446 13 55MB
German Pages 509 Year 1866
MITTHEILUNGEN AUS
JUSTUS PERTHES' GEOGRAPHISCHER ANSTALT
ÜBElt
WICHTIGE NEUE ERFORSCHUNGEN DEM GESAMMTGEBIETE DER GEOGRAPHIE
DR
A.
PETERMANN. 1866
.
GOTHA: JUSTUS PERTHES.
1
INHALTS - VERZEICHNISS
NACH »EN ER» TH EILEN GKORENET. Tafel
Europa:
I)a* Berg- und \\ icicnutVr d«r mittleren Wolga. mann's 6-Blatt-Kartc von Ost* Kuropa
Ale erster Versuch einer Terrninroichnung von (>nlra!-Ku.*land.
Aue Peterj
j
Zwei Ausschnitte aus 0. Vogii’i Topographischer Kurte Tom Thüringer Wald im Maaststsb Ton 1: 15O.000. Gruppe des Donnershauk und Gegend bei Weimar ; 4 Zwei Ansichten xur Illustration der vulkanischen Erscheinungen bei Snutorin: Ansicht der Inselgruppe während der Ausbrüche Ansicht der neu aufgestiegenen Insel (jetat Kap) Georg I. in der ersten Zeit der Eruption, nach einer Photographie (Holzschnitte) Seite 143 Plan von Nea und Mikra Kammern summt Georg i. und Aphroessa, aufgenommen vom Linienschiffs-Fähnrich A. Hcinze (Holzschnitt) Seite 144 Übersicht des vulkanischen Herdes im Mittelaiccr. Von A. Petermann. Carton*: Santorin oder Thera: Neapel und Utugegeud . 7 Der Krater von Santorin. Nach der Englischen Aufnahme und Mittheilungen ton Dr. Jul. Schmidt von A. Petennann 8 ;
—
.
—
.... .................. .
Helgoland in drei verschiedenen Maassstäben Ober* Wallis, Benier Alpen und Simplon-Gebirgc. Gezeichnet und gestochen von K. Lcuzingcr in Bern . . . . . Kartenskizze xur Übersicht der hauptsächlichsten Bewegungen und Operationen der Preussen im 7tigigen Kriege im nördlichen Böhme». 27. Juni bis 3. Juli 1866. Von A. Petermann. Carton: Skizze zur Übersicht des Schlachtfeldes von Königgratx, 3. Juli 1866. Noch Zeitungsberichten bis zum 25. Juli entworfen von A. Pctcrtnann . Nord-Deutscher Bund im September 1866. Nord-Deutschland vor 50 Jahren Preussen und der Nord- Deutsche Bund im September 1866. Cartons: Die im Prkdensvcrtrag von Bcrliu, 22. August 1866, an Preuwen abgetretenen Gebiete Bayern*; die im Fricdensvcrlrag von Berlin, 3. September 1866, an Preussen abgetretenen Gebiete von HessenDaroostadt, so wie das einverleibte Hessen-Homburg und Frankfurt Ethnographische Karte von Kaudia oder Kreta. Nach den Angaben von. Pashley und Spratt. Von A. Petermann . . . . Asien: Das Russisch-Chinesische Grenzgebiet im lli-Thal nach einer Originalzeichnung von Dr. W. Radlofi Barometrische« Nivellement im Ostjordan-Lande. ausgeftihrl von dem Ingenieur lt. Doergeas 1860: 1. Profil von Damaskus nach Kunctra; 2. Profil Ton Knnctra nach Tiberias; 3. Profil von Tiberias nach Teijibe; 4. Profil von Seda nach Kl Rcmta; 5. Profil von Mzcrib nach Grab Samuel Administrative Kintheilung und Verkehrswege von JaTa, mit Benutzung der Karte von S. H. Serntf von A. Petermann . . Kultur-Karte von Java, hauptsächlich nach Dr. P. Junghuhn von A. Petermann Afrika: Übersichtskarte der Reisen von Gerhard Roblf» in Marokko, Tust, Tri poli tarnen, Fessan &c. 1861 1865. Von A. Petermann . Griginalkarte der Strasse zwischen Berber und Sauakin in Nubien. Nach den Aufnahmen und einer Manuskriptkarte Th. Hcogtin’* gex. von B. Hassenstein. Cartons: Profil der Reiseroute Th. v. lleuglin’* von Bcrbor nach Sauakin; der Hafen von Sauakin, nach einem Manuskriptplan Th. v. Heuglin's John Petherick’s Reisen am oberen NU 1858 bis 1863 Australien und Polynesien: • Warekauri- oder Chatbam-Jnseln. Aucklaud-Ineoln Spezi alkarte eines Theilct von New South Wales. Nach den auf Kutaster-Aufnahrueu beruhenden County Map* der Survevor Generals Office in Sydney-, Entworfen von A. Petermaun Amerika: Aufnahme des oberen San Francisco und Rio das Velhas (Brasilien) von Kmmanuel Liais. Carlon: Karte zum Vergleich der Aufnahmen von Liais mit der bisherigen Vorstellung Juan Fernand« Allgemeines: Die Vegetationsgebicte der Erde. Von Prof. Dr. A. Grisebaeh
—
—
—
—
........... — .
—
—
................ ........................ Grössere Aufsätze.
hum:en toii Central-Russlnnd 1 Reisekarten des Thüringer Waldes von C. Vogel 85 . . Der Österreichische Kaiserataai. von C. Vogel . .113 . Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). Von D. Kind und Dr. J. F. J. Schmidt 134 Neues aus Ober- Wallis, den Ihrner Alpen und dem Simplon-Gebirge. Als Erläuterungen zu der Karte von lt. Lcuxinger, Tafel 1 . Vom Ingenieur-Geologen Edmund v. Fclle.nbcrg 205 Die Bevölkerung Norwegens, nach dem Ccnsns von 1866. Von Dr. C. F. Frisch in Stockholm 247 Die Schlacht bei Königgrat* am 3. Juli 1866 277 Die Luleti- Elf, Kanalanlagen und Kisenhahnbauten in l.uppland. Von Dr. C. F. Frisch in Stockholm 333 Die politische Neu-Gestaltung von Nord -Deutschland im Jahre 1866 342 Die Griechen und die Türken der Insel Candia 370 .
.
.... .... .... ....
Nordsee-Fischereien Dampfer- Linien von den Ost friesischen Hafen Die Skandinavische Halbinsel. Von l)r. C. F. Frisch 2.
16
5
6 18 2
in
101
407 Stockholm 415
Geographische Notizen.
Karl Vogt über die Blaue Grotte von Capri . Karl Vogt'« Beschreibung von Foggia Die Zukunft der Düne von Helgoland. Von Dr. Die Verbreitung des Bibers in Europa . . Die Kaninchen auf Helgoland . . . Haupthöhenpunkte der österreichischen Hochalpen Maccaroni und Südfrüchte
.
.
41
42 Fr.
Buchenau
.
.
.
.
.
3
13 17 3 3
Heit«
Da* Leben in Italien, Neapolitanische Sitten und Charakterzüge Höchste bewohnte Orte Russlands und ihro Temperaturen Regen und Schnee in Russland
81
.115 .162 .183 184
186
190
190 Russlands Telegraphen-Nctz . . . .192 . Auf- und Zugang der Newa in 8t. Petersburg 192 Auf- und Zugang der Wolga-Flttv»« 231 Einkommen Europäischer Regenten . 231 Wichtige Höhenpunkte in Griechenland und dem Archipel . .231 Goldausbeute im Ural und dem Orenburgischcn Gebiet Schweden'« Flächeninhalt und Bevölkerung, Ende 1865. Von Dr. 0. .
.191
.
.
.
....
265 Frisch Von Alexander Ziegler 266 Die Republik Andorra. Wie die Hotel - Besitzer in der Schweiz zu reichen Leuten werden 267 267 Die Stroharbeiten iu Toscana K. t. Fellenberg’s Besteigung de* Mönch vou der Wcngern-Alp aus 349 350 Das Vordringen des Italienischen Elements in Deutsch-Süd-Tirol .351 . . . Zur Ethnographie der Europäischen Türkei . 351 Das Soolbad Storajo-Russa Die grösseren Städte der Preußischen Monarchie und dea Nord-
.........
386 Deutschen Bundes . 387 Die Städte Europa'* mit mehr als 50.000 Einwohnern I)a* Grojjshcrxogthum Hessen nach dem FriedcDsvertrug vom 3. Sep387 tember 1866 388 Durchforschung der Alpen Trafoier J. Payer’« 389 Tiefe der Alpen-See'n 390 Der Oldenburg’scbe Gebietserwerb in Holstein Welches ist der höchste Berg in Schleswig-Holstein? Von L. Frie.
.
9 10
EUROPA.
I. 1.
If»
.18
—
—
—
12
—
—
—
7
n
............. ...........14
—
.... ....
deriehseo in Kiel
Inhidts-Verzeicbniss.
IV
Nt« Dir FürstentLuiu Birkenfeld Zur Thiergeographie Deutschland«. Von Direktor Kraute in Roitock Dir Zahl der Türken in der Türkei 8. G-oographi tfche Literatur. 124, 238, Europa Deutschland. Bremsen und Oatcrrcich 1*4, *0*, *88, Htthcnroessungcn im Hcrxogthum Briunschwcig .
.
.
.
.
Seite
Dlncmark. Schweden und Norwegen OrtabcsUmmrlaer Stenge Niederlande nnd Belgien Gross-Britannien und Irland
426 426 4*7
. Frankreich . Spanien und Portugal
396 396 *38 *68 396 *0*, 397 366 367 367
.... ....
Schmarda, Dir maritime Produktion Österreich» . Molendo, Moos-Studien aus de« Algtucr Alpen Schweix Die Dufour'tchc Karte, neue Au»i:abe nod Blatt 18 Kanton» Karten tqh T.ii/i-rn und Waadt . . Karte der Monte Rosa-Kcttc ron Adams-Reilly Ziegler’» Hypsometrische Karte der Schweix . . Berlepsch. 8chweixerkunde Berlepsch, Die Alpen in Natur- und Lebensbildern. Tschudi, Schweizerführer, 7. Aufl. Das Hochgebirge ton Griudelwald, top Aby kc. . Lecbner, Pix Langtuurd und die Bernina-Gruppe ltungc, Di»» Schweix in Original-Ansichten Jahrbuch des Schweizer Alncnklub. 3. Jahrgang
.
.
,
.
.
.
.
3. Aufl.
.
.
.
.
.
.
.
.
368 368
Iswcatija
»368
Bd.
332
2.
.
3£D
.
.-125
.
447 460
über da» Jenisseiskische Gouvernement
in
44 44
Sibirien.
.
.
.
.
Von
K.
».
Fritsch.
.
.
.
.
Gerhard Rohlf* au» Mursuk Carl Maueh, ein neuer Afrikanischer Kntdcckungsrciscndcr . und «eine Kartirung der Süd-Afrikanischen Republik . . Über die Wichtigkeit der neuesten Entdeckungen Deutscher GeVon Dr. Georg Eber», Print* lehrter auf Ägyptischem Hoden. docent in Jena. 1. Dümichon’a Sctboa-Tafel. 2. lecpsiuV De3. Lepsiu»' Untersuchung de» Pelu»ini»chen kret von Kanopus. 4. Die Persisch -Ägyptischen Denkmäler auf dem Gebiet». Isthmus von Suez Briefe von Gerhard Roblfs aus Bilma, Mai und Juni 1866 Verhältnisse am oberen Niger und det Aufenthalt Die politischen von Mage nnd Quintin daselbst >touc*s neue Reise in Ost-Afrika. 1866 I.rp-uus und das Dekret von Kanopu». Von G. Ebers
.
.
8.
436 438 437
.
.
•
.315
.
.
294
i
.
•
.
441
121 122
234 234 269 276 306 305 354 354 356 427 429 429
315, 438 Afrika . . Raine», Victoria Falls of the Zambesi - 816 Baker, The Albert Nyanxa. gT«at basin of the Nile 315 Harth. Central- Afrikanische Vokabularien, 3. Abtbrilnng 316 Hartniann, Naturgeschichtlich-medixipiscbe Skizze der Nil-Länder 317 ^ ä i Livingstone, Expedition to the Zambesi 317 Livingstone, Neue MissionsTcisen. Deutsch von Martin 318 Delittcb, Nachträge zu Gumprccht’» Afrika “438 Kirk, Notes on the gradient of the Zambesi &c. »
368
118 119 119 1*0
Goographischo Literatur. .
—
.
.
AFRIKA.
Gröaeoro AufsäUo.
.66
Inseln.
.
Die I.ugo von Yarkand in Ccntral-Asien Handc Dvc rhaltni ts c des A mur-I.andfca im Jahre 1865 Der Miln, eine neue Hirsebart in China Die Garthauser in Klein-Aaien . . . Die Mammutb-Eipeditlon
.
,
CanarUchcn
.
.
Neueste Briefe von Gerhard Rohlf» und Rückblick auf seine bis3 herigen Reisen in Afrika in don Jahren 1861 bis 1866 . . Gerhard Rohlf»’ Tagebuch seiner Roiso von Tust nach Rhadime», 1864 8 Memoire xur Karte von G. Rohlf»’ Reise durch die Oasen von Tust und Tidikelt &c., nebst Bericht über Major l-aing*» Reise 1825 und Duveyrier's Erkundigungen in Nord-Afrika. Von B. Hassenstein 63 Ausführliche Daten über mehrere erkundigt« Routen in der nordVon II. Duveyrier 68 westlichen Sahara. Untergang der v. der Decken'schen Expedition, September 1866. Mit einer Übersicht der Reisen des Barou v. der Decken an der OstkÜKte von Afrika, 1860 hi» 1866. Reise durch die Wüste von Berber nach Sauakin 1664. Von 165 Th. v. Hruglin 177 J. Petherick’» Reise westlich vom Wcisscn Nil, 1862 bis 1863 Meteorologische und klimatologische Beiträge xur Kenntnis» der Nachrichten
1
.
.
HL 1.
Gesellschaft,
....
,
.
....
-
241. 436 242 Bd.
....... ......
.
!
81 Von A. LomonnssoH' 83 BudischctT s Forschungen am Ussuri. Türkische Aufnahme von Brass* 117 118 Die Sprachen der Hinter- Indischen Halbinsel 118 Steinkohlenlager in Kiusisch-Turkcstan C»i>t. Wilson’s Nivellement »urn Todten Meer nnd neue Reise nach 121 Palästina . . , ,
......
Geogr.
.
.241 .
4.
.
Berichtigte Position der .
Nubue-Tagil Statistischen
Ruaa.
.
.
.
Bevölkerung von Tilli» 1865 . Trans- Baikalien. Aufblühen de» Landes. Kintheilung. Volksmenge Erforschung der Sibirischen Pro rin» Turuchansk . . . Die physikalische Geographie %on Inner-Arabien . . Die Nurtoak-Wurxel des Libanon . . . Die tropische Fauna de» Jordan-Thalc« . Kohlenlager in Aasam Die Stcinölqucllo von Kudako Nachrichten von Dr. G. Kaddc im Kaukasus , Ä Das Schaf des Marco Polo auf der Hochebene von Pamir .
Geographische Notizen.
Telegraph durch die Sunda-Strasse
Kais.
—
Schnitzler, Lc» Institution» de la Russie Schnitzler, L’cmpirc de» Tsara. T. 111
.
Knrtcu >nn Jara, Tafel IS A. Bastian
(Mittheilnngen) der 3 Bd. 11. Nr. 1
Statistisches Jahrbuch des Russischen Reich». Bd.
.......... Von Dr.
1.
361»
163
Ui-Thal in Hoch -Asien und »eine Bewohner. Von Dr. W. Kadi off, Profesaor bei der Berg- Akademie in Bamaul 88, 250 Barometrische HühenbestimmuDgen in Syrien und Palästina, aua97 t geführt im J. 1860 von dem Ingenieur R. Doergen» . Heise vom Irawaddi nach dem Sittang, irn J. 1862. Von Dr. A. 125 Bastian
Die Hydrographie Hinter- Indiens.
.
.
Dm
dm
.
.
398 398 398 399 399 399 400 204 204 *04 *41
ASIEInL
II.
Bemerkungen xu
.
.
....
»367
.
.
Parthey. Hicroclit «yofcdemua et notitiae cpiscopatunm Lartet, Formation du ba*«in de la mer morte Hunnische» Reich in Europa und A»icn Sapiski der K. Rus». Geogr. Gesellschaft 1864, 3. und
.
.... ....
.
.
Italien
.
.
203, 203. 23, 239, 240. 240. 204. 240,
........ .
Griechenland, Türkische» Reich in Europa und Asien Zschokke. Da» neuteatanientliche Eromau» Roten, Da» Harant von Jerusalem . . de Saulcy, Voyogc en terre »ainte
.
.
202. 397
i
w
Inhalts- Verzeichniss.
IV. 1.
A.IJSTRAXIEN
grosse re Aufsätze.
.
.
,
Seite
Ein Krdbcbcn »1» Heiter in der Xoth
.
Bemerkungen über
.
mann
.
2. Geographische Notizon. Eine neue RotiinKpatdo . . . . Wallacc** Jagdzug auf die Paradiesvögel Die Ansiodolungcn an der Xordküstc ron Australien Landsbomugh*» Heise von Rockhampton naeL Port Ütu-cnitand . ,
.
.
,
,
I
Von Dr.
in
.
.
.
Eisenbahnen in Mexiko eines Brasilianischen Urwaldes Grenzvertrag zwischen Bolivia und Chile Die llistorisch-(ieographi»rhc GcsclUchafl von Brasilien und iri»*en«chaftliche Expedition in den Jahren 1859 bi« 186! Die Schwedische Kolonie St.-Barthelemy Die Deutsche Kolonie Blumcnau in Brasilien Die Deutsche Kolonie Santa Catharina in Brasilien Brasilien als Ziel Deutscher Auswanderung
.... ....
Da« Killen
in
F.
462
273 274 307
.
BritUch-Columbia, Washington-Terri-
.
.
.
307 SOS 311
.
392
,
ihre
392 429 430
430
.
431
.
....... .......
Geographische Notizen.
2.
Dio üuano*In«cl Sombrero
Dia Fabrpoat durch Jan Westen von Xnrd-Amerikn Da« Stein«! in Cinadu Bevölkerung von Brasilien Die Fischereien in Canada . Canada’a HoUrcichthum . . Der Eisliaudel Nord- Amerika’ « ntivli den tropischen I/indern .
.
.
LTnitcd States
Von Prof. S. Lorfn. —- XU. Die Insekten • Fauna von Spitzbergen. Von Prof. C. H. Bohcman 180 Neueste Beobachtungen über das Polar-Eis und die Polar-Strömungen 381 26
2.
Goographischo Notizon.
Der Walroasfang auf Nowaja
........
Kommission für Handel und Gewerbe über eino Petition die «•«• Nordpolfahrt betreffend 1 1 14t Die Deutsche Nordfahrt, Aufruf an die Deutsche Nation Die Schwedischen Expeditionen flach Splbbwgw. XI. Dt« Thierleben de« Meere bei Spitzbergen bi« zn einer Tiefe von 8400 Fut«.
118 237 308
Sernlja
Die Vögel »chaaren Spitzbergens Der Bernstein un den Kütten de» Polarmccrcs
Erster Bericht der
2.
tht?
.
Grössere Aufsätze.
—
commerce of
-
.......
1.
Statiatic* of the
Mittel-Amerika Boletin de la Socicdad Mrxicana de geogratia, T. XI . Süd- Amerika Wagner, Über die hydrographischen Verhältnisse und da» Vorkommen der Sttsswn»«-rit»ehe in Panama nnd Ecuador 440 .
271 271
Arktische Korrespondenz; Auszüge aus Briefen go wichtiger Gewährsmänner an A. Pctermaun über die Geographie und Erforschung der arktischen Central- Region Die Nordpol- Frage und das Preussische Abgeordneten- Haus. 1. Petition aus der Grafschaft Mark mit Beilage betreffend die Er-
weiterung de» Verkehr» mit Norwegen.
.
|
......... 3.
^oltf-Rtgioaw Paijkull.
Or583ore Aufsätze.
Geographische Literatur.
En soinmar
.
Nordsee- Fischereien.
1.
,
,
.
.
.
.
.
.
Wo
401 407
liegt
.
.
•
•
,
in
237 275 394
Von Dr. Arthur
der Atlantische Telegraph?
Geographische Notizen. Temperatur dos Wassers
.
.
und .
Beobachtungen über da« Treibeis in der Ostsee.
3. 2.
Spezifische Schwere und
4*0
.
Prospektus der Ersten Deutschen Nordsee-
Damufer-Linien von den Oat-Eric»i*chcn Häfen
319. 470
pu l»Und
Die Kosten der Englischen Aufnahmen zur See Die Postdampfer- Linie «wischen Australien und Panama Dio dreifache telegraphische Verbindung zwischen Humpa
Da. Tliierlebon de. Meere» bei Spitzbergen bi« zu einer Tiefe von 180 8400 Fu.n. Von l'rof- 5. Lori Neueste Beobachtungen über das Polar-Eis und die Polar-Strömungen 381 .
362 363 363 363 364. 439
POLAR REGIONEN.
VI. 1.
Gooarrnphischo Literatur.
.........
236 236 236 270
.
.
3.
44 198
.
.
39 1
392 392 429
SÜD-,
-otshd
Position»- Bestimmungen
444
...
.
261)
390 .
360 361
Die Brasilianische Provinz Santa Catharina
413 Hühentuessungeu im Colorado-Territorium und die Baumgrenze Naturwissenschaftliche Notizen über das südliche Chile.
198
UH* 235 235
,
Orössero Aufsützo.
—
Meeren
.
5
Von R. Grunde*
.
,
Australien und Polynesien Whitwortb, Victorian Gazctteer
.197
Die Küstenbildung des nördlichen Yukatsn. Von Dr. Arthur Schott 127 Dio „Cordiüera pclada", das „Kahle Gebirge" der Provinz Vnldiria. Von Friedrich Philippi in San Juan 171 Geographie uud Statistik der Republik Bolivia. Von Berg-Ingenieur Hugo Reck. III. Politische Geographie. 1. Bevölkerung. 2. Beschreibung der Departements I.a Paz und Cochabamba 299, 373
Fonck
,
Qoofcraphische Literatur.
3.
19.5
in
AMERIKA, NORD-
V.
.
.
.196
.
Peniaon
.
1.
.
,
80
,
,
.
.
.
einige Ineeln Ccotral-Polyneaicn».
.
Wasserleitung in Victoria Aufnahme des Lcichhardt-Pluase* am Golf von Carpcntaria Forschung*- Krisen in West- Australien Warburton’s Reise nach dem VV taten von Süd- Australien . Telegraphen* Linien in Xru-Seeland Forschungsreisen in Nord-Australien
36S
und 1666
.
Der Regcnfall io SÜd-Australicn, 1865 Statistische» 10 » Süd-Australien, 1865
....
towj^ir
r
EOE^VlNrESIEISr.
a-it«
Die Warckauri- oder Chathtm«ln*< ln im südlichen Großen Oman. Hin Brief Ton li. H. T ravari 61 . . Zwanzig Monate auf den Aucklind-Inselti im antarktischen Meere 103 .114Karte ron Australien von A. Petermann Die Thicrwelt Australien*. Au» einem Vortrag von Prof. H. A. 130 233 Die Bodcngrstalt der Kolonie Xcu-Süd- Wale * Dio Expedition zur Aufsuchung Loichhardfs in Australien , 1665 ,
*
xnsro
.
426 432
Geographische Literatur. 319, 470
rersfhiesienen •
I
200
The China Regatta
Inhalts- Verzeichnis.
AX.X.O-ElVnBIl>TES.
VII L Grössere Aufsätze.
1.
s«Hr
Die Vegetations-Gebiete der Knie, übcrsicbtlleh zusamtncngestellt.
A
45
Von Prof. I)r. A. Oliwbl . Fünfzigjähriges Jubiläum von Sticler's Hand«Atlas Vorschlag zur Gründung einer grossen Deutschen üe«vgraphii.chcn
.113
.
ü'fecÜN»:li.il'
,
,
,
:
,
,
.
*69
•
•
•
286 Die Bevölkerung der Erde über die Gestalt de* Äquatorial- oder Antipolar- LufUtrom*. Einige Worte zur Verständigung Über das geographische Windsystrm, zumal in Bezug auf das „Drehung»- Gesetz”. Von A. Mühry 339 Das Projekt einer ncm»n Grographisehcn Gesellschaft xur Cnter atützung, Ausrüstung und Anwendung Deutscher Kntdeeknnga 409 und Erforschung»- Unternehmungen
......
2.
Geographische Nötigem.
.... .44
39 Geographische Xckrologie de» Jahre» 1866 Pr. H. Barth*» Gcburtalag Die Telegraphen- Verbindung zwischen der Alten und Neuen Welt 163 200 Schnee ohne Wolken. Von Dr. Berger in Frankfurt a. M. . 201 Korrcspondircnde meteorologische Beobachtungen seit Galilei 237 . . . Die. Kosten der Englischen Aufnahmen zur See . 275 Die Postdampfer-Linie zwischen Australien und Panama 276 Verwandlung von Wüsten in Haine Aeronautische Gesellschaft von Groin-Britannien _275 . 3U9 Überraschende Wirkungen der tropischen Sonne . . Allgemein«? statistische Übersicht der Kolonien und Beaitxupgen dca 310 Britischen Reich» für da» Jahr 1863 . 312 Die Orangen und ihre Verbreitung 313 Wolderoar Schultz Die dreifache telegraphische Verbindung zwischen Europa u. Amerika 364 355 Die Pflanzen der Pfahlbauten . . 366 Eduard von Scbl»gintwc:t 386 Die Kosten der Volkszählungen 432 Ferner«- Resultate v«>n Gltiaher’i Luftballon-Fahrten Über die Bestimmungen der mittleren Jahrestemperatur. .
.
.
.
.
.
Zeitschrift der Ge%ell»chaft für Erdkunde zu Berlin; Lc Globe» jouroal geoKraphiquc; Neu«- PaatM-hc Viertcljahrsschrifl; Internationale Revue. S. 201. — - Die Ortler- Alpen, 1. Da* SutdcnGebiet und der Monte Ccxedalc von Jul. Payer; Reisen und Entdeckungen in Peru v«>n E. G. Squier; The Birda of South Africa Karte de» Oebieta zwiM-hen Atbara, by Edgar l/copoid I.ayard
—
,
.
J.
*33
Klein 3.
Geographische Literatur.
—
v.
K.
.
tion*-
:
Orogmphie S»'nl-
;
WM der Westseite der Fclsengehirge Nordensktöld’» geologische Beschreibung von Spitzbergen. S. 470. 320, All Ueogr. Lehr- und Handbücher, Statistik ;
Handbuch
....
StoaUkunde
för
320
•
.
.
x.
.
.
i
r~32t Töpfer, über die Temperatur-Abnahme mit der Hohe 472 Itulf. Khitlu»» der t’mdrehuiig der Erde auf irdische Bewegungen 4 «2 Strauch. Die V«»rtheilung der Schildkröten über «l»n Erdball 322, 473 Weltreisen, Sammelwerke, Verschiedene« 322 Murchi»«>n, Addrc»» t«« the R. G«-ogr. Soc., I8G6 Scherecr . Stati»ti»cb - kommerzieller Theil da» Xovara- Werket, :
Asien: der zweite Ban«! de» ficogr.statistischen Lexikon» über da» Russische Keich vollendet; die astronomischen und metrorologi»chen Arbeiten Golobew*» an der Chinesischen We«*tgrenxe-, die Ru»sUcb«? Zeitschrift „Da* östliche und Küstengebiet" „Die Völker de» östlichen Asien in Studien Baker'* Ileisewcrk üeneraikarte do* Reiften“ von Dr Bastian K, »>c‘ Mwikaninehf« Reich» : Hwiflit Mot Dr. Fullarton'a imperial Oaxcttecr »» dition von läci. S. 122. Expedition in die England nnd Wal«?*: Werk über KosUnkolTa xon utai Mnnrtach - Niederung: Karte Utl .»eier In Silinccwcttcr.
16
&
v.
»
ii .
U
.
Zolle 14
t. n.
i» r.
.. .
Bes ebener lio«.
EtiIc statt
«
x. n.
11»
v.
«j.
i \.
>.
1,
21»
.W-nVilnur
J.
..
1,
..
?,
.»
ta v- w. H».< T«.r/ent
.
H»
m
-«twtt
247. 2471
1
Nomeiienklstur.
..
V-»
Tontnt.
•
21^. 14». ln der
«i.
He* T».f?,t»tborn
v. n.
34'.»,
Toncnitmfn.
«l» r
22 «Pt 3 v.
1>> »
fik. i./ Ile*
.Xtiii
Anmerkung lies
n . X har
StmiMtni.in IVi-Mrht
!!«•»
ijvaml'frg >tntt Oyarnterg. KUtflisplcU »tatt Kirtc»pl«-Ir.
M att »wa r
Sy. I.Zeilc 21
.
N”i«M»e*«t*. 23 v. V. liy» Atfbbon *t.»tt Atcbln*->n. H»‘Ma«lsy Htatt HsHmUy. 28 v. er alle diese
und ähnliche Werke
Erdtheilcn stellen
ihrem räum-
keiucr
aufgenommen,
nicht einmal Deutschland, Frankreich oder Gross-Britannien.
und
Mitteln
ist
der grösseren Staaten
die
iu
am
allen
besten bekannten
ihren Thcilen
—
auch nur
— unter
alleu
Europa zu produciren,
und genuuen dioss noch ganz neuerlich
auf ordentlichen
lichen Umfuiigc mich den Russischen
Aufnahmen
Diese
lebhaft gewahr geworden bei der Zeichnung einer Karte von Ost-Europa *), die wir nach den Quellen zu bearbeiten
Aufnahmen weit nach. Aufnahmen werden abtheilungswcise, je nach den
einzelnen Gouvernement», herausgegeben und erscheinen in
sauber
ausgefülirten
,
in
Kupfer gestochenen
Blättern
Maassstahcs 1:120.000. Obgleich der Stich erst im
des
739 prächtig nusgeführten Kartcublättcrn
vollendet vor (ohne die früher ausgefülirten 57 Blätter von Polen).
Es erschienen daher
in
dem Zeitraum
treffenden
20 Jahre durchschnittlich jedes Jahr 37
Während
die Karte von Sachsen
Petenuann's Geogr. Mittbeilungen.
ein Areal
1866, Heft
I.
der
be-
Blätter.
von 272
uns bemühten,
und
Wir
bei
sind
der
manche
Stellen
ähnlich
wie
1846
J.
begann, lagen bis Ende 1865 bereits 27 Gouvernements in nicht wouiger als
basirt.
,
dio
') Nach dem Verhältnis«, dass ganx Frankreich mit 9850 QuadratMeilen 274 Matter braucht. *) Mil der früher vermessenen Karte von Polen in 57 Bl. und in demselben Maass»tabe (1:126.000) 28.032 Quadrat-Meilen. ’) ..Oeogr. Mittb." 1857. S. 517. *) A. Petermann, Ost-Kuropa in 6 Blättern, enthaltend: Norwegen. Schweden, Kussland, kaukasien und die Türkei, im Maa.ssUhe von 1:3.700.000. Erste Lieferung, Bl. 1 bi» 4. Preis 20 Sgr. Gotha, Junta» Perthes, 1865. 1
Die Terrain-Verhältnisse und Höhenmessungen von Central-Ilnssland.
2
0 (Meeres -Niveau -Linie
„wilde Länder”, Inner-Afrika oder dergleichen, naclt Reiso-
am Kaspischen
|
einzelnen Marschrouten
be8chreibuugcn und
und zusammengestellt worden mussten.
struirt
bösen Stellen für den Kartenzeichner grössere Theil
kon-
100
Eine der
Jim 800
novo
de
ist bis jetzt
immer der
400
5o0 800 700 800 9o0
von Russland gewesen, besonders hinsicht-
der Terrain -Darstellung, für welche absolut gar keine
lich
verlässlichen Anhaltepunkte
noch, für den
weites Feld,
ein
entweder ganz weiss lassen, ohne oder mit allen
alle
ist
welches er
Terrain
-
1000
Zeichnung,
Ausserdem sind
möglichen Phnntasicgebildcn ausfüllen kann.
Höhenmessungen,
Vereinzelte
Hier war, und
Vorlagen.
Kartographen
die
diesen
für
oder jenen
-
Es
Darstellung ganz unzureichend und selbst das Ter-
maucher der zuerst vermessenen und
rain
kartirten
die Schichten
selbst
I
durch entsprechende
braune Farbcutöno bezeichnet.
Punkt vorlugen, waren zur BasiB einer zusammenhängenden Terrain
2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 1ÖOOO 12000 14000 18000 18000
Meere).
eine der wichtigen Original-
bildet diese Karte
Manuskript-Dokumente, die wir bei der bereits
von Ost -Europa verwerthen konnten, und
Gou-
citirten
sic
vernements war deshalb für eine Genenilkarte schwierig zu
in
verwerthen, weil es aller Hüheuaugaben entbehrte.
Inner-Russlands genauer und bestimmter auzugeben,
Mit Einem Wort, die Termin-Zeichnung des ganzen in-
den Stand, die Terrain -Zeichnung
Russischen Geographischen Gesellschaft hcrausgogebeueu und
im
Bureau bearbeiteten
Kriegstopographischen
Russland in
1
Berg- und Witten-Ufer.
von
Karte
während besteht,
derung der Wissenschaft bedachte grenzenlose Liberalität,
wenn wir bemerken, phischen und
mit denen wir sind,
dem
Werken und
erst jetzt allmählich
Reihe von Jahren erfreut worden
seit einer
in
in (iotha
r.
kennen durch die
iu
man
Rede stehenden
galt bis jetzt der
er
Waldai erreicht
Gora, seinem Kulminations-Punkte, 1080 Pa-
Fuss Mecreshöhe
’).
!
Das Wolgaische Berg-Ufer über-
Höhe noch um einige Fuss und erreicht wenigdem Bjelii Kljutsch bei Sysran (etwa 53° N. Br.) Höhe von 1085 Par. Fuss. Möglicher Weise giebt es
stens in
Seinem verehrten Freunde
hochachtungsvoll gewidmet
die
vom
andere noch höhure Punkte, da nördlich von diesem Gipfel
Direktor de» Topographischen Kriegs-Karleu Dipüt in St. Peters-
burg, General- Lieutenant
dem Berg- Ufer,
steigt diese
„Versuch einer Hüheuschichteo-Karte eine« Theilea rom Kuropäi-
dem Kaukasus.
dem Popowu
riser
eigenhändig geschriebenen Titel führt:
Doktor A. Petermann
Kaspische Tiefebene
begleitet,
Erhebung des Inneren Russlands,
höchste
als
hoch verdienten Chef jene« grossartigen Institutes
seben Russland um!
die
in
Höhenmessungeu. Im Allgemeinen
Mittheilungen,
eine handschriftliche Karte befindet, welche den von so
bis
Ausdehnung das linke Ufer aus Ebenen dem Wiesen- Ufer. Es war diess auch schon früher in derselben
bekannt, aber die Worthe der Höhenverhältnisse lernt
dass sich unter den kostbaren geogra-
kartographischen
das sogenannte Wolgaüehe
ist
Von der Einmündung der Oka in Nowgorod wird das ganze rechte
von steilen Gehängen und Bergen
nur auf För-
die in Russland übliche,
Nischnii
bei
Ufer der Wolga weithin
und von einer vollständigen und zusammen-
hängenden Angabe desselben ganz abstrahirte.
Es kennzeichnet
Wolga
die
2 Blättern das Terrain nur an einigen wenigen
Stellen eintrug
als es
So ziemlich der bemerkenswert beste Zug des Terrains
im ganzen Inneren Russlands
im Jahre 1862 erschienenen, von der Kaiserl.
bei der
uns
manchen Theilen
auf bisherigen Karten geschehen konnte.
neren Russlands lag bis jetzt sehr im Argen, so sehr, dass
man
in
und
Karte
setzte
Vlaramberg, den
18.
noch
Sep-
(SO.)
gar
Immerhin
tember 1863."
Diese höchst werthvolle Karte, entworfen im Maassstabe
von 1:2.100.000, reicht von Polen im
Westen
zum
bis
keine genauen Hühoumcssungcn gemacht sind. die
ist
Berg-Ufers, 53° N. Br.,
ganze südliehe
von Sarepta
in
Hälfte
etwa
als ein entschiedener
des Wolgaiseheu
48
bis
Höhenzug
Sysran
in
i
deutlich nach-
i
| i
Aral-See
im Osten,
zum Oktober 1863 trigonometrischen
in
bis
topographischen
Zahlcnwerthen
System
Aufnahmen
Hühonmessnngen, nicht nur ,
sondern uueh
macht durch eine höchst saubere und ton-Dnrstellung.
zur bis
Verbindung mit den astronomischen,
und
geführten offiziellen
ein
Norden
ira
Grenze im Süden und enthält sämmtliche
Persischen
einzelnen
von Petersburg
in
ausihren
übersichtlich
spezielle
ge-
Höhenschieh-
Nicht weniger als 24 Isohypsen sind durch
farbiger,
gowiesen
Maassstak
30 ciuzutrugen
unserer Karte einige
Längen- Ausdehnung
Die
100 Deutsche Meilen oder
dieser ist
von
Strecke
denen
der
gestattete.
beträgt
nahezu
gleich der von Berlin nach
Ausdehnung des ganzen Wolgaiseheu Berg-Ufers von Sarepta bis Nischnii Nowgorod beträgt etwa 210 Deutsche Meilen, so weit als von Kopenhagen nach Rom in Triest; die
—
gerader Linie.
nach der Höhe progressiv hervortre-
tender Liuien ausgedrückt, welche folgende
Höhen
in Engl. ’)
Fuss bezeichnen:
durch die zahlreichen Höheu,
Zahl
Der Watdai etwa die
ist
ist
hypsometrisch noch wenig genau bestimmt, diese
verlässlichste der uns bekannten Angaben.
Digitized
by Google
Neueste Briefe von Gerhard Rolilfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen in Afrika. Dieser seiner Düngen- Ausdehnung nach ungeheure Ab-
hang
obgleich
ist,
im Einzelnen meist
er
hauptsächlich aufzufussen
auftritt,
aber keineswegs so dccidirt heraus wie die Gehänge uud Höhcnzügc des Wolgaischen Berg -Ufers, weil sich diese unmittelbar von der tief fliesscndcu Wolga zu ilirer ganzen
HUgelreihen
als
der östliche,
als
eben
von der Wolga umgrenzte und umsiiumte Abfall des CcntrulPlatouu’s Russlands, einer durchschnittlich
hohen Platte, die
500
Höhe
800 Fuss
bis
von der Wolga im Osten
sich
bis
zum
bis
zu den Waldai- Höhen
iiu
Norden ausdehnt.
Wolga
Die
orheben.
nur
Sysran
bei
liogt
noch
35 Fuss über dem Meeresspiegel. Etwas Ähnliches wie das
Dnjepr im Westen, von den Ebenen des Asow’schen Meeres
im Süden
3
Letztere bilden die nordwestlichste Kante derselben, troten
und Wiesen -Ufer
Wolgaische Borg-
Ausdehnung kommt
I
in
seiner grossnrtigen
in
ganz Europa nicht wieder vor.
Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen
Afrika,
in
in den Jahren 1861 bis 1865. (Mit Kurte,
,
Ehe wir
der Tagebücher fortfahren,
in der Publikation
die G. Rohlfs auf seinen Reisen in Afrika geführt hat
noch
zweckmässig und manchem
Reisen
Zeichnung in
deshalb
,
nehmen
liiugcrc
sein.
Zeit
auch die zugehörigen Ab-
konnten
der Tagebücher,
schnitte
Leser erwünscht
Karten
der
Stich
urnl
Anspruch
wesentlich
und
möchte eine Rekapitulation seiner bisherigen
führt,
welche
doch durch dio Karten
wurden, nicht so rasch veröffentlicht
gehoben
werden, als das leblmftc Interesse für den Reisenden wün-
schenswert gemacht
Wir
hatte.
berichteten daher von Zeit
zu Zeit kurz über die wesentlichsten Momente im Fortgang seiner Reisen und druckten Briefe von läufiger ist
Weise den Verlauf derselben
ihm
ab, dio in vor-
Dadurch
vorfiihrten.
die historische Reihonfolge vielfach unterbrochen
worden
Wanderungen des muthig einem Mannes öfter kreuzen und wiederholen, so wird eine klare Oriontirung in dem Gang derselben erschwert. Ein zusammenfassender Rückblick und und
da
grossen
auch
sieh
die
nachstrobendon
Ziel
besonders die Übersichtskarte Tafel 2 sollen indessen nicht
nur einen Index zu den auf Rohlfs’ Reisen bezüglichen Publikationen der ,,Geogr. Mittll.” abgeben, sondern wir
dadurch auch dem
indem
sie
Reisenden
das Urthoil über den
seiner Reisen,
die
für
die
selbst
gerecht
Umfang und
glatilicii
zu werden,
die
Bedeutung
Goographie von Marokko
und
den nördlichen Thcilen der Sahara so wichtige Bereiche-
rungen punkt
geliefert ist
haben, wesentlich erleichtern.
hierzu gerade jetzt eiu günstiger,
Begriff steht,
wo
Der
Zeit-
Rohlfs im
den bisherigen .Schauplatz seiner Forschungen
zu verlassen und
in die
Gerhard Rohlfs
ist
Neger-Länder einzudringen.
schon
seit
einer längeren Reihe von
Jahren auf Afrikanischem Boden heimisch.
Am 14. April 1832
zu Vegesack bei Bremen geboren, blickt er bereits auf ein
s.
Tifcl 2.)
ungewöhnlich bewegtes Leben
einen
,
Reichthum
seltenen
von Erlebnissen und Erfahrungen zurück.
Seine Gymnasial-
Studicu wurden 1848 durch seinen Militärdienst in Bremen
und den Schleswig-Holsteinischen Krieg im brochen, den sieh
als Freiwilliger
er
J.
1849 unter-
Er zeichnete
mitnmchtc.
diesem Kriege so aus, dass er nach der Schlacht
in
von Idstodt zum
Offizier
befördert
Nachdem
wurde.
er
auf den Universitäten Heidelberg, Würzburg
einige Jahre
und Göttingon Medizin
studirt hatte, trieb ihn sein Unter-
nehmungsgeist auf eine abenteuerliche Reise durch Österreich, Italien
und die Schweiz und endlich nach Algerien
Fremdenlegion
unter dio
wo
,
er bei
der
und mehrere Dekorationen
(Sergeant)
Eroberung der
Fremden erreichbaren Rang
Knbylie den höchsten, einem
sich
erwarb.
Die
Stellung in der Fremdenlegion konnte ihn nicht auf lungere Zeit befriedigen,
dass
Vortheil,
er die Arabische Sprache
in
Diess
eines
erlernte
und
sich
Sitte und Lebensweise einmachte es ihm möglich, sich unter der
orientalische
vollständig
gewöhnte.
Maske
gewährte ihm aber den unschätzbaren
sie
Mohammedaners
in solche tilgenden
zu wagen,
wo einem
Christen beständig dus Schwert Über
schwebt.
Als er daher im Jahre 1861 nach Murukko ging,
gelang es ihm bald
»ich
,
als
dem Haupte
Arzt die Gunst der oberaten
Machthaber des Lande» zu erworben, namentlich gowunn
Achtung und Zuneigung des in Uosau residirenden Grossschcrif Sidi-el-Hadj- Absalom, der in einem grossen er die
Tlleil
von Nordwest-Afrika
als geistliches
Oberhaupt verehrt
wird und so zu sagen der Marokkanische Papst
hohem Grade,
dass
er
von
ilun
die einflussreichsten Persönlichkeiten
Gebieten, Tunt
u.
s.
w.
,
ist,
in so
warme Empfehlungen an
erhielt.
angenehmsten Verhältnissen ein Jahr
iii
den Marokkanischen
Nachdem in
er unter den Marokko zugebracht
Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen in Afrika.
4
und dieses wenig bekannte Land durchreist hatte 1 ),
Damit beginnt
Er
fasste
verliess
die
nach
Richtungen
allen
Reise nuch Tuut un
Er
Marokkanische Sahara.
die
Reihe seiner Entdeckungsreisen.
Tanger am 20.
von Marokko südwärts
Juli 18f>2, folgte der
bis Agadir, jedoch mit
Das Wadi Draa
und Eigig nach Geryvitle ging. er
dabei
fast
seiner
ganzen
um
reiste
bereiste
Arm
für todt in der
Wüste
Marabuts gerettet
,
liegen gelassen
Algerischem Boden
nngelangt, trotz seines kranken
seiner Rout«!
der Unsicherheit
hungen zu Uesan, denn
an Instrumenten und wohl auch
ziehen,
Saum
nachdem
am
nahme, obgleich
selbst gewöhnliche Strossenräubcr
Diesen günstigen Umständen
hohem Grade.
in
Er hatte
friedlich
Land betreten wir
llubcn
Auf-
vortreffliche
erklärte, sollte,
die
doller
er
tüdten. erste,
auf eigener Anschauung uud wissenschaftlichem Verständnis»
gezeigt, dass er unter
günstigen Umständen Ausserordentliches zu leisten im Stande als
Christen, der sein
er
Mann ihm
dieser fanatische
erregte sie doch die Aufmerksamkeit der Europäischen Geo-
und
und Hessen ihu
fand
Itisnlah
würde jeden
sei,
September Insalah*).
ihn als „Scherif von Ucsuu” erkannt,
Reise durch die Marokkanische Sahara beeinträchtigte, so
graphen
17.
des
seiner Kleider sie
und beim Scheich von
Auslaute auf der
wissenschaftliche
die
iu
küssten den
an einem vollen Verständnis» der geographischen Wichtigkeit
auch Tuat hinab zu folgeu, durch-
mel onsehen; gegen Beides schützten Rohlfs seine Bezie-
auf
Armes
den kühnen Plan einer Reise nach Timbuktu. Obgleich der Mangel
bis
sodann in den Monaten August und September Tuat
Weges durch räuberische Stämme im Atlus-Gebirge und am Ued Ssaura, so wie in dem religiösen Fanatismus der Bewohner, weiche die Ermordung eines Christen für eine Eintrittskarte in den Him-
und nur
fasste er,
und Tisint-el-llint
um 7. Juui nach Abuarn am 7, Juli wieder verlies«, nach dem Ued Sstuira zu
Die Schwierigkeiten dieses Unternehmens lagen hauptsächlich
aber diese bittoro Erfah-
rung entmuthigto ihn keineswegs, vielmehr
Tafilet, die er erst
über die Ifatumnda
und diesem
und Tidikelt uud erreichte
hielt
von seinen Führern ränberisch überfallen, mit zerschmetzufällig durch
östlich
gcllcu
schen Tafilet und Kcnntsa, bei der Oase Boanan wurde er
tertem
Oase
in der
an mehreren Orten desselben längere Zeit auf*). Zwi-
sich
Djebei Turaurukuit
27. Mai uueh der Ouse Mdughru,
Tafilet
Ausdehnung nach und
Mai von Uosuu die
auf deu Engpässen Mcgnder
(2589 Meter) beim schneebedeckten Aiaschin, gelaugte am
von West nuch Ost,
indem er von Agadir über Tarudant, Wadi Draa,
des
7.
').
überschritt den Atlas
(2517 Meter)
Westküste
einem Abstecher
nach der Stadt Marokko, und durchzog darauf die Marokkanische Sahara als erster Europäer
im nördlichen Marokko am
sionen
den Entschluss zu einer aus-
er
Wanderung durch
gedehnten
beruhende Beschreibung uud Kurte von Tuat und Tidikelt,
daher seine Absicht, nach Timbuktu zu gehen,
Ued Ssaura und
des
bekannt wurde, erhielt er von verschiedenen Seiten Auf-
Marokka-
einiger Theile der östlichen
nischen Sahara und des Atlas zu verdanken. j
dom Ausbruch
munterung und Unterstützung, so besonders von der Geographischen Gesellschaft in London und vou Bremen. Mit nouer Ausrüstung ging or im August 1863 von Algier über
wie dio Geringfügigkeit seiner Mittel zwangen Rohlfs, die
Ki^Aghuat nach Abiod Sidi Scheich,
Reise nach Timbuktu auch dicss Mal aufzugcbcu
dort auch Tuut
2wBnato wane
in
der Hoffnung, von
Vordringen zu können.
Wtilircnd er aber
(Oktober und November) hindurch auf eine Kara-
warteto, erhielt er dio Nachricht, dass
ihm der Bremer
Nachrichten von
dem
Scheich
läufig
el
Bukuy
in
eines Krieges zwischen
Timbuktu und den Tuareg,
Uber Ghadamcs nach Tripoli zu gehen,
neue Geldmittel hoffeu 30. Oktober
konnte.
Er
verliess
so
und vor-
wo
or auf
lusnloh
tun
und ging auf einer noch nicht bereisten Route
Scuut ein Rcisestipeudiura bewilligt habe. Diess veranlosste
wo er seine mangelhafte Ausund da ihm inzwischen die Un-
ihn zur Rückkehr nach Oran,
rüstung vervollständigte,
ruhen
in
ddr Algerischen Sahara deu direkten
Tuat verschlossen, so
schifTte er sich
von Oran nach Tanger
ein
und
trat
am
5.
Weg
') G. Kohlf*" Reise von Algier gegen Timbuktu hin. 1. Abschnitt: Algier über Lagbuat bis Abiod Sidi Schrieb, August bis Oktbr. 1863, „Geogr. Mittb.” 1864, SS. 1—6. Briefe aus Algerien und Marokko, Oktober 1863 bis April 1864, in „Geogr. Mitth." 1864, SS. 336—342. Tagebuch einer Reise durch Marokko nach Tuat, 1861. 1. Abschnitt: Reise von Tanger bis Tled-Sidi-lIassen, 14. März bia 9. Mai 1864, in „Geogr. Mitth." 1864, SS. 81 90. Hierzu die Übersichtskarte seiner Reisen in Marokko, 1861 bi* 1864, auf Tafel 4.
Von in
nach
Februar 1864
nach einigen Exkur-
—
') : ) Karte zur übersieht .'einer Uciaen in Marokko, 1801 Irin 1864, „Geogr. Mitth." 1865, Tafel 4. litt* Tagebuch, welche« Rohlfs wahrend ilirWs eraten Aufenthalte« in Marokko (1861 bis 1862) führte, war lange Zeit in Tanger deponirt und befindet sich noch unpublicirt in unseren Händen. A. P.
in
—
] ) Tagebuch einer Reise durch die südlichen Provinzen von Marokko, 1862, in „Geogr. Mitth." 1863, 88. 361 370. Seine Reise im Wadi Draa und Ton da tlher Tadlet und Kigig nach der Algerischen Grenze ist auf Tafel 6 im Jahrgang 1865 der „Geogr. Mitth.” dar-
—
gestcllt.
—
Tagebuch einer Reise durch Marokko nach Tust, 1864.
2.
Ab-
schnitt: Reise vou Üled-Sidi-Hassen bis Knrsas im Ued Ssaura, 10. Mai bis 25. Juli 1864, in „Geogr. Mitth." 1865, SS. 165—187, mit Karto
seiner Reisen in Central- und Süd-Marokko (Atlas, Talilct, Draa u. 1862 bia 1864, und einer Spezialkarte von Tafilet auf Tafel 6.
s.
v.).
Tagebuch einer Reise durch Marokko narb Tuat, 1864. 3. Abschnitt: Reise von Karsas im Ued Ssaura nach Ain-Salab, 29. Juli bis 1 7. September 1864, und allgemeine lleschreibung von Tuat, in „Geogr. Mittheilnngen" 1865. SS. 401 117, mit Karte seiner Reis« durch die Oasen von Tuat und Tidikelt und den nördlichen Theil de* Tuareg-Gebiets, neb*t Spezialkarten von Tuat und Tidikelt, auf Tafel 14.
—
Digitized
by Google
Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen über Temnssanin nach Ghnduiucs
nach Tripoli schlug er eiueu
Auch von Ghodamea
*).
zum
Weg
5
Afrika.
in
waren, und ferner weil die Erkundigungen Duveyrier’s
in
ein,
den Gebirgslandschaften der Hogar ein so lohnendes For-
brachte den Weihnachtsabend in einer Höhle bei den Troglo-
schungsgebiet vermuthen lieesen, dass schon ihre Bereisung,
neuen
Thcil
im Djebel Ghurian zu und kam
dyton
am
Dezember
29.
auch ohne die schwierige Erreichung der Niger-Länder, als
in Tripoli an*).
Wie
Reise von Algier bis Abiod Sidi Scheich, seines Aufenthaltes daselbst
und seiner Rückkehr nach Oran
mit
kleinen
der
Summe
gänzlich
er
bestritt
von etwa 600 Thaler. uueh
mittellos
und
Tripoli
Tripoli 0 ),
in
Lebda V und
nach Glmdumes
an,
°)
20. Mui
um
fest,
hielt er
Humo
sondern
,
in
Mursuk
heftigen Blutdurchfall
Überraschungen, wie
Vorkommen.
sie bei
werden
vernichtet
und der
reise
chen.
nur
ist
er
sein
im Stande, seinen ursprünglichen Plan zuerst ins
Auge
befehden sich (
Am
denken konnte.
Ottmann
ab.
hervor,
dahingerafft
fast
retteten
Wein
ihn
der be-
hätte.
Ver-
uud einige aus
kräftigten
den Rekou-
reise ich
August schrieb
13.
er:
„Sonntag
von hier ^Ghadames] mich Idelcs
zwar noch nicht gekommen und die Tuareg an allen Ecken aber ich kann nicht länger
ist
,
unthiitig liegen bleiben
und breche mit zweien meiner Diener
und zweien vom Stamme der Tuareg - Iforhas nach Ideles ,
gefasstes Ziel zu errei-
auf.
Weiter
als Idelos
zu gehen,
der Dingo wohl unmöglich.
Bei Rohlfs’ Anwesenheit in Deutschland wurde übri-
gens schon eingehend darüber gesprochen,
ihn
Opium
übersendete Flitschen
den 20. August
Reisende nach einer ganz anderen Richtung hin geworfen,
festzuhalten,
des
valescenten bald so weit, dass er im August au diu Weiter-
eine jener
Hoffnungen, die anscheinend plötzlich
dem Reisenden
bei
Erbrechen
grosse Dosen
zweifelt
Afrikanischen Reisen so häufig
Die schönsten
sichersten Aussichten
selten
von
gleitet
er auf eiue
ist
Bu
unsicher und
vom Tode
eingetroffen. Während des Wartens auf Ottmann brachte das heisse Sommerklima der WüstenGlmdames, wo seit Juni die Hitze bis '15° im Schatten stieg uud auch in der Nacht nicht unter 25° sank, eiuen
an seinem Plane
wo
,
hin
Nachricht
die
Si
nun Rohlfs gegenwärtig nicht im ücbirgslande
sich
war
stndt
Tripoli
der Ilogur befindet
Wege nach Timbuktu
selbst
Scheich el Bakay
über Misda
durchzuzchlagcn.
Duss
machte die
von Timbuktu
nach Timbuktu uud von dort nach dem Senegal sich
Gelegenheit zu#.Rcise nach Wadni wartet,
zwischen den Hogar-Tuarcg und den Uled
seligkeiten
von dort aus das Gcbirgslnnd der
denn mit grosser Vorliebe
Der
Tuareg-Hiiuptling Si Ottmnnn bcu Bikri, der ihn zu gclcitcu
Hogur zu besuchen und wo möglich nach dem Niger vorzudringen,
Mai von
versprochen hatte, war abwesend, der Ausbruch von Feind-
a'ueh
kam er im Februar 1 666 war aber im März schon
die Rückreise
20.
17. Juni anlnugtc,
ihn dort Missgeschick.
da
machte von da einen Ausflug nach
um
trat
am
Ghadames, wo er
Natürlich
Reiseplünc wünschenswerth waren, so
wieder
am
begab sich Rohlfs daher
,
ober von Anfang an verfolgte
Hitze gelitten hatte und Besprechungen über die ferneren
auf kurze Zeit nach Deutschland,
gesagt
Tripoli aus nach
Rohlfs
durch die in Tunt nusgestaudene grosse
seine Gesuudhoit
und ruhmbringende
frucht-
erschien.
Uber Tunt nach Tripoli uinschliesslich der vorausgegungenen
kam
höchst wünschenswert hc,
eine
Diese ganze grosse und bedeutsame Reise von Tanger
bei der jetzigen
ist
Von Timbuktu
Lage
sind noch keine
sicheren Nachrichten eingetroffen, nur erzählen die Tuareg,
dass Si Mochtar, der älteste Sohn des verstorbenen Scheich,
ob er sich die |
Westliche Sahara und
die Niger-Länder
wählte das
erstcrc,
oder die östliche
nehmen sollte. Er nbgescheu von seinem Wunsche, nach
Hälfte der Wüste und Wadai
zum
Ziel
Timbuktu zu gelungen, Reise
her in Tuut
schon
mit
deshalb, weil er von seiner früheren und Ghadumcs Stützpunkte hatte und
Tuareg -Häuptlingen
Verabredungen
gefroflbu
; Aufsatz enthaltenen Abschnitt des ) Sich« den im nädistfolgcmlou Tagebuches und Tafel 14 im Jahrgang 18(55 der „Geogr. Mitth." Auch über die ferneren Reisen (ron Ohailome« nach Tripoli, von Tripoli nach Ghadumea und von da nach Mursuk) hot Rohlfs »eine Tagebücher und treffliche Routenlarten bereits eingeachiekt, doch werden
—
sie
erat nach *)
in Tripoli
eiche die llriofe und vorläu36 und SS. 70 73.
„Geogr. Mitth." 1865, SS. 35
Cher den zweiten Aufenthalt
in Tripoli
—
-
und
dio Ausrüstung zur
,
') Ausflug von Tripoli noch Lebda, 29. April bis 8. Mai 1865, in Geogr. Mitth.” 1865. SS. 263—265.
Uber die Reis« von *) Vorläufige» Geogr. Mitth." 1865, SS. 3O5—306.
Tripoli
nach
in
,
dessen Onkel
Ausserdem sind
sich
,
die
Mein
werde.
Weg
Ghndaracs
um
Tuureg
Krieg und ich woiss noch nicht, geht von
hier
die Oberherrschaft
selbst unter einander
wie ich durehkommen über Temnssanin ^den
Irharhar hinauf bis Ldeles, von dort werde ich die höclisten
Punkte zu besuchen trachten und dann über Amndrhor und Mihero hierher zurückkehren, ln zwei Monaten denke ich ganz Ahagur und Asgar durchreisen zu können. ich
dann, wenn Alles nach Wunsch geht,
vember
eintTcfien
Karneole, in
und
sogleich
das goldene
ist,
bis
Hier würde Anfang No-
meine Reise über Mursuk
Chronometer,
Rluidumes unter der Obhut
es unmöglich
neuen Rciac «lebe „Geogr. Mitth.” 1865, SS. 435—236.
,,
bokriegeu.
nach Tibcsti oder Wadai fortsetzen.
und nach zur Publikation kommen können.
Cher »einen Aufenthalt
figen Nachrichten in
und Hammodi
Meine Bagage, meine kurz Alles lasse ich
meines Dieners zurück, da
mit Eigcnthum unter die Hogar zu gehen.
Dio .nöthigen Kameclc habo ich gemiethet.
— Herrn Dr. Barth
habe ich eine kleine Arbeit über den Niger oceidentalis
in
geschickt, so wie Ergänzungen zu seinen Vokabularien der
Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen
6
Sonrhai-Sprachc
zu denen mir
,
Jahren
ein seit
siger Timbuktiner Gelegenheit gab.”
Nur wenige Tuge Reise nach
—
„obgleich ich sic zu
Das ganze Land
miethet hatte.
mich begleiten.
will
schrieb
so
dem hohen
vorläufig unmöglich.
er
am
August
15.
in
Meine Reise nach Idelcs
Es
fehlt
Willen noch an Muth. aber
Rhadames
duher
ist
Geduld
ist
eine
der
Am
31. August
suchen.
sein
verlies«
Glück
in
um
von
Dorn im Auge, weil
ein
Da nun
gingen.
die Furcht vor
schämte Gäste fern
hielt, so
Wenn
segne dich, o Hund!
er daher Ghudaraes,
südöstlicher Richtung
von Natur geizig
wenn
ich
Besuchen
sie bei ihren
meinem Hunde manche unverdem Mohammed viel
ersparte er
Neid und Ärger, ja ich hörte diesen einst ausrufen: „„Gott
Haupttugendon des Afrikanischen Reisenden.”
Mursuk aus
ist
Regel mit leerem Magen kamen und mit vollem weg-
in der
keine Sache erzwingen,
zumal nicht unter wilden Völkern.
Mohammed
Nichts widerstrebt ihm mehr, als
und neidisch.
mir wahrlich nicht an gutem
mau kann
ihm
hat aber seinen
Diess
Gäste bewirthe, und namentlich waren ihm die Tuareg in
Preis von ist
mein Hund.
als
i'st
ganz besonderen Grund.
—
500 Francs geKrieg und Niemand
Stavi hat sich mit
obwohl er keines Menschen Freund und nicht
weniger bissig
die
,
haben mir
„Die Tuareg
aufzugehen.
Idoles
wieder gekündigt.”
befreundet,
später sah sieh Rohlfs genöthigt
in Afrika.
Mohammed
alter Tripolitauer Diener
ansäs-
liier
wir dich nicht hätten, würden
— etwas
uns die Tuareg gar Nichts zu essen übrig lassen”"
Unerhörtes für einen Mohammedaner, der bekanntlich die
zu ver-
Ara 21. September schrieb er aus Misda, einer im
Kunde
In der Thal war in Rhadames die
sehr verachtet.
|
Wadi
vor dem Hunde so gross, dass man immer von Weitem schon zurief, ihn festzubinden, wenn man zu mir Der Hund selbst aber hat eigentlich nur schlechte
gelegenen, durch Ilarth’s Reise (1850) be-
Sofedjiu
Furcht
kannten Stadt von Tripolitunien: „Es war mir unmöglich, nach Südwest vorzudringen, ich musste deshalb zurückkeh-
wollte.
und da cs mir nicht gelang, Leute und Knmeele von
ren,
Rhadames oder von Derdj aus für I'esan zu finden, so war gezwungen den ganzen langweiligen Weg vou Derdj Von hier aus gehe bis Misda noch ein Mul zu machen. ich
Eigenschaften |
wachsam
nun morgen nach Mursuk. Die Londoner Geographische
ich
wieder 50
Gesellschaft hat gestellt, die seit
Langem
bei
Pf. St.
bei
zu meiner Disposition
ist,
und
denn
Stavi,
unsanft in den Rücken.
Wunde um mir
Ich
von Derdj aus meinen alten Dieucr Hamed
um
Am
das Geld zu holen, weil es sonst, da mein
Aufenthalt in Mursuk nur ein kurzer sein wird, nicht mehr in
In Misda
hatte
dagegen
ist
er den Verlust
ertrug
sein
zu be-
eines Karneols
S.
Aus früheren
Briefen (siehe „Geogr. Mittheil.”
als er einst die
fast in seiner
und Fesnn
bildet.
folgte er
Wie
über Garia schirgia, Bu Gila und
Dumm
Um
«cheu Karte), drei Punkte, welche auf
er wieder gefunden und im Französischen Konsulat zu Trij
untergebracht.
Hund
In
Misda
aber
schaffte
wieder nach Misda zurück begleitet hat. „Er aller
Leute"
so bissig, lässt
und
—
dass er Niemanden ungestraft das ich hier ruhig schlafen
kann.
würde
mes erreichen, und nun waren
sic
gesund
und wohl wieder
—
„und
zurückbrachte.
bedarf er jedoch mehr Wasser nis ein Meusch.
Uber die
der Duveyrier’-
dem Wege, von Misda
vom Brunnen Um el-Chcil gerade Hammadu und die westliche Fortsetzung
Berge nach Temsaua im Wadi Schati und
also zwischen die Barth’sche
renden Routen
Haus betreten
ganz erstaunt,
südlich
fallt
und
ist
Sein
Weg
und die über Sokna füh-
besonders auch deshalb interessant,
weil er dicht au einem der höchsten Punkte der Sehwarzen
Als ich von hier
nie lebendig
el-Chci! (Gueria ceh-
cl-Khetl
von da Uber Sebha und Khoduu nach Mursuk.
der Schrecken
schreibt der Reisende aus Misda
fortging, sagten alle Misdani, er
ihn
ist
dem
bog dann östlich ab
nach Sokna liegen, ging der Schwarzen
Rohlfs
sich
an, der ihn naeh Ghadames und nun
und
niimlich aus den sorg-
schen Route nur bis Wadi Tagidje,
.
ein,
von Misda aus der Barth’-
Oherguiya, Bou Guila und
einen anderen
mir leise
ganzen Länge neu
gezeichneten Croiinis seiner Routenaufnahme und
Tagebuch hervorgeht,
265) wissen wir, dass Bull, sein grosser Xeufundläuder,
Mursuk
26. Oktober traf Rohlfs bereits in
es wahrscheinlich
poli
bei
Ich musste des anderen Tages dio
bei Tripoli unter
schlachtet
Tunreg
und eine sehr werthvolle Bereicherung der Karte von
fältig
1865,
Umständen abhundcu gekommen war, die machten, dass er weggefangen und geworden sei. Erst nach der Abreise Rohlfs’ wurde
er
Tuareg zu erhalten."
die Gunst der
Tripoiitanicn
Hund zum Erstaunen und
Schreckcu der Eingobornen die Strapazen der Reise sehr gut.
,
geht nur mit
nochmals mit Fleisch, Brod und Melonen verbinden,
zwar auf einem Wege, der
meine Hunde gekommen wäre.”
klagen,
Liebe und
angebunden glaubte, schlich er
ich ihn
Englischen General-Konsul in Tripoli und Bruder des Engli-
nach Tripoli,
er wie das Volk selbst
herbei und biss den ein Stück Brod verschlingenden Targi
schen Ministerresidenten in Tanger, angekoramen sind. schickte deshalb
ist
ihm gut zu fressen gebe. Dass er bissig und entspringt bei ihm aueh wohl aus Neid wie
Mohammed
essen fand
Herrn Drummond Hay, jetzigem
Araberhund
,
kennt weder Dankbarkeit noch mir, weil ich
,
Rhada-
dem Djebel Nabet cs-Djrug (nach Rohlfij’ Seliätzung 3500 Fuss hoch), vorheifiihrt. In gleicher Weise hatte Rohlfs
als. ich
auch auf seinen Touren zwischen Tripoli, Ghadames und
Unterwegs Selbst meiu
Berge,
I
Misda theilweis neue Routen eingeschlageu und es ist nieht genug anzuevkennen, wie er somit auch die unbedeutenderen
Digitized
by Google
Neueste Briefe von Gerhard Rohlfs und Rückblick auf seine bisherigen Reisen Abschnitte
machen
Reisen
seiner
zu
werthvoll
wissenschaftlich
mit 30 Soldaten
weiss.
Die Aufnahme, die Rohlfs in Mursuk fand,
zu wünschen übrig.
liest,
wie üblich, während der ersten
Herrn Duvoyrier und Kochkunst
dessen
Ordonnanz, der
als
freilich
nach
Leuten ausgeführt würde unsere Landsleute, die
wenig zu thuu fand,
Opfer
zum Zeitvertreib die Waffen reinigte, die Thür hütete und froh war. wenn ihn die Diener einluden, ihr Essen zu theilen. Den berüchtigten Salemi, der mit Unrecht in Verdacht stund, Herrn v. Bcummnn getödtet zu haben (siehe „Qeogr. Ergünzuugsband 11,
Mitt bedungen”,
zu Mursuk
im
Er hat wegen Falschmünzerei ihm die Türkische Behörde zum Lohn
Gefiingniss.
zum Islam Audi Mohammed ben
dafür, dass er
,
Ubergetreten
Full,
denke, dass, Strasse
Aufklärung
endliche
über
Mittheilungen” 1863,
S.
Schicksal (s.
dieses
„üoogr.
zum
5.
zugekommene
wnr
„als ob v.
getödtet
Beurmann
worden
—
so schrieb er
Wadai
man kann
indess
Gewiss
nichts Sicheres darüber erfahren.
Beunnanu’s
Wadai
ist,
herrschte,
ein anderer,
nach Aussage der hiesigen Leute sehr guter
Mann, ihm
nachgefolgt
ist.
in
auf direktem
würde.
um
man zu
Man
ist
soll,
Wege
noch Niemand
meinen doch
über Tibesti, Borgu
rioth mir, einen
eine Antwort
bei der
des Sultan
Boten uueh
u.
s.
w.
alle Leute,
Gestern sagte
mir Ben
Aiua
sie
hauptsächlich
Welt
,
als die
ich
von
Kabunda
bald
Alv ben
übereinstimmend
Mohammed
sehr
günstig.
wohl das beste Zeichen, dass
ist
die Grausamkeiten
der
sogar
bei sich hatte
wenn
Ferner befinden
alle Effekten .
des alten Sultuu
Muhammedaner,
nicht schonte.
im Besitz
sie »ich,
und Papiere VogeTt, des jetzigen
Sultan
es
—
schrieb er
weil ich
glaulie,
wohl keinenfalls
als
um
20.
November
dass die eine
kleine
— „und
wissenschaftliche
Errungenschaft
wenn es mir gelänge, die Papiere Vogel’s dem Untergang zu entroissen, hat mich nach reiflicher Über-
ansehen würde,
legung und Bcrathung mit den hier angesehenen Leuten, als
Ben-Alua, Iludj Amer, Kadi
„„Ihr
Reisenden irnhl bekannte und gezeigte ') Der den Europäischen Präses des Kalbes su Mursuk, dessen Sohn Herrn v. Beurmann nach A. P. begleitet«.
Bomu
hat,
„Alles diess” i
abzuwarten, aber wenn ich
10 oder 20 Diener uuszurüsten, dünn wäre
leicht.
Bomu
und Rohlfs glaubt mit Gewissheit darauf rechnen zu können,
auch diese Kosten tragen wollte und eine günstige Antwort
ich die Mittel,
Iu die-
dass er die Rapiere des Verstorbenen ausgclüiudigt bekommt.
des Sultan eiuträfe, so wäre immer noch die grosse Frage, wer mich durch das Land der Tebu führen würde. Hätte
die Sache
Tintelli,
lauteten
mehr
jetzt nicht
befürchten
so tote er
begleiten
senden,
einzuschlagcn
sondern vorwärts nach
nach Aussage dieses Mannes,
Hand, der mich
Warn zu
mich nach über
ben S lim an erbot sich sogar, unseren Reisenden
weissor F'arhc waren,
könne von hier nicht aufs Gcrathuwohl nach Wadai
gehen: überdies*
um
wenden.
solle ich
nichts Anderes übrig bleibt,
mit genauer Noth entkam,
Obgleich er aber der beste und'
gastfreundlichste Herrscher sein ich
todt
Mursuk,
gebornen, der selbst dem gewaltsamen Tode in Wadai nur
und
v.
Süden auf,
ins Innere zu in
nach Wadai zu begleiten, und dieses Anerbieten eines Ein-
dass der Sultan,
der zur Zeit
wurde,
Mohammed
—
nicht auf Befehl des Sultuu von
sondern durch Räuber,
ist,
genannt
vorletzte uns
er mimlieh über seine Weiter-
noch unentschlossen. „Es scheint,”
reise
so
Wenn
eintroffen.
')
ihm bald Mohammed
Brief dutirt,
Mouatcn
Die Aussagen über den jetzigen Sultan von Wadni, der
Vorsatz,
bestärkte seinen
November, von welchem der
4
Bornu uud Bugirmi
nach Wadai,
gehen würde."
nach Wadni zu gehen. Bis
wenn mir
nach
nicht
dort
225), hat Rohlfs in Mursuk an-
und diese Begegnung
getroffen
das
und verdienten Reisenden verdankt
nach 3 bis
uud Bugirmi nuch Wadai gehen, denn diese Länder seieii jetzt in Frieden und Freundschaft unter ciuander, aber ich
ist.
man
die
erst
meinen die Leute
Eduard Vogel’s und Augenzeugen von dessen Tod, dem talentvollen
guten Muthes, finde ich, dass
ich
Boruu und von dort weiter
sem
den ehemaligen Diener
Slitnnn,
bin
so brcclio ich bald nach
nicht,
als
20.000 Thnlcrn
mit
mich an, ohne vorher zu schreiben, denn eine
Antwort würde
Ketten erlaubt, sich zu verheirathen,
man
Karawane von Gatrou noch Wudai abgeht,
eine
schliesse ich
drei Jahre abzusitzen, doch hat trotz seiner
Indess
bestreiten.
bald
dort
rächen und der Wissenschaft Nutzen bringen;
fielen,
sümmtlichon Kosten könnte
die
fand Rohlfs
S. (94)),
was
,
50 Flinten zu gebieten haben. Da kommt Ihr aber immer oder mit zwei, drei Dienern, und da ist es kein Wunder, wenn jene argwöhnischen Herrscher sicli Eurer mit leichter Mühe entledigen.” ” Der Munn hat Recht, eine Expedition von Bcnrhusi aus mit 20 bis 30 gut bewaffneten
Inugeu
der
Sultan erzwingen
einzeln
Wustenkost sehr behagte, endlich schickte er ihm auch uineu Lieutenant
7
Araber-Ruzzius sein Reich, die nie über mehr als höchstens
Beurmann Diener wnr und Reisenden
Afrika.
Dir wollt, bedrohen doch alljährlich die schlecht bewaffneten
drei Tage, engagirte für ihn
v.
unserem
vom
Ihr
konntet
in
mächtiges Reich vor, aber
um
,
sprechenden Koch aus Tunis, der früher
einen Italienisch
als ein
Nichts
Die Leute drängten sich herbei
ihn festlich zu empfangen, der Kaimakaiu bewirthete ihn,
bei
Euch Wadai immer
stellt
Wadai zu
nach
!
u.
s.
w., bestimmt,
die Iteite
versuchen.”
) l)ie»er Gedanke erscheint »ehr kühn, denn Kahanda i*t dar Sttfentle, weit südlich von Bagirmi und Wadai von Barth erkundete Ort au einem „growen, nach Westen strömenden Fluw"> A. I*. l
Gerhard Rohlfs’ Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.
8
Warn
Zunächst wollte er einen berittenen Boten nach
um
schicken,
die Erlaubnis* des
gab er ganz so an
Zur Deckung
und Geld und Wanrcti nach Mursuk zu senden.
Inner- Afrika im
ihm von Gotha 5000 Francs telegraphisch
eingezeichnct
zeit wollte er
fangs hatte er beabsichtigt, über
zu gehen
mehr
dazu wären
,
als 3
Monate
Wau
aber nach
jedoch kein Brunnen
An-
Über Kuffara
Milthcilungeu”
dagegen Nach-
Kaufmann aus Udjila, der im Frühjahr 1865 aus Wadai zurückgekommen ist. Er sagt aus,
darum
von Mursuk angegeben ist, Tebu und Tuareg, die Rohlfs
südwestlich aller
wohl aber kannten
befragte, dort nicht,
das nörd-
sie
von Bilma gelegene, durch Vogel, Barth und Andere
lich
Karawanenverbindung zwischen Udjila und Warn
dass die
wo
ist.
nach Aussage
existirt
von einem
richten
O-Blatt-Karte von
und danach auf Tafel 12 im Jahrgang 1863 der „Geogr.
Erkundigungen
seinen
erhielt er
I
Ergänzungsband der „Geogr. Mitth.”
Ein AnnV, wie es auf der grossen Duveyrier’schen Karte
nach der Oase Kuffara
der Rückreise nach Mursuk) er-
(iucl.
forderlich gewesen.
wie er auf der
,
2.
nur dass er nach Gurb es-Ssembel (Kurb-
diesem liegenden Rastort Namens Gurb Tarrhoni nannte,
Die Zwischen-
zu einer kleineren Exkursion benutzen.
ist,
von Udjila Uber Kuffara nach Wadai
es-Simbel der Karte) einen anderen, zwei Tage südlich von
angewiesen worden und es steht zu hollen, dass Rohlfs Ende
Januar von Mursuk wird aufbrechen können.
Weg
Den
betheiligen.
noch drei Karneole zu kaufen, zwei weisse Diener zu mictheti
dieser Kosten sind
und Kauflcute aus
hergestellt sei
Wadai, Udjila, Beughnai und Ägypten sich an diesem Handel
für ihn
Trijioli,
vollkommen wieder
jetzt
Sultan zu der Reise dahin
ciuzuholcn; sodann but er Konsul Rossi in
bekannte Anny.
Gerhard Rohlfs' Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864. Mit Sidi
drei
el
-
Empfehlungsbriefen
Hadj - Absalom’s mich
anbefahl,
darin
uach Timbuktu zu
ol-Bakay
verständlich
heute
Ain-Saluh
in
habe ich noch
über den Chef zu beklagen
,
Hinderniss, das bedeutend
Abd - el - Kader
wurde
ich
nufgenoraroeu
Ursache
doch thürmen sich
in
Aulef
erklärt, ieh sei ein Christ
keinen Glauben
bis
mich
doch gänzlich
diesem
dm
Ain-Salah.
Morgens ein Manu Namens
sitze,
genügt
Niemand
aber
cs das Geld;
das wenige,
zwar, midi
nach Timbuktu
hier
will
sie so leicht
und
,
hinweg zu geben,
müsse,
verlieren
sie
wie man den Goldstaub wiegt.
fand, dass ich
nach Metkal
es
kenne
,
in
sie
Paris
eben so wohl
sei)
dem
,
Tuareg betrachten.
Sultan der Christen
Mohummcdnuor,
nur Einen Sultan haben Franzosen
als
er mir gesagt, dass er Frank-
gewesen
(hier glauben sehr viele
nun aber zum Wechseln kommen
kam
langer Zeit unter den Tuareg angesiedclt und obgleich
reich
Diess that ich
hat sich
Letzten Freitag
Ottmanu vom Stamme Uled Diese Uled Sidi Hadj Faki sind Si
Nach langer Vorrede, worin
ist
— Meine' Sache
verbessert.
als
Hadj Faki zu mir.
Marahutin kann man
dann uugefähr 5 Francs auf 100 Fraucs
als
warf er mir
seit
ein
jedes Goldstück
ftir
mir unmöglich; ein anderer schlug mir vor,
zu wiegen
Sidi el
zu befördern,
meine Louisd'or annehmen,
Khudamcser Kaufmann hat mir zwar 10 Francs geboten, aber
das ich noch be-
in
Abd -el- Kader der Sache
Sr// Umber.
25.
eher verschlimmert
ist
man
Hände gegeben.
Augenblicke solche Hindernisse zu meiner Weiterreise uuf,
Zuvörderst
dass
zu schenken scheint, so bin ich dadurch
in seine
dass ich noch nicht weiss, wie ich mich herauswinden
soll.
diess,
Der Ucsaucr Scherif hat in und mein Bursche ein Judo,
uud wenn nun auch der Hadj
selbst-
und
gehabt,
mehr wiegt,
mir einen Christen vermuthet.
an den Schich Humcd-
seudon , gut
keineswegs
darunter der
versehen,
dem Hadj
der
,
in Sicherheit
vorgestellt
und
von den Tuareg-Häuptlingen
dass die Christen
dass diess der
worden, sei,
ferner
die
Kaiser der
dass
er
einer
1862 mit den Fran-
Französischen Louisd'or zur
zosen in Rhadames ein Frcundschaftsbündniss abgeschlossen,
Hälfte mit Kupfer gemischt seien und ich ihm diess dnranf
und nachdem er mir lang und breit versichert, er wolle nur mein Bestes, sagte er dann plötzlich: „Ich kenne Dich und
sollte,
ein, dass die
geben müsse, das war also ganz dieselbe Geschichte.
nun auch
diess Geldhinderniss nicht wäre,
sten Falle
würde
ich
mich,
um
weiter
schliessen, die Hälfte ciuzubüssen, so
ist
Wenn
denn im schlimmzu kommen,
habe Dich gesehen,
ich
zose ’)
Dio früher«: Abschnitte der sanren Reise s. „Geogr. Mitth.” 1865, 165, lieft XI, 8. 401. Die ausführliche s. Tafel 14 der „Geogr. Mitth.” 1865.
lieft III, S. 81, lieft V, S.
Karte dieser Route
Du
bist ein Christ
ihm
eidlich versichern könne, dass ich
noch ein Engländer
Bedienter
—
1
und zwar
sei,
um
eiu für
,
dass
weder ein Fran-
und inzwischen kam mein
und unsere Kochfrau hinzu, die
dablcibeu hiess,
ein Fran-
Ich sagte ihm ganz kurz
zose o§
in
am
der Richtung von 120°, wie
vorigen
Tuge.
Wir durchziehen den majestätischen l’üed und
reichen
um
an dieser
9
Djebel Ikebran, wie das rechte Ufer
Uhr dcu
Stelle
er-
Den Djebel
genannt wird.
jedoch
selbst
Hessen wir rechts liegen, weil dort kein bequemer Aufgang für
die
Kameele war.
Um
10 Uhr laugen wir oben an
und haben vor uns eine mit weiSsen Kalksteinen bedeckte endlos nach Süden zu, wo sie mit dem Himmel
Hammada,
Um
zu verschwimmen scheint.
Dünen und überschreiten
Partie
eine
1
Uhr
erreichen
und
der Sanddünen
und
Temassanin, hierher
Abends,
es ist
die
ihren als es
ihm eine Frau besorgen zu wol-
,
Theil
Wüste
der Einkünfte er
Manu mitzunehmcu, denn
gewesen, den
Gartens
des
könne unmöglich
ge-
allein mitten
Andererseits wäre es aber gefährlich
leben.
der verstorbene Si
Mussa vom Stamme der Uled Sidi el-IIadj Faki, der hier seine Rhoda hat, darf nach der Aussugc der Leute nie allein sein, sonst macht er die ganze Karawane, wenn sie von hier fortgeht, zu Narren oder weiss es so oinzurichten,
in
luuge Zeit
in
der Wüste umherirrt und den
Weg
Deshalb beredeten wir denn auch den Mann,
(!).
Temassanin zu bleiben, zumal da ihm versprochen war,
man ihm
dass
bald eine
hübsche Targia zuführen würde,
mit der er sieh verheiratlien könne.
einem l’Ucd
Der Hadj Mohammed, unser Karawanenflihrcr, brachte den ganzen Tag am Grabe seiner Vorfahren zu und betete
auch möglich, dass die Gewässer von
Kurun-Sprüche, obgleich er offenbar kaum wusste, was er
So vom. Areg
jedenfalls
unterirdischen
von der Tausraft
einerseits,
andererseits eiugeschlossen könnte
glauben
in der
verfehlt
,
haben.
vierte
hörte ihm, er sagte aber,
duss sie
sie
dann dicht von uns südlich liegen während wir links im Norden das etwa 100 Fuss hohe Ufer der Ifammada Tansruft
Der
Wüste
nicht auf-
dazu verstehen, ihm einen Skla-
und Gchülfen hier zu hissen, uud
als Gesellschafter
len.
Wir
.lassen
sieh aber
ausserdem versprechen
wir die
von hier an gerade Ostrichtung.
halten
nehmen, musste ven
als mitten in der
Der Karuwuucnführcr wollte ihn
allein bleiben.
lagern.
lich
wolle lieber im Gefängniss sitzen
man
sich
iti
auch dum Irharhar zuliiessen, Abliuss
haben.
Um
schon Nacht war, erblickten wir bei
Uhr Mond-
dcun
betete,
die meisten
Uled ol-Hodj Faki verstehen das
Arabische nur sehr unvollkommen. dass
sie
gar keine Marabutin
Möglich daher auch,
oder gar Schürfa sind,
schein die Palmen von Temassanin und langten gleich darauf
sic
behaupten, sondern bloss Tuareg, die sich früher
nach so vielen Reisetagen
die
anderen
vor der Sauia selbst an, diesen
kleiucn Ort,
froh,
der wie ein Eiland
im
M eure
hier
von allen bewohnten Orten über 10 Tagemärsche entfernt in der
Wüste
liegt,
kahl
abgofressen waren.
um
die,
wenn
so eher, ich
Der Garten war
als
bekehrt haben.
da
von den Kol n-Ssuk abstammen,
sie
nicht irre,
butin oder Schürfa seien. in
wie
Islam
nach Barth wohl
kannt sind, von denen er aber nicht sagt,
erreicht zu haben.
Heute haben wir natürlich Rasttag, obgleich die Tuater gleich aufbrechen wollten. Tcmassauin ist ein kleiner Palmeugarten von etwa 100 Bäumen, die jedoch alle von den Heuschrecken
noch
zum
Ich
als
glaube das
Tholba be-
dass sie Mura-
Allo Völker, die mit den Arabern
Kontukt waren, Berber und andore, suchten, sobald
sie
Arabisch sprachen, ihren früheren Ursprung zu verwischen,
daher
in
Tuat,
obgleich
die
Sehcllah
-
Bewohner
offenbar
Digitized
by Google
Gerhard Rohlfs’ Tagebuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.
nennen, wie auch in Figig und in anderen Oasen. das daher, woil es
Und
doch
Kuran, wie die Judenpropheten
sowohl den Juden
ist
als
Eben so hatte
ein.
Am
der Tochter
>Si
endlos
erreichen wir den
Hammada von
um
Uhr
8j
hier mit Muscheln
bedeckt
und namentlich
die
Hammada
Norden zu
ulertbrmig
sich
da jedoch auch nach ist,
so befinden wir
in
einem mehr oder weniger breiten Thule.
5
Uhr
angenommen haben,
kommend
Beziehung
licher
stossen
in
gesellschaft-
Verordnungen Mohaiumod’s zurückzu-
ullc
und es kommt nie vor
,
doch
sic
dass
,
Ued Aramns.
pussiren wir zwei
sieh in
den Amestckki ergiessen;
erreichen wir den westlichsten
Tiufut
Targi mehrere
ein
Wenn
Arm
de Mr. Beraud vom Jahro 1863
Berechtigung mit dem Manne, ja unter ciuigeu Tuareg
Norden nach Süden
mit Nachsetzung des Sohnes
Auch
berechtigt.
Mal
dicss
l’Ucd
ist
uns der Rasttag durch
sollte
Um
den, derselbe hatte indes« das Gute, dass er den kleinen Gurten
von den unwillkommenen Gästen
wer woiss wohin
in die grosse
Wüste
um
Karawane
9J
Uhr
in der
und
sie
Am
17.
November
Richtung von HO°uuf. Unsere
hatte sich etwas verkleinert,
19. j
indem die Tuareg
Haminudu.
erreichen
hört
der von Osten kommend breitet
Irharhur.
er
ist;
Nach
1
sich
geht
entlang
den Bir-Areg aus-
unter
Ursache
dio
südlich
der Uuclle
von Toiunssaniu
in
den
Stunde biegen wir aber entschieden nach
NO. um, dem Plateau cutgegen, uns
Eine halbe
wir verfolgen den l’Ued Tijiturt,
und wahrscheinlich auch
Tcmassauiu
sollten.
uns noch dus .Sandgebirge Bir, dann
jedoch auf und
es
transportiren
dessen Ronde wir schon
gegangen waren und uuf dessen erster Stufe wir Diese ganze Hochebene
befinden.
Tinrard (nicht Tinedaud).
zu
nemteu dio Tuareg
Sie bestellt aus Kalkgestein und
grossen Marienglasschichten, so Silberblöcke
sehen glaubt.
dass
Um
man oft von Weitem Uhr ersteigen wir
1 1
eine andere Stufe und mit einer noch höheren, nördlich von
uns gelegenen
parallel
gehend
Tifist,
l’Ucd
diese Flüsse als von
alle
auf,
am
,
so
ist
vorigen Tage brechen wir
uus
halten
jedoch
iu
da«
am
der Richtung
nachdem wir
verlassen den Tifist und
halten wir uns jetzt in ge-
Vor uus taucht
die Felsenkette Bcla
SW.
Iblis,
sein
Lauf nach Norden fortsetzt. und possiren wir den l’Ued Tofit, der
Höhe mit dem Südende iu geringer
Wir mit.
ebenfalls
sind jetzt auf gleicher
des Djebcl
Entfernung
Rhadames
Uhr erreiSW. komUm 12 Uhr
11
der von
seinen
von Süden nach Norden geht. gehen
Um
ziehend.
chen wir den Teufels-Flus6, l’Ued
mend
Schielt
des l’Ued
sämmtlich haben sie die entgegen-
von NO. nach
auf, sich
nach dem l’Ued
liegleitct
Uhr
auf der Carte du grund desert
flicssend verzeichnet sind ,
dieselbe Zeit wie
November Wir
von 70°.
mehrere Knmeelc zurückgelassen hatten, welche ihre Frauen
Stunde lang
3
von Süden
Uhr 10 Min.
7
Ufer erstiegen, sind wir wieder auf der steinigen Tinrard-
jagte.
—
Khadnmes, den 27. November. brachen wir
befreite
falsch
Um
die
gesetzte Richtung.
Wüstenwind unangenehm gemacht wer-
einen schrecklichen
selbst.
ganz und gur
der Scliichwiirdc erb-
in
Tifist
um
y2 Stunde darauf kumpiren wir im
genannt, und
Weiber nimmt oder gar Sklavinnen als Kebsweiber hält. Die Frau hingegen hat in jeder Beziehung gleiche gesellige
sie
10 Uhr
während im Süden
jetzt,
hebt;
die Aussicht noch nicht frei
und
wnssten
man
findet
Um
uns
so
zu
und nach Norden zu einen Rand desselben Namens nur eine höhere Stufe zu sein scheint. Der Boden
mit ihres Gleichen,
unt wie
Bewe-
in
Tinrard, die nach Süden
denn wenn auch die Tuureg die mohammedanische Religion
vielmehr
untergeht,
Rand ab und wir
Richtung von 80°. Wie gestern sind wir immer
Der Rand im Norden verschwindet
Sie
zeigten keine Scheu, ohne jedoch frech zu sein, sic gingen
mit den Männern
Sonne
die
Uhr
7
viele Steine mit ammouslioruurtigen Abdrücken.
Auch uudere Frauen
im Besitz einer eigenen Hütte.
Als
begleitende
Um
passireu wir einen von Süden nach Nonien fliessendeu l’Ued.
eben an, mit ihrer Sklavin
nach dem l’Ued Schioh aufzubrechen. dort, jede
ist
bewohnte eine kleine
Sie
ist
hut, der
Ottmann’s zu machen, eiucs jungen, jedoch
sich
Ebene.
nördlich.
folgenden Tage setzten wir uns
in der
noch auf der
auch kaufte ich noch einige Datteln
Fulmcnhütte und schickte
waren noch
gung
ich gestern die Ehrt, die Bekanntschaft
nichts weniger als schönen Weibes.
uns ganz
l’Ucd Amestckki und kampiren hier.
als
Wahn, das ausorwiihlto und beste Volk der Erde zu sein. Ich war so glücklich, in Temnssauin meinen Mchlvorratli
erneuern zu können,
unbegrenzte
eine
nimmt der im Norden uns halten
auch den Arabern für
als
Entwickelung Nichts verderblicher gewesen
Hammada.
Nach Süden zu sehen wir den ganzen Tag über Nichts
und beste Volk der Erde nennt
das nuscrwiihltc
ihre eigene
der
Mohammed im
Es kommt
den Juden machten, die Araber an wiederholten
mit
Stellen
23
rader Ostrichtung, immer auf blendend weisser
Bcrltcrischen Ursprunges sind, sich dio Eingcborneu Arubcr
ihm
Bola Rhadames fort.
und
Dus anschei-
nend nordöstliche Ende des Djebel Bebt Rhadames erreichen wir
um
5 Uhr,
sehen aber, dass das Gebirge von hier in
einem rechten Winkel gegen Norden einbiegt und sich dann noch weiter nach Osten wir uns
fortsetzt.
Um
dieselbe Zeit lagern
im l’Ued Bcla Rhndames, der von Süden komdas Gebirge aufgehalten wird und sich mit
mend durch
anderen Flüssen in oincr Ebene davor verliert.
dem
Ich frage ver-
des Wortes Belu Rhadames, was Niemand kann mir eine Erklärung geben, warum man hier, noch so fern von jener Wüsten-
gebens nach
„ohne Rhadames”
stndt,
Sinne
heisst,
Gebirge und Fluss so genannt hat.
Gerhard Rohlfs' Tagehuch seiner Reise von Tuat nach Rhadames, 1864.
24
Am
November brechen wir um 8J Uhr auf und mit dem Djebel Bela Rhadames gehend halten wir gerade
mein Gesicht wie
20.
da
vortheilhaft,
Tuareg und
die
war mir das sehr
es
daun kaum meine grauen Augen sehen
sie
und von meinem blonden Burte,
konnten
auf sein üusserstes Nordostende zu, welches in der Richtung von 70° vor uns liegt. Wir passiren mehrere von Süden
ihn in Tuat nach Landessitte gänzlich rasirt hatte,
kommende
zu
Um
den."
Ued,
kleine
Uhr
1 1
die
vor der Felskette verschwiiu
taucht vor uns ein
NO. nach SW.
Kuforchat genannt,
der von
läuft.
Das
der Richtung von 85° vor uns.
Um
liegt iu
Abends jedoch,
keine anderen
Um
Gesteine.
handelt
Wir
lagern
am
(nicht In-Neiti)
,
wir
brechen
darauf
gleich
erreichen
um
Dir verbieten
wir und
des
das Flussbett
den Fluss
Um
Uhr auf und
9
am
oberen Endo
in
Naturbecken Regenwasser antretfeu könnten. also
in
der Richtung von 110®.
,
glauben
sic
sie
Dich
alle
nicht glauben,
Karawane durch das Auf-den-
mir sagten, ich möchte es
sie
dass Dir der Zeitverlust zuzu-
,
länger unterwegs seid als
TSgc, sobald
,
Du
zu Fasse gehst,
einem grossen
Wir verfolgen Um 10 Uhr
entspringt.
Am
folgenden Morgen brachen wir
Richtung von 30°
tauchen noch undere Karneole hinter ihuun auf.
allein
ritt,
zurück,
um
Allee griff
rnuls
i
er
uns
auf.
crwiegendun Mehrzahl reden
uns von der
allerwenigsten ein politisches,
im
meiner Landsleute zu
nur vom internationalen Stand-
punkt aus angesehen, eine politische Bedeutung; da
„Man
und
„Die Idee
wohl
so
sich
wichtig
so
— dann
nern,
klciuen
Auf-
übrigen Bundes-Staaten
lichen Kräfte der
die Be-
vielen
und Dinnenttaaten.
Friedentteiten
in
Nordfahrt
Verfolgung
ihre
legt,
wäh-
dass,
35
tung und der Verwendbarkeit der allgemein wissenschaft-
hergiebt, die
Sorge trogen könnte.”
etc.,
Heetiaaten
Kriegsmarine
Deutschen
der
Air
B. Instrumente, Comfort-
z.
Bekleidungsgcgcnstäude, Proviant 3.
und wohlaus-
reehtxeitig
rechtzeitig
vergesse
dass
nicht,
die
Menschen
sonderen dazu tauglichen Materials au Wissen, gerade
,
wie
so
hier
überall
fast
Regierungen ausgegangen sind und erst, Private,
nachliess,
Ent-
grösseren
ersten
nach beiden Krdpolcn eben wegen des be-
deckungsreisen
und Schiffen
erin-
meines Erachtens das Billige von allen
ist
B.
z.
Frankreich und Holland meines Wissens nie
Und werfen
weiter förderten.
von don
deren Eifer
als
—
England und Amerika
in
—
in
die Sache
wir den Blick ringsum auf
andere Nationen, so scheint es in der That gerade die Auf-
gabe der Kriegsflotten
zu
in Friodcnszcitcu
sein, iu solcher
und ähnlicher Art zur Vermehrung unsere* hydrographischen
und geographischen Wissens beizutragen.
Die Er-
wahre Aufgabe des
da-
forschung des
gegen hundert und aber hundert Bedonkon wach ruft von
Flottenofflziers
fachwisse uichnftlicher und rein technischer Seite, so halten
schicken fortwährend die Gebildeten unter ihren Offizieren
sic
wir es für natürlich, dass die Ausführung wesentlich Sache dor Seehandel treibenden Staaten
nur freuen können
,
dass
Und da
sei.
gegenüber der
in
hat cs uns
den grösseren
um
sein
Banner schaart.
——
Prcusson hat dann eine nationale Idee sich angccignct und durchgeführt
— —
gar Österreich
Ehre,
dem
Thut aber
Ehre gebührt!
die
und wir haben bislang keinen Grund, es
irgendwie zu bezweifeln
—
im Süden,
dasselbe
so
halten
das
„Und warum
in ihrer täglichen Arbeit
sie nicht
Nur wenn
berufen ist?
lich,
wie nirgends mehr sind, sieh der von Ihnen in die Nation
und
bemächtigten
sio
zum Leben
ge-
,
disciplinirten
die
zu
Mann-
schaften und die Anstalten zu einer leichten, schnellen und sichern
Ausrüstung beider,
ferner einen
von fachwissenschaftlichen Kräften
„Welchen Aufwand von dagegen die Binnenstauten
als
grössern
gerade
Stamm
zu
von ihnen Dinge verlangte, die ihnen so völlig ungcläufig und entlegen sind. Erwarten wir von ihrem Patriotismus, da*B sie sich freiwillig
erbieton
,
einen Theil
der
und
Und
Kosten
diese
ist
wünschenswerth
das einmal
noch wenig
,
damit
geweckte Interesse
in die
Masse gedrunge-
Allgemeine* über den Plan
•).
— „Ich
habe mich mit
Ihrem Plane eingehend unter strenger Kritik
und Gegengründe beschäftigt und bin in
meiner Überzeugung
befestigt, dass,
aller
Gründe
mehr wonu überhaupt ein
je
länger desto
Resultat von einer arktischen Expedition erwartet werden
Weg
Dor lahme Artikel
dazu der von Ilmcn angegebene
in Quarterlv
wenn
heiter stimmen,
ist.
Reviow. der Ihnen jetzt
wohl schon auch zugänglich gewesen
ist,
könnte Einen nur
nicht zugleich durch eine solche
er
Behandlung wissenschaftlicher Fragen den Unwillen eines Jeden erregte.
den unternehmenden Stuatcn nachbarlich abzunehmen, und erwarten wir oder fordern wir als billige Rücksicht von
ternehmen
Seiten Preussens und Österreichs, dass sie sich der Bcdeu-
werden.
Je» firn. W. von Frrwlon, Rektors der >) Aus einem Schreiben Grotsherzogl. Oldcnburgiscben Navigationsschule in Elsfleth, J. J. 15. Der. 1865.
die
zu sehr wieder verzetteln.”
darf, der sicherste
sie.
Mühe und Geld würden machen haben, wenn man
Zeit,
mir mög-
nen Vorstellungen von den möglichen Ergebnissen sich gor
4.
einer solchen Fahrt passenden Schiffe
hat
es
dass die Expedition im nächsten Frühjahr darapffertig
Boo gehen kann.
sich abkühle
stalteten.
„Kein anderer Schifffahrt treibender Staat
zu der
die Regierungen Preussens
und Österreichs die Fahrt unternehmen, scheint
in
geworfenen Idee
weit mehr noch
eine Aufgabe zu übernehmen,
veranlassen,
nützt,
der Offi-
unendlich
ist.
endlich wollten wir unsere Hundclsmurinc,
welche der Nation
nicht durch Verschleppung
maritimer Hinsicht Vormächte
Frankreich
steckt’», warum dem Kameraden am Lunde so
der Flotte
zier
male und gauz Deutschland kann zufrieden sein, dass die Staaten, welcho in
Holland,
zu solcher Beschäftigung aus; da
wir diese Entwickelung der Dinge für eine durchaus norbeiden
die
ist
Amerika, England,
weit in edelster Berufsarbeit voraus gestellt
Nordsecstaatcn gezeigten Flauheit Preussen jetzt die Fahne
hoch hält und die Freiwilligen
Erdballs, ;
alle solche
>)
ins
hübe nur den Wunsch, dass Ihr UnLeben treten möge; ich bin gewiss, dies» Ich
hämischen Angriffe durch den Erfolg widorlcgt Diesor Erfolg
Au» finem
Stsuormaausoctiole
Svhritibrn in
Bremen,
würde
de» d.
Hrn. d.
14.
durch
Dr. l)ri.
Entdeckungen
Brotuing, 1865.
der
Direktor« dor
Arktische Korrespondenz.
36 wichtigsten Art
Po) selbst nicht zu erreichen wäre,”
auf Laud treffen
/
(Sodann erwähnt Herr Dr. Breusing der Kohlen bergen, von deren Ausbeute
dom
zu
so musste
von
diese Thiere
Maunschaft.
tung so
Ein
zu Stande käme.
Fahrzeug
festes
sich besonders
—
—
5.
Art der
Schiffe.
bis
300 Last.
„Die Monnte April bis Ende Juni sind
„Gegen Skorbut empfehle
6.
in dieser
Torgetchlagene
Terprociantirung.
bei
in
fern
so
Spitzbergen
,
em-
als
cs in
in
Syrup
Theilc das spätere
ihrer inneren Einrichtung
Mannschaft ausgcwühlt
und weggestaut.
aus; ich'
rohe Kartoffeln
Die Auswahl
Dauer für
Eit,
Schlitten,
die Expedition in nautischen Kreisen
—
*).
über die Art der Ausführung der Expedition
bis
zur Eisregion zu gelangen;
gegen Norden vorwärts zu kommen.
ist
folgende.
„Von dem Augenblicke des Auslaufens von
'
Feuer
in
hier
möglichem Kohlenverbraucho
bergen und deponirt daselbst an einem zu bestimmenden
Eise, jeden schmalen
Kanal benutzen zu können
NW. -Küste,
Orte der
der
wo
möglich
als
Winterhafen be-*
holz eine
Ladung Kohlen, Reservotnuo und Reservetakelagc
Sec, ausser bei konträrem
dieser Zeit
Schiffe der eigentlichen Expedition betrieben.
Fleisch
in
Büchsen, Fleischextrakt,
trockene Früchte und Gemüse, Mehl
auf
das'
Konservirtes Fleisch,
pulverisirtee etc.
müssen angekauft,
Genaueste geprüft und sorgfältig verpackt werden.
Mit Zacken versehene, auf beiden Seiten zugespitzte hohle Cvlinder von Gusseisen sind anzufertigen, um als Behälter
15
.
Aus
i’incm Schreiben
de» llrn. Philipp Rechten
d.
d.
Bremen,
*)
An»
prccht d.
d.
m
Schreiben des K. K. Östcrr. SchiffsfSbnrichs Pols, 13.« Des. 18C5.
ein.
Wey-
in offener
sollten jedoch die
Schiffe unter jeder
Bedingung
um
Es werden Mooso Ballen verpackt und in den zu bewoh-
sich für den
gesammelt, in feste
nenden Räumen
hinter
hölzernen
Bordwänden angebracht, (man
nehmen von
Spitzbergen zurück sein,
in
Wiuter vorzuberciten.
Verschalungen
zur Feuerung
nufgestapcit
an den
erspurt sich dadurch das Mit-
Filz oder Wolle), Troibholz gespalten
für so viel frisches Fleisch, *)
Des. 1865.
;
Winde oder zu starker Strömung, Trifft man noch in diesem
benutzen.
„Endo August odor Anfang September
wird die Ausrüstung der zwei
jede Öffnung im
Jahre auf Land, so sind Lebensmittel zu deponiren.
und kehrt hierauf im nämlichen Sommer zurück.
„Während
zu
die Segel
sind
um
kurzer Zeit
stets in
Wind und Strömung
nutzt werden kann, in eigens konstruirten Hütten aus Treib-
müssen die
der Maschine fortwährend zurückgezogen bleiben,
bei gelingst
bereit zu sein, trotz
ein Schiff
um wird
bestimmen dort ihren Winterhafen und suchen dann
vor,
mit Segel nach Spitz-
Im Frühjahre 1866 geht
hier
erst
möglich mit geringstem Kohlenkousuroe nach Spitzbergen
als
Zelte,
Dat Interetec für „Meine Ansicht
Klima, Skorbut.
grössten
laufen beide Sohiffo
haben auf diese Art über einen Monat Zeit,
sic
mit Segel
die projektirte Expedition. Schiffe.
zum
der Mannschaften abhängt.
angefangen, die Maschine zu benutzen, sie dringen so schnell
Zubereitung genossen.”
Zurichtung der
Wohl und Wehe
„Ende März oder Anfang April 1867
Hunde. Die Schwierigkeiten, mit denen arktieche Expeditimcn tu kämpfen haben:
und mit
gekalfatort
und Stauung der Lebensmittel und des Materials konu nicht
dem Steuer
dieser Zeit keine Nebel giebt.
und
und aussen verstärkt, am
innen
sorgsam genug überwucht werden, da hiervon
pfehlenswerth zur Schifffahrt
Sommer
während de« Herbstes vor Anbruch
Material an Bord gebracht
nicht rasch genug.
eingesetzt
des
und augeworben und mit dieser während des Wintere das
empfehlen zwei nicht zu grosse
Grössere Schiffe folgen
wiihroud
„Ist dieses beendet, so wird die
hölzerne Schrnubendnmpfcr von circa 40 bis 50 Pferdekraft
und 250
es muss Sommere und
und verpackt, kurz,
versehen werden können.
').
„Als geeignete Schiffe für die Nordfahrt würde ich
nach meinen Erfahrungen
sic
der schlechten Jahreszeit
Buge gepanzert,
Jahreneil. Mittel gegen den Skorbut
Haar seine halbe
ein
„Die beiden zu verwendenden Schiffe sind im auszuwählen, damit
Die
Scharte muss erst ausgewetzt worden.”
——
durch
Ddpöte
seiner
um
sehr
scheiter-
Herbstes 1866 gesammelt und vorbereitet werden.
Das Misslingen
auch diese später möglich zu machen.
der diesjährigen Fahrt hat ausserordentlich geschadet.
ist
weiteren
zur
Versuche
hierbei
das ganze Ausrüstungsmaterial
Expedition in grösserem Maassstabe so woit geweckt würde,
um
und er verlor
die Pulvermunition cingekauft
Resultate erzielen, dass das Iuterosse für eine
viel
Dieser Punkt
„Boote, Zelte, Schlitten, Segel etc. müssen konstruirt und
aber gutes
kleines,
würde würde unter tüchtiger Lei-
ich glaube, ein Gaffelschooner
dazu eignen
Schutz derselben gegen die
der Zerstörung
an
bekanntlich
ten
dass wenigstens die in diesem Jahre verunglückte Vorunter-
und
uls
Kanc's
Dr.
berücksichtigen.
den Freunden des Unternehmens Alles aufgeboton worden, suchungsfahrt
und
Untersuchung der Ostküstc des Kennedy Channel
beabsichtigten Mangs-
stabe nicht zur Ausführung bringen lassen,
sollte,
Angriffe der Polarbären zu dienen.
in 'Spitz-
sich nicht viel verspricht.)
er
„Sollte die Expedition sich in
wenn man
für Lebensmittel zu allcnfallsigen Deponirungen,
weiden können, auch wenn der
erreicht
und klar
und durch Jagd und Fischerei als
nur möglich
ist,
gesorgt.
Mitte Oktober müssen diese Arbeiten beendet sein.
„Während
des Winters
müssen
dio
magnetischen
und
meteorologischen Beobachtungen gemacht werden, die jedoch
Arktische Korrespondenz. meiner Meinung nach bei der ganzen Expedition nur
Nebenzweck zu betrachten wären, um
37
da von Raddampfern nicht die Rede sein kann.
als
zum
Aufmerk-
die ganze
Hissen eingerichtet sein
Sic sollte
das Schiff verliert dabei zwar
;
samkeit Aller nur auf das Eine grosse Ziel konoentrirt zu
an Stärke, gewinnt aber unter Segel bedeutend au Steuer-
erholten.
kraft
„Im Frühjahre ersten
während des Winters abgeta-
wird_ das
um
und seeklar gemacht,
kelte Schilf aufgetakelt
ist
zu benutzen,
um
;
man
die
Anfang September sihd, vorgerückt sein,
um
so
Um-
zu weit
dürfte die Jahreszeit
ebenfalls in Spitz-
bergen zugebracht, lande sich jedoch unter günstigen stünden Laud, so könnte
man auch
in
wegen
Um-
höheren Breiten über-
dessen klimatische, örtliche und zoolo-
bekannt sind,
gische Verhältnisse uns im Allgemeiuen
srhou
Überflusses
seines
an Holz
„Im Jahre 1869 würden „Ein Hauptaugenmerk
ausserdem
die
leichten
für
eine zu starke Maschine
Auf
beanspruchen.
schine darf nuui nur uls Hülfstreibkraft
unter
Ma-
die
besonderen
Umstünden rechnen. „Die Haupteigenschaften der zu wählenden Schilfe müssen
und Boote zu
ist
und grosser Laderaum
sein
es nicht so sehr an.
Meine persönliche Meinung
erfahrenen Mannes
vom
kommt
auf diu Geschwindigkeit
;
Führung
solche Schilfe unter der
dass
ist,
eines in den Polargegenden
Eise wenig zu fürchten habuu.
„Die klimatischen Verhältnisse sind in der Spitzbergischcn
See bekanntlich günstiger
als
an irgend einem anderen Orte
kommt
dazu
noch,
durch
dass
dos angeschwemmte Treibholz Heizmaterial für den Winter
auf die Konstruktion der Schlit-
Es lassen sieh also mit zu rechter Zeit gesammelten Moosen hinter doppelten Verschalungen an den Bordwänden gewiss anwendbare Winterquartiere hersteilen.
richten, da,
da
in Fülle
im Fall man auf Land
„Was den
Ein grös-
dem Pule auf .SpitzHunde müssen auf jeden Fall, wenn auch uur zur Jagd, mitgenommen werden.
ist.
Skorbut
,
so sind wir im letzten De-
von
konservirten Lebensmitteln
betrifft
seres Boot sollte bei der Abfahrt nach
cennium
bergen deponirt bleiben.
derartig vorgeschritten, dass derselbe bei
von Mannschaft
Ihr Hauptbedenken, das Risiko
der Bereitung
in
Weitem
nicht
uls
wolche er
früheren Jahren den Seeleuten erschien;
ich
habe manche
Büchse konservirtos Fleisch
auszuwühlen und auszurüsten
das gegen don .Skorbut nötlüge frische Fleisch zu
habet).
„Die Hauptfeinde der Expedition
sind,
mehr
angesehen werdou kann,
als die Geisscl
und Schiffen, anlungt, so liegt meiner uumaassgcblichen Meinung nach, die jedoch leider nicht auf Erfahrung, sondern nur auf dem Studium der neueren Polar-Expeditioucn basirt ist, die Sicherheit beider, ausser in der einsichtsvollen Führung, hauptsächlich in der Hand derjenigen, dio die Schiffe
Eis, das
be-
Beschädigung
müssten
die Schilfe zurückkehren,
das weitere Vordriugcn hiervon nbhiingt.
„Was
Schraube nicht
Hauptmotor
als
wegen der schwer zu ergänzenden
desselben Brciteuparallcls;
also für 3 Jahre vollständig ausgerüstet sein.
ten, Zelte
,
wegen der
theils
theils
grossen Laderaum
einen zu
ist
einem anderen
Orte von ganz unbekannten Zuständen vorzuziehen.
trifft,
die
ist,
grosse Beweglichkeit, mithin keine zu grosse Länge, Stärke
„Der zweite Winter würde um besten
Erstores,
Heizvorrüthc,
i
noch im selben Jahre an die Rückkehr
denken zu können.
wintern.
Maschine,
der
erwarten, ihn in diesem Jahre
da jedoch die günstigsten Monate August und
werden,
trachtet
mit Aussomchtlassung
Anderen direkt zum Fol vorzudriugeu. Sind
alles
stände günstig, so kann
zu erreichen
Hauptsache
die
„Die Takelage muss jedoch immer
Der
Aufbrechen de» Eises auslaufen zu können.
Sommer 1868
was
hat,
fortwültrend don Stössen durch Eis ausgesetzt.
dem
bei
und
Jahre
alt
gegessen,
die
Jagd und Fischerei müssen
war.
zwei
in
drei
bis
übrigens nach
allen Beschreibungen auf Spitzbergen hinlänglich einträglich
sein,
um
haupt
dem gonzeu Unternehmen nur
für
ei^e nicht zu grosse Mannschaft,
„Eine gut überwachte, sehr
wie bekannt, das
hiudurlich
diu über-
kuuu,
sein
liefern.
in das Detail gehende,
ge-
wissenhafte Ausrüstung von starken tauglichen Schiften re-
Klima und der Skorbut.
„Starke, gut gebaute Schiffe müssen,
wenn
sie
doppelt
meiner geringen Meinung
ducirt
nach die Gefahren
der
beplaukt uud innerbords mit verstärkten Verbindungen ver-
Expedition auf ein Minimum.
sehen sind, ersterc» unter guter Führung, so weit es im Bereiche der Möglichkeit liegt, aushalten können; nur darf
wegen zwar noch nicht, ich denke aber, dass Jeder, dem die Ehre zu Thcil wird, mitwirkcu zu körnten, sich mit
man
sich nicht
seien mit der
der sanguinischen Hoffnung hingeben,
Verwendung des Dampfes
alle
als
Schwierigkeiten
Ein einziger unglücklicher Eisstoss kann die Maschine für die ganze Dauer der Expedition ausser Wirksamkeit setzen, da auf eine grössere Reparatur an Bord nicht gehoben.
gerechnet werden kann. viel
zu wenig erprobt,
Motor zu verwenden
;
Die Turbine als
ist
dass es rathsam
praktisch
wäre,
noch
sie als
es bleibt also uur die Schraube übrig,
Eine Spazierfahrt
ist
sie des-
Freuden des grossen Zweckes halber don Mühseligkeiten
und Entbehrungen unterziehen Zeit
bevorsteheu.
nehmungen
man
Hätte
die Gefahren
mit
wird, dio boi
der
früheren
Unterwollen,
allen
so stünde heute die Menschheit nicht auf
den
sic
ihm durch längere
Woge abwägen
dem Standpunkte,
wirklich cinnimmt.
„Die Theilnahnte unserer niedereren Marinekreise an dem
Unternehmen
ist
eine grosse.”
'
Arktische Korrespondenz.
3»
—
Anwerbung
7.
am
„Bereits
von Spitzbergen- Fahrern in
November
3.
Hammerfeit
dem
'):
mir von unserem Minister
ist
Hamburgisehen General-Konsuls
B.
Dybwad
in
mehr und
Christiania
16 der „Googr. Mit-
Man kann
genommen.
Kenntnis»
jetzt
nicht
zweifelhaft sein, dass die Expedition von den grössten vielseitigsten wissenschaftlichen Erfolgen
begleitet sein
welchem unter An-
muss, und diese Überzeugung hut mir den Wunsch ein-
derem erwähnt wird, dass zur erfolgreichen Durchführung
gegebon, dass die Expedition gleichzeitig kommerzielle Re-
vom
31. Oktober 1865 zugegangen, in
dor projektirten Expedition in
Anwerbung von Seeleuten
die
sultate für Deutschlands Uhederei
Hummerlest, die mit der Schifffahrt im hohen Norden
dem General-Konsulat der Herr Fcddcr-
mittlung dazu von
Norwegische Matrosen.
8.
dringend
unerschütterlich
und gewandt.
—
ereignissen
—
denkt
ist
im Vergleich damit eine Schlacht
wo
Matrosen,
es
Indem
ich
.
.
schnelle
vorkommendou Folge der zu geringen Bemannung
eino
oder Boote
gewesen
sind,
Ermüdung im ungewohnten
—
nöthige Ablösung bei Unwetter,
ungenügend
für die
Klima uud
für
die
wie mir das ganz be-
die Winterjagd auf Spitzbergen ohne die Kunst, auf
Schneeschuhen (Ski) zu gehen, schwierig sein dürfte, so könnte
ich
vielleicht
einigen
Kohlen Spitzbergens anlangt,
Laudslcutep , welche
mitzu-
Es
nicht genug,
ist
mit Leichtigkeit gefördert werden kann, so
überdiess
sind
da
ich
Jahren den grossen Mangel einer solchen Vor-
selbst vor 8
Werner am
2.
—
„Mit
dem
grössten Interesse habe ich den Ver-
lauf der Nordpol- Angelegenheit in
bezüglich einer Expedition
den arktischen Gewässern verfolgt
Kohlcu in Eis gehäm-
eben den Vortrag, welchen
lese ich
Dezember
in
der Geographischen Gesellschaft
über Thre Nordpol-Fahrt gehalten hat. ist
die
Ausführung
In den
in der besten
Weise
da ich auf der Ost-Asiatischen Ex|iedition dessen
habe.”
und Fang
Ausbeulung
Kommerzielle Ausbeute für Deutschlands Rhederei und Handel. Niederlassung auf Spitzbergen. Steinkohlen , Berg9.
statt in
In der zweiten Ausgabe dor heuti-
Energie uud Umsicht kennen zu lornen Gelegenheit gehabt
übung habe empfinden müssen.”
leute 3 ).
—
gen Elberfelder Zeitung
gesichert,
sein,
eine Station
an Bord auch zu anderen Zwecken gut zu
mort werden muss.
würde
so grösserem Vergnügen bereit
ist
Dampfer gesichert und damit eine äussenst vortheil10. hafte Ausbeutung der arktischen Gewässer geboten. Bergleute
für
Händuu Wornor'a
um
Berg-
würden sofort die Förderung der Kohlen in Angriff nehmen. Zeigt cs sich dann iu der Praxis, dass die Koltle
leute
zu Berlin
dazu mit
das Vorhandensein der
dass Geologen
Kohle und die Mächtigkeit dor Flötzo konstutiren.
einige
Ich
ich
Utensilien
darauf hinzuwirken, dass solche Personen sich anschliessen.
meine eigenen Schneeschuhe übcrlicssc und
Anleitung besonders auf hügeligem Terrain gäbe.
crluube
nüthigen
zuiu Betriebe des Kohlenbergbaues sofort mitzugeben, resp.
gchen gedenken, dadurch nützlich werden, dass ich ihnen ihnen
so
empfehlen, der Expedition einige Bergleute
gebrauchen, wenn ein Mal
sonders in Tromsö mitgcthcilt wurde.
„Da
die
einem Bergbau-Beamten und dun
i
.
losen Spitzbergen-Fahrten deunoch zuwcileu
Verluste lediglich
Was
mir Ihucn zu mit
um
tüchtige, Ver-
noch erwähnen, dass die bei den im Ganzen harm-
der Schiffe
geboten,
Gelegenheit
die
weilen.
in
trauen cintlösHcndc Seeleute in Uammorfest au Bord wünsche, will ich
Es würde damit
zuzuführen.
Spitzbergen zu besuchen und daselbst längere Zeit zu ver-
Wolil
.
werth vollen Produkte den
sehr
direkt
Deutschen Forschern permanent
?
mit kerniger Faust beizuspnu-
der Expedition recht
also
theils
Deutschen Seehäfen
Man
giebt.
eigenes
wie da der F.inzelnc noch Zeit und Muth hat,
,
dem wankenden Nebenmann gen.
die
Jeder nur an sein
verschiedenen,
die
drohenden Natur-
allen
beim Sturm im Tauwerk beobachtet haben,
sic
einem Augenblicke,
Hamburg oder Bremen
bleibende Deutsche Niederlassung
eine
für
und die umliegenden Gewässer auszubeuten und
das Land
Ich
Spitzbergen-
und doch vollendet sicher
Sie sind gegenüber
unerschrockensten
die
muss
Norwegische
Die Norwegischen Seeleute
kaltblütig
und was
— „—
Schneeschuhe *).
erfahrene
,
Fahrer an Bord zu nehmen. sind
ihren Sitz hat,
auf Spitzbergen zu bilden, welche den Zweck haben würde,
sen empfohlen wird.”
empfehle
und Handel herbeizufüh-
Ich meine, cs würde sich ompfehlon,
ren versuchen möge.
eine Deutsche Gesellschuft, welche in
vortrnut sind, von Wichtigkeit erschiene und dass zur Ver-
‘
Inhalt des Ergänzungs-Heftes Nr.
theilungen"
des Auswärtigen, Syudicus Merck, der anliegende Bericht des
„Wenn rossen
,
mit der Expedition der
Seehunden
,
werthvoller
Seethiere ).
—
Fang von Walfischen, Wul-
Renthieren
und
Eisbären
vereinigt
würde, so könnten die Ausrüstungskosten, wenn nicht ganz,
doch
und namentlich von
zum
Theil gedeckt werden.
„Ich habe diese nordischen Meere
in sechs
Jahren be-
fahren und bin an dor Westküste Spitzbergens bis 80° N. Br. ')
Aa» einem Schreiben de*
Hm.
Prof.
Wiebcl
in
Hamburg
4.
d.
14. Sex. 1666. *)
An* einem Schreiben
31. Des. ’)
de»
Hrn.
T.inut.
Büchner
d.
d.
gegangen.
Mein Verfahren, Wal- oder Finnfische auf elek-
Berlin,
1865.
Aaa Briefen de» Hrn.
Otsdbach, SS. Nor.,
9.
u.
Kramer*ieoratlic< 11. Det. 1865.
Fr.
Wold
d. d.
M-.
*) 1.
Aus einem Schreiben von Hrn. Philipp Rechten
Sept.
d.
d.
Bremen,
1865.
Digitized
by Google
39
Notizen. frischem
Wege zu
erlegen,
ist
in
Amerika patentirt worden
Die Anfertigung geeigneter Boote
so
wie der
genannten
und meinen Erfindungen von Walfischkanonen und Harpu-
Geschütze und anderer Apparate würde
nen neuer Art
Zeit die Direktion des Fanges selbst, gern übernehmen.”
ist
in
England ein Patent
crtheilt
worden.
ich,
wio auch seiner
Geographische Notizen. Geographische Nekrologie dos Jahres 1886. Heinrich Cassion, geb. 1820 zu Hanau, Professor au der höheren Bürgerschule zu Frankfurt a. M. Verfasser eines bekannten und weit verbreiteten Lehrbuchs der Geogra-
aber die Arbeiten Robert’s. Iu den Jahren 1848 1857 war er Britischer Konsul iu S. Domingo, seit 1857 General - Konsul in Siam, bis er im April 1864 krank nach Europa zurüqkkehrte. Joseph Edmund Wörl, geb. 1804 in Pfaffenhofen, 1825 bis 1828 in Besantjon, seit 1829 in Freiburg im Breisguu als Vorsteher der Geographisch- Artistischen Anstalt und Lehrer der Geographie und Statistik, starb am 1. April in Constunz. Er ist durch grosse und zahlreiche Kartenwerke, namentlich seinen Atlas von Europa in 220 Bl. (wovon 72 erschienen), Atlas von Siid-Deutschlaud und der Schweiz, Kurte vou Baden in 18 Bl., einen Schlachtcnhält
bis
,
phie, starb daselbst am 8. Januar. Putrick Stewart, Oberst-Lieutenant der Britischen Ingenieure, slurb 32 Jahre alt am 16. Januar in Konstantiuopel. Er war General-Direktor des Indo-Europäischen Telegraphen,
dessen Herstellung durch den Persischen Golf und Uber einen Theil des Asiatischen Festlandes seit 1863 sein Verdienst ist. Karl Thurwiuser, der Ersteiger der Ortles - Spitze (12. August 1834), starb um 25. Januar zu Salzburg. Am 30. Mai 1789 zu Krumsach im Unter-Innthal geboren und 1812 zum Priester geweiht, wirkte er seit 1820 als Professor der semitischen Sprachen an der theologischen Fakultät zu Salzburg. Hugh Falconer, Dr. mcd., der durch seine Forschungen und Reisen in Indien, Tennsscrim, Tibet, dem Himalnyn und 1837 mit Burncs in Afghanistan, sowie namentlich durch seine puliiontologischcn Arbeiten berühmte Direktor des Peter
Botanischen Gartens zu Calcutta, geb. den 29. Febr. 1 808 zu Torres im nördlichen Schottland, seit 1830 in Indien, am 31. Januar in London. James M. Gilliss, Kapitäu der Nord-Amerikanischen Murine, seit 1861 Direktor der Marine-Sternwarte zu Washington, starb am 9. Februar daselbst im Alter von 54 Jahren. In geographischer Beziehung hat er Bich hauptsächlich durch die U. S. Astronomien! Expedition to the Southern hemisphere 1849 1852, deren Chef er war, bekannt gestarb
—
macht.
Robert Hermann Schomburgk (Sir), der durch seine Forschungen in West-Indien, Britisch-Guyana und später in Siam berühmte Reisende und Gelehrte, starb am 1 1 März Er war am 5. Juni 1804 in in Schöneberg bei Berlin. lebte mehrere Jahre Freiburg an der Unstrut geboren als Kaufmann in Leipzig, ging dann nach Amerika und erregte durch seine geographischen und naturwissenschaftlichen Forschungen in West-Indien die Aufmerksamkeit in solchem Grade, dass er von der Geographischen Gesellschaft zu London und der Englischen Regierung den Auftrag der Durchforschung von Britisch-Guyana und sodann der Grenzregulirung zwischen Guyana und BrasiSeine lien (1835 bis 1839 und 1840 bis 1844) erhielt. .
,
grösseren
Werke
sind
:
„Geographisch-statistische Beschrei-
bung von Britisch-Guinna” (1840), „Ansichten im Inneren Guyana’^” (1840), „History of Barbados” (1847), „The discovery of the Empire of Guiana by Sir W. Raloigh” (Hnkluvt Society 1848); das Werk über die zweite Reise Leipin Guyana, „Reisen in Britisch-Guyana" (3 Bde. zig 1847), hat sein Bruder Richard geschrieben, es ent,
Atlas, einen Schul-Atl’as u. I
\
s.
w., in weiten Kreisen be-
kannt.
H. A. Bernstein, Dr. mcd. geh. um 22. September 1828 zu Breslau als Sohn des berühmten Orientalisten, kam 1855 als Arzt nach Batavia, wo er neben seiner Praxis vorzugsweise Ornithologie trieb. Im Jahre 1860 wurde er von der Holländischen Regierung mit naturhistorischen Untersuchungen auf Neu-Guinea und Haltnahoira beauftragt, während deren er atu 19. April 1865 auf der Insel Balunta (Molukken) verschied. Robert Fitzroy, Britischer Admiral, geb. 5. Juli 1805, seit 1819 in der Englischen Flotte, 1828 bis 1836 als Kapitäu ,
des „Beagle” mit wichtigen hydrographischen Operationen
den Süd- Amerikanischen Gewässern und nnderwärts 1843 bis 1845 Gouverneur von Neu-Seeland, Chef der von ihm gegründeten meteorologischen Abtheiluug des Handels-Ministeriums, als Geograph und Mcteorolog hoch berühmt, entleibte sich am 30. April zu Norwood iu Surroy.; Charles Watertou, Reisender und Naturforscher, geb. den 12. Juni 1782, starb am 27. Mai zu Walton Hall bei Wakefield in Yorkshira. Er schrieb: „Wandcrings in South America, the North-wcst of the United States and 1824” und „Essays the Antilles, in the years 1812 on Natural History, chicfly Ornithologe”. Karl Georg v. Raumer, berühmter Geognost und Geograph, Verfasser des bekunntcu Werkes „Palästina” so wie eines Lehrbuchs der allgemeinen Geographie, starb am 2. Juui zu Erlangen. Geboren am 9. April 1783 zu Wörlitz bei Dessau, wirkte er an den Universitäten Breslau (1811 bis 1819), Halle (1819 bis 1823) und Erlangen (1827 in
beschäftigt,
zuletzt
—
bis
1865).
Adolph Theodor v. Kupffer, Kaiserl. Russ. Wirklicher Staatsrath, Akademiker und Direktor des Physikalischen ContmlSt. Petersburg, der sich besonders um Meteorologie bedeutende Verdienste erworben hat, am 4. Juni zu St. Petersburg.
Observatoriums in die
starb
John Richardson (Sir), der berühmte Arzt und Naturforscher und arktische Reisende, geb. den 5. November 1787 zu
40
Notizen.
um
zu Gnismorc. Er machte John Franklin (1819 und 1825) und eine mit Kac (1848), und publicirto seine höchst bedeutenden Beobachtungen und Arbeiten in dem berühmten zweibändigen Werk „Arctie Scurching Expedition" (London 1851), den „Polar Region*” (Edinburgh 1861), der „Fauna borenlis, America", dem zoologischen Appendix zu Sir Edward Parry's zweiter Heise, der „Ichthyology of the Erebus and Terror aud of the Sulphur”, dem „Fossil Mammals” betitelten Abschnitt des zoologischen Theils von Kcllctt’s Expedition, so wie in verschiedenen Zeitschriften. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass er als Inspektor des Haslar Hospital den Br. Baikic protegirte und zu dessen Afrikanischen Reisen
Dumfries,
Start)
5.
Juni
drei arktische Reisen, zwei mit Sir
wesentlich beitrug.
Peter Friederichsen, geb. den 27. März 1830 in Rendsburg, 1855 bis 1861 als Kartograph in J. Perthes Geographischer Anstalt thätig, starb am 8. Juni in Eisenach '). 7
William Freeman Danicll , Br. med. Britischer Stabsarzt, geb. 1818 zu Liverpool, durch verschiedene wissenschaftliche Arbeiten während seines Aufenthaltes an der Westküste von Afrika, namentlich seine „Sketches of the Medical Topography and native diseases of the Gulf of Guinea” (London 1849) und seinen Aufsatz „On the ethnography of Akknth aud Adurapü, Gold eoast, Westen» Africo,” im Edinburgh New Philo». Journal Nr. 104 (April 1852) und Nr. 105 bekannt, starb am 26. Juni zu Southampton. ,
Hugli Cuming, geh. den 14. Februar 1791 zu West Alvington, Kingsbridge in der Grafschaft Devon, der sein ganzes I.eben der Sammlung von Conchylicn und Pflanzen widmete, so besonders an der Westküste von Süd-Amerika
in der Südscc (1819 bis 183U) und auf den Philippinen (1835 Bi» 1839), starb am 10. August in London. Seine Conchylien-Sammtung ist wahrscheinlich die reichste, die jemals zusammeugebracht worden. William Jacksuu Hookcr (Sir), geb. 1785 zu Norwich, berühmter Botaniker, Direktor der Botanischen Gärten von Kcw, starb daselbst am 12. August. Adolph Graf, früher als Kartograph in J. Perthes' Gcogr. Anstalt zu Gotha, später in dem Geogr. Institut zu Weimar, wo eine grosse Anzahl von ihm gezeichneter Karten
und
worden sind, starb am 24. August bei Leipzig, im Alter von 34 Juhrcu. von Koustantrnopol und eine ähnliche Arbeit Uber die Umgebung der Türkischen Hauptstadt, erlag im August zu Peru der publieirt
C. Stolpe, bekunnt durch seinen schönen Plan
Cholera.
Traugott Bronyne, geb. 1802 zu Leipzig, am bekanntesten durch seinen Atlas zu v. Ilumboldt's Kosmos, aber auch durch andere geographische Arbeiten, seine Reisen in
Amerika und seine Bemühungen um die Deutsche Auswanderung dahin verdient, starb am 4. September in Stuttgart.
William Henry Smyth, geb. den 21. Januar 1788 zu Wcstminster, Britischer Admiral, der berühmte Hydrograph des Mittelländischen Meere», Mitbegründer der Geographischen Gesellschaft zu Londou, einer der wissenschaftlichsten und eifrigsten Beförderer der Geographie, Astronomie und Archäologie, starb am 9. September in Aylesbury. Christian Pumlcr, Kaiser). Russischer Staatsrath, geb. 1794, seit 1842 im Bergwesen augustellt und durch scino naturhistorischen Untersuchungen, namentlich seine Aufklä-
rungen über die Gliederung und den Bau des Uralischen Steiukohlengebicts bekannt, starb am 22. September in St. Petersburg.
') Der Verstorbene trat im 13.Jabr« in die Kopenh&gcner Krieg»Akademie rin, eine schon 1847 als Lieutenant aus derselben hervor und wurde in die Dänische Armee eingcreilit. Sein grosser Kleis*, der ihn in allen Klüsen sum Primus und hei seinem OÖixiers-Examen von 40 Kameraden sum Ältesten machte, war Grund seine» raschen Avaucements. Durch den Ausbrurh der Feindseligkeiten in den Herzngthlimern sab er sich nebst mehreren Kameraden gcuütUig», heim Köniz von Dänemark um seine Eutlassung eiuzukommen, die ihm wiederholt verweigert und erst daun gewährt wurde, als er, geswungen durch Schmähungen des Dänischen Piibris und durch das Verlangen des Dinisehen Ministeriums, einen Itcvors Unterzeichnete, dem zufolge er da* Ehrenwort gab, nicht auf Schleswig-Holsteinischer Seite gegen Dänemark kämpfen zu wollen. So schwer ca ihm wurde, nicht am Kampfe Theil zu nehmen, so hielt er doch das gegebene Wort, beschränkte während der Kriegajahre 1848 bis 1851 seine Thätigkcit lediglich auf Zeichnen der Srhlesw'ig-ll» lateinischen Kriegspläne hei dem damaligen Oberquartiermeiater der Schleswig -Holsteinischen Armeo, jetzigem Preuss. Major
Geerz, und trat erst nach Beendigung de» Kriege» als Premier-Lieute-
nant in das von den Bundeskomuiissären gebildete Holsteinische Kontingent. Dieses Kontingent wurde jedoch ron Seiten Dänemarks bald aufgelöst und obgleich Fricdericb.sen nach Beendigung des Kriegs vom König von Dänemark ats Premier- Lieutenant bestätigt worden, schaffte
man ihn jetzt nachträglich auf die Vcsts Kronborg hei llelsingör, wo er wegen seines Verhalten» während der Krieg*j«hre vor ein Kriegsgericht gestellt wurde. Nachdem er s/» Jahre daselbst in Untersuchungshaft angebracht, wurde er freigesprochen, jedoch »us der Armee rntUs«en, weil er nach Ansicht der Dänen seine Charge verbrochen. Aus der Gefangenschaft zurUckgekehrt blich er einige Zeit in Kiel wurde 1855 an die Perthos’scho Anstalt berufen, wo er namentlich Nou-Zeiebtiuugen fiir die v. Sydow’schen Atlanten beschäftigt war. letzt war er als Sekretär im Ober-Post-Komunasaii»t zu Eisenach gestellt.
und mit
Zuan-
Louis-Isidore Dupcrroy, geb. zu Paris seit dem 16. Jahre im September. Er Frovcinet eine Reise um wobei or besonders die
und
in
am
31. Oktober 1786
der Französischen
Murine,
mochte
1817 unter Capitaiue in der „Uranic" mit, physikalischen Beobachtungen besorgte, und trat daun 1822 selbstständig eine wissenschaftliche Seereise auf der „Coquillc” on, auf der er die Küsten von Chile und Peru, Polynesien, Neu -Seeland, Neu -Guinea und die Molukken besuchte. Biese Reise gehört nach ihren wissenschaftlichen Resultaten zu den erfolgreichsten und berühmtesten. Johann Friedrich v. Stiilpnugcl, Preuss. Hauptmann a. D., geb. 1786, langjähriger Miturbeiter an Stielcr's Atlanten und anderen aus der Pcrthes’schou Anstalt hervorgegangenen Kartenwerken, starb am 18. .Oktober zu Gotha. (Ein Nekrolog wird später folgen.) Georg Borna (Br.), K. K. Österreichischer General-Konsul für das (irossherzogthum Hessen, in der geographischen Welt bekannt durch seine auf eigene Kosten mit Kurl Vogt und Anderen 1861 unternommene Nordfahrt, starb am 18. Oktober zu Frankfurt a. M. starb
die
Welt
v. Gilles, ein geborncr Schweizer, Kaiscrl. Russischer Wirklicher Stuatsrath und Bibliothekar, Direktor des Museums fiir Alterthümer aus KcrUch u. s. w., Verfasser der „Lettres sur 1c Caucase et la Crime«’’
Florian
(Paris 1859), sturb
am
11.
November
in Liibcok.
Notizen.
Horatio Thomas Austin, Britischer Vice- Admiral , dor als erster Lieutenant an der zweiten arktischen Expedition Parry's Thcil nahm, starb 64 Jahre alt um die Mitte des November. Johann Heinrich Barth, der berühmte Afrika- ltciseudo, 1821 zu Hamburg, starb am gob. den 16. Februar 25. November zu Berlin. (Siehe den Nekrolog in „Geogr. Mittheilungen” 1865, 8. 429.) Constantia Iwano witsch Arsenjew, Kaiser!. Itnss. GcheimMitglied der Akademie der Wissenschaften zu rath 8t. Petersburg u. s. w. , starb 76 Jahre alt am 11. Dezember in Petrozavodsk. Er hat ein in Kusslund sehr bekanntes Lehrbuch der Geographie (1830) und mehrere andere Werke über Statistik und Geographie geschrieben, wie er früher auch den jetzigen Kaiser in Geschichte und Geographie unterrichtete, und ihm ist zum Theil die Gründung des Statistischen Coraitc’s beim Ministerium des Innern zu danken. ,
Aus dem Jahre 1864 sind nachzutragen Carl Wilhelm Isenberg, der durch seine Keisen und
lang-
Aufenthalt iu Abessinien und Schon bekannte seit 1844 in Bombay und Shnranpnr, wo er Asyl für Afrikanische Kinder gründete, starb 58 Jahre Die Werke über alt am 10. Oktober 1864 in Stuttgart. seine Keisen sind: „Journals of the Kev. Mcesrs. Isenberg and Krapf, Missionaries of the Ohurch Missionory Society, detailing their proceedings in the kingdom of Shoa, and Missionär,
ein
1839 London 1843” und „Abessinien und die evanTagebuch meiner dritten Missionsreise gelische Mission. von Mai 1842 bis Dezember 1843. Von C. W. Isenberg. Bonn 1844.” Henry Rowe Schoolcraft, der Historiker und Ethnograph der Nord- Amerikanischen Indianer, starb am 10. DezemKr wurde in der Grafschaft ber 1864 zu Washington. Albany des Staates New York am 28. März 1793 geboren studirte Naturwissenschaften und bereiste schon früh Missouri und Arkansas („A view of the lead mines to
in other pari« of Abvssinia, in the yeare
1842.
,
in Missouri”, „Scene« and adventures iu the semi-alpine regions of the Ozark Mountains of Missouri und Arkansas”). Im Jahre 1820 begleitete er als Geolog die Expedition
des General Cuss Superior und am .
1821
um
die
oberen
Kupfer -Gegenden am Lake zu untersuchen,
Mississippi
bereiste er als Mitglied
der Indianischen Kommis-
zu Chicago ganz Illinois und die Gegenden längs der Flüsse Wu!>a»h und Minui („Tmvels in the central portions of the Mississippi Volley”) und erhielt darauf die Stelle eines Indianischen Agenten an der Nordwestgrenze, wo. er bald zu Sault St. Marie am Oberen See, bald zu Mnrhorian am Huron-8ce lungere Zeit verweilte. Seine Verheiratliuug am letzteren Orte mit der Enkelin eines Indianischen Häuptlings erleichterte wesentlich seine Forschungen über Goschichte, Sprache, Sitten und Gebräuche der verschiedenen Stumme, so dass die sechs Uuart-Bäude seiner „Historical and Statistical information res|>ecfing the history, condition and prospects of the Indian Tribes of the United Statos” als HaupU]uellcuwerk sion
gelten.
Am
Mississippi in
13. Juli
dem
1832 entdeckte er die Quelle des
kleinen See Itusca.
Pttcnnaon's Geogr. Mittheiluogcn.
186G, lieft
1.
j
I
,
verdankt.
Karl Vogt übor die Blaue Grotte von Capri. ln seinen „Reisebriefen aus Italien” (Kölnische Zeitung, November 1865) berichtet Karl Vogt über seinen Besuch der berühmten Blauen Grotte uud giebt dabei eine einfache Erklärung des Phänomens, die zwar nicht neu ist, aber gegenüber den noch immer anzut reffenden mysteriösen Schildeningen von Nutzen sein wird. Er sagt: Ich will oft Gesagtes nicht wiederholen es isf ein herrliches Schauspiel, dessen mau im Innern geniesst. Die Felswände freilich und die Decke der Grotte sind nicht so blau als man sie oft gemalt sieht sondern zeigen nur sanfte Reflexe, die nioht hinreichend sind, die ursprünglich graue Farbe der Felsen zu verdecken, aber das Blau, welches aus dem Wasser horvoratrahlt ist wirklich von himmlischer Schönheit und Reinheit und namentlich daun 14.
jährigen
joumev»
41
Eugene-Jaajues-Marie de Pruyssenaere durch seine Keisen iu dun Nil -Ländern bekannt (s. „(ieogr. Mitth.” 1863, S. 105; Ergäuzungsbnnd III, Nr. 15, SS. 14 uud 21), starb 38 Jahre alt am 1 5. Dezember 1 864 auf der Rückreise vou Karkodj nach Chartum bei Harab-el-duuia. Termin x-Compaus, bekannt durch geographische, hauptsächlich auf Amerika bezügliche Publikationen, wie „Archive« des voyagos, Collection d’auciennes relations inedites ou tres rares”, „Traduction de l'Histoiro du Mexique de Don Alvaro Tczozomac”. Francis Lavallee, ehemals Französischer Konsul in Havana, dem dos Bulletin der (ieogr. Gesellschaft zu Paris mehrere Beiträge, namentlich Notizen Uber die Insel Cuba, über Texas Portorico und über die Geologie der Antillen ,
I
—
.
,
—
,
am auffallendsten, wenn man dem Eingänge den Rücken wendet und mit dem Antlitz gegen den Grund der Grotte in das Wasser hineinsclmut. Einen magischen Effekt machen auch die Fische, welche darin herumschwimracn uud die in dor Nähe der Oberfliicho hollsilbom glänzen, während sie in wenig Fuss Tiefo vollkommen schwarz erscheinen. Der „Grotten-Iuspektor” bietet sich an, für drei Franken in das Wasser zu springen; das sei das Merkwürdigste, was überhaupt zu sehen sei. Wir bieten ihm unbedachter Weise zwei Franken er entkleidet sieh sogleich. Für Einen hätte or es auch gothan. Der Kerl ist braun wie ein Bär alle in das Wasser getauchten Theile erscheinen hell silberweiss mit einem loichtbläulichcn Ton, um so heller und weisser, je senkrechter die Obertläche des Theilcs im Wasser steht. Der ganze Körper strahlt wie der eines Seraph, wenu der Mann Wasser tritt; die von dem Eingänge abgewandte Seite des Körpers sieht dunkelbraun aus. Schwimmt er horizontal so zeigt sich das Silborlicht auch nur auf den dem Eingänge zugewandteu Theilen. Aber nicht allein der menschliche Körper, auch Ruder und Stöcke zeigen dieselbe Erscheinung —- dasselbe bläuliche Silberlicht auf allen dem Eingänge so zugewandten Flächen , duss der dort gebruchene Lichtstrahl unser Auge trifft. Die Lehrbücher haben viel theils Poetisches, theils Unsinniges über die Blaue Grotte vorgehracht und Förster sagt noch: „Kein Tageslicht erleuchtet unmittelbar das mit Stalaktiten «.deckte Innere, alleiu es strahlt in einem zauberhaften himmclbluucn Widerscheine, dessen Ursachen
—
—
,
1
6
42
Notizen.
noch nicht genau ergründet sind.” Die Erklärung ist eben so leicht als die Erscheinung schön. Vor allen Dingen ist es unrichtig, dass kein Tageslicht in die Grotte dringe,
die Öffnung
ist
immerhin gross genug,
um
—
Fuss
ein vier
sowohl direktes als auch von der Oberfläche des Wassers rcflektirtcs Licht in Höhle eindringt. Diess thut aber Nichts zur Sache, dem Effekte, indem es blendet, sobald man sich dem Eingänge zuwendet, und ich bin überzeugt, duss die Grotte zwar etwas dunkler, aber noch weit vollständiger blau sein würde, wenn man eine Blendung am Eingänge anbrächte, die nach dem Eintritt der Beschauer bis aufs Wasser herabgelassen würde, um jeden breites Boot durchzulnssen, so dass also
die
sondern schadet vielmehr
direkten Lichtstrahl abzuhalten. Die blaue Farbe entsteht durch die Lichtstrahlen, welche in
dem Wasser gebrochen werden und durch dieses in die dunkle Höhle heruufgelangen. Das weisse Tageslicht
fast
Sonne bescheint die Öffnung nicht direkt) geht durch wir sehen es wie durch eiu dieser blauen Farbe in der Grotte ist aber nur dadurch bedingt, dass diese keine gewöhnliche Grotte, sondern ein nach oben geschlossener tiefer Hätte Spalt ist, der im Innern noch 70 Fugs Tiefe hat. die Illnne Grotte diese Tiefe nicht, sondern wio andere Grotten dieser Art einen flachen Boden, so würde die Farbe (die
—
das blaue Wasser hindurch blaues Glus. Die Intensität
dieser geringen Wasserschicht
von unserem
Auge
nicht
bemerkt zu
hinreichend
werden;
sein,
um
sie
eino
hätte
grössere Öffnung, so würde das direkte weisse Tageslicht So aber dringt das im Wasser die blaue Farbe tüdten. gebrochene weisse Licht durch ein 70 Fuss mächtiges blaues Medium in einen fugt dunkeln Raum und muss nothwendig den geschilderten Effekt hervorbringen. Die physikalische Erklärung ist also nicht schwer, wenn man daran festhalten will, dass, wie Bunsen bewiesen hat, Wasser blau ist und dass wir diese blaue Farbe jedes sehen müssen, sobald weisse Lichtstrahlen durch eine deutendere Schicht reinen Wassere hindurchgehen.
Karl Vogt’a Beschreibung von Foggia
Lehrbuch
nur das
Mal be-
1
).
„Hauptstadt der Provinz Capitnu'nta, zwischen den Flüssen Cesone und Ccrvara, mit 20.000 Einwohnern, grösster Marktplatz für die östlichen Provinzen des Königreichs mit einer Hauptmesse im Mai, Mittelpunkt von vier Hauptstrassen, nach Neapel, Haupthandelsartikel: Brindisi, Monfredonia und Peecara. Kapern, auch Wein, Öl, Wolle und Getreide. Sehenswerth das Zollhaus , das Theater der Artesische Brunnen das Waisenhaus, das Kollegium für adelige Fräulein, die öffentliche Bibliothek, das Lundwirthschaftlichc Institut, die Ökonomische Gesellschaft, du« Örnithologische Museum des Herrn Gabaldi.” Liest man dus, so meint mau wahrlich, man habe in Foggia wenigstens zwei Tage zu thun, um nur die Runde all' der Merkwürdigkeiten machen zu können. Aber „Foggia'’, sagt das
(Förster),
,
,
lieber Leser, und weuu Du etwas Anderes Nest ohne alle und jede Merkwürdigkeit findest, ein Nest, das jeden Begriffs vou Civilisation, wie wir uns sie denken, entbehrt und das ungezwungen auch keine Viertelstunde freiwilligen Aufenthaltes verdient, so will ich stets gegen Förster Unrecht halten. Möge der Himmel ihm für eine nächste Auflage den .Schinken, welchem er diese No-
nun gehe hin, als eiu
verschimmeln lassen Es giebt gar nichts weder geschichtlich noch für Architekten, Maler oder Naturforscher Interessantes, mit Ausnnhme einer Promenade, dio aus drei geraden' Wegen in der Ebene besteht, mit einem Säulen- Portikus beginnt und an einem künstlichen Grottculiügcl endet, auf welchem ein rundes Tempelchen stellt, von dem mau Aussicht haben könnte, aber keine hat, weil es ringsum mit Nadelhölzern umpflanzt ist, und unter dem ein Grotten - Labyrinth angelegt ist, vor dessen Betreten das Gcruchsorgau jedon anständigen Menschen energisch warnt. Hinter diesem Hügel einige Englische Anlagen mit ganz hübschen Baum- und Gcbiischtizen entlehnte,
!
in Foggia,
gruppen, die im Sommer recht kühl sein mögen und zu dem „Versuchsgarten der Ökonomischen Gesellschaft der Capitauuta" führen, der fest verschlossen ist. Damit hört, wie die Berliner sugen, Aliens uff'. Wir kommen injFoggiu natürlich gerade in dem Augen-
wo der letzte Zug nach Pescara aus dem StationsDos Bureau der Imprcsa Mastrojuuni hat sich seiner pompösen Ankündigung, und der Conducteur Recht behalten. Der Kupitiin, mein Bciscgcführto, welcher in Foggia statiouirt ist, der andere, dessen Lebensfeind das Fieber ist, der Conductcur haben mir übereinstimmend eine Locnnda anempfohlen, deren Namen ich beinahe vergessen habe Albigclli doll* Aquila d’oro, wenn ich nicht irre. Ich fahre hin. Man bietet mir ein Zimmer an , in welchem die Maurer eben an Fensterverkleidung und Wunden arbeiten ; bis zum Abend werde der Gyps wohl trocken sein. Ich danke und fahre in die Victoria gegenüber: Nobile loeanda dolla Victoria. Unten Niemand. Ich stolpcro eine entsetzlich schmutzige Treppe hinauf und finde ein Zimmer. Ein Mädchen von etwa 12 Jahren liegt quer auf einem Belte, den Kopf mit aufgelösten Haaren auf dem Rande; die Mutter ist mit Lützow’s wilder, verwegener Jagd in diesem Walde beschäftigt. Mau bietet mir Zimmer und Bett mit Zuvorkommenheit an. Ich danke und fahre weiter, strande aber endlich da, wo ich abgefahren bin, in einer Locnndn, die über dem Bureau der Diligence sich befindet. Hier ist natürlich meine Ncgntionsfähigkcit auf der ich bin geneigt, All«* über mich ergehen zu lassen. Hefe Der Wirth meint, er könne mir eine besondere Freude machen, indem er mich zu drei meiner Reisegefährten von der Diligence quartiere, worunter der fiebergeschüttelte Schnarcher und ein anderer Mensch, der Inständig spuckt und dazu Opcrn-Aricn summt. Ich mache ihm mit Mühe begreiflich, dass cs für mich weit angenehmer sei, ein Zimmer allein zu haben. Endlich gelingt diese Demonstration blick au,
hofe fuhrt.
geirrt, trotz
—
—
und
ich erhalte ein
Zimmer,
in
dom
vier aufgerollte Betten,
ein dreibeiniger Tisch, ein dreibeiuigos Eiscnmöbel mit einer
Waschschüssel und ein unnennbares Gefäss, der Grösse nach Eine der gTrt*»crcn Städte Süd-Italien», wichtig durch ihre Lage am Krcuzusgapunkt« der Kisenhahnrn nach Bari an dar OithUttc'und Nach der im Ban begriffenen über Aicoli nach der Westküste. inem der „Heiaebriefc ana Italien” in der Eülniachen Zeitung. ')
—
für alle vier Bett-Insassen berechnet, sich vorfinden, sonst aber die trostloseste Leere mich angähut Dus Fenster,
welches uuf einen Bulcon geht,
lässt
sich
nur schlicssen.
Digitized
by Google
48
Notizen.
wenn mau
Lüden zugleich schlicsst, wo dann absolute die Thür wird von aussen nothdürftig geschlossen, kann aber von innen weder geöffnet noch geschlossen werden. Muss ich Alles sagen r Es ist uothwenig
von denen,
die
Finsterniss herrscht
zur Bezeichnung des Civilisations-Punktcs. Ich frage nach einem gewissen Gemache. Existirt nicht. Aber in der Kühe ist das Waisenhaus, das nach Förster zu den Sehenswürdigund von keiten gehört einer Mauer umschlossou ist ; dorthin gehen Houoratioren und zwar auf die Seite nach dem Aber man kann einen „Servito’' bringen einen Felde zu. grossen Topf aus Töpferwaare, wie man deren Iluudcrto in Pompeji gefunden hat. Der Wirth ist äusserst gefällig, der Servito wird gebracht und zwischen offener Thür und offenem Fenster aufgostellt, so dass unter dem Zusehen der Kachbam und der Hausgenossen dio Operation vor sich gehen kann, dio in der Thut uinigo Neugierige unzieht. Aber Der Wirth geht , bei einem der Mensch will auch essen. Traiteur gegenüber eine Speisekarte zu holen, zu deren Entzifferung noch ein junger studirter Mensch gerufen werden muss, denn der Wirth kann nicht lesen und ich mich in Endlich ist auch dieses Gedie Orthographie nicht finden. schäft, zu dem ein Mnnuskriptcn-Kundiger, ein Gregorovius, nöllüg wäre, glücklich zu Stande gebracht und ein Diner
darstellt,
komjionirt, das in der
That nicht so übel
ist,
,
—
,
!
,
,
,
,
I
—
welches aus Irrthum bei der Öffnung des Adriaist. Dem äusseren
fessor der Geologie daselbst, prachtvolle verkicseltc Verstei-
als die Speise-
—
verstehen.
nerungen gezeigt sogenannte lludisten welche von dem Gargnno stammten. Der Berg hat wie ein Raumer’sches
aus der es geholt wird. Der Wirth , freudestrahlend zurück. Herr, sagte er, Sie sind ein
—
beeten
Anblick nach muss es ein kahler, öder Gcbirgsstock fast ohne Vegetation sein, auf welchem nur einige seltene Sclmfheerden weiden und hie und- da einige zerstreute Hütten sich finden. Doch sehe ich mit dem Fernrohre hoch uuf einem schnoidendon Kamme, von steilen Abstürzen umgeben, Etwas, das einem Flecken mit einer Kirche ähnlich sicht. Ehe ich Neapel verliess , hatte mir Guiscardi, Pro-
wirthsehaft aussieht
Glückskind! Eben bringt ein Jäger eine herrliche Schnepfe, einen Bissen für einen Kardinal, fett wie ein Ortolan, rund wie ein Apfel, wollen Sio damit Dir Mahl bcschliessen r Die Schnepfe kommt, hat aber einen Bringt sie nur her! sehr kurzen Schnabel und ist ein Wachtelkönig. Dos lässt sich ertragen, aber ich zeige doch den Schnabel dem Wirth. Er blinzelt mit dun Augen und behauptet, in Foggia und der ganzen Ebene der Puglia wüchsen den Schnepfen die Schnäbel nicht länger, weil sie sonst in dem schweren Ackerboden beim Bohren nach Würmern zerbrechen würden. Dieser Beweis des Lebendigseins dor Darwinschen Theorie im naiven Volksbewusstsein rührt mich so, dass ich den 'Wollen Kxcellenz Wachtelkönig als Schnepfe verspeise. vielleicht die Englischen Reiter besuchen, die hier sind? Es ist die Exccllcnz werden sich ausgezeichnet amüsiren. „Warum nicht Truppe des Kaiserlichen Cirkus von Paris! gar?” Ja wohl, der Direktor hat es selbst gesagt undExcellenz können es auch auf den geschriebenen Anschlagszetteln lesen, an denen der Direktor keine Kosten gespart hat. Stellen sich Exccllcnz vor, dass er acht Zettel hat uuklcbcn die abwechselnd mit rother und blauer Tinte gelassen Vierzig Pferde und Menschen eine ausschrieben Biud gezeichnete Truppe! ltdsumd: Ich gehe spazieren in den Anlagen, amüsire mich vortrefflich in dem Cirkus an dem enthusiastischen Jubel des Volkes, das den Raum zum Erdrücken füllt, werde vom Wirthe zu Bette geleitet und dann mit einer primitiven Öllampe cingeschlossen , die das Zimmer bald mit einem solchen Qualme erfüllt, dass „Zanzare” nur mit Gefahr ihres Lebens mich hätten umsummen können. Ich schlafe also den Schlaf des Gerechten, werde am Morgen vom Wirthe geweckt der Thür und Fenster öffnet, um mir zu beweisen, dass es Tag sei, und mir schliesslich eine Rechnung zu prüsentiren, die dem „Berner Hof Ehre gemacht haben würde, und das ist doch einer
Handwerk am
erlöst
tischen Meeres an Italien hangen geblieben
,
kommt
welche das
mich die Eisenbahn von Foggia, das des Sehenswürdigen so viel enthält. Aber ich verdanke dieser Huuptstodt der Cupituuatu doch Etwas, das ich sonst wohl nicht crlungt haben würde, einen Einblick in das Volksleben von Pompeji. Die Eisenbahn umkreist fast in weitem Bogen den Monte Gargnno, der ein höchst merkwürdiges Stück Dalmatien Endlich
;
i
Ding, zwei Seiten, die eine uus Kreideschichten gebildet, zu welcher die Rudistcn gehören, die andere aus Lagern der tertiären Epoche zusammengesetzt, in welchen ebenfalls verkitsche Nummuliten Vorkommen, so dass die Verkieselung überhaupt eine spätere Erscheinung sein dürfte, die ältere Kreideschichten und jüngere Tertiär-Lager zugleich betroffen Eine genauere Untersuchung des müchtigcu Gebirgshat. stoekes, der wohl über 12 Stunden Länge habeu mag, wäre deshalb wohl zu wünschen. Aber ich muss sagen, es ist eine harte Aufgabe für den Geologen, Studien auf dem Terrain zu machen und namentlich in Süd-Italien wo er in den öden, von jeder Humusschicht cntblösston Kalkgebirgen weder Dach noch Fach noch Kidirung oder selbst Wasser findet uud Alles luitschlcppcn muss, was zum Leben -gehört, ja, wo er selbst Schwierigkeiten hat, Lostthiere und Träger zu finden, uud häufig den eigenen Rücken seinen abgeklopften Handsfückcn herlcihcn mus. Bei uns, in den wirthliehcn Gebirgen der Schweiz und Deutschlunds, sind geologische Exkursionen ein Vergnügen, hier sind sic eine horte und oft kaum lösliche Aufgabe und dos muss man bedenken, wenn man findet, dass die geologische Untersuchung Italiens in noch so vielen Punkten im Rückstände ist. Die weite Ebene um Foggia ist ein Getreideland wie kaum ein zweites. Endlose Folder, nur hie und da unterbrochen von einem Fleckchen niedrig gezogener Weinberge oder einer kaum merklichen, mit Ölbäumen bepfiunzten Erhöhung, die ein Dorf oder einen Flecken trügt. Die schwane, gewiss sehr fruchtbare Dammerdo ist kaum I J Fuss mächtig, darunter findet siel» meist gelbes Knlkgcröll mit thonigon Zwischenlagern. Offenbar war diese Ebene einst ein seichter der sich allmählich mit den Trümmern des Meeresarni Apennin und des Garguno uuslüllle. Jetzt werden gerade die letzten Felder mit einem primitiven I’Huge, von einem Paar Oclisen gezogen, umgeockort, die meisten zeigen schon die ersten grünen Blätter des keimenden Getreides. Die wenigen Wiesen sind über and über mit Frühlingsblumen bedeckt ,
,
—
44
Notizen.
Telegraph durch die Sunda-Strasse.
feierten den Geburtstag in der Familie stets am 16. Februar und auch Barth’s Geburtsschein weist cs aus. Sie können mein Zcugniss hin als feste Wahrheit nuuehraon.”
Die Kolliiudiache Regierung lässt gegenwärtig Jutu und ein Telegraphenkabel verbinden. Dasselbe geht von dem Leuchtthurm bei Anjer nach der Nordspitze der Insel Dwars in den weg, vou da zum Varkeushoek und mit Abschneidung der grösseren Buchten längs der hervorragenden Spitzen bei Katimbang und dem KraanvogelF.iland nach den Kohlcustutioncn von Telok hetong.
es auf
Sumatra durch
Zudem
Nishno-Tagil.
ist
1
Wenn
Durch Tagil gehen alle Arten von Wnaren deren beträgt. Über 4 Millionen Pud 40 Pfund) Eisen aus den Bergwerken von Wissokogorsk und ausserdem 2.) Millionen Pud Kupfer und 2 Millionen Pud ausgcschmolzcue Metalle aus • den Hüttenwerken des Ural. Im Jahre 1864 sind in den Hüttenwerken von Tagil 906.013 Pud Eisen verschiedener Qualität, 101.448 Pud Kupfer und 9393 Pud Stahl helgestellt worden. Ausserdem hat mau aus den Bergwerken von Tagil gegen 30 Pud Gold gewonnen. Seit 1865 wurde auch ungefangeu, Platina aus den Bergwerken von Tugil zu gewinnen, und man hoffte, schon im ersten Jahre bis 100 Pud zu erhalten. Dass Nishne-Tagil einer glänzenden Zukunft entgegengeht, scheint sicher, zumal wenn die Kommunikation erleichtert wird. Man beschäftigt sich im Ural viel mit dem Projekt einer Eisenbahn, welche eine Verbindung _mit dem Ceutrum des Europäischen Busslands und sonach auch mit dem grossen Europäischen Eisenbahnnetz hcrstelleu soll. ,
(ä
passiren jährlich den Ort
Zuschrift:
-
Dissertation
1844
gegenüber in Nntus Hamburgi
lioisst:
XIV
Die Guano-Insel Sombrero. Östlich von den Virginischen Inseln, nordwestlich von Anguillu liegt die kleine Insel Sombrero den West-Indischen Postdumpfem sehr wohl bekannt als erste* noch langer Fahrt über den Oeean auftauchendes Land. Wie die südlichere Isla de Aves trägt sie ein beträchtliches GuanoLager und beide früher unbewohnte und herrenlose Inselchen ,
haben daher
in neuester Zeit die Aufmerksamkeit auf sich In demselben Jahre (1856) nahm Venezuela Besitz de Avos uud Nord-Amerika von Sombrero. In kurzer Zeit exportirten die Amorikaner 1 00.000 Tonnen
gezogen.
von der
Isla
Guano von dem
(Journal de St.-Pölersbnurg 18. [30.) Jforomber 1865.)
letzteren Eiland, bis endlich ein Britisches
Vermessungs-Geschwuder dahinter kam und darüber an seine Regierung berichtete. Die Britische Begienmg knüpfte Unterhandlungen mit der Amerikanischen über die Herausgabe der Insel an, die im Jahre 1814 ein Mul von einem Engländer besucht worden sein soll, und wirklich wurde das Recht der Britischen Krone anerkannt und dio Insel ihr
Dr. H. Barth’s Geburtstag.
Gumprecht gab für
(Omvhlessen sä
folgende
Culcndus Mains (18. April) a MDCCCXXI, so ist diess offenbar ein Druckfehler für Calcndas Marlins, welches richtig den 16. Februar ergiebt. „Wenig bekannt scheint der Umstand aus Barth’s Leben zu sein, dass er während seines Besuches des hiesigen Johanncums eine Zeit lang bei dem noch lebenden Professor Cornelius Müller, Dr. theol., in Pension gewesen ist." anto dietn
Werth ungeheure Summen
iu seiner Biographie Dr. Barth’s (ZeitAllgemeine Erdkunde, IV, 1855, 8. 60) den 18. April 1821 als dessen Geburtstag an, unter dem Portrait des berühmten Todten in A. Pctcrmann’s „Account of the progress of the expedition to Central Africa” wird der 1 9. Mai als solcher genannt und wir hielten dieses Datum auch in dem Nekrolog auf 8. 429 von Heft XI der „üeogr. Mittheilungen” (1865) aufrecht, jetzt erfahren wir alter aus zuverlässigster Quelle, dass der Geburtstag auf den 1 6. Februar fiel. Dr. Burtli's Schwager, Herr Hauptmann G. Schubert iu Dresden, hatte die Güte, uns zu schreiben: „Wir
Hamburg
unzweifelhaften Zeugnissen
dieseu
es
seiner Inaugura)
richtet.
schrift
wir aus
.
offiziell nicht mit dem Rang einer Stadt beNishue-Tagil der wichtigste Ort im Ural mit einziger Ausnahme vou Jekatcriuburg. Es bedeckt uine Fläche von mindestens 6 Werst und zählte im Juhrc 1864 nicht weniger als 28. :i:i Einwohner, darunter 260 Kaufleute. Es enthält 22 1 industrielle Etablissements, 326 Handelshäuser, 132 Gasthäuser und Restaurationen und neuerdings hat man eine Kaufhalle auf einem grossen, durch Demoiirung von etwa zehn Häusern gewonnenen Platz er-
Obgleich
kleidet,
erhalten
„Laut Taufregister der hiesigen Kirche St. Nicolai ward Johatm Heinrich Burtli, ehelicher Sohn des hiesigen Bürgers und Knochouhuuor- (Schlaehter-)meisters am Hopteumarkte Johann Christoph Heinrich Barth (geat. 3. November 1856), gebürtig aus Wilmersdorf iu Sachsen '), und seiner Ehefrau Anna Carolina Charlotte Elisabeth gcb. Zudow fgest. 12. Oktober 1«62) aus Huunover, um 16. Februar 1821 Abends 1 1 Uhr geboren und am 1 April 1 82 1 von Herrn Pastor Kckermann getauft. In den Wöchentlichen gemeinnützigen (jetzt Hamburger) Nachrichten Nr. 43, Montng den 19. Februar 1821, findet sich folgende Anzeige: „Heute wurde meine Frau von einem gesunden Knaben glücklich entblinden. Hamburg, 16. Februar 1821. J. C. H. Burth.”
ausgehäudigt.
von hält
den
Obgleich ein beträchtlicher Theil des Guano
Amerikanern bereits weggeschafft worden ist, in Englnud die Insel für eine worthvolle
man doch
Acquisition.
I
j
’) Wilmersdorf ist sin an Sebwaraburg-Sondershauson, Amt Gehren, gehörig« Dort im Thiiringor Wald, I Stunde südöstlich ron Amt Gohren, S Stunden von Ilmenau. (Siehe C. Vogel'* Karte vom Thüringer Wald. Sekt. 4 Gotha, Justus Perthes, 1865.) A. P. .
JJ.
Jsauar IW.|
Digitized
by Google
Die Vegetations- Gebiete der Erde, übersichtlich zusammengestellt. Von
Prof. Dr. A. (Mit Karte,
Die Grundlage der speziellen Pflanzen - Geographie
i.
raung der natürlichen Floren vorzüglich berücksichtigt,
liegt
der Bestimmung naturgeinässer Grenzen für die einzelnen
in
Vegetations -Gebiete.
Die Schöpfengscentren
selbst
geobotonisehen Eintbcilung der Erde zu Grunde zu ist
gauz unausführbar, weil ihre Anzahl
zu gross
Yiel
logen,
Zu
und
Floren
ist
Wollte man die 8chöpfungsoentren
wie (
einer interessanten Vergleichung mit den natürlichen dient
sie
auch die zoologische Eintheilung
Keferetein
')
Es ergiebt
als gemischte Gruppen zusummenfessen, so würde man nur zu gauz willkürlichen Grenzen gelangen, indem die Verhältuisszahleu der endemischen zu den nicht
uud Floren
dor Regel zusammenfallen;
endemischen Arten sich
ständigkeit
der Kontinente
dass die natürlichen
am
Gliederung Süd-Araerika's durch die Anden,
gunz allmählich ändern auch würden die endemischen Archi-
Faunen
ausgezeich-
in der Selbst-
Kap -Landes und vor Allem
des
in dor
Abson-
derung der westlichen und östlichen Schöpfengscentren Au-
;
pele, alsp in der Regel
sich,
netsten zeigt sich diess in der Südlichen Hemisphäre, in der
den verschiedensten Dichtungen
in
in
der Erde,
auf die Verbreitung der Pulmonatcn
gegründet hat.
lässt.
die
klimatischen Gliederungen in der Regel nur zu einer Unter-
scheidung engerer Bezirko benutzt worden.
einer
ihre Absonderung in den Kontinenten sieh in den wenigsten
Fällen ermitteln
GrUebach.
Tafel 3.)
gauz kleine Areale den grossen Glie-
straliens,
während die
uud
diesscit
jcuscit des
Wendekreises
derungen des Festlundes gleichberechtigt gegenüber stehen.
gelegenen
Eben
lassen. Die bemerkenswertheste Ausnahme von der Cbereinstimmung des geographischen Gesetzes animalischer und
so
wunig
statistischen
eine
ist
Eintheilung
Verhältuisszahleu
nacligcwiescn worden
ist,
Um
möglich,
da
und
in sich
durch ge-
meinsamen Naturcharnkter verbundene Räumlichkeiten zu erhalten, bleibt
I
sitzt,
während
ist
Sibirien
verhindert
Bchon
den
Dieser Gedanke
wird.
liegt
auch
Reichen
pflanzcngeographischen
zu
Gruudc, welche Scliouw für diu damalige Zeit mit grossem aufgestellt
hat.
Der
der seitdem
Fortschritt,
eingetreten, besteht weniger in der veränderten als
in
deu
zahlreichen
über die natürlichen Grenzen
Anordnung
Detail -Beobachtungen
und Regionen,
der Floren
deren Ergebnisse hier übersichtlich zusammengestellt werden sollen.
In der tropischen Zone,
wo
die klimatischen
Gegen-
engen Räumen sich unregelmässig berühren nicht
ruthsaw, jene Grundsätze
durchzuführen,
Fauna
eine be-
weiss, mit
und hier sind daher
,
schien
es in-
schon jetzt streng
die
1306,
Polar-Laadschaftcn jen-
pelen uud Insein
mit Einschluss von Grönland and Bestimmungen der arktischen Baumgrenze: Bamojedcti-Lund wcrÜ. Sibirien
am
Jcnift«ci
vom .
Sibirien an der Boganida
Sibirien an der Lena . . Asiatische Küste des Tschuk-
71
Uehcn- Lande* 64 Amerikanische Seite dor BeringStra ne
.
.
Grosier Bareosec Küste der HudioD-Bai
Durch tationszeit,
die
Island.
Urei 67° X. Br. (Gr. Kevaerling u. Schreck). . 69J „ (Middendorf). (Middendorf). . 71 j M ,,
.
.
60
.
.
67
.
.
klimatische
„ t,
>f
„ 60* „
„ ,,
„ „ „
(Wrengd). (Seemann).
(Seemann). (Kichardton). (Richardson).
Analogie der
verkürzten Vege-
durch Prtnnzen-Fonnatioucu und Wanderungen
mechanisch wir-
kenden Hindernisse der Verbreitung für die GrenzbestimPctcrmnun's Gcogr. Mitthcilungeo.
alle
uud den nördlichen Theil dor Hudsonbai - Länder, nebst allen nördlich von den Kontinenten gelegenen Archi-
.
sätze, welche den Vegetations-Charakter bestimmen, oft auf
dessen
man
der Baumgrcuze, das Europäische Samojeden-Land, Nord-
mischung der Schöpfengscentren für die eminente Mehrzahl
des Ganzen
scheiden
Neu -Guinea, welches
die Flora, wenigstens so viel
Die arktische Flora umfasst seit
Scharfblick
nicht
A. Arktisoh-alpine Flora.
daher der Begriff der natür-
der geographischen Absonderungen, durch welche die Ver-
Arten
sich
nur eine klinmtologisch-physiognomischc Ein-
thciluug übrig und hierauf
der
Kontinents
der des Indischen Archipels zusammcnfullt.
lichen Floren zu begründen, mit Berücksichtigung zugleich
eigentlich
dieses
besondere, bis zu den Ncu-Hebridcu ausgedehnte
Beziehung wesentlich
dieser
in
vergleichbare
Thcilu
vegetabilischer Schöpfung bildet
dass zwei so verschiedene Floren
wie Ceylon und Jamaica übereinstimmen.
Erde nach den
der
der Familien
lieft II.
*)
Broun'. Thiorreich, fortyosttst tob Kcferatein, Bd. 7
111.
1S65.
Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich znsammengesteUt.
46
mit der arktischen Flora verbunden sind die alpinen Regionen, also allcUebirgshöhen zwischen
Daum- und Schneegrenze
ganzen nördlichen gemässigten Zone, von den Lapp-
in der
zum Uimalaia und den
ländisch -Norwegischen Fjelden bis
Die Baumgrenze unterliegt nicht bloss
Rocky Mountains.
sind
Naturgrenzen
die
gegen
—
2. 3Iediterran-Flora.
Chinesisch-Japanische
dus
Gebiet noch nicht genauer bekannt
*).
Durch
die Aspiration dor Su-
hara entsteht an den Küsten des Mittelmeeres ein Somraerpossat, welcher die Vegetationszeit
Monuto lang unterbricht,
nach der Folhöhe, sondern nach den mannigfaltigen Bedin-_
aber wegen der Milde des Winters eine lange Kntwicke-
gungen des Baumwuchscs und nach der verschiedenen Receptivität der Baum -Arten weit grösseren Schwankungen
lungsperiodc im Frühling,
und
als die Schneclinie
pinen Region
ist
dio vertikale Entwickelung der al-
daher, wie
aus folgenden Beispielen er-
Lappland (MiUelwerth)
.
Süd-Norwegen (Mittelwerth) 3600 „ ÖSMH) Nördliche Alpen (Mittclwerth) 5500 w 82c unmittelbar
in
—
3. -Steppen- Flora.
dem
unter
Einflüsse
Dus Steppengebiet
des
über
Central
von
Bildung
bis
gleichartiger
Apennin
,
erreicht dus Adriatische
Meer
südlich von
Venedig, überlässt dessen Nordgestado bei Triest wiederum der Meditcrran-Flora, folgt birge
und
berührt
Schwarze Meer.
im
dem Zuge der Rnmelischen Ge-
Norden
von
Koustantinopcl
das
Die Waldgrenze gegen die Steppen beginnt
Im be-
von
Der Gegen-
und Südens, der Kaspischen Depression
von dem Kantnbrischen Gebirgskamm, den Pyrenäen und
lichen
Hochländer
alle
Anatolien bis Afghanistan, Tibet und zur Gobi. des Nordens
ist.
znm Himalnia und
und
und dor hohen Elevation Central-Asicus
zu den Alpen des Dauphind, den Seeulpen und dem Nörd-
wehenden
Wäldern ausgeschlossen
Russischen Steppen
satz
durch das Rhone-Thal von Valenco
steht (ebenfalls
Asien
Periodc zwischen der kalten und trockenen Jahreszeit, wo-
tcmui-öebiets bezeichnet, denen dessen immergrüne Laub-
sio
-
Winters nur im Frühling eine kurze Eutwickclungs-
talen
wälder und andere abweichende Formationen entsprechen
Sevennon aus verläuft
Syrien berührt
in
Sommerjinssuts, besitzt aber wegen der Dauer des kontinen-
die
der regenlosen Sommermonate des Medi-
nur
der Depression des Jordan nnd
reicht die Stoppen-Flora
die Ausscheidung
den
an der Südgrenze Palästina’».
die
Südgrenze durch
Mittel-
durch Gebirge von
überall
fust
greift
die
des
Kaukasiens und die Südküstc der
Süden
ist
das südliche
Litoral -Gliederungen
durch
Niederschlägen.
aufgeuommen
,
Pontus die Nordküste Anatoliens,
auf den über das ganzu Juhr vertheiltcn Europäischen Tioflnnde
meisten
den grössten Theil
begreift
Nord - Afrika'»
Asicns. Der klimatische Charakter beruht auf der längeren Dauer der Vegctationszcit, dio Wälder hervorbringt, und
Im West -
um
sie einige Pflanzen dos Orients
Die Mediterran
haben.
(lloianicr).
„ (Schrenk n. Semcnow). „ (Thum*on). tt (Uo»ker).
B. Kontinentale Floren der Östlichen Hemisphäre. Europäisch- Sibirische Flora.
dem
Klima, aus (Reiwenberger).
Krim.
1.
Formationen der
die
den Küstcnlandschuften
in
Hochflächen Spaniens unterscheiden sich
durch strengeren Winter und uithem »ich daher dem Stoppen-
„ „ n „
und deshalb sind
ist,
Die
ausgeprägt.
l.lOobis 3uOO K.
zulässt.
Diese klimatischen Bedingungen bestehen aber nur auf ebe-
Mediterran - Flora
sehr ungleich.
hellt,
eine kürzere im Herbst
raucht
das Klima
und hebt den Einfluss der Polhühu meisten-
thcils uuf, so dass keine entschiedene Meditorran-Flora sich
wieder uusbildct. und
dem
mit
Eintritt in
den Monsun so-
gleich tropische Landschaften sich unschlicsscn.
im Mündungsgebiete des Indus Siiulli
l>c rühren
Die Grenzen
die regenlose Provinz
und im Punjab bezeichnet Hookcr*) den Thalwog
des Jelom, eines Nebenstromes des Indus, als die Linie, die Afghanischen Pflanzen
aufhören
und tropische
in
wo der
in der
Nähe der Donau-Mündung, durchschncidct in einem bekannten Bogen Süd-Russland, erreicht die Wolga und den
Tiefebene
Ural unter 53° N. Br. und zieht sich dann etwas südlicher
eine Verknüpfung mit den Verhältnissen der Sahara gegeben
beginnen.
Im Südwesten,
in Persien
bien, steigert sich der Steppencharakter zur
und Ara-
Wüste, wodurch
an dem Nordrande der Kirgisen -Steppo zu den Altaisehen Gebirgsketten, Sibirischen
der
welche die Steppen der Mongolei
Wäldern trennen.
nördliche
Theil
von den
Die Amur-Landschaften und
der Insel Sachalin
gehören
neueren Forschungen zu der Sibirischen Flora,
nach den aber
hier
') Auf die durch örtliche Einwirkungen bedingten L’nregeltnisaigkeiten, wie .ie an den Wcidgrenxen der Steppen v.irkommen, wird in die, er allgemeinen übcraicht der klimatischen Vegcutiona-tjcbictc weder hier noch in den Übrigen Fällen eingegangen.
*)
Hooker, Flora indica,
1, p.
159.
Digitized
by Google
Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusaminengestellt.
Gegenden wie
ln diesen
ist.
Tieflandes
sich die
lassen
genau
nicht
Grenzen der Steppen-Flora noch geographische Kcnntniss
die
weil
feststellen,
denen des Chinesischen
in
hier noch zu viele Lücken übrig
— Die
Chinesisch-Japanisch e Flora.
4.
Chinesische Flora
abgesehen von einigen Küstenpunkten,
ist,
noch so wenig
bekannt, dass sieh über die Gliederungen dieses Thcils von
Asien noch wenig Sicheres sagen gehörigkeit Jupuu’s
die
Zone cindriugen, so wie
'),
hier weit in die gemäs-
die bis
zum
oberen Stromlauf
des Ynug-tse-kiaug verfolgte Übereinstimmung
mässigen Verlauf der Jahreszeiten,
ein
dem
regel-
klimatisches
seines Ackerbaues
diu Blüthe
Vcgetations
die
in
Periode
-
eingeschaltete Regenzeit
Mo-
Es
beruht.
ist
während des Vorsommers
Mousunwech-
die, eine Folge des
,
dem warmen und
sels,
—
in
wodurch China so vortheilhuft von Europa abweicht
ment,
und worauf die
Zusammen-
und Chiuu's sprechen gewisse Pfluuzeu-
fonuen, die, wie die Kambüsen sigte
Für
lässt.
der Regenzeiten,
trockenen Frühling
genauer
Gabe Zwur bemerkt Fortune 2), wo sie von Mitte Mai weit mehr entwickelt sei
während
andererseits
der
Vegetation
in
China,
beobachtete Blakiston
indessen
während
*)
den
reichen
Khnsia- Hills
uud und
10.
Landzunge
dio
Parallclkreise
Javanische
die
in
dem gegen-
wärtigen Standpunkte der Wisseuscliuft entsprechender, die
Haaptgliedcrungen Indiens, so weit sind,
bekannt geworden
sie
Abtheilungen eines einzigen Floren
als
-
Gebiets uuf-
zufassen und nur die ganz regenlosen Londscliaften
auszu-
schliesscu.
Die Flora
a.
inneren
.
des
Monsun- Klima' s mit kurzer
trockenen
deren Formationen sieh mit den
llegenieit
Mitte oder Ende Juni dauert,
vom
südlich
Malaiischen
schaften Sudun's
bis
in
der
Ich halte es daher für richtiger und
übergeht.
hier die PÜunzcuwelt belebt und gleichsam mit einer
als
uud
bekannt
Landschaften
erforschten
Glie-
Halb-
die Flora der östlichen
ist
Birmanicus von der Uindostanischen zu wenig geschieden,
der Tropenzone ausgestattet wird.
dass diese Sommerregcuzeit in Japan,
Auch
hinlänglich
nicht
insel
und
unregelmässig ungeordneten
immer doutlich zu charaktorisircnden
botanisch nicht
derungen entsteht.
wodurch
folgt,
von der Küstcn-Konliguration
vorzüglich
und der Richtung und Gestalt der Gebirge bestimmt werden,
wodurch eine Reihe von
lässt.
47
ungleiche Duucr und Intensität
matischen Gegensätze, die
Raum
vergleichen
lasscu
dürren
begreift
,
Land-
den grossen
Hindostau's, die nordwestlichen, centralen
südöstlichen Landschaften
obereu Ganges
der Halbinsel,
zu den
bis
und
vom Punjub und
von den Ghauts umschlossenen
einer Stromfahrt auf dem Yang-tse-kiang in Szc-chuan, im westlichsten Thcilc des Tieflandes, den Eintritt derselben
Gebieten von Dekkuu und Mysore;
um
Garantie so
wie
8° N.
In Hinter- Indien wiederholt sich der Typus
dieselbe Zeit
und bespricht die Vortheile, welche diese
regelmässige jährliche Wiederkehr atmosphärischer Nieder-
Über
schläge der Bestellung des Bodens gewährt.
zen der Chinesisch -Japanischen Flora kann
die Gren-
das Tiefland
diesscit
des Wendekreises
auf
sie
eingeschränkt
sein
wird. Von den Gebirgsrcgionen ist Niclits bekannt, als was über eine Besteigung des Fusi-Yamu in Nipon von
Rodiga»
*)
regionen
berichtet wird
uus
;
hiernach siud daselbst die Wuld-
den endemischen Couifereu Japau's gebildet
und reichen aufwärts
bis
5. Flora dt s Indischen
zum Niveau von 8000 Monsun-Gebiets.
—
Archipel zusammen.
Wiewohl dos
tropische
Asien ungeachtet der allgemeinen Kntwickeluug des Mon-
sun
fast
eben so mannigfaltig klimatisch gegliedert
Amerika und obgleich auch
die
Vegetation
ist
entfernt
theile besitzt,
so
ist
im inucren Birmanien, im Gebiete von Ava. Flora
des feuchten
Monsun - KHma's
.
die,
mit
Tropeuwäldcrn ausgestattet, Analogien mit einigen Küstenlandschafton
des
Küste Malabar (20° unteren Ganges
Afriku
tropischen bis
darbietet
,
umfasst diu
8® N. Br.), die Landschaften
uud au der Bai von Bengalen,
am
die tropi-
Waldrcgion des Indischem Himalaia (von der Indus-
sche
Ebene
bis
4000 Fuss, vom Brahmaputra
Theil Hintor-Indicns zu den Philippinen zu
wie
sie
greift.
bis
7000 Fuss
trocknereu Landschaften, teten Ganges-Thal
in
die kli-
in
,
wie
in
dem durch Kultur
in diu
gelich-
oder, wie uuf den Sunda-Inseln, in die
Äquatorial - Flora allmählich satz
ao
manchen Gegenden
unbestimmt und unregelmässig, wenn der tbergaug
wie
doch eine geographische Thciluug
erstrecken,
auch andere Theile des Malaiischen Archipels be-
Die Greuzeu siud indesseu
von
einander liegender Landschaften sehr viele ungleiche Bestand-
engere Floron-Gcbictc schwer durchzuführeu , weil
Die
b.
der Provinz
in
der Insel Ceylon (22° bis
die Nordküste
ansteigend) und scheint sich von hier aus über den grössten
Fuss.
Unter dieser
Bezeichnung fasse ich beide Indische Halbinseln und dun Malaiischen
Br.).
dieser Flora
mau nur nach
der plastischen Gestaltung Chiuu's mutlunasscn, dass
sie erreicht endlich diu
Küste Cororanndcl mit ihrer Winterregenzeit
cintritt
oder
wenn der Gegen-
von den Gebirgszügen abhängt. Die Schöpfuugscontren Halbinseln sind sodann durch die enge, zwischen
beider
Bhotan und der Mündung des Brahmaputra eingeschlossene Dir
')
(48® K. *)
*) *)
B&nibud'n
-
Form
reicht
bis
jtur
KuriHUcbea
Br.).
Fortune, Ymläo and Peking, p. 267. Blakiston, Fire niontb* on tbe Yang-txe, p. 234. Flore de« Serres, 1861, p. 29.
laset
Urup
Laudverbiudung «lass dieser
bis
zu cinom gewissen Grude gesondert, so
Meridian für charakteristische Bostnndthcilo der
Flora die Areal-Grenze bildet;
zu den merkwürdigsten Er-
scheinungen dieser Art gehört die Beschränkung der Eichen 7®
48
Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusaihmcngestellt auf den Himalaia,
uiul Conifcren
Grossen Sundn- Inseln
In
').
und die
Hinter- Indien
dem Malaiischen
genule Java uuszuuehmen
also
ist,
und ungeachtet der Monsun-Entwickelung
Archipel haben
nach Wallace 1 ) die südwestlichen Inseln, von denen jedoch
in
Sindh
Reihe von
dafür, dass in diesem Kontinent
gehören
Monsnue
beide
Nähe des Äquator» wird.
getroffen
Dahin
und alpinen Region noch die ge(im Westen
12.000 F.
ein
im Osten von 7000
,
sche Formen mit denen mischen.
pa’» sich
bis
zwischen 4OU0
13.000 F.),
wo
dun Nilghcrries
ist
Anordnung
die
(Pcrrolcl).
Sumatra. Sumatra. Borneo.
—
Ja' üJura.
—
;
Stillen
von Eriken
vom an
als als
den
8ce's IG®,
Meere wird
diger
—
den Küsten des Kontinents.
am
Nil 18°
Russegger in
i
unter
kreise selbst eine Naturgrenzc der Vegetation.
In Asien
der Flora,
3 )
welche die Tiefländer des tropischen
eine Erscheinung, worin sich der höchste Gegen-
Anordnung der Schöpfungscentren im Kap-
Flora der Kalahari.
—
Das Gebiet der Wüste Kala-
Nordgrenzc der Kap-Flora Niederschläge,
wo
wie im Sudan der
wiederholen sich die
sie
bildet (20®
fc,r
1863.
zur Westküste und
bis
20®
überhaupt Vorkommen,
Solstitial-
Bewegung, aber
Intensität scheidet dieses Gebiet klimatisch von
•
')
S. Br.). folgern
Die
zwar
ihre geringe
dem
feuch-
Über die Formationen desselben haben wir
It5.
Report of tbc Brjtisb Aaöociation
bis
wird im Süden durch den Orange-Fluss begrenzt, der die
Das Ägyp-
teren Sudan. indica, I, p.
Mann’s auf den
und der Insel Fernando Po,
von der östlichen Küstenterrassc
Verhältnisse der Sahara wenigstens in einem Thoile Arabiens
) Uookcr, Hora
Auftreten
und der verwandten Landschaften Süd-Afrika’s reicht
hari
dem Wende-
befeuchteten Oasen, nur als eine besondere Gliederung der
werden.
—
»atz gegen die
8.
kann, gleich den ebenfalls nur terrestrisch
betrachtet
das Ergehn iss der Forschungen
Lande beurkundet.
Senogam-
an,
am Rotheu Meere
dem
kann man auf cigenthiimAber merkwür-
scliliessen.
Afrika verknüpft, auch in den oberen Regionen sich wiederfindet,
im Meridian des Tschudund an der Ostküste 21® N. Br.,
Breitengrad
Region
Bedingungen
wie Hooker bemerkt, auf den Gebirgen der Westküste
artigkeit
das ganze Jahr
Atlas und von der Tripolitanischen Küste
Schweinfurth findet
Wüste
nicht
jetzt
die Abcssinische Vegetation wioderkehrt, also dieselbe Gleich-
Der Umfang des regenlosen
der Passat wind
ist
•
äquatorialen Cnmernon-Bergen dass,
Nordgrenze des tropischen Regens 20.
tische Nilthal
ist.
man Bäume,
13.000 F. gefunden, also in einem
in derselben
liche Vegetation»
und dessen Verschiebungen geregelt
wo
als
In Abessinien hat
sehr gemässigten Klima; hieraus so wie aus
über den Wendekreis nach Süden, weiter indessen im
bien
all-
des Sce’s
Nachbarschaft
den 20. Pnrallclkrci» zu setzen
Niveau von mehr
daher geeignet, die aus dem tropischen Asieu ein-
Flora der Sahara.
nimmt
also an
die
in
namentlich die Lobei incee Rhynchopctnlum, noch in einem
— —
Inneren
auf-
'
Region der Hieben 500 bia COOn F. (Korthal»). Region der Tbibaudia 6- bi» 9000 F. (KnrtbaU). Baumgrenze am Kina Balu, 9ooo f, (8|>enKer St. John). K opino der Hieben 45(10 bi» 7500 F. (Juiiglmhn). Region de» Agapete» 7500 bi» 9300 F. (Junghuhn).
weht, reicht
ganz
fast
Die vertikale Gliederung Sudan’» kann bis
—
Gebiets Xord-Afrika’s,
bis
Livingstone’s
Stellungen
Ngami,
gewauderten Pflanzen aufzunehmen. 6*.
und weiterhin
der Charakter der Kalahari
mählich sich auszuprägen, deren Nordgrenze nach den Par-
genauer dargestellt werden.
Das Klima der tropischen Inseln im
ist
sein.
S. Br.),
Region de» Rhododendron arborcum 5- bi» 8000 F.
durch den Passatwind
und
zu bestimmen
die tropischen
unregelmässiger werdenden
folgenden Beobachtungen erhellt:
—
klimatische Gliederungen
der Zukunft
in
hörenden Niederschlägen
der Regionen der im Äquatorial-Gebiete ähnlicher, wie aus
Nilglitrrics.
erst
hören die tropischen Pflanzen auf und es beginnt mit den
uud tropi-
des gemässigten Asiens und Euro-
In
Engere
ausbreitet.
Sommerregen eine deutliche Naturgrenzc gegen den dürren Charakter der östlichen Theile dos KapLandes bilden. Westwärts von der Küstontcrrasse von Natal
Die vertikale Erhebung des Indischen Himalaia schliesst
mässigte Waldregion
sich
wo
und Neu-Gnineu. zwischen der tropischen
zu beiden Seiten des Äquators und von Küste zu
Küste
Die Südgreuzc reicht an der Ostküste bis Natal (30®
Landzunge, das nördliche Borneo und Celebes, die Molukken
mit
nur ein einziges Vegetations-
Gebiet
desselben werden
südliche Hälfte Ccylon’s, Java, dio Malaiische
die
sie
sprechen
anderen wasserreichen Tropenliinderu vergleicht,
Energie des Pllanzenlebens
so sehr durch die
nicht
ist
,
Axc durch
Armuth der Flora an Arten, wenn man
nissmüssige
durch die Richtung der Hebungslinien bezeichnet, wenn
deren
Südspitze
um! Ostküste glcichmässig Vorkommen, so wie die verhält-
1H« Aeialüche Äquatorial- Flora , durch Niederschläge
entfaltend als
der
')•
welche an der West-
violer Pflanzen des tropischen Afrika’»,
wiederum durch Wnldlosigkeit von den übrigen.
e.
in
— Die grossen Verbreitungs-Bezirke
Flora ron Sudan.
7.
des südlichen Monsun, über die Gruppe von Timor scheidet
in allen Jahreszeiten die höchste
Gegend von Moduru
Hiudostan’s, in der
Timor, eine trockene Jahreszeit wahrend
bi»
llali
Gebirgsketten
einschliessender
j
Sumatra, die grössere
Hälfte von Bomeo, die südliche Halbinsel von Celebes, die
sich
jenscit des Indus
noch ein Mul wieder unter dem
endlich sogar
,
Schutze
lionkrr, Flor» indic»,
I,
p.
13*.
Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusammongestellt
zwar
ist,
Baumgrenze
dum Spa-
die Prairien
einige Nachricht erhalten, aber so pflanzenarm es
kennt
man doch
9. Flora dt*
niens
Wäldern
die Flora nur wenig.
Kap-Land**.
—
Da» Klima
ist
den
dessen Intensität auf der oberen Terrasse indessen sehr ge-
So sondert
ring wird.
noch der vertikalen Gestaltung
sich
zum
des Landes die Flora, die im Verhältnis» scheinlich die artenreichste der
Erde
von denen dio mittlere sich
etwa 2000 Fuss hoch orhobt,
die obere, die
drigen Khiuooeros-Strauch» bedeckt
Auf den
3500
höheren, dem. Plateau
Uebirgsstöckcn bildend, fast nur von
Westen des
von
sehr ungleichem Kcichthuin,
Carro-Felder mit noch
F.
Grenze,
hier
aber plötzlich
Mississippi nach
welche
Waldgrenze gegen k stimmt wor-
1
Staaten von
zu den
Meridianen
den Prairien
scheidet,
Nord -Amerika unterscheidet
des nie-
im
Süden umbiegt. Diese Meridian-
das östliche Waldgebiet der Vereinigten
erreicht den Mexikanischen Golf
der Östlichen Hemisphäre,
(Stoobc rhinooeroti»).
ist
die südliche
nach ihm vom
folgt
Winnipeg aus der Richtung des Des Moines
hohen
aufgesetzten
dem Gestrüpp
ist
von Fremont durch eine Linie
welche
,
See verläuft,
Areal wahr-
Regionen
in
ist,
Genauer
erfüllt.
Kontinents mit
des
vom 46. zum 51. Parallclkreis ansteigend vom Oregon zum Knskatchnwnn uud von da zum Winnipeg-
und hat regelmässigen Winterregen,
zu vergleichen
49
durch die ganze Breite
Iowa und
in-
im Westen von Louisiana. dadurch wesentlich von
sich
den südlichen Breiten
dass in
Areale der
der gemässigten Zone dio drei Huuptgücdcrungcn der Floren
meisten Arten so eng, dass die Schöpfuugscent reu des Ostens
und der klimatischen Gebiete nach Meridian-Grenzen geordnet sind und in den südlichen Staaten kein der Moditerran-
und Westens
Torrassen
unteren
beiden
sind
die
Die Eriken be-
ganz gesondert bleiben.
fast
auch
schränken sich auf die Gebirge der Südkiisto, Proteaceen fehlen
Form
häufiger
wo
landeinwärts,
tiefer
wenige Pflanzen gefunden werden, dio
und dass
einheimisch sind,
manche
;
vertreten sind, die dem Westen fehlen und deren Vorkommen auf Einwanderungen aus Natal zu beruhen scheint.
10. Flora Autlralient.
an
der Jahreszeiten
—
der Torres
-
Strasse
liens als trockener in die
Landwind wirkt
gemässigte Zone,
die Gegensätze
des Coniferen-Gürtels
in
diesem
die gleiche Formationen, offene
Wälder mit
Weidebodeu und dicht verwachsene Gesträuche ^Skrnbs) ,
er-
wiewohl die Repräsentanten tropischer Familien
die wenig zahlreichen mit denr Indischen Archipel ge-
meinsamen Arten des nördlichen Australiens
in südlicheren
Breiten allmählich aufhören, keine Unterscheidung der tropi-
schen und gemässigten Flora zulässt.
Es
ist
indessen schon
bemerkt, dass nach Hooker’s Untersuchung die Sqhöpfungsoentren des westlichen und östlichen Australiens streng gesondert
sind
,
allein
diese
Erscheinung gehört
in
dieselbe
Kategorie wie die ähnliche des Kap-Landes, sie beweist enge
Areale der Arten
und Hindernisse der Wanderung, über auf besondere physische Bedin-
nicht einen verschiedenen,
j
1.
A mtrika nitthtn
Britischen Besitzungen ')
Juki», Vvyago of the
in
I, p.
Z88.
feinere
Dio
diosscit
der
-
Flora
Sibirischen
dem
Eigenthümlichkcitcn,
Wechsel der Temperatur
in
doch
übereinstimmend, B.
z.
der
raschere
kurzen Xcitnbstiinden, die Vege-
wirksam zu beeinflussen, wie aus der nicht gelun-
genen Einführung des Europäischen Weinstocks, dem Gedeihen des Mais in hohen Breiten, der längeren Dauer der herbstlichen
Luubcntfarbung zu
jedoch der physiologische
gen
Die Waldrcgiou
der
schliessen
Zusammenhang
bis jetzt in allen Füllen
ist
,
ohne dass
dieser Erscheinun-
deutlich verstanden wäre.
—
Rocky Mountains und der Kaliforni-
schen Sierra Nevada steht in demselben Verhältnis» zu den
Wäldern des Nordens wie
die nnalogcn
Formationen
in
den
Gebirgen des Steppengebiete der Alten Welt. 2. Flora dtr Frairitn.
— Die
Prairien wiederholen, wie
unübertroffenen Beobachtungen ,
Reihenfolge
—
Waldgthitt*.
Kord-Amcriku sind
Hy,
scheinen
tation
Im Gan-
der klimatische Charakter des Waldgebiets mit
Europäisch
hervorgeht
Amerikanische Floren.
Flora dt* Nord-
ist
aus deu
gungen zu beziehenden Bildungstypus. C.
wie ähn-
lässt
nur Abstufungen,
aber keine durchgreifenden Naturgrenzen erkennen.
zen
zeugt und
und
liche Vegetations-Linien
der
und
,
der Alten Welt
die Verschiebung des-
der Niederschläge
und der
die in den südlichen
Breiten sind,
und nach Bestandthcile tropischer Familien
durch neue Formationen bezeichneter
Kontinent
gungen hervor,
höheren
in
und Formen, wie Magnolien, Palmen und Bnmbuscn, aufnehmen, so ist doch der Übergang ein allmählicher, nicht
*),
überhaupt rufen eine Gleichartigkeit der Vegetations-Bedin-
Unregelmässigkeit
in nieeieren
nach
und nur die So gross auch
ist,
nach Süden zu.
geringe Intensität und
,
die
Europa eine Wirkung des
allmählich
Staaten
eine Folge davon, dass der Südostpassat des tropischen Austra-
selben
in
Kontinents
Wärme nimmt Laubwälder
Der entgegengesetzte Verlauf Küsten
beiden
Afrikanischen
vorliegenden
Provinz un-
tropische Fomiliou
Sommer, der
der regenlose
der Kapstadt
bei
In klimatischer Beziehung fehlt den südlicheu Staaten
kann.
Albany nur
in
in jeuer östlichen
geachtet ihres trockenen Klima’s
Flora entsprechendes Vegetations-Gebiet abgesondert werden
die
sukkulente
die
Bunbury bemerkt, dass
ist.
das Klima
des Prinzen
der Asiatischen Steppen-Florn
der Jahreszeiten
Wied ,
des regenlosen Sommers,
die
des
kontinentalen Winters und der kurzen Vegetation» - Periode
im Frühling.
Die Ursachen der Sommertlürrc, die mit dem
Vorherrschen westlicher Winde zusammonfülit, sind indessen
Die Vegetations-Gebiete der Erde, übersichtlich zusammengestellt.
50
ganz andere wie dort und beruhen auf der plastischen Ge-
zusammenhängt
staltung des Kontinents, womit auch die pflanzenlose Sulzwüste
sondern
liche,
nicht
Persien
in
,
das»
eine süd-
Gliederung des Gebiets
westliche
eine
wie
ist.
Im Rüden wo die Pruirien durch Texas und Ncu-Mexiko zum Wendekreise sich ausdehnen, hebt »ich der Boden
geschieden
bis SOoo F. Wilder und Savannen wechselnd (I.irlnnann). 8000 F. l'rwald mit 8 bi« 9 Monaten Regenzeit, wo neben den Palmen auch immergrüne Eichen den tropischen Bäumen boigemischt •ind (Uchmann).
0
eben so wie in westlicher Richtung und die Vegotationszeit
ohne an Dauer zu gewiunen.
Mexikanischen Golf ändert sich
urst
um
Wendekreise,
wie die von Asa Gray beschriebene Sammlung Erwcndberg’s aus der Provinz Tamaulipas
durch
lich
der Naturcharakter plötz-
lehrt,
Pflanzen
tropische
welche
,
Texas
in
fehlen.
indem der
zwei Regionen,
umfasst
3- bi«
,
Am
Rio
tigkeit niederseblägt
bis
vorschiebt sich zwar, jedoch
wird.
Passatwind mit zunehmender Höhe mehr und mehr Feuch-
Die Flora de* Mexikanischen Hochlande*, dessen Regen-
b.
von der Rolstitial-Bcwcgung abhängt uud die südwärts
zeit
zur Unterbrechung des Anden-Systcms im Isthmus von Panama reicht (23° bis 9° Nord). Br.). Regionen unter bis
19° N. Br. nach Liebmanu: .. ,r- . , _ , ,, 6.000 bt» 11.000 F. Waldregion •
6oo0 bi« 7800 F. Kichenrogion, 8o0 bu 11000 F Pmusr ^, 00
S
.
Weniger
doch
schroff,
genauer
nicht
festgestellt
Übergang zur Flora des Mexikanischen Hochlandes
ist
der
in
den
westlicher gelegenen Meridianen. Die westliche Naturgrenze
der Prairien
wird durch die Kette der Kaliforni-
endlich
schen Sierra Nevada gebildet.
—
Flora Kalifom ient.
3.
Die klimatische Kigeuthüm-
schen Beobachtungen Tschemvch’s cisco-Bai, eine Flachheit der
')
aus den meteorologi-
Nähe der Fran-
in der
Temperatur-Kurve, welche
Diese Regionen fand Ocretcd im Inneren von Costu-Kica,
am
Irasu (10° N. Br.),
Hemisphäre
und
gung
für
die
als
zweite Hauptbedin-
zu betrachten und
nähert diese Flora hier wie dort
Die regelmässige Periodi-
sodann
ist
dem Klima Süd-Kuropa’s
,
so wie
auch
immergrüne Eichenwälder zu den charakteri-
stischen Formationen gehören.
nischen Flora kann die
Als Nordgrenze der Kalifor-
Mündung
des Oregon gelten, eines
Mexiko über das Hochland
in
Die Flora der Mexikaniechen
c.
5. Panama
reicht (23°
auch
sich nach. dem
Niveau und nuch dem Einflüsse der Östlichen Anden auf Passatwind
den
in
drei
von
Ost
noch
West
gegliederte
Vegetations-Gebiete, je nachdem eine lange dauernde Regen-
an den dem Golf zugewendeten Abhängen
zeit
det oder die Niederschläge
Passatzone beruhen sind.
Diese
sich ausbil-
und daher von weit kürzerer Dauer nach Klima und Niveau
führt zur Unterscheidung von folgenden abgesonderten Floren
und Regionen a.
Di« Flora der feuchtecarmen OttkiuU Mexiko’«, welche bis zur Provinz Tabasco (23° bis 17°
tanisch
4200
bi»
8000 ,
und Pinu» (Oertted) F. Bichcnregion (M. Wagner).
wo wegen
der Gebirgslosigkeit
noch nicht
umsäumte Savanne erzeugt, ist bountersucht und bildet möglicher Weise
ein Glied der West-Indischen Vegetation.
Flora
Weil- Indien*.
Gebiet überschreitet
in
—
Dieses tropische Vegetations-
den Bahamas
,
welche
durch den
Golfstrom vor der Vermischung mit den Schöpfungsecntren des Nord-Amerikanischen Kontinents geschützt werden, den
Wendekreis (28°
bis
mung
und umfasst südwärts die Kleinen Antillen 12° N. Br.), indem die nächstfolgenden Inseln,
namentlich Trinidad, eine weit
grössere
Übereinstim-
mit der Flora Venezuela’» und Guiana’s zeigen.
Die
klimatische Gliederung der West-Indischen Flora wird durch die
Krtnsn'» Archiv dir ttu»*Ianei
denn auch sehr bald eine Abschrift der
erhielten wir
betreffenden Notiz,
als
Die Konstruktion der Reiseroute Gerhard Rohlfs’,
mass-
unserer Karte eiucr
und aus eben diesem Grund dem
wandten wir uns nach Berlin
thek
Quartorly Review, Vol.
der
bei
Kiepert mit der Bitte, uns dieselben aus der dortigen Biblio-
Benutzung nach
ist
auf den
als
geographischen Publikum ziemlich unbekannt geblieben sind,
Übersetzung geben.
zu lernen,
Annahme
Laing's Schicksale in einem
keit
kennen
Zeit
so hielten wir es doch für
ist.
sorgfältigen Prüfung zu unterwerfen.
Routenverzeichniss der Karte kurz angedeutet wurden, ihrer nulter
neueste
die
in
wie der von Henri Duveyrior,
gebend angenommen worden
Angaben von Duveyrior zuriiekführen. Diese und die wenigen übrigen Quellen, welche schon in dem Quellen- und
cirten
bis
Berichte rstatter gegeben.
Major Gordon Laing kam in Tri-
Mai 1825 an und
verlies« diese« Ort
am
17. Juli.
Memoire zur Karte von G. T)a die
nahm
schen Häuptlings unpussirbur waren, so Kafila die sie
Shutö
dames,
Reise durch die Oasen von Tuat und Tidikeit
Rolilfs'
Ghurian-Gcbirgc wegen der Empörung eines
Route über Beni-Ulid. und am
*)
nach einem langweiligen
Im Verlauf
Engl. Meilen.
Am
Umweg
waren zerbrochen,
(Dann
S.
Seine Barometer
meisten
Thermometer zersprangen
durch
Die Kafila
einem Arwan
zu
die
ge-
den Pascha vou Tripoli gelangte
tui
109: „Die Journale Laing’s,
von Ensala,
seine
seiner
folgt
reichen
Office angelangt sind,
Hygrometer wurden gänzlich unbrauchbar durch die Verdunstung des Äthers, die Röhren der
gelangte dann
Nachricht von Laing’s Tod in Timbuktu.)
uud
die Hitze
und
nannten Ort.”
dieser Reise berichtet Luing die
und Schütteln der Kameele.
das Stossen
6 Tage
ruhte
nach Rha-
von nahezu 1000
Zerstörung aller seiner Instrumente durch
—
über eine Wüste, bis wir in Muktar ankameu.
kleine
die
sic
55
w.
u. s.
105: „Wir reisten dann, sagt der Araber, 19 Tage
8.
21. August erreichten
September gelangten
13.
rebolli-
'die
niemals ans
Wissens
unseres
in der Colonial
zu seiner Abreise
bis
').
auch die nach England gelangten Journale
Leider sind
das
welche
bloss
übrigen fehlen”
Aus
gekommen.
Tageslicht
Zusammenziehen des Elfenbeins , das Glas des künstlichen Horizontes wurde gänzlich getrübt durch die Reibung
mit seinen
dos Sandes, welcher überall eindrang und
macht hat oder ob die oben angegebenen Positionen blosse
und
schwierig
lästig
machte,
stehen in Folge, wie er sagt,
zu Kälte
seine
rngfsp
ihnen würde sieh wenigstens ergeben,
Beobachtungen
Chronometer blieben
Resultate der Gissung (dead rcckoning) sind
der Extreme von Hitze
Wahrscheinlichere
als durch das Schütteln” u. s. w. 102: „Rhndames liegt in 30® 7' Xördl. Br. und 9° 16' Östl. L. ; die Temperatur war so kalt, dass das
Thermometer zuweilen 43° Fahrenheit tober
am
Ensalu [Ain-Salah]
ist
gelegen unter 27°
Dezember
deshalb sichtigt
Giess
1326
Januar
ist
die
verliess
Katilu
sein.
Ensala uud
,
—
,
von allem Grün und so
flach
wie eine Kegelbahn.
schern
26.
Der Unterschied sich
diese Position auf itinerari-
zu finden, nicht in Einklang zu bringen war. ist
nicht
jedoch
bedeutend
und
wogegen die Länge
nur auf die Breite,
Unser Versuch ergiebt nämlich
fast
bezieht
genau
für Ain-Salah eine
von 27 J° N., also 19' nördlicher als nach Laing, und eine Länge von 2® 10' Ö. von Gr., also nur 5' Breite
— Kurz
nach Ankunft dieser flüchtigen Mittheilung aus Tenezarof
angegriffen, I.aing’s Diener
Weg
stimmt.
westlicher
gelangten Nachrichten nach Tripoli, nach welchen die Kafila
von Räubern
für Ain-Salnft.
tate unseres eigenen Versuchs,
Am
am
Monats betrat sie die Wiiste von Tenezarof in 23® 56' X. Br. uud 2° 40' Ö. I.., etwa 20 Tagereisen von Timbuktu ganz entblösst eine kahle Sandwüste
wurden,
Wir haben sie auch beim Entwurf unserer Karte um so mehr unberücklassen zu dürfen geglaubt, als sie mit dem ResulPosition
—
desselben
publicirt
ennuthigend für eine positive Annahme der
nicht gerade
Loing'schen
in
die öst-
an.
11' X. Br.,
etwa 35 Tagereisen von Timbuktu entfernt 10.
und einzige Reise nach Tidikeit nie
tige
27. Ok-
und langte
weiche Laing benutzte, so wie
der Umstand, dass die Tagebücher über die jedenfalls wich-
Tuat und gehört den Tuarik. Sie 2® 1 5 ' Ö. L. und soll
3.
lichste Stadt der Provinz
Am
zeigte.
unser Reisender Hhadames
verliess
ge-
was wohl das
,
Angaben Uber den
sind die
ist; jedenfalls
Zustand der Instrumente ,
—
S.
ob Luing überhaupt
Instrumenten Beobachtungen
beschädigten
klärlich
und einige Andere
als
ist
nach Laing.
Auffallend
uud
bis jetzt uner-
uns der Umstund geblieben, dass iu den Citaten
der Laing’schen
Positions-
Angabe
selbst
grosse Ver-
eine
j
getödfet,
er
selbst
verwundet worden
sein sollte,
mit
der
Bemerkung, dass es ihm gelungen sei, zum Mnrabut Moklnr zu flüchten, dessen gewöhnliche Residenz eich an einem Orte befinde, den
man auf einem Mehcri
(RcitknuieoP
S.
die
103: „Die Nachricht über die Angriffe der Räuber
des
vollständig bestätigt
datirt Azoad,
den
1.
und
10. Juli.”
entfernte alle Zweifel bezüglich des Ereignisses, ans,
sie hättet»
und
reist
am
')
—
er sagte
Tuat verlassen und wären etwa 8 Stunden
16.
Märschen auf wnsserlosen Strecken ge-
Tag vou Tuat ab gercehuet
Ahennet gelagert.”
Unbekannter Punkt.
bei
Konstruktion
Länge von Ain-Salah
Wcstl. vou
104: „Diese Bestätigung durch den Arabischen Diener
täglich iu forcirten
seinem kritischen Anhang zu
iu
Travels to Timbucloo
Paris
an
,
-)
giebt
in
einer Liste
der
der Karte benutzten Positionen
ebenfalls nach Laing zu 0° 29' 0'
das
wäre
Läugcnunterschicdes von
also
bei
Hinzurechnung
Greenwich und Paris nicht
durch die Ankunft von Laing’s
Diener Harnet, welcher Briefe von seinem Herrn brachte,
S.
von ihm
iu
etwa 5 Tagen von Timbuktu aus erreiche."
wurde
wirrung herrscht; Jomard Caillic’s
im
Wadi
*) Dr. Barth’* X»clifurschuDgi'H über dieselben haben ergeben, da*« Laing'* Papiere über »eine WüttenreUe von ihm »elb«t vor »einem Tods abgeschickt worden und vrirlfieh imJ ISS8 iu Kbidimc« angekommen, dor» aber verloren gegangen »ind In Timbakln erfuhr Dr. Bart!: während «eine« hingen Aufenthalte« und bei älteren Unterhaltungen mit dem Sebeieh el-Bakav über Laing, da«« jrtxt Siebt» mehr von diesen Papieren vorhanden sei : ferner ver-icberte ihm der Sebeieh , da«« der Major während »rinc» Aufenthalte« iu Atauid (Laing'« Axoad) eine Karte über den ganxen nördlichen Tticil der Witte, toii Tult bi* iur Siehe über Laing'« SrhickHillet el-Seheieh herab, angefertigt habe. aale Bartb'e Keiven, Vol. IV, pp. 462 465, p. 670; Vot. I, p. 544. 3 tkrough Central Afrira to Timbuetoo and arm«* tho ) Travel« Great Dcaert to Moroccn , perforsied in tho yetir« 1824 to 1828. Bf B£n6 Oailltö. Vol. II Geographica! Remark« and tn>|uiriee conrernlng the Traret» of M. Caillie, by M. Jomard, p. 325.
—
—
8
*
Digitized
by Google
Memoire zur Karte von G.
56 2° 15'
Östl. v.
sie
Jomnrd ciue andere, uns unbekannt
Sollte
bene Quellt
Angabe giebt,
auch die Breite
die
,
citirte
Zweifel,
in
statt
geblie-
haben: Sein Me-
über Laing’s Reise gehabt
uns leider darüber
lässt
Rohlfs’ Reise durch die Oasen von Tnat und Ticlikelt u.
unsere bereits
sondern 1° 51' Östl. L.
authentische Quelle giebt,
einzig v. Gr.
moire
Greenwich, wie
seine Positions-
27® 11' zu 27° llj'
aber von den meisten Kartographen angenommen
ist
und benutzt worden, so zuletzt von Huuri Duveyrier seiner vortrefflichen Karte der Nördlichen Sahara
rücksichtigt
und zeichnet
ihm
als
falsch
Die
Entfernung Tala’s von Adrhar
seihst
Colonicu’s.
Wir
hallen
um
wähnt wurde, aus einem vorhandenen Itinerorien bestimmten
120 Kilometer, und
den
Ain-.Sulah,
wie bereits
Snd 7° yr. + 15 Süd 8 hi» 9" Ost.
uud 9' nördlicher
kommen muss,
ging aus
der
als
*):
Er wurde
(iolea
tm Norden * 30 9 32' 12* X. Br., o’ 47' 81* Ö. L. v. Pari»: 31” 57' 2>t” X. Br.,
.
2.
2’ 54'
Die
.
4
.
Rhodium** lTr*el
.
übrigen,
.
nur
^
1
aus
Br., 1..
Paris;
v.
I.
Pari» (nach der Karte).
v
zu
gcitnu
bezeichnenden
dem Reisewege von Gerhard
der hier
zuerst
Wir wenden uns nun wieder nach Osten und
linden
W.
I,.
v.
Er wurde
bestimmt worden,
Paris.
indem die ganze Routeu-
rohem
J.
Temn»«anin 28” 27’ X. Br.,
15
scheinenden
richtig bis
16®
W.
magnetischen
Variation
wurde.
Die aus
eingetragen
diesem Punkt nun weiter von uns abgeleitete Position von 6 Tala, dem südlichste« Punkt der C'oiontcu*»rhcn Knute: 1
Br., 10’ ff, L. v. Pari»,
sehr von Duveyricr’s
folgendem Grund.
16®
°
Die
Annahme
magnetische
W. f welche Duveyrier
20’ Ö.
I..
t.
Pari».
ah,
ii
einer
Rhadames, welche
mugnetisehen
Variation
von
bei Beriick-
12°
W.
ein
auffallend übereinstimmendes Resultat ergab.
Auf der
Basis
welches unsere Karte überzieht,
Routoiuietz, die
acht Positionen beruht das ganze
dieser
und mit
oben erwähnte neue Position von Ain-Sulah.
unmöglich, die Quellen
in
ilun
Es
ist
diesem Memoire, welches eigentlich nur über
zu berichten hat, die Art eines kartographi-
Entwurfes mit Worten
Schritt
für
Schritt, bis
in
das Detail zu verfolgen, wir müssen uns darauf beschränken,
und zwar aus
Variation zu
15
erkwiirdiger
Weise
die Hauptlinicn des Skelettes zu zcigou.
bis
für Ein^-ichuung der nördlichen
RouScnstrecke benutzte, lässt er
,
sichtignng
schen
28 9 30' X.
weicht
5
auf Grund der von uns neu kon-
festgelegt
strecke von Temassanin bis
1857
bestimmten Punktes Mcngub und mit Berücksichtigung einer ziemlich
Punkt zwi-
von Wargln nach Tadjcnut ziehenden Route BuDerba’s im J. 1 858 '). Als Kontrole diente Rohlfs’ Routcu-
Kartencrmjuis*) auf Grund des durch de Colomh im
circa
Rohlfs,
Karawanenstrasse und Tunt
festgestcllten
struirten
streeke von Getyville bis Adrhar nach der Reisenden
uns
welche nach
schen der grossen, von Rhadames nach Rhut von Duveyrier
Knute durch Gurara:
Diese Position wurde von Duveyricr’s Karte entnommen.
von
ist
L. t. Pari».
Weste«
1° SO'
dort
W.
hier als einzigen ziemlich gut zu bestimmenden
Br.,
Ailrlmr, ilrt an Colaaicn's um! Burin'» 29” 34’ X. Kr..
ist
ge-
unserer
l)r.,
* 40’
aus den Itineraricn,
4
Sie
Weitcrkonstruktion
Brinke«, circa 28* X.
abgeleitet
8. Iro
östlicher
liegen
digungen die Oasen von Sua und Augenit durchziehen, und
Positionen sind n
'
die Tuat-Liinder betrat.
relativ
als
24
Pari* (naeh der Karte)
v.
(>.
30“ V 4S* X. 6” 13* I.V Ü. 26” 25' 25* X. 6’ 21' Ö.
„
um
Colonicu’s und Burin’s, de Colotub’s und Duveyrier’s Erkun-
Im 3
16” W.,
Karte immer klarer hervor.
lest
t
Kl
bis
Dass diese Annahme der Richtigkeit sehr nahe
7,
1.
ferner
ist
Berücksichti-
{bei
auf der Duveyricr’s zu
als
bestimmt zu bezeichnenden Orte sind nach H. Duvoyrier’s
Bestimmungen
Kartenskizze
Der zunächst annähernd genau bestimmte Punkt
wenigen
Die
die
auf unserer Karte demzufolge
ist
kommen. er-
genau
oder relativ
fest
aus.
anerkannten
Richtung wird gung der Variation von 15 bis 16® W.)
bei
Zusammenlegen der
sorgfältigen
von
Orten
nächsten
resultirte,
hier ab gauz nach der von
’).
Grad nördlich von Luing’s Angabe
J
Die Auffindung derselben
bringt.
von
neue Position
eine
also
von
oriontirt
wie Duveyrier mmimuit, 138 Kilometer, sondern nur
nicht,
Tala
welche diesen Ort
w.
s.
von Adrhar laufenden Reiserouten ganz unbe-
die südlich
für
Es sind routen.
dicss die auf der Karte unterschiedenen Reise-
Die erste derselben,
Osten förtsehreiten,
ist
im Jahre 1860 einen ! da Plateau centrat dn Sahara cnm|irrna«t !e pay» des ) Carte Touäreg du Nord. Par Henri Iluvevrirr. Kchelle 1:3.040.900. *) Lea Touareg du Xord, Pari» 1864, pp. 135 tf.
Carte dass-Grudc zu
—
Aulef
—
nördliche -
Nulah
es
doch
Ain
fallt
von Laing's und
südlich
südlich vou unserer
;
geben davon genügendes
der zweite Carton unserer Karte Zeugnis».
Bo bedeutende Moditikntiouen
wollen.
und wichtigste Routenlinie durch Tuat
dass
ferner,
Lage vou Aiu-Salah
Annahmen
Annahme, nämlich unter 26° 42' N. Br. Rohlfs’ gute Aufnahme dieser wichtigen ltoutcustrecke hat auch darüber Licht verbreitet Text uud
etwas über
wenig Geographisches, so wcrlhvoli es auch für
diejenigen sein mag,
um
Wunder
Kein die
immer noch einen halben Grad
Karawane vou Geryville aus auf derselben Route nach Tinuuimuu begleitete, um im Auftrag des Kaufinanus Jacques Soluri in Guraru einen Markt für Französische Waareu zu
57
w.
s.
Norden zu draugen suchte,
nach
letzteres
*),
86a eiuo grössere
1
durchschnittlich
')
bisherigen
Wegorichtung der Route Taurirt
Aussagen eines
den
uueh
Arabischen Kaufmanns Namens Ali bcu-Mchrin heruusgab
allen
lende Abweichung ergab,
die Karte auf-
in
so enthalt ein Sehnlichen Uber die
Eben
wiire.
enthalt au karto-
*)
u.
ganze Liüige jetzt uuf 270 Kilometer
die
aucrkcuucuswcrthcn
ist-
also dieser Theii der sehr
Erkundigungen de Co-
reichhaltigen
,
j
Gerhard Rohlfs
dann zunächst die von von
Tuiilet bis
Ouse
in der
der vorletzten von Tuat,
gewundene Route
lich
die den Ksor
,
sorgfältigen Konstruktion des Tagebuchs
vou Brinken
südlich in
so fern
zum Ksor Mlmrsu
Briukcu uud von hier bis
Ssali,
geht
Sie
selbst.
—
von grosser Wichtigkeit,
i
eine ziem-
sie
als
von Tademait, welches
einnimmt
zum
umfangreichen Erkundigungen de Colomb’s*), denn obgleich diese
letzteren
in
vom Depot de
zwei
ausgestattet herausgegebenen Kartenbliittcm 1
:
*)
mehr zu thuu,
in
ihnen doch jetzt,
wo
grosse Fehler und Mängel
es
möglich
und
sache, eine feste Grundlinie.
cs
ist,
lonieu und Rohlfs geliefert wurde,
hat
sie
zusammen oder ergänzen uud erweitern ist
die
DuEine
sie.
von Ghurdaja
Ued Messejjed bestimmt
Durch Rohlfs’ Forschungen
wird.
erfuhren dieso Itinerarien, de Colomb’s wie Duvevrier’s, in
zeigen sich
ihren südlichsten Strecken, im eigentlichen gebirgigen Uucll-
zu
gebiet
prüfen,
nahe
ilmeu die Haupt-
fehlt
Nachdem
so
Wege
Theii mit den weiter unten folgenden Itinerarien
nach Ain-Sulali, durch welclio die Lage des üed Mija und
sind, so
dass bei ihrem Anblick der Unbefangene vermuthen könnte, es gäbe in Tuat gar Nichts
mächtiges Flussgebiet des Wadi
diesen Itinerarien fallen drei von El Golea
der wichtigsten Wcgobeschrcibungen
im Mst. von
400.000 mit allem möglichen Detail niedergelegt
Von
*).
vcyrier’s
Guerro prächtig
la
uls
für das Plateau
noch Ain-Salah direkt oder auf Umwegen führende
die sehr
ftir
seine Itinerar- Sammlung
bleibt
er-
und nur durch Duvoyricr berührt uud
Mija zwischen El Golca uud Tidikelt ein bedeutendes Areal
ist
im Verein mit
Colonicu’s Route eine wichtige Grundlage giebt
so wichtig
fahren,
bereichert
Mharea nach uuscrcr 136 Kilometer genau
Diese ganze Rontcnstreckc
setzt.
durch die neuesten geographischen Forschungen
lorob’s
dieselbe
durch Co-
,
dem El Buten, und am
bei Ain-Salah,
fikationen
uueh den
sich horausgcstcllt,
Siidrund des Hoehpluteau’s,
Meliami und bei Fogara Sun, öfters Modi-
und
Entfernung
in
Wegerichtung.
Während
unzulänglichen Wegebeschreibungen der Bericht-
,
dass Colomb's Entfernungs-Angaben alle zu gross,
um
Fällen
Wunder
vielen
das Vier- und Sechsfache übertrieben sind.
daher, dasB eine
de Colomb’s Karte von
weniger
in
als
gerade Linie,
Timmimun nach
400 Kilometer oder
3J
welche man
Kein auf
Taurirt zieht, nicht
Grad des Äquators
erstatter
beider
Tadumait
bis
gen schien
Gewährsleute
des
l£ Tugereiseu nördlich von Ain-Sulah za die Oase
,
der hohe Gcbirgsruud
von Tidikelt dadurch eine
Ausdehnung erhielt, hat Ausclmuung erwiesen, dass jener
sich
nahe au Aiu-Salah, Meliana
w.
südliche
u.
s.
bis
fast
lie-
nord-
aus Rohlfs’ eigener
auf einige Stunden herantritt,
in seiner
Yoyoge de M. lt- Comniandant Coluuieu st ds M. 1s Lieutenant Burin »u Gourara. Nourelk» Annuka de» Voyagss 1861, IV, pp. 5—21. *) l)r. A. Manrin, bst Caravans« fran^aUe» au Soudan, rriation du
ganzen Ausdehnung die schroffe Nordgrenze der Oase bildet
rojrage d'Ali bcn-Mebrin. 8°.
und der fernere Umstand, dass wir uns uns mancherlei Gründen gezwungen sahen, die letzten Tagereisen im Ge-
')
*) ijui
y
Paria 1863.
M. de Columb Notice »ur Ist Oa»i» dn Sahara «t 1s» route» Revue algi-rieune et coloniale 1880, U, pp. 29,
conduiscnt.
301, 495. •) Carte- de» Oatit du Gourara, ds l’Ouoguerout etc. sie., dre«s*c par Tcuaeignemenls d’apie» le» inttrncüon» de S. E. Io ManVbai Han1880; und Blatt 11: 1s bieutsnant-Cotonel de Cotomb 1S59 Carte de» Ontia de Tirnmt, dn Touat. du Tidikelt etc. , dre»»6e etc. Diese Karten entbaltsn sin bei weitem reichere» Detail a!» der eben silirtc Aufsatz , welcher nur Ort»-Nameali»t*n , politische Büitbcilung und die allgemeine Beschaffenheit der Oasen behandelt.
don par
—
—
und dieser
birge
’)
stark
L.
da Touat y
alioutir. *>
di-
et
selbst eine wustüstlichc
zu
verkürzen
Richtung
giebt.
Dieser
und ihre südliche Richtung
iu
Colomh: Carte generale du (jroupe d’Oaai» du Guurara. du Tidikelt et des roie» suhks par Ir» curat »in s pour
Bchcik-
1
:
1
Die vorstehend
»iebc hauptsächlich in
.650.01 HI. citirter
Ke tue
Karte au Grunde liegenden Itinerarien et coloniale 1800, U, pp. 322 349,
alg,'-r.
—
504— 53t*.
Digitized
by Google
Mt'moire zur Karte von
58
hauptsächlich auf unsere
Annahme
Rohlfs’ Reise durch die
(».
einer nördlicheren Breite
von Ain- Salah einwirkend gewesen.
Eine
tliichtige
Kartenskizze in
Wie
Ver-
gleichung unserer Karte mit derjenigen von de Colomb und
Worte
Duveyricr
win.1
Annahme
rechtfertigen.
diese
deutlich
Eine
solche
Vergleichung
kleiner 1
bis 2
und Weiler)
Ksors (Dörfchen
nur
oft
als
Stunden im Umkreis fassenden Raum, welches den
einzige
die
Erdkunde”
für Aligcm.
von Duveyrier's
westlich
ist
')•
Weg
dennoch
von
Nord
Temassanin. Dass die von Letzterem besuchte weisse, thonartige,
daher El-Bijod,
d.
h. das
der Nähe des grossen
Weisse, genannte Wasser-
Wadi
Irharhar nicht iden-
mit Bu-Derba’s gleichnamigem Ort,
tisch
genannten Karten diu Orte mehr gleichmiissig und in we-
geht ganz
klar
aus der Konstruktion der Route hervor und lässt sich leicht
Uber die Oase vertheilt
niger kompakten Einzel -Gruppen
der „Zeitschrift
auch beides und namentlich wohl die Höhcnzahlen
viel
stelle in
erkennen lassen, während nach den
leicht
w.
des einzigen auch von Rohlfs berührten Punktes, der Sauia 1
kleinen Onsenthuilen des ganzen Tuat-Gcbiets eigcnthiimlich
zu sein scheint,
s.
nach Süd gehende Route ungemein wichtig für Bestimmung
wird
Ensammendrängcn
auf einen
u.
zu wünschen übrig lassen mögen, die Route
machen und unsere
ferner auch sofort in unserer Karte jenes
Oasen von Tuat und Tidikelt
und durch E. G. Ravenstein nach dem Text verbesserte
umzuändern, sind
ciuc südwestliche oder wcstsUdwcstliche
erklären aus
dem Umstand,
duss der
Name
I
sieh auf eine
j
weite Strecke und
erscheinen.
Wir kommen zur
dritten
Karte, Rohlfs’
Reiseroute von
und von hier
bis
dieser Strecke nie
Rhadames.
und vierten Hauptiinic der Ain- Salah bis Temassanin
Da
Etwas bekannt geworden
ist,
so bildet
und
zur
einzige Basis
welche der
Eintragung
fleissige
—
Wir
eine in
lassen
der Nomenklatur Afrikanischer Länder-
nun die bisher
publioirt gebliebenen Detail folgen,
niedergelegt
guten Prüfstein
Duveyrier's
Werk
un-
Ausführliche Daten über mehrere erkundigte Konten 2.
für
Nordwestlichen Sahara. Von
solche Prüfung
in
Beschreibungen der Itineraricn
sind.
in der
einen
die Genauigkeit der Duveyrier’schen Erkundigungen. ist
-
welche von seiner Karte auf die uuserigo übergegangen
Duveyricr über diese Länder gesam-
zunächst iu seiner Übersichtskarte
Diese Route bildet somit
hat.
der zahlreichen Linien,
all’
,
auf eine bestimmte Lokalität be-
strecken häutig wiederkehreude Erscheinung.
über Laiug’s Bereisung
die Konstruktion der Rohlfs’schen Reiseroute die erste
melt und
zieht 1.
nicht
Eino
3. I.
uns möglich geworden durch die freund-
El-Golea'a
—
ff.
Durryricr *).
Tabalkusa
— Tinmmnun.
Übersendung des gesummten Details von Seiten des
Route von El-Golea’a nachTabatkusa (Franz.: Tabulkouza).
geehrten jungen Forschers, und wie sehr eine solche Prü-
Starke Märsche. l):e Richtung ist mit «lern Kompass in Ei-Goiea’a genommen und bei Zeichnung meiner Karte benutzt. Mittags Halt bei tbillcn, Drunncn. 1 Tag Abends Kachtlager in der Ebene eon Mcsgäg. 1 Tag Mittag» Teili». Nachtlager in der Wüste. 1 Tag Mittags Ha»si Ickns, Brunnen, oder ’Atrüs», Bruuuen, msd Nachtlager in KI-'Arg. i 1 Tag Mittags bei Kl-Hazma, ltrunncn. Nachtlager in der Wüste. 1 Tag Mittag» Kat>elEe von SsTdi-Mulci-cl-Gandüe. Nachtlager iu der Wüste. 1 Tag Mittags lia»»-c)-Hamar, Bruuuen. Nachtlager in der wüsten Ebene, Er- Itug genannt. 1 Tag Mittag« Tabaikusa (oder Tahalkosa), Stadt.
liche
fung zu Gunsten desselben der weit
weiter unten sie
ausfällt, lehrt eine
Vergleichung
ahgedruckten Itiuoraricn Duveyrier’s, so unserer Karte
das Gebiet
berühren.
Dass das
und die Wegekriimmuugcu nicht so genau und richtig aus dem Mund eitles Arabischen Kaufmanns oder eines Tuareg - Häuptlings erkannt werden
topographische Detail positiv
konnten, wie zu beschreiben es erst einem gebildeten Europäer
Vorbehalten blich, für die
selbstverständlich und entschuldigend
ist
wenigen kleinen Irrthiimor, die sich
bei
Duveyricr
in
der Lage einiger Brunnen oder der Richtung mehrerer Wadis finden; die
Hauptsache
liegt
immer
in der
—
— — — — —
Übereinstimmung
Route von Talmlkusa nach Timmtmun. I
1 J
Tag Tag Tag
oder relativ richtigen Entfernung und Aufeinanderfolge der
Namen und
diese
in so erfreulicher
die
eben finden wir bei Duveyrier's Itinerar Weise, dass wir annehmen müssen, auch
übrigen Itineraricn
vortrefflich bestätigt
Vor
in
längerer oder kürzerer Zeit
als
der
mehrerwähnten
Itineraricn
noch ein Paar Worte über die fünfte Hauptlinie der Karte, Bu-Derba’s Route von Wargla nach Rhftt im August und September 185s, da sie ebenfalls eine Basis abgiebt für einzelne Theilc der
Duvcyrier'sohen
richt und Karte über „Revue algeriouuc et
in
Wüste.
cl Käf, Dorf.
Route von El-Golea’a nach Schüref im Augcrflt Diese ltoute wurde mir mit den täglichen Peilungen von einem Chcbir gegeben. Die Schnelligkeit ist eine geringe, nämlich der Gang von Schafen: Karawanen brauchen nur H Tage für dieselbe Knute ich gehe die Kompass-Richtungen , wie »io mir die beute zeigten. Ich richtete Norden de» Kompasse» nach der gegebenen Richtung und la« dann die Zahl ah, auf welcher die Magnetnadel still stand.
dm
zu finden.
Kitdersclireibung
— Mittags Oscar Tahtäni. Dorf. Nachtlager der — Mittag« Qayar lghscr, Dorf. Nachtlager: Qa^ar — Timmimun, Stadt.
diese Reise
colouiale”
Erkundigungen.
Be-
erschienen zuerst in der
1859, eine
Übersetzung
Karte von Ism’ail Bu-Dcrha's Route von Kl-Agbuzt nach Glut, 1858. Mst. I S.ooO.OoO. Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde, N. F. Bd. VIU, Taf.1 VI. *) Herr Duveyricr ist so freundlich gewesen, die Abschrift der ltinerarion au» dem Manuskript rum »weiten Bande seine» gro»*«n Werkes selbst zu besorgen, und zwar in Deutscher Übersetzung und Schreibart der Namen, also » dem Französischen z, ss dem Franzö’)
:
=
sischen
s.
Digitized
by Google
Memoire zur Karte von G.
— — — — —
1
Tag I Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1 Tag 1
— —
-
1
wenig Saud . bei drei FeliMMpitttt „ in ritior Ebene zwischen Felsen „
1
Bruunen Eben*
Augenil
„
»35
.
„
115
.
.
— —
—
immer im lud Mija oder Uid ed-Dfaa. Man geht über die Tag Mündung dcT Mijat, von Süden kommender Zuilütse, den Müssa b«n ’Aisch, von SW. kommenden Zullu»». Mau verlässt den Ursprung dt*- fäd Mija uud geht über eine Wasserscheide im Ge-
—
1
birge. Südwärt’* kommt mau in rin anderes fädi, das südwärts und Übernachtet in demselben bei Ki-Gettära, Quelle mit Fahnen. Das fäd el-Gcttüra verliert sich in dem Walde von Gebüsch des Tidikelt oder des Bexirks ron In-
seiner
gelang
es
ihm
grossen Routine
den
auch kamen.
Nachdem Liviugstooe im Jahre 1859 von Süden her den
')
Da*, der Livingatone'schen Expedition die Priorität
der
Ent-
deckung des Nyassa zukommt, unterliegt keinem Zweifel, denn sie erreicht* das Südende des See’» kurz vor dem Mittag des 16. 8ep-
Digitized
by Google
Untergang der den
nicht,
schen, er
Sec in seinen Umrissen
kam
offene Frage.
zu erforEnde und sein et-
nicht au sein nördliches
waiger Zusammenhang
mit
anderen
See’n
Weg
über die Gebiete hinaus,
Wenn
päern betreten waren. standen
sie
noch eine
ist
Die fürstlichen Mittel, über welche Fräulein
Tinne verfügte, bahnten ihr und Hergi den
der Deeken'schen Expedition, September 1865.
v.
vollständig
die
Heugün
v.
uicht
von Euro-
schon
Itaker Erfolge errang, so be-
weniger dariu, dass er beträchtliche Strecken
neuen Bodens überwunden
Wich-
hätte, als vielmehr in der
tigkeit des Nachweises, dass der Fluss
diese Erfolge erkaufen
!
Au
mehr
mit
Glück
der Westküste wurde
Quentin
St.
zurückgetrieben,
besucht
harren
2
seit
Julireu
Fahrt, flussaufwärts
Ende
glückliches
Tagebuch und
Über diese Fahrt uud
an.
liegt
nns ein Auszug aus
v.
un-
ihr
der Dockeu’s
ein Bericht dos Marino-Lioutenant v. Schickh
un das Hanseatische Konsulat, datirt Zanzibar den 28. Oktober, vor,
denen wir die uaclifolgenden Details cutnehmcu
ihrer
Du
Auszug aus Baron
er
Die Gesellschaft
Chaillu
die er früher
Mage und
Lieutcunnt
hatte;
Tod.
Dampfer „Welf’ wurde beschädigt, kouutc aber wieder uusge bessert worden und trat am 15. August von dem nahe der Münduug gelegenen Orto Dschuba die grössere
von Gondokoro dem
Lutu Nzige entströmt, und mit welchen Opfern musste aus denselben Landschaften
Auch der
67 aus Hannover seinen
der Diguniuur Ilitzmann
dabei
aus
Freilassung
und nachdem
der Deeken’s Tagebuch.
v.
nach dem Todo Hitzmaun’s
bestand
früheren Mitglieder Graf Götzen so wie
die
wegen Krankheit nach Europa zurückgckelirt waren, aus neun Europäern Baron v. der Decken, MarineDr. Kernten
:
Sego, ohne den Niger weiter erforschen zu können; Rohlfs
Lieutenant
musste wegen Mangels au Geldmitteln von Tuat nach der
Breslau, Maschinenmeister Kauter, Jäger und Privutsekretär
gute Aussichten hatte, Timbuktu
Brenner aus Merseburg, Obcrfouerwerker Deppe, Zimrnor-
Küste zurückgehen, zu erreichen, und
als er
uls er besser ausgerüstet
zurückknm, fand er die Tuareg keit eines Vordringens in ihr
nach Ghadamcs
Krieg und jode Möglich-
in
Lund war
ubgeschuitten.
Noch
mein- verfolgte das Unglück von Anfang an die schönen Unternehmungen des Baron Karl von der Decken, trotz
der uufgewendeten sehr bedeutenden Mittel und trotz seiner bereits seit
1860 gesammelten Erfahrungen.
schütternd sind die letzten Nachrichten,
die
Wahrhaft
er-
den traurigen
Ausgang der Dampfschifffahrt auf dem Dschuba melden und über das Schicksal des Barons selbst die schlimmsten
mnnn Brinkmann
nach dem Inneren zu benutzen, verlies»
er
am
16. Juni
1865 Zanzibar mit seinen beiden Fluss-
Der „Welf” war 11 9 Fuss lang,
ging 2 j Fuss
tief,
Hindi
zwischen der Insel Thula
kleineren Dampfer, die
in
der
vor Anker.
S. Br.)
„Passpartout", seinem
Nähe einmündenden Flüsse
und Schum bu und wendete sich daun nach dem nörd-
Tiiulu
licheren
Dschuba,
Äquator
liegt.
dessen
Auf der
Mündung
wenig
südlich
vom
gefährlichen Barre dieses Flusses
der „Passpartout” Ende
ging
dem
Juli
unter und
leider
fuud
war mit 5 Geschützen
Morgen des Eine
15 Fass
arrairt
breit,
und hatte
August kam der Dampfer nach
16.
mit
einer Stadt
,
Thoren.
einem
grosse Anzahl
Pallisndcnzaun
und
zwei
der Einwohner standen
am
Landnngsplatz, jauchzend und lärmend über das auch nicht
ein
tun 20. Juni
den cin-
Dolmetscher
eine Niederdruckmnschine von 45 Pferdekraft.
genommen, und ging
hier aus untersuchte er mit
uls
hinauf zu führen, sich aber als unwissend und unbrauchbar erwies.
gesehene Wunder.
und dem Afrikanischen Festland (1°
Von
den Berichten namhaft ge-
iu
fungirte, die Führer und Diener Barraka I und II, Kcro, Tschakua aus Thula, Abdin Ben Nur, Assalon und ein Pilot aus Sondo, der sich erboten hatte, das Schiff bis Berdcra
dampfen!, von der Britischen Korvette „Lyra" ins Schlepptau
Von
Maler Trenn aus
,
macht: der Bravu- Häuptling Abdio, der
Am
Nach seinem missglückten Versuch, den Osi oder Dana
Link
und dem Koch Theis.
gebornen Begleitern werdeu
Befürchtungen erwecken.
als Wnsscrstrasse
Schickh, Dr. med.
v.
Schaf,
wofür
Die Ältesteu schickten eine Ziege und ihnen
der Baron
zukommen
5 Thaler als Gegengeschenk
Am
atu
folgenden
Tage
lies».
wurden Leute ans Land geschickt, um Holz zu hauen und Proviant zu kaufen aber da man jetzt bei 18.
,
den Dörfern der Wascguu war, die höhere Preise Leute weiter unten
als die
um
am
20. handelseinig werden.
übrigens gut, brachten Ziegen
Fluss,
so konnte
stellten
man
erst
Die Wasegutt beuahmen sich
zum Geschenk und
erklärten,
dass sic alle des Barons Skiaven seien und ihn selbst höher tember 1850, wogegen Dr. Ro»cber am 28. August erat eine Tagereise von Kilos entfernt war (». „tieogr. Mittb." 1850. S. 518) und bis zum 16. September nicht an den See gelangt arin kennte. Wenn aber in Konen! Rigbjr'e offiziellem Beruht über Roscher'« Ermordung und danach in den öffentlichen Blättern der damaligen Zeit wir in Liring»tone * „Neuon Missionsreisen in Süd- Afrika“ der 19. November als der Tag von Roscher'» Ankunft am Nyassa genannt wird, so beruht An uns selbst schrieb Roscher aus Nussewa da« aut einem Irrtbom. am Nyasse boreits am 20. Oktober, um un» seine Ankunft am See zu melden (s. „(jeogr. Mittb." 1860. 8. 280); wir verrouthcti daher, dass A. 1*. der 19. Oktober der Tag dieser Ankunft war. -
achteten
als
Gott
Die Vf hvv ua
').
Am
Laben
Nachmittag des 22.
ging
der
bekanntlich ihr« Wohnsitze der Insel Zanzibar g.-gcnlllwr , südlich vom Fanconi-Fluss. Wir ein Theil dieses Stammes an den luchubs gokommen , erzählt Are Angelo , von dessen Reis« auf dem Dschuba im J. 1844 weiter unten die Rede sein wird. Kr nennt sie Mi-agor* und berichtet „Vor etwa 15 Jahren (also um 1829) war eine grosse Zahl Sklaven de» Misagora-Stainmc« von ihrem hitnde, welches ung.-f.ihr unter 7° 25’ S. Br. und 10 Tiigereisen von der Kii«te liegt, nach Zanzibar gebracht worden, und zwar boupt*)
Untergang der
cs
der Decken'schen Expedition, September 1865.
v.
Dampfer vor einem kleinen temporären Dorf der Wabuni vor Anker, dessen Bewohner in aller Eile, mit Zurüeklussuug alles Hausrnthes das Weite suchten, obwohl ihnen Dolmetscher
der
zugerufen
hatte,
es
Vieh enorm hoch.
und
Übles geschehen.
,
wurde auch der Mann aus Sondo
hier
dem Chef
genug
nicht hoch
meine Meinung von
dass
,
mir zehn
wiederholte
er
sei,
j
Mal, dass er ein grosser Sultan
Am
mau
Leider
gewidmet.
der Jagd
Berdera mit.
einen Brief nach
Angst
j
17.
wurde Manchur
sei.”
passirt. das aber nicht dicht
1
)
liegt und von ihm aus nicht wurde Holz geschlagen und am 19.
18.
Proviant zu kaufen und Holz ciuzunehmen,
halbe Tage
auch wurden
machen,
sichtlich in
um
Er gab mir,
.ich cs gekauft hätte.
tun Flusse
vor sieh, da
Die Fahrt ging im Gunzen langsam
um
zu
Abdio schien
weiser nach Berdera engagirt.
viel nulcgtc,
wenn
als
wichtig
sich
bekam einen Ochsen
kaufte und
Ich
Schaf als Geschenk, was mich natürlich noch mehr
ein
kostete,
Weg-
als Pilot oder
ganz gut, doch waren die Preise für das
haften Somali
ihnen nichts
sollte
Eben so waren die einzelnen Hütten und die Dörfer der Wabuni, die an den folgenden Tagen passirt wurden, von ihrem Bewohnern verlassen, Alles war geflohen, Nur in dem Dorfe Wcresc zu dem der Dampfer am 27. kam, liessen sich die Leute einigennaassen beruhigen und
Der Chef betrug sich für einen bottcl-
ans Lund.
Stück
:
erreicht,
sichtbar
Am
ist.
die Stadt Berdera
ziemlich hoch
dos Flusses
Schnaren von Neugierigen
liegt.
ist
auf beiden Uferu
diu
sogar die Nacht
blieben
j
Auszug aus dem Tagebuch nicht
der
um
zurückgelegten Strecken
die
hindurch au den Ufern.
genug,
vollständig
Die nun folgenden Begebenheiten stehen mit der Schluss-
mit voller Sicherheit be-
rechnen zu können, denn er lässt bei manchen Tagen im
Katastrophe in so engem Zusammenhang, dass es
Unklaren, oh überhaupt weiter gefahren wurde oder nicht.
ständnis» nothwondig wird
Vom
Kürzung wiederzugeben. „Deu 20. Abdio nebst Gefolgo
5.
September beginnen die Klagen
mau
Fahrwasser;
musste
vom Kahn
wiederholt sass der Dampfer Stunden lang
über schlechtes sondireu
fest,
so dass Abdio
und Kcro schon dringend zur Umkehr mahnten.
Am wo
11.
gende,
September passirten die Reisenden eine
die Galla in der trocknen Jahreszeit mit ihren
richten:
Stelle,
Hecrden
Guranna 2 )
und
eine Anpflanzung
durchnus
Stunde oberhalb dieser Anpflanzung
hielt
den Dampfer auf und während ein Theil der Gesell-
schaft
im Boot deu Fluss weiterhin untersuchte, dabei auch 170 Fuss hohen Hügel
einen etwa
wurden
bestieg,
kaufen. erzählt
Stadt
Als diese Leute v.
einige Ochseu
am
anderen Morgen zurückkamen,
der Docken, „meldeten
Anole,
sprechen
um
Abarro (Barrodina)
wünsche
gebracht habe.
sie,
am
dass
Manu
und Ochseu, Ziegen und
Ich ging in Folge dessen nach
dem Früh-
ein
ist
waren
Beide
Es wurde
ein
tende
Persönlichkeit
weitem besser
zu
Mtama
als die.
nach
voll
süsser
au mein Boot
)
günstig,
die
ich
doch bei
Die Entfernung von
hutte.
Gumaua über Land
oxistircud, aber wo,
nicht sehr
welche der der Somali-Sprache mäch-
Abdio mitgebrucht
tige
3
Die Nachrichten,
sein.
wenn auch
eiuzog, lauteten,
i
und
höflich
Ochse au Bord geschickt und
Der Chef der Stadt schien übrigens eine unbedeu-
gelegt.
mit-
durch bettle von Larau, Parva, Dschuba, Brava u. s. w. Der grösser« Theil dieser Sklaven befreite »ich sehr bald und lic** »ich am Dtchuba nieder. Ihre Kolonie besteht au» einer rieratieh grossen, vom Plus« getheilten Stadt, auch gehören ihnen mehrere kleine Dörfer am Dschuba. Sie »ollen etwa l.'stK) Seelen iahten, verstärken »ich aber täglich durch entlaufene Sklaven und Andere. Ihr König maasst sich an. Ktwa» von einem Mohammedaner %u »ein. Ihre Stadt ist durch eine Art doppelter Pallisaden aus sehr dichten stacheligen Dornen stark befestigt, eie haben sogar die iiara Dearer-Soraali , die flir unüberBewaffnet windlich gelten, von »ich abgehalten und lurückgrscblegen. sind »h- mit aelbstverfertigten Speeren, Bogen und vergifteten Pfeilen. Diese Misagora sind keine Nomaden wie die (iallB. sondern haben feste Wohnsitie. Sie verfertigen ein Baumwollemeug ähnlich dem von Daebuba. Dir Misagora sind der schönste Nogaretamm 0»t - Afrika’», die Frauen sind ausserordentlich hübsch und werden häutig von den Arabern in Zuaiibar und anderen Orten al* Maitrexen gehalten: auch sind sie der kriegerischst« aller Neger-Stämme." A. P.
Er
feige über alle Maasscn.
Milch, Hühner, Eier und ein Sack
mich zu
Schafe
Amio.
heisst
Redensarten.
der Chef der sei,
Leute vou Berdera
die
verwickelt.
9} Uhr fuhr ich aus Land. Der Sultan oder wohl mehr Scheich ist liumadi Ben Kcro, der wohlhabendste
und Ziegen zu
Ufer
Krieg
Um
die
beiden Barruka, Kcro und Assalon zu Fuss nach der Ansie-
delung zurückgeschickt ,
in
seien
unbrauchbares Geschöpf, jeder Einflüsterung der
Eingobomcn nnchgchcnd und dabei
wieder eine seichte
Stelle
von Berdera nur 2 Stunden entfernt mache der
Dschuba einen grossen Wasserfall;
kommen, und am 13. Somali auf dem linken Ufer. Eine
zur Tränke au den Fluss herunter der
Ver-
um 7$ Uhr an Bord. Er hatte keine Lebensmittel angeschafft und brachte folnatürlich sümmtlich lügnerische und falsche Nach-
und
aus
zum
den Rest des Tagebuches ohne
,
4
konnten
bis
5
sie nicht
Tage;
hier
der Wasserfall
nngeben
sächlich
;
es existirteu
Feindseligkeiten zwischeu der gegenüberliegenden Stadt und
Gumana, ist
dagegen seien
sie
iin
tiefsten Frieden.
Die Stadt
durch eine an vielen Stellen sehr zerfallene Stadtmauer
und einen Graben
hammedaner, Bon
Kcro
sie
umgeben.
Die Leute sind strenge Mo-
rauchen und schnupfen nicht, ja Hamodi
wollte
nicht
einmal
in
sein
eigenes
Hau»
Chri»tophcr’»chcn Kart« im „Journal of tbo R. Qeogr. Soc. of London, 1844”. A. P. ')
Maii-ur
-)
Ganana Dr. Krapf », Gananeh
di r
Berdera (Bnrdrra, Barderh) Eine Art Uirae.
Limit. Chriatoph«r'» liegt oberhalb
am Dschuba.
A. P. A. P.
Untergang der horeiukommen, in •welchem
ich
v.
rauchend aass
der Decken’schen Expedition, September 1865. ').
Die Leute
bewaffnet, Bogen
sohildcn
69
und
man
sieht
Pfeile
selten,
I
sind mit Speeren und recht hübsch gearbeiteten Khiuoccros-
Gewehre gar
man die strengen Ansichten der Bewohner von ßerdera und Yrrbtmlung »teilende Gft*rhicbtc der Stadt t heilt Dr. Krapf und 206) Näheres mit. Im Dezember 1843 wurde ihm in Barnim oder Brava Folgendem erzählt: „Zehn Tagereisen nordwratlich von B&rawa liegt die Stadt Hanlora am Dschob-Flttss , ron wo aus die Karawanen den Flua« entlang nach der wichtigen Handuhtitadt (ianana oder Üanali gehen. Bardern wurde erbaut von einem gewinnen Scheich, der die «drengen muliammrdanischcn Grundsatz*- der Wthabi fenthielt und verbreitete. Die Stadt wurde von den Somali endlich ganz zerstört, weil die Fanatiker von Bardera Furcht und Schrecken bi« an die KiUte nach Barairn verbreiteten und die Somali zu ihrer Sekte mit Gewalt zwingen wollten.'* Ferner gab ihm itn März de» folgenden Jahre« ein Mann au* Burawa folgende nähern Nachrichten über die Stadt Harder oder Bardera: „Ein muhnmmedanitcher Scheich au» Mukdi»cha, der streng ain Koran hing, wandert© vor 26 Jahren (also um 1819) aus «einer Vaterstadt au« und baute sieb eine Hütte am Dschub-Flu**, wo er .bald eine Anzahl von Somali ala Schüler und Nachfolger um sich venminmelte. Mit ihrrr Hülfe baute er ein Dorf, welche* bald zu einer Stadt wurde durch dio herbei«trömenden Somali, die seine Grundsätze aunuhmen. Al» sich der Scheich stark genug fühlte, überschritt er den Dw-hub und schlug die Galla in mehreren Treffen» konnte sie aber nicht zur Annahme de« MuhammcdMiiimnu!» bewegen. Als der Scheich starb, wurde Scheich Ibrahim sein Nachfolger im Regiment zu Burdcra. Ibrahim sandte einen Boten nuch Borawa und befahl den Einwohnern, vier Tunkte anzunehmen, nämlich ')
über
es oft
1.
dass sic das T&bukr.tuchcn aufgehen sollten;
dass hinfort Niemand Elfenbein kaufen noch verkaufen «ollte, da das Fleisch des Elepbanten unrein sei, folglich ein reiner Muhammedaner «ich durch die Berührung mit Klephantenzälinrn verunreinigen würde; 3. dnvt die Somali-Frauen zu Hause bleiben, sich verschleiern und nicht halb nackt herumlaufen sollten; da»?> die Somali hinfort nicht mehr in die Häuser ihrer Nachbarn 4 gehen sollten, ohne anxuklopfcn und die Erlaubnis* des Eigentümer« zum Hineintreten erhalten zu haben, und das« sie ihre Blicke nicht auf das Eigentum denselben werfen sollten, weil der Anblick sie leicht xum Diebsuhl oder Raub verleiten könne. „Als der Bote diese Artikel verkündigte, wurde er von den Barawa2.
.
Leuteu getödtet. Ibrahim sandte einen zweiten Boten , der anch getödtet wurde. Nun marschirtc er mit 17(H) Maan gegen Burawa. nahm die Kameele, Sehafr und Ktlho der Einwohner hinweg und »indte die«e Beute durch 300 Mann nach Bardera, während er an den Ufern des Jlaines-Flusses Halt machte und die Barawa-Lcute zur Unterwerfung aufforderte. Allein diese sammelten ein Heer von 10.000 Mann und griffen dir Fanatiker von Bardera au, wurden aber von diesen total geschlagen und zerstrnut. Noch wollten die Bardrr- Leute die Sache im Frieden abmachtn, aber die Barawauer weigerten sich, worauf jene Barawa erstürmten, plünderten und tödtrteu, wer ihnen in die Hände fiel. Auf dem Heimweg wurden sic von 20.000 Somali überfallen, die»« wurden aber in die Flucht geschlagen. Seit der Zeit gewannen die Barderoner grosse Macht und bedeutenden Einfluss und die BarawaLcute mussten die vier Artikel annehmen. Da jedoch die Barder-Lcutc ihren Fanatismus zu weit trielwn. » vereinigten »ich endlieh die Somali Der Somali-Scheich zur gänzlichen Zerstörung der Stadt und Sekte. Jusuff rückte mit 40.000 Mann vor die Stadt und umgab sic mit cinrm sechs fachen Lager, so da-»* kein Barderaner entfliehen konnte. Die Minner wurden getödtet und die Weiber und Kinder zu Sklaven geDie Stadt wurde von Gruud aus zerstört und «eit jener Zeit macht. hatte die Sekte alle Bedeutung verloren, »oll sich aber in der neuesten Zeit wieder regen.'* Die Zerstörung von Berdera muss in da» Johr 1843 fallen, da »ie in» Marz 1844 al« nicht mehr ganz neue» Ereignis» erzählt wurde und im April 1843 erst hevorsUnd, denn als Lieutenunt ChrUtopher in diesem Monat am Haincs-Flus* war, hat ihn Scheich Jusuff um Bei«Und in seiner wichtigen Expedition gegen den Häuptling von Berdera, den Alle Somali waren nach ChrUtopher gegen er zu vernichten hoffte. Berdera erbittert und bereit, dem Scheich Ju»u ff zu folgen. Chriatophor erfuhr, da«» wenigsten* 10.000 Mann während der lot/.ten fünf Jahro in dem Kriege gegen Berdera gefallen seien und da»» die Bezwingung Petermann'» Googr. Mittheilungen.
1866, Heft
II.
aussehender
pfeilartig
um
Fuss
1
die damit iu
(„Keilten in Ost -Afrika” 1, SS. 171
abnisirt,
eben so viele Männer, die es wachsen lassen
sieht aber
und denen
Das Haar wird theilweis ganz
nicht.
Kamm
den Kopf herum steht; ein hiuton durch dasselbe ge-
ist
steckt.
„Den
am
Um
21.
rechten
Uhr mit Abdio uud Amio nach der
9
Ufer liegenden
Einwohnern waren
Dur Chef
Stadt.
uud schenkten ninou
Ochsen.
Zu erhandeln war von ihnen
trotzdem
dass
sic
Schaf forderton I
absolut gar Nichts,
zum Verkauf
Ziegen
4 Thuler und so
sie
Nachmittags wieder
war das Gerücht
schon passirt habe.
Wasserfall.
dass
ein
•
,
später in der
Die Leute vom jenseitigen Ufer waren
Schafen uud Ziegen herüber gekommen, handeln.
In
zweiter
Wasegua-Dörfer
die
Morgens früh auf der Jagd
„Den 22. Stadt.
ein
im Verhältnis*.
dem
verbreitet,
Dampfer den Fluss herauf komme und
!
Für
anboten.
auf morgeu Jugdpartic
die Stadt,
in
fort
verabredet, auf übermorgen Tour nach
der Stadt
nebst den
freundlich, Hessen meine Ziegen schlach-
ten für die Leute, die ich mit hatte,
mit
ihren
um von Neuem zu
Natürlich zerschlug es sich von Neuem.
Ich be-
den Leuten zu sagen, duss ich
ging den grossen Fehler,
mich nicht betrügen Hesse und
sie in ihrer Preisforderung
eben so gut wie Diebe wären;
um
ihnen
aber zu zeigen,
ums Zeug zu thuu sei, gab ich deu Abdio benahm sich heute beiden Chefs jedem ein Stück. dass cs mir nicht so
dumm,
wieder so unverständig
dass Kcro
selbst
an mich
kam und mointe, wir würden durch sein albernes Wesen noch Unannehmlichkeiten mit deu Leuten halten. „Den 23. Gestern hatte Homadi Ben Kero versprochen, heran
8 bis in
1
0 Säcke Mtarna zu
Empfang zu nehmen,
liefern.
Ich hatte Abdio gesagt, sie
er hatte aber mit seiner gewöhnlichen
infamen Indolenz es vorgezogen,
für
sich Schauris (Unter-
handlung) zu machen, austatt meine Arbeit zu thun, und so
war heute der Chef und der Mtama verschwunden. Auch Amio stockt trotz seinor vielen guten Worto mit dun Anderen unter Einer Decke und Abdio
rend der Zeit unseres Hierseins gekauft,
um
während
ich
einen billigeren Preis als
die Stadt ging,
um
ist
hat
nicht besser.
er.
Wäh-
er ein einziges Schaf
drei Schafe gekauft
bube und zwar
Nachmittags, als ich in
den von deu Leuten gereinigten Mtama
zu messen, erhielt ich die Nachricht, dass Hamadi Ben Koro die Ordre gegeben, duss
den Europäern keine Lebensmittel
verkauft werden sollten, und Abdio TOB Bravo
vor 3 Jahren
(also
kam
mit
dem mündlichen
1840) Statt gefunden hohe.
glückliche ltrava
wurde nach dem Fülle
mit einer Steuer
belegt, aur Strafe dafür, das* e* besiegt lt. (ieogr. Sec. of London”, 1844, pp.
(„Journal
of tho
und Guillain, „Documenta aur l'histoire, de l'Afrique orientale”. Ul, p. 188.)
Berdera’.*
la
Du* un-
rom Scheich Jusuff
gitographic et
worden war. 90 und 91, te commereo A. P.
»0
70
Untergang der
der Decken’schen Expedition. September 1S65.
v.
„Ich habe heute mich reiflicher Überlegung uud Rück-
Aufträge au mich, dass er mir glückliche Reise wünsche.
Ich
meinen siimmtlichcu Leuten,
kehrte mit
Stadt
waren, an
Mögliche zu
liord
zurück.
probiren,
schickte
Um
•
ich
die
übrigens
der
sprache Folgendes beschlossen: Ich gehe morgen früh, von
alles
den Führern und Link begleitet, mit meinem Boote nach
in
nocli
Abdio aus Land,
Amio, der wie immer, wenn es etwas Unangenehmes
in
•
um
Bcrdcra.
der
vingstone in der
„Nach einer Stunde erschien Amio wirklich uu Bord,
Schiff
Tage habe verlassen müssen und von der ganzen Geschichte
Er
seine Person
für
trotzdem, duss er Sultan sei, fehle zu erlassen
,
ver-
die
Er
und der Sultan
sei
morgen
um zu
Um
24.
von denen einer
Uhr au Land, wo
0
bloss ein ein-
ten;
er gab
mens an
Er
ich
weiter keinen
zur Vcrsölwung, die
Gruud
geschickt, Ersterem
160 Yards und
„Den
ich jedoch
er
sei
in
so
wir fort, Kohlen
verstopfen.
„Sonntag den
Von Berdera
der Insel
hcrübcrgehoU
,
Nachdem
ich das Grossboot
der
auf
von
au Land nebst 0
„Den
als
Wache
bei
dem
Um
versprochene Führer noch
ruhen.
immer
dem
Proviant
sei,
Anzahl Neger;
der Mciuung,
in
schickte ich das Boot mit acht
Da
unsere Führer noch ein
er
Die Borilcra - Leute
hatten
ihm gesagt, der Sultan vou Berdera habe uns zu sagen, wir möchten i
Ufer bringen seien.
Vom
,
da wir
Mann
mir aber zu lauge ver-
— weder Brief des Barons war dabei —
weilte, rief ich ihn zurück.
um
Baron gaben
sie
geschickt,
unsere Effekten auf das linke
rechten einem Angriff ausgesetzt sie keine
Anzahl auf 150
Der Sering Dus war bcfiem-
Auskunft.
muss sagen, dass ich Alles für vergebene Mühe halte und den „Welf” aufgebc. Er kann uns
schützte
nur in so fern dienen, ein Floss zu machen, nachdem wir
') Dr. Livingxtone hat bekanntlich von Bombay atu eine neue Expedition nach dein Ost- Afrikanischen See'u-Gebiet angetreten, Herr v. der Becken tiexog daher da« Gerächt von einem den Dschuba beraufkominnnden Dampfer aut diese Expedition. A. P.
ihn
ans
27.
Ich
einander gebrochen.
geschlogen.
Neue Zelte
an Land nuf-
-
j Uhr Nachmittugs nach Abessen Neger sahen wir zwischen den Bäumen düs anderen 1
und dein Sering hinüber. j
wurde mit dem Ausschüßen bc-
Mann und den llundcn
Aus-
-
der
(linken) Ufers eine grössere
mit
Link, Trenn, Kanter und Brinkmann schlafen
Gepäck und Schafen.
die
dass das der erwartete Führer begleitet von einigen Leuten
gouncu, gegen Sj Uhr war der grösste Theil der Sachen ,an Land.
Lecke zu
Oktober Hess ich die Leute
1.
war
nicht zurückgekehrt.
,
Kessel hervorsprudeln.
28., 29., 30. die
wir
warten mussten.
Der Maschinenmeister Kanter rief sogleich duss Leck gesprungen wäre und mau sehe das Wasser unter
dom
Den und
hatten
uuszuschiifcu
Nachmittags
30.
und Dichtung der Lcckc beendet, das Wasser im Flusse war jedoch über 2J Fuss gesunken, so dass wir, um den Dampfer Hott zu machen, jedenfalls auf höheres Wasser-
5 Thaler.
,
Den
schiffung
80 Yards Amor und 5 Thalor, Letzterem
kaum bemerkbar bewegten
Schickh.
welcher Letztere mit Brief und
fuhren
solchen.
v.
uns der Herr Baron,
verliess
zu seiner nicht genügen
mir eine Ehre zu erweisen dachte,
dass wir uns
Morgens 6 Uhr
28.
von Dr. Link, dem Brava-Chef Abdio, den P'üh-
und vier von unseren Negern.
einen Stein und gleich durauf rückwärts wiederum auf cineu
ein
es
der Bericht des Marine*
Proviant bis längstens den 30. von Berdera zurückkommen
vor der Stromschnelle sticsscn wir plötzlich, ganz langsam ,
aber
der Decken’«,
v.
sollte,
6 Uhr in Gang. Der Ochse so wie kam natürlich nicht. Um Uhr 8 Minuten vor der Stromselmelle Aukur geworfen. „Don 26. Gegen 2 Uhr in Bewegung; unmittelbar
fahrend
Tagebuch
das
Baracka und Kero,
rera
ihn gefahren.
das noch nn Land seiende Koni 11
dort nach
und bot die Hnud
auf die Erde
Um
„Den 25.
mit
unmittelbar daran
sich
begleitet
Durch Abdio dem Sultan und Amio ihr Präsent
ausschlug.
und kehre dünn nach der
lohnt,
um
Bericht des Marine-Lieutenant
Im bit-
seines gestrigeu Beneh-
der Teufel
,
seinen Turban
Verwunderung, da
so
Proviant
Geschenk gebracht wurde, antraf und
als
sondern meinte
,
legte
,
dum ubzubrcehcudcu
Berdera aus
Licuteiuint v. Schickh, den wir hier vollständig wiudergebeu.
ausserdem noch 100 Maass Mtnmu. Nach-
kam Hamndi Ben Kero, um Verzeihung zu
mittags
Hier endet schlicsst
drei Ochsen,
die beiden anderen auch für einen civilen Preis kaufte.
Dorf Ik'kum
nicht
dem Boote nach Ycmbo (an der Mombas zu gehen oder um diu Leute nach Gumauu vorauszuschicken und bloss selbst vou Ycmbo den Succurs zu holen.”
genug Proviant
ich
wo
,
ob ohne Dampfer sich die erneuerte Reise
,
Mündung) zurück uud von
Ich entlicss ihn iu Folge dessen ungehindert
„Den
sehen
StromsclmcUe zurück,
zusammenzubringeu und llamadi Beu Kero zur Abbitte zu zwingen.
Ich schick« von
auf dem Dschuba noch
nicht die Macht, solche Be-
verspreche,
zu bauen.
dass Li-
so versuche ich mit dusscu Hülle
noch der Stromschnolle und gehe zu Fuss nach Gitiuano, ]
Ben Kcru habe
er sei eben so viel als jener und mehr,
da er ein Brava-Munn facher Somali.
erbötig,
sei
lluiuudi
'),
hat Schickh den Auftrag, ein Boot aus
er erklärte, dass er Oesclütfte halber die Stadt auf ein Paar
langten Lebensmittel anzuschaffen,
gewisse Kunde angnlangt,
die
Nähe
noch ein Mul mein Glück mit dem „Welf’
Stadt giebt, sich entfernt hatte, an liord zu bringen.
Nichts wisse.
Ist dort
ihre
bis
200.
Digitized
by Google
*
dond, da,
Untergang der
wenn der Raren noch
stens
jedenfalls
hatte
er
schon verlassen
Berdera
gegeben hatte
Nachricht
schriftlich
Brief uud Proviant da sein musste
und
,
der
Führer mit
ich schickte
daher Nichts
doch
,
;
der Decken’schen Expedition, September 1865.
v.
Berdera war, er wenig-
in
auf das andere Ufor, sondern befahl Brenner, nach der Ruhe-
um
der Mannschaft
zeit
anzulegen.
,
Ansinnen keine Folge andere
Uhr
2
einen Verhau
Als die Berdera-Leule sahen,
von dort nochmals nach doiu Boot,
um
darauf das Boot zur Sandbank,
wie
viel
sechs herüber zu bringen.
Kaum
das vernommen,
man
20
so hörte
drei,
dann
schickte
lull
erlaubte
hatteu die Bcrdem-Loutc
am
oin Horn-Signal
linken
auf dieser Seite des Lagers von den
Alle
Waffen nbgcsclinitten
Bank
unsere Loute
trieben
Trenn,
;
aus
beim ersten
waffenlos
niedergestochen
noch
gegen das Ufer, ich
liefen
rief
dem
herüber zu kommen, jetloch die Leute auf der
Boote zu,
dein Boote iu den Fluss;
wurde
eingoholt,
Angriffe
Kauter vom Lager aufgesprungen, er hatte
von der Morgenjagd her sein Gewehr
bei Bich
thut
,
zwei Schüsse uud wurde ebenfalls niedergemacht. Brenner,
Deppe
Theis und
welcher zuerst die Eindringenden
,
be-
Hessen.
Deppe
ich liess durch
;,Welf’,
und Wcrthsachen des
Barons sammeln,
stromab aufgefangen
Jolle
haftes Feuer,
,
auf welches
Büsche zuriiekzogou. der Südseite,
holte
Ich
die
,
Angroifonden sich iu dio
jetzt
lief
mein Gewehr
ich
als ich
auf
Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte der Sultau von Berdera,
nachdem er nuch der Ankunft des Barons
in
Kenntniss gesetzt
am
Baron
September,
24.
sprechungen
mit den vier Europäern und zwei Negern
waren entweder gefangen genommen oder durch den Fluss geflohen für
die
— an den
Gewehre zu haben.
.
Von
dort
—
in die
Strand,
um
und einer sprang
abwärts treiben.
Jetzt
dem Boote war unser
ins
war keine
Zeit
men
denn sonst war es unerklärlich
,
zukommon
keine Nachricht
Barons gezwungen oder
Talge in Kenntniss gesetzt
Tage
bei
nur Trenn,
die
kleine Jolle
wir einige
liess sich
dieselbe
und ruderten stromab,
um
und
Als
wollte.
vom
10 Schritt
Fuss höher Leute,
,
zwei
Itefandcn drei
bis
an Bord des Munition,
der
linken Ufer, welches
als der
„Welf’
steil
vom
daher von Berdera aus den gegen
200,
am
linken Ufer
rechten Ufer jedoch weniger, 40 bis 50 Mann.
leicht sein musste, mit
Ufer
fertig
ruhen
lassen,
konnten
Neger
in
unser Grossboot wieder
Stadt),
Durch einige Schüsse vertrieben wir ihn
Alles
zu können. trafen,
sich
am
(Fähre
,
Den Fluss
Laude. ist
nur Eine, bei der
Warnung
vor eiuem
unsere Effekten auf das linke
theilen,
um
Als
jedoch sahen, dnss wir keine
sio
ihr
Vorhaben
leichter aus-
diesem Ansinnen zu folgen, wateten
auf dio Sandbank
um
liefnnd
dem Ansinnen
Ufer zu bringen, zu führen
am
wir hatten Sonntags halber die Arbeit
suchten sio uns durch die
Angriff mit
es den Letzteren
ihrer Ankunft sahen sic sich
Bei
sie nicht überschreiten
so
Anstalten in
während
,
zwei Europäern und drei Negern
zu werden.
Ich
er diese ge-
sielten
Ufer aus vollständig dominiren
mit
dem Momente zum Boote, wo der in demselben befindliche Somali selbiges am linken Ufer anbinden
Geschütze,
Sie sandteu ihrer
getäuscht,
zu erlangen.
„Wir kamen
am
lag
’
8
bis
jedoch
strom-
zu verlieren,
zu holen.
6
Flusse aufsteigt. Theil
und
Die Ersteren konnten uns an Bord des „Welf’ vom hohen
letztes Bettungsmittel verloren.
bracht, gingen wir alle fünf Europäer
'
um
waren
uns
arbeiteten
Gewehre, siimmtliche Effekten waren am
grösste Theil der
grössten
bei
Brenner
anderen
wir
,
Führern des
über die Details unserer
hatten sie nun ihren Plan ent-
,
So lange die Führer
worfen. sich
uns der Baron
duss
,
Von den
liess.
freiwillig
stromauf,
Terrain
schickte Brenner mit einem Neger durch den Fluss an Bord
des „Welf’,
mit Ver-
Zeit
nach ubgehaltenera
aber
die übrigen
thatcu
Boot und
durch
Büsche oder
freies
Schüsse auf die Leute auf der Bank, diese wateten auf das linke Ufer
einige
diesen
dann
hingehalten,
dort
eiuigo
Bnrdcrn
Schauri ihn entweder ermordet oder doch gefangen genom-
und Munition;
Hierauf ging
in
war, eingedenk seines letzten Zusammentreffens mit dem
Lande, der „Welf
sie nnschlug.
hatte.
den Führer Baracka) von unserer Lage
nach meinem Zelte an
Neger suchten aus den Büschen vorzukommen,. verschwanden jedoch wieder,
und
aufs Trockene gezogen
sie
,
„Welf” zu Hebung desselben.
leb-
Brenner Gewehre
war zu bedenken, was weiter zu geschehen
„Jetzt
Gewehren und
ein
Tagebuch
nun Uber den Strom.
setzten
Neger am Lande
besonders Brenner
die Papiere, das
und Munitiou bereiten, Theis nach den Lebensmitteln sehen.
merkte, auf der nördlichen Seite des Lagers griffen zu den unterhielten
den
in
wir un Bord des
Die Berdera- Iamte vom linken Ufer hatten die gesunkene
ich ihnen,
bis
in das Lager.
vom Boote
Munition zu holen, wir Anderen deckten ihn
Hierauf fuhren
30 Neger mit geschwungenen Lanzen stürzten von der südlichen Seite zwischen Busch und Zelten Ufer uud
um
da sich noch immer Neger
einige herüber zu holen
mit nehmen sollten,
sie
Mit 'dem Boote ruderten wir nun vor
das Lager, ich schickte Brenner mit drei Negern au Land,
Büschen sehen
Auf Aufrngc unserer Leute
und mich näher zu erkundigen. dort,
unter uns wegsank.
zu klein für uns,
Jolle,
aus mit den Gewehren,
dann mehrere oberhalb des „Wolf’ auf dio
drei,
riefen
71
und hatten gerade noch
den Büschen
in
zu steigen, da die
wir ihrem
Zwischen diesem und dem rechten Ufer gelegene Sandbank
und
die anderen
Zeit, in dasselbe
ums Lager
dass
wadetcu zuerst
leisteten,
und
und
riefen
sieh überfahren zu losseu
Ufer zu verstärken.
nochmals
sie
nach dem Boote,
und ihre Pnrtci auf unserem
Als ich jedoch
nur sechs Leuten
or-
te*
Digitized
by Google
Untergang der
72 iaubcn wollte,
ins Boot
Angriff, da längeres Zögern uns misstrauisch
Dass die Angreifer an
beiden
sie Signal
zum
Tug und Nacht abwechselnd immer mit zwei
mitncluuen.
Riemen rudernd brachten wir
machen musste.
um
im Eiuverständniss
Seiten
*
der Decken’schen Expedition, September 1665.
v.
zu steigen, gaben
Uhr
2
cs zu Stande, deu 6. Oktober
der Nacht die Milndung zu erreichen;
in
dort
|
waren,
dem Boote
aus
da die des linken Ufers unsere Leute
ist ersichtlich,
und sich desselben
jagten
bemächtigten.
Unsere sämmtlichen Neger erklärten die Angreifer für So-
ab durch Aussehen von
mali, die sic sowohl durch Spruche
den Galla zu unterscheiden wüssten grosser Theil
ein
einige wollten selbst
,
Nach dem Angriff ging
Leute aus Berdern erkannt haben.
von dem linken auf das
mit der Jolle
„Fcstgcstcllt
nuu, dass es Leute uus
Berdern
waren,
welche uns angriffen, blieb es nur zu entscheiden, ob wir
noch einige Tage warten sollten, des Barons
Schicksal
aufhrecheu
glcich
Dampfers war
der
um
vielleicht
denn an
duss bei einem,
die Nachricht
oIbo-
Flottmachen
ein
,
des
eben so wenig an Zimme.
Andererseits
war
wenn auch nur kurzen Aufeut-
unseres Missgescliickes uns vorauseilcu
musste und wir duhcr auf dom Flusse überall Hindernisse zu
erwarten
auf dem Flusse selbst
Dieses würdo
hatten.
von weniger Bedeutung gewesen
sein,
aber au der
Mündung
angekommen, waren wir der Brandung wegen gezwungen, über Land zu gehen, und datier der mehr als zweifelhaften Grossmuth der Dschuba- Leute in die Hände gegeben. Ausser-
dem war, abgeseheu von Schicksal des Barons, weun Freiheit abhängig.
unserer eigenen Erhaltung, das
am
er noch
Leben, von unserer
Wussten die Leute, duss wir geborgen,
so mussten sie durch Erhaltung des Barons sich Straflösigkeit
zu urhaltcn trachten; waren wir vernichtet, so war es
ihnen ein Leichtes, zu erklären,
dass
Galla die Expedition vernichtet hätten.
Gewalt
das Schicksal
möglicher Weise zu
unmöglich;
in
sie,
sondern
Ein Versuch, mit
und
Barons zu erfahren
des
helfen,
auf undore
nicht
ihm
war der Überzahl gegenüber
Weise konnten wir uns nicht
in
Kiumu zu
der Absieht,
nach
schon
und dort
erreichen
ein
Marsch beim Kap
vierstündigem
Fahrzeug
Glücklicher Weise fanden wir
zur Weiterreise zu miethen.
Bissell
erreichten wir den 16.
Dau den
Lamu and von
24. Zanzibar.
dort mit einem an-
Hior hoffte ich ein Engli-
sches oder Französisches Kriegsschiff zu finden
um
,
Erkundigungen aus Bcrdcra zu erhalten. In dieser Erwartung getäuscht sehe ich mich gezwungen, mit einem Dau nach Brava aufzubrcchcn.” strosse
Wie
die seitdem eingelaufenen Nachrichten aus Zanzibar
brach Lieutenant v. Schickh nach schneller best-
besagen,
am 11. Nodum Dschuba dem
möglicher Ausrüstung nach Brava auf und schon
vember dampfte zu,
mit
ein
Englisches Kriegsschiff
genug zu
nicht
rühmender
Bereitwilligkeit
Hülferuf des Hunscutischon Konsuls, Herrn Th. Schulz, der in dieser Zeit zugleich das Englische tete,
Konsulat mit verwal-
Folge leistend.
ReBuraö der
v. der Decken’schon Roison und ihrer wissenschaftlichen Ergebnisse.
dem
Nach
Urthoil
der
mit
den
Verhältnissen
Fall aber wird
die Expedition
durch diese Ereignisse eine
Unterbrechung erleiden, wenn nicht gar ihr Ende finden.
Der Zeitpunkt auf den
crschoint
daher geeignet,
Rückblick
einen
ganzen Verlauf der von der Decken’schen Reisen
in Ost-Afrika zu werten
und
ihre wissenschaftlichen Resul-
tate hervorzuhebon.
Selten
ist
in
neuerer Zeit
die
Begeisterung
für
der Somali-Sprache mächtig war. Ich beschloss daher, so bald
Rebmunn’s Entdeckung
möglich nufzubrcchcu
erlangen. seitig
,
um
in
oder wenigstens Gewissheit
Um
jedoch
einen
Zanzibar Hülfe Air den
über sein Schicksal
derartigen Schritt
zu unternehmen, trug ich
alle
Übrigen
nicht
um
nung, Alle waren einstimmig, dass es das Einzige
wir
in unserer
zu ein-
ihre Meisei,
was
Lage thuu könnten.
„Nachdem wir dahor Waffen, Munition, Geld uud Werthsachcn ins Boot genommen hatten, fuhren wir nochmals zum Lager, nahmen Lebensmittel und andere NötUigkcitcn und
Uhr den Platz. Die Instrugeringen Raumes wegen nicht mehr
vcrliessen Nachmittag« 5
mente konnten wir de*
jener
Gegenden Vertrauten darf die Hoffnung auf Rettung de« Barons und des Dr. Link nicht aufgcgelien werden, in jedem
geographische Forschungen so /nächtig entflammt als
Baron
damit
nach Brava zu gehen und von dort über die Karuwauen-
Einvernehmen setzen, da weder wir noeh einer der Neger als
ein
mit vier Negern bemanntes Dau, welches ich miethete. So
wenigen Mannschaft unter diesen
rung und Abwärtsbringcu eines Flosses.
lialte
Etwas über
zu erfahren, oder ob wir
sollten,
bei
Verhältnissen nicht zu denken
es sicher,
in
Sec zu gehen, das Boot und traten unsere Fussrcise an,
deren
rechte Ufer.
das
da es die Brandung unmöglich machte,
verliessen wir,
seiner Schneekuppen
am
des 11.
riesigen
Mai 1848 uud durch
rein
durch
Kilimandscharo die
und we-
nige Jahre darauf bekannt gewordenen Erbuudiguugen Coo-
Krapfs, Erhurdt’s und Rebmaim’s über die grossen Scc’n im äquatorialen Ost-Afrika. Dort erschloss sieh dem ley’s,
geistigen
Auge
ciu Gebiet, das wie
kaum
ein anderes der
einem kühnen Reisenden höchsten wissenschaftlichen versprach.
Ausgedehnte Binnenmeere und
hohe
Erde
Ruhm
Gebirge,
deren Schnee selbst die Äquatorial-Sonne Afrika’s nicht zu schmelzen vermag, mussten eine Mannigfaltigkeit der Bodougestaitung,
der
landschaftlichen Physiognomie,
der Natur-
erzeugnisse uud Völkerverhältnissc bedingen, wie sie vorher
i Digitized
by
Goo^e
Untergang der in
dem einförmigen Kontinent
der Decken’schen Expedition, September 1865.
v.
mit Keinen weiten Plateaus
und Tiofebeuon nur an Kehr beschränkten werden konnte, und zudem erwachte
fand
,
er
liebe-
Aufnahme und Unterstützung, so dass er in den Monuten des Jahres 1859 eine vorbereitende Tour
vollste
Erinnerung
sofort die
73
Reisondon Ost - Afrika’»
wissenschaftlichen
Stellen rennuthot
ersten !
an
Andeutungen de«
die
das
äquatoriale
an der gegenüberliegenden Küste, namentlich die Bereisung
alten Ptoleraäus über die Quellen
des Nil mit ihren Sec’n und Schneebergen. Ost-Afrika
eins 4er
Von da an war
lockendsten Ziele
terung dor Erdkunde
mit
Verleugnung
Leiden und Gefahren hinaus des Erdballs
treibt.
nären,
hier
die
in die
aller
nach dem Quellgcbiet des Nil vorzudringeu, im August 1859
von Kiloa aus nach dem südlichsten der grossen Binnen-
persönlichen
unbekannten ltegionen
anspruchslosester
Auf
Wunder
wenn
also,
Neigung zum Keisen und Vorliebe für Afrika
gezeigt,
mit Dr. Bartl»
Sein
schrieb.
und
trefflich
'),
viel
erregen können
kanischen
Kurzem vom Tanganjika- und Ukerewe-See znrückgekehrt, die Existenz der Binnenmeere war bestätigt, aber
diess
seit
erst zwei an einzelnen
dem
Punkten besucht waren; diu Mond-
nur
auf Hörensagen,
cs
gespannt.
ent-
Augenblicklich
war nur
in
reinstem Enthusiasmus für die Wissenschaft sich Jahre lang in mannigfaltigen Kenntnissen
und körperlichen Fertigkeiten
auf eine Bereisung Inner- Afrika’» von Osten her vorbereitet hatte, auf den
wenn
es
man
gelang,
die schönsten
ihm
die
Hoffnungen bauen du rite,
fehlenden
Geldmittel
zu vor-
In dem Hamburger Kuufliuuse O'Swald in Zandem grossmüthigen und freundlichen Beschützer aller
Regimenle
diente.
hatte es auch
der Deeken
v.
Ham-
See’s),
1860
Ungunst
die
ist
Unternehmungen des Barons
fast
be-
Sein Versuch, sieh auf den Scliau-
Ermordung zu begeben,
mit seinem Italienischen Diener Corollj
lloschcr’s
Murz 1860
19.
fuhr
auf einem
Arabischen
missluug.
am
Er
30. Sep-
von Zanzibar
Schiffe
nach Kiloa ab, konnte hier aber keine Leute zur Begleitung fiudeu __
und musste nach Zanzibar zuriiekkehren
24. Oktober
ankam.
Auel»
dort
stellten
,
wo
er
am
ihm grosse
sich
Schwierigkeiten entgegen, „alle mir gegebenen Versprechun-
gen
und Kontrakte wurden
suchte
mir Alles
seiner Briefe,
und
ist
als
gebrochen,
Weg
den
in
Deutscher und damit
zu
er
endlich
fremder
legen,
Alles gesagt”,
Einfluss
war
ich
heisst
cs in
ja
ein
einem
im November zu Kilo»
Knrawunc zusammengebracht und am
die Reise
Juni 1804, wo auch angegeben ist, das» Karl Klans Baron v. der Deeken 1833 au Katzen in der Mark Braudenbnrn als Sobn des verstorbenen König). Hannorerivehen Stallmeisters und Kammerberru Ernst T. der Decken and der jetzigen verwitlwetcn Fürstin von Pleos geboren wurde, ferner dass er vom 15. Jahre an bis »859 im Hannoverischen Köuigin-Uusaren-
gegründetsten
so
von
eine
1 1.
aufs
und ,
platz
zibar,
>'sch einem Artikel der Leipziger lllustrirten Zeitung,
schönsten
diesem ersten schweren Schlage
schaffen.
')
,
schon bei Afri-
oft
gemeinen Mörders erlegen (am
Schicksals den
tember
war aufs Höchste
ein vereinzelter Deutscher
Forscher an Ort und Stelle, Dr. Albrecht Roscher, der
dio
ständig treu geblieben.
wickelten sich lebhafte Diskussionen und diu Begierde nueh vollständigerer Kcuntniss jener Gegenden
begeisterten
,
Aber wie so
Expeditionen
Pfeil eines
des
,
Nachrichten
die
Spczinl-
höhere Erwartungen
jungen
Mal dos Schicksal anders beschlossen. Als
Seit
Später hat er selbst und nach ihm Baker
auch wirklich den Ausfluss des Ukcrewe als einen Qucllarm des Flusses von Gondokoro nachgewiesen damals aber bediese
mit Grund
als diese beiden
zu Hisongunj unfern des
berge des Ptolomäus vermuthetc Spuke tun nördlichen Ende
ruhtun
Roscher
reichen
burg nach Zanzibar abreiste, war Albrecht Roscher bereits
des Tanganjika und im Ukerewo-Sce erblickte er die Quelle des Weissen Nil.
wären die
im April 1860 uuf einem O’Swald’schon Schiffe von
zweier gab e« mindestens vier, von denen
statt eines oder
diesem
gekommen und niemals hätten
Hoffnungen grausam getauscht wurden
und Speke waren
Burton
Barons,
meinsamen Unternehmen.
war vor-
verabredeter Plun
zu
v. der
Beste vorbereiteten und ausgerüsteten Männer in einem ge-
Ost-Afrika uuf seine Fuhne
versprechend.
viel
uun beschloss Baron
Dadurch
verbiuden.
des
wissenschaftliche Reisende
indem
er 1834 im Alter von 21 Jahren eine längere Reise durch
Algerien und Tunis unternahm
zu
kcnutnissc Rosclior’s zu Gute
sehr bedeutenden Vermögens, der schon früh lebhafte
einet»
waren
mit Dr. Roscher zu einer gemeinschaftlichen
sich
Expedition
Besitz
»See
in seinen Briefen nus-
eine grosse Reise zu untcruchmcn.
grosseu Mittel
Mann im
ein junger
an diesem
Mitte Oktober
•).
wie er sich
Dr. Barth’» Anrathcn
Decken,
und dass dort
das Gehcimniss der Nil-Quellen zu onthüllen war.
Kein
um
gering,
gelehrt,
dass die grossen Erwartungen berechtigt waren, dass jene ist
ihm,
stund
angelangt,
drückt, Innor-Afrika offen, aber seine Mittel
gebrochen hatten, gut vorbereitete wissenschaftliche Forscher
Begiuu eine der merkwürdigsten der Erde
aufbrechen konnte
see’n
Weise zuerst Bahn
und dor kurze seitdem verflossene Zeitraum hat
Scheitern seines
über Kitui und den Schceberg Kenia
nordwestlich
Planes,
Bald folgten den unerschrockenen Missioin
dem
des Lufidji-Delta ausführen und nach
für
jene wissenschaftlichen Helden, die der Drang nach Erwei-
nach dem Inneren angetreten
23.
hatte,
November gelang
cs
ihm nur, etwa 25 Meilen bis Messule vorzudringeu, denn die Flucht seiner 50 Träger, das Ausreissou seines Führers und
am
20 Soldaten zwangen ihn Dezember zur Umkehr. Nach vielen Gefahren
die Widersetzlichkeit seiner 18.
I)
Sinke „Gcogr. Mittk." 1859, SS.
478—460;
»869, SS.
1—4.
Untergang der
74
am
erreichte er
1.
der Decken’schen Expedition, September 1865.
v.
Januar 1861 die Küste, wurde
ersten
den Eingoborncu
Kiloa
in
den
Berges
Tagen des Februar glücklich nach Zanzibar zurück.
Dieser
von einem heftigen Fieber befallen, gelangte aber
So geringfügig diese Reise erscheint
Da Roscher » Aufzeich1
ganz werthvolle Früchte gehabt.
umkreisten
bedroht
sunden säinmtliehe Woaepi ab
und man über die Strassen zwischen beiden nur kümmerliche Erkundigungen besitzt, so muss man Bericht
gerungsfall
loren sind
v.
der Deokeu's
der Strasse betreffen
um
hierbei
um
,
um
obwohl
')>
so höher
einem grossen Theil Süd-Afrika's.
die
von
nicht geringerer
lange
Seit
haben
ist als
Wouga Von Mombas
bara bei
die
Stationen
mau
in gerader Linie
an einander,
zum
wenigstens
Decken’» Karte treten
Theil
die
aus besuchte
er,
über Kiküyu
den Geographen
bildete.
Ende Mai 1861 zunächst Rath und
,
Kingebornen
,
namentlich der
am
Karawane
April 1862
am
die
au» der Elbe ab-
Zauzibar ankam
Mombas,
in
3.
Am
*).
betrieben
liier
20.
ihre
Küste verlassend
am
9.
AuVor-
Wunga
Oktober südlich nach
Oktober
Wanga
Zurückbleiben musste, 8 schwarzen Dienen) und 100 Trägern nebst 3 Eseln uud 3 Hunden. I
Da
bei
den Wamusui Eisen
und Messingdraht die Hauptnrlikcl bilden, wurden 1500 Pfd.
mehr war in Mombas nicht aufzuDer Rest der Wanten Instand aus uahe an 4000 Yards (Engl. Ellen) weisser und bunter baumwollener
davon mitgenommen, treibetl.
dass
Tücher, 500 Pfd. Glasperlen und anderen Kleinigkeiten, als
den Rand des Berglandes Fare streiften, ehe sie sich dem See Jipe und von da nordwestlich dem
Messern, Spiegeln, Nadeln, Armbändern, 200 Mundharmoni-
so
wieder nördlich
kas
zuwenden konnten. Hier verweilten sie in Kilciun 19 Tage und stiegen von diesem 4744 Engl. Fuss über dem Meere gelegenen Dorfe bis zur Höhe von 7595 Engl. Fuss nin südöstlichen Abhang des Ein weiteres Vordringen machten damals Berges hinan. Fuss
des
’)
Zeitmlirift für Ailgcm.
••iiuT
Karte.
Erdkunde
,
N.
P.
X, SS. U3, 229, 467
s.
w. v. der
Decken
Jipe, besuchte dio Eisenmincu in den vom See sich erhebenden Ugono-Bevgen, welche die meisten umwohnenden Völker mit Eisen versehen, und wandte sieh dann westlich nach den Aruschn-Bergen. Damit war die Grenze des Masai - Gebiets erreicht, die Wamaani in
1
4
Tagen den See
westlich
j
Von
u.
Seinem früheren Rückweg folgend erreichte
Kilimandscharo
der Regen und das Entlaufen der Führer unmöglich.
mit
dio
7.
Juli in
doch der Jäger Androik wegen Krankheit/ schon in
nöthigte sie sodann,
einen grossen Bogen gegen Süden zu beschreiben, sie
5.
Die Karawane bestand aus 4 Europäern, von denen je-
Die feindliche Haltung der
Wabura
westlich
nach dem Inneren einbog.
1
auf *4000 Fuss Hölle erstiegen.
wo
auf,
und mit einer
Karawane von 58 Mann brach er am 28. Juni, nachdem Thomton die unbedeutenden Antimon- und Blei-Minen im Duruma-Land besucht hatte, nach dem Kilimandscharo auf. Von Mombas gingen die Reisenden über die Berge von Schimhu nach dem 5000 Fuss hohen BergKadiaro, den sie bis
der
gust landeten beide
aber seinen Tod fand.
aushält
und am
scgelte
Belehrung bei Rebmann, der immer noch auf seiner Missions-
Mombus
Sabaki-
wissenschaftlichen Begleiter in der Person des Dr. 0.
bereitungen und brachen
bei
dem
dann im No-
und von dort wo möglich
bereisen
dieser Expedition sich begab, »ich
nebst
sich
betretenen Masai-Landschalten
aus Altenburg,
Station Rabbai Mpia
uud begab
sei,
und Ukamhäni zurückzukehren, beschloss er
gewann er ausser Corolly den Englischen Geologen Thomton, der früher an der zweiten I.ivingstone’schen Expedition Theil geuommou hatte und auch später wieder zu Mit ihm holte er
zum
folgten.
eine zweite Expedition
Zum
Begleiter
dabei
Mombas
nach dem Kilimandscharo und gewann dazu durch Vermittelung Dr. Barth’s einen tüchtigen Kenten
den Kiiimundschuro zu besuchen, dessen
zwischen
sie
und Nord-Usam-
der'Deckeu noch dio nörd-
v.
Takaungu und Maliudi
vom Kilimandscharo zu
ist.
Debatten
Mit einem Abstechor
vember nach Zanzibar zurück. Um aber seine RoutenAufnuhme in einigen Theilen zu revidiren und die noch
Lage, Höhe und Schncekuppc den Gegenstand der lebhaftesten
.September heim-
5.
zu sehen, ob nicht ein Eindringen von hier aus
nie von Europäern
ge-
Die Reise nach dem Nyassa gab er nun ganz auf, dagegen beschloss
um
verlassen.
im Wei-
sie
Träger ergriffen die
alle
an dio Küste, der »io bis
nach Uknmbüni möglich
v. der
Stelle
um
Flus»,
die erkundeten
wofür nun
an
Madjamc
licheren Küstenorte
etwa die
von Mnrsuk über Bilma nach Rornu oder die von Ain-Salah nach Timbuktu, und augstlieh reihte
und bedrohten
Fast
nnch den südlich gelegenen Aruscha-Bergcn kehrten
und Sklaven aus
Bedeutung
dem Tode.
Jipe-See zurück und gelangten über Pure
Geographen Nachrichten über diese Handelsstrasse gesammelt,
des Nachts
lich
als es sich
eine der frequentesten Routen Afrika’» handelt,
Ausfuhrweg für die l’rodukte
den
,
mit
Flucht uud die Reisenden mussten
nur einen Theil
sie
schützen
des
rung mit den Mächtigen des Landes forderten diese den Rei-
nungen über seine Route von Kilou nach dein Nyassu ver-
und Karte
den Fuss
sic
Madjamc, da» sic am 21. August erreichten. Punkt der Rebmann’schou Reisen sollte sie der Wendepunkt werden. Bei der ersten Berüh-
bis
äusserste
auch für
hat sie doch
so
,
in
•)
Siebt- „lieogr.
Mittb " 1863, S, 93, und XeiUvtrift für .Vltgcm.
Erdkunde, N. V. XIV, S. 43.
Digitized
by Google
Untergang der verweigerten
Land
du eine
,
uitu
Weissagung den Tod ihres gesummten
suchen, sein zweimaliges, mit grossem Kosten-Aufwand ver-
toll»
in
Eintritt
ein Europäer den Euss auf
Neun Tage wurde ohne
Gebiet setze.
Erfolg unter-
immer drohender werdende Auftreten der Eiiigcborucu iiötliigtc endlich zum Xuchgeben. „Meine Plüno”, schrieb v. der Decken au Dr. Barth, „wurden wieder ein Mal durchkreuzt , dus Glück ist ein Mal von mir gehandelt und da»
wichen und wenn Einem du»
fehlt,
auch der
hilft
festeste
Wille und die grösste Ausdauer Nichts.”
am Fuss
Mossi aus konnten
des
am
sic
Kilimandscharo zu
bis
November
27.
und von
eine zweite Be-
um
20.
gegen 14.000 Nuss über den Meeresspiegel kamen.
In
steigung de» Kicscnborgc» unternehmen,
Höhe wurde
dieser
in
wobei
sic
Schnee weiter übernachtet, du
alter
die eingeborneu Begleiter in der dünnen Luft sich auch in
Weise
bundenes Vordringen zu einer Zeit, wo die zweiten
Speke’schen
des Ukercwo-Sec’s
Expedition,
mit
also
dem Wcissen
der
Erfolge
der
Zusummcuhuug noch
Nil,
unbekannt
waren, verdient die höchste Anerkennung, denn während
nur die uusscrgcwöhulichc Gunst des Schicksals glänzende Erfolge gewährt, bestimmen die mit Verstäuduiss und sicht getrotfeno
Wahl
eines rühmlichen Zieles
Um-
und die mit
grossen persönlichen Opfern gemachten Anstrengungen
Die lteisendcn wandten sich nun wieder nördlich den Djagga-ltergen
75
mandscharo und die Hochgebirge nördlich von ihm zu be-
den
entschieden
Viehbestandes prophezeie, ihr
der Decken’sclien Expedition, September 1865.
v.
ihr
ganz
aber
zur
Erreichung desselben das Verdienst des Menschen, und das,
was
um die
der Decken erreicht,
v.
an sich schon hinreichend,
ist
diesem Deutschen Edelmann, der bedeutende Summen,
Annehmlichkeiten seiner bevorzugten Stellung
Gesundheit und Leben setzte
an
in
Europa,
wissenschaftliche Aufgabe
eine
einen Ehrenplatz in dur Geschichte der Geographie
,
zn sichern.
>
fortzubewegen ver-
Selbst in gcodütischcu und nstronomischen Beobachtungen
mochten, so musste die Erreichung de» Gipfels aufgegcbcu
bewandert und auf jeder der beiden Boise» von einem tüch-
langsumsten
der
über den Jipe-Sco und von du auf einem nörd-
werden,
Wege
licheren
die lteiscnden
wo
sie
weiter
nicht
am
26.
•
auf diesen beiden Expeditionen Erreichte
Wünschen des Barons wie der
in ihren
Forde-
rungen unersättlichen Europäischen Geographen zurückhlicb, so gehört doch die Position»- Bestimmung und wissenschaftliche
Untersuchung des Kilimandscharo zu dcu schönsten
Erfolgen, welche die geographische Entdeckungs-Geschichte in neuester Zeit aufzuweisen hat.
Im
tigen GchUlleu
begleitet
konnte er die durchzogenen
Jahre 1852 iiussertc
Sir Itodcrick Murchisou in der Präsidenten - Adresse
utt
die
Durch eine Kombination von Triutiguliruugcn uml häufigen
liei
Mombas und Wungu
Kartenskizzen vollständigt,
der Missionäre vielfach
Gegend von Moiubas her. Die kühnen Beisenden, welche zuerst die wahre Lage dieser äquatorialen Schneeberge feststeilen
und nochweisun werden
,
dass sie
uicht allein
die
berichtigt
uud ver-
obwohl er wie Thornton sieh sehr anerkennend
über die den Umständen nach bewunderungswürdige Brauchbarkeit
Ostkiistc, vielleicht aus der
eine sichere Grundluge ge-
geben und somit die ohne Instrumente zu Stande gebrachten
muun nur nach Hörensagen
Besteigung der schnccgiptiigcn Berge Kili-
der Bouten lmt er
—
—
Küste
würde
als einer
läugs
die Läge des Kilimandscharo icstgcstollt er liegt danach mehr als l Grad« östlicher als auf Krhardt’s uud Bebmann’s Karte lmt ausserdem durch seiue Aufnahmen der Karte , des ganzen Gebiets zwischen dem Kilimandscharo und der
Londoner Gcogr. Gesellschaft: „Man kann sagen, dass keiner Erforschung in Afrika ein grösserer Werth bcigelegt werden mandscharo und Kenia von dor
Ge-
genden mit verhältnissmässig grosser Genauigkeit aufnehmen. astronomischen Ortsbestimmungen
3t. in Zanzibar eiutrafen.
Obgleich dus hinter den
und Endara -Beige kamen Dezember nach Mombas zurück, von
über die Bura-
am
v.
derselben
Der See
aussprcchcu.
Jipe,
den Bob-
angedeutet hatte, erscheint auf
der Decken’» Karte in ganz anderer Gestalt uml Luge,
zugleich
ist
gewiesen. schluss
sein
Zusammenhang
mit.
dem Pangani nach-
Zahlreiche Höhenmessungcn geben sicheren Auf-
über das Bodeurelict', die mitgebnichtcn Gesteins-
auch
proben über die geologische Beschaffenheit, wie denn auch
einige hoch Osten entsenden, uud die ferner die Frage be-
in anderen naturhislorischcn Zweigen Sammlungen gemacht und daneben zusammenhängende Bcihen vou meteorologi-
Gewässer des Woissen Nil gegen Norden antworten werden, ob
sie nicht
sondern
,
auch andere Gewässer nach
einem grossen See- uud Saud -Gebiet im laueren dieses Kontinents abschicken, werden mit Beeilt unter die grössten "Wohlthäter der geographischen
Wissenschaft
legt, hat
zwar
v.
in
Den ganzen Umfang
dieser
arbeitung der Tagebücher,
Ergebnisse wird
Karteu
die
Aus-
und wissenschaftlichen
Beobachtungen erkennen lassen, denn bis
nur
zum
Xiibcckcn,
kurze briefliche Nachrichten und vorläufige Berichte so wie
der angeführten Äusserung Gewicht
wenige, nur mich einem Thcil der Messungen konstruirte
der Decken nicht erforschen können, aber
schon sein nur durch ungünstige Verhältnisse in der vollen
Ausführung
schen Beobachtungen angestellt wurden.
hydrogra-
phischen Beziehungen des Kilimuudschuro
M urchison
unserem
Die etwaigen
Jahrhundert gerechnet werden.”
auf welche
in
gestörter Plan,
die
Gegend westlich vom
Kili-
Kartenskizzen zur Publikation
gekommen
'),
jetzt
sind
über auch jetzt
') Brief des Herrn Baron r. der Decken an Herrn Dr. H. Bartl, über »eine Kci»e nach dem Kilüiundjarn und dessen wahren Charakter
76
Untergang der
der Decken’schen Expedition, September 1865.
v.
Westküste durch Monn’g und
schon springt der Gewinn, vreleher der Geographie aus den ^
beiden Reisen xugefallen
man
daneben schehen
wie diess
stellt,
IG
Tafel
in
ist,
im Jahrgang
in
Augen, zumal wenn Weise
die
Forschungen der Vorgänger
die
v.
der „Geogr.
Mittheil.”
uud
hatte, zuerst bestiegen
seiner Natur naeh näher erforscht zu haben.
Vervollständigung
Kilimandscharo
der
selbst.
ist
die Bestätigung
Angaben
Kcbmuun'schen
Durch
und
Uber den
definitiv festgestellt,
seine missliche Stellung
Höhe erhebt, welche Sclmec's unter dem Äquator überragt,
hand Schwierigkeiten
die Linie des ewigen die
zum
Sultan von Zanzibar, der ihn
gegen den Islam zu
beschuldigte,
dass sieh der Kiliman-
dscharo zu einer
Mosai-Laud zu betreten, auch wohl
die Unmöglichkeit, dos
die v. der Deekcn'sehcn Rei-
gemachten Erfahrungen,
Expeditionen
Die auf beiden
sen wurde die so lange, ja fast allgemein bezweifelte Thatendlich
Kunde
gipfeln schon Ftolcmäus
ge-
ist.
Bei weitem das Hauptergebnis«
sache
viel wir jetzt
60
,
Berg des Afrikanischen Kontinents, ein
höchstem
Glied der Hochgcbirgitgruppo Ost-Afrika’», von deren Schnee-
topographischer lieziehung auf
1864
den
,
uud
Forschungen,
liurton’a
Ruhm
der Deeken gebührt der
wissen,
in vergleichender
dem
zu einem Vordringen nach
aller-
dem
den Baron zu
Dona und Dschuba,
Entschluss, die Flüsse, namentlich den
Höhe wurde zu
und ihm
agitiren,
bereitete, brachten
Inucreu zu bcuutzcu, uud
Hamburg.
Die
etwas über 20.000 Engl. Fuss, die Schneelinie zu 10.400 Engl.
er bestellte deshalb einen Flussdampfer in
Fuss gefunden. Ferner ergiebt sieh aus den Gesteinsproben,
Zwischenzeit bis zur Vollendung uud Ankauf! des Dampf-
dass
er ein
alter
Vulkan
ist,
die Beobachtungen über die tation au seinen
Abhängen.
und höchst interessant sind
schiffes wollte
ist
dieser berühmtoste Berg-
So
Weise
verschiedener Küstenpunkte
im Januar 1863 au Bord dos Engli-
er schon
trat
schen Kriegsschiffes „Gorgon” eine Fahrt nach der Portu-
durch vielseitige wissenschaftliche Boobuchtungen der Kcnntniss
zum Besuch
"
und der Ost-Afrikanischen Inseln verwenden.
Zonen und Grenzen der VegeSo
koloss des äquatorialen Ost-Afrika jetzt in ähnlicher
er
giesischen
auf Kup
gewonnen worden, wie das Cameruus-Gebirge an der
und
Kolonie Ibo
der
Arabischen
Delgado au, segelte daun
Niederlassung
nördlich
nach Larau,
begab sich von da nach dun Comoren und ging im April Xovembcr 186t. (Zeitschrift für Alldem. Erdkunde, N. F. XU. 1862, 88. 73 —81.) Expedition to Kilimindjaro. Oy R. Thornton. (Procecding* of the R. Geogr. 8oc. of London, Vol. VI, !861 49.) G2, pp. 47 d. d. Zaiuilur,
13.
Seychellen und von dort Ende Mai nuch der Insel Reunion,
—
—
Brief de* Herrn C»r) v. der Deeken an Herrn Dr. H. Barth und Ausxtlgo aus den Briefon «eine* Begleiters Herrn Dr. Kersten, d. d. Motubas, 20. September, und Wanga, 8. Oktober 1862. (Zeitschrift für AUgcm. Erdkunde, XIV, 1863, SS. 41—47.) Baron r. der Deeken"* und Dr. 0. Kernten"* Rci*e nach dem Kilimandscharo, 1862. („Geogr. Mitth.” 1863, SS. 99—102.) Auvxug au* einem Ilriof des Herrn Baron Carl t. der Deeken an Herrn Dr. H. Barth, d. d. Zanzibar, 15. Januar 1863. (Zeitschrift fUr Ailgem. Erdkunde. XIV, 1863, SS. 348—351.) Briefliche Mittheilung von Dr. Kersten über seine Besteigung de* Kitimandjam in der Gc*ell*chaft de* Herrn t. der Decken und Bruchstück aus einem Brief des Herrn r. der Decken d. d. Reunion, Juni 1863. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, XV, 1863, SS. 141 152.) Geographie»! Kote* of an exprdition to Mount Ktlimandjaro in 1862 63. By the Ilaron Charles von der Decken. Mit Karte. (Journal of the R. Geogr. 8«c., Vol. XXXIV, t864, pp. I 6.) Vorläufige Ski*ae Ton Baron Carl v. der Decken’» zweiter Reise von de*r Afrikanischen Ostktiste xum Ktlimandjaro, gcx. von H. Kiepert. Karte des Schneeberg* Kilimnndjaro, aufgenommen von C. v. der Decken auf »einer ersten Reise, ger. von U. Kiepert. (Zeitschrift fUr AUgcm. Erdkunde, XV, 1863, Tafel V. Bemerkungen daxu von Prof. H. Kiepert auf SS. 545 549.) Der Scltneeherg Kflimaudjaro in Ost-Afrika, aufgenoimuen ron Karl t. der Deeken, 1861. („Geogr. Mitth." 1864, Tafel 4. Bemerkungen daxti auf S. 102, Anmerkung.) . Da* Gebiet der Schneeberg« Kilimandscharo und Kenia in OatAfrika. Nach den Reiseberichten der Missionäre Krapf und Rebmann, 1844 53, und anf Grund der Forschungen K. von der Deeken’», 1861 und 1862, von Burton, Spcke (1857), Owen (1824) u. A. gex. ron B. Hassenstein. (..Geogr. Mitth." 1864, Tafel 16. Bemerkungen
—
abermals von Zanzibar mit einem Postdampfer nach den
in der Absicht, eine Reise
oft
seinen treuen Diener Corolly durch den er
—
dazu auf SS. 449—456.) Beschreibung der von Herrn v. der Decken gesandten Gehirgsarten au* Ost -Afrika, grvisstenthcils vom Fuase des Kilimandscharo. Von Prof. Gustav Rose, mit einxelucn Bemerkungen von Prof. Kammclaherg. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, XIV, 1863, SS. 245—248) Beschreibung der «weiten Reihe der von Herrn t. der Deeken au* der Gegend des Kilimandscharo mitgebrachten Gehirgsarten. Von l)r. J. Roth. (Zeitschrift für AUgcm. Erdkunde, XV, 1863, SS. 543 545.)
—
in
verlor, erhielt
Folge
derselben in
Unter solchen Umstünden war an
Der Baron durchstreifte Reunion und reiste dann nach
eine Reise dahin nicht zu denken. einige
Monate lang
Europa,
um
die Insel
den Bau seines Dampfschiffe» zu beschleunigen
und Vorbereitungen zn einer umfassenden Explorirung dur Ost-Afrikanischen F'lüsse zu treffen.
ward ihm
—
—
Tod
von der Ermordung des Königs Kuduma
Madagaskar herrschten.
—
—
die Nachricht
und den unsicheren Zuständen, die
—
—
quer durch Madagaskar zu unter-
Aber das Unglück, dus seine Projekte schon so verkümmert oder ganz vereitelt hatte, trat auch diess Mal in auffallender Weise hervor. Auf Reunion, wo er
nehmen.
Thcil, ,
in
dass
Bei dieser Gelegenheit
England die wohlverdiente Gcnugthuung zu
ihm die Londoner Geographische Gesellschaft
die goldene Medaille zuerkaunte.
Die Ausrüstung überraschend
grosse
zu
dem
Unternehmen
neuen
nahm
Dimensionen au.
Ausser dem schon
dem „Welf,
noch ein
bestellten Dampfschiff,
neres, den „Passpartout",
liess er
von 24 Fuss Länge und 12
klei-
Zoll
Tiefgang bauen und brachte zugleich eine ganze Reihe von Begleitern und Gehülfen
Ende 1864 nach Zanzibar zurück.
Dort hatte sich inzwischen Dr. Kersten mit Berechnung der
Beobachtungen, Sammeln
vou
Naturalien,
grösseren
und
kleineren Exkursionen beschäftigt, da ihm aber eine schleu-
nige
Veränderung des Klima’» zur Herstellung »einer au-
Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus. gegriffenen Gesundheit
Noth
musste er im Februar 1865
that,
Die weiteren Ereignisse
•nach Deutschland zurückkehren und eben so war auch Graf r.
(fotzen zu alsbaldiger
Dor
erste
war dor
Osi oder Dana.
sieh v. dor
Bereits
zum
weiter
im Februar 1865 begab
Einlaufen gewühlte
nur so weit aufwärts schiffbar,
als die
Fluth reichte,
nach Zanzibar zurück,
um dann
dem Dschubu zu gehen
').
bis
zum
Flüsse Thula und erst
am
richtet,
16. Juni
die Unter-
verzögerten
Sehamba untersuchte, gelangte der „Wolf uachdem, wio oben be-
dem Dschuba
auf
dieses
erst die
und
weit
letztero,
breit
die
sich
besonders
man
bekannte
die
Strom-
wie es scheint,
hätte doch wohl diese
Handelsstadt
Gowina
erreicht.
für dio Wissenschaft
denu wie wir bei audorer Gelegenheit zeigeu werden, war der „Welf zwar nicht das erste EuropUischo Schiff, Dschuba in seinem unteren Lauf befahren hat,
dos den
aber seine wenigen Vorgänger trugen äusserst
rechnen darf, dass die
weuig
zu seiner Kenntuiss
während man mit Gewissheit darauf
29. Juli in den Dschubu,
bei,
Fluss aufgenommen
hatte.
lässt
die so unglücklich abgelnufcuc Fahrt
nicht ohne
der kleinere Dampfer auf dor Barre dieses Flusses
den Untergang gefunden
Ob
beträchtlich ,
bleiben,
Aufbruch
den
würden
Berdera und Ganana,
Immerhin wird auch
dem „Wolf nach
und da mau unterwegs
sein
Flussbettes selbst,
zwischen
unüberwindliche Schranken, aber
i.
I
dahin
des
sclioffcnheit
schnellen
der Decken
eilte v.
Dia Zusammensetzung
Krankheitcu
wie
so
mit
d.
Geschick
günstigeren
vorgedrungen
Innere
ins
ifor
nicht beurtheilen, der Weiterfahrt zu Schiff setzte die Bc-
Mündungsarm
Muhe der Stadt Tscharro, und ohne
suchungen für jetzt weiter fortzusetzen,
Schiffes
wurde,
Decken mit einem Theil der Expodition dahin,
doch zeigte sich dor
bis in die
Reisonden unter einem
vorsucht
Exploration
zu dem traurigen Endo
Expodition sind oben ausführlich erzählt worden.
Rückkehr gezwungen.
dessen
Fluss,
77
bis
der Deckcn'sche Expedition den
v.
hat
und dass wir eine Kurte und Be-
schreibung desselben eriialtcn werden. ')
Zeitschrift für Allgem. Erdkunde,
August 1835, S9. 153
— 155.
Die Nordpol - Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus'). I.
Petition aus der Grafschaft
Hark
theil
au einer gedeihlichen Eutwickeluug derselben.
Nicht
I
an
das Hohe Haus (überreicht
Diu
der Abgeordneten
vom Abgeordneten Fr.
Kriegsmarine
gehört
zur
in
Berlin
Jfarkorl).
Vervollständigung
Bau von
allein der
Hiifcn
und Schiffen kommt
der
Wehrkraft des Staates und die Nation nimmt warmen An-
tigen Seemannschaft, die
zur Lost
fällt,
Die hier publicirtcn Dokumente sind nicht blot» an und für eich
von Interesse und enthalten werthrolle Daten, sondern sie konstatiren die wichsende Thcilnahmo in der Kation »m Seewesen, an Hebung and Forderung desselben durch Entdeckungsfahrten nnd Fischerei* Unternehmungen in unseren nordischen Meeren. Leider geht Alles Sehr langsam bei uns in Deutschlund. (Eis heute, 32. Februar, ist wenigstens rau der K. Pretusischen Kegierung nach kein Beschluss Uber ihre Ilethoiligung an der Suche gefasst worden, nachdem ich Tor langer als 3 Monaten, »m 15. November I8G5, die Angelegenheit den K. Prcusv Htnatsministeru Graf Bismarck nud 11. r. Koon persönlich unterbreitet hatte.) Wahrend Volk und Itegicrung deliberirt und beratbet, Versammlungen hält, Kommissionen, Comitea nnd Ausschüsse bildet, viel spricht, schreibt, denkt und Protokolle macht, laufen uns andere Nationen, Grenxnachbam, die man nicht einmal ebenbürtig erachtet, den Rang ab. Ks giebt. leider immer uueh Leute bei uns, und »war hochstehende Leute, dio zwar xugeben, dsss ein Unternehmen windle projektirte Deutsche issenschatt, aber in keiner Weis« von Nordfabrt ron Interesse für dio praktischem Nutzen sei. Die beste Antwort ist ein Hinweis auf dos, was das kleine Dänemark bereits gtl/mn bat, wahrend das grosse Deutschland träumt und sieh zum Hnudotn nicht entschliesseu kann. Die Dänen haben trotz der ungeheuren Verluste, die aie im letzten Kricgo erlitten, so viel nautischen Sinn und sind besonder» von der grossen pr»ktitcheti Bedeutuug der arktischen Meero so sehr überzeugt, dass zie im vorigen Jahre zur Ausbeutung der arktischen Fischereien eine Gederen Kapital vorläufig auf I50.(KK) Thaler, sellschaft gründeten, 1500 Aktien zu 100 Tbaler vertheilt, fostgestellt wurde. Dio Idee zur, Bildung dieser Gcsellsehzft ist von dom bekannten thatkräfligen KapitänLieutenant Hammer ausgegangen, der die Seele des ganzen Unternehmens ist. Die Thütigkcit der Gesellschaft wird schon in diosem Prüh-
marine
nicht in
ist
im Frieden nicht dem Staatssäckel
Petcrmonn's
GeogT. Mittheilnngen.
1806, Heft
II.
der Lage,
erfordcrlicho Matrosen stellen,
ligste gestört
Vurhüitniss 1
Tonne
in
-
das
Dio Preussische Handelszu einer Kriegsrüstung
Kontingent für die Kriegsmarine zu
ohne in der eigenen Bewegung auf dos Nachtheizu werduu; ihre Touncnzahl wuchst nicht im
zum
Bedürfniss.
Schiff, in
.
W
Botraclit,
sondern in verwandten heimischen Gewerben
ausreichende Beschäftigung findet. ')
in
sondern uueh die Ausbildung einer zahlreichen und tüch-
l’rcussen auf
Abnahme
anstatt
In Norwegen fallen auf 3 Scclcu
England uuf 6J 1, in Frankreich auf 40 l, Die Küsten-Scgelschifffahrt erleidet 1.
54
Zunahme,
weil Dampfbootliuien die Ver-
bindung der Häfen ruscher und regelmässigor besorgen.
Die
grossen Seemächte verschaffen sich durch dio Begünstigung
der Fischerei das genügende Material abgehärteter Seeleuto jahr beginnen, indem schon im März 5 Fahrzeuge nach Norden gehen werden; 1 aus Teakholz und Eisen gebauter Dampfer von 40 l’ferdekrafl und circa *50 Tone Tragfähigkeit zum Walfiacbfang , 2 Schooner zum Dorschfang und 2 Jachten zum kleineren Fischfang; zum Robbenfang in den Eis-Regionen «oll ein anderes sturkes Dampfschiff gebaut werden. Fischen doch such sogar die Franzosen bei Island allein jährlich durchschnittlich für etwa
JO MUtiancn Franc* Dorich
Wir Deutsche beschranken uns darauf, mit ungeheuren .Summen schlechte Seefische ahznksnfcn und daheim beim Biere von einer Deutschen Flotte zu träumen, während eine Deutseho Nordror Allem dazu beitragen würde, bei uni den Sinn für das SeeA. P. wesen in wecken und dasselbe zu beleben und zu heben.
dem Auslande fatirt
lt
Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Hau3.
78
fu^ die Flotte, -wodurch gleichzeitig die wichtigsten
Nur
wo
da,
Fischerei
dio
in Blüthe
einer eigentlichen Bee Bevölkerung
Kode
die
man
nicht
treiben in den Bodden-
In Aus-
sein.
gegen
leider
sondern
offener See,
in
sie be-
und Binnenwässem den wenig be-
deutenden Fang, während wir dem Auslande cincu Tribut
von Millionen Thalcrn für Fischwaaren
Binnenmeer mit geringerem Salzgehalt und
i\ir
offener See
den
oline
eine
namhafte Ausdehnung der Fischerei auf
ein
zu beschränktes Feld, wir müssen weiter
hinaus auf die allgemeinen Tummelplätze der Nordsee und des arktischen Meeres.
das Bedürfnis« und
Friedrich der Grosse erkannte tete mit Erfolg die
Härings-Kompagnie
in
Preussen aber-
mals festen Fuss an der Nordsee gofusst hat,
Vorgang Nacheiferung erwecken.
stif-
Emden; auch den
wo
Walfischfang hatte er im Auge; heute,
sollte
jener
Die Preussische Kriegs-
heimischen Seefischerei neue
Wege
hat dio Mittel dazu völlig in
nünden; tüchtige
im Frieden
aufzusuchen, und Schiffe
sie
und
Weise geübt
in passender
werden müssen, sind vorhanden. Englische, Französische und Amerikanische Kriegsschiffe findet
man
unter den Fischorflotten der Nordsee, bei Island
und den Bänken von Neu-Fundland.
zum Seemann
in
den Eisfeldern.
Nelson bildete sich
Die Deutschen Fischer
sind vorzugsweise auf die arktischen Regionen angewiesen.
Dio Fahrt auf Grönland, welche die muthigsten Seeleute bildet,
hat bedeutend abgenommen, weil
Der warme Sommer von 1865 und der sind
besitzt
ijor
zurückgezogen,
Europu noch 340 Walfisch-Jäger
Walfisch sich
dem mit.
Besatzung.
Das Manoeuvriren mit Segelschiffen zeitraubend und gefährlich,
ist
ohnerachtet
17.000
feldern
sind die Verhältnisse
in
ungleich
Mann
den Eisgünstiger
für dio Schiffe mit Dumpfkruft.
Dio
Kapitäne Gravcl und Bruce von Dundee lieferten den Beweis,
indem
sie
ihro
zwei Mal mit Thran
Schraubendampfer binnen 9 Monaten
Smithsund
dem Vordringen durch
dio Baffin-Bai
und den
fast unühcrsteiglicho Hindernisse cntgcgcustchon.
Dagegen
schlügt der Deutsche
Route über Spitzbergen
als
Geograph Pctermnnn die
geeigneter vor,
indem er sich
auf den Einfluss des warmen Golfstroms und andere- Thutsuchen stützt, die im Ergänzungsheft Nr. 16 seiner „Gcogr.
Mittheilungen”
vom Oktober
zusammcugestellt
sind.
nuchzuweisen
einer
Durchforschung
der arktischen
jetzige
Winter
Gewässer über
boduuern, wenn die Gelegenheit versäumt würde,
zu
ein JCiel
') Anlage zur Petition: Bemerkungen, betreffend die Bneeiteruny Verkehre mit .Vortiegen. Der nördlichste Handelsplatz Norwegens ist Hammrrfest, eine aufblühendo Stadt unter 7 0 ° 39' X. Br. Trotz der hoben Lage ist der Winter durch die Kinwirkung des Golfstroms ein gelinder. Als Tauacbplatz mit' den Bussen ist der Ort mit Freiheiten begabt und der Verkehr steigt sichtbar, um so mehr ist es tu bedauern, dass Preussen hier ksin Konsulat besitzt. Manche unserer Fabrikate suchen Uber Hämmertest nach Russland au gelangen. Deutschland rerkehrt meerwärts nur durch den Zwischenhandel der Hanse-Stadt« mit Hammer7.000 fest, während eine direkte Verbindung ungleich grossen- Krfolge herbeiführen wurde. Betrachten wir zunächst die nordischen Produkte der Ausfuhr. Archangcl führt durchschnittlich jährlich aus: 6 Millionen Pfund Thran, 16 Mülionen Pfund Fluchs und Heede, II 5.000 Tonnen Thocr,
—
dee
Tonnen Pech, 124.000 Tsehetwcrt I, einsamen, 160.000 Pfund Kodern, 134.000 Dutzend Dielen (ausser Koggen und Mehl u. s. *.), alles Artikel, welche Deutschland in Massen serbraueht. ' Unter der Hinfuhr finden aieh 6 Millionen Pfund Salz, 2 Millionen Pfund Steinkohlen. Norwegen bedarf (ur seinen Fischfang von riesenhafter Ausdehnung jährlich 200.000 Tonnen Salz und ebenfalls der Zufuhr rnn Steinkohlen für die Dampfschifffahrt und Kupferhütten heim Xordkap. Dis Kinfuhr rnn Steinsalz ist frei für Hammrrfest. Portugal liefert jährlich an Schweden bis ROO.OOO Kubikfuss Snlx, Spanien ebenfalls ein bedeutendes Quantum. Norwegen führte 1662 800. 000 Tonnen Häringe aus und die Deutschen Küsten waren dio Hauptabnehmer: dazu treten noch 24 Millionen Pfund 8tockflscb ferner 7 Millionen Centuer Thran , ein Artikel, Ton dom der Zollverein jährlich über 200.000 Oentncr verbraucht. Dort in den arktischen Gewässern, wo der Kusse und Norweger ihren Thran gewönnen, würden hei richtiger Benutzung der jetzt vorhandenen Httlfsroittel auch die Deutschen Fischer lohnende Beschäftigung linden. Zur
—
Ausfracht dieutr- das Salz der gewaltigen Steinsalzlager bei Susiflirt, welches sieh als Häringssalz bewährt hat. Die Anfuhr bis zu den Ktbhäfeu ist erleichtert, da der Lauefiburger Klbzoll, dieses Hindernis*, jetzt in Händen Preussens ist. Die Westphälische Steinkohle hat bereita das Weltmeer überschritten, sie diente von Kms und Wcsct aus als Ausfracht. Dis Schüfe der Ostsee lüden Öl, Spriet um) Zink, Artikel, die im Norden regelmässig gesucht sind. Gesetzt, der Fischfang fülle die Fahrzeuge nicht, dann war« eiet» die Gelegenheit geboten, volle Uüekfraeht in Kohproiluktcn zu tauschen und zu finden. Hammerfcst würde der Stapelplatz sein. Die früher unbeachteten Abfälle der Fischerei können jetzt zu Guano verarbeit«! werden und oben so bieten die an Spitzbergens Küsten unbeachtet lügenden Knochen ein werthvolles Düngemittel. Dass sich an diesen Verkehr mit Rohprodukten ein bedcateoder Umschlag in anderen Waaren knüpfen würde, bedarf wohl keiner weiteres Nachweise, da er indirekt bereite durch die Hanse-Städte hetriebt* wild. Die Ausbildung der Seeleute war« die ersprießliche Folge der He-
—
füllten.
Die Englischen und Amerikanischen Nordpol-Expeditionen ergeben, dass
')
Spitzbergen hinans ungemein günstig und es wäre sehr
,
molir gegen den Nordpol
und den Handel
erlauben.
marine scheint im eigenen Interesse dazu berufen, der ein-
Seeleute, die ohnehin
für die Fischorei
erlangt werden, wie wir uns in der Anlage
Die Ostsee,
zollen.
Reichthum an Häringen, Stockfischen, Kabliau und Robbeu, bietet
welches der Versuch einer Nordpol-Fahrt
theilwoisen Misslingen«,
seefahrenden Nationen zurück; unsere nicht zahlreichen
Fischer findet
als
liehen Interesse,
gewährt, würde ein bedeutender Erfolg, selbst im Fall des
kann von
steht,
bildung diese« Qewcrbzweiges steht Preussen alle
Vor-
National-Ükouomic erlangt werden.
theile für die
vorigen Jahres sehr lichtvoll
Ausser
dem hohen
Wissenschaft-
bung der Fischerei. Man vergesse nicht, dass der Wrltuinseglcr Cook und der grosse Seehold Nelson in den nordischen Gewässern ihre ruhmreiche Laufbahn begonnen.
Digilized
by Google
Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus. zu verfolgen, auf welches die Augen der gebildeten Welt neuerdings mit grosser ’fheilnahme gerichtet sind und
wo
Ruhmeskranz der Beharrlichkeit winkt. Marine giebt cs im Frieden keine nationalere Bestrebung als wie die einzutreten in den Kreis der Bewerber und so ihre Ebenbürtigkeit im Feldo der
Harkort überreicht und unterstützt
die l’reussische
,
Nachdem Russland und Österreich so wie jüngst noch Schweden mit Ruhm und Erfolg wissenschaftliche Expeditionen ausführten, dürfen Wissenschaft unzweifelhaft festzustellon.
nicht
für
allein
Wissenschaft
dio
,
sondern auch für die
materiellen Interessen gleich creprieaslieh sein werden.
erfahrene Offiziere und
bemerkt, sind geeignete Schiffe,
Mannschaften so wie gelehrte Forscher
und Instrumente
vorhanden und die Rüstungskosten werden
Summe
übersteigen
nicht
Wie
massige
eine
und können auf dom
Titel
der
Wir erluubcn uns
v.
Haus geruhen
wolle,
KönigL
die
Staatsregierung aufzufordern: a.
der Marine direkt in dio
Hand zu nehmen oder
Gesollschaft kräftig zu unterstützen.
mitgewirkt und die Erklärung abgegeben:
„Die Köuigl. Staatsregierung nimmt Theil au dem Interwelches die angeregte Nordpol-Fahrt im Lande
esse,
Sie hat daher die Ausführung in
findet.
einer solchen Fahrt bereits
eingehende Erwägung genonnnou,
und zwar zunächst
Kommission von See-Offizieren ernannt, welche das
eine
nöthigu Material vorbcrcitcn
Entschluss in
auf Gruud
soll,
dessen ein
Sache Seitens der Regierung gefasst
diesor
werden kann.”
nehmens
Bedeutung des Unter-
und für die
für die Wissenschaft, für den Handel
vaterländische Marine
anerkannt
allseitig
Epoche machenden
und Erforschungen der Expedition
die
die
Dr. Pctormann
Schriften, die Geographie
Polar- Regionen
welche
betreffend,
um-
Aufgaben
geograpliischeu
wichtigsten
es auf unserer Erde noch zu lösen gebe.
die
fasse,
(Folgen
und
Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten,
mit der Petition überreicht sind, dar, dass eine arktische
zu diesem Zwecke gebildete Privnt-
Haspe, Kreis Hagen, im Januar 1866.
Regie-
der Geheime Ober-Rcgierungsrath Moser, in Vertretung des
legt in seinon
Petenuann angeregte Nordfahrt im Interesse
die durch
b. eveutualitcr eine
als
des Marine-Ministeriums,
in Vertretung
Schleinitz,
In der Kommission wurde die
deshalb, den gehorsamsten Antrag zu
dass ein Hohes
Dabei haben
rungs-Kommissarien der Marine-Kapitön-Lieutennnt Freiherr
Indienststellung verrechnet worden.
stellen,
ist.
Borathung der Petition unterzogen.
wir nach dem Urtheil der tüchtigsten Seeoffiziere und des
Deutschen Publikums nicht zurück bleiben, da die Fojgen
Friedrich
Die Kommission für Handel und Goworbo hat sich dor
ein schöner
Für
79
Mark hervorgegangen, welche vom Abgeordneten
Zweige der geographischen Wissenschaft
—
Alle
Topographie,
Geologie, Hydrographie, Meteorologie, Magnetismus, Zoologie,
Unterschriften.)
Botanik und Ethnographio
der Kommission für Handel und Goworbo über eine Petition, die Nordpol - Fahrt
2. Erster Bericht
betreffend. In Deutschland
ist in
—
würden hierdurch
tigsten Bereicherungen erfahren,
die wich-
am
da vornehmlich
Nordpol
der Schlüssel und Kern zu den meisten physikalisch-geogra-
phischen Phänomenen der ganzen nördlichen Hemisphäre ge-
•
der neueren Zeit das Projekt eiuer
Eben
funden werden würde.
so wahrscheinlich ist es nach
Expedition nach den arktischen Regionen, hauptsächlich zur
Petermann, duss diu Erforschung des arktischen Meeres hei
Jahrhunderten
Gelegenheit der Expedition auch dio wichtigsten materiellen
Erreichung des Nordpolcs, eines schon
von verschiedenen Nationen angestrebten
gekommen.
seit
Zieles, in
Anregung
Unser Geograph Dr. A. Petermann hat nach
langjährigen Studien und Forschungen die Fahrt über Spitz-
bergen
als
den geeigneten
Weg
ihm vorgeschlagene Route hat sonders
in
Expedition
England,
so wie
gefunden.
wo mau
mit
die
in
von
nur im Aaslande, beeiner neuen
Nordpol-
und zwar auf anderen Wegen vergehen
sondern auch schaft
bezeichnet und
nicht
will,
Deutschland unter den Männern der Wissen-
im Hundeisstande den lobhaftestcu Anklung
Man
darf behaupten,
dass Pctermann’s Projekt
eine Deutsche Nationalfrogc geworden
sirung desselben,
Mit der Rcali-
ist.
mit dor Ausrüstung einer Expedition in
Folgen
Deutsche Publikum. ist
Mittel,
beschäftigt
sieh
Aus der Theiluahme
zur Zeit das
für das Projekt
auch eine Petition vieler Männer aus der Grafschaft
Schifffahrt
und »Handel
haben
wird.
Dem
männischen Schifffahrt, würden hierdurch neue Bahnen öffnet.
ren
Ausserdem befinden sich nach
Feststellungen
im
arktischen
er-
bereits erfolgteu^siche-
Meere
die
wichtigsten
und reichsten und allem Anscheine nach unerschöpflichen fossilen Elfonbciulnger der Welt.
— Dass
endlich die vater-
ländische Marine besonders in Friedenszeiten
rufen
sei,
mit dazu be-
kühnen Unternehmungen der vorliegenden Art
bei
zu kooperiren
,
den Erdball
zu erforschen , das Reich des
Wissens zu erweitern und dabei ihre Kraft zu üben, darüber
war
die Mehrheit der
Kommissiou ebenfalls einverstanden.
Anlungcud die Ausführung des Unternehmens, so nahm
der Petermann’schcn Richtung und mit der Beschaffung der
dazu erforderlichen
für
Walfischfange, einem der vorzüglichsten Zweige aller kauf-
die
Kommission dio Erklärung der Königl. Staatsrcgierung,
dass sie an
dem
Interesse,
Falirt finde, Theil
welches die ungcregte Nordpol-
nehme und
die
Ausführung einer solchen 11 »
Die Nordpol-Frage und das Preussische Abgeordneten-Haus.
80
Erwägung genommen
Fahrt bereits
in
Thatsüchlich
steht
Staatsrcgicrung zur Berücksichtigung zu überwoisen,
hake, gern entgegen.
ersten
die
dass
fest,
vaterländischen Frage nur geringe Bedeutung beimessc.
dazu tauglichen Materials an Schiffen und Mannschaften und
wegen des Kostenpunktes ausgegangen schaften,
z.
forderten.
sind
und
später
Die
von den Regierungen
fast überall
erst
oder
Private
Königl.
Ausgaben untersagen'
rung und eignet
kooperativ mit
sei
eine
nutionule Idee
und Anstalten zu einer
schaften, mit ihren Mitteln
und sicheren
wie die Petenten
in
Es
Kosten der Expedition
mit
zu
übernehmen
,
deshalb
einstimmig zu einer
fast
die
wertli
ist,
Königliche Staatsregiemng mit der ist,
Haus der Abgeordneten über
Petition
die
von
Schmidt und Genossen zur Tagos-Ordnung über.
er-
Berlin,
den
5.
Februar 1866.
Handel und Gewerbe.
und an
begleiten, wird es nicht fehlen.
linuscn).
musste es sich die Kommission
versugen, die Petition mit ihren Anträgen der Königlichen
sieh
Staats-
Angelegen-
diu Initiative zu
dass zu einer Unterstützung desselben aber der Staats-
das
geht
(Berichterstatter).
aller
und
in einer
Erwägung, dass das Projekt einer Nordpol-Expedition
muthigen Männern der Wissenschaft, welche die Expedition
Dessen ungeachtet
sich
erfolgto
rcgicrung die Initiative überlassen werden muss,
auch
warten, dass sie sich freiwillig erbieten werden, einon Theil der
Kommission,
l’rüfuug dieses Projektes befasst
leichten,
von dem Patriotismus anderer Deutseheu Staaten zu
lmt
dass auch
Mann-
ist
es der
zwur einer Berücksichtigung sehr
Ausrüstung der Expedition winkt,
richtig sagen, ein Ehrenpreis.
nicht
Das Haus der Abgeordneten wolle besehliessun
Der murilimen Vormacht Deutschdisciplinirten
Sie
welcher
in
Jahren
motivirten Toges-Ordnuug vereinigt und trügt dahin an:
Durchführung oder wesentlichen Unterstützung
und
seit
mit Stnuts-Kinuahmen
Staatsrcgicrung
ergreifen.
an,
lands mit ihren für die projekt irtc Fahrt ] Missenden SchifTen,
ihren tüchtigen Seeoffizieren
schon
die auch ihre finanzielle Seite hat,
heit,
es
einer Privat-Gesellschaft,
sich gleichzeitig
es seinen Beruf erfüllt.
schnellen
das
England und Amerika, die Sache weiter
Hand nimmt,
Situation,
politische
,
eines Budgets, das einseitige Vorgehen der
deshalb Preussen das in Deutschland an-
jedoch im letzteren Falle leitend, so fördert es die Ausfüh-
mit
betindet
Zustandekommen
B. in
selbstständig oder
mit deren
notorische
Preussen
Gesell-
Wenn
geregte Unternehmen als Staat in die
selbst
auf den Vorwurf hin, dass sio, was nicht der Fall, einer
Ent-
grösseren
deckungsreisen nach beidun Erd {»len wegen dca besonderen
Michaelis.
Die Kommission
Roc]>cll (Vorsitzender).
Dr. Becker (Dortmund).
Dr.
für
Dr. Ziegcrt
Schwitze (See-
Hammacher. Harkort II. Ovorweg. Deutz. Hoffmonn (Ohlau).
Ludewig.
Schmidt
(Elberfeld).
Bellier de
Launav.
Cornely.
|
Geographische Notizen. Eine neuo Roblnaoniado. (Ntbtt 2 Kartellen,
•.
die Carton« auf Tafel 3.)
Unsere Zeit der Eisenbahnen und Dampfschiffe ist für Abenteuer und Vorkommnisse wio die des lfobinson Crusoe nicht gerade geeignet; um so interessanter ist der Schiffin dun antarktischen Gewässern belegenen Auckland-Inscl, nicht bloss weil der 20 Monate lange Aufenthalt der Schiffsmannschaft auf dieser einsamen Insel ein romantisches, sondern auch ciu geographisches und
bruch des „Grafton” auf der
wissenschaftliches Interesse hat. indem eine Überwinterung
diesen Regionen der Erde zu den grossen Seltenheiten gehört und die meteorologischen Beobachtungen des Kapitäns
in
Musgrave vom Grufton die ersten sind welche uns thatAufschluss über den Winter des antarktischen Gebiet» in diesem Theilc gewähren und somit auch für die gerade jetzt so viel besprochene Geographie der Polar,
süchlichcn
Kegionen von der grössten Wichtigkeit Bind. Wonn wir vor 3 Jahren bei Publikation unserer SüdpolarKarte ') uns dahin aussprnchcn a ) , dass der Winter der Südpolar-Itcgionen als ausserordentlich mild gefunden werden würde, so wird diese Annahme durch die Musgravc’schen Beobachtungen in hohem Grade bestätigt. ')
*)
ln Stieler's Hand- Atlas Nt. 42*. „Geogr. Mitth.” 1863, SS. 418
ff.
Wir worden im nächsten Heft einen ausführlichen Bericht über diese neue, auf der Auckland- Insel spielende Kobinsouiudc bringen, führen unseren Lesern aber schon jetzt den Schauplatz derselben auf dem betreffenden Carton von Tafol 3 vor. Derselbe ist aus unserer olien citirten Südpolur-Karte entlehnt, dessen Zeichnung so genau mit Kapitän Musgrave’s Aufnahmen ]>asst dass sie nur sehr geringe Änderungen bedurfte. Wir hatten damals '), den offiziellen Französischen und Englischen Seekarten entgegen, die grosso innere, die Insel in zwei Theilc theilendc Bucht bereits angegeben, während jene offiziellen Kurten die Insel uuget heilt licsscn. Gerade in diesem inneren Wasserbecken war cs, wo Kapitän Musgrave mit seinen Leuten 2U Monate lang eine gezwungene Ansiedelung bewerkstelligte. Zum Vergleich geben wir in einem anderen Carton (auf Tafel 3) ein Spezialkärfchen der Insel Juan Fernandez, den Schauplatz der Geschichte von Robinson Crusoe. Tafel 3 als Weltkarte veranschaulicht die allgemeine Lage beider Inseln, die Auckland-Inscl liegt in derselben Breite als das Südende Kamtschutka’s und auch fast in derselben Länge. ,
*)
„Oeegr. Mitth." 1863, S. 422.
Notizen.
Die Zukunft dor Düne von Helgoland.
des
Bei einem kurzen Erholungsaufenthalt in Helgoland im August v. J. lernte ich eine Gefahr für da« Bestehen dor Düneninscl von Helgoland kennen, welche durch die leichtsinnige Einführung dor Kauinchcn entstanden
Du
ist.
der
Gefahr durch sofortige Ergreifung energischer Mittel jetzt wohl noch gesteuert werden kunn, halte ich es für meine Pflicht, die Thatsachen iu Ihrem so weit verbreiteten und hochgeschätzten Blatte uiitzuthcilcu, damit auch wirklich die nöthigen Mittel zur Abhülfe ergriffen werden. Zwar habe ich diesen Punkt bereits im hiesigen Naturwissenschaftlichen Vereine bei Gelegenheit eines Vortrages über Helgoland erwähnt und er hat in Folge davon auch in einigen politischen Blättern Erwähnung gefunden, aber bei den cigcnthümlichcn Helgoländer Verhältnissen bedarf es energischerer Mittel, um die Bewohner zu raschem und entschiedenem Handeln zu bewegen. Bekanntlich besteht Helgoland aus zwei Stücken, der Felsoninscl und dcrDüneninscl ). Jene wird zusammengesetzt von dem bckunutcu mergeligen rothen Sandstein diese, im Osten von ihr gelegen, ist lediglich aus Diluvinlgorölle und Dünensand gebildet. Sie ist jedenfalls wohl dio kleinste Düncninsel an der Deutschen Nordseeküste und deshalb iu beständiger Gefahr, weggerissen zu werden, ja sie würde wohl schon längst auseinander gespült sein, wenn nicht die Fclseninsel ihr von Westen her und ein Riff von Osten Schutz gewährten. Seit einigen Juhrzehntcn hat man angefangen Manches zu ihrem Schutze zu tliun. Die Anpflanzung des Sanddornes (Hippoplme rhtunnoides) der in ein Paar Dünenthiilorn bereits kleine Wäldchen bildet, so wie die Anlegung von rechtwinklig verbundenen starken 1
,
,
,
Hecken hat sich zur Ansammlung und Befestigung des Dünensandes als sehr nützlich erwiesen. Nun hat aber der jetzige Gouverneur vor mehreren Jahren, um ein jagdbares Wild zu erlangen, einige Paare Kaninchen dort uusgesetzt; er hegt diesellien mit solcher Sorgfalt, dass er sie im Winter öfters füttern lässt und dnss er in einer auf der Düne ungeschlagenen Verfügung den Badegästen die Jagd auf diese als „Privateigenthum" bezeichncten Thiere untersagt*). Und doch sollte innn im Gcgcntheil eine Prämie für jedes getödtete Kaninchen nusgeloben denn sie durchwühlen mit ihren Gängen und Bauen die Dünen nach allen Seiten und vermindern deren Festigkeit bedeutend. Sie haben sich bereits so vermehrt, dass ihre Losung überall in den Diinenthälcrn den Boden bedeckt und man bei einiger Aufmerksamkeit viele Eingänge ihrer unterirdischen Wohnungen findet. Ich habe nur mit grosser Mühe einige Blüthenstände des gemeinen Dünengrases (Ammophila arenaria) nuffinden können, dagegen keinen einzigen vom Dünenweizen (Triticum junceum) und vom Sandgraso (Elymus arenarius). Auf dem Boden und vor den Eingängen der Höhlen musste man die Rispen und Ähren suchen; dort lagen sic abgenagt oft in dichten Mengen beisammen; viele waren auch gewiss ,
')
S. die jifidm Spccialkärtchcn Ton Pcteraann in 1:160.000 und 1:60.000 auf Blatt 16* neunte Ausgabe.
:
di« ItUno
Atlsa,
Man
sollt«
diese
die
Helgoland und -
Sticlcr »
lland-
Helgoland wesentlich uuf der Existenz der Düne beruht, ist weniger bekannt möchte sein, dass auch die mit ihr verknüpft ist. Auf der Düne werden aber gerade die Fischerwürmer gegraben welche als Köder für den Schellfisch, Dorsch und andere wichtige Fische dienen. Die wenigen Würmer, welche zur Ebbezeit am Strande der Felscninscl gegraben werden, würden nicht einmal für den Fischfang zum eigenen Bedarf der Inselbewohner genügen. Stünde Helgoland unter einer Deutschen Regierung, so Hessen sich von dieser Schritte zum Schutze der Insel erwarten. Wie die Verhältnisse aber jetzt liegen, ist nur davon Ktwus zu hoffen, dass dio Holgolandur selbst aus ihrer Lethargie erwuchcn und Schritte tliun, um durch schleunigste Ausrottung der Kaninchen den ferneren schädlichen Folgen der Unbesonnenheit des Gouverneure vorzubeugeu. Dieser selbst hat übrigens wohl keine Ahnung von der Gefahr gehübt , in welche er die Insel durch dio Einführung der Kaninchen brachte. allbckuunt;
Fischerei innig
,
Statistisches über das JenissciBkische Sibirien.
Von AVoo/ou#
Gouvernement
in
J.athin.
Mitglied den KtatUtUclie» Comitd'* für
JcnUicltkUehr (»otiverntment.
Da wir noch so wenige statistische Nachrichten über das Gouvernement Jenisscisk besitzen, so werden auch folgende kurze Bemerkungen dem Deutschen Publikum ohne Zweifel von einigem Interesse sein. Das Gouvernement Jenisscisk erstreckt sich von der Chinesischen Grenze bis zum Weisscn Meere und nimmt einen Flüchenroum von 3.070.175 Quadrat- Werst ’) oder 215.226.513 Russischen Dessiiitinen und 731 Faden oin.
Von diesem Flüchenraum nehmen siäten
1382 Faden
und
die
die
Kreise
Städte 65.110 Des3.262.068 Dessiäten
Kxittenx
von Helgoland ao bedrohend*: egoistische Maasaregel ihres Gouverneurs der Unglücken Regierung au wissen tliun. A. P. *)
81
Höhlungen der Kaninchen gezerrt. Viele Büsche Dünengrases und des Sanddornes waren abgestorben und Hessen sielt leicht hcrnuszichon ; die Kaninchen hatten sie durch ihr Wühlen abgerissen. Und doch bilden diese Pflanzen den besten Schutz für die Dünen. Die übrige Vegetation war unglaublich dürftig. Nur mit grosser Aufmerksamkeit entdeckte ich einige Exemplare des duftenden Meersenfes (Cakjle maritima) und der Houckenyu peploides; etwas häufiger wur noch das Salzkraut (Salsola Kuli); von der Düucndistcl (Sonchus) fand ich dagegen nur Ein blühende» Exemplar, an fast allen anderen waren die Blüthcnknospen oder auch das ganze Herz ausgefressen. Wer die Schädlichkeit der Kaninchen selbst auf Inseln mit breiten und hohen Dünen kennt (man vergleiche z. B. in Beziehung auf Borkum Prof. Wicke’» beredte Schilderungen), der wird zugeben, dass die ganze Helgoländer Düne gdführdet ist, wenn dem Unfuge der Thiere nicht baldigst und kräftig gestquert wird. Sollte erst ein Mal der Kopf der Düne bei einem Wintereturme weggerissen sein, dann wird auch der Köqier derselben nicht lungc mehr dem Andraugc des Windes und der Wogen widerstehen können. Mit der Zerstörung der Düne .ist aber auch der Erwerb der Helgoländer auf das Au&scrstc gefährdet. Dnss das Bad die
in
(Au* einem Schreiben Ton Dr. Fr. Buchenau tu Iiromen.)
Nach Schweixer’» Areal-Berechnung de« RuaaUckcn Kelche betragt der Flächeninhalt dca Gouvernement» nur 2.21 1.689 QWtni A. P. ')
82
Notizen.
295 Faden ein. Die Bevölkerung ist im Verhültniss zum Flächenraum sehr gering, doch nimmt sie von Jahr zu Jahr immer mehr zu, wie das aus folgenden Zählungen für die letzten 5 Jahre sichtbar
Einwohner
und das Turuchanskische Land mit besonderer Verwaltung. Nach der Verwaltung werden die Kreise auf folgende Art vertheilt: kischen,
I
hu
ist.
beiderlei Geschlechts
Klasacu
aller
wurden
Kr*4MK>Jar*k. in Anthcile
gezählt im Jahr« 1858 „ „ 1859 „ „ 1880 „ „ 1861 „ 1863
.
.
.
. .
.
.
.
.
. .
in
303.256 808.049 313.390 318.963 334.220
„
99
2.
J.
1858 160
1K59 1434
Umncnnuug
durch
saken: 879 3.
— —
—
643
— — —
Strafarboiten
3043
—
—
2068 der
derselben
verhielt
Adelig«
.
II. Geistliche
.
I.
1992
—
.
.
In
ilen NtÄ-Jten
tnänoL. wcibl.;
.
.
11 .142
.
.
—
zu
Ko-
1781
Klassen
7
768 wcibl. Oeachl. 902 99 99 7.728 99 99 90.630 99 99
IV. KomiNcfc-K^holiache V. Protestanten VI. Juden VII. Mohammedaner VIII. Schamanen .
Im Ganxcn
ln
927
164 17 401
109 17
397
—
21
12 .175
11.025
427
—
"^3?200~
132.113 733
1
308 278 304
1.099
797 386 237 4.r,04
67 5.383
161.834
139.186
“3013120
Das Gouvernement Jcnisseisk wird in die 5 folgenden Kreise gctheilt: den Krassnojarskisehen, den Atschinskisehen, den Miuussinskischeu
,
.
K ans k.
—
6
gctheilt;
—
—
Jtel twhlL
2
—
2
gehören ferner 3 Kirchdörfer , 17 kleine l)io (iesammtzahl der Höfe lat 2151.
A1*chln-ik.
ist
folgende:
Mlnn.tlntk.
Ksu'k.
Jeeistelsk.
den Kouskischen und den Jenisseis-
Geschl.
und 108° 10' ö. L. und hat 1384 männliche und weibliclio Einwohner. a Minussinsk um Flusse Jenissei liegt unter 53 43' N. Br. und 109° 24' Ö. L. und hut 1555 männliche Und 1385 weibliche Einwohner. Kaust in der Nähe des Flusses Kanu liegt unter 56° 13' N. Br. und 113° 31' Ü. L. und hat 1219 männliche und 1223 weibliche Einwohner. Jcnisseisk um linken Ufer des Flusses Jenissei liegt unter 58° 16' N. Br. und 109° 46' Ö. L. und hat 3072 männliche und 2636 weibliche Einwohner. Die Studt Turuchuusk un dun Flüssen Jenissei uud Turn« hau liegt unter 65° 55' N. Br. uud 105° 18' Ö. L. Br.
1348
|
den Krehcn
153.783
26
—
t
2
Im Gouvernement giobt es 6 Städte, doruuter I Gouvernements-Stadt, 4 Kreisstädte und 1 Stadt ohue städtische Privilegien. Die Gouvernements- Stodt Krassnojarsk liegt am linken Ufer des Jenissei und au der Kutscha, die sich hier in ihn ergiesst. Sie liegt uuter 56° 1' N. Br. und 110° 34' Ö. L., hut 4786 männliche und 4316 weibliche Bewohner. Die Kreisstädte sind folgcudc: Atschiusk am Flusse Tschulynut liegt unter 56° 16' >'.
ni.vtinl, treibl.
10. 425
54
—
6 Huuderte
in
AHch oak. Mlnon t iwh
36.673 27.689 46.089 £8.182 19.175 27.868 24.636 41.025 23.171 19.072 In Turuchanak männlichen Geschlechts 4026, weiblichen Geschl. 3414.
Theilt man die allgemeine Zahl der Einwohner nach ihren verschiedenen Konfessionen ein, so erhält man Folgendes:
Griechisch-Katholische
Militärressort:
Die Einwohnerzahl der Kreise
v«ibl.
gelassen haben, im Ganzen 58.142.
UI. Aroirninch-Orrgnrianiftche
.6 .2
Zum Kosaken- Regiment
linge.)
II. Sektirer
— —
3821
männl. Ges« hl.
3 treib). Oeachl. VII. Ausländer 7 männl, Geschl., . . VIII. Zu jenen Abtheilungen nicht gehörige 874 beiderlei Geschlecht«, und zwar Zögling» der geistlirhen Schule in Kraatnojantk 141, Klosterdiener 36, rerechiedeue Beamte 697. IX. Angeaiedelte Verschickte beiderlei Geschlechts, die ihre Strafzeit ausgebaltcn und »ich in den Städten oder in den Kreisen nieder-
1.
6218
— —
63
Kraarnojarwk.
7.783 99 99 IV. Bauern 92.873 9» 99 V. Militär 9.838 8.141 . 99 99 99 99 23.685 21.805 VI. NiehtruMcn . 99 99 99 »9 (Darunter 4894 Angeaiedelte, 33.191 Xomadiairendc und 7405 Sträf-
III. Bfirger
7829
—
—
Das Kosaken Regiment wird
118
1754
8090
— —
Krsssoojsrsk.
nach den verschiedenen
sich
161
9540
verschiedener
—
18f>2 folgendermaasscn 803 raännl. Geschl., . . 856 99 M
ira J.
26
.
.
Stationen Antbeilc
Bewohner des Gouvernements
Die allgemeine Zahl Jcnisseisk
1123
21 105
zu ihm gehören:
auf die Ausioduluug und zu
durch das Verschicken
T
33 120
23 94
Im
1860 1861 186* 370 243 643 von Soldatcnstriiflingen
—
T
-
— —
—
4
4
Dörfer, 5 Saimki und 2 Vorposten.
folgenden Ursachen: durch Übersiedelung von Modischen 1. Klassen aus anderen Gouvernements: im
JenU*cl«k.
3
6
Uluaaen der Kirgisen Jurten .
Bevölkerung uoch aus
die
sieh
T'
3
6
27 94 7615
Höfe
99 „ M „ 1861 „ 188* « Diess vorhält sich zur allgemeinen Zahl der Bewohner wie 1:72, 1:87, 1:89, 1:71, 1:78.
Ausserdem vermehrte
KUmik.
Minuaviribk.
4
Kirchendörfer kleine Dörfer
4334 3533 3513 4530 4157
1 858 1859 1860
Civilressort
.\t« bis 7 Mann. Künstlich wird die Wurzel nur an drei Orten kultivirt, in Dau-biche, Amber-bire uud Kry-dagu. Sie ist schwer zu hohandelu, vorlangl ciueu waldigen fetten Ilodeu und der Landmann ist gozwungeu, den Boden häufig zu düngen und vor Sonnenstrahlen zu schützen. Diu Anwohner des HanchuiSee's und des unteren Lefu beschäftigen sich mit, dem Sammeln von Pilzen, welche in der Mandschurei hochgeschätzt und bei den Chinesen unter dem Namen Jumo bekannt sind. Zu dem Zweck wird cino grosse Strecke Kichenwald umgehauon, da sich die Pilze auf den verwesenden Stäm-
2,05°
viel strenger. 3. Die südliche Zone hat ein gemässigtes Klima und hohe Bergketten. Robun uud Fruchtbaume gedeihen. Kiclum, Ulmen, Kschcu Ahorn (Nogundo aceroides), Gedern uud Linden erreichen einen Durchmesser von 1 J eine Höhe von 13 Sashcn und das herrschende Alter der Bäume ist 80 bis 220 Jahre. Die Bewohner des Landes sind Golde, Orotschoucn und für dou grössten Theil Chinesen, die sich in sehr beschränkter Weise mit Ackc^au und Giirtnorci beschäftigen, sie bestellen nur kleine Strecken des Bodens zu ihrem jährlichen Lebensunterhalt mit Korn und Gemüse. Die Küstenbewohner fischeu Perlen von geringer Sorte aus dem Meer. Gerste, Hafer, Tabak, Kohl, Rettig, Melonen, Wassermelonen, Mohrrüben, Hothor Pfeffer, Ölfrüchte, Nachtschatten, Sorgo, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Hanf wachsen wild. Aus den Waldbäumen zieht man wenig Nutzen. Die in der Nachbarschaft der Hussen leitenden Koreaner sind viel kühner und kriegerischer, alter auch gröbpr und ungebildeter als dio Chinesen, mit denen sie beständig in Streit liegen. Sie bilden ein ganz besonderes, von den Chinesen durch Sprache uud Äusseres unterschiedenes Volk. In naher Beziehung zu Budischeffs Forschungen stehen ,
,
,
,
,
die topographischen
Arbeiten der Mitglieder der Sibirischen Herren Timroth und Helmerseu in dem Lande zwischen Ussuri und Grossem Ocoan. Sic nahmen 2000 Werst instrumental und 14.280 Werst nach dem Angenmnnss auf und lieferten ausserdem eine vollständige Beschreibung der besuchten Länder. Sektion
,
men
;
finden.
Lopatin,
welcher von der Sibirischen Sektion binnen
Gegend geschickt war, hat versprochen,
in
I
geben; da» Land ')
und Silbererzen.
Bedeutet auf Chiaeeiech „MätelUndiecti".
(OexUonra un
dies«
Kurzem
eine vollständige Beschreibung der Mineralien und Erze
i
Febnuu
ist
an Steinkohlen- Lagern
reich
,
zu
Eisen-
,
18*6 .)
Digitized
by Google
Reisekarten des Thüringer Von
C.
Waldes.
Vogel.
(Mit zwei Kärtchen, liehe Tafel 4.)
VojJrla Top.Kihrtm
r.
tU*it -
Thiinn^rr Va14.
gewesen mit der Königl. Preußischen Aufnahme und cs musste daher für eine gewissenhafte Bearbeitung einer topo-
ükkj
•-
1
Karte
graphischen
des
Thüringer Waldes
werden, ob mir diese Blätter
gestellt tige
Grundlage
ten,
dn
—
Italien
zunächst
fest-
als die allein
rich-
Karte gar nicht
ich andernfalls die
nommen
—
zur Benutzung überlassen werden möch-
würde.
Als
Resultat
kann konstatirt werden, dass
in Angriff ge-
Bemühungen
dieser
gewesen
es mir vergönnt
ist,
Kopien der betreffenden Königl. Preussischen Aufnahme-
die
Sektionen über den schönsten und besuchtesten Theil des
Thüringer Waldes benutzen zu dürfen,
dass ich
so
Hinzurechnung der Kurfürstlich Hessischen Aufnahme
mit circa
50 Quadrat-Meilen direkt nach der Original - Aufnahme bekonnte
arbeiten
—
sprochene
1. C.
Vogol's Topographische Karte
Wald und
vom Thüringer
seinen Vorlanden, Mst. 1:150.000.
Keine andere Karte
').
mag
die
als
be-
hier
diess uueh ausdrücklich gesagt sein
—
bisher nach diesen Originalen bearbeitet, selbstverständ-
ist
lich
die
und
Preussischeu
offiziellen
kleineren Maassstabes ausgenommen.
Hessischen
Karten
Indessen selbst diese
Quellen waren bei weitem nicht ausreichend zur Bearbeitung
Vorstehendes Übcrsichtskiirtchen
Ausdehnung
die
soll
meiner Karte und ich sah mich gonöthigt, neben den um-
dieser in 4 Sektionen ersehienenen Kurte veranschaulichen.
eigenen
fassendsten
Dieselbe
ist,
zusammengesetzt, von Kund zu Rand
nische Dezimnlfuss hoch und
1,7
Kuss
hut
breit,
1,4
also,
Rhei-
den Touristen
für
bestimmt
daher
,
auch auf
Leinwand gezogen und elegant gebuuden, ein durchaus huudAls Begloitwort wurde ein unter
liohes Format.
„Zur Geschichte gebirges
u.
der Kartographie
w.”
s.
die
dem
8
Seiten
Text
welches namentlich uueh Rechenschaft
Ausführung
der
Kurte
giebt
mögen
auf welchen
sie
beruht.
Es
mir gestattet,
aus demselben einiges hiorher Gehörige zu entnehmen und in
Verbindung zu bringen, was während der
fast scclisjührigeu
Bearbeitung der in Rede stehenden Karte
Anderes damit
neu hinzugekommeu Bekanntlich
ration» verfuhren, d. h. die
im Mst. von
1
:
Prcussische Generalstab
1857
Thüringischen Staaten
die
25.000 der natürlichen Lange nnfgenomraen.
Eben so hat im Jahre 1852 der Kur-Hessische Generalstab Aufnahme der circa 5 Quadrat-Meilen grossen Herrschaft
in
Thürin-
mehreren Staaten
deu einzelnen Fluren, vorgeuommen werden
unmittelbar nach erfolgter
führung desselben
sollte, und Aufnahme wurde schon zur Aus-
geschritten
,
so dass
heute,
im Früh-
jahr 1866, verhältnissmässig nur noch wenig zu thun übrig
Welche Veränderungen über dadurch
graphie der betroffenen Bezirke
der Königl. bis
trat in
wonach das sogenannte SepaZusammenlegung der Grundstücke
daselbst ein Gesetz in Kraft,
ist.
hat
den Jahren 1853
die
diess näher begründen.
bleibt.
in
überall
Anspruch zu nehmen. Nachstehende Zeilen
Als bereits die Königl. Preussische Aufnahme
und die Quellen sei
in
ausgiebigste
die
will,
gen sich ihrem Abschluss nahte,
iu
nach weist,
Weise gewährte
und Privaten
Titel
Thüringer Wald-
erschienenes Heftchen,
in gr. 8°, ausgegebeu,
über
des
— und, mir auf be— Unterstützung von Behörden
Vorarbeiten
wie ich gleich hier bemerken
vorreitwilligste
zugsweise
davon kann
in
der Topo-
herbeigeführt worden sind,
sich nur derjenige einen rechten Begriff
der selbst Gelegenheit hatte, olitischcn Grenzen.
der
hoch
Mul gebrochen, bequem
vier
Karto
Waldes umfasst, stellen
in
ist
Objekte
Die Kärtchen sind
Rhein. Dczimulzoll
,1:150.000 der natürlichen Länge das Gebiet des ganzen
in
Die eine Ausgabe
hervorragendsten
5,1
und können,
Herren Eberhardt und Weiler,
Hinzufügung des Kolorits
der
Brusttasche getragen werden.
und wird von der Verlagshandlung
den
zwei Ausgaben versandt.
be-
S[x“zialkarten.
schon im Titel jedes dieser fünf Blätter durch
ist
niimlich
breit,
Vorstehenden
oben genannten
fünf
die
Folge dessen ich mehrere Wochen dortsolbst gearbeitet habe. Ich glaube im Vorstehenden den Beweis geliefert zu
Überdies*
im
die
Karte des Thüringer Waldes giebt gleichzeitig
Ridtmcn
den
noch
Eisenach
L: ,
nähert
bar an Blatt als
u.
sich
w. wird gegenwärtig in Kupfer
s.
»einer
11
auschlicsst
,
Vollendung
Da
im Laufe dieses Jahres.
sich
und
erscheint
dasselbe unmittel-
so werden auch beide Blätter,
sich gegenseitig ergänzend
,
zusummen gebunden und
in
einem Doppelhlatt ausgegeben werden können.
Blatt 11:
ts
•
Digitized
by Google
88
Das
Thal in Hoch -Asien und seine Bewohner.
Ili-
Vou Dr. W.
Radloff, Professor bei der Berg-Akademie in Barnaul in West-Sibirien. (Mit Karte,
Im Jahre 1862 besuchte
i.
Seitdem die Kirgisen der Grossen Horde und diu Schwar-
Rteppe und die Stadt Kuldseha, die Hauptstadt der Chineei-
war mir nicht bognügeu,
gestattet
und
ich
musste mich demnach damit
Verhältnisse des Ui-Thalea einzuziehen.
Wenn
mich bemühe, ein möglichst
folgenden Zeiten
Oberen
jenes Landstriches zu entwerfen, so
zum
muss
ich
doch
lli-
—
Thaltu.
Als
vorigen Jahrhunderts das Dsungorcn
und der Kaiser Kicn-Lung
sielt
-
man
wählte
das
Ili
Zu diesem Zwecke
punkt der eroberten IJindcr dieses Landstriches
Lage nach den Mittel-
bildete.
besiegt,
stiess.
iu keiner
Nomen Kuldseha hielten,
Sü-ding,
die
und Tschim-pän-si wurden.
Dann
').
Weiter aufwärts
bis
Meilen.
,
I
bis
Meilen
7
Rodmhachaffettheit
.
dicht
am
zum
am
sind Ansie-
Ili
Flusse tretenden Gebirge ist
dagegen dos
fetten trockenen
Ili-
breit.
künttliche llttcdtterntig.
Flusse
Ili-Thales
Flusse Kasch, einem
zwischen Kasch und üsük
,
—
Die Be-
im Ili-Thale
ist
für
Mit Ausnahme einiger Sand-
sind
das Hauptthal des
Ili
und
einem
I.chmbodeo bedeckt, der bei gehöriger Be-
wässerung einen reichen Ernteertrag gehöriger Bewässerung,
liefert,
aber eben nur
denn ohne dieselbe kann
bei
der Trockenheit dos Klima’s Nichts gedeihen. In den Sommer-
Regen hier zu den grössten Selten-
monaten gehört ein
er-
heiten und ein uoch so starker ltegcu verschwindet bei der
von Chinesi-
Trockenheit des Bodens und der grossen Hitze nach wenigen
man zum
siedelte
zum
25
bei
ist
auf eine Strecke von etwa
20
Ili
die Tlialriunuu der zahlreichen Nebenflüsse meist mit
übrigen fünf Forts, Korgas, Tso.hing-di-cho-zi,
besetzt
östlich bis
des
strcckon
bekannte, vou den Tutaren Kürii genannte
Dn-lo-si-gung
schen Soldaten
vom Üsük
den Ackerbau sehr günstig.
man dem
Festuug und das Fort Hajnndai, Mandschu-Besat Zungen
Kirgisen-
Gegenwärtig
jenen Gegenden zu reguliren.
schaffenheit des Bodens jener Strecke
Weise auf .Schwierigkeiten
sieben Festungen an, vou denou zwei, die jetzt unter
in
Nclientlusse
Thal etwa
sondern mit
Westlich von der Tutaren-Stadt Kuldseha legte
grosse Sandstuppen
lli
kaum wenigen
rechten
I
Ausnahme der Bewohner der Tataren -Stadt Kuldseha vollständig aus ihren Wohnsitzen verdrängt, so dass man bei neu anzulegenden Kolonien
die Ufer dieses Flusses
Kommission damit beschäftigt, die Grenze zwischen
unmöglich
Die früheren Bewohner
waren nicht nur
und
delungen durch die uoch bis
-Thal aus, das von je her eine hervor-
seiner geographischen
zum
ist
Der dicht bevölkerte Thcil des Chinesischen
ragende Stellung in der Geschichte Hoch-Asiens eingenom-
men und das
aber
erstreckt sich
sonders angelegen sein lassen, in diesen neuen Besitzungen
Die
ist
Reich vernichtet war
das ÖRtliche Turkestan unter-
zum
bis
Russland und Chinu
die Mitte des
bis
des Üsük.
Aulen ein Wintcrasvl gewähren können.
worfen hatte, musste es sich die Chinesische Regierung bean einem Punkte festen Puss zu fassen.
Pikcto
Mündung
zur
nicht genau bestimmt,
eine
um
nur bis
lli
auch nicht von Wichtigkeit, da vom Üsük westlich
liegen
der Eingobomcn zusammengcstellt sind. dt*
Yssyk-köl sieh Kussland
Russischen
die
Flusse .Schilik zu beiden Seiten des
in jeder
grössten Thcil nach mündlichen Mittheilungen
lieticdelung
am
Grenze gegen Russland
klures Bild
Hinsicht die Nachsicht des Lesers erbitten, du meine Materialien
und
vorgeschoben sind, erstreckt sieb die Chinesische
lli
Herrschaft
den
ich in
haben
unterworfen
den Eingobomcn Erkundigungen über die
bei
vom
zen Kirgisen (Burut) nördlich
Eine Huudreiae auf Chinesischem Gebiete
achen Ili-Proviuz.
Tafel 5.)
ich die Daungarische Kirgiscn-
Stunden
,
ohne auch -uur die geringste Spur nuehzulossen.
|
Schutze der Grenze Militär-Kolonien zur Betreibung des Ackerbaues führte
aus Dnurien
städto-Gebietc (Alty sehähär) der Kleinen Buchurei
turon- Familien
zum
Ili
über.
Ausserdem
lichen China.
die,
Auf
solche
Woise
erhielt
uud
Sechs-
6000 Ta-
errichtete
hier eine Verbrecher-Kolonie von Verbannten aus
Ili-Tha! in
an
mau aus dem
dem
man
eigent-
das ganz verödete
wenigen Jahren eine ziemlich starko Bevölkerung,
eben weil
sie
aus so verschiedenartigen Elementen be-
stand, zur Befestigung der Mandschu-Herrschaft
im Westen
so unendlich viel beitrug.
Hier kann also nur eine künstliche Bewässerung
wünschten Erfolge
erzielen,
denn Gegenden,
selbst
zu beobachten Gelegenheit hatte,
barkeit des Bodens'
In ihr Schreibart der Namen finden sieb im Text wie auf der Wir haben überall genau die Schreibart de»' Karte oft Diffcrcnxcn. Manuskriptes bcibchaltcn. A P.
die
die ge-
aber trotzdem, wie niger fruchtbar,
trotz
Boden-
der Frucht-
vollkommen wie eine Sandwüste, ohne
auch nur dun geringsten Graswuchs zu Thalrinnen der Nebenflüsse
ist
man mir
nur
ist
In den
erzeugen.
das Land theilweise steinig,
vielfach versichert,
die Bearbeitung
um
nicht we-
vieles schwie-
riger.
Da* Klima des Ili-Thales *)
wo
beschaffenheit eine solche unmöglich macht, liegen, wie ich
ist
wie das der südlichen
Dsungnrischcn Kirgisen-Steppo eine Übergangsstufe zwischen
dem rauhen Klima
Sibiriens
und
dem
tropischen
Klima
Digitized
by Google
Das Im Winter,
Thian-Schan.
des
jenseit
nur 3 Monate dauert,
die sehr hohe Kälte hält meist bis 3
und Ende des Winters ßchneefall
bahn aber im Thale
und
heiss
38° Krnum.
bis
Monut April ist
Wochen
0
wenn
gesunde Luft
in
sie
Zu Anfang Der
duss
der
gute Schlitten-
Für sie
furchtbar
ist
Dor
die
Bewohner
dureh die un-
den Chinesischen Städten verursacht. Eine
Ausnahme lunchen
mehrmals
die Pocken, die hier schon
diesem Jahrhundert
in
grüsstou Verheerungen ungerichtet
die
Seinem Klima verdankt es das Früchte
Von Bnumfriichten
nicht vertragen.
ßchaptnla, Granatäpfel
Melonen, Arbusen,
Tabak
;
reifen Äpfel, Pfirsiche,
auf den Feldern gewinnt man Woin, Getreide-Arten,
nlle
Reis,
Baumwolle,
—
Bäche, die hier aus den Grenzgebirgen
Der
Äcker
die
die
das
in
lli-Thal
grösste Theil dieser Flüsschen wird auf
und ihr
geleitet
Nur
braucht.
zum
W asser r
hier
Wem»
bis
ich im Folgenden eine kurze Übersicht der Neben-
zwischen dem Kusch und Üsük
Ili
gelte,
so
muss
mir eine Rundreise nicht gestattet war, darauf
beschränken,
die
der Reihe
mir genannten Flüsse
nach
aufzuziihlen, wobei mancherlei Irrthiimer unvermeidlich sind.
Betrachten wir zuerst die Flüsse, die sich
den
Ili
Nebenflüsse*
ist
in
auf den
ergiessen.
in
begleitet,
die
,
ist
Kunde
über
einziehen können,
er von bedeutender Breite und
Seine Ufer sollen sehr bergig sein und
seines
Kitsch
Zwischen
Wassens verbraucht wird.
wurden mir
vier F'lüsschen genannt
Ob
Tschulburkni und Jirgnlang.
Biliiküi,
ursprünglich Nebenflüsse des
mehr
Burbogosan,
:
oder ob einer
vermag
ergoss,
Ili
Pilitschi
diese vier Flüsse
sind
Pilitschi
von ihnen sich selbstständig zum
ich
nicht zu sagen, gegenwärtig wird ihr ganzer Wasscrvorratb
auf den Äckern verbraucht. nächsten
liegt,
ist
Der Jirgnlang, dor dem den
F'lüsschen, das
Er
der Yklyk.
Chinesischen Kuldschu in den durchritten,
wo
wurden mir
Pilitschi
obgleich
soll
,
er viel
zum grössten dem Yklyk
bedeutender sein; auch sein Wasser wird
Äckern verbraucht.
bei
ich ihn selbst
Bei der Stadt llalo-
sein Bett eine bedeutende Breite hat.
auf den
vom dem
westlich
Ili
flicsst dicht
Hier,
Ili.
er ein ganz unbedeutender Bach,
ist
Pilitschi
der grösste von ihnen.
ist
Das nächste grössere Pilitschi erreicht,
Zwischen
Theil
und
Mogui und Almutu ge-
die F'lüsschen
nannt.
Bedeutender uls ist
dum Kasch genannten Flüsse
alle seit
30 Werst westlicher
der etwa 20 bis
oft
bis
dicht
am
an den Fluss treten.
wo
ich ihn durchritt,
sich
in
den
Ili
15
Werst
zu sehen
lich
und Korgas habe
Nomen
nur den
Der
ich
Wnnd
erhob.
Zwischen Yklyk
mehrere Büche durchritten, kann nbor
des bedeutendsten
derselben
westlichste rechte Nebenfluss de»
kann,
ist
dor üsük.
Der üsük
Wasser, das mir ausser dem
birge,
sehr
Ili,
,
den Tülki,
der gleichsam
Grenze des Chinesischen Gebiets betrachtet werden
als die
bei
wohl das bedeutendste
ist Ili
im ganzen Gebiet auf-
Ich passirtc ihn noch ziemlich hoch im Ge-
ist.
dem zweiten Chinesischen wohl 2
steil
und
bis 3
steinig
Werst
Piket.
nur kahle F'clsmossen
ihm von rechts zu.
Fomilicn
hier
sind,
Hier
ist
sein
Die Uferberge sind
breit.
und erheben
sich zu beiden Seiten
wie das FTussthul begrenzende Mauern. waldet;
vom Kusch zum
war deut-
wie nur wenige 'Werst nördlicher sich das
auflühren.
birgo
FTuss, der westlich
,
linke Ufer zu einer steilen
nur zwei genannt, der Nilku und der Olatai, beide strömen
Der nächste grössere
Werst sichtbar, im Spät-
Bei der Stadt Korgas sind die Ufer flach, jedoch
FTussthul
bi»
geeignet sind.
’/j
herbst soll der Fluss die ganze Breite des Bettes ausfüllcn.
von der Mündung) Von Nebenflüssen, die seinem niederen Laufe aufnimmt, wurden mir 10
mehrere Arme, die
Die Spuren des Flussbettes
nur wenig Wasser enthielten.
gestossen
Ufer (etwa
tbeilt er sich in
waren an dem Geröll wohl
Mündung in den Ili wird er von Bergzügen mit Ausnuhme eines kleinen l'lateau's am
zum Ackerbnu
der Kasch in
entspringt
seiner Hauptrichtung nach Südwesten,
T linken l fer die Felsen
Bis zu seiner
Er
rechten
des Tarbagatni - Gebirges
Ausläufern
in seinem unteren Laufe
sehr reissend.
vom Norden
dieser
östlichste
der schon genannte Kasch.
südöstlichen
und strömt
Der
seinen oberen Lauf habe ich koine
nicht
durchschnitten
ergicssende FTuss Korgns. Nordwestlich von der Stadt Korgas,
ich mich, da
linken
und
vom Kasch
der ist,
der Piliteclü nicht viel
ist
ist,
Bach, weil durch die Ackerbewässerung der grösste
nls ein
Theil
ver-
vollständig
von ihnen gelnngen
bedeutenderen
Ili.
flüsse des
aus
Bei seiner Miinduug
wird.
nicht
Ili
von der Stadt
nördlich
Kanal,
sigung, die wohl 25 Werst nach Norden liegt
Besonders günstig fiir den Anbau des Die Flume. Lande* sind die vielen kleineren und grösseren Flüsse und
hinabströmen.
Werst
von einem grossen
den
in
Zu erwähnen
nach dem Chinesischen Kuldschn geleitet
schon
mehr.
dgl.
u.
lli-Thal. dass hier
das Klima der nördlichen Gegenden
reifen, die
einige
l’ilitschi
Tschimpänzi
am
haben.
viele
89 Er mündet
der Piliischi.
ist
von der Tataren-Stadt Kuldscha.
im August eine Hitze
Vorkommen, sind
tlicsst,
weit
das Klima sehr gesund und es gehören Epidemien zu den
Seltenheiten;
ili
und
im Schatten an zu treffen.
häufig regnerisch sein.
soll
— 25
an.
,
Der Sommer dugegen
selten.
eigentlich
liier
das Wetter veränderlich.
ich selbst hatte Gelegenheit,
+ 36
von
ist
bisweilen ziemlich bedeutend
ist
Hoch-Asien und seine Bewohner.
lli-Thal in
der
das Thermometer bis
fallt
ist
Während das Thal
die
Go-
dicht
be-
im Gebirge dient es nur wenigen Kirgisen-
der Grossen Hordo
zum
Aufenthalt.
Der
F'luss
90
Das lli-Thal wohl 50 Faden
selbst ist
und so
breit
nur an zwei Stellen zu durchreiten noch das Wasser
zum
bis
Hoch-Asien und seine Bewohner.
in
duss
tief,
Kanüle
er hier
dem
aus
(l>cidu
der Kasch-Mündung
und uueh au diesen
ist
Hi).
und
Der eine beginnt unterhalb
bewässert die Acker der Schibü,
Der zweite
die südlich von den beiden Kuldschu wohnen.
Dabei hat
hullx'n Sattel reicht.
der Fluss ein bedeutendes Gefalle uud daher eine so starke
wird von den Tataren Tokus Tara
Strömung, dass die Passage wirklich lebensgefährlich
Kanal) genannt und hat seinen Anfang oberhalb der Kasch-
ist.
Mündung.
/wischen Korgus und üsük traf ich mehrere Flüsschen, kann
Namen
über deren
Die linken Nebenflüsse des
und
reich
unbedeutender
viel
die
so
Kaisers
weniger bevölkert
Flüsschen
das
als
ist
folgender
in
Ordnung von Osten
Welcher von ihnen der Huuptfluss auf den
gebirge
Flüsse
von Bedeutung
mehr
ist
beweist
,
dass
,
200 Ackerbauer-Familien
als
vom
grösserer Entfernung
viel weiter
Ili,
die eben genannten Flüsse,
habe ich i
beim Grenz-
ln
Diese
1
Kanal«.
— Das
aber nicht hiu es
Wasser der kleinen Nebenflüsse
um
,
die
vier
das
linke,
weudige Wasser
konnte der
Ili
allein
sie
Stamm
Jeder
der Mandschu,
Stütze
Stammfeinde.
Alter welle den
Mal stärker wird
ein
sie
Wenn
als
,
wenn der Hass Stämme
der Hass der
Macht der Mandschu hier im Westen für immer
diu
ist
Mandschu
sieh nur zwei toii ihnen verbinden,
vernichtet.
Die Kalmücken. sind
die
selben
zum
die
Bewohner des
ältesten
oder Kalmücken.
in
lich
bis
des Kasch und erstreckt sich auf eine Lauge von bis
zum
70 Werst.
Seine Hauptrichtung
vom
die Acker östlich
Kösiin
Beamton.
:
denen der
Wascr
das
Südlicher
tende Kanäle angelegt
zum
Seine Hauptaufgabe besteht darin,
als
dem Kasch
auf
diese
die
|
ziemlich
sie
ihre
Wohnsitze nur
Werk
gesetzt
den
Greuz-
iu
einem Halbkreise umschliessen
sic das
ganze Thal. Nuch
den Angaben meiner Berichterstatter betragt die Gesnmmtzalil der Abgaben zahlenden Kalmücken, die hier in den Grenzgebirgen wohnen, etwa 18- bis 20.000 Manu.
ein kleiner Kanal
40 Sumul,
je
zu 4-
bis
500 Mann.
Sie zerfallen in
Diese 40 Sumul sind
ungefähr folgcnderraaaasen vertheilt:
bedeuI
für
Baituka:
die
Bewässerung der Äcker der Tatareu
und Ari
östiin
letztere fast dicht bis
(Hinterer
zum
Kanal)
,
von
a.
b.
Tatarischen Kuldscha
sich erstreckt
Am
in
Äcker der Tatarenzwei
sind
Theil
gebirgon aufschlagcu. Hier finden wir sic uueh uoch heute,
Chinesischen Kuldscha zu befeuchten.
Einige Werst südlicher fuhrt aus
zum
Wohnsitze zurück, du aber während dieser
war. so konnten
südwest-
Fort Bujundui und daun westlich fast bis
Chinesischen Kuldscha.
Namens
ist
ihre früheren
die-
nach Wösten und Nordwesten
Erst 20 Jahre später kehrten sie
Zeit die Kolonisation des Ili-Thules schon ins
ist der Uluk östiin (der Grosse Er nimmt seinen Anfang etwu 25 Werst von der
Ili-Thales
Als der Kaiser
Mucht der Kalmücken gebrochen, waren
grössten Theil
ausgewandert.
geleitet.
— Die
West-Mongolen
Kien-Lung
Der bedeutendste derselben
etwa 60
steht
aber in diesem gegen-
die
Kanal).
Mündung
iu
ohne sich zu vermischen
waren.
gerade
gegen
so
das noth-
WeHtcn
über ein Jahrhundert
gelebt,
gegenüber,
feindlich
Hasse sind
unter cinuudcr!
liefern.
den» Kasch sind vier Kunüle nach
zusammengesetzt
die sie selbst nicht weniger hassen als ihre mitbeherrschten
reichte
Für das rechte Ili-Ufcr, das höher wurden die Kanüle aus dem Kasch ge-
für das linke Ufer
zusammen
ihrer Ansiedelung
bei
seitigen
geführt.
führt,
Elementen
und Verwaltung streug von einander
haben diese Stämme
,
dem undcrcu
nothwendigen Äcker zu bcwüsscru,
ist uls
Aus
es
sie
Flösse
bedeutende Kanüle zu den trockoneu
einige
selbst
Ili
Landstrichen
zu ent-
Hi -Thules
oder auch nur im Geringsten einander näher zu treten, als
wurden deshulb sowohl aus djm Kasch wie auch aus
dem
des
Theils
verschiedenartigsten
bunten» Gewirrc
als
waren meinen Berichterstattern nur dem Namen nuch bekannt.
—
Der Al>stammung uud der Sprache nuch verschieden,
getrennt
viel
wurden mir noch fernere
Galdschattg und Dadamty.
,
seinem felsigen
der zuletzt an-
er
ist
,
durch Religion, Sitto
Flüsse als Ackcrpliitze lur Tnturen-Ansicdelungon genannt:
Chouokai, Dolaty
den
aus sind.
an keinem durleben,
nach Westen
nuch
will ich mich jetzt zu den Völkerwenden, die dusselbe bewohnen. Schon vorher erwähnt, dass die Bewohner dieses kleinen Gebiets
stümtneu
Dass keiner dieser
Äckern verbraucht.
selben
dicht
m
20 Weist durch die
werfen versucht habe,
und liugra.
vermochte ich nicht
ist,
Ihr Wasser wird schon
erfuhren.
Zeit
des Chinesischen
Bild
ein
Westen
nucli
genannt: Tarksyl, Kognschi, Jagustai, Kainuk
zu
dem
von
Südlich
rechte.
und Tatarischen Kuldxchn wurden mir fünf
Chinesischen
wohl
er
Der
Die VölkrrUämme.
rechten Nebenflüsse, weshalb auch das linke Ufer bedeutend
denn
ein wahres Riesenwerk,
Ili.
Xeun-Äcker-
(der
er wurde im 14. Jahre der Regierung de« Tau Kuang (1834) gebaut. Nachdem ich so in kurzen Zügen
gelegte Kanal
eben genannten
ist
führt
des
Ufcrlicrge
sind viel weniger zahl-
11t
als
Er
oberen Laufe
nicht nennen, da der uns begleitende tvj Io-
nische Wuchtsoldat jede Auskunft verweigerte.
östiin
linken Ufer befinden sich nur zwei sehr bedeutende
c.
I. in den südlichen Gromc'bircon Durjuu Sumul (6 Sumul) am oboron Tele», Arbsn Sumul (10 Sumul) am unteren Tvket, ». ( 4 Sumul) südlich und listlicb ron» Kanal Toku* T»r»;
Dürbiln Sumul
2. in
den nördlichen Gretuxebirgen
Cburuu Sumul (20 Sumul) vom ü»ük
bi»
»um Kasch.
Digitized
Das
Hoch-Asien und seine Rewohner.
Ili-Thal in
Ausser diesen 40 Sumul leben ungefähr noch eben so
Kalmücken weiter gegen Osten und Nordoston, sie wurden mir mit dem tiesummtnamon Tschnkor bezeichnet. viele
In ihrer Lebensweise unterscheiden sich die
wenig von den Kirgisen. beschäftigung wecliseln
men, nur halten
Kämmen
soll
mehr
eie
dem
bei
bei diesen,
die
haben und wio diese ausschliesslich vom Ackerbau leben.
Kalmücken sind Buddhisten.
Ihr oborster Priester
im Hi • Thale ist ein Chamba Luma der vom vierten bis neunten Monute seinen Bitz im Tempel am Tckes hat. Ein zweiter Buddha-Tempel der Kalmücken steht am rechten Ufer ,
dem Tatarischen und Chinesischen Kuldscha. Chamba Luma im Winter, vom neunten bis Monate. Zugleich mit dem Chamba I.'una ziehen etwa
leistungen
sind
Priester,
die
ja
Ili.
Der
bei
allen
Ruhe
der
Chinesischen
haben
andererseits
Regierung
pünktlich
sie
erfüllt
Diese Abgaben und Dienstleistungen der Kalmücken be-
ungefähr
Folgendem: Ihre eigentlichen Abgaben
in
bestehen
in einer jährlichen Lieferung von Vieh an die Ackerbauer uml Militär-Kolonisten des Ili-Thnlcs. Als jähr-
Summe
liche
2000 Stück Rindvieh und 500 Stück
sind
Pferde festgesetzt. Die von ihnen geforderten Dienstleistun-
gen sind:
2.
derselben
Die
einerseits Streitigkeiten zwischen
werden.
stehen
und
lebt der
3U0 Kalmücken im Wintor zu den Ufern des
Zu letzterem
Kommando Mnndschu-Soldutcn
ein kleines
und Ordnung derselben zu sehen,
HfPr
grösste Theil
Kalmücken Beamten
vorzubougen.
dafür zu sorgen, dass alle Abgaben und gesetzlirhen Dienst-
des Ui zwischen
vierten
ihm
die
jeder Lostrennung oder Wider-
Seite
ihren eigenen Unterthuncu zu schlichten und auf die
sich
Flusse Nilku mit den Tatarischen Ackerbauern vermischt
Alle
steht
ihrer
-
Kalmücken-Üeamten haben
Der Ackerbau wird
Ausnahme von wenigen hundert Kalmücken,
Zwecke
von
Kuldscha vermittelt,
den
der Kirgisen gleich kom-
l’ferde.
um
genau zu beobachten, setzlichkeit
in
zur Soite, die unter den Kalmücken zerstreut leben.
der Gebirge zu und im
ihnen in weit geringerem Hausse betrieben als mit
h.
d.
er die Aufgabe,
lmt
andererseits
und
wieder allmählich zu den Thiilern hinab.
sic
Ihr Kcirhthum an Vieh
am
Haupt-
ihre
,
Wohnsitze nach der Juhreszeit,
bringen sie auf den
Winter ziehen
Nomaden
sind
die Viehzucht, sie leben in Filzjurtou
ist
ihre
Sommer
Sie
Kalmücken
91
der Kalmücken mit der Regierung
dns
aus
Blei
Bergwerkeu gewonnene
den
in
dem Gebirge
für die Besetzung
Soldaten 8.
1.
Im
zu stellen.
nach
Full
Armee
zum
stellen
hörte
(ich
und
4.
Kupfer
zu schaffen;
nöthige Anzahl
Krieges
eines
von jedem Sumul eine Anzahl
Soldaten zur aktiven
Kuldscha
der Grcnzpiketc die
müssen
sie
100 Mann)
einen Theil des
Buddhisten so äusserst zahlreich vertraten sind, und dnnn
ProvianttTttus|K>rtcs
junge Leute, die hier den Unterricht im Lesen und Schreiben
Von den Soldaten im Kriege wie auch heim Piketdienst der Mann monatlich { Chinesische Unze Silber (etwa 14 Thalcr) Löhnung erhalten, die Regierung lmt aber schon längst aufgehört, diese Gelder auszuzaliieu. Auf den Piketcn werden die Soldaten jeden Monat gewechselt. Di* Tataren. Schon zur Zeit der Kulmücken-Chane wurden Tatarische Kriegsgefangene aus Kaschgar im lli-
Wie man mir allgemein
erhalten.
nis« der Schrift
versichert, soll die Kennt-
den Kalmücken sehr verbreitet
l>ci
sein.
Ein Mal im Jahre kommt auch der oberste MandschuBeomtc der Provinz, der Dsau dsün, zum Gebete mich dem Bnddhn-Tompcl am Ili. Da er hier im Namen des Kaisers erscheint, ist sein Einzug mit vielen Cnremonicn und Feier-
während der Wiutermonate im Kalmückischen Buddha-Tempel hier um Ili ein buntes Treiben, denn zu den frommen Knlmiickilichkeiten
verknüpft.
eehen Ansiedlern
Überhaupt
herrscht
und Wallfahrern gesellen
hundert Chinesische Handelsleute, die rund ihre eine drei
Läden nufscldagen kleine Stadt
,
so
duss
verwandelt.
sich
sich
um
noch viele den Tempel
der ganze Platz
in
Vor dem Tempel, der aus
Gebäuden besteht, befindet sich uin Vorhof, in dem zwei Mal eine grosse Speisung Statt findet. Zu
Kriegsschauplatz übernehmen.
soll
—
Thale
angesiedelt.
eroberten
,
folgten
Als sie
die
dem
Chinesen
Beispiele
nun dos Hi - Thal
der
Kalmücken und
gründeten hicrsclbst Ansiedelungen von Tataren des Kechs-
Im Ganzen wurden von den Stödten Kaschgar, Jnrkänd, Chotan, Aksu Turfan und Usch 6000 TatarenFnmilien zum Ili UbergcsiodclL Jetzt ist die Zahl derselben 'auf 8000 Familien ungewaclisen. Die Übersiedelung dieser städte-Gehicts.
,
Tataren hatte einen doppelten Grund. Individuen
Erstens wollte miui
aus jenen Tatarischen
Pro-
täglich
die
jeder Mahlzeit sollen 5 Ochsern und 10 Schafe geschlachtet
vinzen entfernen und dadurch ihre Macht brechon, anderer-
werden.
seits sollten die
Die innere Verwaltung der Kalmücken
Händen
ihrer
Stammiurstcn (Jaisang) die
Ranpzcichen
Zeichen ihrer
als
liegt
in
den
und Kalmückischer
von den Mandschu die verschiedenen
Unterbeamten,
Würde
erhalten.
Die höchsten
Stammfürsten erhalten sogar den rathen Knopf. Diesen Kalmückischen hohen Würdenträgern steht aber ein Mandschu-
Ambai zur
Seite,
der
einerseits
die
innere
Verwaltung
gefährlichsten
einrichten
und
neuen Ansiedler den Feldbau im Di-Thale als
jährliche
Abgabe
die
für
Armee
die
nothwondigen Getreide - Vorräthe , die nur mit grossen Unkosten
hierher
geschafft
wurden,
liefern.
Jeder
Ackerbauer -Familien wurde ein Stück Land von jätinen
angewiesen
und
von
diesem
hatte
sio
dieser
12 Desjährlich
82 Cho (Chinesische Centner) Getreide, und zwar je 8 Cho Weizen, Gerste, Roggen und Hirse, zu
liefern.
Das
92
Ili-Thal in Hoch-Asien
abgabe etwa 8
10
bis
Sär Jarrnuk oder
dem hohen Geldwerthe im
Rubel, was bei
8 bis 9 Silber-
Ili-Thnle bei uns
ungefähr das Doppelte ausmachen würde.
dsüne
...... ......
am
t.
um
2.
am Tarksyl
a.
am
k.
Tschuburkai
u.
linken lli-Ufcr
500 Familien, 600 „ 5oo „ 400 „ 600 „ 500 . 1000 4100 Familien.
d. e. f.
g.
von 6000 Familien
Zahl
einer
Heer
starkes
denn einer der Dsou
dass die Zahl der Tataren-Ftunilien im Ili-Thal auf
und
sei,
lies«
östiin
milien das
Land daselbst
die
ohne weitere Zu-
dop{>clt
vom
südlich
die
Jahre 1834
ira
um
unlcgcn,
gelegenen
lli
Da
Du
Kanal
dieser
Fels partien
geführt
volle zwei Jahre
3000 Arbeiter
dazu
mussten
Taturcu
stellen.
den Kanal
den überzähligen 2000 Fa-
anzuweisen.
werden musste, so dauerte die Arbeit
und
unentgeltlich
sieh ferner bei der Ackervertheiluug
Tara zeigte, dass das Land nur für
100 Familien,
200 200 200 2oo 400 600
von Tokus
reiche,
schen Beamten
Acker am Burbugasun
ihn'
am
die Tataren neue Kanäle
also
lieferten
1500 Familien hin-
und niun schon nach Peking Uber den Zuwachs von 2000 Ackerbauern berichtet hatte, so mussten die Tatari-
„
1900 Familien.
Bei
ein
So ormittelte
Tokus Tara durch
bei
trat
bezieheu,
:
.......
Koguschi
um Jaguntai am Kninuk am Hugra am Konokai am Dolaty, (inldachnng und Dadamty
c.
,
zu
musste.
8000 gestiegen
rechten Iti-Ufer:
jenvit «len Kasch am Kanal Ari Östän c. um Kanal Baitultai d. am Flusse Nilka e. am Flusse Ulatai f. an den Filialen Burbagasun, Bilakiü g. am Flusse Jir^alar.g b.
der Regierung eine
hergestellt
Finnnznoth ein, da man,
unterhalten
im Ili-Thale ungcsicdelt:
war,
vinz wieder schreckliche
schüsse aus China
Diese 6000 Tatnren-Familien wurden an folgenden Orten
a.
und seine Bewohner.
Herren des Aufstandes zu werden, und die Ruhe der Pro-
Bei den jetzigen Gctroidepreisen beträgt diese Natural-
die
zeigte
Im .Sommer
der Tokus
dass
leider,
sich
und
hergeben
Burbogasun und Biläkäi ganz
auf eigene Rechnung herstelleu.
des Jahres
Turu-Kanul
1
uieht
836 tief i
Tatarischen Ackerbauer jährlich
1834
Jahre
wo
an,
vom
192.000 Cho Getreide,
eine Zählung
8000 Familien
genug gegraben war und deshalb
ergab,
die
viel
zu wenig Wasser%nf
Die Folge duvou war, dass
führte.
alle
Äcker
I
der 1500 neu angcsiedelten Familien verdorrten und dies«
Trotz dioser verhältnissraässig schweren
aber 256.000 Cho.
Äcker
|
Abgabe war, wie man mir
versicherte, das
Unglücklichen weder Abgaben
Loos der Tula-
zahlen
noch sich selbst
er-
j
rischen Ackerbauer bis
zum Ausbruche
des Kasch garischen
im Jahre 1826 ein ganz erträgliches gewesen.
Aufstandes
waren im Stande, ihre Abguben pünktlich zu zahlen,
Sie
und es war ihnen möglich, Vielistaud
zu halten.
ziemlich
einen
Besonders
rühmend erwähnte man
mir die Milde und Bchülflichkcit der Chinesen Jahrzehnten des Bestehens der Kolonie.
sowohl durch Geldunterstützung wio liches Erlassen der
Abgaben
das Ili-Thal und
1
in
den ersten
Dieselben hätten
auch durch freund-
Doch
zu fördern gesucht.
sie
dem Kaschgurischen Aufstande brach
mit
bedeutenden
das Unglück über
«'sonders über die Tatarischen Ackerbauer
uicht
nur
dieser
doppelte
Kriegsjahrc
mussten die
Proviantliefcrungen
Ili-
führen.
machen,
fiel
und ausserdem 3000 Rubel zum Umbau des Kanals geben.
Schon im Jahre 1836 waren am Chonokai unter den Tatarischen Ackerbauern
Namens Schungraosi
der Chinesen zu befreien.
die
Selbst die nicht Chinesi-
anzuerkeunen
stand
Befehl
Ansiedelungen
uiedcrgemacht.
ausgebrochen
Der Perser wie auch die
Daselbst wurde der Perser unter scheusslichen Qualen hingerichtet
und mit
eins
derselben
wieder zu Gesicht.
mehrere
seinen
Führer des Aufstaudes wurden nach Kuldseha geschleppt.
lungen als
es
auf
übrigeu
tende Revolte zu unterdrücken.
der Vorrätlio stellen
es endlich den Chinesen geluugen.
wurden
sich
war, und so war es ihnen ein Leichtes, die noch uubodeu-
Transport
nicht
,
schlossen
Ansiedler
auch bei den
zum
und bekamen
alle
Die Chinesen butten aber Nachricht erhalten, ehe der Auf-
ihre Köpfe
ging
man während der zum Aufstando dem falschen
Chodscha an. Diejenigen, die sich weigerten, den Chodscha
zum
zu Tausenden, und was an
So
Die Noth, die
sondern
Wege umgekommen war, nahmen
Nuchdcm
Unruhen ausgebroehen. Ein Perser
hatte sich hier als Chodscha ausgegeben
und versprochen, das Volk von der drückenden Herrschaft
schen Unterthancn in der Stadt Kuldseha mussten 500 Pferde
Jahre hindurch.
her-
vermochten die Tokus Tara-
im Jahre 1839
Erst
Bauern selbst ihre Abgaben zu zahlen.
10 Jahre erduldet, machte die Leute
Noth und Plage der Tataren die höchste Spitze. Der Winter war anhaltend und ungewöhnlich streng und Hunderte von Tataren sollen uuf dem Wege nach Kaschgar Vieh nicht auf dem
6000 Fa-
Nahrungsmitteln versorgen
nöthigsteu
und
Im zweiten Jahre des Krieges
nothleideuden Truppen in Beschlag.
den
letzten
erreichte die
erfroren sein, das Zugvieh
mit
bereit
auch den Proviant mit ihrem eigenen Zugvieho bis Kriegsschauplätze
dieser ganzen Zeit mussten die übrigen
sie
Tataren
herein.
Während
Während milien
Klcud dauerte drei volle Jahre.
Dieses
nähren konnten.
ilun
16 andere Tataren enthauptet
auf den Hauptwegen
Warnung
aufgesteekt.
dcu nach China verbannt
und
von den Soldaten geplündert.
und
der Tatarischen Ansiede-
Wohl 100 Personeu wur-
viule
Taturen-Ansiedelungen
Bei den späteren
Uuruheu in
t Digitized
by Google
Das
Ili-Thal in Hoch-Asien
Kaschgar (1840 und 1844) mussten die Tatarischen Acker-
dem
bauer abermals unter Alle
Bodens hätten
diu Vortrefflichkeit des
wenn
erholen können,
Herrscher
ihnen
knöpfe.
Argwohn der Chinesischen
Krebsschaden durch
einen
,
zu Grunde richtet oder
gänzlich
ältesten
ihre
ein
eigenen
zugleich
blinden
die
und Eigennutz
Werkzeuge
halten
sie
dur
mit der
Maudschu; Selbstsucht
Mandschu
Die
haben
ihrerseits
Boamtundruck den Hass des Volkes von
sielt
durch
Bureauknitie hat ihren Gipfelpunkt
Beamten haben
die
rothen Knopf erhalten.
sie
Italien
bauern
und Verwnltungsgcwalt sind
wenn der
sie
lässt
durch
Ausser der Besoldung müssen diu Dienerschaft
uöthigo
unter einem Räsuitschi und einem Mirnp.
die Krone.
lind so bittere
sei,
wiederum
Ausser der Polizei-
Aber
verzehrt.
die Strafe wird
die
Beamten schon
errei-
chen, denn es steht geschrieben: »ISmning biglirf Kiaiuütnisg »üglsri.
Btt
Die Herren dieser Welt , ln jener Welt werden tie die Hunde
die Tatarischen Acker-
Xlirap stehen.
Abgaben an
nicht einmal
sein.
Unser Wohlstand nimmt von Tag zu Tag ab, wenn
acht Kreise, von denen sechs unter einem Hebung
Bäk und seinem Gehülfcn
nls ihre
Volk so schwere Abgaben
das,
sogar höchste richterliche
zerfallen
Weise kosten die Beamten den Acker-
ein Mandschu-Beamter oder ein Tatar, jeder nimmt was ihm gut dünkt. In den letzten Jahren ist uus mehr das Vieh von den Kalmücken geliefert worden, dos haben unsere Beamten mit den Mandschuren
auch
|
Rechtsstreit oder Kriminalfall nur Tataren
Der Verwaltung nach
fortgeht,
Zwei Kreise stehen
Zu
Diese ersten sechs
werden wir
alle
Hungers
es so
sterben.
der Tatarischen Bevölkerung des Ili-Thalcs gehören
ausser den bis jetzt ltesprocheneu Ackerbauern (Tarautschi)
Kreise sind: 1.
die
JlrgaUttg,
2.
llurliogiMun, TsctiuUurkai, Biiiiküi,
3.
Xilka. Oiatai,
4. jiMisoit des Kusch,
Ilus», Kaioak, Jagnttui, Kogutchi, 6. Ita lamty, Dolatai, Ohonnkai.
5.
Oie letzten beiden Kreise sind 1. Tokn« Tara. 2. Ari Ostän, Baitukai.
die Räsuitschi
ihre Gchiilfett Xlirap
als
Rangzeichen den weissen
den blauen Knopf erhalten.
Jeder dieser Kreise zerfällt in zwei Unterabthcilungon,
von denen jeder wiederum unter einem Hing Bäk (TnuscndPstcrmann’a Geogr. Mitthoilongen.
schaft
den
ist
wird,
Guldsclut
älter
viel
als
alten Tatarischen Insassen
oder, wie sie
von Die
(Klcnnthicr).
die Chinesische
zum
Die Bevölkerung bestellt
').
der
selbst
durchsichtigen Xlützenknopf, die Räsuitschi können als Aus-
amh
genannt
Kuldscha
Stadt
Herr-
grössten Thoil aus
des Ili-Thales (früher
war
das Ili-Thal nur von Tataren bewohnt und es wurde hier-
wie auch die Schang Bäk und
führtet
Bewohner der Tataren-Stadt Kuldscha
den Tataren '
zeichnung
nach Belieben.
Juhrcn aufgehört hat, die
Tage zn dulden als wir Ackerbauer. Wenn wir uns bei unseren Beamten beklagen, wird uns keine Hülfe. Wer cs
Diese beiden
sie
diese
noch mehr
erstatter, hat kein
bctriH't.
Sowohl
sie
auf Kosten der Ackerbauer, da
seit vielen
Mandschu-Bcamtc erhalten Dienerschaft
violc
Auf fast
,
.
Die ganze Bureaukratic besteht
Schnga, 2 ltäsnitselü, 6 Schang Bäk,
1
Unter allen Völkern des Hi, sagte einer meiner Bericht-
nur dem Chinesischen Gouverneur
Rechenschaft abzuiegen und dieser
in
steht als Aufseher
—
Auch
bauern.
in
Verwaltung der ganzen Tataren-Bevöl-
seine Befehle an die Tataren ergehen.
bauer
kupferne Mützen-
endlich
Ackerbauer ihren Beamten noch die
kerung, sowohl der Ackerbauer wie auch der Stadtbewohner,
Instanz,
16
Regierung schon
stellen.
Auszeichnung (wie auch wirklich der gegen-
wärtige Hekint) den
Hiindeit,
Die
eltenfalls
und Arbeiter durch Vermittelung des Hekint von den Acker-
Die Tatarische
in
Hekint,
1
Besoldungen zu zahlen.
diesen
auf die Beamten
dem im Tatarischen Kuldscha r (führenden Hekint und seinem Geholfen, dem Mchuga. Beide tragen als Rangabzeichen den blauen durchsichtigen Mützenknopf, der Hckim als
Beschi (Zehn-Kopf).
Alle diese Beamten leben die
selbst gewälzt.
kann aber
haben
10 Familien
ernennt der Hekint selbst uud wechselt
von ihrem eigenen Volke ent-
unter deren Schutz sie jeden Frevel ungestraft ausführen
können.
und ein Eilig Boschi (Funfzig-Kopf).
je
Ming Bäk, 80 Jüs Bäk, 80 Eilig Beschi, 800 Ou Beschi zusammen 994 Barnten. Mit Ausnahme der Ou Beschi müsson alle Beamten vom Mandschu-Gouverncur bestätigt werdeu. Die Ou Beschi
Sklaven der fremden Baue gemacht,
fremdet und sie zu
Über
8 Mintp,
wie ein Netz die ganze Tatarische Bevölkerung umstricken, sind
100 Ackerbauer-Familien steht ein Jüs Bäk
zwölf Jüs Bäk
also aus:
der entweder das
Diese Beamten, die
Chinesischen Herrschaft vertilgt wird.
Ou
93
Die Ming Bäk tragen den kupfernen Mützenje
(Hundert-Herr)
und
dennoch wieder
durch Flciss
sie sich
Beamten eingeimpft hatte
Tatarischen
Volk
nicht dur
alter
Über
knopf.
zwar den Wohlstand der
haben
diese Schicksale
Tatarischen Ackerbauur vernichtet,
und seine Bewohner.
Herrn) steht.
Proviant-Transporte leiden.
1868, Urft III.
Nameh,
S.
Dschagntaische 2),
stüdte-Gebiet
Dialekt
gesprochen
,
8-
Babcr
ausserdem aus Verbannten aus dom Secks-
und aus KnufSeuten aus Kaschgar, Koka ml,
Toschketid und Buchara,
die
seit
vielen Jahren
hiorselbst
Ult Lli batik und AltttUgh der DitchagAUitrhon wohl mit Recht ftir identisch mit dem Tatarischen Kuldtcha. Siehe „Beleuchtung der Widerlegung der Forschungen ron J. J. Schmidt**, •)
Kiuprotb
Schriftsteller
Paria 1824. S. 81.
13
Das
94
Humid
und
treiben
Die Stadt
Windung
des
Kuldscha
Pilitschi
Ui.
eingefasst.
Durch diese führen
der vier Seiten liegen.
seine Bewohner.
wo
ist
der üetreido-
der Ackerbauer seine Produkte absetzt, von hier
holt er alle seine Bedürfnisse.
Hier sind ja die Handwerke
zu einer gewissen Uliithe gediehen, und zwar die Handwerke
den Händen von Tataren, und
Die eigentliche Stadt
in
mit einer Iadimmuucr
bauer einen weiten
sind gerade
Hier
über das Ili-Thal verbreitet.
mnrkt,
Weg, um
lieber
macht der Acker-
seine Bedürfnisse bei einem
und durch-
zum
Mittelpunkte der Tataren macht,
schneiden sich meist rechtwinklig.
Stadt
Zwar liegt die Verwaltung der Stadt ebenfalls in den Händen des Ifekim und Schaga, alter dennoch ist sie von der
verständlich ist es, dass bei einem muhamnirdanischcn Volke,
unter eigenen Beamten, eigenen
das sieh unter der Herrschaft verachteter Heiden, wie die
der Ackerbauer getrennt,
und Abgalten.
Institutionen
Ischkol (Gerichtsbeamte),
und
Puschtap (Uofiiugnissdiroktor) Bcgi (Kommandant
der Siidäri
gaben der Bewohner Kuldscha's sind theils
Gewerbesteuern, wie
eiserne Festhatten an den Religionsvorschriften sind die ein-
zigen Mittel, die den schädlichen Einfluss der herrschenden
willigung des Mandschu-Gouvemeurs Tatarische Städter zu
nicht die
Xoth und Armuth wie
bei
und
Handelsleute
Kapitalisten,
treter
Stimmen schon mehr
Leute, deren
dienst, •
ins
des Schweinefleisches
Die
durch Staatsbeamte hat sieh unter so liewandten Umständen
noch eine nationale Verwaltung, eine weit verzweigte mu-
Geistliche
waren,
fielen,
ver-
hammcdanisclie Hierarchie, durch das religiöse Bewusstsein
unter den jetzigen Verhältnissen noch eine ziemlich
autonome Stellung einnimmt.
und den Einfluss der Umwohner abzuhalteu Knotenpunkt dieser Hierarchie
Beispiele der Widersetzlichkeit gegen ungerechte Forderun-
So
z.
B.
befinden
lieferten
im ersten Kaschgarischcn
die
Bewohner Kul-
Kriege 500 Pferde;
als
umn zum zweiten Mal eine gleiche Anzahl forderte, weigerte man sich, diese zu stellen. Nach Beendigung des Krieges
zwei
sich
Prinzip schützt
Und
sucht.
in der Stadt
geistliche Führer,
ein Lehrer (Mulla)
ein Schulhaus die
liegt
der
Kuldscha.
noch so kleinen Ansiedelung der Tarantschi
In jeder
und
Die Geschichte der letzten .Jahrzehnte bietet mehrfache
dscha’s
Volkes entwickelt, die das nationale
des
,
gen der Beamten.
das- die Hauptnahrung der Chinesen
,
?
unter
uud deren Ver-
Gewicht
Anbetung der Buddliu-Götzcn und der Genuss
Neben der von der Regierung eingesetzten Verwaltung
mochte sich der Bureaukratie schroff gegenüber zu stellen und jede unbillige Forderung zurückzuweisen so dass sie selbst
die
durchaus
den Ackerbauern.
eine gewisse Bildung herrschte
Und was kann einem Muhamme-
daner verabscheuungswürdiger erscheinen als der rohe Bilder-
ausraaeht
Kuidscha herrscht
auf Einem Punkte zusammengedräugte Volksmasse, der schon
Raee abwenden können.
Zur Strafe kann der Ifekim mit Be-
den Bewohnern von
selbst
Die Ab-
den Ackerbauern überführen. Bei
Ganz von
Die strengste Rechtglüubigkcit und dos
musste.
gestalten
Grundsteuern,
theils
gemeinsame Religion, der Islam,
Chinesen, befindet, sich gerade die Religion besonders schroff
der
Bewohner der Chinesi-
sie die
eigentlich
so
die
und Ming
und Polizeimeistcr) genannt:
schen Städte zahlen.
ist
Unter den Beamten der Stadt
wurden mir der Kuzy und
,
ein Priester
(Imam)
auch
ist überall eine Moschee und Der Priester hat aufs Strengste
errichtet.
Gcmeindemitglieder zur Erfüllung der religiösen
Vor-
Vernachlässigungen oder Verletzungen
schriften nuzulmltcn.
derselben berichtet er an das Oberpriester-Kollegium (Achun-
das durch den
lar),
Person
veranlasst.
Hckim
die Bestrafung der betreffenden
Der Lehrer hat im Sommer wenig zu
wurden deshalb mehrere Kokandische Kaufleute ausgewiesen,
thun, dcun der Unterricht findet nur im Winter Statt, dann
den Chinesischen Untcrthancn konnte man Nichts onhaben.
aber auch täglich und
Eben
lich
so weigerten sie sich im Jahre 1862,
dem
einer Exjiedition nach
5000 Rubel zu während die
Issiknl zu liefern,
Ackerbauer 8000 Rubel auszahlten. Oligleieh
wohner,. durch eigene
Verwaltung und Institutionen sich
scharf von den Landbewohnern abgnmzt, so
ist
sic
dennoch
der eigentliche Kern
und Mittelpunkt der ganzen Tataren-
Bevölkerung
Thaies.
des
Ili -
Schon der Verkehr
Kuldscha zu diesem Mittelpunkt-
vom
Tatarischen
Schähür) nach
dem
Hoch -Asien lli
machen
Zwar
macht
Alle Handelsartikel, die
(Buchara,
Kokand, Alty-
geführt werden, werden von Kuldscha
die
fast
Freitage
Jedem frei, und mancher Vater
steht
lassen,
nun die Stadt durch Abstammung der Ein-
.
Das festeste Band aber, das Kuldscha mit den Landbewohnern verbindet uud das diese
Glaubensgenossen einzukaufen.
vier Thore, die in der Mitte
Die. Strassen
und aus
von der
weit
nicht
liegt
den
in
einem Rechtecke gebaut und
in
liniert hauen be-
auf wenigstens 30.000 Köpfe
sieh ul>er
soll
belaufen.
ist
Ili-Thal in Hoch-Asien
als nuturalisirtc
Die Eiuwolinerzahl vermag ich nicht genau
trachtet werden.
anzugeben, sie
jetzt
es
den ganzen Tag hindurch, natürund Festtage eine Ausnahme. seine
Kinder
unterrichten
zu
schickt seine Kinder nicht zur
Schule, da der Lehrer für jedes Kiud eine kleine Bezahlung erhält
,
aber dennoch sucht der Priester theils durch Über-
redung, theils durch Gewalt es dahin zu bringen, dass wenigstens Ein Kind jeder Familie
In
diesen Schulen wird
zwar das Lesen beginnt
man
mit
gm
Unterrichte Theil nimmt.
meist nur dus Losen gelehrt, und
Merkwürdiger Weise dem Lesen der Gebete und des Koran in
religiöser Schriften.
Arabischer Sprache, so dass die Kinder natürlich erst nach
l
Digilized
by Google
Das Ili-Thal im Stande sind
Jahre Innrer Qua!
dem Wortlaut nach zu nis» vom Gelesenen zu
Hoch-Asien und seine Bewohner.
in
Arabischen Texte
die
,
ohne dus geringste Verständ-
lesen,
Die Gebete müssen
sie so
lauge lesen, bis sie sie vollständig uusweudig können.
Dann
haben.
man den Kindern
erst giebt
Tatarische Schriften
Erläute-
,
rungen von Glaubenssätzen und heilige Legenden. Schreiben
und man
nur der kleinste Thcil
lernt
rend
dafür
dun
40 Prozent der Tuturen-Bevölkurung zu lesen
bis
ISO
kaum 10 Prozent
verstehen,
muss
So kommt cs auch, dass, wäh-
Lehrer besonders )>ozahlcn.
schreiben können.
Priester
Lehrer wurden von den geistlichen Abguben der
und
Muhamme-
daner erhalten.
zum
auch die Geistlichen und
wio
Thcil,
grössten
Lehrer bei dcu Landbewohnern, Eiugcbumc der Studt selbst
und dort uueh
sind
Schulen
liche
Mulla geben sich
An
ihre Ausbildung genossen haben.
giebt
durchaus nicht,
hier
cs
Rede
Du
weiseu.
wollten,
stellen
schickten
Die Achun,
los.
diese eine Deputation zura Gouver-
neur und forderten die Bestrafung des Schuldigen.
Der Gouverneur nahm trotzdem, dass er das Betragen Halisat’s
Achun
dio
billigte,
auf und
freundlich
liess
ein
Angelegenheit untersuchen sollten. für
Als Halisat von diesen
war, iiberlicss der Dsau dsün deu Bestimmung der Strafe. Diese behaupteten
befunden
strafbar
Priestern
die
zwar, dass er noch dem geistlichen Gesetz die Strafe der Hierauf wurde nach Turfan
Ilnlisut
seiner
aller
um
Milderung.
Würden beraubt
Dergleichen Vorgänge
verbannt.
zcigon
ln Erfüllung der äusseren Vorschriften des
Koran sind die
die
Tarantschi besonders streng, die Gebete und Fasten werden
mit der grössten Pünktlichkeit gehalten und nur reine Speise
oder kleinere Zahl von Kindern bethei-
Auch hier dauert der Unterden ganzen Tag über. Der Mullu erhält für den
(holal uscli) wird ist
bei
vou ihnen genossen.
das Schweinefleisch,
ihnen
Wie
Besonders verachtet
die Lieblingsspeise der
Chinesen.
richt fast
die Antwort, die mir ein Taruntsclii uuf die Frage,
von jedem Schüler eine monatliche Bezahlung,
die
nach dem Ansehen des Lehrers eine sehr verschiedene
ist.
Im Allgemeinen
einen Sar Kupfer (80
bis
man
für den niederen Unterricht
90 Kopckeu) monatlich.
Uciche
Leute halten für ihre Kinder eigene Lehrer. Ausser den Itnumun
in
oberste
Gericht
geistlichen Angelegenheiten
in
und höhere Lehrer und Priester ausbilduu. haben ihre Ausbildung meist
Diese
Kaschgar
in
bilden
Achun
bischen
vollständig
Das Kollegium der Achun,
mächtig.
der eigentlichen Schriftgelchrten des Lundes, kratie durchaus nicht untergeordnet;
Unterstützung von der Regierung
ganzen Stammes
wusstsein des
,
sie
der Buroau-
ist
hüben zwar koino
aber dos
giebt
religiöse Be-
ihnen
eine
solche
Macht, dass sowohl dio Chinesen wie uueh die Tatarischen
Bcumten auf sind, dos
ihre
Stimme hören, du
ganze Volk
ihres Einflusses
Aufruhr zu bringen.
in
Tokus Turu- Kanals
diu
wur durch jene
Verwaltung der Tataren in Händen für
die
bei
Chinesen so vorteilhafte
dcu Beamten der Provinz in
hoher Achtung und hatte den Generalsrang orhaltcu.
Übermüthig geworden durch
Er
kleidete
er
:
die
als
Belohnung
Gunst des Dsau
auf jede Weise seine Stammcsgenossen.
sich Chinesisch
und sagte
sich
von allen mu-
„Es giebt”, sagte
gab.
sei,
Speisen (haram asch): Schweinefleisch
durch den
Koran verbotene
Waisen outwendetc durch
Thicrsj>eise
,
eigenen
der
al>er ulle sechs zuletzt
nn Strafbarkeit nicht
genannten SpoiMB
Dem
„sieben
Gut entwoudete
Fruu
erworbeno
erworbene Speise,
kommen
der ersten
Schweinefleisch geuosaon
Sünden begangen.”
wenig dem Einflüsse
Umwohner
herrschenden Race viel
was diu
und andere
Islam alloiu haben cs die Ui -Tataren zu danken,
dass sie so
übrigen
Wer
gleich.
hut, hat die grösste aller
er,
geraubte Speise,
Speise, aus anvertmutera
Prostitution
Speise, gestohlene Speise, durch Betrügerei
deutlicher
der Chinesen
und der
erlegen sind, während der Einfluss der bei
zeigt.
den Kalmücken und Duurieru sich Diu guuze Masse dur Tataren steht
nach einem Jahrhundert den Chinesen so fremd gegenüber als
beim Anfänge der Übersiedelung
zelte Individuen
leben,
,
und nur ganz verein-
dio in Chinesischen Städten oder Dörfern
habcu sich diesen angeschlossen.
Die Ansiedelungen der Ackerbauer bilden kleine Dörfer
Als Beispiel
der zur Zeit der Anlegung des
,
Anlage von neuen Äckern
dsiin bedruckte
im Stande
leicht
möge folgende Begct>cnhcit dienen
Der Hekiiu Halisat hatte,
sie
unreine
Buchara
oder
empfungen und sind meistcnthcils des Persischen und Ara-
weit so schroffe Gegensätze führen, beweist
unreinste Speise
Speise,
den kleineu Moscheen Kuldscha’s
giebt es noch ein Kollegium von Überpriesteru (Achun), die
das
uud aufs
Deutlichste die Macht der Achun.
Öft'ont-
diesem Unterrichte uehmau Knaben und Mädchen
zahlt
Gericht
von fünf hohon Tatarischen Beamten cinsetzen, die diese
von verschiedenem Alter Theil.
Unterricht
ihn
mehrmals ab-
er
liess
die
un dem
sondern
Häusern Privatunterricht,
ihren
in
eine grössere
ligt.
darüber zur
95
Vorschriften
Steinigung verdient habe, baten aber selbst
ln der Studt Kuldscha sind sehr viele imunie und Mulla, die
hammedanischen
von
10
bi*
30 Gehöften
,
die
gewöhnlich ohne Ordnung
neben einander liegen; von regelmässig angelegten Strassen soll
nirgends dio Redo sein.
Die
Häuser der Turoutschi
sind alle aus Lchmsteincn gebaut, sie haben fluche Dächer, sind
meist
im Rechteck angelegt und von geringer Hoho.
Da* ganze Hau* besteht meist aus zwei Thcilou, dem Vorbau» und dem Wohnhause. Dos Vorbau» nimmt die Hälfte des Gebäudes ein uud dient im Sommer zum Aufenthaltsort der Familie.
Von
diesem
führt
eine
Thür zur Küche,
%
Das
neben welcher die Vorrathskamincr
liegt,
Im Wohnzimmer
zum Wohnzimmer.
boden
Wand
der die
Lehm
mit
ausgeschlagen
bei
über derselben
ist,
um
Kings
und die
Wohnhaus
das
liegen die
Wirtschaftsgebäude
ohne Ausnahme nur Eine
fast
Frau, obgleich der Korau deren mehrere gestattet, eben so
KuWscha
der Stadt
in
ziemlich seilen
die Vielweiberei
und nur wenige reiche Leute haben zwei Frauen
;
nur von
einem einzigen Tataren habe ich gehört, der vier Weiber
Auf den Frauen
hat.
nur von den Vertretern
liegt die
Gutmüthigkeit, Treuherzigkeit iiud
Besorgung des ganzen Haus-
lauge Unterdrückung und
die
trauen
sehr einfach
,
sie
besteht aus Ziegeltee, Hammelfleisch, Gersten- und Koggcn-
teils in Brühe gekocht, teils zu Brod gebacken
rnehl, das
wird
Von Früchten
und Hirse.
Grütze, Reis
,
Aprikosen,
Äpfel, Schuptala, Pfirsiche,
Shawlkragen, genäht
ist,
aus
das
weissor
sclbatgowebter
Leinwand
weite Hosen von demselben Zeuge, die in den
Stiefeln getragen
werden,
bis
Tataren-Stiefcl mit Galoschen.
zur
Wade
reichende weiche
Über dem Hemd tragen
sie
gewöhnlich im Sommer einen Kock aus grobem Chinesischen Stoffe von derselben Form wio das Hemd. tragen
mehrere dergleichen Köcke
sie
denen der oberste wattirt
ist,
oder auch einen weiten Schafdie
Vornehmeren Die Frauen
unterscheiden
in
sich
Männern, dass die
An
Feiertagen
der Kleidung nur dadurch von den
sie längere
Hemden vom
halten
nicht
Hemden und Köekc
offen
sind.
mit unbedecktem Gesichte. aus
Kimchat,
Bucharischen
einem
trogen und
Dio Mädchen
Zöpfe, die Frauen Kopftücher, Frntictr und
ist
von
Durja (Kokundisoher Halbseide).
oder Ziegenpelz.
Röcke von
Im Winter
älter einander,
tragen
Mädchen gehen
Die Festtagsklcidung der Frauen mit
Metallfaden
durchwirkten
mussten, und
jährlich
sehr roh
behandelt.
Kalvm oder Kaufgeld wird
für
die
die
Leben
fristen
und ihre Ausdauer
als bei
uns, denn
2
bis
müssen ausserdem :!
all-
Fuss tiefen Grüben Diese Arbeit muss
hersteilen.
da das Wasser die
geschehen,
befindlichen Gräben
boden
sie
Verbindung dieser Gräben mit dent
Huuptkamilc oder dem Flusse alljährlich
iu fettem
Lehm-
der jedesmaligen
Bei
zerstört.
Unterwassersetzung der Äcker müssen die kleineren Kanäle
Da lich
mühevolle
und ausgebessert werden.
zum
Theil
in
Hände Arbeit
Daher kommt
des Hi -Thaies »ich Tatarische
lich
Zahl
verschiedenen Städte
die
dort durch ihrer
erschwingen.
in grosser
die
80 sind denn die Ackerbauer gezwungen,
Arlieit.
um
schicke»,
Bodens kaum
der Ertrag des
lohnt
ist.
Söhne
ihre
zu
gereinigt-
der Preis des Getreides im Ili-Thal so ausserordent-
niedrig
vorfittdeit.
es,
dass
in
Handwerker
zu
Abgaben
die
allen Städten
Arbeiter
uttd
Sie beschäftigen sich hauptsäch-
mit denjenigen Uuudwcrkctt und Arbeiten, die kör) »ererfordern
liche Kraft-
,
ihnen
du diese Arbeiten
gern
von
den schwächlichen, entnervten Chinesen überlassen werden.
So sind
sie
Fuhrleute
u.
Schmiede, Tischler, Zimmerleuto, Lastträger, s.
w.
Mit dem Handel beschäftigen
Ackerbauer sehr wenig, dieser
liegt fast
sich
die
ausschliesslich in
den Händen der Eingebomen der Stadt Kttldscha und der aus
dem Alty schähür
Ubcrgcsiedelten Tataren.
Die Sprache der Tarantschi Verhältnissen
diess bringt ja schon der Ausschluss aus der
meist
mit
Ackerfeld
jedes
durchfurchen und
Stellung eiu,
Die Frauen werden
ge-
ihr Haiipternnhrungs-
Anstrengung
Werkzeugen bearbeiten,
Frauen ihren
sich.
Kraft
müssen nicht nur den Acker mit ihren höchst unprak-
ihnen
Moschee zum Thcil mit
sie ihr
ihr Fleiss
ist
Der Ackerbau,
mittel, kostet liier doppelte
Muhammedanern nehmen auch hier die Männern gegenüber eiue sehr untergeordnete
allen
ihre
ist
die innere Kruft dieses Völkchens
der Thut
in
bewunderungswürdig.
versetzt.
bei
Was
gungen und Entbehrungen, durch die
Stoffe.
Wie
Aber
im Inneren glüht die Flamme des Hasses gegen
ausserdem
mit einem
offenes
diese
haben
aufrecht erhalten, sind schwere Arbeit, körperliche Anstren-
bei allen Tata-
Hemd
vom
Die Männer haben eiu
sie
Mclouen, Wasser-
melonen und Gurken. Die Kleidung ist im Ganzen dieselbe wie ren.
zielten
Aber keineswegs
verliehen. ,
ihre Unterdrücker.
tischen
ist
und
furchtbare Noth
die
Erscheinung Gedrücktheit, Scheu und Miss-
ganzen
sie
Die Nahrung der Landbewohner
Arbeitsamkeit sind
der Tarantschi
sind schon auf den Gesichtern der meisten ausgeprägt.
wesens, eben so die Sorge für Kinder und Schafe; lür die zur Saat- und Erntezeit müssen auch die Frauen mit helfen.
des Charakters
llttuptzügc
Pferde sorgen die Männer.
Bei der Bearbeitung der Felder
der Frau entrichten muss,
wieder zurückschicken wollte.
falls er diese
die
wird
entrichtet, solidem es
Theile ein Schützgeld verein-
Iteidcr
Mann dem Vater
das der
bart,
brochen
Ställe für da» Vieh.
Die Ackerbauer haben
Bewohner.
seine
ihrer
Decke.
ist
und
Frau dem Schwiegervater nicht
In der
die Feuerstätte,
des Kuuchfangos eine Öffnung in der
sieh anstatt
befindet
Der Fuss-
bedeckt.
oder Filzdecken
von der Eingangsthür
links
ist
steht gewöhnlich ein
beweglicher Habe.
allerlei
mit Teppichen
ist
Küche
und eine andere
und an den Wänden Kasten mit
niederer runder Esstisch
Kleidungsstücken und
lli-Thal in Hoch-Asien
natürlich,
Dio
Persische
Rcligioti
wie unter obwaltenden
ist,
vielfach
und
die
mit
fremden
Elementen
Nähe Buchara’s brachte
und Arabische Wörter
in
grosser Anzahl
und die umwohnenden Kalmücken, Chinesen und Daurier übten auf ihren Sprachschatz einen Einfluss.
Diese Eindringlinge
eine ganz
eigenthiimliche
ziemlich
bedeutenden
haben zwur diesem Dialekt
Färbung gegeben, aber dennoch
Digitized
by Google
I
Das er viel »]>czilisch Türkischer
ist
gednickte Türkische Buch,
ln
Ili-Thal iu
Hoch-Asien und seine Uowohuer.
als jedes in Kon*tanlino|>cl
dem
meinen Spruchsummlungau
schlicssc.
habe ich den Ui-Dialckt den Uigurischcn genannt, da er ziemlich mit
und
dem Dialekt
Nachkommen
Chui-sa
zum Unterschiede von den
danischen
West - China’s
Chinesen
,
Dungun genannt werden, nennen
übrigen Tataren Hoch-
diu
Die
hier
muhamme-
in
Modellen,
Kuldschu
als
Stummgenossen der Chui-sa.
beide Chinesische
dorton führen,
seit
aus Sii-ehung-kian-lu
'):
chu war Chui-sche
anfiug,
diesen
sie
bis
dio Mitte
in
China hicsscn
in
Chui-chui uus.
Zur
am
Herzen,
Mädchen,
Gtlrtel reicht der
kaum kennen
Weizen. lernten,
Schilf mit Schilf
Zeit der
zusammendrehend
Macht man Bänder für den Weizen.
Gewöhnlich spricht
Wer
Mongolen
sio Ui-gu-öl" (Uiguren).
Der eigentliche Ui-Diulckt des Uigurischen wird in der wo cino Verschmelzung der ver-
«ieh kürz lieh er»t verliebt,
Gleicht
dem wahnainnkranken Manne.
Kommt
der schwarze Sturm geflogen,
Bring! Verderben er den Blumen,
Zweige wirft er gegen Zweige
schiedenen Elemente Statt fand; in den Ansiedelungen der sic
zum
Bi»
Ala wir uno
Stadt Kuldscha gesprochen,
Ackerbauer haben sich, du
mir
icb,
Suleimon-Mädeben.
der Juhre Juan cho
Chui-chu zu nennen.
Namen
lieh’
Trennte Gott der Herr uns wieder.
C'hui-
unter der Dynastie Thung (also zwischen 806 bis 820), da
man mun
liegat
llaar,
Weizen' siete ieh im Garten,
vielen Juhrhun-
beweist dio von Klnproth angeführte Stelle
»Der ursprüngliche Name der
Du
Hast mein Her* entzündet, Mädchen,
Auch Dein
Dass aber die Uiguren
Benennungen schon
hiermit
wörtliche Übersetzung lautet:
fast
Deine Brauen
die Chinesen Chui-Chui,
bezeichnen sie also dndurch als Chinesisch gewordene Uiguren
und
Turuntschi
wurdo mir von einem Tarantschi-
Dieses Lied
Die
die
Schwane Biber Deine ltraucn Soll am Abend, eoll am Tag icb kommen! Komm' ieh Nacht«, >o schweigen Alle, Komm' am Tag ich, giebt's Verleumdung.
der alten Uigurcn
Asiens, die sie •Schon-tu (Turbane) neunen.
97
meine Nachrichten über
diktirt.
nennen die eben erwähnten Tataren
Die Chinesen
halte.
Sänger
übereinstimmt
des Alty Bchiihär
ich allo diese Tataren für
ich
Und
vernichtet alle Blumen.
gewöhnlich aus einem Orte Ach, ein Lehen ohne Liebchen,
des Alty schühär übcrgesiedelt wurden, dio ursprünglichen
Wär'« auch tausend Jahr', kein Tag Ufa!
Dialekte erhalten, so dass einigo Orte Kaschgnrisch, andere
Tnrfanisch
u. s.
Stärker ala der Hölle Flammen
w. sprechen.
Brennt die Licbesglnth im Herzen.
Die Uigurischcn Diulckto zähle ich
zur Dsuugarischen
Gruppe der Turk-Dialekte 1), zu der ich noch der Kirgiscu und der Kura-Kirgisen rechne.
Kommt
die Dialekte
und
jeglioher geistigen Kraft
Liebchen, das er früher küsste.
beFreundlich spielen dunkle Brauen,
raubt haben, dafür spricht eine frische, kräftige Volkspoesie, die
iu
')
J.
3. *)
Tome
Erzählungen im Volke
Liedern und
eine Probe derselben
möge
fortlebt.
vergisst er'« Liebchen.
Nie jedoch vergisst der Gute
Dass die Noth und diu Zwunghcrrschuft die Tamutschi nicht ganz hornbgedriiekt
auch heute noch der Böse,
Morgen schon
Bis
Als
tum
Gürtel reicht das Haar Dir;
Geb' nicht aus des Hauses ThUre,
hier ein kleines Lied folgen, mit
Die Dich lieben,
Mich macht
oie
Meine Brust zur Locketrommel.
(Fortsetzung
folgt.)
Barometrische Höhenbestimmungen (Nebst Profilen,
zum Kampf Da.
zur Gans, zur Beut«,
Macht xur Lockspeis' meine Wimper,
Siehe „Melange Ku«se de l'Academie imperiale de St.-PJterabonrg", IV, 6. September 1S64.
ausgefdhrt im Jahre 1860 von
reiz’at
Liebchens Seele gleicht dem Falken,
Klaproth , Beleuchtung der Widerlegung der Ponchungrn ron Schmidt, Pari« 1824, S. 42.
dem s.
in
Syrien und Palästina,
Ingenieur
Ii.
Doerytna.
Tafel 6.) «
In fi.
161
der Zeitschrift ff.,
für Allgemeine
Erdkunde,
Bd. XI,
habe ich bereits die astronomischen Ortsbostim-
mungen, welche
ich auf der mit
Herrn Dr. Wetzstein im
Aufträge de» PreusBischou Unterrichts-Ministeriums in du»
Digitized
by Google
und Palästina.
R. Doergens’ barometrische ilöhenbestimmungen in Syrien
98 Ost -Jordan- Land
während
Die
publieirt.
bestimmungen
unternommenen Expedition gemacht habe,
sollten
dieser
Höhen-
gemachten
lteise
Weise jenen bald nach-
in ähnlicher
Aufnahme
folgen, allein der vielen Zahlen wegen, welche die
des Beobachtungs-Materials verursacht hätte, gelung es mir
gewesen sein, uuf die
wurde.
der Absicht, ein ge-
in
so
naues Urthcil über den Werth dieser Bestimmungen zu er-
tate.
der
nur auf die Angabe der Resultate zu beschränken.
4
Das Barometer,
welchem
mit
ich
Beobachtungen
die
Greiner in Berlin), im Übrigen ganz eben so konstruirt
J. G.
wie die schen
zum Beobachten
Stationen
auf den Preussischen MeteorologiBarometer,
Dieses
Barometer.
benutzten
welches mir zur Verfügung stand,
das einzige,
trotz der unendlichen Schwierigkeiten
,
die mit
habe ich
dem Trans-
Mai
25.
Weise Kenntniss
1860 au der Syrischen
20. Juli
bis
Die Berechnungen meiner Beobachtungen nach diewie nach den zu Kairo gemachten Beobachtungen,
welche ich zuletzt
möglichen, mit publiciren wollte, ganz fortzulussen und mich
machte, war ein Hoberbarometcr mit Hebelverschluss (von
hätte alle meine Berechnungen
Küste stationirten Englischen Kriegsschiffe „Fircfiy” geführt
sen
Beobachtungs-Material, welches ich
vom
auf dem
ken, und ich habe mich deshalb entsehliessen müssen
das
ich
ich nicht glücklicher
von einem meteorologischen Journal erhalten hätte, welches
bisher nicht, ihre Publikation in einer Zeitschrift zu bewir,
wenn
basiren müssen,
übereinstimmende Resul-
erhielt, liefertou
Ich will noch bemerken, dass uuf
dom
Schiffe „Firetiy”
Barometerstand so wio die Teni[>crutur von Morgens
Uhr
bis
Almuds 8 Uhr
ullc vier
Stunden
notirt
wurden,
in Kairo die Beobachtungszeiten 7 Uhr Morgens, Uhr Nachmittags uud 0 Uhr Abends waren. Bei der Berechnung wurde nun den Beobachtungen zu Athen und Damuskus eine untergeordnete Bedeutung beigelegt und nur wenn keine passende Beobachtung der anderen Stationen
während 2
vorhanden
nommen
wurden entere
war, zeigt«
;
1
uls
korrospondirendo
ge-
aber bei der Vergleichung der baro-
sich
port eines solchen sensiblen Instruments in jenen liegenden
metrischen Kurve von Athen zu ciuer Imstimmten Zeit mit
ihm beim
den Kurven der anderen Stationen ein auffallender anomaler
verbunden
sind, trotz der vielfachen Gefahren, die
Gebrauch von Seiten der Beduinen drohten, ganz unversehrt Die Vergleichung des-
wieder nach Berlin zurückgebracht. selben mit
dem Normalbaromcter
nach meiner Ankunft
Dove
des Herrn Geh.-Ratlis
in Berlin ergnh, dass seine
Korrektion
Null war, dass dasselbe sich also während des Gebrauchs
durchaus nicht verändert hatte
').
Somit war also der ersten
Hnuptaufordcnmg, die man an Beobuchtungen überhaupt len muss, nämlich die eines guten lnstrumeuts,
vollständig
Al>cr der zweiten Hauptbedingung, die baro-
entsprochen.
metrische
stel-
Höhenmessungen
erfüllen
müssen
um genaue
,
Resultate zu liefern, nämlich das Vorhandensein zweckmäs-
nahe gelegener korrespondirender Stationen,
siger, möglichst
konnte nicht vollständig Genüge dings
Herr
fand
siel»
Pfäfftnger,
werden.
geleistet
Aller-
Damaskus der Österreichische Konsul, welcher so glücklich war ein Barometer
in
,
zu besitzen, durch meine Bitte duzu bewogen, rend
unserer
Abwesenheit
von
Tages, Morgens
um
Barometerstand
zu notiren,
8
bereit, wähDamuskus zwei Mal des
Uhr uud Nachmittags um aber die Zahl
4 Uhr, den
der täglichen
Beobachtungen war zu gering und eine willkürliche Interpolation
dazwischen liegende
für
weniger für
ratlisaru,
als
Zeiten
hielt
sich bei nuchherigor
ich
um
so
Berechnung
Gang der
crstcren,
verworfen
gänzlich
wurde
so
und
Beobachtung zu Athen
die
durch Interpolation aus den
zu
Kairo oder auf dem Schiffe „Firetty’’ gemachten Beobach-
tungen die korrcs]>ondircudc erhalten. Sehr
uucli,
oft
wenu
nämlich die Beobachtungszeitcn nicht sehr weit aus einander lugen,
verwendete ich meine eigenen Beobachtungen
als
korrespondirendc, indem ich hierbei das Vorfahren der Inter-
Durch Vergleichung der so gewonnenen Rcsultute mit den nach Kairo und nuch der Schiffsstution
polation anwandte.
berechneten überzeugte ich mich von der Brauchbarkeit der «ui
diesen
direnden.
Orten gemachten Beobachtungen
— Hiernach
zu korrespon-
wird es cinigcrmaasscn möglich
ülmr
ein Urthcil
sich
den Werth der
sein,
Folgendem mit-
in
Höhen zu bilden. Allerdings sind die Resultate barometrischer Höhcubestimmungcu selbst solcher, welche gethcilten
,
alle
,
Bedingungen erfüllen, welche man an gute Messungen
stellen
muss
,
was Genauigkeit onbclangt
sind
—
ver-
aber so lange dieselben nicht durch diese ersetzt
uud
diess
ist
stimmungen nicht der den
mit denen
oder uerostatischer Nivellements zu
trigonometrischer gleichen,
nicht
,
uiimlich,
ein
bei
Fall
ziemlich
den von mir mitgetheilten Be-
—
behalten sie ihren Werth,
zuverlässiges
Bild
der Höhen-
mitunter auffallende Differenzen mit den noch anderen Sta-
unterschiede zu
tionen
metrischen Höhenbestimmungen die mit einem Quecksilber-
berechneten
achtuugcu
Höhen
zeigten.
Die stündlichen Bcob-
auf der Athener Sternwarte während der fünf
liefern.
Jedenfalls
haben
von den baro-
Instrument gemachten vor den mit einem Aneroid-Buromcter
Monate März
erhaltenen den entschiedenen Vorzug; letzteres
derselben,
Reise-Instrument sehr bequem, seine Augabeu köuueu aber,
bis Juli 1800, welche ich von dem Direktor Herrn Dr. Schmidt, erhielt, würden die einzigen
wenn *)
Ha wird seitdem zum Beobachten auf der Meteorologischen
tion in Tilait benutzt.
es
nicht von
ist
zwar
als
einem Quecksilber-Barometer kontrolirt
wird, leicht . zu grosscu
IrrthUmcm
führon.
Ich will uoch
Sta-
bemerken, dass ich bei Veranschlagung des Werthes meiner
Digitized
by Google
R. Docrgens’ barometrische
Höhenbestimmungen
in Syrien un.'l
99
Palästina.
Hiernach sind nun die relativen Höhen der verschiede-
Höhonangaben den Umstand, dass die Beobachtungen selbst mit so vielen Schwierigkeiten und mannigfachen Gefahren
nen Stationen tabellarisch berechnet. Der Einfluss der Feuch-
verknüpft gewesen sind, ganz unberücksichtigt gelasson habe.
tigkeit
— Von Jen 500 Barometer-Beobachtungen, meiner Anwesenheit
rend *20.
überhaupt gemacht habe,
Juli
2000 Fuss
vom 10. März bis kommen 235 auf Damas-
angebracht.
Syrien
in
auf
welche ich wäh-
unserer Reise (vom 19. April bis 26. Juni 1860) ins Ost-
wichtige
hier
-
berührte Punkte, deren Höhen fast siimmtlich
I,auercitet wurde.
Umschau über
Hit Inselgruppe.
Beschäftigung,
die
bildete
— In
hauptsächlich
Fischfang, Holzfällen, Kochen u.
s.
und aus der sogar die einförmige täg-
aus Robben-
und
w. bestund, woran sich
ab
und
zu
eine Exkursion
nach den Bergen im
Norden eine angenehme Abwechselung.
Schon
seit
ihrer
Ankunft auf der Insel war den Schiffbrüchigen ein Berggipfel
aufgefailcn,
der eine grosse Ähnlichkeit
mit einem
Sarg hatte und deshalb von ihnen das lliesen-Grab (Giant’s
besteht
aus einem Felsenriiekeu
100 Yards Länge und 20 Fuss Dicke, der von
NW.
3’>
die
Engl. Meilen, die
Im Süden bemerkte
von Nord nach Süd verläuft
am
einige kleine Inselchen dicht
,
Ufer, in Nordost bis 10 Engl. Meilen
Iiranduug, die
gefährliche Klippen
viel
ziehen
niedriger
als die
dort
sich
wellige
südlicheren
einige
fast
Da» Ent kämmen.
eine
Von
ist.
und
eingefasst
und
vielleicht
schmal,
dass es
Jemand darüber springen.
—
Als der erste Winter vorüber war, armen Verschlagenen zuversichtlich auf Erlösung in
Ausbleiben fügen werde, ohne Versuch,
in die
Heimath zu bringen.
Hoffnungen aufs Höchste, denn sichersten
ganz)
von 1200 F. hohen
so
konnten nicht glauben, dass man sich
in ihr
der Nordostkiisto diesen Einschnitten
oder andere
Insel, aber sie sind
Wänden
senkrechten
hofften dio
(der
in
Insel
von der Westküste
,
Rücken nach
hin, die vielfach eingeschnitten
setzen
heftige
Die Ostküste
zum Nordende
bis
Der nördlichste Theil der
nordwestlicher Richtung. ist
vom Land
verräth.
von der Mitte der Insel an
verläuft
auf die
Sydney einfach sie
Im Oktober
um
nufzutinden
stiegen diese
diese Zeit durften sie
Ankunft eines etwa nach ihnen
am
nus-
gesandten Schiffes rechnen, aber der Oktober verging, das
Jahr
lief
ab und trotz
eifrigsten,
bangen Ausschauons
sich kein rettendes Segel erspähen.
licss
Die Armen waren der
Verzweiflung nahe.
von
Allmählich stellte sich auch materielle Noth ein. Die Anfangs so häutigen Seelöwen zogen sich im Winter ganz ins Wasser zurück und verliessen grösstentheils den CamleyHofen, auch kamen im Sommer nur einzelne wieder, so
nach
dass es beständige Aufmerksamkeit und Anstrengung kostete,
Tomb) benannt wnrde. Er liegt so ziemlich im Cent rum der Insel, seine Höhe beträgt etwa 1800 Fuss und das sargähnliche Gebilde
über
Musgravo schätzte die bis
der steilen und hohen Westküste, die in fast gerader Linie
sie
aber Abends Lesestunden und belehrende Vorträge schlossen, brachte
man
hohe Adam-Insel mit dem engen Sund, der
aussicht, als könnte
und Muscheln.
für Brod
nackt,
sah
im Norden die Knderby-Insel, vor der Mitte
sie abtrennt,
auf der ganzen Insel sehr häutig sich vorfand, einen guten Ersatz
Du
Der Überblick
Meer.
vollständiger.
auf 15 Engl. Meilen.
grösste Breite
er die
noch zuweilen Scerabcn und eine zuckerlmltige Wurzel, die
liche
das
rings
Gesammtlänge der Gruppe auf 30
durch die Breite der
lx;ber, Fisch
Die Berg-
und
Felsen, öde
uls
auf das Mannigfachste gestaltet und zerrissen.
Gänge ausdehnte: Robltenbruten, gedämpfte Zu diesen Delikatessen kamcu
zeiten auf vier
Mit Lebens*
gefnhr kletterten die Neugierigen hinein, sie scheinen aber
und über dieses rauhe und zerklüftete Panorama hinweg
Haus so weit hergestellt, duss es bezogen werden Es war kein Palast, doch hatte es 24 Kuss Länge, Fuss Höhe, war mit Gras gedeckt,
das
dessen oberstem Theil die Höhle sich öffuet. j
Inselgruppe war ein
Den
beiden Seiten von
ein grosses,
stelleu.
—
Engl. Meile lang
I
An
Spalten und senkrechte Abstürze Hunderte von Fussen tief
weithin sichtbares Bret mit den nöthigen Nachrichten aufzu-
Häusliche Einrichtung.
etwa
ist
200 Yards.
als
800 F. hohen Felsen begrenzt, endet cs an einem halbkreisförmigen Felsabsturz von 1000 F. Höhe, an bis
sich die
und so begaben
zerstört
breiter
600
steilen,
Horbour)
(Middle
den besten Anker-
Hafens der Camp Cove am nordöstlichen Ende des Arms als solcher erprobt wurde. Den Flaggeustock mit dem Segeltuch und der Flasche dio
uud nicht
auf
versam-
westlichen
hatten
geräumige Höhle. Dieses Thal
Folge den
gewöhnlich
und mappirt, und
sondirt
bietet er gerade
,
in der
sie
viele Seelöwen
mittlere
wurde mit dem Boote befahren, wie es sich herausstellte, platz
wo
des Hafens, of Fight-Insel
SO. verlaufend an dem NW.-Knde etwa 20, am SO.-Ende 45 Fuss über die Unterlage «ich erhebt. An dem letzteren Ende, welches in ein Thal hinabschaut, beftudot sich eine
die nöthigste
Nahrung zu beschaffen, zumal es Fische nur Menge gab und das Erlegen eines Während mau früher
in ausserordentlich geringer
Vogels zn den Seltenheiten gehörte.
Zwanzig Monate auf den Auckland-Inseln im antarktischen Meere. nur ganz junge Seolöwen, höchstens noch erwachsene Weib-
chen
gegessen
wurde
hatte,
der Fang
jet2 t
Manuellen», dessen Fleisch fast ungeniessbar
eine»
von der
altou
mit Jubel
ist,
Wir waren jedoch
holte.
wir die ganze
Insel, als
und er
fühlten,
begriisst.
aber nach und
gedickt,
gehen wollte,
es
und
um
ror Kälte und Nässe
ungemein stürmischen
schützen, das bis jetzt
gute
Klirnu
Während
diesem
in
irgend
wurde im zweiten
lietinden
— der
gestört,
elendeste Hungertod starrte
den Unglücklichen entgegen.
So fassten
Hebung und
in
ihrem gebrechlichen,
12 Fuss langen Boote die Flocht
uud
die
Pumpe musste
in
aber so stark, dass wir
fast
dio Hälfte der Zeit
fast
und die Wellen schlugen beständig über wie cs durchgekommcu weiss ich
das kleine Fahrzeug;
nur
,
Tau, mit der anderen pumpend.
ein
beilegen mussten,
Flott muehung
den verzweifelten Kutscbluss,
wir nach einer
bis
Das immer in Gang bleiben. Da ich zu besorgt war, um dos Deck zu verlassen, übernahm ich diese Arbeit, während die beiden Anderen sich am Steuer ublösten. Der Wind war uus zwar günstig,
nachdem wiederholte Versuche einer des Wrackes gescheitert waren,
sie denn,
Hand
Boot war sehr lock
Krankheiten, namentlich lthenmatismus
allerlei
des Südweststurme«
Tagen und Nächten am Mor-
dieser ganzen Zeit stand ich auf den Füssen
der einen
zu |
Winter durch
und Dysenterie,
Wuth
20 Engl. Meilen
gen des 24. im Port Adventuro der Stewart-Insel ankamen.
nach waren die Übrig gebliebenen Linnjien
durchaus unzureichend, regnerischen
gut
so
als
hielt unausgesetzt au,
entsotzlichou Überfahrt von 6
Die Kleider wurden
109
nicht rnohr
kaum.
Ich
hatte
,
seit
der Abfuhrt bis zur Ankunft keine
wagen. Bei dem höchst unbeständigen, stürmischen Wetter,
Unze Nahrung zu mir genommen nnd nur etwa '/2 Pinte Wasser getrunken, dennoch fühite ich keino Ermüdung bis
wodurch
sich diese
zu der Nacht vor unserer Ankunft, wo
und
der schlechten Beschaffenheit
bei
zeug!» konnten
nach Ncu-Seclaud
zu
Region so ganz besonder» auszeichnet, winzigen Fahr-
de»
ersten Mal seit unserer Abfahrt kein
ganges nicht verhehlen, aber besser war es immer, männlich
waren
und kühn das Ausserstc zu versuchen,
konnte
sameren,
aber
um
so elenderen
Mit frohem Muthc gingen etwa» zu
als sich
Tode
sie duran,
willig
einem lang-
Freilich ging das
Werk langsam von
gerettet
gewaudtc
der
,
Raynul
so
die
Schitfsziuimeniuuius
Rolle
eines
auch unterbrach das böse Wetter
,
oft
wochenlang die Arbeit und die Sorge für die Beschaffung
nahm
der täglichen Lebensmittel
Endlich lief es
am
1865 war das Boot
23. Juui
von Stapel.
meiste Zeit
die
Aber siehe da!
fertig
hinweg.
am
und
27.
die
die
möglichkeit cinsah, zu fünf eine Seefahrt zu wagen.
um
bis
zum
in Invercargill
freundlichste
Advunture so wie wenige
an der
Siülkiiste
zum Mietheu
Orte gelang
es,
Geld
zusammenznhringen.
rusch
das
eines Schiffes erforderliche
abgeholt
grave
an
hielt ,
es
so
für
seine Pflicht,
sehr ihn
—
Juli”
Schon
Fahrt wirklich an-
erzählt
Musgrave
zur
—
Camp Cove
mit
dem
ersten Stoss
welche Winde niemals länger stet« in
heftigen
ersten Anfang benutzton,
als
1
in
den ersten Tageu
des August war
hoffte
das Sdtiff
seine menschenfreundliche Mission zu erfüllen, abor
verfolgen.
Sturm
Umkehr uud
nrmen Musgrave
und heftiger Gegenwind nöthigten
verhinderten
die
Überfahrt
bis
zum
Auf dieser Überfahrt machte Musgrave die Wahrnehmung, dass das Schiff durch eine «ehr starke Strömung gegen Osten
eines Südwestwindes ab,
getrieben
wurde, leider belehrt er uus
al>er
ob die Strömung eine kalte oder warme ist. nahmen wtr auf unserer Darstellung der Meeresströmungen im Süden vou Neu -Seeland auf Tafel 5 der
2 Stunden raässig bleiben,
nicht darüber,
Das
Sturm ausarten; aber da wir den ich eine gute Strecke zu-
letztere
,
rückgelegt zu haben, ehe die Gewalt des Sturmes uns überPeterraaon’» Oeogr. Mittbcilungec.
zu
Sydney
22. August.
„war schön und viel versprechend; um 8 Uhr wehte ein leichter Südwind und um 1 1 Uhr segelten wir uus dem
sondern
Mus-
der Fahrt Theil
seine bange Sehnsucht nach
zu
abenteuerliche
auf den
zwei
werden.
trieb.
Mann am
19.
dem
Mit diesem Schiff,
Auckland-Inseln Zurückgelussenen
bereit,
die
von Neu-Soe-
Aufnahme und hauptsächlich durch
das Missgeschick wurde nicht müde, den
19. Juli
länger gedauert,
wieder einen Fuss ans Land
in Port
Folgeo zurück, mit der schwachen Aussicht, später nhgoholt
„Der Morgen des
gerade
nächsten Tag auszu-
aber nur wenig
zu werden, während Musgrave mit Raynal und dem fünfteu
trat.
Stunde, dann
Bemühungen von Mr. John Macpherson an letzterem
nehmen
UnNach luugcm Schwanken blieben denn George Harris und Henry sofort
zum Wir
schlug.
V2
„Flying Scud” des Capt. Cross, sollten die
es befriedigte die Er-
wartungen der Erbauer so wenig, dass man
die Fahrt
ich sicherlich niemals
Tage später
das
grave fand sieh erst nach und
die
Land. Ich lag etwa
Die ücrcttoteu fanden
huid
in
am
wieder aufstehen und fühlte, dass ich
hätte
würde
Sclimiedehaudwerk allmählich mühsam erlernen und Musnach
nahe
Wasser
gesetzt haben.”
Statten,
musste
ich
haltcu;
denn man hatte nur sehr wenige und ganz unzureichende
Werkzeuge
jetzt
nuch Kraft genug bcsässc,
hinzugeben.
das Boot auszubessent,
vergrössern und ciuigcrmaassen für eine Seefahrt
herzurichtcu.
mich plötzlich
ich
ganz erschöpft aufs Deck niederlegen musste, über das
sich die Wahrscheinlichkeit des Unter-
sie
1866, Hott
III.
i
„Googr. Mitth.” von 1863 deshalb an,
weil
dies« 15
die oiu-
Zwanzig Monate auf den Auckland-Inseln im antarktischen Meere.
110
Auckland- und Carapbcll-Insoln abgiebt
Am
Klima der
für da» auffallend gemässigte
fuchste Erklärung
Vormittag des 23. August
nördlichsten
Inseln
Tages ging
es in
der Gruppe
Scliitf die
und
am Abend
desselben
auf den Mittag.
ist,
j
Zuriickgclassoneu
sprachlos
und
vor Überraschung ,
1.— 8.
und
trennen
auf der Insel
10. u.
12.,,
13.
wurden
sie
eiugcschitft
*4.»
ist,
kam
der Auckland-Inseln
letzten Besuch
6
im „Flying
Hafen Bauch zu sehen geglaubt und
am
12.
14.
29, SO \
(
,,
\
7,11— S, *» 4
14— 19.
i
Musgrave
Inseln nb-
alle persönlichen
Rück-
die Nachforschungen beider Schiffe blieben ohne Erfolg
3.
— Wie schon
7.
u.4.
„
«•
..
u.8.
„
9.
„
im
vorführeu.
Die Art, wio
sie
aller Jahreszeiten
6,67
1
{
19.
tt.
20.
S.
liegen.
Regen.
Sturm, Regen.
sehr schön.
29.S— 29,58
w
28
—
29,70
7.1t
schwacher liegen, starker
NW NW SW NW ii.
W
bi»
1,33
—
28,«
wxw
30,2
w
28.-31. „
—
3,1*
29,92
5-
„
—
15.
„ „
IO.u.17.,,
18.0 19.,, 20. U.21..,
22.-24.
stark
—
,,
6,6-
29,5
8
29,5
8,«4
30,38 20,3
«•-io. „ 11
w w
“*
8
3ei beschäftigt und brachten 600 Walrosse, 26 Seehunde, 20 Eisbären, 1 10 Benthiere, 850 Salme und 6850 Pud (ä 40 Pfund) Speck von Nowaja Semlja zurück. Der Sjieek wurde dieses Jahr in Arcbaugel mit 1 Ruh. 70 Kop. dus Pud bezahlt, die Haut eines Walrosses mit 7 bis 10 R. die eines Seehundes mit 1 j bis 2} ltub. und der Pelz eines Eisbären trieben.
,
mit 5 Rubel. |
Zwei von den 18 Schiffen mit 16 Mann an Bord sind verloren, eins isf sogar verschwunden, ohne dass man weiss, was aus ihm geworden ist. Ausserdem ging ein Schiff gegen
ist von bester Qualität uud wird für Werkund Dampfschiffe sehr nützliche Verwendung finden. im Frühjahr 1866 eine regelmässige Bearbeitung des Lagers zu beginnen.
Die Kohle
Man
Ende
des letzten Sommers in der Bareutz-Bucht unter, die Mannschaft rettete sich zwar, uutenmhm u!>or einige Zeit darauf von Neuem eine Jugd auf Walrosse und Eisbären und man hat sie seitdem nicht wieder gesehen. Endlich fand ein von Nowaja Semlja nach Astrachan zurückkehrendes Schiff beim Kap Kanin ein fremdes Fahrzeug, das von der Mannschatt verlassen mitten im Eise schwamm.
Die Sprachen dor Hinter-Indischon Halbinsel. In einer der Asiatischen Gesellschaft zu London vorgelegten Abhaudluug theilt Dr. A. Bastian die Sprachen der Indo-Chinesischen Völkerschaften in fünf Hauptzweige: 1. Das Thai, die Sprache der verschiedenen von den Burmesen Schau, von den Siamesen Laos genannten Volksstämmo, so wie die Sprache der Siamesen selbst, die nur eine Unterabthoilung der Laos sind. 2. Das Myamrna, repräsentirt von den Burmesen und Arracaneseu, deren Idiome mit denen der Singpho, Katschar, Manissurier und vieler anderer, die Länder gegen Bengalen und Nordwest-Indien bewohnenden Stämme venvniult sind. 8. Das Tunkinesisehe und Cochincbinesische einschliess,
der rohen Dialekte, welche dio verschiedenen, mit dem in Siam und Prom in Kuiubodia bczeichneten Bergvölker reden.
lich
Gesammtimmen Klm
entdeckt. stätten
beabsichtigt,
(Jourost de St-lVterslourg,
Nachrichten von Gerhard
7.
Fcbrair 1800.)
Rohlffc.
Die Briefe, die wir bis jetzt von Herrn llohlfs aus Mursuk erhalten haben, reichen bis zum 14. Januar d. J. Er wurteto uocli auf die von Tripoli an ihn abgeschiektcn Gelder und Effekten, um dann mit dem Sultan Maina vou Tibesti, i
,
i
mit dem auch v. Beurmunn seiner Zeit Unterhandlungen angckuüpfl hatte , durch die Tebu-Ländcr nach Wadui zu Die Geographische Gesellschaft in London hat ihm abermals 100 Pf. St. überschickt und ein glücklicher, vielleicht für die Folge höchst wichtiger Umstand isf der, dass es Ruhlfs gelang, den alten bewährten Diener Dr. Barth’a, Mohammed aus Gatron, in seine Dienste zu nehmen. Einen gehen.
erfahreneren
und erprobteren Mann hätte er nicht finden
können. In Mursuk hatte Rohlfs unter Anderem das Schloss (Kasr) besucht '), das früher von den Sultaueu Fesan’s, daun bis auf die neueste Zeit von «len Gouverneuren bewohnt
wurde, von dem jetzigen Gouverneur aber deshalb nicht bewohnt wird weil „Djenun (Geister) darin hansen die ,
,
’) S. den Plan von Mittbeilungen", Tafel 11,
Mursuk
in
Ergäniungtlsand
II
der
„Geojcr.
Digitized
by
119
Notizen.
welche das Schloss bewohnen, umbringen”. Nach Rohlfs ist übrigens nichts Merkwürdiges darin zu sehen. Es besteht aus einem imendlichen Gewirr von kleinen Zimmern oder Löchern, selbst die liarem-Zimraer sind unansehnlich und nur das Zimmer, worin früher Audienz gegeben und Rath gehalten wurde, ist etwas grösser. Wenn aber das Schloss ferner unbewohnt bleibt, wird es bald ein grosser Erdhaufen sein, denn obwohl 80 Fuss hoch, ist es wie alle Häuser Mursuk’s aus Erdklumpen aufgeführt und widersteht den Einflüsseu der Jahreszeiteu nicht wenn es nicht immer reparirt wird. Rohlfs schreibt: „Ich war froh, als ich wieder aus diesem Labyrinth heraus war, denn mit Schaudern dachte ich au die Tausende von Opfern, die hier selbst uoch in neuester Zeit der Habsucht uud Tyrannei der Beherrscher Fcsan’s meuchelmörderisch gefallen sind.”
Henri Duveyricr die Berechnung von einem Theil derselben. Die von ihm gefundenen Zahlen, auf verschiedene Punkte zwischen Lxor und dom Ksor Humo-Said (südlich vom Djcbcl Aiaschin) bezüglich, finden sich auf der Karto zu Rohlfs’ Reisen in Central- und Süd-Marokko, „Geogr. Mitthcilungen” 1865, Tafel 6, eingetragen. In einem Briefe aus Misda (in Tripolitanicu) vom 24. September 1865 aber giebt uns Herr Rohlfs den Schlüssel zum Verständnis« seiner Notiruugcn, woraus hervorgeht, dass die Bedenken Duveyrieris gerechtfertigt und die von ihm gefundenen Zahlen unrichtig waren. Die Höhen der hauptsächlichsten Punkte längs des von Rohlfs zurückgelegten Weges sind nach seiner cigeuon Berechnung folgende
alle Leute,
,
....
Lxor
Meter.
63
Djctal Ssur-Ssur Djebel Bu llällol
Strengo Kälte in Afrika.
Während der letzte Winter in dem grössten Theit von Europa so ausserordentlich mild war, ist er in manchen anderen Gegenden mit desto grösserer Strenge uufgetreten. Wie die Zeitungen meldeten, herrschte in Teheran, der Hauptstadt von Persien, in Folge ungewöhnlicher Kälte und bedeutenden Schneefailcs grosse Noth. Aus Burnaui im südlichen Sibirien (in gleicher Breite mit Stettin und Emden) schreibt I)r. Radloff, die Kälte halte sich uuf der enormen Höhe von 35 bis 40® R. und der Schnee liege berghoch. Das Auffallendste aber ist dass auch Mursuk in Fcsan, einer der heissesten Orte der Erde, diess Mal einen sehr strengen Winter gehabt hat. Gerhard Rohlfs berichtet in einem Brief vom 24. Dezember: „Ich versuchte vor ein Paar Tagen nach Tragen, einer wegen ihrer alten Gräber intercssiuiten Stadt im Osten von Mursuk, zu reisen, da wir aber Morgens vor Sonnen5,6® R. hatten, kehrte ich eilig in die Stadt aufgang zurück, da gerade jetzt eine Kugel oder ein kugolgrosscs Stück Knochen aus meiner Wunde um Arm herauseitern will. Und diese Kälte ist nicht ausnahmsweise, sondern seil Anfang Dezember steht das Thermometer jeden Morgen unter 0. Ich bin daher gezwungen den ganzen Tag ein Kohlenbecken vor mir zu haben, welches alter das Zimmer nur nothdiirftig heizt , da ich die Thür den ganzen Tug offen halten muss, um Licht zu haben. Zwei Fenster, uatürlich ohne Scheiben, habe ich mit meinen Zelten zugestopft.” In Dr. Mühry’s „Klimatographischer Übersicht der Erde" heisst es: Die Temperatur füllt in Mursuk im Dezember und Januar bis 4, 4 ° R. und an windigen Stellen kann es 2,5® R. vor. frieren. Nach Barth kam einmal
Lella
Daum Bu Slemm
.
Ben Auda
.
cl
.
Djebd Megader
.
.
Mdaghra)
Mediona (in Abuarn (in Tafiict) Höchster Punkt der Hamm&da zwischen Taülot u. Ued Gohr (Lager Tom 11. Juli) .
Igli
.
.
.
.
Kanas Brinkrn Adrbar (Oa*o Timmi) Kinnta (in Tuat) Mhana (in Tuat) Djedid (in Tidikelt) Ain Salah .
Karte von
.
Rohlfs' Reise
| ]
/ .
\
N'ördl.
Abhang des Atlas.
1789 V Atlas. 2589 J 1895 j lUdl. Ab862-1 ang dca 643 1 Atlas. 397
838 342 320 244 148 137 116 105 169 137
.
Nur von Kursus an
mache Sahara.
diese Höhcnzahlon auf der durch die Oasen von Tuat und
sind
1865, Tafel 14, bereits benutzt, übrigen müssen auf der vorgenannten Karte nachgetragen werden. Herr Rohlfs setzt zu diesen Berechnungen noch folgende Bemerkung hinzu: „Da bei meiner Anwesenheit in Berlin (Februar 1865) Tidikelt, „Geogr. Mittk.”
(
1
die
mein des
holosterisches Barometer von dem Normal-Barometer Gehoimrath Dovc nur um 1 Millimeter abwioh so
dürften
Herr Rohlfs hatte auf seiner Reise von Marokko nach Tuat im Jahre 1864 eine Anzahl Höhcnraossuugcu mit dem Aneroi'd vorgenommen , die • zum ersten Mal sichere Auskunft über die Höhenverhältnisse des Marokkanischen Atlas und der Oasengrappen von Tufilet, Tuat und Tidikelt zu geben versprachen. Die Notirungen waren indess schwer •verständlich und nur unter Vorbclialton wagte eudlich Herr
....
Humo-Said
llu Allula
Nörrll. f
2152 ) 2517 1 1802)
Tisint-cl-ltint
,
und Tuat.
42 8« 73 4* 244 564 586
•
2>«uck-rn-$»ura
Ifri
J
31
Abossi (Ltbcssi)
l'ttad
\
575 /
Bulajul
—
Resultate dor Rohlfs’schen Höhonmossungon ln Marokko
711 .
Ain Aly Ulcd Sidi- Hassen Beui Murr .
,
—
Mrimuna
,
die Zahlen,
so weit
ein Aneroi’d
richtige
Höhea-
messungcu erlaubt, so ziemlich richtig sein. Der höchste Punkt, den ich pasairte, war also Tisint-el-Rint (auf der Karte fülsbhlich Tisiut-el-Riut genannt) und da dor nahe Djcbcl Aiaschin miudestcus noch 101)0 Meter höher war, so kann mau seine Höhe auf wenigstens 3500 Meter oder über 10.000 Fuss annehmen, was der Schneegrenze iu jenen Breiten entspricht, denn nach Aussage der Eingeborucu ist der Aiaschin bestüudig mit Schnee bedeckt.” 16 *
Digltlzed
by Google
120
Notizen.
Nachträgliches zu Baker’s Entdeckungen im Quellgobiot des Nil.
so wie die Abflüsse der an seiner Westseite bis
Die Hoffnung, dass Baker nach seiner Rückkehr ausführlichere Nachrichten namentlich über den Zusammenhang des von ihm entdeckten Sce's mit dem Fluss von Gondokoro geben würde hat sich schon in der ersten Sitzung der Londoner Gcogr. Gesellschaft, der er beiwohnte, erfüllt. Er gab da einen Bericht über seine ganze Reise, der mit einer grossen Karte in den „Procecdiugs’' vollständig nbgcdruckt ist, und nur ein Coolcy könnte noch diesen neuen Aufklärungen noch an dem Zusammenhang des Weissou Nil mit den beiden von Speke und Baker entdeckten Sec'n zweifeln. Speke und Grant hatten bekanntlich den Ausfluss des Ukerewe-See’s oder Victoria - Nyauzn abwärts bis zu den Kuruma-Füllen verfolgt von du bis zum Luta Nzigo-Scc oder Albcrt-Nyanza hat ihu Buker aus eigener Anschauung kennen gelernt, dieser Vorbindungsfluss zwischen beiden Sce’n, von Baker Somerset-Fluss genannt, ist daher mit Ausnahme einiger kurzer Strecken hinlänglich bekannt. Er ° 16' Nördl. Br., nachdem er mündet bei Magungo in 2 4 Deutsche Heilen obcrliulb der Mündung einen grossartigeu, 120 Fuss hohen Wasserfall (Murchison-Falls nach Baker) gebildet hat. Nun berichtet Baker weiter: „Das Dorf Magungo lag auf einem Abhang etwa 250 Fuss über dem Spiegel des See’s; von liier aus hattu ich eine schöne Aussicht auf das Thal des Nil, indem dieser Strom 15 bis 20 Engl. Meilen gerade nördlich von meinem Standpunkt aus dem Sec austritt. Das Thal war dort 4 bis 5 Engl. Meilen breit, eine weite Fläche grünen Schilfes bezeichncte den Lauf des Flusses gegen Norden, so weit das Auge reichen konnte. Eine Hügelkette begrenzte das Westufer des Flusses, indem sie sich in nordöstlicher Richtung hiuzog. So verlässt der Nil fast sofort nach seinem Eintritt in den See denselben an seiner Nordscite wieder, gerade wie Speke und Grant von den Eingebornen erfahren hatten.” Demnach hat Baker den Ausfluss des Luta Nzigc nicht nach Speke’s oder seinen eigenen Erkundigungen angenommen, sondern mit eigenen Augcu gesehen. Von diesem Ausfluss bis Miani’s Baum wo Speke sowohl wie Baker von Süden her zuerst an den Fluss von Gondokoro, d. i. den Wcisscn Nil, kamen, beträgt die Entfernung nicht mehr als 1 5 DeutVon einem etwa tausend Fuss hohen Bergsche Meilen. rücken bei Miani's Baum aber (in 3° 32' N. Br.) konnte Baker den Nil 40 Engl. Meilen (gogou 9 Deutsche Meilen) aufwärts gegen den See hin mit den Augcu vorfolgcn, weit so dass also nur eine Lücke von wenigen Meilen bloibt, die Baker nicht selbst gesehen hat. Hier bei Miani's Baum war der Fluss so breit, das» die Kugel seiner Flinte eine Gruppe von Elephanten auf einer Insel in der Mitte des Stromes nicht erreichen konnte. Er schätzte die Breite auf
Fluss die in
sich
zu. Da mau bis jetzt weder das südliche noch das nordwestliche Ende des Luta Nzige kennt, daher an dem einen oder anderen möglicher Weise ein grösserer als der Somerset einmünden kann, so kann der letztere nicht ohne Weiteres als Hauptzufluss des Luta Nzige oder als oberer Lauf des Nil gelten, darüber müssen erst weitere Forschungen an Ort und Stelle entscheiden. Beachtonswerth ist in dieser Beziehung vielleicht die Äusserung Bakers, dass der Somerset ohne bemerkbare Strömung in dem Reservoir des Luta Nzige absorbirt wird, er durchströmt also diesen See nicht sichtbar, wie der Wcisse Nil den No-Sec oder der Rhein den Bodeusee. Messungen über die Wassermenge der Flüsse konnte Baker unmöglich anstellen, da er nebst seiner ihn begleitenden Frau ohne Unterlass mit bitterer Noth und Krankheit und mit allen erdenklichen Hindernissen zu kämpfen hatte, er vergleicht aber den Somerset-Fluss mit dem Schottischen Tay bei Duukcld. Seine Höheumessungen mittelst des Kochthermometers ergaben nach wiederholter sorgfältiger Berechnung von Seiten Englischer Physiker folgende Resultate:
melnden Wasser
,
Strom
,
Position (approximativ). Ort. :
$.
1863
Mai
12. 12.
22 »1
Januar 1864
Tarrangolle (Latuka) .Obbo (Lagerplatc) SchogKo (Parojoke) lAsua-FlUss
»»
31.
t»
1
1
]
Engl. Meilen.
Es steht mithin fest, das« der bei Gondokoro vorbeide« Wcissen Nil aus dem Luta Nzigc kommt, einem mindestens 65 Deutsche Meilen langen und bis
15 Deutsche Meilen breiten Ree, der mit seinem Spiegel
2720 Engl. Fuss über dem Meere gelegen
ein von steilen und Gneiswänden umschlossenes und 1500 Fuss Hochebene cingesenktes Felscnbett erfüllt. In diesem Bett sammeln sich die Gewässer der ringBUin gelegenen Platcnux, auf dcueu cs 10 Monate im Jahre regnet,
Granittief
in
dio
auf
.
O- L.
4°30'
32°65'
t
32 31 32 32 32 11 32 4
2236 3674 3966 2875 3877
32
3864
1
22
21
22
„
22
südlich
7.
April
22
2l.Miirzl865
Gewinnen
2
18
9
2 15
32 26
3996
2 10
32 29
4056
davon im .
.
.
1
53
32 26
4054
.
.
.
1
38
32 20
4061
1
IS
31
24
4562
!
15
30 5!
1
14
30 50 31 55 31 46
4388 2720 3195
Krieau des Flusse* im Nircau der Konfluenr des Kafur Westlich von M'ruli, auf dem Weg nach dem Albert-See Land Uber dem See, den »st-
.lieben .Steilrand bildend jA)bert-Xyen*a, Spiegel . Scbua Monru (Insel Fatuin) .
14.
3 32 3 12 3 4
'M'ruli, j
Mir?.
4
Ur.
dem Weg nach
M’ruli
Karuma,
»1
21. Fobruar
12.
.
(Atsda) Khruraa, südlich von den Fal-
22
len,
9.
.
lünnca’» Ins«), 80 Fuss Uber dem Fluss Karumn, unterhalb der Fälle
»»
1
1
.
Scbua 21
25.
.
.
....
16.
22.
31
.
UtiHe in En*l. 1’.
N. Br.
V.
13. April
,
flicssendc Quellarm
7000 Fuss
erhebenden Berge, endlich fuhrt ihm auch der Somersetdem grossen Seebecken des Ukerewe sich sam-
.
Oondokoro
2 16
4 64
1999
diese Resultate schon durch die Prüfung des
Instrumentes nach der Rückkehr und die mit Berücksichtigung aller Umstände vorgenommene Berechnung an Vortrauen, so wirft namentlich die Übereinstimmung der für Gondokoro gefundenen Zahl mit den zuverlässigsten früheren Messungen ein sehr günstiges Licht auf sie. Wie wir im Jahrgang 1864 der „Gcogr. Mitth." (S. 68) ausführten, orhält man bei Vergleichung der besten Messungen für Chnrtura als wahrscheinliche Höhe dieses Punktes 1262$ Par. oder 1345$ Engl. Fuss, und fügt man hierzu den von Dovyak gefundenen Höhenunterschied zwischen Chnrtum und Gondokoro (678 Par. oder 722,6 Engl. Fuss), so stellt sich die Höhe des letzteren Ortes zu 1940$ Par. oder 2068 Engl. Fuss heraus, womit auch Peney’s Messung (1932$ Par. oder 2060 Engl. Fuss) nahe übereinstiramt. Eine Differenz
Notizen.
von 60
68 Fugs will bei derartigen Messungen Nichts besagen und Gondokoro ist daher gegenwärtig der nach Position und Höhe bestbestimmte Ort Central-Afrika’s. Die Messung des Flussniveau’s bei M’ruli bestätigt die Richtigkeit unserer in „Geogr. Mitth.” 1864, S. 391, ausgesprochenen Meinung, dass Speke’s Höhe für das Nordende des Ukercwe-ßec's (3308 Engl. Fuse) viel zu niedrig sei. Nach Baker liegt der Somerset-Fluss bei M'ruli 4061 Engl. Fuss über dem Moor und da oberhalb dieses Punktes Stromschnellen in dem Fluss Vorkommen, so kann der See, aus dem er entspringt, nicht niedriger als 4100 bis 4200 Engl. Fuss liegen. bis
Wiederaufblühen des Sklavenhandels in Mursuk. Das Verbot der Sklaven-Ausfuhr aus don Türkischen Häfen an der Nordküste von Afrika hatte die Folge, dass seit 1857 die grossen Kurawnncu-Züge aus dem Sudan ihre altgewohnte Bahn nach Mursuk verlic-ssen und sich nach Ghat wendeten, wo die Sklaven für den Algerischen Markt verkauft
wurden. Gegenwärtig ist aber Alles wieder im der Sklavenhandel steht in Mursuk wieder in In dem oben erwähnten Briefe schreibt Herr
alten Geleis,
voller Blüthc.
G. Rohlfs: „Vor einigen Tagen habe ich einen kleinen Neger zum Geschenk erhalten. Ein reicher Kordofuuer Sklavenhändler kam nämlich hier mit einer Ladung Menschonllcisch an, wie jetzt fast alle Tage Sklaven hier eiugebracht werden.
Kaum
ongekuinmen wurde er schlimm krank und einer seiner Landsluutc kam zu mir, um Rath und Modizin zu holen. Nach seiner Beschreibung musste er die sogenannte „grosse Krankheit” (mrd cl kbir der Araber) habeu und ich gab ihm demzufolge eine Auflösung von Kali hydrojodicum. Schon nach drei Tagen erschien sein Landsmann mit 1 0 Francs bei mir, um die Medizin zu bezahlen, und auf meine Weigerung, da» Geld anzunchmcn, erwiderte er: „Mein Landsmann hat mir gesagt,* dass, sobald Du ihn so weit hcrstellen könntest, dass er wieder uulstchcn und gehen kann, er Dir selbst einen Sklaven zum üuschcnk ins Haus bringen würde.” Obgleich ich nun Geld und Geschenke ausgcschlagcn, hielt ich es doch der Mühe werth, am folgenden Tag selbst zu dem Kranken zu guhen, um somit einen Menschen aus der Sklaverei befreien zu können. Meine Voraussetzung war richtig gewesen, ich fügte der inneren Medizin noch Kampferspiritus • Einreibungen der Wirbelsäule hinzu und nach 14 Tagen war unser Kordofaner so weit hergestellt, dass Vorgestern Abend nun, als er zum er ausgehen konnte. ersten Mal sein Haus verlies», brachte er mir selbst den kleinen Neger, den or Abd-cl-Faradj nannte. Um den Werth des Geschenkes in meinen Augen noch zu erhöhen, unterliess er nicht zu bemerken: „Erst heute hat man mir 70 Real (circa 200 Francs) für ihn geboten, du ich aber gelobt hatte, mich heilen diesen Sklaven Dir zu schenken falls Du könntest, so habe ich auch mein Wort halten wollen, er ist jetzt Dein Eigenthum.” Aber wie war dieser unglückliche Knabe zugerichtet! Er ist vielleicht 7 oder 8 Jahre alt und hat doch einen Weg von 4 Monaten zu Fuss zurücklegen ,
Natürlich ist er müssen, dabei tagtäglich Hunger leidend. Er ist aus Bagirmi gebürtig, lebendiges Gerippe. sonst weis» er aber von seiner Herkunft Nichts zu sagen, denn
jetzt ein
121
viermonatliche Leiden ohne Zahl, wie sie ein Erwachsener kaum zu ertragen vermag, haben ihm, wie es scheint, dio
Erinnerung an seine Vergangenheit gänzlich goruubt und Belbst seiner Spraohe ist er nicht mehr mächtig, denn seit vior Monaten oder länger zusammcngekoppelt mit don anderen Sklaven aus Wadai, Bomu, Hausse, Adamaua u. s. w. hat or ein Gemisch aller dieser Ländersprachen angenommen. Als ihn sein alter Herr mir übergab und ihm sagte, dass ich jetzt sein Horr sei, und er dann auf allen Vieren herankroch um meine Hand zu küssen war sein erstes Wort: „Ich bin hungrig.” Wodurch, frage ich, hat so ein armes unschuldiges Kiud es verdient, so früh in die Welt hinausgetricbeu zu werden und getrennt von Vater, Mutter und Geschwistern monatelang Leiden und Entbehrungen ertragen zu müssen, die mehr als Einen Erwachsenen dem Grabe zugeführt hätten? „Ich werde meinen kleinen Bagirmi-Neger morgen als am ersten Weihnachtstage mit allen Ceremonien, wie es im Evangelium vorgeschrieben, taufen, um ihn der grossen Ge,
,
meinschaft der Christen und führen. Ich werde ihm don
mithin der Civilisation zuzu-
Namen „Noel” geben. „Der jetzige Gouverneur von Feson, Halim Bei, befördert den Sklavenhandel auf dio nichtswürdigste Art, weshalb ich allen freundschaftlichen Verkehr mit ihm abgebrochen habe. Dieser Handol hat seit Halim Bei in der That einen solchen Aufschwung genommen, dass täglich Karawanen aus Ägypten eintreffen um Sklaven zu kaufen. Heute befinden sich hier 2000 Sklaven zum Verkauf. Mau zahlt in Mursuk 500 Francs für einen kräftigen jungen Manu und 600 bis 800 Francs für eine mannbare hübsche Sklavin.” ,
Captain Wilaon’a Nivellement zum Todton Heer nouo Reise nach Palästina. Bekanntlich
hat
sich
im Laufe des Jahres
und
1865
in
London eine Gesellschaft zur Erforschung Palästina'» gean deren Spitze Prof. Owen, James Fergusson, Sir Henry Rawlinson, Sir Morton Pcto, Dechant Stanley, dio Herzoge von Argyll und Dcvoushire, Earl Shaftesbury, der Erzbischof von York, die Bischöfe von Oxford und Ely u. A. stehen und die bedeutende Mittel durch Subskription aufbildet,
gebracht hat. Im Auftrag dieser Gesellschaft ist Capt. Wilson, bereits durch seine Aufnahme von Jerusalem und sein Nivellement zum Todten Meer bekannt, mit mehreren Begleitern im November 1 865 abermals nach Palästina abgereist, um topographische und geologische Forschungen auszuführen. Er landete in Bcvrut, reiste am 10. Dezember nach Damas-
kus ab, blieb dort bis zum 28. Dezember, erreichte über ging dann über Kedes S’as’a und Jeba am 31. Banias, nach Teil Hum am Nordwest-Ende dos Sec's von Tiberias (20. Januar) und kam von dort über Khan Miniyeh am Westufer des See’». Von hier 27. Januur noch Mcjdel am soll die Expedition dem Plane gemäss über Cana, Beisan, Zcrin, Nabulus, Scbastiych nach Seilun und den altap Gräbern zu Tibnch, endlich nach Beitin und Jerusalem gehen. Was bis Banias gearbeitet wurde, ist kurz Folgendes: Astronomische Positions-Bestimmungen machte er zu Beyrut, Mcjdel Anjur, llaalbck. Sarglmya, Suk Wady Barada, Damaskus, Teil Salhiyoh, Hurran el Awaraid, Kaukab, Jeba, Bauius und an der Koufluenz der Flüsse Hasbany und Banias.
Notizen.
122
Diu See’n im Osten von Dumtiskus und der Assyrische Wall bei dieser Stadt wurden explorirt, Pläne mit detaillirten Zeichnungen und Photographien wurden genommen von dem alten Temjiel zu Duir ei Kalah bei Beyrut, von dem Tempel einer kleinen zu Mejdel Anjar, der alten Stadt Chulcis Griechischen Kirche zu Masi, der Basilika des Theodosiue zu liualbek, dom Tempel zu Ain F'ijeh, dem Hümischen Thor zu Damaskus, Bab Shurky, und der grossen Moschee zu Damaskus. Aussordem wurden verschiedene interessante Gegenstände längs der Houte zwischen Beyrut und Damaskus Zu Teil Salhiveh und llarran el Awamid photographirt. fand man Inschriften, die, wie es scheint, bisher unbekannt waren. Ferner bedingt die ltoutenaufnahme zwischen Damaskus und Bimias bedeutende Berichtigungen der Karten, bei Banias wurde die Umgegend topographisch aut'gcuommcn und die interessanteren Gegenstände photographirt. SorgZwoi fältig wurde uueh stets die Geologie berücksichtigt. Engl. Meilen südöstlich von Kodes, auf einem einzelnen Hügel Namens Teil Harah, fand mau die Beste einer grossen Datum; man konnte die Mauern der altera von sehr Stadt Burg und einen Theil der Stadtmauer verfolgen. Wilson hält sie für die liuincn von Hazor. Die ltuinen von Chorazin zu Kerazeh erwiesen sich viel bedeutender, als man frühor glaubte, sie bedecken eine weit grössere Fläche als Teil Hum und zahlreiche Privathäuser sind mit Ausnahme der Dächer
Was I)r. j
,
vollkommen erhalten. Capt. Wilson hat die Vollmacht, die nöthigen Arbeiter zu Ausgrabungen u. s. w. zu ongugiren uud überall so viel Zeit uud Geld anzuwenden, als zur Erreichung seiner Zwecke Kostspielig
erforderlich sind.
scheint diu Expedition aller-
denn schon bis Damaskus hat sic fast zu werdon Pf. St. gekostet, also ungefähr eben so vifcl als die ganze Deutsche Expedition nach Inner-Afrika. Die Besultatc der früheren Aufnahmen Wilson’s werden auf Begieruhgskostcn zum Druck vorbereitet uud sollen mit Plänen, Profilen und etwa 100 Abbildungen nach Photographien ausgestuttet wordou. Das Nivellement zwischen dem Mittelländischen und Todten Meer wurde, wie Oberst H. James in der „Times” angiebt, mit möglichst grosser Genauigkeit ausgcfiilirt uud mau fand am 12. März 1805 den Spiegel des Todten Meeres 1292 Engl. F. unter dem Dieses Krgebniss weicht von früheren des Mittclmeercs.
dings
,
die
Deutschen
in
Abessinien troibon.
Schweinfurth berichtet aus Galalmt
vom
10. Juni
1865: „Vorgestern kamen Boten von Gufliit mit Briefen der dortigen Missionäre, von denen fünf vorheirathet sind. Sie bilden zusammen eine grosse Kolonie, die wohlgemauertc Häuser mit Fenstern besitzt wofür den Kaiser Thcodoroa Gewehre, Kanonen allerhand Arbeiten ausgeführt werden. und Mörser, natürlich von sehr mittelmüssigcr Qualität, werden daselbst verfertigt. Das beste Erzeugnis« jener Werkstätten soll indess das Pulver sein, dessen der Kaiser von auswärts nicht mehr bedarf. Mehrere Missionäre sind mit ,
,
—
Strassenlmuten, die der Kaiser eifrig betreibt, beschäftigt. Den Deutschen ist der Kaiser am besten gesinnt. Zander ') Schiraper 2) ist seit BeU’s Tod des Kaisers Staatsminister. •
steht in Ehren
und beschäftigt
sich gegenwärtig in Gaffst
mit Kalkbrennen.”
Von den
industriellen Erzeugnissen
der
Missionäre
in
einem seiner Boiseberichte eino Anekdote. Der jetzt in Gefangenschaft schmachtende Englische Konsul Cameron hatte zum Koch einen Elsässer,
Gaffet
Lcjean
erzählt
in
Namens Mack,
einen vierschrötigen Burschen, der einst gewesen war und an welchem der Kuiser WohlNun hatte dieser sich vor ein Paar Jahren von den Missionären in Gaffat einen sogeuannten Kriegswagen bauen lassen, eine armselige Karrete, die obendrein
Soldat
gefallen fand.
mit grüner Ölfarbe augcpinselt war.
Dem
dieser Streitwagen über alle Maassen und
Kaiser gefiel aber mit Stolz fragte
den Koch Mack ob er in Europa jemals etwas Ähnliches gesehen hnbe. Mack antwortete: „Ja wohl; bei mir zu Laude, in Mühlhausen, tassen wir auf solchen Dingern den Mist aus der Stadt wegfahren.” er
,
3000
Bestimmungen zum Theil nicht unbeträchtlich
ab, Lynch fand 1317, Kyrnonds 1312, de Bertou 1377, v. Kussegger 1430, Wildenbruch 1441, v. Schubert 638, Bridges 1367, Poolo 1316 Engl. Fuss, während die neueste, von Lieutenant Vigncs im Auftrag des Duc de Luyncs ausgeführte Messung
v.
mit der Wilson’schen eine merkwürdige Übereinstimmung zeigt, denn sic ergab 392 Meter oder 1286 Engl. Fuss. Aus dem Treibholz an den Ufern konnte Wilson ersehen, dass der Wasserspiegel des Todten Meeres in gewissen Jahreszeiten 2j F. höher steht, die Depression des Spiegels unter dem des Mittelmccres also mindestens 1289,5 F. beträgt. Auch erfuhr er von den Beduiuen und in Palästina wohnenden Europäern, dass im Frühsommer der Spiegel wenigstens 6 Fuss niedriger ist, die grösste Depression würde danach 1298 Fuss betragen.
Geograpliische Literatur. Vorbericht. Ein von der Beck'schen Universftäts - Buchhandlung in Wien ausgegebener Prospekt enthält die erfreuliche Nuchricht,
dass Oberst
K.
v.
Sonklar’t
Werk über
die Gebirge-
gruppe der Hohen Tattern der Publikation entgegengeht. Schon im Jahre 1862 legte dieser berühmte Alpen-Forscher einige Besultatc seiner mühsamen Arbeiten in den Hohen Tauern unseren Lesern vor (s. „Geogr. Mittheil.” 1862, SS. 121 125) und stellte dabei eine ausführliche Bearbeitung des gesummten Materiuls in Aussicht. Dieselbe ist nunmehr vollendet und bringt in drei Abschnitten eine Fülle von Beobachtungen, Berechnungen uud wichtigsten Deduktionen, wie sic von einem Oberst v. Sonklar zu erwarten war. Der erste Abschnitt enthält die Orogruphic, Oromotrie und Topographie der Hohen Tauern nach der Reihenfolge der Thitlcr Hier sind die plastischen und glaciulcn Verdargestellt.
—
hältnisse einer umständlichen Darstellung und,
wo
zulässig,
auch der Rechnung unterzogen worden. Der zweite Abschnitt umfasst die Zusammenstellung der im ersten Ab') Eduard /ander, 1813 in Anhalt geboren und seit 1847 in Abessimeu, ist eigentlich Maler und hat eine grosse Anzahl ausgezeichnet schöner Federzeichnungen aus Abessinien nach Hause geschickt, welche Eigenthum des Herzogs ron Anhalt sind. ’) Dr. Schirapoden ausquellcnd
unterirdisch
oder ausschwitzend.
Am
östlichen
Ende
dieser cigenthüm-
lichcu Küstenbildung, im Rio Lagarto, findet sich, wie schon
bemerkt, hiervon eine Ausnahme, dort
münden
offene Flüsse
und dort ist auch die Landzunge durchbrochen. Die wenigen und uuverliisslichon Karteu neunen dort die Boca de Cilarn, den Rio Holchan und die Boca del rio Lagarto. Ausser diesen einzigen Verbindungen zwischen Land- und Seewasser findet
nicht
entlang keine, die sielt dein ganzen Laguueualrich während des grösseren Theiles des Jahres vollständig während besonders hoch gehender und
trocken wäre, nur
schwerer See fluthungen
in
Folge anhaltender Nordwinde sind
meerischerseits
sie
Über-
Der Laguueustrich
ausgesetzt.
Landzunge besteht während der trockenen Jahreszeit nur aus einer sehr schmalen und oft unterbrochenen Kette von Sümpfen, Teichen, Wussergullen, (luullengriinden hinter der
u. dgl.,
die theil.H
ganz offen und ohne eigentliche I’flanzen-
und sonstigen
dcckc sind, theils aber auch undurchdringliches Rohrdickicht
Behälter lebendigen Wassers, die über das gunze Land hin
oder Mnuglegchölz bilden, doch finden sich hier fast überall
so viel als Brunnen, der nicht zu
verbreitet sind
und
oder nach der
Höhe
Tuge
flieset)
nach ihrer Entfernung von der Küste
je
dem Meere
des Landes über
dem
sprechende Tiefe zeigen, füliren zu
eine ent-
Schlüsse, dass durch
ganz Yukatan in einer gewissen Tiefe überall Wasser zu finden
sei.
Jedenfalls
wie nnf einem
strich
steht
der hier besprochene Küsten-
natürlichen
unerschöpflichen Reichthum
Felsenrost
über
einem
von lebendigem kryst allklaren
Wasser, nach dessen Niveau die Erhebung dieser Landstriche
trockene Durchgänge zwischen den Dünen, Lagunen und
Inneren des Landes. füllt sich
ihrer ganzen
dass
Sobald aber die Regenzeit
dem
eintritt, so
nach und nnch die Brackwasser-Region, die dann
letztere
Länge nach au Tiefe und Breite zunimmt, so von wenigen Klaftern Weite bis zu einer olle Verbindung
Legua nnwiichst und auf der ganzen Länge mit dem Festland völlig nbschneidct
,
die
Orten, wie bei Sisal und 1‘rogrt-so, durch
nur an wenigen
Dumme
hergestellt
und
Die hydrographische Scheidewand zwischen Meer- und Landbildung ist um diese Zeit sehr entschieden und bildet,
28 Fuss, auf der
wie wir in der Folge sehen werden, in der eintönigeu Glie-
Cenote Sumbula
derung Yukatekisoher Landestopographie ein sehr namhaftes
30 Fuss Tiefe von der Bodcnolierflncho bis zum WasserGegen das Ende der Regenzeit wechselt dieses spiegel.
Element, an welches nicht nur ein entschiedener Wechsel
mit ziemlicher Genauigkeit
abgenommen werden kann. Nach
unseren Beobachtungen
B. ist die Tiefe der Cenotes
Brunucn Südseite
Niveau
und
um
Merida von 26 der Stadt
nnsserlmlh
um
2
bis
3
Zoll.
In
hat
bis
der
dieser
Tiefe
besitzt jedes
Merida seinen eigenen Ziehbrunnen und es kann In derselben Tiefe überall Wasser gefunden werden.
Haus in
in
z.
ist.
in
Fuuna und Flora gebunden
ist,
sondern das auch für die
Kulturgeschichte des Landes von bedeutender Wichtigkeit
ist.
Hätte der Theil von Yukatan, dessen Küste von einer
in
so
charakteristischen
Dünen- und Lagunen-tördillere um-
Die Küstenbildung des nördlichen Yukatan.
130 l'un^cu
offene Flüsse, so
ist,
würde mau
Ein weiterer Grund
letztere nicht alleiu
ihnen herabgeführte Bodensatz hätte auch Thcil
Rand
des
am
wie diese mehr oder
neu an gesetzten Festen,
sieh
für
nur anschleichen und chen
oder
vom Meeresboden
selbst
dem
Gegendruck entweder weniger gespannt zu
Meer gleichsam
Ausgaug finden
endlich
sie
der oceanische
sein scheint oder
muss und,
bedeutende Tiefe reichen
eine
wie
wohl
Wahrscheinlichkeit
angenommen werden
jener reichen und
unerschöpflichen SalinenÜächcn
die in
nicht allein
ihrem Mangel
in
an
hydrostatischer
gegen
Schild
dungen
den Anprall der Salzwasser vor ihren Mün-
ablugom,
um
hinter diesen
Fluthbreehem mehr
westwärts bis
Meerischerseits
ist
Länge nach
cs
auch nicht dio wechselnde
aber
Bewegung von Ebbe und Fluth, gegen welche
die herab-
drängenden Iamdwasser zu kämpfen haben, sondern es
im Falle von Yukatan auch der unablässige
seitliche
ist
Druck
des Golfstromes, der dio Salzwasser gegen die Küste
hin
drängt, wie diess an der Küsto von Texas uud den südlichen
Staaten des Nord- Atlantischen Amerika’s der Fall
und
ist
auf jeder Karte dieser Länder beobachtet werden kann.
d.
,
die
i.
Das
hier Gesagte gelte
denn
als eine
allgemeine physi-
kalisch-geographische Ansicht eines Küstenstriches von einem
kaum gekannten Lande, welches
bis jetzt
in soiuen geognosti-
sehen und hypsometrischen Bilduugselomentcn
Natur vernachlässigt dennoch
ungestört auszumünden.
ist,
peche, bilden.
Gewalt, sondern hauptsächlich in ihrem vollständigen Mangel
an erdigem Bodensatz, den offene Flüsse gleichsam wie einen
mit
darf, Miterzenger
vom Rio Lagarto zum Funkte Desconocida nördlich von Cnm-
striche» seiner ganzen ;
Die Schwäche der Yukatckischen Landwussermüudungen besteht
in
einen so hervorragenden uud wichtigen Theil des Lagunen-
Lagunenwasscr beim Puukt „Desconocida” gleichsam wie einem Wirbel herausgezogen werden.
sol-
Eine
geringe wagrochte Ausdeh-
ist die
Gewalt des Golfstromes durch wiederkehrendo Gegen-
die
,
nach zum grössereu Theil
strömung in der Compechc-Bai neutralisirt wird, so dass
wo
obwohl
nung des Laguncnspicgcls, dagegen aber ein stärkerer Druck in senkrechter Richtung, dessen Ausdehnung uud nähere Bestimmung bis jetzt unbekannt ist, der aber jedenfalls in
vorliegenden Dünengürtel
wo
wo
aller Wahrscheinlichkeit
unmittelbare Folge hiervon
mit nach und nach vereinter
Gewalt an einem Funkte uusflicsseu,
,
auf weite
zwischen ausgedehnten,
scheitelrechter Richtung von unten nach oben haben.
,
zu schwach, geradaus ins Meer zu treten, sich
längsweise und geschützt von
sondern unterirdisch
,
zum
nicht eigentlich
dass' sic
,
stark zerklüfteten Felsschichten eingeengt das
ist.
Der Loguucnstrang von Yukatan bildet ein längs dor die assermündungen Küste hingesponnenes Delta von
W
ist
heruhsteigen
Entfernungen zurück uud
und
weniger an der gegenüberliegenden Küste von Texas Louisiunu der Fall
Meeresspiegel
äusseren
geringen Widerstandskraft der
der
Luudwasscr Yukatau's
an ihren Mündungen durchbrochen finden, sondern der von
wie von
lost
unter cigcnthüiulichcn klima-
tischen Kombinationen und durch allem Anschein nach viel
bewegte
Bodcngcschiehte
Wechsel
überraschenden
einen
agronomischer Gestaltungen auf ein und derselben Groudebene zeigt,
wovon
die Ftlanzen-
und Thiorwelt sowohl wie auch
morphischeu Verhältnisse des Bodens
die
Zeugnis*
oblegen
näher zu
beleuchten,
können.
Solches
genügend
selbst
ins- Einzelne
wir uns
behalten
für ein
gehend nächstes
Schreiben vor.
Die Tliierwelt Australiens. Aus einem Vortrage von Australiens
Tliierwelt
grenzt
sich
schärfer von
Nachbarschaft, als das sonst Brauch ist,
nur Ähnlichkeit, so weit sich
leicht
verbreiten.
in Luft
Ihre
und
naher
zeigt mit ihr
und Wasser manche Thiere
Sonderheiten
ist
den
die
Vergangenheit
II.
A. Pagenstecher
riechend, in solchen bis die
was
Nacht
sie nicht
sic
sie die
Zahlreich jagen geschickte Fledermäuse lästige Mücken.
den See’u sammelt sich der Wasservögel Schaar, scheue Euten, seltsame Gänse; stolze Schwäne machen mit gierigen
Felikuueu den Platz
sich
streitig,
ln den Bächen fischen
Reiher fleckige Aale, hochbeinig geht der Kranich an Ufer,
aus
dem Rohre schimmert
weiss der Ibis
grossen Blättern läuft das Purpurhuhn. Au«: Zoolog. UarUsu, Oeicmber 186i.
Auf
der
viel auffälliger als sonst.
’)
Äste beugen, träge,
weckt, daun Fruchtbäumo plündernd, und
verzehren, doch den Harpyien gleich besudelnd.
Der
in
Wold hängen wie in Indien in den heissen Strichen au Bäumen und Damhusen Flodcrhunde widrig nach Moschus ,
>).
Mengen, dass
begründet,
findcu
jetzigen Beschaffenheit des Landes nur wenig Deutung.
Antheil des Charakters,
Prof.
der
Akazien
und
Casuarinen
girren
dem
und auf
In dichten Zweigen zärtlich
erzfarbene
Digitized
by Google
Die Thierwelt Australiens.
131
Tauben, des Kukuks Ruf weckt heimische Erinnerung, über
poden, wo, wie inun gern
Blüthen schwiirmeu Honigvögel,
uuswendig
unruhig
den Ästen
in
zarte
die
Haube.
bunte Papageien klettern
Kakadue spreizen endlos schreiend
,
den Flachgebieten
In
Blumen
ungern
fliegen
der etraussartige
eilt
Emu
der Oase
ziehen der weissbuuehige Fischuur,
Am
Kreise.
ihre
Mcoresstrund
durchsucht
wo
die
wo
Bäume
die
die Rinde wechseln
senkrecht stehende Blätter fast schatten-
Auch sind sonst in deu genannten Gruppen der Thiermanche Abtheilungen mehr vertreten uud andere we-
dessen Riesennester als
welt
Laudmarken auf den Klippen stehen, der Busaar und der Habicht
,
den Stein
inwendig hat,
los sind.
deu Lüften
lu
'
zu.
wo
,
die Kirsche
erzählt,
saftige Fleisch
duften
nicht
des Laubes
statt
schwerfällige Truppen auf, Wachteln locken, raschen Laufes
und dus
Die Sehlaugcn sind sehr häufig
niger.
überwiegen
der
giftig, bei den Käfern plumpen Skarabäen, Prachtkäfer, Rüssel-
die
Austern flacher, was die Fluth zurück lies»; auf den Sünden
käfer; die Zahl der Schmetterlinge bleibt gegen Indien weit
ziehen in kleinen Flügen Straudlüufer, Regenpfeifer und der
zurück
sporubewehrte Kibitz.
Draussen fischen Höven, Kormorane,
der riesige Albatros,
der Tropikvogel.
Dügong und
die Riesen
-
In viel
Schcukohlicke See-
Seeschildkröte.
um den Stumm
der
terlinge erfüllen die Luft,
tieferer
des Indischen Archipels
die
,
Weise aber
zeigt sich der Unterschied
an der Scholle kleben, deren Verbreitung
thiere sehen, die
Bäume
wenn wir ans dem Cha-
der Beachtung worth sein müssen,
huschen pfeilschnelle Eidechsen, vor grosser bunter Schlangen
der Bewohner auf die
rakter
zu sehliessen wünschen.
Zierliche Schmet-
verrät herischer Schönheit scheut der Fuss.
Zum
Tasmanien sparsam.
in
durch Landvcrbiudung bedingt erscheint und die vor Allem
In den Flüssen »teigen gewaltige Kroko-
In Sand und Gras und
sie
Australiens gegen andere Länder, so wie wir auf die SUuge-
schlangen jagen Fische , auf einsum abgelegener Klippe sonnt
dile auf.
sind
nach SUdostcn immer seltener werden.
achuarchend durch die Meeresfiuth, an den Algen weiden der
»ich der Seehund.
besonders
,
grossen Theilc sind es Arten
Die Wale ziehen
Cikaden singen, Ameisenschwärme
Erdgeschichte eines Landes
Hier zunächst
von Australiens Thierwelt.
—
Zeit
kurz des Unterschiedes Wesen zu
höhlen da» Mark der Biiumc und bauen hohe Nester, schöne
das Besondere
liegt
uud Ort gestatten nur
Itcriihren.
j
Käfer schwirren, Honigbienen summen,
am
Gestrüpp krie-
chen Schnecken und in dom Schlamme der Gewässer bergen in dürrer Zeit sich zahlreich
Das
ist
das bunte Bild thicrischen Lebens, wie im All-
gemeinen es auch andere warme Länder zeigen. Erst wenn
man
besser zusicht, zeigt sich die Gesanuuthcit eher monoton,
wie das Land selbst es
ist,
und Einzelstriche anders
als ge-
wöhnlich.
Da
sind grossfiissige
Hühner am Gestade,
die nicht
geduldig brüten uud der Jungen wartcu, die viclmohr aus Erde, Blättern, unter tropischer Sonne erhitztem Sande die Eier
Brutofen
und flügge nusschlüpft. Seltsam bauen Glanzstaare
um
in
Cedem-
und bedecken den Boden mit Mosaik von Schnecken-
häusern, farbigen Steinen und gebleichten Knochen. Rebhuhnartige
cs
das Licht
Tauben
nisten
auf
Erdpapageien suchen den
Grase Samen
,
dem Boden
Ammern
,
Schwärme grüner
oder Finken
gleich
dagegen sitzen Enten auf den Bäumen.
im Die
erblickt,
und noch mehr:
verbergen junge Mäuse
und Hatten
Und wenn
ein
und nackt
blind
im warmen Nest-
sich
welches die Mutter vorsorglich den
,
schuf.
ganz
hiilflosen
neugobornes Kind auch gleich die
Welt schaut und seine Glieder regt, wie lange noch muss es
Nahrung, Wärme, Schutz und Pflege
Art oluic
aller
ei-
genes Können von der Liehe heischen!
Unendlich
thürmen, aus dcucn ihre Brut kräftig
wäldern eine Kcisigluube, flechten Papageicnfedcru zierlich ein
zeigt sich im Allgemeinen Wenige Stunden alt hebt Haupt und trollt der Mutter nach, kaum geboren nascht das Zicklein am jungen Grün , doch sich wenig regend liegt ein Kätzchen 9 Tage luug, bevor
elten
So sind schon im Yogcllcbcn manche Züge bemerkenswert h.
Der Säugethiere Entwickelung
sehr verschieden bei der Geburt.
ein Füllen vergnügt das
Muscheln.
tiefer
nun
als olle diese steht die
neugeborne
Frucht der Säugethiere, dio für Australien charakteristisch sind,
die
man
Beutelthierc
dass
das
Känguru
Neugeboren nur
mitführt.
Würmchen
gleich, haarlos,
und deuen
neunt
Drittel der Thierbevölkerung jenes
weiss,
sein
Landes
Junges
wenige
Gran
durchscheinend,
zwei
volle
Zufällen.
in
Jeder
seiner
Tusche
schwer,
einem
kaum mit Spur
der Glieder, saugt es in jener Tasche sich an die Brust, an
nnd trinkt und
Das
Krähen singen schöne Orgeltöne, Eisvögel jagen in der Steppe Mäuse und Schlangen statt an U fern Fische. Nirgends übt
die
der Specht die Polizei des Waldes; weiss
mit seinen Pfötchen sich deu Beutel öffnend zutraulich aus
prächtig schwarz sind
Schwäne.
schlüpfer unserer Hecken
und
lässt
vertritt
ist
der Habicht,
es gelegt wird,
sein ganzes
Thun
fest
für viele Monde.
Dann
atlunct.
ist
erst fängt es au,
Den zwerghaften Zaun-
dem
der stolze Leierschwanz
beissen.
Endlich wagt es den Sprung ins Leben, doch er-
schreckt
llieht
den lauten Ruf in steilen Waldgehegen wirbelnd
schallen.
Das sind kleine Seltsamkeiten jenes Landes der Anti-
Fonstcrlcin zu
es
lugen
nnd von dort Grasspitzen abzu-
wiederum zum Schoos» der Mutter,
die
cs geduldig aufnimmt.
Die Fortpflanzung durch solche höchst unvollkommene
132
Die Thierwelt Australiens.
Junge
wenn auch
aus,
hundert
über
zeichnet
ihnen
uicht
Säuger -Arten
Australische
Beuteltasche,
die
allon
schläferartige Beutelratten stecken
der
pflcge erfinden konnte
Fällen
Dann
zukommt.
,
sind
Der Unvollkommenheit der Jungen niederer,
ein
thiere
Verstecken
unterirdischen
in
der
aufbewahrt.
sich
von ihnen
wir wissen, nicht cinmul
in
Nou-Seolaml.
Nach Käferlarvcn gräbt der hasenohrige Dalgyte,
nach Wurzeln
Wombat uud der Bandikut Hand und Fuss fest angeklammert hängt Gummi-Bäume und
der ungestillte
der dichtbehaarte Coala unter Ästen der
man
frisst die
Europa, nirgends in den weiten Ländern Afri-
in
noch unter Madagaskar’* seltsamer Thierwelt, so
ka’s,
in
im Dämmerlicht der winzige Jde-pin
nuseht
Faulthierartig mit
Solcher Beutcltliiere hat nun das nahe Indion, die thierreichen Inseln Java, Sumatra, nicht eins, nicht findet
Andere rennen
Mit dem Kletterschwanz
Spalten nach Insekten.
sichernd
Honig.
Sängern unterscheiden.
allen anderen
Bäume
gerollt
Spuren an der Rinde
aus Baumblüthen Nektar und aus den Stöcken wilder Bienen
Bau des Hirns und
andere Zeichen zu, diu sie sehr bestimmt und schon allein
im Knochenbau von
jedem Busch,
in
ihror Nägel
und spüren mit spitzen Schnäutzchen
auf den Zweigen
die Kleiuon
gesellt sich für die Beutcl-
vogelartiger
fast
wo
,
der Wilde merkt und kletternd sie erhascht.
nur im langen Haar der Mutter verborgen oder werden in seltenen
hohlen Stämmen
in
bequemste Mechanismus, den die Natur für jene Mutter-
gistcu
jungen Sprossen. Nächtlich kletternd nähren Phalan-
und Kuskus sich von Blättern oder Früchten.
beutler springen
viel
Flug-
Baum zu Baum
mit Fallschirm von
klei-
,
nere flattern fast gleich Schmetterlingen von einem Büschel
Ausser Australien I
und dun nahen
Blumen zum anderen. Welch’ buntes Leben nur von Bcutelthieren in allen Weisou und an allen Orten Für die meisten Arten ist charakteristisch die mächtigere
Inseln, die wir als seine Thierwelt thcilcnd
honigreicher
erkennen werden, hat nur der warme Theil der Neuen Welt
!
deren noch etwa dreissig Arten.
Gerade bei einigen von diesen letzteren sah man zuerst
Entwickelung der hinteren Glieder und der lange Schwanz,
und che Australiens Thierwelt noch bekannt war, die ab-
PHege zahlreicher Jungen.
sonderliche
man, wie öffnend,
die Bcutelratten
erst
für
Bewundernd schrieb
um
gcklammert, das Schwänzlein
in
deu Haaren
Opossums, kleine Räuber mit rattcu-
gleichen Schwänzen,
diu
Auch jenes wunderbare Schnabelthior, betrügerisches Kunstwerk angesehen
in
,
und wie
Bau und Lebensweise
Igel mit
einander gleich, nur in der Farbe und der Grösse ver-
fast
schieden
:
eine
dieselbe
für
und veränderliche
reiche
Grundform.
mit
der zahnlose
fischt,
sich
Ameisen
dagegen herrschen die Beutler und
Diese kleine Gruppe
verbindet, wie es scheint, die Eigenschaften der Beutler uud
Zahnarmer Säugcthiere, deren Formen
und Indien nur zerstreut Vorkommen
sind
mit
in
Afrika
welcho aber etwa»
,
diesem
typisch werden.
Wie
ganzen sonst gewohnten
hat die Natur beinahe deu
holt,
Sie stehen in der Reihe
reichlicher in Siid-Amerika entfaltet sind, so dass sic
ln Australien
ein
den Bergen aus auf-
in
langer Zunge
ohne Beispiel sonst wo auf der Erde. gewisser
ein Curiosum.
ihnen
für
der Säugcthicrc nur noch niedriger, sind vogelähnlicher und
mehr ab, eie sucht sich ihre Nahrung in den Flüssen. Neben ihnen zeigt Amerika des Säugethierreichs Rahmen Formen uud für des Landes sie
zuerst
das wie die Otter in
Ente mit dem Schnabel
sind den Beutlern nahe verwaudt.
etwas
ausgefüllt mit mannigfachsten
Charakter bilden die Beutelthierc nur einen Strich,
die
grobem Stachelkleid, der
geseharrten Nestern
örtliche Entfaltung
Eine einzige Art weicht
,
den Flüssen taucht, wie der Maulwurf unterirdisch gräbt
auf deu Bäumen kletternd junge
Vögel, Eier und Insekten suchen
mehr
abweichende vereinzelte Gestalten,' die dann zuweilen auch
Diese Beutelthierc Ameri-
ka’* sind insgesnmmt
uud Klettern auf den
Leben
nächtliches
verbreitet sind, ein anderer Theil zeigt
lokal hesehrünkt sind.
fest-
den Schwanz der Mutter
schlingend, sich schleppen Hessen.
viele
Theils bilden sie Geschlechter, die. in vielen Arten
entfaltet weit
dann kaum von Mausgrösse, schier im Dutzend der
Mutter auf den RUckcu krochen und
sehr
Bäumen.
nach 50 Tagen die Augen
dürftig
und
einseitig
steht dagegen in Australien
j
Auf
Säugethierliaushalt horgestellt.
sparsamen Kräutern Buschholz Ziegen
,
wie
im
Antilopen,
zerrissenen
meist
aber in Heerden,
die
Grösse führt
uud
altes
vertheidigt.
offenen
1
statt
Rinder,
heisse
Kängurus
ver-
und in Paaren, manchmal Männchen von gewaltiger Hasenähnlieh
ducken sich
kleinere oder scharren wie Kaninchen unterirdische Bauten, die sie mit eingetragenem
Ihre
Heu
gleich Murmelthiereu stopfen.
Spur verfolgen blutgierige Zebrawölfe
Raubthiere,
die
schlanken
Mardern gleich
der Rest der Säuger da!
im
Fclsgesteins ,
schnellfüssige
einzeln
ein
Weiden wie an
Walde grasen
dichten
Hirsche
schiedener Arten,
reichen
und sind.
23 von 55 Arten sind betlügelt,
darunter fruchtf ressende Flederhunde,
Zone der Alten Welt zumal
deren Fledennäuse. Mittel, selbst über
wie
in Indien
sie
lmt
sonst
die
die
an-
,
Die Flugfähigkeit giebt dieseu Thioren
Mecresurme einzuwandern.
Einigen
an-
deren bildet dos Meer noch weniger Grenze der Verbreitung.
Schwimmend nahen dem Strande
die
Robben, der
Seebär uud der bunt gefleckte Seeleo[«ird, der auch aufsteigt.
Ferner
findet
kleinere
Biberratten
Sieben-
und Meeresbuchten, wo
ähnlich,
in
man
fünf grosse
deu Flüssen, sie
trefflich ia
in
plumpe Flüssen
Wasserraüuse,
an deu
Mündungen
süssem wie in
»al-
Digitized
Die Thierwelt Australiens. zigem Wasser schwimmen.
so weit wir wissen,
Sic sind,
für Australien
ganz eigenthiimlioh, weichen namentlich von
allen anderen
Nagern durch die geringe Zahnzuhl ab und
im äusseren Ansehen
sind
gewissen
besonders
Beutlern,
dem Süd-Amerikanischen Schwimrabeutler etwas Vollkommene Landbewohner
wenn
anderer Länder
zierlich,
in
vergleichbar,
Sprüngen die ebene Flur.
hurtigen
den
meist
sehr
Solche
die
Antilopen
nähren, die in Afrika wohl 100 Meilen ziehen, die Fluren
in
Schweif
holbbuschigcn
weggestreektem
die Milch versiegt
ihr
Aber würden nicht Australiens Weiden
zwei
Springmäuse und beloben, mit langen Hintcrläufen, grossen
und
Noth und Hunger
und jone sterben, doch nicht durch den Tod der lauge
suchend,
Steppoumäuscn
in
schon Geborncn mit ins Grab gezogen.
Dutzend Mäuse und der wilde Uund. June sind zum Theil
Ohren
133
und ernähren können, im schlimmeren
erretten
sich
ähnlich.
noch
endlich
sind
mit
Falle,
wo
tropischer
Regen
für einige Zeit die dürre Steppe
kräuterreiches Weideland
Bcrgwuld nicht Hirsch
Warum
wilde Ziegen?
verwandelt,
und Reh
,
sein
frischer
uicht
Wüsten nimmer das
warum
Gebrüll des königlichen Löwen,
—
Felsgebietc
seine
ertönt in seinen
schleicht nicht der
graben unterirdische Gänge oder bauen lteisiguester gleich
Tiger oder Panther, die ausdauernd weit nach Beute strei-
Bienenkörben auf dem Grunde und selbst wio Vögel auf
fen,
den Bäumen.
Theils sind cs echte
sie kosmopolitisch überall sich
ziehen
oder
itn
Mäuse oder Ratten, wie
finden,
dem Menschen
Wurzelwerk der Gesträuche und
Hoch-
in
den
Dass der Australische Hund, der sich als muthige Race
von feiner Nase ausweist, höchst ausdauernd und nur halb zähmbar ist, der den Wilden zur Jagd dient und daneben
genommen, doch
sich
er
findet
seine
Reste
schon
liegen
gewohnt sind
Wunderbarer Sogen ruht auf den eingeführten Heerdeu. Zu
kann,
An-
Australien hat
neben ihnen nur etwa drei Gattungen von Nagethicren
als
wahre cingcbornc Landbewohner, sie selbst vertreten Formen und Bestimmungen der Säugcthicro;
olle
Amcrika’s bunter Thicrwelt
tropischer
Zone
in
werden nur
der Kolonien Weiden und vermehren
Weg
Wie kann das kommen, Gewohnten
dass
Landes Thiorc so
sich verschilfen zeigen?
es
Ist
Natur des Landes? Allerdings scheint für Australien,
welchem dürre Zeiteu
Wasser und Nahrung
die in
Tage-
viele
Bau
reisen weit verschwinden machen, der Beutclthiere
be-
Er macht der Muttor Leben von dem Gedeihen der Nachkommenschaft mehr unabhängig. Wenn sonders passend.
Alles rings vertrocknet, trägt die Mutter auf die bequemste
Jungen mit zum neuen Futtcrplatz.
deren Ohnmncht fesselt.
und
nicht
uu einer Hcimath
Sie
ist
durch
engen Kreis ge-
Der nach dem Bau des Hirnes wenig denkenden vergessenden weist dio Empfindung wohl um so
loicht
ruscher und unmittelbarer neue Quellen für der Bedürfnisse
Befriedigung nach.
PcUmann's G»gr.
Für gewöhnlich wird
MUttieilungrn.
Hunde
sie so dio
1866, Heft IV.
Jungen
bilden
edlo
leicht ver-
bevölkert
nusgesetzt
Raceu,
wilde Kaniuchen
der Bassstrasse und künst-
füllen schon die kleinen Inseln
von Europäischen Fischen
Brut
neu dio Flüsse.
Und auf dieses
auch
gebrachte Llamos gedeihen auf Australiens Boden gut
Pferde und
lich
sich
und mühsam den langen
Eingeführtes Damwild
wildert.
zwei Gattungen durch sie gcbildot.
die
ist
Millionen decken die Schale, zu Hunderttausenden die Rinder
uu der Fauna diametral verschieden.
Weise
augenfällig; eben das bewirkte seinen Aufschwung,
gab ihm schon seine Stellung, bevor man fiebernd Gold grub.
die einzigen Länder, die Beutclthiere haben, stellt
sonst
wir sonst zu sehen
?
Dass Australien ihm ursprünglich fremde Thiere ernähren
wird an-
anderen
vom
die
die an-
Knochen-
sich nach dieser Übersicht Australischer Säuger deren theil
Formen und Geschlechter,
deren
all’
in
Basalt begraben.
Für
—
— wo
sei,
fossil
selbst
Buschwerk?
unter Lageu von
auch herrenlos sich findet, uicht eingeboren
und
Luchs oder Katze durch dos Rohr und
sind die Füchse oder Marder, denen doch polare Küsten
Welt den immer grüneu Wald beleben,
Feldern nisten.
höhlon
Wo
und öde Moore des hohen Nordens sattsam Beute bieten, wo die Affen, die in den Tropen der Alten und der Neuen
ilir
wenn ein Mal die Beutler warum haben daun die gleichen
der underen Seite,
dürre Länder passcu,
Steppen von Europa, Asien und Afrika nicht eine Spur von ihnen
?
Sehen wir doch Kängurus und Beutclhoscn, wo man
deren Angewöhnung versucht hat, vortrefflich halten
scheinlich
nicht allein
der Thiere sein.
schwinden
Inseln
— Die
vollständig,
Australischem sich
iu
unseren Gärten sich
und vermehren!
So kann denn wohl die
jetzige
der Grund
für
die Verschiedenheit
Zweifel, die vielleicht noch bleiben,
wenn wir sehen, wie Thiere von
Charakter Uber
verbreiten,
Natur Australiens augen-
die
den Kontinent
hinaus
auf
von seinen sonstigen Sonder-
heiten Nichts besitzen, und wie daun diese Thierwelt zwi-
schen
Inseln
gleichen Ansehens
fast
mit scharfer Grenze
nbschliesst.
18
134 #
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santcrin). (Mit Karten,
4.
Tafel 7 und 8
Einleitung u. Auszüge aus Griechischen Zeitungen
1.
Ton justizrath D. Kind.
chischen Königreichs bildenden Gruppe dor schon
sogenannten
Sic
rino).
fläche
ist
Cykladen
durchaus
ist
ist
Thera oder
Nomenklatur Santorin
mittelalterlichen
vulkanisch
Namens mit der
iiu
Altor-
nach
ihrer
und
nach Pyrgos, dem ehemaligen Huuptorte der liegt.
liegt
Weg
Aspronisi
stehen.
Zwischen ihnen wogte fortan das Meer iu einem mehrere Stunden breiten, vou Nord nach Südwest
ihro ganze Ober-
Insel selbst,
östlich die halb-
zwischen beiden das kleine Eiland
lich
(Italienisch: Snnto-
dor Westküste derselben und von da führt der
in dor Mitte derselben
und Hess nur
mondförmige Thera, westlich die kleinere Thernsia und süd-
tiefen Kanal.
im buchstäblichen Sinne eine Bimssteindecke. Die
ulte Stadt, gleichen
begrub die guuze Mitte der Insel
stürzte ein,
mit sieh in seinem Sturze
Die südlichste grössere Insel der einen Theil des Grie-
thum
>).)
Der Krater
Die gegen das Bassin gerichteten
Thera und Thernsia sind noch
an
und
steil,
sich hinzichendcn,
uls
wären
Wände von
1200 Fuss hoch,
8- bis
dem Messer
mit
sic
geschnitten
schroif ;
gleich
südlich
violfarbigcn Bändern ziehon sich die rothen, grauen, grünen,
Insel, das recht
schwarzen, gelben, bluuen und weissen Schichten horizontal
über einander hin
Hinter Pyrgos, im südöstlichen
und
lassen
sich
au
der
gegenüberlie-
Höhe wieder erkennen.
Kaum
Thoile der Insel, erhebt sich der Heilige Elias, ein mächtiger,
genden
aus Kalkfels und blauem Marmor bestehender
eine Spur von Vegetation zeigt sich an diesen ausgeglühten
hoher Berg,
welchem ostwärts
von
Stcphanos, südwärts das
Heil.
das
1887 Fuss
fluchen östlicheu Ufer der Insel hinziehen
der Mitte der Ostküste noch ein Mat in einer kleinen
bildet gloidisam
dem
und welches
stehenden Klippe, dem sogenannten Monolithos, tritt,
frei
zu Tage
den Anker, an welchen das Produkt
In vorhistorischer Zeit, als die grosse Kette von Vul-
Meer
zieht
und von welcher die Griechi-
Feueressen sind, noch thütig war, erhob sich in dor Mitte weiten
Bassins,
welches jetzt die Inseln Thera und
Therasin trennt, ein Krutcr aus seine
Höllennrbeit
Lava
nach der anderen
einander lagerten Insel,
welche,
an.
dem Meeresgrund und
fing
Er warf eine Schicht Asche und aus,
die
sich
regelmässig über
und bildete so eine grosse kreisrunde
,
von
ihrer
Poripherie
her sauft aus den
Wellon aufsteigend, in der Mitte in einem spitzigen, wenigSeine letzte Anstrenstens 2000 Fuss hohen Pik endigte.
in oiuun Höltcukessol
der
ganze Oberfläche des
Werk
vollbracht,
das
neue Lund war zum Anbau durch Mcnsohcnhand vorbereitet. Auf Tafel
geben wir rtne Übersichtskarte der ganzen Inselgruppe 1 500.000, daneben zum Vergleich und in dsmzclbcn Sliu*«»tabe den Valkan-Iiezirk Ton Neapel und dem Vesuv, und drittens: eine Übersichtskarte de* ganzen vulkanischen Herden den Mitlelmeerea mit Angabe der Tiefenrerbältnixie de* Moore» und der Topographie des Seeboden«. Vom Etna brachten wir im gleichen Maaasstabc, l 500.000, eine genaue Karte nach der grossen Aufnahme ron Sartorius Ton Wülfershausen auf Tafel 4 der „Oeogr. Mittb." 1804. ')
:
7 Santorin, in
.
mehrmals
Inseln
Thera
über die vulkanische Entstehung
und Thernsia und über deren äussere
Gestaltung („Reisen auf den Griechischen Inseln des Agüi-
schcn Meeres", Bd.
1,
1840, S. 64
f.).
Dio Erdbeben, deren Schauplatz die Insel Thera
seit
langen Jahrhunderten gewesen, haben auch im Inneren der
auf ihrer Oberfläche, vielfache Spuren zurückgelassen
Insel,
und
die vulkanische Beschaffenheit der Insel selbst offenbart
sich dort in dor verschiedenartigsten Weise.
von Bimsstein von
Vulkan der
und Schichten von Asche,
Insel ausgeworfen, theils
Überreste alter Bauwerke die
zum
liegen
Theil bei früheren Ausbrüchen
-
der
Erdoberfläche,
und Erdbeben das
Die letzte dieser Erup-
solcher Heftigkeit, dass die höchsten
Rücken
Berges, obgleich der letztere wenig-
lj Deutsche Meilen
stens
lagern die
Lavablöcke und manche
unter der
übergetretene Meer aufgedeckt hat.
war von
Neben Schichten
geringerer oder grösserer Tiefe
weitere Decken
thcils
des Elias- und Stephan
diu
zu blicken, aus
eines längeren Aufenthaltes in Griechenland auch
40 Fuss mächtige Schicht
iil>cr
der Sturm
auf der Insel Thera gewesen war, in Folge seines dortigen
tionen
Hiermit war sein
wenn
glaubt,
Hexenbrei hervorragen.
gung war die Ausschleuderung eiueä ungeheueren Asehonund Bimssteinregens, der sich als eine weisse, 20 bis Eilands lagerte.
man
In dieser Weise iiusserte sich Ludwig Ross, der während
,
und Thera nur ein Paar ausgebrannte
schen Inseln Melos
des
ein
Besuches im Jahre 1885
kunen, die sich durch das südliche Europa und durch das
;
dessen Mitte schwarze, seltsam geformte Basalt-Eilande wie
in
des Vulkans sich angehängt hat.
Mittelländische
das Meer aufwühlt,
Vorgebirge Exomytis aus-
Dieses Kalkgebirge, dessen Wurzeln sich unter
läuft.
gleicher
iu
Lava- und Ascheumassen
des
Vorgebirge
Insel
in
gerader Richtung von
dem
wahrscheinlichen Mittelpunkte des ehemaligen Kraters ent-
an allen deu Stellen,
fernt
ist,
oiucr
Senkung der Felsen nur
in
wo
ein festes Lager finden konntu,
nicht geringerem Maasse damit
niedrigeren Theile der Insel.
dor leichte Bimsstein in
Auch
überdeckt sind als dio ist
zu vermuthen, dass
von deu beiden von Ptolemäus genannten Hauptorten der Insel Ora und Elcusis vou denen jener auf dem Rücken ,
,
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). des Vorgebirges
des
Ilei!.
Stephanus lag, der letztere da-
Vorgebirges Exomytis gelegen
des
war,
Ruinen
die
oder weniger
von
man
Erdbcbon
ein
Meer versenkt worden
ins
dem Wasser noch bedeutende Mauerreste
unter
und von der Höhe des Vorgebirges hcrnbblickend
higem Wetter
Hafendnmmes noch
die Gestalt des
kennen kann.
Übrigens
in grossen
in
mehr
als
was
man
und der unablässigen Zerbröckelung Hacke und Pflugschnr angesehen werist einer der fruchtbarsten und am bestcu angebauten Thcile Griechenlands und schon im Alterthum hiess die Insel wegen ihrer Schönheit- Knllisto Auch dann, wonn es seit ( KuX/.iarrj bei Herodot 4, 147). Kultur
don
nur den Boden eine Spanne
tief
braucht
aufzuschurrcn,
um
man
sicli
schwammige Bimsstein immer
zu
lang, desgleichen das ob-
und im Eingänge des
beiden
Eiland
auch
ist
Thcrasia,
Insel
wie sich dies«
Aspronisi,
mit einer Bimssteindecke gekrönt sind,
die
ersten
erkennen
Blick
S.
Lago •
O.
und wir finden auch
die Insel
schienenen
Aspronisi theils auf der 1833
de
Carte gdncrulc
Paris
in
er-
Morde et des Cyclades,
lu
Aufnahme von Graves
auf der schönen Englischen
theils
a. a.
Angaben wir auch hier im Wesentlichen gein der von ihm angegebenen
88, dessen
folgt sind,
auf
So sagt ebenfalls der
lässt.
schon genannte Ross in seinen erwähnten Inselreisen
des Luudes
oder vier Monaten nicht geregnet hat,
drei
schichten,
eine Folge der raehrtausendjiihrigcn
den muss, denn Thera
zwischen
Kanals gelegene kleine
ihn
dieser Steine durch
kleinere
durch die Gleichartigkeit der Bildung aus vielfarbigen Aschen-
oder dop]ielt so grossen Stücken
faustgrossen
vielleicht als
trifft
gelegene
und 1} Stunden
breit
und von
Beschaffenheit
und von gleichem Alter
ihr
gedachte südwärts
sieht
bei ru-
deutlich er-
Streckon vorfindet,
ungewöhnlich weis« und locker, abor selten
Stunde
*/a
der Bimsstein, wie er sich auf
ist
der Erdoberfläche von Thera
au,
wo
sind,
von
westlich
die
vulkanischen
ihrer
Beschaffenheit
gleicher
Elousis erst in den dunkelcn Jahrhundorten des Mittelalters
durch
135
mehr
Diess Alles verdankt die Insel Thera zunächst und
gegen wahrscheinlich auf der Südseite der üusscrsten Spitze
von 1848, der besten und einzig guten.
Aber neben Aspronisi erwähnt Ross noch mehrere chen, die ebenfalls vatikanisch sind, nach seiner Zeit
Bildung sind.
Diess
sind
Insel-
Angabe der
und durchgängig jüngster
angeboren
geschichtlichen
die
„verbrannten”
drei
Inseln
eine
Megali oder Nea Kammeni, dio mittlere oder grösste, sodann
gewisse Feuchtigkeit behält, welche zur Ernährung kleinerer
Kammeni, nördlich oder nordöstlich von der vorigen gelegen. In dieser Woiso
überzengen,
dass der
Bäume gedeihen
Pflanzen hinreicht.
hier in der Regel nicht
und namentlich besitzt die Insel kein Holz; ausser zwerghnfton
und am Bodan hinkriechenden Fcigenbüumon, deren
Früchte übrigens von vorzüglicher Güte sein vor 30 Jahren
dort
nur ausnahmsweise
in
sollen,
gab cs
Gürten und in
der Nähe von Kirchen einige Ölbäumc, Palmen und Cypressen, so wie Aloe
baute
man
und Indianische Feigen. Ausser Wein
früher auf Thera vorzüglich Gerste und peren-
nirende Baumwolle, welche
diesem wnrmen
,
in
ganz Griechenland nur auf
sonnigen Eilande fortkum.
Seitdem aber
etwa vor BO Jahren der Wein nngcfnngen hatte,
Russ-
in
land einen so guten Absatz zu tiuden und besseren Ertrug
zu geben in
einen
nur noch
als allo
anderen Produkte,
Weingarten
einzigen
in einigen Theilen
war
fast
ganz Thera
umgewaudolt worden und
wurde
die perennirende
Baum-
wolle so wie nebou den Rebstöcken zugleich Gerste kulti-
Im Weinbau
virt.
so wie
in
der Behandlung des Weins
hatten cs die Einwohner von Thera weiter gebracht als die
übrigen Griechen.
Die dortigen Weinberge sind durch Stein-
mauern aus glänzend schwarzem Obsidian oder rothon
vul-
kanischen Schlacken von einander geschieden und mit ähnlichen
Mauern
Dorfe
zum anderen
sind auch die laufen.
Wege
von einem
Nichts kann noch den Angaben
fremder Besucher sonderbarer sein
vom
eingefasst, die
als
der Anblick der Hisel
Gipfel des Elias-Berges zur Zeit der ^Vcinkultur: eine
grosse weisse Flüche, von
krummen schwarzen
Linien durch-
zogen und mit lauter kleinen grünen Tüpfeln besäet.
l’nlüa
Kammeni
südlich, endlich Mikra
finden sich auch alle drei Inseln auf den obgedachten Karten
Von
verzeichnet und namentlich aufgeführt.
diesen beiden In-
wie schon die Benennung lehrt und auch
seln ist die älteste,
der äussere Anschoin zu erkennen giebt, die Paläa Kammeni,
von der nach Ross v. dir.
feststeht, dass sie sich
um
dag Jahr 197
unter heftigen Erdbeben und anderen vulkunischcn
Erscheinungen aus der Tiefe erhob, wie Eusebius (Chron.), Strabo, Justinus dieses Ereignis«
und Plutnrch ganz übereinstimmend über
Dagegen herrscht im Übrigen,
berichten.
wie Rot» bemerkt,
in
anderen
Betreff der
luselbildungen eine grosse und schwer
rung, da
man nach
seiner
Meinung
auch bleibend auf der Oberfläche des
Moeres erhalten habe oder ob Zeit wieder versunken
sei.
und
Thera (im
15.
und
bunden mit
S.
187
die
grösste
die
16.
Jahrhundert)
und einzelne Be0. S. 88
„verbrannten" Inseln
derselben
Kammeni, deren Geburt begann und
a.
f.,
ver-
f.).
Die neueste jener drei gleich
(n.
Hnnpt-
indem er
und andere vulka-
die betreffenden Stellen der Schriftsteller
von Augenzeugen mittheilt
die
festzustellen,
zugleich über die einzelnen Ausbrüche hoi
nach einiger
sie nicht vielleicht
Er sucht wenigstens
oreignisse ins Klare zu bringen
nische Ereignisse
immer ermitteln
deren Geburt dieser oder jener Schrift-
kann, ob die Insel, steller berichtet, sich
richte
neuen
beiden
zu lösende Verwir-
nicht
in»
ist
die
Jahre
Megali
1707
am
und zuoder 23.
Nea Mai
sodnnn nach und nach zunahm und an 18 *
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
136
Umfang und Hohe gewann. Am südlichen Bande des Eilandes bildete sich dem Krater der Mikra Kummeni gegenüber ein
und
grosser Krater nebst mehreren kleineren
fast täglich erfolgtcu die
heftigsten
Ausbrüche von Rauch,
Flammen, Ascho und glühenden Steinen, die trotz ihrer grossen Masse nach der Schätzung von Augenzeugen bisweilen bis zu zwei Italienischen Meilen weit ins Meer gewurden.
trieben
23. Mai
So dauerte es ein volles Jahr,
1708, dann fingen die Ausbrüche an, seltener zu
werden, wenn gleich Der
nachliossen.
sie
letzte
an Heftigkeit nicht sehr
dnbei
Ausbruch, der noch
und wobei auch an
geschildert wird
als sehr furchtbar
Orten aus dem
drei
Kegel des grossen Kraters Lava horvorgeflossen
am
erfolgte erst
des
zum
bis
17.
September 1711, aber die innere Hitze im Sommer 1712 fort, so
nach starken Regengüssen
dort
wickelte.
Eben so war das Meer während
Dampf
viel
den Bewohnern von Thera stehung der Insel Nea ihnen
ent-
ganzen
dieser
fünf Jahre auf eine Viertel- bis zu einer halben Meile
um
in Folge der vulkanischen
Kammcni geschenkt
Ent-
war
hatte,
cs
einem Jahrhundert möglich geworden, ihre Marine
seit
und ihren Handel so sehr auszudehnen. Ross schloss seine diessfallsigen Mittheilungen über dio Insel
Nea Kammcni mit den Worten: „Wenn nur
nicht ein
neues Naturereignis« die Insel wieder versenkt! Erloschen
ist
der Vulkan gewiss nicht und die Fischer wollen sogar be-
merkt hüben, dass unweit der Megali Kammcni ein spitzes der Tiefe sich zu erheben
aus
Felsenriff
und mit jedem Jahre höher werdo"
Dus war im Jahre 1835.
sein soll,
Kegelberges dauerte noch
dass sich
aufzunehmen, und durch diese Häfen, welche die Natur
die
äusseren
Verhältnisse
angefangen habe
').
Nach
dieser Zeit hatten sich
Nea Kammeni
dieser
Folge
in
der ihr von der Natur zugleich mit ihrer vulkanischen Ent-
stehung zu Theil gewordenen Vortheile nicht unbedeutend geändert
,
mau
hatte das ihr gewährte Himmelsgcschenk zu
benutzen verstanden.
Um
Namen
den einen Hafen, der den
die Iusel so heiss, dass die Barken sich ihr nur mit grosser
Vulkanos angenommen hatte, an der Südküste der Insel
Gefahr nähern konnten, indem das Pech aus den Fugon
(ein
Auch bemerkte man, dass in dem Kammcui erhob, nicht allein ihre Kammcni, niedriger wurde,
der Planken schmolz.
M nasse,
wie sich die Nea
nächste Nachbarin, die Mikra
sondern auch das gegenüberliegende inscl
Thera
sich
um
wenigstens
Ufer der Huupt-
steile
G Fuss ins
Meer
senkte.
Mit dem Jahre 1712 hörten die umständlichen Berichte auf, die Insel
und nach abgekühlt und dos
nach
schien sich
Feuer seitdem geruht
unterirdische
hatte sich diese Insel
,
zu
haben.
deren Entstehnug für Thera selbst
durch die fürchterlichen Erscheinungen, die so schrecklich war, den
ciuen Ankerplatz
ihnen
sie begleiteten,
Einwohnern der Hauptinsel
wahres Himmelsgcschenk bewährt, denn
als ein
Übrigens
und Häfen
quoll
an der Südostseite der Nea Kammeni und
ihres
kleinen Vulkans
aus
sie
lieferte
dem Uferraude
am
auch Fasse
ein stark eisen-
Wasser hervor, welches das Meer auf eine geraume Strecke färbte, und iu der kleineu Bucht, in welche haltiges
diese
Quelle sich ergoss, konnte sogar bei
Wetter ein die einst
die Entdeckung,
dass das
mit
sehr ruhigem
Eine Englische Fregatte,
Kriegsschiff ankern.
mehrere Tage hier vor Anker
machte
lag,
Eisentheilcn
zufällig
geschwängerte
Meerwnsscr ihre Kupferhaut von allem Rost und Schmutz gereinigt hatte,
mitunter lasseu.
liier
und seitdem ein,
um
sich
liefen die
fremden Kriegsschiffe
auf diese Weise waschen zu
Der ganze übrige Theil der Insel
ist
Blöcken, die wild durch einander liegen, als ob „der Teufel
zusammengewürfelt hätte”.
diese Felsenmasscn kleine enge
genug waren
,
um zusammen
An
drei
Buchten bis
an
,
Stellen die
Ansiedelungen
hatten
Statt
hiess Hagios Georgios),
,
In
der
Nähe
gefunden
und
eisenhaltige
ungebracht
,
es
dos
waren auf
warme,
stark
Wasser sich befand, waren Badevorrichtungen dort wurde auch in der oben bemerkten Weise
die Reinigung der Schiffe
vorgenommen und
durch dio warmen Bäder und
in
hatte sich
so
Folge dor Schifffahrt ein
und eine Art ungewohnten Lebens auf der
reger Verkehr Insel
wo
des Hafens Vulkanos,
Nea Kammeni entwickelt,
das
ihr
selbst
und der
Hauptinsel Thera zu Gute kam.
Abcrdas neue
Naturereignis«, das Ross schon im J.
befürchtet hatte,
In der Nacht
liess
in
17.
zum
vom
des gegenwärtigen Jultres
18.
Junuur
alt. St.
erfolgte
dort
schütterung, die lange Zeit anhielt.
Am
nuar trat auf ihr, Wasserlluth
ein,
Hafen Vulkanos das
sielt
utt
heftiger
Funken sprühend
der Insel
Der Arzt Dckigallas, der
Wohnhaus
in
8.
Ja-
sturke
dem
folgte,
erhob und die
sogar
der
hatte, das
1
in
Höhe von etwa
zu einer
ganze Nacht wiihrto und dessen Schein platzes Vulkanos oin 18.
eine
Ausbruch von Feuer
bis
n. St.)
ciuo gewaltige Er-
Morgen des
ihrer südlichen Küste,
5 Meter über der Erdoberfläche
erhoffte.
(29730.
der iu der darauf folgenden Nacht ein
1835
der Thut nicht auf sich warten.
ganz Thera
Nähe des Hafen-
am Morgen des
Januar durch die WasserHuthen zu einer kleinen Insel
dagegen eine
Aufhäufung von glänzend schwurzen Lava- und Obsidian-
sie
westlich von jenem
,
der Insel überhaupt mehr als 40 Häuser seitdem entstanden.
seither
für ihre Rchiffo,
anderer
bildeten
jedoch
gross
20 Handelsschiffe
') Das» überhaupt die Thitiglcit der Vulkans in der vorhistorischen und in der geschichtlichen Zeit, woran Kos> a. a. 0. redet und Gegenden de» Griechischen Meere» noch vielmehr diese Tbätigkcit in ihren Wirkungen bia in die Gegenwart hereinreicht, lehren die häufigen Erdbeben auf der In*ol Ithodu» in neuester Zeit, da» Erdbeben in Korinth und ander« ähnliche Erscheinungen in Griechenland.
die Beweise Torliegen, in jenen
nicht auscestorben int,
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
geworden war, unternahm alsbald mit dem Kparchcn und
der Westküste des genannten Hofens
dem
dehnung von
Friedensrichter von Thera eine
um und
und zu Wasser
der Länge nach gespalten und kleiner See
ein
trinkbar wur;
zum
Wanderung zu Laude
durch die ganze Insel Neu Kam-
mern, wobei sie Folgendes fanden:
Diu ganze Insel war
1.
waren vier
versunken und sechs Badehäuser, die zur Hallte von der Insel weggerissen
worden waren, standen im Meer;
der Nähe des Hafens Vulkuuos erkannte
der Bericht
lautete
Sinken dauert
liches
man
die Quelle
Der südliche Theil von Neu Kammeni
des Ausbruchs. so
3. in
—
fort.
—
ist
versunken und ihr allmäh-
l)io
Wasser, die aus jener Quelle
hervorströmen, sind von schwefelgelber Farbe uud so heiss,
man
dass dabei
ist
Hand
die
Ausdünstung eben so unangenehm
ihre
Länge für
die
Minuten darin halten kann
nicht zwei
1.
Februur 1866.
Februar
um
liier
vom
'llutiut
5. (17.)
sie
thcils
von dem erwähnten ,
also
eine Art offiziellen Charakter, andererseits jedenfalls wissen-
Werth haben und
nisses selbst es rechtfertigt.
die Wichtigkeit
Wir
—
Thera. den 20. Januar 1060.
Thera.
die
Bewohner
von
18. d.
Nähe dos Hafen» Vulkanos, da wo
sich befinden,
die Minuralwasscr
und zu gloicher Zeit stürzten
Feldstücke daselbst herab.
an mehreren Häusern
Am
der
Morgen des
Insel
eben so auch im Erdboden so
fortwährend
fast
19. zeigten sieh
verschiedene
wie in
dem
ltisse
und
eist kürzlich
Hafendamm. Gegen Mittag wurde das Getöse anhaltender, und zwar wie von Kanonenschüssen, dos Meer im Halen von Vulkanos, wo die Schiffe gewöhnlich landen, um ihre Kupfcrhuut zu reinigen, war in heftiger Unruhe
gebauten
und fortwährend stiegen unzählige Blasen aus der Tiefe Gleichzeitig
auf.
waren nuf der Oberfläche des Meeres und auf
den nahen Küstenründcrn weisse Dämpfe sichtbar, die einen schwcfeligcn Geruch
von sich gaben.
Am
Nuchmittag des
genannten Tages vermehrte sieh das Brausen des Meeres
und das Erdreich jener Küstenländer begann nach und nach sich zu senken. Am heutigen Morgen um die fünfte Stunde zeigten
sich
uud diese
Iusel
theilte
den Hügel auf der zwei Theilo und
beinahe ganz in
selbst
ausserdem zerspalten unzählige Bisse, die
tlieils
von
Ost
nach West, thcils von Nord nach Süd gehen, die gesummte Oberfläche des südwestlichen Theilcs der Insel.
Diese Ober-
sondern aus Anhäufungen von
die nicht aus Erde,
vulkanischen Steinen und Sand
Staub von
vielmehr
oder
zeigten sich hier vier kleine Scc’n des hellsten uud süssesten
Wägers und
um
weiter zu
auf der Oberfläche des Meeres
in
der Nähe
kaum
dass in
1
aus
2 Quadrat- Ellen an
dor Zeit
5 Centimeter
dem Funkte
Ausdehnung
von vier Stunden sein
Nachdem wir
war.
gestiegen
der eigentlichen Thütigkcit des Vul-
kans hinzugegungen waren
stiegen
fort-
wir eine Messuug des grössten dieser
als
hat, fanden wir,
Wasser
wachsen unmerklieh, aber
diese See’n
während, denn
Sce’n Vornahmen, der
schwofcligen Geruch.
Ein wichtiges Natur-
zwei Tugen
M. hörte man von Zeit zu Zeit Getöse auf der Insel Nca Kniumcni, uud zwar in
Bereits
ein leises
der
am
seit
des Ereig-
lassen zuerst die Berichte
des Epurchcn von Thera folgen.
ereignis beschäftigt
Hafen von Hagios Georgios seinen Ursprung hatte und die Kichluug nach Osten zu nahm,
Kultur unzugänglich und unempfänglich, gegenwärtig aber
Epurchcn, thcils von dem genannten Arzte herrühren
schaftlichen
die Erscheinungen in der
Ausführliche Berichte enthielt da-
da
mit,
um
Nähe zu beobachten, bemerkten wir zuerst, dass der ganze südwestliche Theil von Nea Kammeni wie zerklüftet war; ein Biss, der an dem westlichen Küstenrandc neben dom
Basal tsteinen besteht, wur bisher gauz trocken und für jede
und wir thcilcn diese letzteren nach ihrer wört-
mehr
hierauf mit dem Arzt, Herrn Dekiund anderen Einwohnern nach dem Schauplatz des
Ereignisses hinbegeben hatten,
Zeitschrift IlardtSfa
Fassung mit wenigen ausserwescntlichen Auslassungen,
so
Nachdem wir uns gallas,
fläche,
über das gedachte Ereig-
Athen erscheinende
gegen die Triester Griechische Zeitung lichen
auf
die Gesundheit gefährlich.
Diesen ersten kurzen Bericht niss brachte die in
vom
als
in der Aus-
-1 bis 5 Quadrat-Ellen, die von ganz feurigem Aussehen wuron, wie Fouerbrände, die jedoch nach ungefähr einer Stunde wieder verschwanden.
wur
in der Mitte derselben
Vorschein gekommen, dessen Wasser
von den Häusern der Insel
2.
137
Flammen
bemerkten wir daselbst einen
,
Weisse und erstickend heisse Dämpfe
dem bewegten Meere
und
auf
mit Unter-
brechungen erschienen auf seiner Oberfläche kleine Flammen
von weisser uud grüner Farbe, woraus
Dämpfe
uus
Bildungen
Phosphonsäure bestehen.
von
erhellt, dass jene
Schwefel,
Der Erdboden
Wasserstoff erzitterte
hörlich, aber 'sehr unmerklich senkte sich der
Boden
und
unaufin der
Bichtung nach dem genannten Hafen zu, wogegen diese
Senkung nach der westlichen
war
als
Seite hin
um
nach der östlichen, denn während
vieles merklicher bis
1
Uhr Nach-
mittags der Erdboden der östlichen Seite cino Senkung von
kaum
3 Ellen
erkennen
Senkung von mehr
eine
diese Veränderung
sehr
liess,
als
6 Elicn.
Seite
Im Ganzen giug aber
langsam vor sich, denn nach der unserer Ankunft
und
unserem Weggehen vorgouommenen Messung ergab
sich,
mit dor Oberfläche des Wassers bei bei
westliche
die
zeigte
dass in Verlauf vou vier Stunden das Erdreich der östlichcu Seite
um
60 Centimeter gesunken war.
Das Meer war sehr unruhig, seine Fnrbc war röthlich und hatte die Ähnlichkeit von Wasser, in dem »ich eine grosse
Menge kolilenholtigen Eisens befindet die Temperatur war von dem übrigen Wuseer nicht vorscliiodon,
desselben
;
Die neuesteu vulkanischen Erscheiuuugen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
138
Das Brausen des
Geschmuck.
es huttc aber ciueu bitteren
kocheud
wurde durch
sich bis über
Die
die mit Heftigkeit aufspringenden Diimpfe er-
in
den verschiedenen Hufen von Nen Kumineni
und
in
einen
einzigen
eines
Das Meerwasser
Gewalt aus der Meerestiefe horvorquullcn, dus Getöse aber
den See'n hatte
salzig
-
Ge-
bitteren
Vulkauos war heiss und
bei
Gcbruuse so wie seiue Hitze erstreckte
sein
den Hafen hinaus, immer
in westlicher
Rich-
wo der
des Hafens zu,
tung, uoch der westlichsten Seite
ankernden Schiffe waren gezwungen, dieselben zu verlassen,
Mittelpunkt der gesummten vulkanischen Thätigkeit zu sein
aus Furcht vor weiteren vulkanischen Wirkungen.
scheint; in gleicher
Thera
zum
20.
.
den 23. Januar
21. Januar
—
lSb'ti.
vom
In der Nacht
um
war dos Meer
Küstenränder
die
Hafens
des
räumen Flammen von
rotlicr
sich
zeigten
in
um
In der vergangenen Nacht vermehrte sich der aufstei-
gende Rauch
Zwischcu-
Farbe, die jedoch nach wenigen
Morgens aber zeigten
Hugios Gcorgios eine heftige Strömung, die den dort an-
vulkanischen
du Südwind herrschte.
Morgen des 21. wurde dus Meer im Hafen Vulnur
wuren,
des Vulkans, sondern auch durch den Wind, der beständig
aus Süden wehte.
Die Meeresfläche
Inseln sah thcils grün
tbeils blau
,
den ganzen Tag lang.
am
Die
uoch fünf andere hotten
sielt
uus uud diess blieb so
gebildet
ging noch fortwährend
,
,
deren Wasser
die
hier
betrug.
Senkung
in
einer Stunde
Die früher entstandenen
Kichtung hin.
waren
Dus
stet»
Vulkanos
herum
folgten
leise
Rauch zwar
dicht, aber
denn man
tig,
wächst, und es
licss
fast
kochendeu Was-
1
sieht, ist
0 Schritt
indem dort der hervordringendo
keineswegs heiss war uud die Hitze
nur auf das Meer beschränkte. Der Anblick
sich
go-
der
präch-
ist
wie die sich bildende Insel allmählich
dabei nicht die geringste Gefulir;' weder
der Boden wankt, noch lässt sich bis auf eiu leises Brausen,
sich
dus
mit Unterbrechungen erfolgt
ein
,
Geräusch
sonstiges
vornehmen, auch werden keine Steine ausgeworfen, während
Das auf-
Zeit.
und
allmählich zu einer Insel geworden, ich
der Stelle des Ausbruchs,
indem
breiter
Getöse
im Meere
Meeres mit der Barke nicht ganz zur Stelle hin-
jedoch nach
von Zeit zu
verschwunden
gclangcn, aber landwärts näherte ich mich bis auf
unausgesetzt vernehmen und leichte Schwankungen der Erde
um
ist
konnte jedoch wegen des heisson und sers des
sehr
kaum 10 Ccntimeter
Itis.-o
sie
Klippe
eine
und nach vergrösserte. Hierüber
gewesen war. Folgendes mitgetheilt:
„Die Klippe
aber stufenweis und nach der öst-
worden und neue dazu gekommen, südwestlichen
Stelle
Die Senkung des Bodens
lichen Dichtung des Hafens hiu langsamer vor sich,
um
hat uns der Arzt, Herr Dekigailos, der heute an Ort
die „verbrannten"
vorigen Tage entstandenen
uud wohlschmeckend war.
nachdem
auf der nämlichen Stelle
sichtbar wurde, die sich nuch
an Ausdehnung etwas zugenommen und
vier See'n hatten
klar
um
auf der Oberfläche
im Mittelpunkte der
sich
Thätigkeit
diess dauerte 1| Stunden, worauf,
Folgo der Thätigkeit
in
l'hr des
Flammen rothen Feuers und der Rauch wurde dichter uud war von duuklorcr Farbe. Diese Flammen verminderten sich bald, bald nahmen sie zu, und
kernden Schiften das Auslaufen nicht gestattete, Imsouders
nicht
und bisweilen erschien
des Meeres bei Vulkanos ein phosphorisches Leuchten, 5
Am
die eigenthümlicho
Insel Thera.
Minuten wieder verschwunden, dagegen entstand im Hufen
kunos uoch unruhiger,
Weise erstreckte sich
Färbung des Meeres beinahe über den ganzen Busen der
Neu Kammeni
diu
weiss und milchfarben, auf seiner Oberfläche aber und
N
Ausnahme
mit
schmack.
zeugt.
Das Wasser
breiterten sich zusehends.
und entstand ohne Zweifel durch
Meeres war sehr stark
sehr ergiebige eisen- uud schwefelhaltige Quellen, die mit
J
wallende Meer war lauwarm, seine Gewalt aber war so stark
dass
,
machte.
die
sic
Annäherung von Barken unmöglich
Der schwefclartige Dampf wurde
bei
dem
schenden Südwinde bis nach der Stadt Thera
herr-
getrieben,
dagegen Hessen sich die Möven und andere Vögel, die wäh-
der Insel
nach aussen vor sich geht.
Die Insel nimmt von Augen-
zu Augenblick so merklich
blick
Augen kann.
ihr allmähliches
von Blasen von innen
in Gestalt
zu
dass
,
Wachsen ganz
Morgensj berechne ich ihre Höhe zu 20
sammelt gewesen waren, an diesem Tage nicht weiter sehen.
dagegen zu
vom 21. zum 22. Januur zeigten sich bisweilen Flammen um den Haluu, namentlich an seiner westlichen Seite, von wo dann am Morgen eine weisse
auf welche Weise die unaufhörlich
dichte
Rauchwolke sichtbar wurde,
Pfeifen begleitet war.
An
die beständig von einem
diesem Tage
nahm
die
Senkung
des Krdbodeus mit der früheren Langsamkeit ihren bestän-
digen Fortgang
,
die Risse
dos kegelförmigen
Hügels
und besonders der
in
der Spitze
auf der Insel vorhandene vor-
Umfang der Länge nach zu 50,
ihren
sich
1
0 bis
1
2 Ellen
,
doch
zusammenfügen uud woher „Fcucrllummcn lassen
Holzstücke
,
theil»
die vor längerer Zeit sich
mit
sie
bis
in
Uhr
1 1
30 Ellen und
der
Breite
nach
erkennen,
erscheinenden
Steine
kommen.
sich nirgends sehen,
lose
den
mit
ist
lässt sich nicht
nur einzelne
von Pfählen und Baracken,
Senkung des Erdbodens haben
man
deutlich beobachten
In diesem Augenblick, da ich schreibe (es
rend der ersten beiden Tage um die im Meere herumschwimmenden todten und halbtodtcn Fische zahlreich ver-
In der Nacht
•
dus Wachsen
geworden,
thcils
die bei
der
von Schiffen,
diesem Hafen versunken gewesen,
dem Meere wieder gehoben und zugleich
mit den Steinen an den Küudcru der Iuscl angehängt,
wo
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
nun in Gestalt von Hörnern hervorstehen mitten im Rauche unversehrt erhalten.
und
sie
„Es
merkwürdig, dass
ist
—
scheinungen bis jetat
Gott
Dank
sei
—
!
auf die Insel Thera geiiussert haben
fluss
von
der Ausdünstungen
den
vorgenommenen Erörterungen folgende Ergebnisse
diese vulkanischen Er-
alle
20. Ja-
nunr Statt hatte. Auch die meteorologischen Erscheinungen
während
sind
dieser ganzen Zeit einflusslos geblieben, theils
Wiude mit
theils bei
Regen
Heftigkeit weheu,
Vulkanos, zusammengewachsen
hinzugekommeuem
kenen Erdbodens
und für
still
vor sich
und
gegangen
in
Rede stehende
und zwar
Insel
fast
ist
um
ist
wo
man
von beträchtlicher Grösse.
wo Flammen, Ruuch
Eben so glänzend ,
so
dass
er
mit
der Atmosphäre
gebildeten
Regen vorauszugehen
und aus dem grossen Krdriss
im Verhältnis« zur Grösse der fortwährend, obgleich
am
gestrigen Tage,
scheint
still
nicht
ganzen Meerbusen farbig
Zum
Glück
Ort und Stelle,
Februar konnte
4.
vergrössernde
sich
dem
Stelle,
vereinigt hat,
alten
Der genannte Dckigallos
in
theils
begleitet,
Vorgebirges
Nähe jener
in derselben Schnelligkeit
wie
Die Senkung des Bodens
Das Wasser des Meeres und trüb wie gestern.
ist
im
der vulkanischen Insel schlugen
Feuerschein und i
nuf.
In
der Nacht
sah
von Zeit zu
Zeit
ist
es,
schwarzem
eine
mau
Messen sich
Stunde in
der
Krater geflossen.
Wirkung
Flammen
Man
hielt
feuriger Lava, die aus
dem
mit schwarzem Rauch und mit Getöse bemerken.
Diess Alles geschah jedoch ohne weitere
Erdcrschütteruug, aber das Meer war während dieser ganzen Zeit trüb gefärbt.
eines
stalt
Die neue
Insel, die
Anfangs in der Ge-
schwarzeu Felsens oder Vorgebirges aus
dem
Meere emporstieg, besteht ihrem Äusseren nach aus einem dunkelgrauen, sehr weichen
und zerbrechlichen Stein mit
ist
der Tag ruhig; ich gehe nun wieder an
wesentlichem Gehalt von Fcldspath und
um
das schöne und merkwürdige Schauspiel
gleiche
Nähe von Neuem zu bewundern. Nachdem dio von der Griechischen Regierung abgeord-
in der
Mündung
Hier
vou
trichterförmigen Öffnung einen besonders grossen
diesen Schein für die
welche
theils
sogar glühende Fcuormassen und Asche aufAm Abend des 4. Februar wirbelte dort der Bchwarze Rauch massenhaft empor und an der' südlichen Spitze des
der Spitze
9ich bildenden Insel,
mit Getöse,
steigen.
lang Feuerscheine
sich
hielt es für eine
zugleich für die
omporkommen, auch nach der Versicherung
Wolken
Der Rauch vermehrt
zunimmt.
zu stehen.
mit
Vertiefung und
pflegen.
des kegelförmigen Hügels stiegen von Zeit zu Zeit röthlichc
—
Am
der Matrosen
er-
dem
Einige der entstandenen See’n gewähren einen phosphori-
auf.
neue Erdreich
das
trichtorförinige
Schweife eines Kometen sich vergleichen liesse, und die
6 Uhr Vormittags.
sich
Öffnung gebildet.
Kohlen
Um
Umfang der vorhandenen
zusehends
des Kraters des sich vorbereitenden Ausbruchs.
einem grossen Haufen verbrannter
schien auch der aufsteigendc Rauch
Flammen
Togen
zwei
der vulkanischen Thätigkeit zu sein scheint, hatte 9ich eine
Insel gleicht also
schen Glanz
seit
dunkclschwarz, nur ein-
und die
’
sich Risse
au der Westseite des Hafens Vulkanos, wo der Mittelpunkt
deren sich dabei die Natur bedient, sind glänzend
in
lassen auf den inneren
die
wo
sich
Während der Nacht ist die Bildung Ruhe weiter vor sich gegangen. Die
glichen denen, wie sie einem
dem Meere
Alle diese Erscheinungen, ver-
grösste Thcil der
Der
Steine,
von dem Rauche
reichhaltige
Mikra Kantmeni fänden
In der Tiefe des früheren schlammigen See’s, an der
—
der Insel in derselben
Ufer des gesuneilte
neue Insel auf der Oberfläche des Meeres deutlich erkeuneu.
Die
zelne sind von rother oder aschgrauer Färbe.
Den 24. Januar.
Am
wur.
Kommission
vulkanischen Thätigkeit schlicssen.
das Doppelte gewachsen,
befand.
aus denen sie besteht,
—
Nachmittage.
der Richtung nach der Stelle hin,
in
früher der schlammige See Steine,
3 Uhr
23. Januar,
in der
heisse »Schwefcldünste.
Kammern,
gehabt hat wie dieser.”
den
die
bunden mit der Erderhebung zwischen der Nea und Paläa
Ein weiterer Bericht des genannten Arztes Dekigallns lautet
Thera,
und auch
zufloss,
etwas so Gemüth-
beobachteten,
ihn
die
die,
und
friedlich
fand
Quelle salzigen Wassers, das mit Gewalt nach
dass noch niemals ein vulkani-
Ich glaube,
ist.
Ausbruch so
scher
liches
muni
die vulkanische Thätigkeit unverändert die nämliche
geblieben
ist
und bildete ciucn Hügel, der dnun mit der Insel Nca Kam* an deren östlicher Küste, in der Nähe jenes Hafens
indem
während verschiedene
theils bei völliger Windstille,
diu
wie
so
•).
Der Felsen, welcher am 20. Januar (1. Februar) im Hafen von Vulkanos aus dem Meere sich erhoben hatte, war am 3. Februar bis zu einer Höhe von 55 bis 56 Meter und einem Umfange von mindestens 10U0 Meter angewuchsen
Ausnahme
Dämpfen und
Bewegung des Erdbodens, welche am
einer leichten
weitere Erscheinungen fcstgcstcllt worden
keinen Ein-
mit
,
aufsteigeuden
139
Januar (11. Februar) angelangt war, sind durch
30.
sich
Man
bildet
eine
un-
und gewundene Oberfläche von glänzendem Aussehen.
hat ihr den
Namen Aphrocssa
Risse in der Oberfläche derselben
gegeben.
sieht
man
Innerhalb der rot lies
Feuer,
nete wissenschaftliche Kommission, die sieh mit der näheren
Untersuchung des Naturereignisses
Wirkungen desselben beschäftigen
und der eingetretenen
sollte,
am
Orte selbst den
Wir entlehnen sie des Mittheilungen in Griechischen Zeitungen, dem „.l/ilior" Tom 10. Februar, theils dem „Aitor” tom uüm-
’)
theils
licheu Tage.
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santoriu).
140
besonders zur Zeit der Nacht, und bisweilen lässt sich aus
vernehmen, auch
ihr ein leises Getöse
Dampf
licher
grossen
in
Gewalt empor, dass er
Malen und dabei lassen
bis vier
solcher
und Erdstücke mit
selbst Steine
Solche kürzere Ausbrüche
führt
in
•
sich
täglich zu drei
erfolgen sich
bis
zum
der aufsteigenden
I
Zeit
Horizont rein
ein
Um
herum zeigen sich dann auch zu Zeiten bläuDer heisse Dampf ist schwefelhaltig und liche Flammen. bei seiner Auflösung fand man viel Schwefelsäure, schwefcllialtigcs Hydrogen und etwas Hydrochlor-Säure. Im nahen
diesen Krater
Zur Zeit
die lüilt
neue Insel zeigte sich
man
viel
Eisen uud Schwefel.
die ganze Erscheinung für den Vorboten
Weise vermehrt
drohenderer
and
Februar war der Tag ruhig und der
8.
nur wie weisse Wolken stiegen von dem
,
hebenden Lunde die Dünste empor. Gegen die neunte
Stunde
bildende Krater auswirft, deutlich erkennen, was namentlich in der Dunkelheit einen prachtvollen Anblick gewälirt.
Am
verstärkt.
sich
und
heftigerer
in
Dampfsüule die glühenden Steine, die dor sich allmählich
Meer um
Februar reichen, haben sich vielmehr dort
12. (24.)
steigt dichter weiss-
Massen und häutig mit
sich
liess
jedoch
von Nea Knmmeni her drei Mal
Getöse gleich Kanonenschüssen
man
darauf hörte
ein Pfeifen
vernehmen
und
bald
das aus der Tiefe des sich
,
neu bildenden Vorgebirges hervorkam, dem unmittelbar darauf ein furchtbarer Schall wie ein heftiger Douncrschlog folgte,
mehrere Minuten
seinem Wiederhall
der in
lang
anhiclt.
Dabei erhob sich dort eine Feucrllammc, die von' schwarzem dichten Rauche begleitet war, der auf seinem Grunde eine
Ausdehnung von ungefähr 200 Ellen haben mochte.
Diese
eines vulkanischen Ausbruchs, wie ein solcher schon früher
Dnrapfsäulc, die sich allmählich, aber mit Heftigkeit in wir-
nach neuoron Griechischen Berichten, uud zwar im
belnden Kreisen in die
Neu Kammern
auf der Insel Berichte
verbreiten
nach den
in
sich
hat
,
Diese
hat.
von denen Ross
Obigem erwähnten Mittheilungon
Kenutniss gehabt
weitere
gefunden
Statt
über Ereignisse,
1768,
J.
die jedoch
a. u.
0. keino
seine
eigenen
und mit
wo
findlichen
im Jahre 1707 die vulka-
Meere unter ähulichcn Umständen und mit
beglei-
chen Erscheinungen geoffenbart wie im gegenwärtigen Jahre.
Anfangs waren auch damals furb- und geruchlose Dämpfe aus
dem Meere
und
aufgestiegen
nachdem
letzteres
sich
erwärmt hatte und kochend geworden war, erhob sich aus
ihm eine dicke Rauchsäule. eines
Bald
zeigte
der Rand
sich
weichen Felsens, der sich schnell erhob und nach
wenigen Togen zu einer Insel angewacliscn war, deren Boden erglühte,
Meere
klüftete.
nigte
Kommission
wissenschaftliche
hergebracht
hatte,
vor
Die (Jlnthmassen fielen wie feurige Kugolu auf
lag.
dort
Bombarde,
befindliche
und deren Kapitän
die sie in
Während
sie tödteten.
Brand steckten
dieses
Ausbruchs
befauden sich die Mitglieder der Kommission auf der Spitze
wo
des kegelförmigen Hügels,
mit Beobachtungen be-
sie
von Flammen und nieder-
schäftigt warcu, aber obgloieh sie
Gluthmassen umgeben waren, erlitten sie doch davon keinen Schuden. Seitdem dauerte das Getöse ununterfallenden
brochen
fort,
jedoch nicht
in
der
früheren
Stärke,
nur
Am
Dabei wuchs die Insel
Insel,
so
eine
gegen 3 und 8 Uhr des Nachmittags nahm es wieder zu.
ihren höchsten
Asche
unter anderen Fahrzeugen auch das Dampfschiff, welches
Anker
zer-
indem
sie
die
unaufhörlich
gelegenen
und
verei-
bereits vor-
den heutigen südlichen Thoil der
Wachsen dauerte bis in den 1768, wo dann, nachdem die vulkanische Thätigkeit
erfolgte,
Die Asche
dem
Kca Kammern April
Richtungen hin Asche uud
aus
aber fortwährend durch
sich endlich mit der daneben
handenen
allen
glühende Masse dagegen nur bis
entwickelnden Dämpfe sich spaltete und
zugleich
sich
die
,
zu dem Hafen beider Inseln, dem sogenannten Vulkanos,
die
sich
nach Thera
flog bis
Nach jenen Berichten hatte
dem zwischen Thero und Thernsiu
wurden nach
zu 2500 Fuss
stieg bis
glühende Massen wie Hügel cmporgcschlcudert.
Mittheilungen zu ergänzen und zu vervollständigen scheinen.
nische Thiitigkcit in
ihr
Höhe hob,
bildete.
Grad
dass
Dieses
erreicht
die
hatte, ein gewaltiger
emporgeschleuderten
und glühenden Steine
bis
2
Ausbruch
Erdstücke, die
Meilen
weit
llogeu.
um
Februar wiederholte sieh
9.
Uhr Mittags das
1
GetÖBO mit den nämlichen Erscheinungen wie Tags zuvor
und auch
ein ähnlicher
andere folgten, doch
Ausbruch fand
Statt,
dem noch
waren diese Ausbrüche
zum Glück ohne Erdschwingungeu,
deren
leichter
vier
uud
man dagegen auf
der Insel Thera iu der vorhergehenden Nacht empfand und
zum Theil sehr dem Ausbruch vom die
wurden
maassen
,
Die Steine, welche bei
heftig waren. 8.
bis
Februar
%
in
die
Kubikmeter
Höhe
geschleudert
und wogen
1
bis
Seitdem hatten die vulkanischen Erscheinungen ihr Ende
2 Centner, sie llogen 100 bis 150 Meter hoch uud bis zu
und nur einzelne Erdstösse, von denen der letzte im Jahre 1856 Statt fand, erinnerten die Bewohner von
600 Meter
weit.
nördlichen
Vorgebirge der
erreicht
Thera daran, dass Hephästus seinen
alten
Wohnsitz noch
Nach einer halben Stunde ging dann aus der dunklen Wolke, die der Wind langsam nach dem am
nicht verlassen hat.
Epunomcrin geführt
Nach weitereu neueren Nachrichten, die die in Triest erscheinende „K).nw" vom 25. Februar (9. März) nach andereu Griechischen Zeitungen über Thora brachte und welche
diger Asche
nieder.
Morgens ein
netter
Steinen
,
aber mit
Insel
hatte, ein
Am
11.
Thera liegenden Flecken
Regen von duukclgraucr sanFebruar erfolgte
um
4
Uhr
Ausbruch, jedoch ohne Auswurf von wobei auch ein leichter
mehr Getöse
,
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
Am
Erdstoss in der Stadt Thera verspürt wurde.
bruar Nachmittags gegen
Uhr
5
12.
fand wieder ein heftiger
Ausbruch Statt, welcher 20 Minuten lang dauerte. erglänzten die
Dabei
Höhen der Mikra und der Nca Kammcni von
den niedcrfallenden Gluthmassen, die jedoch Entfernung
teren
Fe-
am
als
Dieser Ausbruch erfolgte
aus
in keiner wei-
Tage
vorgestrigen
dem Krater
niedcrftelen.
des neu entstan-
denen Hügels im Hafen von Vulkanos und dabei wachst
immer mehr und gewährt einen
die Insel Aphroessa
glän-
am
bruar in Sec und waren
11.
141
Februar Mittags im Golfe
Die Vertbeiluug der Arbeit war abhängig
von Santorin.
von unseren Studien und so übernahm Herr G'hristomanos die chemischen Beobachtungen, die
Herren Mitzopulos und
Bugukas den geognostischen Theil
während Palaska und
,
uns mit topographischen Bestimmungen,
ich
mit
Höhen-
messungen, Meteorologie und mit dem Detail der Eruptions-
Phänomene beschäftigten. Einem wichtigen und
Phänomen
seltenen
gegonübor
keiner Weise
zenden, feurigen Anblick, ohne jedoch weiter in den Bereich
ist
des Ausbruchs selbst gezogen zu werden. Vielmehr scheint
zu iiberoilen, sich genauer Ausdrücke zu bedienen und zu
dass, so oft ein
Ausbruch des erwähnten Vulkans
es,
Statt findet,
der Glanz des von Aphroessa hervordringenden Dampfes und
mehr
dieser selbst schwächer wird und
Zufolge dor
zum
März
5.
neuesten Nachrichten
(a. St.)
fanden
stärkere
und
bei
aus Athen,
und auf Thera
noch
die
bis
Es
fort.
wobei
schwächere Ausbrüche Statt,
jedoch weniger Gluthmassen ausgeworfen wurdon, das Wal-
Meeres verstärkte
des
len
starke Schwefeldämpfc aus
ihm empor
Dr. J.
F. Julius Schmidt, Direktor
Nebst Karte,
>lcr
Sternwarte iu Athen
gierung, eine wissenschaftliche Kommission zur Untersuchung
Herrn
Prof.
zu
ernennen.
F. Bttgukas
drei
wählte
ausser mir
(vom Bergwesen) und Herrn
Christomanos, Privatdoconten
T)r.
Sie
H. Mitzopulos, vormaligen Rektor der Univer-
Herrn Kapitän
sität,
Diese
der Universität.
Herren machten ihre naturwissenschaftlichen Studien Für Marinezwecke wurde Herr Kapitän
in Deutschland.
Palaska beigegeben, der mit
trefflichen nautischen
nissen die Erfahrungen grosser Seereisen
dem
und
Kennt-
verbindet.
Schraubendampfer „Aphroessa" gingen wir
am
10.
Auf Fe-
dort angMtellton
Untersuchungen
die
Sache bestätigt.
Die
dio unter dem Meere eine Tiefe von etwas Uber 3 Meter bat, liegt unter dom 36. Grad 3' 30’ der Breite und dem 20. Grad 3’ 13* der länge and in einer Entfernung von 3" 30’ südöstlich vom Vorgebirge Tdnaron und eben so weit westlich von der kleinen Insel
Klippe
,
~(j sot ytäitoi (Elaphoniai) , welche im Westen des Vorgebirge* Malca im Norden der Insel Kytbera gelegen ist, also in der Mitte iwi*chen jenen beiden Punkten, Tänaron und Thor yra&os. Erst «eit dem Monat Juli 1865 ist sie gesehen worden und seitdem hnt sio sieh noch mehr gehoben. Wie es scheint, befindet sich das ganze vulkanische Oebiet des Mittelländischen Meeres seit einiger Zeit in einer auffallend hcfTigen Erregung. (Aus der Griechischen Zeitung Aiciv.) *) Mittelst Schreibens aus Athen, 29. Mint 1866.
and
Petermann's Geogr. Mitteilungen.
1866, Heft IV.
als wirkliches Resultat
Die meisten
sei.
bis jetzt
empföhle die strengste Kritik denjenigen, welche
näher auf das Santoriner Phänomen einzugehen Veranlas-
sung finden.
von mir gesammelten Nachrichten
der
Viole
aus der Zeit vor dem 11. Februar sind nicht der Art, sie jetzt
schon mitthcilcn zu können
,
um
auch bin ich selbst
gegenwärtig durchaus nicht in der Lage, mit den folgenden
Dies«
geben.
bleibt
beschränke mich
irgendwie
oder
dicss
Vollständiges
zu
und ich
Vorbehalten
späterer Arbeit
für
Mul gunz auf eine kurze Dar-
legung der Thatsnchcn. vulkanischer Bewegungen
Anzeichen
ersten
den Statt an der Nea Kammern von 1707, und deren Südseite, in
den
oft Schiffe
sich
dem
sagen,
dass
ist
,
dass
neuem
dem
Styl
,
dass
31. Januar oder
so dass dio
,
bei grosser
Anfang war
erste
blanche von 1707,
uahen Lande
sich
ulso eine kleine Insel,
die, bis
noch theilweis sichtbar,
gebildet
wurde.
nicht entscheiden,
men”,
weil
nächtliche Erleuchtung
„tf/.öytf”,
Als wir fuhren,
um
war
30 Meter
Bimsstcinhügel
Nie erfolgte ein Erd-
200 Meter.
liisst
sich
später die Griechen jede des Dampfes mit
„Flam-
bezcichneten. 11.
der
hoch
aus
und zwar südlich neben der
als kleiner weisser
einfach yioifttrxo? genannt
beliebige
die
verbanden.
zur ersten Februarwoche 1866
beben; ob damals wirkliche Flammen erschienen, deshalb
,
Dumpfeutwickelung sich mehrten, langsam höher
nnd bald mit dem
schou erstarrten Lavablöcken, Tsle
und
Februar unter Licht- oder
Feuerorscheinungen dunkle heisse Felsen hervortraten
stiegen
am
das Wasser zu wallen
dos Meer heiss wurde 1.
be-
doch lässt
gerechnet)
ringsum der Boden sich senkte
Gebäude Risse bekamen dass mit
Mctallbodeckung
ihrer
nicht streng bekannt,
nach
(stets
27. Januar in jenem kleinen Hafen
begann
fan-
zwar an
klciucn bekannten Hafen Vulkano,
zur Reinigung
Das Datum
suchten.
Der
) Schon »sit einiger Zeit war viel davon ilie Rede, dass in dom Meere awisebon dom Vorgebirge Tünaron (Matapan) in der Pcloponncsisohen Halbinsel ond der Insel Kytbcr» (Orico) eine bisher nicht vorhanden gewesene Klippe entdeckt worden sei. Nenero Nachrichten halsen auf Grund der auf dem Krwnadsischen Danipfaclötfe ,, Kiemen" vor Kuricm
ich
Die
Nachdem die Kunde von dem Ereignisse zu Santorin nach Athen gekommen war, beschloss die Griechische Rejener Phänomene
der Beobachtung zu betrachten
Tafel 8.
s.
was aus früheren Zeiten her
wissen,
Angaben Befriedigendes
').
Die vulkanischen Erscheinungen an der Nea Kammern zu Santorin 1866.
2.
Von
und fortwährend stiegen
eich
sieh in
bekannt gewordenen Berichte ermangeln dieser Eigenschaft
nachlässt.
reichen, dauerten damals die vulkani-
Erscheinungen
schen
cs erste PUicht des Beobachters,
Februar die Nea Kammcni südlich umneue sogenannte Vulkan etwa 20 bis
bei
einem
Durclimesser
Der Dampf oben und
seitlich
mehr als war weiss und
von 19
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin).
142
An
stark.
gab es nur grosse Spalten
Stelle eines Kraters
dio Neigungswinkel
aus
des
auf diesen Inseln mit Sicherheit
und kleinen Blöcken
grossen
Nachts
die Basis des
ist
Erfahrung brachten.
in
Dampfgewölkce
stets roth leuchtend,
bestehenden Hügels waren unbedeutend und geringer als 25®.
oft
Kr war entstanden durch das langsame Hervorqucllen und
Nur im Falle der stärkeren Dampfausbrüche konnten im 20 Mal vergrössemdon Fernrohre und zwar aus der Entfernung von 3550 Meter von Herrn Prof. Mitzopulos und mir kleine wirkliche Flammen
von trachytischer Natur, die
stets
von oben
allseitig
herab-
Masse allmählich vorgrössorten, während die cen-
Es
aufwärts drängende Kraft sich nicht verminderte.
trale,
konnto also nicht die Rede sein von einer Hebung im teren Rinne des Wortes,
weil
höher
nie
Empordrüngen glühender, sohr bald erstarrender Felsblöcke rollend die
von sehr schönem Anblick, doch ging der rothe Schein
300 Meter.
als
und grünlichen Spitzen
mit bläulichen
und deutlich
leicht
bemerkt werden.
äl-
Während
sich nichts Fremdartiges zu
sich in solcher
Weise der Vulkan entwickelte,
j
heben vorfand, und noch
viel
weniger von einem Eruptions-
Ende März nur
Kegel, da sämmtüche Eruptionen biB
in
den die Santorinioten den „Georg - Vulkan” nannten, bildete
am
sich
13.
Februar Morgens unter unseren Augen süd-
den wenigsten Fällen Steine und Asche lieferten und diese
westlich davon,
den Berg so wenig vergrösserten, dass seine dadurch bewirkte
Englischen Karte
Erhöhung gewiss nicht
22. Februar erfolgten kolossale Stein-
nen
unter
2- bis
grossem Donner,
3000 Meter hoch,
schwarzgraucr Asche
Am
Fuss betrog.
1
und
und Aschen-EruptioDnmpfgcbilde
das
stieg
es
20., 21.
grosse Thcilo Sontorin’s mit feiner
Die
überschüttend.
grösseren
glü-
20 Klafter
westlich neben der Phleva-Spitze (auf der irrig
„Phlego” genannt), an einer gegen neue Felsinsel, ganz
tiefen Stelle der See oinc
in derselben
Weise wie
diu vorige.
Rio erhielt
am
15.
Fe-
bruar auf Herrn Mitzopulos’ Vorschlag den sehr passenden
Namen
Über dieselbo
„Aphröcssa”.
Stollo
Februar Nachmittags und Abends,
11.
fuhren wir
um
die
am
mächtige
henden Steine erreichten nach Palaska's und meiner Bestim-
Entwickelung von
mung nur 1000 Meter Abstand vom Vulkan. Noch
Nca
in 24 Cels. Wasserwärme aufstiegen, während sonst im Abstande von 100 bis 300 Meter von der SUdküste der Neu Kammeni die See sehr verschiedene Temperaturen, von 17® bis 60® Cels., zeigte, namentlich im Wasser von gelber,
Gefahr
gelbbrauner und weisslicher Farbe. Zwischen dieser Insel und
liche ähnliche,
dem
sehr mächtige Eruptionen
und 28. Februar
23.
bruar brachte die
damals auf
dem
Kammeni
verweilende Kommission
und oben
so unser Schiff, welches
zwischen der
alten die
in
Kegel
der
höchste
vom 11. bis 20. Februar Nea und Mikra Kammdni im schmalen Fahr-
wasser sich fcstgelogt hatte. Steine ein Lastschiff,
dete
zwei nächt-
fauden zwischen
Die erste vom 20. Fe-
Statt.
manchen
Sie verbranute durch glühende
und verwun-
tüdtetc dessen Kupitün
von der Mannschaft
beider
und begaben uns
verliessen jene Station
bruar nach der südlichen Bucht Athiniö.
Schiffe.
Wir
bis zum 23. FeDann fuhren wir
nach Milos uud kehrteu (auf dem Schraubendamfcr Panope)
am
1.
März nach Santorin zurück, wo wir vier Wochen in etwa 205 Meter Seehöho, im
lang in der Stadt Thera,
Der Berg nahm stets an nach Palaska’s Bestimmung
Angesichte des Vulkans wohnten. Grösse zu
uud hatte
zuletzt
über 50 Meter Höhe bei mehr
500 Meter Durchmesser. Abhang des Conus
als
Nördlich lehnt er sich an den südlichen der
Nea Kammdni,
wo
er Tiefen von 25 bis
Detonationen ruhten fast nie grossartig
0
Kammeni wurden von Herrn Palaska und später vom Kommandanten der Preussischen Korvette „Nymphe", der Paläa
Herrn Henke, Sondirungen ausgcfnhrt, aus denen
völlig,
waren
oft
hatte.
Die
mächtig und
und von sehr wechselndem Charakter. Die zahl-
103 Engl. Faden nicht mehr Statt fanden, sondern dass
bis alle
gegen
Meter Höhe
34
messer.
Seit Mitte
mehr,
keine Insel
oder im
Andere kann hier nicht berührt
Folio
starken
6 Seemeilen lang.
1000
Windes
ist
oft
nur 30 bis
2000 Meter hoch, genoigt und 3 bis
bis
tief
Der nicht sehr starke Schwefelgeruch
wird selbst auf Milos, los und Amorgds verspürt, wie wir
mehr
2
März oder etwas sondern
hatte
1
11.
Meter,
März hatte 23. März
am
200 Meter Durch-
als
später
sich
war
bereits
sie
schon
mit Phleva
einen Grund haben kann.
Zu der
jeder Zeit ohne
Ausnahme war
die Gipfel-Fumnrole
Aphröcssa an der Basis und bis 30 oder 50 Meter
Höhe
lebhaft ’rost-
wurcu
oder zimmetbraun.
Zuweilen hatte sie
Höhe
weissc cumulusartige Verdichtungen und
alle ihre
>Seitcn-Fumarolen stets nur weiss wie die
in grösserer
des ersten Berges.
vieles
oft kolossal,
Messung
dem Meere nahe neben ihr grosse und kleine grüngelbe Flammen empor, au deren Realität irgendwie zu zweifeln von uns wenigstens Niemand
der Witterung und
Dio breite Gipfel -Fumarolo
bei
Oft und viel stiegen aus
vereinigt.
so
60 Meter hoch,
Am
zwischen 40 und 70 Faden logen.
die Aphröcssa nach Palaska's
reichen Beobachtungen hierüber, dann über die Einwirkung
werden.
erhellte,
dass die vor 1848 vou Graves gefundenen Tiefen von 100
südlich ragt er weit in dio See hinein,
35 Klafter auszufüllen
zu sehen, dio dort
zaltlloscn Gnsbiascn
Die Aphröcssa wuchs in derselben Weise
wie der Georgberg und hatte zuletzt gegen Süden Seetiefen
vou
30 Klafter
Dass sie schwache Dampfund Steineruptionen habe, wurde von uns seit dem 11. März auszuflillcn.
sicher ermittelt.
Bereits
am
11.
Februar zuigte sich der untere südliche
A
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen bei der Griechischen Insel Thera (Santorin). Eruptions - Kegels der Nea Kammeni von 1707 entzündet; starke Schwefel-Fumarolcn traten dort horvor und stiegen von Tag zu Tag höher gegen den Gipfel empor. Gegen Ende Miirz waren die Fumarolen schon stark im Krater de* sehr von grossen neuen Spalten verwüsteten Conus uud den 26. März fand ich am nördlichen Fusse des Conus das Meer auf Sö* Ccls. erwärmt. Die vulkanische Thätigkcit schreitet also vom Orte des ersten Ausbruches sowohl gegen SW. als gegen NO. vor. Nach Allem, was wir gesehen haben, sind die Erscheinungen in der Zunahme begriffen und es ist nicht unwahrscheinlich, duss der Nea
Abhang des
alten
3.
143
Illustrationen zu den vorstehenden Beriohten.
in Wien erlaubte uns drei hier abgedruckten Holzihrem Sitzungs-Bericht vom 20. Mürz 1866 einem Vortrag des Herrn Bergraths Franz v. Hauer über dio vulkanischen Erscheinungen in Suntorin beigegeben waren. Der Plan, von den Offizieren des Österreichischen Kanonenbootes „llcka" mitgenommen, zeigt den Standpunkt vom 7. März, wo die neue Insel Aphroessa noch nicht mit Nea Kammeni verbunden war, während Tafel 8 in gleichem Maassstab der grossen Englischen Aufnahme den Stand der vulkanischen Umbildungen vom 23. März nach Dr. Schmidt’s Zeichnung darstellt. Eine kleine Insel „Reka”, die am 10. März westlich von Aphroessa dom Meer entstieg, hat sich nach noucsten Nachrichten mit Aphroessa vereinigt. Der Kanal zwischen beiden war von Anfang an nur 30 bi* 40 Fuss breit und 2 Faden tief.
Die Geologische lteichs - Anstalt
gütigst
die
Benutzung der
schnitte, die in
Kammdni noch
beträchtliche Umgestaltungen bevorstehen. Inzwischen haben auch die Herzen Fouijue und de Verihre Arbeiten auf Santorin beendet und sind nach Athen gereist, während Herr l’rof. Seebach aus Göttingen eich am 28. März von Syra nach Santorin begeben hat. Ich selbst gedenke nach cinigeu Wochen eben dahin zurückzukehren.
neuil
Kig. 1.
Ansicht der Inselgruppe vithrend der Ausbrüche.
A. BL Georg (Volean o).
K. Pali**
B. Aphrocata. Alter Krater
V. ßantorSn. O. AftproDkl
C.
tot»
N*a
KatamaoL D. Mlkra Kammc-oL
II.
Kammeni.
Tbrmla.
Fig. 2.
Ansicht der neu anfgestiegenen Insel (jetzt Kap) Georg
I.
in
der ersten Zeit der Eruption.
Such
einer Photographie.
Gesunkener Thcll der X«. Ksmmcul mit den SusisMser.Sce'n. 19
*
Digitized
by Google
Die neuesten vulkanischen Erscheinungen auf der Griechischen Insel Thera (Santorin).
144 Pig. 3.
Plan Ton Xea und Mikra
Kümmern aatnmt Georg
1-
und Aphroc*«a, aufgenommen ron Herrn Linien^cbifT«* Fähnrich A. Heinz«.
A. Nea Kammenl.
Die Ziffern Reben die Lo* thungen von 7. Xlrz In Kaden xu 5} Km».
Mikra Kämmen!. BadftliAum.
»
b.
Alter Krater. Ge*>ra I. (Vulcano). Apbroesea. f. St. Georg-Kap»lle. g. Ilafeo St Georg. c.
d.
.
Die Deutsche Nordfahrt. Aufruf an die Deutsche Nation. 1.
Stellung des Unternehmens zu Deutschen Regie-
rungen im Allgemeinen und zur Preussischen Rogierung im Besonderen. Nachdem durch Freien
die eifrige
Verwendung des aufbUihcndcn
Deutscheu Hochstiftes uud durch die höchst
opfernden Bemühungen ihres gegenwärtigen Obmanns
Horru Dr. Volger, um 23. allgemeine
oine
Juli
1865
in
Frankfurt
auf,
a.
Versammlung Deutscher Geographen
Hydrographen Statt gefunden hatte,
um
einer Deutschen Nordfahrt zu veranlassen
die '),
des
M. und
Ausführung beschloss
am
8. Amtlicher Bericht über die erete Versammlung Deutscher Meieter uud Freunde der Erdkunde in Frankfurt a. M. im Juli 1865. Herausgegebco Ton dem gcschä ft. leiten den Vorsitzenden der. eiben Mit einer Stcindrucktafel. 4 ° 9 Bogen. Preis 1 Thaler tu Gunsten der Deutlichen Nordfahrt. Frankfurt a. M.. Verlag de. Freien Drutechcn Hochstifte» (Leipzig, F. A. Brockhaua), 1865. (..Dieser Bericht wird allen Freunden nicht blos« der Erdkunde, sondern de« Seewesen» nnd der nationalen Entwickelung Deutschland« sehr willkommen sein. Derselbe liefert die vollständige Geschichte der Anregung einer Deutschen Nordfahrt und Begründung einer Deutschen *)
Seewarte, und
flicht
in diese eine
Anzahl der an«prechecd«ten Briefe der liochstgcstellten Mitglieder de« Deutschen Scemannstnndcs, unter Anderem de» K. K. Admirals nunmehrigen Ministers Freiherrn v. Wüllerstorf und /
24. Oktober die K. K. Geogr. Gesellschaft in
Anregung der dortigen Mitglieder des
Wien
in Frankfurt
')
auf die
gewählten
Nordfahrt-Ausschusses: Herren Foetterle, Dr. v. Hochstettor, Rath Steinhäuser, sich an die Kuisorl. Österr. Regierung
mit der Bitte zu wenden, dass dieselbe vollste 1.
Unterstützung angedeihen
dem Unternehmen
lasse,
ihre
uud zwar dadurch
dass sie einen für die Fahrt in die nördlichen Eismeere geeignet erscheinenden Kriegsdampfer ausrüste und demselben drei mit den nöthigen Instrumenten versehene Naturforscher beigebe, einen Physiker, einen Geologen
und einen Zoologen, Regierung mit der Königl. Preussischen Regierung diejenigen Schritte vereinbare, welche die Ausführung der Nordfulirt durch ein Österreichisches
2. dass die Kaiserl.
Urbair und Sr. K. Hoheit des Prinzen Adalbert von Prrus*cn. Außerdem enthält derselbe die Besprechungen verschiedener anderer geographischer
Gegenstände, und beweist un*.
da** die zwar kleine erate Deutsche Geographen- \ rrxammlung eine an Anregungen ausserst reiche und in einem sonst in Deutschen Gelchrtenkrci«en weniger gesuchten Grade ron vaterländischer Begeisterung und Deutschem Selbstgefühle durchdrungen und gehoben war. Möge der Bericht die gleiche Stimmung, wie nicht zu bezweifeln, bei recht zahlreichen Lesern hervorrufen !”) *) „Geogr. Mitth." 1865, SS. 387 und 388.
Digitized
by Google
Die Deutsche Nordfahrt
und
wenn irgend thunschon im Frühjahr 1866 möglich machen werden.
ein Preussisehes Kriegsschiff,
lich,
Das Oesuch der K. K. Geographischen
Gesellschaft erfuhr
tion
in
beutung
145
in materieller
Preussen
Meere,
nördlichen
die
und
Aus-
eventuelle
Beziehung ebenfalls
industrieller
kommen würde
zu Gute
mein:
deren
Österreich.
als
in den Kaiserl. Österreichischen Regierungskreisen eine gute
Unter allen Umständen muss eine Deutsche Nordpol-Expe-
Aufnahme.
dition
Am dem
15.
November
reiste Verfasser dieses
nach Berlin,
um
Königl. Preussischen Minister-Präsidenten Grafen v. Bis-
marck und dem Kriegs- und Marine-Minister General-Lieutenant
v.
Koon
die Angelegenheit persönlich zu unterbreiten.
Es muss für die wissenschaftlichen Kreise Deutschlands
er-
freulich sein, dass beide Minister in der allerzuvorkommend-
und theilnehmcndaten Weise
sten
sieh günstig über das Projekt
und für eine Unterstützung Seitens der K. Preussischen Reln einer Zuschrift des Herrn Marinogierung ausspruehen. Ministers lität
vom
7.
Dezember
heisst es,
nachdem
die Eventua-
der Ausführung einer solchen Expedition von Seiten
Österreichs
oder Prcussens
berührt worden
allein
Leider wurde mir schon
in
einem Schreiben aus Wien
—
Diese Nachricht war ein harter Schlag auf die Hoffnun-
und effektiven Realisimng des Projektes
musste die Freunde desselben mit erfüllen
,
um
so
grösserem
weil gerade in Österreich in allen geo-
graphischen, wissenschaftlichen und nautischen Kreisen nllgi-meinos und tiefes Interesse für die Sache gezeigt worden war. und man z. B. in Wien, Triest, Pola und nnderen
von Anfang an früher als
diu
maritimen
Es mussten
Hand zur
Hiilfo ge-
ge-
daher nun die Hoffnungen
und das war
,
noch mehr als Österreich Vertreter
Interessen
Basis
sich
wo zu Sammlungen
Punkt koncentriren
f?eojgmphischen Lage
die natürliche
andurs
irgend
auf vornehmlich Einen Preussen. Preusscn ist der ner
thutkraftig
hatte, ja sogar zur Aufbringung der nöthigen Geld-
schritten war.
in der-
selben Zeit reichen.
unter günstigen
Deutschlands, bildet
Umständen den Pol selbst er-
von Preussen eine
Ein ganz spezieller Grund,
hervorragende Bothoiligung zu erhoffen, war iiberdiess noch der, dass sich ein Preussischer Seeoffizier,
warmem
Interesse
zugewandt
hatte
R. Werner, mit
Unternehmen des Planes
zum
Ziel
gesteckt
Korvettcn-Kapitün
und grosser Energie dem
und
die
sich
Ausführung
Die Geschichte der
hatte.
geographischen Entdeckungen weist nach, dass sich in den
Wege
und
Persönlichkeiten
thutkriifligo
zurück-
zur Ausführung verhältnissmiissig leicht gefunden und
beschafft wurden.
Am
17.
Dezember fand
in
Gotha eine Versammlung
von Mitgliedern des Nordfuhrt- Ausschusses Statt, welche
keinem anderen Grunde, als weil in Folge einer drängenden Aufforderung des Ministeriums des Äusseren rasch so eben der Entschluss gefasst worden sei, im nächsten Jahre eine Expedition mit zwei Schiffen nach China und Japan zur Abschliessung von Handelsverträgen zu entsenden, und weil diu Ausrüstung dieser Expedition olle disponibel Mittel in Anspruch nehmen werde. „ „Schenken Sie daher llr. Putermann reinen Wein ein, und theilen Sie ihm mit, dass wir für die Nordpol-Fahrt höclistens Offiziere und Instrumente hergeben können.’”'
Orten
zu gelangen, könnten Schiffe von der Nordsee aus
meisten Fällen grosse Entdeckungen auf einzelne begeisterte,
„dass die Österreichische Regierung im Johro 1866 nicht in der Lago sei, ein Schilf für
boten
Nordsee
führcu lassen, und dass, sobald diese erstanden, Mittel uud
die Nordpol-Expodition herzugeben, jedoch aus
summen
in die
fol-
leider wenigstens
Bedauern
um
Bis-
Dezember bekannt gegeben:
einer baldigen
haben,
den Österreichischen Hafen der
aus
v.
dem Grafen
marck die getneinsame Ausführung der Expedition: Kosten, Risiko, cvontunliter Glanz und Ruhm, wären dann gethcilt" u. 8. w.
gen und
Schiffe
Adria etwa 6 Wochen brauchen würden,
enthusiastische
„Lieber wäre mir und wohl auch
14.
und während
Basis
ihrer
ist,
gendurmaussen
vom
Deutsche Nordseeküste zu
die
und
es an und
zum Ausgangspunkt
zufolge
für sich
für
sei-
schon
eine Expedi-
aus verschiedenen Orten Deutschlands, sogar aus fernten Danzig,
dem
ent-
zusammengekommen waren:
Berlin (Prof. Ur. W. Koner, Herr Franz Maurer), Danzig (Dr. Lievin, rom dortigen Lokal-Comite), Dresden (Dr. StUbel, rom dortigen Lokal-Omitc), Krfurt (Prof. Dr. Weiasonkorn), Frankfurt a. M. (Dr. Otto Volger),
Hombruch (Herr
Friedrich Harkort),
Qotha (Dr. K. Behm, Dr. Henneberg, Herr Finanirath Hopf, Herr Andrea« Pertkoa, Herr 1. Perthea, vertreten durch llcrm R. Besser, Dr. A. Petermann), Leipzig (Prof. I)r. Carua, Dr. H.
Lange ; beide vom dortigen
Lokal-ComiW),
während waren.
eine
weit
grössere
Ein grosser Thcil dor
schläge abwesender Mitglieder
Anzahl
schriftlich
vertreten
brieflich mitgcthoiltcu
wurde
der „Geogr. Mitth.” für 1866 (SS. 28
Rath-
bereits
im ersten Hefte
— 39)
abged ruckt, die
Resolution der Versammlung selbst lautete folgendcrmnossen
„Dor Nordfahrt- Ausschuss begrüsst mit grosser Freude dass die Königl. Prcussische Regierung sei, die Deutsche Nordfahrt aus ihren Mitteln Derselbe ist überzeugt, zur Ausführung zu bringen. dass auf diesem Wege bei den grossen, der Preussischen Regierung zu Gebote stehenden Hülfsmittcln auch Grosses auszuführon und das wesentliche Ziel zu erreicl^n sei. Der Ausschuss ist aber eben so sehr überzeugt, dass dadurch seiner eigenen Tlüitigkoit keine
die Nachricht,
geneigt
Grenzen gesotzt werden, und
stellt
sich
auch ferner
die Betheiligung auf ollo Weise rege zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Deutsche Norddie Aufgabe,
fahrt jedenfalls zur
nöthigen
Ausführung gelange und mit den Hülfsmittcln und Kräften
wissenschaftlichen
ausgestattet werde.”
Digitized
by Google
Die Deutsche Nordfahrt
146
Am
Dezember wurde von dem Herrn Kriegs- und Marine-Minister . Roou zur Feststellung der Aufgaben und
Auch
22.
richtung, Ausstattung und
Bemannung des oder der
der Kosten und der Zuschüsse, die lassen würde, u.
dem
w., eine
s.
sie
Schiffe,
Vorsitz des Contrc-Admirals Jachmann, stellvertretenden fol-
genden Mitgliedern bestand: iur Sec Heidt, Chef de» Stabes
Kapitän
Bismarck hatte die Güte,
Ihnen eine Mittheilung darüber zu machen, wclcho Unterstützung die beabsichtigte Nordpol-Expedition von der Regierung Sr. Majestät des Königs zu erwarten hat, indem die zur Vorbereitung einer Entschlicssung darüber cingeleitcten Verhandlungen noch nicht beendigt
dekretirt, die unter
Oberbefehlshabers der Königl. Preussischen Flotte, aus
v.
April mitzuthc-ilen
4.
„E. Hochwohlgeb. erwiedere ich auf das gefällige Schreiben vom 31. v. M. ergebenst, dass ich zu meinem Bedauern gegenwärtig noch nicht in der Lage bin,
Uberctatsmassig veran-
Kommission
Seine Excellenz Graf
mir unterm
der Bedürfnisse der Expedition, in Betreff sowohl der Ein-
im Marine-Ober-Kom-
sind.”
mnndo, Berlin, Kapitän iur See Köhler (Doeemat für Ausrüstung und Hydrographie im Marine-Ministerium), Korretten-Knpitän Werner, Kapitän-Lieutenant r. Schleiniti (im Marine-Ministerium), Wirklicher Admiralitäta-Kath Elbertzhägen (Deeernal für Schiffsbau im Marine-Ministerium), Dr. A. Pctermann
(als
Diese Kommission
am
18. Januar
genden Togen im Marine-Ministerium
und
in
1866 und
in Berlin
fol-
zusammen
31.
März
bat ich den Königl. Preussischen Minister-
um
Nach-
„ob die Königl. Preussischc Begierung die Nordpol-
Weise
der Nation
werde”.
in
das Unternehmen, wenn Hand genommen würde,
sie
dio
Herr General - Lieutenant
v.
wenig Interesse
Roou hatte
die Ge-
oder Gleichgültigkeit die Schuld Eine Regierung kann sich nicht kopfüber mit Enthusiasmus in ein Unternehmen stürzen, bevor nicht Zweck und Nutzen desselben und Mittel und Wege zu seiner schicklichsten Ausführung reiflich und gründlich erwogen und die entgegenstehenden Hindernisse und Bedenken überwältigt und beseitigt sind. Ausserdem liegt es auf der flachen Hand, dass die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Regierung eines grossen
der vielfältigsten,
zum
Theil grossartigsten
in Anspruch genommcu sind; cs kunn daher nicht jede wichtige oder interessante Angelegenheit so rasch gefördert werden, als gewünscht werden mag;
der aus
die
der Verzögerung von Ungeduldigen gezogene wird datier in vielen Fällen ein irriger und
sein. So ist cs auch mit der #on Ihnen vertretenen Angelegenheit, welche nach wie vor das Interesse der Regierung in Anspruch nimmt, für dio
übereilter
daher auch seiner Zeit geschehen wird, was die Rückauf wichtigere Dinge irgend zuliisst, sei es ohne, mit Benutzung der dem nationalen Enthusiasmus etwa abgewonneneu Resultate.”
im
Wissenschaften
man
sich nicht
als
eine
schaft
All-
erkennen, dass
Angelegenheiten Bie
ist,
in
so rasch nicht
viel Interesse
Ich für meine Person fühle mich
Roon
öffentlich
in
Dank
eingehende
viel
zuwandte.
der That gedrungen,
den Herren Ministern
Bismarck
v.
meinen wärmsten Dank auszusprechen
für die Theilnohme, die sic historischer
mit
näher liegen,
diesem Projekte schon so
bei dieser Veranlassung v.
Angelegenheit
fremdartige
Ira Gcgentheil
Beachtung schenkte und so
und
darf
so
muss cs die Wissender Preussischen Regierung, der viele andere und
wichtigere
viel
—
wundern, wenn eine Nordpol-Expedition, die
verhältnissmässig
Deutschland auf die Tagesordnung gesetzt
nicht Lässigkeit
in
für
wie Nichts thaten oder thun konnten,
zur Ausführung gelangt.
trägt.
Landes Weise
so gut
unterstützen
d. d. 1. April, zu schreiben: „Die schnelle Beantwortung Ihrer gestrigen Zeilen mag Ihnen als Beweis gelten, dass an der bisherigen Verzögerung einer Entscheidung über diu Betheiligung der Königlichen Regierung an der Nordpol-Expedition jeden-
Schluss
See-
des
gemeinen zeigten und für die geographischen Wissenschaften
dasselbe von
wogenheit, umgehend,
falls
Hebung
die
bisher unmöglich machte, dass unsere Deutschen Regierungen
Expedition auszufüliren gedenke, und im Nichtfalle, ob und in welcher
politischen Ver-
wesens und die Bildung einer anständigen Deutschen Flotte
präsidenten und den Kriegs- und Marine-Minister
*
ungeheure Militärwesen
das
dass
bisher
Am
und
die staatlichen
ongethon sind, wissenschaftliche Unternehmen zu fordern,
der sorgfältigen Erörterung , der Angele-
sich
Detail.
richt,
Erwägt man, dass
dem oben erwähnten Sinne im Ganzen und im
erledigte
genheit
oder irgend einer anderen Deutschen Re-
gierung auch für dieses Jahr sehr in Frage gestellt.
hältnisse bei uns in Deutschland irn Allgemeinen nicht dazu
geographischer Sachverständiger).
trat
So scheint denn die Ausführung des Projektes Seitens der Preussischen
dem
in wissenschaftlicher, kultur-
und nationaler Beziehung so wichtigen Projekt
haben angodeihen
Von Einer
lassen.
Seite bin ich getadelt worden, dass ich über-
haupt erst au Regierungen mich gewandt und nicht gleich an die Deutsche Nation apjicllirt habe.
Volk
ist
bringen.
ist,
der
ist
Wissenschaft Opfer,
wahr, das Deutsche
sollte,
war
1 »ereil
Opfer
grosse
Als im Juhre 1860 eine Deutsche Expedition
Afrika geschickt werden sals
Es
ciu wissenschaftliches Volk, welches stet®
und noch
zu
nach
zur Aufklärung des Schick-
Eduard Vogel’s und zur Fortsetzung seines Forschung»-
werkes,
bedurfte
cs
und cs
nur Eines Rufes,
flössen
in
und ehrenvollster Weise in kurzer Zeit 22.000 Thaler zusammen: Könige und Hundwerker, Minister
bereitwilligster
sicht
und Abgeordnete, wissenschaftliche und
sei es
der verschiedensten Färbungen, Deutsche in China und
den Antipoden, Deutsche Israeliten
in
politische
Paris,
—
Vereine sie
bei alle
I Digitized
by Google
I
Die Deutsche Nordfahrt.
um
hatten Bich vereinigt und bcigeateuert,
jene Ehrensache
zum Ruhme Deutschlands auszuführen und durchzuführen; Unternehmen nicht abgeschlossen; denn nach-
noch
ist
dem
nicht weniger als
dieses
drei edle Deutsche
Männer,
Beur-
v.
Leben
rnann, Steudner, Schubert, dor schweren Aufgabe ihr
zum Opfer
andere mit wichtigen und verdienst-
gebracht,
lichen wissenschaftlichen Resultaten heimgekehrt sind, findet
eben
sich
in
diesem Augenblick
einer
be-
der besten
Afrikanischen Reisenden, die es je gegebeu, Gerhard Rohlfs
aus Bremen, auf
dem Wege nach Wadai, dom Schauplatze
gesammelten
maligen Versuch
des
über diesen höchst wichtigen Gegenstand auszubildcn.
sei
einer grossen Kriegsflotte
und zu wahren;
ringen
ungeheure
maritime Stellung zu er-
Unter-
nach Afrika
morgen schon durch Besseres übertroffen, und nur
gut, ist
als
nach Norden durften
für Afrikanische Reisen,
Summen
kosten
können:
wie-
Baron
von der Docken verausgabte etwa 200.000 Thaler und
er-
kann,
stuten,
nützlichen Gebrauche sich so weiter bilden
vom
nationalökonomischcu Standpunkte aus ge-
ist
England und Frankreich liabeu uns
rechtfertigt.
Naval - Architektur ein schlagendes Beispiel
man um
Millionen verschwenden kann,
schen Vortheil zu erhaschen,
und die Vereinigten Staaten
in
dio Räthlichkeit der Beschaffung
serem Maasse,
zwar
Afrikanische oder
undere Landreisen
,
und
sind gleich Manntchaflen erforderlich, nicht bloss ein-
Felde zu leisten vonnag.
Wenn
Nordfahrten noch in geringerer Auswahl geeignete Führer für
bedingt,
als
durch solcho Betrachtungen
von Kriegsflotten
der anderen Seite durch das Studium
Bedeutung errungen
aber haben mächtige Regierungen seefah-
es nahe, zuerst die betreffenden Regierungen
um
ihre Unter-
stützung anzusprechen, und zwar wo möglich mit Hülfe der Stimme des Volkes, der öffentlichen Meinung und der Gelehrten weit. Denn man kanu nicht erwarten, dass Regierungen in solchon Dingen die Initiative ergreifen; Columbus würde nie dio Neue Welt entdeckt, Cook nie seine Entdeckungsreisen gemacht, Barth
gekommen die
sein, hätten die betreifenden
Anregung
Im
nicht nach Inner-Afriku
duzu geben
Regierungen zuerst
haben.
Spanier, Holländer und Engländer, Franzosen und Russen,
und
in neuerer Zeit
tung anbahnen
Amerikaner
sich ihre maritime
und erringen durch Leistungen
Gebiete der Hydrographie und Geographie.
vorliegenden Falle kam noch dazu, duss Österreich
sowohl wie besonders auch Preussen seit einiger Zeit sehr darauf bedacht gewesen sind, dio Hebung des Seewesens nnzustrengen und duss ein derartiges Unternehmen damit
Bedeu-
auf
dem
Durch Erwei-
terung nautischer Kenntnisse, durch Entdeckungsreisen wur-
den zunächst grössere Erfolge möglich gemacht und zum
Andern der maritime Geist bildet.”
2.
in der Nation
geweckt und ge-
')
Aufruf des Froien Deutschen Hochstiftes an die Deutsche Nation. Das Freie Deutsche Hochstift
ches sich
unter allen Deutschen
in
Frankfurt
angenommen Warten auf
hat, die
folgenden Aufruf
M.
Wärme und
hat nach vergeblichem &
,
wel-
Energie
Monate langen
Betheiligung der Preussischen tut
a.
wissenschaftlichen Korpo-
rationen zuerst des Projektes mit grosser
sollen.
der Geschichte der
dem sie olle ihre Wir sehen Portugiesen und
seefahrenden Nationen einen Pfad, auf
als Drittes in jeder Beziehung geeignete und tüchtige Schiff«.
Alles Droics
in grös-
durch Zeitvorhältnisse und Übungszwecke
sehr in Frage gestellt wird, so erkennen wir auf
zelne Individuen. Zu den Geldsummen und Leuten gehören
render Nationen bereits in Händen und zu ihrer Verfügung. Als nun gar ausgezeichnete Männer im Dienste Deutscher Regierungen, wie Admiral v. Wüllorstorf und Kapitän Werner, sich zur Führerschaft der Expeditiou erboten, log
in kürzester Zeit
Beziehung auf Masse und Erfindung gerade auf diesem
G. Rohlfs für seine grosse Reise durch gauz Marokko und nach Tuat sogar nur 600 Thaler. Dann möchte es für
als
wie
willen
ohne den geringsten prakti-
haben gezeigt, was die heutige Technik
Thlr.,
in ihrer
geliefert,
der eitlen Prunksucht, der Eifersüchtelei
reichte v erhäUni«*mä«ng wenig, Dr. Barth freilich gebrauchte
nur 10.000
Wir leben in was heute
technischen Erfindungen,
für seine 6jährige Reise Alles in Allem
geben
der letzten zehn
der Zeit der grossen
effektive Forschungs-Expeditionen
diese
uusere
dio Erfahrungen
ihm den aber-
was im
gehören
durch enorme Anstrengungen zur Beschaffung
,
ermöglicht
schwierigen
Es
wollte mir nie einleuchten, dass es vor allem Anderen ge-
boten
Summe
ausserordentlich
thcils
Vorstand nautischer In-
verschiedenen Theilcn der Erde meine Ansicht
in
,
dem
unserer maritimen Ent-
in
thcils nls
Jahre haben meine Ansicht völlig bestätigt
Allein zwischen der Deutschen Expedition
wohl
stitute
Seemann,
Rest jeuer vor
und der zum Nordpol besteht doch so mancher Unterschied. grössere Mittel
thut
wickelung vor Allem Noth? indem ich mich bemühte, als praktischer
der letzte
nehmens.
Für
Was
Studium der Frage:
lebte ich ununterbrochen
—
von Vogol’s Verschwinden; 6 Jahren
147
dahin aus: „Seit 15 Jahren
Regierung
diu Deutsche Nation beschlossen:
,
als zeitgemäß* und zweckentsprechend zusammenfallen dürfte. der Geo-
Sehr treffend sprach sich Prof. Dr. Neumayer in graphen - Versammlung zu Frankfurt a. M. am
23.
Juli
') Amtlicher Bericht Uber die Erete Verrammlung Deutscher Meuter und Freunde der Erdkunde in Frankfurt s. M Juli 1806. Frankfurt a. M., Verleg de» Freien Deutschen Hoctutiftee (Leipzig, F. A. Brockhiue), 1866. 1 Thlr. su Gunsten der Deutschen Xonlfehrt. SS. 52 und 63.
Preis
Digitized
by Google
Die Deutsche Nordfahrt
148 „Deutsche*
Mumier und Frauen!
wir unsere Brüder nicht
„Der auf Veranlassung des Freien Deutschen Hochstiftes
und allgemeine Bildung von der Ersten Versammlung Deutscher Meister und Freunde dor
für Wissenschaften, Künste
Erdkunde zu Frankfurt
M. im Sommer vorigen Jahres
a.
noch unbekannten
durch eine Deutsche Nordfahrt die
Gebiete des Eismeeres zu erforschen und dadurch den
Gegenwart beschäfti-
Schlüssel zu den wichtigsten, die
genden Räthseln der Erdkunde und der Wetterlohro der Wissenschaft, der Seefahrt, des Hau-
und des Landbaucs zu suchen,
dels
Jeder
hat gefühlt, dass der Unternehmungsgeist bei unserem Volke,
besonders unseren Seefahrern
werden muss,
wieder rege
,
wenn Deutschland auch auf den Meeren wieder Bedeutung erlangen
welche ihm gebührt.
soll,
einen Thaler opfert Jeder gern, auch
wenn der Erwerb
sauer
Die Unterzeichnoten, Mitglieder des Deutschen Nord-
wird.
und weiter hinzugotretene Deutsch
sinnte Männer, sind bereit,
unter
dem
diese Beiträge zu
männer aus
Deutschen Ländern das Unternehmen in
allen
gewissenhafter würdiger Weise ins
„Wir
ge-
sammeln und
Beirathc der gründlichsten und tüchtigsten Fach-
bitten
andere
Aufrufe anzuschlicesen
und mit uns
in
,
Werk zu
setzen.
zustimmende Männer, Orts -Aus-
wo Deutsche wohnen, denselben
Verbindung zu
„Für vollständige
kräftigst
zu
sich diesem
verbreiten
treten.
öffentliche
Abrechnung und Bericht-
diejenige
erstattung über den Verluuf des Unternehmens verbürgt sich die Verwaltung des Freien Deutschen Höchst il'ics in Franke
!),
M.”
furt a.
Eigonhändig unterzeichnet:
uns unseren gediegenen Forschern (den opferwilligsten
zu erproben, damit
dem Stolze auf sie unser Vaterland erhöhen! „Wohl hat man auch zur Verwirklichung dieses Planes
wir Alle
Wintermeere senden
uns diese Mittel schleunigst be-
Lasst uns
unseren braven Seemännern (den besten der ganzen Erde
aller Völker!) eine Gelegenheit geben, sich
in die eisigen
lasst
Einen Thaler widme Jeder dom schönen Werke;
schüsse zu bilden überall,
hat bei allen Deutschen grossen Anklaug gefunden.
lasst
schaffen!
fahrt-Ausschusses
beschlossene Plan,
zum Nutzen
Auf denn,
wollen.
in
wieder nach Deutscher Art zuorst das Voraugchcu einzelner
Altona io Schleswig- Holstein: Dr. med. H. P. D. Reichcnbacb, Arzt. Aurich in Ort-FrifsUml Dr. phil. G. Trpr, Oberlehrer. Bamberg in Franken: l)r. moedition zum Voraus auf eine Überwinterung hin eingerichtet oder glauben Sie nicht, hochverehrter Herr Doktor, dass, im Fall das Meer nordöstlich von Gillis-Land ofTen befunden wird, dio Erreichung des ofTeuen Polnrbockcns im Laufe eines Sommers bewerkstelligt werden wird ? Wäre es nicht uueh im Plan der Expedition, die Mündungen der Lena und des Jenissei zu besuchen, um die Fossilien-Lager dort auszul>euten ? Soll Spitzbergen oder Hämmertest das Hauptquartier sein, iu das man sieh nach einzelnen Untersuchungsfahrten immer wieder zurückziehen würde? Was meine Ausstattung betrifft, so würde ieh ausser geologischem Material noch über ausgezeichnete Waffen und zwei Englische Zelte verfügen können.” ’) auf
Ule,
Otto
I)r.
Abgeordneter,
Preussischer
ebenfalls
stets bereit, alle nationalen
Unternehmungen aufs Kräftigste
i
zu fördern, der auch zur Deutschen Expedition nach Afrika i
die Ilnuptanrcgung
seiner
mit
gab, hat
Wärme und
„Die Natur”
trefflichen Zeitschrift
Energie in
gediegene Auf-
')
sätze über „die Deutsche Nordpol-Expedition” gebracht, die
er unterm 21.
März mit einem Aufrufe zu einer Nalionnl„Zwei Mal bereits hat das Deutsche
—
Subskription sehliesst:
Volk
vergebliche Anstrengungen ge-
in edler Begeisterung
macht, sieh eine Deutsche Flotte zu schaffen.
Jetzt winkt
ihm ein Unternehmen, das ihm mehr Geltuug zur See verschaffen
wird,
Darum,
wor
Dutzeud Deutscher Kriegsschiffe!
ein
als
Herz
ein
hat
für
Deutschlands Ehre und
Deutschlands Beruf zur See, für »eine Marine, seinen Handel, seine Wissenschaft,
seine Uoichthiimcr
bei
Mann
dem Meere
Kaufmann, der
verdankt, sei er ein Gelehrter
Handwerks und der Arbeit, der trage nach Kräften, dem grossen Unternehmen der Deutschen
oder ein
.
er ein Rheder oder
sei
des
Nordpol-Fahrt die Ausführung zu sichern, an welchem Theil
,
zu vollenden.
Hoch veranschlagt, wurde
diese
zu haben, einst Jeder
werth
rücktreten” u.
s.
w.
—
wird!” eine treffliche
ist
um
einen geeigneten modus zu findeu,
und
—
Beiträge
Manche
denn
möchten
1000 Mal mehr beizutragen wiinschou
—
etwaige
100
oder
nicht zurückzu-
weiseu.
dem
In
obigen Aufrufe an
von 200.000 Thaler
die Nation
Summo
dio
ist
als nöthig hingestellt; dieselbe ist jeden-
mit Rücksicht auf Kapitän Werner’s Kostenanschlag so
falls
Kapitän Werner
angenommen. vielleicht in
dem Sinne
machte
diesen
Anschlag
eines König!. Preussischen Flotten-
Offiziere,
welcher der Ansicht
Hebung
des Seewesens bedacht
einen ausserordentlichen
ist,
sei,
dass dio Regierung auf die
da
sie
noch ganz kürzlich
Geldbedarf verlangt hat,
zufolge
dessen nicht weniger als 19 Millionen Thaler in der nächsten Zeit verausgabt
werden
sollen.
Ob
eine solche
von 200.000 Thlr. für die Nordfuhrt absolut nöthig
Nordfahrt,
Vertagung voreitelt. „Möge deshalb Ew. Excellcnz mich mit einer gütigen Auskunft beehren, denn im verneinenden Falle müsste ein Aufruf an die Nation ergehen; Deutschland darf nicht zu-
sein,
grössere
indess dahin gestellt; nach Erkundigungen
durch die Marine ausgctühif, 100.000 Thaler kosten. Der Fischerei im Norden würde eine neue Bahn gebrochen, und wenn auch das Ziel nicht erreicht würde, so erlangte jedenfalls die Wissenschaft neue Schätze und die Marine eine Elite von Offizieren und Mannschaften. „Dor Zweck der durch mich eingereichten Petition war, von der Königl. Staatsregierung eine definitive Erklärung zu erlangen, ob sic kräftig und rasch die Unternehmung in die Hund nehmen will oder uieht; dieser ist durch die plötzliche
stolz sein
Die Idee einer Thalcr-Sammlung
zweckentsprechende; gleichwohl dürfte es aber wünschens-
geeigneten Schiffes
eines
Hülfsmaschino bei
kraft
tragen ist
dieselben
so viel kostet.
ist,
bleibt
über die Kosten
von 400 Tonnen und 40 Pferdegeeigneten
Schiffsbaumeistern
56.000 Thaler.
circa
wohl noch geeigneter
Summe
als
Ein
solchi'6
etwa die Medusa, die
Manche, und gerade die
fast
be-
Schiff
10 Mal
erfolgreiclistcn
und
der Englischen Staats-Expeditionen haben bei weitem nicht 200.000 Thaler gekostet: die von Parrv im wichtigsten
i
Jahre 1827, die von
allen bisherigen arktischen
arktischen Expeditionen
’)
«Die Natur", Halle,
am
M.
weitesten
unil
21.
gegen
und ant-
den Pol ge-
Marx 1866.
I
Digitized
by Google
Die Deutsche Nord fahrt
kommen, nur 9977
Pf.
St.,
und die von M'Clintock,
dio
2| Jahre dauerte und den besten Aufschluss über die Frankliu’sehe Expedition heimbrach tc nur 10.413 Pf. St-, ein,
schliesslich dos vollständigen
Ankaufs des Dampfers.
Das folgende Schreiben des K. K. Österreichischen fähnrichs Weyprecht, d.
wie
Kapitän
einer
Werner
Pola, 28.
d.
Schiffs-
März 1860, der
sich
geraumer Zeit die Ausführung
seit
zum
Deutschen Nordfahrt
Ziele
gesteckt
hat,
giebt
einen iioueu Beweis des tiefen Interesse und der aufopfernden
Hingebung
für das
Unternehmen.
—
Mein heutiges Schreiben hat zum Zweck, Ihnen von mir zur Begutachtung und allcnfallsigen Zustimmung zu unterbreiten. Der vergangene heisse Sommer, der diesjährige ungewöhnlich gelinde Winter, der ausserdem wegen der geringen Schneeanhäufungen wiederum auf einen trockeuen Sommer schliessen lässt, machen das Jahr 1866 zu einem der günstigsten, die wir für lauge Zeit zu einer Polar -Boise erwarten können. Es wäre durum tief zu bedauern wenn man diese günstigen Umstände unbenutzt vorübergehen Hesse. „
eineu neuen Plan
,
Leider lassen die jetzigen traurigen [«jütischen Verhältnisse, die eine mehr als moralische Unterstützung Ihres grossen Projektes von Seite einer Regierung für die nächste Zeit
Es wäre jetzt schon die höchste Ausrüstung der Schiffe zu beginnen, wenn sie überhaupt noch in diesem Sommer auslnufon sollen. Ist
ausschliessen, dies« erwarten.
Zeit,
die
bis längstens Mitte Mai
kein endgültiger Beschluss gefasst,
so kann man die Reise auch für dieses Jahr als gescheitert befrachten, da zu wenig Zeit bleibt, um die Ausrüstung der Schiffe mit der Sorgfalt zu betreiben, welche die grossen Hindernisse, mit denen dio Expedition jedenfalls zu kämpfen hat erfordern. Würde man dieselben auch in Zeit von 3 Monaten für wenigstens zwei Überwinterungen seeklar machen können, woran ich übrigens zweifle, so könnten sie doch in diesem Jahre nicht mehr höher Vordringen und man hätte Nichts gewonnen, als dass die Expedition im nächsten Frühjahre von Spitzbergen statt von Hamburg ausliefe. Ich mache Ihnen unter diesen Umständen den Vorschlag, im Fallo bis Mitte Mai noch kein fester Beschluss gefasst ist, im Juni von Hammerfest oder Tromsö aus mit einem Norwegischen Lootsenboote eine Rckognoscirungsfahrt vorzunehmen. Die Resultate einer kurzen Reise mit einem Dumpfer, wie die im vorigen Jahre projektirfe, stehen meiner Meinung nach in keinem Verhältnisse zu dem grossen Kostenaufwande, da ein Schiff, das nicht zur Überwinterung ausgerüstet ist, sich, wenn ihm auch der Dampf zu Gebote steht, zu früh im Juhru zurückzichcu muss, nls dass in Einem Sommer diu gründliche Erforschung .
der hydrographischen möglich wäre.
Verhältnisse
in
so
hohen
Breiten
ist hierzu wohl nicht nöthig. Bis Mitto könnte diese erste Aufgabe beendigt sein. Das Siidkap umsegelnd geht mau auf beiläufig 76° N. ostwärts bis ungefähr zu 40® Ö. L. v. Gr. und wendet sich hierauf direkt nürdlicli. Die hier zu lösende Aufgabe ist die Erforschung der Strömungs- Verhältnisse, namentlich die annähernde Verfolgung der Grenze der beiden entgegengesetzten warmen und kalten Strömungen, da sieh roraussetzeu lässt, dass die Expedition gerade auf dieser Grenze die grössten Hindernisse vom Eise antroffen wird. Es ist leicht einzusehen, dass da, wo zwei konträre Ströme zwischen sich ein vor-
hältnissmässig ruhiges Wasser bilden, die grösste Eisansammlung Statt findet und man könnte vielleicht die Existenz der viel besprochenen Eisborriöro auf ähnliche Verhältnisse zurückfuhren. Die Stärke dieser Ansammlung muss natürUch von der Stärke und Richtung der Strömuugcn abhängig und alljährlich zu gewissen Zeiten, so weit es der Einfluss der Winde erlaubt, eine ziemlich konstante sein. Diese Fragen d. h. wio weit dringt der warme Strom zwischen 35° uud 55° Ö. v. Gr. gegen N.? wo beginnt der kalte und welches sind die Kisverhältnissc des sie trennenden ruhigen Wassers in Vergleich zu den beiden Strömungen? wären die Hauptaufgabe dieser Rekognoscirungsfahrt. Genaue Strombeobachtungon in hofier See an Bord kleiner hauptsächlich wegen der geringen VerSchiffe sind zwar lässlichkeit der Chronometer auf solchen, schwierig; wenn mau jedoch dio Fehler derselben nach der Rückkehr als glcichmässig zunehmend annimmt und danach dio Rochuuugeu reducirt, so müssen dio Resultate so genau sein, um der Hauptexpedition später als Leitfaden dienen zu können. Es hnudelt sich übrigens auch nicht darum, dio Stärke der Strömungen auf Dezimaltheilc von Meilen genau keunen zu lernen , sondern nur einen verlässlichen Überblick über die ganzen Stromverhältnisse dieser Gegenden zu gewinnen. Im Vergleiche zu den Kosten einer solchen Rckognoscirungsfuhrt müssen ihre Resultate auf jeden Fall bedeutend sein. Man kann übrigens nicht wissen, ob man unter den diesjährigen so günstigon Verhältnissen nicht vielleicht eine hoho Breite orroiehen kann, da der Expedition beinahe 3 Monate zu Beobachtungen in diesen Gewässern zur Verfügung stehen. „Ich komme jetzt zu dem Kostenpunkte, schicke jedoch vornus, dass ich mit den Preisen im Norden gar nicht bekanntbin. Zwei Offiziere Bind unbedingt nöthig; ausser mir würde ich noch einen anderen, vielleicht älteren Offizier ,
,
,
unserer Marine zu dem Unternehmen engagiren. Vier Matrosen genügen, da drei Personen recht gut im Stande sind, ein Küstenboot gewöhnlicher Grösse zu manoeuvriren.
liegen
tungen
mächtig genug
dor Expedition
Petermann’»
als
um
ohne grössere VorbereiBasis dienen zu können. Eia
sind,
Geogr. MittheUungen.
1866, Heft IV.
AU
Charterungspreis des Bootes nehme ich 500 Gulden und Assekuranz desselben au, 40 Gulden Löhnung jedem der Matrosen, 4 Gulden täglich für die Verköstigung und 800 Gulden die Reise bis Hammerfest und zurück. Die Dauer dor Expedition uuf 5 Mouute gerechnet summiren sich die Kostou wie folgt
„Mein Plan ist folgender: Endo Mai chartert man in Tromsö oder Hammerfest ein gedecktes Küstenfahrzeug, verpackt iu Hamburg für 5 Monate Lebensmittel, wirbt vier Matrosen und geht Mitte Juni von einem der genannten Häfen nach Spitzbergen, um zu untersuchen, ob die Kohlenlager im Erä-Fjord und der Van Mijcn-Bai der Art zu Tage
und
157
Bergmann von Fach
Juli
Charterung
Lahnungen BHiistiguDg Reisekosten kleinere
„Sic
beliefen
habe jedoch
alle
.... .... ....
800 800 600 800 300
Gulilan,
Summe 3000
Gulden.
.
.
.
AuerOatungakosUn
sich
.
also auf beiläufig
Posten nach
„ „ „ „
2000 Thalor,
hiesigen Verhältnissen st
ich
sehr
!
Die Deutsche Nordfahrt.
158
hoch gegriffen. Von Instrumenten wären nothwendig Chronometer, Barometer, Thermometer, ein oder zwei genaue Azimuthai -Kompasse und irgend ein Instrument, um Wasser aus Sextanten besitzen wir grösseren Tiefen heraufzuholen. unsere eigenen. Allo diese Instrumente wären wahrscheinlich leicht leihweise von irgend einem Staateinstitut oder einer wissenschaftlichen Gesellschaft zu bekommen. „Vor allen Dingen hätten wir beiden Offiziere jedoch Urlaub nöthig, ich glaube aber, dass man uns zu einem eolcheu Unternehmen keine Schwierigkeiten in den Weg legen
wiirdo,
vorausgesetzt,
dass
der jetzige
i
,
Kriegslärm
verstummt.
„Wollen Sie diesen meinen Vorschlag prüfen? Er geht aus dem einzigen Wunsche hervor, duss nicht auch dieses Jahr vorüber gehen möge, ohne dass wenigstens Etwas zur Ausführung Ihres grossen Planes geschieht, wozu leider nur zu viel Aussicht vorhanden ist. „Sie werden sich vielleicht wundern, in Briefe Ansichten zu finden,
im Widerspruche
stehen.
meinem
jetzigen
die mit denen meiner früheren
Ich
schrieb
letztere
ohne eine
genauere Keuntniss des ganzen Projektes auf Basis meiner Schlüsse aus anderen Polar - Expeditionen , da man mich über einen Monat auf Ihre von mir in Triest bestellten Monatshefte warten liess. Mit diesen änderten sich uueh meiner Ansichten und es thut mir jetzt fast leid,
einige
dieselben nicdergcscliricbon zu hüben
druckt
,
nachdem
—
mehr zu entdecken) eine mich auf meinen vielfachen Wanderzügen beständig begleitende Lieb* lingsidee, die ich äusserer Umstände halber zwar bisher nicht habe praktisch ausfdhren können, der ich aber nichts desto weniger mit stillem Enthusiasmus bis auf den heutigen Tag treu und fest a* hänge und, so Gott will, in nicht allzu ferner Zeit auch noch ausführen zu können hoffe. Gern möchte ich unserem Deutschen Vafcrlande den Ruhm, den Nordpol zuerst erreicht zu haben, gerettet sehen aber wie die Sachen einmal liegen, ist eine solche Expedition für uns Deutsche mit viel grösseren Schwierigkeiten verknüpft als wie für England. Indessen Muth und Beharrlichkeit überwindeu viele Hindernisse, und wenn nicht unvorhergesehene Umstünde meinem Plane störend entgegeutreten , hoffe ich 1 in oder 1 j Jahren nach Deutschland zurückkehren zu können, um daun die Sache von praktischer Seite anzugreifen, d. h. wenn mir die Engländer oder Andere nicht inzwischen zuvorkommen. „Meine Idee ist aber, nur Ein Schiff auszuriisten, anstatt der vorgeschlagcnen zwei, von mittlerer Grösse, cisengcpanzort und auf 2g Jahre ausgerüstet, verproviantirt, um, selbst wenn der Pol schon im ersten Sommer erreicht werden sollte, mindestens einen Winter dort zubringen zu kömicu uud soiist für alle Fülle gesichert zu sein. Was den Reiseplan der ganzen Expedition, die einzuschlagendc Route u. s. w. anbetrifft, so stimme ich mit Ihrem Vorschläge durchaus überein und würde die Polar -Regionen nie von tigen, aber nicht viel
ich sie ge-
las.”
anderen Seite als Spitzbergen aus attokiren, oder wenigstens nicht, bis dieser letztere Weg sich als total unmöglich erwiesen. Könnten Sie vielleicht von einem Ihrer zahlreichen nautischen Freunde, der praktische Erfahrung in solchen Dingen hat, eine Schätzung der möglichen Ausrüstungskosten einer solchen Expedition sieh verschaffen und mir mittheilen? Die Grösse des Schiffes und der dadurch hedingte Ankaufspreis würde natürlich einen wesentlichen Punkt, wenn nicht deü wesentlichsten im Kostenanschläge bilden. Der „Fox" •) war meiner Ausicht nach zu klein; ein Fahrzeug von circa 400 Tonnen Gehalt scheint mir das passendste für alle Zwecke, doch will ich hier nicht weiter auf die näheren Details eingchen und behalte mir eine ausführliche Besprechung darüber mit Ihnen auf ein ander Mal vor." einer
So
viel ist gewiss, dass, sollte
sche Regierung
irgend
Etwas
auch keine einzige Deut-
für das Projekt
thun, und
auch die Xationalsammlungcn deu berechtigten Erwartungen nicht entsprechen
,
dasselbe dennoch
Ausführung gelangen dürfte, da
Männer
sich
die
Deutscher Seit*
zu viele
bereits
Ausführung zur Aufgabe
zur
treffliche
gestellt
haben.
Ich kann mir nicht versagen, hier noch Auszüge aus einem
Schreiben eines Deutschen reits
unterm
10.
in
China zu gehen, welches be-
August 1865 abgesnndt am
2.
Oktober
einging
„Mit grossem Interesse ersehe ich aus einigen der letzten mir so eben zugekonnucnen Hefte der „Geogr. Mitthcilungcn”, dass das Interesse für Polar-Expeditionen sich in Europa wieder lebhaft zu regen beginnt, und namentlich habe ich mit besonderer Freude bemerkt welchen warmen
Es müssten fürwahr
—
alle
Anzeichen trügen, wenn nicht
;
die Deutschen
Länder
aller
,
Autheil Sie selbst an dieser so überaus wichtigen Frage uchmon. Kürzere Notizen, namentlich Capt. Sherard Osborn'a Vorschlag betreffend, waren mir schon früher in Englischen Blättern zu Gesicht gekommen, und es war mir daher ausserordentlich lieb, aus Ihreu Briefen uud Aufsätzen genauere Einsicht in das augenblicklich wirklich bestehende Saehverhältniss gewinncu zu können. Meine Ideen über den Gegenstand werden Ihnen vielleicht noch wohl aus verschiedenen Unterredungen während meines kurzen Besuches in Gotha im Jahre 1864 erinnerlich sein. „Seit Jahren war die Theilnahme an einor der drei noch übrig bleibenden grossen geographischen Expeditionen nach dem Nordpol , Südpol und Xil-Quellcu nebst CentralAfrika (Central - Asien rechne ich schon nicht mehr dazu, denn dort ist geographisch zwar noch sehr viel zu berich-
dem Unternehmen wendeton.
ihre
gemeinsamer Begeisterung zit-
„Ich intercssire mich”, so schrieb Herr E. Gilde-
meister aus Breraeu d. d. 14.
das Projekt, besonders als ein
in
Theilnahme und Unterstützung
Dezember 1865, „lebhaft für
vom Deutschen Gesichtspunkte aus, alle Stumme und
neues gemeinsames Interesse für
Gegenden, und weil cs so durchaus begründete Pflicht
ist,
auf dem Meere Etwas zu leisten. Es wäre uueh Etwas, worauf die Deutschen im Auslaude mit Interesse und Patriotismus biieken, sich vielleicht auch ligen könnten." ein
reits
')
Echo
Und iu
als
direkt dabei bethei-
ob diese patriotischen Worte begefunden, heisst es in
weiter Ferne
Ktpiiin M'Cliutock's Scbiff.
A. P. I
1 Digitized
by Google
Die Deutsche Nordfahrt. den
in
New York
erscheinenden
„Deutsch-Amerikanischen
Monatsheften” für Marz 1866, S. 277
nueh dem Nordpol, in wahrhaft nommen und in demselben Geiste
tion
:
„
—
Eine Expedi-
nationalem Geiste unterausgcfiihrt,
kann nicht
159
den Unterschriften
nuhmo
des
Aufrufs
bewiesenen regen Theil-
unseren ersten Deutschen Seestädten viel zu er-
in
In Bremen haben sich der eben so allgemein be-
warten.
bekannte Keiscschriftsteller
liebte ul»
G. Kohl,
J.
in
Ham-
verfehlen, einen günstigen Einfluss auf die Vereinigung der
burg die Kapitäne Schuirtnaun und Thaulow, Vorsteher der
so lange getrennten
werden wir auf der Westseite des Atlantischen Occnns wohnenden Deutschen mit kaum geringerem Interesse die
Sammlungen gestellt. Gern werden sich beido Orte des Umstnndes erinnern, wie die geographischen Unternehmungen einiger ihrer würdigsten Söhne, z. B. Barth's und Overweg’s (Hamburger) und
Deutsche Nordfahrt begleiten,
Gerhard Rohlfs' (Bremenser),
Glieder des
Deutschen Volkes auszu-
Ubun. Obgleich von unmittelbarer Theilnahmc ausgeschlossen,
gebliobenou.
als die im alten Vuterlnndo Der Kuhtu der Unternehmung mag der Nation
ungehoren, der Nutzen derselben gehört sicher der Menschheit.”
Und
Dr. Frisch in Stockholm, von
letzten Jahren
schehen
ist,
am
wo
aus in den
meisten für arktische Erforschungen ge-
schreibt
vom
12. April:
„
— Durch
diese Maass-
Secmannsschulo, an die
Spitze der
Stadium eingetroten.
glückliches
Jetzt
wird
dieselbe
bestimmt zu Stande kommen, und ganz unabhängig von Itcgentcn und Regierungen.
Nordcuskjöld uud Malmgren, die
berühmten Erforscher von Spitzbergen, boten hiesigen Beitragenden
als die ersten
aufs Bereit-
auswärts
dem geographischen
Vaterstädte gereichen, und wie jetzt, bei
Nordpol-Unternehmen, eine Gelegenheit geboten
Hamburg
Theilnahmc zu vergelten. einer anderen Schuld gegen
ein
von
und Liberalste unterstützt wurden, wie die daraus
willigste
hervorgegangonen ehrenvollen Kesultato auch zur Ehro der
ist,
diese
ohnedem noch
ist
das übrige Deutschland;
in
denn
noch nie haben Deutsche so viel für ihre Brüder gethan, als bei
dem Brande im Jahre
land nicht weniger als
-t
1
842, wo
ganz Deutsch-
in
Mark Bunco
Millionen
für
Ham-
burg gesammelt und zur Unterstützung hingesandt wurden.
und obgleich keine
Für
Deutschen, sondern gebome Finnen, hoffe ich, wird man
sich
darum
Theilnahmc und Unterstützung von ihm für dieses natio-
ihre Thnler an,
ihre wohlgemeinten Beiträge
Ganz besonders
ist
nicht verschmähen.”
von der schon erwähnten, bereits
')
in
Hamburg gern
nale
lässt sich kaum augenblicklich hcrTonaubern. Daher wäre es besser, lieber noch ein Jahr mit den Vorbereitungen hingehrn zu lassen, wenn dadurch ein glücklicheres Itesultat erzielt werden kilnntc.
„Erlauben sie mir, hierbei su wiederholen, was ich schon ein Mal (siehe „Geogr. Mitteilungen" Krgiinzungshcft Nr. 17, 8. 35) Uber die Vorzüglichkeit der Schwedischen Dam|ifschilfo gesagt habe, und wählen Sie um Allee in der Well kein Fahrzeug, konetruirt von eisernen Englischen Platten diese zersiiringen beim ersten An- und Aufst»»,rn die Schwedischen dagegen biegen sieh und halten dennoch. Es geschah Tor zwei Jahren, da»» hier in den Stockholmer Scheren bei Nacht and Nebel rin gTnssri Dampfschiff in voller Fahrt auf die Seite eines anderen an fuhr, und so gewaltig war der Stoia, dass ein Mann von der Besatzung, der in seiner Koje schlief, zwischen der äusseren und der inneren Wund im bnehstäblirhrn Sinne de, Wortes zerquetscht wurde uml augenblicklich Tsricbied; du- Fahrzeug aber erhielt au-ser einer bedeutenden Beule gar keinen Schaden, konnte auch aeine Heise fortAn der Finnischen Küste war arlzen und ist noch jVlzt brauchbar ein Dampfschiff auf Klippen gestos-en und wurde tou drei davor gespannten Dampfschiffen abgezogen, ohne da-' es davon Schaden nahm. der letzten Exhibition zu London ist ein gekrümmte Stück »on B'
revanehiren
,
wenn Deutschland
Unternehmen erwartet, und wenn
Sammlung ') In einer anderen Stelle de» Schreiben» krlsat es: „Erlauben Sie mir eine Warnung vor Übereilung! E* ist nicht gut, ja unrerheuerlich, wenn an der Ausrüstung Etwas vergessen wird, beaondors aber sind tüchtige Fahrzeuge nothwendig, und das ganxe Unternehmen beruht darauf. Das Alles aber erfordert eine reifliche Überlegung, ja cs
,
jetzt
nur eine
Hamburg
ist
in
sehr reich
ist reich,
und keine Staats-Finanzen der Welt befinden
sich wohl, verhältnissmässig, als diejenigen
in
blühenden Umständen,
so
Humburg's: die neueste Staatshaushalts- AbÜberschuss
rechnung weist einen 1.284.238
es auoh
Aueh
einzelner Thalor wäre.
der Lage, Etwas spenden zu können, os
geworden
4.
Gaben wird
diese eben so hochherzigen als grossartigen
Mark Bunco
von
weniger als
nicht
auf.
Vorschlag zur Gründung einor grossen Deutschen Geographischen Gesellschaft.
;
;
:
einem Schwedischen eisernen Dampfschiffe als Bewei- von der Zähigkeit Schwedischen Eisen« gezeigt worden; dagegen atir*» das Prcuv.i-.he d< beide Dampfschiff „Naglrr" »o wir auch dos Schwedische „Umei" nur ein Mal auf Klippen, und beide waren von Englischem Eisen .
—
—
Die Güte de« Fahrzeuges aber augenblieklicli «erlorcn und »unken. bedingt wesentlich den Erfolg der Expedition. Ich kannte diese» noch weiter ausfUhren, doch mag e- hiermit genug »ein, bcHondera da die Männer, denen der Auftrag zu der gefahrvollen llci»c wird, gewisa seihst im Stande sind, di—- »Punkt zu beurtheilrn; ich habe nur gemeint, einen Fingerzeig geben zu können, und wünsche hiermit der Expedition den nllentlQelüicbstcn Erfolg zur Lötung de» grSeaten Problem« , das fUr die Kcuului»* unsere« Plauelcu noch übrig ist.'
Wenu wähnung
ich des Vorschlages thue,
bei
Gelegenheit Er-
dieser
im Anschluss an obigen Bericht, so hat dos
seinen Grund darin, dass gerade die Nordpol-Angelegenhoit
wieder einmal
gezeigt bat,
wie das grosse
geographische
Interesse bei uns Deutschen noch in hohem Grade einer gemeinsamen koneentrironden praktischen Anwendung fähig ist
und bedarf.
Der ungeheure Aufschwung, den senschaft in der neueren Zeit
land
genommen hat,
kund gegobon,
u. A.
die geographische
auoh besonders
auch in dor zunehmenden Bildung Geo-
graphischer Gesellschaften
;
den schon früher uxistirenden
Vereinen dieser Art in Berlin, Frankfurt folgten in
Wis-
Deutsch-
in
lmt sich auf die mannigfachste Weise
n.
M.
,
Darmstadt
den letzten Jahren diejenigen in Wien, Leipzig
und Dresden, und während dieser Aufsatz im Druck befindlich ist, gehen mir Plan und Statuten einer neuen „Geogra81*
Digitized
by Google
I
Die Deutsche Nordfahrt.
160 phisehen Gesellschaft 12. April zu
Thüringen”
für
Dresden
aus
d.
50
d.
Pf.
ihrem Wesen
Geographischen Gesellschaft
der Englischen
Sterl.
zu bestreiten
').
wie schmeichelhaft
hatte,
auch auf der
es
nach
anderen Seite sein mag, das» die Engländer unsere Deutschen
hauptsächlich einen lokalen Charakter, der an dun betreffen-
Forscher solcher Gcld-Unteretützungen für würdig erachten!
Alle
Vereine
diese
den Ort geknüpft
ist,
und wenn
stehen
so
einem grossen permanenten Fonds,
diese
dennoch dem Hauptzweck und der Grund-Eigcnscluift des
Zusammenkünften im Auge,
lichen,
bei
Übelstände
Die Grün-
dung neuer Deutscher Geographischer Vereine, auch nach einem umfassenderen Plane,
die erwähnten bisher bestehenden
und wahrhaft Grosses zu
entfernen
Mau denke
leisten
im
1
00.000
Mitgliedern, die bei einem jährlichen Beitrage von
1
Thaler
sein.
1
Summe
zu verwendende
für jedes Mitglied eine alljährlich
von etwa
wiederholt in Vorschlag ge-
ist
mit
ausschliess-
sich eine Gesellschaft von
Stunde
denen geographische
Vorträge oder Unterhaltungen geboten werden.
würde
ditionen bestimmt,
meist monat-
persönliche Vereinigungspunkte in geselligen,
und
speziell
Deutsche Forschungsreisen uud Entdeckuugs-Expo-
lich für
Diese nämlich haben in erster Linie
Vereins ziemlich fern.
Deutsche Geographische Gesellschaft
Eine grosse
unter ihren Mitgliedern
sie
aufweisen,
Persönlichkeiten
auswärtige
haben
jedoch
00.000 Thlr. zur Disposition hätte! Jedes Mitglied
j
kommen, mündlich und
privatim und öffentlich,
schriftlich,
und Dr. 0. Volger wies noch
der Ersten Allgemeinen
in
Versammlung Deutscher Geographen 23.
zur Förderung der Erdkunde” hin
Die
in
Erunkfurt
M. am
a.
1865 „auf einen allgemeinen Deutschen Verein
Juli
bereits
a
erhielte für seinen Beitrag eines Thalere in möglichst schneller
Zusendung
uud Entdeckungen der uusgesandten Forscher, Milglieder
).
bestellenden Geographischen Gesellschaften,
Form entsprechender Druckschriften die Aufnahmen
in
originalen Nachrichten, Briefe, Berichte, Karten,
nur
vielleicht
jährlich käuflich
für
einen
so fördernd und nützlich sic auch in vielen Dichtungen sein
gross vorkommt, der bedenke, dass
mögen, lassen Eine Seite uuscrer geographischen Bestrebun-
lionen
gen noch
sein würde, unter je
tust
Aussendung
ganz unberührt, nämlich die Ausrüstung uud eigener
Deutscher
Forschung»- Expeditionen;
kaum, dass diesem und jenem unbemittelten Forscher eine und unbedeutende pekuniäre Unterstützung aus den
kleine
Wenn
bescheidenen Vereinskassen zugewandt werden kann.
Deutsche
Sollte das, bei der
Dcutscheu Bildung, bei dem schon vorhan-
denen ungeheuren Interesse für die Geographie, nicht möglich sein?
Ganz gewiss! Man versuche
sten Kreise, uud es möchte sich
os nur in seinem näch-
hernussteilen,
Secmanu uud Schomburgk, unsere llohlfs und Kadde, unsere Haust, Junghuhn und Zollinger, ltussegger, Kotschy uud Werne ihrem wissenschaftlichen Drange folgen wollen,
Mitglieder anzuwerbeu sein dürften.
fremden Dienst gehen
um
und
Sold arbeiten und ihr Leben riskiren.
Da
Regierungen,
Vereine
dem
keine wissenschaftlichen
grossen, weiten,
die Mittel
giebt
fremden es
kuino
daheim
in
wohlhabenden Deutschland, die ihnen
zu ihren Unternehmungen
bieten,
sie
müssen
nach England, nach Russland, nach Holland gehen, oder
um
Ein,
nicht
sondern
willkommen
Mitglieder
genommen werden
im Geiste sehe
;
und nicht am geringsten
bungen der Deutschen
dass
tief
hard Rohlfs seine weite und so wichtige uud verdienstvolle Reise durch
Marokko und Tuat zum grössten Theil von
6ind
Der vorgeschlagcue
)
Amtlicher Bericht n.
s.
w. S. 21.
wenn auch
auf-
die
geographischen Bestre-
die
im Ausluudc geachtet.
erscheint
zeitgemäss und
unausgesetzten ruhmreichen und
verdienstvollen Bestrebungen in unserem Volke. nicht sowohl die Veranlassung sein zu
J
gern
vorge-
ich deren eine zahlreiche
überall
Verein
eine natürliche Folgo der
aufopfernd Angersgt und »u'jtezrboitct Ton dom bekannten und hochgeachteten Reitenden und Schriftsteller Dr. Alexander Ziegler. Die Gesell»ehaft, die ihren ständigen Sita in Rnhla, dem Wohnaitie Ziegler'x, ihre monatlichen Versammlungen aber auch in Eisenach, Gotha, Weimar und anderen Orten Thüringens haben soll, bezweckt: „die Theilnahme für Länder- und Völkerkunde, so wie die Ergebnisse der darauf bezüglichen Forschungen in weiteren Kreisen zu verbreiten und diese KundamentnlWisscnscbaften dem praktischen Leben näher zu bringen". Die Namensliste weist über 300 Torgeschlagene Mitglieder auf. ')
stets
dem
Nationen
keineu guten Klang in der Welt haben, die Deutsche Wissenschaft
von
,
sie
aus anderen
und manche uudere Verhältnisse Deutschlands
politischen
ein Ger-
Pascha
mehr
Länder Ausländer
Schuar uus allen Theilen der Erde, denn
Ägypten
den
aller
dass unter
noch
die bestehen-
heissen, eben so könnten auch bei
Wie
an
Und wie
keineswegs ausschliesscn , ju im Gegentheil schlugenen Vereine
beschämend für die grosse Deutsche Nation
Unterstützung
und
6
vielleicht
den Geographischen Gesellschaften
oder das Gouvernement von Neu-Sceland wenden.
sich
60 Mil-
und dass es daher nur nöthig 600 Personen Ein Mitglied zu finden.
giebt,
600
so müssen sie in
2 Thalor
die Zahl 100.000 zu
es mindestens
daher unsere Barth, Overweg und Vogel, unsere Schlagintweit,
die für Nicht-
von
Preis
Wem
gemacht wären.
,
duss
sic
sogar
Männer kosten, sondern Aufgabe erleichtern, ja
Denn
er in
das
mancher
würde denselben vielen Fullen ihr
dieser wissenschaftliche
braver
ihre schwere
Leben
retten.
Drang kennt keine Gefahr,
keine Todesfurcht, und in den schwierigsten sten Verhältnissen wird
Er würde
Unternehmungen, so
Leben
dem einmal
und armselig-
gesteckten Ziele nach-
Eduard Vogel nach Wudai zu folgcu, bezahlten schon Manche mit ihrem Leben: Neimuns, Stcudnor, Beurgestrebt.
Jl
Digitized
by Google
Die Deutsche Nordfahrt.
mann
Schubert,
,
und doch
befindet sich so eben Gerhard
Rohlfa auf demselben gefahrvollen Wege.
Hat wohl
je ein
’),
Ledyard
gröss-
ein Amerikaner,
,
Männer
Mungo Park und
Ruhmes:
unsterblichen
die Deutschen Horucmaun*), Röntgen und Ludwig Burckhardt, waren ihro Sendboten und wurden in ihrem Dienst und aus ihren
Mitteln zu geographischen Erforschungen ausgesandt
Jahre 1831 |
ging
African
die
Association
die
in
).
Im
Royal
Geographical Society of London über*), die bis
zum heu-
Tage der wichtigste und nützlichste
Geographi-
tigen
Vereine geblieben
schen
aller
ist.
Die Zeit für die Gründung des vorgcschlagenen Vereins
gedanken kurz und klar so fasse:
3.
ist:
Lucos, Major Houghton, Nicholls, vor Allen aber jene
nicht länger eine in den meisten Fällen so hülflose Genossen-
2.
geworden
Wichtigkeit
ten
schaft bleiben, sondern eine Belbst ausfuhrcude, unabhängige,
1.
und
graphische Wissenschaft von der nachhaltigsten
solchen Vereins aber würden sie und ihre Freunde daheim
Ich muss mich begnügen, bei dieser Gelegenheit eine
An-
durch ihre Unternehmungen und Expeditionen für die geo-
,
längst gehegte Ideo bloss anzudeuten, indem ich den Grund-
ersten
gab und, obgleich nur aus 95 Mitgliedern bestehend 3
stoss
Unternehmen ein traurigeres Missgeschick erlebt, als die von der Deckcn'sche Expedition? Und doch setzt Dr. Otto Keretcn Alles daran, um in jene Länder zurückzukohren. Alle diese Männer gereichen Deutschland zur Ehre und zum Ruhme sie gehören zu den wahren Trägern der Durch Bildung eines geistigen Macht unseres Vaterlandes.
wissenschaftliche Macht.
161
nachherigcn Geographischen Gesellschaften den
Bildung eines grossen Deutschen, Uber die gunzc Erde
scheint
ausgedehnten Geographischen Vereins, dessen Mitglied-
das
schaft auch allen anderen Nationen zugänglich
grosses
Zweck, eine jährliche Ausgabe von mindestens
1
ist.
00.000
und
Bilduug und Wissenschaft
passende.
eine
Interesse
für
stets
die
geographische
Wissenschaft
fiorirt, ist
zunehmendes, geographische Vereine
Art blühen und vermehren sich, Alpin c Club*
in
ein aller
England,
Thalcr zu ermöglichen, Behufs Unterstützung, Aus-
der Schweiz, Italien und Österreich haben sich die spezielle
rüstung und Aussendung wissenschaftlich - geographi-
Erforschung der Alpen
scher und nnturgcschichtlicher Entdcckungs- und Er-
Aufnahme von
forschungs-Expeditionen, zur Erweiterung der Kennt-
näre
niss unserer Erde.
wird gegenwärtig
Die Mitglieder erhalten für ihren Beitrag (sage lcr) ein
1
Tha-
Äquivalent in gedruckten Original - Berichten
und Karten über
die Seitens des Vorcins ausgeführten
3 ), ein anderer Verein die genaue Palästina 6) zur Aufgabe gemacht, was Missio-
an allen Ecken der Welt für die Geographie gethan,
uueh einem einheitlichen und systemati-
schen Plano zuerst erschöpfend regt es sich und drängt die aller Orteu,
zum
zusammcngestellt
*)•
überall
thatkräftigen Fortschritt,
und
über dio ganze Erde zerstreuten Freunde
Unternehmungen. 4.
Die Mitglieder wählen einon borathenden Ehren- und einen honorirten geschäftsführenden Vorstand, welche beide jo nach Bedürfniss zusammentreten.
6.
Dagegen besteht das Bund des Vereins nicht sowohl in häufig wiederkehrenden (monatlichen oder wöchentlichen)
Zusammenkünften, sondern
getheilten Druckschriften
in
den prompt mit-
und Karten und
vielleicht
nur in einer grossen Jahres- Versammlung an ein und demselben oder an wechselnden Orten, je nachdem darüber abgestimmt werden mag.
Wenn
')
Prococdings of tbc African Association,
I,
London 1790, pp. V
ff.
; der für jene Englische Gesellschaft in den Jahren ) Hornemann, 1797 bis 1900 das Innere Afrika'» erforscht«, war, wir Oscar Prschel seiner „Geschichte der Erdkunde" (S. 506) bemerkt, „der erat« Deutsche Entdeckungs-Heisende, so wie der erste Reisende, der eine Reisekarte mit Bemerkungen xur Beschreibung dcT Bodennatur und deT Gewächacracheinungen versehen hat, ein Muster, das für Afrika Dr. Ueinrieh Barth (oder vielmehr derjenige, der die Konstruktion und Zeichnung seiner Karten ausführte) befolgte und das jetat immer allgemeiner wird". 3 ) Die Worte, mit denen die African Aeaociation am 9. Juni 1788 ihr Programm eröffnete, haben noch bis aum heutigen Tage ihre volle Geltung „Unter den Gegenständen der Forschungen, die unsere Aufmerksamkeit am meisten fesseln, giebt es vielleicht keinen, der die Neugierde vom Kindes- bis xum Greisenaiter so unablässig auspornt,. keinen, den Gelehrte und Ungolchrto gleich begierig zu ergründen wünschen, als die Naturbeschaffenheit und Geschichte derjenigen Theile unserer Erde, die unserem Wissen bisher verborgen und unerforscht bliebnn. Dieses Verlangen haben die Reisen des verstorbenen Captsin Cook in so weit befriedigt, dass ea aur See mit Ausnahme der Pole Nichts von Bedeutung mehr au erforschen giebt; aber au Lande ist das an Entdeckende noch ao ausgedehnt, dass es wenigstens ein DritthcU der bewohnbaren Erdoberfläche umfasst, denn beträchtliche Thsüe von Asien, noch grössere von Amerika und fast ganx Afrika sind noch unerforscht und unbekannt." (Proc. I, p. 8.)
in
dann ein aufopfernder Mann, wie Gerhard Rohlfs,
der sich dio schwierigsten Reisen zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat und auf keine Weise, durch keine Schwierigkeiten davon abgebracht werden kann, zu unterstützen
ist,
so brauchen wir wenigstens nicht mehr horumzubetteln, und die wirklich bettelhaften Zuständo in unseren Deutschen
geographischen Unternehmungen im Allgemeinen hätten dann
:
*)
ein Ende.
»)
Der allerersten Geographischen Gesellschaft, die es gegeben hat, lag derselbe Gedanke und derselbe Zweck zu Gruudc, das war die African Awciation in London, dio Bchon im Jahre 1788 gegründet wurde, zur Bildung
aller
•)
—
Journal R. G. S. 1, p. 257. „Geogr. Mittb.” 1866, SS. 432 ff. „Geogr. Mitth." 1866, Heft IU, SS. 121
ff.
T ) Herr Prediger Dr. Grundemann hat von seinem Prediger-Amte auf längere Zeit Urlaub genommen, um iu der hiesigen Anstalt, unter direkter Mitwirkung der verschiedenen Mission*- Gesellschaften und der einzelnen Missionäre in allen Theilen der Erde selbst, ein ausführliches
Kartenwerk au bearbeiten.
I
Die Deutsche Nordfahrt.
162 der Geographie würden in
dem vorgeschlagcncn
Vertreter wissenschaftlicher Zweige sich zu vereinigen vermocht, warum sollten es die Geographen nicht auch dahin bringen, sich zu kouccntrircu und durch diese Kouceutratiou energisch auf die Ferne zu wirken, was bis jetzt entweder der Privatbcgoisterung oder den besser vereinigten Ausländern gelungen ist? Es muss sich aber ein Mann an die Spitze „ stellen, dessen Name die schwer zu Einigenden schon im geistigen Siuno um sich versammelt hält. Ich war schon im Herbst im Begriff, mit Ihnen persönlich darüber Rücksprache zu nehmen , aus den Zeitungen aber ersah ich, dass Sie in Sachen der NordpolExpedition vielfach abwesend und daher schwer anzuSind Sie jedoch mit meinen Vortreffen sein möchten. schlägen im Allgemeinen einverstanden, so werde ich gern bereit sein, zu weiterer Verhandlung zu Ihnen nach Gotha zu reisen.”
Verein einen j
mächtigen Verciuigungspuukt, eiuen Hebel zu grossen Wer-
Von den Zeichen
ken
besitzen.
seit
längerer Zeit
zur Kenntnis» gekommen sind, will ich
bei dieser Gelegenheit
zember
1
bloss
eines Schreibens
ausziiglich gedenken,
865
dass ich
gleicher Sympathien, die mir
Namou und
„Obgleich
vom
15.
De-
——
wobei ich bemerken muss,
Ort zu verschweigen veranlasst bin.
ich nicht die
Ehre habe. Ihnen persönlich
bekuunt zu sein, so sehe ich doch voraus, dass Sie dem Nachstehenden einige Beachtung schenals ... ken werden. Es existirt in hiesiger Provinz ein Mann, der ohne Kinder und nähere Verwandte ein liittergut Dieser Besitz, soll und sonstiges Vermögen besitzt. wird er nicht an lachende Erben zersplittert werden zu einer Stiftung vermacht werden müssen. Da habe ob cs nicht heilsamer als mancher ich nun geduckt andere Stiftungszweck sein würdo, einmal auch eine geographische Stiftung zu errichten, die Revenuen zum grössten Theile zu Entdeckungsreisen, das Schloss und einen kleineren Theil zur Versorgung und als Asyl für invulidc Geographen und Reisende zu verwenden. Ich .
,
,
Ich füge hinzu,
schen
Indem
ich jetzt
zu erwähnen ,
—
—
,
jährigen,
in
Es handelt
und
200.000
sich
bei einer
um
einen
Tlialer.
ganz vorübergehend Gelegenheit nahm,
glaubt;
allgemeinen Deutschen Gesellschaft ich
Gegenstand zur Bernthung
allen
und dass diese Gesellschaft Korporntionsrochto erwürbe, was bekanntlich keine Schwierigkeiten hat. Haben doch die Naturforscher und fast alle anderen
Folge einer vorhergegangenen
Januar einleiteudc Verabredungen zwi-
der Idee einer grossen
„Soll
centrirten,
17.
uns getroffen wurden.
Gegenstand von etwa
gestellt
,
am
Besprechung
,
werden könnte, fiir den Plan zu gewinnen sein würde. jedoch die Idee ins Leben treten, so muss vor Dingen eine Person in Gestalt einer Korporation vorhanden sein, welche als Fideikommisserbe den Zweck der Stiftung für jetzige und künftige Zeiten vertritt. Eine solche juristische Person könnte dadurch geschaffen werden dass die zerstreuten geographischen Kräfte, resp. die darauf bezüglichen Deutschen Geographischen Gesellschaften nach Art der Englischen sich kon-
in
Mitte Januar express nach Gotha zu reisen,
wenn ihm zweifle nicht dass der betrettende Mann eine solche im Voraus wohlgcrcgelte Verwendung seines zu hinterlassenden Vermögens in gewisse Aussicht ,
dass
Korrespondenz der betreffende Herr wirklich die Güte hatte,
,
dass
dieselbe
einen geeigneten
und Bcschlicssuug
in
der dicss-
Frankfurt (vielleicht Anfang September) Statt
findenden Geographen-Versammlung nbgeben könne.
Inzwi-
schen bitte ich Thcilnohmcudc und Zustimmendc unter den verehrten Losem, mir ihre Ansicht geneigtest mitzutheilen,
und Solche,
die als Mitglieder des vorgcschlagcneu Vereins
beizutreten geuuigt sein würden, ihre
Namen und Adressen
gefälligst einzusenden.
A. Pctcnnann, Gotha, 23. April 1866.
Geographische Notizen. Die Kaninchen auf Helgoland. (Mil 3 Karten von Helgoland in vcr»ehiodenen Maatattäbcn,
als man nuch den Berichten des Herrn Dr. Buchenau hätte erwarten können und müssen. Am ersten Tage wurden nämlich von einem bewaffneten Jäger, vier Männern zum Ausgraben der Kuiiinchcn und fünf Frettchen von früh 9 Uhr bis Nachmittags 1 Dhr fünf Kaninchen erlegt. Ausserdem mochten vielleicht zwei bis drei Stück in den Röhren verschüttet worden sein und sonst wurden sechs bis sieben ausserdem gesehen. Die meisten Röhren erwiesen sich als leer. Einen Holländischen Dünen -Jäger würden solche Jagdgriinde wenig zufrieden stellen. Dort erlegt ein einziger Schütze ohne Frettchen in derselben Zeit 25 bis 35 Stück. Und doch denkt bei dieser Häufigkeit in Holland Niemand daran, die Thierehun. auszurotten, noch weniger bildet inan sich ein, eie könnten die Dünen (Hollands einzige Schutzmauer gegen das Meer)
solche Resultate geliefert, ».
Tafel 7.)
Bezug auf die briefliche Mittheilung „Die Zukunft der Düne von Helgoland” im Februar-Heft (S. 81) ist uns ein Artikel zugegaugen, der Erläuterungen und weitere Nachrichten des Gouvernements - Sekretär von Helgoland, Herrn Maler Gätke, enthält. Nach dem Grundsatz „audiatur et altera pars” nehmen wir ihu mit einigen Kürzungen In
hier auf.
Wie Herr Gätke meldet, „hotte der Gouverneur während seines Aufenthaltes in England im November vorigen Jahres, als er zuerst von der angeblichen Gefährlichkeit der Kaninchen aus der Englischeu Presse Kunde erhielt, sofort einen Jäger engagirt, der mit Hülle von Frettchen die Ausrottung Diese Jagden nun haben keineswegs der Thiore begann.
Digitized
by Google
Notizen.
zu Grundo richten. Wer mit der Lebensweise der Kaninchen genauer vertraut ist, wird wissen, dass dieselben durch ihr Uutcrwiihlcn eigentlich wonig schallen können, indem sie nicht wie Maulwürfe und andere ausschliesscnd unterirdische Thiere lange Gänge, sondern mehr senkrechte Röhren anlegen, ausserdem aber von don am meisten gefährdeten Stelleu, nämlich den Rändern der Düne, sich fern halteu. Hier würde ihre Kxistcuz selbst gefährdet sein und überdies« sagt ihnen auch der zu stark mit .Salz geschwängerte Roden nicht zu. Man findet daher nur zeitweise die Kaninchen nahe um Rande der Dune liier aber niemals ihre Röhren. „Der zum Zusammenhalten des Flugsandes nothwendigen Vegetation werden die Kaninchen vielleicht eher nachtheilig, indes« auch nur erst daun, wenn sie in Unzahl vorhauden sind. Sonst wird der Schaden nie erheblich werden können, du die Kaninchen nicht die Wurzeln angehen, sondern sich Die eigentlichen Feinde an Blätter und Sprossen halten. de* Prtanzcnwuchses werden daher wie überall nur dio wahrhaft schädlichen Wühlmäuse sein können '). „Die Helgoländer Düne scheint überhaupt dem Fortkommen der Koninclien nicht besonders günstig zu sein denn schon einige Mul sind sie hier ohne Zuthuu der Menschen nach und nuch von selbst uusgestorbou. Diu Behörde (nicht der jetzige Gouverneur) sorgte aber immer dafür, dass von Zeit zu Zeit neue Kaninchen wieder cingofiihrt wurden, zum „Vergnügen der Badegäste”. So liess man 1847 von den benachbarten Inseln 75 Stück kommen, allein diese vorschwauden nach und nach ebenfalls spurlos. Kine Hauptursache dieses raschen Verschwindens der Kaninchen sind ohne allen Zweifel Raubvögel (auch Ruhen), die auf ihren Wanderungen Helgoland als Ruhepunkt gern benutzen. In Holland, wo »ich ganz ähnliche Verhältnisse darbieten, kann
,
—
,
,
,
i
Bevölkerung von Bei
—
herrorgeht.
A. P.
Krähenhütte u. 8. w.) fo rot massig betrieben wird. „Vor zwei Jahren lies« der jetzige Gouverneur die bescheidene Zahl von fünf Kaninchen- Paaren auf der Düne auBsetzen, lediglich in der Absicht, «ich mit deren Jagd eine Unterhaltung zu verschaffen. Im Hinblick uuf diesen äusserst geringen Wildbestand, den ein Badegast binnen einigen Tugen hätto vernichten können, wird es daher auch Riemanden unbillig Vorkommen wenn der Gouverneur dio Thiere als „Privateigonthum” bezeichncte und die Jagd auf dieselben nicht Jedem Preis gab. Das* er die Thiere im Winter »ogar füttern liess, wird keinen Forstmann verwundern, denn bei den im Gunzen urmseligen Vegetation*- Verhältnissen wären die Thiere ohne dies«' Hülfe jedenfalls elendiglich umgekommeu. Trotz der bekannten enormen Fruchtbarkeit der Kaninchen butten sieh dieselben vorausgesetzt, das* keines zu Grunde gegangen wäre, im ersten Jahre nur auf 70 bis 75 Stück vermehren können, eine Anzahl, die ein Jäger durch sein Gewehr ohne anderweitige Hülfe sehr wohl in .Schranken halteu kaun, will er dieselben nicht eben in den ersten Paar Jagdtagen völlig ausrotten. Allo diese Thutsachen welche freilich Manche« iu einem anderen Lichte erscheinen lassen, beweisen, duss die Kaninchen wohl nio so Überhund genommen haben würden und höchst wahrscheinlich wie schon früher nach und nach selbst wieder verschwunden wären. Von einem Untergang der Düne durch die Kaniuehen kann aber nicht wohl die Rede sein, denn sonst wurden dio Helgoländer, denen die Erhaltung ihrer Düne doch mehr als einem fremden Besucher um Herzen liegen wird wohl schon selbst aus ihrer „ „Lethargie”” erwarbt sein und Abhülfe geschafft haben. „Schliesslich erwähne ich noch, um auch die Ängstlichsten zu beruhigen, dass der Gouverneur sogar ein Frettchen auf der Düue hat aussetzen lassen, damit der völlige Untergang der Kaninchen so schnell als möglich herlieigcfuhrt wird. Die Zukunft der Düne Helgoland'* dürfte also zunächst für gesichert zu betrachten sein.” ,
,
') Einer der grOndlirti»t«n Kenner Helgoland'«, der in der KaninclienPragc wohl ganz unparteiische Botaniker Ern»t Halber, erzählt in einem kUriiieh gedruckten Bericht Über dio in den Jahren 1861 und 18(12 auf Helgoland gesammelten Laudkryptogamen („Botanische Zeitung", 23. Marx 1866) Folgende«: „Ich war erstaunt, die Phnnerogamen-Flora Zum Theil war Helgoland'« ürnier iu finden, als ich «ie je gesehen. daran ohne Zweifel die grosse Dürre Schuld, die auf der ohnehin wasserlosen Insel um so nachtheiliger wirken musste. Die Sandinsel war geradezu ihre« Vcgetationakleidea beraubt, denn bis auf ltippopbaü rbamnoides und die drei in meinen Schriften („Die Vegetation auf Helgoland'', Hamburg 1861 63, und „Nordsee-Studien", Hamburg 1863) erwähnten Sandgräaer war fast Nichts von den früher die sämmtliclien Dünen bedeckenden I’flanxtn übrig geblieben. Nur ganz vereinzelt fand man Exemplare von Obionc peduncnlat« .V
von den übrigen
Strecke
sollte
— 45,
m
Cabanis’ Journal, Januar-Heft 1865, SS. 42 ’) Publicirt auszüglich in „Gcogr. Mittb." Ergänzungsband 111, Nr. 15, S. 39.
deren Pflanzenwuchs mehr und
:
gänzen können.“
Die Jahreszeit war zwar gerückt,
um
noch
nicht
weit genug vor-
mit Sicherheit auf gutes Wetter rechnen zu
können, wir ritten aber dennoch den 29. Oktober von Hause fort,
um
die Ersten
am
Platze zu sein.
Es
hatte die beiden
vorhergehenden Tage ziemlich stark geregnet, des 29. aber heiterte der
Himmel
sielt
am Morgen
plötzlich auf
und
es
diese» Wege», nämlich gemacht; mau kommt an einer Stelle an einen in itas Meer Torspringcmlen Felsen, wo man eine senkrecht abfallende Wand in der Länge von etwa 20 Schritt passiven muss, indem man mit den Zehen auf die schmalen Vorsprünge derselben tritt und «ich mit den Hunden an die aus den Spalten herrorwachsenden Striiuchnr hält; etwa 15 Fus» tiefer brauden die Wogen an grossen Steinen. Man begreift kaum, da«s Menschen mit sehweren Lasten diese Strecke passiren können. Ich und meine beiden Reisegefährten, wir getränten uns längere Zeit nicht, dies» au wagen, indes« unser Führer ging voran, kam wieder, redete uns an und am Ende kamen wir ganx gut herüber. Dr. R. A. Philippi. ')
Im Januar 1853 habe
vom Bio bueno
bis Latnikuapi,
ich einen Theii
172
Die „Cordillera pelada”, das ..Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia.
wehte ein ziemlich starker Südwind, der uns Hoffuuug auf
Tage schönes Wetter gab, die wir benutzen wollten.
ein Paar
Alle Vorbereitungen waren
um
getroffen,
bereits
wir
dass
so
9 Uhr Morgens fortreiten konnten. zutu
Bach
Estero de las Trancus bieten wenig Interessantes dar.
Man
kommt über den Hügelrücken von
bis
Pilpilcahuin, der ziemlich
von Indiern, und dieselbe
namentlich
stark bevölkert ist,
Vegetation wie der fruchtbare Theil der Provinz zeigt. der Hügel
Hälfte
welchem zahlreiche Chilenische Erdbeeren blühten, ist
Die
reichem Graswuchs bedeckt,
mit
ist
in
die undere
Wald, hauptsächlich von Roblc (Fngus valdiviana), Laurel
Lingue
ülino (Eucryphin cordifolia),
aromatica),
(Laurelia
(Pensen Lingue), Nogal
Ralrales
und Avellanos,
in
und grüngelben
(Lomatia obliqua), Notru (Embo-
in
Coigues
und ab und au
reles
30 Fürs hoch
in
Geschieht Chusquea
man Bäume
Chusquea vuldiviensis
sieht
die
die
steigen.
repräsentirt
holzigem soliden, Viehfutter um! zu bar.) in
manchen ökonomischen Zwecken brauch-
Häufig genug war die Copigue (Lapugeria rosea), die
Europa noch so theucr bezahlt wird, aber da
Moose
Blüthensteme„des
Maqui) und einzelnen Tique
einer
der mit
mehr odor weniger dicken Schicht Dammerde bedeckt
ist und, wie man in dem Cancagua, einem
einigen Schluchten
kann, auf
sehen
tertiären Thonsandstein, uuflicgt,
selben, der bei Coroncl, Lota u. ist
Das Erdreich
punctatum).
oder basaltischem Tuff,
s.
dem-
w. so mächtig entwickelt
und die wichtigen Steinkohlen- oder vielmehr Braun-
kohlen
Bergwerke
-
Hier
enthält.
Chile's
zeigt
nur
er
schwache Spuren von Kohlen, ohne andere organischo Beste.
Etwa
eine liulbc Viertelstunde vor
fängt
der Glimmerschiefer
Chile's,
und mit ihm
au
dem
(Fugus Dombeyi), nächst
dem Bach de
las
Trancas
der Coigue
Alcreo der kolossalste
Baum
denn Stämme v n 5 und 6 Fuss Durchmesser sind
keine Seltenheit.
Der Estero de
Truncus, dessen einheimischer
las
ist,
einer
Krümmung uueh
Nord nach Süd, jedoch mit
Farnwasser)
Westen, behält
dass das
Quilquileo
aufgenommen, in
1
die
von Osten
er
sich
den Bio bueno.
Er war
in
blühten
Wasser den Pferden
bis
über den Bauch reichte
1
Lajos (Schieferbach). der
mit
$
Stunden den kleinen Estero
Dor Boden besteht ganz aus einer
dickeren
Schicht eisenschüssigen Thoncs bedeckt
Daiumcrdc
aufliegt.
Hier
ist
ist,
oder
dünneren
auf welchem die
mau schon im Urwald,
die
Seiten des
Weges
aber geruchlosen Viola rubella mit
und V. maculata mit gold-
Höher hinauf verschwinden
die Notrus,
Luma)
und Tayus oder Polos santos (Flotonia diocauthoides). beidun
Die
Bäume gelangen hier zu kolossalen DimenStämme erheben sich schlank wie Mastbäume
letzten ,
ihre
wohl 100 Fuss hoch und haben nicht selten einon Durchmesser von 2 Fuss.
Die Chusquea valdiviensis macht der
Ch. Quila Platz, die noch undurchdringlichere Büsche bildet,
aber selten über 3 bis 10 Fuss hoch wird, und die Rotdea
Art
ersetzt als
ist
Concopcion, Nublo des Laurel
tritt
der Beülf, welcher vielleicht eine an-
Baum
der gleichnamige u. s.
dor Provinzen
w. (Fngus prooora);
an die Stelle
der Vauvan (Laurelia serrata), der ein viel
schlechteres Holz hat: der Meli (Mvrtus Meli) wird häufig,
der sieh durch seine wuissc Kinde
man
las
Flechten von Körben
An den
einige Pitrapitras (Eugenia planipcs), Luraas (Mvrtus
Luma
de
Azahar (Luzuriagu
Avellanos und Laureles, man sieht an deren Stelle Tineos (Weinmannia trichosperma), Tiacns (Caldeluvin pauiculata)
und dass zwei Knechte, die kleine Pferde hatten, durch-
Glimmerschiefer,
—
gelben Blumen.
schwimmen mussten. Nachdem der Weg diesen Bach passirt hat, wo das letzte Haus steht, steigt er allmählich, aber ohne Unterbrechung, und erreicht nach
die reizendon,
rothen, V. Portalesii mit blauen
dere
der vorhergegangenen Tage so angeschwollen,
im
dem
werden daraus Stricke und Taue gemacht;
iu Chiloe
dort heisst die Pllanzc Qucliucja.)
und Coigues
Folge
zum
entlang laufenden Stengel dienen
und
Kül-
Stunde Weges bei
ihre
auf allen Baumstämmen aus
radicans) hervorleuchteten, denen später Früchte gleich rothen
nach
(eigentlich
wendet
etwa
diese ltichtung
und urgiesst sich daun des Begens
nachdem er
Osten, und
kommenden Bäche Futaco und külco,
Name
entspringt ein Paar Stunden weiter
nördlich und läuft ziemlich von
weisseu
die
sie
Korallen folgon. (Die zäheu, in den Spalten der Baumrinden
sionen
Collüco (ltothwasser)
zeigte
sie
rothen lilienartigen Blumen
fast
(Aristotelia
Barabusen
hohlen Stamm, sehr geschätzt als
nicht
Herbst blüht,
Maqui
die
der Tropen, es sind Gräser mit immergrünon Blättern und
noch nicht, wogegen
besteht aus vulkanischem
(Das artenreiche
Chile
in
(Guevinu Avellana), Boldo (Boldoa fragrans), Chacai (Colletia
oder Palomuerto (Aegotoxicum
Ame-
dor Südspitze
vermischen sich mit den Kobles, Ulmos und Lau-
thrium coccineum), Peld (Edwardsia Macnubianu), Avollano
crenata),
,
ziemlich
den Kubus arcticus oder Chamaemorus repräsentirt
rika’s
bis
oder
Nogales
deren Schatten dor kleine Kubus
rosenrothen Blumen
mit
schmackhaften Früchten wächst, der
Weges
Die ersten anderthalb Stunden
verschwunden, häufig sind die
Boidos sind
geoides
schon von
Weitem vom
unterscheidet und ein eben so kostbares Holz liefert sicht
ein
Paar Pflanzen
der
höchst giftigen
Latue
(Lycioplesium puberuium GrUeb., Latun venenosn Pb.), den
„Hexoubaum", Palo de las Brujas, der Clliloten, den man unglücklicher Weise, wenn man ihn ohne Blüthcn und Frucht sieht,
nicht
wohl von der Flotowia
deren Rinde bei Quetschungen u. dass
bisweilen
s.
unterscheiden
kann,
w. gebraucht wird, so
Vergiftungen entstehen.
Hier
findet
auch einzelne Maitenus magellanica, einen niedrigen
man
Baum
Digitized
by Google
Die „Cordillera pelada”, das „Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia. hartem Holz,
mit sehr Kolonisten
daher
auch die Chilenischen
ihn
der Magelluu-Strusse Lciio duro nennen (die
in
173
und Ranunculus pcdunculoris,
die goldgelbe Viola maculuta
der von der Magellan-Strasse bis in die nördlichen Provinzen
Feuerlündcr machen ihre Bogen daraus), fornor den Aromo
Chile’s
de Castilla (Azara lanceoluta, bei Gay vergesson) und zwei
gefunden wird, vollenden so ziemlich das Bild der Vegeta-
Namen Mama
gena, die beide den
neren Pflanzen die
sehr
sich
und Podocarpus nubi-
Suxegothca conspicua
Nadelhölzer:
fuhren.
und wesentlich von
leicht
wachsenden D.
weis*, nur in Chiloe
Unter den
der,
so
viel ich
ruscifolia unterscheidet,
und zwei kleine immergrüne Schraarotzcrsträucher, ausschliesslich auf
klei-
mir auf die Dccostca racemosa Ph.,
fielen
die fast
verkommt
Da
tion.
Höhepunkt
darunter wegzukoramen, na-
mentlich in der Quila, und au vielen Stellen
Schlamm, der den Pferden
ein fiiissiger reichte.
(Aralia
Hier
ln Iglesia,
Weg
an den Bauch
der „Teufolshollunder”, Sahuco dcl diablo
ist
häufig,
laetevirens),
lichem Laub, und
de
bis
den
füllte
kleiner
ein
man kommt durch
Baum
mit
zier-
die „Kirchthur”, Puerto
zwei Bäume, einen auf jeder Seite des Weges,
Höhe
die in gleicher
einen Zweig gegen einander entsenden,
die sich verflechten.
„Cordillera vieja" oder
Wir liessen links den Weg nach der „Qucma del Leon", einer an Alerco-
Biiumen reichen
Stelle, die jetzt
und folgten dem
Weg
schon ganz ausgebcutot
wo
nach der „Cordillora nueva”,
ist,
jetzt
Bald
waren wir
in Huallihuapi, einer kleinen offenen Ebene, die
von jungen
das meiste
Cipres (Liboccdrus
tetragona)
pntogonica) eingefasst
Bach
geschlagen wird.
Alerceholz
ist
und jungen Alorcc (Fitzroya
und duroh welche sich ein kleiner
schlängelt.
Huallihuapi
ist für
(Kmbothrium
Notru
den Botaniker sehr interessant. Der
war
ooccineum)
gerade
mit
seinen
scharinchrothcn BlUthcn über und über bedeckt, auch blühte die niedliche Eugenia correacfolia
bekommt, und rend
Eseallonia
eine Varietät
montane
noch zurück waren.
In
Mertensia glnucescens diente,
Häufig
in
,
,
die später gelbe Beeren
der Berberis buxifolia,
Ph.
und
Pornettya
diesen Büschen wächst
ein
in
Menge
wohl ver-
Furnkruut, welches
die Europäischen Gärten
wäh-
tenuifolia
cingeftihrt zu werden.
Baccharis mogcllauica, ein ziemlicher Strauch,
ist die
und zwischen den
niedrigen Gräsern: Dnnthonia chitensis,
Fcstuca purpurasoens, Trisctum depuuperutum Ph.. Isolepis n. sp.
,
Orcobolua clandestinus Ph.. Uncinia n.
oliganthus
Ph
. ,
kriecht
die
niedliche
sp.
Theil Amerika’* das Europäische Yaccinium präseutirt.
in
Grogr. Mittheilungei.
Juncus
1860, Heft
V’.
diesem
oxycoccus re-
Das hübsche, blau blühende Homoeanthus
Petorrosnn’s
,
Myrtus nuramuluria
der Magellau-Strasse und der Falkland-Insein, die
viscosus,
Weg
Weiterhin wurde der flüssiger
um
hier
es ein
ist
Ochsen
ihre
während
sie ihr d.
ist,
Früh-
Mehl
h.
ein Gleiches.
ständig
Augenblicke bücken musste,
die
lassen,
von geröstetem Weizen mit Wasser augerührt. Wir thaten
Myrten leben: Eremolepis verrucosa Griteb.
Estero de las Lajas
für die Breterschliiger,
stück zu sich nehmen, das meist ein Ulpo
war der Weg trockon und so breit, dass zwei Joch Ochsen bequem neben einander her gehen konnten, aber nun wurde er eng, die Zweige trafen oft von beiden Seiten zusammen, so dass man sich alle
zum
der hohen Cordillero
in
etwas Quila wächst, so
und Reitpferde etwas weiden
und I.cpidoceras Kingii. Bis
aber dort nur
,
in Huallihuapi
Schlamm, und gebückt
von dunen
Man
Hier blühte
grosscntheils
man
dass
fast
be-
sieht einzelne Alerces,
einer, der „pulo del hnsillo", die
Stamm wie Menge die
auf sich zieht, weil sein dreht ist
sehr schlecht,
so verwachsen,
reiten muss.
Aufmerksamkeit
eiu Pfropfenzieher ge-
schöne Tecoma valdi-
in
viana Ph. (Campsidiura chilense Sttm).
Nachdem wir noch wo der Schlamm wo ich
eine recht schlimme Stelle possirt hatten,
den Pferden
an die Mitte des Bauches reichte,
bis
neue Curdaraine fand
aber eine
(weil hier viel junger ner.
Er
den zu der noch
ReüU
,
die
wächst),
sogenannte Hualleria
wurde der
Weg
trocke-
bald in zwei; der eino geht nach Nor-
theilt sich .‘I
Stunden
4
bis
entfernten
Cordillera
nueva, der andere wendet sich nach Westen, nach der Cordillero
von Chuntrnigueu oder Thunthaiguen und nach dem
Meer. Diesen schlugen wir ein und nachdem wir einige kleine
Büche und schlammige Stellen hinter uns hatten, kamen wir nach einer offenen Stelle, wo ein Waldbrand Statt gefunden hatte
und wo
riaga ereetn folia
jetzt dio hübsche Myrtus Krausei Ph.. die Luzuund weiterhin die reizende Anemone hcpaticae-
wuchsen, doreu Blätter moines Erachtens mehr denen
Von
des Ephcu als denen der Leberblume ähneln.
huapi
an
senkt
er sich
hierher
bis
ist
der
etwas und
Weg
steigt
Hualli-
im Gunzen eben
,
über grosse Blöcke
nun von
Glimmerschiefer, die mit Columnca ovnta bedeckt sind, hinab
zum Bache
Clmntruiguen, der nach Norden
wahrscheinlich
in
den
Futa- Fluss
Stunde hatten wir sodann
Abhang folia,
zum
erschien
steil
orsten
deren rosonrothe Lilien
der Copigue gleitete,
thoides),
und
sind
dio
flieset
Eine ganze
ergiesst.
hinan zu steigen.
Mal
und sich
Auf diesem
die schöne Philesia buxi-
kuum
kleiner als dio
Blumen
von nun an lange Zeit uns be-
auch bemerkte ich einen Tayu (Flotoniu dinenndessen
Stamm
beinahe 5 Fuss Durchmesser hatte
und der wahrscheinlich der grösste Baum unter den Synantherccn
ist.
Auf der Höhe angekommen hatten wir eine der grossNachdem wir vom Kstoro de Ins Trnnca* Bäume gesehen hatten, erblickten wir mit einem Mal über don Abhang hinweg die unend-
artigsten Aussichten.
an Nichts als Wald und
lichen
Llanos
und dahinter
die
hohe Cordillero mit ihren 53
Die „Cordillera pelada”, das „Kahle Gebirge", der Provinz Valdivia.
174
beschneiten Gipfeln, Uörncru und Nudeln. Daher heisst dieser diese Aussicht auch
Punkt der „Mirador”. So grandios die
von Menschen auf dieser immensen Strecke
Existenz
und auch das
vierfüssiges Thier, keinen Vogel hört
einen im Laubdach,
der Natur
quea nigricans Ph.) wächst, die nicht 5 Fuss hoch wird.
nur selten wird das
Gesang
den
durch
man,
„Chucao”
des
Etwas weiterhin übernachteten wir grossen Blöcken von Glimmerschiefer,
übergeht
;
dem Boden von Busch zu Busch hüpft, und kaum duss man ihn erblickt hat, wieder im Dickicht verschwunden ist. Eben so selten sind Insekten. Der Kontrast zwischen dem
vor Kälte.
Lebens
Armuth des
Die Ycgolution
höclist auffallend.
ist
Erreichen der
thierischeu
mit
ist
dem
Höhe wie mit einem Zauberschlag verwandelt diu Cordillera pcludu an. Der dicke Wald,
und hier fingt
der zuletzt hauptsächlich von kolossalen ltcüh's gebildet war,
hat plötzlich ein Ende,
Bäume,
verkrüppelte
mau
orblickt nur kleine, gleichsam
die sehr einzeln oder in kleinen, von
Es
einander entfernten Grup[>cn stehen.
Fagus
nitida Ph.
grünen Blättern
,
sind hauptsächlich
und eine andere Buehen-Art mit immervielleicht
nur eine durch die Unfrucht-
und das rauhe Klima hervorgebrachtc Dombeyi (ob F. olpina Poepp. ?), auf denen ich
barkeit des Bodens
Form von
F.
Misodcndron mncrophyllum Ph. und Geschlechtes,
M. macrolepis,
fand.
eine
Man
neue Art dieses
sieht viole trockene
Alcrco-Bäumo wie weisse Gespenster umherstehen, von denen keiner im
Stamm
dicker als höchstens 2 Fuss
junge Alerce von jeder Grösse.
Die
und
ist,
viele
häufigsten 8 trau ehe r
sind Philcsia buxifolia, Escallonia montana, eiuc Bateharis,
welche dieser Bo-
die niedliche Berberis Grisebachi Lrrhl.
taniker auch
in
der Magcllah - Strasse gefunden
Dcsfontainca Hookeri Dun. (D.
ilicifolia
hat,
und
Ph.).
wir wieder
in
eineu kleineu Wald,
Alerce, Podocarpus nuhigena
der hauptsächlich aus
und Drimys
chilensis (Canelo)
nebst einigen Pillupillo (Daphne pillopillo) bestand, welche
Baume sämmtlich sehr bescheidene Dimensionen und wo die Dcsfontainca überaus häufig ist. Diese der schönsten Sträucher, die ich kenne, mit dem Laub der Stechpalme
zeigten, ist
einer
schönen,
einigen
Feuer zu machen,
herrliches
Die
Wasser.
klar, aber sehr kalt, und als wir den folgenden Morgen aufstundön, waren die Sättel, die Schabracken u. s. w. mit Reif bedeckt und die Pferde und Maulthiere zitterten
in
Wir beeilten uns daher, zu satteln und wieder Bewegung zu kommen. Bald waren wir in einem Wäld-
chen mit sumpfigem Bodeu, das
aus Ca-
last ausschliesslich
nelo mit einzelnen wenigen Saxegotheu bestand.
Das UnterHonda Ph. ?), Desfontnineas,
holz bildeten Chuuras (Gaultoria
Weise keinen eigenen Namen zu haben maerostemmu (Chile’s) und Codo-
sonderbarer
die
scheinen, einzelne Fuchsiu
und Chaurus wuchs die
coipus und auf den Desfontaineas
vcrrucosu
Eremolcpis
Wäldchen
diesem
in die eigentliche Kuhle Cordillerc,
Namen
die vorzugsweise diesen
Aus
Menge.
in
kamen wir
heraustretend
ganze vom Mirador bis zur Montana verde in dor Ausdehnung von etwa 6 Stunden Weges und vielleicht 2 bis verdient, obgleich die
Strocke
3
Stunden Breite, so ziemlich
Namen
Der
führt.
um
oder hinab,
Ganzen
Weg
führt
6
Quadrat-Meilen,
diesen
zwar bisweilen etwas hinauf
ein kleines Thälclion zu überschreiten,
im
aber die Cordillera pelada eine einzige Hoch800 bis 900 Meter über dem Meeresspiegel liegen mag, etwa so hoch wie der Thüringer Wald. Nach Norden setzt sic sich, indem sie etwas niedriger und stärker ist
ebene, die
bewaldet wird, fort,
Diese kühle Strecke dauert« nicht lange und bald traten
klares
zwischen
der in Quarzschiefer
um
waren trockene Alerces,
hier
Quila für die Thicre und
Nacht war
überreichen Pflanzenwuehs und der
und kaum
und einen ueuen, dom
Lycopodium paniculatum ähnlichen, aber nnfrechton Bärlapp.
der auf
(Pteroptochus rubccula und Tarnii) unterbrochen,
klettert
Hier fand ich auch die Mertensia acuti-
eine Magellanische Pliunze,
foliu,
Leben scheint erstorben. Nirgends
thierische
man ein noch sicht man erblickt
Schweigen
ist,
denn Nichts verrät
so hat sie doch etwas Melancholisches,
um
eben so
liche Abfall
bis
die
in
unmittelbare
Nähe von Corral
gegen die Bucht gloichcn Namens abzufallen
steil steil
und ebenfalls mit Wald umsäumt
j
der süd-
ist
nach dem Rio bueno; den östlichen
habe ich
oben geschildert und zu dem westlichen gelangen wir bald. So weit da» Auge reicht sieht man auf der Cordillera pe,
lada Millionen
Entfernung
trockener Alercc-Bäume
von einander,
die dieser todten,
,
keiner von
alle
in
ziemlicher
Dicke,
erheblicher
öden Landschaft einen recht melancholi-
Bäume, welche zwi-
vereinigt er
schen
Munde wie
schen diesen zahllosen vegetabilischen Leichen aufschicssen,
Hier fand ich eine zweite Art Codocoipu eine Cantua. (Mvochilos angustus Ph.), verschieden von dem fast in ganz Chile wachsenden M. oblongus R. et P.. dessen Blätter auf
und die übrige spärliche, wie verkrüppelte Vegetation sind nicht im Stande, diesen Eindruck zu mildern. Was ist
glänzenden,
lcderartigen
scharlochrothe Böhrenblumen
goldgelbem
die Sennesblütter ersetzen,
während
aber die Ursache,
die jungen
Bäumen
den Tod von so zahllosen
die
Wurzel
hervorgebracht hat,
von denen offenbar keiner ein
Frauenkrankheiten angewendet wird. Der Weg führt noch
Alter erreicht hatte?
War
dem Lande bei
mit
Charakter geben;
die
mehrmals durch ähnliche Wäldchen, meist aber durch eine offene, mit grossen Quurzstiickcn bedeckte Ebene,
wo
ausser
den ölten erwähnten Strüuchern eine neue Art Quila (Chus-
es ciu Waldbrand, dessen
rung gänzlich verloren gegungen fruchtbare Boden nicht erreichen?
Fast
,
dass die
ist?
hohes
Erinne-
Oder erlaubt der
Bäume
ein höheres
möchte man Letzteres glauben,
un-
Alter
denn
die
Die „Cordillera pelada
das „Kahle Gebirge”, der Provinz Valdivia.
’,
ganze Hochebene trügt nuf ihrem Untergrund von Glimmer-
nur eine sehr diinno Schicht Erde
schiefer
Sand
reiner
und
ist,
an
die
,
oft
kommt der
vielen Stellen
dichte Rasen bilden
wenn
die,
Hoch-
es regnet, die
nen Zwoigc einzeln stehende Nüsschon bringt Lepidotha-
mnium zu den
im westlichen Theil derselben
fand
Ausdehnung
erreichen.
eine
so dass sie kreisrunde
förmigen Blättern bedeokt, aber das an der Spitze der klei-
ebene durchfurchen, bringen häufig Sümpfe hervor, welche bisweilen
1} Fuss laug und
Zweige sind dicht mit schuppen-
dio
;
bis
I
dem Boden,
liegen grösstentheils auf
fast
kahle
Fels zu Tuge oder grosse Quarzblöcke bedecken dun Boden.
Die kleinen Wasseradern,
176
eeen; seine Zweige sind höchstens
bedeutende
In denselben wachsen hauptsächlich
In einem Sumpfe weiter westlich
Taxineen.
ich,
über leider ohne Blüthen und Frucht, drn Tribeles
australis,
einen ebenfalls auf der Erde liegenden Hulbstrauch
Donatia magellanica und Astelia putnila so wie Sphagnum
von zweifelhafter Stellung im System, den Dr. Fonck auf
acutitölium, welche Pflanzen ebenfalls vorzugsweis«! dio Torf-
den
siimpfe de« Feuerlandcs uud
Gletschorberg Yate
In den die
Acacna
glnborrimu
PA.,
die
die
niedliche Pinguiculu
zaoa chilensis PA.
(vielleicht
nicht
chilensis
schien Fagus
Von Strän ehern beobachtete
nura.
den Tepü (Topualia
Pemettya) verna,
sehr
auflülleud
,
er-
und die andere dem Coigue ähnliche
nitida
häufigen Misodcndron punctu-
zusammengedrückte Äste, M. augulatum PA..
eben so wie die Ercmolepis und Lepidoceras wieder häufig
Wir
wurden.
Hessen zu unserer Rechteu ein grosses Thal,
das sich nach Norden senkt, aber bald nach Westen wendet
und
dem
vielleicht
und traten nun
als
cs
dem
fand ich ausser
breiterte, stark
ein niedriges,
1 5 Fuss hohes Bäumchen, welches bisher nur Bewohner der Magellan - Strasse bekannt war, und
war mir
In
Nun
latum eine neue Art dieses Genus, ausgezeichnet durch ver-
Hier
höchstens ein
dem
auf hatte.
Bäumen
ich ausser Philesia buxi-
Fagus betuloides,
Pearce
Buchen -Art wieder wie auf dem Mirador und auf diesen
stipularis), die Gaulteria (richtiger
viel
Kich.
Montt gefunden
und elun-
die Berberis serrato-dentata Ltchl.
auch ziemlich
•wächst
Herr
bei Puerto
und Schi-
von der Schizaea der
Aucklnnd - Inseln verschieden), so wie Lycopodium Gayafolia
und
Guaitecas - Inseln
der Nähe wuchs Berberis serrato-dentata häufig.
Mugcllanische
Drosera uniflora, Oreobolus obtusangulus Gand, destinus PA.,
').
und Astclia wuchst
der Donatia
dichten Büschen
niedlicho
der Mogellau -Strasse bilden
I
Exemplare zu sehen, die kaum
ein,
so
IIucicolla-Fluss seinen dio
in
nennt man
Ursprung
giebt,
Montana verde”, den Grünen Wald,
,,
den westlichen
Abhang der grossen
Hochebene. j
1
Fuss hoch uud doch über und über mit Blüthen bedeckt
Der
Hier fand ich auch ein Paar Exemplare der Gen-
waren.
tiana magellanica
Einen dieser Torfsümpfu, der ein breites,
seichtes, sich
von Norden nach Süden senkendes Thal einnimmt, untersuchte ich genauer und fand darin eine reiche Ernte interPflanzen.
und
Külkül (Loroaria magellanica), welches Farnkraut
öfters 3 bis 4
Fuss hohe Stämme
Steilen Carpha paniculata PA. dis PA.. Carox cornuu PA.
zeigt,
*/2
ich
auf
runde helle
uud gnr
Schon Volltc ich auf den der
entgegengesetzten
braungrüne Flecke
wahmahm,
Grün der Donation sehr
mein Erstaunen,
Wog
Seite
als ich fand, dass sie
Wie
fast
noch
der erste befindet sich
So wie man
Fluss erreicht
in
den „Grünen Wald"
Vcgotation eine ganz andere,
ist die
Ulmos oder Muermos, Vauvan, Cauelo, Saiiuco
Dor
es sind pracht-
aber hauptsächlich Tiqucs.
erste
ist,
so
wenig
del
So schön nun den Botaniker
biotet er für
Absturz wird hauptsächlich von grossen
Buches wuchs Piloa elcgans, eine Urticec, die wegen ihrer reizenden Blätter
das
den
Namen
elegans wohl
verdient
Am
ganzen Abhang sind Chusquea Quila und die hübsche Anc-
war
von Lepidothamnium
Absätze;
volle
dar.
einige
gross
steile
Monge die Saxegothen und Podocarpus nubigena, auch sieht man viel Tcpu und Gaulteria verna so wie auf den Baumstämmen die Grammitis magellanica. Am Ufer oines kleinen
die Magollanischo
welche gegen
ulistachen.
dann hatten wir
Blöcken von Glimmerschiefer gebildet und hier wachsen in
zurückkchrcn, als
des Sumpfes
,
tritt,
auch dieser Wald
und acutata Boot, einen neuen
betuloides, also fast ganz
und wir brauchten
an den Hucicolla-Fluss zu gelangen,
an den Strand. Dor Abhang hat drei ziem-
bis
und sehr
dinhlo, Mailfus,
C. viri-
Homoeanthus (H. palustris PA.), einen neuen Achyrophorus, Myrtus nummularia, Pcrnettya microphylla, eine Magolloniund F.
um
unmittelbar an der Cordillera pcladu, der letzte kurz bevor
man den
fand ich an nassen
und eine neue Art,
Stunde
lieh lange
sche Pflanze, und niedrige Bäumchen von Fagus autarctica
Torfflora.
senkt sich fortwährend
I
Pflanzen
Ausser den oben genannten
essanter viel
Weg
beinahe 5 Stunden,
den wir drei Mal durchkreuzten
r.
'
mone
hepaticaefolia
Foncki PA. gebildot wurden, welches Herr Dr. Fonck auf
erscheint
den Guaitocas-Inscln entdeckt hatte! Es ist unter den Nadelhölzern etwa das, was Salix hcrbucea unter den Amenta-
aber
Fagus
gemein.
In
der Nähe des
Hueicolla
vuldiviiuia (oder F. obliqua var. valdiviana),
dem ganzen
und F. Dombeyi,
westlichen die so
Abhang
fehlen
F.
gemein auf dem östlichen
procera sind,
?
so
dass er ciuu sehr verschiedene botanische Physiognomie zeigt.
Der Fluss ’)
kommt
Nähe der Chilenischen Kolonie in der Magellan-Slraiine Dr, K. A. Pbilippi. Bildung gar nicht vor.
läuft in
in der die««;
gefassten Thal ;
und
es
einem engen, von dickem Wald einwächst auch viel Chusquea valdi-
«•
Digitized
by Google
Die C'ordillera pelada”, das „Kable Gebirge”, der Provinz Valdivia.
176 viensis an seinem Ufer.
von Trcs raontes wächst, wogegen ich SalBola Kali nnd
Eindruck,
Distichlis vermisste.
lautlosen
mosa, Tiilaca moscluita,
hcllen,
Es macht einen sehr angenehmen wenn mim, nachdem man endlich den monotonen, Wald hinter sich hat, mit einem Mal den krystallwohl 60 Schritt breiten und 2 bis 3 Fuss tiefen klaren Rollsteine plüt-
der über die
Fluss vor sich
hat,
sohernd
und dessun Lauf man oine ziemliche Strecke
forteilt
kann,
verfolgen
de» Berges
Vorsprung
ein
bis
dem
ilm
Auge verbirgt und ihn zu einer bedeutenden Biegung zwingt. Auf dem schmalen ebenen Saum des Baches wächst ausser der Pangue (Gunnern scabra), die
dahin gäuzlich gefehlt hatte, die Pilea elcgans
am Waldrand
und
in
Weise
auffallender
Menge
und
die Coriaria ruscifolia
elliptica,
bis
die Molina chilensis,
Auf den Felsen wuchsen
breitblättrigen
Libcrtia
for-
nur auB der Magcllan-
dahin
bis
Eryngium paniculatum Varietät und Asplcnium
Strasse bekannt,
in einer
sehr grossen
consimile.
Von der Mündung des Hueicolla an gingen wir
fast
am
Strande entlang in nördlicher Rich-
tung, bis wir einen ius
Meer vorspringenden Olimmerschiefcr-
noch eine Stunde
und blieben
felseu fanden,
hier, weil einige vorspringende
Folsplattcn uns Schutz gegen etwaiges Regenwetter
gewäh-
Vier Tage beschäftigten wir uns damit, Luche
ren konnten.
(Ulva lactuca) und Collofe oder Cochayuyo (Durvillea
utilis),
Auch
so wie Seethiere, namentlich Locos (Concholepas peruviaua),
fand ich in diesem Thülcheu du» von meinem Vater zuerst
welche die häufigste Schncckcn-Art an der Küste von ganz
am Vulkan von
Chile und Peru
Auf
Lumos und Tepus.
Osoruo entdeckte Empctrum andinum Ph.
einigen kleinen Inseln im Bach
und Cardamiuc
nica selbst
nur
Avellanos,
viel
entdeckte
tenuirostris
waren Gunnera mugclluund am Bachufer
häufig
die Valeriunu lapathifolia
ich
in der Mngcllun-Strasse
gefunden
bisher
die
,
Ausserdem seien
ist.
noch der Quilmai (Echitcs chilensis) und die Copigue
er-
wähnt, welche beide bald hinter den Trancas verschwinden, so wie Luzuriaga crectn
Ungefähr
und Anemone
dem Meeresufer
erweitert
sich
das Thal
steht
liier
,
eine
Hütte, in welcher sieh von Zeit zu Zeit der Kuhhirt aufhält,
der gewöhnlich 2 Stunden weiter im Norden,
ira
Thal
wenn man
vorher im „curanto” gewesen,
erst
sein
,
wozu man
man
holt
mit Pangue-
Pangue oder
über diesen mit Sand
macht man wieder Fouer
Morgen
den
dann mit dem Luche und Collofe an,
wieder gut mit Blättern von
Farnkräutern und
in
man am Abend nimmt man
das erhitzte Loch
füttert
füllt cs
bedeckt diese
will,
nur gekocht
ln dieser untorhält
den Tag über ein grosses Feuer, das Feuer heraus,
Dio
aufheben
sie
eigentlich
Ermangelung des Kessels eine
in
Sand gemachte Grube benutzt,
Blättem aus,
hopaticacfolia.
zwischen der ersten Furth und
in der Mitte
und Fissurella-Arteu zu sammeln.
ist,
beiden Tang-Arten müssen,
die
dio
so in
und auf diesem Nacht hindurch. Den anderen ihrem eigenen Saft gekochten
des Colun, wohnt, welches ebenfalls ein breiter, wasserreicher
Tunge heraus und trocknet
Bach sein soll. Er hatto auch ein Mal den Boden beackert und in Folge hiervon landen sich an dieser einsamen Stelle
die Nalcas, die säuerlichen Blattstiele der Pangue, besonders
Menge Europäischer Unkräuter, die überall den Menschen begleiten. Auch wuchsen hier der Palguin (Buddlcja eine
globosu),
desseu Blätter in
als „Chilenischer
der Moqui.
vielen
Chilenischen Apotheken
Matico" verkauft werden, der Chucoi und
Ehe wir an den Strand
einige kleine
gelangten, hatten wir
Sanddünon zu pasairen,
schädlichen Folgen
an denen wir die
wenn auch
des Fortrückens derselben,
im Kleinen, deutlich wahrnehmen konnten, denn
sie
hatten
Gebüsch von Pangue und von Decostca jodiuifolia gäuzlich webedeckt. Letzteres ist ein an der Küste Valdivia’s nigstens figer
zwischen Corral und Rio buono
Strauch
dieselben wie die
oder kleiner Baum.
—
überaus häu-
Die Strandpflanzen sind
an der Küste,
überall
Pichoa (Euphorbia
—
wo
diese saudig ist:
Soreraa
chilensis),
paradoxe
mit
können
vom Ufer im
lose,
mnritimus zu
(boi
finden
,
der
Gay ich,
freilich
vergessen)
und Caly-
hier auch den Lathvrus
auch auf der Halbinsel
Ein köstliches Essen waren
Menge wuchs.
gleich
Es
Werk von Gay
,
in einiger
Entfernung
eine fast ganz stachel-
ist
beschriebene
nicht
LeeKler mscr.
und biegsam sind und die
Bromelia,
Blattfasern »ehr zäh dem Phormium tenux
dorou
vielleicht
kommt
Den Abend kamen wir noch bis zur Hütte am Hueiund kaum hatten wir abgeladen iftid unsere Ernte unter Duch gebracht, als es anting zu regnen. Es regnete colla
die ganze Nacht, hörte aber bald
am
Dennoch beschlossen wir, den Tag
in
Erstaunt war
in
Laudbecki
Br.
chilcnsc) mit schönen, grossen weissen Blumen und essbaren Früchten, der Neu-Seelündische Spinat, Tetragonin expansa, und die kosmopolitischen Arcuaria media und
stegiu Soldnnella.
an der Sonne. So zubereitet
den Blättern der Nocha drehten, dio
diunit
rubra, Cotula coronopifolia
sie
halten.
wenn sie im Sande begraben gewesen waren. Den vierten Tag machten wir die Packen für die Muulthierc zurecht, zu welchem Ende unsere Mozos Stricke von
schönen blauen, trichterförmigen Blumen, die Doca (Mesem-
briunthomum
lange
sie sich
die
Wege
erst
etwas
anderen Morgen
Ich
kehrte
den Sccstrund zurück, fand aber dort so wenig Neues der Nähe der Hütte.
früh
auf,
gelaugten
geschwollenen
Fluss
auf.
nicht weiter zu reiten,
ubtrocknctcn.
an
wie
Den folgenden Tag brachen wir
sonder
Schwierigkeit durch den
uhd mit grosser Anstrengung,
anaber
doch ohne Aufenthalt die steilen Bergabhänge hinauf,
wobei
und mit dem Machete die Quila und
Baum-
ich
voraus
ritt
vom Weissen
Petherick’s Reise westlich
J.
dass
beladenen
die
Maulthiere
wohl
nicht
1862 und 1863.
Nil,
177
Tags darauf brachen wir ebenfalls früh auf und waren
zweige abhieb, welche stellenweise den Pfad so verengten,
um
durchkoramen
Auf der Cordillera angekommen blieb ich aber zurück, um mit etwas mehr Müsse als auf der Hinreise Pflanzen sammeln zu
1
Uhr Nachmittags zu Hause, nach
einer Abwesenheit
konnten ohno diese Wogoverbesserung.
von 9 Tagen,
pelada
Mariscos und ich mit meiner Pflanzenemte.
An
können.
wo
vielen Stellen,
Ich lasse ein Verzeichniss derjenigen Pflanzen der KüstenCortlillere
hinscheinen können, lag noch der Schnee, welcher hier oben
war, während es unten regnete.
gefallen
mich
bestätigt
Dieser Umstand
meiner Schätzung der Meereshöhe des
in
auf 2500
werden. 1
3000 Puss angeschlagen habe. Meinen Bruder und die Knechte holte ich auf dem Mirador wieder ein und wir erreichten am Abend noch Plntean’s,
die ich
die kleine freie Stelle,
wo
und wo Breterschläger
Bretem welche
vom Mirador
kleinen
Sumpf
nicht
Drosera unitlnra W. Maitonus magcllanica Hook. fiL Gumicra magcllanica Lande, Myrtus nummularis Poir. TilUt-a moschata DC. Donatio magcllanica I.amk. Misodendron iincarifolium DC., gemein auf Fagus valdiviaua und kürzlich aus dcrMagcIlau-Strasso
auf der Hinreise
dass
vom Mirador
weit
ich
einen
einem
in
weiss
blü-
henden, noch nicht ganz aufgeblühten Senecio, wahrscheinEuropäische Carex curta, und eine neue
lich S. Smitbii, die
Misodcndron punctulatum Banks.
Petherick’s Reise westlich
vom Weissen
(Mil Kart«,
Blieb
auch der eigentliche /weck der Petherick’schen
1862 unerreicht, da Pcthcrick mit Spekc und
Nilreise von
Grant, denen er Beistand leisten traf, als sie seiner
doch muss
dem
in sie
sollte, erst
Hülfe nicht mehr bedurften, so war
im Gegentheil zwischen
dem kurzcu pp.
126
ff.)
Hassenstein’sche Karte
im
vor
Diess
war schon
1864 in ihren „Proceedings”
J.
pubücirte und der für die Heuglin-
im
Ergnnzungsheft der „Googr.
15.
Mittheilungen” benutzt worden jetzt
und dem
oberen Weissen Nil
>.
Augen
,
nachdem
ist,
die
Anfnahmc von John Arrowsmith
noch klarer
nach
bctuloidcs &t\rb. „ Phiiesia buxifolia Iamk. •
j
Avtelia puraila li. Br. Orcobolus obtusangulus Gaud. Carex curta Good. Cncinia tonuis Poepp. Fcstuca purpurascens Banks. Lomaria magcllanica Desv. Grammitis magcllanica Dr.tr. Mertonsia acutifolia Hook.
Will
man Knipetrum andinum
für eine blosso Varietät von £. ru-
Nil,
so kirne diese Art
noch hinzu.
1862 und 1863.
den Positions-Bestimmungen, Winkelmessungen und Distance-
Augabcn Petherick’s
auf ihr sicherlich
ist
Material verarbeitet, das über jenes Gebiet in
Mau
treiben war.
ganz besonderes Gewicht gelegt wurde, und in
Karte ein
der That scheint des „Journal”. in getreuer
in
sio
uns die wichtigste in
Wir zögern daher
dem neuen Bande
Erläuterungen über die Konstruktion dieser
Als Text wurde
ihr
ein Abschnitt aus
dem schon
den „Proceedings" publieirten kurzen Bericht nebst den
Resultaten der von E. Dunkin berechneten Positions-Bestim-
es aber
mungen und Höhcnmcssuugcu beigegeben und im Karte selbst wird gesagt
konstruirte Karto
in
dem
Lesern
nicht, sio unseren
Kopio vorzulegon.
Lc-ider fehlen
Karte.
das gesammtc London aufzu-
sicht also deutlich, dass gerade auf diese
Routcn-
tritt
Petherick’s
Valeriana lapathifolia Vahl. Baccharis magcllanica Per*. Senccio Smitbii? DC. Peructtya rairrophylla Gaud. (icntianapaUgonica od. magcllanica. Fagus antarctica Porst.
Tifrl 10.)
Bericht zu orschen, den die Londoner Geo-
graphische Gesellschaft
(VoL VIII,
aller bisher in
die wichtigste
als
dem
sic
man
geographischer Hinsicht nicht ohne Nutzen,
Gebiete
Djur-Fluss ausgeführten Reisen anerkennen.
aus
dann znsammen-
,
brum ansehen ,
erhalten.
Agrostis, A. uliginosa Ph., fand.
J.
Provinzen
Drimy* chilcnsis. Sollt* er wirkvon dem Magcllanischcn lich Dr. Wiutori verschieden sein? Berberis bnxifolia Lande. Grisebacbi Ltthl. „
erlebte. ,
raittUrcn
?
Hier brachten wir die Nacht zu,
habe vergessen zu bemerken
der
Chile’«.
Myrtus Krausei gefunden
eben so kalt war wie die
fast
Ich
Ranunculus petioiaris Sm. Findet sieb auch auf der hoben Cordxllcro
oine Art Hütte von ausgcschossenen
errichtet hatten.
nicht weit
bis
ich die
mit unserer Ausbeute an
zufrieden
folgen, welche auch in der Magcllan - Strasse wachsen und welche hior 15° weiter nördlich angetroffen
Sonne nicht recht hatte
die
sehr
dass
,
sie
Titel der
auf den astronomischen
Beobachtungen, Winkel- und Distnncc-Mcssungcn Petherick’s
Dokumenten
kürzlich erschienenen 35. Band des „Journal of the R. Gcogr.
so
Society” zur Veröffentlichung gelangt
ausführliche Petherick’sche Tagebuch aber, das alle Details
zige unter den
tendsten
1
ist.
Sio
ist
die ein-
2 Karten diesos Bandes, welche den bedeu-
der Englischen Kartographen
sie umfasst das ganze Gebiet
zum
Verfasser hat,
des oberen Weissen Nil von
zum M’wutan-See
der Mündung des Sobnt südlich
bis
Albert Nyauzu und westlich
zum Djur-Fluss und
bis
wie
auf zahlreichen
anderen
der Routrn-Aufnahmc enthalten
zum Text
als das Material,
Route beruhe,
erwähnt.
odor
Petherick’sche Route von
ausser
nach Goudokoro genügen
soll,
das
auf welchem die Zeichnung der Diess
würde
Abu Kuku ,
basirc,
wird nur in einer Note
allenfalls
für
über Adael und
obwohl auch
die
Wnyo
hier noch Zweifel
•
178
Petheriek's Heise westlich
J.
möglich sind
,
in
Bezug auf
namentlich von der
Thcilc der Karte von den bisherigen,
Hcuglin- Hasscnstein’schen ,
findet
man aber
nicht die min-
Manches
deste Auskunft und doch erscheint uns
riithselhaft.
Die Resultate der astronomischen Ortsbestimmungen I’ethe-
Berechnung folgende:
B. sind nach Dunkin’s
rick's z.
Chartum
15 c < 5
.
Abu Kuka
’sr 28" X.
An
.
30 49 7 30 8 4 30 « 26 30 26 30
••
„
f*
t«
3 2 12 24 30 18 46 39 47 45
»»
Bestimmungen nun hat
diese
32 *18 42"
Br.,
51 55
35 53 92 41 Wayo, in Moro \ 46 0 Gondokoro 4 55 0 MUtuluni; dr» Bahr el-Ghazal 8 68 4«? 8 -'7 13 ln«! Kyt Ada«!, in Agar
Xeamjara
Wie
1862 und 1863.
Nil.
Die Zahlen für Chartura und
zum
Orte Messungen Anderer
Gondokoro, für welche
Vergleich vorüogen, sind auf-
denn das Mittel aus den
fallend niedrig,
Höhenmessungen von
vier zuverlässigsten
Chartum (Russegger,
0
L. T. Or.
»•
»7
Kinzelbaeh, barometrisch, berechnet von Kreil, 1252 Par. F.) ist
„
•»
tt
««
tum (678 was mit
n
von
für die Sobat-
man
Par. Fuss und addirt
1262g
hierzu den von
ermittelten Höhenunterschied zwischen Gondokoro
»7
Par. F.), so erhält
(
von Höhenangaben, die ebenfalls beträchtlich
nicht wie diese in so Vertrauen erweckender
genommen
oder
Karte geschehen gara 8'
Hcuglin - Hussenstein’schen
auf dor
wie diess
Adael setzt er 20' westlicher, Ncan5' östlicher als obige Positionen,
ist;
Wayo
westlicher,
wahrscheinlich weil
die Konstruktion
der Beiseronte diess
Mündung des
erforderte, die Petherick’sche Position für die
mit Recht als
Balir el-Ghazal oder den No-See verwarf er
Dovyak
und Char-
Gondokoro 194« } Par. F.,
932 J Par. Fuss) sehr nahe übereinstimmt. es für Chartum sowohl wie für Gondokoro
1
giebt
eine Reihe
für
thermohypsometriseher Bestimmung
Peney’s
I)r.
1861
Freilich
man
Miindung hat er auch für Gondokoro die Speke'sche Position und 31° 46' 9' Östl. L. v. Gr.) an-
(4* 45' 2' N. Br. ,
barometrisch,
berechnet von Kreil, 1389; Russegger, thermohyjwometrisch, berechnet von Kreil, 1202; Peel. Aneroid-Barornuter. 1207;
sich Arrowsmitli jeden-
aus guten Gründen nicht gebunden.
falls
vom Weissen
Abweichungen der übrigen
die
niedriger sind
So
metrisch) 828,
fanden
nur siud
angeführten,
so eiten
die
als
berechnet.
für
sie
Weise gewonnen Chartum Dovyak (baro-
Pruysscnaer (therniohypsometrisch) 924,
v.
Dr. Poney (barometrisch) 1031
v.
,
Hcuglin (barometrisch)
1060 und 1016, Kinzelbaeh (thermohypsometr.)
1
050
Par. F.
;
Gondokoro Dovyuk (barometrisch) 1506, Speke 'thermo-
für
1218 Par. Fuss.
hypsometrisch)
Diese bedeutenden Diffe-
ganz unbrauchbar, warum zog er aber dann die Pethcrick'-
renzen zeigen, dass über die Höhenverhältnisse des Weissen
sche Breitenbost immung für die Insel Kyt der Heuglin’schen
Nil noch lange nicht das letzte
(8° 41'
Was man
N. Br.) vor, obgleich er die Petherick’sehe Länge
Warum
aber auch
von
Wort gesprochen ist dem absoluten Werth der
dem No-
Pctherick’schen Messungen halten mag, jedenfalls lassen sie
See und dem zunächst daran stossenden Theil des Weissen
erkennen, dass Adael, also das Binnenland zwischen Weissera
Kyt nicht brauchen konnte?
für
giebt er
Warum
Flusses abermals eine andere Lage?
Karte die Petherick'sche Route von 1858 lichen Theil eine südwestliche
Richtung, während
sic
hat auf seiner in
ihrem nörd-
und im Übrigen eine südliche
Hassenstein südlich und südsüdöstlich,
Lejeun südwestlich weit über den Djur hinaus zieht?
wird Aufklärungen über diese augenfälligsten und
schäftigt,
die zahlreichen kleineren Differenzen schmerzlich vermissen.
Es
ist diess
abermals ein schlagender Beweis, wie unbedingt
nothwendig bei derartigen Karten oin begleitendes Memoire ist,
da
ohne ein solches einen grossen Theil ihrer Brauch-
sie
barkeit, also ihres
Werthes vertieren
unwissenschaftliches Verfahren
dem
Material,
Wie mittelst
und es ein geradezu den Gründen oder
mit
ist,
welche die Veranlassung zu der veränderten
Zeichnung gaben, hinter
dem Berg zu
Kochthorraometcrs
ausgeführten
nicht mit unbedingtem Vertrauen
sind auch
so
seine
Höhenmessungen
anzuuuhmon. Von Dunkin
berechnet ergaben sie: KorI.
Korosko Chartum Aliab
.
.
.
.
.
.
....
Oaba Scbarabyl
Abu Kuka
.
.
Pom.
605 969 1133 1192 1262
dem Thal
568 909 1063 1118 1184
Fum. 1277 1989 2412 2340 1428
Enal.
Adael
.
.
.
Xcangara
.
.
Wayo
.
Hurra
.
Gondokoro
.
.
..
.
.
.
bis
7° N. Br. ein
P»r.
Fum.
1198
gleiches Niveau
fast
des Weissen Nil 'unter derselben Breite hat
Wir wollen nun diese
denu Wayo,
in ziemlich derselben
1000 Fuss höher
Pctherick verliess Chartum
als dieses.
Wanderung durch
Pcthcrick auf seiner
neu erschlossenen Gobicto
folgen.
am
20.
März
1
862, begleitet
von seiner Frau, Dr. Kurie und dem bald darauf verstor-
am
benen Botaniker Dr. Brownell, und erreichte
Ponec t’s Station Abu Kuka oder Lolnun. Jahreszeit mit den
gezogen werden aus
,
Da
und langsam von der
Pethcrick entschloss sich datier,
zu Land
weiter
zu
reisen.
Er
,
forderten aber für jeden Gepäckträger auf dieser ,
und zwar in
sollte
Feindschaft
datier vor, westlich
1866
zu gehen,
2263 2196 1340
31. Juli,
wo
Abu
südlich
die Kitsch
Tour eine
Kühe den mit den
lebenden KUiab rauben
,
er
zog
es
nach Poncet’s Station im Lande der Rohl
Träger für Kupferriuge zu haben sein sollten.
Die Vorbereitungen erst
Pctherick diese
Stelle
von
wollte
durch das Gebiet der Aliah oder Klliah gehen
Kuh
2. Juli
die günstige
Nordwinden längst vorüber war, konnten
die Schiffe nur höchst mühselig
Kitsch
P»r. Kn»».
6
in
ansteigt als jenes Thal,
Kuka
halten.
Petheriek’s Ortsbestimmungen,
und Djur
mit
Breite wie Gondokoro, liegt fast
Gegenden be-
Jeder, dor sich mit dor Geographie dieser
Nil
dass das Land von da gegen Süden aber viel beträchtlicher
zur Landrcisc
an diesem Tage
währten
bis
konnte der Aufbruoh
zum ins
Digitized
vom Weissen
Petherick’s Reise westlich
J.
Werk gesetzt werdou. Durch Sumpf und Wasser gelangte man zu I’ferd und theilweis in eiaem Kahn aus Guttapercha, demselben, der später un die Tinne’sehe Expedition
179
Schilf,
klaren Wassers.
Der dichte Wald, den wir von unserem
am
Lagerplatz
wo Vieh und menschliche amphibisches Leben führten, uud um näclistcn
1862 und 1868.
Nil,
hohem Gras und
am
liaugau
und da mit offenen
hie
Stellen
war
Horizont gesehen hatten,
verkauft wurde, zu einem Kroal,
jetzt
Bewohner
hügel wurden sichtbar und wir iuudetcn an einem derselben,
ein
nahe vor uus und auch er war überschwemmt. Ameisen-
von wo dann unser Gepäck
Tag nach Poncet’s Jagd-Station Ador. Hier gab es wieder grosse Schwierigkeiten wegen des Transports, nuch vierzehnBemühungen musste endlich doch noch ein Theil
zu einem verlassenen
Numens Abuol getragen wurde, während kehrten,
um
des tiejtäeks zurückgclossen werden, da nur 40 Träger zu-
war nun
dio
sammenzubringen waren.
eiuera trockenen Fleck befanden
tägigen
aus Chartum
Mit diesen, 6 Lastochsen und 18
wurde
mitgebrachten Eseln
dio
Heise
am
weit das
dem
zu
Jernid
Faragau erhält
dos 19. August gelangten die Heisenden
aus wenigen
(Djamit) '),
die
Zuflüsse-
Weiler
bestehenden
Fischerhütten
Auge
Hier die
(Atot oder Atuot) und den Kohl im Westen
Wasser
und der Boden überzieht
war das ganze Land so ülterschwemmt. Von hier durch das
reichte,
,
grober,
sich mit
warum
Bezahlung erhalton,
als
Umweg,
die lnuge
Mittel
greifen
Leute
ohne allen
also
doch zu dem üussersten
nun
musste
seine
,
sic
Der grosse
Verzögerung bei der Lugunc, der Verlust
Nutzen, Pcthc-rick
alter reichlicher
wenn
aber Poncet dag
von einem grossen Theil des Goi>ücks wuren
nach der Hegen-
;
Mittag des 2 2. September die
Gegentheil behauptet hatte, blieb unaufgeklärt.
zwei oder drei Kanüle zurück
in
um
hcruus, dass die Hohl eben so wie
stellte es sich
Gebiet
ins
der
benachbarten
Volksstümme auf Raub auszusebicken und mit den erbeu-
Weide. Fischer
so
wie die Bewohner
des
benachbarten
teten
Hindern die Träger zu
Dorfes Neot weigerten sich, die Reisenden über die Lagune
2 Monate auf, denn erst
zu setzen und ihnen Nahrungsmittel zu verkaufen, Pothcrick
100 Trägern
die
führer mit 50
Mann
sah sich daher genöthigt
Zwangsmaassregel u aozuwenden.
,
Er besetzte Neot, schlug einen Angriff der Bewohner zurück und nachdem 5 bis 6 gefallen schien der Widerstand gebrochen, aber ihre Nachgiebigkeit war eben nur scheinbar.
vember
zehn Diener mit einem Theil dos Gepäcks
Als die ersten
Mühe konnten
alle
sich acht
Kähne
zugleich
um
fast
er mit
die
Das Gebiet der Djur passirend gevon Moro und am 30. No-
dem Dorf eines gleichnamigen Namens Moro Morokodo
Die Reisenden waren allmählich höher gestiegen
und erfreuten sich des Anblicks mehrerer Hügel.
Über Neongara
retten,
Wieder-
giug.
hielt
Poncets Geschäfts-
zum Schutz gegen
ihn
begleitete
Diess
November konnte
in das Gebiet
noch Ncougara,
herrschte.
und nur
von den zchu Dienern
während dosGcpiick unwiederbringlich verloren
Karawane
bezuhleu. 13.
verlassen.
Häuptlings, der über einen Distrikt
17 Kähnen übergesetzt wurden, warfen die Eingoborncn
auf ein gegebenes Zeichen
am
Station
beraubten Eingcborncu. langte die
,
mit
So
aber obwohl wir uns auf
Kitsch sich als Träger nur dann vermiethen,
Rinder
Die Loguuc scheidet die Kitsch im Osten von den Atwot
in
,
,
besprochene Poneet’sche Station bei dem Dorfe Adacl.”
viel
Nordende von Gaba Schambyl im Gebiet der Fouaer (Fauer).
Die
Lagune hinter uns
den Hohl und erreichten
am Ufer der scheinbar endlosen Lagune zu dem Fluss liuugau führt. Dieser Fluss von Süden und mündet in den Nil am
zeit zieht sich das
Kraul
Kühne zurück-
Atwot-Gebiet wateten wir volle drei Viertel des Wogcs zu
15. August fortgesetzt.
Am Nachmittag
die
den Doktor und die Nachhut zu holcu.
i
holte Regengüsse und Krankheit der meisten Leute, beson-
Poncets
hinaus wollten
Geschäftsführer
nicht
die
gehen,
Hohl -Träger und die
Bewohner des
die sich im Übrigen gut betrugen,
Ortes aber,
waren zum
|
Gepäcks
zu bewegen
ders von Petherick’s Erau, machten die Lage der Reisenden
Weitertragen
zu einer höchst peinlichen. Erst am
schickte daher einen Theil seiner Leute nach seiner eigenen,
1
7.
September konnten
8 bis
den Ort verlassen.
sie
„Den Haugau
kreuzend”,
Kana! im Schilf befahren
,
nun
erzählt
schwer verständlicher Weise, „hatten
etwa
1
Pethorick
wir einen Meile ,
Engl.
in
schmalen
und ge-
dem CcntralAmin genannt,
langten in eine sturke Strömung, die sich mit
Kanal vereinigte. flössen
gegen
vereinten Ströme,
Ihre
Norden und bildeten einen Fluss von un-
gefähr 30 Yurds Breite und 16 bis 18 Fuss Tiefe.
kamen wir
in seichtes,
1
bis 3
Fuss
tiefes
Darauf
Wasser zwischen
und
sein
zu
)
In
dem
er#t«*n er mögen mir die begeisterten Alterthümlcr es nicht übel nehmen auch in diesen herrscht derselbe kleinliche Rococo-Geschmaek der auch jetzt noch, so viele Italienische Villen nuszcichnet und von dem die Villa Pullnvicini bei Genua das hervorragendste Beispiel giebt. Dicso kleinen Muschelgrotten, mit bunten Stcinchcn »ungelegt, mit irgend einem Gotte in der Nische (heut zu Tage ist cs die Madonna oder irgend ein Heiliger), diese Waschschüsseln, welche Teiche vorstellen, mit den Paar Trup{>cn davor, über welche oin Wässerchen niedcrricselte und einen Fall simulirte, diese kleinen Sächelchen in Terra cotta, Marmor oder Bronze, die darum herum stehen, finden sich genau eben so und zwar nicht nachgeahmt denn Pompeji war damals noch nicht entdeckt, als solche Villen erstanden, zu Nobili, gerade wie heute auch noch,
einige
Geldprotze
hat,
—
die
sich
—
,
,
Hundcrteu
Anlagen aus der Rococo-Zeit wieder. In diesen Villen aus dem vorigen Jahrhundert und weiter zurück, aus den Schäfer- und Watteau-Zeiten, schüttelt mau den Kopf über die Kleinlichkeit der Koncoption, die Schnörkolei der Ausführung, in Pomjieji bewundert man diesen alten Trödel. Die meisten Wandmalereien von Landschaften in
—
Notizen.
—
und Architekturen entsprechen diesem Geschmack halb China, halb Roeoco mit bunten Vögelchen und schreiend gefärbten Blumen dazwischen ganz so, wie die heutigen
—
Bon Ich
Ipsurios
leugne
Bingc
in
sie
überall
dumit nicht,
—
in
Italien
an die Wiinde malen.
inzwischen
dass
einzelne schöne
den besseren Hausern sich finden
—
manche
ornamonGebäude und Säle, manche schöne Wandgemälde mit Figuren, Mosuikcu von edler Zeichnung und nobler Farbengebung und besonders schöne Statuetten und niedlich veraber das sind Ausnahmen iu den reizierte Werkzeuge
187
neuer Beweis für die Richtigkeit des Satzes, dass cs hält, die Regiorungsform oines Reiches als die Heizungsart eines Bauernhauses umzustürzen und eine bes-
ein
leichter
sere dafür einzuführen.
Aber kehren wir zu unseren heutigen Neapolitanern Das Volk nährt sich schlecht, wohnt schlecht, viel es kann, und bringt Nichts vor sich;
zurück.
prächtig durchgefuhrte pcrs|>ektivischc Ansichten
arbeitet, so
tirter
fasst
—
,
chen Häusern, nicht Repräsentanten des gewöhnlichen bürgerlichen und Volkslebens in Pompeji. Selbst den reicheren Häusern entgeht aber Alle«, was wir heut zu Tage Comfort nennen. Die Schlafzimmer in den reichsten und schönsten Häusern, des Hausherrn wie der Hausfrau, sind so eng, klein, dumpfig und ärmlich, dass heul zu Tage Lakaien und Kammeijungfern besserer FamiSie haben auch lien sie jedenfalls zurückweisen würden. die auf einen inneren keine Fenster, sondern nur Thiircn Säulcngang oder Hof gehen, keine Kamine, und wenn man sich das Bett hinein und die Thür geschlossen denkt, so ist der Unterschied von einen) Kellerloche wuhrhaftig nicht Dafür sind aber an den Wänden der Frauengelusso gross. manche recht hiibsohe Bildchen von Ammen, Kindern u. s. w., während im Gegentheil in dem Schlafzimmer des Huushcrru Gegenstände und Sccnon abkonterfeit sind, vor welche Löfflund selig in Stuttgart, wie vor seine uls Venus dargcstelltc Geliebte, einen Vorhang hätte malen lassen, „da Überhaupt siiid aber er ja doch wisse, was dahinter sei”. in dieser Beziehung die Begriffe von Anständigkeit durchaus In Neupul wird weit weniger geheuchelt und verschieden. den Blicken entzogen als bei uns und im Alterthum wurde Ich noch weit weniger gehoucholt als heute iu Neapel. bin überzeugt, dass Cicero, wenn gleich ein berühmter und vornehmer Herr, mitteu iu eiuer seiner „Dampfreden”, wie mein Schneider zu sagcu pflegte, die Tunica Aufheben und sich au irgend einem Orte wo ihn ein Floh oder ein sesshafteres Insekt plagte, kratzen durfte, ohne den mindesten Anstoss boi seinen Zuhörern zu erregen, und wenn mau in Pompeji an den Wänden der Speisesäle, wo doch wollt die ganze Familie zusamtnetikam, gewisse Darstellungen und Scenon sieht, so trugt mau sich, was unter solchen Auspicien wohl die Kinderzucht gewesen sein müsse. Wie man sieht, hat mich in Pompeji mehr die evidente Ähnlichkeit des damaligen Lebens mit dem jetzigen als die Verschiedenheit überrascht. Ks herrschte in manchen Dingen mehr Geschmack, die Sucht nach dem Äusserliclicn, die auch jetzt noch den Italiener beherrscht und ihn lieber eine pompöse Fahnde als ein wohnliches Apurtcment bauen ,
,
lässt, war weiter getrieben und deshalb die öffentlichen Gebäude, Forum, Basilika, Theater und Amphitheater, unseBegriffen nach weit über die Verhältnisse der Landstadt Es war auch bei aller Privat unfiätherei mehr übertrieben. für das Wohl und die öffentliche Gesundheitspliege gethun durch wurme und kalte Bäder, Wasserleitungen, Brunnen, Abzngskannle u. s. w. Das Volk war damals offenbar reicher und in Folge seiner Weltstellung auch prunksüchtiger als jetzt, aber die Grundlage des Lebens war dieselbe und ist dieselbe im Laufe vou 20 Jahrhunderten geblieben,
ren
—
—
man das ins Auge, so gutmiithigcs und fröhliches
es wirklich ein genügsames, Volk, im wahren Sinno des Wortes ein Volk von grossen Kindern. W'ie Kinder lügen sie Allo oder Italien vielmehr gar keinen Begriff von objektiver Wahrheit, „wir sind Alle Lügner", sagte mir ein Freund, gehonter Neapolitaner, „sie müssen nur das Mehr oder Minder unterscheiden !” Aber wenn der Neapolitaner der Lüge, des Betruges überführt wird, so macht ihm das auch keinen Pfifferling aus er locht dazu, er begreift nicht, wie wir uordischcu Barbaren in sittliche Entrüstung gerathen können, gesteht mit Heiterkeit zu, dass er gelogen oder den Käufer Uber das Ohr habe hauen wollen und ist viel mehr ärgerlich darüber, dass er nicht schluu genug gewesen, als darüber, dass er entdeckt worden sei. Dass dieso laxen Begriffe bis zu bedenklichen Ausartungen gehen können, welche mit der Unverletzlichkeit des Eigcnthumes, des Domioils und der Person nicht im Einklänge stehen, versteht sich freilich von selbst eben so auch, dass sic das gewöhnliche Leben in Handel und Wandel nicht sehr angenehm machen, indem man ohne Aufhören auf seiner Hnt sein muss. Dcshplb gicht man uueh in den vornehmeren Häusern Neapel’s für alle Bcdicnstungen, welche einen gewissen Grad von Zutrauen erfordern, Ausländem, besonders Schweizern und Deutschen, den Vorzug, während die Neapolitaner für Alles, was eine gewisse Anstelligkeit und Flinkheit der Auffassung erfordert, vorgezogen sind. Ganz gewiss auch im Grunde ein gutmiithigcs Volk, empfänglich für jede Wohllhat, die cs über schnell vergisst, und uur in seltenen Füllen rachsüchtig. Einer meiner Bekannten, seit langer Zeit in Nca|>cl, aber blond-Genuauisehen Aussehens, fuhrt eines Tages mit einem Fiaker. Der Kutscher ihn für einen Fremden hnltend , Uberfordert ihn. Zank. Der Kutscher wird unverschämt und droht mit dor Peitsche. Der Andere kehrt den Stiel uro, reisst den Kurl vom Bocke, zerbläut ihn mit der eigenen Peitsche, bis diese in Stücke bricht, wirft ihm das Fahrgeld in den Wagen und geht davon. Ein Puur Tage darauf steigt er wieder in einen Fiaker. Der Kutscher nickt ihm höchst freundlich zu „Kennen Sie mich noch, Herr? Ich bin derjenige, den Sie vor einigen Tagen so geprügelt haben! Man sollte es Ihnen wahrlich nicht unschön , klein und muger. wie Sie Geben Sie sind, dass Sie eine so schwere Faust führen. mir eine Cigurro als Schmerzensgeld mein Rücken ist noch blau und braun.” Seit jener Zeit sind sie die besten Freunde. Vielleicht gehört in dieselbe Kategorie die Liebe zu den Kindern, welche so weit geht, dass von Kinderzucht eigentlich gar keine Rede ist. Ich habe die Kinder in Neapel nur essend, spielend oder weinend und heuleud gesehen. Sobald einem solchen, nur mit einem halben Hemde bekleideten Stoppel nicht augenblicklich der Wille gethan wird, und wäre cs auch nur eine Caprice, so fängt er an zu schreien, mit den Füssen zu stumpfen und sich auf dem Boden zu wälzen, bis die Nachbarschaft zusaminculäull ob ist
—
—
,
,
,
,
,
188
Notizen.
des grossen Unglückes.
Da
findet sich
denn immer Einer,
—
der dem armen Kinde thut, was es verlangt, von Strafe oder Abwehr ist aber unter keinen Umstäudcn die Kode. Kommt man in ein Dorf Deutschlands oder der Schweiz, so ist gewöhnlich eins der ersten Genrebilder, welches sich priisentirt, ein Stück handgreiflicher Kinderzucht mit praktischer Demonstration ad hominem, obgleich hier Alles auf offener Strasse vor sinh geht, so habe ich nie eine solche Scene in Neapel gesehen und meine Freunde versichern, dass sie durchuus nicht Statt fanden. Man lässt eben die Rangen wachsen körperlich wie geistig so gut sie können und wollen, das Übrige mag die Sonne, die Gelegenheit und, wenn grosso Sorge um sie, der Geistliche thun, der ihnen später Lesen und Schreiben, Religion und Moral, Alles auf ein Mal, eintrichtern soll. Nur nicht Rechnen denn Zählen, Subtrahiren und Addiren lernen sie von Kindesbeinen an. Ks ist ein gebornes Haudelsvolk, das mit Allem und Jedem handelt, und es giebt Erwerbszweigo in Neapel von denen oine selbst Nord-Italienische Einbildungskraft keine Ahnung hat. In allen Kutfcehiiuscrn kriechen zerlumpte Jungen herum, welche Cigarrcncndcu auflesen. Nun sollte man glauben, diese geschehe, um sic selber zu rauchen, denu sobald der Neapolitanische Junge die Mutterbrust verlässt , was meist erst in dem Alter von 2 bis 3 Jahren geschieht, nimmt er schon die Pfeife oder dio Cigarre in den Mund. Aber nein Kaum hat der Bengel eine Anzahl solcher Sturaj>en aus
—
— ,
,
—
,
Spuck und Schmutz zusammcngclcscn so etnblirt er sich in der Nähe von Piazza Medina, Mercato, beim Theater San Carlo mittelst eines Bogens Papier oder eiucs schmutzigen Schnupftuches und breitet darauf soino Herrlichkeiten aus, schön sortirt: Napolitani, Cavour, Toscani, Abana und wie die nationalen und geschmuchelten Schmauchkräuter alle heissen mögen. Das Merkwürdigste bei der Geschichte aber ist, dass sich Käufer zu solchon Enden finden, ja, inan erzählt mir, dass manche Herren aus besseren Ständen dieselben zusammenkaufen lassen, um sie als Delikatesse zerschnitten in den bekannten kleinen Thonpfeifen mit Rohrstengeln zu rauchen. Es giebt wohl keinen merkwürdigeren SjMiziergang in irgend einer Stadt der Welt als einou, den mun durch Stradn dcl Porto und San Agostino della Zccca machen kann. Ersterc Strasse ist einer der Haupt -Viktualienmärkte für das Volk, letztere die Börse für Lumpen, Kleider und Hausgerätho. In beiden werden ciue Menge von Dingen feil ,
—
geboten,
bei
deren Anblick Einem der Verstand gänzlich Dort sind ausser den Früchten Fische jedor
still
steht.
Art,
Würmer, Schnecken, Muscheln,
Seeigel
und Seeseheiden,
Eingewoide von Thicren, Fleischstücke, Geflügel, Maccaroni, verschiedene Gobücke mit oder ohne Öl hier in rohem Zustande, dort brodelnd und brotzelnd in Pfannen, Töpfen und Kesseln an einem Stande erhält man die Sache zugewogen, am anderen Portionen mit Hand und Auge abgemessen, am dritten wird geloost und mit der Gabel ins Blinde gestochen; hier in der Zecca stehen die Weiber dicht gedrängt, Kopf an Kopf, mit Lappen und Lumpen, über deren Annahme der Papicrmiiller sich besinnen könnte, mit halben Töpfen, Scherlien, Kasserollen und Stücken von Metall oder Glas, mit Knöpfen und zerbrochenen Nadeln. AIP dieser Handel und Wandel geht unter betäubendem Ge-
—
—
,
von Seiten der Käufer und Verkäufer, unter Reden und Gestikulationen vor sich, dio den Nordländer glauben lassen könnten, der Welt Untergang stehe bevor. Mit don einschmeichelndsten Reden lässt sich der Verkäufer vernehmen: „Wer etwas Gutes essen will, der komme zu mir! Hier sind die ausgezeichnetsten Sülzen, welche ein Kalb je im Wanste gehabt hat, ein Kalb, das zu Gunsten meiner Käufer sterben musste, ehe es noch etwas Anderes auf der Welt gekostet als Milch, süsse Milch, direkt nus dem Euter schrei
seiner Mutter! Seht deshalb auch diese Sülzen! Gleichen sie
dem Rahm, der fausthoch auf der Milch stand? Sie schmelzen auf der Zunge sie vergehen zwischen den Zähnen; wer davon gekostet hat, klopft sich zufrieden auf den Bauch und sagt sich: Der König und Garibaldi können keine besseren Sülzen essen und wenn sich ihr Koch auf den Kopf stellte und mit den Reinen verwunderte! Zehn Sons, Signora, dieser Magen!” „Zehn Sous!" schreit die Käuferin, „Hundesohn, halten Sie mich für die Tochter einer . . .? Seht doch dio Unverschämtheit! Zehn Sous für einen solchen Fetzen, an dom der Dreck mehr wiegt als das Fleisch! Zehn Sous! Habt Ihr den Verstand verloren? Kommt doch horbei, ihr Leute, und betrachtet euch diesen Narren, der 10 Sous für einen dürren Magen von einem alten Bocke vorlaugt und dio Frechheit hat, ihn für einen Kälbermagen auszubictcn! Seit Ihr ein Piumontese, um Euch solche UnSo gcht’s fort, vielleicht, geheuerlichkeiten zu erlauben ?” bis man sich verständigt oder bis ein anderer Käufer kommt, mit dem ähnliche Rodensurten gewechselt worden vielleicht aber gcht’s von Neuem los, dio Signora hat kein kleines Geld, der Verkäufer kunn nicht, herausgeben drüben sitzt ein Galgengcsicht hintor einem kleinen Tischchen, auf dem Kupfermünzen aufgehäuft sind. Dio Signora soll dort wechseln wer soll das Agio bezahlen? Neues Duett, Allegro sforzato, zu dem der Wcchslor mit seinen Münzen den Takt klappert. Dazwischen Kerle, die ihre Waaron mit Stentorstimmen ausrufen, die das vollständige Orchester der Zukunftsmusik übertäuben können, Esel mit Frachtkörben beluden, Fiokor, die ihre Thiere anspornen und beständig Guoi ! guai rufen (der abgekürzte Warnungsruf für Guarda!), fürchterliches Klappern der Wasserverkäufer mit ihren Bechern, der Metzger mit ihren Messern, der Bäcker und Brater mit ihren Kesseln denn jedes dieser Gewerke trommelt mich einem geschehenen Verkauf einen Siegesmarsch auf seinem nicht
,
,
—
H
—
—
;
,
—
—
Stando.
Ohne Lärm kann’s der Neapolitaner nicht machen. Ist so spricht er laut mit sich selbst oder setzt sich Gedanken in Musik und singt sic mit lauter Stimme, zuweilen wird es einer bekannten Melodie angepasst oder Text und Melodie worden zusammen erfunden und abgesnngon. Unterhaltungen wordun so laut als möglich geführt; halten sie sich Nichts zu sagen oder vielmehr zuzuschrcicn, so singen sie eine Tonleiter oder einen Akkord. Neapel ist deshalb im Verhältnis« zu seiner Bevölkerung die geräuschvollste Stadt Europa’« und zugleich diejenige, in welcher am meisten Bewegung und Cirkulation herrscht. Jedes auf dor Strasse getriebene Gewerbe macht so viel Lärm als möglich und alle Cirkulation, dio in anderen Städten entweder gänzlich verboten oder auf bestimmte Tageszeiten beschränkt ist, dauort hier den ganzen Tag hindurch fort. Man begegnet beständig Viohheerdou, hauptsächlich Kühen, er allein
,
seine
Digjtized
by Google
189
Notizen. oft mit Ziegen und Eselinnen mit Glocken und Schollen grünen Büschen oder Eederstutzen auf dem Kopfe und sie werden herein getrieben, um gehinter den Ohren, molken zu werden. Das giebt freilich den Vortheil dass man wirklich frische Milch vom Thier weg bekommt, allein es vennehrt den Verkehr ebeu so wie die Hccrdon von Truthühnern, Hühnern, Enten, dio man durch die Strassen treibt und laut schreiend zum Verkaufe bietet. Der Käufer sucht sich seinen Vogel aus, dor Verkäufer packt ihn nach langem Feilschen und Zatikon um den Preis, dreht ihm den Hals um und zieht mit der Heerde, die unterdessen links und rechts herumgepickt und Fussgiinger und Wagen uufgehalteu hat, sein empfangenes Geld zählend oder in dor Tasche damit klimpernd, weiter. In Paris, London und anderen grossen Städten dürfen dio Landlcute, welche Früchte und Gemüse, die Fischer, welche ihron Fang zu Markte bringen, nur in frühen Morgenstunden durch bestimmte Strossen zu dem Verkuufsplutze ziehen und müssen in zur bestimmten Stunde den Platz verlassen haben , Neapel, wenn Einer einen Kohlstrunk oder einen Fisclischwanz hat, legt er ihn in einen Korb und läuft schreiend Stunden lang die Strassen auf und ab, bis ihm die Kehle Hat er seinen Trödel heiser und die Beine müde werden. verkauft, so setzt er Bich uu eine Ecke nnd zählt laut sein Geld, und das ist eino Hauptbeschäftigung. Ich hübe in der That nirgends so viele Menschen mit Gcldzählcn beschäftigt gesehen wio in Neapel. Wie Kinder müssen sie sich immer und immer wieder üborzougen, wie viel Sous und Centimen sic in der Tasche haben; ist es gezählt, so wird eine Zeit lang in der Tasche damit geob klimpert und gerasselt und dann wieder nachgesehen Dos beliebte Spiel „Tocca” kein Stück verloren gegangen. beruht nur auf Zählen und wieder Zählen. Jeder streckt eine Anzahl Finger aus, die Finger worden zusammengczählt und dann diese Zahl der Reihe noch unter den auf wen dio Endzahl trifft, Mitapiolondon herumgczählt, der hat verloren. Alle diese Operationen der einfachsten Arithmetik worden stet» mit Beihülfe der Stimmo und dor sobald ca über dos einfache Finger zu Stande gebracht, Zusommenzühlcu hinausgeht, ist oft Holland in Noth. Ich ,
—
,
—
,
—
—
hatte
*/2
Stunde
milbig,
um unserem berühmten
Schiffer
Antonio dolla piccola mnrina in Sorrent, der im Winter als Rheder mit Orangen nach Rom fährt, begreiflich zu machen, dass ein Vorschuss von einigen Francs den ich ihm in Capri gegeben hatte, von dem bedungenen Fahrgeld abgezogen worden müsse und dass er ein schönes Trinkgeld in der Tasche habe, wenn ich ihm das Fahrgeld ohne Abzug Es ging zuletzt nur in dor Weise, die«er Francs auszahle. dass ich ihm das ganze Fahrgeld in die Hund zählte, den Vorschuss zurücknahm, ihn den Rest einstecken hicss und dann ihm den Vorschuss wieder als Trinkgeld in die Hand ,
zählte.
Oben sagte ich, es sei ein gutmüthiges Volk. Das zeigt Zank und in allen ihren Beziehungen zu einander. Geschrei im Überfluss, aller nur höchst selten eine Schlägerei oder im Augenblicke der höchsten Wuth und Raserei ein Messerstich. Wie bei Kindern Grausamkeit gegen Thiere, gepaart mit einer rührenden Fainiücniicbc und einer grossen Theilnuhme mit dem Unglücke Anderer. Wenn der Esel »o überladen ist, dass er unter der Last fast zusammon»ich
Petermann'n ücogr. Mittheilungcn.
1866, Heft V.
hängt sich doch noch der Neapolitaner ganz hinten wie viel Personen ein unglücklicher auf seine Croupe, Klepper zuweilen ziehen muss, ist ganz unberechenbar. Ich habe ein Mal 18 Erwachsene auf einem Corricolo gezählt und das mit Huut überzogene uud mit Wunden bedeckto Skelot, das davor gespannt war, mussto gulopiren! Dann über ist auch die Keupolituueriu sogleich bereit, ein krankes Huhn in ihrem Busen zu pflegen oder gar ein Hündchen zu säugen, das seine Mutter verloren hat. Fremde Kinder anzunehmen, ulten gcbrcchlichcu Verwandten eine Zufluchtsstätte bei sich zu gewähren , scheint selbst dem Ärmsten durchaus natürlich. Eine ganz gewöhnliche Sitte bei den Familien aus dem Volke uud selbst bei solchen, welche zahlreiche Kinder haben, ist die, dass bei dem Verluste eines Kindes die Frau ins Findelhaus geht und sich dort ein anderes holt, das dom verstorbenen Kinde ein wenig ähnlich sieht. Ein solches Kind wird als eine Himmelsgabe adoptirt meist sogar don eigenen Kindern vorgozogen und Meine Freunde zeigten mir eine besser gehalten als diese. arme Gärtnersfrau die zu sieben eigenen Kindern sich ein bricht, so
—
,
,
solches
achtes
Ersatzkind
geholt
hatte,
dus
sic
zärtlichst
pflegte.
Erregbarkeit,
Auflassung, Leichtgläubigkeit und Flüchtigkeit wie bei Kindern. Die unglaublichsten Nachrichten verbreiten sich mit Blitzesschnelle; was heute in den Himmel gehoben wird wird morgen in den Staub getreten; das gestern Geschehene ist morgen entweder vergessen oder ein Mythus, eine Legende. Götter werdett mit derselben Leichtigkeit gemacht und abDio Nischen, in welchen in gesetzt wio im Altcrthum. Pompeji die Hausgötter, die Laren, stunden, sind heute noch mit denselben Ausschmückungen in jedem Luden und finden; die antike Öllumpo den meisten Häusern zu in brennt jetzt vor der Madonna oder dom heiligen Januarius. Auf dun alten Fresken sieht man Dudelsackpfeifer und Frauou vor den Loren musiciren und tanzen; in den heiligen Wochen kommen die Pifferari aus den Bergen herunter und werden für geringes Geld gemiethet, um täglich ein oder zwei Mal der Mater dolorosa oder dem SchutzFrüher war die patron einen Ohrenschmaus zu geben. ganze Stadt voll solcher Heiligen- und Mudonnenbilder, au Lampen allen Strassenecken waren Nischen , vor denen brannten und Gläubige durch ihr Beten die Cirkulation Dieselbe
schnelle
leichte
,
Eines schönen Tages erklärte die Municipulitüt diesen Kram in Wegfall , die Priester waren uusser man erwartete eine Erneute während der Abnahme. Die sämmtlichcn Bilder und Nischen wurden abgenommen, jetzt ein Paar alte Weiber liefen zusammen und heulten, Versunken und vergessen kräht kein Hahn mehr danach.
hemmten. allen
sich
,
—
Von der
Leichtigkeit, womit I .egenden entstehen, liefert oder vielmehr Gulibardi oder Barigardi (für den Neapolitanischen Dialekt ist das Versetzen und Vertauschen der Konsonanten charakteristisch) einen Beweis. Für einige Wähler, dio durch den Ccnsns schon etwas gebildeten Ständen angehören, mag der Held dor Italienischen Unabhängig-
Garibaldi
keit noch in Fleisch und Blut uufCaprera existiren, so dass zum Parlament als Deputirton wählen können, für das Yolk ist er eine mythische grosse Gestalt geworden, der Messias, der da kommen wird, zu richten über Lebendige und Todte, dor Rächer alles Unrechts, der alle Sclilechsie ihn
25
190
Notizen. Bei dem zuerst vcrzeichncton Orte, welcher überhaupt den höchsten bewohnten Ort im ganzen Russischen Reiche
was noch auf der Neapolitanischen Erde existirt mit Einem Schlogo vernichten und die Gerechtigkeit und den Wohlstand des Volkes hersteilen und es glücklich machen wird. So übermenschlich gross und zugleich unbestimmt sind die Umrisse dieser gewultigen Figur in dou Gcmüthcm des Volkes geworden, dass ich bezweifle, tigkeit, alles Übel, ,
ob der wirkliche Garibaldi,
wenn
ihm
also
,
wird.
Dass auf ein so kindliches Volk, in welchem alle Vorzüge und Nachthcilc der Kindernatur sich vereinigen, ein Regiment wie das der Bourbonen einen tiefen demoralieirenden Eindruck machen musste, versteht sich vpn selbst und begreift sich eben aus der Empfänglichkeit der kindlichen Natur. An den Nachwehen aber leidet dieses Volk noch heute und es ist sogar die Frage, ob es sich gänzlich von denselben erholon und Sprossen treiben werde, wie
fassenden
Obscrvationsrcihe sogar eine Jahrestemperatur von 11,8® (Winter 4,7, Frühling 11,2, ßommor 18,4 und Herbst 13,o®), was zugleich ein neuer Erweis dafür ist, die Tomporatur der Luft bei circa 700 Fuss Höhe um 1 Rcaumurgrud abuimmt, und ein Erweis, der durum nicht gering anzuschlagen ist, weil er sich auf mehrere tausend Beobachtungen stützt (Dr. J. Allmann.)
dass
—
Auffassungskraft
sie seiner Intelligenz, seiner blitzschnellen
und seiner inneren üutmüthigkeit würdig
Rogon und Schnee
sind.
,
burg, Slatoust u. a. m., für welche bereits 1 6jährige Observationsreihen vorliegen. Ja, Warschau hat sogar eine 25, Abo eine 48 Jahre begreifende Observationszeit uufzuweisen, während für Orte wie Kijew, Kischinew, Irkutsk, Tobolsk u. |
s.
w.
im starken Gegensatz dazu Beobachtungslisten vorlicgen.
freilich
zweijährige
auffällig niedrigere Jahrestemperatur aufweisen, als sie ihrer
strecken
sich
astronomischen Lage nach vermuthen lassen. Wir geben hier ein kurzes Verzeichniss der bewohnten Hochpunkte Russlands und setzen ihre Temperatur hinzu, wie sie von Wesselowskij der St Petersburger Akademie der Wissenschaften mitgctheilt worden ist. Die Rdauraur - Skale und der neue Styl sind hierbei zu Grunde gelegt.
stalteten
und
-
l'*“’! Jahrs.
260Q
9,»
Kinnlowndwk (am K*uk.) 2601) fkhemnchä (Tr.-K*uk.) 2390
7,6
.
.
.
.
w
-
Alp«)
....
.
5,0 7,2
8,5
9,1
2230 —3,4 6,7 2000
1970 rjatiRorsk (Cis-Koaku.) 1850 Titiie (Traus-Kaukaaien) 1500
Werehne Tdinnk
(Altai)
Irkutsk (Altai) . Slatoustuw (fnü)
.
.
.
.
0,0
|
Obser-
Her bat. vation».
— —
i
0,*
8,7
3.1
5.«
4,0 14.5
6,7
6,0 14.«
1,0
8,0
11.2
4
10,1 2,l
10,1
3
2,7
9,7 15,9
6.2
9,7 18,4
2,8
—
—21.«
— 13,2 —
1,7 12,8
4,9 14,7
1.»
1,0 14,7
1,6
9,8 18,0 0,7 13,1
— 12,5 — - 3,8 f
I
0.1
1
10, 4|
—
3,2
14
9,1
1
0,4
4
6,9
—
1
7,8 17.0
8,8;
1
10)
15 19
0,2 1
8
kaum mehr
als
Im Ganzen eruud derselben Methode veran-
komparative Gegenüberstellung geeigneten Observationen auf 32 ürtschuftcn des Europäischen und Asiatischen Russlands uud da die Summe aller Jahrgänge, in denon jene Beobachtungen Statt fnnden, 315 beträgt, so kommen durchschnittlich auf jeden Einzelort 10 volle Jahrgänge. Die Beobachtungen geschahen nach. Russischen Zollen, welche genau mit den Englischen korxuspondiren. Der Russische Zoll (= £ Werschok) entspricht
kommen Nortschinsk mit 4,55 Zoll für Juli und 4,23 Zoll August; Kischinew mit 3,83 Zoll für Juni; Moskau mit 3,69 Z. für Juli; Slatoust mit 3,68 Z. für Juli; Riga mit 3,66 Z. für Juni; Mitnu mit 3,63 Z. für Juni; Charkow mit 3,56 Z. für Juni: Jekaterinburg mit 3,55 Z. für Juli; Iiogoslowsk mit 3,48 Z. für Juli; Riga mit 3,37 Z. für Juli; Warschau mit. 3,29 Z. für Juli; Jckuterinburg mit 3,2« Z. für Juni; Orel mit 3,15 Z. für August; Tobolsk mit 3,io Z. für
1
1,2.
0,4
1,*
1
1
1
11,0 16,0
2,4
—14,8
7,»
1
1
10,3
SUnizu (CifKsuka»!«) 1000 .
1
7,0
9,6 19,0
1,1
ein
Geordnet sind die Beobachtungen noch den innerhalb Jahreszeiten und Jahre sich dokumentirenden Niederschlägen, wobei die Regen- und Sclmcemengen nicht besonders getrennt von einander aufgeführt sind. Zu Grunde gelegt ist der neue Styl, um eine Vergleichung mit dem übrigen Europa zu erleichtern. Innerhalb der Monate weist den grössten Niederschlag; nach Tobolsk mit 5, so Zoll im August. Ihm zunüchst-
3
5.7
nach
der einzelnen Monate,
o
9,0
die
dotier für eine
25,399 Pariser Millimetern.
Jahre.
;
11253—0,4 1230—0.1
Ajrxftu 28 4,4 1.* ., 28 4,0 1,0 28 4,8 -3,0 ., 28 4,6 1.® 28 4,3 —2,® „ 28 4,4 -2.® .. 28 4,4 4,® ,,
Ich lasse zugleich die meteorologischen Angaben einiger anderer Orto folgen. Es hatte am 23. Dezember Morgen»
nimmt.
Schnee ohne Wolken. Pruikfim
Um
konstatirt.
mich vor Täuschungen sicher zu stellen, untersuchte ich gleich bei dem ersten Beginn die Decke des Waggons, von welcher möglicher Weise während der Nacht aufgefallener Reif durch den Wind herunter gotricben worden konnte. Sie war trocken. Auch wurde der Rauch der Lokomotive so weit von dem Fenster abgetrieben, dass nicht zu erklären wäre, wie etwa ein Niederschlag aus diesem die Erscheinung hätte bewirken können. Beim zweiten Fall ging übrigens dieser Rauch nach dor anderen Seite des Zuges,
fischen
in
und Waggon-
kleinere
dass
so dass jeder Zweifel beseitigt war.
scheint zu zeigen, dass die Huuptuntcrschiedo in der spezi-
Von Dr. Jlerger
Menge,
solchen
—
79,1
Meer nördlich von 20° N Br. Rothe« Mrer «tldlicli Ton SO 0 N. Br.
sehr weite Schicht fielen
durch das halb geöffnote
,
22.
ltothc*
llcsultat der
ü*
1
.
Schwarze* Meer Nord-See 0»t-See Rotheg Meer
Das
Temperatur.
.
wenn man oino Uhr 5 Minuten
mein vorgchaltener Rock ziemlich stark davon bedeckt wurde. Die Erscheinung mochte etwa 3 Minuten angedauert haben als dieselben sich in und Menge Grösse verringerten und alsbald ganz aufhörten. Nachdem der Zug von Mülheim abgegangen, wiederholte sich der Vorgang und dauerte in gleicher Lebhaftigkeit, wie ich diese Mal mit der Uhr in der Hand beobachtete, ebenfalls 3 Minuten. In der Nähe von Düsseldorf wurden wir in einen dicken Nebel eingohüilt, der dort schon seit 6 Uhr des Morgens geherrscht hatte und den ich auf meiner ganzen Boise weiter nach Norden vorfand. So weit mir bekannt, wird nicht leicht oino Beobachtung nachzuweisen sein, welche bei einer so vollständigen fenster
Klarheit des
Schwere und Temperatur des Wassers
Spezifische
wenig mit Dunst geschwängert, dass man den-
selben nur bemerkte,
war
sic
Morgens
7
Uhr
—3®
es zur Zeit der fraglichen
R.
Nicht
Erscheinungen
gehabt haben.
Während nun
dio meteorologischen
Beobachtungen dieser
Stadt fortwährend südlichen Wind anzeigen, hatte ich zur Zeit des ersteh der beiden Vorgänge die günstigste Gelegenheit,
die Windrichtung zu beobachten,
lu einiger
Entfer-
Notizen.
nung von der Bahnlinie befanden sich mehrere niedrige und ein sehr hoher Schornstein. Die Rauchsäulen der ersteren zogen alle sehr flach von Norden nach Süden der Rauch des hohen al>er machte orst einen sehr weiten aufsteigenden Bogen nach Norden dann kehrte er um und zog ebenfalls fast ganz parallel mit dem Boden nuch Süden. In diesem Augenblick hatte der Wind ulso nur von einer nicht genau zu bestimmenden Höhe des hohen Schornsteins bis zu einer ziemlich bedeutenden Strecke über demselben südliche Richtung. Unterhalb und oberhalb dieses südlichen Stromes war die Windrichtung eine uördliche. Und da Köln am Mittag bei SSO. trübe, am Abend bei SO. Nebel hatte, so liegt die Yermuthung nicht fern, dass der obere nördliche Strom den Nebel von Norden erst in der Höhe nach Süden führte und dass dieser sich daselbst mit einer kleinen Drehung des Windes gegen Norden am Abend erst herabsenkte. Mietern Hergang entspricht eine Hebung der Quecksilbersäule des Morgen s um O.s'", dt» Mittag» um 0,6'". So wäre in dem brzeiehnelen Momente der nördliche warme Strom an zwei »entrecht über einander gelegenen Stellen in
i
sott
Galilei.
Andres Pocy hat der Akademie der Wissenschaften zu
,
,
den südlichen kalten eingedrungen. Dem sei übrigens, wie es wolle, von Bedeutung ist nur Lagerung der Ströme in diesem Augenblick, ihre TempeIn Bezug auf letzteren ratur und ihr Feuchtigkeitsgehalt. ist zu beachten, dass Köln noch am 22. Abends „trübe” Beide hatte, der Norden hatte am Morgen des 23. Nebel.
201
Korrespomlironde meteorologische Beobachtungen
Paris eine lüstorischo Skizze über die korrespondirenden meteorologischen Beobachtungen seit Galilei mitgethuilt. Es geht daraus hervor, dass zu Anfang des 17. Jahrhunderts Borolli in Pisa Ruinen und Andere in Florenz, Cavulicri und Riccioli in der Lombardei unter der Direktion der Academia del Cimento ein weit ausgedehntes System gleichzeitiger meteorologischer Beobachtungen in Italien organisirt hatten; uueh beauftragte der Grossherzog Ferdinand III. von Toscana die Mönche in seinem Staate, Beobachtungen zu machen und darüber zu berichten. Um 1649 erkannte Perrcz , der Schwager von Pascal den Nutzen einer über die gunzc Erde ausgebreiteten meteorologischen Korrespondenz und 1725 lies« Jacob Gucrin in London eine Aufforderung zu diesem Zweck ergehen. Im Jahre 1780 wurde eine solche Korrespondenz eingerichtet, als die erste Meteorologische Gesellschaft zu Mannheim unter dem Protektorat des Kurfürsten von der Pfalz gegründet wurde. Dreissig Akademien und viele Privatpersonen schickten die Resultate ihrer Beobachtungen ein, die in 12 Bänden unter dem Titel „Ephemerides Societnii» Mcteorologicae Palatinnc” gedruckt wurden. Seitdem kulminirteti die vielen energischen Anstrengungen, die man in Spanien, Frankreich, der Schweiz, Englund Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika machte, schliesslich in der täglichen Publikation des ausgezeichneten „Bulletin international” , welches unter Le Vorrior’s Redaktion von der Pariser Sternwarte ausgegeben wird. ,
,
j
I
die
,
Ströme waren also jedenfalls feucht. Ich habe in PoggendorFs Annal., IW. CXIII, SS. 456
ff.,
nachgewiesen, dass zur Bildung eines Nebels zwei eimuider in vertikaler Richtung begegnende, verschieden tomporirte (hinIch habe länglich feuchte) Luftströme nothwendig sind. daselbst ferner erwähnt, dass ein Regen oder Scluioe ohne Wolken Statt finden könne, wenn ein warmer Strom von
oben
in
einen kalten eindringe.
Der vorliegende
Fall
ist
ein
Geographische Literatur.
modificirter Beleg zn jener Darlegung. An der oberen Bcrühruugsgrcnze des südlichen kalten und des nördlichen wannen Stromes musste die Feuchtigkeit des letzteren zu Eis kondensirt werden und da ein warmer aufsteigender Luftstrom, der diese Eisnädelchen emporgerissen hatte, nicht vorhanden war, so mussten diese sogleich nach ihrem Entstehen durch
Vorberioht. Die Firma A. Fullorton & Co. in Edinburgh, deren schön illustrirter „Gazetteer of the World” (1851 58) zu dun bekanntesten geographischen Lexicis gehört, hat im Mürz d. J. den ersten Band eines „Imperial Gazetteer of England and Wale»’’ herausgegeben, der ebenfalls mit Karten und Bildern versehen ein sehr reichhaltiges ufld brauchbares Werk zu werden verspricht. Die detaillirten Berichte und Karten über die Expedition von Kottenkoff, flarbot de Mamy und Krgtchin in die Manytsch- Niederung (1860), über die bisher nur ein vorläufiger Bericht im Journal des Russischen Ministeriums der Reichsdomänen (1861) veröffentlicht war, befinden sich gegenwärtig im Druck. Die Kaiserl. Russische Geographische Gesellschaft hat
—
die untere kältere Schicht herunter fallen. An der unteren beträchtlichen Fallschon mit cingr geschwindigkeit angekommen mussten sie weiter fallen, du der untere warme Strom nicht mehr im Stande war, sie emporzureissen. Indem diese Nüdelnoch aufzuhaltcn und chen in der durchfullcnun kälteren Schicht sich noch weiter abgekühlt hatten, kondensirten sic das in der unteren wärmeren Schicht enthaltene Wasser; auch rissen sie an der unteren Berührungsgrenze etwa gebildete Nüdelchen mit so dass ulso an dieser Stelle eine bedeutende sich hinab
Berührungsgrcnze
,
Manuskript- Karte de* Kapitän Budüttehew zwischen Utrnri und Japanischem Meer im 1:200.000 erhalten, die viel neues topo-
Nebclbildung nicht Statt finden konnte. Der geringe Grad von Undurchsichtigkeit so wie das blutrothe Aussehen der eben aufgigangencn Sonne mochten durch die füllenden
kürzlich
und durch den zurückgebliebenen Dunst verdoch mochte unmittelbar über dem ursacht worden sein
graphisches Detail enthalten soll. Budistschew erforschte vier Jahre lang hauptsächlich die Wälder zwischen dem See
von
,
Boilen noch eine besonder«! Nebclbildung Statt finden. Dieser war jedenfalls von der vortiigigen milderen Temperatur noch nicht beträchtlich herubgesunken und überlagert.
war von
i
kälterer Luft
So war die Bedingung zur Nebclbildung gegeben.
dem
Maassstab
Eisnädelchen
j
eine
Gebiet
von
Hanku, dem Golf Petcr’s des Grossen und dem Bikin, einem Nebenfluss des Ussuri, so wie die in der Umgebung des Kaiserhafcns , der einen sehr geeigneten Exporthafen für Holz abgeben würde, wenn man Schneidemühlen daselbst einrichten wollte, denn auf d cra Chinesischen Markt, und
202
Literatur.
dieser
käme
hierbei fast ausschliesslich
in
Betracht,
nur geschnittenes und zwar in bestimmter Form geschnittenes Holz Absatz. Die geographischen und naturhistorischcu Ergebnisse der von der Decken' sehen Expedition in Ost -Afrika sollen in selbstständiger Form in nicht ferner Zeit zur Publikation gelangen. Dieses Werk wird unter Anderem auch die Aufnahme des Flusses Dschuba enthalten, auf dem bekanntlich die Expedition zu Grunde ging. Von dein Naturforscher der Britisch-Nord- Amerikanischen Grcnzkomraission J. K. Lord wird ein zweibändiges reich
Werk
Deutschland, Preusson und Österreich. Pozsony bürg
unter
dem
Titel
„The Naturalist
in
|
:
8. Dezember J864. 8“. Dresden, Adler, 1865. 16 Sgr., geh. { Tlitr, . llauptdreiecke. Triangulation, Die Königl. Preussische I.undes. 1. Tbl. fiauptdroiocke in der Provinz Promisen an der Weichsel und
coucers Island and Jlritish Columbia” bei Beutley in London gedruckt. Dr. Karl v. Scherzer’s „Statistisch- kommerzielle Ergeb-
östlich derselben. 4“.
der Novara- Expedition” erscheinen bei Brockhaus in Leipzig gekürzt und verbessert in einer billigen Oktav-
nisse
i
ihre
„Memuires
et
joumal g/ographigue”
Bulletin” in
unter
dem
Titel
„Le
Globe,
Heften heraus, deren 8 einen Jahres-
bund bilden werden. Eiue neue Dänische Vierteljahrsschrift, „Danske Samlinger für Historie, Topographi, Personal- og Literaturhistorie. Udgirne af Chr. Brunn, O. Nielsen og A. Petersen" (das
Heft von 6 bis 7 Bogen kostet 17 £ Sgr.) , ist zum Theil auch der Geographie zu dienen bestimmt. Im Verlag von Arnold Ililberg in Wien soll vom 15. Juli d. J. ab eine „Internationale Berue, Monatsschrift fiir das gesummte geistige Leben und Stroben der ausscrdeutschen Culturwelt” in starken Heften (zu 1 Thir.) erscheinen. Nach dem Prospekt ist dxs Gebiet ein weit umfassendes, die Zeitschrift soll sich zu einem fortduuernden Bilde des gesummten intellektuellen Geschehens und Seins, wie es in der Literatur, der Kunst und Wissenschaft, in dem socialen und staatlichen Leben der ausser- Deutschen Kulturwclt zu Tage tritt, gestalten und nicht bloss in Deutschland die Kenutniss des ausscr-Dcutschcn Kulturlebens populurisircu, sondern auch dem Auslande die Kenutniss der Deutschen Auffassung desselben, des Deutschen Urtheils über dasselbe vermitteln. Wonu dio Ausführung dum Plane entspricht, wird diese Monatsschrift alle vorzugsweise dio auswärtigen Länder berücksichtigenden Deutschen Zeitschriften an Volllange Listo der bis jetzt gewonnenen Mitarbeiter und Korrespondenten , unter denen viele bekannte Namen, spannt die Erwartungen hoch, ob aber die Geographie in irgend namhafter Weise vertreten Bein wird, lässt sich aus dem Prospekt nicht erkennen. ständigkeit
weit
iibertrelfen,
dio
uutl seine
ren Abbildungen.) S", 394 SS. Post, Lautier, 186«. J fl. Reinick, H. A. Statistik des Regierungs-Bezirkes Aachen. I. AMi. P. Aachen, Benrath, 1865. lj Sgr. Renaudin, Edm. Nouveau ljuide general du voyageur am bonl» du Khiu. 18°, 9533 pp. mit 9 Karten und 28 Slädleplsuen. Pari*, Harnier, 1865. 5 fr. Stelzer, C. P. Verzeichnis» sämmtlichor Ortschaften de» Königreichs Sachsen nebst Angabe ihrer Häuser- und Einwohnerzahl narb dir
Volkszählung vom
T'an-
Ausgabe. Die „Zeitschrift für Allgemeine Erdkunde”, die in monatlichen Heften „mit Unterstützung der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin” hcrauskam und schon immer deren Organ war, erscheint nun von diesem Jahre an als „Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin" in 6 Heften jährlich. Die Redaktion ist in den Händen des Prof. Dr. W. Koner geblieben und die Zeitschrift wird sicherlich ihren wohlerworbenen Kuhm auch in der neuen Form vermehren. Die Socidte de gcogrnphic de Geneve hat nach längerer Pause ihre Publikationen wieder aufgenommen und giebt nun
Kstj flildlani tlrkeppcl t» tobb abrnval. (PreuUmgebung. Mit einer geologischen Karte und luchte-
6« környöke.
:
,
,
illustrirtes
EUROPA.
findet
Berlin, G.
W.
P. Möller, 1866.
Thlr.
Volger, G. li. 0.: Da» Steinsalziuger von Lüneburg ein Seiteiutück zu demjenigen von Stossfurt. Mit Rücksicht auf Krdwissenschaft und Bergbau beleuchtet. 4°. Frankfurt a. M. 1865. { Thlr. Volkszählung Das definitive Resultat der im Prcossistlieu Staate ant 3. Dezember 1864. (Zeitsehrift des Kgl. Prruss, Statistischen llurean's, 1865, N'r. 11, SS. 273 -286.) ,
Die Summen sind dieselben wie Itu oGolbal sehen HuOtsIemler" für lSin und ln Itobm's Stetlstlveh geocrniphUthctn Jslirbuch: s.-.eilel! Ist liier aber die Uri.U. kerung aller eiozelnen Krri.e siifgeftllirt mit Unter, cbcldQBg der Städte und des Sueben Lundes, der Ciell- und MIHIA'r-Bcvölkevuax,
Vergleichung de» Sommers von 1865 in Berlia l’rof. Dr. mit den früheren von 1842, 1846, 1857 und 1859. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, November 1865, SS. 345 348.) Württemberg, Beschreibung des Königreichs Hcrausgcgcbca von dein Königl. Statistisch -Topographischen Bureau. 45. Heft: Oberamt Heilbronn, 47. Heft: Oberamt Horb. Stuttgart, Undcraznn, 1865. 14 Thlr. Württemberg! sehe .lahrhBcher für Statistik und Landeskunde, lleruusgegeben Tun dem K. Statistisch-Topographischen Bureau. Jabrg. 1863. 8°. Stuttgart. Lindcmann, 1865. | Thlr.
Wolfers,
:
—
i
Schweiz. Conty, H.-A. de: Quinxe jours dans la Suisse du Nord et Io Grand- Docbe de Bade. 1 8°. 2)6 pp. mit 1 Karte. Paris, Paure, 1865. 2} fr. Conty, H.-A. de Quinxe jours danu la Suisse centrale, Oberland Bernois. 18°, 214 pp. mit 1 Karte. Pari», paure, 1865. 2) fr, Desor, K.: Los Palafitte» ou constructinns lacustres du lac de Nouchatel. 8°, 158 pp. Paria, Reinwald, 1865. 6 fr. Meteorologische Beobachtungen in 88 Stationen der Schweiz. 2. Jahrg. 1. Heft. 4°. Zürich, Höhr, 1865. pro compl. 7J Thlr. :
Dänemark, Schweden und Norwegen. Kongeriget Danmark, popnlatr topographisk heskrevet. 1. u. 32 pp. Kopenhxgen, Gandrup, 1865. ä 16 us. Kjöbenhavn med Omcgn. En Vejlcdor for Reisende. 8°, ISO pp. mit 1 Plan Ton Kopenhagen und Umgegend. Kopenhagen, Phitipscn, 1865.
Both, L.
:
3. Heft. 8°, ä
48 Knudsen, i
P.:
es.
Oversigt oter Dödeligbeilen og Befolkningens Tactbed 64. 8°, 32 pp. mit 1 Kavte. Kopenhagen, Eibe,
Kjöbenhavn 1855
—
1865.
32 es. Lehmann, 0.: Norgc og Nordmaendene. Reisoorindringer fr» 1336 og 1865. 8°, 192 pp. Kopenhagen. Gad, 1865. 1 lid. 24 aa. Maak Dr. Die Dünen Jütlands. Frei nach Andre »en's Werk „Om Klittformationen” bearbeitet. (Zeitschrift für Ailgem. Erdkunde, Sep,
:
tember und Oktober 1865, SS. 198 -237.) KrilliSI:
und über
ausser Ueschrclbemlum uurb Abschnitt« Ubor öl« Rlldaug «er Veränderung und die d«r KUrluo ln hlvtorltehsr Zell.
Ihre
—
DUn«a
Nordsjaelland, Touriutcn i — . lllustrorot Vejvucr paa Udflugter mellem Kjöbenharn og Helsingör. 8°, 104 pp. mit 4 Karten. Kopenhagen, Porlagsbureauet, 1865. 72 as. Seebach, K. v.: Beiträge zur Geologie der Insel Bornlioliu. Mit 1 Karte. (Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, Bd. XVII, Heft 2, SS. 338-347.)
Karten. Qcncrolatabens topo^raphi^kv kort oror Danmark.
ßl.
19: Skaolskör, 29: Samsö, 80: Uindsholm, 81: Odense. 1865.
18:
Slagel»«,
Kopenhagen k l Kd.
by Google
203
Literatur. Kort Sökortarchivet Kopenhagen 1865. :
over
Gjcd.ör Rer
mul
Läbene
til
1
Grad, Cb.: Le»
Nyitol.
Kd. 32 u.
laus ct le* tourhiire» de* Vosge*. Etüde de giographio phyaique. (Nouv. Annalo» de» voyages, August 1865, pp. 129 140.) Haumonte, J.-D. Plombiere« ancien et modorne. 8°, 347 pp. mit PI inen u. «. w. Mirccourt, Humbert, 1865. 6 fr. Hemann, Prof.: Geographie completu et drscriptivc de l’empiro frau^ai» ct de hc* rolonie«, pr4oödle d’un trait^ de eostnographic , etc. 12°, 303 pp. Paria, Renault, 1865. Huber, \Y\: Le nivellement general de la France par M. Bourdaloue. (Bulletin de ia Soc. de g£ogr. de Pari», Juni 1865, pp. 632 - 665.) Bourdiol: Importance d’un nivellement general do ln Fiance et opportunit/i d'en oaaurur IVxerution. (Bulletin de la Soc. de grogr. de Paris, Juli und August 1866, pp. 177—196.) :
Niederlande und Belgion. Geist, P. 11 .: Lrerboek der aardrijk.kuude, Un dienate van liet middrllisar ondenrij». 1' drei. Ned.rland «n xijno kolonies. 8", 114 pp. 8ehoonhi>ven, van Xooten, 1865. J fl. Tarlier, J., et A. Wautor*: Ls Brl|(iorf Emmao* and 8tadt Emmsp» im eisteo Christ, liehen Jahrhundert, ohne zu bcTiUJuIcbtigen, das« auch Lvdda und Kapernaum tn jener Zeit bald Dorf, bald Stadt genannt werden. Den Widerspruch der alten Quellcnschrlftateller gegen seine il>pothasc glaubt er mit der grundlo»ea Annalim# zurückwelsen zu kdnaco, daa» der hcQige Hieronymus In Bezug auf die Tradition io Irrtham gewesen und alle anderen Ihm nochgeechricben hätten : die wahre Troditioo werde durch einen Ssraeencn repriaentlrt, der nach Albert in)
Saulcy,
am
19.
,
Mal 1M6.)
J Digitized
by Google
Neues aus Ober- Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon- Gebirge. Als Erläuterungen zu der Karte von R. Leuzinger. Tafel 11.
Vom
Ingenieur-Geologen
Die vorliegende Karte umfasst einen Theil der Schweizerisehen Alpen-Kette,
nur
der nicht
der Erbauung der
seit
Edmund
Feilenberg.
v.
sehen und Berner Alpen besiegt worden sind. Seitdem
Clubisten
besuchter geworden
Richtungen durchzogen, die Engländer
Jahren
ist,
sondern ganz besonders in don letzten
in riva-
Schweizer und Englischen AlpenHochrogionen der Berner Alpen nach allen
lisirendem Wetteifer die
Simplon-Strasse als Hauptverkehrs-Ader mit Italien ein viel
die
speziell die Penuini-
Naturschönheiten
schcn Alpen in erschöpfender Weise ausgebeutet haben, hat
mohr durchzogen, vom Gletscher-Fahrer und Naturforscher immer
Bezug auf Nomenklatur im Hochgebirge natürlich manche Lücke fühlbar gemacht und mancher Wunsch ist geüussert worden, dem erst auf künftigen Karten dieser
unendlich
seiner
mannigfaltigen
wegen von dem Strome der Touristenwelt Seit der
gründlicher durchforscht wird.
je länger jo
Eröffnung der Furca-
Strasse für Käderfuhrwerke hat sich der Verkehr des Ober-
Wallis
kaum
bedeutendem Moasse gesteigert,
so
in
Leben
Durch
zeigt.
die Furea-Strassc
hard in direkter Verbindung mit
steht
dem Rhüno-Thnl, dem
und Ausgangspunkt zahlreicher Exkursionen GehirgsthUler
artigsten
nun der Gott-
Europa’«.
in
Mittel-
die
—
man
Seitdem
Ufern
lachonden
des
Vierwaldstätter
Wagen
bis
ferner
See’s,
—
von
an den Eingang des weltberühmten Nicolui-
nigt hat,
ist
zum
bis
lichsten
Reisen
das
blauen
vom
I.eman
auch des Schwäch-
geworden und wo früher keuchend der Tourist sein
Känzchon schleppen musste, Equipagen
spännige
,
in
rasseln
jetzt zwei-
und
vier-
denen die neuesten Modou der
Pariser Boulevards hingegossen
sind.
Aber
nicht nur
dem
die
weit
ins
Thal herunter steigen musste,
um
früher
Stunden
sich mit
Lebens-
mitteln zu versehen, so winkt ihm jetzt ein Gasthof beinahe in jedem Hochthale. Bo ist denn Hund in Hund mit dem vermehrten Vorkehr und erleichterten Besuch unserer liochalpcti auch ihre genauere Erforschung gegangen, besonders früher so wenig gekannten und viel
die Erforschung der
gefürchteten Gletscherwelt und bald wird alpcngipfel
dem
können,
ja
da
menschlichen
Fusstritt
sich kein
mehr
schon die furchtbarsten Riesen
l’etsrmtno's Qsogr. Mitth«ilung«m.
1860, ll«fl VI.
Hoch-
entziehen
der Pouniui-
ausgezeichneten
Bern, welche nach habe ich mich be-
ist,
,
deren übrigens
noue gemacht werden, und endlich einige Berich-
der Schraffirung und Schrift anbetrifft, in der
Bewunderung
Die Karte
Was
die
mau wohl
so wird
dieses Kärtchens mit mir einig sein.
umfasst
der Berner Alpen
nördlich
vom Rawyl
von der Rhone die Kette
bis zur Grimsel mit
dem
Hinter-
gründe des Ober-Simmen-Thals, Adelboden, Engstligcn, Kander-Thals, Gasteren-
und Lauterbrunncn-Thals. Leider
fehlt
zur vollen Ül>ersichtlichkeit der Berner Centrul-Alpeu noch
sammt den Thälem von Grindelwald was jedoch dem Blatt eine zu grosse Ausdehnung
ihr nördlicher Absturz
und
er
in
Richtigkeit der Zeichnung, die Genauigkeit und Korrektheit
verliehen
die menschenleeren
unseres
da wo eine solche durchaus uothwendig wurde, in den letzten Jahren immer häufiger überstie-
alljährlich
Touristen dienen diese früher ungeahnten Verkehrsmittel, der Tojtogrnph und Naturforscher verdanken letzteren
Karte
Leuzinger
tigungen der älteren Nomcnenklatur einzutragen.
auch
die ungemein erleichterte Annäherung an Wildnisse der Hochgebirge und wenn
R.
genen Gletscherjochc und Hochalpen-Püssc
Ende des En-
östlichsten
Sacho
vorliegenden
Herrn
müht, die neue Nomenklatur einiger Gebiete unserer Hochregionen,
und Saas -Thals gelangen kann, seitdem auch die fahrbare Ober- Alp- Strasse die Kantone Uri und Graubünden vereigadin
der
Dank
den Nussbaum-Alleen von Schwyz und Brunnen gemächlich zu
Auf
Kartographen
eidgenössischen Materialien bearbeitet
gross-
den bewunderungswürdigen Bauten unserer Alpen-Strassen von don
in
Gebiete wird Rechnung getragen werden können.
wohl
dass
im Sommer ein regeres
der Schweiz
ein Alpen-Thal
sich
ITatli.
hätte,
da die nördlichen Voralpen dadurch
in
den
Bereich gezogen worden wären. Als Mittellinie der Karte oingoschnittcnc Längsthal in
die
heisse
sehen wir
Ebene von
der
Rhone von
Sitten.
ihrer Quelle
bis
Vom Rhöno-Thal
aus
und
steil
die nördliche Gebirgskette
emporsteigen,
das lange und tief
erscheint
meist rasch
kurze Querthülor öffnen sich schluchtenartig,
meist tief eingeschuitten, gegen die sumpfigen Niederungen
der Rhone.
Bedeutender
sind
nur die
Theil den Churnkter von Längsthalern
von Loetschen und der Dala.
in
ihrem oberen
annehmenden Thäler
Erstcres bewirkt
die grosse
Gabelung der Börner Alpen in einen nördlichen Ast, die 27
Neues aus Ober-Wallis, den ferner Alpen und dem Simplon-Gebirge.
206
Kette des Loctschen-Gmtce, und einen südlichen, die Kette
(die
Letzteres zieht
der Loetschthaler Kette. artig liings des Kalkfclsc»
der
Gemmi
meiner Aufgabe
und deutet auf
hin
einen gewaltigen Aufriss zwischen zwei verschiedenen geo-
es
in
Auch das Thal de» Grossen Alctschmehr den Charakter eines Laugst hals, ob-
seinem oberen
Theil
gegen
Nomenklatur beizufügen
wir ein weit ungeord-
neteres Gewirr von Gebirgestöcken
und Uuer- und Liüigs-
Der Hintergrund des Tessinischen Val
thüloro.
Es kann nicht
sein.
in
Beschreibung
würde
diess
allein
Ich werde mich darauf
so wie den Touristen
,
und Hoch-
möglicher Weise neu und interessant sein kann. i
was
auf dasjenige aufmerksam zu machen,
gebirgsfrcuml
der Rhone finden
von
—
erschöpfende
zu geben,
beschränken, einige topographische Bemerkungen der neuen
rechtwinklig nufsteigt.
Südlich
Piemont).
eine
,
Sache eines eigenen Werkes
Centralkette
die
liegen
drei Gebirgsgruppen
dieser
logischen Formationen.
Gletscher» trügt gleich
dem Binnenthal und
schen
schluchten-
sich
Simplon-Gebirge) und wegen eigenthümlichcr geologischer
Bildung und zahlreicher Pässe nach Italien (die Gebirge zwi-
de» imposanten Bietsch-Horns, des hervorragendsten Pfeilers
Im
Jahr-
buch des Schweizerischen Alpen-Club, Band U, 1865, habe
XVIII summt einem
ich einige kurze topographische Notizen über das Blatt
Bcdretto,
über dessen Depression nach dein Rhone-Thal hin der Pass
des
der geologisch wichtigen N'ufonen fuhrt, die zwischeu Uri,
kleinen Kärtchen zur Erläuterung mehrere Neuerungen und
Eidgenössischen
gegeben,
Atlas
worin
Tessin und Wallis sieh erhebende Gebirgsgruppe des Monte
Verbesserungen vorgeschlagcn wurden,
Kotoudo und der Mutthörnor, das lang gestreckte Thal von
einem neuen Abdruck des Blattes XVIII aufgenommeu und
Formazza mit seinen nördlichen Xebenthülern Val Dcvcro und Val di Vedro, durch weiches die kühne Simplon-Strasse
somit
speziellem Interesse
ist
für uns
jedoch
Pässen
rigen
Hauptkette
hauptsächlich da»
nach
Italien
und
die
finstere
.Schlucht
linie
Der
westlicho
Theil
Karte
unserer
streichen. !
Rhone mit dem Ausgang der langen Quervon Saas, Nicolai, Turtman und Anniviers hat
linie
Gunzcs genommen
als
von NO. nach SW.,
Kämme,
der
durch welche die Simplon-Strasse iu langen Win-
dungen emporeteigt.
zerfällt
mehrere Qucrketteu,
in
welche recht- und schiefwinklig auf einander stossen.
zweigegnbeltc Binnenthal mit fünf mehr oder weniger schwie-
Saltine,
welche seitdem iu
Diese mögen hier Piutz finden.
Die Centralkette dor Berner Alpen, geologisch die Finster-
Von
unserem Bereich.
iu
sind.
aurhorn- Gruppe genannt,
sich gen Italien senkt, alle militärisch wichtigen Pässe des
Ober- Wallis nach Italien liegen
geworden
offiziell
zerfällt jedoch
wieder
in zahlreiche
uuter einander ziemlich parallel nordsüdüch
die
So werden durch
dieser
Die
iu ihrer Mittel-
streieht
die entgegengesetzte Streichung«-
zahlreiche
Felsgrate
Mulden
und Timlbeeken
südlich von der
gebildet,
thäler
ewig unversiegbaren Nahrungsquellen für die weit zu Thal
End-
für unsere Karte keine wesentliche Bedeutung, da ihre
die alle hoch über der Schneegrenze liegend jene
niedersteigenden Gletscher bilden.
schaft tiud ihr Hauptverlauf mit den angrenzenden Gebirgs-
viel
gruppen, die wieder für sich ein Ganzes bilden,
welche den
von unserem Bereich
Die
fallen.
südlich
gewaltigen Querketten
des Saas -Grates, Misehabel -Gruppe, Weisshorn-Kette
ganz besonder» die Wunder der Monte Rosa-Gebirge nicht
mehr
Fletsch-Hörneru Bereich
,
fällt
nur das nördlichste noch
wohl aber das durch G. Studer
des Schweizer Alpen-Club, tigen Panorama’« bis jetzt
1.
Baud,
in
und
unseren
(siche .lahrbuch
1861) seines gewal-
wegen berühmt gewordene .VaUtcald- Korn.
auf allen Karten fälschlich Simmeli-Horn genannt
(3270 Meter). Es sind somit auf unserem Kärtchen wesentlich
wegen der vielen
in
den
letzten Jahren
darin
der von Norden so h.
d.
der Kette,
Rand der ganzen Gnipjic bildet, südwärts lange Felskämmc ab, zwischen denen
die stillen Reviere
!
Vou
Berner Alpen -Kette,
nördlichen
des ewigen Schnee’» liegen.
Was von
Norden gesehen wie
ein scharf in die Lüfte ragender Felsen-
gipfcl aussieht,
in der
ist
eines langen Grates,
einzigen
Wirklichkeit der höchste Punkt
dass wir
so
isolirten Felsen-
Gruppe keinen zu bewundern
in dieser
oder Schneekegel
haben, wie in der Monte Rosa-Kette das Matterhorn. gliedern
wir
nun
gebirgsgrnppe,
diese
schuchhreturtig disponirte
so finden wir
ge-
es ist die eigentliche Jungfrau-Kette,
über Mönch, Jungfrau, Gletscherhom
hom, Grosshorn und Breithorn
ZerIloch-
nur die äusserste Grenzkctto
nach Norden mit einer Hauptrichtung von NO. nach drei
Gebirgsgrnppen , die uns spezieller interessiren werden, die eine
zweigen sich
fallen
Sogar von den imposanten
in unser Kärtchen.
bewunderten
SW.;
im Eiger anhebt,
die
EbeueUuh, Mittag-
,
sich allmählich in die weiten
machten Touren und der wesentlich vermehrten und geord-
Firnreviere des Loetschen-Grates versenkt.
neteren Nomenklatur, nämlich die Kette der Berner Alpen
terbrechung in dieser Kette bildet das 10.000 Fuss hoch
mit ihren weit ausgebreiteten Gletschern, Firnfeldern und
gende Roththal
zahllosen
Kämmen und
Folsiiöruern,
dem
grössten
zusammen-
sich 2
hängenden Gletscher- Areal Europa’», die nordischen und arktischen Regionen ausgenommen, die zwei anderen wegen
hom
ihrer Wichtigkeit als an einer Hauptvorkehrsstrasse liegend
des
,
da» zwischeu Jungfrau
Stunden hing hinzieht,
um
Eine einzige Un-
jedoch durch einen bei
12.000 Fuss hohen Grat, der die Jungfrau mit verbindet, von der südlichen Aletscli- Gletschers
lie-
und Gletscherhora
dem
Gletseher-
Abdachung der Qucllfimc
abgeschnitten
zu
werden.
Diese
i
Digitized
by Google
Neues aus Ober- Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon-Gebirge. Jungfrau- Kette speziell sendet nur kurze Folscnausläufer in die Längsthäler des Loetschen - Gletschers
Fims, wie
Ahnen-Grat (3681 Meter).
B. den
z.
Ausläufer nach Süden
ist
körnigeren Gletscher
Metor), der
durch dus Einfuhren
und Kranz-
gesucht.
den Kraniberg- Firn (zwischen Qlctschcr-iiorn berg)
und den Jungfrau-Firn zwischen
ter)
übrigen
gehören
Der Trugberg (3933 Me-
trennt.
und Jungfrau-Firn
F.wigtchnetfeld
der Jungfrau
ein längorer südlicher Ausläufer
Norden sichtbaren Gipfel
von
-
ist
auch
Kette.
Die
wo
nicht
recht
So wurde das weite Firnfeld zwischen
sie belassen.
und der Lauterbruuuer Grenzkette
Alotsch-Horo
zwischen Lnutcraar- und Fiusteraar-Glctscher erstreckt, ebou
südlich
die von
JFetterhörner,
Alettch-Fim" benannt
Norden nach Süden zwischen
fruu
An
die Jungfrau-Kette schlicsst sich ebenfalls mit Nord-
süd-Strcichen
hoher Gipfel
lange Kette
eine
,
welche von
schon
pur excellencc
nung,
in
Grindelwaldner
l'ieecherhömern
Gebirgskcttcu ersten Streichen
Kette
die
des
Hugi-llum
zweigt
Banges
Fintleraarhoms
(früher
Kleinen
der vielen Rothhömcr über
eins
des
firn
und endigt im
ub
selbst
Es
breite
und
zwischen
—
’
den
dem Trug-
eine Bezeich-
aber auch ein Kwigschncefeld
Einöden im Sonncnglunz
dessen
durchgcstampft hat,
der bringt wohl
nicht
Haut auf dem Gesicht nach Hause. F'iruthal
lValliter
Grindelwaldner
dem
ist
und wer
zwischen der Kette der Grünhörner.
Vietcherhömer und
der Grindelwaldner
Vietcherhorn
Ewigsch n eefeld"
..
Kette wurde „ lValliter
Mit südwest-
bildet.
vom
sich
weil die Jung-
Das
Firnthul
den Grindelwaldner Gletscher -F'iihrern
bei hatte.
Das lange
mag und den Knotenpunkt zweier
über dem Meere liegen
lichem
cs
lang
viel heile
gipfelt.
Diese umsehliesseu eine Firnhoehebene, die circa 12.000 F.
lnngen
die
längst
Stundcu
südwestlicher, dann in rein südlicher Richtung der Viescher-
den
Namen
berg erhielt deu
Namen
Aletsch-Gletscher aus-
dominirt.
ansteigende
Grotter
der direkt
,
Grindelwaldner Vietcherhömer», Grünhörnern uud
Mönchjoch (3560 Meter) verbunden erhebt sich zuerst
der in
den
in
vollständig
kaum merklich
dem Knotenpunkt dor Grindelwaldner Vietcherhömer in zwei Richtungen sich abzweigen. Mit dem Mönch durch dos
Grat.
Der Zulluss-Fini
den Namou „Jungfrau-Firn"
erhielt
dieses Firnthul
weite,
,.
Korrespondenz mit dem
in
von der Jungfrau
mündet.
und dem Gauli-GIctsclu-r den oberen Grindel-
wuld - Gletscher vom Koscnluui - Gletscher trennen.
man
die Uuellfirne des Grossen Aletsch-Glet-
„Grosser Aletsch-Gletscher”.
Grindclwnld
hat
abzuhelfen
dou Lokalitäten entsprechende Namen gewählt; da
hömer welche die Gipfelpunkte eines Grates bilden, der sich vom Mettenlierg oberhalb Grindelwuld bis zum Abschwung so die
Dem
gotrennt.
der Bezeichnung „Firn”
schon Namen, die bezeichnend genug wuren, existirten,
wurden
Berner Alpen
der
wurden für
Fis
schers
zu Nordsüd' streichenden Kettcu, wie die Schreck-
alle
Firnmulden (Schneefelder) von dem kompakteren
reviere,
Ein längerer
Kramberg (3662
der
207
den früheren Karten waren die eigentlichen Firn-
Bei
und Grünen Aletsch-
Vietcher
Vieseher- Grates.
Vietcher
-
zum au
Gletscher
-
der Finsleraarhom-
Firn" benannt
Vietcher- Gletschers,
,
Quell-
als
Unterschied
vom
der Nordseite des
Die Fimmulde zwischen
Ober-Aarhom.
Studer - Horn und Finsteraarhorn wurde „Studer - Firn" ge-
Studer-Fim). Die andere mit rein südlicher Richtung stösst
eben so dem nuch dem Obcr-Aletsch-ületschor sich
an das Grotte Vietcherhorn. bildet einen Sattel, erhebt sich
tauft,
nochmals im Hinter- Vietcherhorn, senkt sich wieder bedeu-
senkenden und vom Beich-Gral herabkoramenden Schneefeld
noch ein Mal im Grott-Grünhom
tend und gipfelt endlich auf.
Die Fortsetzung dieser Kette mit gleichem Streichen
wird
gebildet
durch die
verschiedenen Gipfeln.
die viel zerklüfteten
Ferner parallel
läuft
lValliter
dem
liegt
Vorerst der
das lange
Hauptstreichen
Namen
getroffen.
mussten die Benennungen innerhalb der Kette
Von den
durch einen Schreibfehler an den Unrechten
gekommenen Namen „Grosses
Berner Alpen
der
In Betreif der
Vietcherhömer iu Ordnung gebracht werden.
offenbar
Vieicher-Gletscher nähren.
die Kette dos Alettch-llomt. das den
—
und Neuwahlen
Grindelwaldner Vietcherhörnern trug früher ein einziges den
dessen .Schneemassen
Vietcher-Fimt.
lValliter
richtigungen, Ergänzungen
Zwischen der Fintteraarhom-KcUe
und den Vietcherhilmem und Grünhörnern Fimthnl des
gegeben.
der HochaljNSit-Gipfel wurden auch einige Änderungen, Be-
Vietcherhömer mit vier
fValliter
Name „Beich-Fim"
der
Knotenpunkt
rade
niedrigste
mit
Vietcherhorn
mit
das
Vietcherhorn ”
,
nur 3873 Meter,
Ort
und zwar ge-
während
4048 Meter keinen Namen
das
sämmtlicher Zuflüsse des Grossen Aletsch-Glctschcrs bildet
höchste
und
Nichts war natürlicher, als den Fohler dahin zu korrigiren,
lüuft.
in die
prächtige Kette der Loetschthuler Gebirge aus-
Nur kurze Gräte, wolcho
Gletscher einfallen,
iu
den Grossen
u.
wir nun unser vorliegendes Kärtchen früheren Karten, ja sogar mit Blatt
XVIII
andere und
A letsch
dem
des Dufour-Atlns,
viel vollständigere
so
s.
w.
dieses
dass
-
haben eine andore Richtung, wie das
Dreieckhorn, Olmcnhom, Sattclhorn
|
den
man dem höchsten dieser Kette, dem 4048metrigen, Namen „Grosses Vietcherhorn " dem niedrigsten, dem .
Vergleichen
3873metrigen, den „Kleines Vietcherhorn” (oder „der Ochs”,
Gebiets mit
wie
er
auch
uu
der Grimsel
nicht revidirten älteren
„Almerhom”
für Grosses
wir eine ganz
gezeichneten
Gletscher -Führers
finden
Nomenklatur.
trug.
zuerst erstieg)
heisst)
gab.
Den Namen
Vietcherhorn (zu Elireu Christian
des aus-
Almer, der ihn
glaubte uuserc Beneunuugs-Kommission aus
Digitized
by Google
Neues aus Ober-Wallis, den IJemer Alpen und dem Simplon-üebirge.
20$ Gerechtigkeitsgründcn
gegeu
alle
anderen ausgezeichneten
Falsch
hat.
auf Dufour’s Atlas der
ist
Name Grünenhorn
;
dem Prinzip, nur noch Naturverhält*
Gletscher-Führer und aus
und nicht mehr nach Persönlichkeiten (wie früher)
uissen
Berge zu benennen, nicht onuchmen zu
Der Name
sollen.
war von den ersten Ersteigern des Berges, den Herren Moore und George vom Alpen -Club, gegeben worden. Übrigens „Grotte
das
hiess
Viescherhom.
Der
Viescherhom Dreieck
-
erhielt
liegt,
zu
Am
4047.
ein
ersten
Banges.
Atlas stand die Zahl
westlichen
der Grünhornlütke.
Eingang
Dieser
Name
wurde (da er sich nur auf eine Felsenhaldo bezieht) in Grünegg umgewandelt und danach der Kulminationspunkt Gruppe „Grote- Gr unhorn” (4047 Meter) benannt. Von
dieser
*
das Loetschthaler.
Weitere Änderungen sind:
einem
in
erhebt sich in der
Gipfel
Auf Dufour’s
Name Grünhorn am
Gletscherthülchens
deB
Bezeichnung „ Lauter-
die
das Lauterbrunner, das andere Lth. Breithorn (3795 Meter)
einfache Bezeichnung
von diesen
Fuss dieses siebenthöchsten Gipfels der Berner
Alpen steht der
Unterscheidung bloss
zur
brunner ” und „Loetschthaler” oder abgekürzt Ltb. und Lth.
Südlich
Kette der Viescherhönier noch
man
Brcit-
uud uördlich vom Loctschen-Thal braucht
hörner südlich
beizufügen. Somit wäre das eine Ltb. Breithom (3774 Meter)
einauder stehenden Gipfeln
Er trug keinen Namen.
heissen
Für die beiden
immer
südlich
sehr
die
—
Viescherhom”.
Helveticas” im vorigen Jahrhundert.
vom Grossen
Grindelwald
in
hömer mit 4020 Meter, der etwas „Hinter
soll
Grüner- llorn zu Ehren des alten Verfassers der „Eisgcbürge
Grindclwaldner Viescher-
Vitscherhom"
dritte Gipfel der
(zwischen Scheuchzer-Hom und Oberaarhorn), es
hüten mit
dem
Um
Verwechselungen zu ver-
eigentlichen Wetterhorn in Grindelwald
Name „Wetterhom” zwischen dem
der
gel-Glctscher abgeändert werden in
Kanzel',
—
ein
,.
soll
Breithorn und Tschin-
Kanzelhorn ” oder „die
Name, den jener Berg
Ammerten
in
trägt.
Der
Obera/ittch- Gletscher soll konsequenter Weise vom Aletschhom herunterkommend geschrieben werden, daher
hat
man den Namen Schwung
leichtem
in
Jägi-Gletscher, der auf älteren Karten
und schreibt
dort stand, omittirt
bis
zum
jetzt Oboraletsch-Gletscher
Aletschhorn.
zwei Nebcngipfcln , die sich vom Hauptstock sehr deutlich
ln der Loetschthalcr Kette sind die beiden Hauptgipfel
Namen' „Grünegghom”
durch ihre bisherige Beneunungsweisc immer Gegenstand von
abtreunen,
der südliche den
erhielt
(3869 Meter) und der nördliche kleine kecke Felsenzahn diese
Nomenklatur
Club 7.
den Namen
3927 Meter
mit
und
1865
1866.)
1865
August
siehe
zum
(über
„Klein- Grünhorn",
Jahrbuch
des
Schweizer Alpcn-
Das Gross- Grünhorn wurde den Mal vom Verfasser er-
ersten
stiegen.
von dem
Südlich
erhebt sich dio
tiefen
hohe Kette
Einschnitt
der
der
IValliter
Grünhomlücke Vieecherhörner.
Ausser diesem Kollektiv-Namen standen keine näheren Bezeichnungen ilaltei. Der höchste Gipfel dieser Kette hiess mraer IVannehorn (3905 Metor). Etwas südlich davon zusammenhängend erhebt sich ein Gipfel mit 3717 M. Letzterer wurde „Klein-”, ersterer „Grots- IVannehorn” benannt, ferner ein über den Schaftriften
am
Aletsch-Gletscher,
„Zum
echo-
Bühl” genannt, sich erhebender Gipfel von 3864 Muter Der Name „Kamm" für den nördlichen Endpunkt dieser Kette ist alt und wurde beibehalten. Ferner nett
Schonbiihlhorn ”.
fehlten
am
betreffenden Ort zu den Zahlen
3662 Meter
die
längst
benannten
„Trugberg" und „Kransberg”
Von
und bekannten Namen Englischer Seite wurde
verkommenden Namen „Rothhom” und „Breithom” andere zu substituiren. Wir haben beim Fineteraarhom zwei Rothein» links
und eins rechts vom „Studer-Firn”.
Zu
Kämpen Hugi sollte das nähere am Finsteraarhorn.. Hugi-Uum" heissen, da es die Fortsetzung der alten Namen in dieser Kette bilden würde, wo man schon EscherEhren des
alten
Höruer, Studer-Hom, Altmann, Scheuchzer
schliesslich
-
Hom
u.
s.
w.
gelassen
strichen hat
dem
;
man dem
höchsten der
Namen
ganzen Gruppe den
Bietech-Ilom (3953 Meter) ausund den Namen „oder Nesthom” ge-
östlichen
Nachbar hat man den Namen
„Hetthorn” gelassen, aber das „Gr.” gestrichen.
Der Gipfel 3255 südlich neben dem Bietsch-Horn , der auch „Breithom” heisst, wird gestrichen und passender „Baltechieder
Hom" vom
darunter befindlichen Boltschiedcr
Gletscher genannt. In der Gruppe der Blümlis-Alp sind
gcschlagencn
Namen
dio von
uns vor-
für die sieben Gipfel dieses herrlichen
Berges angenommen worden.
(Man vergleiche „Doldenhorn und Weisse Frau von A. Roth und E. v. Fellenberg”, 1863). Es sind also: Blümlis-Alphorn (3670 Meter), Weisse Frau (3661 M.), Morgenhorn (3500 M. ? 11.000 F.?), Oeschinenhorn (3492 M.), Ocschincnrothhorn (3300 M.), Blümlis-Alpstoek (3220 M.) und Wilde
3933 Meter und
auch der Wunsch geäussert, den in diesem Gebiet zahlreich
hümor,
Verwechselungen gewesen, weshalb
Frau (3262 Meter).
Dieses wären im Detail die in den letzten Jahren zahlreich angebrachten Verbesserungen in der
Nomenklatur dieser
Hochgebirgsgruppe, die jedoch des kleinen Maassstabes wegen (1
:
200.000) auf unserem Kärtchen schwer anzubringen sind.
Manche
dieser
neuen Nomen
Benennungen und zwar ganz besonders die in
den Viescherhörnem treten weit deutlicher
auf der auch von Herrn R. Lcuzinger meisterhaft gestoche-
nen Karte v.
zum
„Hochgebirge von GrindeLcald"
von Äby,
Fellenberg und Gerwer 1865, hervor. Bevor wir zur Cha-
rakterisirung dieser
Gruppe
der zahlreichen Gletscherjoche gehen, bis jetzt
gemacht worden
sind,
die
in
wäre eine Zu-
Digitized
by Google
Neues aus Ober-Wallis, den Berner Alpen und dem Simplon-Gebirge. sammenstellung
=
höchsten
der
11.000 Pieds de
Gipfel
3600 Meter
(Uber
Hugi-Hom (3549 M.),
.... ....
4000 Meter.
Gipfel über
6.
8. 9.
10.
.... .... ....
2.
Kigcr
3.
Kbutrfluh
4.
BitUcb-Horn
6.
Agassiz-Horn
an der Jnngfrau
6.
ftoththaUattc)
7.
Trogbcrg Klein-Grünhorn Gross-Waoncborn
8. 9.
2.
3.
Kamm
4.
GrUneggborn
.
§
.... .... .... .... ....
5.
Si'hünbUhlhorn
6.
8.
Schienhorn Drciockhorn Nesthorn
1.
Brrithom im LoeUchthal
7.
3870 3869 3864 3833 3822 3820
.
....
4.
Grni.hom
6.
Httehater Gipfel der FuMhärner Sattelhorn neben der LoetechenGipfel zwischen
.... .... .... .... .... .... .... .... .... .... ....
Klein- Wannehorn
Mittelbom 10/ Vorder- Wetterhorn oder Uatlot Jungfrau 11.' Roaenhorn \
Gipfel Uber
Koienhorn
1.
2. Silberborn
6. 7.
8.
9.
10. Bergliatoek
Studer-Hom
13.
ist
,
den
Monte Leone
3565 Meter. Er zwischen
dem Thal
beiden
3560
:
di
Vedro (Simplon - Strasse) , dem Thale von
östlich
3795 Meter,
»
von
mit
la
Ghcrasca.
Vedro einmündet, und der
Waseuhom (3270
abgrenzt.
Seine
Meter), das Schönhorn
(3202 Meter), das Mäderhorn (2850 M.) und der Alpiengrat
•
(3280 Meter).
Zwischen Wascnhom, Schönhorn und Monte
Leone senkt sich der
breite Kaltenwasser-Gletschcr
hinab,
dessen alte Moränen die Simplon-Strossc beinahe zu berühren »»
3718 3717 3708
•
tt
dem
Alpiengrat und der Punta Cornera, senkt sich der viel zer-
tt tt
klüftete Alpien-Gletschor.
4
(der Wetterborner.
3703 3691
dem Binnenthal und
3691 Meter,
3690 3888 3686 3661 3670 3662
sind
Zwischen dem Monte Leone und
die dominirendou Gipfel
das
klotzige
Bortelhom (3195 Meter) mit dem kleinen Steinen-Gletscher
:S
des Ritter- Passes
jenseit
der Helsen,
schöne Firnpyramide weit ins Rhone -Thal
dessen wunderhinunterblinkt,
tt
mit
II
•
II
Es folgen nun zwischen dem Hinter-
horn mit 2905 Meter,
II
•
II
3661 3647 3637
3183 Meter.
gründe des Binnenthals und dem Val Devero das Wanni-
•
II
dung (Pizzo
die
Punta
di Cervendonc),
di
Cornera, der Chcrba-
auch Güschihorn genannt, mit
t»
3125 Meter;
II tt
3643 3634 3632
ferner von
Westen nach Osten dus Albrunhom
(Alborhorn) mit 2900 Meter und der Albrun-Pass bis
zum
tt
dominircuden Ofeuhorn oder Punta d’Arbolu mit 3270 Meter,
II
M
(über dessen Besteigung durch
Schweizer Alpcn-Club 1865.)
(3560 M.),
F.igerjoch (361 8 Meter), Jungfraujoch
?,
Ferner zwischen dem Hinter-
Hohsandhorn (3205
M.), das Mittaghorn
(3182 M.), Blinnen-
horn (3382 M.) mit dem mächtigen Hohsand-Gletscher und der
Mcrzenbaohschion nördlich der Gletscherhochebene des Gries'•
*.
G. Studer ».Jahrbuch des
Rhöne-) Thal sind anzuführen der Strnhlgrot (2982 M.), das
Finstcruar-
3100 M. ? und Wotterliicke (3300 Meter?.) Gipfeln nördlich der Rhone sind
Die noch uneratiegenen Gipfel bezeichne ich mit
Hm.
grund von Formnzza (Fommat) uud dem Gomscr (oberen
3687 M. und
Von hervorragenden *)
di
den Binnentholer Gebirgen
Vasallen sind: Das
•
•
tt
,
dem Val
scheinen, dann ins Hoehtliälchen von Alpien, zwischen
Übergänge des Mönchjochs mit
circa
Pass
•
tt
tt
M., dos Luuincnthor mit circa 3600 M.
joch mit
-
der Saltine (Simplon-Strasse),
Depression des Furggcnbaum-Passes, der den Monte Leone
#
tt
endlich die in dieser üroppo liegenden Glotschcrjocho er-
und die
vom Simplon
östlich
,
welches bei Tras)
20,8 26,0
Oktober
Capt. Berard.
„
— 31. „ Santa Cruz, Tenerife Santa Cruz, Tenerife „ — 1842 Santa Cruz, Tenerife 26.-27. 1817 Santa Cruz, Tenerife — 1837 Santa Cruz. Tenerife It. jl862 Charco Verde. Palma 13. — 14 1824 Santa Crua, Tenerife
22, « 23.4 23.?
.
.
„
13.— 31. 1856 Santa Cruz,
21.6
.
.
August
Fritsch.
—
.
'
in welches die Quelle läuft, zeigte Quelle in der Nähe des Ursprunges von Val Gan&na, nach den Bergen am Ourral bin (1546 Meter), 16. April 1815 nach Leopold v. Buch . . Ponte Luiz an der Kncamcada alta, die höchst gelegene stärkere Quelle Madeira’a (höher linden aieh nur noch schwache Sickerwasser um Weg nach dem Pico Ituivo) (1648 Meter], 25. Auguat 1862 4 Uhr Nachmittage . . .
Venus.
Off.
,
1841 Santa Cruz, 'Tenerife
—
15°
Ein kleines Bassin, der
. .
40®+
Insolat. bis
Bwbtohtcr.
Ort.
— 10. 1837 Santa Cruz, Tenerife 10. 1863 Puerto del Hierro. — — —
4.-6.
18,1
April
Mai
Daten.
8,1*
225
Lerada (Wasserleitung) von Kaba^al (circa 1000 Meter hoch) am 16. August 1862 Mittags 11, s°, Luft 16° . . Eine Quelle vom Monte sichtbar (1283 Meter hoch) fand L. v. Buch April 1816 10,3°, Luft' 14,?° Quelle im Curral unter Pico Kuiro (1358 Meter) 8,4° nach Sabine 13. Januar 1822 . Quelle am Faul da Scrra, beim Weg, der von S. Vincente aufsteigt, in circa 1600 Meter Höhe, .10° 15. August 1862 Mittags . . Quelle an einer Kinsenkung zwischen den beiden Kuppen des Pico grandc (1620 Meter) 24. Au12,0°, Luft 27°, gust 1862 2 Uhr Nachmittag«
Die
zeigte
mir ausführlichere Zusammen-
Archipels sind
ia
Ilsm bla, bei dem Felsen El ßoquillo,
,5.
.
»
Juni
1863 4 Uhr Nachmittags 16’, Luft 19° Temperatur im Stollen bei Kealejo, etwa 140 Meter Über der Sec (wohl durch Aufenthalt von Menschen und durch die Sprengung erhöhte Tempe22° ratur), 18. Mai 1863 Wasser im Barr, de los Santos bei S u Cruz, 24. Juli 1816 20,4°, Luft 25,7°
Palma. Tiefer Brunnen hei Santa Cruz, 20. September 1815
:
. Ubarco verde, 11. Oktober 1862 . . . Quelle iu einer Höhle, Müa. de laa Goteras, 6. November 1862 3$ Uhr Nachmittags . Wasser des Baches im Barranco de las angustäu, unterhalb der Kapelle, 4. Okt. 1862 2 U. Nachm.
19,7°
22,3°, Luft 27 15,»°,
23,«°, Lnft 25.«°
Lanzarote.
Brunnen an einem Ort, wo sonst das Dorf Tigayfe stand, 18. Oktober 1815 Lnft in dor Cueva de los Verdes bei Uaria, etwa 600 Schritt vom nächsten Eingang (circa 100 Meter), 18. April 1863
9
°
Ln ft 19,4°
17,4°
17,«°
Meteorologische und klimatographische Beiträge zur Kenntniss der Canarischen Inseln.
226
ganz nahe dam Maar
l’ared da Jandia
kommen im Gründe
mit Tamarix eanar. bewachsenen Thalmulda Quellen mit stark salzigem Wa*»er henror zwischen dem Dünensand de> Isthmus und den basaltischen Bergen nach Chäegua in, SS. Marx ISS8 7 llhr Vormittage 22,0° warme Qualle 15’. Luft 14° kalte Quelle dicht daneben Agua liguia, »alzige Quelle in einer Höhle an der niirdlichen Käste des Isthmus von Jandia, 30. Mürz 17°, Luft S0° 1863 S Uhr Nachmittags einer
....
Luft über der Höhle im Schatten
22
.
.
.
C'anario.
....
Wasser im Thal von Arguinoguin, von der Sonne wärmt, den 28. JuÜ 1811
Dio Beobachtungen zeigen, dass
alle
peratur als die
26,6°
Quellen der meeres-
mittlere d) Häuptling »on Ain-Salah and vornehmster Herr in Tidikelt. A. P. Sidi
Nur zwei Stunden weit vou Mur-
Gräber der ehemaligen Herrscher, ich glaube,
geglaubt,
nahen dürfe,
—
*)
Hadj Hadjil, 29. Januar 1866.
—
mich auf dem Wege nach Trogen
ich
Diess
Der Monat Januar ist äusserst mild, Belten sinkt das Thermometer des Morgens vor Sonnenaufgang auf Null herab, während im Dezember vor Sonnen4® C. Regel war. Regen fällt natürlich nicht aufgang Wetter.
Beurmann’s
Stunden Marsch und so viele Unannehmlichkeiten! Ich hatte
Thee und
gebracht
nur zwei
(siehe v.
Ergänzungsheft 10 der „Geogr. Mitth.”),
und ausserdem
und „zwei” Hut Zucker. Ich sagte seien
in
stürzten über Nacht ein.
waren Statthalter vou Bornu, öffnen werde. Aber nur zwei
mittags nun bedankte sich Muley Ismae! ]>crsön!iuh für The«
es
ein neues
ich
Tage lang mein Gast, hatte
er ja doch in Tuat Gastrecht un mir geübt,
schickte ich
obgleich
Haus bewohne, so lege ich mich doch jeden Abend mit dem angenehmen Gedanken nieder, vielleicht am anderen Morgen unter einem Erdhaufen zu erwachen. Denn alle
die Zeit
gab die Veranlassung, dass ich einen meiner Dienor zurücksenden musste.
weil
,
Stürzen doch jetzt
suk, habe ich nichts Besonderes mitzuthcilen, wenn nicht,
—
Mohamedanern.
Häuser schmelzen würden.
schon manche ein wegen grösserer Feuchtigkeit und mithin
zu kurz go wesen, er hätte sich mit Vergnügen neuen Martern
Mursuk auch sehr dankenswert!!
hier in
ist
sonst alle
willst,
ich
dass
’)
Sieb« die Karte za M.
r.
mit Dir gehe,
ich
für Deinen Vetter
gewagt, so sterbe ich auch für Dich.”
mein Leben
Ich bin überzeugt.
Bcurmunn'» Reise
s.
a.
0.
A.
P.
Nachrichten von Gerhard Bohlft. dass dioss keino leeren Worte
sind
zu gute
eine
hat
er
,
Meinung von Barth und dessen Vetterschaft uud Burth hatte eine gute Meinung von ihm. Das genügt. Tragen, 1 . Februar 1866. 'Tragen, seine
Umber und
seine Sebefia.
— Heute Morgen
besuchte ich die Gröber der sogenannten Borau-Statthalter,
Merkwürdiges darbieteu.
die indes« gar nichts
Eine kleine
Anhöhe, von 30 oder 40 maulwurfartigcn Hügeln gokrönt, ist
was man
Alles,
Einige Gräber sind
sieht.
Herr Duveyrier hat
glaube,
sie öffnen lassen
Ost der Länge nach.
Es
offen,
ich
Die Todten
').
von West nach
sind nicht aufrecht beerdigt, sondern liegen
gar keine Schwierigkeit,
liat
die
Gräber zu öffnen, nur darf man nicht mit der Hacke daran gehen, denn das Material schmilzt gleich,
wenn man
es mit
durch
Sebeha getrennt,
die
Wasser
liegen
wo
wohnt
Viel interessanter
halten sollen.
kann mir
Ich
Südwest dicht bei
in
einer kleinen Burg,
welche schöner
begiesst, ist aber
Die Gröber, von Tragen
troeknem Zustand sehr hart.
in
und Thon
aus Sebcha-Schollen
die in den Gräbern Liegenden geist
die Sebcha selbst,
andere die Erdschollenbildung zeigt.
als jede
der Erde
eigeuthümlichc Auftreiben
dieses
nur durch Gasbildung
aber
selbst, die
so wie dus Schloss Nichts als ein Triimmcrhaufeu
ist,
wo
nur einige dreissig bewohnbare Häuser zwischen den Ruinen Zahlreicher
stehen.
ausserhalb
schaft
wie auch
ist,
Mnrsuk, die Bewohner-
iu
Stadtmauer, wie die Meuge Palm-
der
hütton bezeugen. Palmenscald.
nun auch
so
ist,
in
Tragen nichts Merk-
hat doch der
Weg
wohl keinen zweiten
es
wenn
könnte diu Regierung,
wenigen Palmen
So aber ,
die
Ausziehen getödtet.
am Wege
links
völkert
aus
,
mehr
ziehen,
,
und
todt
Alles
tragen
selbst die
werden durch Sakhi-
Die vieleu Ruinen von Dörfern rechts
sein,
bezeugen
wenn
,
dass Fcsan einst besser be-
die Türkische Regierung so bleibt?
Trugen,
3.
Februar 1866.
Eintreffen der Nachricht von Harth’* Tod.
—
Ich hatte
vorgestern Abend so eben aufgehört zu schreiben,
Bote von Mursuk mit Briefen
hatte
als
und angebaut war, aber wie wird das Land nach
zehn Jahrcu
eintraf.
ullcin
mit Eiureehnung aller Ab-
liegt
jetzt
Palmen
diesen
sic wollte,
jetzigen Einkünfte Fesan's
gaben betragen.
und
Dr. Putermann hat
als
ein
und Paqueten aus Europa
Er war Morgens von Mursuk aufgebrochen und
also
den
Weg
bis
Tragen
in
circa
')
M.
r.
offnen.
12 Stunden zu
Beurmann
lies* einig« derselben durch Siehe „Ueogr. Milth." Krgütuungaband
Peterraann’a Geegt. Mitteilungen.
1866, Heft VI.
dem
mit
Tafilet
vor-
kennt
Schicksale
,
uud sein
Name
wird
südwärts
Abd
ist.
in
so
Jedermanns Erinnerung
nur mit Hochachtung und Bewunde-
rung genannt, was nicht bei Fall
Gegenden wie Draa,
wohiu er doch nicht einmal kam ,
von Fcsan ab
er
ist
in
und Tuat Jedermann Dr. Barth’« oder Abd el-Kerim’s
allen andoren Reisenden der
el-Korim lmt allerdings durch seincu cigen-
und seine
thiimlichen Takt
möglich gemucht,
vielseitige
Wege zu
Meuscheukenntniss es
durchreisen, die selbst Moharne-
danern, schwarzen und weissen, selten gelingen.
Als ich
seinem ulten Diouer Mohamed Gutroni, jetzt der meiuigo, die Trauerbotschaft mittheilte,
sagte
„Der
er einfach:
ist
im Paradiese, Gott hat Erbarmen mit ihm.” Sein bewahre ich als Andenken auf. zumal er
jetzt
letztes Schreiben
Anerkennung
mit
darin
meine Leistungen
über
in
der
du ich ja nach dem eigentlichen Sitz dieser
leisten konnte,
Sprache, Tirabuktu, nicht hinkam.
Es
ein grosser Ver-
ist
dass er seine Vokabularien nicht hat vollenden können,
lust,
da wohl Niemand
je
so gründliche Forschungen über jene
Sprachen der schwarzen Bevölkerung gemacht wie Heinrich
war der
Barth
Afrika-Reisende
grösste
S. (68). A. P.
und wird
es bleiben.
Mursuk, Die Verwaltung ton Eesan.
—
leh
12.
Februar 1866.
war
Tragen ein Pferd leihen zu können, so duss bruar, ol>glcich ich erst
um
um
so glücklich, in ich
am
4.
Fe-
Uhr Morgens aufbrach, schon Mursuk ankam. Zelt, Diener, Tep8
Uhr Abends in pich u. s. w. kamen freilich erst am folgenden Tage. Wir sind immer noch im Ramadhan und dies» verschaffte mir vorgestern Abend die späte Visite vom Kaimakam, der sich um 8 Uhr Abends anmelden lies« uud daun um Uhr kam und bis kurz vor Mitternacht blieb. Ilalim Bei
7
war
äusserst
zuvorkommend, rühmte dabei
mit
Dir,
dem
Tripoli senden
für dus
,
noch nie hat einer meiner Vorgänger Geld
Gouvernement aus Fesan
habe längst gehört, dass
und
*)
und
nächsten Courier werde ich 40 Beutel nach
sicher zufrieden sein.”
bist”,
sich
immer: „Ja, Mustafa Bei, denke
seine Administration wie
ein ausgezeichneter Administrator
an die 10 Francs Kopfgeld, die er
dnclite dabei
importirten
erübrigt, der Muschir wird
„Ja, Ilalim Bei”, erwiderte ich, „ich
Du
Sklaven erhebt.
Natürlich
d«n Schrch von II,
November,
11.
,
wenn schon
sageu, noch mehr, deun
von jedem
Tragen
in
wohl Recht zu sagen, dass Heinrich Barth eben so berühmt und bekannt in Afrika ist wie bei uns ') ja ich möchte
Einen so üppigen Palmenwuchs, wie man Stunden
Reize.
die
erst
meine Hände kam.
vor
dahin seine
weit von Sesuu an bis Tragen zur Rechten und Linken hat, giebt
vom
seinem Tode datirt,
14 Tuge
letzten Courier
Barth.
— Wenn
würdiges zu finden
Heinrich Ilarth's Tod, zumal ein Brief also
Sourhai-Sprache sich ausdrückt, obgleich ich nicht viel darin
der feuchten Schicht erklären.
in
Nachmittags ging ich daun iu die Studt
229 Tief berührte mich die Nachricht von
Fuss zurückgelegt.
Sieb« „Geogr. Mitth."
1865, 8. 429.
SO
kommt
Nachrichten von Gerhard Rohlfs.
230
von diesem und anderem unerlaubten Gelde Nichte in den Staatsschatz und Halim Bei macht sich auf diese Art jähr100.000 Franc*.
lich
da* Gouvernement glaublich, dass
Abzug
nach
selbst
zu bestehlen, und es
Fesan diese* Jahr 40 Beute!
aller Administration*
ist
500
(&
Wir
hingehen müssen, wohiu ich Sprachstudien
—
Weg
kann
nur so
ich
,
was
viel sagen,
Dienern so ohne Weitere* auf Wara losbrechen kann. Über-
Vorgestern
hier als
am
ich
kann
gönnen, sonst wäre
mir gelingen wird, Wara zu erreichen,
i
wenn auch über Kuka.
—
Ausrüstung.
waren
—
für
Obgleich die 5000 Francs, die Sic
mich Herrn Konsul Rossi
in
Tripoli
doch, Ihnen meinen wärmsten
Dank
wenn
sichtigung
ziehe
um
in Tripoli
so
zu
Nach dem
acht Dienern
Waaren
woil sie viele
der
sich
eine Gafla
auch die KonZei-
in
1
4.000 Pia-
für
Bomu
Mir nnd meinen
von eben so vielen
Leute, tapfer aus Geiz,
mit sich führen nnd eher
als
ihre
Waaren im
Stiche
Ich denke also mit Gott gut durchzukommeu.
ist
auch
noch
hier,
Horudj noch nicht angekommen
Gatroni
da seine Kameele vom
sind, ich glaube aber, dass
Meine Kameele sind
alle gut
Stand.
Hain; ich von Gatron oder Tedjcrri Gelegenheit, so werde ich noch
-
A. P.
letzter Zeit
alle tapfere
er mit mir aufbrechen wird.
geschickt.
am
langweiligen Wüsten-
uud bereitwilligen Fürsorge,
Mal den Tod erleiden,
Maina- Adern
')
—
dieser in
prompten
schliesst
lassen würden.
Mohamed
in
indem
Ghoriau-Bewohneru an, zwei
sich ausser
Tage Ruhe
Sic können sich denken, welch’
noch auf dem Französischen Konsulat
ist
Ihrer
können die Effekten und der Rest des Geldes nun bald hier eintreffen und ich werde dann sogleich aufbrechen. Unter
Die roü GutLa au» an G. Rohlf» gesendeten 5000 France waren drr irtxte He«t der für die Den tadle Expedition nach Inner-Afrika 1860 gesammelten Summe. Da Wara das Ziel der RoMf» »ctien Heise und die Kettung der r.a7
8 „ 7 „
„
,
,
1844
Ackerbau-Produkten Gartenbau-Produkten
.
.
.
Speck, Schinken, Kindfloisch, Butter, Ku5p uud Eiern Thiurcn, Wolle, Talg, Häuten, Knochen, Wach», Honig, Fischen u. a. w. Mineralien (Kupfer, Blei, Eisen und
Wismuth)
Stationen so: ,
Willunga, Hamilton, Sunnvside, O’Hulloran Hill. 2. Unter dem Durchschnittsbctrug Brookside, Adelaide, Cläre, Strathnlbvn, Kapuudu, M’Grath’s Flut, Gawlor, Bungarec, Kooringa, Wallaroo, Angorichina, Port Augusta. Der durchschnittliche Barometerstand im Jahre 1865 war 29,951 um 9 Uhr Morgens und 29,91t um 6 Uhr Abends. Die höchste Temperatur war 113,5° F. im November, die niedrigste 36° im Juli, die mittlere 63,1° F., d. h. niedriger als in den vornusgegougenen 6 Jahren. Während dieser sechsjährigen Periode war die höchste Temperatur 116° im Jahre 1862 und die niedrigste 33° im Jahre 1863.
)
.....
ffeiren
Mehl Knpfer Wolle
:
Aubum, Goolwa,
Statistisches aus Süd-Australien, 1866.
Die offiziellen statistischen Nachweise aus dem J. 1865, wie sie im „South Austrulian Register” publicirt sind, ergeben eine Volkszuhl der Kolonie von 156.704 Seelen für das
dm
offiziellen Tabellen im „Sonth Auntralian Register". ') Nach *) S. die Beobachtungen zu Adelaide ron 1839 bis 1862 in „Ücogr. liittheilungcn" 1860, 8. 24t; 1865, 8. 36.
1
•.
»
,,
Kopf.
„
1
)t
18
»9
5 1 „ 2
U
„
„ 8 „ 6 n 1
99
11
184
».*»
1.480.745 Pf. 10.808 „
8t., 11
.... .... .... ....
Auch der Wein
spielt
1.233.469 Pf St, 10.021 „ 12
11.147 „
11
8.114 „
11
794.502 „
r»
844.335 „
11
691.624 „ Manufaktur- Waaren 18.888 „ Holz, (iummi, Guano, Sandstein, Schiefer 7.541 „ nicht speziell benannten Artikeln 282 Dir H.upt&rtikel darunter «arm
die
Über dem Durchschnittsbetrag: Mount Lofty Mount Gambier, Pcnola, Charleaton, Mount Barkor, Gütchen Bay,
>. ..
,
n ti ii
.
1.
St.
Ordnet man die exportirton Laudusproduktc nach KateAusfuhr von
fielen.
fortschreitend
8t.
gorien, so betrug die
Nimmt mau die 23 Stationen, an denen die Regenmenge das ganze Jahr hindurch aufnotirt wurde, so findet mun als allgemeine Durchschnittszahlen 99 Regentage und 17,64 Zoll Niederschlag. Nach dem Betrag des Niederschlags, vom stärksten
15.650 Pf. 131.800 „ 545.039 686.953 „
In den Jahren 1838 bis 1840 bestanden die oxportirten Landesprodukte ausschliesslich in Wolle, Fischbein und Öl; 1841 kamen Blei, Bauholz und Schiefer dazu; 1842 fand der erste Export von Butter und Käse im Worth von 3277 Pf. Sterling 2 s. Statt; 1843 wurden Mehl, Weisen, Gerste, Hafer Heu Gemüse Salzfleisch Häute und Barillu nusgeführt, so wie etwas Kupfererz für 23 Pf. St ,
trockenes, ln Adcluidc betrug der Niederschlag nur etwas über 14 Engl. Zoll, während die durchschnittliche Regenmenge daselbst 22 Zoll ist 2 ), in Port Augusta betrug sie kaum über 2 Zoll, d. i. noch weniger als in dem weit nördlich gelogenen Angorichina, wo 3,7 Zoll registrirt wurden. Dos entgegengesetzte Extrem wird durch Mount Lofty vertreten,
pr.
t«n Irt«- an odlem FDch ilanchen g^ringfligig erscheinet*. In dem nordischen Meeren liefert allein der Fang de« Häring#, der dem Mim lmecr fehlt, einen jährlichen Ertrag von xnlndostca« 90 Mllli-mcn Gulden, «ogegeo der Sanlelleti- und Anchovis- Fang Im Mittelmeer nur etwa 4 Millionen Gulden abwirft. Zwar Ubertrifft die Zahl der Fitcharlen im Mittelmccr die der NordEuropäischen Meere, denn von den Britisrhcn KU«ten kennt man tlfl, von Norwegischen nur 171», dagegen iin Golf von Ljon 3cO, in der Adria SÄ». Im ganzen Mittrlmccr 440, aber nur cino verhäitnlssraxfsig kltiinu Zahl der medi* terraueen Fische behauptet einen hervorragenden Platz unter den fllr di# Nationalwuhlfalirt wichtigen Thieren. Von den 440 Arien sind nnr etwa ICO anerkannti-iu Werth und von dicwi-ti kommen mir 40 auf di« Tafal der Reichen als wohl«ehmook«ndo Fisch#, 60 wurden nur von den nnteren Volksklavit.-n gegessen: der Rest Dt nahezu verthlofw Ehen so »lud dla Klassen der Musrhelthier# und .Schnecken im Mittrlmccr viel zahlreicher an Arten aU im Dotitachen Meer: Ja«#* bft«Uz4 Uber 600, dle##a nur 400, aber di« Ausdehnung der MnacttelbVnke von Atisteru, IlemniMcheln, Kauimmusrlu-In **. s. w„ wl# si# dort verkommt, findet sieh Im Mlttalmesr nur 4n kleinem Maaktxtah vieler, ln b«deiitende Uänkc von Austern und Kanimmuseholn nur auf der Adria riebt der Höh« von HtindUi. Ancv.na, von I'o di Maestra und Chloggta und ln der Näh«* von GrndOw Dem Mlttalnieer efgenthiimlich l*t die l'ivcherei der «dien oder rothen Koralle, die mlndaaten# 12 Millionen Franca ieo Jsbre abwirft. Al« Mittel zur Hebung der Oewtcmrichitxhcu 8c«6*ti* m»«J durch Vertlk*l-Durch«chnttf« erlJiutert« Kupfergrob«, westlich von Vollem», bst in dgn letzten Jahren 1100 Tonnen oder 30.000 Centncr Krx Jährlich mit einem mittleren Kni>fcTgehalt von SO Prozent geliefert. Außerdem betuchte der Verfeseer die Setinen von VoKerrs und di« 3 .Stunden Bildlich davon gelegenen Legr>nl von Monte Orboll, die durch Ihm Borsfure-ExhaUtlonen eben %c Int«r*M*nt für dl* WiMtneebeft sie wichtig für die Industrie eind. AU Klnleiiung eicht er «Ine googno«t!schc Leber »Jcht des Voherrsnlecben Gebiets mit einer Karte nach P. 8avl. Rath, G. vom: Ein Bcauch Radicofani'a und de* Monte Amiata in Toseana.
Mit
Karte.
1
1865 (anno primo).
—
—
logle brftthrfeben.
2
1886. (Nr. 148.)
Office,
s.
Ruiz de) y J. F. Latorre: Nueva guida de caminot do completa do todaa la. iinea. ferreus do Kapana
(J.
coleccion
y adicionalea do Francis y Portugal. Conticno un map. de cada an. de U. Iinea. eapannl«. con mullitud de indicaciones etc. 10 Bl. in
Patria et le cap Sottile, golfe do Naplcs et Dea. (Nr. 2058.) Paria, De]wt de la marioe, 1865. 2 fr. llnutrouv, Larouaae: Carte da detroit de Mcszine. (Nr. 21 13.) Paris, Depot de la marine, 1885. 2 fr. 1:4.000. Florenz 1865. Firenze, PianU-guid# della eitüt di . in
Lith.
Del coramrreio e della narigazione de)P i.ola documenti inediti o rari. 8", 126 pp. Cagliari, 4 lire. tip. Timon, 1865. Annuario indn.triale italiano pel 1865, osaia dizionario statistico-atorico-gcugrafico-coramerciale d’ltalia. 8«. Napoli 1865. 10 liro. 5 lire. Antonini, P. 11 Friuli Orientale. Stndj. 8°. Milano 1865. Baedeker, K. Italien. Handbuch ftlr Reitende. 8. Th.: Unter-Italien, n Coblenz, Baedeker, 1866. Sicilien and die Liparischen In.cln. 8 1
di Sardcgna, con alcuni
:
:
.
v
mentare 1
di geografia fisica di
geol. Karte.
Campani, .alle
Acque
le
Milano 1866.
dell'
queta
Italia.
contrada.
•
1} Thlr. Saggio populäre ele16° mit 2 geogr. und 2 lire.
Prof. C. G.: Notizie e atudj aulla eo.tituzione geologict o o potnbili della prorincia di Siena. 4° mit
aequo minerali
geol. Karte.
4
8iena 1865.
:
Carton 2} lire. 1 340.000.
Daa Featungaviereek am Mincio und der Etsch.
Berlin, D. Reimer, 1866. Kriegskarte von Ober-Italien. Lith. qu.-Fol.
König, Th.
:
1868.
:
| Thlr. Berlin, Abel»-
^ Thlr. ans der K. Vogelschau. Lith. Fol. Berlin, Abeladorff, 1866. J Thlr. West coaat, Trapani to Marsala, Licut. Wilkinson 1864. London, HydrogT. Office, 1866. (Nr. 189.) 2 a. dorlf,
Le Terre e
:
Darondeau, Gaussin,
Meinhardt,
:
lire.
pel teztro della
14 Thlr.
Italien.
Boccardo, G.
del
:
Kiepert, U.
di S. Filippo P.
Po
guerra nel Veneto coi piani parziali dcllo Fiazze del Qnadrilatcro. 1:578.000. (l*iani di Mantova e Verona 1 86.400, Piano di Pcechirra 1 30.000, Piano di Legnago 1:45.000.) Turin und Florenz, Lo racher, 1866.
10 real». einem 8®-Heft. Madrid, Cuevtn, 1865. Spain, North Coaet, Lunrca and Luaneo Harliour., with Ria de Praria* Spani.h survey. London, Hydrogr. Office, 1865. (Nr. 726.) 1) a.
Amat,
18
Siena 1865.
della valle inferiore
E. Ploiz, Larou.se et Vidalin: Carte particulirrc des ebtea d’Italic, partie compriac entre la tour
Mediterrane. n Sc, Port Mahon, Spanith aurrey 1852. London, Hydr.
hierTO,
Carte militara
Darondeau, Gaussin, Yiard, Manen,
Karten.
Salazar
4°.
Klarem.
Rotel I, D. C.:
'
Deutschen Geologischen Gesell-
(Zeitschrift dor
schaft, Bd. XV 11, Heft 2, SS. 399—422.) lieachreRiuog Cm «rluscbenen Vulkans von Raillooünl und de. weatllch davon gelegenen Tracfcjr tgebfrgea Amiata, welches bei 5333 t'nss Hohe all« Tfilk.nl-eben Krhebnngen weatllch vom Apennin, Veanv, Alb.ner-Orblrxe weit alterrzgi und nur unter den Hartnorbergen von Carram zurllekbletbl. Siena, Annuario corograöco, amminittralivo della prorincia di
-
:
Kriegs-Relief- Karte
von
Venetien.
Ansicht
Griechenland, Türkisohes Reich in Europa und Aaien. Fr.: The Holy Land, Egypt, Conatantinople , Athens, etc., a serio# of 48 photographs taken for the Prince of Wales dttring tho Tour in the Kaat. With deaeriptire tezt and introduction by W. M. 42 a. Thompson. 4°, 100 pp. London, Day, 1865. Black, A. P. Uundred daya in the East, a diary of a jonntey to Egypt, Palratine, Turkey in Kurope, Greece, the ialea of the Archipelago and Italy. 8°, 626 pp. mit Karten. London, Shaw, 1866. 74 s. Boue, Dr. A.: Kurto Ergiinzunga-Notlz Ober einige Wnsserliufe des mittleren und nördlichen Albanien. 8°, 4 SS. Wien, Gerold, 1866.
Bedford,
lire.
5 Nkr.
Covino, A. Deecrizionc geografica dell* Italia ad illuztrazione della Divina Commedia. 8° mit 1 Karte. Forayth, W.: Rome and it. ruim. 8°, 144 pp. mit Karte. London,
Colas, B. C.: La Turchia nel 1864. 12°. Milano 1865. 1} Thlr. (Bentley’a Miscellany, Dead Sea, A ride by Mar Saba to the . Mai 1866.) DOrrfeld, K. v.: AusflSge im nördlichen Klein - Aaien. (Globus IX, 216—220.) SS. Bewehr* fltung einer ReU« vom Hafen Kerasunt nach Karablvvar and za den 8Hbrimlr.cu von Lldjeny unfern dir wer HUdt. Bei dem Dorf« K»r*kcnl. 3 Stunden von Karahltaar. entdeckte er Bnuinkohlenftötze, von denen er «leb ftlr die Bearbeitung dea Silberbeegwerkce Nutzen rer»pricht. Horr v. DQrrfeid tadelt gleich anderen Reiamden die Karten fügt aber hinzu daa« er dabei »el eine kleine Karte der Gegend aufzunehmen. El Kuhcbah, das neutestainentliche Emmaut. (Daa Ausland 1866. Nr. 12. SS. 270 und 271.) Zwei $ittiatk>n*-PlJ»n* nebtt Bmchreibang dea heutigen El Kubcbeh von dem
1
:
Soc. for promoting cbriitian knowledge, 1865. Garelll, Felice: Sul progetto d’una Iinea di narigazione
2) interna
a.
fra'
dne muri, Adriatico e Mediterranen. 8°. Mondori, tip. Ro»i, 1866. Über den Uraprung dor Gcbirgs-Sco’n, verglichen mit den
Gentilli, A.
:
ersten Tiefenqnerprotilcn dc> Corner Sce'a.
2. Plaatiacho
Verhältnisse
de. Corner Seebetkent. (Da. Au.land 1865, Nr. 62, SS. 1237—1243.) Eine watthvnll» Arbeit mit vielen Tiefen- Angaben und einer ganzen Reibe vor. Profilen da. Corner Seebeeken., deren Verlauf auf einer Karlen, k Ir/, au. gedeutet lat. Der Verfolger l.t Ingenieur der LotnbanUectMV) Kltenbalinen. Rclazinne atorica ed otserv&zioui aulla F.ruzinne Ktnca e au’ tremuoti tiegrei ebe la aegnirnno. 8°, 92 pp. Catania 1865. ) Tblr. Gratsl, M. 1 41 rille d'Aci-Reale en Steile. (Nonr. Annalca des Voyage», tae'üst 1865, pp. 223—228.) Ilesehralbende Norlz Uber die Stadt und Umgebung. Holm, A.: Beitrüge zsr Berichtigung der Karte dea alten Siciliene. 4°. Lübeck, Aaacbcnfeldt, 1866. 3 Thlr.
Gratsl , M.: del 1865
.
Sioily,
,
,
,
InetltutNvoratehcr C. Schick in Jeruaalem.
Guerin, V.: Ld Mont Thahor, aa conti guration , se6t de la marine, 1866. Roskiewicz, K. K. Hauptro. Karte von Bosnien, der Herzegowina und de» Pazchalik« von Novibazar. 4 Bl. 1:403.200. Wien, Militur-Gcogr. 4 fl. Institut, 1865. Eine Notiz auf dieser Kart« giebt Flächen8. nGcogr. Mltth.” 1845, 8. 469. inhalt und llcwohncrxahi annähernd an, wie folgt: Bewohner. Areal io Qu.-Mcil*n. (•riech.Motxam- Juden. Zlg«U- Kumme. Käthencr. Kath. medaner. tik«D.
—
—
Mer Mediterranee.
:
—
3CO.OOU
6000
7*0
ixr.tnK»
Herzegowina. 156 Novibazar. . -Summe 1115
4X.OOO
UkMHHt 100.000
23.000
600 100
IGi.OOÜ
80O.UUU
57KOOO
6700
.
.
—
360.000
55.tXKI
»jJO 2600 1NX)
tstxooo 115.000
13ÄO
1.16I.O00
Velde, C. W. M. van de: Karte von Palästina. Deutsche Ausgabe der 2. Aufl. der „Map of the Holy Land". 1:315.000. 8 BL Chromolith. Thlr., auf Leinwand 3| Thlr. Gotha, J. Perthes, 1866. 6i«he Probcblatt und Mdtuoir« In »Geogr. Mltth. 186 Tafel 7 und 88. IBM ff. Velde, C. W. M. van de: Kaart van het heilige land. 1 325.000. 2 Bl. Amaterdaxn, Kirberger, 1866. 4 fl. 60 e. **
!,,
Buseleches Reich in Europa und Asien.
—
Postei, 0.:
Peloponncsus
in the
ted by his niece. 2 rot«. 8°,
Bosnien
du p*lerin, ou voyage tn Uno sainte Liban. 2 vol». 12°, 830 pp. Tournai, Castcnnan, 1866. 4 fr. On tbe Vegetation of tbo Western and Southern sboTca of tbe Dead Sca. (Journal of tbe Linncnn Society. Botany. Vol. IX, Nr. 36, 1866, pp. 201—208.) Miller, K. Miaaion scientifique en Orient. Mit 1 Kart«. (Nour. Annalea 217, Dezember pp. 285 307.) des Voyage«, Novbr. 1865, pp. 193 Offizieller Bericht aber die In den Klöstern aro Berg Athoa aufbewahrtou Manuskripte und seine archäologischen Untersuchungen auf der Insel Thaao«. Pilgerfahrt eines Augsburgers nach dem Heiligen Lande im J. 1385, von ihm aelbit beschrieben. (Das Ausland 1865, Nr. 39, SS. 917 919.) Bericht von Lofenz Egen au* Augsburg nach einer Handschrift d«r Münchener K. Hof- und Staatsbibliothek. Poiret, F.: Mon voyage en Orient, Egypt«, lieux sainta, la Syrie et
Le Tremble,
Lowne,
ist.
seine »ich
,
tum*
Meine vierte Wanderung
9.
la Soc.
,
Paris, Dmtu, 1866. Lelfit, A.: Id der Herzegowina
Palästina.
Ungcr, Dr. F.: Die Insel Cypern einst und jetzt. Ein Vortrag. 8°, 28 88. Wien, Braumillier, 1866. 30 Nkr. Vlgnes, Lieut. L. Extraita des notr« d’un voyage d'exploration k la mer Morte, dana leWady Arabah, «ur la rive gauche du Jourdain ct dom» ic desert de Palmyre. Publik «oua lea aur>piccs do M. le duc de Luynos. 4°, 85 pp. Paria, impr. Pion, 1865. Vignes, Lieut.: Note aur lea Arabes du desert de Syrie. (Bulletin do
MUccllany,
T. XXII, pp. 420—463.) Der Verfasser war Mitglied der wtA«tn*etuiftlkfcen Expedition de« Duc de Luynr». Nach reinen Forschungen hat da» Todte Meer nl« in Verbindung mit dem Ocean gestanden oder einen Theil davon gebildet, eben ao wenig hat •• Jemals einen Ausfluss nach dem Rothen Meere gehabt. Vor der Trockenlegung Syrien» und de* Steinigen Arabiens di« gegen End« der ©oeenen Pcriodo Statt fand, hatten sich noch vor Ablagerung d«r Kr«Jdc unterseeisch Dislokationen gebildet und durch einen nonliGdllchen Spalt waren die Feldupatb-Por* phy re btrvcrgekomtnen welche von Petra nach dem Todten Meer «Ich hinziehen. Kpäter« Bewegungen haben diesen Spalt gegen Nurdtn verlängert, die Bildung der Geblrgsfkite von Palintln* beatlmrnt und dl« schmale und lang« Depreation bewirkt, welche *1« von ArabUn trennt. Gegen Ende der tertiären oder zu Anfang der «juaternkren Periode muss du Niveau dee Todten Meeres mehr als 100 Meter höher gewesen »ein als Jetzt Nordöstlich von »einem Becken haben aodann vulkanische Eruptionen dl« llasaltsiröm« erzeugt, die sich zum Theil im Jordan-Thal aelbst ausbreiUo. Ander« weniger beträchtliche Strome ‘lad gerade Östlich vom Todten Moore hervorgekommen und drei von Ihnen erreichen da» östlich« Uf«r hei den Wadi« Gbuwelr und Zerka-MaTn, au w!« südlich von der kl« inan Ebene von 8arah.
L« Cler
Tobler, Dr. T.: Analckten aua
:
.
(Bentley’s
Note aur la fonnation du baaain de I« mrr Mort« ou lae AspbaUite et aur lea changoment* aurvenua dana lo niveau de ah nach J«r«»a]em und Uber Kr-Kamleb nach Jafa zurück. Er giebt hier meist nur kurz« Bemerkungen und Notizen, beschreibt aber ausführlicher den Iliobabrunnen, ln den er hinab*
:
ridc
(Prouasisvhra
iro
Travel* in Egypt and Syria. 8°. London, Langnian, 1865. 14 a. Huillard-Breholies: Lea explorations rScentcs de la mer Mort«, l’exp6* dition da duc dr Luynca, d'aprct de« doeument« inldits. (Revue con-
tomporaine, 31. März 1865.)
.
Dieser Bericht de» Preu^i-cbrii Konsulat« zu Raguta vom I. Mai 1866 gteht einen vollständigen geographischen und stati«tl»ch«n Abriss von Ober* Albanien.
Eine mit der bekannten kritischen Sorgfalt de* llerauagebera behandelt« .Sammlung thelii bisher noch nicht gedruckter, thetl» schwer zugänglicher Provinzen* und StAdteverxcIchniisc der Byzantiniachen Zeit, die flir die Erforschung der Geographie und Statistik der tätlichen lAnder d«* Römischen Rcleba Im Altcrthnto und Mittelalter von »thr wesentlichem Nutzen lat. Zu bedauern lat, das* der Hrraaagrber »einem Buthn nicht die ältesten Blithu®»- Verzeichnis«« zu* gefügt hat, nämlich di« nach Provinzen geordnete« Unterschriften der alteren KlrchcnCoocJUcn, die in den Folianten der Acta oondllorum zerstreut stehen und ebenfalls einer kritischen Durchsicht sehr bcdUrftlg alnd. (Dr. Th. Menke.) Hill, S. S.
—
Scharling, H. Graekcnland. En KciseboskriTelse. 1. 3. Heft. 8°, SOO pp. Kopenhagen, Gyldcndal, 1865 6. a 64 a«. Schick, K.: Die Makkabäitche Stadt Modin. Mit 1 Kartenskizze. (Da« Ausland 1866, Nr. 13, SS. 309—310.)
getbelit.
Hecquard: Memoire
—
Ablch, H.: Apercu de me« totage« en Transcaucasie en 1864. (Bulletin de la Soci4te imp£r. des Naturalistcs de Moscou, 1865, Nr. 11, pp.
499—661.)
Der berühmte Geolog Ablch ««tsto 1*44 seine Studien zunächst ln d«r Umgegend von TIBI« und dann in verschiedenen Thellen der Ccntmlkettc des Kaukasus
fort.
Literatur.
242
Materialien für dio Geographie und Statistik Russlands, gesammelt 21. von den Offizieren des Kaiser!. Kuss. Genoralstabs. Bd. 16 65. (ln Russischer Sprache.) St. Petersburg 1864
Abich, H.: Zur Geologie des südöstlichen Kaukasus. Bemerkungen von meinen Reisen ira Jahre 186h. (Bulletin de-l*A«d6raic imperiale des Science« de St.-Pftersbourg, T. X, No. 1, pp. 21 42.)
Siehe m eogr. Mltth." 1845. 8. 450.
Ober da* Surmutien der Ptolemäu*. (Monatsbericht der K. Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Januar 1866,
Möllenhoff:
Abich, U.: Einleitende Grundzüge der Geologie der Halbinseln KerUch und Taman. (Müraoircs de racad^mie imperiale des Sciences de
SS.
St.-lVtersbourg, Vll. S£rie, Tome IX, Xr. 4.) über unterseeische Goldsoifen an den südöstlichen Küsten Ton Sibirien. Mit Karten. (Erman's Archiv für wissenschaftliche Kunde .149.) von Russland, Bd. XXIV, Heft 4, SS. 627 Ausfuhr Hoher Bericht mit Korten nnd Abbildungen Uber die alten Goldwäschen om Tsrhenchen-FtuM, der in dl* Htrl*lok-Srr*«*e (Im Meerbusen Peter*« dos Grusen di- |n*«l Kords.» von iter Halbinsel trennend, welche die Usori-Bal örtlich be«r«tiztl sn der SlldkUMe der Mandschurei mündet. Eine
Anoaow, X.
vorläufige Notiz siehe ln i«Ge ent springen. 9. Eine Reise nadi der Cbineaisehen Stadt Hainar, von Hiikofskra
Bd. XXIV, Gcogr. (le-
>
—
—
—
Um
—
—
Sponville, A. J.: Chez tm Kirghi*. Paria, Mai 1865, pp. 438 476.)
—
(Bullsttiu
rn Journal*. and Iroland,
Puyraimond,
j
ct Tindustric
!
:
8°, 893 pp. London, Allen, 1865. Kotschy , Tb. Plantac arabicac in
10} «. Uedacha«, Aayr et El Aryach a tnadico germanico nomine ignoto, in El Aryaeli defuncto, Wien, Oerold'* Sohn, 1866. a. 1836—1838 colloctac. 8". | Thlr. Le Grand de la Libraye: Not,** bistorique* sur la nation annamite. 8°, 107 PP- Saigon (Paria, Challamel) 1866. 2} fr. Leacure: Prici« bistorique sur les iubliaaomrnt* franeaU dans l’lnde. :
8°,
208 pp. Pondicbrry, Geruaet, 1865.
1
I
Reynaud,
—
Rupie.
Memorials of .ervire in India. Prom the correspondence of the late Major 8. Cb. 3(aepherson, poiitical a^ent at Gwolior during the mutiny and formerly emploved in the suppression of human sacrificos in Orissa. 8°, *11 pp. mit Karte. London, Murrav, 1865. 12 *. Maton, Rer. P.: Religion, mythology and astronomy among the Ka-
.
Macpherton.
rens. (Journal of tbe Asiatic Society of Bengal, Part 11, Nr. 111,
pp.
173—188,
All
Anhang
Sr. IV, pp.
Dr.: Bhotan and the Story of tbe Donar War, induding •ketebes of a three months* residence in the Hiinalarus and narrative of a visit to Bhotan in May 1865. 8°, 433 pp. mit Karte. London, Murray, 1866. 12 a. T. de: Observation» tbermometriques faites k Djedtlab dann le courant de Tanne«.* 1864. (Bulletin de la Soc. de g£ogr. de Paria, Juli und August 1865, pp. 197 202.) Roaenberg, C. B. U. v. Ueistogten in de afdceling Gorontaio, gedawn op last der Nedcrlandsch Indische regering. 8°. Amsterdam, Mutier, 1865. 3 fl. 90 c. Roussin, A. Unc Campagne sur le» «Ate» du Japon. 18°, 289 pp. Paris, Hzchctte, *1866. fr.
Rtnnle,
ditionibus
:
|
1865,
Schlaglntweit, E. Die Lage ron Bonga, der katholischen MiasioneSution in Tibet. (Globus. IX, SS. 171—172.) Noch «len Andeutungen der Frznzfiiltchan MUtlonSre In dca »Annil«u de la propagatlun de I« foF* «etzt der Verfaater die Station Bongn ungefähr ln >8* SO' 20' OestL L. v. Gr., noch der 8eSammlungen und den Bota-
suchto während der Ferienzeit die
nischen Garten in Steiermark’s Hauptstadt Gratz, legte In- Sammlungen ein Herbarium und eine Mineraliensammlung an. Ärztliche Kenntnisse suchte ich zu bekommen Umgang mit Ärzten und durch Studium geeig-
sekten
,
durch den
neter medizinischer Werke.
Ihre hoch gescliützten „Mitthei-
lungen” lieferten mir das beste Material, Hinsicht auf
dem Laufenden zu
in
geographischer
Ich befliss mich
bleiben.
„So glaube ich
in geistiger Hinsicht
gothan zu haben,
was mit meinen geringen Mitteln zu Stande gebracht worden konnte. Aber auch der Köqier erheischt zu solchem Unter-
nehmen
seine Vorbereitung.
Ich suchte ihn zu stählen durch
Fussrciscn von 6 Meilen und
mehr per Tag,
in jeder Jahres-
bei jeder Witterung, in jede Gegend, öfters
und Trnuk selben
bis zur
gleich
warmen Kleidung;
dabei
und
kräftig gebaut
in der-
vernachlässigte ich
das Turnen und die Schiessübungen nicht. bin ich gross
ohne Speise
Rückkunft zum Ausgangspunkt,
Von Natur aus
und von unverwüstlicher
Gesundheit.
„Geogr. Mitth." 1863, S. 330.
Petermann's Geogr. Mitthellungen.
um
reich, erhielt dieselbe
zeit,
423 dm Tour du *) Durch einen frühen Abzu# der Seiten 417 * ausgezeichneten Geographen Monde, enthaltend die neueste Arbeit M „Revue G4ogriphiquc * für das «rite Halbjahr 1866. Herr Le Saint will einen neuen Versuch machen, vom Bahr el Gaul aus die Äquatorial* Regionen Afrika'*
daher
der Englischen und der Arabischen Sprache.
spruch zu nehmen, will ich mich kurz fassen.
nach Kräften mitzuwirken.
Ich bewarb mich
greifen, eine bessere Stellung zu erlangen.
jetzt.
’).
Schon vor drei Jahren erwähnten wir 3) ganz
projektirten Afrikanischen Reisen”
i
32
Carl Mauch, ein neuer Afrikanischer Entdeckungs-Reisender.
246
„Nach dem Voraus tehemleu glaubo
Mauch war
mich für befähigt
ich
längst vergessen, von den damals
stehenden
gründe
halten zu dürfen, an einer Expedition in gedachtem Sinne
•)
im Vorder-
Afrikanischen
thateulustigen
Reisenden
jedenfalls,
sind bereits eine ganze Reihe im Dienste der Wissenschaft
Thoil
geblieben
liegt
wenn auch nicht in hervorragender Stellung, nehmen zu können. Muth und Entschlossenheit hiorzu
im sehnlichsten Wunsche, an
tüchtigeren sein zu
Stolle des allerdings viel
an den nöthigen Geldmitteln sehe
zweier
Wegen Mangels
dem
Kiel cntgcgcnzustcucm, den oineu oder
Umwege
Der
zu benutzen.
pischen Gegenden zu gelangen, und der zweite
anderen
Weg
stätigte sich
Am
15. odor
ich
wo
auch uur kurz mich verweilen dürfte.”
ich jfcdoch
„Sollten Sie dio Güte
zu erfreuen, so
bitte
fust
Forschungen am Herzen zeugt sind,
die
und so sehr wir dabei über-
liegt,
dass dieselbe
schen befinde,
Förderung geographischer
unausgesetzt
nicht
schlossensten ich danach,
bloss grosse
haben keino Nachwehen für den Körper
erfordert,
so lutbeu wir cs
angelegen
sein
lassen,
uns doch
hinterlassen.
den unternehmungslustigen Entdek-
bezüglich ihres Vorhabens
encouragircn.
Ist
es
eher
zu dissuodiren als zu
doch auch wenigstens
hungen nehme lich i
zuzusenden
ich ;
ist
diess eine möglichst
der South Africttn Republic
die ich
,
einerseits
Forscher bisher eine iiusserst missliche Aufgabe gewesen,
westen
der Magnetnadel zu ungefähr 28 j °
kein Gold
mit
dürfte
-
Flusses
Friedr. Jeppe überlassend.
andererseits,
Gründo,
führte, bevor ich das ganze
zur Unterstützung
Herrn Mauch hielten wir
es
aufmerksam zu machen,
welchen Schwierigkeiten die Erreichung seines Zieles sein
Krokodil
die
und wie wenig Aussicht, sein Vor-
haben zu untorstützen, vorhanden Zeit die Expeditionen der Herren
sei,
v.
um
so mehr, als zur
Houglin und
v.
Beur-
mann, die uns mancherlei Verpflichtungen aufcrlegten, noch im vollen Gange waren. Seitdem vergingen nahezu drei volle Jahre
,
Herr Carl
Variation
W. angenommen, warum
ich dieselbe
Laud gesehen habe,
einem allgemein gefühlten Bedürfnisse abzuhelfcn,
in diesem Falle des
für unsere Schuldigkeit, ihn darauf
verknüpft
des
genaue Karte
noch den besten hier
ent-
warf, dio äussere Ausstattung der Kurte meinem Freunde
derselben übrig halten.
Auch
zu
und nach Peilungen im Süd-
Unternehmungen der Art erfolgreich durchzuführen, da uns mehr als anderen Nationen die nöthigen Mittel dazu abgehen, besonders unsere Regierungen und wissenschaftlichen Korporationen in der Regel
ver-
tradite
fleissig
mir die Freiheit Ihnen so bald wie mög-
es
vorhandenen Uuellcn
Deutsche
tiir
des
Juni 1865
indem ich
,
Die ereto Frucht mciuer Bemü-
thicren zu bestehen habe.
den meisten Fällen
in
Seit
mich zu akklimatisiren
odor unliebsame Begegnung mit den grösseren Raub-
streife
Grösse und Schwere ihres Zieles
Auigubo vorzustolleu 'und
erstreckt.
Erdtlieils
ins Innere
fernsten
zwoi und drei Tage ohne Nahrung in unbewohnter Gegend
stets als erste Pflicht
kungs- Beisenden, besonders den Neulingen darunter, mit aller Gewissenhaftigkeit die
am
das sich
Fuss im Lunde umherwundere, unbekümmert darum, ob ich
Opfer an Zeit und Geld, sondern auch an Menschenleben
sio
weder gering
sie sind glücklich
„Sic sehen, dass ich midi in jenem Lunde weisser Men-
So sehr uns nun auch
ihrer
dieselben
Ich will Sic jedoch nicht
und noch weniger für den Geist
schreiben.”
und
und
überstanden
nach Triest zu
Aufzeichnung
und Sic schliessou wohl
dass
von kurzer Dauer waren.
noch
Diess be,
kurzen
der
mit der Wiedergabe derselben langweilen,
mich mit einigen Zeilen
,
poste restante
mit
selbst aus der langen Pause,
ganz sicher nach Triest ab-
haben
ich,
Au-
mein Tagebuch enthält
mir vollkommen, ungefüllt
der zu bewältigenden Hindernisse
16.
Monats werde
bei
manchen Bogen
Muiu Aufenthalt hior
nur noch von ganz kurzer Dauer.
dieses roisen,
9.
Sic erwiderten
in diesor Sache.
schungstrieb keine Schranken anerkennen wolle.
mich an Euer Wohlgeboren gewendet habe,
eingeschlugen zu haben.
vom
Ihnen damals mein
weder abrathend noch ancifcrnd und bemerkten, dass For-
ich fürchte, es bereuen zu müssen, nicht schon früher
diesen ist
ich
thcilte
d.
erst
meines Forschens zu machen,
Ziele
um Rath
mit und fragte Sie
Schreiben
freundliches
zum
’d.
Jahren sehe ich mich
fust drei
Ihr
Vorhaben, Afrika
„In Vorstehendem hätte ich nun die Ursache angegeben,
und
w.
s.
im fernen Inneren Süd-Afrika’s,
1863 zu beantworten. Ich
gust
teuerlicher Art, dass ich ihn hier verschweigen möchte.
weswegen
Baikie, Jules Gerard, Dr. Schläfli u.
da erholten wir vor Kurzem folgendes Schreiben
in Verhältnissen,
tro-
so aben-
ist
,
März 1866: „Nach Verlauf von
wäre, mit Hülfe
erste
meiner kaufmännischen Kenntnisse zu trachten, in die
—
w.
aus Potsehefstroem
mich genöthigt, anstatt
ich
Baron von der Decken, H. Schubert, Moritz
Beurmann, Dr.
u. s.
Decken von der Ost-
v. d.
seite Afrika’s aus ins Innere vorzudringen.
direkt
v.
aber leider zu früh verstorbenen Dr. Steudner
,
können odor mit Hrn.
—
,
seitigen
persönlichen
aus-
um
sind:
um
viel-
Wünschen zu entsprochen und durch
den Vorkuuf eine Unterstützung zu fernerer Thütigkeit
zu
gewinnen.
Das Original ging gestern nach der Kapstadt,
um
dem Druck übergeben zu werden. Auch umging
ich
daselbst
es nicht, die Approbation von Seiten
des Präsidenten
der Republik, Protorius,
vorher zu erlangen. So darf ich denn ruhig Ihnen ein Exemplar zur /seien Benutzung zu-
')
„GroRT. Mittb.” 1863, SS. 337
ff.
Digltlzed
by Google
Carl Mauch, ein neuer Afrikanischer Entdeckungs-Reisender. senden und gegen Ende Mai können Sic dasselbe in Händen irnben.
mir jedoch unendlich auf meinen
thut, ist das, dass ich
leid
Kompass beschränkt
zur Verfügung
Beobachtungen
habe,
daher
„Wir
Kur-
ich in
.zem, wenn Nichts dazwischen kommt, zu liefom.
Ich be-
die
einen
lieriihmten
Zuge
in dos
nächsten Tage
vorzubereiten
Klephanten- Jäger, Hartley,
auf seinem
Jagd auf Kaflern mitzumachen.
Es
soll
wieder ein
Kommando von 800 Mann
um
den Basuto - Chef Moshesh
gegen
vom Vaal-Flusse
südlich
zu machon
mit uns jedoch
,
in
der Mitte
würde
unseres
gerade
cs
für
Moshesh’s Land mitzuziehen, incognita
ist
es doch,
mit halb
gestellt
da
der mit
Land;
als Mosilikatse’s
eben allein
Bauern
civilisirten
für
thun
der Nicht-Afrikaner) das
zu
Auf
Gouvernement oder
und Glied
was
genöthigt werden,
eine Beschützung durch das
den „Comnndant - General”
im Kriege
mehr
aus
dem sind
Staate verschwunden nicht
denselben
kurzer Zeit einen Aufschwung nehmen,
ein
dem nur
Bergbau
ein äusserst ergiebiges Feld offen steht,
wovon
„Dürfte
ist,
ich
wohl erfahren
ob ich hoffen
darf,
,
welches der gegenwärtige
mein Work beschleunigen zu können,
oder dasselbe verzögert sehen muss r” (
Dio j
Karte
avisirte
leider bis jetzt (16. Juli
der
Transvaal’schen
zu publiciren,
Mann zu
um
Republik
ist
1866) noch nicht eingetroffeu, wir
hielten es aber für unsere Pflicht,
die vorliegenden Briefe
schon jetzt die Aufmerksamkeit auf einen
lenken, dessen eifriges Streben unterstützt zu
werden
verdient und dessen Forschungsdrang für die Kenntnis« Inner-
„Ein Beispiel der „Staatskuust”: Klingende Münze
Produkte
Korn und Tabak
hierüber zu geben.
schlimm wäre
in lleihe
gebildet sind als ihre Landsleute.
fast vollständig
(Kürbissen), Mcllis (Mais),
Einwanderer sich entschliessen,
Stand des Thonnomotors für Unterstützungs-Bewilligungen
in
sehr terra
so
darf ich nicht rechnen, du buide natürlich nur wenig
geeignete
sich
fruchtbaren Laude
meine kleine Sammlung von Mineralien den deutlichsten Beweis liefert. Gom bin ich 1k: reit, Auskunft mit Belegen
zu werden und als „Buitenlandor” (Kollektiv-Name
jene nicht thun wollen.
Noth hat
die
Muster, ein Vorbild werden zu wollen, so müsste das Land
Schwiegerväter.
Unglück ausoheu,
es
,
gute Lehrmeisterin be-
dem höchst
Hierbei darf ich nicht ausser Acht lassen zu bemerken, dass
,
Wahrscheinlichkeit nach
ciu
Bambooncn
eine
als
das Emporblühen Australiens au die Seite zu .stellen wäre.
ziehen
Landes wohnhaften nicht
fangen nun an,
sie
aufgerufen werden,
den Krieg fortzusetzen godeukt, und zwar mit Hülfe seiner
Ich
wiesen;
nämlich dieser Tage
zu
liegenden Froistanto Frieden aller
besitzt,
gegenwärtig in einer Krisis, dcun
vielen Bauern
binucn
oder eine
begleiten
uns
befinden
arbeitsame j
Land des Mosilikatsc zu
Güte dessen
die
auch Baumwolle, Kaffee und Thee anzuvertraueu, und würden
um
habe,
einmal
bereits bei
ausser
merke: „wenn Nichts dazwischen kommt", da ich möglicher
Weise mich
nicht
schlimmer kann cs nicht mehr werden
Eine genauere Schilderung des
Laudcs in nuturhistorischcr Beziehung gedenke
und den Kauficutcn wird zugemutliet,
baren Produkten oft sehr theucr erkaufteu Waareu.
Verzicht
ich
die durchaus keine £e-
worauf ich Ihnen schreibe, anzunehmon für ihre mit gang-
muss auf gcunucro Berichte über absolute Höhe und
leisten
Temperatur de« Landes.
,
das
dieses Papier,
muss und
sein
weder Instrumente zu astronomischen noch meteorologischen
dem
gewähren
kuritüt
„Was gänzlich
247
werden nun Banknoten geschaffen,
;
ist
zur Ausfuhr
vorhanden, Tausende von
Afrika’s von Wichtigkeit zu
werden verspricht. Das Unter-
nehmen des Hrn.
Carl Mauch ist ein neuer Bewois wie wünschenswerth dio Bildung eines grossen Geographischen ,
Schafen gingen an einer Krankheit zu Grunde, desgleichen
Vereins
Rindvieh und Pferde; die grosse Giilirung unter den umwohnenden Kaffer-Stämmen Hess bedeutenden Ausfall an Elfenbein und Straussenfedem bemerken; in dieser Noth
') „GeogT. Mitth.” 186«, Heft IV, SS. 159 griphUche* Jahrbuch 1866, SS. 581 ff.
ist,
wie wir kürzlich angedeutet haben
ff.,
und
')•
Bebro, Gco-
I
Die Bevölkerung Norwegens, nach Nach den Arbeiten von A. Kjar Seit
1815 sind
in
Norwegen
in
mitgetbeilt von
jedem zehnten Jahre
Volkszählungen angesteltt worden, die neueste derselben
ist
Ende des Jahres 1865. Von den Resultaten derselben sind jetzt mit Ausnahme der drei nördlichsten Ämter so viele Angaben au das Statistische Bureau in also die für
das
dem Ceusus von Dr.
C.
F.
Frisch
in
1865. Stockholm.
Christiuniu eingegangen, dass sich eine ziemlich befriedigende
Berechnung machen
lässt,
doch dürfte die Wirklichkeit
um
einige Tausende von den hier mitgetheiltcn Zahlen abweichen,
was
jedoch
keinen
grossen
Einfluss
auf
ihre
Richtigkeit
ausübt. Die ganz unsicheren Zahlen sind iu Parenthese gesetzt. 32*
Qu.*
Die Bevölkerung Norwegens, nach
248
Ämter.
Christianin (die Stadt)
2.
Aberjhu» Smaalenenc
3.
ilcAlemarkcu
t.
338,4»
31.715 96.055 84.416 101.394 115.149 90.343 73.223 76.546 59.112 67.370 91.539 104.763 24.612 81.496 90.283 96.318
414,1« 687.40
73.571 77.587
486,90 491.41 271,&S
6.
BudikcruU Jarlsberg und Launig
7.
Bfitfberg
254,89
8.
Xedenii* u. Kobygdelagcl
217/3
und Mandat
97,17 166,04
9. I.ister
41,8.9
.
.
.
10. Stavangcr 11.
Soitdre Bergen hu*
.
.
.
273,18
12.
Bergen Xordro ltcrgeiihus
.
.
.
317,1«
13.
283/1
ItoiiiMlal
Sondre Trondhjem
.
.
15.
Xordn Trondhjem
.
.
16. 17.
Nordland Trotnso
18.
Finmarken
14.
Norwegen
(jan*
1.497 1.256 15.490 12.776 12.718 9.178 14.961 14.817 1.258 24.612
5.799,11
1.490.047
197.815
folgende (die
1G65: 450.000*, 1734: 620.000*
Angaben 723.141), 1800: 883.038, 1814: 016.000* (nach Auderen ergab die Zählung am 30. April 1815: 885.431), 1825: 1.051.318, 1835: 1760: 748.000 (nach anderen
1.104.827, 1815: 1.328.471, 1855: 1:490.047 und 1865:
Die
Vermehrung
jährliche
1665
bis
1734: 0,45 Prozent, 1735
1815
bis
1865:
50 Jahren
die
1814: 0,6 Prozent,
bis
Prozent, so dass also
l,n
hiernach
betrug
Vermehrung über doppelt
den letzten
in
gross
so
ist
wie
Wenn man
das Verhältnis zwischen Stadt- und Land-
kommt
Grenzen berücksichtigt.
der Städte pflegen sich fast sern zu erheben
gehörig
,
betrachtet
am
die
um
An
man
Christiania
immer Sammlungen von Häu-
natürlichsten
mit einer Bevölkerung
und die Stadt zählt
auf
So sind
als
in
ländlichem
von 6-
also
nicht streng
den äusseren Grenzen
werden, auch wenn
städtischen Jurisdiktion liegen.
Jahren
was man zu
es darauf an,
der erstgenannten rechnen will, in so fern die legalen
bis
sie
zu den Städten ausserhalb der
dcu letzten zehn Gebiete
Vorstädte
7000 Seelen entstanden
mit denselben über 63.000 Ein-
wohner; Bergen mit den Vorstädten hat 30.000 Einwohnor,
wovon 3000
nicht
zu der Jurisdiktion der Stadt gehöron.
Rechnet man also die Vorstädte mit zu dcu Städten, so kann
')
man
Darin: 7243 in den Vorstädten von Christiania.
*) Vorstädto Ton Bergen. ’) Dir»« lässt sieh nicht eher genau bestimmen . bis die Angaben aber die Bevölkerung des Pastorate« Veslrc Ater mit den zu Christiania su rechnenden V omtidten eingegangen sind: von den 10.280 Bewohnern de» Kirchspieles 0»tre Aber gehörten 4828 den acht Vorstädten tou Christiania (Vaasebjr, Marienborg, Vaatcrcngen, Kämpen, (iruelökken, Roscndal, 3 ringen und Bagerengen) an.
Proxenttn
50«) 16«)
14,7
17 18 9
12
V 16,1
5
1718,11
9
1074,4» 208,14 234,37 332.6»
1287,14 246,7» 254,00 362,61
17
1748/0
2278,«
800,90 271,7* 693,31
3 1 2,36 756,1»
6,4
8,*
17 10, *,4«
(26).»
14
12,1
die städtische Bevölkerung
42,
M
1855 zu 213.000 uud 1865 hat,
während
Landbevölkerung nur etwa 11 Prozent beträgt.
die der
Bcwolincnahl
in
den grössten Norwegischen Städten. 18S&
1845.
.
.
Stavanger
.
.
.
.
.
,
Drammrn Christiansand FrederiLshald
.... ....
Launig
.
Arcndal (nebst Vorstädten) Cbristianiund . . .
Kongsberg
.... .... .... ....
FredcribssUd. 8kien Tönsberg
Uoss
Kragcrö (nebst Furuholmen)
Tromsö
Aalesund
Haugesund Sarpsborg
Pongmnd
.
.
Risör
.
.
.
Egersund Holmestrand
.
Brcvig
.
.
lügen
|
41.266 26.454 16.012 11.717 9.916
33.200 23.811 14.778
Christiania Bergen (nebst Vorstädten)
Trondhjem
Wir
Vermeh-
dass eine
rung derselben von 33 Prozent Statt gefunden
Mandai
28,74
53,60
294,
256,9»
veranschlagen, so
Seelen
320,»
551.31
16,4
(3.800)
272.531
1349,11
15 9 17
9,4
1865.
1655»
24 13 16,4
519
zu 283.000
Rabuiv* ßovölkarung auf I Quadrat Melle
1846-1&&
4.073
1.700.246 (
in
Stadt*
57.381 2.814 21.343 2.858 2.302 19.300 23.958 15.000 11.987 17.735 24.800 1.140 27.703 (400) 11.060 21.000 3.358
Horten
im vorigen Jahrhundert. bevölkerung sucht, so
«)
228 5.376
ist
•)
7.600 16.012 1.408
54.655
Zunahme
bewohn er. 57.381 105.325 98.706 120.164 124.794 98.467 85.430 81.434 67.993 73.467 106.798 113.145 27.703 86.690 104.396 108.138 82.822 (88.519) (47.073) (21.800)
—
1284,40
Eine Vergleichung mit älteren Angaben
1.700.000.
Summe.
Stadt*
31.715 9.816 17.170
mit * bezeichnoten gründen sich nicht auf Zählungen, son-
dern uuf andere Data):
Davon
beaohner.
— 94,70 78,57
4. Christian* 5.
Hamme.
Meilen.
1865.
1865
Davon
*.
.
dem Census von
1866
Areal in Deutsch« n
.
8.646 8.376 8.349 5.790 4.012 714 3.562 3.163 4.136 2.716 3.677 2.245 4.023 2.740 2.011 2.304 1.157 149 1.325 2.214 2.008
9.521 7.408 4.944 4.636 4.456 4.290 4.417 3.486 4.024 2.874 4.339 3.233 2.958 2.719 1.856 1.066 1.937 2.436 2.213 1.646 1.837 1.813
1.231 1.708 1.455
diesen
IMS. ca.
57.000 ') 30.402 *) 19.275 16.647 13.022«) 10.859 9.219 6.317 6.192 (5.800) ?
5.709 (4.800) ?
4.828 4.774 *) 4.541 4.307 ea. 4.250 (4.000)? 3.638 3.658 3.221 2.989 2.773 2.335 2.144 3.064 (2.000)
noch folgende Städte mit ihrer Be-
wohnerzahl (1865) hinzu: Vadsö 1343, Vardö828,
’)
Mit den Vorstädten
in
Ham-
Östre und Vestre Aber, wie angeführt.
Ober 63.000. *) Von diesen sind die in den Landbirehspielen der Kors- und Dombirke grossentheiis stadtartig gebaut.
«) Mit den Vorstädten Uedensrudtangen etwas Uber 14.000. ')
,
Mit Ornaten und Hjemtü-Klosler 5224.
Grönland
und Sundland
.
Digitized
by Google
dem Census von
Die Bevölkerung Norwegens, nach merfcsl
Skudesnäsliavu
1546,
Lillchammpc
1209,
—
Sandefjord 1797, Holmsböe 400, Florö 346.
Norwegische Studt
ist
Hvitsteu;
Zeit Rückschritte
im Jahre 1800 „ „ 1814 „ „ 1825 „ 1835 „ „ „ 1S45 .. „ 1855 1865 „
iu der neuesten
gemacht oder sind stationär gewesen, doch
in dieser Hiusicht
sind
Muss, Drübuk, Flekkefjord, Kümas
1800: 6810, 1815: 3896, 1835: 3540,
wiederum vorwärts geschritten, wenn
auch ziemlich laugsam; Frederiksväm hatte 1845 2214 Einwohner, sank aber durch die Verlegung des Marine-Etablis-
1865 hinab auf 1174
sements
auf 1014 Ein-
1865
und
wohner; Fredcrikstud stugnirte 1801
1835, Porsgrund
bis
Die meisten Städte hatten 1801 bis 1815
ebenfalls bis 1845.
hoben sich 1801
ein gleiches Schicksal, nämlich sic
bis 1806,
sanken aber dann wieder. Doch abgesehen von diesen Aus-
nahmen
ist
der Fortschritt der Norwegischen Städte ein sehr
grosser gewesen.
Für die
zehn Jahre
letzten
ist
unter den
grösseren Städten ausser der Hauptstadt besonders Stavanger
anzumerken, dessen Bevölkerung um fast 5000 gestiegen ist, und unter den kleineren Tönsberg, Haugesund, Aalesund und Sarpsborg. Will man die Vergleichung noch weiter ausdeluien, so zeigt sich (aussor Christioniu) der Fortschritt
am
bedeutendsten iu folgenden Städten:
wobntr zählte; LUlehtmmer, angeltgt 1827, und Hamar, angelegt 1848, welche nun beide gegen 2tK)o Einwohner haben.
Die folgende Tubelle zeigt,
wie
Städte
viol
schiedenen Grösse Norwegen bei jeder Zählung
Juhrhundcrt gehabt Über 60.000 von 2O.OO0—30.00O
„ .,
„ „
1815.
2 .e zur Bcarlieitung überlassen, dafür gehörten
aber alle waffenfähigen
Mann
der
jeder Ansiedelung, !
Ländereien ungewiesen, den ereteren zwischen den Flüssen
üsük und Korgas (am rechten
Dau rischen Kolonien der Krone etwa
Fall eines Krieges die
den Westen zu haben, hatten, wie ich schon zu Aufang
dem Durchreisenden
Nach dem Gesetze muss jeder Löhnung erhnlteu, alter die machen der Krone
die Aus-
zahlung unmöglich; daher kommt es denn auch, dass sich nur das herabgekommeuste Gesindel als Stellvertreter für
den Dienst vormietbet, das, wenn es die vom Dienstpflichtigen erhaltene
Summe
elenden Hungertodes
vertruuken hat, die übrige Zeit
stirbt.
fast
Ich selbst hatte Gelegenheit,
Schibä und Solon auf den Piqucten zu beobachten, es sind jämmerliche Gestalten, die durch schlechte Nahruug und
Digitized
by Google
Das Opium-Genuss zu Gruudc
gerichtet, fast
und
von Bettlern
eher
Horde
einer
Ili-Thal in Hoch-Asien
wandelnden Leichen Grenzwiichtcm
als
In der Verwaltung
Stämme
steht jeder der zwei
einem Maudschu-Ambal.
unter
Die unter diesem stehenden Offi-
und Unterbeamten sind Daurier, die sich durch lange
Sowohl Schibü wie auch Solon haben einen scharf ausgeprägten Mongolischen Gesichtstypus. lerer Grosso
und meist stark und
Genuss des Opiums haben
sie
Sie
von mitt-
sind
Den
breitschultrig gebaut.
von den Chinesen angenommen,
Folge dessen die meisten trotz der kräftigen Gestalt ein
krankhaftes Aussehen zeigen.
Die Kleidung der Männer
kurze Hemden,
Chinesisch:
fast
Chinesen rasiren
Nach Art der
trugen.
wo
sie
lange blaue
der
bei
Feldarbeit
Genaueres anzugeben.
Ausserlich scheinen
sie
zum Buddhismus zu bekennen. Dio Sprache der Schibä
der
nur
ich
Hemden und runde Strohhüto
Über dio Religionsverhältnisse dieser Daurier vermag
nichts
ich sich
das Kinn und lassen nur den Schnurr-
Frauen habe
wachsen.
geseheu,
sic
ist
enge Beinkleider, kurze
Chiuesische Jacken und Chinesische Schuhe.
bart
251
ich daselbst drei Tatarische Arbeiter.
dem Mandschu
ziemlich
ist
(August) hier koinen Regen zu fürchten hat.
Neben jedem
war
Gnrbcnhnufen
naho steht; deshalb sind die
durch Fcststumpfen
zum Ausdrcschcn
Diese Sternwalzen
gebildeten
die
Du
fremde Sprache aus Büchern erlernen. Kanzleien der Mandschu
ein von
diese Stellen in so lernen
sehr vortheilhaft sind,
Dio Sprache der Solon
viele Schibä die Mandschu-Schrift. ist
wie eine
sic
dem der Schibä ziemlich abweichender Dialekt, dem Mongolischen versetzt sein soll.
der sehr stark mit
Ein eigenes Crtheil über
vermag
Von Charakter und
beider
das Verhältniss
Dialekte
ich mir nicht unzumoussen.
an denen ein Pferd die Walze rollt die
achteckige
Walze um
sind die Schibä
und Solon rauh, herrisch
Als Soldaten des Kaisers und als Stamm-
prahlerisch.
haben übor Tataren und Chinesen.
sie sich
hoch
er-
Die ersteren müssen
ihre eigene
Von anderen Ackergerüthschoften sah Sensen mit einem etwa derselben
gekrümmt
wenig
und
steht
An
breit, spitz
fast
dem zwei
ein Querholz befestigt, an
Wio
abgemäht.
ich liier erfuhr,
Weizen, die Gerste wird
mir nur auf der oberen Piquet-Strasse der
Kuldscha
gestattet
cher liegenden Solon sollen
war, -
so konnte ich
leider
Dörfer nicht besuchen.
Weg die
südli-
Diese Dörfer
bedeutend grösser sein als die der Tarantschi.
meinem Wege
traf
ich
Auf
nur an Einer Stelle zwischen dem
zweiten und dritten Biquet auf Solonische Felder. Mitte eines bedeutenden Felder-Areals einige Schuppen
nach
und zwei Jurten,
in
In der
der
gemessen die Solonen nur
Pferdefutter benutzt,
Hafer
Hier hatte ich auch Gelegenheit, die künst-
nicht gebaut.
Wiesen zu sehen
Bewässerung
als
erhalten
die
,
auch nur durch künstliche
werden.
Mun
hier auf diesen
säet
Wiesen eine von den Chinesen Moi-schi, von den Tataren Biidä genannte Pflanze, den sogenunuteu Chinesischen Klee.
Diese Pflanze hat feine lanzettförmige Blätter und
jedes
Da
in die
dem
waren noch nicht
die sich hier befanden,
die Hirsefcldcr,
zwischen ihnen Vorkommen. der
ist
Das oingoemtete Getreide war nur Weizen und Gerste,
drei
ist
Pflugschar be-
die
ist
Pflug geleitet wird.
Der Wuchs der BädU
Solon
Zugtliicre sie fortziehen,
Stange ein nach oben gebogenes Holz gefügt, an
bige Blüthcti.
ganz nach Art der Tarantschi treiben.
gegen den
au dem einen Ende
ist
und einige Werschock oberhulb derselben
jedem Sommer
sie
rechtwinklig
einer langen Stange
diese Soldaten nicht so sehr, weshalb auch täglich Raufereien
Die Hauptbeschäftigung der Schibä und
kurze
1.
und nur sehr
Diese sind besonders roh und un-
einige Pllügo.
2.
beholfen.
ich hier
Arschine langen Stiel, das Eisen
1
etwa lj Werschock
ist
besonders viel von ihnen luidcu, die letzteren atver fürchten
Ackerbau, den
Beim Fortbewegen Achse und stösst
fortzieht.
durch ihr Gewicht die Körner aus den Ähren.
lichen
verwandte der herrschenden Race dünken
bis
deren hervorsteheudeu Enden die Stricke befestigt werden,
an dem anderen Ende der Stange
und
Das
8 Werschock im Durchmesser, achtseitig behauen und der Länge nach durchbohrt. Durch das in der Mitte befindliche Loch wird eine etwa 3 Fuss lauge Stange gesteckt, an
festigt
vergessen haben
eine
Steinwalzen.
etwa 2 Arschinen lang und 6
sind
da die ungebildeten Mandschu die Sprache ihrer Väter
voll-
Bodeus
des
des Kornes hergestcllt.
Dreschen des Getreides geschah mit grossen
Stiel;
Tungusischer Dialekt,
ein
Himmel
in dieser Zeit
Schreiber in allen Kanzleien der Mandschu-Beamtcn Schibä,
ständig
von den
Nicht weit
zwar unbedeckt, da man
aufgoschichtct, und
runde Tenne
Dienstzeit heraufgedient haben.
in
seine Bewohner.
Jurten waren drei riesige Garbenhaufen uuter freiem
gleichen.
ziere
und
während der Erntezeit wohnten; ausser den Soloncn fand
Mal eine Höhe von
Dauer -l’tlauze, lebt.
bis vier
Die Pferde
sio so nahrhaft
dio ein
lila-far-
so üppig, dass sie in
Mal uusgesäcl 8
10 Jahre fort-
bis
über Alles lieben und dabei
sollen sie
sein,
ist
Mal nbgemüht wird und doch 1 Arschine hat. Es ist eine
dass
mit
ihr
gefütterte Pferde
soll
ohne
Getreidefutter zur schwersten Arbeit tüchtig sind.
Während
sich die Solon
hauptsächlich
beschäftigen, sollen diu Schibä meist
bauen.
Dieser Tabak
Kirgisen
ist
im
hoch berühmt, er
Ili-Thal soll
bei
den südlichen
angonchm Nach dem Ein-
sehr stark und
befanden sich dort
riechen und dabei nicht leicht verlöschen.
denen die Arbeiter
snmmeln
sollen die Schibii
mit Getreidebau
Tabak und Baumwolle und
den Tabak
in einer
Sauce tränken.
Das
252 Die Baumwolle der Schibä
essant
ist
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Thal in
Inter-
dos Factum, dass überhaupt im Ili-Thalc
Baum-
wolle gewonnen werden kaun.
am
— Der
>
von
fern
sie
letzteren.
Schon vorher habe ich erwähnt, dass die Duugenen von den Chinesen Chui Chui
und schönste
nennen
sie
vermag
ich Nichts
mittlere
hält
den öffentlichen Lustbarkeiten und Gasthäusern der
rechten Ufer, zwischen dun Flüssen
Die Dutujtnen und Chinesen. Theil des Di-Thales,
Befolgung dioscr Vorschrift
nesen; die
schlechter als die Mittol-
viel
ist
und wird nur zum Wattiren gebraucht.
Asiutisuhc
genannt
Die Tataren
worden.
über den Ursprung
Dungan.
Namens
dieses
zu sagen, denn die Ableitung der Tataren,
Korgas und Mogai heisst dor Dan und wird von Einwohnern
Dungan komme von Turgan her und bedeute „Gebliebene”,
Chinesischer Zunge
d.
Zunge”, da die
bewohnt.
liier
nur „Chinesischer
Ich sage
wohnenden Stämme der Abstammung
1.
Chinesen,
übersicdlcr aus den Nordprovinzcn
3. die
Tschämpän (Süd-Chinesen?) und Mandschu.
keineswegs Bind
Kan Su und
Dio erstgenannten beiden Stämme, die Dungcnen (Dun-
dern
gan) und die eigentlichen Chinesen, unterscheiden sich weder in Sprache
noch
in
Kleidung, auch wohnen
eltern zurückgeblieben
und was
ist
sich allo
bei
Dungenen ohne Ausnahme bekennen. Zwar
Türkischen Stämmen, wie
bei vielen
der Islam
zur reinen
Was
Fall als bei den Dungenen.
Islam wissen,
so wenig, dass
ist
medanor nennen kann, denn Boligiun
man
man
anbeten,
man
mau
und von
die Fleischspeise
zum
werden nur die
sind,
und
Das
und besuchen
nicht
ihre
I
Priester,
Sowohl
zum
solche
,
sind
wohl
die
die
Kaufleute
frei-
wohl
Duugcnon wie auch
zum
die
Chinesen
dem Lande.
Theil auf
lleis,
Opium, Baumwollo
Städtebewohner leben vom Handel,
genuue
statistische
Dungcnen würde wohl '
lich
schwor
fallen
,
ich
Übersicht
der Chinesen
von
und
einem Mandsehu-Bcamtrn ziem-
selbst
muss mich daher darauf beschränken,
das Wenige, was ich über die Chinesische und Dungenische
Landbevölkerung erfuhren konnte, hier mitzutheilon.
die Fasten
Im
Von des
Dan (dem
östlichen Theilc des
Ili)
Chinesischen Gebiete
leben Chinesische und Dungenische Ackerbauer, au
deu Flüssen
sie
ihnen ganz
Pilitschi,
Mogai und Almutu leben ungefähr
1800 Ackerbauer-Familien, am
Pilitschi
am Almutu
Abtheilungen zu jo 100, Jang
500. Dicso sind
in
|
nicht
Die
hierher eingewandert.
nur einige
Theil in den Städten,
und Tabak, Eine
Beziehung auf
ist
als
vermehrt sich die Dungenische Bevölkerung
Handwerken, Fabriken und Gartenbau.
darf
höchst selten dio
Wesen des Islam wenn sie
eigentliche
selbst
können
in
von ihnen beobachtet, die Fasten halten
grössten Theil
Moschee.
fremd
man muss
zu Zeit dio Moschee besuchen.
Zeit
des eigentlichen China
Verbannte aus den verschiedenen Provinzen des Reiches.
leben
darf keiu Schweinefleisch essen,
darf keinen Branntwein trinken,
halten
aus
im Ili-Thnlc chincsirt worden, son-
Die Landbewohner bauen Gotroide,
von ihrer
Die Buddlm-Götzeu
schon
jetzt
sprechen.
Mulm-,
sie fast nicht
ihre ganze Kcnntniss
man muss das Vieh nach der Vorschrift des Koran schlachten und nur Fleisch von so geschlachtetem Vieh durf man essen,
allen diesen Vorschriften
freiwillige
Die meisten derselben sollen den Xord-Chinesischcn Dialekt
hohem Mousse der
von den Lehren des
sie
beschränkt sich darauf:
nicht
schon
willig hierher üborgcsicdelt, die übrigen Chinesen sind
herabgesunken, aber
das in so
ist
sic erst
bewohnen
Ili-Thal
alle
ist
B. bei den Kirgisen,
z.
Äusscrlichkeit
keinem dieser Stämme
wohl
thcils
durch neue Ansiedler. Von den eigentlichen Chinesen, die das I
der Islam, zu
ist
.
Dungau kamen schon im vorigen Jahrhundert zum Ui
und noch
aller Verrni-
trotz
sie
schung scharf von den Chinesen scheidet,
,
Schän-Si, den früheren Wohnsitzen der Uiguren;
sie sind
ersten
bunt durch
sie
Das Einzige, was den Dungenen von ihren Vor-
oinnnder.
ist
'),
2. die
4. die
dem
trotz des Eindringens der
Die Dungcnen sind theils Verbannte
Dungenen (Uiguren),
die
Wohnsitze
h. Solche, die ihre
Mongolen-Hordeu nicht verlassen
sprachlichem Grunde zu verwerfen.
nach vier verschiedene sind:
1000,
am Mogai 300,
genannt, getheilt, und es zahlt jeder Jang gemeinschaftlich
Tataren
seine Abgaben.
nur die uothwendigen Gebete ohne jegliches
Im
nördlichen Theil des Gebiets, zwischen
den
Ein Duugeuen- Priester, der bei den
Städten Korgas und Dalosigung, leben etwa 8000 Familien
Tataren des alten Kuldscha seinen Unterricht genossen, sagte
und im Süden, zwischen Korgas und Kuldscha, treiben 5000
mir einige Arabische Gebete her und ich muss in derThat
Familien Reisbau, 8000 Familien gewöhnlichen Feldbau.
Vcrständniss hersagen.
Die Abgaben aller dieser Ackerbauer sind sehr gering
gestehen, dass ich nicht unterscheiden konnte, ob er Chinesisch oder Arabisch sprach. sie
die Vorschriften
des
und bestehen
Selbst in ihrem Äusseren halten
Koran
nicht,
denn
sie
Kopfe
Auch tragen
ihre sie
Kleidung wie
alle
ist
Chinesisch,
Muhamedancr sie
am
=
nur auf dem
.
.
ein Kapsel.
Das
Verbot des Branntweintriukeus und der beschränkte Genuss
von Fleischspeisen trennt
Folgendem:
~
nur den halben Kopf und tragen gleich den Chinesen einen Zopf.
in
Die '5000 Kcisbauer liefern für jedes I.and- Areal von 10 Cho Aussaat 8 Clio Weizen . . . . 40.000 Clio, die 8000 nördlichen Ackerbauer für dieselbe J.andmenge ebenfalls 8 Clio Weizen 64.000 „ ebon so die 1800 Familien im Osten . =s 14.400 .
scheeren
zusammen ')
schärfsten von den Chi-
118.400
Cho.
t
Man
Grand haben
vergleiche die Ableitung von soll.
Kalmnk,
die
einen
üb n liehen
Das
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Tlial in
Diu 3000 südlichen Ackerbauer haben erst ror einigen
Jahrzehnten ihre Felder eingerichtet Dieselben zahlen ihre
Abgaben
in
jedem dieser Forts hat
Geld (3y Unzen Silber, etwa 8 bis 9 Hubel, bis 30.000 Rubel).
Aber nur der
kleinste Thcil der Chinesischen
Hälfte der Chambing,
und Dun-
dem Ackerbau,
gcnischon Bevölkerung beschäftigt sich mit
Kürü
Über
piinsi.
-guitg
,
vermag
dieser Städte
anzugcbcu; Kuldscha
grösste, sie hat bis
bei
ist
ich
i
Tardsehi
aiigesiedelt.
nannt
Die Chambing haben sowohl
Dungenen und Chinesen sind. Die Zahl der Dungcniund Chinesischen Städtcbewohuer soll sich bis über
nicht nur den
Forts,
ich
Beamteu uud
bei
Was
die
versehen ; die
letzteren
,
Zu diesem
In Gewerben, Handel
als ihre
die
Hass
macht
aber
Gerechtigkeit widerfahren
Mundschu.
die
allein
Da
Dieser
,
dass unter ihnen an Dieben
Spielern kein Mangel ist es
ist.
Wegen
,
muss man
so
Gaunern
,
ist
Trinkern und
des Mangels au Frauen
noch der Eroberung des Ili-Thales wurden
von
Armee eiugcreiht. Diese bilden unter dem Namen „Chambing” noch heute einen Theil der aktiven Armee. 1500 Mann wurden als stehende Besatzung zu je 300 Mann Diese Forts sind
Petermsnn’s öeogr. Mittbeilungen.
1866,
:
lieft
Korgas, Tsching-
V1L
überflüssig
eigentlichen China.
die weuigen sehr un-
—
Die Techämpän.
sind
Die Tschärapän scheinen
Tschiimpän.
die
Der verachtetste Volksstamm des
der von allen Eiuwohncrn gleich gehasst wird,
Ili-Thales, !
Verbrecher aus
dem
dung, Dsctiang-nüu
,
verbannte
südlichen Chinu (den Provinzen Gtiäu-
Schi-nün) zu sein,
die
hierher in das
entfernte Ili-Thal geschickt werden und dort 3 Jahre Dicnsto
zu
leisten haben.
selbst
Alljährlich langen
und werden zu
an
wendet.
Hie
den
100 Tschümpän hier-
schwersten
müssen hauptsächlich
in
Beamten
die
niedrigsten
Arbeiten
ver-
den Eisen-, Kupfer-
und Silberbergwerken arbeiten und außerdem Dienstleistungen
bei
den hohen
verrichten.
Sio
Nach Abluuf der dreijährigen Dienstzeit können sic frei im Ili-Thale wohnen, nber dennoch stehen sie unter einer eigenen Verwaltung und müssen zu KriegsZeiten nls Fusstruppen in der Armee dienen, uud. zwar allo
die
in fünf Forts kantouirt.
für
es
scheinen also ungefähr den Sibirischen Zwuugsbcrgurbcitern
mit der Sittlichkeit bei ihnen übel bestellt
Gleich
,
ich
zum
den Dungenen und Chinesen 3000 Mann ausgehoben und in
des
Daher halte
es natür-
Chinesen
die
grössten Theil verbannte Verbrecher sind, lich
den Dungon
liei
hier mitzutheilen.
sic
Homchaft der
dio
praktischen Sinn
lassen.
wie ihre Väter,
Dienste zu lcistcu
dcu Chinesen vorgeuommen.
Lebensweise von den Bewohnern
und Ackerbau sind
Mundschu möglich, denn sobald sich Tataren und Chinesen gemeinsam erheben, ist die Macht der Mandschu gebrochen. Von Charakter sind die Dungenen und Chinesen zwar listig, zänkisch und stolz, woher es auch kommt, dass sie von allen Umwolmem gehasst werden, aber ilirer Arbeitsamkeit, Ausdauer und ihrem
müssen die Abgaben an Getreide
vollkommenen Nuohrichten, die ich über dieselben oiugezugen,
Selbst-
nicht weniger hassen
sic
gemeinsamen Unterdrücker,
gegenseitige
bezeichnetcn
bing unterscheiden sich weder in der Kleidung noch iu der
sie allen übrigen Ili-Bcwohnern weit überlegen, diess gestehen
ihnen selbst die Tataren zu,
oben
den hohen Mandschu-
Die Nachkommen der Chambing sind
dieselben
verpflichtet,
nocli bei
Schwäche
der That die Kulturstufe, die
in
bei
Krons-Magazinen dcu Wuchtdienst
dcu
neue Aushebungen zu Soldutcn sind weder
mmi
unter sich ste-
tief
politischen
hält sie unter der Herrschaft derselben. sie
den
iu
müssen noch
sie
selbst die herrschende
hend und nur das Bewusstsein ihrer gefühle berechtigt
Dio
Die im Ui wohnenden Dutigun, Chinesen und die Cham-
Kaste, die Mandschu, lietrachten sie uls
erreicht haben.
hat.
sie sich
mit
sieht ihnen ein gewisses Selbstgefühl an,
über die übrigen Bewohner erheben;
sondern
Soldaten stellen.
fall
Die Chinesen sowohl wie die Dungenen scheiden sich sehr
dem
Sitz
Soldaten wie auch als
wie die Mandschu bezahlen und uusserdem für einen Kriegs-
Abgaben dieser Städtebewohner betrifft so sind diese nach dem Gewerbe sehr verschiedenartig, sic bestehen aus Zollgütern, Grund- und Gewerbesteuern. scharf von den übrigen Bewohnern des Ili-Thales ab,
seinen
nls
Guruisonsdicnst
ich
werde später noch auf dieselben zurückkommen.
der Dschintäi go-
Kolonisten einen sehr schweren Dienst; die enteren haben
Von diesen Städten habe nur Korgas, Tardsehi und Kurü (Kuldscha) gesehen und belaufen.
den Clmmbing-
Der oberste Befehlshaber
im Fort Süding
und
wird
von
ein
ist
ein Mandschu-Oflizicr,
ist
Die audere
Militär-Kolo-
als
t
übrigen Beamten sind selbst Chambing.
weitem die
80.000 Einwohner, von denen wenigstens
schen
100.000 Seelen
Schiessscharten
1500 Monn, wurde unter
cbeufalls
Kolonisten bowohntor Flocken.
der Chambing
und Tsehim-
Siiding, Bajandai
die Kinwohnerzalil
nichts Genaueres
%
nisten
(dos Chinesische Kuldscha), Korgas, Tardsehi, Tschingsi
eine
Städten getrennt.
denselben Bedingungen wie die Tarautschi
bei
weitem die grossere Zahl bewohnt die acht Städte des Dan: di-eho-si, Da- lo-
sich
Neben Studt gleichen Namens
Die Forts siud durch eine mit
gebildet.
versehene Mauer von den
im Ganzen eine Abgabe von 25-
also
253
Süding, Da-lo-si-gung und Tschitupünsi.
di-cho-si,
zu entsprechen.
ohne Ausnahme, so lauge
sic
noch Waffen zu tragen im
Stande siud.
Die Zahl ich
Lande
wohnenden Tschümpiin, über deren keine Angabe machen kann, leben theils auf dem
frei
als
im
Ili-Thal
Latidbuucr,
den Städten
als Fischer
als Arbeiter,
uud Fährleute,
Lastträger, Händler, 33
theils in theils
als
•
254
Das
Ili-Tbal in Hoch-Asien
Diebe, Gauner, Kuppler und Spieler von Profession. führe diese letzteren Beschäftigungen
den Bcumton
diesellten
Gewerbe auf, da
man mir
ihnen, wie
denen
fest versicherte, Kreise
Wesen
ihr
ungestraft
sie
Manche von
diesen
sollen
Von dicht
fleisch,
100 Morgen
giebt
mit
Gesindel,
risches
bei dem grossen Opium- Verbrauch der Opium -Gewinnung eine der vortheilhafUnternehmungen sein. Viele Opium -Bauer haben
bedeutenden Wohlstand erworben.
an den verschiedenen Punkten des Zehntel
Einkommens
ihres
Taucher sind die
als
zahlen
welche Trinkliidcn
halten,
oft
Von den
eine
in
bedeutendes Vermögen
Die Mandsehu. ihre Sprache
nicht von den Chinesen,
chend
dass
sein,
sic
sich
nicht
Tschämpän
fast
mit ihnen
um
den
von den Mandsehu auf das Fürchterlichste bedrückt, sondern
legen.
im Ili-Thale wohnenden. Diese Bedrückungen
zur Folge haben
dieses i
Dos war
um
so
leichter
auszuführen
,
als
fast
bei
Mundschu-Boaiuten Tschämpän im Dienste stehen. dio
Frau eines Tschümpüu wurde aber
ihrer
Herrin,
der Frau
eines
Galdai,
allen
Durch
Verschwörung
die
verratheu
und so
die Listen der Verschwornen aufgefangen und die in die Städte geführten Waffen koufiscirt. Die Mandsehu hielteb schreckliches Gericht, über 100 Menschen wurden hingerichtct und auf den Wegen ihre Köpfe als
wurden
heimlich
Warnungszoichen aufgostcckt.
Diese schrecklichen Strafen
haben aber nur äusscrlich den Frieden wieder hergestellt und
im Geheimen ginnen sie
sie melir als früher
Auch Mandsehu
auf Bache.
werden sich an jedem Aufstande gegen
die
betheiligen.
„Die Tschämpän”, sagte einer meiner Tatarischen Berichterstatter,
Stamm
des
„sind Ili
wohl
-Thules.
der
verrufenste
Wie
viele
und
vcrachtetste
von ihnen auch getödtrt
das
dem
wir vergebens bei
die
ein
Chinesen oder zwei Tataren.
Der
letzte
Volksstamm Chinesischer ist
die herrschende
Trotz der strengen Scheidewand, durch
Mundschu
dem
trennt,
zu erhalten,
Chinesischen Einflüsse vollständig er-
In Tracht, Sprache und Sitten
ist
sie,
ihnen wohl
die Herren,
kaum haben
durch die Unterjochten ihre Selbstständigkeit verloren. Trotz
konnte.
dschu-Besntzungen von Bajandni und Kürii zu überrumpeln.
,
sich nicht leugnen,
Was
etwas Eigcuthümliches geblieben,
hätten vor 15 Julirvu beinahe zu ciuem Aufstande geführt,
Es hatten sich nämlich fast alle Tschämpän verschworen, alle hohen Mandschu-Beumten umzubriugen und die Man-
noch
Hunger und Xoth hat ihre
letzteren die ursprüngliche Thutkraft
sind sic dennoch I
der leicht die Vernichtung der Mandsehu
Kleidung
alle
die das Lnndcsgesetz die Chinesen von den
verständigen
Nicht nur die im Dienst stehenden Tschämpän werden
frei
—
Rnce, die Mnudschu.
können.
auch die
lässt
Zungo, den wir im Ili-Thale vorfinden,
gar
aber so abwei-
soll
umkommt. Aber
dem
beitet so viel als drei |
sich die
Kuppler,
Tschämpän unternimmt, führt er durch. Kein Hinderniss, keine Gefahr ist im Stande, ihn von seinem Vorhaben abzuhalten; daher ist er auch zu den schwersten Arbeiten tauglich und ein Tschämpän nr-
erworben.
Im Äusseren unterscheiden
weder
Winter
hat und da» vor Xoth
Kraft innewohnt,
Chinesen suchen.
den
den Städten wohnenden Tschämpän haben sich besonders die,
trotz alle
Tschäm]>äu
eiu
Ais Fischer und
Abgabe.
sehr berühmt.
Tselüitn|>än
Aber
halten Fähren
diese
Ili;
Spieler,
mehr herumtreibe-
des Ui
Schlechtigkeit nicht gebessert,”
Einige hundert
dem Fischfang und
beschäftigen sich mit
Schweine-
den Tschämpän; datier
bei
als
im
das
Wohnung
Kälte auf den Strassen
Mann
erblickt,
mehr Diebe,
es
Opiumraucher
giebt es auch bei keinem Volke
diese
Auge
sein
Hunde, Katzen, Mäuse, Katteu, Frösche und Schlan-
Säufer und
Speise noch
6inen
was
isst Alles,
Nirgends
gen.
man
zu erschrecken, zu: „Eiu Tschämpän kommt”.
Der Tschämpän
angewiesen sind,
Mann
sio
Provinz testen
genannt.
um
treiben können.
bis
nicht nach(?)
ihnen,
Mohn bebauen und soll
auch Tschämpän
und
zahlen
Diese zahlen für den Chinesischen Morgen (Mo) etwa 40 Kopeken.
sie
die Kinder den Eltern nicht gehorchen, so ruft
mit der Opium-Gewinnung beschäftigen.
Ili
man
Wenu
den Ackerbautreibenden sollen sich etwa 5000
an den Ufern des
gelassen, deshalb hat
zur Ausführung
chrcnwerthen Beschäftigungen Abgaben
dieser
in
als
die Erlaubnis»
fiir
und seine Bewohner.
und gemartert wurden, ihre Schlechtigkeit hat
Ich
vollständigen
Aufgehens
in
die
Chinesische
Kultur
scheiden sie sich in socialer Beziehung scharf von den Chi-
uesen, eben so wie von den übrigen unterjochten Völkern. j
Sie, die
Stammverwandten des Herrschers, sehen mit Ver-
achtung auf
alle
fremden Stämme herab, die ihnen nur zu
gohorchou haben, und jeder Soldat von den Mandsehu dünkt sich
liei
weitem höher
als
der höchste Beamte der Mongolen
oder Tataren, der sich seinerseits auch wohl in Acht nimmt, einen
Mandsehu zu
beleidigen.
Die Mandschu-Dynastie verstand es sehr wohl, dass ihre Herrschaft sich hauptsiühlich auf ihre Stammgenosscn stützen
musste; deshalb verboten sie jedem Mandsehu, sich mit
gend einem bürgerlichen Gewerbe zu
beschäftigen.
ir-
Jeder
Mandsehu wurde zum Kriegsdienste bestimmt und diese Mandschu-Truppen bildeten den Kern ihrer Armeen. Sie wurden deshalb Uber das ganze Reich vertheilt. Auch im Ili-Thale wurden 6000 Mandschu-Soldaton stationirt und für diese zwei Festungen crbuut. I>ic erste ist die von den Tataren Kürä genannte Stadt, die auch zur Hauptstadt der ganzen Provinz und der Sitz der Regierung wurde; die zweite liegt nicht weit vom Ili, zwi-
derselben
Das und
schondcu beiden Kuldscha,
5000 Muudschu-ijoldjiteu
sollen
Mandschu -Truppen
Armee
sollten
Hoch- Asien und seine Bewohner.
Ili-Thal in
heisst Bajandui. in
Kürä
In
Garnison liegen.
.Diese
Um
aufrecht erhalten.
nun aber
bei der weiten
Proviant- Verwaltung steht auch
den
dsün, der die höchste Spitz« der Civil-Verwaltung uud der
man
Militär-Verwaltung
alle
höheren Offiziere und Regierungs-Beamten aus dem eigentlichen China hierher versetzt
Ämtern
ihren
Zahl
sie
nur 3 Jahre hier
Ländscho seinen Sitz
Mandschu
ihrer Ansiedelung, so lebeu die
Bcsntzung sind
Ihre Dienstleistung im Frieden besteht nur im Garnison-
und
sind
Etwa 1000 Manu
Ubungun.
militärischen
in
der
Mandschu - Offiziere,
verschiedenen
war, lebten auch die Mandschu
in
Wohlstand,
da die Re-
Allem reichlich versorgte, und mit Neid
gierung sie mit
betrachteten sie die unterjochten Völker.
Seitdem aber die
Finanznoth der Regierung eingetreten, sind
sic in die
Lage gerat hen, der Sold wird ihnen schon
lichste
sie,
verbietet,
seit
und der Proviant nur unregelmässig
nicht gezahlt
schreck-
Jahren
geliefert,
da ihnen da* Gesetz die bürgerlichen Gewerbe vor Hunger
fast
und Elend umkommen.
Meine
Berichterstatter konnten mir da* Elend der Mandschu, sowohl
der gemeinen Soldaten wie auch der niederen Offiziere, gar nicht
genug
schrecklich
schildern
und
ich
hatte
selbst
Die Verballung der ganzen Provinz den Händen
von Mundschu-Ofllzicren.
und
Militär- Verwaltung
Die
Armee
in
ist
Dnlojn
und
und Kalmücken
Sie
natürlich
zerfällt
in
in die
Die Divisionen zerfallen
3cm
Die Oberoffiziere
Soja.
stehen
Die
Truppen die
von Gnldai
den Regimentern
der Sehibä, Solon
unter
ebenfalls
Mandschu- Ambaien, denen auch
Befehl
in
in Bri-
dem
Befehl
von
oberste Aufsicht und
das Richtcraiut über die Militär-Kolonisten zusteht.
und
1.
Die Civil-Verwaltung, die natürlich
1.
2.
in
vier
alle
Einwohner um-
Abteilungen
Der Sehi-Jamul (das Gericht und die Polizei- Verwaltung der Chinesen und Dungenen); der Dung-Jamul (das Gericht über alle Eingebornen);
3. die Proviant- Verwaltung
4. die
Münze.
uud
vou dem Chi-
hohe Mauer ge-
jeden Monats müssen sieh alle hohen
15.
der Beamten
Am
in
Kuldscha cinfindeu,
vorzustellen uud
Landes Bericht ubzustntteu.
nisse des
von vielen Cercmonien
ist
Morgeu
ihm über
früh,
Tcmjiel;
beide
um
die Verhält-
Empfang
Dieser grosse begleitet.
nach Sonnonaufguug, steigen der Dsau-
uud der Chnmambal zu Pferde und begeben
sich
zum
Beamte sind nur von einer kleinen Suite
begleitet.
Die liehen Beamten des Kreises, die sich schon
um Abcud
vorher hier eingefunden halten, stellen sich zwi-
dem
schen
und dum Tümpel
Pulustc
und der Dsau-dsün Reihen
der
Darauf begeben sich
Dsau-dsün,
gewiesen
Dsau-dsün durch dio hnrrcndcn Beamten zu seinem
reitet
immer
noch
der
Palaste zurück.
wo
die
Beamten zum Pa-
ihnen im ersten Hofe Zimmer an-
Nach
werden.
zwei Reihen auf
in
langsam an ihnen vorüber. Nach
reitet
Beendigung des Gebetes
eingenommenem Erühmahl wird
ihnen durch einen Jasuul vorkündigt, dass der Dsnu-dsiin zur bereit sei.
nun beim Dsau-dsün
Zuerst treten
die
hohen Mandschu-
Nachdem
rischen Militär- Beamten, die Darin und Galdui, ein. sie die
pflichtschuldige
Dsau-dsün
sic auf, sich
die nöthigen Geschälte.
ein,
die
nach
Knicbcugung gemacht
,
Solon
fordert
Darauf treten dio niederen
denselben Ceremonicu
beamten Platz nehmen.
,
der
zu setzen, und bespricht mit ihnen
Nach
Offiziere
hinter ihren Ober-
liecudigten
Geschäften
ver-
Hierauf werden die Ambale
lassen Alle den Empfangssaal.
der .Sehibä fasst, zerfällt
die
durch eine
der Stadt
dem Dsuu-dsüu
Audieuz
und über jeder
Divisionen gelheilt
gaden und Regimenter, die unter
und Ambai stehen.
liegt
in die Civil-Verwaltung.
derselben steht ein Darin.
sind
Am
läste des
Gelegenheit, mich duvon zu überzeugen.
der ganzen Mandschu-
ist.
Beamten des ganzen Ui-Tholes
dsiin
Wohnungen der hohen
die
die
der Festung Kürä,
in
nesischen Thcilc trennt
sich
So lange die Finanzlage der Regierung eine erträgliche
so dass
1
verschiedenen Piquoten bei den Pferdeheerden und
in
zur Dienstleistung
der Kalmücken, Sehibä, Solon und Chumbing.
uls Stellvertreter
Über dem Dsau-
Seite.
hat.
Regicn^gsgcbäude und
Alle
Mandschu - Beamten wie auch
den beiden oben genannten Festungen, ihre
in
Diesem steht
bildet.
Chamumbal zur
der
Gehiilfc
dsün steht der Statthalter Wcst-China’s, der Sunda, der in
sieh aber bedeutend vermehrt haben.
soll
dienst
und
in
lässt.
Wie zu Anfang noch jetzt
und
dem
Coiumnudeur des hier stehenden Armoeoorps, dem Dsau-
niedrigsten
Kangklossou der Offiziere besetzt werden, während
verwaltet.
Die Verwaltung der ganzen Provinz steht unter
Entfernung
angesiedcltcn Mundschu' nur die
hier
unter einem Duloja, dio
Münze wird von einem Schün-Jang
von Peking einen Abfuil dieser Mundschu zu verhüten, durften aus
von denen jeder einen üehiilfeu, Schün-Jang, hat. Die
loja,
im Kriege die Kerntruppen der
im Frieden aber die Macht der Regierung
bilden,
255
Die Überbcamtcn der boiden Gerichtshöfe sind zwei Da-
und der Kalmücken vorgclassen.
kommandirenden Mandschu-Beamtcn setzen
Dio
sich, die Offiziere
der Militär- Kolonisten stellen sich dicht hinter dieselben
nach dreimaligem Kniebeugen. treten
die Daloja
Dsau-dsün
bis
Nachdem
diese
der beiden Gerichtshöfe ein,
zur Thür entgegen geht.
der Dsau-dsün die Beamten
der Tataren,
entlassen»
denen der
Zuletzt empfängt
den Hckim uud 33 *
Digitized
by Google
Das
256
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Tlml in
werfen sich zur Erde nieder und stehen
«len .Schnga, diese
gegen den
Dumbak zu
gebührend liecht gesprochen
Nach beendigter Audienz begeben sieh alle Beamte in genau derselben Reihenfolge zum Chamambal. Wenn hier
bestraft.
die Audienzen beendigt sind,
zum
Dsau-dsiin, der
ihn
zum
Sitzen
ihm
Kläger wurde auch
der angcklagte Beamte
und
Nach Beendigung der Angelegenheit iiess alter der Dsau-dsiin den Kläger 6 Monate ins GetÜngniss setzen und ihm -JO Hiebe geben, damit Niemand wage, ihm nnchzuulunen. Wenn sich daher jetzt Jemand beim Dsau-
sich der Chamambal Thur entgegen kommt und
begiebt
bis zur
nach vielen Komplimenten setzt
nöthigt;
Dem
werfen.
nicht eher auf, als bis der Dsau-dsiin sie tlazu auffordert.
dsün
beklagen will,
so
muss er diesen entweder auf der
nnrufen oder sich ins Haus schleichet) und ihn dort
nun zuerst der Dsau-dsün und dann der Chamambal. Noch beendigter Audienz begleitet der Dsau-dsiin den Chamambal bis zu seinem Pferde. Hierauf macht der Dsau-
Strosse«
dem Chamambal einen Besuch, der ihn bei dem Thorweg empfangt, ihm beim Absteigen behältlich ist und ihn beim Weggehen wieder bis zur Strasse geleite».
der Provinz wird der Dsau-dsün durch Boten benachrichtigt,
sich
irgendwo erwarten.
Von Geschäften und Angelegenheiten des übrigen Theiles
dsiin
iu sehr wichtigen Angelegenheiten schickt er
Dsau-dsiin die Beamten
den Chamambal
an den betreffenden Ort ab.
Dtw Gerichtsverfahren.
Ausser diesen bestimmten Audienz-Tagen empfängt der
.
nur bei sehr wichtigen und drin-
pflichten der unter
genden Geschäften.
trifft,
dem
— Was
die Stellung
und Dienst-
Dsuu-dsitu dienenden Beamten be-
so vermochte ich genauere Nachrichten nur über die
|
vom Suada
Alle Befehle, die cintreffeu,
oder
vom
Dsau-dsiin selbst reifet
dem
zu seinem Palaste.
dem Boten
(ioriehts verfahren
her bis
ich
geführt
dem
in
,
Hierauf nimmt der Dsau-dsün das Papier es einem
oft
Hierauf öffnet er das Siegel und
Gerichtssitzungen
Joutul
lasse
gestanden uud
Diensten
in
beigewohnt hntte,
in
fast wörtlicher
und der Sehi-Jomul (der östliche und der westliche die höchsten Beamten derselben sind zwei Daloja.
Palast),
den vorsam-
liest
das
so
In der Festung Kürä sind zwei Gerichtshöfe, der l>ung-
hohen Beamteu, daun macht er neun
Knicbouguugcu und schlägt neun Mal mit der Stini die Erde.
ist,
Übersetzung folgen.
Platz.
Empfang und
in
von bedeutendem Interesse
den Bericht über dasselbe, den mir ein Tarantschi machte,
welcher 20 Jahre heim Hckim
ein rotlier Teppich
uml auf diesem nimmt der Bote
Da
näher standen.
meinen Berichterstatten)
kreise
Hier angelangt wird der Bote in den
grossen Empfangssaal
übergiebt
Der
Kaiserlichen Boten bis vor die
Stadt entgegen, hierauf reitet er hinter
ausgebreitet ist,
Oericbtsheamten cinzuzichcn, da diese in ihrem Wirkungs-
Kaiser aus Peking
werden mit grossen Cercmonien empfangen.
Diese Daloja
sind
und gelehrte Männer,
anerkannt kluge
|
me! teil Beamten, nachdem
sie
auch neun
die auf 3 Jahre
F’ussfallc gethon,
Sie
von Peking hierher geschickt werden.
j
haben dos Gute uud Böse, was
den Befehl vor.
Der Dsau-dsiin
ist
der Oberbefehlshaber der
Truppen
und auch die höchste richterliche Instanz der ganzen Provinz. Jeder Vcrurtheilte hat das Recht, bei
Zu diesem Zwecke
zu erheben.
dem
Dsau-dsiin Klage
steht im grossen
Vorhofe
des Palastes ein grosses Chinesisches Becken (Dumbak), gegen
dus der Bittsteller mit einem daneben liegenden Klopfet zu
schlagen hat.
Hat der Dumbak
ertönt, so öffnen sich
ohne
Verzug die Thore des Palastes, der Dsau-dsiin muss sich Beamten
sogleich in das Gerichtszimmer begeben, die hohen
zusummenherufen und jeden solchen Fall stattet
werden
streng
ist
Falle
dem Da
lassen.
macht,
,
würde
nach Peking Bericht
sogleich
es kein
Bittsteller
mm
Emplung nehmen. Über
die Klage in
muss
und du das Gesetz
in dieser
Gouverneur wagen
uicht
volles
umgehen.
Wache von vier Dumbak
Schlagen des
,
in
solchem
Recht widerfuhren zu
Man Mann
hat
aufgestellt, die
dem Dumbak
es
bannt werden muss, so
den sieben Völkern des
Wenn Jemand haben
getödtet oder ver-
darüber dem Dsau-dsiin
sie
zu berichten. Die letzte Bestimmung über dergleichen Strafen Alle übrigen Strafen vollziehen sie selbst
und statten nur uuehtriigüch Bericht ab. Wenn der Daloja Jemanden zum Tode verurtheilt, so bringt- er ihn nach dem letzten
Verhör zum Dsau-dsün.
Dieser fordert
vom
Ver-
brecher noch ein Mal dus Geständnis« der That und nachdem
der Verbrecher dieses abgelegt hat,
lässt
ihm der Dsau-
dsün reichlich Speise uud Branntwein reichen.
Hierauf wird
der Verbrecher von Soldaten und einem Offizier fortgeführt
und hingerichtet. hingerichtet,
Zu
sondern
werden die Leute nicht
jeder Zeit
nur zwei
Mal im Jahre und
Hinrichtung nennen die Chinesen üao-tnng-lü.
über
diese diese
Hinrichtungen wird dem Kaiser sofort Bericht erstattet Die Schibä, Soton, Kalmücken in
Gerichtssachen
zum Dung-Jamul,
').
und Tarantschi gchöreu die Chinesen
und Dun-
Niemanden das
gestatten.
zwar gelang
geschieht, zu richten.
steht diesem zu.
gefunden, das
nämlich hei
In den letzten 20 Jahren hat der ertönt, und
er-
Beziehung sehr
dieses Appelliren viele ünbe«]uemlichkeiten
so halten die Dsau-dsiine ein Mittel
Gesetz zu eine
,
Ili
bei
Dumbak nur
ein
Mal
einem Tarantschi, einen Stein
’) Hierbei will ich bemerken, dass mir ein Beamter des Russischen Konsulat« iu Kuldscha erzählte, der Dsau-dstln könne die Todesstrafe ohne Bestätigung des Kaisers uicht vollziehen lassen. Welche von beiden Angaben die richtige, vermag ich natürlich nicht zu entscheiden.
Digitized
by Google
Das
zum
genen
Schi-Jamul.
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Thal iu
zwischen Chinesen,
Streitigkeiten
des Daloju
257
Hinter diesem
befinden.
Thor
ein viertes
folgt
,
Dungcuen und den übrigen Stämmen gehören den Dung-JumuL
Verbannung
wenn
werden, werden
nicht Chinesen
KUrü leben und dort
in
der Stadt
in
gebiiude den Dienst haben
,
zum
und Ortschaften
verschiedenen Städten
und über Buhe und Ordnung zu wachen. irgendwo ein DiebBtah!
werden
so
dio
,
Diese
Wachthiiuser Geschieht nun
von den üericlitsdicncru
Er
komrneu zu
lussen
falls
Summe
eine
dies» mit, der
dem
Die meisten Sachen worden von
Gerichtshöfe.
schenken zufrieden siud daher
hofes
;
zum
Jumul.
als die
selbst
uud
Stelle
untersucht
dem
von
uud
Daloja oder
übrig,
dem
Haus, das den Gerichudienem
Seite des ersten Hofes
ein
zum Aufenthalt
au der wcstlicheu Seite des Hofes
Das Gefängnis»
das Gefängnis».
ist
ist
in drei
Ahthcilungcn
da» Gefängniss für schwere Verbrecher,
1.
2.
das
Gefängnis» für Angeklagte während der Untersuchungshaft, da» Gefängniss
3.
für
Beamte, angesehene Personen
und
Hat inan den ersten Hof durchschritten, so kommt mun an „das zweite Thor” (örl-ming).
Hinter diesem
ein Hof.
In diesem Hofe sind Häuser,
Kanzleien
des Daloja
befinden.
Dort
in
liegt
wieder
denen sich die
siud viele Schreiber
uud Übersetzer von allen Stämmen des Ili-Tholes. Der oberste Beamte derselben ist der Orloja (zweite Herr). An dem Thore
selbst
linlton
zwei Gerichtsdiener Wache.
Hierauf
kommt ein drittes Thor und ein dritter Hof, auf dem sich Wohnungen der Uuterbcamten und der Hausbedienung
die
dem
hat.
des zu-
Daloja
thcilt
Nachdem der Bittsteller der Jassol dem Örioja
das versprochene Geschenk
Der Jassol kehrt hierauf zum ihm mit, dass der Daloja
in»
Bittsteller
zu be-
jetzt
Da
aunehme^ könne, wolle er so würde er sehen,
Bittschrift
bleibt
dem
Bittsteller nichts
Geschenke im Voraus zu machen.
dem
und weiss diesen schon zu
Anderes
Nachdem
Daloja die Angelegen-
l>ereden, dass die flache
auch
voll-
so
kann
Ende
brin-
Bittstellers ausfällt, sollte dieser
ständig im Unrecht sein.
Wenn
irgend Jemand
zum
Gerichtshöfe geht,
er seine Angelegenheit nur durch Geschenke zu
gen, ohne Gcschunku richtet er Nichts aus;
man
allgemein,
zum Jamul zu
daher fürchtet
gehen, uud sucht mit kleinen
Abgaben durch Gorichtsdiener seine Angelegenheit zu Ende kommt mau vielleicht mit 3 Bubel weg, wahrend mau im Jamul 30 Bubel bezahlen müsste, deuu dor Daloja selbst thcilt sich mit seinen Unterbcamten in die dargcbrnchtcu Geschenke. Die Hauptcinnuhmen des Daloja zu bringen, denn so
kommen
aber von den reichen Kauflcuten, denen er bchiilf-
lich ist, ihre .Schulden einzutreiben.
vom
Frauen.
als die
heit vor
i
Dung-Jamul liegt iu der Festung Kuidscha. Er ist mit einer Mauer in Gestalt eines Bcchtecks umgeben. Nach der Strasse zu liegt das grosse Thor (da-miug). Wenn man durch dasselbe eintritt, so gelangt man in einen grossen Hof. Von dem Thor aus befindet sieh auf der östlichen
sei.
zu Gmisten des
werden
die Schuldigen
einen
er
zahlen (Huissier)
ihm nach Beendigung
sich
diess geschehen, trägt der Örioja
Der-
dient,
auftriigt,
und keine
Bei wichtigen Vorfällen und schweren Verbrechen, wie
an Ort
die
zu
über die Geschenke im Voraus geben,
was zu thun
Schün-Jang
Bittschrift
für den Orloja.
schäftigt sei
kaum zehn
unbedingt ius Gefängnis» abgeführt.
für
Jassol
Der Jassol eine bestimmte Summe und eben-
versprochen,
ihm
Voraus zu fordern.
Todtschlag, Mord, Brandstiftung, Falschmünzerei, wird der
getheilt:
zu geben
Oberbeamten des GerichtsFüllen wohl
dem
wolle
thcilt
geringeren
auf,
Kopeken)
er
zurück und
kommen von hundert
Thatbestuud
,
Daloja wünscht, und
zu
diese
befindet,
im zweiten Hof; dort
dem
40
er
,
Ge-
mit
sie
dom Da-ming
sich bei
Bittschrift
verlangt darauf für sich
auf-
sie eine Suulio nicht licendigen, so überliefern sie die Schul-
Gcrichtsdicucm bcigclegt, da
Privatwohnung
seiner Angelegenheit gern erkenntlich bezeigen.
diese
digen
ihn
bittet
und fordern Geschenke von der schuldigen Partei; können
defi
In dem fünften
sich die
Daloju will, so geht er zuerst
er von
(etwa
bringt
Bittschrift
Daloja.
Diese suchen zuerst die Angelegenheit beizulegen
gegriffen.
ihm eine
setzen
diese
was
mitthcileii,
halben Sär Jarumk
Einbruch oder eine Bauferoi,
ein
Schuldigen
muss er
sic iu
Italien
zum
ein Bittsteller
zu dem Gorichtsdiener, der
und im GeriehtsDort
Hofe endlich befindot
dieser bringt ihn zu den Schreibern
Theil
im ganzen Ui-Thal,
theils aber
besonders aber im Dan, stalionirt siud.
den
Wenn
Jeder von diesen Beamten
zur Dienstleistung 500 Gerichtsdiener, die
letzten
.
denen das
in
des Daloja und seiner Familie.
zwei Oberbeamte, der Daloja (hoher
je
Beamte) und der Schiin-Jung. hat
dem
sind,
Sowohl im Schi-Jamul wie auch im
Schi-Jamul überliefert.
Dung-Jamul sind
und
zur Urthcilsfüllung,
oder Duugeneu
Hof, hier sind die Häuser,
ein vierter
Verhör der Angeklagten abgehalten wird.
Verbrecher, die mit Hinrichtung oder
bestraft
auch
sie
und
ebenfalls vor
schlechtesten Bezohler
Der Daloju weiss
das Geld
zu erpressen,
er natürlich einen guten Theil desselben erhält.
oder Todtschlag begiebt sich, loja selbst
an Ort und
selbst
wofür
Mord
wie schon erwähnt, der Da-
Stelle des Verbrechens,
er von den Leuten, dio dort wohnen, eine
Früher betrug dieser Wän-si 60 Sär,
400
Bei
dann erhält
Abgabe (Wän-si).
jetzt beträgt er 3- bis
Sär.
Zum
Verhör der Verbrecher begiebt sich der Daloja
Abend und
setzt diese
dritten Dscliing)
fort.
Vorhöro
bis tief in die
am
Nacht (den
Zur Zeit, wo das Verhör beginnen
Das
258
Ili-Thal in Hoch-Asien
sagt der Daloja zu seinem Begleiter, er wolle das Verhör
soll,
man möge
beginnen,
Der
die Gerichtsdieuor versammeln.
und seine Bewohner.
geführt,
wo dann
„üu-lo-ja sau-tang-lä” („der Daloja will das Vorhör begiunen”).
der Strick
tief
Zimmer zu Zimmer, von Hof zu Hof
gestanden,
so
bis
zum Da-ming.
die
Strasse
tang-lä”.
Stimme: „Da-lo-ja sau-
lauter
sich alle Gcriehtsdieucr
und der Daloja begiebt sich nun
Begleitung
in
die Siiwäsa
Stöcke,
um
bespanntes Holz,
(ein
den Verbreehor damit
hen, welche darin
vor
dem
Daloja
am Boden
dieses glühende
Hierauf
dem Nun
man
fülrrt
die Angeklagten vor.
steckt
und dieses herumdreht und hin und her
letzte
Folterpein soll die
Zahl geschrieben von
eine
steht
so
nimmt
und welche Zahl darauf
sagen gemacht,
steht, so viel
Schmerz ihm ein Mal
der
Zorn go-
in
nicht
die der Daloja vorhängt
,
Eiseustnnge au
auf der Stelle aufgeben, wenn
dem
peken), so schlägt er über ihn weg, die Erde
hält,
Die beiden Schreiber schreiben genau jede Aussage des
vor Gericht
gezogen und auch
bestand gefragt.
Am
Verbrecher auf,
die
ersten
sie
Tag
Beschuldigte an diesem Tage nicht geschlagen,
nur den
auch
nicht
Beim
auch beim
zweiten Verhör wird strenger gefragt, eben so
worauf mau
dritten,
Stimmen
gleicht.
alle
alle
Aussagen der drei Verhöre ver-
Aussugen überein
leicht geendigt, hat sich aber der
so
,
ist
die Sache
Verbrecher widersprochen,
Am
ersten
knieen, standen
bis ,
so
er
ins
die
wird
oder
Gesicht
Besinnung er
nach
lässt
verliert.
4
bis
5
ihn
auf
Ketten
Hat er nicht geTagen wieder vor-
Verbrechen
oder Lündscho.
seines
des Dung-Jamul bis
er den Verbrecher
falls
dahin ab-
für schuldig
Bericht erstattet, der dann das TodesIst es ein
sehr schweres
,
lich
lässt
man
aber schlecht auf, so verbannt
nochmals zurück und
werden
sie
verurthoilt,
aber nicht gleich hin,
oiii
dort
Frieden, sie
;
leben
führen
ubermals.
sic
sie sich
Kehren
sic
dennoch nicht gebessert,
vorurtheilt.
einen anderen Menschen
zum Tode im
man
lml>en sich
zum Tode
es
kommen vou
Verbauntcu kehren gewöhn-
in
sie
ist
ihn nur nach Baiköl
zur Heimath zurück
nach einigen Jahren
dann ruhig, so
so
man
so schickt
verbannt,
Die weithin Verbannten
nie wieder zurück, die nicht weit
.
Wer
Tage der Folter schlägt man den Gefangenen
den Beamten
Schi-Jamul, der die Sache noch ein
Jaugnüu, Schiniin, Jünüu
leichteres
so wird die Folter angewendot.
mit der Süwäsa
dem Dsau-dsün
Provinzen
Wahrheit zu sogen, cs wird aber der
einmal geUngstigl, sondern sehr freundlich lichnndelt.
dergleichen
Verbrechen, so wird der Thüter jenseit Peking in die heissen
genau über den Sack-
fordert der Daloja
sich
wird
oder Vcrbannungsurthcil ausspricht.
Zeugen, die der Angeklagte nennt, werden
auf.
dem
Mal untersucht und,
Daloja nicht bemerkt.
Angeklagten
eine
arme Sünder Jahre lang mit
so übergiebt der Daioja
gehaltcuen Verhöre
so geschickt thut er diess aber, dass es der
trifft,
entweder Ge-
ist
,
Halshlock. den der Be-
den Verbrecher summt allen Protokollen der
dass der Schlag nur
der
daher
schweres Verbrechen, dessen der Angeklagte
beschuldigt wird,
Üerichtsdieuer lür jeden Schlag einen Miskal (10 Ko-
;
man schmiedet ihm
Verbrecher
entlassene
Ist es ein
Gicht der Schuldige
(ein
Der aus dem Jamul mit
Stummes übergeben.
er seinen Geist
der
die
,
umhertrageu muss.
Verbrecher genau die ganze Zahl Stockschläge aushaltun, sollte
Kobak
ablcgeu kann) oder
Strafen
nicht der Daloja vorher Halt gebietet.
wenn
einem gewöhnlichen Verhör vernommen.
Die Strafe
Zorn, so
den früheren ver-
venirtheile,
zwischen den drei I’olterp rohen jedes
fängnissstrafe oder der strafte
hat er aber Aus-
;
mit
diese
falsches Geständniss ausgepresst hat
schleudert er den ganzen Becher zur Erde, dann muss der
und
Proben überstaudeu und
ihn nicht etwa
wird der Gefolterte
Stockschläge erin
verur-
nur selten angewendet.
sie
drei
alle
werden
so
man
damit
glichen,
dem Becher und
Geräth der Daloju sehr
der Verhörte.
hält
daher wird
sein,
Hat der .Angeklagte
Die Gerichtsdiener heben das Hölzchen
wirft es auf die Erde. auf,
Wenn in
in
Diese
schiebt.
Schmerzen
furchtbarsten
nicht gestanden, so wird er frei gelassen
Vor dem
10(i.
bis
1
er eins der Stäbchen aus
geworden
sinnig
auf jedem dersell>cn
über die Verstocktheit des Verbrechers
Daloja rüth,
;
und
sachen und es sollen viele Verbrecher auf der Stelle wahn-
Diese knieen
das Verhör, wie sieh gebührt.
beginnt
eiu kupfernes
auf den Kopf setzt
legt oder in sehr wichtigen Fällen,
zu
Daloja nieder, aber mit entblösstem Haupte.
Daloja steht ein Becher mit Stiiltehen
Kohlen
mit Leder
einem Lehnstuhl vor einem Tische Platz, zu beiden Seiten desselben sitzen zwei Schreiber, die das Verhör protokolliren. vor
nicht
schweren Verbrechen, ein Pferdehaar in die Harnröhre
bei
Der Daloja nimmt auf
aus.
er noch
mau ihm
dass
derselben
schlagen), Ketten und allerlei Marter-Instrumente, und breiten sie
Hat
er die dritte Folterprobe zu beste-
besteht,
Becken mit konkavem Boden
ins Gesicht
ihm
seiucu Schenkel, bis
schneidet.
im Jamul
zu den Verhörzimmem ; hierauf bringen die Gerichtsdiener die Straf- Instrumente,
ins Fleisch
um
wird er abermals ins Gcfängniss abgeführt.
Nach einigen Tagen hat
Die Gerichtsdieuor treten hierauf auf
und rufen mit
Da versammeln
schlägt
und dreht einen Strick aus Pferde-
haur vermittelst eines Knebels
Dieser Zuruf tönt von
Man
die Folterqualen stärker sind.
ihn auf die Fusssohlen
Begleiter schlägt mit einem Holz auf den Boden und ruft:
zum Tode sondern
getödtet
hat,
wird stets
Vornrtheilte richtet
hält
sie
man
oft
2 bis 3 Jahre
Ili
versteht es so
Gcfiingniss.
Niemand uuter den sieben Völkern des
Das gut, Verbrecher
Verhören gerechter
in diesen
wenn
Völker; viele
als
nur nicht die
sie
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Tbal in
zu verhören, wie die Mandschu und
sie sind
so
Beamten der übrigen Menschen bedrückten und
Geschenke verlangten, so konnte man sich keino bes-
1
Bereu Richter wünschen.
259
es eine Kleinigkeit,
nach den vorhandenen eine Form
So weit unser Berichterstatter über
die Gurichtsvcrhliltnisse des Landes.
heren
kleinen Jarmak in grosse umzugiessen, sein
fast kein
'Wenden wir uns jetzt
sein, als die frü-
durch
r Es war im ganzen Ui-Thale Jarmak mehr zu sehen. Alle Drohungen
kleiner
Dsuu-dsiiu
des
da man da-
auf leichte Weise verseclisfachte
Kapital
dauerte uueh gar nicht lange,
—
Die Finanzlage.
war
zu machen, und was konnte vortheilhafter
die
hülfen
so
Nichts,
vergebens verbot
man
das
zu der Finanzlage des Ili-Thales, so bietet sich uns ein so
Giessen der grossen Januak bei Todesstrafe, das Volk goss
traurige* Bild dar, dass wohl ou wenigen Orten ein gleiches-
immer neue Jarmak.
aufzufinden
Die Regierung hat
ist.
Zuschüsse zur Er-
alle
und unter Uualen
gefangen
Falschmünzer wurden ein-
Etliche
,
hingerichtet,
haltung des Heeres und der Beamten verweigert und fordert
Mau
dennoch Steuern aus dieser Provinz. Die Maudschu-Soldaten
münzerei, aber auch diese fruchtete nicht.
Wie vorauszuscheu
sterben fast Hungers, die Soldaten der Militär-Kolonien erhalten
und sind
keinen Sold
werden
die Tataren
fremdet,
Um
zu Grunde gerichtet.
müssen
die
Beamten
der Regierung ent-
dadurch bis aufs
tristen
Beamten das Volk aussaugen und
selbst
meistbietenden
müssen
um
Werth, gelten
dem
fallen.
still
zu stehen und
Trümmer zu
in
mannschaft
ver-
Die Macht der Mandschu, die noch vor 100 Jahren
sieht
man
nirgends
deutlicher
als
in
l
Und
Provinzen des Chinesischen Reiches.
an
sich
vor den Palast des Dsau-dsiin
die Spitze
Dsuu-dsüu bald
der
und änderte ihn
die
Befehls.
so sah
in so fern ab,
dass
er befahl,
im Werthe von 40 Jurrnuk annehmen, wer aber
den westlichen
der Schi-
Monat
aber
dass sie bei einer nur irgendwie geregelten Verwaltung durch
grosse
Jarmak,
als
bestehen könnten. Aber Nichts t hüten die selbst Mandschu zur Hebung des Landes, Nehmen und Nehmen war ihr eiuzigor Gedunko. Das unverhältnissmässig grosse
gcüefert, so dass sie dabei einen Ungeheuern Verlust
au inneren Hülf&mitteln,
reich'
sich
Eben
so
verloren
wurden wenigstens 20 Mol die
alle
ehrlichen Leute,
und nur
münzerei getrieben,
delsverkehr im Ili-Thaic bedeutend dieser Zeit an
des Heeres.
gierung in Finanzspekulutioneu satz ihrer Kusse leerten
und
ein, die
liess sich die
die unterworfenen
drückten und der Regierung entfremdeten.
Es
gekommen, näher zu
Silber
zu
Man
können.
goss
einem Normaiwcrthe von gab
sie
(etwa 12 Kopeken)
15
deshalb
Da
am Berge
die
legte
Hüttenwerke an und beschäf-
Aufwand
aller
aber auch
Hierauf begann
Schärbugutschi
gruben entdeckt hüben
grosse
Jarmak
kleinen Jarmak (2 Ko-
zu einem Werthe aus.
Silbererzen und durch Sil-
sollte.
,
Auch
wo
keine Spur
man eben ein
Tatar
hier arbeitete
Kräfte mehrere Jahre
lang,
von
solche Silber-
man mit
gewann aber
dadurch ihre Ausgaben *)
von
3 Jalire,
wurde gefunden.
Arbeiten
um
Hanvon
,
Gebrauch
dem Berge Kongos unternommen. Hier
bei
gegen tausend Arbeiter,
tigte
Ohren
In den ersten Jahren der Regierung des Kaisers Schun-
peken) und
mau
arbeitete
mir hier
fung beschloss die Regierung, der kupfernen Scheidemünze
bestreiten
wurden
arbeiten
erörtern.
einen höheren Werth zu geben,
in
bergewinuung diu Finanzen zu verbessern. Grosse Bergwerks-
Re-
Völker besei
mau durch Aufsuchung von
dachte
den letzten Boden-
erlaubt, einige dieser Finanzspckuiationon, die mir zu
abgenommen haben
auch das Wiegen der Junnak
Als so die Regierungskassen noch leerer geworden, ge-
der Provinz eine Verringerung
Anstatt diese vorzunehmen,
ist
gekommen.
nach dem Tode des Kaisers Dau-Wang, ausblieben, war das
Hebung
erlitt.
keine Falsch-
die
Seit jener Finanzspekulation soll der
hatten Vortheil.
ln viel
Spitzbuben und Gauner
die
durfte bedeutender Zuschüsse aus China; als diese Zuschüsse
nach dem Aufstande der Insurgenten im eigentlichen China,
so
Krone ausgegeben, derselben ab-
Heer, das man im Ili-Thal hielt, konnte natürlich nicht von den» kleinen Landstriche erhalten werden, sondern be-
einzige Mittel einer
dahin
bis
dieselben nicht abliefere, erhalte dafür nur 15 Jarmak.
doch gerade diese
diesem
Provinzen sind so unendlich
Kauf-
l)a die
des Volkes stellte,
Unmöglichkeit seines Befehls ein
Jamul werde von nuu an einen Monat die grossen Jarmak
der Schrecken Hoch-Asiens waren, nähert sich ihrem Ende, das
mau
und forderte die Zurücknahme dieses
mühselig schleppt sich die Rcgierungsmaschine vorwärts und droht jede Minute
erliess
Diese Gcwnltmuussregol erregte einen
sollten.
In grossen Haufen zog
Nur
zu können.
auf Falsch-
war, entstand eine furchtbare Theue-
neuen Sturm und ein offenor Aufruhr drohte nuszubreohon.
nur irgendwie die
Lebensbedürfnisse befriedigen
nöthigsten
hohen
die
Nichts half. ')
rung und Handel und Wandel fing an zu stocken. Da
zu können,
die niederen Verwaltungsposten
Käufer überlassen,
—
Chochaudschau
der Dsuu-dsün den Befehl, dass von nun an die grossen Jarmak nur 2 Fun (15 Januak), d. h. ihren wirklichen
Blut ausgesogen und
Leben
ihr
setzte sogar die Strafe des
darin
Jarmak gegossen werden,
so ;
Chochaudschau sind Käfige, die so eingerichtet sind, dass der sich weder hinsetxon kann noch aufrecht xu stehen Der Hals befindet »ich nämlich zwischen z-wei Brettern , die
EinRMpmte
vermag.
von 100 Jarmak
naht-
zusammen
Chochaudschau
sind
stirbt der
dass der Kojif nicht hindurchgebt. Verbrecher in spätestens 3 Tagen.
,
im
Das
260 nur
etwas Kupfer, Silber
Auch
worden.
diese Arbeiten blieben liegen.
mau Gruben am Berge Bai-Jangu von Kuldscha entfernt
man
arbeitete
hier
und die Regierung verlor so ihre letzten und machte Hunderte von Tataren- und Kal-
mückeu-Famiüen zu Zuletzt
legte
im Volke,
ging
thümer liegen
sich aufs
dass
im Flusse
Kasch ungeheure Roieh-
und diese wollte man
sollten,
jetzt heben.
*/a
Werst von einander
entfernt.
Hier
sich zwischen
den Gehöften hindurch.
«vielmehr das
Weichbild
der Stadt
Diese Vorstadt oder
Kuldscha bildet einen
Halbkreis mit einem Radius von etwa 5 bis 6 Werst und
Die Sage
Schätzesuchen.
oft
von Strassen und nur Feldwege schlängeln
keine Spur
ist
Bettlern.
mau
Ordnung
jegliche
Erde gegraben HUlfsmittel
und
Gärten
Wirtschaftsgebäuden umgeben liegen hier die Häuser ohne
die
iu
ein-
liegt die Vorstadt,
Von Feldern,
tigenden Einwohner besteht.
mit
auch hier fand
lang, nber
diese Chinesen-Stadt
den Gehöften der mit dem Feldbau sich beschäf-
aus
die
um
Rings
hüllen.
Zuletzt legte
Huuderttausendc von Rubeln waren
Nichts.
Markt wie ein Labyrinth von Fäden
sind und die den
gefunden
etwa 400 Werst
an, der
Auch
ist.
6- bis 800 Menschen 2 Jahre sich
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Thal in
auch dort nicht
ist
von dem Flusse Uklyk durchschnitten.
wird
Ich passirte
nur den westlichen Theil desselben, der nicht weit hinter
Aber j
dem Flecken
auch diese Hoffnung wurde zunichte und alle Mtilien und Kosten, diese Schätze herausznschafFen, wurden unnütz ver-
lagen dieser Chinesischen Fcldbaucr gesellen, hat mir grosse
Achtung vor ihnen
schwendet.
haben die Maudschu aufgehört zu speku-
Seit dieser Zeit lircn, sie
haben sich
ihr Schicksal ergeben
in
schleppt ihr Reich sich fort, bis es in
—
Kultttcha.
Stailt
/>»>
hältnisse
Zügen
Nachdem
kurze Zeit
die in
Ver-
Wenn man
die
Um
überraschender
so
tümer, ans Lehmsteinen waren
scheint
wie durch einen Zaubersehlag in eine
Gärten
Wohnhaus der Eigen-
Dicht bei dcu Häusern
gebaut.
mit
allerlei
Fnichtbüumcn
und Aprikosenbäumen) und ausserdem
Papj«'lwäldehen
den das bunte Gewirr der volkreichen Stadt Kuldscha nach
lage
neue Welt
ist
(Apfel-,
ein kleines
Diese Baumanlagen
angelegt.
geben
das
Ihre
An-
beste Zeugniss für die Tüchtigkeit der Chineseu.
Man
der einförmigen Steppenreise auf den Reisenden macht.
überall
Pfirsich-
der Eindruck,
ist
waren schon ab-
In der Mitte jedes Felder-Areals
gereinigt.
lagen die Wirthschaftsgebüude und das
durchwandert
langen Tagereisen durch Wüsteneien
nur auf eine höchst spärliche Bevölkerung stösst, so erscheint Einem schon ein Kosaken - Dorf voller Leben und Abwechselung.
Getreidefelder
die
Die Gemüse- und Tabaksfelder waren auf das Rcgelmässigste bepflanzt und vollständig von
jedem Unkraut
endlose Kirgisen -Steppe
man nach
,
den gelbeu Stoppelfeldern. i
mitgetheilten Materialien gesammelt hübe.
hat, in der
die sie
und Mohnfelder lagen wie grüne Sammetteppiche zwischen
der ich mich
in
sie
umgaben befanden Ordnung und waren in schnurgeraden ,
und nur mit Gemüsen besetzte Felder, Tabaks-
gecrutct
und den grössten Theil der
aufgehalten
Figuren reihten
regelmässigen
iu
Die Kanäle
ansgestochen;
Linien
kurzen
Die Felder waren auf das
eingeflösst.
,
an einander.
sich in musterhaftester
habe, will ich jetzt noch Einiges über
die Hauptstadt des Hi-Thules mittlleilen, selbst
sich
zerfällt.
somit
ich
Hi -Thaies und seiner Einwohner
des
gcscliildert
angelegt
»Sauberste
und mühsam
Trümmer
Das, was ich von den An-
Tturdschi beginnt.
mit bedeutenden Schwierigkeiten verknüpft, da die
Trockenheit des Bodens und die «Sonnenhitze keinen natür-
Baumwuchs
und die Bäume
versetzt zu sein, die uns trotz ihrer Schattenseiten nuzicht
lichen
und
Jahren vieler Pflege bedürfen.
fesselt.
gestatten
Überall
den ersten
iu
auf den
Feldern
'
Die Stadt Kuldscha liegt, wie ich schon gesagt,
am
rechten Ufer des
Uklyk.
Die Stadt besteht
die hauptsächlich von
Lehmmaucr umgeben 2.
1.
und
3.
des
aus der eigentlichen Festung!
Mandschuren bewohnt wird, mit einer und dem lii um nächsten liegt; ist
aus der Chinesen-Stadt, die
anlehnt,
Mündung
nicht weit von der
Ili,
dicht
sicli
aus den Gehöften
nördlich an die Festung
der
sich mit
und Gartenzucht Itcschäftigonden Einwohner
,
die
Ackerbau eine Art
von Vorstadt bilden.
Da mir
meist
Männer
die in
dem Reinigen
mit
der Felder beschäftigt
Die
apf den Tennen und Mohnfcldern. theils
theils
Wege,
die
sind
schlängeln,
sich
mit
ihren
zwischen den Gehöften
die
Dieso
Wege
haben
oft
fusstiefe
sind ganz schmal, so dass die breiten
nung, die Hauptader derselben
gelenkt werden, bis der andere vorbei gefahren
in vielerlei hinzieht.
Windungcu
Vom
Querstrassen
als
eine
nicht
Bazar aus 'führt
und Gassen
,
die
oft
ein
Markt, der sich
allzu breite Strasse
buutcs Gewirr von
nur wenige Faden breit
daher zwei
nir-
Furchen
Wagen, deren Räder wohl cinun Faden aus-
einander stehen, ihre ganze Breite cinnehmen.
bildet der
und
schwerem Chinesischen Lastwagen
rauhen Schienen
Chinesischen
hindurch
einem jämmerlichen Zustand
in
gends ausgebessert;
kann ich über die Bauart derselben nichts Genaueres angeben. Die Chinesen-Stadt ist von bedeutender Ausdehso
während
,
den Wassergräben arbeiteten.
gezogen.
der Eintritt in die Festung nicht gestattet war,
Die Weiber und Kinder waren
herrschte ein reges Leben.
Wagen
Wenn
ist.
Aber auf
solche unbedeutende Dinge wie die Anlage von guten achtet die Regierung nicht,
ob das niedere Volk
sieh
begegnen, muss der eiue auf die Seite
Wege
die
Beamten
nöthig hat,
Wegen
reiten stets,
kümmert
sie
und
wenig.
Digitized
by Google
Das
Was
die Stadt Kuldscha betrifft,
Hoch-Asien und seine Bewohner.
Ili-Thal iu
so habe ich schon er-
wähnt, dass ihre eigentliche Lebensader die Marktstrasse Diese Marktstrasse
ist.
ist
ist
und 2
3 Faden Breite,
bis
höchstens 10 Faden
Erhöhung von etwa
der Mitte
oine
sich auf demselben zwei
diess
Wagen
ist
’/a
breit.
Arschiuc
In
Höhe
Wenn
der Fahrweg.
begegnen, so kostet es viele
Geschicklichkeit auszuweichen, denn bei der geringsten
Wagen vou
Un-
der Erhöhung
vorsichtigkeit
können
herabstürzen.
Die beiden Häuserreihen, die dio Marktstrasse
oinfosseu,
bieten
leicht beide
den merkwürdigsten Anblick
Häuser sind mit fichuitzwerk
verziert
und
die
Wunde
mit
die
meist offen und nur auf Pfosten
Hier reiht sich
Handwerker
Selbst die Werkstätten der
Loden an Laden.
sind vou der Strasse offen und arboiteu sehen.
Läden sind
man kann
Die Strassen selbst sind
sie
von hier aus
voll
von Schmutz
und Uuruth und die ganze Atmosphäre ist verpestet, denn Jedermann wirft Müll und Küchenabfüllo einfach auf die Auch die Lüden sind Strasse, die niemals gereinigt wird. Nur meist schmutzig und mit schwarzem lluss überzogen. wenige
iu
neuerer Zeit errichtete Lüden
sind
geschmack-
Auf der
gebaut und mit buntor Ölfarbe angestrichon.
voll
Commis verwalten
ich mit
ör-dau
Zimmer,
An
gestellt sicht.
in
die
Hand,
theilen
die
Bettler, geputzte
Lumpen
gehüllt,
schöne Rosen iu den sehr zierlich
frisirton
zimmer,
alte
Weiber, in
Alles wälzt sich in
Wie
soll
nicht
man
hin.
winklig,
diess
die
Frauen-
aber doch
Haaren
tragen,
buntem Durcheinander an uns vorüber. Gewirr beschreiben ? Worte reichen dazu
Die übrigen Strassen der Stadt sind eng und
sie sind
menschenleer und erscheinen wie schmale
Durchgänge, da die Häuser so gebaut
sind, dass die Fenster
nach dem Hofe zu liegen und man von der Strasse Nichts als die
kohlen Mauern
erblickt.
Die einzigen Häuser
am
Markte, die nach der Strasse Diese Häuser sind
so gebaut, duss sie mit dem Giebel zur Strasse liegen. Ein Thorweg mit eisernem Gitter, das stets geschlossen ist, führt zu einem schmalen Hofe, an dem zu beiden Reiten die Ge-
bäude
,
Petermaun’a Gtogr. Mittheüungeu. 1866, Heft VII.
und
Druck der Finger Prcisforderung und So handeln sie mit einander, ohne oin Wort
Annahme man übereingekommen,
billigung oder die Ist
der beiden Betheiligten erkennen. so wird der Pakt durch
Hände-
So kann man in Gegenwart von vielen Zeugen einen Handel abschliesscn, ohne dass dio durchschlugou
Anwesenden
gemacht.
lest
die
Bedingungen des Abschlüsse* erfahren.
Hoa-ör-dau sollen
so'
einen abgeschlossenen
sichere Kaufleute sein
dass
,
Handelsvertrag brechen.
Die
sie
nie
Russische
5- auf HandKaufleute vertrauen ihnen Tausendo von Rubeln gokommen
soll
bei
ihnen eine Betrügerei vor-
sein.
Dio Hoa-ör-dau handeln mit
allerlei
Chinesischen Waaren,
Zeugen, Papier, Porzellan, Tusche, Schmucksachen und aller-
hand Munufukturcn. Ihr Haupthandels-Artikel die
aber Thee
ist
geringeren Sorten, Bai-Thee,
Fu-Thoe,
Tsuulau, Grüner Thee und kleiner und grosser Ziegclthee.
Mit den Bewohnern Kuldscha’s handeln
sio
(Scheidemünze, Jarmak oder Killterburren)
,
gegen haar Gold
den Russi-
mit
schen Kautleutcn gegen Silber oder Russische Waaren.
Über den Preis Chinesischer
Stoffe erfuhr ich Folgendes:
Tatar («ebwere« Seiilenzeug) kontct die Breite Molun (schwere« Seidonzcug) mit runden Blumen
3 Rubol,
di« Breite
Durdun, schwere« .Seidenzeug,
ein Tschi
6
.
Choang-tschu, dtlnnea Scidenicug, ein Stttck Djän-däu, Baumwolle, eine Lage . Djän-tschu, Baumwolle, ein Tschi . Män-Uchu, Baumwolle, oin Tsehi . Tachi-tach'äii-Ucliäa,
Baumwolle,
Die Hoa-ör-dau sind Handels,
durch
sie
ein
die Produkte des lli-Thales,
„
„ » 20 Kopeken, 30 „ *
Rock
8 Rubel.
die meisten Kleinhändler Kul-
und
sie
fuhren
Horn, Opium, Eier (zerschlugen
und Pferde, nach Ururadschi und China.
der Kaschgarcu,
sind auch einige
welche die Produkte des
Kokaud's uud der Bucharci Tatarischen Bekannten dio
„
»
.
dschu’s mit Chinesischen Produkten versorgt
iu Kesseln)
15 8
-
die Haupttrügcr de« Chinesischen
werden
Auf dem Kuldscha’sehen Markte
•
sich beide Theile
mit dcu langen Ärmeln verdecken,
sie
zu sprechen, und nur aus dcu Mienen kann man die Miss-
liegen.
Hier sind die Läden, das Comptoir, die Wohnzimmer der Commis und die Speicher. Dio Hoa-ör-dau sind reiche Kaufleute aus dem eigentlichen China, die selbst nicht in Kuldscha wohnen sondern hier nur Waarcnlager halten, die sio von
aus-
befindet sich
durch
sich
Kaufgebot mit.
zu keine Läden haben, siud die Häuser der Chinesischen Grosshändler, Hoa-ör-dau (Blumenläden).
Waaren
Thür
dieser
Beim Abschlüssen eines Haudels reichen
und zwar nur
Kalmücken, Tutarcu, halb nackte
sehr sauber ein-
Verlangt man irgend eine Waoro, dem Waarcnlager geholt.
langer Ladentisch.
so wird sio gleich aus
masse, dio sieh wie ein Bienenschwarm in den Strassen
Beamte, Soldaten, reiche Privatleute,
Die Lädeu der Hoa-
nirgends
der einen Seite des Zimmers führt eine
schlag an und tioch nie
hin und her drängt.
dem man
Thür zu dem Waarcnlager und vor ein
machte
einige Tataren
aus einem gorüumigeu,
bestehen
gerichteten
herrscht ein wilder Lärm, die Kaufleute in den Läden laden den Vorübergehenden ein, indem sie mit lauter Stimme ihre Waaren anpreisen, Hunderte von ambulirenden Händlern bioten Fleisch, Früchte, Medizin u. s. w. feil und schreien, dass Einem die Ohren gellen, dazu die dichte Volks-
Strasse
261 Durch
lassen.
mehreren dieser Kaufleute Bekanntschaft und wurde
vou ihnen freundliehst aufgenommen.
Alle
dar.
buutom Papier und Inschriften übersäet, gestützt.
ihren
wurde
hier verkaufen; ich
Läden
Alty Schätüir,
durch meine
auch hier bekannt.
Kaschgarcu ihre Waaren im Laden auslegcn, 34
so
Da
konnte
*
Das
2G2 hier
ich
Hier möge
in Schnittwnaren.
Kaschgaren bestanden meist eine Liste von
Ili-Thal in Hoch-Asien
Die Waaren dieser
genauer besichtigen.
diese
Waaren, wie
mir llüchtig
sie
icli
notirte,
Atu) Kaifhyar.
Schanz, «in Stück Kariuia, ein Stück Törtwak, ein Stück Kokttbaech, ein Stück Tschoiak, ein Stück Süputi (geglättet), «iu Stück . Uhu»» (bunt), ein Stück lläschrü (gestreift), ein Stück DälämbU (gestreift), ein Stück Sirnawi (gestreift), ein Stück .
. .
'.
ungeheures
dann
hielt er sein Wort. Er Mahl zu. Zuerst kamen warme Speisen, darunter
17
Bmnutwein und das Bier
75
ein
»*
6u 40
. .
i
»t
:
An mehreren
„
»»
Juli
t*
yy »»
August September Oktober
>» t»
Kaum
für 300 Personen 35 Herren i 31 Tsec =2 SO ä 30 » zs « 240 ä 31 yt 269 ü 31 y* »> 23t) ä 30 yy yy
35
»»
& 31
»t
1.085 2.400 7.440 8.060 G.90O
= = = =
yy
1.085
5Cn«*mmen 20.970 T*ge
....
and, per Herr and per Tn? «genommen eine Einnahme von 13J Fr., ergieht Total -Brutto -Ein ent nie 364.095 Francs. l)ie Auslage per Herr und per Tag iat an 6| Francs 175.305 berechnet nnd beträgt im (i amen . . . ,, Bleiben 188.790 Francs.
Hiervon
in Abatug für
Zins und Abschreibung
.
92.108
„ 96.082 Francs,
.
Verbleibt Reingewinn
wobei
noch zu bemerken
ist,
dass
die
obigen Einnahme-
Sätze außergewöhnlich niedrig gegriffen sind (Vorwärts, M.
f.
').
New York
eröffnete.
Die erstaunliche Höhe der Preise veranlasst« viele fremde Spekulanten, deu Kohsloif aus Toscana zu beziehen, um die Arbeit im eigenen Lande machen zu lassen. Die nächste Folge war grosse N'oth in den Bezirken, welche besonders vou dieser Arbeit gelebt hatten, Bankerotte vieler Handelshäuser und Auswanderung der besten Arbeitskräfte. Schon glaubte man diesen Industriezweig auf immer für Toscana verloren, allein bald stellte sieh heraus, dass er in fremden Lüudcm nicht festen Fuss fassen konnte, denn es war unmöglich, Arbeiter zu finden, welche den Toscanischen gleich kamen. Dos Jahr 1827 bo zeichnete das Ende dieser entscheidenden Verhältnisse. Der Handel erhob sich mit neuer Kraft, man erfand neue Weisen, das Stroh zu flechten und die geflochtenen Streifen anzuwenden. Die aus zehn Halmen geflochtenen Tressen wurden erfunden, in Fiesoie unweit Florenz machte man Tressen aus Stroh, Seide und Pferdehaar und dicss brachte dem Obigen 1840 bis 1847 einen jährlichen Gewinn vou 126.000 Francs.
Das Haus Wyse uud Söhne in Prato beschäftigt allein 15.000 Arbeiter. Carlotta Fancelli war die Erfinderin der Tressen aus fünf Fäden und man macht aus ihnen Hüte, welche den berühmtcu Pauoma-Kohrhiiten täuschend ähnlich sind.
Im Beginn der Wiederbelebung
Kaufleute.)
der Strohwaarcn-Fabri-
*/» Franc und später uur ’/z Franc. Seit 1840 ist cs möglich, kJ Francs zu verdienen. Im Jahre 1836 verfertigte Agnese Nunucei einen Hut aus Koggenstroh, den der Hof von Wien für 1176 Francs kaufte; der Toscunische Hof kuuftc einen
katiou verdiente die geschickteste Arbeiterin nur täglich
Die Stroharbeiten
in
Toscana.
Bekanntcrmaassen erzeugt nur der Boden und das Klima welches zu den so gern gekauften Italienischen Hüten, Kappen, Arhcitstaschcu, Schuhen, Cigarrentaschen, feinen geflochtenen Tressen u. s. w. n. s. w. verwendet wird. Bevor die 8 bis 9 Zoll langen Halme in die Hände der Flcchterinneu kommen, haben sie eine Menge Prozesse durchzumachen , unter denen das Italiens das feine, geschmeidige Stroh,
Bleichen viel Vorsicht erfordert. Diese Erwcrbsthätigkeit nahm ihren Anfang in der Gemeinde Signa, von wo sie sich über die Bezirke Brozzi,
)
über das HAtelwesen der Schwei* im Allgemeinen Mittheiiungen" 1864, SS. 3C3 ff.
s.
„Gcogr.
anderen Hut für 840 Francs. Die Ausfuhr dieser Strolmrbeiten nahm von 1 85 1 bis 1 855 zu; im J. 1855 wurden allein lür 6.012.740 Francs an
stets
geflochtenen Streifen, 14.173.349 an Strohhüten, 137.308 an sonstigen Strohnrbeitcn, im Ganzen 20.323.397 Francs, von 1851 bis 1855 im Ganzen für 26.882.726 Francs Stroharbeiten ausgeführt. So führt dieser einzige kleine Keschäf-
tigungszweig
dem
kleinen Liindchen grossen Kciehthum zu,
von dem leider die nmie Arbeitcriu, welche vom Morgen Abend für- wenige Pfennige arbeitet, keine Ahnung hat. (Vorwärts, M.
f.
bis
Kauflcute.)
263
Notizen.
Cie Steinölquollo von Kudako.
Ich hatte das Glück,
Kuban
liegt
sultat hoffen.
in
jenen herrlichen subtropischen
Gegenden noch eben beim scheidenden sogenanuten 'Winter cinzutrcffcu, und dus diesmalige sehr verspätete Frühjahr trug dazu bei, dass manche der nördlicheren Thierformen
am gleichnamigen linken Neben8J Deutsche Meiien von Anapa und der Küste des Schwarzen Meeres, 16 Deutsche Meilen von Taman und 1 f Deutsche Meilen von der Stanitza Krimskaja. Die nach Amerikanischem System unternommene Bohrung begann im August 1865 au eiuer Stelle, wo die Bewohner von NatuchaVsk seit lange Naphtha in geringer Menge aus 4 bis 5 Fuss Tiefe sammelten und als Wagenschmiere verwendeten. Die Entdeckung einer reichlichen Naphtha-Quelle daselbst verdankt mau einem Herrn Peters, der von Herrn Nowossiltzow mit der Untersuchung der Naphtha - Quellen beauftragt war. in den ersten Togen lieferte das 200 Fuss tiefe Bohrloch 1500 bis 2000 Wedro ') in 24 Stunden, gegenwärtig 10- bis 12.000 Wedro iu derselben Zeit. Mit der Naphtha kommen Stückchen Braunkohle und Muschuln heraus, ein Zeichen, dass die Quelle sich auf oder an einem Kohlenlager befindet. Auch beim Buguss, einem in das Schwarze Meer mündenden Arm des Kuban, 1 Meile von Taman und J Meile vom Meer, hat man im April nach Naphtha zu bohren beDie Formation d«*» Bodens lässt ein günstiges Regonnen. Die Landschaft Kudako
fluss des
um südlichen Caspi aufhielten als gcwöhulich. Ich schrieb sofort nach meiner Ankunft gute Schussprämien aus und da es in den an Wild jeder Art überreichen Gebieten auch viele Jäger giebt, die der Prämien halber sich grosse Mühe geben, so wurden wir bald iu Lcnkorau geradezu von geschossenen Bestien umlagert und wusstcu nicht, wie damit fertig zu werden. Dadurch wird es erklärlich, dass wir in der verhültnissmüssig kurzen Zeit von 7 Wochen sich länger
iu den Besitz von nahezu 500 Vogelbälgen, 60 grossen Säugethioren , darunter 2 Tiger, 6 Panther, mehrere Felis Cutolvnx u. s. w., endlich eiuigcr hundert Reptilien in Spiritus gelangten. Diese Sachen müssen mit einem eigens dazu hergerichteten Transj>ort iu diesen Tagen hier ein-
Müller geht sofort an das Aufstellen eines Theiles und wir lassen nicht ausser Acht, die grossen Stücke hübsch zu gruppiren und auf Nuturbodeu zu bringen. Man wird dadurch Privat-Intercsse an dem Museum gewinnen und überhaupt das grosse Publikum nicht nur zufrieden stellen, treffen.
—
(Journal de St.-Pitersbourg.)
,
sondern überraschen.
Durch die Überreiche zoologische Ausbeute wurden wir gezwungen, in Lcnkorau fest zu sitzen; deshalb bringe ich Mal uus jener schönen, wenig gekannten Gegend Nichts für die Geographie mit, doch wird dos sicherlich geschehen, ich werde wahrscheinlich im Januar abermals in Lcnkoran sein uud habe viel zu grosses Interesse an dieser Grenzecke Russlands, ats dass ich sie nicht genau kennou zu lernen wünschen sollte. In Zeit eiuer Woche bringe ich nun meine Familie uach Borshom an der oberen Kura. Eine herrliche Gegend mit den wundervollsten Wäldern und Quellen, mit Mineralwassern und allen Bequemlichkeiten die eine bescheidene Existenz beanspruchen darf! Dort habe ich, als ich im vorigen Sommer eine Zeit lang da war, mir oin hübsches Stückchen Land erbeten und zwischen zwei alten WallnussBäumen ein steinernes Landhaus mit Galleric uud Veranda gebaut; es ist jetzt fast ganz fertig und als ich im März nach Achalzik fuhr, legte ich nuch den Garten dort an, damit uns, wie J. Grimm gelegentlich sagt, „der Finke auf unserem Apfelbaum” in Zukunft schlagen könne. Bis zum 15. Juni bleibe ich bei den Mciiiigcn, am 9. feiern wir unseren vierten Hoclizeitstag, Deutsches Lied wird dort diess
Nachrichten von Cr. G. Raddo im Kaukasus. Sie werden sich hass gewundert haben, von mir so lange weder Brief noch den zweiten Jahresbericht für die „Geogr. Dos Ing daran, weil ich mit Mittheilungen” zu erhüben.
den
Einrichtungen
des Kaukasischen
Museums
recht
sehr
beschäftigt war und immer hoffte, Dinen bald Brief und Sie erhalten den letzteren, Text zusammen zuzustelleu. welcher meine Heise von 1865 und die Route in Abchasien den Kodor aufwärts über den hohen Nachar-Pass zu den Quellen des Kuban behandelt, ausserdem die Besteigung des Elbrus von seiner Westseite zur Nordseite bis zur Höhe von über 14.000 Engl. Fuss beschreibt, in Zeit von 14 Tagen bis 3 Wochen; ich muss ihn nur wieder in Briefformat für Sic umschreiben und diess hält mich etwas auf, da cs viel Anderes eben auch zu thun giebt. Ich bin nämlich seit einer Woche von meiner diessjährigen Frühjahrsreise heimgckchrt. Dieselbe hat mich mit einem der interessantesten und wonig bekannten Greuz-
—
,
*
—
erkliugen, joviale Erdbcerbowle, famoses Roastbeef, Bengali-
winkel Russlands eiuigcrmnassen vertraut gomacht. Ich war nämlich seit Mitte März in Lcnkorau. Vorher hatte ich schon eine kleine Tour nuch Achalzik gemacht, um dort einen Ankauf modern ethnographischer Gegenstände, die alle don neu -Türkischen Geschmack repriisentiren, zu besorgen. Unterdessen war der Präparant unseres Museums, H. Carl Müller aus Stuttgart, augekommen und ich trat mit ihm zusammen sofort die Reise nach Lcnkoran an. Zweck derselben war wesentlich, für die zoologischen .Sammlungen des Museums zu sorgen , damit die Räume desselben bei der offiziellen Eröffnung im Oktober einigermaassen gefüllt sind und dos Unerlässlichste bereits in sich schüessen.
')
100 Wedro
=
17.» Preu»«i»cUe Eimer.
sches Feuer
—
Friede und Frohsinn.
Nach
Tiflis
zurück-
ich au meinem Werke über Iloch-Swunien bis zur Eröffnung des Museums beendet den Rest vom dritten Band der Sibirischen Reise und mache zwei kleine Touren zum Kasbek, die lediglich den Zweck haben, die hochalpine Flora in lebenden Exemplaren nach Petersburg an den Botanischen Garten zu schaffen.
gekehrt drucke weiter, sein
,
es
muss
schreibe
»
j
Das Sehaf des Marco Polo auf dor Hochebene von Pamir. Bremen’s berühmter Zoolog, Herr Dr. Hartlaub, schrieb uns kürzlich: In R. v. Schlagintweit’s trefflichem Aufsatz über' Hoch -Asien („Geogr. Mittheil.” 1865) heisst es auf
Digitized
by Google
Notizen.
372: „Eine der grössten Zierden der Hoch - Asiatischen Thierwelt, das schönste der wilden Schafe, ist im Laufe der Von diesem Schafe, letzten Jahrhunderte ausgestorben.
S.
wolches der berühmte Venetianer Marco Polo noch im 14. Jahrhundert in ziemlicher Anzahl sah und welches nach ihm Ovis Polii genannt wurde, da er es ausführlich beschrieb, finden sich gegenwärtig, aber äusserst sollen, nur noch die in langen Spiralen gcwuudcnen grossen Hörner, aber kein Reisender hat seit Marco Polo’s Zeiten jemals wieder dieses Thier nngotroffen.” Diese Stelle bedarf in mehrfacher Hinsicht der Berichtigung. Marco Polo beobachtete nämlich diese „moutons sauvagos tres grunds” nur an Einer bestimmten Lokalität, dem Hochplateau von Pamir, dus in Schlagintweit’s Aufsatz nicht erwähnt wird. Es Btcht also dieie* Thior mit Schlagintweit’s Himalaya, Karakorum und Kiinlün in keiner BeDass aber Ovis Polii im Laufo der letzten Jahrziehung. hunderte ausgestorben sei, wird durch John Wood's „Joumey Wood, der to the sources of the river Oxus” widerlegt. 1838 dos Plateau von Pamir (das berühmte Bara-i-Duniah oder Doch der Welt) wie die Poli von Badachschan aus erstieg, um an den Sir-i-kol, den Quellsce des Oxus, zu gelangen, traf hier nicht die Hörner dieses grossen wilden Schafes, des Kutsch-kar, als Überbleibsel Kirgisischer Sommerlager, sondern (p. 368) sein Jäger hatte Qliick auf der Jagd uud erlegte ein Kutsch-kar oder wildes Schaf. „Es war ein edles Thier von der Höhe eines zweijährigen Füllens, mit einem ehrwürdigen Bart und zwei herrlichen gowundenen Hörnern, dio mit dem Kopf ein solches Gewicht hatten, dass es beträchtlicher Anstrengung bedurfte, sie in die Höhe zu heben. Obwohl mager, bildete das ausgenommene Thier eine volle Laduug für einen Pack-Pony. Sein Fleisch war zäh und nicht wohlschmeckend, aber man sagte uns dass das Thier im Herlwt wo cs am fettesten ist, keinem Wildpret an Wohlgeschmack nachstehe. Der Kutschkar lebt in Hecrden von mehreren hundert Stück er ist von dunkelbrauner Farbe und das Fell gleicht mehr einer ,
,
,
Kuhhaut
als
dem
Vliess eines Schafes."
Dass man nicht
oft
von Ovis
Polii hört
und man das
Schaf, so viel ich weiss, in keiner Sammlung antrifft, hat darin seinen Grund, dass die Plateaux von Pamir und Bolor zu den unzugänglichsten aller Central - Asiatischen Lokalitäten gehören und nie oder nur höchst selten von Reisenden unserer Zeit besucht wurden.
269
gruppe liegt wahrscheinlich 13 nautische Meilen westlich von dor ihr bisher gegebenen Lago. Die neue Positions-Bestimmung der Chatham-Insel beruht auf 202 Beobachtungen der Mond - Zenith - Distancen und 29 Kulminationen, beobachtet von Mr. Nicholson vom Vermessungs- Departement mit einem Alt.-Azimuth-lnstrumont, dessen Vertikalkreis 36 Zoll Durchmesser hat Sie wurden in dem Bureau der Trigonometrischen Aufnahme von Indien berechnet
Mückon
als
Leckerbissen in Afrika.
Bei Beschreibung seiner Fahrt auf
dem Nyassa im J. 1861
giebt Livingstone einen weiteren Beitrag zu der langen Liste
sonderbarer Delikatessen, mit deren Genuss sich die Afrikanischen Naturkinder das Leben versüssen.
„Einen Theil des Jahres hindurch haben dio nördlichen eine Ernte, die eine besondere Art Nahliefert. Als wir uns nach dieser Richtung hin unserem Wolken, wie ein Rauch, der aus Meilen weit brennendem Gras aufsteigt; sie bogen sich in südöstlicher Richtung und wir glaubten, dass das unsichtbare Land auf dor gegenüberliegenden Seit© sich anschlössc und dass wir dum Eude des See’s nahe wären. Am nächsten Morgen aber segelten wir durch eine der Wolken auf unserer eigenen Seite und entdeckten, dass cs weder Rauch noch Nebel, sondern zahllose Millionen winzig kleiner Mücken warcu, die Kuugo (oino Wolke oder dichter Nebel) genannt wurden. Sie füllten die Luft bis zu einer unermesslichen Höhe au und wimmelten auf der Oberfläche des Wassers, da Hio zu leicht waren, um hinein zu sinken. Während wir durch diese lebendige Wolke fuhren, mussten wir Augen und Mund verschlossen halten, sie trafen auf das Gesicht wiu feiner wehender Schnee. Tausende lagen im Boote, uls cs aus der Mückcnwolke licrauskam. Des Nachts sammeln die Leute diese kleinen Insekten und kochen sie zu einem dicken Kuchen ein, um sie als einen Leckerbissen zu benutzen. In einem Kuchen sind Millionen von Mücken. Ein Kungo-Kuchen einen Zoll dick und so gross wie die blaue Mütze eines Schottischen Bauern, wurde uns angeboten; er hatte eine sehr dunkle Farbe und schmeckt© dem Kaviar oder eingcsalzencn Heuschrecken nicht un-
Bewohner am Sec rung
nördlichsten Punkte näherten, bemerkten wir
,
ähnlich.”
Wasserleitung in Victoria. Berichtigte Position der Andamanen. Im „Mcrcantile Marine Magazine" lesen wir
folgende
Bekanntmachung von Oberst-Lieutenant Walkor, Chef der
Aufnahme Indiens, d. d. Fort William März 1866: Gegenüber den Zweifeln über die Genauigkeit der geographischen Länge, welche die bisherigen Karten für die Andamanen annehmcu, wird hierdurch Nachricht gegeben, dass die Länge von Port Blair der Chntham-Inscl kürzlich zu 92° 43' Out!, v. Gr. bestimmt worden ist, während sie auf der Karte der Andamauen die nach dou Aufnahmen von Lieutenant Blair und Captain Moorsou (1789 bis 1790) zusamracngestellt und 1853 von Lieutenant Hoathcotc rovidirt wurde, zu 92° 56' angenommen ist. Dio ganze Iuseltrigonometrischen (Calcutta) 9.
,
Pctcrmsan's Geogr. MitUieilimgsn.
1866, lieft VII.
Hunderte von klaren Bergbächcn strömen durch die Thäler des Schwarzwaldes , des Odcnwaldes und der verbindenden Hügelkette , aber deren Städte und Flecken (schreibt die „Bad. Ldsztg.”) sind nicht alle mit Trinkwoasor so gut versehen, als man nach dem Reichthum an Wasser erwarten dürfte. Es könnte daher von einigem Interesse sein, etwas Näheres zu hören, mit welchen Opfern, aber auch zugleich mit welchem Erfolge oino der jüngsten Städte der Erdo in einem wasserarmen Lande sich mit Trinkwasser versah. Wir reden von Melbourne, der Hauptstadt der Englischeu Kolonie Victoria in Australien, der jetzt grössten und volkreichsten Stadt des Südkontinents. Sie wurde 1837 gegründet uud wuchs in ihren ersten Jahren ziemlich langsam 1851, kurz vor der Entdeckung der ;
35
270
Notizen.
Goldfelder, betrug die Einwohnerzahl nicht über 1 5.U00, 10 Jahre später dagegeu 123.000 und jetzt über 1 -10.000.
Die ersten Strassen wurden gunz uaho an dem Yarra Yarra-FluBse gebaut, der die Kinwohucr der jungen Stadt mit vortrefflichem Trinkwasser versehen konnte, so lange ihnen der primitive Weg des Schöpfens und Heimtragens Als über die Strassen sich nicht zu beschwerlich war. immer weitur von dem Flusse entfernten uud die Hügel zu bedecken an&ngcn, wurde das Wassertragen «bgeaohafft und das Wasacrfahron zu einem eigenen Cfewcrbe gemacht, welches nach und nach über hundert Fuhrleute und Pferde In allen Strassen begegnete man vom friibeschäftigte. hesteu Morgen bis zum späten Abend den wandernden Tonnon. Damals war Wasser ein theurer Artikel in Melbourne; 1852 zahlte man für eine Tonno von 150 Gallonen 10 Schillinge (beinahe 6 Gulden}, Konkurrenz drückte jedoch die Preise bald herunter, so dass man im letzten Juhrc den Waeserkarren nur mit 3 Schill. 6 D., also etwas über 2 Gulden, bezahlte. Sobald man die rasche Zunahme der Bevölkerung sah, wurden Vorschläge dor verschiedensten Art gemacht, die Stadt auf eine leichtere uud reichlichere Weise mit dum unentbehrlichen Elemente zu versehen. Zuletzt entschloss sich die Stadtgemeinde in Verbindung mit der Regierung zum Bau einer Wasserleitung, deren genauere Beschreibung wir einem Aufsatze des Herrn William Henry Archer, Chef des Statistischen Buroau’s von Victoria, entnehmen: ..Die Kolonie Victoria, eine Darstellung ihrer statistischen Verhältnisse" u. s. w. „Melbourne und ein Theil des umgebenden Bezirks ist Inständig reichlich mit Wasser versehen, das aus dem Yun-Ycun-Bassin unter hohem Druck :
zugeführt wird. Es ist diess iu Wirklichkeit ein künstlicher See, gebildet durch die Errichtung eines Dammes von 3150 Fuss Länge und 30 Fuss Höhe. Dieser künstlicho Damm verbindet die beiden Wände einer Sclilucht, welche für oinc Abdachung von mehr als 1600 Morgen in Ausdehnung den einzigen Wasserabfluss gewahrte. Das auf diese Weise geschaffene Bussin oder der künstliche kleine See bedeckt einen Flächenraum von ungefähr 1300 Morgen
oder etwas mehr als 2 Engl. Quadrat-Meilen; seine grösste Tiefe ist 25 Fuss, die durchschnittliche 18 Fuss. Der Kubikinhalt ist in runder Zahl ungefähr 38.000.000 Kubik-Yards oder 6.422.000.000 Gallonen. Es liegt 595 Fuss höher als Melbourne und ist 19 Engl. Meilen davon entfernt (KJ StunDie Verbindung zwischen dem Wasserbehälter und den). dem Röhrennetze wird durch eine eiserne Röhre von 33 Zoll Durchmesser liewirkt; diese Röhre ist durch den Damm Sic ist geführt und liegt 3 Fuss höher als seine Basis. zunächst mit oiuem viereckigen Brunnenluiuse verbunden,
welches Zutritt zu den Ventilatoren gestattet uud Einrichtungen enthält, um das Wasser iu verschiedener Höhe, nämlich 3 Fuss, 10 Fuss uud 17 Fuss vom Boden, in dio Hauptröhre ein treten zu lassen. Für den Fall, dass sich der Wasserbedarf von Melbourne verdoppeln sollte, ist eine zweite 33zölligc Röhre durch dio Eindämmung gelegt. Das Reservoir wird jedoch nicht allein durch den Wasserabfluss von dem erwähnten 4600 Morgen grossen Gebiete gespeist, • sondern es ist auch vermittelst eines Kanals und Tunnels eine Verbindung mit dem Flusse Pleuty hergestellt worden; diese weitere Zuleitung kann stets aushclfen, wenn Noth Die Fläche, deren Abfluss der Plcotyentstehen sollte.
ist etwa 60 Engl. Quadrat-Meilen gross, und wenn man den jährlichen Regcnfuil auf dieser Hügelkette der Rechnung zu Gruude legt, so ergiebt sich nach Verlustes durch Verdunstung und andere UrAbzug des sachen eine Wassernüsse die vollkommen hinreicht das Bassin jedes Jahr anderthalb Mal zu fülleu. Dieses Riesenwerk hat dio Summe von 820.000 Pf. St gekostet, welche
Fluss ansammelt,
,
,
durch sechsprozcutige Staatsschuldscheiuc beschafft wurdeu. Die Einnahme für dio Wasserzufuhr ist beträchtlich und wird noch um Vieles zunehmen, wenn dio Leitung »ich auch in verschiedenen voretädtischen Bezirke erstrecken wird. Einer Schätzung nach dürften dio ferneren Ausdehnungen ungefülir 70 Prozent jährlich von den Herstellungskosten abwerfon. Die Bevölkerung von Melbourne und des umgebenden Bezirks ist etwa 123.000 Seelen (1861) uud da mau aunelimen kann, dass das Yan-Yean-Reservoir eine Bevölkerung von 200.000 Personen täglich mit 100 Gallonen auf den Kopf versehen kunu, so ist klur, dass es noch für eine lauge Reihe von .fuhren ausreichen wird. London erhält täglich einuu Zufluss von etwa 20 Gallonen der Kopf,
die
Wolverhampton 11, Nottingham 40, Liverpool 11. In Melbourne wird an dem Grundsätze Icstgchallou, das Wasser ohne Unterbrechung und mit hohem Drucke zu liefern, eine Einrichtung von grossem Werthe für Löschung von Feuer8brünsten. Das Wasser des Yan - Yean - Bassins wird auch als bewegende Kraft benutzt und hat bereits thoilweise zum Treiben von Maschinen deu Dampf verdrängt.” Das Beispiel der jungen Stadt des Südens könnte einer alten Stadt, dio gerade jetzt sieh mit Plänen einer Wasserleitung beschäftigt, zur Nachahmung empfohlen werden. Soll einem Mangel abgeholfen werden, so helfe man ihm gründlich und für lange ab. Hall« Maassrcgeln sind die theuersten.
—
Die Fischereien
Wie
überall
in
Canada
wendet man auch
iu
Canada den FischeReichthums grosse
reien als einer unermesslichen Quelle dos
Aufmerksamkeit
zu, namentlich sucht
man durch
verbesserte Gesetze die Ausrottung der Fische zu verhindern uud den Ertrag des Fischfangs zu erhöhen. Die Fischgründe Canada’s sind ausserordentlich reich.
Unler-Canada besitzt im Fluss und Golf von St. Lorenz Küstenstrecken von 1000 Engl. Mcilcu, wo der Fang de« Kabeljau, Häring, Luchs, der Makrele und anderer Fische mit Erfolg butrieben wird. Auch Walflschfaug wird von betrieben, die im Hufen von Gas|>c ausgerüstet werden, und der durchschnittliche Ertrag ciuer Saison aa beliiuft sieh auf etwa 27.000 Dollure. Den Kabeljau Hingt man längs der ganzen Küste von Canada, den Häring hauptsächlich bei den MagdalenInseln, in der Bay of Chulcurs und an der Küste von Labrador, die Makrele bei den Mugdulen - Inseln, längs der Küste von Gaspe und im unteren Theil des St. LorenzStromes. Flüsse, in denen Luchse gefangen werden, zählt Uutor-Canadu über 70 und die Regierung wendot alle Sorgfalt an, um den Handel mit diesem werthvollen Fisch zu
Schiffen
Wulfischthrau
hoben.
')
>’
uc h
den „Canadian New»" vom
5.
April
ikGS.
Notizen.
Ober-Canada liefert an marktfähigen Fischen aus seinen Sce’n und Flüssen hauptsächlich den Weisstisch, Laclis, die
|
den Hiiring, die Seeforelle, die tiefleckte Fodeu Stör, Hecht, Bars u. s. w. Geringere Sorten sind Nebenflüssen und Bächen ebenfalls häutig. Bei dor Grösse und Tiefe, dem klaren, kalten Wasser, deu reichliehen Bänken Untiefen und Laichgründen der hauptsächlichsten Cnnadischen See’n sind die Fische daselbst zahlreich, gross und wohlschmeckend. Hier sind die Fischereien noch beträchtlicher Entwickelung fähig, die Regierung besitzt an den Uforn der grosson See’n noch Strecken nutzbaren Landes zu Verkauf und Besiedelung. Lachsforolle
relle
,
,
in kleineren See'n,
,
j
271
300.000 Dollars gekostet hüben. Nach dem Ccnsus vom Jahre 1861 producirte die Kolonie jährlich 982.060.145 Fuss Bretter, ungerechnet Balken u. s. w., und dor Werth dieser Bretter betrug 8.621.149 Dollars, während das Rohmaterial 3.516.695 Dollars zu stehen kam. Der Werth des im Jahre 1865 nach Gross-Britannien ausgeführteu Nutz- und Bauholzes war 7.971.991 Dollars, des nach den Vereinigten Staaten uusgeluhrten 4.758.539 Dollars.
Dor Eishandel Nord-Amoriku’s nach don tropischen Xi ändern.
Seit acht Julirou hat der Eishandel einen solcheu
Canada’s Holzroichthum
Unter den Distrikten Canada’s, welche zu seiner bedeutenden Produktion von Nutzhölzern beitragen, ist zunächst das Tadousac - Gebiet zu erwähnen, das sich mit einem Flächeninhalt von 65.000 Engl. Quadrat-Meilen östlich vom Saguenav erstreckt und eine grosse Quantität von Schiffszimmorholz, ausserdem auch Birkcu, Ahorn, Eschen, Eichen und Ulmen bester Art liefert. Das Thal des .Snguonay mit einem Area! von etwa 27.000 Engl. QMcilen ist reich an Weymouthskiefern (Pinus Strobus), Rothen Fichten (Pinus resinosa), Sprueefichten (Abics alba und nigra), Birken und Lärchen (Larix americana). Ein an deu Saguenay angrenzender Distrikt von 8000 Engl. QMcilen producirt Weymouthskiefern, Rothe Fichten, Birken, Lebensbäume (Thuja Das St.-Mauriceoccidentalis), Sprueefichten und Lärchen. Gebiet hat 21.000 Engl. QMeilcn und enthält grosse Massen von Weymouthskiefern, Rothen Fichten, Gelben Fichten, »Sprueefichten, Birken, Ahornen, Ulmen, Eschen und Lärchen. Zwischen der Gegend von St. Maurice und dem Thal des Ottawa liegt ein 9600 Engl. QMeilcn grosses Thal, wo man Weymouthskiefern, Rothe Fichten, Sprueefichten, Lärchen und Eschen findet. Das Thal des Ottawa, 87.761 Engl. Quadrat-Meilen umfassend, ist seit 60 Jahren der Hauptsitz aber in dieser Zeit wurden über 20.000 QMcilen ihres marktfähigen Holzes beraubt. Die Produkte dieser Gegend sind Weymouthskiefern und Rothe Fichten bester Qualität, Lärchen, Spruce» flehten, Eschen, Eichen, Ulmeu, Birken und alle Arten Ahorne. Das Trent-Thal und ein kleinerer angrenzender Distrikt umfassen ungefähr 8550 Engl. QMeilcn und liefern Weymouthskiefern , Rothe Fichten, Eschen, Eiehen, Birken und Lärchen. Die Flüsse der bisher erwähnton Gegenden münden in deu ßt. Lorenzstrom und den Ontario-See, die .Summe der Areale ist 226.9 1 1 Engl. QMcilen. Es gieht über auch weiter im Westen bis zum Oberen See Waldungen, die eiu Areal von 60.800 Engl. QMcilen bedecken und Weymouthskiefern , Rothe Fichten von vorzüglicher Qualität , Birken, Ahorne, Eiehen, Ulmen, Sprueefichten, Lärchen, Eschen uml Lebensbäumc enthalten. Das gesummte Areal der Nutzholzgebiete Canada’s beträgt demnach 287.71 1 Engl. QMln. Das Schneiden des Holzes beschäftigt über 2000 Sägemühlen, von denen viele 30.000 bis 40.000, einige bis des Canadisehcn Holzhandels,
wenig
') Aus dem JabTcsbitrfrbt d« Itandfllskamm^r zu Montreal „Th» Canadian Newa” vom 86. AprU 186t». -
in
enormen
Aufschwung genommen, dass
er dus lebhafteste Interesse der Handelswelt erregt. In kninem Lande der Welt über hat sich die S]»ekulation der Eisgcwinnung und dum Eishandel in grossartigerem Mousse zugewendet als in den
').
flir 1 SV,
'
Nord-Amerikanischen Freistaaten. Kein Volk hut es so wohl verstanden als die klugen Yankees, ciuo Naturerscheinung, welche minder spekulativen Menscheukindem nur als das Bild des Ungemachs und dor Verkchrsstagnution erscheint, in wirtschaftlichem und kommerziellem Interesse anszu beuten. Wir stellen einige Notizen über diesen Gegenstand zusammen, die sich in Dr. Scherzcr’s ausgezeichnetem Werk über die statistisch - commerziellen Ergebnisse der NovaraExpcdition finden. Die Haupteismassen werden circa 18 Meilen von Boston in Fresh-Pond, Syp-Pond und Wenham-Lake gebrochen. Die Ernte geschieht, indem inan die Eisdecke dos »See’s oder des Flusses sorgfältig von Schnee reinigt, theils um das Eis mohr der Kälte auszusetzen uud so rasch dicker werden zu lassen, theils um mit dem Eispflug ungehindert arbeiten zu können. Ist die Eisdecke 1 Zoll dick, so liefert ein Eisfeld von zwei Morgen 2000 Tonnen Eis, wie es in den Handel kommt. Die Eisfläche wird durch eigene, mit Pferden bespaunte Pflüge („marker") in Quadrate von 2 1 Zoll gothoilt , sodann werden diese mit Eissägen durchschnitten, mittelst stählerner Fanghaken herausgezogen und in die Eishüuser, von welchen manche 30- his 40.000 Tonnen Eis aufnehmen, gebracht. 40 Manu und 12 Pferde können täglich 30 Tonnen Eis zersägen und aufspeichern. Ist die Witterung gelind so wird die Arbeit energischer betrieben und es werden dann über tausend Menschen dabei verwendet, so dass die Einbringung von 20.000 Tonnen nicht mehr als 3 Wochen erfordert. Die Eisklötze sind särnmtlich von gleicher Dimension und Maschinen stehen schon bereit, um das von den See’n kommende Eis aus den Pferde,
wagen
in die eigens hierzu eingerichteten
Eisenbahnwaggons
zu heben, wodurch binnen 5 Minuten sielten Waggons mit 27 Tonnen Eis beladen werden können. Die Eishäuser haben stimmtlich ihre Zweigbahnen bis an die nächste Eisenbahn. Von manchen See’n muss das Eis bis zu dem Verschiffung«platze 2 bis 3 Engl. Meilen weit befördert werden. In Boston rüstet eine einzige im Eishandcl thütigo Firmu 100 Schiffe zur Eisverladung aus. Der Umsatz ist, da die Fahrzeuge zu Rückfahrten benutzt werden, oft schon so lohnend gewesen dass sich ein jetles Pfund Eis mit einem Pfund ,
Baumwolle bezahlt
hat.
35 »
Notizen.
272
Die Bostoner Eis - Gesellschaft sendet jährlich fünf bis sechs Schiffsladungen mit Eis nach Aspiuwall, wo dasselbe mittelst Eisenbahn über den Isthmus befördert wird, um theilB iu Panama selbst konsumirt, theils nach anderen KüstenAm Isthmus betrügt gebieten weiter verschifft zu werden. der Eisverbrauch jährlich 360 Tonnen (über 800.U00 Pfund) Dieser Eisverbrauch oder ungefähr eine Tonne per Tag. ist auch in higionischer Beziehung von Interesse. Man hat nämlich die Bemerkung gemacht, dass gereinigtes Eis unter alle Arten von Getränke gemischt auf die Gesundheitsverhältnisse der Bewohner des Isthmus-Landes einen äusserst wohhhütigen Einfluss übt. In Panama werthet der Centner Eis 7J bis 8 Dollars, im Kleinhandel wird das Pfund zu 20 bis 25 Cents verkauft. Um nicht durch allzu grosse Konkurrenz die Eiszufuhr unloluiend und daher unsicher zu machen, hat die Regierung das Hecht, Eis zu verkaufen, zum Monopol erhoben. Überhaupt begeguct in einem heissen, echt tropischen Klima wie Panama der Eishandel grossen Schwierigkeiten, die durch die Entfernung, in welcher Schiffe vom Lande weg zu ankern gezwungen sind, noch beträchtUm hier ein Beispiel zu lich gesteigert werden köuncn. geben, bemerken wir, dass im J. 1856 ein Kauffahrer Boston verliess, welcher 705 Tonnen Eis am Bord hatte. Während der Enhrt bis Panama, eine Entfernung von 6000 SeeDas Schiff kam meilen, gingen 100 Tonnen Eis verloren. mit 605 Tonnen Eis in Pnnama an und ankerte 2 Meilen vom Lande. Beim Ausschiffen in einer hohen Temperatur wurden weitere 400 Tonnen durch Schmelzen cingcbiisst, so dass nur 205 Tonnen zum Verkauf übrig blieben, während eine vier Mal so grosse Quantität im Laufe des TransDie nach Kaliports und des Ausschiffcus verloren ging. fornien gehenden Dumpfer machten dumals alle ihre Einkäufe iu Panama und bezahlten dafiir so fabelhafte Preise, dass selbst solche zeitweilige Verluste nicht schwer iu die Wagschale fielet). Durchschnittlich rechnet man dass ein Drittel der Ladung während der Reise von Boston nach der Süd-Amerikanischen Westküste durch Schmelzen eingeküsst ,
wird.
Der ganze Eisbedarf von Valparaiso und Santingo so wie von Lima wird ebenfalls aus Kord-Amerika gedeckt und kommt trotz der ungeheueren Entfernung und des Verlustes durch .Schmelzen während der Heise dennoch billiger zu stellen uls von den Anden, obschon diese nur 50 Meilen von der KÜBto entfernt sind und dnselbst zu gewissen Zeilen des Jahre» bereits auf einer Höhe von 6000 Fass Eis gefunden wird. In Valparaiso kostet das Pfund Nord-Amerikanisches Eis 4 Cents. In Lima werden jährlich an 2 Millionen Pfund Eis (circa 5000 Pfund täglich), in Callao an 400.000 I’fd. (circa 1100 Pfd. täglich) verbraucht. Der Eisverkauf nach St. Thomas in West -Indien und den Nachbarinseln übersteigt jährlich 1000 Tonnen, welche sämmtlich aus Boston eingeführt werden. In Boston kostot die Tonne 20 Dollars, in 8t. Thomas 80 Doll., das Pfund Eis wird daselbst zu 3j Ceuts verkauft. Ausserdem werden in den Nord-Amerikanischen Freistaaten selbst jährlich an 800.000 Tonnen Eis verbraucht. In neuester Zeit beginnen New York und Philadelphia dem Hauptstapelplatz Boston eine namhafte Konkurrenz im Kishandcl zu machen. Diese eigonthümlichc Industrie wurde in Boston bereits 1806 durch einen unternehmenden Amerikaner Namens Tudor
Im Jahre 1833 ging das erste Schiff nach Calcutta, gegenwärtig giubt cs in Boston sechs Gesellschaften, welche jährlich über 200.000 Tonnen Eis verladen. Das Eis wurdo früher in Kisten von dünnen Brettern mit Stroh oder Heu luftdicht verpackt, jetzt pflegt man zwischen der Schiffswoud und dem Kaum, iu welchen das Eis gestellt wird, oino Schicht mit SUgespänen oder anderen als schlechte Wärmeleiter geltenden Materialien auszufüllen. Dio neuesten Borichte konstatiren, dass durch die mit jedem Jahr zunehmende Konkurrenz und durch die Vervollkommnung der Gewinnungs- und Fortschaffungsraethoden das Eis in letzter Zeit bedeutend billiger geworden ist. So z. B. kostete 1864 ein Pfund Eis gegründet.
in
New
.....1
Orleans
.
.
Cent,
früher
6 Cents,
in Havana 1 6 „ „ „ in San FrnneUeo . SO t „ „ „ Insbesondere soll der überraschende Rückgang des Preises in San Francisco dadurch herbeigeführt worden sein, dass Amerikanische Spekulanten es unternehmen Eis aus Sitku und Russisch-Amerika zu importiren, und dasselbe im Hafeu von San Francisco zu 1 Cent per Pfd. verkaufen. Durch diese grosse Billigkeit ist der Eisverbrauch in ausscr-Europäischen, namentlich iu tropischen Liindurn fortwährend im Stcigeu uud der früher uur uls Luxus betraehtote Artikel beginnt bereits ein auch den minder bemittelten Klassen zugängliches Lebensbedürfnis» zu werden. Und bei der grossen Wichtigkeit, welche jetzt Eis im Handel und im gewerblichen I-eben einnimmt , ist es leicht erklärlich, dass die Spekulation sogar schon daran gedacht hat, im Falle einer andauernden Missernte an Eis zugängliche Gletscher als Eisbriiche in Angriff zu nehmen. Die ausserordentlich günstigen Geschäfte, welche, wie gezeigt, Nord-Amerika in diesem neuen Handelszweige erzielt hat, geben aber auch Deutschland einen Wiuk, diese .
.
,
-
Produkt mehr und mehr in seinen Handel aufzunehmen. Vorzüglich scheinen in Österreich die Verhältnisse güustig, um dem Eishandel nach fremden Ländern eine namhafte
Ausdehnung zu guben. lich
drei
Sehen
seit
30 Jahren geben jährn 300 Tennen von
bis vier Schiffsladungen Eis
Triest nach Ägypten, im Jahre 1864 hut sich dieser Export
Eben
werden Korfu uud Zante von Triest mit Eis versehen. Aber auch uach den verschiedenen Häfen des Mittelmeeres uud selbst darüber hinaus könnte von Triest aus Eis expedirt werden uud der Handel bald grossartigerc Dimeusioncu anuehmen, namentlich nach Eröffnung des Sues-Kaimls könnte den Amerikanern in den Hauptsee-Emporicn Indiens und China’s vorthoilhaftc Konkurrenz geraucht werden. Allerdings bieten dio Scc’u von Triest keine grossartigen Eismassen zur Ausfuhr, aber desto uubcgTenztcr ist die Lieferungsfähigkeit der Krainer und Kiiruthuer Sec’n, von letzteren insbesondere der Wörther See, welcher prachtvolles krystallreines Blockeis von Vj Fuss Dicke liefert. Auch Fiume vermag beträchtliche Eismassen auszuführcu, wenn es ein Mal durch einen Schienenweg mit dem Biuucnlundc verbunden sein sogar bedeutend
vermehrt.
so
Noch vorthcilhuffcr aber als Triest und Fiume dürften Häfen Kusrgu und Ccrvignnno eignen, sobald die für dieselben beantragte Eisenbahnverbindung Rosega-Görz uud C'ervignano-Udino wird indem in der sein Umgebung von üörx hergestellt
wird.
sich vielleicht für den Eistransport die beiden
,
Notizen.
und Udino großartige Massen vorzügliches Eis leicht und billig zu beziehen wären, welche dünn per Eisenbahn nur eine geringe Strecke zu durchlaufen hätten, um bis zu den beiden genannten Export hüten zu gelangen. Allerdiugs muss
,
man
hierbei die Fraoht nach dem Pfennig - Tarif vorausindem Billigkeit eine Hauptbcdinguug ist, um den Export diese« Artikels rentabel zu machen. Die Österreichische Regierung wird diess wohl erwägen und möge bald die Zeit heran nahen in welcher NordAmerika in Bezug auf diesen Handels-Artikel nicht als unübertroffen- einzig und allein dasteht.
setzen,
,
(Vorwärts, M.
f.
I
Kauflcutc.)
K. v. Seebach’s Reise in Central- Amerika.
Da Prof. v. Seebach bisher am Abschluss seiner Karten und seiner Reiseberichte durch anderweitige Arbeiten, neuerdings durch seine Reise nach dem vulkanischen Herde der seinen Briefen zurück
,
um
unseren Lesern wenigstens den
vollständigen Verlauf seiner Reise vorzuführen.
Der Reisende betrat die Küste von Costu Rica im Dezember 1 H 4 zu Puntu Arcnus um Golf von Xicoyu und (j
durchzog von da aus den nordwestlichen Thcil der Republik Hierüber so wie über seine im (die Provinz Guanucaste). Mürz 1865 unternommene Besteigung des damals thütigen Vulkans Turrinlba brachten die „Gcogr. Mitthoil.” (1865, SS. 241 und 821 und Tafel 9) ausführliche Berichte und Karten. Sein Wog von Guanocastc aus durch einen Tlicil von Nicaragua war darin nur erwähnt, auch haben wir über den späteren Verlauf der Reise seit Mürz 1865 noch Nichts publicirt. Diese Lücke mögen die nachfolgenden
Auszüge aus seinen Briefen füllen. San Jose de Costa Rica, 10. April 1865. In Nicaragua konnte ich wegen des wüthenden Papagayo nicht über den Sec nach Ometcpo und Madeira kommen, doch ist der eretere vor Kurzem von zwei Amerikanern bestiegen worden und es ergiobt sich aus deren Bericht, dass er ein alter abgewaschener Vulkankegel ist (ungeöffneter Trachytkegel Humboldt’s). Den Mombncho bei Granada habe ich nicht bestiegen, da ich sah, dass Zeit und Arbeit nicht hinreichend belohnt werdcu würden, dugegen habe ich Er ist ein ihn in nicht unbeträchtlicher Höhe umkreist. immenser Krater mit cingestiirztem Südrande. Von Granada aus besuchte ich die liebliche Laguna de Apoyu, ein mit Wasser gefülltes Maar, und dann von Masaya und Nindiri Diesen Vulkan habe ich durch aus die berühmte Hölle. Winkel von zwei verschiedenen Spitzen, wie ich hoffe, ziemEr zerfällt in lich genügend vermessen und gezeichnet. eine Ost- und eine Westspitze mit vier Kraterbecken und sieben Eruptions-Kanälen.
doppelte
Besonders interessant
Umwallung (Erhebungskratere
L.
v.
ist
seine
Buch’s), von
Auswaschung, die ist. Er hat im Januar 1859 den letzten Aschenausbruch gehabt und stüsst noch Dampf aus. Von Managua uus besuchte ich don Tiscapo-Bce, ein anderes Moor, und schiffte mich über den Sec von Managua nach Momotombo ein. Dabei ist mir die Vermuthung, ja moralische Gewissheit aufgestiegen, dass du« Vorgebirge Momotombo Chiltape ebenfalls ein erloschener Vulkan ist. denen ich glaube, dass die üussoro durch
innere durch Einsturz entstanden
273
flacher, dicht bewaldeter Kegel , auf dem es viele ludiuner-Alterthümer geben soll. Am Momotombo, den man allgemein für unbesteigbur lüilt, weil er ganz aus glühonder Asche und lapilli bestehen soll kam ich bis zu zwei Drittel der Höhe, musste aber hier wegen gänzlicher Erschöpfung Halt machen und umkehren. Die lapilli hatten 59° C. insolirte Wärme, glühend war Nichts und eine Besteigung des Gipfels ist bequem in Einem Tag auszuführen, wenu man, statt um 9 Uhr wie ich, um 5 Uhr Morgens den Marsch untritt und die furchtbare Sonnengluth des Mittugs auf dem windigen Gipfel abwartcu kann. Rauch konnte ich selbst aus dieser Nähe nicht wahrnehmeu. Die heissen Quellen stark überhitzten Wassers an dem Südfuss am Ufer des ßce's sind, glaube ich, schon bekannt geworden. Ich ritt nun über Pueblo nuovo nach I-eon und besuchte von hier den Tclica-Vulkun, einen gestreckten Rücken mit fünf Krutcron, von denou der westlichste noch schwache Dumpfe ausstösst. Trotz der wenigen Winkel, die ich hier messen konnte, nahm ich doch einen Plan des Vulkans und de« zu ihm gehörigen prachtvollen Kegels Santa Clara auf. In den ausgclüliten Kruter des letzteren so wie in den des weiter abstehenden, noch grossartigereu des Vulkans von Clünundegu konnte ich deutlich hiuein scheu. Beide sind erloschen, wenn es auch, viele Nicaraguenser von dem letzteren nicht glauben wollten. Die politischen Verhältnisse machten hier, wie ich schon geschrieben, meinen Ausflügen ein Ende und leider hat die mit der letzten Post eingetroffene Nachricht, dass Carrera im Sterben liege, die Erfüllung meiues Wunsches, noch ein Mal nach den Maribios- Vulkanen (ein Name, den übrigens in Leon Niemand kennen wollte) und nach denen von San Salvador zurückzukehrcu, wieder sehr uusiehcr gemacht. Indessen ist der geologische Bau der Gegend von der Cordillcra de la Dota bis nach Ghoutalcs und Honduras so einfach und leicht verständlich, dass mich selbst das nicht au der Herstellung einer geologischen Generalkarte hindern würde, zumal mir auch Uber diese letztgenannten Länder manche Notizen zu Gebote stehen. Auch für allgemeine Topographie kann ich einige Verbesserungen geben, die, so unbedeutend sic au und für sich sein mögen, doch für dus geologische Verständnis« der Gegend nicht unwichtig sind. Nach San Jose de Costa Rica zurückgekehrt habe ich den Vulkan Turriulba bestiegen, wie ich ausführlich berichtete. Ehu ich auf dem Turrialbu war, bestieg ich den schon seiner prachtvollen Aussicht wegen so berühmten Vulkan Iruzu und nahm von seinem Krater eine genaue, von dem ganzen Berge aber eine etwas oberflächliche Skizze, die ich indessen noch zu vervollständigen gedenke. Örstedt's V ulkan Reveutado, der ja auch in den „Kosmos” übergegangen ist, existirt, wie v. Frantzius ganz richtig behauptet, trotz Örstcdt’s neueren Mittheilungen wenigstens als selbstständiger Vulkan nicht. Nach dem Turrialba bestieg ich den PoasVulkan, verletzte mir aber hierbei den Fuss dermaassen, dass ich 3 Wochen das Zimmer hüten musste, eino Zeit, die ich daher auf ethnographisch - historisch - politische Studien und zur Ordnung meiues meteorologischen und hypsometrischen Materials verwendete. Ehe ich wieder an den Barbu und die Kette des Poas gehe, werde ich morgen mit Hru. Dr. A. v. Frantzius einen Ausflug nach Süden unternehmen, den man grössten thcils ist ein
>
-
—
274
Notizen.
zu Maulthior lunchen kann. Wir gedenken in rciu südlicher Richtung die Candclarin zu übersteigen und in das Thal des Rio graude de la Candclarin zu gelangen, von wo wir um Pustumantc-Gebirge vorüber bis an die Dotn und das Gebiet der gunz unzugänglichen Barrii-lndiancr vorzudringen gedenken. Von hier beabsichtigen wir in der Nähe der Küste zurückzukohrcn, um den Turubalcs (Herrndura), gegen dessen vulkanische Natur auch ich grosse Bedenken hege, nunmehr auch von Süden kennen zu lernen und so weit als thunlich besteigen zu können. In 4 Wochen hoffe ich dann die Landreise nach David und Panama anzutreten. Es gieht hierhin jetzt nur noch zwei Wege; der dritte, der alte Camino real, auf dem mau, wie es heisst, in 2 bis 3 Tagen von Cartago bis Terraba gehen konnte, ist unglaublicher Weise im Anfang dieses Jahrhunderts verloren gegangen und trotz einer von der hiesigen Regierung auf seine Wiederentdeckung ausgesetzten Prämie (4000 Piaster) nicht wieder aufgefunden worden, da dio Indianer seine einstige Richtung auf das Strengste geheim halten. Der eine der beiden noch gangbaren Wege nach David geht von Pacaca au» über die von uns in dor nächsten Woche zu besuchende Gegend und über die Cordillora de lu Dota an dio Küste und den Strand entlang bis Uvita und von da nach Raruco. Über ihn liegt ausreichendes Material vor, das Dr. v. Frantzius mit grosser Sorgfalt gesammelt und zusammengcstellt hat. Der andere Weg geht von Cartago über Tuis nach ChirrijK) und von hier nach San Jose de Cahccar am Rio Coeii, der in den Sixsola Von hier kann man dann in 2 bis 3 Tagen fallen soll. nach Terraba und Bornen kommen. Ich gedenke bis an den Chirriiio-Bcrg zu gehen, dann aber, da der Weg nach San Jose zu den Vieeitas sehr beschwerlich und nach der Aussage meines Indianischen Führers dicht bewaldet ist, nach Matina zu gehen und von hier nach Puerto Limon. Von da fahrt man zu See bis Guaquita und erreicht bei Guabres, wenige Ixiguus landeinwärts, den Rio Sixsola, auf dem man dann bis Coeii hinauf fahrt und mit grösserer BequemlichVon keit nach den Puletiques der Viceita kommen kann. San Jose de Cahccar geht man am Xenni (Pico hlnnco) vorüber an deu Rio Terraba. Gelingt es mir hier, Monlthierc zu finden, so dass ich nicht auf Ochsen reiten muss,
kann ich in günstigen Umständen in 4 Tagen David Da nach den Mittheilungen Don Jose’s de Obaldia, der jetzt als Verbannter hier lebt, der Vulkan von Chiriqui neuerdings von einem Mandador seiner Hacienda am Fusso des Berges bestiegen worden, so werde auch ich versuchen,
trügen zur Kenntnis» der Vulkano von Control-Amerika, die ich zu veröffentlichen gedenke, soll er sorgfältig gezeichnet werden. Dann habe ich mich überzeugt, dass dio sogenannte Barba-Laguuc mit dem eigentlichen Barba-Vulkan gar Nicht» zu thun lmt, sondern vielmehr den Krater eines selbstständigen Vulkans darstellt, den ich Zurqui zu nennen beab-
Merkwürdig ist bei allen diesen Gcsetlon, dass sie, eine Hnuptrichtung vorhanden, schief auf dor Huuptrichtung der Kette stehen. Nur der Zurqui Itincon und
sichtige. falls
,
Orosi machen eine Ausnahme.
Nur wenig Worte, um
Weimar, 21. August 1865. Ihnen anzuzeigen, dass ich glück-
lich wieder iu unserem augenblicklich wenigstens verzweifelt kalten Norden oingutroffen bin.
Mein Ausflug mich Guatemala und San Salvador war sehr erfolgreich. Ausser einem sehr interessanten Ausflug in die Altos und an die Lagune von Atitlan oder, wie man sie dort nennt von I'anajachel war ich auf den Vulkanen Fuego und Pacaya, beide ausserordentlich interessant. Vom Pacaya bin ich direkt auf der Axe der vulkanischen Thätigkeit nach Osten gegangen und habe die Freude gehabt, drei neue Vulkane zu entdecken. Der bedeutendste ist der Cerro grandc mit einem „mal pays” nach Süden, Osten und Norden von circa 8 Quadrat-Lcguas , also das grösste nach Masaya-Nindiri. Dann folgt der Cerro rodonto (uuf Souueustem’s Karte ist die Hacienda gleichen Namens an seinem Siidsiidwestfuss angegcbcu), weiter östlich, aber noch vor der Questa Leona liegt der Sumasate. Mehrere andere Kegel in seiner Nachbarschaft habe ich im Verducht, uueh Vulkano ,
zu sein; der Weg überschreitet Stunden lang einen mächtigen Lavustrom nach dem anderen. In San Salvador habe ich mich auf die Vulkane im Gebiete der Izalcos beschränkt. Der Izalco, der übrigens nicht, wie man allgemein annimmt, 1770 oder 1778, sondern erst 1793 entstanden ist, war gerade ganz ruhig und so konnte ich bis in sein Kmterbccken steigen , möchte es indessen nicht zum zweiten Mal thun. Ausserdem besuchte ich noch eine Reihe anderer benachbarter Vulkane, fuhr dann nach La Union und bestieg den Conchogua. Finis corouat opns, die Aussicht wird Uber Rio de Janeiro gestellt.
so
erreichen.
»einen Gipfel zu erreichen.
San Jose de Costa Rica, 27. Mai 1865. Meine Landreiso nach Panama habe ich aufgeben müssen, hauptsächlich meiner Gesundheit wegen, dann weil mir mein Indianer-Häuptling ungetreu geworden und es fraglich war, ob ich einen sicheren Führer würde bekommen können, endlich aber koncentrirt sich jetzt mein ganzes Interesse in den Vulkanen, in denen ich nach meiner Rückkehr etwas wirklich Beileutendes leisten zu können hofTe. So habe ich mich denn entschlossen, mit dieser Post nach Guatemala zu gehen. In dem Poas habe ich den komplicirtesten Vulkan gefunden, von dem ich bisher gehört. Ein Zwillingsvulkan mit linear fortschreitenden Thätigkcitsaxcn. In meinen Bei-
Dio Brasilianische Provinz Santa Cathnrina
’).
Die Provinz ist dem Flächenraume nach grösser als das Königreich Ravern, während sic nicht einmal so viel Einwohner wie München zählt. Bayern hat 1390 Geviertmeilen oder circa 1 öOuUuadmt-Legoas, wogegen der Flächenraum der Provinz Santa Catharinu auf 2200 Qu. - Ixgoas geschützt wird. Nach der statistischen Zusammenstellung vom Jahre 1863 hat diese Provinz 133.738 Einwohner, unter denen sich 16.320 Sklaven befinden. Die Sklaven - Bevölkerung erreicht hier sonach durchschnittlich nur 12 fg Prozent der Gesammteinwohnerschaft, sie ist aber in den südlichen Theilcn stärker als in den nördlichen vertreten. Die nördlichsten Municipicn S. Francisco und Itajahy, den beiden Deutschen Kolonien Dona Francisca und Blumcnuu, welche gleich bei ihrer Gründung dos gesetzliche lieiden
.
mit
')
Aus
7.
Nimmt mau
8.
,
j
„ 2t. „ 22.
Haiti Tn St. Thomas
„29-
Von
St.
Thomas
ln Southampton
7.
13. ln.
......
28.
Die Fahrzeit von Southampton bi» Wellington i»t 46, Sydney 57 Tage, die Fahrzeit von Wellington bis Southampton 51, von Sydney bis Southampton 56 Tage. Von Wellington aus gehen Seitenlinien nach alten Pro-
i
i
bis
vinz-Hauptstädten von Neu-Sccland.
Verwandlung von Wüsten
in
diu ganz vereinzelten Fälle aus, wo Phyden Luftballon zu Beobachtungen in höheren Luftso galt diu Erliiiduug der Gebrüder schichten benutzten Moutgolficr bis in die neueste Zeit nur als eine Kuriosität oder ein Schaustück, das bei Volksfesten und ain Schlüsse der Seiltänzer- Vorstellung losgelassen wurde, um die Lust des Publikums am Absonderlichen und Waghalsigen zu bofriedigen. Die Bemühungen, das Luftschiff lenkbar und dadurch zum Verkehrsmittel zu machen, wurden' mehr beDer gewaltige Aufschwung lacht als ernsthaft erwogen. der Naturwissenschaften, das ganze wissenschaftliche Stroben unserer Zeit aber mit seinen immer wachsenden Bedürfnissen und Wünschen woiss auch die physikalischen Spielereien unserer Vorfahren der Wissenschaft und dem praktischen Leben dienstbar zu machen. Auf Anregung von Sykes und Sabine veranstaltete 1852 das Ctmiite der Sternwarte zu Kew vier wissenschaftliche Luftfahrten die John Welsh in Green’s Baiion nusführte und die eine lieihe höchst interessanter Beobachtungen über Temperatur, Magnetismus, Feuchtigkeit, Hegen- und Wolkenbildung, Lichtstärke und Luftströmungen in verschiedenen siker
5.
Haine.
Die furchtbaren Dürrungen, von denen die wüsten Diim Iunercu Australiens von Zeit zu Zeit heimgesucht werden, und die enormen Verluste, welche die Viehzüchter durch sic crleidcu, vcrunlusstcu dcu berühmten Melbourncr Botuuiker Ford. Müller zu der Mahnung an die Squatters, auf ihren bis tief ins Innere vorgeschobenen Besitzungen Bäume wie Acncin lophuuthn, Acaciu mollissinm
strikte
und einige Eucalypti auszusäen. Diese Bäume übertreffen an Schnelligkeit des Wachsthums und an Fähigkeit, der trockenen Hitze der Australischen Sommer zu widerstehen, alle Bäume anderer Ininder und sind duiier ganz vorzugs-
1
,
noch «ehr fraglich, oh in Steppen und Wüsten, *) Leider i»t es die nirmiiU hcwnldrt waren, kiinstlirhe Anpttanaungen überhaupt gedeihen kiinnen, da ihre Bildung auf den allgemeines Gesetzen der ltegenvcrthrilung beruht. Siehe darüber die Abhandlung von llr. Pcschcl im A. P. „Ausland", 186®, Xr. 16, SS. 362 ff.
276
Notizen.
Höhen über der Erdoberfläche
lieferten
').
Seit
James Glaisher ira Auftrag dor British Association for tho advancement of scionce diese wissenschaftlichen Ascencionen fort und wir verdanken ihm bereits wichtige Aufschlüsse über die Eigenschaften der Atmosphäre und die Vorgänge in ihr bis zur Höhe von 30.000 Kuss 2). Kürzlich hat sich nun in England eine Gesellschaft, die „Aeronautical Society of Great Britain", gebildet, spieligen
um
diese kost-
Unternehmungen nachhaltig zu fordern, und damit Zweig der Erdkunde die Aussicht auf
eröffnet sich diesem
eine unabsehbare Entwickelung.
In seiner Eröffnungsrede sprach Glaisher die Hoffnung aus, duss die Acronautik durch die Bildung der Gesellschaft ihre Stellung unter den Wissenschaften einnehmen und mit der Zeit zu einer gründlichen Kcnntniss der atmo„Bis jetzt”, sagt er, sphärischen Vorgänge führen werde. „haben wir nur den Anfang von einer lteihe von Beobachtungen und es bedarf der Anhäufung weitereu Materials, bevor die Resultate in ein System gebracht werden können. Es bleibt z. B. noch übrig zu sehen , unter welchen Bedingungen der Höhe und Temperatur dio Luft, die an dor Oberfläche der Erde sich mehr oder weniger mit Feuchtigkeit gesättigt hat, durch Ausdehnung und daraus folgende Temperatur- Abnahme diese Feuchtigkeit zur Bildung von Wolken nbgiobt ; welche Veränderung der Temperatur durch die einfache Ausscheidung des Wasserdampfs entsteht; ob dieselbe, uuf diese Weise zum Theil erleichterte Luft durch noch höheres Aufstcigcu befähigt wird, eine zweite, obere Wolkenschicht zu bildeu. Sohr erwünscht sind auch Aufschlüsse über die Richtung der verschiedenen Luftströmungen in den oberen und uuteren Regionen der Atmosphäre und ob Anzeichen von eitiem wirklich beständigen Äquatorialström von Ost nach West in den höchsten Höhen vorhanden sind; ferner ist es wünschenswcrth , die Existenz mild das Vorherrschen schief aufsteigender Luftströmungen zu beweisen und den Einfluss der lokalen Temperatur au der Erdoberfläche und der Beschaffenheit des darunter liegenden Landes uuf die Entstehung solcher Strömungen zu studiren. Der Ballon ist in seiner jetzigen Form ohne Zweifel im Stande, diese Fragen zu lösen." Ausser der Untersuchung der Atmosplüiro hat sich indes« die Gesellschaft auch die Vervollkommnung des Luftballons zur Aufgabe gemacht, und zwar zunächst das gründliche Studium der beim Fliegen der Thiere in Betracht kommenden mcctmnischen und physikalischen Fragen.
185* Erweiterung dor Kolonie Natal.
Am
September 1865 ist ein südlich an Xatal Brasvon Kaffraria von den Engländern in Besitz genommen und an die Kolonie Xatal annectirt worden, so dass nicht mehr der Urasirakulu, sondern der 8 bis 9 Deutsche Meilen südlicher gelegene Fluss Uratamtuma die Grenze der Kolonie bildet. Dos annoctirte Gebiet wurde von den 'Kolonisten bisher, weil herroulos, Xomunsland genannt. 13.
sender Theil
') Di« Knidiwlien wiutmchafUiehto LufUchiflfshrtcn im J. *. „Oeogr. Mitth.” 1856, SS. 333 ff. und Tafel 18. *) Olaislier'» Luftballon- Fahrten l»62 und 1863. „Geogr. Mitthoi-
lasgea” 1864, SS. 161
ff.
Dieser Nachricht fugen die „Cape and Xatal
1862 setzt
Nows"
ei-
nige Notizen über den noch unabhängigen Theil von Kaffraria bei. Danach umfasst dieses zwischen dem Uratamtuma und
dem Grossen
Koi-Fluss gelegene Gebiet etwa 580 Deutsche Quadrat-Meilen. Es enthielt nach der Karte von Fynn vor ungefähr 15 Jahren 120.000 Eingeborne, von denen 47.000 dem Stamm der Amapondas angchörte. Seit jener Zeit soll
Bevölkerung zugenommen haben, besondere breiteten die Amapondas nach allen Seiten hin aus und wie sagt, können sie gegenwärtig 25.000 Männer ins Feld stellen. Die Araagalekas am nördlichen Ufer des Kei, unter Kreli's Herrschaft, wuchsen in ähnlichem Vcrhältniss an, sic sollen jetzt 40-, vielleicht 50.000 Seelen zählen. Andererseits liessen sich mehrere zugewaudortu Stämme in dem Lande uieder, so etablirtcn sich mehrere Bassuto-Familiea im Osten des Flusses Euchanecha odor Inrinera unter Anführung eines Sohucs des berühmten Moshesh, Namens Nehemic, der in der Kapkolonic erzogen, sich eine cornfortable Wohnung erbaute und cino hübsche Bibliothek aalegte. Eben so versetzte dor Gouverneur der Kapkolonie, 8ir Philippe Wodchouso, einen Griqua-Stamm in den unmittelbar südlich an Natal grenzenden Theil von Nomansland. Es sind nur 250 bis 300 Familien mit 600 Ochsenkarren uud zahlreichen Hcerden. Zwischen diesen Griquas und den dio
sich
,
man
Bossutos unter Nehemie sind in letzter Zeit Feindseligkeiten ausgebrochen. Die Bossutos beraubten die Hcerden der Griquas und die letzteren vertrieben dafür die Rassutos aus ihren Wohnsitzen,
zerstörteu das
Haus und
die Bibliothek
Nehemie’s.
Die Lago von Yarkand ln Central- Asien.
Auf
der Schlagintweit'schen Karte von Hoch-Asien, die
im Jahrgang 1861 der „Geogr. Mittheilungen” (Tafel 10) rcproducirt wurde, seheu wir das östliche Turkistan mit don Städten Yarkand, Knschgar u. s. w. fast um 2 Längengrade westlicher gerückt, als uach den Arbeiten der JesuitenMissionärc bis dahin angenommen werden musste. Diese Verschiebung beruhte auf der Schlagintweit’scheu Läugenbestimmung von Suget am Kuenluen und dou darauf gestützten Itineraren nach Yarkand. Da sich diese Lageveränderung mit don in angrenzenden Gebieten bestimmten Positionen, namentlich mit der der Oxus-Qucllc uach Lieutenant Wood und des Issik-kul nach Golubcw nicht in Einklang bringen licss, so musste ihre Annahme bedenklich erscheinen (siehe „Geogr. Mitthcil.” 1861, S. 273). Dieses Bodeukcu wird verstärkt durch eine Mitthoilung, die Captain Montgomurie, der berühmte Astronom und Geodät, der sich durch seine Vermessungen in Kaschmir und Tibet einen unvergänglichen Namen in der Geschichte der Geographie erworben hat, am 14. Mai der Londoner Geographischen Gesellschaft machte.
bewog einen gebildeten Munschi, Yarkand zu wagen, desseu PosiWeg dahin im Anschluss an Ladak aufzunehmen. Dor Munschi machte sich im Sommer 1863 auf dou Weg und kehrte, nachdem er den Winter in Yarkand zugebraeht, im Capt.
Montgomerie
sich mit Instrumenten nach tion
zu bestimmen und den
diu trigonometrischen Stationen in
folgenden Frühjahr sollte er
über die Gebirgspässe zurück. Leider deu Triumph seiner kühnen That nicht gemessen.
Digitized
by Google
am
Die Schlacht bei Königgrätz er starb, kurz bevor er dio trigonometrischen Stationen er-
aber seine Papiere kamen gomerie’s Hand. Daraus ergab sich, dass der Verstorbene Yarkand fast übereinstimmend mit der bisherigen Annahme zu 38° 19' 46* bestimmt hatte, und dio vollständig
reichte,
Mont-
in
die Breite von
Länge ergab
sich
v. Gr.,
die
Diese Länge
ist
östl.
aus der Routen - Aufnahme zu 77° 30' Engl. F. über dem Meore. um 1 ° 1 2 ' östlicher als dio
Höhe zu 4000 nun wieder
die auch auf den neuesten von den Jesuiten gefundene Russischen Karten bcibehalten ist. Bevor weitoro Aufschlüsse über den Grad ihrer Zuverlässigkeit erfolgen, wird man daher gut thun, diu alte Position der Jesuiten fcstzu,
haltcn.
I
am
Die Schlacht bei Königgrätz (Mit Karte und Sehlachtplan
In einer Zeit,
wo
welthistorische Ereignisse die
samkeit ausschliesslich fesseln und
alle
Aufmerk-
anderen Bestrebungen
vollständig in den Hintergrund drängen, bedarf es wohl
besonderer Entschuldigung,
wenn unsere
Zeitschrift
kaum
zwar anzunohinca, dass Übersichts-
Ist
karten, namentlich besonders ausgegebene sogenannte Kricgs-
kartcu allgemein verbreitet sind, so dürften doch ganz spezielle
znm
,
Verständniss
einzelner
wichtiger
Vorgänge
nöthige Kurten nur iu den Händen Weniger sein und wir
glauben daher mindestens einem Theil uusercr Leser nützlich
sein
wenn wir ihnen eine speziell zur Kämpfe vom 27. Juni bis zum
zu können,
Übersicht der gewaltigen 3. Juli
866 gezeichnete Karte des Böhmischen Landes vorSie beruht der Grundlage nach auf der Österreichi-
1
lcgen.
schen Generalstabskarte,
während
dio
Angaben über
die
Bewegungen und Operationen der Prcussischcu Arme« nach den
bis
zum
Armeen
dem
in
publicirton
25. Juli
getragen wurden.
Zeitungs - Berichten
ein-
Die Marschlinien und die Stellungen der
der Schlacht bei Königgrätz,
wie
6ie sich
auf
Curtuu augcgcbcu finden, sind ebenfalls den Zeitungs-
Berichten entnommen
uud können nur im Allgemeinen
als
zuverlässig gölten, da vollständige offizielle Nachrichten bis jetzt nicht veröffentlicht wurden.
Als Erläuterung
unserer Karte drucken
wir
die
Be-
richte der iu beiden feindlichen Hauptquartieren befindlichen
Times - Korrespondenten
nach
don Übersetzungen
in
,
*.
der
277
1866.
Uber diese selbe.
1866.
3. Juli
Tafel IS.)
Schlucht
uud den Brief des Königs über
die-
’)
L Chronik
einen
Augenblick aus ihrem gewöhnlichen Gcleis hcrnustrilt und sich mit ihren kartographischen Illustrationen den Zeitereig-
nissen zuwendet.
.
3. Juli
Die Reise über die Gebirge zu der Wasserscheide zwischen Indien und Turkistan nahm 51 Tage in Anspruch und dabei befand sich der Reisende während 25 Tagoreison nicht unter 15.000, während 45 Tagereisen nicht untor 9000 Engl. Fuss absoluter Höhe. Die Distonco zwischen Jummur und Yarkand beträgt in gorader Linie 430 EugL Meilen , so dass das Gubirgu an der schmälsten Stollo nicht weniger uls 400 Engl. Meilen Breite hat- Der Winter war in Yarkand streng, das Thermometer (Fuhrenhcit) sank zu Anfang des Junuar fast bis 0 und vom 19. bis 26. Januar schneite os, soust war der Himmel meist unbewölkt. Dem Muusclii fiel die Fruchtbarkeit dos Landes um Yarkand sehr auf.
dor Kriegsareignisse bis zur Schlacht bei Königgrätz.
Einmarsch der Pressten in Sachsen: General Herwarth r. Bittenfeld uud dio I. Armee unter dom Prinzen Friodrich Karl. Einzug der Frcussen in Drczden: General Herwarth. l.cipzig von den Preuz.cn besetzt. ¥3. Juni. Kinmarach dos Prinzen Friedrich Karl (1. Armee) auf den Strassen von Zittau und Görlitz her in Böhmen und Vormarsch auf ItcichcnbcTg. Kinmarach der Klb- Armee unter General Herwarth r. Bittenfeld von Dresden her anf dem rechten Klb-Ufer in Böhmen and Vormarsch über Bohmisch-Lcipa. 26. Juni. Gefecht bei Liebcnau, Turnau und Podol. Kinmarach der 2. (Schlesischen) Armco unter dem Kronprinzen Priodrich Wilhelm in Böhmen, theil» von der Grafschaft Glatz aut Uber Reinerz, Lewin und Nachod, so wis Ober Neurade und Braunau, theil» auf der Landsliuter Strasse 16.
Juni.
18.
Juni.
19.
Juni
hoi Licbau. Gefecht bei Trnutenau: da» !. Armee-Corps, das ron Licbau in Böhmen eingedrungen war, unter General v. Bonin gegen das 10. Österreichische Corps des FML. r. Gablenz. Gefecht bei Nacbod (Wysokow) de» 5. Armee - Corps unter General v. Steinmetz, gegen da« 6. Österreichische Armee-Corps untor Kill., r. Hamming und die Re»errc-KaTalerie-Diri»ion de» Prinzen ron Schleswig-Holstein. Gefecht bei Hüncrwasscr: General T. Herwarth. 28. Juni. Gefecht bei TrauU-nau and Piluikau, Neudorf und Burkcradorf: da» Oardccorps gegen da» 10. Österreichische Corpa de» FML. t. Gablenz. Gefecht bei Skalitz: da» 5. Armee- Corps de» General» v. Steinmetz gegen dz» 6. und 8. Ö»terrcichi»che Corp» de» Erzherzog» Leopold und Einnahme ron Skalitz. Gefecht bei MUnchengrkts und Einnahme von MUnchcngrätz: Prinz Friedrich Karl und General llcrwarth r. Bittenfeld, thritwei» gegen Sachten. Vereinigung der 1. Armee unter Prinz Friedrich Karl mit der Klh-Armee de» General» v. llcrwarth.
27.
Juni.
„Köluischen Zeitung” und im „Vaterland” ab, welche vereint einen unparteiischen und annähernd richtigen L borblick ge-
währen möchten. Als Einleitung entnehmen wir dem Staats-Anzeiger”
„I’reuss.
nachfolgende Chronik der Kriugsereiguisse
bis zur Schlacht bei Königgrätz, den Eingang eines Berichtes Petermann'» Geogr. Mittheilungen.
1806, Hcfl V 11.
*)
über den Anthcil der Elb-Armee an der Schlacht von KBnlg-
gTÄtz und an den Gefechten vom 27. Juni bi» 3. Juli enthält die Kölnische Zeitung vom 19. Juli einen hübschen allgemeinen Bericht von Hans Wachonhusen und mehrere Detail-Schilderungen. Über den Autbell der zweiten Armoe an der Schlacht ». den Time». Bericht in der KreuzZeitung vom 26. Juli.
36
Die Schlacht bei Königgriitz
278 Z9. Juni.
Kvnigintiot Kcslürmt.
— Gefecht von Jaromire:
I.
3.
2.
Juli.
Dio
die
zur Schlacht auf Preussischer
Armee
halte nueli siegreichen 3.
Gefechten bei Turnan und Podol, Münchengrütz und Gitschin am 27., 2H. und 30. Juni das erste feindliche ArmeeCorps und die Sächsische Armee unter dem Oberbefehl des Kronprinzen von Sachsen und des Grafen Clam-Gallas vor sich her getrieben und stand am 2. Juli um Horzitz versammelt in Gemeinschaft mit der Elb- Armee unter General v. Herwarth, der an demselben Tage seine Streitkräfte um Smidur vereinigt hatte. Die 2. Armee war nach den gleichzeitigen siegreichen und blutigen Gefechten bei Trautenau, Nachod und Skalitz, welche das an sieh gefährliche Dcbouchiren der zu dieser Armee gehörigen Corps aus den GebirgsDefileen der Grafschaft Glatz und die Konccntriruug der 2. Armee ermöglicht hatten, am 1. und 2. Juli bei Königinhuf und Arnau über die Elbe gegangen und stand am 2. Abends in der Umgegend von Miletin. Durch diese kühnen und wohlkombinirten Bewegungen
Böhmische und die Elb- Armee oberen Elbe vereinigt als in der Nacht vom 2. zum 3. Juli die Nachricht einlief, dass der Feind in bedeutender Stärke auf demselben rechten Elb-Ufer westwärts Königgriitz Stellung genommen habe und zu einem Angriff auf die Preussisehe Armee, welche, wie erwähnt, in ihren Marschstellungen von Smidur bis gegen Königinhof einen Kaum von Meilen uinnuhm, entschlossen schiene. In Folge dessen ergingen in derselben Nacht um 1 Uhr die nothwendigen Befehle zu einem engeren Zusummcnschlicsscn der Armee und zu einer Kekognoseirung des Feindes. Eingedenk der bekannten Erfahrung, dass aus Kekognoscirungen unter Umständen oit die blutigsten Schluchten hervorgegangen sind, wurden alle Dispositionen so getroffen, dass die Preussisehe Armee, falls die Umstände dazu cinludcn, unmittelbar zu einer Hauptschlacht zu schreiten vermöchte. Die Elb-Armee wurde demgemäss gegen den linken Flügel des Feindes, gegen Ncchanitz, die 1. Armee gegeu dessen Centruin, die 2. Armee gegen dessen rechte Flanke dirigirt. Am 3. Juli um 7 Uhr Morgens waren die Spitzen der ElbArmee und der 1. Armee in der Gegend von Ncchanitz und Sadowa angekommen und es entspann sich sofort ein ArtillerieKampf der Avant - Garden gegen den in einer sehr starken Stellung mit bedeutenden Streitkräften aufgcstclltcn Feind. Din Bistritz, ein un sich unbedeutendes aber in einem breiten sumpfigen Thalo von Norden nach Süden fliessendeR Nebengewässer der Elim, deckte die feindliche Front. Von diesem breiten Sumpfthal aus steigen bedeutende Höhen omphithcutraÜHch gegen Osten empor. Dies« sicherte dem Feinde, der sich auf den verschiedenen Terrassen des Geländes in bedeutender Stärke aufgestellt und namentlich seine zahlreiche Artillerie über 600 gezogene Geschütze theilweis in eingerichteten Batterie - Ständen wohl placirt hatte, eine überhöhende Geschützwirkung in mehreren Etagen. Die Stellung erschien so überaus stark, dass man über die Zweckmässigkeit ihres Angriffs wohlbegründete Zweifel haben konnte.
waren
die Schlesische,
,
Schreiben des Königs Wilhelm von Preuasen an
—
Horzitz, am 4. Juli 1866. Am 2. verlioss mich um 3 Uhr Nachmittags nach einem Kriegsrath, welchem beschlossen wurde, den durch Märsche und Kämpfe erschöpften Mannschaften einen bis zwei Ruhetage zu gönnen. Um 10J Uhr Abends traf jedoch General VoigtsKhetz wieder bei mir ein, um die Ausbeute der RekognosFritz Karl
in
cirungen des Tages zu melden, die dahin ging, dass bedeutende feindliche Massen von Josephsladt nach Königgriitz diesseit der Elbe sich von 8 bis 3 Uhr bewegt hätten, Gefangene aussagten, die Armee kunccnlrirc sich zwischen
Ul'er der
Elbe und Bistritz um Königgriitz; cs wurde mir daher vorgcschlagcn, den günstigen Umstund, dass diu feindliche Armee sich diesseit der Elbe schlagen zu wollen scheine, zu benutzen und ihr dio Schlacht nnzuhieten. Zu dem Ende sollte sich die erste Armee mit dem 2., 3. und 4. Corpe im Centrum , Sadowa vor sieh habend aufstellen General Herwarth mit seinen 1 J Coqxs über Ncchanitz in die linke Flanke, Fritz mit der zweiten Armee, Garde-, 1., 5. und 6. Corps, von Königinhof seinen linken Flügel links der Elbe in die rechte Flanke des Feindes vorgohen. Erst um Mitternacht hatte ich mit General Moltkc Alles fcstgcstellt , bestimmte meinen Aufbruch auf 5 Uhr früh, da die Armee sofort Nacht» 2 Uhr den Marsch auzutreten hatte. Ich hatte fast 4 Meilen zu fuhren und glaubte immer noch nicht recht an die Richtigkeit der Annahme, da*s der Feind diesseit der Elbe stehen könne. Aber nur zu bald sollte sich die Richtigkeit hcrausstelleu. AU ich in einem kleinen Dorfe, Dub, zu Werde stieg, regnete es und es dauerte der Regen mit kurzen Unterbrechungen den Tag über un. Schon vor dun Truppen vorüberfnhrend wurde ich fortwährend von denselben mit Hurrnh begriisst. Das Gefecht fing eben 8 Uhr mit Artillericfeuer de» 2. Corps an, als ich in Sadowa ankam und auf einer Höhe Posto fasste; diess Corps stand rechts von mir. Die Division Horn (8. Division) ging bei Sadowa über die Bistritz und griff vorliegende waldige Höhen au, gewann aber bei der Heftigkeit der Vertheidigung wenig Terrain. Die 7. Division (Fransecky) entwickelte sich uach links mit gleich schwankendem Erfolge; Herwarth griff schon nach lj Stunden, von Ncchanitz kommend, ins Gefecht ein, welches von uns fortwährend 5 Stunden hauptsächlich iu ArtillerieGefecht bestand, untermischt mit Infanterie-Gefecht in waldigen Bergen. Mit Sehnsucht sollen wir dem Eintreffen der 2. Annce entgegen, denn hei diesem langen Artillcriukampf musste dieselbe mehrere Mal bereits ihre Reserve-Munition ausgeben. Das Infanterie -Gefecht schwankte hin und her. Endlich entdeckten wir die ersten Spuren der Annäherung des Garde-Corps, aller das Gefecht konnte man nicht sehen, indem es jenscit einer Höhe vor sich ging und man nur dasselbe aus der feindlichen Flankcnstclluug annehmen konnte. Trotz dieser Umgehung und trotz des allmählichen, sehr ,
und zu einem Hauptschlagc bereit,
—
-i
I
,
—
1866.
die Königin über die Schlacht bei Königgrfitz.
die
nunmehr auf dem rechten
2.
Kräften er vor uns stand.
Seite. Prell 880J18 erste (Böhmisclte)
3. Juli
Elb-Armee, konnte voraussichtlich nicht vor Mittag in den Gang der Ereignisse eingreifen, dennoch war cs geboten, den Feind erustlieh zu engugiren, um zu erfuhren, mit welchen
Armee, theilweis gegsn Sachsen.
Schlacht bei kiiniggräu.
Vorbereitungen
am
Armee welche zum grossen Theil noch weitere Wege uueh dem Schlachtfelde zurückzulegcn hatte süs die
daa 5. Artnee-
Oorp-t gegeo das 4. Corps de* FMI.. Fcstetirs. Gefecht hei Gitschin und Kr »Ulrni um: von Gitsehin-
—
I
,
—
Digltized
by Google
Die Schlacht bei Königgriitz langsamen Vordringens Herwurth’s hielt der Feind in dem Centrum eincu noch festen Staud. Jetzt wurde dio U. Brigade (Schimmclmann), das Leib- und 48. Regiment zur Unterstützung des Angriffs auf dos Ccutrum vorgeschoben. Ich ritt durch die Regimenter durch, die mich mit lautem Jubel begrüssten (während Piefke eineu Marsch, Heil dir u. s. w., im Murschirou blies, ein ergreifender Moment!). Plötzlich wurde das Artilleriefeuor im Ccutrum schwächer und Kavalerie vorlaugt, ein Zeichen, dass der Feind aufangu zu weichen. Jetzt verlicss ich meine Höhe, weil der Sieg anfing, sich durch den Flankenangriff der 2. Armee zu cutsehciden, und ritt mit der Kavalerie vor. Hier stiess ich zuerst auf die in vollem Avanciren begriffene, tambour battaut, 2. Garde-Division und das Garde-Füsilier-Regiment, inmitten eben genommene 12 Kanonen. Der Jubel, der ausbrach, als diese Truppen mich sahen, ist nicht zu beschreiben; die Offiziere stürzten sich auf meine Hände, um sie zu küssen, was ich diess Mal gestatten musste, und so ging es, allerdings im Kanonenfeuer,, immer vorwärts und von einer Truppe zur anderen, und überall das nicht enden wollendo Hurrahrufen! Das sind Augenblicke, die man erlebt haben muss, um sie zu begreifen, zu verstehen! So traf ich auch noch die Truppen des 1., 6. und 5. Armoe-Corpe, auch mein Infanterie- Regiment, vom achten Corps nur das 8. Jäger-Bataillon und vom siebenten nur das 17. Regiment; die übrigen waren zu weit schon entfernt in Verfolgung des Feindes. Jetzt brachen unsere Kavalerie -Regimenter vor, es kam zu einem mörderischen Kuvalerie- Gefechte vor meinen Augen, Wilhelm an der Spitze seiner Brigade: 1. üardeDragoner-Regiment, Ziethen-Husaren, 11. Uhloncn-Regimcnt, die total kulbutirt wurden, und das Gefechtsfeld, das ich gleich darauf beritt, sah fürchterlich aus von zerhauonen Österreichern, todt, lobend! So avancirte dann wieder dio Infanterie bis zum Thalrande der Elbe, wo jenseit dieses Flusses noch sehr heftiges Granatfeuer erfolgte, in das auch ich gerieth, aus dem mich Bismarck ernstlich entfernte. Ich um noch ungesehene ritt aber nuu noch immer umher, Truppen zu begrüssen, wo ich Mutius, Württemberg und Bonin auch antraf. Alle diese Wiedersehen waren unWio beschreiblich. Steinmetz, Herwarth fand ich nicht. sah das Schlachtfeld aus! Wir zählten 35 Kanonen, es scheinen aber 50 genommen zu sein, mehrere Fahnen. Alles lag voller Gewehre, Tornister, Patrontaschen; wir rechnen bis heute 10.000 Gefangene, hier befinden sich 50 gefanAber nun der Revers der Mcduillc Unser gene Offiziere. Verlust ist noch nicht ermittelt, er wird hoch sein; dass General Hiller von der Garde gcblicl>en ist, wirst Du schon wissen; ein grosser Verlust! Anton Hohcnzollern hat vier Gewehrkugeln im Bein; ich weiss nicht, wie cs ihm heute geht er soll enorm brav gewesen sein. Krckert ist schwer Das.l. Gardeblessirt, eben so Olicrst Obernitz am Kopfe.
— —
Endlich begegnete ich noch spät 8 Uhr Fritz mit seinem Stabe. Welch' ein Moment nach allem F.rlebten
erhalten.
Also völlige Überraschung!
EinsteuB Alles miind-
270
—
|
Horzitz, 3. Juli, 11 Uhr Abends. Am Montag den 2. Juli machte Prinz Friedrich Kar! mit der ersten Armee zu Kamcnitz Halt, sowohl um dem Kronprinzen Zeit zu lassen, noch Miletin aufzurücken, eiuor Stadt, welche 4 Stunden östlich von Kamouitz liegt, als auch um Nachrichten über die Bewegung der Österreicher einzuzichen. Denselben Nachmittag sandte er zwei Offiziere aus, um über Horzitz hinaus zu veko|noscircn. Beide sticssen auf Österreicher und mussten fechten und scharf reiten, um ihre Nachrichten sicher heim zu bringen. Major v. Ungar, welcher, von einigen Dragonern eskortirt, sich gegen Königgrätz gewandt hatte, stioss, noch ehe er den kleinen Fluss Bistritz erreichte, über welchen die Strasse von Horzitz nach Königgrätz etwa Mitte Wegs zwischen beiden Städten läuft, auf eine starke Abtheilung Österreichischer Kavalerie und Jäger. Ein Zug Reiter machte sogleich einen Anfall auf ihn, um ihu zu fungen, und er und seine Dragoner mussten um ihr Leben reiten. Die Österreicher verfolgten sie und die best berittenen holten die Preusscu ein, doch nicht in hinreichender Zahl, um sie aufzuhaltcu, uud nach einem laufenden Geplänkel, in welchem v. Ungar einen Lanzcnstoss in die Seite erhielt, der seine Kleider zerriss, ohne ihn weiter zu verletzen, kam diese Rekognoscirungs-Patrouille glücklich zu den Vorposten ihrer
Armee.
Mehr zur Rechten faud der andere rckognoscirende
Offizier die Österreicher ebenfalls in bedeutender Stärke
und
musste sich eiligst zuriickzichen. Auf die Aussagen dieser Offiziere und andere Rapporte hin beschloss Prinz Friedrich Karl anzugreifen und gab gestern Abend Befehl zum unverzüglichen Vorgehen seiner Armee über Horzitz hinuus, eben so sandte er den Lieutenant v. Normanu mit einem Briefe an den Kronprinzen, der ihn ersuchte, am nächsten Morgen von Miletin vorwärts zu dringen und die Österreicher in der rechten Flunko unzugreifen, während er sie in der Front angriffe. Ks war zu befürchten dass die österreichischen Kavalerie- Patrouillen welche umherschwärmten , den Adjutanten uufhultcn und den Brief abfassen würden, aber v. Normami vermied sic glücklich, kum um 1 Uhr Morgens im Hauptquartier des Kronprinzen an und um 4 Uhr wieder zu Prinz Friedrich Karl zurück, um demselben das Versprechen von der Mitwirkuug dor zweiten Armee zu überbriugen. Wäre dieser Adjutant auf soinem Wege nach Milctin gefangen oder getödtet worden, so wäre diess wahrscheinlich für den Ausgang des ganzen Feldzuges von grosser Bedeutung gowesen, denn auf jenem Briefe beruhte zum grossen Theil der Ausfall der heutigen Schlacht. Lauge vor Mitternacht waren die Truppen alle in Bewegung und der Stab verlies« um lj Uhr Morgens Karacnitz. Der Mond schien zu Zeiten hell, war aber häufig hinter Wolken verdeckt und daun konnte inan deutlich die erlöschenden Bivouacfeuor erkennen, au welchen die Truppen längs der Strasse gelegen hatten. Diese Feuer sahen wie grosse Irrlichter aus, wenn ihre Flammen im Winde llackcrten, und erstreckten sich Stuudon weit, denn cs sind nicht weniger als 150.000 Manu bei der ersten Armee allein ,
,
;
und am Abend dieses Tages! Ich übergab ihm selbst den Orden pour lc radrite; die Thränen stürzten ihm herab, denn er hatte mein Telegramm mit der Verleihung nicht
1866.
10 Uhr war ich hier ohne Alle«, so dass ich
Bericht dos im Freussischen Hauptquartier befindlichen Times-Korrospondonten über die Schlacht bei Königgrätz.
!
Wehmuth.
um
auf einem Sophn kampirte.
—
Regiment hat solche Verluste, dass aus zwei Bataillonen eins forrairt ist. In welcher Aufregung ich war, kannst Du denken, und zwar der gemischtesten Art, Freude und
3. Juli
Erst
4.
—
—
am
lieh!
i
36 •
Digitized
by Google
Die Schlacht bei Königgrätz
280 und
die Bivouacs
einer
so
über ein weites Terrain. aber mit dem ersten Sonucnblick kam ein dichter grauen Nebelregen, welcher bis zum Nachmittag anhielt. Der Wind erhob sich und wurde den Soldaten empfindlich kalt, denn sie waren an Schlaf und Nuhrung zu kurz gekommen. Bei Tagesanbruch hatten die Truppen ihre Positionen zum Angriff eingenommen. Din Hauptmasse der Armee war zu Milowitz, einem Dorfe auf dem Wege von Horzitz nach Königgrätz, die 7. Division unter General Fransccky war zu Ccrekwitz auf der Linken und die 4. und 5. Division in den Dörfern Brschischtun und Pschanck auf der Kochten, während General Herwarth v. Bittenfeld mit dem 8. und einem Theile des 7. Armcccorps nach Neu-Bidsehow auf die äusserste Hechte gesaudt wurde, etwa 3 j Stunden von Etwa um 4 Uhr begann die Armee zu avanMilowitz. circn und marschirte langsam das leicht steigende Gelände hinauf, welches von Milowitz nach dem Dorfe Dub führt, Das Getreide lug 1 Stunde weiter gegen Königgrätz hin. Diu nass und vom Regen niedergedrückt auf dem Boden. vorechwiirmenden Tirailleurs kamen behend hindurch, aber dio in geschlossenen Kolonnen folgenden Truppen marschirten mit Mühe über die niedergetretenen Ernten und die Bespannung der Artillerie lmtte tüchtig zu arbeiten, um die Rüder der Geschütze durch den weichen, klebrigen Roden zu schleppen. Um 6 Uhr war die ganze Armee nahe an Dub herangekommen, aber es wurde nicht erlaubt, den Gipfel der Abdachung zu ersteigen, denn der Höhenzug, ,
worauf Dub
steht, hatte alle ihre
fiel
leichten
Hügel steht, etwa $ Stunden von Sadowa.
sonl't
in
Wer
Dub
dem
feuchten
Boden oft gleitend. Am Fus.sc der Höhe augelaugt ertönten Trompeten und indem sio ihre Bewegungen machte)), die Brücke zu gewinnen, schweukten die Schwadronen längs des Flusses herum, als wollten sic das feindliche Feuer herausforderu. Dann crülfuclcn die Österreicher dos Feuer von einer Batterie in einem Felde midist dem Dorfe, wo die Hauptstrasse über die Bistritz gebt, und die Schlacht, von Sadowa begann. Der erste Schuss fiel etwa um 7 £ Uhr. Die Preussische reitende Artillerie unten nahe am Fluss antwortete den Österreichischen Kanonen aber keine Seite feuerte heftig und während einer halben Stunde bestand die Kanonade nur uus einzelne)) Schüssen. Um 7J Uhr erschien der König von Preussen auf dem Schlachtfeld, bald darauf wurde
um
starke halbe Stunde
Terrain wieder jenseit der Bistritz und gegen das Dorf Lipa hin, welches durch seiticu Kirchthunn bemerklich wird, der auf einem
währeud
hinter den Hügeln von
die
ihnen der leichten
Weg
blies bitterlich kalt,
hielten aufs Schönste ihre Linie, obgleich auf
hiuter
den
Wind
Artillerie,
Um
,
dem Dorfe Sadowa überschreitet, eine von Dub. Von Sadowa hebt sieh das
und
wartend, still stand. 7 Uhr warf Prinz Friedrich Karl seine Kavaleric und reitende Artillerie vorwärts. Sie marschirten gegen die Bistritz hinab in leichtem Trabe und
,
Terrain
,
beständig und der
die Infunteric
Bewegungen verdeckt und
der Hügelkette ruhig stehen, als ob Von dem Gipfel weiter gar Nichts vorfiele. Erhöhung, worauf Dub steht, senkt sieh das herunter zu dem Flüsschen Bistritz, welches
1866.
—
konnten Nichts von den
Gipfel
3. Juli
—
Truppen sehen, welche hinter dem Gipfel aufmarschirten ja sic konnten glauben, dass von den Preussen höchstens nur die gewöhnlichem Vorposten nahe wären, denn die Kavaleric-Vcdetteu, blieben auf dem welche über Nacht vorgeschoben waren die Österreicher
am
wie die meisten Böhmischen Dörfer aus tannenhölzernen Hütten bestehend, die in Baumgürteu versteckt liegen. Das Schloss Dohalitschka steht etwa in der Mitte des Weges zwischen Dohalitz uud Mokrowaus auf einem Hügel über dem Flusse. Hinter Dohalitz und zwischen diesem Dorfe und der Hcorstrnssc, welche durch Sadowa geht, liegt ein grosses dichtes Gehölz; viele Bäume desselben waren abgehauen bis etwa 10 Fugs über dem Boden uud die abgehauenen Zweige waren zwischen die stehenden Baumstumpfe geflochten, welche dem Flusse am nächsten waren, um das Eindringen in das Gehölz möglichst schwierig zu machen. Auf der offenen Abdachung zwischen Dohalitz uud Dohalitschka schien eine dunkle Linie von einzelnen Büschen hinzulaufen, aber das Teleskop zeigte, dass diess Kunouou waren uud dass diese Batterie allein zwölf Stück enthielt. Linkshin die Bistritz hinauf war dus Terrain otren zwischen den Baumgürteu von Sudowu und den Bäumen, welche um Beuutek wachsen ein Dörfchen, etwa */, Stunden oberhalb Sadowa, welches den rechten Flügel der Österreicher bezeichnet« ausser wo mitten zwischen diesen Dörfern sieh ein breiter Streifen von Tannengehölz auf etwa 20 Minuten erstreckt. Die Luft war trüb und nebelig, der Regen
grossen Truppe erstrecken sieh Der Tag begann allmählich zu
,
i
dio reitende Artillerie durch
andere Feldbattcricn verstärkt
Morgen auf dem Gipfel des Höhenzuges gestanden, Sadowa abwärts liegen sehen mit seinen hölzernen
uud diu Prcussischen Kanonen begannen ihre Granaten schneller in die Österreichischen Reihen 2 u entsenden. Aber
Bauernhäusern zwischen Baumgärten und mehreren Wassermühlen darunter. Aber diese arbeiteten nicht, denn alle Einwohner waren ausgetriebeu worden und die weissen Röcke hie und du zwischen den Hausern waren nicht Kittel Böhmischer Bauen), sondern Österreichische Uniformen. Eine gute Viertelstunde abwärts an der Bistritz steht ein grosses rothcR Ziegelgcbäude mit einem Schornstein, welches wie eine Fabrik aussicht, und hölzerne Gebäude daneben sind unzweifelhaft Magazine; nahe dubei bilden einige hölzerne Hütten, vcrmuthlich die Wohnungen der Arbeiter jener dos Dörfchen Dohalitz. Fabrik Eine halbe Stunde noch woiter abwärts an der Bistritz liegt das Dorf Mokrowaus '),
sobald das Preussische Feuer lebhafter wurde, schienen Österreichische Kanonen wie durch Zauberei auf ullen Punkten
diesen
hätte
,
') In den Berichten filier die Schlacht immer Mekrowann genannt, aber nach allen offiziellen Karten heiaat der Ort Mokrowaua oder MoA. P. krowona.
der Position zu erscheinen ; von jeder Strasse von jedem Dorfe, aus den Baumgürteu von Mokrowaus auf der Prcussischen Rechten bis zu dcu Baumgürteu von Benatek auf ihrer Liukeu blitzten sio auf uud saudten ihre sausenden Granaten, welche mit lautem Knalle platzend ihre Splitter rasselnd zwischen die Kauoncu, Kanoniere, Fuhrwerke und Pferde schleuderten, häufig einen Mann oder ein Pferd tod,
manchmal eine Kanone demontirend, aber immer dun Boden aufwühlend und die Erde den Leuten ius Gesicht werfend. Aber die Österreicher feuerten nicht allein auf die Artillerie, sondern sie warfen ihre Granaten uueh aufwärts gegen Dub und Eine Granate schlug direkt in eine Abtheilung Uhlanen ein, welche in der Nähe de» Königs tend,
Digitized
by Google
Die Schlacht bei Königgrätz hielt,
wühlte sich
tief in die
Erde, warf eine Säule von
Schlamm etwa 20 Fues hoch empor und
erschlug platzend
vier Glieder der Schwadron.
Sobald
die
Kanonade
begann die Spitze der der
7.
in
der Fronte ernsthaft wurde, das Dorf Bcnatek auf zu bumbardiren. Die Öster-
Division
Österreichischen liechten
erwiderten 8chuss um Schuss und keine Seite gewann oder verlor an Terrain. Auch im Centrum blieb die Die Freusseu bruclitcn Batterie nach Schlacht eich gleich. Batterie ins Gefecht 'und gaben ein entsetzliches Feuer auf die Österreichischen Geschütze, aber diese gaben es zurück und manchmal mit Zinsen, denn die Österreichischen Artillerie-Offiziere kannten ilir Terrain und viele l’ferde wurden Krankenträger wurden hiuabgetödtet oder verwundet. gesandt zu den Batterien und kamen jeden Augenblick zurück mit Verwundeten, welche, unten itn Feuer eilig nothdürftig verbunden, zu betäubt schienen, um grosse Schmerzen reicher
,
,
ebenfalls geuötliigt, etwas zu rotiriren.
dieser
Kanonade hatte
sich ein Thcil der In-
fanterie gegen den Fluss hinunter bewegt,
wo
sie in einer
Ein Senkung des Terrains Deckung gegen das Feuer nahm. Die 8. Division kam links von dem .Strusscudamm heran und formirte unter dem Schutze einer Erhebung des Bodens ihre Kolonnen zum Angriff auf das Dorf Sadowa, während die 3. und 4. Division rechts von der Strasse sich vorAber ein bereiteton, Dohalitz und Mokrowaus zu stürmen. •wenig zuvor, ehe ihre Vorbereitungen vollendet waren, fing das Dorf Benatek auf der Rechten der Österreicher Feuer
und die 7. Division machte einen Anlauf, um sich desselben zu versichern; aber die Österreicher licssen sich durch die nicht vertreiben und hier kam es zum ersten Mal Das 27. Regiment in der Schlacht zum Handgemenge. führte den Angriff und stürmte in die Bnumgürteu des Dorfes, die brennenden Häuser trennten die Kämpfenden, sie gaben
,
Flammen
Salve nach Salve gegen einander durch die Flammen aber die Preussen fanden einen Weg, um die brennenden Häuser herum zu gelangen, und die Feinde im Rücken nehmend zwangen sic dieselben zum Rückzug mit dem Verlust von vielen Gefangenen. Es war 10 Uhr, als Prinz Friedrich Karl den General v. Stülpnagel absundte, um den Angriff auf Sadowa, DohaDie Kolonnen avuncirten litz und Mokrowaus auzuordnen. unter dem Vorgaug von Tirailleurs und erreichten dos Aber von da an mussten Flussufer ohne vielen Verlust. Die Österreichische sie jeden Zoll ihres Weges erkämpfen. Infanterie hielt dos Dorf und die Brücke in Besitz und feuerte auf sie, wie sie hcraukamen. Die Preussen konnten nur langsam avaucircn auf den engen Wegen und gegen die Vertheidigung der Häuser und die Salven fegten durch die Glieder und schienen die Soldaten zu Boden zu missen. ,
Die
281
1866.
,
Allmählich schien die Preussische Kanonade stärker zu werden und die Österreichischen Batterien zwischen Dolialitschka und Dohalitz zogen sich, höher den Berg hinauf zurück aber die Kanonen von Mokrowaus standen noch fest und die Preussen hatten die Bistritz noch nicht überschritten. Aber viele Geschütze wurden jetzt gegen Mokrowaus gewandt und um 1U Uhr wur die dortige Buttcrie
Preussen feuorten viel schneller nls die Österreicher, konnten nicht sehen, um ihr Ziel zu fassen, die
aber sie
3. Juli
,
I
zu fühlen.
Während
am
Häuser, Bäume und der Rauch von dem feindlichen Feuer verdeckten Alles. Gedeckt durch alles diess feuerten dio Österreichischen Jäger blindlings dahin, wo sic deu Feind kommen hörton, und ihre Schüsso wirkten schrecklich in den geschlossenen Gliedern der Preussen. Aber die letzteren verbesserten allmählich ihre Position; wenn auch langsam, durch die Kraft des Muthcs und der Ausdauer drangen sie endlich durch obgleich sic auf jedem Schritt Verluste erlitten und auf einigen Stellen den Boden wirklich mit ihren Gefallenen bedeckten. Dann, um der Infanterie zu helfen, wandte die Preussische Artillerie ihr Feuer ohne die feindlichen Batterien weiter zu beachten, das gegen Dorf und richtete schreckliche Zerstörung unter den Häusern desselben an. Mokrowaus und Dohalitz geund die Granaten fielen schnell riotheu beide in Brand und mit schrecklicher Wirkung uuter die Vcrtheidigcr der brennenden Dörfer. Die Österreichischen Geschütze arbeiteten ebenfalls gegen die augreifeude Infanterie aber zu dieser Zeit war diese bereits dagegen gedeckt durch die dazwischen liegenden Häuser und Bäume. In und um die Dörfer dauerte das Gefecht während beinahe einer Stunde, dann zog sich die Österreichische Infanterie, durch einen Anlauf dor Preussen vertrieben, etwas gegen die Höhe hinauf, in Eine Linie mit ihren Batterien. Das Gehölz über Sadowa wurde tapfer behauptet und das zwischen Sadowa und Benutek, voll von Schützen, hemmte den Fortschritt der 7. Division. Aber General Franseeky, welcher diese Division kommaudirte, war nicht leicht aufzuhalten, er sandte seine Infauteric gegen das Gehölz und wandte seine Artillerie gegen die Österreichischen Batterien; die 7. Division begann ein Feuer gegen das Gehölz, konnte aber damit keinen Eindruck hervorbringen, da der Feind hinter den Bäumen gedeckt war; dann aber ging sie mit dem Bajonnct drauf. Die Österreicher wollten nicht weichen, sondern erwarteten das Handgemenge und in dem Gehölze über Bcnatek wurde einer der heiligsten Kämpfe ausgcfochteu welche jo ein Krieg gesehen hat. Das 27. Preussische Regiment ging mit etwa 3000 Mann und 90 Offizieren hinein und kam auf der anderen Seite heraus mit nur 2 Offizioren und etwa 3- oder 400 Mann auf den Beinen, olle übrigen waren todt oder verwundet. Audi die anderen Regimenter habeu viel gelitten, doch nicht in gleichem Muasso über das Gehölz war genommen. Die Österreichische Linie war nun auf beiden Fiuukon zurückgeschlageu, aber ihr Commaudeur bildete eine neue Schlachtliuie etwas höher an den Hügeln hinauf um Lipn und immer noch das Gehölz behauptend, welches oberhalb Sadowa liegt. Dünn wurde die Preussische Artillerie über die Bistritz gesandt und begann auf die neue Aufstellung der Österreicher zu feuern. Zu derselben Zeit wurde v. Rauch von General Hcrwnrth's Avant -Garde allmählich gegen die Österreichische Linke Vorgehen gesehen, denn sie hatte in Neehanitz, einem Dorfe 2} Stunden abwärts von Sadowa an der Bistritz, eine Brigade von Sächsischen Truppen angetroffen mit einiger Österreichischer Kavalorie, und trieb sie gegen die Position von I.ipa, indem er in solcher Richtung folgte, dass cs schien, als ob er die linke Flauke der Österreicher umgehen würde.
;
I
'
,
Aller
der Österreichische
Commandeur
seine Position zu behaupten
,
seinen
entschlossen,
und schwere Müssen von Iu-
Digitized
by Google
Die Schlacht bei Königgrätz aiu
282
fuuterie und Kavalerie waren auf dem Gipfel der Hügel zu sehen. Die Prcussischc Infanterie, welche die Dörfer Sndowa und Dohnlitz genommen hatte, wurde nun gegen das Gehölz gesandt, welches über diesen Plätzen läugs der Strasse von Sudowu und Lipa hinläuft sie ging gegen dasselbe vor, aber ihr Feuer hatte keine Wirkung, da die Österreicher hinter den bäumen gedeckt waren; auch feuerte eine ganze batterie vom anderen Ende des Holzes zwischen den bäumen her auf die Preus'seu und mit schrecklicher Wirkung. Aber die Angreifer fochten fort, brachen endlich die Hindernisse des Einganges nieder und gingen daun darauf los. Das Gefecht ging von bäum zu bäum und die Österreicher machten manchen Anlauf, um die verlorene Position des Gehölzes wieder zu gewinnen, aber in diesem Handgemenge wie Kegel vor den starken fielen ihre jungen Soldaten Männern der achten Division; doch sobald dio Yerthcidiger sich etwas zuriiekzogen und ihre Artillerie in die Bäume spielte, litten die Preussen erschrecklich uud etwa halbwegs aufwärts ins Holz kam das Gefecht zum Stehen.
prinzen.
;
Um
diese Zeit
führte
tion zu halten.
schrecklichere Verwundungen.
werden
für den Fall einer Niederlage denn zu einer Zeit schien das Feuern im Sadowaer Gehölz und das der Prcussischen Artillerie auf dem Abhange beinahe, als ob es gegen ,
Die erste Armee war jedenfalls ihrem Vormärsche, wenn nicht wirklich zurückgeschlagen da begannen die Preussischcn Generale ängstlich nach der Linken aufzuschaucn, nach der Ankunft des Kron-
die Bistritz
gehemmt
in ;
zurückginge.
und man
sah
hoffte,
man gegen sie
möchten
Dm
die Österreichische Artillcrio ein
Auch General Herwarth auf der Rechten schien gehemmt zu sein. Der Rauch seiner Geschütze, welcher bis dahin beständig uvancirt hatte, stand für eine Zeit lang stilL Fransecky’s Leute konnten nicht vorgeschickt werden, um das Sadowaer Gehölz anzugreifen, denn sie würden sich ausgesetzt haben, von hinten her beschossen zu werden durch die Artillerie auf der Rechten der Österreichischen Linie vorwärts von Lipn. Alle Artillerie war engngirt, ausser acht Batterien, und diese mussten zurückgehalten
Einige Österreichische Kanonen
gegen die Vorhut der zweiten Armee gerichtet sein; aber um 3 Uhr war noch kein Auzeichen da, dass Preussischo Kolonnen gegen Lipa vorrückten. Die Gcuorule wurden ernstlich besorgt und zogen die Infanterie aus dem Gefechte Kavalerie wurde ebenfalls zusamraungezogen so dass sie bereit war zum Verfolgen der Österreicher oder um deren Verfolgung nufzuhultcn, und der General v. Voigts-Rhetz ging selbst, um nach der zweiten Armee zu sehen, aber er kehrte bald zurück und brachte die Nachricht, dass der Kronprinz seinen Angriff auf Lipa formirc und dass die Kanonen auf der Österreichischen Rechten gegen seine Truppen gefeuert hätten. Dann fasste die erste Armee wieder frischen Muth, das Gehölz von Sadown wurde geuommen und die Batterie dahinter durch dio Jäger erstürmt. 3J Uhr sah man des Kronprinzen Kolonnen sich über den Abhang gegen Lipa bewegen, denn seine Artillcrio hatte die Österreichischen Geschütze zum Schweigen gebracht und General Herwarth drängte aufs Neue vorwärts gegen dio Österreichische Linke. In einer Viertelstunde war des Kronpriuzcu Infanterie bei Lipa .engugirt uud ihr schnelles Gewehrfeuer, rasch vorgehend, zeigte, dass die Österreicher in vollem Rückzuge waren. Die erste Armee ging sofort vor, die Artillerie protzte auf und galoppirte den Abhang hinauf, jede Gelegenheit benutzend um ihre Granaten in die retirironden Bataillone zu werfen. Prinz Friedrich Karl stellte sich selbst an dio Spitze seines Regiments und sprengte über die Brücke von Sadown und die Heerstrasse entlang, gefolgt von seiner ganzen leichten Kavalerie. Als die Höhe des Abhanges von Lipo genommen war, sah man die retirirenden Bataillone der Österreicher durch eine Vertiefung des Terrains laufen, welche sich zwischen den Dörfern Lipa und Strscheschctitz erstreckt, welche« letztere etwa a/| Stunden südlich liegt. Die Prcussischc Artillcrio machte Halt auf der Höhe von Lipa und feuerte mit Granaten, welche mit schrecklicher Priicision über den Köpfen der Flüchtigen explodirteu. Die Kavalerie flog zur Verfolgung, aber der Prinz, nachdem er diese eino kurze Zeit geführt hatte, musste die allgemeine Leitung wieder übernehmen, denn die Österreichischen Batterien hatten auf den Höhen von Strscheschotitz Posto gefasst und gaben ein heftiges Feuer auf die verfolgenden Preussen. Dann ging die Kavalerie vor und griff in kleinen Abtheilungen die Österreichischen Bataillone an, aber diese, obgleich schnell retirircud, wurden ,
glänzendes Feuer aus und um 1 Uhr konnte die ganze Prcussischc Schlachtlinic keinen Boden mehr gewinnen und
musste hart kämpfen, um nur die ein Mal gewonnene PosiEin Mal schien es sogar, als ob sic dieselbe aufgeben würde, da ihre Kanonen durch das Österreichische Feuer demontirt waren, in dem Waldgruude das Zündnadelgewchr keine freie bahn fand und das Infuntcriegefecht ganz gleich stand. I)a schickte Prinz Friedrich Karl die 5. und G. Division vor, diese legten ihre Helme und Tornister ab und rückten an den Fluss vor. Der König war in der Nähe der bistritz und die Truppen jubelten ihm laut zu, als sie in die Schlacht zogen. Sic gingen Uber die Sadowa-Brückc und verschwanden im Walde. Bald verrieth das stärker werdende Gewehrfcuor, dass das Gefecht begonnen hatte, aber die Österreichischen Kanoniere schleuderten Salve auf Salve zwischen sic hinein und sie brachten das Gefecht kaum einige 100 Schritt weiter vorwärts, denn sie fielen selbst zurück und konnten den Feind nicht erNicht nur die Granatsplitter flogen unter sic hin, reichen. Tod und Wunden in ihre Reihen schmetternd, sondern auch die Äste und Splitter der Bäume, zerrissen von den Geschossen, flogen häufig umher und verursachten sogar noch
3. Juli 1866.
die Prcussischc Linke feuern
,
i
und schlugen in manchen Fällen die Kavazurück, welche auch viel von der Österreichischen Arlitt, deren Granaten wiederholt in die Schwadronen einschlngen und Mannschaften und Pferde tödteten. Aber dio nicht gesprengt lerie
tillerie
Österreichischen Batterien wurden von ihrer
Höhe
vertrieben
durch das schwerere Feuer der zahlreicheren Preussischcn Artillerie und dann wurde die Verfolgung wieder fortgesetzt. Einige der Österreicher wandten sich nach Königgrätz, andere nach Pardubitz und auf beiden Wegen wurden Truppen zu ihrer Verfolgung abgesandt. Die Verwundeten, welche am Buden lagen schrieen vor Angst als sie die Kavalerie gegen sieh heransprengen sahen aber Prinz Friedrich Karl sorgte dafür, dass sie umgangen wurden, und hielt sogar ein Mal die Verfolgung auf, um seine Reiter nicht durch ein Stück Kornfeld zu fuhren, in welchem verwundete Öster,
,
,
Digitized
by Google
Die Schlacht bei Königgrätz reicher Schutz gesucht hatten.
Diese,
als sie die
Uhlanen
hor&ukonunon saheu, glaubten, sie sollten massokrirt werden, und schrieen jammervoll, indem sie weisse Tücher schwenkten als Zeichen der Ergebung, aber sie hatten keine Ursache zur Furcht. Grosse Mengen von Gefangenen wurden gemacht, denn die Verfolgung wurde bis an die Elbe fortgesetzt, uud es war 9 Chr, ehe alles Feuern aufgehört hatte, doch hatte der Hauptkörper der Armee schon um 7 Uhr Halt gemacht. Als die Prinzen zurückkehrten, wurden sie von den Truppen mit lautem Zuruf ltegriisst, aber sie verliesscu die Verfolgung ihrer Feinde sowuhl uls die Uegrüssuug ihrer eigenen siegreichen Truppen, um nach den Vorkehrungen für die Verwundeten zu sehen. Diese lagen in ungeheurer Zahl im Felde, auch die Todtcn liegen dicht, aber Alles, was diese erfordern, wird morgen geschehen. Jede Hütto, die nicht verbrannt ist, liegt voll von Verwuudcton, Österreicher und Preusscn liegeu neben einander, aber die Krankenträger sind noch aus und alle werden nicht vor dem späten Morgen ciugcbrncht sein. Die Schlucht von Köuiggrütz ist eiu grosser Sieg für Die Truppen fochten mit die Prcussische Armee gewesen. dem grössten Heldenmuthe, Stunden lang standen sie in schrecklichem Feuer. Wie man annehmen knnu, sind etwa 1500 Geschütze in Aktion gewesen, wovon 750 Prcussische. Dio Hauptwendung zum Siege gab des Kronprinzen Angriff auf den linken Flügel der Österreicher, aber der Angritf auf die Front wirkte auch wesentlich mit, da, wenn er nicht dauernd unterhalten worden wäre die Österreicher wohl den Flankenangriff hätten Zurückschlagen mögen. Nach der ,
Ansicht der Prcuasischen Generale ist der Rückzug der Österreicher sehr geschickt ausgeführt und ihre Artillerie ausAuf Preussisclier Seite sind gezeichnet bedient gewesen. etwa 250.000 Mann am Kample betliciligt gewesen. Die Österreicher werden beinahe eben so viele in der Schlacht gehabt haben. B.
Bericht des im Österreichischen Hauptquartier befindlichen Times -Korrespondenten über dio Schlacht bei Königgrätz.
Die Soune, welche heute Morgen über einer tapferen, von Vertrauen und Hoffnung in sich uud ihren Führer erfüllten Armee aufging, ist eben blutig-roth uutergegungen hinter derselben Armee, die geschlagen und eulmuthigt Hiebt uud brennende Dörfer hinter sich lasst, deren Gluth den Himmel röthet. Die Schlacht ist vollständig verloren. Ich
schreibe eben in einem Bauernhof, glieder des Stabes rasten, setzen.
Um
7
Uhr
von wo
oröffnoten
wo
die versprengten Mit-
sie ihren
Rückzug
fort-
die Preusscn mit Geschütz-
Die Österreichische Armee war auf feuer die Schlacht. einer Reihe niedriger Hügel zwischen Smirschitz (un der Elbe zwischen Joscplistudt uud Königgrätz) und Neckanitz Bistritz aufgestellt. Sieben Armee-Corps liebst den Sachsen waren auf einem Raume von ungefähr 2 Deutschen Meilen konccntrirt. Der Mittelpunkt, wo FZM. Benedck die meiste Zeit vorweilte, war eiu Hügel, der die Eront rechts und links beherrschte. Gerade duruutcr lag das klein Dorf Lipa, das einen vorspriugenden Winkel bildete, von dem die Flanken nach beiden Seiten zurückgingen. Auf dem liukcn Flügel staude-u die Sachsen, neben ihnen das 10. Corps unter Gablonz; das 3. unter Erzherzog Ernst
an der
am
3.
28 i
Juli 1866.
und das -4. unter Graf Festetics bildeten das Centrum; das 2. uutcr Graf Thun stand auf dem rechten Flügel. Hinter den Sachsen stand als Unterstützung das 8. Corps unter General Weber, in dor Reserve hinter dem Centrum stand das 1. Corps unter Graf Clam-Gallas und das 6. unter Rammiug. Die Reiterei stand rückwärts, um ilire Zeit abzuwartou. Die Schlucht begann, wie gesagt, um 7 Uhr Morgens, um 10 Uhr nahmen der Feldzeugmeister uud sein Stab auf dem erwähnten Hügel oberhalb Lipa Stellung. Die Kanonade war auf der ganzen Linie sehr lebhaft das Interesse des Momentes kouuontrirtc sich in dem Dorfe Lipa, das nach hurtern Kampf in den Händen der Österreicher blieb. Ein uuderus Dorf weiter unten am Hügel und ein Wald jcuscit wurden last den ganzen Tag von den Preusscn besetzt ,
gehalten'.
Um
10 Uhr 25 Minuten zogen zwei Jäger -Bataillone unter lauten Zurufen an uns vorbei zum Angriff. Die tapferen Burschen, sie durften nur, unbekümmert um das feindliche Feuer, darauf losstiirmcu, um Alles vor sieh niederzuwerfen, aber sie rechneten ohne des Feindes Taktik und ohne dos Züudnadclgewehr. Es ist peinlich, das übermoass vou Tapferkeit tadeln zu müssen, aber cs muss hier bemerkt werden, dass in der Regel die Österreichischen Truppen sieh bloss viel
stellten,
Nutzen
wo
sie
im gegebenen Moment mit eben so und dass sie fortwährend
sich decken konnten,
kleinen Deckungen einer vortheilhaften Position missachteten, welche ein wellenförmiger Boden, Gräben u. 8. w. Sie schienen immer nur an den Feind kommen darbieten. die
und mit Bnjounct und Kolben urbeiten zu wollen; daher entstand eiuc uunüthige Verschwendung von Menschenleben, wahrend die Preusscn ihr Feuer wo möglich aus Wäldern, Häusern, Vertiefungen abgnben, so dass es schien, sic seien darauf abgcrichtct, mit ihrem Leben als dem kostbarsten Gut, da» sic ihrem Vaterland bewahren können, sparsam umzugeheo. Ein ltcobachter kann auch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass eine Armee in der Defensive sich etwas mehr verschanzen sollte; ein Paar Wageuladungen Spaten hätten dio verursachte Vermehrung des Trains durch eine grössere Schonung von Menschenleben wohl bezahlt. Auch werden mir meine Freunde unter den Österreichischen Offizieren wohl verzeihen, wenn ich sage, dass mehr Häuser hätten mit Schiessscharten versehen, aus dem überall herumliegenden Bauholz Gallerien errichtet und dio verschiedenen Vorsiehtsmuussregeln hätten getroffen werden können, die jeden» Anfänger dor Kriegskundc geläufig sind. Niemand kann je ihre Tapferkeit bozweifcln, werden sic aber uic lernen, dass Vorsicht dor bessere Tlieil der Tapferkeit ist? Um 11 Uhr 10 Minuten drangen Prcussische Verstärkungen aus einem Walde in Schwärmen gegen Lipa zur Unterstützung ihrer dort engugirton Truppen vor. Zwei achtpfiiuder Batterien erölfneten zur Rechten und Linken von dem Standort des Stabes ihr Feuer gegen den Feind mit einiger Wirkung, doch war die Entfernung 3000 Schritt und diu linke Batterie sclilcclit placirt das Vordringen des Fciudcs konnte daher nicht uufgchalten worden, doch blieb Li [ui in den Händen dor Österreicher. Um 11 Uhr 30 Minuten erhielt Fürst Windiseh-Grätz Befehl vorzurücken und sich zum Angriff bereit zu bullen. Zwei Kürassier-Regimenter und ein Regiment Uhlanen ritten in guter Ordnung, fester Haltung und glitzender Pracht, ,
Die Schlacht hei Küniggriitz
284
Flügel gerichtet war.
der
1
und
blieben
für
einen
gegeben. Um 2
schon
,
I
früher der Reserve ent-
12 Batterien
Regimenter der besten Reiterei von der Welt. Um 12 Uhr 15 Minuten stand Lipa in Flammen und ein furchtbares Geschützfeuer wüthetc auf der gauzen Linie. 1000 Kunoncn feuerten von beiden Suiten in das Thal hinab. Diu Kürassiurc in ihren weissen Röcken sossen aber wie Statuen inmitten des Geschützhagcls. Droi RcscrvoBattcrien fuhren nahe bei dem Hauptquartier auf. Bcnedek wandte sich und sagte: „Es soll über keine Batterie mehr Die dichten verfügt werden, ich brauche sie jetzt alle.” Wolken lösten sich in rieselnden Regen auf. Der Fulverdampf lagerte dicht über der ersten Schlachtlinie. Um 1 Uhr 5 Minutcu ritt der Feldherr mit seinem Stab weg um nach der Position zur Rechten zu sehen. Das in Reserve stchendo 6. Corps begriisstc ihn mit der Volkshymno, die Jäger jubelten ihm Hüte schwenkend zu. „Nicht jetzt, wartet bis morgen, meine Kinder”, erwiderte Bcnedek. 2-1
,
Wir kehrten zum
ersten
Standplatz
zurück,
um
erfuhr Benedek, dass die Preussen
Esterhazy verlor ein Pferd unter dem Leibe und bestieg ein Dragonnrpferd Graf Grünno wurde schwer verwundet. Der Schlüssel der Stellung war in der Hand dos Feindes, Bestürzung auf jedem Antlitz. Benedek selbst war der Kaltblütigste. Er ritt weg, um Reserven zur Wiedcrerobemng der Position zu holen; die Kugeln schlugen noch in sein Gefolge und als es zu einem Gehöfte kam das ihm hätte Deckung bieten sollen wurde cs von den darin bereits cingenistcteu Preussen mit einer neuen Salve begriisst. Hier wurde Erzherzog Wilhelm am Kopfe verwundet. die Der Feind brachte zwei Batterien ins Gefecht herbeigeführten Bataillone vermochten Chlum nicht wieder zu uehmen, der Feind warf frische Truppen in die ihm so unvorsichtig gelassene Öffnung und in wenig Miuutcn sah sich die Nordarracc in Frout, Flanke und Rückeu angegriffen. der Prinz
,
Kanonen entsendet waren. Zur
Moment
Kameraden das Signal zum Hcrankommon
Uhr 55 Minuten
hinter ihm ständen, und sprengte sofort mit seinem Stab zur Stelle;
im Mund, dass er keine enter 3 Minuten später 3 Batte-
kritischen
rechts hinter Lipa, hätte nicht sollen unvertheiwerden. Es heisst, cino Preussische Streif* habe os uubosutzt gefunden und durch das Anzünden
gelassen
purtio
,
Hand
Höhe
digt
eines Hauses ihren
— —
mit der Cigarre behren könne, doch sandte rien ub; eine Batterie war nommen worden, so dass 32
Ihr eigener linker Flügel muss daher
sein und der Comman4. Corps kaun für das Überschreiten seiner Instruktionen entschuldigt werden, wenn ich riehtig informirt wordou bin. Wie es aber auch sei, Clilum, ein Dorf auf
deur des
Befehl, das Feld zu rekognosoiron, auf Kavaleric- Division Vorgehen sollte.
erwiderte
Juli 1866.
verhältnissmässig schwach gewesen
tion erschöpfe. 1 Uhr 50 Minuten erhielt der Prinz von Holstein welchem er mit seiner Fünf Minuten später dass das 5. Preussische Armee-Corps auf Meldung, kam die unserer Rechten vordringe. Die Antwort war, das Feld zu halten oder, wenn das unmöglich wäre, den rechten Flügel langsam zuriiekgehen zu lassen. In diesem Moment der Schlacht herrschte noch volle Kaltblütigkeit und Zuversicht. Die Sachsen auf der Linken hielten ihre Stellung fest, die, so gut es in der kurzen Zeit denn der betreffende Genie-Offizier kam erst möglich war, befehligt worden war. Eine Preussische um 9 Uhr an Batterie feuerte über das Hauptquartier hinweg. Die achtpfünder Batterie zur Linken desselben fuhr vor, um die PreUBsen zwischen Lipa und dem Walde in die Flanke zu nehmen wahrend die Batterie zur Rechten ihr Feuer auf die feindlichen Kolonnen fortsetzte. Um 12 Uhr 10 Minuten snndtc Gablenz die Meldung, dass die Munition ihm auszugehen drohe und dass er daher um einige Reserve -Batterien ersuche. Der Foldzeugmeister
3.
,
—
Um
am
Graf Festetics war schon in der ersten Zeit der Schlacht schwer verwundet worden sein Nachfolger hielt den Moment für gekommen, um einen Schiag zu führen, er rückte vor, das 2. Corps rückte zur Unterstützung nach. Es scheint, dass der Hauptangriff der Preussen gegen unseren linken
welche für die Österreichische Reiterei charakteristisch ist, Wir sahen die drei Regimenter nicht in die Ebene hinab. im Gefecht, obsehon eie gemeinsam mit der übrigen Reiterei den Rückzug deckten und schwere Verluste erlitten, aber Herz musste Einem schwellen, wenn man diese tapferen das Reiter so lange unbeweglich wie Felsen uuter dem heissen Feuer der weit tragenden Froussischen Geschütze im Sattel Unmittelbar duruuf sendete Bcnedek der Arsitzen sah. tillerie Befehl, ihr Feuer mehr zu sparen, da sie die Muni-
das
Corps im Thale in dichten Kolonnen unter Musik und Hochrufen vorrücken zu sehen. Um diese Zeit, 1 Uhr 50 Minuten, ging Alles gut. Die Preussen schienen auf der ganzen Linie im Rückzug. Die Infanterie war kampfbegeistert, die Reiterei noch fast unversehrt und eine starke Geschützreserve im Rücken. 3.
(OokUowwi 4m
,
,
Es
ist
nicht
der wirkliche Vortheil,
zum Vorboten
der eine solche Logo
einer sicheren Katastrophe macht.
Die Mei-
sei, macht einen Dennoch hielt sich die Armee wacker. Die Reiterei ging vor und schwenkte ab wie auf der Parade. Hätte dos Fussvolk Chlum nehmen
nung, dass der Feind auf allon Seiten
furchtbaren moralischen Eindruck.
können, so hätte sieh der Sieg noch auf unsere Seite neigen können. Das sollte aber nicht sein. Regiment nuf Regiment und Batterie um Batterie krönte die Höhen und beschoss
Armee im Rücken
Benedek selbst stürzte eich vergebEr fand den Tod nicht und konnte Aufgabe nicht entziehen, deu Rückzug der Armco zu leiten, der unter schwerem Verlust an Muunsclmft, Geschützen und Munition ausgeführt wurde. Doch wurde nicht Alles verloren, die Gewehre wurden nicht weggeworfen und die Kanonen nicht verlassen, so lange man sie fortsclluffcn konnte. Die bereits auf dem Wege nach den Festungen und Spitälern befindlichen Verwundeten wurden sorgsam fortgebracht, cs gab kein Rauben, keine Zügellosigkeit auf dem Rückzug, und wenn die Regierung ihre Nordarmee wieder ausrüsten kann, so wird diese wiederum bereit sein, der furchtbaren Waffe entgegenzutreten, der sie wich. Um Uhr war die ganze Armee in vollem Rückzug, vom Feinde gedrängt und von der Reiterei und Artillerie gedeckt die noch einige glänzondc Angriffe machten und mehr als dccimirt wurden.
die
,
lich in das ärgste Feuer.
sich der
,
*7. Juli
IW«.)
Digitized
by Google
Die Bevölkerung der Erde. neuer Versuch, die Zahl der Menschen zu ermitteln,
als
dem
schen Insel-Archipele
Eilt in
ist
kürzlich
erschienenen
Geographischem Jahrbuch
summen,
Bande von Behm’s
1.
gemacht
worden.
die sich dabei hcrausgcstcllt haben, sind folgende:
Europa Asien
.
.
.
Amerika
.
.... .
Die Erde
.
.
nirt
285.000.00b Bewohner, 798.600.000 „ 3.850.000 „ 188.000.000 „ 74.500.000 „ 1.350.000.000 Bewohner.
.
Australien und Polynesien Afrika
aus denen sich diese
Zu- oder
Summen zusammensetzen,
In Europa werden
und
obgleich
füllt in
bekannt
dem
Werth haben
haften
so
,
lässt sich
in Asien.
am
hinsichtlich der Bevölkerungs-Statistik stellt
ist,
haften
steht in Asien darin mit
dafür doch
s.
schlechtesten be-
dagegen fehlen
man
nerzahl ganz und gar und ,
sieht sich auf allerhand vage
man
unter denen
fast willkürlich
wählen mag, donn eine eigentliche Kontrolc giebt ist
daher wohl möglich,
dass
die
für Asien, wie sie ölten angegeben,
cs nicht.
Wäre
Bevölkerungs-Summe
um
100 Millionen oder
für die Bevölkerungs-Statistik ziemlich sicherer Boden.
Ein
Mal handelt es sich hier nur um geringe Summen, die summte Volkszahl des sogenannten fünften Wcluhcils
ge-
noch
nicht
den Betrag,
um
welchen
man
ist,
die Fehler
nicht sehr ins Gewicht.
Insein
bei
so
päischer Staaten.
Wir
zum
halten daher offizielle
,
Ncu-Seeland
Zählungen oder
für die Australischen Kolo-
und die übrigen Englischen Inseln 1866, Hilft VIII.
,
die
gänzliche Unsicherheit in
von Neu-ßuinea und den
würde der wahrscheinliche Fehler Sehr bezeichnend für den
zibar,
für
Neu-Caledouicu, Tahiti, die Marquesas- und Tuamotu-Iuseln Peterraann'« Ocogr. Mitthciluogcn.
nicht
statistik in Afrika ist eine
besser he-
Re-
Werke haupt-
Nutzem gewesen:
der
in der
Bezug auf
östlich
Summe
davon
für den
zu wie da ich ,
Zustand der Bevölkerungs-
Äusserung des Sultans von Zan-
die C'apitaine Guillain berichtet. viel
nicht
Auf dessen
Frage,
Köpfen er die Bevölkerung der Insel Zanzibar
schätze, antwortete der Sultan
einmal weiss,
„Wie könnte
:
wie
ich es wisseu,
viel
Personen in meinem’
nur
in
Hause wohnen?” Wirkliche Zählungen werden
grössten Theil Besitzungen Euro-
doch zuverlässige Schätzungen nien
viel
Num-
fünften Wolttheil nur wenige Tausende betragen.
sind Australien und die
uns Europäern
nennen.
darunter der von
hcrausgegebenc „Samoan
Upolu
Insel
er-
der Abschätzung falleu also
Dann aber
des Grossen Oceans
kennt, bilden sie doch
in
wir müssen
im Allgemeinen
als
gelegenen Insel-Gruppen einschliesslich der Sulomon-Inscln,
von Arabien, Persien und anderen Asiatischen Ländern im Unsicher»
liefern, ja
leisten,
geradezu die Statistiker Polynesiens
die Bevölkerung
mehr von der Wirklichkeit abweicht. Im Vergleich zu Asien ist Australien und Polynesien
reicht
mehr
A. G. Findlay, Directory for the uavigatibn of the Pacific Oc«an. Part II. London 1851. A. G. Findlay, Directory for tlio navigation of tlic South Pacific Occan. 4* edition. London 1863. Capt. S. E. Erskine, Journal of. a cruisc among tlio Ulumk of the Wentern Pacific. London 1853. Capt. A. CUcyne, A description of Island» io the Western Paeiflc Oeean. London 1862. Wilkes, Narrativ, (1 f the United State» «rploring expedition, 1838 to 1842. Philadelphia 1815. Ch. St. Juiiim, Oftlcial report »a Central Polynesia, rrith a gazettecr of Ontrul Polynesia, by Eder. Heere. Sydney 1857. Iler. U. Turner, Xineteen years in Polynesia. London 1861. Her. A. W. Murray, Mission« in Western Polynesia. London 1863. Dr. Gtiliek, Micronesia of the Pacific Oeean (in „Xautical Magazine" 1862).
w. einigermaassen zuverlässige Nachweise der Bewoh-
Schätzungen angewiesen
Es
sächlich von
Europa
Chanate von Turou
die
viel
der Geographie, ausserdem sind uns folgende
höchsten, denn wir
eine Art von Zählung,
für Litudcr wie Arabien, Persien, u.
am
in
ist,
ihrer
au der
sie
porter”, sind daher die wichtigsten Quellen für diesen Theil
Anders vorhült
Hos Türkische Gebiet, dos
Üboreehbarkeit
welche auch für die Topographie des Grossen
mern auf der
un-
doch die Bevölkerungs-
Europa’» ziemlich sicher feststellen.
sich
es
der loichteu
Die zahlreichen Missions -Zeitschriften,
gleichen, iu Russland und besonders in der Türkei zweifel-
Summe
bei
und dem Iuteressc, welches
derselben haben, verhol tnissmüssig sehr
der London Missiouary Society seit 1845 in einzelnen
Zählungen
diese
Theil sogar für die Spani-
genaue Angaben über die Bevölkerung
Lande Zählungen der Be-
j erlern
in
wohner vorgenommen
Abnahme
Oceans fortwährend
Bogen, wir können daher nur die RdsumeS über
7
welche
,
die Missionäre,
ganzen ErdtheiLc hier auszugsweise wiedergeben.
die
sind
kleinen Gemeinden
Hie Aufführung und Begründung der einzelnen Posten,
Jahrbuch
zum
Französische Kolonien,
der Carolinen und Marianen. Dazu kommt, duss auf den meisten Inselgruppen Missionäre statio-
Haupt-
f)ic
Kolonien vorgenommen,
selbst
die
den Europäischen
sogenannten Zählungen
den Türkischen Vasallen -Staaten, namentlich noch in Ägypten, sind nur Schätzungen, deren Zuverlässigkeit man
in
mit Recht
iu Zweifel
zieht.
Aber auch
iu
den Kolonien 37
Die Bevölkerung der Erde.
286 werden
nur die Europäer oder Weiten gezählt, die
fast
Wie
Zahl der Eingcbomen dagegen ermitteln die Behörden selbst in
den Englischen
Wege durch Berechnung nach den
direktem
Es
und dergleichen.
Feuerherden feltes
und Französischen Besitzungen auf
sich
Man
auf die
dieses Gürtels
ist
dehnt sich
fast
dem
Sahara aus,
wo
oder anderen
hüben, sind
am
Theil
Afriku’s
wenn
schüchternsten,
gemacht
vertraut
es darauf
der Bewohner einer Landschaft
So
erklärte es Captain R. Burton für eine Unmöglichkeit,
sich
Zahl
und
ankommt,
anzugeben.
die
Bevölkerung
Th.
wie Livingstone
p.
den Nil-I.ändern so wenig
in Bild- Afrika,
solche Schätzungen vorzu-
zu machen,
ei
Nord - Abessinischon Grenzländer, Missionär Kaufmnnn einige
Kimbunda-Lündcr gethan haben.
für die
Auch
westlichen Zuflüssen
die Volksdichtigkeit
Sofala
der
leben
bei,
bevülkcruugsstutistischc
in
Übersicht
auf Afrika uuszudehnen,
in
bestimmterer Weise Klarheit darübor zu crlangon,
welchen Grundlagen die
in
um auf
nahm 200 Millionen Bewohner
mau
für diesen Erdtheil an,
auf 150 Millionen rodueirt, welche
Summe
hat
auch Konsul
Hutchinson, der seine Forschungen lange Zeit hindurch an der
Westküste
fortsetzte,
für
die
wahrscheinlichste hielt
(„Transactions of the Ethuological Soc. of London”, Vol.
'1861,
p.
327).
Wir kommen
bei
unserer
I,
Summining zu
der Znhl von 188 Millionen und obgleich wir weit untfernt sind,
diesem Resultat
möchte doch
die
Werth haben, gegeben
ist,
ein
grosses Gewicht
gunzc Zusammenstellung
als für
bcizulegen,
in so fern
so
einigen
jeden einzelnen Posten der Nachweis
wie er erlangt wurde, so dass sich
thümer erkennen und Berichtigungen nubringen
leicht Irr-
lassen.
die
östliche
Anschwellung des
Südlich von den Galla-läindcrn,
gegen SUdeu hin
ab, ja in den
eino klägliche Entvölkerung.
gestaltet
1
sich das Verhältnis« in ,
wo.
B.
z.
Natal
in
Dort
du. -Meile. den südlich 162, in
vom
1
0.
Breitengrad abwärts sehr spärlich bewohnt,
namentlich
sinkt
auf 54
dem
,
in
die
Volksdichtigkeit
bis
in
der
nördlich duruu grenzenden
Sogar
am
Kupkolonie
Namaqua-Land
oberen Zumbesi hinauf
Moluwa und Cazcmbc’s Reich bleibt die Bevölkerung Zwar fand sie Livingstone dichter als in der
noch gering. [
aber diese Zahl von mehreren Seiten für zu hoch erklärt und sie
rasch
auf 8 per du. -Meile herab.
geographischen Schriften gleichsam Dietcrici
der
Auch Nubien, Kordofon, Taka und
im Durchschnitt nur 17 Mcuschou auf
Afriku’s
Rahmen zu gewinnen,
eingebürgerten Volkssummen für Afrika beruhen.
längs
Britisch - Kaifrariu sogar 453 Menschen auf 1 tiu.- Meile kommen, aber im Allgemeinen ist doch die ganze Südspitze
welchen später bekannt werdende Schätzungen und Zäh-
lungeu nach und nach eingetragen werden können, und
des Sudan
wioder etwas dichter bewohnt,
ist.
anstossenden Kaffem-Länderu
dass genaue Zahlenangaben für jetzt
wir cs dennoch nicht unterlassen wollten, unscro
so geschah es in der Absicht, einen
Nur der Nordrund,
bilden
man auf
stösHt
Etwas besser
unmöglich und ganz ausser Frage sind.
Wenn
um Runde
Portugiesischen Besitzungen von Mozambique, Znmbesin und
grogsc Erforscher des mittleren Sudan, fügt seinen Sclnitzuu-
gen die Bemerkung
Im Norden
bevölkert.
zwischen der Sunhcli-Küstc und den grossen Sec’n, nimmt
Magyar
Barth,
in
Oasen konccntrirt, umgeben von ungeheuren
Räumen.
stärker bewohnten Gürtels.
Volksstämmc um Wcisseu Nil, Missionär Krapf äquatorialen Ostküste, Ladislaus
sieh
Abessinien sind spärlich bevölkert, erst die Galla -Länder und namentlich die Ncgerlünder um Weisseu Nil und seinen
nigerm nassen zuver-
für
für selche an der
zieht
den Busen von Guinea,
Küstenlundscliuftcn das Gedeihen der Bliithe, zu der sie von
wie dicss Munzinger lur
die
so
ist,
um
Fast alles Land ausserhalb
äusserst schwach
Natur befähigt wären.
uchmon, und nur auf ganz beschränkten Gebieten gelang os Einigen nach langjährigem Aufenthalt, lässige Aufstellungen
China und Indien
durch die ganze Breite des Erdtheils die
Küsten des Mittcliueeres,
84),
in
Asien die Haupt-
in
in
Land im Norden und
doch verhindert der Islam in diesen uin Mal entvölkerten
den Ost - Afrikanischen Ländern zu bilden
in
Ueuglin getraute sich
v.
Wie
alles
sich die Bevölkerung
in einzelnen
menschenleeren
oine Vorstellung von dor Zahl der Familien oder der ganzen
(„Journal of the R. Geogr. Soc. of London”, 1859,
zum Cunenc.
bis
und gcrude diejenigen Europäer, die sich am meisten mit einen
während
,
Afrika ein dicht bewohnter Gürtel
vom Senegal
sicht sich dabei
vagen Andeutungen der Reisenden angewiesen
oft
zusammendrängt
Westen davon nur dünn bevölkert
dem Äquator koncen-
Zahlen ausdrtickcn zu wollen.
im Ganzen das Bild der
doch
sich
stellt
masse der Bevölkerung im Südosten,
den
Unternehmen, die bedeutende Menschenmasse, die sich
in
gering auch die Zuverlässigkeit der absoluten Zahlen
so deutlich
Volksvertheiluug in Afrika heraus.
daher ein verzwei-
ist
besonders in den Ncgerländem nulte trirt,
Steuern,
ist,
in-
Kupkolonie und dom Bctschuoncn-Laud, aber doch „Nichts
im Vergleich zu der, welche dus Lund ernähren köuutc"; Meilen
weit
unbenutzt.
lag
Erst
fruchtbares
Land vollkommen wüst und
am Cunenc und
in
I.obalc
kommt man
wieder zu jener massigen Bevölkerung, die von da durch
Benguelu und Angola, uach dem Äquator hin an Breite zunimmt. Freilich bleibt auch diese vcrhältuissmässig grosse Volksdichtigkeit
(600
bis
1300 auf
1
Uu. -Meile)
immer
noch weit hinter der in den Imgünstigtcreu Ländern Europa’« und Asiens zurück. Amerika ist zu einem beträchtlichen Theil mit Europäischen Kolonien bedeckt, in denen Zählungen mit oben so grosser Sicherheit wie in Europa selbst vorgenommen werden.
In den
Vcroiuigteu
Staaten
wird
ebenfalls
alle
Die Bevölkerung der Erde. 10 Jahre ein Ccnsus ahgchaltcn und wenn in
Mexiko und den lCepubliken des ehemals Spanischen Amerika
Menschen
auch nicht regelmässige Zählungen durchgeführt werden, so
Millionen
kann man doch
zum
deren Einrichtungen den
in diesen Staaten,
Europäischen sich nähern, mit ungleich grösserer Sicherheit
Bewohnerzahl abschätzen
die
Afrikanischen
—
„Zählungen”
in
denn
mehr
und
den Asiatischen
genügen diese auch
sind
die
offiziellen
sogenannten
don Central- und Süd-Amerikanischen Staa-
— don
ten nicht
in
als
Ucwiss
Ländern.
Schätzungen
Anforderungen der Bevölkerungs-Statistik
keineswegs, sie geben aber ganz brauchbaren Anhalt,
darum vergleichen und zu es sich nur
hundelt,
wenn
Total-Summon mit einander zu
Zudem
addiren.
bieten die Amerikani-
schen Staaten ähnlich wie die Australischen Kolonien und Inselgruppen den Vortheil, das« völkert sind
sic
noch «ehr schwach be-
und daher das Zuviel oder Zuwenig der Ab-
während
cs sich
z.
wenn man
in
stark sind, von
wonnen wurde, zum
dass ausserhalb Europa’«,
und Kolonien
zum
und
lebenden
z. B.,
wo
sie
dem zur Überwachung
der noch in
etwa ‘268.000 Köpfe
ihrer Angelegenheiten
,
dass in keiner
eine Abschätzung möglich wird, betrügt wahrscheinlich
noch nicht 2 Millionen, denn man rechnet gegenwärtig auf circa #» »»
YrnnzueU N*u-Granada Kcuador Peru
«*
i»
n n
.... .... .... .
»*
n
Bulivia Chile . . Argnntininrht Republik Patagonien und Pfluprlund .
>9
.
I» II
Summ«
circa
155.000 unabhängige Indianer, 6.o0» »» w 500.000 II tl 1.770 1.000 7.000
52.400 126.000 200.000 400.000 245.000 10.(88)
»»
1»
oft
n
II
»»
I*
»2
•1
klärt
sich
daraus,
um dass
der Grad
,
Ländern
in
Mexiko
,
den Süd-
,
ihrer Zuverlässigkeit
dass
sich aber
in grossen
endlich
und
und besonders Afrika’« nuoh
Asiens
»» II
II II
I*
II
„
I*
II
II
wo Zählungen
die Zeit gar nicht abzusehen,
und Urenkel
unsere
werden daher mit
grösserer Sicherheit
dje Zahl
sich
nicht
viel
der Menschen
als
wir
An und
können.
ermitteln
auch wenig Bedeutung und eine
diese Zahl
hut
ist
über die ganze
Enkel
Erde verbreitet sein werden;
approximative Schätzung dürfte schon zur Befriedigung der sehr natürlichen Neugierde,
Zahl
die
wissen, in welchem Verhältnis» die erfolgt,
in
noch
Mitmenschen
seiner
Ungleich wichtiger wäre
zu kennen, ansreichen.
aber dazu
viel weitere
Zunahme die
ist
es,
zu
des Menschen-
Aussicht -selbstver-
zahl;
ist
Ferne gerückt
doch die Wissenschaft
als
zu einer
Bevölkerung selbst dürfen
in
von der Bewegung der
Europa noch »ehr neu.
Keinesfalls
Schätzungen , welche einzelne Geographen und
die
-
40.000 30.000
läj Millionen geringer angab, er die Volkszahl
er-
der Vereinigten
niedrige Zahlen,
vorgenommen
Zeiten
verschiedenen
haben,
dazu benutzt werden, die Zumdunc der Mensehenzahl zu berechnen, beruhten doch diese Schätzungen durchgängig
uuf noch unvollständigerem
auch würde sich nach
zum
Material
ihnen ein
als
die
vorstehende,
nicht» weniger als regel-
mässiges Anwachsen der Menschensumme ergeben. So fanden llüsehing . . Pntiri und Stein Stein und lliimdidmann .
Staaten nach dem Genius von 1850 mit 23 Millionen (1860 bereits 32 Millionen), von Britisch -Nord- Amerika nur die beiden Canadas mit 2$ Millionen (also etwa 1 Mill. zu wenig) ansetzte und fast durchgängig für die MittelTheil nach älteren Schätzungen, annahm.
zu
Statistiker
.774.170 unabhängig» Indianer.
und Süd-Amerikanischen Stuuten sehr
Zustände
politischen
ihnen ubgchultcii werden könnte, so
in
einmaligen genaueren Ermittelung der absoluten Meuschen-
1
II
Ländern die sociulcn und
diesen
päischem Muster
ständlich
II
Die Bcvölkcrungs - Summe für Amerika kann somit für Dass sie Dieteriei 1859 nur zu also
Grossen Occuns
des
wie in China
,
der Berechnung entzieht,
volkreichen
geschlechts
leidlich zuverlässig gelten.
59 Millionen,
Inseln
Ländern zwar Abschätzungen
anderen
in
zuver-
Nord-Amerika
in
Amerikanischen Stuuten, den Türkischen Besitzungen und
für
Fr»nxnsi*fh-Giiyana Xiedcrländiiich-GuyuUA Britisrh-Guyana
uuf den
die
dass
Vasallenstaaten
selbst
Brasilien
Theil
,
in
den Besitzungen
die in
Länder, diu
Europäischer
vorgenommen werden
ist
die Türkei keinen Ccnsus
Weise gezählt wird, nämlich
lässiger
eigends eingerichteten Indian Office, und die Zahl derer, die
Britwch-Nord- Amerika Central »Amerika
wo nur
vornimmt, nur ein kleiner Bruchthoil der Menschen
eich den Behörden so vollständig entziehen
Weise
Unsicherheit
wie die Zahl ge-
weitem grössten Theil aber darin,
bei
gänzlich umgestaltcn müssten, bevor ein Census nach Euro-
Selbst ein Thcil
Indianer wird mitgczählt oder geschätzt,
den Vereinigten Stauten
Diese
ab.
Theil gewiss in der Art begründet,
Bewohner mehr oder weniger auf
die Quadrat-Meile annimmt.
Stämmen lebenden
weicht möglicher
,
Wahrheit
Summe der Weise um viele als
jede irgend Vertrauen verdienende Schätzung fehlt. l)a sich
B. in Afriku
ein Paar
herausstellte
von der
sich
Summe ausraachen kann, gleich um Millionen han-
schätzung keine sehr beträchtliche
delt,
287 1350 Millionen, welche
Die Zahl
Brasilien,
Kolh ')
.
.
.
')....
Dieteriei
.
Handbuch der vergleichenden
irn J.
1
tOOO Millionen,
787
900
1800 1833 1858 1865 Statistik,
872 1288 1220 4.
Aufl.
Kolh nimmt
für Afrik» nur 80 Millionen Bewohner an, wodurch sieb hauptsächlich die. Diilcrenz mit der obigen Zahl der Menschen (1350 Millionen) erklärt;
doch dürfte c* ihm «ebner werden, diese Annahme au begründen.
37
Digitized
by Google
288
Neu -Süd -Wales.
Die Bodengestalt der Kolonie (Mit Kart«,
Wenn man
schon
Lande
uns zu
bei
Kataster- und Goneralstabs-Kartcn
die
a.
werthet werden, indem aus diesen erst ersichtlich wird, in
speziellen
welcher Weise wir
nur selten in der Iland
des Publikums findet, dessen geographische Bedürfnisse meist
von Pcarson bearbeitete Karte.
karten hinausgehen, so dürfen wir uns nicht wundern, dass
um
die Kataster-Karten einer Kolonie, die
fang der Erde von uns entfernt lich
ist,
unbekannt blieben. Sind doch
sichtskarten von Ncu-Süd- Wales
Kenntuiss des Landes
jeweilige
Aufnahmen päischen
,
den halben
uns angelegen
Um-
Aus diesem Werkchen
of tho Coluny of New South Walt«, compiled frora actual mca»urcraint* with the ehain and eircumferontcr, and tecording t» a trigonometrical Snnrey, by T. L. Mitchell, Surveyor General. S 111. 1:640.000. London 1B34. Map of Ihn Küstern Province* of Australia, conatrurted from official and other original doenments etc. by John Arrow. mith. 0 Bl.
Map
1:1.700.000. London 1851, 2. Aufl. i855. that portion nf New South Walt« which Australia anil Victoria 1801.
drei
stimmen aber,
dem,
in
man
was
erkennt
Streifen
bouudtd by Compilcd and
messung deutlich an der Abnahme der
als
zum
Der
von Nou-
erste besteht aus
vom Hochplateau
in
Ebcucu, die
seit
nnd wir sind durch
Sydney
Aufnuhraen
in
zu deu Bergketten in der Nähe der Westgrenze.
Wegbar-
der Publikation
')
Güte der Survovor Gcueral’s
die
Neu - Süd - Wales
South Wales”, wie diese
Karten genannt werden, bringen die ciuzoluon Grafschaften bis
1
-1
Blatt
Darstellung, haben also einen 8 als die
im Mst. von
und
resp. 13
l
:
126.720 zur
Sie sind die eigentliche Grundlage für die Kartographie vou sie
aber jeder Oricutirung durch Grad-
netz oder Positions- Angaben entbehren, so können sie nur
mit Hülfe der genannten
offiziellen
Übersichtskarten
mithin
seiner Bodcngestalt
iu
ver-
Oie Jabreaiahlcn dieser Aufnahmen sind für dio Grafschaften Brisbane, Ourbam und Korthumbcrlasd 1857, für Bathumt, Phillip und Wellington 1861), für AucLland, Beresford, Goutbum, Wallace und Wellc.ley 1S60, für Bligb, Buccleugh und Winyard 1861, fllr Argyle und Buckiand 1862, endlich für Hoxburgh 1863.
Dort wie hier finden wir einen schmalen
Maassstab haben.
Küstenstreifen, dann Tafelland, von laugen Bergketten durch-
zogen
und gegen das Innere des Landes allmählich nach
weiten Ebenen abfallend.
Da»
Mal grösseren
Pearson’sche und Arrowsmith’sche Kurte.
Neu-Süd- Wales, da
gleicht
dass in Süd-Amerika die Natur-Formen einen grossartigeren ,
(counties) auf jo
Diese
der KUsten-
den Ländern an der anderen Seite des Grossen üceans, nur
auf Tafel 13 in verkleinertem Maassstab un-
New
1.
Office
seren Lesern vorzulegon.
Maassstab
verschiedenen Theile mögen genannt werden:
Distrikt; 2. das Tafelland; 3. die Grossen Ebenen.
den Stand gesetzt, diese neuesten Katuster-
Die „County Maps of
dritte
Diese Ebenen
bildend.
erstrecken sich mit weuigen Unterbrechungen westwärts bis .
Auch
S. Br.
zwei Theile getrennt wird.
liegen weite
uud grösste Abtheilung der Kolonie
unbekannt weiss
j
ist.
Daran
Landes längs der Küste.
Küste parallel vou Norden nach Süden
durch dus Thal des Hunter Westlich
Theil von der dichteren Bcsicdcluug und
machung des Landes bedingt
’)
bei der Oberfläche
durch die Kolonie zieht, über ungefähr unter 32°
neueren im
der letztgenannten Karto schritten die Aufnahmen vorwärts
in
Mal eine der
orsten
Deutscher Übersetzung
im Westen ein Hoehpluteau von beträchtlicher
Broite, das sich der
gelassenen Partien. und an der grösseren Fülle des Details, die
wellenförmigen
schliesst sich
mit der älteren die Fortschritte der Landesver-
Vergleich
zum
giebt, in
Im Allgemeinen kann man
gemeinschaftlich
sie
Sydney
einem schmalen, durchschnittlich nur 30 Engl. Meilen breiten
i«
bei jeder
Weise
Siid-Walos drei Thcilo unterscheiden.
:
Alle
in
hier der Abschnitt über
folgen.
drawn uuder tho dircclion of A. G. M'Lcan, Survcyor General, by K. M. Pearson, Snrvayor General'* Office, Sydney. 4 Bl. 1 1.000.000.
habcu, überein,
mog
')
die Bodcngestalt der Kolonie, der
klurer, systematischer
Queensland, South
trefflich gearbei-
gegenwärtigen Kenntuiss entsprechende Gesammtübcrsielit in
sind
folgende
Map of
von
entnahmen.
auf Grund jener Spezial-
Diese Übersichtskarten
oro-
mit
Wcrkchon vom Obcr-Schuiinspcktor Wiikins
teten
es
manchen
namentlich mit einer Reihe
Höhenzahlen zu bereichern, die wir einem
Über-
zu Zeit die
vorluhrteu, seltene Erscheinungen in den Euro-
Kartcnsammlungen.
uatiirlich dio neueste,
Ausserdem Hessen wir
unsere Reduktion
'sein,
graphischcu Details uud
bisher in Europa gänz-
selbst dio grösseren
die von Zeit
dus allgemeine Netz einzutragen
in
sic
Zu diesem Zweck benutzten wir
habcu.
zusammeugezogenen Übersichts-
über die aus jenen
nicht
Tafel 13.)
Tafelland.
— Das
Tafelland giebt den Schlüssel zu
Wie
der physischen Gestaltung des Landes. es
in
einen
nördlichen
dem Folgenden
wird aus
gesagt, zerfällt
und einen südlichen Theil und es klar werden
,
dass
in
der Loge
und den allgemeinen Charakteren beider Theile eine bernerkenswerthe Symmetrie besteht. Dus nördliche Tafelland zieht sich eine Strecke weit nördlich nach es seine grösste
’)
Höhe
erreicht,
By W.
8°, 135 pp.
Queensland hinein, setzt sieh
wo
südwärts bis
of No*- South Wale« phy*ical, industrial, aail Wiikins, ebief inspeetor of national «ehools. Sydney.
The Geography
political.
uud
:
Sydney, Moore, 1863.
Digilized
by Google
Die Bodeugestalt der Kolonie Neu-Süd- Wales. zu den Quellen des Manning-Flus&e»
westlich
Es beginnt durch-
fort.
zum 151. Meridian (östl. v. Gr.) Höhe beträgt 2500 Engl. Fuss,
bi»
durchschnittliche
als
Seine
aus.
289
Länge von Ost- und Südost-Australieu
sich durch die ganze
35 Engl. Meilen von der Küste und dehnt sich
schnittlich
zwischen
Ähnliclikeit
der physischen Gestaltung des
Küsto von Süd - Amerika
Das südliche Tafelland beginnt südlich vom Thal des Hunter sich bis über die Grenze nach Victoria hinein.
beiden Fullen
sich im Allgemeinen
Thoil
Im Ganzen
ist
als die des nördlichen Tafellandes
2200 Engl. Fuss.
über
nicht
wo
uud betrügt durchschnittlich Tafelländer
Heide
einander nähorn, dass
sie sich
haben
sie
Wo
beide einen
steilen,
selbst
abschüssigen
Rand
uud allmählich
sanft faltige
aus,
ist.
Ihre Oberfläche
Formen, hie und da breiten
bietet
mannig-
Seiten
abschüssig,
handen
ist,
Im j
sich weite Hochebenen'
die aber oft von Ilügclrcihcn durchsetzt werden,
wo man
findet
sind
,
Rande»
Ihre
3500 Engl. Fuss, obwohl dere
uud
exponirten
die ganze
Lage
haben
sie
Länge der Tufcllüudor
strenge
Nebenzweige der Ilauptkcttc sind
es,
Namen
Winter.
Menge
einiger
und spitze
läuft
sie
vor-
Gipfel.
längs ihres
jedoch
Erhebung
beträgt
z.
ungefähr
einige Gipfel eiue viel bedeuten-
B. der
erhalten,
Theile
liegt, so hält sieh
der
der Schnee nicht
haben
Kette
ln dieser Hinsicht kann
verschiedene
man
die Grosse
Wasserscheide-Kette in folgender Weise eintheilen:
England-Gebirge,
Diese
und
erreichen,
Verschiedene
2.
Liverpool-Gebirge,
3.
Gebirge,
die
Wasserscheiden der verschiedenen, die Tafelländer entwäs-
1.
7.
New
1.
New
Blue Mountain-
Gebirge, 4. Cullarin-Gebirge, 5. Gouroek-Gebirge,
welche der ObcrÜiicho
der Tafelländer eine so mannigfaltige Form geben
Sandstein die Haupt-
das ganze Jahr über auf diesen Bergen.
und
läuft eine Bergkette,
die nach verschiedenen Richtungen Zweige ubschickt.
Höhe
über dem Meeresspiegel
Die letzteren sind hoch ge-
mit fruchtbarem Boden gesegnete Downs, über wegen ihrer
hohen
In
Ben Lomoud 5000 Fuss, Cupoompctu 4730, während der Kulminations-Punkt, Mount Kosciusko, 7308 F. ') über das Meer sich erhebt. Da die Schneelinie unter dieser Breite nicht tiufer als 8000 Fuss
Bathurst Plains, Goulburu Plains, Yass Plains und Manero
Durch
Küste.
wie man dies» bei den Blue Mountains
hiu,
durchschnittliche
Zu den Ebenen im nördlichen Talelluud gehören die Darling Down», Baruey Downs, Beardy Plains und Byron Auf dem südlichen Tafcllund haben wir die Plains '). oder Brisbane Downs.
der
oben flach und au den
scharfe Kauten
die Hügel sind bald gerundet uud wellig, bald schroff und
legene, sanft gewellte, gut bewässerte, licht bewaldete
Wo sie
aber Trapp in
beiden Tafelländer, bisweilen
sieht.
steil.
Plains
dem
Allgemeinen durchschneidet die Wasserscheide- Kette die
östlichen
und
steile Seite
mehrere wichtige Unterschiede.
zeigt sie
masse der Berge bildet
gegen Osten, während die Abduchung gegen Westen hiu
In
Länge
beide Ketten
Gninit vorherrscht, sind diu Gipfel gerundet, selten in
vorrageade Spitzen auslaufend.
Ferner
auffallend.
Richtung der Grossen Wasser-
die allgemeine
Aussehen und Bau
nuliezu
sie
so wio in ihrem allgemeinen Aussehen.
Meere hüben,
ist
scheide-Kette eine nordsüdliche, parallel
gleichen
und Entfernung vom
dieselbe durchschnittliche Höhe, Breite
die
östli-
Mit wenigen, später auzuführondcu Ab-
Meer zugckchrt. weichungen
den entgegengesetzten Euden höher
sich darin, dass sie an
sind uls da,
nahe un dem Erhebung geringer
liegt
seine
besonders
Nähe der Küste und
haben dem allgemeinen Gesetz gemäss ihre
von Süden nach Norden, sein
dor Kolonie
innerhalb
Südende derselben.
ganz
eine Bergkette durch die ganze
läuft
des Kontinents in nächster
und zieht höchster
ist'
chen Theile» der Kolonie und der an der gegenüberliegenden
aber einige
Theile steigen viel höher au uud erreichen 3700 Engl. Euss.
Es senkt
In diesem Punkt
Hauptwosscrscheidc erstreckt.
6.
Manero-
Muniong-Gebirge. England-Gebirge.
— Diese Abtheilung der Haupt-
sernden Flüsse bilden.
wasaerscheide-Kette beginnt an der Nordgrenze der Kolonio
Du« Bergsystem von Ncu-Süd- Wales ist im Allgemeinen einfach. Es besteht 1. aus der Grossou Wasserscheide -Kette uud ihren Seitenarmen, 2. aus den 3. aus Bergketten im Inuoreu uud -1. aus Küsictikcttcn
uud erstreckt »ich
Die berge.
—
Charakter und Höhe in
kaun man
und Gruppen. Es rang gleich
hier
bemerkt
so hoch.
werden, dass die Berge dieses Landes zwar keineswegs eine ihrer
Ausdehnung entsprechende Höhe erreichen, aber
merkwürdig
steil
siud.
Die Grosse Wasserscheide-Kette (Great Dividing Chain).
besser
,,
down»’’ nennen.
nach doch
S. Br.
Sie
Höhe zu 3500
Engl. Fuss
Der Kulminations-Punkt
ist
Ben Lontond, 5000 F.
mannigfaltige , wellige Oberflächengestalt des KUatendistrikts. Der dieser Scitenswcige. die Macjtherton- Kette , liegt zwischen den Flussgebieten de# Logsn im Norden und des Clarenee und Kielnnond Sie ist steil uud unzugänglich , daher zur Grenze rwischen zwei Kolonien sehr geeignet. Ihr höchster Gipfel ist Mount Jändsajr, 6700 Kngl. Fuss. die
—
erste
im Süden.
—
Maclcay- Kette. Diese Kette trennt die Flussgebiete des Clsreace und Maclegy. Rauh und unwegsam hat sie doch, so viel bekannt, keine
') Mit „pUin" bezeichnet nun in Neu-Sud-Wglc* jede« offene Land ohne Rücksicht auf die Luge, während es in der Geographie einen ebenen Landstrich bedeutet. Die «»genannten „pUin*” »uf dem Tgfel-
mun
variirt
ihre durchschnittliche
Verschiedene Scitenkctten zweigen von o oder auf dem Laude werden verhält» mehr Ehen geschlossen als in den Hauptstädten stets
am
erreichen
sie
tend grösser als die der Weissen und der Kreolen. Die Schuld
kaun,
nissmässig
und Städten.
werden,
alt
100 Jahre erreichen und darüber.
begnügen.
teren Orten
sehr
die
fehlerhaft
müssen wir uns mit folgenden Mitthei-
deren Wahrheit
7,
im Speziellen
sehr
trotz alles Enuittelus die Kesultute
F.
Von 12 Nougebornen
Alter.
sterben ungefähr 5 unter 4 Jahren,
weiblichen Geschlechts unverhcirnlhct blieben. die
I*.
Jahre
4.
noch zu verlieren;
den erwachsenen Personen 395.480 männlichen und 396.435
Da
5,43
Leben zu erhalten, dass aber, sobald diess gelungen, wenig
Von
diesen waren 12.005 Paar verheirathat, so dass also unter
waren und
4,99
Die langjährige Erfaltrung hat darauf bezüglich ergeben,
zur Bevölkerung wie
weiblichen Geschlechts als erwachsene Personen übrig.
Mädchen.
85.480 53.621 46.861 26.580 18.353 14.725 13.022
:
uud je
1,03
1
Knaben.
Yungas oder zwiaeheu dem Meeresspiegel uud 5000 Höhe ist sie wie 1 27 oder 3,70 Prozent.
aus 677.149 Personen
das Verhältniss von
).
Seelen.
Wörth der
der «in* und ausgelaufenen
ltovtflkoniDk'
nach •!« !otx(«n Engl. QMetlen.
das Jahr 1883').
flir
the colonial anil other poascsKions of the United Kingdom, Part X".)
76.177 11.273 293.354 1.753 21.972 5.785 35.348 3.699 11.906 12.591 19.388 102.572 19.106 8.279 184.378
1
.855
22.155
21.112 104.795 19.602 9.215 188.982 267.292
18.760 54.594 12.109 14.470 21.351 32.913 238.427 30.470 10.428 253.947 284.931
6.184 35.474 3.312 12.096 14.4811
266.170
'
«
2(1.090
47.755 69.584 108.489 878.209 90.075 46.869 710.972 1.121.979
'•)
8.76(1
1.072.318 6.686
1.757.633 63.144
8.892.743 28.658
8.820.169 18.415
378.935 574.331 140.416 18.780 59.712 ') 91.619 175.357
2.157.358 2.774.686 664.744 71.708 390.823 284.439 1.380.836
2.602.094 2.882.937 648.670 71.073 404.402 277.637 1.757.092
991.200
8.319.576 14.118.727 2.028.280 157.137 1.713.263 902.940 7.024.674
6.936.839 13.560.296 2.358.817 143.106 888.381 999.511 3.485.405
7.724.594 120.078 9.123
8.643.905 122.201 7.430 738.194 482.522 96.381 682.666 23.616
3.834.772 1.806.881 14.030 1.008.314
34.264.597
28.378.355
952.790 518.278 123.088 757.603 22.482 47.136 17.263 30.163 157.831 143.132
47.051
60.093.783
1.073.760
1.094.593
592
:
Ncu-SUd-Wales
.
Victoria .Süd-Australien
.
West-Australien Queensland Tii'muiui
.
Nen-Sccland
.
.
.
.
,
,
,
.
.
.
.
.
.
Zusammen
Australiache Kolonien
....
Hongkong Labuan
323.437 86.831 383.328 978.000 678.000 26.215 106.259 2.582.070
29
. .
45
.
. . 24.700 Ceylon ,!) 708 Mauritius mit den Seychellen u. üependenron nicht angegeb. . . Natal 104.931 . . Kap der Guten Hoffnung . . 47 St. Helena Goldkürtc (seit 1861 keino Berichte) 468 Sierra Leone
—
Gambia
.... ....
21
H
Gibraltar
Malta
Ionische Inseln
11
).
115
.
1.04
.
Im Ganzen
')
t
4.447.960
1. 439.050
124.860 ") 3.346 '•) 2.342.098
322.517 156.165 207.096 6.860
153.206.189
Din Zahlen für 1859, ISfiO und 18G2 ». „Geogr. Mitth.” 1862, 158; 1865, S. 270. Census von 1861 , wo nicht ein andere* Jahr besonders an-
S. 158; 1863, S. :
)
gegeben *)
ist.
Areal and Bevölkerung vcrthcilcn sich in folgender Weise:
Unter dem General-Gaur. Bengalen
Oude
....
Central-rrorinren
.
46.870 Engl. QMln. 261.380 „ „ 27.890 „ „ 108.660 „ „
'*)
41.791 '») 6.939 ») 16.643 ") 145.368'*) 237.524
5.392.128 Bewohner, 40.466.690 „ 8.071.075 „ 7 041.480 „
—
1.242.113
255.493 94.277 203.265 233.824 814.600
nicht angegeben nicht angegeben
611.270 46.409 501.858 121.116
71.365 5.433.807 2.540.605 473.333 2.379.133 110.537
22.322 3.587.234 2.720.098 158.565 2.236.963 24.107
19.325 33.370 163.074 162.233
98.438 83.349 2.047.960 681.769 1.110.377
209.106 175.965 2.622.495 3.087.593 1.232.220
295.853 137.241 2.232.596
61.129.087
23.970.427
128.031.886
—
Britisch-Burmah Nordwost-Provinren
-
.
Madras
.
.
Bombay
.
.
—
90.070 Kngl. QMln. 66.380 „ „ 140.917 „ „ 100.406 „ „
ltritixch-Indien 1.O04. 616 Kngl.
—
2,420.1.31
930.556 131.834.260
1.897.897 Bewohner, 29.624.462 „ 23.180.323 „ 14.794.611 „
QMln. 143.271.210 Bewohner,
Kinheimuehe Staaten Fremde Besitaungen
601.050 „ . 47.849.199 „ „ . 1.254 „ 517.149 „ „ Hinnahme, Ausgabe, Schiffsverkehr, Kinfuhr und Ausfuhr berieten sich auf da« mit dem 30. April 1864 endende Jahr: in dem mit dem
Digitized
by Google
Notizen. April 1863 endenden Jahr betrugen eie: Einnahmo 45.143.752, Ausgabe 44.053.122 Pfd. 8t., Schilfs verkehr 3. 33». 506 Tonnen, Einfuhr 43.141.351, Ausfuhr 48.970.785 Pfd. 8t 4 121.260 Engl. QMln. und (1865 geechäUt) ) Ober- Cantula hat 1.655.022 Bewohner. Unter- Canail* 210.020 Engl. QMln. und (1665 geachat/t) 1.226.840 Bewohner. Nach dom Consus von 1861 betrug die Bevölkerung beider Cenada* 2.507.657 Seelen. 3 Schätzung ron 1863. Der Crnau« von 1861 ergab 80.857 See) len, darunter 305 Indianer. *) Genaue von 1857. *) Zählung von 1863, ohne dio auf 45.000 bi* 50.000 geschätzten
311
Das Fällen oincs Brasilianischem Urwaldes.
30.
Kingebornen. *) Da« Areal der Vancouver* Insel wird im Cennus-Bericht Ton 1861 auf circa 14.000 Engl. QMln. angegeben. v Sehätaung der Bewohner Europäischen Ursprungs im J. 1863. ) Die Zahl der Kingebornen giebt der Onsu« - Bericht von 1861 auf 18.000 an, Grant (1857) auf 17.000. In Der Onsus von 1801 ergab 11.781. ) Schätxung von 1863. *•) über da* Areal der Britischen West- Indischen Inseln findet man in den offiziellen Publikationen die widersprechendsten Angaben. Vgl. Bchni'n „Geogr. Jahrbuch” 1866, 8. 115. Sorgfältige Berechnungen thäten hier dringend X»th. ,z ) Zählung vom 31. Dezember 1862. ,3 ) Schätxung vom 31. Dezember 1863.
H > Im Jahre 1863.
*
Die Bevölkerungftxahh'n nach Schätzungen vom 31. Dezbr. 1863. Ohne dio auf 15.000 Seelen gcxchitzten Eingebornen. Nach den einzelnen Provinzen zählte man 1863: Farbige. Fremde. Summe der Be wobEngl. W«iwa
3 )
**)
i: )
Provinz««.
ner auf
Bewohner.
QMln.
1
Western 3.820 Korth- Wettern 3.362 Southern 2.147 E»»ton) Northern
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Central
872.662 187.981 315.442 88.412 420.432 321.521
7.U34 471 1.616
4.758 5.427 5.19 t
775 1 . 0)18
S.153
Summe
1
Militär
ToUl-Summe 24.700
14.314
2 .209.626
,s )
Nach den Grafschaften,
Gnfschftften, Distrikte U.
94,64
Enzl.
.
City of Pietenuaritzburg
.
.
County of Durhan Borough of Durban County of KUp River .
l.ndysmith Division
.
Newcastle Division
County of
.
.
2.567
32.010 4.913 5.020 4.313
995 G83
25.000 4.664
25.995 5.347
785 386 964
13.585 15.368
4.100 20.595
37 298
12.800 14.982 3.136 19.575 12.624 11.960
14.534
141.631
156.165
1.291
? i
.
.
.
8.232
,
,
.
482
.
.
•
•
.
.
.
) )
Im Jahre 1856. Im Jahre 1851. Auf den einzelnen
?
Inseln zahlte Engl.
Imtln.
l.dSo
.
Summe iy
227 311
Cnrfu . . . Copbalonia . Zante Santa Maura Itbac*
.
Orige P«xo
.
.
Fremde.
.
.
.
Aus der wie
landschaftlichen Beschaffenheit unserer Küstensie sich, versteckt
von Wald und Wasser,
in
endlosen Verzweigungen unterhalb der weit landeinwärts liegenden Gebirgsketten ausbreiten, hat man sich vor Allem den Begriff Feld ganz hinwegzudenken. Hält es doch schwer, das kleinste Stück Land 3 Monate lang vor der Überwuchcrung des allmächtig uuftretenden Pflanzenwuchses zu
Wald war und ist jede Oberfläche, welche die See nicht fortwährend überspült. Wald wird wieder jede Oberfläche iu unglaublich kurzer Zeit. Nach 10 Jahren auf einstigen Kulturen bereits hoher Capocro, Nachwuchs der merkwürdiger Weise zumeist aus prachtvoll blühenden Melastomaccen besteht. Du der nuchgewuchscnc Wald ein abermaliges Niederlegen nicht lohnt und eine Verbesserung des Humus durch animalische Düngstoffe bei fast vollständiger Ermangelung desselben unmöglich ist, muss nothwendig zur Anlegung einer Pflnnzuug immer wiedor an den Urwald gegangen werden, die Jungfrau, welche die Bekanntschaft des Eisens noch nicht gemacht hat. Und ich möchte fast fragen, wer einen grösseren Kraftaufwand nufbietet: der Knecht, welcher mit Pferden und Pflug den ebensten Acker umlegt, oder der so oft mit Unrecht für trüg gescholtene Brasilianer welcher Jahr aus Jahr ein nicht den Muth verliert, das spärliche Erdreich zwischen den voluminösen Stämmen eines halb gelullten und liutb stehen gebliobenen Hochwaldes zu benutzen ? Doch kann nicht gleich zum Beile gegriffen worden. Die ersto Hand wird au den Mato virgetn (forCt vierge) mit der Espada, einem hackenden Säbelmesscr, gelegt. In den geübtesten Händen tanzt und springt dieses Instrument rechts und links, hoch und tief zwischen den grösseren Stämmen herum, löst die Taue und haltenden Fäden des Schlingpflanzennetzes, welches den Wald durchzieht, und wirft so in einem Zustande der Aufregung dessen, der es führt, ein Heer von Kpiphytcn, ein Wirreal von Unterholz nioder. Ingwerartige und nnanasnrtige Standen Begonien , Farnkräuter, Piperacecn, Cyklanthecn, kletternde Aroideen, junge Palmen und aufwachsende Bäumchen, kurz, botanische Schätze aller Art sind unbarmherzig klein zu hacken, zahllogc, meist senkrecht niederhängende Wurzelfädcn oder grossbogige Banken gewaltsam herabzureissen. Erst nucli lungern derartigen Wirthschaften im Inneren dos Waldes wird du» Terrain sichtbar und lassen sich die zu fällendon Stämme, säuberlich abgeputzt zählen. Dus Fällen selbst geschieht in der Höhe, wie cs einem mit der Axt hantircndcu Manne boquem ist. Sich zu bückou. liebt der Brasilianer nicht. Duher in seinen Pflanzungen dio leidigen, 2 Ellen hohen, platzraubendeu Wurzelstöcke. An ein Ansro^en denkt, ja darf wohl hier Niemand als an ein Ding der Unmöglichkeit denken. Der Brasilianer leistet Ausserordentliches mit der Axt. Es ist ein Vergnügen, ihm zuzusehen. Zwölfjährige Knaben machen sich lachend an Stämme von enormem Umfange und bewältigen sie in wenigen Stunden. Der bevorschützen.
steht
,
.
.
.
.
Summe
,
Sutotce der
Bewohner.
73.653 71.667 33.732 20.902
64.974 70.948 39.392 20.842 11.950 14.605 4.986
8.579 719
156 44 116 26
115
—
11.964 14.720 4.986
1.041
227.697
9.827
237.524
161
.
12.661
12.258
man 1863:
Einheimische.
QMln.
.
anspruchsloser Schilderungen Brasilianischer Wildnis* heruusAls Beispiel geben wir folgenden kleinen Abschnitt.
gegobon. gebiete,
,
1.000
2.000 County of Umvoti • . . } . County of Wocnon Division of ihn Upper Umkomanxi 1.440 Division of the Lower Umkomanxi 1.600
31
29.620
Victoria:
Inanda Division Tugela Division
»»)
0,17
94,«
man 1863. Summe der
Farbige.
Bewohner.
2.390 3.118
i
i
,
77, T»
1.795 3.729 1.746
i
3.774
.
18.« 65.M
—
Web*.
QMln.
County of Pioterosritibarg
57,71
147,4«
118.158- 2.342.098
Distrikten u. *. w. zählte
W.
S.
18.15S 2.337.665 4.433
272 540 1
M.
255,99
16.751
.206.450 3.176
13.057 1.257
.
974.086 194.049 317.666 89.459 421.980 340.425
94.39U 5.597 608
Untor dem Titel „Au* der Bui von P&ranagua” ») hat der Maler Julius Plntzmann eine kleine Anzahl lebendiger,
340 60 14
')
Leipzig, bei Hinekfeld, 1866.
Preis 10 Sgr.
40*
Digitized
by Google
Notizen.
312
stehende Sturz wird mit solcher Sicherheit berechnet, dass die Fällenden sich weder verstecken noch zurücktreten. Jedoch kann ciu unvorhergesehener Fall eintreten, wenn versteckte Sipos, Lianen, die Krone des Baumes zurückhalten , welche dann im Fallen eine andere Richtung annimmt oder Aste aus den Nuohbarkroneu mit herunterreisst. Die Holzfäller Ich hörte in 5 Jahren von keinem Unfall. haben ein Sprichwort : Quem de medo corre, de medo morre
iu
!
der oft
liegeu,
den Tod rennt, wer in Noth rennt). Flinker, hurtiger, denn diese nie betrübten Xnturkinder kann Die grössten Bäume arbeiten sehen. zerschmettern- sielt im Falle. Der Wald liegt da, ein unzu-
(in
Dio Orangen und Ihre Vorbroitung.
man kaum Jemanden
Nur der seines Gleichstraküges Gewirre. gewichtes Gewisse darf sich von Zweig zu Zweig, wie von Brücke zu Brücke, hoch über dem darunter liegenden Boden hinwagen. Während die eines Anhaltes bedürftigen Hunde grausame Domen berühren müssen, laufen die Fübsc Gefahr, in noch schrecklichere Bewaffnungen nbzugleiten zwischen grässlich geschrammten und zersplitterten Baumkronen, welche im Hinwclken gigantischen, über einander geworfenen Hirschgeweihen zu gleichen untätigen. Einen erfreulichen Gegensatz zu dieser, der Zerstörung geweihten Unordnung bietet der ringsum blossgelegte, gleichsam int Durchschnitt sielt präsentirende Wald. Znm ersten Mal küsst der Sonnenstrahl die jungfräulichen Reize einer feuchten Schattenwelt; war er es doch gewesen, der der Mauze stumme Sehnsucht über die Erde emporgehoben hatte. War dort Alles schon Vernichtung und unvermeidlicher Tod, so ist hier Alles noch Leiten und Aufbau. Da stehen in herrlichen Exemplaren der Tropen edelste, höcliste, schönste Laubbäunte; auf ihren Gipfeln noch wunderbarste Gärten von oft ganz heterogenen Mauzenelementen , sich übermiithig sonnend, I)a stellt die als hätte ein Zauberer sie da hinauf gesetzt. Jii.aru-l’alme, deren weisser, glatter, schlanker Stamm, von seine sauft sich der kurzen grünen Kohlsäule iilterragt senkenden Wedel gleich mächtigen, schlicht zweiseitswenDu steht die Palme Indigen Straussenfcdent ausbreitet. dnjd, welche dagegen au weit kräftigeren, 2-t Fuss laugen Blattstielen ihre gerndeu Fiedern hahnenfederartig in der senkrechten Ebene entfaltet. Da steht die in schwarzen Stacheln starrende Braja-uvo die gleichfalls bewaffnete kleinere Tucum-Pnlmc, deren Fiedern den Blattstiel mit Unterbrechungen in sich rhythmisch wiederholender Verschiedenheit ihrer Richtungen besetzen und vorzüglichen Hanf lieDa stehen noch kleinere Palmen, die gefiederte Guafern. miova und die uns einzig und ullein gegen den Regen schützende Guuricattna. Doch auch dieser Herrliclikeit, auf der unsere Augen jetzt fast zu lange verweilten, droht uahes Für den dazwischen aufgehäuften Holzstoss Verderben. giebt es kein anderes Schwort als die einäschcmde Kraft der Feuerzungen. Im erst nach Monaten dürren Holze von anfuchenden Winden geschürt, prasselt die I.ohe, rasselnd, funkensprühend knackcrad , flackernd , l>ei einer fast donnernden Heftigkeit des Luftzuges, unter aufrghcro ln Dahome stellt dl« ll> potbew« auf, da*« die Lagunen an der KUit« zwischen Volta und Niger und die ln dieselben fallenden Flüsse ln hydrogmphlachrra Zusammenhang« mit dem Niger ständen , aueh scheint e« ihm kaum zweifelhaft, dass der Old GtUhAr-Flu*« «iften Ann aus dem Niger erhalte. Wir vermögen Indes» nicht, uns ftlr die*# ll>potbe«e zu «rwärm«n.
la Soc.
;
the Nile. Albert Nyanza. Mit
—
Wie
Reunion pour 1865. 8°, 206 pp. mit 7 statistischen Tafeln. Saint- Denis (Parin, Cballamel) 1865. Drei Monate iu Abvsainien und Gefangenschaft unter Apel, K. H. König Theodora«. »°. Zürich, Meyer, 1866. 12 Sgr. Aucapitaine, Buron H.: Xoliou.« ethnogrephiquea sur les Berbers Touureg*. OUnoirei et Bulletin de la Societe de geogr. de (Jcncve, T. IV, l’ile
,
laricn. 3.
Renseignement« »ur le» murchandUes ä impurter en Abyasinir et dans lrs contrers ufricaitiea du sud de la mer Rouge. Ob* servations sur le commerce de l'Abvasinie et des diverses caatca qui Culture et commerce du coton daus l'Abyssinie rt le Ir pratiqurut. Suudan egyptien. (Annales du commerce cxtericur, Kebruar 1865.) Algerie, Tableau de !a Situation de» etablUsrmcut» frau^ai» dunx 1864. Gouvernement gcnäral de 1* Algerie. 4 6 , 272 pp. .
Abyasinie.
Annuaire de
315
Genüge darauf hing«wl«aen (Jahrg- 1^66. 8. 3K»; I M». Heft III, 8. HO), and liest mau ln dam W«>rke, mit welchen persönlichen Opfern die Reanltat« «rkkmpft wurden, welche Leiden und Gefahren Baker sowohl wie seine muthige, trenn Gattin erduldeten, so schätzt man den Warth der errungenen Kenntnis« um *o höher. Mehr ehrenvoll Ist dabei die unsprucluloae Darsteiluog, denn so sehr *lch Baker bewuMt lat, welch’ glänzenden Dienst er der Geographie geleistet hat, so tritt ar doch bescheiden hinter 8pekc zurück, dessen Werk er fortfllbrte und dem er stets voll« Gerechtigkeit widerfahren Seinem lässt. wiederholten Auaeprach noch Ut «Irr Ukerewe-S«« die ferner und höher gelegene (Quelle de» Nil, «Ährend der von Ihm besuchte Lots Nzig« da* letzte Sammelbecken bildet, nun dem der Weine KIum «chllmallrh seinen Lauf nach Norden Antritt.
Tamajunco*«, Kray A. Deacripeion de Im miaio nn», a! cargo d»l colcgio do nuestra Sonora de loa Angeli» de la rillt de Tanja. 4°, 60 pp. Buenos Aires 1836. C ». YoilUnt, Ad.: Apuntes estodiatico» j mcrcantilea «obre la rcpüblica del Uruguay. Correapoudiente» al ano 1862. 4°, 20 pp. Montevideo 1863.
nun
herfeiten wird.
Canarias, Dicrionarto estadittico • adminSatrativo dr las Isias Obre rscritu por D. Pedro dr Olire, ofticial de In secretaria de iu Junta general de Kstadiittica. 4°, 1264 pp. Barcelona (Madrid, Duran) 1865. 70 r. Coscntino, de L' Algerie en 1865. Coup d'oeil d’un cnlonisateur. 8°, 226 pp. Pari«, Challume), 1865. 4 fr. Davia, N. Wanderungen durch Romen- Städte auf NumidUchcxn und Karthagischem Gebiete. Aus dem Englischen. 8°. Leipzig, Dvk, 1865. :
J
Desor, K. »
.
Aus Sahara und
baden, Kreide!, 1865.
Atlas.
Vier Briefe an
J. Licbig.
2 Thlr. Wies-
8°.
{
Thlr.
Literatur.
316 Dinome, Abbe. Le Bunin
du Fleuve Blanc.
b»lgofbgt und azeh unter dem Text dnden »ich hkuAg Citate. dennoch ochien ooa die Literatur an einzelnen Steilem nicht ganz aaireichend benutzt oder doch aogefUlirt zu >«»ln. Z. B. heisst e» auf 8»i(» io : *.S«. weit unsere Nach« richten reichon, acheint ea mehr als wahracbelnllcli, «lass der Weiasc Klus* dar M Han|X« dort am, so wie d'ireh ••rneute Antlrengungen der Britl* vchon Uexleruntt, jftnan «nUetzlichcn Zuständen nach and nach ein Ende gemifht wUrdc. DIeac wür# der schönst«, woim auch «r«t auf t'mwegcn erisngto Erfolg der Uvlngttonc'sehen Expedition. Was Ihr« gc*>graphiv;hi;u Erfolg« bi* trltTt, »o »Ind »ie *rb*»n während Ihn?* Verlaufes groiitenthoilc hokannt gsworddn. Zwar i>e5r:hen »I« nicht an die glunceoden, Uhorratchendcn Rosultate der früheren Rclsu do» gro-taeu Süd-Afrikanlachan Entdecker*, aber sie gehören unbedingt zu den bodcutculitoa dra letzten Deoennlum*. I>v*r Nachwei» dea ZusamBienlutTig« z-*j»ehcn dem Zambmt and dem Llatnbai als »rinom Oborlauf ward« so vollständig geliefert, daas selbst etn Cooley daran glauben muss, oh* wohl er Ihn fUr ganz mimdgüch erklärt«; dl« MoHloatunia-Fülle, das Wunder Afrika'» und wobi der grotxartlgstc Wa*»crf.»ll der Knie, wurden genauer, von v«r4chlodetivn Seiten ausgenommen, abgeblldet nnd brachriebcn. Ihr« hikhtt luterotaantc An*lcht bildet da* Frontispiz* des Buches; die Kebrabaia* Katarakten oberhalb Tete wurden uutanuieht and In ihnen ein wohl uoüberwind* liehe» UiudemlHi flir dl« SohirtlxukcR da« Zznibcvi gefunden der gross» Hinnen** **• Nyosza, der nur der ExDtenz nach durch Ausaageo von Kingchoraen Ivckaunt war, wurde entdeckt und fast »einer ganzen Länge nach befahren; sein Autduss Sohlre wurde lu allen 'nieilcn gründlich erforscht und sein kleiner Karhbarsee Sehirwa. dessen Existenz sogar unh^kannt gobll«bnu war, bCtwht Endlich hat di» Expedition auch n «t»IU, dl« letzteren na trockenem und feuchtem Tttermumeter !• Mal täglich im Hafen von Ma»*uua, itn Britischen KnatuUt datelhst und ln M'kullu bei Sfastaaa. a
ln
Miani: Le apcdixSoni alle origini del Xilo. 8°. Venezia 1865. Mitterrutzner, Dr. J. C. Di« Dinka-Sprache in LYntral- Afrika. Kurze Grammatik, Text und Wörterbuch. 8°, 3'22 SS. Brixcn, Theol. Vor:
3
lagy-Auitalt, 1866.
fl.
40
kr. Ö.
W.
Not« aur le pay* des Khoumira. (Bulletin de la Soc. de gAogr. de Paris, Novbr. 1865, pp. 516—521.) Karze Angaben über GcwÄ**»r, WMMcr, Mineralien uni Bewohner .!< * Tlieilc»
Moulin
:
von Tun]», wefcher der Algerischen Grenr» zuoüehst am MittelländiaRhcm Meara xwlacbon Kap Galllno und PuntraNcra liegt and ein« vollständig«! Unabhängigkeit bewahrt huL
Oliver, Liout. : Madng&acar and the Malagasy, with »kctchea in the prottncea of Taraatavc, Bctanimcna and Aukova. 8 A , 128 pp. London, Dajr, 1866. 42 Pichard: I.a Gambie. Mit 1 Karto. (Revue marilime ot coloniale, Juni 1865, pp. 225—260.) Der Vertaner i*t Frnuzöslacher Vicekonsul in Balhorn! und sitlu AufMatz Im Wesentlichen «in Kon»aUt»*B«rteht über Produkte Handel und Schifffahrt. enthält er kurze Notizen Über dl« Bawobner, ihr« Sitten o. «. w., Politik und Verwaltung. Die Kurte xfellt d«n un* ttbftr «laa Klima, Mlstfonea tertten Lauf de« CiatthU io grauem .MmuUb dar. ,
Dzneben
.
41
318
Literatur.
Primaudaie, Eli« de
la:
Le
navigation, guographic compareo. Voyagrs» Juli 1865, pp. 5 69,
—
,
mehrwöcheatliches Fieber bUaaco. Von Mafamma wollte er über Faxogl nach Chart um relie». Senegambie. Expedition du Rip. Mit 1 Karte. (Revue maritime et coloniale, April 1866, pp. 850 867.)
Commerco, de la Tripolitainu. Mit 1 Kart*. (Nouv. Annalc« dus
littoral
August pp. 141—222, September
—
pp. 279—323.) FUissIgo und umfsngT«lehe Arbeit Uber die alte und Mittelalterliche Geogrsphto de» TripoHtsnlscheo Uferinndu* mit Bezug auf seine heutige Beschsffenbclt. Die Karte reprodurirt die Darstellung der Seekarten aus der Zelt von 131H bis 1MI.
Die Routenkarte die dem Bericht Ober dlo militärische Expedition der Franzostu von G*»r^e durch Baol, Sin und Sslnm nach Rip oder Badlbu am heilffgt, ist nicht ohne Werth fUr dl« Karte von SenegambSen. L'Kgypte, la Baase Nubie et le Sinai. Relation d'aprea lea r.oto» tenurs pendant le voysgo que S. A. H. Magr. le duc de ,
Gambia (1M6)
Stacquez, Dr.
Rasch, 0.: Nach den Oasen von Silur, in der grossen Wüste Sahara. Ein Reixebuch durch Algerien. 8°. Berlin, Vogel, 1866. 1^ Tlilr. Ricard: Le Senegal, utude intime. 8°, 431 pp. Paris, Challamel, 1865. .
*
3J
Brabant fit dana ccs contr^es en 1862 et 1863. 8°, 400 pp. U£go 1865. 2| Thlr. Stein und Hürachrlmann'* Handbuch der Geographie und Statistik. 7. Auft. von Prof. Dr. J. E. Wappaus. 2. Bd. 1. Nachtrag. Nachträge uud Ergänzungen zu Afrika. N on Dr. Otto DcliUch. 8°, SS. 357 18 Sgr. bi» 500.) Leipzig, llinrichs, 1866. Gamprechtls Bearbeitung von Afrika In der neuen Auflage de* Stein und IfSrachclmann'schcn Handbuches datirt vom Jahre tä53 and ist daher In fast
fr.
Mission Lifo amoog the Zulu-Kahrs. Memorials of Henriette Itobcrtsou, i*ife of the Bot. R. Robertson. 8°, 396 pp. mit Karte. Cambridge, Peighton, Bell & Co., 1866. 7J s. (Zeitschrift für AllRohlfs, Neueste Nachrichten v«»n Herrn , gemeine Erdkunde, November 1865, SS. 353- 357.) Diese wahrend seines letzten Aufenthaltes in Ilhadamr* (Juni bla August ISfS) geschriebenen Briefe an Dr. H. Barth enthalten h.iapt»irLli
Rohlfs, G. Account of a jouraey acro»x the Atlas Mountains and through the Oase* Tuat and Tidikelt to Tripoli, by way of Gltadame», in the vear 1864. (Procofdings of the R. Geogr. Soc. of London, Vol. IX, No. VI, pp. 312—314.) :
Reis« von Berber in Nubien nach —* , (Daa Ausland 1866, Nr. 14, SS. 331—334.)
Kurzer vorläufiger Bericht Über die Relie, deren au«ihbrliche Be«cbrelhung die wGeotft. MitiV».** rtfwUMli haben. J. du: Texte» gfographiques du tumple d'Edfou (Haute- Kgyjite).
36 pp. ct2
p).
Pari», Didier, 1865. (Kxtruit de la
Meer.
Namen lässt sich srkennsn, data der anonyme verfolgte, die kurz nach Ihm v. IlcogHn sloschlug nGongr. MltthelL” 1W6, S. 106 und Tafel 9), seine Aufzeichnungen tragen Nichts zur näheren Kenntnis* derselben bei. Thornton, R.: Note« on a jouraey to Kilinta-ndjaro, made in Company of the Baron von der Decken. (Journal of the 11. Gcokt. Soc. of Trotz der Entstellung der
Revue sreheo-
Verfuhr dltNlb« Route
logique.)
(*.
Ruxton, Commandor W.
F.: Report on rariou» river« on the Wext coaat of Africa. (Proccedings of the K. Geogr. Soe. of London, Vol. X,
No. II, pp. 66 — 69.) NotUen Uber df« KlUste der
—
XXXV, 1865, pp. 15 21.) Au« dem Tagebuch de« verstorbenen Geologe» Thornton dar bekanntlich RcU« von der Deeken'» nach dem Kilimandscharo Im Jahre la£l not-
I/n*-KQ*tc von MelUrorl nördlich und Uber den Jetzigen Stand de» Sklavenhandel» daxclbat. Ruxton glaubt beitlmcnt, dass der hohe Kukulitimh-Bvrg gegenüber den Lwlnieln mit seinem kegelförmigen Krater, der LU* ollen noch raueben soll, der Wendepunkt von Mnnno's K«Mw war. *.Dio mir gegebene Beschreibung des LmiiiUs von Jtba bis lom Mcllacori. wie es vor :w Jahren war. schien in wundorhsrer Welse mit llanno's Bericht flbotlDMttifDDMti; mein Beruht* rsiattrr gebrauchte fa»t dieselbe» Worte und bOtcltfieh die grotsen Ib-erden von Pavianen fn dem Lande. Sowohl llavOlkcruug als Anbau scheinen währen«! de« letzten halben Jahrhunderts hier llberall abgmoiowen zu haben.’*
Sagot, Dr.
am Kothen
Suakin
X
Rouge, 8°,
:
,
die erste
machte.
hier «In kurzer Bericht ausgexogen.
Ist
der für Deutsche Leser alrhta
Neues bietet, nnmentUch keine gcologlichen Notizen enthalt Vullon. Capit. A. Leltru ä M. d’Avezac. (Bulletin do lu Soc. de glogr. du Paria, Mai 1865, pp. 476 482.) :
Vorläufiger Berirht tlhur eine mlUtiriueh* Exkursion In das Gebiet der Serer-
Nnn zwlNchen Portudal, Poat und Thlcs in Senegambie». Vimcpcati, C.: L'iathmo de Suez. 8°. 353 pp. Paria, Gaitlct, 1865.
Observation« sur les lies Conane» et aur leurs culturca. (Journal de la Societu imperiale ct cenlrulc d’horlicuUurt, XI, 1865, :
Karton.
pp. 225—233.) Sala, G. A.: Trip to Barbary by a roundabout route. 8°, 398 pp. London, Tinslcy, 1865. 15 s. Sapeto, G. I/ltaliu ed il Canalc di Suez. Opcrctta popolare. 8° mit Genua und Florenz 1865. 1 Karte des Isthmus. 2 lirc. Scherer, H.: Reize in Egypten, ln Briefen au Freunde. 8°. Frankfurt
Africa, North coaat, Cape Carbon U» Fratelli Rucks, Lieut. Bürard 1836. London, Hydrographie Office, 1866. (Nr. 251.) 1$ s. Bcn-Ghazi, grav6 par J. QeirendSrftr. Poris, impr. Lcmercicr, 1866. Betsellor, E.: Carto du surricu poxtal du l'Alg6rie. Alt;ur, Tixsier, t865. Figari-bey: Ktudea geogruphique« ot gcologiquca de UEgypte, de la Pcninsule de PArmbie Pötrte ot de la Palostine. 6 fonilles. Grate par Avril frurus. Pari», impr. ebromul. Janaou, 1866. Germain: Plan de Tamntave , cMc est de Madagasmr. (Nr. 2098.)
:
a. M., Winter, 1866. j Thlr. Flora der Soturba nu der Kubischen Küste. 8°, 24 SS. (Besonderer Abdruck au« den Verhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1865.) Schweinfurth, Dr. G. Ausflüge um Ko%»£r. (Verhandlungen der K. K. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, 1865.) Schweinfurth, Dr. G.. Reise von Suakin nach Kaxsala, April 1865. Reite von Ka&sala nach Gedärif, Mai 1865. Reise von Gedürif nach Matammn. Mit 1 Karte, Profilxeichnungen u. ». w. (Zeitschrift fUr Allgetu. Erdkunde, November 1865, SS. 305- 323, Dezember SS. 385 bis 427.)
Schweinfurth, Dr. G.
:
Dupiit de la marine,
Germain: Plan de
:
Döpüt de
—
Ab-gesehen vorn botanischen Inbslt sind die»« Berichte such Io topographischer lllmicht von lutere***’. Bei KonUruktion »ein*? Kante von Suakin nach Kwu!» :.el der letztere Punkt nur I Stunde nordwestlich von der durch Kinr.elbsch bestimmten Position . dJo Knute eignet «kh daher xur Berichtigung der hitherigen Karten, die gerade z»ri«chcn Suakin und Kanaix Immer noch manch« Zweifel aufkommen llwteii. Dr. £etivc4nfurtli bwsuebte dabei die christliche Grkberstadt Matnün und beschreibt ste ausführlich, an wie er auch Abbildungen mehrerer Grabdenkmäler und außerdem eine Anzahl Gebfrg»an»ichtcn sieht. Auf der Routenkarte deutet er an, da* der Gasch der obere Lauf de« Chor -r In den bei Tokar in* Rothe Meer fallenden Barka J.ang86 1089 ; Nr. 47, SS. 1111—1116.) Der Verfasser spricht sehr gelehrt bringt aber nichts Nenn«n.sw«rtbos vor, was nun nicht schon wiLtvte. uiul tappt oft edeuteud steiler als die übrigen.
masse
und
F.
Dieser schmale Theil
breit.
80
hinab,
nehmen, wie schwierig
bis
un der Ost-
begiuut,
Fall
ist
Hohe Gebirgsketten
an den Fall zu gelangen, muss man bald un halsbrcchuudcu
ja sie wer-
steil,
den Hasensprung
nur denken kann.
sich
bcidcu Seiten des Flusses und parallel mit demselben.
und da
Die Ufer des Flusses
gefasst hat.
um
„Die Gegend
man
dor Hasensprung
beginnt, liegt eine öde Fclsoniuscl, auf welcher hie eine junge Fichte
Nebeln.
grossen
schon oberhalb des Falles
Dort,
335
Wellen dahin stürzende Wussermasse mit ihren gleichsam
bei
hatte.
aus
entwickelt
völlig
Landscebockcn heraus und
die
,
den Njätsojokk und den durch den Sokkajaur
tcro
bei
dem
Eisenberge Ruotivare fliessenden Stantarjokk aufnimmt, nun
verändert i
sich die Scene; in die
überall
grosse Wassermosson hoch
werden
Luft geschleudert und hohe Wolkonsüulcn von Schaum
schweben über dem Ganzen Undurchsichtigkeit
wird von dom
iiu
bisweilen
;
verdichtet.
Wege
sind
diese
bis
zur
Der weiss kochende Gischt
stehenden Felsen gezwungen,
wärts auszuweicheu, und begegnet
seit-
dem schmaleren Stromarm,
der von der anderen Seite der Fclseninsel kommt, nachdem er sich zuvor senkrecht herabgestürzt hat.
Darauf
eilt
der
Fellokk heisst, dann don durch den See Tntajaur
flies senden
aufnimmt und sich bei der Kapelle Qvikkjokk 33' N. Br.) mit dem Tarrejokk vereinigt, um
Njakak
(66® 56'
sich gleich darauf in
don herrlichen Landsee Saggat (957 F.
hoch) zu ergiessen.
Dieser Landsee so wie die ganze
gegend von Qvikkjokk bildcu ein ungemein thal,
welches umgeben
ist
Um-
liebliches Gebirgs-
von einer bedeutenden, von dem
Hochgebirge getrennten Üebirgsgruppo
,
welcher recht
zu
siedende Strom lärmend und tobend iu seiner engen Rinne
bedeutende
Höhen, wie Vallispikeu (4300
weiter uud
(4383
Staika (5177,5 F.), Kurvck, Tjoultupuult, Sta-
bildet
eine
V«
(Schwedische) Meile lange zu-
Von dem 120
sammenhängende Reihe von Wasserfällen. bis
150
F.
hohen Felsenufer erblickt mau
in
der Tiefe
F.),
tjatjokk,
Sökkokk (3000
Ruotivare ,
Skewon
Nichts als Rauch und Schaum, dessen blendend weisse Farbe
allen
Reisenden
merklich gegen die schwarz glänzenden Felsenwände absticht.
tigen
Baumwuchs
„Nur au einigen Punkten, uud auch Lebensgefahr, kann leichtesteu
ist
ergreifendsten
man an
dicss gerade dort möglich, ist,
Theiles des Falles.
nämlich
hier
nicht
ohne
das Wasser hinabkommen.
gleich
wo
unterhalb
die Scene
Am am
des obersten
Hier sieht man auf der einen Seite den
schön dunkelgrünen,
mit
betäubendem Donner senkrecht
herabstürzenden Strahl und auf der anderen die
in
der ab-
schüssigen Rinne mit der eiligsten Fahrt und in ungeheuren
F.),
Silkpakvare
,
wird
und
F.),
Kaskajvo
Kabbln Tuodar, Porte Tuodar, u.
a.
dieses Gcbirgsthal
seinen
m.,
gehören.
Von
mit seinem kräf-
ausgezeichnet
reichen
und
saftigen Grasmutten als ein
ungemein herrliches geschildert;
der Norweger Stockfleth,
dor
Lappen,
diese
setzt
Apostel
der
Gegend über die wegen
Norwegischen ihrer Natur-
schönheit berühmten bei Alton, I’ettersson sagt aber:
Schade des
,
dass
Sommers
muss.”
—
man
dieses Lappländische Paradies
so zu sagen durch eine Hölle von
Mit
dem Baggat
Meileu lauge Reihe
„Nur
während
Mücken sehen
beginnt die etwa 15 Deutsche
von Landsee’u, die dieser Fluss hier 48*
Die Luleä-Elf, Kanalanlagen und Kisenbahnbautcn in Lappland.
336
nämlich unterhalb des Saggat der Tjamotis (937,7
bildet,
Skulka (935
deutendsten
das nordwestliche Eude des Tjamotis
in
:
bedeutende Flüsse
kommt uud den
von dem See Lctsit 2.
nämlich
fallen,
1.
Rupaädno
und
ergiesst,
3.
der Abfluss des Nautijaur,
und der Adurajokk
— lu
den uörd-
fällt
wo
trägt,
An
Stajnasjaur.
der Südseite des Purkijaur müudet die be-
deutende Pertelf, entspringend
Juognajaur durchströmend,
uud
Karats
aur,
stehen
den
rechts
aber damals
Nuustajokk, Abfluss des Naustajaur, uud links den die See'n
jetzt
—
Von
dem sie
dort ab,"
Vajkijaur
keine
auch der in
wo
indem
Höhe von 222 Fuss
benden S-förmigen Wasserfall
und der
vereinigte Fluss
Porse-Forss Storbacken,
Wenn
ist
jetloch
die absolute
wären, vielmehr
mehr
ist
haben,
und die
tlu-ils
doch
sie dio
ist
des Flusses noch 157,844 F.
Gegenden
der Fluss-
Hauptstadt des Läns
1
5 Schwedische oder
in
daraus noch
ist,
senden weckt,
ungemein
reich
am
ist, ist
u.
(a.
In Betreff des erstcren
„Was
0.):
bei der
Reise
welcher vielleicht der grösste
meisten die lebhafte Freude des Rei-
duss die
Vegetation
an
und im Hochsommer das
Ufern Grün d«-r
seinen helle
Laubhölzer eine höchst angenehme Abwechselung mit der
grösserer und kleinerer Landsee’n vor-
dunkleren Farbe der
Nadelwälder darbiotet.
Wer möchte
wohl glauben, duss die Bewohner der grösseren Dörfer j
zahlreichen Nebenflüssen in diesem Unterlaufe er-
wälinen
wir
uur
rechts
die
Görjcä,
die
Bodtrüskü
mit
Qvarna und links die bedeutende Svartlü-Elf, im oberen Laufe, bis an den See Lakaträsk, Foltisjokk genannt.
Von
«Storbacken
ist
der Fluss
2J
Grenze zwischen
den
eigentlichen
zu der Landschaft Westerbotten,
wo
er die
Luppmarkcn und dem
dem Küstenlande,
gehö-
renden Theil des Läns Norrbotton überschreitet, nur ein Gefälle
von 5,944 F.
schnellen
von etwa
hat.
Nun
aber
bei Edefors (Edeforssar) ,
%
kommen
welche
in
die «Strom-
einer
j
Länge
Schwedischen Meile eine Fallhöhe von "6,005 F.
—
um bücken. Unbyn, Säfvasta, Svartby und Boden welche in dem sogenannten Küstcnlundc liegen, uuumchr ausschliesslich von dem AckerGiiddvik, Bolinge,
Sönderbyn, Afvu,
—
I,
,
bau leben und von den Frostnächten (im August)
Schwedische Meilen
abwärts schiffbar, indem er auf dieser Strecke,
zu
Landes eine grosse Mougo reicher,
sagt Pettcrsson
Schweden
Schifffahrt
dahin fruchtbar sind und theils
bis
den grossen Fluss aufwärts,
handen, welche Flüsse und Bäche in den Hauptstrom senden,
Von den
wo
bereits
erwähnten Hindernisse zu bcsiegeu,
die beiden
die inneren Gegondelt des
Umstandes
zu beiden Seiten längs des gunzen Laufes
Menge
Jetzt
verlegte.
unerschöpflicher Erzlager enthalten.
dem Gute
bei
man
Die
,
ungünstig, daher man
Fluss wenigstens bis «Storbacken, etwa
da
toj
darf
als
an ihren jetzigen Ort, eine Landspitze an
eröffnen
Grosse Luleä-Elf stürzt
bildet, so
Wege.
«Stadt entfernt
Schon lange hatte mau daran gedacht, diesen wichtigen
hier gar keine Landsce’n vorhanden
dass
nicht schlicssen,
Meile von der jetzigen
22 Deutsche Meilen, ohne Unterbrechung der
gleich darauf den majestätischen
Höhe
%
auf 1737 vermehrt hatten.
[
der Fluss in seinem Unterlaufe keine see-
artigen Erweiterungen
eine zahllose
in die
ist
bei Volleritu
vereinigt
Unterhalb desselben,
bildet.
dasselbe
einem schrecklich
in
bei der Stadt Luleä
Hindernisse im
keine
ab,
be-
entfernte
Norrbottcn und zählte 1860 1516 Einwohner, die sich 1864
Haupt flösse
sich beide
die Kleiue Luleä-Elf
sich
mehr;
Erweiterungen
den Bottnischen Meerbusen
Altstadt (Luleä Gaminolstad) liegt;
die
mündung,
Luleä-Elf entwickelt aus
die Kleine
nachdem
einer absoluten
sie
hat.
unweit der Kirche Jokkmokk, bildet
tritt,
seeartigen Fall,
nufgenummen
umgangen
jetzt
Von Rabäck
nur noch 7,075 F.
4 Schwedische Meilen
1642 erkannte man diese Lage
Laddon und Norvijaur durchfliessendeu Norvijokk aufnehUnweit der Pertelf mündet in don Purkijaur die mend. Appo-Klf, Abfluss des Turrajaur, welcher die Abflüsse mehrerer höher gelegener See’n
in
der Schifffahrt
Hedeforssar,
Stadl Luleä erhielt 1612 ihre städtischen Privilegien, stand
Sec’n Peur-
als Isclcjokk, die
letzten Mal
Meilen lange
*/«
worden
(sic
des Flusses
an seine über
bis
Mündung
der Stajnasjokk, Abfluss der See’n Harrijaur, Lokkijaur und
Höhe
die absolute
zum
sogenannten
die
,
28.400 F. langen Kanalcs).
mittelst eines
den Nautasjokk
in
von .Stromschnellen
doreu Fallhöhe 58,52 F. beträgt
welchen See der Keptijokk
rechts
fallen;
F. langen Ka-
Laforsudden in der Nähe der Kirche
unterbrochen durch eine bis Rüböck über
Reihe
sieh der Nautasjokk,
orgicsst in
bis
Hier wird nun die Schiffbarkeit
beträgt.
welchen sich der
der Taurijuüdno.
des Ruudijaur
lichstcn Theil
in
9350
der majestätische Fluss
flicsst
Ofver Luleä, woselbst seine absolute Höhe noch 65,595 F.
der Situüdno, der
Situojuur durch^trömt,
der Lajdüdno, Abfluss des Lajdaur,
werden
(Jetzt
Schifffahrt.
mittelst eines
Wiederum
7 1 Schwedische Meilen mit einem Gesammtgefalle von 10,3F. schiffbar dahin
fällt
der Smajlaädno, der Abfluss des See’s Snavya, in welchen drei
unterbrechen die
au der linken Seite
nales umgangen.)
sind folgende die be-
in diese Scc’n ergiessen,
welche sieh
sie
Unter den Nebenflüssen,
F.).
und
hüben,
F.),
Purkijaur (929,9 F.), ltundijuur (894,5 F.),
F.),
Purkijaur und Vajkijaur (808, t>
noch etwas zu fürchten haben
?
kaum
Das war noch vor wenigen
Deccnnicu keineswegs der Fall und die Verl>cssorung Klimu’s muss einzig und allein der fortschreitenden
uud der Entsumpfung
des
I«andes
Einen schönen Beweis dessen, was
zugeschricbon
des
Kultur werden.
in dieser Hinsicht
noch
höher hinauf geleistet werden kann, bietet der Musterfurm
Ämiunn ligen
ehemaGrenze von
dar, welcher etwas oberhalb Svartlu, eines
Hütten-, jetzt Sägewerkes,
unweit dor
Digitized
by Google
Die Luleä-Elf, Kanalanlagen und Eisenbalmbauten in Lappland. doch
Lappland,
dem Schutze des Carl XV., 1856
unter
Flusses,
jetzigen Königs
Gebäude
nöthigen
die
an der anderen (der rechten) Beite des
roggen
Hier sind
schon zu den Lappmarken stiger
Luge nimmt
Auch
gehörenden Gegenden
die Bodenkultur
in
dem
in
den
mit gün-
noch ganz
zu; selbst
Nähe des höchsten Gebirges,
in der
—
|>aradicsischen
Thule von Uvikkjokk, schlägt die Getreideernte selten fehl
und besonders giebt die Viehzucht reichlichen Ertrag wegen des
Graswuchses und der vorzüglichen
kräftigen
erhebt sich nach Pcttersson 317,2 F.
nördlichen Fusse
des Berges hinflicsscuden
deren
,
absolute
Der über
in die
Höhe
1084,8 F.
Höhe des Borges 1402 F. ist; dagegen giebt der berühmte Geolog A. Erdmauu dio östliche Höhe auf 6- bis 700 und die westliche auf etwas über 800 F. oder ungefähr 2000 F. über der Meeresfläche an (Blanck, S. 54), was aber nicht so zuverlässig sein dürfte. Der Berg ist von Osten nach Westen etwa 16.000 F. lang,
Umgegend
der ganzen
in
Urwald dem Anhau weicht.”
der
in Blanek's Skizzo).
Kalix-Elf sich orgi essenden Lina-Elf,
so dass also die ubsolutc
ist,
spürcu, indem der Ackerbau ungemeine Fortschritte macht
und
337
s.
nach C. P. Hallström’s Nivclliruug (1819) hier
selbst "Winter-
Schon jetzt kann man den
gedeihou.
heilsamen KinttusM dieser Anlage
am
der
Lehm- und Mergelunterlage
worauf Gerste, Hafer und
vortrefflich
Gellivara -Berg
Kronprinzen,
ist.
und bedeutende Land-
aufgeführt
streckeu mit gutem Boden auf
urbar gemacht,
damaligen angelegt
Analyse so wie andere Details
fällt
gegen das Flusstha! der Lina-Elf im Norden schroff
und
steil
ab,
senkt
aber sanft
sich
gegen Süden.
schiebt sich ein Thal in den Berg hinein i
nur 6000 F. breit
ist,
wohl 10.000 Fuss
Weiden,
während
Hier
dass er hier
so
,
die Breite zu beiden Seiten
beträgt.
j
Auch der Wald wächst kräftig in den unteren Theilen der Lappmarken und wenn auch langsamer als in südlichen
Diese Reichthiimer konnten
Gegenden, so
liefert
er
wegen des grossen
doch
zum
das er bedeckt, nicht nur was erforderlich
ist,
sondern
wiederum waren
Areals,
eigenen grossen Bedarf
allzu gering,
i
Pottasche ,
Pf.)
590
118.726
Spieren,
wonig kleiner
Anstalten
den hiesigen Werften verwendeten Materialien
sollten,
ungerechnet.
Unerschöpflich aber sind die Metallreichthiimer
nur
dieser Gegenden, wie bereits dargethan
melin
von
S.
dergleichen
obgleich
ist
als
sein
der von Bayern, Württemberg uud
während sind; ja
in
1860 jenen
die Studt
au
dem
Flusse Luleä
hatten 1860
19.956
zu Gute kommen
allein
auf einem Areal von
Einwohner,
nämlich
das zu
754,8 QMeilcn der Laudschuft
Westerbotten gehörende Küstonlund auf 76 Quadrat-Meilen
G. Hor-
Lappmarken
Öfver
seiner „Mincralhistoria
in
ist
Län,
Lulen und die vier Kirchspiele, denen die Kommunikations-
dem bedeutenden
»Schiffbau auf .
dieses
Staaten boinahe 8 Millionen vorhanden
Sparren,
47.788 Balken, 60.505 Zwölfter Planken, 61.623 Zwölfter Breter und 22.358 Tonnen Theer, die zu
denn
nur 69.225 Einwohner (1864: 73.775),
1858 durchschnittlich im Jahre 4580 Lispund
bis
20
dass sie hiurcichcn konnten,
als
Baden zusammengenommen (2022,5*4 QMln.), hatte
betrug dieser Ex[»ort an Waldprodukten in den drei Jahren
1850
dem Mangel
bei
der Bewohner von Norrbotten
Flächeninhalt 1950,88 Deutsche Quadrat-Mlu. beträgt, also
tenden ExjKjrt.
(a
die Kräfte
zu Stande zu bringen;
darüber hinaus zu einem bedeu-
Nach dem unterthänigen Berichte des früheren Landshauptmanus des Läng, P. H. Widmark, 1800
natürlich
an Kommunikatious- Mitteln nicht ausgcbcutet werden und
,
15.608 Einwohner (die
och
»Stadt
Lulea 1516, Neder Luleä 8283,
j
Westerbönen", Stockholm 1804, von Widmark angeführten
Bericht
(daselbst
1
860) und
in
seinem
ueuordings
von
dem Konsul und Disponenten
des Stockholmer Contors der
Englisch - Schwedischen Aktien
-
Gesellschaft
„The Gellivara
Company, Limited”, Otto Blanck in seiner volkswirtschaftlichen Skizze: „Der Mineralreichthum der Schwedischen Pro-
und das Eisensteinlagcr Gellivara, Stock-
vinz Norrbotten
holm und Leipzig 1866” (mit
Es sind
worauf hier verwiesen wird. anderen
reiche Kupforgruben
Serkievara
,
Kilavara
,
einer
,
hier nämlich unter
Schiangeli
,
(auch Eisen), Bleiglanz mit
Schwefelkies im Kedkevuru, Alkcvara, Kiuurovara, Eisen im
Ruotivara
u.
a.
,
besonders aber in
bestehenden Berge Gellivara,
’/2
dem ganz aus
Eisenerz
Schwedische Meile nördlich
von der Kirche gleichen Namens, welcher auf Jahrtausende alle
Hohöfen der Erde mit dem
vortrefflichsten Rohmaterial
versehen könnte, welches 60 bis 70, ja das aus der Robsahrasgrube
74
und von den zu den Lappmarken ge-
beiden Kirchspielen Jokkmokk
mit der Kapelle
auf 326,03 QMln. 1905 Einwohner (Jokkmokk 1378 uud Qvikkjokk 527) und Gellivare (so gross wie das Königreich Württemberg) auf 352,8 QMln. 2442 Kinw.
Uvikkjokk
Vieles hatte
in dieser
Hinsicht der
verdiente Freiherr 8. G. Hermelin
')
um Schweden
hoch
gethan und Norrbotten
Karte der Provinz),
im Bvappavara
Bagisvara
Öfver Luleä 5809)
hörenden
Prozent reines Eisen enthält (die nähere
') Hermelin, gob. 1745, gest. 1820, ist dem Aaslande besonders bekannt durch »in grosses Kartenwerk Ober Schweden und Fiuland in 3ti Blättern, Stockholm 1787 bis 1812, dessen Herstellung ihm sehr bedeutende Summen kostote, indem er ;.u diesen» Zweck nicht allein selbst weite Reisen machte', eondorn auch durch andere Gelehrt« in Gegenden, die noch gar nirht erforscht waren, Vermessungen anetellen lioss (unter diesen war auch der bereits erwähnte Waklenbcrg) und ausserdem mit der Konstruktion der Blätter in allen Provinzen Diese Karten sind «war nnnmohr veraltet, viele Hände beschäftigte. auch sind sic nicht gsnr richtig, aber von manchen Gegenden sind imch keine besseren nnd neueren vorhanden und man muss sieb daher mit ihnen begnügen, ln Norrbotten aber kaufte er die erwähnten bedeutenden Besitzungen; das Gnt Storbackcn, welches auf der rechten Seite der Lulrä-Klf schon innerhalb der I.appmarken auf einer von dem Flosse gebildeten Halbinsel liegt und, umgeben von bedeutenden pitto-
Die Lulea-Elf. Kanalanlagen und Eisenbahnbauten in Lappland.
333
konnte er seine Pläne
verdankt ihm ungemein viel, doch
Ausführung bringeu und
nicht in
auch der
lierg üellivaru)
Eisenbahn von dem Berge Gellivara nach Norrvik an der
i
Lulei wird in Folge besonders günstiger Bodenverhältnisse
Güter (darunter
als seine
und da dieselbe
an den damaligen Kronprinzen,
König Carl XIV. Johann übergegangeu waren
naelihcrigeu
nur für
den ausserordentlich
für
d. h.
Ct. per
welche die Verwaltung erforderte; donn weit entfernt, ihm
material
werden.
das geringste Einkommen zu
beiden erwähnten Wasserfälle
wurde
er bald der ewigen erforderlichen Zuschüsse
liefern
auch der König Oscar
kaufte denn
I.
dass
müde,
Besitz
mit
Daher ver-
die Güter,
welche
Theile getheilt, au Privatpersonen, bald zu der Einsicht gelangten,
war der
,
verbunden.
bedeutenden Verluste
jährlichem
in
aber
um
1 1
grosse
allzu
Kapitalien
waren.
erforderlich
sind
über zwei Jahren
vor etwas
üulli vara-Bcrg bis
am
dem Flusse
in
der That unerschöpflichen Schätze
bcuten.
Ausserdem
ist
auch bereits
um
,
Abgabe zu
und
864
Weg
Thlr.
Preuss.
bis
Ct.),
1863 eine Subvention
mit 852.000 Thlr. ReichsCt.)
bewilligt,
die
dem
Gesell-
allgemei-
auch die Eisenbalm von Norrvik
öffnen, sondern
aus
Gellivara
eigenen
Mitteln
zu
er-
bauen.
Darauf hat denn die Gesellschaft die Kanalbnutcn unter Leitung des Kapitäns
alsdann die
ein
der Kosten
/a
dem Berge
nach
Corjts
lt.
beim Königl. Schwedischen Genie-
Schough schon im November 1864
mit
grosser
Energie in Angriff genommen, aus den südlicheren Provinzen
an Eisenstein auszu1
sind veranschlagt zu
hat,
1862
nen Verkehr gegen dio Erlegung einer verhaltuissmü&sigen
mittelst
eine
Berge Gellivara herzustellon beabsichtigt
übernommen
2
münze (319.500
bequeme und vor Allem billigere Kommunikation zwischen der Küste und wenigstens dem in
Wasserweges auf
hat.
bestimmter Frist zu vollenden und dieselben
ferner durch die Kanalisiruug der beiden erwähnten Wasserfälle
Üsteroder
schaft aber sich verpflichtet, hat, nicht allein diu Kunüle in
Norrvik
linken Ufer der Lulea-Elf, Storbacken gegenüber,
genommen
die Reichsstände von
des Staates von
die grossen Besitzungen
l>oduutenden Aktien -Kapital,
mit einem
versehen
-
1.278.000 Thaler Rcichsmünze (479.250 Thlr. Preuss.
wozu
von einer Englisch - Schwedischen Aktien-Gesellschaft, „The Gellivara Compauy, Limited", gekauft worden, welche,
Baues einer Eisenbahn von dem
der
worden,
zur Herstellung eines ununter-
die Arbeiten
Aktien-Gesellschaft
Daher
Nun aber
Kauf rückgängig werden.
gemacht
Die Kosten zu diesen Kaualbautcn, welche die erwähnte
suchten sie die Güter wieder los zu werden und der König Hess grossmüthig den
Schiffbarmachung
22 Deutsche Meilen laugen
brochenen,
und zu der Aulage langer
10 cinnehmcn zu können,
Wege
Zur
aber sind verschiedene Vor-
Ost-Prcussen mit geneigten Ebenen ent-
in
und
der Lulea-Elf in Angriff
Reichsthaler verausgabt werden mussten,
Ct.,
Betriebs-
incl.
sich endlich zur Adoptiruug der Elbing
schieden
an Leuten und des allzu kostspieligen Trans-
portes wenigstens
Deutsche Meile,
Untersuchungen
zahlreiche
Konulbauteu
unzurei-
chend wären, den Besitz dieser Güter beizubehalten, da wegen des Mangels
man
bis
drei
hergesteilt
und
schläge
ebenfalls
ihre Kräfte
von 2.575.000 KD.
276.400 RThalcr Schwedisch per Schwedische und etwa
72.000 Thlr. Preuss.
so
Spurweite gebaut wird,
F.
3^
billigen Preis
Schwedischer Keichsmünze oder für 965.625 Thlr. Preuss.
und dieser sich durch andere Ankäufe eine Besitzung erworben hatte, die etwu 100 Deutsche QUeilcu gross war,
Schwedens Arbeiter
von
menschenarme Gegend
iu die
geschafft,
j
Storbacken au der Kirche Jokkmokk vorbei bis an den See Vajkijaur, ein 6j Schwedische Meilen langer
zur Erleichterung der Transporte für die Kanal- und Eisen-
Weg, mit einem
bahubauten die Dampfschiffe unfertigen lassen
Kostenaufwands von 67.530 HThaler, wozu der Staat 40.000 hergegeben hat
,
hergestellt
worden
,
von
wo ab
schon während
die lange
Reihe von Lnudsoe’n, zwischen denen aber immer Trageplütze vorhanden sind tion
uach
dem
Tragcplulz nennt
,
oberen
eine Erleichterung der
Laude
darbietet.
die Ede-Fülle
Kommunika-
Einen
des
,
von denen
Sommers (1865) das
vorigen
eine von
Lulea bis an dio Hedeu-Fällc, das zweite von dort
und das
dritte
von hier
Beginn der Eisenbahn, gegangen
solchen
ist.
bis Norrvik,
Um
bis
an
an den
die beiden letz-
Bestimmung zu schaffen, war mau während des Winters stückweise auf was bei der Grösse der Fahr-
teren au die Orte ihrer
man Märka.
genöthigt,
Die 9,316 Schwedische oder 13,42 Deutsche Meilen lauge
Schlitten
dieselben
zu
transportiren
,
zeuge, jedes mit eiuer Maschine von 16 Pferdekräften, keine resken Höhte,
ist, war sein Lieblingsallgemein vernHchlissigtcn Norrbotten eine besondere Aufmerksamkeit und diese Landschaft bat keinem anderen Munn so viel zu danken wie ihm, denn Keiner hat hier mit eigenen Kräften so Grosses ausgvfUbrt wie er, er hat eine Meuge enn SehmeUli Ulten , t:»o Ansiedelungen, Meilen lange Wege u. s. ». anAber leider hattu er »eine Kräfte allzu hoch reranschlagl, gelegt. Missrechnungen und zustossende UnglUcksfüllo bewirkten seinen ökonomischen Kuin und es blieb ihm ton seinem früheren »ehr bedeutenden Vermögen nur ein kleines Gut, welche» ihm nicht genommen werden konnte, da o» ein Kideikommiss war, nnd ihn nebst einer kleinen Pension Tom Staate in seinem Alter wenigstens Tor Xoth schützte.
aufentU<.
t'ils
ungemein schöner Platx
Nun widmete
er
geringe Mülle mochte.
dem
;
In diesem Augenblick sind auch die
Kanalarbeiten ihrer Vollendung nahe und es lässt sich mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen, dass dieselben noch vor
dem
Ablaufe dieses Jahres beendigt
bahnbauten aber, zu denen
begonnen
haben
Kraft betrieben
Jahres
,
,
werden so
dass
bereits
ebenfalls
werden;
die
Eisen-
1865 die Vorarbeiten mit
aller
möglichen
auch diese schon im Luufe des
1868 beendigt sein werden
und die ganze Linie
Über dann
Lulcä-Norrvik-Gcllivara
die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroms.
dem Verkehr wird
werden können. Die
!
Kanäle,
beiden
Schleuse,
mit
jeder
Ostcroder Anlagen
Dimensionen ganz
mit
geneigten
gleich.
bestimmenden
einer
aber ohne Schleusen,
sonst
Ebenen
sind
,
in
und eine Tragfähigkeit von 1400 Ccntner
(ä
sche oder circa 91 Preuss. Pfund) besitzen.
ein
,
wo
die
der
in
ist
der Kanal ebenfalls auf einer Strecke von
3200
ringste Tiefe beider Kanäle
bedeutendere Höhen zu
dem
F. ge-
tritt
Fällen
die
wo man gezwungen war, Dies» ist bei
auf 14 F. eingeschränkt hat; doch
Daher
zu 20 Fuss ausser an
Höhe von 35
eine
und wo man zur Ersparuug von Kosten
ist
1O0 Schwediist
339
durch
bequem an einander vorbeikommen können. Derselbe Fall l>ci dem oberem, 9350 F. langen Kanal bei den Ede-
ihren
gehen
Bodenbreite der Kanäle bestimmt Stellen,
der Kanal
Mitte ein Begegnungsbassin gegraben, damit zwei Fahrzeuge
Sie sind bestimmt für Fahrzeuge, tief
graben
wo
,
Bodeubrcite
den Klbing-
gleich
welche 80 F. lang und 10 F. breit sind, 4 F.
durchstechen.
7200 F.
eröffnet
nur eine Bodenbreite von
F.
14 F.
Die
hat.
unteren Kanal
zu 966.000 und für den oberen zu 312.500 RThnlcr,
unteren, 28.400 F. langen
ge-
auf 5 Fuss bestimmt.
ist
Die Anlagckostcu sind für den längeren
Summe
1.278.500 Thalcr Schwedischer Iteichsmiinze, veranschlagt.
Kanal an den Hode-Fälleu der Fall auf einer Strecke von
Über
die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar -Luftstrom
Einige Worte zur Verständigung über das geographische Windsystem , zumal in Bezug auf das „Drehungs- Gesetz”.
Von A. Fortgesetzte Untersuchungen über das allgemeine
system
')
Wiihry.
Wind-
haben, in ihrer Methode der möglichst umfassenden
in Begriff seiender Luft, also Rarität, Rariticirung der Luft. !
Der allgemeinste Faktor der Luftverdüunung
ist
Erwärmung
geographischen Zusammenstellung der Thutsachcn mehr und
einer Stelle mit Ascension und dio hier entstehende primäre
mehr
selbstständig werdend
Aspiration ruft gleichzeitig eine sekundäre hervor, d. h.
lung
vom
tcllurischen
schliesslich
,
zu einer Vorstel-
System der Winde geführt, wenig-
Orte der Herkunft
dem Zusuramcu-
und diese Kompensation
stimmeu der Thatsachen (zumal auch
der Bestätigung
genau so stark wie die primäre.
durch das Regensystem) seine Gewähr
auch
der
nicht
hierauf
ist
Theorie
richtigen
im letzten kurzen Kapitel
in
findet.
Aber es darf In
entbehren. :
Bezug
„1. Jede
grössere
—
,
des
von unseren Untersuchungen über das Wind-
ist
von uns erkannten, auf der Erde bestehenden Wind-
systeras bildet, verstösst in
der
es in der grossen freien
giebt
vor,
z.
B.
bei
denn die kompressiblc und setzt
solchen sehr
noch weniger
ist
bald
Natur nicht (nur
Lawinen, Explosionen
elastische Luft der
lo-
u. a.),
Atmosphäre
zunehmende Hindernisse entgegen,
überhaupt ein diametrales Entgegenwehen
Die Motivkraft oder der Aspirations-Raum eines jeden
„2.
Ende,
liegt
vor
Raum
sich also
au dessen vorderem
ist
sowohl primär wie sekundär
mit dünnerer oder zumal mit dünner zu werden
') Zuerst in „Allgemeine geogTaphieetic Meteorologie“ ISfio, Kadann in „Beitrage zur Geo- Physik" 1863, t: „über die Kiitteiu von zwei Windpolen", und zuletzt in „Klimatograpliiselie Übersicht der Erde", mit „Supplement" und Karte, 1862 und 1865; auch in diesen Blättern 1850, 1861, 1862, 1863 und 1864.
pitel II,
—
erst
darauf
ist
ge-
herrschende sogenannte
und dem Ver-
mathematische Vorstellung von der Gestalt halten
—
später aufmerksamer
gegen eine anerkannt
des rückkehrenden Passats
(oder Äquatorial -Stroms,
Anti-Passats, Anti-Polarstroms) und damit vornehmlich auch
richtig
bekannt,
uicht
klar
zu verstehende” „Drehungs-
Gesetz der Wiude”, wie auch gegen die damit zusammen-
hängende Vorstellung vom Vorgänge
dem Winde.
„3. Ursache der Aspiration
ein
mehreren Punkten
Verfasser dieser Zeilen
worden
gegen das berühmte, „für heilig geltende”, aber auch, „auf-
von Winden möglich. grösseren Luftzuges befindet
Arm
ist.”
und auch rückwirkend die theoretische Grundlage
system
Dauer
kommen
So entsteht und wird unter-
Obiges anemologisches Axiom, welches zugleich ein Er-
Impulsions-Winde von irgend beträchtlicher Ausdehnung und
kale
und
eine Aspiration
meistens der wärmere, leichtere und höher liegende
gebnis®
und dauernde Luftströmung hat zu ist ein Aspirations - Wind.
ihrer Motivkraft Aspiration
ebenfalls
ist
hatten eiue Cirkulation, in wuleher der kompensirende
„Einige Grundlehren
der Anemologie”, folgendes Axiom vorangestellt:
am
der fortgezogeneu Lull eine Ersetzung,
stens in den Grundzügen, das vor Aliem in
und
bei
gegen eine Theorie der Stürme.
weudig,
nach der Seite hin,
oder passiv ,
laut
oder
still
,
wo
ist
daher noth-
sieh geltend macht,
wenden und mit einigen Worten zu verständigen. Geschähe diess leicht ein
den Passatwechseln
Es
solche Einsprache, aktiv sich
sich zu rechtfertigen
nicht,
so
zu
und
würde daraus
Aufgeben der theoretischen Grundlage
für unser
Über
340
die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroras.
empirisch gefundenes und die Thatsaclien so konsequent und
harmonisch geordnet erweisendes Windsystem gefolgert wer-
Unsere Rechtfertigung
den können.
halten in unserem Prinzip
:
ent-
koncentrirt
ist
rechten Seite hin als
Wirkung der Erdrotation
und zu deukeu sein
und damit wird jeder die entgegeu-
Mit dieser unserer Vorstellung stimmt das grosse Ganze
„Jeder allgemeine W'iud hat als
Motiv Aspiration”; dieser Satz ist richtig und bezeichnet schon allein den ganzen Unterschied der Auf-
der Erscheinungen überein,
eigentlich
scher Übersicht iu ihren gleiclizeitigcn
fassung, der hier vorliegt, der einfach, aber auch ein wesent-
blicken,
licher
uns ermöglicht hat.
ist.
Die geltende sogenannte mathematische Vorstellung hat
indem
Hecht per se, der
annimmt und nussagt,
sic
ein Punkt,
polwärts geht, müsse in Folge der dahin
vom Äquator
abnehmenden Kotutiuns- Geschwindigkeit der Erdkugel und ulso zunehmender Rotations-Differenz eine zunehmend westliche Richtung''
annehmen
,
h.
d.
wenn
das Motiv eine Impulsion
leidet
an dem Mangel, dass
Mathematik
die
aber
Maassstub,
wie ein
Wissenschaften
ist
in
immer Recht
abstracto
dennoch lange für Wahrheit
gegolten hat, gestützt und geschützt von den grössten Autoritäten.
Indes« schliesslich muss dennoch die Theorie den
Der Äquatorial-Strom, von welchem
Thatsacheu sich fügen. hier die
Rede
vis a tergo
„getrieben”
1
Aspirutions
-
der Höhe,
—
)
d.
hat eben kein Impulsions -Motiv,
ist,
wie eine abgeschossene Kugel
,
sondern
,
i.
,
liegt,
in
von gcruder (oder doch nur geringer
und dann koueentriseher Kurven-) Gestalt und finden deren Verschiebung
erfolgend
nicht
etwa
diejenige
als
gegen
einander gerichteter, sich drehender Halbkreise oder Kurven,
sondern
als eine pendelartige,
im Winter
um
die zwei Kälte-,
anderen Seite hin
Winde hat
der
Also das Drehung» - Gesetz
sieh dreht.
in
Wir keimen
uns eine audere Gestalt.
bei
dem
keine Drehung der beiden Passate in
Sinne, dass beide
Folge der Erdrotation gegen einander gekrümmt kreisend
sich
begegnen und sogar sich stauen können
daher kennen
;
wir auch keine aus solcher Gestalt hervorgehenden Wirbel-
Stürme und auch keine StaustUrme. der Polarstrom,
eine
vom Centrum
hin aspirirt,
pherie
iu
Wir meinen
Richtung erfährt,
nordöstliche
wohl, dass
der Halbkugel nach der Peri-
Folge der Erdrotation zunehmeud d.
h.
noch West
hin
gewondet wird, aber auch, dass der kompensirende Anti-
nicht
Polar,
hat
ein
und zwur auf
auf einem bestimmten ceutraien
Halbkugel, er bringt
liegenden Passate als
keine
er wird
wird gezogeu.'er
er
Motiv, das also vor ihm
über-
neben cinaudcr
Barometer- und Wiudpole strahlenförmig wie die der Spei-
das vorlie-
der Geschichte der exakten
in
welche
Bewegungen zu so die
chen eines Rades, das bald nach der einen, bald nach der
,
schon manchmal eine uurichtige Anwen-
dung davon gemacht,
Wir erkennen
—
Thatsuchcu
gende reale Geschehen, nicht vollständig oder nicht ganz richtig physikalisch umfasst und in Rechnung gezogen hat. überhaupt hat
welche mit weiter geographi-
das neue Hülfsmittel der Elektrischen Telegraphie
Aber jene Vorstellung
nach Osten abbiegen ist.
sie die
Statt haben
drängeude Seite des anderen Stroms berühren müssen.
Raum
einer
der atmosphärischen Cirkulation der
Erde die Kompensation für die mit dem Polarstrom nach
vom Äquator
oder der Peripherie nach
gezogen, beginnend
hin
westlich wird,
h.
d.
dern nach Korden
als
Südwest, zunehmend weniger
weniger uueh Osten hin abbiegt, son-
hin gezogen
wird;
Ablenkungen der unteren Schichten halten
dem Ccnirum
freilich
bloilscn
die
lokalen
dabei
Vorbe-
•).
nach der Peripherie hin, gezogene
Folgende Zeichnungen werden den besprochenen Unter-
Luftmcuge (demnach auch genau so viel, wie fortgezogen Deshalb wird und ist, nicht mehr und nicht weniger *).
schied der beiden Vorstellungen von der Gcstult der beiden
dem Kalmeugürtel,
diese
ist
d.
i.
die Hauptsache für uns
Aspirations
Anti -Polar
-
Raume dem von die
mau
—
von jenem centralen
einem festen Puuktc an-
fragen, wie
kann der
aspirirte
Strom dorthin gelangen, ohne von seiner westlichen Richtung aufzugeben,
d. h.
Passate
auf dem
ektropischou Gebiete
rasch
und deutlich
versinnlichen.
der Peripherie herkommenden
Richtung nach
gewiesen uud, so muss
—
ohne, anstatt nach Osten
ubzubiegen, nach Worden sich zu weuduu?
—
zunehmend
Mittel
Dabei wird
übrigens dennoch ein Drängen beider Luftströrae nach ihrer Bari man wohl anfllhren, da«« Dnve bei der berühmten Begründung «eine« Brehungs-Gcsetzes der Winde (Meteorologische Cntrrsuchungen 1837, 8. I2S) nagt. „Wird I.ufl durch irgend eine Ursache tora Pole nach dem Äquator getrieben" und 8. 126. „Bauert die ürfort, welche die Luft nach dem Äquator trieb" r aache *) Drnnuch kann man selbst in physikalischen Lehrbüchern loten, ea ströme wegen grösserer Breite dea wärmeren Äquatorial-Stromn eine grössere Menge luftförmiger Massen vom Äquator nach den Polen hin ala durch den entgegengesetzten Strom von dort her. ’)
—
dea Passatwindes auf den unteren ') Bekanntlich iat die Kn htuBg Breiten, nahe dem Äquator, weil mehr eine östliche, OXO., a!« c» die Theorie wrgrn der hier dem Cylinder ähnlich werdenden Gestalt der Erdkugel erwarten lisat; nach M. Maury'a gewiss zuverlässigen Befunden aus zahlreichen Beobachtungen ist dort die Passatrichtung im
18’ bis 10" X. Br 6 „
10 1
»t
0
82’ X.
30' 0.,
58 84
30 30
„ ,,
„
„
Bern entspricht aber auch die Gestalt des oben ziehenden rilckkehrendrn Passats; vielleicht «hon, weil er kompensirend ist, folgt der Richtung des Polar» im Ganzen, er erscheint auf den unteren Breiten schon in einer »ehr westlichen Richtung, d. h. stark nach Osten hin gewendet; so berichten die Seefahrer vom Zuge der Cirrl- Wolken (namentlich Bupetit Tliuuars) und so erwiesen es die bekannten Aasbrüche der Vulkane, namentlich des auf St. -Vincent, deasen Asche ja nach der gerade östlich liegenden Insel Barbadoes (13’ X.) geführt wurde.
«
Digitized
by Google
über
die Gestalt des Äquatorial- oder Antipolar-Luftstroms.
Fragt man, was nuu
tm/
1
7 /
eine
berühmten Dove’schen Dre-
vation
,
hungs - Gesetz
Gesetzlichkeit
bestehen
Winde
der
bleibe,
so
zu
ist
antworten: Das Wesentliche
AlUAtOT
wegen
Mechanik der Winde.
auf den ck-
des Wetters liewirkou
nur deren Gestalt
;
und
unserer Vorstellung empirisch
ist
geändert, nach berichtigt.
theoretisch
Wechseln die
Der unbestreitbaren Thatsache, dass
bei jenen
Windfahnen
nach links sich herum-
nach rechts
öfter
als
befriedigenden
einer
Wenigstens
Bewegungen
der
Prinzipien
Niemand im Ernst behaupten wird,
Umdrehung der Windfahnen auch
Man kaun
die Passate
dass
erklären,
immer nach
sie
allein
genügt nicht,
haupten
bestimmen oder zu ändern.
zu
,
war
es
ja
sie
Pflicht
,
auch vorerst
um
aus der
die
Phänomene hervorgehende
Übersicht des grossen Ganzen der
Vorstellung
darauf au
Annahme
penduürend vorrücken (auf
der südlichen nach links hin); aber wenn unerklärt bleibt,
die
auf der nördlichen Hemisphäre
aktiv
hin
rechts
es bedürfe
kreisender Luftströrap.
jene Thatsache vielleicht durch
Es kam uns zu be-
nachträglich diese
im sicheren Gefühl
der Überzeugung, das der Hinblick auf ein gefundenes positives System, in
welchem die Thatsacheu räumlich
nünftiger, gesetzlicher
gewähren kann,
Zum
Schluss
Bemerkung
Wenn
ist
Ordnung eingefügt
in ver-
sich zeigon, allein
ein
Mathematiker
hier
noch eine allgemeine kritische
von der Vertheilung der
Meteore auf der Erde überblicken eines grossen
Triebwerkes
Ganzen in
welche ja nur Theilc
,
sind, eines tollurischeu Systems oder
der unteren Schicht der Atmosphäre,
muss ohne Zweifel zugestanden werden, allen übrigen die Lehre von den Winden bildung erfahren hat; freilich
betrifft
,
leider
auch nicht wieder-
bedarf eines mathematischen Geo-Phyüberbietend,
etwa eines Fourier der
Winde), welcher, Meer und Land zugleich umfassend, das allgemeine Gesetz
aus
dem gewonnenen und gesammelten
reichen Material von Erfahrungen ableitet
und
die
Phänomene
wenigstens zu einer allgemeinen Übersicht in ihrem kausalen
Zusammenhänge, zu einem
in periodischer
und nicht
perio-
Bewegung befindlichen Ganzen ordnet und komponirt, wenn auch noch viele lokale Besonderheiten und manche jener discher
welche die Schiffer und die Gebirgsbewohner empirisch unterscheiden und benennen, als schwierig zu erklärende Probleme und Fälle übrig bleiben würden. besonderen Arten,
Indessen
anzuerkennen
sind
wenigstens schon
einige
fundamentale Vorstellungen von der Gestalt des allgemeinen
Windsystems, welche gewiss
Gruudzüge
sich
richtig sind
bewähren werden.
und bleibend
Dazu gehören
als
die Huupt-
cirkulationsströme der Atmosphäre, die Passate, in richtiger
Bewegung und auch mit
der rotirenden Erdkugel gedacht,
—
richtigen Motiven auf
wie
sie
oben besprochen
ferner die auf der nördlichen Halbkugel unstreitig
im Winter (etwa von September
bis Mai)
bestehenden zwei
Windpole (zugleich Kälte- und Barometer -Pole, also überzum Thcil auch wohl Pole der
haupt meteorische Pole,
mugnetischen Intensität),
welche die Passate, zu je zwei
dass bis jetzt vor
neben einander gelagert, strahlenförmig umkreisen, indem sie so pendelurtig bald
In der That, wir kennen doch ziemlich, sowohl was die
Empirie wie was die Theorie
in
und die
die geringste Aus-
auch die schwierigste.
sie
ist
so
es
(Hadley weit
sikers
sind,
wir unsere Kenntniss
der
kann auch nicht genügen
allein
und verfrühter,
ein verfehlter
Gestalt und
diess hier versucht worden.
mag
geäussert werden.
Fluidum
(d’Alcmbert'sRertexions sur la cause gdnc'ralc des vents, 1747,
und
schwerer wiegende Geltungen,
gegen weit
nicht auf nur negireude Weise, sondern
elastischen
Ein Physiker allein kann hier
Pneumatik zu einer Anemologie und Auemographic erweiterte)*),
holter Versuch);
zur
im
eine
klare Darlegung der
eine
nicht genügen (e« sei denn, dass er die Aerostatik
nete Bedeutung zugeschriebeu werden, sie kann uicht etwa
gelten, weil
fehlt
zunächst
Atmosphäre zu praktischer Anwendung auf die Winde geographischer Ausdehnung.
ist
Beweis für die Existenz kreisender (rotirender) Luftströme
Vorstellung
zu wünschen
ist
drehen, kann keine wesentliche, sondern nur eine untergeord-
als
,
Verwendung des thatsächlichcu Materials zur Kon-
bei der
Me-
Drehung der Wind-
Allem, was
Trotz
').
von Nautikern und Klimatologen
unserer grössten
(mit überwiegender
der zu Grunde liegenden
die Kenntniss
,
struktion
nach rechts) durch ihren Wechsel die Änderungen
fahnen
ist
Kausation oder Moti-
ihrer
der Luftbewegungen
eins
ihrer kontrastircndcu Eigenschaften
tropischen Breiten
überhaupt
schou geleistet
nämlich das Vorhandensein von zwei Passaten,
teorologen,
341
allgemeine Theorie
und damit
desselben
der unvergänglichen Verdienste oines
die
vom
auch
f»i_
die tellurisehe Vcr-
nach der einen, bald nach der an-
deren Seite hin sich verschieben und
in
Folge ihrer kontra-
stirenden Eigenschaften damit die Wetteränderungen bewir-
ken
,
—
endlich
die Aspiration
als
allgemeines Motiv der
theiluug der Tenqieratur, auch diejenige des Wasserdampfes
(mit Saturation und Regen) und des Luftdrucks (wenn nicht
zu
mikrologischc Forderungen
•dem System der Winde
aowoh
die
empirische
ist
beides
Übersicht
fett nnuuu'a Gcogr. Mitthcilungeb.
stellt),
—
aber
mau bei
uoeh sehr mangelhaft,
von
dessen
1866, lieft IX.
Gestalt
wie
’) Man kann x. I). darauf hinweison, das« jede Murine ihr eigenes Windsystem hat oder gar keines, und doch muss es ein* gehen und nur ein*. Auch muss jeder Wind «ein Motir haben, und die«* sollte immer bestimmt werden können, wenigsten» ob er einer primären oder aber einer sekundären, d. i. kompensirenden, Aspiration angebort. ’) Fehlt doeb sogar noch eine Theorie der Drehung der Windfahne.
4t
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.
342
Winde, am stärksten wirksam einerseits auf dem hoch welcher als wärmten Äquator- oder Kalmen -Gürtel
dem
andererseits auf
ist,
Abkaltung begritfeucn Räume des Pols oder genauer
in
wo
beiden Kältepole,
der
er-
die
erkannt werden muss und
die
,
Peripherie der Halbkugel zu betrachten
i
der Halbkugel
Centnilstelle
wo
die
nothwendige Kompen-
sation der ohne Unterlass fortgezogenen Luft ein der Aspiration
kommendes Motiv
gleich
darstellt.
Die politische Neu-Gestaltung von Nord -Deutschland im Jahre 1866. (Mit 3 Karten
Wie
der Deutsche Krieg von 1866 als eine der uusser-
Erscheinungen
ordcutlichstcu
stohen wird, so
ist
in
der
da-
Kriegsgeschichte
auch die uus ihm hervorgegangeue Ver-
änderung dor Kurte von Deutschland so umfassend
,
dass
dem 14. Jahrhundert vorgekomraene mit ihr wenn man die einzige traurige Periode
sich keine seit
Tafel
U
and
15.)
•
das Bild von Nord-Deutschland vereinfacht haben, zeigen die
beiden vergleichenden Karten auf Tale! 14; ausser
und Schleswig- Holstein erfahren und Lahn hervor, wo
der Xapoleonischen Herrschaft ausnimmt. Der Deutsche Rund
Gipfel erreichende Zersplitterung
Österreich aus der Verbindung mit den übrigen
Ländern des ehemaligen Bundes
1300 Quadrat-Meilen und mehr
gelöst, als
vergrösserte Preusscn als Deutsche
Hand
seiner
liegt die militärische
4
Bewohner
Vormacht anerkannt,
und Nordsee
umfasst.
Zwar
ist
bis
zum
lässt
ist
ein
man
gemacht
Was
hat.
noch die Karte bunt färbt,
jetzt
ausser
dem unruhig
seiner
Selbstständigkeit
gestalteten Braunschweig, das
entgegen
ist
dem Ende
hauptsächlich
geht,
die
das letzte Ziel, die vollständige als je erscheinen,
nicht nur diese kleinen Staaten, sondern auch Sachsen,
ihrer
Selbstständigkeit
uud
alle
politische
Bedeutung ein-
gebüsst.
bedeutendes Stuck Weges nach
Eine etwas speziellere Karte des Nord-Deutschen Bundes
geben wir auf Tafel 16,
einen historischen Atlas, so übersieht
Meck-
lenburg und Oldenburg nebst Obcrhesscn einen grossen Theil
sischcr Soits mit
wo auch zwei
Cartons die Preus-
Bayern und dem Grossherzogthum Hessen
rasch und klar, wie die sprichwörtlich gewordene Bunt-
vereinbarten Gebietsveränderungen in grösserem Maassstabe
Karte Deutschlands von der Zeit der Hohenstaufen
darstellcn; für das eingehendere Vcrständniss der bei Frank-
heit der
au
man
gerundete Hessische Oberland unterbrochenen Einheit Platz
Dcutschcn Bundes unter Prcussischcr Führung aber haben
diesem Ziele zurückgelegt. Durchblättert
nur durch das ab-
einer
Thüringische Stuutcngruppe, durch die Errichtung des Nord-
Einigung Deutschlands, wiinschenswerther unzweifelhaft
Main, Rhein
und Homburg ihren
die bei Frankfurt
Land vou
und dem Main
Erzgebirgo
Vielen noch nicht genug geschehen, das
unerwartet Errungene
alier
in
daselbst namentlich
tritt
und diplomatische Führung
eines neu zusnmmcngctrctcncn Bundes, der alles
der Ost-
um
das plötzlich
Millionen
,
die Vereinfachung des politischen Kolorits an
vergleichen kann,
ist zerfallen,
dem bedeu-
tenden Zuwachs, den Prcussc-u ganz besonders durch Hannover
zu den Napoleouischcn Umwälzungen eher zu-
bis
abnahm
—
weniger
als
und wie
zählte doch das Deutsche Reich
sie
um
1
289 selbstständige Staaten und Reichsstädte nach dem Sturze Nnpoleou’s, wenn
verringertem Grade, sich fortsetzte. aber die Tendenz
Seitdem
als
7 86 nicht
auch
macht
—
sich
zur Einiguug ganz entschieden geltend,
bestund, halten nur 28 ihre Selbstständigkeit bewahrt, wobei
Grenzveränderungen
empfehlen wir die Nebenkarte auf Blatt VII des Atlas
vom
Preussischeu Staate (Gotha, bei Justus Perthes).
Als Erläuterung zu beiden Tafeln mögen hier zunächst
in
von den 39 Staaten, uus denen der Deutsche Rund Anfangs
Homburg vorgeuommonen
und
furt
die
historisch -geographische»
Dokumente,
auf denen die
jüngste Neu-Gestaltung Deutschlands beruht, in Betracht
kommenden Theilen
in
ihren hier
folgen.
Gesetz über die Vereinigung von Hannover, KurHessen, Nassau und Frankfurt mit der Preussischen Monarchie. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Prcussen u. s. w. verordnen mit Zustimmung beider Häuser des Landtages, was folgt: 1.
wir Luxemburg und Österreich mitzählen.
Während ehedem
Lündortheilungen an der Tagesordnung waren,
ist
im Laufe
der letzten 50 Juhru uur Sachsen-Altenburg als selbstständiger Staat neu hervorgetreten, wogegen Sachsen-Gotha mit
Coburg, Hildhurghuuscn mit Meiningen, Anhalt -Bemburg
,
und Köthen mit Dessau, Hohenzollern-Hechingen und Sigmnringen
,
Holstein, Hannover, Kur-HcsBen, Nassau, Hessen-
Homburg und Frankfurt mit Prcussen vereinigt wurden. Wie sehr diese Vereinigungen, die Abrundung einzelner Grenzen
und das Wegfällen zahlreicher kleiner Enklaven
§.
1.
Das Königreich Hannover,
das
Kurfürstenthum
Hessen, das Herzogthum Nassau uud die Freie Stadt Frankfurt
worden
Urkunde
für
in
Gcmüssheit des Artikel 2 der Verfasjsuugs-
den Preussischeu Staat
Monarchie für immer vereinigt.
mit
der l’reustikchen
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Die Preussische Verfassung
2.
§.
am
theilen
Oktober 1867
1.
in
tritt
Kraft;
in diesen
die
hufe nothwendigcn Abiinderungs-, Zusatz-
zu
diesem Be-
Eben
Staates.
und Ausführungs-
Bestimniungcu werden durch besondere Gesetze
343
Deutschland» ohne Betheiligung de» Österreichischen Kaiser-
Landes-
so verspricht Se. Majestät, das engere Butides-
verhältniss anzuerkenncu
welches Sc. Majestät der König
,
von PrcuRsen nördlich von der Linie des Mains begründen
festgestellt.
wird, und erklärt sich damit cinverstaudon, dass die südlich 2.
Gesetz über die Vereinigung von Holstein und Schleswig mit der Preussischen Monarchie.
Ausnahme
von
durch Vertrag mit dem Grossherzog von
eines
Oldenburg näher zu bestimmenden Gchietstheilcs
')»
Deutschen Staaten
gelegenen
Linie
dieser
zusammentreten
Verein
,
einen
in
Verbindung mit
nationale
dessen
dem Nord-Deutschen Bunde
und Schleswig, mit
Die Herzogthiimer Holstein
1.
§.
der näheren Verständigung zwi-
schen Itciden Vorbehalten bleibt und der eine internationale
unabhängige Existenz haben wird.
werden j
am
mit der Preußischen Monarchie auf Grund der
einerseits
1866
gust
Ok-
zu
Prag zwischen Preussen und Österreich
in
2.
§.
Die Preussische Verfassung
am
Oktober 1867
1.
in
tritt
Kraft u.
den König von Preussen
vom
dass die Bevölkerungen der nördlichen Di-
der Muussgube,
von Schleswig, wenn
strikte •
durch
sie
Friedensvertrag zwischen Preussen und Österreich, Prag den 23. August 1860. Artikel
Behufs Ausführung des Artikels VI der
II.
am
Nicolsburg
Sich
und nachdem Se. Majestät der Kaiser
der Franzosen durch Seinen
am
29. Juli ejusdem,
bei Sr. Majestät
qui conccme
le
est acquisc
('Italic
tritt Se.
ä
dem Könige
zu lusseu
pour
lui
remise ä
etre
la
la
Königreich Italien, ohne
,
welche
abgetretenen Lnndcsthcilen haftend werden
den
iu
,
als
auf den
Se.
Majestät der Kaiser von Österreich er-
kennt die Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes nn
und
giebt
reich,
Seine
Zustimmung
zu
einer
*)
neuen Gestaltung
dem Könige von Sachsen
Friedens -Vertrag
näher
zu
die
von
der Kaiser von Öster-
Se. Majestät
Sr. Majestät
dem Könige von Preussen
schliesslich der Territorial-Veründerungen,
in
anzuerkennen.
Schluss des Artikel XIII. Die hohen Kontrahenten behalten sich vor, über eine Revision des Handels-
vom
April
11.
und
Zoll-
1865, im Sinne einer grösseren
Erleichterung des gegenseitigen Verkehrs, so bald als möglich in
Verhandlung zu
treten.
Vertrag mit der Maassgabe
Einstweilen
wieder
iu
nach
einer
dpr gedachte
soll
Kraft
jedem der hohen Kontrahenten Vorbehalten Xach der ErtünteniOK de» PreuuUchen Mini»t«r-Präi«identon li«i Vorlage dieses G*»etzontwurfa ini Abgeordneten - Hans sind Vcrbandlungen zwischen Preussen und Oldenburg eingeleitet Über einen Vertrag, welcher zunächst die Anerkennung der Souv.rimetiit des Königs von Preussen au den Herzogthümern Schleswig-Holstein von Seiten der 01dcnburgischrn Linie zum Gegenstand hat und ausserdem eine von der
in
bestehen
Nord-Deutschland hcrzustellcnden neuen Einrichtungen, ein!
vertrags
Artikel IV.
besonderen
Dagegen verspricht
anerkannt wer-
Übereinstimmung mit dem Vorgänge des Traktats
von Zürich.
Veränderungen
seinem bisherigen Umfange
zu don Kriegskosten und die künftige Stellung
abzusehliesscndcn
andere lästige Bedingung als
derjenigen Schulden
König von Preussen
regeln.
Vereinigung des Lonibardo- Venetianischen Königreichs mit
die Liquidiruug
in
des durch einen mit Sr. Majestät
—
Majestät der Kaiser von Österreich dieser Erklärung
auch Seiner Seits bei und giebt Seine Zustimmung zu der
dem
der
bevorstehenden
des Königreichs Sachsen innerhalb des Nord-Deutschen Bun-
Vdndtie
paix”,
Majestät des Kaisers von
Sr.
Majestät
indem Er Sich dagegen Vorbehalt, den Beitrag
,
Sachsens
hat erklären lassen: tiu’en ce
Gouvernement de l’Empcreur,
Se.
den
bei
nigreichs Sachsen
von Preussen beglaubigten Botschafter amtlich zu Nicolsburg,
erklärt
bereit,
sollen.
Deutschland den gegenwärtigen Territorial-Bestand des Kö-
26. Juli dieses Jahres abgeschlossenen Frie-
dens-Präliminarien,
Auf den Wunsch
Art. VI.
Österreich
iu
Abstimmung
freie
den Wunsch zu erkennen gehen, mit Dänemark vereinigt zu werden, au Dänemark abgetreten werden
3.
alle
30. Oktober 1864 erworbenen
Rechte auf die Herzogthiimer Holstein und Schleswig mit
ab-
w.
Majestät
Seine im Wiener Frieden
in diesen Landess.
der Kaiser von Österreich
Majestät
Seine
auf Se.
übertrügt
geschlossenen Friedensvorträge vereinigt.
theilen
V.
Artikel
Wien zwischen Preussen und Österreich und Dänemark andererseits und am 23. Au-
1864
tober
30.
treten,
bleibt,
dass
denselben
Ankündigung von sechs Monaten ausser Wirk-
')
Preuasischen Marine - Verwaltung gewünschte Erweiterung des Jadegebiets so wie einige EisenbahnatilageD umfassen soll. Das lierzogthum Holstein soll dabei nur nul einem etwa 2 uMlu. nicht Übersteigenden (icbietstheil in Mitlcidettbeit gezogen werden.
samkeit treten zu lassen. Erklärung. reich,
gen
Die
halmn
geleitet, die
Eisenbahn-Verbindun-
beiderseitigen Gebieten
zu vermehren,
aus Anlass der Friedens- Verhandlungen die
Unter-
zeichneten Bevollmächtigten beauftragt, nachstehende Erklä-
Letzt* Sitzung der Bundesversammlung am 21. August zu Augsburg; sie besehlieast, da iu Polgo der Kriegsereignisse und derFriedonsverhandlutigen der Deutsche Bund als aufgelöst zu betrachten sei, ihre
rung abzugeben:
Thitigkeit mit dieser Sitzung zu beendigen.
die
l
Regierungen von Preussen und Öster-
von dein Wunsche
zwischen ihren
)
1.
Die Königl. Preussische Regierung
Herstellung
einer
Eisenbahn
von
verpflichtet
einem
sich,
geeigneten
44 *
Digitized
by Google
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.
344
mich
nuar 1867
ab die Erhebung der Schifffnhrta- Abgaben auf
der Österreichischen Grenze bei Licbau in der Richtung auf
dem Rhein
völlig eiustclleu, so fern die übrigen
Schwadowitz zuzulassen und zu fördern, wogegen
Uferstaatcn
Punkte der
Gebirgsbahn
.Schlesischen
Österreichische
Landshut
bei
die KaiserL
Regierung ihrerseits die Herstellung einer
Eisenbahn von einem geeigneten Tunkte der Prag-Brünner
Eisenbahn bei Wildenschwert bei
Mittcnwulde
in
bis zur Preussischen
Richtung
der
auf Glatz
in
2.
die
Deutschen Maassrcgcl
die gleiche
gleichzeitig
noch
der
bezüglich
pflichtung
bestehenden
Schifffahrts-
Abgaben auf dem Main.
Grenze
Die innerhalb des Gebiets des Nord -Deut-
Artikel XI.
gleicher
Weise gestatten uud fördern wird.
schen Bundes und des Grossherzogthums Hessen
Die Kaiscrl. Österreichische Regierung wird, wenn
die Königl. Preussische
des Rheins
Die hohen Kontrahenten übernehmen dieselbe Ver-
treffen.
belegcncn
Bayerischen Telcgraphen-Statioucn gehen auf Preussen über.
es in ihrem Interesse finden sollte,
Artikel
Führung der Schlesischen Gcbirgsbuhu nach Glatz über
XIV. Nachdem zur Wahrung
und
strategischer
Verkehrs -Interessen eine Grenzreguiirung
als
erforderlich
Braunau gestatten, ohne eine Einwirkung auf die Leitung
befunden worden
des Betriebes der in ihrem Gebiete belegeuen Strecke dieser
dus
Bahn
anliegender Grenzbeschruibung so wie die zwischen .Saalfeld
in
Anspruch zu nehmen, wobei jedoch die Ausübung
ist,
Majestät der König von Bayern
tritt Se.
Bezirksamt Gcrsfuld
und ciueu Bezirk
klave Caulsdorf an Se. Majestät 4.
Friedonavertrag zwischen Preussen und Bayern, Berlin den 22. August 1860. Artikel V.
die
Se. Majestät der
tritt
König von Bayern erkennt
denselben, so weit
Deutschlands betreffen, auch .Seiner Seit« Artikel
VH. Die hohen
die
sie
vom
16.
treten.
Von Bayern abxutrctcnde Gebietsteile. Eln*r.
Hierzu Bevölkerung»- Vermehrung am 4,4 Prozent
Einstweilen sollen der
in
Kraft
(Die Bevölkerung 8,1 Prozent zu ’)•)
ad
I.
zun»
grenze zusammen.
Ankündigung von sechs Monaten ausser lassen.
schen
Artikel IX. Die hohen Kontrahenten werden unmittelbar
veranlassen,
1801
bis
1864
um
am Nordwest-
bisherigen
die
Bayerischen
Landes-
Die Südost- uud Südgrcuzc des Territo-
Bezirksamtes Gersfeld
Hohe Rhön und von
und Rabenstein - Borg
,
des
bisherigen Bayeri-
gebildet. Diese zieht vom vom Nord- uud zum Himmcldank-ßerg über
Stiimbcrg und
Wcstfuss des Heidclstein bis
um
Nonnen zu vereinbaren, welche geeiguet sind, den Personenund Güterverkehr auf den Eisenbahnen möglichst zu för-
hier westlich über
den
den Eyerhack
Dammersfeld - Kuppcnruiu
,
die
namentlich die Konkurrenz- Verhältnisse in angemes-
sener Weise zu regeln uud den allgemeinen Vcrkchrsiuter-
entgegenzutreten.
Indem
die
hohen Kontrahenten darüber
einverstanden sind, dass die Herstellung jeder im allgemeinen Interesse
begründeten uouen
und
Eisenbahn- Verbindung zuzu-
so viel als thunlich
zu fördern
ist,
werden
sie
durch die vorbezeichneten Kommissarien auch in dieser Beziehung die durch die allgemeinen Verkehrsinteressen geladenen Grundsätze aufstellen lassen. Artikel
X. Die hohen Kontrahenten werden vom
1
.
Ja-
I
Im
der „Beiträge zur Statiatik de» Königreich» Bayers, herausgegeben vom Königl. Statistischen Ilurcou”, welche» die Resultate der Volkszählung im Königreich Bayern vom llnzembor 1864 enthält, wird 8. 21 die Zunahme der Bevölkerung in Unter - Franken während der drei Jahre 1K61 hi» 1864 auf 2,46 Prozent angegeben, ja hiernach betrug die Zunahme sogar in den 24 Jahren ron 1840 bi* 1864 nur 6, «s Prozent. Der oben angeführten Berechnung liegt daher ein Irrthum zu Grunde und in der That liest man in der Augsburger Al! gern. Zeitung vom 31. Angust 1866: „Bei Vorlage de» Friedens-Vertrag» in der Sitzung der Bayerischen Abgeordneten- Kammer vom 28. August gab der Staatsminister des Äusseren eine faktische Berichtigung bezüglich der in der Beilage zum Friedens- Vertrag enthaltenen zitfrrnmissigen Angaben über den Stand der Bevölkerung in den abzutvetendec Gebietsteilen, indem die dort angegebene Bevölkerung»- Vermehrung auf einem bereits berichtigten Irrtbum beruhe.” A. F. ')
essen nachtheiligen Bestrebungen der einzelnen Verwaltungen
lassen
der
mit
durch die Grenzlinie
Querenberg an über den
nach Herstellung des Friedens in Deutschland den Zusam-
dern,
(Juerenberg
riums werden
dem Zweck
1.430
nahm
abhang der Rhön abzutretenden Gebietstheils: Die Nordostund Westgreuzcn dieses Gebiets fallen von Altenhof bis
treten,
selben nach einer
mentritt von Koramissarien zu
1} Jahren
in
Unter- Franken
in
Grenzlinie des in Unter -Franken
dass jedem der hohen Kontrahenten Vorbehalten bleibt, die-
Wirksamkeit treten zu
3.109
Total 33.900
Mai 1865 und die mit ihm in
mit der Maassgabe wieder
18*4.
23.36t .
.
32.470
Tage des Austausches der Ratifikationen des gegenwärtigen an
n*eh VolksT.ühlon*
IlMoniW Bezirksamt Gersfcld U. Landgericht Orb ohne Aura I.
bei.
Verbindung stehenden Vereinbarungen, welche durch den Ausbruch des Kriegs ausser Wirksamkeit gesetzt sind, vom Vertrages
dem AusKom-
zunehmen haben.
Zukunft
Kontrahenten werden unmittelbar
Verhandlung
Zolivcreiusvertrog
König von Preussen
missarien ernennen, welche die Regutiruug der Grenze vor-
nach Abschluss des Friedens wegen Regelung der ZollvereiusVerhiiltnisse in
nach
tausch der Ratifikationen des gegenwärtigen Vertrags
Bestimmungen des zwischen Preussen und Österreich zu vom 26. Juli 1866 abgeschlossenen Präliminarund
den
Die hohen Kontrahenten werden sofort nach
ab.
Nicolsburg
Vertrags an
um Orb
und dem Preussischen Landkreis Ziegenrück gelegene En-
aller Hoheitsrechte Vorbehalten bleibt
13. lieft
Digitized
by Google
Die politische Xeu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Dalherda-Kuppe zum Schluppberg, längs des Nordrands des Schluppwaldes
zum
Dülleubach
und
an
schlieret
dessen
Artikel X.
345
Die Grossherzogi. Hessische
Regierung er-
im Voraus mit den Abreden einverstanden, welche
klärt sich
rechtem Ufer aufwärts laufend au die Bayerische Landes-
Preussen mit dom Fürstlichen Hause Taxis wegen Beseiti-
grenze an.
gung des Thum- und Taxis’schcn Postwesens
ad
II.
im Orber-Reisig
Grenzlinie des
abzutretendeu Gobietstheils :
Unter-Franken
in
Die Nordwest- und Südgrenze
des Territoriums fallen mit der bisherigen Bayerischen Lan-
desgrenze
zusammen.
Die Ostgrenze wird durch die Ost-
Artikel
XI.
Die Grossherzoglich
verpflichtet sich, in
Telcgraphen-Statiou zu gestatten,
des Weilers Dcutelbach), Oberndorf und Pfaffenhauseu ge-
die
bildet,
so dass die Osthälfte des Forstbezirks Burgjoss auf
Bayerischer Seite
Die ueue
verbleibt.
Lundesgrenze be-
vom
Hanauer-
desselben
nordöstlich
und Stumiger- Berg
und
über
den
erreicht
Steiniger-,
Staekeuberg die frühere Landesgrenze.
um
phon-Linicu und Telegraphen-Stationen Artikel
bis jetzt
noch dem Vollzug
über die Auflösung des Kondomi-
nats von Bayern und Kur-Hessen entgegengestellt worden
Artikel
Artikel
X
des Preussisch-
XIII gleichlautend mit Artikel
V
des Preussisch-
XIV.
Sc. König). Hoheit
Hessen und bei Rhein
u. s.
König von Prcusscu mit
w.
tritt
der Grossherzog von
an So. Majestät den
allen Souvcraiuetäts-
und Dotna-
nialrechten ab:
').
Die Lnndgrafschaft Hessen - Homburg
I.
6.
ein.
Artikel
XII gleichlautend mit
Bayerischen Vertrags.
Orb wird die
König). Preussische Regierung die Schwierigkeiten beseitigen,
des ratificirten Vertrags
Preussischcn auch in
Bayerischen Vertrags.
In Folge der Abtretung des Bezirks welche von Kur-Hessischer Seite
Grossherzogliehe Regierung der
zur unbeschränkten Anlegung und Benutzung von Tclegra-
vom
südlich
als eine Preussische
ln gleicher Weise räumt
den übrigem Gcbietsthoilen des Grossherzogthums das Recht
Rosskopf, zieht über den Königsberg und Schönberg in dcu
Aura -Grund,
Hessische Regierung
Mainz keine andere
grenzen der Gemeinden Mernes, Burgjoss (mit Ausnuhmc
ginnt daher au der Grenze des Josswaldes nordöstlich
In
trifft.
wird dus gesummte Postwesen im Grossherzogthum Hessen an Preussen iibergohon. Folge dessen
,
einschliesslich
Friedens vertrag zwischen Freussen und Württemberg, Berlin den 13. August 1860.
des Oberamtsbczirka Meisenheim, jedoch ausschliesslich der
Artikel VII gleichlautend mit Artikel VII des Preussisch-
Hessen
Artikel VIII gleichlautend mit Artikel
IX
des Preussisch-
V
des Prcussisch-
IX
II.
Homburgischea
-
Domanialgüter
und
Hötensleben
Folgende bisher zur Provinz Ober-Hessen gehörende
Gebiets thcile, nämlich:
Bayerischen Vertrags. Artikel
beiden in der Königl. Preussischcn Provinz Sachsen belogenen
Öbisfclde
Bayerischen Vertrags.
gleichlautend mit Artikel
1.
2.
Bayerisckcn Vertrags.
den Kreis Biedenkopf; den Kreis Vöhl, einschliesslich der Enklaven Eimelrod
und Höringhausen
Friedensvertrag zwischen Preussen und Baden,
6.
Berlin den
17.
3.
August 1866.
Artikel VII gleichluutend mit Artikel
Baycrischen Vertrags.
umfasst
Artikel VIII gleichlautend mit Artikel
IX
des I’roussisch-
X
des Preussisch-
4.
Bayerisehen Vertrags. Artikel
IX
5.
gleichlautend mit Artikel
Baverischen Vertrags. Artikel
X
den Ortsbezirk Rödelheim; den unter Grossherzogi. Hessischer Souverainctät henden Theil des Ortsbezirks Nieder-Ursel.
Mit.
gleiclüautend
mit Artikel
V
des Preussisch-
Friedensvertrag zwischen Preussen und
Grossherzogthum Hessen, Berlin
3.
dem
Sept. 1866.
seinen siimmtlichen
Gcbietsthoilen
Hessen
Bayerischen Vertrags. 7.
den nonl west liehen Tlioil des Kreises Giessen, welcher Orte Frnnkenbach, Krumbach, Königsberg, Fellingshausen, Bieber, Haina, Rodheim, Waldgirmes, Naunheim und Hennaimsteiu mit ihren Gemarkungen
die
VII des Preussisch-
tritt Se.
nördlich
des Mains
Königl. Hoheit der Grossherzog von
und bei Rhein
u.
w. auf der Basis der
s.
Roformvorsehlügen vom 10. Juni sätze in dcu Nord-Deutscheu
aufgestellten
d. J.
Bund
ein,
IX
gleichlautend mit Artikel VII
und
dem Bevölkerung»- Verhältnisse
des Prcussisch-Buyerisehen Vertrags. in
*) I)*s Kondominat bestand über dir OrUcbnflen Ober- und MittelSinn und ZUndersbucb. Hin Vertrag zwischen Bayern und Kur-Hessen bestimmte, dass die ersteren beiden Orte an Bayern, der letztgenannte an Kur- Hessen fallen sollten, die Hatißlations- Urkunden diese* Vertrag» wurden auch im Mai 1861 in Kassel ausgewechaelt, er ist aber A. P. trotzdem nicht zur Ausführung gekommen.
Oberbefehl des Königs von Preussen
d. J.
Das
zum Nord-Deutschen Bunde
Hessische Kontingent
auf der Basis der Bundesreform
den
Parlamentswalilen,
entsprechend, zu treffen.
Folge dessen auszusondemdo,
gehörige Grossherzoglich
in
Grund-
indem Er Sich ver-
pflichtet, die geeignete Einleitung für die
Artikel VII und
IX
ste-
liegenden
-
tritt
unter
nach Munssgube der
Vorschläge
vom
10.
Juni
zu vereinbarenden Bestimmungen.
Digitized
by Google
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.
346
XV.
im Vorstehenden
Die
König von l’rcusson
tritt
an
Se. König!.
Hoheit den Grossherzog von Hcssou
und
bei
Khcin
w. Behufs Herstellung territorialer Einhoit
Räumung
der betreffenden
Provinz Ober-Hessen folgende üebiotstheilo mit allen
Truppen,
auf
Artikel
in der
u.
s.
Souvcrainetiita-
Se. Majestät der
und Domaninlrechtcn ab:
den vormals Kur- Hessischen Distrikt Katzenberg mit den Ortschaften Ohmes, Vockeurode, ltuhlkirchen,
2.
das vormals
Beamten und Militärs und namentlich auf
Kur -Hessische Amt Nauheim mit den landesherrlichen
5.
6.
7. ä.
9.
herzogthum Hessen 3
Schwalheim und Bödehen das östlich davon lielegene vormals Nassauische Amt lieiehelsheim mit den Ortschaften ltcichelshcim und Doniasscnheim die vormals Kur-Hessische Enklave Trais an der Lumda; den vormals Kur-Hessischen, zwischen den Grossherzoglich Hessischen Ortschaften Altenstadt und Bönstadt belegenen Domanial wald-Distrikt;
Nach
bis 9)
Zahlung der Kriegskosten-Entschä-
diesen
Mill.,
der auf
dem
L>.
....
Pro\ inx PriUbM'D Potcn llrnndrnburg
Pommern Schlesien
»»
mit
dem
Rumponhoim
Orte
rcchtcu abgetreten.
.
.
724, 574, an
.
.
.
.
731,127 458,191 nee,«?«
llhcinlaiid
.
.
.
.
486,627
5046,3»
ihm
Königreich Hannover. Landdrontei Hannover
Die betreffenden Ürcnz-Bcschrcibungcn
Hildeskrim Ltinoburg . Stade
*
werden die bisher zwischen dem Bunde und der
Territorial-
Anwendung
Provinz Nieder -Hessen
und der Territorinl-Regierung
Die Grossherzogi. Hessische Regierung
Ober-HcMtn
.
82,70« 211.0S2 1 1
».ISO
1.923.492
.
mit .
.
80,672
.
.
35.7M
Fulda mit Schmalkalden . . . er1t
klärt sieh bereit, mit der Königlich Prcussischcn
.
19.904.843
381.230 372.014 376.560 300.935 266.025 193.607 83.12 t
too.esi
Kurfürstenthum Hessen.
finden.
Zusatz 10.
.
098,7» i
Schaumburg Verhiiltniss zwischen Preussen
.
.
Osnabrück . . 113,7» Aurich 54,47« Bcrghauptmannscbafl Clausthal 11 , 28 » •»
verbleibende Besatzuugsrccht in Mainz
Regierung muassgebend gewesenen Bestimmungen auf das
.
.... ....
y>
ausschliesslich
.
aOS82,ST QMeilen) beruhte auf einer Kartcnhrrechoung and die grosse Differenz erklärt sich zum Tbeil durch die vollständigere Landesaufnahme, zum Theil dadurch, dass bei der Grundsteuer- Vermessung di« Quadrat-Meile nach der Brsscl'schcn Bestimmung zu 21966,023 Morgen angenommen wurde, während die bisherigen statistischen Nachrichten von Quadrat-Meilen zu 21490,74» Morgen ausgegangen waren. Ks war also ein falscher Keduktionafaktor angewcndel worden. Eine ganx zuverlässige Feststellung des Flächeninhalts des Preuasischen Staats wird indessen erst von der Beendigung der durch den Grossen Uenenil»tab auszufdtrrmlrn Triangulations- Arbeiten zu erwarten sein. (Siebe Kogel in Zeitschrift de» KSnigl. Preuss. Statistischen Bureau'». 186$ Nr. 1
xiellc
—3
.)
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866. Bevölkerung
D. QMln.
3. DtJtbr.
*m
Vom Grcmherzogthum
Amt Nauheim
....
0,32«
1.781
o,m
3.838 1.245
Treis au der Lutnbda Walddistrikt zwischen Altenstädt
0,447
a
o,o»
und Bönstadt
)
....
Ortsbezirk Mans.-nhnni
Gehietstheil von Mittel-GrUndau
Ortsbezirk
Kumpenheim
.
.
0,043
.
0,077
0,114
643
1,35«
7.780
bleiben
„ „ „
J
*
’
*
1,83
78.245 12.829
1,83
91.074
^
„
466.014
85,191
.
„
2.297
0,309
„
Vom
.
0,176
725 425 723
155
Holstein
Enklave Caulsdorf Bezirksamt Gersfeld Landgericht Orb (ohne Aura)
960.996
3,43
blick
23.361 9.109
l )
10,04
Das Areal der Ton Kur-Hennen und Frankfurt an das Gross*
Auf der Kur-Uesaischen Generalstab -.-Karte „Erbstädter Wald”
genannt.
Amt Reichelsheim hat 4898,63, ) Das Morgen = *45 Ares).
Harheim 1909,4 Morgen
4
Die ) Die Zählung von 1864 ist noch nicht amtlich publicirt. obigen Zahlen übcrschicktc 1865 Herr Rathlev, Burcauchrf in der Hzgl. Holitein’schen Landesregierung, au den „Gotbaischcn llofkabndcr”. Dagegen zog kürzlich Herr L. Friederichscn in Kiel für uns die Haupt* den aus thcilte au* Census-Akten und uns dieselben in folgender zahlen Weise mit: OrUanwio.uile RavAlkdruDRHzahl Bevölkerung.
fUr dir Zollv«rolft«'
sbreehnuoff.
70.006 12.806
70.136 12.394
323.057
323.507
,
405.369
406.037
Städte Holxteiu* Flecken Holsteins Ämter und Landschaften Holsteins Adelige Distrikte Holsteins . .
119.732 6S.745 232.399 137.334
120.089 63.974 232.822 137.384
Städte Schleswigs Flecken Schleswigs Ämter, Landschaften und adelige Güter Schleswig®
Hcrxogthum
»Schleswig
.
.
.
.
.
.
554.269
553.210
958.579 960.306 Schleswig-Holstein Das ganz* Land*) Nach unserer planimetrischen Berechnung. gericht Orb hat 3,96 QMcilcn („Bararia”, 4. Bd. t Tabelle zu 8. 123). •) „Bavaria”, 4. Bd., Tabelle zu S. 123.
—
.
üu werfen.
Nach
Friedrich 11. 1471 720 Albrecbt Achill 1480 768 Johann Cicero 1199 661) 1535 693 Joachim I. Joachim II. .1571 693 Johann Georg 1598 716 Joachim Friedr. 1008 716 Job. Sigismund 1619 1472 .
i
.
Georg Wilhelm 1640 1472 Friedr. Wilhelm 1688 2013
0,181
1.299 1.994
0,049
328.501
14,9X6
.
.
475
U,W1
1866
J. .
2.762
47.728
6395,*«. 1308,714
,
Dietorici’s
75.102 23.590.543 4.285.700
„Handbuch des
Preussi-
Preussen unter erworben
Mark Brandenburg, Anspach
und ßaircutb.) Neumark, Theil der Uckermark u. a. w. Crossen, ZUUicbau, Sommerfeld u. s. w. Zonen (Anspach und Baircuth ab), ltuppin.
Beeskow und Storkow. Kaventborg, Mark mit Limburg, Ost-PrtUBsen.
Ctcrc,
llintcr-
Pommern, Magdeburg, Halbcr-
stadt u.
».
Minden, Sehwiebua.
König Friedrich
I.
.
1713 2044
Fr. Wilhelm I. 1740 2160 Friedrich II. . 1786 3540 Fr. Wilhelm II. 1797 5552 Fr.
Wilhelm UI. 1640 5725 im J. 1806
im J. 1807 im J. 1816 im J. 1834 Fr. Wilhelm IV. 1861
2870 5050 5060, 5067,74
Miira , hingen , Tecklenburg, NcutVbatel. Geldern, Vorpommern. Schlesien, Ost-Frieslend, West-Preussen. Anspach u. Baircuth, Polnisches Gebiet.
Erfurt, Kichsfeld, Mühlhausen, Hildesheim, Paderborn, Münster, Quedlinburg,
Käsen und Werden. (2855 QMcilcn im Tilsitor Fr. abgetreten.)
Fürstonthum Lichtenberg. Hohcnznllern und Jade - Gebiet (Xeufchatel ah).
Von der
CentralstcUc für Lundes-Statistik in Darmstndt gütigst Die unfern Xieder-Ursel im vormals Xassauischon Gebiet mitgcthcilt. gelegene ürossherzngl. Hessische Enklave Steinhach (1332 Morgen mit 684 Einwohnern) ist auffallender Weise nicht unter den abgetretenen •) Die ganz* Gemarkung Nieder-Ursol HessiGebietstheilen genannt. schen Anthcils enthiilt 1675 Morgen. ’)
Hcrzogthum Holstein
989 875
0,140
scheti Staates” (Berlin 1801) hatte KurfUnt gern. T>. QMIs. Friedrich 1. 1440 535 (Bestand:
32.976
hcrzogthum Hessen abgetretenen GcbicUthcilo wurde von uns auf den betreffenden Generalstaba-Karten planimetrisch berechnet, mit Aubnahme des Gebietsteiles von Mittel-Grlindau, desseu Flächeninhalt im Vertrag selbst auf 1700 Morgen angegeben war.
3
0,14Z
Im Angesicht der bedeutenden Erweiterung, welche dos Preussischo Gebiet so eben erfahren hat, ist es von Interesse, auf das bisherige Wachsthum des Staates einen Rück-
*)
506
0,1 *)
6,52 •) .
.
635 794
0,345
Krci» Vilbtl:
.
406.486 554.510 320.4
(1
Hermann stein
Das Preisliche Gebiet Im Zuwacha im J. 1866
69.337
1,4*6
165,4
Von Bayern an Preussen abgetreten:
*)
0,106 0,180
19,915
1.237
0,2*5
*)
290
Fellingshausen mit 4 Bieber 2.377 Frankenbach 3.957
He«». Antheils (Orts-
Schleswig-Holstein.
Herzogthum Schleswig ,,
0,094
bezirk) a)
bleiben
Herzogtümer
5.810 33.325
2.064
Gemeinde Rödelheim {
13.622 13.752
27.374
.
488 749
_
t
3,4$
Gemeinde Nieder* L’racl
Davon an das Grossherzogtb. Hessen abgetreten Ort« bezirk Dortelweil . Niedei-Krlenbach „
.
3.872 KonigNbcig mit Hof Haina 5.375 Naunheim 3.112 Rodbcim mit 3.277 \ Bieber . Waldginues 3.978
812
0,087
bleiben
Freie Stadt Frankfurt. Stadt Frankfurt a. M. Landgebiet
.
Krci* GiettCft:
„
1.486
0,27)
.
Gemeinde Krumbacb
468.311
85,4
.
6,00
1,49
.
.
.
Vom
Davon an das Grosshcrxogtb. Hessen abgetreten 3 ) Amt Reichelsheim Orts bezirk Harheim
Mciscnheirn
Hcm. Morgen Kreis Vöhl (Herrsch. Itter) 54.634 2,4SI Kreis Biedenkopf 242.532 11,012
737.283
172,640
Horzogthum Nassau
):
.
— —273
.
1
LandgraGchaft Hessen* Homburg Amt Hornburg . .
Amt
B«vnlkcruDjr »m 3. Dexbr. 1964.
Hessen an
Preussen abgetreten
Distrikt Katzcnbrrg
347
D. ^M!n.
1564.
Davon an das tirossherzogthum Hessen abgetreten '):
—
—
Die politische Neu-Gestaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.
348
«»orben O. 4}UloKtlr.lc Wilhelm I. im J. 1865 5086,71 Laucnhurg. im J. 1866 6305,181 Schleswig-Holstein, Hannover,
Was
1.500.000 Seelen 715 807 . . ff „ 1.650.000 1037 . . . ft „ 2.240.000 1534 . . ff „ 5.430.000 1565 8.687.000 f» 1394 . . . ff „ 4.000.000 2060 10.402.631 . . »t 2185 11.033.505 . . >t 2320 11.715.007 . . tt 2487 12.308.948 . . . i* 2531 12.780.059 . . . ti 2593 13.093.040 . . . tt 13.J66.oOO 2681 . . . rt 2798 14.157.573 . . . t» 2962 14.991.241 . . . ft 3070 15.536.053 . . . f» 3198 16.181.185 . . . tt 3227 16.331.187 . . . tt 3333 16.935.420 . . . tt 3385 17.202.831 . . . 3500 17.739.913 . . . tt 3649 18.491.220 . . . tt 3795 19.304.843 . . . tt eiuschh der neuesten 3689 23.590. 543 Er* crliiuigcn tt .
.
circa
Mf
1
t*
tt
tt
tt
ff
tt
tt
It
tt
ft
11
tf
tf
tt
tt
tt
tt
ft
tt
ft
tt
tf
tf
tt
ff
tf
tt
t»
tt
t»
f»
tt
ff
tt
tt
tt
tt
ff
tf
tt tt
tt tt
ft
tf tf
ft
tt
fl
Vollständiger
tf
1»
.... .... Staaten.
in Schleswig-Holstein
„
»t
•
.
66,0» 67,er»
35,73 24,00 20,6
20.» 17, «8
15.0 15,0« 8,05
.... ....
6,8 6,39
Bremen „ Provinz Ober- Hessen des Grosshrzgth. Hessen *)
.
Von
im jetzigen Bestand •
•
tt
andsr*« Kontctiioorn Angehttrijp
36,81 Pro*.
96,31 tt
2,9« Pro».
1.»
7,0«
tt
8,7«
0,os
tt
0,04
99,7»
tt
0,70
tt
O.M
87,4»
ti
11,7»
tf
0,7«
14,3t»
„
..
„ „ „ „ „
2.*«
46,77
»t
1.«
..
21, »1
tt
8, «5
„
77,70
»i
18,08
tt
».w
„
94,9«
tt
1,78
„
3.«
„
t>
.
Bewohner
61,61 Prox.
KvadkvL
1W»4.
23.590.543 2.343.994 552.61 2 •>) 99.06U ') 301.812 280.201 292.708 193.046 178.065 164.527 141.839 111.336 59.143 78.762 66.189 86.472 31.382 43.924 229.94 ") 50.614 »04.066 225.696
48,28 44,97
.
Die 22 Staaten des Bundes
Q M1i>.
6395,««« 271,8» 244,12 49,49 114,2«
....
Hamburg
Prox.
69,87
....
llcssen-Homburg den vom Grossherzogthmn Hessen abgetretenen Gebieten
D.
“*
.
Stadt
Rötn.-Katho-
32,71 Pros.
2.« Pro».
Nord -Deutschen Bundos.
Sachsen-Coburg u. Gotha Sachsen- Altenburg ,. Fürstvnthum Lippe- Detmold . Waldeck „ Schwarxburg-P.udolstadt „ Schwanburg-Sonderihauaen „ Reuse jüngere Linie „ Schaurxiburg-Lippo . „ Ileus« ältere Linie . „ Frcio
.
im jetzigen Preussischen Gebiet
....
„
.
82,81
Frankfurt
in
in
.
Hannover Kur-Hvnsen Nassau
iu
Oldenburg Suchten- Weimar Braunschwrcig *) Anhalt Sachsen-Meiningen
Deutschen
Ausscheiden
Scheidung der Bevöl-
die
im bisherigen Königreich l*rous»cn 611,3s in den Hohcuxollern'achen Landen 1,89 84,74 im Jade-Gebiet 99,-1 in Lauenburg
Königreich Sachsen Grosshrzgth. Meeklenburg-Scbworin MccUcnbnrg-.Strtdiiz „
„ „ Uoraogtbum „
deren
lU-chc
•
ft
man über
ist
F>*nK+llȊ!*
in ft
die Zahl der nicht
Prcussischcn Staatsverband Vorbehalten wurde, bis
der Gesammt-Bevölkerung sind
in
ft
sie siud
kerung nach dem Rtligiontbekmntniu unterrichtet 4 ).
in
tt
In
Nicht-
die
jetzt nicht
1
tf
dem
aus
ft
tt
man
kennt
namentlich
net,
tt
ft
machen
Bevölkerung im nördlichen Schleswig,
tt
tt
Bewohnern
18.491.220
unter
aber nicht überall bei den Zählungen besonders uufgozcich-
tt
ft
1861
Jahre
nicht Deutsch Redende, oder 13,6 Prozent
hinzugekoramenen Gebieten
Deutschen nur einen sehr kleinen Bruchtheil aus,
„
„
neu
dun
QMeilc.
Statistische Übersicht dos
Pmuaiactog Gebiet
im
2.504.179
Über da» Anwachsen der Bevölkerung habou wir aus früheren Jahren nur einzelne Schätzungen ')> wogegen seit 1816 die regelmässig wiederholten Zählungen vollständigen Aufschluss geben. Danach betrug die Bevölkerung Preussens im Jahre 1688 1713 ti D 1740 » ff 1786 »> n 1797 »i D 1807 ft ft 1816 ft n 1819 n ff 1823 H ff 1825 >i ft 1828 tf n 1831 1834 tt ff 1837 tf >f 1840 ft ft 1843 tf ft 1846 » tt 1819 tt t* 1852 tt »I 1855 ti if 1858 >t ft 1861 f» tt 1864 ff tt
die Nationalität der Bevölkerung nnlungt, so zählte
Prcussen
Kur- Heulen, Nassau, Frankfurt, Bayerische u. Urosshragl. Hessische Gebietslheile.
59, «S
29.220.862
7540,787
Rtim^KattioL
64, A4 Prox. 97,77 99,78 99,5«
74,9« 96,07
98,64 97,70
32,71
tt
2,03
tt
0.1»
tt
0,12
tt
24,18
tt
3,««
tt
0,04
0,98 0,62
»f
98,4»
„
1 •rox.
Andern Konf. 2,«5 Pro».
tt
0,10
tt
0,«7
tt
0,57
0,8«
tt
0,4«
m
0.41
tt
1t
tt tt .»
H tt
tt
!,«
t»
1,05
»t tt
99,31
tt
0,58
tt
(Mi
99,77
»1
0,77
tt
0,01
96,44
»t
2,*>
ii
1,07
tt
96,««
tt
1,77
t>
1,39
1»
99,64
tt
0,1«
tt
0,71
tf
99,5»
ft
0,15
0,24
I.
99,70
tf
—
tt tt
0,30
tt
0,47
t>
0,05
tt
0,30
i»
3,46
tt
0,98 0,05
2»
3,1«
98,73 99,70
tt
94.«1
tf
1.74
98,(0
„
0,57
98, «1 90,49
—“
1
tf
"
—
,44
6,35
70,78 1*70».
26,95 Prox.
f*
ff »f
tt
2,77 Pro».
3 Siehe Prof. Kielen, „Oer Preußische Statt”, Berlin 1862. ) Nur fUr die von Bayern an PrcuBnen abgetretenen GebieUthcilc liegen keine 4 Ä Ermittelungen aus neuerer Zeit vor. *) Im Herbst 1865 zahlte dos GroBsherzogthum 551.966 Bewohner ) Im J. 1860. ) Einschliesslich des Kommunion* Besitzes mit Hannover (Bergamt Goslar), 680 Seelen, die im J. 1864 mit Braunschweig gezählt wurden. *) Im Jahre 1860. *)
—
—
D- QMto.
Königreich Bayern ohne die au Preusaen abgetretenen Distrikte Königreich Württemberg
.
1380,1« 354,*>
Grosshcnogthum Baden Grossherxogthuin Hessen ausserhalb des Nord-Deutschen Bundes . Fürstent hum Liechtenstein (1861) . ,
79,045
.
w
209*.
—
—
Kvangcl.
Kat bol.
4.774.464 1.748.328 1.429.199 564.475
28,1» 68.««
70,3« 30,53
0.81
32,»« 58,So
65,12 37,43
4,27
100
7.994
.
SUd-IH'uUche Staaten
—
Bewohner IW»4
8.524.460
39,37
59,07
Ander« KonL 1,49
n
it
— 1
,61
Digitized
by Google
Die politische Ncu-Gcstaltung von Nord-Deutschland im Jahre 1866.
Dem Staaten 6.
Flächeninhalt nach nimmt unter den Europäischen
Prcusscu den
Rang
ein,
7.,
der Nord -Deutsche
5.
Rang, denu
es
7.
,
Schutze einer rasch wachsenden Preussischen Kriegsflotte.
der
.
.
Der Nord- Deutsche Bund Treusten Dio Europäische Ttlrkei (ohne dio Schutz-Staaten) Gross-Britannien und Irland Königreich Italien (mit Vouctien) . . .
Priuaaen vor 1866
13.825 11.30$ 9.830 9.200
Dos Europäische Russland (1864)
.
.
.
.
.
.
Der Nord-Dcntschc Hund (1864)
.
.
Königreich Italien mit Yenetieu (1861) . Preusscn (1864) Spanien (1864) Die Europ Türkei, ohne die Sehutz-St. (1844) Schweden und Norwegen (186$)
Prouwen
Hamborg Bremen
militärischen Einrichtungen richten
und
lässt sich bereits
1864 1863 1862
1665 924 2637
1864 1864 1864 1864 1864
5226 418 650 530 298 4$
Nord-Deutscher Bund
61.061.801 37.472.732 32.572.932 29.321.079 29.220.968 24.223.390 23.590.648 16.302.625 10.386.000 $.814.386
lässt sich
.
Lübeck
5.166
Schon
die
Tonnen k 8000
Pf.
382.394 123.378 151.767 657.539 151.992 66.678 238. 140
206.800 15.570
7167
jetzt übertritft die
an Tonucngehult
1.336.719
Nord-Deutsche Handels-Marine
Marinen
aller Staaten
der Erde mi t
Ausnahme von England und Nord-Amerika. Es haben nämlich nach deu offiziellen Angaben deB „Gothaischeu Hofkalendens” Gros*- Britannien und Irland (1864) Verein. Stauten von Nord-Amerika (1863) Der Nord- Deutsche Bund (1864)
.... .... .
Nord-
Deutsehen Bundes wird sich nach den erst zu treffeudeu berechnen, dagegen
.
Seeschiffe
.
Mecklenburg- Sch worin Oldenburg
7.541 6.395 6.176 5.76!
Die künftige Armee -Stärke Preussens und des
.
Hannover Schleswig-Holstein
B*W0hlMT Frankreich (1861) Österreich ohne Venctien (1857) Gross-Britannien und Irland (1861)
Ende des Jahre«
Staaten.
,90.133
.
.... .... ....
Frankreich Spanien
*
Handels - Marino.
D. QMIn.
Da» KuropaUchc Russland Schweden und Norwegen Ostemich (ohne Veneticn)
die
haben
;
349
Handels - Marine des Bundes auf den Gewässern der ganzen Erde spielen wird, zumal unter dem
Bund deu
der Bcwohuerzahl nach Preusscn deu
Nord-Deutsche Bund den
deutende Rolle
noch nicht
erkennen, welche be-
i
Frankreich (1863) Italien mit Vcnctien (1862) . Preus.en Niederlande (1863) Österreich ohne Veneticn (1863)
.
Seeschiffe
Tonnen k tOCn) Pf.
28.632
5.328.073 5.126.081 1.336.719 985.235 718.561 057.539 510.152 300.526
}
7.167 15.092 17.911 5.226 2.231 8.132
Geographische Notizen. E. v. Fellenberg’a Besteigung des
von dor Wongorn-Alp „Ich hin" (schreibt E.
v.
Futleuberg
Mönch
aus.
vom
11.
Aug. 1866)
„seit 4 Wochon in den Alpen gewesen, aber gründlich heimgeregnet worden. Dio schönste Kxjtedition, Hie mir gelungen, ist die Ersteigung des Mönch von der Nordscite (Wengern-Alp) her, eine der nllerschwicrigsteu Touren, dio ausführbar sind. Die gauze Besteigung hat 3 Bivouacs erfordert da ich mit meinen Führern den ersten Tag nur eine Rekognoscirung ziemlich weit hinauf unternehmen und erst den folgenden Tag (13. Juli) über Hunderte ins Eis zum Voraus gehackter Stufen nach zwölfstündigcr Arbeit Abends um 3 j Uhr den Gipfel erreichen konnte. Das dritte Birouuc wurde an der Südseite des Berges über dem JungfrauFirn in einer Felswand bezogen und die Rückkehr nuch Griudclwuld über das Mönchjoch itcwcrkstelligt. Diese Tour war in geologischer Beziehung höchst interessant, indem mir die Kontakt- Verhältnisse zwischen der Kalkformatiou (alpine Jura-Bildungeu) und krystnllinischen Schiefern (Gneis) sehr klar und in die einzelnsten Details deutlich wurden. In einer Höhe von 9500 bis 10.000 Fuss fand ich noch im Kalkstein (Hochnlpcnkalk) schlecht erhaltene Ammoniten und Belemuiten, die noch näher, wenn bestimmbar, bestimmt -werden müssen. Durch eine ganze Woche scltlechten Wetters in Grindelwald zurückgehaltcn unternahm ich in der dritten Woche die Besteigung des Wetterhorns, wo die Kou,
Pctennann's Geogr. Mittheilungen.
1866, Ucft IX.
.
takt-Verhältnisso eben so interessant als überraschend sind. Die Fundstätte der Wctierhom-Ammoniten dicht unter dom in 11.200 F. Höhe, welche vorigen Herbst Herr Plantnmour von Genf bei der Besteigung diese« Berges aufgefunden hatte war leider noch vergletschert und möchte nur in sehr schneefreien Sommern, wie der vorjährige war, blossgostellt werden. Ich hatte magere geologische Ausbeute. Vom Wetterhorn - Gipfel weg überstieg ich das Mittelhoru, umging das Rosenhorn und stieg denselben Tug über das Borglijoch (Schucesattcl zwischon Bcrglistock und Itoscnhorn) und den Gauli-Gletscher herunter ins Urbuchthnl nach der Urnen-Alp. In der Urnen-Alp wieder eingeregnet und eingeschneit musste ich thnlauswärts und erst in der vierten Woche gelang mir von der Schwarzwald-Alp aus die erste Ersteigung des Walllioms. Dieser ganz innerhalb des Hochgebirgkalkes gelegene Gipfel bietet keine ungewöhnlichen Schwierigkeiten dar, wohl aber der obere Absturz des Roscnlaui-Glctsehcrs, der furchtbar zerklüftet ist. Auch auf und am Wallhorn fanden sich zahlreiche Belemuiten. Seither war dos Wetter gründlich schlecht, immer Regen und in der
Gipfel
,
'
Höhe
eine
Unmasse
frischen Schnec’s
machen
alle Gletscher-
Überhaupt liegt eine ungeheure Masse Schnec’s (meist Frühliogsschncc und frischer) ira Hochgebirge und der regnerische und kaltfeuchte
fahrten für den Augenblick unmöglich.
Sommer
ist so ungünstig und unbeständig als möglich. Für den Augenblick ruhen die Waffen; was ich noch im Sep-
4$
Notizen.
350
Gemeinden aufweisen, wo noch im Beginn des laufenden Jahrhunderts das Deutsche Idiom die allgemeine Umgangssprache der Ackcrbau-treibenden Bevölkerung war. Das Italienische wurde nur von Solchen verstanden und gesprochen, welche in Folge ihres Lebensberufes, ihres Handels und ihrer Beschäftigung zu oftmaligen Reisen nach Wälschland und zu einem innigeren Verkehr mit Venedig oder mit anderen Italienischen Ländern gezwungen waren. Sogar in der Kirche, in den Schulen und in dcu amtlichen Bureaux wurde damuls noch, entweder uusschüesslich oder Und doch vorwiegend unsere Mutterspruche gebraucht. gerade diesen Umstand müssen wir hier als Beleg dafür anführen, wie fern jenen Gegenden noch vor nicht langer Im Zeit das Italienische Element gestanden haben muss.
tember ausführen werde, hängt ebenfalls von Wetter und Umstundeu nb, doch sind dann schon die Nächte lang und die Tage zu kurz.”
Das Vordringen des Italienischen Elementes
viele
in Deutsch-
8üd-Tirol.
Dio unmittelbare Kriegsgefahr, welche Triol von Wälschland aus droht, ist zwar jedes Mal eine akute, aber sie Viel bedenklicher siud dagegen andere ist eine geringere. Elemente, ein ganzes Gemisch von Ursachen, von denen die spraehlich-uatioualen besonders hervorzuheben sind. Es bekannte, aber in den kompetenten Kreiallgemein ist eine sen niemals richtig ermessene, nach ihrer wahren Tragweite gewürdigte Thatsache, dass die Deutsche Sprache und Nationalität im Süden des Brenner und der Finstermünz an Terrain immer mehr verliert und von der Italienischen verdrängt wird. Im Mittelalter reichte sic bis in die herrliche Hügcllandschaft des Veuetianischen, bis vor die Thoro von Verona und Vicenza hinab. Noch heut zu Tuge bezeichnen die beideu Sprachen-Inseln der sogenannten sieben und der dreizehn Gemeinden jenscit der gegenwärtigen Grenze von Tirol -die äussersten Vorposten Germanischen Wesens gegen den hemufriiekenden Humanismus. Aber schon seit langer Zeit auf allen Seiten vom fremden Idiom nmfluthet, von iiircm Mutterstamme, aus dem sie hinreichende Lebenskraft ziehen sollten, vollständig abgcsclinittcu, gleichen sie nur noch den erratischen Trümmern, welche aus den gewaltigen Revolutionen der Erdschichteu während der Perioden der Urzeit auf einem fernen Boden zurückgeblieben siud und nuu daselbst, den zersetzenden Einllüssen eiuer feindlichen Umgebung blossgcstcllt, ihrer allmählichen Auflösung entgegengehen. Unter der Regierung der Republik Venedig noch geschont und sogar durch eigene Gesetze in ihrem nationalen Leben in Sprache und Sitte mit anerkennenswerther Sorgfalt geschützt, wurden sie beim Übergang unter die Österreichische Herrschaft bedeutend vernachlässigt und du sie jetzt auch allen politischen Zusammenhang mit Deutschland verloren haben, werden bald Selbst die letzten Reste davon in den Wogen des Wiilschthums untergegangen
,
Huuptthnle der Etsch schien die historisch merkwürdige Klause von Saluru oberhalb Trient der Strömung des Romanischen Elements nach Norden lange Zeit ein uniiberNoch heut zu stciglichee Hinderniss entgegeuzusetzen. Tage pflegt man diesen Engpass gemeinhin als die Grenzmarke zwischen Deutsch- uud Wälsch-Tirol anzusehen, doch Beit fünf Deconuien hat auch diese Ansicht aufgehört, richtig zu sein. Diesseit der Salurner Klause treten die Berge von den Ufern der Etsch rasch zurück und geben einer breiten Thalsohlc Raum, welche sich bis zu den Katarakten oberhalb Mcrau erstreckt, wo der Fluss aus dem getreidereichen Vintschgau hervorbricht und in dio Tiefebene des eiDie Mitte dieser gentlichen Etsch -Landes niederbraust. langen Fläche nimmt das Delta an. der Mündung des Eisack in die Etsch ein. Dieses Dreieck ist das Herz von Süd-Tirol. In ihm vereinigen sich drei strategisch und
'
!
kulturgeschichtlich
j
zu lernen.
Von viel höherer Bedeutung ist die Metamorphose aus dem Deutschen in das Italienische Element, welche inner-
die Vcnctianisohe
Grenze und von den Anhöhen bei Verona
bis zu
den Übergängen nach Pusterthal nusbreitet,' darunter das in diesen Tagen so oft erwähnte Val Sugana, hatte einst rein Deutsche Bevölkerung. Das romantische Thal der Fersina mit den durch dus Vordringen des Generals Medici bekannter gewordenen Ortschaften Civezzano und Pergine, die malerische Umgebung der See’n von Caldonazzo und Levico, so wie das ganze Quelleugebiet der Brenta bis weit über Borgo hinab mit den zahlreichen Seituuthälern können
•
j
j
Die eine der Tiroler Grenzen Statt gefunden hat. Hälfte des heutigen Wiilsch -Tirol, nämlich jenes ganze Gebiet, das sieh vom linken Ufer der mittleren Etsch bis an
aus Italien,
Österreich
sein.
halb
eine
als Doppellinie
,
Diese beiden Deutschen Eukluvcu in Italien haben für uns kein anderes Interesse mehr als ein rein historisches; höchstens könnte ihr Schicksal lehrreich sein , wenn man es verstände, aus der Vergangenheit für die Zukunft Etwas
sehr wichtige Linien,
dem Südwesten Deutschlands und die dritte aus Bayern über den Brenuer und aus Innerdurch dos Pustcrthal. Den Knotenpunkt dieser Verkehrs- Adern bezeichnet der alte Handelsplatz Botzen, dessen ehemaliger Reichthum nichts Anderes ist als der natürliche Ausdruck der glücklichen Lage der Stadt selbst uud ihrer lebcudigcn Beziehungen zu den beiderseitigen
eine andere aus
!
Kulturvölkern in Italien uud in Deutschlund. Diese grosse Thalstrecke scheint für diu Itulionisirung des ganzen südlichen Tirol , d. h. des ganzen Alpen-Landes im Süden des Brenuer und der Finstcrmiinz, dadurch aber auch für diu einstige ltealisirung der extremsten Wünsche des modernen Italien von entscheidender Wichtigkeit zu sein. Daher wird von unseren Wälschen Nachbarn uueh Nichts verabsäumt, um alle äusseren Vorbedingungen herzustellen, welche zur Förderung ihrer politischen Pläne Diu Grundlage ihrer Bestrebungen aber dienen können. bildet die nationale Assimilimng des Etsch-Lundes. Was in den letzten Docennien in dieser Hinsicht geschehen ist,
muss
ihre
Hoffnungen immer mehr steigern und
sie
zu er-
höhter Thätigkeit anspomeu. Seitdem die Strömung des Romunismus gegen Norden Snlum durchbrochen, ist die Verwälschung der unteren Hälfte des Etsch -Landes mit Riesenschritten vorwärts gegangen. Es ist noch kaum ein Mensehcuaitcr verflossen, seitdem die systematische Einwanderung Italienischer Kolonisten zwischen Salum und Botzen begonnen hat. und schon überwiegt die Wiilsche Bevölkerung jener Gegend. Mehrere Gemeinden unterhalb Botzen siud schon volldie Thalenge bei
Digitized
by Google
351
Notizen.
andere stehen mitten im Flusse der Italienisch Verwälschung der sie sieh schwerlich mehr zu entziehen vormögen. Es giebt in diesem gauzen Distrikte selten roohr ein Dorf oder auch nur einen unanschulichen Weiler, wo aber es giebt keine Italienische Familie angesiedelt wäre deren vielo, uus denen der letzte Deutsche Grundbesitzer schon vor Jahren verdrüugt worden. 8elbst die Mittolgcbirgs-Landschaftcn und die von der Thnlebenc noch weiter entfernten Gemeinden, namentlich die reizende Gegend von „Übcr-Etsch”, das ist die Umgebung von Girlan, 8t. Paul’s, Eppau und Kaltem bis an die Ufer des gleichnamigen Sce’s, einer der fruchtbarsten Bezirke im ganzen Süd-Tirol, lange Zeit hindurch von den Eindringlingen des Wälschlandes verschont, sind in unseren Tagen ein beliebtes Ziel der ItalieDer Eisack, welcher die grosse nischen Tiroler geworden. Delta-Fläohc bei Botzen durchsckncidct, scheint eben so wie die Klause am unteren Ende des Etsch-Laudcs das Weitergreifen des fremden Elementes eine Zeit iung aufgehaltcn zu haben. Aber seit weuigen Jahren ist auch diese Demarkations-Linie durchbrochen worden. Die Wülschon Vorpostcu sind bereits über Botzen hinausgeschoben und haben schon einen beträchtlichen Theil des Garoberen Etsch-Laudes besetzt. Sie stehen in Terlan Das Städtchen guzou und Burgstall, in Kais und Lnna. Meran ist heute von dem Romanischen Element verhiiltvor 3 durchzogen wie Lustreu stark es nissmüssig so kaum die Handelsstadt Botzen gewesen ist. Hier erhalten die Missionäre aus Trient, Uoveredo, Ala, Arco u. s. w. neue Verstärkung durch die Zuzügler aus dem Val di Non uud Val di So), um den Vorwälschungs-I’rozesB dor ganzen Auch auf der Linie des Landstrecke zu beschleunigen. Eisack -Thaies, von Botzen über Brisen nach Bruneck uud ständig
Auf dem das östliche Serbien darstellenden Carton dieser ist die Umgegend von Saitschor am Timok den Rumänen eingeräumt, die Bewohner von Saitschar, Weliki
,
Karte
,
Iüwor u. s. w. sind aber durchgehende Bulgaren sie sprechen ein reines Bulgarisch, haben Nationaltracht und Gebräuche der Bulgaren und geben an dass sit in verschiedenen Jahren aus Bulgarien eingowandert sind. Auuiiherud richtig wäre es, wenn der ganze Strich am rechten TirnokUfer von Grljan bis Wraschogruze den nach Lejean’s Karte die Rumänen einnehmen , den Bulgaren eingeräumt würde. ,
,
,
,
Das Soolbad Staraja-Russa.
1
,
,
•
Sterzing, ragen die Spitzen der Italiener sich
immer
tiefer herein.
Sie sind nur die Vorläufer grösserer Massen, welche ohne Zweifel oiufiudcn werden, sobald ein Mal die
Eisenbahn über don Brenner und jene aus Kärnten durch Pusterthal nach Brixcn ins Leben getreten sein wird. Und sind erst ein Mal die Hauptstrecken der Etsch und des Eisack dor fremden Nationalität verfallen, dann ist auch weil sie von Nord-Tirol und den Nobonthälem derselben Deutschland durch die Riesenwand der Rhütischen Hoch,
die reichste Quelle der nationalen gebirge getrennt sind Lebenskraft nbgesehnitten und jeno an altdeutsche Gestalten erinnernden Volksstämme, welche gegenwärtig noch den lebendigsten und zähesten Kern der ScharfsehützeuKoiu|>aguien und der Massen des Landsturms bilden, dürfen früher oder später ihre nationalen Interessen nicht mehr im Norden der Alpen wahmchmcn, sondern müssen sie bei ihren heutigen Todfeinden im Süden suchen. ,
(Trirater Zeitung.)
Zur Ethnographie dor Europäischen Türkei. Eine abormalige kleine Berichtigung von Lcjean’s „Carte othnogniphique de la Turquie d’Europc” („Oeogr. Mitth.”, Ergänzungsband I) geht uns aus Belgrad von einem dem Sorbischen Kriegs-Ministerium zugethciltcn Topographen zu, der 1862 das östliche Serbien bereist hat und uachdem er die Lejcan’sche Karte zu Gesicht bekommen, sie wenigstens an Einer Stelle zu verbessern im Stande ist.
Der direkte Landweg nach Staraja - Russa geht von Petersburg bis Tschudowo (113 Werst) auf der Moskau’schen Eisenbahn, dann mit dem Postwagen auf der Chaussee nach Nowgorod (70 Werst) und von hier ebenfalls mit dem Postwagen nach Staraja-Russa (92 Werst). Im Sommer, nach Befreiung des Wolchow vom Eise, reist man folgendermaassen: per Eisenbahn bis zur Wolchow’schen Station (133 Werst von St. Petersburg, 427 Werst von Moskau) und von dort auf dem Dampfboot noch Nowgorod und Staraja-Russa. Zwei gut eingerichtete Dampfboote der Wolchow’schen Dampfboot -Gesellschaft bringen die Reisenden bei günstigem Wetter meist binnen 4 Stunden nach Nowgorod. Dio Ufer des Wolchow bieten nichts Anziehendes dar, man müsste denn dio einförmigen Kasernen der Grodno’sehen Husaren uud der Garde-Uhl anen und Dragoner dazu rechnen. In dor Nähe von Nowgorod wird man einige Landhäuser mit Gärten und einige Klöster gewahr. In Nowgorod landet das Boot vor der schönen, 1830 in Granit aufgeführten Brücke links an der Torgowaja-Anfalirt. Ist man früh angekommen und das Wetter günstig, so hat man Zeit, die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu betrachten: den Kreml (1044 aus Holz und 1302 aus Stein nufgcfiihrt); die nach dem Muster der Konstantinoperscheu gebaute Sophienkirche (998 aus Holz und 1044 bis 1051 aus Stein erbaut) mit ihrem berühmten Korssun’schen Thor, welches Wladimir 998 aus dem Chorsonos brachte ; das Tausendjährige Monument und den Stadtgurten. Ein Spaziergang auf der Brücke gewährt einen hübschen Blick uuf den 40 Werst langen, 30 Werst breiten Ilmen-See. Früh Morgens geht es dann auf dem Dampfboot weiter, Anfangs längs dem Wolchow am schönen, grossen, reichen JurjcwKloster (1030 gestiftet) vorbei, dann über den Ilracn-Seo in eine Mündung des Lowat und zuletzt in die Polista. Vom Dorfe Swod an geht die Fahrt durch unzählige Krümmungen des Flusses; ist dieser sehr wasserarm, so werden die Passagiere theils auf Booten, theils auf einem flach gehenden Dampfschiff zur Stadt gebracht. Dort landet man, bei günstigem Wetter gegen 3 Uhr, an der Alexander- Brücke auf der nördlichen Stadtseitc. •Staraja-Russa, eine Kreisstadt des Nowgorodcr Gouvernements, liegt 240 Fuss über dem Meere, unter 57° 59' St.
I
N. Br. und 49*
1 ' Östl. L. am Abhang des Waldaischeu zum Baltisch-Devonischen Gebiete gehört. Die obere Decke dieser Flüche ist fette Ackerkrume, mit Kalk und Sand vermischt, und eine Klafter tief Torf bildend. Die im Frühjahr Statt findenden Überschwemmungen erzeugen zwar temporäre Moräste, befördern aber einen üp-
Plateau’s, welches
45 *
Digltized
by Google
352 pigen,
Notizen. sehr günstigen Kräuter- und GrusBas eine ganz ausgezeichnete Milch.
der Viehzucht
wuchs, daher auch Wetter ist bis Mai unbeständig, nasskalt. Der dann herrschende, aus dem Ilmcn -See kommende Kordost ist zwar sehr fuueht, reinigt aber diu Stadt von den Sulzdiimpfen. Der Kordwest hingegen bedeckt die ganze Stadt mit den Diese Chlor-Brom-Luft heissen Dämpfen der Grodirwerke. orsehwert das Athmen sehr, vorzüglich Abends, auf Skrophulüse jedoch übt sie den günstigsten Einfluss. Die Kur beginnt in der zweiten Hälfte des Mai und dauert bis Ende August. Die hübsche, gut gebaute Stadt liegt am Zusammenfluss der Porussja, Polista und Percritiza. Kuss, der Bruder des Fürsten Stowen, soll der Sage nach die Stadt Kussa 50 Stadien von Gross-Nowgorod erbaut lmbon. Seine Gemahlin Porussja und seine Tochter Polista sollen den gleichnamigen Flüssen ihre Namen gegeben haben. Die Stadt ist 5 Werst lung und 2 Werst breit, hat über 150 steinerne, gegen 1000 hölzerne Häuser und 9600 Einwohner. Die Strassen sind sehr breit, rechtwinklig
parallel,
zum
Theil gepflastert
und mit Trottoirs versehen. Die fast vor jodora Haus befindlichen Gärten beleben und zieren die sonst einförmigen Strassen. Der schönste Stadttheil liegt auf beiden Ufern der Polista. Das linke Ufer derselben ist von der AlexanderBrücke an bis zum kaiserlichen Palais mit einer 1 Werst langen Lindenallee eingefasst. Staraju-Russu besitzt 19 im Ganzen hübsche Kirchen und Klöster. Unter den ersteren ist die Auferstehuugskirehc diu schönste, die Peter-Paulskirche die au HciligthUmcru reichste
und die des Märtyrers Nvl die 650 Jahren erbaut). Die öffentlichen Gebäude, Gcrichtsgcbäude, Hospitäler, Armenhäuser, Kasernen, haben Die Kaufläden und selbst Modenichts Ausgezeichnetes. mngazinc bieten wegen der Nähe der Hauptstadt alles No-
älteste (vor
und Neue in grosser Auswahl. Dos Flusswasser der Stadt ist brackisch, von gelber Farbe und übelriechend. Dio in die Flüsse mündenden Salzquellen, der Abfluss der Sulinen und diu durchs Wasser geleiteten Köhren derselben machen es ungeniessbar. Das Trinkwasser wird mittelst eines 2 Werst langen Aquädukts aus dem Dorfe Duboziwi zum Stadtbrunneu geführt, ist klur, rein und wohlschmeckend. Doch wird auch aus den Flüssen oberhalb der Stadt Wasser zum Trinken geschöpft und Morgens von den benachbarten Bauern kiibclweis ver-
Die nach Abkrystallisirung des Salzes übrig bleibende Mutterlauge empfahl zuerst Dr. Haase in Moskau zu Bädern. Zu Einalhmungcu benutzt mau theils die Gradirluit der Salinen, theils die Dämpfe der Sudpfannou, zweckmässiger die Ausdunstung der Badewannen. Die von der Verwaltung im Jahre 1B34 errichteten Badeanstalten sind ausgezeichnet, ein besonderes Badecomitd hat die Oberaufsicht über sie und über das ganze dabei beschäftigte Personal. Dio Soolqucllen befinden sich am Ostende der Stadt in der Nähe der Ostaschkow’schcn Strasse auf einer kleinen
Erhöhung.
Das Wasser
friert
im Winter nicht
zu.
Alles
Metall, die Kirchcnglockcn oxydiren durch
die Salzdämpfe, Die Soole entspringt aus einem das Silber wird gelblich. dem Muschelkalk aufliegendeu Thonluger. Zwei Quellen, die Direktorial- und die Murawjew’sche Quelle (beides Artesische Brunnen), werden benutzt. Die Bohrungen der orstercu wurden 1819 begonnen und 1831 beendigt. Sie hat eine Tiefe von 93 Fadeu. Das Wasser ist klar, färb- und geruchlos; erwärmt riecht cs nach Chlor, im Glase bewegt spielt cb ins Silberwcisse, perlt und setzt kohlensaure Bläschen an die Wände des Glases. Es schmeckt bittersalzig und hat eine spezifische Schwere von 1,0119. Seine Temperatur hält sich zu jeder Jahreszeit auf -f- 9 und 10° R. Die Quelle giebt 220 Kubikfuss Soole in der Minute. Eine 95 Faden lunge Röhre leitet das Wasser ins Reservoir. Die Muruwjew’schu Quelle wurde 1857 bis 1859 gebohrt und hat eine Tiefo von 56 Fadeu. Auch hier ist das Wusser farblos, bittorsalzig, jedoch weniger scharf von Geschmack. Es besitzt mehr Kohlensäure und riecht nach Schwefelwasserstoff. 10,8° R., das spezifische Gewicht 1,oisi. Die Temperatur ist
+
(St.
Petersburger Wochenschrift)
tlüge
kauft.
Kurz bevor man mit dem Dampfboot das Stadtgebiet kommt mau rechts dicht bei den Salinen vorbei. Der Salinenbctricb von Staraja-Kussa ist sehr alt. Jeder wohlhabende Einwohner besoss einst seine Salzsiederei, noch jetzt findet man eine Menge unterirdischer Böhren und Kübel. Der Gencral-Quartiermeistor Bauer legte 1771 auf Befehl der Kaiserin Katharina II. nach dem Muster der Hessischen die ersten Gradirwcrke und Sudhäuser an. Das Wasser wird aus dem Salzsee und seinem Reservoir mittelst 13 Holzröhren 2j Wurst weit unterirdisch zu den Gradirwcrkcn geleitet, dort mittelst 6 Iläder durch Druckwerk in die Höhe getrieben und auf 19 Gradirwcrke vertheilt, welche 8 Wurst ira Umfang haben. Die Grodirsoole soll 1 7 ^ n Proz. Stärke haben und liefert jährlich 150.000 Pud Salz, das aber wegen mangelhafter Reinigung Gyps enthält Das Gauze ist in Pacht gegeben. Gearbeitet wird nur im berührt,
Sommer vom Juni
an.
Handelsverhältnisse des
Amur-Landes im Jahre
1866').
Im verflossenen Jahre sind hiersclbst 16 fremde Schiffe, nämlich 2 Preussischc, 1 Dänisches, 2 Mecklenburgische, 3 Amerikanische, 2 Englische, 1 Holländische«, 1 Schwedisches, 1 Hamburgisches 1 Bremisches, 1 Hannoverisches und 1 Russisches, cingelaufen. Diess zeigt im Vergleich zu dem vorigen Jahre einen Zuwachs von 6 Schiffen und es ist die Waarcneinfuhr noch niemals so bedeutend gewesen. Der Betrag der diesjährigen Importationen wird auf circa 800.000 Rubel Silber geschätzt. Obgleich nun diese zu den Bedürfnissen des Lundes in gar keinem Verhältnis« stehende Einfuhr cino Überfüllung des Marktes verursacht hat, so ist doch das Resultat der verflossenen Saison ein durchaus befriedigendes. Auch hut sich der boreits rege Verkehr mit dem Inneren noch mehr entwickelt und es betrug die diessjährige Importation von Waaren den Amur hinauf circa 300.000 Rubel Silber, währcud die Einfuhr von Vieh, Lebensmitteln und Russischen Produkten aus dem Inneren Sibiriens nach hier für Rechnung der Russischen Regierung circa 400.000 Rubel Silber und für Privatruehnung circa 100.000 Rubel Silber betrug. Die Holzausfuhr in diesem Jahre hat sich auf nur einige Ladungen Brennholz beschränkt, in Folge der schlechten Be,
*)
Preus*. H»mlt'l*-Archiv
1
3. Juli
1866.
Notizen.
Ausfuhr von Pelzwerk bedeutend gestiegen, obgleich hoho Preise in diesem Jahre für IUuchwerk aller Art bezahlt worden sind. Die neuerdings erlassenen gesetzlichen Bestimmungen über die Aufsuchung und Bearbeitung vou Goldlagem werden hier täglich orwartet und man hofft allgemein von der liberalen Abfassung derselben die günstigsten Resultate für den Verkehr und den Handel am Amur. Neue Versuche, den Sungari dem froien Verkehr zu öffnen, sind in diesem Jahre nicht gemocht worden, dagegen nimmt der Handel mit der Blagowjeschtscheusk gegenüberliegenden, ziemlich bevölkerten Mantschuren-Stadt Aigun mit jedem Jahre zu. Die bedeutendsten Export-Artikel von dort sind: lebendiges Vieh, ferner gelbe Erbsen, Hirse, Tabak, Hafer, Ziegelthee, Mehl, Schafpelze, Öl, Senf uud Knoblauch. Von den in diesem Jahre hier eingetroffenon Schiffen haben zwei bedeutende Havarien gemacht. Ungcuchtct der unpassenden Stelle, auf welcher Xikolarichte
von China; dagegen
ist
jefsk als Administrations-Punkt erbaut
ist,
entwickelt sich
doch mit jedem Jahre. Der niedrige Stand des Wassers auf der Barre, das rauhe Klima, der lange Winter, der Mangel au Unternehmungsgeist, Kapitalien, Kolonisation und Export-Artikclu verhindern indess Xikolajefsk, die Stelle einzunchmen welche es nach seiner natürlichen Lage im Handel auf dem Stillen Ocean einnehrarn könnte. In Folgo dieser Schwierigkeiten ist man häufig geneigt zu glaubcu, dass die südlichen Häfen mit Entwickelung der Kolonisation in der Zukunft wahrscheinlich die Stelle cinnohmcn worden, auf welche Xikolajefsk bei seiner ersten Gründung gerechnet hatte. Die Hauptursache, welche dor langsamen Entwickeluug Nikolajefk’s als Handclspunkt zu Grunde liegt, ist der lange Winter uud wohl auch der niedrige Stand des Wassers auf der Barre und das ohne Bugsirdampfer in Folge seiner Enge und violen Krümmungen schwierige Fuhrwasser im I.iman. An der Mündung eines grossen Flusses liegend, der als der einzige Kommunikationsweg mit den bevölkerten Plätzen Ost-Sibiriens dient, ist Xikolajefsk während mehrerer Monate isolirt von der übrigen Welt. Im Harbst friert der Amur bei Xikolajefsk zu, wenn sich auf dem anderen Theile eben so ist des Flusses noch keiu Wiutefweg gestellt hat es im Frühjuhr. In Chabaroffka geht der Fluss und mit ihm die .Schifffahrt gerade einen Monat früher auf als in Xikolajefsk, daher geht die letzte Sommerpost aus Xikolajefsk am 15. (27.) September, worauf bis zum Anfang DeIm Frühjuhr zember keine Kommunikation Statt findet. geht die letzte Winterpost am 6. (17.) März ab und bis zur Eröffnung der Schifffahrt, welche in der Hälfte des Monats Mai Statt findet, hört die Ankunft und der Abgang der Post auf folglich findet während des Sommers nur eine Verbindung von circa 4 Monaten mit der übrigen Welt Dieselbeu Schwierigkeiten Statt und ebenfalls im Winter. zeigen sich in Verbindung mit der Sec. Der I.iman des Amur wird erst frei vom Eise gegen Ende Mai so d:iss Schiffe horein kommen oder abgeheu können aus Xikolajefsk im Anfung Juni oder iu den letzten Tagen des Mai. Schon gegen Ende September wird die Schifffahrt für Kauffahrteischiffe im Amur aus Mange! an Privat-Bugsirdumpfcrn gefährlich und wenn ein Schiff in Xikolajefsk nufgehaltcn wird, so kann es auf dem Rückwege Eis im Limau anÜberhaupt muss man sagen, dass Kauffahrteischiffe treffen.
j
,
die Studt
,
353
Amur ohne
Hülfe von Bugsirdumpferu nur mit Schwierigkeit befahren können, denu bei konträrem Winde müssen die Schiffe zu Anker gehen, um günstige Gelegenheit abzuwarten. Auf der Barre ist 12 bis 14 Fuss Wasser und dies» könnte bei einem regelmässigen Handel wohl kaum als Hindomiss betrachtet werden. Die Behauptung, dass iu Folge des gefährlichen Fahrwassers im Liman die Versicherungs-Prämien von Ladungen und Schiffen höher wie nach anderen Plätzen sind, ist unzulässig, da diese Gefahr nur in den ersten Jahren nach dor Einnahme des Amur existirte, als anstatt der Laudmorkcn und Boyen nur hie und da Stangen aufgestellt waren, wodurch mehrere Unglücksfälle herbeigeführt wurden. Bei der trefflichen Ausbeuguug des Fahrwassers und den zahlreichen Lundmarken ist iu den letzten Jahren die Befahrung des Amur mit durchaus keiner besonderen Gefahr verbunden. Der Hauptgrund der hohen Frachten nach Xikolajefsk ist wohl darin zu suchen, dass die nach dem Amur kommenden Schiffe uub Mangel au Export - Artikeln meistuntheils in Ballast und nicht mit Ladung fortgehen müssen. ln Folge der vorstehend erwähnten mannigfachen Hindernisse, welche die Entwickelung von Xikolajefsk verzögern, wird häufig vou der Verlegung des Kriegshafens mit allen dazu gehörigen Etablissements und Behörden mithin gewi»serraaassen von ganz Xikolajefsk nach einem südlichen Hafen gesprochen, ich bin jedoch der Meinung, dass, da Xikolajefsk an der Haupt-Arterie liegt welche die gauzc Bewegung des Handels trägt und welche durch die am meisten konsumfähigen Gcgendcu fiiesst , weder die südlichem Häfen noch de Castries Ausländer anziehen werden und Xikolajefsk trotz seiner unpassenden Lage dennoch seine Bedeutung nicht verlieren und sieh dort vorzugsweise der
deu
die
,
,
ausländische Handel koncentriren wird.
Einwohnerzahl von Xikolajefsk bestand iu den ersten der Gründung der Stadt ausnahmslos aus Dieund überstieg im Juhrc 1857 nach Entfernung der nicht 1500 Menschen. Die Behörden waren noch nicht organisirt und das Kreisgericht z. B. war in Ermangelung vou Beamten geschlossen, während die Akten, so wie man sie aus Petropaulofsky zugestellt halte, in Fässern aufbewahrt wurden. nüch Bestätigung der Besoldungcu der Erst seit 1 857 IlafenvcrwaStung und der Chargen der Sibirischen Flottille, begannen in Xikolajefsk Offiziere und andere Civilbcamlc einzutreffen. Im Jahre 1858 wurde die Errichtung der Tschcnerach’schcu Festungswerke beschlossen da aber die Arbeitskräfte unzulänglich waren so sollten die Arbeiten durch Verschickte ausgeführt werden, von denen 1 000 Mann iu demselben Jahr hier ciutrafcn. Gleich darauf wurde die Einwohnerzahl durch die Ankunft zweier Linicubataillone, welche zur Errichtung diverser Stadtbauten und Butterien bestimmt waren, und durch die Mannschaften der überwinternden Schiffe der Escadre des Stillen Occaus bedeutend vermehrt, jedoch nur für Einen Winter, indem diese Leute später nach Tschenerach und Mariinsk geschickt wurden. Jetzt lässt sich die Einwohnerzahl von Xikolajefsk wozu die 27. Flottcu-Kquipage uud 3 Rotten des 4. Bataillons zu zählen sind, fcststellen und ergioht folgendes Resultat Gesammtzahl der Einwohner 3131 männlichen uud 88G weibDie Jahren nenden Escadre
,
,
,
,
;
,
1
,
:
lichen Geschlechts.
Digitized
by Google
Notizen.
354 Der Amur wurde in diesem Jahre am 2. (!4.) Mai Eise und fror am 31. Oktober, resp. 12. November Nikoiajcfsk, 19. (31.) Dezember 1865.
Holz vor seiner Verkieselung
frei
vom
als
vom
Nil heruntergeflösst
botrachtcte.
zu.
Die dem Holze mitgcscndeteti Kohlen haben keine nähere Bestimmung in Bezug auf ihren Ursprung aus Päatizenreston zugelassen. (8itzu&K*-B)
S. „Geogr. Mittb.” 1805, SS.
115 und 273.
’) J. M. Ziegler, Hypsometrische Kurte deT Schweiz. Mst. 1 380.000. 4 Blatter in Farbendruck , in Mappe. Nebst 2 Brocburcn a. Erläuterungen zur Karte, zur Hypsometrie der Schweiz und zur Orographic der Alpen; b. Register zur Karte und zur Hypsometrie der Schweiz. Winterthur, J. Wurster & Co., 1866. 20 Vr. :
:
besseren Orientirung setzen wir zu ') Zur der llauptorte jedes betreffenden Blatte* hinzu.
Petermsnn’s Geogt. Mitthcilungen.
den Nummern einen
1860, Heft IX.
46
358
Literatur.
mun
die Schweiz verdient vor Allem Derleptch’t Schwriierkunde
bedenkt, dass zu eiucr möglichst vollständigen und allseitigen Abbildung der Erdoberfläche alle drei Arten Kurten zusammen uothwendig sind und sich gegenseitig wesentlich
in oiner Klarheit und Korrektheit erscheinen, wie sie noch auf keiner bisherigen Kurte dargestellt oder darstellbar waren. Wie jäh z. B. der nordwestliche Absturz des Berner Oberlandes ist, wie er besonders iu der Strecke vom Wollhoru zur Jungfrau so ohne alle Vermittelung in die tiefen Thnicinschniite der Weissen und Schwarzen Liitschincn hinabsinkt, wodurch ja gerade jene Fülle grossartiger Naturschönhciten entstand, welche diese Gegenden zu den busuchdas sieht mun auf dieser teeten der Schweiz machten Karte so recht deutlich, und richtiger, als es uuf den besten Manche bisherigen Terrain - Karten durgcstellt worden ist. Terrain - Verhältnisse lassen sich überhaupt durch die gewöhnliche Zeichnung mit Schraffen schwer darstellen, z. B. das Gefälle der Thäier welche Verschiedenheit ist in dieser Beziehung beispielsweise zwischen dem Val Leventinn, von Airolo bis zum Lago Maggiore, und dem Val San Giacomo, vom Spiügen-l’nss bis zum Corner See, jenes iu seinem ganzen Verlauf mit sehr geringem dieses mit einem sehr Alle diese starken Gefalle, besonders oberhalb Chiuvennu. Verhältnisse treten uns auf vorliegender Kurte in grösster Klarheit und Bestimmtheit, in ablesbaren Werthon, entgegen. Die Wahl der Isohypsen ist durch die Meereshöhe von 400, 500, “00, 900, 1200, 1500, 2100 und 2500 Meter bestimmt, und demnach umfassen die Höhensckichten die ungleichen Abstände von 100, 200, 200, 300, 300, 600 und 300 Meter. Wir geben unter allen Umständen den äquidistanten Isohypsen den Vorzug, weil sich mit ihrer Hülfe die durchschnittlichen Böschungen und Höhenverhältnisse wohl am leichtesten übersehen lassem, obwohl wir zugeben, diuis sie bei konsequenter Durchführung durch die Weite der Höhenschichten in den Ebenen und ihre Enge in den gebirgigeren Theilen gewisse Nachtheile haben können. Jedenfalls hat der erfahrene Autor seine guten Gründe für die Wahl seiner Höhenschichten gehabt, welche, wie er (S. IV der Erläuterungen) sagt, „durch abweichende Farbentöne die Yertheilung der Höhen Verhältnisse dem Auge verständlich machen sollen”. Er wollte, mit Einem Worte, nicht bloss eine mathematische Zeichnung, sondern ein auf mathematische Linien gestütztes übersichtliches und anschauliche?« Bild geben; diess hat er in hohem Grade erreicht, und zwar sowohl durch jene Farbentöne für die Schichten, als auch durch Unterstützung gewöhnlicher Terrainsehralfen. In dieser Beziehung, in der Kombination farbiger Höhonschichten mit Tcrrainschraffen, bietet die Karte ein in hohem Grade gelungenes Werk und steht in ihrer Art fast einzig da; iu überraschender Klarheit übersieht rann auf ihr, was zum Hochgebirge mit seinen Gletscher- und Schneegebieten zum Schweizerischen Berg- und Hügelland und zu den Ebenen gehört, und alles das in seinen ablesbaren liühenwerthcn. Sehr werthvoll und beachtenswert!) sind auch die beiden Beilage-Schriften, von denen besonders die „Erläuterungen” das Resultat tiefer Studien über die Orographic der Alpen
—
')
Erwähnung, ein inhultrcichcs Buch, welches in 13 Kapiteln allgemeinen geographischen Verhältnisse, die Bodenerhebung, Gewässer, nuturhistorischon, klimatischen und atmosphärischen Verhältnisse, ferner Stand und Gang der Bevölkerung, Körperboschaffenheit Nahrungsmittel, Volks-
die
Wie
sehr diess wirklich der Fall ist, lehrt uns von Neuem ein Blick auf diese Ziogler’schc Kurte, uuf der manche wichtige Orundzüge der to|H>gruphisehen Gestaltung ergänzen.
,
Wohnungen, Alpcnwirthschuft und Viehzucht, Londwirthschaft, Wein- uud Obstbau, Forslwescu, Jagd uud Bergbau, Industrie uud Handel, Sprache, sittliche und sociale Zustände, geistiges Leben uud Kirchenweseu, uud endlich in 1 1 Kapiteln den Staat uud sciuc Zustände betrachten,
1
i
handelt.
und
Das Werk
ist
mit Fleiss und Sorgfalt ausgearbeitet
bietet theils lehrreiche
und anziehende Lektüre,
ein nützliches Nachschlagcbuch
—
theils
über das so vielfach inter-
essante Schweizer Lund.
Ein anderes in diese Rubrik gehörige Werk ist die neue Auflage des wohlbukaunleu Buches, ebenfalls von A. Hcrlepseh : Die Alpen in Natur- und LebmebiUem, dessen erste Auflage, seiner Zeit von uns besprochen a), einen stattlichen, reich illustrirtcn Oktavband bildete. Die gegouwärtige erscheint in einem handlichen, für den „Reisegebrauch" bestimmten Duodez-Format, mit 6 hübschen und charakteristischen Holzschnitten geziert; auch der Text ist rovidirt und hat verschiedene Bereicherungen erfahren, z. B. in dem (dritte) II.
;
I
,
.
haarsträubende Geschichte der Englischen Matterhom-Bosteigung im J. 1865. Von den Heine - Handbüchern liegt uns nur Ttchudpt Nehwcizcrführer in einer neuen dicssjährigen Auflage (der siebenten) vor. Wir besprachen zuletzt 3 ) die fünfte Ausgabe im Vergleich mit deu in Deutschland bekannteren ReiseHandbüchern von Baedeker uud Berlepsch, seitdem hat der bewährte Herausgeber augenscheinlich alle Anstrengungen gemacht, sein Werk in jeder Beziehung zu vervollkommnen; wir sehen dasselbe zunächst um ein Drittel seines Volumens erweitert, und von 372 auf 489 Seiten gebracht, anstatt der Übersichtskarte eiue viel grössere, recht brauchbare und deutliche „Reisekarte” im Mst. von 1 600.000, aus der tüchtigen Kartographischen Anstalt von Wurster, Randegger & Co. in Winterthur, die Städtepläne um zwei vermehrt, St. Gallen und Mailand, die Gebirgs-Panoramen um drei Piz Languurd, Titlis und Sj>eer am Wallensee, alle drei Partieu von erhabener Schönheit, für gewöhnliche Touristen, selbst Damen, ganz wohl gangbar und ungefährlich. Auf dem Speer, der für die Ostsehweiz so ziemlich das ist, was der Rigi für die Central-Schweiz, wird ein neues, bequemes Gasthaus erbaut. Der Preis des Buches ist von 1 Tlilr. 6 Sgr. auf 1 Tb Ir. 1 8 Sgr. erhöht (Baedeker kostet 1 Thlr. 22 Sgr., Berlepsch 2 Thlr.); ein nicht unwescutlicher Vorzug ist auch die Kompaktheit, Form und Gewicht desselben, besonders für Fuss reisende, es geht bequem in die Tasche Kapitel „Alpenspitzen” die
j
:
:
I
|
und
ist
Für die Gediegenwirken, ausser dem Herrn Iwan Tschudi
ein wirkliches Reisctaschcnbuch.
heit des Inhaltes
,
—
enthalten.
Von wichtigeren neueren
gec,graphischen
Werken
über
*) H. A. Berlepsch, Schircixerkund«. Land. Volk und Staat, geographisch-statistisch, übersichtlich-vergleichend darge* teilt. Unter Mitarbeiterschaft der Herren itedaktor Gengel und Professor Gustav Vogt
in Ilern, Professor Dr. Braunsehwcig, 2 Thlr. 21 J Sgr. (S. ‘) „Geogr. Mitth.” J „Geogr. Mitth.” )
Zürich. i
Alois von Orr und II ermann von Marschall in Schwetschko ic Sohn (M. Bruhn), 1859—1864. aueb Geogr. Mitth. 1860, S. 162.) 1 1 1
1860, S. 489. 1864. SS. 368
ff.
Digitized
by Google
359
Literatur. selbst, renommirte Mitglieder des Schweizer Alpenclub mit, wie: Studer, Roth, Fcllenbcrg, Ulrich, Heer, Eschor und viele andere '). Eine Reihe mehr oder weniger werthvollor uud anziehender Monographien über einzelne Schweizer Punkte oder bcscliriinkte Gebiete verlassen alljährlich die Presse; cs seien Haedeker's liier nur zwei als treffliche Beispiele erwähnt: Grindelwald und Ltdmcr't Piz Languard *) , beide Partien betreffend, die zu den schönsten und besuchtesten der Alpen gehören. Dus letztere bildet ein handliches Bändchen, mit drei sehr sauberen Stahlstichen nach meisterhaften Zeichnun-
gen von Gcorgy, dem Panorama von Piz Languard und einer guten Spezialkarte der ganzen Bernina-Gruppe (1 100.000) Obgleich geziert deren Glanzpunkt der Piz Languard ist. in seiner er, nicht. unähnlich dem berüchtigten Mattorhorn obersten Etage eine ziemlich steile Pyramide bildet, und die nicht unbeträchtliche Höhe von 10.054 Par. Fuss erreicht also etwa doppelt so hoch als Rigi-Kulm so ist er dennoch lieinuhe eben so leicht uud gefahrlos zu besteigen als dieser; denn der Rigi (5541 Fuss) liegt über seiner Basis am Viorwaldstätter See (1345 Fuss) 1196 Fuss, der Lauguurd Uber Pontrcsina, dem Ausgangspunkt seiner BeSteigung, 4504 Fuss, also nur 303 F. relativ höher, da der reizende Ort Pontresiua noch 9 F. über Rigi-Kulm hinwegragt. lu der That haben nicht nur viele Damen den Piz Languard besucht, sondern eine Dame, die Gräfin Hartenburg die ihn im Jahre. 1852 mit dem bekannten Gemsenjäger und Führer Joh. Colimi bestieg hat ihn auch zuerst in die Mode gebracht, wie uns letzterer vor 2 Jahren selbst mittheilte. Im J. 1864 bestiegen den Piz nicht weniger als 1600 Personen. Die Besteigung an sich ist eben so lohnend und genussreich uls die grossartige Ruudsicht von obuu, die Hunderte von Alpengipfoln umfasst und ein grossartiges Gemälde von Glotscheru, Firn uud Fels, fast ohne alle menschliche Kultur uud Wohnungen, entfaltet, nur in Einer Richtung, nach Nord westen , sicht man 5000 Fuss unter sich ciu Paar Ortschaften, St. Moritz u. a. Der Auf-
liehen
;
|
!
,
,
,
|
:
,
,
—
—
stieg
der
letzten steilen Strecke
gleicht
einer steilen stei[
nernen Treppe,
ist
aber gänzlich
gefahrlos,
da es lauter
festo scharfe Granitblöcke sind.
„Jim Hochgebirge von Grindelwald" bildet einen Prachtbund, wie sein Vorgänger „Das Doldenhoru und die Weisso Frau”*), welche beide dem Vorleger C. Baedeker zur Ehre gereichen ; er enthält, der Hauptsache nach, Beschreibungen von Glotsoherfahrfcn in jenem Gebiete, Besteigungen der vom Grindelwulder Thale uufstoigenden Bergkolosse Eigcr, Kl.
Mattenberg Kl. und Gr. Schrcckhorn, und Wetterhorn durch die Herren Äby, Baeu. A., und erinnert an die ähn-
Vieschcrhorn
Bcrglistock
,
,
deker, Fcllenberg, Gerwer
') Da» Buch erscheint auch in drei, noch handlicheren und bequemeren, Ahtheiluuzeu Nord- und Westechwcir (28 Sgr.), llr- und Südschwriz (2e 3ffr.), Ostschweiz (20 Skt.). *) Da» Hochgebirge ron Grindelwald. Naturbilder aus der Schweizerischen Al|>enwclt tun Prof. Dr. Ohr. Äby, E. v. Fcllenberg und rfarrcr Gerwer in Grindclwald. Gros» 8°, 150 SS. mit Karle und Ansichten. Coblenz, C. Baedeker, 1865. 2j Thlr. Piz Languard und die Bernina- Gruppe. Ein Führer durch dos Oberengadin (Natur, Wanderungen, Volksleben, Sprache, Geschichtliches &c.) vom Pfarrer Dr. E. Lccbncr. 12®, 147 SS. mit Karte und Ansichten. Leipzig, W. Euuelmann. 2. Aueg. 1865. Thlr. 4) S. „Geogr. Mitth.” 1864. S. 74. :
%
Österreichischen
;
:
,
der Schweizerischen,
Publikationen
und Eugliscliou Alpenclubs, nur dass im vorliegenden Falle ein bestimmt abgegrunztes engeres Gebiet den Gegenstand bildet. Dass diese Schilderungen sehr interessant und anziehend sind, brauchen wir in Anbetracht jeuer berühmten Alpengipfel uud der ausgezeichneten Autoren kaum kinzuzufügen sic sind nicht bloss der Aufmerksamkeit der Alpenklottcror von Fach, sondern auch dem Publikum im Allgemeinen und der Schweizerischen Touristenwclt im Besonderen zu empfehlen die Mehrzahl der letzteren sehen wohl von Interlaken oder Grindclwald aus die Vorderseite jenes berühmten Hochgebirges vor sich, ohne sich jedoch eine klare Vorstellung machen zu können, wie es nun weiter hinein, im Inneren der Masse, jenseit der sichtbaren Gipfel, aussehen mag, und auf welche Weise sich die Menschen den Vollgenuss dieser etwas entlegeneren Alpenwclt verschaffen. Ausserdem aber enthält dus Werk als Einleitung eine ausführliche Beschreibung des Thaies von Grindclwald, seiner Topographie, Kultur, Geschichte seines Bodens und seiner Bewohuer &c. von dem besten Kenner des Landes, dem dortigen Pfarrer II. Gerwer; ferner über die Topographie des Hochgebirges Bemerkungen von E. v. Fellenberg. Unter den Illustrationen des Werkes ist die schön in Farben ausgeführte Ansicht des Hochgebirges von Grindelwald, von der unterhalb des Faulhorns gelegenen Bachalp gesehen, besonders zu erwähnen; dann die von R. Leuziuger im Maassstabe von 1 50.000 bearbeitete und gestochene prachtvolle .Speziulkartc vom Faulhorn im Norden bis zum Finstcraurhorn im Süden, von der Jungfrau im Westen bis iibor ltoseulaui hinaus im Ostcu, nusgcfiihrt in vior Farben: Terrain braun, Gletscher, Schneefelder, Flussnetz und Sco’n Nur blau, Vegetation grün, Wego und Schrift schwarz. die eins hätten wir bei dieser Karte noch gewünscht, Angabe der im Buch beschriebenen Glctscherfahrtcn. Wer das von ihr umschriebene Gebiet besucht, und den vollen Genuss des Besuches haben will, der sollte nicht ohne dieso Karte dahin gehen, die joden Fusssteg, jedes einzelne Haus verzeichnet und ein Orientirungsmittel bildet, wie cs alle ReiseHandbücher und Beschreibungen zusammengeuommou nicht bieten, uud für alle gewöhnlichen Fusstourvu ausserhalb der Gletscher Führer entbehrlich macht. Karten in diesem Muassstube uud in dieser Ausführung, wie sie nur in ganz seltenen Füllen geboten werden, erhöhen sehr wesentlich den Genuss des Reisens in den Alpen und gewähren die klarsto und vollständigste Einsicht in die erhabene und mnnnigfaltigo Natur eines Hochgebirges. Von den Ifildcrwerkm der Schweiz, welche wir bei einer früheren Gelegenheit in einem ausführlichen Aufsatz besprochen '), liegen uns 14 neue Lieferungen (32 bis 45) von dem ütmyr’schenWerke: Pie Schweiz in Original- Aneichten 2 ), Sie enthalten in fortgohends sehr sauberen Stahlstichen Ansichten zum grossen Theil aus der West- und CcntrulSchweiz, einige aus der Ostschweiz, und zwar der Reihe nach von: Neuchatel , Sion, St. Gotthard-Hospiz, Vevey, Lode, Pisscvachc, Aletsch-Gletschcr, Rhone- Gletscher, Cka-
vor.
>)
„Gcor. MitUl” 1864, SS. 442 ß.
l In 3 Bänden i 18 Lie) Mit hiatori»ch-topoeT»pliijclieni Text. ferungen in Royal-Öktnv , jede mit 3 Stahlstichen und 1 Bogon Text, i 10 Sgr. Darmstndt, G. 0. Lenge.
360
Literatur.
mouni-Tha), St. -Maurice (Wallis), Leuker Bad und die Gcmmi, Mühlen bei Lode, La Chaux de Fonds, Kanderüschinenseo und steg, Grirasel-Hospiz, Viescher-Gletsdier Blüiulisalp, Leuk, Rheinfall, Martigny, Handeck und Handeckfall, Sidcrs, Dorf Inden und dos Weisshom, Schloss zu Wimrais, Greierz, Wachsein Gicssbach, Brunnen und Theil der Axenstrasse, Bad Le Prcse, Mont Blanc und Col de ,
in Kupfer gestochene Blätter erwähnt, das eine von C. Vogel für die Jubelausgabe von Stieler’s Hand-Atlas (von der bis Lieferungen erschienen sind), das andere von H. Berg-
jetzt 7
baus für den Sticler'schen Schul-Atlas.
A U STR ALLEN
,
Balrnc, Ragatz, Puschlav, Bergiin, Glarus, Brieg, Klönthal, 1. Ktönsee und Glürnisch, Schwyz und die Mythen, Bad Stachel-
—
Nur V* der Lieferungen berg, Schlucht von Trient. fehlt noch zur Kompletirung dieses schönen Werkes. Wir hatten gehofft, bei dieser Gelegenheit den 3. Jahrgang vom Jahrbuch de» Schweizer Alpenclub besprechen zu können, du er uns aber noch nicht vorlicgt, müssen wir uns mit Angabe des abermals sehr reichen und mannigfaltigen Inhaltes begnügen:
1.
2.
3.
4.
Chronik des Clu)>, von Kantons-Forstinspektor Coax in Chur. II. Fahrten in den Club-Gebieten. Silvretta-Gruppe, von Knntons-Forstinspcktor Coax, unter Mitwirkung
von Wcilenmanu und Jacot. Sledclscr Gebiet, von Prof. Theobald in Chur, unter Mitwirkung von Coax, Studer und Neuburger. Trift- Gruppe, von Apoth. Lindt in Bern, unter Mitwirkung von Studer, A. Ilntfitiann-Ilurekhardt, Eil uur il IlofTmnim und F. HoUrnaunMerian. T™li-Gebiet, von I.nndrath llauser Basel und Stud. Heim in Zürich.
in
Glarus, Katbshcrr Fininger in
2. 3.
4. 5.
reich«.
Sir G. F.: On the new »ettlement in Rockingham Bat ud advance of colonixation orcr North - Eastern Au*tralia; mtiatüng Mr. J. E. Dalrymple’» report on his joumey from Rockinghatn Bay to the Valley of Lagooos. (Journal of tho R. Qoogr. Socictr of Lcudon, Vol. XXXV, 1865, pp. 191—212.) Kielte „Geofrr. Mltth.*’ 1S64, S. 991, wo Anszlltte »ua den hier Abxedrutktca Dokumenten icecebrn sind. Die NlederlsssunK »n der HocklnKlism.R»! hu ««
V. Kleinere Mittheilungen v. Fcllenberg und Anderen.
von Dr. Bischof!, Denzler, Dr. Kotb, Hauser,
VI. Artistische Beilagen. Karte des Silvretta-Gebiet» in 1:60.000, von Wurster in Winterthur. 2. Karte de» Medclser Gebiets in 1 50.000, von Leuxinger in Bern. 3. Panorama vom Eckhorn, gezeichnet von Stud. Jacot in Neuenburg, ausgeführt von I.ip» in Bern. von 4. Panorama des Medclser Gebiet«, gezeichnet vom Brunni-l’ass Regierungsstatthalter Studer, litbographirt von I.ip» in Bern. 5. Panorama vom Basodino, ger. von Regierung»statthalter Studer, litb. von Lips in Bern. 6. Ansicht des Silvretta-Gletschers vom Birehzughom, gex. von MQllerWcgmann in Zürich, lith. von Lips in Bern. 7. Pix Tumbif, Farbendruck von Bach in Leipzig nach einem Original von Zeller-Horner in Zürich. 8. Ansicht des Pix Linard, von Zeller-Homer, in Farbendruck von Bach. 9. Ansicht de» Gross-Grünhorns nach einer Zeichnung von Edm. v. Pellenberg in Bern, in Farbendruck von Bach. 10. Holzschnitte mit Ansichten der Silvretta-Hütte, de» Basodino, Grand Combin &e., ausgeführt von Buri & Jeker in Bern. 1.
:
,
Karten der und sehr sauber
in der Herstellung begriffenen
—
—
.
vincc d’Adtdalfde. (Bulletin de la Soc. de geogr. de Pari», Oktober 1*65, pp. 353—364.) Notizen über Bevölkerung, Agrikultur Statistik, Handel und besonder» Ctce . dl« Kupferminen. Etablissement fran^ai* do rOceanio. Mit 2 Karten. (Revue mtriti®« •
IV. Aufsätze. Die AIpen-Litcratur, von Prof. Kütimeyer in Basel. Geologische Übersicht der Rhätischen Alpen, von Prof. Theobald in Chur. 3. Pdanzcngeographischo Skizze des Piz Linard, von Prof. Heer in Zürich. 4. Über den rothen Schnee, von Prof. Fischer in Bern. 5. Die Ablenkung des Scnkfothcs durch die Gebirge, von Ober-Ingenieur U. Denzler in Bern. 6. Die periodischen Eiszeiten der Erde, gefolgert aus der Präccssion der Nachtgleielicn, von Dr. Siinler in Muri. 7. Über Flusskorrektionen, von Kantons-Ingenieur v. Salis in Chur. 8. Gletscher- Areal , von Stabsmajor Kündig in Solothurn (Fortsetzung). 9. Instrumental-Musik bei den Alpen • Bewohnern, von Direktor Sczadrowski in Chur. 1.
2.
Schweiz seien zwei sehr sorgfältig bearbeitete
Ausbeute doch eine «ehr
Bowen,
Nsnten ttsrdwell erhellen.
Der Basodino, von HcgiorungesUtthalter Studer in Bern. Monte delln Disgraria, von Siber-Gysi in Zürich. Da» Gross-Grünhorn, von Edm. v. Fcllenberg in Bern. Der Grand Combin, von Thioly in Genf. Da» Gross-Viescherhorn, von Pfarrer Gerwer in Grindelwald.
Von noueren
franrai« dr l’Ocöanic ct du protectorat dt» dEpendances pour 1805. 18°, 144 pp. Paper!« (Paris, ChaUamol) 1866. 3 fr. Auatralia, a populär account of iu pliysical fratum, with a bistory of it» colonixation. 18°. London, Soc. for promoting Christian knowledge, 1865. 3) i. Bourgarel, Ad.: De* rares do I'OcEanie frani;ai»e; de ccllcs de 1» Noavelle-Calfdonie en partirulicr. 2' partic. caractere» «xtöricur», mocar» ct coutumes de» NEo-Calcdonien». 8°, 42 pp. Pari» 186C. (Eltreil du T. 2 de» Memoire» de la SociEtE d'antbropologie.) Bourgcy, Lieut.: Unc cxploration dan« l'intcricur de la NoqrclIc-CiUdonic. (Nouv. Annalc» des Voyagct, Novbr. 1865, pp. 149—192.) in« bertBto und aufgenommene Rout« geht von Vatd (tP 10* -S. Itr. aoi 164* 87* Mtl. L. v. Pari«) bl« Nefcoue oder Nagnd am Delta dt« BuUri* Flusae» (U* 14' 8. Hr. und 164* 18' Oeetl. L.) und obgleich w «der Posiclto*Bestimmungen noch Höhcnmetsungen ausgeflihrt wurden, Ut die topographische lies de In Societc ct
Caroline Isländer», On the — (Tho Anthropologica! Rtvie», No. XUI, April 1866.) Ca9telnau, K. de. Note sur la colonie d'Auatralic mcridionalc nn pro*
III. Freie Fahrten. 1.
POLYNESIEN.
vkd
Annuaire des Etablissements
—
—
et coloniale, Juli 1865, pp. 511 549: August pp. 793 8Su.) Die Beaebralbung , die unter Anderem auch spezielle statistische Narfcvciit ebt. umfasst «Ile Geiellschnft**ln«eln. den Tubual-Archlp«), die Tuamots* t*ltr ledrigen Inseln uud den Morquesoa* Archipel, welche /.iixunmcn offlxitU £tir» da Protcctorat frAn^xl* genannt «erden. Ansse» einer lleberslcbtskartc. welAe die dem Protektorat unterworfenen Jn«eln durch Kolorit nuszeichnet. I»t fc« Rrnnse Karte von Tahiti und More« von I&tt bdgegehen. Förster, A.: South Aufttralia: iu progTC** and prosperity. 8°, 48? pp-
mit 1 Karte. London 1866. 15 s. Garnier, J.: Coup d’oeil nur la gfologic do la Nouvtllo-Caledonic dan* la traversta do Port-do-France u Kanala (cotc cst). (Nouv. Anaelc* do« Yovages, Dezember 1865, pp. 351—373.) Hokitika, Tho West coast gold ficld* of New Zcaland. (Auztrsiiss and New Zoaland Gazette, 9. Dezember 1865, p. 399.) Beschreibung der ln Folg# der Goldentdeckung an der Nord« estkUste der Provinz Cnnterhury. nn der .Mündung de« Hokitlkn entstandenen Stadt, wo Urert» 67 Hotel», 55 Kaufladen. 3 Banken, eine Menge Handwerker u. ». w. eich «cabtot haben. Hokitika beendet sich such bereits In telegraphischer Verbindung nit Chrlsrchurcb.
Hope, tical
The Cbatbara Islands, South Pacific Occan. (Nas* Magazine, Januar 1866, pp. 47. 50.)
Capt. C. U.:
—
Siehe nOeogr. Mltth." 1*66, Heft
II.
8. 66.
Hueber: Quelques mot*
sur le Murray et le Darling. (Bulletin d« la Soc. de geogr. de Paris, September 1865, pp. 310 318.) Handelt hauptsächlich von der Dampfschifffahrt auf beiden Filialen, t hiemarh der «Vftllch vom Freinont-Peak gelegene Theil zu Dakota gekommen, wogegen Mahocdneu schmalen Kandstrirh zvitchen Washington und Montana US zur Britischen Grenz* hinauf bekommen hat. Auch Arizona hot ira N^rdwesitcn einen dreieckigen Zipfel mehr. Indem die gerade, Nevada In SüiwNt begrenzende Linie «leb In derselben Richtung ata Grenze zwischen Arizona und California M* r.m» Colorado - Flu** fortsetzt. Areal und Bevölkerung der westlichen Staaten und Territorien wiren nach dieser «tflxlfllen K Ute
Id«ll»
höheren Lehr-
in
Berlin, Schropp, 1865.
Newfoundland, llnrbour Grace, Capt. Orlebar, 1862.
—
Navadn Utah
Zum Gebrauch
Selbstunterricht. Lilfa. Fol.
Mendenhall’s geoiogital msp of Tennessee.
—
Wonhlnatoo Oregon
Karte von Amerika.
tum
Virginia. 8°.
63 $. Le» guemenU de m£tuux prvcieux des etats ct des terridu Pacifiquo (Kl«ts-Unis). 8°, 80 pp. et 1 pl. Paris, Laernix, 1 866. Statistic9 of American States, Xo. 1. The Stato of Ohio. Trade and Commerce ol* Chicago, (Hunt’« MerchanU* Magazine and Commcrcial B*?iew, September 1865.) Cen-tus of lovra. (Hunt’» McrcbuuU* MagaStatistics of population. zine and Commercial Review, New York, Februar 1866.) Statistics of the ffireign and domestic commerce of the United States, comniunicated by the Seeretary of the Treasury. 8°, 230 pp. mit 1 Karte. Washington 1864. IOJ *. Dies«*« wenig umfangreiche Buch vnthält In giulrKngter Form eins voltwtXn» Soulie, K.
California
363
Mahlmann, H.
pp.
d« loa trwb«Jo« ci*ntlfloo» d« la Socinhul Mfainnn de Inhalt: Ko. 1. >* «aUil urica. Continoarion d«i In vslndfittlra de hunora , por D. .loari Xo. CouclusioQ de la wUdi • F. VaUaoo. Dlaeurao de D. Jom* Andradc. Atica do Souom . por I>. Jo«4 F. Velaaoo. DUc urv* qu* i-xi Sr««. I). Lni« G. Cuevok r D. Antonio K«pln«>»» proDtinrisron. Notida« bio^äfiea« do J oad Joaqiiin Peoftila. Oart* dirljcida por eJ «abeeerelarto de fomenton i S. E. «4 minitlro do iiutruceton pi’iMira ett Pari«. Xo. 3. (V,nel :*lun de Mt s earla. M^oioria fcobro la det«raloadon a*lr»>nomlc* de S. Jnan Toolibuac-tis por Di*eurao dal Baron I,. C. de Hoben de Kentzin^er. I>. Franeftco Jlaieuez. Apnnte» para |a ld»/ra£a d« D. Marian« Monfinde. de Jniuco, por Nr. 4 . Kollclas btogräflea« de I>. Mueio Valdovin4» por I>. Dotialno« Kandu. Memoria *obro Io* p&nteonc« de e«u rapiul por I>. JoAd («uAdnlnpe Roaero iceocrkfl«
—
1
—
—
9.)
Jon« Maria Roye«. De U «atadutlej» de Mexico, conviderada en »..* reluelo* nea cod ioa niknl»**» por l>r. Jour.lanct. Contiuaariou d« la eatadGiiea de Ja— Nr. A IMetimon preatotado ä U Saescdad p»r I>. Manuel Dxrrainxar •obr* ia obra de! Sr. abatc K. C4riot DmMor de Bourhounc cuyo tttuio e»: ^81 e ciixte ei or ixen de la hi«(oria primitiva de Mexico en io» tBonnaentoa eppebxi, y ei do Ia hUtorU primtU va d«l Antlguo Mundo «n ico nK am> hat bekanntlich der Ingenieur Haifohl d#n Rio Ban Francisco auiwUrt« hl* Plrapor* tepogmphi*ch aufgenoremen. Im Jahrv JHfi «etzte IJal« dleve Aufnahme vcltor fort, imletn er «einen Lauf oberhalb Pirnpora wie gftitien Nebeoflue« Rio das Velha* niapplrfe. Dieee LiaiaVhr Arbeit »>*. in einem groMen Kartenwerk publldrt worden, in der hier dürfen Notiz finden sich nur ailgcmelnAre Bemerk n gen Über den Klua* und sein« l'terlnnde. Di# ganze .SlTotnlangc de* Rio San Fr*noJ*o« betragt nach l.iai« ^SKK> Kilometer
I
—
Nper.ieJler , aneführlicber und ntsfwaender, well auch Guatemala herlickskhtl, die Sklm In -Gootir. Mlllh." IBM SS. T.n — TJj. In Ui.Kt.Kuil» zu den dort genannten rler lir.honxoncii noch zwei: die Region das Nadelholz«* von 88(i0 bl« 10.400 F., vorzüglich an den Ynlkmocn der Pndlbchcu Seite durch gau/e Wälder der Plnu* neridentali« «ehr bestimmt ausgeprägt,
1
,
kommen
,
und die Region alpiner I*flanzen von 10.400 bla 1 F. Eine eh:»tntlleha Region der Kryptogamen, wie auf den EaropHlxchcn Hochgebirgen. Ut ln ('«ntrol-Ainerik* tilibt vorhanden, da telhol die Gebirge von Guatemala and Hondura« keim» Höhennttif« darhUtcn, deren Temperatur 00 niedrig wäre, um da« Fortkommen von Gcfiuiepf.an/en za verhindern. Die Gipfel der höchaten Vulkane trogen dort keinen ewigen Kcbnee und sind selbst ln den erloacbcncn oder schwach thktigen Kratern (*. B. im Krater de* Vulkan* von Pacoya) noch 3
11
|
oder .»! Dnitfche Mellen. Schlttbar Ut er v«>n der Miiiidung bl« zu den Fällen von Paulo- AfTonao («f» Kilometer oder Detiuche Min.) und dann von einem 300 Kilometer oberhalb dinaer Falle gelegenen Punkte bU Plrapora (1300 Kilo* inrter). Belm nledrigatcn WoMcratando ergienit er lwrl der Mündung 1**yo Kubik* Meter In d ev Bekunde. Mosquera, T. C. de: Compcndio dr geografia general politica, 6*ica y cspecial do» estados unidos de Columbia. 8°. London 1866.
»
mit einer ziemlich üppigen niederen Ycgetalimttdecke bekiridet.
(Boletin
(Gevcklo**en
1865, p. 294.) Guiaua. (Colburn**
aol
Estadfstica dr Sonora. (Boletin de la Soc. Mexicana Velasco, J. F. de GeogT. X, p. 699; XI, pp. 29, 81.) Cuup d'oeil general sur la topogruphiu ct la geologiu Virlet d’Aoust du Mexique ct do l’Amärique eentralc. (Bulletin do la Soc. gf-ol. de France, V »4ric, T. XXIII, pp. 14— 64.) Wagner, Dr. M.: Ober den Charakter und dir lliibrnvrrliiiltniue dir Variation in dt-u Ciiniillrrrn von VcntKUa und (iuntrmils. (.SiUnnK>Brriclitn dor Kesehaifenheiten
alle
holten Gebirgsregionen sind kalt, aber sehr gesund,
Hunyua
in
auch eine Stadt von nou-historischcm Inter-
wohl
ist
sie liegt
esse,
wie auch
Departement
kleinste
als
vember 1861, die wohl, eigentümlich
ist
Veni
Seiner zerris-
Vegetation ^formen der kalten, gemässigten und heissen Zone.
Verhältnisse
grösste Sehandlleeke der Bolivianischen Geschichte dastehen.
La Paz
Terri-
lluupttlüsscu
und hohen Lage wogen giebt es hier
tiefeu
,
Diese Mannigfaltigkeit
den Namen „Stadt
greuliche Sccncn Statt gefunden haben. Die abscheulichsten
Blutbäder
bis in
auf deren
'-/»
Das gauzc
und Caea und dem Desaguadero zuführen. senen
weshalb denn aucli so häufig blutige und
wird,
den
Gebirgswasser
die
tropischen Hitze,
Revolutionen. Selten vergeht ein halbes Jahr,
gegeben
und zu
verlieren,
die
Norduordost-
Temperatur- Verhältnisse zwischen der Schneeregion und der
mm
seit
der
de Illimani, deren Abhänge sich
des Veni
welche
ten,
ihren Standarten
Los discordes en concordia. y p;u sc junUrnn y pueblo de paz fundaroii, par« porp^tn* memoria '). ist
und Chuquisaca
auf
torium wird durch viele Tief- und Hochthäler durchschnit-
folgenden Refrain
Es
%
zu
liegt
Westseite, auf der Hochebene von Oruro.
zum
Dezem-
9.
') ,
Dokument dahin aus: „La Paz
offiziellen
i
Oktober
man auf
las
einem
i
Paz.
von Ayacueho
die erste Stadt der Unabhängigkeit
Das Departement
Pueblo nuevo de Nuestra Sefioru de la Paz”
Deshalb
in
die
alle diese Ereignisse spricht sich
(der Sieger
1
Andenken an den Frieden, welchen die letzten Parteigänger Pizarro und Almagro nach langem blutigen Zwiespalte wieder feierten, gegründet.
Über
Revolution misslang.
i
1.650
Die Departements- Hauptstadt
von Aiouzo de Mcndoza am
welche die Prätensionen der
,
Hauptpersonen vou letzteren verfolgt wurden und
die
f
83.699 57.666 40.872 36.823 31.641 19.930
,315.«
lngari 4. Sica»ica
Autoritäten
Charlotte von Bourbon unterstützen wollten, in dessen Folge (
3.
Spanischen
dio
ge-
folgt:
Orcailo Oiuaeuyos
1.
2.
acht Provinzen
in
ist
fand jedoch
an,
Es liegt zwischen 13® 35' und 17° 45' 8. Br., 71° 54' und 68® 38’ W. L. von Paris, hat eine Grösse von 2024.96
Bolivia.
keine Mitwirkung und gab daher sein Unternehmen ftir die Unabhängigkeit wieder auf. Am 25. Mai 1809 erhob sich das Volk von Chuquisaca gegen
Departement La Par.
I.
Paz zu-
la
ln diesem Thale, welches zu beiden Seiten
abfallenden Gebirgsabhiingen
steil
eingeschiossen wird,
Versuch dazu machte
liegt die
Departements- Hauptstadt „Isi Paz de Ayacueho”.
ohne Zweifel Tupac-Amnrü, welcher jedoch dahin gerichtet
westlich
vom
Stadt
allein
zu Theil.
ersten
war, das Kaiserreich der Incas zu restauriren. Dieser
war nur
ein Racekricg.
1797 bildeten sieh
in
Kampf
Bogota (Xeu-
See.
Sie
Illimani
hat
denken kann
,
die
und
7
Meilen östlich
grossartigste
indem
sie
Lage
,
die
vom Titicacaman sich nur den maje-
die voltc Aussicht auf
Granada) liberale Gesellschaften, welche unterdrückt wurden
stätischen Koloss, den
1804 wurde ciue Revolution gegen die Spanische Herrschaft Cuzeo entdeckt und unterdrückt; 1806 erhob sich General
währt, dessen
Miranda von Carraras mit 500 Freiwilligen,
Mitte der Stadt 8616 Par. Fass über dieselbe erhebt.
in
griff
Venezuela
Entfernung von
5,6
Iu ihrer nahen ’)
Di» /.wirtrsrht in Eintracht, Liebe und Frieden «reinigten »ich Und die Stadt (La Paa) de» Frieden» gründete Zu konstantem Angedenken.
man
')
Zu Ehren
Nevado (Schneeberg} de Illimani, ge-
höchste Spitze sieh bei einer horizontalen
Meilen oder 41.600
Umgebung
dieser
berühmten
befinden sich
Meter von
Entscheidungsschlacht
der
des»
an-
nennt
man
wegen
die Stadt jet/t Par de Ayacueho.
Digitized
by Google
Geographie und Statistik der Republik Bolivia.
genehmen Klimu’s und guten Bodens
zum
welche
ciendas),
Landgüter (Ha-
viele
grossen Thcil von den Familien der
abwesenden Eigenthümcr bewohnt werden.
meist
und
76.392 Einwohner
der
ist
Sic
hat
Konccntrationspunkt
des
Handels und Verkehrs für den Norden Bolivia’s, das Depot aller Handels-Artikel
,
sie
Flusses
uus der
ist
sowohl der Produkte der 1
Ihr Handel
und
lebhaft
ist
sondern
,
erstreckt
nicht allem auf
sieh
12.226 Engl. F.
„San Andres", eino Bibliothek und
oin
Museum,
zwei Hospitäler, ein literarisches Institut, ein Coleg-Scminar,
Gymnasien, mehrere andere öffentliche
ein Waisenhaus, zwei
und Privatschulen, zwei Buchdruckereion &c. Auch befindet
Lu Paz
sich in
ein Tribunal-Gerichtshof, ein Handelsgericht,
und der Oberpost-
ein Polizei- Intendant
ein Gouverneur,
Im Jahre 1605 gründete Papst Paul V. in Kassel,
Alles
ist
bestehond
nöthige Baumaterial,
eine Kathedrale,
wie mit der Kattonburg vollendet werden.
schwerlich jemals
wird
sie
in
grossen
Blöcken
von Marmor, Granit, Trachyt, Porphyr von verschiedenen
Härten und Farben
Ace.,
befindet
und
sich an Ort
Stelle,
ja scjbst die meisten Bildhauer-Arbeiten sind vollendet oder
der Vollendung nahe. fertig
ist,
werden.
Nach dem zu
was
urtheileu,
bereits
müsste die Kathedrale die schönste Siid-Amerika’s
Ausser ihr hat
La Paz noch
acht schöne Kirchen
und Klöster, von denen die Kircho „San Francisco” Meisterwerk der Jesuiten betrachtet werden
den öffentlichen Plätzen
zeichnen sich
die Schöne Allee, und die Plaza
Springbrunnen
die
als ciu
Unter
kann.
Alomeda,
d.
i.
mayor mit einem herrlichen
der Mitte aus.
in
i
'
,
wurden im
raani
J.
La Paz
in
Verbindung stehen.
Etwas nord-
Wasser zur Rcgonzeit einen
reissenden Strom bilden, der sich wegen seines grossen Gefälles schnell in
dasselbe gegen SO. hinubstiirzt und grosse
ist
die-
das
Auf der Nordwestseite J.
des
Illi-
M. Braun,
Auf Gold
die-
arbeiteten jedoch schon die
bedeutendem Gewinn.
am
und
Illimani
1681 sprengte der legte
ein
Goldlager
aus welchem grosse Reichthümer gewonnen wurden.
bloss,
Das Hauptgoldlagcr, liegt
Unduavi entdeckt, worauf
nach Bildung mehrerer Gesellschaften regelmässigen
einen Felsen
Blitz
unstreitig das beste in dieser Provinz,
im Flusstlmle Chuquiaguillo, eine halbe Stunde unterhalb
I.a Paz,
durch welches dor Hauptwog zwischen den boidcu
Nevados de Illimani und
!a
Mcsada über einen 14.665 uud Yungas führt
hohen Gebirgspass nach Unduavi
man
fand
selbst
früher
oder 45 Pf. Schwere,
Erde gewesen
ist.
P. F.
Da-
Goldklumpen von 90 Mark
einen
der seiner Zeit
der grösste auf der
Er wurde im Museum zu Madrid zur
Schau ausgestellt und
soll
sich schliesslich spurlos verloren
Übrigens führen sämmtliche Flüsse uud Bäche Gold,
haben.
mit dessen Gewinnung sich hauptsächlich nur die Indianer beschäftigen
,
wählend man mit Aufwendung einigen KapiAusser den edlen
Bedeutendes erzielen würde. giebt
Arten.
es
Granite,
aber auch
noch
Berroqucfio,
d.
ganz besonders zu Bauten
Me-
schöne
Marmor-
granitartige
Gesteine,
diverse h.
und Bildhaucrarhciten
eignen.
befinden sich in diesem schönen Thal
die Quellen des Rio Veni, deren
(fast
im Allgemeinen noch wenig ge-
ist.
1858 von den Deutschen
Bergbau gründeten.
diu sich
zwei Theilc getheilt, welche durch acht steinerne
ist
silberhaltige Bleierzgänge in
selben
nach
Brücken mit einander
1.502 P. F.;
P. Kröbcr, E. Mosbach, A. Focko u. A. bedeutend mächtige
tallen
westlich von
1
die Cordillere reich an Silber- und Gold-
obgleich
führenden Quarzgängen
tals
,
Par. F., nach Pissis
Bezug auf den Fussboden der Kathedrale
Bergbau auf Silber trieben
Durch den Rio La Paz der auch unter dem Namen Rio Chuquiyapu bekannt ist, wird die Stadt ihrer Länge in
= 11.471
alten Spanier mit
mcister.
mit dor es eben so gegangen
oder
724,9 Par. F.
Ceutrum der Stadt) 3705 Meter oder 11.406 Par. Fuss.
Die Stadt hat einen Palast, lntcn-
dantur-Gebiiudo, mehrere Kasernen, ein Postamt, eine Universität
per Meile
i.
Nach meinen eigenen Messungen beträgt
nicht gesagt.
von Stiere oder Chu-
der Regierungssitz
ist
d.
,
gleich 9,76 Prozent Gefälle.
selbe in
1857
Seit
Par. F.
welche Puukte der Stadt jedoch damit gemeint siud,
W estkilstc Nord-Amerika’s
und Europa. quisaca hierher verlegt.
3944 Par. Fuss,
dor Niveau-Unterschied auf 10 Meilen Entfernung
ist
7249
Die absolute Höhe von La Paz beträgt nach Pentiand
Peruanischen Hafens
vermittelst des
von Arica auch auf die gesammte
Angostura unweit Toca beträgt
mithin gleich
Puna wie der der Yungas oder der tropischen Gegouden. das Inland
375
Höhe von 11.193 Par. Fuss, die dor Höhe des gleich ist. Die Hüho des Flusses beim Austritt
iaud eine
2. ira
Provinz Omtuui/os greuzt im Nordostcu
an Larecaja,
Norden an Muilecns, im Westen an Peni, im Südwesten
und Süden an Inguvi und im Osten an den Ccrcado do Paz.
la
Sie liegt auf der Nordostseite des Titicaca-Sec's und
Stoimnossen mit sich fortreisst, bis er den Durchbruch der
wird, in so weit die Peruanisch-Bolivianische Landesgrenze
Cordillere zwischen den Cerros de Illimani
denselben durchschnuidct, im Westen davon begrenzt.
und Quinza Cruz
oder die sogenunute Angostura erreicht, von
wo
er
daun
nordöstlicher und später in nördlicher Richtung seinen
in
Lauf
Hauptstadt Villa de Hachacacho
von der Halbinsel Copucabana.
liegt einige
Die
Meilen östlich
Die Provinz wird von den
mit geringerer Geschwindigkeit fort setzt Die Alomeda (Alloc)
Indianern bis heute noch als die wichtigste betrachtot, denn
auf dem rechten Flussufer unterhalb La Paz hat nach Pcnt-
es sollen in
ihrem Schoo&sc, nämlich auf dor Insel Titicaca, *»•
Geographie und Statistik der Republik Bolivia.
37G
Gebirgen und zum kleinsten Theil
und Gesetzgeber des alten Peruanischen luca-
die Gründer
Manco-Capnc
Kaiserreichs,
Hnanco, 1018 erschienen
uud
Frau
seine
Mama
Höhe nach
oello
Daselbst befanden sich auch
sein.
Tempel dor wovon der Ausrottungsgeist der
die einst mit reichen Schätzen ausgeschmückten
Sonuc und des Mondes
&c.,
Trümmer und Spuren zurückgelassen hat. Tempeln sagt man sich, dass sie mit Goldplatten
diesen
Chuflo, Qiiinua
Weide
I
unermesslichen
die
lteichthümer,
die
vermehrten,
ist
Wallfahrer
Die Provinz gehört der Region der Puna an. Das Klima uud datier produoirt man auch nur die entsprechenals Kartoffeln,
sich in
Kuben, Bohnen,
gern
(d.
ein feines moosähnliches Gras), sind genü-
i.
viel
Viehzucht
in
z. B. Vicuüas, Guanaeos und Schweine. Unter den Inseln des Titicaea-See’s zeichnet -sieh die besonders wegen der bereits erwähnten Ur-
Wild,
aus:
sic
ist
und
Leguas lang
3
1
Legua
13 Thüler uud Schluchten,
sehr gebirgig und bat
Das Klima der
Insel
ist
Von beiden Gruben
mit
schnitt
das beste
die
hat hei einstmals guter
Laune den Beschluss
gefasst
Dampfschiffe für die Befahrung des Sec’s bauen endlich
und
raschung im Oktober Arien wirklich
zu
sicherlich 1
seiner
in ,
und
vom
in Blätterform,
stalaktitischem,
Zustande heisst es Char Xordhaoscn Remscheid Wesel Osnabrück
')
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
18.676 18.665 18.428
.
.
.
.
.
18.083
.
.
.
.
.
Mit don Vorstädten
inci.
Magdeburg 98.503 Kinwohner.
17.988 17.838 17.735 17.697 17.554 17.540 17.6*7 17.164 16.856 16.774 16.692 16.523 16.476 16.438 16.228 16.076 15.691 15.542
Hupen Harburg
Brieg
.... ....
Charlottexiburg Kntihor
.
.
15.286 15.159 15.129 14.922 14.908 14.857 14.368 14.256 13.922 13.739 13.737 13.632
13.480 13.438 13.437 13.298
Neustadt. Sudenburg und Buckau zählt
387
Notizen. Graudexu
.
Insterburg
SaarbrUck Wittenberg Beuthcn .
.
Köslin
.
.
.
.
Merseburg
13.374 13.140 13.121 13.083 12.862 12.844 12.840
Wei»*74
.
.
Anclum Kottbus
.
.
KmdvO Neu* Huppin Paderborn Torgan . Kreuznach Solingen Erslehcn
'11.974
.
.
.
.
.
.
Hamburg
.
Dresden
.
.
Leipzig
.
.
.
Bremen .
.
Brnun.rhwig I.Ubeck
Rostock Schwerin Zvickan Glauchau Freiberg Plauen
11.931 li.im» 11.869 11.847 11.841
.
.
.
. .
.
.
. .
.
.
.
AHcabnrg Gotha
.
.
.
.
.
Dessau Meerane . Gera .
.
. .
.
London
.
.
Pari*»
.
.
Konetantinopel . •Berlin ') .
.
.
Petersburg Liverpool . St.
Glasgow
.
Neapel Manchester .
Moskau Birmingham Lyon
. .
.
.
.
.
.
.
Dublin Madrid
.
.
.
.
Amsterdam
.
Marseiile
.
.
Warschau Lced* Lissabon .
Kom
.
.
.
.
.
.
Sheffield
.
.
Mailand . Barcelona Brüssel
.
.
.
.
.
Turin Adrianopcl
.
•Hamburg
.
Edinburgh
.
.
*)
1)1.395
Haag
"Leipzig
.
10.268 10.093 10.085
.
10.04)3
Livorno . Preston . Strassburg
Luckenwalde
.
Soest
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Khevdt Herford Schleswig
Neu»» ... Oppclo
.
.
.
Brauneberg
.
ürünberg Witten
.
.
.
.
Sorau . Kilenburg Düren . . Hirschbcrg Kü.trin . .
.
Lmu
.
.
.
175.683 145.728 85.394 70.692 54.827 46.460 31.898 26.396 23.265 22.432 19.296 18.877 18.590 17.977 17.955 16.306 16.714 15.363
Zittau
.
.
.
W cimar Wismar
.
.
.
.
Iludisain
Oldenburg Crimuiitzscbau
Bernburg
.
.
Kixcnach
.
.
Köthen
.
.
Zerbst . . Ürcix . . Rcichenbaeh
. . .
Güstrow Coburg
.
.
Werdau
.
.
Anuaberg
.
.
.
Meinen
ijtildte
Wien
.
.
.
lilatz
.
•
.
14.290 14.279 13.133 12.485 12.408 12.248 12.171 12.072 11.985 11.379 11.047 10.966
.
.
Palermo
(1861) (1864) (1864) . Bristol . (1866) Bordeaux (1861) Kopenhagen (1860) •Dresden (1864) (1857) Prag . . Stockholm . (1865) Lille . (1861) . » Pest . (1857) . Genua . (1861) . Gent . (1864) Antwcrpon . (1864) . •Cüln . (1864) . Bukarest (1860) . Belfast . (1861) Odessa . (1863) Serill» . . (1860) V e.uodig . . (1857) (1861) Floren« . Rotterdam . (1864) Xante. . . (1861) Toulou»e (1861) Salford . . (1866) Newcastle onTyno (1861) Valencia . . (1860) Bradford . (1861) Triest (1857) . .
.
München
.
.
* Breslau
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Rouen
,
124.441
122.666 122.162 121.734 119.718 118.970 118.298 118.172 114.363 114.052 113.625 113.229 112.904 109.108 107.703 106.218 104.707
.
. .
.
.
.
.
Kisch ine w Saint* Etienue
Dundee "Danzig Bologna Murcia Porto .
.
.
.
.
.
.
.
.
. .
.
.
.
.
Toulon Mcrthyr Tydfil .
.
•Hannover Cork . .
.
.
.
.
•Frankfurt a. M. Sunderland . Brighton . . Riga . . . Nor wich / .
Nottingham Havre Aberdeen . Oldham . Cadiz
. .
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Bolton
167.625 167.054 163.919 163.680 162.750 155.143 145.728 1 42.688 133.361 131.827 131.705 127.986
(1864) 102.888 (1861) 102.649 (1864) 101.507 (1861) 101.207 (1861) 97.661 (1861) 94.799 (1860) 94.732 (1863) 94.124 92.250 (1861) (1861) 90.417 90.334 (1864) (1861) 89.850 (1860) 87.803 (1863) 86.257 85.689 (1864) (1864) 85.394 (1861) 84.987 (1861) 83.875 (1861) 83.543 (1861) 82.985 (1861) 82.0! 4 79.649 (1864) (1861) 78.892 (1864) 78.245 (1861) 78.211 (1861) 77.693 (1663) 77.468 (1861) 74.891 (1861) 74.693 (1861) 74.336 (18GI) 73.805 72.333 (1861) 71.521 (1860) (1864) 70.759 (1864) 70.692 (1864) 70.492 70.395 (1861) 70.384 (1857) (1864) 70.147 rirt» 70.000 69.464 (1863) (1864) 69.084 (18G3) 68.424 (1861) 68.056 67.833 (1861) (1860) 67.428
.
•Königsberg Stoke upon Trent Hall . . Portsmouth Malaga
10.931
* Dio Städte von Pretiosen and Nord-Deutaehland sind mit einem
baeieknet
.
10.807 10.548 10.537 10.363
.
(1866) 3.067.636 (1861) 1.696.14 t (1864) 1.076.000 (1864) 632.749 (1864) 578.525 (1864) 639.122 (1866) 484.337 (1866) 432.265 (1861) 418.968 (1866) 358.855 (1863) 351.627 (1866) 335.798 (1861) 318.803 (1866) 818.437 298.426 (1860) (1864) 261.456 (1861) 260.910 (1866) 243.512 228.18« (1866) (1863) 224.063 (1866) 210.701 196.109 (1861) 189.948 (1860) 186.341 (1864) 185.172 (1861) 180.620 (1861) 180.000 circa . 176.683 (1860) (1866) 175.128
Lüttich
•Stettin
Anhang gebeu wir zum Vergleich eine Liste der Europa') mit mehr als $ 0 0 00 Einwohnern.
Als
.
.
11.784 11.766 11.664 11.621 11.429 11.417 11.346 10.966 10.717 10.579 10.571 10.570 10.542 10.397
.
.
den übrigen »Staaten de* Xord* Deutschen Bundes.
in
Chemnitz
12.133 12.126 12.053
Uieiwiu
Bochum
•Bremen Nürnberg
.
. .
.
.
Lemberg •Magdeburg
.
Saloniki
.
.
Wilna
.
.
.
Stuttgart
.
.
Kiew
.
.
.
.
Leiocster
.
.
Brest . Zaragoza
.
.
.
.
.
Granada
(1860) . . (1860) . Christiania (1865) . Catania . . (1861) . Nikolajew . (1863) . "Aachen . . . (1864) Gratx . . (1867) . Blackburn . (1861) . Kasan . . . . (1863) Saratow . . . (1863) Szegedin . . . (1857) Plymouth . . . (1861) Messina . . (1861) . •Klbcrfold . (1864) . Wolverhampton . (1861) •Barmen . (1864) . Verona . (1857) . . Brünn . . . (1867) Amiens . . (1861) . Utrecht . . (1864) . XSntca . . (1861) . Metz . . . (1861) Tula . . . (1863) . Reims . . (1861) . •Chemnit« (1864) . Stockport . (1861) Carthagcna (1860) . Padua . . . . (1857) Mam-Theresiopel (1857) •Crefcld . . (1864) . •Posen . . (1864) . Bcrditschow . (1863) . •Altona . . (1864) . Palma . . . . (1860) Bath . . . (1861) . Jerca de 1» Prent««» (1860) Charkow . . . (1863) Montpellier . (1861) . Angora . . . . (1861) Birkenhead . . (1861) Limoges . . . (1861) Orleans . . (1861) . Brügge . . (1864) . Devonport (1861) . Sarajewo . . . . «irca Jas«»y
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Gallipoli
.
.
.
.
circa
67.326 65.745 65.613 64.921 64.661 63.811 63.176 63.126 63.U84 62.923 62.7UO 62.599 62.024 62.008 60.860 59.544 59.169 68.809 58.780 57.339 57.129 56.888 66.679 55.808 54.827 54.681 54.316 63.584 53.499 53.421 63.383 53.169 53.039 53.019 62.528 52.158 52.056 51.866 51.797 51.649 51.053 50.798 60.503 50.440 50.000 50.000
Dos Oroasherzogthum Hessen nach dem FriedcnsTcrtrag
Bei deu statistischen
vom
3.
September 1866.
Angaben über
die in Nord-Deutsch-
land jung«! vorgegangenen Gebieteverändcrungen im vorigon
Heft der „Gcogr. llitth.”, 88. 346 ff., ist aus Versehen die Einwohnerzahl der in den Nord-Dcutschcu Bund mitgenommenen Provinz Ober-Hessen mit 225.696 angesetzt, sie betrügt aber (nach der Zahlung vom Dezember 1864) mit Berücksichtigung aller von ihr nbgetrennten und neu hinzugekommenen Gcbictsthcilc 252.427. Die Seelenzahl des Nord-
Deutsehen Bundes wird somit, da auch Goslar hinzuzuzählen versäumt war, 29.218.333 (statt 29.220.862). Wir stellen noch ein Mal die so verwickelten Gebieteveränderungen des Grossherzogthums Hessen übersichtlich zusammen nach einer von der Grosshcrzogl. Hessischen Central-Steile uns gütigst üherschickten Tabelle, welche auch unsere plunimetrischen (übrigens, wie man durch Vergleich sehen kann, sehr genauen) Messungen durch offizielle Areal-
Angubcu Tabelle Zeitung für
uns
für
ist
alle
einzelnen
Gebietstheile
ersetzt.
Diese
nicht völlig identisch mit der in der Darmslädtcr
vom
3.
Oktober
berichtigt.
1
866 enthaltenen
,
sondern
eigens
388
Notizen. Darunter nach dar Religion
R**ohner a»
Pl&ebenlnhalt. Gcbiettthelie.
Morcon k *5
1.
D*uuWbr. 1864.
QM-llen.
eTiogelbche
katholische
•ooatica
223.761
93.763
1.026
Jodte
Provinz Starkenburg
Seitheriger Stand
54,*;m
1.202.097
328.167
Zugang von Kur-Hessen: 2.509
0,11»
643
624
19
—
—
1.204.606
64, *9«
328.810
224.385
93.782
1.026
9.617
1.604.905
72, SB»
289.484
265.399
15.102
334
8.649
2.480S
5.810 33.325
5.395 32.549
15 118
1
399 628
Gemeinde ßumpanheim
Neuer Stand Provinz Ober-Hessen Seitheriger Stand
9.617
2.
Abgang: 54.634 242.532 2.064 2.377 3.957 3.872 5.375 3.142 3.277 3.978
Kreis Vülil
Biedenkopf
„
Gemeinde Crumbach
.
Fellinghausen mit 4 Bieber
„ „
Frankenbacb Hermannstein Königsberg mit Hof Haina
„
„
Naunheim Rodheim mit
„
.
„ „
Wald-liinucs
\
Bieber .
.
„
Nieder-lirsol Hessischen Antheils
,,
Rödelheim
11,one
Zusammen Bleiben
290
290
0,107»
726 425 723 535 794 989 875 475
716 425 660 515
o,i7»t 0,1 7S8
0,7446 0,1410 0,1488
0.180*
1.299 1.994
.
0,0937
0,03*0
SO
— —8
— 1
•
782
966 331 303
—
—
20 3
17
— —
— — — 43 —
9
— 11 —
1
71
3
23 32 41
0,0405
2.762
1.832
621
3
306
14,914«
47.728 241.766
45.324 220.075
850 14.252
79 255
1.475 7.174
328.50t 1.276.404
57,0411
7.819
0,3340
Zugang: a.
von Kur-Hessen
Gemeinde Ohmes
.
.
„
Ruhlkirchen
„
3. Seibelsdorf
„
Voelenrode
„
Treis
„ „ „
Nauheim Dorheim
„ „
Schwalheim Mnssenbeim
a.
I.umbda
d.
0,1347
8.502
0,SMO
. .
ltiidgen ,
1.417 661 1.700
Walddistrikt awisehen Bönstadt und Altenstadt Tbeil der Gemarkung Mittel-GrSndau . b. von Nassau Gemeinde Reichelsheim Dorn-Asscnheim „ llaarheim „ c.
.
.
.
.
Zusammen .
.
.
neuen Stand
Alter Stand
J.
.
Payor’a Durchforschung
11
—
.
0,0771
3.198
0,1457
851
1.701 1.909
0,0777 0.06*7
634 812
841 8 10
488 749
444 654
*togeographi«chen Vergleiche zu vermelden, um die einzelnen Resultate wie die Ringe einer Kette xo*ammm*u*ehwel*»en, um dann heim Vergleich mit gleich* rrihigen Grössen zu arbeiten und so die lokalen EigeuthiimSichkeltrn vom allgemein Geltenden, vom tserefrmJri/pra zu scheiden. Vereinzelte ThaUachan, aas der Kotte der Erscheinungen gerissen, entscheiden Nicht«. Erst Daten, erst die Praxis und daun al« ibre gereifte Fracht dl« Theorie!” (A. A4«r.) Moshamer, Jo*.: Fremdenführer in dax 8alzkainmergut nach Salzburg
—
—
:
,
und Gastuin nebst kleinen Ausflügen noch Auazre, Kcichenball und Berchtesgaden. 8°, 126 SS. mit 1 Karte und 6 Illustrationen. Wien, Wenedikt, 1867. 1 fl. 40 Nkr. Im S.. Dir Berliner Volkszählung rom 8. Dezember 1864. Auftrag der städtischen Volkszählung»- Kommission xuaammenge«tellt.
Neumann,
Minord'a k*rt>>graphli» von der K. K. Landwirthzchafta-GeseUzchaft. Wien, Waldhcim, 1866.
—
Weinbau,
Wichmann, E. H. in
6 Bl.
:
Wandkarte de* Hamburger Gebiet« nebst Umgegend
1:30.000.
Chromolith.
Bl.
1.
Hamburg, Grüning, 1866.
pro . Übersichtskarte Uber die geographischen Chromolith. 4®. Stuttgart, Beizer, 1866.
Württemberg, 's.
6 Thlr. Verhältnisse 3 Sgr.
cj.lt.
1:20.000. Lith.
Ingolstadt, Knill. 1866.
Herzberg, Karte rom Kreis Lith.
397
Spruner, K.
Alphen, Jhr. Mr. ü. F. van
In de grot van Han en door bet NoordOostcn vnn Zwitacrland. (Bodensec Via Mala Bad Pfäfcra Glarus.) Nieuwe reisverhalen cn indrukkeu. Enn dagboek met aauteekeningen. 8°, 240 pp. f,cidon, v. d. Heuvell, 1866. 2] fl, George, II. B.: The Olierland and iu glacicra explorod and illustrated with icc-axe and caraera. 4" mit 24 Photographien und 1 Karte London, Bcnnett, 1866. 42 .
—
—
•
Capit. W. : Conaiderations gänöralea sur lea Alpes Centrales! (Bulletin de la Soc. de geogr. de Paris, Februar und März 1866 pp. 105—144.) Klare und »aclikandlgc lebe reicht der Schweizer Alpen, von dem St. Gotthard als f'. rilr.lknnlcn mit Betrachtungen über ausgehend die llöhenvo” hiltnlzva, die Bczlelnmgc» zwischen Pzts- nnd Gipfelhöhe« und namentlich »Holl xwUcitin «len 1 litMl.Vifcti um! il*»n Krli.-Lumjcn Jahrbuch dos 8chireix«r AljHnclub. 3. Juhr^ng. 1866. 8°. Bern D»lp, 1868. Thlr*
Höher,
.
Joanne, Ad.:
Guido illnstre du Voyageur en*Suisse et ä Chamounix Itincrairc descriptif eontenant 100 gravurca, 4 panoramas, 8 carle» et 6 plan«. 18°, 522 pp. Paris, Hachettc, 1866. 5 fr Joanne, Ad.: La Suisse. 32°, 40? pp. mit 6 Karten. Paria, llachette
.
’
1866.
4
Der erste Baud I« Voyageurs In Patiz,
L
Italic,
fr
einer neuen Serie von «Guides et ülndrairva pottatifv ooar" Tazchotiforiliat. Im Laufe de-. Jahr« sollen noch erscheinen • Le» Bords .tu Rhin; in Vurhercltung befinden viel,: Le» PyriJ. 11® ’ I'°‘ L'Klpagne, La Ftanee. La Bttlgiqne La
HoUznde z®”®*“* Lalaubie, fl. de: Voyage ä Luccrnc
,
et
dan»
ia
Suisse orientale
'
12® ’
368 pp. Aurillac, Picot, 1866. 3 . fr Mittheilungen der Naturforachenden GnzrlUchaft in Bern, aus dem Jahre 1865. 8°. Bern, Huber, 1866. 2 y g_. Ortskundlichcr Streifzug durch die Urkantone der Schweiz (D-s Ausland 1866, Nr. 10, SS. 224—229.) Erklärung einer grösseren
Anuhl von Ortsnamen.
KariMn. Segler,
M.: Dritte Karte der Schweix. Kpfrst. Pol. Mi» Text. Winterthur, Wurster, 1866. Auf Leinwand 3| Thlr Ziegler, J. M.: Hypsometrische Karte der Schwei*. 4 Bl. Chromolith. Mit Text und Register. Winterthur, Wurster. 1866. 51’ Thlr 8. «Geogr. Mittb." lbfd, lieft IX, S. *». J.
• Dänemark Schweden und Norwegen. ,
Axelson, M.
Beskrivelsc over „Södra Stamhanen" mcllem Malmö og Falköping. Topographisk-biotoriak Skildring. 8°. 30 pp. Kopenhagen ’ Gandrup, 1866. Blanck, 0.: Der Mineralreichthum der Schwedischen Provinz Norrhotten und da» Eisenstcinlager Gellivan. Eine volkawirthschaRliche Skizze. 8°. Stockholm, Seligmann, 1866. l Thlr Dalgas, K.: Kn Overaigl over Uederne i Jyllnnd. 8°, 24 pp. mit Aarhus, Wissing, 1866. 1 Karte. 04 3J Jensen, J.: Hiatorisk-to|M>graphüik Bcskrivclse over Möen. 8°, 232 jip. mit 1 Karte und 8 Lithographien. Stege, Jensen, 1866. 1 R,l. 32 Jespersen , M. En Skitae af Sorthat Kulvacrk paa Bornholm. 8®, 30 pp. mit geologischem Plan und Profil. Kopenhagen 1866. Krack, T.: Vciviaer for Kjnbcnhavn og Omegn for 1866. 8°. 516 pp. Kopcnliagcn, Falkenberg, 1865. 0 Rd Norrland och des* knmiuunikationer af A. J. Th. 8°, 45 pp. mit 1 Karte. Sundsvall, Holincraka Bokh., 1866. 1 Rd. 25 öre. :
M
’
61
398
Literatur.
Ortbestimmelaer i Stenge, rerkställde af Topografiaka Corpten »ren 1614—1849. 8°, 54 pp. Stockhala, Korstedt, 1866. Diene« Heft enthalt eine «ehr dankenfwerth* und nützliche Zn*amnienst*llanjr der In Schweden Tom Totwn nyhftthyii Corpi bi» 1849 trilcononwtrisch oder zatrotionii»cli bestimmten Positionen, circa 1900, die aa»*clillcssftch auf dt« südliche Hälfte von Schweden entfallen. Nach Gouvernement* (Lin) iro* ordnet, werden Gvogr. Breite «nd Lünjre der beatimmten I*unkte nni^lChrt und da» BUtt der T»)ivgn^bl »eben Karte von Schweden (1 100000), auf welchen) «Ic eingetragen sind t wobei noch überdies» zur leichteren Auffindung belgcftlgt Nt, wlo viel Zoll der betreffende Punkt von dem nördlichen nnd dem örtlichen Rand de« BUttr» entfernt Nt. Die Längen heziehen »leb auf den Meridian der Stockholmer Sternwart«! (15* 43' 83,3fr* östl. von Pari«). Bei don trigonometrisch bestimmten Punkten «ind die Kamen der Beobachtung«* orte durch grössere Schrift vor den Übrigen, die nur durch Viairen bestimmt wurden, hervonrehoben. Die aatroaomlacfeöo Ortsbestimmungen, die nicht so zuverlätalg ala die trigonnmetrNehcu «Ind, wurden auf Rrl«ru mlttcNt Sextant und Chronometer gewonnen, mit Ausnahme Jedoch von L'tuel. dessen Geographivehe Länge durch Sternbcdeekungen und Sterne im Parallel dea Monde» ferignatellt und von Katthamra auf der Iti»*I Gottland^ wohin eine bedeutend grössere Zahl von Chronometern getragen wurde. Diese beiden Orte «Ind al«o genauer al» die Übrigen aatron«mNchen. Ein InhaltsverzelchnlM nach Lünen und elu alphabetischen Register der Orte erhöhen wesentlich dir Brauchbarkeit dar Tatelle. Wa* die Zuverlässigkeit der Bestimmungen «eibat anlaugt, *«. belehrt ums darüber dz« Vorwort: »Die nachfolgenden Re* aultate der Ortsbestimmungen de« Topographischen Corps in Schweden" „«lud achon lange berechnet und zur tierauxgid»« bestimmt heisst cm da gewesen, diese wurde Jedoch von einem Jahre rum anderen venehoben, um die Vollendung gewisser Kontrol-Mesaungcn, wie die einer neuen Baals. Bestimmungen der PolhÖhr und de» Asimmhs. Verbindungen mit den Norwegischen, Dänischen und Russischen Drelerkakdten, abxuwarten, E* erheischten dle.se Gründe eine durchsu« ncce Berechnung, welche freilich die vorher bestimmten (in dem lieft publlcirtcn Resultate] nur um ein Unbedeutende«, auf der Knrte im Maansatab von 1 100.000 vollend« unmerklich, verändern wird, fdoch nicht gut sermledcn werden kaun, wenn die Arbeit «len reitgemäasen i•‘••rdcjungeu entsprechen uud auf immer eine feste Grundlage des Schwedischen Kartenwrsen» abgehen «oll. Die K^ntr»). Messungen wurden auagefBhrt, da hodie Wiederberechnung fing an und war schon weit vorgeschritten, gatin die Mittel-Europäische Qr*dmc**urtK, die auf alle OrUhestimmungen In Schweden eineu bedeutenden Einfluss auallben wird, Es »lud noch mehrere Jahre erforderlich, bi» jene Gradinessung vollendet und vollständig berechnet «ein wird. ANdariu erst kann die neue Berechnung dleier Positionen Ihren Anfang nehmen. Da Inzwischen diese Angaben oft bei den Arbeiten des Corps nöthig «ind und ohnedem von Aemtcrn und Privatpersonen Nachfrage danach gehalten vuHe, ist der Druck der Tafeln, so wie sie sind, ba> ftctilnMOn worden, wobei Jedoch ausdrücklich erinnert wird, dass die Zahlen In der Zukunft kleine äuiglrichnngcn erleiden mögen." Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, dass mehrere von den aufgoführten Kircbru, Meierbüft?n Ac. möglicherweise ver*«xt ».ein können, seitdem ihre Lage bestimmt wurde- Die Positionen, weteho durch die ferneren geodätischen Arbeiten daa Topographischen Corps, namentlich In den nördlichen Landschaften gewonnen werden, »ollen später ebenfalls zur Publikation kommen. Samlinger til jydsk Historie og Topograf). 1‘dgitet af det jydske
Ouvivier, Ch.: Becberclie. aur le Hainaut aneieo (Fagua Haisoesaia) du VII an XII aicclc. 8°, 762 pp. et 3 cartca. Bnizellea, Olirier, 1866. 12 fr.
Heuiden, Gr. A. A. van: Handboek der
aardrijkadtunde, ataatiinrigting,
ataaUhui.bonding en itatiatiek Tan bet koningrijk der Noderlanden. Uaarlom, Hohn, 1866. I. 8°, 284 pp. 2) fl. Scheler, A.: Annuaire etatiatique et hiatorique beige. 13'annöe: 1866.
:
12", 324 pp. liraxeUe. 1866. I) Thlr. — in Telegrafen, Veralog van den koning over den tocotand der Nederland in het jaar 1865. 4°, 79 pp. *a Gravenliage, van Weelden,
—
1866. Zeevisacherljen, Veralag omtrent den toeatand Tande 8°, 71 pp. '« Graveubage, van Weelden, 1866.
j
•
\ in
fl.
1865.
}
fl.
IKarren.
|
,
—
—
:
i
4
—
—
Groatt-Britannion
1.
Heft. 8°, 96 pp.
und
Irl&nd.
Vom Tweed
xur Pontlandfohrde. Reisen in Schottland. 8°. 1| Thlr. 1. in the North- west; 2. in the North-oast. 8°, 371 pp. mit Karten. Wakcfield, Hall, 1866. 5 t. Black’a Guide to Brighton and vicinity, including Lewes, Shorcham and Newhaten. 8°, 54 pp. London, Black, 1866. s. 1 Black'a Guide to Guemsey, St. Peter Port and placea of interest, including Aldcrucv and Serk. Kdited by D. Tb. Ansted. 8°. London, Black, 1866. 1 *. Black’a Guide to Jersey, St. Heller's and the placea of intereat in the island. Kdited by I). Tb. Ansted. 8°. London, Black, 1866. 1 s* Catsairs topographical guidea. The county of Susacx, iU history, antiquities and topography. 8°, 2‘iO pp. mit 1 Karte. London, Caasell, 1866. 2} a. Coal, Our supplies and our proaperity. Mit einer Kohlenkarte der Welt. (The Quarterly Journal of Science, Oktober 1866.) Jersey bland Pilot, by Staff- Commander Richards, 1866. London, 1 s. Hydrogr. Office, 1866. Juket, J. B. A lake witb two outleta. (Athenacum, 28. April 1866, p. 664.) ßrscbroltitiBK il**» Lfui^h Lene In Irland, der süsser einem Ausfluss an der OiitrtlAche m»ch einen unterirdischen Abfluss bst. Jener vereinigt «Ich mit dem Dnlc, einem Nebenfla«« de» Boyne, dloter iceht durch Kalkstein mehr sla 1 En ul. Mell« unter Hüiceln hinwben) 1
.
Tafel
de
la
»ehlie«sllch er« te»
im Jahre 1864. (Preus*. Handel» - Archiv , 17. Auguat 1866, 139.) SS. 131 Dlctr Uebcralcht, der Einleitung au dein Werkt* »Movimento commerclnl«* dcl Rcgm« d'ltnIU" entnommen, lugt den Handel de» Königreich» zunkch»t in »einen SnmniMii zlfferiim&tNlg dar und glebt daun »pexleHm« XhcIiw %* ix»* über die HaiutriNgvgcnxUndr timt Uber den Handelsverkehr mit den verschiedenen
Italien
,
SehUuitn
—
8oc. de gäographic de Paria, Juli 1866, pp. 5 20.) Handelsverkehr, Statistische Übersicht doa im KftnigTtich ’a tin
15*61,
im zsIUIom- der uudurv'hilthtlgen hehzlen *hgc*torh«>iiif. der Chemie zu Athen. 4. OoJtelns« Analysen von Herrn lUhornmtm und Ihrof. A. Schnitter. Taylor, J. 0.: Travels in Kurdixtan, with notice* on the sources of
Nr. 2, SS. 133—158.)
Alpe Giulie (Le) «die loro dipendenxe
Stadt Helgrud.
Santorin, Berichte über neuerlich auf der Insel Statt gehabte vulkanische Erscheinungen. 8°, 43 SS. mit 2 Tafeln. (Aus den Sitzungs-Berichten der K. Akad. d. Wias.) Wien, Gerold, 1866. 80 Nkr.
—
Kumiko* CaltaTriokalt Erdkunde xu Berlin. 1866,
8icilische Studien.
dl«
Nadaillao, Marquis de. Unc cxcursion a Palmyre. 18°. 34 pji. Vcndüme, impr. Lemereier. (Kxtrait du Bulletin de la Soc. archtoloKiqu« du VendAmois.) Ray, E.*G.: Ueconuaissance de la monlagnt des Anearie». Mit 1 Kart«. (Bulletin de la So«, de giogr. de Paria, Juni 1866, pp. 433 469.) Im Auftrag der I'nuiz6»i»dien Regienmg b«aucbt« der durch xuin»! Orlrut«li»cheu HoUe.ii Iwrvlt» bekannte R,y l.v'4 und IHfA dl«- Anaarirh* Berge und «len zwUrhen Orontea und Euphrat gelegen«-*» Thell de» Bxtcbalik Aleppo. Seine Karte, im MaaasdUh »-on 1:300.000 entworfen, beruht auf eignen Auf. nahmen, *ueh hat R« y eine xtt»rhuliche Reib» Wt» Holn-nr.tfUtmgen autgefUhrt uud giebt ln dem vorliegenden Aufxatz aiiaxer »-Inen» kurz g«fa»stcn |j«-rirbt Ober den Verlauf »einer Reise manche interessante Notiz Uber Land und Laut«, aviae Arbeit uu»a «Uhur «1» «in weribvoller Beitrag zur Kennt»!»« Syrien» begrUsst weiden. Hein ufflxiellcr Berieht Im peMobltsur anher»«!* vom
1.
November
1
868.)
Digitized
by Google
Nordsee- Fischereien. „Das Deutsche Meer (German Oecan. wie nennen)
ist
es die
ertragsfähiger als unser Ackerland
Engländer
fischreich,
unsere reich-
;
I
sten Felder sind weniger fruchtbar an Nährstoffen als desson
Kante
Ein acre guten Hodens bringt ungefähr eine
Fischercigründe. ton
Korn oder etwa 3 Centncr Fleisch oder Käse jährlich.
Ein
«'•/
)
(s.
dem
Stictor’s
neter;
die östlichen und westlichen
Das Unternehmen, wenn mit Sachkountuiss, Sparsamkeit
lands, bei
nneli
genauer
nlsdaun dio Grundzügo des
und
fcstzustellun
den 28. September 1866.
—
die
Gesellschaft
Das Comitc
für dio
von den Ost -Friesischen
Berger, Abgeordneter (Solingen); Classen-Kappcl-
Wetten reichende scharfe Vorgebirge Oet-FriesDoUnrt-Bcckcn geht
die Kros-Miindang südöstlich in das
Hand-Atlas, neue Ausgabe, Kr. 21).
Abgeordneter (Vorsitzender);
kort,
demnächst Eröffnung
sein,
Kreutz,
vertreter !
Kleinsorgen, Abgeord-
Motzmachcr, Abgeordneter;
W.
Siemens, Abgeordneter (Stell-
des Vorsitzenden);
Büttner, Vice-Konsul,
Carl
v.
Abgeordneter;
Rohden, Abgeordneter; Dr.
lebhafteren gegenseitigen Verkehr zu bringen.
iu
nicht zwei-
mann, Abgeordneter; Dr. Hammuehcr, Abgeordneter; Harwürde eine regelmässige Ver-
Ziel
bindung mit London und Provinzen
um
England, zu vernehmen,
Errichtung von Dampfer- Linien
der
Dampfer-Linien gestatten.
Das zunächst liegende
dem Gesagten
das Comitd enthält sich einst-
;
Mittel zu bestimmen, da es wünscht,
definitiv zu koustituiren.
Berlin,
Beginn
nbhängeu
zunächst das Urtheil der Handelswelt, sowohl diesseits wie
Die bereits vorhandenen vortrefflichen Hafonvorrichtungen
,
Höhe der
Unternehmens
Eisenbahn führt.
die
die entschiedensten Vortheile gewähren.
erscheint
weilen, die
mit Knglaud und der Ostsee genügen Dampfer bis 500 Ton-
nen und diese können sogur unmittelbar
wird sowohl den Aktionären wio
fortschreitenden Erfolge, der nach
Raum zum Ost-
verfolgt,
Die weitere Ausdehnung der Linien würdo von dem
eben so Ost-
und Kriegsschiffe, denn hier
indien - Fahrer erster Klasse sind
würden
Rhede
409
Gesellschaft,
und Konsequenz
I
Kaufmann, Elberfeld;
C.
H. Weimann, Konsul, Leer; Leer;
Peter
Schwebemeyer,
Ludwig Schmidt
Schriftsteller (Schrift
I
i
führer), Berlin.
A. P.
Das Projekt einer neuen Geographischen Gesellschaft zur Unterstützung, Ausrüstung
und Aussendung von Entdeckungs- und Erforschungs- Unternehmungen. In der ersten Hälfte dieses Jahres
Gedanken
aus, dass cs für die
Wissenschaft
')
sprachen wir den
Förderung der geographischen
wünschenswert!» erscheine, eine „Allgemeine
Geographische Gesellschaft zu gründen, zur Unterstützung,
Diu Erüffuuug der Nordsee -Fischereien, die Fördcruug der Schifffahrt von unseren westlichsten,
am
Ausrüstung und Aussendung wissenschaftlich-geographischer und naturgeschiehtlichcr Deutscher Entdeckungs- und Erfor-
berichtet wurde,
schungs-Expeditionen”.
und Wichtigkeit.
Der Vcutilirung dieses Gedankens kriegerischer Ereignisse alles
Andere
bei Seite schoben
und auch der Entwickelung
wissenschaftlicher Angelegenheiten ten.
dem Abschluss
Mit
folgte eine Zeit grosser
und politischer Umwälzungen, die
hemmend
in
den
Weg
tra-
dieser wichtigen Vorgänge beginnt
eine neue Zeit für Deutschland,
und hier muss
tisch-gesinnten Deutschen zur höchsten
es
jedem patrio-
Genugthuung
gerei-
dem Weltverkehr
nächsten liegenden Deutschen Häfen an der Ems, zwei
Unternehmungen, über welche im Vorhergehenden nähor lands
sind
die Vergrösserung von Deutsch-
für
Macht und Wohlfahrt vou der grössten Bedeutung Jahre
laug
hüben dies« und
ähnliche
Unternehmungen geschlummert und sind fromme Wünsche geblieben, und jetzt mit einem Male werden sie mit grosser Tlmtkraft erfasst und zur Ausführung gebracht. Es wird
mehr und mehr erkannt, dass Deutschlands Muchtsphärc und Wirkungskreis nicht an di« Scholle daheim gcbundcu ist,
sondern weiter reicht, und dass Deutsche besonders uueh
endlich einmal wieder auf der See die Stellung cinnchmen
chen, wahrzunehmen, wie auf die ungeheuren Opfer und
müssen, die ihnen gebührt.
Anstrengungen, die ein grosser, das ganze weite Deutschland
Ein neues Leben erwächst an unseren Deutschen Küsten und auf unseren Deutschen Meeren. Aber Industrie und
in
tiefste
geistige
Mitleidenhcit
ziehender
Krieg
erheischte, nicht
oder körperliche Ermattung und Schwäche
folgte,
Handel sind cs nicht
allein,
denen man sich zuwoudet, auch
sondern im Grgcnlhcil eine Verjüngung, eine Wiedergeburt,
dio
ein neues kräftiges Aufleben.
folgenden Berichterstattung über die bisher gezeigte Tlicil-
Deutsche Wissenschaft
nuhme ')
Oeogr. Mittb. 1866. lieft IV, SS. 158
Petermann'» Oeogr. Mittheiluiigen.
ff.
1866, Hott Xi.
schen
ist
nicht vergessen.
Aus der
lur das Projekt einer neuen Allgemeinen Geographi-
Gesellschaft
ist
ersichtlich,
dass dieselbe 63
trotz
der
Das Projekt
410 verflossenen
einer neuen Geographischen Gesellschaft sind ein Produkt unseres Jahrhunderts, die Englische Afri-
eine ziemlich bedeu-
ungünstigen Zeit
höchst
tende war und sich besonders auch in Handels- , Industrie-
hervorragender Weise zeigte.
in
tisch erfahrene
Leute sich einer vorzugsweise wissenschaft-
lichen Sache
dass
mit
Wurme und
Thcilnahrae zuwenden
Bereits
Vorschlag gut
heissen,
ist
1036
nicht weniger als
sind
im
und
,
doppelt
Beitritts
Adolaidn (Süd- Australien) Alexandria (Ägypten) . Altona Attendorn (Westfalen) .
i
2
10 6
Barmen
4
Barop (Westfalen)
.
3
.
82
Berlin
Bern (Schweiz)
.
.
.
....
Bertkelsdnrf Bochum (Westfalen)
Nachahmung,
Burkersdorf (Sachten) C'hcltcnliam (England) Colbcrg Dorpat (Russland) .
Dresden Ehreshofen Elgersburg Fehring (Steiermark) Feldbach (Steiermark)
12 1
3 11 1
2 1
.
3 27
.
....
Geestemünde Genf Gladbach (Rheinland) Glasgow (Schottland)
1
117 1
.
o
Glischenbcrg (Steiermark)
Gotha
Hamburg
Hombruch (Westfalen) Hongkong (China) .
Von Stockholm Hongkong und
bis
1
.
1
Jahr der GrUudiitiff.
6
1821. 1828. 1830. 1831. 1836.
1
2
.
....
5 8
Pari»
.
.
1
7 1 1
5 10
StUtzerbach Tiflis .
.
.
.
1
Verona
1
Viersen (Westfalen)
.
.
24
.
.
.
i
1
....
Swifts de gfographio Erdkunde
.
.
wie
333 320
.
folgt
2 f>
'):
}thr'
(1868) (1865) (1865) (1862)
140
(1865) J )
55
.... ....
Koninklijk lnstituut voor de Taal-, Land- en Yolkcnkunde ran Ncdcrlandsch Indiü New York, American Geographica! and Statistical Society Wien, K. K. Geographische Gesellschaft . Buenos Aires, Institute histdrico - geogrifico de! Kio de la Plata Genf, Societe de gfographio (de Genfrc) . Leipzig, Verein von Freunden der Erdkunde Drräden, Verein fUr Erdkunde . . ,
1858. 1861. 1863.
Süd-Australion, hat sich also bereits ein j
obgleich nur in einigen wenigen der obigen Orte eingehend ;
gewirkt und Unterschriften gesammelt worden sind.
ist
Mitglied”.
.
1856. 1856.
und Alexandria, von Quito
bis Lissabon
Gründung,
.
1852.
werkthütiges Interesse für die Sache zu erkennen gegeben,
ihrer
wandte Wissenschaften
8
....
dem Dutum
Berlin, Gesellschaft für
6 .
Amerika (Kio Die Zahl der
Aires).
683
(1866)
131
(1865)
89
(1865)
94
(1864)
303
(1864)
1851. Delft,
W emigerodo Wertheim (Baden) Wien York (England)
York, Buenos
Ort «Bit N»nie .kr Oc«oll«cli*ft.
Paria,
1
1
1
Irkutsk) und 4 in
Tiflis,
New
1838. Kio de Janeiro, lnstituto hietorico e geographico du Brasil . . . . . 1839. Mexiko, Soeiedad mexicans de geogratia . 1815. St. Petersburg, Kaiser!. Russische Geographische Gesellschaft Irkutsk, Die Sibirische Abtheilung der Kaiser!. Russischen Gesellschaft Titln, Die Kaukasische Abtheilung der Kaiser!. Russischen Gesellschaft . . 1845. Darinstadt, Verein fUr Erdkunde und ver-
1
1
.
(Paris,
Wien, Leipzig, Dresden),
Statistik
1 .
Europa
in
London, Royal Geographica! Society . 2036 llombay, Geographie«! Society . . 104 Frankfurt u. M. , Verein fUr Geographie und
1
.
.
1
geordnet noch
1
(«tersen (Holstein)
90
Mexiko,
I
Poecn Proskau Quito (Süd •Amerika) Kees Richmond (England) Rostock Ruhla Stockholm
1
wirklichen (zahlenden) Mitglieder aller dieser Gesellschaften,
1
9
Ulm
.
3 in Asien (Bombay, Janeiro,
1
23
Olpe (Westfalen)
Amerika
in
18 eigentliche Geo-
Delft, 6 allein in Deutschland;
Berlin, Frankfurt a. M., Darmstadt,
Lörrach
Tongre» (Belgien)
.
man gegenwärtig wovon 1
so dass
London, Petersburg, Genf,
Lüneburg München Nowstcsd Abboy (England) . Nossen (Sachsen) .
1
451 2 3
Harkortcn (Westfalen) . Hilden (bei Düsseldorf)
.
.......
1
65
Güttingen Oral* Greifswald Halle a/S
Leipzig
London
1
.
.
.
Kornthal (bei Stuttgart) Lungen wiesen
stifteten in
1
.
10
Korb (Württemberg)
Lissabon
1
.
Dortmund
.
Kiel
1 1
10
Ilmenau Jägersburg (Bayern)
1821; seitdem
J.
Europa aus,
graphische Gesellschaften zählt,
1
26
Bremen
im
Paris
Asien einige Zwcigvcrcinc und fanden bald auch
-Erklärungen
Gründung
Ihr Bestehen datirt von der
gdographic zu
breiteten sic sich allmählich über
Orten, alphabetisch geordnet:
speziell
1788 gegründet und
J.
mit der Londoner Geographischen Gesellschaft
1831
der Societe du
erfreulich.
und Fern cingegangen, und zwar aus folgenden
von Nah’
J.
verschmolzen wurde.
den Männern der Wissen-
gerade auch solche neben
schaft den
ausgenommen, welche
kanische Gesellschaft allein
zur Erforschung Afriku’s bereits im
Dass prak-
und Seestädten
Auch
Das
Budget dieser Gesellschaften
so
,
544 445 1O0
(1860) (1863) 1
)
?
111
140
woit
(1864) (1865)
wir ca er-
fahren konuten, beträgt, annähernd, bei folgenden Deutschen
Geegr.
Berlin
Gesellschaften
.
.
.
2.900
.
2.500
j
ist die
Zahl 1036 noch nicht bedeutend gegenüber derjenider Gründung des Veroius nngestrebt werden
gen, die bei müsste.
Aber
sio
bereits
ist
ganz
ausserordentlich
gross
ausser- Deutschen G. Gesellschaften
gegenüber deu Mitgliederzahlen der verschiedenen Geographischen Gesellschaften,
die in
und ausserhalb Europa
Darmstadt
Wien
.
.
.
.
Leipzig Pari* Paris
.
.
.
.
.
.
London
.
:
.
Bombay
eiuzigo.
ziger
Mann
steigen
.
.
.
.
.
Rio de Janeiro Petersburg .
seit
auf
Huwburg einzelne
.
.
.
.
.
allein zusararaengebracht hat, über-
unserer 6 Deutschen Geographischen
Gesellschaften.
Die
Delft
4.300 30.000 1.000 3.800 20.000
Die 451 Beitritts -Erklärungen, dio ein ein-
in
jedo
sie sümratlich bis
200 .
.
.
4ö Jahren existiron, und übersteigt eine
230
j
bisher
besteheuden Geographischen Gesellschaften
') 8. die Details Uber Geschichte, Wirkungskreis, Einkünfte, Publikationen Ac. aller Geographischen Gesellschaften der Walt in: Behra, Geographisches Jahrbach, 1. Band, SS. 568 ff. Gotha, J. Perthes, 1866.
s )
Statutenmäßig so
viel Mitglieder.
a Digitized
by Google
Das Projekt einer neuen Geographischen Gesellschaft Das Budget der Gesellschaft von London lcr,
Petersburg 20.000,
etwa 6000 Thaler,
die
6
30.000 Tha-
also
Gesellschaften Deutschlands
Bombay, Rio de Janeiro und Delft
Paris,
12.000, die 6 übrig bleibenden Gesellschaften auch vielleicht
—
12.000,
alle
18 Geographischen Gesellschaften der Welt
zusammen 80.000, höchstens 90.000 es ausgesprochen
'),
und
schaftlich-geographischen Unternehmungen
—
schlecht dotirt seien,
winn
mit
nicht
obgleich
im
i»t
die wissen-
Allgemeinen
da ein sofortiger materieller Ge-
Bestimmtheit
werden kann,
vorausgesagt
grössten Schätze
die
Mit Recht
Thaler.
dass „die Geographie
der Welt gerade
durch
sie
zu Tage gefordert werden.
Würde Jemand vor
beutung der Kalifornischen
oder
oder der Guano -Inseln
Paar tausend Thaler verlangt
um wegen
haben,
dieser
ein
würde wahrscheinlich schwer ge-
halten haben, sie zu erlangen. so
und doch giebt
der AusGoldfelder
gemuthmaasten Schätze Forschungs-
reisen zu unternehmen, es
land fehlen
Australischen
Besonders bei uns
in
Deutsch-
häutig die Mittel für solche Bestrebungen,
;
411
und vielfacher Beziehung, dass
die wissenschaftlichen schon
deshalb mehr Unterstützung als bisher verdienen. historischer Hinsicht,
kehr dieser
von
Kenntnis«
In kultur-
und Weltver-
für Handel, Industrie
unserer Erde und die Vermehrung
die Kcuntniss
ist
der
und
Wichtigkeit
allerhöchsten
geradezu unentbehrlich. Diess zeigt auch bei dem vorliegen-
den Projekt die sehr
uud
Thcilnahme kommerzieller
viel grössere
industrieller Kreise
gegenüber deu
wissenschaftlichen,
an welche letztere doch die Sache zunächst und
Ohne Zweifel würden
richtet war.
schaft
und Fachleute eventuell
iu
als bisher beitreten, aber gerade
und
Betheiligung jener Kreise liegt
die
speziell ge-
Männer der Wissen-
viel grösserer Proportion
auch in der ausgedehnten der Gebildeten
iiherhaupt
Hoffnung des Zustandekommens des Projektes
die
in
grossartigem, wirksamen und folgcrcichen Maassstabe.
Indem wir
cs für unsere Pflicht hielten, über die bisher
gezeigte Thcilnahme und den Standpunkt der Sache Bericht
zu erstatten, müssen wir besonders darauf hinweisen
dass
,
ganzen Welt keine
mit einer solchen Thcilnahme noch keineswegs die Renlisi-
geuiigsumeron Forscher als wir Deutsche: Barth gebrauchte
rung des Projektes oder die Gründung der GetcUtchafl effek-
für seine grosse Afrikanische Reise (6 Jahre) nur 10.000 Tha-
tuirt
Rohlfs für die Reise durch Marokko und Tuat (1 J Jaliro) 600 Thaler, Radde für seine Reise in Ost-Asien (5 Jahre) 3813 Rubel und von Burckhardt erzählt man sich, dass er
Angelegenheit nur zunächst das Aussprechen eines Gedan-
es wahrscheinlich in der
ler,
ist.
Wir
unser Thcil
für
hatten
mit der Vcntilirang der
kens, den Vorschlag eines Projektes
im Auge. Der Verlauf
vollkommen die Annahme, dass
auf seiner Reise nach Nubien 2 Maria-Theresia-Thalor mit-
rechtfertigt
genommen und habe, nachdem
desselben wünschenswcrth und wichtig sei;
einen er
davon wieder
zurückgebracht
mit
800 Stunden Weges durchmcssou und
anders sind dagegen die mit den Geographi-
schen Vereinen
vielfach
sich
aber zur Ausall-
gemeines Vertrauen einflössender Männer, die mit grosser,
die wichtigsten Forschungen gemacht."
Wie ganz
Ausführung
die
führung gehören vor Allem eine Reihe gediegener und
berührenden Missions-Gesell-
aufopferungsfähiger Hingebung eintreten,
und
und Energie für die Sache und das Gedeihen nach allen
für den Erfolg
schaften dotirt !
Die Church Miseionary Society (London) und Weohyau (Methodist) Mi»»ionary Society verausgaben jährlich zusammen 307.000 Pf. St, oder über 2 Millionen
Richtungen eine so grosse Garantie bieten,
die
Bestrebungen überhaupt bieten können. Mit Bedauern müssen
Thaler, die übrigen Britischen Vereine noch etwa 5 Millio-
wonnen
nen,
also
zusammen
7
Von den Deut-
Millionen Thaler.
schen Missions-Gesellschaften verausgabt jährlich die Evangelisch« Mission*- Gesellschaft zu Basel über 200.000 Thlr., Mission der Evangelischen Brüdergemeinde Uber . 100.000 „ Rheinische Mission* - Gesellschaft zu Barmen über 70.000 „ Gesellschaft cur Betonierung der Evangelischen Mis50- bis 60.000 sion, Berlin „ 50.000 Evangelisch-lutherische Missions-Ges. , Leipzig . „ 40.000 Hermannsburger Missions-Gesellschaft . . . „ Nord-Deutsche Missions-Gescltsch., Bremen, über 20.000 „ 18.000 . Evangelischer Missions-Verein, Berlin . . „
mithin diese 8 Deutschen Gesellschaften
600.000 Thaler
Wenn nun
allein
mindestens
in
dom Aufwande von
bis
jetzt
solche
als
höhere
Geldmitteln
der Vorrang
geräumt wird, so stehen wie gesagt beide
nicht ge-
ganz besonders bedauern wir die Ablehnung hohem Grade befähigten und geeigneten Mannes, der lediglich in Folge richtiger Würdigung der Grösse der eines
sind;
in
Opfer und Verantwortlichkeit
,
welche der Verein von den
an seiner Spitze Stehenden mit Recht beanspruchen wird, eine zurückhaltende Stellung
fcstllült.
Unsere eigene Bntheiligung könnte sieh höchstens auf eine Mitwirkung
zur Führung der Sache,
nicht
etwa auf
den Hnuptantheil der Führung seihst erstrecken ; denn unsere
anderweitigen Pflichten sind bereits so umfangreicher
in
so
ein-
inniger
können,
wenn
cs vorzugsweise auf das,
was wir dazu thun
könnten, angewiesen wäre.
Die
Zusammenbringung
und
Zusammcnhnltung
Bchra, Geographische.« Jahrbuch,
1,
S. 595.
einer
grossen Anzahl Mitglieder nebst der geschäftlichen Verwal-
tung so wie die nöthigen Publikationen, ')
mcnschlicho
als
Männer noch
Art, dass das grosse Unternehmen nimmer würdo gedeihen
jährlich.
auch Missions - Unternehmungen
angesehen werden mögen denn wissenschaftliche, und jenen also
wir melden, dass
—
alles
das
ist
nur ein Theil des Unternehmens, und gerade der kleinere 53*
Digitized
by Google
Die Aufnahme des oberen San Francisco und des Rio das Velhas in Brasilien.
412
Der grössere besteht
Theil.
in der
Ausführung, und zwar dor
Natur der Sache nach
reisen, die der
und prekär war und
nächst
sein wird, selbst oft bei der
Verwen-
ganz besonders
die
Theilnehmenden
uns
liegt
zu-
also
unserer geneigten
in
Bezug auf zu erwählende Vorstandsmitglieder
den zu wählenden möglichst geeigneten Ort der
Punkt müssto
letztere
schreiten,
ob,
Leser
aufzufordern, uns gefälligst schriftliche Vorschläge zu machen
stets äusserst schwierig
dung der grössten Geldsummen. Dieser von denen, die zur Oründung
Auge
Zur Förderung der Angelegenheit
Ausführung von Forschung«- und Entdeckungs-
erfolgreichen
so
wie
Ccntralstello
des projektirten Vereins.
ins
gefasst werden.
Die Aufnahme des oberen San Francisco und des Rio das Velhas in Brasilien. (Mit Kart«,
Jahren
Erst vor wenigen
graphisches Prachtwerk
lieferte Brasilien
eben
das
,
sehr
so
ein
dem
hydro-
Verfasser
wie der Regierung, auf deren Veranlassung und Kosten cs
wurde,
hergestellt
Wir meinem den
Ehre gereicht.
zur
».
Tafel 17.)
Velhas ou Resultats au point de vue hydrographique d’un
voyage effectud dans nuel
Liais.
du
imper.
„Atlas e Uelatorio concernento a cxploraer
,
eigent-
Benennung nur dem nördlichsten
welchen
der
lange
und
beschwerliche!
4242 F. ansteigende Gebirgsweg von dem Gudbrands-Thale
Ungefähr unter 63° N. Br. spultet eich das Hochland und während mächtige Fjelde die bisherige südliche Rich-
nach Söudinöre
tung zwischen den beiden Reichen bcibchaltcn (Svukufjeld,
Hauptweg von
Petcrmana's Geogr. Miltheilungen. 1866, Heft XI.
in
die vielleicht eben
weiter westlich Stcenkolla, 6300 Fuss.
halten doch keinen Vergleich aus mit den angeführtem, auch
nehmen
liegenden
nicht noch höher sind, unter ihnen oin wenig
Feme
im Hochlande; dort giebt es
auf
der Snähättcn (Schncchut), 7140 F.,
schnittenen östlichen (Schwedischen) Tcrmssenlande sind dio als
bis
den höchsten Berg der Halbinsel gehalten;
für
an der Nordseite der Rauma-Elv, den Schiffern
und milder
und Logen
Gipful
in dem grosscu, von vielen und bedeutenden Flüssen durch-
Thiiler breiter
5504,
Söleufjcld,
mächtige Gruppe der Rundanc
die
beunnnt von einem südlich davon
früher
gostiilpten
5367,
6275 F. ansteigen, und nördlich davon der Höigien, 3717 F. Der merkwürdigste Punkt in dem eigentlichen Dovrefjeld kleineren Kirchspiele)
Stab),
sic
nach Westen zieht.
zwischen dem Glommen
;
thront ziemlich
(so
Sieben Schwestern) mid Torget (Torghat-
doch nimmt
F.),
sie
von denen des Glommen
F. hoch,
Elgepiggen, 4971
der Pferdemann oder Reiter),
i.
diese Bergstrecko niedriger
sich Hummelfjold, 4798, Tronfjeld,
Hestmandü (Hcstmandcn, Threnen (Staven, d. i. der (syv Söstro, d.
nämlich:
sind,
Mächtige Bergmussen trennen die Gewässer des Fämund-
von sonderbarer und überraschender Gestalt darbieten, wio i.
ist
an Höhe und Wildheit zu, je weiter
desselben liegenden kleineren Inseln, welche oft Folsenhöhcn
d.
angelegt
und weniger wild (Store Skarvon, 3866
die
gotrennt, sich gleich einer Halbinsel in das
mit den südlicheren, unter
3855
sogenannte
2115, während der Kulminations-Punkt des Weges
stuen,
führt;
weiter
südlich
kommt
Filefjeld vor als Bezciclinung der Strecke,
Christiania
der
Name
über welche der
noch Bergen, von Valders und 64
•
Die Skandinavische Halbinsel.
418
Hallingdal nach Sogn fuhrt, an welchem eben so wie über
angrenzenden Thäler hinabgeschoben
dus Dovreljeld für Koiscudo die beiden Fjeldstuer Nystuon
(3024
und Maristuen (2444
F.)
Trangedalsbriier,
Weges 38)7 F. hoch ist. Von Numedal und Tulemurken wird dus den Stiftern Christiania und Bergen
gegen Süden
der Kulminations-Punkt des
den Anwohnenden
in
Nordfjeldenc oder Hardangerfjeldeuo, auch Hardanger-
liegt,
Vidden genannt, während es
•
in
die einzelnen Theile der Gcbirgsmasse verschiedene
gewöhnlich
die
von
benachbarten
erhebt
Kamen,
dessen
und Ort-
Kirchspielen
,
1
welchen man
für
fjeldene (Riesengebirge) augewendet hat.
Höhe
lere
hier
davon
4344
dem
bemerken wir Jokulseggen, 5896,
Filefjeld
Zu den Hardanger-Yiddern
Hier
die mitt-
ist
4650
F.
hoch
ist,
4000 so
Fuss.
,
ge-
,
dus Goustufjeld, 5792 F.,
ist
im Süden
wir
treffen
im Westen aber auf der obersten, ziemlich ebenen an drei Seiten umgeben von dem Fläche einer Halbinsel F.,
,
von weicher die spitzen Gronit-
des Plateau’s,
tinder (Zinnen, Hörner} sich erheben, etwa die Schneegrenze
In
(Mantel)
nackter Kegel,
als
das Licgeubleibcn nicht
auf Skorvetjeld, 4170, Scisnuten, 4277, und U'rddalsnuten,
er-
Benennung Jutun-
neuerdings die
Lodulskuubc
oder
Wände dem Schnee
Uallingskarvou
hören:
00 CIMeilen von dem höchsten
und wildesten Theile der Norwegischen Gcbirgsmasse
unmittelbar
5715, Hallingjöklcn 6130, Tresfonden und Hnrtougen oder Haarteigen, 5203 F.; im SO.
Sogn und Gudbrands-
im Norden der innersten Theile des Sogne- Fjordes
wird eine Fläche von über
tritt
mit einem Boote weit
der Nordseite des grossen Gletschers
und Skagshorn, 5310 F.
Zwischen den Yogteien Valders
füllt,
steile
gestatten.
schaften abgeleitot sind.
dalen,
An
Lodulsknupe
diu
sich
man
hervor, so dass
5898 F. hoch aus dem Schncemeere
überhaupt haben
;
und
fiiessende Jostedals-Elv
hinein rudern kann.
Hardanger, im Westen des-
den Bewohnern Östfjuld heisst
1653 F. Unter dem Gletscher entspringt die
aus einem majestätischen Eisgowölbe als ausgcbildcter, wasserreicher Strom
Fjeld, welches zwischen
selben, bei
hat, z. B. der Bcrsetbrü,
1391, der Björnestegbrä, 1372, der Nigaardsbrä, 1024, die
während
F.) angelegt sind,
und dessen Armcu Sör-Fjord und Aakre-
Hurdanger-Fjord
Da
Er
Fjord, befindet sich der grosso Gletscher Folgefond.
kleiner als Svartisen und Jostcdnlsbräcn, denn seine
müssten die
ist
Länge be-
I
sämmtlichen Tinder des Fjcldos mit ewigem Schnee bedeckt dus
sein,
aber nicht der Fall,
ist
weil an
ist
;
aber jede
Wüste,
die
der
berühmte Norwegische Naturforscher ausdrückt, „mit eben so
G.
gutem Erfolge wio
AI. ira
die
Höhe von 6000 genannt
8012
F.,
,
im
Kirchspiel
,
jetzt
I.om
der Jütischen
ähnliche Ebene, Jädercn,
und die Halbinsel
Umgebungen am Trondhjem-Fjord
den
das einzige ebene Tiefland im westlichen Norwegen.
,
ausser
hat
man schon hohe
nur 2i
bis
3000
Gebirge, denn
der
F. breite Lyse-Fjord
Norwegischen Fjorden,
allen
dem Hochlande,
Gudbrandsdalcn,
eine
ist
5J Meilen lungc, der wildeste von
schauerliche Spalte
in
eingeengt von senkrechten, ja Überhängen-
dcu Felsen, die wenigstens 3000 F. hoch
ganzen nördlichen Europa, umgeben von
Gleich
im Osten der Stadt Stavanger aber
nördlich von demselben,
der höchste bekannte Punkt nicht nur Skandina-
viens, sondern des
Rand des vorgeschobenen ewigen Eises ist ver1000 bis 3500 F. hoch. Gegen Süden verlischt Land allmählich und hier hat man eine wirkliche,
Listcrlnnd
gewöhnlich Yroes-
in
Die Gehöchsten
Inneren
F. überschreiten und von denen hervor-
zuheben sind: Store Galdhöpiggen
seine
Keilhau
von Afrika Entdeckungen machen kann". Es sind über 60 Spitzen in den Jotunfjcldcu gemessen, welche sämintlich
fjeld
4344,
untere
sieh das
menschlichen Fusso betreten wird und in welcher man, wio der
3 Meilen, aber er gewährt von
schieden, von
Die ganze Strecke
nur äusserst selten von einem
sielt
1 bis
Puukte, Hundsöira und Regnenuten, zu 5100 F. angegeben;
mit ewigen Schiree- und Eismnsscn bedeckt, die sich an
eine wilde
seine Breite
auf demselben wird zu
birgsebene
jede Vertiefung und jede nicht allzu steile Böschung
vielen Stellen ziemlich tief hinabschieben. ist
und
der Sec aus einen ungemein majestätischen Anblick.
den glatten
Seiten derselben kein Schnee sich festsetzen kann Klul't,
trägt 7
sind.
Das süd-
Vorgebirge Nerwegeus, Liudesnäs, gewöhnlich Nässet
lichste
wie
genannt, 57° 57' 47' N. Br., ist auf einer kleinen bergigen
6028, Vosseskavlen, 6328, Tvärdulskirken, 6428, Skagstölstinden, 7568 F., letzterer gehörend zu der Gruppe der Horungcr, u. a. m. Im Westen der Jotun-
und bewaldeten Halbinsel, welche mit dem Festlande durch
einer
Menge beinahe oben
Kvitingskjölen
so
hoher Felsenhörner,
,
das
iu
der altnordischen Sagengesehichto berühmte, nur
hohe Spungercid verbunden
ist.
1
0 F.
Das Vorgebirge hat keine
|
fjeldcne,
Fjord
ist
zwischen in
einer
nach SW. und
dem Sogno-Fjord und
Länge von 14 Geogr. Meilen von NO. 6 Meilen anwachsenden Breite
und Eismassen bedeckt.
Dies?
benannte Jostcdals-Brä.
ist
der nach einem Kirch-
Die Höhe der in diesem Eis-
und Schneelande befindlichen Berge kennt man nicht, mau weiss nur,
ist
in einer bis
eine Gcbirgsmasse von etwa 18 QMeilen mit ewigen Sclinee-
spiele
bedeutende Höhe, die Laterne des dortigen Louehtthurmcs
der Vogtei Nord-
dass der ltand
des Gletschers
sich
tief in die
1
53,6 F. hoch.
Fjordes ebenfalls
besitzt
bald
Nur
in
Norwegen zu
den Umgebungen des Christianiuciuigcs
Tiefland,
welches aber
bedeutenderen Höhen ansteigt; übrigens
|
enthält auch die Südküste des Landes nur ein sel»T schmales niedriges
Küstengestade,
hinter
welchem
dus
Land
sich
ziemlich steil erhebt.
Der oben erwähnte Höhenzug, welcher unter 63° N. Br.
Digitized
by Google
Die Skandinavische Halbinsel. die Richtung des nördlichen Hochlandes gegen hält, tritt
Süden boibo-
unter 60|° ganz in Schweden ein und
wenig-
ist
stens als Wussertheiler zu erkennen, obgloich er auch hier
Kamm
keinen
bildet
und nirgends Höhen enthält,
die sich
bedeutend über 1000 F. erheben. Zuerst im Westen er, reich
an vortrefflichem Eisenerz, die Landschalten
Dalarna und Wcstraanloud,
land,
grossen
tritt
Wener und Wetter
Landsee’n
erfüllt
Wenn-
zwischen den beiden bewaldete
der
als
Tivcdcn, weiter östlich als Tylöskog und ganz im Osten als
Kolmordou auf als
auf seiner ganzen Lunge
alten Zeiten
(in
Grenze zwischen Svca- und Götarike betrachtet),
streicht
au dem recht auf dom Rücken des Bergplatcau’s (272 F. hoch, 400 F. riko
in
liegenden Wetterseo hin,
scheidet Güta-
über 800 F. hohe Smälüudische Borgplateau im
das
bildet
tief)
zwei Theile, einen östlichen und einen westlichen,
Osten des Wottcr,
zu welchem
im Süden dieses See’s der
aus Eisenerz (30 Proz. haltend) bestehende Taberg (1036 F.)
und verflacht
gehört,
sich
in
lichen Theile ein ebenes Tiefland
gegen 600 F. sich erheben,
bis
isolirte
am Wener, 932
und Hunueberg, 399
855
F., u. a.,
und am auch
der Hnlle-
738
so wie in Östcrgötland der Omberg,
man
F.,
mehrere sandige Hügelreihen hin;
Miilar streichen
findet
F.,
Mösseberg, 823, Ätleberg, Billiugun,
F.,
überall, mit
Ausnahme dos
südliehou Sküne,
Die zu Schweden
zerstreute Felsentrümmer in der Ebene.
Öland und Gotland haben oinen
gehörigen grossen Inseln
auf Kalkfelseu ruhenden fruchtburen Boden, besondere Gotland
,
erheben sich aber
in
höchsten Punkten nur
ihren
über v.
reducirt
von
seiner
in
der
Gestaltung Statistik
die
Halbinsel
folgenden
liofert
Angaben,
Schwedischen Fuss (300, 800 und 2000) iu in Geographische
und von Schwedischen QMcilen
Pariser (nicht
vertikale
die
Forsell
ganz übereinstimmend mit den nach A. Hnhr’s Be-
rechnung und nach den
gewonnenen Zahlen,
offiziellen
8025,81
für
Norwegischen Messungen
Schweden, 5799,21
für
In Sch»»d"n.
Absolute HSbc.
Unter
*274 F.
,
.
land
auf 3.905.640 Tonnenland
berechnet wird
,
treide-Einfuhr
bedarf,
.
274 und 731 F. . Zwischen 73 1 und 1828 F. . Ober 1828 F.
/.irischen
.
2632 QM. 2309 2406 683
Summe 8030
Im tisnztn.
In
893 QM.
*8 706 41*24
6781
3525 QM. 2367 3112 4807 13811
Von den über 1828 F. hoch belogenen Theilen sind 174 QMcilen mit ewigem Schuee und Eis bedeckt, davon kommen, wohl zu hoch angegeben, 33 auf Schweden und 141 auf Norwegen. Auf den ersten Blick spriugt es in die
1858
Air
urbare
das
(ungefähr 580
Norwegen
duss
so
QMeilen)
einer bedeutenden Ge-
während Schweden
den letzten
iu
Dcccnnicn grosso Quantitäten Getreide ausgeführt hat Durch
Urbarmachung und Austrocknung von Siimpfeu wird auch gewiss das kultivirte Acker- und Wiesenland
man
jährlich vermehren, seitdem
des Ackerbaues in
Norwegen der Fall und für
Küttenhilduny.
in
doch diess
jedem der neueren
fünf Jahre
letzten
die
gelernt hat, den
cinzuschen;
recht
so
sich all-
Nutzen auch
ist
offiziellen
der Gewiuu
tigurirt
je 2 Quadrat-Meilen.
— Zu
der Betrachtung der Höhengcstol-
tung gehört auch die der Küstenbildung mit ihren vielen
Land einschneidenden Fjorden und vorgelagerten Folsoninseln und Holmen, Scheren genannt, wovon mau diesen ins
Archipel Norwegisch Skjärgaard, Schwedisch Skärgard Diese Scheren
wörtlich „Scheronhof’) nennt.
(d.
i.
sind für die
Küstenfahrt von grösster Wichtigkeit, weil sie Schutz gegen
Sturm und Wellen gewähren und
Von dem Nordkap an
bieten.
Meerbusens
Bottnischou
des
Scheren umlagert
,
gute Häfen
viele
bis in
dar-
den innersten Winkel
die
ist
von
Küste
solchen
welche sämmtlich Klippen sind, dio den
Meeresströmeu Widerstand
leisten
können.
Nur
jenscit des
Polarkreises finden wir grössere vorgelagerte Inseln, die schon
mit
ihren
bedeutenden Höhen angeführt sind
Süden desselben sind nur wenige von
,
einiger Grösse,
im wie
Fröyon, Hittoren, Smülen iu Norwegen, Öland in Schwcdcu keine derselben hat Berge, die über 500 F. hoch sind.
Nur
an einzelnen Theilen der Küste sind keine Scheren, uiimlich
am
Eismeer im Osten des Nordkups, vor der Mündung
des Foldeu-Fjordes, 61 , lich
von 62°
,
iu
° ,
bei
dem Vorgebirge
Stadt, nörd-
und vor Jäderen und Lister zwischen Stu-
vanger uud Liudosnüs,
Norwegen, im Ganzen 13.825,02 QMcilen):
Schweden
in
Ackerland auf 4.892.000 Tonucnland (ungefähr 706 QMIu.,
davon kaum 70 für Norrlund) und das natürliche Wicscn-
oben
wenig über 200 Fuss. A.
Finanz -Comite’s
des
uördlichon
Borge, wio in Wcster-
der Gotischen Ebene mehrere
offiziellen
J.
an Ackerland mit
übrigens erheben sich aus
götland der schöne Kinnckullc
im
Berichte
Deutschland, aber doch auch Höhen aufzuweisen hat, die
Diess erhellt auch daraus, dass
Angaben das urbare Ackerland in Norwegen 1860 nur 51 QMcilen betrug (über das Wiesenland sind keine Auguben vorhanden), während nach dem Bericht nach
Landschaft
dem
gleich
ist,
in
Hinsicht die vorteil-
in dieser
haftere Stellung einnimmt.
ihrem süd-
der südlichsten
Schwedens, Sküuc (Schonen), welche zwar
419
Augen, dass Schweden auch
58
bis
59°,
in
Norwegen
so
wie
Schweden vor den südlichsten Landschaften Holland und Die Fjorde, welche mit ihren vielen Verzweigungen
Sküne. tief
in das
Norwegische Hochland einschneideo , gewällten
bequeme Wasserwege katiou möglich
ist,
in
Gegenden,
wo
keine
Erde sonst noch zu bieten ist
so gross,
Grenze
am
dass
Luudkommnni-
und machen, dass die Norwegische Küste
an Zerrissenheit und Grossartigkeit Alles hat.
übertrifft,
was
die
Die Zerrissenheit der Küste
der Küstensaum
von der Schwedischen
Skagerrak bis au dio Russische
um
Eismeere,
64»
Digitized
by Google
Die Skandinavische Halbinsel.
420 dessen Länge
würde,
in gerader Linie
in der Wirklichkeit, alle
über 2000 Meilen beträgt.
kaum 360 Meilen betragen Krümmungen mitgcrechnot,
Sunde, welche die vorgelagerten Inseln
vom
nen, sind eigentlich nichts Anderes
vom Meere dem Hochlando; die
angeführten
Ost - Finmarken
in
aber mit wenigen
weiter, die übrigen
hjems-, Christiania-Fjord) schmal und
der Fjorde
sind offener nnd Ausnahmen (Trond-
Längs den Ufern
tief.
barer Landstrcifcn, wolehcr durch die sich schroff und
erhebenden
Felsen
steil
Schutz gegen die Winde erhält,
sich
Mälar 22
33,68, der
der
nnd folgen in welchem
in
zu bemerken, dass häufig auf der Hauptrichtung des einen, z.
von Westen nach Osten oder von Nordwesten
B.
nach
Südosten, ein anderer senkrecht steht, also von Norden nach
Süden oder von Nordosten nach Südwesten, dass treffen,
sich
wenn
die Spalte
im Hochlande so
sie sich also
dass sie
tief ist,
unter den Meeresspiegel hinab erstreckt,
bis
so dass
also hierdurch eine Inselbildung bewirkt wird oder,
Grund der Spalte höher
tiefste
wo der
das Meer, zwischen
liegt nls
zwei benachbarten, durch Halbinseln
(in
Fiumarkcn Njarg
genannt) getrennten Fjorden im Hintergründe derselben oine
Thulsenkung vorhanden
tiefe
ist,
man Norwegisch Eid
die
befinden;
sich
sie
Fümund 2050
der grosse
F.
vom
lieget)
,
20 und 18 Meilen lang, der
Verzweigungen
ihren
allen
längste aber,
wenn mau den Vest -Fjord zwischen
Festlnnde und den Lofoton-Iuseln nicht mitrechnet,
Amte Nordre Bergenhuus
Sogne-Fjord im
mit
dem
ist
der
(Frithiofs Hei-
welcher gegen 32 Meilen so rocht in das Herz des
mat!»),
Hochlandes einschneidet. In Schweden kommen nur wenige bedeutende Einschnitte vor, auch
unbekaunt;
„Fjord” sein,
wenn
der
ist
hier die
Benennung
würde
der Miilar
bedeutendste
er nicht etwas höher
läge
duhcr süsses Wasser hätte; ziemlich
als
tief
die Ostsee
aber schneiden in
Üstergötlaud der Brävikeu uud der Slatbakcn ein. lich ist
(auch
auch
am
in
und
Schweden das Land unmittelbar
bemerkt
die noch verschiedenen
an»
Meere
Mälar) klippig, gleich hinter diesen Fclscnküsten
—
Die Halbinsel
ist ein
ungemein wasserreiches
Land. Die Gewässer und Sümpfe bedecken in V» 3
in Schweden 774,5, Norwegen 277, zusammen 1051,5 QMciicn, also fast
der ganzen Oberfläche.
besitzt
Schweden
,
der
Wcner
Die bedeutendsten T-andsee’n ist
eben
hier
geben mehreren Flüssen,
ist,
Richtungen
das grossartigste Beispiel hiervon
im Hordanger’schen Hochlaudc,
den Ursprung;
fliessen, ist
wohl der Sumpf Kol
von welchem nach
ver-
schiedenen Bichtungen acht selbstständige wasserreiche Flüsse
wird ermöglicht durch die cboue Ober-
Diess
abflicBsen.
Die wassorschweren Wolken über
fläche des Gcbirgslandcs.
dem Meere,
das der bis hierher sich erstreckende
Golfstrom stets
wanne
werden von den Seewinden
erhält,
eisfrei
an die Westküste getrieben und veranlassen hier uud im Hochlande einen Niederschlag, wie er nur
iu
den tropischen
Bergen jährlich über 80
(in
Zoll);
in
des Felsenbodens und de6
rauhen Klima’s keiu Tropfon durch Einsickerung und Ver-
dunstung vorloren gehen; daher haben sich fungen
Gebirgsseeü gebildet,
Wasser nach
allen
Ausweg
ist,
die auf
dem Hochland
reich; als
welche
in allen Vertie-
ihren
Überfluss an
Richtungen hin auBscnden,
sich dcsselbcu zu entledigen.
wo nur
ein
Duhcr sind auch
entspringenden Flüsse sehr wasser-
die meisten derselben sind eigentlich nichts Anderes
Reihen vou Laudsee’i»,
welche terrassenförmig
unter
ciuaudcr liegen und durch kurze Stromschnellcn und Wassermit einander verbunden sind.
fälle
lichen
Norwegen
Hochlande dieser oft
ist
bis uns
ein
westlichen und nörd-
die Entfernung von
Meer
dem Ursprung im
überall nur gering, hier ist datier
Charakter der Landsee’n
stürzt
Im
überall
nicht
einem einzigen
Fluss in
Falle,
entwickelt;
1000
bis
Gewöhn-
aber eröffnen sich dann weite und gctreidercichc Ebenen. Ste’n.
B.
mehrere der-
gar 4540 F. hoch;
vom Lesjö-Verks-Vund und
wie früher
Vigelniptjäro
Ländern vorkommt
Unter den zahlreichen Fjorden sind die
z.
Bygdin 3353, Tycn 3400,
,
dem Hochland aber kann wegen
,
auf
liegon
keinem anderen Euro-
in
Djupsvand 3430, Vigclniptjürn (Quelle des Glommen, der Guul- und dor Nid-Klv) 3575, Lungsö 3750 F., Lcirvand
nennt. Diese Eide, die zwischen beinahe allen Fjorden Vor-
schönsten der Trondhjems- und der Christiania-Fjord,
des
,
sclimai
päischen Lande Gegenstücke davon anzutreffen sind,
kommen, sind von äusserster Wichtigkeit, indem sie oft die einzig mögliche Kommunikation zwischen denselben vermitnamentlich zwischen dem Nams- Trondhjcras- und teln Romsdals-Fjord.
derselben
viele
Höhe, dass
einer so bedeutenden i
selben,
noch
ist
kaum
Mjösen,
Landsee'n sind
ganz dor Richtung des Thals,
ihrer Gestalt
und Svartdalsvand
der Fjord -Bildung
Landscc,
Tyri-Fjord im Westen von Christiania) lang und
und stark bevölkert
Bei
der Hjelmar 8,8S &c., wäh-
js,
Die Norwegischen
ist.
mit wenigen Ausnahmen (Kösvand im Süden des 66"
daher eines für diese Breiten sehr milden Klima’s erfreut ist.
,
Norwegische
grösste
20 QMeilen gross
Festlaude tren-
gewöhnlich ein schmaler niedriger und frucht-
ist
rend
als tiefe,
bedeckte Bisse oder Thalscnkungcn in bereits
Wetter |
Die Fjorde so wie auch die
94,78 QMeilcn gross, der
hängenden Felswand alter
len
und
in
Schweden,
Norwegon Flüsse wohl 60, ja 80 Mei-
Meer;
ins
wo
die
im
südlichen
vou der Quelle his an die Mündung zu durchlaufen
haben, bilden sie auch alle in ihrem Laufe Landsee’n.
WaMcrfä/te sind in allen Flüssen vorhanden, viele derselben sind die imposantesten und grossartigsten in Europa, so wie auch kein
Land
selben aufzuweisen hat.
in
Europa oine solche Menge der-
Die bekanntesten derselben sind
Digitized
by Google
Die Skandinavische Halbinsel. in
Schweden
Trollhätta-Fällo
die
zusammen 102,4
Zahl,
der Göta-Elf,
in
5
an
und imposantesten aber
in der Dal-Elf, die grössten
in
421
denen der zuletzt genannte
hoch und der Fall der Elfkarleby
F.
dem Boxen durch
mit
jetzt
einon Kanal in schiffbare Verbindung gesetzt wird.
den
Die Göta-Elf, der 10 Meilen lange Abfluss des grossen,
Lappländischen und Norrlündischen Flüssen, von denen der
134 F. hoch liegenden Wener-Sec’s, durchfliesst ein roman-
Njaumelselkas (Hascnsprung'l, 2-11,3 F. hoch, wohl der bedeu-
tisch-schönes Thal, bildet an vier Stellen Wasserfälle (darun-
tendste in Europa
men, 70
Norwegen der Sarpsfos im Glom-
in
ist
454 F.
Björöya,
,
,
Wasserfälle
ist
denn
u.
a.
ihm zur Hülfe gekommen ist. Fliusr. Wir erwähnen
—
diejenigen, welche für die
oder
sonst
Wegen
m.
etwas
wo
nicht die Kunst
Elf betrachten,
absendend
dem Kattegat man die Klar-
welche in Norwegen in der Gegend
Kommunikation von Wichtigkeit
heisst,
zum
Theil durch die Torende
Kalix
ihrem Eintrilt
bei
Klar-Elf erhält und
dur-
Fätnund- und
hierauf erst
durchfliesst,
ist
Gewässer
Wasserweg durch das
die Ostsee mit
dann
den
in
Wener
im Westen
einer Eisenbahn
bis Kihl
und dann mitverbunden mit
zusammenhängenden, von Dampfschiffen befahrenen,
den
drei
1 1
Meilen
durch-
Norden durch Kanalisimug des Flusses
Meilen
Kirche Ostmark, 4 Meilen weit, ausgedehnt wird.
die
bei
und mehrere Wasserfälle bildend,
fliessend
ist
Torneäfors
6
aufwärts schiffbar; darauf werden die Hedons-Fällo (53,4 F. hoch)
durch eincu Kanal
umgangen
;
dasselbe
vare beginnt
Ängermau,
(alle diese
Werke
1
die
Fyrisu
(bei
durch
schiffbar
Smedjehnckcn
am
die
,
304 F. hoch
,
und
bei
Im Osten
wo
,
eine
durch
thcils
Christinehamn
Im Westen
die
leitet
Gewässer
die
im
Schiffburkeit
noch bis an die
durch Kunälc,
theil»
knualisirtc (Seile -Kanal)
mehrerer
Landsee’n (darunter dor Glafs-Fjord) ab und das merkwürdige Wassersystem
0 Meilen
in Dalsland
ergiesst
sich bei
Köpmau-
Dieses Wassersystem, bestehend aus grösseren und
nebro.
kleineren
,
durch kurze Flüsse mit einander verbundenen
Landsce’u, wird jetzt bis an den Stora Ixe, der bis in Nor-
letztere
Anlagen des Strömsholm - Kanals
See Barken
deren
,
unter cinauder
dem Wener verbunden sind. By-Elf
mit
Becken des Mälar nimmt im Norden
Upsala) und die Kolbücksu auf,
Frykcu
das Philipetnd’sche Wassersystem
Menge von Landsce’n
sind in der Anlage begriffen);
ungemein prachtvoller Fluss, über
ein
ist
Sce’n
kurze Eisenbahnen
hinauf bis Sollcftea schiffbar und regelmässig von Dampfschiffen befuhren; dus
langen
der Klar-Elf
geschieht
10J Meilen höher hinauf mit den Edo-Füllen (70 Fuss), worauf mau noch 3 j Meilen weiter bis Norrvik kommen kann, wo dann eine Eisenbahn bis an don Erzberg Gelli-
Elv
Sie
füllt.
allen Schwedischen Flüssen, viele grosse Landsee’n
in
von
-
Schweden über den Namen
in
bei Carlstad
eine kurze Strecke durch Kunst schiffbar
telst
Trysil
(merkwürdige Bifurkation); Luleä, der bedeutendste unter
ihr
durch
ist
dass also hier
so
Höraas entspringt, den grossen Fämund-See (2056 F. hoch) hier unter den Flüssen nur
besonders Bcmcrkcnswcrthcs
In Schweden: Torncu,
langer
und
ist
,
Als oberen Lauf der Göta kann
verbindet.
bieten. 1.
über 50 Geogr. Meilen
ein
ganze Land hcrgcstcllt
dieser
auch kein einziger Skandinavischer
Fluss auf eino längere Strecke schiffbar,
siud
durch diesen mit dem Wetter vereinigt
der Feigumsfos, 680 F., 8 Fälle (Lerfos)
davon 67 senkrecht,
Der Wener
den westlichen Theil des Göta-Kanals mit dem Wiken und
Nid-Elv bei Trondhjcm, Fiskumfos in der Namsen-
in der
Elv, 276 F.
welche durch in Felsen ge-
die fünf Trollhätta-Fälle) ,
ter
sprengte Kunälo umgangen werden.
der Kjukandfos in der Maanc-Elv, einem Quoll-
F.,
llusso der Skicns-Elv, 753,6 F. hoch, der Yöringfos in der
wegen hiuein
bis
von wo eine
2.
durch Kanäle mit einander verbunden.
reicht,
In Norwegen:
Das Frcderikshnld’sche Wassersystem
Eisenbahn an den Sec Wessman führt; im Westen nimmt
längs der Schwedischen Grenze besteht aus einer Reihe von
der Mälar die Arboga auf,
kleinen Landsce’n, welche durch Kunäle mit einander ver-
von welcher ein Kanal
in
den
Hjelroar-Scc (71 F.) führt, im Süden den Abfluss dcsHjel-
bunden
mnr, Eskiletunnü oder Thorshällau, durch Kunst
standen
14 Meilen langer Wasserweg ent-
sind, so dass ein
Wetter-See’s, durchfliesst die See’n Boren (222 F.), Boxen
ist, und auch mit dem Stora Lee (also mit dem Wener) verbunden werden sollen; der letzte dieser See’n von welchem die (Femsö), */a Meile von Frederikshald
(100 F.) und Glan (63 F.) und ergiesst sich unterhalb Norr-
Tistedals-Elv abflicsst, liegt noch
bis Eskilstuna; Motala, Abfluss des 271
köping
in
führt von in
F.
schiffbar
hoch liegenden
,
den Bntviken ; die östliche Hälfte des Göta-Kanals
dem
Sliitbukcn durch den
den Wetter.
die Stängii,
Roxcn und Boren hinauf
In den Boxen ergiesst sich bei Linköpiug
welche die so ziemlich auf gleicher Höhe
lie-
genden, durch Kanäle (Kindu-Kanal) verbundenen, mit Dampf-
von malerischen Landschaften umgebeJuttern, Erlangen, Äsunden, Emmern, Nimmcrn, Jcrnlundcn und Rängen durchfliesst, von
bis .
jetzt
und dem Idde-Fjord gedacht viens
220
F. hoch,
daher
man
noch an keine Kanalnnlagc zwischen demselben
grösster Fluss,
jetzt plötzlich eine
hat.
früher
ist
Der Glommen, Skandinavon
Kongsvinger,
schiffen befahrenen,
jetzt cutladet er sich
nen Sce’u Krön,
seines
Strieru,
Nebenfluss
Überflusses ist
wo
er
Biegung nach Westen macht, gegen Süden
dem See Aklangen und dann dem Wener bei
auf
zugeflossen; noch
hohem Wasserstaud
diesem
Wege.
eines Thcils
Der bedeutendste
der Vormen, der Abfluss des grossen Mjösen-
Die Skandinavische Halbinsel.
422 welchen der Gudsbrands-Logcn
Scc’b, in
von dort bis
bis
Von
au deu Mjöscn schifTbar gemacht
am
Lillchammer
Ende des
nördlichsten
ist,
nebst Zweigbahnen
Christia-
am Vormcn
nach Eidsvold
eine Eisenbahn
nia führt
fällt.
der
,
von Hallsberg
a.
Urebro (dem
nach
wolchc sich un dio Privat bahn
2,3 Meilen,
Stuat gehörig),
zwischen Örobro und Arboga, ä| Meilen lang, die bis Köping fortgesetzt wird, nnschliesst, mit einer Zwcigbnhn von
wodurch
Sce's ein regel-
mässig von Dampfschiffen befahrener Wasserweg, 18 Meilen
Ervalla oder Dylto (Sehwcfelfubrikc) nach Nora, 2,1 Meilen;
Von der Stadt Hamar an der Ostscite des See's führt eine Eisenbahn nach dem lebhaften Marktplätze Üruudsot in Elverutn. Im Gudbrand -Thale, nördlich von Lillehammer, ist auf dem Losnu, einer Erweiterung des Logen, Dampfschifffahrt. Der Glommen ist nicht
b.
lang,
worden
eröffnet
au einigen
schiffbar, ausser
vinger wird
ist.
von Eig
er
in Vnaler
Kord
bis
in
dem von ihm
durchströraten Seo Oieren
Dampfschifffahrt Statt.
Glommen gauz nufgegeben und Bahu zwischen Christianin und gehende Eisenbahn
statt
dessen eine vou der
bis
,
mit Zweigbahnen
lang,
Meileu,
2,8
von
e.
8,44 Meilen
Stammbahn, von der Falköping über Jöuküpiug und Lund
abgehend bei
Christianstud
b.
von
a.
von Hcsslcholm nach
Eslöf nach Landskrona,
von
c.
3 Meilen, nebst Zweigbahn nach Helsingborg, 2,59 Meilen,
und
d.
von Eslöf nach Ystad
,
7,14 Meilen;
3. die östliche
Stammbahn, von der westlichen ausgehend bei Katrinchulm uud bestimmt, über Norrköping uud Linküping im Osten des Wetter bis Kiissjö
hei Lillesaud ab-
Eidsvold
uud
Meilen,
3,9
Alfvestad nach YTexiö, 1,64 Meilen,
findet
die Kanalisirung des
Borits,
die südliche
2.
;
nach Malmö, 35,6 Meilen
eine lebhafte
man
Jetzt hat
nach
Anlage begriffen)
vorigen
Brandvold
von einem kleinen Dampfschiffe befahren; eben so auf
(in
vou Kongs-
Stellen, z. B. nördlich
von Herrljunga
Herrljunga Uber Wcuersborg nach Uddevallu,
Kongsvinger längs des Flusses an-
doch
Jönköping gezogen zu werden,
bei
nur die nördliche Strecke von Katriueholm
ist
bis
gelegt und diese bis au diu Schwedische Grenze fortgesetzt,
Norrköping, 4
um
in
westliche Stammbahn, von der westlichen bei Porla (Laxä)
Verbindung zwischen Stockholm und
ausgehend und bestimmt, die Hauptstädte beider Reiche,
so
mit der nordwestlichen Stammbahn
im Verein
Schweden
(s.
u.) eine
Koch andere lang gestrockte Laud-
Christiania zu bewirken. see’n des südlichen
Norwegen,
Tyri-Fjord
Buskerud, Korso, Hitterdalsvaud so wie
u.
a.
in
Rands-Fjord
als
und Bandaksvand
Flau-, Hvideseid-
— Für
Bratsbcrg
in
u. a.,
Kommunikation
wer-
die
genommen werden; einstweilen besteht eine bequeme Wasserverbindung zwischen Arvika uud Cliristinehamn (s. ob.); 5. die nördliche Stammbahn, ausgehend von
im Allgemeinen vor-
Stockholm ist
bedeutend verbessert worden sind
—
die
Gesammtlänge der
ira
viken uud len,
zur Schifffahrt aptirtc Flüsse und
durch
endlich
die
seit
bahnen, derselben
tlieils
tlioils
dem
sind:
1.
die
Stockholm und Göteborg,
westliche
Die wichtigsten
Stammbahn
zwischen
42,6 Schwedische Meilen
')
lang,
Marman und von
die
Bahu
zwischen
Geile
letzterem an die Ostsee, 2 J Mei-
gegen
10 Meileu
(in
1
1
Meile,
gruben
1
1 Meilen,
dem Erzberge von Köping am von Ämmeberg am Nord-
Anlage), von
.
von Atvidaborg in Öslcrgötlund an die Kupfer-
bei Bcrsbo,
1
Meile, von Christinehamn an den See
Sjöiiudun,
1J Meile, so wie mehrere zur Verbindung der See'n des Philipstad’scheu Wassersystems; von der Klar-Elf
au
den See Fryken
s ,
/,
Meilen, von
den Seo Wcssman (Fortsetzung Kino Schwedische Meile, die tsieht nur hier, sondern auch hei den folgenden Angaben Über die Kiscnbnhnen gemeint wird, ist fast gleich lj Deutschen oder Geographischer.; 10,41 derselben gehen auf einen Grad des Äquator. ')
Anlage
ende des Wetter -See’s nach den benachbarten Zinkgruben,
Stamm-
Staate gehörige
Privat- oder Nebenbahnen.
iu
der mit diesen nicht zusammen-
sind:
MÜlar nach Uttersberg 3,36 Meilen,
1854 angelegten
Eisenbahnen, besonders in der südlichen, angebauteren Hälfte des Staates. Diese sind
8|j
davon
6,3 Meilen,
Meilen, von Südcriiumn an die See’u Berg-
vou Hudiksvall nach Forssa am Seo Dellen,
Gellivare,
von denen die meisten der grösseren von Dampfschiffen be-
werden;
M.ilar;
und Upsala,
in I.appmarken von der Luloa-Eif nach
See’n ungerechnet), so wie durch die zahlreichen Laudsce’n,
fahren
vom
Landschaften nördlich
Verbindungsbahn durch Stockholm
— Die wichtigsten
und Falun,
;
beträgt (vertiefte,
die
begriffen.
Jahre 1860
durch die bereits angeführten Kanäle 7248 Gcogr. Meilen und kanalisirten Flüsse, deren Gesammtlänge 70 Geogr. Meilen
in die
die Strecke zwischen Stockholm
hängenden Privntbahucu
Stations-Häusern (Güstgif-
Pferde geliefert wurden, betrug
—
in
bis Arvika, 3$ Meilen; die Strecke zwischen Arvika übor Carlstad nach Christinehamn 1 0,6 Moilen, soll später
so wio
H92
sind
von der Norwegischen
nordwestliche
in Angriff
sprengung der darauf vorkommenden häufigen Unebenheiten
in
dio
Grenze
ist in
durchschneidcn und in den letzten Decennien durch Hinweg-
Haupt wege, an denen
zu verbinden; davon
Cliristiunia,
5} Mcilou, uud
der unwirthburen Lappmarkcu das Lund in allen Richtungen
varcgÜrd)
4. die nord-
Arbeit die südöstliche Strecke von Porla bis Christinehamn,
welche mit alleiniger Ausnahme
Landstrassen,
in Anlage begriffen;
,
die innere
Schweden sehr gut gesorgt: durch trefflichen
j
Stockholm uud
in Christian,
den von Dampfschiffen befahren. Verkehrsmittel.
Meilen,
1
j Meilen, u. a.
des
dem See Burken an Strümsholm- Kanals),
m. Alle Städte Schwedens, die nu der Küste
und au Kanal- und Seelinien liegen, sind unter einander und besonders mit Stockholm uud Göteborg durch eiue leb-
Digitized
by Google
Die Skandinavische Halbinsel. Dampfschifffahrt
liufte
verbunden; die
Haupthaudelsstüdtc
mit den Haupthandelaplutzen der angren-
stehen überdies«
zenden Länder durch regelmässige Dampfschifffahrt
in
di-
rekter oder indirekter Verbindung.
Audi
in
worden,
Norwegen
um
theils
So
lnuga
um
ein
neue anzulegen
Weg
und
ein
in
bedeutende Unebenheiten vermeiden, sobuld derselbe einen Thnlo
in
das andere über das dazwi-
schen liegende Hochland geführt werden muss, stellen sich
Wege
der Anlugo fahrbarer
Schwierigkeiten
entgegen, die
kaum zu überwinden sind und wenigstens den Weg auf Höheu führen, die über die Baumgrenze hinaus bis in die Nähe der Schneegrenze führen (3- bis -1000 F.), so dass im Winter nicht gut zu benutzen
derselbe
man
während
dennoch Fjorden
in
er
im Filefjeld
dem
ist
oben)
(s.
westlichen Thcil
unterbrochen,
um dann
ist
B. der
dio
steigt
empor und
z.
80 Üeogr. Meilen gerade Entfernung nur 11 beträgt, und
Postweg von Christinnut nach Bergen lang,
auch
ist;
zu bedeutenden Umwegen gezwungen;
oft
die
bildet.
gegen
Diese günstige Lage
aus mehreren Theilcn, nämlich
besteht
demselben Thalc verbleibt, lassen sich mit ziemlicher Leich-
dem
Winde geschützten Hafen
alle
Ostsee, hier die
welche den geräumigen,
Salzsee (Saltsjön) genannt, i
Stadt (Staden)
ausserordentlich.
aber aus
423
Lund einschneidende Bucht der
Vieles in der neuesten Zeit gethan
bessern und möglichst zu ebnen, theils
tigkeit
ins
vorhandenen Laudstrusscu zu ver-
ist
dio
Westou
hat Stockholm zur ersten Stadt des Lande» erhoben.
doch erschwert der Charakter des Landes dergleichen Arbeiten
,
ist
auf 3RI7 F.
bis
er mehrmals von
man zu Wasser
überschreiten
Sie
der eigentlichen
1.
im Mittelpunkt des Ganzen.
Dieser älteste
Theil ist auf einer kleinen Insel eug und unregelmässig ge-
baut,
was
bei
den übrigen Thcilen nicht der Fall
aber dennoch schöne Ritterhaus u.
a.)
ergiesst
sich der Nordstrom, über den eine schöne steinerne führt, in die Salzsee
bat
ist,
Gebäude (Residenzsehloss, Rathhaus, seinem Umfange; im Nonien
in
und
am
südlichen
Ende
Brücke
diu Schleuse,
ist
über welche zwei eiserne Zugbrücken führen;
im Westen
führt eine kurze steinerne Brücke hinüber nach
dem Riddar-
holm
(Ritterinscl),
Hafen haben;
an welchem die Mülor-Dampfschiffe ihren
Södermahn (Süd Vorstadt), uneben, von bedeutendem Umfange, im Nordwesten mit den kleineren 2.
Mätnr-lnsolu Lüngholm und Reimershohn durch Brücken 3. Norrmolm (Nord vorstadt), im Süden zusammenhängend mit der ehemaligen Insel Blasiiholm, von
verbunden;
welcher eine schöne und lange eiserne Brücke nach Skepps-
holm
wo
(Schiffsinsel),
eine
holm
dem Etablissement der Murine, uud von
kurze Brücke nach dem kleinen felsigen Kastell-
Norrmalm
führt.
ist
der regelmässigste und schönste
Die Gesammt-
Stodtthcil. 4. Kuugshojm (Königsinsul), im Westeu von Norrmalm und damit durch zwei Brücken verbunden, ent-
läugc der Norwegischen Lnndstrnsscn, welche befuhren wer-
hält die Anstalten für die Gesundheitspflege; 5. Ladugnrds-
muss,
wieder auf eine kurze Strecke Uber ein da-
zwischen liegendes Kid zu Lande zu fahren.
den können, betrug im
kommt nur
J.
1860 2528 Gcogr. Meilen; duvon
sehr wenig auf die nördlichen Ämter, in denen
auch das Land eine so geringe Breite hat und so sehr von Fjorden zerschnitten die leichteste
der Lnndscc'n,
ist,
dass dio Kommunikation zu Wasser
Auch im Süden benutzt man dazu
ist.
wie oben bereits bemerkt
ist,
so wio auch
vorhandenen Eisenbahnen bereits angeführt
die
letzteren
muss noch
diu
vielo
siud.
Zu
zwischen Trondhjem und Stören,
7| Meilen gefügt werden. Die wichtigsten Landstrassen zwischen den beiden Staaten sind zwischen Christiaiiin und
lnndct im Osten von
Norrmalm, mit den Kasernen, grenzt
an die bedeutende, für die militärischen Übungen bestimmte
Ebeue Ladugürdsgärdc,
auf welcher
Pavillon, Borgen, erhebt; teste
gärden),
sich
im Süden davon
Promeuado der Stockholmer,
or 1
861 durch einen neuen bequemeren
ersetzt worden, der in
der Schwedischen Landschaft Jcmtlund die dortigen Landsce’n benutzt, welche im
Sommer auf Dampfschiffen
wer-
passirt
den, im Winter aber eine ganz ebene Eisfläche darbieten.
luppen, welche seit wenigen Jahren nufgekommen sind und die ehemaligen langsamen Ruderboote ganz verdrängt halten; die Zahl
Nebenkarten: Stockholm und Christiania. 1.
Stockholm. liegt'
— Die
Haupt- und llesidcnzstadt Schwe-
in einer unbeschreiblich
flüsse des grossen, inselreichen,
Landschaften umgebenen
schönen Gegend
am Aus-
von fruchtbaren und reichen
Mälar-Sec’s
in
eine
tief
gegen
die Verbindung zwischen
der Studt
und den zahllosen Landstellcn
Umgebung
derselben.
Für
in
der nächsten
die regelmässige Verbindung mit
entfernteren Gegenden, den sämmtiiehen Städten
am
Mälur,
der Linie des Götn-Kanals, den Schwedischen Städten längs
der ganzen Küste von
dens
schon auf über 50, doch
derselben steigt jetzt
unterhält die Mehrzahl derselben
Hupunmda
bis
Finnland, Petersburg, Reval, Stettin,
Göteborg, so wie mit
Lübeck und Kopen-
hagen sorgen die grösseren Dampfschiffe, deren Zahl über ist.
Der Handel Stockholm^ sowohl mit dem
Ausland
ist
sehr bedeutend ;
um
In-
als
1
00
dem
nur den letztgenannten
zu bezeichnen, führen wir an, dass
1863 vom Anslande
Digitized
by Google
Die Skandinavische Halbinsel.
424 Fahrzeuge
1057
einliefcn
mit
von
Tragfähigkeit
einer
Vorstädte,
welche zum Theil früher zu dem Amte Agers-
42.361 Neulasten (Nylüster ü 10.000 Pfund) und ausliefcn
huus gehörten, wührcud Christiania eine eigne Verwaltung
969 Fahrzeuge von 38.140 Neulasten,
hat, jetzt aber ganz mit der Stadt
zu diesem Uandel
121
so wie dass die Stadt
vou 8847 Neulasten
eigne Sehiffo
Die Häuser der Stadt sind massiv und gut gebaut,
besass.
nur in den outlogcnstcn Theilcn giebt cs noch unansehnliche
immer mehr
hölzerne Häuser, die jedoch von Jahr zu Jahr
verschwinden und durch schöne Neubauten ersetzt werden.
Eine der ersten Merkwürdigkeiten
der Stadt
wird schon
in der nächsten Zukunft die durch die Stadt geführte Eisen-
bahn darbieten, welche
jetzt in
Anlage begriffen und wegen
zu überwindenden Schwierigkeiten
der vielen
Riesenwerk
ist.
Unweit des jetzigen Bahnhofes
wahres
ein
Süd-
in der
um
rund
die Stadt
Von ihnen
theils
theils
Behörden so wie die Stiftung der Univer-
und besonders ihre Lago
und reichen Gegend und an dem
H50
der Ausfuhr-Artikel
F. langen,
32 F. breiten und über diesen mittelst
zum
,
wodurch
sie
Bergen
Fahrzeuge aptirten eisernen Brücke in die eigentliche Stadt,
Städte
u.
dagegen
zurück,
Norwegens
Hinsichtlich des Werthes
sind.
hauptsächlich bestehend
dukteu, Eisen, Hüutcu
der
Durchlässen
in einer fruchtbaren
tiefen Fjord,
zu einem wichtigen Handelsplatz erhoben wird, die wir-
voretadt mittelst eines
den Mülar,
ira
hatte,
Erhebung zur Hauptstadt des Landes und zum
ihre
Sitz der höchsten sität,
kenden Ursuchen gewesen
750 F. langen, am Südcndo
Piper-
:
oder üaralebyn
diesem Jahrhundert ungemein rasch emporgeblüht, wozu
Bahn unter der hoch liegenden Süd-
19 F. hohen Tunnels an
sind, liegen
Die Stadt, welche 1801 nur 9527 Einwohner
Osten. ist in
und Oslo
Grönland
Vaterland,
den,
vorstadt wird die neue
einer
vereinigt
siud die wichtigsten
vigen im Westen, Bergfjerdingen und Hammersborg im Nor-
a.
m.
steht
,
übertrifft
die
Waldprohinter
süramtüchen
Werthes der Einfuhr;
des
hiusichtlich
iu
ChriBtiunia
es
vom Auslände 1421
darauf mittelst einer kurzen Brücke nach dem Kiddurholm
1863
und endlich
Tragfähigkeit von 70.648 Kommerzlustcu (a 2£ Engl. Tons)
mittelst einer
560
langen eisernen Brücke
F.
noch der Nordvoretadt geführt, woselbst dor neue Buhnhof den man dem Mülar ab-
angelegt wird auf einem Grunde,
Seitcubahucn zweigen sich au mehreren Stcllon
gewinnt.
nach den verschiedenen Theilcn der nüfen 2.
Chrittiania.
—
malerisch
Die Hauptstadt Norwegens liegt in
schönen Christinnia-Fjordes
,
wo
dieser
sich
Bunde - Fjord gegen Süden krümmt. Die eigentliche Stadt ist regelmässig und gut gebaut mit massiven Häu-
als
sern,
aber die weitläufigen Vorstädte hoben noch hie und
da unregelmässige Strassen pflastert
sind,
,
diu
nicht
einmal
lasten,
überall ge-
und unansehnliche hölzerne Häuser.
Diese
Schiffe
an
mit
einer
Schiffe mit 64.054 Komraerz-
auch besass die Stadt 187 eigne Schiffe mit 18.991
Kommerzlasten. Sehr lebhaft Chri8tiania-Fjord
ab.
ungemein schöner Uogoud an der innersten nördlichen Bucht dos
kamen
und os gingen duhiu ab 1134
ist die
und ausserdem
Dampfschifffahrt auf
dem
steht Christinnia nicht nur
mit allen Norwegischen Küstonstädten bis nach Vodsö hinauf, sondern
auch mit ausländischen Städten (Göteborg, Malmö,
Kopenhagen, Lübeck, Humburg, Amsterdam, London regelmässiger
Dumpfschiffverbindung.
Hierzu
u. a.) in
kommt der
durch die Eisenbahn nach Eidsvold und die Dampfschifffahrt auf
dem Mjösen
Schweden
dem Öieren
so wie durch
die
über Kongs vinger nach
fortgesetzte Eisenbahn nebst Dampfschifffahrt auf
vermittelte lebhafte Verkehr mit
dem Binnenlande.
Geographische Notizen. Welches
Ist
der höchste Borg ln 8chloswig-HolBtoin? Von L. Fritderichtrn
in
Kiel.
,
Namen Schumacher und Gcerz
in
wissenschaftlicher Bezie-
hung der Bevölkerung Schics wig-Holstein’s
lium ungchörou, so ist cs bis jetzt wohl Nicmaudeu einau der Nichtigkeit der Beobachtung zu zweifeln, und es ist demgemäss bisher auch dem Bungs-Berg überall die Ehre widerfuhren, als höelistc Kuppe Schlcswig-Holstein’s angesehen zu worden. Wir unsererseits erkühnen uns, dem Bungs-Berge seinen Bang streitig zu machen und ihn auf den Picls-Berg oder Hessenstcin, nordwestlich von Liitjenburg belegen uud von Gcerz nach einem von der Gutsobrigkeit von Pauker ausgefÜhrton Nivellement zum ersten Mal zu einer Höhe von 448 Hamburger Fuss, exel. des 83 F. hohen Thurmes, verzeichnet, zu übertragen. Wir werdon zu unserer Annahmo und damit zu einer Erörterung durch folgende Umstände veranlasst. Während des verflossenen Sommers hielt sich der Landschaftsmaler Loos aus Kiel im Auftrag des Grossherzogs von Oldenburg wührcud 14 Togo im östlichen Holstein auf, um vom
gefallen,
ln der Geerz’schcn Denkschrift zu seiner Kurte von Schleswig-Holstein, betitelt „Geschichte der geographischen Vermessungen und der Landkarten Nord-Albingiuns vom Ende des 15. Jahrhunderts bis zum Jahre 1859”, Berlin 1859, finden wir in dem Abschnitte „Höhenmessungen” den BungsBerg, im östlichen Holstein, iu der an das Oldcnburgisclie Füretcnthum Lübeck grenzenden Gruppe der Holstein-Gottorfischen Fideikoramissgiitor gelegen als den höchsten Punkt Scnloswig-HoLstein’s und zwar nach den unter Schumacher’s Leitung vorgenommeiicn Messungen zu 554 Hamburger Fuss angegeben und zugleich die Bemerkung hinzugefügt, dass frühere Angaben berichtigt worden sind. Weil die als ein
Evange-
425
Notizen. £ung*- Berg
aus ein Panorama des östlichen Holstein auf-
zuoehmen. Als erster Blcistiftstrich galt es Herrn Loos, wie jedem Maler, den Horizont zu lixircn. Da bei dem in Frage stehenden Panorama scheinbarer und wahrer Horizont Zuso könneu wir auch bei unserer Erörterung Unterschied als verschwindend annchmeu. So oft nun Herr Loos bei seiner Zeichnung beschäftigt war (also wahrend 14 Tage), konnte er niemals vom Thurme des Bungs-Berges noch vom Fusse des Thurmes aus den Hori-
sammenfällen,
diesen
zont hinter dem Piels-Berg erblicken, und wenn Herr Loos auf dein Piels- Berge sieh befand so sah er von der Kuppe des Biels-Berges aus, die von Geerz zu 445 Ham,
angegeben ist, also um 109 F. niedriger als Rchumachcr’sche Messung des Bungs-Berges, weit über weg die Thiirme von Lübeck ') und konnte l)io Erzählung dieser den ganzen Horizont überschauen. Thatsache hat zu ferneren Beobachtungen Veranlassung gegeben, die alle dasselbe bestätigen, und wir selbst, um uns von der Richtigkeit zu überzeugen , haben das von Herrn Loos gezeichnete Panorama vor Augen gehabt und können bei der bekannten Gediegenheit und Genauigkeit des Herrn Landschaftsmalers Loos über die Thatsache nicht mehr im Zweifel sein. Physikalische Erscheinungen, Luftspiegelungen, können bei der während 14 Tage fortgesetzten und später von anderen Herren erneuerten Beobachtung nicht Vorgelegen haben. Ist die Thatsache in alleu Details begründet und sie unterliegt keinem Zweifel so muss der Höhenunter, schied der beiden Berge ein ziemlich beträchtlicher, ja gewiss 100 Fuss betragen und der Bungs-Berg wird nicht allein in seiner Würde degradirt, sondern, was ein noch weit interessanteres Factum, der Piels-Berg erhebt sich zu einer Höhe von circa 600 Fuss und wird der höchste Punkt der
wir aus einer Korrespondenz in der Kölnischen Zeitung, 18. Oktober 1866: „Die Absatzverhältnissc der Achat waareu- Fabriken gestalten sich von Jahr zu Jahr günstiger. Während vor 5 bis 6 Jnhren dieser Industriezweig nur auf Oberstein und Idar beschränkt war, Imt er sich jetzt auch auf einige Ortschaften des l’reussischen Hochwaldes, wo die nöthigeu Wassergefälle vorhanden sind, ausgedehnt. Im vorigen Jahre waren im Fürstenthum Birkenfeld 1 1 7 Schleifereien, in den Preussischcn Ortschuften aber 35 vorhanden. Die erwähnte Industrie hat dadurch eine beträchtliche Ausdehnung erhalten dass seit ungefähr 1 5 Jahren auch fremde Halb) einige Beobachtungen über das Treibeis anzustellen. Als ich um 5. Januar über den Kleinen Sund fuhr, war die Küste von Moou mit einer breiartigen Masse von Treibeis erfüllt, welche die geringe Tiefe des hiesigen Meeres Das Eis bildete mit dem bis uuf den Grund ausfüllte. Wasser eine breiartige formlose Mttsse vou einer solchen Konsistenz wie Schnee, den mau zuerst in eine Schale mit kaltem Wasser übergosseu hincingcdrückt und darauf Durch solches Treibeis kommt man mit einem Boot hat. sehr schwer hindurch , indem dasselbe das Boot fest umklammert und die Durchfahrt im höchsten Grude behindert, so dass man nur dadurch das Boot vorwärts bewegen kaun, dass man es in niedrigem Wusser mit Hülfe von Stangen vorwärts schiebt. Als ich mich später vom 29. Januar bis 4. Februar in Werder am Grossen Sunde und auf der lusel Schilden in demselben nufhielt, hatte ich Gelegenheit, sehr verschiedene Arten des Treibeises zu sehen. Zunächst sah ich eine grosse
Menge abgerissener sam schwimmende
steht
,
mung
sie'
besteht, dass eine
I
Masse sehr kleiner, niedriger Wellen
dio
Obcrlläche des Wassers bedecken, welche, wenn man ihren Bau geuauer betrachtet, aus etwas in die Länge gezogenen koukaveu Flächen bestehen, die von gekrümmten Liuien
begrenzt werden, so schwingen dieselben nach den bekannten, der Wellcnlchre zur Anwendung gebrachten Pendelgesetzen hin und her. Die Schwingungen dieser verschiedenen, einander begrenzenden konkaven Flächen sind aber nicht gleichmäßig, sondern jede Fläche hat ihre besonderen Schwingungen; datier bleiben die Begrenzungslinien derselben in
j
Reibungen der Begrenau einander Statt. Sind nun diese konkaven wie oben bemerkt mit frisch gefallenem Schnee bedeckt, so breitot sieh derselbe uuf der konkaveit Fläche gleichmäßig aus und bildet ebenfalls eine konkave Fläche, aber an den Rändern reibt sieh die Schuecilüche der einen koukaveu Flüche an die der anderen und hierdurch kaun die aus dem gefallenen Schnee gebildete düuue Schneedecke sich nicht in eine Fläche legen, sondern wird stets aus ihrer Lage gehoben und bildet dadurch erhabene Ränder, die aus aufgeschüttetem Schnee oder aus feinen Eislamellen bestehen und Eissäume ') bilden. Dadurch, dass diese schwere Schneedecke die Oberfläche des Wassers bedeckt, hat ein schwacher nicht stets dieselben, es finden hier
zungslinien
Flächen
i
grösserer oder kleinerer Eisfelder, gleich-
in
führten.
Wind
Länge von 6 bis 14 F. hatten, zogen sehr schnell vorwärts und wie sie mit bedeutender Geschwindigkeit hinter einander durch don Sund zogen, glichcu sie einer Reihe ein-
,
,
nicht
mehr
die Kraft
,
auf der Oberfläche des Was-
Wellenbewegung hervorzurufen, und dio Oberfläche Ebene dar, die mit einer Schneeseliicht bedeckt ist, welche die oben erwähnte, während des Wellenschlages erhaltene Form beibehäit und nun gefriert und auch dann eine netzförmige Eisfläche zeigt. sers die stellt
ander folgender Eiscubuhuwaggous. Grössere oder kleinere Strecken des Sundes wurden von einem ähnlichen Breigemisch von Eis, Schnee und Wasser Itcdeckt, wie ich oben Die aus dem Kleinen* Sunde bereits beschrieben habe. kleinen hohen Eisschollen sind unten aus blauem dichten Eis gebildet, das, da es mit Wasser durchzogen ist, welches sich in die Poren des Eises hineinzieht , beinahe die Farbe des umgebenden Wassers hat, während der oben herausragende Thcil desselben vom Wasser bis zur Oberfläche immer heller und heller wird, bis die Eisschollen an ihrer höchsten Fläche ganz weise sind, was sich daraus erklärt, dass hier die Poren des Eises ganz leer sind und das Eis oben aus mehreren dünnen Eislamellen besteht, die unregelmässig zu einander gestellt der ganzen Obcrlläche ein Häutig haben die breiartigen rauhes Ansehen verleihen.
eine ruhig stehende
Endlich bilden sich bei Temperaturen, welche nicht viel unter 0° R. liegen, bei bewegter See Eisnadolu, welche gruppenweise dio Wasseroberfläche, hedecken. Ob diese sieh wie im süssen Wasser au der Oberfläche bilden oder, wie Edlund '-) von den Küsten Schwedens und Norwegens berichtet, aus der Tiefe heraufsteigen, darüber habe ich keine Beobachtungen augcstcllt. Diese und die vorher geseliildertcn Eisbildungen gefrieren immer stärker und wenn sie in der Nähe des Landes sind, so tragen sic wesentlich dazu bei, die Bildung der KiistenEiskruste zu beschleunigen; sind sie jedoch entfernt vom Lande, so gefrieren sie zu Eisinseln und bilden somit Treibeis, ’)
von mir in Erdmaun's Journal für praktische Chemie, ’) Eine Bd. 98, S. 25t, veröffentlichte Analrsc des G»t«ccwa«jer» aus dem Grossen Sunde zwischen der Insel Moon und dem Festlande von Ehstland bezeichnet aus Versehen irrthüraiieh die bugo des Grossen Sundes zwischen don Inseln Osel und Moon, welchen Fehler ich hiermit berichtige.
Wasser gefallene Schueemassc dieselbe netz-
förmige Zeichnung, welche Erscheinung sich wie folgt erklärt. Wenn das Wasser so wenig bewegt ist, dass seine Oberfläche, wie man sich ausdrückt, nur gekräuselt ist, was darin
Inseln, sich langsam vorwärts bewegen, der Richtung, wohin Wind oder MeeresströKleine Eisblöcke, welche bedeutend höher aus dem Wasser hervorragten, indem sie über demselben die Höhe von 2 bis 3 Fuss erreichten , dabei aber eine
und zwar
erhält diese ins
.
der
I li
Untersuchungen über die Fitbrdcckung de» Meeres an den Kilstou «ein ()*ct und Moon von I>r. A. F. Baron Sa»», in Melange« phys. du Bulletin de l’Aead. Imp. des sc. de St.-Pcter»bourg,
et chitn. tirfs
T. VI, p. 527. ’) Ober die Bildung de« Eise« im Meere, von E. Edlund, in Poggcndorf« Annalen der Chemie und Pbys., lld. CX.XI, pp. 513 lf.
Notizen.
nur aus Trümmern früheren festen Eises besteht, sondern sich auch scli>ststündig auf dem Meere iu Gestalt von Kisinseiu bildet. Dass die freiu Eisbildung im Meere auch nicht
einen Beitrag zur Treibeisbildung E. Edlund
')
liefert,
ist
In der „Kölnischen Zeitung" vom 21. Oktober 1866 liest man: „Der ehemalige Kedaeteur en chcf des Journal de Constantinoplc theilt im Memorial Diplomatique einige sehr interessante Einzelheiten über die Bevölkerungen mit, welche die Türkei bewohnen. Ihm zufolge ist es lächerlich, den 2 bis 3 Millionen Griechen, welche es iu Allem giebt, die Europäische Türkei zuspreeheu zu wollen. Er giebt zu, dass es in der Türkei 12 Millionen Menschen giebt die sich zur ^«genannten. griechischen Religion bekennen, diese seien aber aus Völkerschaften zusammengesetzt, die sich von je her gehasst und bekriegt hätten. Nach offiziellen Quellen seien diese 12 Millionen folgcndermuussen zusammengesetzt: Griechen 1.000.000, Rumüucn 4.100.000, Serben 1.000.000, Bulgaren 4.000.000, Bosnier und Herzegowiner 1.100.000, Albanesen, Armenier und Andere 800.000. Türken gebe es aber nicht 2 Millionen, wie inan immer behauptete, sondern 6 Millionen, was bei einer Änderung der Lage der Dinge in der Europäischen Türkei jedenfalls in Betracht gezogen werden müsse.” Durch die Autorität des aus „offiziellen Quellen" schöpfenden Chef - Redacteurs einer Konstantinopeler Zeitung könnte man sich verleiten lassen, diesen Zahlenangaben Glauben zu schenken und einen wissenschaftlichen Werth beizulegcu. Man hat aber jetzt in Beluu’s „Geographischem Jahrbuch” ein bequemes Mittel, um sieh über die Glaubwürdigkeit solcher Angaben sofort zu orientiren. Dort finden wir (S. 47) eine ethnographische Tabelle über die Türkei nach den anerkanntesten Autoritäten, aus welcher sich die 6 Millionen Türken (Osmnnen) ganz unzweifelhaft als eine enorme Übertreibung erweisen. Die Tabelle ist folgende:
von
bereits
behauptet worden.
Die Mummuth-Expodltion.
Vor wenigen Monaten erwähnten wir anlässlich der neuesten Arbeiten über das Maiumuth („Geogr. Mitth." 1 866, Heft IX, SS. 325 ff.) hoffnungsvoll die Sendung des Geologen Er. Schmidt nach den Eisgcfildcu Nord-Sibiriens wo er eine 1864 aufgefundene Mammuth- Leiche untersuchen und für den späteren Transport nach St Petersburg iu Sicherheit bringen sollte. Die Nachrichten über diesen Fund Hessen kaum einen Zweifel, dass es sich um eiu vollständig
,
,
erhaltenes Exemplar handle, und
man
durfte mit liecht er-
warten, es werde dem Abgesandten der Petersburger Akademie gelingen, über das räthselhafte Vorkommen solcher Zeugen einer längst vergangenen Zeit im ewig gefrorcuen Boden des Sibirischen Küstenstriches, über ihre Lagerungsverhältnisse, ihre Lebens- und Nahmngsweise wichtige Aufschlüsse zu geben. Leider sind wir aber nur um eiue Täuschung reicher geworden. Es wurde angeführt, dass Magister Schmidt am 12. Fe-
bruar d. J. St. Petersburg verlicss, am 24. März in Jeniswar und von dort zu Schlitten bis Ochotskoje N. Br.) reisen, dann in Dudinsk am unteren Jenissei (70 den Finder des Mammuth erfragen und nach Weggang des Schnees dieses selbst aufsuchen wollte. Wie nun in der seiek
Oktober-Sitzung der Kaiserl. Kussisehen Geographischen Gesellschaft berichtet wurde, ist es ihm zwar gelungen, die Mummuth-Leiche aufzufinden, die Nachrichten darüber haben
nach Prhro
Slaven Bulgaren . 4 . 500.000 1.500.000 Serben . Bosnier, Herze-
sich aber als sehr übertrieben herausgestellt. Statt eines vollständigen und gut erhaltenen Exemplare» waren nur die Haut und einige halb verfaulte Knochen vorhanden.
Unzweifelhaft wird
man
bald Ausführlicheres darüber ,
vernehmen. Die hier mitgothciltc Nachricht stammt von der Expedition, die im Auftrag der Irkutsker Geogr. Ge-
.
rere
i
|
Zigeuner Tataren (Xog.ti) Brutsche
J.
nach Lcjcnn 1 ;
•)
nach Picker
7.700.000
4.500.000 1.600.000
.
1.660.000
.
,
4.202.000 1.309.302
«90.000 400.000
60.0O0 125.000 80.000 25.000
1
.
390.000 33.000
100.000 4.400.000 1.300.000 1.600.000 1.000.000 400.000 200.000 500.000
1.200 44.116
,
Pothorlck über seine Karte
dem Aufsatz über John
.
•
1.050.00t)
.
.
.
4.300.000 1.6GO.OOO 1.055.000
.
....
Magyaren Araber
ln
Roden
v.
....
Armenier Juden
Mai
d. J. in Jenisseisk eingetroffen, Lopatin machte mehgeologische Exkursionen in der Umgegend der Stadt und besuchte unter Anderem ein seit dem 17. Jahrhundert bearbeitetes Eisen-Bergwerk, während ein anderes Mitglied, »Stschapow, ethnographische Beobachtungen in den umliegenden Dörfern sammelte. Die Expedition fuhr sodann auf einem Dampfboot den Jenissei hinab, war atu 11. Juni in Turuchanslc und wollte bis zu den Brechow-Inseln hinabfuhren, sich dort bis zum 13. Juli aufhultcn, eine Exkursion nach dem Eismeer machen und am 1 August in der Station Krestowsky zurück sein, von wo noch einige Ausflüge in
gowiner und Krauter . 1.450.000 Sonstige Slaven 250.000 Kroaten Kuxsen u. Polen
Rumänen u. Zinzarcn Skipctnrcn (Albaner) Oaiuanen. Griechen
sellschaft die Uferlaudsehaften des Jenissei explorirte und in Dudinsk dein Magister Schmidt begegnete. Die Mitglieder dieser von I.opntin geleiteten Expedition waren am 8.
427 Die Zahl der Türken in der Türkei.
es crgiebt sich hieraus, dass das Treibeis in der Ostsee
und
vom
40./iu*u**rt* n Erraittclongen Ober Hau dtd uud Verkehr, Pr-Mlnktlon. Finanzen, Armee und Mur. ne Ac &c. Kadi 4cm Vorgang mehrerer anderer Statistischer Bureaux hat daher auch da.» Im KnUorL Rjstisehcu Mibisteriutn de* Inneren bestehende StatUtixclm (Vtitrai* ComJtd unter Direktton von P. v. äaenesow begonnen , «in Jahrbuch horauazugeben, ein höcb»t dankenswert)!«« Untcmahiaru . da« »1s liauptqiicil«- Olr dl« statlstUchcn Varhültni*»« dea HiMsiccben Reiche« bald Otgetwolne Vcrlu-ei* tuug gewinneu luua«, zutnai die Ausnutzung der Im Text gegebenen Erlautcrnn* gen «&c. durch die bevor»tebendc Publikation einer französUcben Auagaha bald Jedem möglich werden wird, lieben wir aus dem reichen Inhalt de« vorliegenden «tatvn Bandes die Listen llber Areal und Bevölkerung, di* Tabellen Uber die Finanzen. die Armee, den Handel. d«n 8 konern* trirt oui dort Im Dorf 8tepno*Dir*>ru»-S«+ und die ehere Karova, von G. v. Helmeraen, mit Die Geologie in Ru»tl«nd. von G. r. IJeimersen. Der Verkehr Runvlmid* mit Wo r. Ger*! MdL
1
Inhalt: Karte.
—
—
Brandt, J. K. Mittbeilungen über die Gestalt und Unterscheidungsmerkmale das Maiumuth oder Maniont. (Bulletin de l'Academie de* Sciences de St.-Petersbourg, T. X, Nr. 1, pp. 94—118.) :
Siehe »Georr. Mltth." lafiff. Heft IX. S. 3». Frankl, l)r. J. A.: Die Mineralquellen des
Kaukasus. (Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft, VIII. Jahrgang 1864, Heft 2 , SS. fOI—904.) v. Skizzen aus dem Kaukasus. (Das Ausland 1866, 781— 78C; 810 Nr. 33, SS. Nr. 34, SS. 814; Nr. 35, SS. 825
Gersten berg, K.
—
* .Statistische« de* Russischen Reiches, herausgegeben vorn Statistischen Ccntrai-Comitc im Ministerium der inneren Angelegenheiten. L 8°, 570 pp. St. Petersburg 1866. (ln Russischer
:
—
—828.) Bebilderung der Kurden und Lmghivr, Wanderungen in Kaclieti
dh je-
,
»ld#u-K