Kurdisch-persische Forschungen: Band 4 Mundarten der Zâzâ, hauptsächlich aus Siwerek und Kor [Reprint 2019 ed.] 9783110418149, 9783110419375

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Kurdisch-persische Forschungen: Band 4 Mundarten der Zâzâ, hauptsächlich aus Siwerek und Kor [Reprint 2019 ed.]
 9783110418149, 9783110419375

Table of contents :
Inhaltsübersicht
Vorrede
Erklärung der Abkürzungen
Einleitung
I. Zur Frage der Volks- und Sprachnamen; Zâzâ und Dimlî
II. Einiges über die Verbreitung des Zâzâ zu Beginn des 20. Jahrhunderts
III. Geschichte der Erforschung der Zâzâ-Sprache
IV. Vom Verhältnis der Zâzâ-Mundarten zueinander
V. Die Stellung des Zâzâ zu anderen neuiranischen Sprachen
VI. Das Zâzâ und außeriranische Sprachen
VII. Zum Inhalt der Texte
Hauptteil
Zâzâ aus Siwerek
Vokabular des Bijaq-Zâzâ
Zâzâ aus Kor
Čabakhčur-Zâzâ
Zâzâ aus Kighi
Anhang
Karte - Zâzâ

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KURDISCH-PERSISCHE FORSCHUNGEN

KURDISCH-PERSISCHE FORSCHUNGEN ERGEBNISSE EINER VON 1901 BIS 1903 UND 1906 BIS 1907 IN PERSIEN UND DER ASIATISCHEN TÜRKEI AUSGEFÜHRTEN FORSCHUNGSREISE VON

OSKAR MANN FORTGEFÜHRT VON

KARL HADANK

ABTEILUNG III (NORDWESTIRANISCH) BAND IV

BERLIN 1932 VERLAG DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KOMMISSION BEI W A L T E R DE GRUYTER & CO.

MUNDARTEN DER ZAZA, HAUPTSÄCHLICH AUS

SIWEREK UND KOR BEARBEITET VON

KARL HADANK

BERLIN 1932 VERLAG DER PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN KOMMISSION BEI WALTER DE GRUYTER & CO.

DRUCK VON J. J. AUGUSTIN IN GLÜCKSTADT UND HAMBURG

Inhaltsübersicht. Seite

Vorrede

VI

E r k l ä r u n g der A b k ü r z u n g e n

XI

Einleitung I. Zur Frage der Volks- und Sprachennamen; Zäzä und Dimli .**** II. Einiges über die Verbreitung des Zäzä zu Beginn des 20. Jahrhunderts III. Geschichte der Erforschung der Zäzä-Sprache IV. Vom Verhältnis der Zäzä-Mundarten zueinander . . . . V. Die Stellung des Zäzä zu anderen neuiranischen Sprachen VI. Das Zäzä und außeriranische Sprachen VII. Zum Inhalt der Texte Hauptteil Zäzä aus Siwerek Vokabular des Bijaq-Zäzä Zäzä aus Kor Cabakhcur-Zäzä Zäzä aus Kighi

1 1 6 9 14 17 31 39 45 45 210 220 355 370

A n h a n g I. Zur Frage nach der Art und Verbreitung gewisser Vokale in neuiranischen Sprachen 387 II. Verschiedenheit der Sprachen bei Zoroastriern neuerer Zeit 394 Verbesserungen zu Bd. II (1930) der III. Abt

397

Vorrede. Indem ich dem II. Bande dieser Abt. statt des III. zunächst den IV. anreihe, folge ich einem Wunsche des Geh. Oberregierungsrates Prof. Dr. Eduard Sachau (f am 17. September 1930). Ebensowenig wie bei ihm erfüllte sich die Hoffnung, die Veröffentlichung des Zäzä-Bandes noch erleben zu können, bei Prof. Dr. Albert v. Le Coq (f 21. April 1930). Nachdem er im Jahre 1902 Proben des Zäzä aufgenommen hatte, vermochte er in die Eigentümlichkeiten der Zäzä-Grammatik nicht mehr einzudringen, weil ihn bald danach die Turfan-Expeditionen mit ihren großen Ansprüchen an Kraft und Zeit auf andere Arbeitsgebiete führten. Von den Sprachen der III. Abt. der K. P. F. hat mich das Zäzä am längsten beschäftigt. An ihm versuchte ich mich bald nach der Übernahme des Auftrages zur Fortführung des Werkes O. Manns — ohne zu ahnen, daß ich gleich an das schwierigste Unternehmen herangegangen war. Nach einiger Zeit mußte ich das Zäzä beiseite legen, um mich weniger anspruchsvollen Aufgaben zuzuwenden. Denn erst im Laufe der Jahre wurde mir klar, daß die Bearbeitung der Zäzä-Texte und die Darlegung ihrer Grammatik eine gewisse Vertrautheit mit dem Güräni, Giläki, Mäzendärani, Ästeräbädi, Sämnäni, Näyini, Kurdischen, Ossetischen, Armenischen, Türkischen, Arabischen u. a. Sprachen erforderte. Bei der Abfassung und Einrichtung des vorliegenden Bandes befand ich mich in einer Zwangslage. Einerseits mußte der von 0 . Mann gesammelte Sprachstoff wegen seiner Kostbarkeit möglichst lückenlos vorgelegt, zugleich bei der Schwierigkeit der Sprache, deren Grammatik bisher noch nicht geschrieben worden war, elementar und übersichtlich erläutert werden. Andererseits nötigten mich die Erfahrungen mit dem Ms. des II. Bandes, das erst nach langer Wartezeit gedruckt werden konnte, zu einer Knappheit der Fassung besonders der „Einleitung". Ein Kapitel zur neueren Geschichte der Zäzä ist im vorliegenden Buche ganz weggelassen; und aus meinen großen

— VII — Stoffsammlungen zur historischen Geographie und Ethnographie, zur Volks- und Religionskunde der Zäzä teile ich hier nur Auszüge und Einzelbemerkungen mit. Verzichtet habe ich auf eine Gegenüberstellung des Zäzä mit dem Neupersischen, die das an sich schon umfangreiche V. Kapitel der Einleitung noch erheblich verlängert hätte, aber am leichtesten zu entbehren war, weil ich bei den Lesern dieses Buches eine gewisse Kenntnis des Persischen annehmen durfte und weil auf manche Abweichungen des Zäzä vom Persischen bereits Friedrich Müller im Jahre 1864 eingegangen war •— allerdings nur auf Grund der Kasan-Mundart und schon darum mit manchen Unvollkommenheiten. Auch wegen der Mannigfaltigkeit meiner Aufgaben konnte der jeweilige Gegenstand nicht erschöpft, ebensowenig eine Gleichmäßigkeit in der Behandlung sämtlicher Kapitel erreicht werden. Manche Frage habe ich aus Vorsicht nicht berührt. Für sprachgeschichtliche Untersuchungen braucht man (wie bei jedem Thema der Geschichte) zuverlässige, lokalisierte und datierte Quellen. Weil mir solche für das Zäzä nicht zur Verfügung standen, bleibt das Sprachgeschichtliche hier außer Betracht. Im übrigen verweise ich hinsichtlich meines erkenntniskritischen Standpunktes auf die Vorreden zum I. und I I . Bande dieser Abt., sowie auf die 0 . L. Z. 1931, Nr. 8 Sp. 739 u. f. Die Zäzä-Aufnahmen O.Manns sind in folgendem Textbuche (in Quart mit steifem Deckel) bzw. in folgenden Heften enthalten: Mundart T i t e l bzw. B e s c h r e i b u n g Bijaq Kleinoktavheft mit schwarzem Wachstuchdeckel. Cabakhcur a) 19 Grundzahlen und 32 Einzelwörter: ebd. b) Erzählung. Konjugations- 1 Textbuch 1906/07 beispiele und Einzelsätze | III, S. 40—47. Kighi im selben Textbuch, S. 48—55. Kor ebd., S. 56—139. Siwerek A: „Zaza-Vokabular" (Heft im Querformat). B : Textbuch 1906/07 I I I , S. 2—39. O. Mann hat das Zäzä auf seiner zweiten Reise im Juli 1906 aufgezeichnet. Gleich an Ort und Stelle hat er den allergrößten Teil der Stücke entweder selbst ins Deutsche übersetzt, oder

— VIII — aber durch den betreffenden Eingeborenen eine persische oder türkische Übersetzung daneben schreiben lassen; nur ein ganz geringer Teil blieb unübersetzt. Daß bei einem ersten Entwurf Schreib- und Übersetzungsfehler vorkamen, ist nicht verwunderlich. 0 . Mann fand auch später nicht die Zeit, Text und Übersetzung noch einmal durchzusehen und zu vervollkommnen. In die Übersetzung hat er gelegentlich grammatische Bemerkungen eingefügt, wie sie ihm der Augenblick eingab, auch eine Reihe grammatischer Formen hinzugesetzt (besonders bei Verben). Leistungen des Bearbeiters sind: (1.) Die gesamte Einleitung. (2.) Die Darstellung der Grammatik; soweit für einzelne Punkte bereits Bemerkungen 0 . Manns vorlagen, ist dies jedesmal besonders hervorgehoben. (3.) Die vergleichende Heranziehung der gedruckten Literatur, bes. der Texte und Wörterlisten bei P. Lerch und A. v. Le Coq. (4.) Die Ausarbeitung von Glossaren und vergleichenden Tabellen der Verben und Zahlwörter. (5.) Der Anhang. (6.) Die Kartenskizze. Die grammatischen Skizzen des Zäzä beziehen sich naturgemäß auf die bisher nur lückenhaft bekannten Mundarten. Ich erhebe also nicht den Anspruch, eine regelrechte ZäzäGrammatik zu bieten, sondern habe mich nur bemüht, dem Leser das grammatische Verständnis der Texte zu erleichtern 1 ). Meine Deutungsversuche haben wenigstens bei der Durchnahme der drei größeren Kösä-Texte A. v. Le Coqs die Probe bestanden; ich kann sie bis auf wenige unverständliche Stellen übersetzen. Jede Mundart tritt uns als ein individuell gestalteter Redekomplex entgegen 2 ). Das Natürliche ist daher die gesonderte Darbietung des Sprachstoffes in einem Glossar für sich, so daß eine rasche Gesamtschau möglich wird. Im Glossar zum Siwerek-Zäzä habe ich die Eingeborenen-Schreibung berücksichtigt. Zwar sind mir Zäzä-Handschriften bisher nicht beBei der Begrenztheit des vorliegenden Sprachstoffes ist es mitunter einem Walten des Zufalls zuzuschreiben, daß eine grammatische Eigentümlichkeit in der einen Mundart klarer hervortritt als in einer anderen, oder daß bestimmte Formen überhaupt nicht belegt sind. Es ist daher anzuraten, die betr. grammatischen Abschnitte anderer Mundarten vergleichend einzusehen. 2 ) s. Bd. I (1926) dies. Abt., S. LXI.

— IX — kannt geworden; sollten solche einmal zum Vorschein kommen, so sind wir zu ihrer Entzifferung wenigstens einigermaßen gerüstet. Der einzige in arabisch-persischer Schrift gedruckte Zäza-Text, der bisher vorliegt, scheint die Erzählung des ¡y I yf^c. von Ibrahim Pashá, S. V X des I. Teiles der „Kurd. Texte" A. v. Le Coqs, zu sein; die Umschrift dazu steht in Teil II, 60. Die Kartenskizze ist hauptsächlich dazu bestimmt, die gegenseitige Lage derjenigen Plätze zu veranschaulichen, deren ZäzaMundarten in diesem Bande behandelt werden. Das sind meist kleine Dörfer, bestenfalls Marktplätze oder kleine Städte; sie mußten jedoch für den Leser deutlich gekennzeichnet werden. Demnach darf die Skizze nicht nach den üblichen politischstatistischen oder Wirtschaftskarten beurteilt werden, in denen die Zeichen für die Plätze nach deren Größe abgestuft werden. Es sind nicht etwa sämtliche auf der Karte eingetragenen Plätze als Zäzä-Siedlungen zu verstehen. Für weitergehende Ansprüche verweise ich auf folgende Karten: Skizze der kurdischen Landschaft Derssim 1: 1000000 nach D. Butyka, „Mitteilungen der k. k. Geograph. Gesellschaft in Wien", Bd. 35 (1892), Heft 2/3 (Tafel I des Jahrganges). Map of Armenia 1 : 1000000 von H. F. B. Lynch und F. Oswald, bei Lynch, Armenia (London 1901). Ellsworth Huntington, The Great Cañón of the Euphrates River 1 : 1500000, G. J., vol. XX No. 2 (August 1902), S. 177. L. Molyneux-Seel, Sketch Map of Dersim 1 : 1000000, G. J., vol. XLIV No. 1 (Juli 1914), neben S. 50. Richard Kiepert, Karte von Kleinasien 1 : 400000. Berlin, Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Blatt B V und VI, C V und VI. Hámit Sádi, Türkiye Cumhuriyeti Idari Taksimat Haritasi. Stambul 1929, Hiläl Matbaasi. Das druckfertige Manuskript des Bandes ist der Preußischen Akademie der Wissenschaften Ende Oktober 1931 übergeben worden; das bitte ich den Leser bei der Beurteilung nicht außer Acht zu lassen.



X

-

Zu allererst fühle ich mich zu Dank verpflichtet dem Vorsitzenden der Oskar Mann Nachlaß-Kommission bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Herrn Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Heinrich Lüders, der trotz der drückenden Fülle der Rektoratsgeschäfte (an der Universität Berlin) meinen Anliegen jederzeit freundlich Gehör schenkte. Auch diesmal ermöglichte die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft die Drucklegung des Buches, indem sie den wesentlichen Teil der Druckkosten übernahm; dafür sei ihrem Präsidenten, Herrn Staatsminister a. D. Dr. Schmidt-Ott der gebührende Dank ausgesprochen. Die Notgemeinschaft unterstützte mich außerdem durch Besorgung einiger schwer zu beschaffender ausländischer Bücher. In den Jahren 1917—18 konnte ich in Panderma (Kleinasien) westarmenischen Unterricht bei demselben uniert-armenischen Priester J.-B. Muradian nehmen, der im Jahre 1902 in Beirut Prof. Albert v. Le Coq bei der Erläuterung der kurdischen Aufzeichnungen behilflich gewesen war. Der sprachenkundige Geistliche, der sich während eines langen Aufenthaltes in Bayern das Deutsche vollkommen angeeignet hatte, überlebte den Weltkrieg nur um wenige Jahre. Weiter bin ich Dank schuldig Herrn Dr. Artasches Abeghian; er führte mich tiefer in das Armenische ein, bedachte mich mit seinem Lehrbuch der Geographie Armeniens und wies mich auf Antranigs Buch „Därsim" (1900) hin. Bei Herrn Georg Gappo Baiew konnte ich das Studium des Ossetischen fortsetzen. Ich habe mich immer mehr davon überzeugt, daß eine gründliche Kenntnis dieser Sprache und ihrer Literatur zur unerläßlichen Ausrüstung eines Iranisten gehört (s. DLZ. 1931, Sp. 1790—96). Die Firma J. J. Augustin in Glückstadt hat mit der ebenso sorgfältigen wie schnellen Drucklegung des Buches meine Erwartungen wieder übertroffen.

Berlin-Friedrichshagen, den 2. Juli 1932. Karl Hadank.

Erklärung der Titel-Abkürzungen. A[rtasches]

Abeghian,

As-/arhagrout'iun

=

yjtmm^u

y^plrqhui'b,

^tujtuumiuhji uifJuiupÇiuq.pni-ftlii-.'b [Konstantinopel] 1922. Antranig, Därsim = J 1 ^ « , ^ , «T Tiflis 1900. Armenische Wörter aus diesen westarmenisch geschriebenen Büchern umschreibe ich nach westarmen. Aussprache, zumal sie am besten der türkischen Schreibung geographischer N a m e n entspricht ; und an die türkischen Namensformen sind wir aus Reisebeschreibungen u n d L a n d k a r t e n gewöhnt. A. O. = Acta Orientalia (Lugduni Batavorum). Bened.-Christ., Aur. = Les dialectes d'Awromân et de Päwä. Textes recueillis p a r Âge Meyer Benedictsen revus et publiés . . . . par Arthur Christensen. Kobenhavn 1921. Christensen, Contrib. (1930) = A r t h u r Christensen, Contributions à la Dialectologie Iranienne. Dialecte Guiläkl de Recht, Dialectes de Färizänd, de Y a r a n et de Natanz. Kobenhavn 1930. Dazu meine Besprechung in der O. L. Z. 1932 (August-Sept.). Christensen, Sämn. (1915) = A r t h u r Christensen, Le dialecte de Sämnän. K o b e n h a v n 1915. DWAW. = Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien. G. J . = The Geographical Journal. London. Gilbertson (1925) = English-Baloehi Colloquial Dictionary, by George W a t e r s Gilbertson. H e r t f o r d 1925. Cl. H u a r t (1909) = Glossaire du dialecte d'Astérabad: S. 191—212 der „Textes persans relatifs à la secte des Houroûfîs", p. p. Clément H u a r t . Leyden-London 1909 [E. J . W . Gibb Memorial Series, vol. I X ] . J . A. = J o u r n a l Asiatique. Paris. JAOS. = J o u r n a l of t h e American Oriental Society. New Haven. J R A S . = J o u r n a l of the Royal Asiatic Society. London. J a b a - J u s t i , Diet. = Dictionnaire Kurde-Français p a r M. Auguste J a b a , p. p. M. Ferdinand Justi. St.-Pétersbourg 1879. K . P. F. = Kurdisch-Persische Forschungen. K . S. = Kurdische Sammlungen von E. P r y m und A. Socin. St. Petersburg 1887—1890. Kdl.-Gloss. = Kändüläi-Glossar in K. P. F . Abt. I I I Bd. I I (1930), S. 227—294. Kdl.-Vt. = Kändüläi - Verbtafel, ebd. S. 173—226. L S I . = Linguistic Survey of India.

— XII

-

Lagarde, Arm. St. (1877) = Paul de Lagarde, Armenische Studien. Göttingen 1877. P. Lerch, Forschungen = Peter Lerch, Forschungen über die Kurden und die iranischen Nordchaldäer. I. und I I . Abteilung. St. Petersburg 1857—1858. Lerch richtet sich nach dem,,Standart Alphabet" von Carl Richard Lepsius. Der Einfachheit halber gebe ich dessen ë durch ä ; e durch ä ; und ë durch ë wieder; t durch c; d durch g. G. Morgenst., EVP. = Georg Morgenstierne, An etymological vocabulary of Pashto. Oslo 1927. G. Morgenst., Par. (1929) = Georg Morgenstierne, Parachi and Ormuri [Indo-Iranian Frontier Languages, Vol. I]. Oslo 1929. Dazu meine Besprechung in der O. L. Z. 1931, No. 8, Sp. 736—745. M. S. L. = Mémoires de la Société de Linguistique. Paris. MSOS. = Mitteilungen des Seminars für Orientalische Sprachen. Berlin. O. L. Z. = Orientalistische Literaturzeitung. Leipzig. Radioff, Wb. = Wilhelm Radioff, Versuch eines Wörterbuchs der TürkDialekte. St.-Petersburg. E. B. Soane, K. G. (1913) = E . B . Soane, Grammar of the Kurmanji or Kurdish Language. London 1913. Socins Glossar = E . Prym und A. Socin, Kurdische Sammlungen I I . Abt. (St. Petersburg 1890), a. die Texte, S. 281—347. S. Pr. A. W. = Sitzungsberichte der Preuß. Akad. der Wissenschaften. Berlin. SWAW. = Sitzungsberichte der Kais. Akad. d. Wissenschaften in Wien. T. T. = Talysskie Teksty, d. i. B. B. Mnjijiep, TajiumcKHe TeKCTti. Mociœa 1930. Wollaston, Diet. = Arthur N. Wollaston, A complete English-Persian Dictionary. London 1889. 2uk., „Mat." I ; I I , 1; I I I , 1 = B. A. JKvKOBCKiii, Maiepiajin jyiii H3yieHia IlepcHflCKHxi Haptqiü. ^acib I.,CaHKTneTep6ypro>1888. MacTL II.BtrnycKi. I., neTporpant 1922. ^acn. III. Btmycra. I., IleTporpant 1922. Die Verweisungen auf Stellen der angeführten Schriften besagen nicht, daß ich alle in ihnen enthaltenen Behauptungen unterschreibe.

A b k ü r z u n g e n der B e z e i c h n u n g e n f ü r S p r a c h e n und Mund arten. Asterab. = Âsterâbâdî. Gïl. = Gîlâkî. Aur. = Auramânî [-Gûrânî]. Khns. = Khunsârî. BJl. = Bâjâlânî [-Gûrânî]. Kdl. = Kândûlâî [-Gûrânî]. Bq.-Z. = Bijaq-Zâzâ. Kgh.-Z. = Kighi-Zâzâ. Blc. = Bâlôcî. Kn.-Z. = Kasan-Zâzâ. Cc.-Z. = Cabakhcur-Zâzâ. Kô.-Z. = Kôsâ-Zâzâ.

— XIII Kohr. = Kohrüdi. KrmJ. = Kurmänji-Kurdisch. Mhl. = Mahallati. Nat. = Natänzi. Näy. = Näyini. Orm. = Örmuri. Par. = Paracl.

-

Psht. = Pashto [-Afghanisch]. Pw. = Päwäi. Sämn. = Sämnäni. Siv. = Sivändi. Sw.-Z. = Siwerek-Zäzä. Z. = Zäzä.

Sonstige Abkür zungen. s. = siehe, Abs. = Abschnitt. s. v. = sub voce. Abt. = Abteilung, Sbst. = Substantiv, bes. = besonders, [so!] = Zeichen der Verwunderung, d. i. = das ist. u. = unten, ebd. = ebenda. u. a. = und andere. Erz. = Erzählung, V. = Verbum. f. = Femininum, vgl. = vergleiche. frz. = französisch. Wb. = Wörterbuch, 1. W. = letztes Wort, wtl. = wörtlich. m. = Masculinum. Z. = Zeile. M. = Mitte.

Einleitung. I. Zur Frage der Volks- und Sprachnamen; Zäzä und Dimli. Das Volk, dessen Sprache uns hier beschäftigt, führt zwei Namen. Von Nachbarn und Fremden wird es Zäzä genannt; der heimische Name des Volkes und seiner Sprache ist aber Dimli. A. Zum ersten Namen sei folgendes bemerkt. Für Cl. J. Rieh, der 1820 reiste, jedoch nicht selbst im Lande der Zäzä war, sondern nur nach Hörensagen berichtet, schien der Name Zäzä ein Spitzname zu sein, mit der Bedeutung „Stotterer1), mit vollem Munde sprechend oder unverständlich redend" [Narrative of a residence in Koordistan (London 1836), Vol. I, 376 u.]. Das Wort Zäzä kommt in zwei Schreibungen vor: 1 jl j und IÜ. Jos. Markwart hält die zweite anscheinend für ganz jung und will nur die erste anerkennen. In der „Festgabe Jos. Szinnyei zum 70. Geburtstag" (Berlin 1927) schreibt er S. 78 Anm. 2: „Der Meister Andreas ist hier mit seinen wunderlichen, aber nachgerade epidemisch gewordenen Autoschediasmen wieder einmal arg hereingefallen. Er hat irgendwo, sei es bei Oskar Mann oder bei A. v. Le Coq — darauf weist unzweideutig die unverstandene Schreibweise Zäzä [ = lÜÜ» v. Le Coq] — etwas von Dümli, Dimli läuten hören..." Demgegenüber muß auf zweierlei hingewiesen werden. Zunächst wäre zu beachten, daß A. v. Le Coq nicht etwa der erste ist, der die Schreibung IÜIÜ mitteilt. Sie begegnet schon bei Ävliya Cäläbi (Mitte des 17. Jhdts.), wenn wir der Konstantinopler Ausgabe trauen !) „Stotterer" heißt im Kö.-Z. kekez [s. A. v. Le Coq II, 113]; im Westkurd. bei P. Lerch, „Forschungen" II, 120 u. ist tat „stotternd". 1

Hadank

-

2



dürfen; in Bd. IV, 145 ist ItlÜ gedruckt; an drei anderen Stellen finde ich Ijlj: Bd. I I I , 226 u n d 232, sowie B d . IV, 74.

Außer-

dem bietet Carsten Niebuhr (zweite Hälfte des 18. Jhdts.) überh a u p t nur die Form 4.ÜILI [Reisebeschreibung nach Arabien, Bd. I I , 417], Zweitens darf m a n an iranische Schreibgewohnheiten nicht mit den Regeln der arab. Rechtschreibung herantreten.

F ü r Iranier gelten j i und j ebenso als gleichwertig wie

z. B. ^

und jj» oder

und CJ. Darauf ist in unserer wissen-

schaftlichen Literatur wiederholt aufmerksam gemacht worden. 0 . Mann schreibt vom Mukri-Kurdischen: „Die arabischen i, j a , Ji werden wie j gesprochen = z" [K. P . F . Abt. IV Bd. I I I Teil I (1906), S. X X X V I M.]; s. ferner M. Longworth Dames, Populär poetry of the Baloches, Vol. I I (1907), 201; Maximilian Bittner, Die heiligen Bücher der Jeziden (Wien 1913), S. 5 b u n d Anm. 3. B. Der heimische Name Dimli f ü r Volk und Sprache der Zäzä wird von 0 . Mann in den Einzelsätzen 213—215 und X V — X V I des Sw.-Z. mitgeteilt; im Kleinoktavheft, S. 4, schreibt er: „Die Zäzä nennen ihre Sprache dimlä." Der Armenier Antranig, der sich gegen Ende des 19. Jhdts., also früher als O. Mann, bei den Dersim-Zäzä aufhielt, h a t in seinem westarmenisch geschriebenen Buche „Därsim" (Tiflis 1900), S. 161 Anm. 1, die Form Dimili; den Wortlaut der Stelle führe ich S. 11 f., im I I I . Kapitel, an. P . Lerchs Behauptung [Forschungen, I. Abt., S. X X I ] , daß das Zaza nicht nur unter den zahlreichen Tuzik-Stämmen, sondern auch unter dem Stamm Dumbeli verbreitet sei, scheint im zweiten Teil ein Mißverständnis zu sein; er h a t offenbar die Dimli mit den türkischsprechenden Dumbeli vermengt 2 ). Die 2 ) B. Nikitin hat im J. A., Janvier-Mars 1929 (Paris 1929), S. 109ff. aus anderen Gründen, als ich sie hier vorbringe, die Richtigkeit der Angaben Lerchs in Frage gestellt. Die Herleitung des Stammesnamens Donboli von dem Namen der Burg Donbol in der anonymen Hs. (bei Nikitin, S. 110) dürfte zutreffen.



3



Gegend nördlich von Palu, die er [a. a. 0 . , S. X X V I I Anm. 28] als Gebiet der Dumbeli bezeichnet, ist die L a n d s c h a f t a m Kighi-Fluß u n d das Dersim. Dort wohnen zwar Dimli, nicht aber Dumbeli. Uns liegen aus den letzten J a h r h u n d e r t e n mehrere Berichte vor, die uns die Dumbeli in ganz anderen, von Palu weit entfernten Gegenden zeigen. Außerdem aber ist die B e h a u p t u n g Lerchs von der Sprache der Dumbeli m i t den Aussagen von Leuten , die an Ort u n d Stelle gewesen sind, unvereinbar. Nach Ävliya Cäläbi [Siyahät-namä Bd. IV, S. V \ • Z. 9 u n d S. X" \ \ Z. 13 des Konstantinopler Druckes vom J a h r e 1314, d. i. 1896] waren die J , d e r Gegend des Urmiasees Türkmenen. Von dieser Angabe mag wenigstens soviel zutreffen, d a ß ihre Sprache schon damals das Türkische war. Denn wie 0 . Blau [ZDMG. Bd. 12 (1858), S. 585] hervorgehoben hat, rechnet der persische Reisende Ni'met ollâh Shirwânî dieDunbeli ( ^ J i ) der Provinz Chöi zwar zu den K u r d e n , bemerkt aber von ihnen, d a ß sie t ü r k i s c h reden. Auch nach J o u a n n i n [bei Dupré, Voyage en Perse, fait dans les années 1807, 1808 et 1809 (Paris 1819), S. 456] gehören die Dumbalù zu den S t ä m m e n mit t ü r k i s c h e r Sprache. Mit der Sprachenfrage ist, wie ich wohl weiß, die Frage nach der H e r k u n f t der Dumbeli noch nicht gelöst ; einiges darüber bringt B. Nikitin a. a. 0 . bei. I n d e m Josef Markwart [a. a. 0 . , S. 78 M.] von der „Sprache der Dumbäli, dem sog. Z ä z ä " redet, übernimmt er den I r r t u m P . Lerchs. I n der Einleitung zu seinem Buche „Südarmenien u n d die Tigrisquellen" (1930) geht J . Markwart noch einen Schritt weiter. E r b e h a u p t e t (S. 51*) eine Deportation der Dumbäli, die er wieder mit den Zäzä gleichsetzt, „aus der Gegend von Chöi nach dem Dersim u n d dem Vierten Armenien". Weder nennt er eine Quelle d a f ü r , noch ä u ß e r t er sich über die Zeit, in der diese Deportation vor sich gegangen sein soll. W a n n sollten denn die O s m a n i s c h e n T ü r k e n die Dumbeli aus der Gegend von Chöi entfernt haben, das während der letzten J a h r hunderte eine S t a d t des P e r s i s c h e n Reiches war u n d n u r vorübergehend von den Osmanen besetzt gewesen ist ? Vorhin l*



4



habe ich zwei Berichte aus dem Anfang des 19. Jhdts. angeführt, einen persischen (Ni'met olläh Shirwäni) und einen französischen (Jouannin), deren Verfasser beide die Dumbäli noch in der Gegend von Chöi und Selmäs bezeugen. Ebenso kennt James Morier [A second journey through Persia (London 1818), S. 309] die Dumbelu in der Landschaft Soker, nördlich von Chöi. Auch der englische Oberst Sheil, der um die Mitte des 19. Jhdts. in Persien weilte, führt unter den Stämmen Azerbaijäns die Doombelli (mit „2000 Häusern") auf [S. 396 der „Glimpses of life and manners in Persia" (London 1856)]. Chöi liegt etwa 450 km östlich von Palu. Es können wohl kleine Gruppen der Dumbäli abgesplittert sein, aber die Masse des Stammes saß jedenfalls auch im 19. Jhdt., während Lerch seine „Forschungen" schrieb, noch in der Gegend von Chöi. Ich sehe also nicht, wie Jos. Markwart seine Behauptung der Verpflanzung der Dumbäli von Chöi nach Palu rechtfertigen will. Er schreibt auch über die Zäzä und die Dumbäli in ähnlicher Verkennung der ethnographischen und der historisch-geographischen Verhältnisse wie im Falle der Kälhur und der Kulliäi; s. Bd. II (1930) dies. Abt., S. 54. Nachdem sich die Gleichsetzung der türkisch redenden Dumbeli mit den Zäzä als unmöglich herausgestellt hat, ist die Wahrscheinlichkeit für eine andere Erklärung des Namens Dimli gewachsen. Zur Streitfrage der Deutung des Volksnamens Dimli habe ich bereits in Bd. II (1930), S. 19 Anm. 2, Stellung genommen und kann meine damals geäußerte Ansicht bestimmter aussprechen und besser begründen. Ich halte die Herleitung des Wortes Dimli von Dailemi < Dailomi — unter Annahme der Umstellung von l und m — für sehr wahrscheinlich. Die DimliDailemi-Theorie ist älter, als ich noch im Jahre 1928 (beim Abschluß der Niederschrift des II. Bandes) wähnte. Schon im Jahre 1900 — demnach rund zwanzig Jahre vor der Bekanntgabe der Ansicht von F. C. Andreas durch A. Christensen — hat sie der Armenier Antranig vorgebracht in seinem Buche,, Därsim" (Tiflis), S. 161 Anm. 1. Jos. Markwart verwarf die Dimli-Dailemi-Theorie; er glaubte, das Zäzä aus dem Atropatenischen ableiten zu kön-



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nen 3 ). Reste des Atropatenischen sah er in den von C. F. Lehmann Haupt mitgeteilten Proben des Harzanischen aus dem Dorfe Gälinqaya bei Märänd, nördlich von Täbriz [vgl. „Armenien einst und jetzt" Bd. I (1910), S. 185f.]. Markwarts Voraussetzung, daß man es hier mit bodenständigen Iraniern zu t u n habe, trifft nicht zu. Bei Lehmann-Haupt steht eine Anmerkung auf S. 533, die Markwart nicht beachtet hat und die seiner Hypothese von vornherein den Boden entzieht. Dort wird ein Satz aus S. G. Wilson, Persian life and customs, p. 50, angeführt, daß in Galin Kaiya eine Kolonie von Talysch-Leuten aus Nadirs Zeit angesiedelt worden sei, die immer noch den TalyschDialekt spreche. Es handelt sich demnach um eine nachträglich (erst im 18. Jhdt.) nach Azerbaijän verpflanzte Gruppe von Iraniern. Nadir Shäh hat gerade nach der Nordhälfte Azerbaijäns, in die Nachbarschaft des Urmiasees, in türkisches Siedlungsgebiet, Iranier versetzt. So erfahren wir, daß er westlich von Märänd, in der Landschaft Sälmäs, Läkk untergebracht hat, die sonst viel weiter südlich wohnen. Inmitten der türkischen Umgebung vergaßen sie ihre Sprache und bedienten sich schon zur Zeit der Reise Sheils (1836) des Türkischen; s. J R G S . vol. 8 (London 1838), S. 55. — V. Minorskij hat am Schluß seines Aufsatzes über die Toumaris [Revue d'Histoire des Religions 1928, S. 105] gegen Markwarts Herleitung des Zäzä vom Atropatenischen eingewandt, „daß selbst in Azerbaidjän der Einfluß der Dailamiten beträchtlich war, besonders im 10. Jahrhundert. Der Hauptort des Salmas heißt immer noch Dilmaqän, d. h. Stadt der Dailamiten." Noch ein zweiter Ortsname kommt in Betracht. Er ist um so wichtiger, als der betreffende Platz gerade im Kighi-Gebiet liegt. Schon Heinrich Kiepert hat ihn auf C. Haußknechts „Routen im Orient" 1865 bis 1869, Blatt I I (Südarmenien) nördlich von Palu (nahe dem oberen Kartenrande) als Dilimili angegeben. Auf der „Map of 3 ) „Huschardzan" (Wien 1911), S. 295 Anm. 2. Noch 1927 war er der Ansicht [Festgabe Jos. Szirmyei usw., S. 78 M.] „daß das alte Ädari oder eine Mundart desselben noch fortlebt in der Sprache der D u m b ä l l , dem sog. Z ä z ä " . In den „Ungarischen Jahrbüchern" Bd. I X , 1 (April 1929), S. 93, rechnet er das Zäzä (als Ädari) zu den medischen Mundarten.



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Armenia and adjacent countries" von H . B. Lynch und F. Oswald (London 1901, Beilage zu dem Werk „ A r m e n i a " ) findet sich, etwas südlich von 39° N , dicht östlich des Schnittpunktes mit dem 40. Meridian östlich von Green wich, an einem Zufluß des KighiSu das Dorf Dilemi.

Auf der türkischen Karte

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1: 400000 (Ystambol ^^UIÄIS^OC-IIS ) heißt dieses Dorf (Rund 30 km östlich davon liegt j j T [Kor], woher O. Manns Sprachproben des Dimli [Zäzä] stammen).

Jos. Markwart hat

auch den Ortsnamen Dilimili außer Acht gelassen.

I I . Einiges über die Verbreitung des Zäzä zu Beginn des 20. Jahrhunderts1). I n einer Brieffolge aus Urfa (am 31. Mai 1906 beginnend, jetzt in der Sammlung von Reisebriefen O. Manns in der Preußischen Staatsbibliothek) schreibt O. Mann unter dem 5. Juni von „den hier in der Nähe, um Gerger (am Euphrat) und Kiachta und Budschak wohnenden Zaza." Ein Brief aus Süwerek vom 30. Juni 1906 enthält den Satz: „Die Dörfer Gerger, Adiaman, Bydschak am rechten 2 ) Euphratufer, etwa eine Tagereise von hier, sind alle von Zaza bewohnt; hier in Süwerek 3 ) ist die ZazaBevölkerung mit Kirmändsch-Kurden, deren Gebiet von Süden und Osten bis hierher sich erstreckt, zu gleichen Teilen gemischt." In der Fortsetzung des Briefes, unter dem 4. Juli, erwähnt O. Mann, daß „bis nach Norden nach dem Nimruddagh hin, eine „Zaza"-sprechende Dorfbevölkerung sitzt". 1 ) In diesem Kapitel teile ich nur eine Auswahl aus dem reichen Stoff mit, den ich zur historischen Geographie und Topographie des Siedlungsgebietes der Zäzä gesammelt habe. 2 ) Diese Angabe trifft zwar für die beiden erstgenannten Plätze zu, aber nicht für Bijaq. Auf der „Tiirkiye Cumhuriyeti Idari Taksimat Haritasi" von Härnit Sädi (1929) ist Bucak — so in der amtlichen türk. Lateinschrift — dicht südlich von Siwerek angegeben, demnach östlich, d. i. l i n k s des Euphrat gelegen. 3 ) Vgl. auch Mark Sykes, The Caliphs' last heritage (London 1915), S. 570 und 576.



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In seinem für die Preußische Akademie der Wissenschaften bestimmten „Bericht über die in den Jahren 1906 und 1907 ausgeführte Expedition zur weiteren Erforschung der kurdischen Sprache" hebt 0 . Mann (S. 1) hervor, daß die Verbreitung des Zaza-Idioms „weit über die von P. Lerch („Forschungen" pag. XXI) angegebenen Grenzen hinausgeht". Ebd., S. 5, setzt er auseinander: „Die Verbreitung des Zaza-Idioms ist außerordentlich groß. Von der Gegend von Malatia-Adiaman-Samsat im Westen bis in die obere Euphratebene bei Müsch, nordwärts im Dersim, bis nach Erzindschan und Erzerum hin, südlich bis zum Karadscha Dagh finden sich unzählige Dörfer, deren Bewohner sich dieses, von ihnen selbst Dimli genannten Idioms als Muttersprache bedienen". [Diese Ausführungen 0 . Manns müßten im einzelnen noch nachgeprüft werden]. Noch zu Anfang des 20. Jhdts. bildete das Dersim die Hochburg der Zazä. Auf dieser schwer zugänglichen Gebirgs-Halbinsel4) zwischen den Euphrat-Quellflüssen trotzten sie der türkischen Herrschaft. Ein höherer türkischer Beamter, Mähmäd Aryf, der im Jahre 1291 H. ( = 1874 n. Chr.) im Dersim weilte, bemerkt, daß man daselbst nicht Kurmänji, sondern Zazä spreche. Als Hauptsitze der Zazä im Dersim nennt er die Kreise ¿ ^ j b , ¿)\s>*ijß und schätzt er auf 6—7000 Familien; s.

Ihre Zahl > — ¿ j J

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(Kairo 1325),S. 406 u. f. Auch nach Angabe des Armeniers Antranig, der gegen Ende des 19. Jhdts. reiste, wurde unter den Bewohnern des Dersim hauptsächlich Zazä gesprochen [„Därsim" (Tiflis 1900) S. 161, Anm. 1, Schluß], Auf S. 158 Anm. 1 heißt es von der Sprache der Dersimer, sie sei gemischt, bestehe besonders aus dem Zaza (Dimili), „das in ihrer Sprache drei Viertel bildet". Natürlich sind die Zäzä, nach ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung, keine bloßen Dailemer mehr, sondern haben, seit sie i

) Auf die Streitfrage nach der Ausdehnung des Begriffes Dersim kann ich hier nicht eingehen. Ich erspare mir hier auch eine Erörterung der „Mitteilungen über die Dusik-Kurden", die O. Blau ZDMG. 16 (1862), S. 621 ff. nach dem Tagebuch Wilhelm Streckers veröffentlicht hat.



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in ihren armenischen Wohnsitzen leben, manche fremden Bestandteile in sich aufgenommen. Eine Angabe über die Annahme der Zäzä-Sprache durch fremde Volkssplitter — nach der Aussage des Scheich 'Abdul 'Aziz in Bitlis — teilt uns 0. Mann mit [Textbuch 1906/07 III, 140]: „In Mötki 5 ) zwei Stämme: 1. Khirt; sie sprechen Kirmandji. 2. Bubän, Bäbän. Sie sagen, sie seien aus der Gegend von Sulaimanieh gekommen, mehrere Stämme: ¿¿JU* a) Kösän: Mäle wälii und Mäle Mahmud. b) c) d) e) f)

Tärnän Käi bürän Taifai Ziyaräti Taifai Zändari Taifai Härsän

Die Buban seien sehr wenige gewesen. Als sie herkamen nach Mötki, haben sie die Zaza-Sprache angenommen.

1. A.ij Ü» der Khirt a) Shifqat. b) c Azdü. c) Kälü. d) Ämmü." Zu dieser Erkundung 0 . Manns in Bitlis stimmen wenigstens teilweise die Ausführungen des englischen Majors Mark Sykes über die Bewohner der Landschaft Modeki [The Caliphs' last heritage (1915), S. 569], M. Sykes war jedoch nicht selbst dort, sondern berichtet nur vom Hörensagen. Auf eine Prüfung seiner Darlegungen verzichte ich hier.

Seit der Reise 0. Manns (1906) haben sich die Verhältnisse im Dersim und an anderen Stellen des Zäzä-Siedlungsgebietes bedeutend geändert. Ein großer Teil der Zäzä hat ein ähnliches Schicksal erlitten wie die Masse der Armenier und der Kurden in der Türkei: er ist dem Fremdvölker-Haß der Türken zum Opfer gefallen. Neuere Mitteilungen verdanke ich Herrn Mihran H., einem Armenier aus Aleppo, der mir am 26. November 1930 einen Brief (in Schreibmaschinenschrift) sandte. Die Angaben beruhen auf Aussagen armenischer Flüchtlinge des Sommers 1929 der Gegend von Palu. Hier mögen nur die Sätze über die Verbreitung der Zäzä Platz finden: 6

) eine Berggegend nordwestlich von Bitlis.



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„Die Zaza wohnen im Umkreise von Palu, Gabaghcur, GänJ, Haini, Slivan, Arghini, Cermug, Bakir Madän, Malatia, Säwäräk" 6 ). Außerdem kommt noch eine zweite Stelle des armenischen Briefes in Betracht. Als Zäzä-Ortschaften, die während des Aufstandes von 1925 zerstört wurden, werden aufgeführt: ,,Kara-Zor, Asmäsad, Sivan, Kara Beg, Gökdärä und die Zaza des Gebietes des oberen und des unteren Bulanik. (Diese zwei Bulanik sind verschieden, von dem Bulanik der Gegend von Mus.)'' 7 )

III. Geschichte der Erforschung der Zaza-Sprache. P e t e r L e r c h hat sich als erster mit dem Zäzä näher beschäftigt. Während des Krimkrieges unternahm er im Auftrage der Petersburger Akademie der Wissenschaften eine Reise nach Roslawl' (im Gouvernement Smolensk) in das Lager der Kriegsgefangenen aus der Türkei, zum Studium des Kurdischen und des Zäzä. Sein Gewährsmann für das Zäzä, Hasan, von dem Stamme Sivan, kam aus dem Dorfe Kasan bei Palu [s. „Forschungen" I (1857), S. X l f . , XIV, XVI u. f., X X u. f.]. P. Lerch legte die Ergebnisse seiner Untersuchungen in einem zweibändigen Werke vor, zuerst russisch, dann deutsch. Die deutsche Ausgabe, nach der ich zitiere, ist gegenüber der russischen um das erste Buch verkürzt, das eine Bibliographie von Schriften über die Kurden, sowie eine Ethnographie der Kurdenstämme enthält, zu denen Lerch irrtümlich auch die Zäzä rechnet. Lerch bietet Texte mit Übersetzungen und Glossar; leider ist er nicht c

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10



mehr dazu gekommen, die angekündigte Grammatik des Zazä zu veröffentlichen. Bei der Schwierigkeit des ersten Eindringens in das Zazä wird es nicht Wunder nehmen, daß ihm manches mißlungen ist, besonders bei den Übersetzungen; auch ist der Wortschatz der Texte für das Glossar nicht ausgeschöpft. Gleichwohl bleiben seine „Forschungen" für die damalige Zeit eine bedeutende Leistung; und Lerch nimmt als Bahnbrecher der Iranistik einen Platz bald nach Sjögren ein. Im Vergleich zu dem Sprachstoff Lerchs nur geringfügig und nicht mit der gleichen Sorgfalt gesammelt sind die kurzen Notizen W i l h e l m S t r e c k e r s über die ,,Kuseldschan" 1 )-Mundart der Duzik im Dersim; sie sind von 0 . Blau veröffentlicht: ZDMG, Bd. 16 (1862), S. 626f. Auf Grund der Texte Lerchs, ohne Rücksicht auf Streckers allerdings dürftige Angaben, suchte F r i e d r i c h M ü l l e r eine Darstellung der Zazä-Grammatik zu bieten, unter dem zu weitgehenden Titel „Zaza-Dialekt der Kurdensprache", SWAW., phil.-hist. Kl. Bd. 48 (Wien 1864), S. 227—245; hatte doch schon Strecker bemerkt, daß es allein im Dersim sieben Zäzä-Dialekte geben solle. Der Schwerpunkt der Abhandlung liegt in der Lautlehre, zu der Friedrich Müller wenigstens einige treffende Beobachtungen beigesteuert hat; dagegen ist er in der kurzgefaßten Formenlehre und Syntax an bedeutsamen Eigentümlichkeiten des Zäzä ganz vorübergegangen. So z. B. führt er S. 243 M. bei der Darstellung des Sing. Praesentis aus P. Lerchs Texten an: „3. P. zäna (51) = np. jüta (dänad)".

Vier Zeilen danach: nezänu (85) =

np.

jjljo

(nadänad)" — ohne auf die Verschiedenheit der Ausgänge [im ersten Fall -a, im zweiten -u\ zu achten und zu bemerken, daß zäna „sie weiß" (auf S. 51 Z. 7) Femininform ist, während auf Nach O. Blau, ebd., S. 625 Anm. 1: Qozlicän ( j U J j ß . J. G. Taylor im J R G S . vol. 38 (1868), S. 332, hat Koozichan [d. i. Kuzican]. D e m entspricht die türkische Schreibung j l * ^ . j ß bei Mähmäd Aryf (zitiert im II. Kapitel, S. 7) und auf türk. Landkarten, z. B. bei ^Jt». „jljjl^ JlS^il j b jMA) 4 Maßstab 1 : 1500000 (\XT- » o T j L - j J ) .

— 11 — S. 85 Z. 11 die Masculinform steht. Friedrich Müller hat also eine Haupteigentümlichkeit des Zazä, die weitausgebildete Geschlechtscheidung, ebenso wenig erkannt wie P. Lerch. Der obengenannte Türke M ä h m ä d A r y f , der 1874 das Dersim besuchte, nachdem er lange in Kurdistan geweilt hatte, geriet in Zweifel, ob die Zazä zu den Kurden gehörten, und spricht auch von der Zäzä-Sprache, rechnet sie also nicht zum Kurmänji [a. a. 0 . S. 411 und 409]. Im G. Ir. Ph. ist das Zazä sehr schlecht weggekommen. Für W i l h e l m G e i g e r [Bd. I, 2 (1899), S. 388 Z. 14] war das Zazä ein kurdischer Dialekt; er ließ es daher beiseite. Man hätte danach erwarten sollen, daß wenigstens A l b e r t S o c i n in der Abhandlung über die Sprache der Kurden öfter auf das Zäzä eingegangen wäre, zumal Zäzä-Texte und -Glossar von P. Lerch im selben Werk zusammen mit dem Kurmänji dargeboten wurden ; aber er begnügt sich mit spärlichen, nichtssagenden Erwähnungen. Dieses Verfahren der beiden Mitarbeiter des G. Ir. Ph. entspricht ihrem Verhalten zum Güräni; s. Bd. I I (1930), S. 46. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besuchte der Armenier A n t r a n i g zweimal die Gebirgslandschaft Dersim, in der auch ein armenischer Stamm wohnte. Obgleich Antranig nicht als Sprachforscher gereist ist, muß sein Buch „Därsim" (Tiflis 1900) hier genannt werden wegen einiger wichtiger Bemerkungen, die er im Vorbeigehen der Zäzä-Sprache widmet. Wie oben, im I. Kapitel, erwähnt ist, hat Antranig als erster die DimliDailemi-Theorie ausgesprochen. Er schreibt S. 158 Anm. 1 : „Die Sprache der Därsimer ist eine vollständig gemischte aus dem Persischen, Kurdischen (Kurmanj), Türkischen, Arabischen, Armenischen und besonders dem Zaza (Dimili), welches in ihrer Sprache drei Viertel bildet, und Sprachen anderer Völker, welche in den Zeitläuften gekommen und gegangen sind mit der Beherrschung Armeniens eine Zeitlang. Jede Völkerschaft hat ihre besondere Sprache, welche jedoch gegenseitig verständlich ist, obgleich sie manchmal auch nicht verstehen. Wenn sie einander nicht verstehen, sprechen sie die kurdische Sprache, die als Amtssprache allgemein allen bekannt ist." Nach einem Zitat aus Thomas Arcruni (Ausgabe St. Petersburg 1887, S. 202



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bis 203) über die Dailemer in Anm. 1 auf S. 161 fährt Antranig fort: „Uns scheint, daß jene ein und dasselbe sind mit den „Timig ('l^^iifr/i), welche, jetzt über das Därsim und andere Gegenden zerstreut, bekannt sind unter dem Namen Timili CbnflLÜ') oder Dimili (ispJp ib), deren Sprache die Därsimer hauptsächlich sprechen." A l b e r t v. L e Coq fand auf der Zendschirli-Expedition Felix von Luschans im Jahre 1902 in Syrien Gelegenheit zur Aufnahme des Kösä-Zäzä. Die Aufzeichnungen wurden zwar in Damaskus niedergeschrieben, aber der Gewährsmann 'Omar ibn 'Ali stammte aus Cermuq (auf halbem Wege zwischen Siwerek und Arghana). Den Ertrag ließ A. v. Le Coq in den „Kurdischen Texten" drucken (zwei Teile, Berlin 1903), ohne sie dem Buchhandel zu übergeben. Der I. Teil enthält auf S. VY nur e i n e Zäzä-Erzählung in arab.-pers. Schrift. Für das Zäzä ungleich reichhaltiger ist der I I . Teil mit seinen UmschriftTexten. Diese Sammlung besteht aus drei größeren Erzählungen [einem Märchen und einer Sage, die aus dem Kurmänji übersetzt sind (S. 63—67), einer geschichtlichen Anekdote (S. 60), vier aus dem Türkischen übersetzten kurzen Anekdoten (S. 68f.), 41 Kardinalzahlen (S. 70f.), 357 Einzelsätzen (S. 72—94, jedesmal auf der linken Seite), und einer Wortsammlung (ohne Verba, S. 105—115)]. Der I I I . Teil, der Übersetzungen, Sacherläuterungen und ein Ergänzungs-Glossar bringen sollte, ist nicht erschienen. Daher ist die Benutzung der Zäzä-Texte A. v. Le Coqs nicht so bequem wie die Arbeit mit den Texten P. Lerchs. Dafür ist im Verhältnis zur Menge des Sprachstoffes bei A. v. Le Coq die Zahl der Irrtümer nur gering (Zusammenschreibungen zu trennender Wörter, Setzung von Femininformen statt der männlichen usw.). Die Treue, mit der A. v. Le Coq eine ihm großenteils unverständliche Sprache wiedergegeben hat, verdient hervorgehoben zu werden. Weil A. v. Le Coq seine K . T. als Privatdruck herstellen ließ, der erst später allmählich einzelnen Fachgenossen zugänglich gemacht wurde, sii}d sie 0 . Mann unbekannt geblieben, als er vier Jahre nach A. v. Le Coq in anderen Gegenden das Zäzä kennen lernte. 0 . Mann hat diese Sprache zunächst in Siwerek

— 13 — (im Juli 1906) studiert. Daher steht die Mundart dieses Städtchens für ihn im Vordergrunde. Dem Umfang der Texte nach ist jedoch das Zäzä des Dorfes Kor (im Cabakhcur) in seinen Sammlungen am besten vertreten. Ein kleines Vokabular des Zäzä von Bijaq (mit rund 250 Wörtern) ergänzt die Aufzeichnungen des nächstverwandten Siwerek-Zäzä, während dem Kor-Z. die Proben des Cabakhcur- und des Kighi-Z. anzugliedern wären. Die Verfügung über drei voneinander unabhängige ZäzäAufzeichnungen (bei P. Lerch, A. v. Le Coq und 0. Mann) ermöglicht uns eine wechselseitige Prüfung, Aufhellung und Bestätigung, soweit dies die Verschiedenheit der Mundarten zuläßt. A l b r e c h t W i r t h hat Zäzä von einem Cärikli2) (Duzhiki) aufgenommen. Seine Niederschriften teilte er Josef Markwart mit. Soviel ich weiß, hat Markwart daraus weiter nichts veröffentlicht als eine vereinzelte Notiz in der „Festgabe Josef Szinnyei usw." (1927), S. 73 (u.). Auf eine Anfrage, die ich neun Monate nach Markwarts Tode an Albrecht Wirth richtete, erhielt ich am 4. Dezember 1930 zur Antwort, daß die Aufzeichnungen einstweilen unauffindbar seien. Der englische Hauptmann L. M o l y n e u x - S e e l handelt in seinem Reisebericht über das Dersim (vom Jahre 1911), G. J. vol. 44 Nr. 1 (Juli 1914) nur kurz von der Sprache der Landesbewohner. Auf S. 52 (oben) versichert er, daß der Zäzä-Dialekt weit vom Kurmänji abweiche. Weiterhin (S. 67 u.) berichtet er, daß „die Dersimli die Sprache reden, Zaza genannt, die man als einen kurdischen Dialekt ansieht." Endlich bemerkt er (S. 68): „Der Zaza-Dialekt weicht so weit vom Kurmänji, der hauptsächlichen kurdischen Sprache ab, daß für einen Kurdisch sprechenden die letztere [vielmehr erstere!] Sprache ganz unverständlich ist. Sie enthält persische, arabische und manche türkischen Wörter und wird als ein kurdischer Dialekt betrachtet, obgleich ich nicht unterrichtet bin, ob dies aus philologischen 2) Die Öarikli werden als erste unter 22 Sippen der Duzhik aufgeführt von O. Blau ZDMG. Bd. 16 (1862), S. 624 (u.).

— 14 — Gründen oder bloß in Übereinstimmung mit der lockeren Klassifikation der Türken geschieht." Ob Molyneux-Seel Sprachproben veröffentlicht hat, ist mir nicht bekannt. E. B. S o a n e hat in seiner Abhandlung über Güräni-Gedichte zum Vergleich auch Zäzä-Wörter herangezogen [JRAS. 1921, S. 57—81]. Leider wird dort die Herkunft des Zäzä-Sprachstoffes nicht angegeben, was bei der Dialektgespaltenheit des Zäzä unerläßlich war. In seinem Reisebuch „To Mesopotamia and Kurdistan in disguise" (London 1912, S. 374) hebt er mit Bedauern hervor, daß er nicht im Lande der Zaza geweilt habe. Das ist ein Irrtum! Nach S. 55—57 ist er in Suverek gewesen; nur hat er nicht bemerkt, daß dort Zäzä lebten; als Bewohner des Städtchens kennt er bloß Armenier und Kurden. Jedenfalls anderswo traf er einige Zäzä und beschreibt (S. 374f.) ihr Äußeres.

IV. Vom Verhältnis der Zäzä-Mundarten zueinander. Bei den einzelnen Abschnitten der grammatischen Skizzen, in den Glossaren und bei den Verbtafeln wird jeweils auf das Verhalten der einzelnen Mundarten hingewiesen. Hier soll besonders auf solche Punkte eingegangen werden, die bei der Darstellung im Hauptteil weniger oder gar nicht hervortreten. Im Hinblick auf die Mouillierung (besonders bei n) lassen sich die Mundarten in zwei Gruppen teilen. Während die Palatalisierung bei den mehr östlich gelegenen (wie Kor und am meisten Kn.) sehr auffällt, ist sie bei den westlichen (wie Sw., Bq. und namentlich Kö.) nur schwach. Bei der Umschreibung des Dativs mit -re (an Stelle der Deklination) verhält sich das Kö.-Z. wie das Sw.-Z.; dagegen stimmt das Kn.-Z. in der häufigen Setzung des -ra — das sonst Ablativzeichen ist — mit der Kor-Mundart überein. Für das Demonstrativum „dieser" ist im Kor-Z. ein anderes — dem persischen in nahestehendes — Fürwort im Gebrauch als in der Sw.- und Kö.-Mundart. Beim unbestimmten Artikel gehen wiederum das Sw.- und das Kö.-Z. zusammen (-en bzw. -en). Dagegen verwendet man

— 15 — im Kor-Z. dazu meist das Zahlwort für „einer" zhü oder yd; ausnahmsweise (in bestimmten Fällen) wird -ek gebraucht. Verschiedenheit der Ausgänge beim Verbum. a) im Präsens. Siwerek. Kösä (A. v. Le Coq). Kor. sg. 1. -an, -in; -ä, -ä, einmal ö -ä, -o; (II, 86 Satz 221); -imä (II, 80 Satz 145f.), ' -im (II, 86 , Satz 224);

pl. 1. -imä;

sg. 1. -an;

-i;

Kasan (Lerch). -a.

-i.

b) im Aorist, -i.

-l;

Entgegengesetzte Stellung der Verbalbestandteile. rö na, „er rö-nä legte hin"; rö nisht ,,er saß";

(II, 64 Z. 41); nd rö.

rö nistim „wir setzten nisht rö „er saß"; uns" (II, 72 Satz 18, von A. v. Le Coq falsch übersetzt: „ich wohne");

rd Jcquti „sie ,, gmgenschlaci kärt ©r öffnete";

rö nist (I, 63 Z. 2).

I köt rd „er , . ,, Irä kaut j gmgschla- j ^ ^

ä k6/rd ( H

'

67 Z

"

50)5

***

d

'

g)

I c j Icö/Td 1 ( 1 , 51 Z. 8).

Gebrauch abgewandelter bzw. anderer Verbalstämme. (Ich führe die Präsensstämme an, soweit sie belegt sind). Siwerek a) shän-

Kösä

Kor „können": äshkänn-

Kasan. sen-, syen-.



16



b) watdn-

aftdn[„wagen"].

wänen-

„betrachten", „ansehen": f Prät. sg. 3. „.< { i,TT «7 „> mniann| ,siv „schwarz". Dazu stimmt die türkische Schreibung ¿Jj«^-» bei Ävliya 3

Cäläbi,

) Weil derselbe Antranig an anderer Stelle das Zâzâ als Hauptsprache des Dersim nennt, muß m a n annehmen, daß mindestens ein großer Teil der von ihm genannten Dersim-Epen der Zâzâ-Sprache angehörte.

— 46 — Siyahät-namäBd. I I I (Där-i säadät 1314 [ = 1896]), S. \ M Z.9 v. u., auchS. \ 1 V Z . 3 v . u . Auf die mannigfach schwankenden Namenschreibungen bei abendländischen Reisenden gehe ich hier nicht ein. Die Siwerek-Mundart des Zäzä lernte 0 . Mann in der ersten Hälfte des Juli 1906 in Siwerek kennen, s. die Reisebriefe vom 4. Juli (als Fortsetzung S. 5 des Briefes vom 30. Juni), 12., 13. Juli aus Siwerek und vom 18. Juli aus Diarbekr (in der Preußischen Staatsbibliothek). Für das Sw.-Z. hat 0 . Mann zwei Gewährsmänner gehabt, deren Namen er nicht mitteilt; ich unterscheide sie als A und B. Jener war schreibkundig und trug die Einzelsätze Nr. 1—302 nebst Einzelwörtern und Formen in das Heft ,,Zaza-Vokabular" (Querformat) ein und übersetzte sie zugleich ins Türkische, während 0 . Mann fast überall die Umschrift und deutsche Ubersetzung beifügte. Auf solche Weise ist die Möglichkeit einer Prüfung sowohl des Zäzä-Wortlautes als auch der Übersetzung gegeben. Diese doppelte Sicherheit fehlt dagegen bei den Texten und Einzelformen des B im Textbuch „1906/07 I I I , " S. 2—39; weder finden wir hier die Eingeborenenschrift noch eine türkische Ubersetzung. Die deutsche — seltener persische — Übersetzung 0 . Manns war wegen ihrer Unvollständigkeit zu ergänzen; die Interpunktion mußte in vielen Fällen nachgeholt werden. B ist stilistisch ungeschickter; man vgl. denAnakoluth in Erz. II, 4. Während bei A die Konjugation rein Zäzä bleibt, erscheint bei B gelegentlich eine Vermengung mit dem Kurmänji; er gebraucht (Erz. II, 1) die Form dä-kanno ,,er macht" mit dem PräsensPräfix da- des Kurmänji.

Grammatische Skizze des Siwerek-Zäzä. I. L a u t b e s t a n d . A. Vokale, a) lange. b) kurze. d, ä, e, i, ü, o. a, a, ä, e, i, ü [selten!], u, o. c) Diphthonge. du, du, du, L ^ „ich lernte", shimä Ir" „ihr".

Anlautendes ä wird durch bloßes Alif vertreten in äz j\

„ich", amshöü

JJLJ.1

„diese N a c h t " .

Inlautende kurze Vokale

bleiben in der Regel unbezeichnet, manchmal selbst lange, z. B. bei

kärin

„macht!",

^¿J nishän

(23. Satz); dagegen treffen wir

„[ich] will aufsitzen"

für shimä „gehen wir!"

Für

auslautendes ä steht hier ebenso wie f ü r -e, -i, -i der gleiche Buchstabe

(vgl. noch

abweichend einmal

jilä „Kelim", 0

in bälatä

ästdra .

„Reife".

„Stern"), In ^

jS^

bigäirimä, bigerimä „laß uns spazieren gehen!" steht ^ f ü r -äi-, aber auch f ü r -e-. „solcher"

Dagegen wird das selbständige Wort äj

geschrieben. F ü r o und ü t r i t t meist

ein, z. B. in

j j j rözh „ T a g " ; alleinstehendes o (als Pronomen) ist „etwas", mu y , „ H a a r " ; dagegen erscheint

. zhü j j

„ L a d e n " in

der Umschrift als dukän, ebenso jy>- „ E b e r " nur als khuz. Unter den K o n s o n a n t e n des Zäzä spielt das ^ eine geringe Rolle. c

Es kommt in einigen arabischen Lehnwörtern vor: yss.

adiz „ m ü d e " [von arab.

].

In bädö jjuo [aus arab. „Juu]

„hernach" ist £ in der Aussprache weggefallen; in

bahddo

„später" wird es in der Umschrift durch h wiedergegeben u n d in j U ^ biliär [von arab. jlc + iran. ^ „ohne"] „toll" auch in arab. Schrift durch A = h ersetzt 2 ). 2

Künstlich eingeführt ist es in

) Die Schreibung A = h statt ^ (bei Wörtern arab. Herkunft) ist in iranischen Sprachen wohlbekannt; Beispiele bei O. Mann K. P. F. Abt. IV

— 49 — j ( a r d [von arab. l

Coq (II, 66 Z. 21) ard.

I] „Erde"; auch im Kö.-Z. hat A. v. Le Bei lämir „Leben" fehlt uns das heimische

Schriftbild. In der Aussprache âr „schlecht" kommt das £ der Schreibung jlc nicht zur Geltung. Verloren gegangen und durch Alif ersetzt ist ^ i n ^

\ äini sär „zur Quelle" (54. Satz).

Ähnlich wie im Mukrî-Kurdischen 3 ) gibt es auch im Zâzâ einen stärkeren Hauchlaut (Kehllaut). Schon P. Lerch trennte beim Kn.-Z. h( von h; s. sein Glossar II, 194f. 0 . Mann hat in einer Reihe von Fällen ein h von dem leichten h unterschieden, h scheint etwa in der Mitte zwischen h und kh zu stehen; denn einerseits begegnet einmal (Erz. III, 20) hô als Pron. reflexivum neben dem sonst herrschenden khô, andererseits schreibt 0 . Mann neben hcmn „Schlaf" auch häun (s. das Sw.-Z.-Glossar). Beim Kö.-Z. hat A. v. Le Coq ebenfalls ein h neben dem schwächeren Hauchlaut h, z. B. II, 72 Satz 2, 5, 6, 19—23; II, 84 Satz 206f. Zwischen g und k unterscheidet der Eingeborene A in der arab. Schrift nicht; wir lesen bei ihm c ^ - f , ° S und p j f [in 0 . Manns Umschrift: gôsht, gärä und gärmj. sûk „Stadt" [aus arab.

Markt] tritt uns bei Sw.-A als

£Ly» entgegen. Derselbe Zâzâ schreibt ¿LÄS qacäk „Kind", als dessen Verwandter wohl qizhi „klein" gelten darf. P. Lerch hat beim Kn.-Z. für „klein" sowohl qig (I, 4 Satz 39), als auch kig (II, 197a).

Sw.-Z. kilrn „kurz" wird von A ^

geschrieben,

während es bei Lerch (I, 1) qilm lautet; ebenso hat Lerch qärn „wer ?" (II, 196a) für ^

kam des Sw.-Z.

n vor g finden wir in ling „Bein" und mängi „Monat".

Aus-

Bd. III (Mukrî) Teil I (1906), S. X X X V I u.; E. B. Soane JRAS. 1912, S. 908 (Kurdisch von Sulaimâniye) ; Maximilian Bittner, Die heiligen Bücher der Jeziden DWAW., phil.-hist. Kl. Bd. 55 (Wien 1913), S. 66a § 1; Cl. Huart J. A., 11 e série t. IV (Paris 1914), S. 635; D. L. R. Lorimer, The Phonology of the Bakhtiari (1922), S. 91 f. Im Persischen ist ^praktisch = I, nach Mîrzâ Habib, Kitâb-e destûr-e sokhän^YA^ )> S. 3. 3) a. a. O., S. X X X V I . 4 Hadank

— 50 —

lautendes n erscheint bei Sw.-B einige Male als n, so in Erz. I beim ersten Wort rözhen „eines Tages", auf das beim zweiten Wort ein ¿-Anlaut folgt; desgleichen in Erz. 1,11 bei äsldn kisht und in Erz. I I I , 17 bei därman kärt. Dagegen steht in Erz. I I I , 9 khän vor dem Komma (mithin einer kleinen Pause), während das nächste Wort mit b anlautet; ähnlich in Erz. I I I , 15 rüän vor anlautendem v. Auch vor t begegnet einmal n (Erz. I, 14): mi(n) ti. In Erz. I I I , 12 ist shan „Abend" das letzte Wort. Die Mouillierung (Palatalisierung) des n ist im Sw.-Z. nicht so häufig wie im Kor-Z. oder gar im Kn.-Z. bei P. Lerch. 0 . Mann schreibt in diesem Falle entweder ny: so in wänya „er blickte hin", oder ni: so bei bdunio „er sehe hin". Zur Wiedergabe des s benutzt Sw.-A meist ohne

wahrnehmbaren

Unterschied.

Er

manchmal ^ , schreibt

„Apfel" (gegen Kdl. [-Güräni] ¡jl^ und pers. gekehrt findet sich bei Sw.-A

sdi -)•

. sMd „Jagd" [aus arab.

Um].

Die Aussprache der arabischen Buchstaben o und js> ist im Zäzä offenbar gleich; denn das arab. .Li [mit neg. Verb:] „keinesfalls", „durchaus nicht" erscheint in der Zäzä-Schrift bei A als ¿ i ; arab. islL» „Rost" tritt im Zäzä als Jjy auf. Im Zäzä sind drei Labiale zu bemerken. Sie werden zwar von Sw.-A in der Schrift nicht ganz streng geschieden, aber es herrscht im Sw.-Z. wenigstens nicht das Durcheinander, das uns beimKdl. [-Güräni] in Bd. II (1930), S. 92 u. f., die Bestimmung der Lippenlaute so sehr erschwerte. Erstens gibt es im Zäzä v; s. in der Vt. die Verben äz vdnän „ich sage" und [virazanän] „ich richte her". Der Eingeborene schreibt in allen diesen Fällen Ji, mit Ausnahme der Aoristform virazimä ^ j\ j,, setzt; sodann hat er vmshdn.

bei der er ein / :

„hungrig" für 0 . Manns Umschrift

Ji kann demnach nicht mehr weit von Ji abstehen.

Der Seltenheit des f J> im Zäzä entspricht die Häufigkeit des v ^J; s. die Vt. und das Glossar. Zweitens finden wir ebenfalls im Anlaut oft w j; es wird auch zur Wiedergabe arabischer mit w

— 51 — anlautender Lehnwörter gebraucht. Schließlich kommt noch das bilabiale w vor, von 0 . Mann mitunter durch kleines w (oberhalb der Zeile) bezeichnet, z.B. bei hauwärdi „hob ,zhauwi (cas.obl. von zfom „einer"), huwänä „lies!". I I . Zu den L a u t v e r h ä l t n i s s e n . Ein Schwanken zwischen e und i, desgleichen zwischen ä und i ist zu bemerken. Die Plural-Ausgänge der 2. und 3. P. Präs. bzw. Perf. lauten bald -e, bald -i. Als Imperative für „gib!" finden wir sowohl dä als auch di und bidi; „sag!" heißt vdzhe, väzhä, vdzhi. Parallelformen mit ä und e. Es wechseln Formen wie IdjäJci und läjiki „den Knaben" (Erz. I, 8); märdim „Mann" und merdälc, merda „Mann" (Erz. I I , 6); wähar (Erz. I I , 3 und 19; Satz 245), wähar (Erz. I, 1) und wähir (Satz 294) „Besitzer", „Herr". Wörter mit e neben solchen mit ä haben schon P. Lerch beim Kn.-Z. und A. v. Le Coq beim Kö.-Z. beobachtet. Lerch schreibt einerseits märd „Mann" (II, 210a u.), andererseits myirdek „Mann" (I, 82 Z. 7; fehlt im Glossar I I , 211b). Viele Beispiele für die Stellvertretung von e, ä und ä finden sich in den K . T. bei A. v. Le Coq. „Mann" ist märd (II, 64 Z. 51), märdak (II, 67 Z. 35a), märdim, (ebd. Z. 41 und 48), merda (ebd. Z. 37). Die Negationspartikel erscheint als na (II, 88 Satz 244, 248, 252, 263, 271, 277), als nä (ebd. 266) und als ne (ebd. 246). „Brust" ist vor (II, 67 Z. 52 und 53) und ver (ebd. Z. 40 und 42). „Sache", „Arbeit" heißt I I , 114 gürüä, dagegen I I , 64 Z. 48 und I I , 82 Satz 169 gürwe. Für „er nimmt" finden wir genü und gdno (II, 82 Satz 175), für „ihr verlangt" sima wäzene (II, 86 Satz 231) und wäzenä (ebd. Satz 237). „Er rief" ist einerseits vang dä (II, 66 Z. 33; I I , 67 Z. 59), andererseits vin dä (II, 66 Z. 19). In A. Christensens Natänzi steht neben mirä „Mann" merd\ s. „Contrib." (1930), S. 264 (§ 77) und 282b. Friedrich Müller [SWAW. phil.-hist. Kl. 48 (1864), S. 229 M.] sah in dem e des Kn.-Z. myerd „Mann" (neben märd) „wahr4*

— 52 —

scheinlich unorganische Dehnung von ä." Auch 0 . Mann hielt das e für sekundär gedehnt [1906/07 I I I , 61 u.]. Solange uns nicht zweifellose Proben älterer Stufen des Zäzä vorliegen, enthalte ich mich des Urteils. Aus dem gleichen Grunde bin ich nachträglich von der Annahme einer späteren Dehnung bestimmter Vokale des Khunsäri [in Bd. I (1926) dies. Abt., S. 7 Z. 12 v. u.], Mahalläti [ebd., S. 70 M.] und Näyini [ebd., S. 123 M., 124 Z. 7] zurückgekommen; s. die neue Fassung in Bd. I I (1930), S. 477f. Merkwürdig ist die Spielform mordim zu märdim und merdim „ M a n n " ; ebenso im Kor-Zäzä. Diesen ö-Umlaut des Stammvokales kann ich in P . Lerchs Kn.-Z. nicht nachweisen, im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq nur unter der Voraussetzung, daß die Izäfä dö bloße Nebenform zu de. wäre. Außer da „ g a b " h a t Sw.-B im X X . Einzelsatz und in Erz. II, 12 auch de. Bemerkenswert ist äzmen „Himmel". Die entschiedene Hervorhebung des grammatischen Geschlechts im Zäzä macht sich an manchen Stellen der Texte in lautlicher Beziehung stark geltend. Eine pleonastisch anmutende H ä u f u n g gleicher Endvokale f ü h r t zu dem Eindruck der Reimprosa. Intervokalisches g wird gelegentlich zu y (wie im Türkischen); neben äzö bigirän „ich werde nehmen" steht biyärin. Der Imper. eines Compositums vom gleichen Verb lautet däyeren „greift hinein!" h-Vorschlag vor anlautendem Vokal von Fremdwörtern zeigen hä&wdlch [aus türk. 01JJ 1 ] ,,o weh!" und human [Interjektion, aus arab. J U I ] „aber!" Der umgekehrte Fall einer Schwächung des anlautenden Hauchlautes bis zu seinem Verschwinden liegt vor bei Kö.-Z. ärinanü „er k a u f t " (bei A. v. Le Coq II, 64 Z. 52). n-Vorschlag ist besonders vor Lehnwörtern zu beobachten. Sw.-Z. värta „Mitte" s t a m m t von türk. orta\ Kn.-Z. Wäsman [Personenname, bei Lerch II, 214] von türk.-arab. Osman\ Kn.-Z. wada, „Zimmer" [Lerch I, 65 Z. 2; II, 213 u.] von türk. oda. Kor-Z. wästä „Meister" steht dem pers. ustäd gegenüber.

— 53 — Die Einführung eines unechten n — ein Vorgang, der aus dem Psht. und Par. bekannt ist — läßt sich im Zàzà nicht nur nach vorangehendem Nasal bemerken: Sw.-Z. mdnshur [aus arab. j ^ L e ] „bekannt"; Sw.-Z. nunfik

„Faust", gegen Kn.-Z. nufik

[Lerch II, 203 u.]; Kn.-Z. henzär, Kor-Z. hänzdr, Cc.-Z. hänzar „tausend"; Kor-Z. bin) „Bastard", gegen Gii. bi) und K r m j . („Nordgruppe") pie. zh( — z) j wird nicht immer streng von ) (= g) ^ geschieden. bépauzhima und bepaujimä

„wir werden kochen" entsprechen

. Derselbe Eingeborene schreibt den Imper. „sag!" bald a j l l , bald II, nach 0 . Mann vàzhè, vdzhä, väzhi. Das Vorkommen der Formen lä), läzh und läsh „ K a m p f " beim selben Gewährsmann B deutet auf ein Schwanken der Aussprache, lä) und läzh „ S o h n " gehören ebenfalls beide B an. Eine Neigung zur Vereinfachung von Affricaten zu Dentalen (c und ) zu t und d) lassen einige Wörter des Zàzà erkennen. Sw.-Z. cadiz jjx. „müde" istaus arab. (ä)iz j^s- entstanden. Sw.-Z. täi „zusammen" steht Kor-Z. )e, gegenüber, Sw.-Z. kutik „ H u n d " dem Krmj. kücik, Sw.-Z. fid „hier" dem Kdl. ciä [s. Bd. I I (1930), S. 240 oben]. Im Kor-Z. kommen diär und )üar „hinauf" noch nebeneinander vor. Vielleicht gehört auch Kgh.-Z. dawar „Tier" — gegen pers. )dnwär — hierher. In gewissen Fällen bevorzugt man im Zàzà r vor l anderer Sprachen: Sw.-Z. sär „ J a h r " gegen pers. sai; dementsprechend Sw.-Z. dmsar „dieses J a h r " gegen pers. imsäl. Sw.-Z. gärä „Klage" gegen K r m j . gili. Bq.-Z. mära „Maus" gegen Kdl. mila [s. Bd. I I (1930), S. 267]. Sw.-Z. vär „ledig", „frei" gegen pers. väl. Kor-Z. kur „Mütze" gegen pers. kuläh. Kor-Z. qarabaligh „Gedränge" aus türk. galabaliq. Umgekehrt finden wir Kor-Z. bälk „Kleid" gegenüber Kdl. barg. Andererseits trifft man im Zàzà hin und wieder ein n an Stelle des r anderer Sprachen: Bq.-Z. tünik [Diminutiv] „Tasche" gegen K r m j . tür. Sw.-Z. astänik [Diminutiv] „Geschichte" gegen griech. Eo-ropia. Kn.-Z. sinérìa „ich liebe" gegen armen, sirem. Sw.-, Kor-, Kn.-, Kö.-Z. amnän „Sommer" gegen armen, amafn.

— 54 — Ein Fall von Konsonanten-Assimilation beim Silbenanlaut liegt vor bei Sw.-Z. khirkhlz „Dieb" aus türk. khirsiz. Metathesis kommt gelegentlich vor; vgl. Sw.-Z. wätdnan „ich kann" mit pers. mi-täwdnäm; Sw.-Z. perd „Vater" mit pers. pädär. Der Abfall unbetonter Vorsilben ergibt starke Vereinfachungen: risht „er schickte"; vgl. pers. firistäd. tö rot „du verkauft e s t " ; vgl. pers. furükhti. Idn „Sohn", „Bursche", aus türk. ¿jyUjl. äz müsän „ich lernte"; vgl. pers. dmülchtäm. kdf „Höhle"; vgl. pers. shikdf. mot „er zeigte"; vgl. pers. nämüd. merä „Gürtel" ; vgl. pers. kämär. Im Wortinnern verkürzt erscheint Sw.- und Cc.-Z. jamerd „tapfer"; ähnlich KrmJ.

f ü r ¡ j j . 1 y>- „courage" bei Jaba-

Justi, Dict., S. 113a und 119b. Abweichungen in der A k z e n t l a g e gleicher Wörter kommen im Zäzä oft vor. Offenbar besteht ein ähnliches Schweben und Schwanken des Tones wie im Ossetischen, bei dem dieser Umstand die Feststellung von Regeln sehr erschwert. III. Zur F o r m e n l e h r e . 1. D e k l i n a t i o n . Zur Unterscheidung verschiedener Casus bestehen im Zäzä zwei Systeme nebeneinander; erstens ein Rest der eigentlichen Flexion: der casus obliquus des Singular, zweitens der Flexionsersatz durch Präpositionen und Postpositionen (mehr oder weniger locker angefügte Suffixe). Der cas. obl. Sg. geht auf -i, -e, -ä aus. Er steht a) für sich, wie z. B . äi märdimi „jenen Mann" (143. Satz); käsiki „jemandem" (231. Satz);

„zum Dorfe" (Zielkasus nach

dem Verbum für „gehen", im 212. Satz) und als Urheberfall bei Vergangenheits-Tempora transitiver Verba. b) nach Präpositionen und vor Postpositionen: bi dduwä „zum Dorfe" (4. Satz), bi di läjdki ro „auf jenen Knaben" (117'. Satz). ädiri sarö „auf dem Feuer" (Erz. I I I , 14); kdfi zärä „in die Höhle

— 55 — hinein" (ebenda); tuwere-rä „den Maulbeerbaum" (55. Satz); märdimi-re „einem Manne" (298. Satz). Dagegen steht in der Verbindung räz-di „im Weingarten" (147. Satz) die bloße Grundform ( = cas. rectus). Den Postpositionen und Suffixen geht entweder das unveränderte Substantiv oder der cas. obl. vorher. Vor der Obliquus-Endung fällt das auslautende -ä des cas. rectus Sg. fort. Zu käya „Haus" lautet der Genitiv käyi (Erz. I, 6; I I , 5; I I I , 21). Ausdrucksmöglichkeiten für die einzelnen Casus. Genitiv. Zur Wiedergabe des Genitiv-Verhältnisses dient in der Regel die Izäfä; vgl. unten das betreffende Kapitel. Außerdem bieten Beispiele die Sätze 88, 89, 142, 151, 180, 196 (zu Anfang). Der bloße Gen. PI. auf -an steht am Ende des 196. Satzes nach dem Zahlwort für „drei": rdy-ä hire, rozhdn-d „Es ist ein Weg dreier Tage"; vgl. unten den Abschnitt über die Behandlung gezählter Substantiva. Dativ. Der echte Dativ, d. h. der Casus des entfernteren Objekts, wird oft durch Setzung des Suffixes -re gekennzeichnet: äsläni neshä mi-re zerar-en bekärö „Der Löwe konnte mir keinen Schaden antun" (Erz. I, 12). ma-re kabab bidri „Bring uns Braten!" (Erz. I I I , 6). mi-re, tds-en dwe bidi „Gib mir eine Schale Wasser!" (171. Satz), pire lafdki kdrwani-re vd „Der Vater des Jungen sagte der Reisegesellschaft" (Erz. I, 3 und 12). Im Gegensatz dazu dient der bloße cas. obl. als Urheberfall bei Vergangenheits-Tempora der Transitiva: karwani vd „Die Reise-, gesellschaft sagte" (Erz. I, 3). Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq wird -re auf die gleiche Weise verwendet wie im Sw.-Dialekt: yahudt genläkä-re wänö „Der Jude sagt zur Frau" (II, 63 Z. 13f.). to-re bagi „Ich werde dir sagen" (II, 64 Z. 61). ita'ät kardi gi-re „Sie leisteten ihm Gehorsam" (II, 64 Z. 24b). Mit Hilfe der Präposition be (oder bi) und folgendem cas. obl. wird der Dativ umschrieben in den Sätzen min da be ne khirkhizi..

— 56 —

„Ich gab diesem D i e b e . . . " (Erz. II, 18); dindäne lajaki möti bi Idfdki „Die Zähne des Jünglings zeigte er dem Jüngling" (Erz. I I I , 16). Auch im Kö.-Z. treffen wir zur Bezeichnung des Dativs bä mit folgendem cas. obl. auf -e: tü säi bä nä hare da\ „Den Apfel gib du dieser Eselin!" (A. v. Le Coq, II, 65 Z. 66f.). Ohne eine Endung oder sonstiges Kennzeichen steht das entferntere Objekt im 49. Satz ti käina-rd khö lafde min neddne ? „Gibst du deine Tochter meinem Sohne nicht ?" Akkusativ. Das bestimmte direkte Objekt kann durch das Suffix -rd bezeichnet werden; vgl. im eben angeführten 49. Satz käina-rd kho ( 1 j S

) „deineTochter"; Satz 210: nishdyen rdi-rd shirö

„Er konnte den Weg nicht gehen"; Satz 55: md wäniyaimä tuwire-rd „Wir sahen den Maulbeerbaum." Statt -rä wird auch bloß -d gesetzt in dem Beispiel lern nd lajäki dastd „Sie küßten dem Jüngling die H a n d " (Erz. I I I , 28). Ebenso im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq (II, 63 Z. 16): yä tukö lägekä bükise... „Entweder tötest du den J u n g e n . . . " In manchen Fällen tritt der cas. obl. auf -i, -e für den Akkusativ ein. Einerseits lesen wir im 55. Satz md wäniyaimä tuwere-rä „Wir sahen den Maulbeerbaum"; andererseits im 36. Satz: qat nebo dunyai vindnimäl „Möge es nie geschehen, daß wir die Welt sehen!" Also zwei Konstruktionen des direkten Objektes beim Verbum für „sehen"! Satz 296: pmni Allah kdslM bepdwö „Hernach wird Gott den Betreffenden schützen." Weitere Beispiele bieten die Einzelsätze I — I I I und V. Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq (II, 64 Z. 54) stammt der Satz gilä nänö öge wäsari „Den Packsattel legt er ihm auf [und] den Halfter". Lokativ und Allativ. Sowohl a) auf die Frage „wo?" als auch b) auf die Frage „wohin V antwortet ein Casus mit dem Suffix -di.

— 57 — a) bakhcä-di (^o i^Ju ) „im Garten" (97. Satz); cdrshi-di (jJ^jU(¿z) „imBazar" (103. Satz); raz-di „im Weingarten" (147. Satz); dära-di „im Tal" (Erz. I, 2). Bei h/u-dt khö-de „in seinem Hause" (Erz. II, 2) ist de männliche Izafä; daher kann das Ortssuffix -de erst am Schluß der Wortverbindung Platz finden. Ebenso liegt der Fall bei wälat-e Merdini-di „in der Provinz Mardin" (Erz. III, 1). In den Ausdrücken di värnidi „voraus" (Erz. III, 10) und di ko-di ,,im Gebirge" (XLVI. Satz) geht noch die Präposition di voran; mithin ist di doppelt gesetzt. Auch im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq wird da gleichzeitig als Präpos. und als Postpos. verwendet in den Ortsbestimmungen dä miyän-dä „in der Mitte" (II, 67 Z. 35f.) und dä daste-dä „in der Wüste" (II, 67 Z. 69). b) mäzar-di „ins Grab" (205. Satz); särd-di „auf den Kopf" (231. Satz); märg-en-di „auf eine Wiese" (Erz. III, 23). Im Kn.-Z. bei P. Lerch (I, 80 Z. 5 und I, 81 Z. 2) begegnet gölikdn-de „zu den Kühen." Auch beim A s t e r a b . hat Cl. Huart (1909, S. 199 u.) ein Lokativsuffix festgestellt. Die Beobachtung, daß di, de, dä (das offenbar dem pers. j i entspricht) sowohl als Präpos. als auch als Postpos. bzw. Suffix vorkommt und mitunter gleichzeitig in beiden Stellungen gebraucht wird, bewahrt uns davor, darin mit F. Justi das türkische Casus-Suffix -da zu sehen; so sucht er K. G. (1880), S. 131 M., das Lokativ-Suffix -da des Kurdischen zu erklären, zu dem er ja auch das Zäzä rechnet. Solange man mit dem Grundsatz auskommt, Iranisches aus Iranischem zu begreifen, wird man ihm treubleiben. Beim Z.-Allativ wird in anderen Fällen die Präposition bi gebraucht: äz sMbidn bi baghcä „Ich war zum Garten gegangen" (96. Satz); desgleichen im 151. Satz. Wie am Schlüsse des Kapitels von den Verhältniswörtern ausgeführt wird, pflegt man nach Verben der Bewegung auf die Frage „wohin V öfter die Präposition wegzulassen. Auch zum Ausdruck einer Zeitbestimmung kann -di verwendet werden: wdkht-en -di „zu einer Zeit" (Anfang der II. Erz.).

— 58 — Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq finden wir rog-dä „am Tage", „täglich" (II, 63 Z. 19); sau-dä „in der Nacht" (II, 63 Z. 15). Ablativ. Als Zeichen des Ablativs dient das Suffix -rä. Der Ablativ steht im räumlichen Sinne zur Angabe des Ausgangsortes auf die Frage „woher V: suk-rd „aus der Stadt" (10. S a t z ) ; b a n -ra „vom Dach" (225. Satz); tiä-rd „von hier" (Erz. I I I , 19); värtd-rä „von der Mitte aus" (Erz. I, 3). Als Ablativ der Trennung (auch noch im räumlichen Sinne) erscheint er im 157. Satz: shimd dast-rä „weg von eurer Hand." Daher wird er auch auf die Frage „vor wem ?" beim Verbum für „schützen" gesetzt: gärak käs khö ji-rä bepauwö\ „Man muß sich vor ihm schützen!" Zur Angabe der Durchgangsstation dient er Erz. I I I , 10: räyen-dd bin-rd „auf einem anderen Wege". Zum Ausdruck des Ursprunges von Begebenheiten wird er in den Sätzen 231 und 298 verwendet: alldhi-rd, alläi-rd „von Gott". Dagegen gebraucht man ihn n i c h t als Urheberfall für das logische Subjekt der passivischen Präteritalkonstruktion der Transitiva; dazu nimmt man vielmehr den einfachen cas. obliquus. Zur Bezeichnung der Herkunft beim Kauf einer Ware steht er im 16. und 17. Satz: kämi-rä „von wem?" Antwort: ,,'attärird „vom Gewürzhändler". Einen Abi. qualitatis auf die Frage „woraus ?" „aus welchem Stoffe ?" lernen wir in Erz. I I , 1 kennen: dsi-rd „aus Eisen". Die Person, die man fragt oder bittet, wird in den Abi. gesetzt: kdrwdne ji-rä pars kärd „Die Reisegesellschaft fragte ihn" (Erz. I, 4). modo perde nei-rä rijä bekärimä „Wir wollen seinen Vater bitten!" (Erz. I, 5). Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq führe ich an: den Abi. des Ausgangspunktes einer Bewegung (im räumlichen Sinne) wärist "drd-rä „Er erhob sich von der Erde" (II, 66 Z. 20f.). här günve min dast-rä vägienü „Jede Sache geht aus meiner Hand hervor" (II, 64 Z. 48); vgl. zu dieser Ausdrucksweise P. Lerch,

— 59 — „Forschungen" I, 56 Z. 3—5, und B . Nikitin „Folk-Lore", vol. X L Nr. 3 (1929), S. 231 M. Ab!, separationis: xaläs kärd azdb-i dünyära ,,Er befreite ihn von der Qual der Welt" (II, 67 Z. 59). Abi. partitivus: kam simd-rä „welcher von euch" (II, 64 Z. 34). Abi. modi: dizt-rä „durch Diebstahl", „auf dem Wege des Diebstahls" (II, 67 Z. 38). Abi. temporis: sabäh-ra (II, 67 Z. 41), saba-rä (II, 64 Z. 30) „am folgenden Morgen". Rätselhaft sind mir r-Formen gewisser Feminina, die sonst ohne diese Erweiterung gebraucht werden. Neben p n i „Frau" tritt jiner- auf. Als Urheberfall beim passivisch gewendeten transitiven Präteritum begegnet uns das Wort an zwei Stellen. Erstens Erz. I I , 6-.jinerai merdäki di „Die Frau des Mannes sah". Zweitens Erz. I I I , 22: nä m: nä jineräi fäi Idfäk nisindsinä „Weder er noch seine Frau erkannte den Jüngling." Zu wäi „Schwester" findet sich ward- zweimal als Akkusativ in Erz. I I I , 1: wdrai näi merdäki „Die Schwester dieses Mannes" und wdrai khv, „meine Schwester". Ebenfalls im cas. obl., und zwar im Urheberfall beim transitiven Präteritum passivischer Konstruktion steht das Wort in Erz. I I I , 11: wardi fdi vd „Seine Schwester sagte". Der gleiche Fall liegt in Erz. I I I , 12 vor: wdrai Idfdki lingdi berär-di kho täpishti, dnti „Die Schwester des jungen Mannes ergriff die Beine ihres Bruders [und] zog sie." Zu Anfang der Erz. I I , 2 steht der Satz: öyüpnerda khöya tänyä bane „Er und sein Weib sind allein". Die grammatische Deutung 0 . Manns ,,-rda — mit" [1906/07 I I I , 15] erweist sich hier als verfehlt. Der Plural bane zeigt, daß jinerda khöya als Subjekt gedacht ist, sonst wäre der Sg. zu erwarten. Gegen die Annahme eines Soziativs, wie sie 0 . Mann vorgeschwebt zu haben scheint, sprechen vor allem zwei weitere Sätze in Erz. I I I , 11: dmä wdrddi khü hat „Er kam zu seiner Schwester". (Der Sinn der Stelle ist ganz eindeutig: er hatte sich vorher von ihr getrennt, kam nicht etwa m i t ihr). Entfernteres Objekt (also Dativ) ist das Wort im übernächsten Satz: wdrddi khö-re vd „Er sagte seiner Schwester" (nicht etwa: m i t seiner Schwester), -ddi fasse ich jedesmal als doppeltgesetzte weibliche Izafä auf. S. auch den Schluß des Kapitels von der Izäfä.



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Im Kö.-Z. heißt „Mutter" mai (A. v. Le Coq, II, 63 Z. 2). Nun bringt A. v. Le Coq (Teil II, 88 u.) folgenden, in deutscher Übersetzung mit Fragezeichen begleiteten Satz (Nr. 276): cögük dä mär-dä-xi-dä1) (sic) gëran% „Das Kind spaziert mit seiner Mutter ( ?)". Die Doppelsetzung des dä als Präposition und als Suffix zum Zeichen des Lokativs bzw. Allativs ist uns aus mehreren anderen Stellen bekannt. Man würde daher zunächst geneigt sein zu übersetzen: „Das Kind geht zu seiner Mutter", gerann hat auch im Kn.-Z. den allgemeinen Sinn „geht". 2. P l u r a l b i l d u n g . An Plural-Ausgängen kommen vor: -i, -ê, -an und -a. Nominative PI. auf -i bzw. -ê sind: östäräA „Sterne" (sg. äsiara, Einzelwort im „Zâzâ-Vokabular", S. 3), tûî „Maulbeeren" (Satz 56—58), änßli „Feigen" (Satz 149), mmmânê „Gäste" (Satz 72), parsi „Worte" (XVIII. Satz). Casus obliqui auf -ân sind: darsân „Aufgaben" (20. Satz), mmmânân „Gäste" (73. und 75. Satz), ârwêshân „Hasen" (142. Satz), pîlân „Alte" (262. Satz), astôrân „Pferde" (Erz. I I I , 21), kutikân „Hunde" ( X X X I I . Satz). Nachdem in Erz. III, 2 der Sg. däza „Vetter" zweimal in kollektivem Sinne gebraucht worden ist, folgen in Erz. I I I , 3 endlich zwei Plurale auf -an (casus obliqui): dâzân-dê khô-rê „zu seinen Vettern" und dâzânê lajaki vd „Die Vettern des Jünglings sprachen." Aber nicht sämtliche Pluralia auf -an in den Siwerek-Texten sind casus obliqui. Erz. I I I , 28 lesen wir: dâzânê lâfâkî wârishtî „Die Vettern des Jünglings standen auf". Weitere Nominative auf -ân sind: tâzhîân „Windhunde" (145. Satz), märdiman „Männer" (Einzelwort im „Zäzä-Vokabular", S

"

linga „Beine" (Erz. III, 12) ist Nom. Pl. Bei täna „Personen", „Leute" (in der Verbindung mâ haut tânâ-râ „von uns sieben Leuten", Erz. III, 2) ist nicht zu entscheiden, ob nach â ein n ausgefallen ist oder überhaupt nur ein 1 ) Das lange W o r t märdäxödä habe ich zum besseren grammatischen Verständnis in die einzelnen Elemente zerlegt.



61



Plural auf -d vorliegt; vgl. den Fall ind-re „ihnen" (Erz. III, 6), andererseits indn (cas. obl. im 89. Satz); vermutlich -d < -an. Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq führe ich folgende Nominative PL auf -%, -i, -e an: güli „Rosen" (Satz 139), nä märdimi „diese Leute" (Satz 134), tüjdri „Kaufleute" (Satz 286), mäsii „Fische" (Satz 250), darl „Bäume" (Satz 220), nä kltabe „diese Bücher" (Satz 28), mäiwai „Früchte" (Satz 54). Kö.-Beispiele für casus obliqui auf -an, -ä, -ä, -ä sind: peridn (II, 64 Z. 45 u n d 48) u n d perid (II, 65 Z. 68) „ F e e n " ,

„Mädchen" (II, 64 Z. 45), dü rögä „zwei Tage" (II, 64 Z. 31), sdiä (II, 64 Z. 52) und said (II, 64 Z. 49) „Äpfel", lägekd „Knaben" (II,- 63 Z. 17), tugärä-rä „von den Kaufleuten" (Satz 11), nä hür dü sa'ätä-rä „von diesen beiden Uhren" (Satz 24). Auch im Kn.-Z. bei P. Lerch sind die -cm-Formen fast immer cas. obl. PI.; ausnahmsweise ein Nom. PI. auf -än liegt vor in dem ämei pyesar „Die Aghas von Satz: aydlerän-i Sivani .... Sivan . . . . kamen zusammen" [doppelter PL, erst türk. auf -ler, dann iran. auf -än] (I, 62 Z. 3f.; s. auch Z. 8f.).

keinekd

3. B e s o n d e r e W o r t b i l d u n g e n . -na,

-nä.

Friedrich Müller hat (a. a. 0., S. 240) beim Kn.-Z. zwei Beispiele einer Nominalbildung auf -na ermittelt: bälisnä „Kissen" (bei Lerch II, 209a) und myesna „Schaf" (ebd. II, 211b). Auch im Kö.-Z. ist bälisnä „Kissen" belegt (bei A. v. Le Coq II, 109 u.); dazu kommt noch n&wäsina „Krankheit" (ebd. II, 74, Satz 48), wohl auch zärna „Goldstück" (ebd. II, 74, Satz 53); vgl. dazu Bq.-Z. zär(n) „Gold". Nomen agentis auf -er. Als Name eines Gewerbetreibenden wäre fiter „Pflüger", „Bauer", anzuführen, abgeleitet von dem Wort für „Pfluggespann" fit. -an „der etwas ist [oder tut]". ämbriyan [Weggenosse] „Nachbar"; vgl. dazu Kor-Z. reyän „Wanderer".



62



Baumnamen auf -wer. Als einziger Baumname kommt tuwer „Maulbeerbaum" in den Sw.-Texten vor; vgl. KrmJ. twir, tuhir [E. B. Soane, K . G. (1913), S. 234], Für das Kn.-Z. teilt P. Lerch I, 60 (oben) einen Satz mit, in dem mehrere Baumnamen auf -yer bzw. -yer aufgezählt werden. 4. D i m i n u t i v a . Im Sw.-Z. dient -ik, -äk, -h als Verkleinerungs-Suffix. -ik erscheint bei astänik „Geschichte" und bei fcäsiJc (neben käs) „jemand"; in letzterem Falle ist kaum mehr etwas von diminutivem Sinne zu spüren. Aus der Verwendung des Wortes merdäk in Erz. II, 6, 10 und 15 ergibt sich kein Bedeutungsunterschied gegenüber märdim „Mann" — während im Persischen märdüm „Leute" heißt. In Erz. II, 10 finden wir o merdäko ki „denjenigen Mann, d e r . . . " und in Erz. II, 14 o märdimo ki „derjenige Mann, der . . . " Auch im Kn.-Z. heißt märdüm, „Mann", so z. bei Lerch I, 71 Z. 5: yau märdüm „ein Mann". Beim Sprachgebrauch unterscheidet man folgerichtig läjdk „Knabe", „Jüngling" von läf „Sohn". Im Kn.-Z. werden diese Wörter ebenfalls meist auseinandergehalten. Bei Lerch I, 65 Z. 9 liest man: yau lägek-u Nerbig „ein Jüngling aus Nerbidsch", dagegen zwei Zeilen danach und weiterhin Z. 12: läg-i MeVa Ah'medi, Huseini „der Sohn des Molla Ahmed, Husein". Eine Ausnahme ist (I, 80 Z. 4): lägek' „Sohn"; dagegen steht schon S. 81 Z. 10 wieder: lageki sär „auf den Jüngling." In Bq.-Z. mdrjilä liegt ein Diminutivum mit l vor. Über das Z-Diminutivsuffix in mehreren iranischen Sprachen s. Bd. I I (1930) dies. Abt., S. 113f., sowie A. Christensen, Contrib. (1930), S. 77 § 108 (Giläki), S. 176 § 106 (Färizändi) und S. 264 § 78 (Natänzi). 5. B e z e i c h n u n g d e s g r a m m a t i s c h e n G e s c h l e c h t s . Ein hervorstechender Zug des Zäzä ist die Betonung der Geschlechtsscheidung; sie tritt bei Substantiven und Adjektiven, bei Pronomina und bei der Izäfä, schließlich bei bestimmten Verbalformen auf.

— 63 —

Schon 0 . Mann hat an einigen Stellen des Textbuches 1906/07 I I I (so z. B. S. 20 bei den Einzelsätzen X X und X X I meiner Zählung) ausdrücklich auf die Unterscheidung des Masc. und Fem. beim Substantiv und beim Verbum hingewiesen. Zur Aufstellung von Geschlechtsregeln für die Sw.-Mundart ist er jedoch nicht gekommen. Im X X I I I . Satz tritt das Masc. für unser Neutrum ein: mir o bäsd „Heute ist es genug"; desgleichen im 59. Satz mirö hol gdrmö „Heute ist es sehr warm". Dazu stimmt der 42. Satz des Kn.-Z. bei P. Lerch I, 4: sau täri-u, rög rost-u „Nachts ist es finster, am Tage ist es hell". a) Geschlechtsscheidung bei Substantiven. Das Substantiv tritt in zwei Formen auf, in der geschlechtslosen oder in der geschlechtlichen, je nachdem der Nachdruck auf die Geschlechtsbezeichnung gelegt wird oder nicht. Will man das Geschlecht bezeichnen, so ist der männliche Ausgang -6, der weibliche kann -ä sein. Wegen der Fem.-Ausgänge -e und -i (oder -i) verweise ich auf das Vokabular der Bq.-Mundart, die dem Sw.-Z. sehr nahe steht. Der 67. Satz lautet: yäghdrd vdrano „Es regnet" [wtl. „Der Regen regnet"]; aber als Vokabel erscheint das Wort in der Form yäghdr (masc.) „Regen", vä heißt „Wind", aber im Satzzusammenhang treffen wir väyö\ s. die Sätze 121—123. Es gibt Fälle, die einen Verzicht auf die Geschlechtsbezeichnung erfordern, so z. B. im 83. Satz das Subjekt qacdk in der Bedeutung „ K i n d " : qacdk lafakö keinaka ? „Ist das Kind ein Knabe oder ist es ein Mädchen?" Dagegen lautet der 78. Satz: o qacälco bärmannö „Jenes Kind [d. i. jener Knabe] weint". Mithin heißt qacäk „Kind", dagegen qacako „Knabe". Im 82. Satz findet sich die männliche Geschlechtsbezeichnung -(y)o am Possessivum khö statt am vorangehenden Substantiv; weil dem Hauptwort h,welcher ?" (von mehreren) gebraucht. Dativ bi k'i (LIY. Satz). ci ¿L». „was?" „was für e i n ? " (90. Satz), cici „was?", sa, sä [mit dem nächsten Wort zusammengeschrieben] „was?". Auch im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq finden wir käm „welcher?" „wer?" (II, 64 Z. 34; I I , 67 Z. 46); cas. obl. kami (II, 64 Z. 34). cici „was ?" (II, 82 Satz 174). sent „was ?" (II, 64 Z. 60). Beim Kn.-Z. schreibt P. Lerch qäm „wer ?" (II, 196a).

— 71 — g) Determinativa (und Relativa). Für das Determinativum, das dem Relativ-Pronomen vorhergeht, tritt das Demonstrativum o, (y)o [m.] und ä [f.] ein. girwäyö ki „diejenige Sache, d i e . . . " (230. Satz), o märdimo ki „derjenige Mann, d e r . . . " (Erz. II, 14). o ki mdndö „das, was übriggeblieben ist" (III, 8). ä rayä ke „auf den Weg, auf welchem..." (III, 10). Vom Bau der Relativsätze handelt unten ein Abschnitt zur Syntax. Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq entnehme ich: ö kö „derjenige, welcher." ke, ö kä „das Haus, welches", mardimö kä „der Mann, der" (II, 78 Satz 111—113). h) Indefinita. zhau „einer", „jemand"; cas. obl. zhduwi und zhäuwi, Dativ zhquwi-re. käs und käsik „jemand", „man", „der betreffende"; cas. obl. käsi; Dativ bi käsi. Dem deutschen „man" entspricht sonst die 3. P. PL; s. den 256. Satz. zhau — zhdu „der eine — der andere" (87. Satz). bin „ein anderer". tamäm [arab.] „alle". tabd „etwas", [mit neg. Verb:] „nichts". cici „was nur immer" (98. Satz). A. v. Le Coq bietet beim Kö.-Z.: käs, kese, kes „jemand" [mit neg. Verb:] „niemand" (II, 63 Z. 11; II, 64 Z. 35a). yau — yau (II, 66 Z. 4) und zaü — zaü (II, 63 Z. 21) „der eine — der andere". bin „anderer" (II, 63 Z. 12). hamä „alle" (II, 64 Z. 35). 9. Die Izäfä. Zum Ausdruck attributiver Verhältnisse, sei es substantivischer sei es adjektivischer Art, dient die Izäfä. Sie tritt im Zäzä in merkwürdig reicher Ausgestaltung auf. Außer der einfachen (einmaligen) Izäfä begegnet die verstärkte, doppelt gesetzte. Beim Singular gliedert sich die Izäfä in männliche und

— 72 — weibliche Formen 1 ). Das Geschlecht der Izafä als eines ursprünglichen Relativpronomens richtet sich nach dem vorangehenden Beziehungswort. Entsprechend der Überzahl der Masculina überwiegt die männliche Izafä. Im Plural wird für beide Geschlechter die Izafä -é gebraucht. A. Männliche Izafä. a) auf -é, -e, -i. pié min „mein Vater" (1. Einzelsatz), haré té „dein Esel" (208. Satz), wäh&re dishman „Besitzer von Feinden" (294. Satz). qisM té „deine Rede" (Akkus., 190. Satz). Im Plural ist -é die Regel, und zwar für beide Geschlechter. né póstálé min „diese meine Schuhe" (192. Satz). Für das Kö.-Z. hat A. v. Le Coq -é, -e, -ä, -i, -i. píé-mín (II, 64 Z. 62), pie min (II, 64 Z. 32) „mein Vater". dtnl xö „ihr Anblick" (II, 64 Z. 25). mardi to „dein Mann" (II, 63 Z. 11). läg-i min „mein Sohn" (II, 67 Z. 57). b) auf -dé, -di. lajdé min „meinem Sohn" (49. Satz), bi berár-dé má-dé pilí di\ „Gib sie unserem ältesten Bruder!" (Erz. I I I , 3). kcti-di Iché „zu seinem Hause" (Erz. II, 11). lájén di khé bännd [Ein Sohn seiner ist] „Er hat einen Sohn" (Erz. I, vierter Satz). qówjgh di khé „in sein Haus" (Erz. II, 13). Der 263. Satz zeigt an der ersten Stelle die Izäfä -é, an der zweiten aber -dé: parsé mürdimdé pilé „das Wort des großen Mannes." Dem Kö.-Z. gehört das Beispiel an: ke-de Qudrati „in das Haus der Qudrät" (A. v. Le Coq II, 66 Z. 22). Dagegen fehlt die ') O. Mann war schon bei der Niederschrift der Sätze in Siwerek auf die Geschlechtsscheidung bei der Izäfä aufmerksam geworden. Wenigstens hat er im ,,Zaza-Vokabular", S. 24 oben, zu dem 66. Binzeisatz (meiner Zählung) ráyá má duríá (Unser Weg ist weit) über das yd von rayd die Bemerkung „femin.!" beigeschrieben — allerdings, ohne diese Erkenntnis in Regelform zu bringen. Friedrich Müller [a. a. O., S. 240] keimt zwar auch die Izafä auf -a neben der auf -i und -e, hat aber seltsamer Weise die Geschlechtsunterscheidung im Zázá überhaupt nicht bemerkt.

— 73 — Izäfä beim ersten Gliede in der Verbindung rämüt ke xäle xo „Er ritt zum Hause seines Onkels" (II, 67 Z. 66); auch die Präposition ist hier fortgelassen. c) auf -dö. Im 1. Satz der I. Erz. lesen wir: käyäyendö Icocar „ein Haus des Nomaden", märdimen-do rind „ein schöner Mann" (234. Satz), girwindo gird „eine große Sache" (Erz. I, 11). Auch im Kö.-Z. treffen wir -dö. rögen-dö Allai „an einem Tage Gottes" (A. v. Le Coq II, 66 Z. 6). bä koin-dö jnl „zu einem großen Berge" (ebd. II, 67 Z. 42). qarwanä-dö füö yanö „Eine große Karawane k o m m t " (II, 67 Z. 35). d) auf -o. Im Sw.-Z. kann ich die Izäfä -ö, die im Kor-, Kn.- und Kö.-Z. öfter vorkommt, nur an zwei Stellen belegen, im 122. und 123. Einzelsatz. B. Weibliche Izäfä. a) auf -ä, -(y)a, -a. rdyd md „unser Weg" (66. Satz); dagegen im PI. räye md „unsere Wege" (67. Satz) wäld fighdrä „Zigarren-Asche" (180. Satz), darsä min „meine Aufgabe" (Nominativ im 108. Satz); därsa Icho ( L - j j ) „deine Aufgabe" (18. Satz); aber im PI. därsdne Icho „eure Aufgaben" (20. Satz). Dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq entnehme ich folgende Beispiele mit der Izäfä -ä, -(y)ä, -a : mäyä x6 „ihre Mutter" (II, 66 Z. 6). geni-a Xalid Begi „die Frau des Chalid Beg" (Z. 4). Qudrät-ä haztn bürmena „die betrübte Qudrät weint" (II, 66 Z. 27). nän-a toyä „dein Brot" (II, 67 Z. 66f.). zeri-a xo „ihr Herz" (II, 66 Z. 5). Dagegen im PI.: Jceinek-e sähl peridn „Töchter des Feenkönigs" (II, 64 Z. 44f.). b) auf -ai (also doppelt!). wdyäi fäi „seine [latein. eius] Schwester" (Erz. I I I , 10 zweimal). waydi khü und wdydi Icho „seine eigene Schwester" (Erz. I I I , 19 und 25).

— 74 — c) auf -da,

-da.

rä endä bin-rä shinnd „Sie geht auf einem anderen Wege" (Erz. I I I , 10). öyü finirda khöya tänyd banne, „ E r nebst seiner Frau waren allein" (Erz. I I , 2). Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq führe ich an: Jceinin-dä xö astä bl [Eine Tochter seiner gab es] „Er hatte eine Tochter" (II, 66 Z. 4). bä aslrätin-dä btnedä „zu einem anderen Stamm" (II, 67 Z. 43). genin-da xo „eine Frau von ihm" (II, 63 Z. 2). main -da xSe pirä „eine alte Mutter von ihm" (II, 63 Z. 2). y

d) auf -däi (also doppelt!). läjäki u wärddi khöya „der junge Mann und seine Schwester" (Erz. I I I , 6). shinnö ddu-däi khu ,,Er geht zu seinem Dorfe" (Erz. I I I , 26). zho wdvendäi khö „eine Schwester von ihm" (Erz. I I I , 1). vändä jiner-dai khö „Er rief seiner Frau zu" (Erz. I I , 14). girwai wardäi khö „die Angelegenheit seiner Schwester" (Erz. I I I , 5). Die letzten beiden Sätze zeigen, daß 0 . Manns Erklärung ,,-rda = mit" [Textbuch 1906/07 I I I , S. 15 M.] falsch ist. 10. A d j e k t i v a . Wie beim Güräni fällt auch beim Zäzä die Armut an Eigenschaftswörtern auf. Attributive Adjektiva folgen dem Substantiv, und zwar in der Regel mit Izäfä. Die Anfügung des Adjektivs mittels der Izäfä zeigen: märdimen-dö khlnt „ein verrückter Mann" (169. Satz); märdimen-dö rind „ein schöner Mann" (234. Satz). Adjektiva und Pronomina können sowohl in attributiver als auch in prädikativer Stellung die männliche bzw. die weibliche Endung annehmen; vgl. die Einzelsätze X L V I — X L I X . Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq I I , 67 Z. 35 steht der Satz: qarwänä-dö ptlö yanö „Eine große Karawane kommt", pil „groß" ist hier mit dem Masculin-Zeichen -ö versehen. Die Feminin-Endung 4 beim prädikativen Adjektiv zeigt der Sw.-Satz 191: min aurö finiyen di; hol rindi bi „Ich sah heute eine Frau; sie war sehr schön".

— 75 — Die Plural-Endung -i im Nom. begegnet im 193. Sw.-Satz: tò ciré é tdngi giröti? „Warum kauftest du sie [sc. die Schuhe] eng V Auch im 77. Satz : bibe räshti [Sie waren geworden geradeausgehende] „Sie waren weggegangen". Zur Bildungsweise von Eigenschaftswörtern. Auf -di bzw. -iyäi enden ha/uräi „wolkig" (zu haur „Wolke") und qahnyäi „zornig". Mit bè „ohne" zusammengesetzte Adjektiva sind: be-käsdn [ohne irgendwelche] „alleinstehend", „verlassen". bè-ìcar „arbeitslos", substantiviert: bè-kdró „der Arbeitslose" (Satz 205). Zu dirbät (aus arab. darbat „Schlag") „Wunde" wird mittels der Endung -in das Adjektiv dirbätin „wund" gebildet (Erz. I, 3). 11. Z a h l w ö r t e r . Für die folgende vergleichende Übersicht der Zahlwörter sind (außer den Aufzeichnungen 0 . Manns für das Zàzà von Siwerek, Bijaq, Kor und Cabaghcur) die Quellen: P. Lerchs Glossar im I I . Teil seiner „Forschungen" (1858) für das Kasan-Z. A. v. Le Coq, K . T., besonders I I , 70f. für das Kösä-Z. W. Strecker bei 0 . Blau, ZDMG. Bd. 16 (1862), S. 627, für die Mundart von Kuseldschan [ = Quzican]; allerdings scheinen mir manche Angaben Streckers zweifelhaft. Es fällt auf, daß in gewissen Zazä-Mundarten das Wort für „eins" in zwei Formen auftritt, die sich wie zwei Lautstufen ausnehmen. Wegen des Zahlwortes für „drei" verweise ich auf das entsprechende Kändüläi-Wort (nebst der zugehörenden Anm. 2) in den „Mundarten der Gii ran" (1930), S. 122. Bei der Cabakhcur- und der Kasan-Mundart ist die zweifache Art der Zusammensetzbarkeit der Einer mit dem Zehner (bei den Zahlen von 11—19) bemerkenswert.

— 76 —

G r u n d z a h l e n in verSiwerek 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 30 32 39 40 50 60 70 80 90 100 200

zhô di hîré

hâut

hîris hîris û di

Kasan

Kor

yau di, du htryä ceher päiig V.. V sas haut heist nau däs, des yaudes duyes hiryas cäres pähges sies hautes des u heist, heistes des u nau, näuyes vist

yô, zhû. di, didi hîrê, hîrâ cihär, car pan] shäsh

Bijaq zhây, didi hîra cähar pânc shäsh haut häsht ndu däs zhôndâs duwês hîrês cârés pänßs shîyês hautes hâshtês nauwês vîst vîst û zhâu, vîst û didi hîris

caurâs •pânfds shâshtî hautaê hâshtâê nauwâê sä di sM

nô, nôû däs

Mris

caures pängäs seisti hautai heiStai nauai sä, sät, se \

hîris nôû, hîris û nô cçmrâs pânjâs

sm, sä di sâî, di sê

— 11 —

gleichender Übersicht. Kosá

Cabakhcur zhü, yó. didí, di. hiré, cihár pánj

das ü zhu, yóndas das u didá, dúyás híryas cárás pánfas shíyás hqut'as häsht'as näb:as víst víst ü zhú

cdrás shashti näwdi

Quzican

zau, yau. dúdi, didí, dü, di hlrá cffar päg V V ses haut heist ñau das züendas duás däsuhira das u ca'ár das u päg das u ses das u haút däs u heíst das u naú vist, vist vist u zaú

si di hire tachar bensch schesch heft hirescht nió des

hlris

diress

cauris, caurés, cauras págás sesti hautái heistdi näwai sä düsä'i

tschewress panschass schescht hawda heschde nawari se

wist



78 — G r u n d z a h l e n in ver-

Siwerek

hire säi

300 400 500 600 700 800 900

pari

häzar

1000

Kor

Kasan

B|]aq

hir säi cär säi pänsäJi

sm

henzdr

hänzar

O r d n u n g s z a h l e n in v e r g l e i c h e n d e r Ü b e r s i c h t .

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 20. 40.

Siwerek

Kasan

zhauwi didinä hirin cärin

yauve, väryen'e diene, diin hirine, hiryin ceherin pähgin säsin hautin heistin nauwin däsin yaudesin duyesin hiryäsin cäresin pängesin siyesin hautesin heistesin vistin cauresin

Kor värin diyin hirin

— 79 — gleichender

Übersicht.

Cabakhcur Mr sät

Kösa

Quzican

hirasäi cä'arsäi päsäi sesai haüsäi heisäi nausai

hanzdr, hanzdr

hazdr

O r d n u n g s z a h l e n in v e r g l e i c h e n d e r Ü b e r s i c h t . Siwerek 50. 60. 70. 80. 90.

Kasan

Kor

pängasin seistiyin hautayin heistayin nauayin

Behandlung des gezählten Substantivs. Wegen der geringen Zahl verfügbarer Sw.-Beispiele und der Unklarheit der syntaktischen Verhältnisse in einigen Fällen kann ich mich nur mit Vorbehalt äußern. In den beiden folgenden Sätzen steht das gezählte Wort im cas. obl. P l u r . : rdyd Mre rözhdn-ä „Es ist ein Weg von drei Tagen" (196. Satz), md haut tänd-rd „von uns sieben Personen" (Erz. I I I , 2). Dagegen heißt es kurz vorher: haut tani „sieben Personen" (als Prädikativum). Gleichartig beschaffen sind die Zeitbestimmungen Mre mdngi „drei Monate lang" (Erz. II, 2 und 10) und haut sari „sieben Jahre lang" (Erz. I I I , 18). di ndni bidri! „Hole zwei Brote!" (also direktes Objekt! Erz. II, 10).



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vartâ-râ Icârd di jâi „Von der Mitte aus machte er zwei Hälften [wtl. : Stellen]" (Erz. I, 3). Wenigstens dieses Beispiel ergibt deutlich den Genitiv Sg. nach di „zwei"; denn kärd ist Sg. ! Daher hat die gleiche Deutung bei den vorhergehenden drei Fällen eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich, zumal man unter der Annahme des Plurals beim cas. obi. nicht -î, sondern -an als Endung erwarten müßte. Auch im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq bemerken wir ein Schwanken zwischen zwei Konstruktionen. Für den Ausdruck „sieben Jahre lang" begegnet II, 64 Z. 29 haut seri; II, 67 Z. 34b haut sârvi, dagegen II, 66 Z. 12 und 14 haut sera bzw. päg sera („fünf Jahre"). Daß diese Zwiespältigkeit nicht von dem Wechsel der Tonlage bedingt ist, zeigen andere Beispiele. Wir finden einerseits haut rogi haut saui „sieben Tage, sieben Nächte hindurch" (II, 66 Z. 11), ses haut röegi „sechs bis sieben Tage lang" (II, 66 Z. 16), haut règi „sieben Tage lang" (II, 66 Z. 24); andererseits bd'dö däs u päg rogä „nach fünfzehn Tagen" (II, 67 Z. 43), du rögä „an zwei Tagen" (II, 64 Z. 31), also in den beiden letzten Fällen den cas. obi. P l u r . Noch deutlicher ist der Gegensatz der Konstruktionen in zwei gleichartig gebauten Sätzen: ö di bari anö „ E r bringt zwei Lasten" (II, 64 Z. 55 und 57) gegenüber tü di barä âni „Du bringst zwei Lasten" (II, 64 Z. 60). Die ¿-Formen der Substantiva nach den Zahlwörtern dürften wohl als Genitivi Sg. zu deuten sein; der Satz Nr. 60 in Teil II, 76 däs sèri äst bi „Zehn Jahre ist es [her]" läßt keine andere Deutung zu. 12. V e r h ä l t n i s w ö r t e r . Einige Präpositionen und Postpositionen sind schon bei der Darstellung der Deklination vorgeführt worden, brauchen daher hier nicht nochmals erwähnt zu werden. An dieser Stelle soll vorzugsweise auf solche Verhältniswörter eingegangen werden, die sonst weniger bekannt sind; im übrigen verweise ich auf das Glossar. Im Sw.-Z. treten Präpositionen sehr hinter Postpositionen und Suffixen zurück. Manche Verhältniswörter werden sowohl als Postpositionen als auch als Präpositionen gebraucht, so z. B. sär (Postpos.) „zu", „an", „auf" = sârê (Präpos. + Izäfä).



81



Postpositionen (und Suffixe). bin „unter". siyär-en bin „unter einen Stein" (Erz. I I , 5). Im Cc.-Z. begegnet bin als Präposition. Ein Beispiel aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq (II, 63 Z. 4) ist: ddre binde „unter dem Baume". Hier ist bin noch mit dem Lokativzeichen -de versehen. Beim Kn.-Z. hat P. Lerch im Glossar I I , 209b (die Präposition) bine (also mit Izäfä) mit der Übersetzung „auf", „über", die mir fehlerhaft erscheint. I, 64 Z. 10: dai h'dli bine cigi rdsti-ru „Er stieß ihn [den Dolch] dem Onkel gegen die rechte Brust"; in diesem Falle verdeutlicht die Postpos. -ru den Begriff „gegen". dir „mit". shari-dir „mit Leuten" (Satz 172); ne merdäki dir „mit diesem Manne" (Erz. I I I , 11). hat, hati „zu", „bei". min hati „bei mir" (Erz. I I I , 21); to hat oder to hati „zu dir" (Erz. I I , 10). Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq tritt die Postpos. hat in Verbindung mit der Präpos. bä in folgenden Beispielen auf: bä to hat „zu dir" (II, 63 Z. 17); bä genidkä hat „zu der Frau" (II, 63 Z. 15); in Verbindung mit der Präpos. dä (II, 94 Nr. 347): dä baycS Imtä [für hätdä]: „neben dem Garten". sär „zu", „auf". äini sär „zur Quelle" (54. Satz), e märdimi sär „zu diesem Manne" (Erz. I I , 13). pashti sär „auf den Rücken", sarä-de jäi sär „auf seinen Kopf". Vgl. Kn.-Z. te ämei mi sär „du kamst zu mir" (Lerch I, 82 Z. 5). särö „auf", „über", „an". räi-däiäA saro „auf seinem Wege", „an seinem Wege" (Erz. I I , 12). Im Ko.-Z. bei A. v. Le Coq (II, 94 Nr. 342) mit voraufgehender Präposition dä\ dä ke serö „über dem Hause". vär „vor". cä kdrt däzan-di khd vär „Er warf ihn vor seine Vettern hin" (Erz. I I I , 28). 6

Hadank



8 2



Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq (II, 80 Nr. 135) im zeitlichen Sinne: sere-rä vare „vor einem J a h r " . Im Kn.-Z. bei Lerch (I, 82 Z. 14) mit der Bedeutung „zu", „nach": Si aüki ver „sie ging zum Gewässer". vdrd „zu", „gegen". djbj; neg. newäddrdo y j b ¿ z A. Man beachte das r im Präteritalstamm, im Gegensatz zum sh des pers. ¿ ^ i b . s. auch unten s. v. war zäna. Beim Kn.-Z. I, 65 Z. 4f. übersetzt Lerch I I , 214a wädari frei mit „bestattet!". Prät. pl. 3. wädarti I, 65 Z. 7 „siebestatteten". Kö.-Z. Imper. sg. 2. wada: A. v. Le Coq I I , 64 Z. 47. Präs. sg. 3. wädanö: I I , 64 Z. 54. Fut. sg. 1. dzö wadäri: I I , 64 Z. 32. Prät. sg. 3. wäddrt „er nahm m i t " : I I , 63 Z. 4; I I , 67 Z. 43. z e r r e i ß e n [nur B]. Präs. sg. 1. äz dirnanndn. Aorist sg. 1. bidirndn. 3. bidirno. Prät. sg. 1. min dirnd. 3. -i dirnd. Conditionalis sg. 3. neg. ne-dirndyen. Perf. sg. 3. dirndyo; dirndö. Passiv Partie. Perf. dirat\ cas. obl. dirdtt (Erz. I, 4). Kn.-Z. Präs. sg. 3. dirnd: Lerch I, 51 Z. 11; I, 53 Z. 12.

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umhergehen, spazieren gehen, wandern, herumstreifen. Präs. sg. 1. azô gäArannän A und B. 2. tîê gqîrannê B. 3. gâîrânnô B. pl. 3. gciîrânnê B. Aorist sg. 1. bégmrân j l ^ Ç A. pl. 1. bigcurimä, bigêrimâ ^ j f ï A. Prät. sg. 3. gcnrâ, gâîrâ B. s. d. Kor-, Ce.- und Kgh.-V. Kn.-Z. Prät. sg. 3. geira: Lerch I, 56 Z. 6 und 7. pl. 3. giriai: I, 62 Z. 10. Kö.-Z. Präs. sg. 1. geiranâ „ich suche" (dieselbe Bedeutung auch im Kor-Z.): A. v. Le Coq II, 92, Satz 316. sg. 3. gèrâng „er geht": II, 88, Satz 276. pl. 2. simâ geiränin „ihr sucht": 11,92, Satz 315. Prät. sg. 3. ge^rd „wanderte umher": II, 64 Z. 43. Das Kdl.-V. hat l statt r: Bd. I I (1930) dies. Abt., S. 219. umkehren, zurückkehren. Prät. sg. 3. â gâîrâ B. s. d. Kor-V. Kn.-Z. Prät. sg. 3. a-geira I, 71 Z. 5, von Lerch dort und II, 191 (u.) ungenau übersetzt „ging", „war im Gehen begriffen", pl. 3. ägerai: I, 85 Z. l f . ayerai: I, 68 Z. 6. nötig sein; müssen [von türk. iJJ"]. Präs. sg. 3. gärakt B. s. auch oben s. v. bâlê; Jaba-Justi, Dict., S. 360a s. v. i j i gherek, nécessairement. nehmen, holen, besorgen, kaufen. Präs. sg. 1. äz gênân, gênân B. 8*



116



I

Prät.

Perf. s. auch s. v. Kn.-Z. Präs.

dz dö begirdn j l ^ T j J j l (52. Satz) A. äz bigirdn j\^ j\ (217. Satz) A. dzo bigirdn, biyärin B. 2. tidö bigire ¡¿jf*, , bigire ¿jC A. 3. bigirö j X (144. Satz) A. sg. 1. min giröt neg. ndgirot A und B. 2. tu giröt, tö giröt^jf/ (7.und 103. Satz) A. 3. [m.] giröt B. [f.] giröti B. sg. 2. tu giröti J j f / (16. und 193. Satz) A. täpeshdnne. sg. 1. gen'a: Lerch II, 198 u.; daselbst weitere Formen! ginü und gano: A. v. Le Coq II, 82, !

Satz 175. gdnö: II, 63 Z. 13. Aorist sg. 1. bügäri: II, 66 Z. 8. Prä t sc ^ 3. bügarö: II, 64 Z. 55; II, 66 Z. 25. ' ' } gföt: II, 64 Z. 30; II, 66 Z. 16 und 22. gröt: II, 63 Z. 8. Vgl. d. Nat. Prät. sg. 3 4 giröt: Bd. I (1926), S. l i l a . JabaJusti, Dict., S. 359a. [hineingreifen?] [eine Mühle] i n G a n g b r i n g e n . Imper. pl. 2. dayeren j ( 2 7 9 . Satz) A. Prät. pl. 1. md dägiröt ¿¿¡f* U (280. Satz) A. Perf. pl. 2. shima dägirötö [so!] f z (281. Satz) A. fallen, t r e f f e n , sich begeben, [wohin] ziehen. _ .., , f gunnan jL'j$^(Satz 225) A. Prat. sg. 1. { .. i x [ az gunan B. 3. gund B. s. auch s. v. äz kdundn. Kn.-Z. Präs. sg. 1. gnen'a: Lerch II, 198b. sg. 3. gnen'u: I, 57 Z. 7, von Lerch übersetzt „wirf!" Prät. sg. 3. gnä: I, 57 Z. 14.

falsch

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Talys e ginie, e gnie „tomber": B. W. Miller, S. 220a. ginie „tomber", „se coucher": ebd. S. 223a. Aur. mä-gnum „ich falle": Bd. I I (1930) dies. Abt., S. 381 M., und Kdl. mängü: ebd., S. 180 u. Offenbar der gleiche Verbalstamm liegt bei westarmen. [>'ii^iim¡_ = ostarmen. „fallen" vor; ich bin jedoch nicht imstande, die Art des Verwandtschaftsverhältnisses zu bestimmen. gelangen, erreichen. Prät. sg. 3. hasid B; wahrscheinlich abgeleitet vom II. Stamm has- des armen. Zeitwortes ^uiuif>i_ „erreichen". Dagegen hat das Kor-Z. den iran. Stamm ras-. bemerken, inne werden, bekannt werden mit, e r f a h r e n [nur B]. Präs. sg. 1. äz hasenan. 3. hasenö. Aorist sg. 1. hasidn, behasian. Prät. sg. 1. Kasan; hasidn. s. das entsprechende Kor-V. (ohne h-). Kn.-Z. asen'a (ich) sehe 1 T , TT . . } Lerch II, 192 (oben). . asen i (sie) sehen J Kö.-Z. Präs. pl. 3. senä: A. v. Le Coq II, 67 Z. 36. Ich stelle dieses Verb, desgl. kurd. jL-» „verstehen", „merken" zu pers. Lil und — abweichend von F. Justi, der das kurd. Verb von arab. ^ ableitet: Jaba-Justi, Dict., S. 142b, s. v. j L — , und K. G. (1880), S. 234 (u.) Nr. 400. s. auch unten s. v. sindsindnndn. etwas v e r d e r b e n [?], v e r f e h l e n [?], f e h l e r h a f t s c h r e i b e n . Prohib. sg. 2. mä härimnä (236. Satz) A. Vgl. kurd. [South. Group] rumändin ,,to demolish" und KrmJ. merändin „to destroy": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 195. l a c h e n [nur A]. Imper. sg. 2. bihu . Partie. Präs. hüwdyogh fy}y> „lachend". Partie. Perf. huwayd y\y>.



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Kö.-Z. Präs. sg. 2. tü hüwani: A. v. Le Coq II, 63 Z. 6. 3. [f.] hüenä, hüwenä: II, 86, Satz 234; s. ferner II, 74 Satz 41 und 44; II, 72 Satz 2. Osset. xüdin „lachen". Vgl. d. Kdl.-Vt. S. 192 (oben). s ä e n [nur A], Prät. sg. 1. min kdrit O j K " ^ . 2. to kärit öjIS'y. Im Kor-Z. ist ein anderes Verb im Gebrauch: äz rdmannd. Das Kdl.-V. hat Tbzw. I statt r: Bd. I I (1930), dies. Abt., S. 207. fallen, eintreten, eindringen. Präs. sg. 1. 2. 3. pl. 1. 2. 3. Aorist sg. 1. Prät. sg. 1. 2. 3. pl. 1. 2. 3. Perf. sg. 3.

äz kaunan A und B. ti haune A. o kau.no y f ^ A und B. kaunimä ^ f A. J / ~ L i A. e kaune A. dzd bekawdn B. äz käutdn j l ' ^ j l A. ti kaute j j f j ' A. ö &awi ^ f )\ A und B; neg. ni-kqvt käutimä ^ f A. shimd kauti J f L- A. e iowit ( J A und B. kautö y f A.

B.

iowia in Erz. I I I , 18: aw Mwia wärddi khü dimä [Er folgte seiner Schwester] ist wohl ein Schreibfehler ? Die Femininform widerspricht dem Zusammenhang. s. auch oben s. v. gunnän, sowie d. Kor- und Kgh.-V. Kn.-Z. Prät. sg. 3. kaut: Lerch II, 196a. Kö.-Z. (desgl.) kaut: A. v. Le Coq II, 64 Z. 29. Vgl. die Kdl.-Vt., S. 180. hineinfallen, hineinlaufen. Aorist sg. 3. dakauwö ¡ f i A.

— 119 —

s i c h e n t f e r n e n , s i c h in g e m e s s e n e r E n t f e r n u n g h a l t e n [nur B]. Imper. pl. 2. shlmd duri käwen. Prät. pl. 3. käuti düri. sich hinlegen, schlafen gehen. Infinitiv rä icautish Imper. sg. 2. Präs. sg. 3. Aorist sg. 1. Prät. sg. 1. 2. pl. 1. 3. Perf. sg. 3. s. d. Kor-V. Kn.-Z. Prät. sg. 3.

B. rä käwe B. rä käuno B. ädö rä kaMwdn B. neg. äz ne, rä käutän ti rä käute J A. rä kÖMtimä B. rä käuti B. rä kduto j_f \j A und B. ^ rä kaut: Lerch I, 54 Z. 9.

J jl A.

bellen. Präs. sg. 3. käzänno B. Dagegen Kn.-Z. lau wen'u: Lerch II, 207a. Kö.-Z. läwenö: A. v. Le Coq 11,94 (Satz 354). Für das Westkurd. h a t Lerch II, 81a aütia „bellte", deaüte „bellt". Andererseits führt er I, 92f. aus einem Krmj.-Sprich•



O —

wort an: se dere'i J j J , • A; min kishte B. 2. to kishtö B. 3. M kishtö y-tf/S' A. Passiv [nur B] Präs. sg. 1. äz kishyindn. 2. ti kishyine. 3. [m.] o kishyeno. [f.] ä kishyind. pl. 1. md kishyenimä. 2. kishyene. 3. e kishyine. Aorist-Fut. sg. 1. dzo bikishydn. [nur B] 2. tido bikishye. 3. odö bikishyd; o dö bikishyö. pl. 1. madö bikishyimä. 2. shimädö bikishye. 3. ¿dö bikishyi. Prät. sg. 1. äz kishydn B. Perf. sg. 1. äz kishyaydn B. s. d. Kor- und Cc.-V.

— 125 — Kn.-Z. Präs.-Fut. sg. 1. äz kiSén'a: Lerch I, 63 Z. 9f.; I, 64 Z. 7. 2. ti kisên'i I, 63 Z. 11 f. Aorist pl. 1. mä biksî: I, 62 Z. 7. Prät. sg. 3. kiSt: I, 64 Z. 11. pl. 3. kisti: I, 61 Z. 9. Fünf Formen ebd. I I , 197 u. Kö.-Z. Präs. sg. 3. kisénô: A. v. Le Coq I I , 67 Z. 63. pl. 3. kiMnè, kiSane: I I , 65 Z. 70. Aorist sg. 1. bukäSü: I I , 66 Z. 8. 3. bukiSö: I I , 66 Z. 20 und 25. Prät. sg. 3. kist: I I , 67 Z. 67. s. d. Kdl.-Vt. in Bd. I I (1930), S. 216f. schlagen, klopfen. Prät. sg. 3. kuwâ B . s. d. Kor-V., sowie die Kdl.-Vt., S. 218. Kö.-Z. Präs. sg. 3. kuénô: A. v. Le Coq I I , 88 (Satz 249). bleiben. Imper. sg. 2. bimanä B . Präs. sg. 1. mânânnân B . Aorist sg. 1. bémânân B . Prät. sg. 3. mänd; mänt B . Perf. sg. 2. ti mande B . 3. mândô joi* A und B . s. d. Kor-V. und die Kdl.-Vt. in Bd. I I (1930), S. 223. Kn.-Z. mend „blieb": Lerch I I , 210b. Kö.-Z. Prät. sg. 3. mänd: A. v. Le Coq I I , 64 Z. 33. pl. 3. mândï: I I , 67 Z. 42 und 43. Partie. Perf. mandä: I I , 64 Z. 46. Plqpf. sg. 3. méndevi: I I , 64 Z. 29. Prät. Perf. s. d. Kor-V. Kn.-Z. Präs. Aorist Prät.

s t e r b e n [nur A]. sg. 3. märd Jy. sg. 3. mardô jiy. sg. 1. merén'a: Lerch I I , 211. pl. 1. neg. mä némiri: I, 75 Z. 1. sg. 3. märd: I, 58 Z. 2.



126



Kö.-Z. Präs. sg. 3. [m.] meranö: A. v. Le Coq I I , 63 Z. 13. [f.] merdnä: I I , 63 Z. 19. Prät. sg. 3. märd: II, 64 Z. 33; I I , 66 Z. 10a. s. die Kdl.-Vt., S. 223. z e i g e n [nur B]. Präs. sg. 1. äz mozhindnnan. Aorist sg. 1. dzö bemozhinan. Prät. sg. 1. min möt. 3. mot. pl. 1. mä möt. 3. möti. s. d. Kor- und Kgh.-V. Kö.-Z. Imper. sg. 2. mözena: A. v. Le Coq II, 64 Z. 38. Man beachte den Abstand von pers. j ^ y . Präs. Aorist Prät. Perf.

sg. sg. sg. sg.

1. 1. 1. 1.

l e r n e n [nur A]. äz müsdnndn. bemüsdn. äz müsan jlneg. äz ne-musayan ¿ I L y j , jl. müsave jLy j. müsae, ^Ly J .

s. d. Kor-V. Kö.-Z. Präs. sg. 1. müsenä: A. v. Le Coq I I , 86 (Satz 209). 2. tu müesenä: I I , 84 (Satz 208). h i n s t e l l e n , h i n l e g e n , n i e d e r s e t z e n [nur B]. Präs. sg. 3. ndnö. Prät. sg. 3. rö na; nä. s. d. Kor- und Kgh.-V. „ T J. nä: .A. . . c. Le I Coq I I , 64 Z. 39. I m P e r 2 " | rö —ne: TTII, 9 2 S tz 317 Präs. sg. 3. [m.] ndnö: I I , 64 Z. 54. [f.] nanä: I I , 63 Z. 15. . „ I nä. Il, 64 Z. 34 und 4 3 I I , 64 Z. 39; Prat" ^ 3" | »ä: I I , 64 Z. 41. s. d. Näy. in Bd. I (1926), S. 147 (u.). Asterab. jk „stellen", „setzen": Cl. Huart (1909), S. 206.

\

l

.

— 127 —

k ü s s e n [nur B], [mit lau „Lippe" gebildet]. Prät. sg. 3. lau näpä. pl. 3. l viräsht ¿.-IJ. 3. indn J Partie. Perf. virdshtö f ^ j A. s. d. Kor-V. Le Coq I I , 78 Satz 108 a , ( verazo \ A. v. L< Ko.-Z. Aorist sg. 1. . , . | verazio und b. Prät. sg. 3. verdst: I I , 65 Z. 67. Vgl. osset. dräzin „herrichten"; s. Vs. Miller, „Die Sprache der Osseten" G. Ir. Ph. (1903), S. 58 M. § 69 (Anfang); ferner P. Horn, Np. Schriftsprache, ebd. Bd. I, 2 Lief. 1 (1898), S. 133 (oben). s i c h v e r k l e i d e n [nur B]. Präs. sg. 1. (Icho) virnännän. Aorist sg. 1. dzo (Icho) bevirndn. Prät. sg. 3. kho virnd. w e r f e n , h i n l e g e n [nur B]. Prät. sg. 3. rd vist. s. auch oben s. v. äz ärzdnndn, sowie d. Kdl.-Vt., S. 181 Nr. I . h i n a u s g e h e n , h e r v o r g e h e n , h e r a u s k o m m e n , [einen Ort] verlassen, hingehen. Präs. sg. 1. äz vizh&ndn tävdr B . 3. väzhannö B ; neg. nz-vizM.no A. Aorist-Fut. sg. 1. äz bivizhian B . 3. neg. dö ne-vifio yf*Ä> A. Prät. sg. 1. vizhian B . 3. vizhid B . pl. 3. vizhide j U s A; vizhidye, vizhidi B . Das Verbum transitivum dazu s. oben s. v. äz väzhdn. Kn.-Z. vägerta „ich gehe heraus" I ^ 2 1 2 a väga „ging aus J Prät. pl. 3. vigiai: I, 62 Z. 14. Aorist sg. 2. te vägi: I, 63 Z. 9.

— 138 —

Kö.-Z. Imper. sg. 2. vage: A. v. Le Coq II, 64 Z. 38. Präs. sg. 1. neg. az nä-vegienä: II, 64 Z. 47. 3. vägenö: II, 86 Satz 219; vägienu: II, 64 Z. 48. Aorist sg. 3. vägi: II, 64 Z. 35a. stehen Imper. Prohib. Präs.

bleiben, stillstehen, bleiben. sg. 2. vindi ¡JJJ A. pl. 2. mä vindären jj-ul« A. sg. 1. äz vindänndn; neg. äz ne vindännan B. 3. neg. ne-vindänno JIJCÄJ, yjci; A und B. Aorist sg. 1. äz vindärdn B. 3. vindäro j j o i A. Prät. ]nur B] sg. 1. äz vindärdän. 3. vindärd. pl. 2. shima vindarde. 3. vindärdi. Perf. [nur B] sg. 3. vindärdo. pl. 2. shimäe vindarde. s. d. Kor-, Co.- und Kgh.-V. Kn.-Z. Imper. vinde | Prohib. mavindi: I, 64 Z. 2. Tj .. , 1 vinden'a ( Lerch II, 213b. Pras. se. 1. < ° , , ' 8 \ vendena: II, 213a. Vom Kdl. [-Güräni]-V. (s. Bd. II, 182) unterscheidet sich d. Z.-V. besonders durch das anlautende v-. sehen; besorgen, versehen. Imper. pl. 2. bevinen B. Präs. sg. 3. vindnö B. pl. 1. vindnimä A. Aorist sg. 2. ti bevine B. 3. bevinö B. Prät. sg. 1. min di ^ ¿y> A. 3. di B; neg. nidi ¿JJ A und B. pl. 1. mä di U A und B. Perf. sg. 1. min diö ^ L»jl] Löwe; s. auch dsldn. 7x arslan , ' fr , drwesh J ^ j j I A Hase. Bq.-Z. drwesh. Ko.-Z. arwes, auris: A. v. Le Coq II, 108. Quzican-Z. awrisch: Strecker bei Blau ZDMG. 16 (1862), S. 627. Kor-Z. argush. s. haurishä im Kdl.-Gloss., S. 252. asi B Eisen. Bq.-Z. asin. Kö.-Z. äsin: A. v. Le Coq II, 106. Talys osin, osun: B. W. Miller T. T. (1930), S. 241a; s. äsin im Kdl.-Gloss., S. 229. Psht. öspina; s. die etymologischen Streitfragen bei G. Morgenst. EVP. (1927), S. 12 und 107 [Addenda], F. C. Andreas DLZ. 1928, 46. Heft, Sp. 2256; A. O. vol. V I I (1929), S. 182f. (Jarl Charpentier) und 198 (G. Morgenst.); H. S. Nyberg, Hilfsbuch des Pehlevi, I I (Glossar) 1931, S. 135 u. f. dsldn s. drsldn Löwe. Kö.-Z. aslan: A. v. Le Coq II, 76 Satz 57. astdnik B [beruht wohl auf griech. icrropia; für die Wahl der a- Vokale könnte vielleicht das besonders aus dem Persischen bekannte Wort j k - b bestimmend gewesen sein] Geschichte. astör [m.] A und B Pferd, Hengst. Bq.-Z. astör „Hengst". Cc.- und Kgh.-Z. astör „Pferd". Kn.-Z. ästor „ P f e r d " : Lerch II, 193 (oben). Kö.-Z. üstör, estor, stör „ P f e r d " : A. v. Le Coq II, 111; üstSrä „ S t u t e " : ebd. II, 113. Pers. und j C - : Vullers, Lexicon I, 95b und II, 227a. KrmJ. jeJ, istir, histir, jwt hystyr, mulet: Jaba-Justi, Dict.,

— 149 — S. 10. Mukri-Kurd. (nach 0 . Mann) estir „Maultier". Kurd. (South. Group) Tiastür „horse": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 218. ast&rän pl. zu astör. astöre, B [f.] Stute; pl. ästördn. Bq.-Z. astore Stute. Kö.-Z. üstörä „Stute": A. v. Le Coq II, 113. Quzican-Z. ästori „Pferd": ZDMG. 16 (1862), S. 627. dshmi A Mond. Kor-Z. dshma. Kn.-Z. äsma, äsme: Lerch II, 191 (u.). Kö.-Z. dsmä „Mond", „Monat": A. v. Le Coq II, 111. Quzican-Z. ashmi: ZDMG. 16 (1862), S. 627. om jener, der; s. auch o. Kor-, Üc.- und Kgh.-Z. au. Kn.-Z. awä: Lerch II, 192b. du B Wasser; s. Kor-Z. dük. Quzican-Z. avo: ZDMG. 16 (1862), S. 627. Vgl. du, du im Kdl.-Gloss. S. 230 (oben). awe 1 A cas. obl. zu du Wasser. , ^ f JJJI A und B heute. Bq.-Z. aurö. Kö.-Z. aurö: r r ° . \ A. v. Le Coq II, 108. aro: E. B. Soane J. R. A. S. 1921, ~ T 0 \ S. 63 (u.) ; Vgl. dru im Kdl. -Gloss., S. 229 M. dwe-khöro A Schwimmen. dyö [m.] B der, er; s. auch qu und o. dya[f.] B die, sie. dzmin A Himmel. Dagegen kurd. azmän: Lerch II, 82 1. Z. M A cas. obl. zu d „jener". ^ A solcher; so, unter solchen Umständen, dann. cfin A [von arab. t>c] Quelle. äksig B Frau [wohl aus armen. u>i±hk Mädchen], ämbriyan jL^'l A Nachbar. Vgl. Blc. „ambrdh, the Persian ham-rdh": Gilbertson (1925), S. 246. amir B [aus türk.-arab. j f ] Leben; s. Kor-Z. cümir. dmshoü A diese Nacht [d. i. sowohl die vergangene Nacht (178. Satz) als auch die kommende Nacht (226. Satz)]. Kor-Z. ämshoü „heute Nacht". Kn.-Z. dmsoe „diese Nacht": Lerch II, 193. ängur A Weintraube. Vgl. pers. änfil J-fl [f.] A Feige. Vgl. pers. ärbdb [vom arab. PI. y l j l zu

Herr] B Sachverständiger.

— 150 — ästdrd A Stern; pl. ästärdi. Kor-Z. astdr „Stern". Kn.-Zästdr: Lerch II, 193a. Kö.-Z. istdrä: A. v. Le Coq II, 113ästoran [pl.] B Stuten; s. den Sg. astdre. äz jl A und B ich. Kor-Z. äz. Cc.-Z. äz. Kn.-Z. äz: Lerch II, 193b. Kö.-Z. az: A. v. Le Coq II, 67 Z. 57. hernach; s. auch bahado. badö J-UJ A und B [aus arab. bdghcd I A Garten [wie im Türkischen kein Diminutiv]. bakhcä | Kn.-Z. bäyce [m.]: Lerch I, 59 Z. 16—18. bahado B [aus arab. «u»] später; s. auch badö. bdn j l A und B Dach; Haus. Kor-Z. bdn. Kn.-Z. bäh „Haus", „ H ü t t e " : Lerch II, 209 (oben). Kö.-Z. bdn: A. v. Le Coq II, 106. Vgl. bdn „Dach" im Kdl.-Gloss., S. 233. bar B Last; s. Kor-Z. bar. Vgl. pers. bdzdr jljl. A Sonntag. Kor-Z. bazar. Kn.-Z. bazar „Markt", „Markttag": Lerch II, 209 (oben). bdzü B Arm; Ärmel. Bq.-Z. bdzi „Unterarm". Vgl. pers. j j l „Arm". G. Morgenst. A. 0 . I (1923), S. 253f. bä B s. be [Präpos.]. bäldtä [f.] A [arab. „Reife" ist mit „Beredsamkeit" vermengt] Reife; gereift. bale B [aus arab. J>] aber; s. Kor-Z. bale. bär [m.] Tür. Kor-Z. bär. Vgl. bära im Kdl.-Gloss. S. 234. bärbar J.J. A Barbier; s. Jaba-Justi, Dict., S. 43a, s. v. JJ. berber, barbier. bäs ^ A und B genug. Vgl. pers. bäzhnd'i^ [f.] A Wuchs. Vgl. KrmJ. bezhn, bazhm „stature": E. B. Soane, K . G. (1913) S. 269 (oben). Jaba-Justi, Dict., S. 50b u. f., s. v. jji bejin, taille, stature, tige. be ; A und B [Präpos.] gegen, zu, auf; s. auch bi. be — rd B auf — hin. be — rö B auf, gegen. be — sär B auf — zu. be A ohne. Kor-Z. be „außer", „ohne". Kn.-Z. bye „ohne": Lerch II, 210 (oben). ^ A der Arbeitslose [also noch nicht = „Jungbe-karö geselle"! s. d. Kdl.-Gloss., S. 261 u. s. v. kulfdt], be-käsan j L f ^ A [wtl. ohne irgendwelche] alleinstehend, verlassen.

— 151 —

,

A

bemr

A und B Bruder. Kor-, Cc. und Kgh.-Z. berä. Kn.-Z. l berä, berär: Lerch II, 209. Vgl. berä im Kdl.-Gloss., ' S. 235. A u n d B [Präpos.] zu, auf, gegen; s. auch 6e; Kor-Z. bi.

bi — de ^ — A in — hinein. bi — hät B zu. bi — miän jL> — ^ A mitten — hinein. bi — vär B vor — her. [bid] L A zusammen; bei B: piä. ^bidim } ^ [Adverb] hinten; s. dim. bi — dimi B [Präpos. + Postpos.] hinter. bihär . A [d. i. iran. bi „ohne" -f arab. jlc („Schande"), „Scham"] toll. bin B ein anderer. Vgl. Näy. äbi, bi: Bd. I (1926) dies. Abt., S. 148. Soi bi „der andere": ebd., S. 251a. Orm. be, bi „other": G. Morgenst. (1929), S. 389a; dazu 0 . L. Z. 1931, Sp. 744 u. f. bin B [Postpos.] unter. Cc.- und Kor-Z. bin [Präpos.!] Westkurd. bin: Lerch II, 158b u. Im Kdl.-Gloss. S. 235 s. v. bin ist zu verbessern: Osset. Sbst. bin „Boden"; Postpos. bin „unter": R. v. Stackelberg, Beiträge zur Syntax des Ossetischen (1886), S. 48 Z. 12. bi-vini A s. unter d. Buchstaben v. bökd B vielleicht; dagegen pers. a5CL. böl JJI_ A und B [von türk. J x „reichlich"; s. Radioff., Wb. IV (1911), Sp. 1669] reichlich, viel, sehr. ja L A und B Ort, Platz, Stelle. Cc.-, Kor-, Kgh.-Z. ja. Pers. L. jamird J A und B stark, kräftig, mutig, edel; Mann. Korund Cc.-Z. jdmerd. Kö.-Z. gömdrt: A. v. Le Coq II, 66 Z. 2. Krmj. für , „ c o u r a g e " : Jaba-Justi, Diet., S. 113a und 119b; juänmir „brave": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 182. Quzican-Z. djimirdi „Mann": ZDMG. 16 (1862), S. 627. jäu Gerste; s. jöü. jämät ) oU- A [wie kurd. jumdt aus arab. ÄCU-] Versammlung, jimdt f Gesellschaft; s. Jaba-Justi, Diet., S. 117b 1. Z.

— 152 — /es B [von der türk. Umbildung des arab. j ^ ; s. MSOS. 1919, S. 71 der Westasiat. Abt.] Aussteuer, i B getrennt, besonders, abseits. Asterab. Ij*-, IJP- „ge| trennt": Cl. Huart (1909), S. 197. Vgl. fiyd im Kdl.-Gloss. ?M | S. 237 M. fighdra A [vermutlich aus dem Deutschen übernommen] Zigarre. fild A Kelim [kleiner Teppich, Unterlage]; s. Kor-Z. fil „Decke"; fil „Satteldecke" im Kdl.-Gloss., S. 237. Ävliya Cäläbi -ul; III, 238 u., behauptet, der türk. Name für „Teppich" sei daraus will er den Stadtnamen j erklären. fildi häri J». A Packsattel des Esels. finäwir B Tier; s. fdnäwdr im Kdl.-Gloss. S. 236 M. Quzican-Z. dschenawar „Wolf": ZDMG. 16 (1862), S. 627. ^finik }

Ehefrau; s. auch fini.

Kor-Z. finik.

finekar [cas. obl. ?] A und B Weib, Frau. fini A und B Weib, Frau. Öc.-Z. fini. Kor.-Z. fini, fini. Kn.-Z. geni: Lerch I, 1 Nr. 6; I, 80 Z. 2 [fehlt in seinem Glossar II, 200]. Quzican-Z. djini „Frau": ZDMG. 16 (1862), S. 627. Vgl. zhani im Kdl.-Gloss., S. 294; final usw. bei G. Morgenst. EVP. (1927) S. 31. Asterab. Cl. Huart (1909), S. 197. fitir A [ A. Pflüger, Bauer. Kor-Z. fitir. Paul Beidar, Grammaire kurde (1926), S. 31 Z. 5: jottyar. Vgl. Kn.-Z. git „Pflug", „Pfluggespann": Lerch II, 200b; s. Jaba-Justi, Dict., S. 120a, s. v. ^JP- djot, charrue. föi ¿j*. A. [cas. obl. sg.] dessen; s. qdnde föi. r 't . 1 daher, darum; s. Kor-Z. fö-ra. jo-ran A j föü j» [m.] A Gerste; s. auch fem. Bq.-Z. fqu. Kn.-Z. fau: Lerch II, 200. fuin ¿j.y*- [m.] A Ernte. Vgl. Krmj. fükhin: E. B. Soane K. G. (1913), S. 215. cagh ¿V A [von türk. ¿L-, jU-, Stunde, Zeit: Radioff, Wb. III (1905), Sp. 1842] Zeit.

— 153 — cághé kärdani < _ p A zur Zeit des Machens. cághó ki B [Konjunktion] zur Zeit da, als. candä ki A so sehr auch. car sé, cársí [cas. obl. zu A Markt; s. Kor-Z. cdrshü. cänd j¿>. A wieviel ? Kor-Z. cand. Kn.-Z. cend: Lerch I I , 199 u. cande, iS-^ A wieviele ? candi B. a) wie sehr. b) einige, manche. Kor-Z. cand. catín A [von türk. s. Radioff, Wb. I I I (1905), Sp. 1983], schwierig, schwer; Cc.-Z. catín. H A>- A und B was % was für ein % wozu % s. auch sa, sä. Kor-, Cc.-, Kgh.-Z. ci. Kn.-Z. ci „ w a s ? " : Lerch I I , 199b. et j? A Sache, etwas, cien úfr eine Sache. > CICl

)

A und B was % warum % ^

cící j * ^ A und B was immer, was alles. címé ^ A [die] Augen. Kor-Z. cim ,,Auge". Bq.-Z. cim. Kn.-Z. cim: Lerch I I , 200 (oben). Kö.-Z. cim: A. v. Le Coq I I , 105. E. B. Soane JRAS. 1921, S. 65: chim [d. i. cim]. Quzican-Z. tschem „ A u g e " : ZDMG. 16 (1862), S. 627. Vgl. cäm „ A u g e " im Kdl.-Gloss. S. 239 (oben). cire A und B warum ? wieso ? Kn.-Z. ciri „warum" % Lerch I I , 200 (oben). Kor-Z. eirá, hamä B s. hamä. haqqiba B [von arab. Bündel] Rucksack. hash J^ [f.] A Bärin; s. Kor-Z. hash. haun A s. haun. haush B [von arab. Hof. Bq.-Z. hdush. KrmJ. hosh: E. B. Soane K . G. (1913), S. 192. hándó ki s. händo ki. kháñ B Herberge; s. Kor-Z. khan, kháili \ „ , . , viel" khmi J B lang; khäAmi B [von arab. Zelt. khärab A [von arab. J. Verfall, Zerstörung] schlecht. khint A verrückt. Kor-Z. khint. Vgl. armen, /u/r^ „toll",



154 —

„wahnsinnig": M. Bedrossian, New Dictionary ArmenianEnglish (1875—79), S. 281a. Lusignan-Basmadjian, Dict. port. Arménien moderne Français (Constantinople 1915), S. 303b. Bayan, Dict. Arménien-Français (Venise 1926), S. 255a. khirkhiz B [aus türk. von arab. j g u t + türk. Suffix Dieb. khô A sich; eigen. E. B. Soane J R A S . 1921, S. 77: Zäzä kho. khu B selbst; eigen; s. Kor-Z. khu. khuz j[m.] A Eber. Bq.-Z. khôs. Kn.-Z. xoz: Lerch II, 199 (oben). Kö.-Z. xöz, xös: A. v. Le Coq II, 112. Quzican-Z. chis „Schwein": ZDMG. 16 (1862), S. 627. Lagarde, Arm. St. (1877), Nr. 996 (S. 67) und Justi [bei Jaba-Justi, Dict. (1879), S. 155a 1. Z.] haben auf armen, /»ny „Schwein" aufmerksam gemacht. Alle vorstehenden Wörter weichen von pers. ab. Vgl. noch khu im Kdl.-Gloss., S. 242. dâr j b A Baum. Kor- und Cc.-Z. dar. Vgl. das Kdl.-Gloss., S. 243, s. v. dâr. dm, ¿> [f.] A und B Dorf. Kn.-Z. dau [f.]: Lerch I, 61 Z. 7; pl. dauwân: ebd. I, 62 Z. 13. Kô.-Z. daû: A. v. Le Coq II, 106. dâdkênâ [aus dädö ') + kêînâ] B Base. Vgl. die Wortbildung bei däza „Vetter". däha B [von türk. daha „noch"] noch, länger. dähre »j>-i [f.] A Holzaxt. d ä l ü f a ^ i [m.] A kleiner Falke. W. Radioff, Wb. Bd. 3 (1905), Sp. 1681: dälycä dschagataiisch „kleiner Jagdvogel, der Mäuse fängt". Delüdsche tughan „Schmerlin": Jos. v. Hammer-Purgstall, Falkner-Klee (Pesth 1840), S. X I I I M. der Vorrede, S. 9 Anm. 5, S. 109a; dälidschä tuyan: A. v. Le Coq im „Baessler-Archiv'' Bd. IV, 1 (1913), S. 11 M. dära B Tal. Dagegen Kor-Z. dar, dära „Fluß" [wie im Osmanisch-Türkischen]. darb ja A [wie kurd. y d e r b aus arab. y S c h l a g ] Wunde; s. auch éirbât. Jaba-Justi, Dict., S. 272 (oben). 1 ) Zwar nicht im Sw.-Z. wohl aber in der nahe verwandten Bq.Mundart in der Bedeutung „ V a t e r b r u d e r " , „Oheim" belegt.

— 155 — därg iljj A lang. Kor- und Bq.-Z. därg. Kn.-Z. därg: Lerch II, 202. Kö.-Z. därg: A. v. Le Coq II, 110. Cc.-Z. därk. Osset. dary. Orm. drdy, dräy: G. Morgenst. (1929), S. 393a. därgüsha Lijf^0 A Wiege. därmdn B heil, gesund. Kor-Z. därman Heilmittel. därs ^ji [f.] A [von arab. ^ß] Aufgabe. däst O-J A Hand. Bq.-, Kor-, Cc- und Kgh.-Z. däst. Vgl. pers. [Davon das folgende Wort:] däst B [Postpos.] zu. däza B Vetter. Vgl. die Wortbildung bei dädkenä „Base" und Bq.-Z. beräzä „Bruderssohn". [Postpos.] di — di B [Präpos. -f- Postpos.] di värnidi B voraus; s. auch värnidi. diyar B hinauf. Kor-Z. diär. dirn B [Adverb] hinten; s. auch bi-dim. Vgl. dim „Schwanz" im Kdl.-Gloss., S. 245. dimä B [Postpos.] hinter, nach; s. Kor-Z. dim; Kgh.-Z. dimi. Dimili 1 J-o A und B die DimtZi-Sprache, das Zaza. Vgl. ui/w/^/ [' DimHi I bei Antranig, Därsim (Tiflis 1900), S. 158 Anm. 1. Dimli JAS A und B der Zaza-Mann. dindän [m.] A und B Zahn. Kö.-Z. dedä: A. v. Le Coq II, 115. Vgl. pers. j U ' J . dir ji A und B [Postpos.] mit. Vgl. KrmJ. diger: E. B. Soane, K. G. (1913), S. 287. dirbät B [aus arab. ] Schlag, Verwundung, Wunde; s. auch därb. dirbätin B wund, verwundet. dishman A Feind. Kor- und Cc.-Z. dishman. Vgl. KrmJ. j ^ i i bei Jaba-Justi, Dict., S. 183a. doghri B [von türk. ¿jigerade] geradeswegs. do Verbal-Partikel; s. den Abschnitt zur Grammatik, S. 85f. döri ( j j j J [m.] A kleiner Tonkrug. Kor-Z. döri „Krug". Bq.-Z. dori „tönerner Wasserkrug". Näy. döra „Schüssel": Bd. I (1926), S. 151a.

— 156 — dür A weit. Bq.-Z. dür. Pers. JJ-S. dukän jSjJ A Laden; s. Kor-Z. dikän. e A und B dieser. Verständnis; s. Jaba-Justi, fäm B [wie kurd. ^l» aus arab. Dict., S. 288b. fäk [m.] B [aus arab. ¿Ii Kinnbacken] Mund. Kn.-Z. fäk, füg „Mund": Lerch II, 211a. fim A Mal [frz. fois]; davon: fim-en ¿ i A einmal. fimnä B wiederum. gd iT A Ochse. Kö.-Z. und Bäbä-Kurd. gä: A. v. Le Coq II, 111. s. Jaba-Justi, Dict., S. 355a, s. v. 15 ga, boeuf, taureau. gära . / A Klage vor Gericht. Vgl. K r m j . gili „complaint": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 190. gärm und B warm, heiß. Vgl. pers. ,JT. gidi A klein; s. auch qizhi. girdn jl_/"A schwer; fest, ruhig. Vgl. pers. j l j f ; Jaba-Justi, Dict., S. 358 s. v. jljT. gird B groß. Kor- und Bq.-Z. gird. Kohr, und Keshäi gurd: 2uk., „Mat." I, 75 (oben). Soi gurd: Bd. I (1926), S. 252. Färizändi görd: Christensen, Contrib. (1930), S. 216 Z. 2. Amärlü-Kurd. gir: ZDMG. 38 (1884), S. 84. Khüri girz: W. Ivanow, J R A S . 1926, S. 430 (u.). gire B Fessel, Band. Vgl. Jaba-Justi, Dict., S. 360b u. f., s. v. isjT.jT. girwä ¿jJ'lm.] A und B Sache, Angelegenheit, Geschäft. Kö.-Z. gürwS: A.v. Le Coq II, 82 Satz 169; s. Kor-Z. girwä und gurd. gösht cJ^ß'A Fleisch. Kor-Z. gösht. Kö.-Z. gost: A. v. Le Coq II, 107. Quzican-Z. goschd: ZDMG. 16 (1862), S. 627. s. Jaba-Justi, Dict., S. 370a. guna [m.] A Schuld, Sünde. Kö.-Z. gunähö „es ist Sünde": A. v. Le Coq II, 66 Z. 26; vgl. pers. „LT Dagegen Kor-Z. zinä „Sünde", guna „Mitleid". guni B Blut. Bq.-Z. guni. Kor-Z. gün. Kö.-Z. guni: A. v. Le Coq II, 67 Z. 62; II, 106. E. B. Soane J R A S . 1921, S. 62, hat goen. ghälä 4Ii A [von arab. ilc] Weizen. Bq.-Z. ghalä „Weizen". Kor-Z. ghälä „Getreide".

— 157 — häl-bu-ki B [türk. Konjunktion = „indessen", aus arab. JU „Lage" + türk. Pron. demonstr. + iran. Konjunktion «T"] obgleich. halä s. häld. hamä A und B alle; s. auch hamä. Kor-Z. hamä. Cc.-Z. hamä. ^Jwmdn ^ ^ [Interjektion; wohl von arab. jUl „Schutz"] aber! Jjoia- A und B [wtl. „ein soviel"] solang, soviel; s. auch händö ki „so sehr". Kor-Z. hin „so". handäyen Krmj. hindä „as much": E. B . Soane, K . G. (1913), händayen S. 175. Asterab. „ebensoviel": Cl. Huart (1909), S. 193. handöü ke B solange als; s. händö ki. hattdn bi B [von arab. ^i-] bis zu; s. Cc.-Z. hattdni. jy> [m.] A und B Schlaf. Kor-Z. hon. Kn.-Z. h(au: Lerch II, 194a; Krmj. ebd. II, 111: xaun. Kö.-Z. xö: hwun A. v. Le Coq I I , 90 Satz 288. Vgl. armen, ^.m.% [von haun Hübschmann A. G., S. 504, als echt armenisch angesehen]. hqunä l'y> A bisjetzt. Kn.-Z. h'aüna „sogleich": Lerch II, 194a. Kö.-Z. hauna, hina „jetzt": A. v. Le Coq II, 109; haünä ebd. I I , 65 Z. 68. haur jy> A Wolke, Nebel. Kö.-Z. haur „Wolke": A. v. Le Coq I I , 114. Mukri-Kurd. nach O. Mann: haur „Wolke". Näy. äur „Wolke": Bd. I (1926), S. 148a. Söi dure: ebd., S. 250b. Bakhtiäri aur „Wolke": Zuk., „Mat." I I I , 1, S. 115 u. Unmöglich kann haur im Bakhtiari „Insel" bedeuten, wie D. L. R . Lorimer, S. 206 Anm. der „Persian Tales" (1919), annimmt. ha/uräi A wolkig. häiwakh B [Interjektion, aus türk. »Iy) ] o weh! häla AU A [der türk. Ausruf der Ermunterung iU, s. Radioff, Wb. I I (1899), Sp. 1788] endlich, nun, also. händö ki händö ki ¡> " t f " A und B so sehr, so lange als. händdü ki

— 158 — här

[m.] A Esel. Kor- und Bq.-Z. här. Kn.-Z. h'är: Lerch II, 194b. Quzican-Z. herin: ZDMG. 16 (1862), S. 627. Vgl. här im Kdl.-Gloss., S. 254. här käs B jedermann. Vgl. pers. . häri (£j*> A Erde. Kö.-Z. hdre: A. v. Le Coq I I , 106; s. auch card. hät B [Postpos.] zu, nach. Kor-Z. hat zu, bei. Kn.-Z. h'ät [Postpos.] zu, bei: Lerch I I , 194b. häti B [Postpos.] mit, bei. Vgl. osset. ced „mit" und Armen. r,hm ,,mit", „zusammen". hüwa öjt. [m.] A Schaufel. -id [Postpos.] mit; s. auch -yd. ind B [vielleicht eine Vermengung von arab. jlc.l und ^llc ?] Glauben. isiz B [aus türk. j — „ h e r r e n l o s " , „unbewohnt"] einsam, allein. Stambul. kaf B [wohl aus shikdf verkürzt] Höhle. käghit [f.] A Brief. Kn.-Z. kayit „Brief": Lerch II, 196 u. Kor-Z. kaghit „Papier". kdi ^ A Spiel. Kor-Z. kdi. Vgl. kdi im Kdl.-Gloss., S. 257. kam ^ A und B welcher ? wer ? Kor-, Cc.- und Kgh.-Z. kam. Kn.-Z. qäm: Lerch I I , 196a. Vgl. kam im Kdl.-Gloss., S. 257 M. kdni B wo ? s. auch köti. kdr [m.] A und B Arbeit; s. Jaba-Justi, Dict., S. 321b. karwdn [m.] B Reisegesellschaft. Vgl. karwan im Kdl.-Gloss., S. 257. Kor-Z. kdrvan. kaA [m.] B Haus; s. auch käya. Bq.-Z. käi. Kor-Z. Jcä, käi, käiya. Kn.-Z. kei Haus, Wohnung: Lerch II, 196b. kdi-ki ^ r a [Konjunktion] wann s. auch kei. Kn.-Z. keike sobald als: Lerch I I , 196b u. kmnä 1 A Tochter, Mädchen; s. auch keind. Kn.-Z. Mind I keina: Lerch I I , 197 (oben). Kor-Z. käind. käka [f.] B Floh. Bq.-Z. käk. Kö.-Z. keki: A. v. Le Coq II, 107. Vgl. pers. ¿1f. kär f A taub. Vgl. kär im Kdl.-Gloss., S. 259; Jaba-Justi, S. 327.

— 159 — Icöls I käsikdLS"I ^

un(

l ® jemand, [mit neg. Verb:] niemand.

Icäya B wer ? s. auch ke.

Kö.-Z. keinek:

kilit B Schlüssel; vgl. kilid im Kdl.-Gloss. S. 260. Ulm, A kurz. Kö.-Z. Ulm: A. v. Le Coq I I , 110. Kn.-Z. qilm: Lerch I I , 196 (oben). Mardin-Kurd. bei H. Makas, Kurd. Texte im Krmj.-Dialekte (St. Petersburg 1897—1918 —1924), S. 121: ¿5 qinn kurz, klein. kisht [f.] B Seite. Kor- und Kgh.-Z. kisht. Kn.-Z. kiSt: Lerch I I , 197 (oben). Kö.-Z. kist: A. v. Le Coq I I , 113. JabaJusti, Dict., S. 335b. Daher das folgende Wort: kishtQf I kishtäi I ^ [Präpos. mit Izäfä] nach, bei, eben. ko JTA und B Berg, Gebirge. Kor-Z. kd. Kn.-Z. koi: Lerch I I , 197b. Vgl. kü im Kdl.-Gloss. S. 260. kocär B [von türk. ^ f~\ Nomade. kölä [von türk. J y ] Sklave; s. Kor-Z. kold „Diener". köli J _ j f A Brennholz. Bq.-Z. költ Holz. Kö.-Z. költ Holz: A. v. Le Coq I I , 109. Quzican-Z. köli Holz: ZDMG. 16 (1862), S. 627. 6t i 1| j f A und B w o ? wohin ? s. auch kdni. Kor- und Bq.-Z. köti köti J köti „wo?" Kö.-Z. köti „ w o ? " : A. v. Le Coq I I , 114. kutik f [m.] A und B Hund. Kor-Z. kutik. Kn.-Z. kütik: Lerch I I , 197 (u.). Kö.-Z. kotik: A. v. Le Coq I I , 94 Satz 354 und I I , 109. Quzican-Z. kutschik: ZDMG. 16 (1862), S. 627; Krmj. kücik: Lerch I I , 104 (u.). Osset. kudz. lä näwa B von neuem, kürzlich; s. Kor-Z. nävd, näwa „neu". lab B hohle Hand. Kor-Z. lab „Hand", „Tatze". Kgh.-Z. lab „Handvoll". Vgl. griech. -aXauv) „flache Hand".



160



lâj ^Y A und B Sohn; s. auch lâzh. Kor-Z. lâj „Sohn". Kn.-Z. läj „Sohn", „ K n a b e " : Lerch II, 207b. Möglicherweise gehört osset. lœg, Gen. lœji „Mann" hierher. lâjak ¿kV A und B [in Erz. I, 14 deutlich von lâj unterschieden] Knabe, Jüngling, junger Mann. Kor-Z. lâfak „Jüngling", Kö.-Z. läge „Diener": A. v. Le Coq II, 106; lâfik „ K n a b e " : ebd. II, 109. Quzican-Z. ladjik „ K n a b e " : ZDMG. 16 (1862), S. 627. lân jV A [aus türk. Jtejl verkürzt] Sohn, Junge. lau B Lippe; Kuß. Bq.-Z. lau „Lippe". Kn.-Z. lau ,,Lippe": Lerch II, 207a. Kö.-Z. lau „Lippe"; A. v. Le Coq II, 110. Vgl. 10 im Kdl.-Gloss., S. 264. lâzh B s. lâj „Sohn". läj | B Kampf. Das Z.-Wort scheint dem pers. ^jj zu entläsh > sprechen. Unter der Voraussetzung einer Metathesis läzh ) wäre zu verweisen auf Kurd. ^ cher, bataille, combat, carnage: bei Jaba-Justi, Dict., S. 255b. Das dort aufgeführte „zaza siër" kann ich bei Lerch weder im Glossar II, 204, noch in seinen Zâzâ-Texten finden, sondern nur Westkrmj. „ser Kampf, Krieg": II, 136b. Dieses Wort hat schwerlich etwas mit arab. J . „méchanceté" z u t u n , wie Justi annimmt. E. B. Soane, K . G. (1913), S. 205, hat für die „Nordgruppe" des Kurd. jarranlkh „Gefecht" und als Verb jarnikhin „fechten". Bei G. A. Grierson L. S. I. vol. X (1921), S. 280 (oben) steht Orm. jagara „fight". G. Morgenstierne führt Lögar-Orm. jagva „fight" (1929, S. 397 u.) auf das Psht. zurück. lâzi ¿j A schnell. Kn.-Z. lâze: Lerch I, 4 (Satz 38) [fehlt in seinem Glossar II, 207]. Vgl. osset. raji „ f r ü h " und deutsch „rasch"; ferner (unter der Annahme einer Metathesis) Psht. zir „schnell": Morgenst. EVP. (1927), S. 105. ling [f.] B Bein, Fuß. Kor-, Ce.-, Kgh.-Z. ling. Kn.-Z. und KrmJ. ling: Lerch II, 207b. Gil. lunga „ F u ß " : Chodzko, Specimens, S. 543. Nây. läng „Schenkel": Bd. I (1926) dies. Abt., S. 153b. bekannt. Vgl. Par. mânshur B [von arab. „famous": G. Morgenst. (1929), S. 40 und 272b.

manSahur



161



mdst c—U A Sauermilch. Kn.-Z. mäst saure Milch: Lerch II, 210a. Vgl. pers. U. mädam ki B [Konjunktion, gebildet mit arab. ^l-o.] weil. [m.] A Gast. Dagegen pers. jL«^. mäimdn mangi Ji> A und B Monat. Vgl. Talys mayg Monat; Mond : B. W. Miller T. T. (1930), S. 236a. mang „Monat" im Kdl.Gloss., S. 265. märdak B Mann; s. auch merda und merdak. märdim ^ y A und B Mann. Kor-, Cc.- und Kgh.-Z. märdim. Kö.-Z. märdim „Mann": A. v. Le Coq II, 110. märg [f.] B Wiese. Cc.- und Kor-Z. märg. KrmJ. i ) y mirk, prairie: Jaba-Justi, Dict., S. 395 (oben). märtdl B [der] Schild. Kö.-Z. märtdl, Bäbä-Kurd. matdl: A. v . L e C o q l l , 112. Hakkäri-Kurd. bei Rhea, J A O S . X (1872), S. 147: müttdl. Mukri-Kurd. bei Houtum-Sch. ZDMG. 38 (1884), S. 88 (u.): matdl. Jaba-Justi, Dict., S.394b: mertal, metal Jlk*, JU»y, wo auf aramäisch JN v> und matäl bei Garzoni, Grammatica (1787) [S. 243] verwiesen wird. mäshti A morgen. Bq.-Z. mdshti. Kn.-Z. meiste: Lerch II, 210b. Kö.-Z. maSte: A. v. Le Coq II, 111. mäzar jy A [von arab. ] Grab; s. Kor-Z. mäzäl. me B Gürtel. Kö.-Z. mte: A. v. Le Coq II, 108. merda B Ehemann. Kn.-Z. myirde: Lerch II, 211b. Kor-Z. merda. merdak B Mann; s. auch märdak. Kor-Z. merdak. Merdin B Name der Stadt Mardin. meshi A Wald, Dickicht. Vgl. Mukri-kurd. nach O. Mann mesha. Auch das iran. Lehnwort im Osmanisch-Türkischen lautet A ^ ; dagegen pers. mian jL« A [Postpos.] mitten hinein; s. auch miyd-. Kor-Z. midn. Kgh.-Z. mian. mian-di ¿xL* A [Postpos.] in. Kn.-Z. mydnde „in der Mitte": Lerch II, 211b. Kor-Z. midndi. min ¿r* A [Genitiv] meiner; mein [Possess.]. mivar jy A Hammel. Bq.-Z. mi „Schaf". Kn.-Z. myisna „Schaf"; Lerch II, 211b. Bäbä-Kurd. mär „Schaf", A. v. Le Coq II, 112. 11

Hadank



162



mitahayyir B [von arab.-türk. j&c* betroffen, bestürzt] traurig. mitlakh B [aus arab. Jilw] unbedingt, auf alle Fälle. miyd-rä B [Postpos.] mitten durch; s. auch midn. mü y> A Haar. Vgl. pers. y. murd B satt. Kor-Z. mird. Psht. mör; wie das -d des ZäzäWortes zeigt, ist G. Morgenstierne's Herleitung [EVP. (1927), S. 47 M.] von nwaral „Bissen", „Nahrung" unwahrscheinlich. nä k [f.] diese. Das Masc. lautet no. Kor-Z. [f.] na. näma 4*1; 1 A Name. Kn.-Z. warne „Name": Lerch I I , 203 u. name | Kor-Z. näma. Dagegen pers. ^l-. ndmus B [von arab.-pers.-türk. Ehre usw., aus griech. VO[AOm „Regen" bzw. „es regnet"] Regen. Dagegen ist im Kö.-Z. das heimische Wort vdrete [f.] Regen belegt : A v . L e C o q l l , 86 (Satz211) und II, 111 (u.). zängan

[m.] A H a c k e .

Kor-Z.

zängna.

zära B a) [Sbst.] Inneres. Kn.-Z. zare das Innere: Lerch II, 206 (oben), b) [Adverb] herein. Kn.-Z. zare „herein": Lerch I, 57 Z. 7; „hinein": ebd. I, 64 Z. 2. c) [Postpos.] in — hinein. Kn.-Z. zärei [Präpos. mit Izafä]: Lerch I, 64 Z. 9. zärä) [m.] A Rebhuhn. Kn.-Z. zdräj „Schneehuhn": Lerch II, 206a. Kö.-Z. zäreg „ R e b h u h n " : A. v. Le Coq II, 111. Vgl. zhärdzh „ R e b h u h n " im Kdl.-Gloss., S. 294. zira B [Konjunktion] weil, denn. Vgl. pers. I j . j . zerdr B [wie im Kurd, abgeändert aus arab. Schaden; s. J a b a - J u s t i , Diet. S. 272a: j*, jy* zerer, zerar, perte, dommage. zi | ,jj [nachgestellt] A und B auch. Dagegen Kdl. -ci, ci: zi \ Gloss., S. 239 (u.). zimistan

A Winter.

K ö . - Z . zimistän:

Dagegen Cc.-Z. nach kurd. Art zivistdn. zine astöre ¿j¿U

A Pferdesattel.

A . v . L e Coq I I , 114.

— 173 —

zur B Lüge. Kö.-Z. zun: A. v. Le Coq II, 110. Dagegen pers. zhau )j A und B. einer, jemand, ein einzelner. Kor-Z. zho, zhü. Par. zü }, j j : G. Morgenst. (1929), S. 304a. zhqm, — zhaM j j — j j der eine — der andere. zhaM bini B einander. zhqunäi B irgend einer, irgend ein anderer. zho [f.] B eine. zhü A etwas. zhüßmä t j j j j A einige Male, manchmal, von Zeit zu Zeit. zhüzhü j j j j A je einer, einzeln.

Siwerek-Zäzä-Texte. Die Schrift des Eingeborenen ermöglichte bei A einen Vergleich mit der Umschrift 0 . Manns. Die deutsche Übersetzung konnte in manchen Fällen mit Hilfe der türkischen Ubersetzung genauer gefaßt werden. Einzelsätze und Gespräche. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17.

pie min ämä. beräe min shi. tie shine lcöti? äz shinndn bi dduwä. tie shine dau sä kare? deine min asto. tu deine khd giröt? min deine kho giröt. tido shire suke. ti sukrä drnM? tö cici ärt? min ghäld ärt. näme tu cicö? shöri cärshi! märe säi biäri! tu nä qaläme kdmi-rä giröti? min cattari-rä giröti.



18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47-, 48. 49. 50.

174 —

té darsa khó wàndi? àzó buanàn. darsànè khó rind bali hären! màshti darsi cinyà. min na hàshè kishti. azó kannan na astóre nishdn. nishànnè astóre sarà shinè? shinndn bégmran. na finèkar qàc astó. mdyè Jcannimä bànén virazimà. è märdimi sardi min shikitó. azó shirdn gara békàran. tidó shirè, kóti gara békarèì azó shiran hukumàtè gära bikärdn. kàmi tó-rè sa vdtó? béri, àz u tóiya ma1) shimä qurbat! md shimä qurbat sa kärimä? modo shimä begmrimä! qat nebó dunyài vinanimä! ma shimä kho-rè kàrén bekärimä! ó märdim doulätlio. té ndn wart2)? béri nari burä! äz väishan nidn. tó cici wàrdó? min gósht wàrdó. tó géshté cici wàrdó? min góshté mi yar wàrdó. ti ciré mira qahriyàvé? tó mire nangi cinäve. qandé fói térd qahriydvàn. ti kdina-rà khó làfdé min néddnè? äz danàn.

So in der Umschrift O. Manns; dagegen schreibt der Eingeborene s t a t t mä Lj [biä] ,,zusammen". 2

) Der Eingeborene h a t j i j ¡ , die Perfektform.

— 175 — 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87.

tidô qalín mirâ bol bigîrê? âzdô tâyên bégirân. tidô candê bégîrê? mâ âurô shimä innî sär. ma wânîyâîmâ tuwêrê-râ. tuî bâlâta bîê? tô tuî wardî? min tuî wardî. âurô bol gârmô. ciré gârmô ? nikâ âmnanô, qândê jôî! âurô sardô. zimistânô, jôrân ! âurô hmrâîyô. mâshti mâ shimä râîl râyâ mâ dàrîyâ. râyê mâ durî. vizir và/urê vârî. âurô yâghârô vârânô. a tôqi bîârî! mâ nân bipaujimä ! mâîmânê mâ âstê. mMmânânê shimâ nân wart? háuná nân nêwârdô. mmmânânê mâ nân wärt. êyê Jeanne shirê. bîbê râshtî. tizî tâî shinê, shôri! girwa min ci-nyô, äz nêshinân. ai äz shinân. ô qacahô bârmanô. Jumnê khôyô yânnô. dârgushâ fai râshanêl azô râshânannân. shi háuna. qacak lâjakô, kêînakâ? zh „Geld"). Für sich allein steht als Verkleinerungswort bizid „Zicklein" (zu biz „Ziege"). 5. U n t e r s c h e i d u n g

des

grammatischen

Geschlechts.

a) Substantiva. Wie die Verbindung yo finía „eine F r a u " (VIII, 4) zeigt, ist -d nicht etwa als Determinativ-Suffix zu deuten; denn es geht gerade der unbestimmten Artikel yd vorher; -ä kann nur Femininzeichen sein. In manchen Fällen ist das Femininum an der Endung -i kenntlich. Zu dizd „Dieb" bildet man dizdi „Diebin"; zu pir „Greis": piri „Greisin" (s. Stück VI, 6, wo beide Wörter im selben Satz vorkommen, zugleich mit der weiblichen Form des Demonstrativ-Pronomens íná „diese", während die männliche ini lautet). Allerdings steht nachher (VI, 7) nur pir für „die Alte". b) Adjektiva. Beim Siwerek-Z. fanden wir in dem Eigenschaftswort rindi ein Beispiel für ein Femininum auf -i. Im Kor-Z. treffen wir mirdi „satt" als Fem. zu mird ( X X , 6). In anderen Fällen wird



230 —

das Adjektiv nicht verändert, z. B. VI, 5: zdf rind bi „Sie [die Tochter] war sehr schön." c) Pronomina. 0 . Mann sah in dem Kor-Demonstrativum fo „dieses" ein Neutrum [Textbuch 1906/07 I I I , 99 oben]. d) Verba. I n den letzten Sätzen des XIV. Stückes bieten sich uns mehrere Beispiele für Geschlechtsscheidung beim (Pronomen und) Verbum: yd-zi kdi kdnnä „Auch sie [die Dienerin] tanzt." kdi kdnno „Er [der Bestohlene] tanzt." ti cirä Jcäi kdnni? „Warum tanzt du [Mann]?" Dagegen VIII, 10: ti shinnä cd? ,, Wohin gehst du [Frau] ?"

6. D e r u n b e s t i m m t e A r t i k e l . Abweichend von der Siwerek- und der Kösä-Mundart lautet im Kor-Z. der unbestimmte Artikel wie das Zahlwort „eins" zhü oder yd. Diese Wörter gehen dem Substantiv voran. Dagegen sind stehende Verbindungen rojek und r&jäk „eines Tages" (IX, 5 und X I I , 1); zämdnek „eine Zeitlang", „einige Zeit"; sarek „ein J a h r " (VIII, 2 und 15); jdek „ein Platz" (X, 1). -äk, -e,k entspricht dem persischen ¿1. Das Kn.-Z. tritt mit dem unbestimmten Artikel yau dem Kor-Z. an die Seite: yau dumd „eine Höhle" (I, 50 Z. 1), sari yau koi „auf einen Berg" (I, 49 Z. 6), yau märdum, „ein Mann" (I, 71 Z. 5). Desgleichen finden sich im Kn.-Z. vereinzelt Formen mit -ye < -yek, z. B. gämye, das nicht mit „ein wenig" zu übersetzen ist (so Lerch II, 198 a, und Friedrich Müller (a. a. 0 . S. 240, der es irrig zu den Nominalbildungen im Stile von ätsmye „Himmel" und ängimyä „Honig" stellt, obgleich er es richtig mit pers. ^ e r l ä u t e r t ) , sondern „eine Weile", „einen Augenblick" (so Jos. Markwart in der „Festgabe Jos. Szinnyei" 1927, S. 59 u.); denn gäm entspricht pers. ^CLo, nicht „ein wenig" heißt im Kn.-Z. halye (bei Lerch II, 195a), ebenfalls mit angehängtem -ye.

— 231 —

7. Pronomina, a) Persönliche Fürwörter. 1. Person. PI. ma.

Sg. Nom. äz.

mä mi (1, 3). mi-n. mi-re. j I' md-re (II, 3; VI, 7). Dativ mi-rä (VII, 12). i[ mär (II, 2). mi (V, 8). mä (I, 3). Akkus, mi Lok. mi-di „zu mir" (VIII, 2 und 6). Abi. Gen.

Sg.

Nom. Gen. Dativ Akkus. Abi.

2. Person.

ti. tu (I, 6); tü (IX, 13). tü-re (VI, 9). tö-re (VIII, 10). td-ri (II, 3). tu-rä (I, 5). tu (I, 5). tu (I, 4). tu-rä (I, 3; IX, 13).

PL shimä.

shima-rä (IV, 1).

3. Person. Sg. PL Nom. [fo dieses], yi (VIII, 13). j yi (III, 3; V, 5; VII, 1; IX, 3 und 4). Gen. (VIII;

Dativ

yi-ri (VII, 1). Dat. yini (XV, 17). zhe (V, 13) cas. obi. yin (IX, 13). zhi (III, 4; V, 12). fi (VIII, 9). fi (II, 6; VII, 14; IX, 3, 4 und 13) jt-ri (XV, 12). fi-re, (V, 4). ji-ri (VII, 7). ti-rä (IX, 4).

— 232 — < yi (III, 4). Akkus. \ t \ _ ' ' . | p (13. Satz). Abi. fi-rä (III. 1 und 2). fi-rä (IV, 1). ti-rd (V, 9 und 13; V I I , 13; I X 3 und 11). Weil einige Male -rd auch zur Bezeichnung des Dativs dient, fällt dieser dann, der Form nach, mit dem Ablativ zusammen. Zu beobachten ist in einigen Fällen die lautliche Angleichung des Pron. der 3. P. an das der 2. P. Sg., durch Vereinfachung von / zu t. Auch das Kn.-Z. hat zu äz „ich" die Dative mi-ri (Lerch I, 51 Z. 9, 10, 11, 13), mi-ri (I, 53 Z. 1, 2, 7, 8, 13) und me-ra (I, 81 Z. 12; I, 82 Z. 1 und 5); dem entsprechen bei der 2. P. Sg. töe-ri (I, 50 Z. 9) und tüe-ri (I, 52 Z. 11; I, 54 Z. 14). Desgleichen begegnet der — mit dem betreffenden Dativ gleichlautende — Abi. tüe-ra (I, 55 Z. 1; I, 63 Z. 2 und 4). Bei der 3. P. Sg. lautet der Gen. entweder yai (I, 1 Satz 2, 4 und 5; I, 2 Satz 9, 15 undl6) oder gai (I, 56 Z. 2; I, 2 Satz 15), auch gei (I, 81 Z. 11) und gäi (I, 86 Z. 3). b) Reflexiv-Pronomen. khu, khd werden — wie in der Sw.-Mundart — für alle drei Personen (Sg. und PI.) gebraucht. Die vorherrschende Konstruktion ist die Nachstellung mit Izafä: merdai khu „meinen Mann" ( X I I I , 1). Das adjektivische Pron. refl. khu „sein" ist dem Substantiv vorangestellt in den Beispielen khu päshti rd „auf seinen Rücken" ( X I , 2); khu pdsht-rd „von seinem Rücken" ( X I , 3); küri daurishi ghälat na khu sär „Den Hut des Derwisches setzte er irrtümlich auf seinen Kopf" ( X I I I , 8). Dative mit -re bzw. -ri sind: khö-ri „für mich" (I, 2); khü-re „für dich" (VIII, 8); khö-ri „für sich" (sg.: V I I , 1; pl.: I, 1). c) Reciprocum. Das Pron. pers. der 3. P. tritt für das Reciprocum in zwei gleichartigen Fällen ein (I, 1 und I I , 1): ji „einander" (jedesmal am Schluß des ersten Satzes). Mit dem Suffix -rd versehen, erscheint es X V , 22: fi-rd „einander".



233 —

Aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq erwähne ich: pesiai terä „sie erkannten einander" (II, 65 Z. 66) — also auch hier die Vereinfachung von / zu t\ d) Demonstrativa. PL ini (9. Satz; V, 14); ini (VIII, 25; XV, 11).

Sg. Nom. [m.] ini, ini „dieser" Nom. I inä (6. Satz; VIII, 7 [f.] > und 11; IX, 2; VI, 6); ind (X, 2); inä (IX, 8). inä als Neutrum (VI, 3 und 9). Gen. ini (X, 3; XIV, 6). Dat. ini (IX, 7 und 19). Akkus, [m.] ini (12. und 14. Satz). [f.] indi (15. Satz).

intn (XV, 13). inin (18. Satz).

ß) wi „dieser" ist nur in der Verbindung wiz, wizi „auch dieser" in den Texten belegt (vermutlich aus dem Westkurdischen entlehnt). Auch im Kn.-Z. findet sich ausnahmsweise we „dieser": Lerch I, 4 Satz 36; vgl. den Krmj.-Satz zur Linken und S. 2a Satz 16. — fd „dieses" ist schon auf S. 231 u. behandelt. Sg. PI. y) Nom. [m.] äu (7. Satz), hau (IV, 6) äyt (4. Satz), ayi „jener". (10. Satz). j äyä (8. Satz), äyä (V, 11); L J ' | yd (XIV, 4 und 9). Gen. [m.] äi (IV, 5 und 6; V, 12; VIII, 12). [f.] ydi (V, 13; VI, 5; IX, 2 und 13). ä w i (16 Akkus " Sat2)' Akkus. rml Lm.j /^ (1906/07 m [f.] äydi (17. Satz).

(VI11 65)

'

12)1

S) Einzelform: and „jenes" (VII, 16: statt än-rä?). Das Kn.-Z. scheint auch bei den Demonstrativen demKor-Z. näher zu stehen als dem Sw.-Z. Im Gebrauch des Pron. demonstr. für „dieser" herrscht bei Lerch eine Verwirrung, die ich nicht heilen kann. Für „jener" findet sich als Nom. Sg. beim

— 234 — Masc. au (I, 50 Z.l),aüe, aü'e (I, 2 Satz 14; I, 61 Z. 3) undawa (I, 50 Z. 4; von Lerch im Glossar II, 192b ungenau mit „dieser" wiedergegeben), beim Fem. Aya „jene", z. B. Aya féni „jene Frau" (I, 1 Satz 6) und — auffallender Weise dem Substantiv nachgestellt — JceineJc aya „jenes Mädchen" (I, 80 Z. 8); äya saue „jene Nacht" (I, 54 Z. 9). Neutral „jenes" ist ^«(Nominativ, I, 52 Z. 6). Als Gen. Sg. erscheint ai in dem Satz géni-ai märd „Seine [wtl. jenes] Frau starb" (I, 80 Z. 2); als cas. obi. àye (I, 51 Z. 5) : sari àye koi „auf jenen Berg". e) Interrogativum. Zu kam „welcher ?" „wer ?" lautet der Gen. Sg. kdmi (VIII,12), der Abi. Sg. kami-rä „von wem?" (II, 4). f) Determinativum und Relativa. Als Determinativum wird vor dem Relativpron. -k in Erz. VII, 13 ü „jener" gebraucht: fdük tira [d. i. jd-ü-k ti-rä] „zu derjenigen Stelle, aus welcher " Ähnlich Erz. XV, 28 : awuk [d. i. w a ü-k ],,der jenige, über d e n . . . " Dagegen ist an den folgenden zwei Stellen statt des Relativums kam, gesetzt, das eigentlich Interrogativum ist; es geht dem Determinativum voran, so daß die Teilsätze in umgekehrter Reihenfolge stehen (zuerst der Relativsatz, dann der Hauptsatz): tórni..., äuwi (VIII, 12); kam .... awi (IX, 15). Näheres über den Bau der Relativsätze s. unten in einem Abschnitt zur Syntax! g) Indefinita. cau, co „irgend jemand" (IV, 2); dazu der Abi. Sg. cäwi-rä (V, 4). zhü — zM „der eine— der andere" (V, 2). tawä „irgend etwas", mit neg. Verb „nichts"; dazu der Akkus, tawai (I, 5). täin „etwas" (I, 2), mit dem Suffix -in, das uns als unbestimmter Artikel -èn aus dem Sw.- und Kö.-Z. bekannt ist. här „jeder" (VI, 3); här gi „jeder einzelne" (V, 4); vgl. dazu das Kdl.-Gloss., S. 248 u. f. s. v. gi, ferner Kn.-Z. her gu kes „jedermann" (Lerch I, 65 Z. 1). péro, pèru „alle", „alles", hamd „alle" (V, 7); hamin „alle" (V, 4).

— 235 — 8. I z ä f ä . 1. Männliche Izäfä. a) auf -e, -i, -i. mire mi „mein H e r r " (II, 3). zhü märdimi pir „ein alter Mann" (IV, 4). laji dt mördimi „der Sohn jenes Mannes" (IV, 5). fämirdi rind „der schöne Mann" (20. Satz), tdshti tu „dein Mittagsmahl"; shdmi tu „dein Abendessen (II, 2). b) auf -o, -ü. gurd pis „schlechte T a t " (VIII, 2 und 19; XV, 27). pörö siva „schwarzes H a a r " (XVIII, 4). -o steht an zweiter Stelle in dem Beispiel berat mäo pil „unser ältester Bruder" (I, 3). zhü dinü näwa „eine neue Religion" (VI, 3). Auch im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq treffen wir -ö. lägek-ö Icöliact „der Sohn des Holzhauers" (II, 63 Z. 15a). lägük-o zeri-wdrde „Der Herzesser-Jüngling" (II, 63 Z. 19). bera-in-dö min-ö bin äst bl „Ich hatte einen anderen Bruder [d. i. noch einen Bruder]" (II, 64 Z. 64). Im Kn.-Z. begegnet die männliche Izäfä -u z. B. I, 71 Z. 7: än'oe märdum-u Nerbig „dieser Mann von Nerbidsch"; ähnlich I, 65 Z. 9: yau lagek-u Nerbig „ein junger Mann aus N.". c) auf -oi (also doppelt gesetzt). guröi pis belc „Tu eine schlechte Handlung!" (VIII, 21). 2. Weibliche Izäfä. a) auf -a, -a. finia rind „die schöne F r a u " (21. Satz). Icärda gunin „das blutige Messer (VIII, 6 und 21). finfana värini „der ersten Tasse" (VII, 15—18). Sonderbarer Weise erhält finfan an jenen Stellen immer nur beim ersten Male die weibliche Izäfä -a, während es jedesmal danach heißt: finfdni diyini „der zweiten Tasse" und finfani hirin(i) „die dritte Tasse". Im Kn.-Z. bei Lerch (I, 68 Z. 14) lesen wir yäu kerg-ä koere „ein blindes H u h n " .

— 236 — b) auf -di (also doppelt gesetzt). Iceindi Nämrut „die Tochter des Nimrod" (III, 5). Vgl. Kn.-Z. jeni-ai tue „dein Weib" (Lerch I, 76 Z. 8); feni-ai d'äwi „das Weib des Dewen" (I, 52 Z. 2). c) auf -e und ei. dddie khü „seine Mutter" (XV, 13). rindei ashtrdn „die Schöne der Nomadenstämme" ( X I X , 3). Die Izäfä wird nur selten weggelassen, so z. B. bei rozh bin „den anderen Tag" (IX, 10); zämdn Nämrutit „zur Zeit des Nimrod" (HI, 1). Auch im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq fehlt gelegentlich die Izäfä, z. B. in dem Satz (II, 86 Nr. 213): lägek tämbelö näwänanö „Der faule Knabe liest nicht". 9. A d j e k t i v a . Veränderlichkeit der Adjektiva. Das Prädikats-Adjektiv richtet sich, wenn angängig, im Genus und Numerus nach dem Subjekt. cimi berät yi bi kori „Die Augen seines Bruders wurden blind" (VIII, 15). cimi yi bi wäshi „Seine Augen wurden gesund" (VIII, 20). cime mi k6ri-¥! „Meine Augen mögen blind werden" (XIII, 8). qusuri mi inyö [= ini-o] „Mein Fehler ist dieser" (VIII, 21). hiri läfi yi-zi bi pÜi „Auch seine drei Söhne wurden groß" (XV, 8). Rektion. pir „voll" regiert den Genitiv: piri päräi „voll Geldes" (V, 5). piri qarpuzi „voll Melonen" (XI, 2). Zur Wortbildung. Beispiele von Adjektiven auf -in sind gunin „blutig" (zu gün „Blut"; VIII, 6) und midnin „mittlerer". Vgl. Kö.-Z. vartn „vorig": A. v. Le Coq II, 72 (Satz 17). Komparation der Adjektiva. Der Komparativ wird durch Anfügung von -ir an den Positiv des Adjektivs gebildet.

— 237 — pil „alt"; fiUr „älter", qif „klein", „jung"; qifir „kleiner". Unserem „als" nach dem Komparativ entspricht der vorausgehende bloße casus obl. in dem Beispiel tu pittr cd astö? „Gibt es irgend einen älteren als dich?" (IV, 2). Der Superlativ wird durch den Positiv vertreten in den Beispielen: beräi qifi vä „der jüngste Bruder [von dreien!] sprach" (XV, 9); . . . .rindet ashirdn „ . . . . die Schönste [wtl. Schöne] der Nomadenstämme" (XIX, 3). I m Kö.-Z. bei A. v. Le Coq treffen wir zu dem Positiv rind „schön" den Komparativ rinder „schöner" (II, 65 Z. 69 und II, 90, Satz 285), an letzterer Stelle auch rindil] zu haul „gut" haulSr und hauläl (II, 80, Satz 129 und 130). „Besser als dieses" heißt nä (bzw. näi) hauler, also mit dem einfachen cas. obl. vor dem Komparativ (ebd.). Superlativ-Ersatz durch Verwendung des Komparativs mit dem Pron. „alle": pädisdhi almän tnä hämine zänginSrö „Der Kaiser von Deutschland ist reicher als sie alle" [ = der allerreichste] (II, 72 Nr. 12). 10. B e h a n d l u n g d e s g e z ä h l t e n

Substantivs1).

Das gezählte Substantiv steht unverändert in der Grundform in den Beispielen shäsh ash „sechs Monate" (III, 3); di se qurish „zweihundert Piaster" (VIII, 8 und 9); cär säA sdr „vierhundert J a h r e " (IV, 3); caurds altün ddnä tu „vierzig Goldstücke gebe ich dir" (IX, 10). Im Genitiv Sg. findet es sich in den Sätzen: röf-di di sa'äti yannä vari pänjära „Am Tage kommt sie zwei Stunden lang zum Fenster" (IX, 2). di seri vindrt „Zwei Jahre lang blieb er" (IX, 5). keinäi tu Mris ndü khizmäkdri tu-rä wäzdnnä „Deine Tochter verlangt neununddreißig Diener von dir" (IX, 13). Es steht im Nom. Plur. in den Sätzen: vargi hur di hdki hiri guröti „Der Wolf packte alle beiden Hoden des Esels" (I, 5). cihar keinii mi asti\ cihdriz laji m% dsti „Vier Töchter habe ich; auch vier Söhne habe ich" (VI, 4). Kor-Zahlwörter sind v o m beim Siwerek-Z. in der vergleichenden Übersicht aufgeführt (S. 76 und 78).

— 238 — 11. V e r h ä l t n i s w ö r t e r . Die Präposition pei „zu", „an". pei béri „zur Tür" (IX, 9 und 10); péi sá „wozu?" (V, 1). Im Kn.-Z. bei Lerch (I, 74Z. 6): pei kunáyi Tätnir bagi „zum Hause des Tämir Beg"; (I, 77 Z. 8): pei rüzán „zu den Weingärten". [pei in der Bedeutung „zu" fehlt in seinem Glossar II, 208 a], qai—(y)a

(oder (y)d)

„wegen", „für".

qai rabbia „für den Herrn" (VI, 3); qai h&mayä „für Gott" (VI, 9); qai yaya „ihretwegen" (IX, 2). Im Kö.-Z. bei A. v. Le Coq steht kai mit der Izäfä dé oder da in den Beispielen kaide Usubi „wegen Jusuf", „um Jusuf" (II, 66 Z. 28); kaida tö „deinetwegen" (II, 94 Satz 338). pia ist im Kor-Z. Präposition, nicht Postposition (wie im Sw.-Z.), und kommt mit dem Suffix -iä am Nomen in der Bedeutung „zusammen mit" vor. ini khani khú pia malia „Diese meine Herberge mitsamt der Habe" (IX, 8). hat „zu" steht als Postposition öfter bei Verben der Bewegung. äz yanná tú hat „Ich komme zu dir" (XV, 1). biáren mi hat „bringet (zu) mir!" (VII, 10). bardwästaj, hat „Sie brachte ihn zum Meister" (VII, 1). Weiteres Beispiel IV, l ! Aus dem Kn.-Z. bei Lerch führe ich an [I, 82 Z. 7): àrdi gèni h'ät „er brachte ihn zu der Frau". (I, 84 Z. 3) : si pasai Misr h'ät „er ging zum Pascha von Ägypten". Auch in der Kor-Mundart kann nach Verben der Bewegung die Präposition weggelassen werden, z. B. shó Baghdad „Geh nach Baghdad!" (VI, 1). 12. K o n j u n k t i o n e n . Für „und" steht meist ú (oder u). Erz. I, 5 (Schlußsatz): här kísht ü ward „Er tötete den Esel und fraß ihn". Der letzte Satz dieser Erzählung lautet: fani min ú tú wásh bòi „Mein und dein Leben sei heil!" Erz. II, 5: mi zhü cime khú vát u wárdi „Ich nahm ein Auge von mir heraus und habe es gegessen." min ü khdnß „ich und der Herbergswirt" (IX, 21). Das fremde wä „und" ist selten; es begegnet z. B. in Erz. II, 5.

— 239 — 13. A d v e r b i a . Zu itiä „dies hier" wird in Erz. V, 8 der Plural itidi gebraucht und dementsprechend auch das passivisch gewendete transitive Präteritum kärdt mit dem Pluralzeichen versehen. Diese Behandlung des Adverbs stimmt genau mit dem türkischen Plural zu dem Sing. I_>y_ „dies hier" überein. In beiden Fällen handelt es sich um adverbial gebrauchte Demonstrativa. 14. V o m V e r b u m . Verbal-Partikeln. Die Partikeln der Verneinung lauten bald nia, nie, bald ne. Beim Kn.-Z. schreibt Lerch n, d. i. mouilliertes n. Vor manchen Imperativen und Aoristen steht das Verbalpräfix bi, be. Wir finden z. B . -k und bik „mach"! äz mofni und äz bemofni „daß ich zeige". wd. Die Partikel wd geht dem Verbum bei Wünschen und Aufforderungen voran; z. B . wd bo „es soll sein!" (XV, 1); weitere Beispiele s. in I X , 14, 19 und 22. dö bzw. -o. a) beim Aorist mit futurischem Sinn: azo shori zhü wuldti ghäribi „Ich werde in ein fremdes Land gehen" ( X I I I , 7). äzö shori tön ji-rd bigirt „Ich werde hingehen, um es für dich von ihm zu nehmen" (XIV, 4). b) beim Präsens mit futurischem Sinn: azo shinnd wuldti khü „Ich werde in mein Land gehen" (VII, 7). azo shinnd twjargA „Ich gehe auf Handel" ( I X , 5). azo merddi khü shäwdnnd suki „Ich werde meinen Mann zur Stadt schicken" ( X I I I , 1). c) beim Präteritum: azo gish bid „Ich wurde verwirrt" (XI, 3). d) beim Perfekt: azo förd dmäyd war „Ich bin von oben herabgekommen" (IV, 4). wä. Die Partikel wä folgt bestimmten Verben: nisht wä „er setzte sich darauf" [d. i. aufs Pferd] ( I X , 20); wurisht wä „er erhob sich" (IX, 1 und 16); wurishti wä „sie standen auf" (VIII, 7).

— 240 — B i l d u n g der T e m p o r a und Modi. Präsens. 0 . Mann gibt für das Kor-Z. (1906/07 III, 118) folgende Anweisung: „Das - n n ä f n ) des Praesens ist stets als doppel -n zu schreiben, weil deutlich mit Verdoppelung gesprochen". Infolgedessen habe ich diejenigen Präsensformen, die im Diktatbuch 0 . Manns nur ein n aufweisen, hier mit nn wiedergegeben, ausgenommen diejenigen Verba, bei denen dem Infix ein langer Vokal vorhergeht, wie z. B. äz danän ,,ich gebe"; in diesen Fällen hat O. Mann selber niemals doppel -n gesetzt. P. Lerch begnügt sich beim Kn.-Z. mit -en'-, dessen Apostroph wohl als Silbentrenner gemeint ist, z. B. kisen'a „ich töte" (II, 197a). A. v. Le Coq schreibt beim Kö.-Z. das Präsens-Infix überall -en oder -än. Eine scheinbare Ausnahme ist wannü „er ißt" (II, 63 Z. 15); aber hier gehört das erste n zum Stamm wän-; daher ist die Schreibung der Femininform wanä „sie ißt" (II, 64 Z. 53) wohl nicht genau. Als Beispiel eines Kor-Präsens ohne Stammes-Erweiterung nenne ich äz dftdn-ä „ich kann". Zum Ausgang der 1. P. Sg. des Kor-Präsens bemerkt 0 . Mann: „1. Pers. sing.: ursprünglich -än (Süwerek), auch -ün (bei Mär'äskürd), dann -ä, und schließlich äz nishdnno, was jetzt ziemlich gebräuchlich ist" (1906/07 III, 60 u.). — Eine Folge des vokalischen Ausganges der 1. P. Sg. im Präsens ist die, daß beim Zeitwort für „wissen" Präsens und Präteritum nur noch an den davorstehenden Pronomina zu erkennen sind, indem im ersten Falle der Nomin. äz, im zweiten aber der cas. obl. mi gewählt wird: äz nezäna „ich weiß nicht"; mi nizäna „ich wußte nicht". Bei der 2. und 3. P. Sg. werden im Präs. männliche und weibliche Formen unterschieden. Das Masc. geht in der 2. P. Sg. auf -i aus, in der 3. auf -o. Das Fem. hat in beiden Fällen -d; s. die Vt. s. v. äz yannd „ich komme". Im Plur. lauten die Ausgänge bei allen drei Personen übereinstimmend -i. Der Gebrauch des Präsens an Stelle eines Futurums ist im Kor-Z. häufig; das ist eine Abweichung von der Sw.- und von

— 241 — der Kö.-Mundart, in denen der Aorist im Sinne des Futurums herrscht. In den Kor-Texten findet sich känno (eine Präsensform) als Futurum z. B . in Erz. I I I , 1; vgl. bes. I, 4 und V I I , 15. Aorist. Einige Verwendungsarten des Aorist: Futurischen Sinn hat der Aorist z. B . in Stück V I I , 7: ti nivdfi „du wirst nicht sagen". X X , 3: biäri „ich werde holen". V I I , 12: äz möjni „ich werde zeigen". X V , 20: väji „ich werde erzählen". X V I , 2: äz bari „ich werde hintragen". Weitere Beispiele in X I I I , 6 und 7. In manchen Fällen entspricht der Aorist unserem Konj. Präs. Als Optativ dient der Aorist in der apotropäischen, bei Übermittelung von Todesnachrichten gebrauchten Formel fdni tu wdshi bö! „Dein Leben sei heil!" Endlich tritt der Aorist auch noch für den Imperativ ein, so V I I , 1 5 : f i n f ä n i hirini ti böri „Die dritte Tasse sollst du trinken!" Imperativ. Abweichend vom Sw.-Z. sind hier als Imperative ohne r hervorzuheben: bid „bringe!" be und bfr „komm!" (Auch Cc.-Z. biä „komm!"), big „nimm!" sho „geh!" Die Verkürzung des Imperativs kä „mach!" zu -k, das dem vorangehenden Worte enklitisch angefügt wird, ist bereits vorn am Ende des Abschnittes „Zu den Lautverhältnissen" behandelt worden; ein weiteres Beispiel dafür ist: mi vdrä-k „binde mir u m ! " ( X I I I , 3). Infinitiv. In einem Text erscheint ausnahmsweise ein Infinitiv wändish „lesen zu lernen" (Erz. V I I , 1). Außerhalb der Texte hat 0 . Mann an Einzelformen notiert: wdshtish „erbitten", „begehren"; shdyish „gehen", und zwar in der Verbindung äz shdyish wdzanna „ich will gehen", ti shdyish wäzanni „du willst gehen", usw. 16

Had&nk.



242



Präteritum. Das Subjektspronomen transitiver Präterita, das im cas. obl. stehen und der Verbalform vorangehen müßte, wird oft weggelassen, wenn der Zusammenhang eine Verwechselung ausschließt. Erz. V I I I , 11: cära ri"lMi „Sie sah keinen Ausweg". Ein besonders kurz gehaltenes Sätzchen folgt: rot gämiß ,,Er [der losgekaufte Schuldner] verkaufte sie [seine Retterin] dem Schiffer." Die passivische Präterital-Konstruktion der Transitiva wird nicht immer streng beobachtet. Aktivisch gedacht sind die Sätze: Jdmäsab kard kho pistdn „Dschamäsäb t a t [ihn] an seine B r u s t " (VII, 14). zhü märdirn fubäi khojdi diznd „Ein Mann stahl den Mantel des Chodscha" (X, 4). Man h ä t t e in beiden Fällen die cas. obliqui Jdmäsabi und märdimi erwarten sollen. Neben ti nishti „du setztest dich" (X, 2) begegnet auch tu nishti rö (XIV, 3). Perfekt. Ein vollständiges Paradigma des Perf. findet sich in der Vt. s. v. äz shinnd „ich gehe". Daraus ergibt sich, daß auch im Perf. bei der 2. und 3. P . Sg. die beiden Geschlechter getrennt werden. Als Beispiel eines Satzes mit pronominalem Subjekt und Objekt beim Perf. führe ich aus XV, 22 a n : babi mi äz ddyd tu „Mein Vater h a t mich [Frau] dir gegeben" [wtl.: Von meinem Vater ich dir gegeben]. Imperfekt. Das Impf, wird nur noch selten gebraucht. Der Ausgang lautet in beiden Numeri und bei allen Personen gleicherweise -(i)n(i), -iyän bzw. -en; s. z. B. in der Vt. äz ydnna „ich komme", äz vdnd „ich sage", äz känna „ich mache". 0 . Mann h a t t e nur soviel erkannt, daß ein VergangenheitsTempus vorlag, aber dessen Sinn war ihm unverständlich. E r schreibt [1906/07 I I I , 87]: „Die Endung -im stellt noch eine Präteritalform dar, Bedeutung unklar, sing, äz sMni ¿f. (so sagt er als genaue türkische Übersetzung)." Die türk. Übersetzung ^ j j J j l für äz btni „ich wurde" [1906/07 I I I , 63 oben]

— 243 —

und der Gebrauch an bestimmten Textstellen lassen jedoch keinen Zweifel am Wesen dieses Tempus: shin(i) „er pflegte zu gehen" (VII, 1); vär ddin rä „sie pflegten ihn [den Falken] loszulassen (VIII, 12); kärdian „sie pflegten zu machen" (VIII, 12); Uni „sie wurden i m m e r " (VIII, 13). S t a t t des zu erwartenden Impf, steht das P r ä t . in dem Satze (IX, 21): äz tufar bid „Ich war K a u f m a n n " . Das Impf, dient auch als Conditionalis; s. vorn beim Sw.-Z. den Abschnitt zur Syntax der Bedingungssätze (S. 101 f.). I m Kn.-Z. bei Lerch sind Imperfecta zu finden in den Sätzen (I, 71 Z. 6f.) . . . git kärdini „... pflügte"; (I, 66 Z. 7) Icauye kerdini „als du k ä m p f t e s t " ; (I, 83 Z. 3f.) äris täh'naini „die Mühle arbeitete". Ein Conditionalis (I, 70 Z. 11): . . . ätt'e te nameini „ . . . wenn du nicht gekommen wärest". Ein Beispiel aus dem Kö.-Z. bei A. v. Le Coq I I , 78 Satz 106: här rö sima käi kärdin „ J e d e n Tag spieltet ihr". Ebenso im 107. Satz. Plusquamperfekt. Wie das Paradigma s. v. äz ydnnä zeigt, wird das Plqpf. aus dem Partie. P r ä t . und dem P r ä t . des Hilfsverbs äz bdnnä „ich b i n " zusammengesetzt. Letzteres wird wie ein Encliticon behandelt und mitunter zu -(i)b verkürzt, z. B. mi kardib „ich h a t t e gemacht". Bildung des Passivs und P a s s i v - E r s a t z . a) beim Präsens. Beispiele passiver Formen s. in der Vt. s. v. äz kishannä „ich t ö t e " . Beim Gebrauch des Passiv-Infixes -y(vor der Präsensstamm-Erweiterung :-änn-) ergibt sich eine zufällige Übereinstimmung mit dem Präs. yannd „ich k o m m e " ; s. z. B. äz khalisyännä „ich werde befreit". b) bei Vergangenheits-Tempora. Das gleiche Particip auf -d (-t) dient, je nachdem, zur Bildung aktivischer oder passivischer Perfecta. Die Behandlung des zugehörenden Substantivs bzw. Pronomens ist das Unterscheidungsmerkmal. Passivisch gemeinte Sätze erkennt m a n daran, daß das vorangehende Subst. bzw. Pron. im Nominativ steht (während die aktivisch 16*

— 244 — gemeinte Konstruktion den cas. obl. erfordert): yo jinid räjim kardd „Eine Frau ist gesteinigt" (VIII, 4). min drd heißt „ich brachte" [wtl.: von mir gebracht]; dagegen dz zor ärdd [wtl.: ich Gewalt gebracht] „Man brachte mich mit Gewalt her" (VII, 14). Ebd.: cird tu äz mötd fi? [Warum von dir ich ihm gezeigt?] „Warum zeigtest du mich i h m ? " dendarani mi äz dshta dar „Von meinen Gläubigern wurde ich an den Baum gehängt" (VIII, 23). Der Zusammenhang verbietet es, äz drda, äz mötd und äz ashta als Femininformen aufzufassen; wohl aber sind sie auf -d gebildet wie intransitive Präterita. Also auch in diesen Fällen tritt das Intransitivum für das Passivum ein. Causativa. Causativa mit dem w-Infix sind: äz zäu wijndyd „man hat mich verheiratet"; äz shik'nannd „ich zerbreche [etwas]; äz khalisnännd „ich befreie". Zu Kn.-Z. väsen'a „ich brenne" (intrans.) lautet das trans. bzw. causative Verb väsnen'a „ich brenne etwas nieder" (Lerch I I , 212a u.). Hilfszeitwörter. Das Hilfsverb für „sein" (äz bännd) kommt oft in der Bedeutung „werden" vor. Daneben gebraucht man für „werden" in bestimmten Verbindungen auch das Verb für „fallen", z. B . niawash köt „er wurde krank" (XV, 7). Statt des fehlenden Hilfsverbs für „haben" verwendet man meist „sein" mit dem Genitivus possessivus. zhu kendi min-d [Eine Tochter meiner ist] „Ich habe eine Tochter" (VI, 5). eVö käifi mi astö „Heute habe ich Behagen (I, 3). Ein Fall der Verbindung des Hilfsverbs für „sein" mit der Postposition -yd „mit" wäre: yo jin%viya zäfrind bi [Er war mit einer sehr schönen Frau] „Er hatte eine sehr schöne Frau". Für „wollen" tritt gelegentlich auch das Verbum für „machen" ein, auf das ein abhängiger Satz mit -ig (statt ki) und dem Aorist folgt, z. B . : kardig shöru zära „Er wollte hineingehen" ( X I , 2). Der bloße Aorist nach kärd steht in dem Satz: kard shüarö finie khil hat „Er wollte zu seiner Frau gehen" (XV, 4).

— 245 —

Verbalformen des Kor-Zäzä. Das Verbum substantivum „ s e i n " . [Nach „1906/07 I I I , 87" und mit Belegstellen aus Erz.] sg. 1. -d V, 10, 12 und 14; V I I I , 25. neg. nid I X , 17. 2. [m.] 4 V, 12; I X , 16. [m.] neg. nt"i X V , 13. [f.] -d, -yd V I I I , 5 und 25. 3. [m.] -o, -yö V I I I , 18; V, 13; I X , 19. [m.] neg. a) nio I, 3; II, 3; I I I , 3. b) cinyö IV, 6; V, 10; X , 4. [f.] -d, -yd IV, 4; VII, 15; I X , 2. [f.] neg. cinya X V , 8. 1. 1. -yi \ p1' L ~ y i 1 nur „1906/07 I I I , 87". 2. -yi f 3. -e, -yi X , 1. neg. cinyi X I I I , 5; X I V , 2; X V I , 7. s. d. Sw.-V. S. 107. w a g e n [können], Präs. sg. 1. äz dftanä; neg. äz niftdna. Aorist sg. 1. äz bdfti. Prät. sg. 1. äz äftaya. Vgl. Sw.-Z. watdndn S. 141 und pers. ¿i-Jly. Kn.-Z. Prät. sg. 3. neg. n-aütarai „konnte nicht": Lerch I, 82 Z. 9 [fehlt im Glossar II, 200]. o f f e n b a r werden. Präs. sg. 3. | \ aiseno. pl. 3. diseni. Prät. sg. 3. aisä. Vgl. Sw.-Z. hasendn S. 117. zählen. Präs. sg. 1. äz dmarännd. Impf. sg. 3. amartiän.

— 246 — Prät. sg. 2. neg. [f.] tu niämärtä. s. d. Sw.-V. ämördnndn S. 108. bringen, holen, sich verschaffen. Imper. sg. pl. Präs. sg. Aorist sg.

2. 2. 1. 1. 2. 3. Prät. sg. 1.

biä. Mären. dz and. bläri. neg. nictri. biarö. mi ärd; neg. mi 2. tu drd.

3 | drd" | drt. , „ I drd; drdi. pL 3" \ drt. Perf. sg. 2. tu drdö; neg.

niärd.

nidrdo.

Passiv-Ersatz (wie ein intrans. Prät. gebildet): Prät. sg. 1. äz ardd; drdd V I I , 14; I X , 21. 3. [f.] drdd I X , 8. s. d. Sw.-V. S. 108. h e r v o r b r i n g e n , zur W e l t b r i n g e n . Prät. sg. 3. drd

täbar.

ziehen, herausbringen, hervorholen. Imper. sg. pl. Präs. sg. Aorist sg. Prät. sg.

2. 2. 1. 1. 1. 3. pl. 3. s. auch unten s. v.

bdnf. bänden. äz dnfdnnd. bdnji. and; mi änt. änt. neg. ni-dnd. vä/annd, sowie d. Sw.-V. S. 108 u. f.

— 247 — ansehen,

betrachten, erblicken, bemerken, geben, gewahr werden, einsehen. Imper. sg. 2. böni. Präs. sg. 1. äz quniännd. Prät. sg. 1. äz qunydyä,

acht-

onyayä.

3. [m.] qunyd, amnia, äünia, [f.] wuniyäi, qunidi. pl. 3. awniäi.

önid.

s. auch unten s. v. vinannd, sowie d. Sw.-V. S. 141. werfen, hängen an. Präs. sg. 1. äz ärzanna. Prät. sg. 3. äsht. pl. 3. äsht.

Perf. pl. 2. \ , ashtó. 3. } a S Intransitiv (als Passiv) Prät. sg. 1. äz ashtä VIII, 23. s. d. Sw.-V. S. 109. dasein, vorhanden sein. Präs. sg. 3. [m.] asto. [f.] asta. pl. 3. asti.

malí tú zdf astó [Ist dein Besitz viel ?] Hast du viel Besitz ? I X , 3. s. auch unten s. v. häni. können. Präs. sg. 1. äz äshkdnna. Aorist sg. 1. äz béshJci. Prät. sg. 1. äshkä. 3. neg. néshkd. pl. 1. neg. mä néshkdí.

s. d. Sw.-V. shánndn S. 130f.

— 248 — hören. Präs. sg. 1. äz äshnäwannä. Aorist sg. 1. äz bashndwi. Prät. sg. 1. mi \ , ,, . , > ashnawut. 2. tu ) pl. 3. äshnäwüti. s. d. Sw.-V. S. 133. wegtragen, hintragen, fortschaffen, mitnehmen, rauben, führen, vorführen. Imper. sg. 2. bär; bar'. pl. 2. baren. Präs. pl. 3. bannt. Aorist sg. 1. äz bäri. pl. 3. bäri. Prät. sg. 1. [m.] mi bärd. [f.] mi bardi VI, 8. 2. tu bärd. 3. [m.] bärd. [f.] bardi X V I I I , 5. pl. 1. mä bärd. bärd. bardi. Impf. sg. 1. mi bardiyän. Perf. sg. 2. tu bärdö. s. d. Sw.-V. S. 110. sein; werden, entstehen. Präs. sg. 1. äz bänna. 2. [m.] ti bannt. [f.] ti bdnnd. 3. au bdnnd. pl. 1. mä bannt. Aorist sg. 1. äz bibi. 2. [m.] ti bibi, bt, -ib. [f.] ti biä.

— 249 — 3. du bibö, bebo, bo, bü; neg. niäbü. pl. 1. md bibi. Impf, und Conditionalis

sg. 1. 2. 3. pl. 3. Prät. sg. 1. 2.

äz bini, bin; neg. niebin. bini, bin1. a/u, bin1. bini. äz bid; neg. äz nebia. [m.] ti bi. [f.] ti btyä. 3. [m.] au, bi, bi. [f.] dyd bi. pl. 1. md bi. 2. shimd bi. 3. dyi bi. Perf. sg. 3. [m.] bid. [f.] bid. s. d. Sw.-V. S. llOf. erscheinen, zum Vorschein kommen, entstehen, geboren werden. Prät. sg. 3. peidä bi, pedä bi. Perf. sg. 3. pedd bid. s. d. Sw.-V. S. 111. sich bücken, sich beugen. Prät. sg. 3. bi cdüt. nachdenken. Prät. sg. 3. dushmish bi [türk. Particip von ¿LijJ „fallen", statt von ¿L^iy „denken"]. erhört werden (vom Gebet). Impf. sg. 3. qabul bin1 [von arab. J^J Annahme].

— 250 —

verloren gehen. Perf. sg. 3. [f.] bid vini. glänzen, blitzen. Präs. sg. 3. bäräföännö. Vgl. Justi, K. G. (1880), S. 231 Nr. 348: bereqin glänzen, arab. Ö J-

weinen. Prät. sg. 3. bärmä. pl. 3. bärmai. s. d. Sw.-V. S. l l l f .

Präs. sg. Aorist sg. Prät. sg. s. d. Sw.-V. S.

binden, fesseln. 1. äz bästanna. 1. äz basti. 3. bäst. 112.

Imper. sg. 2. Präs. sg. 1. pl. 3. Prät. sg. 1. pl. 3. Perf. sg. 3. Kn.-Z. Präs. sg. 1.

abschneiden. bebim. äz birnannd. birndnm. mi birnä. birnä, birnäi. birndo. birnen'a: Lerch II, 209b; ebd. I, 68 Z. 12 mit Druckfehler: birmen'a. Prät. birnä „schnitt" ebd. II, 209b.

Musik spielen, blasen. Präs. sg. 1. äz fänannd. Aorist sg. 1. äz bifäni, bifeni. Prät. sg. 1. mi fäna. 3. [f.] fändi. Vgl. das Färizandi und Yaranl bei A. Christensen, Contrib. (1930), § 75 S. 164 M. und 165 oben. Dagegen hat Christensens

— 251 — Natänzi-Verb jän- die Bedeutung „schlagen" (wie pers. j J j ) : ebd., S. 260 § 59 Nr. 4. Par. Jan- „schlagen": Morgenst. (1929), S. 262a. Das Sw.-V., oben S. 112, heißt „schmeicheln". Beim Kö.-Z. hat A. v. Le Coq ein anderes Verb für „Musik spielen": xorö I I , 65 Z. 70; vgl. noch ebd. I I , 94Satz 357: xcz xöranö „das Schwein grunzt". Präs. Aorist Prät. Perf.

sg. sg. sg. sg.

befestigen, anstecken. 1. äz fänanna. 1. äz bifäni. 1. mi jänd. 3. [f.] fändyd. versuchen, erproben.

[von arab. ^Of] Imper. sg. 2. bifäribin. Präs. sg. 1. äz järibndnna. Aorist sg. 1. äz bifäribni. Prät. sg. 1. mi färibnd. Vgl. Justi , K . G. (1880), S. 223 Nr. 258. frieren. Präs. sg. 1. äz cianna. Aorist sg. 1. äz bici. Prät. sg. 1. äz cid. pl. 3. ciäi. Vgl. dagegen pers. Jo-fL. befreien, [von arab. ^ l i - ] . Präs. sg. 1. äz khalisndnna. Aorist sg. 1. äz bekhalisni. Prät. sg. 1. mi khalisnd. s. d. Kgh.-V. b e f r e i t w e r d e n , f r e i werden. Präs. sg. 1. äz khalisyanna. Aorist sg. 1. äz bekhalisyi.

— 252 — Prät. sg. 1. äz khalisyayd. 2. ti khâlisyâyî. pl. 3. khalisyâî. sich a n s t r e n g e n , a r b e i t e n . Präs. sg. 1. äz khâbitîânnâ. Aorist sg. 1. äz békhâbitî. Prät. sg. 3. khäbitia. s. d. Kgh.-V., sowie Jaba-Justi, Dict., S. 151, s. v. ü ^ i . khabetin, s'appliquer, travailler, s'efforcer.. . syr. »¿-a-". ertrinken. Prät. pl. 3. khänäkiai. s. d. Kgh.-V. Vgl. Jaba-Justi, Dict., S. 160 (oben), s. v. ù û i khenyqin, s'étrangler, se noyer, sowie das Aur.-V. in Bd. I I (1930) dies. Abt., S. 384 (oben). geben, hergeben; schlagen,stoßen. Imper. sg. 2. bedi, bidi, bidi. Präs. sg. 1. äz ddnd, dandn, däno (IX, 8); neg. nedänä. 3. [m.] däno. neg. niedänö, nidäno. [f.] dand. pl. 2. neg. shimd nidäni. 3. dani; neg. nedäni. Aorist sg. 1. äz bidi. 2. ti bidi. 3. bido. Impf. sg. 1. neg. mi ntddini. Prät. sg. 1. mi da. 3. [m.] da; neg. ni'dd. [f.] dai. pl. 3. dai. Passiv, Perf. sg. 1. äz däyd. s. d. Sw.-V. S. 112f.

— 253 — anziehen, bekleiden. Präs. sg. 1. äz ddnd pird. Prät. pl. 3. däi pird. s. auch ein Compositum von äz ganna „ich nehme". schlagen, abschlagen. Präs. und Fut. sg. 1. äzö danä pird. Prät. pl. 3. däi pirüa. Das Passiv dazu s. u. s. v. ginanno pird. s. d. Sw.-V. S. 113. l o s l a s s e n , im S t i c h l a s s e n . Präs. sg. 1. äz ddnd war. Aorist sg. 1. äz bedi wär. Prät. sg. 1. mi da war. 3. da war. s. d. Sw.-V. S. 114. mitteilen. Prät. pl. 3. khäbar da [von arab. grüßen. Prät. sg. 3. säldm da [von arab. s. auch ein Compositum von äz Icännä „ich mache", sowie d. Sw.-V. S. 113u. jem. oder etwas rufen. Imper. sg. 2. vandd bidi; vándá di. _ , „I van da; vän da. Prat. sg. 3. { , „ | vanda da. s. d. Kgh.-V. Kn.-Z. Prät. sg. 3. vein dä: Lerch I, 73 Z. 11. Kö.-Z. Präs. sg. 3. [m.] väng ddnö A. v. Le Coq I I , 67 Z. 36. [f.] váng danä ebd. I I , 67 Z. 44. Prät. sg. 3. vang dä I I , 66 Z. 33; I I , 67 Z. 59. vén dä I I , 66 Z. 19.

— 254 —

stehlen. I. Stamm.

Prät. sg. 3. dizdi.

s. d. Kdl.-Vt., S. 198.

I I . Stamm. Prät. sg. 3. diznd. s. auch unten s. v. äz t'rdiodnnd.

h i n e i n s t e c k e n , fallen lassen, legen. Präs. sg. 1. äz finännd. Aorist sg. 1. äz befini. Prät. sg. 1. mi find. s. weiter unten s. v. mi vist.

nehmen, z u r ü c k n e h m e n , v o r n e h m e n , p a c k e n , kaufen. Imper. sg. 2. big', big. Präs. sg. 1. äz (

g

7f>

gtännd

>

[ gena. neg. äz 2. [f.] neg. ti nigänna.

,



mgänna.

Aorist sg. 1. bigiri. 2. ti bigiri. 3. wd bigiro;

bigiro.

Prät. sg. 1. [f.] mi guröti. guröt, giröt; gurdt. [f.] giröti. I guröti, guröt1, giröti; | gurati.

1. [m.] | j

Perf. sg. 1. mi gurötö. 2. tu gurötö. 3. [f.] girötd.

s. weiter unten s. v. täpishtd, sowie d. Sw. -V. S. 115 u. f.

[den Vorhang] spannen, aufziehen. Prät. sg. 3. giröt d.

[ein Kleid] anlegen. Prät. sg. 3. gurdt pird. pl. 3. guröti pird.

s. auch oben S. 253 s. v. äz dana.

— 255 — s i c h d r e h e n , s i c h b e w e g e n , h i n - und h e r g e h e n , umherwandern, suchen. Präs. sg. 2. ti gerini. pl. 2. shimä gerini. 3. gereni. Aorist sg. 1. big tri. Prät. sg. 1. äz geräyä. 3. gerä. pl. 3. gerät. Kö.-Z. Imper. pl. 2. btigärü „suchet!" A. v. Le Coq I I , 78 (Satz 101). Präs. pl. 2. sima geiränin „ihr sucht" ebd. I I , 92 (Satz 315). s. d. Sw.-V. S. 115, sowie weiter unten s. v. äz hoMwiliännä. zurückkehren. Prät. sg. 1. äz gerä ä. s. d. Sw.-V. S. 115. s c h l a g e n , [ein Ziel] t r e f f e n . Präs. sg. 1. äz ginanrM. Aorist sg. 1. äz bigini. Perf. sg. 3. ! g i n & [ gmnqu. Passiv Präs. sg. Prät. sg. Perf. sg. Ein Aktiv dazu

geschlagen werden. 3. gindnno pirö. 1. äz pirö gini. 3. ginäö pirö [oder: pirüa]. steht auch unter den Composita von äz ddnä.

kochen. Präs. pl. 3. girenänni. Prät. pl. 3. gireind. Kö.-Z. Präs. sg. 3. [f.] giränanä „sie b r ä t " ; I I , 63 Z. 15a.

A. v. Le Coq

— 256 — Vgl. Bd. I I (1930) dies. Abt., S. 187 (u.) und 382; s. auch weiter unten s. v. pdüf. donnern. Präs. sg. 1. äz gurannä. Aorist sg. 3. bigürö. Prät. sg. 1. äz gurayä. s. Jaba-Justi, Dict. S. 368b ü.jjß gourijin, tonner, gronder; Justi, K . G. (1880), S. 227 Nr. 320; gürmägtirm im Kdl.-Gloss., S.251M. d a s e i n , v o r h a n d e n sein. Präs. pl. 3. hdni, hdni. s. auch oben S. 247 s. v. ästo. Vgl. händi in d. Kdl.-Vt., S. 226. umherwandeln. Präs. sg. 1. äz hauwiliännd. Perf. sg. 3. hquwiliä6. s. auch oben s . v . gereni. graben. Prät. sg. 3. Jcänd. s. d. Kgh.-V. Kö.-Z. Präs. sg. 3. Icânênû: A. v. Le Coq II, 63 Z. 12. Vgl. d. Kdl.-Vt., S. 218.° machen, tun, begehen, vollbringen, handeln, [mit folgendem Aorist:] w o l l e n . Imper. sg. 2. bik\ bik, béki, bek, -k. Prohibit. makä, maki, mäk. pl. 2. kirîân; bikirên. Präs. sg. 1. äz kânnâ; neg. äz nêkânnâ. pl. 1. ma kânnî. 2. kânnî. 3. kânnî.

— 257 — Aorist sg. 1. 2. 3. pl. 1. Impf. sg. 1. 2. pl. 3. Prät. sg. 1. 2.

äz bikiri. ti bekiri. bikiro. mä bikim. mi kardiyän. tu kardPän. kdrdiän. mi kärd. tu kärd. [f. ?] tu kardä. 3. kärd.; neg. niäkärd, ni(kärd. pl. 3. kärdi; neg. ne-kdrdi. Perf. sg. 1. mi kardö. 2. [m.] tu kardo. [f.] tu kardä. 3. kärdö. Plqpf. sg. 1. mi kärdib. s. d. Sw.-V. S. 119—121. Kn.-Z. Impf. sg. 3. kärdini: Lerch I, 71 Z. 6f.

Imper. sg. Prät. sg. s. d. Sw.-V. S. Kö.-Z. Imper, sg.

öffnen. 2. â ki. 3. kärd â. 121. 2. â ke: A. v. Le Coq II, 67 Z. 47 und 49.

befehlen, anordnen, bestim men, festsetzen. c i [von arab. ^1]. . , , „ „ , I niekim; Aorist pl. 1. neg. ma ämr < „-.., . ° | niakim. Prät. sg. 3. ämr kärd. s. d. Kgh.-V. S i c h e r h e i t h a b e n , sich v e r l a s s e n k ö n n e n , [von türk.-arab. V*']Präs. sg. 1. neg. äz ämniat nekännd. 17

Hadank.

— 258 beladen, aufladen. Prät. sg. 3. bar kard. s. d. Sw.-V. S. 121. teilen, austeilen. Imper. sg. 2. bar ki. Prät. sg. 3. bar Icard. Vgl. pers. « ^ „Anteil". verleumden, [von arab. Verleumdung]. Präs. sg. 1. äz botdn kdnnä. 3. botdn kdnno. Prät. sg. 1. mi botdn tu kard „ich verleumdete dich". ausfindig machen, finden. Imper. sg. 2. ja k\ s. d. Sw.-V. S. 122. einladen, [wie im Kurd. und Türk, von arab. 2 Prät. pl. 3. ddivdt kärdi. s. Jaba-Justi, Dict., S. 173a, s. v. hineintun, füllen. Imper. sg. 2. däk. Präs. sg. 1. äz kdnnä dä. Prät. sg. 3. kard da. beten, [von arab. ICJ]. Aorist sg. 3. du'a bekirö. Impf. sg. 3. du'a kdrdiän. s. d. Kgh.-V. erobern, [von arab. Präs. sg. 3. fdth kannö.

¿»jb.

— 259 — zuhören, horchen. Prät. sg. 1. mi gôshdârî kard. Im f s 3 I QÔshtârî kârdiyàn; m P • sg| gôshtârî kârdên. tanzen. Präs. sg. 1. äz kai Icännä. 2. ti kai kännl. 3. [m.] kai kannö. [f.] yd kai kdnnd. Prät. sg. 3. kai kard. — kai ..ken'a —— y,——• • —— —196a; ——? 1,75Z. • Kn.-Z. „ichspringe": LerchII, 4 (3.P.). : v " Le Coq II, 94 (Satz 333). Ko Z Präs 1 3 ] | kai keni : ebd. II, 88 (Satz 258). Aorist sg. 3. kai kero „er spiele" ebd. II, 80 (Satz 116). Impf. pl. 2. kdi kärdin [„ihr spieltet"] ebd. II, 78 (Satz 106—107); dort ungenau übersetzt: „spielt ihr". heiraten. Präs. sg. 1. mi mârâ kard. Kn.-Z. mära kârde xôeri „heiratete": Lerch II, 210a. Kö.-Z. Präs. sg. 3. [f.!] mahrâ käna: A. v. Le Coq II, 65 Z. 69 und 70. Prät. sg. 3. mähre kärd: ebd. II, 65 Z. 68. Vgl. jl« mar, mariage: Jaba-Justi, Dict., S. 385b. Justi leitet dort jU von arab. J& ab. Die ursprüngliche Bedeutung [frz. dot, nach Belot, Vocabulaire arabe-français, 6mo éd. 1899, S. VA^a] liegt im Kö.-Z. nicht mehr vor; denn es wird dort auch von der Frau als Subjekt gebraucht. [Streit] s c h l i c h t e n . Imper. sg. 2. pak ki. Vgl. pers. rein, klar. 17*



260



fragen. Präs. pi. 3. pars kdnni. a. d. Sw.-V. S. 122. zum Vorschein bringen, schaffen. Prät. sg. 3. pèida kard. e r z ä h l e n , sich u n t e r h a l t e n , [von arab. Jl»]. Prät. sg. 3. qdli kärdi. sich e t w a s g e f a l l e n lassen, [von arab. J j J Annahme]. Präs. sg. 1. äz q shi. dH | shin(i). äz shiyd. [m.] ti shiyi. [f.] ti shiyd. [m.] du, shiyd, shiö; shiyü, shiü. [f.] ayd shiyd.

— 270 — pl. 1. 2. 3. Plqpf. sg. 1. 2.

md shimä shîyî. dH äz shtbiä. [m.] ti shibi. [f.] ti shibiä. 3. [m.] yannî.

äz bêrî. ti bêrî. âu bêrô, bêrû, wâ bêrô. mâ bêrî. shimâ bêrên. bêrî. äz ti [m.] au, [f.] âyâ ' âmâÂnî. 1. mâ pl. 2. shimâ 1 âyî 3. \ ômqinK

nîâwirô,

— 276 — Prät. sg. 1. äz dmd, omd. 2. ti dmM. 3. [m.] du ämd, dmo, dmo, omd. [f.] äyä ämäyi, dmM, amäi. pl. 1. md | 2. shimd > dmM. 3. dyi Perf. sg.

pl.

Plqpf. sg.

pl.

Kn.-Z. Imper. sg.

s. d. Sw.-V. S.

> „ „.„ | amei. 1. äz ämayd, omayd. 2. [m.] ti amdyi. [f.] ti amaya. 3. dmäyi. 3. dyi I 1. äz dmai bia. 2. ti 3. [m.] ww [f.] äyä dmai bi. 1. md 2. shimd 3. dyi 2. bye wird von Lerch I, 66 1. Z. und II, 210 richtig zu yeri'a [ich komme] gestellt, jedoch an letzterer Stelle ungenau mit „geh" übersetzt; ebd. II, 204 b steht richtig „sue (imp.) geh", 142—144.

entgegenkommen,

begegnen, erleben.

treffen,

vorkommen,

Prät. sg. 3. [m.] rdsht dmd. [f.] rdsht dmM. pl. 3. rdsht dmM. Perf. sg. 1. äz rdshti shimd ämayd „Ich bin euch begegnet" V, 14. neg. äz rdshti ini kdi nidmäyd „Mir ist

— 277 —

dieser Tanz [noch] nicht vorgekommen" XIV, 10. s. d. Sw.-V. S. 144. wissen, merken, einsehen. Präs. sg. 1. neg. äz nizdnä, äz nlizänä. 3. neg. nezdnö. pl. 1. nid nizdni. Prät. sg. 1. mi nizdnd. 2. ti zdnd. 3. zdnd. neg. nizdnd. s. d. Sw.-V. S. 144. sich e r h e b e n , a u f s t e h e n , sich a u f m a c h e n . Imper. sg. 2. vurz. Aorist sg. 1. würzi. Prät. sg. 1. äz wurishtd, wärishtä. I wurisht, wurishti, wurisht wd; | wärisht. pl. 3. wurishti; wurishti wä. s. d. Sw.-V. S. 145. heiraten. Präs. sg. pl. Aorist sg. Prät. sg. s. d. Sw.-V. S.

[von arab. g j j Gatte]. 1. äz zäu wi)ännd. 1. neg. md niäzöMi:jdnni. 1. äz bezäu wi)i. 3. neg. niezäw^o. 3. zäuwijd. 146."

jem. v e r h e i r a t e n . Passiv. Prät. sg. 1. äz zäuwijndyä.

— 278 —

Glossar des Kor-Zäzä. (ohne Zahlwörter und Verba). Vgl. die „Vorbemerkung" zu dem Glossar des Siwerek-Zäzä. d offen; s. Sw.-Z. d „offen". ä [entspricht pers. j l ] zurück; s. Sw.-Z. d „wieder". -d [Postpos.] auf, an; s. Sw.-Z. ä [Präpos.]. dich [Interjektion, als Seufzer] ach! akhür Stall; vgl. pers. jjiT. ädat [f.; aus arab. s j U ] Gewohnheit. äghä [von türk. IcT] Herr. dghui [f.; von türk. ¿¿\ Gift; s. Sä ms eddin Samy, j f y ^yfe, Bd. 1(1317), S. lYb]. Bq.-Z. aghü. Kö.-Z. ayü: A. v. Le Coq II, 66 Z. 8/9; dagegen II, 108 (oben) zär (iran. Wort) für „Gift". Westkurd. ebd. II, 45 Z. 7 ayü, Z. 8 äyü. Das Wort ayu „Gift", „giftig" begegnet in türk. Turfan-Texten: W. Bang und A. v. Gabain, Analyt. Index zu den fünf ersten Stücken der türk. Turfan-Texte SPrAW. 1931 (Nr. X V I I der phil.-hist. Kl.), S. 5b. ai Gen. Sg. zu du jener. dlüshk Backe, Wange. Cc.-Z. dlüshk; Kn..-Z. älüsk: Lerch I I , 192a. ambar Behälter; vgl. pers. jül. ambdz Genosse, Gefährte; s. Sw.-Z. ambaz. dmi [Genitiv; von arab. Vaterschwester, Tante. Bq.-Z. ammd. amir 1 r , « , . > [von arab. vf \ Leben; s. auch 'ümir. amr ) dmnän \ c, D „ , x > Sommer; s. Sw.-Z. amnan. amnan j and auf jene Weise, solcher Art, so, also, derart. Cc.-Z. ana „solch". Kn.-Z. ana „dieser": Lerch II, 191b. andi ] , j . } wie. andi J antari Rock, Kleid; s. auch pdc. Die Erklärung der Bedeutungsverschiebung bei pers. jj-Cl „Buch [Rat, Vorschrift]" gibt Lagarde GGA. 1870, Nr. 37, S. 1476, daraus: „Symmicta"

— 279 — Bd. I (1877), S. 45. Er erkannte bereits in armen, ^uiiq-lrpi „Kleid" das pers. Wort. Nach brieflicher Mitteilung Jacob Künzlers wird im Urfa-Kurdischen entary gebraucht. Türk. tfM CS^1 „Kleid", „Rock" (nach W. Radioff, Wb. I (1893), Sp. 237 u. nur osmanisch) ist nicht — wie S. Samy, J^J Bd. I (1317), S. \v\b zu glauben scheint — heimisch, wenn auch mehr eingebürgert als im Arabischen ¿Jfe, dessen Schreibung mit ^ auf falscher Herleitung vom Personennamen *Antar beruht.

Kn.-Z. ärgos: Lerch II, 192a; s. Sw.-Z. drwesh. dspär Reiter. Kn.-Z. espär, aspar: Lerch 1,62Z. 15 ;1,67 Z. 11 ;1,69 Z. 2; I, 70 Z. 7; I, 74 Z. 6, 7 und 11; I, 75 Z. 4 und 6; I, 84 Z. 7 und 11. Kö.-Z. s-pär: A. v. Le Coq II, 67 Z. 35 und 43, espar: ebd. II, 67 Z. 40. Psht. spör „horseman": G. Morgenst. EVP. (1927), S. 68; swör: ebd., S. 71. Talys bei B. W. Miller T. T. (1930), S. 208a: asbo [mit Wegfall des -r wie in co „4"1) (S. 214a), hazo „1000" (S. 226b) usw.]. Unberechtigt ist demnach die Behauptung Jos. Marquarts, der Personenname Aspar beweise einen Alanen als Träger: „Handes Amsorya" Bd. 29 (1915), S. 98 Anm. 3, beibehalten in dem Buche „Südarmenien und die Tigrisquellen" (1930), S. 140 Anm. Z. 4. Im Ossetischen, einem Abkömmling des Alanischen — wie auch Jos. Markwart „Festgabe Josef Szinnyei zum 70. Geburtstag" (1927), S. 74 (oben), anerkennt — heißt „Reiter" barceg. astär Stern. Kn.-Z. ästär: Lerch II, 193a. Sw.-Z. ästdrd. Pferd; Stute; s. Sw.-Z. astör. ash Monat; s. dshma „Mond". Kö.-Z. äSmä „Mond" und „Monat": A. v. Le Coq II, 111. ashirän [Z.-Plur. zu arab. Stämme. dshma Mond; s. Sw.-Z. äshmi. 1

) Dagegen ist r in corda ,,14" (ebd. S. 214b) erhalten.



280



einander. P 1 fiäb [aus arab. Tasche; s. auch j&'b. fil Decke; s. Sw.-Z. filä. Vgl. im Kdl.-Gloss., S. 237 (o.): fil „Satteldecke", „Decke". findk

finik

pni

/ Weib, Frau; s. Sw.-Z. fin&, finik. > Weib, Ehefrau; s. Sw.-Z. fini.

|

fit Pflügen. Kn.-Z. git Pflug, Pfluggespann: Lerch II, 200b. fitir Pflüger; s. Sw.-Z. fitir. for herauf, aufwärts, empor; s. auch füar und didr. Kgh.-Z. for. Kö.-Z. gor „herauf": A. v. Le Coq II, 88, Satz 259f. Gil. für „aufwärts": Chodzko, Specimens, S. 550. fö-rd darum, daher; s. Sw.-Z. fö-rd.

— 283 — jdrd [für jor-rdJ von oben her. ^fj^j. oben, von oben. "AT(li 1| [Lokativ] L J -" JKaul v J uueii, ' jüar hinauf; s. auch jör. juävat darüber hinaus, weiter, c [Abkürzung für ci] was ? warum ? cd [entspricht pers. oft"*»] wo % wohin ? cm [aus ci gähi „auf einem Platz"] irgendwo, [mit neg. Verb:] nirgends. b) soviele wie. c) wieviel ? s. Sw.-Z. cdnd cär Vorderseite; care „ S t i r n " : cd-rd [aus ci gäh card Hilfsmittel,

s. auch värd[ ?]. Bq.-Z. cärd „Stirn". A. v. Le Coq I I , 113. rd] woher ? Ausweg, Abhilfe. Vgl. pers. .

Kö.-Z.

itj.arK.ij, s. Sw.-Z. OW.-ZJ. carshe. tcsau. Markt; COM jemand, irgendwer, [mit neg. Verb:] niemand; s. auch caü, cd und cdü. Kn.-Z. cau „jemand": Lerch I I , 199a. cäkal, pl. cäkalän alte Lumpen, Abfälle. jemand; s. c Horchen, Lauschen. goshtari ) gosht [m.] Fleisch; s. Sw.-Z. gösht. güld Kugel. gün Blut; s. Sw.-Z. guni. guna Mitleid; dagegen pers. «LT „Sünde". Beide Bedeutungen vereinigt das osset. toeriyced in sich: a) bedauernd; b) Sünde. Vgl. unten zind „Sünde". gund ki es ist schade, daß. gunak-ö es ist schade um. gunin blutig.

— 287 — gura [m.] Sache, Beschäftigung, Tat, Handlung; s. auch girwa. Cc .- und Kgh.-Z. gura. Kn.-Z. gura, gura „Arbeit": Lerch II, 198b. Kö.-Z. gru'i: A. v. Le Coq II, 66 Z. 26. gttßsh Ohr; s. auch gosh. Vgl. Bäbä-Kurd. gue: A. v. Le Coq II, III. ghäla [von arab. 5c] Getreide; s. Sw.-Z. ghälä „Weizen". ghirai [von arab. außer; s. auch be, biä. ha — M entweder — oder. had [von arab. üi] Grenze. haiydni als; solange als. Vgl. Kö.-Z. hayan „bis [daß]": A. v. Le Coq, II, 74 Satz 43. hak Ei. Bq.-Z. äk. Kn.-Z. h'äk: Lerch II, 194a. Kö.-Z. dkl A. v. Le Coq I, 90 Satz 278f.; II, 106. Quzican-Z. hok: ZDMG. 16 (1862), S. 627. j [m.; aus arab. JL] Augenblick; Zustand, Lage. halikan [pl.] Hoden. Sg. hdlik. hamd alle; s. Sw.-Z. hama, • hamin J alle. hamin hanfi [mit -Ji „auch" gebildet] wieder; s. Sw.-Z. dnfi. haqibi [cas. obl., aus arab. „Bündel"] Rucksack. Kö.-Z. haqibä: A. v. Le Coq II, 64 Z. 51. har Krippe. Vgl. dura im Kdl.-Gloss., S. 230; dort ist „KorZäzä" zu lesen statt „Siwerek-Zäzä". hardmzadd [arab.-pers.] Hurenkind. Hasdr Name eines Berges in Tschabaghtschur. ^ I Bär. Bq.-Z. häsh. Kn.-Z. hüls: Lerch II, 194b. | im Kdl.-Gloss., S. 255 (oben): häsh. 7". , hash J hattdn itia [aus arab. J^- ] bis hierher. hau ) , . S Jener hau \ " " ^ ^ | [Interjektion] ha! hauz [f., von arab. j,Teich. havdl [arab. pl.] s. hdl.

Vgl.



288



hawd [von arab. »Iy»] Wind. hägd Acker; s. auch hegd. Quzican-Z. higa: ZDMG. 16 (1862), S. 627. Kn.-Z. hyegd „Feld": Lerch II, 195b. Justi [bei Jaba-Justi, Dict., S. 458a] leitet es ab von aramäisch &W.7!, n Tm" * häl [aus arab.-türk. JL] jetzt, soeben. halä [von türk. 4A ?] ob. hämiz [= härn -f- iz] auch. här Esel; s. auch her, und vgl. Sw.-Z. här. här jeder. Kgh.-Z. här. här eile [für här ci kij alles was. här gi jeder einzelne; Cc.-Z. här güyö. Vgl. im Kdl.-Gloss. gi „jeder": S. 248 u. f. här kam wer nur immer. härind 1 Stelle. Kö.-Z. härun, harun [f.] „Stelle": A. v. Le Coq härinda | II, 63 Z. 4, 8 und 11. häsh s. hash Bär. | [Postpos.] zu, bei; s. Sw.-Z. hat.

Vgl. die Präpos. heti.

hat [Adverb] herzu, herbei, dabei. he vdri I , A A „ > zu allererst. he veri \ hegd Acker, s. hägd. her Esel, s. här. her ci wer auch immer. hers [wohl von arab. Gier] zornig, ärgerlich, böse. Kn.-Z. h'ers „böse": Lerch II, 194b. Krmj. h'irs „Zorn": ebd. II, 91 (oben); bihirs „angry": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 173 u. Vgl. Jaba-Justi, Dict., S. 141b (oben). heti [Präpos. mit Izäfä] an; vgl. die Postpos. hat. hetim [aus türk.-arab. ^ J Waise. hin so, also. Vgl. Krmj. hindä „so": E. B. Soane, K. G. (1913), S. 265, sowie Sw.-Z. handayen „soviel". hini noch; s. auch ini und na. hol gut. Kn.-Z. h'aul, von Lerch II, 194 irrig mit ,,Lohn( ?)" wiedergegeben. Kö.-Z. haül „sauber", „gut": A. v. Le Coq II, 72 Satz 19—23. Osset. xorz „gut".

— 289 — höma Gott. Kgh.-Z. homd „Gott". Diese von 0 . Mann gehörte Aussprache ist ein Zeugnis gegen die theoretisch ausgeklügelte Lesung Haomo (so z. B. bei Carl deinen, S. 70 der „Festschrift zum 60. Geburtstag von Paul Clemen", Bonn 1926). hon Schlaf; Traum; s. Sw.-Z. hdun „Schlaf". hör Wolke, Gewölk; s. Sw.-Z. haur. hordi klein, in Stücken; s. auch wurdi. Vgl. pers. »Jjji. hur di alle beide. Dativ: hur din. Cc.- und Kgh.-Z. hur di. Htisi [Abkürzung von arab. t>~*-] ein Mannesname. i sie [3. P. Plur.]. -id [Postpos. bzw. Suffix] mit; s. auch yd. ingimin Honig. Bq.-Z. hängämin. Kö.-Z. hengamin und engämtn: A. v. Le Coq II, 105 und 109. ini s. hini noch. dieser.

Cc.-Z. inile.

-it [= di] in. ita itla itid dies hier. Kö.-Z. itarä „von hier": A. v. Le Coq itid II, 64 Z. 46. itia itiäi [pl.] -iz auch. -k [Abkürzung für kij daß; s. Kgh.-Z. -k. käghit Papier; vgl. Sw.-Z. käghit „Brief". kdi Tanz, Spiel; s. Sw.-Z. kdi. kdlmd Schwert. Cc.-Z. kälm. Kn.-Z. kdlma, kalme: Lerch II, 196 b; dagegen Sw.-Z. qdma. kam, welcher? wer? s. Sw.-Z. kam. Icard Messer. Kn.-Z. kardi: Lerch II, 196 (u.). Vgl. pers. äfi. karvan Reisegesellschaft; s. Kdi. kdrwdn: Bd. I I (1930), S. 257. Jaba-Justi, Dict., S. 322a, s. v. öbj^Sw.-Z. kdrwän. Haus; s. auch käya, 19

Piadank.

kiya.

— 290 — käif [m.; von arab. wie im türk. und kurd. Sprachgebrauch:] Wohlbehagen; s. Jaba-Justi, Dict., S. 353b f. käind [f.] Tochter, Mädchen; s. auch keind; Sw.-Z. käind usw. käläcir | [entspricht pers. Kopfkoch. kär | Stein, Fels. [Dagegen kd „Berg"]. Kn.-Z. kär „ S t e i n " : kärd Lerch I, 3 (Satz 29); I, 84 Z. 9 [fehlt in seinem Glossar kärd | II, 196], Vgl. den Dorfnamen Kardere [am Nordfuß des Duzik-Baba; engl. Schreibung bei Molyneux-Seel, G. J . vol. 44, 1 (1914), S. 58], Neupers. Ijii coli. «jU. lapis durus, silex, saxum: Vullers, Lexicon I, 635b. Auch in alt- und bes. neuarmen, ^wp „Stein" treffen wir dieses Wort wieder [bei H . Hübschmann, A. G. (1897) übergangen] 1 ). Par. gir „stone": G. Morgenstierne (1929), S. 254; dort und im EVP. (1927), S. 26, wohl etwas kühn mit Orm. giri „Berg" verselbigt. Wie im Z. kommen auch im K r m j . besondere Wörter für „Berg" und für „Stein" vor. „Berg" ist KrmJ. girik2). E. B. Soane, K . G. (1913), S. 217; dagegen „Stein" käwir, gäwir: ebd. S. 270. West-KrmJ. kävir, kävir, kevr „Stein": Lerch II, 105b (u.); kävr „Stein": A. v. Le Coq II, 2 Z. 55. Diese Krmj.-Wörter für „Stein" dürften dem pers. entsprechen (womit ihre Herkunft aus dem Pers. nicht behauptet werden soll); G. Morgenstierne, A. 0 . vol. I (1923), S. 271 (u.) hält K r m j . käwir für selbständig gegenüber pers. kamar. Nicht entscheiden kann ich die Streitfrage über die Zuordnung von Psht. Jcäyai „stone"; s. G. Morgenst. EVP. (1927), S. 33; Jarl Charpentier, A. 0 . vol. V I I (1929), S. 188. käyd ke J> Haus; s. auch kä. Kö.-Z. ke: A. v. Le Coq II, 108. keyd O. L. Z. 1931, Nr. 8, Sp. 738, ist zu lesen, also das % zu streichen, worauf mich Herr Prof. H. H. Schaeder freundlicher Weise brieflich aufmerksam gemacht hat. 2 ) S. das Bäjäläni-Gloss. in Bd. I I (1930), S. 420 u. f. s. v. gir „Hügel". Wahrscheinlich liegt sumerisch hur „Berg" zugrunde [Br. Meißner, „Die Keilschrift" 2 (1922), S. 98].

— 291 — keind keinä keinä Jceini Tochter, Mädchen; s. käind. Icend kenak kenn ki daß; s. auch -k. f ! .. 1 s. käyd Haus. kiya | Mm [von türk. ^ f ] wer ? kinj Kleid; s. auch bälk. Kn.-Z. qdti kingan „Kleideranzug": Lerch I I , 195b. Krmjv. kenf: E . B . Soane, K . G. (1913), S. 188 u. Vgl. Jaba-Justi, Dict. S. 343b, s. v. ¿ T . kirö [wenig gebräuchlich; aus griech. xupiocxrj] Sonntag; s. auch bdzar. kirtd junger Hund, Hündchen. Vgl. Brähül kütri „junger Hund": S. 486 bei H. W. Beilew, From the Indus to the Tigris (1874) [nach freundlichem Hinweis des Herrn Prof. Ferdinand Bork], Talys kütüla „Hündchen": B . W. Miller, T. T., S. 234a. kirwas Leinwand. S. Lagarde, Arm. St. (1877), S. 77 Nr. 1148. Verschiedene Sach-Erklärungen bei James Morier, A second journey through Persia (1818), S . 1 5 6 ; J . B . F r ä s e r , N a r r a t i v e of a journey intoKhorasan(1825), S. 379; Baron C.A. de Bode, Travels inLuristan and Arabistan, Vol.II (1845), S. 305; Jakob Eduard Polak, „Mitteil. d. k. k. Geogr. Ges. in Wien" 1883, S. 63. A. Houtum-Schindler ZDMG. 38 (1884), S. 81; H. Hübschmann, Persische Studien (1895), S. 130; Ernst Herzfeld, Am Tor von Asien (1920), S. 146, Anm. 15. kisik Börse, Beutel; s. auch peldk. kisht Seite, Richtung; s. Sw.-Z. kisht. kishtäi in der Richtung nach. kishtäj, id [= di] seitlich von, neben. kiya a) Haus; s. auch kä usw.; b) nach Haus. ko Berg; s. Sw.-Z. ko. kocik [f.] Löffel. Kö.-Z. kaucik: A. v. Le Coq I I , 84 (Satz 183). 19*

— 292 — B ä b a - K u r d . kaucjk, ebd. II, 110, f ü r t ü r k . erklärt. Morgenst. (1929) S. 399b, hält Orm. käsuk f ü r pers.; Pers. „großer Löffel", „Schöpflöffel", „ S p a t e l " : Steingaß, Dict. (1892), S. 1037b. hol Holz; s. Sw.-Z. hol. kôlâ, cas. obi. : kôlî [aus t ü r k . J y ] Diener. K g h . kolä. Sw.-Z. kôlâ „Sklave". kor blind; Kn.-Z. kör: Lerch I I , 197b; s. J a b a - J u s t i , S. 347b. kôshk [f.] Schloß, P a l a s t ; s. J a b a - J u s t i , Dict., S. 350a, s. v. ¿ h / T kôtî wohin ? s. Sw.-Z. kôtî. kûca Straße. Bq.-Z. kucâ. Kö.-Z. küca, köca: A. v. Le Coq I I , 107. kulfat [von türk.-arab. c.s)T„Mühe"] Leibesfrucht. Vgl. d. Kdl.Gloss., S. 261 (u.) s. v. kulfat. kur Mütze, H u t . Vgl. pers. kutik H u n d ; s. auch dal u n d kirta; vgl. Sw.-Z. kutik. lâ [Abkürzung von arab. ¿ f ^ ] aber. lâb H a n d , Tatze, Tatzenhieb; s. Sw.-Z. lab „hohle H a n d " . lâf Sohn; s. Sw.-Z. lâf „ S o h n " . lâfâk Jüngling, Bursche; s. lia, sowie Sw.-Z. lâfâk „ K n a b e " . läsh [f.] K ö r p e r ; s. läsh „Leiche", „Leib" im Kdl.-Gloss., S. 264. läyaq [aus arab. J.V] würdig. lîâ Bursche. ling [f.] F u ß , Bein; s. Sw.-Z. ling. lôqllâ Eingeweide. Bq.-Z. lôqeraî „Magen". Vgl. rîkhâïu im Kdl.-Gloss., S. 277. M [m.] Fuchs. Bq.-Z. lû; Kö.-Z. lue: A. v. Le Coq, I I , 107. Kn.-Z. lu, lyu: Lerch I I , 207 b. lûî [f.] Fuchsweibchen, Fehe. mal [von arab. Jl°] Eigentum, H a b u n d Gut. mala Molla, Geistlicher. KrmJ. malä: E . B. Soane K . G. (1913), S. 248. mânan gleichwie, wie. Vgl. pers. J^'U. mânga [f.] K u h . Bq.- u n d Kgh.-Z. mângâ. Kn.-Z. mangâ „ K u h " : Lerch I I , 210a. Kö.-Z. mangâ: A. v. Le Coq I I , 110. mâr Schlange. Bq.-Z. mâr. Pers. jU. mär dan [pl.] Verstorbene; s. d. Vt. s. v. äz mirannâ.

— 293 —

märdim 1 Mann [im Gegensatz zum Weibe]; s. auch mordim. märdüm J Vgl. Sw.-Z. märg T o d .

märdim.

märg Wiese; s. Sw.-Z. märg.

mäzäl [wie kurd. J y von arab. j\y] Grab. Sw.-Z. mäzdr. Kn.-Z. mäzel: Lerch I, 82 Z. 10 [fehlt in seinem Glossar II, 210]; s. Jaba-Justi, Dict. S. 397a (u.): ¿y>. mekhdfd [wohl von arab. „erleichternd"] Sänfte. memdn Gast. Vgl. pers. jL*». . meqät [wohl vom arab. Partie, zu a-5 jem. bedienen, um jem. wachen] sorgend; Versorgung. merd mèrda mèrdak mèrdék

Mann, Ehemann, Gatte; s. Sw.-Z. mèrda, mèrdak.

mèrik Mann. mian midn midndi miydn

[Postpos.] mitten in; s. Sw.-Z. mièti. i [Präpos. mit Izäfä] mitten in.

miyani

}

midnin der mittlere.

mifti [aus arab. Mufti. mig [aus mi gi (= ki)] wenn ich. mil Nacken, Hals. Kö.-Z. mil: A. v. Le Coq II, 111. Vgl. mil im Kdl.-Gloss.,,S. 267 M. i

mir [aus arab. jmI] Herr. mirad [aus arab. jI J>] Absicht, Wunsch. Kgh.-Z. mirad. mird satt; s. Sw.-Z. murd. miriväwd

Tagelöhner,

Landarbeiter

. Vgl. O r m . mrig,

mrik

„Sklave" und Psht. mrayai „Sklave", die G. Morgenst. EVP. (1927), S. 47, aus den Dardsprachen herleiten möchte. Wie käme aber dann das Wort in das Zäzä, das gerade an der entgegengesetzten Seite Irans gesprochen wird ? mivani

s.

midni.

mizhdan gute Botschaft; vgl. pers.

— 294 —

mar [aus arab. Siegel. Vgl. den Ortsnamen Mann; s. auch märdim. mördim Mordumet (der Gegend von Gerger am Euphrat) mordimik beiE. Huntington „Zeitschr. f. Ethnologie" 31 (1901), S. 199. mughärd [aus arab. Sjli*] Höhle. nä [f. zu nd] diese; s. Sw.-Z. nä und no. nd [nachgestellt] noch; s. auch hini; vgl. osset. ma. ndli [f.] Wehklagen. ndrnä Name; s. Sw.-Z. nämd. ndn Brot; s. Sw.-Z. ndn. ndt wd td hier und dort. Dagegen im Kn.-Z. naista daista, naista yaiSta: Lerch II, 203 a.

nä var diesseits, herüber. [Gegensatz: we war], näcar ohne Auskunftsmittel, ratlos, in Verlegenheit. närgiz Narzisse. Vgl. Westkurd. nergiz bei Lerch II, 134a. nävd I neu; s. Sw.-Z. lä näwä „von neuem". Kö.-Z. näwd: näwd J A. v. Le Coq II, 111. Osset. (ältere tagaurische bzw. gegenwärtige tualische, d. i. südosset., Form) nceuosg „neu" (jünger nog, mit langem halboffenem o): Vs. Miller, Osset.Russ.-Deutsches Wb. II, 847. Psht. nawai ,,new", „fresh": G. Morgenst. E . V. P. (1927), S. 54 (oben). niä — nid entweder — oder [ % wohl: weder — noch ?]; s. ha — hd. n% awäsh | nfwesh > krank; s. Sw.-Z. newäsh. ni 4wash I nishan Kennzeichen, Merkmal; s. Sw.-Z. nishan. in der Mitte von. orte-di [von türk. CjMitte] pdc Rock; s. auch antari. Kn.-Z. pac „ J a c k e " : Lerch II, 207b. Krmj. päc „coat": E . B. Soane (1913), S. 189. Jaba-Justi, Dict., S. 69b (u.): JJL. pai Fuß; s. Sw.-Z. pdi. paiz Herbst. öc.-Z. pdyiz. Kö.-Z. paizl: A. v. Le Coq II, 108. pdk rein. Vgl. pers. pdra? 1 [pl. zu pärdj Geld. Kö.-Z. pl. pärdn „Lohn": A. v. Le Coq II, 67 Z. 49; s. Sw.-Z. pard. pärcd Stück; vgl. pers. ^ j L .

— 295 — pasht Rücken; s. Sw.-Z. pdsht. pärd | Geld. Das Wort tritt meist im PL pärdn, parä™ auf. pärd | Kö.-Z. pära: A. v. Le Coq II, 82, Satz 160. pärdd Vorhang; vgl. pers. pars Frage; s. Sw.-Z. pars. päs [m.] Schaf. Kn.-Z. päs „Vieh": Lerch II, 208 (oben). Osset. fis „Hammel". Psht. psd „allgemeiner Name für Ziegen und Schafe": G. Morgenst. E. V. P. (1927), S. 60 (oben). pe [Adverb] dafür, dazu; s. auch pei [Präpos.] pe-rä [Postpos.] hinter! pe—sdro auf—-zu; zu ihm, zu sich; vgl. Sw.-Z. be—sär. pei sdr' zu ihm. peda sichtbar, fühlbar [vom Schmerz gesagt]; s. auch peida. pei — it an ihr, für ihn. pei [Präpos.] zu, an. pii sä? wozu ? Lerch II, 208a hat Kn.-Z. pei „mit". pä, [Adverb] rückwärts; vgl. Mhl. pe: Bd. I (1926) dies. Abt., S. 87 b. peid [d. i. pei-di] dahinter. peida sichtbar, erscheinend; Sw.-Z. peidd. p&ni nach O. Mann 1906/07 III, 89 M. „das letzte Ende", was grammatisch schwerlich möglich ist. Die wörtliche Übersetzung „nach diesem" ergibt unser „danach"; vgl. Sw.-Z. päXni „danach". pelak Börse; s. auch kisik. Vgl. pers. J^,. per ganz; s. auch perö. Vgl. Blc. philav „entire": G. W. Gilbertson (1925), Vol. I, 222 u. perö\ Kn.-Z. pyeru ,,al!e", „ganz": Lerchl, 69Z.13 pSro und 14; I, 70 Z. 2 und 3; I, 75 Z. 3; I, 76 Z. 12; peru ' ' I, 78 Z. 1. Die Angabe pyeru „viel" ebd. II, pirü 208 b im Glossar scheint irrig. pid [Adverb] zusammen, gemeinsam; s. Sw.-Z. pid. pid — ä [Präpos. + Suffix] zusammen mit. piar [aus pid + rd] in dem Ausdruck: md piar „für uns zusammen". pil alt, ältester, erwachsen; groß; angesehen; vgl. auch pir; s. Sw.-Z. pil. pipik [f.] Pfeife, Horn.

— 296 — pir alt; s. auch piri und pil; Bq.-Z. pir; vgl. pers.

.

pirü. 1 voll. Kgh.-Z. 6 pir I ^ pird an, heran. pird Brücke. Kn.-Z. pird: Lerch II, 208. Bäbä-Kurd. pürt: A. v. L e C o q l l , 106; Tälys pard: B. W. Miller, T. T„ S. 242b. Vgl. pirdi im Kdl.-Gloss. S. 273 (oben). ptri [f.] alte Frau, Greisin. , , } darauf, auf ihn, auf sie. pi rüa | pistdn Brust. pizä Bauch, Leibesinhalt, Leibesfrucht; s. Sw.-Z. pizd. por [m.] Haar. Bq.-Z. por „Haar". Cc.-Z. por „Stirnhaar". WestkrmJ. pör „ H a a r " : Lerch II, 153a. Krmj. pur „hair": E. B. Soane, K . G. (1913), S. 214. putkhdnd Götzentempel. qdi vielleicht; s. auch dirai. qdi a bzw. -ä [Präpos. + Postpos.] wegen, für. Kö.-Z. käi : A. v. Le Coq II, 94 Nr. 338; kai: ebd. II, 66 Z. 28. Dagegen Sw.-Z. qdndi „wegen". I warum? Dagegen im Kn.-Z. qaüvi, qaüwi t | Lerch II, 195a. mittlerer; vgl. pers. jL«. miyan \ miyäna Körpermitte, Leib, Taille. miyane [Präpos. mit Izäfä] inmitten, mitten unter; s. Kor-Z. midni, miyani. mifa Wimper; s. Bq.-Z. mizha. mil Nacken; s. auch viyä; vgl. Kor-Z. mil. min mein. nd [f.] diese; s. Kor-Z. na. nan Brot; s. Kor-Z. nän. nd-rM nun ; s. auch dä nd-rai. pälista Oberschenkel. panushnd Ferse; s. Kor-Z. pdshna. mmn

— 365 — payä zu Fuß; s. Sw.-Z. päya. pdyiz [U.] Herbst; s. Kor-Z. pdiz. pdzhd Fenster. Dagegen KrmJ. padä: Lerch II, 150a; pädä: E. B. Soane K. G. (1913), S. 287, wohl von armen, ^ » „ u ^ l „Fenster", das von •i[u,m „Mauer" gebildet ist. pahliwän Kämpfer, Ringer; vgl. pers. j l ^ . pär Seite [gegen pers. jlf. ]. pei ? pil alt, ältester; s. Kor-Z. pil. pör Stirnhaare, s. Kor-Z. pör. qai einen warum ? s. Kor-Z. qdi. qdmci [von türk. Lederpeitsche. qarabaligh [aus türk.-arab. dlMi] Menschenmenge. qij | . qiji | ] U n g ' J ü n § s t e r ; s- Kor-Z. gif. qirilc Hals; s. Bq.-Z. qir. qol [U., von türk. J ß ] Arm; s. Bq.-Z. qol. rät [Postpos.] bei, um — willen. re Weg; s. Kor-Z. re. rind schön; s. Kor-Z. rind. -rö [Postpos.] gegen, auf; s. Kor-Z. rö. sarä Kopf; s. Kor-Z. sar. sänlk [Partikel] wie, als; s. Sw.-Z. säni. sha König; s. Kor-Z. shä. td [f.] Seite [wohl aus arab. Ja abgekürzt]. tifirig Gewehr; s. Kor-Z. tifäng. tir [U.] Pfeil; vgl. pers. V . u und; s. Kor-Z. ü. väng Stimme; s. Kor-Z. väng. vär heran an; s. Kor-Z. vär „vor", „gegen". värb < vär bi auf — zu, gegen. ! dieser. wa | verjui zuerst; vgl. Sw.-Z. väri „zuerst". Kn.-Z. vdri „erst", „zuerst": Lerch II, 212b. Gil. verfa „vorher": Chodzko, Specimens, S. 555. Vgl. Armen. u»n_u£ „vorher", mnuifßj „zuerst", „anfänglich".

— 366 — visär [U.] Frühling. Kö.-Z. wasdrl: A. v. Le Coq II, 86 Satz 220; vazarl: ebd. II, 107. Talys avasor: B. W. Miller, S. 208b. G. Morgenstierne E. V. P. (1927), S. 92 M., bestreitet, daß das Zäza-Wort mit pers. verknüpft werden könne. Mir scheint das Z.-Wort neben (die erste Silbe in) Psht. psarlai zu gehören, bei G. Morgenstierne E. V. P., S. 60 M. vPä Nacken; s. auch mil. wä s. ve. watä dann. wiz [aus wi -f zi] auch dieser, auch er; s. Kor-Z. wiz. yd ein; s. Kor-Z. yo. yönd ein anderer- vgl. Kn.-Z. yauna „ein anderer": Lerch I, 49 Z. 4; I, 51 Z. 11; I, 80 Z. 2. Osset. annce, innce. zdf sehr; s. Kor-Z. zdf. zdn Zunge; s. Bq.-Z. zuwdn. zi auch; s. Kor-Z. zi. zimbeli Schnurrbart; s. Kor-Z. zimbil. zivistdn [U. kurd. Form] Winter.

Zàzà-Erzàhlung aus dem

Cabakhcur.

1. Hiré berài lafiyé yò pashài. hirè hama berdi ddnrà shin; shin yò rèi sàr. hirè rèyè. yò rèya agir ndgir; yò rèyà zi nidn biro, nidn nirò. yò rèyd-zi kamòk shérò, ràhàt [so!] ydnnò. 2. nd rM berdò pil vànò: ,,àz réyó càtin-rd az shin, beraó midni vano: ,,az shin." berdò qiji vano: ,,vé gurdi min-ò; az shin; Mqè shimd pei cinyò." 3. berdò gif àu rèyó càtin-rà shi. di hur di berdi har giiyó yò rèyd-rà shi. enkdi ma hanè biàrn màrsàlai berdi qifi! 4. berdò gif shi kuidn sàr shi, shi yò dasht. bin yò dar pay a bi, astóre khwa vàrda marg. nane khwé ward, bi ràhdt [so!]. 5. aunya: kuiydn sar yò garabaligh ostò, di hanzar màrdim. vàrb-iyd yò màrdim )amèrd ama, va: „ti ci? ti cara-i? ti ci gèrèni? fane téèri rdi! astóre khwa u tijingé khwd rùdn, tàslim ma bi!"

— 367 — 6. Idje pdshdi

wurishtä

wd jar

bi astdr, kdlmi

khü kärd khü dost, värb di äsker shi. astore

khwa gämiä

täpisht,

7. wdtd yo jdmerd tärsa.

vä:

dä narai

„hdi!

hattdni

laji

gurzi

kard barz, da ar. äskir.

bi dastir

9. äskdr qunid, mMddn.

laje

gurdt,

laji

ma

[so!]

pdshdi-da

pdshM

mi

nino."

vd: „ti

mä darbe khü

pashai-ro.

bi päyd.

verjui ntärzen;

nuirzen." laji pdshdi qdmci

bi yd lingäro

wiz äsht yo pär ine märdim-rd

pdshdi

wizi

khwä

md ti dahwdt

qalishnd,

zdf tärsa.

du, cishit

miyane

nd rai y6 na dgit

dma

kisht.

di shdi du cishit „ti

äsht

gurat.

dskir.

pashcn bi. nd rai tu shäi laji

shi bdne khwä, vd:

khil miydn;

gürze

vindard;

ye da ar, dist khwa kard dark, miyand

10. vist pdnj pähliwdni täslimi

laji

vd: „vängi

laji

verjui

ma ddrbe khü ntärzo,

8. di idj watd yd gürz da laji jerü vist pä.

pdshdi

cdr näcdr dmd vdr.

ddati bdbi ma nid.

dishmani

khü bäst,

mmdane

vindard. sänik dmä, awnia1)

nd td biä!"

di jdmerd

darb mi rüyat!

dmd.

miydne

kisht.

pdshdi

and jdmirdi

ini

äskdri

kot2) bini

agit-i!

md tuä

shdi cängili beni

kin."

Übersetzung.3) 1. Drei Brüder sind4) Söhne eines Paschas. Alle drei Brüder gingen auf die Reise; sie gingen auf einem Wege. Drei Wege gibt es. Einen Weg kann man nehmen oder nicht nehmen5); auch auf den anderen Weg kann man kommen oder nicht kommen. Auch der, welcher auf einem Wege geht, kommt unangefochten zurück.

O. Manns Schreibung aurdä steht im Gegensatz zu seiner Angabe im 5. und 9. Abschnitt und zu der Betonung in den anderen Mundarten, in denen gerade die Verbalform aunid, aunyd so häufig begegnet. 2 ) Das Verbum kot scheint mir nicht an richtiger Stelle zu stehen; ich würde es hinter shdi erwarten. 3 ) Eine hin und wieder lückenhafte deutsche Übersetzung O. Manns lag vor. 4 ) Bei O. Mann ungenau: waren. 6 ) O. Mann schreibt: „ist Feuer ?", hat also die Stelle mißverstanden und läßt das Weitere unübersetzt.

— 368

-

2. Nun sagt der älteste Bruder: „Ich werde diesen schwierigen Weg gehen." Der mittlere Bruder sagt: „Ich gehe." Der jüngste Bruder aber 6 ) sagt: „Dies ist meine Sache; ich werde gehen; das paßt für euch nicht!" 3. Der jüngste Bruder ging auf jenem schwierigen Wege. Jene beiden Brüder gingen jeder einzeln auf einem [der beiden anderen] Wege. Jetzt wollen wir zur Geschichte des jüngsten Bruders kommen! 4. Der jüngste Bruder ging; über die Berge ging er, ging in eine Ebene. Unter einem Baume stieg er ab, ließ sein Pferd auf eine Wiese gehen 7 ). Er aß sein Brot [und] ruhte aus. 5. Er bemerkte: auf den Bergen ist eine Menschenmenge, zweitausend Mann. Auf ihn kam ein tapferer Mann zu [und] sagte: „Was bist du? Woher bist du? Was wanderst du umher ? Bei deiner Seele! Dein Pferd und dein Gewehr wirf weg, übergib sie uns!" 6. Der Sohn des Paschas erhob sich von diesem Platz zum Pferde, band sein Schwert um, nahm seine Keule in seine Hand [und] ging auf jenen Soldaten los. Mitten auf dem Platze hielt er an; seinem Pferde zog er die Zügel fest und blieb stehen. 7. Dann kam ein Mann. Wie er kam, blickte er auf den Sohn des Paschas [und] fürchtete sich. Er sagte: „Heda! Komm auf diese Seite!" Der Sohn des Paschas sagte: „Keine Stimme kommt zu mir [d. i. Ich höre nichts]." Diesmal kam dieser Mann wohl oder übel [ihm] entgegen. Der Sohn des Paschas sagte: „Du schlag mich zuerst! Es ist nicht die Gewohnheit unseres Vaters: wir schlagen unsere Hiebe nicht zuerst; bis unser Feind nicht seinen Hieb schlägt, schlagen wir nicht!" 8. Da schlug dieser Jüngling einen Keulenschlag gegen den Sohn des Paschas. Der Sohn des Paschas warf seine Lederpeitsche von unten her, schlug zu; die Keule von ihm warf er zur Erde, seine Hand streckte er aus [und] griff ihn um den Leib. Er hob ihn empor [und] warf ihn zur Erde. Er stieg ab. 6

) qi)i steht wohl für qij-zi. ) O. Mann übersetzt: „band sein Pferd auf einer Wiese an". Dann bleibt unklar, wie man sich die Verbalform zurechtlegen soll. Ich glaube, daß das vielgebrauchte Wort für „freilassen" vorliegt. 7

-

369

-

Einen Fuß schnitt er [ihm] ab [und] warf ihn mitten unter die Soldaten. Auch seine Hand warf er auf eine8) Seite der Soldaten. 9. Die Soldaten blickten hin, fürchteten sich sehr vor diesem Manne. Nun kam noch ein Held zum Kampfplatze. Der Sohn des Paschas tötete auch diesen auf jene Weise. 10. Fünfundzwanzig Kämpfer dieses Königs tötete er auf jene Weise. Diese Soldaten des Königs ergaben sich dem Sohne des Paschas. Nun lief jener König hin, faßte den Sohn des Paschas unter die Achsel, ging in sein Haus [und] sagte: ,,Du bist solch ein tapferer Held! Wir führen dich in unsere Mitte; wir werden dich bewirten." Einzelsätze. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

inue märdim rind-o. ind jini rind-ä. äz inyd kutiki kishdnnan. ti ind jini kishdnni. äwd mdrdim kishanno. ma inyd jinidn kishdnni. shimd dyi märdimdn kishdnni. äyi inyd asldnan kishdnni. mi inyd kutik kisht. tüä ind jini kishtä. ine asldni ine märdim kisht. mi inye. jini kishti. ma inye jini kishti. qai cinäß, tüä äz kishtdn? inye qapldn kishänndn. Übersetzung.

1. 2. 3. 4. 8

Dieser Mann ist schön. Diese Frau ist schön. Ich töte diesen Hund. Du tötest diese Frau.

) O. Mann h a t : „auf die andere Seite".

24

Hadank.

— 370 — 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

E r tötet jenen Mann. Wir töten diese Frauen. Ihr tötet jene Männer. Sie töten diese Löwen. Ich tötete diesen Hund. Du tötetest diese Frau. Dieser Löwe tötete diesen Mann. Ich tötete diese Frauen. Wir töteten diese Frauen. Warum tötetest du mich ? Ich töte diesen Tiger.

Zäzä aus Göydärä bei Palu. Einzelsätze. 1. no äslane kishdnnö. 2. mi vizer nd äsldn kishtin. 3. sibä ne köpdk kishdnnö. Ubersetzung. 1. Ich töte diesen Löwen. 2. Gestern tötete ich diesen Löwen. 3. Morgen werde ich diesen Hund töten.

Zäzä aus Kighi. Kighi Qasaba liegt am Kighi Su, nordnordöstlich von Palu. Weil der Ortsname in verschiedenen Sprachen verschieden wiedergegeben wird, ist der Versuch, eine Musterschreibung festzustellen, mißlich. I n der Fortsetzung des Jihan-numa (des Hadji Kalfa) bei Ibrahim Mütäfarriqa, S. 426 (oben), steht j S , ein Druckfehler für ^¿i". Den gleichen Druckfehler in der Konstantinopler Ausgabe des Siyahät-namä Ävliya

— 371 — Cäläbi's hat schon Richard Hartmann im I X . Bd. (1919) des „Islam", S. 194, verbessert. Mouradgea d'Ohsson, Tableau général de l'empire Ottoman, t. VII, 304, bietet den entstellten Ortsnamen Keighri. Bei Wilhelm Strecker [„Zeitschrift für allgem. Erdkunde" N. F. X I (1861), S. 271, und ZDMG. Bd. 16 (1862), S. 625] finden wir Kyghy; bei J . G. Taylor J R G S . 38 (London 1868), S. 332, Kyghi. Hâmit Sâdi hat auf seiner „Türkiye Cumhuriyeti ïdarî Taksimat Haritasi" (1929) Kigi. Die neuere armen. Schreibung i\Kqb geben z. B . F. Macler J . A. 11e série t. X I I I (Paris 1919) auf der Karte neben S. 158, und A. Abeghian, A§xarhagrouMun (1922), S. 146 u. f. Eine Ortsbeschreibung enthält noch des Säms eddin Samy plcVl Bd. V (Ystambol 1314), S. rVrl s. v. j S . Zur historischen Geographie des Ortes äußerten sich H. Hübschmann, Die altarmen. Ortsnamen „Indogerm. Forsch." X V I (1904), S. 290f. Anm. 3; Jos. Marquart im „Handes Amsorya" Bd. 28 (Wien 1914), Sp. 47f., abgedruckt in dem Buche „Südarmenien und die Tigrisquellen" (Wien 1930), S. 51—53. — 0 . Mann, der für dumpfes i kein besonderes Zeichen verwendet, schreibt im Textbuch 1906/07 I I I , 48 sowohl Kighi als auch Keghi. Die Proben des Kgh.-Z. verdankt O. Mann dem Mullâ Wêîs.

B e m e r k u n g e n zur G r a m m a t i k des K g h . - Z . n begegnet in mîân „mitten in", und zwar auch in der Stellung am Satz-Ende (I, 7). vâtish „Wort", „Befehl" erscheint in Erz. I, 4 als Substantiv, während solche Bildungen auf -ish im Sw.- und Kor-Z. als Infinitive vorkommen. Das Pronomen pers. der 3. P. Sg. (zugleich Demonstrativum) ist mit folgenden Formen vertreten: Nom. yä (III, 3 am Schluß). Urheberfall beim transit. Prät. y% (I, 4). Dativ yä (I, 8; I I I , 2); fi (I, 8). Ablativ yî-râ (III, 3); fi-râ (II, 3). Das Pronomen reflexivum lautet khô, einmal auch Ichwä. 24*

— 372

-

Während weder in den Sw.- noch in den Kor-Texten Possessiva suffixa begegnen, vielmehr die Genitive der Personalpronomina für die fehlenden Possessiva eintreten, weist das Kgh.-Z. das angehängte besitzanzeigende Fürwort -im „mein" auf. Von den Pron. demonstrativa sind im Sg. belegt: „ Nom. -

' ini (1906/07 I I I , 53 oben) „dieser". , „ ' .. ine (Erz. I I , 2) inä (III, 3)

Dativ ni (I, 7).

Nom.

[m.] au, (I, 3) „jener". du (1906/07 I I I , 53). [f.] äyä (I, 3; I I I , 2). yä ( I I I , 3).

Akkus, [m.] ài (I, 4).

Zwei Beispiele von Relativsätzen ohne Relativpronomen bietet Erz. I I I , 3: inä hilä äz känna shdri, nerü mi särd! „Diese Arglist, [die] ich den Leuten antue, soll nicht auf mein Haupt kommen!" zänd, ki yä hilä kardu, ämä yi sär „ E r merkte, daß jene Arglist, [die] er verübt hat[te], auf sein Haupt kam." Das Relativpronomen -i (als Akkusativ, mit nachfolgendem ki) findet sich in dem Satze: min indti khü äz vdnä ki, birü ja „Meine Behauptung, die ich selbst ausspreche, komme zum Ziel [d. i. möge sich erfüllen]!" Beiläufig bemerkt: In allen drei vorstehenden Beispielsätzen geht das als Possessivum gebrauchte Personalpronomen dem regierenden Substantiv voran.

Bedingungssätze, a) ohne Konjunktion. Mil tu dimi dmä, dini tü rdsht-6 „[Wenn] der Nil hinter dir her kam, ist deine Religion recht" (I, 1). b) mit Konjunktion. agär mi dimi ämd, dini mi räsht-o „Wenn er hinter mir her kam, ist meine Religion recht" (I, 1).

V e r b a l f o r m e n des K i g h i - Z à z à . Affixform des Hilfsverbums „ s e i n " . Präs. sg. 3. -yó.

— 373 — n i c h t sein. Präs. sg. 3. [m.] cinyö [f.]

cinyd.

Prät. sg. 3. cinyä bä. d. Kor-V., S. 245.

Prät. sg. 3. drd. d. Kor-V. S. 246.

bringen.

hinsehen, schauen. Imper. sg. 2. böni. Präs. sg. 1. äz awniännän. Prät. sg. 3. aunyä. d. Kor-V. S. 247. sich Präs. sg. Aorist sg. Prät. sg.

a n h ä u f e n , sich emporheben. 1. ärzind. 1. äz bärzi. 3. ärzia.

Imper. sg. 2. bärz. Prät. sg. 3. äsht. d. Kor-V. S. 247.

Prät. sg. 3. bärmd. d. Kor-V. S. 250.

werfen.

weinen.

werden. Prät. sg. 3. [m.] bi; [f.] bi. Perf. sg. 3. [f.] bid. d. Kor-V. S. 248 f.

— 374 — befreien, retten. Imper, sg. 2. bekhalisnä s. d. Kor-V. S. 251.

[von arab. ^ U - ] .

sich anstrengen. Prät. sg. 3. khâbitîâ. s. d. Kor-V. S. 252.

Präs. sg. 1. Aorist sg. 1. 3. Prät. sg. 1. 3.

ertrinken. äz khäniqannä. äz bekhäniqa. békhânikû. äz khäniqa. khänäqa.

s. d. Kor-V. S. 252.

Imper. sg. 2. bedä. Prät. sg. 3. da. s. d. Kor-V. S. 252.

geben.

rufen, anrufen.

s. auch unten s. v. vändanna,

Prät. sg. 3. dî. s. d. Kor-V. s. v. vînânnâ,

sowie d. Kor-V. S. 253.

sehen. S. 272f.

sich drehen, suchen. Präs. sg. 1. äz gerannä. Prät. sg. 3. géra. s. d. Kor-V. S. 255.

nehmen. Prät. sg. 3. yi guröt. pl. guröti. d. Kor-V. S. 254. da s e i n , v o r h a n d e n sein. Präs. sg. 3. M . graben. Prät. sg. 3. känd. d. Kor-V. S. 256. machen, tun, ausführen, verüben, Imper. sg. 2. bekir. Präs. sg. 1. äz kannä. 3. neg. niäkdnnö. Prät. sg. 3. kärd. Impf. sg. 3. kardin. Perf. sg. 3. kdrdü. d. Kor-V. S. 256f.

begehen.

befehlen. Präs. sg. 1. äz dmr kannä [von arab. ^1]. 2. ti amr kdnni. Prät. sg. 3. dmr kärd. d. Kor-V. S. 257. beten. Prät. sg. 3. du'd kärd [von arab. lio]. d. Kor-V. S. 258. streiten. Aorist sg. 3. neg. dä'vd niäkirü [von arab. lyo]. Prät. sg. 3. da'wd kard.

— 376 —

ein Zeichen g e b e n , zeigen. Imper. sg. 2. isMrdt-k [von arab. JjLM ]. Prät. sg. 3. ishdrdt kard. s. auch s. v. mozhnannd. annehmen, einwilligen. Prät. sg. 3. neg. qabul niäkärd [von arab. s. d. Sw.-V. S. 123. fragen. Prät. sg. 3. südl kdrd [von arab. JI.J-J. fallen, sich w e r f e n . Prät. sg. 3. kaut. s. d. Kor-V. S. 262^ hineinfallen. Aorist sg. 3. dä-kü. verfolgen. Prät. sg. 3. kaut dimi. s. d. Kor-V. S. 2637 zeigen. Präs. sg. 1. äz mozhnannd. Aorist sg. 1. äz mozhni. Prät. sg. 1. möt oder mözhnd. 3. möt. s. d. Kor-V. S. 264. s e t z e n , legen. Imper. sg. 2. nä. s. d. Kor-V. S. 264.

— 377 — sich s e t z e n , sitzen. Prät. sg. 3. nisht. s. d. Kor-V. S. 265.

Prät. Kn.-Z. Präs. Prät. Passiv Perf.

schreiben. sg. 3. yi nüsht. sg. 1. nuseri'a: Lerch II, 203b u. sg. 3. ngSt: ebd. I, 51, Z. 4; I, 53 Z. 1 und 5. sg. 3. noStu: ebd. I, 51 Z. 15; I, 53 Z. 12.

zerbrechen. Passiv Perf. sg. 3. [f.] shikydya. s. d. Kor-V. S. 268. gehen. Imper. pl. 1. mä shimä. Präs. sg. 3. shinnü. Prät. sg. 1. äz shid. 3. shi; neg. neshi. pl. 3. sM. s. d. Kor-V. S. 269. sich f ü r c h t e n . Partie. Präs. tärsdn. Prät. sg. 3. tärsd. s. d. Kor-V. S. 270. sagen, sprechen, erzählen. Imper. sg. 2. ti vdzh. Präs. sg. 1. äz vdnä. Aorist sg. 1. äz vdfi. Prät. sg. 3. vd. s. d. Kor-V. S. 271.

— 378 — a u s z i e h e n (intrans.) h i n a u s z i e h e n . Präs. sg. 1. äz väfind. Aorist sg. 1. äz väji. 3. väfü. Prät. sg. 1. äz väpa. 3. väjid. s. d. Kor-V. S. 271 f. rufen. Präs. sg. 1. äz vändännd. s. auch ein Compositum von „geben" s. v. da, sowie d. Sw.-V. S. 135. stehen bleiben. Prät. sg. 3. vindard. s. d. Kor-V. S. 273. kommen. Imper. sg. 2. be. Präs. sg. 3. yannü. Aorist sg. 3. birü; neg. ne.ru. Prät. sg. 3. äma. Perf. sg. 1. äz ämdyä. s. d. Kor-V. S. 275f. wissen. Präs. sg. 1. äz zdnä. Prät. sg. 3. zänd. . s. d. Kor-V. S. 277.

G l o s s a r des K i g h i - Z ä z ä (ohne Zahlwörter und Verba). änvard I [d. i. dn-vär-dij änvardi j abwärts, hinunter; s. Kor-Z. war, war. ärd Erde; s. Kor-Z. ärd.

379 ästör Pferd; s. Sw.-Z. astör. au jener; s. auch 6u und Kor-Z. du. au, wäkht [von arab. i i j ] zu der Zeit. dük Wasser; s. Kor-Z. dük. dgär wenn; s. Kor-Z. agär. bärz hoch, empor; s. Kor-Z. bärz. berd Bruder, Freund; s. Kor-Z. berd. ja Ort, Stelle; s. Kor-Z. ja. jör empor, hinauf; s. Kor-Z. jor. jor sehr [ ? so 0. Mann, 1906/07, I I I , 49], cau irgendwer; s. Kor-Z. cau. ci was ? s. Kor-Z. ci. khdtti döst [aus pers.-arab. ü da [Postpos.] zu. da— / rü auf.

Handschrift.

ddnd [pers. t b ] weise. dard [Adverb] aufwärts, nach oben. dqu, pl. däwdn, Dorf; s. Kor-Z. däwdn „Dörfer".

därbaz offen. därd Schmerz, Kummer; vgl. pers. di [Postpos.] in; s. Kor-Z. di. dimi [Postpos.] hinter, nach; s. Kor-Z. dimi. din Religion, Glaube; s. Kor-Z. din. fäl Hengst. -g [Abkürzung für ki] welcher; s. Kor-Z. -g. ^ j daß; s. auch -k, ki; vgl. Kor-Z. -g. gura Sache; s. Kor-Z. gura. hattdn [aus arab. J^ + Z.-Demonstrativum] bis; s. Cc.-Z. hattdni. hatä-di darin. Vgl. Kn.-Z. hatia „hier": Lerch I I , 194a. Gil. hata „hier": Chodzko, Specimens, S. 455. här jeder; s. Kor-Z. Mr. hat [Postpos.] zu; s. Kor-Z. hat. hömä Gott; s. Kor-Z. höma.

— 380 — hur di alle beide; s. Kor-Z. hur di. in 1 inä > dieser; s. Kor-Z. ini. ini ) indt [von arab. Behauptung. -it [= di] in; s. Kor-Z. -it. -kk I . > daß; s. auch -g, gi; vgl. Kor-Z. -k. ki kam wer ? welcher ? s. Kor-Z. kam. kisht Seite; s. Kor-Z. Jcisht. kölä [von türk. J_j5] Diener; s. Kor-Z. kold. koli cas. obl. des vorigen Wortes. lab Handvoll; s. Kor-Z. lab. ling Bein, Schenkel; s. Kor-Z. ling. mängd K u h ; s. Kor-Z. mängd. mäyin-i taläb Roß-Stute. Kn.-Z. mähin: Lerch II, 210. Vgl. das Kdl.-Gloss., S. 264 u.: mäin. mäkir [von arab. List, Bosheit; s. Jaba-Justi, Dict., S. 404a (u.) s. v. mekir. märdim Mann; s. Kor-Z. märdim. midn [Postpos.] mitten in; s. Kor-Z. midn. Mil der Nil. mirdd [aus arab. -My] Absicht; s. Kor-Z. mirdd. miz Harnwasser, Urin. näzdi nahe; s. Bq.-Z. näzdi. ner männlich; vgl. Kö.-Z. nerl: A. v. Le Coq II, 110. 6ü jener; s. auch aw. pdi F u ß ; s. Kor-Z. pdi. jjlrü voll; s. Kor-Z. pir. pe sär empor. pid zusammen; s. Kor-Z. pid. q&\ warum ? s. Kor-Z. qäi. qoi Grube; s. Kor-Z. qoi. räsht recht, richtig; s. Kor-Z. räsht. räya Weg; s. Kor-Z. re. re roj Tag; s. Kor-Z. roj.

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rojeki eines Tages; s. Kor-Z. rofäki. rü [Postpos.] auf; s. Kor-Z. rö. säbd [aus arab. qL-»] Morgen; s. Kor-Z. sibd. sär Kopf; s. Kor-Z. sär. Davon: sär [Postpos.] zu, heran an; s. Kor-Z. sär. saro [Postpos.] auf, an. sifdt [von arab. ] Gestalt. söbin anderes. shdn Abend; s. Kor-Z. shdn. SMM [f.] Nacht; s. Sw.-Z. shdu. shmi [wohl von türk. yi] dieser. shdr Leute; s. Kor-Z. shdr. taldb s. mdyin-i taläb. tawd irgend etwas; s. Kor-Z. tawa. täkht Thron. titör [aus ti + torj; s. Kor-Z. tä. tor darunter [ ?], dabei [?], inmitten [?]. vdtish Wort, Befehl. vä [von arab. 3] und. väng Stimme, Rufen; s. Kor-Z. väng. zu, an, gegen; s. Kor-Z. vär und van. -yd [Postpos.] mit; s. Kor-Z. 4d; vgl. Kö.-Z. -yä: A. v. Le Coq II, 67 Z. 46. yi [Dativ] diesem; s. Kor-Z. yi. ^ L 1 ein; s. Kor-Z. 9yo. you | ' yö-rd mit [ ? so nach 0 . Mann 1906/07 III, 51]. zaft [aus türk.-arab. ^..v-] Zügeln, Festhalten. züllm [aus arab. Finsternis.

Z a z a - T e x t e aus K i g h i . I. 1. hazrati Müsd yd Fir'quni-rd da'wd lcard. Fir'duni vd: ,,dini mi rdsht-ö." hazrati Müsd vd: „dini mi rasht-ö." vd gi

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„bè! az u ti ma shimà vari Mili mubdrak! ti Mili-rd vdzh: mi dimi bè! àz vana: mi dimi bé! Mil tu dimi ama, dini té rasht-6. agar mi dimi ama, dini mi rdsht-ò." 2. ittifàq Jcàrd; shi hur di pia; shi Mili vàr. hazrati Musai va Mili-rà: „mi dimi bè!" Mil néshi, vindàrd. Fir'óuni va gi „mi dimi bè!" Mil yi dimi shi. 3. Fir'óun àya shóu, shan-ra hattdn sdbd liìigi khu qqàmd hard ddrd; sarè khu, dnvdrd hard, va gi ,,yà rabbi! àz zanà-k ti rabbi, min indti khu, àz vana ki, béru jd; ti mirddi min békir!" Fir'óun