus dominia rerum, non nudispactis transferuntur Proprio a partire dall’inizio del IV° secolo d.C. e in special modo nel perio­ do di Costantino162, osserviamo da un lato che i contratti di compravendita co­ minciano ad avere effetti reali immediati, e dall’altro che si passa, anche per vo­ 155 M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 583. Gaio, Istituzioni 3,139: “Emptio et venditio contrahitur, cum d e pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem data fuerit. Nam quod arrae nomine datur, ar­ gumentum est emptionis et venditionis contractae ”. 156 A. P alm a, Donazione e vendita “advocata vicinitate” nella legislazione costantiniana, Index 20 (1992), 477 ss. 157 V. Arangio -Ruiz , La compravendita in diritto romano, Napoli 1978, 197 ss.; S. R o ­ meo , L’appartenenza e l’alienazione in diritto romano, Milano 2010, 133. 158 F. D e Zulueta , The Roman Law o f Sale, Oxford 1945, 20 ss. 159 M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 583 ss. 160 M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 439 ss. 161 M. S a rg e n ti, Problemi della responsabilità contrattuale, S D H I 20 (1954), 127 ss.; 246 ss. 162 E. Levy, West roman vulgar law 1. The law o f Property, Philadelphia 1951, p. 128 ss.; U. A g n a ti, Costantino abolisce la privata testatio, Teoria e Storia del diritto privato 5 (2012), 1-40.

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lere dell’imperatore, dalla forma orale a quella prettamente scritta163. In questo periodo quindi il sistema romano della divisione tra contratto consensuale ad effetti meramente obbligatori e negozio di consegna formale o no del bene con effetti reali, muta radicalmente il suo schema andando ad unire l’effetto obbliga­ torio e reale in un unico contratto di emptio-venditio. Un sistema, questo, che sembra essere molto simile a quello della compravendita greca con arra164, che era appunto un contratto surrogatorio ad effetti traslativi della proprietà e inoltre scritto, come vediamo ad esempio in un testo di Teofrasto, Περì ώvȠς kaì πρáσεως, forse parte dell’opera A πoσπáσµa τa , e riscoperto da Wimmer nel 1866 nel Florilegium XLIV, 22 di Giovanni Stobeo165. Questo avvicinamento alla forma greca non dovrebbe stupirci più di tanto, data l’enorme “ellenizzazione” della cultura romana dell’impero d ’oriente. L’influenza greca spieghe­ rebbe molto bene questo cambiamento “radicale” della disciplina romana che passerebbe da un contratto consensuale obbligatorio ad un contratto consensuale ad effetti reali166. Tutto ciò lo possiamo ben vedere nella copiosa legislazione costantiniana in tema di vendita, come ad esempio in Vaticana Fragmenta 35,4: “Id etiam volumus omnibus intimari nostrae clementiae placuisse neminem de­ bere ad venditionem rei cuiuslibet adfectare et accedere, nisi eo tempore, quo inter venditorem et emptorem contractus sollemniter explicatur, certa et vera proprietas vicinis praesentibus demonstretur: usque eo legis istius cautione cur­ rente, ut etiamsi subsellia vel ut vulgo aiunt scamna vendantur, ostendendae proprietatis probatio compleatur ”, in cui chiaramente vediamo come sia la vali­ dità del contratto di vendita, sia il passaggio della proprietà siano dipendenti dal­ la forma “solenne” e cioè scritta del contratto. Nel Codex Theodosianus 3. 1.2,1 allo stesso modo viene riaffermata la dipendenza della validità del contratto di compravendita e del passaggio della proprietà dalla forma scritta solenne: “Id etiam placuit, neminem ad venditionem rei cuiuslibet accedere, nisi eo tempore, quo inter venditorem et emptorem contractus solenniter explicatur, certa et ve­ ra proprietas a vicinis demonstretur; usque eo legis istius cautione currente, ut, etiamsi subsellia vel, ut vulgo aiunt, scamna vendantur, ostendendae proprieta­ tis probatio compleatur. ” (De contrahenda emptione, Rescritto dell’imperatore Costantino a Gregorio, anno 337 d.C.)

163 C. D upont, La vente dans les constitution de Constantin, RIDA 2 (1955), 237-262. 164 P. M eylan , Des arrhes de la Vente dans Plaute, in: Mélanges Lévy-Bruhl, 1959, 205 ss; M. Talamanca , L ’arra della compravendita in diritto greco e in diritto romano, Milano 1953, 2 ss. 165 F. Pringsheim , The Greek law o f Sale, Weimar 1950, 134 ss. 166 V. Arangio -Ruiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 45 ss.

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Ma l ’evoluzione del diritto romano non termina con questo passaggio all’effetto traslativo reale. Con Giustiniano, infatti, si cerca, a detta di alcuni au­ tori167, come ad esempio Guarino, Gallo e parzialmente anche Talamanca, di ritornare al metodo classico della compravendita romana a soli effetti obbligatori seguita da una consegna ad effetti reali, come una traditio, benché nel periodo giustinianeo vi siano diverse incertezze proprio su di essa168. Questo passaggio di ritorno è però assai travagliato e viene tramandato in maniera confusa dalle fonti, che ruotano soprattutto intorno a due testi, uno nel Codex (C. 4,21,17) e l ’altro nelle Istituzioni (Inst. 3,23) di Giustiniano. Due testi che, per essere com­ pletamente compresi, sono da considerarsi in prospettiva e in comparazione l ’uno con l ’altro, e non analizzati singolarmente. Le fonti giustinianee sembrano, infatti, aver prima recepito la prassi della vendita provinciale ed ellenistica ac­ canto a quella obbligatoria romana e poi aver stabilito una disciplina generale sulla vendita in cui questo tipo di contratto traslativo scritto o con caparra fosse solamente un’ulteriore forma da affiancare alla compravendita obbligatoria ro­ mana classica169. In base a questo disegno, i compilatori inseriscono innanzitut­ to nel Codice in 4.21.17pr-1 una costituzione del 528, peraltro di difficile lettu­ ra e su cui si ritrova una serie innumerevole di interpretazioni della dottrina170, in cui si affiancherebbe alla disciplina della emptio venditio obbligatoria prece­ dente171 un contratto scritto di vendita, che certifica e recepisce all’interno dell’ordinamento romano la prassi ellenistico-provinciale della “vendita traslati­ 167 A. G uarino , Diritto privato romano, Napoli 2001, 883; M. Talamanca , L ’unità della vendita in I. 3,23 pr, Studi in memoria di A. Giuffrè, 1, 1967, 803 ss.; F. Gallo , Dispo­ sizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, 5 ss; F. Gallo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 35 ss. 168 Ancora sulla traditio nel periodo Giustinianeo, sulla iusta causa traditionis e sulla ne­ cessità di una valida traditio in ogni epoca romana, vedi M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 435 ss.; M. K a se r, Zur iusta causa traditionis, BIDR 44 (1961), 61 ss.; J.G. Fuchs, Iusta causa traditionis in der romanistischen Wissenschaft, Basel 1952, 27 ss; R. L am b ertin i, In tema di iusta causa traditionis, in: Studi in onore di Luigi Labruna, IV, Napoli 2007, 2745-2756. Decisamente contraria alla teoria domi­ nante, soprattutto relativamente a Kaser in questo ambito si veda E. P o o l, Die (iusta) causa, die der Besitzer nennen und dartun muss”: Erwerbsgrund (Emptio) oder Besitzti­ tel (Pro emptore)?, in: Libellus ad Thomasium, Pretoria 2010, 315 ss. 169 F. G allo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, 5 ss. 170 A. W atson , Law out o f context, Athens (Georgia) 2000, 29.. 171 Sulla teoria dell’affiancamento “graduale” tramite la suddetta Costituzione del 528 a.C. di queste nuove forme di contratti di vendita a quella originaria classica ad effetti obbli­ gatori, che rappresenterebbe invece la teoria di base dei compilatori del Corpus Iuris in materia di compravendita, si veda F. Gallo , Disposizione di Giustiniano sulla forma delle vendite,Torino 1964, 6 ss.

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va scritta”, in cui la proprietà passa al momento del pagamento del prezzo. Allo stesso tempo si certificherebbe, inoltre, una categoria di tipo prettamente greco rappresentata dal contractus dationis arrarum, che è appunto il contratto arrale greco ad effetti surrogatori e traslativi della proprietà: Contractus venditionum vel permutationum vel donationum, quas intimari non est necessarium, dationis etiam arrarum vel alterius cuiuscumque causae, illos tamen , quos in scriptis fieri placuit, transactionum etiam, quas instrumento recipi convenit, non aliter vires habere sancimus, nisi instrumenta in mundum recepta subscriptionibusque partium confirmata et, si per tabellionem conscribantur, etiam ab ipso completa et postremo a partibus absoluta sint, ut nulli liceat prius, quam haec ita processerint, vel a scheda conscripta, licet litteras unius partis vel ambarum habeat, vel ab ipso mundo, quod necdum est impletum et absolutum , aliquod ius sibi ex eodem contractu vel transactione vindicare: adeo ut nec illud in huiusmodi venditionibus liceat dicere, quod pretio statuto necessitas venditori imponitur vel contractum venditionis perficere vel id quod emptoris interest ei persolvere. Quae tam in postea conficiendis instrumentis quam in his, quae iam scripta nondum autem absoluta sunt, locum habere praecipimus, nisi iam super his transactum sit vel iudicatum, quae retractari non possunt: exceptis emptionalibus tantum instrumentis iam vel in scheda vel in mundo conscriptis, ad quae praesentem sanctionem non extendimus, sed prisca iura in his tenere concedimus. Su questo testo del Codex molto si è discusso in passato e soprattutto ci si è spesso chiesti se in esso si possa riscontrare o no una traccia della compravendi­ ta classica consensuale obbligatoria, come è stato sostenuto a favore (Gallo) o contro (Talamanca, sebbene in maniera problematica) da diversi studiosi, o se invece vi sia solo la presenza della prassi greco ellenistica172. L ’intera vicenda interpretativa del testo per un riscontro favorevole o contrario della emptiovenditio classica ruota soprattutto intorno alla frase contenuta nel sottoparagrafo 1 in cui si dice che relativamente agli “emptionalia instrumenta” si continue­ ranno eccezionalmente ad applicare i “prisca iura”, nonché intorno alla presenza del requisito dell’accordo sul prezzo “pretio statuto” nella prima parte, requisito

172 Per la lunga e complicata esegesi di questa Costituzione in paragone ad altri passi delle Istituzioni e del Digesto si rimanda a Gallo (F. Gallo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, p. 10 ss.) e a Talamanca (M. Talamanca , Osserva­ zioni sull’Arra nel diritto giustinianeo, in: Mélanges Meylan 1, 1963, 330 ss.) che hanno dedicato una lunga analisi all’argomento, che sarebbe in questa sede troppo lungo da esporre e non del tutto utile all’oggetto della presente ricerca.

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tipico dell’obbligazione consensu contracta classica173 . Diverse sono le teorie nate relativamente a questa eccezione e cioè a questi strumenti (“emptionalia instrumenta”) a cui si applicherebbero ancora i regolamenti precedenti. Secondo la dottrina dominante, rappresentata in questo caso da Arangio-Ruiz174, Gallo175 e Talamanca176, questi strumenti di acquisto non sarebbero altro che una sorta di “compromessi” o contratti di trattativa scritti su fogli (scheda...conscriptis), ma­ gari in brutta copia, e incominciati a redigersi nello strumento (mundo) definiti­ vo o, per usare le parole di Arangio-Ruiz, “bella copia”. Questa interpretazione però risulterebbe alquanto problematica dal momento che questi “strumenti di acquisto”, che potrebbero appunto essere una sorta di redazioni preliminari scrit­ te, non trovano alcun altro riscontro in testi precedenti. In tutto il Digesto, infat­ ti, come anche nelle istituzioni gaiane e nelle stesse istituzioni di Giustiniano, non vi è traccia né della parola “emptionalia”, né dell’accoppiata “emptionalia instrumenta”, che non sembrerebbero per nulla essere classici177. Gli unici due testi del Corpus giustinianeo in cui si riscontra tale categoria negoziale con l ’uso della parola emptionalia si trovano nel Codex e sono due costituzioni dell’imperatore Giustiniano stesso, datate entrambe al 531 d.C.178, il che pro­

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Si veda ancora una volta il testo di Gaio, Istituzioni 3, 139: “Emptio et venditio contrahitur, cum de pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem d a ta fu erit...”. V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 98 ss. F. G allo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, 14 ss. M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Milano 1993, 470 ss. Seppure l’autore in questo caso mostri diversi dubbi proprio rispetto alla mancata specificazione ulteriore dei prisca iura. In seguito a una mia personale ricerca della parola emptionalia o dell’espressione “emp­ tionalia instrumenta”, ho potuto constatare che non se ne trovano tracce né nelle Istitu­ zioni di Gaio, né nel Digesto o nelle Istituzioni di Giustiniano, il che potrebbe ben avva­ lorare la tesi della non classicità della parola emptionalia e del relativo uso che ne viene fatto. Si vedano a riguardo le due costituzioni di Giustiniano, entrambe del 531 d.C. in CJ. 7.17.2.1: “... ut emptor, si victus erat et pro libertate fuerat pronuntiatum, habeat regressum adversus venditorem, ut ei quasi liberae personae venditor reddat id, quod emptionali instrumento continebatur vel natura contractus exigebat.” e in CJ. 7.37.3.1: “... sed curatores nostri, p e r quos solemus substantiam nostram gubernare, necesse habeant in venditionibus rerum et evictionem et alia quae sunt privatae utilitatis pacta emptionalibus instrumentis addere vel quasdam tales obligationes in alienationum instrumentis agnoscere vel in permutationibus vel in transactionibus, si et hoc fuerit celebratum?”. Come già sostenuto nel testo questi sono gli unici passi in tutto il Corpus Iu­ ris in cui si trovi la parola emptionalia.

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penderebbe per una post-classicità di tale espressione, che non trova alcun ri­ scontro prima di tale data. Inoltre sempre nello stesso paragrafo di C. 4,21,17 non si capirebbe bene co­ sa siano i “prisca iura”, ovvero questi cosiddetti “regolamenti precedenti”, che non vengono ulteriormente specificati. Si riferiscono forse a delle prassi locali precedenti, magari provinciali, o rappresentano le regole del diritto romano pre­ cedente, forse quello classico? Se noi considerassimo questi strumenti scritti come una categoria a parte delle trattative negoziali, magari una forma di con­ tratto preliminare, si potrebbe ipotizzare che essi derivino da una prassi ellenisti­ ca od orientale precedente (i prisca iura appunto). N ell’ordinamento romano, invece, non vi sono simili paragoni e quindi se i prisca iura si riferiscono alla disciplina giuridica romana classica allora questi strumenti di cui si parla po­ trebbero risultare appunto quelli della compravendita classica consensu contrac­ ta, magari con la contaminazione di elementi ellenistici scritti, il che verrebbe inoltre avvalorato dal riferimento precedente alla necessità del prezzo statui179 180 to . Il testo del Codex viene poi affiancato da un ulteriore testo delle Istitu­ zioni di Giustiniano, I. 3,23 pr181, in cui si cerca da un lato di recuperare il con­ tratto di vendita obbligatorio romano classico (nella parte relativa ai contratti “sine scriptum", che “nihil a nobis huisumodi venditionibus innovatum e s t’), e allo stesso tempo di inquadrare maggiormente le figure ellenistiche e il contratto arrale. In questo modo si crea una variegata disciplina nell’ambito della com­ pravendita e si da luogo a tre diversi tipi di venditio: l ’emptio-venditio consen­ suale del diritto classico con effetti obbligatori per il passaggio della proprie­

179 Per quest’ultima riflessione sulla contaminazione e sulla compravendita classica, con il riferimento alla necessità del prezzo statuito contenuto nella costituzione di Costantino si veda ancora Talamanca: M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Mi­ lano 1993, 470 ss. 180 Il testo delle Istituzioni Giustinianee (I.3,23 pr.), benché alcuni autori (in primis A. D ’Ors) lo ritengano precedente, è da datarsi successivamente a quello del Codex (C. 4,21,17), che in questo caso doveva essere stato inserito già nell’edizione del 528 d.C e non in quella del Codex repetitae praelectionis del 534 d.C., come è stato più volte af­ fermato e provato da diversi romanisti, tra cui A. W a tso n , Law out o f context, Athens (Georgia) 2000, 29. Inoltre sempre sull’argomento specifico A. W a tso n , Arrha in the Law o f Justinians, RIDA 6 (1959), 385-389. Per l’opinione contraria si veda A. D ’ORS, Las Arras en la compraventa iustinianea, IURA 6 (1955), 149 ss. L ’Opinione di D ’Ors relativa all’inserzione di questo testo nel repetitae praelectionis viene anche ripresa da Talamanca: M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del Diritto 46, Milano 1993, 475. 181 Vedi ancora M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 583 ss., 439 ss.

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tà182; la vendita arrale che fa prestare una caparra sulla base di un accordo, dan­ do luogo alla cosiddetta “responsabilità arrale183”; e una vendita traslativa in forma di contratto scritto che ha anche effetti reali: “Emptio et venditio contrahitur simulatque d e pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem datafuerit. Nam quod arrae nomine datur argumentum est emptionis et venditionis contractae. Sed haec quidem de emptionibus et venditionibus quae sine scriptura consistunt obtinere oportet: nam nihil a nobis in huiusmodi venditionibus innovatum est. In his autem quae scriptura conficiuntur non aliter perfectam esse emptionem et venditionem constituimus, nisi et instrumenta emptionis fuerint conscripta vel manu propria contrahentium, vel ab alio quidem scripta, a contrahente autem subscripta et, si per tabellionem fiunt, nisi et completiones acceperint et fuerint partibus absoluta. Donec enim aliquid ex his deest, et poenitentiae locus est et potest emptor vel venditor sine poena recedere ab emptione. Ita tamen impune recedere eis concedimus nisi iam arrarum nomine aliquid fuerit datum: hoc etenim subsecuto, sive in scriptis sive sine scriptis venditio celebrata est, is qui recusat adimplere contractum, si quidem emptor est, perdit quod dedit, si vero venditor, duplum restituere compellitur, licet nihil super arris expressum est”. Le Istituzioni giustinianee propongono, dunque, una distinzione e categorizzazione simile ad un riassunto generale della materia in tema di vendita, che, sia per gli istituti, che per la terminologia usata, sembra da un lato non andare to­ talmente d ’accordo con il Codex ( naturalmente a seconda di come si interpreti la Costituzione del 528 a.C.)184, di cui sembrerebbe recepire in parte la discipli­ 182 Sull’interpretazione di questa costituzione vedi soprattutto F. Gallo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, 32 ss. Inoltre sull’intero argomento V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 95 ss. 183 In caso di inadempimento del contratto arrale, che ricordiamo ha effetto traslativo della proprietà esattamente nel momento in cui è concluso, la caparra (arra) garantisce che in caso di inadempimento, se la colpa è del futuro compratore, egli perderà la caparra, mentre se la causa è in capo al venditore, egli dovrà restituire la caparra due volte (cioè il doppio di quanto gli era stato dato). Vedi ancora M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 584, Inoltre ancora V. Arangio -R uiz , La compravendita in dirit­ to romano, I, Napoli 1978, 90 ss. 184 In questo senso per giungere a una soluzione del problema si dovrebbe confrontare in maniera esegetica il testo del Codex 4,21,17 con quello delle Istituzioni 3,23, per vedere se e quanto vi sia in comune sia sul piano dei contenuti che su quello testuale e gramma­ ticale. In particolare bisognerebbe capire se i “prisca iura” di cui si parla nel primo sia­ no raffrontabili con il “nihil a nobis huiusmodi venditionibus innovatum e st"del secon­ do e se entrambe le espressioni si riferiscano alla compravendita romana classica ad ef­ fetti obbligatori. Una risposta positiva in questo senso è stata data dalla comparazione

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na, e dall’altro sembra essere in contrasto con l ’economia generale del corpus iuris, dove si verrebbero a creare una serie di istituti, come la vendita traslativa scritta la compravendita con arra e la emptio-venditio classica ad effetti obbliga­ tori, tutti rappresentanti la compravendita185. Inoltre, questo testo delle Istituzio­ ni fa riflettere anche sulla necessità stessa della traditio, che sembrerebbe essere ancora confermata non solo dai passi successivi del testo (si veda ad es. I. 3,23,1: “...omnimodo secundum eius aestimationem et pretium persolvatur et res tradatur, ut venditio ad effectum perducatur...” in cui si fa chiaramente di­ pendere dalla traditio la produzione degli effetti reali della vendita, oppure I. 3,23,3 in cui le citazioni della necessità della traditio abbondano186), ma anche da diversi frammenti del digesto contenuti tutti nel libro XVIIIº , che si occupa appunto della vendita, in cui la parola traditio e la sua necessità appare in mol­ tissimi frammenti, soprattutto in relazione al passaggio dei rischi da venditore ad acquirente e nella determinazione del passaggio della proprietà187. esegetica dei testi svolta da Gallo in circa 180 pagine di ricerca. Si veda quindi inte­ gralmente F. Gallo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964. 185 Sull’argomento in generale e in particolare sull’ultimo testo: M. T a la m a n c a , L’unità della vendita in I. 3,23 pr., in: Studi in memoria di A. Giuffrè 1, 1967, 803 ss.; A. D ’O rs, Las Arras en la compraventa iustinianea, IURA 6 (1955), 149 ss.; A. W atso n , Arra in the law o f Justinian, RIDA 14 (1959), 385 ss.; W. S c h u ste r, Die Funktion der “Arrha” bei Justinian, LABEO 5 (1959), 26 ss. 186 Si veda il testo per farsene un’idea: “Cum autem emptio et venditio contracta sit (quod effici diximus, simulatque de pretio convenerit, cum sine scriptura res agitur), periculum rei venditae statim ad emptorem pertinet, tametsi adhuc ea res emptori tradita non sit. Itaque si homo mortuus sit vel aliqua parte corporis laesus fuerit, aut aedes totae aut aliqua ex parte incendio consumptae fuerint, aut fundus viflum inis totus vel aliqua ex parte ablatus sit, sive etiam inundatione aquae aut arboribus turbine deiectis longe minor aut deterior esse coeperit, emptoris damnum est, cui necesse est, licet rem non fuerit nactus, pretium solvere. quidquid enim sine dolo et culpa venditoris accidit, in eo venditor securus est. Sed et si p o st emptionem fundo aliquid p er alluvionem accessit, ad emptoris commodum pertinet: nam et commodum eius esse debet cuius periculum est. Quodsi fugerit homo qui veniit, aut subreptus fuerit, ita ut neque dolus neque culpa venditoris interveniat animadvertendum erit an custodiam eius usque ad traditionem venditor susceperit. sane enim, si susceperit, ad ipsius periculum is casus pertinet: si non susceperit, securus erit. Idem et in ceteris animalibus ceterisque rebus intellegimus. Utique tamen vindicationem rei et condictionem exhibere debebit emptori, quia sane, qui rem nondum emptori tradidit adhuc ipse dominus est". 187 Si vedano in questo senso i diversi studi in questione di Talamanca, che molto si è dedi­ cato allo studio dell’applicazione della traditio nei diversi momenti dell’esperienza giu­ ridica romana e in special modo nel diritto Giustinianeo, in cui viene messa in evidenza la sua problematicità e la sua apparente scomparsa da alcuni documenti, e allo stesso

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Questa lunga evoluzione della disciplina del contratto di compravendita e dei relativi effetti obbligatori e reali va di pari passo con la ricerca e la compren­ sione del significato della parola e del concetto di consenso188. La parola e il concetto di consenso, infatti, non devono essere visti con gli occhi moderni della sistematica privatistica che li lega indissolubilmente al passaggio della proprietà o alla formazione dell’obbligazione stessa, ma come l’accordo alla base del con­ tratto e come punto fondamentale dell’autonomia dei privati ed elemento portan­ te dell’operazione negoziale stessa. Il consenso è il punto fondamentale della nascita dell’obbligazione in quanto esprime essenzialmente l ’accordo delle parti, senza il quale l ’obbligazione non potrebbe nascere. In questo senso dunque di “accordo”189, il testo principale e più importante da cui il Digesto trae l ’importanza del consenso nell’operazione generale della compravendita è quello di Ulpiano in D. 18,1,9: “In venditionibus et emptionibus consensum debere intercedere palam est: ceterum sive in ipsa emptione dis­ sentient sive in pretio sive in quo alio, emptio imperfecta est. Si igitur ego me fundum emere putarem cornelianum, tu mihi te vendere sempronianum putasti, quia in corpore dissensimus, emptio nulla est. Idem est, si ego me stichum, tu pamphilum absentem vendere putasti: nam cum in corpore dissentiatur, apparet nullam esse emptionem. Plane si in nomine dissentiamus, verum de corpore constet, nulla dubitatio est, quin valeat emptio et venditio: nihil enim fa cit error nominis, cum de corpore constat. Inde quaeritur, si in ipso corpore non erratur, sed in substantia error sit, ut puta si acetum pro vino veneat, aes pro auro vel plumbum pro argento vel quid aliud argento simile, an emptio et venditio sit. Marcellus scripsit libro sexto digestorum emptionem esse et venditionem, quia in corpus consensum est, etsi in materia sit erratum. Ego in vino quidem consentio, quia eadem prope ousia est, si modo vinum acuit: ceterum si vinum non

tempo la sua conservazione in altri. M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Mila­ no 1990, 435-441; M. T a la m a n c a , Osservazioni sull’Arra nel diritto giustinianeo, in: Mélanges Meylan 1 (1963), 325 ss.; M. T a la m a n c a , Vendita in Enciclopedia del Dirit­ to 46, Milano 1993, 319 ss. 188 Su questo argomento relativo al significato del concetto stesso di consenso si veda M. Schermaier , Anachronistische Begriffe oder:”Nichtrömisches” im Römischen Irrtums­ recht, in: P. P ichonnaz, Autour du droit des contrats, Bruxelles 2009, 55 ss. Si veda inoltre C. Cascione, Consensus. Problemi di origine, tutela processuale, prospettive si­ stematiche, Napoli 2003, 1-37. 189 Sul significato della parola consenso e sui suoi rapporti con la volontà si veda M. Ka ­ ser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 234 ss., 526.

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acuit, sed ab initio acetum fuit, ut embamma, aliud pro alio venisse videtur. in ceteris autem nullam esse venditionem puto, quotiens in materia erratur. ”190 In questo testo ben si vede come i romani intendessero per consenso non un valore tecnico o un istituto giuridico a se stante, ma appunto il semplice accordo delle parti da cui scaturisce l’obbligazione stessa191. E proprio in questo senso viene anche la summa divisio di Gaio contenuta nel III° libro delle sue Istituzio­ ni192, che appunto categorizza alcuni contratti, come ad esempio la compraven­ dita, tra le fonti delle obbligazioni “ex consensu contractae”, e cioè contratte sulla base dell’accordo193. Obbligazioni che nascono in seguito ad un accordo, come Gaio ben ci dice, e che necessitano solamente di esso per venire a realiz­ zarsi. È da rigettare un’opinione, probabilmente influenzata dalla scolastica e dalle correnti giusnaturalistiche194, che vorrebbe quella parte di contratti che Gaio definisce ex consensu come contratti consensualistici in senso moderno, o per così dire alla “francese”, e cioè in cui si trasmette la proprietà sulla base del contratto stesso che si regge sul consenso195. Gaio, infatti, non ci parla affatto di effetti traslativi della proprietà. E nessun altro testo romanistico associa il trasfe­ rimento della proprietà alla nascita di un’obbligazione ex consensu, senza biso­ 190 Per l’interpretazione generale di questo testo e per gli eventuali problemi di interpola­ zione si veda l’analisi di Schermaier: M. Schermaier , Anachronistische Begriffe oder: “Nichtrömisches” im Römischen Irrtumsrecht, in: P. P ichonnaz , Autour du droit des contrats, Bruxelles 2009, 83 ss. 191 V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 107 ss. 192 M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 522 ss. 193 Vedi Gaio, Istituzioni 3,88-89: “Nunc transeamus a d obligationes, quarum summa diuisio in duas species diducitur: omnis enim obligatio uel ex contractu nascitur uel ex de­ licto. E t prius uideamus de his, quae ex contractu nascuntur. Harum autem quattuor genera sunt: aut enim re contrahitur obligatio aut uerbis aut litteris aut consensu.” e ancora 3, 135-136: “Consensu fiu n t obligationes in emptionibus et uenditionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis. Ideo autem istis modis consensu dicimus obligationes contrahi, quod neque uerborum neque scripturae ulla proprietas desideratur, sed sufifiicit eos, qui negotium gerunt, consensisse. Unde inter absentes quoque talia negotia contrahuntur, ueluti p er epistulam aut p e r internuntium, cum alioquin uerborum obligatio inter absentes fiieri no n p o ssit.” 194 Si veda a riguardo l’analisi di I. B irocchi, Vendita e trasferimento della proprietà nel diritto comune, in: L. V acca , Vendita e trasferimento della proprietà in prospettiva sto­ rico comparatistica, Milano 1991, 156 ss.; e inoltre R.T. Troplong , Della vendita ovve­ ro commentario sul titolo VI°, Libro III° del Codice Civile, trad. it. a cura di V. D e M atteis , Napoli 1854, 309. 195 Per un’introduzione al sistema di trasferimento della proprietà del Code Civil francese e per una lista delle diverse interpretazioni in chiave storico-comparatistica: P.M. V ecchi, Il principio consensualistico, Torino 1999, 25 ss.

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gno di alcun altro atto. Come abbiamo visto prima, l ’unica operazione contrat­ tuale che incorpora il trasferimento direttamente alla conclusione del contratto consensuale è quella o della vendita scritta o della vendita greca con arra196. Operazioni negoziali che nascono dalla prassi greca ed ellenistica e che vediamo svilupparsi nell’impero romano, soprattutto orientale, a partire dal tempo di Co­ stantino197. Per tutti gli altri periodi, invece, e per il diritto romano originario il consenso rimane semplicemente come “l ’accordo” che fa nascere l ’obbligazione.

2.3. Recezione della disciplina romana negli ordinamenti moderni Proprio in questo suo significato originario romano di accordo, legato alla vo­ lontà delle parti, il consenso s’insinua e viene recepito negli ordinamenti moder­ ni. Il consenso è così il minimo comun denominatore dell’autonomia dei privati in campo contrattuale che possiamo trovare come eredità dell’ordinamento giu­ ridico romano in ogni sistema giuridico moderno198 . Anche se negli ordinamenti attuali assai variegata è stata la recezione delle forme romane, del nesso di causalità o del principio di astrazione, della necessità della consegna, e del momento del passaggio della proprietà, in merito al con­ tratto di compravendita, è rimasta ferma la centralità del consenso dei privati199. In Germania200 e nei paesi che seguono il suo schema, come ad esempio la Gre­ cia201, nell’ambito del passaggio della proprietà in seguito a una compravendita (§§ 433-514 BGB) vi è un negozio obbligatorio (Verpflichtungsgeschäft) e un negozio dispositivo (Verfügungsgeschäft) astratto che sono assolutamente sepa­

196 E. J. T a y lo r, Writing and “Arra” in sale under the “Corpus Iuris”, LQR 77 (1961), 1 ss. 197 E. Levy , West roman vulgar law 1. The law o f Property, Philadelphia 1951, 128 ss.; G. G. A rchi, Il trasferimento della proprietà nella compravendita romana, Padova 1934, 168. 198 In generale sull’argomento F. F e r r a r i, Principio consensualistico ed Abstraktionsprin­ zip: Un indagine comparatistica, Contr. Impr. (1992), 887 ss. 199 G. Gazzoni, La trascrizione immobiliare, vol. 1, in: Il codice civile. Commentario, di­ retto da Schlesinger, Milano 1998, 19 ss. 200 K. Larenz/M. W olf, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, München 1997, 458 ss. 201 R. Sacco, Le transfert de la propriété des choses mobilières determinées par acte entre vifs en droit comparé, Riv. dir. civ. (1979) I, 451 ss. ; J. M. R ain er, Europäisches Priva­ trecht, Frankfurt 2007, 235-237.

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rati, secondo il cosiddetto Trennungsprinzip o anche Abstraktionsprinzip202, in cui il negozio dispositorio realizza gli effetti reali è sempre astratto e slegato da quello obbligatorio. In altre parole, nel caso di un bene mobile (§ 929 BGB203) oltre all’accordo delle parti sul trasferimento sarà necessaria la consegna della cosa, mentre nel caso di un bene immobile (§ 873 BGB204) sarà richiesta oltre a ciò anche un’iscrizione in pubblico registro (Grundbuch). Siamo quindi in pre­ senza di un sistema che ben riprende proprio dal diritto romano classico divi­ dendo, ad esempio, il negozio che produce effetti obbligatori da quello che tra­ sferisce la proprietà, che peraltro in Germania è astratto esattamente seguendo lo schema della mancipatio quale imaginaria venditio, come la descrive Gaio. Na­ turalmente alla base dell’operazione vi è l’accordo delle parti (le due Willenser­ klärungen di chi vende e chi compra) che deve essere sia alla base del primo che del secondo negozio. In Austria205, sulla base dei Paragrafi 380, 424 e 425 dell’ABGB206 il trasferimento della proprietà si basa su un valido titolo che può fondarsi benissimo secondo il paragrafo 1053207 sulla vendita, e su un valido

202 W. Flume , Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts, Band II, Das Rechtsgeschäft, Berlin 1992, 156 ss. 203 § 929 BGB: „Zur Übertragung des Eigentums an einer beweglichen Sache ist erforder­ lich, dass der Eigentümer die Sache dem Erwerber übergibt und beide darüber einig sind, dass das Eigentum übergehen soll. Ist der Erwerber im Besitz der Sache, so ge­ nügt die Einigung über den Übergang des Eigentums“. 204 § 873 BGB: „(1) Zur Übertragung des Eigentums an einem Grundstück, zur Belastung eines Grundstücks mit einem Recht sowie zur Übertragung oder Belastung eines sol­ chen Rechts ist die Einigung des Berechtigten und des anderen Teils über den Eintritt der Rechtsänderung und die Eintragung der Rechtsänderung in das Grundbuch erfor­ derlich, soweit nicht das Gesetz ein anderes vorschreibt. (2) Vor der Eintragung sind die Beteiligten an die Einigung nur gebunden, wenn die Erklärungen notariell beurkun­ det oder vor dem Grundbuchamt abgegeben oder bei diesem eingereicht sind oder wenn der Berechtigte dem anderen Teil eine den Vorschriften der Grundbuchordnung ent­ sprechende Eintragungsbewilligung ausgehändigt h a t“. 205 H. K oziol/ R. W elser , Bürgerliches Recht, Band I, Wien 2006, 185, 239 ss. 206 § 380 ABGB: „Ohne Titel und ohne rechtliche Erwerbungsart kann kein Eigenthum erlangt w erden“; § 424 ABGB: „Der Titel der mittelbaren Erwerbung liegt in einem Vertrage; in einer Verfügung a u f den Todesfall; in dem richterlichen Ausspruche; oder, in der Anordnung des Gesetzes“; § 425 ABGB: „Der bloße Titel gibt noch kein Eigen­ thum. Das Eigenthum und alle dingliche Rechte überhaupt können, außer den in dem Gesetze bestimmten Fällen, nur durch die rechtliche Übergabe und Übernahme erwor­ ben werden“. 207 § 1053 ABGB: „Durch den Kaufvertrag wird eine Sache um eine bestimmte Summe Geldes einem andern überlassen. E r gehört, wie der Tausch, zu den Titeln ein Eigen­

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“modus” e cioè una “consegna” in senso giuridico (rechtliche Übergabe) della cosa, che nel caso di beni immobili deve anche essere iscritta in un registro (§ 431208). Qui troviamo di nuovo un negozio obbligatorio (che funge da titolo, come la compravendita) e un dispositivo ad effetti reali, ma questa volta causale, ricalcato sulla formula della traditio ex iusta causa romana classica e tardoclassica209, che rende nullo l’atto traslativo qualora sia nullo anche quello obbli­ gatorio che ne è alla base. Anche qui troviamo ancora una volta l ’accordo (in questo caso una “übereinstimmende Willenserklärung” delle parti) alla base del negozio obbligatorio, che regge l ’intera operazione giuridica, dal momento che venendo esso meno, l ’intero negozio diviene nullo210. In Spagna211, paese che riprende la tradizione tedesca e austriaca, la proprietà passa in seguito ad un con­ tratto, che ha ad oggetto il suo trasferimento, tramite la tradizione della cosa, come vediamo nell’articolo 609 del Codigo Civil: “La propiedad se adquiere por la ocupación. La propiedad y los demás derechos sobre los bienes se adquieren y transmiten por la ley, por donación, por sucesión testada e intestada, y por consecuencia de ciertos contratos mediante la tradición. Pueden también adquirirse por medio de la prescripción ”, nonché nell’art 1095: “El acreedor tiene derecho a los frutos de la cosa desde que nace la obligación de entregarla. Sin embargo, no adquirirá derecho real sobre ella hasta que le haya sido entregada. ” Allo stesso tempo il contratto di compravendita spagnolo è un contratto ad effetti obbligatori e inoltre prettamente causale, che è seguito appunto da una tradizione della cosa, come vediamo ad es. dall’art.1445: “P or el contrato de compra y venta uno de los contratantes se obliga a entregar una cosa determinada y el otro a pagar por ella un precio cierto, en dinero o signo que lo represente”, nonché dai seguenti articoli e in particolare il 1461,1462 e

thum zu erwerben. Die Erwerbung erfolgt erst durch die Übergabe des Kaufgegenstan­ des. Bis zur Übergabe behält der Verkäufer das Eigentumsrecht“. 208 § 431 ABGB: „Zur Übertragung des Eigentumes unbeweglicher Sachen muß das Er­ werbungsgeschäft in die dazu bestimmten öffentlichen Bücher eingetragen werden. Die­ se Eintragung nennt man Einverleibung (Intabulation) ”. 209 I. B irocchi, Vendita e trasferimento della proprietà nel diritto comune, in: L. V acca , Vendita e trasferimento della proprietà in prospettiva storico comparatistica, Milano 1991, 156 ss. 210 D. M attiangeli, La nozione di contratto nel diritto privato austriaco, in: S. C herti , La nozione di contratto nella prospettiva storico comparatistica, Padova 2010, 117-133. 211 In generale si veda sull’argomento T. Rubio Garrido , Contrato de compraventa y trasmissión de la propiedad, Bologna 1993, 9 ss.

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1463 sull’obbligo del venditore di consegnare la cosa, del 15002 13 sull’obbligo di pagare il prezzo. Inoltre in Spagna, qualora si venda una cosa immobile ci sarà l’obbligo di registrazione per l ’opposizione del diritto a terzi (art. 605­ 606214). Un sistema, quello spagnolo, che ricalca, similmente a quello austriaco, il sistema romano classico e tardo-classico della traditici ex iusta causa215. In Italia216, come vediamo nell’articolo 1376 c.c.: “Nei ccntratti che hannc per cggettc il trasferimento della prcprietà di una ccsa determinata, la ccstituzicne c il trasferimentc di un diritto reale ovvero il trasferimentc di un altro diritte, la prcprietà c il dirittc si trasmettcnc e si acquistanc per effettc del ccnsensc delle parti legittimamente manifestato", in Francia217, come vediamo dall’art. 1583 Code Civil, Titolo VI “De la Vente”: “Elle est parfaite entre les parties, et la prcpriété est acquise de drcit à l ’a cheteur à l ’é gard du vendeur, dès qu’cn est ccnvenu de la chcse et du prix, qucique la chcse n ’a it pas enccre été livrée ni le prix payé", nonché grazie al disposto dell’articolo 711 Code Civil218: “La p rc­ priété des biens s ’acquiert et se transmet par successicn, par dcnaticn entre vifs cu testamentaire, et par l'effet des cbligaticns", per l ’acquisto della proprietà 212 J. M. R ain er, Europäisches Privatrecht, Frankfurt 2007, 341 ss.; Si veda inoltre il testo dei due articoli: 1461: “E l vendedor está obligado a la entrega y saneamiento de la co­ sa objeto de la venta”; 1462: “Se entenderá entregada la cosa vendida, cuando se pon­ ga en poder y posesión del comprador. Cuando se haga la venta mediante escritura pública, el otorgamiento de ésta equivaldrá a la entrega de la cosa objeto del contrato, si de la misma escritura no resultare o se dedujere claramente lo contrario”; 1463: “Fuera de los casos que expresa el artículo precedente, la entrega de los bienes mue­ bles se efectuará: p o r la entrega de las llaves del lugar o sitio donde se hallan almace­ nados o guardados; y p o r el solo acuerdo o conformidad de los contratantes, si la cosa vendida no puede trasladarse a poder del comprador en el instante de la venta, o si éste la teníaya en su p o d erp o r algún otro m otivo”. 213 J. M. R ain er, Europäisches Privatrecht, Frankfurt 2007, 340; nonché il testo integrale: “E l comprador está obligado a pagar el precio de la cosa vendida en el tiempo y lugar fijados p o r el contrato. Si no se hubieren fijado, deberá hacerse el pago en el tiempo y lugar en que se haga la entrega de la cosa vendida.” 214 Vedi gli articoli del Codigo Civil: 605: “E l Registro de la propiedad tiene p o r objeto la inscripción o anotación de los actos y contratos relativos al dominio y demás derechos reales sobre bienes inmuebles.” ; 606: “Los títulos de dominio, o de otros derechos rea­ les sobre bienes inmuebles, que no estén debidamente inscritos o anotados en el Regi­ stro de lapropiedad, noperjudican a tercero”. 215 J. L. D e L os M ozos , Estudio sobre derechos de los bienes, Madrid 1991, 81 ss. 216 Si veda in generale C. M. B ianca , Diritto civile 3. Il contratto, Milano 1987, 499 ss.; nonché lo studio di P. M. V ecchi, Il principio consensualistico, Torino 1999, 3 ss. 217 P. M. V ecchi, Il principio consensualistico, Torino 1999, 33 ss. 218 J. C arbonnier , Droit Civil 3. Les biens, Paris 1992, 194 ss.

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tramite obbligazione, e in tutti gli altri paesi che seguono lo schema inaugurato dal Code Napoleon, invece il contratto di compravendita produce immediata­ mente effetti reali sulla base del consenso, dal momento che il momento obbli­ gatorio e quello traslativo della proprietà si uniscono insieme, e inoltre il con­ tratto di compravendita risulta sempre causale e basato appunto sulla vendita stessa219. Seguendo così lo schema tardo-classico della vendita scritta ad effetti traslativi inaugurata di derivazione greco-ellenistica e introdotta nel diritto ro­ mano ufficialmente dall’epoca di Costantino. Anche in questo sistema “consen­ sualistico” vediamo ancora una volta come il consenso, e cioè l ’accordo delle parti sia alla base di tutti i relativi e conseguenti effetti giuridici. Come avevamo precedentemente detto, dunque, un filo comune, quello del consenso, che, anche se in maniera diversa e sulla base di teorie dottrinali e giu­ ridiche contrastanti, tiene uniti e accomuna tutti i sistemi di derivazione romani­ stica, dimostrando ancora una volta come proprio l ’elemento dell’accordo fosse per i romani e per chi ha deciso di riprendere i loro insegnamenti il “motore” dell’intera operazione contrattuale della compravendita.

Capitolo 3. La compravendita romana originaria: mancipatio, traditio, mancipatio emptionis causa, stipulationes 3.1. La compravendita romana secondo Paolo Passiamo ora a parlare del primo filone evolutivo dei contratti di compravendita, e cioè quello propriamente romano e appartenente al ius civile, che va dal pri­ mordiale “baratto” fino ai complessi contratti di compravendita fondati su reci­ proche stipulationes. Per cominciare ad illustrare tramite le fonti questo proces­ so evolutivo vorrei innanzitutto mostrare un famoso testo di Paolo (33, ad Edictum) inserito dai compilatori del Digesto proprio all’inizio del libro 18, paragra­ fo 1,1 pr., in cui si parla appunto della compravendita, che ci fa vedere quali fu­ rono le primordiali origine stesse di questo contratto presso i romani220:

219 P. M. V ecchi, Il principio consensualistico, Torino 1999, 27 ss. 220 Vedi M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 550; e vedi anche per un’analisi del testo C. A. M aschi, L ’impostazione storica della compravendita e della permuta nel libro 33 Ad Edictum di Paolo, in: Studi in onore di Pietro De Francisci, 2, Milano 1956, p. 355 ss.

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“Origo emendi vendendique a permutationibus coepit. olim enim non ita erat nummus221 neque aliud merx, aliud pretium vocabatur, sed unusquisque secundum necessitatem temporum ac rerum utilibus inutilia permutabat, quando plerumque evenit, ut quod alteri superest alteri desit. Sed quia non semper nec facile concurrebat, ut, cum tu haberes quod ego desiderarem, invicem haberem quod tu accipere velles, electa materia est, cuius publica ac perpetua aestimatio difficultatibus permutationum aequalitate quantitatis subveniret. Eaque materia form a publica percussa usum dominiumque non tam ex substantia praebet quam ex quantitate nec ultra merx utrumque, sed alterum pretium vocatur”. Come si vede chiaramente dal testo, la compravendita nasce in un epoca co­ sì primitiva che gli scambi avevano luogo con il baratto, il quale peraltro pre­ supponeva il fortunato e difficile incontro tra i possessori dei due beni recipro­ camente desiderati. Poi, ci spiega Paolo, con l ’introduzione della moneta si eli­ minarono queste grosse difficoltà, inevitabili nel sistema del baratto, e si comin­ ciò così a differenziare la posizione delle due parti, in modo da contrapporre un venditore ed un compratore, dei quali uno trasferisce la merx mentre l ’altro il 222 pretium . Comincia così, dunque, la compravendita, che è alla base della nostra con­ cezione giuridica di tale contratto. Più avanti, sempre dalle parole di Paolo223 (33, A d Edictum) leggiamo che: “Sed an sine nummis venditio dici hodieque possit, dubitatur, veluti si ego togam dedi, ut tunicam acciperem. Sabinus et cas­ sius esse emptionem et venditionem putant: nerva et proculus permutationem, non emptionem hoc esse. sabinus homero teste utitur, qui exercitum graecorum aere ferro hominibusque vinum emere refert, illis versibus: enven ar' oinizonto karykomowntes axaioi alloi men xalkw, alloi d ’ aivwni sidyrw, alloi de hrinois, alloi d'autysi boessi, alloi d'andrapodessin. Sed hi versus permutationem signi­ ficare videntur, non emptionem, sicuti illi: env' aute glaukw kronidys frenas eceleto zeus, hos pros tudeidyn diomydea teuxe ameiben. Magis autem pro hac sententia illud diceretur, quod alias idem poeta dicit: priato kteatessin heoisin. Sed verior est nervae et proculi sententia: nam ut aliud est vendere, aliud emere, 221

Qui mi sentirei di confermare l’inserimento di un “ut nunc” dopo l’ita per dar più senso all’espressione, rifacendomi alle note del G. Beseler in Beiträge zur Kritik der römi­ schen Rechtsquellen 3, Tübingen 1920, 133, secondo cui appunto ci sarebbe qui una svista dell’amanuense nel riportare questa formula. 222 Vedi ancora C. A. M aschi, L ’impostazione storica della compravendita e della permuta nel libro 33 Ad Edictum di Paolo, in: Studi in onore di Pietro De Francisci, 2, Milano 1956, 357 ss.; e vedi anche in generale L. Fascione , Storia del diritto privato romano, Torino 2006, 387-388. 223 Sempre nel libro 18 del Digesto e precisamente inD . 18.1.1.1.

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alius emptor, alius venditor, sic aliud est pretium, aliud merx: quod in permuta­ tione discerni non potest, uter emptor, uter venditor sit. ”224. Qui Paolo si riferi­ sce a un testo di Omero, che viene spesso citato dalle scuole dei Sabiniani e dei Proculiani, circa l ’origine o meno in diritto romano di una compravendita in “natura” che renderebbe possibile comprare qualcosa tramite lo scambio con “delle ricchezze che sono nel patrimonio di un altro” e che interessano all’altra parte. Queste due scuole infatti, a lungo dibatterono circa la possibilità o meno di compravendere tramite una permuta in natura (soluzione dei Proculiani) me­ diante, ad esempio, la dazione di piccolo bestiame come delle pecore225. Ma in seguito, come ci fa notare Paolo, che accoglie la tesi dei Sabiniani se­ condo cui la compravendita può esservi solo tramite la moneta, si confondereb­ bero in tal modo le parti del venditore e del compratore. Fatto che ci mostra, ap­ punto, come il valore della moneta sia sicuramente molto importante e fonda­ mentale nella mentalità romana. Cosa che peraltro è dimostrato da molti testi in cui si afferma la grande diffusione della stadera e del bronzo in Italia già in un epoca anteriore alla fondazione di Roma226. Mi sembra però importante far no­ tare come prima delle XII tavole e del tempo di Servio Tullio si può parlare solo di aes rude e non di aes signatum211. Perciò, alla luce dei fatti sopra citati, mi sembra che al diritto romano non interessi la soluzione della compravendita in natura, come invece accade, ad esempio, per il diritto Egiziano228, e che quindi la vera origine della compraven­ dita romana sia appunto da ricercare in uno scambio contestuale e immediato di una cosa contro denaro, come si evince dai passi di Paolo. 224 225

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Sul testo e sulla citazione omerica in esso contenuta si veda innanzitutto F. Pringsheim , The Greek Law o f Sale, Weimar 1950, p. 92 ss. Il che sarebbe possibile per un popolo di pastori, come erano gli antichi romani. Da qui, dunque, deriverebbe il termine pecunia (cioè denaro), da pecus appunto, che vuol dire pecora. Vedi a riguardo F. K. T h o rm an n , Der doppelte Ursprung der Mancipatio, Mo­ naco 1943, 103 e ss. E vedi ancora C. A. M aschi, L’impostazione storica della compra­ vendita e della permuta nel libro 33 Ad Edictum di Paolo, in: Studi in onore di Pietro De Francisci, 2, Milano 1956, 360 ss. Vedi a riguardo G. D e Sanctis , Storia dei Romani, 2, 478 e ss.; nonché A. P iganiol , Histoire de Rome, Parigi 1939, XLIII e 87. E infine V. Arangio -R uiz , La compraven­ dita in diritto romano 1, Napoli 1978, 11. Vedi V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 12. Vedi per una lista di questi contratti con scambi in natura H. P iren n e, Histoire des insti­ tutions et du droit privé de l’ancienne Egypte, 2, Bruxelles 1934, 293 ss. E per avere un raffronto del cambiamento avvenuto in Egitto con l’applicazione del diritto romano su questo tema, vedi V. A rangio-R uiz, L ’application du droit romain en Egypte après la Constitution Atoninienne, Bull, de l ’institut d ’E gypte 29 (1946-1947) 83 ss.

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3.2. La mancipatio Determinata allora l ’origine più antica della compravendita romana, passiamo ora ad esaminare la prima forma che trovò il ius civile antico o ius Quiritium per incarnare la vendita a contanti del primo periodo antico romano229. Sembra, infatti, a giudicare dalle fonti (in special modo Gaio, anche se del periodo classico), che la prima forma di compravendita del diritto romano antico fu la mancipatio o mancipium, che era una compravendita contestuale ad effetto reale. Uno scambio immediato di un bene, dunque, contro il prezzo, che avveni­ va alla presenza di cinque testimoni e che fungeva da negozio universale per il trasferimento della proprietà di una res mancipi230. Nonostante la fonte primaria (cioè Gaio) sia oramai tardo classica, è possibi­ le dalle sue parole ricostruire anche la forma della mancipatio più antica, come doveva essere al tempo delle XII tavole o anche prima. La prima menzione che Gaio fa della mancipatio è contenuta in Institutiones I,113 ed è a proposito della coemptio destinata a trasferire da un pater familias ad un altro la donna che in manum convenit: “Coemptione vero in manum conveniunt per mancipationem, id est per quandam imaginariam venditionem: nam adhibitis non minus quam V testibus civibus Romanis puberibus, item libripende, emit vir mulierem, cuius in manum convenit”231. Successivamente, dopo aver parlato delle persone in man­ cipio (116) e dopo aver detto che i liberi in potestate parenti possono essere mancipati allo stesso modo dei servi (117), passa a una più accurata descrizione dell’istituto nei paragrafi 119-120232: “ 119. Est autem mancipatio, ut supra quo­ que diximus, imaginaria quaedam venditio: Quod et ipsum ius proprium civium

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Per una storia della mancipatio vedi ancora M. Talamanca , Istituzioni di diritto roma­ no, Milano 1990, 432 ss. 230 Vedi per una completa descrizione della mancipatio anche: G. P u g liese, Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 132 e ss. 231 Sulla coemptio come applicazione della mancipatio vedi in generale M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 133 ss.; per il testo di Gaio vedi invece l’analisi generale di Kaser e nelle sue note la molteplice dottrina che se ne è occupata: M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 42 ss. 232 Per un’analisi dei due testi di Gaio e per un riassunto della dottrina sul tema trattato ve­ di: F. Gallo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 43 ss.; P. M eylan , Periculum est emptoris, in: Vom Kauf nach Schweizerischem Recht, (Festschr. Guhl), Zurigo 1950, 23 ss.; V. A rangio-Ruiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 50-51; F. K. Thormann , Der doppelte Ursprung der Mancipa­ tio, Monaco 1943, 119 ss.

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Romanorum est; eaque res ita agitur: Adhibitis non minus quam quinque testibus civibus Romanis puberibus et praeterea alio eiusdem condicionis, qui libram aeneam teneat, qui appellatur libripens, is, qui mancipio accipit, rem tenens ita dicit: HUNC EGO HOMINEM E X IURE QUIRITIUM M EUM ESSE AIO ISQUE MIHI EMPTUS ESTO HOC AERE AENEAQUE LIBRA; deinde aere percutit libram idque aes dat ei, a quo mancipio accipit, quasi pretii loco. 120. Eo modo et serviles et liberae personae mancipantur; animalia quoque, quae mancipi sunt, quo in numero habentur boves, equi, muli, asini; item praedia tam urbana quam rustica, quae et ipsa mancipi sunt, qualia sunt Italica, eodem modo solent mancipari". Il che ci fa vedere come si doveva svolgere la mancipatio stessa e cioè con un complesso rituale in cui il compratore davanti a cinque testimoni, dopo aver pronunciato le fatidiche parole: “HUNC EGO HOMINEM E X IURE QUIRITIUM MEUM ESSE AIO ISQUE MIHI EMPTUS ESTO HOC AERE AENEAQUE LIBRA", percuote la stadera tenuta dal libripens con una verghetta e da in cambio al venditore l ’aes come pretium. Il pretium però, nell’epoca classica, a differenza dell’epoca antica, non viene pagato vera­ mente, ma solo simbolicamente con l ’aes233. E da qui verrebbe anche il nome di imaginaria venditio, con il quale Gaio vuol dire che un atto originariamente apprestato a scopo di compravendita a con­ tanti, reale e immediata, viene successivamente utilizzato in epoca classica per raggiungere un risultato diverso: il trasferimento del potere su persone o cose qualunque ne sia la causa234. Comunque, penso che dietro questa imaginaria venditio del tempo di Gaio, con gesti e parole del tutto inconciliabili con un’epoca in cui il prezzo era pagato in pecunia numerata, si possa senza dubbio scorgere la compravendita romana del periodo antico in cui il prezzo doveva esser pesato. A prova di quanto detto, possiamo esaminare un ulteriore passo di Gaio, il paragrafo 122: “ldeo autem aes et libra adhibetur, quia olim aereis tantum nummis utebantur; et erant asses, dipundii, semisses, quadrantes, nec ullus au­ reus vel argenteus nummus in usu erat, sicut ex lege X II tabularum intellegere possumus; eorumque nummorum vis e t potestas non in numero erat, sed in pon233 Vedi in generale G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 55 ss. 234 Vedi a riguardo sull’interpretazione di questo passo la dottrina contenuta in V. A ran gio-Ruiz, La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 20; E. R a b e l, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 27 (1906) 290 e ss.; G. PUGLIESE, Simulazio­ ne nei negozi giuridici, Padova 1938, 57 e ss. In questi testi si parla del significato delle parole imaginarius e dicis causa, che inoltre viene tradotto (E. Rabel) con l’espressione tedesca Scheingeschäft o Nachgeformtes Rechtsgeschäft, che vengono tradotte in italia­ no con l’espressione “negozio apparente” (Pugliese).

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dere; ************ asses librales erant, et dipondii ************ unde etiam dupondius dictus est, quasi duo pondo: Quod nomen adhuc in usu retinetur. Semisses quoque et quadrantes pro rata scilicet portione ad pondus examinati erant. Tunc igitur et qui dabat alicui pecuniam, non numerabat eam, sed appendebat; unde servi, quibus permittitur administratio pecuniae, dispensatores ap­ pellati sunt”235. Qui vediamo innanzitutto la conferma della storia della moneta secondo cui l ’aes signatum inizialmente si presentava in forme corrispondenti a varie misure di peso. Ma possiamo anche argomentare che l ’intervento del libripens e della sua stadera fossero stati ancor più essenziali nello stadio ancor più antico in cui il peso del bronzo, essendo ancora grezzo, non si poteva stabili­ re che pesandolo236. E una riprova di questa procedura viene proprio dal fatto che vi si ricorse anche nel periodo dell’aes signatum, al fine di constatare la cor­ rispondenza dei pani di bronzo offerti come prezzo al peso che effettivamente avrebbero dovuto avere. In questo senso il controllo del peso e la funzione del libripens portano talvolta il nome di probatio231. Inoltre, sempre all’effettiva pesatura, si riferisce un altro passo di Gaio (in Institutiones III, 174) relativo alla solutio per aes et libram, che era un modo solenne di pagamento per estinguere determinate obbligazioni (nascenti ad esempio da un iudicatum o da un legatum per damnationem), divenuto anch’esso al tempo della pecunia numerata una imaginaria solutio238. Chiuso l ’argomento dell’aes, altro importante aspetto della mancipatio era il suo stesso cerimoniale. Le informazioni relative all’epoca classica dell’imaginaria venditio le possiamo trovare in due importanti passi, uno di Var-

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Sul testo vedi ancora in generale M. K ase r, Das römische Privatrecht, München 1971, 42.; in particolare vedi E. V o l t e r r a , Novissimo digesto italiano, IX, Torino 1957, 910 ss.; F. G a llo , Studia et documenta 23 (Roma 1957), 243 ss.; F. K. T h o rm an n , Der doppelte Ursprung der Mancipatio, Monaco 1943, 96 ss., 103 ss., 155 ss. 236 Vedi V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 21. 237 In merito a tutto l’argomento vedi sempre V. Arangio -R uiz , Istituzioni di diritto roma­ no, Napoli 141984, 59. 238 Per un rapporto diretto con il testo vedi il solito Gaio, Institutiones III, 174: “Adhibentur non minus quam quinque testes et libripens; deinde is, qui liberatur, ita oportet loquatur: QVOD EGO TIBI TOT MILIBVS SESTERTIORVM IVDICATVS uel DAMNATVS S V M EO NOMINE ME A TE SOLVO LIBEROQVE HOC AERE AENEAQVE LIBRA. HANC TIBI L IB R A M P R IM A M POSTREMAMQVE EXPENDO SECVN D VM LEGEM PVBLICAM. Deinde asse percutit libram eumque dat ei, a quo liberatur, ueluti soluendi causa.”. E per un’analisi del testo D. LIEBS, Zeistschrift der Savigny Stiftung fü r Rechts­ geschichte 85 (1968), 229 ss.; e vedi ancora V. A rangio-R uiz, Istituzioni di diritto ro­ mano, Napoli 141984, 395.

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rone239 e l ’altro di Festo, voce rodus240: “Rodus, vel raudus significai rem rudem et inperfectam; nam saxum quoque raudus appellant poetae, ut Accius in Melanippo (438): “constituit, cognovit, sensit, conlocat sese in locum celsum; hinc manibus rapere roudus saxeum grande (m) et grave(m) ”; et in Chrysippo (262): “Neque quisquam a telis vacuus, sed uti cuique obviam fuerat, ferum alius “saxio rudem” . “Vulgus quidem in usu habuit, non modo pro aere imperfecto, ut Lucilius, cum ait (1192) “ plumbi pauxillum rodus linique matexam”: sed etiam signato, qui in mancipando, cum dicitur: “ rudusculo libram ferito ”, asse tangitur libra. Cincius de verbis priscis sic ait: “Quemadmodum omnis fere ma­ teria non deformata rudis appellatur, sicut vestimentum rude, non perpolitum; sic aes infectum rudusculum. Apud aedem Apollinis aes conflatum iacuit, id ad rudus appellabant. In aestimatione censoria aes infectum rudus appellatar. Rudiari ab eodem dicuntur, qui saga nova poliunt. Hominem inperitum rudem dicimus.” Da qui risulta che in occasione della mancipatio si pronunciassero le parole: “Raudusculo libram fe rito ”, precisando che il raudusculum era un picco­ lo pezzo di bronzo certamente uguale all’aes di Gaio. Ma proprio da queste parole e dalla frase che Gaio fa pronunciare al manci­ pio accipiens sorgono, a mio avviso, i più grandi problemi intorno alla mancipa­ tio. Alcuni autori, primi fra tutti Thormann e Arangio-Ruiz241, ritengono infatti che queste parole non sarebbero pronunciate dall’accipiens, ma bensì dal libripens, che loro individuano in piccoli banchieri o cambiavalute che si prestavano a tale lavoro. Secondo questi romanisti, infatti, il cerimoniale della mancipatio descritto da Gaio presenta gravissime incongruenze tanto che non se ne potrebbe ammettere l ’esistenza se non ricorrendo all’ipotesi che esso rappresenti una fu­ sione di diversi e disparati elementi e procedure242. Ma il perno di queste critiche ruota soprattutto intorno a due concetti fon­ damentali. La negazione dell’attribuzione della frase: “HUNC EGO HOMINEM E X IURE QUIRITIUM MEUM ESSE AIO ISQUE M IH I EMPTUS ESTO HOC

239 Vedi Varrone, De lingua latina, 5, 163. Vedi anche sull’argomento M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 46. 240 Vedi il passo nell’edizione di W. M. L indsay , Sexti Pompei Festi. De verborum significatu quae supersuunt cum Pauli Epitome, Hildescheim 1965, 320. 241 Vedi su tutto l ’argomento in questione e in particolare per la tesi riguardante l’attribuzione delle parole della mancipatio al libripens anziché al mancipio accipiens: F.K. Thormann , Der doppelte Ursprung der Mancipatio, Monaco 1943, 11 ss. e 72 ss.; e vedi anche V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 22 e ss. 242 Vedi ancora una volta V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 23.

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AERE AENEAQUE LIBRA" al mancipio accipiens (cioè il compratore) e la sua attribuzione o al libripens (Thormann) o al mancipio dans243, dal momento che sembrerebbe strano che la seconda frase del cerimoniale accenni al comprare, se l ’accipiens aveva già affermato nella prima frase di essere proprietario244. E in secondo luogo il fatto che la formula della mancipatio Gaiana cominci con l ’affermare come attuale l ’appartenenza della cosa al mancipio accipiens (tramite il verbo Aio, che impone peraltro un significato molto forte a tutta la vicenda). Dichiarazione che però non corrisponderebbe a verità, dal momento che solo a cerimoniale compiuto (cioè dopo la reale o simbolica pesatura del prezzo), l ’accipiens sarà titolare del pieno potere sulla cosa245. Ma a mio modo di vedere, entrambe queste teorie sono in un certo senso sorpassate, per il fatto che entrambe pongono un problema “formale” che po­ trebbe essere si importante al giorno d ’oggi, ma non in un tempo in cui i rapporti giuridici (e soprattutto quelli come la mancipatio) erano visti come un “rituale” formale (appunto) in cui si dovevano pronunciare determinate parole che prove­ nivano dall’antica autorità dei mores e delle XII tavole246. Non è un caso, infatti, che alcuni autori attribuiscano addirittura radici “magiche” al rituale della man­ cipatio, proprio sulla base dell’importanza di gesti e parole247. Senza questi atti e 243

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Per un’interpretazione generale della formula della mancipatio, come esposta da Gaio nelle Istituzioni I,119, si veda ancora M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 44 ss.; in particolare si veda ancora F.K. T ho rm an n , Der doppelte Ursprung der Mancipatio, Monaco 1943, 26 ss.; Vedi W. K u n k el, voce Mancipatio in: G. W issow a, Paulys Realencyclopädie der klassischen Altertumswissenschaft, XIV, 1, Stuttgart 1928, 998 ss. ; F. W iea ck er, IURA 5 (1954) 20 ss.; P. Voci, Modi di acquisto della proprietà, Milano 1952, 27 ss.; R. A m brosino, in: Studi Albertario II, Milano 1941, 527 ss.; F. G a llo , Studi sul trasferimento della proprietà, Torino 1955, 84 ss, 90 ss.; E. V o l t e r r a , Novissimo digesto italiano, X, Torino 1957, 97 ss. Per la contraddizione nel formulario vedi H. S chlossmann , In iure cessio und manci­ patio, Kiel 1904, 13. Per un riassunto di tutta la critica in questione su questi due concetti si veda ancora H. Schlossmann , In iure cessio und mancipatio, Kiel 1904, 14 e ss. Come peraltro ci ricorda Gaio stesso sia tramite il riferimento alle XII Tavole, sia trami­ te il richiamo, contenuto nella formula, del ius Quiritium. Gli autori che attribuiscono a questo rituale radici “magiche” sono tanti e primo fra tutti il M. K a se r in Das Altrömische Jus, Göttingen 1949, 328 ss., e in Das römische Priva­ trecht, München 1971, 45; H. L É vy-B ruhl, La formule vindicatoire, Revue historique de droit francais et étranger 11 (Paris 1932), 205 ss.; C. GIOFFREDI, Diritto e processo nelle antiche forme giuridiche romane, Roma 1955, 18 ss., 205 ss.; R. S a n to ro , in An­ nali del seminario giuridico d ell’università di Palermo 30 (1967), 134 ss. Da ultimo ha trattato l’argomento anche il Prof. Michel Humbert in una relazione sulle formule magi­ che e la loro influenza sul diritto romano e la loro presenza nella letteratura romana

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parole specifici, infatti, l ’atto giuridico non avrebbe alcun effetto. Ed è una prova di quanto ho appena detto il fatto che la dottrina maggioritaria248 sia con­ corde ad attribuire l’origine della frase in questione a due altri antichi rituali ro­ mani: cioè alla legis actio sacramenti in rem oppure all'in iure cessio. Secondo una parte della dottrina249, infatti, la mancipatio sarebbe venuta dopo l ’in iure cessio e da questa avrebbe preso interamente la prima frase, mentre secondo al­ tri250 (la maggioranza, tra cui il Kaser in Eigentum und Besitz im älteren römi­ schen Recht) sarebbe un’applicazione della rei vindicatio sorta indipendente­ mente dalla in iure cessio, senza l ’intenzione di mettere in atto una finzione, ma per dare all’acquisto, benché fatto a titolo di compravendita, l ’aspetto di un atto di forza, come piaceva agli antichi romani251. Nella legis actio sacramenti in rem la frase in questione viene pronunciata dal rivendicante in giudizio, come si può vedere sempre da Gaio, Institutiones IV, 16: “Si in rem agebatur, mobilia quidem et mouentia, quae modo in ius adferri adduciue possent, in iure uindicabantur ad hunc modum: qui uindicabat, festucam tenebat; deinde ipsam rem adprehendebat, uelut hominem, et ita dicebat: HVNC EGO HOMINEM E X IVRE QVIRITIVM M EVM ESSE AIO SECVNDVM SVAM CAVSAM; SICVT DIXI, ECCE TIBI, VINDICTAM INPOSVI, et simul homini festucam inponebat. Aduersarius eadem similiter dicebat et faciebat. cum uterque uindicasset, prae­ tor dicebat: MITTITE AMBO HOMINEM, illi mittebant. qui prior uindicauerat, ita alterum interrogabat: POSTVLO, ANNE DICAS, QVA E X CAVSA VINDICAVERIS? ille respondebat: IVS FECI, SICVT VINDICTAM INPOSVI. Deinde qui prior uindicauerat, dicebat: QVANDO TV INIVRIA VINDICAVISTI, QVINGENTIS ASSIBVS SACRAMENTO TE PROVOCO; aduersarius quoque dicebat similiter: E T EGO TE; aut si res infra mille asses erat, quinquagenarium scili­ cet sacramentum nominabant. deinde eadem sequebantur, quae cum in perso-

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stessa, tenuta all’Universitá di Salisburgo nel 2007, in occasione del giorno del diritto romano. Per una chiara esposizione del problema sull’origine, V. A rangio -R uiz , La compra­ vendita in diritto romano I, Napoli 1976, 23 ss. Per l’origine dell’in iure cessio vedi ancora V. A rangio-R uiz, Istituzioni di diritto ro­ mano, Napoli 1984, 200. Vedi per la panoramica M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 45, 128 ss., 132 ss.; e in particolare per la teoria in questione: M. K a se r, Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 107 ss., 138 ss.; nonché sempre M. K aser, Neue Studien zum altrömischen Eigentum, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechts­ geschichte 68 (1951) 147 e ss. Vedi su tutto l’argomento per un riassunto V. A rangio -R uiz , La compravendita in di­ ritto romano 1, Napoli 1978, 24.

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nam ageretur. Postea praetor secundum alterum eorum uindicias dicebat, id est interim aliquem possessorem constituebat, eumque iubebat praedes aduersario dare litis et uindiciarum, id est rei et fructuum; alios autem praedes ipsepraetor ab utroque accipiebat sacramenti causa, quia id in publicum cedebat. Festuca autem utebantur quasi hastae loco, signo quodam iusti dominii, quando iusto dominio ea maxime sua esse credebant, quae ex hostibus cepissent; unde in centumuiralibus iudiciis hasta proponitur”. Qui certamente si può osservare che la prima frase, che qui certamente è al posto giusto, è totalmente identica a quella della mancipatio. Inoltre mi sembra molto suggestiva la corrispondenza che sembra instaurarsi tra il complemento della prima frase della rei vindicatio, cioè secundum suam causam e la seconda parte della mancipatio stessa, dove l ’emptio è proclamata in quanto causa dell’acquisto. Per quanto riguarda invece la corrispondenza della prima frase della manci­ patio con l ’in iure cessio, anche qui dobbiamo di nuovo prendere le mosse da Gaio, Institutiones II, 24: “In iure cessio autem hoc modo fit: apud magistratum populi Romani uelut praetorem urbanum [aut praesides prouinciae] is, cui res in iure ceditur, rem tenens ita dicit: HVNC EGO HOMINEM E X IVRE QVIRITIVM MEVM ESSE AIO; deinde postquam hic uindicauerit, praetor interrogat eum, qui cedit, an contra uindicet; quo negante aut tacente tunc ei, qui uindi­ cauerit, eam rem addicit; idque legis actio uocatur. Hoc fieri potest etiam in prouinciis apud praesides earum ”. Anche qui, come possiamo vedere, l ’identità tra le due formule sembrerebbe certa. Ma benché sia molto discusso e tutt’oggi aperto il problema dell’origine della mancipatio252, vorrei spezzare una lancia in favore della tesi per cui la mancipatio deriverebbe direttamente dalla rei vindi­ catio. Come dice il Kaser, infatti, la mancipatio sarebbe: “un atto di apprensione formale e pubblico”253 e inoltre il fatto che sia la frase con cui inizia l ’azione in 252 Vedi appunto il rissunto di tutti gli studi sull’origine “magica”, nonché quelli su quella “giuridica” in M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 45 , 128 ss., 132 ss.; e in particolare per la teoria in questione: M. K ase r, Eigentum und Besitz im älte­ ren römischen Recht, Weimar 1943, 107 e ss, e 138 ss.; H. L É v y-B ruhl, La formule vindicatoire, Revue historique de droit francais et étranger 11 (Paris 1932), 205 ss.; C. G io ffred i, Diritto e processo nelle antiche forme giuridiche romane, Roma 1955, 18 ss., 205 ss.; R. SANTORO, in Annali del seminario giuridico d ell’università di Palermo, 30 (1967), 134 ss. 253 Riferendosi probabilmente qui anche al testo di Festo, in cui si da la definizione di manceps: Dictus, quod manu capiatur. E da qui deriverebbe dunque il fatto dell’apprensione, come viene da tutti gli autori descritto relativamente alla mancipatio. Per Festo vedi l’ed. L indsay, Sexti Pompei Festi, Operae quae supersuunt cum Pauli Epitome, Hildescheim 1965, 115; si veda inoltre M. K a se r, Römisches Privatrecht, München 1971, 45, ss., 128 ss., 132 ss.

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rem sia quella con cui inizia la compravendita a contanti siano uguali, vorrà pur dire qualcosa! Quantomeno che i romani abbiano voluto impostare ambedue come un’energica affermazione dell’appartenenza della cosa al dichiarante254. Nonché si pensi anche alla definizione della antica mancipatio che da il Betti, secondo cui sarebbe appunto una vindicatio stragiudiziale255. Dal momento che la più recente critica, soprattutto tramite il Kaser e il Betti, ha messo in luce que­ sta grande analogia tra i due formulari (quello dell’actio sacramentum in rem e quello della mancipatio), vorrei a questo punto e in questa sede chiudere qui la questione prendendo appunto per buona la teoria dell’origine della mancipatio da questa actio. Infatti, il fatto che nella mancipatio a parlare sia l’accipiens, come nella rei vindicatio il vendicante, ritengo si debba ricondurre al compor­ tamento dei Romani nello stringere un negozio giuridico. Comportamento che sicuramente era molto più emotivamente combattuto ri­ spetto ad oggi. Ciò spiegherebbe anche il bellicoso verbo Aio che mette in luce proprio la volontà dell’accipiens, uguale in questo caso a quella del rei vendi­ cante, di far propria la cosa nel modo più pieno possibile. Non a caso anche Gaio dà per fondamentale in Istituzioni I, 121 “adprehendere rem" e il “manu res capitur" durante la mancipatio di cosa mobile256. E sempre da quest’ultimo testo di Gaio257 possiamo anche vedere come sia in epoca antica che classica si sia sempre richiesta la presenza della cosa mobile per compierne la mancipatio, mentre per quella immobile no: “In eo solo praediorum mancipatio a ceterorum mancipatione differt, quod personae serviles et 254 Vedi l’ampio tentativo di dimostrazione di questa teoria in M. K a se r, Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 107 e ss., e 138 e ss. Nonché sempre M. K aser, Neue Studien zum altrömischen Eigentum, Zeitschrift der Savigny Stiftung fürRechtsgeschichte 68 (1951), 147 e ss. 255 Vedi U. B e tti, Filangieri 39 (1915) 321 e ss. 256 Vedi Gaio in Institutiones, I, 121: “In eo solo praediorum mancipatio a ceterorum mancipatione differt, quod personae serviles et liberae, item animalia, quae mancipi sunt, nisi in praesentia sint, mancipari non possunt; adeo quidem, ut eum, qui mancipio accipit, adprehendere id ipsum, quod ei mancipio datur, necesse sit; unde etiam manci­ patio dicitur, quia manu res capitur: Praedia vero absentia solent mancipari. " Questo pezzo è inoltre fondamentale per coloro, come il Meylan, che ritengono che Gaio in In­ stitutiones I, 119 abbia voluto dire “rem tenens” e non “aes tenens”. Il che risulterebbe dal commento di Boezio nei Topica di Cicerone, in cui si riporta la stessa formula , ma con questa variante rispetto al codice Veronese. Proprio da questa piccola variazione di parole dipenderebbero tutta una serie di teorie, di cui in parte ho accennato già nel pri­ mo capitolo. In ogni caso si veda P. M e y la n , Periculum est emptoris, in: Vom Kauf nach Schweizerischem Recht (Festschr. Guhl), Zurigo 1950, 23 e ss. 257 Il testo di Gaio è nelle Istituzioni I, 121.

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liberae, item animalia, quae mancipi sunt, nisi in praesentia sint, mancipari non possunt; adeo quidem, ut eum, qui mancipio accipit, adprehendere id ipsum, quod ei mancipio datur, necesse sit; unde etiam mancipatio dicitur, quia manu res capitur: Praedia vero absentia solent mancipari.” Come si vede, infatti, le cose mobili “nisi in presentia sint, mancipari non possunt’, mentre quelle im­ mobili, come ad esempio i fondi rustici “absentes solent mancipari”. E ancora sull’argomento possiamo vedere Ulpiano, Tituli ex Corpore Ulpiani, XIX, 6: “Res mobiles non nisi praesentes mancipari possunt, et non plures quam quot manu capi possunt; immobiles autem etiam plures simul, et quae diversis locis sunt, mancipari possunt. ”258. Anche qui l ’autore ci espone la mancipatio delle cose immobili259 come pos­ sibile anche in assenza della cosa, anzi addirittura ci sarebbe la possibilità di far­ ne anche una multipla. E l ’espediente usato per mancipare cose che non erano presenti sembra essere stato trovato nella sostituzione della cosa con un simbolo di esso o una parte stessa dell’immobile. Ma vediamo su quest’ultimo punto Gaio, Institutiones IV, 17 : “Si qua res talis erat, ut sine incommodo non posset in ius adferri uel adduci, uerbigratia si columna aut nauis aut grex alicuius pecoris esset, pars aliqua inde sumebatur eaque in ius adferebatur, deinde in eam partem quasi in totam rem praesentem fiebat uindicatio; itaque ex grege uel una ouis siue capra in ius adducebatur, uel etiam pilus inde sumebatur et in ius ad­ ferebatur; ex naue uero et columna aliqua pars defringebatur; similiter si de fundo uel de aedibus siue de hereditate controuersia erat, pars aliqua inde su­ mebatur et in ius adferebatur, et in eam partem proinde atque in totam rem praesentem fiebat uindicatio, uelut ex fundo gleba sumebatur et ex aedibus tegula, et si de hereditate controuersia erat, aeque res uel rei pars aliqua inde su­ mebatur.” Il che, come si può ben vedere confermerebbe in pieno l ’ultima af­ fermazione sui sostitutivi degli immobili nella mancipatio, anche se il presente testo si riferisce alla rivendicazione degli immobili nella legis actio sacramenti in rem260. E di quest’ultima ho già affermato in precedenza la stretta parentela con la mancipatio. Mi sembrerebbe a questo punto ben delineata, tramite l ’esposizione delle fonti precedenti, la struttura chiave del trasferimento delle “res mancipi” nel periodo antico come compravendita contestuale a contanti e in quello classico come atto universale di trasferimento della proprietà o di un potere su una cosa 258 Vedi a riguardo M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 44; e si veda anche il commentario al testo di Ulpiano di M. Kaser , Das altrömische ius, Göttingen 1949, 140. 259 Vedi P. B onfante , Istituzioni di diritto romano, Torino 1946, 276 ss. 260 Vedi H. LÉvy -Bruhl , in Studi in onore di Ugo Enrico Paoli, Firenze 1956, 477 ss.

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(“imaginaria venditio”). Nel periodo classico, proprio questa trasformazione della mancipatio antica in imaginaria venditio, e cioè in una vendita che “appa­ re” come tale, ma che in realtà avviene in maniera astratta ed è il mezzo per il trasferimento dei beni e del prezzo, pone le basi per il successo e il protrarsi di questo atto di compravendita e trasferimento nella storia giuridica romana261. Nel periodo classico il rituale della mancipatio era oramai solamente apparente grazie all'introduzione del “nummus unus ”262, e cioè del pagamento del prezzo tramite una sola moneta che rappresentava il vero prezzo che però, nella realtà, era pagato a parte dal compratore al venditore. Come, infatti, fa notare Pugliese la nuova mancipatio è ormai diventata un atto di “compravendita” astratta che serve solo per attuare definitivamente il trasferimento dei beni e del prezzo, qua­ lunque sia la causa di questo spostamento patrimoniale263. E proprio per questo è detta imaginaria, dal momento che ha una apparenza formale diversa dalla sua sostanza264. Infatti, non essendo un negozio causale, poteva attuarsi per qualsiasi trasferimento, anche per una donazione ad esempio. La causa del trasferimento non doveva più essere come nel periodo antico quella appunto di compravendere beni e pretium. E mi sembra anche doveroso aggiungere che per quanto riguarda il periodo antico e classico, almeno fino al 150 a.C., nell’ambito del ius civile, la mancipatio fu l ’unica forma di compravendita e trasferimento di un potere vali­ da e riconosciuta dall’ordinamento per le “res mancipi”. Ritengo quindi si debba escludere l’opinione del Kunkel secondo cui della vendita a contanti la mancipa­ tio sarebbe stata solo l ’atto finale, reale e pubblicitario, preceduto dall’accordo delle parti che sarebbe stato sin dall’origine la vera sostanza della compravendi­ ta265. Non esiste, infatti, in questo periodo antecedente al 150 a.C. alcuna fonte che supporti direttamente o indirettamente questa teoria.

3.3. La traditio Bene, chiuso per ora l ’argomento della mancipatio nel periodo antico e classico, che serviva come detto principalmente alla compravendita di res mancipi, ve­

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Vedi M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 432-434. Vedi P. B onfante , Istituzioni di diritto romano, Torino 1946, 277. G. P ugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 54-55, 464-65. Vedi G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 54-55. Vedi W. K u n k el, voce mancipatio, in G. W issow a, Paulys Realencyclopädie der klas­ sischen Altertumswissenschaft, XIV, 1, Stuttgart 1928, 1008. Nonché l’opinione contra­ ria di G. HUSSERL, Mancipatio, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 50 (1930), 478 ss.

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diamo ora l ’altra forma di passaggio della proprietà parallela alla mancipatio, ma relativa alle vendita cose “nec mancipi” nel diritto romano: la traditio266. Anche se in vero diversi autori, tra cui il Kaser, sostengono che in epoca molto antica la mancipatio si sarebbe applicata a tutte le cose267 e che la distin­ zione stessa tra res mancipi e nec mancipi sarebbe stata più recente e di epoca repubblicana. Ma tralasciando questa difficile questione, e volendo invece credere alla teo­ ria romanistica consolidata268, secondo cui la traditio sarebbe invece sempre esi­ stita al fianco della mancipatio, cercherò ora di esporre in brevi linee gli elemen­ ti essenziali di quest’altro atto di trasferimento. Innanzitutto, cominciamo con l ’individuare l ’ambito di applicazione della traditio. Gaio in Institutiones I, 192, definisce le cose mancipi “respretiosiores”269, e successivamente nel commen­ tario II delle sue Istituzioni, dopo aver parlato delle res corporales et incorpora­ les, presenta le definizioni della distinzione tra res mancipi e nec mancipi in In­ stitutiones II, 18,19,22: “18. Magna autem differentia est inter mancipi res et nec mancipi. 19. Nam res nec mancipi ipsa traditionepleno iure alterius fiunt, si modo corporales sunt et ob id recipiunt traditionem. 22. Mancipi uero res sunt, quae per mancipationem ad alium transferuntur; unde etiam mancipi res sunt dictae. Quod autem ualet mancipatio, idem ualet et in iure cessio270.” Ne fa poi

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Si veda per uno sguardo generale S. P erozzi, Istituzioni di diritto romano, I, Roma 1928, 670 ss. Vedi M. K aser , Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 170, n. 29, in cui vengono citati anche i numerosi fautori di questa teoria. Vedi ad es. G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 465 e ss.; Oppure M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 435 ss. Vedi Gaio, Institutiones I, 192: “Sane patronorum et parentum legitimae tutelae vim aliquam habere intelleguntur eo, quod hi neque a d testamentumfaciendum neque ad res mancipi alienandas neque ad obligationes suscipiendas auctores fieri coguntur, praeterquam si magna causa alienandarum rerum mancipi obligationisque suscipiendae interveniat. Eaque omnia ipsorum causa constituta sunt, ut quia ad eos intestatarum mortuarum hereditates pertinent, neque p e r testamentum excludantur ab hereditate, neque alienatis pretiosioribus rebus susceptoque aere alieno minus locuples ad eos hereditas perveniat.". Si veda inoltre in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, Mün­ chen 1971123; per un’analisi del testo F. G a llo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 15 ss. Vedi ancora in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 403; A. Guarino, Diritto privato romano, Napoli 2001, 321 ss.; in particolare vedi G. S c h e rillo , “Res mancipi” e “nec mancipi”- cose immobili e mobili, in: Studi in onore di Arangio-Ruiz, 1964, 83 ss.; G. F ran cio si, “Res mancipi” e “res nec mancipi”, Labeo 5 (1959), 370 ss.

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un elenco più approfondito in Institutiones II, 14 -17271, che riporto ora in suc­ cessione per una migliore analisi del testo: “14a. R es praeterea aut mancipi sunt aut nec mancipi. [ . . . . . vv. 5 .............. ] seruitutes praediorum urbanorum nec mancipi sunt. Item stipendiaria praedia et tributaria nec mancipi sunt. ” 15. “Sed quod diximus ea ammalia, quae domari solent, mancipi esse, n[. . . . . vv. 1 3 /4 ...............] statim ut nata sunt, mancipi esse putant; Nerua uero et Proculus et ceteri diuersae scholae auctores non aliter ea mancipi esse putant quam si domita sunt; et si propter nimiam feritatem domari non possunt, tunc uideri mancipi esse incipere, cum ad eam aetatem peruenerint, in qua domari solent. ” 16. “At ferae bestiae nec mancipi sunt, uelut ursi, leones, item ea animalia, quae ferarum bestiarum numero sunt, uelut elefanti et cameli, et ideo ad rem non pertinet, quod haec animalia etiam collo dorsoue domari solent; nam ne notitia quidem eorum animalium illo tempore fuit, quo constituebatur quasdam res mancipi esse, quasdam nec mancipi. ” 17. “Sed item fere omnia, quae incorporalia sunt, nec mancipi sunt, exceptis seruitutibus praediorum rusticorum; nam eas mancipi esse constat, quamuis sint ex numero rerum incorporalium. ” Il che ci dimostra quanto complessa e sentita dai romani fosse questa summa divisio fra i due generi di beni. Risulta, infatti complesso e variegato il numero dei beni rientrante nella categoria delle res nec mancipi272. Vi rientravano i beni mobili considerati di non alto valore, come gli animali selvatici, ma anche, ad esempio, le servitù prediali urbane o a anche un fondo provinciale273. Tutti questi beni, dunque, e tutti gli altri considerati nec mancipi erano tra­ sferiti mediante traditio e anche la loro compravendita seguiva lo stesso regime giuridico. La traditio, infatti, consisteva nella consegna materiale di un bene nec mancipi con la volontà di trasferire la proprietà sulla base di una iusta causa274. 271

In generale vedi A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 322; in particolare per i testi: G. N icosia, Animalia quae collo dorsove domantur, Iura 18, (1967), 45 ss.; G. N icosia, Il testo di Gai 2.15 e la sua integrazione, Labeo 14 (1868) 167 ss.; A. G ua­ rin o , Elefanti che imbarazzano, PDR 2 (1993), 313 ss.; F. De V issch er, “Mancipium” et “res mancipi”, in: Nouvelles Etudes de droit romain, Parigi 1949, 193 ss. 272 Vedi su tutto ancora una volta F. Gallo , Studi sulla distinzione fra “res mancipi” e “res nec mancipi”, Torino 1958, 7 ss. 273 M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 402-403. 274 Vedi G. Pugliese, Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 465 ss.; M. K a se r, Zur iusta causa traditionis, BIDR 64 (1961), 61 ss. Vedi inoltre, per quanto riguarda la ne­ cessità di una iusta causa traditionis, Ulpiano, Tituli ex corpore ulpiani, XIX, 7: “Tra­ ditio propria est alienatio rerum nec mancipi. Harum rerum dominia ipsa traditione adprehendimus, scilicet si ex iusta causa traditae sunt nobis.”

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Esso era l ’atto giuridico per eccellenza per la consegna delle cose ritenute di va­ lore minore e mantenne questa sua caratteristica in tutte le epoche storiche ro­ mane. Inoltre era un atto iuris gentium a quanto ci dice Gaio275, e come tale era accessibile anche a varie classi di non romani. E molto dibattuta dalla dottrina la sua natura causale, che sembra verosimilmente essere opera della giurisprudenza pre-classica276, la quale concepì la traditio come negozio causale, ma con causa multipla o alternativa. Sembra, infatti, a quanto dicono le fonti277, che per tra­ sferire il dominium delle res nec mancipi occorresse una iusta causa traditionis278 che poteva essere di vario tipo (emptionis causa, venditionis causa, solvendi causa, ecc.). Questa sua causalità multipla o alternativa sembra essere presente però già dal periodo antico, con una sempre maggiore attenuazione, testimoniata anch’essa dalle fonti279, dal periodo classico e tardo classico in poi. Tanto che alcuni romanisti moderni arrivarono a pensare che la traditio sarebbe divenuta con il tempo un negozio astratto280. Ma della natura causale del negozio traditorio non mi sembra cosa saggia occuparsi in maniera approfondita in que­ sta trattazione, vista l ’enorme mole di dottrina contrastante e di fonti sull’argomento.

275 Vedi Gaio, Institutiones 2, 65, in cui l’autore mostra la differenza tra le cose che posso­ no essere alienate secondo il diritto naturale (che Gaio accosta sempre al ius gentium) e la mancipatio e l’in iure cessio, che invece sono riservate al popolo romano: "Ergo ex his, quae diximus, adparet quaedam naturali iure alienari, qualia sunt ea, quae traditione alienantur, quaedam ciuili; nam mancipationis et in iure cessionis et usucapionis iusproprium est ciuium Romanorum.” 276 Vedi ancora G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 466. 277 Vedi ancora Ulpiani Epitome 19, 7 e Paolo, D. 41,1,31. Vedi a riguardo in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 416. Per entrambi i testi si vedano in particolare le analisi di V. S c ia lo ja , Teoria della proprietà nel diritto romano, II, Roma 1931, 153-285; G. B e se le r, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschich­ te, 45 (1925), 221 ss.; U. BETTI, Bullettino d ell’istituto di diritto romano, 41 (1933), 143 ss., e infine ancora una volta M. K a se r, Eigentum und Besitz im älteren römischen Re­ cht, Weimar 1943, 197 ss. 278 J. G. W olf , Causa Stipulationis, Köln 1970, 3 ss., 7 ss. 279 Si veda qui il caso dell’antinomia sul tema tra l’opinione di Giuliano, in D.41,1,36, e quella differente di Ulpiano, in D.12,1,18. Vedi a riguardo in generale M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 417; in particolare vedi anche R. M onier , in: Studi in onore di Pietro Bonfante, III, Milano 1930, 217 ss.; J. G. W olf , Error im römischenVertragsrecht, Köln 1961, 100 ss. 280 Vedi a riguardo e per un riassunto della letteratura R. F ercia , Quia vendidit, dare promisit, Cagliari 2009, 46 ss.

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Ora, per quanto riguarda l ’atto di compravendita relativo alle res nec manci­ pi, sembra, secondo la maggior parte della dottrina tra cui il Kaser stesso281, che questi beni considerati di valore minore fossero oggetto di commercio senza impiego di forme particolari. Sembra, infatti, che la compravendita delle cose nec mancipi consistesse fin dall’antichità, in una doppia tradizione non formale della cosa e del prezzo in cui ciascuna delle due tradizioni funzionava da causa rispetto all’altra282. Una compravendita reale a contanti, dunque, che seguiva il principio della surrogazione patrimoniale. Principio che, come si vedrà in seguito, era tanto ca­ ro ai paesi greci-ellenistici e che, come ho già detto nel primo capitolo della pre­ sente ricerca, è a mio avviso proprio quel trait d ’union tra la compravendita romana antica e il contratto consensuale classico. Purtroppo, però, non vi sono fonti riguardante questa descritta compravendi­ ta delle res nec mancipi neanche nelle XII tavole. Il che potrebbe avvalorare l ’ipotesi appunto che questa fosse priva di forme, perché probabilmente non ri­ tenuta di grande importanza dagli antichi, che sempre avevano fatto così. E quindi probabilmente le XII tavole stesse sono mute a riguardo proprio perché questa “pratica” di compravendita delle res nec mancipi era sentita come norma­ le da tutti e allo stesso tempo come un comportamento necessario al fine di tra­ sferire queste res. E si volle lasciar tale uno schema sentito forse quasi come una “consuetudine giuridica” di cui non ci si interessava più di tanto e che forse era sempre esistita. Ma questa opinione circa la consuetudinarietà giuridica della compravendita delle res nec mancipi è solo una congettura, sebbene avvalorata da alcuni importanti studi283.

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Vedi a proposito il solito M. K aser, in Eigentum und Besitz im älteren römischen Re­ cht, Weimar 1943, 195 e ss.; e ancora F. W iea ck er, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 67 (1950), 5 35e ss.;e in ultimo, ma primo in ordine di importanza per l'apporto dato a questa materia, V. A rang io -R u iz, La compravendita I, Napoli 1976, 40 e ss. 282 Vedi sempre V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 40. Quest’ultima affermazione relativa al sistema delle doppie tradizioni unite al principio della surrogazione matrimoniale sarà molto utile e formerà la base di quello fenomeno, che tra poco illustrerò, chiamato delle “reciproche stipulationes", che ritengo essere la forma escogitata dallo ius civile come meccanismo alternativo alla compravendita con­ sensuale iuris gentium, e che, come si vedrà grazie alle tavolette di Transilvania, rimase per molto tempo una forma di compravendita in uso presso i romani e valida esattamen­ te come la emptio-venditio. 283 Vedi di nuovo V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 41 e ss.

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3.4. La sponsio pretii Dopo questo breve excursus sulla traditio e la forma di compravendita ad essa legata, vorrei un momento soffermarmi su un altro particolare schema romano per illustrare una ulteriore evoluzione dell’istituto della vendita nel periodo clas­ sico che prosegue sulla linea evolutiva autoctona del ius civile e che poi porterà alla sua ultima fase evolutiva derivante dalla tradizione romana genuina. La sponsio pretii284, ovvero l ’accreditamento del prezzo, sembra sia nata in seguito ai crescenti contatti dei romani con il mondo greco-ellenistico, soprattutto della Magna Grecia285 . E ’ infatti dubbio il fatto, sostenuto da alcuni autori286 tramite un passo alquanto difficile e ricco di ombre di Gaio (Institutiones IV, 28)287 in cui si parla della possibilità di esperire un azione per pignoris capionem per la vendita di un hostia (hostiam emisset) con accreditamento del prezzo (nec pre­ tium redderet). Cosa che farebbe risalire questa antica forma di compravendita addirittura alle XII tavole288. Mentre invece, come si vedrà nel quinto capitolo, la compravendita Greca aveva questa possibilità di accreditamento del prezzo tramite il danaiòn, con cui si fingeva che il venditore avesse ricevuto la somma rappresentante il prezzo dal compratore e che subito dopo gliela avesse prestata. 284 Vedi innanzitutto A. B echm ann, Geschichte des Kaufs im römischen Recht, 1, Erlan­ gen 1876, 348 ss.; S c h ö n b a u er, Zur Frage des Eigentumsüberganges beim Kauf, ZeitschriftderSavignyStiftungfürRechtsgeschichte 52 (1932), 214 ss. 285 Per questa teoria sulla derivazione greca della sponsio pretii vedi V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 42-44. 286 Vedi C. Ferrini, Opere, 2, Milano 1929, 56 ss.; M. V oigt , Das Civil und Kriminalrecht der XII Tafeln, 1, 1883, 503; F. L. K eller/A. W ach , Der Römische Zivilprozess und dieAktionen, Leipzig 1883 104. 287 Vedi Gaio, Institutiones, IV, 28: “Lege autem introducta est pignoris capio uelut lege X II tabularum aduersus eum, qui hostiam emisset nec pretium redderet; item aduersus eum, qui mercedem non redderet pro eo iumento, quod quis ideo locasset, ut inde pecuniam acceptam in dapem, id est in sacrificium, inpenderet; item lege censoria data est pignoris capio publicanis uectigalium publicorum populi Romani aduersus eos, qui aliqua lege uectigalia deberent.” 288 Peraltro, se questo passo fosse così interpretato nella possibilitá di una sponsio pretii già all’epoca delle XII Tavole, ciò sposterebbe di parecchio la data del contratto di compra­ vendita consensuale (perché questo è in realtà la sponsio pretii) ad un epoca addirittura arcaica. Non solo, nella seconda parte del testo è contenuta anche la locatio conductio, che a sua volta andrebbe spostata a questa epoca. Questa considerazione è stata accen­ nata, benché la grande mole di dottrina sul testo, solamente dall’Arangio Ruiz in Italia e da Kaufmann, per quanto riguarda l’origine della locatio conductio in Germania. Vedi V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 42-43; H. K au ­ fm ann, Die altrömische Miete, Köln 1964, 35 ss.

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Tramite la sponsio pretii, il venditore consegnava la propria merce ad un com­ pratore che non era ancora in grado di pagarla e facendosi da questo promettere formalmente la somma (o il peso in rame) convenuto come prezzo. Il metodo con cui veniva fatta la promessa era la sponsio289, che abbiamo visto essere uno dei negozi giuridici più antichi di Roma, che fondava le sue radici nei mores e nei procedimenti giuridico-religiosi. Non vi era dunque alcun bisogno di ricorre­ re al sofisticato metodo della finzione Greca, anche perché la sponsio romana, essendo astratta290, non aveva bisogno neanche di una causa291. E proprio l ’accreditamento del prezzo diede un vento nuovo alla mancipatio e alla doppia traditio, rendendole cosi capaci di adattarsi ai nuovi bisogni del mercato. Infatti, benché manchino precise testimonianze, sembra che la vendita a contanti delle cose nec mancipi mediante doppia traditio, la nuova sponsio pretii, e insieme la mancipatio, costituirono durante tutto il periodo arcaico e pre-classico un regi­ me contrattuale di compravendita sufficiente ai bisogni di una società non molto complessa come quella romana arcaica292.

3.5. Il successo delle verborum obligationes Ma, come si sa, i tempi cambiano. Con l’avanzare del periodo repubblicano e classico, Roma espande i suoi commerci e la sua forza militare in tutto il medi­ terraneo. Vi sono sempre più scambi economici con i peregrini, con i popoli oramai sottomessi e con molte altre realtà economiche emergenti293. A Roma il sistema giuridico del ius Quiritium-ius civile comincia a perdere colpi di fronte al nuovo che avanza e perciò nel 242 a.C. nasce il praetor peregrinus e il pro­ cesso formulare e successivamente arriva intorno al 150 a.C. l’introduzione del praetor urbanus con la sua giurisdizione sui cittadini romani . In questo periodo, grazie all’introduzione del contratto consensuale e di tutti gli altri contratti iuris gentium, nonché della giurisprudenza pretoria, si espande la tutela giuridica romana degli interessi dei privati. Ma anche lo ius civile vero e proprio espande le sue forme giuridiche e lo fa tramite l’estensione delle ver­ borum obligationes agli stranieri. Infatti, proprio in questo periodo, oppure an­ Sulla sponsio in generale e sulle sue caratteristiche, tra cui quella di non avere una cau­ sa, vedi M. K ase r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 168 ss.; A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 828 ss. 290 Vedi C. Cascione, Manuale breve. Diritto romano, Milano 2007, 179. 291 Sulla formula greca causale e l’accostamento a quella romana astratta vedi R. M onier , Manuel élémentaires de droit romaines, II, Paris 41948, p. 130 ss. 292 Vedi V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 45. 293 Vedi F. D e M artino , Storia economica di Roma antica I, Firenze 1980, 183 ss.; 200 ss. 294 Vedi A. B onfante , Storia del diritto romano, I, Milano 1958, 280 ss. 289

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cora prima all’epoca della concessione dello ius commercii ai nuovi latini, l ’antica sponsio romana viene resa accessibile agli stranieri con il nome di stipulatio. E, come ho già detto nel primo capitolo, mi sembra giusto seguire le teorie di Bekker e Jhering, Girard e Arangio-Ruiz, che individuano proprio nelle verborum obligationes e nella stipulatio il trait d ’union tra la compravendita roma­ na antica e quella consensuale, ma nell’ottica di una progressiva e propria evo­ luzione dello ius civile295. Le verborum obligationes erano in realtà generiche promesse di compiere un determinato comportamento o di eseguire una presta­ zione. I loro schemi generalissimi potevano rivestire in maniera legale qualsiasi tipo di negozio giuridico privato o obbligazione. La stipulatio era, infatti, una forma contrattuale diffusissima nell’ordinamento giuridico romano, proprio per la sua flessibilità, come è peraltro testimoniato da moltissimi testi296. Inoltre, an­ che in un epoca in cui i contratti consensuali avevano raggiunto un grande svi­ luppo, le parti preferivano ancora usare la forma stipulatoria per “formalizzare” le proprie convenzioni. E inoltre, sempre seguendo le tesi del Bekker e dello Jhering, quando lo scopo delle parti era quello di raggiungere uno scambio tra il prezzo e una quantità di cose fungibili, ma non ancora individuabili, neanche per relationem, la prassi giuridica romana sembrava evitare, quantomeno per tutta l ’età classica, la possibilità dell’applicazione del contratto consensuale, e prefe­ riva formalizzare la volontà delle parti tramite una verborum obligatio297. Anche a rigor di logica, inoltre, la duplice verborum obligatio dell’emere da una parte e del vendere dall’altra, laddove entrambe erano formalizzate tramite una stipula­ tio, sembrerebbe essere la soluzione più semplice e diretta per immaginare una 295 Vedi principalmente E. I. B ek k er, Über die "leges locationes" bei Cato de re rustica, in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 3 (1864), p. 442 e ancora sempre E. I. Bekker , Die Aktionen des römischen Privatrechts, I, Berlin 1871, 156. E sop­ rattutto R. V on Jhering in numerosi passi del Geist des römischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung, Darmstadt 81954, ma specialmente nel libro 3,1 e inoltre sempre nel Geist des römischen Rechts I, Leipzig 1898, 581. E vedi ancora P. F. G ira rd , Manuel élémentaire de droit romain, Parigi 1928, 570, e La garantia d'eviction dans la vente consensuelle, N RH 8 (1884), 395 ss., e V. A rangio-R uiz, Isti­ tuzioni di diritto romano, Napoli 141984, 333. 296 Vedi in generale il testo di Pomponio in 45.1.5.1: “Stipulatio autem est verborum conceptio, quibus is qui interrogatur daturum facturumve se quod interrogatus est responderit", e quello di Modestino, in D. 45.2.1: “Qui stipulatur, reus stipulandi dicitur: qui promittit, reus promittendi habetur". Mentre per un elenco della letteratura sull’argomento della stipulatio e per un’introduzione generale vedi A. G u a rin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 827 ss. 297 Vedi a riguardo V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 58 e ss.

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compravendita a base consensualistica e obbligatoria nello ius civile. Ed ancora, nelle fonti non mancano esempi di come la giurisprudenza romana abbia saputo creare in ogni tempo delle verborum obligationes adatte a gestire ogni tipo di compravendita, anche quella nel futuro. Mi riferisco sia a diversi testi del Dige­ sto298 che provano genericamente la facilità con cui i romani “deducebant in sti298 Vedi in merito i passi di Cervidio Scevola, in D. 32,37,3: “Pater emancipato filio bona sua universa exceptis duobus servis non mortis causa donavit et stipulatus est a filio in haec verba: "quae tibi mancipia quaeque praedia donationis causa tradidi cessi, p er te non fieri dolove malo neque p er eum ad quem ea res pertinebit, quo minus ea mancipia quaeque ex his adgnata erunt eaque praedia cum instrumento, cum ego volam vel cum morieris, quaequae eorum exstabunt neque dolo malo aut fraude factove tuo eiusque ad quem ea res pertinebit in rerum natura aut in potestate esse desissent, si vivam mihi aut cui ego volam reddantur restituantur, stipulatus est lucius titius pater, spopondit lucius titius filius ". Idem pater decedens epistulam fideicommissariam ad filium suum scripsit in haec verba: "lucio titio filio suo salutem. certus de tua pietate fid ei tuae committo, uti des praestes illi et illi certam pecuniam: et lucrionem servum meum liberum esse volo". Quaesitum est, cum filius patris nec bonorum possessionem acceperit nec ei heres exstiterit, an ex epistula fideicommissa et libertatem praestare debeat. Respondit, etsi neque hereditatem adisset neque bonorum possessionem petisset et nihil ex hereditate possideret, tamen nihilo minus et ex stipulatu ab heredibus patris et fideicommisso ab his quo­ rum interest quasi debitorem conveniri posse, maxime p ost constitutionem divi pii, quae hoc induxit.'" e in D. 45,1,122,2: “Flavius hermes hominem stichum manumissionis cau­ sa donavit et ita de eo stipulatus est: "si hominem stichum, de quo agitur, quem hac die tibi donationis causa manumissionisque dedi, a te heredeque tuo manumissus vindictaque liberatus non erit, quod dolo malo meo non fiat, poenae nomine quinquaginta dari stipulatus est flavius hermes, spopondit claudius". Quaero, an flavius hermes claudium de libertate stichi convenire potest. Respondit nihil proponi, cur non potest. Item quae­ ro, an, s i flavii hermetis heres a claudii herede poenam supra scriptam petere voluerit, claudii heres libertatem sticho praestare possit, ut poena liberetur. Respondit posse. Item quaero, si flavii hermetis heres cum claudii herede ex causa supra scripta nolit agere, an nihilo minus sticho libertas ex conventione, quae fu it inter hermetem et clau­ dium, ut stipulatione supra scripta ostenditur, ab herede claudii praestari debeat. re­ spondit debere.” E ancora, la formula complessa della stipulatio Aquiliana, a mio avvi­ so di importanza fondamentale, nel testo datone da Florentino, e riprodotto in Digesto 46,4,18,1: “Eius rei stipulatio, quam acceptio sequatur, a gallo aquilio talis exposita est: "quidquid te mihi ex quacumque causa dare facere oportet oportebit praesens in diemve, quarumque rerum mihi tecum actio quaeque adversus te petitio vel adversus te persecutio est eritve, quodve tu meum habes tenes possides: quanti quaeque earum re­ rum res erit, tantam pecuniam dari stipulatus est aulus agerius, spopondit numerius negidius ". "Quod numerius negidius aulo agerio prom isit spopondit, id haberetne a se acceptum, numerius negidius aulum agerium rogavit, aulus agerius numerio negidio acceptum fe c it" .” Vedi infine sull'argomento V. A rangio-R uiz, La compravendita in di­ ritto romano 1, Napoli 1978, 62.

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pulationem" fattispecie assai complesse di debito e di credito, sia l ’iscrizione romana contenente la donatio Flavii Syntrophi e la tavoletta ercolanese n. 4, nel­ le quali vengono contratte mediante stipulazione obbligazioni molto simili. Ad­ dirittura nel caso della tavoletta ercolanese, si contraggono degli impegni sulla base di stipulationes, che erano molto simili a quelli che avrebbero potuto vinco­ lare reciprocamente un compratore e un venditore209. Ma i testi fortunatamente non finiscono qui. Infatti, nel Digesto e fuori di esso vi sono degli specifici testi che a mio av­ viso proverebbero senza ombra di dubbio l’utilizzo delle stipulationes per con­ trarre compravendite obbligatorie e consensuali. Per primo vorrei citare un testo che mostra come fosse palese ai giuristi dell’età repubblicana l ’idea stessa del “contrarre” una serie di verborum obligationes al fine di creare reciproci vincoli. Il passo in questione, relativo agli sponsalia, è di Servio Sulpicio ed è riportato da Gellio in Noctes Atticae 4,4: “Qui uxorem "inquit" ducturus erat, ab eo, unde ducenda erat, stipulabatur eam in matrimonium datum ... iri; qui ducturus erat, itidem spondebat. Is contractus stipulationum sponsionumque dicebatur "spon­ salia". Tunc, quae promissa erat, "sponsa" appellabatur, qui spoponderat ducturum, "sponsus". Sed si post eas stipulationis uxor non dabatur aut non ducebatur, qui stipulabatur, ex sponsu agebat. Iudices cognoscebant. Iudex quamobrem data acceptave non esset uxor quaerebat. Si nihil iustae causae videbatur, litem pecunia aestimabat, quantique interfuerat eam uxorem accipi aut dari, eum, qui spoponderat, ei qui stipulatus erat, condemnabat.”300. Sulla base del testo gli sponsalia301 sembrerebbero consistere, in una coppia di verborum obligationes, tramite le quali si impegnavano reciprocamente il pa­ dre della sposa e il futuro marito in un rapporto che sembra essere un contrac-

299 Vedi V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 62, nota 2. Esattamente, il primo documento è nel Corpus inscritiones latinae, VI, 10239, e viene riprodotto in FIRA 2, Negotia nel n. 94. Il secondo documento si trova invece edito da P u g liese C a r a t e l l i , La parola del passato 1 (1946-47), 380, e anche in Bullettino dell'istituto di diritto romano, N.S. 12-13 (Roma 1948) 395. 300 Per un’analisi del noto testo si veda U. B a rto c c i, “Spondebatur pecunia aut filia”. Funzione ed efficacia arcaica del “dicere spondeo”, Roma 2002, 28 ss.; e per il testo di Servio Sulpicio nel De Dotibus, frag. 1, vedi F.P. B rem er, Iurisprudentiae antehadrianae quae supersunt, I, Lipsia 1898, 226 ss. 301 Per gli sponsalia in generale vedi M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 136 ss.; per il problema consensualistico della vicenda vedi C. C ascione, Con­ sensus, Napoli 2003, 414 ss.

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tus302. Ancora più utile e, a mio avviso, e parecchio risolutivo per il nostro pro­ blema, un altro passo del Digesto in tema di società in D. 17, 2, 71 pr. (Paulus 3 epit. alf. Dig.): “Duo societatem coierunt, ut grammaticam docerent et quod ex eo artificio quaestus fecissent, commune eorum esset: de ea re quae voluerunt fieri in pacto convento societatis proscripserunt, deinde inter se his verbis stipu­ lati sunt: "haec, quae supra scripta sunt, ea ita dari fieri neque adversus ea fie ­ ri? Si ea ita data facta non erunt, tum viginti milia dari?" quaesitum est, an, si quid contra factum esset, societatis actione agi posset. Respondet, si quidem pacto convento inter eos de societate facto ita stipulati essent, "haec ita dari fie ­ ri spondes?", futurum fuisse, ut, si novationis causa id fecissent, pro socio agi non possit, sed tota res in stipulationem translata videretur. Sed quoniam non ita essent stipulati "ea ita dari fieri spondes?" sed "si ea ita facta non essent, decem dari?" non videri sibi rem in stipulationem pervenisse, sed dumtaxat poenam (non enim utriusque rei promissorem obligari, ut ea daret faceret et, si nonfecisset, poenam sufferret) et ideo societatis iudicio agiposse.”303. In questo passo, i personaggi di Alfeno (forse due professori di grammatica), per realizzare i propri interessi, desidererebbero unirsi in società in modo da po­ ter mettere in comune i guadagni realizzabili da ognuno di essi nella professione dell’insegnamento della grammatica. I due professori avrebbero, dunque, costi­ tuito una società tramite una complessa clausola di stipulazione per rivestire di ufficialità i propri interessi304. Qui il testo senza dubbio non indica direttamente le origini del contratto consensuale di società, che addirittura è presupposto come pienamente valido nei rapporti tra le parti, ma è molto utile a capire il modo in cui le cose si svol­ gevano ai tempi di Alfeno, mostrandoci come dalla manifestazione reciproca della volontà delle parti (che ricordiamo come da sola fosse già sufficiente al perfezionamento del contratto consensuale) si passasse in seguito con grande facilità a rivestire formalmente tramite una stipulazione l ’intera vicenda. Come già notato dall’Arangio Ruiz, il testo di Alfeno descrive e mostra chiaramente quel particolare meccanismo secondo cui, “prima che il contratto consensuale fosse come tale riconosciuto, la stipulatio potesse mettere già in essere tutti gli 302 Vedi sull’argomento F. S c h u lz , Classical Roman Law, Oxford 1961, 109. E soprattutto per il testo in questione R. DUELL, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 68 (1951), 212. 303 Per questo passo in generale e le clausole societarie stipulate sotto forma di stipulazioni vedi: V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 63 ss.; D. D aube, Iura 12 (1961), 88 ss.; H. Siber, Römisches Privatrecht, Berlin 1928, 260. 304 Su queste complesse stipulazioni che rivestivano patti all’interno della societas, vedi anche M. K a se r, Das römische Privatrecht, München 1971, 576.

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effetti pratici”305. La scrittura del negozio ovviamente non era necessaria né per la messa in atto del contratto consensuale né per la validità della verborum obli­ gatio, ma serve però a mettere in chiaro e a puntualizzare la trattativa e a testi­ moniare la conclusione del contratto. Ciò rappresenta una tendenza in voga per tutto il periodo tardo classico e anche in quello giustinianeo306, per cui, dopo aver stipulato un contratto consensuale come la societas o la emptio-venditio ,si era soliti rivestire il tutto di una doppia stipulatio magari scritta oppure di un documento mancipatorio scritto, detto mancipatio emptionis causa307, come te­ stimoniano peraltro le tavolette di Transilvania. Ma, ritornando all’argomento della presente ricerca, ciò che mi interessa è mettere definitivamente in chiaro la prova dell’esistenza della doppia stipulazione, che grazie al regime delle verborum obligationes3 08 riproduceva perfettamente e forse in maniera migliore e più sicura gli effetti del contratto consensuale. E mi sembra a questo punto di poter bene affermare come anche il ius civile autonomamente sia arrivato a un contrat­ to obbligatorio consensuale grazie proprio alle verborum obligationes e alla sti­ pulatio. Proprio la stipulatio, potendo dare veste obbligatoria a qualunque tipo di rapporto ed avere qualunque oggetto, si rivelò lo strumento fondamentale per l'espansione dell’autonomia contrattuale dello ius civile; lo schema che poteva abbracciare tutte le diverse operazioni del nuovo mondo commerciale roma­ no309. Ma le prove non finiscono con il passo di Alfeno, in cui si parla solo della societas. Vi è infatti un testo di Paolo in cui addirittura si afferma la funzione “parallela” di ogni contratto consensuale, vendita compresa, nei confronti della

305 Vedi sull’argomento V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 65; nonché L. D e Sarlo , Alfeno varo e i suoi Digesta, Milano 1940, 143 e ss. 306 Su tutto l’argomento si veda il capitolo 2.2 del presente studio e la seguente letteratura: E. Levy, West roman vulgar law 1. The law o f Property, Philadelphia 1951, 128ss.; U. A g n a ti, Costantino abolisce la privata testatio, Teoria e Storia del diritto privato V (2012), 1-40; C. D upont, La vente dans les constitution de Constantin, RIDA 2 (1955), 237-262; M. T a la m a n c a , L’unità della vendita in I. 3,23 pr, in: Studi in memoria di A. Giuffrè 1, 1967, 803ss.; F. G a llo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendi­ te, Torino 1964, 5ss; F. G a llo , Studi sul trasferimento della proprietà in diritto romano, Torino 1955, 35ss.; A. P alm a, Donazione e vendita “advocata vicinitate” nella legisla­ zione costantiniana, Index 20 (1992), 477ss. 307 Di cui cercherò di parlare, peraltro, data l’importanza dell’argomento, nel prossimo ca­ pitolo relativo appunto alla mancipatio emptionis causa e ai documenti mancipatori in generale. 308 Sempre sul regime delle verborum obligationes, vedi ancora A. G u arin o , Diritto priva­ to romano, Napoli 2001, 827 ss. 309 Vedi G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 31991, 550.

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verborum obligatio di egual contenuto310. Ma vediamo il testo in D. 45,1,35,2 (Paul. 12 ad Sab.): “Si in locando conducendo, vendendo emendo ad interrogationem quis non responderit, si tamen consentitur in id, quod responsum est, va­ let quod actum est, quia hi contractus non tam verbis quam consensu confirmantur. ”. Il testo può a prima vista non sembrare chiarissimo. Vi sono, infatti, alcuni auto­ ri come lo Scialoja311 che vi lessero l ’affermazione che affinché vi sia un con­ tratto consensuale non occorre (come accade per le verborum obligationes) che vi siano una domanda e una risposta solenni, ma solo un consenso che può esse­ re manifestato in diversi modi. Differentemente, invece, Riccobono312 ha inter­ pretato l’espressione ad interrogationem respondere, sostenendo che si riferisca appunto alla stipulazione. Inoltre, lo stesso riferimento sarebbe secondo lui con­ fermato anche dall’inscriptio, dal momento che nel libro 12 di Paolo ad Sabinum si discute appunto sulle verborum obligationes. E sempre secondo Ricco­ bono, si dovrebbe ritenere un’interpolazione giustinianea il riferimento del testo alla locatio conductio e alla emptio venditio, nonché il quia hi contractus. Pro­ babilmente, infatti, Paolo avrebbe parlato solo di locare e conducere e di emere e vendere a proposito di stipulazioni di contenuto corrispondente. Della stessa opinione è anche il Frezza313. Nello stesso senso, ma leggermente diversa, è l ’interpretazione di Arangio-Ruiz314, esposta con una grande ricostruzione ese­ getica del presunto testo originale, secondo cui nel caso del presente passo Paolo avrebbe avuto di fronte una coppia di contraenti che volessero rivestire la pro­ pria convenzione con una stipulazione, ma che per qualche difetto di forma alla fine si siano risolti a stipulare un contratto consensuale sulla base del consenso. Il che dimostrerebbe, ad opinione dell’autore, come i contratti consensuali e le stipulazioni reciproche siano rimasti in concorrenza fra di loro all’interno 310 Vedi in generale Kaser, che parla di „ Weiterbildung eines Realkontrakts [...] aus der Vereinbarung wechselseitiger Stipulationen”: M. K ase r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 546; inoltre, vedi in particolare sul testo R. v o n Jh erin g , Geist des rö­ mischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung, III, Darmstadt 81954, 201 ss.; A. WATSON, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 32 (1964), 245 ss., 248 ss.; U. v o n LÜbtow, Symbolae Raphaeli Taubenschlag dedicatae, Eos, Commentarti SocietatisPhilologaePolonorum 48 (Breslau-Varsavia 1957) 365 ss. 311 Vedi V. S c ia lo ja in Compravendita, Roma 1907, 166 e ss. 312 Vedi S. RICCOBONO, Bullettino dell'Istituto di diritto romano 31 (Roma 1921) 31 e ss., in cui vi è un dotto studio sull’argomento, nonché la citazione di alcuni scrittori antichi sempre sull’argomento dell’a d interrogationem respondere, nonché la citazione della Glossa. 313 Vedi P. F rezza, RIDA 2 (1949) (= “Mélanges de Visscher” 1), 271 e ss. 314 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 70 e ss.

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dell’ordinamento giuridico romano per molto tempo. Infatti, secondo altre fonti contenute in alcuni papiri greci d ’Egitto, i papiri di Oxirinco (p. Oxy 1209, 2236,1036, 1273315), questo concorso tra le verborum obligatio316 e i contratti consensuali nati dallo ius gentium fosse rimasto addirittura anche durante tutto il periodo tardo classico e imperiale. Anzi, addirittura essi mostrano come dopo il 212 d.C. molte popolazioni provinciali cominciarono a rivestire della forma stipulatoria i propri contratti a base consensuale per darvi maggior certezza o per renderli valevoli per il diritto imperiale317. Sembra, infatti, che le clausole stipu­ latone contenute in questi papiri fossero molto simili se non identiche a quelle romane classiche. E si è potuta osservare questa somiglianza grazie al recente ritrovamento di due tavolette di Ercolano, datate intorno al 79 d.C., ed edite da M. Della Corte e da Pugliese Caratelli, in cui le clausole stipulatorie osservate nei papiri di Oxyrinco sembrano direttamente discendere da quelle che doveva avere di fronte agli occhi Alfeno nel suo periodo ben tre secoli prima318. 315 Vedi ad esempio, nell’edizione B.P. G r e n f e l l - A.S. H unt, The Oxyrhyncus papyri, London 1898: P. Oxy 1209 (Vol. IX, London 1912, 252 ss.), che si riferisce alla vendita di schiavo, anno 251-253 d.C.; P. Oxy 1036 (Vol. VII, London 1910, 177 ss.), che ri­ guarda un affitto di terreno, anno 273 d.C.; P. Oxy 1697 (Vol. XIV, London 1920, 152 ss.) sulla vendita immobiliare in forma di dichiarazione soggettiva del venditore, anno 242 d. C.; P. Oxy 1273 (Vol. X, London 1914, 207ss.) sul contratto di matrimonio, anno 260 d. C.; e P. Oxy 905 (Vol. VI, London 1908, 243 ss.) in cui vi è sempre un contratto di matrimonio, ma in una forma eccezionalmente romanizzata molto simile agli antichi sponsalia del ius Quiritium, anno 170 d.C. Per quest’ultimo e per il tema degli sponsalia in relazione alle verborum obligationes, vedi A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2003, 585 ss.; e in particolare vedi quattro saggi molto completi: J. G audem et, La conclusion des fianceilles romaines à l ’époque préclassique, RIDA 1 (1948), 79 ss.; J. G audem et, L’originalité des fiancailles romaines, IURA 6 (1955), 47 ss.; E. V o l­ t e r r a , Ricerche intorno agli sponsali in diritto romano, BIDR 49 (1932), 87 ss.; E. V o l t e r r a , Ricerche intorno agli sponsali in diritto romano, in: Studi in onore di A.C. Jemolo, Milano 1962, 639 ss. 316 Vedi su tutto l’argomento delle diverse stipulationes come verborum obligationes, A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2003, 832 ss. 317 Vedi sull’argomento V. A rangio-R uiz, in L ’application du droit romain en Egypte après la Constitution Antoninienne, Bull. de l ’Institut d ’Egypte 29 (1946-47) 83 ss. 318 Vedi sull’argomento le due tavolette in dettaglio: una edita da M. d e l l a C o rte , in La parola del Passato 6 (1951) 227; l ’altra analizzata insieme a tutte le altre da P u g liese C a r a t e l l i , in un documento inedito e ritrovato all’Università “La Sapienza” di Roma, e citato da V. A ran g io -R u iz nella sua Compravendita (p. 188). Si vedano anche, per un riferimento con le fonti, le molteplici tavolette cerate di Ercolano analizzate sempre dall’ottimo P u g liese C a r a t e l l i , che spesso contengono parti di contratti di compra­ vendita, in diverse edizioni della Parola del passato: Tabulae Herculanenses I, in La

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Il che proverebbe peraltro che l’utilizzo delle stipulationes in sostituzione dei contratti consensuali sarebbe stata una prassi commerciale continuativa e costante nell’ordinamento giuridico romano, sorta appunto, come ho più volte detto precedentemente, all’interno dello ius civile e in maniera completamente autonoma. E ancora altre prove si troverebbero nella prassi molto in voga duran­ te il periodo Giustinianeo319 di concludere i contratti consensuali con la redazio­ ne di un atto scritto contenente delle reciproche stipulationes con doppia tradi­ tio nel caso di cose nec mancipi, oppure nella redazione di un documento mancipatorio emptionis causa nel caso di res m ancipi20, documentato ad esempio nelle tavolette di Transilvania, che servivano a dare più sicurezza e ufficialità alle convenzioni obbligatorie consensuali precedentemente prese.

3.6. Conclusioni Mi sembra a questo punto che non dovrebbero esservi più grandi dubbi sulla tesi precedentemente esposta della concorrenza nell’ordinamento romano delle sti­ pulationes reciproche derivanti dallo ius civile e del contratto consensuale obbli­ gatorio di compravendita in tutti i periodi dell’esperienza romana. E mi sembra di poter affermare come vera anche la teoria precedentemente esposta del me­ scolamento e del reciproco influsso delle due linee evolutive della compravendi­ ta, cioè quella iuris gentium e quella dello ius civile. Come possiamo vedere, infatti, dai formulari di Transilvania (la cosiddetta mancipatio emptionis causa), precedentemente menzionati e dai documenti mancipatori di età giustinianea, le due linee evolutive che hanno sviluppato la compravendita romana nel tempo sembrano incrociarsi e mischiarsi fra loro. Sembra addirittura che già dal IIo se­ colo d.C. la compravendita sia diventata un contratto che poteva essere rivestito di differenti forme (ognuna con sfumature diverse, magari legate alla pratica giuridica precedente di un determinato territorio in cui venivano stipulate), tutte

Parola del passato 1 (1946) 379 ss.; Tabulae Herculanenses II, in La parola del passa­ to 3 (1948) 165 ss.; Tabulae Herculanenses III, in La parola del passato 8 (1953) 455 ss.; Tabulae Herculanenses IV, in La parola del passato 9 (1954) 54 ss.; Tabulae Her­ culanenses V, in L aparola delpassato 10 (1955) 448 ss.; Tabulae Herculanenses VI, in Laparola delpassato 16 (1961) 66 ss. 319 C. D upont, La vente dans les constitution de Constantin, RIDA 2 (1955), 237-262; F. G a llo , Disposizioni di Giustiniano sulla forma delle vendite, Torino 1964, 5 ss. 320 Vedi sull’argomento dei documenti scritti Giustinianei V. A rangio-Ruiz , La compra­ vendita in diritto romano I, Napoli 1978, 186 e ss.

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provenienti dalla tradizione giuridica romana propria o dallo ius gentium, e tutte ugualmente valide e riconosciute all’interno dell’impero.

Capitolo 4. La mancipatio emptionis causa delle tavolette transilvaniche 4.1. La ricerca sui “documenti mancipatori” Molti sono, in verità, i documenti che testimoniano atti di compravendita nel diritto romano. Probabilmente questo grande numero di documenti rinvenuti ci conferma la grande importanza che questo contratto ha rivestito nelle sue varie forme durante tutta l ’ esperienza giuridica romana. Volendo tralasciare le varie forme e i contenuti della compravendita romana arcaica e classica, mi sofferme­ rò, in questa breve ricerca su, determinati documenti appartenenti alla prima era volgare (o alla fine del periodo classico, se cosi si preferisce), datati intorno alla metà del II° secolo dopo Cristo, che spesso vanno sotto il nome di “documenti mancipatori” o di “mancipationes emptionis causa factae”321. Molte sono le congetture fatte su questi documenti e molti sono gli autori che nel recente passato si sono occupati di questi quattro documenti ritrovati nel 1855322 nelle miniere d ’oro della Transilvania. Tutti e quattro questi documenti sono scritti nella forma del “Triptychum” e cioè in un documento che contiene una scriptura exterior, che tutti possono leggere e in cui sono racchiusi gli estremi del documento, e una scriptura interior in cui è presente il documento stesso e la cui integrità è garantita da sette sigilli, ognuno dei quali porta il nome del relativo signator. Questa è anche la classica struttura di quei documenti pro­ batori che i romani erano soliti chiamare testatio323.

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Secondo la denominazione scelta da C.G. B ru n s prima e da V. A ran g io -R u iz dopo, nel terzo libro di FIRA (Fontes iuris romani antejustiniani), Firenze 1972, 281 ss. 322 Per la prima edizione dei documenti transilvanici appena ritrovati si veda ad esempio il filologo rumeno dell’800 T. C ipariu, per l’emptio pueri in Annalibus gymnasii Blasiensis, Blaj 1855, pp. 2-21; e per l ’emptio ancillae in “Arch. Pentafilol. si istoria” 3,1867, p. 49 ss. 323 Sulla formazione di questo documento di testatio e sulle sue caratteristiche vedi M. A m e lo tti, Genesi del documento e prassi negoziale, in: F. M ilazzo , Contractus et pac­ tum, Napoli 1990, 309-324.

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La maggioranza degli autori e della letteratura si sono soffermati sia sul do­ cumento probatorio in se, come forma di testatio324, sia sul suo contenuto nella scriptura interior, che è ciò che ha dato luogo ai dibattiti più importanti. Per la maggior parte, infatti, la letteratura si è divisa sulla definizione giuridica di que­ sti documenti e sulla loro categorizzazione soffermandosi in special modo sui rapporti tra questi documenti e il contratto di compravendita consensuale e la sua origine325. Dopo questo lungo dibattito tra i fautori della teoria consensuali­ stica e quelli invece che ritenevano che questi documenti testimoniassero sola­ mente una avvenuta mancipatio, sembra che la dottrina non si sia più occupata da oramai trenta anni a questa parte del presente problema e di condurre un ulte­ riore analisi , con strumenti moderni, su questi importanti documenti e sulle an­ cor più importanti implicazioni che essi avrebbero sulla datazione dei primi esempi scritti di contratto consensuale e sulla teoria generale dei contratti nel mondo romano. Proprio a causa di questa “scomparsa” del dibattito su questo tema, mi pro­ pongo, in questo modesto capitolo, di “risvegliare” la polemica e la ricerca scientifica su un argomento così fondamentale, soprattutto se preso in conside­ razione in prospettiva delle moderne teorie contrattualistiche del diritto privato vigente nei diversi paesi europei che provengono dalla tradizione romana.

4.2. Una nuova analisi ragionata dei documenti mancipatori Cominciamo a questo punto con l ’analisi delle fonti relative a questi documenti transilvanici. Come è stato detto in precedenza quattro sono i documenti in que­ stione di cui ci occuperemo. Il primo (che è anche il più antico), del 139 d.C., tratta della compravendita di una fanciulla di nome Passia; il secondo, del 142 d.C., dell’acquisto di un fanciullo chiamato Apalausto; il terzo del 159 d.C., dell’acquisto di una parte di una casa; l ’ultimo, in ordine temporale (160 d.C.), dell’acquisto di un ancella di nome Teodata326.

Sulla testatio in generale e sulle sue funzioni nel sistema dei negozi vedi M. K ase r, Das römische Privatrecht, München 1971, 231 ss. 325 Per questo si veda soprattutto W. K u n k el, voce mancipatio in: G. W issow a, Paulys Realencyclopädie der klassischen Altertumswissenschaft, XIV, 1, Stuttgart 1928, 1001. 326 Per le ricostruzioni filologiche di queste tavolette e i loro problemi si vedano innanzitut­ to il già citato T. CIPARIU, in Annalibus gymnasii Blasiensis, Blaj 1855, pp. 1 ss; il D. D e tle f s e n in SB Wiener Akad. 23 (1857) 601 ss.; J. ERDY in De tabulis ceratis in Da­ cia repertis cum quaestionibus de vetusta historia Magyarorum, Pestini 1856, 4 ss; T. 324

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Cominciamo a vedere da subito proprio quest’ ultima tavoletta transilvanica del 160 d.C., sia per la sua quasi perfetta conservazione, sia per il fatto che lo schema mancipatorio qui rappresentato è molto simile agli altri327: Cl(audius) Iulianus miles leg(ionis) XIII G(eminae) (centuria) Cl(audi) Ma­ ri emit mancipioque accepit mulierem nomine Theudotem, sive ea quo alio no­ mine est, n(atione) Creticam, apochatam pro uncis duabus, (denariis) quadrigentis viginti de Cl(audio) Phileto, f (fideiussore) a(ccepto) Alexandro Antipatri. Eam Mulierem sanam traditam esse emptori s (upra) s(cripto), et si quis eam mulierem, q(ua) d(e) a (gitur), partemve quam quis ex ea..?328 evicerit, qu(o) mi(nus) emptorem s(upra) s(criptum) eumve at quem ea res pertinebit uti fru i habere possidereque recte liceat, tunc quantum id erit, quot ita ex ea...329 evictum ablatumve fuerit, sive quot ita licitum non erit, tantam pecuniam probam recte dari f(ide) r(ogavit) Cl. Iulianus m(i)l(es) s(upra) s(criptus), d(ari) f(ide) p(romisit) Cl. Philetus: id fide sua esse iussit Alexander Antipatri. Inque ea(m) mulierem, quae s(upra) s(cripta) est, pretium eius (denarius) CCCCXX accepisse et habere se dixit Cl. Philetus a Claudio Iuliano mil(ite) s(upra) s(cripto). Actum canab(is) leg(ionis) X III G(eminae) IIII Nonas Octobres Bradua et Varo cos. 330 .

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Mommsen in Monatsber. Berliner Akad. (1857) 519 ss.; E. SEIDL in Arch f. Kunde österr. GeschsQuellen 15 (1856) 318 ss. Per il testo si veda la ricostruzione di V. A ran g io -R u iz in FIRA 3, Negotia, Firenze 1972, 287-288. Qui la scriptura interior darebbe un quid, mentre quella exterior, un quis. Entrambi non avrebbero senso nella frase, quindi è auspicabile pensare o a un errore materiale di scrit­ tura del documento o a un errore di trascrittura di chi ne abbia preparato una copia. Vedi a riguardo V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 185. Anche in questo punto la scriptura interior da un quid che non corrisponde ad alcuna parola nella scriptura exterior dove non è presente niente. Si tratta nuovamente di un er­ rore e ciò si può vedere paragonando questo documento con le clausole parallele degli altri documenti transilvanici come ci dice T. Mommsen, in CIL, volume III, 921 ss., 1058. Stessa cosa per C. G. B ru n s, in Abh Berl. Akad. (1876) 41 ss. In quest’ultima frase possiamo vedere molto bene la data del documento secondo lo stile romano, che corrisponderebbe al nostro 4 ottobre del 160 d.C. E cosa assai rara avere una datazione così precisa di un documento, dal momento che molti compaiono senza questa indicazione. Il che fa di questo documento ancor più un esempio di grande importanza.

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Leggendo il testo latino ci accorgiamo subito che il compratore, un tal solda­ to Claudio Giuliano della tredicesima legione Gemina, dichiara di aver acquista­ to una donna di nome Teodata, proveniente dall’isola di Creta, per un prezzo di ventiquattro denari, da un certo Claudio Fileto, che la aveva precedentemente acquistata al prezzo fittizio di due once331, con la fideiussione di Alessandro Antipatro. Si deve a questo punto ricordare, innanzitutto, che la ricostruzione di questo testo, sebbene fosse ben conservato, e la sua interpretazione sono state molto difficoltose e le dobbiamo all’apporto di molti autori quali Cipariu, il primo edi­ tore delle tavolette, Bruns, Girard, Schiaparelli, Hirschfeld, Gradenwitz, Weiss, Arangio-Ruiz332. Secondo l ’opinione dominante degli autori appena citati questo libro sem­ brerebbe “prima facie” una testatio333, ovvero un documento probatorio, redatto nella forma del trittico in modo da presentare una scrittura exterior e una inte­ rior la cui integrità era garantita da 7 sigilli con relativa apposizione del nome dei signator. Un documento essenzialmente probatorio, dunque, e non costituti­ vo, che doveva testimoniare l ’avvenuta compravendita e le relative garanzie col­ legate. Analizzando il formulario possiamo distinguere essenzialmente tre parti in cui esso si divide: una prima contenente la dichiarazione del soldato dell’avvenuto acquisto dell’oggetto (l’ancella Teodata), del prezzo pagato al venditore e della fideiussione di Alessandro Antipatro. Una seconda parte contenente le clausole relative alla responsabilità per vizi (ovvero la cosiddetta clausola di “buona salute”) ed evizione, nonché le relative obbligazioni verbali (principali e accessorie) e la “fede” prestata da Alessandro Antipatro nella fideiussione. Una

Queste due Once corrisponderebbero al prezzo fittizio romano del sestertius nummus unus. È una clausola che ha dato diversi problemi nell’interpretazione, soprattutto per la presenza di quell’apochatam di chiara origine greca, e che è stata ricostruita e interpre­ tata in questo suo senso sia da Mommsen (op. cit.) che da Brunner. Vedi FIRA 3, Negotia, 285, n°2; vedi soprattutto B. KÜb le r , Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsge­ schichte 26 (1905) 536 ss.; e infine si veda lo stesso F. B ru n n e r, Zur Rechtsgeschichte der römischen und germanischen Urkunden, Berlin 1880, 114 ss. 332 Si veda soprattutto O. G ra d e n w itz , Einführung in die Papyruskunde, Leipzig 1900, 47 ss.; E. WEISS, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 37 (1916) 136 ss.; V. A rangio-R uiz, La Compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 183 ss.; P. F. G ira rd , Rev. Hist. de dr. 7 (1883) 569 ss. e in Melanges de droit romain 2 (Paris 1923), 80 ss. 333 Sempre sulla Testatio si veda anche A. G u a rin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 356 ss., 362. 331

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terza ed ultima parte contenente la dichiarazione di quietanza del venditore che conferma di aver ricevuto il prezzo334. Nella prima parte è contenuta un’espressione molto particolare, che è di grande interesse al fine di classificare questo documento: “emit mancipioque accepit ”. Intorno a questa espressione e alla sua analisi ruota principalmente la possibilità d ’interpretare questo documento come un contratto consensuale di compravendita335 o come una vendita a contanti (Barkauf) nella forma della mancipatio336. Se, infatti, scomponiamo la presente endiadi potremmo agilmente tradurla come l ’affermazione che Claudio Giuliano ha comprato (emit) e (que) subito ricevuto (accepit) con una mancipatio (mancipio) ad effetti reali immediati. Il fatto che la parola mancipio in questo caso stia veramente ad indicare una man­ cipatio e non il ricevimento di uno schiavo in mancipio337 (in questo senso della parola mancipio), come è venuto in evidenza nell’ambito di una recente confe­ renza338, lo si può a mio avviso dimostrare tramite il confronto diretto con altri documenti. Ad esempio, la stessa espressione è contenuta nella quarta339 tavolet­ ta di Transilvania, relativa alla vendita di una parte di una casa, in cui si dice: 334

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Su questi elementi di diritto privato romano concernenti la fideipromissio si veda G. Pugliese, Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 614 ss.; qui per’altro Pugliese ci dice che il fideiussor non sarebbe un vero e proprio fidepromissor, ma solamente un me­ ro “garante” dell’operazione commerciale, che “avallerebbe” con la sua fides il paga­ mento del debitore principale. E questo confermerebbe la presenza nel formulario della quietanza di pagamento del venditore che ha ricevuto il prezzo direttamente dal debito­ re, senza chiedere alcunché al fideiussor, che è appunto un mero garante che non si ob­ bliga all’idem. Come viene ad esempio interpretato da W. K u n k el, voce Mancipatio, in: G. W issow a, Paulys Realencyclopädie der klassischen Altertumswissenschaft, XIV, 1, Stuttgart 1928, 1001: dove l’autore specificamente dice delle tavolette trasilvaniche “...in denen ein Kaufvertrag und sein Vollzug durch mancipatio beurkundet ist”; e vedi P. VOCI, in Modi di acquisto della proprietà, Milano 1952, 52 ss. Vedi O. G ra d e n w itz , Einführung in die Papyruskunde, Leipzig 1900, 47 ss.; R. KirCHER, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 32 (1911) 105; C. SAUMAGne, Service des Antiquités d ’Algerie, Tablettes Albertini, Paris 1952, 173 ss. Si veda innanzitutto il significato della parola mancipiium e della parola mancipatio nel Thesaurus linguae latinae per vederene gli esempi di uso e le varie differenze di signifi­ cato e filologico-linguistiche. Per mancipatio, Thesaurus linguae latine, VIII/2, Leipzig 1936, 253; per mancipium, Thesaurus linguae latinae, VIII/2, Leipzig 1936, 254 ss. Questa osservazione è venuta in evidenza nell’ambito dell’annuale conferenza estiva romanistica dell’Università di Salisburgo “Sommergespräche 2010” organizzata dal Prof. J. M. Rainer. Quarta nell’ordine di esposizione di FIRA 3, Negotia, Firenze 1972, 289 ss.

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“Andveia batonis emit manci (pioque accepit) domus partem dimidiam, interan­ tibus partem (dex)tram, qu(a)e est Alb(urno)Maiori vico Pirustar(um in)t(er) ad(fines Platorem Accep)tianum et ingenum Callisti (denariis) trecentis de Veturi(o Valente). ” In questo caso l ’endiadi è riferita ad una parte di una casa (domum partem dimidiam) e quindi la parola mancipio dovrebbe essere usata nel senso di man­ cipatio appunto e non avrebbe a che vedere col significato di schiavo o cosa in mancipio. La stessa endiadi la troviamo anche nelle altre due tavolette transilva­ niche. Queste analogie, soprattutto quella con l ’acquisto della parte della casa, nonché la successione delle parole e l’indicazione del verbo accipere, che ha il significato di ricevere con la sfumatura dell’apprensione materiale340, mi fanno pensare già da se che questa formula (emit mancipioque accepit) fosse ricorren­ te e indicasse davvero l’atto del ricevere tramite il mancipium e non il ricevere in mancipio. A sostegno di questa tesi del significato di mancipatio nell’endiadi appena citata, viene anche una buona parte della dottrina. Ad esempio Gradenwitz341 ha confrontato la prima parte (cioè quella contenente l ’emit mancipioque accepit) delle tavolette di Transilvania con il formulario gaiano della mancipatio. Nello stesso senso e sulla base di un confronto tra i due formulari, anche Arangio-Ruiz e Kircher342 vedono nell’emit mancipioque accepit la formula della mancipatio con effetto reale. Secondo questi autori, infatti, nell’endiadi si rispecchiano in ordine inverso, l ’ “Aio... meum esse” e il mihi emptum esse del noto cerimoniale gaiano343, il 340 Vedi in tal senso per il verbo accipere, la voce accipio del Thesaurus linguae latinae, Vol. I, Leipzig 1900, 304-320. Soprattutto nella parte numero Io della voce (manibus) in cui si rimarca con molti esempi, e anche tramite l’accostamento al verbo adprehendere, l’idea dell’apprensione manuale di qualcosa, che questo verbo suggerisce. E vedi anche la stessa voce accipio in C a s tig lio n e /M a rio tti, Vocabolario della lingua latina, Tori­ no 1966, 15 ss., sempre nel primo significato di prendere manualmente e ricevere. 341 Vedi O. Gradenwitz, Einführung in die Papyruskunde, Leipzig 1900, 47. 342 Vedi R. K irc h e r, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 32 (1911), 105 ss. 343 Vedi Gaio, in Istituzioni, I, 119: “Est autem mancipatio, ut supra quoque diximus, ima­ ginaria quaedam venditio: Quod et ipsum ius proprium civium Romanorum est; eaque res ita agitur: Adhibitis non minus quam quinque testibus civibus Romanis puberibus et praeterea alio eiusdem condicionis, qui libram aeneam teneat, qui appellatur libripens, is, qui mancipio accipit, rem tenens ita dicit: HUNC EGO HOM INEM E X IURE QUIRITIUM MEUM: ESSE AIO ISQUE M IHI EMPTUS ESTO HOC AERE AENEAQUE LIBRA; deinde aere percutit libram idque aes dat ei, a quo mancipio acci­ pit, quasipretii loco ".

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che, secondo Arangio Ruiz, risulterebbe anche “dal modo in cui le espressioni emit e mancipioque accepit si trovano adoperate, ora l’una ora l’altra, ora tutte e due insieme, sempre ad indicare niente di più che l’atto solenne della mancipa­ tio, anche quando questa non si trova in nessun rapporto con una vendita effetti344 va . Su queste considerazioni, Arangio Ruiz continua motivando la sua spiega­ zione e facendo riferimento a diversi testi345, contenenti endiadi sim ili, in cui ad esempio si nota che nel testamento per aes et libram , la mancipatio fatta dal “familiae emptor” è sempre indicata (anche se la vendita del patrimonio è fitti­ zia) col verbo emit come ad esempio accade346 nel Testamentum Antonii Silvani equitis del 142 d.C. (versi 38-40: “Familiam pecuniamque t(estamenti) /(aciendi) c(ausa) e(mit Nemonius dupl(icarius) tur(mae) Mari,...), mentre solo di mancipio accipere o dare si parla nei documenti di donazione (come quello della donatio Iuliae Monimes del II°-III° secolo d.C. v, versi 9-10: “ .. .mancipio acceperunt immunes et curator...” o della donatio Flavii Syntrophi347, anch’essa del II-III° d.C.) e nell’atto di emancipazione di una fanciulla del III° secolo d.C. nel papiro egiziano di Ossirinico348. Qualora queste prove di comparazione della prima formula (emit mancipio­ que accepit) con altri documenti non fossero ancora sufficienti, non è neanche da sottovalutare il fatto che nel successivo spezzone dell’emptio puellae transil­ vanica vi sia un “apochatam pro uncis duabus ”, che sembra debba intendersi349 nel senso che l’attuale venditore Claudio Phileto avesse acquistato a suo tempo la schiava al prezzo fittizio di due once, che sarebbero corrispondenti al “sester­ tius nummus unus ” che era usato a Roma in casi simili. E di fatti proprio nei te­ stamenti per aes et libram (ed è da notare come la mancipatio sia per eccellenza l ’atto per aes et libram350) si trovano spesso le precisazione “sestertius nummus 344 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 187. 345 Si veda il Testamentum Antonii Silvani, in FIRA 3, Negotia, Firenze 1972, 129 ss.; il Testamentum M. Sempronii Prisci, in P. Berol. Inv. 7124, e i commenti di G. CASTELLI, in Scritti giuridici, Milano 1923, 221 ss.; e vedi infine V. A ran g io -R u iz e A. C olom bo sul papiro 439 della collezione dell’Universitá del Michigan (P. Mich.) 4, 1950, 120 ss. 346 Vedi FIRA 3, Negotia, n° 47, Firenze 1972, 129 ss. 347 Vedi FIRA 3, Negotia, numeri 93-94, Firenze 1972, 297 ss. 348 Vedi FIRA 3, Negotia, n° 14, Firenze 1972, 31 ss. 349 Apochatam in realtà è il classico verbo greco per l’acquisto, il che la dice lunga sulla frammistione dei formulari contrattuali, oramai evidente già nel secondo secolo d.C., tra il diritto romano della prima età volgare e quello greco-ellenistico pre-esistente nelle provincie ellenizzate. 350 Vedi gli a ttip e r aes et libram in generale M. T a la m a n c a , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 433 ss.; 639 ss.

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unus" sia come complemento dell’emit che del mancipio accepit351. Lo possia­ mo vedere ad esempio in maniere molto chiara nel testamento greco (ma qui in versione latina) di C. Longino Castore (191 d.C.)352: “Familiam pecuniamque huius testamenti faciendi causa emit Iulius Petronianus sestertio nummo uno...". Ma se tutto questo non bastasse ancora a dimostrare la genuinità della tesi della mancipatio contenuta in queste tavole di Transilvania, vorrei ora porre l ’attenzione su altre due utili pietre di paragone in questa vicenda, e cioè su due mancipationes fiduciae causa353: la prima è quella pompeiana354, in cui viene esattamente riportata l ’endiadi emit mancipioque accepit: “..., eaque mancipia singula sestertis nu(mmis sin)gulis Dicidia Margaris emit ob seste(rtios nummos LD et) mancipo accepit de Popp(a)ea Prisc(i liberta Note),...". La seconda è quella della Tabula Baetica355 (I°-II° secolo d.C.), in cui anco­ ra una volta troviamo la stessa formula: “ (sestertio) n(ummo) I fid i fiduciae causa mancipio accepit..”. A tutte questi testi mi sento inoltre di aggiungere la considerazione che que­ ste mancipationes sembrano essere davvero tutte “emptionis causa factae", e ciò si evincerebbe dal fatto che anche se in forme diverse in quasi tutti questi formulari, la parola mancipio si trova sempre in ordine spaziale dopo l ’emit, il che sembrerebbe indicare un importante concatenazione temporale in cui si “ri­ ceve” ufficialmente dopo aver acquistato. E proprio questo fattore e posiziona­ mento spaziale e temporale che non sembra affatto essere casuale, potrebbe sug­ gerire senza grossi inconvenienti un vero significato “causale” anche in senso giuridico. Ma andiamo avanti con l’analisi di altre prove, se mai non ce ne fossero an­ cora abbastanza, dando un’occhiata questa volta alle tavolette ercolanesi. In una di queste tavolette di Ercolano, pubblicate da M. della Corte, si presenta la chiu­ sa di una sponsio356 di garanzia molto simile alla fidepromissio di Transilvania, 351

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Su questa clausola vedi T. M ommsen , in CIL, volume III, 921 ss., 1058, 2215, e vedi C.L. Appleton , in Studi di diritto romano, di diritto moderno e di storia del diritto pub­ blicati in onore di Vittorio Scialoja, vol. 2, Milano 1905, 503 ss. Vedi il testo in FIRA 3, Negotia, n° 50, Firenze 1972, 146 ss.; e vedi anche in P. HAMB. 73, BGU 1655. Sulle mancipationes fiduciae causa nei testamenti in generale si veda ancora M. Amel o t t i , Genesi del documento e prassi negoziale, in: F. M ilazzo , Contractus et pactum, Napoli 1990, 309-324. Vedi la mancipatio Pompeiana in FIRA 3, Negotia, n°91, Firenze 1972, 291 ss. Vedi il testo integrale della cosiddetta Formula Baetica in FIRA 3, Negotia, n° 92, Fi­ renze 1972, 295 ss. Per la sponsio se ne veda la ricostruzione di Pugliese Caratelli nella nota seguente.

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e, andando a capo, si nota la clausola: “DCCCC HS eius nomine numeratos pro­ bos accepisse et habere se dixit Claudia Musa ab Hamillo Vibidiae Proculae servus , spopondit Claudia Musa tutore auctore.. .”357. Come vediamo, dunque, c ’è una grande somiglianza con il documento di Transilvania nella parte relativa all’apprensione della merx che è uno schiavo e quindi una res mancipi. E sulla base di questa considerazione, preziosa è anche l ’ulteriore interpretazione di Arangio-Ruiz, il quale congettura che anche questo documento cominciasse con l’endiadi servus emit mancipioque accepit, e cioè: ”Hamillus Vibidiae Proculae servus emit mancipioque accepit hominem nomine ....natione.....H S DCCCC a Claudia Musa, tutore auctore...”358. Dopo aver tentato di fugare ogni dubbio, tramite queste considerazioni, in merito al significato del termine mancipio in questi formulari, vediamo ora quali altre prove, seppure indirettamente, vadano a vantaggio della tesi che si tenta di esporre secondo cui i presenti documenti testimonierebbero delle compravendite a contanti nella forma della mancipatio359. Non solo, infatti, le testimonianze sopra esposte fanno pensare a una manci­ patio vera e propria, ma anche altre clausole inserite in tutti e quattro i formulari, come le due clausole relative al pagamento della merce e all’attestazione della ricezione della somma da parte del venditore. Le possiamo ben vedere nella prima emptio puellae del 139 d.C., in cui si legge: “emit mancipioque accepit de Dasio Verzonis Pirusta ex Kauieretio, (denariis) ducentis quinqui” e un poco oltre: “proque ea puella, quae supra s(upra) s(cripta) est, (danarios) ducentos quinque accepisse et habere se dixit Dasius Verzonis a Maximo Batonis”; nella emptio pueri: “avocata pro uncis duabus, (denariis) DC de Bellico Alexand ri...” e poi: “Proque eo puero, q(ui) s(upra) s(criptus) est, pretium eius (dena­ rius) DC accepisse et habere se dixit Bellicus Alexandri ab Dasio Breuco”; nell’emptio ancillae: “apochatam pro uncis duabus, (denariis) quadrigentis viginti de Cl(audio) Phileto” e dopo: Inque ea(m) mulierem, quae s(upra)

357 Vedi M. d e l l a C o rte , in La parola del passato 5 (1951) 225. La stessa tavoletta pre­ senta una sponsio di garanzia molto simile alla fidepromissio dei documenti transilvani­ ci e fu analizzata e ricostruita in un documento inedito di P u g liese C a r a t e l l i , ritrova­ to all’Università di Roma “La Sapienza” e citato anche da V. A ran g io -R u iz nella sua Compravendita (188): “.q u o minus?] eam heredemve eius haber[e p]ossidereque recte liceat, tum [quanti] homo emptus est, tantam pecu[niam da]ri stipulatus est Hamillus Vibi[di]ae Proculae serv(vus), spopondit Caludia [M]usa tut[ore a u c to r e ..] ”. 358 Vedi V. A rangio Ruiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 189. 359 In questo senso vedi anche il capitolo II° ( “Natura, contenuto, forma, causa ambito della mancipatio”), sezione 5 “Le venditionis causa nel negozio mancipatorio” della monografia di C. B rezzo , La mancipatio, Roma 1972, 77 ss, 60 ss.

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s(cripta) est, pretium eius (denarius) CCCCXX accepisse et habere se dixit Cl. Philetus a Claudio Iuliano mil(ite) s(upra) s(cripto)”; e infine nell’emptio domus: “.. .Platorem Acceptianum et Ingenum Callisti (denariis) trecentis de Veturi(o Valente) ” e subito ancora: “proque ea do(mus partem dim)idiam pretium (denarius) CCC Vetr(ius V)alens a(b A)n(du)ei(a Ba)tonis accepiss(e et) hab(ere se dixit) ”. Tutti e quattro i formulari presentano indubbie analogie e addirittura le stes­ se parole nelle stesse posizioni (o molto vicine) del formulario, a ulteriore testi­ monianza della “standardizzazione” di questo tipo di vendita. Si può vedere, in­ fatti, come venga chiaramente espressa una pattuizione del prezzo e come il compratore confermi di aver ricevuto il denaro nella dichiarazione di quietanza del pagamento (in cui vengono sempre usati i verbi accepere ed habere). Proprio l ’uso dei verbi accipere e habere relativamente alla somma e il fatto che sia così chiaramente espressa, sia la determinazione del prezzo, che la sua ricezione da parte del venditore, dovrebbero ancor più dimostrare come in que­ sto documento si tratti di una vendita a contanti, e a mio avviso nella forma della mancipatio. La mancipatio360 era, infatti, l ’unico atto capace di trasferire al tem­ po stesso la proprietà di una res mancipi (di cui peraltro nei formulari si da ga­ ranzia contro l ’evizione) quale un fanciullo, una fanciulla, un’ancella e una casa e a trasmettere il denaro nelle “mani” (si veda l ’uso di accipere e habere361) del venditore362. Di fronte a queste affermazioni, due però sono le critiche che, par­ tendo dagli stessi formulari, vorrebbero screditare l ’attuale teoria. La prima, e forse la più perniciosa, è quella di una avvenuta traditio testimoniata dal passo dell’emptio ancillae in cui si dice “eam mulierem sanam traditam esse emptori”, in cui il participio traditam rappresenterebbe un obbligazione di tradere rem363, Sulla mancipatio in generale e sulle sue varie forme vedi innanzitutto G. P u g liese, Isti­ tuzioni di diritto romano, Torino 1991, 131 ss. 361 Su queste considerazioni si vedano bene i verbi accipere e habere. Per accipere si veda ancora una volta la voce accipio del Thesaurus linguae latinae, Vol. I, Leipzig 1900, 304-320. Soprattutto nella parte numero I° della voce (manibus) in cui si rimarca con molto esempi, e anche tramite l ’accostamento al verbo adprehendere, l’idea dell’apprensione manuale di qualcosa, che questo verbo suggerisce. Per habere si veda sempre la voce habeo del Thesaurus linguae latinae, Vol. VI, parte terza, Leipzig 1942, 2395 ss., soprattutto nel numero I° della voce in cui si mostra il significato di “avere nelle mani” o di “possedere direttamente” (con accostamento al verbo possidere), che rispecchierebbe anche l’attuale interpretazione. 362 Per ulteriori informazioni sulla mancipatio si veda S. P erozzi, Istituzoni di diritto ro­ mano 1, Roma 1928, 641 ss. 363 Su questo tipo di obbligazione di tradere rem e sulla traditio vedi M. K a se r, Das römi­ sche Privatrecht, München 1971, 416 ss.; 131-139. 360

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che sarebbe indipendente dalla mancipatio e anzi dimostrerebbe che essa non sia mai avvenuta e che quel mancipio avesse quindi un altro significato364. La stessa clausola è leggibile sia nell’emptio ancillae che nell’emptio puerum (eam mulierem, eumpuerum), in cui si usa il verbo tradere , ma non nell’emptio domus e in quella puellae. Prima di tutto vorrei obiettare una considerazione di natura “linguistica” a questa tesi, e cioè che il verbo tradere?365 fosse generalmente usato per indicare la consegna di qualcosa, indipendentemente dal suo valore giuridico, come si vede ad esempio in Livio nell’espressione, proprio relativa alla consegna del denaro (in questo caso nelle mani dei questori): “tradere pecuniam Quaestoribus”366. Un'altra obiezione a questa contro-teoria è stata mossa ancora una volta dall’Arangio Ruiz per cui “l ’osservazione sarebbe molto debole, sia perché non sarebbe quello né il luogo né il modo più opportuno per documentare la traditio, sia perché nella citata emptio domus , mancando la clausola relativa ai vizi oc­ culti, scompare anche l ’accenno in discussione”367. Oltre alla mancanza di que­ sto ipotetico tradere rem nell’emptio domus, un ulteriore elemento che svalute­ rebbe di parecchio questa “contro tesi” lo possiamo inoltre trovare nel frammen­ to ercolanese (di data assai precedente a questi formulari, ma con grandi simili­ tudini) trattato in precedenza, che in passato era stato erroneamente ricostruito da M. Della Corte368 e che invece oggi, grazie alla riscoperta, presso l’Università della Sapienza di Roma, di un inedito lavoro di Pugliese Caratelli, confermereb­ be in pieno la formula identica contenuta nel formulario dell’emptio puellae dove anche non vi è traccia del traditam o di qualche altro accenno a una tradi­ tio in senso tecnico: “eam puellam quae supra scripta esta sanam esse, furtis noxarum solutam". Sarebbe a questo punto molto difficile affermare che il par­ 364 Benchè poi, a onor del vero, non si capisce come con una traditio si possa ricevere un ogggetto in mancipio, in special modo se si tratta di una res mancipi, come accade nel nostro caso. Bisognerebbe a questo punto congetturare che già in questo periodo si era soliti trasferire le res mancipi con la traditio e non più con l’obsoleta mancipatio. Ma a questo punto, se veramente fosse cosi, non tornerebbe il fatto che la cosa si riceva pro­ prio in mancipio. Una teoria, dunque, che purtroppo sia dal punto logico che giuridico non sembra avere molto senso. 365 Sull’ambiguo significato del verbo tradere si veda V. A rangio-R uiz, La compravendi­ ta in diritto romano 1, Napoli 1978, 164. 366 Vedi per il verbo tradere, la voce trado in C a s tig lio n e /M a rio tti, Vocabolario della lingua latina, Torino 1966, 1490 ss., soprattutto nel primo significato di consegnare, ri­ mettere, dare, trasmettere. 367 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 189. 368 M. DELLA CORTE, L aparola del Passato 6 (1951) 227.

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ticipio traditam stia davvero ad indicare una traditio in senso tecnico, invece che semplicemente la garanzia di aver consegnato l ’ancella in stato “sano”. In questi ultimo, come in molti altri formulari romani di vendita sul merca­ to, come ad esempio i famosi formulari Varroniani369, in quella posizione è sempre presente la stessa clausola di garanzia sulla “buona condizione fisica” (sanum o sanami370) in cui normalmente deve essere consegnata la merce, e non si capisce perché proprio in questi formulari questa clausola dovesse cambiare e indicare non solo l’obbligazione del “buono stato” della merce ma anche una traditio in senso tecnico e giuridico La seconda tesi “a contrario” è quella che vorrebbe il prezzo non pagato di­ rettamente in contanti a causa della presenza di un fideiussore come adpromis­ sor di una obbligazione correale passiva371. Questa osservazione è senz’altro in­ teressante e se fosse vera farebbe cadere l ’ipotesi di una vendita reale e imme­ diata a contanti (“Barkauf”, come la definisce Gradenwitz372). Ma relativamente a questo problema (se veramente lo sia) del fideiussore, vorrei a questo punto far notare come in ogni singolo formulario transilvanico si trovi sempre quella di­ chiarazione del venditore di ricezione del denaro che da quietanza del prezzo ricevuto (“Quittung”, sempre come ci dice Gradenwitz373) dal compratore. Infat­ ti, come possiamo leggere: 1. nell’emptio ancillae: “Inque ea(m) mulierem, quae s(upra) s(cripta) est, pretium eius (denarius) CCCCXX accepisse et habere se dixit Cl. Philetus a Claudio Iuliano mil(ite) s(upra) s(cripto) 369 Vedi Varrone nel De re Rustica 2.2.5-6: “In emptionibus iure utimur eo, quo lex praescripsit. In ea enim alii plura, alii pauciora excipiunt; quidam enim pretio facto in singulas oves, ut agni cordi duo pro una ove adnumerentur, et si quoi vetustate dentes absunt, item binae pro singulis ut procedant. De reliquo antiqua fere form ula utuntur. Cum emptor dixit "tanti sunt mi emptae?" E t ille respondit "sunt" et expromisit nummos, emptor stipulatur prisca form ula sic, "illasce oves, qua de re agitur, sanas recte es­ se, uti pecus ovillum, quod recte sanum est extra luscam surdam minam, id est ventre glabro, neque de pecore morboso esse habereque recte licere, haec sic recte fieri spondesne?" Cum id factum est, tamen grex dominum non mutavit, nisi si est adnumeratum; nec non emptor pote ex empto vendito illum damnare, si non tradet, quamvis non solverit nummos, ut ille emptorem simili iudicio, si non redditpretium .” 370 Normalmente si trova anche solo la parola sanum o l’endiadi “sanam esse” o altre paro­ le che indicano la consegna della merce in buono stato di salute o “sano” . 371 Su questo tipo di fideiussione o meglio fidepromissio nel senso di un’obbligazione cor­ reale passiva vedi G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 519 ss. E ve­ di anche Gaio, nelle Istituzioni 3, 115-121. 372 Vedi ancora O. Gradenwitz , Einführung in die Papyruskunde, Leipzig 1900, 47-48. 373 Vedi sempre O. Gradenwitz , Einführung in die Papyruskunde, Leipzig 1900, 47.

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2. nell'emptio puellae: “Proque ea puella, quae supra s(upra) s(cripta) est, (danarios) ducentos quinque accepisse et habere se dixit Dasius Verzonis a Maximo Batonis 3. nell'emptio pueri: “Proque eo puero, q(ui) s(upra) s(criptus) est, pretium eius (denarius) D C accepisse et habere se dixit Bellicus Alexandri ab Dasio Breuco 4. nelYamptio domus: “Proque ea do(mus partem dim)idiam pretium (de­ narius) CCC Vetr(ius V)alens a(b A)n(du)ei(a Ba)tonis accepiss(e et) hab(ere se dixit) Ora anche in questo punto, perché dovrebbe essere necessaria la fideiussio­ ne, nella forma di un’obbligazione correale passiva, di un pagamento che, come sembrerebbe dai quattro formulari, sarebbe stato eseguito in contanti e subito dal compratore al venditore? A mio avviso la presenza nei formulari di un garante fideiussore è più un’“allusione” formale che pratica, forse addirittura a garanzia del fatto che il compratore pagherà immediatamente, o forse a testimonianza o garanzia del fatto che il compratore si possa permettere di pagare subito in con­ tanti. Una sorta di garanzia “aggiunta”, dunque, che renda ancor più sicuro l ’immediato pagamento in contanti della merce. Proprio sulla base di queste considerazioni e delle formule di quietanza inserite nei formulari non mi senti­ rei, a questo , di dare a questi fideiussori niente di più che un valore di meri ga­ ranti formali374 di questo pagamento in contanti. Proprio questa teoria appena esposta del fideiussor come mero garante formale sarebbe confermata dalla dot­ trina, e cioè dal Pugliese, che proprio nel senso della “garanzia” distingue il fideiussor dal fidepromissor o sponsor, essendo egli portatore solo di un obbliga­ zione di garanzia e non di una correale passiva come gli altri due375. Le osser­ vazioni di Pugliese relativa alla differenze di queste figure di garanti in fide sa­ rebbero inoltre confermate dallo stesso Gaio in Istituzioni 3, 115, 118 e 119a(in cui si parla esplicitamente del fideiussor): “115. Pro eo quoque, qui promittit, solent alii obligari, quorum alios sponsores, alios fidepromissores, alios fideiussores appellamus. 118. Sponsoris uero et fidepromissoris similis condicio est, fideiussoris ualde dissimilis. 119. Fideiussor uero omnibus obligationibus, id est siue re siue uerbis siue litteris siue consensu contractae fuerint obligationes, adici potest. A t ne illud quidem interest, utrum ciuilis an naturalis obligatio sit, cui adiciatur; adeo quidem, ut pro seruo quoque obligetur, siue extraneus sit, qui a seruo fideiussorem accipiat, siue ipse dominus in id, quod sibi debeatur ”.

374 Vedi un’altra volta G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 614 ss. 375 Vedi sempre G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 615-616.

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In questi passi Gaio è molto chiaro nell’enunciare la differenza tra il fidepromissor e il fideiussor, affermando sia che vi sono appunto categorie diverse di chi presta fides (3, 115), sia che essi sono alquanto “dissimili” (3, 118). Infi­ ne, il fideiussor viene da lui addirittura accostato al portatore della mera obbli­ gazione naturale (119a).

4.3. Conclusioni Ora, sulla base delle prove sopra esposte, e della rilettura di tutti e quattro i sin­ goli formulari di Transilvania e delle differenti tesi e argomentazioni che vor­ rebbero citare questa serie di contratti come la prova di contratti consensuali op­ pure di vendite a contanti nella forma della mancipatio, mi sentirei decisamente di propendere più per questa seconda soluzione. Mi sembra, innanzitutto, che siano sufficienti le prove portate a favore dell’interpretazione dell’endiadi “emit mancipioque accepit’ nel senso dell’avvenuto acquisto della merce tramite il compimento di una mancipatio. Sia in questi formulari che in altri376, troviamo, infatti, sempre questa clau­ sola con l ’espressione mancipio e la mancipatio sarebbe proprio l ’atto reale tipi­ co per la vendita di res mancipi, che peraltro, come testimoniato dagli stessi do­ cumenti transilvanici, sarebbe avvenuta in contanti. E la stessa sufficienza di prove in questo senso mi sembra di poterla indurre indirettamente anche nell’univoca interpretazione della sempre presente clausola di consegna della merce in “buono stato” e di avvenuta ricezione del prezzo. Allo stesso modo il fatto che questo documento sia una testatio, e cioè un documento “probatorio”, non inficerebbe assolutamente il fatto che esso documenti proprio una avvenuta vendita a contanti nella forma della mancipatio. Come è stato ampliamente di­

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Si vedano non solo i documenti transilvanici, ma anche alcune tavolette di Ercolano, citate ed edite da M. d e l l a C o rte , in La parola del passato5 (1951), 225 ss., di cui ab­ biamo parlato nelle righe precedenti, e in più si veda la già citata ricostruzione inedita di P u g liese C a r a t e l l i , in un documento inedito e ritrovato all’Università “la Sapienza” di Roma, e citato da V. A ran g io -R u iz nella sua Compravendita (188). Altrimenti si vedano per un riferimento con le fonti le molteplici tavolette cerate di Ercolano analiz­ zate sempre dall’ottimo P u g liese C a r a t e l l i , che spesso contengono parti di contratti di compravendita, in diverse edizioni della Parola del passato: Tabulae Herculanenses I, in La Parola del passato 1 (1946) 379 ss.; Tabulae Herculanenses II, in La parola del passato 3 (1948) 165 ss.; Tabulae Herculanenses III, in La parola del passato 8 (1953), 455 ss.; Tabulae Herculanenses IV, in La parola del passato 9 (1954) 54 ss.; Tabulae Herculanenses V, in La parola del passato 10 (1955) 448 ss.; Tabulae Herculanenses VI, in Laparola delpassato 16 (1961) 66 ss.

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mostrato377 dai numerosi documenti ritrovati, era molto in voga nel I° e II° seco­ lo dopo Cristo e più tardi, l ’uso di un documento scritto per testimoniare un av­ venuto atto reale di trasferimento della proprietà. Questa prassi scritta dei documenti negoziali era soprattutto in voga nelle province e in special modo in quelle che erano state influenzate dal diritto gre­ co-ellenistico378 e da quello egiziano. Popolazioni che erano solite affidare alla forma scritta molti documenti contrattuali. Nel caso delle tavolette di Transilvania ci troveremmo, dunque, di fronte ad un documento mancipatorio “emptionis causa” che testimonia l ’avvenuto acquisto a contanti di una merce. Ovviamente non è però possibile escludere che prima di questo documento vi sia stato un precedente contratto consensuale ad effetti obbligatori che si sia accordato sulla vendita e sul prezzo. Di questo però non ne è rimasta né traccia né prova nei no­ stri documenti emancipatori, che sembrano invece avere la funzione solamente di atti a effetti reali o di una testimonianza del loro accadimento. Proprio per questa mancanza totale di testimonianze scritte di eventuali ac­ cordi precedenti, non mi sento di poter escludere o affermare l ’esistenza di un precedente contratto consensuale, benché lo ritenga improbabile nella dinamica delle vicende giuridiche trattate da questi documenti transilvanici. Infine, un ultimo accenno merita la supposta natura di contratti consensuali affermata da alcuni autori379 a proposito dei negozi giuridici contenuti nei for­ mulari transilvanici. L ’argomento relativo ai primi contratti consensuali docu­ mentati in forma scritta è molto complicato e non è questa la sede per affrontar­ lo, dal momento che proprio questo tema meriterebbe una intera pubblicazione a se stante, e anche perché mi sono ripromesso di affrontarlo proprio nel prossimo futuro. È però bene far notare in questa sede come nei primi documenti “consen­ suali” documentati e “pacificamente” accettati come tali dalla dottrina380, si assi­ ste sempre ad un vero e proprio accordo tra venditore e compratore con adem­ pimento ex parte venditoris ed ex parte emptori sempre in forma di due differen­ ti traditiones. 377 378

Si vedano ancora i numerosi esempi addotti in precedenza. Sull’origine e sullo sviluppo di questa prassi anche nel diritto negoziale romano vedi ancora M. Amelotti, Genesi del documento e prassi negoziale, in: F. M ilazzo , Con­ tractus et pactum, Napoli 1990, 318 ss. 379 Vedi di nuovo W. K u n k e l, voce mancipatio, in: G. W issow a, Paulys Realencyclopädie d e r klassischen Altertumswissenschaft, XIV, 1, Stuttgart 1928, 1001. 380 Parlo ad esempio del contratto consensuale documentato nel papiro di Seleucia Pieria, “Emptio pueri seleuciae pieriae contracta", del 166 d. C., custodito presso il Museo Britannico ed edito per la prima volta da E. M. Thompson, in Archeologia 54 (1895) 433 ss.

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Questo tipo di schema consensuale seguito dalle due traditiones (indipen­ dentemente dal tipo di cosa oggetto del contratto) è ad esempio ben visibile nel papiro latino ben conservato del 166 d.C. di Seleucia Pieria381, che peraltro è anch’esso nella forma di una testatio, e ancora nell’emptio pueri ascalonita382 (questa volta in greco) del 359 d.C. e n ell’emptio vinae Durae ad Euphratem contracta 383 (anch’essa in Greco) del 227 d.C. E questo per voler citare solo i primi in ordine temporale, ma ricordando an­ che che da questo punto in poi molte sono le testimonianze di contratti consen­ suali scritti, soprattutto in greco. Tutte però sono accomunate dallo stesso sche­ ma: un contratto consensuale eseguito hinc inde mediante il pagamento del prezzo e la traditio della cosa384. Se volessimo, inoltre, confrontare questi sche­ mi contrattuali con i nostri documenti385 mancipatori emptionis causa ci accor­ geremmo che molte sono le differenze formali e che diversa è anche la stessa origine tecnico-giuridica di questi formulari. Proprio sulla base di un tale confronto sia filologico - linguistico che tecnico - giuridico386, sarà facile escludere l ’appartenenza dei documenti mancipatori di Transilvania alla categoria dei contratti consensuali. Ma per uno studio appro­ fondito di questa vicenda e dell’origine dei primi contratti consensuali rimando in questa sede sia agli studi già eseguiti da numerosi autori387, sia alle considera­ zioni espresse nel capitolo secondo dell’attuale ricerca.

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Vedi lo stesso documento, di cui alla nota precedente anche in FIRA 3, Negotia, n°132, Firenze 1972, 425 ss. Vedi il documento in FIRA 3, Negotia, n° 135, Firenze 1972, 433 ss. Vedi il documento in FIRA 3, Negotia, n° 138, Firenze 1972, 439 ss. Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 199. Cioè i quattro formulari di Transilvania. Vedi ancora il confronto eseguito per esempio tra le tavolette Transilvaniche e quelle ercolanesi da F. Pringsheim , The Greek law ofSale, Weimar 1950, 472 ss. Vedi ad esempio la monografia, dedicata all’argomento, soprattutto nel secondo capito­ lo sulla vendita, di V. Arangio -R uiz : Lineamenti del sistema contrattuale nel diritto dei papiri, Milano 1928, 37 ss.

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Capitolo 5. La compravendita dello ius gentium e del commercio internazionale: contratto arrale, stipulationes reciproche, compravendita contestuale non solenne mediante doppia traditio, emptio venditio 5.1. Introduzione alla compravendita iuris gentium Come abbiamo visto nel capitolo terzo, dunque, anche il ius civile ebbe una sua evoluzione originale che portò dalla più antica compravendita contestuale a con­ tanti del periodo antico, rappresentata dalla mancipatio ex iure Quiritium, fino alle stipulationes reciproche del periodo classico e giustinianeo. In questo capi­ tolo cercherò di trattare invece il secondo filone evolutivo della compravendita; quello sviluppatosi sul mercato del commercio internazionale e dello ius gen­ tium. Prima di tutto però, vorrei nuovamente soffermarmi sul teorema secondo cui la vera origine del contratto consensuale ad effetti obbligatori, o emptio venditio di cui ci parla Gaio e anche Paolo, trae le sue mosse esclusivamente dallo ius gentium e dalle prassi commerciali di compravendita nate nel commercio inter­ nazionale del periodo romano389. Ritengo, infatti, come ho già detto e cercato in varie maniere di dimostrare, che si debba escludere categoricamente la possibili­ tà di una presenza del contratto consensuale nell’ordinamento giuridico romano sin da epoche remote antecedenti addirittura al III°-IV° secolo a.C., come soster­ rebbero con diverse argomentazioni e differenti approcci le tesi di Longo 390, Ferrini391 , Scialoja392 e Meylan393 o addirittura all’epoca delle XII Tavole come

388 Vedi Gaio, Institutiones, III, 135-162. Data la lunghezza e l’importanza del testo lo al­ lego nell’appendice numero 3. 389 Vedi per tutti V. A rangio-Ruiz , Istituzioni di diritto romano, Napoli 141984, 336 e 340 e ss. 390 Vedi C. Longo , Corso di diritto romano, Milano 1937, 154 ss. 391 Vedi C. F errini, Sull'origine del contratto di vendita in Roma, in: Mem. Acc. Modena, 1893, 179 ss. (oppure in Opere 3, Milano 1929, 66 ss.). 392 Vedi V. Scialoja , La compravendita. Corso di diritto romano, Roma 1907, 181 ss. 393 Vedi P. M ey lan , La conception classique de la vente et le fragment D.12,4,16, RIDA 1 (1949), 133 ss.

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vorrebbe Kaufmann394. E allo stesso tempo si dovrebbe anche escludere la tesi di Jhering, Bekker, Girard e Arangio-Ruiz secondo cui il contratto consensuale di cui parla Gaio (l’emptio-venditio appunto) sarebbe il risultato di una lunga evo­ luzione in seno al diritto romano395. L ’emptio-venditio, invece, almeno a mio modesto parere, proverrebbe dai mercati del commercio internazionale e dallo ius gentium, ed in questi ambiti si sviluppa, vive ed è riconosciuta. E’ un istituto che proviene da fuori, non dall’ordinamento giuridico romano, che differentemente, come ho cercato di dimostrare, ha sempre continuato in vari modi ad usare le stipulationes o la mancipatio emptionis causa anche quando il contratto consensuale obbligatorio era valido e riconosciuto dal diritto romano. Come dice Paolo a proposito della emptio: “Est autem emptio iuris gentium, et ideo consensu peragitur et inter absentes contrahi potest et per nuntium et per litteras. ”396, e cioè un istituto che proviene dal ius gentium e che (proprio per questo) si presta alla manifestazione del consenso tra assenti, per lettera e per 397 nunzio .

394 Questa tesi è sostenuta con diversi testi e argomentazioni, anche valide, dal Kaufmann sulla base della datazione della locatio conductio, come abbiamo visto nel precedente capitolo 4: H. K aufm ann, Die altrömische Miete, Köln 1964, 35 ss. 395 Si veda innanzitutto B ek k er, Über die "leges locationes" bei Cato de re rustica, Zeit­ schrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 3 (1864) 442 e ancora B ek k er, Die Aktionen des römischen Privatrechts, I, Berlin 1871, 156. E soprattutto lo R. v o n Jhe­ r in g in numerosi passi del Geist des römischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung, Darmstadt 81954, ma specialmente nel libro 3,1 e inoltre in special sempre nel Geist des römischen Rechts I, Leipzig 1898, 581. E vedi ancora P. F. GIr a r d , Manuel élémentaire de droit romain, Parigi 1928, 570, e La garantia d'eviction dans la vente consensuelle, N RH 8 (1884) 395 ss e V. A rangio-R uiz, Istituzioni di di­ ritto romano, Napoli 141984, 333. 396 Vedi Paolo, A d Edictum 33, in D. 18,1,1,2: “Est autem emptio iuris gentium, et ideo consensu peragitur et inter absentes contrahi potest et p er nuntium et p er litteras.”. Vedi a riguardo M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 262. 397 Nel tempo antico, infatti, era grazie allo ius gentium che si potevano stringere contratti consensuali tra diverse parti della terra allora conosciuta tramite lettera o tramite amba­ sciatori e in assenza delle parti, proprio perché le distanze non erano in quel periodo copribile in poche ore come oggi e vi era però il bisogno di commerciare merci tra paesi lontani. Proprio per questo scopo la conseusalitá e le regole e gli istituti iuris gentium, che permettevano il realizzarsi di commerci internazionali senza formalismi o difficili rituali come quelli dello ius Quiritium.

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Citerei poi ancora una volta le parole di Gaio in merito al passo di Institutiones III, 92-93398 che contiene la chiarificazione del funzionamento consensuale delle verborum obligationes e di come il verbo spondeo sia riservato ai romani mentre tutte le altre (inclusa la stipulazione e la emptio-venditio) sono proprie dello ius gentium. In questo caso non sarei in accordo con l ’analisi di Solazzi399, che fa risalire la pronuncia delle parole e la tutela dei contratti consensuali alla buona fede (notoriamente usata per tutelare le situazioni giuridiche iuris gen­ tium), ipotizzando una glossa di questi due testi: ‘‘92. Verbis obligatio fit ex in­ terrogatione et responsione, uelut DARI SPONDES? SPONDEO, DABIS? DA­ BO, PROMITTIS? PROMITTO, FIDEPROMITTIS? FIDEPROMITTO, FIDEIuBES? FIDEIuBEO, FACIES? FACIAM. 93. Sed haec quidem uerborum obligatio DARI SPONDES? SPONDEO propria ciuium Romanorum est; ceterae uero iuris gentium sunt, itaque inter omnes homines, siue ciues Romanos siue peregrinos, ualent...”. E vorrei poi porre l ’accento sul passo in tema di societas di Institutiones III , 154400, a mio avviso ancor più significativo: “Item si cuius ex sociis bona publice aut priuatim uenierint, solvitur societas. Sed ea quidem societas, de qua loquimur, id est, quae nudo consensu contrahitur, iuris gentium est; itaque inter omnes homines naturali ratione consistit. ” In questo passo, in­ fatti, Gaio ci dice chiaramente che la societas nasce dallo ius gentium, il che credo sia valido anche per quanto riguarda la emptio-venditio, dal momento che in tutta la trattazione del IIIo Libro delle sue Istituzioni l’autore accosta conti­ nuamente tutti i contratti consensuali per ogni fatto che li riguarda. Quindi, quanto meno per analogia, mi sentirei di estendere definitivamente anche alla emptio-venditio la derivazione dallo ius gentium che Gaio chiaramen­ te nel passo addebita alla societas. Ma per chiudere definitivamente la questione, vorrei presentare una serie di passi di Ulpiano, A d Edictum 4, contenuti nel dige­ sto, che pochi autore hanno esposto fino ad oggi proprio in merito a questo ar­ gomento. Il primo è in D. 2, 14,5401: “Conventionum autem tres sunt species.

398 Vedi M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 540; e si veda anche: B. N ic h o la s, The Form o f the Stipulation in Roman Law, LQR (The Law Quarterly Re­ view, London) 69 (1953), 63 ss.; L .W in k ler, in RIDA 5 (1958), 603 ss. 399 Vedi il S. Solazzi in ACIV (Atti del congresso internazionale di diritto romano e di storia del diritto, Verona 1948), III, Milano 1953, 307 ss. 400 Vedi in generale A. G u a rin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 916 ss.; E sul testo in questione M. K a se r, Neue Literatur zur societas, S D H I 41 (1975). 278 ss.; M. K a­ ser, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 574; F. W iea ck er, Societas, 1936, 72 ss. 401 Sul tema delle conventiones come contratto consensuale vedi ancora M. K aser, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 526 s.; Mentre sul testo in questione e sulla sua

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Aut enim ex publica causa fiunt aut ex privata: privata aut legitima aut iuris gentium. Publica conventio est, quae f i t per pacem, quotiens inter se duces belli quaedam paciscuntur". In questo passo, come si vede, si dividono le conventiones in tre grossi generi. Ulpiano ci dice, dunque, che quelle stipulate tra privati derivano in parte dallo ius gentium. Subito dopo in Dig. 2.14.7pr.402, Ulpiano specifica quali siano le iuris gentium conventiones: “Iuris gentium conventiones quaedam actiones pariunt, quaedam exceptiones". E infine, nel passo ancora successivo, ci dice che le conventiones “quae pariunt actiones" cambiano nome in specifici contratti e tra questi vengono inseriti proprio la emptio venditio, la locatio conductio, la societas: D. 2.14.7.1403, Ulpianus 4 ad ed.: “Quae pariunt actiones, in suo nomine non stant, sed transeunt in proprium nomen contractus: ut emptio venditio, locatio conductio, societas, commodatum, depositum et ceteri similes contractus". Ora, anche per i sostenitori “ad oltranza” della non derivazione del contratto consensuale dal ius gentium, credo che la lettura congiunta di questi passi non lasci adito a grossi dubbi. Nei tre precedenti passi del digesto viene, a mio avvi­ so, definitivamente sancita la derivazione dei contratti consensuali dallo ius gen­ tium. E in presenza di te s ti, che appaiono cosi inequivocabili sull’argomento, mi sembrerebbe davvero singolare andare a cercare qualche strana congettura che tenti di dimostrare il contrario, magari per farci credere ancora che il contratto consensuale obbligatorio sia stata una creazione giuridica romana originale.

5.2. Gli schemi di compravendita greco-ellenistici Vorrei ora, invece, presentare quelli che a mio avviso sarebbero i veri antece­ denti del contratto consensuale di compravendita ad effetti obbligatori, prenden­ doli al di fuori dell’ordinamento giuridico romano, cioè da quelle pratiche com­ merciali che resero necessaria la sua nascita404. Il primo esempio di contratto internazionale di compravendita, documentato, lo possiamo trovare nei paesi greci ed ellenistici. E vorrei far notare che i Greci mantennero per questo contratto sempre il nome di compravendita, ed essa rima­

probabile “non” classicitá vedi G. Lombardi, Ricerche in tema di ius gentium, Milano 1946, 215 ss. 402 Vedi ancora per il testo G. L ombardi, Ricerche in tema di ius gentium, Milano 1946, 215 ss. 403 Per il passo vedi ancora M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 574 404 Per l’impatto del mondo ellenistico sull’economia e il diritto commerciale romano vedi F. D e Martino , Storia economica di Roma antica I, Firenze 1980, 199 ss.

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se immutata (nei suoi caratteri essenziali del duplice trasferimento), nonostante le varie evoluzioni escogitate per raggiungere i più diversi fini, almeno per tutto il periodo in cui gli ordinamenti greci rimasero in vigore nelle monarchie greco­ ellenistiche405. La compravendita Greca406, o contratto arrale, come lo chiamarono i romani, la possiamo trovare ampliamente descritta in uno scritto di Teofrasto del IV° secolo a.C., riprodotto nel Florilegium di Stobeo407 Fragmentum XCVII (Wim­ mer 1866) Stobaei Flor. XLIV 22. In questo lungo testo greco possiamo innanzi­ tutto individuare il carattere fondamentale del contratto arrale: il principio della surrogazione basato sul duplice trasferimento della cosa contro il prezzo. Il con­ tratto, dunque, è valido solamente quando nel patrimonio del venditore il prezzo prende il posto della merce, ed inversamente nel patrimonio del compratore. Per poter stabilire l ’esatto momento del passaggio di proprietà, il mondo greco pone l ’ attenzione su quello che dei due408 trasferimenti è il più palese e rapido: il pa­ gamento del prezzo. Da ciò deriva conseguentemente, come anche affermato giustamente da Arangio Ruiz nella sua analisi del testo di Teofrasto, che, dal momento in cui la cosa da vendere sia venuta in qualsiasi modo in possesso del futuro compratore, “il venditore possa sempre vittoriosamente rivendicarla fin­ ché il prezzo non gli sia stato pagato”409. In questo tipo di contratto, l ’accordo basato sulla volontà rimane in linea di massima escluso dalla fattispecie giuridi­ ca del negozio, e inoltre vi è la peculiarità della caparra (“arrabon ”) come atto di coazione preordinato. Qui, infatti, il compratore deve fare un versamento ini­ ziale a titolo di anticipo al venditore per il bene che è intenzionato a comprare. La caparra sarà persa dal compratore in caso di mancato pagamento del restante prezzo. Al contrario il venditore che ha promesso di vendere e non mantiene fe­ de alla parola data, dovrà restituire al compratore il doppio della caparra versata. Il tutto automaticamente e senza bisogno di una particolare azione di rivendica­ 405 Vedi sull’argomento V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 17 e ss. 406 Vedi in anche in generale sulla compravendita greca F. Pringsheim , The Greek Law of Sale, Weimar 1950, 18 ss. 407 Vedi per la riproduzione del testo: O. H ense - C. W achsmuth , Ioannis Stobaei Anthologium 1, (Stobaei Florilegi), Berlin 1894, 89 ss.; Nonchè V. A rangio-R uiz , A. O li­ vieri , Inscriptiones graecae Siciliae et infimae Italiae ad ius pertinentes, Milano 1925, 240 e ss.; E infine, soprattutto per il commento e la parafrasi eccezionale: F. P ring sheim , The Greek Law o f Sale, Weimar 1950, 134 e ss. In ogni caso, per un maggiore rapporto con il testo ho deciso di inserirlo nell’appendice 2 del presente contributo. 408 Vedi V. A rangio-R uiz, Iura 2(1951) 287 e ss. 409 Vedi sull’argomento V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 17

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zione. Inoltre, sempre secondo Teofrasto, la compravendita greca dà la possibili­ tà di realizzare una vendita a credito tramite un meccanismo simile a quello del­ la fictio410. In questo caso si finge che il venditore presti al compratore una somma di denaro uguale al prezzo che egli fa finta di pagare. In caso di inadempienza così il venditore agirà nella sua veste di parte lesa della compravendita, ma come creditore da mutuo. Allo stesso modo, se si volesse acquistare un raccolto futu­ ro, nel caso in cui si debba pagare il prezzo in anticipo, si potrebbe fingere di prestare un mutuo di denaro, che dovrebbe essere restituito appunto “in natura” e cioè tramite il raccolto. Diversamente si potrebbe fingere che l'acquirente del raccolto faccia le veci di un affittuario in modo che l’affitto decorra da un mo­ mento così vicino a quello del raccolto da comportare il computo del solo lavoro inerente appunto alla “raccolta”. E ancora, molti altri casi, quali ad esempio quello della finzione dell’acquirente come affittuario, vengono esposti in questo lungo brano di Teofrasto411. Possiamo vedere, dunque, come in tutto il mondo commerciale Greco­ ellenistico412, il contratto arrale a base surrogativa, grazie alle sue molteplici ap­ plicazioni, era utilizzato per qualsiasi tipo di compravendita che comportasse una scambio di un bene contro un prezzo seppur simbolico.

5.3. La recezione del modello greco e la doppia traditio con­ testuale Proprio questo principio surrogativo greco-ellenistico di cui abbiamo appena parlato sembrerebbe che si possa trovare in diversi modi recepito anche nel dirit­ to romano arcaico e primo-repubblicano. Senza tralasciare poi la massiccia ri­ presa e il rinserimento nel sistema giuridico romano del contratto arrale e degli

Sul meccanismo della fictio iuris civilis, in cui appunto si finge per dato un requisisto civilistico, vedi in generale A. G u a rin o , Diritto privato romnano, Napoli 2001, 195­ 196. 411 Vedi su tutto l’argomento la traduzione del brano in V. Arangio -R uiz , La compraven­ dita in diritto romano 1, Napoli 1978, 17-18. Mentre per il rapporto diretto con il testo si rimanda all’appendice 2. 412 I territori facenti parte del mondo ellenistico erano molteplici e comprendevano ad. es. la Magna Grecia, la Grecia stessa, l’Epiro, la Macedonia, l’odierna Turchia, parte della Persia e del Medio-oriente, nonchè l’Egitto. Tutti paesi con cui Roma aveva molti scambi commerciali. Vedi sull’argomento l’ottimo F. de Martino , Storia economica di Roma antica I, Firenze 1980, 199 ss. 410

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schemi greco-ellenistici ad iniziare dalla fine del IIP secolo dopo Cristo, come abbiamo potuto vedere in dettaglio nel capitolo secondo del presente studio. In particolare, sembrerebbe, almeno secondo l’opinione della maggioranza dei romanisti413, che le cose nec mancipi e gli altri beni minori tra romani, non­ ché quelli oggetto di negoziazioni con stranieri, fossero compravenduti senza particolari forme, ma tramite una doppia traditio contestuale414 della cosa e del prezzo, in cui ciascuna delle due tradizioni funzionava da causa l’una rispetto all’altra. Un meccanismo che ci mostra ancora una volta il principio della surro­ gazione, dunque. Il che potrebbe anche essere provato sia dall’apparente silenzio delle XII tavole a riguardo415, sia dal fatto che appunto per le contrattazioni con i peregrini, almeno nel periodo antico, la mancipatio non era possibile, visto che essi non potevano acquistare alcun bene ex iure Quiritium, al contrario, però in epoca pre classica e classica, prima tramite l ’in bonis habere4 16 e poi con la tra­ ditio417, era ampliamente possibile, come è documentato da molteplici fonti e pacifico per la letteratura418.

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Vedi sull’argomento M. K ase r, Eigentum und Besitz im älteren römischen Recht, Weimar 1943, 195 ss.; Nonché F. W iea ck er, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 67 (1950), 535 e ss.; R. v o n Jh erin g , Geist des römischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung, III, Darmstadt 81954, 201 ss.; A. W atso n , Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 32 (1964), 245 ss., 248 ss.; U. VON LÜBTOW, Symbolae Raphaeli Taubenschlag dedicatae, Eos, Commentarii Societatis Philologae Polo­ norum, 48 (Breslau-Varsavia 1957), 365 ss. Sulle doppie stipulazioni contestuali e la loro possibilità vedi ancora M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 546; V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 57 ss. Se si escludono in questo caso le considerazioni di Kaufmann sull’origine del contratto consensuale sin dalle XII tavole. Vedi H. Kaufmann , Die altrömische Miete, Köln 1964, 35 ss. Vedi in generale A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 684 ss.; per un ap­ profondimento sul tema dell’in bonis habere, vedi H. Ankum, V an G essel, E. P o o l, Die verschiedenen Bedeutungen des Ausdrucks “in bonis alicuius esse-in bonis habere” im klassischen römischen Recht, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte, 104 (1987), 238 ss. Sulla Traditio in generale e la sua applicazione classica vedi: G. P u g liese, Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 465 ss.; in particolare P. Voci, Modi di acquisto della pro­ prietà, Milano 1952, 66 ss. Vedi ad esempio le parole di Gaio nelle sue Istituzioni II,65: “Ergo ex his, quae diximus, adparet quaedam naturali iure alienari, qualia sunt ea, quae traditione alienantur, quaedam ciuili; nam mancipationis et in iure cessionis et usucapionis ius proprium est ciuium Romanorum.”

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La doppia tradizione come atto di trasferimento a titolo di compravendita, infatti, nella sua semplicità e accessibilità universale si prestava molto bene al suo scopo. Inoltre, come ho già detto nel primo capitolo del presente studio, questo si­ stema negoziale privo di forme e basato sulla doppia consegna dei beni e del prezzo e sul principio della surrogazione, doveva probabilmente essere sentito dalla popolazione come l ’atto più naturale e semplice di trasferimento patrimo­ niale419. Una prova di questa semplicità e fortuna del negozio traditorio come forma di trasferimento patrimoniale o di atto di trasferimento a titolo di compra­ vendita la possiamo trovare anche in epoche successive a quella antica. Innanzitutto nel periodo classico, in cui la tradizione come atto di trasferi­ mento vede un grosso sviluppo, soprattutto grazie alle sue varie evoluzioni420, come ad es. la traditio brevi manu, la traditio longa manu, la traditio fìcta. Grande è poi la quantità di documenti che vanno dal 77 d.C. al 359 d.C. che te­ stimoniano documenti di vendita che possono essere ricondotti o alla già citata e trattata (capitolo quarto) mancipatio emptionis causa, oppure al negozio com­ plesso di vendita a contanti non solenne mediante doppia traditio di cui ho an­ che parlato precedentemente: le già citate tavolette di Ercolano del 79 d.C.; le tavolette di Transilvania del 139-160 d.C.421; i papiri d ’Egitto di Seleucia Pieiria e quello proveniente da Side del 166 d.C. e 151 d.C..; il papiro di Dura in Meso­ potamia del 227 d.C.; le Tavolette del V° secolo d.C. rinvenute in Algeria422; e infine i papiri ravennati del VI° secolo d.C. 423. Proprio il negozio traditorio complesso di vendita contestuale si può ben ve­ dere innanzitutto dal papiro del 151 d.C. trovato in Egitto, ma proveniente da Side in Panfilia, scritto in greco, ma con retroversione latina: “Artemidorus Caesii filius Alexandrinus in foro emit a L. Iulio Protoctetopuellam Sambatida quae et Athenaida, vel quo ea alio nomine vocitatur, natione Phrygiam, annorum circiter XII, pretio argenteorum denariorum CCCL, ... sanam ex edicto et omni noxa solutam ... neque erronem neque fugitivam ...: sin autem ... actio de ea parteve eius mota sit et evicta sit, tunc duplum pretium sine denutiatione recte dari fide rogavit Artemidorus Caesii filius, fide dari promisit L. Iulius Protoctetus, qui etiam dixit pretium se accepisse ... ”. 419 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 39 e ss. 420 Sui vari tipi di traditio vedi in generale A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 656 ss. 421 Vedi V. A rangio -R u iz in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n° 87-90. 422 Vedi V. A rangio -R u iz in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, numeri 132, 133, 135, 136, 139, 138. 423 Vedi V. A rangio -R u iz in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n° 140.

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Qui Artemidoro, peregrino proveniente da Alessandria, mette in atto un ne­ gozio non solenne in cui egli acquista (emit424) senza una mancipatio la schiava Sambatida dietro pagamento di un prezzo a Lucio Iulio. Il negozio complesso che egli mette in atto è innanzitutto uno doppia tradi­ tio contestuale, avvenuta nel foro (agorà in Greco) e non solenne. E’ vero, infat­ ti, che la schiava sarebbe una res mancipi, ma essendo Artemidoro peregrino, egli non poteva mettere in atto una mancipatio ex iure civile. Quindi per la com­ pravendita si ricorre allo schema già noto della doppia traditio non solenne, che era appunto accessibile ai peregrini. Il documento appena esaminato mette anco­ ra una volta in luce come la semplice traditio sia da sola sufficiente a porre in essere una compravendita anche di res mancipi sul terreno dello ius gentium425. Ma gli esempi di questo negozio traditorio complesso iuris gentium messo in atto dal diritto romano non finiscono qui. Un altro documento proveniente da Seleucia Pieria in Egitto del 166 d.C. ci fa vedere come il contratto consensuale e il suo duplice adempimento reciproco ex parte venditoris ed ex parte emptoris finiscano in una doppia traditio contestuale426: “C. Fabullius Macer, optio classis praetor(iae) Misenatium III (= triere) Trigide emit puerum, natione transfluminianum, nomine abban quem Eutychen sive quo alio nomine vocatur, annorum circiter septem, pretio denariorum duecentorum at capitulario portitorio427, de Q. Iulio Prisco, milite classis eiusdem et triere eadem. Eum puerum sanum esse ex edi(cto), et si quis eum puerum partemve quam eius evicerit, simplam pecuniam sine denuntiatione recte dare stipulatus est Fabullius Macer, spopondit Q. Iulius Priscus [...] Eosque denarios ducentos, qui s(upra) s(cripti) sunt, probos recte numeratos accepisse et habere dixit Q. Iulius Priscus venditor a C. Fabullio Macro emptore, et tradedisse ei macipium s(upra) s(criptum) Eutychen bonis condicionibus”. Come possiamo vedere da questo testo, vi è stato probabilmente prima un contratto consensuale tra C. Fabullio Macro e Q. Giulio Prisco, documentato 424 Qui alcuni autori come F. Pringsheim e V. Arangio-Ruiz ritengono che l’emit derivante dal greco epriato sarebbe da tradursi in linguaggio classico con traditam accipit emptionis causa. Vedi F. Pringsheim , The Greek Law o f Sale, 224 n° 3, 469; e V. A ran gio-Ruiz, in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n. 133. 425 Vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 196 426 Il presente documento è conservato nel British Museum e fu pubblicato per la prima volta da E. M. Thompson, Archeologia 54 (1895) 433 e ss. Lo stesso documento è ri­ preso e commentato da V. A rangio-R uiz, in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n°132. 427 Qui si tratta, forse, della tassa d ’importazione che il venditore non aveva ancora pagato e quindi veniva trasferita a carico del compratore. Per una spiegazione più dettagliata si veda V. A rangio-R uiz, Negotia, in FIRA 3, Firenze 1968, 426, n. 3.

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appunto dal verbo emit. Successivamente poi, tramite i verbi stipulatus est e spopondit i due devono aver assunto formalmente le obbligazioni del contrat­ to428. E, infine, come ci dice l ’inciso “... et tradedisse ei mancipium supra scrip­ tum Eutychen bonis condicionibus.” Fabullio e Giulio hanno compiuto la doppia tradizione della cosa e del prezzo. Questo documento, a sua volta, testimonia una ulteriore evoluzione e varian­ te della compravendita iuris gentium: vi sarebbe stato prima un accordo consen­ suale (testimoniato come detto dall’emit) e subito dopo si sarebbe proceduto all’impegno delle reciproche obbligazioni e alla doppia traditio. Il tutto però sembra essere avvenuto ancora una volta contestualmente e senza far correre un grande lasso di tempo tra l ’accordo consensuale e il trasferimento del bene che avviene mediante tradizione. Sulla scia di questo documento, viaggiano anche il papiro di Dura, prece­ dentemente citato, e gli altri documenti tardo-antichi prima citati e documentati nei Negotia di FIRA (Arangio Ruiz) dal n. 133 al 140. Anche qui, infatti, pos­ siamo ritrovare compravendite in cui prima probabilmente si era messo in atto un contratto consensuale di emptio-venditio e poi si sarebbe proceduto al reci­ proco trasferimento mediante doppia traditio4 29.

5.4. Conclusioni Se volessimo riassumere a questo punto tutte le note emerse dai precedenti testi esaminati, e mi riferisco alle testimonianze dei giuristi relativamente alla manci­ patio e alla sponsio-stipulatio, alle tavolette Ercolanesi, alle tavolette di Transilvania e ai due ultimi papiri potremmo dire che essenzialmente tre sono le tipolo­ gie tipiche di compravendita del diritto romano: 1. la mancipatio accompagnata dal contestuale pagamento del prezzo in p e ­ cunia numerata (o tramite aes rude nel periodo antico), priva di riferi­ mento a un eventuale contratto consensuale precedentemente concluso. 2. La consegna contestuale della merce e del prezzo, mediante due tradizio­ ni, che sono l’una la causa dell’altra. Il tutto privo di ogni riferimento a un eventuale contratto consensuale precedentemente concluso. 3. Il contratto consensuale, ovvero la emptio venditio, configurato sulla base del pagamento del prezzo e della tradizione della cosa430. 428

Sono i classici verbi per assumere l’obligazione della vendita. Vedi in generale A. Guarino , Diritto privato romano, Napoli 2001, 827 ss. 429 Vedi V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 198. 430 Vedi sempre V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 199-200.

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Il primo tipo si riferisce ovviamente al modello di compravendita del ius civile, come precedentemente esposto nel periodo antico e pre-classico431. Il secondo è l ’evoluzione di quest’ultimo applicata allo ius gentium che trovia­ mo praticato pressoché in ogni periodo dell’impero432. E vorrei aggiungere una sotto-categoria di questo modello rappresentata dalle duplici stipulationes con successiva doppia traditio433, che, come ho detto nelle pagine precedenti, rap­ presenta per me la fase più evoluta e originale del diritto romano civile applicata allo ius gentium. Il terzo e ultimo tipo rappresenta, invece, l ’unica applicazione veramente documentata della emptio-venditio come contratto consensuale con successiva doppia traditio ad effetti reali direttamente collegati. Il che vuol dire che il con­ tratto consensuale di compravendita (emptio-venditio) fu essenzialmente un isti­ tuto nato e sviluppatosi nell’ambito dello ius gentium e che veniva usato sicura­ mente negli scambi commerciali tra romani e peregrini oppure solo tra peregrini. E soprattutto un contratto che veniva utilizzato nelle provincie, dal momento che a Roma il contratto consensuale, anche una dopo esser stato pienamente ricono­ sciuto, era solitamente rivestito della forma stipulatoria o seguito da un docu­ mento mancipatorio affinché fosse riconosciuto anche dallo ius civile. Oppure, come sembrerebbe emergere dalla presente ricerca, a Roma lo si utilizzò molto raramente dal momento che si preferiva ricorrere direttamente alla mancipatio o alle reciproche stipulationes che erano valide anche sotto lo ius civile. L ’emptio venditio, dunque, come risulterebbe da tutto quello che si è det­ to finora, è l ’evoluzione stessa della compravendita iuris gentium sul mercato internazionale e provinciale e il suo più avanzato e duttile strumento434. Il suo cammino, dunque, sembrerebbe confinato al commercio internaziona­ le e allo ius gentium anche in epoca tardo classica e tardo imperiale. Questo sa­ rebbe testimoniato da tutta una serie di documenti, come ho detto prima. Una tavoletta ravennate contenuta sempre nei Negotia, (FIRA 3), n. 134 in cui un soldato appartenente alla flotta di Ravenna venderebbe una puella Marmari-

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Vedi ad esempio su tutti G. Pugliese , Istituzioni di diritto romano, Torino 1991, 54 ss., 463 ss. 432 Vedi a riguardo F. Pringsheim , The Greek Law o f Sale, Weimar 1950, 472 e ss.; non­ ché in generale S. P erozzi, Istituzioni di diritto romano, I, Roma 1928, 670 ss. 433 Vedi ancora su tutti M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 546. 434 Vedi su tutto l’argomento V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli 1978, 200-202.

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ca435. I documenti di Ascalona (anno 359 d.C.) e di Dura sull’Eufrate (anno 227 d.C.), entrambi posteriori alla costituzione di Caracalla, in cui di nuovo si trova una emptio-venditio con contestuale doppia traditio ad imitazione delle classiche testationes romane436. E in ultimo le “tavolette Albertine” redatte in Algeria al tempo dell’occupazione vandalica (fine V. sec. a.C.) pubblicati nel 1952, che dimostrano ancora una volta la tenace persistenza del formulario di compraven­ dita così come contenuto nel papiro di Seleucia Pieira437.

Capitolo 6. Note conclusive sulla compravendita romana Come abbiamo notato nei capitoli precedenti, il contratto di compravendita, nato dall’esperienza giuridica romana, è un complesso cammino giuridico che parte dal periodo antico per arrivare al diritto giustinianeo e risorgere poi nelle mo­ derne codificazioni europee. Grazie, infatti, allo sviluppo dei due filoni giuridici dello ius civile e dello ius gentium si è arrivati a concepire una categoria della “vendita” aperta e flessibile, in cui vi fosse non un solo modo possibile per con­ cludere un contratto di compravendita, ma diversi e tutti egualmente riconosciuti dall’ordinamento giuridico438. Abbiamo visto come grazie all’evoluzione dello ius civile si potesse compie­ re una compravendita prima con un mancipium, poi con reciproche sponsio o stipulationes e successive mancipationes o traditiones, e infine con mancipatio-

435 Vedi V. A rangio-R uiz, FIRA 3, Firenze 1968, n° 134; e per un’analisi del testo più approfondita O. E g e r in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 42 (1921), 45 e ss. 436 Vedi FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n° 135 per la prima, e n° 138 per la seconda. Nonché L ’emptio vinae Durae ad Euphratem contracta, in Arch. Hist. Dr. orient.1 (1937) 261 e ss.; e infine sempre F. Pringsheim , The Greek Law ofSale, Weimar 1950, 465. 437 Vedi l’edizione del Service des Antiquités dell’Algeria, nel volume Tablettes Albertini, Parigi 1952; nonché V. A rangio-R uiz, in FIRA 3, Negotia, Firenze 1968, n. 139. 438 Vedi sui diversi modi “paralleli” della vendita in generale proprio V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 57 ss.; nonché vedi in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 546; inoltre vedi in particolare sul testo R. VON Jherin g , Geist des römischen Rechts a u f den verschieden Stufen seiner Entwicklung, III, Darmstadt 81954, 201 ss.; A. WATSON, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis, 32 (1964), 245 ss., 248 ss.; U. v o n LÜbtow, Symbolae Raphaeli Taubenschlag dedicatae, Eos, Commentarii Societatis Philologae Polonorum 48 (Breslau-Varsavia 1957) 365 ss.

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nes emptionis causa, doppie stipulationes con seguente doppia traditio, o altri documenti di vendita. Allo stesso tempo, nell’ambito evolutivo dello ius gentium abbiamo visto come si sia arrivati dal contratto arrale e dalla semplice stipulatio alla compra­ vendita consensuale dell’emptio-venditio e al negozio complesso con reciproche stipulationes e doppia traditio. Due linee evolutive distinte, dunque, basate su principi ed esigenze diverse, che si sono incontrate e fuse tra loro, influenzandosi a vicenda, per dar vita ad un eccezionale bagaglio di possibilità giuridiche senza precedenti. Nel periodo classico e imperiale, infatti, il cittadino romano aveva molti modi per poter mettere in atto un contratto di compravendita, sia nell’ambito dello ius civile che in quello dello ius gentium. Poteva concludere una mancipa­ tio con scambio contestuale della cosa e del prezzo, delle stipulationes recipro­ che con un seguente atto di trasferimento (mancipatio o traditio), una emptiovenditio consensuale, una scambio diretto tramite una mancipatio emptionis causa, o un altro documento traditorio equivalente. Erano, dunque, moltissimi gli strumenti a disposizione del cittadino, che poteva ricorrere all’uno o all’altro a seconda dell’affare da trattare, delle parti del contratto, del miglior vantaggio ottenibile, e del luogo del negozio. Si poteva, ad esempio, utilizzare uno schema contrattuale come la mancipatio per un affare tra cittadini romani, oppure ricor­ rere ad una emptio-venditio o a delle stipulationes per una compravendita con stranieri o tra stranieri stessi. Come abbiamo visto dai precedenti capitoli, la compravendita consensuale o emptio-venditio, a prescindere dalla sua origine, fu un fatto essenzialmente iuris gentium. Benché potesse essere usato anche tra cittadini romani, grazie alla sua introduzione nell’ordinamento cittadino operata dal praetor urbanus intorno al 150 a.C.439, rimase essenzialmente un negozio iuris gentium, operato tra pere­ grini o provinciales, oppure nei commerci tra cittadini romani e stranieri. I romani, infatti, preferirono sempre affidarsi, come è testimoniato dalle fon­ ti esposte nei capitoli precedenti, a schemi giuridici come la mancipatio o la sponsio-stipulatio, e alle loro derivazioni. E tutto ciò avvenne sicuramente fino al II°-III° secolo d.C. o addirittura anche in epoca Giustinianea come peraltro testimoniato dalle fonti presenti nel Digesto440. Invece, come abbiamo visto dai passi di Ulpiano, A d Edictum 4 in D. 2, 14,5, in D. 2.14.7pr; e in D.2.14.7.1, esposti nel capitolo precedente, o da testimonianze di papiri e tavolette posteriori 439 Vedi a riguardo V. A rangio -R uiz , La compravendita nel diritto romano I, Napoli 1978, 82. 440 Vedi a riguardo tutte le fonti esposte nei capitoli precedenti e in special modo il capitolo secondo sulla consensualità e il quarto sulla mancipatio emptionis causa.

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al 167 d.C.,441 l ’emptio-venditio e le sue varianti furono care ai peregrini e ai provinciales e risultò da essi essenzialmente usata sempre sotto l ’egida dello ius gentium. E bisogna ricordare anche che da tutti i documenti in nostro possesso fino ad ora esposti le forme di emptio-venditio non risultano praticamente mai perfetta­ mente fondate sul solo principio consensualistico ma quasi sempre contaminate da varie forme di stipulationes, traditiones o documenti mancipatori o addirittu­ ra contratti arrali ad esse collegate442. A questo punto, a conclusione di tutte queste considerazioni, vorrei ricordare nuovamente la definizione di Arangio Ruiz data all’inizio della presente ricerca relativamente alla “emptio-venditio”: “Un contratto consensuale e bilaterale in virtù del quale una delle parti si obbliga a trasmettere a ll’altra il pacifico godi­ mento di qualcosa, detta merce, mentre l ’altra parte si obbliga a trasferire alla prima la proprietà di una somma di denaro, detta prezzo. ”443. Da cui appunto si possono cogliere i quattro elementi fondamentali del con­ tratto: la consensualità, la merce, il prezzo, le obbligazioni delle parti. Relativamente alla consensualità, grazie alle fonti rimasteci, possiamo vede­ re l ’evoluzione del suo concetto stesso nelle varie epoche romane. Partendo dal­ le definizioni di Gaio e Modestino, relative al periodo classico, possiamo vedere come le obbligazioni di emere e vendere nascano direttamente dal consenso e dal principio della volontà:444 “Consensu fiunt obligationes in emptionibus et uenditionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis”. Da qui si ricava il concetto stesso di contratto consensuale di compravendita in cui l ’accordo crea direttamente le reciproche obbligazioni. E mi sembrerebbe anche pacifica l ’appartenenza che si ricava da Paolo in D. 18,1,1,2 del contratto consensuale allo ius gentium: “Est autem emptio iuris gen­ tium, et ideo consensu peragitur et inter absentes contrahi potest et per nuntium 441

Cominciando dai papiri d ’Egitto di Seleucia Pieiria e quello proveniente da Side del 166 d.C. e 151 d.C. per poi passare al papiro di Dura in Mesopotamia del 227 d.C., alle Ta­ volette del V o secolo d. C. rinvenute in Algeria; e infine i papiri ravennati del VIo seco­ lo d.C., tutti contenuti in V. A rang io -R u iz, in FIRA 3, Negotia, numeri 132 ,133, 135, 136, 139, 138 e 140. 442 Vedi a riguardo in generale E. Seidl , in: Studi in memoria di Emilio Albertario 1, Mila­ no 1953, 105 ss. 443 V. A rangio -R uiz , La compravendita nel diritto romano I, Napoli 1978, 88. 444 Vedi Gaio, Institutiones, III, 135: “Consensu fiu n t obligationes in emptionibus et uendi­ tionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis.”, e Modestino, in D. 44,7,52pr: “Obligamur aut re aut verbis aut simul utroque aut consensu aut lege aut iure honorario aut necessitate aut ex peccato.” e in D. 44,7,52,9: “Etiam nudus consen­ sus sufficit obligationi, quamvis verbis hoc exprim ipossit.”

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et p er litteras.”; cosa che peraltro viene molto discussa da alcuni autorevoli stu­ diosi come il Perozzi445 e il Lombardo446, che negherebbero la classicità di que­ sta appartenenza, pensando ad un errore in cui Paolo sia incorso a causa del fre­ quente accostamento nelle fonti di questi due termini e concetti. Ma tornando all’argomento della consensualità, è necessario a questo punto ricordare il problema dell’uso di inserire un’arra di tipo greco nel contratto di compravendita romana. Questo uso, che sembrerebbe compromettere la consen­ sualità stessa della emptio-venditio, si ricaverebbe soprattutto da alcune fonti (in special modo le già ricordate commedie di Plauto e un passo di Scevola447 (in D. 18,3,8) che testimoniano la consegna di una somma al momento della conclu­ sione del contratto consensuale. Ma probabilmente queste fonti si riferiscono solamente al periodo romano antico, in cui le pratiche contrattuali romane erano ancora molto influenzate da quelle greche, oppure, come nel caso del passo di Scevola, a contratti che si so­ no conclusi in province ellenistiche448. Ma se prendiamo in considerazione il periodo romano classico, mi sembra più saggio seguire le parole di Ulpiano in D. 14,3,5,15 e in D. 19,1,11,6, nonché del solito Gaio nelle sue Istituzioni (III, 139), secondo cui l ’arra nel contratto di compravendita romano sarebbe solo una prova che la fase delle trattative è ter­ minata e che l ’accordo è stato raggiunto ed è in atto, un “argumentum ” appun­ to449. 445

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Perozzi non nega il carattere iuris gentium della vendita, ma ritiene alterato il testo di Paolo e il suo ragionamento che fa derivare la consensualità dalla caratteristica dell’essere contratto iuris gentium appunto. Vedi S. P erozzi, Istituzioni di diritto roma­ no, I, Roma 1928, 97 ss. Vedi sull’argomento G. L ombardi, Sul concetto di Ius Gentium, Roma 1947, 233 ss. Vedi il testo di Scevola, in D. 18.3.8: “Mulier fundos Gaio seio vendidit et acceptis ar­ rae nomine certis pecuniis statuta sunt tempora solutioni reliquae pecuniae: quibus si non paruisset emptor, pactus est, ut arram perderet et inemptae villae essent. Die statu­ to emptor testatus est se pecuniam omnem reliquam paratum fuisse exsolvere (et sacculum cum pecunia signatorum signis obsignavit), defuisse autem venditricem, posteriore autem die nomine fisci testato conventum emptorem, ne ante mulieri pecuniam exsolveret, quam fisco satisfaceret. Quaesitum est, an fundi non sint in ea causa, ut a venditrice vindicari debeant ex conventione venditoris. Respondit secundum ea quae proponerentur non commisisse in legem venditionis emptorem.”. Nonché vedi M. K ase r, Das rö­ mische Privatrecht, I, München 1971, 548; F. W iea ck er, Lex commissoria, Berlin 1932, 79 ss. Vedi a riguardo le considerazioni di V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 91-92. Vedi Ulpiano, in D.14,3,5,15: “Item si institor, cum oleum vendidisset, anulum arrae nomine acceperit neque eum reddat, dominum institoria teneri: nam eius rei, in quam

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Nel periodo pre-giustinianeo, a cominciare da Costantino, invece, il contrat­ to consensuale comincia a perdere i suoi connotati e sembra quasi divenire una contratto ad effetti reali anziché solo obbligatori. Infatti, come si legge prima da una Costituzione di Costantino del 337-342 d.C. riprodotta in Vaticana Frag­ menta n. 35 e poi nella Costituzione di Giustiniano del 1. giugno 52 8450, il con­ tractus sembra debba oramai esser redatto per iscritto e il documento in deter­ minati casi non è creativo di sole obbligazioni, ma traslativo della proprietà stes­ sa. Dunque, il documento sembra trasferire la proprietà e dare prova del contrat­ to, dal momento che senza di esso il negozio non è opponibile, come sembra dirci Giustiniano451.

praepositus est, contractum est: nisi forte mandatum ei fu it praesenti pecunia vendere. Quare si forte pignus institor ob pretium acceperit, institoriae locus erit. " e in D. 19,1,11,6: “Is qui vina emit arrae nomine certam summam dedit: postea convenerat, ut emptio irrita fieret. Iulianus ex empto agi posse ait, ut arra restituatur, utilemque esse actionem ex empto etiam ad distrahendam, inquit, emptionem. Ego illud quaero: si anulus datus sit arrae nomine et secuta emptione pretioque numerato et tradita re anulus non reddatur, qua actione agendum est, utrum condicatur, quasi ob causam datus sit et causa finita sit, an vero ex empto agendum sit. E t iulianus diceret ex empto agi posse: certe etiam condicipoterit, quia iam sine causa apud venditorem est anulus. " E vedi ancora Gaio, in Institutiones, III, 139: “Emptio et uenditio contrahitur, cum de pretio conuenerit, quamuis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem datafuerit. nam quod arrae nomine datur, argumentum est emptionis et uenditionis contractae ". Sul testo di Gaio vedi E. Levy, West Roman Vulgar Law, The Law o f Property, Philadelphia 1951, 149 ss. 450 Vedi il Codice di Giustiniano 4,21,17: “Contractus venditionum v e l permutationum vel donationum, quas intimari non est necessarium, dationis etiam arrarum vel alterius cuiuscumque causae, illos tamen, quos in scriptis fieri placuit, transactionum etiam, quas instrumento recipi convenit, non aliter vires habere sancimus, nisi instrumenta in mundum recepta subscriptionibusque partium confirmata et, si p er tabellionem conscribantur, etiam ab ipso completa et postremo a partibus absoluta sint, ut nulli liceat prius, quam haec ita processerint, vel a scheda conscripta, licet litteras unius partis vel ambarum habeat, vel ab ipso mundo, quod necdum est impletum et absolutum, aliquod ius sibi ex eodem contractu vel transactione vindicare: adeo ut nec i llud in huiusmodi venditionibus liceat dicere, quod pretio statuto necessitas venditori imponitur vel con­ tractum venditionis perficere vel id quod emptoris interest ei persolvere. * iust. a. menae pp. * ", e le Istituzioni di Giustiniano 3,23 (nell’appendice 1), nonché Vaticana Fragmenta 35. E vedi anche V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 94-97. Ma soprat­ tutto vedi tutte le analisi fatte nel secondo capitolo di questa ricerca. 451 Vedi sempre su questo tema E. R a b e l, Zeitschrift der Savigny Stiftung f ür Rechtsge­ schichte 28 (1907), 336 e ss.

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Si fa, quindi, un passo verso quel documento dispositivo di cui si è parlato in parte nei capitoli precedenti. Infatti, secondo Giustiniano, nell’atto scritto si annota non solo l ’atto obbligatorio, ma anche la consegna. Il documento, dun­ que, raccoglie tutto il rapporto contrattuale, compresa la doppia traditio della cosa e del prezzo452. Inoltre, nel nuovo tipo di emptio-venditio giustinianea fa la sua comparsa anche la caparra penitenziale. Come abbiamo visto dalla precedente costituzione di Giustiniano (in C. 4,21,17), accanto alla caparra confirmatoria gaiana (che era appunto solo un “argumentum”, come abbiamo visto da Gaio in Institutiones III, 139) si pone un nuovo tipo di caparra detta “poenitentialis”, che garantisce alle parti la facoltà di ritornare sulla parola data, il cosiddetto “ius poenitendi ” ap­ punto. Le parti, infatti, avevano il diritto di ritirare il proprio consenso fino a che l ’atto scritto di compravendita non fosse stato completato453. E a tal fine si accordavano su una penalità convenzionale (che normalmente era costituita da una somma) che il compratore avesse perso e il venditore avrebbe dovuto restituire nel doppio qualora l ’uno o l ’altro non avesse più avuto la volontà di concludere il negozio454. Il che sembrerebbe assolutamente normale, visto che l ’imperatore Giustinia­ no e i suoi collaboratori vivono oramai a Bisanzio, zona romana di cultura pro­ fondamente ellenistica, in cui l ’antico contratto arrale greco (da cui Costantino e Giustiniano prendono sicuramente spunto) era stato praticato per centinaia di anni. Passiamo ora all’ultimo accenno necessario per un rapido excursus del tema del consenso: la concordanza delle due volontà, ovvero il fatidico dissensus. 452 Vedi sull’argomento ancora V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 100-101. 453 Quest’aspetto si può ben vedere in questa parte delle Istituzioni di Giustiniano, III, 23: "... ita tamen impune recedere eis concedimus nisi iam arrarum nomine aliquid fuerit datum: hoc etenim subsecuto, sive in scriptis sive sine scriptis venditio celebrata est, is qui recusat adimplere contractum, si quidem emptor est, perdit quod dedit, si vero venditor, duplum restituere compellitur, licet nihil super arris expressum est." Qui si può ben vedere questo nuovo diritto giustinianeo della caparra penitenziale e del contratto scritto. Il testo mostra, infatti, come fossero molteplici e aperte le soluzioni del diritto giustinianeo in materia di compravendita. Il diritto romano giustinianeo da le più ampie e variegate possibilità di chiudere una conventiones tramite i più svariati mezzi e modi che provengono dal diritto civile classico, dal ius gentium, o da diritti stranieri. Ma come detto in precedenza si veda anche in questo caso il capitolo secondo della presente ricerca. 454 Vedi su tutto l’argomento della caparra poenitentialis il saggio di M. T a la m a n c a , L ’arra della compravendita in diritto greco e in diritto romano, Milano 1953, 12 ss.

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Come possiamo vedere sia da Pomponio in D. 44,7,57 “In omnibus negotiis contrahendis, sive bona fide sint sive non sint, si error aliquis intervenit, ut aliud sentiat puta qui emit aut qui conducit, aliud qui cum his contrahit, nihil valet quod acti sit. E t idem in societate quoque coeunda respondendum est, ut, si dissentiant aliud alio existimante, nihil valet ea societas, quae in consensu consistit. ”, sia dal passo di Ulpiano, 28 ad Sabinum, in D. 18,1,9, pr. “In venditionibus et emptionibus consensum debere intercedere palam est: ceterum sive in ipsa emptione dissentient sive in pretio sive in quo alio, emptio imperfecta est. Si igitur ego me fundum emere putarem cornelianum, tu mihi te vendere sempronianum putasti, quia in corpore dissensimus, emptio nulla est. Idem est, si ego me stichum, tu pamphilum absentem vendere putasti: nam cum in corpore dissentiatur, apparet nullam esse emptionem”, il consenso deve essere manifestato e non deve esservi dissenso o errore455, perché in questo caso il contratto non si formerebbe. Sono, infatti, chiare sia le parole di Pomponio “In omnibus negotiis contrahendis, sive bona fide sint sive non sint, si error aliquis intervenit, ut aliud sentiat puta qui emit aut qui conducit, aliud qui cum his contrahit, nihil valet quod acti sit. ” sia quelle di Ulpiano “In venditionibus et emptionibus consensum debere intercedere palam est: ceterum sive in ipsa emptione dissentient sive in pretio sive in quo alio, emptio imperfecta est. ”, relative all’importanza del con­ senso su ogni elemento del contratto. Per concludere, il consenso su ogni elemento del negozio di emptio-venditio è talmente fondamentale che senza di esso il contratto è nullo. Naturalmente esso deve essere (data la sua importanza) totale e non si deve fondare su valuta­ zioni errate, quindi assolutamente privo di qualsiasi forma “dissenso” o di “er­ rore”. Passiamo ora a ricordare in maniera rapida e concisa un altro elemento fon­ damentale della compravendita: la merx456. Essa è l ’oggetto stesso del contratto di emptio-venditio e può essere qualsiasi cosa o bene economico suscettibile di 455

Sempre che si accetti l’interpolazione giustinianea dei testi, con cui nel passo di Pom­ ponio si sostituisce la parola dissensus con error. E questo lo si può ben vedere ed ar­ gomentare soprattutto sulla base del passo di Ulpiano in cui si parla sempre di dissen­ sus. Sembra , infatti, ad opinione di molti famosi studiosi che siano stati proprio i com­ pilatori giustinianei a contaminare l’idea ben precisa di dissensus, che era una fonda­ mento del pensiero giuridico romano classico, con un nuovo e non sempre limpido con­ cetto di error. Comunque sull’argomento si veda in particolar modo F. W iea ck er, So­ cietas, Weimar 1936, 96 e ss. e W. Flum e, in Festschrift Schulz 1, 1951, 248. E vedi soprattutto J. G. W o lf, Error im römischen Vertragsrecht, Köln 1961, 9 ss. 456 Sull’oggetto della compravendita in generale vedi M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano, Milano 1990, 584 ss.

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far parte del patrimonio del venditore457. Come possiamo vedere, grazie alle semplici parole di Gaio, che descrive la merx come una mercanzia messa in vendita da un negoziante: “nam si quid eius rei gratia cum eo contractum fuerit, itapraetor ius dicit, ut quidquid in his mercibus erit, quod inde receptum erit, id pater dominusue inter se, si quid debebitur, et ceteros creditores pro rata portione distribuant et si creditores querantur minus sibi distributum, quam oporteret, in id quod deest hanc eis actionem pollicetur, quae ut diximus, tributoria uoca458. Inoltre non solo la merx può rappresentare un semplice oggetto mobile o immobile, ma anche dei diritti, come ad esempio lo “ius in agro vectigali ”, o il diritto di usufrutto, o addirittura un credito o una eredità459. L ’unico limite relativo alla merce sembra essere una “eredità” storica del tempo della mancipatio dell’epoca antica, e cioè l ’impossibilità di vendere cose che non esistono ancora ( “nulla venditio sine re quae veneat”), come ci raccon­ ta il nostro Pomponio460. Sembra inoltre che questa regola non sia mai stata ab­ bandonata neanche nel periodo tardo classico e imperiale e che al massimo alcu­ ni casi di vendita fossero ricondotti a particolari contratti condizionali che veni­ vano in essere a condizione avverata461. 457 Vedi a riguardo V. A rangio -R uiz , Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 337­ 345. 458 Vedi l’analisi del testo in V. A rangio-R uiz, Istituzioni di diritto romano I, Napoli 141984, 339, nonché sempre V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 113. Per un rapporto con il testo si veda Gaio, Institutiones, IV, 72 e 74a. 459 Vedi sull’argomento dell’eredità Gaio, Institutiones III, 85: “Item si legitimam hereditatem heres, antequam cernat aut pro herede gerat, alii in iure cedat, pieno iure fi t ille heres, cui cessa est hereditas, proinde ac si ipse per legem ad hereditatem uocaretur; quod si postea quam heres extiterit, cesserit, adhuc heres manet et ob id creditoribus ipse tenebitur; sed res corporales transferet, proinde ac si singulas in iure cessisset, de­ bita uero pereunt, eoque modo debitores hereditarii lucrum fa c iu n t” E vedi anche V. A rangio-R uiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 116. 460 Vedi Pomponio, in D. 18,1,8 pr.: “Nec emptio nec venditio sine re quae veneat potest intellegi. E t tamen fructus et partus futuri recte ementur, ut, cum editus esset partus, iam tunc, cum contractum esset negotium, venditio facta intellegatur: sed si id egerit venditor, ne nascatur aut fiant, ex empto agi posse ". Sul testo vedi anche in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 256-57, 549; in particolare per l’esegesi del testo, che da alcuni è stato ritenuto postclassico almeno rimaneggiato, vedi: F. PRINGSHEIM, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 44 (1924), 430; A. C a lo n g e , La compraventa civil de cosa futura, IURA 16 (1965), 507 ss.; G. B e se le r, Romanistische Studien, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 8 (1928) 287. 461 Nel Digesto, infatti, accanto al già citato passo di Pomponio, in D. 18,1,8 pr., in cui si dice chiaramente: “nec emptio nec venditio sine re quae veneat potest intellegi", pos­ siamo indicare anche la giustificazione data dallo stesso autore in merito alla nullità del­

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Ma attraverso due speciali accorgimenti giuridici, la giurisprudenza romana ha saputo riconoscere la validità della vendita di cose future. Grazie alla “emptio rei speratae” e alla “emptio spei” era, infatti, possibile vendere cose che sareb­ bero venute successivamente in esistenza come ad esempio il “partus ancilla e’462. Tutte queste considerazioni possiamo estrapolarle sia dal precedente passo di Pomponio (in D.18,1,8 pr.), sia da un altro ulteriore passo in tema di emptio spei in D. 18,1,8,1463: “Aliquando tamen et sine re venditio intellegitur, veluti cum quasi alea emitur. Quod fit, cum captum piscium vel avium vel missilium emitur: emptio enim contrahitur etiam si nihil inciderit, quia spei emptio est: et quod missilium nomine eo casu captum est si evictum fuerit, nulla eo nomine ex empto obligatio contrahitur, quia id actum intellegitur.” Nonche, infine, in un molto discusso passo di Giuliano in D. 18, 1, 39: “Verisimile est eum, qui fructum olivae pendentis vendidisset et stipulatus est decem pondo olei quod natum esset, pretium constituisse ex eo quod natum esset usque ad decem pondo olei: idcirco solis quinque collectis non amplius emptor petere potest quam quinque pondo olei, quae collecta essent, a plerisque responsum e s t”, per l ’esegesi del quale rimando volentieri (come ho detto non è questo lo scopo di una ricerca cosi generale sul tema della compravendita) alle ottime osservazioni dello Schulz e del Vangerow464. Veniamo ora al terzo elemento essenziale della emptio-venditio: il “pre­ tium ’465. Come ho già ampliamente detto già nel primo capitolo, seguendo la dottrina proculiana dominante, esso deve essere in “pecunia numerata”. La dot­ trina contraria dei Sabiniani, infatti, ammettendo che si potesse dare qualsiasi cosa in funzione di prezzo per otternere una contropartita, quasi sulla base di uno “scambio”, avrebbe fatto da un lato confondere la posizione del venditore con quella del compratore, e dall’altro sembrare che la “permutatio ” fosse quasi

la vendita di eredità futura: “quia in rerum natura non sit quod venierit”. Per un appro­ fondimento sull’argomento si veda la lunga documentazione presentata da F. V a s s a lli, in Bullettino dell'istituto di diritto romano 27 (Roma 1915), 192 e ss. 462 Sul partus ancillae, vedi in generale A. C a r c a t e r r a , in: Annali dell’università di Ca­ merino, 12.2, Camerino 1938, 51 ss. 463 Sul testo vedi ancora G. B eseler , in: Scritti in onore di Contardo Ferrini, 3, Milano 1947-1949, 293 ss. E vedi anche su tutto l’argomento V. A rangio -R uiz , La compra­ vendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 120. 464 Vedi a riguardo F. Schulz , Classical Roman Law, Oxford 1951, 528; e von V ange ­ row , Pandekten 3, paragrafo 632, ristampa 71876, 426. 465 Sul pretium in generale, vedi A. G u arin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 890 ss. e H. H o n se ll, Römisches Recht, Heidelberg 2006, 128 ss.

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una sottocategoria della “emptio-venditio”. Per questo ed altri motivi la teoria sabiniana fu combattuta arduamente da famosi giuristi, quali ad esempio Paolo, e addirittura da alcuni successori della stessa scuola tra i quali Gaio in persona. Gaio, infatti, sia nelle sue Institutiones III, 14 1466 che nel passo delle Istituzioni giustinianee 3,23,2, insiste sul fatto che proprio il prezzo in “pecunia numera­ ta ” sarebbe assolutamente necessario per distinguere la posizione del comprato­ re da quella del venditore467. Proprio della fondamentale importanza di questa distinzione, che sarebbe di facile individuazione solo tramite il pagamento del prezzo da parte del compra­ tore in denaro contante, ci parla anche un altro passo, molto importante, di Paolo contenuto in D.19,4,1 pr.: “Sicut aliud est vendere, aliud emere, alius emptor, alius venditor, ita pretium aliud, aliud merx. At in permutatione discerni non potest, uter emptor vel uter venditor sit, multumque differunt praestationes. Emptor enim, nisi nummos accipientis fecerit, tenetur ex vendito, venditori suffi­ cit ob evictionem se obligare possessionem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet: in permutatione vero si utrumque pretium est, utriusque rem fieri oportet, si merx, neutrius. Sed cum debeat et res et pretium esse, non potest permutatio emptio venditio esse, quoniam non potest inveniri, quid eorum merx et quid pretium sit, nec ratio patitur, ut una eademque res et

466 Per questo testo vedi ancora il G. B e se le r, Romanistische Studien, in Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 8 (1928) 282; e in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsge­ schichte 52 (1932) 52 ss. 467 Vedi Gaio, in Institutiones III, 141: “Item pretium in numerata pecunia consistere de­ bet. Nam in ceteris rebus an pretium esse possit, ueluti homo aut toga aut fundus alterius rei pretium esse possit, ualde quaeritur. Nostri praeceptores putant etiam in alia re posse consistere pretium; unde illud est, quod uulgo putant p er permutationem rerum emptionem et uenditionem contrahi, eamque speciem emptionis uenditionisque uetustissimam esse; argumentoque utuntur Graeco poeta Homero, qui aliqua parte sic ait: "enthen ar' oinizonto kar komoontes Achaioi, alloi men chalkoi, alloi d' aithoni sideroi, alloi de rhinois, alloi d' aut isi boessin," alloi d' andrapodessi, (Hom. Il. 7, 472-475) et reliqua. Diuersae scholae auctores dissentiunt aliudque esse existimant permutationem rerum, aliud emptionem et uenditionem; alioquin non posse rem expediri permutatis re­ bus, quae uideatur res uenisse et quae pretii nomine data esse, sed rursus utramque rem uideri et uenisse et utramque pretii nomine datam esse absurdum uideri. Sed ait Caelius Sabinus, si rem tibi uenalem habenti, ueluti fundum, [acceperim et] pretii nomine homi­ nem forte dederim, fundum quidem uideri uenisse, hominem autem pretii nomine datum esse, ut fundus acciperetur.”, e ancora riportato nelle Istituzioni di Giustiniano 3, 23, 2 (in appendice 1).

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veneat et pretium sit emptionis”468. Qui il giurista ci fa vedere come le parti del compratore e del venditore non possono scambiarsi reciprocamente l ’una con l ’altra, perché le rispettive obbligazioni sono diverse: il primo è tenuto al paga­ mento di una somma di denaro, il secondo alla consegna di un bene. Inoltre, dal momento che è difficile, se non impossibile, delineare la diversità delle parti quando una cosa è permutata con un altra che non sia denaro, non dovrebbe es­ sere neanche ammesso assumere il baratto nel regime giuridico dell’emptiovenditio. A questo punto sempre sulla base di un passo di Gaio (III, 140)469, mi sembra sia doveroso esaminare un altro requisito essenziale del prezzo, e cioè il fatto che esso debba essere determinato (“pretium autem certum esse debet”). Anche se sembrerebbe, almeno stando a quanto dicono le fonti, che fossero pos­ sibili delle attenuazioni di questo principio. Nella pratica della compravendita soprattutto, basandoci sulle parole di Ulpiano (28, A d Sabinum) in D. 18,1,7,1470, sembra fosse possibile una determina­ zione del prezzo “per relationem”, ovvero mediante il rinvio ad una circostanza oggettiva e certa benché allo stato dei fatti ancora ignota alle parti471. E ancora, sulla base di D. 18,1,7,1-2472: “(1) Huiusmodi emptio " quanti tu eum emisti", "quantum pretii in arca habeo", valet: nec enim incertum est pretium tam evi­ denti venditione: magis enim ignoratur, quanti emptus sit, quam in rei veritate incertum est. (2) Si quis ita emerit: " est mihi fundus emptus centum et quanto pluris eum vendidero", valet venditio et statim impletur: habet enim certum pre­ tium centum, augebitur autem pretium, si pluris emptor fundum vendiderit. ”, possiamo notare la possibilità che alla determinatezza di una somma precisa di denaro si aggiunga un eventuale sovrapprezzo (pluris). Ma per l ’interpretazione 468 Vedi sull’argomento per commenti e osservazioni il P. D e Francisci, in “Synallagma”. Storia e dottrina dei cosidetti contratti innominati, 1, Pavia 1913, 129. Nonché di nuovo il G. B e se le r, in Studia et documenta 1 (1935) 284 ss. 469 Vedi Gaio, Institutiones III, 140: “Pretium autem certum esse debet. Nam alioquin si ita inter nos conuenerit, ut quanti Titius rem aestimauerit, tanti sit empta, Labeo negauit ullam uim hoc negotium habere; cuius opinionem Cassius probat. Ofilius et eam emptionem et uenditionem esse putauit; cuius opinionem Proculus secutus est. ". Vedi anche M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 550; vedi inoltre in parti­ colare A. d e S e n a rc le n s , in: Mélanges Paul Fournier, Paris 1929, 685 ss. 470 Vedi D. 18,1,7,1: “Huiusmodi emptio "quanti tu eum emisti", "quantum pretii in arca habeo", valet: nec enim incertum est pretium tam evidenti venditione: magis enim igno­ ratur, quanti emptus sit, quam in rei veritate incertum est.'" 471 Per un’esegesi delle fonti e un ampio commento sull’argomento vedi V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 138-139. 472 Vedi sul testo in generale D. Daube , in: Studi in onore di Vincenzo Arangio-Ruiz, I, Napoli 1953, 192 ss.

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e l ’esegesi di questi difficili e controversi passi del digesto rimando ai complessi studi di Beseler e Levy473. Un ulteriore interessante aspetto relativo al concetto di pretium è la possibi­ lità che esso sia determinato da un terzo incaricato dalle parti di compierne la stima. Scrive, infatti, Gaio in Institutiones III, 140, subito dopo l ’enunciazione relativa al “pretium certum ": "Nam alioquin si ita inter nos convenerit, ut quan­ ti Titius rem aestimaverit, tanti sit empta, Labeo negavit ullam vim hoc negotium habere; cuius opinionem Cassius probat. Ofilius et eam emptionem et venditionem esseputavit; cuius opinionem Proculus secutus est.”414 U n’ultima caratteristica del pretium, il cui studio fu per altro molto di moda nella dottrina pandettistica del XIX° secolo475, è quella secondo cui esso do­ vrebbe essere anche “verum et iustum” oltre che certo. Anche se questa massima del giusto prezzo è molto avversata dalla dottrina italiana moderna476. Sembra, infatti, che l ’inciso “iustum pretium " in molti testi Vedi a proposito G. B e se le r, Romanistische Studien, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 8 (1928) 287 e ss.; e E. L evy in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechts­ geschichte 47 (1927) 162 e ss. 474 U n’ulteriore prova di questa pratica di estimazione si può vedere nel Codice di Giusti­ niano 4,38,15 pr.: “Super rebus venumdandis, si quis ita rem comparavit, ut res vendita esset, quanti titius aestimaverit, magna dubitatio exorta est multis antiquae prudentiae cultoribus. * iust. a. iuliano pp. * ” e nelle Istituzioni 3,23,1, in cui l’imperatore Giustiniano si esprime sulla questione della clau­ sola di estimazione: “Pretium autem constitui oportet: nam nulla emptio sine pretio es­ se potest. Sed et certum pretium esse debet. Alioquin si ita inter aliquos convenerit, ut, quanti Titius rem aestimaverit, tanti sit empta: inter veteres satis abundeque hoc dubitabatur, sive constat venditio sive non. Sed nostra decisio ita hoc constituit, ut, quotiens sic composita sit venditio QUANTI ILLE AESTIMAVERIT, sub hac condicione staret contractus, ut, si quidem ipse qui nominatus est pretium definierit, omnimodo secundum eius aestimationem et pretium persolvatur et res tradatur, ut venditio ad effectum perducatur, emptore quidem ex empto actione, venditore autem ex vendito agente. Sin au­ tem ille qui nominatus est vel noluerit vel non potuerit pretiam definire, tunc pro nihilo esse venditionem, quasi nullo pretio statuto. Quod ius cum in venditionibus nobis placuit, non est absurdum et in locationibus et conductionibus trahere.” Vedi in genera­ le anche M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 550. 475 Vedi in particolare lo studio riassuntivo su tutto l'argomento di A. d e S e n a rc le n s , in: Mélanges Paul Fournier, Parigi 1929, 685 e ss. Qui l ’autore oltre a riportare l’intera dia­ lettica sorta nella dottrina pandettistica intorno al problema del pretium verum et cer­ tum, fa vedere anche l’intera prospettiva storica dello studio e dell’evoluzione di questa massima a partire dagli scritti del Glück e del Mühlenbruch. 476 Vedi ad es. V. A rangio -R uiz , in La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 141 e ss. 473

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relativi alla compravendita possa esser stato inserito da mani post-classiche e sia quindi una interpolazione, come ad es. ci dice l ’Albertario477. Ma potrebbe an­ che essere vera l ’interpretazione di Levy, secondo cui la suddetta espressione potrebbe essere stata usata anche dagli autori classici in determinati casi in cui gli sarebbe interessato proporre la dottrina del “giusto prezzo” o altri modi di valutazione delle cose differenti dai soliti478. In questi passi analizzati dal Levy ci si riferisce in particolar modo al caso del “ius iurandum in litem” come mez­ zo per far determinare dall’attore in rivendicazione il valore della cosa che il convenuto non voleva restituire479. Fatto che faceva intendere che si sarebbe commessa una cosa assai stupida condannando quel convenuto a pagare il prez­ zo di mercato, sulla base della interpretazione letterale del “quanti ea res est ” della formula. Il che faceva cosi comprare al convenuto il bene al giusto prezzo contro la volontà del venditore480. In altre circostanze, ma relativamente allo stesso argomento, le fonti parlano anche dell’opportunità che una condanna del convenuto in consimili casu si commisurasse al giusto prezzo481. Veniamo ora all’ultimo elemento fondamentale della compravendita roma­ na: le obbligazioni assunte dalle parti in seguito a un contratto di compravendita. Per quanto riguarda le obbligazioni del venditore, mi sembra opportuno co­ minciare con il già ampliamente discusso testo di Paolo in D. 19,4,1482: “at in 477 Vedi gli studi di E. ALBERTARIO, in Bullettino dell’I stituto di diritto romano 31 (Roma 1921), p .1 e ss. 478 Vedi a proposito le ossevazioni di E. Levy, in Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rech­ tsgeschichte 43 (1922), 534 e ss. 479 Vedi ancora V. Arangio -Ruiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 143. 480 Vedi sull’argomento E. G enzmer , Die Antiken Grundlagen der Lehre vom gerechten Preis und der Laesio enormis, in: Deutsche Landesreferate zum II. Internationalen Kon­ gress für Rechtsvergleich in Haag 1937, Den Haag 1937, 25 ss. 481 Si vedano, innanzitutto, le fonti sull’argomento in D. 10,3,10,2 (Paolo 24, A d Edictum): “In communi dividundo iudicio iusto pretio rem aestimare debebit iudex et de evictione quoque cavendum erit. ”, e ancora in D. 6,1,70 (Pomponio 24, A d Sabinum): “Nec qua­ si publicianam quidem actionem ei dandam placuit, ne in potestate cuiusque sit p er rapinam ab invito domino rem iusto pretio comparare.”, e infine le parole di Callistrato, in D. 49,14,3,5: “D ivi fratres rescripserunt in venditionibus fiscalibus fidem et diligentiam a procuratore exigendam et iusta pretia non ex praeterita emptione, sed ex praesenti aestimatione constitui: sicut enim diligenti cultura pretia praediorum ampliantur, ita, si neglegentius habita sint, minui ea necesse e st.” Nonché si veda lo studio di G. B e se le r, contenuto in Studia et documenta 3 (1937), 370 e ss. 482 Vedi in generale M. Kaser , Das römische Privatrecht, I, München 1971, 550-551; in particolare vedi M. Bussmann , L ’obbligation de délivrance du vendeur en droit romain classique, Lausanne 1933, 58 ss.

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permutatione discerni non potest, uter emptor vel uter venditor sit, multumque differunt praestationes. emptor enim, nisi nummos accipientis fecerit, tenetur ex vendito, venditori sufficit ob evictionem se obligare possessionem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet: in permutatione vero si utrumquepretium est, utriusque rem fieri oportet, si merx, neutrius” In queste semplici e chiare parole, è messa in evidenza la diversa posizione delle parti nei riguardi dell’obbligo di trasmettere la proprietà: da un lato il compratore è tenu­ to a trasmettere la proprietà del denaro, dall’altro il venditore non è tenuto a tra­ smettere la proprietà della merx, ma solo il possesso e la garanzia per l ’evizione. Da questo deriva che, mentre il venditore potrà intentare contro il comprato­ re l ’actio venditi et tr a d iti483, qualora voglia dimostrare che il denaro datogli non è infine divenuto di sua proprietà, il compratore invece non potrà intentare diret­ tamente l ’actio empti484, qualora gli risulti che la cosa acquistata non sia divenu­ ta di sua proprietà. In questo caso il compratore dovrà aspettare l ’eventuale evi­ zione per potere così ricorrere ai rimedi giuridici previsti e pensati per quest’ultima fattispecie . Diverse testimonianze di questo potere negativo relativo all’obbligazione del venditore si trovano più volte nelle fonti. Ad esempio Ulpiano nella epistola n. 34 A d Sabinum, in D. 18,1,25 ci dice che: “Qui vendidit necesse non habet fundum emptoris facere, ut cogitur quifundum stipulanti spopondit’485. Qui l'obbligazione del venditore è messa a confronto con una verborum obligatio che ha per oggetto un “fundum dari”, facendo notare che mentre in questo caso l'obbligazione di trasferire la proprietà sussiste, nel caso di compra­ vendita invece no486. Sempre sullo stesso argomento possiamo vedere le parole di Africano in D. 19,1,30,1: “quamvis enim alioquin verum sit venditorem hactenus teneri, ut rem emptori habere liceat, non etiam ut eius faciat, quia tamen dolum malum abesse praestare debeat, teneri eum, qui sciens alienam, non

Sull’actio venditi in generale vedi A. G u a rin o , Diritto privato romano, I, Napoli 2001, 890-91. 484 Sulle differenze tra l’actio empti e l ’actio venditi e per questo caso vedi M. S a rg e n ti, Appunti sull’esperibilitá dell’azione contrattuale nella compravendita, in: Studi in onore di Vincenzo Arangio Ruiz, 2, Napoli 1953, 233 ss. 485 Vedi a riguardo, ancora una volta riguardo il G. B e se le r, Romanistische Studien, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 8 (1928), 278 ss. 486 Vedi sull’argomento anche V. A rangio-Ruiz , in La compravendita nel diritto romano I, Napoli 1978, 150. 483

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suam ignoranti vendidit: id est maxime, si manumissuro vel pignori daturo vendiderit. ”487 E ritornando, invece, all’esperibilità dell’actio empti, è un utile guida per le nostre considerazioni il rescritto di Settimio Severo e di Caracalla contenuto in C. 8,44,3; “Qui rem emit et possidet, quamdiu evicta non est, auctorem suum propterea, quod aliena vel obligata res dicatur, convenire non potest. * sev. et ant. aa. aureliano. * ’488. Stando a tali semplici parole, colui che compra e acquista il possesso non può convenire in giudizio il venditore fino a che la cosa non è appunto evicta. La stessa regola del Codex la troviamo inoltre riprodotta nel ben noto passo di Celso contenuto in D. 12,4,16 in cui stranamente si dice che nel caso in cui l ’obbligo di trasferire la proprietà sia esplicitamente assunto non si è più nel campo della compravendita, ma nell’ambito di una specifica obbligazione assun­ ta (una particolare stipulatio dunque)489. Dopo tutte le precedenti considerazio­ ni, dobbiamo anche ricordare che un'altra obbligazione principale del venditore sia, oltre a quella di garantire l’evizione, quella di “possessionem tradere". E proprio per esporre questo punto , vorrei rifarmi ancora una volta alle sintetiche e semplici parole di Paolo in D. 19,4,1490 che contengono esattamente l ’elenco

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Sul testo vedi ancora M. S a rg e n ti, La satisdatio secundum mancipium e la satsidatio habere licere, BIDR 65 (1962), 151 ss. 488 Per questo testo vedi invece ancora V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto ro­ mano, I, Napoli 1978, 150. 489 Il testo in questione ha una immensa letteratura. Ma per una visione critica e schematica dell’analisi del passo rimando alle parole di V. A rangio-R uiz, La compravendita nel diritto romano I, Napoli 1978, 151, e alla nota n. 1 della stessa pagina in cui viene ripor­ tata una cronologia e un elenco di tutte le opinioni degli autori sul passo in questione. Inoltre, di grande aiuto è anche l’elenco di letteratura contenuto in A. G u a rin o , Diritto privato romano, Napoli 2001, 981. Per il mondo tedesco non si dimentichi la letteratura proposta da M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 551. E infine, per una precisa analisi del testo, si veda l’importante contributo di P. M e y la n , Nouvelle Explication de Celse, IURA 20 (1969), 287 ss. Inoltre, per un rapporto più immediato con il testo: D. 12,4,16: “Dedi tibi pecuniam, ut mihi stichum dares: utrum id contrac­ tus genus pro portione emptionis et venditionis est, an nulla hic alia obligatio est quam ob rem dati re non secuta? In quod proclivior sum: et ideo, si mortuus est stichus, repetere possum quod ideo tibi dedi, ut mihi stichum dares. Finge alienum esse stichum, sed te tamen eum tradidisse: repetere a te pecuniam potero, quia hominem accipientis non feceris: et rursus, si tuus est stichus et pro evictione eius promittere non vis, non liberaberis, quo minus a tepecuniam repeterepossim ." 490 Sull’importante testo vedi ancora A. Guarino , Diritto privato romano, Napoli 2001, 981; M. Kaser , Das römische Privatrecht, München 1971, 550-551; M. Bussmann ,

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delle obbligazioni in capo al venditore. Ovvero l'obbligazione di assumere nei confronti del compratore una “verborum obligatìo ” in forza della quale egli re­ sterà impegnato ad indennizzarlo qualora un terzo rivendichi in tutto o in parte la cosa trasferita. Che sarebbe appunto la succitata garanzia per l ’evizione491. Successivamente, il secondo elemento di notevole importanza è rappresentato dall’obbligo di traferire il possesso. Il “possessionem tradere” appunto, che in questo caso credo si debba interpretare proprio nel senso di “trasmettere il pos»492 sesso . Tradere e traditio sono, infatti, argomenti di ambiguo significato nel Digesto493. Ma quello di Paolo non è l ’unico passo che prova il bisogno del solo trasfe­ rimento del possesso in caso di compravendita. In D. 19,1,50494 si trova un pas­ so di Labeone (4 post. A Iavol. Epitom.) in cui di nuovo si ribadisce come le co­ se tramite emptio-venditio passassero al compratore tramite una traditio (anche le res mancipi). Il compratore, in questo caso, ne acquistava il possesso dive­ nendo proprietario pretorio e avrebbe potuto opporre anche una “exceptio rei

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L ’obbligation de délivrance du vendeur en droit romain classique, Lausanne 1933, 63 ss. Vedi anche sull’argomento sempre V. Arangio -Ruiz , La compravendita in diritto ro­ mano I, Napoli 1978, 163; nonché P. de Francisci, Trasferimento della proprietà. Sto­ rie e critica di una dottrina, Padova 1924, 230. Si veda inoltre direttamente il testo in D. 19.4.1 pr.: “Sicut aliud est vendere, aliud emere, alius emptor, alius venditor, ita pretium aliud, aliud merx. A t in permutatione di­ scerni non potest, uter emptor vel uter venditor sit, multumque differunt praestationes. Emptor enim, nisi nummos accipientis fecerit, tenetur ex vendito, venditori sufficit ob evictionem se obligare possessionem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet: in permutatione vero si utrumque pretium est, utriusque rem fieri oportet, si merx, neutrius. Sed cum debeat et res et pretium esse, non potest permutatio emptio venditio esse, quoniam non potest inveniri, quid eorum merx et quid pretium sit, nec ratiopatitur, ut una eademque res et veneat etpretium sit emptionis.” Nel Digesto, infatti, e di conseguenza anche nel passo di Paolo, il significato di tradere non sembra più essere quello di consegnare una cosa ad un altro in condizioni che con­ sentono il passaggio del dominio, ma se ne parla nel senso di passaggio di quella signo­ ria di fatto sulla cosa che è il possesso. E inoltre, in questo caso, l’aggiunta della speci­ fica parola “possessionem ” non sembrerebbe lasciar adito a dubbi. Comunque sull'ar­ gomento si veda anche il commento positivo a questa interpretazione di V. A ran g io Ruiz, La compravendita nel diritto romano I, Napoli 1978, 164. Sul passo si veda in generale lo studio di F. De V issch er, Labeon et les ventes forces de terres aux veterans des guerers civiles, RIDA I (serie III) (1954), 299 ss.; nonché si veda anche J. M iguel, Mechanische Fehler in der Überlieferung der Digesten, Zeit­ schrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 80 (1963), 248 ss.

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venditae et traditae” contro un’eventuale rivendica di un legittimo proprietario. Ma anche qui il passo è molto controverso e ricco di letteratura a cui peraltro rimando495. Ma quello che a noi importa è mettere in luce, sulla base del passo Labeoniano, come l’unica tutela concessa al compratore fosse solamente quella pos­ sessoria. Sempre nella stessa direzione si inserisce il passo di Ulpiano (32 Ad edictum) in D. 19,1,11,13: “Idem Neratius ait venditorem in re tradenda debere praestare emptori, ut in lite de possessione potior sit: sed iulianus libro quinto decimo digestorum probat nec videri traditum, si superior in possessione emptor futurus non sit: erit igitur ex empto actio, nisi hoc praestetur.” Qui si parla ancora di “tradere rem”, ma per stabilire in che cosa consistesse ci si riporta di nuovo al possesso. Quest’ultimo deve essere fornito dal venditore al compratore “e non già nel semplice significato che quest’ultimo abbia a di­ sposizione la cosa, bensì nel senso che, se gli accada di dover litigare inposses­ sorio risulti vincitore”496. I maggiori interpreti ed esegeti del testo pensano in special modo all’interdetto pretorio “utrubi”497. Passiamo ora ad un accenno all'ultimo problema riassuntivo del tema “com­ pravendita” che si affronterà nel presente studio. Come abbiamo precedentemen­ te visto, ogni contratto di compravendita relativo a “res nec mancipi” implica la “traditio possessionem”498. Relativamente alle “res mancipi”, in un contratto di compravendita è possi­ bile invece rilevare un obbligo generale di “mancipatio”?499 Oppure, più in astratto, è possibile ravvisare nella chiusura di un contratto di compravendita un obbligo generale di mancipare o eventualmente tradere affinché ne discenda cosi l’effetto reale? Partendo dall'analisi dei testi e dal presupposto di una “man­ cipatio” imposta da un apposito accordo fra le parti, vorrei porre l'attenzione su due particolari testi. 495

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Si veda a proposito, per avere una visone generale dell’argomento, il P. C ollinet in: Studi in onore di Pietro Bonfante 3, Milano 1930, 407 e ss.; nonché il P. M eylan , in: Studi in onore di Salvatore Riccobono 4, Palermo 1936, 306 e ss. Vedi a riguardo V. Arangio -Ruiz , La compravendita in diritto romano 1, Napoli, 1978, 167. Sull’argomento vedi E. S e c k e l - E. Levy, Die Gefahrtragung beim K auf im klassischen römischen Recht, Zeitschrift der Savigny Stiftung fü r Rechtsgeschichte 47 (1927), 129 ss. Vedi sull’argomento ancora E. Levy, Verkauf und Übereignung, IURA 14 (1963), 1 ss. E vedi anche F. W ubbe, Die Interessenlage bei traditio und usucapio, Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis 32 (1964), 558 ss. Sull’obbligo di mancipare vedi in generale S. Cristaldi, Il contenuto dell’obbligazione del venditore nel pensiero dei giuristi dell’etá imperiale, Milano 2007, 22 ss.

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Osserviamo, innanzitutto, il passo contenuto in Pauli Sententiae 1, 13 a, 4500: “Si id quod emptum est neque tradatur neque mancipetur, venditor cogi potest, ut tradat aut mancipet. ” Qui si vede come al venditore sia necessario mancipare o tradere la cosa venduta che ancora non sia stata né mancipata né tradita. Sembrerebbe, dunque, che egli abbia la scelta tra mancipare o tradere, a seconda che la cosa sia mancipi oppure nec mancipi501. Osserviamo poi il passo di Gaio nelle Istituzioni IV, 131a: “Item si uerbi gratia ex empto agamus, ut no­ bis fundus mancipio detur, debemus hoc modo praescribere: EA RES AGATVR DE FVNDO MANCIPANDO, ut postea, si uelimus uacuam possessionem nobis tradi, [ . . . . . vv. 1 1 /4 .............] re sumus, totius illius iuris obligatio illa incerta actione: QVIDQVID OB E A M R E M NVM ERIVM NEGIDIVM AVLO AGERIO DARE FACERE OPORTET, per intentionem consumitur, ut postea nobis agere uolentibus de uacua possessione tradenda nulla supersit actio. ”502. Qui siamo di nuovo in tema di diritto processuale, e si dice che il compratore, che non ha ot­ tenuto la mancipatio può chiamare in giudizio il venditore, e grazie al meccani­ smo delle praescriptiones pro actore può successivamente anche esperire una “actio em pti” per un altro eventuale inadempimento. Sembrerebbe, a questo punto, contrariamente da quanto è stato sostenuto negli studi di Monier503, che anche in questo caso si possa ravvisare un obbligo di mancipare in capo al ven­ ditore. Veniamo, infine, al passo di Ulpiano, 32 A d edictum in D. 19,1,11,2504, che, secondo alcuni autori, farebbe pensare all’obbligazione di mancipio dare come nascente ipso iure dal contratto consensuale: “Et in primis ipsam rem praestare venditorem oportet, id est tradere: quae res, si quidem dominus fu it venditor, facit et emptorem dominum, si non fuit, tantum evictionis nomine ven­ ditorem obligat, si modo pretium est numeratum aut eo nomine satisfactum. emptor autem nummos venditoris facere cogitur.”505. Si dice, dunque, che è ne­ cessario (“oportet”) per il venditore di “tradere” la cosa (qui “rem ”). Su questo 500 501 502

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Sul frammento delle Pauli sententiae, vedi P. F. G ira rd , Mélanges de droit romain, II, Paris 1913, 106 ss. V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 172. Sul passo di Gaio, vedi in generale M. K a se r, Das römische Privatrecht, I, München 1971, 551. In particolare vedi P. M e y la n , Tijdschrift voor rechtsgeschiedenis, 38 (1970), 68 ss. Vedi lo studio e l’analisi di R. M onier , in: Mélanges de droit romain dédiés à Georges Cornil, 2, Gand 1926, 129 ss. E vedi anche la contro-analisi, a mio avviso alquanto chiara e credibile, di V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano, I, Napoli 1978, 172. Vedi a riguardo P. Meylan, Réflexions sur Ulp. (Cels.) D. 19.1.13, RIDA 3 (1956), 303 ss. V. Arangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 173.

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testo, si sono espressi alcuni dei più grandi autori della romanistica moderna (Arangio Ruiz, Girard, De Visscher506), che vi ravvisano un chiaro esempio di obbligazioni di tradere o mancipare. La critica interpolazionistica dominante, infatti, è incline a integrare la semplice parola tradere con “aut mancipare aut tradere”, ritenendo l ’omissione dell'articolo ad una interpolazione compiuta da­ gli autori del Digesto rispetto al pensiero Ulpianeo507. Concludendo, per il momento, questo breve e umile studio in tema di com­ pravendita, è speranza dell’autore l ’aver suscitato nel lettore una curiosità sull’argomento e una utile base per studi futuri e più approfonditi su alcune delle problematiche specifiche, che qui sono state esposte in termini generalissimi. Si rimanda inoltre il lettore per ulteriori approfondimenti, e per una più specifica ricerca sulla questione in oggetto, alle opere esegetiche dei diversi romanisti qui citati e che tanto hanno contribuito alla chiarificazione di questo tema.

506 V. A rangio -R uiz , La compravendita in diritto romano I, Napoli 1978, 173 ss.; P. F. G irard , Mélanges de droit romain, II, Paris 1913, 106 ss.; F. D e V isscher , “Mancipium” et “res mancipi”, in: Nouvelles Etudes de droit romain, Parigi 1949, 193 ss. 507 Vedi P. B onfante , Istititutioni di diritto Romano, Torino 101946, 486 e ss.

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Appendice 1 Istituzioni di Giustiniano 3, 23 IMPERATORIS IVSTINIANI INSTITVTIONVM LIBER TERTIVS LIB. III, TIT. XXIII. DE EMPTIONE ET VENDITIONE. Emptio et venditio contrahitur simulatque de pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem data fuerit nam quod arrae nomine datur argumentum est emptionis et venditionis contractae. sed haec quidem de emptionibus et venditionibus quae sine scriptura consistu nt obtinere oportet: nam nihil a nobis in huiusmodi venditionibus innovatum est. in his autem quae scriptura conficiuntur non aliter perfectam esse emptionem et venditionem constituimus, nisi et instrumenta emptionis fuerint conscripta vel manu propria contrahentium, vel ab alio quidem scripta, a contrahente autem subscripta et, si per tabellionem fiunt, nisi et completiones acceperint et fuerint partibus absoluta. donec enim aliquid ex his deest, et poenitentiae locus est et potest emptor vel venditor sine poena recedere ab emptione. ita tamen impune recedere eis concedimus nisi iam arrarum nomine aliquid fuerit datum: hoc etenim subsecuto, sive in scriptis sive sine scriptis venditio celebrata est, is qui recusat adimplere contractum, si quidem emptor est, perdit quod dedit, si vero venditor, duplum restituere compellitur, licet nihil super arris expressum est. Pretium autem constitui oportet: nam nulla emptio sine pretio esse potest. sed et certum pre­ tium esse debet. alioquin si ita inter aliquos convenerit, ut, quanti Titius rem aestimaverit, tanti sit empta: inter veteres satis abundeque hoc dubitabatur, sive constat venditio sive non. sed nostra decisio ita hoc constituit, ut, quotiens sic composita sit venditio QUANTI ILLE AESTIMAVERIT, sub hac condicione staret contractus, ut, si quidem ipse qui nominatus est pretium definierit, omnimodo secundum eius aestimationem et pretium persolvatur et res tradatur, ut venditio ad effectum perducatur, emptore quidem ex empto actione, venditore autem ex vendito agente. sin autem ille qui nominatus est vel noluerit vel non potuerit pretiam defi­ nire, tunc pro nihilo esse venditionem, quasi nullo pretio statuto. quod ius cum in venditioni­ bus nobis placuit, non est absurdum et in locationibus et conductionibus trahere. Item pretium in numerata pecunia consistere debet. nam in ceteris rebus an pretium esse possit, veluti homo aut fundus aut toga alterius rei pretium esse possit, valde quaerebatur. Sabinus et Cassius etiam in alia re putant posse pretium consistere: unde illud est quod vulgo dicebatur, per permutationem rerum emptionem et venditionem contrahi, eamque speciem emp­ tionis venditionisque vetustissimam esse: argumentoque utebantur Graeco poeta Homero, qui aliqua parte exercitum Achivorum vinum sibi comparasse ait permutatis quibusdam rebus, his verbis:

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diversae scholae auctores contra sentiebant, aliudque esse existimabant permutationem rerum, aliud emptionem et venditionem. alioquin non posse rem expediri, permutatis rebus, quae videatur res venisse et quae pretii nomine data esse: nam utramque videri et venisse et pretii nomine datam esse, rationem non pati. sed Proculi sententia, dicentis permutationem propriam esse speciem contractus a venditione separatam, merito praevaluit, cum et ipse aliis Homericis versibus adiuvatur et validioribus rationibus argumentatur. quod et anteriores divi principes admiserunt et in nostris digestis latius significatur. Cum autem emptio et venditio contracta sit (quod effici diximus, simulatque de pretio convenerit, cum sine scriptura res agitur), periculum rei venditae statim ad emptorem pertinet, tametsi adhuc ea res emptori tradita non sit. itaque si homo mortuus sit vel aliqua parte corporis laesus fuerit, aut aedes totae aut aliqua ex parte incendio consumptae fuerint, aut fundus vi fluminis totus vel aliqua ex parte ablatus sit, sive etiam inundatione aquae aut arboribus turbi­ ne deiectis longe minor aut deterior esse coeperit, emptoris damnum est, cui necesse est, licet rem non fuerit nactus, pretium solvere. quidquid enim sine dolo et culpa venditoris accidit, in eo venditor securus est. sed et si post emptionem fundo aliquid per alluvionem accessit, ad emptoris commodum pertinet: nam et commodum eius esse debet cuius periculum est. Quodsi fugerit homo qui veniit, aut subreptus fuerit, ita ut neque dolus neque culpa venditoris interveniat animadvertendum erit an custodiam eius usque ad traditionem venditor susceperit. sane enim, si susceperit, ad ipsius periculum is casus pertinet: si non susceperit, securus erit. idem et in ceteris animalibus ceterisque rebus intellegimus. utique tamen vindicationem rei et condictionem exhibere debebit emptori, quia sane, qui rem nondum emptori tradidit adhuc ipse dominus est. idem est etiam de furti et de damni iniuriae actione. Emptio tam sub condicione quam pure contrahi potest. sub condicione veluti SI STICHUS INTRA CERTUM DIEM TIBI PLACUERIT, ERIT TIBI EMPTUS AUREIS TOT. Loca sacra vel religiosa, item publica, veluti forum, basilicam, frustra quis sciens emit, quas tamen si pro privatis vel profanis, deceptus a venditore, emerit, habebit actionem ex empto, quod non habere ei liceat ut consequatur quod sua interest deceptum eum non esse. idem iuris est, si hominem liberum pro servo emerit.

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Appendice 2

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Appendice 3 Gaio Institutiones III, 135-162 Consensu fiunt obligationes in emptionibus et uenditionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis. 136. Ideo autem istis modis consensu dicimus obligationes contrahi, quod neque uerborum neque scripturae ulla proprietas desideratu r , sed sufficit eos, qui negotium gerunt, consensisse. unde inter absentes quoque talia negotia contrahuntur, ueluti per epistulam aut per internuntium, cum alioquin uerborum obligatio inter absentes fieri non possit. 137. Item in his contractibus alter alteri obligatur de eo, quod alterum alteri ex bono et aequo praestare oportet, cum alioquin in uerborum obligationibus alius stipuletur alius promittat et in nominibus alius expensum ferendo obliget alius obligetur. 138. [sed absenti expensum ferri potest, etsi uerbis obligatio cum absente contrahi non possit.] [De emptione et uenditione.] 139. Emptio et uenditio contrahitur, cum de pretio conuenerit, quamuis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem data fuerit. nam quod arrae nomine datur, argumentum est emptionis et uenditionis contractae. 140. Pretium autem certum esse debet. nam alioquin si ita inter nos conuenerit, ut quanti Titius rem aestimauerit, tanti sit empta, Labeo negauit ullam uim hoc negotium habere; cuius opinionem Cassius probat. Ofilius et eam emptionem et uenditionem esse putauit; cuius opinionem Proculus secutus est. 141. Item pretium in numerata pecunia consistere debet. nam in ceteris rebus an pretium esse possit, ueluti homo aut toga aut fundus alterius rei pretium esse possit, ualde quaeritur. nostri praeceptores putant etiam in alia re posse consistere pretium; unde illud est, quod uulgo putant per permutationem rerum emptionem et uenditionem contrahi, eamque speciem emptio­ nis uenditionisque uetustissimam esse; argumentoque utuntur Graeco poeta Homero, qui aliqua parte sic ait: "enthen ar' oinizonto kar komoØntes Achaioi, alloi men chalkØi, alloi d' aithØni sid rØi, alloi de rhinois, alloi d' aut isi boessin," alloi d' andrapodessi, (Horn. Il. 7, 472-475) et reliqua. diuersae scholae auctores dissentiunt aliudque esse existimant permutationem rerum, aliud emptionem et uenditionem; alioquin non posse rem expediri permutatis rebus, quae uideatur res uenisse et quae pretii nomine data esse, sed rursus utramque rem uideri et uenisse et utramque pretii nomine datam esse absurdum uideri. sed ait Caelius Sabinus, si rem tibi uenalem habenti, ueluti fundum, [acceperim et] pretii nomine hominem forte dederim, fundum quidem uideri uenisse, hominem autem pretii nomine datum esse, ut fundus acciperetur. 142. Locatio autem et conductio similibus regulis constituitur; nisi enim merces certa statuta sit, non uidetur locatio et conductio contrahi. 143. Unde si alieno arbitrio merces permissa sit, uelut quanti Titius aestimauerit, quaeritur, an locatio et conductio contrahatur. qua de causa si fulloni polienda curandaue, sarcinatori sarcienda uestimenta dederim nulla statim mercede constituta, postea tantum daturus, quanti in­ ter nos conuenerit, quaeritur, an locatio et conductio contrahatur. 144. Item si rem tibi utendam dederim et inuicem aliam rem utendam acceperim, quaeritur, an locatio et conductio contrahatur. 145. Adeo autem emptio et uenditio et locatio et conductio familiaritatem aliquam inter se habere uidentur, ut in quibusdam causis quaeri soleat, utrum emptio et uenditio contrahatur an locatio et conductio, ueluti si qua res in perpetuum locata sit. quod euenit in praediis mu-

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nicipum, quae ea lege locantur, ut, quamdiu [id] uectigal praestetur, neque ipsi conductori neque heredi eius praedium auferatur; sed magis placuit locationem conductionemque esse. 146. Item si gladiatores ea lege tibi tradiderim, ut in singulos, qui integri exierint, pro sudore denarii XX mihi darentur, in eos uero singulos, qui occisi aut debilitati fuerint, denarii mille, quaeritur, utrum emptio et uenditio an locatio et conductio contrahatur. et magis placuit eorum, qui integri exierint, locationem et conductionem contractam uideri, at eorum, qui occi­ si aut debilitati sunt, emptionem et uenditionem esse; idque ex accidentibus apparet, tamquam sub condicione facta cuiusque uenditione aut locatione. iam enim non dubitatur, quin sub condicione res uenire aut locari possint. 147. Item quaeritur, si cum aurifice mihi conuenerit, ut is ex auro suo certi ponderis certaeque formae anulos mihi faceret et acciperet uerbi gratia denarios CC, utrum emptio et uenditio an locatio et conductio contrahatur. Cassius ait materiae quidem emptionem uenditionemque contrahi, operarum autem locationem et conductionem; sed plerisque placuit emptionem et uenditionem contrahi. atqui si meum aurum ei dedero mercede pro opera constituta, conuenit locationem conductionem contrahi. 148. Societatem coire solemus aut totorum bonorum aut unius alicuius negotii, ueluti mancipiorum emendorum aut uendendorum. 149. Magna autem quaestio fuit, an ita coiri possit societas, ut quis maiorem partem lucretur, minorem damni praestet. quod Quintus Mucius contra naturam societatis esse censuit. sed Seruius Sulpicius, cuius etiam praeualuit sententia, adeo ita coiri posse societatem existimauit, ut dixerit illo quoque modo coiri posse, ut quis nihil omnino damni praestet, sed lucri partem capiat, si modo opera eius tam pretiosa uideatur, ut aequum sit eum cum hac pactione in so­ cietatem admitti. nam et ita posse coiri societatem constat, ut unus pecuniam conferat, alter non conferat et tamen lucrum inter eos commune sit; saepe enim opera alicuius pro pecunia ualet. 150. Et illud certum est, si de partibus lucri et damni nihil inter eos conuenerit, tamen aequis ex partibus commodum ut incommodum inter eos commune esse; sed si in altero partes expressae fuerint, uelut in lucro, in altero uero omissae, in eo quoque, quod omissum est, similes partes erunt. 151. Manet autem societas eo usque, donec in eodem sensu perseuerant; at cum aliquis renuntiauerit societati, societas soluitur. sed plane si quis in hoc renuntiauerit societati, ut obueniens aliquod lucrum solus habeat, ueluti si mihi totorum bonorum socius, cum ab aliquo heres esset relictus, in hoc renuntiauerit societati, ut hereditatem solus lucri faciat, cogetur hoc lucrum communicare; si quid uero aliud lucri fecerit, quod non captauerit, ad ipsum solum pertinet. mihi uero, quidquid omnino post renuntiatam societatem adquiritur, soli conceditur. 152. Soluitur adhuc societas etiam morte socii, quia qui societatem contrahit, certam perso­ nam sibi eligit. 153. Dicitur etiam kapitis deminutione solui societatem, quia ciuili ratione kapitis deminutio morti coaequatur; sed utique si adhuc consentiant in societatem, noua uidetur incipere socie­ tas. 154. Item si cuius ex sociis bona publice aut priuatim uenierint, soluitur societas. sed ea qui­ dem societas, de qua loquimur, id est, quae nudo consensu contrahitur, iuris gentium est; itaque inter omnes homines naturali ratione consistit. 154a. Est autem aliud genus societatis proprium ciuium Romanorum. olim enim mortuo patre familias inter suos heredes quaedam erat legitima simul et naturalis societas quae appellabatur ercto non cito, id est dominio non diuiso: erctum enim dominium est, unde erus dominus dici­ tur: ciere autem diuidere est: unde caedere et secare [et diuidere] dicimus. 154b. Alii quoque qui uolebant eandem habere societatem, poterant id consequi apud praetorem certa legis actione. in hac autem societate fratrum ceterorumue, qui ad exemplum fratrum

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suorum societatem coierint, illud proprium erat, [unus] quod uel unus ex sociis communem seruum manumittendo liberum faciebat et omnibus libertum adquirebat: item unus rem com­ munem mancipando eius faciebat, qui mancipio accipiebat. 155. Mandatum consistit, siue nostra gratia mandemus siue aliena; itaque siue ut mea negotia geras siue ut alterius, mandauerim, contrahitur mandati obligatio, et inuicem alter alteri tenebimur in id, quod uel me tibi uel te mihi bona fide praestare oportet. 156. Nam si tua gratia tibi mandem, superuacuum est mandatum; quod enim tu tua gratia fac­ turus sis, id de tua sententia, non ex meo mandatu facere debes; itaque si otiosam pecuniam domi tuae te habentem hortatus fuerim, ut eam faenerares, quamuis iam ei mutuam dederis, a quo seruare non potueris, non tamen habebis mecum mandati actionem. item si hortatus sim, ut rem aliquam emeres, quamuis non expedierit tibi eam emisse, non tamen tibi mandati tenebor. et adeo haec ita sunt, ut quaeratur, an mandati teneatur, qui mandauit tibi, ut Titio pecu­ niam faenerares. Seruius negauit: non magis hoc casu obligationem consistere putauit, quam si generaliter alicui mandetur, uti pecuniam suam faeneraret. sed sequimur Sabini opinionem contra sentientis, quia non aliter Titio credidisses, quam si tibi mandatum esset. 157. Illud constat, si quis de ea re mandet, quae contra bonos mores est, non contrahi obliga­ tionem, ueluti si tibi mandem, ut Titio furtum aut iniuriam facias. 158. Item si quis quid post mortem meam faciendum mihi mandet, inutile mandatum est, quia generaliter placuit ab heredis persona obligationem incipere non posse. 159. Sed recte quoque contractum mandatum, si dum adhuc integra res sit, reuocatum fuerit, euanescit. 160. Item si adhuc integro mandato mors alterutrius alicuius interueniat, id est uel eius, qui mandarit, uel eius, qui mandatum susceperit, soluitur mandatum; sed utilitatis causa receptum est, ut si mortuo eo, qui mihi mandauerit, ignorans eum decessisse exsecutus fuero mandatum, posse me agere mandati actione; alioquin iusta et probabilis ignorantia damnum mihi [non] adferet. et huic simile est, quod plerisque placuit, si debitor meus manumisso dispensatori meo per ignorantiam soluerit, liberari eum, cum alioquin stricta iuris ratione non posset liberari eo, quod alii soluisset, quam cui soluere deberet. 161. Cum autem is, cui recte mandauerim, egressus fuerit mandatum, ego quidem eatenus cum eo habeo mandati actionem, quatenus mea interest inplesse eum mandatum, si modo implere potuerit; at ille mecum agere non potest. itaque si mandauerim tibi, ut uerbi gratia fundum mihi sestertiis C emeres, tu sestertiis CL emeris, non habebis mecum mandati actionem, etiamsi tanti uelis mihi dare fundum, quanti emendum tibi mandassem; idque maxime Sabino et Cassio placuit. quod si minoris emeris, habebis mecum scilicet actionem, quia qui mandat, ut C milibus emeretur, is utique mandare intellegitur, uti minoris, si posset, emeretur. 162. In summa sciendum est, quotiens faciendum aliquid gratis dederim, quo nomine si mercedem statuissem, locatio et conductio contraheretur, mandati esse actionem, ueluti si fulloni polienda curandaue uestimenta dederim aut sarcinatori sarcienda.

La vente des res religiosae en droit romain A rnaud Paturet, CNRS UMR 7074 CTAD/ENS Paris

Au sein du droit casuistique conçu par les juristes de l ’ancienne Rome, l ’inaliénabilité des tombeaux - corollaire de leur abandon aux dieux Mânes1 et de leur retranchement du ius humanum - demeure l’effet le plus direct et le mieux admis de leur caractère religieux. Cette règle qui s’analyse au fond comme une rationalisation de cette affection voulue par l ’homme au profit des divinités funéraires n ’était pas sans générer certaines conséquences dans les ramifications jurisprudentielles ou codifiées du droit romain. On comprend alors fort bien que les res religiosae ne puissent pas faire l ’objet d ’une vente, ni servir à constituer une garantie2, ni être saisies en gage3, ni intégrer une quelconque stipulation4 voire faire l ’objet d ’un leg5 ou encore être frappées de servitudes6. 1

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Gaius 2, 4 ...religiosae quae diis manibus relictae sunt. L’auteur nous indique avec toute la pédagogie qui caractérise son œuvre que les choses religieuses sont celles qui sont abandonnées aux dieux Mânes. Le trait saillant de cette formulation réside en ce qu’elle n ’établit pas la mainmise de la divinité sur la chose mais plus exactement le choix de l’homme d ’affecter les tombeaux aux dieux des morts au moyen d’une dé­ marche reprenant le principe de la derelictio. Les res derelictae étaient des choses, gé­ néralement mobiliaires, laissées par le dominus et censées appartenir au premier occu­ pant ou possesseur qui s’en saisissait. Par une forme d ’analogie avec ce procédé, la renonciation par l’homme à ses droits immobiliers sur les terrains sépulcraux impliquait la prise de possession des Mânes sur ceux-ci sans que cette appropriation, qui s’envisage au plan passif comme la conséquence implicite d ’un abandon humain, ne fasse l’objet d’une formulation nette. CJ. 3, 44, 2 (a.217) ; 8, 16, 3 (a.215). C ’est ainsi qu’il faut interpréter un responsum d ’Ulpien au D.11, 7, 2, 9 qui autorise la fondation d’un locus religiosus au sein d ’une terre donnée en gage : une telle situation devait être courante compte tenu de l’habitude romaine consistant à enterrer les morts aux confins des fonds privés pour assurer visibilité et mémoire des trépassés. Cette fa­ culté offerte au débiteur ne s’accorde pas avec l’éventuelle saisie de la tombe par le cré­ ancier et elle suppose au contraire une indisponibilité opposable à ce dernier. Il sera en revanche possible de s’emparer des édifices somptuaires jouxtant le sepulchrum, le­ squels ne bénéficient pas, aux dires d ’Ulpien, du statut juridique de locus religiosus. Venuleius lib. 1 stip. D.45, 1, 137, 6. La condicio est ici impossible et la stipulation est donc nulle et non avenue. Cf. aussi Paul lib. 72 ed. D.45, 1, 83, 5. L ’acte est inutile car l’oportere afférent à la stipulation se vide de tout contenu en raison de la nature reli­ gieuse de l’objet en cause.

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La convergence documentaire qui exclut toute controverse globale sur la que­ stion de l ’inaliénabilité des loca religiosa permet de supposer en filigramme l ’homogénéité de ce principe au cours de l ’époque classique. Encore faudrait-il préciser la portée véritable de cette inaliénabilité car bon nombre de témoigna­ ges épigraphiques font état de cessions, de dons, de legs voire de ventes de mo­ numents ou de parties d ’édifices sépulcraux7. Cette dichotomie peut surprendre

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CJ. 6, 37, 14 (a.286) Monumenta quidem legari non posse, manifestum est : ju s mortuum inferendi legare nemo prohibetur. Monumentum ne fait pas ici référence à un sim­ ple monument mais à un sepulchrum renfermant des restes humains. Le fragment s’interprète de la manière suivante : la tombe, res extra commercium ne peut être léguée, mais le droit d ’être enseveli ou d ’ensevelir autrui dans la tombe peut, par contre, l’être de manière régulière. Il est donc possible pour le de cujus d ’en disposer au profit de la personne de son choix. Javolenus lib. dec. ex Cassio au D. 8, 4, 4 Caveri, ut ad certam altitudinem monumen­ tum aedificetur, non potest, quia id, quod humani iuris esse desiit, servitutem non recipit: sicut ne illa quidem servitus consistere potest, ut certus numerus hominum in uno loco humetur. En revanche, le sépulcre peut bénéficier d ’une servitude irrégulière appe­ lée iter ad sepulchrum qui permet d ’assurer l’éventuel accès à travers un terrain privé. Le sepuchrum serait donc à considérer en ce cas comme un fonds servant. Cf. par exemple FIRA, III, n°80 k, p. 244= CIL, XIV, 1135 D(is) M(anibus)/ Ti. Iulius Ama/ranthus ob/ cessionem donationemq(ue)/ monumenti ex/ parte tota ab Iuni/a Anthide et Plo/tio Herma lib(ertis)/ libertabusq(ue) et posterisq(ue) eor(um) ; n° 80 m Aemilio Aristidi uiro egregio Cl. Antonia Tatiana salutem. Concedo tibi, domine frater mi, in sepulcro quodmihi est Ephesi ante portam Magnesiam arcam in dextera parte, ut sepelias uxorem tuam. Epistulam scripsi p er seruum meum Dionysium, cui et ipsa subscripsi, Fabio Cilone II Annio Libone cos., quam tibi licentia sit trascribendi uel in quibus uolueris archiuiis deponendi etiam me absente. Cl. Antonia Tatiana ius liberorum habens (fieri) iussi.... ut supra scriptum est et ualere te, domine cupio. Deposita est in archiviis ante diem X kal. Decembres Fabio Cilone Annio Libone cos. Au sujet d’aediculae, voir CIL, VI, 9189= Dessau, ILS 7929 ; cession d ’ollae et cineraria CIL, VI, 10241=ILS Dessau, 7912 ; sarcophagum, CIL, VI, 14672= Dessau, ILS 8556 Bruns, 384 n° 5 2 ...et A. Laelio Apeliti clienti karissimo, quem boluerit do[n]ationis causa sarcofagum eligat sibi, opter quod in tam mana clade non me reliquerit, cuius beneficia abeo cet.. Pour une inscription mentionnant à la fois la sortitio et l’achat d ’ollae, cf. CIL, X, 10329= Dessau, ILS 7893 ; quelques exemples aussi dans la thèse d’H. D aniel-L acom be, Des sépultures en droit romain et en droit français, Paris 1886, 104-107, avec des inscriptions qui font état, par exemple, de la construction d ’un tom­ beau à frais commun et de sa répartition entre quatre personnes. Cf. G. W ilm anns, Exempla inscript. Latin., n°336 C. Causinius, Scolae libertus, Spinter, in hac societate primus curator factus est, et hoc monumentum aedificandum expoliendum curavit, sociisque probavit. Habet partes viriles squatuor, ollas viginti. Campia Lucii liberta Causinio, sibi et suis. Il faut cependant observer que dans le cas présent, le partage s’est ef­

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à juste titre mais ne doit pas au final remettre en cause la véracité des sources juridiques. A bien y regarder, elle pourrait s’expliquer en grande partie par des motifs contextuels dont voici une brève esquisse. Au cours des deux premiers siècles de notre ère, la pression démographique a généré une pénurie de terres à consacrer aux sépultures. Cet état de fait a favorisé la construction, à l ’initiative d ’entrepreneurs opportunistes, de grandes tombes collectives basées sur le modèle du colombaire dont chaque partie pouvait être librement cédée afin d ’abriter les restes des défunts. Cette manière de procéder avait l ’avantage de permettre au plus grand nombre de bénéficier d ’une sépulture décente. Une telle pratique semble attestée au plan archéologique par l ’attention accordée aux sar­ cophages ou aux urnes très richement décorés au détriment de l ’esthétique rela­ tivement peu élaborée des tombes elles-mêmes, alors que ces dernières se di­ stinguaient par le détail de leurs décors architecturaux lors des périodes pré­

fectué alors que le locus et le monumentum étaient encore purs mais rien n ’empêche au final chaque associé - et ce même après que des inhumations aient été pratiquées - de céder une de ses quatre places dans le tombeau, voire d ’en acheter une à l’un de ses as­ sociés puisque le tombeau compte vingt places. La mention de l’achat d’ollae se trouve dans WlLLMANNS, Exempla, n° 335 SIBI et suis, Aulus Fabius, Auli libertus, Philarcurus, curator tertius, ex sortitione ollas sex et emptas ollas duasde Cornelio Felice ex sorte prim a et a Maclonio Sabino ex sorte tertia. Ollas (acceperunt) C. Vetienus, Gaii libertus, Philadelphus, Vetiena Gai liberta Nyissa, voir aussi n°341 : achat de trois ollae ; n°340 : legs d ’une olla. Voir aussi d ’une manière générale, le recensement opéré par M. L. C a ld e ri, S. C re a e t C. Ricci, in S. P a n c ie ra (cur.), Libitina e dintorni. Libitina e i luci sepilcrali. Le leges libitinarie campane. Iura sepulchrorum : vecchie e nuove iscrizioni, Rome 2004, 311-349. Concernant certaines de ces inscriptions, il est difficile de savoir si le lieu était effectivement rendu religieux par la sépulture ; il est courant que les particuliers ne fassent pas cette distinction. Cf. aussi la partie intitulée : Iura sepulcrorum a Puteoli. D ’autre part, il est aussi possible que l’inscription ait été commandée et réalisée avant la religiosité du monument. Les auteurs ont regroupé 754 inscriptions relatives à tous les aspects qui concernent la propriété, la possession, la cession, l’achatvente de tout ou partie d ’un sépulcre. Certaines sont très connues et présentes au FIRA III. Pour les inscriptions du vetus Latium, voir M. G. G ra n in o C ecere, Iura sepulcrorum nel Latium vetus. Inediti revisioni e consuntivi tematici, in Panciera, Libitina, 429-439. A contrario, il existait des interdictions de vendre ou de donner tout ou partie d’un tombeau assorties, le cas échéant, d’amendes, prononcées par les fondateurs. Si ces derniers interdisent de telles aliénations, c ’est bien qu’elles étaient possibles et réguliè­ rement pratiquées. C ’est à tort, d ’après F. d e V issch er, Le droit des tombeaux romains, Milan 1963, que la doctrine envisage les défenses d ’aliéner comme un renforcement de l’inaliénabilité naturellement acquise par tout tombeau, c’était l’idée défendue par T. Mommsen, Zum römischen Grabrecht. ZSS 16 (1895), 203-220, 208 note 2, qui pense que ces prohibitiones n ’avaient que la valeur de recommandations.

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cédentes8. Pour autant, il est hors de doute que le caractère religieux du bâti­ ment, c'est-à-dire sa destination funéraire, soit acquise du point de vue du droit dès la première introduction d ’un corps en son sein et que les ventes, cessions ou autres devaient tenir compte au premier chef de cette irréversible vocation des lieux. Il est donc très probable que l’inaliénabilité des sépultures évoquée par les juristes du Haut-Empire ne soit pas toujours absolue mais relative : les places vacantes d ’un tombeau pouvaient donc être librement cédées dans le respect de sa fonction sépulcrale. Celles qui abritaient un corps étaient en revanche l’objet d ’une inaliénabilité la plus absolue qui soit dans la mesure où l’ultime destinée du tombeau, à savoir la réception du corps d ’un trépassé9, était réalisée. Ces par­ ties de monuments en lesquelles reposaient chairs et os demeuraient dès lors ex­ clues de tout rapport juridique. On retiendra également pour clore cette rapide présentation que cette inaliénabilité à deux étages permettait l ’exercice de droits divers sur le sépulcre, à l ’image de celui par lequel le fondateur désignait selon son bon gré et en fonction du statut de la tombe10 celui ou ceux qui partageraient avec lui sa dernière demeure. L ’exercice même de ces prérogatives s’accorde naturellement avec l’existence d ’une inaliénabilité « fonctionnelle » dans les limites fixées par la vocation funéraire des tombes. *

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Au Ilème siècle de notre ère, cette mutation est achevée, et les tombeaux n ’affichent plus, d’un point de vue extérieur, que des différences de détail. A l’inverse, l’intérieur des tombes est l’objet de toutes les attentions. Il est décoré de peintures, de stucs, d’éléments architectoniques. C ’est à cette époque qu’apparaissent de très coûteux sar­ cophages. Sur ces questions, il suffit, à défaut d ’être exhautif, de renvoyer au compte rendu d’un important colloque : Römische Gräbstraben. Selbstdarstellung-StatusStandard (Kolloquium in München vom 28. bis 30 Oktober 1985), herausgegeben von HENNER VON HESBERG und PAUL ZANKER (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, neue Folge, Heft 96), C. H. Beck, München 1987. Cf. Les voies romaines bordées de tombes. JRA 3 (1990), 337-350. Ce colloque organisé par l’Institut archéologique de Munich et par La commission pour la recherche sur les villes antiques de l’académie bavaroise des sciences, fait le point sur la recherche ar­ chéologique en matière de sépulture. L ’intérêt pour le romaniste qui s’intéresse au droit des tombeaux est évident car la synthèse proposée se construit selon un ordre très cohé­ rent puisqu’elle part de Rome vers l’Italie pour envisager ensuite l’Empire. Et ce en conformité avec la définition du sepulchrum donnée par Ulpien au D. 11,7, 2, 5. Selon qu’il pouvait s’agir d ’une tombe personnelle, familiale ou héréditaire.

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Dans le prolongement du principe d ’inaliénabilité des res religiosae, différents passages émanant des jurisconsultes confirment la nullité d ’une vente portant sur des choses religieuses11 et il faut entendre par là qu’il s’agit d ’une res dont la destination funéraire est achevée au sens de la définition posée par Ulpien au D. 11, 7, 2, 5 : le locus religiosus est le lieu renfermant de manière effective le corps ou les restes humains, lequel échappe en tant que tel à la mainmise des hommes. Poutant, certaines sources peuvent semer le doute quant à l ’absolue observance de ce principe car la vente d ’une chose extraite des procédures civi­ les de l ’échange n ’est pas sans poser difficulté, en particulier dans le cas de l ’acheteur de bonne foi12. Pour aborder l ’hypothèse de la venditio, il convient tout d ’abord de procéder à l ’étude de deux responsa de Pomponius qui peuvent sembler à première vue contradictoires : Pomponius lib. 9 Sab. D. 18, 1, 4 Et liberi hominis, et loci sacri et religiosi, qui haberi non potest, emptio intelligitur, si ab ignorante emitur. Il serait sans doute faux de déceler dans ce texte la validité d ’une vente portant tant sur des loci sacri et religiosi que sur un homme libre13. La jurisprudence constante relevée par M. Talamanca parmi les avis des jurisconsultes classiques ne concerne pas l ’efficacité réelle de la vente14. Tout l ’enjeu de ce court frag­ 11

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Ulpien au D. 18, 1, 2 2 ; Paul au D. 18, 1, 34, 1, en rapport avec le fait que les sépulcres sont hors du commerce, Omnium rerum quas quis habere, vel possidere, vel persequi potest, venditio recte f i t : quas vero natura, vel gentium jus, vel mores civitatis commer­ cio exuerunt, earum nulla venditio est. M. T a la m a n c a , Art. Vendita (dir. rom), ED XLVI (1993), 303-375, en particulier 335. Il n ’existe a priori pas de texte classique qui valide la vente d ’une res religiosa sauf concernant l ’hypothèse des modica loca dans le cadre d ’une vente portant sur un vaste terrain (cf. D. 18, 1, 24). Un texte de Labeo au D. 19, 1, 53, 1 Si eum fundum vendidisti, in quo sepulchrum habuisti, nec nominatim tibi sepulchrum excepisti, parum habes eo nomine cautum, Paulus : minime si modo in sepulchrum iter publicum iter publicum transit, pourrait paraître ambigü, mais l’absence de clause ne peut entraîner le fait que les sépultures passent à l’acheteur, il est tout au plus question dans ce texte de précau­ tions relatives à l’iter ad sepulchrum. Labeo n ’auraitjamais pu valider une vente portant sur des res religiosae. Voir aussi dans le sens de la nullité d ’un tel acte, Ulpien au D. 18, 1,22. T a la m a n c a , Vendita, 336 « In D. 18, 1, 4 e 6 pr. (9 ad Sab.) Pomponio e Celso, con molta probabilità anche Sabino, ammettevano al contrario l’integrazione della compra­ vendita dei sacra et religiosa loca aut quorum commercium non sit. ». Il faut croire avec R. Zimmerman, The law o f obligations. Roman foundations o f the civilian tradi­ tion. Oxford 1996, 241 que « Originally, therefore, any contract o f sale involving either a free man or a res extra commercium was void ». En réalité, tout le problème vient du fait que ce principe est insatisfaisant quand l’acheteur n ’a pas eu connaissance du vrai

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ment est de retenir l ’attention sur l ’acheteur de bonne foi. Ainsi il faudrait dire que l’obligation ex vendito, au regard de la cession d ’un homme libre ou d ’une chose sacrée voire religieuse, n ’est pas valable sans qu’intervienne la question de la bonafides15 de l ’acheteur. Le texte est muet sur les moyens de preuve dont disposait l ’acheteur pour prouver sa bonne foi. R. Zimmerman16 indique qu’il devait être difficile en ce cas de démontrer son ignorance mais il demeure pro­ bable qu’une forme de présomption puisse jouer contre le vendeur, de la même manière que les clauses ambiguës de la lex venditionis seront interprétées contre lui. La validité de la vente ne serait alors que le prétexte afin d’entraîner répara­ tion en faveur de l ’acheteur trompé sur la nature du bien acquis17. Il faudrait tou­ tefois différencier l’hypothèse de la vente de l ’homme libre18 de celle d ’un lieu religieux. Du reste, ces deux éventualités se rattachent à deux branches juridi­ ques différentes : les loca religiosa renvoient aux res extra commercium divini

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statut de la chose, cf. J. A. C. Thom as, The sale o f res extra commercium. Current Le­ gal Problems 29 (1976), 136-159, en particulier 139. Se pose aussi le problème de la di­ sponibilité de l ’actio ex empto en cas de nullité du contrat (cf. Zimmerman, The Law, 242 au sujet de l’homo liber). Pour M. M o re l, Le sepulchrum. Etude de droit romain, Paris 1928, 40 qui suit les avis de Scialoja et Gradenwitz, la proposition finale si ab ignorante emitur n ’émanerait pas de Pomponius. Masurius Sabinus n ’aurait pas parlé de la bona fides de l’acheteur et ce serait Celse qui, un peu plus tard, aurait corrigé le texte original en évoquant la bonne foi, mention reprise par les compilateurs et généralisée par voie d ’interpolation. Les Byzantins auraient aussi supprimé pour M. Morel, une négation. Ainsi, il faudrait lire au D. 18, 1, 4...em ptio non intelligitur, si ab... Ce qui peut paraître certain, c’est que ni Sabinus, ni Celse n ’ont pu valider une vente portant sur une res divini iuris car une telle méconnaissance du caractère religieux des tombeaux et de ses conséquences ne serait pas admissible. Il faut comprendre ici le texte par rapport à la bona fides de l’acheteur : la vente d’une res religiosiae à un acheteur de bonne foi ne doit pas lui porter préjudice et la vente doit être validée pour lui permettre de se retourner contre le vendeur. Zimmerman, The Law, 242 in fine. L’auteur déduit ce principe de la lecture de D. 18, 1, 22 et 23, mais il ne peut être question de l ’ignorance des co-contractants dans ces textes, les deux protagonistes sont de bonne foi, et tout l’enjeu est d ’établir ou non la validité de la vente sur la base d ’un critère empirique quantitatif. Et ce principe trouve une application directe dans le cadre de la vente de l’homo liber ; l’acheteur, bien qu’il perde la possession de l’homme, n ’en est pas moins fondé à exer­ cer l’actio empti contre le vendeur. Cf. D. 18, 1, 4 et IJ. 3, 23, 5. Dans le même ordre d’idée, voir Thom as, The Sale, 139. « The transaction was considered to be a valid sale for the purpose o f allowing the innocent purchaser an actio empti. Practicality - and the jurists were nothing o f not practical - not legal technicality dictated this departure from nicety o f principal » Cf.TALAMANCA,Vendita,335.

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iuris et l ’homme libre concerne plutôt les res extra commercium humani iuris qui sont « non destinate a soddisfare esigense religiose, ma sottratte alla dispo­ nibilità privata per considerazioni di opportunità sociale19 ». De plus, l’homo liber n ’est pas « absolument » hors du commerce20. En effet, Licinius Rufus re­ connaît au D. 18, 1, 7021 l ’efficacité de la vente dans l ’hypothèse où tant le ven­ deur que l ’acheteur ignorent la condition de l ’individu qui fait l ’objet du contrat. Pourtant, à l ’inverse, il faudrait croire que la jurisprudence classique n ’a jamais validé une vente portant sur une res divini iuris. Aussi, l ’actio empti qui rempla­ ce ici l ’actio de dolo ne naît pas du contrat de vente qui est nul en raison de son objet, mais du fait que la convention de vente a existé et que cela suffit en soi pour donner fondement à l ’action22. Voyons le second texte : Pomponius lib. 9 Sab. D. 18, 1 ,6 Sed Celsus fìlius ait, hominem liberum scientem te emere non posse : nec cujuscumque rei, si scias alienationem non esse23, ut sacra et religiosa loca : aut quorum commercium non sit, ut publica, quae non in pecunia populi, sed inpublico usu habeantur, ut est campus Martius24. 19 20

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A. Guarino , Diritto privato romano, Naples 2001, 325-326. Précisons que Pomponius au D. 18, 1 ,6 insiste sur la connaissance de la condition de l’homme libre objet de la transaction pour mettre en évidence l ’interdiction d ’une telle aliénation. Licinius Rufus lib. 8 reg. D. 18, 1, 70 Liberi homini emptionem contrahi posse plerique existimaverunt, si modo inter ignorantes id fiat. Quod idem placet etiam, si venditor sciat, emptor autem ignoret. Quod si emptor sciens liberum ese emerit. Pour H. D an ie lLacom be, Des sépultures, 81, on accordait aussi dans cette hypothèse l’actio empti en garantie du chef d ’éviction. Voir sur ce texte R. E v an s Jones- G. M acC o rm ack , The Sale o f res extra commercium in Roman Law. ZSS 112 (1995), 330-351 spécialement 335-342 ; A. G u a rin o , Il « leasing » dei gladiatori. Index 13 (1965), 461-465. Sur ces points, D aniel-L acom be, Des sépultures, 82. En ce sens aussi, un texte d’Ulpien au D. 11, 7 ,8 dans lequel il est question d ’un locus religiosuspropuro venisse dicetur. Pour M o re l, Le sepulchrum, 39, « cette phrase n ’est pas de Pomponius. Au Digeste, T. Mommsen a sans doute essayé de lui donner un sens en intercalant prohibitam après alienationem. Il n ’en reste pas moins que la phrase est grammaticalement incorrecte et que sa construction générale ne s’accorde ni avec la proposition antécédente, ni avec la proposition subséquente (Scialoja) ». Pour une étude de ce texte en rapport avec la représentation juridique de l’ordre social dans l’ancienne Rome, voir A. P aturet , Droit et ordre social dans l ’Antiquité romaine : morceaux choisis in M. C. Drumea -A. Paturet -F. S. R avitch (eds.), The 2nd Interna­ tional Conference on Law and Social Order, 3 vol. New-York 2012, vol. 2, 7-30, spécialement 18-20.

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En se fondant sur le commentaire de Paul qui sépare ces deux responsa, bien des auteurs ont détecté des interpolations25. L ’analyse la plus objective, qui penche­ rait plutôt pour des omissions, émane de M. Morel26 et semble devoir être suivie. De ce texte, il faut déduire que le casus tranché par Pomponius concernait plutôt la venditio d ’un homme libre. Le jurisconsulte généralise ensuite en s’appuyant sur l ’idée selon laquelle on ne peut pas vendre une chose dont l ’aliénation est défendue. Les exemples pris pour illustrer son propos pourraient sembler farfe­ lus - il est étrange d ’imaginer qu’une vente puisse porter sur le champ de Mars27 - mais sont choisis de manière à exposer ce qu’il est presque impossible de trouver dans le commerce : en particulier les res sacrae et religiosae (et aussi les choses publiques). Cette référence au Campus Martius28 est la seule qui désigne un endroit précis et identifiable au premier abord, elle n ’est sans doute pas an­ odine au regard de la vocation historico-institutionnelle de cette plaine délimitée par le Capitole, le Tibre ainsi que par les ultimes pentes du Quirinal et du Pincio. Outre les manœuvres militaires, s’y tenaient les assemblées du peuple, les élec­ tions des magistrats et certains rituels religieux collectifs tels le lustrum. Cette cérémonie, durant laquelle le cortège des suovetaurilia était promené autour du peuple réuni pour l ’occasion afin de le purifier, se répétait tous les cinq ans et venait clôturer le cens. Ainsi donc, cet endroit symbolisait l ’archétype du lieu 25

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Par exemple P. Stein, Fault in the formation o f contract in Roman law and Scots law, Aberdeen 1958, 75 et 77, indique que la mention des res publicae est le résutat de l’ajout des compilateurs. Cette mention existe pourtant dans d ’autres textes, cf. T a la m anca, Vendita, 336 note 312. M. M o re l, Le sepulchrum, 38-39. Pour l’auteur, il faut laisser subsister loci sacri aut religiosi et même peut-être sur la base de D. 18, 1, 6 ajouter v el publici puisque ce der­ nier texte mentionne la res publica. Il faut dire que souvent les res publicae sont associ­ ées aux res religiosae dans les textes. Voir D. 18, 1 ,5 1 ; 18, 1, 62, 1 ; IJ. 1, 23, 5. Il paraît assez évident que le statut sacré, religieux ou public d ’une chose puisse appa­ raître facilement aux yeux de l’acheteur et du vendeur. Aussi faut-il envisager une for­ me de présomption de connaissance des qualités de la chose vendue par l’acheteur et surtout par le vendeur. Il était sans aucun doute très rare qu’un Romain puisse croire acheter valablement un temple. Concernant les sepulchra, le problème est beaucoup plus délicat car l’extrême dispersion des tombes au sein des terrains privés pouvait en­ gendrer la vente de parcelles contenant des sepulchra. Il est donc logique dans ce cas de considérer comme très probable la bona fides de l’acheteur (contra D. D eroussin, Culpa in contrahendo. RHD 82 (2004),189-222, en particulier 194 note 25 « à propos de la vente des res divini iuris, il est difficile de concevoir la bonne foi de l’acheteur »). La mauvaise foi serait plûtot à situer du côté du vendeur qui doit connaître les qualités de la chose qu’il vend. Sur les caractéristiques de ce lieu spécifique, voir F. C oarelli, Guide archéologique de Rome, Paris 1998, 187-214.

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dédié par excellence à la collectivité, à la res publica dont les citoyens constitu­ aient autant d ’émanations individuelles nécessaires à son existence. Il représen­ tait en ce sens l ’exemple absolu d ’un locus ou d ’une chose inaliénable pour les juristes. Il est difficile de repérer dans ce responsum où finit l ’opinion de Celse et où commence celle de Sabinus mais cela n ’a, en vérité, que peu d ’importance car les deux jurisconsultes sont du même avis pour rappeler une règle acquise au Haut-Empire et sans doute déjà observée à la fin de la République au sujet des res divini iuris29. Il est d ’autres textes du Digeste où les lieux sacrés et religieux sont considérés comme des res nullius3 0 dans l ’antique ius gentium31. La loi des XII Tables interdisait déjà que le tombeau puisse faire l ’objet d ’une prescription acquisitive ou usucapion ; ce qui, il faut en convenir, rejoint l ’idée qu’un sépul­ cre ne peut être acquis par certains modes connus de constitution du dominium32. 29

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Juventius Celsus fils fut préteur en 106 ou 107 et consul en 129 mais le commentaire de Pomponius concerne des œuvres antérieures à cette époque. Soit il s’agit du commen­ taire aux Libri tres iuris civilis de Masurius Sabinus, jurisconsulte sabinien de l’époque de Tibère et Caligula - voir sur cejurisconsulte L. A m iran te, Sabino postumo ? Index 21 (1993), 381-386 ; L. G iovanni, I libri iuris civilis di Sabino. (A proposito di un re­ cente studio di R. Astolfi). AG 207 (1987), 49-87 ; et le livre de R. A s to lfi, I libri tres iuris civilis di Sabino, Padoue 1983 et P. S tein, Sabino contra Labeone : due tipi di pensiero giuridico romano. BIDR 80 (1977), 55-67, soit il s’agit de Caelius Sabinus, consul suffect en 69, lui aussi membre de l’école sabinienne. La première éventualité est la plus probable. L’impossibilité d ’aliéner une res religiosa est une norme qui découle de l’enjeu social des res divini iuris et de la religio dans le monde romain et il faut sans doute croire que, ni les membres de l’école proculienne ni ceux de l’école sabinienne n ’aient pu remettre en cause ce principe fondamental. Paul lib. 21 ed. D. 18, 1, 51 Litora quae fundo vendito conjuncta sunt, in modum non computantur : quia nullius sunt, sed iure gentium omnibus vacant : nec viae publicae, aut loca religiosa, vel sacra. Itaque, u t proficiant venditori, caveri solet, ut viae, item li­ tora et locapublica in modum cedant. En considérant le lien unissant la ratio naturalis ou le ius naturale au ius gentium qui ressort de la définition de Gaius au D. 1, 1 ,9 (définition reprise d ’ailleurs aux Institutes de Justinien, 1, 2, 1), le fait que les res religiosae soient des res nullius peut être con­ sidéré comme un postulat de base pour l’évolution du droit romain des biens, une sorte de règle originelle supérieure à toute autre et non pas le seul résultat des spéculations en provenance des spécialistes du droit. Cette règle ressort de l’exposé de Cicéron au De leg., 2, 24 Quod autem « forum », id est vestibulum sepulchri « bustumve usucapi » vetat, tuetur ju s sepulcrorum. La derniè­ re proposition semble induire que les sépultures sont des choses dérogatoires du droit commun et qu’elles font l’objet d ’une branche juridique qui leur est spécifiquement dédiée. A la lecture de l’exposé de l’orateur (De leg. 2, 23-24), on reste sur l’impres­ sion que la loi des XII Tables n ’a pas entraîné de bouleversements importants dans le

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De plus, d ’un point de vue pratique, pour qu’une venditio soit valable, il con­ vient que l ’objet de celle-ci soit possible, sinon on recoupe l ’hypothèse d ’une vente sans objet évoquée par Pomponius au D. 18, 1, 933 bien que ce type de cession trouve à jouer dans certains cas particuliers34. Si l ’objet de la venditio est impossible, l ’acheteur n ’a pas à payer le prix de la chose et s’il l ’a fait par erreur, il pourra demander la restitution de la somme perçue par le venditor35. A la suite d ’O. Lenel36, certains auteurs37 ont proposé d ’associer le D. 18, 1, 6 au D. 18, 1, 438 car les deux responsa utilisent un voca­ bulaire très proche et ne sont séparés que par un très bref commentaire de Paul au sujet de la distinction entre homme libre et esclave. La juxtaposition de ces deux passages est envisageable mais d ’autres questions se posent à la lecture de ces textes et la principale est de savoir quelle action est donnée dans ce type de vente et aussi de quelle manière joue la bona fides de chaque co-contractant à l ’intérieur de la procédure contentieuse. L ’hypothèse qui ressort du fragment est celle où le vendeur est de mauvaise foi et l’acheteur de bonne foi. Dans ce casus, la vente est nulle en substance pour au moins deux raisons. D ’une part, elle concerne un objet hors du commer­ ce (une res religiosa) ; d ’autre part, le consensus de l ’acheteur ne porte pas sur

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droit funéraire. En effet, il n ’est pas interdit de croire que la règle Hominem mortuum, inquid in X II Tabulis, in urbe ne sepelito neve urito soit antérieure à la Lex. Il n ’est pas impossible que cette dernière ait pu contenir beaucoup plus de dispositions relatives au deuil et aux rites funéraires, qu’au droit des sépultures lui-même dont les grandes lignes étaient suffisamment connues pour ne pas être détaillées, au moins en ce qui concerne l’inaliénabilité des tombeaux. Il faut noter que l’opinion de Cicéron est plus large, en ce qui concerne la portée du statut des res religiosae. En effet, si l’on extrapole l’opinion de l’auteur, il faut croire que le vestibule du sépulcre est religieux au même titre que le locus de crémation. Cette idée est plus extensive de celle d ’Ulpien, qui considère com­ me religiosus seulement l’endroit où le défunt est inhumé. Cf. D. 11, 7, 2, 5. La concep­ tion d’Ulpien, résolument restrictive, s’inscrit dans un contexte particulier, celui d ’une mise en place, par le ius civile, d ’une inaliénabilité encadrée par des critères très stricts. Pomponius lib. 9 Sab. Nec emptio venditio sine re quae veneat,potest intelligi... Pomponius lib. 9 Sab D. 18, 1,8, 1. Paul lib. 5 Sab. D. 18, 1, 23 E t q u o d solverit eo nomine emptor, condicere potest. Cette restitution a notamment lieu quand le terrain cédé est religieux, sacré ou public. Cf. Ulpien auD . 18, 1, 22. O. Lenel , Palingenesia iuris civilis, 2, Leipzig 1889 (rééd. Rome 2000), col. 108 n° 533. Cf. M orel , Le sepulcrum, 37. Pomponius lib. 9 Sab. D. 18, 1, 4 E t liberi hominis et loci sacri et religiosi, qui haberi nonpotest, emptio intellegitur, si ab ignorante emitur.

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la chose qui est l ’objet du contrat dont il ignore la véritable qualité et qu’il n ’aurait pas acquis en toute connaissance de cause. En ce cas précis trouve à jouer un responsum d ’Ulpien39 qui implique la nullité de la vente dans de telles situations. S’ajoute enfin le problème né du dol du vendeur, vice du consente­ ment de nature à annuler l ’obligation de paiement de l ’acheteur au profit du venditor. Dans la situation décrite plus haut, l ’acheteur aura droit à réparation. La difficulté est d ’évaluer quel type de recours lui permettra de faire valoir ses droits. Deux actions sont mentionnées en ce cas : l ’actio ex empto et l ’actio in fa c ­ tum. Pour aborder ces moyens de droit, il convient d ’examiner un responsum de Modestin : Modestin lib. 5 reg. D. 18, 1, 62, l 40 Qui nesciens loca sacra vel religiosa, vel publica pro privatis comparavit, licet emptio non teneat, ex empto tamen adversus venditorem experietur, ut consequatur quod interfuit ejus ne decipitur41.

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Ulpien lib. 28 Sab. D. 18, 1 ,9 In venditionibus et emptionibus consensum debere inter­ cedere palam est. Caeterum sive in ipsa emptione dissentient, sive in pretio, sive in quo alio, emptio imperfecta est. Si igitur ego me fundum emere putarem Cornelianum, tu mihi te vendere Sempronianum putasti, quia in corpore dissensimus, emptio nulla est. Idem est, si ego me Sticum ; tu Pamphilum absentem vendere putasti : nam cum in cor­ pore dissentiatur, apparet nullam esse emptionem. Voir aussi D. 18, 1,9, 2. Sur ce texte, voir J. L. M u rg a , Nulidad o ilicitud en la enajenación de las res sacrae. AHDE 41 (1971), 608, 612, 618-619, 628 et 637 ; Una actio in factum de Ulpiano para la venta de sepulcros. RIDA 21 (1974), 308, 313-314 ; La venta de las « res divini iu­ ris » en el derecho romano tardío, Saint Jacques de Compostelle 1971, 76-82 ; M. Lemosse, c. r. de H. H o n s e ll, Quod interest in bonae-fidei-iudicium. Studien zum römi­ schen Schadensersatzrecht, Munich, 1969. RHD 48 (1970), 443-445, qui défend l’idée de l’existence en droit classique, d ’une conception subjective du préjudice et d ’une prise en compte d’un préjudice négatif par la doctrine ; p. 444, l’auteur indique qu’il est mal­ venu de soutenir l’authenticité de D. 18, 1, 62, 1 même s’il est excessif de suspecter tous les textes où il est question d ’un préjudice évalué subjectivement. Pour M o re l, Le sepulchrum, 41, le texte comporterait des omissions. L’auteur propose la restitution suivante : ...vel publica pro privatis, vel pro profanis ... En extrapolant cette idée on pourrait même proposer ...vel publica pro privatis, vel pro profanis, vel pro puris. Mais ces extrapolations sont redondantes, l’expression pro privatis a pour but de proposer un antagonisme commun aux trois catégories de res visées dans la première proposition. En effet, en raison de leur statut juridique, les res sacrae, publicae et reli­ giosae ont en commun de ne pas appartenir à la catégorie des res privatae, c'est-à-dire des choses qui sont dans le patrimoine privé et qui peuvent faire l’objet d ’un libre com­ merce. Cette partie du texte ne mérite donc pas d ’être suspectée quant à d ’éventuelles modifications.

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Dans ce texte peut paraître sous-jacente l’idée d ’un dol de la part du vendeur (ou du moins la présomption de connaissance par ce dernier de la qualité de la res cédée42). A l ’inverse, tant le début que la fin de la décision semblent mettre en évidence que l’acheteur ignorait la nature de la chose vendue. L ’action accordée à l ’encontre du venditor constitue le moyen d ’une réparation relative à l ’intérêt de l ’emptor de ne pas être trompé. La mention de l ’actio empti se serait pas au­ thentique pour certains romanistes qui proposent la remplacer par une actio in factum 43 voire par une actio quasi ex empto44. Il faut souligner que la délivrance de l ’actio ex empto malgré l ’invalidité de la vente (à cause de son objet impossi­ ble45 qu’il faut différencier de l ’objet illicite pouvant impliquer le votum mortis46) est une contradiction qui est de nature à semer le doute quant à l’authenti­ cité du texte47. Mais l ’argument reste fragile et il serait préférable de croire avec M. Morel48 que Modestin a proposé une solution qui sera ensuite généralisée dans le cas d ’un dol du vendeur. Une telle orientation se retrouve aux IJ. 3, 24,

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L ’idée de tromperie résulte alors de la corrélation entre la scientia du vendeur et l’ignorance de l’acheteur. M o re l, Le sepulchrum. 41-42. L’auteur rapporte l’opinon de Ferrini et celle de De Me­ dio. Pour De Medio, c’est le vendeur qui est responsable du damnum causé par la nullité du contrat de vente, ce qui entraîne donc une actio in factum au profit de l’acheteur. Les compilateurs, en se focalisant sur l’idée de dol auraient plutôt donné une actio empti. Du reste il faut noter que l’actio de dolo étant une actio in factum, il n ’est pas interdit de penser que la modification proposée intègre l’idée du dolus du vendeur. M. Morel croit au contraire, en se fondant sur certaines tournures du texte - experietur - licet emptio non teneat ? - , que ce dernier est authentique. La mention de l’actio ex empto ne con­ vainc pas non plus F. d e V issch er, Le droit des tombeaux romains, Milan 1963, 80 no­ te 34 et V. A rangio -R u iz, La compravendita in diritto romano, Naples 1952, 128 ss. Thomas , The sale, 144. Les motivations de l’auteur pour justifier de cette restitution sontjugées insuffisantes par M. Talamanca , Vendita, 336 note 316. Voir par exemple M urga , Nulidad, 615. Au sujet de l’objet illicite, voir Gaius lib. 10 ed.pro. D. 18, 1, 35, 2. Voir parmi d’autres A rangio-R uiz, La compravendita, 132 ; H. H o n se ll, Quod inter­ est im bonae-fidei-iudicium. Studien zum Römischen Schadensersatzrecht, Munich 1969, 107 ss. ; D. M edicus, Id quod interest : Studien zum römischen Recht des Scha­ denersatzes, Köln-Graz 1962, 160 ss. Le jugement de B. Biondi, La vendita di cose fuo­ ri di commercio, in Scritti guiridici 3, Milan 1967, 309-367 est sans appel face à ce responsum. L’auteur considère le texte « monstrueux », cf. 356. Se sont prononcés en fa­ veur de l’authenticité : S tein, Fault, 75 ss. et H o n se ll, Quod interest, 107 ss. ; T a la m anca, Vendita, 337 prend aussi le parti de l’expliquer tel quel. Le recours à l’actio empti est aussi accepté par Zimmerman, The law, 243. M orel , Le sepulchrum, 42-43.

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549, bien que certains aient douté qu’il soit véritablement question de dolus dans ce dernier texte50. Au sein de cette disposition, l’expression deceptus a venditore quis emerit est le pendant de quod interfuit ejus ne deciperetur51. Les deux tex­ tes ont en commun d ’insister sur l ’ignorance de l ’acheteur et sur l ’éventuel dol du vendeur plutôt que de se concentrer sur la validité de la vente. Au sein du D. 18, 1, 62, il demeure vrai que l ’expression non tenere est dif­ ficile à interpréter52 mais les acceptions du verbe tenere sont nombreuses, et parmi ces dernières, celle de « maintenir, subsister53 » retient particulièrement l ’attention. L’existence de la vente est maintenue pour permettre à l ’acheteur de bonne foi de se retourner contre le vendeur. Toutefois rendre celle-ci effective n ’aurait aucun sens d ’un autre point de vue : l’acheteur trompé ne peut être con­ traint de s’acquitter d ’une obligation contractée par erreur. Aussi, la venditio n ’est donc pas nulle à proprement parler mais réputée inefficace en raison de son objet situé en dehors des sphères de l’appropriation humaine. Il s’agit de repous­ ser les limites admissibles de l ’octroi de l ’actio empti - laquelle aurait pu être à

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Voir IJ. 3, 23, 5 Loca sacra vel religiosa, item publica, veluti forum basilicam, frustra quis sciens emit, quas tamen si pro privatis vel profanis deceptus a venditore emerit, habebit actionem ex empto, quod non habere ei liceat, ut consequatur, quod sua interest deceptum eum non esse. Idem iuris est, si hominem liberum pro servo emerit. Sur la terminologie de ce texte voir T a la m a n c a , Vendita, 337 ; Zimmerman, The law, 243 indique que le vendeur doit être coupable de dol. Le recours ne peut être exercé que si l’acheteur est ignorant des qualités de la chose et que le vendeur en est conscient. Voir aussi D eroussin, Culpa, 196-197, pour l’auteur, la séquence quod non habere ei liceat constitue une donnée pour mettre en évidence que le texte pourrait concerner un pro­ blème de garantie d ’éviction. Néanmoins, l’actio empti serait ici un moyen stéréotypé et général pour régler tous les contentieux relatifs à la vente, « des questions de formation du contratjusqu’aux garanties contre l’éviction et les vices rédhibitoires » (p. 197). F. C uena -B oy , Estudios sobre la imposibilidad de la prestación. La imposibilidad juridica, Valladolid, 1992, 66. Pour M o re l, Le sepulchrum, 42 in fine, Modestin ne donne pas à ne deciperetur un sens technique. A ce sujet, l’interprétation de M u rg a , Nulidad, 613 note 124 est justifiée dans d ’autres textes mais paraît un peu excessive appliquée au présent responsum de Modestin. L ’auteur s’exprime ainsi « son muchos los textos que emplean las expressiones de tene­ re o non tenere como equivalentes a validez o n u lid a d ... De modo claro y referido a la compraventa la expresiôn de non tenere como equivalente a nulla emptio aparece en Ju­ liano 15 dig., D. 18, 1, 39 pr. ». Cette opinion est reprise dans une autre contribution : M u rg a , La venta, 76-77. L’idée est rejetée par T a la m a n c a , Vendita, 337. Cf. Par exemple Cicéron, De off., 1, 110 admodum tenenda sunt sua cuique ; Nat., 2, 134 Bestiae hoc calore tenentur.

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l ’origine une action délictive54 - dans l ’intérêt de l ’acheteur de bonne foi55. En somme, la vente existe au moment où l ’action est délivrée mais elle ne pourra subsister après56. Un tel dénouement suit une certaine logique préventive. Dans le cas contraire, le venditor qui devait bien souvent connaître la qualité de la chose cédée, était protégé - au cas où le caractère religieux serait découvert par la nullité de la vente qui empêchait tout recours contre lui. Il convenait de remédier à cet inconvénient et de faire en sorte que l ’acheteur puisse obtenir ré­ paration tout autant que de limiter le plus possible ces tentatives d ’aliénations illégales à l ’initiative de vendeurs peu scrupuleux. Suivant cette idée, l’actio empti vient régler le casus de la vente des loca religiosa vel publica pro privatis dans les cas où l’acheteur a été trompé sur la nature de la chose qu’il entendait acquérir. Certains auteurs ont ainsi repéré dans la décision de Modestin le fon­ dement historique et idéologique de la doctrine juridique liée à l ’intérêt néga­ tif57. Il faudrait se demander pourquoi ne serait pas accordée dans le cas présent l ’actio de dolo mais le préjudice causé n ’est ici évaluable que si la vente est va­ 54 55

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Cf. M u rg a, Nulidad, 614. Néanmoins, pour l’auteur, l’idée de deceptus n ’implique pas forcément l’existence corrélative d ’un dol. En ce sens M. T a la m a n c a , Vendita, 336 et 337 « non si può dire che emptio non tenet, quando al compratore è attribuita un ‘azione all’interesse positivo : se è dunque da se­ guire, come sembra preferibile, l’opinione che con questa espressione il giurista esclu­ desse la completa efficacia della vendita, s’impone la restrizione all’interesse negati­ vo » ; voir aussi M. S a rg e n ti, Appunti sull’esperibilità dell’azione contrattuale nella compravendita in : Studi Arangio-Ruiz, 2, Naples 1953, 233-249, en particulier 240 ; S tein, Fault, 75 ; Zimmerman, The law, 243. Pour D ero u ssin , Culpa, 195-196, l’acheteur doit être indemnisé sur le fondement du manquement constaté à la bonne foi du vendeur, et non pas en vertu de la faute commise dans la négociation d ’un avantcontrat. Contra M u rg a , Nulidad, 613. Le terme est employé par Talamanca , Vendita, 336. Voir sutout Z immerman , The Law, 243, l ’auteur s’exprime au sujet de D. 18, 1, 62, 1 mis en parallèle avec IJ. 3, 23, 5 « .. .This sounds like what the modern lawyers would call the negative interest. And in­ deed, these textes did provide the hstorical basis and dogmatic point o f departure for that doctrine. The aim o f granting a claim for damage, so it was argued, is to put the in­ jured party financialy in whatever position he would have been in had the wrongdoer acted properly. Hence, in order to determine the quantum o f damage, the fraudulent misrepresentation has to be eliminated in thought. If the vendor had not deceived the purchaser, the latter would not have entered into the contract. As a consequence, he can claim only his interest in the non-conclusion o f the contract, not his (positive) interest in the validity o f the contract. The hypothetical basis for assessing his damages should therefore be the position he would have been in had in the contract not been concluded; not the position he would have been in if the contract had come into existence and been properly carried out ».

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lide, ce qui ouvre la voie à l ’application de l ’actio empti. De plus, il est admis que l ’action de dol, en plus d ’être simple, arbitraire, annale et rédigée in perso­ nam, est une actio infamante qui n ’est préconisée qu’à défaut de tout autre moyen de droit. Or l ’actio empti est envisageable car même si le contrat est nul, la convention de vente (une personne s’est engagée à livrer un lieu religieux) suffit en droit civil pour déclencher l ’action58. Il se pourrait donc que Modestin établisse une distinction assez nette entre l ’existence du contrat (qui se vérifie sur la base du consentement des intéressés) et l’efficacité réelle de la vente59. Et une telle solution aurait reçu les faveurs de l ’empereur Justinien60. A défaut de l ’octroi de l’actio empti, l'actio in factum de dolo aurait pu être donnée à l ’acheteur potentiel. Il convient d ’envisager, à présent, un texte d ’Ulpien, presque de la même épo­ que. Ulpien lib. 25 ed. D. 11, 7, 8, 1 Si locus religiosus pro puro venisse dicetur, praetor in factum actione in eum dat ei, ad quem ea res pertinet : quae actio et in heredem competit, cum quasi ex empto actionem contineat61. Dans le présent fragment, il n ’est pas fait état d ’un éventuel dol mais il est sim­ plement question de la vente d ’un locus religiosus ; la transaction s’étant déroulée comme s’il s’agissait d ’un terrain profane. La religiosité de tout ou par­ tie du lieu a sans doute été découverte une fois l’acte effectué, c'est-à-dire après le paiement du prix et la délivrance de la chose. Cependant la rédaction du texte est confuse62 et quelque peu ambiguë. Face à ses difficultés, J. L. Murga l ’a ana­

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Daniel -L acombe , Des sépultures, 82. Talamanca , Vendita, 336 et la note 318. Cf. IJ. 3, 23, 5. Pour d’éventuelles modifications postclassiques à partir de cum q u a s i., voir M o re l, Le sepulchrum, 43. L’auteur se prononce en faveur de l’interpolation de la finale ; Biondi, La vendita 36 note 46. Voir aussi M u rg a , Una actio, 300 et la note 2 ; l’auteur indique ailleurs (Nulidad, 619) « La ùltima frase, quae actio.contineat, se suele consi­ derar unánimemente como interpolada. Si ello fue asi realmente, el texto sería para no­ sotros una espressiva muestra de la propia opinión del compilador sobre esta acción in fa ctum ... nacida de la venta di un locus religiosus ». La même opinion est reproduite dans : La venta, 82 infine. C. St. T om ulescu, Sur la sententia senecionis de sepulcris. TR 44 (1976), 150 note 25 propose un exposé complet de l’appréhension du texte par la doctrine. Pour lui, la mention de l’actio ex empto est postclassique mais antérieure à l’époque de Justinien. C ’est l’avis de M urga , La venta, 89 et la note 209.

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lysée comme étant contradictoire avec la nullité avérée de la vente d ’un sépul­ cre63, nullité provenant d ’une prestation impossible64. Mais est-il sûr que le texte vise une action consécutive à la cession d ’un tombeau ? A vrai dire, la démonstration opérée par M. Morel pourrait montrer que le texte ne concerne pas la venditio de manière substantielle mais le cas d ’une inhumation illégale dans un lieu déjà affecté à un usage funéraire65. Cette inhumation serait opérée de bonne foi par l ’acheteur dans une sépulture déjà fondée, c ’est pourquoi Ulpien donne contre lui une actio in factum et non l ’actio sepulchri violati. La mention de la vente au début du texte, ne serait alors que le rappel des circonstances antérieures qui ont pu entraîner une telle situation. Pourtant, les faits décrits par M. Morel semblent improbables. En effet, com­ ment un nouveau propriétaire pourrait-il, de bonne foi, opérer une illatio dans un locus religiosus sur lequel il n ’est titulaire d ’aucun droit ? La matérialisation d ’un locus religiosus doit dans l’hypothèse courante sauter au yeux de l’inferens et il ne peut, par erreur, y enterrer un mort. Si le texte ne s’occupe pas de régler un litige direct entre l ’acheteur et le vendeur, il concernerait au moins l ’acheteur et un tiers qui aurait des droits sur le sepulchrum66, c'est-à-dire un individu nanti de iura sepulchrorum. En ce cas, référence est faite à une tombe, héréditaire ou familiale, dont le régime est fixé par le fondateur et ceux qui jouissent de droits sur ce tombeau le savent expres­ 63

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M urga , Una actio, 301. Bien qu’il faille noter que les actions prétoriennes auxquelles il est fait référence ici ont pu être initialement utilisées comme un moyen de renforcer la nullité du point de vue pénal. Cf. M urga , Una actio, 304 note 11. Sur ce thème la littérature est abondante, citons par exemple P. Voci, L ’estensione dell’obbligo di risarcire il danno nel diritto romano classico, in : Scritti Ferrini, 2, Milan 1947, 361-381 ; 366-367 qui note l’originalité de la solution donnée pour la vente de bonne foi passée sur un homo liber ou une res extra commercium. Voici énumérés les points principaux du raisonnement de M o re l, Le sepulchrum, 45. 1 °/ le D. 11, 7, 8, 1 est tiré du lib. 25 ed. et non du lib. 28 Sab. ou 32 Sab. qui sont consacrés plus spécifiquement à la venditio. 2°/ Le texte précédent D. 11, 7, 8 pr. et le suivant le D., 11, 7, 8, 2 concernent tous les deux l’illatio ou l’exhumation d ’un cadavre sans jamais faire référence à une vente. 3°/ eum correspond à l’acheteur de bonne foi qui inhume un défunt dans le lieu déjà dédié. 4°/ L’incise cum quasi ex empto montre le désir des compilateurs d ’attribuer une transmissibilité passive à l’actio 5°/ Ce passage ne traite donc pas de rapports entre le vendeur et l’acheteur mais de ceux entre l’acheteur et un tiers. Il ressort de l’opinion de M. Morel qu’il ne peut être question de l’actio in factum dans le cas de la vente d ’un tombeau. Les seuls recours sont de deux types : l’actio empti et la condictio. Il faut noter qu’il s’agit ici d ’un sepulchrum correspond à un locus religiosus dont la religiosité est constituée et non pas d ’un locus sepulchri, un lieu réservé à destination sépulcrale.

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sément ; il en est de même pour ceux qui n ’en ont pas. Il est difficile de croire que le cas visé par Ulpien concernait précisément la vente d ’une res religiosa, il s’agissait plutôt d ’un terrain assez vaste contenant un locus religiosus, hy­ pothèse rendue courante par la dispersion des tombes au sein des terrains privés. Et ce locus était sans aucun doute identifiable avec un emplacement marqué par un monumentum ou au moins une stèle funéraire. En ce sens, il est aussi assez douteux que le nouveau propriétaire du terrain ensevelisse de bonne foi un ca­ daver dans le tombeau d ’un autre : la bonne foi et le bon sens doivent aller de pair. Or, rien dans le bref responsum d ’Ulpien ne permet de relever l ’idée de dol. Il est difficile de comprendre qui est visé par eum dans le texte ; en effet, la mention de l ’action arrive juste après celle relative à la vente d ’un locus religio­ sus. Il peut s’agir, soit du vendeur de bonne foi qui connaissait mal les qualités du bien cédé, soit de l ’acheteur qui pensait acheter un terrain ne contenant pas de sépultures. Le terme peut aussi désigner des titulaires de iura sepulchrorum ; la vente les empêcherait de faire valoir leurs droits sur la sépulture. Quant à la périphrase ei ad quem res pertinet, qui est présente dans d ’autres textes67, elle pourrait concerner l ’acheteur mais d ’aucuns y ont vu une référence aux titulaires de iura sepulchrorum sur la res religiosa qui a été vendue68. Ceux qui peuvent intenter l ’action sont, à la fois l ’acheteur qui a pu être lésé par l ’acquisition d ’une chose dont il ne cernait pas la nature exacte, et également les titulaires de iura sepulchrorum. L ’actio peut s’exercer contre le vendeur mais aussi envers ses héritiers et cette particularité assez curieuse mérite l ’attention. L’incise quae actio et in heredem competit insiste sur la transmissibilité d ’un recours qui ne l ’est normalement pas puisque l ’actio in factum, d ’origine délictuelle, est une action personnelle. Cette transmissibilité s’explique par rapport à l ’enjeu reli­ gieux immuable d ’une res religiosa et résulte d ’une forme de dépénalisation de l ’action ; on la retouve dans un responsum de Gaius au D. 11, 7, 7 qui évoque l ’ensevelissement illicite opéré dans le fonds d ’autrui69. En ce dernier cas, le propriétaire lésé peut agir par le biais d ’une action expositive du fait transmissi­ ble pour récupérer le prix de la parcelle occupée par le mort. Il est par ailleurs frappant que les compilateurs aient conservé au Digeste, à quelques lignes d ’intervalle, cette particularité de l’action sans doute exclusive au droit funérai67

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Voir parmi d’autres, Ulpien au D. 3, 3, 33, 3 ; 4, 3, 7 pr. ; 25, 4, 1, 10 ; 42, 5, 9 pr. ; 48, 5, 28 pr. ; Modestin au D. 38, 2, 33 ; CJ. 2, 4, 9 (Gordien a. 241). Pour le domaine sé­ pulcral : Julianus au D. 47, 12, 6. M orel , Le sepulchrum, 44-45. Gaius lib. 19 ed. pro. D. 11, 7, 7 ... aut loci pretium praestare cogitur p er in factum actionem, quae tam heredi, quam in heredem competit, etperpetua est.

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re. Une telle étrangeté rapportée au D. 11, 7, 8, 1 a poussé M. Morel à douter de la possibilité d ’octroi d ’un tel moyen de droit70, lequel est en revanche déployé dans de nombreux cas à l ’époque postclassique71. Aussi, J. L. Murga72 pense saisir les prémisses de cette mutation dans un responsum de Proculus au D. 19, 5, 1273. De plus, la cognitio extra ordinem aurait achevé de dénaturer les actions édictales in factum en les transformant en moyens de recours atypiques74. Après avoir noté l’aspect très nettement contradictoire du responsum d ’Ulpien au re­ gard des principes fondamentaux régissant les choses réputées hors du commer­ ce, le romaniste estime trouver ici une évolution des vieilles formules in factum conceptae. En effet, la transmissibilité de l’actio in factum aux héritiers n ’était pas rare en droit postclassique et il n ’est pas ici interdit d ’en saisir les premières manife­ stations à l ’époque tardo-sévérienne. Ainsi l ’actio in factum dont il est question au D. 11, 7, 8, 1 peut coexister avec la nullité radicale de la vente et avec l ’idée que l ’aliénation d ’un locus religiosus est prohibée. Cette possibilité naît du fait que ces actions prétoriennes ne préjugent pas de la question du fond. Il faut ra­ jouter que, dans le domaine sépulcral, l’octroi de l ’action in factum peut s’accompagner de l ’ « annulation75 » de l ’acte incriminé et que le règlement du litige peut souffrir des solutions alternatives76. L ’utilisation de l ’actio in factum se retrouve aussi chez Gaius au D. 11, 7, 1977, dans l ’hypothèse de l’ensevelissement dans l ’arca en pierre appartenant à 70 71 72 73

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M orel , Le sepulchrum, 46. M urga , Nulidad, 621. M urga , Una actio, 301-308 ; voir aussi Nulidad, 619-620 et Talamanca , Vendita, 335. Proculus lib. und. Epis. D. 19, 5, 12 Si vir uxori suae fundos venditit et in venditione comprehensumve est convenisse inter eos, si ea nupta ei esse desisset, ut eos fundos si ipse vellet, eodem pretio mulier transcriberet viro : in factum existimo iudicium esse reddendum idque et in aliis personis observandum. Le responsum traite d ’un cas de vente avec pacte résolutoire de rétrocession ; le maritus peut récupérer la chose vendue en payant le même prix. En cas de litige, le jurisconsulte donne une actio in factum et non une actio ex vendito car la vente est d ’un mode particulier. Cf. sur ce point, M u r­ g a, La venta, 88. M u rg a , La venta, 88 « ... la actio empti o venditi vendrán a ocupar aquel lugar que antes tuvieron las edictales acciones in factum ». S’il faut appeler ainsi l’exhumation obligatoire envisagée au D. 11, 7, 7 qui conduit à rendre le terrain définitivement « pur ». Voir de nouveau le D. 11, 7, 7 ; les solutions envisagées sont soit l’expropriation forcée accompagnée du paiement du prix du terrain, soit l’exhumation obligatoire du corps. Gaius lib. 19 ed. pro. D. 11, 7, 7 ... aut loci pretium praestare cogitur per in factum actionem... Il s’agit encore ici d ’un cas de dépénalisation car l’action est transmissible

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autrui mais le cercueil étant vide, le juriste ne considère pas qu’il s’agit d ’un lo­ cus religiosus ou d ’un véritable sepulchrum contenant des restes humains78. Cet­ te situation est finalement assez proche de l ’ensevelissement in loco alieno évo­ qué par Ulpien au D. 11, 7, 1, 179 qui donne lui aussi dans ce cadre une actio in factum contre l’inferens. Il convient donc d ’observer que la mention de ce re­ cours au D. 11, 7, 8, 1 n ’est en aucun cas fortuite et n ’est pas le fruit de modifi­ cations opérées par les compilateurs. Cette action expositive du fait a coexisté aux côtés de l ’actio ex empto80, cette dernière étant peut-être spécifiquement réservée aux cas de vente dolosive. Il convient, dès à présent, d ’étudier le cas de la condictio à travers deux textes : Ulpien lib. 28 Sab. D. 18, 1, 22 Hanc legem venditionis, si quid sacri vel reli­ gioni est, ejus venit nihil, supervacuam non esse, sed ad modica loca pertinere. Caeterum, si omne religiosum, vel sacrum, vel publicum venierit, nullam esse emptionem. Paul lib. 5 Sab. D. 18, 1, 23 Et quod solverit eo nomine emptor, condicere p o ­ test. M. Morel considère le D. 18, 1, 22 interpolé. Au terme d ’une démonstration pointue, il en propose la reconstruction originelle81 en se référant à un fragment de Papinien82. D ’autres interpolations ont été mises en évidence par E. Albertario83 suivi par R. Danieli84. Le premier relève que la mention des modica loca, ainsi que celle du non est à attribuer aux compilateurs. Pour le second, il faudrait croire, qu’à l ’inverse de l’opinion émise par B. Biondi, et fondée pour l ’essentiel

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aux héritiers. Cet aménagement n ’est donc pas typique de l ’époque tardo-sévérienne, mais devait être utilisée au IIème siècle de notre ère. Cf. la définition du sepulchrum : Ulpien auD . 11,7, 2, 5. Ulpien lib. 25 ed.D . 11, 7, 1, 1 Qui mortuum in locum alienum intulit, vel inferri curavit, tenebitur in factum actione... Le rapprochement entre ces deux actions est marqué dans la fin du texte...cum quasi ex empto... Voici les ajouts (entre crochets) proposés au D. 18, 1, 22 par M o re l, Le sepulchrum, 4 7 : ... sed ad modica [tantum] loca pertinere, [Sabinus ait],..esse emptionem [ut responsum ... a P a p in ia n o ], Papinien lib. 10 quaes. D. 18, 1, 72, 1 Papinianus : Lege venditionis illa facta « si quid sacri aut religiosi aut publici est, eius nihil venit », si res non in usu publico, sed in p a ­ trimoniofisci erit, venditio eius valebit, nec venditoriproderit exceptio, quae non habuit locum. E. A lbertario , Studi di diritto romano, 5, Milan 1937, 296 note 2. R. Danieli, In tema di iter ad sepulchrum, in : Studi Albertario, 2, Milan 1953, 304­ 306.

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sur l ’interprétation de D. 19, 1, 53, 1, la mention de quid religiosi est superflue car le danger du transfert à l ’acheteur d ’un fonds contenant des sépultures ne pouvait exister en droit romain classique85. Les interprétations des deux savants ont été remises en cause par F. de Visscher qui nie l’existence d ’une tendance à valider la commerciabilité des res religiosae dans le droit de Justinien. Pour lui, les textes doivent être considérés comme authentiques et la mention de la clause si quid sacri vel religiosi est... n ’a de raison d ’être que pour garantir la parfaite efficacité de la vente tout en excluant les tombeaux du bénéfice de celle-ci86. Et cette idée se retrouve dans un texte des Pauli Sententiae qui indique que les loca religiosa et le ius inferre mortuum dans ces lieux ne se transmet pas à l ’acheteur du fonds87. Compte tenu de la dispersion des tombes dans les fonds privés déjà évoquée, il n ’était pas si rare que des ventes puissent frapper de telles parcelles intégrant des res religiosae et que certains litiges puissent naître après la venditio. On sait, d ’après un responsum de Paul qui cite Labeo, que la loi protège plus particuliè­ rement l ’acheteur et que les clauses « obscures » - entendons par là ambiguës seront interprétées dans l ’intérêt de l’acheteur88. Cette orientation entraîne la né­ cessité d ’être clair et exhaustif dans la lex venditionis. Pour autant, cette fameu­ se clause Si quid... semble davantage préventive qu’obligatoire, Ulpien affirme 85 86 87

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Danieli, In tema, 305. D e V isscher , Le droit, 88 note 7. PS. 1, 21, 7 Vendita fundo religiosa loca ad emptorem non transeunt nec in his ius in­ ferre mortuum habet. La mention du ius mortuum inferre plutôt que du ius sepulchri pourrait souligner qu’il s’agit ici d ’un tombeau héréditaire. Il faut d ’ailleurs préciser qu’à l’époque présumée de la rédaction des Sentences de Paul (fin du IIIème siècle) c’est ce type de tombe qui se généralise. Le régime des sepulchra familiaria a, quant à lui, tendance à sombrer dans une inexorable désuétude. Labeo cité par Paul lib. 28 Sab. D. 18, 1, 21 Labeo scipsit, obscuritatem pacti nocere potius debere venditori qui id dixerit, quam emptori : quia potuit re integra apertius di­ cere. Voir sur ce texte, dont le caractère classique ne doit pas être remis en doute, G. G a n d o lfi, Studi sull’interpretazione degli atti negoziali in diritto romano. Milan 1966, 370-374. Il n ’est pas exlu, et cela est en vérité fort logique, que les idées d ’aequitas et de bona fides conduisent à interpréter une clause ambiguë contre celui qui en a été l’initiateur. Sur ce texte voir aussi C. K ram pe, Die Ambiguitas-Regel. Interpretatio contra stipulationem, venditorem, locatorem. ZSS 113 (1983), 185-228, en particulier, 217-223. Du reste, la position de Labeo sur ce problème est justifiée sans doute par l’observation et l’expérience, qualités nécessaires pour faire évoluer et rendre plus juste un système juridique non codifié. Voir, en ce sens, les nombreuses remarques de P. S tein faites lors d ’une conférence à l’université de Sienne et de Rome en avril 1975. Le texte de cette intervention est repris dans une contribution intitulée : Palingenesia iuris civilis. BIDR 80 (1977), 55-67 ; cf. les considérations conclusives 67.

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qu’il n ’est pas inutile89 de la joindre au contrat de vente ; il s’agit de faire en sor­ te que la lex venditionis soit la plus claire et la plus transparente possible. Tou­ tefois son absence ne serait évidemment pas de nature à entraîner cession vérita­ ble de res religiosae car celles-ci sont réputées hors commerce, non pas au re­ gard d ’un éventuel accord contractuel entre l ’acheteur et le vendeur mais parce qu’elles ne peuvent par nature intégrer une transaction inhérente au commerce des hommes : les tombeaux sont la propriété des Mânes et échappent de ce fait à toute mainmise humaine90. Par ailleurs, le détail de telles clauses aurait pu avoir pour objet de préciser certains points sur lesquels l ’usage social et le ius civile ne tombent pas en parfaite adéquation : c ’est le cas des loca religiosa. Si le droit civil retient le critère de l’illatio du corpus selon la définition posée par Ulpien91, la pratique montre qu’il est souvent fait référence à la volonté du fondateur qui décidait arbitrairement de l’étendue du territoire qu’il entendait abandonner aux divinités funéraires. Et ces clivages pouvaient générer des litiges sérieux en fonction de la part occupée par ces parcelles au sein du fundus cédé. La clause avait alors par exemple pour fonction d ’assurer la validité de la vente, pour le surplus, sans que le vendeur ne puisse s’y opposer en se prévalant de la qualité religieuse de certaines parties du fonds. Il faut enfin relever que la mention des lieux religieux donne la possibilité au vendeur de prétendre à l’iter ad sepulchrum92 à travers le fonds vendu et d ’exercer les iura sepulchrorum sur le tom­ beau93. Le passage vers la sépulture est ainsi requis non seulement pour permet­ 89

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C ’est sans doute ainsi qu’il faut comprendre supervacuus (l’examen d ’autres sources cf. D. 38, 2, 20, 4 . a. lias supervacuam... au sujet des biens des affranchis valide d ’ailleurs cette signification). Le terme pourrait aussi être traduit par « sans nécessité » et ce sens aurait alors propension à rendre la clause obligatoire. Il faudrait alors comprendre ainsi le début du texte : il n ’est pas sans nécessité d ’ajouter une telle clause au contrat de ven­ te ; ce qui voudrait dire que la clause est nécessaire et donc obligatoire, m aisjam ais une obligation touchant la forme d ’un contrat de vente n ’est exprimée d ’une telle manière dans le Digeste. Il convient donc d ’envisager que l’insertion de la clause par le vendeur est dite « souhaitable » pour éviter des réclamations ultérieures de la part du vendeur. En ce sens, il convient de considérer que le responsum de Labeo (lib. 1 Pith. D. 19, 1, 53, 1 Si eum fundum vendidisti, in quo sepulcrum habuisti, nec nominatim tibi sepulcrum excepisti, parum habes eo nomine cautum. Paulus : minime, si modo in sepulcrum iter publicum transit) évoqué par M o re l, Le sepulchrum, 49 est extérieur au débat car il ne concerne pas la possible aliénation d ’un sepulchrum mais exclusivement la consti­ tution du droit d’accès vers ce dernier. Cf. D. 11, 7, 2, 5. Je me permets de renvoyer à A. Paturet , Iura sepulchrorum : la sépulture en droit ro­ main classique, thèse droit (version courte), Clermont-Ferrand 2006, 275-328. Il faut partir ici du principe où aucune servitude n ’est constituée pour permettre l’accès au lieu. Ainsi, si quelqu’un possède déjà un droit de servitude pour accéder à un fonds,

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tre de transporter le défunt vers sa dernière demeure, mais aussi pour faciliter l ’accomplissement des rites funéraires initiaux puis périodiques et se rendre au­ près du tombeau autant de fois que la piété envers les morts le commandait, à l ’occasion de banquets ou de sacrifices divers. La fin du texte nous amène vers la condictio évoquée au responsum suivant en cas de nullité de la vente. En effet, d ’après Ulpien, la clause si quid sacri... ne peut s’appliquer qu’à des modica loca, c'est-à-dire à l ’hypothèse d ’un fonds vaste qui contient quelques sépultures dont la superficie est dérisoire par rapport à l ’ensemble du terrain vendu94. Bien évidemment, si les tombeaux occupent la majeure partie du fonds, la vente est nulle malgré la présence de la clause dans la lex venditionis. En ce sens, il faut aussi préciser que, nonobstant une manière de s’exprimer ambiguë, Ulpien n ’indique pas au D. 18, 1, 2495 que les loca reli­ giosa puissent faire partie de la vente à titre d ’éléments accessoires comme sem­ ble le croire M. Morel96, avant lui H. Daniel-Lacombe97 et plus récemment D.

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rien ne peut l’empêcher d ’utiliser ce droit pour pratiquer une inhumation. Cf. Ulpien lib. 68 ed. D. 11, 8, 1, 3 Item si mihi in fundum via debeatur, in quemfundum inferre volo, et via prohibear, hoc interdicto posse me experiri placuit : quia inferre prohibeor, qui via utiprohibeor : idque eritprobandum, et si alia servitus debeatur. Voir à ce sujet la fameuse sentence de Sénécion De sepulcris. Cf. CIL, X, 3334= Des­ sau, ILS 8391 ; texte repris dans FIRA, III, n° 86, 276-278 (avec une courte notice)=P. F. G irard -F . Senn, Textes de droit romain publiés et annotés, Paris 1937, 908 (bref ex­ posé résumant les faits mais absence de bibliographie). Sur cette décision, voir M o re l, Le sepulchrum, 55-56 ; E. A lb e r ta r io , Il possesso. Corso di diritto romano, Camerino 1912-1913, 152 sq. ; De V issch er, Le droit, 78-82 ; M. E. L u c ifre d i-P e te rlo n g o , In tema di ius sepulchri, in Studi Albertario, 2, Milan, 1953, 29-42 ; P. B o n fa n te , Cor­ so...op. cit., 39-40 au sujet de la vente concernant les modica loca ; C. S t. T om ulescu, Sur la « sententia Senecionis ». TR 44 (1976), 147-152 ; B. Biondi, La vendita di cose fuori di commercio, in : Scritti giuridici, 3, Milan 1967, 328 ; M. A m e lo tti, La prescri­ zione delle azioni in diritto romano, Milan 1958, 172-175. Concernant l’usucapio et la longi temporis praescriptio dont il est question dans cette sentence, voir E. Levy, West Roman Vulgar Law, Philadelphie 1951, 179-190 ; sur la prescription de l ’action du pro­ priétaire et l’acquisition par la longue possession, voir 190-193. En dernier lieu : V. A rangio-R uiz, Il guardino funerario di Pompeia Musa e le sue vicende in : Mélanges P. Meylan, 1, Lausanne 1963, 1-18, en particulier, 13-15 ; E. C h ev re a u , Le temps et le droit : la réponse de Rome. L ’approche du droit privé, Paris 2006, 100-102 ; P a tu r e t, Iura sepulchrorum, 225-238. Ulpien lib. 28 Sab. D. 18, 1, 24 In modicis autem ex empto esse actionem : quia non specialiter locus sacer, vel religiosus venit, sed emptioni m ajorispartis accessit. M orel , Le sepulchrum, 48, l’auteur propose cependant la conciliation suivante : « si le locus religiosus est plus étendu que les loca pura, la vente de ces derniers n ’entraîne pas celle du premier ; si, au contraire, ces loca pura sont de superficie considérable par rap-

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Deroussin98, ce qui reviendrait à les considérer comme des loci puri. Il faut sim­ plement retenir que la qualité religieuse de certaines parcelles du terrain n ’est

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port au sépulcre, l’accessoire suit le principal : on pourrait tirer argument en ce sens de emptioni majoris partis accessit. ». La réflexion du romaniste, laquelle valide la vente d’une res religiosa ne peut être acceptée, tout au plus pourrait-elle trouver à jouer dans l’hypothèse d’un locus sepulchri qui ne contiendrait pas de corps. Le cas évoqué ici est éloigné des hypothèses habituelles dans lesquelles trouve à jouer le principe suivant le­ quel l’accessoire suit le principal (voir par exemple au sujet de la vente d ’un cellier Paul lib. 6 res. D. 18, 1, 76 Dolia in horreis defossa, si non sint nominatim in venditione ex­ cepta, horeorum venditioni cesisse videri). Quant au fait que le texte concerne non pas la vente du sepuchrum mais celle du ius sepulchri, rien ne permet d ’envisager cette hy­ pothèse. La référence à un locus sacer dans le texte s’explique difficilement alors qu’il serait uniquement question, dans les faits, d ’un sépulcre. Il est faux de croire que ce tex­ te puisse valider la vente d ’un locus sacer ou religiosus. D aniel-L acom be, Des sépultures, 86, pour l ’auteur, le texte montre une application du principe accessorium sequitur principale : la parcelle religieuse fort modique suit la condition de la partie notable du lieu. Cette conception est inacceptable, car elle aboutit à nier la spécificité religieuse de certaines parties du terrain qui ne peuvent, par nature, faire partie de la vente. Les exemples pris par l’auteur, pour illustrer son idée, ne sont pas des plus pertinents (cf. p. 87). Paul lib. 36 ed. D. 23, 5, 1, 1 Sed e t p er universitatem transit praedium, secundum quod possibile est, a d alterum, veluti ad heredem mariti, cum suo tamen iure, ut alienari non possit et Paul lib. 2 man. D. 41, 2, 62 Quaedam, quae non possunt sola alienari, p er universitatem transeunt, u t fundus dotalis, ad here­ dem, et res, cuius aliquis commercium non habet : nam et si legari ei non possit, tamen heres institutus dominus eius efficitur. La transmission d ’un fonds d o talp er universita­ tem à un successeur, ou le fait d ’hériterper universitatem d ’une chose dont on n ’a pas le commercium ne permet en rien de présumer des qualités intrinsèques de cette chose. Les fonds en question sont extra commercium ou soumis à une interdiction d ’aliéner en rai­ son de leur provenance et non pas parce que le dominium sur ces fonds ou cette chose n ’est pas envisageable. D ’ailleurs, on ne peut ni hériter d ’une res religiosa, ni la trans­ mettre à son héritier. Le principe accessorium sequitur principale serait aussi justifié parce qu’il serait impossible d ’accéder à une parcelle religieuse enclavée dans un fonds. Cette idée est directement contredite par l’octroi possible, par l’intervention du magi­ strat, de l’iter a d sepulchrum. Enfin, il serait inconcevable que l’impossibilité d ’accéder à un locus religiosus puisse être un critère de nature à changer la qualité de ce locus au point de le rendre commerciable tel un locuspurus. D eroussin , Culpa, 197-198, pour l’auteur « il importe peu que l’accessoire soit hors commerce dès lors que le principal auquel il se rattache est dans le commerce, ce qui suppose, évidemment, que la partie religieuse ou sacrée ne constituent pas la majeure partie du fonds. L’hypothèse visée ici est donc celle d ’une vente v a la b le .» . Il faut con­ sidérer, au contraire, que la vente est valable parce que les parties religieuses s’en trou­ vent exclues.

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pas de nature à remettre en cause la validité de la vente portant sur ce dernie99 sauf bien sûr, si les res religiosae occupent la majeure partie du fonds. Cepen­ dant il demeure nécessaire de s’entendre sur la qualification religieuse éventuel­ le de certains endroits. En l ’absence de disposition expresse au sein de la lex venditionis, le critère dégagé est a priori celui de la dépose du corps ou des cen­ dres100. Ainsi faut-il comprendre que si le vendeur ne s’est pas réservé, de ma­ nière expresse, les locapura servata qui jouxtent le tombeau proprement dit, ces lieux réputés purs feront partie de la vente et passeront, à terme, à l ’acheteur du fundus101 dans la mesure où le caractère profane de ces annexes somptuaires est reconnu par le droit102. Et un tel paramètre est important car ces parcelles conséquentes comprenaient parfois des jardins paysagés et arborés entretenus par des jardiniers, des roseraies, vignes ou vergers. Ces ensembles formaient de véritables domaines agricoles miniatures, agrémentés d ’édifices divers : autels sculptés, salles à manger, auberges, solariums, citernes ou bassins103. Ils pou­ 99 100 101

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En ce sens, De V issch er, Le droit, 88 note 7 in fine. Voir aussi M. K a se r, Zum römi­ schen Grabrecht. ZSS 108 (1978), 36-37. Ulpien auD . 11,7, 2, 5. Cette orientation ressort de l’opinion de Papinien lib. 3 res. D. 18, 1, 73, 1 Intra maceriam sepulchorum hortis, vel caeteris culturis loca pura servata, si nihil venditor nominatim excepit, ad emptorem pertinent. Sur ce texte voir M o re l, Le sepulchrum, 49, l’auteur explique le texte de la manière suivante « un individu a acheté un fonds pour y établir une sépulture ; le vendeur, en prévision de cette destination aurait voulu excepter certaines parcelles d ’une dédicace aux Mânes, mais s’il ne s’est rien réservé, il ne pour­ ra pas, en cas d’une inhumation postérieure, exciper de sa propriété sur ces jardins ou sur ces cultures puisqu’ils seront religieux ». En réalité, le cas soumis à Papinien devait être bien plus simple. Il est question de la vente d ’un terrain contenant des lieux reli­ gieux mais le vendeur entendait se réserver aussi la propriété des annexes somptuaires dévolues au culte funéraire. Cependant il s’agit de loci puri qui, contrairement aux loca religiosa, ne sont pas exclus de la vente de manière automatique. Si le vendeur ne prévoit rien dans la lex venditionis pour exclure ces lieux de la venditio, ces parcelles passent de plein droit à l’acheteur. Voir aussi sur ce texte M. K a se r, Zum Römischen, 68 et M. S a rg e n ti, c. r. de J. L. M u rg a , La venta de las « res divini iuris » en el dere­ cho romano tardio. Iura, 22 (1971), 270-277, en particulier 273, pour l’auteur D. 18, 1, 73, 1 et CJ. 3, 44, 9 montrent un certain décalage entre la loi et l’usage social. En effet, à une époque où Ulpien met en évidence un caractère « restrictif » de la religiosité au D. 11, 7, 2, 5, on relève dans la tendance sociale « untentativo di estendere la religiosità del sepolcro ai portici, ai giardini ed agli ornamenti che lo abbellivano ». Sur ce point, avec de nombreux exemples, D e V isscher , Le droit, 58-59. Pour un exemple de ces domaines, voir par exemple le Testament du Lingon Testamentum Galli, (pour l’édition originale cf. A. K iessling, in Anecdota Basileensia, I, Akademisches Programm, Basel 1863, 4-22, en particulier 4-5 pour l’édition du texte ; CIL, XIII, 5708=Dessau ILS 8379= Bruns, 308-311 n°118).

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vaient en conséquence constituer d ’importantes surfaces (aménagées ou non) à l ’intérieur du terrain cédé, ce qui pouvait modifier pour beaucoup la qualité de la chose vendue si parti était pris d ’exclure ces lieux de la transaction. Mais il faut revenir sur les conséquences d ’une vente portant sur un fonds considéré comme religiosus en son intégralité. En ce cas, la solution n ’est pas discutable, nullam esse emptionem écrit sans hésitation Ulpien au D. 18, 1, 22. Et par le biais d ’une condictio, l ’acheteur pourra réclamer le prix qu’il aura indûment acquité pour le bien ainsi que l ’indique Paul dans le fragment qui suit. Mais à quelle condictio le juriste fait-il allusion ? Certains auteurs évoquent en toute logique une condictio certae pecuniae. Cette dernière serait alors com­ plétée par une condemnatio certa ou certae pecuniae, actio personnelle très an­ cienne créée au temps des actions de la loi par la lex Silia, fameux plébiscite qui intervient vers le milieu du Ilème siècle avant notre ère104 ; la condemnatio cor­ respondant à la somme mentionnée dans la lex venditionis. Ce dénouement était certainement l ’un des plus courants mais le responsum de Paul ne donne pas de précision sur le déroulement ou les formalités de la vente, voire sur les modalités de paiement. Il est hors de doute que la vente d ’un sépulcre ne pourra pas dé­ boucher sur une condictio certae rei, moyen fondé sur la stipulation de la déli­ vrance de la chose puisqu’une obligation portant sur une res située hors du commerce reste nulle105. Le recours à la condictio relève d ’un principe général qui sera adapté à chaque circonstance. Aussi n ’est-il pas impossible de con­ sidérer d ’autres solutions pour régler le litige. Puisque la vente d ’une res religio­ sa est illégale, la condicio ob iniustam causa pourrait trouver à jouer dans le ca­ dre d ’un enrichissement sans cause né d ’une vente frauduleuse mais cette con­ dictio serait propre au droit de Justinien106. L ’octroi de la condicio indebiti107 est envisageable si le terrain a fait l ’objet de créances au profit du vendeur et qu’il n ’a pas été payé entièrement. On peut considérer en ce cas que la dette n ’existe pas puisque la vente est nulle. De plus, les conditions d ’existence de cette con­ dictio sont ici toutes réunies : il faut considérer que le paiement a eu lieu, qu’il a été opéré par erreur (les lieux religieux ont été pris pour purs) et qu’il n ’était pas

104 P. F. G ira rd , Manuel élémentaire de droit romain, Paris 1929 (Dalloz 2003), 649. Voir le texte de cette loi par J. D. C lo u d in : M. H. C ra w fo rd (dir.), Roman Statutes, 2, Londres 1996, n° 46, 737-739, l’auteur situe cette lex après la Lex Hortensia de 287 av. J. C. et avant la Lex Claudia de 223-218 av. J. C. 105 Cf. un responsum de Venuleius lib. 1 stip. D. 45, 1, 137, 6. 106 P. F. G irard , Manuel élémentaire de droit romain, Paris 2003 (rééd. présentée par J. P. Lévy), 660-661. 107 G irard , Manuel, Paris 2003, 656-658 ; H. Daniel -Lacombe , Des sépultures, 83.

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requis en raison de la nullité de l ’obligation108. L’acheteur doit donc pouvoir ré­ cupérer les sommes qu’il a versées au venditor. Il est également possible de re­ courir à la condictio furtiva si le paiement a été reçu de mauvaise foi, car il y a dol à percevoir sciemment une chose qui ne nous est pas due bien que la notion de dolus s’avère davantage présente dans le fait de vouloir tromper l ’acheteur au regard des qualités substantielles du bien, que dans celui de toucher un paiement en échange de ce dernier. Il n ’en reste pas moins que le vendeur connaissant le caractère inaliénable de la res cédée sait que la vente ne peut avoir lieu. S’il ac­ cepte d ’être réglé, il sait corrélativement qu’il reçoit une prestation indue car en considérant l ’objet du contrat, l ’obligation de l ’acheteur de payer le pretium est nulle. L ’issue contentieuse proposée par Paul n ’a peut-être pas fait l ’objet d ’un dénouement identique sous le Haut-Empire. D ’après M. Morel109, les Sabiniens accordaient une condictio alors qu’il existait une action de bonne foi, ce que se refusaient à valider les partisans proculiens. Paul aurait donc suivi l ’orientation de la première des deux écoles et ce, en toute connaissance de cause puisque le texte est extrait du commentaire à l ’œuvre de Sabinus que Paul avait par­ faitement à l’esprit110. Ainsi, quoique la vente d ’un locus religiosus soit nulle, il resta permis à l ’acheteur de bonne foi d ’exercer certains recours par le biais de l ’actio ex empto (dans le cas d ’un dol du vendeur), d ’une actio in factum et enfin de la condictio ; ce qui n ’étonnera pas outre mesure compte tenu du très large champ d ’application de cette action, laquelle sera utilisée dans les cas 108 Au sujet du principe impossibilium nulla obligatio est évoqué par Celse au D. 50, 17, 185, et qui serait de peu d ’utilité pour expliquer les décisions des jurisconsultes, cf. F. C u en a Boy, La idea de rerum natura como criterio básico de la impossibilidad fisica de la prestación. RIDA, 40 (1993), 227-262. L’auteur penche pour l’idée que c’est la notion de rerum natura qui sert de fondement juridique aux solutions proposées par les juris­ consultes. 109 M orel , Le sepulchrum, 47. 110 Cf. D. Liebs in : K. S a llm a n (éd.), Nouvelle histoire de la littérature latine, IV, l’âge de la transition, 171-198, en particulier 171-172, Paul fut l’auteur d ’une œuvre appelée A d Masurium Sabinum libri XVI, composée avant 206 n. è. Voir aussi M o re l, Le sepulchrum, 48. L ’auteur propose l’évolution suivante pour le recours donné au profit de l’acheteur d’un locus religiosus : « En résumé, dans l’opinion sabinienne, la vente d’un locus religiosus était nulle, ne donnant à l’acheteur qu’une condictio sine causa ; Celsus le premier, a fait prévaloir une idée plus subtile de bonne foi qui, de la part de l’acheteur, valide la vente ; cet acheteur a peut-être eu, au début, une action in factum qui, à l’époque de Modestin, est devenue l’action empti, jouant le rôle d ’une action en dommage et intérêts ».

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d ’enrichissements injustes sine causa ou ex iniusta causa lors de la période classique. Le vendeur ne peut pas, dans un tel cas, invoquer la nullité de l ’obligation car l ’acheteur lui répliquera qu’il est de toute façon coupable d ’un dol. Et il faut noter que l ’idée du dolus, sous-jacente dans certains textes, valide la vente de manière fictive pour permettre la réparation du préjudice subi par le vendeur de bonne foi. Il convient enfin de préciser que si le prix n ’a pas été payé, le vendeur ne pourra pas forcer l ’acheteur à s’en acquitter car ce dernier ne peut être forcé à exécuter un contrat nul. Accordons nous, en guise d ’épilogue, la liberté d ’un peu de jurisprudence fiction pour analyser les différents cas de figure eu égard aux possibilités de recours, en particulier dans le cas du vendeur de bonne foi et de l ’acheteur de mauvaise foi ; dans l ’hypothèse de deux co-contractants de mauvaise foi et enfin dans celle « idéale » où les deux se présentent de bonne foi. Le premier cas est une hypothèse d ’école, à vrai dire assez peu probable car le vendeur est plus à même de connaître la qualité de la chose qu’il propose que l ’acquéreur. Et les juristes en avaient parfaitement conscience ; en témoigne, par exemple, un responsum évoqué plus tôt qui prescrit qu’une clause contractuelle obscure sera interprétée contre le cédant. L ’acheteur de mauvaise foi ne peut forcer le vendeur à lui délivrer la chose. Outre le fait qu’il n ’a pas le loisir de déployer l ’actio empti111, il ne pourra pas non plus intenter la condictio indebiti dans le cas où il aurait payé le prix parce qu’il n ’a pas agi dans l’erreur. En effet, il a payé ce qu’il savait ne pas devoir, or cet acte s’analyse comme une simple libéralité. L ’octroi de la condictio certae pecuniae n ’est pas sûr car cette derniè­ re naît du contrat et il faudrait s’interroger sur la nullité de celui-ci. Il a été con­ staté que sa validité fictive avait pour finalité de protéger l’acheteur de bonne foi ; ce principe ne trouve pas à jouer ici : si le contrat est nul, celui-ci n ’a pas de recours. Reste que si la somme a été versée, le vendeur de bonne foi s’est enrichi sans cause mais il n ’était pas si rare, à l’époque classique, qu’une personne acroisse ses richesses aux dépens d ’une autre sans que cette dernière ne bénéfi­ cie d ’une action pour se faire indemniser car l ’enrichissement injuste n ’a pas reçu le même traitement en droit romain et en droit moderne112. Si les deux co-contractants s’affichent de bonne foi, la vente est absolument nulle et chacun se trouve libéré de ses obligations respectives. La seule difficulté réside dans le fait que le prix a pu être payé par l ’acheteur. En ces circonstances, il faudrait croire que le vendeur de bonne foi lui restituera les sommes perçues. Pour le contraindre en cas de non exécution, l ’acheteur dispose des moyens dont 111 Daniel -L acombe , Des sépultures, 83. 112 GIRARD,Manuel,662.

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on a fait état plus tôt : condictio certae pecuniae ou condictio indebiti. L’actio empti n ’a pas de raison d ’être puisque la vente est nulle. Si, enfin, les deux pro­ tagonistes sont de mauvaise foi, la nullité transactionnelle implique que les par­ ties n ’ont pas d ’obligation l ’une envers l ’autre. Si des sommes ont été versées, il paraît difficile de les récupérer car la condictio ne trouve pas à jouer en cas de mauvaise foi de l’acheteur comme on l ’a vu plus haut. Ce dernier sera réputé avoir pratiqué une libéralité au profit du vendeur. Comme chaque co-contractant a couru le risque de voir le contrat annulé en sachant qu’il portait sur un objet illicite, il n ’y a aucun motif pour considérer une validité fictive de la vente. On l ’aura compris, les tombes font l ’objet d ’une forte sanctuarisation juridique en droit romain, en raison notamment de l’enjeu sociétal de la religion des morts et de l ’obligation de prendre soin des défunts consacrée par le droit prétorien. Un tel contexte idéologico-religieux a pu pousser certains auteurs113 à con­ sidérer, sur le fondement de témoignages épigraphiques, que la vente d ’un sepulchrum puisse rejoindre la notion de violatio sepulchri. Ce point de vue doit être discuté. Il faut signaler en premier lieu que les inscriptions renvoient à des réglementations privées, par définition de portée limitée ; elles ne sont pas suffi­ santes pour justifier réellement d ’une telle qualification. A bien y regarder, la vente d ’un sepulchrum n ’est sans doute pas assimilable à la violatio de ce der­ nier. Dans la plupart des cas, la violatio implique l ’idée d ’une atteinte physique ou matérielle à la sépulture - critère repris au sein des systèmes juridiques mo­ dernes114 - ce qui n ’est pas le cas lors de la venditio de cette dernière. D ’après

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M o re l, Le sepulchrum, 151. Et l’auteur de citer certaines inscriptions sépulcrales à l’appui de son affirmation. Cf. aussi E. B o n d u e l, Droit romain. Des res religiosae et du ius sepulchri. Droit français. Inhumations et sépultures, Paris 1886, 89 « Etaient en der­ nier lieu passibles du crimen sepulchri violati ceux qui vendaient comme locus purus un terrain qu’une inhumation avait déjà consacré au culte des morts ». 114 Il faut rappeler que cet agissement est sévèrement réprimé par le Code pénal français comme il l’était déjà en droit romain. La violation de sépulture est ainsi punie par les peines prévues à l’article 225-17 du code pénal : 1 à 5 ans de prison et une très forte amende en cas d’atteinte à l’intégrité du cadavre (voir aussi art. 225-18 CP). Le respect des défunts s’impose à tous, personnes publiques et personnes privées en raison du fait que le culte des morts est le plus ancien de tous (TGI, Lille, 1ère chambre, D. 1999, J. p. 422, Note X. Labbée). Les éléments constitutifs de l’infraction de violation de sépulture en droit français sont les suivants : 1°/ Un acte matériel portant sur une sépulture et im­ pliquant dégradation de sépulture ou de cercueil ; 2°/ Que cet acte ait été accompli vo­ lontairement par son auteur quelles que furent ses intentions 3°/ Que son résultat con­ stitue un manquement du respect dû au mort, même si les corps n ’ont pas été di­

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les sources, La sanction de la vente d ’un sepulchrum est à rechercher du côté de la responsabilité contractuelle et jamais du côté du moyen de droit typique dé­ ployé en cas de violation : l ’action de sépulcre violé115, lequel n ’est jamais men­ tionné, pas plus que d ’autres peines subsidiaires, par les jurisconsultes en sus les conséquences générales consécutives de la vente de res religiosae. En revanche, il n ’est pas exclu que la venditio d ’un locus religiosus puisse être considérée comme une faute religieuse lors de la toute fin de l ’époque classique. En ce sens, une constitution de l’empereur Gordien, qui ne fait toutefois pas expressément référence à une violatio116, indique que, en plus d ’être considérée comme nulle, la venditio d ’une res religiosa est un crimen de lèse religion : CJ. 9, 19, 1 Gordien a. 240117. Res religioni destinatas, quin immo religionis effectas, scientes qui contigerint et emere et distrahere non dubitaverint, tamen etsi iure venditio non substistat, laese tamen religionis inciderunt in crimen. Cette constitution est ambiguë et s’éloigne de la rigueur classique du ius ci­ vile au sujet des res religiosae. En effet, la notion de crime de lèse-religion s’applique aux deux premières propositions du texte, res religioni destinatas et quin immo religionis effectas, or à l’examen, la seconde précise la première. Les deux séquences n ’ont pas le même objet. La première, avec l ’emploi du partici­ pe passé destinatus, met en évidence le fait que le fondateur a pu vouloir desti­ ner une parcelle à l ’usage sépulcral, donc un lieu a priori profane. La seconde introduite par quin souligne une nouvelle étape dans la fondation sépulcrale. A travers l ’emploi de effectus, participe passé de efficiere, est suggerée l ’idée de réalisation et de pérennité de la res religiosa. En somme, destinatus fait simple­ ment référence à la volonté de l ’inferens de pratiquer l’abandon aux Mânes tan­ dis que effectus renvoie à une res religiosa « réalisée », c'est-à-dire à un tom­ beau qui contient un corpus. Selon le critère dégagé par le ius civile au cours de l ’époque classique, c’est seulement cette dernière catégorie qui bénéficie de l ’inaliénabilité car la première correspond à un locus purus qui, en raison de

rectement profanés (mentions injurieuses sur la pierre tombale, dépréciations occasion­ nées aux ornements funéraires). 115 Sur lequel : Paturet , Iura sepulchrorum, 534-549. 116 Il faut tout de même considérer que le texte est inséré dans le titre 19 intitulé De sepulchro violato. 117 Sur ce texte, voir M u rg a , Nulidad, 609 et 612 ; F. G noli, « Rem privatam de sacro surripere » (contributo allo studio della repressione del « sacrilegium » in diritto ro­ mano. S D H I40 (1974), 169-170. Il est notable que ce texte n ’emploie pas le terme se­ pulchrum qui est utilisé ailleurs de manière quasi systématique (CJ. 9, 19, 2 ; 9, 19, 3 ; 9, 19, 4 pr.; 9, 19, 4 , 1 ; 9 , 19, 4 , 2 ; 9 , 19, 4 , 3 ; 9 , 19, 6).

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l ’absence de corps, peut être librement aliéné. Et dans la décision rendue sous l ’autorité de Gordien, il semble que la nullité de la vente et la qualification de crime de lèse religion soient appliqués aux deux hypothèses dont nous venons de faire état : celle d ’un tombeau religieusement constitué et celle d ’un simple lieu à destination sépulcrale. Tout au plus peut-on croire que Gordien mettrait sur un pied d ’égalité la derelictio aux Mânes et le critère de l’illatio du corpus qui prévalait jusque là dans le ius civile. Dans ces deux cas, il est admissible de par­ ler de crimen laese religionis puisque la vente d ’un locus abandonné aux dieux des morts peut, sur un plan symbolique, léser les divinités qui ont pris posses­ sion du lieu. Mais c’est la question de la nullité de la vente, envisagée dans les deux cas, qui est très surprenante et difficilement explicable car contredite par bon nombre de sources antérieures. Tout au plus peut-on envisager une évolu­ tion idéologique sur ce point et constater que le texte ne donne aucune infor­ mation sur les moyens de recours ou les éventuelles sanctions prévus à l ’encontre du contrevenant. Toujours est-il que rien dans cette disposition ne permet de rattacher véritablement la venditio à la violatio sepulchri proprement dite. *

* *

Au moment de conclure, il faudrait observer que l ’essentiel du contentieux funé­ raire relatif aux ventes de res religiosae est né au fond d ’un paradoxe118. Si les funérailles romaines étaient a priori publiques, les inhumations des trépassés s’opéraient le plus souvent, en conformité avec la volonté privée du dominus, aux confins des terrains privés, lesquels étaient possiblement l ’objet de diverses transactions. La dispersion des tombes en leur sein était de nature à générer des conflits d ’intérêts entre les divers protagonistes de ces échanges, a fortiori quand les tombeaux n ’étaient pas facilement détectables voire recouverts de terre. Ce problème n ’existe plus dans la législation funéraire française en vigueur actuel­ lement. Sans rentrer dans les détails d ’un droit réputé complexe et peu connu car issu de normes provenant de différents codes auxquels s’ajoutent des textes non codifiés119, il convient d ’évoquer brièvement le statut des lieux destinés à rece­ voir le corps des défunts. Désormais, les morts sont d ’ordinaire inhumés dans 118

Se reporter à A. P a tu r e t, Funérailles publiques et sépulture privée : le paradoxe de la mort dans l ’ancienne Rome. Acta Iasyensia Comparationis, 10 (2012), Ritura de trecere/rite o f passage/rites de passage, 22-29. 119 Pour première approche de cette législation, voir G. D ’A badie-C. Bourriot , Code pra­ tique des opérations funéraires, Paris 2000 ; Daniel M astin , Cimetière et opérations funéraires. Guide pratique, Paris 2001 ; D. Dutrieux , Le droit funéraire, Tome 1, Ana­ lyse de la réglementation et 2, Textes et documents, Paris 2004.

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des cimetières publics120 au sein desquels il est possible d ’acquérir une conces­ sion121 plutôt que dans des fonds privés comme c’était le cas à Rome122. Le con­ trat de base de la concession est une convention portant occupation du domaine public. Après des hésitations jurisprudentielles, cet acte a été logiquement quali­ fié de contrat administratif123. Toutefois, à la différence des autres contrats portant occupation du domaine public, la concession funéraire n ’est ni précaire, ni révocable. La présence de la parcelle dans le domaine public communal inter­ dit évidemment de considérer que le concessionnaire jouit d ’un véritable droit de propriété sur le terrain concédé. En revanche, l ’existence d ’un droit réel im­ mobilier d ’une nature proche du droit de propriété a été reconnu au profit du ti­ tulaire de la concession124. Ce droit s’entend bien sûr dans le cadre de l ’affectation spéciale et exclusive du cimetière. On remarquera donc que ce sys­ tème rappelle certaines des grandes lignes de l ’inaliénabilité relative mise en place par les Romains. Les lieux de sépultures sont publics et en tant que tels inaliénables, incessibles et imprescriptibles. Il est toutefois possible de devenir propriétaire, moyennant finance, d ’une concession dont l ’usage est dicté par l ’exclusive vocation de ces endroits destinés à abriter les corps des disparus et à recevoir les vivants qui voudraient leur rendre hommage.

120 L ’accès au cimetière fait partie du domaine public communal, il est affecté à l’usage du public (CE, sect., 28/06/1935 Mougamadousadagnetoullah Marécar dit « Marécar », Rec. CE p. 734), ceci implique une liberté d ’accès pour le public. 121 Pour une étude détaillée de cette institution, cf. D. Dutrieux , Le régime juridique des concessions funéraires, coll. « Dossier d ’experts », éd. La lettre du cadre territorial 2001, 100 p. 122 La possibilité de fonder sa sépulture sur une propriété privée est toutefois toujours pré­ vue à l ’article L. 2223-9 du Code général des collectivités territoriales sous réserve de l’obtention d’une l’autorisation d ’inhumer délivrée par préfet depuis un décret du 15 mars 1928. Cette règle est reprise à l’article R. 2213-32 du CGCT. Une autre disposition rappelle la vieille prohibition d ’ensevelir in urbe présente dans les leges romaines : l’article L. 2223-9 CGCT stipule que « Toute personne peut être enterrée sur une pro­ priété particulière, pourvu que cette propriété soit hors de l’enceinte des villes et des bourgs à la distance prescrite ». 123 CE. Ass., 21/10/1955 Demoiselle Méline. Rec. CE p. 491. 124 Voir E. B oehler , Le droit du concessionnaire de sépulture après la loi du 5 janvier 1988, Dr. Adm. mai 1991,1-2. Il faut toutefois préciser que la loi du 5 janvier 1988 vi­ sant à améliorer la décentralisation en créant des droits réels immobiliers sur les biens du domaine public ne s’applique pas aux concessions funéraires.

Teil II: Moderne Entwicklungen und besondere Perspektiven des Kaufvertrags in Europa

Ungleiche Brüder. Deutsches Kaufrecht und römisches Erbe Benedikt Forschner, LL.M. (Edinburgh), Universität Erlangen-Nürnberg

Long haspaled that sunny sky: Echoesfade and memories die. Autumn frosts have slain July. Childrenyet, the tale to hear, Eager eye and willing ear, Lovingly shall nestle near. (L. Carroll, Through the Looking-Glass)

Vorbemerkung Das Problem rechtshistorischer Erbensuche liegt nicht selten darin, dass der Er­ bensucher den Erben bereits kennt, bevor er ihn gefunden zu haben glaubt; er ist es selbst, der erben soll, und die Erbensuche ist nicht eigentlich die Suche nach einem Erben, auch nicht die Suche nach einem Erblasser, sondern die Suche nach einer Erbschaft. Erbender und Erblasser stehen fest, bevor die Suche be­ ginnt, aus Gründen, über die hier nicht spekuliert sein soll;1 und nicht ein Dritter betrachtet, unbelastet, die Pfade, die beide verbinden könnte, sondern der Erbe selbst: Im Bewusstsein dessen, was er erlangt hat, und mit dem Vorwissen, von wem er es erlangt hat, blickt er auf das Vergangene mit dem Ziel, Gemeinsam­ keiten zu entdecken. Eine solche Suche nach der verlorenen Zeit folgt selten genuin historischem Interesse. Es liegt in der menschlichen Natur, über die beunruhigende2 Zufällig­ keit, in der Geschichte zu geschehen scheint, Ordnungsstrukturen zu legen.3 Da­ bei geht es nicht in erster Linie darum, Geschichte ihrer selbst willen zu verste­ hen. Das Vergangene soll vielmehr der Gegenwart dort eine Stimme geben, wo sie selbst zum Schweigen verdammt ist: Gegenwärtiges kann sich nicht erklären, 1 2 3

Deutlich T. G iaro , Europäische Privatrechtsgeschichte: Werkzeug der Rechtsverein­ heitlichung und Produkt der Kategorienvermengung, Ius Commune 21 (1994), 1. R. G o rd o n , Historicism in Legal Scholarship, Yale Law Journal 90 (1981), 1017. P. du P lessis , Studying Roman Law, London 2012, 15.

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es kann nur existieren; doch was es ist, das versteht sich nie aus ihm selbst, son­ dern aus den Wegen, die zu ihm führten.4 Gerade die, deren Blick auf die Ge­ genwart optimistisch ist, sind darauf bedacht, der vermeintlichen Zufälligkeit des Moments eine Erzählung geschichtlicher Bedingtheit entgegenzustellen, in der Erprobtheit und Reife des Seienden nicht als glückliche Folge wechselhafter politischer Entscheidungen, sondern als Ergebnis historischer Verankerung er­ scheinen.5 Änderungen, die zur Lösung der historischen Verankerung geeignet sind, werden ihrer Ahistorizität willen kritisiert; als Türöffner, die den Weg freimachen weg von der heimatlichen Scholle in ein dogmatisches Niemands­ land. Nun ist Letzteres durchaus bedenkenswert. Die Herauslösung einzelner Ar­ gumentationsmuster aus ihrem historisch gewachsenen Kontext birgt in der Tat die Gefahr, zukünftige Inkompatibilitäten zu übersehen.6 Blickt man freilich auf das Vergangene mit dem Spiegel der Gegenwart, ist man leicht geneigt, Ge­ meinsamkeiten bereits dort zu sehen, wo äußerlich gemeinsame Begrifflichkeiten verwendet sind oder vergleichbare Funktionen in Rede stehen. Vernachläs­ sigt wird dabei häufig das Potential der durch ideengeschichtliche Prämissen bedingten Tiefenstruktur, das Wesen rechtlicher Lösungsmodelle - trotz einer äußerlichen Prima-face-Ähnlichkeit - voneinander zu trennen. Ausgangspunkt 4

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Es bleibt freilich paradox, wenn ein funktional orientierter Strang postmodemer Rechts­ historiographie meint, die Geschichte könne der Gegenwart insofern Lehren erteilen, zugleich aber die Existenz einer Geschichte als real geschehene Vergangenheit leugnet; etwa P. G oodrich , Oedipus Lex: Psychoanalysis, History, Law, Berkeley 1995, 20: Der Zweck rechtsgeschichtlichen Schreibens liege darin, „to manipulate the images of vanished time as a resource for the future“; Kritik bei M. L obban , The Tools and the Tasks o f the Legal Historian, in: A. Lewis & M. L obban (Hrsg.), Law and History, Current Legal Issues 6, Oxford 2003, 1, 12. Analog wird die Abkehr von der Geschichtlichkeit als kausaler Nexus fur politische Fehlentwicklungen gedeutet; vgl. M. B ellomo , Europäische Rechtseinheit. Grundlagen und System des Ius Commune, übers. von E. D ilcher , München 2005, VII: „Wir gehö­ ren alle derselben Generation an, und im Hinblick auf die gemeinsam gelebte Vergan­ genheit wollen wir hoffen, dass die Zukunft der juristischen Einheit Europas nicht die Frucht der Arbeit weniger, wenn auch friedlicher und wagemutiger .Feldherren’ sein wird, weil dies niemals der Weg der Geschichte sein kann“ (Vorwort der deutschen Ausgabe). Bedenkenswert aber A. Schiavone, The Invention o f Law in the West, übers. von J. C alden und A. Shugaar , Cambridge, Mass. 2012, 39: „And it is surely no accident that it is only in Hegel, Marx, and Weber (and later in Schmitt and Fou­ cault) - the great critics o f the historicity o f the moderns - that we can find some ideas pointing us in the correct direction“. Beispielhaft die Analyse bei T. Chiusi, Modern, alt und neu: Zum K auf nach BGB und römischem Recht, JURA 4 (2003), 217, 219 ff.

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der folgenden Analyse kann damit nicht das deutsche Kaufrecht der Gegenwart sein. Geht es auch um die Frage seines römischen Erbes, so muss doch primär die Eigenart des Römischen entwickelt werden; erst wenn gesehen ist, wie d.h.: nicht nur: was - die römische Jurisprudenz dachte, können Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den Modellen begriffen werden, die wir als die unsrigen verstehen.

Römische Privatautonomie? Die emptio venditio der klassischen Zeit basiert auf dem Konsens7 der Parteien. Der Vertragsschluss erforderte keine spezifischen Formalia, nicht die Einhaltung objektiver Regularien;8 die Bindung an die Vereinbarung war Produkt des über­ einstimmenden Willens.9 Es ist gerade dieser Fokus auf den Parteikonsens, die Orientierung an id, quod actum est,10 aus der Grundierungen einer auch heute geteilten Idee von „Privatautonomie“ in Grundzügen ableitbar erscheinen.11 Dabei ist freilich nicht zu vergessen, dass der Kauf der Römer gerade nicht konkretisierter Ausdruck eines allgemeineren Prinzips ist,12 nicht aus Gründen der Praktikabilität spezifiziertes Teilmoment des Grundsatzes freier Parteibin­ dung. Die Vorstellung, dass jegliche Schuldverhältnisse generell frei vereinbart werden können und derartige freie Vereinbarungen aus sich heraus bindend sind (ein Bild, das dem deutschen Schuldrecht in §§ 241, 311 Abs. 1 BGB zugrunde liegt und die einzelnen geregelten Vertragstypen zu lediglich beispielhaften Konkretisierungen werden lässt) ist erstmals unter christlichem Einfluss in der mittelalterlichen Jurisprudenz zu finden; der Weg hin zur sich frei bindenden 7 8

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Im Einzelnen C. Cascione , Consensus. Problemi di origine, tutela processuale, prospet­ tive sistematiche, Neapel 2003, 1 ff.; 194 ff.; 292 ff.; 464 ff. Dies galt insbesondere auch für die Übergabe von dem griechischen und ägyptischen Rechtskreis entstammender arra, der ausschließlich Beweisfunktion zukam; vgl. Gaius Inst. 3.139; Gaius D. 18.1.35 pr. In s t.3 .2 2 p r.-1 .P a u lu s D.18.1.1.2;U lpianD . 18.1.9pr.;fernerU lpianD . 19.1.11.1. Umfassend U. B abusiaux , Id quod actum est. Zur Ermittlung des Parteiwillens im klassischen römischen Zivilprozess, München 2006. T. M a y e r-M a ly , Privatautonomie und Vertragsethik im Digestenrecht, Iura 6 (1955), 128 ff.; R. Zim merm ann, The Law o f Obligations, Cape Town 1992, 234. Generell J. D. H ark e, Römisches Recht, München 2008, 43 f. Umfassende Untersuchungen zur römischen Privatautonomie bei C. B a ld u s, Römische Privatautonomie, AcP 210 (2010), 2 ff. C. B a ld u s, Römische Privatautonomie, AcP 210 (2010), 2, 27: „All das findet man aber nicht, wenn man ausformulierte allgemeine Regeln sucht: So weit ist das Systema­ tisierungsprozess des römischen Rechts eben nur punktuell gekommen“ .

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Person führt über den Vorwurf, bei Vertragsbruch sündhaft zu handeln: Jegliche nachträgliche Versprechensmissachtung ist peccatus, insofern sie nicht im Ein­ zelfall Entschuldigung finden kann.13 Erst im Nachhall der thomistischen Irrtumsdoktrin werden Konsens und Dissens aufgelöst in ihre Bestandteile, und der selbstbestimmte und selbst be­ stimmende Vertragspartner wird als Vertragspartner, d.h. als zu Konsens und Dissens Beitragender, erfasst.14 Erst jetzt kann sich eine Doktrin entwickeln, die nicht mehr allein auf eine spezifische Willensübereinstimmung als Ergebnis blickt, sondern auf den innerlichen Prozess selbst, der dem Ergebnis verursa­ chend vorausgeht. Erst jetzt kann gefragt werden, welche Ursachen in der Sphä­ re des einzelnen Vertragspartners zu einem Irrtum geführt haben, und ob sie sei­ nen freien Willen ausgeschlossen haben.15 Erst jetzt, als der Vorwurf der Sünd­ haftigkeit gegen den Vertragsbrüchigen gerichtet wird, tritt der Vertragspartner aus seiner Anonymität und wird gesehen als verantwortlich agierende Person. Und erst im Angesicht der Idee des selbstbestimmten freien Willens (und der damit zusammenhängenden Verantwortlichkeit) bildet sich ein allgemeines Prinzip der Versprechensbindung.16 Selbst bei Ulpian, der die verschiedenen Erscheinungsformen der Konsensualverträge unter einer einheitlichen Kategorie verband, ist Vergleichbares nicht zu finden - und dies, obgleich Ulpian seiner philosophischen Attitüde wegen der Reflexion über die Systematisierung am ehesten verdächtig erscheint.17

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Thomas von Aquin, Summa theologiae, I-II, qu. 76 art. 2: „unde propter negligentia ignorantia eorum, quae aliquis scire tenetur, est peccatum“. Thomas von Aquin, Summa theologiae, III, Art. 1: „consensus autem voluntatis est actus, qui praesupponit actum intellectus: deficiente autem primo, necesse est defectum contingere in secundo“. Thomas unterscheidet zwischen ignorantia affectata (alternativ: ignorantia voluntaria directa) - i.e. ignorantia als Ergebnis bewusster Missachtung - und ignorantia per negligentiam proveniens (alternativ: ignorantia voluntaria indirecta), i.e. ignorantia als Ergebnis unbewusster Nachlässigkeit; vgl. Thomas von Aquin, Summa theologiae, I-II, qu. 6 art. 8; qu. 76 art. 3. Im Einzelnen M. J. Schermaier , Die Bestimmung des wesentlichen Irrtums von den Glossatoren bis zum BGB, Wien 2000, 67 ff. Zuletzt R. F iori, The Roman Conception o f Contract, in: T. M c G inn (Hrsg.), Obliga­ tions in Roman Law: Past, Present and Future, Michigan 2012, 66 f. C. B a ld u s, Römische Privatautonomie, AcP 210 (2010), 2, 27: „Selbst dieser philoso­ phisch beeinflusste Autor hat uns selbst in diesem Felde die generelle Aussage zur Pri­ vatautonomie nicht gegeben, die wir gern hätten“ . Die stipulatio kann angesichts ihrer Formstrenge nicht als frühes Beispiel privatautonomen Handelns in einem neuzeitlichen Sinn dienen.

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Ausschluss des Gattungskaufs Dies muss mitgedacht sein, will man mit Blick auf das römische Kaufrecht von „Privatautonomie“ sprechen. Wie die europäischen Rechtsordnungen zeigen, korrespondiert einer allgemein fassbaren Doktrin der freien Bindung eine ver­ dichtete Normativität: Das, was die Parteien (rechtlich) wollen können, ist (theo­ retisch) nicht bedingt durch das, was realiter ist; das Gewollte entwickelt sich eigenständig zum Gesollten, ohne durch die Sphäre des Seins unmittelbar ge­ formt zu werden. Selbst die von Vornherein bestehende Unmöglichkeit der Er­ füllung des Gewollten hindert - in § 311a Abs. 1 BGB ist dies nunmehr nor­ miert - den Bestand des Schuldverhältnisses nicht.18 Eine vergleichbare Trennung von Normativität und Faktizität ist dem römi­ schen Kaufrecht fremd. Auffälligstes Merkmal hierfür ist der Ausschluss des Gattungskaufs.19 Das römische Recht kennt den Kauf konkret bestimmter oder bestimmbarer Sachen oder eines gesamten Vorrats oder Vermögens,20 nicht aber nur der Gattung nach bestimmter Sachen. „100 Flaschen Olivenöl“ konnten nicht Gegenstand einer emptio venditio sein, wohl aber „100 Flaschen Olivenöl aus meinem Lager“.21 Der Vorrat musste von solcher Handhabbarkeit sein, dass der Kaufgegenstand den Parteien in concreto vor Augen stand. Dass die Über­ gänge dabei fließend gewesen sein müssen, versteht sich von selbst; und theore­ tisch werden sie auch kaum zu demarkieren sein. Dies verwundert nicht. Der Grund für die römische Besonderheit liegt nicht im Theoretischen, sondern er­ klärt sich aus ihrer praktischen Entstehungsgeschichte. Die Entwicklung der emptio venditio muss als Antwort auf die Unzulänglichkeiten von mancipatio 18

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§ 311a Abs. 1 BGB: „Der Wirksamkeit eines Vertrags steht es nicht entgegen, dass der Schuldner nach § 275 Abs. 1 bis 3 nicht zu leisten braucht und das Leistungshindernis schon bei Vertragsschluss vorliegt“. Vgl. hierzu unten. Die Thematik ist umstritten. Gegenteilige Vermutung bei H. H o n s e ll, Römisches Recht, 6. Auflage, Berlin 2006, 127 sowie umfassender A. B essenyö, Zum Problem des römischen Gattungskaufs, in: E. Ja k a b & W. E r n s t (Hrsg.), Kaufen nach römi­ schem Recht, Antikes Erbe in den europäischen Kaufrechtsordnungen, Berlin 2008, 1 ff. Die Quellenlage will die gegen die Exklusivität des Spezieskaufs vorgebrachten Ar­ gumente allerdings nicht stützen; vgl. die umfassenden Nachweise bei R. Zimmermann, Law o f Obligations, 230 ff. Zutreffend auch W. E rn s t, Gattungskauf und Lieferungs­ kauf im römischen Recht, ZSS 114 (1997), 335: „Die emptio venditio als objektsbezo­ gener Zuordnungsakt kommt nur als Rechtsgeschäft über eine bestimmte Sache in Fra­ ge“ Dies galt auch für den Verkauf einer Erbschaft; ausgeschlossen war dies nur, wenn es sich um den Nachlass lebender Dritter handelte, Pomp. D.18.4.1. Vgl. auch § 311b Abs. 4 BGB. Gaius D.18.1.35.7.

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und stipulatio im Kontext des entstehenden grenzüberschreitenden Handels ab der mittleren Republik gesehen werden - die frührömischen Formalismen und ihre Kautelartraditionen waren hier kaum handhabbar, und insbesondere hätte die zwingende Anwesenheit beider Vertragspartner bei Vertragsschluss den Aufstieg Roms zur Wirtschaftsmacht des Mittelmeerraums stark behindert. An den Häfen der großen Handelsstädte des wachsenden Imperiums trafen sich die Seeleute zu Kauf wie Ablieferung von Bestellungen, und insbesondere der Ge­ treidehandel entwickelte sich angesichts der zunehmenden Versorgungsknapp­ heit zu einem beständigen Politikum.22 Dabei konnten die Kaufleute zwar Boten schicken oder Geschäfte brieflich abschließen.23 Die Grundstruktur des Kaufs blieb dem Marktgeschehen aber doch insofern verhaftet, als sie die Elemente der unmittelbar vollzogenen Barabwicklung nie abzulegen vermochte: Die Übereig­ nung des Kaufgegenstands war nicht Erfüllung einer schuldrechtlichen Ver­ pflichtung, sondern Inhalt der emptio venditio selbst; geschuldet war lediglich die Übergabe der Kaufsache, nicht aber die Ü b e r e i g n u n g : venditori sufficit ob evictionem se obligare possessionem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet [...] “ 24 Der Kaufvertrag war für sich bereits verpflichtend wie exekutorisch zu­ gleich; er enthielt alles, was für die Eigentumsübertragung nötig war, ausge­ nommen die Übergabe. Konsequenterweise wurde dann nicht dafür gehaftet, dass die Sache von fremdem Eigentum unbelastet übertragen wird, sondern nur darauf, zu verhindern, dass ein Dritter die Sache tatsächlich zurückfordert und damit den ungestörten Besitz beeinträchtigt.25 Durch die Besitzverschaffung freilich fand die Übereignung tatsächlich erst statt, die, wiewohl nicht geschul­ det, doch das Wesen der emptio venditio ausmachte - eine Vereinbarung, wel­ che die Eigentumsübertragung nicht zum Gegenstand hatte, war nicht als emptio venditio klassifizierbar: „Nemo potest videri eam rem vendidisse, de cuius do­ minio id agitur, ne ad emptorem transeat, sed hoc aut locatio est aut aliud genus contractus“ 26 Die Eigentumsverschaffung war also bereits in der kaufvertrag­ lichen Vereinbarung angelegt, präziser: machte ihr Wesen aus; und vor diesem

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Hierzu umfassend P. Erdkamp, The Grain Market in the Roman Empire. A Social, Po­ litical and Economic Study, Cambridge 2008. Paulus D.18.1.1.2. Paulus D.19.4.1 pr. Im Einzelnen unten; vgl. umfassend D. N ö rr, Probleme der Eviktionshaftung im klassi­ schen Römischen Recht, ZSS 121 (2004), 152 ff.; nun auch in: T. Chiusi & H.-D. S p e n g le r (Hrsg.), Dieter Nörr. Schriften 2001-2010, Madrid 2012,312 ff. Labeo D. 18.1.80.3.

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Hintergrund wird verständlich, weshalb eine bloße Gattungsbezeichnung des Vertragsgegenstandes nicht ausreichen konnte.27 Dass der Effekt, der das Wesen des Kaufs ausmacht, zwar durch die Vor­ nahme der geschuldeten Leistung (i.e. die Besitzverschaffung) im Normalfall eintritt, tatsächlich aber nicht geschuldet wird, mag paradox erscheinen. Es klärt sich aber, löst man sich von der Trennung von normativer Verpflichtung und Erfüllung28 und geht man von der natürlichen Einheit des Barkaufs in der Marktsituation aus. Das moderne deutsche Schuldrecht ist geprägt von der Ab­ kopplung des kausalen Verpflichtungs- vom Erfüllungsgeschäft und der je ab­ strakten Wirksamkeit beider Geschäfte.29 Dieses Modell tritt seinen Siegeszug an als Mittel des Verkehrsschutzes in einer zunehmend komplexen Ordnung des Warenaustauschs.30 Die römische Marktsituation kennt derartige Komplexitäten auch in den frühen Jahren der Internationalisierung Roms noch nicht; und auch später hindert das prozessuale Denken die Notwendigkeit für Überlegungen, die sich abstrakt auf normative Ansprüche Einzelner beziehen. Konkret ausge­ drückt: Ob mit der Übergabe das Recht des Käufers auf Besitz- oder auf Eigen­ tumsübertragung erfüllt wurde, war nicht von primärem Interesse; der Verkäufer wäre ohnehin nur zur Übergabe der Sache verpflichtet worden.31 Und im an­ schließenden Konfliktfall wäre es um die Verpflichtung des Verkäufers gegan­ gen, die Angriffe Dritter hinsichtlich der übergebenen Sache abzuwehren. Die Frage einer Trennung von Verpflichtung und Verfügung stellte sich insoweit nicht. 27

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Eine Rolle mag auch gespielt haben, dass anstelle einer generischen emptio venditio noch immer die Möglichkeit zweier Stipulationen bestand. Skeptisch D. J ohnston , Roman Law in Context, Cambridge 1999, 80: Insofern die Menge, aus der eine Sache veräußert werden sollte, ausreichend bestimmt war - etwa: die Ladung eines Schiffes stellte sich das Problem des Genuskaufs nicht; ferner konnten Strafzahlungen für die fehlende Lieferung vereinbart werden. Zur Umdeutung der römischen Quellen im Sinne eines „Abstraktionsprinzips“ durch Savigny U. Huber , Savigny und das sachenrechtliche Abstraktionsprinzip, FS Canaris, München 2007, 471 ff.; ferner U. Prange , Friedrich Carl von Savigny und das Abstrak­ tionsprinzip, in: T. H oeren (Hrsg.), Zivilrechtliche Entdecker, München 2001, 73 ff. Mot. I, S. 127 f. = Mugdan I, S. 422: „Das dingliche Rechtsgeschäft kann zum Inhalte haben die Begründung, Übertragung oder Aufhebung eines Rechtes an einer Sache oder an einem Rechte; immer ist es, soweit sein Wesen entscheidet, ein vom Verpflichtungs­ grunde losgelöstes, selbständiges Geschäft“. Zur Kritik A. Stadler, Gestaltungsfreiheit und Verkehrsschutz durch Abstraktion, Tübingen 1996, 77 ff. Bereits F. C. von Savigny , System des heutigen römischen Rechts, Band III, Berlin 1840, 355: „[...] einzige Rettung des Verkehrs gegen gränzenlose Unsicherheit und Willkühr“. Vgl. u nten Anm. 85.

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Der Ausschluss allein generisch bestimmter Gegenstände als Kaufobjekte stünde in Konflikt mit einer Ordnung, die ihren Ausgangspunkt in dem Prinzip der Privatautonomie nimmt. So ist es konsequent, wenn es das gegenwärtige Kaufrecht genügen lässt, dass die Parteien das Kaufobjekt gattungsmäßig be­ stimmen und - je nach Eigenart des Vertrages - Käufer oder Verkäufer die Wahl der konkreten Ware überlassen bleibt.32 Das Kriterium der Bestimmbarkeit ist auch hier nicht obsolet; ihm steht allerdings nicht entgegen, dass die Bestim­ mung selbst noch durch eine Handlung des Vertragspartners herbeizuführen ist. Für das Kaufrecht ist seit der Schuldrechtsreform 2002 die Unterscheidung zwi­ schen Spezies- und Gattungskauf aufgehoben: anstelle des § 480 BGB a.F.33 normiert § 439 BGB nunmehr eine allgemeine Nacherfüllungspflicht, bestehend aus (alternativ) Nachbesserung oder Nachlieferung.34 Die Sonderrolle, die dem Gattungskauf bis dato als in seinen Rechtsfolgen lediglich mitgeregeltem Son­ derfall zukam, ist damit aufgelöst;35 reagiert wurde insoweit auch auf die rechts­ faktische Entwicklung hin zum modernen Massenverkehr.36

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H. P. W estermann , in: Münchner Kommentar zum BGB, 6. Aufl., München 2012, § 433 Rn. 32; zur Unterscheidung von Gattungs- und Stückschulden F. Faust , in: Bam ­ berger /R oth , Kommentar zum BGB, 3. Aufl., München 2012, § 433, Rn. 30; U. BÜdenbender , in: D auner -L ieb/L angen , BGB Schuldrecht, 2. Aufl., Bonn 2012, § 433 Rn. 32. BT-Drucks 14/6040, 205. Ob bei Stückkäufen Nacherfüllung in Form der Nachlieferung in Frage kommt, ist seit­ her Gegenstand intensiver Kontroversen. Ackermanns These, bei Stückkäufen scheide eine Nachlieferung deshalb aus, da schon primär nur der konkret vereinbarte Gegen­ stand geschuldet sei, ist durch den BGH zurückgewiesen worden; entscheidend sei, ob die Parteien bei Vertragsschluss von einer Nachlieferungspflicht ausgingen. Zwar wird dabei die Nachlieferungspflicht über die primäre Leistungspflicht hinaus ausgedehnt; von dem Standpunkt der Privatautonomie freilich ist die Sicht des BGH - da für sie ent­ gegen Ackermanns Forderung nicht die „objektive Austauschbarkeit“, sondern der Par­ teiwille leitend ist - plausibel; vgl. T. A ckermann , Die Nacherfüllungspflicht des Stückverkäufers, JZ 2002, 378; dagegen C.-W. C anaris , Die Nacherfüllung durch Lie­ ferung einer mangelfreien Sache beim Stückkauf, JZ 2003, 831; beinahe abschließend ders., Schlusswort, JZ 2003, 1156; abschließend BGH NJW 2006, 2839. V. Emmerich , in: Münchner Kommentar zum BGB, 6. Aufl., München 2012, § 243 Rn. 1. Anmahnung der Reform bereits bei R. Z immermann , Law o f Obligations, 239.

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Kauf inexistenter Sachen Bis zur Schuldrechtsreform galt im deutschen Kaufrecht, dass ein Kaufvertrag, dessen Erfüllung schon bei Vertragsschluss objektiv unmöglich war, nicht wirk­ sam zustande kommen konnte.37 Während die nachträgliche Unmöglichkeit der Erfüllung die Leistungspflicht aufhob, hinderte die anfängliche Unmöglichkeit das Entstehen des Vertrages. In Gegensatz zu diesem in § 306 BGB a.F. veran­ kerten Mechanismus stellt § 311a Abs. 1 BGB nunmehr klar, dass ein zur Un­ möglichkeit der Erfüllung führendes Leistungshindernis auch dann der Wirk­ samkeit des Vertrages nicht entgegensteht, wenn es bei Vertragsschluss vor­ liegt.38 Die Abkehr von dem vor der Schuldrechtsreform bestehenden Rege­ lungsmechanismus bedeutet auch eine argumentative Abkehr von den römischen Grundlagen. Anfängliche objektive Unmöglichkeit ist selten, und sie betrifft in der Regel Fälle, in denen das Kaufobjekt nicht existiert. Einen Kauf nicht exis­ tenter Sachen konnte das römische Recht von vornherein nicht kennen; die theo­ retische Verankerung im System des Barkaufs stand entgegen. Wie vor der Schuldrechtsreform im deutschen Recht war auch hier der Kauf nicht existenter Sachen mit der Nichtigkeitsfolge belegt.39 Nicht gleichzusetzen mit nicht existenten Sachen waren Sachen, deren Entstehung zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses noch bevorstand (emptio rei speratae). Rechtstechnisch wurden Kaufverträge über derartige res futurae als bedingt konstruiert;40 sie erlangten dann Wirksamkeit, wenn der Kaufgegenstand zur Entstehung gelangt war: „Et tamen fructus et partusfuturi recte ementur, ut, cum editus esset partus, iam tunc, cum contractum esset negotium, venditio facta intellegatur [...] “.41 Einer wiederum anderen Kategorie zuzuordnen ist der Kauf einer zukünfti­ gen Chance (emptio spei). Hier erwirbt der Käufer keine noch nicht entstandene Sache, sondern gleichsam die nicht abschließend gesicherte Möglichkeit der 37

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War die Vertragserfüllung lediglich für den Schuldner unmöglich oder hätte sie grob unverhältnismäßige Aufwendungen erfordert, blieb die Wirksamkeit des Vertrages schon vor der Schuldrechtsreform durch § 306 BGB a. F. unberührt. Zur Klarstellungsfunktion W. Ernst , in: Münchner Kommentar zum BGB, 6. Aufl., M ünchen2012, § 3 1 1 a Rn. 2. Paulus D.18.1.15 pr.: „Et si consensum fuerit in corpus, id tamen in rerum natura ante venditionem esse desierit, nulla emptio est“; Pomp. D.18.1.8 pr.: „Nec emptio nec venditio sine re quae veneat potest intellegi [...]“ . Anders V. K urz, ‘Emptio rei speratae’ ‘pura’ oder ‘sub condicione’, Labeo 20 (1974), S. 195 ff., der von einem bedingungslosen K auf ausgeht. Dagegen aber A. M asi, Studi sulla condizione nel diritto romano, Mailand 1966, 63 ff.; 158 ff.; 224 ff. Pomp. D.18.1.8 pr.

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Entstehung: „aliquando tamen et sine re venditio intellegitur, veluti cum quasi alea emitur “,42 Der entscheidende Unterschied zwischen der emptio rei speratae und der emptio spei liegt darin, dass der Kaufvertrag (und mit ihm die Zah­ lungsverpflichtung des Käufers) im ersten Fall erst wirksam wird, wenn die er­ worbene Sache tatsächlich entsteht, im zweiten dagegen unmittelbar mit Ver­ tragsschluss. Während erstere Lösung der Struktur des Barkaufs damit in letzter Konsequenz verhaftet bleibt, weicht - praktisch gesehen - die zweite Lösung recht weit von dem Prinzip ab, dass inexistente Sachen nicht Gegenstand einer emptio venditio sein können. Pomponius war sich dessen offenkundig bewusst, und so versucht er, den tatsächlichen Sachkauf in Richtung eines Rechtskaufs umzudeuten: Er sagt nicht, dass eine „Chance“ gekauft werde; er will die Kons­ tellation aber behandelt wissen, „als ob“ („ veluti cum quasi") dies der Fall sei. Diese Umgehung des Barkaufprinzips zeugt freilich - so paradox dies scheinen mag - von seiner festen Verankerung im römischen Rechtsdenken. Clifford Ando konnte insoweit, in anderem Zusammenhang, jüngst die Funktio­ nen des Gebrauchs der Fiktionstechnik durch die römischen Juristen seit der späteren Republik aufzeigen:43 Dort, wo sie die bisherige Rechtsordnung mit neuen, von ihr an sich nicht vorgesehenen Herausforderungen konfrontiert sa­ hen, wählten sie nicht den Weg des radikalen Bruchs, sondern suchten das Neue durch Analogien und Fiktionen in den Kontext des Etablierten einzuordnen. So wird - beispielhaft - der Fremde zwar nicht Bürger, aber doch partiell behan­ delt, als sei er Bürger („item civitas Romana peregrino fingitur“);44 eine Kind, das zum Zeitpunkt des Todes des paterfamilias nicht in seiner Gewalt stand, wird im Erbfall behandelt, als hätte die patria potestas bestanden („proinde ac si in potestate parentis mortis tempore fuissent“);4 5und von einem Vater wird nach dem Tode seines Sohnes verlangt, Güter zu übertragen, gleichsam als ob es sich um solche eines paterfamilias handle („siquidem quasi patris familiae bona restituere cogitur“).46 Das römische Rechtsdenken offenbart hier sein refor42 43 44 45

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Pomp. D.18.1.8.1. C. A ndo , Law, Language and Empire in the Roman Tradition, Philadelphia 2011, insb. 1-18. Gaius Inst. 4.37. Gaius Inst. 3.25-26. Die Formulierung „proinde ac si“ findet sich ferner in Cod. Iust., 8.47.2.2. Für die Formulierung „perinde ac si“ vgl. Lex de imperio Vespasiani, II.7-9, II.29-32 = M. Crawford (Hrsg.), Roman Statutes, London 1996, 39; für die Formulie­ rung „perinde [...] atque si“ Gaius Inst. 3.55-56; für die Formulierung „tam [...] quam si“ Aulus Gellius 5.19.9; für die Formulierung „ac sei“ Lex de Gallia Cisalpina, Kap. 22, II.45-50 = RS 28; für die Formulierung „atque si“ D.35.2.1.1-2 sowie Gaius Inst. 3.194. Paulus D. 35.2.18 pr.

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mativ-konservatives Doppelgesicht: Das Neue wird „integriert“; und mag diese Integration auch faktisch einen Ordnungsbruch darstellen, so bleibt sie sprach­ lich doch eingebettet in das Etablierte. Das offensichtliche Bedürfnis nach sprachlicher Integration zeigt, wie sehr den römischen Juristen - bei aller Pragmatik - ein ungebundener Dezisionismus fremd war. Die emptio rei speratae hatte den Nachteil, dass der Veräußerer das Risiko des Nichtentstehens der Kaufsache nicht abstreifen konnte; sein An­ spruch auf Kaufpreiszahlung hing davon ab, dass die Kaufsache tatsächlich ent­ stand. Gerade in einer Agrarwirtschaft, die sowohl von akuten Bedürfnisses nach Finanzmitteln als auch künftigen Unwägbarkeiten hinsichtlich ihrer Pro­ dukte geprägt ist, dürften auf Veräußererseite starke Interessen für die Zulassung auch des unbedingten Kaufs nicht-existenter Gegenstände gesprochen haben. Die konservative Haltung verlangte freilich, die Lösung argumentativ so in den Kontext des Barkaufs einzuordnen, dass ein Prinzipienbruch nicht zum Vor­ schein kam: Nur dadurch, dass die noch nicht entstandene Sache „quasi“ zur „Hoffnung“, d.h. einer „nicht-res“ gemacht wird, konnte der Widerspruch har­ monisiert werden. Das römische Erbe hat sich gehalten; noch heute wird in vergleichbaren Fäl­ len das Objekt des Kaufvertrags als „sonstiger Gegenstand“ iSd § 453 Abs. 1 Alt. 2 BGB eingeordnet und damit im Bereich des Rechtskaufs lokalisiert.47 Tat­ sächlich besteht in einem System der Privatautonomie für diesen Umweg kein Bedarf: Richtigerweise ist die emptio spei nach moderner Doktrin ein Vertrag über den Kauf einer Sache nach § 433 BGB, unter Abbedingung des § 320 BGB sowie des § 311a Abs. 2 BGB (ausgenommen der Haftung des Verkäufers für Fälle vorsätzlichen und grob fahrlässigen Verhinderns des Entstehens der Kauf­ sache). Die römische Konstruktion der emptio spei war eine der Struktur des Barkaufmodells geschuldete Verlegenheitslösung. Das Kaufobjekt ist mittler­ weile aus dem Problemfokus gerückt; es bedarf allein seiner Bestimmbarkeit, nicht aber seiner Existenz (§ 311a Abs. 1 BGB). Im deutschen Kaufrecht liegt das Problem der emptio spei damit (allein) im Bereich der Preisgefahr und der Sekundärhaftung; seine gemeinhin propagierte Lösung über § 453 Abs. 1 Alt. 2 BGB hängt einem Erbe an, das (insoweit) seinen Kontext verloren hat. 47

H. O etker & F. M aultzsch , Vertragliche Schuldverhältnisse, 3. Aufl., Berlin 2007, 23; R. M. Beckmann , in: Staudinger, BGB. Eckpfeiler des Zivilrechts, Berlin 2012, Kauf, Rn. 23; idem, in: Staudinger, BGB, Berlin 2004, § 433 Rn. 11; C. B erger , in: Jauernig , Bürgerliches Gesetzbuch, 14. Aufl., München 2011, § 433 Rn. 13; I. Saenger , in: S chulze/D örner/E bert , Bürgerliches Gesetzbuch, 7. Aufl., Baden­ Baden 2012, § 433 Rn. 5; unklar W. W eidenkaff in: Palandt , Bürgerliches Gesetzbuch, 70. Aufl., München 2011, § 433 Rn. 6.

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Gefahrtragung Wie gezeigt, schuldet der Verkäufer im Rahmen des römischen Kaufmodells nicht die Übereignung des Kaufgegenstands; seine Verpflichtung beschränkt sich darauf, dem Käufer den Besitz zu verschaffen. Die Übereignungselemente sind bereits in der Vereinbarung des Kaufvertrags angelegt; der Eigentumsüber­ gang vollzieht sich - ohne zusätzliche Übereinkunft - in dem Moment, in dem der Käufer vom Verkäufer den Besitz erlangt. Obgleich der Verkäufer damit bis zur Übergabe der Kaufsache formal die Eigentümerstellung beibehält, hat er doch - abgesehen von der Besitzaufgabe - alles zum Verlust des Eigentums Notwendige getan: Das, was er dem Erwerber nach Vertragsschluss voraus hat, ist der Besitz; und diesen ist er aufgrund der vertraglichen Vereinbarung an den Erwerber zu übertragen verpflichtet. Damit ist seine Stellung vergleichbar mit der eines conductor, der den Besitz an Gegenständen erhält, die er nach Vollendung des Werkes wieder herausgeben muss,48 oder der eines zur Rückgabe verpflichteten Entleihers.49 Beide haften nicht nur für den vorsätzlichen und fahrlässigen Verlust der Sache, sondern für custodia. Angesichts der in Hinblick auf die Sach(rück)gabe identischen Ver­ pflichtung von conductor, Entleiher und Verkäufer ist es folgerichtig, in den drei Fällen auf einen identischen Haftungsmaßstab zurückzugreifen, und auch den Verkäufer für den Zeitraum zwischen Vertragsschluss und Besitzübergabe der custodia-Haftung zu unterwerfen: „Custodia autem venditur talem praestare debet, quam praestant hi quibus res commodata est, ut diligentiam praestet exactiorem, quam in suis rebus adhiberet“.50 Damit hatte der Verkäufer - abge­ sehen von vis maior51 - für alle Fälle des Sachuntergangs einzustehen. Diese der römischen Kaufstruktur geschuldete Besonderheit muss gesehen sein, um die viel diskutierte52periculum-emptoris-Regel zutreffend einordnen zu

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Zum Sonderfall einer Eigentumsübertragung im Rahmen der locatio conductio vgl. N. Benke, Zum Eigentumsübergang des Unternehmers bei der locatio conductio irregularis, ZSS 104 (1987), 156 sowie zuletzt B. F o rs c h n e r, Das Schiff des Saufeius. Anmerkungen zu D.19.2.31, FH I11 (2011), 1-23. Zutreffend J. D. Harke , Römisches Recht, München 2008, 121. PaulusD.18.6.3. W. E rn s t, Wandlungen des vis maior Begriffes in der Entwicklung der römischen Rechtswissenschaft, Index 22 (1994), 293-321. Umfassend M. P en n itz, Das „periculum rei venditae“. Ein Beitrag zum „aktionenrechtlichen Denken“ im römischen Privatrecht, Wien/Köln/Weimar 2000; W. E rn s t, Periculum est emptoris, ZSS 99 (1982), 216-248; F. P e te rs , Periculum est emptoris, in: Iuris professio. FS für Kaser (hg. v. H.-P. B enöhr), Wien/Köln/Graz

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können: Mit dem Abschluss des Kaufvertrages geht die Preisgefahr auf den Käufer über; er muss den Kaufpreis auch dann entrichten, wenn die Kaufsache vor Übergabe zufällig untergeht.53 A uf den ersten Blick mag dies verwundern, scheint damit doch ein Wider­ spruch zum Grundsatz casum sentit dominus auf.54 Löst man den römischen Ei­ gentumsbegriff freilich aus den formalen Zuschreibungen und versteht ihn funk­ tionaler,55 lässt sich die Gefahrtragungsregel erklären - und erscheint mitnichten als nachträglicher „Fleck auf dem Ehrenschild“56 der klassischen Jurisprudenz: Nach Vertragsschluss ist der Käufer zwar (modern gedacht) formal noch nicht Eigentümer; zu seiner Eigentümerstellung fehlt ihm allerdings allein der fakti­ sche Besitz. Wird der Verkäufer vor diesem Hintergrund wie ein conductor oder Entleiher behandelt und zur custodia verpflichtet, ist es nur konsequent, dem Käufer entsprechend einem locator oder Verleiher die Preisgefahr für den Fall des zufälligen Untergangs der Kaufsache aufzuerlegen. Technisch gesprochen: Durch den exekutorischen Gehalt der emptio venditio ist der Eigentumsübergang bei Vertragsschluss soweit vorbereitet, dass er - wiewohl noch nicht formal vollzogen - auf Gefahrtragungsebene bereits vorweggenommen wird.57

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1986, 221 ff.; spezifisch E. Jak ab , Periculum und Praxis: Vertragliche Abreden beim Verkaufvon Wein, ZSS 121 (2004), 189 ff. Paulus D. 18.6.8 pr.: „[...] perfecta emptione periculum ad emptorem respiciet“; Inst. 3.23.3: „Cum autem emptio et venditio contracta sit (quod effici diximus, simulatque de pretio convenerit, cum sine scriptura res agitur), periculum rei venditae statim ad emptorem pertinet, tametsi adhuc ea res emptori tradita non sit“ . Textkritisch F. H aym ann, Textkritische Studien zum römischen Obligationenrecht, Periculum est emptoris, ZSS 41 (1920), 44 ff.; idem, Zur Klassizität des periculum est emptoris, ZSS 48 (1928), 314 ff. Zu der Regel res perit suo domino Diocl. C.4.24.9; vgl. ferner D.50.17.23 pr.: „casus a nullo praestantur“. B. F o rs c h n e r, Das Schiffdes Saufeius, F H I 11 (2011), 1 ,2 2 f. So aber F. H aym ann, Textkritische Studien, Z S S 41 (1920), 49. Die periculum-emptoris-Regel liegt also nicht nur darin begründet, dass sich beim Bar­ kauf durch das Zusammenfallen von Vertragsschluss und Übergabe ein sofortiger Ge­ fahrübergang „ganz selbstverständlich“ ergeben hat und man auch in Fällen des Auseinanderfallens von Vertragsschluss und Erfüllung an dieser Regel festhielt; es geht nicht in erster Linie um das Zusammenfallen von Vertragsschluss und Übergabe, sondern um den in Hinblick auf den Eigentumsübergang (teil-)exekutorischen Charakter des Ver­ tragsschlusses. Nur so wird auch verständlich, weshalb sich die Regel auch dann noch hielt, als Geschäfte zunehmend nicht mehr „in bar“ abgewickelt wurden. Vgl. u. a. P. P ichonnaz , Periculum emptoris und das schweizerische Recht, in: E. Jakab & W. Ernst (Hrsg.), Kaufen nach römischem Recht, Antikes Erbe in den europäischen Kauf­

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Mit der Etablierung einer allgemeinen Idee der Versprechensbindung löst sich das exekutorische Moment aus dem Vertragsmodell: Die geweitete Sphäre des Sollens ist nicht mehr geformt durch die Gegebenheiten des Seins, mit der Folge, dass die Verpflichtung zur Eigentumsverschaffung und die Eigentums­ verschaffung selbst getrennt kategorisiert werden (können). Dieses Modell, des­ sen Wurzeln in den kanonischen Lehren des 13. Jahrhunderts liegen und von dort in die mittelalterliche und frühneuzeitliche Rezeption einwirken,58 lässt die Legitimation der römischen Gefahrtragungsverteilung entfallen: Der Käufer ist mit Vertragsschluss nun eben nicht mehr bereits beinahe Eigentümer.59 Aufbau­ end auf den Überlegungen der mittelalterlichen Jurisprudenz, die mit der Isolie­ rung der Pflicht zur Eigentumsverschaffung60 den entscheidenden Schritt hin zur Trennung von Verpflichtung und Erfüllung macht, wendet sich schließlich mit Grotius und Pufendorf die Vernunftrechtsdoktrin ausdrücklich gegen die römi­ schen Wurzeln: „Ist ausgemacht, dass das Eigenthum nicht sogleich übergehe, so ist der Verkäufer zur Gewährung des Eigenthums verpflichtet, und bis dahin bleibt die Sache a u f Gefahr und Nutzen des Verkäufers. Deshalb sind es Be­ stimmungen des positiven Gesetzes,61 wenn der Käufer [!] nur verpflichtet ist, zu übergeben und den Besitz und Entschädigung fü r den Schaden der Sache zu ge­ währen; ebenso ist es positive Bestimmung, dass der Käufer die Gefahr trägt, und dass die Früchte ihm gehören, ehe das Eigenthum übergegangen ist. "62 Entgegen dem römischen Haftungsmodell müsse das Risiko des Untergangs in diesem Fall auf Eigentümerseite liegen, „[...] da doch sonst jedes Ding seinem Herrn verdirbt, und dieser den Schaden tragen muß, welcher seinen bey andern auffbehaltenen Sachen ohne Schuld dessen, der sie bey sich hat, begegnet. "63

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rechtsordnungen, Berlin 2008, 183, 195 f. Hinweis auf die restriktive Auslegung der Regel bei D. J ohnston , Roman Law in Context, 82. Vgl. oben. Vgl. aber den alternativen Ansatz in Art. 1583 CC, der Eigentumsübergang und Ver­ tragsschluss zusammenfallen lässt. Grotius hatte auch diese Möglichkeit gesehen; vgl. H. Grotius , Drei Bücher über das Recht des Krieges und Friedens, hg. v. J. H. von K irchmann , Berlin 1869, Lib. II, Cap. XII, XV, § 1, 417: „Bei dem K auf kann das Ei­ genthum schon mit dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses übergehn, und dies ist das Einfachste“. B artolus zu D.19.1.11. D. h. bloße „Erfindungen“ des römischen Rechts; vgl. J. D. Harke , Römisches Recht, 125. H. G rotius , Drei Bücher über das Recht des Krieges und Friedens, Lib. II, Cap. XII, XV, § 1, 417. Vgl. auch oben Anm. 59. S. Pufendorf , Acht Bücher vom Natur- und Völcker-Rechte, Frankfurt 1711, Lib. V, Cap. V, § 3, 91 f.

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Dies alles korrespondiert einem verabsolutierten und in Folge auch zunehmend formalisierten Eigentumsbegriff,64 dem der funktionale Pragmatismus des römi­ schen Erbes fremd sein musste. Das BGB schließt sich der Ablehnung des römischen Erbes an. In gewandel­ ter Anlehnung an die Naturrechtsdoktrin formuliert § 446 BGB den Grundsatz, dass die Gefahr des zufälligen Untergangs und der zufälligen Verschlechterung (erst) mit der Übergabe der verkauften Sache auf den Käufer übergeht. Hier gilt nun freilich nicht, dass bis zur Gewährung des Eigentums die Sache „ auf Gefahr und Nutzen des Verkäufers “ bliebe. Kriterium ist vielmehr - in Anlehnung an die Vorgängerregelungen in ALR I 9 § 3 , I 1 1 § 9 5 und §§ 1049, 1064 ABGB (bloß) das Innehaben der tatsächlichen Sachherrschaft.65 Das römische Recht weist die Preisgefahr mit Vertragsschluss dem Käufer zu, dem zur vollen Eigen­ tümerstellung lediglich der Besitz fehlt; das deutsche Kaufrecht weist die Preis­ gefahr dem Käufer zu, (nur) wenn und (nur) weil er die tatsächliche Verfü­ gungsgewalt hat. Während für das römische Modell dogmatischer Anknüp­ fungspunkt also die mit Vertragsschluss teilexekutierte, funktionale (d.h. bei­ nahe) Eigentümerstellung ohne den Besitz darstellt, verlangt das deutsche Recht den Besitz ohne die zwingende Eigentümerstellung. Im römischen Recht dage­ gen stellt sich die Frage der Preisgefahr mit der erfolgreichen Besitzverschaf­ fung nicht mehr, da hierdurch der Kaufvertrag bereits erfüllt wird.

Sachmängelhaftung Ein allgemeines System der Sachmängelhaftung, wie es das neue deutsche Kaufrecht durch die Verknüpfung der §§ 280 ff. BGB mit der Mängelgewährleistung über § 437 BGB kennt, war dem römischen Kaufrecht lange Zeit fremd. Mangelrechtlicher Schutz kam dem Käufer ursprünglich im Grundsatz nur hinsichtlich solcher Sachbeschaffenheiten zu, die zuvor durch den Verkäufer im Einzelnen im Wege der Garantiestipulation66 zugesichert worden waren;67 ansonsten war - wie aufgezeigt - nur die Verschaffung des Besitzes an

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Gerade bei Grotius hängt diese Formalisierung eng zusammen mit der von ihm inten­ dierten Formalisierung des neuzeitlichen Rechtsstaatsbegriffs. H. P. W estermann in: Münchner Kommentar zum BGB, 6. Aufl., München 2012, § 446 Rn. 1. Ulpian D. 21.2.31. Oder von Verkäuferseite arglistig verschwiegen worden waren.

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der Kaufsache geschuldet, nicht aber ihre Mangelfreiheit.68 Eine derartige Zusicherung entfaltete freilich keinen Mangelschutz im eigentlichen Sinne; die Haftung bezog sich vielmehr auf das Interesse, das der Käufer durch sein entsprechendes Vertrauen an der Richtigkeit der Zusicherung hatte. Bereits in der Frühklassik findet sich vereinzelt ein Verzicht auf derartige ausdrückliche Beschaffenheitszusagen; auch solche Eigenschaften, die für den üblichen Gebrauch des Kaufobjekts unverzichtbar sind, sollen als zugestanden zu behandeln sein: „Labeo contra putat et illud solum observandum, ut, nisi in contrarium id actum sit, omnimodo integrum praestari debeat: et est verum. Quod et in locatis doliis praestandum Sabinum respondisse Minicius refert “.69 Hier wird nunmehr also prinzipiell von einem Zugeständnis ausgegangen; den gegenteiligen Schluss ließe nur eine ausdrückliche Vereinbarung zu. Damit ist der Weg geebnet, die Fehlerfreiheit der Kaufsache auch ohne Son­ dervereinbarung als Teil der vertraglichen Leistungspflicht des Verkäufers zu behandeln; die Hochklassik wird dadurch schließlich zu einem abgestuften Haf­ tungsregime für Sachmängel kommen, das dem in Deutschland vor der Zeit der Schuldrechtsreform gültigen in wesentlichen Grundzügen gleicht. Im Falle des arglistigen Verschweigens eines Mangels - alternativ: des Behauptens der Feh­ lerfreiheit „ins Blaue hinein“70 - haftet danach der Verkäufer mit der actio empti auf das dem heutigen Erfüllungsinteresse ähnliche71 quod interest inklusive et­ waiger Folgeschäden;72 für den venditor ignorans sinkt der von ihm zu bean­ spruchende Kaufpreis auf die Höhe, die beide Parteien in Kenntnis des Mangels 68

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Ulpian D.19.1.13.14; D.21.2.31. Die actio empti konnte ferner also auch in Fällen erho­ ben werden, in denen ein bekannter Mangel durch den Verkäufer dolo malo verschwie­ gen wurde. PomponiusD.19.1.6.4. Ulpian D. 19.1.13.3: „Quid tamen si ignoravit quidem furem esse, adseveravit autem bonae frugi et fidum et caro vendidit? Videamus, an ex empto teneatur. Et putem teneri. Atqui ignoravit: sed non debuit facile quae ignorabat adseverare. Inter hunc igitur et qui scit praemonere debuit furem esse, hic non debuit facilis esse ad temerariam indicationem“. Anders grundlegend F. Mommsen, Zur Lehre vom Interesse, Braunschweig 1855, 3. Wie hier H. H o n se ll, Quod interest im bonae fidei iudicium. Studien zum römischen Schadensersatzrecht, München 1969, 12 ff., 89; H. D edek, Negative Haftung aus Vertrag, Tübingen 2007, 122 f.; kritisch D. M edicus, Besprechung zu Honsell, Quod interest, ZSS 88 (1971), 446. Nach Medicus orientiert sich das quod interest am objektiven Wert der Sache; vgl. ders., Id quod interest. Studien zum römischen Recht des Schadensersatzes, Köln/Graz 1962, 44. Ulpian D.19.1.13 pr.; Marcian D.18.1.45: „Quam sententiam et Pomponius probat, in qua et Iulianus est, qui ait, si quidem ignorabat venditor, ipsius rei nomine teneri, si sciebat, etiam damni quod ex eo contingit [...]“.

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vereinbart hätten;73 hätte der Käufer die Ware in diesem Fall bei Vorliegen eines Mangels gar nicht gekauft, kann er sie gegen Kaufpreisrückzahlung zurückge­ ben.74 Der Ursprung der beiden letzten Optionen liegt in der actio quanti minoris und der actio redhibitoria aus den Sonderedikten der kurulischen Ädilen, deren Anwendungsbereich auf den Kauf von Sklaven und Zugtieren beschränkt war. Erst mit Justinian werden diese Sonderrechtsbehelfe generalisiert und formal zu allgemeinen Rechtsbehelfen des Käufers erklärt.75 In der Sache freilich wurde ihre Funktion bereits, wie gezeigt, seit hochklassischer Zeit durch die actio empti erfüllt, die ebenfalls zu Minderung und Wandlung führen konnte.76 Durch die Schuldrechtsreform im Jahre 2002 wurde, angetrieben durch uni­ onsrechtliche Verpflichtungen, das deutsche Mängelgewährleistungsrecht seiner römischen Grundlagen in wesentlichen Punkten entfremdet. Sah das BGB bis dahin noch - in „getreulicher Nachzeichnung “77 des ädilizischen Gewährleis­ tungsrechts - ein Nebeneinander von Wandlung und Minderung (§ 462 BGB a. F.) sowie eine Regelverjährung von einem halben bzw. einem Jahr vor (§ 477 Abs. 1 BGB a. F.), gilt nunmehr ein abgestuftes Haftungsregime, an dessen Ausgangspunkt - vorrangig - nicht mehr eine Kaufpreisminderung bzw. eine Rückabwicklung des Vertrages steht, sondern ein Anspruch auf Nacherfüllung (§ 439 BGB). Dieser Anspruch auf Nacherfüllung war dem deutschen Recht vor der Schuldrechtsreform zwar nicht völlig fremd; er beschränkte sich allerdings auf den von den römischen Regelungen unberührten, da dort nicht existenten Gattungskauf, § 480 BGB a. F.78 So wie der generelle Ausschluss des Gattungs­ kaufs mit den Prämissen einer privatautonomen Ordnung in Konflikt gerät,79 führt auch die hinsichtlich der Nacherfüllungsverpflichtung prinzipiell unter­ schiedliche Behandlung von Gattungs- und Stückkauf zu Wertungswidersprü­ 73

74 75 76 77

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Ulpian D.19.1.13 pr.: „[...] ait enim, qui pecus morbosum aut tignum vitiosum vendidit, si quidem ignorans fecit, id tantum ex empto actione praestaturum, quanto minoris essem empturus, si id ita esse scissem“. Ulpian D.19.1.11.3, 5. Ulpian D.21.1.1 pr. Justinians Entscheidung, die ädilizischen actiones zu allgemeinen Rechtsbehelfen zu erheben, hatte folglich keinen radikal reformativen Charakter. H. H onsell , Römisches Recht, 142. Im Einzelnen bestanden freilich auch hier schon erhebliche Unterschiede; vgl. etwa D. M edicus , Zur Geschichte der Sachmängelhaf­ tung, in: R. Z immermann , R. Knütel & J. P. M eincke (Hrsg.), Rechtsgeschichte und Privatrechtsdogmatik, Heidelberg 1999, 307, 308 ff. § 480 Abs. 1 S. 1 BGB a. F.: „Der Käufer einer nur der Gattung nach bestimmten Sache kann statt der Wandelung oder der Minderung verlangen, daß ihm an Stelle der mangel­ haften Sache eine mangelfreie geliefert wird“ . Vgl. oben.

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chen: Weshalb soll es nicht möglich sein, auch bei dem Kauf individualisierter Sachen für den Mangelfall Nachbesserungen vorzusehen? Mehr noch: Selbst die Nachlieferung ist beim Stückkauf nicht notwendigerweise deshalb ausgeschlos­ sen, weil eine bereits individualisierte Sache erworben wurde. Der Wille von Käufer und Verkäufer mag sich zwar darauf beziehen, primär die konkrete aus­ gewählte Sache zu erwerben; dies schließt allerdings nicht aus, dass die Ver­ tragsparteien - sei es ausdrücklich, sei es konkludent - von der erneuten Liefe­ rung einer gleichwertigen Sache im Mangelfall ausgehen können.8 0 Im Bereich des Gattungskaufs konnte die römische Tradition der Anerken­ nung der Nachlieferung nicht entgegenstehen; der Stückkauf dagegen blieb ein­ gebunden in das römische Haftungsmodell. Damit waren zwei widerstreitende Modelle kombiniert, die sich tatsächlich nicht verbinden ließen: das des faktisch gebundenen Barkaufs auf der einen Seite, das der normativen Verpflichtungs­ freiheit auf der anderen. Letzteres steht nicht nur der Anerkennung des Gat­ tungskaufs offen, sondern streitet auch für die Nacherfüllung bei Stückkäufen; das Modell des Barkaufs läuft beidem entgegen. Für die Anerkennung des Gat­ tungskaufs wurde dies bereits diskutiert.81 Doch auch die Nachlieferungspflicht kollidiert mit einem Modell, das Kaufverträge im Grundsatz nur anerkennt, so­ fern sie sich auf ein konkretisiertes Vertragsobjekt beziehen. In einem privatau­ tonomen System kann für diesen Fall - sekundär - die Lieferung einer gleich­ wertigen Sache vereinbart sein. Dieser Weg war dem römischen Recht versperrt: Die Sekundärleistung hätte sich auf eine Sache bezogen, die bei Vertragsschluss keine Individualisierung aufwies. Auch ein auf Nachbesserung gerichteter Rechtsbehelf findet sich in den Quellen nicht. Für die ädilizischen actiones mag dies rechtspraktisch daran lie­ gen, dass etwa an der Heilung kranker Sklaven oder Zugtiere nur ein einge­ schränktes Interesse bestand, wenn sie nicht - im Sinne einer vollständigen Mangelbeseitigung - von vornherein unmöglich war; auch fehlt es wohl bereits an der Zuständigkeit der Ädile, insofern sich die Nachbesserung nicht auf dem Markt abspielte.82 Dies erklärt freilich nicht das Schweigen der Quellen, welche die actio empti zum Gegenstand haben oder aus einer Zeit stammen, als die ädilizischen Rechtsbehelfe bereits Verallgemeinerung erfahren hatten.83 Dass die Nachbesserung ihrem Charakter nach im Verhältnis zur kaufrechtlichen Erfül­ 80 81 82 83

Vgl. oben Anm. 34. Vgl. oben. D. M edicus , Geschichte der Sachmängelhaftung, 307, 308. Für den Nachbesserungsanspruch als „typisches Produkt der infolge der technischen Entwicklung gewandelten Produktionsverhältnisse“ T. Chiusi, Modern, alt und neu, JURA 4 (2003), 217, 223.

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lungsverpflichtung zu verschieden ist, um als Substitut der Primärverpflichtung zu dienen, will nicht recht verfangen; auch Schadensersatzzahlungen sind von der Primärverpflichtung verschieden, und für manchen möglicherweise schwerer zu leisten als die Nachbesserung. Ein Grund liegt vermutlich auch hier in der Konstellation des Barkaufs: Den römischen Behelfen der Kaufgewährleistung ist eigen, dass sie die Sache in der Form unverändert lassen, die sie im Moment des Vertragsschlusses hatte. Die potenzielle Verpflichtung zur nachträglichen Ver­ änderung des Kaufgegenstandes würde schon im Moment des Vertragsschlusses dem bestimmten Gegenstand seine konkrete Bestimmtheit nehmen. Die Erklärung für das Fehlen einer Nachlieferungs- und Nachbesserungs­ verpflichtung gründet damit wohl nicht nur in der generellen Tendenz des römi­ schen Rechts, auch noch im Kognitionsprozess am Prinzip der condemnatio pecuniaria orientiert zu sein. Zwar bleibt die Verurteilung zu Geldleistungen auch nach der Ablösung des Formularprozesses vorrangig;84 es finden sich aber doch Fälle, in denen zur Naturalleistung verurteilt wird.85 Für den Bereich des praestare, der für die Nacherfüllung im Kaufrecht relevant wäre, ist dies freilich nicht vorgesehen.86 Der Ausschluss von Nachlieferung und Nachbesserung im Bereich des Stückkaufs hatte im deutschen Kaufrecht zu einem Wertungswiderspruch in der Behandlung von Stück- und Gattungskauf geführt, den die Schuldrechtsreform mit der Implementierung einer vorrangigen Verpflichtung zur naturalen Man­ gelbeseitigung aufgelöst hat. Blickt man auf die historischen Komponenten, ist die Entscheidung des Gesetzgebers konsequent.87 Die Prämissen einer Barkauf­ ordnung stehen dem Prinzip freier Vertragsbindung entgegen; und mit dem Wegfall der argumentativen Strukturen des Barkaufmodells verlieren auch der Ausschluss des Gattungskaufs und das Fehlen einer Nacherfüllungsverpflich­ tung ihre innere Rechtfertigung. Der paradoxe Versuch, im Bereich des Stück­ 84

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Zur condemnatio pecuniaria im Formularprozess A. Rom ano, Condanna ‘in ipsam rem ’ e condanna pecuniaria nella storia del processo romano, Labeo 28 (1982), 131. Ent­ wicklungslinien finden sich nachgezeichnet bei M. P ennitz, Der „Enteignungsfall“ im römischen Recht der Republik und des Prinzipats, Wien/Köln/Weimar 1991,255 ff. Vgl. Ulpian D.6.1.68; Just. C.7.4.17; Inst. 4.6.32. Ulpian D.19.1.1 pr. für den Fall der Nichtlieferung. Vgl. auch R. Z immermann , Law o f Obligations, 773: „All in all, the Corpus Juris provides a somewhat patchy picture and leaves it open to considerable doubt how far the principle o f specific performance had in actual practice been substituted for that o f omnis condemnatio pecuniaria“ . Auch für den Bereich des facere scheint Celsus D.42.1.13.1 exklusiv auf Geldersatz zu verwei­ sen. Dass dies ein allgemeiner Grundsatz ist, kann angesichts der Regelungen in Ulpian D.3.3.35.3 und Ulpian D.4.8.3 allerdings bezweifelt werden. Zustimmend auch J. D. Harke , Römisches Recht, 137.

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kaufs dem römischen Erbe anzuhängen, im Bereich des Gattungskaufs dagegen die Nacherfüllung zuzulassen, lässt sich historisch nur erklären, nicht aber legi­ timieren. Das kanonische Recht, das bereits im Frühmittelalter durch seine The­ orie der Sünde für das Entstehen privatautonomen Rechtsdenkens eine zentrale Rolle einnimmt,88 hatte diese Konsequenz bedacht, und im unmittelbaren Ge­ gensatz zum römischen Recht eine generelle Restitutionspflicht angenommen: „non remittetur peccatum, nisi restituatur ablatum “ 89

Rechtsmängelhaftung Die im Rahmen der emptio venditio geschuldete Leistung lag nicht in der Ver­ schaffung des Eigentums an dem Kaufobjekt, sondern in der bloßen Übertra­ gung des Besitzes. Rechtsbehelfe des Käufers konnten folglich nicht an einer fehlerhaften Eigentumsverschaffung anknüpfen; von Relevanz war allein, ob die Besitzübertragung fehlerfrei erfolgte. Dies war dann nicht der Fall, wenn der Erwerber die Sache nicht behalten konnte, weil ein Dritter sie ihm erfolgreich abstritt. Der Veräußerer haftete folglich lediglich für das Ausbleiben einer Ent­ wehrung.90 Ursprünglich basierte dieses Haftungsregime nicht auf der emptio venditio selbst, sondern auf einem zusätzlichen Strafversprechen in Form einer mancipatio91 oder stipulatio92; erst die hochklassische Jurisprudenz integriert das Strafversprechen als Sitte und Brauch entsprechend in die emptio venditio

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V gl.obenm itA nm .1 6 . Decretum Gratiani, Causa 3, Quaestio 1, c. 3; übernommen in der Restitutionslehre des Liber Extra und des Liber Sextus. Vgl. Liber Extra 2.13; 3.13; 5.19.5; Liber Sextus, 5.12.4. Zum Ganzen auch H.-J. Becker , Spuren des kanonischen Rechts im Bürgerli­ chen Gesetzbuch, in: R. Z immermann , R. Knütel & J. P. M eincke (Hrsg.), Rechtsgeschichte u n d Privatrechtsdogmatik, Heidelberg 1999, 159, 166. Zum Ganzen umfassend W. Ernst , Rechtsmängelhaftung, Tübingen 1995, 7 ff. Nach der auf der mancipatio basierenden Gewährleistungsklage (actio auctoritatis) haf­ tete der Erwerber au f das duplum des Kaufpreises; vgl. Pauli Sententiae 2.17.1, 3. Zur actio auctoritatis H. A nkum , L’actio de auctoritate et la restitutio in integrum dans le droit romain classique, in: J. E. Spruit (Hrsg.), Maior viginti quinque annis, Assen 1979, 1-21; kritisch M. Sargenti, Per una revisione della nozione dell’auctoritas come effetto della mancipatio, in: Studi in onore de Emilio Betti, Band 4, Mailand 1962, 15 ff. Auch die stipulatio hatte in der Regel zur Folge, dass der Erwerber den doppelten Kauf­ preis als Vertragsstrafe leisten musste; vgl. Ulpian D.21.2.37.1. Stipulationen über ein simplum oder ein triplum waren ebenso möglich; vgl. Paulus D.21.2.56 pr.

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selbst:93 Die Parallelen zur Genese des Sachmängelgewährleistungsregimes sind offensichtlich.94 Dolus spielte für die Haftung aus der actio empti zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr;95 wie bei der Garantiehaftung aus mancipatio oder stipulatio konnte der Käufer sein Interesse ersetzt verlangen, das er am ungestörten Besitz der Sache hatte, alternativ das Doppelte des Kaufpreises. Bei Julian schließlich hat der Erwerber zusätzlich das Recht, mit der actio empti den (einfachen) Kaufpreis auch dann zurückzufordern, wenn die Eviktionshaftung vertraglich abbedungen ist; eine derartige Vereinbarung könne nach bona fides keinen Bestand haben.96 Mit der Herauslösung des exekutorischen Moments aus dem Vertragsmodell und der damit einhergehenden Trennung von vertraglicher Verpflichtung und Erfüllung wandelt sich die Pflicht zur bloßen Besitzverschaffung in eine Pflicht zur Eigentumsübertragung.97 Damit entfällt der Anknüpfungspunkt für das Re­ gime der römischen Eviktionshaftung: Die Haftung des Verkäufers kann nun nicht mehr davon abhängen, ob der Besitz des Käufers entwehrt wird, sondern davon, ob das Eigentum als absolute Rechtsposition fehlerhaft übertragen wur­ de. A uf den Legitimationsverlust des Eviktionskriteriums reagiert freilich erst die Kodifikationbewegung, wenn etwa das ABGB Sach- und Rechtsmängel ei­ nem einheitlichen Sanktionsregime unterwirft oder das ALR die Schadenser­ satzpflicht verschuldensabhängig ausgestaltet.98 Das BGB selbst dagegen hielt daran fest, dass ein Schadensersatzanspruch wegen eines Rechtsmangels nur im Falle einer Entwehrung geltend gemacht werden kann,99 verpflichtete den Ver­ 93

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Ulpian D.21.1.31.20: „Quia adsidua est duplae stipulatio, idcirco placuit etiam ex empto agi posse, si duplam venditor mancipii non caveat: ea enim, quae sunt moris et consuetudinis, in bonae fidei iudiciis debent venire“. Vgl. ferner Ulpian D.19.1.11.8. Vgl. oben. Zum Rückgang der dolus-Haftung bei der actio empti D. N ö rr, Probleme der Evikti­ onshaftung im klassischen römischen Recht, ZSS 121 (2004), 152, 173, 176. Ulpian D.19.1.11.18: „[...] sed Iulianus libro quinto decimo digestorum scribit [...] ibidem ait idem esse dicendum et si aperte in venditione comprehendatur nihil evictionis nomine praestatum iri: pretium quidem deberi re evicta, utilitatem non deberi: neque enim bonae fidei contractus hac patitur conventione, ut emptor rem amitteret et pretium venditor retineret“. Vgl. oben. §§ 923, 931 ABGB; § 155 Abs. 1 ALR. Vgl. § 440 Abs. 2 - 4 BGB a. F., insb. Abs. 2: „Ist eine bewegliche Sache verkauft und dem Käufer zum Zwecke der Eigentumsübertragung übergeben worden, so kann der Käufer wegen des Rechtes eines Dritten, das zum Besitze der Sache berechtigt, Schadensersatz wegen Nichterfüllung nur verlangen, wenn er die Sache dem Dritten mit

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käufer freilich dennoch nicht nur zur Besitz-, sondern zur Eigentumsverschaf­ fung. Auch sah sich der Verkäufer der auf Besitzberechtigung eines Dritten ba­ sierenden Ersatzpflicht - entsprechend dem römischen Recht - verschuldensun­ abhängig ausgesetzt. Erst die Schuldrechtsreform 2002 hat die Diskrepanz der Kombination einer primären Eigentumsverschaffungspflicht mit dem sekundä­ ren römischen Rechtsmangelregime auflösen können.100 Wie die sach- und rechtsmangelfreie Eigentumsverschaffung Primärleistungspflicht des Verkäufers ist (§ 433 Abs. 1 S. 2 BGB), ist nunmehr auch die Haftung für Sach- und Rechtsmängel vereinheitlicht (§§ 434, 435, 437 BGB). Auf eine rechtsmangel­ spezifische Entwehrung kommt es folglich nicht mehr an, und die Haftung be­ steht unbeschadet anderweitiger ausdrücklicher Vereinbarungen nur bei Ver­ schulden des Verkäufers. Allein Julians Unwirksamkeitsdogma des vertragli­ chen Haftungsausschluss hat über §§ 435, 475 BGB mit der Schuldrechtsreform im Sonderrecht des Verbrauchsgüterkaufs eine späte Wiedergeburt erfahren.

Rücksicht auf dessen Recht herausgegeben hat oder sie dem Verkäufer zurückgewährt oder wenn die Sache untergegangen ist“. Kritisch zum alten Recht etwa W. F ikentscher , Schuldrecht, 9. Aufl., Berlin/New York 1997, 429. 100 Zustimmend etwa J. D. Harke , Allgemeines Schuldrecht, Heidelberg/London/New York 2010, Rn. 231; ders., Besonderes Schuldrecht, Heidelberg/London/New York 2011, Rn. 14.

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Conclusio Will funktionale Rechtsvergleichung von partikularen - lokalen, nationalen Systembegriffen absehen und statt dessen das je zu lösende konkrete Problem freilegen,101 so ist sie für den Historiker unabdingbar: Gerade weil die Begrifflichkeiten der jeweiligen Gegenwart zeitabhängig sind, muss prinzipiell davon ausgegangen werden, dass sie von der Ordnung einer anderen Zeit nicht not­ wendig geteilt werden; das Fehlen vergleichbarer Begrifflichkeiten impliziert dabei freilich nicht das Fehlen vergleichbarer Lösungsansätze hinsichtlich ver­ gleichbarer Problemlagen. In seiner funktionalen Dimension ist der Aussage­ gehalt einer derartigen Form der Rechtsvergleichung zugleich beschränkt: Sie blickt auf das „Wie“ der Problemlösungsansätze, nicht aber auf die dahinterlie­ gende Ebene des „Warum“. Erst eine zusätzliche Analyse der geistesgeschicht­ lichen Makrostruktur102 erlaubt, jenseits bloßer Funktionalitäten über Stetigkeit und Bruch historischer Entwicklungslinien Schlüsse zu ziehen. Nimmt man an, dass die Probleme, die ein Kauf als Austausch von Waren gegen Geld auslöst, in verschiedenen Kulturen ähnlich sind, so überrascht es nicht, dass sie - zumindest in ihren Grundzügen, in verschiedener Intensität auch durch die römische Jurisprudenz in einer Weise Behandlung fanden, die uns prima facie nicht fremd ist. Das römische Recht entwickelt Gefahrtragungs­ regeln ebenso wie Garantiehaftungen, es kennt den Unterschied von Rechts- und Sachmängeln, es entwickelt Mängelgewährleistungsregime, es weiß dabei um die Möglichkeit des Schadensersatzes ebenso wie die der Minderung oder der Rückabwicklung von Schuldverhältnissen. Manches, was uns heute geläufig ist, goutiert es nicht: Es lehnt den Gattungskauf ebenso ab wie den Kauf künftiger Sachen, hadert freilich mit dieser Entscheidung und versucht sie geflissentlich

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Grundlegend K. Z weigert & H. K ötz , Einführung in die Rechtsvergleichung, 3. Aufl., Tübingen 1996, 33: „Keinesfalls darf man sich also den Blick durch Systembegriffe des eigenen nationalen Rechts verstellen lassen; denn Angelpunktjeder Rechtsvergleichung ist stets das konkrete Sachproblem“ . Kritisch aus dogmatischer Warte H. U nberath , Die Vertragsverletzung, Tübingen 2007, 27 f. 102 Skinners These, das Problem der Hermeneutik lasse von vornherein lediglich eine Ge­ schichte verschiedener Ideen verschiedener Individuen zu, nicht aber die Möglichkeit einer Ideengeschichte, wird hier nicht geteilt. Auch Gesellschaften kennen ideelle Grundströmungen. Verlangt ist freilich, dass sie sich in ihrer Entwicklung auf eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Vertretern berufen können, die wirkungsvoll in den gesell­ schaftlich-politischen Wirkmechanismus eingebunden sind. Das Risiko von Fehlschlüs­ sen ist hier sicherlich offenkundig. Vgl. aber Q. Skinner , Visions o f Politics, Band 1: Regarding Method, Cambridge 2005, 85.

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zu umgehen; es ist skeptisch gegenüber der Nachlieferung; und es will eine Nachbesserung nicht gewähren. Es wäre falsch, „Ähnliches“ und „Unähnliches“ zu verrechnen, und aus der Summe das Erbe des römischen Rechts für die Gegenwart zu bilden. Eine auf der Oberfläche sichtbare, ähnliche Lösungsfunktion muss in ihrer Tiefenstruktur nicht ähnlich sein; sie kann bedingt sein von Prämissen, welche die eigene Ord­ nung im Kern nicht teilt. Das macht sie, trotz ihrer vermeintlichen Überein­ stimmung, ihrem Wesen nach zu etwas Fremdem. Erst die Idee des selbstbe­ stimmten freien Willens, der individuellen Verantwortlichkeit, der Verspre­ chensbindung als allgemeines Prinzip sowie - totum pro parte - das Prinzip der Privatautonomie können die moderne deutsche Kaufrechtsordnung umfassend erklären. Beginnt man eine Analyse mit dem Bekannten, ist man geneigt, derar­ tige Brüche, die in der Tiefenstruktur lagern, zu übersehen. Das deutsche Kauf­ recht hielt lange an Vorbildern fest, die ihren Kontext bereits verloren hatten. Für das neue deutsche Kaufrecht liegen die Vorbilder - ob bewusst oder unbe­ wusst - mitunter auch dort, wo eine rationalitätsbezogene, säkular orientierte Gegenwart sie nicht vermuten will.

In a Wonderland they lie, Dreaming as the days go by, Dreaming as the summers die. (L. Carroll, Through the Looking-Glass)

Une note historique sur la vente en droit français ArnaudPaturet, CNRS UMR 7074 CTAD/ENS Paris

Les quelques lignes qui suivent ne prétendent nullement aborder le thème de la venditio en droit romain ou français contemporain de manière exhaustive, tant il s’agit là d ’un sujet vaste et complexe1, ni même proposer des vues nouvelles sur les questions âprement discutées par la doctrine. Le but sera davantage de re­ tracer quelques grandes lignes d ’une lente évolution entre la genèse historique de ce contrat et ses avatars au sein de la législation française, telle qu’elle appa­ raît au sein du Code civil qui y consacre une large part à travers les articles 1582 et suivants. Une attention particulière sera notamment portée à l ’effet principal de la vente à savoir le transfert de propriété car celui-ci répondait initialement à une formalité subsidiaire se détachant du contrat lui-même, lequel générait seu­ lement des obligations réciproques à la charge de chaque protagoniste, tandis que le droit moderne a consacré une fusion entre celui-ci et l ’effet translatif de propriété. Nul ne doute que cette transmutation s’est opérée en concomitance avec la fréquence et les ramifications sans cesse croissantes des transactions commerciales qui ont accompagné l ’histoire du continent européen. Il faut en amont rappeler que le contrat de vente est sans aucun doute le plus commun et le plus usuel des actes juridiques qui animent notre quotidien et ce n ’est pas un ha­ sard s’il a souvent accaparé l ’attention des opérateurs du droit. Sa force réside dans son extraordinaire adaptation au sens où son fondement s’accommode de presque n ’importe quel objet ou valeur d ’échange. Les sociologues du droit analysent à juste titre la venditio comme la qualification juridique d ’un agisse­ ment plusieurs fois millénaire fondé au départ sur la notion de don et de contre don, formule caractérisant la forme primitive de l’échange2. La vente trouve sans aucun doute sa lointaine origine en ce dernier, comme le soulignait jadis le juris­ 1

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L ’ampleur des synthèses proposées par la doctrine en témoigne aisément. Pour le droit romain, voir M. T a la m a n c a , Vendita (dir. rom.), ED 46 (Milan 1993), 303-475 et pour le droit français, il suffit de renvoyer à P. H. A n to n m attÉ i-J. R a y n a rd , Droit civil. Contrats spéciaux, Paris, 2013, 19-181. Les définitions juridiques usuelles de la vente ou de la vente au comptant rendent bien compte de ce double agissement qui s’inscrit dans la complète réciprocité ; cf. R. Cabrillac (dir.), Dictionnaire du vocabulairejuridique, Paris, 2002, 383-384.

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consulte romain Paul à l ’époque des Sévères3, mais elle opère une évolution sig­ nificative de ce système en introduisant l ’idée de valeur ou de monnaie comme contrepartie. Il semble en effet que pour les juristes de Rome, la valeur d ’une chose ne réside pas dans son attribut à proprement parler, dans la mesure où cette dernière aurait a priori un prix, car une telle prédication établirait une rela­ tion entre chose et quantité. La valeur est très précisément consubstantielle à la chose4. Elle lui appartient constitutivement, au point que si la chose est privée de sa valeur, il ne s’agit plus de la même substance. Or cette valeur inscrite dans la matière se trouve propulsée en elle par la propriété et l’échange. Il s’agit là d ’une des caractéristiques du droit qui institutionnalise ces essences primaires complexes et impalpables que sont les res au sein d ’un univers qui n ’est pas physique, c ’est-à-dire naturel, mais purement juridique, dont le destin est de s’épanouir dans le cadre concret du commerce. Plus qu’aucun autre système ju ­ ridique antique, le droit romain avait mis en évidence la spécificité de l ’échange à titre onéreux à travers la figure juridique de l ’emptio venditio, laquelle impli­ que une double action - vendere et emere - intégrant implicitement la notion de pretium ; toute chose étant inéluctablement réductible à sa seule valeur mar­ chande. La vente qui s’inscrit dans un rapport de droits réels se forme d ’après un accord sur la chose et le prix puis prend corps lors du paiement de ce dernier. La vente consiste donc de la manière la plus usuelle qui soit en l’aliénation par le vendeur d ’une chose contre un prix et, corrélativement, en la réception d ’une somme d ’argent provenant de l ’acheteur contre la délivrance de celle-ci. Derriè­ re cette apparente simplicité se dissimule pourtant un enjeu essentiel qu’exprimeront fort bien les juristes et commentateurs des siècles postérieurs et qui peut se résumer ainsi : quelle est la valeur monétaire de la chose sinon ce 3

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Paul lib. 3 ed. D.18.1.1 Origo emendi vendendique apermutationibus coepit. Olim enim non ita erat nummus neque aliud merx, aliudpretium vocabatur, sed unusquisque secu­ ndum necessitatem temporum ac rerum utilibus inutilia permutabat, quando plerumque evenit, ut quod alteri superest alteri desit. Sed quia non semper nec facile concurrebat, ut, cum tu haberes quod ego desiderarem, invicem haberem quod tu accipere velles, electa materia est, cuius publica ac perpetua aestimatio difficultatibus permutationum aequalitate quantitatis subveniret. Eaque materia form a publica percussa usum dominiumque non tam ex substantia praebet quam ex quantitate nec ultra merx utrumque, sed alterumpretium vocatur. Cf. Paul lib. 2 ed. D. 50.16.5 : "R ei " appellatio latior est quam “pecuniae ", quia etiam ea, quae extra computationem patrimonii nostri sunt, continet, cum pecuniae signifiatio ad ea referatur, quae in patrimonio sunt. Au sein de ce passage, pecunia dési­ gnant un bien patrimonial ou extra-patrimonial, est avant tout la marque d ’une corre­ spondance ontologique entre la chose et son prix. Au sujet de ce dernier, voir Gaius, 3.139.

Une note sur les outilsjuridiques romains de l’échange économique

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que l’acquéreur paiera finalement au vendeur ?5 Cette interrogation révèle fort bien que le contrat de vente résulte d ’un accord pour le moins fragile qui, bien que découlant d ’une rencontre des volontés éclairées lors sa formation, n ’a pas a être forcément équilibré, sauf à prendre en compte la notion de lésion sur laquel­ le nous reviendrons plus loin. En effet, le droit byzantin fera en sorte que l ’acheteur puisse revenir sur la vente si le prix demeure inférieur à la valeur de la moitié de la chose. Le vendeur peut en ce cas rembourser le pretium en exigeant la restitution de la chose sauf si l ’acheteur décide de payer le sup­ plément afin d ’équiparer6. Du point de vue de son ultime dénouement, la vente n ’est pas censée demeurer une fin en soi car au creux de l ’échange s’immisce à terme la question de la propriété, un autre élément juridique de première impor­ tance à très haute raisonnance sociale dont bien des penseurs, philosophes des Lumières comme Rousseau en tête, pensent qu’elle contribuait au premier chef à fonder la société civile7. Ainsi, à terme, se cache toujours derrière la venditio, et ce à plus ou moins long terme, l ’idée d ’un transfert effectif de propriété, droit réel conféré à une personne impliquant l’existence de prérogatives absolues sur un bien (usus, fructus, abusus), dont les modalités sont variables d ’un système juridique à l ’autre8.

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Comme l’indique l’adage bien connu : « tant vaut la chose qu’elle peut se vendre » ou « tant vaut la chose comme on peut en avoir » cf. L oysel , Maximes et institutes coutumières, Paris, 1846, Titre IV Des ventes, maxime 406, ou encore G. Davot (qui le cite), Traité sur diverses matières du droit français à l’usage du Duché de Bourgogne et des autres pays qui ressortissent du Parlement de Dijon, Tome 4, Dijon, 1789, 311. L ’auteur argumente ainsi : «... non seulement parce que le prix des marchandises varie suivant le temps, mais aussi parce qu’il est permis en droit d ’acheter à bon marché et de vendre chèrement... ». Cf. Un fameux passage émanant de Dioclétien daté de 285 n. è. et rapporté au C.4.44.2. Sur cette question et les discussions qu’elle implique en particulier du point de vue de l’authenticité du texte, voir B. S irks, Laesio enormis again. RIDA 54 (2007), 461-469. J. J. R ousseau , Discours sur l’économie politique, Œuvres complètes, III, 262-263. La propriété privée est qualifiée de « plus sacré de tous les droits des citoyens, et plus im­ portant à certains égards que la liberté m êm e... La propriété est le vrai fondement de la société civile, et le vrai garant des engagements du citoyen ». Sur ce caractère sacré, voir G. D emouge , Rousseau ou la Révolution impossible. Paris 2002, 348-349. Selon l’art. 544 du Code civil, « La propriété est le droit de jouir et disposer des choses de la manière la plus absolue, pourvu qu'on n'en fasse pas un usage prohibé par les lois ou par les règlements ».

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I La première forme primitive de vente romaine consistait d ’après la doctrine do­ minante en une vente au comptant, forme évoluée d ’un troc où l’individu choisissait d ’aliéner une chose contre une certaine quantité de métal. Ceci aurait consisté en une configuration de contrat réel ou peut-être verbal9, suivant lequel l ’exécution de la prestation par le vendeur le légitimait à requérir le prix de la part de l ’acheteur, le paiement de ce dernier provoquant le passage effectif de la propriété. La vente au comptant laissera la place à son équivalent consensuel au début de l ’époque classique, soit au tournant du IlIème-IIème s. av. J. C. Divers­ es explications ont été proposées pour expliquer cette évolution. Certains auteurs arguèrent que le contrat de vente conclu par deux stipulations se serait mu en un unique contrat consensuel. Un autre courant pense que les clauses jointes à la mancipatio ont fini par former des leges venditionis qui auraient servi de base aux principes de la vente consensuelle. D ’aucuns pensent que la vente privée aurait été calquée sur les ventes publiques qui ne requéraient aucune solennité. Enfin d ’autres romanistes croient que la vente romaine serait une importation du ius gentium et que le consensualisme résulte du fait que les contingences de forme romaines n ’étaient pas faisables avec les étrangers. Chacune de ces théories se heurte à des objections et la controverse est délicate à trancher. Pour autant, la venditio romaine demeure à la fin de l ’époque républicaine un contrat consensuel inhérent qui oblige à transférer la possession et non la propriété. L ’élaboration de cette forme nouvelle est sans aucun doute liée au contexte historico-économique, même si le cheminement intellectuel précis qui a accompa­ gné cette mutation demeure encore flou. L ’émergence du consensualisme ac­ compagna le développement du commerce international et l’activité juridique du praetor peregrinus. Elle résistera à l ’influence hellénistique et aux habitudes de certains habitants des provinces de l’Empire qui faisaient prévaloir le transfert de propriété à cause de vente plutôt que de considérer cette dernière comme un contrat consensuel générateur d ’obligations réciproques. Le caractère synallagmatique de celui-ci combiné à la bonne foi - dont la considération guidera l ’appréciation du juge en cas de litige - implique que chaque protagoniste ne pourra réclamer l ’exécution de la prestation qu’il revendique qu’à condition d ’avoir lui-même rempli sa part du contrat. En ce sens, la vente consiste en un accord par lequel une des parties, le vendeur, s’engage à attribuer la possession d ’une chose à l ’acheteur qui s’oblige en retour à lui donner une certaine quantité 9

Pour les différentes doctrines au sujet de la qualification du contrat de vente avant l’époque classique, voir P. F. G irard , Manuel élémentaire de droit romain, Paris 2003 (8ème édition, Paris 1929, rééd. J. Ph . LÉvy ), 569-603.

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de monnaie correspondant au prix de l ’élément cédée. L ’emptio venditio engen­ dre par conséquent une double obligation : celle de transférer la chose pour le venditor et celle de payer le prix pour l ’emptor, le plus souvent lors de la remise de la chose. Un autre acte distinct sera nécessaire pour transférer la propriété : mancipatio, in iure cessio ou traditio. Ce premier constat permet d ’établir une différence très nette entre le droit romain et le droit civil français contemporain tel que consacré au sein du Code civil de 1804, lequel a relativement peu évolué jusqu’à nos jours en ce concerne les grands principes du droit de la vente. Hor­ mis des cas très spécifiques comme ceux résultant de l ’insertion au contrat d ’une clause de réserve de propriété, la vente implique un transfert immédiat de celleci ainsi que le prescrit l ’article 1138 du Code civil : « l ’obligation de livrer la chose est parfaite par le seul consentement des parties contractantes. Elle rend le créancier propriétaire et met la chose à ses risques dès l ’instant où elle a dû être livrée, encore que la tradition n ’en ait point été faite, à moins que le débiteur ne soit en demeure de la livrer ; auquel cas la chose reste aux risques de ce der­ nier ». Ainsi, il apparaît que les obligations nées de la venditio sont secondaires et ne portent pas sur la substance même du contrat, mais vont par exemple con­ cerner les garanties. Cette configuration relativement récente est le résultat d ’une longue évolution. L ’époque du Haut-Moyen Âge, moins axée sur les relations commerciales, voit un retour aux sources au sens où la vente retrouve sa pratique originelle à travers la transaction au comptant. On détectera ici une donnée anthropologique de base selon laquelle la réalité d ’un acte - en l ’occurence le paiement du prix va donner corps à la vente comme le montre la loi des Wisigoths10 en cas de non existence d ’un écrit. La vente ressemble ainsi à un contrat innomé et plus ou moins à un contrat réel, lequel se parfait par la remise d ’une chose, selon les cas. L ’exécution d ’une part du contrat obligeant l ’autre à faire de même. Au cours du XlIème s., la vente demeure un contrat formaliste qui se con­ firme par un serment ou par la fides, comme l ’attestent les actes de la pratique,

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Lex Visigothorum 5, 4, 3 : Venditio p er scripturam facta plenam habeat firmitatem. Ceterum, si etiam scriptura facta non fuerit et datum pretium praesentibus testibus comprobetur, plenam habeat emptio robur. Le terme comprobetur pourrait induire que la seconde partie de la disposition est relative à la question de la preuve enjustice et non pas à la formation du contrat, cf. J. F. L em arig n ier, A. De BoÜard, Manuel de diplo­ matique française et pontificale, II. L’acte privé, Paris, 1948, Bibliothèque de l ’Ecole des chartes 108 (1950), 132-139, spécialement 137. Sur l’utilisation de la loi 5, 4, 3 aux Xlème et XlIème siècles, voir M. Zimmermann, Ecrire et lire en Catalogne (Xle-XIIe siècle), Madrid 2003, 11-22.

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voire par des gestes spécifiques11. D ’après l ’article 100 de la coutume de Mont­ pellier datant de 120412, moment ou la seigneurerie passe sous le contrôle des rois d ’Arragon, la vente se conclut par la paumée (palmata), laquelle est parfois complétée voire remplacée par un baiser. On retrouve ici le rôle accrue de la manus de l ’homme, cette « agile ouvrière du droit13 » qui demeure très visible 11 12

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Sur ces questions, voir J. Ph . LÉvy , A. C astaldo , Histoire du droit civil, Paris, 2002, en particulier 573-583 et 714-731. Statut de Montpellier, art. 100 Emptio aut venditio non valet, sine palmata, aut sine solutione pretii particularis uel universalis, aut sine rei traditione. Il est ainsi prévu trois manière de contracter : par la simple parole symbolisée dans la paumée, par le ver­ sement d’une partie ou de la totalité du paiement ou encore par la délivrance de la chose vendue. J. C a rb o n n ie r, Sociologie juridique, Paris, 2004 (2ème éd.), 37, a souligné le lien fon­ damental existant entre les gestes de l’homme conditionnés par l’anatomie, la physiolo­ gie humaine et les schémas moteurs chargés de connotationjuridique. L ’auteur propose une bibliographie sélective et indique au sujet de la main : « ...et qui oublierait la main, la main dégantée, cette agile ouvrière du droit, depuis le très ancien droit romain (mancipium, manus injectio, mariage cum manu jusqu’au droit moderne où l ’on continue de prêter serment en levant la main d r o i te . ». Il faut d ’ailleurs constater que les romani­ stes ont négligé l’étude systématique des gestes et pratiques corporelles qui accompa­ gnaient l’exercice du droit ou qui recélaient par nature une connotation juridique. L ’importance du geste et de la parole était aussi capitale dans le domaine religieux et de nombreuses études ont été consacrées à ce thème par les historiens des religions romai­ nes (voir par exemple J. R u d h a rt, Remarques sur le geste rituel, le sens qu’il paraît impliquer et les explications que l’on en donne, in A. M. B lo n d e a u , K. Schipper (dir.), Essais sur le rituel. I. Colloque du centenaire de la section des sciences religieuses de l’EPHE, Louvain-la-Neuve-Paris, 1990, 1-13. Pour d ’autres liturgies, voir H. G o n n et, Remarques sur un geste du roi hittite lors des fêtes agraires, Hethitica 4 (1981), 79-94) par exemple au sujet de la proskynèse ou des baisers envoyés aux dieux. Des études pourraient être entreprises en ce qui concerne spécifiquement le droit romain car les contributions restent rares sur ce sujet (voir tout de même, sur le thème de la mancipatio et de la manumissio, les remarques de T. Q. M rsich , Manzipationsgestus und Altertum­ swissenschaft, ZSS, R. A., 96 (1979), 272-289). La principale difficulté est de réunir des sources qui retracent ces attitudes corporelles. En effet, les textes du Digeste se canton­ nent la plupart du temps à mentionner une solution accompagnée d ’un raisonnement mais sans faire référence à aucune gestuelle spécifique. De telles références sont rares dans les sources juridiques en général, même très anciennes. On connaît tout de même une vieille loi royale qui prescrit l ’exécution d ’un geste précis. Il s’agit d ’une lex attri­ buée au roi Numa selon laquelle les prêtres doivent se couper les cheveux (et la barbe ?) avec des ciseaux en airain et non en fer, cf. P. F. G ira rd , Les lois des Romains, tome 2 des Textes de droit romain, Naples, 1977, 14 (Lyd. Mens, 131). Toutefois, cette disposi­ tion semble revêtir davantage un sens religieux que strictement juridique à une époque où le droit et la religion ne faisaient presque qu’un.

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dans l ’univers du commerce. Le rôle du serment oral - per Deum juro - la main posée sur des reliques ou sur l ’Evangile est aussi important à une époque où les pouvoirs publics ont parfois du mal à rendre justice en cas de litige sérieux. A partir du XlIIème siècle, le caractère consensuel de la vente, tel qu’il existait en droit romain, reviendra sur le devant de la scène après avoir longtemps subsisté dans la région toulousaine14 et se complétait d ’une formalisation au regard de la passation de propriété. Le seigneur s’interposait entre l ’aliénateur et l ’acquéreur pour opérer le transfert du bien, cette investiture signifiait que l ’acheteur se « revêtait » du bien15. L’époque moderne verra triompher le transfert de pro­ priété accolé à la rencontre consensuelle d ’abord dans la pratique juridique sous l ’Ancien Régime avant que ce principe ne soit plus tard consacré par le législa­ teur au sein du Code civil. Le déclin de l ’investiture seigneuriale correspondant à une saisine-déssaisine du bien ne se révélait plus utile ni pour le seigneur dans la mesure où l ’acquéreur devait lui notifier la mutation du bien - ; ni pour l ’acquéreur puisque celui-ci détenait la possession de fait ; ni à l ’égard des tiers car elle ne comporte très vite plus aucune publicité. Parallèlement, on utilise au sein des actes juridiques des clauses de style correspondant à une tradition feinte ou symbolique de constitut possessoire voire de saisine-déssaisine, celles-ci pos­ sédant le même effet que l ’investiture seigneuriale16. Jean Domat dira qu’elles devaient être sous-entendues au contrat de vente17. Au final, la traditio ne consi­ stait plus qu’en une clause fictive réputée tacite18. Le Code civil viendra clarifier 14 15

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J. Ph. LÉvy-A. C a s ta ld o , Histoire... op. cit., 718. Sur le concept juridique de saisine qui demeure commun à toute l’Europe occidentale, se reporter à la thèse d ’E. C ham peaux, Essai sur la vestitura ou saisine, Paris, 1899. Voir aussi plus récemment E. C o n te, Gewere, vestitura, spolium : un’ipotesi di inter­ pretazione, in B. d ’A lte r o c h e , F. D em o u lin -A u zary , O. Descamps, F ra n c k Roumy (éd.), Mélanges en l’honneur d ’A. Lefebvre Teillard, Paris, 2009, 267-287 ; enfin J. Ph. Lévy-A. C a s ta ld o , Histoire... op. cit., 515-523. Voir P. Ourliac , J. L. Gazzaniga , Histoire du droit privé français, Paris, 1985, 207­ 217. Sur cette question, lire A. Z arrouk , L ’implicite et le contenu contractuel : étude de droit comparé : droit français et droit tunisien, Paris, 2012, 19-21. On constatera les carences de ce système en termes de publicité, en particulier pour les biens immeubles, mais force est de constater que, à quelques exceptions près, le sys­ tème ordinaire qui s’applique dans l’Ancien Droit n ’intègre pas ce correctif car les no­ taires étaient le plus souvent au courant des ventes passées puisqu’elles intervenaient le plus souvent entre proches voisins. En dépit des tentatives réalisées sous la monarchie pour des raisons fiscales, il faudra attendre la Révolution pour voir se profiler un vérita­ ble effort de publicité globale des actes. Le premier Code hypothécaire voté par la Con­ vention le 27 juin 1795 enjoignait de procéder à une déclaration foncière avant toute aliénation et d’inscrire les hypothèques. Cet effort sera poursuivi au sein du deuxième

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les choses en indiquant que le transfert de propriété s’opère dès l ’accord des vo­ lontés contractantes au regard de la chose - laquelle doit intégrer l ’univers tran­ sactionnel19 - et du prix20, donc par le seul consentement ou par la simple for­ mation du contrat. La lecture combinée des articles du Code ne laisse aucune place à la spéculation et lient l ’émergence du double consentement au transfert du droit de manière instantanée : « Art. 1582. La vente est une convention par laquelle l ’un s’oblige à livrer une chose et l ’autre à la payer. Elle peut être faite par acte authentique ou par sous seing privé. Art. 1583. Elle est parfaite entre les parties, et la propriété est acquise de droit à l ’acheteur à l’égard du vendeur, dès qu’on est convenu de la chose et du prix, quoique la chose n ’ait pas encore été livrée ni le prix payé ». Les seules exceptions à ce principe général découlent des contingences technique du droit de propriété. C’est le cas des choses futures pour lesquelles le transfert est retardé au moment de l ’existence de ces dernières ou encore des res de genre, pour lesquelles il doit attendre le moment de l ’individualisation de la chose en un corps certain. On a affaire en ce cas à un transfert différé car celui-ci est réputé exister à la formation du contrat et il ne s’agit donc pas d ’une obligation de transférer la propriété incombant au vendeur. Par ailleurs, il existe des possibilités légales qui s’inscrivent dans le cadre du principe de l ’autonomie de la volonté au regard de la liberté de création des droit réels découlant de l ’arrêt Caquelard de 183421. Il s’en est suivi diverses hy­ pothèses concernant le transfert du droit de propriété dans le cas de la vente.

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Code hypothécaire qui reprit le système des coutumes de nantissement impliquant une publicité des transactions, voire un enregistrement de celles-ci au sein d ’un registre pub­ lic. Au final, la loi du 1er septembre 1798, complétée par celle du 11 mars 1799, rendra obligatoire l’inscription mais aussi la transcription des actes de mutation des biens sus­ ceptibles d’hypothèques sur un registre tenu au greffe du tribunal. A défaut, ceux-ci ser­ ont inopposables aux tiers bien qu’ils soient valables entre les parties. Cette construction sera parachevée par la loi du 23 mars 1855 sur la transcription hypothécaire qui institue la conservation des hypothèques. Cette loi sera modifiée à terme par le décret n°55-22 du 4 janvier 1955 (lui-même réformé par l’Ordonnance n° 2010-638 du 10 juin 2010 portant suppression du régime des conservateurs des hypothèques) portant réforme de la propriété foncière, lequel instituera un élément réel : le fichier foncier. Code civil art. 1598. Tout ce qui est dans le commerce peut être vendu lorsque des lois particulières n'en ont pas prohibé l'aliénation. Code civil art. 1591. le prix de la vente doit être déterminé et désigné par les parties. Req. 13 février 1834, s. 1834, 1, p. 205 ; H. C apitant , F. T erré , Y. L equette , Les grands arrêts de la jurisprudence civile, tome 1, Dalloz, 12e éd., 2007, n° 65. L’arrêt avait énoncé que « n i [les articles 544, 546 et 552 du code civil], ni aucune autre loi n ’excluent les diverses modifications et décompositions dont le droit ordinaire de pro­ priété est susceptible »

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Hormis les modalités relatives au terme et à la condition qui suspendent cet effet principal du contrat, les signataires peuvent choisir de le différer. Ainsi la clause de réserve de propriété permet au vendeur de stipuler que celui-ci ne se produira qu’au moment précis où le prix de la chose sera intégralement acquité22. L ’existence de cette clause n ’est pas sans conséquence en matière de risques car le vendeur qui reste propriétaire doit les supporter en l’absence de clause con­ traire. En l ’occurrence, c ’est la règle res perit domino qui prévaut en droit fran­ çais aux termes de l’article 1138 du Code civil23. Le transfert de propriété dans le cadre de la vente commande de distinguer entre la cession de biens mobiliers ou immobiliers. Le second cas est plus com­ plexe car il induit l ’existence d ’une promesse de vente valant vente mais qui n ’implique pas le transfert de propriété, lequel interviendra de manière effective lors de la remise du prix et du titre de propriété chez le notaire. Il faut ici évo­ quer les deux catégories de promesses, d ’abord la promesse synallagmatique de vente (PSV) qui intervient généralement deux mois avant la finalisation de la vente24, ensuite la promesse unilatérale de vente (PUV) dont la durée peut être variable voire indéterminée dans la limite de la prohibition des engagements perpétuels. La première ne pose pas de problème particulier au sens où elle s’inscrit dans le cadre d ’un accord bilatéral de volonté. Le vendeur ou l ’acheteur lésé par celui qui déciderait au final de se dédire aura le choix entre demander l ’exécution forcée de la vente, ou opter pour un forfait indemnitaire prévu par une clause pénale au regard de la transaction25. Il en est autrement dans le cadre de la promesse unilatérale de vente émanant du vendeur. En ce dernier cas, la Cour de cassation a curieusement exclu la possibilité d ’une exécution forcée de la transaction, sans doute au motif qu’il n ’existait pas la rencontre de volonté qu’implique le double consentement à une vente. L’acheteur lésé par la rétracta­ tion de son partenaire pourra néanmoins prétendre au versement d ’une somme en réparation d ’un préjudice subi. L ’acquéreur présumé qui n ’achèterait pas de­ vra quant à lui verser une indemnité d ’immobilisation mise sous séquestre et qui 22 23

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Voir Code de commerce art. L. 621-122 à L. 621-124. Cette dissociation instantanée de la chose et du droit parce que le transfert de propriété est consubstantiel au contrat de vente se retrouve projeté au sein de Code de commerce en ce qui concerne la charge des risques. Cf. l’article L. 132-7 : « La marchandise sortie du magasin du vendeur ou de l’expéditeur voyage, s’il n ’y a de convention contraire, aux risques et périls de celui à qui elle appartient, sauf son recours contre le commis­ sionnaire et le voiturier chargés du transport ». Ceci pour permettre à l’acheteur de rassembler le financement (souvent en ayant recours à un établissement de crédit), et inclure un délai au regard du droit de préemption au profit des pouvoirs publics. Code civil art. 1152; 1226 et suivants.

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viendrait en déduction du prix s’il se décidait à acheter dans les délais. L ’existence de ce genre de stipulation ne remet pas en cause le caractère unilaté­ ral de la PUV, il s’agit simplement d ’une contrepartie de l ’avantage accordé par le promettant au bénéficiaire. L ’existence d ’un autre procédé en cas de vente future prend la forme d ’un pacte de préférence. Il consiste en un avant-contrat générant une obligation de ne pas faire, à savoir de ne pas contracter avec autrui, qui crée un rapport de droit personnel et offre un droit de préemption à son bé­ néficiaire. La jurisprudence de la Cour de cassation26 est venue affirmer la pos­ sible substitution du bénéficiaire du pacte à un éventuel tiers acheteur, et par là l ’annulation du contrat allant à l ’encontre de ses droits. Une double condition est cependant requise : le tiers devait avoir eu connaisance du pacte ainsi que de l ’intention du bénéficiaire de s’en prévaloir.

II Le droit français contemporain de la vente composé des dispositions internes contenues au sein du Code civil, du Code de commerce ou encore du Code de la consommation a quelque pu subi l ’influence des règles internationales comme celles de la convention de Vienne27. Ceci a abouti à l’émergence en France à la fin du siècle dernier de deux corps de normes parallèles. Il y a d ’abord les règles du Code civil et assimilées qui s’appliquent à la vente interne et celles de la convention évoquée plus haut qui gèrent les ventes internationales. Une telle diversification - qui dépasse de loin l’ensemble des contenus du droit romain ou de l’Ancien droit français - implique dorénavant de distinguer la personne con­ tractante, la nature du bien et/ou son emplacement pour déterminer le régime applicable au contrat. Aussi certains auteurs n ’ont pas hésité à parler d ’une « régression » en la matière qui remet en cause la pureté originelle d ’un régime

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Cass. Chambre mixte, 26 mai 2006 ; Cass. 1ère civ. 11juillet 2006. Cette convention adoptée le 11 avril 1980 par la Commission des Nations Unies pour le droit commercial international compte 101 articles répartis en quatre parties. Elle a été ratifiée par la France le 6 août 1982 et est entrée en vigueur le 1erjanvier 1988. Elle se compose d’un ensemble de règles matérielles et supplétives (pour un accès direct au texte voir http://www.uncitral.org/pdf/french/texts/sales/cisg/V1056998-CISG-f.pdf) qui régissent les ventes internationales de marchandises conclues entre partenaires éta­ blis au sein des états signataires, ainsi que celles que les règles de droit international soumettent à la loi de l’un de ces états. Il faut noter que la convention exclut de son do­ maine d’application les ventes au consommateur, sauf ignorance du vendeur d ’après l’article 2 a.

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dont les contours avaient été ciselés avec soin par le législateur napoléonien28. Par ailleurs, le droit de la vente intègre une importante législation intervenant en amont à l’image des avant-contrats, accords de négociation ou pactes de préférence dont quelques composantes ont été évoquées supra. Il faut dire que compte tenu de son enjeu, la vente a fait l ’objet de toute l ’attention des artisans du Code civil de 1804 à travers des titres composés de plus de cent articles29. Rien d ’étonnant à cela puiqu’elle constituait le grand vecteur de transmission de la propriété dont on sait l ’importance au sein des théories révolutionnaires. Qualifiée de « droit inviolable et sacré»30 et érigée au rang des « droit naturels et imprescriptibles de l ’homme » 31, et ce en bonne place à côté de la liberté, de la sûreté et de résistance à l’oppression au sein de la Déclaration des droits de l ’homme et du citoyen, la propriété occupa elle-aussi tout particulièrement l ’esprit des législateurs32. En considérant au premier chef ce paramètre, il fallut 28

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Voir B. Oppetit , Les tendances régressives du droit contemporain, in Mélanges D. Holleaux, Paris, 1990, 317-330. A travers une argumentation dense, l’auteur montre que les réformes juridiques récentes qui sont intervenues dans bien des domaines juridiques sont trop nombreuses et mal agencées. Elles ont fait du droit un simple outil de changement social en perdant de vue la cohérence de l’ordonnancement juridique. Les difficultés résident à la fois dans des retours à l ’archaïsme et dans une dérive incon­ sidérée d’un prétendu progrès, au sens où certains concepts anciens sont mal réintégrés dans une modernité qui avait auparavant choisi de les abandonner parce que trop frus­ tres. L’inflation légale est ainsi au final conçue comme un obstacle à l’avancée et à la libération de l’Homme. Voir la solide synthèse de J. L. H alpÉ rin, Le Code civil, Paris, 1996, 68-69. DDHC art 17 : « la propriété étant un droit inviolable et sacré, nul ne peut en être privé, si ce n ’est lorsque la nécessité publique, légalement constatée, l’exige évidemment, et sous la condition d ’unejuste et préalable indemnité ». DDHC art 2 : « le but de toute association politique est la conservation des droits na­ turels et imprescriptibles de l’homme. Ces droits sont la liberté, la propriété, la sûreté et la résistance à l’oppression ». F. F. P oncelet, F. de Langlade , J. Guillaume , Recueil complet des discours pronon­ cés lors de la présentation du Code civil par les divers orateurs du Conseil d ’Etat et du Tribunat, volume 1 Paris, 1838, 258, discours du tribun Leroy : « De tous les droits que l’homme exerce sous l’Empire des lois, il n ’en est point qui soit plus éminemment so­ cial que le droit de propriété. La cause et l’objet de la société sont peut-être également dans ces mots : avoir et conserver. Les autres droits sont sacrés sans doute ; mais ils le sont surtout, parce qu’ils sont la sauvegarde du droit de propriété. Aussi, un des signes les moins équivoques des vues libérales d ’un législateur, un des caractères les plus cer­ tains de la bonté de son ouvrage, c ’est la protection religieusement tutélaire assurée à ce premier des avantages de la vie civile... ». Voir aussi le discours du tribun Perrin, p. 873 du même ouvrage : « La propriété est, après l’état de famille et de citoyen, le plus grand mobile des actions des hommes... ».

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légitimer l ’importance primordiale de la vente au sein du système juridique. Les codificateurs tardo-révolutionnaires l’appréhendèrent comme le contrat le plus courant qui accompagne toute civilisation ainsi que toute gestation de la société civile33. La lecture des articles du Code montre que son essence se trouve dans un très proche parent : l’échange34 ; elle est par nature un contrat consensuel et non formaliste. Ainsi Portalis affirmait « En matière de vente, comme en toute autre matière35, c ’est le consentement, c’est la foi qui fait le contrat ; conséquemment, il existe une véritable vente dès que les parties sont d ’accord sur la chose et sur le prix36 ». L ’écriture était d ’ordinaire exigée comme simple preuve de l ’acte qu’il s’agit de constater37. Cette autonomie de la volonté devait rece­ voir quelques bornes au regard de certaines déviances liées à l ’ambition et à la cupidité des hommes mais aussi parce que la vente était au cœur de la transmis­ sion des patrimoines familiaux - et l ’on sait l ’importance de la famille38 et sur­

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Sur le rôle social du contrat en tant que fondateur de la société civile, voir D. D eroussin, Le contrat à travers le Code civil des Français, Histoire de la justice 19, (2009/1), 247-289. Comme c’était déjà le cas en droit romain. Voir le Code civil de 1804 et notamment les articles 1702 : « l'échange est un contrat par lequel les parties se donnent respectivement une chose pour une autre » ; 1703 : « l'échange s'opère par le seul consentement, de la même manière que la vente » ; 1707 : « toutes les autres règles prescrites pour le contrat de vente s'appliquent d'ailleurs à l'échange ». D ’un point de vue doctrinal, voir M erlin de D ouai, Répertoire universel et raisonné dejurisprudence, Tome 36, Bruxelles, 1828 (5ème éd.), 11 qui voit dans l’échange l’ancêtre de la vente à un moment où le commerce se pratiquait sans l’existence de monnaie. L’usage de cette dernière aurait provoqué l’invention de « la vente proprement dite ». Projet de Code civil, présenté par la commission nommée par le gouvernement le 24 Thermidor an VIII, Paris, 1801, 55 au sujet du contrat de mariage « C ’est le consente­ ment des parties qui constitue le contrat. C ’est la fidélité, c’est la foi p ro m is e . ». Sur cet artisan majeur du Code civil paradoxalement mal considéré par Napoléon qui le voyait comme un orateur trop volubile ainsi que le rappelle J. Tulard dans la préface de J. L. Chartier , Portalis. Père du Code civil, Paris, 2004. P. A. F enet, Recueil complet des travaux préparatoires du Code civil, Tome 14, Paris, 1827, cf. Le discours de Portalis Chap. 1er « D e la nature et de la form e du contrat de vente », 110. P. A. F enet, Recueil... op. cit., 110. J. H euer-A . V erju s, L ’invention de la sphère domestique au sortir de la Révolution, Annales de la Révolution française 1 (2002), 1-28. Les auteurs montrent que les catégo­ ries juridiques et politiques révolutionnaires font abstraction de la notion de famille comme corps intermédiaire, bien que la définition de la nation soit abordée sous l ’angle d’un conglomérat de familles. Se reporter aussi à A. V erju s, L’homme de la déclara­ tion, un pater familias ? Le porteur de droits civils dans le concours de l’institut sur

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tout de la figure du paterfamilias dans l ’idéologie révolutionnaire - et des for­ tunes des citoyens. Il s’agissait donc d ’établir une certaine surveillance de l ’administration et du législateur. Par conséquent, l ’attention des rédacteurs du Code s’est portée tout particulièrement sur la rescision pour lésion. Le possible recours en nullité relative d ’une vente pour lésion dans certains cas prévus par le droit français est une exception notable au principe de libre fixation du prix par les parties au contrat. Celui-ci s’impose au juge, lequel ne peut normalement opérer de contrôle suivant le principe pacta sunt servanda qui implique une for­ ce obligatoire naturelle aux conventions passées. Par conséquent, le prix d ’une transaction n ’a pas à être nécessairement juste sauf à considérer la prise en compte exceptionnelle de la lésion qui se révèle liée à la qualité de la chose cé­ dée. Elle correspond à un préjudice affectant l ’un des protagonistes au contrat conclu à titre onéreux au motif que les prestations réciproques se révèlent déséquilibrées39. Comme il a été rappelé plus haut, la notion de lésion remonte au droit romain tardif et concernait pour l’essentiel la vente d ’immeuble (laesio enormis). En grande veille lors du Haut Moyen-Âge, elle réapparaît ensuite sous l ’effort conjoint de la doctrine des Glossateurs et du droit coutumier40. Des Pères de l’Eglise tels Saint Ambroise ou Saint Augustin prônent vigoureusement l ’équivalence des prestations qui est à la base conforme à la charité chrétienne. Cette préoccupation était aussi très présente au XlIIème s. au sein de la doctrine thomiste. Saint-Thomas fut un grand défenseur de la justice commutative et de la bonne réciprocité41 ; il estimait suivant cette idée que toute prestation devait recevoir une juste contrepartie. Pour le théologien, le commerce relevait d ’une activité non noble qui conduit à l ’appât du gain et avilit la nature humaine mais

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l’autorité des pères en République (1798-1801), Clio@themis 3 (2010), voir http://www.cliothemis.com/L-Homme-de-la-Revolution-un-Pater. R. C a b r illa c (dir.), Dictionnaire... op. cit., 234. J. Ph. LÉvy-A. C a s ta ld o , Histoire... op. cit., 820-829. Concernant le droit coutumier, il faut distinguer entre les biens meubles et immeubles. Dans le premier cas, on remarque que la lésion est présente dans les chartes urbaines dès la fin du XlIème s. et vise à pro­ téger le vendeur et l’acheteur de denrées et produits divers sur les marchés. Dans le sec­ ond, l’action introduite par le seul vendeur est admise sauf en cas de vente publique ou aléatoire, voire encore dans le cas d ’un échange. Cette dernière règle a été conservée au sein du Code civil art. 1706 qui stipule que « la rescision pour cause de lésion n'a pas lieu dans le contrat d'échange ». Saint Thomas d’Aquin, Somme théologique, Ila-IIae, question 58 article 11 ; question 61 article 2 et 4. Sur le thème du juste prix : question 77 article 1. On lira aussi avec profit les pages stimulantes d ’H. Guillemin , Les débats sur l’échange à la fin du Moy­ en-Âge, in H. Guillemin (dir.), Echanges, marché et marchandisation, Paris, 2008, 191­ 212, enparticulier 198-205.

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il convenait de le tolérer sous certaines conditions, en l ’occurrence lorsqu’il s’épanouit en concomittance avec le juste prix des choses cédées ou payées42. En effet, l ’achat et la vente sont constitués dans l ’intérêt commun des deux parties, or cette vocation fait que le contrat se doit d ’instituer une égalité entre elles. Si le prix dépasse en valeur la marchandise fournie ou si celle-ci vaut plus que le montant requis, l ’égalité de la justice est détruite. Ceci implique que vendre une marchandise au-dessus de sa valeur ou l’acheter en-dessous de cette dernière demeure en soi injuste et illicite. Cette obsession relative aux justes transactions s’exprime en général beaucoup chez les canonistes qui demeuraient par principe assez hostiles aux opérations mercantiles car elles pouvaient octroyer à une par­ tie un trop grand profit au détriment de l ’autre43. A la fin du Moyen-Âge, la re­ scision pour lésion concernant les meubles va tomber en désuétude et elle sera ensuite limitée au cas des mineurs et à la vente d ’immeubles dans l ’ancien droit44. Pothier rappelle également qu’elle ne s’applique pas aux contrats aléatoi­ res, comme ceux qui portent sur une rente viagère ou une vente de droits succes­ sifs, ni aux contrats d’échange, ni aux transactions d ’après un édit de Charles IX daté de 156045. A côté était admise la lésion énormissime qui se rapprochait du dol, et ceci dans des contrats autres que la vente, ainsi que la lésion modique dans le domaine des partages. Pendant la Révolution et précisément sous la Convention, un décret du 14 fructidor an III (31 août 1795) avait supprimé la rescision pour lésion46 en raison des désordres provoqués par la chute du papiermonnaie. Cet épisode des assignats qui fut la deuxième expérience d ’émission de papier monnaie et d ’inflation sur une large échelle en France engendra d ’importance conséquences sur le droit privé en raison de la concurence de plu­ sieurs instruments de paiement : la monnaie de papier et le numéraire métalli­ que47. La première était soumise à une valeur fluctuante de même que le prix des immeubles et il était impossible d ’évaluer la bonne proportion entre le prix con­

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F. T erré, Ph . Simler, Y. L equette , Droit civil. Les obligations, Paris (Dalloz), 2013, par. 306. J. Ph. Lévy-A. C a s ta ld o , Histoire... op. cit., 821-822. R. J. P othier , Oeuvres contenant les traités du droit français (par M. Dupin Ainé), tome 6, Partie V, chap. 4, par. 5, Bruxelles, 1832, 175-176. J. B. Duverger , Collection complète des Lois, Décrets, Ordonnances, Règlemens, Avis du Conseil-d’Etat, Tome 8, Paris, 1835, 253. Art. 1er : « l’action en rescision des con­ trats de vente ou équipollens à vente entre majeurs pour lésion d ’outre moitié, est abolie à l’égard des ventes qui seront faites à compter de la publication de la présente loi... ». J. Ph. Lévy-A. C a s ta ld o , Histoire... op. cit., 942-945.

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venu et la valeur de la chose48. La rescision pour lésion fut rétablie par un autre décret du 3 germinal an V (2 mars 1797) pris par le Conseil des cinq-Cents sous le Directoire49. Lors des travaux préliminaires du Code civil, les discussions furent âpres sur la question50. Berlier - très influencé par Thomasius51 - qui fut soutenu par Saint-Jean d ’Angély, Réal et Defermon se révéla un grand défenseur de la validité d ’un contrat conclu librement dans les formes légales. Il ne voulait faire maintenir la rescision pour lésion que dans des cas extrêmes qui ren­ voyaient au final à la présomption d ’erreur donc à un vice du consentement. Il arguait notamment que la lésion n ’avait « été admise dans les états méridio­ naux que sous l ’influence des théologiens »52. La proposition de rétablissement de la lésion fut en revanche défendue par Tronchet, Portalis et le premier Consul Napoléon Bonaparte. Portalis prononça deux discours à ce sujet et affirma que la vente devait être rescindée en cas de spéculations abusives - auxquelles le légi­ slateur devait demeurer attentif pour les enrayer - dans la mesure où il s’agissait d ’un contrat communicatif impliquant un échange de droits et de devoirs fondés sur l ’égalité des co-contractants. Après bon nombre de discussions, le Code civil admet la lésion pour les ventes d ’immeuble53 lorsque le vendeur est perdant de plus de 7/12èmes du prix et aussi dans le cadre des partages si l ’un des héritiers 48 49

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M. Trolong , Le droit civil expliqué suivant l’ordre du code. De la vente ou commen­ taire du titre VI, livre III du Code civil, Bruxelles, 1844, 172. Bulletin des lois n°115. Loi n°1099 qui lève la suspension des actions en rescision de contrats de vente pour cause de lésion d ’outre moitié. Du 3 germinal an V de la Répu­ blique française. Clermont-Ferrand, 1797. Une loi du 2 prairial an VII empêcha l’application de la lésion à la vente de biens nationaux. Cf. P. A. F enet, Recueil... op. cit., 33-44. Pour un exposé de ces discussions relatives à la lésion et au juste prix, voir M. T ro lo n g , Le droit civil expliqué suivant l’ordre des articles du Code, depuis et y compris le titre de la vente, Tome second, Paris, 1837, 281­ 310. Recueil complet des discours prononcés lors de la discussion du Code civil, tome 2, Paris, 1841, 566. Voir aussi P. A. F en et, Recueil... op. cit., tome 14, Paris, 1827, 134­ 148. M. T ro lo n g , Le droit civil expliqué suivant l’ordre du code... op. cit., 366. Code civil art. 1674 : « si le vendeur a été lésé de plus de sept douzièmes dans le prix d’un immeuble, il a le droit de demander la rescision de la vente, quand même il aurait expressément renoncé dans le contrat à la faculté de demander cette rescision, et qu’il aurait déclaré donner la plus-value ». La disposition est censée contrer la manœuvre suivant laquelle l’acheteur pourrait profiter de la détresse du vendeur contraint de céder son bien par nécessité. L ’estimation intervient précisément au jour de la vente d ’après l’art. 1675 C. C. « pour savoir s'il y a lésion de plus de sept douzièmes, il faut estimer l'immeuble suivant son état et sa valeur au moment de la vente. En cas de promesse de vente unilatérale, la lésion s'apprécie aujour de la réalisation ».

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se trouve lésé de plus d ’un quart54. La base idéologique de ce choix n ’est sans doute pas à rechercher complètement du côté des vices du consentement dans la mesure où elle ne joue qu’au bénéfice du vendeur et demeure sanctionnée même en l ’absence de tout vice. Au départ, comme l ’induisent les propos du premier Consul devant le Conseil d ’Etat lors des travaux préparatoires du Code55, la re­ scision pour lésion relevait d ’un enjeu global rejoignant la morale et les mœurs qui devaient avant tout présider aux cessions de territoires en propriété. En un mot, les aliénations immobiliaires demeuraient au premier chef des actes d ’une importance économique et sociale fondamentale qu’il convenait d ’encadrer très rigoureusement en renvoyant à une notion de « juste prix » établi par des ex­ perts56. La rescision de la vente n ’est possible que dans un délai limité de deux ans à compter de l ’acte passé57 et ne joue qu’au profit des vendeurs d ’immeubles58 supposés contraints par la nécessité des affaires de céder des biens car ils ne pouvaient plus faire face aux charges afférentes. Quelques autres cas de lésion seront admis plus tard au cours du XXème s. dans des cas très spécifiques : vente d ’engrais et de semences59, contrats d ’assistance maritime60, contrats de cession de droits d ’exploitation d ’une œuvre littéraire ou artistique61 ou encore dans le cadre d ’un prêt à intérêt62. 54 55 56 57

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Code civil art. 889. P. A. F enet, Recueil... op. cit., 57-60. Code civil art. 1680-1681. Code civil art. 1676 : « la demande n'est plus recevable après l'expiration de deux an­ nées à compter du jour de la vente. Ce délai court contre les femmes mariées et contre les absents, les majeurs en tutelle et les mineurs venant du chef d'un majeur qui a vendu. Ce délai court aussi et n'est pas suspendu pendant la durée du temps stipulé pour le pacte du rachat ». Code civil art. 1683 : « la rescision pour lésion n'a pas lieu en faveur de l'acheteur ». Loi du 8juillet 1907 modifiée par les lois d u 1 0 mars 1937 e t1 3 ju illet 1979. Code des transports art. 5132-3 et suivants, en particulier l’art. 5132-6 : « un contrat ou certaines de ses clauses peuvent être annulés ou modifiés, si : 1°/ le contrat a été conclu sous une pression abusive ou sous l'influence du danger et que ses clauses ne sont pas équitables ; ou 2°/ si le paiement convenu en vertu du contrat est beaucoup trop élevé ou beaucoup trop faible pour les services effectivement rendus ». Code de la propriété intellectuelle art. L. 131-5 : « En cas de cession du droit d'exploita­ tion, lorsque l'auteur aura subi un préjudice de plus de sept douzièmes dû à une lésion ou à une prévision insuffisante des produits de l'œuvre, il pourra provoquer la révision des conditions de prix du contrat. Cette demande ne pourra être formée que dans le cas où l'œuvre aura été cédée moyennant une rémunération forfaitaire. La lésion sera appré­ ciée en considération de l'ensemble de l'exploitation par le cessionnaire des œuvres de l'auteur qui se prétend lésé ». Code de la consommation art. L. 313-3 et suivants.

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Pour conclure en quelques mots, il faudrait dire que le paysage français des contrats translatifs de propriété est rendu presque monotone par un modèle prédominant au sein de la législation, des contentieux et des réflexions doctrina­ les. Et ceci au point que les autres formules translatives autres que la vente lut­ tent pour exister pleinement. Il faut se souvenir ici que cette dernière est la qual­ ification juridique de ce fait social plusieurs fois millénaire qu’est l ’échange (à titre onéreux). Il n ’est donc pas surprenant que les opérateurs du droit se soient très tôt concentrés voire focalisés sur cet acte spécifique qui occupe une place absolument prépondérante au sein des relations humaines afin d ’en rationaliser au mieux l ’enjeu et les effets.

Su alcuni aspetti del rapporto tra emptio venditio e contratto di vendita Margherita Scognamiglio, Università degli Studi di Salerno

1. Osservazioni introduttive «Chi voglia [...] elevarsi ad intendere il fenomeno giuridico, non potrà fare a meno di una sufficiente conoscenza del diritto romano, considerato nel suo pro­ gressivo sviluppo, per cui molti istituti e molte norme persistono nel diritto at­ tuale, mentre altre scomparvero. Sono infatti in ogni ordinamento giuridico isti­ tuti e norme che hanno il loro fondamento nella ragione stessa del diritto, per quanto sia varia presso i diversi popoli la loro configurazione positiva [...]. Ora si deve appunto al diritto romano la creazione di figure e di principi cosi rispon­ denti alle intime esigenze di ogni ordine giuridico che diversità di popoli e di epoche non potevano disconoscere»1. Con queste parole, che si trovano nelle prime pagine della Premessa al vo­ lume di Salvatore Di Marzo dedicato a ‘Le basi romanistiche del Codice civile’, l ’insigne giurista invita il lettore a riflettere sul ruolo centrale del diritto romano nell’elaborazione di quei principi di carattere generale informanti la maggioran­ za dei moderni sistemi giuridici. Non volendo affatto sostenere con ciò - avverte ancora lo studioso - che anche l ’intera attuale disciplina codicistica possa essere trasposta negli schemi romani. L ’intento di Di Marzo è piuttosto quello di pro­ porre una lettura in chiave storica del nostro Codice civile; la sua opera si inseri­ sce nel filone di studi volti a restituire alla nostra tradizione giuridica il suo pas­ sato, ricco di esperienza e di soluzioni raffinate2. In quest’ottica, è facile osservare come in tema di diritto delle obbligazioni il Codice civile del ’42 debba molto al diritto romano, del quale talvolta ricalca fedelmente le regole. E la disciplina della vendita, nonostante le profonde differ1 2

S. D i M arzo , Le basi romanistiche del Codice civile. Torino 1950, 3 s. Illustri precursi tale orientamento erano stati, in Italia, Biagio Brugi, Vittorio Scialoja, Carlo Fadda, Pietro Bonfante. A loro si deve la rinascita degli studi di diritto romano in chiave diacronica, che ha poi costituito una delle basi ideologiche del nostro Codice ci­ vile. Si veda, su tutto ciò, L. Solidoro M aruotti , La tradizione romanistica nel diritto europeo. II. Dalla crisi dello ius commune alle codificazioni moderne. Lezioni. 2ed. To­ rino 2010, 234 ss.; e di recente anche M. N ardozza , Manualistica e cultura del codice civile in Italia tra Otto e Novecento. Roma 2012.

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renze con l ’emptio venditio di età classica (di cui si dirà a breve), può costituire un felice banco di prova di tale asserzione3. Il contratto di vendita è disciplinato dagli art. 1470 ss. cod. civ.4 Esso è defi­ nito dal legislatore del ’42 come “il contratto che ha per oggetto il trasferimento della proprietà di una cosa o il trasferimento di un altro diritto verso il corrispet­ tivo di un prezzo” (art. 1470 cod. civ.). Occorre ricordare, però, da un punto di vista storico, che la disciplina elabo­ rata nel Codice civile del 1942 è il risultato della fusione di due distinte regola­ mentazioni presenti in contesti normativi assolutamente separati: da una parte, gli artt. 1447 ss. cod. civ. 1865, che avevano ad oggetto la vendita di beni fina­ lizzata al soddisfacimento delle esigenze proprie dell’acquirente o della sua fa­ miglia, e, dall’altra, gli artt. 59 ss. cod. comm. 1882, con i quali il legislatore si occupava della vendita posta in essere con finalità esclusivamente commerciali, nel senso che il compratore acquistava la merce con lo scopo di rialienarla per lucrare la differenza tra il costo di acquisto e il prezzo di vendita.

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Naturalmente non sarà possibile in questa sede affrontare tutte le problematiche connes­ se alla vendita e alla sua derivazione romanistica, ma ci si soffermerà soltanto su taluni aspetti che possono consentire spunti utili circa l’eredità del diritto romano in questa materia. La bibliografia sul contratto di vendita naturalmente è sterminata. E per questo motivo che si riportano qui di seguito solo le trattazioni generali più significative, rinviando poi alle diverse note per la bibliografia specifica relativa alle singole problematiche che sa­ ranno discusse: M. A llara , La vendita. Torino 1958; R. Luzzatto , La compravendita secondo il nuovo codice. Torino 1961; D. Rubino , La compravendita, 2 ed., in: Tatta to C icu -M essineo , XXIII, Milano 1971; P. G reco - G. C ottino , Della vendita, in: Commentario Scialoja-Branca (artt. 1470-1547), 2 ed. Bologna-Roma 1981; G.B. F er ­ ri , La vendita in generale. Le obbligazioni del venditore. Le obbligazioni del comprato­ re, in: Trattato Rescigno, XI, Torino 1984, 181 ss.; B. Carpino , La vendita con patto di riscatto. La vendita di cose mobili. La vendita di cose immobili. La vendita di eredità, in: Trattato Rescigno, XI, Torino 1984, 259 ss.; L. Gardani C ontursi-L isi, La com­ pravendita, 2 ed., in: Giurisprudenza sistematica civile e commerciale diretta da W. Bigiavi. Torino 1985; G. M irabelli, Della vendita, 2 ed., in: Commentario del codice ci­ vile. Torino 1991; C.M. B ianca , La vendita e la permute, 2 ed., in: Trattato Vassalli. Torino 1993; F. Galgano , voce Vendita c) diritto private, in: Enc. dir. XLVI, Milano 1993, 484 ss.; Id ., Trattato di diritto civile. Le obbligazioni in generale. Il contratto in generale. I singoli contratti. II. Padova 2010, 587 ss.; F. N addeo - A. M usio (a cura di), La compravendita, Padova 2008; A. Luminoso , La compravendita. Corso di diritto civi­ le, 7 ed., Torino 2011.

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Dall’attuale nozione codicistica si ricavano immediatamente le caratteri­ stiche principali del contratto di vendita nell’ordinamento giuridico italiano5. E un contratto ad effetti reali (almeno nella generalità dei casi), a titolo oneroso e a prestazioni corrispettive; suoi requisiti essenziali sono il consenso e l ’oggetto. Coordinando il disposto dell’art. 1470 cod. civ. con l ’art. 1376 cod. civ. si ricava, inoltre, che l ’effetto traslativo tipico della vendita si realizza in conse­ guenza della legittima manifestazione del consenso delle parti (principio con­ sensualistico). Il principio consensualistico, che secondo il disposto dell’art. 1376 cod. civ. costituisce la regola, può tuttavia essere oggetto di deroghe concordate. Inoltre, proprio il codice civile prevede delle eccezioni determinate dalla specificità di taluni tipi di vendita, come nel caso della vendita di cosa futura (art. 1472 cod. civ.), della vendita di cose determinate solo nel genere (art. 1378 cod. civ.), della vendita di cosa altrui (art. 1478 cod. civ.). In tutti questi casi la vendita non pro­ duce effetti reali immediati, bensì ad effetti reali differiti ovvero meramente ob­ bligatori6. La consensualità del contratto di compravendita comporta che il contratto si perfezioni nel momento in cui le parti raggiungono l ’accordo sui suoi elementi essenziali (oggetto e corrispettivo, in primis), e a nulla rileva - rispetto al mo­ mento perfezionativo del contratto - la consegna al compratore della cosa ven­ duta, né il pagamento del prezzo pattuito, né la successiva pubblicità cui la com­ pravendita di taluni beni è soggetta (ad es., la trascrizione delle vendite di beni immobili). In netta rottura con la regola romano-classica in base alla quale il passaggio della proprietà avveniva solo con la consegna materiale del bene (traditio)1, il codice civile italiano accoglie pertanto non solo il principio consensuale (per cui il contratto si perfeziona con il mero consenso), ma anche il principio consen­ sualistico (è il consenso legittimamente manifestato dalle parti a produrre l ’effetto reale)8, frutto dell’elaborazione dottrinale del Giusnaturalismo groziano, 5

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Nel corso di questo studio non saranno trattate né la disciplina della vendita internazio­ nale così come delineata dalla Convenzione di Vienna, né le norme sulla vendita conte­ nute nel Codice del consumo e frutto del recepimento, da parte dell’Italia, della Diretti­ va Comunitaria n. 44 del 1999. Si veda, in senso generale, C.M. B ianca , Diritto civile III. Il contratto, Milano 2000, 530 ss. CI. 2.3.20: Traditionibus et usucapionibus dominia rerum, non nudis pactis transferuntur. La dottrina civilistica suole anche far risalire al diritto romano la sostanziale applicazio­ ne del principio consensualistico, laddove si ricollega l’effetto traslativo del consenso all’esistenza di una causa, a dispetto di quanto avviene nei sistemi romano-tedeschi, im­

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e positivizzato dal Codice napoleonico in via generale nell’art. 1138 cod. civ. fr. e in particolare, rispetto alla vendita, nell’art. 1583 cod. civ. fr.9. Ma nel Codice civile vigente il legislatore ha compiuto una scelta di sistema differente anche rispetto al Codice civile del 1865. Difatti, nell’abrogato testo codicistico erano previsti due distinti contesti normativi atti a definire gli effetti della compravendita. L’art. 1447 cod. civ. 1865 disponeva, similmente all’art. 1582 cod. civ. fr.10, che “La vendita è un contratto, per cui uno si obbliga a dare una cosa e l ’altro a pagarne il prezzo”. In esso, dunque, si sottolineavano gli ef­ fetti obbligatori del contratto. Solo con l ’art. 1448 cod. civ. 1865, con una di­ sposizione che ancora una volta ricalcava quasi fedelmente l ’art. 1583 cod. civ. fr.11, si attribuiva alla vendita l’effetto reale: “La vendita è perfetta tra le parti, e la proprietà si acquista di diritto dal compratore riguardo al venditore, al mo­ mento che si è convenuto sulla cosa e sul prezzo”12. Ritornando all’art. 1470 cod. civ., possiamo osservare come la disposizione in parola ponga in risalto la circostanza che il contratto di vendita produce sia effetti reali (passaggio del diritto reale di proprietà), sia effetti obbligatori (pa­ gamento del prezzo corrispettivo).

2. L’oggetto della vendita: la cosa Oggetto della vendita sono tanto la cosa, quanto il prezzo. La cosa può essere un bene materiale o immateriale. Particolari tipi di vendite - rispetto all’oggetto -

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prontati all’attualizzante lettura savignana del diritto romano, in cui l’effetto traslativo è ricollegato non alla manifestazione del consenso, bensì alla consegna, sia pure svincola­ ta dalla causa sottostante. Si veda in questo senso F. Galgano , Trattato, 277 ss.; C.M. B ianca , Diritto civile, 528 ss. L. Solidoro M aruotti, 116s. La vente est une convention par laquelle l'un s'oblige à livrer une chose, et l'autre à la payer. Elle est parfaite entre les parties, et la propriété est acquise de droit à l'acheteur à l'égard du vendeur, dès qu'on est convenu de la chose et du prix, quoique la chose n'ait pas en­ core été livrée ni le prix payé. La scelta del legislatore di discostarsi così nettamente dall’impostazione del Codice Napoleonico e del Codice civile del 1865 fu oggetto di un acceso dibattito, documentato dai lavori preparatori al Codice civile del 1942. Basti pensare che il progetto del 1936 aveva adottato un impianto dispositivo molto più simile a quello allora vigente. Si ve­ dano i resoconti in G. Pandolfelli - G. S carpello - M. S tella R ichter - G. Dal lari, Codice civile. Libro delle obbligazioni illustrato con i lavori preparatori e di­ sposizioni di attuazione e transitorie. Milano 1942, 272 s.

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sono la vendita di beni immobili (soggetta a specifici requisiti di forma, artt. 1537 ss. cod. civ.), la vendita di cosa generica (art. 1378 cod. civ.), la vendita di cosa futura (art. 1472 cod. civ.), la vendita di cosa altrui (artt. 1478 ss. cod. civ.) e la vendita di eredità (artt. 1542 ss. cod. civ.). La vendita di cosa futura costituisce un significativo esempio di come la tra­ dizione giuridica romana abbia avuto importanti ricadute sull’attuale disciplina codicistica in tema di vendita e di come, tuttavia, il nostro legislatore abbia an­ che saputo evitare il pedissequo appiattimento sia sulle soluzioni giurispruden­ ziali romane, sia sulle scelte compiute durante la stesura del Codice francese nel 1804 (recepite dal Codice Pisanelli), volte al contrario all’affermazione di una posizione di almeno teorica emancipazione dal diritto romano13. La vendita di cosa futura è regolata dall’art. 1472 cod. civ. Come si evince anche dalla Relazione del Guardasigilli n. 289, il testo recepisce la tradizionale distinzione tra emptio spei ed emptio rei speratae. Il Codice Pisanelli non disci­ plinava espressamente tale fattispecie, ma dettava una regola generale in tema di contratti: “Le cose future possono formare oggetto di contratto” (art. 1118, co. 1, cod. civ. 1865). La norma trova parziale riscontro nell’art. 1348 cod. civ., che statuisce: “La prestazione di cose future può essere dedotta in contratto, salvi i particolari divieti della legge”. L ’art. 1472 cod. civ. non fa altro che ampliare una disposizione di parte generale: “Nella vendita che ha per oggetto una cosa futura, l ’acquisto della proprietà si verifica non appena la cosa viene ad esisten­ za. Se oggetto della vendita sono gli alberi o i frutti di un fondo, la proprietà si acquista quando gli alberi sono tagliati o i frutti sono separati. Qualora le parti non abbiano voluto concludere un contratto aleatorio, la vendita è nulla se la co­ sa non viene ad esistenza”. Com’è noto, furono i Glossatori a distinguere tra emptio spei (espressione che si rinviene già nelle fonti di epoca romana14) ed emptio rei speratae (catego­ ria la cui prima vera enucleazione teorica e la cui denominazione risalgono, per l ’appunto, ai Maestri medioevali15). Se il nostro codice accoglie senza difficoltà la possibilità di procedere ad una vendita di cosa futura, intesa come emptio rei speratae (art. 1472, 1 co., cod. civ.), maggiori difficoltà determina la configurazione di una emptio spei, laddo­ 13

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Sulla reale distanza tra il diritto francese codificato nel 1804 e il diritto romano non vi è però unanimità di vedute. Si pensi, ad esempio, alla posizione di R. S acco , Diritto ro­ mano e Code Napoléon, in: Index, 14 (1986), 99 ss., che ha definito il Code Napoléon un codice di ispirazione romanista, e si veda poi L. S o lid o ro M a r u o tti, 86 ss. Si vedano, ad esempio, D. 18.4.7-11;D. 19.1.11.18; D. 19.1.12.2. Sulla base di taluni testi giurisprudenziali romani, tra cui, con carattere definitorio, D. 18.1.8 pr.

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ve si consideri che tale categoria è considerata con una certa ritrosia dal no-stro legislatore, il quale ne subordina la validità alla specifica determinazione delle parti di voler stipulare una vendita aleatoria (art. 1472, 2 co., cod. civ.). I problemi teorici che solleva la vendita di cose future sono normalmente connessi alla natura reale o obbligatoria del contratto. N ell’evoluzione storica dei contratti di alienazione di beni nel corso dell’esperienza giuridica romana, è solo con l ’affermazione dell’emptio venditio, intesa come contratto consensuale ad effetti meramente obbligatori, che i giuristi cominciano ad affrontare le que­ stioni attinenti alla vendita connessa al partus ancillae ovvero ai frutti di un al­ bero16. Il nostro Codice, che pure disciplina la vendita di cose future, deve, inve­ ce, fare i conti con una concezione di vendita ben diversa, poiché, come si è già posto in evidenza, a norma dell’art. 1470 cod. civ., essa produce effetti traslativi. L ’assenza materiale dell’oggetto della vendita, che ancora non esiste, ma che può legittimamente essere contemplato dal contratto, pone l ’interprete di fronte all’esigenza di giustificare sul piano dogmatico e di coordinare con l ’intero assetto codicistico una vendita i cui effetti immediati non possono che essere obbligatori. E se ciò non poneva problemi ai giuristi di epoca romana, i quali a partire dalla seconda metà del III sec. a.C. erano abituati a ragionare in termini di emp­ tio venditio obbligatoria, altrettanto non può dirsi per la moderna dottrina, che si trova di fronte all’accoglimento nel nostro Codice del principio consensualisti­ co17. Così, l ’orientamento più risalente ha ipotizzato che la vendita di cosa futura potesse essere assimilato ad un negozio non ancora perfezionatosi, ma a consen­ so anticipato18. Altri ancora hanno inquadrato la vendita di cosa futura tra i casi di vendita sottoposta a condizione sospensiva19. Tale teoria ha ai nostri fini una particolare importanza, poiché da essa si evince la distanza profonda tra le solu­ zioni prospettate a tal proposito dai giureconsulti romani e quelle della moderna civilistica. Secondo quanto si ricava dal pensiero dale affermazioni di Pomponio in D. 18.1.8 pr., la vendita di cose future doveva essere considerata alla stregua 16

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M. Talamanca , voce Vendita in generale (diritto romano), in: Enc. dir. XLVI. Milano 1993, 342 ss.; S. Randazzo , Variabilità del rischio e ricadute sistematiche nella vendita di cosa futura, in: L. Garofalo (a cura di), La compravendita e l’interdipendenza delle obbligazioni nel diritto romano, I, Padova 2007, 247 ss. Era insito nel modo di pensare dei Romani distinguere tra un contractus i cui effetti erano meramente obbligatori e i modi di trasferimento della proprietà. Si vedano per tut­ ti le osservazioni al riguardo di E. B e tti, Istituzioni di diritto romano, II, 1, Padova 1960, 188 s.; S. R an d azzo , 258 e nt. 36. D. Rubino , 178 ss. P. P erlingieri, I negozi su beni future. I. La compravendita di cosa futura. Napoli 1962, 152.

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di una vendita condizionale. In effetti, pur non affermando ciò espressamente, nel passo in oggetto si fa riferimento a due caratteristiche tipiche della vendita sottoposta a condizione: la retroattività degli effetti al momento dell’espressione del consenso e l ’applicazione della regola in base alla quale la condizione si ha per avverata qualora la parte interessata ne impedisca il verificarsi20. Pomponio, infatti, attribuiva al compratore l’actio ex empto nel caso in cui il venditore avesse impedito la produzione dei frutti o il partus ancillae. Se la seconda regola enunciata trova applicazione anche nel nostro ordina­ mento giuridico, per cui il venditore non deve impedire il realizzarsi della con­ dizione e, anzi, deve adoperarsi affinché ciò avvenga, la prima regola (quella sulla retroattività degli effetti), viceversa, non trova oggi riscontro. Tant’è che proprio l ’efficacia ex nunc (vale a dire al momento del venire ad esistenza dell’oggetto del contratto) della vendita di cosa futura è il principale degli argo­ menti a sfavore della teoria della vendita sottoposta a condizione. Oggi, quindi, sembra avere maggiore riscontro sia in dottrina21 che in giuri­ sprudenza22 la tesi che riconosce nella vendita di cosa futura un esempio codifi­ cato di vendita obbligatoria, per cui gli effetti obbligatori si producono imme­ diatamente mentre l’effetto traslativo della proprietà viene posticipato al mo­ mento in cui la cosa oggetto della vendita viene ad esistenza23. La disciplina dell’emptio rei speratae si basa sul principio secondo cui se la cosa non viene ad esistenza (per fatto non imputabile al venditore), la vendita è nulla e non produce effetti. Nell’emptio spei, invece, la circostanza che la cosa non venga ad esistenza non invalida affatto il contratto, poiché le parti hanno posto ad oggetto della vendita non il bene-cosa, bensi l ’alea stessa24.

3. L’oggetto della vendita: il prezzo Oggetto della vendita è anche il prezzo, il cui pagamento costituisce l ’obbligazione essenziale in capo al venditore (arti 1499 s. cod. civ.). Il prezzo deve essere determinato o determinabile. Le parti possono concordemente affi­ darne la determinazione ad un terzo secondo le regole indicate dall’art. 1473 cod. civ. (cd. arbitraggio) oppure ad uno dei contraenti, purché non avvenga in 20 21 22 23 24

M. Talamanca , 343 s. C.M. Bianca , La vendita, 379 ss.; F. Galgano , 608 ss. A partire da Cass. 28 novembre 1987, n. 8863, in: Rep. Foro it. (1987). Si veda supra par. 1, a proposito delle eccezioni all’applicazione del principio consen­ sualistico. Vedi, tuttavia, l’ampia discussione in dottrina ricordata in C.M. B ianca , La vendita, 347 s.

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base ad un mero arbitrio. Esso, inoltre, deve essere vero, vale a dire non simbo­ lico. L ’art. 1498 cod. civ. stabilisce che il pagamento va effettuato nel termine e nel luogo indicati nel contratto. In mancanza di pattuizione e salvi i diversi usi, il pagamento deve avvenire al momento e nel luogo della consegna. La disciplina generale non si discosta molto dalle regole già proprie del di­ ritto romano. Tuttavia, può essere interessante soffermarsi su due aspetti partico­ lari: il rapporto tra vendita e permuta e la cd. rescissione per lesione o laesio enormis. Ciò che oggi è un dato acquisito - vale a dire che il prezzo di una vendita deve essere costituito da una somma di denaro e non da una cosa, perché altri­ menti il contratto posto in essere non sarebbe una vendita, ma una permuta non lo era affatto per i Romani e le oscillazioni teoriche tra vendita e permuta hanno per secoli influenzato la disciplina dell’uno e dell’altro contratto, trovan­ do, nel nostro codice, una soluzione nell’art. 1555 cod. civ., soluzione che tutta­ via molto deve proprio al dibattito in seno alla giurisprudenza classica romana. Ancora nel I sec. d.C. proculeani e sabiniani discutevano della possibilità di inquadrare il classico baratto, inteso come scambio di cosa contro cosa, nella categoria di emptio venditio, piuttosto che in quella di un diverso contratto di alienazione, non tipizzato, la permutatio25. La questione che si poneva ai giuristi romani è nota ed era la seguente: se il prezzo di una vendita fosse consistito non in pecunia numerata, bensì in una res, il compratore, in seguito all’inadem­ pimento della controparte, avrebbe potuto utilizzare solo la condictio ob rem dati al fine di ottenere la restituzione della cosa, oppure avrebbe potuto disporre anche dell’actio emptil I sabiniani, a partire dal loro caposcuola, avevano soste­ nuto che le parti avrebbero potuto agire pure ex empto ed ex vendito, poiché la permutatio era una forma di emptio venditio. I proculeani - la cui posizione pre­ valse sinché Aristone non ‘inventò’ l’actio civilis incerti - si opponevano, inve­ ce, a tale teoria. Nelle fonti giustinianee sappiamo che fu accolta la di-stinzione tra permuta e compravendita; e del resto, pur essendo stata sancita in taluni casi l ’applicabilità alla permuta di regole e divieti posti per la vendita26, restava il dato insuperabile della consensualità del contratto di vendita e della realità della permuta. Il diritto intermedio si trovò di fronte alla necessità di distinguere i due con­ tratti, allorché si diffuse la teoria secondo cui anche la permuta era un contratto 25

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La bibliografia sul tema è vastissima. Per una disamina delle diverse posizioni si rinvia a S.A. C ristaldi, Il contenuto dell’obbligazione del venditore nel pensiero dei giuristi dell’età imperial, Milano 2007, 1 ss. Vedi ad esempio Nov. 7.5.

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consensuale e ad essa vennero estese tutte le norme valide in tema di vendita, compresa la rescindibilità del contratto per laesio enormis11. L ’altalenanza delle posizioni teoriche trovò riscontro anche nei primi codici, laddove il Codice Napoleonico, sulla scorta del pensiero di Pothier, attribuì alla permuta il carattere della consensualità (art. 1703 cod. civ. fr.), ma escluse che rispetto ad essa potesse trovare applicazione la rescissione per lesione (art. 1706 cod. civ. fr.). Il nostro codice del 1865 si discostò in parte - fatto eccezionale - dal codice francese, poiché a norma dell’art. 1550 cod. civ. 1865 “La permuta si effettua mediante il solo consenso, come la vendita”, e al contempo l ’art. 1554 cod. civ. 1865 escludeva la rescissione per lesione, ma attenuava il disposto dell’art. 1706 cod. civ. fr., stabilendo che “Se però si è convenuto a carico di uno dei permu­ tanti un rifacimento in danaro che supera il valore dell’immobile da lui dato in permuta, tale contratto si considera come una vendita, e l ’azione di rescissione spetta a chi ha ricevuto il rifacimento”. Il Codice civile vigente pone fine ai dubbi interpretativi e, pur disciplinando in modo autonomo la permuta rispetto alla vendita (art. 1552 ss. cod. civ.), all’art. 1555 cod. civ. sancisce la regola per cui “Le norme stabilite per la vendi­ ta si applicano alla permuta, in quanto siano con questa compatibili”. Abbiamo visto come le discussioni in tema di laesio enormis abbiano ac­ compagnato anche il dibattito relativo al rapporto tra la vendita e la permuta. In effetti, pure su questo tema il diritto romano e la tradizione romanistica hanno esercitato un certo influsso sulla nostra esperienza codicistica, in cui si riscontra una forte divergenza tra Codice del 1865, ispirato su questo aspetto al diritto romano e alla tradizione romanistica, e Codice vigente, che invece, si discosta alquanto dalle regole tradizionali. Il diritto romano, già dall’età augustea, aveva approntato taluni rimedi volti a proteggere l ’equilibrio sinallagmatico delle obbligazioni a carico delle parti nella compravendita28. Tuttavia, il primo provvedimento relativo ad una vendita 27

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P. S. L eicht, Storia del diritto italiano. Il diritto privato. III. Le obbligazioni. Milano 1948, 110 s. E ciò sebbene sia i Glossatori che i Commentatori avessero ripreso e ripro­ posto la ricostruzione della permuta come un contratto sinallagmatico rientrante nella categoria do ut des. Nelle fonti si fa infatti spesso riferimento al cd. iustumpretium (M. T a la m a n c a , 368). Va tuttavia segnalato come ancora nel II e nel III sec. d.C. fosse considerato lecito, se non addirittura tipicamente caratteristico nell’emptio venditio, che le parti si ingannasse­ ro reciprocamente al fine di trarre il maggior guadagno personale (M. T a la m a n c a , 368; L. S o lid o ro M a r u o tti, Gli obblighi di informazione a carico del venditore. Ori­ gini storiche e prospettive attuali. Napoli 2007, 71 ss.; E ad., La tradizione romanistica nel diritto europeo. I. Dal crollo dell’impero romano d ’Occidente alla formazione dello

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sembra essere un rescritto dioclezianeo del 285 d.C., successivamente accolto dai giustinianei nel Codice (CI. 4.44.2). I bizantini avallarono il principio in base al quale l ’alienante poteva rescindere la vendita di un immobile, se il prezzo fos­ se stato inferiore alla metà del valore del bene29. La disposizione era dunque li­ mitata alle sole vendite immobiliari. Attraverso l ’interpretazione dei testi giustinianei ad opera di Glossatori, Commentatori e Canonisti, i quali sancirono ulteriori limitazioni al rimedio della rescissione - oltre che alle sole vendite di immobili, la disciplina trovava appli­ cazione esclusivamente se la parte lesa non avesse avuto ‘esperienza’ nel com­ mercio, se non avesse avuto diretta conoscenza del bene e se non avesse preven­ tivamente rinunciato ad esperire azioni giudiziarie30 -, anche il Codice napoleo­ nico e il codice Pisanelli previdero talune regole in tema di rescissione per lesio­ ne. La disciplina del nostro Codice abrogato era piuttosto dettagliata (artt. 1529­ 1537 cod. civ. 1865): la rescissione per lesione si applicava solo alle vendite immobiliari, allorché il prezzo fosse stato inferiore alla metà del valore del bene e anche qualora il venditore avesse espressamente rinunziato a far valere il suo diritto ed avesse dichiarato di voler donare il di più del valore (art. 1529 cod. civ. 1865). Il termine di prescrizione era di due anni dalla vendita (art. 1531 cod. civ. 1865) e al compratore era attribuita la scelta tra restituire il bene (riottenen­ do il prezzo pagato) e pagare la differenza sino alla concorrenza del ‘prezzo giu­ sto’ (art. 1534 cod. civ. 1865). Erano, poi, dettate regole precise per accertare, sia sul piano economico, sia sul piano giudiziario, che vi fosse stata effettiva­ mente una lesione ultra dimidium (artt. 1530, 1532, 1533, 1537 cod. civ. 1865). Il rimedio non poteva essere concesso al compratore che avesse pagato un bene immobile più del doppio del suo valore (art. 1536 cod. civ. 1865)31. Il Codice Pisanelli aveva pertanto recepito per grandi linee i principi cardine della rescissione per lesione posti dal diritto romano: vendita immobiliare e prezzo inferiore alla metà del valore. L ’attuale Codice civile inverte radicalmen­

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ius commune, 2 ed., Torino 2011, 249), cosi come testimonia, ad esempio D. 4.4.16.4. Ciò che in effetti premeva ai giuristi romani era salvaguardare la libertà contrattuale del­ le parti in un’ottica che oggi definiremmo liberista. P. Z ilio tto , La misura della sinallagmaticità: buona fede e laesio enormis, in: L. G a­ r o f a l o (a cura di), La compravendita e l’interdipendenza delle obbligazioni nel diritto romano, I, Padova 2007, 597 ss. L. Solidoro M aruotti, La tradizione, I, 250. Con ciò si risolse il dubbio già sorto in età medioevale circa la possibilità di attribuire anche al compratore il diritto di far valere la laesio enormis (L. S o lid o ro M a r u o tti, La tradizione, I, 250).

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te la rotta, nel senso che estende la tutela rescissoria per lesione a tutti i contratti a titolo oneroso (ad eccezione di quelli aleatori, art. 1448, co. 4 cod. civ.), indi­ pendentemente dal bene oggetto del contratto, ma prevede dei più rigidi presup­ posti di applicazione32. L ’art. 1448 cod. civ., la cui rubrica recita significativa­ mente “Azione generale di rescissione per lesione”, prevede infatti che ricorrano contestualmente tre condizioni affinché la parte lesa possa attivare l ’azione di rescissione per lesione: che la parte danneggiata concluda il contratto in stato di bisogno33, che l ’altra parte ne approfitti per trarne un vantaggio34, che la lesione ecceda la metà del valore della prestazione eseguita o promessa dalla parte dan­ neggiata al tempo del contratto35. Il termine prescrizionale è ridotto ad un anno e, prescritta l ’azione, la rescindibilità non può essere opposta neanche in via d ’eccezione (art. 1449 cod. civ.). La parte contro cui è domandata la rescissione può evitarla rendendosi disponibile a ricondurre ad equità il contratto (art. 1450 cod. civ.)36. Significativamente, il Codice vigente non fa parola della rinuncia preventiva all’azione di riduzione, ma sancisce l ’inammissibilità della convalida del contratto affetto da lesione (art. 1451 cod. civ.)37. Dunque, la rescissione per laesio enormis è nel Codice vigente un rimedio generale, sebbene sottoposto alla ricorrenza contestuale di tre stringenti requisiti; la distanza dalle regole romane è notevole, non soltanto sotto il profilo applica­ tivo, ma anche e soprattutto in relazione alla ratio alla base dell’introduzione del rimedio. Cosi, mentre il diritto romano tardoantico mirava a tutelare i contraenti al fine di salvaguardare l ’equità contrattuale, nell’ottica della morale cristiana38 e, attraverso l’interpretazione di Glossatori, Commentatori, Razionalisti, il Codi­ ce francese e quello Pisanelli recepirono quest’indirizzo -, il codice del 1942 tende anche alla salvaguardia della certezza degli scambi commerciali e dei rap­ porti contrattuali, limitando le ipotesi di rescindibilità all’approfittamento dello

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E interessante osservare che questa inversione di tendenza era già stata segnata con il progetto di Codice italo-francese delle obbligazioni e dei contratti, pubblicato prima nel 1928, poi nel 1936, ma mai entrato in vigore. L’art. 22 prevedeva, infatti, l’azione ge­ nerale di rescissione per lesione. L. Solidoro M aruotti, II, 235. C. M. B ianca , Diritto civile, 687; F. Galgano , 548 nt. 18. C. M. B ianca , Diritto civile, 687; F. Galgano , 548 nt. 19. C. M. B ianca , Diritto civile, 687; F. Galgano , 549 nt. 20. C. M. B ianca , Diritto civile, 693 ss.; F. Galgano , 550 s. nt. 25 s. C. M. B ianca , Diritto civile, 692 s.; F. Galgano , 551. M. Talamanca , 367 ss.; L. Solidoro M aruotti, La tradizione, I, 250; P. Z iliotto , 597 ss.

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stato di bisogno o di pericolo di uno dei contraenti e riducendo ad un anno il termine di prescrizione39.

4. Le obbligazioni del venditore In capo al venditore pendono numerose e più complesse obbligazioni. Si tratta in particolare dell’obbligazione di consegnare la cosa al compratore (art. 1476 n.1 cod. civ.), dell’obbligazione di far acquistare al compratore la proprietà della cosa o il diritto, qualora ciò non sia un effetto immediato del contratto (come nei casi di vendita obbligatoria, art. 1476 n.2 cod. civ.) e dell’obbligazione di ga­ rantire il compratore dall’evizione e dai vizi occulti della cosa (art. 1476 n.3 cod. civ.)40. In una certa misura, tutte le disposizioni concernenti i doveri del venditore affondano le loro radici nel diritto romano. Rispetto all’obbligazione di conse­ gnare la cosa, essa trova il suo corrispondente storico nell’obbligazione del venditor di assicurare all’emptor l’habere licere, vale a dire la libera disponibi-lità della cosa venduta, mediante la traditio. Ed ecco però che sorge la prima netta distinzione tra la disciplina romana e quella attuale: secondo i Romani, dall’emptio venditio sorgeva l ’obbligo di effettuare la traditio, non quello di tra­ sferire la proprietà della cosa41. La distanza tra i due sistemi è determinata dalla diversa struttura della vendi­ ta nell’uno e nell’altro ordinamento. Per i Romani, l’emptio venditio aveva efficacia meramente obbligatoria e non era finalizzata al trasferimento del dominium. Se ciò avveniva, era in virtù dell’efficacia traslativa della traditio di res nec mancipi, secondo la regola per la quale, rispetto a quei beni, la traditio, oltre che il trasferimento del possesso, de­

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Relazione al Codice n. 656. Non prenderò qui in considerazione né la garanzia di buon funzionamento (art. 1512 cod. civ.), né le garanzie nella vendita dei beni di consumo (art. 128 ss. cod. cons.), poi­ ché tali disposizioni esulano da una trattazione generale della vendita. Occorre tener presente sul piano concettuale che è stato messo in luce come l’ultima delle cd. obbliga­ zioni del venditore non sia un’obbligazione in senso tecnico, quanto, piuttosto, un vin­ colo di responsabilità: L. M engoni, Gli acquisti a non domino. Milano 1975, 25; C.M. B ianca, La vendita, 703 ss.; A. Luminoso, 225 ss. Per un approccio problematico al tema, M. Fino, Quale interdipendenza delle obbliga­ zioni se ‘emptione dominium transfertur’? Per una storia del sinallagma funzionale dell’emptio venditio durante l’età tardoantica, in: L. G a r o f a lo (a cura di), La compra­ vendita, I, 865 ss.

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terminava, in presenza di ulteriori precisi requisiti, anche l ’acquisto del domimum 42. Secondo il nostro codice civile, invece, la vendita è un contratto ad effetti reali e, dunque, quando tali effetti non possono prodursi automaticamente a cau­ sa della particolare natura di quello specifico contratto (vendita di genere, vendi­ ta di cose altrui, vendita di cosa futura), il venditore è tenuto a far acquistare la proprietà della cosa al compratore, secondo le regole di volta in volta stabilite dal codice stesso. Rispetto alle garanzie per evizione e per i vizi occulti, ancora una volta l ’eredità romana deve fare i conti con la differente concezione della vendita nei due ordinamenti. Nell’emptio venditio romana di età classica la garanzia per evizione trovava un preciso fondamento giuridico. Essa era il diretto corollario del principio in base al quale con questo contratto si trasferiva soltanto l’habere licere e non an­ che la proprietà. Dunque, per far sì che il venditore, effettuata la traditio (non necessariamente traslativa della proprietà), mantenesse una responsabilità nei confronti del compratore sinché lo stesso non avesse comunque acquisito il do­ minium sulla cosa, lo si vincolò a garantire per l’evizione. Quindi, nelle more dell’acquisto del titolo proprietario, il compratore che fosse stato chiamato in causa da un terzo al quale veniva in giudizio riconosciuto un diritto sulla cosa, poteva rivalersi sul venditore. Sicché, nella struttura romano-classica dell’emptio venditio (i cui effetti erano meramente obbligatori) la garanzia per l ’evizione appariva come essenziale al fine di salvaguardare la sinallagmaticità contrattuale rispetto all’obbligo dipraestare rem43. Nel nostro sistema giuridico la garanzia per evizione incontra specifici profi­ li problematici proprio sul piano della giustificazione dogmatica. Particolar­ mente complessa si è infatti rivelata l ’individuazione del discrimine tra evizione e inadempimento contrattuale, laddove le sanzioni per l ’una e per l ’altro sono le medesime44. La vendita è un contratto a effetti reali e anche quando essa produce 42 43

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Si veda ancora per tutti E. B etti, 188 s. In questo senso risultano particolarmente efficaci le osservazioni di L. V a c c a , La ga­ ranzia per evizione e le obbligazioni del venditore nel sistema romano e nel sistema del codice civile italiano, in: L. V a c ca , Appartenenza e circolazione dei beni, Modelli clas­ sici e giustinianei, Padova 2006, 257 ss., la quale pone in evidenza come la garanzia per evizione abbia effettivamente ragione di sussistere in relazione al contratto di emptio venditio, che ha come caratteristiche principali l’essere un contratto di buona fede, sinallagmatico, ad effetti meramente obbligatori e la cui causa è individuabile nello scambio di cosa contro prezzo. Tra i vari orientamenti in dottrina, che oscillano da un appiattimento dell’evizione sull’inadempimento ad una demarcazione logica e funzionale delle due specie di re­

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solo effetti obbligatori - come nelle ipotesi di vendita di cosa altrui, di vendita di genere e di vendita di cosa futura - l ’effetto traslativo posticipato è assicurato da una specifica disposizione del codice, l ’art. 1476 n. 2 cod. civ. Molto probabil­ mente il tentativo di emancipare su questo aspetto il nostro diritto dall’espe­ rienza romana ha di fatto prodotto come risultato la sovrapposizione tra inadem­ pimento contrattuale ed evizione. Ritornare invece alla prospettiva romana, volta alla salvaguardia del sinallagma contrattuale (così come suggerito da alcuni stu­ diosi del diritto romano45) - istanza questa indubbiamente presente anche nel nostro ordinamento giuridico - , potrebbe avere come conseguenza interessante proprio la ‘riabilitazione’ della garanzia per evizione, intesa come strumento idoneo a tenere indenne il compratore da tutti i vizi di trasmissione del titolo. Rispetto alla garanzia per i vizi occulti della cosa venduta, la disciplina codicistica stabilisce che qualora il bene venduto presenti vizi materiali che lo ren­ dano inidoneo all’uso, o che lo deprezzino considerevolmente, il compratore potrà esperire a sua scelta o l ’azione redibitoria (artt. 1492 s. cod. civ.), per otte­ nere la risoluzione del contratto e la restituzione del prezzo, oppure l ’azione estimatoria, chiedendo la riduzione del prezzo (art. 1492 cod. civ.). Il comprato­ re potrà poi domandare anche il risarcimento del danno, laddove il venditore non provi di aver ignorato senza colpa i vizi della cosa venduta (art. 1494 cod. civ.). Il fondamento storico di tali rimedi è certamente rinvenibile nel diritto ro­ mano, sebbene in quell’esperienza giuridica siano state escogitate numerose e diverse soluzioni (actio empti, actio redhibitoria, actio quanti minoris, actio de dolo), soprattutto in relazione allo specifico momento storico preso in conside­ razione e al tipo di responsabilità che di volta in volta emergeva (garanzia per vizi, reticenza dolosa del venditore, etc.). E l ’emptio venditio di epoca classica si è rivelata essere stata il terreno più fertile per i giuristi romani anche per la creazione di nuove formule, volte a san­ zionare la reticenza del venditore, e per l’elaborazione di teorie sul dolo nego­ ziale46. Oggi alcuni civilisti individuano nella responsabilità precontrattuale per reticenza del venditore il fondamento giuridico della responsabilità per vizi47, sebbene resti ancora seguita la teoria secondo cui essa ricadrebbe tra le ipotesi di

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sponsabilità, cfr. C.M. B ianca , La vendita, 742 ss.; L. Cabella P isu , Garanzia e re­ sponsabilità nelle vendite commerciali, Milano 1983, 57 ss.; G.B. F erri, 233 ss. L. V acca , 286 ss.; L. Garofalo , Studi sull’azione redibitoria. Padova 2000, 77 ss. L. S o lid o ro M a r u o tti, Gli obblighi, passim. G. V isentini, La reticenza nella formazione dei contratti. Padova 1972, 173 ss. Per un approccio storico al problema, si rinvia a L. Solidoro M aruotti, Gli obblighi, 125 ss.

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violazione della lex contractus, costituendo un caso di inadempimento contrat­ tuale48.

5. Le regole sul periculum Le problematiche concernenti l ’odierno contratto di vendita e i suoi addentellati nell’esperienza giuridica romana sono numerose e sarebbe impossibile trattarne compiutamente in questa sede. Come si è sin qui messo in evidenza, il nostro legislatore del ’42 ha saputo districarsi tra l ’eredità del diritto romano, la tradi­ zione romanistica e le nuove istanze socio-economiche allora emergenti. Un ulteriore campo di prova è costituito dalle regole sul periculum rei venditae. Per il diritto romano si tratta di un tema complesso, che ha visto l ’applicazione - talvolta anche nel medesimo contesto temporale - di tre regole distinte: periculum est emptoris, periculum est venditoris, res perit domino. La coesistenza di tre diversi principi in materia è il riflesso dell’approccio casistico tipico della giurisprudenza romana. Le prime due regole enunciate (periculum est emptoris e periculum est venditoris) sono espressione di un contratto di ven­ dita di natura meramente obbligatoria, quale era stata l ’emptio venditio sino a tutta l’età classica; il principio sintetizzato dal brocardo res perit domino trova invece riscontro nella vendita di età tardoantica e giustinianea, che acquisisce effetti reali in seguito alla applicazione automatica del constitutum possessorium49. Il nostro codice si è completamente allontanato dalle regole massimate con le espressioni periculum est emptoris e periculum est venditoris, tipiche - come si diceva - di una emptio venditio ad effetti obbligatori. L’art. 1465 cod. civ. di­ sciplina, infatti, il caso del perimento della cosa venduta nei contratti con effetti traslativi in generale, sancendo l ’applicazione della regola res perit domino, molto più confacente al nostro sistema giuridico. Già il codice del 1865 aveva compiuto passi in questo senso, sebbene la let­ teratura dell’epoca non richiamasse espressamente la regula res perit domino. Si stabiliva infatti all’art. 1298 cod. civ. abr. che se la cosa che formava oggetto dell’obbligazione periva senza colpa del debitore e prima che questi fosse in mo­ ra, l ’obbligazione stessa si estingueva. Dunque, applicando questo principio alla vendita, il rischio per il perimento fortuito della res vendita incombeva sul pro­ 48 49

Varie al riguardo le tesi formulate. Per un’efficace sintesi A. Luminoso , 224 ss. Sull’applicazione delle varie regole relative al rischio del perimento della cosa venduta sia consentito il rinvio alla bibliografia citata in M. S cognam iglio, Note su sinallagma condizionale e periculum rei venditae nel diritto romano, in: L. G a r o f a l o (a cura di), La compravendita, II, 171 ss.

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prietario della stessa, che restava obbligato a pagarne il prezzo, indipendente­ mente dalla consegna del bene. E tale regola trovava poi riscontro nella sua ap­ plicazione pratica, nei casi in cui la vendita non poteva dirsi perfetta e il passag­ gio di proprietà non era ancora avvenuto, come, ad esempio, nell’ipotesi della vendita di genere o della vendita di cosa futura50. L ’excursus appena effettuato mi sembra che confermi le premesse dalle qua­ li siamo partiti: il nostro Codice - ma non solo il nostro - è debitore del diritto romano. E ancora una volta credo sia efficace richiamare il pensiero di Salvatore Di Marzo: «Ed invero ogni diritto ha nel passato le sue radici, perché non può esistere un diritto che non risponda ai caratteri fondamentali della organizzazio­ ne, della quale è suo proprio. Con ciò è anche detto, che il diritto romano non va considerato come un insieme di figure e di norme che non sono affatto state su­ perate, quasi che Roma avesse stabilito per sempre il diritto, ma esso è un ele­ mento dal quale non si può né si deve prescindere tanto nella valutazione degli istituti e dei dogmi che ancora persistono, quanto nell’esame delle nuove struttu­ re e dei nuovi precetti, non di rado legati, in modo più o meno evidente, a sche­ mi romani»51.

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Si veda, per tutti, N. C oviello , Del caso fortuito in rapporto alla estinzione delle obbli­ gazioni. Lanciano 1895, 210 ss. S. D i M arzo ,3.

Der Kaufvertrag im polnischen Zivilgesetzbuch Aldona Rita Jurewicz (UWM) & Marek Sobczyk (UMK)

Einführung Der Kaufvertrag ist im polnischen Zivilgesetzbuch vom 23. April 1964 im 3. Buch (Schuldrecht), Titel XI in Art. 535-602 geregelt. Ähnlich wie der römische emptio-venditio, in seiner hoch entwickelten Form1, ist der polnische Kauf ein konsensuales, grundsätzlich formloses, kausales und entgeltliches Rechtsge­ schäft2. Obwohl das für die frühklassischen römischen Juristen als umstritten galt3, bilden im polnischen Recht der Kauf und der Tausch zwei verschiedene Kontrakte, auch wenn für den Tausch die den Kauf betreffenden Vorschriften entsprechende Anwendung finden4. Dem vorliegenden Artikel liegen also hauptsachlich eben diese Vorschriften des Zivilgesetzbuches zugrunde, die den Kauf betreffen. Es gibt jedoch auch andere besondere Normen, die im Gesetzbuch nicht geregelt sind. Zieht man den Gegenstand des Vertrages in Betracht, beispielsweise Tiere, wird nach ihnen in den betreffenden Artikel des Gesetzes vom 21. August 1997 über Tierschutz gesucht. Anders als z. B. der deutsche Gesetzgeber5 hat sich der polnische dafür entschieden, den Verbrauchergüterverkauf in einem besonderen Gesetz zu re­ geln6, und zwar im Gesetz über die besonderen Bedingungen des Verbrauchgü­ terverkaufs. Es umfasst alle Geschäfte zwischen Unternehmer und Verbraucher,

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Vgl. Paulus, lib. 33 ad ed., D. 18.1.1.2: E st autem emptio iuris gentium, et ideo consen­ su peragitur et inter absentes contrahi potest et p er nuntium et p e r litteras. S. auch G.I. 3.139; D. 18.1.2.1, I.I.3.123pr. C. Zulawska , in: Komentarz do kodeksu cywilnego. Ksi^ga III, Zobowi^zania (Kom­ mentar zum Zivilgesetzbuch. 3. Buch, Schuldrecht), II, hrsg. von G. B ieniek , S. Dmowski , M. Sychowicz , H. C iepla , K. K olakowski, T. W isniewski, C. Zulawska , J. G udowski, Warszawa 2011, R n 2 z u Art. 535 (ferner Z ulawska ). S. D.18.1.1.1 (Paul. 33 ad ed.), G.3.141, I.3.23.2. Art. 604 polnisches Zivilgesetzbuch (ferner KC). Vgl. zu dem die entsprechenden §§ 474-479 BGB. Gesetz vom 27. Juli 2002 über die besonderen Bedingungen des Verbrauchgüterver­ kaufs und über Änderung des Zivilgesetzbuches (O szczegolnych warunkach sprzedazy konsumenckiej oraz o zmianie kodeksu cywilnego, Dz.U. 2002, Nr. 141.1176, i.d.F. von Dz.U. 2004, Nr. 96.959, ferner ust. o sprzed. konsum.).

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die eine bewegliche Sache (Verbrauchsgut) zum Gegenstand haben7. Das Gesetz regelt jedoch nicht den Verkauf des Stromes und des Gases, es sei denn, dass es sich um eine bestimmte Menge oder einen bestimmten Umfang dieser handelt8. Zu diesem Kreis gehören ebenfalls diejenigen Sachen, die im Rahmen einer Versteigerung, eines Insolvenzverfahrens oder eines anderen gerichtlichen Ver­ fahrens verkauft wurden9. Obwohl es sich hierbei um den Kaufvorgang zwi­ schen einem Verbraucher und einem Unternehmer handeln könnte, fallen diese Sachen unter das Zivilgesetzbuch.

1. Die juristische Natur des Kaufvertrags Gemäß Art. 535 des polnischen Zivilgesetzbuches verpflichtet sich der Verkäu­ fer durch den Kaufvertrag, dem Käufer das Eigentum an einer Sache zu übertra­ gen und sie ihm zu übergeben, und der Käufer verpflichtet sich, die Sache abzu­ nehmen und dem Verkäufer den Kaufpreis zu bezahlen. Daraus kann man schließen, dass der Kauf einen wechselseitigen verpflichtenden (gegenseitigen) Konsensualvertrag bildet. Die Übergabe der Sache kann nicht als Element des Vertragsabschlusses angesehen werden, aber sie gehört zur Erfüllung der Ver­ pflichtung10. Der Vertragsabschluss kommt also mit einer Willensübereinstim­ mung der Parteien zustande. Sowohl die Bezahlung des Kaufpreises als auch die Übergabe der Sache gehören schon zur Erfüllung des Vertrages11. Der Vertragsabschluss kann auf verschiedene Weise erfolgen, und zwar in Form des Angebots12, im Laufe einer Verhandlung13, Auktion14 oder Versteige­ rung15, sowie p erfacta concludentia16. Große Bedeutung wird dem Art. 543 bei­

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Art. 1 § 1 ust. o sprzed. konsum. Art. 1 § 2 ust. o sprzed. konsum. Art. 1 § 3 ust. o sprzed. konsum. Über die Übergabe der Sache s. Z ulawska , Rn. 10 zu Art. 535 mit Hinweisen auf die Rechtsprechung. J. K a tn e r, Sprzedaz (Kauf), in: System Prawa Prywatnego (Das System des Privatrech­ tes), Bd. VII. Prawo zobowi^zan. Czesc szczegolowa, hrsg. von J. R ajski, Warszawa 22004, Rn. 20 (ferner K a tn e r, Sprzedaz). Vgl. zu dem Ulpian, lib. 1 ad Sab., D. 18.1.2.1: Sine pretio nulla venditio est: non autem pretii numeratio, sed conventio perficit sine scriptis habitam emptionem. Art. 66 ff. KC. Art. 72 KC. Art. 701 ff. KC. Art. 701 ff k c . Im römischen Recht vgl. die bei Cato der Ältere vorgeschriebene leges venditionis (de agr. 2 u. 146ff.) und E. Jak ab , Risikomanagement beim Weinkauf. Pe-

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gemessen, aus dem folgt, dass die öffentliche Zurschaustellung einer Sache am Verkaufsort unter Angabe des Preises als Verkaufsangebot gilt. Die Versteige­ rung ist oft in besonderen Vorschriften vorgesehen, z.B. der Verkauf der Staats­ und Gemeindeimmobilien17. Die notwendigen Bestandteile (essentialia negotii) des Kaufvertrages sind die Sache und der Kaufpreis. Sie werden lediglich von beiden Parteien verein­ bart, das Gericht hat keine Kompetenz, die Sache oder den Preis festzusetzen. Das bedeutet nicht, dass beide Bestandteile im Moment des Vertragsabschlusses unbedingt präzise bestimmt werden müssen. Die Parteien können vereinbaren, dass der Käufer die besonderen Eigenschaften der Sache (z.B. ihre Farbe und Form) bezeichnen wird. Der Kaufpreis kann durch Angabe der Grundlagen für seine Festlegung be­ stimmt werden18. Es ist also möglich, die Festsetzung des Kaufpreises einem Sachverständigen zu überlassen19. Außerdem enthält das Zivilgesetzbuch beson­ dere Vorschriften über den Festpreis20 und den Höchstpreis21 aber ihre Bedeu­ tung ist in der Praxis sehr gering. Der Kaufpreis muss nicht unbedingt dem Wert der Sache entsprechen, die sogenannte subjektive Gleichwertigkeit ist ausrei­ chend22. Es gibt keine Vorschriften, die die Konzeption des iustum pretium23

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riculum und Praxis im Imperium Romanum (Münch. Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 99), München 2009, 50-55 (ferner Ja k a b , Weinkauf). Vgl. Katner , Sprzedaz, Rn. 186 und Hinweise aufRechtsprechung u. Anm. 188. Gesetz vom 21. August 1997 über die Immobilienwirtschaft (o gospodarce nieruchomosciami, Dz.U. 1997 Nr. 115 .741). Art. 536 § 1 KC. Expressis verbis wird solche Bestimmung im alten polnischen Schuldgesetz (Kodeks Zobowiazan) von 1933 im Art. 297 vorgesehen - A. Ohanowicz , Okreslenie swiadczenia przez osob§ trzeci^ w Kodeksie zobowiazan (1936) (Bestimmung der Leistung durch Dritte in Obligationsgesetzbuch vom 1936), in: Alfred Ohanowicz. Wybor prac (Alfred Ohanowicz. Ausgewählte Schriften), hrsg. von Z. Radwanski, A. Gulczynski, Warszawa 2007, 618ff. Art. 537 KC. Art. 538 KC. Urteile des Obersten Gerichts vom 22. Oktober 1987 r., III CZP 55/87; vom 30. No­ vember 1992 r., III CZP 134/92; Zulawska , Rn. 7 zu Art. 535. I.I. 3.23.2. Der Begriff iustum pretium ist dem römischen klassischen Recht nicht be­ kannt - vgl. Paulus, lib. 34 ad ed., D. 19.2.22.3; Ulpian, lib. 11 ad ed., D. 4.4.16.4. Es findet zwar seine Ausstrahlung im nachklassischen laesio enormis. Wurde ein Grund­ stück für weniger als die Hälfte des Preises verkauft, so konnte der Verkäufer die Erhö­ hung des Preises verlangen oder vom Vertrag zurücktreten (Diokletian und Maximia-

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oder laesio enormis ausdrücklich enthalten, aber die Partei wird vor ungünstigen Folgen des Vertrags durch die Anwendung bestimmter anderer Regelungen ge­ schützt24. Neben den obengenannten Hauptbestandteilen können die Parteien auch an­ dere Elemente vereinbaren, und zwar die Frist und den Ort der Übergabe der Sache oder die Verantwortung für Sachmängel. Das polnische Gesetzbuch lässt auch eine Anzahlung zu25. Laut Artikel 394 KC kann in den gegenseitigen vertraglichen Schuldverhältnissen eine Anzah­ lung bezahlt werden. Sie gilt als eine Vertragsstrafe: im Fall der Nichterfüllung des Vertrages durch eine der Vertragsparteien geht die Anzahlung auf die be­

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nus, C.I. 4.44.2 (285) u. 8 (293)). Aber die Entwicklung dieser Idee fand schon im Mit­ tealter statt. Im polnischen Recht soll das Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung entspre­ chend sein (Art. 487 § 2 KC). Stehen die beiden Leistungen in grober Unverhältnis­ mäßigkeit, so ist unter bestimmten Voraussetzungen die Minderung bzw. Erhöhung der Gegenleistung bis auf den Anspruch auf Nichtigkeitserklärung des Vertrages möglich (Art. 388 § 1 KC). Im Zivilgesetzbuch ist vorgesehen, dass der Parteiwille bis auf den Kaufpreis auf Grund von besonderen Vorschriften ausgeschlossen werden kann (z.B. Festpreis - Art. 537 KC). Vor ein paar Jahren fanden in Polen bekannte Prozesse in Bezug auf ein sehr populäres Auktions-Portal ‘Allegro.pl‘ statt. Der Tatbestand folgt immer einem bestimmten Schema: der Verkäufer bot eine Sache zum Verkauf an, ohne den minimalen Preis be­ stimmt zu haben. Ein Präzedenzfall sieht wie folgt aus: im Juli 2006 hat der Verkäufer Robert P. seinen 6-jährigen gebrauchten Wagen Jeep Cherokee zum Verkauf angeboten. Der Wert der Sache betrug mindestens 40 000 PLN. Die Auktion hat Andrzej S. ge­ wonnen und zwar für den Preis von 23 100 PLN. Robert P. versucht daraufhin den Ver­ trag als nichtig zu erklären, weil er den minimalen Preis zu bestimmen vergaß. Am 6. Februar 2007 hat das Amtsgericht Warschau Praga-Polnoc (S^d Rejonowy WarszawaPraga Pln.) sein Urteil gefällt: sowohl der Kaufvertrag als auch der Kaufpreis wurden für gültig und wirkungsvoll erklärt. Der von der Rechtsprechung vertretenen Auffas­ sung ist zu entnehmen, dass es sich bei solchen Auktionen (z.B. Allegro, EBay) um ei­ nen Kaufvertrag und nicht um eine Auktion i.S. von KC handelt. Der Kontrakt kommt mittels Internet-Auktions-Portal zustande - vgl. Urteil des Berufungsgerichts in Lublin vom 7.07.2010, I ACa 295/10; das Urteil des S^d Okr^gowy in Lublin vom 10.02.2011, II Ca 26/11; L. T w arow ski, Podstawowe dylematy prawne aukcji internetowych (ze szczegolnym uwzgl^dnieniem uprawnien konsumentow) (Grundrechtsdilemma der In­ ternetauktionen unter besonderer Berücksichtigung der Verbraucherrechte), e-Biuletyn Centrum Badan Problemow Prawnych i Ekonomicznych Komunikacji Elektronicznej WPiA UWr. 4 (2007), 1ff. Auch die Preisbestimmung, obwohl sie dem Realwert nicht entsprechen könnte, soll bei solchen Verkaufsarten kein Hindernis bilden. Gewöhnlich betrug sie 10% des Kaufpreises.

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troffene Partei über26, der auch das Rücktrittrecht vom Vertrag zusteht. Wenn die Nichterfüllung diejenige Partei betrifft, die die Anzahlung angenommen hat, so kann ihr Vertragspartner die Doppelquote verlangen27. Bei der Auflösung des Vertrages soll die Anzahlung zurückgezahlt werden, bei der Leistungserfüllung hingegen wird sie zum Kaufpreis gerechnet28. Außerdem ist ein Vorschuss auch beim Kaufvertrag möglich29. Im Gegen­ satz zu einer Anzahlung gilt ein Vorschuss zwar als eine Teilleistung, soll aber im Falle der Nichterfüllung des Vertrags rückerstattet werden30. Darüber hinaus hat die Gegenpartei kein Rücktrittrecht, es sei denn, dass ein zusätzlicher Ter­ min, der für die Leistungserfüllung bestimmt wurde, erfolglos abgelaufen ist. Der Kauf war der wichtigste Konsensualkontrakt im römischen klassischen Recht, in welchem beide Parteien gegenseitig verpflichtet waren. Die Verpflich­ tungen der Parteien waren dem polnischen Kauf ähnlich aber nicht identisch. Der Vertrag war auf den Austausch der Ware (merx) gegen einen in Geld beste­ henden Preis (pretium) gerichtet. Im römischen Konsensualkauf war die Liefe­ rung der Ware vom Kaufabschluss getrennt, weil sie als Erfüllung der Verkäu­ ferspflicht betrachtet wurde. Diese verbindliche Kraft des Vertrags wurde spä­ testens im 2. Jh. v. Ch. anerkannt. Die juristische Natur der römischen und pol­ nischen Auffassung des Kaufs ist ähnlich. Zwischen dem römischen und polni­ schen Kaufvertrag lassen sich jedoch auch wesentliche Unterschiede feststellen. Im römischen klassischen Recht war der Verkäufer nur zur Übergabe der Sache verpflichtet. Er sollte auch den Käufer in den ruhigen Besitz der Sache setzen. Die Übertragung des Eigentums wurde durch andere Rechtsgeschäfte realisiert: mancipatio, in iure cessio und traditio. Im polnischen Recht ist ein solches zu­ sätzliche Rechtsgeschäft entbehrlich.

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Nach dem Obersten Gericht (V CK 577/04) soll es nur den Fall betreffen, in dem der Partei die Haftung für Nichterfüllung zuzuschreiben ist. Die herrschende Meinung, die sich auf das attische Recht und die Regel des ArrabonVertrags mit verdoppelter Haftung stützt, wurde neuerdings von Jakab in Frage gestellt - Weinkauf, 82-83. Art. 394 §§ 1-3 KC. Das Institut der Anzahlung beruht hauptsächlich au f dem römi­ schen arra (arrha, arrabon), obwohl sie seine Beweisfunktion verloren hat. Es gilt als eine Versicherung für eine Vertragspartei vor einem eigenmächtigen Rücktritt der an­ deren Vertragspartei vom Vertrag, was auch das römische Recht betraf - zu dem vgl. Scaevola lib. 2. resp., D. 18.3.6pr.; Scaevola lib. 7 dig., D. 18.3.8. Der Vorschuss ist im Zivilgesetzbuch nur in Bezug auf Auftrag (Art. 743), Kommis­ sionsverkauf (Art. 771), Vertrag mit Landwirtschaftsunternehmern (Art. 626 § 2) er­ wähnt. Hier findet Art. 494 KC entsprechende Anwendung.

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Der Preis kann ausschließlich in Geld bestehen. Der Austausch von Waren wird im polnischen Recht nicht als Kaufvertrag sondern als Tauschvertrag ange­ sehen31.

2. Gegenstand des Vertrages Gemäß Art. 45 sind Sachen nur körperliche Gegenstände. Das polnische Rechts­ system bedient sich nicht des Begriffes res incorporalis32. Trotzdem gibt es be­ sondere Arten des Kaufes, z.B. der Kauf der Erbschaft33, Verkauf von Energie und Rechten34. Die Vorschriften über den Verkauf von Sachen werden auf den Verkauf von Energie und von Rechten entsprechend angewandt35. Der Gegen­ stand des Kaufs kann auch eine Forderung36, ein Unternehmen sowie die ver­ tretbaren und zukünftigen Sachen sein37. Die emptio rei speratae und emptio spei sind dem polnischen Recht bekannt38. In der Regel bezieht sich die Wir­ kung des Vertrages auf das der Sache zugehörenden Zubehör, es sei denn, dass die Parteien etwas anderes vereinbart haben oder dass die besonderen Vorschrif­ ten etwas anders vorsehen39. Es gibt viele Beschränkungen, die den Gegenstand oder die Weise des Ver­ tragsabschlusses betreffen. Der Begriff der nicht verkehrsfähigen Sachen (res

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Durch den Tauschvertrag verpflichtet sich jede Partei, das Eigentum an einer Sache im Austausch gegen die Verpflichtung zur Übertragung des Eigentums an einer anderen Sache auf die andere Partei zu übertragen (Art. 603 KC). Das polnische Zivilgesetzbuch verwendet zwei Begriffe: Gut (das das Eigentum und Vermögensrechte umfasst - Art. 44 KC) und Sache (in dem Sinn: ein körperlicher Ge­ genstand). Tiere sind keine Sache, im Gegenteil zum z.B. deutschen BGB, dies wurde abgesehen vom Zivilgesetzbuch in einem besonderen Gesetz vorgesehen - vgl. Art. 1 § 1 Gesetz vom 21. August 1997 o ochronie zwierz^t (Dz.U. 1997, Nr. 111.724, über Tierschutz). Tiere sind zwar keine Sache, könnenjedoch Gegenstand des Kaufvertrages sein. Art. 1051 ff. KC. Z ulawska , Rn 6 z u A rt.5 3 5 . Art. 555 KC. Der Kaufvertrag kann auch der Übertragung der Forderung von einer Person auf die andere dienen (Art. 510 §1 k.c.) Z ulawska , R n 6 z u Art. 535. Z ulawska , R n 6 z u Art. 535. Art. 52 KC.

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extra commercium40) ist dem polnischen Recht nicht fremd und bezieht sich auf z.B. Zellen, Organe41. Der Erwerb von Grundstücken durch Ausländer ist auch gesetzlich be­ schränkt. Er bedarf der Genehmigung des Innenministers42, unter dem Vorbehalt der Ausnahmen, die mit dem polnischen Beitritt zur Europäischen Union im Zu­ sammenhang stehen43. Der Verkauf ist auch durch das Vorkaufsrecht und das Wiederkaufsrecht beschränkt, die aber den besonderen Arten des Kaufs angehö­ ren.

3. Verpflichtungen der Parteien Im polnischen Recht verpflichtet sich der Verkäufer das Eigentum an einer Sa­ che auf eine andere Partei zu übertragen. Es genügt nicht, dem Käufer die Sache bloß zu übergeben, ohne ihm den Eigentumstitel zu verschaffen. Der Verkauf einer Sache, die einer anderen Person angehört, wird nicht mit der Übertragung des Eigentumstitels verbunden, deswegen ist der Verkäufer für die Rechtsmän­ gel verantwortlich, obwohl der Vertrag als gültig gilt44. Der römische Grundsatz „niemand kann mehr Rechte auf einen anderen übertragen, als er selbst hat“ (nemo plus iuris ad alium transferre potest quam ipse habet)45 gilt auch im pol­ nischen Recht46. 40 41

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Z ulawska , R n 6 z u Art. 535. Vgl. z.B. I.I. 3.23.5. Laut Gesetz vom 1. Juli 2005 über die Entnahme, Bewahrung und Transplantation von Zellen, Gewebe und Organen (o pobieraniu, przechowywaniu i przeszczepianiu komorek, tkanek i narządów, Dz.U. 2005, Nr. 169.1411) sind Zellen, Gewebe und Organe nicht zum Verkauf geeignet (Art.3). Doch bleibt in der Literatur ungewiss, ob dasselbe auch für erneuerbare Gewebe (z.B. für Haare) gilt - Katner , Sprzedaz, Rn. 114. Gesetz vom 23. März 1920 über den Immobilienerwerb durch Ausländer (o nabywaniu nieruchomosci przez cudzoziemcow, i.d.F. vom Dz.U. 2004, Nr. 167.1758). Ein Ausländer bedarf keiner Genehmigung, wenn er eine Wohnung (i. S. vom Gesetz vom 24. 06.1994 über das Wohneigentum, ustawa o wlasnosci lokali, Dz.U. 1994, Nr. 85.388), einen Nutzraum, der mit einem Grundstück oder mir einer Wohnung in Zu­ sammenhang steht, kaufen will. Ist er mit einem polnischen Bürger seit 2 Jahren verhei­ ratet oder hält er sich seit 5 Jahren in Polen auf, so bedarf er auch keiner solcher Ge­ nehmigung. Dies betrifft schließlich auch den Fall, wenn der Käufer der gesetzliche Er­ be des Verkäufers ist und die Rechte des Verkäufers am Grundstück mindestens seit 5 Jahren bestehen. Z ulawska , Rn. 6 zu Art. 535. D.50.17.54, D.41.1.20pr. Z ulawska , Rn. 6 zu Art. 535.

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Grundsätzlich wird der Eigentumstitel im Moment des Vertragsabschlus­ ses47 übertragen. Die Besitzübertragung ist nur dann erforderlich, wenn den Ge­ genstand des zur Eigentumsübertragung verpflichtenden Vertrages die gat­ tungsmäßig bestimmten Sachen (vertretbaren Sachen) oder die zukünftigen Sa­ chen bilden. Die doppelte verpflichtende und verfügende Wirkung des Vertra­ ges kann getrennt werden, indem zuerst der verpflichtende Vertrag und erst dann der verfügende Vertrag geschlossen werden48. Das Eigentum kann auch von einem Nichtberechtigten erworben werden. Das polnische Zivilgesetzbuch schützt den Erwerber der beweglichen Sache, es sei denn, er handelt bösgläubig. Art. 169 § 1 K.C. ermöglicht den sofortigen Er­ werb der beweglichen Sache vom Nichtberechtigen zum Zeitpunkt der Inbesitz­ nahme, es sei denn, dass der Erwerber bösgläubig handelt. Das Vorliegen des guten Glaubens wird dabei vermutet49, weshalb die Bösgläubigkeit bewiesen werden muss. Wird jedoch eine dem Eigentümer verlorengegangene, gestohlene oder auf andere Weise abhandengekommene Sache vor Ablauf von drei Jahren seit dem Zeitpunkt ihres Verlustes, Diebstahls oder Abhandenkommens veräu­ ßert, so kann der Erwerber erst nach Ablauf der obengenannten dreijährigen Frist das Eigentum erlangen50. Der Erwerb des Eigentums vom Nichtberechtigten war dem römischen Recht fremd. Es gab keinen Schutz eines bonafides-Erwerbers, der mit dem pol­ nischen Schutzin Art. 169 K C zu vergleichen wäre51.

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Art. 155 § 1KC: Durch einen K auf -, Tausch-, Schenkungs- oder andren Vertrag, der zur Übertragung des Eigentums an einer genau bestimmten Sache verpflichtet, wird das Eigentum auf den Erwerber übertragen, es sei denn, dass eine besondere Vorschrift et­ was anderes bestimmt oder dass die Parteien etwas anders vereinbart haben. Aus verschiedenen Gründen wird die Trennung oft in den Verträgen bezüglich unbe­ weglicher Sachen verwendet. Art. 7 KC. Zur Rechtsprechung des polnischen Obersten Gerichts bezüglich der GuterGlaube-Klausel s. auch A.R. Jurew icz, Respublica Polona curator morum. Le clausole generale di buona fede, di buoni costumi e di principi di convivenza sociale nel codice civile polacco e la loro interpretazione dalla Suprema Corte di Polonia, R1DROM [on li­ ne], 4 (2010), 62ff. Art. 169 § 2KC. Das Römische Recht hat den Käufer nur vor dem Verkäufer jedoch nicht vor dem Ei­ gentümer geschützt - vgl. D. 21.2 (de evictionibus et duplae stipulatione), Severus u. Antoninus (210 n.Ch.) C.I. 8.44.3; Aleksander Severus (222 n.Ch.) C.I. 8.44.6; Es scheintjedoch, dass im nachklassischen Recht der lange Zeit als Besitzer geltende Käu­ fer sich mit einer Einrede longi temporis praescriptio schützen konnte - Diokletianus u. Maximiamis (293 n.Ch.) C.I. 8.44.19.

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4. Die gesetzlich vorgeschriebene Form des Kaufvertrages Das polnische Zivilgesetz schreibt grundsätzlich die Form des Kaufvertrages unter Androhung der Nichtigkeitserklärung nicht vor. Dieser Satz lässt nur we­ nige Ausnahmen52 zu. Dazu gehören zum Beispiel insbesondere der Kauf einer unbeweglichen Sache, der einer notariellen Beurkundung bedarf, oder die Ver­ äußerung eines Unternehmens, die ebenfalls einer Schriftform mit notariell be­ glaubigten Unterschriften bedarf53. Auch die Parteien selber können sich über die bestimmte Form des Kontrakts einigen54. Bei einer Änderung oder Ergän­ zung soll dann die selbe Form gelten, wie das beim Vertragsabschluss der Fall war55. Im Rechtsverkehr in Polen gilt die polnische Sprache in der Regel als obli­ gatorisch, besonders wenn wenigstens eine der Parteien ein polnisches Rechtsubjekt ist. Die Sprache des Vertrags ist aber im Zivilgesetzbuch nicht be­ stimmt. Die entsprechenden Regelungen enthält das Gesetz über die polnische Sprache (ustawa o j?zyku polskim) vom 7. Oktober 199956, wo im Artikel 8 §§ 1-1b Polnisch als Vertragssprache, doch nur mit einer Beweisfunktion, vorgese­ hen wird. Im römischen Recht wurde der Kaufvertrag formlos abgeschlossen - im klassischen Recht gewöhnlich in der mündlichen Form, die Beurkundung konnte dem Beweiszwecke dienen57.

5. Gewährleistung für Mängel. Sachmängel Das polnische Recht unterscheidet zwischen Sach- und Rechtsmängeln. Die Vorschriften über die Gewährleistung für Mangel und Gütergarantie werden be­

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Andere Ausnahmen s. Z ulawska , Rn. 3 zu Art. 535. Ist in Ermangelung der gesetzlich vorgeschriebenen Form der Kaufvertrag ungültig, so werden auch die dem Käufer eingeräumten Rechte zur Gewährleistung als nicht ent­ standen angesehen - vgl. Urt. des Oberstes Gerichtes vom 29.09.2000, III CKN 288/00, MoP 9 (2003), 422. Der Vorbehalt der Nichtigkeit des Vertrages ist erforderlich - Art. 76 KC. Art. 77 §§ 1-3 KC. Dz.U. 1999, Nr. 90.999. Zu dem s. z.B. die au f Wachstafeln erhaltenen Verkaufsurkunden bei G. Camodeca , L'archivo puteolano dei Sulpicii, I, Napoli 1992, 141-164.

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züglich des Verbrauchsgüterverkaufs nicht verwendet58. Die Vorschriften des Zivilgesetzbuches haben die größte Bedeutung für die Verträge zwischen Unter­ nehmern. Der Begriff des im Zivilgesetzbuch definierten Sachmangels ist ver­ hältnismäßig weit. Die Kaufsache ist mangelhaft, wenn sie einen Mangel auf­ weist, der ihren Wert oder ihre Brauchbarkeit unter Berücksichtigung des Ver­ tragszwecks oder des Zwecks, der sich aus Umständen oder aus der Zweckbe­ stimmung der Sache ergibt, mindert, wenn der Sache Eigenschaften fehlen, de­ ren Vorhandensein der Verkäufer dem Käufer zugesichert hat oder wenn er die Sache dem Käufer in unvollständigem Zustand übergeben hat59. Der Verkäufer trägt keine Gewährleistungshaftung, wenn der Käufer den Mangel zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gekannt hat60. Der Verkäufer haftet aufgrund von Gewährleistung nicht für Sachmängel, die nach dem Ge­ fahrübergang auf den Käufer entstanden sind61, es sei denn, dass die Mängel auf eine in der Sache bereits vorher bestehenden Ursache zurückzuführen sind62. Wenn die verkaufte Sache mangelhaft ist, stehen dem Käufer die folgenden Be­ rechtigungen zu: - er kann vom Vertrage zurücktreten63; - er kann die Minderung des Kaufpreises verlangen; - wenn eine genau bestimmte Sache Gegenstand eines Kaufvertrags ist und ihr Hersteller der Verkäufer ist, kann der Käufer die Beseitigung des Mangels verlangen; 58

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Art. 1 Abs. 4 ust. o sprzed. konsum. Der polnische Gesetzgeber hat beim Verbrauchsgü­ terverkauf keine Gewährleistung des Verkäufers vorgesehen, es genügt, wenn die Sache (das Verbrauchsgut) der Vertragsregel entspricht - Art. 4 Abs. 1 ust. o sprzed. konsum. Zu dem s. auch bei W.J. Katner , O rękojmi i gwarancji wedlug kodeksu cywilnego i ustawy o sprzedazy konsumenckiej - słów kilka (Über die Gewährleistung und über die Garantie laut Zivilgesetzbuch und Verbrauchsgüterverkaufsgesetz - in knappen Wor­ ten), in: Prawo prywatne czasu przemian. Księga pamiątkowa dedykowana Profesorowi Stanislawowi Soltysinskiemu (Privatrecht in Zeit der Umwandlung. Gedenkbuch für Professor Stanislaw Soltysinski), hrsg. von A. N owicka , Poznan 2005, 149-157 (ferner Katner , R^kojmia); A. Brzozowski, in: Kodeks Cywilny. Komentarz do artykulow 450-1088 (Zivilgesetzbuch. Kommentar zu Art. 450-1088), II, hrsg. von K. P ietrzyk owski , Warszawa 62011, Rn. 16ff. zu Art. 556 (ferner B rzozowski ). Art. 556 § 1 KC. Art. 557 KC. Wenn sie nach dem Gefahrübergang entstanden sind, so haftet der Verkäufer nicht für Gewährleistung sondern für den infolge eines Kontrakts entstandenen Schaden oder für eine ungerechtfertigte Bereicherung. Art. 559 KC. In diesem Fall geht das Eigentum der Sache an den Verkäufer über - Urt. des Obersten Gerichtes vom 8.05.2003, I I CKN 66/01.

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sind vertretbare Sachen Gegenstand des Kaufvertrages, so kann der Käufer anstelle einer mangelhaften Sache die Lieferung einer mangel­ freien Sache in gleicher Zahl, sowie den Ersatz des durch die Verspätung entstandenen Schadens verlangen. Die Berechtigung zum Zurücktreten vom Kauf wird dadurch beschränkt, dass der Verkäufer die mangelhafte Sache gegen eine mangelfreie unverzüglich um­ tauschen oder den Mangel unverzüglich beseitigen kann. Diese Einschränkung gilt nicht, wenn die Sache vom Verkäufer bereits umgetauscht oder ausgebessert worden ist, es sei denn, dass der Mangel unwesentlich ist64. In der Doktrin wird in Frage gestellt, ob dem Käufer, der wegen des guten Glaubens in den Rechts­ schutz genommen wird65, die aus der Gewährleistung entstehenden Rechte zu­ stehen66. Die Mehrheit der Autoren vertritt aber die Meinung, dass es ihm zur Wahl steht, welchen Rechtsschutz er in Anspruch nimmt67. Die Herabsetzung des Kaufpreises wegen eines Mangels der Kaufsache er­ folgt in dem Verhältnis, in dem der Wert der mängelfreien zum Wert der man­ gelhaften Sache steht68. Als Ausgangspunkt gilt der von Parteien vereinbarte Preis69. Dieses Recht kann der Käufer vielfach nützen, wenn die weiteren Sach­ mängel aufgedeckt werden70. Die Wahl, welche Rechtsmittel in Anspruch genommen werden, wird dem Käufer überlassen. Der Verkäufer kann nur im Fall der Ausübung des Rück­ trittsrechts seitens des Käufers, ihm seine Berechtigung zu Beseitigung des

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Art. 560 KC. Bei der Gewährleistung für Sachmängel ist es in diesem Fall von Bedeu­ tung, wenn, trotz der Beseitigung des Mangels oder des Umtausches der Sache, die Mängel immer wieder auftreten. Art. 169-170 KC. Vgl. J. Jezioro , in: Kodeks cywilny. Komentarz (Zivilgesetzbuch. Kommentar), hrsg. von E. Gniewek , Warszawa 42011, Rn. 20 zu Art. 556 (ferner J ezioro ). So auch das Berufungsgericht in Krakow, Urt. vom 17.05.1994, I ACr 170/94, OSA 2 (1996), S. 11. Art. 560 § 3 KC. Vgl. Urt. des Obersten Gerichts vom15.01.1997, III CKN 29/96, OSP 7 (1997), 144. Mit Recht wird im Schrifttum die vom Obersten Gericht vertretene Meinung kritisch angesehen, dass im Fall der erheblichen Schwierigkeiten mit Preisberechnung gemäß Art. 560 § 3, der Käufer die Preisherabsetzung nicht verlangen kann - vgl. Beschluss des Obersten Gerichtes vom 21.03.1977, III CZP 11/77, OSN 8 (1977), 132; J ezioro, Rn. 13 zu Art. 556. J ezioro, Rn. 12 zu Art. 556; Beschluss des Obersten Gerichts vom. 5.07.2002, III CZP 39/02, MoP 1 (2004), S. 35.

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Mangels entgegenstellen. Die dem Käufer zustehenden Rechte sind jedoch für das Gericht bindend71. Die Inanspruchnahme der obenerwähnten Berechtigungen verlangt dem Käufer eine gewisse Sorgfalt ab. Er soll den Mangel innerhalb eines Monats nach seiner Entdeckung anzeigen. Ist die Untersuchung der Sache für die jewei­ ligen Verhältnisse üblich, so muss der Käufer den Mangel innerhalb eines Mo­ nats nach Ablauf des Zeitraums anmelden, innerhalb dessen er den Mangel bei Einhaltung der erforderlichen Sorgfalt hätte entdecken können. Nach dem Ab­ lauf dieses Zeitraums verliert er seine Rechte aufgrund der Gewährleistungshaf­ tung für Sachmängel72. Personen, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben, sol­ len die Sachen in der Zeit und auf die Weise untersuchen, die für die Sachen je­ weiliger Art üblich sind, und dem Verkäufer den entdeckten Mangel unverzüg­ lich anzeigen73. Der Verlust der Rechte tritt trotz der Nichteinhaltung der Fristen zur Untersuchung der Kaufsache durch den Käufer oder zur Anzeige der Mängel an den Verkäufer nicht ein, wenn der Verkäufer den Mangel arglistig ver­ schwiegen oder dem Käufer versichert hat, dass Mängel nicht vorhanden sind74. Neben den obengenannten Berechtigungen steht dem Käufer auch das Recht auf Schadensersatz zu, wenn er aufgrund eines Sachmangels der Kaufsache vom Vertrage zurücktreten oder die Herabsetzung des Kaufpreises verlangen muss. Er ist zum Ersatz des Schadens berechtigt, den er infolge des Vorhandenseins des Mangels erlitten hat, es sei denn, dass der Schaden eine Folge von Umstän­ den ist, die der Verkäufer nicht zu verantworten hat75. Die Vertragsparteien können die Haftung für Gewährleistung erweitern, ein­ schränken oder ganz ausschließen. Bei dem Verbrauchsgüterverkauf ist es nur aufgrund der besonderen Vorschriften möglich. Hat der Verkäufer arglistig ei­ nen Sachmangel verschwiegen, so wird diese von Parteien abgestimmte Ein­ schränkung bzw. Ausschließung der Haftung unwirksam76. Die Rechte aufgrund der Gewährleistung für Sachmängel erlöschen nach Ablauf eines Jahres und für Sachmängel an Gebäuden nach Ablauf von drei Jah­

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J ezioro , Rn. 7 zu Art. 556. Art. 563 § 1 KC. Art. 563 § 2 KC. Art. 564 KC. Art. 566 KC. Art. 558 § 1-2 KC. Unter arglistiger Verschweigung ist diese vom Verkäufer absichtlich bewirkte Überzeugung des Käufers, dass der Kaufgegenstand mangelfrei ist, zu verste­ hen - Jezioro , Rn. 4 zu Art. 556.

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ren von dem Tage an gerechnet, an dem die Sache dem Käufer übergeben wor­ den ist77. Neben dem Schutz, der aus der Gewährleistung resultiert, kann sich der Käufer auch auf die Regeln der unangemessenen Erfüllung des Vertrages stüt­ zen78, die aber den Mangel an Sorgfalt des Verkäufers voraussetzen79.

6. Haftung für Rechtsmängel Unter Rechtsmängeln werden folgende Situationen verstanden: die an der ver­ kauften Sache bestehenden Rechte eines Dritten; der Kaufgegenstand gehört nicht dem Käufer; im Fall des Verkaufes von Rechten haftet der Verkäufer auch für die Existenz der Rechte80. Laut Schrifttum sind die Rechtsmängel diejenigen, die der Eigentumsübertragung seitens des Verkäufers im Weg stehen81. Dabei sollen sie bezüglich der gattungsmäßig bestimmten beweglichen Sachen (genus) im Zeitpunkt der Individualisierung der Sache bestehen. Hat der Kauf die spezifische Sache (species) zum Gegenstand, so müssen die Rechtsmängel schon beim Vertragsabschluss vorhanden sein82. Für das Vor­ handensein des Rechtsmangels ist gleichgültig, ob der Dritte identifizierbar ist, was im Fall des Diebstahls vorkommen kann83. Der Verkäufer haftet nicht für Rechtsmängel, die dem Käufer nachgewiesen wurden oder die z.B. im Grund­

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Beim Sachmangel hat der Austausch der Sache die Verlängerung der Frist nicht zur Folge. Alle Gewährleistungen sind hier mit einem konkreten Vertrag verbunden und sie gelten vom Vertragsabschluss an - Brzozowski, Rn. 3 zu Art. 562. Bei Rechtsmangel läuft die Frist ab dem Zeitpunkt, ab dem der Käufer den Mangel entdeckt hat. Hat der Verkäufer den Rechtsmangel arglistig verschwiegen, so kann der Käufer auch nach Ab­ lauf der Frist seine Rechte ausüben - Art. 576 §1-3 KC; B rzozowski, Rn. 1-2 zu Art. 576. Artt. 471 ff. KC. Die auf der Gewährleistung gegründete Haftung setzt objektive Sachmängel voraus, ohne sich darum zu sorgen, ob die Mängel in Folge einer fehlenden Sorgfältigkeit des Verkäufers zustande gekommen sind. Art. 556 § 2 KC. J ezioro , Rn. 18 zu Art. 556. Katner , Sprzedaz, Rn. 355. Zu dem im Schrifttum entwickelten Streit s. W. Zu kowski , Klauzule okreslające zakres wad obj^tych r^kojmi^ (Die den Bereich der Ge­ währleistung unterliegenden Mängel bestimmenden Klauseln), in: Sprzedaz (Kauf), Warszawa 22005, 189-190 (ferner Z ukowski, Klauzule). J ezioro , Rn. 22 zu Art. 556.

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buch eingetragen sind oder die in den aus Vorschriften hervorgehenden Lasten bestehen84. Der Verkäufer ist also verpflichtet, den Käufer ausführlich über den Rechts­ stand der Sache und alle wichtigen Umstände zu informieren. Verletzt er die Pflicht, so wird er aus der Gewährleistung haften müssen. Das gilt nicht nur für den Moment des Kaufvertragsabschlusses. In der Rechtsprechung wird die Mei­ nung vertreten, dass es sie auch auf die zum Kontrakt führenden Verhandlungen der Parteien bezieht. Hat der Verkäufer den Käufer während der Verhandlungen nicht ausführlich informiert, wodurch der Käufer die Überzeugung gewann, dass die Sache mangelfrei ist, wird er für alle Rechtsmängel verantwortlich gemacht, auch für die, deren er sich nicht bewusst war85. Beim Rechtsmangel kann der Käufer sein Recht geltend machen, unabhän­ gig davon ob Ansprüche von Dritten an der Sache bestehen86. Hat ein Dritter den Käufer wegen seiner Rechte an der Sache angeklagt, so muss der Angeklag­ te den Verkäufer unverzüglich darüber informieren und ihn zur Beteiligung am Rechtsstreit auffordern. Wenn der Käufer diese Pflicht verletzt und der Dritte im Rechtsstreit gewinnen wird, betrifft die Haftung des Verkäufers nur die Rechts­ mängel, die in diesem Rechtsstreit nicht beanstanden werden konnten87. Wurde die Sache wegen ihres Rechtsmangels dem Dritten übergeben, ist der Verkäufer - auch wenn seine Gewährleistungshaftung vertraglich ausgeschlossen wurde zur Rückzahlung des Kaufpreises verpflichtet, es sei denn, dass dem Käufer der Rechtsmangel bewusst war88 oder dass er die Sache auf eigene Gefahr (periculo suo) gekauft hat89. Laut Adam Brzozowski bereitet die Abgrenzung zwischen Sach- und Rechtsmangel einige Schwierigkeiten, weil in einigen Fällen letzterer auch den Nutz- bzw. Handelswert der Sache vermindern kann90.

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J ezioro, Rn. 23 zu Art. 556. Urt. des Berufungsgerichtes in Krakow vom 17.05.1994, I ACr 170/94, OSA 2 (1996). Art. 5721 KC. Art. 573 KC. Art. 575 KC. Hat der Verkäufer den Käufer überzeugt, dass die Rechte des Dritten nicht grundlos sind, so wird der Verkäufer trotz der Kenntnis des Käufers zur Rückzahlung des Preises gezwungen. Art. 575 KC wird nach Meinung des Obersten Gerichts analog auch für Leasinggeschäf­ te angewendet - Beschluss vom 18.04.1996, III CZP 30/96. In diesem Fall ist aber die entsprechende Klausel im Vertrag erforderlich, wie etwa: ,der Käufer nimmt die Gefahr an, dass der Kaufgegenstand mit Rechtsmangel belastet ist.‘ - vgl. Z ukowski, Klauzule, 195 u. zur entsprechenden Klausel 187. Brzozowski, R n.11 zu Art. 556.

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7. Periculum est emptoris - Regel In Theorie kann man drei Arten von Gefahr unterscheiden: die Gefahr des zufäl­ ligen Untergangs oder der zufälligen Verschlechterung einer Sache (Sachgefahr), Leistungsgefahr und Preisgefahr91. Die größte praktische Bedeutung für das zwischen Verkäufer und Käufer bestehende Verhältnis hat die Preisgefahr. Es geht um die Frage, ob der Kaufpreis bezahlt werden muss, obwohl die Kauf­ sache untergegangen oder schlechter geworden ist und zwar durch einen Um­ stand, für den keine Partei verantwortlich ist. Die Antwort des römischen Rechts war einfach: periculum est emptoris, die Preisgefahr trägt der Käufer. Er muss den Kaufpreis bezahlen, obwohl er keine Sache oder eine Sache in einem schlechten Zustand erhalten hat. Die nächste wichtige Frage ist: wann geht diese Gefahr auf den Käufer über? Im römischen Recht fand der Gefahrübergang in der Perfektion (perfectio) des Kaufs statt92. Die Perfektion des Kaufs tritt nicht unbedingt gleichzeitig mit dem Vertragsabschluss auf. Die emptio war perfecta, sobald der Kauf volle Wirksamkeit erlangt hat, deswegen fehlte es an der Per­ fektion, wenn der Kauf aufschiebend bedingt oder befristet war, aber auch wenn z.B. die Ware noch aus einem Vorrat ausgesondert werden musste. Im polnischen Recht gilt auch der Satz periculum est emptoris, aber wenn es um die Zeit des Gefahrübergangs geht, kennt das polnische Recht eine ganz an­ dere Lösung - die Preisgefahr geht auf den Käufer mit Übergabe der Kaufsache über93. In diesem Moment gehen auch die Nutzungen auf den Käufer über, weil der römische Satz eius est commodum cuius est periculum auch im polnischen Recht gilt. Es ist aber möglich auch einen anderen Moment des Übergangs zu vereinbaren. Der Gefahrübergang ist von der Preiszahlung unabhängig, der Preis kann auch später oder früher bezahlt werden94. Die Gefahr umfasst auch die durch Dritte verursachte Vernichtung oder Verschlechterung der Sache. Die Par­ 91

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Mehr zu diesem Thema s. W. E rn s t, Periculum est emptoris, ZSS 99 (1982), 216-248; E. L enzinger, Periculum est emptoris. Zur Gefahrtragung beim Kauf im vis maior Bereich, Wien 1990, passim; M. B a u e r, Periculum emptoris. Eine dogmengeschichtli­ che Untersuchung zur Gefahrtragung beim Kauf, Berlin 1998, passim; É . Jak ab , Vinum effundere in Ulp. D.18.6.1.3, ZSS 116 (1999), 71-111; É . Jak ab , Periculum und Praxis: Vertragliche Abreden beim Verkauf von Wein, ZSS 121 (2004), 189-232; M. P ennitz, Das periculum rei venditae. Ein Beitrag zum „aktionenrechtlichen Denken“ im römi­ schen Privatrecht, W ien-Köln-W eimar 2000, passim. Paulus, lib. 33 ad ed., D. 18.6.8pr.: Necessario sciendum est, quandoperfecta sit emptio: tunc enim sciemus, cuius periculum sit: nam perfecta emptione periculum ad emptorem respiciet... Art. 548 § 1 KC. Z ulawska , Rn. 1 zu Art. 548.

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teien können vereinbaren, dass der Käufer zu den Nutzungen nach der Preiszah­ lung berechtigt ist. Die Parteien konnten sich zwar einigen, dass das periculum eine bestimmte Zeit lang beim Verkäufer liegen wird95 - doch als eine allgemein anerkannte Regel gilt periculum est emptoris96.

Schlussbemerkungen Schon im Alltag des Altertums war der Kauf ein weit verbreiteter Vertrag. Er bezweckte den Warenaustausch. Der Vertrag entwickelte sich und evolvierte mit der Zeit, je nach den wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen. Die Hauptziele der Vertragsparteien blieben jedoch unberührt. Der Käufer will das Eigentum an einer Sache erwerben, der Verkäufer wiederum den Kaufpreis erlangen. Im anti­ kem Rom war der Kauf eigentlich eine gegenseitige Versprechung, eine Ver­ pflichtung der Parteien ihre Leistungen zu erfüllen. Das war ein rein obligatori­ sches Rechtsgeschäft, das einen Ausgangspunkt zu weiteren Rechtsgeschäften bildete. Der polnische Gesetzgeber hat sich entschieden, dem Kauf die doppelte Wirkung zuzuschreiben. So bildet der Vertrag gleichzeitig eine Obligation und einen Eigentumsübergang. Das im deutschen BGB herrschende Trennungsprin­ zip ist uns nicht bekannt. 2002 trat in Polen das Gesetz über den Verbrauchsgü­ terkauf in Kraft. Damit wurden die Schwerpunkte der alltäglichen Verhältnisse diesbezüglich außerhalb des Zivilgesetzbuches geregelt. Trotzdem bleibt der im Zivilgesetzbuch normierte Kauf ein Modell, das im Falle besonderer Kaufarten als Muster gilt. Die zahlreichen Abweichungen werden sowohl in der Recht­ sprechung als auch im Schrifttum oft kritisch angesehen. Seit 2002 arbeitet beim Justizminister eine Kodifikationskommission97. Wie in ihrem Programm steht, beabsichtigt sie, eine optimale Vision bezüglich der Gestalt und Funktion des Zivilgesetzbuches zu schaffen und infolgedessen ein

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Ulpian, lib 28. ad Sab., D. 18.6.1pr.: Sed si venditor se periculo subiecit, in id tempus periculum sustinebit, quoad se subiecit ... Weil der Verkäufer zur Übergabe der Sache verpflichtet war, scheint es, dass er bis zu dieser Zeit mit custodia belastet werden konnte - Gaius, lib. 2. cott., D. 18.6.2.1 (in Zusammenhang mit Weinkauf) und Paulus, lib. 5 ad Sab. D. 18.6.3. I.1.3.23.3. Rechtsverordnung des Ministerrates vom 22.04.2002 w sprawie utworzenia, organizacji i trybu dzialania Komisji Kodyfikacyjnej Prawa Cywilnego (zur Gründung, Gestaltung und Tätigkeitsart der Kodifikationskommission des Zivilrechtes), Dz.U. 2002, Nr. 55.476.

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neues Zivilgesetzbuch vorzubereiten98. Dazu gehört auch ein Versuch, dem sich seit vielen Jahren in Polen verbreitenden Phänomen der sog. Desintegration ent­ gegen zu wirken. In dem Bereich, der für uns von Interesse ist, geht es um die Regelungen, die im Zivilgesetzbuch nicht enthalten sind, wie etwa Verbrauchs­ verträge99. Die Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, die Verbrauchsverträge ins Zivilgesetzbuch zu inkorporieren. In der Marktwirtschaft kommt der Waren­ verkehr aufgrund der Verträge zustande. Es werden im Grunde zwei Kontrakts­ typen unterschieden: einer zwischen Unternehmern und der andere zwischen Unternehmer und Verbraucher. Die beiden Säulen sollen einen Bestandteil des Zivilgesetzbuches bilden100. Der Verbrauchsgüterverkauf gehört zu diesem Kreis, er soll ebenfalls im Zivilgesetzbuch inkludiert sein und auf den dort schon existierenden Kaufvertrag angepasst werden. Das gilt insbesondere für die die Gewährleistung betreffenden Vorschriften, die heutzutage von der Gewährleis­ tungsauffassung nach KC stark abweichen.

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Zielona Ksi^ga. Optymalna wizja Kodeksu cywilnego w Rzeczypospolitej Polskiej (Das grüne Buch. Eine optimale Version des Zivilgesetzbuches in der Polnischen Republik), hrsg. von Z. Radwanski, Warszawa 2006, 10 (ferner Zielona Ksi^ga). 99 Zielona Ksi^ga, 84-85. U.a. ist hier auch ust. o sprzed. konsum. erwähnt - 92, Anm. 94. 100 Zielona Ksi^ga, 111 und zum Verbrauchsgüterverkauf mit scharfer Kritik der heute gel­ tenden Regelungen 112-117.

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Quellen- und Literaturverzeichnis Römische Quellen Rechtsquellen C.I. 4.44.2; C.I. 8.44.3; C.I. 8.44.6; C.I. 4.44. 8; C.I. 8.44.19; D. 4.4.16.4; D. 18.1.1.2; D. 18.1.2.1; D. 18.3.6pr.; D. 18.3.8; D. 18.6.1pr.; D. 18.6.2.1; D. 18.6.3; D. 18.6.8pr.; D. 19.2.22.3; D. 21.2; D.41.1.20pr.; D.50.17.54; G.I. 3.139; 1.1. 3.23.2; 1.1. 3.23.3; 1.1. 3.23.5; 1.1. 3.123pr. Literarische Quellen Cato der Ältere, de agr. 2, 146ff Polnische Rechtsquellen Gesetz vom 23. März 1920 über den Immobilienerwerb durch Ausländer (o nabywaniu nieruchomosci przez cudzoziemcow, i.d.F. vom Dz.U. 2004, Nr. 167.1758) Gesetz vom 23. April 1964 Zivilgesetzbuch (kodeks cywilny, Dz.U. 1964. Nr. 16.93, i.d.F. von Dz.U. 2010, Nr. 155.1037); Gesetz vom 24. 06.1994 über das Wohneigentum, ustawa o wlasnosci lokali, Dz.U. 1994, Nr. 85.388 Gesetz vom 21. August 1997 über die Immobilienwirtschaft (o gospodarce nieruchomosciami, Dz.U. 1997 Nr. 115 .741). Gesetz vom 21. August 1997 über Tierschutz (o ochronie zwierz^t, Dz.U. 1997, Nr. 111.724) Gesetz über polnischer Sprache (ustawa o j§zyku polskim) aus 7. Oktober 1999, Dz.U. 1999, Nr. 90.999;

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Gesetz vom 27. Juli 2002 über die besonderen Bedingungen des Verbrauchgütersverkaufs und über Änderung des Zivilgesetzbuches (o szczegolnych warunkach sprzedazy konsumenckiej oraz o zmianie kodeksu cywilnego, Dz.U. 2002, Nr. 141.1176, i.d.F. von Dz.U. 2004, Nr. 96.959) Gesetz vom 1. Juli 2005 über die Entnahme, Bewahrung und Transplantation der Zelle, Ge­ webe und Organe (o pobieraniu, przechowywaniu i przeszczepianiu komorek, tkanek i narz^dow, Dz.U. 2005, Nr. 169.1411) Rechtsverordnung des Ministerrates vom 22.04.2002 zur Gründung, Gestaltung und Tätig­ keitsart der Kodifikationskommission des Zivilrechtes (w sprawie utworzenia, organizacji i trybu dzialania Komisji Kodyfikacyjnej Prawa Cywilnego, Dz.U. 2002, Nr. 55.476). Literatur M. Bauer , Periculum emptoris. Eine dogmengeschichtliche Untersuchung zur Gefahrtragung beim Kauf, Berlin 1998; A. Brzozowski, in: Kodeks Cywilny. Komentarz do artykulow 450-1088 (Zivilgesetzbuch. Kommentar zu Art. 450-1088), II, hrsg. von K. P ietrzykowski, Warszawa 62011, zu Art. 556, 562, 576; G. C amodeca , L’archivo puteolano dei Sulpicii, I, Napoli 1992; W. E rn s t, Periculum est emptoris, ZSS 99 (1982), 2 1 6 - 248; E. Jak ab , Vinum effundere in Ulp. D.18.6.1.3, ZSS 116(1999), 71 - 111; E. Jakab, Periculum und Praxis: Vertragliche Abreden beim Verkauf von Wein, ZSS 121 (2004), 1 8 9 -2 3 2 ; E. Jakab , Risikomanagement beim Weinkauf. Periculum und Praxis im Imperium Romanum (Münch. Beiträge zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte 99), München 2009; J. J ezioro , in: Kodeks cywilny. Komentarz (Zivilgesetzbuch. Kommentar), hrsg. von E. Gniewek , Warszawa 42011, zu Art. 556; A.R. Jurew icz, Respublica Polona curator morum. Le clausole generale di buona fede, di buoni costumi e di principi di convivenza sociale nel codice civile polacco e la loro in­ terpretazione dalla Suprema Corte di Polonia, RIDROM [on line]. 4 (2010), 52-88; J. Katner , Sprzedaz (Kauf), in: System Prawa Prywatnego (Das System des Privatrechtes), Bd. VII. Prawo zobowi^zan. Czesc szczegolowa, hrsg. von J. Rajski, Warszawa 22004, §§ 1-13; W.J. Katner , O r^kojmi i gwarancji wedlug kodeksu cywilnego i ustawy o sprzedazy konsumenckiej - slow kilka (Über die Gewährleistung und über die Garantie laut Zivilge­ setzbuch und Verbrauchgüterverkaufgesetz - in knappen Worten), in: Prawo prywatne czasu przemian. Ksi^ga pami^tkowa dedykowana Profesorowi Stanislawowi Soltysinskiemu (Privatrecht in Zeit der Umwandlung. Gedenkbuch für Professor Stanislaw Soltysinski), hrsg. von A. N owicka , Poznan 2005, 143-159; E. Lenzinger, Periculum est emptoris. Zur Gefahrtragung beim K auf im vis maior - Bereich, Wien 1990; A. Ohanowicz , Okreslenie swiadczenia przez osob§ trzeci^ w Kodeksie zobowi^zan (1936) (Bestimmung der Leistung durch Dritte in Obligationgesetzbuch vom 1936), in: Alfred

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Ohanowicz. Wybor prac (Alfred Ohanowicz. Ausgewählte Schriften), hrsg. von Z. Radwanski, A. Gulczynski , Warszawa 2007, 617-620; M. P ennitz, Das periculum rei venditae. Ein Beitrag zum „aktionenrechtlichen Denken“ im römischen Privatrecht, W ien-Köln-W eimar 2000; L. T w arow ski, Podstawowe dylematy prawne aukcji internetowych (ze szczegolnym uwzgl^dnieniem uprawnien konsumentow) (Grundrechtsdilemma der Internetauktionen unter besonderem Berücksichtigung der Verbraucherrechte), e-Biuletyn Centrum Badan Problemöw Prawnych i Ekonomicznych Komunikacji Elektronicznej WPiA UWr. 4 (2007), 1-17; Zielona Ksi^ga. Optymalna wizja Kodeksu cywilnego w Rzeczypospolitej Polskiej (Das grü­ ne Buch. Eine optimale Version des Zivilgesetzbuches in der Polnischen Republik), hrsg. von Z. Radwanski, Warszawa 2006; W. Z ukowski, Klauzule okreslaj^ce zakres wad obj^tych r^kojmi^ (Die den Bereich der Ge­ währleistung unterliegenden Mängel bestimmende Klauseln), in: Sprzedaz (Kauf), Warszawa 22005, 186-212. C. Z ulawska , in: Komentarz do kodeksu cywilnego. Ksi^ga III, Zobowi^zania (Kommentar zum Zivilgesetzbuch. 3. Buch, Schuldrecht), II, hrsg. von G. B ieniek , S. Dmowski, M. Sychowicz , H. C iepla , K. K olakowski, T. W isniewski, C. Z ulawska , J. Gudowski, W arszawa2011, zuA rt. 535 u. 548. Abkürzungen Dz.U. - Dziennik Ustaw (polnisches Gesetzblatt) KC - Kodeks Cywilny (polnisches Zivilgesetzbuch) MoP - Monitor Prawniczy OSA - Orzecznictwo Sądów Apelacyjnych OSN - Orzecznictwo Sądu Najwyzszego OSP - Orzecznictwo Sądów Polskich ust. o sprzed. konsum. - Gesetz von 27. Juli 2002 über besonderen Bedingungen des Verbrauchgütersverkauf und über Änderung des Zivilgesetzbuches (o szczegolnych warunkach sprzedazy konsumenckiej oraz o zmianie kodeksu cywilnego

Evolución histórico-jurídica hacia la consensualidad en la emptio venditio romana Javier Belda Mercado. Profesor Titular Universidad de Granada

La aparición de la compraventa como negocio obligacional1, fenómeno con frecuencia debatido por la doctrina romanistica2, y acerca de la cual encontramos una amplia literatura3, constituiria un logro de la jurisprudencia romana, y al mismo tiempo supondria un verdadero avance en el campo de la historia del derecho. Es asi como el problema central de la historia jurídica de la compraventa romana lo constituye la génesis, la determinación del origen de la venta consen­ suad, lo cual representa una originaria invención del genio jurídico romano5, que consiguió asi superar la concepción originaria de la compraventa real6' 1 2

3 4

En palabras de W iea ck er, Römische Rechtsgeschichte, München 1988, I, 441, n. 13, "die Genesis des Konsensualkaufs". M ey lan , La genése de la vente consensuelle romaine, RHD 21 (1953) 129 ss.; C a n c e lli, L'origine del contratto consensuale di compravendita nel dirito romano, Milano 1963 (= BIDR 67 (1964) 270 ss.); B echm ann, Der K auf nach gemeinem Recht, Aalen 1965, 417 ss.; Mommsen, Die römischen Anfange von Kauf und Miete, ZSS 6 (1865) 260 ss.; de Z u lu e ta , The Roman Law o f Sale, Oxford 1945, 3 ss.; L u z z a tto , L ’art.1470 C.c e la compravendita consensuale romana, Rivista Trimestrale di Diritto e Procedura Civile 19 (1965), 897 ss.; W a tso n , The Law o f Property in the later Roman Republic, Aalen 1984, 16 ss.; A ra n c io Ruiz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1952; id ., op. cit. II, Napoli 1954, 281 ss.; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa en derecho romano de obligaciones, Estudios Murga Gener, Madrid 1994, 549 ss..; L a b ru n a , Plauto, Manilio, Catone: Premese allo studio dell'emptio consensuale, Labeo 14 (1968) 24 ss.; G a llo , Il principio emptione dominium transfertur nel diritto pregiustinianeo, Milano 1960, 37, 55 ss.; C a n n a ta , La compravendita consensuale romana: significato di una struttura, en: Vendita e trasferimento della proprietà nella prospettiva storico-comparativistica, Torino 1997, 73-88; cit., 413 ss.; Ih erin g , Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, Leipzig 1888, 201 ss.; Pringsheim , L'origine des contrats consensuels, RHD 32 (1954) 475 ss.; Biondi, Istituzioni di Diritto romano, Catanza 1939, 265. C a n n a ta , La compravendita consensuale, cit., 413 ss.. Cf. Gai 3, 135: Consensu fiu n t obligationes in emptionibus et venditionibus, locationibus, conductionibus societatibus, mandatis; ARANCIO ru iz, La compravendita in diritto romano I, Napoli 1956, 45 ss.; M eylan , Rec. a A rancio Ruiz , La

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Javier Belda Mercado

En primer lugar, habría que insistir en la idea de que una de las cuestiones de la reconstrucción del sistema romano clásico y de su desarrollo posterior ha­ sta llegar a la época de la codificación vendría representada por la estructura de la compraventa obligacional en relación a mecanismos elaborados por la juri­ sprudencia para garantizar la realización de los efectos sinalagmáticos del nego­ cio, transmisión de la mercancía y pago del precio7. Por ello, cuando aludimos en general, a la emptio-venditio romana, se desta­ ca, en efecto, su naturaleza meramente obligacional8, apreciándose una división neta clara, precisa, entre el contrato como fuente de obligaciones, y su ejecu­ ción9, con lo cual aparecería bastante evidente la separación, típicamente roma­ na, entre los efectos obligatorios del contrato consensual y el negocio traslativo del dominio, ya que del acuerdo de voluntades nacería una simple relación obli­ gatoria, mientras los efectos traslativos corresponderían a un negocio jurídico distinto. En suma, en la compraventa romana, el acto traslativo, en cuanto que se admite su atenuación y espiritualización, se distinguiría nítidamente del negocio obligatorio, y por tanto, la compraventa obligacional se consideraría en todo su desarrollo como verdadera fuente de obligaciones. Aun cuando la determinación del origen de esta figura jurídica constituye sin duda un tema polémico10, sin embargo, la configuración de la compraventa

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compravendita I cit., IURA 4 (1953) 366; V oci, Rec. a A ra n c io Ruiz, op.cit., IURA 13 (1962) 365-373; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa en derecho romano de obligaciones, Estudios Murga Gener, Madrid 1994, 553; K a se r, Das Römische Privatrecht cit., 546 ss.. A ra n c io Ruiz, La compravendita I cit., 16 ss..; C a n n a ta , op. cit., 416. Compraventa real que representaba la primitiva compraventa al contado, y que renacerá en el Derecho vulgar postclásico; F ernández Barreiro -P aricio Serrano , Fundamentos de Derecho patrimonial romano, Madrid 1993, 350. V acca , Annotazioni in tema di vendita e trasferimento della proprietà, en: Vendita e trasferimento della proprietà nella prospettiva storico-comparatistica, Torino 1997, 127­ 142. García Garrido , Los efectos obligatorios de la compraventa en el Código civil espafiol, en: Vendita e trasferimento della propietà nella prospettiva storico comparati­ sta, Atti del Congresso internazionale Pisa-Viareggio-Lucca (17-20 abril 1990) 341 ss. El acuerdo hace surgir la obligación de transmitir la cosa y la obligación de pagar el precio, pero para que pase la propiedad de la cosa y el precio, es necesario un acto posterior con efectos reales -mancipatio, in iure cessio, traditio-, traslativo de la posesión y de la propiedad; P u g liese, istituzioni di diritto romano, Torino 1990, 558. F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa cit., 557.

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como contrato obligacional no es originaria11, sino que pertenece a una fase po­ sterior de su evolución12, dado que tal carácter obligacional sólo puede atribuirse al Derecho romano clásico13. En relación a ello, tal convicción nos viene casi impuesta por el desarrollo tan complejo del sistema contractual romano, el cual parte del principio por el cual el nudo consenso -el mero pacto, el simple convenio14- no era capaz de hacer surgir obligaciones, excepto que fuese acompañado de la correspondiente actio que lo protegiese, aparte de esa causa civilis -en el caso de la emptiovenditio, el venir perfeccionada mediante el consensus entre las partes-, que constituía ese requisito imprescindible para elevar esa convención o mero acuer­ do de voluntades a la categoría de contrato; aun asi, reconocía eficacia jurídica a algunos negocios consensuales taxativamente determinados, entre ellos, la emptio-venditio15. Asi pues, la noción de contrato consensual, en el cual el vinculo obligatorio nace tan sólo del acuerdo voluntad de los contratantes16, independientemente de cualquier otro requisito formal -como ocurre en el caso de los contratos verba­ les, literales- o de cualquier contraprestación de la otra parte -caso de los contra­ tos reales-, parece ser una noción extraída exclusivamante del genio jurídico romano 17 . 11

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Arangio Ruiz señala que desde los tiempos más remotos, la compraventa se nos presenta como un acuerdo, pero no siempre como un contrato, en el sentido de acto del cual nacen ciertas obligaciones; cf. A ra n g io Ruiz, Istituzioni di Diritto romano cit., 336 ss.. Como nos dice d e Z u lu e ta , The Roman Law o f Sale cit., 3, "el contrato de compraventa romana como tal es fruto de una extensa y ardua evolución, extendiéndose desde las XII Tablas hasta Justiniano". Gallo , Il principio emptione dominium transfertur nel diritto pregiustinianeo, Milano 1960, 37. M ag d e la in , Le consensualisme dans l'edit du préteur, Paris 1958, 5 ss.; vid. también Perozzi, Servitú e obbligazioni, en: Scritti giuridici 2, Milano 1948, 565 ss.. Cf. C. 2,3,20: Traditionibus et usucapionibus dominia rerum non nudis pactis transferuntur. Gai 3,139; D.18,1,9 (Ulp., lib. X XVII ad Sabinum); D.44,7,57 (Pomponius, lib. XXXVI ad Quintum Mucium); I.3,23 pr. En diversos ordenamientos jurídicos de la Antigüedad, especialmente del Oriente mediterráneo, parece ignorarse el contrato consensual, en el que el vínculo obligatorio nacería de la voluntad manifestada de las partes, y la transmisión de la propiedad por compraventa es dominada constantemente por la noción de venta al contado; esto sucedería en el derecho neobabilónico, donde el nacimiento de obligaciones era concebida como un fenómeno accesorio, o en los derechos egipcios, ebraicos o helenísticos, en los cuales la compraventa aparecería, no como negocio obligatorio, sino

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De este modo, en el Derecho romano, aquélla sólo genera obligaciones, y sólo constituye un elemento del complejo iter transmisivo como iusta causa de la tradición, residiendo en ésta el acto traslativo18. Así como se puede constatar con claridad el carácter real de la compraventa al contado19 -Barkauf, según la doctrina pandectística, con eficacia traslativa di­

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bajo el perfil de un contrato real, en el que la transmisión de la propiedad y las obligaciones de las partes nacerían siempre del pago del precio; para el fenómeno de la subrogación real -Surrogationprinzip-, Pringsheim , Zum Eigentumsübergang beim Kauf, ZSS 35 (1914) 328 s., por el cual, res succedit in locum pretii, pretium in locum rei; vid. Levy, Les ventes dans la Bible, le transfert de propriété et le "Prinzip der notwendigen Entgeltlichkeit", en: Mélanges Meylan 2, 1963, 157 ss.; cf. B o y er, Nature et formations de la venta dans l'ancien droit babylonien, AHDO-RIDA 2 (1953) 77 ss.; Pringsheim , The Greek Law o f Sale cit., 190; H offm ann, Beitrag zum griech. u. röm. Recht cit., 71 ss.; P iren n e, Histoire des institutions et du droit privé de l'ancienne, Egypte 2 (Bruxelles 1934) 293 ss.; P e tsc h o v , Der Surrogationgedanke in neubabylonischen Recht, RIDA 1 (1954) 125 ss.; id., Das neubabylonische Gesetzesfragment, ZSS 76 (1956) 37 ss.; A ra n c io Ruiz, La compravendita I cit., 55; F ad d a, Istituzioni commerciali del diritto romano, Napoli 1919, 38 ss.; A n d rés S a n to s, Subrogación y patrimonios especiales en el Derecho romano clásico, Valladolid 1997, 23 ss.; L u z z a tto , L'art.1470 C.c e la compravendita consensuale romana cit., 923; Rom ano, Nuovi studi sul trasferimento della proprietà e il pagamento del prezzo cit., 28. Cancelli, L'origine del contratto consensuale di compravendita nel diritto romano, Milano 1963. Es aceptado unánimemente por la doctrina, y corroborado por las fuentes, el origen de la compra real, manual o libral -en atención al aes, metal informe y signado, que cumpliria el papel de dinero-, entendido esta compra manual -Naturalkauf, según los pandectistas-, como intercambio simultáneo de cosa por precio, que en un primer momento se contaría en una balanza, y posteriormente, bastaría que fuese contado, hasta precisamente la aparición o puesta en circulación de la moneda, momento socioeconómico que marca el origen de la emptio-venditio; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa cit., 553 ss.; id., El precio como elemento comercial en la emptio venditio romana, Madrid 1982, 19; id., Pecunia numerata en función de precio en la emptio venditio romana, en: Estudios Álvarez Suárez, Madrid 1978, 127; A ra n c io Ruiz, Diritto puro e diritto applicato negli obblighi del venditore romano, en: Festschrift Koschaker 2, Weimar 1939, 141-161; id., La compravendita in Diritto romano cit., 4, 145 ss.; P e la y o d e l a R osa, La permuta. Desde Roma al Derecho espafiol actual, Madrid 1976; B a lz a rin i, v. "Permuta", N N D I12 (Torino 1965) 992 ss.; A ria s B on et, Sobre las relaciones entre permuta y compraventa en el derecho romano, en: Estudios de Derecho público y privado, Seminarios de la Universidad de Valladolid (1966) 15­ 25; Besia, v. "Permuta", D I 18 (Torino 1906-1912) 445 ss.; De B e lla , v. "Permuta", N D I 9 (Torino 1939) 8923 ss.; M aschi, Impostazione storica della compravendita e

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recta, ya que se efectuaba un cambio inmediato de cosa y precio, el cual pro­ ducía esencialmente efectos reales-, no puede decirse lo mismo del posterior de­ sarrollo histórico de la estructura jurídica del negocio20, ya que se aprecia una lenta y a su vez decisiva evolución histórico-jurídica entre una y otra21. Lo que resulta claro es que la eficacia puramente obligatoria y a su vez, la distinción entre contrato y acto traslativo, respondía a la exigencia de diferir, en caso nece­ sario, el pago del precio o la entrega de la cosa, o ambas a la vez22. En efecto, tanto la compraventa de res nec mancipi, como la formalización por mancipatio de las res mancipi, implicaban trueque de cosa por precio, de forma que la cosa comprada se entendía que ingresaba en el patrimonio del comprador, al mismo tiempo que el precio entraba en el del vendedor, de ahí que el principio de subrogación fuese rigurosamente aplicado: Pretium succedit in locum, res succedit in locum pretii23. La emptio venditio, en su función de cambio de cosa por dinero, vendría prece­ dida históricamente por la mancipatio, institución iuris civilis, que implicaría cambio de la propiedad de una cosa por dinero, y tendría efectos reales, mientras

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della permuta nel l.33 a d Edictum di Paolo, en: Studi de Francisci 2, Milano 1956, 355 ss.; S itzia, v. "Permuta", ED 33 (1983) 106-116; B echm ann, Der K auf nach gemeinem Recht i. Geschichte des Kaufs im Römischen Recht, Erlangen 1876, 6; C am acho E v a n g e lis ta , Derecho y rito. A propósito de Gayo 1,119, en: Anuario de estudios sociales y jurídicos, vol. 6, Granada 1977, 7 ss.; H u v elin , Etudes d'Histoire du Droit Commercial romain, Paris 1929, 3 ss.; g ro s so , il sistema romano dei contratti, Torino 1963, 166 ss.; M a g d e la in , Le consesualisme dans l'edit du préteur, Sirey 1958, 71 ss.; V oci, La dottrina romana del contratto, Milano 1946, 257 ss.; para un desarrollo posterior de la permuta en época postclásica, cf. Levy, West Roman Vulgar Law. The Law o f Property, Philadelphia 1951, 137; K a se r, Das römische Privatrecht 2, München 1975, 277. L ongo , Corso di Diritto romano. Parte speciale: La compravendita, Milano 1944, 154. A la consensualidad es inherente la rigurosa obligatoriedad, de ahí la separación neta entre contrato, fuente de obligaciones, y acto traslativo, separación que se atenúa en época postclásica; V oci, Recensión a A ra n c io Ruiz, La compravendita in diritto romano 2, Napoli 1954, IURA 13 (1962), 366. Gallo , il principio emptione dominium transfertur nel diritto pregiustinianeo, Milano 1960, 19. Cf. Gl. quia potest ad D.5,3,22, gl. dicemus ad D. 4,2,18, gl. vel alia universitate ad D.5,3,20,10; también en Bartolus, Comm. ad D.24,3 ante l. 1, ad D.4,2,18.

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que la emptio venditio sería una relación iuris gentium, que se concluiría con el simple consenso, y tendría efectos puramente obligatorios24. Así pues, se plantea el paso de una compraventa inmediatamente traslativa de la propiedad a una compraventa obligatoria, que no generaba la obligación del vendedor de transmitir inmediatamente el dominio, y ni siquiera requería el cumplimiento de actos idóneos a este resultado. La compraventa consensual surge como negocio autónomo25 cuando en la práctica se presenta la posibilidad de realizar operaciones comerciales con apla­ zamiento en el pago del precio o en la entrega de las mercancías, esto es, de rea­ lizar operaciones o transacciones comerciales sin tener la cosa a disposición en el acto, y sin necesidad de que el precio se pagara al instante al vendedor26. De la eficacia puramente obligatoria de la compraventa deriva la diferencia­ ción entre el convenio generador de obligaciones y el acto -mancipatio, in iure cessio, traditio- traslativo de la propiedad o la posesión, y la entrega del precio, que constituyen, respectivamente, obligaciones del vendedor y comprador. Por consiguiente, apreciamos una gran diferencia entre la originaria venta y el concepto clásico de compraventa que nos transmiten las fuentes, incluso en ella se observa una extraordinaria evolución, desde las XII Tablas hasta Justiniano27 -evolución que, obedeciendo a diversos factores, no ha sido plenamente aclarada por la doctrina romanística-, tanto en el concepto como en el procedi­ miento de realización de la compraventa. En suma, el problema del origen y naturaleza de la emptio-venditio obligacional se encontrarían estrechamente relacionados, ya que ambos constituyen presupuestos indispensables para comprender la estructura de la compraventa en el Derecho romano clásico y su evolución posterior. Así, en este sentido, para explicar la configuración de la compraventa como negocio obligacional, y justificar el método por el que se llegó al reconocimien­ to de la compraventa consensual, se han formulado diferentes hipótesis o teorías que prueban que en esta materia la doctrina se haya dividida. A ello contribuye la escasez de fuentes fiables, además de las diferentes hipótesis y conjeturas ver­ sadas sobre la materia, susceptibles de diferentes interpretaciones. 24

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Respecto a la mancipatio, presenta la ventaja de ser accesible también a los peregrini, precisamente porque se contrae consensu; no requiere formalidad alguna, y se puede contraer entre ausentes; Biondi, Istituzioni cit., 363. Probablemente entre finales del siglo III y comienzos del II a.C. Pringsheim , L'origine des contrats consensuels, RHD 32 (1954) 473 ss.; A ra n g io Ruiz, La compravendita I cit., 46. F e rn á n d e z E spinar, La compraventa en el Derecho medieval espafiol, AHDE 25 (1955) 9 ss..

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En ocasiones, se proponen soluciones criticables, por no hayar apoyo en las fuentes, o bien por no aportar nada acerca de la génesis de la compraventa con­ sensual, aunque en realidad, se trataría de meros argumentos o hipótesis para concretar qué se habría hecho en Roma para otorgar validez al acuerdo sobre la ejecución de un cambio futuro28. Así, entre ellas destaca la hipótesis sostenida por Pernice29 o por Monier30 sobre tal génesis, para los cuales la compraventa, antes de ser reconocida como contrato consensual, habría sido reconocida como negocio del tipo de los sinalagmas reales innominados (do ut des), en el sentido de que la datio de la co­ sa, o bien de una suma de dinero, hacía surgir en la parte que recibía -en base al do ut des de los contratos innominados- la obligación de llevar a cabo, en rela­ ción con la otra parte, una contraprestación; se llegó a admitir que la prestación efectuada por una parte venditionis causa -vgr. la prestación de la cosa por parte del vendedor- hacía surgir sin duda en la otra parte la obligación de cumplir la propia: el negocio se formaba re, pero con carácter bilateral31. Esta teoría propondría de entrada una solución criticable a nuestro entender, históricamente discutible, ya que la idea de la obligación que nace de la presta­ ción de una de las partes surgió en una época relativamente tardía, que se inicia en el primer siglo del Principado, dando lugar a la categoría de contratos inno­ minados; por tanto, sería inexplicable el reconocer como negocios bilaterales obligatorios tales sinalagmas reales32 representados por el contrato innominado do ut des. 28

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Aunque en realidad, según G a llo , In tema di origine della compravendita, SH DI 30 (1964) 318, para la construcción del contrato consensual de compraventa no se tendrían elementos suficientes para decir con exactitud en qué fase, y por tanto, en qué periodo, se puede encuadrar la formulación del principio en examen. P ernice, Römische Privatrecht im ersten Jahrhundert der Kaiserzeit, Halle 1892 (reimp. Aalen 1963) 474 ss.; id., op. cit 2.1, 318, n. 1; id., Parerga, ZSS 9 (1898) 222, n. 4; del mismo parecer, cf. H u v elin , Etudes d'Histoire du Droit Commercial cit., 90; C o sta , Storia del Diritto romano privato, Torino 1911,387. M onier , Manuel de Droit romain I, Paris 1947, 134 ss.. L ongo reconoce que el sinalagma do ut des presupone como requisito esencial que la prestación consista en una transmisión de la propiedad, estructura que habría tenido lugar en el caso de que el primer obligado fuese el vendedor: habría debido transmitir la propiedad de la cosa para obtener el precio correspondiente. En cambio, es indudable, según la estructura de la emptio-venditio obligatoria clásica, que el vendedor no está obligado a hacer propietario al comprador; cf. D.19,4,1 pr. (Paulus, lib. X XXII ad Edictum); D. 19,1,11,2 (Ulp., lib. X XXII ad Edictum); D.18,1,25 (Ulp., lib. X XX IV ad Edictum); L ongo, op. cit., 154 ss.. B o n fa n te , Istituzioni di diritto romano, Torino 1951, 392; A ra n g io Ruiz, Istituzioni cit., 315 ss.; V o l t e r r a , op. cit., 533-535.

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Además, el synallagma do ut des presupone como requisito esencial que la prestación realizada en primer lugar consista en la transmisión de la propiedad, en un dare, exigencia que no encontraría base alguna en la obligación del ven­ dedor en la evolución posterior de la compraventa romana, donde no existe in­ dudablemente huella alguna de que el vendedor estuviera obligado a hacer pro­ pietario al comprador: no estaría obligado a un dare, sino a un facere: tradere habere licere33. La propia noción romana del contrato real se basaría en la propia entrega de una cosa de manos del acreedor al deudor, y tendría siempre por objeto la resti­ tución de la misma cosa o de otra prácticamente idéntica, del tantundem, por lo que no se comprendería que tal estructura se adaptase a la prestación de dos co­ sas sustanciamente diferentes como la merx y el pretium en la compraventa, ni en cualquier caso, que una relación en la que, por su estructura misma, una de las partes se obliga, mientras que la otra sería tan sóla acreedora, pueda conducir a una prestación bilateral de carácter sinalagmático, propia de la compraventa romana. En definitiva, no se comprendería cómo se habría llegado a un régimen en el que la transmisión es el objeto de la obligación del vendedor, mientras que la característica fundamental de la compraventa romana vendría constituída por el hecho de entablar un vínculo obligatorio entre ambas partes. También desde el punto de vista jurídico sería discutible el enlace entre la estructura de la compraventa romana y las correspondientes acciones procesales concedidas al comprador y al vendedor, con la concepción de un contrato real34. Es así como dicha teoría -como ha quedado demostrado-, incurriría en una serie de incompatibilidades históricas al intentar dar una respuesta al problema planteado, por lo que aquélla sería rechazable en época arcaica, ya que para que las relaciones entre particulares funcionasen a modo de sinalagmas reales, habría que remontarse a época postclásica, con el reconocimiento de los contratos in­ nominados. Por otro lado, otros autores se limitan a configurar la evolución hacia la con­ sensualidad de una forma meramente ideológica, sin indicar concretamente un proceso de introducción del segundo sistema. Así, por ejemplo, para Bechmann35, el tránsito de la compraventa real o ma­ nual a la consensual se habría producido en el momento en que el precio podría 33

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Cf. D.19,1,30,1 (Africanus, lib.VIII Quaestionum); D.19,1,11,8 {Ulpianus, lib.XXXII ad Edictum); D.19,1,50 (Labeus, lib. IV Iavolenus Epitomatorum); D.19,1,38,2 (Celsus, lib.VIII Digestorum). V o l t e r r a , Istituzioni cit., 498; T o r r e n t, op. cit., 448. B echm ann, Der K auf nach gemeinem Recht I cit., 330 ss..

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aplazarse, acreditarse, y no entregarse en el acto, práctica que comenzó a ser uti­ lizada muy pronto en Roma, y terminó siendo usual -compraventa a crédito-, resaltando la importancia de la nuda convención, lo cual llevaría al reconoci­ miento de la eficacia vinculante del mismo; por tanto, junto a la estructura de la mancipatio como compraventa al contado, debió de aparecer otra compraventa a crédito36. Esta suposición, de la que no se puede concretar su fecha exacta, viene a de­ cirnos que en un determinado momento -el de la posibilidad de acreditar el pre­ cio- se le reconocería valor a la mera convención, sin que pueda distinguirse ni señalarse de manera concreta cuando dejó de ser compraventa al contado para convertirse en compraventa a crédito37, por lo que este aplazamiento del pago del precio era posible ya en la mancipatio, desglosándose en la misma la entrega de la cosa y el pago del precio: cuando esto ocurría, el que aplazó la entrega de la cosa quedaría obligado a su posterior entrega38. Existe otra tesis de gran arraigo y particularmente predominante, según la cual, en el paso de la compraventa real a la consensual jugó un papel decisivo la stipulatio, y cuya hipótesis, muy extendida, fue seguida, entre otros, por Ihering39, Arangio Ruiz40, Girard41, Bekker42, Watson43, o Schulz44 y Sargenti45'

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Se admitiría esta otra venta a crédito, en el que las palabras sacramentales de la mancipatio: emptum esto hoc aere aeneaque libra, serían sustituidas por la damnatio del comprador sobre el pago del precio; B echm ann, op. cit., loc. cit.; B e rto lin i, Appunti didattici di diritto romano. il processo civile ii (Torino 1914) 138-139. P ernice, Parerga, ZSS 9 (1888), 222; A ra n c io Ruiz, Compravendita cit., 59. B e rto lin i, op. cit., 138 ss.. Ihering , Geist des römischen Rechts auf den verschieden Stufen seiner Entwicklung i, Leipzig 1898, 581 ss.; ID., Esprit du droit romain 3 (trad. esp. de Príncipe y Satorres) Madrid 1892, 232. La configuración de la compraventa como vínculo obligatorio sólo pudo surgir tardíamente, cuando las necesidades del comercio, las necesidades del tráfico jurídico impiden que el comercio se resuelva en unidad de acto formal: así pues, ya no es posible el simultáneo pago del precio y la entrega de la cosa, obligándose las partes a hacer, no una venta traslativa de propiedad, sino una venta obligatoria, produciéndose así por primera vez una separación entre el negocio obligacional y el negocio de disposición; A ra n c io Ruiz, La compravendita 2 cit., 45-62. Según G ira rd , La garantia d'eviction dans la vente consensuelle, N RH 8 (1884), 395 ss., "las partes se obligan a la entrega de la cosa y del precio, haciendo surgir obligaciones recíprocas; a hacer, no una venta traslativa de la propiedad, más propia de la teoría de los modos de adquirir, sino a una venta obligatoria, que pertenecía a la teoría de los contratos, produciéndose una separación entre el negocio obligacional y el negocio de disposición".

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De este modo, antes de que la compraventa consensual fuese reconocida como tal, la única forma de originar obligaciones y de procurar a su vez su cumpli­ miento, asegurado por las correspondientes acciones, fue mediante la stipula­ tion, y, más concretamente, dos stipulationes47 distintas, congruentes a un mi­ smo fin, y teniendo por objeto, respectivamente, la entrega de la cosa y el pago del precio48: una, hecha por el vendedor, referente a la prestación de la cosa, que

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Este autor basa su teoria en varios argumentos, entre otros, que pueda considerarse indicio de este procedimiento el mismo nombre de la venta, emptio-venditio, o en el uso que se empleaba en el tiempo en que las obligaciones nacen solo consensu, como en la subasta de los bienes del deudor hecha por los acreedores, para dar nacimiento contra el adjudicatario a un crédito verbal del precio; G ira rd , Etudes hist. sur la formation du systeme de la garentie d'eviction en Droit romain, en: Mélanges de Droit Romain 2, Paris 1923, 49. Además, considera que el reconocimiento de la compraventa consensual habria que fijarlo en el momento de la introducción del procedimiento formulario (lex Aebutia), rechazando el procedimiento de las legis actiones, ya que ninguna acción de este género vendría llamada a protegerla, basada en el principio Nulla actio sine legis ninguna legis actio es posible sin una ley que la recoja-. B ekker, Die Aktionen des römischen Rechts I, Berlin 1871, 156; ID., Über die "leges locationes" bei Cato de re rustica, ZSS 3 (1864), 442. W atson , The Law ofProperty in the later Roman Republic, Aalen 1984, 16 ss. En lugar de celebrar el contrato consensual de compraventa, las partes podian recurrir a dos estipulaciones, prometiendo el vendedor la cosa y el comprador el precio; economicamente, era una emptio-venditio, pero jurídicamente no, y no se aplicaba por tanto el derecho propio de este contrato; por el contrario, constituia una doble stipulatio y, por tanto, debia regirse por las mismas normas que ésta, en virtud de la cual, no se transmitirían derechos, sino que se constituirían obligaciones". S a rg e n ti, Problemi della responsabilità contrattuale, S H D I20 (1954), 126 ss.. Su carácter abstracto la hizo sumamente elástica, aparte de considerarla idónea para generar obligaciones de diversa naturaleza, independientemente del tipo de prestación debida; H uvelin, Cours elémentaire de Droit romain, Paris 1929, 91; de otro lado, no suponia dificultad el hecho de que la stipulatio fuese un negocio iuris civilis, y la compraventa iuris gentium, por cuanto Gayo, junto a la sponsio, enumera una serie de stipulationes accesibles a los extranjeros; cf. Gai 3,93. V o l t e r r a , op. cit., 498, piensa que este sistema era ya utilizado ab antiquo en Roma, en donde no se transmitirían derechos, sino que se constituian obligaciones; Quizás se pueda deducir que el nombre de la emptio-venditio pueda derivar del empleo de estas dos estipulaciones; cf. F e rn á n d e z E spinar, La compraventa en el Derecho medieval espafiol, AHDE 25 (1955), 295 ss.. Se empleaban los verbos emere y vendere para designar las respectivas actividades de las partes, incluso ya en la época de la venta al contado -mancipatio- se designaban de una manera diferente el acto de venta -venum dare-, y la actividad del comprador emere-.

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de esta forma se obligaba a entregar la propiedad y transferir la cosa, y otra, por parte del comprador, mediante la cual prometía el pago del precio de la cosa que se pretendía adquirir49. Sin duda alguna, las dos obligaciones verbales derivadas de las estipulacio­ nes se hallaban entre sí relacionadas de modo recíproco, de modo que si el ven­ dedor demandaba al comprador para exigir de éste el pago del precio convenido con la actio ex stipulatu, sin haber por su parte entregado, o al menos ofrecido la cosa, el demandado podía oponerse con la exceptio mercis non traditae50. Así, el objeto peculiar de la compraventa podía alcanzarse a través de esta doble estipulación cruzada51, por lo que para llegar a la compraventa meramente consensual, se tuvo que recurrir al mecanismo del contrato verbal -verborum obligatio52-, mediante el cual el comprador se convertía en acreedor de la cosa, haciéndose prometer la entrega de la cosa, y el vendedor en acreedor del precio, esto es, se haría prometer la entrega del mismo53. La naturaleza obligatoria del contrato consensual se entendería realizada por medio de dos stipulationes, una convención entre comprador y vendedor54, y así, para dotar de eficacia obligatoria al convenio, resultaba preciso formalizarla mediante una promesa estipulatoria prestada por ambos contratantes, creando dos estipulaciones en conexión, lo que parece haber sido el punto de partida para el posterior reconocimiento institucional del acuerdo consensual como funda­ mento del vínculo obligatorio recíproco.

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igual sucede con las respectivas actiones procesales de la actio empti y la actio venditi, denominando emptio venditio al contrato en sí; M onier, op. cit., 132; Cuq, op.cit, 454, n. 11. El empleo de la verborum obligatio constituiría un medio para superar la rigidez de la compraventa al contado, e introducir una especie de compraventa obligatoria; P u g liese, Compravendita e trasferimento della proprietà in diritto romano cit., 34; V o l t e r r a , op. cit., 506. S ch u lz, Classical Roman Law, oxford 1951 (trad. esp. de Santa Cruz Teigeiro), Derecho romano clásico, Barcelona 1960, 504. L u z z a tto , L'art.1470 C.c e la compravendita consensuale romana, Rivista Trimestrale diD iritto e Procedura Civile 19 (1965) 897 ss.. G ira rd , op. cit., 570, n. 1; A ra n c io Ruiz, La compravendita in Diritto romano i cit., 44 ss.. L ongo, La compravendita cit., 157; V o l t e r r a , op. cit., 498, advierte de los peligros que entrafiaba la doble stipulatio: cada uno podría exigir el cumplimiento de la respectiva prestación: por una parte, promesa de transmitir una cosa, y por otra, promesa de pagar una suma de dinero, con independencia del cumplimiento de la primera; Siber, Römisches Recht II, Berlin 1915, 196-197. A ra n c io Ruiz, La compravendita 2 cit., 45-62.

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Estos dos negocios, con el paso del tiempo, habrían perdido su individuali­ dad formal, convirtiéndose en simples manifestaciones de voluntad, surgiendo obligaciones entre el comprador y el vendedor del mero acuerdo de los sujetos sobre la cosa y el precio, es decir, estas dos estipulaciones se sobreentenderían consideradas como cláusulas de estilo, y se llegaría al reconocimiento de la nuda conventio en base a la ficción de dichas estipulaciones55. En cualquier caso, el uso de la stipulatio para las compraventas a crédito fue el inicio de una transformación en la conformación de ésta, y al admitir que el precio pudiera simplemente prometerse, igualmente se admite que la transmisión de la cosa pudiese ser aplazada a un momento posterior a la conclusión del ne­ gocio. Para obtener este resultado, fueron necesarias y suficientes dos stipulationes correlativas, las cuales no requerían una transmisión inmediata. En definitiva, la verborum obligatio dejaría paso a la necesidad de que el cambio de una cosa por dinero se realizase sin palabras solemnes, a medida que el desarrollo progresivo de la contratación mercantil entre romanos y peregrinos acabó con el requisito de la entrega instantánea en ciertos contratos. En cualquier caso, se ha pasado de la obligatio contraída verbalmente a la asumida por el sólo acuerdo, siendo factor decisivo en dicha operación de la compraventa al contado a la consensual la existencia de recíprocas estipulacio­ nes sobre la cosa y el precio, que permite desligar el aspecto real en la compra­ venta de sus factores espirituales56. Por todo ello, el régimen de la doble estipulación: Haec ita dari fieri spondes? Spondeo, reproduciría perfectamente la sistemática del contrato consensual, y las obligaciones recíprocamente exigibles surgirían mediante la forma estipulatoria. Dicha práctica de reforzar la compraventa mediante dobles estipulacio­ nes procede de las provincias orientales del Imperio, siendo propia de aquellos territorios que veían la compraventa bajo el perfil de un contrato real, y en los cuales era extraña la noción romana de compraventa consensual. En nuestra opinión, la principal crítica a esta particular hipótesis se cen­ traría, aparte de la escasez de fuentes disponibles sobre estas dos estipulacio­

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En suma, estas suposiciones dan a entender que la emptio-venditio, como compraventa obligatoria fundada sobre el mero consenso, y sobre la forma verbal, sea fruto de una evolución interna de las figuras del ius civile, y en particular, de la compraventa al contado por el trámite de la sponsio-stipulatio; P u g liese, Compravendita e trasferimento della proprietà, c it, 34. d e Z u lu e ta , The Roman Law o f Sale, Oxford 1945, 4; A ra n g io Ruiz, Compravendita cit., 57 ss..

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nes57, en las dificultades prácticas que presentaba la doble stipulatio58: si las dos estipulaciones se presumen simples -por una parte promesa de transmitir una cosa, por otra, promesa de pagar un precio-, los contratantes se obligarían a cumplir su propia promesa, independientemente de la prestación de la otra parte, dado el carácter abstracto de la stipulatio. Pero ello conllevaría el riesgo de que, concluida una de las estipulaciones, la otra parte rechazase cumplir su propia promesa, en cuyo caso, el primer promi­ tente resultaría siempre obligado; precisamente, se ha intentado superar tal difi­ cultad planteando el recurso a dos estipulaciones, simultánea y recíprocamente condicionadas a la ejecución de la contraprestación59. Otra dificultad añadida a esta teoría radicaría en el carácter formal y abstrac­ to de la stipulatio, y de qué manera se habría llegado a través de este tipo de ne­ gocio a la compraventa, negocio causal y basado también sobre el consenso60. En realidad, a pesar de estos problemas, en el Derecho romano, no existien­ do aún el contractus {la emptio venditio, en este caso), tan sólo se configura co­ mo dos estipulaciones que progresivamente se conectarían entre ellas, pero sin llegar a conformar una relación sinalagmática como nosotros la concebimos: aunque el fin económico jurídico de quien compra y vende no es aquél de obli­ garse a cumplir su propia prestación independientemente de la prestación de la

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T o r r e n t, Instituciones de Derecho privado 1,1. Derecho civil, Parte general, Zaragoza 1994, 448, en su critica, aduce la inexistencia de huella alguna en este complicado cruce de estipulaciones -vgr., en los formularios de Catón acerca de la compraventa de productos agrarios se daba un cierto formulismo, pero no una stipulatio, que era un contrato formal y abstracto: dichas stipulationes serian simples cláusulas usadas en la emptio venditio y en la locatio-; cf. Cato, De agri cultura, 146-150; también en Cuq, op. cit., 454, n. 10. De ahi que Arangio Ruiz recurra a dos estipulaciones simultáneas y reciprocamente condicionadas a la ejecución de la contraprestación; A ra n c io Ruiz, La compravendita cit., 61 ss.; los principales textos esgrimidos para apoyar su fundamento los tenemos en Aulio Gelio, Noctes Atticae 4,4: Qui uxorem ducturus erat, ab eo ducenda erat stipulabatur eam is matrimonium datum iri. Qui ducturus erat, ibidem spondebat. Is contractus stipulationem sponsionunque dicebatur sponsalis, y D.45,1,35,2 (Paulus, lib. X I I a d Sabinum): Si in locando, conducendo, vendendo emendo ad interrogationem quis non responderit, si tamen consentitur in id, quod responsum est, valet quod actum est, qui hi contractus non tam verbis, quam consensu confirmantur; F e rn á n d e z DE BujáN, La compraventa cit., 553. A ra n c io Ruiz, op,. cit., loc. cit. L u z z a tto , op. cit., 918.

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otra parte, ya que quien vende no tiende a prometer la cosa sino a fin de recibir el precio, y quien compra no promete dar precio sino a cambio de tener la cosa61. o tra hipótesis sería la apuntada por Mommsem62 o Cancelli63, según la cual en las compraventas realizadas entre particulares o por particulares, u otro tipo de relaciones jurídicas de carácter administrativo concluidas64 en Roma entre el Estado y los ciudadanos romanos65 -o, como denomina este último autor, ventas ex lege censoria66-, se quería ver también un antecedente de lo que sería después 61

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Para H u velin, el sistema de dos estipulaciones tendría el inconveniente de exigir la presencia de las partes, más si se tiene en cuenta la práctica creciente de las ventas a crédito; ID., op. c it, 91; G a llo , In tema di origine della compravendita consensuale, S H D I30 (1964) 305. Mommsen, Die Römischen Anfange von Kauf und Miethe, ZSS 6 (1885), 260-274 (=Juristischen Schriften 3 (Berlin 1907), 13 ss.); Cuq, op. cit., 226 ss.; C hausse, Les singularités de la vente romaine, N RH 23 (1899), 513 ss.; G a llo , Il principio emptione dominiumtransfertur, cit., 15 ss.. C a n c e lli, L'origine del contratto consensuale di compravendita nel Diritto romano, Milano 1963 (=BIDR 67 (1964), 264 ss..); también A lb an ese, Rec. a C a n c e lli, op. c it, BIDR 67 (1964), 270 ss.. Sobre la derivación de la emptio venditio y de la locatio venditio del ámbito del Derecho público, vid. De S a n c tis, Storia dei romani, vol. 2, Firenze 1957, 114. Las fuentes nos suministran noticias sobre las auctiones públicas y privadas, mientras que encontramos alusiones a las auctiones privadas en los textos literarios republicanos; así, en C ato, De agricultura 2,7: Pecus consideret auctionem u tifa c ia t, vendat oleum si pretium habeat, vinum, frumentum quod supersit vendat...; C icero , Pro Caecina 5,16: Cum eset haec auctio hereditaria constituta...in his rationibus auctionis et partitionis. Cuq, op. cit., 455, utiliza las lex venditionis o lex locationes, en definitiva, lex contractus, cláusulas utilizadas en los contratos de arrendamiento o de compraventa, relativas tanto a la qualitate: D.19,1,34 (Ulp., lib. XVIII ad Edictum), D.19,1,22 (Iulianus, lib. V IIDigestorum), como a la quantitate: D.19,1,13,11 (Ulp., lib. X XXII ad Edictum), o a la forma de pago: D.19,1,51,1 (Labeo, lib. V Posteriorum a Iavoleno epitomatorum), o la persona autorizada para recibir: D. 45,1,56,2 (Iulianus, lib. LII Digestorum); cf. también Cic. De leg. 4,14; Top. 8,33. Paralelamente a estas lex venditionis, la antigua mancipatio podía regirse por una lex mancipi -conforme al principio lex rei sua dicta-, por la que el vendedor establecía unas condiciones al realizar la venta; cf. D.39,3,1,23 (Ulp., lib. L III ad Edictum), expresando tan sólo el estado objetivo de la cosa (mancipium=propiedad), como efecto del actual dominio; cf. Cic. De or. 1,39,178: Quom enim M.Marius Gratidianus aedis Oratae vendidisset neque servire quandam earum partem in mancipi lege dixisset, defendebamus, quicquid fuisset incommodi in mancipio, id si venditor, id si venditor scisset neque declarasset, praestare debere; Cic., De off. 3,16,67: ...M. Marius Gratidianus propiaquus noster, C.Sergio Oratae vendiderat aedes eas, quas ab eodem ipse paucis ante annis emerat. Ea serviebant, sed hoc in mancipio Marius non dixerat;

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la compraventa clásica romana, llegando al final a acreditar ciertos empleos de la consensualidad. En suma, estos tratos consensuales -locatio, emptio-venditio- representarían una aplicación al campo de las relaciones privadas de esquemas contractuales publicísticos, como podrían ser los contratos no formales de arrendamiento públicos concluidos en la forma de locatio ex lege censoria quaestoria67. Además, estas ventas públicas68, es decir, las realizadas por un magistrado en subasta pública -venditionis sub hasta69-, se les denominaba auctio10, o auctiones: dichas auctiones tendrían por objeto frecuentemente bienes públicos, botín de guerra -praeda, o parte del botín que quedaba después de repartirlo en­ tre los soldados, que se vendía a los particulares- y bienes confiscados que se adjudicaban al mejor postor, cuya oferta de venta se recogería en una lex vendi­ tionis, similar a las leges mancipi -lex rei sua dicta71-, publicadas con carácter previo a la subasta, en la que se fijaban o exponían los requisitos o condiciones de la venta; o bien aquellas realizadas por los censores en la administración del patrimonio público -locationes operarum- para reclutar personal subordinado (escribae, viatores, praecones, etc.). Como vemos, se aprecia una analogía con la compraventa privada, donde el vendedor hacía una oferta que el comprador aceptaba, quedando obligados am­ bos sujetos: es por ello por lo que estas auctiones públicas acabarán influyendo en el Derecho privado, realizándose muchas auctiones privadas a semejanza de

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Cicero, De off. 3,16,65: Quidquid enim est in praedio vitii, id statuerunt, si venditor sciret, nisi nominatim dictum esset, praestari oportere; CANCELLI, L'origine del contratto consensuale di compravendita cit., 38; ra n d a z z o , Leges mancipii. Contributo allo studio dei limiti di rilevanza dell'accordo negli atti formali di alienazione, Catania 1998, 5, n. 1; 74, n. 92; 81, 91, n. 25; 165, 167; P ezzan a, Sulla actio empti come azione di garanzia per i vizi della cosa in alcuni testi di Cicerone, BIDR 62 (1959), 187 ss.. T o r r e n t, op. cit., 447. Sobre las ventas públicas, P ernice, op. cit., 350-358; g ir a r d , op. cit., 295 ss.; Cuq, op. cit., 258 ss.. C a n c e lli aduce como argumento a favor del origen publicístico la frecuencia de la venta sub hasta en el ámbito del Derecho privado; C a n c e lli, L'origine del contrato consensuale di compravendita cit., 28; T a la m a n c a , Contributi allo studio della vendita all'asta nel mondo classico, Roma 1954, 153. Cf. D. 41,4,2,8 (Paulus, lib. L IV ad Edictum): Tutor ex pupilli auctione rem, quam eius putabatesse, emit... Cf. también C a n c e lli, L'origine del contratto consensuale di compravendita cit., 37; B e tti, Istituzioni di Diritto romano, Padova 1962, 193 ss.; A ra n g io Ruiz, La compravendita I cit., 168 ss.; R an d azzo , Leges mancipii. Contributo allo studio dei limiti di relevanza dell'accordo negli atti formali di alienazione, Catania 1998, 65 ss..

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las mismas, en parte por el volumen de negocio que a veces entrañaban, y debi­ do a que implicaban una garantía por parte del auctor, ya que se trataba de ven­ tas privadas realizadas a través de intermediarios, y en donde el que compraba adquiría con todos los caracteres de publicidad que conllevaba la venta pública 72 . En estas ventas se procedía a un simple acuerdo entre el Estado y los parti­ culares, con el que se establecían las modalidades del negocio73, recurriendo a un arbitraje en caso de controversia, arbitraje74 que en ocasiones recaería en la figura del censor75, que por medio de una lex censoria16 fijaba las condiciones de venta (o del arrendamiento en su caso), para regular las eventuales controver77 sias . En muchos casos, en especial en aquellos abastecimientos militares que los particulares hacían al Estado, éste no podía pagar inmediatamente el importe de las cosas que adquiría y, por tanto, habría aplazado el pago, obligándose a hacer­ lo efectivo posteriormente, en una fecha determinada; incluso se considera que se habrían seguido formularios diferentes, según los distintos tipos de compra­ venta, redactados a imitación de las adjudicaciones llevadas a cabo por los cen78 sores . 72 73

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F e rn á n d e z de B uján, La compraventa cit., 555 ss.; T o r r e n t, op. cit., 448. Parece ser que el negocio se realizaba de forma solemne a través de una pregunta del particular (emptum rogare) y una respuesta del magistrado (addictio); cf. Cicero, De haruspicum responsa 13; Plinio, Historia naturalis, 14,4,50; 17,1,3; D.18,1,41 pr. (Iulianus, lib. III ad Urseium Ferocem). D.18,1,7 pr. (Ulpianus, lib. X X V IIIa d Sabiunum): ...Sed utrum haec est venditionis condicio, si ipse dominusputasset suo arbitrio, an vero si arbitrio viri boni?, ó D. 19,1,38,1 (Celsus, lib. VIIIDigestorum): Si p er emptorem steterit, quo minus ei mancipium traderetur, pro cibariis per arbitrium indemnitatem posse servari Sextus Aelius, Druxus dixerunt, quorum et mihi iustissima videtur esse sententia; en el mismo sentido, CIC., De o ff 3,15. Varro, Ap. Non. 519: Itaque quod hos arbitros instituerunt populi, censores appellaverunt enim valet censere et arbitrari. Cicero, De lingua latina 6,71: Quod tum et praetorium ius ad legem et censorium ad aequum existimabatur. Cf. Varro, Ap. Non., 517: Itaque quod hos arbitros instituerunt populi, censores apeelaverunt; idem enim valet censere et arbitrari. Posteriormente, el desarrollo de las relaciones comerciales entre romanos y peregrinos habría hecho abandonar el arbitraje particular, e inducido a someter sus controversias al praetorperegrinus; C a n c e lli, L'origine del contratto consensuale cit., 453. El primer y más significativo elemento que induce a encauzar a la práctica administrativa el origen del contrato consensual de compraventa es la lex privata venditionis, que es consustancial a ella, y que tendría todos los caracteres de la lex

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Así, para estos contratos de Derecho público existió sólo una jurisdicción administrativa, en donde el magistrado era juez y parte, y donde se vería la pri­ mera aplicación de la cognitio extra ordinem. Ello hacía que los magistrados contrataran con los particulares sin los impedimentos que el formulismo del ius civile imponía a la libertad contractual de los privados, y que estas normas se convirtieran posteriormente en el reconocimiento de los contratos consensuales y de los respectivos iudiciae exfide bona19. Habría que objetar a esta teoría la tendencia por parte de la jurisprudencia a adoptar, en el límite de lo posible, la terminología y los esquemas privatísticos a las relaciones publicísticas llevadas a cabo entre el Estado y los particulares, tendencia que se uniría y que encontraría su propia explicación en una caracte­ rística del Derecho romano clásico: la tendencia del Estado a limitar al máximo la propia esfera de intervención, que haría a su vez poco conveniente una exten­ sión de los esquemas de las relaciones administrativas en la esfera del Derecho privado80. Además, las relaciones administrativas que nos suministran las fuentes se desarrollarían en época bastante avanzada, con lo que chocaría con el hecho de que las fuentes suelen relacionar el origen de los contratos consensuales en el ius gentiumsl, y harían poco sostenible esta teoría. Por último, los textos que se citan para apoyar esta tesis bastan sólo para ga­ rantizar el uso de los términos emere y vendere. Precisamente, la expresión emere ya se empleaba en la mancipatioS2, además de en los contratos obligatorios celebrados en forma de estipulación, y por tanto, no se puede hablar de un pre­ dominio de la terminología del Derecho público sobre el Derecho privado. Independientemente de la libertad que prevalecía en la cognitio extra ordi­ nem, con la intervención de un magistrado, no se puede olvidar que las dos par­ tes se encontraban una frente a la otra, en una relación que no puede ser de igu­ aldad, sino de supremacía de una y sumisión de la otra, que parece no corre­

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censoria; C a n c e lli, op. cit., 28 ss.; Cuq, op. cit., 453; A ra n c io Ruiz, La compravendita I cit., 50. Mommsen, Die römischen Anfänge von Kauf und Miethe, ZSS 6 (1885), 260 ss (=Juristichen Schriften 3 (Berlin 1907), 13 ss..); también P aricio , Sobre el origen y naturaleza civil de los bonaefidei iudicia, en: Estudios Reimundo Yanes, Burgos 2000, 189 ss..; Biondi, Iudicia bonae fidei, en: Annali Palermo 7, 1918, 59 ss..; C a r c a t e r r a , Intorno ai bonae fidei iudicia, Napoles 1964 (=SHDI33 (1967), 65 ss..). En contra, principalmente A ra n c io Ruiz, op. cit., 49; S c ia lo ja , op. cit., 184. Cf. D.18,1,1,2 (Paulus, lib. XXXIII ad Edictum). Cf. Gai 1,119: ...Isque mihi emptus...esto hoc aere...

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sponder a aquella recíproca exigencia de la bonafides que es característica de los contratos consensuales. La tesis de Mommsen83 no llega a ofrecernos la creación de un vínculo recíproco entre los particulares por la cosa y el precio, que hubiera precedido al contrato consensual, y tal supuesta imitación no habría tenido lugar más que en época avanzada, así que permanecería latente el problema en la época interme­ dia entre las XII Tablas y el contrato consensual84. En base a ello, en lo que respecta al modo de penetrar la obligatio consensus en el sistema del Derecho romano, la tesis de Mommsem prescinde completa­ mente de la pertenencia de tal obligación al ius gentiumss. Otros autores, como De Zulueta86 ó Meylan87, hacen derivar la compraventa consensual de la antigua mancipatioss, cuando ésta deja de ser una venta efecti­ va, con eficacia traslativa directa, desglosándose el elemento referente al acuer­ do sobre cosa y precio del rito formal para el traspaso efectivo del dominio89. Según Meylan, en el ceremonial de la mancipatio faltaría la pretensión del mancipio accipiens de ser propietario -meum esse aio-, declaración que se habría añadido más tarde, mientras que habría existido, en cambio, una declaración alu­ siva a la garantía por evicción -obligatio auctoritatis-. La recontrucción de la fórmula de la mancipatio habría hecho adquirir al comprador la simple posesión de la cosa mueble, la cual se habría transformado en propiedad mediante usucapio. En lo que respecta a los bienes inmuebles, el mancipio dans habría debido obligarse con un negocio independientemente de la satisdatio secundum mancipium a transmitir la posesión, y esta satisdatio habría constituido el modelo re­ 83 84 85

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Mommsen, op. cit., loc. cit. G a llo , In tema di origine della compravendita consensuale cit., 299 ss.. En palabras de Arangio Ruiz, la opinión de Mommsen "non ha p e r se veramente che la grandezza del nome del suo autore, non essendo avalorata da nessuna prova"', cf. A ra n g io Ruiz, La compravendita romana I cit., 50. d e Z u lu e ta , The Roman Law ofSale, cit. 3 ss.. Según M e y la n , la mancipatio no haría propietario al adquirente, sino que sólo le proporcionaría la possessio de la cosa, que se transformaría en propiedad a través de la usucapio; id ., Varron et les conditions du transfert de la propriété dans la vente romaine, en: Scritti Ferrini 4, Milano 1930, 176 ss.; id., Gaius: Inst. 1, 119: 'Rem tenens' o 'aes tenens', en: Studi Albertario 2, Milano 1953, 215 ss.. También cf. B e rn h ö ft, Beitrag z. Lehre vom Kaufe, Jena 1875, 9 ss.; U bb elo h d e, Zur Gesch. der benannten Relalcontr. cit., 59 ss.; D egen k o lb , Platzrecht und Miethe cit., 206. M ey lan , La conception classique de la venta et le fragment D.12,4,16, RIDA 1 (1949), 133 ss.; id., La satisdatio secundum mancipium, RHD 16 (1948), 1 ss..

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producido por la emptio generadora de la obligación de tradere, mientras que la mancipatio habría provisto tan sólo una causa usucapionis; por tanto, a través de esta simplificación de la mancipatio originaria se habría evolucionado hacia la compraventa consensual. Esta interpretación tan compleja y peculiar no estaría exenta de criticas, ya que la problemática de la reconstrucción del autor se basaría, en particular, en la eliminación de una parte del formulario de Gayo90, y en el añadido de otra parte de la cual no existe huella en el jurista ni en las fuentes clásicas. Por tanto, no aparecería nada claro, ni siquiera a través de la reconstrucción de Meylan, cómo un acto que se desenvolvería en el ámbito de los derechos rea­ les se haya podido transformar en una relación obligatoria. Y es que llega un momento -coincidiendo con la expansión del Imperio- en que la sociedad siente una necesidad de crédito, y consecuencia de ello será que la mancipatio se desarrolle considerablemente, siendo imprescindible imponer ciertas obligaciones a los vendedores. Al ser la mancipatio aplicable originariamente a los ciudadanos romanos, el problema surgiría cuando los ciudadanos romanos entraron en relaciones comer­ ciales con los peregrini, originándose una serie de conflictos, motivados por la falta de normas aplicables, que dieron lugar a la creación de una magistratura especial, el pretor peregrinus, que arbitrará una fórmula para cuando una de las partes no poseía la ciudadanía romana, pues en este caso no era posible la man­ cipatio91: se verá pues, en esta fórmula arbitrada por el pretor, el antecedente histórico de la compraventa romana. Otros autores92 intentan aportar una base concreta al reconocimiento de la mera convención, y así creen que el acuerdo, antes de ser tutelado jurídicamente, habría funcionado bajo la tutela moral de la bonafides. De acuerdo con ello, centrarían el origen de la compraventa en aquellas convenciones que ya venían practicándose con frecuencia en el terreno éticosocial, y que encontrarían su propio reconocimiento en lafides, en el respeto a la palabra dada, en suma, considerarían que lafides como vínculo moral nacido del 90 91 92

C f.G aius 1,119. A ra n g io Ruiz, Diritto puro e diritto applicato cit., 141-161. F e rrin i, Sull'origine del contratto di vendita in Roma, en: Mem. Acc. Modena, 1893, 179 ss.(= Opere 3 Milano 1929, 49 ss.); id ., Pandette cit., 679; V o ig t, Die Lehre vom ius naturale, aequum e bonum und ius gentium der Römer 3, Leipzig 1856, 231; K u n k el, Fides als Schöpferischen Element im römischen Schuldrecht, Festschrift Koschaker 2, Weimar 1939,1 ss.; K a se r, Mores maiorum und Gewohnheitsrecht, ZSS 59 (1939), 62 ss.; G ro sso , Gayo 1,133, Riflessioni sul concetto di ius gentium, RIDA 3 (1949) (=Mélanges de Visscher I, 595 ss.); id ., v. "Buona fede", ED 5 (Milano 1961) 661 ss..

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acuerdo de voluntades era suficiente para el cumplimiento de las promesas, aun cuando no tuviese fuerza obligatoria. Por todo ello, se enlaza el origen de la compraventa con el concepto de la fides93, en primer lugar operante sobre el pla­ no social, y, posteriormente, reconocido jurídicamente94. El problema de que un determinado instituto actúe sobre el terreno social an­ tes que en el ámbito jurídico es bastante obvio de por sí, pero el dilema sería el establecer por qué vía se ha obtenido un reconocimiento y una sanción jurídica; así, si reconocemos que la compraventa se habría desarrollado por simples acuerdos informales entre las partes, podríamos identificar tales acuerdos con aquellos nuda pacta, aquellas convenciones a las que el Derecho romano clásico no reconoce eficacia directa, de ahí que surja el problema de cómo, una vez re­ conocidos jurídicamente estos contratos consensuales, el Derecho romano clási­ co haya extendido su tutela a estos últimos95, y no se haya llegado al reconoci­ miento general del acuerdo de voluntad como fuente de obligaciones. También sería problemático el reconducir la fides en el ámbito del ius civile, o bien hacerlo -siguiendo a la doctrina más reciente-, considerando a la misma dentro del ámbito del ius gentium; de esta manera, atendiendo a la naturaleza civilística de la fides romana, permanecería al descubierto el problema de deter­

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Sobre la cuestión, P ern ice, Marcus Antisteus Labeo. Das Römische Privatrecht im ersten Jahrhunderte der Kaizerzeit, Halle 1895, passim, presentaba a la fides como elemento de la vida latu sensu, tomada en consideración por parte del ordenamiento, con una clara conexión con la bona fides, entendida como aspecto dinámico de la fides relevante en el plano procesal; B o n fa n te , por su parte, defiende el aspecto ético de la fides, presentándola como un aspecto general e igual, asumible en todo tipo de relación jurídica; B o n fa n te , Essenza della bona fides e il suo rapporto colla teoria del error, BIDR 6 (1893), 85-118 (=Scritti giuridici 2 (Torino 1918), 708-747); cf. Ihering, L'sprit de droit romain (trad. franc. de Meulenaere) 3, Paris 1877, 187 ss.; C am acho E v a n g e lis ta , Sobre bona fides en el Derecho romano de obligaciones, en: Publicaciones del Seminario de Derecho romano de la Universidad de Granada, Granada 1982, 10-16; id., La bona fides en el Derecho privado de obligaciones, Discurso de ingreso en la Real Academia de Jurisprudencia y legislación de Granada, Granada 1986, 8-13; K a se r, Fraus, ZSS 63 (1943) 117 ss.; G ro sso , "Buona fede", (Diritto romano) ED 5 (1959) 661 ss.; también fidem habere: tener confianza, credibilidad, dentro de una relación de buena fe; B env en iste, Vocabulario de las instituciones indoeuropeas, Madrid 1983, 115 ss.; L om bardi, Dalla fides alla bona fides, Milano 1961, 47 ss.; Lemosse, L'aspect primitif de la fides, en: Studi De Francisci 2, Milano 1956, 41 ss.. m ag d elain , Le consesualisme dans l'edit du préteur cit., 122 ss.. L ongo, Corso cit., 181 ss..; paricio , Sobre el origen y naturaleza civil de los bonae fidei iudicia, cit., 189 ss..

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minar la vía por la que se habría llegado desde tal punto de partida al régimen de la compraventa clásica como contrato consensual iuris gentium. En cambio, si se considera a la fides encuandrada desde el inicio en el ámbi­ to del ius gentium, estaría claro que, en este caso, se volvería a la tesis que rela­ cionaría el origen de la compraventa con las relaciones entre romanos y peregri­ nos, es decir, con el ius gentium. Gayo 3,154 nos presenta, bajo el perfil de los iudicia bonae fidei, dos tipos diferentes de obligaciones: un conjunto de relaciones que se engloban en la esfe­ ra del ius civile, como la tutela, la fiducia, la societas re contracta, y otras rela­ ciones de carácter más reciente, como la compraventa, el arrendamiento y la so­ ciedad consensual, que encontrarían su reconocimiento en el ámbito del ius gentium96. Es evidente que el problema del origen de los más antiguos iudicia bonaefidei vendría a separarse de aquél concerniente a los contratos consensuales, al ser explícitamente afirmado en las fuentes que estos últimos serían todos iuris gen­ tium, y por tanto, habría que apartar cualquier intento de reconducirlos de un modo u otro al ambiente civilístico. E igualmente, puede considerarse superada la idea que veía en la fides un elemento de naturaleza ético-social, quedando aún pendiente el problema de cómo ese elemento actuaría sobre el planojurídico97. Junto a esta tesis, que encuentra su confirmación en las fuentes que justifi­ can que la emptio-venditio, como otros contratos consensuales, consensoperagitur nudo, se considera que la compraventa habría surgido en el ámbito del ius gentium, y habría encontrado su propia regulación a través de la jurisdicción del praetor peregrinus98, esto es, del proceso de formación de aquella rama del de­ recho positivo procedería la corriente de ideas que desembocaría en la configu­ ración del contrato consensual. Por tanto, se admite -de hecho, constituye la tesis más difundida y expuesta por Longo99 y Scialoja100, entre otros- que el elemento consensual tendría su ca­

W ieack er, Zum Ursprung der bonaefidei iudicia, ZSS 83 (1963), 1 ss.. Véase crítica a esta teoría por parte de g ir a r d , op. cit., 536, n. 2, y B echm ann, Der K auf cit., 471 ss., y los testimonios aducidos en contra de la pureza de las costumbres romanas, reflejados en las comedias de Platón, leyes de Catón o en los propios preceptos de las XII Tablas. 98 G ro sso , Riflessioni sul concetto di ius gentium, RIDA 6 (1949) (=Mélanges de Visscher I, 595 ss.). 99 L ongo, Corso cit., 158. 100 S c ia lo ja , La compravendita. Corso di diritto romano cit., Roma 1907, 181 ss.; id., La L.16 Dig. de condicio causa data 12,4 e l’obbligo di trasferire la proprietà nella vendita 96 97

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bida en el campo del ius gentium101, acogida a través de la iurisdictio del praetor peregrinus102, por lo que la compraventa consensual -ya en uso entre losperegrini, ajenos al formalismo propio del ius Quiritarium103- se consideraba, por tanto, como uno de los elementos del proceso de formación del ius gentium104. De este modo, los negocios iuris gentium prescindirían de todo requisito formal, propio de los negocios del ius civile, reservados a los cives, y en ellos se daría relevancia exclusivamente a la manifestación de la voluntad de las partes, siem­ pre que fuese inequívoca y lícita, de donde se deducirían los efectos prácticos que las partes intentan conseguir. En definitiva, la compraventa consensual, practicada entre ciudadanos ro­ manos y basados en el principio de eficacia obligacional derivada del mero acuerdo de voluntades, fueron acogidos por el ius civile105, debido al desarrollo

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romana, BIDR 19 (1907), 161 ss.; también L u z z a tto , L'art.1470 C.c e la compravendita consensuale romana cit., 942. En concreto, los juristas clásicos, tal y como se puede deducir de las fuentes que recogen esta concepción dogmática de la compraventa consensual, la consideraban como una mutación progresiva de la compraventa al contado, y en particular, de la antigua mancipatio; C a n n a ta , Compravendita consensuale romana cit., 416. Así, como apunta P u g liese, "gli elementi del contratto ed i suoi effetti obbliganti potevano così efettivamente presentarsi come espressione di un nucleo corrispondente a quella naturalis ratio che si era voluto individuare quale fundamento dottrinale del valoruniversal dello ius gentium"; cf. P u g liese, Istituzioni, cit., 557. L u z z a tto , op. cit., 925. Como negocio perteneciente al ius gentium, fundado sobre una naturalis ratio común a todos los pueblos, se aplicaría a las relaciones entre romanos y peregrinos, siendo reconocido jurídicamente; cf. Gai 1,1: ...Quod verus naturalis ratio inter omnes homines constituit, id apud omnes populos paraeque custoditur vocaturque ius gentium, quasi quo iure omnes gentes utuntur; cf. Gai 3,154, sobre la sociedad: ... societas...., id quae nudo consensu contrahitur... iuris gentium est; itaque inter omnes homines naturali ratione consistit; D.18,1,1.2 (lib. XXXIII adEdictum): ... E stautem emptio iuris gentium, et ideo consensu peragitur...; Gai 3,93, a propósito de la stipulatio: Sed haec quidem verborum obligatio: DAR1SPONDES? SPONDEO, propia civium Romanorum est; ceterae vero iuris gentium sunt, itaque inter omnes homines, sive cives Romanos sive peregrinos, valent...; D.19,2,1 (Paulus, lib. X XXIV ad Edictum), sobre el arrendamiento: Locatio et conductio, cum naturalis sit et omnium gentium, non verbis, sed consensu contrahitur, sicut emptio et venditio. El ius civile recoge figuras propias del ius gentium, y en especial aquellas incluídas en el edicto del pretor peregrino; D.2,14,7 pr. (Ulp., lib. IV ad Edictum): Iuris gentium conventionem quaedam actionespariunt, quaedam exceptiones.

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del comercio posterior a la expansión del Imperio, a fin de proteger el tráfico de los peregrinos, los cuales no podían recurrir a la tutela del ius civile106. De esta manera, la compraventa consensual, en lo que respecta a las relacio­ nes entre ciudadanos y peregrinos107, comenzó a ser protegida y reconocida ju ­ rídicamente108 a través de una tutela jurisdiccional pretoria, una protección judi­ cial que se extenderá en un segundo momento a las compraventas consensuales concluidas entre ciudadanos romanos mediante la organización de un arbitrium venditi109: Si p er emptorem steterit, quo minus ei mancipium traderetur, pro cibariis p er arbitrium indemnitatem posse servari Sextus Aelius, Druxus dixerunt, quo­ rum et mihi iustissima videtur esse sententia110 Junto al hecho de que nos encontremos ante un negocio iuris gentium, tam­ bién se aprecia, como característica del contrato consensual, una separación en­ tre el vínculo obligatorio y la eficacia real del negocio, en el sentido de que los

106 "Precisamente, las dificultades legales de utilización por parte de los extranjeros de los negocios formales del ius civile, unido a las necesidades y problemas que se planteaban en el comercio entre peregrini, hacían necesaria la inclusión de un "pactum conventum" en el edicto del pretor peregrino, y el compromiso de éste en la defensa del cumplimiento de lo acordado; la fides y el consensus aparecerían como elementos esenciales del pactum, en contraposición a las formas o ritos caracterizadores del viejo ius civile; una aplicación de este pactum conventum sería la emptio"; -cf. D.2,14,1,4 (Ulpianus, lib. IV adEdictum)-: Sed conventionum pleraeque in aliud nomen transeunt: veluti in emptionem, in locationem, in pignus, vel in stipulationem; D.2,14,7,7 (Ulpianus, lib. IV ad Edictum); F e rn á n d e z de B uján, La compraventa cit., 556 ss.. 107 A ppleton, L'obligation de transférer la propriété dans la vente romaine, N RH 30 (1906),739 ss. (=NRH 31 (1907), 100 ss.); d e Z u lu e ta , The Roman Law o f Sale, Oxford 1945, 36 ss.; A ra n g io Ruiz, La compravendita I cit., 159 ss.; M ey lan , La conception classique de la vente cit., 133 ss.. 108 La protección del pactum vendendi habría sido asumida en sus orígenes por el pretor, para concretarse más tarde en la atribución de arbitria judiciales basados en la buena fe, que constituirían el antecedente de las actiones bona fid ei inherentes a la emptio venditio, una vez que ésta se integra de pleno derecho como figura negocial del ius civile, caracterizada por las notas de bona fides y consensus propios del pactum vendendi emendi; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa cit., 557; C a n n a ta , Compravendita consensuale romana cit., 426; L ongo, Corso. La compravendita cit., 164. 109 L ongo, Corso. La compravendita cit., 157; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa cit., 70. 110 D.19,1,38,1 (Celsus, lib. VIIIDigestorum); L ongo, op. cit., 163.

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modos aptos para transmitir el dominio estarían fuera del alcance de los extran­ jeros, otorgando, por tanto, cierta relevancia al elemento consensual. A propósito, encontramos un apoyo textual en las fuentes, y en D.18,1,1,2, se afirma que todos los contratos consensuales son negocios iuris gentium: Est autem emptio iuris gentium et ideo consensu peragitur et inter absentes contrahi potest et per nuntium et per litteras111. Aquí, Paulo, considerando a la venta negocio iuris gentium, se habría referi­ do a éste en el sentido teórico del derecho que los romanos tenían en común con otros pueblos, se referiría al origen histórico de la venta consensual, esto es, a su derivación del proceso de formación del ius gentium, que habría conducido al reconocimiento de la eficacia de la convención para tales negocios. En suma, la realidad histórica nos muestra la emptio venditio como fruto de una separación del ius civile, como lo reflejaba su indiscutible pertenencia al ius gentium112, el cual viene a acaparar también figuras practicadas desde siempre por los romanos, en cuanto conformes a la naturaleza de las cosas -vgr. traditio, sponsio-; tal distanciamiento de la emptio venditio de los institutos del ius civile vendría indicado por el criterio de la bonafides113 establecido por el pretor. A su vez, ésta se consideraría como criterio ético social inspirador en las relaciones entre ciudadanos romanos y peregrinos, aunque ya van siendo reconocidos por el ius civile negocios del ius gentium a través de la iurisdictio del praetor peregrinus: por tanto, la fides abarcaría negocios tanto del ius civile como del ius gentium. Al hilo de todo ello, conviene tener presente que la emptio venditio surge en las relaciones con y entre peregrinii, y se adaptará y se extenderá posteriormente a las relaciones entre ciudadanos romanos en el momento en que fueran admiti­ dos por el pretor a litigar per formulam entre ellos114.

d.18,1,1,2 (Paulus, lib. XXXIII ad Edictum); a r a n c io ru iz , La compravendita I cit., 89; E rm an, D (18,1) 1 pr., Z SS22 (1901), 161. 112 De hecho, las primeras aplicaciones de la emptio-venditio se darían en el campo del ius gentium, en las relaciones entre romanos y peregrinos, o inter peregrini que se daban dentro del territorio romano; P u g liese, Compravendita e trasferimento della proprietà cit., 43; L ongo, Corso cit., 163 ss.; S c ia lo ja , La l.16 Dig. de conditio causa data 12,4 e l'obbligo di trasferire la propietà nella vendita romana, BIDR 19 (1907), 161 ss.; L u z z a tto , L'art. 1470 C.c e la compravendita consensuale romana cit., 942; K a rlo w a , Römische Rechtsgeschichte, Leipzig 1885, 612 ss.. 113 B echm ann, Der K auf nach gemeinem Recht I cit., 616 ss.. 114 K a se r, Das römische Zivilprozessrecht, München 1966, 109; P ugliese, Compravendita e trasferimento della proprietà cit., 36, resalta que algunos bonae fidei 111

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En otras palabras, se consideraría válida la tesis del origen iuris gentium del contrato consensual, y su reconocimiento inicial por obra del praetor peregrinus. Precisamente, la naturaleza iuris gentium de la emptio venditio permite que la tutela de la posición jurídica de los contratantes se encaucen, no ya por las específicas actiones ex stipulatu, sino por el genérico iudicium bonae fidei, que implicaría un dare oportere ex fide bona, donde se configurarían las obligacio­ nes de las partes a través de la aplicación del criterio de la buena fe objetiva115. Este papel de la bona fides se afianza una vez superada la fase en la que la función se limitaba a regular las relaciones entre romanos y peregrinos, en la jurisdicción del praetor peregrinus116. En relación a ello, la fides debe ser considerada bajo el perfil de un principio vinculativo del ius civile o del ius gentium, como una pauta reguladora de la ac­ tividad normativa llevada a cabo por el magistrado en el ejercicio de su propia jurisdicción; así entendida, se superaría la dificultad constituida por el hecho de que dicha figura abarcase negocios tanto del ius civile como del ius gentium. En definitiva, toda la evolución posterior, que nos llevaría hasta la configu­ ración de la compraventa como contrato consensual sinalagmático, sería el fruto de una elaboración jurisprudencial encaminada a reconocer efectos jurídicos a la manifestación de voluntad negocial. En lo que respecta al tema de la recepción de la obligatoriedad en el Orde­ namiento jurídico español, de obligada referencia sería nuestro artículo 1450 del Código Civil español de 1889, que nos dice así: “La venta se perfeccionará en­ tre comprador y vendedor, y será obligatoria para ambos, si hubieran conveni­ do en la cosa objeto del contrato, y en el precio, aunque ni la una ni el otro se hayan entregado ”, donde apreciamos claramente la consensualidad en el contra­ to de compraventa, título de este trabajo y con lo que concluimos el mismo, ya que la misma se perfecciona por el consentimiento y se consuma por la entre-

iudicia -que se desarrollaban a través del procedimiento formulario-, surgieron para dirimir controversias entre ciudadanos romanos. 115 L u z z a tto , op. cit., 926; A ra n g io Ruiz, La compravendita cit., 207. 116 L u z z a tto , op. cit., loc. cit. 117 Vid. Para esta cuestión, C a s tá n TobeÑas, Derecho civil espafiol, común y foral, Madrid 1992, 289 ss..; F e rn á n d e z d e B uján, La compraventa cit., 549 ss..; A lb a la d e jo , La obligación de transmitir la propiedad en la compraventa Revista General deLegislacióny Jurisprudencia, n°181 (1947), 449 ss..

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Por todo ello, podemos afirmar que la creación de la compraventa consen­ sual habría supuesto solamente la desvinculación del acto creador de obligacio­ nes y del acto traslativo de dominio.

The Swedish Sales Law Prof. Dr. Eleonor Kristoffersson, Örebro University, Sweden. Visiting professor at the University o f Salzburg, Austria, Wirtschaftsuniversitӓt Wien, Austria and the University o f Gavle, Sweden.

1. Introduction Sweden is a modem democracy with a king and a legal system based mainly on the German law tradition. The Swedish legal system is also partly inspired by Common law and Code Civil. During the 20th and 21st centuries Sweden has been an active part when it comes to international law and harmonization. One could say that the Swedish legal system is a mixed legal system. The direct in­ fluence o f Roman law in the Swedish legal system is rather limited, and to the extent that Roman law pieces can be found it is in most cases an indirect influ­ ence by for example German law. In this article I will give a brief overview o f historically notes that I have found interesting and important for the development of Swedish law. The main purpose has been to give an introducing description of how sales are dealt with under Swedish law. The article is based on a lecture that I held at a seminar at the University of Salzburg in January 2014.

2. Historical notes One reason for that Sweden has not been very much influenced by Roman law is that Sweden at a rather late stage came in direct and more close contact with the Roman law system. Sweden and the other Nordic countries were never con­ curred by the Romans. The climate has been rough and the population rather small as the few towns in Sweden. Compared to many other European countries the industrialism is developed on a late stage in Sweden. The first real civilization in Sweden, at least that we got some more detailed information about, was the Vikings (800-1100 AD). However, most likely the Icelandic, Norwegian and Danish Vikings were more powerful and more en­ gaged in connections with other countries than the Swedish Vikings. Sweden is not directly connected with the European continent, and is by that in some way located in the backyard of the Nordic area.

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Neither Sweden nor the Nordic area was a united country during the Viking time era. Instead smaller regions were independent and ruled by a tribe and their leader (often called Jarl). The Swedish regions were not considered as democra­ cies, however; disputes were very often solved by gatherings of all men in a tribe, and by a lord. These gatherings were called ting, and even today Swedish courts of first instance are called Tingsrӓtter. Even though the Vikings made many and some long expeditions (probably as far away as America) the Nordic legal systems were not very much influ­ enced by the societies they met. It can be explained by the fact that the Nordic region was divided into small self-ruling areas, and that the Vikings very often only plundered the “newly” discovered countries. It is also most likely that the first foreigners to come to the Nordic area were slaves captured during the Vi­ kings raids and plundering. In the end of Viking Age some Christians moved into Sweden and the Nor­ dic countries for the purpose to make the area to convert to Catholicism. Those efforts finally gave result. In the end of the 11th and the beginning of the 12th centuries Sweden became a part o f the Roman Catholic sphere. According to the legends Olov Skotkonung was the first Christian king to rule Sweden (or parts of Sweden). Before him the King Blatand (Blue-tooth) of Denmark and Norway had converted to Catholicism. Even though Sweden had become Christian the country was not united to one country. For a period of time two major families in concurrence tried to gain power over the country. In 1250 Birger Jarl (Magnusson), who was a ja rl and represented his son Valdemar, united Sweden. Valdemar was only 10 years old when he was elected as new King of Sweden. King Magnus Eriksson introduced the first known written Swedish law around the year 1350. The codification, which can be defined as some kind of Country Law, was inspired by German Law. This is a consequence of trade con­ nections with Germany. During the 15th century Sweden’s trade connections with northern Germany (Hansan), was very intense and many Germans moved to Sweden. For time periods the majority of tax-payers in the capital of Sweden (Stockholm) actually were German tradesmen. Even though Sweden had rather tight bands with parts of Europe the Coun­ try did not have any deceive influence over European politics. Danish and Rus­ sian armies from time to time invaded Sweden. In 1523 the Swedish king Gus­ tav Vasa finally deliberated Sweden from the Danish rule. He also made the church to a part of the state (state church), and converted to Protestantism. These steps seem to have been taken in order to get the hands of parts of the wealth of the church.

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In the 17th century Gustav II A dolf became king of Sweden. He was a bril­ liant general and statesman. During his regime Sweden expanded and became one of the most powerful nations in Europe. Poland, Denmark, Finland, Norway and parts of Germany and Russia were in the hands of the Swedish crown. Gus­ tav II A dolf also started the reform with the internal organization, which actually became a raw model for Peter the Great when he built a new Russian state bu­ reaucracy. The time period that Sweden was a great power in Europe was rather short, and finally ended with the death o f King Karl X II in Norway in 1718. In 1734 a new and “modern” law was enacted in Sweden. Most parts of the original act have been changed but the 1734 law is formally still in force. The first “modern” Constitution was enacted in 1810, after the family of Bernadotte entered the Swedish crown. The change o f royal family was caused by the fact the prior royal family died out. The choice o f the French general Jean Baptist Bernadotte was natural due to the importance of Napoleon at the time. However, Jean Baptist Bernadotte changed sides in the Napoleon wars. As a result of that Sweden conquered Norway from Denmark in 1815. However, the Norwegians were from the beginning rather independent and did not fully accept the Swedish rule. The union between Sweden and Norway was finally dissolved in 1905 by Norway becoming a fully independent nation. In 1974 a new constitution was enacted and Sweden became both in written and in reality a modern democracy. By the new constitution the formal power of the king was finally broken. One more important thing to be aware of is that for a long time period (1936 to 1976) the socialist party ruled Sweden. That has led to a social legal environment. When looking back at the history of Sweden one can conclude that the in­ fluence by Roman law is rather low, and not so often direct. Sweden became at a late stage (end o f 11th and beginning of 12th centuries) a part of the Roman law sphere. Gustav Vasa also cut off those ties in 1527. The parts from Roman law that can be found in Swedish Law merely eman­ cipates indirectly by influence o f German Law, Common Law and Code Civil. For example, the Swedish legal framework includes in some parts the system of dispensatio, which from the beginning is Roman Law institute.

3. Swedish law covering sales 3.1 Overview In Sweden a number o f acts are important for the regulation of sales of goods and providing of services. There is no larger over all covering master piece as

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the BGB in Germany and the ABGB in Austria. The main acts to consider are following: • Contracts Act (1915:218) Sales o f Goods Act (1990:931) • International Sales of Goods Act (1987:822) • Consumer Sales Act (1990:932) • Consumer Services Act (1985:716) • Distance Contract Act (2005:59) Beside those acts a number of acts have an impact on the regulation of sales in Sweden. When it comes to immovable property the Land Code (1970:994) chap­ ter 4 regulates the sale and purchase o f immovable property. Moreover, acts such as the Consumer Credit Act (1992:830) and the Promissory Notes Act (1936:81) are important parts of the total regulation of sales transactions. How­ ever, as this is a brief overview I will only describe the main basic fundaments o f sales o f goods and providing of services. The 1990 Sales o f Goods Act is the result of a Nordic legal cooperation. Similar laws are to be found in Norway and Finland. Denmark, which was a part o f the cooperation, has not enacted a new Sales of Goods Act. The 1990 Sales of Goods Act replaced the 1905 Sales o f Goods Act. Also the older act was a result of an early Nordic cooperation. The major differences between the acts are that 1990 Act is very much influenced by CISG (United Nations Convention on International Sale o f Goods). In general the 1990 Sales of Goods Act is optional for the parties. In business-to-consumer (B2C) the legislation is binding. B2C transactions are covered by the 1990 Consumer Sales Act. The Sales of Goods Act does not cover sale and purchase of immovable property. However, the Sales o f Goods Act covers both the sale of shares and intellectual property rights.

3.2 Case law The Swedish legal system does not recognize case law in the same way as the common law system. The Swedish Supreme Court (Hogsta Domstolen) does not create law, it only interprets the law as such. However, as many aspects of sales and purchase transactions are not covered by the wording of the written law, and the written law could be overruled by a contract in business to business (B2B) situations the courts in many cases have to interpret for example good business behaviour. Such actions are very often close to creating law.

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3.3 Sales of Goods Act The sale of goods is based on a contract. Swedish law is based on the thinking of pacta sunt servanda and freedom of contract. However, the principle of pacta sunt servanda is in some cases over-ruled by other more legitimate reasons. As the Sales of Goods Act is based on CISG it can be argued that interna­ tional law has had a big impact on Swedish law. That is o f course true. Howev­ er, one should also bear in mind that Swedish law in fact has had an impact on international law. The predecessor to 1990 Sales of Goods Act (1905 Sales of Goods Act) became internationally known by Tore Almens commentary to the law. The commentary was translated both into English and German, and by that also accessible to lawyers far outside Sweden.

3.4 The essentials of Sale of Goods A sale of goods is binding for the seller and purchaser if an offer has been ac­ cepted without a disclaimer. Normally, the passive acting o f one party does not have any legal effect. However, if the counter party could have a good reason to understand a non-answer as an acceptance the effect might be that the parties are bound by such an agreement. Under Swedish law the ownership, risk and rewards, can be transferred in steps. The seller and the purchaser have the right to sell or purchase the goods at the moment of a binding contract. However, the risk connected to the ownership could be transferred at another point in time. Under the main rule in the 1990 Sales of Goods Act such risks and benefits are transferred at the moment of change of possession of the goods. If the goods will be delivered by or to a third party (i.e. a transporter) the risk and rewards will be transferred at the moment that the goods are taken care o f by the transporter. Under 1990 Sales o f Goods Act the seller has the right to retain the goods if the purchaser has not paid. If it is agreed between the parties that the goods should be transported from the seller to the purchaser, the seller does not have the right to delay such a transport due to non-payment from the purchaser. How­ ever, the seller has the right to instruct a transporter not to deliver the goods pri­ or to payment has been received. The quality and quantity o f the goods should be in coherence with what has been agreed. If no such agreement has been made the quality and quantity should be in coherence with what normally could be expected. In cases where the seller is aware of certain criteria’s to be met by the goods, the Sales of Goods Act stipulate that standard.

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The goods are seen as defect if the quality or quantity does not match what has been agreed or if the goods do not achieves the standard that has been guar­ anteed by the seller, directly or indirectly by marketing. The seller also holds the risk for what prior distributors have guaranteed in marketing the goods if he or she was aware of such guaranties. Even if goods are sold in existing condition the seller could be responsible for defection in goods. That is the case if the seller prior to the transaction has made any statements of the condition of the goods, or if the seller is in bad faith in respect o f any condition important for the use of goods, and that the purchaser has relied on such a condition. Moreover, the purchaser cannot claim that goods are defect if he/she has had the possibility to examine the goods, even if he/she did not actually do that, and if such a defection could have been discovered by such examination. The remedies if one of the parties does not fulfill a sale and purchase agree­ ment are to demand the fulfillment, and claim damages. If the breach of the agreement is of great importance the contract can be cancelled. The main rule is that the claiming party should complain as soon as possible after the breach is discovered.

3.5 The Consumer Sales of Goods Act For B2C relations there is a specific Consumer Sales of Goods Act. The main difference compared to the Sales of Goods Act is that the provisions in Consum­ er Sales Act are binding in favor of the consumer. Any agreements that are less favorable than the Consumer Sales Act are not binding for the consumer. The most important provisions in the Consumers Sales of Goods Act are those regulating the time period for the right to claim defects in purchased goods. If a consumer makes a claim within six months after the purchase, it is assumed that the goods are defect and that the seller is responsible for that. The seller has in such cases the burden of proof that the sold goods were in accepta­ ble condition at the time of the transfer of the risk from the seller to the consum­ er. The consumer also has three years’ time limit before the right to make claims is cut off. This is to compare with the two years’ time limit in B2B rela­ tions.

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3.6 Services There is no specific Swedish Act regulating the providing o f services in general. For B2C relations the Consumer Service Act is applicable. The provisions in the Consumer Service Act are binding also for the provider, and a kind of minimum legislation. Contractual provisions that give the consumer better benefits than the act bind the provider. For the reversed situation, i.e. that the provisions in the contract limit the consumers rights in accordance to the act do not bind the con­ sumer.

4. Summary The Swedish legal system is defined as a mixed legal system. The influence from Roman Law is very limited. The reason for that is that Sweden as a part of the Nordic region at a very late stage became a member of the European (or Roman) society. Sweden was never conquered by the Romans. The climate and conditions have not been in favour for the Swedish country to grow fast. It was first by the Vikings that Sweden came in contact with Roman civilizations, and that was a long time after the glance of the Roman Empires. The Swedish legal system, and the regulation of sales, have however been influenced by German Law, Common Law and Code Civil. Lately international law has had an important impact on the Swedish legal system in general not ex­ cluding the regulation of sales.

Compera e vendita. L’eredità dell’emptio venditio nel contratto svizzero Prof. Dr. Iole Fargnoli, Universität Bern/Università degli Studi di Milano

1. Premessa «La compera e vendita è un contratto per cui il venditore si obbliga a consegnare l’oggetto venduto al compratore ed a procurargliene la proprietà e il compratore a pagare al venditore il prezzo.»

Così recita il primo comma dell’art. 184 del Codice delle Obbligazioni svizzero (CO)1, prevedendo con la descrizione delle obbligazioni delle parti un contratto di compravendita ad effetti solo obbligatori, nettamente distinto - esattamente come si verificava nella fenomenologia della emptio venditio nell’esperienza giuridica romana - dall’atto traslativo della proprietà2. Si applica infatti nell’ordinamento elvetico il principio della traditio, per cui dal contratto più im­ portante e più diffuso nella prassi3 nascono solo reciproche obbligazioni per le parti. La compravendita è solo il titulus ed è sempre necessario un atto successi­ vo, il modus, perché le parti ottengano la materiale disponibilità, rispettivamente 1 2

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Legge federale di complemento del Codice civile svizzero (Libro quinto: Diritto delle obbligazioni) del 30 marzo 1911 (Stato 1 gennaio 2014). Sulla compravendita nel diritto svizzero, si vedano per un quadro di carattere generale, in particolare: H. G iger , Berner Kommentar. Kommentar zum schweizerischen Privat­ recht, Bd. VI. Obligationenrecht. 2. Abteilung. Die einzelnen Vetragsverhältnisse. 1. Teilband K auf und Tausch - Die Schenkung. 1. Abschnitt. Allgemeine Bestimmungen. Der Fahrniskauf Art. 184-215 OR (Berner Kommentar). Bern 1879, 1 ss.; M. K eller K. Siehr , Kaufrecht des OR und Wiener UN-Kaufrecht. Zürich 31995, 1 ss.; P. Gauch H. Schönle , Obligationenrecht. Teilband V 2a. K auf und Schenkung. Erste Lieferung. Art. 184-191 OR (Zürcher Kommentar). Zürich 31993, 1 ss.; W. Schönenberger - P. H igi, Obligationenrecht. Teilband V 2a. K auf und Schenkung. Zweite Lieferung. Art. 192-204 OR (Zürcher Kommentar). Zürich 32005, 1 ss.; P. T ercier , Les contrats spé­ ciaux. Zw-ich-Bale-Genève 2003, 66 ss.; H. H onsell , Schweizerisches Obligationen­ recht. Besonderer Teil. Bern 92010, 22 ss.; H. H onsell , Art. 192-210, in Basler Kom­ mentar zum Obligationenrecht I. Art. 1-529 OR, hrsg. von H. H onsell - N.P. V ogt Th . G eiser - R. W atter - W. W iegand . Basel 52011, 1156 ss. Così lo definisce H onsell , Schweizerisches Obligationenrecht, 23.

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per la merce e per il prezzo. Come prevede il Codice Civile Svizzero (CCS)4 l ’atto traslativo della merce si realizza tramite atto pubblico per i beni immobili (art. 714 CCS) e semplice consegna per i beni mobili (art. 656 CCS). Come nel modello romanistico, il contratto di compravendita nel diritto elvetico è inoltre sinallagmatico, con vincolo di scambio a livello di obbligazioni5, e consensuale, là dove per la conclusione del contratto vale la regola dell’art. 1 CO che prevede per tutti i contratti la perfezione al momento dell’accordo. Nonostante già dalla prima norma sulla compravendita emerga, perlomeno in due cardini fondamentali, un forte legame strutturale con la emptio venditìo romana, il tema del passato romanistico della “terra del pragmatismo democrati­ co”6 è oltremodo spinoso. Per limitarsi qui ai punti salienti del nodo problemati­ co, è stato autorevolmente sostenuto che il diritto romano sarebbe stato un mo­ desto ingrediente nella prassi giuridica medioevale7, dominata dal diritto germa­ nico8. Se per tale epoca queste affermazioni sono ora state ridimensionate per l ’età medioevale, anche perché è attestato che centinaia di studenti svizzeri stu­ diavano allora presso l ’università di Bologna, ma anche presso le università per esempio di Orléans, Montpellier, Perpignan, Bourges9, il punto rimane contro­ verso per i secoli successivi. Si discute infatti se in età moderna ci sia stato un dilatamento della presenza romanistica, che avrebbe portato la Svizzera in una 4 5

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Codice civile svizzero del 10 dicembre 1907 (Stato 1 gennaio 2014). Sulle origini del ‘sinallagma’, si veda, da ultimo, C. P elloso , Le origini del ‘sinallagm a’ di Aristone, in: La compravendita e l’interdipendenza delle obbligazioni nel diritto romano, a cura di L. Garofalo , 2. Padova 2007, 3 ss. L ’espressione è di P. C a ro n i, Die Schweizer Romanistik im 19. Jahrhundert, Zeitschrift fürN euereRechtsgeschichte 16 (1994), 3, 269. E. Huber , System und Geschichte des Schweizerischen Privatrechts, Bd. IV, Geschi­ chte des Schweizerischen Privatrechts. Basel 1893, 115, che testualmente parla di ,kleine Ingredienz‘. U. S tu tz , Die Schweiz in der Deutschen Rechtsgeschichte, Sitzungsberichte der preussischen Akademie der Wissenschaften, Bd. IV, 1920, 92 ss.; la tesi risale peraltro a H. C o n rin g , De originejuris germanici, Helstadii 31665, 207. Cfr. F. E lse n e r, Die Schweizer Rechtsschulen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, unter besonderer Berücksichtigung des Privatrechts, Zürich 1975; Th. B Ü hler, Die Methoden der Rezeption des römisch-gemeinen Rechts in die Erbrechte der Schweiz, ZSS GA 120 (2003), 1 ss., in particolare 60; R. P ah u d d e M o rta n g e s, Schweizerische Rechtsge­ schichte. Ein Grundriss. Zürich-St. Gallen 2007, 134 ss; P. P ichonnaz, Droit romain: enseignement, méthode et contribution à la réflexion du juge, Index 39 (2011), 58 ss.; Idem, Le Centenaire du Code des obligations. Un Code toujours plus hors du code, Schweizerische Juristen-Zeitung, 2, 117 ss., Idem, Die Schweiz und das Römische Recht. Ein Bild in groben Zügen, in: Das Vermächtnis der Römer. Römisches Recht und Europa, hrsg. von I. F a rg n o li-S . R ebenich. Bern-Stuttgart-Wien 2011, 21 ss.

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situazione affatto dissimile da quella dei paesi confinanti10, o se invece al ri­ guardo sia necessaria grande cautela11, là dove si avrebbero addirittura elementi per ritenere che si sarebbe trattato di ‘un diritto privato che a lungo fece meno della mediazione sapienziale, senza venirne per questo penalizzato’12. Peraltro, nell’affrontare il tema dei elementi giusromanistici nella compra­ vendita svizzera, si intende in questa sede circoscrivere fortemente l ’indagine sia sul piano diacronico sia sincronico. Sul piano diacronico si vogliono individuare gli elementi del Codice delle Obbligazioni del 1881, promulgato poi insieme al Codice Civile Svizzero del 1907, come unica codificazione nel 191113, ricondu­ cibili all’esperienza giuridica romana, senza toccare la fenomenologia della compravendita in territorio elvetico nei molti secoli che vanno tra la fine del di­ ritto romano classico e l’entrata in vigore del Codice14, quindi senza affrontare il tema del “destino del diritto romano in Svizzera” che ha attratto molti studiosi come se ci fosse “una molla che segretamente preme, uno stimolo che periodi­ camente spinge gli storici ad occuparsene”15. Sul piano sincronico, invece, si 10 11

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BÜhler , Methoden, 25 ss. F. E lse n e r, Der eidgenössische Pfaffenbrief von 1370. Ein Betrag zur Geschichte der geistlichen Gerichtsbarkeit, Zeitschrift fü r Rechtsgeschichte 75. Kanonistische Abtei­ lung 44, 1958, 104 ss., ora in: Studien zur Rezeption des gelehrten Rechts. Ausgewählte Aufsätze, Sigmaringen 1989, 64 s.; P. C a ro n i, Einflüsse des deutschen Rechts Graubündens südlich der Alpen. Köln-Wien 1970; Idem, Al di fuori di ogni contrapposizione dialettica: ‘Vaterländisches Recht‘ nella Svizzera settecentesca, in: Il diritto patrio tra diritto comune e codificazione (secoli XVI-XIX), hrsg. von I. B irocchi-A . M a tto n e . Roma 2006, 173 ss. ed, specificamente contro la tesi di B Ü hler, Idem, Ius romanum in Helvetia: a che punto siamo?, in: Europa e Italia. Studi in onore di G io rg io C h io tto lini. Firenze 2011, 58 ss. Caroni, Ius romanum, 79. Sulla storia del Codice civile svizzero v. F. W ieacker , Privatrechtsgeschichte der Neu­ zeit unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Entwicklung. Göttingen, 21967, 488 ss., nonché l’efficace sintesi di P. L iver , Berner Kommentar. Kommentar zum schweizerischen Privatrecht. Schweizerisches Zivilgesetzbuch. Einleitung. Artikel 1-10 ZGB, I. Bern 1962, 7 ss. Prima dell’unificazione legislativa, vi erano sostanzialmente tre codificazioni locali, una vicina al Codice francese adottata nei cantoni di Ginevra, nel Vallese, nel Ticino, nel Vaud e in quello di Friburgo, una avvicinabile all’ABGB adottata nei cantoni germano­ foni, con in prima linea quello di Berna, e infine il codice civile zurighese, che ha rap­ presentato la codificazione cantonale maggiormente influenzata dalla scuola storica e dalla Pandettistica. E poi nel 1874 che una revisione costituzionale consenti che al legi­ slatore federale venisse riconosciuta la competenza legislativa per certi settori del diritto privato, in particolare per il diritto delle obbligazioni, per il diritto commerciale e per il diritto cambiario. Caroni, Ius romanum, 76.

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prenderanno in considerazione della compravendita soltanto quegli elementi nell’ambito della disciplina attuale che sembrano rispecchiare soluzioni elabora­ te dai giuristi romani, senza dunque alcuna pretesa di esaustività sulla disciplina odierna del contratto. Si prenderanno le mosse dalle obbligazioni del compratore e del venditore, con riferimento in questo secondo caso - adottandosi qui un’impostazione si­ stematica che è più alla base della regolamentazione codicistica piuttosto che dell’elaborazione della dottrina elvetica16 - alla garanzia per l ’evizione e poi a quella per i vizi. Si affronterà poi la questione della ripartizione del rischio del perimento o del deterioramento della cosa venduta e infine il nomen iuris del contratto.

2. Obbligazioni del compratore e del venditore Il contratto di compravendita è regolato, oltre che dall’art. 184, anche dagli articoli successivi fino al 236 CO17, che introducono la parte speciale del diritto delle obbligazioni con il titolo sesto, intitolato alla compravendita e alla permu­ ta; a quest’ultima sono peraltro dedicate solo le due ultime norme (A rti 237­ 238). Il titolo sesto esordisce quindi con una serie di norme generali sulla com­ pravendita (Capo primo: Artt. 184-186), seguite poi da disposizioni separate a seconda del tipo di oggetto, la vendita di beni mobili (Capo secondo: Artt. 187­ 215) e quella di beni immobili (Capo terzo: Artt. 216-221), con la netta distin­ zione di derivazione germanistica, della disciplina dei beni mobili e dei beni immobili18; a questi secondi, salve alcune norme specifiche, si applicano però “per analogia le disposizioni sulla vendita delle cose mobili”19. Infine sono pre­ visti dal codice alcune fattispecie speciali di compravendita (Capo quarto: Artt. 222-236).

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C fr.infra § § 2.2.2 e2.2.3. Tali disposizioni non esauriscono peraltro la disciplina, perché esistono poche altre norme sparse nel Codice Civile svizzero: Artt. 260-261b, 715 e 681-682a, al riguardo A. K oller , Einleitung vor Art. 184 ff. OR, in: Basler Kommentar, 1095. Cfr., per esempio, la bipartizione in tema di proprietà: Artt. 655 ss. CCS per i beni im­ mobili e 713 ss. CCS per i beni mobili; e in tema di garanzie reali: Artt. 793 ss. CCS per beni immobili e Artt. 884 ss. per beni mobili. Art. 221 CO.

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2.1 Ai sensi del citato art. 184 CO (“il compratore a pagare al venditore il prezzo”), nonché dell’art. 211 comma 1 CO20 l ’obbligazione del compratore consiste nel pagamento del prezzo21. Lo stesso compratore è infatti tenuto a trasferire la proprietà del prezzo in danaro pattuito. Ciò accadeva nei medesimi termini nella compravendita romana, come risulta attestato per esem­ pio in D. 19.4.1pr. (Paul. 32 ad ed.)22, che evidenzia come lo scambio dovesse avvenire tra merce e prezzo. Altra obbligazione del compratore, prevista dallo stesso art. 211 comma 1 CO, è quella di ricevere la cosa; in mancanza, subentrano gli effetti della mora del creditore, esplicitamente regolata poi dagli artt. 214 ss.23 Più genericamente in diritto romano il compratore era altresì tenuto a prestare la sua cooperazione all’esecuzione dell’obbligazione del venditore24; se non lo faceva, il venditore poteva pretendere i danni, come risulta per esempio dal caso dei contenitori oc­ cupati dal vino non ritirato nel momento pattuito25. 20

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Art. 211: 1Il compratore è tenuto a pagare il prezzo in conformità alle clausole del con­ tratto, ed a ricevere la cosa quando gli venga offerta dal venditore nei modi e termini pattuiti. A. K oller , Basler Kommentar, 1116 ss. Ai sensi dell’art. 212 il compratore è tenuto poi anche a determinare il prezzo, nell’ipotesi oggi rara in cui questo non si lasci deter­ minare nel contratto, nonché a pagare immediatamente al momento della consegna, se non sia stabilito un termine nel contratto (art. 213), al riguardo si rinvia ancora a A. K oller , Basler Kommentar, 1230. D. 19.4.1pr.: Sicut aliud est vendere, aliud emere, alius emptor, alius venditor, itapretium aliud, aliudm erx ... (tr. it. Iustiniani Augusti Digesta, a cura di S. SCHIPANI, Come una cosa è vendere e un ’altra comprare, uno è venditore e un altro compratore, così una cosa è ilprezzo e u n ’altra la merce ...). H onsell, Schweizerisches Obligationenrecht, 47. M. T a la m a n c a , Vendita, ED 46 (1993) 411. D. 18.6.1.3 (Ulpianus 28 ad Sabinum): Licet autem venditori vel effundere vinum, si diem ad metiendum praestituit nec intra diem admensum est: effundere autem non statim poterit, priusquam testando denuntiet emptori, ut aut tollat vinum aut sciat futurum, ut vinum effunderetur. Si tamen, cum posset effundere, non effudit, laudandus est potius: ea propter mercedem quoque doliorum potest exigere, sed ita demum, si interfuit eius inania esse vasa in quibus vinum fu it (veluti si locaturus eafuisset) vel si necesse habuit alia conducere dolia. (...) (tr. it. Iustiniani Augusti Digesta seu Pandectae. Testo e traduzione, a cura di S. Schipani, I-III, Milano 2005-2007: Il venditore è autorizzato, del resto, a versare il vino fuori dai recipienti spargendolo, se ha fissato un termine p er la misurazione e non si è proceduto alla stessa entro il termine: egli non potrà però procedere immediatamente a versare il vino, prim a di averlo comunicato al compratore con attestazione della comunicazione stessa, affinché quest’ultimo ritiri il vino o sappia che il vino verrà versato. Se, però, p u r potendolo versare, non lo abbia fatto, il venditore è degno di lode, ed è perciò che può pretendere

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2.2 L ’obbligazione del venditore è, ai sensi dello stesso art. 184 comma 1 (“a consegnare l ’oggetto venduto al compratore e a procurargliene la proprie­ tà”), innanzitutto la consegna della merce e, al contempo, il trasferimento della proprietà della merce26. Qui è immediata una differenza dalla fenomenologia romanistica, là dove l ’obbligazione del venditore era solo quella di fare ottenere al compratore la materiale disponibilità della cosa (possessionem tradere). Si presupponeva che il venditore avesse la legittimazione a disporre della cosa, che doveva quindi portare all’acquisto della proprietà27. Addirittura un controverso passo del giurista classico Celso28 esclude che il contratto in cui si pattuisse il

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anche un canone p er le giare occupate; ma, soltanto se egli ebbe interesse ad avere vuoti quei recipienti in cui si trovava il vino (ad esempio perché li avrebbe dati in locazione) o se considerò necessarioprendere in locazione altre giare ...). Su questa fondamentale obbligazione del venditore si vedano, in particolare, A. Simonius , Der K auf als Mittel der Übertragung und der Verletzung des Eigentums, in: Vom K auf nach schweizerischem Recht. Festschrift zum 70. Geburtstag von T h . Guhl . Zü­ rich 1950, 87 ss.; P h . D ischler , Rechtsnatur und Voraussetzungen der Tradition.Gleichzeitig eine rechtsdogmatische Analyse der Systematik der schweizerischen Fahrnisübereignung, Diss. Basel-Frankfurt a.M. 1992; O.H. V etter , Probleme der Sachverschaffung, der Sachqualität und des Sachuntergangs beim Warenkauf nach schweizerischem Obligationenrecht und Wiener Kaufrecht, Diss. Basel 1998; H. H onsell, Tradition und Zession - kausal oder abstrakt?, in: Norm und Wirkung. Bei­ träge zum Privat- und Wirtschaftsrecht aus heutiger und historischer Perspektive, hrsg. von E. B ucher -C.W. C analis-H. H onsell-Th . K oller , Festschrift für W olfgang W iegand zum 65. Geburtstag. Bern 2005, 349 ss. Talamanca , Vendita, 371 e nota 66. D.12.4.16 (Celsus 3 digestorum): Dedi tibi pecuniam, ut mihi Stichum dares: utrum id contractus genus pro portione emptionis et venditionis est, an nulla hic alia obligatio est quam ob rem dati re non secuta? In quod proclivior sum: et ideo, si mortuus est Stichus, repetere possum quod ideo tibi dedi, ut mihi Stichum dares. Finge alienum esse Stichum, sed te tamen eum tradidisse: repetere a te pecuniam potero, quia hominem accipientis nonfeceris: et rursus, si tuus est Stichus et pro evictione eius promittere non vis, non liberaberis, quo minus a te pecuniam repetere possim. (tr. it. Iustiniani Augusti Digesta, a cura di S. Schipani: Ti ho dato una somma di denaro affinché tu mi trasferissi la proprietà Stico: è forse questo genere di contratto in certa misura una compravendita o qui non c ’è nessun’altra obbligazione se non quella da ll’aver dato p er un risultato, non avendo il risultato fatto seguito? A questo sono più propenso; e pertanto, se Stico è morto, posso ripetere ciò che ti ho dato affinché tu mi trasferissi la proprietà di Stico. supponi che Stico sia di un altro, e che tuttavia tu me lo abbia consegnato: potrò ripetere da te il denaro, perché non avrai reso il servo di proprietà

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trasferimento della proprietà e non solo il possessionem tradere, costituisse una compravendita29. Peraltro il riferimento esplicito del Codice svizzero delle Obbligazioni al trasferimento della proprietà è giudicato impreciso dalla dottrina elvetica30. In­ fatti altrove, negli artt. 192 ss., oggetto dell’obbligazione del venditore è la ga­ ranzia per evizione e ciò cozza con l ’obbligo di consolidare la proprietà in capo al compratore già al momento della conclusione del contratto. 2.2.1 Il venditore è infatti obbligato a garantire per il caso di evizione, come prevede l’art. 192 comma 1 CO31. Egli incorre in responsabilità nell’ipotesi in cui il compratore venga privato della cosa da chi provi l’esistenza di un suo di­ ritto reale sulla cosa32. Non è nel caso del mancato o inefficace atto traslativo, ma nel momento in cui la merce viene rivendicata da un terzo che il compratore consegue un danno e può pretendere un risarcimento. La ratio del principio, ob evictionem se obligari, di derivazione romanistica di evitare che un compratore ottenesse un risarcimento, pur mantenendo il pos­ sesso della cosa33, era complementare dell’obbligazione romana del venditore che aveva ad oggetto solo il trasferimento del possesso e non della proprietà. Tale principio ebbe i natali come oggetto di una specifica stipulazione di garan­

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dell’accipiente; e, d ’altra parte, se il servo è tuo e non vuoi promettere con stipulazione p er garantire in rapporto a ll’evizione dello stesso, non sarai liberato dal fatto che io possa ripetere da te il denaro). Per l’interpretazione del passo, estremamente discussa già dai tempi della Glossa, si veda Talamanca , Vendita, 380 ss., che evidenzia come l’opinione celsina sia stata poi superata dal successivo orientamento giurisprudenziale, attestato soprattutto da D.19.4.1. (Paulus 33 ad edictum) e 19.5.5.1 (Paulus 5 quaestionum), che ammetteva in­ vece che l’assunzione dell’obbligazione di trasferire la proprietà non snaturasse la com­ pravendita. H onsell , Schweizerisches Obligationenrecht, 41. Art. 192: 1Il venditore è tenuto a garantire, che la cosa non venga totalmente o parzial­ mente evitta da un terzo al compratore in virtù dei diritti già sussistenti al momento del­ la conclusione del contratto. Sulla responsabilità per evizione nel diritto privato svizzero, si vedano K. Liechti, Rechtsgewährleistung und Entwehrung im schweizerischen Obligationenrecht, Diss. Meilen 1927; R. Furrer , Beitrag zur Lehre der Gewährleistung im Vertragsrecht, Diss. Zürich 1973; Th . L örscher , Vertragliche Haftungsbeschränkungen im schweizerischen Kaufrecht, unter besonderer Darstellung von Haftungsbeschränkungsklauseln in Allge­ meinen Geschäftsbedingungen, Diss. Zürich 1977; G iger , Berner Kommentar, 220 ss.; K eller -S iehr , Kaufrecht. 48 ff.; S chönle -H igi , Zürcher Kommentar, 1 ss. Cfr. infra § successivo.

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zia; venne successivamente, in sede di interpretazione della bonafides cui è ispi­ rato il contratto di emptio venditio, fatto valere direttamente con l ’actio empti a prescindere dall’esistenza o meno di una previa stipulazione di garanzia34. Producendo un risultato d ’insieme non coerente35, il legislatore elvetico fa stridere tale garanzia con l’obbligo di trasferire la proprietà, previsto all’art. 184 comma 1 CO, che imporrebbe una responsabilità immediata del venditore in ca­ so di mancato trasferimento36. Lo iato dogmatico che ne consegue è peraltro 34

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Cfr. D. 19.4.1pr. (Paulus 32 ad edictum): Sicut aliud est vendere, aliud emere, alius emptor, alius venditor, ita pretium aliud, aliud merx. A t in permutatione discerni non potest, uter emptor vel uter venditor sit, multumque differunt praestationes. Emptor enim, nisi nummos accipientis fecerit, tenetur ex vendito, venditori sufficit ob evictionem se obligare possessionem tradere et purgari dolo malo, itaque, si evicta res non sit, nihil debet: in permutatione vero si utrumque pretium est, utriusque rem fieri oportet, si merx, neutrius. Sed cum debeat et res et pretium esse, non potest permutatio emptio venditio esse, quoniam non potest inveniri, quid eorum merx et quid pretium sit, nec ratio patitur, ut una eademque res et veneat et pretium sit emptionis. (tr. it. Iustiniani Augusti Digesta, a cura di S. Schipani: Come una cosa è vendere e u n ’altra comprare, uno è venditore e un altro compratore, così una cosa è il prezzo e u n ’altra la merce. Per contro, nella permuta non è possibile discernere quale sia il compratore e quale il venditore e le prestazioni sono molto diverse . Il compratore, infatti, se non avrà reso proprietario del denaro colui che lo riceve, è tenuto con l ’azione da vendita, mentre al venditore basta obbligarsi p er l ’evizione, consegnare il possesso ed essere esente da dolo; cosicché, se la cosa non sia stata evitta, non deve nulla; viceversa, nella permuta, se l ’una e l ’altra cosa sono prezzo, occorre che se ne faccia acquistare la proprietà ad entrambe le parti, se invece sono merce, a nessuna delle due. Ma poiché devono esserci sia la cosa sia il prezzo, la permuta non può essere una compravendita, in quanto non si può individuare quale sia la merce e quale il prezzo, né consente la ragione che una stessa cosa sia nel contempo venduta e costituisca il prezzo della compera). Si veda al riguardo soprattutto M. K a se r, Das Ziel der actio empti nach Eviktion, ZSS 54 (1934), 162 ss.; T a la m a n c a , Vendita, 385; R. K nÜ tel, Hoffnungskauf und Eviktionshaftung, in: Kaufen nach römischem Recht. Antikes Erbe in den europäischen Kaufrechtsordnungen, hrsg. von E. Jakab-W . E rn s t. Berlin­ Heidelberg 2008, 139 ss. e, da ultimi, T. d a l l a M a s s a ra , Garanzia per evizione e interdipendenza delle obbligazioni nella compravendita romana, in: La compravendita, a cura di G a r o f a lo , 277 ss.; R. O rtu , Garanzia per evizione: stipulatio habere licere e stipulatio duplae, in: La compravendita, a cura di G a r o f a lo , 2,311 ss. Vedi, in particolare, L iechti, Rechtsgewährleistung, 21, che parla di frattura (,K luft‘) tra l‘art. 184 e l‘art. 192 CO, nonché H. H onsell , Vorbemerkungen zu Art. 192-196, in: Obligationenrecht I, Art. 1-529, hrsg. von H onsell-V ogt -W iegand . Basel 2011, 1160 N 1. Sulla controversa questione se accanto alla responsabilità per evizione si possa fare va­ lere anche la responsabilità contrattuale per adempimento o pretendere il risarcimento

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temperato sul piano pratico dalla circostanza che, nella prassi, l’ipotesi dell’evizione è in sé abbastanza rara a causa della frequente applicazione del principio possesso vale titolo, previsto per i beni mobili all’art. 933 ss. CCS in collegamento con gli art. 714 e 973 CSS: il compratore in buona fede diventa immediatamente proprietario di un bene mobile che quindi non può essere evitto. Sul principio di evizione vi è anche un altro importante rilievo da fare, cui si è gia accennato37. La sistematica del codice lo colloca sotto la rubrica B tra gli obblighi del venditore, laddove il primo obbligo (I) è la consegna (artt. 188 ss.), il secondo (II) proprio la garanzia in caso di evizione (artt. 192 ss.) e il terzo (III) la garanzia per i difetti della cosa (artt. 197 ss.). La garanzia per evizione viene quindi chiaramente prevista come contenuto dell’obbligazione (“il venditore è tenuto a garantire che la cosa non venga ... evitta”), quale era anche nella feno­ menologia romana, ma viene configurata dalla dottrina anche sul piano sistema­ tico non come contenuto dell’obbligazione del venditore, bensì come criterio di imputazione della responsabilità38. 2.2.2 Il venditore è tenuto a garantire anche per gli eventuali vizi della cosa venduta ai sensi degli artt. 197 e seguenti39. L’art. 205 CO40 prevede sia l ’azione

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del danno in caso di inadempimento ai sensi degli artt. 97 ss., si veda H onsell , Basler Kommentar, 1158. C fr.su p ra§ 1 . Cosi la manualistica, tra cui si veda, per tutti, H o n s e ll, Schweizerisches Obligationen­ recht, 40 ss., che tratta al § 6 le obbligazioni delle parti, al § 7 ilpericulum emptoris, so­ lo al § 9 la responsabilità per evizione e al § 10 la responsabilità per i vizi, ma anche K eller - Siehr , Kaufrecht, 48 ss., che affronta responsabilità per evizione e per vizi in tema di inadempimento (§ 4) e non a proposito delle obbligazioni delle parti; sulla que­ stione sistematica anche in merito alla garanzia per i vizi si veda anche § 2.2.2. Sulla responsabilità per i difetti della cosa si vedano soprattutto: A. S ch u b ig er, Ver­ hältnis der Gewährleistung zu den Folgen der Nichterfüllung oder nicht gehörigen Er­ füllung: OR 197 ff. - OR 97 ff., Diss. Bern 1957; E. B u ch er, Der benachteiligte Käu­ fer, Schweizerische Juristen-Zeitung 1971, 1 ss.; Th. L ö rts c h e r, Vertragliche Haf­ tungsbeschränkungen im schweizerischen Kaufrecht unter besonderer Darstellung von Haftungsbeschränkungsklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Zürich 1977; H. M erz , Sachgewährleistung und Irrtumsanfechtung, in: Festschrift Guhl , 41 ss.; K eller -S iehr , Kaufrecht, 61 ss.; H onsell , Schweizerisches Obligationenrecht, 75 ss.; H. Z eh n d er, Die Mängelrüge im Kauf-, Werkvertrags- und Mietrecht, Schweizerische Juristen-Zeitung, 96, 2000, 545 ss.; A. Ch. K ä se r, Die Abtretung von Gewährlei­ stungsansprüchen bei Kauf- und Werkvertrag, Diss. Zürich 2000; Ch. L o c h er, Leis­

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redibitoria sia l’azione estimatoria, finalizzate rispettivamente l ’una alla “risolu­ zione della vendita”, l ’altra al “risarcimento per il minor valore della cosa”. La prima azione ha per effetto che le parti vengono messe nella condizione prece­ dente alla conclusione del contratto, come se il contratto non fosse stato conclu­ so. Con la seconda azione a disposizione in alternativa, il compratore ottiene, anziché una restitutio in integrum, una riduzione del prezzo. Ai sensi dell’art. 205 comma 2 il giudice può persino prevedere, nell’ambito della sua discrezio­ nalità, una riduzione del prezzo, anche qualora il compratore abbia esperito l ’azione redibitoria. Le due azioni non sono altro che l ’eredità dei due rimedi concepiti dai magi­ strati romani, gli edili curuli, competenti per i contratti conclusi sui mercati41: con l ’actio redhibitoria, da esperirsi entro sei mesi, il compratore otteneva la restituzione del prezzo previa restituzione della cosa viziata, con l’actio aestima­ toria o quanti minoris invece il compratore conseguiva una riduzione del prez42 zo . Gli edili avevano in realtà distinto tre diversi presupposti dell’esperimento delle due azioni: che il venditore non avesse fatto la dichiarazione dei vizi, o che avesse dichiarato qualità inesistenti, o infine che avesse dolosamente taciuto tali vizi al compratore43. Dei tre casi i primi due sono specificamente confluiti nella

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tungsstörungen im Kauf- und Werkvertragsrecht, in: Gewährleistung im Kauf- und Werkvertrag. 31. Tagung DACH (Budapest 2004). Zürich 2005, 1 ss. Art. 205: 'Quando sia dovuta la garanzia pei difetti della cosa, il compratore ha la scelta di chiedere coll’azione redibitoria la risoluzione della vendita o coll’azione estimatoria il risarcimento pel minor valore della cosa. 2Quando sia chiesta la risoluzione e il giudi­ ce non la trovi giustificata dalle circostanze, sarà in sua facoltà di aggiudicare soltanto l’indennità pel minor valore della cosa. 3Quando l’indennità per la diminuzione di valo­ re uguagli l’ammontare del prezzo della vendita, il compratore può chiedere soltanto la risoluzione. Così H onsell , Schweizerisches Obligationenrecht, 28. Cfr. soprattutto D.21.1.1.1 (Ulpianus 1 ad edictum aedilium curulium). Sul tema cfr., tra altri, i contributi di Impallomeni, L ’editto degli edili curuli. Padova 1955; M. Kaser , Die Jurisdiktion der kurulischen Ädilen, in: Mélanges P. M eylan , 1. Lausanne 1963, 173 ss.; L. M anna , Actio redhibitoria e responsabilità per i vizi dell’editto De mancipis vendundis. Milano 1994; E. Jakab , Praedicere et cavere beim Marktkauf. München 1997, 179 ss.; L. Garofalo , Studi sull’azione redibitoria. Padova 2000; N. D onadio , Garanzia per i vizi della cosa e responsabilità contrattuale, in: Kau­ fen, hrsg. von Jakab - Ernst . 61 ss. e Eadem , Azioni edilizie e interdipendenza delle obbligazioni nell’emptio venditio. Il problema del giusto equilibrio tra le prestazioni delle parti, in: La compravendita, a cura di Garofalo , 455 e, con particolare riferimen­ to alla circostanza che, se la fattispecie non rientrava nell’ambito di tutela delle azioni

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d is c ip lin a m o d e rn a d i ta li rim e d i. L ’art. 197 C O 44 c o n te m p la ta li rim e d i e s p e rib i­ li n e ll’ip o te si in c u i la c o s a v e n d u ta s ia v iz ia ta (“d ife tti ch e, m a te ria lm e n te o g iu ­ rid ic a m e n te , to lg o n o o d im in u isc o n o n o te v o lm e n te il v a lo re d e lla c o s a o l ’a ttitu d in e a ll’u so c u i è d e stin a ta ” ), c o m e n e l c a so in c u i u n a p a rte d e lla c o sa n o n fu n z io n i o u n ’a u to sia in p a rte a rru g g in ita o v i sia u n v iz io g iu rid ic o , co m e u n te rre n o su l q u a le g ra v a u n d iv ie to d i c o stru z io n e 45. A c iò si a g g iu n g e l ’ip o te si in c u i la c o s a n o n sia v iz ia ta , m a m a n c h i d i u n a q u a lità p ro m e s s a in se d e d i v e n ­ d ita (“d e lle q u a lità p ro m e s s e ” ), c o m e n e l c a so in c u i la c o s a a b b ia u n d iv e rso u s o d a q u e llo p ro m e sso , p e r e se m p io u n c a v a llo d a tra sp o rto v e n d u to co m e c a ­ v a llo d a c o rs a o c a rta p e r sc rittu ra v e n d u ta c o m e c a rta d a d is e g n o 46. C h e la d is c ip lin a e lv e tic a in te m a d i d ife tti d e lla c o s a v e n d u ta sia sta ta re c e ­ p ita , a n c h e in d ire tta m e n te , d a lle a z io n i d e ll’e d itto e d iliz io , è sta to p e rò m e s so in d is c u ssio n e 47. Il d is p o sto d e lle n o rm e 197 e se g u e n ti n o n sa re b b e u n a g a ra n z ia p e r i v iz i in u n c o n tra tto d a rite n e rsi c o m u n q u e a d e m p iu to (cd. te o ria d e lla g a ­ ra n z ia , “ G e w ä h rle is tu n g sth e o rie ” ), m a u n in a d e m p im e n to a c a u s a d e i v iz i d e lla c o s a d a ta in a d e m p im e n to (cd. te o ria d e ll’a d e m p im e n to , “E rfü llu n g sth e o rie ”)48. G ià a p a rtire d a ll’U m a n e sim o sa re b b e s ta ta in d isc u ss a la n a tu ra d i a z io n i d i in ­

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edilizie, poteva essere fatta valere in via sussidiaria l’actio empti, Eadem, La tutela del compratore tra actiones aediliciae e actio empti. Milano 2004, soprattutto 320 ss. Art. 197: 1Il venditore risponde verso il compratore tanto delle qualità promesse quanto dei difetti che, materialmente o giuridicamente, tolgono o diminuiscono notevolmente il valore della cosa o l’attitudine all’uso cui è destinata. 2Egli risponde anche se tali difetti non gli erano noti. H onsell, Schweizerisches Obligationenrecht, 77. Cfr. al riguardo P. Jäggi , Die Zusicherung von Eigenschaften der Kaufsache, in: Fest­ schrift Guhl , 66 ss. Sulla particolarità del diritto svizzero per cui dal combinato dispo­ sto dell’art. 208 c. 3 e dell’art. 195, 1 numero 4 è prevista una responsabilità colposa del venditore per i danni direttamente derivati, m a una responsabilità oggettiva per i rima­ nenti danni, là dove la linea di confine tra le due categorie di danni è estremamente dif­ ficile da disegnare, si rinvia, in particolare, a H. Schönle , Zum schweizerischen Kau­ frecht und Schenkungsrecht, in: Rechtsentwicklung an der Schwelle zum 21. Jahrhun­ dert. Symposium zum Schweizerischen Privatrecht, hrsg. von P. Gauch /J. Schmid . Zü­ rich 2001, 349. Così B. Huwiler , Die Vertragsmässigkeit der Ware. Romanistischer Gedanke zu Art. 35 und Art. 45 ff. des Wiener Kaufrechts, in: Wiener Kaufrecht, hrsg. von E. Bucher . Bern 1991, 249 ss. Così Huwiler , Die Vertragsmässigkeit, 249 ss., cui sembra aderire V etter , Probleme, 28 s., formulando l’interrogativo „das ädilizische Sachgewährleistungsrecht als Vorlage für die heute geltenden Rechte?“.

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adempimento dei rimedi edilizi49. Per quanto mi consta, anche la garanzia per i difetti della cosa venduta, come già la garanzia per evizione50, è inserita nella sistematica del codice sotto la rubrica B tra gli obbligi del venditore al numero III. Ma anche se la si qualifichi dogmaticamente come criterio di imputazione della responsabilità e non, come era in sede di introduzione dei rimedi edilizi, quale contenuto dell’obbligazione, ciò non implica che le due azioni moderne non ne siano nella codificazione, almeno in molti aspetti, una diretta eredità. Dei rimedi edilizi presentano non solo il nome, ma anche i presupposti, che sono quasi letteralmente coincidenti, nonché anche la brevità del termine per poterle esperire. In relazione al termine è appena intervenuta invero una novella legislativa, entrata in vigore il 1 gennaio 2013, che riforma il termine di prescrizione delle “azioni di garanzia per difetti della cosa”, previsto per la denuncia dei vizi, che da uno è aumentato a due anni51. La ratio della modifica, che ha raddoppiato il termine annuale di derivazione romanistica - là dove il diritto romano, per un ambito di circolazione di merci geograficamente e intensamente ben più circo­ scritto di quello odierno, prevedeva il termine addirittura semestrale per l’actio redhibitoria e quello annuale per l ’actio aestimatoria - è l’adeguamento della disciplina svizzera alla regolamentazione contenuta nell’art. 3 952 comma 2 della Convenzione sulla Vendita Internazionale di Beni di Vienna, in vigore in Sviz­ zera a partire dal 1 marzo 1991, che, pur mantenendo la brevità, ha raddoppiato il termine, ora più favorevole al compratore.

3. La regola del periculum emptoris La previsione della sopportazione del rischio del perimento o del deteriora­ mento della cosa a carico del compratore è uno degli aspetti più controversi

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Huwiler , Die Vertragsmässigkeit, 272. Cfr. supra § 2.2.1. Sulle questioni di diritto intertemporale si veda D. R Üetschi, Übergangsrechtliche Fra­ gen zum revidierten Gewährleistungsrecht, Jusletter, 3. Dezember 2012, 1ss. Art. 39 (nella traduzione italiana): 1Il compratore perde il diritto di prevalersi di un vizio di conformità se non lo denuncia al venditore, precisando la natura di tale vizio, entro un termine ragionevole a partire dal momento nel quale l’ha rilevato o avrebbe dovuto rilevarlo. 2Il compratore perde in ogni caso il diritto di prevalersi di un vizio di confor­ mità se non lo denuncia il più tardi entro un termine di due anni a partire dalla data alla quale le merci gli sono state effettivamente consegnate, a meno che tale termine non sia incompatibile con la durata di una garanzia contrattuale.

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dell’intero diritto svizzero della compravendita. L ’art. 185 comma 1 CO53 sanci­ sce la regola del periculum est emptoris, anche prima che il compratore sia di­ ventato proprietario della cosa54. Ma il disposto della norma e, in particolare, la circostanza che il compratore prima di diventare proprietario con l ’atto traslativo venga chiamato a rispondere del perimento della cosa, è spesso percepito nella prassi come iniquo55. Il principio è ritenuto essere la soluzione di compromes­ so56 risultante dalle discussioni, in sede di lavori della commissione, tra rappre­ sentanti dei cantoni di lingua tedesca e rappresentanti dei cantoni di lingua fran­ cese57. Questi ultimi erano a favore del principio consensualistico previsto dal Codice Civile francese, applicato fino ad allora nei loro cantoni, e avrebbero vo­ luto mantenerlo nel Codice delle Obbligazioni del 1881, mentre i secondi erano a favore del principio della traditio che alla fine trovò accoglimento nell’allora 53 54

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Art. 185: 1Salve le eccezioni giustificate da convenzioni o circostanze speciali, gli utili e i rischi della cosa passano all’acquirente con la perfezione del contratto. Sulla disposizione legislativa si vedano specificamente: E. B u ch er, Notizen zu Art. 185 OR (Gefahrtragung durch den Käufer), ZSR I (1970), 281 ss.; Idem, Römisches Recht: Dessen gewundene Wege bei seinen Rezipienten, in: Spuren des römischen Rechts. Festschrift für B ru n o H u w ile r zum 65. Geburtstag. Bern 2007, 139 ss.; O. C o rte si, Die Kaufpreisgefahr. Eine dogmatische Analyse des schweizerischen Rechts aus rechtshistorischer und rechtsvergleichender Sicht unter besonderer Berücksichtigung des Doppelverkaufs, Diss. Zürich 1996; S. K e lle r , Die Gefahrtragungsregeln im Obli­ gationenrecht, Aktuelle Juristische Praxis 12 (2003), 1152 ff.; Ph. M ey lan , Periculum est emptoris. Explication historique de l’art. 184, al. 1 C.O., in: Vom K auf nach schwei­ zerischem Recht. Festschrift zum 70. Geburtstag von Th. G u h l. Zürich 1950, 9 ss.; P. Schm utz, Die Gefahrtragung nach schweizerischem und Uncitral-Kaufrecht, Diss. Ba­ sel 1983; L. Sieber, Gefahrtragung im Kaufrecht, Diss. Zürich 1993; P. T e rc ie r, Les contrats spéciaux. Zw-ich-Bale-Genève 2003, 133 ss.; H.P. W a lte r , Doppelverkaufund Preisgefahr im schweizerischen Recht, in: Norm und Wirkung. Beiträge zum Privatund Wirtschaftsrecht aus heutiger und historischer Perspektive, hrsg. von E. B u c h erC.W. C analis-H . H o n sell-T h . K o lle r , Festschrift für W o lfg a n g W iegand zum 65. Geburtstag. Bern 2005, 633 ss.; P. P ich o n n az, Periculum est emptoris und das schwei­ zerische Recht. Ein Fall des Rückgriffs auf römisches Recht durch das Schweizerische Bundesgericht, in: Kaufen, hrsg. von Ja k a b - E rn s t. 183 ss. Cfr., in particolare, Bucher , Römisches Recht, 139 e H onsell, Schweizerisches Obli­ gationenrecht, 49. W. E gli, Gefahrtragung vom Kaufvertrag, Diss. Zürich 1926, 68. Al riguardo anche A. M eili, Die Entstehung des schweizerischen Kaufrechts. Ein Bei­ trag zur quellenkritischen Untersuchung des Obligationenrechts, Diss. Zürich, 1976, 27 ss.; A. R öthlisberger , Traditionsprinzip und Konsensprinzip bei der Mobiliarübereig­ nung: eine Untersuchung zu den iberischen und lateinamerikanischen Kodifikationen, Diss. Zürich 1982 e, per una sintesi sul punto, Bucher , Römisches Rechts, 149 e P i­ chonnaz , Periculum, 189 ss.

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art. 19958. A n c o ra n e lla b o z z a d e l 1879 c o m p a riv a il c o rrisp o n d e n te art. 2 2 0 59, c o llo c a to n e l tito lo se sto so tto la ru b ric a ‘D i a lc u n i d iritti re a li su i b e n i m o b ili’ c h e, n e l su o p rim o c o m m a , a sc riv e v a a l c o m p ra to re la so p p o rta z io n e d e l risc h io so lo a p a rtire d a l m o m e n to d e ll’atto tra sla tiv o . Si a sc riv e in s o m m a l ’in tro d u z io n e d e lla n o rm a a lle te n s io n i d ei la v o ri p re p a ra to ri e a lla m in a c c ia ch e i c a n to n i fra n c e si p o te s se ro m e tte re in c a ttiv a lu ce l ’in te ra c o d ific a z io n e 60 co m e il ‘p re m io d i c o n s o la z io n e ’ p e r c o lo ro c h e e ra n o c o n tra ri a d u n siste m a d i tr a s fe ­ rim e n to d e lla p ro p rie tà d iv e rso d a q u e llo p re v is to d a l C o d ic e c iv ile fra n c ese . In e ffetti, il ris c h io d e l p e rim e n to o d e l d e te rio ra m e n to d e lla c o s a fu, n e lla d e fin itiv a re d a z io n e d e l 1881 n e ll’art. 2 0 4 c o m m a 161, a d d o ss a to a l c o m p ra to re , n o n o sta n te g ià n e lla re la z io n e d e l 1879 si e v id e n z ia sse la d u re z z a d i ta le p rin c i­ p io ro m a n istic o n e i c o n fro n ti d e l c o m p ra to re 62. Se il d is p o sto fu s e n z ’a ltro o g ­ g e tto d i d is c u ssio n e n e l c o rso d e i la v o ri p re p a ra to ri d e l C o d ic e , fa tu tta v ia rifle t­ te re , p e r q u a n to m i c o n sta , c h e p ro p rio u n o d e i c o m p o n e n ti d e lla c o m m issio n e , n o n c h é re d a tto re in lin g u a ita lia n a d e ll’in te ro C o d ic e n e l 1 8 79 63, il ro m a n ista ita lia n o F ilip p o S e ra fin i64 m e n z io n a sse g ià n e l 1874 - e q u in d i b e n sei a n n i p ri­

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Art. 199 ‘avanprogetto’ CO: 1Per la trasmissione della proprietà di cose mobili in segui­ to a contratto è necessaria la tradizione. Art. 220 ‘avanprogetto’ CO: Con la proprietà della cosa ne passano all’acquirente anche gli utili e i rischi. M eili, Die Entstehung, 45. Art. 204 ‘avanprogetto’ CO, che è collocato nel titolo sesto sotto la rubrica dal titolo leggermente modificato rispetto a quello del 1879 ‘Dei diritti reali su beni mobili’: 1Salve le eccezioni giustificate da convenzioni o circostanze speciali, gli utili e i rischi della cosa alienata passano all’acquirente con la perfezione del contratto; inoltre se la cosa alienata è determinata soltanto nella sua specie, si richiede che sia individualizzata, ed ove debba essere spedita, che sia stata consegnata per la spedizione. Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung zu einem Gesetzentwurfs, enthaltend Schweizerisches Obligationen- und Handelsrecht (Vom 27. November 1879), in: U. Fasel , Handels- und obligationenrechtliche Materialien. Bern-StuttgartWien 2000, 1249. F. Serafini, Legge Svizzera sulle obbligazioni e sul diritto commerciale. Progetto com­ pilato sulla base delle deliberazioni di una commissione consultiva. Testo italiano, Bel­ linzona 1880; alla revisione del testo, divenuto definitivo nel 1881, collaborarono poi anche Biagio Brugi, Pietro Frugoni, David Supino e Carlo Battaglini, al riguardo si veda Schweizerisches Obligationenrecht, Dossier des Bundesarchivs, E22/2099. Sul profilo scientifico e umano dello studioso, si vedano Filippo S era fin i, Necrologia, Archivio Giuridico 58 (1897), 507 ss. e Nella morte di Filippo S erafin i. Commemora­ zione fatta al Senato del Regno nella tornata del 25 maggio 1897. Onorificienze e titoli accademici, Archivio Giuridico 58 (1897), 511 ss.; L. M ossa-L. Landucci-G . Guidi B u ffa rin i, Commemorazione tenuta nell’Aula Magna della R. Università di Pisa il 21

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ma dell’introduzione della norma - l ’opportunità di una regola in tema di sop­ portazione del rischio che tenesse conto della perfezione del contratto e non in­ vece della titolarità della proprietà65. Egli descriveva come nella prassi esistesse già un certo consenso nel senso che rischio e pericolo del deterioramento o pe­ rimento della cosa non dovessero dipendere “necessariamente dal passaggio di proprietà, ma da altri principi”66, evidenziando anche che “le divergenze” nel trasferimento tra cantoni d ’origine latina e cantoni della Svizzera tedesca “sono minori di quel che si crede”67. Quale cha sia l ’esatta genesi più o meno combattuta dell’art. 184, sull’applicazione della norma entrata definitivamente in vigore nel 1907 come art. 184 CO, il Tribunale Federale si è espresso due volte in modo esplicito. Con la sentenza sul caso Claparède DTF 84 III 158 degli anni Cinquanta la Corte ha espresso in un primo momento la necessità di dare un’interpretazione restrittiva alla norma del codice, in quanto tale regola male si accorderebbe con i principi del diritto svizzero delle obbligazioni. In conseguenza di tale pronuncia, le si­ tuazioni speciali previste dal comma 1 dell’art. 185 cominciarono a venire intese estensivamente, in modo che il principio del periculum emptoris trovasse un’applicazione solo saltuaria. Quasi cinquant’anni dopo il Tribunale Federale si è espresso una seconda volta sul punto con la DTF 128 III 370, modificando però la sua posizione e in­ troducendo cosi un’inversione di tendenza nell’orientamento giurisprudenziale. Nella sentenza i giudici circoscrivono con precisione quale sia il caso ecceziona­ le in cui è possibile evitare la regola del periculum emptoris e cioè quando lo iato temporale tra negozio obbligatorio e negozio traslativo non sia nell’interesse del compratore, bensi del venditore68. In questa decisione il Tribunale si riallac­ cia esplicitamente alla fenomenologia romana69.

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aprile 1931 (a. IX E.F.) (Natale di Roma). Pisa 1931, 1 ss. Da ultima, al riguardo, si ve­ da F. F u rf a ro , The revival o f romanistic scholarship between the 19th and 20th centu­ ry as a centralizing force in European legal history. The masterpieces o f German Pandectistic literature revised by Italian translators, Maastricht Journal o f European and ComparativeLaw 19 (2012), 263 ss. F. S erafin i, Studio comparativo delle legislazioni civili dei vari cantoni della Svizzera, Archivio Giuridico 12 (1874), 422. Serafini, Studio, 422. Serafini, Studio, 422. DTF 128 III 370 C. 4a. P ichonnaz , Periculum, 193 che fa peraltro riferimento al diritto romano «als verglei­ chendes Rechtssystem und nicht als dogmengeschichtliches Erkenntnisverfahren» e

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In effetti la regola del periculum emptoris è esplicitamente attestata nel Di­ gesto, in D.18.6.8 pr.70. Ma nella fenomenologia romana il principio, probabil­ mente risalente alla vendita reale delle origini in cui non si distingueva tra as­ sunzione dell’obbligazione di consegnare la cosa e negozio traslativo, era co­ stantemente temperato dalla responsabilità per custodia del venditore che esclu­ deva la responsabilità del compratore per esempio nel caso di furto della cosa71. L ’unico limite di tale responsabilità oggettiva del venditore era la forza maggio­ re (vis maior), esemplificata nelle fonti in incendio, inondazione, epidemia e al­ tri casi. Parte della letteratura romanistica ritiene persino che la prevalenza netta di tale principio su quello del periculum venditoris, tramandatoci in altre fonti72, si sarebbe avuto solo a partire dall’età postclassica e nella compilazione giusti­

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191, affermando che la soluzione costituisca «keine Fortführung der historischen Ent­ wicklung an sich, sondern eher ein politischer Zufall». D.18.6.8 (Paul. 33 ad ed.): Necessario sciendum est, quando perfecta sit emptio: tunc enim sciemus, cuius periculum sit: nam perfecta emptione periculum ad emptorem respiciet. E t si id quod venierit appareat quid quale quantum sit, sit et pretium, et pure venit, perfecta est emptio ... (tr. it. Iustiniani Augusti Digesta, a cura di S. Schipani: È necessario sapere quando la vendita sia perfetta: allora sapremo, infatti, su chi gravi il rischio e pericolo. Perfezionata la vendita, il rischio e pericolo grava, infatti, sul compratore. La vendita è perfetta, se ciò che sia stato venduto risulti nella sua identità, qualità e quantità, se il prezzo sia determinato, e se la vendita stessa sia pura ...). Cfr. anche la regola attestata nel passo delle Istituzioni giustinianee, 3.23.3. H o n s e ll, Schweizerisches Obligationenrecht, 28; P ichonnaz, Periculum, 183 ss.; E. Jak ab , Periculum und Praxis: Vertragliche Abreden beim Verkauf von Wein, ZSS 121 (2004) 189 ss.; M. P en n itz, Das „periculum rei venditae“, Ein Beitrag zum „aktionenrechtlichen Denken“ im römischen Privatrecht. Wien/Köln/Weimar 2000; M. B au er, Periculum emptoris, Eine dogmengeschichtliche Untersuchung zur Gefahrtragung beim Kauf, Diss. Regensburg. Berlin 1998; M. P en n itz, Die Gefahrtragung beim W einverkauf im klassischen römischen Recht, TR 62 (1994), 260 ss.; R. Zimmermann, The Law o f Obligations, Oxford 1996, 281 ss.; F. P e te rs , Periculum est emptoris, in: Iuris professio. Festschrift M. K a se r, hrsg. von H.-P. B e n ö h r e t a l . Wien/Köln/Graz 1986, 221 ss.; I. M o ln a r, ‘Periculum emptoris’ im römischen Recht der klassischen Periode, in: Sodalitas, Scritti G u a rin o V. Napoli 1984, 2227 ss.; W. E rn s t, Periculum est emptoris, ZSS 99 (1982), 216 ss.; M. S cognam iglio, Note sul sinallagma condizionale e periculum rei venditae nel diritto romano, in: G a r o f a lo , La compravendita, 2, 171 ss. Dal momento della perfezione del contratto spetta al compratore anche ogni commodum e quindi ogni incremento della cosa stessa, così come l ’imputazione giuridica o economica, degli effetti connessi al modo in cui la cosa da prestare è andata distrutta o è stata deteriorata. Cfr., per esempio, D.19.2.33 (Afr. 8 quaest.); sul punto cfr. P ennitz , Periculum, in par­ ticolare 361 ss.

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Compera e vendita. L ’eredità d ell’emptio venditio nel contratto svizzero

n ia n e a 73. P e rta n to il p rin c ip io d e l periculum emptoris, se risa le al d iritto cla ssico , è d a d e v e v e d e re n e l q u a d ro d i u n a fe n o m e n o lo g ia c a sistic a , in c u i p o te v a essere n e lla fa ttisp e c ie c o n c re ta rid im e n sio n a to g ra z ie a l c rite rio o g g e ttiv o d i im p u ta ­ z io n e d e lla re s p o n s a b ilità al v e n d ito re te n u to a c u sto d ire c o n la m a s s im a d ili­ g e n z a la c o s a v e n d u ta a n c o ra in su o p o ss e sso . Il le g isla to re e le v e tic o , a d o g n i m o d o , se a n c h e h a c o d ific a to il periculum emptoris n e ll’art. 185 C O s e n z a p re ­ v e d e rn e il te m p e ra m e n to ch e i g iu risti ro m a n i c o n o sc e v a n o n e ll’e q u ità d e l caso c o n c re to , eb b e in c iò c o m e m o d e llo , co m e ris u lta a n c h e d a i la v o ri p re p a ra to ri74, la re g o la ro m an a.

4. La sinallagmaticità nella redazione italiana del Codice N e lla ric e rc a d e g li e le m e n ti g iu s ro m a n istic i n e lla d is c ip lin a s v iz z e ra d e lla c o m p ra v e n d ita , n o n è d a tra sc u ra re la d e n o m in a z io n e d e l c o n tra tto , in p a rtic o la ­ re q u e lla c h e ris u lta d a lla re d a z io n e ita lia n a . G ià la ru b ric a d e l tito lo se sto d el C o d ic e d e lle O b b lig a z io n i, si d iffe re n z ia d a e n tra m b e le re d a z io n i n e lle a ltre d u e lin g u e d e lla C o n fe d e ra z io n e , p re v e d e n d o la c o m p e ra e la v e n d ita . N e l te s to te d e ­ sco c o m p a re in fa tti l ’e sp re ssio n e ‘K a u fv e rtra g ’, c h e fa rife rim e n to a lla so la p o ­ siz io n e d e l c o m p ra to re ; il te s to fra n c e se in v e c e u tiliz z a il te rm in e ‘la v e n te ’, r e ­ la z io n a n d o si a lla so la p o siz io n e d e l v e n d ito re 75. O ra , in ita lia n o il s in ta g m a ‘c o m p e ra e v e n d ita ’ è l ’u n ic o a rip ro d u rre c h ia ­ ra m e n te n e lla d e n o m in a z io n e d e l c o n tra tto l ’in te rd ip e n d e n z a fra le o b b lig a z io n i d e lle p a rti e in p a rtic o la re la lo ro sin a lla g m a tic ità . T a le nomen iuris e v id e n z ia, c o n p e rfe tto eq u ilib rio , le d u e o b b lig a z io n i d e lle p a rti, ch e i g iu risti

ro m a n i

c o o rd in a v a n o a lle d u e a z io n i c o n tra ttu a li c iv ili e d i b u o n a fed e, risp e ttiv a m e n te , l ’actio empti e l ’actio venditi. In ta le sc e lta d e l sin ta g m a te rm in o lo g ic a n o n p u ò c h e ric o n o sc e rs i - a m io m o d o d i v e d e re - la p e n n a d i F ilip p o S e ra fin i76, a u to re d e lla a p p re z z a ta r e ­

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Talamanca , Vendita, 458. Si veda la citata Botschaft des Bundesrathes an die hohe Bundesversammlung zu einem Gesetzentwurfe, enthaltend Schweizerisches Obligationen- und Handelsrecht (Vom 27. November 1879), in: U. Fasel , Handels- und obligationenrechtliche Materialien, 1249: „Diese Härte gegenüber einem Käufer erscheint um so auffallender, als nach dem römi­ schen System der Uebergang der Gefahr (Verschlechterung, Untergang der Sache) durchaus nicht mit dem Eigenthumsübergange zusammenfallt“. La differenza terminologica nelle tre redazioni, poco presa in considerazione in dottrina, è menzionata da T ercier , Les contrats, 66. Cfr. supra § precedente.

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dazione italiana del Codice stesso77. La duplice denominazione compare invero nella prima redazione italiana del codice, quella della bozza del 1879 come ‘compra e vendita’ per poi presentarsi tale e quale nella redazione del Codice del 1881 e infine nella redazione definitiva del 1907, completata con l ’aggiunta di una vocale, come ‘compera e vendita’. Pur essendo la perfetta corrispondenza tra l’emptio venditio romana e il moderno contatto di compera e vendita impos­ sibile da realizzare, già solo perché il pensiero dei giuristi romani era ‘aktionen­ rechtliches Denken’, là dove il punto di partenza era l ’azione e non l ’obbligazione78, il proporre la doppia denominazione, che deriva dalla tra­ duzione letterale del sintagma latino, è il modo più efficace per tenere bene dis­ tinte e di mettere sul medesimo piano, fin dal nomen iuris, le obbligazioni delle parti in gioco.

5. Conclusione A dispetto dei lunghi secoli che separano l’esperienza romana dall’oggi, nonché della dibattuta storia giuridica elvetica in età moderna, si ritrovano nel Codice delle Obbligazioni molteplici elementi provenienti dalla fenomenologia romana della compravendita. Non sono solo l ’obbligatorietà e la consensualità del contratto, ma anche, nello specifico, le obbligazioni del compratore e del venditore e, in particolare, la garanzia per l ’evizione e quella per i vizi, nonché la controversa soluzione adottata per la questione della sopportazione del rischio della cosa venduta, a fare trapelare in modo estremamente concreto una deriva­ zione dal contratto romano e dalle azioni previste a sua tutela. E infine il nomen iuris del contratto nella redazione italiana che, evidenziandone la sinallagmaticità e l ’interdipendeza delle obbligazioni, conferma in modo palese che, in sede di codificazione, l ’emptio venditio costituì un modello per il legislatore.

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Sul valore della redazione italiana del Codice si veda Ch. B ro c h e r, Des transforma­ tions qui s’opèrent dans le droit civil et commercial de la Suisse. Genève 1876, 14 s .e i resoconti delle sedute del Consiglio degli Stati del 18 giugno 1880, Neue Zürcher Zei­ tung (NZZ) 11 giugno 1880, Erstes Blatt, 1 s.; cfr. anche il contributo di uno dei compo­ nenti della commissione di revisione del testo italiano, P. F ru g o n i, Il nuovo codice fe­ derale svizzero delle obbligazioni, Archivio giuridico 26 (1881), 441 ss. Sul concetto si veda, per tutti, F. Schulz , Prinzipien des römischen Rechts. München­ Leipzig 1934, 28.

Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht in historischer Perspektive Ass.-Prof. Dr. Johanna Filip-Fröschl, Universität Salzburg

Einführung B e fa s s t m a n sic h m it d e m p o rtu g ie s is c h e n P riv a tre c h t, u n d su c h t im g e lte n d e n C ó d ig o C iv il (C C ) a u s d e m Ja h r 1966 n a c h d e n e in s c h lä g ig e n N o rm e n z u m S c h u ld re c h t, so e rk e n n t d e r ro m a n istis c h in te re ss ie rte Ju rist in art. 397.° C C z u ­ n ä c h s t e in m a l erfre u t J u s tin ia n s D e fin itio n d e r O b lig a tio n als vinculum iuris1 w ied er: art. 397 .° Obrigagäo é o vínculo jurídico por virtude do qual uma pessoa fica adstritapara com outra a realizagäo de umaprestagäo.2 W ü rd e m a n h ie r g le ic h ein e e b e n so stark e ro m a n istis c h e P rä g u n g b e i d e r R e g e lu n g d e s K a u fv e rtra g e s u n d d e m d a m it u n w e ig e rlic h e n g v e rb u n d e n e n M o ­ d e ll d e r E ig e n tu m sü b e rtra g u n g v e rm u te n , w ird m a n b e i e in e m B lic k a u f art. 1316.° C C prima facie b itte r e n ttä u sc h t, fü h rt er d o c h z u d e n A rte n d e s E ig e n ­ tu m se rw e rb s g le ic h z u e rs t je n e n d es E rw e rb s d u rc h V e rtra g an: art. 1316.°

(Modos de aquisigäo) O direito de propriedade adquire-se por contrato, sucessäo por morte, usucapiäo, ocupagäo, acessäo e demais modos previstos na lei3. D ie W irk u n g d ie s e r h ie r a n g e sp ro c h e n e n contratos com eficácia real (V e r­ trä g e m it d in g lic h e r W irk u n g ) w ird im a llg e m e in e n T e il d e s S c h u ld re c h ts in art. 4 0 8 .° n.° 1 CC g a n z d e u tlic h b e sc h rie b e n : D ie B e g rü n d u n g o d e r Ü b e rtra g u n g v o n d in g lic h e n R e c h te n a n e in e r b e s tim m te n S a ch e e rfo lg t d u rc h d ie b lo ß e W ir­ 1 2

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Inst. Iust. 3,13,3: Obligatio est iuris vinculum quo necessitate adstringimur alicuius solvendae rei secundum nostrae civitatis iura. „Die Obligation ist das rechtliche Band, durch welches eine Person einer anderen zur Durchführung einer Leistung verbunden ist.“ Die Übersetzung der portugiesischen Normen dieses Beitrags erfolgte durch die Verfasserin. Art. 316.° CC (Arten des Erwerbs) Das Eigentumsrecht erwirbt man durch Vertrag, Rechtsnachfolge von Todes wegen, Ersitzung, Okkupation, Anwachsung und auf weite­ re im Gesetz vorgesehene Arten.

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k u n g d e s V e rtra g e s, por mero efeito do contrato, v o rb e h a ltlic h d e r v o m G e se tz v o rg e s e h e n e n A u sn a h m e n .4 D a z u g e h ö rt e tw a d ie g le ic h im A n sc h lu s s g e n a n n te Ü b e rtra g u n g v o n z u k ü n ftig e n 5 u n d u n b e stim m te n S ach en , v o n F rü c h te n u n d B e ­ s ta n d te ile n u n d n a tü rlic h d e r in art. 4 0 9 .° C C g e re g e lte n E ig e n tu m sv o rb e h a lt. B e i d ie s e n contratos reais quoad constitutionem w ird a u f d ie B e w irk u n g d e r E ig e n tu m sü b e rtra g u n g re g e lm ä ß ig n o c h m a ls h in g e w ie s e n , b z w e rg ib t sie sic h a u c h au s d e n e in s c h lä g ig e n D e fin itio n e n , w ie b e im K a u fv e rtra g in art. 874.° C C

(Nogäo) Compra e venda e o contrato pelo qual se transmite a propriedade de uma coisa, o outro direito, mediante um prego. [(B e g riff) D e r K a u fv e rtra g (w ö rt­ lich: K a u f - V e rk a u f) is t d e r V e rtra g , d u rc h d e n d as E ig e n tu m a n e in e r S ache o d e r e in a n d e re s R e c h t v e rm itte ls e in es P re ise s ü b e rtra g e n w ird ]. F ra g e n d e r E ig e n tu m sü b e rtra g u n g d u rc h V e rtra g w e rd e n im C C v o r a lle m a n h a n d d es K a u fv e rtra g e s, d e m 65 A rtik e l g e w id m e t sin d , b e h a n d e lt. D e n R e ­ g e ln fü r d e n K a u fv e rtra g als w ic h tig s te n A u sta u s c h v e rtra g w e rd e n d u rc h art. 939.° C C a u c h alle w e ite re n e n tg e ltlic h e n V e rträ g e u n te rste llt. S ein e w e se n tlic h e n W irk u n g e n , d ie E ig e n tu m sü b e rtra g u n g u n d d ie V e r­ p flic h tu n g z u r S a c h ü b e rg a b e u n d z u r Z a h lu n g d es K a u fp re ise s fo rm u lie rt art. 879.° C C n o c h g e n au e r: (Efeitos essenciais) A compra e venda tem como efeitos essenciais:a) A transmissäo da propriedade da coisa ou da titularidade do direito;b) A obrigagäo de entregar a coisa;c) A obrigagäo depagar oprego.6 4

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Art. 408.° CC (Contratos com eficácia real) 1. A constituigäo ou transferencia de direitos reais sobre coisa determinada dá-se por mero efeito do contrato, salvas as excepcöes na lei. 2. Se a transferencia respeitar a coisa futura ou indeterminada, o direito transfere-se quando a coisa fo r adquirida pelo alienante ou determinada com conhecimento de ambas as partes, sem prejuízo do disposto em matéria de obgrigagöes genéricas e do contrato de empreitada; se, porém, respeitar a frutos naturais ou apartes componentes ou integrantes, a transferencia só se verifica no momento da colheita ou separagäo. [Wenn sich die Übertragung auf eine zukünftige oder unbestimmte Sache bezieht, wird das Recht übertragen, wenn die Sache mit Kenntnis beider Parteien vom Veräußerer erworben oder bestimmt wird, ohne die Bestimmung bezüglich der Gattungsschulden oder des Werkvertrages zu berühren; was die natürlichen Früchte oder der wesentlichen oder unwesentlichen Bestandteile einer Sache angeht, so findet die Übertragung erst zum Zeitpunkt der Ernte oder der Trennung statt.] Vgl dazu M. J. d e A lm eida C o sta , Direito das Obriga^öes, 9.aEdi^äo, revista e aumentada, Coimbra 2001, 258 ff. Als zukünftige Sachen versteht Art. 211.° CC nicht nur noch inexistente Sachen, son­ dern auch fremde Sachen, über welche die Parteien noch keine Verfügungsbefugnis ha­ ben und den Parteien dies bekannt ist. Der Erwerber erhält durch die einfache Wirkung des Vertrages ein dingliches Recht, das erga omnes wirkt, hinsichtlich der Immobilien und der registerpflichtigen Sachen (coi­ sas sujeitas do registo, wie Flugzeuge, Schiffe und Autos) natürlich mit der Einschrän­

Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht

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D e r p o rtu g ie sisc h e K a u fv e rtra g h a t a lso so w o h l o b lig a to risc h e n als a u c h d in g lic h e n C h arak te r. D a m it h a t sic h d a s g e lte n d e p o rtu g ie sisc h e P riv a tre c h t g a n z o ffe n sic h tlic h v o m K o n z e p t d e r k la s sis c h e n rö m isc h e n emptio-venditio als K o n se n su a lv e rtra g , d e r n u r sc h u ld re c h tlic h e W irk u n g e n h a t u n d a ls iusta causa, a ls T ite l7 fü r d e n E ig e n tu m se rw e rb d ie n t, en tfern t. N ic h t d u rc h ein e n a c h fo lg e n ­ de traditio, so n d e rn b e re its d u rc h d e n V e rtra g sa b sc h lu ss w ird d a s E ig e n tu m ü b e rtra g e n . E s g ilt d ie R e g e l consensus paritproprietatem. V e rs u c h t m a n n u n , d e n d e rz e itig e n K a u fv e rtra g d e s p o rtu g ie s is c h e n R e c h ts z u k la s sifiz ie re n , so k a n n m a n tro tz d e s V e rla s se n s d es re in o b lig a to risc h e n M o ­ d e lls d e r k la s sis c h e n rö m is c h e n emptio-venditio n o c h im m e r v ie l v o m rö m i­ s c h e n E rb e sp ü ren . B e re its d e r D o p p e ln a m e compra e venda w e is t d a ra u f h in 8. A llg e m e in 9 sie h t m a n ih n als ty p isc h e n , n o rm a le rw e ise fo rm lo s e n 10, e n tg e ltli­ ch e n , s y n a lla g m a tisc h e n A u s ta u s c h v e rtra g 11 u n d Z ie lsc h u ld v e rh ä ltn is. V o r a lle m

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kung, dass dies Dritten gegenüber nur nach den Regeln der Register Wirkung entfaltet. In diesem Beitrag kann aber auf die speziellen Probleme des Kaufes und der Eigen­ tumsübertragung von Immobilien im Zusammenhang mit der Wirkung der Register nicht eingegangen werden. Generell wird hier stets darauf hingewiesen, dass das allgemein als „römischrechtlich“ geltende System von titulus und modus seine erste Theoretisierung wohl durch Jo h a n n A pel im 16. Jhdt. erfahren hat, wenngleich auch F. H ofm ann in seiner grundlegenden Arbeit Die Lehre von titulus und modus adquirendi und von der iusta causa traditionis, Wien 1873, 20 f. gezeigt hat, dass ähnliche Gedanken schon bei Zasius zu finden seien. Vgl. dazu die Ausführungen von Th. M a y e r-M a ly , K auf und Eigentumsübergang im Österreichischen Recht, in: Vendita e trasferimento della proprietà nella prospettiva sto­ rico-comparatistica, Tomo 1, a cura di L. Vacca, Milano 1991, 275 ff. Unverzichtbar dazu natürlich auch J. G. Fuchs, Iusta causa traditionis in der Romanistischen Wissen­ schaft, Basel 1952. Zur Bedeutung vgl. P. R. M artínez , Direito das Obriga^öes (Parte especial) Contratos. Compra e Venda; L o c a lo ; Empreitada, ( 4a reimpressào 2010) 2.a ed. Coimbra 2001, 21. In der Klassifizierung weitgehend übereinstimmend: P. R. M artínez , Direito das Obrigações, zit. Fn. 8, 23 ff.; L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, Vol. III, Contratos em especial, 8a ed. Coimbra 2013, 13 ff.; P. de A lbuquerque, Direito das Obrigações, Contratos em especial, Vol. I, Compra e venda, Tomo I, Introduco, E v o lu tuçãohistórica, noçào e aspectos gerais, classificalo, forma e formalidades, efeitos essenciais, Coimbra 2008, 75 ff. Das Erfordernis qualifizierte Schriftform wird in art.° 875 aber für den Kaufvertrag von Immobilien statuiert. Dazu P. R. M artínez , Direito das Obrigações, zit. Fn. 8, 27; L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 16f. In Fällen, in denen man dem Vertrag aleatorischen Charakter gibt, wie etwa bei der Vereinbarung einer emptio spei nach art. 880.° n.° 2 CC, kann ausnahmsweise die Ge­

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is t e r a b e r e in K o n se n su a lv e rtra g , so w o h l quoad constitutionem so w ie quoad

effectum. N a c h a rt 897.° C C h a t e r expressis verbis so w o h l d in g lic h e als a u c h o b lig a to risc h e W irk u n g e n . L e tz te re , d ie V e rp flic h tu n g z u r S a c h ü b e rg a b e u n d z u r P re isz a h lu n g k e n n e n w ir a u c h b e im re in o b lig a to risc h e n rö m is c h e n K a u fv e r­ tra g . D a z u b e to n t R a u l V e n t u r a , d a ss d e r C C n irg e n d s v o n d e r v e rtra g lic h e n W irk u n g e in e r V e rp flic h tu n g z u r E ig e n tu m sü b e rtra g u n g sp rich t, so n d e rn n u r v o n d e r V e rp flic h tu n g z u r Ü b e rg a b e 12. L e tz te re is t a u c h n ic h t In h a lt d e r D e fin i­ tio n d e s K a u fv e rtra g s d e s a rt 894.° C C , w e sh a lb sie z w a r ein e e ss e n tie lle W ir­ k u n g , a b e r k e in e sse n tie lle s E le m e n t d e s V e rtra g e s d a rste lle. A u fg ru n d d e r d in g lic h e n W irk u n g k a n n d e r o b lig a to risc h e A n s p ru c h des K ä u fe rs a u f Ü b e rg a b e d e r K a u fsa c h e z u w e ile n a u c h m it d e r rei vindicatio k o n ­ k u rrie re n 13. D e n V e rtra g sp a rte ie n ste h t a u fg ru n d d e s S y n a lla g m a s re g e lm ä ß ig a u c h d ie exceptio non adimpleti contractus (art. 4 2 8 .° C C ) zu . B e z ü g lic h d e r

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genleistung auch ausbleiben. Dazu P. de A lbuquerque, Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, S. 77 f. R. V e n tu ra , O Contrato da Compra e venda no Código Civil, in: Revista da Ordem do Advogagados, 43, 1983, 261- 318 und 587-643, dort 618 ff. Laut dem einzigen Artikel, der die Sachübergabe regelt, 882.° CC - Ventura weist hier auf die deutlichen Anleihen bei art. 1477.° des italienischen CC hin - muss die verkaufte Sache im Zustand, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Kaufabschlusses befunden hat, übergeben werden. Weiters müssen die hängenden Früchte, sowie die die Sache oder das Recht betreffenden Do­ kumente übergeben werden. Nach L. M. T ele s d e M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 29 ist die Übergabe primär als tatsächliche oder symbolische Übergabe des Besitzes nach art. 1263.° b) zu sehen, die dem Erwerber die physische Gewalt über die Sache ermöglicht. Die Übergabe kann aber auch durch Erklärung, wie durch Besitzkonstitut oder traditio brevi manu erfolgen (vgl arts. 1264.°, 1265.° CC). Daraus leitet auch er - in Übereinstimmung mit R. V e n tu r a - ab, dass die Übergabe kein wesentliches Element des Kaufvertrags darstellt. Zur Diskussion über die Form und Zeit der Übergabe auch P. d e A lb u q u e rq u e , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 114 ff. L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 29. Im Fall der Nichterfüllung der Verpflichtung der Übergabe durch den Verkäufer kann der Käufer nach den allgemeinen Bestimmungen (art. 817.° CC ff) auf Erfüllung klagen. Bezieht sich die Leistungungsverpflichtung auf eine bestimmten Sache, kann er nach art. 827.° CC im Exekutionsweg die Herausgabe der Sache fordern. Darüberhinaus kann der Käufer bei Vorliegen der Vorassetzungen den Nichterfüllungsschaden (arts. 798.°ff. CC) oder Verzugsschaden (arts. 804.° ff) einklagen. Wohl kann auch nach art. 801.° n 2 CC vom Vertrag zurücktreten. Zu den Leistungsstörungen vgl M. J. de A lmeida C osta , Direito das Obrigações, zit. Fn. 4, 965 ff.

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Preiszahlung14 bestimmt art. 886.° CC, dass der Verkäufer nach Übertragung des Eigentumsrechtes oder eines anderen Rechtes an der verkauften Sache und nach deren Übergabe - vorbehaltlich anderer Vereinbarungen - den Vertrag nicht mehr wegen fehlender Preiszahlung auflösen kann. In diesem Fall kann der Ver­ käufer nur auf Erfüllung klagen. Andererseits kann der Verkäufer bei noch nicht erfolgter Eigentumsübertragung, wie etwa beim Eigentumsvorbehalt, nach den allgemeinen Regeln den Vertrag auflösen. Als wesentliche Wirkung des Kaufvertrages (art. 879.° CC) wird aber stets zuerst die Übertragung des Eigentums bzw die Übertragung anderer Rechte ge­ nannt. Die translative Wirkung fällt jedoch nicht immer zeitlich mit dem Ver­ tragsabschluss zusammen. Das bezieht sich etwa auf den Gattungskauf, die Al­ ternativobligationen, den Kauf von zukünftigen Sachen, natürlichen Früchten und wesentlichen und unwesentlichen Bestandteilen15, sowie den Eigentums­ vorbehalt, also alles Fälle, die bereits gesetzlich geregelt sind16. Hier erscheinen die Wirkungen des Vertrages eher schuldrechtlicher Natur. Besonders wegen der Formulierung des art 408.° no 1, der einerseits die translative Wirkung „durch die bloße (mero) Wirkung des Vertrages“ besonders betont, andererseits aber 14

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Nach art. 885.° CC ist die Kaufpreiszahlung im Augenblick und am Ort der Übergabe der verkauften Sache zu erbringen. Bei Hinausschieben der Preiszahlungspflicht ist Erfüllungsortjener des Wohnsitzes des Gläubigers, den er zur Zeit der Erfüllung hat. Der Preis muss bestimmt oder bestimmbar sein und gilt als obrigagäo pecuniaria, worauf die dafür einschlägigen Regeln der art. 550.° ff CC anzuwenden sind. Dazu P. R. M a rtin e z , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 48 ff.; L. M. T ele s d e M enezes L eitäo , Direito das Obrigações, zit. Fn. 9, 33 ff. Für die Gattungsschulden (art. 539.° CC) gelten die Bestimmungen der arts. 541.° und art. 542.° CC. Das Eigentum geht hier nach Vertragsschluss erst mit Konzentration über, - also mit Übergabe bzw sobald beide Parteien davon Kenntnis erlangen. Als Konzent­ ration gilt hier auch die Übergabe an den Transporteur (vgl. art. 797° CC). Ähnliches gilt bezüglich der Wahlschulden (obrigagoes alternativas, arts. 543.° ff). Hier fällt die Übertragung des Rechts zusammen mit der Auswahl des Leistungsobjektes, dh seiner Bestimmung in Kenntnis der Parteien. Bei zukünftigen Sachen ist der Rechtserwerb na­ türlich abhängig von ihrer Entstehung. Zum K auf von coisas futuras (art. 880.° CC), oder Sachen, deren Existenz oder Berechtigung unsicher ist (Bens de exstencia ou titularidade incerta, art. 881.° CC) bestimmt art. 408.° n.° 2 CC dass das Recht hier erst übergehe, wenn die Sache vom Veräußerer erworben wurde, oder, sobald sie mit Wis­ sen beider Parteien bestimmt wurde, ohne die Bestimmungen bezüglich der Genus­ schulden oder des Werkvertrages zu berühren. Hinsichtlich der natürlichen Früchte oder Bestandteile einer Sache findet die Übertragung erst zum Zeitpunkt der Ernte oder der Trennung statt. Dazu P. R. M a rtin e z , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 34 ff.; R. V en­ t u r a , O Contrato da Compra e venda, zit. Fn. 12,280 ff. So L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 26.

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g le ic h a u f die g e se tz lic h v o rg e s e h e n e n A u sn a h m e n d a v o n h in w e ist, ste llt sich d ie F rag e, o b es im p o rtu g ie s is c h e n R e c h t a u c h e in e n re in o b lig a to risc h e n K a u f­ v e rtra g g e b e n k a n n . D ie s w ird a u s n a h e lie g e n d e n G rü n d e n v o r a lle m a u c h im Z u sa m m e n h a n g m it d e r V e re in b a ru n g e in e s E ig e n tu m sv o rb e h a lte s17 a u sfü h rlic h d is k u tie rt18. N a c h R a u l V e n t u r a 19, d e r sic h in te n siv m it d e n W irk u n g e n d es K a u fv e rtra g e s in ste te m V e rg le ic h z u m ita lie n is c h e n R e c h t20 a u se in a n d e rse tz t, e rg ib t sic h a u s d e r A n a ly se d e r e in s c h lä g ig e n B e stim m u n g e n ein d e u tig , d a ss d e r K a u fv e rtra g im p o rtu g ie sisc h e n R e c h t im m e r ein e d in g lic h e W irk u n g h a t, a u c h w e n n d ie Ü b e rtra g u n g d e s d in g lic h e n R e c h ts n ic h t g le ic h z e itig m it d e m V e r­ tra g ssc h lu ss, so n d e rn e rs t sp ä te r e rfo lg t. D e n n in je d e m F a ll se i d ie tra n sla tiv e W irk u n g je n e d es K a u fv e rtra g e s, n ic h t d ie e in e s a n d e re n R e c h tsg e s c h ä fts. D ie ­ ser, w o h l als h e rrsc h e n d e L e h re 21 g e lte n d e A n sic h t, h a t sic h a u c h T e l e s d e M e n e z e s L e it ä o 22 d e u tlic h a n g e sc h lo sse n , in d e m er d e z id ie rt fe ststellt, d a ss es d ie F ig u r d e s re in o b lig a to risc h e n K a u fv e rtra g s im p o rtu g ie sisc h e n R e c h t n ic h t g ib t. In d e n m e iste n re c h tsv e rg le ic h e n d e n D a rste llu n g e n w ird d ie p o rtu g ie sisc h e R e c h tso rd n u n g in d ie s e r F ra g e - w e n n ü b e rh a u p t - le d ig lic h in k u rz e n Z ita te n b e rü c k s ic h tig t u n d a u c h n u r d a h in g e h e n d , d ass a n g e m e rk t w ird , d a ss sie d as

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Sowohl der Abzahlungskauf (art. 934.° CC venda a prestagöes), als auch der Eigen­ tumsvorbehalt (art. 409.° CC) sind im Código Civil geregelt. Vgl dazu Ana Maria Pe­ r a l t a , A posição juridica do Comprador na Compra e Venda com Reserva de Propriedade, Coimbra 1990, 151; R. V e n tu ra , O Contrato da Compra e venda, zit. Fn. 12, 605 ff; bei P. de A lb u q u e rq u e , Direito das Obrigações, zit. Fn. 9, 94 ff; L. d e Lima P inheiro, A clausula de reserva da propriedade, Coimbra 1988; M. J. d e A lm eida C o sta , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 4, 265 ff.V. L. X a v ie r, Venda a Prestagöes: Algumas notas sobre os Artigos 934 e 935 do Código Civil, in: Revista de Direito e de estudos Sociais (RDES) XXI (1974), nos. 1-4, 199-266. Vgl die Darstellung der Diskussion bei P. de A lbuquerque , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 91 ff., sowie P. R. M artínez , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 34 ff. und L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das obriga^öes, zit. Fn. 9, 25 ff. O contrato da compra e venda, zit. Fn. 12, 594 ff. dort 588 ff., insbes. 590 ff. Zur italienischen Diskussion der Frage eines rein obligatorischen Kaufvertrags auch bei L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 25. So auch P. R. M artínez , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 36 und P. de A lbuquerque, Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9 gegen A. Christas /M. Franqa G ouveia , Transmissäo da Propriedade de coisas móveis e Contrato de Compra e venda, in: A. Christas/M. Franqa G ouveia /V. P ereira N eves , Transmissäo da Propriedade e Contrato, 14-137, dort 51 ff. L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 27.

Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht

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französische Konsensualmodell übernommen habe. Zuweilen wurde das portu­ giesische sogar als französisches Tochterrecht bezeichnet23. Bei genauerer Betrachtung der einschlägigen Normen erkennt man aber eine durchaus überraschende nationale Ausgestaltung des Konsensualmodells bei der Regelung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht. Die dingliche Wirkung des Kaufvertrages ist nicht erst durch den derzeit geltenden Código Civil von 1966, sondern bereits mit dem ersten Código Civil aus 1867 ins portugiesische Zivilrecht eingeführt worden. Dazu wird generaliter einfach auf den Einfluss des Code Napoléon hingewiesen. Damit sollte man sich nicht begnügen und doch der Frage nachgehen, warum es gerade zu dieser Art der Regelung im por­ tugiesischen Zivilrecht gekommen ist. Zumal das als römisch geltende Traditi­ onsprinzip mit dem rein obligatorischen Kaufvertrag im älteren portugiesischen Recht, das generell als stark romanistisch geprägt galt, tief verankert war und auch in Spanien und Brasilien24 beibehalten wurde. Ein Blick auf die nationale Entwicklung des Kaufvertrags erscheint deshalb lohnenswert.

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So etwa noch E. v o n C äm m erer, Rechtsvergleichung und Reform des Fahrnisrechts, Zeitschrift fü r ausländisches und Internationales Privatrecht, 12 (1939), 675 ff; dort 679. Zur historischen Entwicklung des portugiesischen und brasilianischen Privatrechts vgl. G. B ra g a d a C ru z, Forma^äo histórica do moderno direito privado portugués e brasileiro, in: Scientia Iuridica IV (1954/55) 234 -264. Nach B ra g a d a C ru z ist das brasilianische Recht nie so stark vom “Fieber der vorschnellen Innovationen” der Zeit des überbordenden Liberalismus erfasst worden wie das europäische Mutterland (256) und blieb deshalb wesentlich stärker der römischen Rechtstradition verbunden. So behielt man auch die römischrechtliche Regelung des Kaufvertrages, die vehement von T eix eira d a s F re ita s verteidigt wurde und die auch der alten portugiesischen Rechtstradition entsprach (259 f.). Auch im neuen brasilianischen Código Civil, der seit 2003 in Kraft ist, wurde die rein obligatorische Wirkung des Kaufvertrages beibehalten und seine Definition vom alten CC aus 1916 ohne Änderung übernommen: Art. 481.° Pelo contrato de compra e venda, um dos contratantes se obriga a transferir o dominio de certa coisa, e o outro, a pagar-lhe certo prego em dinheiro. (Durch den Kaufvertrag verpflichtet sich eine der Parteien, das Eigentum an einer bestimmten Sache zu übertra­ gen und die andere, ihm einen bestimmten Preis in Geld zu bezahlen). Art. 1.267.° bestimmt expressis verbis, dass eine Eigentumsübertragung durch Rechtsgeschäfte nicht vor einer Übergabe erfolgen kann: “a propriedade das coisas näo se transfere pelos negóciosjurídicos antes da tradigäo” .

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2. Zu den historischen Bedingungen der Ausgestaltung des Kaufvertrags bis zum ersten portugiesischen Zivilgesetzbuch 1867 B e g in n t m a n d ie B e tra c h tu n g d e r p o rtu g ie s is c h e n R e c h tsg e s c h ic h te m it d e r e r­ ste n S ta a tsw e rd u n g , im 12. Ja h rh u n d e rt, so is t n a c h e in h e llig e r M e in u n g a b d ie ­ se r Z e it b is z u r M itte d e s 18. Jh d t.s. ein e v e rb lü ffe n d e S tä rk e d e s E in d rin g e n s d e s ius commune in a lle B e re ic h e d e s ju ris tis c h e n L e b e n s fe s tste llb a r25. N a c h d e r K o n so lid ie ru n g d e s ju n g e n S ta ate s w u rd e d a s R e c h t m o d e rn is ie rt u n d d ie Ju ris ­ te n a u s b ild u n g a m ius utrumque g e fö rd e rt. A u c h d e r K ö n ig se lb st lie ß sic h in se in e r G e s e tz g e b u n g v o m ius commune in s p irie re n . N e b e n d e r V e rb re itu n g d e r g lo s s ie rte n E x e m p la re d e s Corpus Iuris Civilis u n d d e r W e rk e d e r K o m m e n ta to ­ re n sta n d e n a u c h d ie G e se tz e v o n A lfo n s d e m W e is e n als V e rm ittle r d e s R ö m i­ sc h e n R e c h ts z u r V e rfü g u n g 26. M a r io J ú l io A l m e id a C o s t a 27 b e m e rk t z u r p o rtu g ie s is c h e n R e c h ts g e ­ sc h ic h te g a n z a llg e m e in , d a ss P o rtu g a l g e g e n ü b e r d e n g ro ß e n S trö m u n g e n d e r eu ro p ä isc h e n R e c h tsw is se n sc h a ft u n d P h ilo so p h ie n ie g a n z a b stin e n t w a r, d ass es ih n e n je d o c h h ä u fig , w ie es k le in e n S ta a te n eig e n ist, se in e n n a tio n a le n C h a ­ ra k te r a u fg e d rü c k t h a t. D a es b e i d ie s e n K o n fro n ta tio n e n m e iste n s V e rz ö g e ru n ­ g e n g ab , sta n d e n d ie p o rtu g ie sisc h e n Ju riste n o ft b e re its e rs ta rk te n Id e e n g e g e n ­ ü b e r. N ic h t se lte n w u rd e d a s L a n d in S trö m u n g e n h in e in g e z o g e n , d e re n E n t­ w ic k lu n g es se lb st g a r n ic h t b e g le ite t h a t. D a s fü h rte e n tw e d e r z u e in e r K u rz le ­ b ig k e it, o d e r a b e r z u e in e r sta rk e n F e stse tz u n g d e s a u s lä n d isc h e n M o d e lls. L e tz ­ te re s t r a f n a c h A l m e id a C o s t a a u f d a s in d e r e rs te n P h a se re z ip ie rte R ö m isc h e R e c h t zu, e in P h ä n o m e n , z u d e m g e w iss e P a ra lle le n b e i d e r E n tw ic k lu n g d e r R e g e lu n g d es K a u fv e rtra g e s fe s tste llb a r sind. 1446 w u rd e d a s n a tio n a le R e c h t in d e n Ordenagöes Afonsinas e rstm a ls z u ­ sa m m e n g e fa sst u n d d e ss e n A n w e n d u n g sb e re ic h v o m ius utrumque a b g e g re n z t. 25

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So M. J. A lm eida C o sta , Romanismo e Bartolismo no Direito Portugués, in: Boletim da Faculdade de Direito Vol. XXXVI, 1960, 16-43; d e rs . Historia do Direito Portugués, 5.a ed. rev. e act. com a colaborado do R. M. d e F ig u eired o M arc o s, Coimbra 2012, 250 ff.; G. B ra g a d a C ru z, O direito subsidiário na Historia do direito portugués, in: Revista Portuguesa de História, 14 (1974), 177- 316 dort 179 ff.; N. J. E spinosa Gomes d a S ilv a, Historia do Direito Portugués, Vol. I, Fontes de Direito, Lisboa 1985, 153 ff. Neben dessen Fuero Real und den Siete Partidas vermittelten auch die Lehrwerke von Jacom e Ruiz, die Flores de Derecho, römischrechtliche Inhalte; vgl dazu N. J. Espino­ sa Gomes d a S ilv a, Historia, zit. Fn. 25, 158 ff.; M. J. A lm eida C o sta , Historia, zit. Fn. 25, 260 ff. Romanismo e Bartolismo, zit. Fn. 25, 17 f.

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D a rin w u rd e z w a r d e r V o rra n g d e s n a tio n a le n R e c h ts statu ie rt, d ie n o c h se h r u n ­ v o llstä n d ig e u n d u n v o llk o m m e n e D a rste llu n g ließ , w ie a u c h d ie d a ra u ffo lg e n ­ d e n Ordenagöes Manuelinas (1 5 2 1 ) u n d Filipinas (1 6 0 2 )28 b re ite n R a u m fü r das E in g re ife n d es „ s u b s id iä re n R e c h ts“ 29 in F o rm d e s R ö m isc h e n u n d K a n o n isc h e n R e c h ts. A u c h d a s a ls rö m isc h re c h tlic h v e rs ta n d e n e T ra d itio n s p rin z ip w a r im n a ­ tio n a le n R e c h t d ie s e r Z e it fe s t v e ra n k e rt. In a lle n d re i Ordenagöes w u rd e d ie o b lig a to risc h e N a tu r d e s K a u fv e rtra g e s u n d d a s E rfo rd e rn is d e r traditio a n h a n d d e r D a rste llu n g d e r L ö su n g d es D o p p e lv e rk a u fe s e x p liz it fe s tg e le g t30. H e rv o r­ z u h e b e n ist, d a ss d ie le tz te Ordenagao b is z u m e rs te n C o d ig o C iv il v o n 1867 in G e ltu n g w ar. E rs t M itte d es 18. Ja h rh u n d e rts se tz te sic h d e r E in flu ss d e r A u fk lä ru n g d u rc h 31. M it d e n R e fo rm e n d e s a u fg e k lä rte n A b so lu tiste n M a r q u e z d e P o m b a l b e g a n n ein e n e u e P h a se d e r R e c h tse n tw ic k lu n g . N a c h se in e m Lei da Boa Razao, d e m „ G e se tz d e r g u te n V e rn u n ft“32 v o n 1769, g a lt als o b e rs te s P rin z ip b e i d e r In te rp re ta tio n u n d E rg ä n z u n g d e s R e c h ts n u r n o c h d ie boa razao, d ie a ls recta

ratio d e r n a tu rre c h tlic h e n S ch u le v e rs ta n d e n w e rd e n so llte. N e b e n n a tio n a le m R e c h t so llte R ö m isc h e s R e c h t n u r a n g e w a n d t w e rd e n , w e n n es k o n fo rm d e r boa razao w a r33. P e rfe k t e rg ä n z t w u rd e d ie se G e se tz g e b u n g d u rc h d ie w e itre ic h e n d e

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Zu den Ordenações vgl. M. J. A lm eida C o sta , Historia, zit. Fn. 25, 305 ff; N. J. E spinosa Gomes d a S ilv a , Historia, zit. Fn. 25, 185 ff. Vgl G. Braga da C ruz , O direito subsidiário, zit. Fn. 25, 213 ff.; M. J. A lmeida C osta , Historia, zit. Fn. 25, 341 ff. Allerdings wurde das Erfordernis der Kaufpreiszahlung auch stark betont. Vgl Or­ denagöes Filipinas, Livro IV, Tit. 7. Dazu A .V ieira C u ra , O fundamento romanistico da eficácia obrigacional e da eficácia real da compra e venda nos Códigos Civis espanhol e Portugués, in: Jornadas Romanisticas (Studia Iuridica 70; Coloquia 11), Coimbra 2003; 33 -108, dort 47 ff. Zur rechtlichen Ausgestaltung des Kaufvertrages in Portugal vor der ersten Zivilrechtskodifikation, insbesondere in den verschiedenen Or­ denagöes vgl auch P. d e A lb u q u e rq u e , Direito das Obrigaçoes, zit. Fn. 9, 42 - 54. M. J. A lmeida C osta , Historia, zit. Fn. 25, 389 ff; B raga da C ruz , Formaçao histórica, zit. Fn. 24, 238 ff. M. R eis M arques , Historia do direito Portugués Medieval e moderno, 2a ed. Coimbra 2002, 159 ff.; Braga da Cruz , A Formaçao histórica, zit. Fn. 24, 241 ff.; ders Braga da C ruz , O direito Subsidiário, zit o Fn. S. 25, 385 ff.; M. J. A lmeida C osta , Historia do Direito Portugués, zit. Fn. 25, 402 ff. Braga da Cruz , Formaçao histórica, zit. Fn. 24, 239 erkennt in der 2. Hälfte des 18. Jhdt.s allgemein eine Feindseligkeit oder zumindest ein aufmerksames Misstrauen gegenüber dem Römischen Recht.

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U n iv e rs itä ts re fo rm v o n 1 7 7 2 34. A u ß e r rö m is c h e m R e c h t so llte n u n m e h r a u c h d a s N a tu rre c h t, R e c h t d e r V ö lk e r, so w ie h e im is c h e s R e c h t u n d sein e G e sc h ic h te g e le h rt w e rd e n . F ü r d ie G e sc h ic h te d es N a tu rre c h ts d u rfte a b e r k e in e in z e ln e r A u to r g e w ä h lt w e rd e n . A ls ein e e k le k tisc h e Z u sa m m e n sc h a u n a tu rre c h tlic h e r Id e e n w ä h lte m a n d a fü r d ie W e rk e v o n K a r l A n t o n v o n M a r t in i 35, e in e m d e r V ä te r d e s ö ste rre ic h is c h e n A llg e m e in e n B ü rg e rlic h e n G e se tz b u c h e s (A B G B ) a u s, d ie o b lig a to risc h e T e x te a n d e r F a k u ltä t v o n C o im b ra fü r m e h r als 6 0 Jah re b le ib e n so llte n 36. D a rin stellte M a r t in i b e re its a u c h d ie M ö g lic h k e it d e s d in g ­ lic h w irk e n d e n K a u fv e rtra g s v o r37. A lle rd in g s fa n d a u c h Heineccius, b e k a n n t­ lic h ein V e rfe c h te r d e r L e h re v o n titulus u n d modus3S, d ie s e lb e u n iv e rsitä re V e rw e n d u n g , n a c h d e m se in e Elementos de philosophia moral 1785 in d e r p o r­ tu g ie s is c h e n Ü b e rse tz u n g e rs c h ie n e n w a re n 39. Im 19. Jh d t. b lie b e n d ie recta ratio u n d d e r usus modernus d ie h ö c h s te n D i­ re k tiv e n d e r R e c h tsw is se n sc h a ft, b e k a m e n a b e r n e u e n m a te rie lle n G e h a lt: d e n n z u r E rfo rsc h u n g d es usus modernus b e d ie n te m a n sich n u n a u c h d e r n e u e n e u ro ­ p ä is c h e n K o d ifik a tio n e n 40. D a s h e iß t, d e n Ju riste n sta n d e n a m V o ra b e n d d e r K o d ifik a tio n sä m tlic h e a u s lä n d isc h e n K o d ifik a tio n e n a ls su b s id iä r a n w e n d b a re s R e c h t z u r V erfü g u n g , n ic h t n u r, w ie v ie lfa c h a n g e fü h rt w ird , d e r C o d e N a p o lé o n 41. A lle rd in g s h a tte P o rtu g a l v o n 1807 - 10 fra n z ö sis c h e In v a s io n e n z u 34

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Zu den Estatutos de Universidade M. J. ALMEIDA C o sta , R. DE F ig u eired o M a rco s, Reforma Pombalina dos estudos jurídicos, Boletim da Faculdade de Direito, Vol. LXXV, Coimbra 1999, 67 ff. So M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 154 ff.; M. J. A lmeida C osta/ R. de F igueiredo Marcos , Reforma Pombalina, zit. Fn. 34, 92. Nach M. J. A lm eid a C o sta , R. d e F ig u eired o M a rc o s, Reforma Pombalina, zit. Fn. 34, 92 von 1772 bis 1843. Erst 1844 wurden Martinis Werke (Positiones de lege natu­ rali, Positiones de iure civitatis) durch die Elementos de direito natural von V icen te F e r r e r N e t o P aiv a ersetzt. So M. Reis M a rq u e s, História, zit. Fn. 32, 156. Dazu unten Fn. 75 ff. A. V ieira Cura , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30, 44. bezeichnet ihn als “großen Verbreiter dieser Lehre“. Ihm folgt P. de A lbuquerque , Direito das Obriga^ös, zit. Fn. 9, 41 in seinem historischen Abriss zum Kaufvertrag. Dazu M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 158 f. M. J. Almeida C osta , Enquadramento histórico do Código Civil Portugués, in: Boletim da Faculdade de Direito, Coimbra 1961, 138-160, dort 150 beruft sich dazu auf den Bericht des damals bedeutendsten Juristen M. A. Coelho da Rocha; ebenso G. Braga da Cruz , O direito subsidiário, zit. Fn. 25, 311 f f ; ders ., La formation du Droit Civil Portugais Moderne, zit. Fn. 40, 16 f.; M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 189. Nach G. B ra g a d a C ru z, Forma^äo histórica, zit. Fn. 24, 249 zog Manuel de Almeida e Sousa - („Lobäo“, 1744 - 1817) als erster portugiesischer Jurist ausländische Kodifi­ kationen als Ausdruck des usus modernus heran und empfahl sie als subsidiäre Rechts­

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e rd u ld e n . D e re n E in flu ss a u f P o rtu g a l is t z w a r n ic h t z u ü b e rs c h ä tz e n 42, im m e r­ h in fo rd e rte a b e r ein e k le in e lib e ra le G ru p p e 1808 d ie E in fü h ru n g d e s C ode N a p o lé o n in P o rtu g a l, w a s a b e r le d ig lic h z u d e ss e n Ü b e rse tz u n g in s P o rtu g ie s i­ sch e g e fü h rt h a tte 43. D ie d u rc h a u s als c h a o tisc h z u b e z e ic h n e n d e R e c h tsla g e d u rc h ein e K o d ifi­ k a tio n z u b e e n d e n , g e la n g n a c h e tlic h e n V e rsu c h e n 44 e rs t n a c h d e r e rste n lib e ra ­ le n R e v o lu tio n 1820, in e in e r Z e it d e s In d iv id u a lism u s u n d L ib e ra lis m u s45. G e ­ fo rd e rt w u rd e e in G e se tz b u c h v o n P o rtu g ie se n fü r P o rtu g ie se n , in d e r d e m B ü r­ g e r d e r u n g e stö rte G e n u ss se in e r R e c h te , v o r a lle m e in e sta rk e E ig e n tü m e rp o s i­ tio n , g e sic h e rt w e rd e n so llte 46. B e so rg t w u rd e d ie E ra rb e itu n g d e s e rste n Z iv ilg e se tz b u c h s s c h lie ß lic h v o n A n t o n io L u is d e S e a b r a , e in e m R ic h te r u n d A b g e o rd n e te n , d e ss e n H a u p tw e rk

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quelle. Ihm verdankt man va die Verbreitung der Inhalte des französischen CC. Juristen wie Correia Telles, Gouveia Pinto oder Coelho da Rocha arbeiteten auch mit dem preussischen, österreichischen sowie sardischen Gesetzbuch. Dazu D ers . auch in: O direito subsidiario, zit Fn. 25, 312 f. So J.- M. Scholz, Portugal, in: Handbuch der Quellen und Literatur der neueren euro­ päischen Rechtsgeschichte, Bd. III, Das 19. Jahrhundert, 1. Teilbd., hrsg. H. C oing , München 1982, 687 ff., dort 715 f, der sich der Einschätzung Silberts, dass Portugal von allen besetzten Gebieten am wenigsten unter französischen Einfluss geraten sei, auch im Hinblick auf die Frage der direkten Übernahme des Code Napoléons anschließt. Vgl. dazu N. J. E spinosa G omes da Silva , Historia, zit. Fn. 25, 287; M. J. Almeida Costa, Historia, zit. Fn. 25, S. 425 ff.; ausführlich J.- M. Scholz , Portugal, zit. Fn. 42, 715 ff. Zum Projekt des „Novo Codigo“ als Versuch einer Erneuerung der Ordenaçoes vgl. M. J. A lmeida C osta , Historia, zit. Fn. 25, 421 ff; N. J. E spinosa G omes da Silva , Histo­ ria, zit. Fn. 25, 284 f. Zur interessanten und durchaus turbulenten Kodifikationsge­ schichte vgl. J.- M. Scholz , Portugal, zit. Fn. 42, 687 ff. Zum Bestand des Zivilrechts am Vorabend der Kodifikation Scholz, 721 f. und G. Braga da Cruz , Formaçao historica, zit Fn 24, 150. Zu dieser Periode vgl. N. J. E spinosa G omes da Silva , Historia, zit. Fn. 25, 291 ff.; M. J. A lmeida C osta , Historia, zit. Fn. 25, 431 ff; M. R eis M arques , Historia, zit. Fn. 32, 187 ff. Berühmt dazu ist die programmatische Schrift von V ic e n te C a rd o so d a C o sta : Que he o Codigo civil? aus 1822, in der er alle bisherigen Kodifikationen (auch die französi­ sche) kritisierte und über die richtige Kodifikation reflektierte. Dazu ausführlich M. Reis M arq u es, Historia, zit. Fn. 32, 196 ff.; J.- M. S c h o lz , Portugal, zit. Fn. 42, 713 und 727; M. J. A lm eida C o sta , Historia, zit. Fn. 25, 420.

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den Titel a propriedade trägt47. Der 1867 in Geltung gesetzte Código Civil kon­ zentriert sich ganz auf das Individuum als Subjekt des Rechts und seinen freien Willen, woraus sich eine sehr eigenwillige Einteilung ergab48. Inhaltlich gilt der Código Civil als Treffpunkt des traditionellen Rechts mit der Lehre und dem bereits vorliegenden kodifizierten Recht in Europa49. Trotz der zuweilen starken generellen Betonung des Einflusses des Code Napoléon sollte man diesen nicht zu sehr überschätzen.50 Nicht nur das System differiert grundlegend,51 sondern auch etliche Detailfragen.52 Mit S c h o l z 53 kann man sich wohl den fundierten Beobachtungen von B r a g a d a C r u z 54 anschließen, dass die Übernahmen aus den fremden Kodifikationen zum Zeitpunkt der Kodifikation im Wesentlichen bereits beendet waren, denn sie waren schon vor 1867 durch die führenden Ju­ risten erfolgt. Diese hätten sich nach Braga da Cruz manchmal zu unbedacht von Innovationen mitreißen lassen und mit bewährten Grundsätzen gebrochen. S c h o l z legt in seiner Analyse der Kodifikation zwar großes Augenmerk auf den französischen Einfluss, hält es aber auch für möglich, dass S e a b r a die spa­ nischen Kodifikationsvorarbeiten von G a r c ia G o y e n a bei seiner Ausarbeitung des Código herangezogen hatte55. Auch darin wurde das Konsensprinzp bei der 47

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Er wurde 1850 zwar gemeinsam mit einer Kommission von vier Professoren eingesetzt, um ein Zivilgesetzbuch zu entwerfen, zog es aber vor, alleine zu arbeiten. Vgl. M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 209 ff.; J.- M. Scholz, Portugal, zit. Fn. 42, 740 ff. Ausgehend von der Geschäftsfähigkeit regelt er dann Erwerb, Nutzung und Verteidi­ gung der Rechte. Vgl. M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 214 f. und N. E spinosa G omes da Silva , História, zit. Fn. 25 , 304. Wie etwa F ernand L epelletier , der die absolute Abhängigkeit vom Code civile français behauptete. So Scholz, Portugal, zit. Fn. 42, 782. M. J. A lmeida C osta , Enquadramento, zit. Fn. 40, 153 bemerkt hingegegen mit Nachdruck, dass der CC von 1867 mehr sei als eine simple Kopie des napoleonischen Modells. Im selben Tenor Braga da Cruz , La formation de droit portugaise, zit. Fn. 40, besonders 24 ff. Dieses ist ein beredtes Zeugnis von Seabras überbordenden Individualismus. Es wurde gleichermaßen gelobt wie geschmäht. Vgl. dazu M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32,215. Zu Methode und Inhalt mit Vergleichen zum französischen Recht und weiterführender Literatur J.-M S cholz, Portugal, zit. Fn. 42, 750 ff. J.-M S cholz, Portugal, zit. Fn. 42, 778 ff. Die verschiedenen Lösungen der fremden Modelle hätten bei der Ausarbeitung der Kodifikation vor allem als Argumentationsbei­ spiele gedient. Vgl. die klaren Feststellungen in: Formaçao histórica, zit. Fn. 24, ders . O direito subsidiärio, zit. Fn. 25, 311 ff. oder in: La formation du Droit Civil Portugais Moderne et le Code Napoleón, zit. Fn. 40. J.-M Scholz, Portugal, zit. Fn. 42, 779

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E ig e n tu m sü b e rtra g u n g v o rg e s c h la g e n , d a s a b e r n ic h t in d e n sp a n isc h e n C C ü b e rn o m m e n w u rd e 56. G e ra d e d ie E in fü h ru n g d e r d in g lic h e n W irk u n g d es K a u fv e rtra g e s b e g e is te rte d ie p o rtu g ie s is c h e n Ju riste n n a c h B ra g a d a C ru z 57 a b e r b e so n d e rs. D a b e i v e rw irrt z w a r z u n ä c h s t d ie D e fin itio n d e s K a u fv e rtra g s in art. 1544.° C C , die e h e r d ie o b lig a to risc h e N a tu r d e s V e rtra g e s im k la s s is c h rö m is c h re c h tli­ c h e n S in n v e rm u te n lä ß t - v ie lle ic h t n o c h e in R e lik t d e r a lte n R e c h tstra d itio n , a b e r a u c h ein e e in d e u tig e A n le h n u n g a n d e n W o rtla u t d e r fra n z ö sis c h e n K o d ifi­ k a tio n 58: A rt. 1544.° C C (1 8 6 7 ): O contrato de compra e venda e aquele em que um dos contraentes se obriga a entragar certa coisa. E outro se obriga a pagarpor ela certo prego em dinheiro59. D a ss d e m K a u fv e rtra g e s a b e r n u n m e h r a u c h eine d in g lic h e W irk u n g z u k o m m t, w ird g le ic h e in d e u tig in art. 1549.° C C (1 8 6 7 ) k la rg e ste llt: „D ie v e rk a u fte S ach e g e h ö rt d e m K ä u fe r v o n d e m M o m e n t an , in d e m d e r V e rtra g g e sc h lo sse n w ird , eb e n so h a t d e r V e rk ä u fe r v o n d ie s e m M o ­ m e n t a n d as R e c h t a u f d e n v e rs p ro c h e n e n P re is; a b e r in B e z u g a u f D ritte e rz e u g t d e r V e rk a u f, w e n n e r Im m o b ilie n b e trifft, n u r W irk u n g e n , w e n n er g e m ä ß d e n B e stim m u n g e n ,

die

im

e n ts p re c h e n d e n

T ite l fe s tg e se tz t sin d ,

e in g e tra g e n

w ird “60. N o c h d e u tlic h e r w ird S e a b r a in art. 7 1 5 .° C C (1 8 6 7 )61, w o g e n e re ll b e ­ stim m t w ird , d a ss sic h d ie Ü b e rtra g u n g d e s E ig e n tu m s b e i V e rä u ß e ru n g e n v o n b e s te h e n d e n u n d b e s tim m te n S a c h e n d u rc h d ie b lo ß e W irk u n g d es V e rtra g e s,

56 57 58

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Dazu A. V ieira Cura , O fundamento romanistico, zit. Fn. 38, 33 f. und 105 ff. Braga da Cruz , F orm ado histórica, zit. Fn. 24, 253 Auch dessen art. 1583 La vente est une convention p a r laquelle l'un s'oblige à livrer une chose, et l'autre à la payer erinnert an die ursprünglich schuldrechtliche Natur, in der auch eine Formulierung Domats weiterlebt. Dies hebt auch E. B u ch er, Die EigentumsTranslativwirkung von Schuldverträgen: Das „Woher“ und „Wohin“ dieses Modells des Code Civil, in: ZeuP (1998), 658, Fn. 108 besonders hervor. Vgl. auch R. V e n tu ra , O Contrato da Compra e venda, zit. Fn. 12, 592. Der Kaufvertrag (wörtl.: Kauf-Verkauf) ist jener, in welchem sich einer der Vertrags­ schließenden verpflichtet, eine Sache zu leisten. Und der andere sich verpflichtet, für sie einen Preis in Geld zu zahlen. Art. 1549.° CC (1867) A coisa compradapertence ao comprador, desde esse momento em que o contrato é celebrado, bem como, desde esse momento, fic a o vendedor com direito a haver do comprador o prego estipulado; .... Die rechtlichen Probleme des Verkaufs von Immobilien und die Funktion der Register müssen in diesem Beitrag leider unberücksichtigt bleiben. Nas alienagöes de coisas certas e determinadas, a transferencia da propriedade opera­ se entre os contraentes, p o r mero efeito do contrato, sem pendencia de tradigäo ou de posse, quer material, quer simbólica, salvo havendo acordo daspartes em contràrio.

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p o r m e ro efeito d o co n tra to , v o llz ie h t, o h n e A b h ä n g ig k e it v o n Ü b e rg a b e o d e r B e sitz , a u ß e r es b e s te h t ein e g e g e n te ilig e Ü b e re in k u n ft d e r P a rte ie n . D ie se n e in d e u tig e n B ru c h m it d e m a lte n p o rtu g ie s is c h e n u n d d a m it d e m r ö ­ m is c h e n R e c h t v e rp flic h te te n M o d e ll b e z e ic h n e t S c h o l z 62 als re le v a n te s te N e u ­ eru n g , d e r die „ O rd n u n g e in e r W a re n g e s e llsc h a ft“ w ie d e rs p ie g le . E r v e rm u te t a ls o e h e r w irtsc h a ftlic h e G rü n d e fü r d e ss e n E in fü h ru n g . N a c h B r a g a d a C r u z 63 h o ffte m a n a b e r v o r a lle m , d a m it d ie P ro b le m e m it d e r rö m is c h e n G e fa h rtra ­ g u n g sre g e l periculum est emptoris so w ie d e s D o p p e lv e rk a u fs in d e n G r if f z u b e k o m m e n u n d ein e risik o lo se re A b w ic k lu n g d e s K a u fv e rtra g e s z u g e w ä h rle is ­ te n . D e n n d e r G e fa h rü b e rg a n g a u f d e n K ä u fe r m it V e rtra g ssc h lu ss, n u n m e h r sta tu ie rt v o n art. 717.° C C (1 8 6 7 ), la sse sic h b e s s e r re c h tfe rtig e n , w e n n d ie se r a u c h g le ic h z e itig d as E ig e n tu m a n d e r S ac h e erh ält. D ie se In te n tio n w ü rd e a u c h m it d e n B e o b a c h tu n g e n E u g e n B u c h e r s b e z ü g ­ lic h d e r A u fn a h m e d es W ille n s p rin z ip s in d e n fra n z ö sis c h e n C o d e C iv il ü b e re in ­ stim m e n . E r v e rs u c h t n ic h t n u r d ie S c h w ä c h e n d e s k o n s e n s u a le n M o d e lls a u fz u ­ z e ig e n , so n d e rn w ill v o r a lle m d ie b is h e rig e D e u tu n g w id e rle g e n , d a ss d ie U rs a ­ c h e n d e r N e u e ru n g d e s fra n z ö sis c h e n C C n u r als d a s P ro d u k t d e s R a tio n a lism u s u n d d e r N a tu rre c h tsle h re d e r A u fk lä ru n g s z e it z u se h e n sei. E b e n so b e z w e ife lt er, d a ss d a s K o n se n sp rin z ip ta ts ä c h lic h als A u ffa ss u n g v o n G ro tiu s u n d P u fe n d o rf z u s e h e n sei64. B u c h e r g ib t z w a r zu, d a ss ih m d e r G e ru c h ra tio n a listis c h e n N a ­ tu rre c h ts a n h a fte , d e r G ru n d se in e r E in fü h ru n g sei a b e r a lle in d ie b e ss e re Ü b e r­ ein stim m u n g m it d e r rö m is c h e n G e fa h rtra g u n g sre g e l g e w e se n 65. E n tsc h ie d e n w id e rs p ric h t B u c h e r a u c h d e n B e h a u p tu n g e n e in e r b e re its im F ra n k re ic h d es 18. Jh d t.s v o rh a n d e n e K a u te la rp ra x is d in g lic h w irk e n d e r K a u fv e rträ g e 66. A u f ein e e b e n so lc h e V e rtra g sp ra x is in P o rtu g a l v o r d e r e rste n K o d ifik a tio n v e rw e is t a b e r a u c h e in e r d e r fü h re n d e n p o rtu g ie s is c h e n Ju riste n im 19. Jh d t., C o e l h o d a R o c h a . D e u tlic h b e stä tig t e r z w a r z u n ä c h st in se in e n Instituicöes, d a ss d ie Ordenagöes Filipinas, d ie b is z u r E in fü h ru n g d e s CC 1867 g a lte n , d e m rö m is c h e n M o d e ll d e s re in o b lig a to risc h e n K a u fv e rtra g s u n d d e m P rin z ip v o n

titulus u n d modus fo lg ten . A u c h , d a ss d ie s so g a r n o c h 1810 in e in e r G ru n d s a tz ­

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65 66

J.- M. Scholz , Portugal, zit. Fn. 42, 750 Braga da Cruz , Forma^äo historica, zit. Fn. 24, 253 f. E. Bucher , Die Eigentums-Translativwirkung von Schuldverträgen, zit. Fn. 58, 615 ff. Er versucht zu zeigen, dass man den Hauptwerken von Grotius und Pufendorf nur ein­ seitig einschlägige Aussagen zum Konsensprinzip entnommen habe, aus der Gesamt­ schau aller ihrer Werke würde sichjedoch anderes ergeben. E. Bucher, zit. Fn. 58, 651 ff. E. Bucher, zit. Fn. 58, 623 f.

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e n ts c h e id u n g (alvará) b e s tä tig t w u rd e 67. B e z ü g lic h d e s D o p p e lv e rk a u fs h a b e e b e n fa lls d ie rö m isc h e R e g e l g e g o lte n . D e n n o c h h a b e m a n in d e r v e rtra g lic h e n P ra x is b e re its la n g e v o r d e m C ó d ig o C iv il re g e lm ä ß ig d e n E ig e n tu m sü b e rg a n g im Z e itp u n k t d e s V e rtra g ssc h lu sse s v e re in b a rt68. D u rc h a u s k ritis c h s ie h t d ies B r a g a d a C r u z 69 u n d n im m t d a s B e isp ie l d e s K a u fv e rtra g e s als sy m p to m a tisc h fü r d ie se Z eit: tro tz d e r tie fe n V e rw u rz e lu n g m a n c h e r R e c h tstra d itio n e n h ä tte n Ju riste n w ie C o e l h o d a R o c h a , d e m e r e in e b e so n d e re „ V e rz a u b e ru n g “ d u rc h d ie n e u e n Id e e n d e s fra n z ö sis c h e n C o d e C iv il k o n z e d ie rt, alle S k ru p e l v e rlo re n , u n d d e re n desuetudo, o d e r, w o d ie s n ic h t g in g , d ie N o tw e n d ig k e it ih re r R e fo rm b e h a u p te t, u m n e u e R e g e lu n g e n e in z u fü h re n . D a ss d ie re in o b lig a to risc h e W ir­ k u n g d e s K a u fv e rtra g e s so g a r n o c h 1810 a u sd rü c k lic h b e stä tig t w o rd e n w a r, ist z u m in d e st e in stark es A rg u m e n t, d a s B e ste h e n e in e r g e g e n te ilig e n V e rtra g s p ra ­ x is z u b e z w e ife ln . Z u e in e r ä h n lic h e n E in sc h ä tz u n g k o m m t a u c h A n t o n io V ie ir a C u r a in se i­ n e r A rb e it ü b e r d ie ro m a n istis c h e G ru n d la g e d e r o b lig a to risc h e n u n d d in g lic h e n W irk u n g d es K a u fv e rtra g e s im sp a n isc h e n u n d p o rtu g ie s is c h e n C ó d ig o C iv il70. E r su c h t n a c h e in e r E rk lä ru n g d a fü r, w a ru m es in P o rtu g a l tro tz se in e r sta rk e n ro m a n is tis c h e n T ra d itio n z u r A u fn a h m e d e r d in g lic h e W irk u n g d e s K a u fv e rtra ­ g e s in d e n C ó d ig o C iv il g e k o m m e n ist, w ä h re n d m a n in S p a n ie n d a s M o d e ll d es o b lig a to risc h e n K a u fv e rtra g s b e ib e h ie lt, o b w o h l im P ro je k t v o n G a rc ia G o y e n a d a s K o n se n sm o d e ll v o rg e s c h la g e n w o rd e n w a r. D e n G ru n d d a fü r s ie h t VIEIRA C u r a n ic h t n u r d a rin , d a ss in S p a n ie n d e r G e is t d e r ro m a n istis c h g e p rä g te n Siete Partidas w ie d e r ü b e r d e n E in flu ss d e s C h ile n isc h e n G e se tz b u c h e s (1 8 5 5 ) z u ­ rü c k g e k o m m e n w a r, so n d e rn in d e r sta rk e n n a tio n a le n re c h tsp h ilo so p h isc h e n T ra d itio n , d ie V e rtre te r w ie e tw a L u is d e M o l in a 71 a u fw e ist. D ie se h a b e n die N o tw e n d ig k e it e in e r traditio ste ts m it V e h e m e n z v e rte id ig t, w ä h re n d in P o rtu g a l V e rg le ic h b a re s feh lte , u m sic h d e n ra d ik a le n Id e e n d e s ra tio n a le n N a tu rre c h ts u n d d e r V e rn a c h lä s sig u n g d e r e ig e n e n T ra d itio n e n tg e g e n z u ste lle n . D a s b e so n d e re A n lie g e n v o n V ie ir a C u r a is t a b e r d ie K ritik a n d e r in d e r p o rtu g ie s is c h e n Z iv ilistik se it C o e l h o d a R o c h a im m e r w ie d e r g e ä u ß e rte n A n ­ 67 68 69 70 71

Alvarà de 4 Setembro de 1810, in: M. A. C oelho da R ocha , Instituiçoes de Direito Civil Portuguez, Tomo II, 8o ed. Lisboa 1917, 649 f. Vgl. V ieira Cura , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30, 49. Braga da Cruz , Formaçao histórica, zit. Fn. 24, 252 ff. A.V ieira Cura , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30, 104 ff. Zu Molinas Lehre, dass durch den Kaufvertrag lediglich ein ius ad rem entstehe vgl. I. B irocchi, Vendita e trasferimento della proprietà nel diritto commune, in: Vendita e trasferimento della proprietà nella prospettiva storico-comparatistica, Tomo 1, a cura di L. Vacca, Milano 1991, 139-167, dort 158; ebenso P. De A lb u q u e rq u e , Direito das obrigaçoes, zit. Fn. 9, 41

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sicht, dass die seit S e a b r a im Código Civil statuierte dingliche Wirkung des Kaufvertrags eine erstmalige legislative Neuerung des Code Naoléon sei72. Stets werde in dieser Frage nur auf den obligatorischen Charakter des Kaufvertrags als „römisches Erbe“ hingewiesen, ohne die zeitliche Entwicklungsstufe des Römischen Rechts73, auf die man sich beziehe, anzuführen. Hier habe man zu­ meist die Regelung der klassischen emptio-venditio vor Augen, deren Grundsät­ ze V ie ir a C u r a in der Ausgestaltung des Kaufvertrages des spanischen CC nachwirken sieht. Mit Vehemenz weist er deshalb auf die Lösung der römischen Nachklassik hin, in der - bedingt durch die damalige schlechte wirtschaftliche Situation - dem Kaufvertrag bereits dingliche Wirkung zugekommen war74. Deshalb sei auch das Konsensmodell römischen Ursprungs, nicht erst eine Neu­ erung des Code Napoléon. Wer S e a b r a zur Einführung der dinglichen Wirkung des Kaufvertrages in­ spiriert hat, lässt sich letztlich nicht exakt sagen; es könnte ebenso M a r t in i ge­ wesen sein, der in seiner Erklärung der Lehrsätze über das Naturrecht, einem Werk, das zum Ausbildungskanon von S e a b r a in Coimbra gehörte, eine Lö­ sung über den dinglich wirkenden Kaufvertrag in Betracht gezogen hatte75. S e ­ a b r a hatte wohl noch nach Martinis Büchern studiert, wurde aber auch maßgeb­ lich von V ic e n t e F e r r e r N e t o P a iv a beeinflusst, durch den er mit etlichen Philosophen der Aufklärung bekannt wurde76. Dass S e a b r a als Anhänger des rationalen Naturrechts vom Konsensprinzip fasziniert war, ist leicht nachvoll­ ziehbar. Da aber auch M a r t in i selbst dem Traditionsprinzip den Vorteil der Si­

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A.V ieira Cura , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30. 47ff. Zur emptio-venditio in den verschiedenen Entwicklungsstufen des römischen Rechts V ieira C u ra , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30, 61 - 100; d e rs., Compra e venda e transferencia da propriedade no direito romano clássico e justinianeo, (o raiz do «sistema do titulo e do modo»), in: Boletim da Faculdade de Direito, Vol. Comemorativo, Coimbra 2002, 1 ff. V ieira C u ra , O fundamento romanistico, zit. Fn. 30, 81ff, dort 86 führt er vor allem rescripta aus dem 4. Jhdt. n. Chr. an, wie Cod. Iust. 5,16,24 pr. (a. 321); Cod. Theod. 11,3,2 (a. 327) und C.Th 4,5,1 = Cod. Iust. 8, 36 (37) 2 (a. 331); Der Eigentumsüber­ gang mit Vertragsschluss sei durch die Geldentwertung erklärbar und als Schutz des Käufers zu sehen, da der Verkäufer unter Umständen einen Gewinn aus der Nichterfül­ lung ziehen könnte. Dies sieht er als wahren Grund für die Anerkennung der dinglichen Wirkung des Kaufvertrages, ebenso im Fall des Code Napoléon. 2. Theil, Wien 1787, § 165 S. 190. Vgl. dazu Th . M ayer -M aly , Kauf und Eigentumsübertagung im österreichischen Recht, zit. Fn. 7, bes. 282 ff. Zur philosophischen Ausrichtung vgl. F. J. V elozo , Orientaçoes filosóficas do Código de 1867 e do futuro código, in: Scientia iuridica, 16, 1967, 163 ff.

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cherung des Eigentums zuschrieb77, dem Konsensprinzip aber eher die Förde­ rung des Warenverkehrs, verwundert die Wahl S e a b r a s . Denn er hatte doch gerade eine starke Eigentümerposition bezweckt. Dass er dies auf andere Weise in seiner Kodifikation verwirklichte, wird oft übersehen. Denn in den weiteren Bestimmungen zum Eigentumserwerb an Mobilien und damit der Ausgestaltung des Kaufrechts weicht er doch beachtlich vom französischen Modell ab. Der CC von S e a b r a kennt so gut wie keinen Gutglaubenserwerb und hat auch den Grundsatz possession vaut titre nicht übernommen. Vielmehr gilt fast aus­ schließlich die römischrechtliche nemo plus iuris-Regel. Bei Erwerb der Sache vom Nichtberechtigten ist der Kaufvertrag nach art. 1555.° CC (1867)78 nichtig, kann aber durch nachträglichen Eigentumserwerb geheilt werden. Ansonsten könnte der Erwerber die Sache nach art. 532.° CC (1867)79 lediglich ersitzen. Die Nichtigkeitsregel findet man zwar auch im französischen CC, doch bei S e a b r a wird sie wesentlich konsequenter angewandt. Denn auch die Ausgestal­ tung des Doppelverkaufs wird durch logische Anwendung des Konsensprinzips und der Nichtigkeitsregel gelöst. Das entnimmt man den arts. 718.°80 und be­ sonders 1578.° CC (1867): Wird die durch den Vertrag übertragene Sache vom Übertragenden noch einmal veräußert, kann sie der Verletzte nach art. 718.° CC (1867) mit der Eigentumsklage fordern. Speziell zum Doppelverkauf bestimmt art. 1578.°CC (1867)81: Wenn dieselbe Sache vom selben Verkäufer an verschiedene Personen veräußert wird, ist folgendes zu beobachten: wenn die 77

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So Th. M a y e r-M a ly ; K auf und Eigentumsübertagung im österreichischen Recht, zit. Fn.7, 283 f. Laut dem Autor habe Martini, ebenso wie sein Schüler Zeiller das Prinzip von titulus und modus auch nie aufgegeben. Niemand kann etwas verkaufen, außer es ist sein Eigentum, oder er ist daran berechtigt; und wenn er eine Sache verkauft, die einem anderen gehört, ist der Vertrag nichtig und der Verkäufer haftet für Schäden und Verluste, wenn er arglistig oder in schlechtem Glauben gehandelt hat. § único: der Vertrag soll jedoch geheilt werden, wenn der Verkäufer sich von der strafrechtlichen Verantwortung, in die er sich begeben hat, befreit, und er vor Eviktion oder Anklage aus einem rechtmäßigen Grund das Eigentum an der verkauften Sache erwirbt. Bewegliche Sachen können durch den Besitz während 3 Jahren ersessen werden, wenn er durchgehend, gewaltfrei und von rechtmäßigem Titel und gutem Glauben begleitet ist, oder während 10 Jahren, unabhängig von gutem Glauben und rechtmäßigem Titel. § único: Rechtmäßiger Titel und guter Glaube werden immer vermutet. Art. 718: Se a coisa, transferida p o r contrato, fo r alienado de novo pelo transferente, pode o lesado reivindicá-la nos termos declarados nos artigos 1578, 1579, 1580. Se a mesma coisa fo i vendida pelo mesmo vendedor a diversas pessoas, observar-se-a o seguinte: se a coisa vendida fo r mobiliária, prevalecerá a venda mais antiga em data; se näo fo r possível verificar a prioridade da data, prevalecerá a venda feita ao que se achar deposse da coisa.

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verkaufte Sache beweglich ist, setzt sich der datumsmäßig ältere Kauf durch; wenn es nicht möglich ist, die Priorität des Datums festzustellen, soll der Verkauf mit demjenigen gelten, der sich im Besitz der Sache befindet. Lediglich art. 534 CC (1867) gestattet dem Eigentümer gegen den gutgläu­ bigen Erwerber einer Sache, die er auf dem Markt, in öffentlicher Versteigerung oder vom befugten Unternehmer gekauft hat, ein Einlösungsrecht. Aber auch hier wird kein gutgläubiger Erwerb statuiert. Die einschlägige Vorschrift stellte S e a b r a in den Problembereich der Ersitzung. In den arts. 1046 ff. CC finden sich noch detaillierte Bestimmungen zur Eviktion.

3. Die Regelung des Kaufvertrags im geltenden Código Civil von 1966 Nach anfänglichem Enthusiasmus über die Kodifikation wurde bald auch Kritik laut82. Nach zwei Reformen wurde eine Neufassung unumgänglich. Hatte S e a b r a die historische Schule noch ignoriert, sollte nunmehr die deutsche Pandektistik breite Beachtung finden und die ausländische Gesetzge­ bung, vor allem die deutsche und italienische83, herangezogen werden. So prä­ sentiert sich der neue Código Civil von 1966, der sich auf das klassische Zivil­ recht beschränkt, in vollkommen neuem Gewand, indem er schon in der Eintei­ lung und in vieler Hinsicht auch in der Begrifflichkeit dem Pandektensystem folgt84. Er ist Produkt eingehender Beratungen, deren Schritte in den sog. Anteprojectos85 vorgestellt und damit gut dokumentiert sind. 82

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Als generelles Problem des Código, könnte man seinen Exzess an Originalität sowie die Verspätung der portugiesischen Zivilistik sehen. Dazu M. R eis M arques , História, zit. Fn. 32, 215 f.; I. Galväo T elles , Revisäo do Código Civil portugués, in: Anales de la Universidad de Múrcia, 1954, 827 ff. dort 830 ff. Im immer noch führenden Kommentar von P ires de L ima/A ntunes V arela wird stets auch auf die Lösungen anderer Rechtsordnungen hingewiesen und freimütig Auskunft über die Anleihen bei anderen Kodifikationen gegeben. Was Rechtsvergleicher schon daran zweifeln ließ, ob die Einordnung des portugiesi­ schen Privatrechts in die romanischen Rechte noch zutreffe. So in Zweigert /K ötz , Einführung in die Rechtsvergleichung au f dem Gebiete des Privatrechts, 3. neub. Auf­ lage 1996, 107. Zum Bereich der Verträge: I. G a lv ä o T e lle s , Dos contratos em especial, I e II, compra e venda e loca^äo, Ante-projecto de dois capítulos do futuro Código Civil portugués, separata da Faculdade de Direito de Lisboa, 1948, V. 5 ff und d e rs., Aspectos comuns aos vários contratos (Exposi^ao de motivos referente ao título do futuro Código Civil portugués sobre contratos em especial), Revista da Faculdade de Direito da Universid-

Compra e venda. Zur Ausgestaltung des Kaufvertrags im portugiesischen Recht

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Beibehalten hat der neue Código, wie bereits angeführt, die dingliche Wir­ kung des Kaufvertrags (art. 874.° CC). Über die Gründe dafür hat der für die Verträge zuständige Bearbeiter der Kodifikationskommission, G a l v ä o T e l l e s , in seinen vorbereitenden Arbeiten ausführlich informiert. Vor allem zur Frage der Entscheidung für den obligatorischen oder dinglichen Charakter des Kauf­ vertrages beleuchtete er die verschiedenen Modelle, ausgehend von der obligato­ rischen emptio -venditio des römischen Rechts sowohl in historischer als auch rechtsvergleichender Hinsicht. Besonders ging er dabei auf die Lösung des deut­ schen Rechts ein86. Bezüglich des portugiesischen Privatrechts vor der ersten Kodifikation verwies auch er auf den Widerspruch zwischen gesetzlich festge­ legtem obligatorischen Charakter des Kaufvertrags und angeblicher gegenteili­ ger Vertragspraxis.87 Daraus leitete er ab, dass man in Portugal traditioneller­ weise zur translativen Wirkung des Kaufvertrages tendierte, die 1868 auch schließlich gesetzlich anerkannt wurde. Auch wegen der großen Bedeutung der Tradition und des Rechtsgefühls einer Rechtsgemeinschaft, solle man die bereits seit langem bewährte Regelung der dinglichen Wirkung des Kaufvertrages nicht ändern. Die Position des Käufers bekäme damit mehr Festigkeit. Unabhängig vom Besitz an der Sache könne er sein Recht bereits als aktuelles Recht ausüben und mittels Rechtsakten darüber verfügen. Das System, das auf die Besitzübergabe für den Eigentumsübergang abstellt, wie das römische Recht, habe natürlich einen großen Vorteil für den Verkäufer: sich nicht dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Käufers unterwerfen zu müs­ sen88. Diese Risikominderung könne aber ebenso durch die gesetzliche Fixie­ rung eines Eigentumsvorbehalts erzielt werden, was in der Folge durch die Ein­ führung von art. 409.° CC verwirklicht wurde. Als vorteilhaftere Ausrichtung ergab sich für G a l v ä o T e l l e s eindeutig, dem Kaufvertrag dingliche Wirkung zuzuerkennen. Abweichend vom CC von 1867 sollten die obligatorischen Gesichtspunkte und translative Wirkung des

86 87 88

ade de Lisboa VII (1950) 234-315.; D ers., Contratos civís (exposiçâo de motivos), Re­ vista da Faculdade de Direito da Universidade de Lisboa IX (1953) 144 - 221; A. Paes d a S ilv a V az S e rr a , Efeitos dos contratos (principios gerais), in: Boletim do Ministerio da Justiça 74, 1958, 333 - 368; D ers., A Revisao Geral do Código Civil, in: Boletim da Faculdade de Direito da Universidade de Coimbra, Vol. XXII (1946), 451­ 513 I. G a lv â o T e lle s , Venda obrigatória e venda real, in: Revista da Faculdade de Direito da Universidade de Lisboa V (1948) 76 - 87 I. Galvâo T elles, Venda obrigatória e venda real, zit. Fn. 86, 82 ff. I. Galvâo T elles, Venda obrigatória e venda real, zit. Fn. 86, 85 f.

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V e rtra g e s a b e r n ic h t m e h r g e tre n n t b e h a n d e lt w e rd e n 89, w o d u rc h d ie n e u e D e fi­ n itio n d e s K a u fv e rtra g e s e n ts te h e n so llte: A rt. 874.° (Nogao) Compra e venda e

o contrato pelo qual se transmite apropriedade de uma coisa , ou outra direito, mediante umprego, in d e r sic h d as ita lie n is c h e V o rb ild le ic h t e rk e n n e n lä s st90. A u c h b e z ü g lic h d e s K a u fe s v o n fre m d e n S a c h e n b e tra c h te te G a l v ä o T e l l e s 91

d a s rö m isc h e u n d d e u tsc h e R ech t: D ie G ü ltig k e it d e s K a u fv e rtra g e s ü b e r frem d e S a c h e n e rg eb e sic h b e i d ie s e n R e c h tss y ste m e n als lo g isc h e K o n se q u e n z

d e s re in o b lig a to risc h e n C h a ra k te rs d e s K a u fv e rtra g e s. H ie r w ü rd e d a s m a n ­ g e ln d e E ig e n tu m d e s V e rä u ß e re rs le d ig lic h ein e su b je k tiv e U n m ö g lic h k e it b e ­ d e u te n , w e lc h e k e in e N ic h tig k e it d e s K a u fv e rtra g e s b e w irk e n w ü rd e. Z u r F ra g e n a c h d e n K o n se q u e n z e n ein es K a u fv e rtra g e s ü b e r fre m d e S a ­ c h e n 92 b e i e in e r d in g lic h e n N a tu r d e s K a u fv e rtra g e s m e in te er, d a ss d ie s n ic h t z w in g e n d d ie N ic h tig k e it d es V e rtra g e s n a c h sic h z ie h e n m ü sse . D ie G ü ltig k e it w ü rd e m it d e m d in g lic h e n C h a ra k te r d es K a u fv e rtra g e s v e re in b a r sein , d e n n sie k ö n n e d u rc h d e n G e se tz g e b e r a n g e o rd n e t w e rd e n : d e r K a u fv e rtra g is t g ü ltig , n ie m a n d k a n n sein e A n n u lie ru n g b e a n tra g e n , e r ü b e rträ g t g a n z e in fa c h n ic h t u n m itte lb a r d a s E ig e n tu m , d a s d e m V e rk ä u fe r n ic h t z u sta n d . D ie se Ü b e rtra g u n g w ird ev e n tu e ll sp ä te r b e w irk t, w e n n d e r V e rk ä u fe r d a s E ig e n tu m a m K a u fo b je k t e rw e rb e n so llte. D a n n w ü rd e a u fg ru n d d e r b lo ß e n W irk u n g d e s K a u fv e rtra g e s ipso iure d a s E ig e n tu m a n d e n K ä u fe r ü b e rg e h e n . D ie se L ö su n g w u rd e v o n d e r p o rtu g ie s is c h e n R e c h tso rd n u n g fü r d e n h a n d e ls re c h tlic h e n W a re n k a u f93 g e ­ w äh lt. B e w u s s t le h n te G a l v ä o T e l l e s a b e r d ie G ü ltig k e it d e s V e rk a u fs fre m d e r S a c h e n fü r d e n B e re ic h d e s Z iv ilre c h ts ab, w o d ie N o tw e n d ig k e it d e s S c h u tzes d e s W a re n u m la u fs n ic h t in so g ro ß e m A u sm a ß sp ü rb a r se i u n d d e r v ie l „ g e is ti­

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I. Galväo T elles, Contratos civis, zit. Fn. 85, 152. So auch P ires de L ima/A ntunes V arela , Código Civil anotado, Vol. II, 4a ed. revista e actualizada, Coimbra 1997, art. 874.° anot. 1., 160 f. mit dem Hinweis auf art. 1470.° des italienischen Codice Civile. I. Galväo T elles, Contratos civis, zit. Fn.85, 156 ff. I. Galväo T elles, Contratos civis, zit. Fn. 85, 156 Compra e venda comercial, geregelt in den art. 463- 476 Codigo Comercial. In art. 467° n.° 2 Codigo Comercial wird im Handelsverkehr der Verkauf von Sachen, an denen man kein Eigentum hat, geregelt. Im § único der Norm wird dem Verkäufer aber die Verpflichtung auferlegt, das Eigentum an der Sache aufgrund eines rechtlich anerkann­ ten Titels zu erwerben und dem Käufer zu übergeben, unter Androhung der Haftung für Schäden und Verluste. Der Käufer aber kann nicht die Annullierung des Vertrages be­ gehren, sondern kann nur wegen Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ge­ gen den Verkäufer vorgehen.

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g e r“ ( espiritualista ) b le ib e n so llte 94. W e n n m a n d ie N ic h tig k e it d es V e rtra g e s a n o rd n e - w ie a u c h sc h o n d e r erste C ó d ig o C iv il - z e ig e sic h d ie S itu a tio n v ie l d e u tlic h e r, v o r a lle m in d e n A u g e n d e r L aien . A u c h d ie lo g isc h e K o n se q u e n z d e s T ra d itio n s p rin z ip s, d a ss b e im D o p p e l­ v e r k a u f d e rje n ig e d a s E ig e n tu m erh ä lt, d e m d ie S a ch e z u e rs t ü b e rg e b e n w ird , a u c h w e n n er v o m a n d e re n K a u fv e rtra g g e w u s s t h a tte , le h n te G a l v ä o T e l l e s ab. E r fa n d d ie se L ö su n g e in fa c h s c h le c h t ( má ), d a h ie r „d ie G e re c h tig k e it g e o p ­ fe rt w e rd e , o h n e h in re ic h e n d e n G ru n d fü r d ie se s O p fe r“95. D ie se E in ste llu n g z e ig t sic h a u c h im n e u e n C ó d ig o C iv il. D ie F rag e des D o p p e lv e rk a u fs w ird n ic h t m e h r, w ie b e i S e a b r a , in e in e m e ig e n e n A rtik e l b e ­ h a n d e lt, so n d e rn re g e lt sic h e in fa c h d u rc h d ie strik te E in h a ltu n g d e s P rin z ip s

consensus parit proprietatem: D e r V e rk ä u fe r v e rk a u ft d e m Z w e ite n im m e r als N ic h te ig e n tü m e r u n d es sin d d ie B e stim m u n g e n z u m V e rk a u f e in e r fre m d e n S a ­ ch e a n z u w e n d e n (venda de bens alheios). D e r E rs tk ä u fe r e rw irb t E ig e n tu m u n d k a n n d ie S ach e b e im Z w e ite n , d e r im B e sitz d e r S ach e ist, v in d iz ie re n 96. D e r rö m isc h re c h tlic h e G ru n d sa tz nemo plus iuris ad alium transferre potest quam

ipse habet w ird so k o n se q u e n t w ie m ö g lic h e in g e h a lte n . A rt. 892.° CC b e stim m t z u m V e r k a u f fre m d e r S a c h e n (Venda de bens alheios)91 d ie N ic h tig k e it d e s V e r­ tra g e s, w e n n d e r V e rk ä u fe r k e in e V e rfü g u n g sb e fu g n is h a t. D ie N ic h tig k e it k a n n je d o c h d e m g u tg lä u b ig e n K ä u fe r v o m V e rk ä u fe r n ic h t e n tg e g e n g e h a lte n w e r­ d en , e b e n so w e n ig d e m g u tg lä u b ig e n V e rk ä u fe r v o m d o lo s e n K ä u fe r. L a u t G a l v ä o T e l l e s se i d ie A n o rd n u n g e in e r a b so lu te n N ic h tig k e it u m so m e h r z u re c h tfe rtig e n , a ls a u f d e r a n d e re n S eite v e rs u c h t w e rd e n so llte, d ie G ü l­

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Contratos civís, zit. Fn. 85, 157 f. Zur grundlegenden Frage, ob man nicht Handelsrecht und Zivilrecht vereinheitlichen solle bzw zu den wesentlichen Unterschieden im ver­ traglichen Bereich vgl. I. G. T elles , Aspectos Comúns aos Vários Contratos, zit. Fn. 85. I. Galväo T elles , Venda obrigatória e venda real, zit. Fn. 86, 85 f. Dies gilt regelmäßig nicht für den Verkauf von Immobilien und registerpflichtigen Sa­ chen, dafür sind die einschlägigen Regeln der Register anwendbar. Vgl. Orlando de Carvalho, “Terceiro para Efeitos de Registo“, in: Boletim da Faculdade de Direito, Coimbra 1994, 97 - 106; H. E. H örster , Zum Erwerb vom Nichtberechtigten im Sys­ tem des Portugiesischen Bürgerlichen Gesetzbuchs, Coimbra 1988, 43 f.; P. R. M artínez , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 114. Der Verkauf fremder Sachen kann darüber hinaus eine strafrechtliche Verfolgung we­ gen Betrugs (burla) nach art. 217.° Código Penal nach sich ziehen. Zum Verkauf vom Nichteigentümer vgl. P. R. M a rtín e z , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 110 ff.; P. OLAVO CUNHA, Venda de Bens Alheios, in: Revista da Ordem dos Advogados 47 (1987), 419 - 472; L. M. T ele s d e M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 88 ff.

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tigkeit im Folgenden wieder zu retten98. Wenn der Verkäufer nachträglich das Eigentum erwerben sollte, könnte diese legitimatio superveniens dem Vertrag das fehlende Requisit bringen und ihn nachträglich gültig machen. G a l v ä O T e l l e s schlug auch vor, dem Verkäufer bei Gutgläubigkeit des Käufers sogar die rechtliche Verpflichtung aufzuerlegen, die Heilung des Vertrages zu betrei­ ben. Dies widerspreche auch nicht der Nichtigkeit des Vertrages, da sie nicht als vertragliche, sondern als gesetzliche Verpflichtung zu verstehen sei. Die Anordnung einer absoluten Nichtigkeit beim Verkauf fremder Sachen sei auch insoferne konsequent, als man hier keine Eviktionshaftung im Sinne des römischen Rechts statuiere, sondern sich die Haftung aus einer culpa in contra­ hendo ergebe99. Die Privatrechtsordnungen, welche die Nichtigkeit des Verkaufs fremder Sachen statuierten, aber gleichzeitig daraus eine vertragliche Verpflich­ tung einer Garantie für Eviktion entspringen ließen, als würde der Vertrag gültig sein, würden dem Vertrag eine hybride und unlogische Struktur aufdrücken, die aus dem Rest des römischrechtlichen Erbes übriggeblieben sei100. Deshalb finden sich im neuen CC auch keine eigenen Bestimmungen zur Eviktion der verkauften Sache101. Die durch art. 892.° CC angeordnete Nichtigkeit des Vertrags bei Verkauf fremder Sachen kann von jedem Interessierten eingewendet werden (art. 286.° CC)102. Sie hat die normalen retroaktiven Wirkungen gemäß art. 289.° CC, weist aber einige Eigenheiten auf. P e d r o R o m a n o M a r t ín e z erkennt in ihr deshalb keine wirkliche Nichtigkeit, sondern vielmehr eine atypische Form der Ungül­ tigkeit103. Atypisch deswegen, weil man sie regelmäßig der gutgläubigen Ver­ tragspartei nicht entgegenhalten kann und weil sie sanierbar ist. Normalerweise stelle die Nichtigkeit eine nicht sanierbare Ungültigkeit dar, art. 895.° CC104 lässt 98 99 100 101

Contratoscivís,z it.F n .8 5 ,1 5 8 Contratoscivís,z it.F n .8 5 ,1 6 0 Contratoscivís,z it.F n .8 5 ,1 6 0 Zur “Eliminierung” dieses römischrechtlichen Erbes vgl. P ires de L ima /Antunes V a ­ rela , Código Civil anotado Vol. II, 4a ed. revista e actualizada, Coimbra 1997, art. 892. ° anot. 1, S. 184; L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 88. 102 So P. R. M artínez , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 113, der aber kontroverse Rechtssprechung anfuhrt; gegenteilig L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 92. 103 Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 114 ff. Zu den Eigenheiten der nulidade auch: P ires d e L im a/A ntunes V a r e la , Código Civil anotado, Vol. II, 4a ed. revista e actualizada, Coimbra 1997, art. 892.° anot. 3. S. 185. 104 Art. 895.° (Convalidagäo do contrato) Logo que o vendedor adquirap o r algum modo a propriedade da coisa ou o direito vendido, o contrato torna-se vàlido e a dita propriedade ou direito transfere-se para o comprador. [(Heilung des Vertrags) Sobald

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jedoch ihre Heilung ipso iure zu, sobald der Verkäufer das Eigentum am Kauf­ gegenstand erhält105. Im Fall des Verkaufs einer fremden Sache an einen gutgläubigen Käufer sta­ tuiert der Gesetzgeber - wie von G a l v ä o Telles vorgeschlagen - in art. 897.° CC106 sogar die Verpflichtung des Verkäufers, den Vertrag zu sanieren, indem er versuchen muss, das Eigentum an der verkauften Sache zu erwerben. Die Hei­ lung des Vertrages ist ausgeschlossen, sobald die Nichtigkeit von einem der Tei­ le gerichtlich geltend gemacht wird, oder andere Schritte im Hinblick darauf un­ ternommen wurden107. Bei Unheilbarkeit des Vertrages kann der gutgläubige Teil im Fall des dolus einer Partei gemäß art. 898.° CC Schadenersatz verlangen. Der schuldlose Verkäufer muss nach art. 899.° CC dem gutgläubigen Käufer den positiven Schaden ersetzen. Der gutgläubige Käufer kann, auch wenn die Sache verschlechtert, im Wert gemindert oder gänzlich verloren gegangen ist, nach art. 894.° CC die Erstattung des gezahlten Kaufpreises fordern. Nur wenn der Käufer einen Vorteil aus dem Verlust oder der Verschlechterung der Sache gezogen hat, wird dies von der Summe des zu restituierenden Betrages und des zu zahlenden Schadenersatzes abgezogen (art. 894.° n.° 2 CC)108. Noch immer kennt der portugiesische Codigo Civil normalerweise109. kei­ nen gutgläubigen Eigentumserwerb an beweglichen Sachen vom Nichteigentü­ mer. Regelmäßig wird dazu betont, dass das französische Prinzip En fa it de

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der Verkäufer auf irgend eine Weise das Eigentum an der verkauften Sache oder das verkaufte Recht erwirbt, wird der Vertrag gültig und das Eigentum oder Recht wird auf den Käufer übertragen.] Diese Form der Heilung ist normalerweise nur für den Fall der Anfechtbarkeit vorgese­ hen (art. 288.° CC). Zu dieser obrigagäo de convalidagäo P. R. M a rtin e z , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 116 ff. Etwa wenn der Preis restituiert und Schadenersatz gezahlt wird, oder ein Vergleich über die Nichtigkeit zwischen den Parteien geschlossen wurde. Nur wenn der Verkäufer bei Vertragsabschluss erklärt, dass er seine Verfügungsmacht über die Sache nicht garantiert bzw keine Gewähr für die Eviktion des Kaufgegenstan­ des übernimmt, sind die Bestimmungen zum Verkauf einer fremden Sache nicht an­ wendbar, da der Käufer hier bewusst ein Risiko auf sich nimmt und nicht schutzwürdig ist. In jedem Fall aber, damit der Vertrag keinen absolut aleatorischen Charakter hat, schuldet man die Restitution des Preises (art. 903.° n.° 2 CC). Eine einzige Ausnahme findet man unter den Bestimmungen zum Erbrecht beim Er­ werb vom Scheinerben: Hier bestimmt Art. 2076.° n.° 2 CC, dass bei entgeltlichem Er­ werb gegen den gutgläubigen Erwerber von Erbschaftssachen die Klage des Erben nicht durchdringt. Der Erbe hat gegen den gutgläubigen Veräußerer lediglich bereicherungs­ rechtliche Ansprüche.

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meubles, la possession vaut titre in Portugal nicht gelte110. Der gutgläubige Käu­ fer einer beweglichen Sache vom Nichteigentümer ist, wie im klassischen römi­ schen Recht, regelmäßig auf die Ersitzung111 des Eigentums beschränkt. Beibehalten wurde auch das Lösungsrecht des Eigentümers des art. 534.° CC (1867) in etwas abgewandelter Form in art. 1301.° CC112, bei Erwerb vom befugten Unternehmer. Die Bestimmung befindet sich auch im aktuellen CC unter den Regeln zur Ersitzung. Sie statuiert einen gewissen „Vertrauensschutz“ und dient eindeutig den Interessen des Handelsverkehrs113, anerkennt aber kei­ nen Erwerb vom Nichteigentümer114. In der Frage der Gefahrtragung115 lässt art. 796.° n.° 1 CC nach dem Grund­ satz res perit domino116 die Gefahr mit Abschluss des Kaufvertrages übergehen, weil der Gefahrübergang auf diese Weise mit dem Eigentumsübergang zusam­ menfällt. Die Regelung des art. 796.° n.° 1 CC wird natürlich im Schuldnerver­

110 Vgl. dazu D u r v a l F e rr e ira , Posse e usucapiäo, Coimbra 2002, 289 ff; A. M enezes C o rd e iro , A Posse, Perspectivas Dogmáticas Actuais, Coimbra 32000, 116 ff; Nur A d­ r ia n o Paes d a S ilv a V az S e rr a , Efeitos dos Contratos, 354 ff dachte bei der Revision des Projektbereiches von Galväo Telles eventuell an den Drittschutz durch Einführung des Prinzips posse vale título. P ires d e L im a/A ntunes V a r e la , Código Civil anotado, Vol. I, 4a ed., Coimbra 1984, art. 409.° anot. 3, S. 376 wenden das nemo plus iurisPrinzip auch beim Erwerb von nicht registerpflichtigen Sachen vom Vorbehaltskäufer an und berufen sich auf das Fehlen des Prinzips posse vale título. Dies scheint auch die herrschende Lehre zu sein, was M a rtín e z selbst, Direito das Obriga^ös zit. Fn. 8, 38 Fn. 1 deutlich vor Augen führt, obwohl er hier eine andere Ansicht vertritt. 111 Nach Art. 1299.° CC ersitzt man nicht registerpflichtigen Sachen, wenn der gutgläubige Besitz, der sich auf einen rechtmäßigen Titel gründet, 3 Jahre gedauert hat, unabhängig von gutem Glauben und Titel 6 Jahre. 112 Art. 1301.° CC: Bei gutgläubigem entgeltlichem Erwerb von beweglichen Sachen von einem Kaufmann, der üblicherweise mit diesen oder ähnlichen Waren handelt, kann die Sache vom gutgläubigen Käufer nur herausgefordert werden, wenn der Eigentümer ihm den dafür bezahlten Preis erstattet. Dem Eigentümer steht dafür der Regress gegen den­ jenigen, der den Schaden schuldhaft verursacht hat, offen. 113 Vgl. A bÍlio N eto , Código Civil Anotado, 18a ed., Lisboa 2013, Art. 1301, anot. 5. I. 114 So Durval F erreira , Posse e usucapiäo, zit. Fn. 110, 290 f.; M ota P into , Direitos reais, 1970/ 71, 56 f.: A. M enezes C ordeiro , A Posse, Perspectivas Dogmáticas Actuais, Coimbra 3(2000), 140. 115 Zu Eigentumsübertragung und Gefahrübergang vgl. L. M. T eles de M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 28 f.; M. J. de A lmeida C osta , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 4, 671 ff; N uno A ureliano , O Risco nos Contratos da A lienado, 2009. 116 P .R . M artínez , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 33.

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z u g d u rc h art. 807.° n.° 1 C C a u fg e h o b e n 117. N a c h d e m h ie r d e u tlic h a n g e w a n d ­ te n P rin z ip ubi commoda, ibi incommoda sc h ie b t sic h d e r G e fa h rü b e rg a n g n a c h art. 7 96 .° n.° 2 CC a b e r b is z u r ta tsä c h lic h e n S ac h ü b e rg a b e a n d e n G lä u b ig e r h in a u s , w e n n d ie S ac h e z u G u n ste n d e s V e rä u ß e re rs n o c h b e i d ie s e m v e rb le ib t. W ird a b e r d e r E ig e n tu m sü b e rg a n g h in a u s g e sc h o b e n b z w a n ein e B e d in g u n g g e ­ k n ü p ft, o h n e d a ss d e sh a lb d e r K a u fv e rtra g se lb st in se in e r W irk s a m k e it b e rü h rt w ird , so b e s te h t z u e in e r A u fsc h ie b u n g d es G e fa h re n ü b e rg a n g s k e in A n la ss . E s e rs c h e in t b illig , d e m K ä u fe r d ie G e fa h r v o n d e m A u g e n b lic k a n a u fz u e rle g e n , in d e m er d e n B e sitz u n d d ie M ö g lic h k e it d e r B e n u tz u n g e rh ä lt118. A u c h b e z ü g lic h d e r R e g e lu n g d e r G e w ä h rle is tu n g fü r R e c h ts- u n d S a c h ­ m ä n g e l is t d a s p o rtu g ie sisc h e R e c h t n a tio n a l g e p rä g t119. D ie W a n d lu n g b e i R e c h ts -120 u n d S a c h m ä n g e ln 121 (art. 905.° C C : venda dos bems onerados, art. 9 13.° C C : venda das coisas defeituosas) w ird - z u rü c k g e h e n d a u f G a l v ä O T e l l e s 122

- ü b e r d a s Irrtu m sre c h t g e re g e lt. M in d e ru n g u n d N a c h b e sse ru n g e rg e b e n

sic h d a b e i als H e ilu n g d e r A n fe c h tb a rk e it d e s V e rtra g e s - w ie d e ru m e in e K o n v a ­ 117 Art. 807.° n.° 2 CC ermöglicht dem Schuldner allerdings, den Beweis zu erbringen, dass die Sache auch bei rechtzeitiger Vertragserfüllung denselben Schaden beim Gläubiger genommen hätte. 118 Nach Art. 796.° no.° 3 trägt der Erwerber die Gefahr, wenn der Vertrag unter einer Re­ solutivbedingung geschlossen und die Sache dem Erwerber übergeben wird; bei Vorlie­ gen einer Suspensivbedingung trägt sie condicione pendente der Veräußerer. 119 J. D. H ark e, Das Irrtumsrecht des portugiesischen Código Civil, in: ZEuP 3 (2003), 541 ff., dort 542 meinte dazu, es würde auch in dieser Materie seinem R uf als „Ausrei­ ßer“ in der romanischen Rechtsfamilie gerecht. 120 Dafür kommt aufgrund der Nichtigkeitsregel beim Verkauf fremder Sachen nur der Verkauf von mit fremden Rechten belasteten Sachen (bens onerados) in Frage. Dazu L. M. T eles d e M enezes L eitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 104 ff; P. R. M a rtín e z , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 121 f 121 Vgl. P. R. M artínez, Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 8, 130 f f ; L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 109 ff.; C. da S ivla , Compra e venda da coisa defeituosa, 5a ed. Coimbra 2008. Zur Umsetzung der Verbrauchs­ güterkaufrichtlinie im portugiesischen Recht kritisch DERS.,Venda de Bens de Consu­ mo, DL n.° 67/2003, de 8 de Abril | Directiva n.° 1999/44/CE - Comentário, 4 a ed. Coimbra 2010: Anstatt die große Lösung der Umsetzung im Codigo Civil zu wählen wurde nur ein als sklavische Übersetzung der Richtlinie bezeichnetes Einzelgesetz geschaffen und leichte Veränderungen des Konsumentenschutzgesetzes vorgenommen. 122 Contratos civis, zit. Fn. 85, 161: Die Rückführung dieses Problembereichs zur allge­ meinen Lehre von Irrtum und dolus erschien ihm die einfachste und vernünftigste Lö­ sung. H ark e, Das Irrtumsrecht, zit. Fn. 119, 560 f. qualifiziert die portugiesische Rege­ lung als eine „injeder Hinsicht konsequenten“ Lösung, für die ihr Beifall gebührt. Man muss hier nur akzeptieren, dass man keine eigenen „ädilizischen“ Behelfe braucht, um zum selben Ergebnis zu kommen.

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Johanna Filip-Fröschl

le sz e n z , z u d e r d e r V e rk ä u fe r (art. 9 0 7 .° C C ) v e rp flic h te t ist. G e m ä ß art. 906.° C C w ird d ie A n fe c h tb a rk e it g e h e ilt, in d e m d e r S ach - o d e r R e c h tsm a n g e l v o r E in tritt e in es w e ite re n S c h a d e n s o d e r d e r R e c h tsh ä n g ig k e it d e r A n fe c h tu n g s k la ­ g e b e s e itig t w ird , d a s h e iß t, w e n n d ie m it S a c h m ä n g e ln b e h a fte te K a u fsa c h e r e ­ p a rie rt o d e r a u sg e ta u sc h t (art. 914.° C C ), b z w d e r P re is g e m in d e rt w ird (art. 9 11.° C C ). A rt 910.° C C lä s s t d e n V e rk ä u fe r fü r S c h ä d e n h a fte n , w e n n er se in e r V e rp flic h tu n g d e r H e ilu n g n ic h t n a c h g e k o m m e n is t123. D a s p o rtu g ie sisc h e K a u fre c h t k e n n t a u c h d ie V e re in b a ru n g e in e s W ie d e r­ k a u fs (venda a retro, art. 927.° C C ) u n d e in ig e B e s c h rä n k u n g e n d e s K a u fs, e tw a d a s b e re its d e m rö m is c h e n R e c h t b e k a n n te V e rb o t d e s V e rk a u fs d e r stre itv e r­ fa n g e n e n S ach e ( venda de coisa ou direito litigioso, art. 876.° C C )124. A ls p o rtu ­ g ie s isc h e B e s o n d e rh e it b e g e g n e t d ie S o n d e rb e stim m u n g z u m V e r k a u f a n K in d e r u n d E n k e l n a c h art. 877.° C C ., d ie b e re its in d e n Ordenagöes z u fin d e n w ar. Sie v e rla n g t d ie Z u stim m u n g d e r ü b rig e n N a c h k o m m e n b e i d ie s e n V e rträ g e n , die a n so n s te n a n g e fo c h te n w e rd e n k ö n n e n 125. H ie rin z e ig t sic h d ie B e d e u tu n g d e s in d e r p o rtu g ie s is c h e n R e c h tso rd n u n g sta rk v e rw u rz e lte n P flic h tte ilsre c h ts, d as n ic h t n u r in d e r T e rm in o lo g ie a n d a s rö m isc h e R e c h t erin n ert. M a g a u c h d e r B ru c h m it d e m k la s s is c h e n rö m is c h e n R e c h t g e ra d e b e i d e r A u sg e sta ltu n g d e s K a u fv e rtra g e s in m a n c h e n A sp e k te n b e so n d e rs d e u tlic h e r­ sc h e in e n , so b e g le ite t d a s rö m isc h e R e c h t d ie p o rtu g ie s is c h e n Ju riste n n ic h t n u r in F o rm d e s tro tz d e m e v id e n te n re ic h e n rö m is c h e n E rb e s, so n d e rn g e ra d e a u c h in d e r D isk u s sio n d e r o ffe n sic h tlic h e n A b w e ic h u n g e n . H ie r w ird ste ts a u f d as rö m isc h e G ru n d m o d e ll u n d se in e B e g rifflic h k e it z u rü c k g e g riffe n , - w ie a u c h a u sn a h m slo s in je d e r S tu d ie z u m p o rtu g ie s is c h e n K a u fre c h t a u f d ie k la ssisc h e rö m isc h e emptio-venditio. M it M a x K a s e r 126 k a n n m a n h ie r sic h e r b e h a u p te n , d a ss o h n e d ie se s V e rstä n d n is d ie d o g m a tisc h e D u rc h d rin g u n g d e r g e g e n w ä rti­ g e n M o d e lle k a u m m ö g lic h w ä re .

123 Dazu Harke , Das Irrtumsrecht, zit. Fn. 119,550 ff. 124 Zu den Beschränkungen vgl. L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 37 ff. 125 L. M. T eles de M enezes Leitäo , Direito das Obriga^öes, zit. Fn. 9, 39 ff. 126 Compraventa y transmisión de la propriedad en el derecho Romano y en la dogmatica moderna, Publicaciones de los Seminarios de la Facultad de Derecho de la Universidad de Valladolid, Valladolid 1962, 43.

The Contract of Sale of Goods in Scotland and England A ndrew J. M. Steven, University o f Edinburgh and Scottish Law Commission

1. Introduction T h e p riv a te la w o f S c o tla n d d iffe rs fro m th a t o f E n g la n d a n d W a le s .1 S co tla n d re c e iv e d R o m a n la w in th e s ix te e n th a n d se v e n te e n th c e n tu rie s v ia h e r la w stu ­ d e n ts b rin g in g it b a c k fro m th e ir stu d ie s o n th e c o n tin e n t, n o ta b ly in H o lla n d .2 T h e sam e d id n o t h a p p e n so u th o f th e b o rd e r. In 1707 S c o tla n d a n d E n g la n d w e re u n ite d 3 b u t th e T re a ty o f U n io n e x p re s sly p re s e rv e d th e in d e p e n d e n c e o f th e S c o ttis h le g a l sy s te m a n d th e S c o ttish co u rts.4 U n su rp risin g ly , h o w e v e r, E n g lish la w cam e to h a v e a n o tic e a b le im p a c t in S c o tla n d fo r v a rio u s re a s o n s in c lu d in g a sh a re d P a rlia m e n t (W e stm iste r) a n d a sh a re d fin a l c o u rt o f a p p e a l fo r c iv il c a se s (th e H o u se o f L o rd s5). S co ts law , lik e E n g lish law , b u t u n lik e th e law in m o s t o th e r E u ro p e a n c o u n trie s, h a s n e v e r b e e n c o d ifie d . C ase la w is th e re fo re o f g re a t im p o rta n c e . E n g la n d , as a m u c h la rg e r c o u n try th a n S c o tla n d , g e n e ra te s m o re c a se la w a n d th e re fo re i f th e re is a g a p in S co ts la w th e sta rtin g p o in t is o fte n to lo o k fo r E n g lish p re c e d e n t. L a n g u a g e is a lso a re le v a n t fac to r. S c o tla n d a n d E n g la n d sh a re a c o m m o n la n g u a g e a n d it is th e re fo re e a sie r fo r m o s t S c o t­ tis h la w y e rs to u n d e rs ta n d a n E n g lish c a se ra th e r th a n o n e fro m F ra n c e o r Italy . S c o tla n d is th u s a m ix e d le g a l sy s te m b e c a u se o f th e R o m a n a n d E n g lish in flu en ce.6

1 2

3 4 5

6

For reasons ofbrevity further references to England include Wales. See, for example, R. Z immermann, “Double Cross” : Comparing Scots and South Afri­ can Law, in: R. Z immermann, D. V isser and K. R eid (eds), Mixed Legal Systems in Comparative Perspective: Property and Obligations in Scotland and South Africa, 2004, 1 at 9-10. On 18 September 2014 there will be a referendum on whether Scotland should become independent again. Treaty o f Union article XVIII. Until 2009 when the Supreme Court o f the United Kingdom was established. See http://supremecourt.uk/. Like the House o f Lords was, it is the final court o f appeal for Scottish civil cases. For a comparison o f the Scottish law o f sale with that o f another leading mixed legal system, South Africa, see R. Evans -J ones and A. Smith , Sale, in: R. Z immermann, D.

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One of the legal areas in which there has been greatest English impact on Scotland is in commercial law. There has been demand since at least the indus­ trial revolution for the laws of the two countries to be harmonised in the interests of cross-border trade. Parallels might be drawn to some extent with the current desire for harmonisation within the European Union. The end of the nineteenth century saw this demand bearing fruit with the passage of a number of statutes which effectively codified areas of commercial law.7 Examples include the Bills o f Exchange Act 1882 and the Partnership Act 1890, both of which are still in force.8 But for present purposes the most significant is the Sale o f Goods Act 1893, now consolidated and replaced by the Sale of Goods Act 1979. The effect of the 1893 Act was to place sale of corporeal moveable property in Scotland on a statutory basis instead of being regulated by the common law.9 Similarly, in England the result was to replace common law with statute. But did the 1893 Act amount to (a) a codification of the English common law; (b) a codification of the Scottish law; or (c) a new approach? The answer, much to the dismay of some Scots lawyers at the time and since, is broadly (a).10 Thus the current posi­ tion is that someone in Edinburgh buying a bicycle from someone in Glasgow is subject to the same law as someone in London buying a scooter from someone in Birmingham. That law is the Sale of Goods Act 1979 (hereinafter “SOGA 1979”).11

7 8

9

10

11

V isser and K. R eid (eds), Mixed Legal Systems in Comparative Perspective: Property and Obligations in Scotland and South Africa, 2004, 271-300. See A. F. R o d g er, The Codification of Commercial Law in Victorian Britain, LQR 108 (1992), 570. But replacement o f the 1890 Act has been recommended. See Law Commission and Scottish Law Commission, Report on Partnership Law (Law Com No 283, Scot Law Com No 192, 2003) available at http://www.scotlawcom.gov.uk/publications/reports/2000-2009/. On the common law o f sale, see M. P. B row n, A Treatise on the Law o f Sale (1821) and W. M. G o rd o n , Sale in: K. Reid and R. Zim m erm ann (eds), A History o f the Private Law o f Scotland, vol 2, 2000, 305-332. On the 1893 Act see R. Brown , Notes and Commentaries on the Sale o f Goods Act 1893 with Special Reference to the Law o f Scotland, 1895. On the controversy which it generated see A. J. M. Steven, Harmonisation o f European Private Law - Some Thoughts from Scotland, in: J. M. R ainer and E. V an den H aute (eds), Liber Amicorum David Pugsley, 2013, 171 at 174-175. For fuller treatments see, for example, P. S. A tiyah , J. N. A dams and H. M ac Queen , Sale o f Goods, 12th edn, 2010; M. Bridge (ed), Benjamin’s Sale o f Goods, 8th edn, 2010

The Contract o f Sale o f Goods in Scotland and England

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2. Requirements for a contract of sale S O G A 1979 d e fin e s a c o n tra c t o f sale o f g o o d s a s “a c o n tra c t b y w h ic h th e s e ll­ e r tra n sfe rs o r a g re e s to tra n s fe r th e p ro p e rty in g o o d s to th e b u y e r fo r a m o n e y c o n sid e ra tio n c a lle d th e p ric e .” 12 T h e g e n e ra l p rin c ip le s o f c o n tra c t la w w ill a p ­ p ly , th u s , fo r e x am p le , th e re w ill n e e d to b e c o n se n s u s b e tw e e n th e p a rtie s w h o w ill re q u ire to h a v e le g a l c a p a c ity . T h e re is n o re q u ire m e n t fo r a c o n tra c t o f sale to b e in w ritin g , a lth o u g h c o m m e rc ia l o n e s n o rm a lly a re . T h e c o n tra c t c a n be c o n stitu te d o ra lly o r b y th e a c tin g o f th e p a rtie s, fo r e x a m p le , w h e n so m e o n e g o e s in to a sh o p a n d p ic k s u p s o m e th in g fro m th e s h e lf b e fo re g iv in g it to th e sh o p k e e p e r a n d p a y in g fo r it. A “ se lle r” is d e fin e d as “ a p e rs o n w h o sells o r a g re e s to sell g o o d s” 13 a n d a “b u y e r” as “a p e rs o n w h o b u y s o r a g re e s to b u y g o o d s” .14 B u t th e le g isla tio n a ls o d is tin g u ish e s b e tw e e n b u y e rs w h o a re c o n su m e rs a n d th o s e w h o a re n o t. R e fe re n c e is m a d e to th e U n fa ir C o n tra c t T e rm s A c t 1977 w h ic h d e fin e s a “c o n ­ su m e r c o n tra c t” as o n e w h e re : “ (a) o n e p a rty to th e c o n tra c t d e a ls, a n d th e o th e r p a rty to th e c o n tra c t (“th e c o n su m e r” ) d o es n o t d e a l o r h o ld h im s e lf o u t as d e a l­ in g , in th e c o u rse o f a b u sin e ss, a n d (b) in th e c a se o f a c o n tra c t [w h ic h re la te s to th e tra n s fe r o f th e o w n e rsh ip o r p o s s e s s io n o f g o o d s fro m o n e p e rs o n to a n o th e r] th e g o o d s a re o f a ty p e o rd in a rily su p p lie d fo r p riv a te u se o r c o n su m p tio n .” 15 F u rth e r, w h e re th e c o n su m e r is a n in d i v id u a l, p a ra g ra p h (b) is d is re g a rd e d .16 “ G o o d s” a re d e fin e d in S O G A 1979 a s in c lu d in g “ a ll p e rs o n a l c h a tte ls o th e r th a n th in g s in a c tio n a n d m o n e y , a n d in S c o tla n d all c o rp o re a l m o v e a b le s e x c e p t m o n e y ; a n d in p a rtic u la r . . . em b le m e n ts, in d u s tria l g ro w in g c ro p s, a n d th in g s a tta c h e d to o r fo rm in g p a rt o f th e la n d w h ic h are a g re e d to b e se v e re d b e fo re sale o r u n d e r th e c o n tra c t o f sa le .” 17 W h e th e r c o m p u te r so ftw a re c a n b e “ g o o d s” is u n c le a r.18 T h e p ric e o f g o o d s so ld m a y b e fix e d b y th e c o n tra c t, le ft to be

12 13 14 15 16 17 18

and W. M. G loag and R. C. H enderson , The Law o f Scotland, 13th edn, by L ord Eassie and H L M ac Queen , 2012, chap 12. SOGA 1979 s 2(1). SOGA 1979 s 61(1). SOGA 1979 s 61(1). Unfair Contract Terms Act 1977 s 25(1). Unfair Contract Terms Act 1977 s 25(1A). SOGA 1979 s 61(1). See Beta Computer Systems (Europe) L td v Adobe Computer Systems (Europe) Ltd 1996 SLT 604 and StAlbans DC vinternational Computers Ltd [1996] 4 All ER 481.

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fixed in some manner agreed to, or determined by the course o f dealing between the parties.19 If not so determined, the buyer has to pay a reasonable price.20

3. Transfer of ownership Under Scottish common law, as in many civilian systems, the transfer o f owner­ ship of a corporeal moveable requires delivery (traditio).21 This is still the posi­ tion for donation or barter (swap). But not for a sale. The rule under SOGA 1979 section 17(1) is that ownership passes when the parties intend. Neither delivery nor payment is essential. A commercial contract of sale will state when owner­ ship will pass. Often there will be a retention o f title clause preventing transfer until the price or indeed all sums owed by the buyer to the seller have been paid.22 But what if there is no written contract and the intention of the parties is unclear? In such circumstances section 18 provides a set o f model rules which apply “unless a different intention appears”. It is also a general rule that owner­ ship cannot pass until the goods are “ascertained”.23 Thus if there is a sale of a certain number o f bags of flour from a warehouse the particular bags which are to be sold have to be identified as being for the buyer before ownership can transfer.24 There are now some exceptions to this rule in the case o f bulk goods where there has been payment by the buyer prior to ascertainment.25

4. Transfer of risk The Scottish common law position is that risk passes on conclusion of the con­ tract.26 This is not a satisfactory rule.27 SOGA 1979 takes a better approach. The 19 20 21 22 23 24 25 26

27

SOGA 1979 s 8(1). SOGA 1979 s 8(2). See GlynwedDistribution Ltd v S Koronka & Co 1977 SC 1. See, for example, G. L. G retton and A. J. M. S teven , Property, Trusts and Succession, 2nd edn, 2013,para5.17. The leading case is A rm ourv ThyssenEdelstahlwerkeAG 1990 SLT 891. SOGA 1979 s 16. Hayman v McLintock 1907 SC 936. SOGA 1979 ss 20A and 20B. Sloans Dairies L td v Glasgow Corporation 1977 SC 223. See A. D. M. FORTE, Must a Purchaser Buy Charred Remains? - An Analysis o f the Passing o f Risk on Civilian Principles, Irish Jurist 1 (1984) and A. F. R o d g er, Roman Law Comes to Partick, in: R. E vans-Jones (ed), The Civil Law Tradition in Scotland, 1995, 198-212. Reform has been recommended in the case o f land. See Scottish Law Commission, Re­ port on the Passing o f Risk in Contracts for the Sale o f Heritable Property (Scot Law Com No 127, 1990).

The Contract o f Sale o f Goods in Scotland and England

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default rule is that the goods remain at the seller’s risk until ownership has trans­ ferred to the buyer.28 But in the case of consumer contracts, risk remains with the seller until delivery.29

5. Seller’s duties The seller has two main duties. The first is to deliver the goods to the buyer.30 The second is to ensure that the goods conform to the contract. In this regard there are a number of implied terms set out in SOGA 1979. Under section 12 the seller must ensure that the buyer obtains a good and unencumbered title to the goods. Under section 13 the goods must correspond with the description agreed in the contract. In the words of one judge: “If a man offer to buy peas of another, and he sends him beans, he does not perform his contract”.31 Under section 14 there are a number of implied terms as to quality and fit­ ness for purpose. Section 14(2) provides that “[w]here the seller sells goods in the course o f a business, there is an implied term that the goods supplied under the contract are of satisfactory quality.” Section 14(2A) provides that “goods are of satisfactory quality if they meet the standard that a reasonable person would regard as satisfactory, taking account of any description of the goods, the price (if relevant) and all the other relevant circumstances.” Section 14(2B) provides that “the quality o f goods includes their state and condition” and then gives a non-exhaustive list o f factors which can be aspects of quality: “(a) fitness for all the purposes for which goods of the kind in question are commonly supplied; (b) appearance and finish; (c) freedom from minor defects; (d) safety; and (e) dura­ bility.” Each case must be considered on its facts.32 Section 14(2C) provides that the implied term as to satisfactory quality does not extend to any matter making the quality of the goods unsatisfactory which is (i) specifically drawn to the buyer’s attention before the contract is made; (ii) where the buyer examines the goods before the contract is made, which that ex­ amination ought to reveal; or (iii) in the case of a contract for sale by sample, which would have been apparent on a reasonable examination of the sample. Under section 14(3) there is an implied term of reasonable fitness for any pur­ poses expressly or impliedly intimated to the seller by the buyer whether or not 28 29 30 31 32

SOGA 1979 s 20(1). SOGA 1979 s 20(4). SOGA 1979 s 27. See s 29 for more detailed rules. C hantervH opkins (1 8 3 8 )4 M & W 399 at 404 per Lord Abinger. For example, see Lamarra v Capital Bank p ic 2006 SLT 1053 and MacDonald v Pol­ lock 2012SLT 462.

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that purpose is one for which such goods are commonly supplied, except where the circumstances show that the buyer does not rely, or that it is unreasonable for him to rely, on the skill or judgment of the seller.33 Section 15 concerns sale by sample. Here there is an implied term that the bulk will correspond with the sample in quality and that the goods will be free from any defect, making their quality unsatisfactory, which would not be appar­ ent on reasonable examination of the sample. The Unfair Contract Terms Act 1977 limits the ability of the parties to con­ tract out of the implied terms.34 Any attempt to exclude or restrict liability under SOGA section 12 is void. Any attempt to do this as regards SOGA sections 13 to 15 in a consumer contract is void and must be fair and reasonable in a non­ consumer contract.

6. Buyer’s remedies The remedies available under SOGA 1979 differ between Scotland and England. For Scotland, section 15B(1) provides that where the seller breaches any term of the contract “the buyer shall be entitled - (a) to claim damages, and (b) if the breach is material, to reject any goods delivered under the contract and treat it as repudiated.” In terms of section 15B(2) a breach of section 13, 14 or 15 is deemed to be a material breach in the case of a consumer contract. The measure of damages for the seller’s breach of contract is the estimated loss directly and naturally resulting, in the ordinary course of events from the breach.35 Where the breach is the delivery of goods not o f the required quality and the buyer retains the goods, the loss is prima facie the difference between the value of the goods at the time of delivery and the value they would have had if they had been of the required quality. In England the buyer’s primary remedy for a breach of the contract is to re­ ject the goods, but in non-consumer sales there is no right to reject for breach of the statutory requirements as to quantity and quality where the breach is so slight that it would be unreasonable to do so.36 The English buyer also has a damages claim for breach of any term in the contract in relation to goods which have been delivered.37

33 34 35 36 37

For example, Jacobs v Scott (1899) 2 F (HL) 70. Unfair Contract Terms Act 1977 s 20. SOGA 1979 s 53A. SOGA 1979 s 15A. SOGA 1979 s 53.

The Contract o f Sale o f Goods in Scotland and England

361

Buyers in both countries are entitled to damages for wrongful non­ delivery.38 The measure o f damages available to the buyer is the estimated loss directly and naturally resulting, in the ordinary course of events, from the sell­ er’s breach.39 Where there is an available market for the goods the measure of damages is prima facie the difference between the contract price and the market price of the goods at the time when the goods should have been delivered.40 The buyer is also entitled to seek a court order requiring the seller to deliver the goods.41 Consumer buyers have additional rights as a result of the European Con­ sumer Sales Directive of 1999.42 These rights apply if the goods do not conform to contract at the date of delivery.43 The buyer may, subject to certain qualifica­ tions, require the seller to repair or replace the goods.44 As alternatives to these remedies, the buyer can insist on a reduction in the price or can rescind the con­ tract.45

7. Buyer’s duties In return for the seller delivering the goods, the buyer must accept them and pay for them.46 Unless otherwise agreed, payment and delivery are concurrent condi­ tions.47 In other words, when the seller delivers the goods the buyer must pay for them. There are detailed rules on what constitutes “acceptance” by the buyer. In general, this happens when the buyer intimates to the seller that he has accepted them, or when the goods have been delivered to the buyer he does any act in re­ lation to them which is inconsistent with the ownership of the seller.48 The buyer is also deemed to have accepted the goods when after the lapse of a reasonable 38 39 40 41 42

43 44 45 46 47 48

SOGA 1979 s 51(1). SOGA 1979 s 51(2). SOGA 1979 s 51(3). SOGA 1979 s 52. In Scotland this is known as “specific implement” and in England “specific performance”. SOGA 1979 ss 48A to 48F implementing Directive 1999/44/EC. See W. C. H. E rvine, The Sale and Supply o f Goods to Consumers Regulations 2002, SLT (News) 67 (2003) and M. H ogg, The Consumer’s Right to Rescind under the Sale o f Goods Act: A Tale ofT w o Remedies, SLT (News) 2003, 277. SOGA 1979 s 48A. SOGA 1979 s 48B. SOGA 1979 s 48C. SOGA 1979 s 27. SOGA 1979 s 28. SOGA 1979 s 35(1).

362

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time he retains them without intimating to the seller that he has rejected them.49 What constitutes a “reasonable time” will depend on the facts of the case.50 When goods are delivered to a buyer who has not previously examined them the buyer is not deemed to have accepted the goods until he has had a reasonable period to examine them to ascertain that they are in conformity with the contract or, if it is a contract for sale by sample, in accordance with the sample.51 Con­ sumer buyers cannot lose this right, by agreement, waiver or otherwise.52 The buyer is also not deemed to have accepted the goods merely because he asks for or agrees to their repair by or under an arrangement with the seller.53

8. Seller’s remedies Where the buyer has become owner of the goods under the contract but refuses to pay the price, the seller has the right to bring an action for payment.54 If the buyer wrongfully refuses to accept and pay for the goods the seller has the right to bring an action for damages.55 The measure of damages is the estimated loss directly and naturally resulting in the ordinary course of events from the buyer’s breach.56 Where there is an available market in the goods the measure o f damag­ es is prima facie the difference between the contract price and the market price at the time of the refusal to accept the goods .57 An unpaid seller has other remedies which can be enforced against the goods. Where the seller still has possession the goods can be retained until the price is paid.58 This is known as a right of lien. Where the buyer has become in­ solvent and the goods have not reached him the seller has a right to stop them in

49 50 51 52 53 54 55 56 57 58

SOGA 1979 s 35(4). See, for example, Clegg v Anderson [2003] EWCA Civ 320 and Douglas v Glenvarigill Co L td 2010 SLT 634. SOGA 1979 s 35(2). SOGA 1979 s 35(3). SOGA 1979 s 35(6)(a). See J & H Ritchie L td v Llo ydL td 2007 SC (HL) 89. SOGA 1979 s 49. SOGA 1979 s 50(1). SOGA 1979 s 50(2). SOGA 1979 s 50(3). SOGA 1979 ss 41-43.

The Contract o f Sale o f Goods in Scotland and England

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transit.59 The unpaid seller who has exercised the right of lien or o f stoppage in transit can re-sell the goods.60

9. Reform The inter-relationship between the provisions in SOGA 1979 added as a result of the European Consumer Sales Directive and those which pre-dated it is a con­ fused and complex one. The Law Commission and the Scottish Law Commis­ sion were asked to consider the issue and in 2009 published a Report on Con­ sumer Remedies for Faulty Goods.61 The Commissions recommended simplifi­ cation and clarification of the law and this is now being taken forward by the Consumer Rights Bill, which was introduced to the UK Parliament in January 2014.62 It will significantly amend SOGA 1979 in relation to consumer sales. In 2011 the Law Commission and the Scottish Law Commission gave advice to the UK Government on the proposed optional Common European Sales Law (CESL).63 It remains to be seen whether CESL will be implemented and whether the UK will sign up to it.64

59 60 61 62 63 64

SOGA 1979 ss 44-46. On the Scottish common law, see Jaffrey v Allan, Stewart & Co (1790) 3 Paton 191. SOGA 1979 s 48. Law Com No 319 and Scot Law Com No 216, available at http://www.scotlawcom.gov.uk/publications/reports/2000-2009/. See http://services.parliament.uk/bills/2013-14/consumerrights.html. See http://www.scotlawcom.gov.uk/publications/consultation-papers-and-otherdocuments/. On CESL see further http://ec.europa.eu/justice/contract/cesl/index_en.htm. Much has been written on this already. See, for example, G. D annemann and S. V ogenauer (eds), The Common European Sales Law in Context: Interactions with English and German Law, 2013.

Das Erbe des römischen Rechts im modernen estnischen Kaufrecht Karin Sein, Hesi Siimets-Gross, Universität Tartu (Estland)

Historische Einführung Die Rezeptionsgeschichte bis Ende des 20. Jahrhunderts Historisch gesehen gehört das Territorium des heutigen Estlands in die Einfluss­ sphäre des ius commune als eine Mischung des römischen, kanonischen und deutschen Rechts. Nach einigen Angaben1 findet man die Anfänge der Rezepti­ on schon im 14. Jahrhundert. Ähnlich wie in anderen europäischen Ländern fand die Rezeption des römischen Rechts vor allem im Sachen- und Schuldrecht statt, im Schuldrecht in großem Umfang im 16.-17. Jahrhundert. Im früheren Livland, was heutzutage zum Teil zu Estland gehört, war das „Liefländische Ritter- und Landrecht” (1537)2 noch „eine Verschmelzung meh­ rerer älterer Rechtsbücher”3 und beinhaltete wenig römisches Recht. Spürbarer war der Einfluss des römischen Rechts in Livland im „Jus Livonicum Scriptum” (bekannter als Hilchensche Landrechtsentwurf von 1599).4 In Estland hat das 1 2

3 4

H. B la e se , Bedeutung und Geltung des römischen Privatrechts in den baltischen Gebie­ ten. (=Leipziger rechtswissenschaftliche Studien. Heft 99), Leipzig 1936,7. Das sog. „Mittlere livländische Ritterrecht” erschien im Jahre 1537. Die Rechtssamm­ lung bestand aus 249 Artikeln, die weiter nicht eingeteilt worden waren und war wahr­ scheinlich zum Gebrauch im rigischen Erzstift gedacht worden. Dazu näher: D. S tein ke , Die Zivilrechtsordnungen des Baltikums unter dem Einfluss ausländischer, insbe­ sondere deutscher Rechtsquellen, in: Osnabrücker Schriften zur Rechtsgeschichte. Bd. 16. Hrsg. W. E. V oss . Göttingen 2009, 35 ff. Die Textedition: Liefländisches Ritter­ und Landrecht. - Versuch einer Geschichte der liefländischen Ritter- und Landrechte, nebst der hochdeutschen Uebersetzung des liefländischen Ritterrechtes, welches in plattdeutscher Sprache zuerst im Jahr 1537. hernach im Jahr 1773. unter dem Titel: De gemenen Stichtischen Rechte, ym Sticht van Ryga, geheten dat Ridderrecht, gedruckt worden. Hrsg. G. J. V. Buddenbrock . Riga 1794. F. G. Bunge , Einleitung in die liv-, esth- und curländische Rechtsgeschichte und Ge­ schichte der Rechtsquellen. Reval 1849, 114. Die Textedition: T. Hoffmann . Der Landrechtsentwurf David Hilchens von 1599. Ein livländisches Rechtszeugnis polnischer Herrschaft. - Rechtshistorische Reihe. Bd 345, Frankfurt a. M. 2007, passim.

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römische Recht seinen „dokumentierten” Eingang spätestens durch „Des Her­ zogthums Ehsten Ritter- und Landrechte”5 gefunden, die 1650 bekannt gemacht wurden. Beide Sammlungen wurden nie förmlich in Kraft gesetzt, wohl aber intensiv durch die Gerichte angewandt, so dass sie Kraft ususfori galten.6 Neben und auch vor den provinziellen Rechtsquellen wurde in den Gerichten der Ost­ seeprovinzen des russischen Imperiums oft römisches Recht in der Form von ius commune angewandt. So wurde das römische Recht nicht nur durch die Rechts­ quellen, sondern auch durch die Gerichtspraxis „rege“ rezipiert.7 Aufgrund der genannten und auch anderen Rechtsquellen wurde ein neues Gesetzbuch, das „Liv-, Esth- und Curlaendisches Privatrecht“8 (im Folgenden „LECP“) kompiliert, das im Jahre 1865 in den Ostseeprovinzen des Russischen Imperiums, in Kraft trat. Diese Kompilation wurde noch im Jahre 1918, als sie immer noch in Kraft war, als Triumph des römischen Rechts gelobt, da es „nicht nur in dem Umfang übernommen [wurde], in welchem es bisher als Subsidiarrecht gegolten hat, sondern das ganze Werk der Kodifikation [wurde] auf streng römisch-rechtlicher Grundlage aufgebaut. /.../“9 Diese Behauptung ist übertrie­ ben, aberjedenfalls war in dieses Gesetzbuch viel römisches Recht übernommen worden.10

5

6 7

8

9 10

Dazu näher: Steinke , Die Zivilrechtsordnungen, 134 ff; von diesem Rechtsbuch gibt es eine einzige Druckausgabe: Des Herzogthums Ehsten Ritter- und Land-Rechte. Sechs Bücher. 1. Druck. Hrsg. J. P. G. Ew ers . Mit erläuternden Urkunden und ergänzenden Beilagenherausgegeben. Dorpat 1821. F. G. v. Bunge , Beiträge zur Kunde der liv-, esth- und curländischen Rechtsquellen, Riga-Dorpat 1832, 93. C. O. v. M adai, (Rezension): F. G. Bunge , Das Liv- und Esthländisches Privatrecht. Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft. Hrsg. A. L. R ichter , R. Schnei­ der , Jhg. 5 (1841), 845. Provincialrecht der Ostseegouvernements. Dritter Theil. Privatrecht. Liv-. Est- und Cur­ laendisches Privatrecht. Zusammengestellt auf Befehl des Herrn und Kaisers Alexander II. St. Petersburg 1864 und parallel wurde auch die russische Übersetzung veröffent­ licht: Svod mestnych uzakonenij gubernij ostzejskich. Cast’ tret’ja. Zakony grazdanskie [Sammlung der einheimischen Rechte der Ostseegouvernements. Dritter Teil. Zivilge­ setze] St. Petersburg 1864. A. Y lander , Die Rolle des römischen Rechts im Privatrecht der Ostseeprovinzen Liv-, Est- und Kurland. Zeitschriftfürvergleichende Rechtswissenschaft, 35 (1918), 441. Dazu näher: H. Siimets-G ross , Das „Liv-, Esth- und Curlaendische Privatrecht“ (1864/1865) und das römische Recht im Baltikum, in: Dissertationes iuridicae Universitatis Tartuensis 33, Tartu 2011 (m.w.N.). Abrufbar von der Webseite: http://hdl.handle.net/10062/17524

Das Erbe des römischen Rechts im modernen estnischen Kaufrecht

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D a s L E C P u n d sein e L ö su n g e n w u rd e n z u m V o rb ild fü r d ie n e u e n Z iv ilg e ­ se tz b ü c h e r d e r R e p u b lik e n E stla n d u n d L e ttla n d in d e r Z w isc h e n k rie g sz e it im 2 0 . J a h rh u n d e rt11. In E stla n d g a lt d a s L E C P b is z u r s o w je tisc h e n O k k u p a tio n 1940 u n d e rn e u t u n te r d e r N S -d e u ts c h e n B e sa tz u n g 1 9 4 1 -1 9 4 4 . D a s n e u e Z iv ilg e se tz b u c h w a r z w a r v o rb e re ite t w o rd e n , ist a b e r w e g e n d e r so w je tisc h e n B e sa tz u n g u n v e ra b sc h ie d e t g e b lie b e n . E s w ird a b e r in d e n B e g rü n d u n g sm o tiv e n d e s E n tw u rfs d es e stn isc h e n Z iv ilg e se tz b u c h e s b e h a u p te t, d a ß in v ie le n T e ile n d ie B e stim m u n g e n d e s L E C P ü b e rn o m m e n w o rd e n s in d .12 A n d e re rse its g ilt d e r E n tw u rf d e s e s tn i­ sc h e n Z iv ilg e se tz b u c h s in d e r L ite ra tu r als w e n ig e r v o m L E C P u n d m e h r v o n d e n a u slä n d isc h e n d e u ts c h sp ra c h ig e n G e se tz b ü c h e rn b e e in flu ß t13 - im G e g e n ­ sa tz z u m le ttis c h e n Z iv ilg e se tz b u c h v o n 1937. D a s le tz te re w u rd e ü b rig e n s n a c h d e r W ie d e rv e re in ig u n g d e r le ttisc h e n U n a b h ä n g ig k e it w ie d e r in K ra ft g e se tz t.

Die Entwicklung des estnischen Kaufrechts nach 1991 E stla n d is t e in e n a n d e re n W e g a ls L e ttla n d g e g a n g e n : n a c h d e r W ie d e re rla n g u n g d e r U n a b h ä n g ig k e it im Ja h re 1991 h a t d a s e stn isc h e P a rla m e n t e n tsc h ie d e n , d a ss b e i d e r A u sfü h ru n g d e r R e c h tsre fo rm e n d ie a u s d e r V o rk rie g s z e it sta m m e n d e n G e se tz e z u b e rü c k s ic h tig e n sin d , sie w u rd e n a b e r n ic h t w ie d e r in K ra ft g e s e tz t.14 D ie s b e d e u te te , d a ß E stla n d se in e n g e rm a n isc h e n R e c h tsw u rz e ln fo lg e n so llte u n d so m it w a r z u g le ic h e n tsc h ie d e n , d a ß d ie R e fo rm e n g ru n d s ä tz lic h n a c h d e m g e rm a n isc h e n M o d e ll d u rc h z u fü h re n sin d . D ie se L e itlin ie n w u rd e n in d e m sp ä ­ te re n G e se tz g e b u n g s p ro z e ss fe s tg e h a lte n u n d d e sw e g e n k a n n m a n d ie in d e n Ja h re n 1 9 9 3 -2 0 1 0 e rfo lg te P riv a tre c h tsre fo rm a ls d a s W ie d e ra u fle b e n d e r Z iv il­ 11

12

13

14

Übersicht der rechtlichen Entwicklungen in den ehemaligen baltischen Provinzen des russischen Imperiums, nunmehr in den baltischen Staaten Estland und Lettland siehe: T. A nepaio , Die rechtliche Entwicklung der baltischen Staaten 1918-1940, in: Moder­ nisierung durch Transfer zwischen den Weltkriegen. Hrsg. T. G iaro . Frankfurt am Main 2007, 7-30. Seletuskiri Tsiviilseadustiku 1936. aasta eelnöu juurde. Koostanud prof. J. U luots. [Begründungsmotive zu dem Entwurf von 1936 des Zivilgesetzbuches. Verfasst von Prof. J. Uluots.] TÜ raamatukogu käsikirjade ja haruldaste raamatute kogu. [Sammlung der Handschriften und Raritäten-Bücher der Tartuer Universtitätsbibliothek.] Uluots, Jüri, isikuarhiiv [Personalarchiv], Bestand 164, Fascicel 14 [Handschrift]. Z. B. D. A. L oeber , Kontinuität im Zivilrecht nach Wiederherstellung staatlicher Unab­ hängigkeit - Zu den Zivilrechtsgesetzbüchern von Lettland (1937), Estland (1993) und Litauen (2000), in: Aufbruch nach Europa. 75 Jahre Max-Planck-Institut für Privatrecht, Tübingen 2001, 948. Beschluss des Parlaments vom 01.12.1992.

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re c h ts tra d itio n b e z e ic h n e n .15 W e n n m a n je tz t a u fg ru n d d e r L e itlin ie n b e h a u p te n w ü rd e , d a ß in E stla n d e in fo rtd a u e rn d e r, o b w o h l in z w is c h e n d u rc h b ro c h e n e r R e z e p tio n sp ro z e ß sta ttg e fu n d e n h a t (u n d a u f B a sis d e r g e sc h ild e rte n V o rg e ­ sc h ic h te w ä re d iese T h e se p la u s ib e l), w ä re d ie s je d o c h falsch . D a s n e u e estn isc h e S c h u ld re c h tsg e se tz is t se it 1 Ju li 2 0 0 2 in K ra ft.16 B e i d e r A u sa rb e itu n g d e s S c h u ld re c h tsg e se tz e s h a t E stla n d sic h se h r sta rk d e n U n ifiz ie ­ ru n g s te n d e n z e n a n g e sc h lo sse n u n d d ie Principles o f European Contract Law (P E C L ), d ie Unidroit Principles o f Commercial Contracts (P IC C ) u n d d a s U N ­ K a u fre c h t (C IS G ) als d ie w ic h tig s te n V o rb ild e r fü r d ie G ru n d stru k tu re n u n d R e c h tsk o n z e p te d e s S c h u ld re c h tsg e se tz e s b e n u tz t. D a n e b e n h a b e n n a tü rlic h a u c h d ie g ro ß e n Z iv ilg e se tz b ü c h e r, v o r a lle m d a s d e u tsc h e B G B , a b e r a u c h d as n ie d e rlä n d isc h e B W , d as sc h w e iz e risc h e Z G B u n d d a s ö ste rre ic h is c h e A B G B e in e n w ic h tig e n E in flu ß g e h a b t. D ie a u s d e r V o rk rie g s z e it sta m m e n d e n G e se tz e w u rd e n b e i d e r N e u k o d ifiz ie ru n g d es S c h u ld re c h ts a u c h n ic h t z u r G ru n d la g e g e n o m m e n , so n d e rn d ie n te n n u r a ls ein e O rie n tie ru n g sric h tu n g .17 D ie A u s g e s ta l­ tu n g d e s e stn isc h e n S c h u ld re c h ts w u rd e fo lg lic h v o n d e m w e itg e h e n d e n G e ­ b ra u c h v o n re c h tsv e rg le ic h e n d e r M e th o d e u n d d e r Ü b e rn a h m e fre m d e r R e c h ts ­ k o n z e p tio n e n g e p rä g t; fe rn e r w u rd e d ie N e u o rd n u n g d e s e stn isc h e n K a u fre c h ts w e itg e h e n d v o n d e m H in te rg ru n d d e r V e rb ra u c h sg ü te rk a u fric h tlin ie b e s tim m t.18 D ie se E n tsc h e id u n g e n d e s e stn isc h e n G e se tz g e b e rs, sich a n d ie m o d e rn ste n T re n d s a n z u sc h lie ß e n , h a b e n z u r F o lg e, d a ß d as estn isc h e K a u fre c h t g ro ß e Ä h n ­ lic h k e ite n m it d e n je n ig e n L ö su n g e n d e r in te rn a tio n a le n o d e r e u ro p ä isc h e n R e c h tsv e re in h e itlic h u n g sin stru m e n te , a b e r a u c h m it d e n m a te rie lle n R e g e lu n g e n d e s G e m e in s a m e n E u ro p ä is c h e n K a u fre c h ts 19 a u sw e ist. D e sw e g e n is t d as e stn i­

15

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19

M. Käerdi, Westliche Rechtskonzepte für post-sozialistische Gesellschaften: Gesetzge­ berische Erfahrungen in Estland, in: H. H eiss , Brückenschlag zwischen den Rechtskul­ turen des Ostseeraums, Mohr-Siebeck, 2001, 77. Der Aufbau des estnischen Zivilrechts folgt dem pandektistischen Vorbild, eine Kodifizierung gibt es bis heute aber nicht. Stattdessen wurden die einzelnen Teile des Zivilgesetzbuchs als separate Gesetze - das Gesetz über Allgemeinen Teil des Zivilgesetzbuchs, Schuldrechtsgesetz, Sachenrechts­ gesetz, Erbrechtsgesetz, Familienrechtsgesetz - in Kraft gesetzt. Eine etwas veraltete (Stand: 18.07.2011) englische Übersetzung des Schuldrechtsgeset­ zes findet man unter http://www.legaltext.ee/et/andmebaas/tekst.asp?loc=text&dok=X30085K4&keel=en Ähnlich K äerdi, Westliche Rechtskonzepte, 83. Dazu ausführlich K äerd i, Westliche Rechtskonzepte, 82f; siehe auch K öve, Applicable Law, 36-37 und P. V a r u l, Legal Policy Decisions and Choices in the Creation o f New Private Law in Estonia, Juridica International (2001), 114-115. Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht. K 0M (2011) 635 endgültig.

Das Erbe des römischen Rechts im modernen estnischen Kaufrecht

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sche Schuldrecht sogar als eine der modernsten Schuldrechtskodifikationen be­ zeichnet worden.20 Für die bewußte Rezeption des römischen Rechts blieb neben diesen starken Modernisierungswünschen freilich kaum Raum. Deshalb sind die Rechtskonzeptionen und andere Einflüsse des römischen Kaufrechts nur mittel­ bar und insoweit im estnischen Kaufrecht zu finden, als sie in unseren Vorbil­ dern - den modernen Rechtsvereinheitlichungsinstrumente und den großen Zi­ vilrechtskodifikationen, vor allem im BGB - erhalten geblieben sind. Ein Vergleich von allen Finessen des römischen Kaufrechts mit estnischem ist nicht möglich, deswegen konzentriert sich dieser Aufsatz auf einige wichtigs­ te Institute. Für die Analyse ausgewählt sind der Vertragsabschluß mit den dafür notwendigen Bedingungen und die Haftung für Nichterfüllung des Verkäufers, die sowohl im römischen als auch im heutigen Recht am meisten Probleme be­ reitet und deswegen am faszinierendsten ist. Es wird auch versucht, das römi­ sche Recht kurz und generell darzustellen, damit es den ersten Teil des Buches nicht allzu wiederholt.

1. Abschluss des Kaufvertrags 1.1. Der Kaufvertrag als Konsensualvertrag und die Bedingungen zum Abschluss Der Kauf im römischen Recht ist der Form nach ein Konsensualvertrag, der durch die gegenseitig erklärte Willenseinigung, consensus abgeschlossen wird.21 Der Konsens muß nicht schriftlich abgeschlossen werden, es reicht eine mündli­ che Einigung.22 Auch der Preis und die Sache als Leistungen müssen nicht beim Abschluß übergeben werden.23 Die Parteien mussten aber in drei wichtigen Punkten geeinigt sein: in den Leistungen - der Preis und die Sache - und in den Personen der Parteien, sonst 20 21

22

23

I. Schwenzer, C. K ee , P. Hachem , Global Sales and Contract Law. Oxford University Press 2012, Rn 2.115. G. 3.139; Inst. 3.23.pr: Emptio et venditio contrahitur simulatque de pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit ac ne arra quidem datafuerit. nam quod arrae nomine datur argumentum est emptionis et venditionis contractae. sed haec quidem de emptionibus et venditionibus quae sine scriptura consistunt obtinere oportet /.../. Paul. D. 18, 1, 40 pr. Ideo autem istis modis consensu dicimus obligationes contrahi, quod neque uerborum neque scripturae ulla proprietas desideratur, sed sufficit eos, qui negotium gerunt, consensisse. G. 3.136. G. 3. 139.

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handelte es sich um Irrtum (error). Genauer konnte ein Irrtum in der Sache, im Objekt (error in corpore), in der Substanz (error in substantia), im Geschäft (error in negotio), in der Person (error in persona) und im Preis (error in preti­ um) vorkommen. Zum Beispiel konnte ein Irrtum in der Sache liegen, wenn statt eines Sklaven, statt Stichus, ein anderer Sklave, Pamphilus verkauft wurde: “/.../ idem est, si ego me stichum, tu pamphilum absentem vendere putasti: nam cum in corpore dissentiatur, apparet nullam esse emptionem.24 Wenn der Irrtum nur im Namen des Sklaven bestand, aber beide sich in der Person des Sklaven einig waren, war es kein grundlegender Irrtum, aufgrund dessen der Kauf nichtig ge­ wesen wäre.25 Der Kaufpreis musste in Geld bestehen und verum und certum sein. Der Grundsatz des wirklichen Kaufpreises (verum) wurde abgeleitet von Ulp. D. 18, 1, 36, wonach kein Kauf vorliegt, wenn jemand beim Verkauf einen Preis fest­ setzt, der er nicht zu verlangen beabsichtigt. Der Preis musste auch bestimmbar (certum) sein, obwohl nicht unbedingt ein fester Betrag festzusetzen war (G.3. 140). Auch nach dem heutigen estnischen Schuldrecht ist der Kaufvertrag als Konsensualvertrag zu qualifizieren. Ferner besteht im estnischen Recht nach § 77 des Gesetzes im Allgemeinen Teil des Zivilgesetzbuchs im Allgemeinen kein Formzwang, vielmehr geht das Recht von der Formfreiheit aus. Für bestimmte Kaufgegenstände wird jedoch eine bestimmte Form verlangt, so ist zB für den Grundstückskauf die notarielle Beurkundung erforderlich, nach § 119 (1) des Sachenrechtsgesetzes. Im älteren und z.T. klassischen römischen Recht war die bestimmte Form nicht beim Abschluss des Vertrags nötig, wohl aber bei der Übergabe der res mancipi - nämlich mancipatio, die mindestens bis zum Ende des 2. Jahrhunderts benutzt wurde. Der Kaufpreis, der laut § 208 (1) SchG in Geld bestehen muss, stellt nach dem SchG - anders als im römischen Recht - keine essentialia negotii dar. Vielmehr reicht es in der Regel für einen wirksamen Kaufvertrag aus, wenn die Parteien sich nur über den Kaufgegenstand geeinigt haben.26 Sind sich die Par­ teien über die Kaufsache einig, fehlt es aber an der Preisabrede, kann der Kauf­ preis nach § 28 (2) SchG bestimmt werden: danach wird ein Preis geschuldet, der normalerweise für vergleichbare vertragliche Leistungen zum Zeitpunkt des 24 25

26

D.18.1.9.pr. Plane si in nomine dissentiamus, verum de corpore constet, nulla dubitatio est, quin valeat emptio et venditio: nihil enim fa c it error nominis, cum de corpore constat. D. 18.1.9.1. P. V arul , I. Kull , V. K öve , M. Käerdi , Völaöigusseadus I. Kommenteeritud väljaanne [Schuldrechtsgesetz I. Kommentar]. Tallinn, Juura, 2006, 103.

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Vertragsschlusses am Leistungsort geschuldet worden wäre, oder, wenn kein solcher Preis zu ermitteln ist, ein nach den Umständen angemessener Preis.

1.2. Der Kaufgegenstand Der Kaufgegenstand mußte im römischen Recht ebenfalls wie der Preis be­ stimmt sein, reiner Gattungskauf war unbekannt, nur die Lieferung gattungsmä­ ßig bestimmter Stücke aus einem bestimmten Vorrat kommt vor.27 Generell wurde aber ein Kaufvertrag ab dem Augenblick perfekt, wenn auch aus der gat­ tungsmäßig bestimmten Ware konkrete Stücke ausgewählt wurden (D. 18, 1, 35, 7). Im römischen Recht war auch ein Kauf einer künftigen Sache (emptio rei speratae) möglich - der Vertrag wurde wahrscheinlich bedingt abgeschlossen.28 Der Hoffnungskauf (emptio spei) war aber ein unbedingter Kauf, obwohl es ein Kauf einer bloßen Gewinnaussicht war.29 Dies war eine Ausnahme der Regel, dass ohne Kaufsache kein Kauf zustande kommt (Nec emptio nec venditio sine re quae veneatpotest intellegi, D. 18, 1,8, pr) und die zwei Arten der noch nicht vorhandenen Sache waren voneinander auch schwer zu unterscheiden.30 Ist aber die Leistung der verkauften Sache von vornherein unmöglich, wurde der Kauf als nichtig angesehen.31 Anders als das römische Recht geht das estnische Kaufrecht von der Gat­ tungsschuld als Regelfall aus: in der modernen Gesellschaft ist dies aber wohl selbstverständlich. Dass der Gattungskauf das gesetzliche Leitbild darstellt, zeigt sich insbesondere in der Gewährung eines Nachbesserungs- oder Nachliefe­ rungsanspruchs gem. § 222 SchG, in den spezifischen weiteren Voraussetzun­ gen (Individualisierung der Kaufsache(n) - auch im römischen Recht nötig) für den Gefahrübergang, ferner aber auch darin, dass der Verkäufer den Erfüllungs­ anspruch verweigern kann, wenn der Gläubiger die Leistung vernünftigerweise aus anderer Quelle erlangen kann, § 108 (2) Nr. 3 SchG. Der Kauf einer künfti­ gen, d.h. noch nicht vorhandenen Sache ist nach dem klaren Wortlaut von § 208 (1) SchG - „Durch den Kaufvertrag wird der Verkäufer einer Sache verpflichtet, dem Käufer die vorhandene, herzustellende oder von dem Verkäufer erst zu er­ 27 28 29

30 31

M. K aser , Das römische Privatrecht. Abs I. Das altrömische, das vorklassische und das klassische Recht. München 21971, 548. D. 18, 1, 8, pr; näher K aser , Das römische Privatrecht, 549. Aliquando tamen et sine re venditio intellegitur, veluti cum quasi alea emitur. quodfit, cum captum piscium vel avium vel missilium emitur: emptio enim contrahitur etiam si nihil inciderit, quiaspei emptio est. D. 18, 1,8, 1. Siehe dazu R. K nÜ tel, Hoffnungskauf und Eviktionshaftung. SZ 117 (2000), 445. Kaser , Das römische Privatrecht, 549.

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werbende Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu verschaffen; der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis in Geld zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen“ - ebenfalls möglich. Die Unmöglichkeit der Leistung und deren Wirkung auf den Kaufvertrag regelt das moderne estnische Kaufrecht ebenfalls anders als das römische Recht. § 12 (1) SchG legt expressis verbis fest, dass auch die anfängliche objektive Unmöglichkeit der Leistung nicht zur Nichtigkeit des Vertrags führt, sondern dass die Unmöglichkeit der Existenz des Vertrags nicht schadet: „Der Umstand, dass die Erfüllung des Vertrags beim Vertragsschluss unmöglich war oder dass die Partei beim Vertragsschluss keine Verfügungsbefugnis über das Vertragsge­ genstand hatte, berührt die Wirksamkeit des Vertrags nicht.“ Auch sonst spielt die Unmöglichkeit für das estnische Schuldrecht nur eine untergeordnete Rolle. Obwohl das estnische Zivilrecht generell sehr stark von dem deutschen Recht beeinflusst ist, hat Mommsens Unmöglichkeitslehre keinen Einfluss auf das est­ nische Leistungsstörungsrecht gehabt: die Unmöglichkeit ist keine Kategorie an sich. Der Unmöglichkeit kommt nach dem Schuldrechtsgesetz nur die Bedeu­ tung der Einwendung gegen den Erfüllungsanspruch zu: § 108 (2) Nr. 1 SchG legt fest, dass wenn der Schuldner eine Pflicht, die nicht auf Zahlung gerichtet ist, verletzt, der Gläubiger Erfüllung verlangen kann, es sei denn die Erfüllung ist unmöglich.32

1.3. Gefahrübergang Zu den Kernbereichen des Kaufrechts gehört auch die Frage, wer - der Verkäu­ fer oder der Käufer - nach dem Abschluss des Vertrages die Gefahr des zufälli­ gen Untergangs der Sache zu tragen hat. Das heißt, ob der Käufer den Kaufpreis auch dann bezahlen muss, wenn die Sache durch Zufall, d.h. ohne Verschulden der Parteien, untergegangen oder beschädigt geworden ist. Im römischen Recht galt allgemein das Prinzip: casum sentit dominus, d.h. der Eigentümer spürt den Zufall. Im Kaufrecht wurde es konkreter und hat Ausdruck gefunden in dem Satz: „perfecta emptione periculum ad emptorem respiciet“ (D. 18, 6, 8, pr). Folglich wurde der Käufer ab dem Abschluss des Kaufvertrages mit der Preisge­ fahr belastet. Es wurde aber im Regelfall vorausgesetzt, dass der Kaufabschluss und die Übergabe der Sache zusammenfallen. Der Ausdruck „perfecta emptio­ ne“ bezieht sich demnach auf den Kauf gattungsmäßig bestimmter Ware, was perfekt ab dem Augenblick wurde, wenn zusätzlich zu der Einigung die Sa­

32

Diese Regelung beruht a u f Art. 7.2.2. PICC und Art. 9:102 (2) PECL.

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che(n) auch ausgewählt wurde(n). Diese Fälle sind in den Quellen kasuistisch aufgezählt. Dem estnischen Kaufrecht - wie auch den anderen modernen Kaufrechten ist der Grundsatz „.periculum est emptoris“ fremd. Der Übergang von dem römi­ schen Prinzip periculum est emptoris fand im Allgemeinen im 19. Jahrhundert statt, wenn auch das „Liv-, Est- und Curlaendische Privatrecht“ im estnischen Territorium im 19. Jahrhundert das alte römische Prinzip befolgt hat.33 Die heu­ tige estnische Risikoübergangsregelung folgt in großem Umfang dem Vorbild von Art. 66-69 CISG und § 446 BGB34 und verbindet den Gefahrübergang grundsätzlich mit der Übergabe der Kaufsache.35 Wann der Verkäufer seine Übergabepflicht erfüllt hat, wird in § 209 SchG geregelt; dabei wird dem deut­ schen Vorbild entsprechend zwischen der Holschuld, Bringschuld und Schick­ schuld unterschieden. Eine besondere Gefahrübergangsregel gilt nach § 214 (3) SchG für den Kauf der Sache, die sich auf dem Transport befindet; anders aber als sein Prototyp in Art. 68 S. 1 CISG bewirkt das estnische Recht den Gefahr­ übergang auch hier nicht zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, sondern mit der Übergabe der Sache an den ersten Beförderer. Eine besondere und zugunsten des Verbrauchers zwingende Regelung gilt laut § 214 (5) SchG für den Verbrauchsgüterkaufvertrag, die freilich wegen der Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie36 etwas modifiziert werden sollte. Da auch diese Maximalharmonisierung bezweckende Richtlinie die Gefahrüber­ gang grundsätzlich mit der Besitzübergabe der Ware verbindet37, bedeutet dies für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zumindest im Bereich des Ver­ brauchsgüterkaufs zwingend das Ende der römischen periculum emptoris-Regel.

33 34 35 36

37

Siimets-G ross , Das Liv, est- und curlaendische Privatrecht, 91. P. V arul , I. Kull , V. K öve , M. Käerdi , Völaöigusseadus II. Kommenteeritud väljaanne [Schuldrechtsgesetz II. Kommentar]. Tallinn, Juura, 2007, 24. § 214 (2) SchG lautet: “Die Gefahr des zufälligen Untergangs oder der Beschädigung der Kaufsache geht mit der Übergabe der Sache auf dem Käufer über.“ Richtlinie 2011/83/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2011 über die Rechte der Verbraucher, zur Abänderung der Richtlinie 93/13/EWG des Rates und der Richtlinie 1999/44/EG des Europäischen Parlaments und des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie 85/577/EWG des Rates und der Richtlinie 97/7/EG des Europäischen Parlaments und des Rates. Siehe Art. 20 der Richtlinie.

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2. Haftung des Verkäufers für Rechts- und Sachmängel 2.1. Haftung für Rechtsmängel Im römischen Recht kann man von einer Haftung für Rechtsmängel bei der mancipatio ziemlich früh sprechen.38 Wenn die gekaufte Sache eine res mancipi ist, kann der Erwerber der Sache, wenn diese von einem Dritten durch vindicatio verlangt wird, den Veräußerer zu prozessualer Beistandschaft veranlassen, um die Sache zu verteidigen. Wenn der Dritte obsiegt oder der Veräußerer seine Hilfe verweigert, kann der Erwerber mit der Gewährschaftsklage (actio auctoritatis) den doppelten Kaufpreis verlangen, wenn der Preis bezahlt worden ist (PS 2 ,1 7 ,1 ; 3). Für die res nec mancipi hat man diese Haftung nachgebildet in der Form von stipulatio duplae, eine Sonderform von Vertragsstrafe. Durch die Stipulati­ on verspricht der Verkäufer dem Käufer den doppelten Kaufpreis im Fall einer künftigen Eviktion zu bezahlen, d.h wenn der Käufer gegenüber actio in rem eines Dritten unterliegen sollte.39 Daneben gab es noch die stipulatio habere licere, wo der Verkäufer auf das einfache Interesse des Käufers am Behalten der Kaufsache haftete. In der späte­ ren Klassik wurde es so ausgelegt, dass der Verkäufer nur die Unterlassung ei­ gener und die seiner Erben versprach, aber nicht von Dritten.40 Der Käufer hatte ebenfalls die Möglichkeit eine actio empti zu stellen, zu­ nächst aber nur, wenn der Verkäufer arglistig (dolum) eine fremde Sache ver­ kauft hat oder versprochen hat, dass diese von Rechten Dritter frei ist (D. 19, 1, 30, 1). Am Anfang konnten in der klassischen Zeit Käufer einer wertvolleren Sache mit der actio empti erzwingen, dass die stipulatio duplae abgeschlossen wird (D. 21, 2, 37, 1-2). Später konnte die actio empti in allen Eviktionsfallen auf Interesse des Käufers gestellt werden, wenn die Eviktion unterblieb (D. 21, 2, 8). Die Eviktionshaftung kennt das estnische Kaufrecht nicht. Nach § 208 (1) SchG gehört die Eigentumsverschaffung zu den Hauptpflichten des Verkäufers, deren Verletzung die Möglichkeit der Benutzung von allgemeinen Rechtsbehel­ fen auslöst. Ist die Kaufsache mit Rechten Dritter - seien es beschränkte dingli­ 38 39

40

K aser , Das römische Privatrecht, § 33 I. Vgl. PS 2, 17, 1/3. Duplae stipulatio committi dicitur tunc, cum res restituta est petitori, vel damnatus est litis aestimatione, vel possessor ab emptore conventus absolutus est. D. 21, 2, 16, 1. Vgl. ebenso D. 21, 2, 16, 2. K aser , Das römische Privatrecht, § 131, 555. D. 45, 1, 38, p r - 2 .

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che Rechte wie Pfandrechte, Rechte aus dem geistigen Eigentum oder schuld­ rechtliche Miet- oder Pachtverträge41 - belastet, stellt dies eine Vertragswidrig­ keit der Sache nach § 217 (2) Nr. 3 SchG dar, mit der Folge, dass der Verkäufer für Rechtsmängel nach demselben besonderen Haftungsregime (§ 217ff SchG) haftet, das auch für Sachmängel gilt. Die Verkäuferhaftung für Rechts- und Sachmängel läuft nach dem estnischen Schuldrecht nach den gleichen Regeln und hat identischen Rechtsfolgen; deswegen wird auch in der estnischen Rechts­ literatur nicht zwischen Rechts- und Sachmängelhaftung unterschieden.42

3. Haftung für Sachmängel 3.1. Das römische Recht Der Verkäufer haftete im römischen Recht nicht nur für Rechtsmängel, sondern auch für Sachmängel. Im altrömischen Recht war eine Haftung nur bei einem Sonderfall beim Grundstückskauf möglich. Wenn behauptet wurde, dass das verkaufte Grundstück größer sei, als es war, haftete der Verkäufer, wenn der Preis nach der Fläche berechnet wurde, mit der actio de modo agri auf Erstat­ tung des zuviel gezahlten Preises auf das doppelte (PS 2, 17, 4). Es gab auch eine Möglichkeit mit der Stipulation zu versprechen, dass eine Sache von be­ stimmten Fehlern frei ist (D. 21, 2,31). Bei dem Verkauf von Sklaven, als wertvolle Sachen, gab es die Möglichkeit, schon seit dem 2. (oder 3.) Jahrhundert v. Chr. entweder eine Wandlungs- oder Minderungsklage zu stellen. Wandlungsklage, actio redhibitoria konnte man binnen sechs Monaten zur Rückerstattung des Kaufpreises gegen Rückgabe des Sklaven stellen (z.B. D. 21, 1, 23, 9). Eine Minderungsklage war innerhalb eines Jahres zu stellen, um den Betrag zurückzuverlangen, um den der Sklave weniger wert war (quanti ob id vitium minoris fuerit, D. 44, 2, 25, 1).43 Mit actio empti haftet der Verkäufer - wie für die Rechtsmängel, auch für die Sachmängel nur bei arglistig (dolo malo) verschwiegenen Mängeln oder wenn er versprochen hat, dass diese frei von Rechten Dritter ist (D. 19, 1, 13, 14). Klagen konnte man nicht nur die Erstattung des Minderwerts der Sache, sondern auch den Ersatz für die mittelbar verursachten Schäden. Ähnlich wie beim Sklavenverkauf, wo Ädilen in ihren Edikten die Wandlung oder Minde­ rung versprochen haben, konnte man diese später und nach diesem Vorbild mit­

41 42 43

V arul , Kull , K öve , K äerdi, Völaöigusseadus II, 44-45. Siehe etwa V arul , K ull , K öve, K äerdi, Völaöigusseadus II, 33f. K aser , Das römische Privatrecht, 559-560.

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tels actio empti bei anderen Sachen verlangen. Es haftet auch der Verkäufer, der den Fehler nicht gekannt hat.44 Ähnlich wie bei Rechtsmängeln konnte auch bei Sachmängeln die Freiheit von Fehlern mit stipulatio duplae oder stipulatio habere licere versprochen wer­ den, oft in derselben Vertragsformel, nur bei Sachmängeln war die Haftung auf den einfachen Kaufpreis gerichtet.

3.2. Estnisches Recht Vom römischen Grundsatz caveat emptor hat sich das moderne estnische Kauf­ recht in den letzten 10 Jahren ziemlich weit entfernt. Mangels anderweitiger Ab­ rede schuldet der Verkäufer nach dem estnischen Recht die Kaufsache, die sich für die Zwecke eignet, für die Waren der gleichen Art gewöhnlich gebraucht werden ( § 217 (2) Nr. 2 SchG) und von mindestens mittlerer Qualität ist (§ 77 (1) SchG). In der aktuellen Rechtsprechung des estnischen Staatsgerichts ist die­ ser Maßstab der befriedigenden Qualität der Kaufsache relativ hoch gehalten worden und es wird immer wieder betont, dass der Verkäufer die Mängel der Sache vor dem Vertragsabschluss offenbaren muss, wenn er seine Haftung aus­ schließen will.45 Entspricht die Kaufsache nicht dem vertraglich oder gesetzlich vorausgesetzten Standard, gilt die Sache als nicht vertragsgemäß und bedeutet die Pflichtverletzung des Verkäufers (§§ 217 (1), 100 SchG). Weist die Kaufsache Sachmangel auf und ist die Haftung des Verkäufers zB wegen der Kenntnis des Käufers oder vertraglichen Haftungsbeschränkung nicht ausgeschlossen, stehen dem Käufer die im allgemeinen Teil des Schuldrechtsge­ setzes geregelten Rechtsbehelfe - mit bestimmten kaufrechtlichen Sonderrege­ lungen - zu. Das estnische Recht der Sachmängelhaftung beim Kauf ist stark mit dem allgemeinen Leistungsstörungsrecht verbunden.46 Sowohl das Rück­ tritts- und Minderungsrecht als auch der Schadensersatzanspruch des Käufers finden ihre (Anspruchs)Grundlagen in den Vorschriften im Allgemeinen Teil des Schuldrechtsgesetzes. Nur der Anspruch auf Nachbesserung oder Nacherfül­ lung (§ 222 SchG) wird im besonderen Teil im Abschnitt für den Kaufvertrag 44 45 46

D. 19, 1, 13, pr - 2; D, 18, 1, 45; D. 19, 11,3 und 5; Kaser , Das römische Privatrecht, 557-559. Siehe die Entscheidungen des Staatsgerichts Nr. 3-2-1-129-12; Nr. 3-2-1-5-12; Nr. 3-2­ 1-115-05. Über das estnische Leistungsstörungsrecht im Allgemeinen siehe T. G ö ttig , Estnisches und deutsches Leistungsstörungsrecht im Vergleich zum UN-Kaufrecht und den Grund­ regeln des Europäischen Vertragsrechts, Zeitschrift fü r Europarecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung (2006), 138-152.

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geregelt. Folglich kann der Käufer einer mangelhafter Kaufsache von dem Ver­ käufer Nachbesserung oder Nacherfüllung verlangen (§ 222 SchG), seine eigene Leistung zurückhalten (§111 SchG), Schadensersatz verlangen (§115 SchG), von dem Vertrag zurücktreten oder den Vertrag kündigen (§116 SchG) oder den Preis mindern (§ 112 SchG). Ferner steht dem Käufer ein Recht zur Selbstvor­ nahme und ein entsprechender Kostenersatzanspruch gegen den Verkäufer zu (§ 222 (5) SchG).47 Diese Rechtsbehelfe stehen dem Käufer grundsätzlich kumula­ tiv zur Verfügung, soweit sie miteinander vereinbar sind (§ 101 (2) SchG). Hier sieht man, dass das ädilizische Gewährleistungsrecht keine Rezeption in das estnische Kaufrecht gefunden hat. Die ädilizischen Rechtsbehelfe - Min­ derung und Wandlung (Rücktritt) - sind zwar grundsätzlich im estnischen Schuldrechtsgesetz erhalten geblieben, die modernen Entwicklungen folgend sind sie aber nicht als Ansprüche, sondern als Gestaltungsrechte geregelt.48 Eine weitere Gemeinsamkeit mit den römischen Regeln ist ihre Objektivität: genauso wie ihre Geltendmachung im römischen Recht kein Verschulden des Verkäufers voraussetzte49, besteht auch nach dem estnischen Recht die Möglichkeit zur Minderung und Rücktritt ohne Rücksicht darauf, ob die Pflichtverletzung des Verkäufers entschuldbar war, d.h. durch höherer Gewalt verursacht wurde oder nicht (§ 105 SchG).50 Es ist ferner erwähnenswert, dass die Minderung im estni­ schen Recht ein allgemeiner, d.h. für alle Vertragstypen geltender Rechtsbehelf geworden ist. Im Gegensatz zur ädilizischen Wandlungsklage steht dem Käufer die Rück­ trittsmöglichkeit nicht für jeden Sachmangel zu. Genauso wie seine Regelungs­ vorbilder CISG, PICC und PECL, setzt der Rücktritt nach dem estnischen Recht eine wesentliche Vertragsverletzung voraus (§ 116 (1) SchG). Eine nicht ab­ schließende Auflistung von Fällen wesentlicher Vertragsverletzung ist in § 116 (2) SchG enthalten. Gemäß § 116 (2) SchG liegt eine wesentliche Vertragsver­ letzung vor allem vor, wenn 1) dadurch der benachteiligten Partei im Wesentli­ chen entgeht, was sie nach dem Vertrag hätte erwarten dürfen, es sei denn, dass die andere Partei diese Folge nicht vorausgesehen hat und vernünftigerweise auch nicht hätte voraussehen können; 2) die genaue Einhaltung der verletzten Vertragspflicht für den Fortbestand des Leistungsinteresses des Gläubigers ent­ scheidend ist; 3) die Pflichtverletzung des Schuldners vorsätzlich oder grob fahr­ lässig erfolgte; 4) die Pflichtverletzung dem Gläubiger Grund zur Annahme gibt, 47 48 49 50

Siehe dazu die Entscheidung des Staatsgerichts Nr. 3-2-1-98-09. V arul , Kull , K öve , Käerdi , Völaöigusseadus I, 315. R. Z immermann , The Law o f Obligations: Roman Foundations o f the Civilian Tradi­ tion. OxfordUniversity Press, 1996, 321. Siehe auch die Entscheidung des Staatsgerichts Nr. 3-2-1-129-12.

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dass sie sich auf die zukünftige Erfüllung durch den Schuldner nicht verlassen kann; oder 5) der Schuldner seine Pflicht nicht innerhalb einer angemessenen Nachfrist erfüllt oder die Erfüllung verweigert. Für den Rücktritt wegen Sachmängeln sieht § 223 (1) SchG weitere Tatbe­ stände wesentlicher Vertragsverletzung vor, die zusätzlich zu derjenigen in § 116 (2) SchG gelten. Nach § 223 (1) SchG hat der Verkäufer den Kaufvertrag auch dann wesentlich verletzt, wenn die Nachbesserung oder Nachlieferung un­ möglich oder fehlgeschlagen ist, oder wenn der Verkäufer unberechtigt die Nachbesserung oder Nachlieferung verweigert oder wenn der Verkäufer inner­ halb einer angemessenen Frist keine Abhilfe geschaffen hat. Folglich verbindet das estnische Recht das Vorliegen einer wesentlichen Vertragsverletzung u.a. mit dem gescheiterten Behebungsversuch, wobei es nicht darauf ankommt, ob der Mangel als solcher unerheblich ist oder nicht.51 Ferner hat der Käufer auch die Möglichkeit, durch Nachfristsetzung die Rücktrittslage zu erreichen (§ 116 (2) Nr. 5). Das estnische Recht gewährt dem Verkäufer somit ein Recht auf die zweite Chance: eine Möglichkeit, die dem römischen Verkäufer nicht zur Ver­ fügung stand. Während nach der actio empti die Haftung des Verkäufers seinen dolus vo­ raussetzte, ist die estnische Sachmängelhaftung viel käuferfreundlicher ausge­ staltet: in der Literatur und teilweise auch in der höchstrichterlichen Rechtspre­ chung findet man die Auffassung, dass die Haftung des Verkäufers und somit die Rechtsbehelfe des Käufers für Sachmängel grundsätzlich immer gegeben ist und sogar im Fall von höherer Gewalt besteht.52 Die Arglistigkeit des Verkäu­ 51

52

Siehe dazu V a r u l, K u ll, K öve, K äerd i, Völaöigusseadus II, 64 und K. SEIN, Millal saab ostja müügieseme puuduste töttu lepingust taganeda? Kommentaar Riigikohtu otsustele tsiviilasjades 3-2-1-11-01, 3-2-1-80-10 ja 3-2-1-147-11 [Wann kann der Käu­ fer wegen Mängel der gekauften Sache vom Vertrag zurücktreten? Ein Kommentar zur Entscheidung des Staatsgerichtshofs in Zivilsachen 3-2-1-11-01, 3-2-1-80-10, 3-2-1­ 147-11], Juridica IX (2012), 717f. Den modernen Entwicklungen entsprechend beruht das estnische Leistungsstörungs­ recht auf die Garantiehaftung, d.h. die Verantwortlichkeit des Schuldners ist nur bei hö­ herer Gewalt ausgeschlossen (§ 103 SchG). Teilweise wird es aber vertreten, dass der Verkäufer für Kaufmängel sogar bei der höhere Gewalt haften muss, siehe V a ru l, K u ll, K äerdi, K öve, Völaöigusseadus II, 33; a.A. K. Sein, Ettenähtavusja rikutud kohustuse eesmärk kui lepingulise kahjuhüvitise piiramise alused. [Voraussehbarkeit und Schutzzwecklehre als Gründe für die Begrenzung der vertraglicher Haftung] Tartu Ülikooli Kirjastus, 2007, 141-142 und A.VÄRV, P. K a ru , The Seller’s Liability in the Event o f Lack o f Conformity o f Goods, Juridica International (2009), 90: die Entlas­ tungsmöglichkeit wegen höherer Gewalt sollte auch auf die Haftung des Verkäufers wegen der Lieferung vertragswidriger Ware bestehen. Die höchstrichterliche Gerichts-

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fers spielt im Bereich der Sachmängelhaftung noch vor allem in zwei Aspekten eine Rolle: erstens kann der Verkäufer sich nicht auf den vertraglichen Haf­ tungsausschluss bzw -Beschränkung berufen, wenn er den Mangel kannte oder kennen musste und dies dem Käufer nicht offen gelegt hat (§ 221 (2) SchG). Zweitens schließt eine fehlende Mangelrüge bei Bösgläubigkeit des Verkäufers die Rechtsbehelfe des Käufers nicht aus (§ 221 (1) Nr. 2 SchG).

Zusammenfassung Das estnische Kaufrecht benutzt viele aus dem römischen Recht stammende Rechtsinstitute und Begriffe, deren Ausgestaltung und Anwendung aber öfters verschieden, wenn nicht sogar gegenteilig, und nur manchmal ähnlich ist. Z.B. bei der Sachmängelhaftung sind die Rechtsbehelfe z.T. dieselben, die Voraus­ setzungen deren Benutzung unterscheiden sich aber vom römischen Recht in großem Umfang. Das moderne estnische Kaufrecht ist bei Sachmängelhaftung viel käuferfreundlicher mit seinem hohen Sollbeschaffenheitsstandard und der verschuldensunabhängigen Haftung des Verkäufers. Dabei stammen die Rechts­ konzepte und anderen Einflüsse des römischen Kaufrechts nicht von einer aus dem Mittelalter fortdauernden Rezeption, wie man erwarten könnte, sondern sind im estnischen Kaufrecht nur insoweit zu finden, als sie in den estnischen Kodifikationsvorbildern - den modernen Rechtsvereinheitlichungsinstrumenten und den großen Zivilrechtsgesetzbüchern, vor allem im BGB - erhalten geblie­ ben sind.

praxis ist nicht einheitlich, siehe die Entscheidungen des Staatsgerichts Nr. 3-2-1-11504, 3-2-1-5-12, 3-2-1-106-11 u n d 3-2-1-55-12.

Kaufoption zum Zweck der Sicherung Anna Radvänyi, Katolische Universität Pázmány Péter

Einleitung Pretium debet esse verum certum et iustum - die gegenüber dem Kaufpreis der römischen emptio venditio gestellten Anforderungen lassen sich herkömmlich nach diesen drei Kriterien prüfen1. Hinsichtlich der ungarischen Rechtsprechung lässt sich aber feststellen, dass diese Aspekte eben im Zusammenhang mit dem Kaufpreis des Kaufvertrages des geltenden Privatrechtes grundlegend maßge­ bend sind. Ein viel diskutiertes Thema der Rechtsanwendung ist die zum Zweck der Sicherung begründete Kaufoption, wo der Kaufpreis (das heißt der im Zeit­ punkt der Begründung der Option bestimmte Kaufpreis, nicht also der Options­ preis) eine große Rolle spielt. Später wird noch ausführlich dargestellt, wie sich die einzelnen Elemente der als zum Zweck der Sicherung begründete Kaufop­ tion bezeichneten komplexen Konstruktion in diesem Punkt miteinander verbin­ den, das ist also die Summe, worüber sich der Rechtsstreit entfaltet. Dadurch stellt sich eine der wichtigsten Fragen des Themas2, nämlich die über das Sys­ tem der gegenüber dem Kaufpreis gestellten Anforderungen und damit über die Arten der Preisbestimmung. Letzten Endes hängt diese Problematik mit der Ge­ rechtigkeit des Kaufpreises zusammen. In den letzten Jahren hat sich in Ungarn eine Praxis herausgebildet, wonach die Vertragsparteien zur Sicherstellung ihrer aus dem Vertrag stammenden For­ derungen neben oder anstatt der Eintragung einer Hypothek ins Grundbuch auch eine Kaufoption bezüglich irgendeiner Immobilie des Schuldners begründen. A uf diese Weise, wenn der Schuldner seine aus dem Vertrag - im Allgemeinen geht es um einen Kreditvertrag - entstandenen Pflichten nicht oder bloß man­ gelhaft erfüllt, übt der Gläubiger sein Recht auf die Kaufoption aus, erlangt er die Immobilie, und befriedigt damit seine Forderungen. Die Immobilie wird ge­ gen Schulden übertragen, wo der Kaufpreis auf die Forderung angerechnet 1

2

Vgl. unter anderem Theo M ayer -M aly , Römisches Privatrecht. Springer-Verlag, Wien New York, 1991, 110-111. R einhard Z immerman , The law o f obligations. The roman foundation o f the civilian tradition. Oxford University Press, Oxford, 1996, 252. Im Zusammenhang mit der Ungültigkeit dieser Verträge kommen grundlegend zwei Aspekte in der Rechtsprechung in Betracht. Diese sind der Sicherungszweck und die Art der Preisbestimmung.

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wird3. Diese Situation wirft mehrere Fragen auf, im Zusammenhang mit der Be­ antwortung dieser Fragen sind in den letzten Jahren sowohl in der Rechtspre­ chung als auch in der Fachliteratur in Ungarn dogmatisch einander widerspre­ chende Meinungen erschienen4. Hinter all dieser Debatte steht unter anderem die grundlegende Frage, wie der durch diese Kaufoption zustande kommende Kauf­ vertrag zu betrachten ist, wobei die Äquivalenz zwischen Leistung und Gegen­ leistung in zahlreichen Fällen fehlt. In diesem Beitrag möchte ich die ungarische Rechtsprechung und die Geschichte der Regelungen der zum Zweck der Siche­ rung begründeten Kaufoption unter besonderer Berücksichtigung des in dieser Konstruktion befindlichen Kaufpreises darstellen. Bei der Untersuchung dieser Fragen möchte ich auf die römischrechtlichen Grundlagen des Problems hinwei­ sen, und darstellen, wie das römische Recht in einer ähnlichen Situation auf die wirtschaftlich-sozialen Umstellungen reagiert hat. Obwohl in Rom keine Kauf­ option existierte, waren den Römern die kaufrechtlichen Nebenabreden bekannt, und die Ursprünge der hier in Betracht kommenden laesio enormis [Verkürzung über die Hälfte] sind auch auf die römische emptio venditio zurückzuführen. Die als Erfordernisse gegenüber dem Kaufpreis bekannten Regelungen der laesio enormis wurden während einem Vorgang herausgebildet, der gewissermaßen mit der gegenwärtigen ungarischen Situation Ähnlichkeiten aufweist. Heutzutage hat dieses Thema auch deswegen eine besondere praktische Be­ deutung, weil das ungarische Parlament gerade über die neue Gesetzesvorlage des Zivilgesetzbuches verhandelte, und endlich am 11. Februar 2013 das Gesetz5 verabschiedete. Das neue Gesetzbuch, das am 15. März 2014 in Kraft treten wird, sieht hinsichtlich den Regelungen des Kaufvertrages und insbesondere der Kaufoption wichtige Änderungen vor. Das Gesetz stellt nämlich im § 6:99 fest: „Nichtig ist die Bedingung, wonach zum Zweck der Sicherung einer Geldforde­ rung [...] eine Kaufoption begründet wird.“ In der vorliegenden Arbeit werden die ungarische Regelung und die Praxis der Rechtsanwendung hinsichtlich der Kaufoption dargestellt, insbesondere beschäftige ich mich mit dem durch die Kaufoption zustande kommenden Kaufvertrag. Im Zuge der Darstellung bilden die dogmatischen Fragen der Rechtsprechung den Schwerpunkt, zu prüfen ist 3 4

5

Vgl. unter anderem Andr Ás K isfaludi, A z adásvételi szerzôdés (Der Kaufvertrag). KJK-Kerszöv, Budapest, 2003, 295-296. Ein selbständiger Sammelband ist 2010 mit den Beiträgen des Themas mit dem Titel Tanulmànyok a fiduciàris biztositékok kôrébôl (Studien in Zusammenhang mit den fi­ duziarischen Sicherheiten) hrsg. von P éter Gärdos HVG-ORAC, erschienen. Siehe noch M ärta Princzinger : A szerzôdések érvénytelensége (Die Ungültigkeit der Ver­ träge) Complex, 2010. U.w. Gesetz Nr. V .2013.V . über das Zivilgesetzbuch.

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das Verhältnis der Kaufoption zu dem dadurch zustande kommenden Kaufver­ trag. Kurz wird auf die Geschichte der Privatrechtskodifikation im 20-21-sten Jahrhundert und auf die Entwicklung der Regelung der Kaufoption hingewiesen. Ich prüfe die Beziehung zwischen der gegenwärtigen Regelung und dem neuen Vorschlag. All diese Fragen möchte ich mit Rücksicht auf das römische Recht schildern und damit auf die Wurzeln unserer Rechtskultur hindeuten.

Über den Kaufvertrag im Allgemeinen Vor der Darstellung dieses Themas lohnt sich ein kurzer Überblick über die un­ garische Regelung des Kaufvertrages selbst. Der in Betracht kommende Vertrag, den die Römer als emptio venditio be­ zeichnet haben, trägt auch in seiner ungarischen Bezeichnung den doppelten Namen, der mit der Erwähnung beider Seiten des Rechtsgeschäftes auf den sy­ nallagmatischen Charakter des Rechtsverhältnisses verweist. Auf Ungarisch heißt er adasvetel wobei sich adas auf venditio und vetel auf emptio beziehen. Eine große Anzahl der juristischen Probleme hinsichtlich dieses Vertrages stammen eben aus diesem Charakter, besser gesagt aus der Verletzung dieser eben im Namen des Vertrages erwähnten Äquivalenz. Die Fragen hinsichtlich der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption hängen grundsätzlich auch mit der Verletzung der Äquivalenz zusammen. Die Rechtsordnung soll den Parteien einen solchen rechtlichen Hintergrund bieten, wo sich die Eigenschaft des Kaufvertrages, dass er einen obligatio bilateralis aequalis erbringt, so voll­ kommen wie möglich verwirklichen kann. Sobald die Ausgeglichenheit bezüg­ lich irgendeines Elementes des Rechtsgeschäftes zu kippen scheint, bemüht sich das Recht um die Schaffung der Möglichkeit der Reparation. Man könnte glau­ ben, dass der Kaufvertrag ausschließlich abgeschlossen wird, wenn das Geschäft für beide Parteien vorteilhaft ist. Daraus folgt, dass die gesetzliche Regelung auf den ersten Blick bei diesem Vertrag nicht nötig zu sein scheint.6 Wir wissen aber schon von Anfang an, dass sie erforderlich ist. In Bezug auf die eigentliche Fra­ ge dieses Beitrages ist dies auch wahrnehmbar. Hier wurde die Möglichkeit des Missbrauches gerade durch die mangelhafte Regelung geschaffen. Die Schilde­ rung der gegenwärtigen ungarischen Lage der Regelung des Kaufvertrages stellt den „Kontext“ der in Frage kommenden komplexen Konstruktion der Kaufop­ tion dar. Mit der Verabschiedung des Gesetzes über das (neue) Zivilgesetzbuch hat Ungarn einen wichtigen historischen Schritt getan, worauf die ungarische Gesellschaft seit langer Zeit gewartet hat. Dieses Gesetz beinhaltet wichtige Er­ 6

A. K isfaludi 21f.

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neuerungen, einige auch in Zusammenhang mit dem Kaufvertrag, die hier im Weiteren kurz dargestellt werden. Im Folgenden gehen wir von der gesetzlichen Definition des Kaufvertrages aus, die wichtigsten Elemente dieses Vertrages werden mit Rücksicht auf die einschlägigen Bestimmungen der Principels of European Law on Sales7 in Augenschein genommen werden. Das neue ungarische Zivilgesetzbuch regelt den Kaufvertrag in ihrem sechs­ ten Buch (Obligationenrecht) im dritten Teil (Einzelne Verträge) unter dem Titel Nr. XIV. über Veräußerungsverträge vor den Bestimmungen des Austausches und der Schenkung. Gemäß den Überlieferungen fangen die Normen der einzel­ nen Verträge mit der Regelung des Kaufvertrages an. Zunächst gibt das Gesetz­ buch die Definition des Kaufvertrages mit der Schilderung der Rechte und Pflichten der Parteien an. § 6: 215 stellt nämlich fest: „Durch den Kaufvertrag wird der Verkäufer verpflichtet, das Eigentum der Sache zu übertragen, der Käufer wird verpflichtet, den Kaufpreis zu bezahlen und die Sache abzuneh­ men.“ In Abs. 2. fügt das Gesetzbuch hinzu, wenn der Gegenstand des Vertrages eine Immobilie ist, wird der Verkäufer eben verpflichtet, den Besitz zu überlas­ sen. Die Definition entspricht der Bestimmung der Principels of European Law on Sales Artikel 1:101, wo unter den Pflichten des Verkäufers „Eigentum an Waren zu übertragen“, und hinsichtlich des Käufers die Kaufpreisbezahlung hervorgehoben wird. Dieser Punkt verdient einen Blick auf die römischrechtliche „Definition“ des Kaufvertrages. Die in der Literatur vorkommenden Definitionen, die be­ kanntlich nicht von den Römern stammen, erwähnen die Eigentumsübereinung nicht als Verpflichtung des Verkäufers: „Erwerb von Ware gegen Geld8”, „Aus­ tausch von Ware gegen Geld“ oder mit einer anderen Formulierung wird bei ei­ nem Kauf „eine Sache gegen Geld gegeben9”. Im Allgemeinen erwirbt der Käu­ fer das Eigentum der gekauften Sache, aber die Eigentumsübertragung verwirk­ licht sich bei der römischen emptio venditio nicht in jeder Beziehung, sie war nicht immer und nicht notwendigerweise der Ziel des Vertrages.10 In der moder­ nen Regelung sieht es aber anders aus: die Absicht der Eigentumsübertragung ist erforderlich nach dem geltenden und auch dem neuen ZGB11.

7 8 9 10 11

Principles ofEuropean Law, Study Group on a European Civil Code, Sales, (PEL/Hondius/Heutger/Jeloschek/Sivesand/Wiewiorowska) im Weiteren: PEL Sales. F öldi-H amza , 507. Th . M ayer -M aly , 108. F öldi-H amza , 507. vgl.u.anderem A . K isfaludi 76f.

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Die Pflichten der Parteien sind nach Artikel 2: 001 PEL Sales folgende: der Verkäufer muss: (a) das Eigentum an Waren übertragen, (b) die Waren liefern, (c) Dokumente, die die Waren vertreten oder sich auf diese beziehen, insoweit dieses nach dem Vertrag erforderlich ist, übertragen; und (d) sicherstellen, dass die Waren vertragsgemäß sind. Der Käufer muss nach Artikel 3: 001 (a) den Kaufpreis zahlen; (b) die Wa­ ren abnehmen, und (c) die Dokumente übernehmen, die die Waren vertreten oder sich auf diese beziehen, insoweit dieses nach dem Vertrag erforderlich ist. Diese Pflichten, ausgenommen die bezüglich der Dokumente, werden auch in der ungarischen Regelung erwähnt. Die Erklärung dazu, dass das neue ZGB nicht über die Dokumente im Allgemeinen regelt, kann die Tendenz sein, dass die Gesetzgeber die Ansicht leitete, dass die Bestimmungen des Kaufvertrages so allgemein wie möglich zu verfassen sind, und die Bestimmungen, die früher hinsichtlich des Kaufvertrages formuliert waren, aber sich wohl auf fast alle Verträge beziehen, unter den allgemeinen Bestimmungen der Verträge zu re­ geln12. In Zusammenhang mit dem Immobilienkauf wird natürlich die schriftli­ che Form als ius cogens bestimmt, hier kommt auch die Dokumentenübertragung selbstverständlich vor. Der Kaufpreis und die zu verkaufende Ware sind essentialia negotii ähnlich dem römischen Recht. Diesbezüglich ist es bemerkenswert, dass das neue Ge­ setzbuch die Regelungen über die Preisbestimmung nicht unter Titel XIV. re­ gelt, der die Bestimmungen des Kaufvertrages beinhaltet, sondern unter den Re­ gelungen der Verträge im Allgemeinen. Hier handelt es sich um die Regel, die im geltenden ZGB gerade nach der Definition des Kaufvertrages steht, nämlich wenn die Parteien den Marktpreis als Kaufpreis bestimmen, soll der Mittelpreis gemäß dem Markt des Erfüllungsortes zum Zeitpunkt der Erfüllung bezahlt werden13. Das neue ZGB stellt diese Regel unter dem Titel Abschluss und Inhalt des Vertrages fest14. Der Kommentar15 begründet diese Änderung mit der Natur des Kaufvertrages: er ist der einfachste und häufigste Vertrag, deswegen benö­ tigt der Grundtyp dieses Vertrages eine Regelung in relativ beschränktem Um­ fang16. Das kommt davon, dass die allgemeinen Regelungen der Verträge weit­ 12 13 14 15

16

Kommentar 424. ZGB § 366 Abs. 1. neues ZGB § 6 :6 3 A b s.3 . d.h. Az üj Polgari Törvenykönyv Bizottsagi Javaslata magyarazatokkal, (Gesetzesvorla­ ge des Hauptausschusses der Kodifikation des neuen Zivilgesetzbuches mit Kommenta­ re) hrsg. von Lajos V ekas , Complex, Budapest, 2012. (im Weiteren: Kommentar). Kommentar424.

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gehend diesem Vertragstyp passen. Diese Tendenz wird mit dem neuen Gesetz­ buch wohl unterstützt, nämlich einige Bestimmungen des Kaufvertrages, wie zum Beispiel die Kaufpreisbestimmung, die Gewährleistung für Mängel im Recht oder die Auskunftspflicht, werden aus den Bestimmungen des Kaufver­ trages herausgenommen, und unter die allgemeinen Bestimmungen der Verträge gestellt. Der Vorbehalt des Eigentumsrechts als eine Möglichkeit des Verkäufers steht auch unter den allgemeinen Bestimmungen des Kaufvertrages. Bis zur Be­ zahlung des Kaufpreises kann der Verkäufer das Eigentumsrecht vorbehalten. Heute ist es ein Recht des Verkäufers, anders war es aber im archaischen Rom: ohne Bezahlung des Kaufpreises ging das Eigentumsrecht nicht über17. Bedeu­ tende Änderungen beziehen sich auch auf diese Konstruktion im neuen Gesetz­ buch. Damit der Vorbehalt des Eigentumsrechts gegen Dritten wirksam ist, schreibt das Gesetz die Registrierung dieses Rechts vor. Dadurch wird auch her­ vorgehoben, dass dieses Rechtsinstitut dem Verkäufer eine solche, dem Pfand­ recht ähnliche Position bietet, die die Publizität erfordert18. Der Gesetzgeber be­ trachtet das Pfandrecht als vorrangige dingliche Sicherheit, deswegen werden alle Konstruktionen, die mehr oder weniger mit dem Pfandrecht Ähnlichkeit ha­ ben, mit gleichen Mitteln geregelt, um die Garantien nicht umgehen zu kön­ nen19. Nach sonstigen Bestimmungen des Kaufvertrages im Allgemeinen (wie zum Beispiel die Gefahrübernahme, die Kosten und der Verzug des Verkäufers) be­ inhalten die nächsten zwei Kapitel die Kaufverträge besonderer Art und die spe­ ziellen Typen des Kaufvertrages. Unter den Kaufverträgen besonderer Art sind letztlich die Bestimmungen bezüglich des Rückkaufsrechts erwähnenswert, insbesondere die einschlägigen Änderungen, die auch den schon vielfach erwähnten synallagmatischen Charak­ ter des Kaufvertrages hervorheben. Die Regelung der Preisbestimmung verän­ dert sich im Sinne des neuen Gesetzes. Die Bestimmung des geltenden ZGB, wonach der Kaufpreis im Falle des Rückkaufes im Betrag vom ursprünglichen Verkaufspreis bestimmt wird, wird aufgehoben. „Die Festlegung des Kaufprei­ ses in einem bestimmten Zeitpunkt erbringt die Aufspaltung der Vermögens­ äquivalenz der Parteien.” Die Lage der Vertragsparteien würde in einer solchen Situation so unverhältnismäßig sein, wonach eine Partei zum Schaden der ande­ ren bereichert würde. Um solche Situationen zu verhindern und die Vertrags­ 17 18 19

vgl. Leges XII tab. 7,11. neues ZGB § 6: 216; Kommentar 424. Kommentar 381.

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freiheit zu unterstützen, überlässt das neue ZGB die Bestimmung des Kaufprei­ ses den Parteien. Wie noch in Zusammenhang mit der Kaufoption ausführlicher dargestellt wird, kann der Kaufpreis nicht nur durch die Festlegung einer kon­ kreten Geldsumme bestimmt werden, sondern es ist genügend, wenn er eindeu­ tig bestimmbar ist. Wird eine Art der Rechnung festgelegt, können die Parteien das Risiko vermindern. Wichtig ist aber noch, dass die Kaufpreisbestimmung kein Gültigkeitserfordernis der Klausel des Rückkaufsrechst ist, wenn er nicht bestimmt wird, soll der aktuelle Vertriebswert im Zeitpunkt des Wiederkaufes als Kaufpreis betrachtet werden.20

Ein Rechtsfall aus 2007 Zunächst wird die Problematik der Kaufoption und des dadurch zustande kom­ menden Kaufvertrags behandelt. Die vorliegende Situation sieht nach einem in der Rechtsprechung vorgekommenen Rechtsfall21 folgendermaßen aus. Der Kläger kaufte eine Immobilie im Betrag von 4 200 000 HUF, die noch einer Er­ neuerung bedurfte. Um diese Ausgaben zu bestreiten, nahm der Kläger Kredit im Betrag von 3 300 000 HUF vom Beklagten auf. In diesem Fall sollte der Kläger diese Summe in einer kurzen Frist zurückzahlen. Die Parteien haben aber am selben Tag auch einen Optionsvertrag abgeschlossen, wonach der Beklagte im Falle der Nichterfüllung seitens des Schuldners (nämlich des Klägers) sein Recht auf die Kaufoption innerhalb der festgesetzten Frist ausüben konnte. Der Kaufpreis wurde in 3 300 000 HUF in dem Optionsvertrag festgesetzt. Im gege­ benen Fall erfüllte der Kläger nicht termingemäß, deswegen kaufte der Beklagte die Immobilie für 3 300 000 HUF. In der Wirklichkeit hat der Beklagte kein Geld bezahlt, der Kaufpreis wurde auf die Forderung angerechnet. Innerhalb eines Monats nach der willkürlichen Inbesitznahme verkaufte der Beklagte die Immobilie für 5 200 000 HUF weiter. Der Kläger rief das Gericht an, er focht den Optionsvertrag wegen auffallender Unverhältnismäßigkeit an. Während des Verfahrens wurde durch einen Gutachter festgelegt, dass die erneuerte Immobi­ lie 6 653 000 HUF wert war. Dieser Fall wird noch im späteren diskutiert.

20 21

ZGB § 347 Abs 1. vgl. Kommentar 427 f. gerichtliche Entscheidung (BH auf Ungarisch, im Folgenden als GE bezeichnet) 2007/293.

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Die rechtliche Konstruktion der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption Zunächst lohnt es sich zu schildern, wie sich die komplexe Konstruktion der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption zusammensetzt. Die vorlie­ gende rechtliche Struktur beinhaltet fünf wesentliche Elemente: 1. der zu si­ chernde Vertrag (auch Grundvertrag genannt), 2. der Begründungsvertrag der Kaufoption, 3. Zeitablauf, 4. der durch die Ausübung des Rechtes auf die Kauf­ option entstandene Kaufvertrag, sowie 5. die Anrechnung des Kaufpreises auf die Forderung nach dem versicherten Vertrag22. Die Ursache und der wirtschaftliche Grund der Entstehung dieser Konstruk­ tion folgen aus der Natur des Grundvertrages. Gerade darum ist es nötig, am An­ fang der Schilderung der Konstruktion den wirtschaftlichen Hintergrund dieser Erscheinung zu erwähnen, der auf die Spezifik der Anwendung dieser Konstruk­ tion hinweist. Dieses Modell der Kaufoption weicht vom Grundtyp grundlegend ab, das Risiko und der Gewinn, also der spekulative Charakter sind nämlich bei der Option relevant, diese Faktoren sind aber mit der Option zur Sicherung bzw. mit dem Zweck der Sicherung nicht zu vereinbaren. Deswegen verdient diese Art des Rechtsinstituts eine besondere Aufmerksamkeit23. Wie bereits oben er­ wähnt, hinsichtlich des Grundvertrages geht es im Allgemeinen um einen Kre­ ditvertrag, wofür bezeichnend ist, dass sich die Leistungen der Vertragsparteien zeitlich voneinander trennen. Das heißt, der Kreditnehmer soll gemäß diesem Vertrag später als der Gläubiger leisten. Wegen diesem Punkt wird die Versiche­ rung ins System eingebaut. Während die Parteien im Falle der gleichzeitigen Leistungen die Möglichkeit haben, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Anderen zu ermessen, lässt sich die in der Zukunft fällige Erfüllung infolge der Veränderung der Umstände schwer garantieren. Deshalb braucht man eine Si­ cherung, die einerseits den Erfolg des Rückerwerbs des Kredits für den Gläubi­ 22

23

Vgl. Ambrus M olnar , A vetekijog biztositeki celu alkalmazasa. (Die Anwendung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung). http://www.itelotabla.hu/fileadmin/fajlok/fovaros/2009/PK_2009_1.pdf15. Vgl. I s tv a n G a rd o s, A veteli jog es a feltünö ertekaranytalansag (Die Kaufoption und die auffallende Unverhältnismäßigkeit), Gazdasag es Jog (Wirtschaft und Recht) (2009/2), 2-10. Eine gegenständige Meinung wird u.a. von Wellmann vertreten, der die Einheit des Rechtes auf Kaufoption als Rechtsinstitut betont. Vgl. G y ö rg y W ellm an n , Megtamadhato-e feltünöen nagy ertekkülönbseg jogcimen a veteli jogot engedö szerzödes, illetve a veteli jog gyakorlasa folytan letrejövö adasvetel? (Ist der Vertrag, der die Kaufoption erlaubt bzw. der durch die Ausübung des Rechtes auf die Kaufopti­ on zustande kommende Kaufvertrag Grund auffallender Unverhältnismäßigkeit an­ fechtbar?) Gazdasag es Jog (2007/1), 10-14.

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ger, anderseits die Absicht und die wirtschaftliche Kraft des Schuldners bei der Zurückzahlung hinreichend garantiert. Diese Konstruktion dient einfacher und viel effektiver den Interessen des Gläubigers, als die im Zivilgesetzbuch genann­ ten Sicherungen des Vertrages (z.B. Hypothek). Besonders war es die Lage vor der Änderung des Vollstreckungsgesetzes und des Konkursgesetzes. Eben des­ wegen haben mit Hilfe dieser Sicherung solche Schuldner Kredit bekommen, die ansonsten im traditionellen Sicherungssystem wegen dem übermäßigen Ri­ siko des Gläubigers nie Darlehen erhalten könnten. Zu diesem Zweck der Sicherung begründen die Parteien bei dem Vertrags­ abschluss des Grundvertrages die Kaufoption, deren Art und Weise durch Rechtsnormen bestimmt wird. Die Voraussetzungen, die Zeit der Ausübung die­ ses einseitigen Gestaltungsrechtes, der Kaufgegenstand und der Kaufpreis wer­ den im Begründungsvertrag der Kaufoption von den Parteien in schriftlicher Form festgesetzt (ungarisches ZGB § 375 Abs. 1)24. Im Allgemeinen beinhaltet der Begründungsvertrag der Kaufoption einen Optionspreis, in der Praxis wird er aber im Falle der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption nur sel­ ten bestimmt. Deswegen wird dieses Thema im Weiteren nur am Rande behan­ delt. Angesichts des Sicherungswesens der Konstruktion spielen der Zeitablauf und die daraufbezüglichen Bestimmungen des Grundvertrages und der Options­ begründung eine wesentliche Rolle25. Die Zeit des Ablaufs des Grundvertrages wird so gewählt, damit sie zwischen die Entstehung und den Ablauf des Opti­ onsrechts fällt. Wenn also der Schuldner seine aus dem Vertrag entstandenen Pflichten nicht oder bloß mangelhaft erfüllt, übt der Gläubiger sein Recht auf die Kaufoption aus. Damit motiviert der Gläubiger den Schuldner zur angemessenen Leistung. Dem Gläubiger gebührt diese Möglichkeit der Ausübung dieses Rechts im Zeitabschnitt, wo er die Leistung vom Schuldner erwartet26. Vom Zu­ standekommen des Grundvertrages bis zum Ablauf des Termins der Kaufoption, bzw. bis zur tatsächlichen Ausübung des Rechts auf Option ergibt sich ein juris­ tischer Schwebezustand. Im Laufe dieses Zustandes sind die Parteien an ihre Erklärungen gebunden: im Falle der Nichterfüllung lässt der Schuldner die Aus­ 24

25 26

Bei K auf der Immobilien soll mindestens die Voraussetzungen nach der Grundsatzent­ scheidung in Zivilsachen Nr. XXV des Obersten Gerichtes in schriftlicher Form aufge­ setzt werden. A. M olnar , 17. Es ist bemerkenswert, dass Unsicherheiten der Rechtsprechung auch im Zusammenhang mit der Zeit der Ausübung des Rechtes auf Kaufoption aufgetreten sind. Das geltende ungarische ZGB stellt nämlich in § 375 Abs. 2 fest, dass die auf unbestimmte Zeit abge­ schlossene Kaufoption nach Ablauf von 6 Monaten entfällt.

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übung des Rechts auf Kaufoption zu, und bei dem durch die Kaufoption zustan­ de kommenden Kaufvertrag verfahren die Parteien wie sie schon vorher schrift­ lich vereinbarten. Molnar verweist auf einen wichtigen Aspekt des Zeitablaufs, wenn er betont, dass dieser „eine unterschiedliche Betrachtungsweise im Falle des Grund- und des Sicherungsvertrags benötigt, weil dessen Ablauf angesichts des Grundvertrags der Ablauf der Leistungsfrist, angesichts des Optionsvertrags das Erlöschen der suspensiven Bedingung ist27“. Es ist bemerkenswert, dass nicht jeder dieser Meinung über die suspensive Bedingung ist. Zur Ausübung des Rechts auf Kaufoption braucht man die einseitige Wil­ lenserklärung der Rechtsinhaber28, die in schriftlicher Form entstehen soll. Dadurch kommt der Kaufvertrag mit den im Vorausgehenden festgestellten we­ sentlichen Elementen zustande. Zuletzt bildet die Anrechnung des Kaufpreises auf die gesicherte Forderung einen wichtigen Teil der Konstruktion. Dazu ist der Gläubiger kraft Gesetzes berechtigt29. Die vorhin klargestellte Konstruktion schließt also drei Rechtsgeschäfte ein: den Grundvertrag, die Vereinbarung über die Begründung des Optionsrechts, und den dadurch zustande kommenden Kaufvertrag. Der Anknüpfungspunkt dieser drei Rechtsgeschäfte ist der durch den Optionsvertrag bestimmte Kauf­ preis. Dieser Preis wird einerseits im Begründungsvertrag der Option festge­ setzt, andererseits verkörpert diese Summe die hinsichtlich des Grundvertrags an Stelle der verfehlten Leistung (Zurückzahlung der Darlehenssumme, der Kosten und der Zinsen) tretende Gegenwert der Immobilie, letztlich ist diese Summe angesichts des Kaufvertrags nichts anderes, als die Leistung des Rechtsinhabers, die sich durch Anrechnung erlöscht30.

Die Entwicklung der Gerichtspraxis: Ungültigkeit mit Rücksicht auf den Zweck der Sicherung Zahlreiche Unsicherheiten zeigen sich bezüglich der Gerichtspraxis der vorher dargestellten Konstruktion. Die Gerichtshöfe betrachten am häufigsten die Un­ gültigkeit dieser Verträge nach folgenden Hinsichten: Zweck der Sicherung, 27 28

29 30

A. M oln Ár , 17. Im ungarischen Privatrecht wird einseitiges Gestaltungsrecht „hatalmassag“ (Mächtig­ keit) genannt, dieser Ausdruck deutet auf dessen Bedeutung und auf die Art des Rechts­ institutes wohl hin. Dieser Aspekt wird von einer Entscheidung des Obersten Gerichthofes betont, wie da­ rauf unter anderem Molnar verweist. M olnÁr , 17. A. M oln Ár , 28.

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Umgehung der Regelungen des Pfandrechts (insbesondere: lex commissora, Rechnungslegungspflicht), Scheinbarkeit (Scheinbarkeit des Rechts auf Kaufop­ tion, weil es Pfandrecht bedeckt, Scheinbarkeit des Kaufvertrags), Art der Be­ stimmung des Kaufpreises, Nichtbestehen der Äquivalenz. Im Hintergrund der Abweichungen liegt einerseits der Mangel der gesetzlichen Regelung. Deswe­ gen halten die Gerichtshöfe im gegebenen Fall unterschiedliche Rechtsvorschrif­ ten für anwendbar. Wie darauf mehrmals hingewiesen wurde31, ist andererseits die Vielfalt der Tatbestände ein nächster Grund für die einander widersprechen­ den Beurteilungen dieser rechtlichen Konstruktion. In der ersten Gruppe der Fäl­ le geht es um das vertragliche Verhältnis der Privaten, wo das Gericht vom Res­ pekt für die Privatautonomie und dem Prinzip der Vertragsfreiheit ausgeht. In diesen Fällen ist es deutlich, dass nicht nur die wehrlose Position des Schuld­ ners, sondern auch die Durchsetzung der Interessen des mit ihm in einer Reihe stehenden Gläubiger zu ermessen sind. Die zweite Gruppe der Fälle sieht ganz anders aus. Hier stehen Banken oder Kreditanstalten gegen Private, deren Pra­ xiserfahrung und wirtschaftliche Kraft viel größer sind. Der angemessene Schutz der Interessen des Schuldners soll hier in den Vordergrund treten. Daneben spie­ len die Entwicklung und die Verbreitung des Rechtsinstituts angesichts seiner praktischen Beurteilung eine bedeutende Rolle. Wie es Molnar formuliert: „Die Rechtsprechung des Obersten Gerichtes im Zusammenhang mit der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption wurde Zug um Zug erweitert, sie kann also nicht auf statische Weise unter Berücksichtigung eines bestimmten Zeit­ punktes oder einer einzelnen Teilfrage betrachtet werden, sondern es soll dabei sowohl auf die Richtungen der Entwicklung, als auch auf die sie auslösenden Tatsachen und Umstände Rücksicht genommen werden32.” Die erste Gruppe der Fragen im Zusammenhang mit den erwähnten Fällen ergibt sich davon, dass die Kaufoption neben dem oder statt des Pfandrechtes zum Zweck der Sicherung begründet wird. Die Frage stellt sich mit Recht, ob diese Praxis die Umgehung der Regelungen des Pfandrechts bezweckt. Als die Rechtsprechung ab den neunziger Jahren diese Praxis der Kaufoption vorfand, wurden diese Verträge anfangs in erster Instanz immer ungültig erklärt33. Nach den am Ende der neunziger Jahre erlassenen Entscheidungen des Obersten Ge­ richtshofes wurde aber festgestellt, dass diese Verträge nach den Bestimmungen der gültigen Rechtsvorschriften nicht als ungültig zu betrachten sind34. Zur Dis­ 31 32 33 34

A. M olnÁr, 4; Birösagi hatarozatok (Gerichtliche Entscheidungen) (2010/4). A. M oln Ár , 37. Birösagi Határozatok (2010/4), GE 1998/350; grundsätzliche gerichtliche Entscheidung (EBH auf Ungarisch, im Fol­ genden als GGE bezeichnet) 1998/27; GE 1999/415; GE 1999/452.

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kussion stand damals, ob die Vorschriften dieser Verträge die Umgehung des Verbotes der lex commissoria verwirklichen. In seiner Argumentation hielt der Oberste Gerichtshof fest, dass das Ziel dieses Verbotes nicht ist, den Eigentums­ erwerb des Gläubigers außerhalb vom Vollstreckungsverfahren zu verhindern, sondern den Eigentumserwerb ohne Rechnungslegungspflicht und ohne Wer­ termittlung des wahren Wertes des Pfandgegenstandes zu verhindern - und da­ mit die wehrlose Position des Schuldners zu missbrauchen35. Bemerkenswert ist, dass unter anderem die ungeeignete Regelung des Pfandrechtes im Hintergrund dieser erlaubten Praxis zu finden ist36. Es gilt aber zu unterstreichen, dass vor der Eröffnung des Befriedigungsrechts kein Vertrag abgeschlossen wird, der auf Eigentumserwerb ausgerichtet ist und der gegen lex commissoria stößt. Erst nach dem ergebnislosen Ablauf der Erfüllungsfrist kommt der Vertrag zustande, wonach der Gläubiger Eigentum erwirbt. Die Entstehung dieses Vertrags kann aber der Schuldner mit der Einhaltung der Erfüllungsfrist beeinflussen37. In großer Anzahl kommen solche Rechtsfälle vor, wo die Parteien vor dem Gericht auf die Scheinbarkeit der entstandenen Willenserklärung Bezug neh­ men. Wird diese festgestellt, so wird der Scheinvertrag für nichtig erklärt. Wenn der Vertrag einen anderen Vertrag tarnt, soll er nach dem stillschweigenden Ver­ trag beurteilt werden38. Nach dem einen Standpunkt sei der Vertrag selbst wegen dem Zweck der Sicherung nicht nichtig, entsprechend dem Prinzip der Vertrags­ freiheit und insbesondere der Verfügungsberechtigung des Eigentümers dürfen die Parteien solche Vereinbarung abschließen, wonach das Eigentum der gege­ benen Sache von der Leistung abhängig übertragen wird. Der Wille, einen Kaufvertrag abzuschließen, soll nicht im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der Kaufoption, sondern erst bei der Ausübung des Optionsrechts bestehen39. Nach einer damit gegensätzlichen Meinung richtet sich der Wille der Parteien darauf aus, die genannte Immobilie als Versicherungsgut der Schuld zu verwenden, auf diese Weise wird also in der Tat Pfandrecht begründet40. Als ein weiteres Argu­ ment für den zweiten Standpunkt wird angeführt, dass hier keine Absicht zu

35 36

37 38 39 40

GE 1998/350. Birösagi Határozatok (2010/4), „Unter diesen Umständen ist es nicht als bestimmungs­ widrige Ausübung des Rechtes zu betrachten, wenn der Gläubiger auch auf eine andere Weise eine Sicherung bekommen will.” GE 1999/415. A. M olnar , 23-24. u. ZGB § 207 Abs. 6. GE 1999/452; GGE 2003/857. Vgl. GE 2001/584.

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kaufen besteht, es gibt keinen tatsächlichen Willen, den Kaufvertrag abzuschlie­ ßen41. Wegen der Änderungen in Bezug auf die Regelungen des Pfandrechts ist in der Sitzung der Vorsitzenden des Zivilkollegiums des Obersten Gerichtshofes wieder zur Sprache gekommen, dass diese Verträge hinsichtlich des Zwecks der Sicherung ungültig sind. Dieser Standpunkt wurde jedoch verworfen, weil der derzeit in Vorbereitung befindliche Entwurf des Zivilgesetzbuches das erwähnte Rechtsinstitut als selbständigen Vertrag hätte regeln wollen, so schien es sinnlos, an der Praxis für kurze Zeit Änderungen vorzunehmen42. In der anderen großen Gruppe der Fälle entspringt das Problem in der Art der Preisbestimmung. Zu diesem Kreis der Fälle zählt die Anfechtung des Ver­ trags wegen Nichtbestehen der Wertäquivalenz, die im nächsten Punkt ausführ­ lich betrachtet wird.

Ungültigkeit mit Rücksicht auf die Art der Preisbe­ stimmung. Nichtbestehen der Wertäquivalenz auffallende Unverhältnismäßigkeit Wie schon oben erwähnt, bildet der Kaufpreis nach der Kaufoption einen Mit­ telpunkt des Problems. Während in diesen Fällen in der Rechtsprechung anfangs nur untersucht wurde, ob diese Verträge wegen dem Zweck der Sicherung un­ gültig zu betrachten sind43, stellte sich später immer wieder die Frage, ob diese Verträge mit Rücksicht auf die Art der Preisbestimmung ungültig seien. Einer dieser Fälle kann das Nichtbestehen der Wertäquivalenz sein44. Das ungarische Zivilgesetzbuch bietet eine Anfechtungsmöglichkeit gemäß § 201 Abs. 2, die auf die römische laesio enormis zurückzuführen ist. Wenn die Unverhältnismä­ ßigkeit im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ohne Absicht der Schenkung zwi­ 41

42 43 44

Vgl. J udit Czukorne Farsang , A biztositeki celbol veteli jogot letesitö szerzödes ervenyessege (Die Gültigkeit des Vertrages, der zum Zweck der Sicherung eine Kaufoption begründet). http://www.itelotabla.hu/fileadmin/fajlok/fovaros/2009/PK_2009_2.pdf Birösagi hatarozatok (2010/4). GE 1998/350; GGE 1998/27; GE 1999/415; GE 1999/452. Unter diese Kategorie wird die Lösung gefasst, wonach die Vereinbarung, die dem Gläubiger solche Vorteile einräumt, die den Wert der Forderung bedeutend übersteigt, nichtig ist, entweder wegen unehrlicher Gewinnerziehung als Vertrag der gegen die gu­ ten Sitten verstößt, oder wegen der Umgehung der zwingenden Regelungen des Pfand­ rechtes. Dazu vgl. Sitzung der Vorsitzenden des Zivilkollegiums des Obersten Ge­ richtshofes am 14. Dezember 2009, Birösagi hatarozatok (2010/4).

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schen dem Wert der Leistung und der Gegenleistung auffallend groß ist, kann der Vertrag angefochten werden. Bei einem Unterschied von 40-50 Prozent wird die auffallende Unverhältnismäßigkeit vom Gericht immer festgestellt45. Wie das römische Erfordernis des certum pretium nicht bedeutet, dass der Kaufpreis eine konkrete Geldsumme betragen soll, sondern es bei einer eindeu­ tig bestimmbaren Summe bewenden lässt, so ist es auch im geltenden Privat­ recht: diejenige Bestimmungen des Kaufpreises sind wirksam, die den Preis bei Verfall eindeutig und pünktlich bestimmen. Deswegen einerseits, andererseits wegen dem Wesen der Sicherung, ist es erlaubt, den Kaufpreis nach der Kaufop­ tion gleich im Betrage von der Schuld zu bestimmen46. Es kommt oft vor, dass der bestimmte Kaufpreis nicht mit dem Wert der zu verkaufenden Sache im Einklang steht. Im Zusammenhang mit der Anfechtung mit Rücksicht auf die auffallende Unverhältnismäßigkeit (und auch auf die Rechnungslegungspflicht) werfen sich merkwürdige dogmatische Fragen hinsichtlich der vorliegenden Konstruktion auf. Ist der Vertrag, der die Kaufoption begründet, selbst wegen auffallender Unverhältnismäßigkeit anfechtbar? Oder kann man ausschließlich den auf Grund des Rechts auf die Kaufoption zustande kommenden Kaufvertrag anfechten? Das Problem ins Auge zu fassen ist auch deswegen merkwürdig, weil die Gründung des Rechts auf die Option bezüglich des Optionsvertrages den Gegenstand des Vertrages bildet, die Gegenleistung ist aber der sogenannte Optionspreis, der aber - wie schon erwähnt - bei diesem Typ des Rechtsinstituts gewöhnlicher Weise nicht bestimmt wird. Grundlegend nehmen zwei Richtungen im Zusammenhang mit der Beant­ wortung der Frage Gestalt an. Wie es Gardos formuliert, war es wirklich kein alltägliches Ereignis, „als die Richter des Obersten Gerichts ihre einander entge­ gengesetzten Beiträge veröffentlichten, und zusammenstimmend feststellten, dass sich eine Unsicherheit der Gerichtspraxis im Bereich der Anwendung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung - hauptsächlich wegen dem Mangel der Regelung aber auch wegen der erlaubenden Rechtsprechung - herausgebildet hatte, die aber wegen Meinungsverschiedenheit nicht einmal vom Obersten Ge­ 45

A Polgari Törvenykönyv magyarazata (u. ZGB Kommentar) hrsg. von K aroly B ene Complex, Budapest, 2007 Band 1, 726. Diese Summe ist nicht mit der aktuellen Schuld identisch, in diesem Fall kämen näm­ lich die eventuellen Teilzahlungen nicht im Betracht, die schon bezahlt worden sind. Dazu GE 2008/48. Molnar weist darauf hin, dass es nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes genügend ist, wenn der Preis im Betrag von der Kreditsumme mit ihren Zinsen be­ stimmt wird. Nach einer anderen Entscheidung des Tafelgerichts Szeged sei der Hin­ weis auf den Marktpreis oder auf eine exakte Weise der Berechnung angemessen. Vgl. A. M olnar , 29.

dek ,

46

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richt aufgelöst werden konnte47.” Nach dem einen Standpunkt, der unter anderen mit dem Namen Wellmanns48 verbunden ist, sei der Begründungsvertrag der Kaufoption nicht unter dem Rechtsgrund der auffallenden Unverhältnismäßig­ keit anfechtbar, unter diesem Grund ist nur der durch Ausübung des Rechts auf Kaufoption zustande kommende Kaufvertrag angreifbar. Bei der Festlegung der auffallenden Unverhältnismäßigkeit soll der im Zeitpunkt der Ausübung des Rechts auf Kaufoption bestehende Verkehrswert zugrunde gelegt werden. Eine andere Ansicht vertritt unter anderen Salamonné49. Ihrer Meinung nach ist der Optionsvertrag selbst unter diesem Grund anfechtbar, und bei der Bestimmung des Wertes der Sache soll der Verkehrswert im Zeitpunkt des Vertragsabschlus­ ses der Kaufoption in Betracht gezogen werden. Die Argumente für diese Meinungen lassen sich kurz folgendermaßen zu­ sammenfassen. Wellmann, der den ersten Standpunkt vertritt, unterstreicht, dass der Begründungsvertrag der Kaufoption kein Kaufvertrag ist, sogar kein Kauf­ vertrag besonderer Art. Das ungarische ZGB betrachtet den durch die Ausübung des Rechts auf die Kaufoption zustande kommenden Kaufvertrag als Kaufver­ trag besonderer Art, eben hinsichtlich des Mechanismus des Vertragsabschlus­ ses (durch einseitigem Gestaltungsrecht). Die Bestimmung der Sache und des Kaufpreises sind wohl essentialia negotii des Optionsvertrags, die sich aber nicht als Leistung und Gegenleistung hinsichtlich des Vertrages zeigen, woraus folgt, dass die Anfechtung wegen auffallender Unverhältnismäßigkeit begrifflich ausgeschlossen ist. Nicht zu sprechen davon, dass keine Verkürzung vor dem Abschluss des Kaufvertrages stattfinden konnte. Der Kaufgegenstand und der Kaufpreis funktionieren bezüglich des durch die Ausübung der Kaufoption zu­ stande kommenden Kaufvertrages als Leistung und Gegenleistung, die Anfech­ tung ist erst im Zusammenhang mit diesem Vertrag unter dem genannten Rechtsgrund vorstellbar50. Die Argumente für die zweite Meinung sind Folgende. Nachdem Salamonné hervorhebt, dass keine dieser Meinungen dogmatisch vollkommen haltbar ist, stellt sie fest, dass der Begründungsvertrag der Kaufoption ganz und gar die we­ sentlichen Elemente des Kaufvertrags insbesondere die Leistung und die Gegen­ leistung beinhalten soll, diese sollen also dem Erfordernis der Äquivalenz ent­ 47 48 49 50

I. Gardos , 2-10. Gy . W ellmann , 10-14. Ib o ly a S alam o n n e Solym osi, Veteli jog engedese hitelbiztositeki cellal, (Zulassung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung) Gazdasag es Jog (2007/1), 8-10. Gardos stellt sich nicht auf diesen Standpunkt, hauptsächlich deswegen, weil dieser nach seiner Meinung nicht mit der Natur des Optionsgeschäfts im Einklang steht. Gardos , 4.

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sprechen. Diese Verträge lassen sich als Vorvertrag für den Kaufvertrag oder als mit suspensiver Bedingung abgeschlossener Kaufvertrag betrachten. Darüber hinaus sind sie unter dem Rechtsgrund der auffallenden Unverhältnismäßigkeit anfechtbar. Über die begrifflichen Abweichungen hinaus ist die praktische Bedeutung dieser zwei dogmatischen Grundhaltungen Folgende. Nach dem ersten Stand­ punkt kann der Schuldner erst nach dem Eintreten des tatsächlichen Leides (das heißt, nach dem Abschluss des Kaufvertrages) den Vertrag anfechten, nach der zweiten Meinung kann er es schon ab der Begründung des Rechtes auf die Kaufoption. Die den Schaden erleidende Partei ist in dieser Hinsicht immer der Schuldner, wenn es nämlich nicht im Interesse des Gläubigers liegt, macht er keinen Gebrauch von seinem Recht auf die Kaufoption51. Es steht auch zur Debatte, ob im Falle von einer erfolgreichen Anfechtung nur der auffallend unverhältnismäßige Teil, oder die ganze Unangemessenheit beseitigt werden soll. Im Zusammenhang mit der auffallenden Unverhältnismäßigkeit darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der Oberste Gerichtshof im Jahre 2007 eine bedeutende Entscheidung getroffen hat - der Tatbestand dieses Rechtsfalles wurde unter II. erwähnt -, wonach Folgendes festgestellt wurde: „die Bestim­ mung des Kaufpreises nach der Kaufoption, wobei der Kaufpreis der Summe der Schuld des Verkäufers entspricht, erbringt in sich die Nichtigkeit des Vertrags nicht. Die auffallende Unverhältnismäßigkeit zwischen dem Kaufpreis und dem Verkehrswert des Kaufgegenstandes bedeutet aber die Nichtigkeit des durch die Ausübung des Rechtes auf Kaufoption zustande kommenden Kaufvertrages52.” Es wurde nämlich festgestellt, dass zwischen dem im Begründungsvertrag der Kaufoption bestimmten Kaufpreis und dem Verkehrswert der Immobilie im ge­ gebenen Fall eine Differenz bestand. Im Sinne der eingehenden Begründung soll diese Differenz im Rahmen des Kaufvertrages in Betracht kommen - es kann den Anlass zu der Anfechtung geben53. Weiterhin lohnt es sich zu betonen, dass das Gericht in diesem Fall bei der Gültigkeitserklärung des Vertrages nach der Feststellung eines solchen Gegenwertes gestrebt hat, im Falle dessen die Unver­ hältnismäßigkeit nicht auffallend groß ist. Demgemäß kam es nicht dazu, den Wertunterschied vollkommen zu beseitigen54. Der unter Kapitel II. dargestellte 51 52 53 54

Diese zwei Ansichten wurden am 27. November 2006 vom Obersten Gerichtshof ver­ handelt, zur Einigung kamen sie aber nicht. GE 2007/293. Vgl. A. M olnÁr , 30. Eine Vorstellung dieses Rechtsstreits von Laszlö Leszkoven , http://leszkoveniroda.hu/content.php?cid=cont_4cc094eff173d7.23162236

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Fall illustriert es wohl. Der Wert der erneuerten Immobilie wurde in 6 653 000 HUF festgesetzt, von dieser Summe ist das Gericht ausgegangen. Wie aber oben schon erwähnt wurde sollte der Gläubiger nicht den ganzen Unterschied zurück­ zahlen, - die aufgenommene Kreditsumme war 3 300 000 HUF, die den Kauf­ preis verkörperte - sondern eine imaginäre Summe wurde in Betrag von 5 300 000 HUF festgesetzt, wobei die Unverhältnismäßigkeit nach dem Gericht nicht auffallend groß war. Bis zu dieser Summe sollte der Gläubiger den Kauf­ preis „zuzahlen“. In einem anderen Beschluss des Obersten Gerichtshofes55 wurde festgestellt, dass der Verkäufer das Risiko auf sich nimmt, wenn der Kaufpreis nach der Kaufoption nicht den wahren Verkehrswert der Immobilie erreicht. Wenn aber die Unverhältnismäßigkeit auffallend groß ist, kann der Verkäufer den Kaufver­ trag anfechten. All dies wurde mit Rücksicht auf die folgenden Hinsichten fest­ gestellt: der Schuldner bekommt den Kredit nur vermöge der Immobiliende­ ckung, andererseits ist er sich klar darüber, dass die abgeschlossene Vereinba­ rung eine Art der Sicherung ist, und seine Ansicht wurde darauf gerichtet, die Immobilie abhängig von der suspensiven Bedingung der Zurückzahlung zu dem bestimmten Kaufpreis auf den Käufer zu übertragen56. Mit der Anwendung geltenden Regelungen scheint dogmatisch die Anfech­ tung wegen auffallender Unverhältnismäßigkeit die klarste Lösung des Problems zu sein. Weil aber - wie das oben angeführte Beispiel zeigt - auf diese Weise nicht alle Ungerechtigkeiten vermeidbar sind, ist die Neubearbeitung der gesetz­ lichen Regeln nötig. Das nächste Kapitel handelt von dieser Frage.

Kodifikation Eine lange fachliche, wissenschaftliche Diskussion kam also zur Entfaltung vor dem Zustandekommen der gesetzlichen Regelung der zum Zweck der Sicherung begründeten Kaufoption. Es lässt sich aber nicht sagen, dass unter den Vorgang ein Schlussstrich gezogen wurde. Die Regelung nämlich, die die in den letzten Jahren auftretenden Unsicherheiten der Rechtsprechung aufzulösen scheint, stand im Herbst als Gesetzesvorlage auf der Tagesordnung des ungarischen Par­ laments. Es handelt sich um die Vorlage des Zivilgesetzbuches vom Jahre 2012, die vom Hauptausschuss der Kodifikation ausgearbeitet wurde. Der Entwurf wurde am 12. Juli 2012 von der Regierung akzeptiert und dem Parlament unter­

55 56

GE 2008/213. Vgl. A. M olnÁr , 21.

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breitet57. Mit Änderungen wurde letztlich am 11. Februar 2013 das Gesetz über das neue Zivilgesetzbuch verabschiedet, das am 15. März 2014 in Kraft tritt. Das neue ZGB stellt im § 6:99 im Zusammenhang mit der zum Zweck der Si­ cherung begründeten Kaufoption fest: „Nichtig ist die Bedingung, wonach zum Zweck der Sicherung einer Geldforderung [...] eine Kaufoption begründet wird.“ Im Herbst fing das Parlament mit der politischen Diskussion der Vorlage an. Darin aber, dass die Bestimmungen wirklich Gültigkeit erlangen, können wir noch keineswegs sicher sein58. Während der Geschichte der Kodifikation des ungarischen Privatrechtes59 ist es schon vorgekommen, dass ein Gesetz trotz der Veröffentlichung nicht in Kraft getreten ist60. Im Angesicht der Unsicherheiten der Rechtsprechung steht aber fest, dass das gegenwärtige Gesetz recht daran tut, diese Art der Kaufoption auf normative Weise zu regeln. Auf die Wichtig­ keit der Regelung machte schon der Oberste Gerichtshof aufmerksam61, als er im Zusammenhang mit der vorherigen Vorlage betonte: es wäre erwünscht, die 57 58

59

60

61

Gesetzesvorlage über das ungarische Zivilgesetzbuch Nr. T/7971. Zu den zahlreichen Anmerkungen und Kommentaren bis zur Endabstimmung bezüglich der Gesetzesvorlage zählen z. B. L ajos V e ra s, Biralat esjobbito eszrevetelek az uj Ptk. törvenyjavaslatahoz (a zaroszavazas elött) (Kritik und Anmerkungen zur Gesetzesvor­ lage des neuen ungarischen ZGB (vor der Schlussabstimmung)) Magyar Jog (Ungari­ sches Recht) (2013/1) 1-7.; G y ö rg y W e llm a n n , A szerzödesek altalanos szabalyai az uj Ptk.-ban (Allgemeine Bestimmungen der Verträge des neuen ZGB) Birösagi Hatarozatok (2012/11) 965-972. U.w. In Ungarn war die privatrechtliche Rechtsprechung und Praxis jahrhundertelang ohne Kodifikation lebensfähig. A uf den Einfluss der europäischen Privatrechtskodifikationen zeigte sich ein immer größerer Anspruch auf ein einheitliches Zivilgesetzbuch, worauf man bis 1959 warten sollte. Aus zahlreicher Literatur zum Thema werden hier nur eini­ ge Beispiele erwähnt. K a r o ly S z la d its , Magyar maganjog (Ungarisches Privatrecht) Budapest, 1941, Band I, 98-10; A t t i l a H o rv a th , A magyar maganjog törtenetenek alapjai (Die Grundlagen der Geschichte des ungarischen Privatrechtes) Gondolat, Buda­ pest, 2006; L ajos V ekas, Parerga - Dolgozatok az uj Polgari Törvenykönyv tervezetehez. (Parerga - Arbeiten bezüglich der Vorlage des neuen ungarischen Zivilgesetzbu­ ches) HVG-ORAC, Budapest, 2008, 248.; L ajos V ekas, Erfahrungen mit einer verspä­ teten Privatrechtskodifikation: das neue ungarische Zivilgesetzbuch, Comparative Law Review o f the Institute o f Comparative Law in Japan, 83-107.; LAJOS V ekas, Europäi­ scher Konsumentenschutz und Privatrechtskodifikation in Ungarn, Konsumentenschutz in Zentral- und Osteuropa, hrsg. von R u d o lf W e lse r, Manz’sche Verlags- und Uni­ versitätsbuchhandlung, Wien, 2010, 221-230. Hier geht es um das Gesetz CXX. 2009. über das neue ZGB. Ein anderes Gesetz aber im Jahre 2010 (LXXIII. 2010) hat im § 1 festgelegt, dass dieses Gesetz über das ZGB nicht in Kraft treten wird. Sitzung der Vorsitzenden des Zivilkollegiums des Obersten Gerichtshofes am 14. De­ zember 2009, Birösagi hatarozatok (2010/4).

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Bestimmung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung entweder zu verbieten oder mit angemessenen gesetzlichen Garantien zu regeln62. Die Aufgabe des Ge­ setzgebers wurde auch nach der Meinung Wellmanns63 betont. Er stellte nämlich fest, „Zur Lösung der durch die wehrlose Position des Schuldners entstandenen Probleme bei dem Abschluss der Kaufoptionen zum Zweck der Sicherung sei nicht die Rechtsprechung berufen, sondern die Gesetzgebung, zum Beispiel mit dem Verhängen des Verbots der Anwendung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung.” Wenn dieses Gesetzt in Kraft tritt, scheinen die bereits oben aufgeworfenen Probleme nach der gegenwärtigen Lage der Gesetzgebung mit der Feststellung der Nichtigkeit der Bestimmungen dieser Sicherung gelöst zu werden. Der Hauptausschuss der Kodifikation, der von Lajos Vekas geführt wird, fügt fol­ gende Begründungen der Feststellung der Nichtigkeit der zum Zweck der Siche­ rung begründeten Kaufoption und der fiduziarischen Kreditsicherungen über­ haupt im Kommentar der Vorlage des neuen Zivilgesetzbuches hinzu64. Zu­ nächst wird klargemacht, dass der Gläubiger auf Grund der Sicherungen unbe­ gründet übersichert wird: er erwirbt mehrere Berechtigungen, als er es wirklich nötig hat. Das Eigentumsrecht, das infolge des durch die Kaufoption zustande kommenden Kaufvertrages erworben wird, verkörpert die auf eine Sache beste­ hende volle Berechtigung. Weiterhin wird hervorgehoben, dass die Parteien in diesen Fällen die anderen existierenden Sicherungen umgehen, die besser dem Schutz des Schuldners und seiner anderen Gläubiger dienen. Oben wurde schon betont, dass die Anwendung der Kaufoption zum Zweck der Sicherung auf die nicht ausreichend effektiven Regelungen des Pfandrechts zurückzuführen ist. Unter anderem wurde an der schon oben erwähnten Sitzung der Vorsitzenden des Zivilkollegiums des Obersten Gerichtshofes festgestellt, dass im Hinter­ grund der erlaubenden Praxis die Unvollständigkeit des Pfandrechtssystems steht. Der Kommentar hebt hervor, dass die normative Unterstützung dieser Art der Sicherung nicht nötig ist, wenn das System der Hypothek effektiv und an­ gemessen geregelt ist. Gemäß dem Gesetz sei die Hypothek das grundsätzliche Mittel der dinglichen Sicherheiten. Ihre Vorteile sind Folgende: der Eigentümer wird seinem Eigentum nicht beraubt, sie zieht in allen Fällen die Interessen der 62

63 64

Es ist bemerkenswert, dass nach der vorherigen Gesetzesvorlage des ZGB diese Art der Bestimmung der Kaufoption erlaubt war, hinreichende Garantien waren aber nicht ge­ währt. Gy . W ellmann ,13. Az üj Polgari Törvenykönyv Bizottsagi Javaslata magyarazatokkal, (Gesetzesvorlage des Hauptausschusses der Kodifikation des neuen Zivilgesetzbuches mit Kommentaren) hrsg. von Lajos V ekas , Complex, Budapest, 2012. (im Weiteren: Kommentar).

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Betroffenen in Betracht, sie dient als eine Sicherheit, die im Allgemeinen eine Priorität für die Gläubiger bei der Befriedigung besagt. Deswegen wird es für wichtig gehalten, die Nichtigkeit dieser in der Praxis entwickelten Sicherheit im Gesetz festzustellen. Eine andere Neuerung des Gesetzes betrifft auch das Thema dieses Beitra­ ges, die mit dem Problem der auffallenden Unverhältnismäßigkeit zusammen­ hängt. Über die Neuerungen angesichts der Gründe der Ungültigkeit hinaus die Gründe der Nichtigkeit und der Anfechtbarkeit wurde gewissermaßen erneut formuliert - schlägt das Gesetz wichtige Neuerungen im Zusammenhang mit den Voraussetzungen der auffallenden Unverhältnismäßigkeit vor, die haupt­ sächlich die Schaden erlittene Partei betreffen. Entsprechend den vorgesehenen Regeln ist nämlich die Anfechtung ausgeschlossen, wenn der Vertrag seitens der Schaden erlittenen Partei in Kenntnis der Unverhältnismäßigkeit abgeschlossen wurde, wenn auf ihm grobe Fahrlässigkeit angesichts der Bestimmung des Ver­ kehrswertes lastet, sowie wenn er das Risiko des Missverhältnisses übernahm65. Das Gesetz stellt ferner fest, dass das Recht auf die Anfechtung wegen der auf­ fallenden Unverhältnismäßigkeit vertraglich ausgeschlossen werden kann. Diese Möglichkeit bezieht sich nicht auf die Verträge, die zwischen Verbraucher und Unternehmen zustande gekommen sind. Gemäß dem Kommentar ist die Zulas­ sung größerer Freiheit der Marktbeteiligten deswegen begründet, weil viele Un­ sicherheiten und Bewertungselemente im Laufe der Wertbestimmung der Leis­ tungen und der wirtschaftlichen Interessen in Betracht kommen, die die Beweis­ führung und die Quantifizierung erschweren. Darüber hinaus lässt sich sagen, dass vielfach solche Fälle vorkommen, die objektiv unverhältnismäßig zu sein scheinen, subjektiv sind sie aber in Bezug auf die Lage und die Umstände der Parteien verhältnismäßig und gerecht. Auf diese Weise scheint es richtig, dass die Vertragsparteien nach der Vertragsfreiheit in diesem Falle die Möglichkeit zur Ausschließung der Anfechtung haben.

Zusammenfassung In Bezug auf die zusammenfassende Beantwortung der Frage, wie weit die gel­ tenden Regelungen des Kaufrechts die Erfordernisse eines römischen Kaufver­ trages übernommen haben, scheint eine Aussage Waldsteins bemerkenswert zu sein. Er stellt nämlich fest, dass „das gesamte entwickelte Obligationenrecht auf dem Naturrecht beruht. Das gilt natürlich auch für das auf dem römischen Recht 65

Vgl. Gesetzesvorlage des Hauptausschusses der Kodifikation des neuen Zivilgesetzbu­ ches 6:99. §; Kommentar 80.

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beruhende moderne Obligationenrecht [...]”66 Aus dieser Aussage folgt, dass die Rahmen moderner Regelungen auf der Basis des römischen Rechts beruhen. Die Einzelheiten können verschieden sein, die Tendenzen sind aber ähnlich. Das gilt auch für die hier oben angeführten Fragen. Wie die oben erwähnten Betrachtungen zeigen, prüfen die Gerichtshöfe die Erfordernisse des Kaufpreises auch heute - vielfach ohne es zu sagen - letzten Endes anhand von den Kriterien des römischen Rechts. Die in Betracht kom­ menden Kriterien sind ähnlich. Pretium certum: das Bestimmtheitserfordernis kommt oft hinsichtlich der Kaufoption vor. Die Frage stellt sich immer wieder, nach welchen Kriterien der Kaufpreis bei Verfall eindeutig bestimmbar ist67. Ohne pretium certum ist der Vertrag ungültig68. Pretium verum. Ulpian weist auf diese Voraussetzung hin, wenn er über einen Kaufvertrag schreibt, wo der Ver­ käufer den Kaufpreis donationis causa nicht fordern wollte69. Hinsichtlich unse­ res Themas kommt aber dieses Erfordernis in einem anderen Zusammenhang vor. Ist der Kaufpreis, der durch den Optionsvertrag bestimmt wird, wirklich als Kaufpreis zu betrachten, wenn er sich in Wahrheit auf die Kreditsumme bezieht? Diese Frage deutet auf die Rechnungslegungspflicht und das Problem des Scheinvertrags hin. Das letzte Element dieser vertraglichen Konstruktion ist die Anrechnung, die begrifflich eine Verrechnung in sich schließt70. Ohne sie wird das Erfordernis pretium verum verletzt. Pretium iustum. Die Gerechtigkeit soll bezüglich des Kaufpreises zur Geltung kommen. Hauptsächlich sind hier die Vorschriften der auffallenden Unverhältnismäßigkeit zu erwähnen. Eine Praxis wurde also herausgebildet, wo die Parteien durch die Ausnüt­ zung der Möglichkeiten der Vertragsfreiheit schließlich vielfach solche Situatio­ nen geschaffen haben, die der Gerechtigkeit gegensätzlich waren. Die Situation ist der Entwicklung der römischen laesio enormis ähnlich. Der Gesetzgeber soll entscheiden, ob er die Vertragsfreiheit der Parteien unterstützt, oder eher garan­ tieren will, dass sich keiner solchen Vorteil verschaffen könne, der nicht mit der Gerechtigkeit im Einklang steht. Hinsichtlich der Definition der Gerechtigkeit Ulpians71 kann gesagt werden, dass der iustum pretium immer in einer solchen Summe bestimmt werden soll, die dem anderen zukommt. Daraufhin lässt sich 66 67 68 69 70 71

W olfgang W aldstein , Ins Herz geschrieben. Das Naturrecht als Fundament einer menschlichen Gesellschaft. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg, 2010, 133. Siehe Anm. 30. Vgl. Gai. inst. 3, 140, Ulp. D. 18, 1, 7, 1. Legfelsöbb Birosag a Pfv.I.21.838/2002/9. szamu (közzetetelre nem került) hatarozataban, Ulp. D. 18, 1, 36. Vgl. A. M olnar , 32-33. 32 Ulp. D. 1, 1, 10pr. Iustitia est constans et perpetua voluntas ius suum cuique tribuendi.

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festsetzen, dass eine Sicherungskonstruktion, wo eine Partei viel stärkere Rechte hat, als die andere, nicht der Gerechtigkeit entsprechen kann. Auch wenn der Schuldner freiwillig diesen Vertrag abgeschlossen hat. Die Unsicherheit der Gerichtshöfe einerseits und ihr Bestreben andererseits, den der Gerechtigkeit widersprechenden Zustand aufzuheben, war in der Recht­ sprechung hinsichtlich der Kaufoption von Anfang an mit Händen zu greifen. Als schwache Seite der Konstruktion sind verschiedene Gründe festgestellt wor­ den, die gegen das Erfordernis des iustum pretium direkt stoßenden Situationen sind aber immer abgewiesen worden. Die Vertragsfreiheit der Parteien wurde durch diejenigen Urteile weitgehend vor Augen gehalten, die die Anfechtung wegen auffallender Unverhältnismäßigkeit zugelassen haben. Die auffallende Ungerechtigkeit kann auf diese Weise aufgehoben werden, aber mit Recht kann festgestellt werden, dass dieser Schutz nicht wirksam genug ist, in vollem Maße wird die Lage des Schuldners nicht korrigiert. Die Lage ändern würde die in An­ sicht gestellte gesetzliche Regelung der zum Zweck der Sicherung zustande ge­ kommenen Kaufoption. Wie aber schon oben erwähnt, sind trotz der Ähnlichkeiten die Einzelheiten verschieden. Diesbezüglich ist es bemerkenswert, dass einer der Gründe der vorgesehenen Nichtigkeit dieser Konstruktion die Übersicherung und deswegen ihr fiduziarischer Charakter ist. Gerade die fiduziarischen Geschäfte wurden durch die Römer eine lange Zeit mit Vorliebe angewendet. Wie es Theo MayerMaly formuliert, spricht man „[v]on einem Treuhandgeschäft [...], wenn jeman­ dem eine Rechtsmacht eingeräumt wird, die über seine wirtschaftlichen Befug­ nisse hinausgeht. Es wird dann in einer Treuhandabrede festgelegt, welche Be­ fugnisse dem Treuhänder zustehen sollen72 ”. Es scheint so, dass sich die Gesetzgebung von Anfang der Rechtswissen­ schaft an immer wieder mit dem Problem der zwischen dem Prinzip der Ver­ tragsfreiheit und der Garantie der gesetzlichen Regelung (Rechtssicherheit) be­ stehenden Spannung konfrontiert. So war es auch im Zusammenhang mit der Freiheit der Preisbestimmung und der laesio enormis im römischen Recht. Alles aber, was schon oben dargestellt wurde, macht klar, dass der Gesetzgeber auch heute diesem Dilemma gegenübersteht. Die Römer haben den Marktverhältnis­ sen für eine lange Zeit ihren freien Lauf gelassen, der Vertrag der Privaten war eine lexprivata, der Staat mischte sich darin nicht ein. Für wichtig wurde es erst unter dem Einfluss der sich durch die Wirtschaftskrise entwickelten neuen Ver­ hältnisse gehalten, in die vertraglichen Verhältnisse Privater anfangs gelegent­ lich dann mittels eines Rechtsinstitutes einzugreifen. Die in Betracht kommende 72

Th . M ayer -M aly , 62.

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vorgesehene ungarische Regelung schließt eine Doppelheit in sich. Im Ange­ sicht der Unsicherheit bezüglich der Beurteilung dieser vertraglichen Konstruk­ tion und des Ausgeliefertseins der Schuldner beschränkt sie einerseits die Ver­ tragsfreiheit der Parteien mit dem Verbot der Anwendung fiduziarischer Sicher­ heiten. Sie motiviert nämlich die Parteien zur Anwendung der Vorschriften des Pfandrechtes. Andererseits wird aber mit den vorgesehenen Änderungen der Re­ gelungen der auffallenden Unverhältnismäßigkeit größere Freiheit den Parteien gelassen: die vertragliche Abschließung des Rechtes auf die Anfechtung wird erlaubt.

Der Kaufvertrag im ABGB und seine römischen Wurzeln Dr. Daniele Mattiangeli, Universität Salzburg

1. Allgemeine Einführung in die Rechtsgeschäfts­ und Vertragstheorie in der österreichischen Rechtsordnung Im aktuellen österreichischen Privatrecht ist es, im Gegensatz zu anderen euro­ päischen Rechtsordnungen, schwierig einen allgemeinen und abstrakten Begriff der Kategorie des Vertrages zu bestimmen. Das sogenannte Vertragsrecht des ABGB (Allgemeines Bürgerliches Ge­ setzbuch) ist in allgemeine Regeln unterteilt, die für alle Rechtsgeschäfte gelten, und spezielle Regelungen, die nur für bestimmte Schuldverhältnisse gelten1. Es ist nicht möglich, diese Rechtsfigur autonom darzustellen, ohne zwei weitere wichtige Rechtskategorien zu berücksichtigen: das Rechtsgeschäft und die Wil­ lenserklärung. Die Vertragskategorie ist zweifelllos im übergeordneten Bereich der Rechtsgeschäfte angesiedelt, und beinhaltet bestimmte Willenserklärungen die zum Zustandekommen notwendig sind. Neben diesen allgemeinen Überlegungen sind auch die speziellen Aspekte des österreichischen Vertragswesens zu berücksichtigen, die untrennbar mit dem Obligationenrecht verbunden sind (vor allem in Form von Schuldverhältnissen), die gesetzlichen Schuldverhältnisse und die sogenannte doppelte Trennung der Realverträge und der Konsensualverträge. Nach einer allgemein anerkannten Definition2 ist das Rechtsgeschäft: “Das Mittel zur Selbstgestaltung rechtlicher Verhältnisse [...]”, “Es besteht aus Wil­ lenserklärungen, die a u f die Herbeiführungen von Rechtsfolgen gerichtet sind. Die in der Willenserklärung gewollten Rechtsfolgen werden von der Rechtsord­ nung anerkannt, weil sie gewollt sind.” Es repräsentiert somit das Hauptmittel für die Privatperson, um auf Rechts­ ebene den Willen auszudrücken und stellt das Wesen der Privatautonomie im Vertragswesen dar3. Ohne die Möglichkeit eines Rechtsgeschäftes und eines be­ 1 2 3

Siehe S. P erner/M. Spitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2007, 203. Siehe H.K oziol/R.W elser , Bürgerliches Recht I. Wien 132006, 96. Siehe F. Bydlinsky , Privatautonomie und objektive Grundlagen des verpflichtenden Rechtsgeschäfts. Wien 1967, 7.

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stimmten Vertrages wären die Privatpersonen nicht im Stande, ihre Geschäfte innerhalb der Rechtsordnung zu regeln. Sie könnten also ihre Beziehungen nicht “juristisch Ummanteln” um im Falle des Bedarfs auf den Schutz, den das Rechtssystem bietet, zugreifen zu können. Nach einem Teil der Lehre4 würde das Konzept der Privatautonomie im Be­ reich des Rechts bedeuten, dass jedes Rechtssubjekt seine Rechtsbeziehungen nach eigenem Gutdünken innerhalb den allgemeinen Regeln der Rechtsordnung frei strukturieren kann. Aus dieser Freiheit resultieren, vor allem im Bereich des Vertragswesens und der obligatorischen Rechtsverhältnisse, verschiedenen Ko­ rollare, wie zB die Inhaltsfreiheit, die Abschlussfreiheit und die freie Wahl der Vertragsparteien. Diese Gesamtheit von Freiheiten, wie auch die Möglichkeit, auf das Rechts­ system bei Bedarf zurückzugreifen, wann immer die eigenen Interessen auf dem Rechtsweg zum Ausdruck gebracht werden sollen, werden vom Rechtsgeschäft und dem Vertrag als spezielle Kategorie davon vollauf repräsentiert. Das Rechtsgeschäft als allgemeine Kategorie der privaten Vertragsfreiheit muss, bei sonstiger Nichtigkeit, den Willen der Parteien enthalten, ihren Inhalt in einen Rechtsmantel einzukleiden, aus dem die Rechtsfolgen entstehen5. Wie bereits angemerkt wurde, kann das Rechtsgeschäft eine oder mehrere Willenserklärungen beinhalten, die auf die Entstehung rechtlicher Folgen abzie­ len. Beispiel eines einseitigen Rechtsgeschäfts ist die Kündigung. Bei mehreren Willenserklärungen ist die Übereinstimmung der Parteien von Bedeutung, wie das Beispiel des Kaufvertrags zeigt6. Schließlich muss daran erinnert werden, dass das Rechtsgeschäft immer eine abstrakte Handlung ist, die sich in konkreten Tatbeständen ausdrückt, wie zB der Kauf-, Miet- oder Werkvertrag7. Im speziellen ist der Vertrag als mehrseiti­ ges Rechtsgeschäft definiert, das durch die Übereinstimmung des erklärten Wil­ lens zustande kommt. Das Vertragsschema ist somit eine Regelung, die auf dem Einverständnis der Parteien basiert, und Rechtsfolgen entstehen lässt, um die Interessen der Parteien zu regeln8. Der Vertrag wiederum kann Verpflichtungen zu lasten einer oder beider Sei­ ten schaffen. Im ersten Fall wird die Partei Gläubiger genannt, und hat das 4 5 6 7 8

Siehe dazu S. P erner/M. Spitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2007, 21 ff. Zu dieser Notwendigkeit siehe die Überlegungen von Th. M ayer -M aly , Einführung in die allgemeinen Lehren des österreichischen Privatrechts. Wien 1984, 39. Siehe J. Schapp , Grundfragen der Rechtsgeschäftslehre. Tübingen 1986, 8 ff. Siehe H. K oziol/R . W elser , Bürgerliches Recht,1. Wien 2006, 97. F. Bydlinski, Privatautonomie und objektive Grundlagen des verpflichtenden Rechts­ geschäfts. Wien 1967, 62 ff.

Der Kaufvertrag im ABGB und seine römischen Wurzeln

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Recht, eine Leistung zu erhalten, während die andere Partei Schuldner genannt wird, die die Verpflichtung hat, die Leistung zu erbringen9. Im zweiten Fall spricht man von einem gegenseitigen oder synallagmatischen Vertrag, jeder der Parteien ist gleichzeitig Gläubiger und Schuldner10, da auf beiden Seiten Obliga­ tionen bestehen. Wie sich bis jetzt herauskristallisiert hat, sind die Verträge im österreichi­ schen Privatrecht im Schuldrecht angesiedelt. Im österreichischen Recht ist die Vertragskategorie in der Gruppe der Schuldverhältnisse angesiedelt, da sie, in einem ersten Moment, nur Schuldverhältnisse herbeifuhren kann. Die Schuld­ verhältnisse können vertraglich11 oder gesetzlich sein. Die erste Kategorie ent­ stammt der privaten Autonomie, zweitere basiert unmittelbar auf dem Recht. Im Rahmen der österreichischen Rechtslehre ist das pandektistische Rechts­ geschäft aufgegriffen worden, das wiederum vom klassischen römischen Recht inspiriert ist12, nach dem zuerst ein Verpflichtungsgeschäft: zustande kommt, auf dessen Basis das Verfügungsgeschäft entsteht, das nur dem Zweck dient, das Eigentumsrecht an die erwerbende Partei zu übergeben. Diese Aufteilung in Verpflichtungs- und Verfügungsgeschäft rührt daher, dass im österreichischen Recht das konsensuale Prinzip der Eigentumsübertra­ gung auf alleiniger Basis der Vertragsvereinbarung nicht zur Anwendung kommt, wie dies in Frankreich und in Italien der Fall ist. Mittels der vertraglichen Vereinbarung entstehen nur Verpflichtungen einer oder beider Seiten; dies ist jedoch nicht ausreichend, um das Eigentum auf ein anderes Subjekt zu übertragen. Deshalb ist ein weiterer Schritt, dargestellt durch das Verfügungsgeschäft, notwendig, das im österreichischen Fall kausal sein muss, um wirksam und gültig zu sein, dh es muss auf einem “Titel” beruhen, der in diesem Fall als vorangehendes Verpflichtungsgeschäft zu verstehen is t/3 Die Kausalität des Verfügungsgeschäft, geregelt im § 380 ABGB stellt auch den Hauptunterschied zur deutschen Rechtsordnung des BGB dar. § 380 ver­ langt für den Übergang des Eigentums nicht nur die einfache Übergabe der Sa­ che, sondern eben auch das Vorhandensein eines rechtlichen Titels. Deshalb ist 9 10 11 12

13

Siehe H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, I. Wien 2006, 115. Siehe J. Gernhuber , Das Schuldverhältnis. Tübingen 1989, 309 ff. Dazu S. P erner/M. Spitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2007, 201 ff. Man denke zb an einen klassischen Kaufvertrag zwischen Römern im I. Jhd v. Chr., in dem die zwei Parteien vorher eine sponsio oder stipulatio abschließen, und im An­ schluss ein Verfügungsgeschäft zur Eigentumsübertragung wie die mancipatio (im Fall der res mancipi) oder eine traditio (im Fall der res nec mancipi). Siehe hierzu M. K a­ ser, Das römische Privatrecht. München 1971, 168 ff.; 43 ff. Siehe H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, I. Wien 2006, 119.

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das nachfolgende Verfügungsgeschäft nur wirksam, wenn es zB aufgrund eines vorhergehenden und gültigen Kauf-, Tausch-, oder Schenkungsvertrags zur An­ wendung kommt. Ein weiteres nicht zu vernachlässigendes Charakteristikum der österreichi­ schen Rechtsordnung, das diese Unterscheidung zwischen realem und obligato­ rischem Zeitpunkt des Geschäfts noch einmal unterstreicht, ist das Traditions­ prinzip, das dem Käufer das Eigentum erst nach der realen Besitzergreifung überträgt. Es handelt sich um eine Übergabe, die natürlich im Anschluss an das dingliche Geschäft erfolgt, und nicht anschließend an den „Vertrag” mit obliga­ torischer Wirkung. Diese Art des Realgeschäfts, das für die Übergabe des Eigentums an Sachen notwendig ist, wird dementsprechend Verfügungsgeschäft genannt, oder, nach der herrschenden Lehrmeinung14, dingliches Rechtsgeschäft, da es vom Sachen­ recht geregelt wird. Eine weitere Lehrmeinung nennt dieses Geschäft einen dinglichen Vertrag15, da es die Eigentumsübertragung bewirkt. Eine weitere allgemeine Unterteilung der Vertragskategorie innerhalb des österreichischen Privatrechtssystems besteht in der Unterscheidung zwischen Realverträgen und Konsensualverträgen. Der Realvertrag ist ein Vertrag, der, um abgeschlossen zu sein, nicht nur den Konsens der Vertragsparteien verlangt, sondern auch die Leistungserfüllung durch eine Partei. Die Kategorie der Real­ verträge entspricht im römischen Recht den Verträgen, die ex re16 entstehen. Beispiele finden sich im Leihvertrag (§ 971 ABGB), im Verwahrungsvertrag (§ 957 ABGB) und im Trödelvertrag (§ 1086 ABGB). Die anderen Verträge, die auf Basis des einfachen Konsenses abgeschlossen werden, werden dementspre­ chend Konsensualverträge genannt. Alle Konsensualverträge sind in Wirklich­ keit Verträge mit obligatorischen Wirkungen und sind somit Schuldverhältnisse. Nach der in Österreich herrschenden Lehrmeinung17 ist der Vertrag selbst Quelle der Obligation und Ausdruck der Autonomie der Privatpersonen, und bietet Freiheit im Abschluss, in der Form und im Inhalt. Parallel dazu haben sich im Laufe der Zeit Vertragstypen auf Basis der Handelsbeziehungen entwickelt, die den sogenannten „typischen“ Verträgen entsprechen, deren Inhalte rechtlich geregelt sind (Verkauf, Vermietung, Tausch). Ebenfalls aus wirtschaftlichen 14 15 16 17

Siehe H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, I. Wien 2006, 239; und im Allge­ meinen A. M einhart , Die Übertragung des Eigentums. Wien 1988. Siehe F. B eyerle , Der dingliche Vertrag, in: Festschrift Boehmer, 1954, 164 ff. Siehe dazu D. M attiangeli, Vorteile der romanitas im Bereich des Vertragsrechts aus einerhistorisch-vergleichendenPerspektive. Frankfurt2009, 118 ff. Siehe H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, II. Wien 2007, 12 ff.; Siehe ebenfalls M. Frost , “Vorvertragliche” und “vertragliche” Schutzpflichten. Berlin 1981, 9 ff.

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Gründen haben sich die „atypischen“ Verträge herausgebildet, die von der Lehre untersucht und kategorisiert werden, wie zB der Garantievertrag, die Krediter­ öffnung oder der Kreditauftrag18. Eine dritte Kategorie beinhaltet die gemischten Verträge, die sich von unter­ schiedlichen rechtlich geregelten Vertragstypen ableiten. Alle diese Vertragska­ tegorien zählen zu den allgemeineren Schuldverhältnissen, wodurch unterstri­ chen wird, dass in der österreichischen Doktrin alle Vertragsverhältnisse Obliga­ tionsverhältnisse sind. Es handelt sich jedoch um praktische Obligationsverhält­ nisse, wie zB den Kauf, und nicht theoretische. Die Kategorisierung der Verträge im Rahmen der Schuldverhältnisse (die das ABGB persönliche Sachenrechte nennt) bewirkt, dass die verwendeten Be­ griffe denen des Obligationenrechts entsprechen. Schuldner ist derjenige, der sich verpflichtet eine Leistung zu erbringen; Gläubiger, der, dem die Leistung erbracht wird. Natürlich ist im Fall von Verträgen mit gegenseitiger Leistung jede Partei gleichzeitig Gläubiger und Schuldner19. Eine weitere wichtige Tatsache ergibt sich durch die Ansiedlung im Obliga­ tionenrecht: die Verträge oder obligatorischen Rechtsverhältnisse verleihen dem Gläubiger ein Forderungsrecht, und somit ein relatives und nicht absolutes Recht. Diese Partikularität ist den obligatorischen und nicht den realen Wirkun­ gen des Vertrags im österreichischen Recht geschuldet20. Mit der Bildung eines Schuldverhältnisses entsteht ein Forderungsrecht für den Gläubiger und nicht ein absolutes Recht, dass zB der Käufer mit einem in Italien abgeschlossenen Vertrag erwerben würde. Hier gilt die Trennung zwischen realen und obligatori­ schen Wirkungen, die dazu führt, dass der Vertrag mit obligatorischen Wirkun­ gen nicht das Eigentum überträgt, sondern nur das Recht auf Leistung zugunsten des Gläubigers.

2. Der Vertrag und die Willenserklärung im ABGB Sieht man von Definitionen einzelner obligatorischer Vertragsverhältnisse ab (zB Kauf, Miete, Pacht oder Trödelvertrag), ist eine der seltenen Stellen des ABGB, die den Begriff des Vertrages und eine allgemeine Definition enthält, die zweite Abteilung „von denpersönlichen Sachenrechten“, siebzehntes Haupt­ stück, „von Verträgen und Rechtsgeschäften überhaupt“, §§ 859 ff. 18 19 20

Siehe zB H. K oziol , Der Kreditauftrag, in: Kastner-Festschrift (1992), 241 ff. Siehe zB S t. D n istrja n s k y i, Dingliche und persönliche Rechte, JherJB 78 (1927/28), 86 ff. Siehe H. D örner , Dynamische Relativität, Tübingen 1985, 24 ff.; 32 ff.

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Speziell und für uns wesentlich ist § 861, der besagt: „Wer sich erklärt, dass er jemandem sein Recht übertragen, das heißt dass er ihm etwas gestatten, et­ was geben, dass er fü r ihn etwas tun, oder seinetwegen etwas unterlassen wolle, macht ein Versprechen; nimmt aber der andere das Versprechen gültig an, so kommt durch den übereinstimmenden Willen beider Teile ein Vertrag zustande.“ Zusammenfassend und stellvertretend für die herrschende Rechtslehre be­ sagt Koziol-Welser: „Der Vertrag kommt durch die übereinstimmenden Willens­ erklärungen (mindestens) zweier Personen zustande."21 Die Lehrmeinung unter­ streicht hier, dass mehrere Parteien notwendig sind22. Wichtig in dieser Definiti­ on ist die Tatsache, dass der Vertrag durch ein „Versprechen“ einer Seite und der kompletten Übereinstimmung der Willenserklärungen beider Seiten entsteht. Die folgenden Paragraphen definieren, wie dieses Anbot aussehen muss, die Modalitäten und Fristen (§ 862) und wie die Annahme zu erfolgen hat. §§ 862a, 863, 864 führen genauer die Fristen und Modalitäten der Anbotsannahme aus. In der Annahme ist wieder die komplette Übereinstimmung der beiden Wil­ lenserklärungen des Anbotgebers und Anbotnehmers von Bedeutung. Zahlreiche §§ des ABGB berufen sich auf den Willen, vor allem Rechtsge­ schäfte und Verträge im Allgemeinen betreffend, ein Beispiel ist § 869 „(Wahre Einwilligung): Die Einwilligung in einen Vertrag muß frei, ernstlich, bestimmt und verständlich erklärt werden. Ist die Erklärung unverständlich, ganz unbe­ stimmt, oder erfolgt die Annahme unter anderen Bestimmungen, als unter wel­ chen das Versprechen geschehen ist; so entsteht kein Vertrag. Wer sich, um ei­ nen andern zu bevorteilen, undeutlicher Ausdrücke bedient, oder eine Schein­ handlung unternimmt, leistet Genugtuung“ Die folgenden §§ (bis 877) bauen, ausgehend vom „wirklichen“ Willen und seinen Erfordernissen, die österreichi­ sche Privatrechtslehre zum Mangel, dem Konsens und seinen grundlegenden Störungen, die jegliches Geschäft oder Vertrag ungültig machen können, auf.

3. Der Kaufvertrag als Beispiel der “vertraglichen Schuldverhältnisse“ und seine römischen Wurzeln Die vertraglichen Schuldverhältnisse, bzw die obligatorischen Vertragsverhält­ nisse, basieren auf der Autonomie der Privatpersonen und haben nur obligatori­

21 22

Siehe dazu H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, I. Wien 2006, 121. In diesem Sinne das OGH Urteil zur Notwendigkeit einer Mehrheit von Personen in EvBl 1999/55; und in EvBl 2002/73

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sche Wirkungen, da die dingliche Wirkung vom Verfügungsgeschäft und der tatsächlichen Übergabe der Sache (wie bei den Realverträgen) abhängig ist23. Das wahrscheinlich wichtigste und am meisten verwendete Rechtsgeschäft ist der Kaufvertrag (§§ 1053 ff. ABGB)24 In diesem Vertrag verpflichten sich der Verkäufer zur Übergabe und der Übertragung einer Sache oder eines Rech­ tes und der Käufer zur Bezahlung des Kaufpreises25. Der Käufer hat jedoch nur ein Forderungsrecht auf die Übertragung des Eigentums und die Übergabe der Sache und erwirbt noch kein Eigentumsrecht. Die Eigentumsübertragung erfolgt im Anschluss durch die rechtliche Übergabe der Sache im Fall einer bewegli­ chen Sache (§§ 380, 1053 ABGB), oder durch die Intabulation oder Eintragung im Grundbuch bei Liegenschaften (§ 431 ABGB)26. Koziol-Welser definiert den Begriff des Kaufertrags auf Basis der §§ 1053 und 1061 des ABGB wie folgt: „durch den Kaufvertrag verpflichtet sich der Verkäufer zur Übereignung und tatsächlichen Übergabe einer Sache und der Käufer zur Zahlung des Kaufpreises“.27 Der Kaufvertrag des ABGB wird als Konsensualvertrag mit rein obligatori­ schen Wirkungen (ein Verpflichtungsgeschäft) gesehen28, wie bei der „summa divisio“ von Gaius in Institutiones III, 13 529. Bereits im ersten Paragraphen zum Kaufvertrag, § 1053, ist die Beeinflus­ sung des ABGB durch das römische Recht und insbesondere der Institutionen von Gaius in diesem Bereich gut ersichtlich30. § 1053 besagt: „Durch den Kauf­ vertrag wird eine Sache um eine bestimmte Summe Geldes einem anderen über­ lassen“. Weiter im § 1054: „Wie die Einwilligung des Käufers und Verkäufers beschaffen sein müsse, und welche Sachen gekauft und verkauft werden dürfen, dieses wird nach den Regeln der Verträge überhaupt bestimmt. Der Kaufpreis muß im baren Gelde bestehen und darf weder unbestimmt, noch gesetzwidrig sein“31. Dieselben Regeln finden wir auch in der emptio-venditio des klassischen 23 24

25 26 27 28 29 30 31

Dazu im Allgemeinen J. M. Rainer , Europäisches Privatrecht. Frankfurt 2008, 454-455 Für eine allgemeine Übersicht zum österreichischen Kaufvertrag und seinen Problema­ tiken siehe die juristischen Überlegungen von Th. M a y e r-M a ly , Dogmatik und Inte­ ressenwertung im Kaufrecht, ÖJZ (1973), 197 ff. H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, II. Wien 2000, 144. S.P erner/M.S pitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2007, 400. H. K oziol/R. W elser , Bürgerliches Recht, II. Wien 2007, 166. S.P erner/M.S pitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2012, 217. M. K aser , Das römische Privatrecht. München 1971, 526. Über den Kaufvertrag im Allgemeinen siehe H. H onsell , Römisches Recht. Heidelberg 2006, S. 126 ff. Zum Kaufvertrag im österreichischen Recht siehe P. Apathy /A. R iedler , Bürgerliches Recht, Band III (Schuldrecht Besonderer Teil). Wien/New York 2010, 1 ff.

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römischen Rechts oder in der alten mancipatio, als Sofortkauf im alten römi­ schen Recht. Wie zum Beispiel in Gaius, Institutionen III, 139 nachgelesen wer­ den kann: „Emptio et venditio contrahitur, cum de pretio convenerit, quamvis nondum pretium numeratum sit“. Weiter in Gaius, Institutiones III, 140 „Pretium autem certum esse debet“; und Institutiones III, 141: „Item pretium in nume­ rata pecunia consistere debet“. Der Kaufvertrag {emptio venditio) ist abge­ schlossen, sobald die Parteien eine Vereinbarung über den Preis der Sache ge­ troffen haben {cum de pretio convenerit); der Preis muss bestimmt {certum) und in barem Geld {numeratum, in numerata pecunia) sein. Im ABGB und im Text von Gaius finden wir demnach dieselben Grundlagen für den Kaufvertrag: die Willensübereinstimmung {convenerit) der Parteien über den Preis und die Tatsa­ che, dass der Preis bestimmt und in barem Geld sein soll32. Die erste Grundlage der Willensübereinstimmung basiert auf der Konsensualtheorie der Obligationen selbst, nach der das Zustandekommen der Obligation auf dem Konsens der Par­ teien beruht. Diese Grundlage finden wir auch im Bereich des römischen Rechts, da sich die emptio-venditio, der Kaufvertrag, in der Kategorie der Kon­ sensualverträge befindet, wie dies klar aus der Summa divisio der Obligationen von Gaius hervorgeht {Institutiones III, 135): „Consensu fiunt obligationes in emptionibus et venditionibus, locationibus conductionibus, societatibus, mandatis“. Diese römische Theorie des Konsensus und der Obligationen, die auf dem Konsensus basieren {wie bereits im ersten Teil erwähnt), finden wir gleichsam auch in der allgemeinen Lehre des österreichischen Privatrechts, in der Theorie der Willensübereinstimmung33, die in den vorigen Seiten dargestellt wurde. Die Regel des ABGB, dass der Preis aus barem Geld besteht, stammt zweifellos von der berühmten Theorie der Prokulianer ab34, die auch von Gaius übernommen wurde, und nach der der Preis immer als eine Summe zu betrachten sei, da es sich sonst nicht um einen Kaufvertrag, sondern um einen Tauschvertrag handeln würde. Auch die Bestimmtheit des Preises, die für die Gültigkeit des Kaufver­ trags notwendig ist, findet sich sowohl im ABGB {§1054) als auch im klassi­ schen römischen Recht, wie wir bei Gaius gesehen haben. Die Bestimmtheit und die notwendige Festsetzung des Preises bringt einen Umstand mit sich, der eben­ falls im römischen Recht und im ABGB wiederzufinden ist: die Festsetzung

32 33 34

H. K oziol/R. W elser , Grundriss des bürgerlichen Rechts. Band II, Schuldrecht Allge­ meiner Teil, Schuldrecht besonderer Teil, Erbrecht. Wien 2007, 166-167 H. Koziol/R. W elser , Grundriss des bürgerlichen Rechts, Band I (A. K letecka , All­ gemeiner Teil, Sachenrecht, Familienrecht). Wien 2006, 101 ff. Siehe H. H onsell , Römisches Recht. Heidelberg 2006, S. 128; A. Guarino , Diritto privato romano. Napoli 2001, 886 ff.; und den Text von Paulus inD . 18.1.1.1.

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durch einen Dritten35. Im § 1056 des ABGB ist zu lesen: „Käufer und Verkäufer können die Festsetzung des Preises auch einer dritten bestimmten Person über­ lassen. Wird von dieser in dem bedungenen Zeitraume nichts festgesetzt; oder will im Falle, daß kein Zeitraum bedungen worden ist, ein Teil vor der Bestim­ mung des Preises zurücktreten; so wird der Kaufvertrag als nicht abgeschlossen gesehen.“36. In den Institutiones II, 140 von Gaius lesen wir: „nam alioquin si ita inter nos convenerit, ut quanti Titius rem aestimaverit, tanti sit empta, Labeo negavit ullam vim hoc negotium habere; cuius opinionem Cassius probat. Ofilius et eam emptionem et uenditionem esse putavit; cuius opinionem Proculus secutus est. Die Festsetzung (aestimatio) des Kaufpreises durch eine dritte Per­ son im § 1056 hat ebenfalls ihre Wurzeln im römischen Privatrecht. Eine weitere und sehr wichtige Besonderheit des österreichischen Rechts im Bereich des Kaufvertrags, die mit dem römischen Recht verbunden ist und be­ reits im ersten Teil skizziert wurde, ist die Notwendigkeit der Übergabe, also einer traditio für die dingliche Übertragung des Eigentums37. Diese Übergabe (traditio) muss im ABGB auch kausal sein38, es muss demnach ein Titel (ein Vertrag, eine Verfügung auf den Todesfall, ein richterlicher Ausspruch, eine Gesetzesanordnung), also eine iusta causa traditionis bestehen, wie es die §§ 380, 424 und 425 verlangen39. Die Notwendigkeit der Übergabe für die Eigentumsübertragung finden wir auch im älteren und im klassischen römischen Recht, wo nach einer sponsio/stipulatio oder einer emptio venditio mit rein obligatorischen Wirkungen eine mancipatio, eine in iure cessio oder eine traditio, alle drei Verfügungsgeschäfte mit dinglichen Wirkungen, notwendig waren, um das Eigentum an den Sachen tatsächlich zu übertragen. Im spät-klassischen und justinianischen Recht bleiben diese Arten der Übergabe offiziell in Kraft, wobei die meisten Kaufverträge, wie im ersten Teil dieses Bandes nachzulesen ist, mit großer Wahrscheinlichkeit an­ ders abgeschlossen wurden und bereits mit dinglichen Wirkungen ausgestattet waren40. Eine weitere Problematik dieses Übergabemechanismus ist die Not­ wendigkeit einer iusta causa traditionis, die im römischen klassischen Recht nur 35 36 37 38 39 40

P. Apathy /A. R iedler , Bürgerliches Recht, Band III (Schuldrecht Besonderer Teil). Wien/New York 2010, 3-4. Siehe auch S.P erner/M. Spitzer , Bürgerliches Recht, Wien 2012, 217 S. F e r r a r i, Vom Abstraktionsprinzip und Konsensualprinzip zum Traditionsprinzip, ZEuP (1993) 65 ff. H. Koziol/R. W elser , Grundriss des bürgerlichen Rechts, Band I (A. K letecka , All­ gemeiner Teil, Sachenrecht, Familien Recht). Wien 2006, 119; 239-240. H. H onsell , Römisches Recht. Heidelberg 2006, 59-60. Siehe dazu den ersten Teil dieses Bandes, Kapitel 2.

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für die traditio und nicht für die mancipatio eine Rolle gespielt hatte, welche im Gegenteil immer ein abstraktes Geschäft (imaginaria venditio) blieb. Die tradi­ tio war eine formfreie Übergabe der res nec mancipi aufgrund eines gültigen Erwerbsgeschäfts (daher der Begriff traditio ex iusta causa). Nur eine traditio ex iusta causa führte also bei den res nec mancipi zum sofortigen Eigentumser­ werb. Wie im § 380 ABGB steht: „Ohne Titel und ohne rechtliche Erwerbungs­ art kann kein Eigentum erlangt werden“, und weiter im § 424: „Der Titel der mittelbaren Erwerbung liegt in einem Vertrage; in einer Verfügung a u f den To­ desfall; in dem richterlichen Ausspruche, oder in der Anordnung des Gesetzes“, im § 425 folgt: „Der bloße Titel gibt noch kein Eigentum. Das Eigentum und alle dingliche Rechte überhaupt können, außer den in dem Gesetze bestimmten Fällen, nur durch die rechtliche Übergabe und Übernahme erworben werden“. Der ABGB verlangt ein Verpflichtungsgeschäft um Eigentum zu erwerben, also einen Titel, wie zum Beispiel einen Kaufvertrag, und eine rechtliche Übergabe, die auf Grund dieses Titel erfolgt, also eine traditio ex iusta causa41. In Gaius, Institutiones II, 20 lesen wir: ,Itaque si tibi vestem uel aurum uel argentum tradidero sive ex venditionis causa sive ex donationis sive quavis alia ex causa, statim tu a fit ea res, si modo ego eius dominus sim “, frei übersetzt: Wenn ich dir ein Kleid, Geld, Gold oder Silber übergebe (tradidero), sei es auf Grund eines Kaufes (venditionis causa), einer Schenkung, oder aus irgendeinem anderen Grund (quavis alia ex causa), so wird die Sache sogleich dein Eigentum (domi­ nium). Ein Text von Paulus in D. 41,1,31 pr. überliefert uns: „Numquam nuda traditio transfert dominium, sed ita, si venditio aut aliqua iusta causa praecesserit, propter quam traditio sequeretur“; frei übersetzt: Die bloße Übergabe (nuda traditio) wird niemals das Eigentum (dominium) übertragen, es sei denn, dass ein Verkauf (venditio) oder ein anderer Erwerbsgrund (iusta causa) voraus­ gegangen ist, aus dessen Grund die Übergabe (traditio) erfolgte. Zuletzt ist noch ein Text von Justinian in seinen Institutiones 2,1,40 relevant: „Per traditionem quoque iure naturali res nobis adquiruntur“, frei übersetzt: Durch die Tradition (traditionem) können wir nach dem natürlichen Recht (iure naturali) das Eigen­ tum über Sachen erwerben (res nobis adquiritur). Nach dem römischen Recht braucht es also eine Übergabe (traditio) und einen Erwerbsgrund (iusta causa) um das Eigentum (dominium) zu erlangen. Di Traditio ist nichts anderes als ein modernes Verfügungsgeschäft oder rechtliche Übergabe der Sache, welche ei­ nen Eigentumserwerb mit sich bringt, sofern sie ex iusta causa erfolgt42. Wie aus dem ABGB (§§ 380, 424, 425) hervorgeht, liegt dem österreichischen Recht 41 42

H. Koziol/R. W elser , Grundriss des bürgerlichen Rechts, Band I (A. K letecka , All­ gemeiner Teil, Sachenrecht, Familien Recht). Wien 2006, 119-120. Siehe H. H onsell , Römisches Recht. Heidelberg 2006, 60.

Der Kaufvertrag im ABGB und seine römischen Wurzeln

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hier die römische Regelung zugrunde und wir finden auch hier „römische Wur­ zeln“. Eine weitere Besonderheit des ABGB ist die sogenannte laesio enormis43, die § 934 des ABGB behandelt44. Die „übermäßige Schädigung“, oder auch „enorme Verletzung“ und „Verkürzung auf die Hälfte“, ist ein Rechtsinstitut, das seinen Ursprung im römischen Recht hat. Die laesio enormis oder „enorme Verletzung“ geht auf zwei Konstitutionen des römischen Kaisers Diokletian aus den Jahren 285 und 293 n. Chr. {in C. 4, 44, 2 und C. 4, 44, 8) zurück. Wie wir im Codex von Justinian lesen können45, konnte ein Grundstücksverkäufer, der nicht einmal die Hälfte des wahren Wertes als Preis erhalten hatte, den Kaufver­ trag mithilfe der enormen Verletzung aufheben oder die Differenz zum gerech­ ten Preis {iustum pretium) verlangen46. Im § 934 steht dazu: “Hat bei zweiseitig verbindlichen Geschäften ein Teil nicht einmal die Hälfte dessen, was er dem andern gegeben hat, von diesem an dem gemeinen Werte erhalten; so räumt das Gesetz dem verletzen Teile das Recht ein, die Aufihebung und die Herstellung in den vorigen Stand zufiordern. Dem andern Teile steht aber bevor, das Geschäft dadurch a u f Recht zu erhalten, dass er den Abgang bis zum gemeinen Werte zu ersetzen bereit ist. Das Missverhältnis des Wertes wird nach dem Zeitpunkte des geschlossenen Geschäftes bestimmt“. Der Umsetzungsbereich des Artikels wird nur von § 935 gemindert47, der bestimmte nicht „proportionierte“ Geschäfte er­ laubt, wenn diese als Gegenstand Sachen haben, die aus besonderer Vorliebe erworben werden48, wenn es nicht mehr möglich ist den eigentlichen Wert zu ermitteln49, oder wenn die Sache vom Gericht versteigert wurde: „Die Anwen­ dung des § 934 kann vertraglich nicht ausgeschlossen werden; er ist jedoch nicht anzuwenden wenn jem and erklärt hat, die Sache aus besonderer Vorliebe um einen außerordentlichen Wert zu übernehmen; wenn er obgleich ihm der wahre Wert bekannt war, sich dennoch zu dem unverhältnismäßigen Werte ver­ standen hat; ferner wenn aus dem Verhältnisse der Person zu vermuten ist, dass 43 44 45 46

47 48 49

Siehe im Allgemeinen H. K oziol/R. W elser , Grundriss des bürgerlichen Rechts, Band I (A. K letecka , Allgemeiner Teil, Sachenrecht, Familien Recht). Wien 2006, 198. H. H onsell , Römisches Recht. Heidelberg 2006, 129. Siehe M. Talamanca , Istituzioni di diritto romano. Milano 1990, 586. Siehe Th . M ayer -M aly , Renaissance der laesio enormis?, in: Festschrift für Karl Larenz zum 80. Geburtstag {Hrsg. C.W. Canaris ), 1983, 395 f f ; Siehe auch T. F inke NAUER,Zur Renaissance der laesio enormis beim Kaufvertrag, in: Festschrift für Harm Peter Westermann zum 70. Geburtstag, 2008, 185 ff. S. P erner/M. Spitzer , Bürgerliches Recht. Wien 2012, 188 Man denke hier an „Liebhaberstücke“. Hier könnte Gegenstand eine Sache wie zB ein Bild oder ein Kunstobjekt sein, dessen Wert nicht genau ermittelt werden kann.

416

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sie einen, aus einem entgeltlichen und unentgeltlichen vermischten Vertrag schließen wollten; wenn sich der eigentliche Wert nicht mehr erheben läßt; end­ lich, wenn die Sache von dem Gerichte versteigert worden is t“. Im Codex von Justinian C. 4,44,250 ist die Theorie des iustumpretium angeführt: „Rem maioris pretii si tu velpater tuus minoris pretii, distraxit, humanum est, ut velpretium te restituente emptoribus fundum venditum recipias auctoritate intercedente iudicis, vel, si emptor elegerit, quod deest iusto pretio recipies. minus autem pretium esse videtur, si nec dimidia pars veri pretii soluta s i t“ Gleiches lesen wir in C. 4,44,851: „quod videlicet si contractus emptionis atque venditionis cogitasses substantiam et quod emptor viliori comparandi, venditor cariori distrahendi vo­ tum gerentes ad hunc contractum accedant vixque post multas contentiones, paulatim venditore de eo quod petierat detrahente, emptore autem huic quod obtulerat addente, ad certum consentiant pretium, profecto perspiceres neque bonam fidem, quae emptionis atque v enditionis conventionem tuetur, pati neque ullam rationem concedere rescindi propter hoc consensu finitum contractum vel statim vel post pretii quantitatis disceptationem: nisi minus dimidia iusti pretii, quod fuerat tempore venditionis, datum est, electione iam emptori praestita ser­ vanda..“ In beiden Texten des Codex sehen wir, dass im Falle eines Grundstück­ verkaufes derjenige, der weniger als die Hälfte des wahren Wertes als Preis er­ halten hat, den Kaufvertrag mithilfe der enormen Verletzung vor Gericht aufhe­ ben lassen oder die Differenz zum gerechten Preis (iustum pretium) verlangen kann52. Die römischen Regeln des Codex sind den Regeln des ABGB gleich, auch wenn der Text des ABGB im Vergleich zum konkreten Fall des Grundstückver­ kaufes im Codex abstrakter und allgemeiner gehalten ist. Im § 935 findet sich auch eine angemessene Minderung dieser Regel. Nach Flossman wird vermutet, dass die Rechtslehre der laesio enormis und des iustum pretium über das ius commune und das Kirchenrecht, insbesondere aufgrund der kirchenrechtlichen Überlegungen zum Begriff aequalitas und der Bestimmungen über die Preis­ wucherer, in den ABGB aufgenommen wurde53.

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51

52 53

Siehe dazu O. Gradenwitz , Interpolazioni ed Interpretazioni, BIDR 2 (1889), 3 ff.; Im Allgemeinen siehe P. D e Francisci, „Iustum pretium“, in: On. Paoli (1955), 3 ff.; H. F. J olowicz , L’origine de la „laesio enormis“, in: On. Lambert 1 (1938), 185 ff. Siehe dazu F. G a llo , Giusto corrispettivo presunto nella vendita e nella locazione, S D H I32 (1966), 234 ff.; B. S irks, La laesio enormis en droit romain et byzantine, TijdschriftvoorRechtsgeschiedenis 53 (1985), 291 ff. G. Guarino , Diritto privato romano. Napoli 2001, 887. U. F lossman , Österreichische Privatrechtsgeschichte. Wien/New York 2008, 267 ff.

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Astrid Hauser: Der Europäische Gerichtshof und der U.S. Supreme Court. Eine verglei­ chende Analyse ausgewählter Aspekte. 2008.

Band 25

Philipp Riesenkampff: Die Beweisbarkeit der Übermittlung unverkörperter W illenserklärun­ gen unter Abwesenden in Deutschland, Österreich und England. 2009.

Band 26

Daniele Mattiangeli: Vorteile der Romanitas im Bereich des Vertragsrechts aus einer histo­ risch-vergleichenden Perspektive. 2009.

Band 27

Johannes Michael Rainer (Hrsg.): Vis a potestas legum. Liber amicorum Zoltän Vegh. Herausgegeben von Michael Rainer. 2010.

Band 28

Lorenz Wolff: Pflichtteilsrecht - Forced Heirship - Family Provision. Österreich - Louisiana - Schweiz - England und Wales. Ein Rechtsvergleich. 2011.

Band 29

Karin Schwarz: Mediation und Collaborative Law unter besonderer Berücksichtigung rele­ vanter Rechtsbereiche im österreichischen Zivilrecht. 2011.

Band 30

Daniele Mattiangeli: Die Anwendung des ABGB in Italien im 19. Jahrhundert und seine historischen Aspekte. 2012.

Band 31

Susanne Markmiller: Die Stellung des Ehegatten im nordischen Erbrecht. 2013.

Band 32

Antonio Merlino: Kelsen im Spiegel der italienischen Rechtslehre. 2013.

Band 33

Peter Kröll: Das Städelsche Testament sowie Mühlenbruchs Rechtsverständnis bei der Be­ urteilung des Beerbungsfalles. 2013.

Band 34

Martin Lilja: Transfer of Movable Property under U.S. Law. Discussed from a Functional Per­ spective. 2014.

Band 35

Daniele Mattiangeli (Hrsg.): Emptio-Venditio. Europäische Studien zur Geschichte des Kaufvertrags. 2014.

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