Ausgewählte Reden des Führers und seiner Mitarbeiter 1937

Table of contents :
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Der Verlauf des Reichsparteitages der Arbeit
Die Proklamation des Führers
Der Führer bei der Kulturtagung im Opernhaus
Der Führer vor dem Reichsarbeitsdienſt
Der Führer vor der deutschen Frauenschaft
Der Führer vor den politiſchen Leitern
Beim Appell der braunen Armee
Die Rede von Dr Goebbels in Nürnberg
Alfred Rosenbergs Rede vor dem Kongreß in Nürnberg
Der Stellvertreter des Führers bei der V Reichstagung
Hermann Görings Appell an die Auslandsdeutſchen in Stuttgart
Die Rede des Führers auf dem Bückeberg
Die Rede des Führers zum Winterhilfswerk 1937/38
Die Reden des Führers und Muſſolinis anläßlich der hiſtoriſchen

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UC-NRLF

$ B 254

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LIBRARY OF THE UNIVERSITY OF CALIFORNIA

Hitler,

Adolf

Ausgewählte

Reden

des

Führers

und ſeiner Mitarbeiter

1937

Rede des italienischen Regierungschefs Mussolini auf dem Maifeld in Berlin

Sonderausgabe für die Wehrmacht

Wehrkreislager VII

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Zentralverlag der NSDAP . , Franz Eher Nachf., München-Berlin

Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages gestattet Copyright 1937 by Franz Eher Nachf., G. m. b. H., München Printed in Germany

Druck: M. Müller & Sohn K.G. , Berlin SW 19, Dresdener Straße 43

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H5A672

IXJJNGUKG 8 : 55 .

1937 Inhaltsverzeichnis

Der Verlauf des Reichsparteitages der Arbeit Empfang des Führers durch die Stadt Nürnberg .... Die Proklamation des Führers .... Der Führer bei der Kulturtagung im Opernhaus Der Führer vor dem Reichsarbeitsdienſt . . . .

Der Führer bei der Grundsteinlegung zum deutschen Stadion .. 55 Adolf Hitler spricht zur deutſchen Polizei Der Führer vor der deutschen Frauenschaft ... Der Führer vor den politiſchen Leitern ....

Der Führer an die Jugend Der Führer vor der Deutschen Arbeitsfront ... Beim Appell der braunen Armee

Adolf Hitler an die Wehrmacht ... Die große Schlußrede des Führers auf dem Kongreß

... 84 111

Die Rede von Dr. Goebbels in Nürnberg Alfred Rosenbergs Rede vor dem Kongreß in Nürnberg

... 134

Der Stellvertreter des Führers bei der V. Reichstagung der

Auslandsdeutſchen in Stuttgart

147

Hermann Görings Appell an die Auslandsdeutſchen in Stuttgart 153 175 Die Rede des Führers auf dem Bückeberg Die Rede des Führers zum Winterhilfswerk 1937/38 ....... .. 186 Die Reden des Führers und Muſſolinis anläßlich der hiſtoriſchen Begegnung in Berlin am 28. September 1937 Der Führer .

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Mussolini

M337997

Der Verlauf des Reichsparteitages der Arbeit Als am 6. September 1937 der Parteitag der Arbeit , der 9. Reichsparteitag der NSDAP ., in Nürnberg begann, waren die Hunderttausende der nationalsozialistischen Formationen aus einem Reich zusammengeströmt, das ſeit über vier Jahren in allen Schichten seiner Bevölkerung, in Städten und Dörfern, in Fabriken und Hand werkereien, auf der See und auf der Landstraße in einer noch nie erlebten Energie schafft und werkt. Der Rhythmus dieser Arbeitskraft, die das neue Deutschland beſtimmt, erfüllte auch die Feierstunden ge rade dieſes Parteitages, der ein Symbol dafür wurde, wie Deutſchland sich unter dem Wort Adolf Hitlers zu einer einzigen großen Arbeitsgemeinschaft der Nation zusammengefunden hat. Es war ein Ausdruck dieſer Parole der Arbeit, daß viele Tauſende zum Reichsparteitag auf der gerade fertiggestellten Reichsautobahn Leipzig -Nürnberg fuhren, an deren Straßenseite noch Hunderte von Arbeitern und Maschinen schafften ― auf einer jener Autobahnen, die wie Fließbänder der großen deutschen Werkstatt das Land durchziehen und selbst zum Triumph und zur Feier der Arbeit geworden sind.

Als der Nationalsozialismus unter der Führung Adolf Hitlers zur Macht tam, genügte es nicht, den kommunistischen Gegner und damit die Kräfte der roten Zerſeßung unseres Daſeins nur machtmäßig zu beseitigen. Die internationalen Aktionen des Weltbolschewismus spielen sich in weit größerem Maßstab ab, als nur in den revolutio nären Bestrebungen der kommunistischen Sektionen in den einzelnen Ländern. Der Angriff des Bolschewismus auf die europäiſchen Staaten ist vielmehr ein politisch = militärischer und ein wirt schaftlicher zugleich. Als daher die vom Führer verkündete Arbeits schlacht nach rund vier Jahren die beinahe vollständige Be seitigung der Arbeitslosigkeit in Deutschland ge bracht hatte, war dies nicht nur eine Wiedererweckung unserer ge samten wirtschaftlichen Energien, sondern ebenso ein Sieg über den Kommunismus. Gerade in der Woche des Reichspartei tages 1937 sank die Arbeitsloſenziffer ſchließlich ſogar unter die Grenze einer halben Million und erreichte damit den Vorkriegsstand. 5

Mit diesem Erfolg war der Kommunismus auch auf dem Feld der Wirtschaft zum ersten Male in Europa vernichtend geschlagen. Seine Versuche, über Arbeitsunruhen, Ausstellungen, Streits und Arbeitslosendemonstrationen die rote Re volution voranzutreiben, waren mit der Bekanntgabe dieſer Zahl end gültig in Deutschland gescheitert. Gescheitert nicht an den polizeilichen Machtmitteln des nationalsozialistischen Staates, sondern an der sieg reichen Durchführung der nationalsozialistischen Arbeitsschlacht ! Gescheitert an dem Lebenswillen und der Arbeits freude , die das Deutschland Adolf Hitlers wieder neu erfüllen. Mit der Durchfämpfung der Arbeitsschlacht Hand in Hand und unter genialer Ausnüßung aller Möglichkeiten der internationalen politiſchen Lage durch den Führer ging der Wiederaufbau der deut schen Wehrmacht. In dem Maß, wie die bolschewistische Völkerpest im Innern des Deutschen Reiches niedergeschlagen wurde, wuchs auch in raschen Etappen der äußere Schuß des Reichs gegen jeden Versuch einer roten Armee, den Nationalsozialismus mit Gewalt zu überrennen. Auch dieser Aufbau war eine Arbeitsschlacht in ein maliger Größe. Eine Arbeitsschlacht, an der die Arbeiter der Rüstungs betriebe ebenso beteiligt waren wie Offiziere und Unteroffiziere und die vielen Hunderttauſende junger Deutscher, deren Einſak als pflicht treue Soldaten es ermöglichte, daß dieses große Werk, der Schritt vom Hunderttausendmannheer zur Volkswehr in einer unwahrscheinlich kurzen Zeit gelingen konnte. Auch hier war der Kampf um unsere Wehrfreiheit und Wehrsicher heit nichts anderes als die große Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus , in der es uns gelingen mußte, die deutsche Rüstung so rasch wiederherzustellen, daß Moskau nicht vorher noch zu einem blutigen Schlag gegen Deutschland ausholen konnte. Heute sieht sich der Nationalsozialismus nunmehr jenen Versuchen gegenüber, mit denen die bolschewistischen Weltrevolutionäre auf diploma tisch - politischen Umwegen die Einkreisung Deutschlands wie auch des faschistischen Italiens betreiben. Diese Versuche bewegen sich im wesentlichen in zwei Rich tungen. Es ist einmal die Parole zur Bildung einer „ Volks = front", die von der bolschewistischen Dritten Internationale und ihrem ,,Steuermann " Dimitroff an alle Kominternſektionen der Welt ausgegeben wurde. Hier wurden die kommunistischen Organis sationen dazu verpflichtet, mit jeder möglichen Tarnung die Annähe rung an die sozialdemokratischen und bürgerlichen Lager der anderen Parteien zu erreichen, um dann die demokratischen Staaten von innen, 6

vom Zentrum ihrer eigenen Parteien her, zu unterhöhlen und ſturm reif zu machen. Mit großer Sorge beobachtete Deutschland deswegen in den Monaten vor dem Reichsparteitag 1937 gerade die Entwicklung in Frankreich, wo es schien, daß der Kommunismus mit fast blinder Sicherheit an sein Ziel gelangen sollte. Ebenso verfolgte der National sozialismus wachsam die Vorgänge in anderen Ländern. Vor allem aber stellte sich das nationalsozialistische Deutschland an die Seite jener nationalen Armee und Volksführung , die in Spanien in einem furcht baren Ringen noch in letter Stunde den Sieg der roten Revolution verhindert hat. Hier trat in besonderer Aktivität auch die offizielle Moskauer Außenpolitik des Juden Lit wino w-= Finkelstein an die Seite der Kominternagenten in Valencia, um mit dem z weiten Schlagwort Moskaus, der Parole vom „ unteil baren Frieden" und der „ kollektiven Sicherheit" die europäischen Staaten in einen allgemeinen neuen Weltbrand zu verwickeln . Allen diesen Versuchen, auf dem Umweg über eine Kollektividee den Bolschewismus in Spanien am Leben zu halten oder ihm gar noch die offene Hilfe anderer europäischer Mächte zu verschaffen, trat der Führer in seiner großen Schlußrede auf dem Kongreß der Arbeit ein für allemal entgegen, als er erklärte : „Wir sehen in jedem Versuch einer weiteren Aus breitung des Bolschewismus in Europa grundſ ä k = lich eine Verschiebung des europäischen Gleich= gewichts." Nach der wirtschaftlichen Niederringung der kommuniſtiſchen Revolution im Reich und nach der militärischen Sicherung vor dem roten Umsturz hat Adolf Hitler mit diesem Grundsatz den Mos kauer Weltfeinden auch politisch das endgültige Halt Deutschlands entgegengestellt. Von Nürnberg aus hat damit der Führer für immer den Willen des nationalsozialistischen Deutschlands verkündet, der roten Internationale auch international entgegenzutreten. Er hat Deutschlands Lebensinteresse überall dort angemeldet , wo noch einmal ein Ver such unternommen werden sollte , einen neuen Sowjetstaat zu errichten. Mit der Feststellung, daß jede Ausbreitung des Bolschewismus eine Verschiebung des europäiſchen Gleichgewichts bedeutet, hat der Führer auch der gesamten europäischen Politik eine tiefere Bedeutung ver liehen. Die Gespräche über das europäische Gleichgewicht bewegten sich bisher in dem Rahmen jener nur allzu bekannten Konferenzen, die aus dem Begriff dieſes Gleichgewichts schließlich ein Zahlenexperiment 7

mit Rüstungs- und Wirtschaftsstatistiken gemacht haben. Gegenüber dieser dilettantiſchen Quackſalberei war die große Kongreßrede des Führers ein hiſtoriſcher Aufruf an die Politiker Europas, sich wieder auf die geistigen und seelischen Grundlagen der europäiſchen Kultur zu befinnen und hier so wenig wie in den Wirtschafts= beziehungen zu vergessen, daß der bolschewistische Angriff alle bestehen den Verhältnisse auflöſt und vernichtet. Wenn heute in Europa ein Gleichgewicht aufrecht erhalten werden muß , so ist es das Gleich gewicht zwischen den Kräften der roten Zerstörung und den Kräften der Erhaltung . Jeder neue Sieg Moskaus aber drängt die ordnenden Gegenkräfte zurüd und macht die Bahn frei für die Vollendung der Weltrevolution. In dem Kampf für das neue Europa wird auch der zweite Vier jahresplan , deſſen Durchführung der Führer auf dem Parteitag 1936 befahl und auf deſſen ersten Abschnitt die Bewegung am Partei tag der Arbeit zurückblicken konnte, zu einem der vielen ord: nenden Elemente , die das Dritte Reich gegen Mos iuu einsett. Er soll die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands garantieren, wenn die liberaldemokratische Umwelt immer noch nicht die Zerstörung aller Wirtſchaftsbeziehungen ſieht, die vom Sowjet system her sich langſam über ganz Europa ausbreitet. Deutschland weiß damit, daß die Zeit kommen wird, wo das durch diesen zweiten Vier jahresplan gesicherte und unabhängige Reich zum Kraftzentrum einer politiſchen und wirtschaftlichen Wiedergeſundung ganz Europas werden kann. Daß dies einst möglich sein wird, ist das Werk der deuts schen Arbeit ganz allein, jener größten Kraft überhaupt, die das deutsche Volk für ſeine Zukunft einſeßen kann und der der Parteitag 1937 auf des Führers Geheiß geweiht war. Fi Der äußere Verlauf des Parteitags der Arbeit war gegeben durch die schon zur feſten und feierlichen Tradition gewordene Beſtim mung jedes einzelnen Tages . Aus diesem allen Nationalsozialisten schon so vertrauten Rahmen des großen alljährlichen Reichs tages der deutschen Nation fiel aber eine Feierstunde heraus, die wieder mit aller Wucht und Größe unserer Bewegung zeigte, wie die Idee des Nationalsozialismus vom Vollkommenen Deutschen immer neue Aufgaben stellt und dieſe ebenſo in einzigartiger Größe meiſtert. Am Donnerstagvormittag legte der Führer den Grundstein zum Deutschen Stadion , das in der Weite seiner Ausmaße und der Größe seiner Bauformen vorerst nur erahnt, aber noch nicht begriffen werden kann. In Nürn berg wird mit dieſen Plänen in den nächsten Jahren das größte Sta

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dion erstehen, das jemals eine Nation für die körperliche Zucht und Schönheit ihrer Jugend geschaffen hat. Und in diesem Stadion werden die Nationalsozialistischen Kampfspiele ausgetragen werden, deren jährliche Abhaltung im Rahmen der Reichsparteitage der Führer 1936 befahl und die Adolf Hitler mit der Grundsteinlegung zum Deutschen Stadion 1937 zugleich feierlich eröffnete. „Möge es die deutschen Männer und Frauen für alle Zeiten ermahnen und hinführen zu jener Kraft und Schönheit , die der höchste Ausdruck des Adels einer wirklichen Freiheit sin d.“ Mit dieſem Satz gab der Führer dem gewaltigen Bau die ewige Aufgabe, Weihe 3 und Kampfstätte eines neuen edlen deutschen Men schentums zu sein. Die langen Kolonnen der jungen Arbeits männer, der Hitlerjungen und deutschen Mädchen, die in Gemeinſchaft mit SA. und in jenen Tagen Nürnbergs Straßen erfüllten, war der schönste und zugleich lebendigste Beweis für die Gewißheit, daß dieſes neue deutsche Menschentum in der Kraft und der Schönheit der nationalſozialiſtiſchen Idee in wenigen Jahrzehnten schon der Aus drud der ganzen Nation ſein wird. Als bei den zum erstenmal in Nürnberg ausgetragenen Nationalsozialistischen Kampfspielen 1937 schon Ergebnisse verkündet werden konnten, die weit hinausgehen über alle Erfolge, die andere Völker bei einem ähnlichen Massenwettkampf ihrer Jugend verzeichnen, da war dieser Triumph von Ener gie und Zucht zugleich die hellste Antwort , die die deutsche Jugend dem Führer auf seine Leitworte zur Weihe des Deutschen Stadions entgegenrufen fonnte. So wuchs in Wort und Tat, in Feier und Wettkampf auch auf dieſem Parteitag das neue Reich wieder vor aller Augen empor als eine Symphonie von Schönheit und Kraft. Beide aber, Kraft und Schönheit, werden ihren Ursprung und ihre Vollendung immer wieder suchen und finden in der Arbeit . In jener Arbeit, die eine Arbeit für Deutschland ist! Dr. Walter Schmitt.

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Empfang des Führers durch die Stadt Nürnberg

Die Antwort des Führers auf die Begrüßungsansprache des Parteigenoſſen Oberbürgermeiſter Liebel. In tiefer Bewegung möchte ich Ihnen, Herr Oberbürgermeister, und ganz Nürnberg meine Freude und meinen Dank ausdrücken über den so herzlichen Empfang, der mir seit meiner Ankunft durch die Ein wohner der Stadt und jetzt soeben durch Sie zuteil wird. Zum siebenten Male strömen Hunderttausende nationalsozialistischer Männer und Frauen nach Nürnberg und, wie in jedem Jahr, werden sie gestärkt und gefestigt die Stadt wieder verlassen. Alles, was im ganzen Deutschen Reiche durch Fleiß und Arbeit geschafft und ge baut wird, findet gerade in Nürnberg ſeinen vielleicht konzentriertesten Ausdruck. Immer mehr verwirklichen sich die gigantischen Pläne des neuen Reichsparteitaggeländes. Die Luitpoldarena ist in diesem Jahre fertig geworden und ebenso — bis auf kleine innere Ausbauten > auch das Zeppelinfeld. Die Fundamente zur Kon2 greßhalle sind gelegt. Der erste Mauerkern wächst darauf empor. Die breite Straße vom Märzfeld zum Luitpoldhain ist im Rohbau fertig. Am März feld ſelbſt ſind die ersten Vorarbeiten abgeschlossen und die künstlerische bauliche Gestaltung ist festgelegt. Am Donnerstag, dem 9. September, findet nun die Grundstein፡ legung zum Deutschen Stadion statt, der gewaltigſten Arena, die jemals ein Volk für die Ausbildung seiner körperlichen Kraft und Schönheit errichtet hat. So erhält, dem übrigen Deutschland vielleicht voraneilend, zunächſt dieſe Stadt ihr künftiges und damit ewiges Gepräge. So wie Deutschlands Aufbau aber nur das Ergebnis eines unendlichen Arbeitsfleißes ſein kann, ſo gilt dies auch für den Aufbau unserer Stadt der Reichsparteitage. Alle die schaffenden Menschen sezen durch ihr Werk dem deutschen Volke und sich selbst ein unvergängliches Denkmal ! Daß Sie mir, Herr Oberbürgermeister, im Namen der Stadt Nürn berg heute einen Abguß der Figur Thoraks als Geschenk überreichen, bereitet mir eine besondere Freude. Denn dies wird mir im kleinen

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eine immer währende Erinnerung sein an den Brunnen, der hier im großen seine Vollendung erhält. Nehmen Sie also dafür, Herr Oberbürgermeister, meinen herz lichen Dank entgegen. In der Überzeugung, daß der neue Reichsparteitag in der Größe und Eindringlichkeit seines Verlaufs eine weitere Steigerung ergeben wird, bitte ich Sie alle, mit mir die ehrwürdige Stadt zu grüßen , deren Name in Verbindung damit zu einem Symbol unserer Bewegung geworden ist. Die Stadt Nürnberg : Heil !

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Die Proklamation des Führers Parteigenossen und Parteigenoſſinnen ! Nationalsozialisten! Zehn Jahresind vergangen, ſeit der dritte Reichsparteitag der Bewegung zum ersten Male in Nürnberg abgehalten wurde. Nach einem beiſpiel losen, mühsamen Neuaufbau der Partei trafen wir uns 1926 in Weimar , um durch diesen, auch nach außen hin ſichtbaren Akt den Beweis für die gelungene Wiederherstellung der Bewegung zu geben. Es ist unter den damaligen Umständen kein leichter Entschluß ge wesen. Wie viel größer aber wurde die auf uns laſtende Verantwor tung, schon ein Jahr später zu einer neuen ſolchen Zusammenkunft nach Nürnberg aufzurufen . Ein weiter Sprung von der einstigen kleinen Thüringer Reſidenz zur großen, alten deutſchen Reichsstadt ! Zum ersten Male fand damals die Feier des Parteikongreſſes vor über 2000 Menschen statt. Zum ersten Male erfolgte der Aufmarsch der Kampfbewegung in der unterdes historisch gewordenen Luitpoldarena zum großen SA .-Appell . Und obwohl dieser Platz seitdem eine vielfache Vergrößerung erfuhr, erschien er uns doch im August 1927 schon so gewaltig, daß manchem leiſe Zweifel aufstiegen, ob es gelingen würde, ihn auch wirklich zu füllen. Zum ersten Male standen am Sonntag, dem 19. Auguſt, die Tauſende und Abertauſende unserer SA. und 44 - Männer im Flimmern der einen regenfeuchten Morgen durchdringenden Sonne auf der weiten Fläche und legten wieder das alte Bekenntnis ab zu unserer Bewegung und zu mir als ihrem Führer. Und wieder zum ersten Male durchzogen Nationalsozialiſten diesen Raum, in dem soeben die Proklamation an Sie verleſen wird. Nach vielstündigem Marſch ſchliefen hier 8000 alte Kämpfer, ein Teil jener, die am nächsten Tag zum großen Appell anzutreten hatten. Und vieles andere war damals schon so geworden, wie wir es ſeitdem immer mehr als selbstverständlich ansehen lernten. Es war für uns alle unendlich ſchön und ergreifend, zum ersten Male die nationalsozialistische Bewegung allein in die weiteren Räume der heutigen Reichsparteitagſtadt einziehen zu ſehen und dann mitzuerleben, wie sich die eigenartigen Formen auszuprägen begannen, die uns so teuer und so vertraut geworden sind.

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Das Jahr 1927 hatte aber auch wesentlich dazu mitgeholfen, den nationalsozialistischen Parteitagen jenen großen, demonstrativen Cha rakter zu verleihen, der ihnen seitdem nicht nur verblieben iſt, ſondern der sich immer stärker in seiner Eigenart entwickeln sollte. Schon 1927 war der oberste Grundsatz dieser Tagungen, daß die Generalschau der Bewegung nicht zu einem parlamentarischen Debattier klub herabsinken durfte. Gerade hier konnte es keine a n o n y me Ver antwortlichkeit geben und daher auch keine anonyme Abstimmung. Am Parteitag der Bewegung mußten die obersten Prinzipien unserer Organiſation am ſchärfſten in Erscheinung treten. Immer und überall und für alles ist der eine Mann verantwortlich ! Daher erfolgte die sachliche Arbeit auf diesen Parteitagen schon damals nur in gesonderten Besprechungen und Beratungen mit an ſchließender freier Entscheidung eines Verantwortlichen, auf dem Kon greß aber durch die souveräne Bekanntgabe der Ziele und damit des Wollens unserer Arbeit sowie die Verkündung eines großen Rechen schaftsberichts über das zurückliegende Jahr. Drei Aufgaben sind seitdem den Kongreſſen des Parteitages gestellt : 1. Die Feststellung dessen , was durch die Tätigkeit der Bewegung , durch ihre Arbeit geleistet , an Plä nen verwirklicht und damit an gesteckten Zielen erreicht wurde ; 2. die Bekanntgabe der Aufgaben und damit der Arbeit für die nähere und fernere Zukunft , und 3. die geistige Einführung der an diesen Tagun gen besonders aufnahmegewillten Parteigenossen und Parteigen oſſinnen und darüber hinaus des ganzen Volkes in die Gedankenlehren sowohl alsin die Organiſationsprinzipien unserer Bewegung. Nur so gelang es, aus diesen Zusammenkünften, die bei anderen Verbänden zum Schauplatz übelster Zänkereien auswuchsen, seit zehn Jahren Kundgebungen zu entwickeln , die für jeden Teilnehmenden unvergeßliche Eindrückein sich ber . gen. So wurde allmählich der Reichsparteitag der nationalsozialistischen Bewegung zum großen Gemeinſchaftsfest der Nation. Zum erstenmal findet in diesem Jahr eine weitere Ergänzung ſtatt durch das Einfügen der sportlichen Kampf- und Schönheitsspiele.

Heute erscheint das alles wie selbstverständlich. Damals war es neu, und nur der Phantaste der wenigsten mochte es gelingen, das 13

herrliche Gesamtbild vorauszuahnen, das sich nun für uns mit dem Begriff dieser Kundgebung verbindet! Wenn aber noch vor zehn Jahren dieser Tag mit Recht als der Revolutions kongreß einer einen Staat erstürmenden Partei bezeichnet werden konnte , dann ist es heute die große Heerschau der vom Nationalsozialismus er oberten deutschen Nation. Diese schon am Anfang unserer Parteitage aber geahnte spätere Erfüllung zwang auch zum Unterschied der Gepflogenheit bei anderen Parteien, für die Abhaltung der nationalsozialiſtiſchen Heerſchau end gültig einen Plak zu suchen und bei ihm zu bleiben. Es war damals ein von vielen nicht verstandener Entschluß, daß es immer nur ein Ort ſein ſollte, an dem für alle ewigen Zeiten die Partei ihre Zusammen funft abhalten wird. Wie aber wäre es sonst möglich gewesen, jenen Rahmen zu schaffen, der allein in ſeinen Ausmaßen für diese größte Kundgebung aller Völker und aller Zeiten genügen kann ! Nur in einer Stadt konnten im Laufe von Jahren, ja, vielleicht Jahrzehnten, jene umfangreichen Anlagen entwickelt werden, die der Vielseitigkeit sowohl als der Größe dieser Demonstrationen gerecht werden. Auch an der Richtigkeit der Wahl des Ortes wird heute kein Zweifel mehr bestehen. Keine Stadt wäre würdiger gewesen für den Tag der Nationalsozialistischen Partei als das herrliche alte Nürn berg. Keine Stadt hatte damals günstigere Vorbedingungen für die Durchführung unserer Veranſtaltung. In keiner Stadt wäre es aber auch für die Zukunft möglich gewesen, jene zauberhafte Verbindung herzustellen zwischen dem Erbe einer einzigartigen, reichen Vergan = genheit und den Dokumenten einer ebenso einzigartigen, glorreichen Gegenwart und Zukunft. Was aus unserer Bewegung und was aus Deutſchland geworden iſt, das zeigt seitdem in einem Einzelausschnitt auch das Werden dieser Stadt. Ein Gigantenforum ist im Entstehen begriffen. Seine Aufmarschpläße sind die größten der Welt. Mit dem morgigen Tag wird der Grundstein gelegt zum Bau eines Stadions , wie es die Erde noch nicht gesehen hat. In zwei Jahren aber schon wird im Rohbau der Koloß der Kon greßhalle sich erheben und als erstes granitenes Denkmal Zeugnis ablegen für die Größe der es formenden Idee wie für die Größe der gesamten Anlage. Ein Aufmarsch- und Kundgebungs = gelände , würdig der Demonstration der durch den Nationalsozialismus hervorgerufenen größten Umwälzung in unserer deutschen Geschichte !

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Meine Parteigenossen und Parteigenosfinnen ! Auch die größte politische Neugestaltung findet vor einem Hinter grunde statt, der als grauer Alltag es viele nicht gewahr werden läßt. in welch geschichtlich bewegter Zeit sie stehen. Im kleinen Rahmen des bescheidenen Lebens , im Kram der alltäg lichen Arbeit wird nur zu leicht der Blid befangen und weggelenkt von den summarischen Ergebnissen des Ablaufs dieses Lebens. Und außer dem : Jeder Erfolg und jeder Sieg genau so wie jedes gelun gene Werk müſſen erkauft werden mit dem Einsaß der Arbeit , des Fleißes und damit auch den Sorgen und selbst der Not unzähliger einzelner. Als wir Nationalsozialiſten Deutschland eroberten, erlebten wir diesen Kampf als eine einzige Kette von tausend Widerwärtigkeiten, tausend Opfern und auch tausend Fehlschlägen. Es war aber gerade deshalb so notwendig, den vereinsamten Menschen aus dieser Atmo sphäre seines eigenen kleinen Ringens und den damit zuſammen hängenden Sorgen wenigstens einmal im Jahr herauszuheben , um ihn hineinzustellen in die größere gemeinsame Front und seinen Blic nun zu öffnen für die gewaltigen Dimensionen des Ablaufs und Verlaufs des Gesamtkampfes und ihm auch den stolzen Weg zu zeigen, der unter des schon zurückgelegt worden war. Denn wie soll der Bauer in seinem Dorfe, der Arbeiter in seiner Werkstatt oder Fabrik, der Angestellte in seinem Büro, wie sollen sie alle erfaſſen können den Umfang des Gesamtergebniſſes ihrer zahllosen persönlichen Opfer und ihres Ringens ? Einmal im Jahre aber werden sie nun anläßlich der Generalschau der Partei aus der Bescheidenheit ihres kleinen Daseins heraustreten und vereint die Größe des Kampfes und des Erfolges besehen und erkennen ! Dann erleben viele von ihnen vielleicht zum ersten Male die überwältigende Gewißheit, daß ihre Sorgen und Mühen im kleinen nicht umsonst gewesen sind, ſondern daß sich aus all dem der gewaltige Erfolg aufrichten konnte, und daß auch die vielen kleinen und ihnen bekannten Fehlschläge belanglos waren gegenüber dem Gesamtergebnis des Kampfes der Bewegung und heute ihres ganzen Volkes. Und wenn in diesen Tagen nun wieder die Hunderttausende zu Nürnberg aufmarschieren und sich so aus allen Gauen Deutſchlands ein unendlicher Strom warmen Lebens in diese Stadt ergießt, dann werden sie von dieſem erhöhten Plaß aus zurück- und um ſich blickend wohl alle eines feststellen können : wir sind wirklich die Zeugen einer Um, wälzung , wie sie gewaltiger die deutsche Nation noch nie erlebt hat

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Gesellschaftlich, ſozial, wirtschaftlich, politisch, kulturell und rassisch leben wir in einem gigantischen Umbruch der Zeit. Indem wir aber von hier den Blick über Deutſchlands Grenzen hinausgleiten laſſen . vermeinen wir fast das Brausen zu vernehmen einer aufgewühlten. von Kampf und Unrast erfüllten Welt. Wenn ich mich nun im einzelnen mit diesen wichtigsten Fragen der Zeit befaſſe, dann geschieht es nicht nur, um sie in ihrer Bedeutung aufzuzeigen, sondern um auch festzustellen, wie wir mit dieſen Pro blemen bisher fertig wurden, und daß wir mit ihnen auch in der Zu kunft fertig zu werden entschloſſen find! Meine Parteigenoſſen und -genoſſinnen ! Wir leben in einer geschichtlich unerhört großen Zeit. Wohl find in allen Jahrhunderten durch Kriege oder Revolutionen Völker gestiegen oder gefallen, Staaten aufgerichtet oder vernichtet worden. Allein nur selten finden Erschütterungen im Völkerleben statt, die bis in die tiefsten Fundamente des Gebäudes der Gesellschafts ordnung reichen und diese selbst bedrohen oder gar zerstören ! Wer will es aber heute noch nicht sehen oder einfach wegleugnen . daß wir uns jet inmitten eines Kampfes befinden in dem es sich nicht um Grenzprobleme zwischen Völkern oder Staaten , sondern um die Frage der Erhaltung oder der Vernichtung der überkommenen menschlichen Gesellschaftsordnung und ihrer Kul= turen an sich handelt ? Die Organisation der menschlichen Gesellschaft ist bedroht ! Nicht irgendein staatlicher Turmbau wirdeinstürzen , sondern eine Sprachen verwirrung. eine neue Menschenentzweiung ist über die Völker gekommen ! Was nach tausendjährigem Aufbau für alle Ewigkeit erhärtet zu sein schien, erweist sich nun als morſch und schwach. Überall um uns herum vernehmen wir das Kniſtern im Gefüge des bestehenden inne ren Gesellschaftsvertrages der Menschen und erleben das Einstürzen einzelner schon besonders brüchiger Gebilde. Als der Nationalſozialismus ſeinen geschichtlichen Kampf um das deutsche Volk begann, sah er in dieser Frage die entscheidende. Denn : Kriegen und Niederlagen kommen im Leben der Völker nicht jene furchtbare Bedeutung zu als den inneren Krisen der Gesellschafts ordnung. Verlorene Kriege können in kurzer Zeit wieder gutgemacht werden. Die zerstörte innere Ordnung einer Volksgemeinschaft ist oft erst nach 16

Jahrhunderten wiederherzustellen. Völker endgültig zugrunde.

Manchmal

gehen

darüber

auch

Und darüber kann es doch wohl keinen Zweifel mehr geben. Das, was wir in unserer Zeit als „Gesellschaft“ vorfanden, ist in ſeinen ein zelnen Elementen nicht nur umstritten, sondern zum Teil schon so ent, wertet, daß es auch nur eine Frage dieser Zeit sein kann, bis das Truggebilde einer solchen Geſellſchaftsordnung in einer Kata strophe zerschlagen wird. Es gibt heute keine haltbare Organisation der menschlichen Gesellschaft mehr, deren tragende Elemente ihre Rechte nur aus der Geburt, dem Stand, der Herkunft oder gar aus dem Beſiz ableiten. Auch die vermeintliche „ Bildung“ sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession können nicht mehr als gesellschaftlich bau und erhaltungsfähige Faktoren angesehen werden. Wenn das russische Reich dem bolschewiſtiſchen Chaos zum Opfer fiel , dann auch nur, weil seinefrüher es gestaltenden und es erhaltenden Kräfte nicht mehr befähigt waren, ihre Mission weiterhin zu erfüllen. Gegenüber dem Ansturm neuer Auffassungen oder gewisser neuer Lehren haben sich alte Ideen und die Träger dieser alten Gebilde als nicht widerstandsfähig genug erwieſen, und gerade im letzten Jahre sind wir Zeugen des Ver suchs einer weiteren Ausbreitung der fommuni . stischen Wirrnis in Ost und West geworden. Wenn Deutschland inmitten dieser Unruhen ähnlich dem heutigen Italien als sicherer und fester Hort gelten fann, dann nur, weil der Nationalsozialismus selbst den Weg zu einer geſell, schaftlichen Revolution beschritten hat, ohne die bestehende Ordnung erst mit Gewalt zu zerstören und damit die Basis unseres politischen , wirtschaftlichen und fulturellen Lebens in ein Chaos zu verwandeln. Indem wir einst die Schwächen unserer bürgerlichen Gesellschafts ordnung erkannten, haben wir uns bemüht, auf dem Wege einer diſzi plinierten Regeneration einen neuen Geſellſchaftsaufbau durchzuführen . Der Grundgedanke dieser Arbeit war, mit überlieferten Vorrechten zu brechen und die Führung der Nation auf allen Gebieten des Lebens, an der Spike jedoch auf dem Gebiete der Politik, in die Hände einer neuen Ausleſe zu legen, die ohne Rücksicht auf Herkunft, Geburt , geſell schaftliche oder konfessionelle Zugehörigkeit ausschließlich nach der inneren Veranlagung und Würdigkeit ausgesucht und gefunden wird . Dieser Aufbau einer neuen Führungsauslese unſerer Nation ohne die verheerende chaotische Vernichtung des bestehenden Zustandes ist eine der größten Taten in der Geschichte unseres Volkes. Sie ist auch eine Revolution, nur ohne die Begleiterscheinungen des blinden Austobens einer durch das 17

Nichtanwendenkönnen der Freiheit wahnsinnig gewordenen Sklaven masse. Denn nicht der Mob hat diese nationalsozialistische Revolution durchgeführt, sondern eine zum festen Gehorsam verpflichtete, treu ergebene und aus höchstem Idealismus kämpfende Gemeinschaft bester deutscher Menschen aus allen Schichten unseres Volkes. Allein, das Ziel dieser Männer war das Ziel einer wirklichen Revolution, das heißt, sie waren entſchloſſen, eine unmöglich gewordene, weil im Innern in den einzelnen Elementen schon längst kranke Gesellschaftsordnung zu beseitigen und durch eine neue zu ersetzen. Das Ausmaß und die Tiefe dieser Umwälzung kann an keinem Ort und in keiner Zeit beſſer erkannt werden als am Reichs parteitag zu Nürnberg. Ist dies nun ein neues Volk, das hier marschiert, oder ist es dies nicht? Ist dieses Deutschland noch zu vergleichen mit dem alten, oder ist es ein neues? Ist diese Gemeinſchaft nun feſter und unzertrennlicher geworden, oder war es etwa die frühere ? Und vor allem : hat einer von denen, die in den anderen Parteien einst von irgendeiner Wieder erhebung Deutschlands träumten, diese Vorstellung besessen, so wie sie heute Wirklichkeit geworden ist, oder war dies nicht doch nur aus schließliches Glaubensgut der nationalsozialiſt i schen Bewegung und ihrer Kämpfer ? Diese Umformung unserer deutschen Volksgemeinschaft ist die größte und folgenschwerste der von uns einst unternommenen Arbeiten. Sie ist in ihren Auswirkungen gewaltiger als jeder andere Prozeß unserer nationalen Wiedererhebung, denn auf der Festigkeit dieser Volks gemeinschaft beruht in der Zukunft die Größe und Stärke der Nation und damit des Reiches. Sie wird aber nur dann gegeben sein, wenn fie auf wirklichen Werten und nicht auf bloßen Faktoren des Scheins beruht, das heißt : eine Gesellschaftsordnung wird im gesamten genau soviel Kraft repräsentieren , als den repräsentativen Elementen dieser Gesell . schaftsordnung im einzelnen zusammengerechnet zu eigen ist! Es ist daher von höchster Wichtigkeit, den sorgfältigsten Ausleseprozeß in der Führung der Nation auf allen Gebieten weiterzutreiben und nicht vor irgendwelchen Widerständen oder Hemmungen formaler Art zu fapitulieren. Das Höchste, was wir den abzutretenden früheren, heute nicht mehr befähigten Trägern unserer Gemeinschaftsordnung zu bieten haben, ist das gleiche Recht wie für alle. Das Vorrecht jedoch gehört in diesem Staat den Tugenden der Kraft und der Stärke , des Mutes und der Entschlossenheit und daher den Führungs befähigten an sich. Dies kann nie im Gegensatz zum Wissen stehen. 18

denn es würde schon eine impertinente Behauptung darstellen, wenn jemand behaupten wollte, daß Wiſſen und Tatkraft, Mut und Einsicht, Kühnheit und Erfahrung sich gegenseitig ausschlöſſen. Die eine beruhigende Gewißheit kann dann die deutsche Nation ihr eigen nennen : Es mag um uns die ganze Welt zu brennen beginnen, der nationalsozialistische Staat wird wie Platin aus dem bols chewistischen Feuer herausragen. Unter den großen Problemen, die weiter die heutige Zeit erfüllen, steht mit an der Spike das soziale. Ich muß dieses soziale Problem von dem gesellschaftlichen deshalb trennen, weil der Bolschewismus überall nur das gesellschaftliche Problem anfaßt, während das soziale unter ihm überhaupt nicht in Erscheinung tritt. Die geſellſchaftliche Revolution des Bolschewismus heißt aber nichts anderes als die Beseitigung der volkseigenen Intelligenzen und deren Ersatz durch die jüdische Parasitenrasse. Dieses Problem hat der Bolschewismus dort, wo er zur Macht kam , gründlich gelöſt oder zu lösen versucht. Das soziale war demgegenüber überall nur als Mittel zum Zweck gedacht. Die Art der Behandlung, ja des Inangriffnehmens der sozialen Fragen zeigt am besten die mangelnde Absicht, hier wirklich zu einer segensreichen Lösung kommen zu wollen. Seitdem die jüdiſch bolschewistischen Hezer, unter Zugrundelegung der ihnen bekannten geringen Einsicht und Bildung der Massen auf diesem Gebiet, das foziale Problem als eine ausschließliche Lohnfrage erklärten, schufen sie in kürzester Zeit jene für die Durchführung der bolschewistischen Gesell schaftsrevolution günstige Spannung zwischen Lohn und Preis. Indem durch Streik und Terror auf der einen Seite die Löhne eine fortgesette scheinbare Steigerung erfahren, zwingen ſie infolge der gleichbleibenden oder sogar sinkenden Produktion auf der anderen Seite die Preise zum Ansteigen. Dieser Vorgang ist ein zwangsläufiger, da, wie schon betont, den erhöhten Löhnen keine ausgleichende erhöhte Produktion gegenüber tritt, sondern der Ausgleich nur durch den erhöhten Preis geschaffen werden kann. Dieser erhöhte Preis aber gibt immer wieder den natürlichsten Grund zur augenblicklichen neuen Erhöhung der Löhne, was abermals durch Streif und Terror erzwungen wird. Die ebenso zwangsläufige Folge ist das sofortige neue Anziehen der Preise. Da durch die mit diesen Wirt ſchaftskämpfen verbundenen Streiks und Aussperrungen die Produktion, ſtatt sich zu erhöhen, auch infolge der allgemeinen Disziplinlosigkeit immer mehr abnimmt, müssen infolge des Sintens der Konsumgüter die Preise im Verhältnis zu den Löhnen als regulierender Faktor nur noch schneller als die Gehälter ansteigen. Daraus ergibt sich dann eine immer höher anschwellende Unzufriedenheit. 2*

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Es ist dabei den jüdiſch-marxiſtiſchen Hezern leicht, die jeweilige Lohnerhöhung als das Werk eines ſozial empfindenden Bolschewismus oder Marxismus, die dadurch ausgelöste Preissteigerung aber als die verfluchte Absicht des verrotteten Kapitalismus , sprich der antimargi stischen Feinde, hinzustellen. Die Ergebnisse dieser Entwicklung sehen wir in den Ländern um uns : steigende Löhne, sinkende Produktion, daher rapides Abnehmen der Kaufkraft des Geldes, zum Zeichen deſſen steigende Preise und endlich eine laufende Entwertung der Währung. Wenn in diesem Drama des Wahnsinns Deutſchland heute als ruhiger Zuschauer gelten darf, dann verdankt es dies der nationalsozialistischen Bewegung , die von vorn = herein eisern an einem Grundsak festgehalten hat : Entscheidend für das Leben des einzelnen ist nicht die gedruckte Banknote , die er erhält , sondern das , was er sich dafür zu kaufen vermag. Es kann aber nicht mehr gekauft werden, als vorher produziert wird ! Daher ist entscheidend für den Gesamtlebensstandard der Nation die Gesamthöhe der nationalen Produktion . Was aber die Nation an Gütern produziert, erhält automatiſch seinen Gegenwert durch den Lohn und findet damit ſeinen Käufer. Denn es würde ja ein Unſinn ſein, 30 oder 40 Millionen Tonnen Kohle mehr zu produzieren, aber die Kaufkraft der Nation ſo zu beschränken, daß es ihr unmöglich wäre, die Kohlen abzunehmen. Es ist daher auch nicht richtig, anzunehmen, daß der Mangel auf irgendeinem Gebiet der Beweis für eine besondere wirtſchaftliche Schwäche ſei, nein, er ist nur der Beweis dafür, daß eine weitere Steigerung der Pró duktion nötig ist , weil die notwendige Kaufkraft hierfür besteht. Es ist dabei gänzlich gleichgültig der Konsum der sogenannten oberen Zehntausend. Er fällt mengen- und wertmäßig gegenüber dem Konſum der übrigen 67 Millionen überhaupt nicht ins Gewicht ! Tatsache ist nun, daß Deutſchland sein schwerstes soziales Problem gelöst hat, und zwar restlos gelöst hat : Es gibt in unserem Lande keine wirklichen Arbeitslosen mehr. Im Gegenteil : Auf unzähligen Gebieten herrscht heute bereits wieder Mangel , besonders an ge lernten Kräften. Ich glaube, dies ist ein größerer sozialer Erfolg, als wenn es in anderen Ländern gelingt - - genau so wie früher bei uns , die Produktion so lange zu ruinieren und zu zerstören, bis endlich das sogenannte befreite Proletariat weniger seiner Sorgen ledig als vielmehr ohne Arbeit und damit ohne Brot ist. Wir können mit dem Ergebnis dieſer unſerer Tätigkeit aber um so zufriedener sein, als es dabei gelungen ist, nicht nur die Löhne ,

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sondern auch die Preise nahezu vollkommen stabil zuhalten. Vergleichen Sie, meine Parteigenossen und Parteigenos sinnen, demgegenüber die Resultate in anderen Ländern, und Sie werden auch hier die Richtigkeit der nationalsozialistischen sozialen Führung erkennen. Darüber hinaus aber hat der Nationalſozialismus durch eine tausendfältig geleistete Arbeit versucht, die sozialen Lebensbedingungen zu verbeſſern und zu verschönern . Was hierbei durch unsere großen Hilfsorganiſationen mit geleiſtet wurde, wird Ihnen im Laufe dieses Kongreſſes durch konkrete Zahlen belegt werden. Im gesamten kann man jedenfalls aber die Tätigkeit der Arbeitsfront in ihren verſchiedenen Ämtern, die Arbeit des Winterhilfswerks sowie der nationalsozialistischen Volks፡ wohlfahrt und endlich die ergänzende Arbeit von „,Kraft durch Freude" als die sicherlich gewaltigste soziale Gemeinschaftsleistung bezeichnen, die bisher überhaupt irgendwo stattgefunden hat. Was gerade der Bolschewismus aber dem entgegenzusehen hat, ist nur lächerlich. Auch hier wird an den Grundprinzipien unserer bisherigen Auf faſſung in Zukunft festgehalten werden, und auch hier ist es klar, daß ein Stillstand dieſer Bestrebungen niemals eintreten darf und niemals eintreten wird. Im Gegenteil : Die Art, in der wir uns im national sozialistischen Deutschland bemühen, die sozialen Probleme zu lösen, hilft mit an jener Erziehung der einzelnen Volksgenossen zu einem sozialen Pflichtbewußtsein , das als Endresultat auch die Volksgemeinschaft im edelsten Sinne des Wortes ergeben wird . Und dieses ist sicher : Wir sind ihr im nationalsozialistischen Deutschland tausendmal näher als in den von Klas= sen- und Wirtschaftskämpfen zerrissenen margi stischen Staaten. Wenn wir von dieser besonderen Arbeit auf das Gebiet der a II= gemeinen Wirtschaft übergehen, dann sehen wir auch hier um uns zahlreiche krisenhafte Erscheinungen. Vor wenigen Jahren noch beherrschte das Schlagwort von der " Weltwirtschaftskrise" die öffent liche Meinung. Und fast überall ― auf alle Fälle aber in Deutsch land - wurde auf das Wunder gewartet, das im Sinne einer gemein ſamen Kollektivanſtrengung plöglich mit dieser internationalen Kriſe aufräumen würde. Ich habe damals jahrelang vor dem Glauben gewarnt, als könne die Belebung der internationalen Weltwirtschafts krise von einer internationalen Seite her erfolgen, und statt dessen immer betont, daß zuerſt die einzelnen nationalen Wirtschaften in Ord nung gebracht werden müßten. Es war weiter eine nationalsozialiſtiſche Grundauffaſſung, daß es einen Widerspruch in sich darstellt, førtgesezt von der notwendigen 21

Behebung einer Weltwirtschaftskrise zu reden und dabei selbst die bedenklichsten und gerade die Weltwirtschaft erschütternden Währungs manipulationen vorzunehmen. Ich darf Sie, meine Parteigenossen und Parteigenossinnen, nun fragen, ob wir mit unserer Auffassung recht behalten haben oder nicht. Hätten wir auf dieſes internationale Wunder etwa weiter warten sollen ? War es nicht richtig, auch hier den Grundsatz anzuwenden, daß die erste Hilfe aus der eigenen Kraft kommen muß ? So wie wir poli tisch als Nationalsozialiſten überzeugt waren, daß uns die Freiheit nicht eines Tages geschenkt werden würde, sondern daß wir sie uns selbst zu erkämpfen haben , so waren wir auch durchdrungen von dem Glauben an die Richtigkeit dieses Prinzips im wirtschaftlichen Leben. Bei der Behebung der deutſchen Wirtſchaftskrise aber haben wir immer nur nach einem Dogma gehandelt, nämlich : Die Wirtschaft ist eine der vielen Funktionen des volklichen Lebens und kann daher nur nach Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten organisiert und geführt und nie nach dogmatischen behandelt werden. Es gibt als Dogma weder eine sozialisierte Wirt schaft , noch gibt es eine freie Wirtſchaft , sondern es gibt nur eine verpflichtete Volkswirtschaft , d. h. eine Wirtschaft , der im gesamten die Aufgabe zu tommt , einem Volke die höchsten und besten Lebens bedingungen zu verschaffen. Insofern sie dieſer Aufgabe ohne jede Lenkung von oben, nur aus dem freien Spiel der Kräfte heraus gerecht wird, ist es gut und vor allem für eine Staatsführung sehr angenehm. Soweit sie auf irgendeinem Gebiet der ihr zukommenden Aufgabe als freie Wirtschaft nicht mehr zu folgen vermag, hat die Führung der Volksgemeinschaft die Pflicht, der Wirtschaft jene Anweisungen zu geben, die im Interesse der Erhaltung der Gesamtheit notwendig sind . Sollte aber eine Wirtschaft auf dem einen oder anderen Gebiet überhaupt nicht in der Lage sein, von sich aus die gestellten großen Aufgaben zu erfüllen, dann wird die Führung der Volksgemeinschaft andere Mittel und Wege ſuchen müſſen, um den Erforderniſſen der Allgemeinheit zu genügen . Das eine aber ist sicher: Wie überall sonst, ist auch hier beim vorhan denen Willen auch ein möglicher Weg. Der Wille des nationalsozialistischen Staates nun, die wirtschaftlichen Grundlagen der Nation zu sichern, hat seinen ſchärfſten Ausdruck gefunden in dem Entschluß , der Ihnen hier im vergangenen Jahr verkündet wurde: Innerhalb einer kurz bemessenen Zeit die Nation auf einer Reihe lebenswichtigster Gebiete von der

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Willkür oder den Unsicherheiten des Auslandes unabhängig zu machen. Dieser Entschluß wird eben so sicher verwirklicht , wie einst der nationalsozia . listische Staat verwirklicht wurde. Insofern zu ſeiner Verwirklichung privatwirtſchaftliche Kräfte genügen, werden sie damit befaßt, ſowie aber eine ersichtliche Unmöglichkeit eintritt, auf diesem Wege das gesteckte Ziel zu erreichen, wird die Nation als solche diese Arbeit übernehmen. Es möge sich niemand darüber täuschen : Einer Volksgemeinschaft, der es gelingt, eine gewaltige Armee aufzubauen , einen riesigen Arbeitsdienst zu mobilisieren, das Gigantenunternehmen der Deutschen Reichsbahn zu leiten usw., wird es auch gelingen, z. B. die deutsche Stahl- und Eiſenproduktion auf jene Höhe zu bringen, die notwendig ist! Wir sind schon mit anderen Aufgaben fertig ge = worden als mit den im Vierjahresplan bestimmten ! Und ich möchte schon heute Ihnen, meine Parteigenoſſen und -genoſſinnen, die Versicherung abgeben, daß diese Arbeit unter der Leitung des Parteigenossen Göring genau in dem vorgesehenen Tempo verläuft ! Eines ist sicher : Es gibt weder eine Ideologie der Staats- noch eine ſolche der Privatwirtschaft. In beiden Fällen trägt die lezte Verant wortung immer derselbe Faktor, nämlich die Geſamtführung der Nation, d. h. die Volksgemeinschaft selbst. Im übrigen gibt es in unserer Wirtschaft nur eine einzige Frage, die uns seit Jahren fortgesezt mit schwersten Sorgen erfüllt : Es iſt die Schwierigkeit unserer Lebensmittelversorgung. Der deutsche Lebensraum ist ohne koloniale Ergänzung zu flein, um eine ungestörte, fichere, dauernde Ernährung unseres Volkes zu garantieren. Kein anderes Volk kann eine größere Leistung auf diesem Gebiet aufweiſen als wir. Die Zahlen, die Parteigenosse Darré Ihnen in diesem Kongreß unterbreiten wird, sind glänzende Beweise für dieſe Behauptung. Allein, es ist ein auf die Dauer unerträglicher Gedanke, Jahr für Jahr vom Zufall einer guten oder schlechten Ernte abhängig zu sein. Es ist daher die Forderung nach einem dem Reich gehörenden Kolonialbesik eine in unserer wirts schaftlichen Not begründete , und die Einstellung der anderen Mächte zu dieser Forderung eine ein fach nicht verständliche. Deutschland hatte seine Kolonien einst diesen Mächten weder geraubt noch gestohlen. In einer Welt, in der man heute nur ſo von moraliſchen Phraſen trieft, wäre es angebracht, auch diese Tat sache zu berücksichtigen ! 23

Im übrigen spricht für die deutsche nationalsozialistische Wirtschafts führung eine einfache und nüchterne Tatsache : Als wir vor fünf Jahren die Macht übernahmen, glich das wirtſchaftliche Leben Deutſchlands einem Friedhof. Heute aber ist es wieder erfüllt vom Rhythmus der Schaffenskraft und der Arbeit eines der fleißigsten Völker dieſer Erde. Dies alles ist nur möglich durch die Autorität der heutigen Staats führung, die ihrerseits wieder ihre Wurzel hat in der Nationalsozia= listischen Partei. Wir sind überzeugt, daß gerade auf dem Gebiet der Wirtſchaft aber die Parteigenossen und Parteigenoſſinnen und alle wahrhaften Natio nalsozialisten überhaupt die höchste Pflicht besigen, der Führung des Reiches blind zu vertrauen und ihre Anord = nungen oder auch nur ihre Bitten sofort zu berück= sichtigen. Denn wir haben einen schwereren Kampf als andere durchzuführen. 137 Menschen auf einem Quadratkilometer sind schwerer zu ernähren als 11 oder 12. Dieses Wunder kann uns nur gelingen bei äußerster Disziplin der ganzen Volksgemein ſchaft , bei einem sofortigen Eingehen aller auf die Notwendigkeiten des Tages oder der Zeit. Wir Deutsche können es uns nicht erlauben , auf diesem Gebiete jeden einzelnen seinen eigenen Weg gehen zulassen ! Gemeinsam werden wir jedes Programm, só oder ſo, zu lösen in der Lage sein. Für sich allein würde jeder nur das Opfer der allgemeinen Schwierigkeiten werden. Wenn ich mich nun der Politik zuwende, dann glaube ich, meine Parteigenossen, genügen hier nur wenige Feststellungen zum Rechen schaftsbericht auf diesem Gebiet. Um uns herum ist die Welt erfüllt von Krieg und Kampfgeſchrei ! Unruhe erfüllt die Völker, und Revolutionen erschüttern die Staaten! Deutschland nach einem grauenhaften, verlorenen Krieg, nach einer schandbaren Revolution, nach 15jähriger Ausplünderung und Er preſſung bietet heute trokdem das Bild einer in sich geſchloſſenen, ruhigen Kraft. Ein Friede , der geschützt wird durch das eigene Volk. Drei Tatsachen möchte ich heute als Abſchluß eines Kapitels der deutschen Geschichte hier feststellen : 1. Der Vertrag von Versailles ist tot ! 2. Deutschland ist frei ! 3. Der Garant unserer Freiheit ist unsere eigene Wehrmacht !

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Parteigenossen und Parteigenoſſinnen ! Wenn die nationalsozialiſtiſche Staatsführung nichts weiter in der Geschichte unseres Volkes aufzuweisen hätte als dieſe drei Ergebniſſe ihrer Führung und ihrer Tatkraft, dann würde sie sich damit allein ſchon einen Ruhmesplay ſichern in den geſchichtlichen Annalen unſeres Volkes. Ein Diktat , das für Ewigkeiten gedacht war , haben wir in noch nicht einmal fünf Jahren be seitigt! Eine neue Wehrmacht in knapp vier Jahren wieder aufgebaut. Dabei ist aber Deutschland heute nicht isoliert, sondern in enger Freund ſchaft verbunden mit mächtigen Staaten. Die natürliche Intereſſen gemeinschaft des nationalsozialistischen Deutschlands und des faschistischen Italiens hat sich in den letzten Monaten immer mehr als ein Element der Sicherung Europas vor dem chaotischen Wahnsinn erwiesen. Es wird in Zukunft nicht möglich sein, an irgendeiner Stelle über diese Willensgemeinschaft hinweg einfach zur Tagesordnung ſchreiten zu können. Unser Abkommen mit Japan dient der gleichen Aufgabe, zusammenzustehen in der Abwehr eines Angriffs auf die Kulturwelt, der heute in Spanien, morgen im Osten oder übermorgen vielleicht wo anders stattfinden kann. In uns allen lebt die starke Hoffnung, daß auch andere Mächte die Zeichen der Zeit verstehen möchten zur Stär tung dieser Front der Vernunft und des Schutes des Friedens und unſerer Kultur ! Denn auch kulturell steht der nationalsozialistische Staat einer durch und durch unsicheren Welt geſchloſſen und gefeſtigt gegenüber.

Wenn Sie in diesen Tagen über das gewaltige Baugelände dieser Stadt gehen oder die schon vorhandenen Versammlungsräume betreten, dann wird auf Sie alle die stolze Überzeugung einströmen, daß die Nation auch auf diesem Gebiet die Zeit ihres Verfalls beendet hat und den Beginn eines neuen großen Aufstieges soeben erlebt ! Was in Berlin , München und Hamburg seiner Ausfüh rung entgegengeht oder auch zum Teil ſchon ſeine Gestaltung erfahren hat, ist der Beweis für eine Kulturbesinnung , die mehr ist als ein Wollen ! Sie repräsentiert sich in nicht mehr wegzuleugnenden Taten! Die größte Revolution aber hat Deutschland erlebt durch die in diesem Lande zum erstenmal planmäßig in Angriff genommene Volks und damit Rassenhygiene. 25

Die Folgen dieser deutschen Raſſenpolitik werden entſcheidendere ſein für die Zukunft unseres Volkes als die Auswirkungen aller anderen Geseze. Denn sie schaffen den neuen Menschen. Sie werden unser Volk davor bewahren, wie so viele geschichtliche traurige Vorbilder anderer Raſſen, an der Unkenntnis einer einzigen Frage das irdische Daſein für immer zu verlieren.



Denn welchen Sinn hat all unsere Arbeit und unser Mühen, wenn wir sie nicht in den Dienst der Erhaltung des deutschen Menschen stellen ? Was hat aber jeder Dienst an diesem Menschen für einen Wert, wenn wir das Wichtigste versäumen, ihn in seinem Blute rein und unverdorben zu erhalten? Jeder andere Fehler ist zu beheben, jeder sonstige Irrtum einmal zu forrigieren, nur was auf diesem Gebiete versäumt wird, kann sehr oft niemals mehr gutgemacht werden. Ob aber auf dieſem raſſen- und damit volkshygienischen Gebiet unsere Arbeit eine fruchtbare war , können Sie wohl in diesen Tagen hier am besten selbst ermessen. Denn was Ihnen in dieser Stadt entgegentritt, das ist der deutsche Mensch. Kommen Sie und ſehen Sie nun selbst, ob er unter der nationalſozia listischen Führung schlechter oder ob er nicht beſſer geworden ist. Meſſen Sie nicht nur die Zahl der mehr geborenen Kinder, sondern meſſen Sie vor allem das Aussehen unserer Jugend. Wieschön sind unsere Mädchen und unsere Knaben , wie leuchtend ist ihr Blick , wie gesund und frisch ihre Haltung , wie herrlich sind die Körper der Hunderttausende und Millionen , die durch unsere Organisationen geschult und gepflegt werden. Wo gibt es heute bessere Männer , als sie hier zu sehen sind ? Es ist wirklich die Wiedergeburt einer Nation eingetreten durch die bewußte Züchtung eines neuen Menschen. Und dies ist die geschichtlich erhabenste Rechtfertigung für unser Handeln in der Vergangenheit und die stärkste Verpflichtung für unser Wollen und für unsere Entschlüsse in der Zukunft. Denn nur wer sein Volk gesund erhält, sichert ihm die Zukunft. So sehen wir in dieser Woche das neue deutsche Volk vor uns auferstehen, sehen die geſunde und so schöne Jugend, ſehen die harten Gestalten unseres Arbeitsdienstes, sehen die Hunderttausende der Männer unserer Kampfbewegung und erleben vor allem die stolze Selbstsicherheit der Soldaten unseres jungen Heeres. Ein wahrhaft erhebendes Ergebnis einer historischen Arbeit ! 26

Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen ! Im fünften Jahre nach der nationalsozialisti schen Revolution können wir keine herrlichere Fest = stellung treffen als die eine : Es ist wieder schön , ein Deutscher zu sein , und ein Glück , in Deutschland zu Leben ! Das deutsche Bewegung , die unser Reich

Volk , die nationalsozialistische national sozialistische Armee und Sieg Heil ! 47

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Der Führer bei der Kulturtagung im Opernhaus Zu den Begleiterſcheinungen des hinter uns liegenden Kulturver falls gehört auch die abnorm anschwellende Kunst literatur. Dieser Vorgang ähnelt sehr stark der emsigen theoretischen Betätigung schwacher Spießer in jener Freiheit, die sie im Liede und mit dichte rischen Phrasen verherrlichen, ohne aber ernstlich zu versuchen, sie irgendwie praktisch herbeizuführen. Sie sind nicht nur der festen Über zeugung, auf diese ihre allerdings so platonische Art und Weise der Freiheit wirklich dienen oder nußen zu können, nein : ſie finden darin vor allem auch die ihnen vollständig genügende innere Befriedigung. So erleben sie die herrliche Tatsache eines Zustandes nur als einen Traum, in dem sie sich aber um so wohler fühlen, als sie ihn besingen dürfen. Sie tragen geduldig Sklavenketten, aber reden von der Schön Seit der Freiheit". Sie benehmen sich unterwürfig, allein wettern in kriegerischen Schlachtrufen von Heldentum, von männlichem Kampf und von Sieg ! Je mehr sie sich aber in diese heroischen Visionen hineinsteigern, um so mehr hassen und verfolgen sie jeden, der, die Wahrheit erkennend, ihnen die Feststellung entgegenhält, daß die Frei heit eben nicht vorhanden und die Helden daher erst einmal auferstehen müßten, um sie zu erkämpfen ! Wir haben in Deutschland diese Art politisch-bürgerlicher Selbſt= befriedigung fünfzehn Jahre lang erlebt und haben unter ihr nicht wenig gelitten ! Fünfzehn Jahre lang schrieben und redeten sie von Völkerrecht, von der Gleichberechtigung, von Menschenrechten überhaupt und taten dabei so, als ob durch ihr Gerede und Geſchreibe die Tat= sächlichkeit dieses Zustandes entweder herbeigeführt oder in seiner Existenz gar schon bewiesen würde, und versuchten damit sich und andere - bewußt oder unbewußt - über die harte Wirklichkeit hin wegzutäuschen. Wehe dem aber, der es nun wagte, dieser Fata Morgana die harten Tatsachen entgegenzuhalten ! Niemand hat deshalb auch den Marschtritt der nationalsozialistischen Bataillone mehr gehaßt als jene, die fort gesezt in nationaler Freiheit" taten und von „ Wehr haftigkeit" redeten. Denn ihr Kampf war ein ſchöner und vor allem ein gefahrloser Traum , das Ziel der anderen aber nur durch bittere Opfer zu erreichen. In ihrer Welt genügte es zu reden. Zum Eintritt in die andere aber mußte man handeln ! 28

Die Waffen dieſer bürgerlichen Freiheitssänger waren im schlimm sten Fall Tinte und Feder. Vom Nationalsozialisten aber wurden tausend Entbehrungen gefordert. Allein aus ihrem Ringen fam allmählich die wirkliche Freiheit. Eine Freiheit , die nicht ein Ergebnis poetischer Betrachtungen , son dern das Resultat schwerer politischer Kämpfe ist , deren Elemente daher auch nicht Aufsätze oder Leitartikel sind, sondern geschichtlich feststehende Ereigniſſe und damit Leistungen. Es war aber natürlich schwerer, zu einem 16. März 1935 zu kommen oder das Rheinland zu besetzen, als sich in Zeitungen und literarischen Bro schüren mit theoretischen Abhandlungen über das richtige Wesen einer wirklichen Freiheit zu befaſſen. Geſchichtlich wird aber sicherlich nur das Tatsächliche gemeſſen, das heißt geschichtlich ist entscheidend nicht das politische Wollen oder die theoretische Betrachtung, sondern die politische Leistung , das heißt: die Tat. (Beifall.)

Es ist auf dem Gebiet der kulturellen Entwicklung nicht anders. So wie die politische Regeneration außerhalb der literarischen Behand lung nur durch die positive Leistung kommen konnte, so kann sich auch die kulturelle Wiedergeburt nicht in Leitartikeln, Kunstkritiken, Kunst betrachtungen oder Kunſtabhandlungen erschöpfen, sondern sie muß zu einer positiven kulturellen Leistung führen. Was machte wohl unsere gesamte Kunstliteratur, wenn ihr nicht vergangene Jahrhunderte, ja Jahrtausende die sachlich materiellen Grundlagen für ihre theoretischen Abhandlungen geliefert hätten? Wie würde aber die Menschheit in Zukunft noch von einer Bereicherung ihres kulturellen Lebens sprechen können, wenn ſtatt einer Vermehrung tatsächlicher Kulturleistungen nur eine Ausweitung des Umfanges der literarischen Behandlung oder der Betrachtungen stattfinden würde? Man kann daher nicht von Kulturpolitik reden, wenn man unter ihr nur die sogenannte geistige theoretische Befassung mit kulturellen Fragen versteht. Nein : Die Aufgabe einer Kulturpolitik ist genauso wie auf dem Gebiete der allgemeinen Politik die Füh D rung zu neuen , in diesem Falle fulturellen Lei stungen ! Diese, das heißt die Ergebnisse der wirklich schöpferischen Arbeit, werden dann gesammelt und später vielleicht auch wieder einmal gewogen und können in unproduktiven Zeiten der dann vermutlich wieder wuchernden Literaten die erforderlichen neuen Besprechungs themen liefern. Keinesfalls könnte dies aber das sogenannte kultur politische Wollen , denn dies ist ja erst in dem Augenblick meßbar, in dem es sich zur Tat zu verdichten beginnt. Erst dann wirkt es ſubſtan tiell und kann unter Umständen als eine mögliche Bereicherung des 29

Kulturbefizes eines Volkes angesehen oder als deſſen unwürdig eben abgelehnt werden. So ist denn auch die Kulturgeschichte der vergangenen Zeitalter nur die Registrierung kultureller Leistungen und nicht die Wiedergabe kultureller Meinungen oder eines kulturellen Wollens ! Was auf dieser Welt gedacht, geredet und niedergeschrieben wird, kann nur insofern einen Eigenwert beanspruchen, als es als rein geistige Arbeit selbst einen Beitrag zu dem allgemeinen Bestand geistiger und damit im tiefsten Grunde doch wissenschaftlicher Erkenntnisse liefert. Die Kultur der Völker ist aber nun einmal viel zu sehr durch die tatsächliche Leistung bedingt, als daß geistige Abhandlungen etwa als Ersak für feh= lende Kulturschöpfungen auf dem Gebiet ――――――――― sagen wir der Musit, der Architektur oder auch der begleitenden Künſte - gelten könnten. Es ist im übrigen auch gar nicht möglich, in Wort und Schrift gerade das auszudrücken, was zum Beispiel der menschlichen Stimme im Gesang oder überhaupt der Musik zu vermitteln gelingt. Denn auch dies ist eine Sprache der Völker. Ihr Inhalt und ihr Ausdrucksver mögen sind ebenso eigenartig wie unersetzbar. Gerade die Musik gibt mit ihren Mitteln Empfindungen wieder, die in solch tiefster Eindring lichkeit weder besprochen noch beschrieben werden könnten! Um wieviel wunderbarer aber die Ausdrucksfähigkeit dieser Sprache ist, kann man ermeſſen an der Schwierigkeit ihrer Erlernung und ihres Verstehens. Wenn es den normalen, mehr technischen Ausdrucks mitteln der Sprache und der Schrift noch ohne weiteres gelingen kann, über Völker hinweg Brücken einer allgemeinen wissenschaftlichen Ver ständigung zu schlagen, so versagen sie als Mittel der Verständlich machung vieler seelischer Regungen und Empfindungen gegenüber der Muſik faſt vollständig. Die höchsten musikalischen Wunderwerke sind daher auch nur einem kleinen Kreis von Nationen allgemein verständ lich, im besonderen aber überhaupt nur jenen Auserwählten unter diesen Völkern, die dank einer - wenn auch in grauester Vorzeit ruhenden gleichen Abstammung eine noch vorhandene gemeinſame Antenne für die Aufnahme dieser feinsten Ausstrahlung seelischer Empfindungen besitzen. Die wahrhaft hohe künstlerische Leistung ist die sel tenste begnadete Außerung einer einem Volke geschenkten inneren Veranlagung oder besonderen Fähigkeit, und sie ist daher auch der schlagendste Beweis für die einem Volke schon in die Wiege gelegte höhere Bestimmung. Denn die Zeit kann kein Kunst werk gebären , sondern die Menschen schaffen es aus dieser inneren Bestimmung heraus , und zwar so, wie ſie es sehen und empfinden oder wie ihr Ohr es vernimmt. 30

Es gehört z. B. seit jeher zu den ersten menschlichen Kunstregungen der Versuch, das eigene Ich, d. h. den Körper des Menschen in Bild und Form wiederzugeben. Längst, ehe die Sprache die Ausdrucksmöglichkeiten fand, die Gestalt des höchsten Erdenwesens in Worte zu fassen, versuchte der schöpferisch veranlagte Mensch durch die Zeichnung den Eindruc des Gesamtbildes seiner selbst oder seiner Umwelt festzuhalten und wiederzugeben. Allein hier sehen wir, wie wenig die künstlerische Befähigung zu tun hat mit dem gegebenen tatsächlichen Zustand der Menschen an sich und wie sehr sie ausdrückliche Gabe ist weniger befähigter Völker und deren besonders begnadeter einzelner Menschen. Denn jedes Wesen dieſer Erde muß oder müßte sich selbst als vollendet empfinden. Aber ſelbſt unter den menschlichen Rassen ist es nur wenigen gegeben, dieser körperlichen eigenen Vollendung einen künstlerisch zutreffenden Aus, druck zu verleihen . Nicht weil der Grieche schön war, gelang es ihm, seinen schönen Körper in Bild und Plaſtik darzustellen, ſondern weil es dem Griechen gegeben war , diese Schönheit zu empfinden , d. h. sie bewußtzuerkennen und demnach= zugestalten. Nur dem sind die Meisterwerke der antiken Kunst zuzuschreiben. Es gibt ohne Zweifel Negerstämme mit einem geradezu klassisch schönen, ebenmäßigen Körperbau, allein es fehlt ihnen trotzdem die höhere Fähigkeit, ihr eigenes Ich auch nur annähernd uns im Bilde wiederzugeben. Es mögen daher die Völker noch so schön, d. h. zweckmäßig in ihrem Körperbau geformt gewesen sein, so war doch das Entscheidende, ob ihnen jene Gabe zuteil wurde, ihre Schönheit bewußt zu erkennen und dementsprechend wiederzugeben. Die meiſten aber erkannten weder den Adel ihrer eigenen Erscheinung oder die Formen ihrer Umwelt, noch gelang es ihnen im Sinne eines gestaltenden Schauens, die Kraft zu einer Wiedergabe dieser Eindrücke zu finden. Dies mag am stärksten die große Begnadung erhellen, die den Völkern mit künstlerischen Fähigkeiten zuteil wurde. Daß diese Kunst aber nur einzelnen Rassen in einem höchsten Sinn verliehen ist und nicht der Mehrzahl, kann die Bedeutung ihres Wertes nur erhöhen. Denn so ſtehen einer großen Maſſe kulturell schwacher, weil schöpferisch steriler Völker wenige andere gegenüber, die seit grauester Vorzeit die fünstlerische Erkenntnis mit der Fähigkeit der tünstlerischen Gestaltung verbanden. Allein nicht nur die Kulturvölker sind in der Minderzahl gegenüber den kulturell untüchtigen, auch innerhalb dieser Völker selbst sind es wieder nur einige wenige, die als gesegnete Auserwählte die intuitive Gestaltungskraft zur Festhaltung und Wiedergabe des Ge sehenen von der Vorsehung verliehen erhielten. 31

So wie auf allen Gebieten des Lebens stets ein . zelne Menschen die Bahnbrecher neuer Erkennt . nisse , die Vollbringer neuer Leistungen sind , so auch auf dem kulturellen. Hunderttausende mögen den gleichen Körper besigen. Liebe und Leid mag die beiden Geschlechter in Millionen fühlender Wesen zueinander führen oder voneinander entfernen, allein nur einem vielleicht wird es gelingen, die geſehmäßig geformte Kraft der Schönheit des Mannes und des Weibes bewußter zu empfinden und ihre seelischen Probleme mit einer von höherer Führung geleiteten Hand wiederzugeben, so richtig wiederzugeben, daß spätere Generatio nen, z . B. belehrt durch die unterdessen gewordenen anatomischen Kenntnisse des Baues dieser Körper, nur erstaunt sein können über das Wunderwerk einer Statue, die vor zweieinhalb tausend Jahren ge ſchaffen, für jeden Anatomen der Ießtzeit schlechthin auch wissen schaftlich nicht zu übertreffen gelungen ist. Dies gilt aber nicht nur für die Wiedergabe des menſchlichen Körpers oder der sonstigen sichtbaren Umwelt, nein, viel stärker tritt diese begnadete Kraft des schöpferischen Einzelwesens in Erscheinung auf dem Gebiete der Musik und auf dem der Baukunst ! Die Materialien, die als Stoffe der Baukunft dienen, sind fast allgemein vorhanden. Sie stehen und standen auf den ewigen Wanderzügen der Menschheit allen Völkern ziemlich gleichmäßig zur Verfügung. Auch die natürlichen Bedürfniſſe waren zumindest bis zu einem gewissen Grade naturgemäß für alle Raſſen gleich gegeben . Und doch, wie verschieden sind die Lösungen! Wie menige Völker sind sich der in diesen Materialien liegen den Möglichkeiten zur Verbesserung ihres eigenen Daseins jeweils bewußt geworden, und wie verschieden wurden sie sich ihrer bewußt. Oder: Welch eine Distanz zwischen der höchsten musikalis schen Leistung eines primitiven Negerstammes und der Neunten Symphonie oder dem „ Tristan“.

Welch meilenweiter Abstand zwischen den großen strahlenden Bau werken hoher antiker Völker vor zweieinhalb und dreitausend Jahren und den jämmerlichen Behausungen zahlreicher Rassen, die aber heute leben. Wo blieb hier die 3 eit als schöpferischer Faktor ? Es sind gotts begnadete einzelne Völker, deren Fähigkeit ebenso zeitlos ist wie die Unfähigkeit der anderen. Wenn wir aber diese kulturschöpferischen Rassen bewußt in Gegensatz zu den anderen stellen, dann geschieht es, um so einen Maßſtab zu finden aus dem Gegensatz der Leistungen. Denn nur aus den Gegen säßen erkennen wir das Große und das Kleine, das Lichte und das Düstere. In den Feiglingen liegt die Ursache für die Wertung der Helden, an den Dummen ermißt man den Grad der Klugheit, die Faul 32

heit lernt die Bedeutung des Fleißes erst würdigen. Das Chaos zeigt den Segen der Ordnung, und über der Barbarei erhebt sich das Glück einer menschlichen Kultur. So sind die Kulturvölker stets der Gegenpol der kulturlosen Nationen gewesen, genau so wie in ihnen selbst wieder der Künstler der Ein፡ same ist gegenüber der Masse der künstlerisch gleich g ü l tigen oder überhaupt verſtändnislosen Menschen. Dies liegt aber in folgendem begründet : Das Genietrennt sich von der Masse stets dadurch , daß es unbewußt Wahrheiten vor ausahnt , die der Gesamtheit erst später bewußt werden ! Es mag auch vorkommen, daß der Geistesblik des einzelnen schon im Augenblick der Verkündung der neu entdeckten Wahrheit sofort einer Gesamtheit als helle Gewißheit erscheint. Je weiter aber das Genie in seinen Gedanken und Werken seiner Zeit vorauseilt, um so schwieriger wird deſſen Verstehen. Die Zahl der von ſeiner Erkenntnis oder ſeiner Handlung Bezwungenen wird dann zunächst nur klein sein, und wehe, wenn Trägheit oder Indolenz mit Eigensucht gepaart gegen ihn und seine Werke eine künstlerische Schranke aufrichten. Dann mögen viele Jahrhunderte vergehen, ehe einem solchen Einzelstürmer die Menschheit nachzukommen vermag. Die höchsten Werke des künstlerischen Genies aber werden, weil ihre Wurzel oft nur in einem Volke liegt, im all gemeinen auch nur von der gleichen Gemeinschaft ihre verdiente Wür digung erfahren. Sie wird durch eine solche neue Leiſtung plöglich aus dem umfangenden Schlafe des Unbewußten erweckt und erlebt nun eine Selbstverständlichkeit in der Form einer nunmehr bewußt gewordenen Erkenntnis. So wie aber jedes Genie ein Bahnbrecher auf dem Wege zur Erkenntnis von etwas Wirklichem ist, so ist dies aber auch der wahrhaft große Künstler. Der antike Bildhauer, der dem menschlichen Körper in wundervoller Schönheit Gestaltung gab, hat über jede Beschreibung hinweg der Mitwelt eine Vorstellung deſſen gegeben, was nach einer später einſeßenden sogenannten exakten wiſſen schaftlichen Forschung richtig , das heißt wirklich ist. Diese Wirklichkeit aber ist gleichbedeutend mit höchster 3wed mäßigkeit. Zweieinhalbtausend Jahre vor uns hat dieser Steinmez den mensch lichen Körper schon so an seiner Umwelt vorausgesehen, daß er heute nach allen Erkenntniſſen unserer anatomischen Forschung als im höchsten Sinne naturgemäß gestaltet bezeichnet werden muß. Darin aber liegt der Sinn deſſen, was wir mit dem Wort „ Kunst “ bezeichnen, di e Fähigkeit , im Schauen und im Gestalten eine Wirk lichkeit der Zeit , d. h. der Gegenwart voraus eilend , zu begreifen und mit den hierzu besonders geeig =

3

33

neten

Mitteln

wiederzugeben.

Während der normale

Wissenschaftler gefundene Erkenntnisse zu sich nimmt und vielleicht vor fichtig einen Schritt weitergehend aus ihm eine neue Erkenntnis ab leitet und somit zu den vorhandenen hinzufügt, überſpringt der Künſtler im Zeitmaß und Umfang die Erkenntnisse seiner Mitwelt oft um Jahr tausende. Statische Geseze werden 2000 und 3000 Jahre später rein erkenntnismäßig dem Menschen bewußt und beſtätigen nun bauliche Formen, die einſt aus dem intuitiven Ahnungsvermögen eines einzelnen kommend, schon damals als Kunstwerk ihre Gestaltung erfahren hatten. Was also schon vor Jahrtausenden den Menschen eines bestimmten Volkes oder den Angehörigen einer Völkerfamilie als Kunst geschenkt wurde, findet nunmehr seine Bestätigung auch im Sinne der Übereinstimmung mit den natürlich notwendigen oder gegebenen Kon struktionen, die einfach durch ihre Schönheit die menschliche Bewunderung erregten, sie entdeckt das Mikroskop nun als Elemente des Auf= baues bestimmter Körper. Musik wird vielleicht dereinst in ihren Klängen über den Umweg von Schwingungen zu gesetzmäßigen Zahlenbildern führen, die dann ihrerseits das Rätsel der tiefsten Seelenwirkung dieser Kraft lösen werden. Der Künstler, der aber in seinen Tönen eine Welt entstehen und einstürzen läßt, hat nicht als Mathematiker Schwingungen berechnet, sondern aus gottbegnadeter Ahnung intuitiv seine Akkorde und Har monien gefunden , die Millionen Menschen als höchſte Kunſt erschüttern, ohne daß sie sich des leßten Warums klar zu werden vermögen. Und in dem Sinn ist auch der gottbegnadete Künstler Pionier auf dem Wege des Menschen zu oft tiefsten egatten Erkennt . nissen , ohne daß er sich dieser späteren realen Beweise oder Gründe für die Richtigkeit ſeiner Ahnungen vorher bewußt ſein wird. Denn er eilt vielleicht der Menschheit am weitesten voraus ! Und daher ist auch seine Leiſtung als wirkliches Kunstwerk, als die höchſte Leistung seines Volkes zu feiern. Dieses gehört damit aber auch zu den wert vollsten Beständen des Erbbesizes einer Nation. Was sich auch die Völker im einzelnen an materiellen Gütern an schaffen, ist gänzlich unbedeutend gegenüber den Werten wahrer kultureller Leistungen. Nur der gedankenlose kleine Spießer kann die gewaltige Bedeutung dieser Tatsachen nicht ermessen.. Würde man aber aus dem nationalen Gesamtbesitz unserer Völker alles das herausstreichen, was als kulturelle Leistungen zunächst keinem praktischen Zwed zu dienen schien , dann würde sich mit einem Schlag das Bild unseres blühenden allgemeinen Lebens in eine Wüste ver wandeln. Denn jede künstlerische Leistung war zunächst für den 34

Verstand des Durchschnittsmenschen nicht sa chlich bedingt, sie ist aber dafür einer jener zusäßlichen Werte , die den Menschen allein endgültig aus der Sphäre des Animalischen gehoben haben. Wenn heute durch eine magische Gewalt aus unserem eigenen Lande alles das entfernt werden würde, was der Kaninchenhorizont des normalen Erdenbürgers als nicht notwendig oder als brotlose Kunst bezeichnet, dann würden unsere Städte plötzlich in sich zusammenfallen. Dome, Münster, die Prachtbauten unseres höfischen und bürgerlichen Lebens, Museen und Theater, sie würden genau so verschwinden wie aber auch der lekte Pfahl einer Straßenbeleuchtung oder die Mauern unſerer Wohnungen, das Glas unserer Fenster und jedes Bild an der Wand; es würde mit einem Wort das Nichts an die Stelle unserer reichen und schönen heutigen Welt treten ! Und dann erst würde man vielleicht den tiefsten Sinn des Wortes erkennen, daß der Mensch nicht vom Brot allein leben kann. Es dürfen daher weder der Künstler aus der Entwicklung seines Volkes, noch sein Kunstwerk aus dem Besiz tum der Nation weggedacht oder gar verschleudert werden ! Wenn aber ein Wirtschaftler von „ Nationalvermögen“ redet, dann mag man sich dessen bewußt sein, daß dieses nationale Vermögen, abgesehen von der an sich vorhandenen Leistungs- und Gestaltungskraft eines Voltes, zusammengerechnet zu 95 v. H. in seinen kulturellen Leistungen und noch nicht einmal zu 5 v . H. in seinen sogenannten reinen materiellen Werten liegt. So hoch nun auch der Kulturbesitz eines Volkes als Gesamtheit zu werten ist, so wird doch wie auf jedem anderen Gebiet eine forts währende Veränderung bzw. Ersehung und Ergänzung der einzelnen Objekte und Arbeiten vorgenommen werden. Es gibt sicherlich mensch liche Leistungen, die mit Recht die Bezeichnung „ unsterblich“ für sich in Anspruch nehmen können, allein sie sind die Produkte der schöpferischen Kraft ganz weniger in Jahrtausende eingestreuter ein zelner. So wie deren Leistungen einem größeren Teil der Völker in ihrer Bedeutung zum Bewußtsein kommen, pflegen sie zunächst auf die begabteren Seelen anspornend zur Nachahmung zu wirken. So hängt sich an jeden der großen Sterne am Kunsthimmel, einem Schweif des Kometen ähnlich, eine mehr oder weniger große Zahl von Mit- und Nachläufern an, die, durch das Werk der Großen inspiriert, sich nun auch ihrerseits in ähnlicher Richtung weiterzuarbeiten bemühen. Dies ist an sich weder unanständig noch schädlich. Denn es ist ja immer ein großer Irrtum, zu glauben, daß die Genies jemals zu Zehntausenden vom Himmel fallen könnten. Es sind immer Einsame gewesen und werden ewig Einsame bleiben. Weil dem aber so ist, wird auch die Zahl ihrer Werke sich immer nur in engen Grenzen halten. Damit aber würde der Kreis der von den Werken der bildenden Kunst z . B. direkt Beglückten 3*

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ebenfalls immer nur ein kleiner sein. Ihre Mitſchaffenden, daß heißt im wesentlichen nur Nachahmen den , sorgen aber dafür, daß wenig= stens ein Abglanz der einmaligen Schöpfungen auch auf eine größere Zahl von Menschen fällt. So wie aber beim Kometen sich die Helligkeit des Schweifes allmählich mit der Verbreiterung verliert, um endlich im allgemeinen Dunkel aufzugehen, so sind auch die Nachläufer der Genies mit der zunehmenden Entfernung vom Genie und der zunehmen den Größe ihrer Zahl nur noch schwache Abbilder ihres Herrn und Meisters. Dennoch aber helfen ſie mit, das Bedürfnis auch der breiteren Massen eines Volkes nach Kunst und Kunstbesig zu erfüllen. So häuft sich vornehmlich durch ihr Wirken allmählich ein künſt lerischer Besizstand an, der natürlich nur selten mit dem durch das Vorbild gegebenen Maßstab gemeſſen werden kann . Allein trokdem brauchen die Arbeiten nicht schlecht zu sein, sondern im Gegenteil, sie find als ehrlich bestrebte Nachahmung eines guten Vorbildes tausendmal besser als die Verlogenheit einer sogenannten neuen Kunst , deren einzige Rechtfertigung nur in dem eben noch nicht Dagewe senen liegt , ohne aber das Stigma des Genialen an ihrer Stirn zu tragen. Dieser mehr oder weniger ſolide künstlerische Hausrat einer Nation wird aber infolge der größeren Zahl der Mit- und Nachläufer allmählich so umfangreich werden, daß zum mindesten ein Teil des weniger Bedeutenden von selbst wieder ab= gestoßen werden muß, beſonders wenn es einer Zeit gelingt, z . B. auf dem Wege mechanischer Reproduktionen, an die Stelle schlechterer Nach oder Neuschöpfungen gute Kopien besserer Vorbilder zu setzen. Nachdem außerdem im Laufe der Jahrhunderte sicher neue Genies auftauchen, die ihrerseits auch wieder Nachahmer finden, wird hier ein fort፡ gesetter Prozeß der Verdrängung des vorhandenen Kunstbesies durch einen neu hinzukommenden statt finden. Damit aber erhebt sich nun die Frage der Wertung des Kunstwerkes an sich. Die natürlichste Beantwortung findet diese Frage für jeden einzelnen Fall durch das Inerscheinungtreten des sofort ersichtlich überlegenen, d. h. Besseren. Denn dieses Bessere wird sich, wenn auch oft nach schwersten Kämpfen, doch im Laufe der Zeit allmählich d u r chringen und dabei genau soviel von früher verdrängen, als es zur Behauptung des eigenen Daſeins an Raum und an Aufmerksamkeit benötigt. Viel schwieriger ist diese Frage aber dann zu lösen, wenn der Kunst besiz der Nation bedroht wird von dem Eindringen einer nicht durch die eigene künstlerische Höhe geheiligten und damit berechtigten neuen Welle von Kunstwerken, als vielmehr durch den Angriff einer im 36

tiefsten Grund amußischen unkünstlerischen Produktion, die aus all gemeinen weltanschaulichen oder politischen Gesichtspunkten lanciert, propagiert und gefördert wird. Dies war in unserer heutigen Zeit der Fall. Von all den fraglichen Machwerken unserer sogenannten „ moder nen Kunst“ hätten kein 5 v. H. irgendeinen Plaz im Kunstbesitz des deutschen Volkes erobern können, wenn sie nicht durch eine mit der Kunst an sich in gar keinem Zusammenhang stehende, sondern poli፡ tisch - weltanschaulich orientierte Propaganda der öffentlichen Meinung aufgeredet , ja, durch ähnlich ein gestellte politische Faktoren aufgenötigt worden wären. Wie tief die Abneigung des Volkes gegenüber einer durch solche Pro dukte zugemuteten Bereicherung seiner Kunst ist, mögen alle ersehen aus den Eindrücken, die die Besichtigung der Ausstellung „ En tartete Kunst" in München bei den Beschauern hinterläßt. Allein nichtsdesto weniger ist es einer geschickten, ja, gerissenen jüdischen Kultur= propaganda gelungen, diese erbärmlichsten Machwerke, wenn auch nicht dem gesunden Einzelmenschen, so aber zum mindesten seinen berufenen fünstlerischen Sachwaltern" sogenannten aufzuschwätzen, in unsere Galerien hineinzuschmuggeln und damit letten Endes doch dem deutschen Volk aufzuoktroyieren. Hier kann nicht von einem natürlichen Prozeß der Verdrängung etwa überalterter und damit mehr oder weniger verblassender Kunstwerke durch glänzende neue Arbeiten gesprochen werden, sondern von einer Vergewaltigung des Kunst empfinden s und legten Endes auch des nationalen Kunſtbeſigſtandes durch eine Anzahl von Betrügern , die, als Maſſenerscheinung auftretend, mit frecher Stirn von sich be haupten, den schöpferischen Typ einer neuen, ,,modernen" Kunst zu repräsentieren. Inwieweit dieser freche Überfall auf unsere Kultur und unseren nationalen Kunstbesitz gelungen ist, mögen Sie alle ersehen aus den Ankäufen, die durch Staatsgelder oder durch sonstige Mittel aus öffent licher Hand erfolgt sind. Von diesen Werken nun den nationalen Kultur . besik zu säubern , ist eine heilige Pflicht einer politischen Leitung , die sich selbst als im stärksten Gegensaz stehend ansieht zu jenen dekadenten Kräften , die diese Machwerke dem deutschen Volke aufgenötigt haben ! Daraus ergibt sich für uns aber zwingend die Notwendigkeit, sehr oft eine kritische Betrachtung anzustellen über den Wert eines Kunstwerkes an sich.

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Wenn wir nun vom Werte des Kunstwerkes an sich sprechen, dann wollen wir zunächst die Tatsache berücksichtigen, daß die größten Kunſt leistungen der Menschheit ihrer Zeit vorangingen , das heißt also, daß sie in der Zeit ihrer Entstehung von der großen Masse der Mitbürger meist als etwas Neues angesehen worden waren und oft nur von einem begrenzten Teil ſofort verstanden wurden, im übrigen sich aber erst allmählich das allgemeine Verständnis erkämpfen mußten. Ja, dies ist geradezu ein Kennzeichen der allergrößten künstlerischen Leistung, daß sich in ihnen ein Schritt in der unbewußten Erkenntnis des Tatsächlichen nach vorwärts vollzog, dem die Mitwelt nur erſt allmählich nachfolgen konnte. Das Recht zur Verdrängung bestehender Kunſt leistungen kann aber auf alle Fälle nur solchen Neuschöpfungen zuerkannt werden , die eine größere Wahrheit in sich verkörpern und mithin der allge = meinen Erkenntnis und dem Verständnis ihrer Zeit auch wieder voraneilen werden ! Es gibt dabei manchmal allerdings auch eine zurückblickende Kunst, allein sie ist nur insofern berechtigt, als sich in ihr wieder eine schon verlorengegangene Rassenbesinnung ankündigt. Dann, wenn im Laufe einer Kunstentwicklung durch fremde, unvolk liche Einflüsse das Kunstwerk die innere Beziehung zum eigenen Blut und damit eigenen Rassenwert und Empfinden verloren hat , kann durch eine Wiederherstellung dieses ursächlichen Zusammenhanges eine Erneuerung der künstlerischen Leistungen auch dann eintreten, wenn an den Schöpfungen einer vergangenen Epoche angeknüpft wird , um von dort aus nun wieder den richtigen Weg nach vorne zu suchen. Ohne dem aber ist jede Rüdentwidlung der Kunst eine Fehlentwicklung. Denn sie führt die kulturellen Leistungen in eine Epoche weitester Vergangenheit zurück, auch wenn sie vielleicht in ihrer damaligen Höhe gleich ſein kann der Höhe unbedeutender Raſſen der Gegenwart. So kann sehr wohl die „ primitive Kunst“ von heute oder besser die Kunst der sogenannten Primitiven , in der wir nur Karikaturen erbliden können, wie sie zur Zeit noch verschiedene Negerſtämme fabrizieren, identisch sein mit weit zurüd liegenden künstlerischen Schöpfungen unseres eigenen Volkes. Ja, dies ist nicht nur wahrscheinlich, ſondern sogar sicher. Denn das Niveau dieser Zeichnungen entspricht, wie ich schon einmal erwähnte, der Betätigung fünf-, ſechs- oder siebenjähriger Kinder, damit aber dem Durchschnittsniveau auch der Spißenleistungen, die 88

unser eigenes Volk vor zwanzigs, dreißig oder vielleicht sogar fünfzig tausend Jahren eingenommen haben mag. Es kann aber nicht der Sinn einer Säuberung unseres kulturellen Besigtums sein, Leistungen einer fortgeschrittenen Zeit durch längst überholte Arbeiten einer weit zurüđ . liegenden Epoche zu ersehen oder ste gar durch sie zu ver drängen. Es muß daher der oberste Grundsaß bei der Wertung eines Kunstwertes immer sein , daß es in der Zeit seiner Entstehung einen Fortschritt und teinen Rückschritt bedeutet ! Ich kann daher sehr wohl eine an sich primitive Arbeit, die vor zweitausend Jahren entstanden ist, als Kunst werk werten und dieſe selbe Arbeit aber sofort schärfstens ablehnen, wenn ein heutiger so genannter Kunstbeflissener sie als Ausdruck unserer Zeit der Mitwelt aufzwingen will. Ich sehe dabei eine besondere Gefahr in dem Wort der ,,Kunst“. ader „Kultur“ besinnung. Kunst- oder Kulturbesinnung kann nicht bedeuten : Zurückstreben nach den Leistungen überwundener Zeit alter, ſondern könnte nur bedeuten : Wiederauffinden des vielleicht schon früher verlorengegangenen richtigen Weges einer eigenen raſS sisch - blutmäßig bedingten und damit natürlichen Kunst- und Kulturentwidlung . Man muß dabei aber erkennen, daß der wirkliche Künstler zu keiner Zeit sich bewußt in der Gestaltung seines künstlerischen Wollens eine sogenannte „ st i list is che“. Beschränkung auferlegte, sondern dies ſtets erst in den Augen der Nachwelt der Fall zu sein scheint. Das archaische Kunstwerk ist nicht das Produkt eines damaligen bestimmten Stil. wollens, ſondern das Ergebnis der damaligen Höchstleistung, alſo der legte Ausdruc des damaligen Sehens und des Vermögens, dieses Sehen in eine künstlerisch materielle Form zu bringen. Daher war dieſe von uns als archaisch bezeichnete Kunst einst angestrebte höchste Wahr haftigkeit, während ihre plumpe Wiederholung von heute nur eine höchst unkünstlerische Lüge ist. Wenn aber die Ergebnisse gerade der höchsten künstlerischen Ver anlagung fernste Zukunftsvorausahnung des Wirklichen sind und dem Gestalt geben, dann wird dieses schnellste Vorauseilen vor dem all gemeinen Verstand stets auch nur das Werk der seltensten künstlerischen Erscheinungen sein, das heißt: die höchste Kunstbegabung zeichnet sich immerdurch äußerste Vereinsamung aus. Es wird daher eine wahrhafte epochale neue Kunſtleiſtung immer nur als das Werk des einzelnen begnadeten, der übrigen Menschheit 39

seherisch vorauslebenden Mannes sein und niemals das Er gebnis einer allgemeinen durchschnittlichen Kol lettivleistung. Es ist daher von vornherein festzuhalten, daß zwischen dem höchsten Genie und der größten Zahl ein ewiger Gegensatz besteht. Das Genie ist die Einzelperson und das nur Durchschnittliche bleibt die Masse. Darin liegt aber der stärkste Beweis für den Unsinn unserer soge= nannten „ modernen Kunst", denn sie versucht bewußt, die Leistung des Genies durch eine sogenannte „ Maſſenleistung“ zu ersehen. Das heißt also, nicht eine strahlende Begabung tritt vor das Volk und schenkt ihm das neue Kunstwerk, sondern eine Unzahl von Stümpern fabriziert minderwertigste Machwerke und beginnt nun mit der Zahl gegen die Seltenheit der wirklich ewigen Kunst zu operieren ! Die sogenannte „,moderne Kunſt" trumpft also mit einer allgemeinen Gemeinschaftsarbeit auf. Daher ist sie aber weder modern noch ist sie überhaupt eine Kunst. Denn es könnte sehr wohl einen neuen und damit meinetwegen also modernen Künstler geben, es kann aber nicht geben eine Kunst des Jahrganges 1937 oder 1940. Dem Genie aber, das nun die Welt mit einer wirklichen neuen ful turellen Schöpfung beglückt, liegt die Kenntnis des vorhandenen Kunst gutes nach seiner Art und in seiner Technik als selbst verständ ፡ liche Voraussetzung zutiefst im Blut , im Verständ፡ nis und im Können. Es beherrscht die schon vorhandene Technik souverän und gestaltet auf ihr fußend das neue Kunstwerk, das dem Verständnis seiner Zeit vielleicht vorauseilend sich möglicherweise erst in Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten die allgemeine Zustimmung sichern wird. Der wirklich zum Höchsten berufene, schöpferisch be gnadete Künstler beherrscht das bisher Geschaffene in seinem tiefsten Sinn und in seiner Technik und entwickelt daraus ſeine eigene Leiſtung. Diese schöpferisch begnadeten Menschen sind jedoch nur die Ausnahme. Sie allein aber bereichern den wahren Kultur besik der Menschheit. Sie sind zugleich aber auch die toleran testen Verehrer der Leistungen der Vergangenheit. Sie wissen, was sie diesen Kulturschöpfungen der Vergangenheit selbst zu verdanken haben! In ihnen lebt die souveräne Überzeugung vom Wert ihrer eigenen Schöpfung. Sie leiden daher auch nicht unter der Angst, vom Vergan genen überlistet zu werden. Im Gegenteil : sie freuen sich darauf, ihr Werk hineinstellen zu können in diese Schau der früheren oder gegen wärtigen Großen und ihrer Leiſtungen, und sind dabei überzeugt, daß sie sich durch ihre eigene Arbeit einen Ehrenplak erkämpfen werden in dieser Galerie der unsterblichen Ahnen. Erst ihre Trabanten pflegen sich schwieriger bemerkbar zu machen, und es hebt dann im einzelnen

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das Ringen an zwischen ihren Werken, die ſelbſt nur Durchschnitt sind, mit ähnlichen Werken der Vergangenheit. Und hier wird die Regel die ſein, daß aus dem Beſik und aus dem Gedächtnis der Menschen lang ſam die kleineren Werke entſchwinden, um aber ebenfalls nur vorüber gehend neuen Platz zu machen . Nur die wahrhaft Großen bleiben immer bewahrt und sind der dauernden Verehrung sicher. Sie leiden ja auch nicht durch die Größe ihrer Zahl ! Bei der Beurteilung des Kunstwerkes wird dabei auch von vorn herein zu berücksichtigen sein, die dem Künstler gestellte oder ihm vor geschwebte Aufgabe und das ihm zur Verfügung stehende Material. Und hier ist jedes Kunstwerk von vielen Erscheinungen seiner Umwelt mitbestimmt und mitbedingt. Der Künstler lebt nicht im leeren Raum , wohl abertundies sehr oft seine Kri= tifaster ! Er gestaltet nicht nur, sondern er wird auch selbst bewegt. Schon die Ursache der Entstehung des Kunst werkes, der Auftrag, iſt oft beſtimmend für das Ergebnis. Zeitgeschicht liche Auffassungen, geschichtliche Erkenntnisse, kulturgeschichtliches Wiſſen, alles dies hilft mit an der Gestaltung seines Werkes. Es ist unmöglich, das Gemälde eines Meisters des 17. Jahrhunderts abzulehnen, weil sich aus seiner kulturgeschichtlichen Kenntnis des römischen Lebens für unser Auge zahllose uns heute bewußt gewordene Stilwidrigkeiten aufzeigen. Hier muß an das Kunstwerk von einem höheren Gesichtspunkt aus herangetreten werden. Es gibt nicht nur einen Respekt vor den national - materiellen Besitztümern eines Volkes, ſondern auch einen solchen vor den k u 1 turellen ! Und dieſer Respekt hat dann auch zu gelten, wenn im einzelnen gewiſſe Auffaſſungen der Gegenwart nicht mehr übereinstimmen mit der das Kunstwerk beſtim menden oder durch das Kunstwerk selbst vertretenen Vergangenheit. Vor allem: jedes gewaltige Kunstwerk trägt seinen eigenen Wert insich. Es kann nicht mit anderen Maßstäben gemessen werden. Es ist unmöglich, im Jahre 1940 aus einer bestimmten politischen oder weltanschaulichen Einstellung heraus sich einen Maßstab zu ſchaffen, um ihn dann anzulegen an den weltanschaulichen Gehalt der Kunstwerke vergangener Zeiten und diese dann entweder zu bejahen oder im nichtzutreffenden Fall abzulehnen. So wenig es möglich ist, die leiblichen Vorfahren nach ihrer besonderen Einstellung zu Pro blemen der damaligen Zeit heute im einzelnen anzuerkennen oder zu verdammen, so wenig ist es auch möglich, ein wahrhaftes Kunstwerk einfach deshalb nicht gelten laſſen zu wollen, weil das in ihm veran schaulichte oder dargestellte Ideal der damaligen Welt unsern heutigen 41

Auffassungen nicht mehr genügt, oder ihnen vielleicht sogar entgegen. steht. Da die Kunst in vielen Fällen sich in ihren Darſtellungen den Er eignissen ihrer Zeit zuwenden muß , würde mithin stets dann, wenn eine nachfolgende Periode zu anderen Auffassungen kommt, die künst lerische Gesamtleistung der davorliegenden Epoche auszulöschen sein. Es ist aber unmöglich, die antike Kunst etwa deshalb abzulehnen, weil sie heidnisch war und unterdessen eine christliche Welt kam, wie es genau so unmöglich ist, eine christliche Kunst abzulehnen, weil manche unterdeſſen auch zu ihr nicht mehr in voller Übereinstimmung stehen! Es ist unrecht , an die großen kulturellen Schöp fungen gewaltiger fünstlerischer Heroen den oft sehr zeitbedingten Zollstab augenblicklich herr schender Auffassungen anzulegen. Nur ein amusisch vers anlagtes Wesen kann zu einem so unmöglichen Verfahren greifen. Allein nicht nur dies: Es ist ein solches Vorgehen auch eine Respektlosig . feit vor unserer großen Vergangenheit , und außer dem eine geschichtliche Beschränktheit. Nur ein national respektloser Mann wird Mozarts „ Zauberflöte" verurteilen, weil sie vielleicht im Text weltanschaulich seinen Auffassungen ent gegensteht. Ebenso wird nur ein Ungerechter Richard Wagners Ring ablehnen, weil er nicht den christlichen Anschauungen entspricht ; oder Wagners ,,Tannhäuſer“, „ Lohengrin “ und „ Parſival“, weil sie umge kehrt nicht im Sinne anderer Erkenntnisse gehalten zu sein scheinen. Das große Kunstwerk trägteinen absoluten Wertin sich. Dieser Wert wird nicht gemessen mit dem Maß 3 stab einer das Kunstwerk als solches gar nicht berüh . renden mehr oder weniger zeitlich bedingten Auf fassung ! Wenn im übrigen jede Generation das Recht in Anspruch nehmen würde, Kunstwerke ihrer politischen, weltanschaulichen oder religiösen Vergangenheit einfach auszurotten, dann würde sicherlich vor allem jede politische Umwälzung sofort die Ver nichtung der in einer anderen politischen Umwelt groß gewordenen Kultur bedeuten. Dies ist aber genau ſo finnlos, als es sinnlos wäre, in einer nationalsozialiſtiſchen Wirt ſchaftsauffaſſung alle materiellen Werte zu vernichten, die unter nicht nationalsozialistischen Gedankengängen im Laufe der Jahrhunderte entstanden und aufgespeichert worden sind. Vor allem aber wird Kunst überhaupt nicht widerlegt durch Lite

ratur, durch Reden oder durch Schreiben, sondern nur durch bessere Lei stungen. Musik kann nur widerlegt werden durch Muſik, Dichtkunst nur durch Dichtkunst, Baukunſt nur durch Baukunst, Tanz nur durch Tanz,

Bildwerke nur durch Bildwerke und niemals durch literarische Be trachtungen. Denn wäre dies möglich, dann könnte man ja ohne weiteres künſte lerische Kulturleistungen einfach aus dem Besitzſtand eines Volkes her. ausreißen, ohne daß ein Ersatz für sie einträte. Dies hieße aber in Wahrheit doch nichts anderes, als den kulturellen Besitzſtand einer Nation allmählich zerstören und an seine Stelle ein Vakuum ſehen. Es können aber selbst die scheinbar überlebtesten Kulturschöpfungen nicht überwunden werden durch eine dann eintretende Leere, höchstens erfüllt noch von dem Geschwäg literarischer Schreiberlinge, sondern nur ge schlagen und ersetzt werden durch neue, und zwar bessere Leistungen. Es ist daher das oberste Gebot bei jeder Kunſt wertung die Pflicht der größten Toleranz gegen . über der wahrhaft großen kulturellen Schöpfung der Vergangenheit. Eine ſelbſt große Zeit wird es sich erlauben können, sowohl politisch als auch kulturell die Arbeit der Ahnen mit jenem Respekt zu behandeln , mit dem sie selbst wünscht , daß auch ihr Zeitalter einst von den Nach ፡ kommen geachtet wird. Sie wird sich im Gegenteil bemühen, diesen Leistungen der Vergangenheit ihre eigenen zum Vergleich gegen überzustellen, und es dann der Nachwelt überlassen, die Wertung vor zunehmen und, wenn schon erforderlich, die dann notwendige Auswahl zu treffen. Dies wird das stolzeste Kennzeichen einer wahrhaft großen schöpferischen Zeit sein. Sie wird dafür einst nicht beurteilt werden an dem , was sie einriß , sondern nur an dem , was sie selbst gebaut und gestaltet hat ! Vor allem aber möge jeder einzelne in einer solchen Zeit bedenken, daß es das ausschließliche Vorrecht der Genies ist, Größeres, Beſſeres, Neues zu gestalten, und der traurige Fluch der Herostraten, Altes ein zureißen und zu verbrennen. Wenn wir daher heute von einer Kunst wertung sprechen, dann wollen wir zusammenfaſſend unter dieser Kunstwertung verstehen den ehrfurchtsvollen Re spekt vor allen aufrichtigen großen Leistungen unserer Vergangenheit. Die beste Wertung nehmen wir aber vor durch höchste eigene Anstrengungen. Wir alle sind uns bewußt, daß es nicht genügen kann, das Vorhandene nur zu bewahren, ſondern daß es nunmehr not wendig ist, auch in unserer Zeit einen stolzen Beitrag zu diesem großen, unſerem nationalen Kulturbesik zu liefern. Es ist kein Zufall, daß im Leben der Völker die Zeiten der Dichter und der Sänger nicht immer zuſammenfallen mit den Epochen großer politiſcher Erhebungen, Welt schicksale entscheidender Kämpfe. 43

Nicht nur, daß dem Dichter und Sänger erst der geschichtliche Anlaß gegeben werden muß, der ihn zu einer nachträglichen Verherrlichung der Handlung oder der Persönlichkeit inspiriert, nein, was die schöpferische Kraft des Künstlers begeistert, kann in bewegten Zeiten nur zu leicht ihn selbst mit zum Handeln zwingender Tat = kraft erfüllen. Nicht immer trägt der Sänger in der einen Hand das Schwert und in der anderen die Leier. Nur zu oft geraten die heiß blütigen Menschen in ſturm- und drangvollen Jahren auf den Weg der Helden, während sie sonst sicherlich auf dem der Musen geblieben wären . Ja, vielleicht ist die höchſte dichteriſche Gestaltungskraft auch nur eine Art des Auslebens eines vorhandenen heißen Herzens, das den Mann sonst in den Kampf des Lebens selbst mit hineingeriſſen haben würde . Wenn also in den lezten Jahren und Jahrzehnten eine Verarmung an großer dichterischer und musikalischer Gestaltungs traft eingetreten zu sein scheint, dann ist neben anderen Gründen sicherlich dieser eine mit entscheidend, daß sehr viele in ihrem Inneren musisch veranlagte Menschen heute Geschichte machen , stattſie zu beschreiben , daß heißt, sich das Leben von Helden selbst erwählt haben , statt es zu besingen. Und der Feuergeist in unserer Jugend findet ſeit über einem Vierteljahrhundert wahrhaftig genug andere Möglichkeiten , um sich auszuleben , als die des nur wiedergebenden , dichterischen überschwan ges oder der musikalischen Gestaltung. Wer weiß , wieviel gottbegnadete Künstler sich haben befunden unter jenen zwei Millionen mögen , die zum Teil als jugendliche Freiwillige mit Liedern auf den Lippen noch im Tode das Be kenntnis zu einem wahrhaft musischen Heldentum abgelegt haben ! Dann aber schlug die national ſ o zi a l i ſt iſ che Bewegung unzählige Menschen so se hr in ihren Bann , daß sie nicht nur Beruf und Stel = lung , sondern sogar Weib und Kind vergaßen , um für die Erhebung ihres Volkes in den Reihen der neuen Gemeinschaft zu kämpfen. Wer sich so der letzten Bindungen zur normalen bürgerlichen Um welt entäußert, der kann sehr wohl auch den Verzicht ausge sprochen haben auf das künstlerische Ausleben seines starken Ichs , ohne daß ihm dies auch nur bewußt zu werden brauchte. Nach Beendigung dieses weltgeschichtlichen Kampfes wird der vorhandene heiße Lebensdrang mancher junger Schwärmer von selbst wieder einen anderen Weg zur Äußerung aufsuchen und finden. 44

Dieser verständlichen Verpflichtung kühner Menschen durch das Verlockendere der Tat ist es aber nicht ausschließlich zuzu schreiben, wenn in den letzten Jahrzehnten ein faſt erschütternder Man gel an künstlerischen Qualitäten einzutreten schien. Denn dieses Nach laſſen war zum Teil schon vor dem Kriege zu bemerken, obwohl in der bürgerlichen Welt vor 1914 nur sehr wenig von Heroismus zu ſpüren war. Der Grund für den schon damals auftretenden Mangel an künst lerischer und besonders schöpferiſcher Originalität lag nun weniger am Fehlen solcher Erscheinungen an sich, als vielmehr an Vorgängen, die ihr Emporkommen teils verhinderten, teils der Mitwelt verschwiegen. Es war der Fluch der sogenannten „ modernen“ Kunstbetätigung, die die Literaten propagierten und machten, daß gerade durch sie jede wirk liche wertvolle neue Kraft entweder verschreckt oder erstickt wurde. Denn wie schon betont, ist das Genie stets nur eine Ausnahme und damit eine Einzelerscheinung . Es wird sich als solche stets über einen gewiſſen ſoliden Querschnitt allgemeiner Leiſtungen zu erheben haben. Seine eigene Voraussetzung bleibt daher gerade die Erhaltung dieses geſunden allgemeinen Durchschnitts als Baſis und als Boden. Die höchſte Originalität ist aber nun einmal nur wenigen be sonders Bevorzugten zu eigen. Es gibt deshalb auch keine Kunst, die am laufenden Band immer Neues und Originelles produziert, ſondern es gibt nur einen allgemein anerkannten so liden Durchschnitt , aus dem sich die Originale dann herausheben ! Sie tun dies aber nicht, um dann als einſame Lichter eines Tages wieder spurlos zu verlöschen, sondern sie tun es als Fadelträger , um anderen den Aufstieg zu ihrer eigenen Höhe zu zeigen und zu erleichtern. Damit aber wird, ohne es ſelbſt zu wollen, der Künstler von Format fast immer der Meister einer Schule sein. Wie gering nun oft die Differenzen zwischen ihm und seinen be gabtesten Anhängern ſein können, vermögen wir aus der Schwierigkeit, nachträglich die Herkunft solcher Arbeiten einwandfrei festzustellen, zu erkennen. Wie oft muß selbst die sorgfältigste Untersuchung die Mög lichkeit zugeben, daß das Werk sowohl vom Meister als aber auch viel leicht aus seiner Schule, d . h. aus der von ihm befruchteten Umgebung, stammen könnte. Wo wäre aber auch die Menschheit hingekommen, wenn ihre erleuchteten Geister außer den Bewunderern keine Nachahmer ge funden hätten? Es gäbe keine menschliche Kultur , wenn die Genies nur wie Meteore aufleuchteten und dann wieder verglimmen würden , ohne irgendeine wei= tere Spur von sich zurückzulassen. Sie sind als Genies die Pioniere , die nicht nur anderen vorangehen , sondern vor allem diese auch nach sich ziehen. Dies ändert nichts und beschränkt nichts an ihrem Ruhm, und damit an

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ihrer Bedeutung. Im Gegenteil . Dies erhöht nur den Wert ihrer geschichtlichen Arbeit. Nur dadurch ist die menschliche Kultur immer wieder auf ein höheres Niveau gebracht worden, dem die breiteren Massen sich nun anzu gleichen bemühen . So entsteht ein sich fortwährend nach vorwärts schiebender Strom , aus dem immer wie der vereinzelte geniale Naturen aufzuleuchten beginnen , um neue Zieledes menschlichen Strebens abzusteden. Es kann daher im wesentlichen eine wertvolle Originalität nur von den ganz großen Geistern verlangt werden, während der Durchschnitt, das heißt die Maſſe der auch künstlerisch Tätigen sich stets in einem durch die Genies abgesteckten Rahmen zu halten pflegt. Der jahrzehntelange literarische Angriff gegen dieſen ſoliden Quer schnitt einer Kunstbetätigung führt damit aber nur zur Kunsta schwindelei , das heißt die immer wieder verlangte „ Öriginalität“ kann von der Masse der Kunstschaffenden nicht gefunden werden durch das Herausheben nach vorne - denn dies ist, wie schon betont, nur den seltensten Einzelerscheinungen vorbehalten - sondern durch ein freches Herausspringen nach rückwärts ! Und dieser Weg nach rückwärts aller dings ist leicht und kann von fast jedem beschritten werden, sofern hier nur die nötige Portion Frechheit oder Unverschämtheit einerseits und die erforderliche Geduld oder Dummheit andererseits zur Verfügung stehen. Der Weg von der heilig -ernstgemeinten Arbeit unserer guten alten deutschen Meister zu den großen Malern des 17., 18. und 19. Jahr hunderts war sicherlich schwerer als der Weg vom Durchschnitt einer anständigen Kunst des 19. Jahrhunderts zur primitiven Krizelei unserer sogenannten Modernen , deren Produkte nur deshalb aufzu fallen pflegen, weil sie ein paar tausend Jahre hinter der heutigen Zeit zurückliegen. Diese schmachvolle Rüdent widlung aber haben unsere Lite raten verbrochen. Ihnen gelang es, durch eine fortwährende Anwen dung des Wortes „ Kitsch“ auf eine gut gewollte anständige Mittel leistung jene eraltierten Verirrungen zu züchten, die einer literarischen Blasiertheit vielleicht als intereſſante oder gar phänomenale Abwechse lung erscheinen mögen, tatsächlich aber ein schandbarer Rückſchritt ſind, ein Kulturverfall, wie er zu keiner früheren Zeit jemals stattgefunden hat, aber auch nicht stattfinden konnte, weil noch niemals den Literaten . ein so unverschämter Einfluß auf die darstellende und bildende Kunst zugestanden worden war. 46

Dabei ist es nun belustigend zu sehen , wie die Produkte dieſer ſoge nannten „ Modernen" selbst am allerwenigsten etwa als „ Original " oder „Originalität" gewertet werden können. Im Gegenteil : alle diese sogenannten modernen Künstler sind die kläglichsten und hilflosesten Kopisten aller Zeiten. Freilich keine Kopisten des Anständigen, sondern solche des Un finns ! Sie blasen sich auf und nörgeln über die Baukunst vergan gener Zeiten trotz des damaligen geradezu unermeßlichen Reichtums an Formen und verarmen dabei selbst in der Nachäffung eines einmal angefangenen Unfugs bis zum Stumpffinn . Wie lange glaubte man denn wohl, daß es als besondere „ Originalität“ würde gelten können, Türen statt gerade verkehrt in eine Hausfront zu sehen oder Wände statt jeder Gliederung einfach glatt zu lassen, oder Erker statt viereckig dreieckig anzukleben, oder Fenster statt statisch richtig in die Front un ſtatiſch und falsch am oder um das Eck anzubringen ? Sowie an einem Plaz aber auch nur mit einem solchen Unsinn der Anfang gemacht wurde, stürzten sich sofort ganze Schwärme unserer literarisch befruch teten jüngeren und älteren Kunstgestalter auf diese Möglichkeit einer neuen, allerdings schon sehr billigen Originalität und kopierten sie viel stupider und geistloser nach, als der schlechteste Baumeister des 19. Jahr hunderts irgendeine uns heute vielleicht vollkommen fremde Re naissance-Architektur nachzuahmen vermochte. Dieses Literatengebell gegen den anständigen und soliden Durch schnitt war daher mit die entscheidendste Ursache für das langſame Ausfallen wirklich bedeutender und damit die Menschheit nach vor. wärts bringender Künstler. Es ist nicht wegzuleugnen , daß in eben dem Maß , in dem im 19. und gegen das 20. Jahrhundert zu und in dieses hinein die Kunstliteratur zunahm , die Zahl der wirklich großen Künstler abzunehmen anfing ! Ist es nicht tragisch, feststellen zu müssen, daß im vergan genen Jahrhundert die muſikaliſchen Genies eine förmliche Kette bil deten, bis sie dann allmählich im dauernden Kampf gegen das Lite ratentum so aufgerieben wurden, daß wir heute in einer wahr . haft erschreckenden musikalischen Öde zu leben ge zwungen find. Wir erhielten unzählige Mitarbeiter an geistreichen Musikzeitschriften, aber wir verloren die schöpferiſchen Komponisten ! Wenn wir diesen tatsächlichen Zustand bedenken, dann ergibt sich für uns aber auch ohne weiteres der Weg, den wir einzuschlagen haben, um wieder zu einer gesunden Kunst gelangen zu können. Dann aber ist es am Ende auch nicht so tragisch, daß uns im Augenblick das Schicksal zum Beiſpiel jene Fülle von Komponiſten ver 47

sagt hat, die besonders in den ersten zwei Dritteln des vergangenen Jahrhunderts den Ruhm unserer deutschen Musik befestigten. Denn diese haben gottlob soviel geleistet, daß wir schon eine künstlerische Tat vollbringen, wenn wir wenigstens ihre Werke dem deutschen Volke in bester Form vermitteln. Denn wie viele Deutsche haben nun wirklich einen Anteil an den großen muſikaliſchen Schöpfungen unseres eigenen Volkes oder der uns verwandten Nationen ? Leben wir nicht in einer Welt, in der ein ganz kleiner Klüngel übersättigter Parasiten in lähmender Blaſiertheit die größten Kunſtſchöpfungen mangels jeder auf anderen Gebieten sich erstreckenden ausgleichenden Tätigkeit über hat, während unzählige Millionen im Innersten viel aufgeschlos= senere Menschen - einfach nicht die Möglichkeit finden, mit dieſen Werken auch nur in Berührung zu kommen ? Wie viele Deutsche kennen denn überhaupt die großen Meisterleistungen unserer Kunst ? Und vor allem , wie viele Deutsche wurden denn zur inneren Aufnahme dieſer Werke bewußt erzogen ? Ist es nicht ein trauriges Zeichen unserer heutigen Zeit, daß in Städten, die vor hundert Jahren ein Opernhaus mit 2000 Plätzen auf knapp 50 000 Einwohner besaßen, heute dieses selbe eine Opernhaus - aber in der Plazzahl durch sicherheitspolizeiliche Vor schrift sogar noch wesentlich beschränkt - noch immer als einsamer Tempel der höheren Musikkunst steht, obwohl die Einwohnerzahl der Stadt fich unterdes mehr als verzwölffacht hat ? Wundern wir uns, wenn bei einer solchen Vernachlässigung der Millionenmaſſe unſeres Volkes künstlerisch vorhandene Qualitäten einfach deshalb verlorengehen, weil an sie niemals jener große Anstoß aus dem Leben kam , der so oft entscheidend ist für die spätere Entwicklung der Laufbahn des einzelnen Menschen ? Ich glaube, wir können vor der deutschen Geschichte und vor unseren Nachkommen kul turell heute gar nichts Beſſeres tun, a ls alles das ehr fü r ch t i g zu pflegen , was große Meister der Vergangenheit uns hinterlassen haben. Und wenn ein ganz kleiner Kreis überzüchteter Degeneraten an der Urwüchsigkeit dieser wahrhaft deut schen Kunst keinen Gefallen mehr findet, oder an ihr kein Intereſſe mehr hat, und statt dessen zu rüd strebt nach einer ihrer eigenen Ver anlagung näherliegenden ,,Primitivität“, dann ist es aber erst recht unsere Pflicht, ohne jede Rücksicht darauf das breite und gesunde Volk zu dieſer unserer deutschen Kunst zu führen. Denn es ist eine Beleidi gung für die Großen unserer Vergangenheit, anzunehmen, daß sie nur gelebt haben, nur dichteten und musizierten für eine kleine Schicht durch und durch korrupter und fauler Existenzen. Das Volk aber ist viel zu 48

einfach und natürlich, als daß es nicht Gefallen finden würde an der natürlichen Größe seiner alten Meister. Fragen Sie doch die Maſſen, die abwechselnd in die „ Entartete Kunst“ und in die Ausstellung der Deutschen Kunst hineingehen oder die die Werke in unseren Museen besuchen, was auf sie mehr Eindruck macht. Fragen Sie diese gesunden Menschen, und Sie werden eine eindeutige Antwort bekommen. Aber fragen Sie nur ja nicht jene äußerlich und innerlich blaſſen Erscheinungen einer gewiſſen intellektuellen Dekadenz ! Denn dieſe ſind nicht das deutsche Volk ! Es ist daher die erste große Aufgabe des neuen Dritten Reiches , daß es die kulturellen Werke der Vergangenheit sorgfältig pflegt und sie der brei ten Masse unseres Volkes zu vermitteln versucht. Und auch dies mit Verſtändnis, großzügig und vernünftig, denn es iſt ganz klar, daß der von des Tages Arbeit oder von vielen Sorgen gequälte Mann nicht immer fähig ist, am Abend schwerste künstlerische Probleme aufzunehmen und sich mit ihnen ins Bett zu legen. Wer mit Sorge kämpfen muß , braucht das Lachen notwendiger, als wer vom Leben selbst immer nur angelächelt wird. Es soll daher auch das Theater nicht nur der ernſten, sondern auch der heiteren Muſe dienen, und sicherlich wird nur ein gewiſſer Prozentsak jener, für die eine gute Operette noch ein wahres Kunstwerk ist, das Verständnis zur letzten großen Oper finden. Allein dies ſchadet nicht nur nichts, ſondern es iſt dies gut. Das Entscheidende bleibt nur , daß wir uns bemühen , unser Volk wieder auf diesen Weg über Freude und Schönheit , wenn möglich , zum Erhabeย nen zu führen. Und es ist nicht der Beweis für die Unwürdigkeit eines Volkes, wenn es außer nach Brot auch nach Spielen ruft. Es würde im Gegenteil vielmehr den Beweis für die Minderwertigkeit des Menschen ſein, wenn er allein in Speiſe und Trank ausschließlich die Aufgabe und das Ziel seines Lebens sähe. Ob und inwieweit es uns gelungen ist, im deutschen Volk die Freude am Theater und damit an der Dichtung und Musik zu heben, kann jeder einzelne leicht selbst feststellen. Es ist hier seit dem Jahre 1933 eine Wende eingetreten, die ebenfalls eine Revolution bedeutet. Nicht umsonst ist eine der größten Organiſationen aller Zeiten ins Leben gerufen worden mit dem schönen Ziel, durch Freude den Men schen Kraft zur Lebensbehauptung zu geben , sie zu lehren , das Leben in seiner Härte mannhaft zu er tragen , aber auch nach seinem Glück mit Freude zu greifen.

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Wer aber durch eine solche Lebensauffassung in seinem prüden Innern verletzt zu sein behauptet, der kann in den gerichtlichen Ver handlungen der vergangenen Monate wohl gesehen haben, daß es besser ist , einem gesunden Lebensdrang sein Recht zu geben , als die gottgewollte Natur unvernünftig zu vergewaltigen. Wenn so auf einigen Gebieten der neue Staat nur als ein erhaltender in Erscheinung treten kann, dann tritt er aber auf einem anderen dafür schon als gestaltender auf. Ni e mals wurden in der deutschen Geschichte größere und edlere Bauwerke geplant , begonnen und ausgeführt , als in unserer Zeit. Und dies ist das Wichtigste. Denn die Architektur bestimmt auch Plaſtik und Malerei. Sie ist neben der Musik die urgewaltigste Kunst, die der Mensch erfunden hat . Auch sie wurde jahrzehntelang entehrt . Unter dem Motto der ,, Sachlichkeit“ erfolgte ihre Degradierung zum künstlerischen Unſinn, ja, zum Betrug. Während der ſchöpferiſchen Armut eines bürger lichen, liberalen Zeitalters schrumpften die Bauten der Gemeinschaft immer mehr zusammen gegenüber den Industriewerken, Banken, Bör sen, Warenhäusern und Hotels usw. bürgerlicher Kapitals- und Inter essengemeinschaften. So wie der Nationalsozialismus aber über dieſe Interessengemeinschaften die größere Gemeinschaft der Nation, des Volkes stellt, wird er auch den Werken dieser Gemeinschaft den Vorrang in der Repräsentation gegenüber den Privaten geben. Dies ist ent scheidend. Je größer die Anforderungen des heutigen Staates an seine Bürger sind , um so gewaltiger muß der Staat auch seinen Bürgern erscheinen. Wenn man aber so oft von volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten" redet, dann möge man bedenken, daß die meisten dieser Notwendig keiten schwere Anforderungen an die Opferbereitschaft eines Volkes stellen, ohne daß dieſes die Gemeinschaft auch so sichtbar sehen und ver stehen lernt, weshalb nun ein höherer Zwed ihren eigenen Intereſſen übergeordnet sein soll. Es gibt daher keine große Epoche im Völkerleben, in der nicht die Interessen der Gemeinschaft ihre überragende Bedeutung durch den sichtbaren Eindruck großer Architekturen anzuſtreben versucht haben. Die Leistungen und Ergebnisse dieses Strebens aber haben der Menschheit erst den richtigen Gemeinschaftsgeist vermittelt und damit die Vorausſeßung für die Schaffung und Erhaltung der mensch lichen Kultur gesichert und nicht das emsige Streben nur wirtschaftlicher Interessen nach Gewinn oder Dividenden usw. Di ese große monu mentale Betonung der Gemeinschaft hat mitgehol fen , eine Autorität aufzurichten , ohne die es weder eine dauerhafte Gesellschaft noch eine Wirtschaft

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der Gemeinschaft geben könnte. Ob diese Autorität nun ihre Wurzel in religiösen Institutionen oder in weltlichen fand, ist dabei einerlei . Die Autorität, die jedenfalls das deutsche Volk im 20. Jahrhundert vor dem Zuſammenbruch gerettet, es vor dem Chaos des Bolschewismus zurückgerissen hat, ist nicht die eines Wirtschafts verbandes, ſondern die der nationalsozialiſtiſchen Bewegung, der natio nalsozialistischen Partei und damit des nationalsozialistischen Staates ! Die Gegner werden es ahnen, aber vor allem die Anhänger müſſen es wissen: zur Stärkung dieser Autorität entstehen unsere Bauten ! Dieser Autorität ſoll nüßen , was Sie hier in dieser Stadt sich erheben ſehen, was in Berlin , in München , in Ham burg und in anderen Orten in der Planung begriffen und zum Teil schon zur Ausführung reif ist oder schon jetzt vor Ihnen fertig auf gerichtet steht! Dies ist die Tendenz, die diesen Bauwerken zugrunde liegt ! Und weil wir an die Ewigkeit dieses Reiches — ſoweit wir in menschlichen Maßstäben rechnen können glauben, sollen auch diese Werke ewige sein, das heißt, sie sollen nicht nur in der Größe ihrer Konzep tion , sondern auch in der Klarheit ihrer Grundrisse , in der Harmonie ihrer Verhältnisse ewigen An forderungen genüge n. Die kleinen Tagesbedürfnisse, sie haben sich in Jahrtausenden ver ändert und werden sich ewig weiter wandeln. Aber die großen Kultur dokumente der Menschheit aus Granit und Marmor stehen ebenfalls feit Jahrtausenden. Und sie allein sind ein wahrhaft ruhender Pol in der Flucht all der anderen Erscheinungen. In ihnen hat die Menschheit sich in den Zeiten des Verfalls stets von neuem die ewige Zauber kraft gesucht und auch immer wieder gefunden, um ihrer Wirrnis Herr zu werden und aus dem Chaos eine Neuordnung zu gestalten. Deshalb sollen diese Bauwerke nicht gedacht sein für das Jahr 1940, auch nicht für das Jahr 2000, ſondern sie sollen hineinragen gleich den Domen unserer Vergangenheit in die Jahrtausende der Zukunft. Und wenn Gott die Dichter und Sänger heute vielleicht Kämpfer ſein läßt, dann hat er aber den Kämpfern jedenfalls die Baumeister gegeben, die dafür sorgen werden, daß der Erfolg dieſes Kampfes ſeine unvergängliche Erhärtung findet in den Dokumenten einer einmaligen großen Kunst ! Dies mögen die kleinen Geister nicht verstehen ; aber sie haben ja unſeren ganzen Kampf nicht begriffen. Dies mag unsere Gegner ver bittern, allein ihr Haß hat unsere Erfolge auch bisher nicht zu verhin 4*

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dern vermocht. Einſt aber wird man in höchſter Klarheit begreifen, wie groß der Segen ist, der aus den gewaltigen Bauwerken dieſer geſchichte machenden Zeit in die Jahrhunderte hinausstrahlt. Denn gerade sie werden mithelfen, unser Volk politisch mehr denn je zu einen und zu stärken , sie werden gesellschaftlich für die Deutſchen zum Element des Gefühls einer stolzen Zusammengehörig feit , sie werden sozial die Lächerlichkeit sonstiger irdischer Differenzen gegenüber diesen gewaltigen gigantischen Zeugen unserer Gemeinschaft beweisen, und sie werden psychologisch die Bürger unseres Volkes mit einem unendlichen Selbstbewußtsein erfüllen , nämlich dem: Deutsche zu sein ! Diese gewaltigen Werke werden aber zugleich auch die erhabenſte Rechtfertigung darstellen für die politische Stärke der deutschen Nation. Dieser Staatsoll nicht eine Macht sein ohne Kultur = und keine Kraft ohne Schönheit. Denn auch die Rü stung eines Volkes ist nur dann moralisch berechtigt ? wenn sie Schild und Schwert einer höheren Miſſion ist. Wir streben daher nicht nach der rohen Gewalt eines Dschingis Khan , sondern nach einem Reiche der Kraft in der Gestaltung einer starken sozialen und beschirmten Gemeinschaft als Träger und Wäch ter einer höheren Kultur !

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Der Führer vor dem Reichsarbeitsdienst Meine Arbeitsmänner , meine Arbeitsmaiden ,

Parteigenosse Hierl ! Es genügt nicht, von einer Volksgemeinschaft zu träumen oder von ihr zu reden. Die Überzeugung, daß diese Gemeinschaft notwendig ſei, war vor uns vorhanden, und ſie ist auch heute wohl eine allgemeine. Allein, auch diese Gemeinschaft muß erkämpft und muß erarbeitet werden. Wie groß der Segen dieser Gemeinschaft ist, das sehen wir fast tag= täglich, wenn wir den Blick von Deutschland hinaus über andere Völker, Länder und Staaten gleiten laſſen. Dieſer große Segen, der in einer wirklich geſchloſſenen Volksgemeinschaft liegt, er rechtfertigt auch alle Anstrengungen, zu einer solchen Gemeinschaft zu gelangen. Und wie überall steht auch hier über dem Wort die Tat. Sie kann nicht aus einem bloßen Wunsch geboren werden, sondern der Wunsch muß sich verwandeln in einen Willen , und der Wille muß sich umsehen in eine Tat. Und die stolzeste Tat , die der Nationalsozialis mus zur Aufrichtung einer kommenden deutschen Volksgemeinschaft vollbracht hat , war die Grün dung des Reichsarbeitsdienstes ! ( Stürmiſcher Beifall der Hunderttausende.) Dieser Parteitag steht im Zeichen der Arbeit. Das Werk, das sichin euch uns vorstellt, ist auch nur ein Ergebnis unermüdlicher Arbeit. Ihr erster Arbeiter , meine Kameraden und Kameradin nen, ist ihr Führer , Parteigenosse Hierl ! ( Stürmische Heilrufe.) Er hat einen Gedanken aufgegriffen, einen Plan verwirk licht, aus zerfahrenen Anfängen jene Gemeinschaft geformt, die wir nun hier vor uns ſehen und die ihr ſeid , und er wird dieſe Gemeinſchaft weiter leiten und damit weiter entwickeln. Gewiß ist auch dies große Werk erst ein Beginn. Allein schon dieser Beginn ist für uns alle überwältigend . Ihr , meine Kameraden , ihr seid in diesen wenigen Jahren ein Teil unseres Vol . kes geworden , der gar nicht mehr weggedacht werden 333

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kann. (Anhaltende stürmische Zustimmungskundgebungen.) Ihr ge hört in diesen Staat, den die Partei begründet hat, genau so, wie die Wehrmacht hineingehört. I hr seid nicht mehr wegzudenken und seid auch niemals mehr wegzubringen ! ( Erneute stürmische Kundgebungen.) Und dies ist für uns eine erhebende Überzeugung, es zu wissen,daß bis in die fernsten Zeiten hinein Generation um Generation da s Gewehr des Friedens , den Spaten , schultern und mit ihm antreten wird zum Dienst an unserer Gemeinschaft und damit an unserem Volk. Es ist für uns beglückend, zu wissen, daß damit ein Garant neu ge schaffen wurde für die ewige Stärke Deutschlands, für die Größe unſeres Volkes und unseres Reiches. Ihr seid heute keine Phantasie mehr , sondern ihr seid jetzt schon eine gewaltige Wirklichkeit ! Möchten doch die Vertreter anderer Völker und anderer Auffassungen nur einen Blick hier hereinwerfen können, damit sie begreifen, was in dieſen knappen 4% Jahren geschafft worden ist, damit sie verstehen, daß sich hier ein neues Volk aufrichtet, das ebenso gewillt ist, mit Fleiß seiner Arbeit nachzugehen, wie aber auch entschlossen ist, sich von niemandem um sein irdisches Leben und sein Lebensrecht bringen zu lassen. Und möge jeder begreifen : Eine Nation wird reprä = sentiert durch ihre wertvollsten Kräfte ! Wer aber Deutschland kennen will, der muß auch diese Kraft hier sehen, und er wird dann den richtigen Eindruck gewinnen von dem deutschen Volk, dem neuen Staat und unserer neuen Gemeinschaft. So begrüße ich euch heute wieder und bin glücklich und stolz, das Gedeihen dieses Werkes feststellen zu können. Ihr seid mir da . mit ein Garant für die Durchsetzung des großen Zieles , das mir einst vorschwebte : „Ein Volk , ein Reich , eine Gemeinschaft , eine Kraft !" (Minutenlange, nicht endenwollende jubelnde Heilrufe brauſen über das Feld.) Wenn Deutschland nach außen hin die Macht seines Selbstschutes zeigt , dann zeigtes nach innenzugleich aber auch die Kraft seiner Arbeit. In beiden sehen wir die Sicherheit des Lebens unseres Volkes , dem wir angehören und dem wir mit Stolz angehören. Dieses Deutschland : Sieg Heil !

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Der Führer bei der Grundsteinlegung zum Deutschen Stadion Deutsche! In diesem geschichtlichen Augenblick, da ich nun den Grundstein zum Deutschen Stadion lege, erfüllen mich drei heiße Wünsche : 1. möge das gewaltige Bauwerk selbst zum Ruhm und Stolz des deutschen Volkes gelingen , 2. möge es der ewige Zeuge sein einer im Natio , nalsozialismus geeinten Nation und eines machtvollen Reiches. 3. möge es die deutschen Männer und Frauen für alle Zeiten ermahnen und hinführen zu jener Kraft und Schönheit , die der höchste Ausdruc des Adels einer wirklichen Freiheit sind. Ich erkläre damit im Jahre 1937 die Nationalsozialiſtiſchen Kampf spiele zu Nürnberg für eröffnet.

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Adolf Hitler spricht zur deutſchen Polizei ! Meine deutsche Polizei ! • Wie schwer im einzelnen die Stellung des Polizeibeamten als des sichtbarsten ersten Repräsentanten der Staatsautorität dem Volke gegen über ist, hat Ihr Führer, Parteigenoſſe Himmler , ſoeben umriſſen.

Im Jahr 1933 hat die nationalsozialistische Staatsführung als erstes sofort versucht, diese Stellung in Zukunft Ihnen selbst zu erleichtern . Mit der ausschließlichen Beschränkung ihrer Wehr auf die scharfen Waffen ist jenes so verhaßte und charakteristische Merkmal der No vemberzeit von der Polizei genommen worden. Wir waren damals der Überzeugung, daß es möglich sein muß, die Autorität des Staates, die Erfordernisse der Gemeinschaft gegenüber den Volksgenossen durchzu ſehen und wahrzunehmen auch ohne ein ſo beſchämendes Attribut, wie es der Gummi k n ü p p el geweſen war. Wir hatten damals die Auf fassung, daß es nur zwei Möglichkeiten gibt : Entweder, es genügt die Autorität der Persönlichkeit des einzelnen und die Autorität der Gemeinschaft durchzusehen, oder es ist dann notwendig, dieſer Autorität mit der schärfsten Waffe Respekt und Gehorsam zu verschaffen. Es ist aber unmöglich , die Bürger eines Volkes wie in Kolonien untergeordnete Stämme zu prügeln und damit zu entwürdigen. Heute weiß jeder Deutsche, daß der Polizeibeamte genau so ein Repräsentant des nationalsozialistischen Staates und damit der natio nalsozialistischen Volksgemeinschaft ist wie irgendein anderer Vertreter dieses Staates. Und er weiß daher, daß ihm der Polizeibeamte genau so als Freund, als deutscher Volksgenoſſe gegenübertritt wie irgendein anderer Träger der Autorität dieſes Staates. Er weiß aber auch, daß deshalb und gerade deshalb auch dieser Träger der Autorität des Staa tes entschlossen ist, dieser Autorität unter allen Umständen Geltung zu verschaffen. Er weiß , daß dabei auch vor dem Äußerſten und Lekten nicht zurückgeschreckt werden würde. Und umgekehrt weiß aber auch jeder Vertreter der Autorität dieſes Staates, daß auch hinter ihm dafür die Autorität des Staates steht, daß auch er von ihr gedeckt wird in seinem Dienſt am Volk und an unserer Volksgemeinschaft.

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Im Vollzug dieses Unternehmens, den deutschen Polizeibeamten seines früheren Charakters zu entkleiden, folgte dann die neue Unifor mierung der deutschen Polizei ; auch hier von dem Gedanken beherrscht, dieser Polizei auch äußerlich ein Bild zu geben, das des ersten jedem sofort in das Auge springenden Staatsrepräsentanten würdig ist. Nun soll ein Schritt weitergegangen werden. Die deutsche Polizei soll immer mehr in lebendige Ver bindung gebracht werden mit der Bewegung , die politisch das heutige Deutschland nicht nur reprä= sentiert , sondern darstellt und führt. Und zu diesem Zweck sollen Sie die heutigen Fahnen von mir selbst empfangen. Es ſoll damit ein neuer Akt der sichtbaren Eingliederung der deutschen Polizei in die große Front der marſchie renden und für die Nation kämpfenden deutschen Volksgemeinschaft erfolgen. Ich weiß, Sie werden diese Fahnen genau so tragen wie all die anderen Verbände, die berufen sind, der Stärke und Kraft der Nation zu dienen, sie tragen. Sie werden in diesen Fahnen erst recht das Symbol Ihrer Verbindung sehen mit diesem deutschen Volk , das unter dieser Fahne heute sein neues Leben gestaltet. Sie werden alle dabei von zwei Leitgedanken beherrscht sein : 1. Als Repräsentant des Staates zugleich der beste Freund des Volkes zu sein , 2. als der Repräsentant dieses Staates der un erbittlichste Vertreter dieser Volksgemeinschaft gegenüber jenen asozialen , verbrecherischen Ele= menten zu sein , die sich an ihr versündigen. Es muß möglich sein, und es ist möglich, zwischen diesen beiden Aufgaben eine Beziehung und enge Verbindung herzustellen. Es ist möglich, auf der einen Seite der wärmste Freund zu ſein jedes anſtän digen Deutschen und auf der anderen der unerbittlichste Feind und Gegner jedes Feindes unserer deutschen Volksgemeinschaft. Je mehr der deutsche Polizeibeamte sich selbst in diese Aufgabe hin einlebt, um so mehr wird er nicht nur das Vertrauen , sondern allmählich auch steigend die Liebe des deutschen Volkes erringen. Es wird in ihm den Vertreter einer fortwährenden, schweren , im einzelnen undankbaren, im gesamten aber doch auch wieder herr lichen Aufgabe sehen, der Aufgabe, mitzuhelfen an der Stär kung des Voltskörpersim Inneren , an der Reinigung

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dieses Volkskörpers von dem nicht zu ihm gehörenden Element und vor allem an der würdigen Vertretung dieses Volkskörpers auch nach außen hin. Denn jeder, der auch vom Ausland in das Reich kommt, stößt vielleicht als erſten Repräsentanten dieses Reiches auf den Vertreter, auf den Mann der deutschen Polizei. Sogebe ich Ihnen heute Ihre Fahnen in dem festen Bewußtsein , daß Sie auch dadurch immer mehr ein gegliedert werden in jene große gemeinsame Marschkolonne der deutschen Volksgemeinschaft ! Heil Polizei !

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Der Führer vor der Deutschen Frauenschaft

Parteigenossen und Parteigenoſſinnen! Ich habe den Bericht Ihrer Frauenschaftsführerin durchgelesen, und es ist natürlich nicht leicht, nach einem so umfassenden Bericht über haupt noch zu diesen Fragen zu sprechen . Ich kann eigentlich nur meinen Dank ausdrücken für die große geleistete Arbeit, und ich muß an die Spize dieses Dankes stellen den Dank an Ihre Führerin ſelbſt (Beifall) , der es gelungen ist, uns die größte Frauenorganisation der Welt aufzubauen. Nicht nur ein Beweis für die Fähigkeit der deutschen Frau und des deutschen Mädchens, sondern besonders ein Beweis für die Fähigkeit Ihrer Führerin. Wenn ich trotzdem ganz kurz zu Ihnen sprechen will, dann möchte ich mich beschränken auf die Gebiete, die im wesentlichen in der Blick richtung unserer gesamten nationalsozialistischen Bewegung liegen. Es ist vielleicht für viele Ausländer und besonders ich habe das gesehen . — für viele Ausländerinnen überhaupt gar nicht zu verstehen, warum wir in Deutschland eine Frauenbewegung besigen, und wieso wir sie besigen können. Die sind nämlich alle der Überzeugung - ich höre das sehr oft, wenn sie zu mir kommen und mit mir sprechen —, daß in Deutschland die Frau als ein geknechtetes, versklavtes und gedrücktes Wesen herumschleicht und eigentlich nur eine einzige Aufgabe besitzt, nämlich den barbarischen Männern zu Willen zu sein. Ja, so ungefähr stellt man sich da draußen, belehrt durch eine „ aufrichtige“ Preſſe, die Stellung und das Leben der deutschen Frau und des deutschen Mäd chens vor. Sie können nicht verstehen, warum wir überhaupt und wieso wir eine deutsche Frauenbewegung besiken, deshalb, weil sie selbst diese Probleme unter einem ganz anderen Gesichtswinkel sehen als wir. Auch an diese Frage sind wir einst herangetreten unter dem Gebot des natürlichsten und sichersten Regenten in diesem Leben, nämlich unter dem Gebot der Vernunft. Gewiß sind zu allen Zeiten die Schwierig feiten des Zusammen-, Miteinanders, aber noch mehr des Nebenein anderlebens zwischen Mann und Frau erkannt, aufgeworfen und be handelt worden. Diese Schwierigkeit gibt vor allem aber den Organi sationen, die sich vor der nationalsozialistischen Erhebung mit Frauen

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problemen beschäftigten, Nahrung und Speise, fa, sie basierten eigent lich nur auf dieser Schwierigkeit. Sie sahen darin überhaupt das Problem der ganzen weiblichen Organiſationstätigkeit und damit auch der Organisationsarbeit. Wir sind hier von einem anderen Gesichts punkt ausgegangen, nämlich dem, daß dies überhaupt gar kein Problem sein kann, denn dieſes Problem hat ja ſchon die Natur vor uns gelöst. Nämlich, ob die beiden Geschlechter wollen oder ob sie selbst nicht wollen - sie wollen ohnehin , aber auch wenn sie nicht wollten, so müssen sie doch beieinander bleiben. Sie müssen sich miteinander abfinden und müssen miteinander auskommen. Es ist das vielleicht das beste Rezept ja auch für jede Ehe, nämlich die Erkenntnis, daß es ja doch nichts nügt , anders zu wollen, und zwar für beide Teile. Sie sind nun einmal auf einander angewiesen, müssen beieinander bleiben, müssen daher auch miteinander nun leben und müssen eben schauen, wie sie sich nun dieses Leben gestalten. Sie können sich's leicht gestalten, wenn sie vernünftig sind, oder wenn sie unvernünftig sind, können sie sich's auch schwer ge= stalten. Aber auseinanderkommen tun sie ja ---- Gott sei Lob und Dank ――――――――――― in den meisten Fällen ohnehin nicht, im gesamten überhaupt nicht. Denn dieselben Gesichtspunkte, die wir im großen in der Organi sation unseres Volkskörpers anwendeten, dieselben gelten natürlich als bestimmend noch viel mehr für das Leben der beiden Geschlechter mit einander. Wir sind einmal ausgegangen von der Überzeugung, daß Klassen, Stände usw. in einem Volke sinnlos sind, indem sie alle aufeinander unbedingt angewiesen sind und keiner ohne den anderen zu bestehen vermag. Wir sagten damals, es ist jetzt nur eine Frage der Vernunft oder der Unvernunft, ob man das Leben nun erträglich gestalten will oder unerträglich. Erträglich, indem man nun gegenseitig Rücksicht nimmt und das Naturnotwendige eben in Rechnung stellt, oder unver nünftig, indem man sich das Leben ſauer und schwer macht. Nüßen tut das gar nichts. Am Ende werden die Geistes- und die Kopf- und Handarbeiter ja doch miteinander leben müssen, ob sie wollen oder ob sie nicht wollen. Und genau so ist dieses Problem natürlich erst recht im Verhältnis der beiden Geschlechter zueinander gelagert . Sie müſſen mit einander auskommen, die Männer und die Frauen. Und endlich und zu gutem Schluß , sie sind ja auch bisher noch immer miteinander aus gekommen. Das dauert doch schon seit Jahrmillionen, dieser Zustand. Es hat sich gar nichts geändert. Die Männer sind Männer geblieben, und die Frauen sind eben Frauen geblieben. (Lachen und Beifall .) Also ist anzunehmen, daß wir uns auch in den kommenden Jahrtausenden 60

wahrscheinlich nicht ändern werden. In unserer heutigen Zeit auf gar keinen Fall. Wir rechnen also hier mit ganz sicheren Faktoren, nämlich mit dem Faktor Mann, der nun da ist, und dem Faktor Weib, der nun auch da iſt. Und nachdem nun die beiden da ſind und wir außerdem wissen, daß sie nicht mehr da ſein würden, wenn ſie kein Verhältnis zueinander finden könnten, müſſen ſie dieſes vernünftige Verhältnis zueinander finden. Das ist die Basis gewesen, auf der wir von vorn herein mit unserer Frauenarbeit begonnen haben. Nämlich wir gingen auch hier von der Erkenntnis aus , daß die Frage überhaupt gar nicht zur Diskussion steht , wer vonden beiden etwa herrscht oder regiert ――― das weiß ja außerdem jede Frau , daß hier sehr oft der Schein trügt (Lachen und stürmische Heiterkeit) —, sondern es stehen ausschließlich zur Diskussion die Fragen , wie sie miteinander leben wollen , ob sie vernünftig , ver ständig und damit naturgemäß oder unvernünftig , mithin naturwidrig ihr Leben gestalten wollen. Und wir haben nun den ersten Teil gewählt, nicht nur, weil es das Vernünftigste, ſondern weil es auch im übrigen das Angenehmste ist ; denn es gibt keinen Zweifel darüber, daß das andere Leben auf die Dauer eben doch an den Nerven zu zerren beginnt, im großen genau so wie im kleinen. Man ſagt ja allerdings, daß faſt in jeder Ehe sich die beiden Gatten, um ganz glücklich zu ſein, zueinander raufen müſſen. Nun nehmen wir alſo an, daß dieſes Zueinanderraufen in der Zeit vor uns schon erfolgt ist, und daß in unserer Zeit jeht die beiden Ge schlechter also die glückliche Ehe miteinander leben. (Lachen und Bei fall.) Die Ehe also der Vernunft, des Verständniſſes, der Klugheit, der Einsicht, der Rücksichtnahme, vor allem aber der Erkenntnis deffen, was nun einmal von der Natur den beiden Geschlechtern auf der Welt vor geschrieben worden ist. Denn darüber können wir nicht zweifeln, wenn überhaupt der Mensch sich, so wie viele andere Wesen, in zwei Ge ſchlechter teilt, dann hat das von Natur aus einen bestimmten Zweck, und wenn diese Wesen nicht gleich sind äußerlich, dann hat auch dies einen naturgewollten Zweck. Denn darüber können wir nicht zweifeln, die Vorsehung hätte es ja auch anders machen können. Wir sind sehr glücklich, daß es nicht so ist. Die Männer ſind glücklich, daß es ſo iſt, wie es ist, und die Frauen sind ja auch glücklich, daß es so ist, wie es ist. (Lachen und stürmische Heiterkeit. ) Es würden, glaube ich, sehr viel Reize am Leben dieser Welt verlorengehen, wenn die Natur plöglich durch irgendeine Erfindung es möglich machen würde, daß die Männer 61

ohne Frauen leben könnten, und vor allem, daß sie nicht aussterben würden. Es würde aber auch genau so für die Frau etwas eintönig werden, wenn nun plöglich der tiefere Baß des Lebens verschwinden wollte und alles nur mehr Sopran wäre. Auch dann würde man in kurzer Zeit erst entdecken, daß die Schönheit der Frau überhaupt nur deshalb in Erscheinung tritt, weil man ihr immer das Gegenstück des Mannes gegenüberhalten kann ( Lachen und Heiterkeit) , und umgekehrt die Kraft des Mannes wieder würde kein Mensch bemerken, wenn ihm nicht das wenigstens behauptungsweise schwache Geschlecht gegenüber. stehen wollte. (Erneute Heiterkeit. ) Glauben Sie , die Natur hat den beiden Geschlechtern nicht nur bestimmte Veranlagungen , sondern auch von vornherein be stimmte Aufgaben gegeben und gestellt. Und es iſt nur im Sinne einer vernünftigen Auslegung dieser Natur , wenn wir uns nun bemühen , die beiden Ge schlechterbewußtinder Richtung der ihnen schon von der Natur gegebenen Zielsetzung weiterzuführen. Das heißt, wenn wir es nicht gern sehen, daß Männer plöglich zu Frauen werden, aber auch genau so ungern sehen, wenn Frauen plötz lich nun Männer werden wollen. Wir möchten , daß die Frauen Frauen bleiben in ihrem Wesen , in ihrem ganzen Leben , in der Zielsetzung und in der Erfül . lung dieses Lebens , genau so , wie wir auch wollen , daß die Männer Männer bleiben , auch in ihrem Wesen und auch in der Zielseßung und in der Erf ü l lung ihres Wesens und ihrer Ziele. Im Augenblick, in dem man sich zu dieser Lösung bekennt, ist das Problem an sich auch nicht mehr schwer. Dann handelt es sich gar nicht mehr um sogenannte gleiche Rechte, sondern es handelt sich mehr um die verteilten Pflichten. Denn es ist gar nicht mehr dann ein Streit darüber, wer von den beiden Geschlechtern nun ein Vorrecht hat, sons dern es erhebt sich dann die große Erkenntnis, daß diese Geschlechter zusammen ja nun überhaupt das Volk ergeben und aus ihrem Zuſam menwirken die Forterhaltung des Volkes möglich ist. Es sind dann zwei Aufgaben, aber in einer Welt, genau so , wie es zwei Geschlechter ſind, aber in einem Volk, in einer Gemeinschaft. Da mit aber findet man die Basis der Organisation sowohl der Lebens arbeit der Männer als auch die der Lebensarbeit der Frauen. Und je mehr nun dieſe beiden Geschlechter in ihrer Lebensaufgabe aufgehen, je mehr sie von der Erfüllung dieser Lebensaufgabe ges 62

fangengenommen werden, um so weniger kann zwischen ihnen über haupt das Problem der früheren Zeit des Strettes zwiſchen Mann und Frau auftauchen. Je männlicher der Mann ist, um so von vornherein. unbestrittener ist er in seiner Wirkungssphäre, und je weiblicher die Frau ist, um so unumstrittener und unbestrittener ist umgekehrt auch ihre eigene Arbeit und damit auch ihre Stellung. Und die Achtung der Geschlechter voreinander wird legten Endes nicht durch die Para graphen von zwei verschiedenen Verbänden, d. h. dem Verband des Mannes oder dem Verband der Frau, erreicht, sondern sie wird tagtäg lich erworben durch das praktische Leben. Je mehr der Mann einer Frau entgegentritt, die in sich wirklich Weib ist, um so mehr wird er von vornherein in seiner Überheblichkeit entwaffnet, so sehr entwaffnet, daß es manches Mal fast zu viel ist, und je mehr umgekehrt der Mann ganz Mann ist und seiner Tätigkeit und seiner Lebensaufgabe im höchsten Sinne des Wortes nachkommt, um so mehr wird auch die Frau die Stellung zu ihm finden, die natürlich und selbstverständlich ist. Die beiden können sich gar niemals dabei etwa überqueren auf ihrem Lebensweg, sondern sie können nur sich vereinen in einer ganz gemein samen großen Mission, und diese Mission heißt ja lezten Endes doch nicht anders als die Forterhaltung der menschlichen Gemeinschaft so, wie sie jetzt gegeben ist, und ihre Sicherung für die Zukunft so, wie wir wünschen, daß sie einst sein soll. Damit tritt natürlich aus diesem Gesamtbund der beiden Geschlechter immer im einzelnen dann der Bund von Mann und Frau heraus. Wir wissen auch hier , daß dieser Bund , wenner wirk 3 lich ein dauerhafter sein soll , ebenfalls nur ge tragen werden kann von der Kenntnis dieſer großen Lebenskameradschaft. Weil dem aber so ist, müſſen wir auch verstehen, daß das Suchen und Finden dieser Lebenskameradschaft eben falls nicht ohne weiteres kommandiert oder befohlen werden kann, sondern daß auch das letzten Endes doch ein Problem nicht nur der Vernunft, sondern in dem Falle auch des Herzens ist. Und es ist dem entsprechend auch verständlich, wenn bei vielen und besonders auch bei Frauen die Lösung dieses Problems oft einfach mißlingt, weil das Herz hier der Vernunft nicht immer folgen kann. Dann wollen wir auch dafür das höchste Verständnis aufbringen . Denn es gibt da noch die zweite große Arbeit, nämlich die Arbeit in unserer Gemeinschaft an sich. Alslegtes Ziel muß und wird uns aber immer wie der vorschweben die Bildung jener Keimzelle des

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Lebens , die selbst eben wieder Leben gibt , denn was hätte endlich unser ganzes Ringen für einen Sinn," • wenn eben nicht eine junge Generation nachwachsen würde. Alles , was wir tun , tun wir im tiefsten Grunde eben doch für das Kind. Wir glauben vielleicht für uns, für unsere Generation, für unsere Zeit zu sorgen, und vermögen es nur nicht, das richtig auszudrücken, was die Natur dabei uns denken läßt, durch was sie uns handeln läßt. Wir reden vielleicht von einer Gegenwart, sprechen von einem Deutschland, das jetzt vor uns steht, und handeln alle im Unbewußten doch für ein Deutſchland, das nach uns kommen wird. Das ist in der ganzen Natur so, dafür sorgt sich jedes einzelne Wesen, das ist der Antrieb für die kleine Familiengründung, es ist der Antrieb aber auch für die Volks- und Staatsbildung. Alles das hat ja nur den einen Sinn, daß eben dieſe Substanz aus Fleisch und Blut nicht ausstirbt, sondern daß sie weiter gedeiht, daß sie durch Kinder ihre Unsterblichkeit erhält, soweit davon auf dieſer irdischen Welt geredet werden kann. Und das ist endlich auch der allerhöchste und beglückendſte Dank, der Dank an einen Führer genau so wie aber auch der Dank an jeden ein zelnen Teilnehmer an dieſem großen Bildungs-, Erziehungs- und Er haltungswerk einer Nation. Der einzelne, er sieht in seinem Kinde ſein Fortleben, und im gesamten und im großen können wir auch nur in diesem Kinde das Fortleben erblicken. Es ist lezten Endes die höchste und schönste Belohnung, die es gibt. Gewiß , hier marschieren Hunderttausende Männer auf , hier sind Zehntau sende an Frauen. Das alles ist wunderbar. Aber welch eine Lücke würde es doch sein , wenn nicht nach dem diese junge Generation käme , diese Zehntau = sendean Bimpfen , an Hitlerjungen und BD M. - Mä d chen. Hier geht einem das Herz dann erſt ſo recht auf, hier erſt weiß man nun, für was man nun eigentlich kämpft und für was man nun das alles schafft, nicht für uns, die wir nun eine lebende Generation in unserem Volk, d . h. also ein Glied in der Lebenskette, darstellen, ſon dern für das, was wir so nachsprossen sehen ; das, was schon nun hier antritt, das ist nun eigentlich Nuznießer dieses Lebens, damit aber auch das Ziel dieſes ganzen Lebens. Und dieſes Glück kann nun nicht nur ein Führer besigen. Das kann jeder einzelne Mann, und vor allem jede einzelne Frau kann es haben. Dieses Glück kann auch jeder Mutter zuteil werden, zu wiſſen , es ist nun nicht umsonst , warum wir leben , sondern es hat dafür einen Sinn , denn 64

hier sind meine Kinder. Alles , was ich nun schaffe , es wird nicht mit mir vergehen , sondern es wird bleiben , wird denen zugute fommen , die meines eige nen Blutes sind. Es ist ein wundervoller Gedanke , das im großen zu wissen , genau so wie aber auch im fleinen erleben zu können. Wenn wir aber uns zu dieser Erkenntnis einmal durchringen, dann ist die Arbeit der beiden Ge schlechter im großen genau so vorgezeichnet, wie sie auch vorgezeichnet ist für die einzelnen Angehörigen der beiden Geschlechter im kleinen. Und jeder und jedes Mitglied der beiden Geschlechter kann nun hier ſeine Pflicht in seinem Rahmen erfüllen. Jeder Mann und jede Frau, fie können unter diesem großen Gesichtspunkt auch ihrerseits mithelfen, nicht umsonst gelebt zu haben, sondern ihrem eigenen Leben einen höheren Sinn zu geben. Ganz gleichgültig, wo sie stehen, ganz gleich gültig, wie sie nun im einzelnen ihr Lebenswerk vollbringen, ihrer Aufgabe genügen. Am Ende wird nach einer redlich erfüllten Pflicht immer wieder das Bewußtsein die Belohnung geben, eben nicht umsonst, d . h . für die heutige vergängliche Zeit, gearbeitet zu haben, ſondern für eine spätere Nachwelt, für Generationen, die nach uns kommen, und die genau so wie wir wohl auch Leid erleben werden, aber genau so wie wir auch Freude erleben werden, große und herrliche und schöne Freude erleben werden. Das ist der Sinn unseres Kampfes, der Sinn der Organisation, unserer Bewegung und damit auch der Sinn unſerer Deutschen Frauenschaft. Sie ist mit eine Hauptträgerin in diesem Ringen. Ihr Wert kann nicht durch Vereinsparagraphen gegeben werden, sondern jede Frau und jedes Mädchen trägt ihren Wert in sich, niemand kann ihn ihr geben, niemand kann ihn ihr nehmen. Und nur die Zusammensummierung aller dieser Werte gibt dann auch als Organiſation einen Gesamt- und Gemeinſchaftswert, und daß wir den bei uns in Deutschland in einem höheren Sinne und Ausmaße erreicht haben wie in anderen Ländern, davon bin ich felsenfest über zeugt. (Begeisterte Zustimmung.) Es ist dies gültig nicht nur für die Männer, ſondern genau so auch für die Frauen. Die Männer, sie werden bei uns erzogen zu einem harten Geschlecht. Die deutsche Frau kann das Bewußtsein besitzen, daß die kommenden Generationen wirkliche Schüßer und tatkräftige Unter stüßer der Frauen sein werden, und umgekehrt haben die Männer das beglückende Bewußtsein, daß die Frauen in der Zukunft mehr noch als in irgendeinem anderen Staate die treuesten Gefährtinnen der Männer sein werden, daß sie in sich wirklich jenes Ewigweibliche verkörpern werden, die den Mann stets angezogen haben und immer anziehen werden. Denn darüber brauchen wir uns dann überhaupt nicht den Kopf zu zerbrechen. Die endgültige Regelung des Verhältnisses der Geschlechter 5

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untereinander vollzieht sich ja dann im einzelnen in diesen millionen fachen Prozessen des Findens, des Suchens und endlich des Bei einanderbleibens. In diesen unzähligen Lebensprozeſſen, die im ganzen gesehen vielleicht belanglos zu sein scheinen, die aber doch für jeden einzelnen Menschen deſſen entscheidendſtes Lebensschichſal um fangen, in all diesen Millionen einzelnen Vorgängen, da findet die lezte Gemeinschaftsbildung zwischen den beiden Geschlechtern statt. Da ß wir im großen das für unsere Erziehung der beiden Geschlechter erleichtern und fördern , ist unsere erhabenste Aufgabe. Und so wie Sie das ―― und das kann ich Ihnen , Parteigenossin Scholz - Klind , sagen hier begonnen haben , ist es richtig , und es wird nun mithelfen , die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern ; denn Sie haben es wirklich wunderbar verstanden , zu vermeiden , daß durch die Organi sation der Frau etwa ein Gegenpol zum Mann geschaffen wurde , sondern im Gegenteil , daß die deutsche Frauenorganisation eine Ergänzung der männlichen Kampforganisation wurde. (Stürmischer Beifall. ) Wenn ich Ihnen dafür danke , so ist es wohl der Dank eines einzelnen Menschen. Aber in der Zukunft werden dafür danken viele Millionen Menschen , nämlich alle die jungen Männer , die das Mädchen ihrer Wahl gefunden haben , und alle die Millionen Mädchen , die den Mann ihres Herzens entdeckt haben. Alle die werden Ihnen danken dafür , daß Sie es durch Ihre Erzie = hung erleichterten , die beiden Geschlechter zuein ander zu bringen , statt , wie es woanders geschieht , es zu erschweren. Dies ist aber dann der schönste und weitaus wirkungsvollste Dank , denn er wird erlebt in der Form des höchsten Glückes von zahllosen Millionen Menschenkindern , die heute schon zwi3 schen uns leben und sicher nach uns kommen werden.

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Der Führer vor den Politischen Leitern Meine Parteigenossen ! Jährlich einmal kommt ein Teil der politischen Führerschaft des deutschen Voltes nach Nürnberg, ein Teil der poli tischen Soldaten und ein Teil der Wehrmacht. Viele, die das Wesen unſerer Bewegung nicht verstehen, mögen sich vielleicht wundern, wes halb sich in jedem Jahre diese Zusammenkunft wiederholt. Wir, die wir fie nun seit vielen Jahren erleben dürfen, erkennen ihren Sinn und ihren Wert. Für uns fanatische Nationalsozialisten sind diese Tage das schönste Fest des ganzen Jahres! (Jubelnde Zustimmung der Hunderttausende.) Was bedeutet es nicht für den einzelnen an Sorgen und an Opfern ; wie schwer und mühevoll ist es für viele von euch, aber auch für uns, immer hierher zu kommen . Und dennoch, wenn diese Tage ihr Ende finden, erfaßt uns alle eine Trauer ; es geht uns wie Kindern, die e in großes Fest verlieren. Für uns sind diese Tage die Erinnerung an die Zeit unseres geſchicht lichen Ringens um Deutſchland. Unter euch stehen so viele vor mir, die die Bewegung noch kennen aus der Zeit, da es schwer und gefahrvoll war, sich zu ihr zu bekennen. Gerade für diese alten, treuen Kampf genossen aber sind diese Tage die schönste Rüderinnerung und zugleich Belohnung . Einmal im Jahre, da stehen wir uns wieder persönlich gegenüber so wie früher so oft. Einmal im Jahre , da seid ihr wieder bei mir , wie früher so oft in den Kämpfen um Deutschland. Damals konnte ich in eure Gaue hinausgehen, und jeder von euch erkannte mich. Heute müßt ihr zu mir kommen, und hier an diesem Plak, da ſehen wir uns immer wieder als die Alte Garde der nationalsozialistischen Revolu = tion ! (Tosende Begeisterungskundgebungen schlagen bei diesen Worten dem Führer entgegen.) Es ist ein wunderbares Geschehen, das hinter uns liegt, und das sich in unserer Zeit erfüllt . Wie viele unter euch haben mich die Jahre hindurch begleitet in meinem Ringen um Deutschland . Damals, als wir noch verlacht und verspottet worden sind, da hat euer gläubiges Herz euch zu mir geführt. Ihr wußtet gar nicht, ob ich siege. Ihr habtes nur geglaubt ! Damals nahmt ihr Entbehrungen, Opfer und vor allem Verfolgung, Verſpottung und Haß auf euch. Welch ein wunder barer Weg seit diesem Beginn ! Heute, da sind die Männer, die einst 5*

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auszogen im Streit gegen ein faules System, die Herren eines Staates geworden. Und in dieser Stunde, da müßt ihr es alle empfinden : Deutsch land gehört nicht einem von uns , es gehört uns allen ! Wir haben es erkämpft und damit verdient! Denn dieser Sieg ist in der Geschichte wahrlich nicht verschenkt worden. (Minutenlang brausen die Heilrufe über das mächtige Feld.) Ihr steht hier vor mir. 140 000 Politische Führer, ein Teil der großen Armee, die unser deutsches Volk heute leitet und lenkt, und doch, dieſer Sektor dieſer gewaltigen Maſſe zeigt ſchon ein Bild, wie es das frühere Deutsch land nie gekannt hat. Einst glaubte man, unserem Volk das Rückgrat brechen zu können. Es ist stärker und stärker geworden als jemals zuvor. Allein dieses Wunder ist das Ergebnis von ebensoviel Glauben wie Mut, wie aber auch Opfer und vor allem Fleiß. Welche Arbeit steckt nicht in und hinter diesem Resultat. Wir haben den Parteitag des Jahres 1937 unter das Motto der Arbeit gestellt. Es gibt einzelne, die vielleicht besonders außerhalb Deutschlands die Frage erheben : Warum eine solche Parole? Wit haben , nachdem wirin vier Jahren Deutschlandfrei . gemacht haben , das Recht , nunmehr uns unserer Arbeit zu freuen ! ( Jubelnde Zustimmung .) Ich weiß, was so viele Hunderttausende meiner Parteigenoſſen und besonders meiner Führer an den unbekannten und kleinen Orten in dieſen Jahren an persönlichen Opfern auf sich genommen haben. Und ich weiß, wie groß dieses Opfer ist, das niemals von der Kenntnis der Allgemeinheit beleuchtet wird . Angesichts gerade dieser unbekannten Soldaten unserer nationalſozialistischen Freiheitsbewegung aber emp finden wir es als ein besonderes Glück, uns einmal in dieser alten Stadt Jahr für Jahr treffen zu können. Hier ist jeder von euch nur ein Glied des Gesamten ! Keiner von euch steht hier allein ! In euren Dör fern, in euren Werkstätten und Fabriken, da mögt ihr vereinſamt ſein. Hier empfindet ihr die gemeinsame Kraft und die Ges walt einer gemeinsamen Idee ! Hier könnt ihr's ermeſſen, was es bedeutet, als einzelner trotzdem nicht vereinſamt, sondern Glied zu sein einer großen und ſtolzen geschlossenen Gemeinschaft. Ich bin so glücklich, wenn ich jedes Jahr einmal meine alten Kämpfer wieder vor mir weiß. Ich habe immer das Gefühl, daß der Mensch, solange ihm das Leben geschenkt ist, sich sehnen soll nach denen, mit denen er sein Leben gestaltet hat. Was aber würde mein Leben sein ohne euch ! (Nicht endenwollende Kundgebung der Begeisterung und der Ergriffenheit. ) 68

Daß ihr mich einſt gefunden habt, und daß ihr an mich glaubtet, hai eurem Leben einen neuen Sinn, eine neue Aufgabe gestellt ! Daß ich euch gefunden habe, hat mein Leben und meinen Kampf erst ermög licht! (Erneute stürmische Kundgebungen.) Ihr wißt es, daß unser alter bekannter Feind sich jetzt wieder an schickt, die Welt in Unruhe zu versehen. Ihr wißt es, daß er dabei ver sucht, mit jenen Waffen zu kämpfen, die wir an ihm kennen. Ihr wißt aber auch, daß dieſer Verſuch an der Geſchloſſenheit unserer Bewegung in Deutschland von vornherein scheitern muß. Es ist ein lächerliches Unterfangen, zu verſuchen, nach Deutschland noch einmal die Krankheit hereinzutragen, die wir ausgetrieben hatten. Allein, sollte dieser Ver such, statt von innen, von außen herein unternommen werden, dann wissen wir es alle : Die deutsche Nation unter der Füh rung ihrer Partei wird Deutschland schüßen und niemals mehr vergehen lassen ! (Minutenlange Heilrufe und Zustimmungskundgebungen.) Und mit diesem Wissen verbindet sich unser Glaube. Es ist nicht der Sinn des Handelns einer Vorsehung gewesen, die unseren wunder samen Weg begleitet und gesegnet hat, daß nun vielleicht im lezten Akt das Ergebnis dieses Ringens wieder vergehen soll. Der Allmäch tige hat uns diesen wunderbaren Weg gehen lassen und wird uns weiter ſegnen. Denn wir kämpfen hier für ein höheres Recht, für eine höhere Wahrheit und für einen höheren menschlichen Anstand. (Bei fall.) Ich kann heute so ruhig in die Zukunft ſehen, denn wir haben unser Haus nun wohl bestellt. Die deutsche Jugend, sie wächst heran mit unseren Idealen und unserem Glauben im jungen Herzen. Sie kommt hinein in unſere jungen Organiſationen und wird dort bewußt zum Deutschen und zum Volksgenoſſen erzogen. Und sie wandert weiter auf ihrem Weg hinein in die Partei, in die Organi ſationen der Partei . Sie rüdt ein zum Arbeitsdienst. Sie verläßt ihn, um dann einzutreten in die Wehrmacht. Und sie verläßt die Wehr macht, um erst recht wieder zurückzukehren in die geschlossene Kampf front der Nation. Wir haben Vorsorge getroffen, daß unser Deutsch land, unsere deutsche Heimat nicht mehr das erleidet, was wir ein einhalb Jahrzehnte lang erdulden mußten . Damit aber ist dieses Deutschland ein Element der Ruhe , ein Fattor der Sicherheit und damit ein Garant des Friedens geworden. (Beifall.) Möge die andere Welt dies begreifen ! Möge ſie ſich nicht verführen laſſen von jenen verbrecherischen Hezern, deren einzige Arbeit nur darin besteht, auf Papier die Völker um ihre Ehre, um ihr Ansehen zu bringen und sie damit gegeneinander in Kampfstellung zu führen. Möge die andere Welt sehen, daß nicht dieſe Heher im Recht sind,

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sondern daß es im Gegenteil ein Glüd ist für diese übrige Welt, daß sich inmitten einer sich so ausbreitenden Unruhe Europas außer dem großen Staat im Süden sich auch im Nor den einer befindet , der konsolidiert ist , der fest ist und der fest bleiben wird. (Beifall.) Deutschland wird nicht überrannt werden , weder von innen noch von außen ! Und ich glaube, daß diese Tatsache ein höchster Beitrag ist zum Frieden , weil er alle jene warnen wird, die von Moskau aus versuchen, die Welt in Brand zu stecken. (Tosende Stürme der Zuſtimmung brauſen über das Feld.) So sehen wir dem kommenden Jahr mit ſtolzem, zuversichtlichem Ver trauen entgegen. Deutschland wird die ihm gestellten Aufgaben erfüllen! Und sie sind groß. Sie alle wiſſen und kennen die großen Pläne, die wir zu verwirklichen uns vorgenommen haben. Sie gehen zum Teil über Jahrzehnte, zum Teil über Generationen hinaus. Möchten die anderen Völker sich ebenfalls große Aufgaben stellen ! Dann würden sie vielleicht leichter die Sehnsucht nach dem Frieden begreifen können, die uns Deutsche erfüllt. (Beifall.) Dieſe großen Zukunfts aufgaben unserer Nation werden gelöst dank der Existenz dieser die ganze Nation zuſammenfassenden, haltenden und führenden Bewegung. Und ihr könnt stolz sein, daß ihr teilhabt an dieser geschichtlichen Aufgabe ! Was ist der einzelne von uns? Was würde er sein ohne diese Be wegung? Sie hat uns erst unseren Wert gegeben ! Und ganz gleich , wo der einzelne steht , als National . sozialist ist er unerseßbar ! Wenn diese Stunden und Tage vergehen und ihr wieder zurückkehrt in eure Gaue, in eure Städte, Dörfer, in eure Fabriken und Werk stätten, dann werdet ihr euch zurüderinnern an dieſes abermalige große Gemeinschaftserleben. Ihr werdet dann zu Hause noch einmal all das überdenken, was in diesen Tagen und Stunden auf euch hereinstürmte. Ihr werdet erst dann mit der Entfernung und dem Abstand von hier die Größe dieser Zuſammenkunft wieder ganz ermeſſen. Uns allen aber wird vor allem etwas in Erinnerung bleiben : Wir haben uns wiedergesehen, haben uns wieder gehört und haben wieder unser altes Gelöbnis abgelegt. Ihr, meine alten Kampfgefährten, und ihr, mein junger Nachwuchs : Alles für Deutschland ! Deutschland Sieg Heil !

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Der Führer an die Jugend Meine Jugend ! Heute morgen erfuhr ich von unseren Wetterpropheten, daß wir zur Zeit die Wetterlage Vb besigen. Das sei eine Mischung von ganz schlecht und schlecht. Nun, meine Jungen und Mädchen : diese Wetterlage hat Deutschland 15 Jahrelang gehabt ! Und auch die Partei hatte diese Wetterlage ! Über ein Jahrzehnt hat über dieser Bewegung die Sonne nicht geschienen. Es war ein Kampf, bei dem nur die Hoffnung siegreich sein konnte, daß am Ende eben doch die Sonne über Deutschland aufgehen wird. Und sie ist aufgegangen ! Wenn ihr heute hier steht, dann ist es ein mal gut, daß diese Sonne euch nicht anlacht. Denn wir wollen hier ein Geschlecht erziehen nicht nur für die Sonnen-, ſondern für die Sturmtage ! ( Stürmischer Jubel und immer wieder anschwellende Heilrufe .) Ich würde die ganze Erziehung, die der Nationalsozialismus leistet, für vergeblich halten, wenn nicht das Ergebnis dieser Erziehung eine Nation wäre, die in allen , auch schwersten Tagen be stehen kann. Diese Nation aber, meine Jugend, ſeid in der Zu tunft ihr ! Was ihr heute nicht lernt, werdet ihr in der Zu funft nicht können! Wir haben andere Ideale von der Jugend in unsere Vorstellung bekommen, als sie frühere Zeiten besaßen. Einmal das wißt ihr nicht sah der Junge mit 18, 20 Jahren anders aus wie heute. Auch das Mädchen wurde anders erzogen wie jetzt. Das hat sich nun gewan delt. An Stelle einer Jugend, die früher zum Genuß erzogen wurde, wächst heute eine Jugend heran, die erzogen wird zu Entbehrungen, zu Opfern, vor allem aber zur Zucht eines gesunden, widerstandsfähigen Körpers, denn wir glauben nun einmal, daß ohne einen solchen Körper auf die Dauer auch ein gesunder Geist die Nation nicht beherrschen fann. Daher war für uns Nationalsozialisten die Zeit des Kampfes damals, trotzdem uns die Sonne nicht schien, auch schön, ja, vielleicht erinnert man sich überhaupt im menschlichen Leben an Kampf- und Sturmtage länger als an Tage des Sonnenscheins. Und ich bin der Überzeugung, daß ihr euch auch an diesen Tag erinnern werdet, vielleicht gerade

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deshalb, weil es geregnet hat und ihr trotzdem hier steht. (Be geisterte Zustimmungskundgebungen der Jugend.) Das ist für uns also ganz selbstverständlich. Wir wollen nur um eines immer und immer wieder kämpfen und die Vorſehung bitten : daß sie unser Volk geſund und recht sein läßt, daß sie unserem Volk den Sinn für eine wirkliche Freiheit gibt und daß sie ihm das Gefühl für Ehre wacherhält. Wir wollen nicht die Vorsehung bitten, daß sie uns frei macht oder jemals die Freiheit schenkt, ſondern daß sie uns nur anständig sein läßt , damit wir selbst uns jederzeit die Stellung in der Welt erkämpfen, die ein freies Volk benötigt ! Wir wollen kein Geschenk , wir wollen nur die Gnade , antreten zu dürfen in einem ehrlichen Ringen ! Dann mag die Vorsehung immer wieder entscheiden , ob unser Volk dieses Leben verdient oder nicht. Und wenn ich euch sehe , dann weiß ich : Dieses Volk wird auch in der Zukunft seine Freiheit und damit seine Ehre und damit sein Leben verdienen ! ( Stürmische Heil-Rufe der Jugend hallen durch das Stadion.) Ihr seid nun die deutsche Staatsjugend geworden. Allein niemals wird die Führung dieser Jugend eine andere sein als die, die aus der nationalsozialistischen Idee und Bewegung gekommen ist! Denn auch heute schon seid ihr ein unzertrennlicher Bestandteil dieſer Idee und dieser Bewegung. Sie hat euch geformt, von ihr habt ihr das Kleid und ihr werdet ihr dienen euer ganzes ſpäteres Leben ! Das ist das Wunderbare, daß in euch das Glied der Erziehungskette unseres Volkes geschlossen ist. Mit euch beginnt sie, und erst wenn der Deutſche in das Grab ſinkt, wird sie enden! Noch niemals war in der deutschen Geschichte eine solche innere Einigkeit in Geist , Willensbildung und Führung vorhanden gewesen. Das haben viele Gene rationen vor uns sich ersehnt. Wir sind die glücklichen Zeugen der Erfüllung. Und in euch aber , meine Jungen und Mädchen , sehe ich die schönste Erfüllung diesesjahrtausendelangen Traumes ! So wie ihr heute vor mir steht , so wird einmal in Jahrhunderten Jahr für Jahr die junge Generation vor den dann kommenden Führern stehen. Und wird immer wieder das Bekenntnis ablegen zu dem Deutschland , das wir heute erstritten haben. Deutschland Sieg Heil ! 222

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Der Führer vor der Deutschen Arbeitsfront Parteigenoſſen und -genoſſinnen, meine deutschen Volksgenoſſen! Wenn ich etwas später gekommen bin, dann liegt es in den Ver pflichtungen, die der Parteitag sonst noch mit sich bringt. Ich habe daher meinen Freund, Parteigenossen Göring, gebeten, an meiner Stelle zu Ihnen zu sprechen. Denn ich muß auch mit meiner Stimme etwas haus hälterisch umgehen. Nachdem das Wetter schlechter geworden ist und ſehr viel im Freien geredet werden muß, pflegt das die Stimme etwas anzugreifen. Das braucht nun nicht unsere außenpolitiſchen Bericht erstatter (Lachen und Beifall) sofort zur freudigen Hoffnung erregen, ich hätte den Krebs, und meine Stimme ſei überhaupt am Ende. Sie werden sie noch sehr oft und sehr häufig hören. Aber es ist mir auch ganz gleichgültig, wer von uns redet. Denn jeder von uns wird das selbe sprechen. Das, was wir zu sagen haben, ist viel mehr als nur eine eingelernte Rede. Es ist die Wiedergabe unſeres Glaubensbekenntniſſes. Damit haben wir die ganzen Jahre um die Macht in Deutschland gekämpft und gerungen. Und dieses Glaubensbekenntnis zu verwirk lichen, streben wir heute an. Wenn es nicht an einem Tage gelingt, dann liegt das natürlich nicht an uns. Denn das wird jeder von Ihnen begreifen. Es könnte nichts Schöneres geben für einen Menschen, als das lekte Schlußziel ſeines ganzen Denkens und Schauens mit einem Moment verwirklicht zu ſehen. Es wäre ſo ſchön, wenn man ſich dann auch einige Jahre lang sonnen könnte im Ergebnis des nun Erreichten. Aber Sie wissen, es gibt so viele Widerstände. Es geht alles nicht so schnell und so einfach. Und die schlimmsten Widerstände sind noch gar nicht einmal die sachlichen, sondern das sind die eingebildeten. All jene Widerstände, die in Traditionen beruhen, in liebgewordenen Über lieferungen, in Auffassungen, in Meinungen und vor allem immer wie der in der lieben alten Gewohnheit, die zum Trägesten gehört , das es auf dieser Erde gibt. Man kann Staaten umstürzen viel leichter, als man Gewohnheiten beseitigen kann , denn im Umgestürzten pflegen sich nur zu leicht dann die alten Gewohnheiten doch wieder breitzumachen. Wir haben das ja erlebt, das wiſſen Sie ja alle, wir haben ja eine sozialistische Revolution gehabt im Jahre 1918. Und ich glaube nicht,

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daß Sie der Meinung sind , daß ſehr viel von dieſem Sozialismus da mals verwirklicht worden ist. Es lebte alles dann genau hinterher ſo weiter wie zuvor. Ich glaube, die tiefste Umwälzung haben doch wir erreicht. Trok dieser Trägheit und trotz der Gewohnheit. (Beifall. ) Aber es geht natürlich auch nicht so einfach und so leicht und so schnell. Ich weiß ganz gut, daß mancher sagen wird : Gott, der ist noch genau so wie früher. Jener hat ſich nicht geändert. Dieser ist noch genau so hoch mütig. Oder umgekehrt, die anderen werden ſagen : Das ist noch genau derselbe Flegel, der ist noch gar nicht ziviliſiert worden. Der ist noch genau so brutal. Der hat noch genau so wenig Verſtändnis für die höheren wirtschaftlichen Belange, die wir erkennen. Ja, wenn alle die Leute sich so schnell geändert hätten, könnten wir überhaupt schon ab treten. (Lachen und Beifall .) Dann wären wir gar nicht mehr notwen dig. Das erfordert seine Zeit, weil es im wesentlichen ja doch ein Er ziehungsproblem ist und sogar noch mehr. Wenn wir uns einbilden, daß wir alle Menschen erzogen haben werden oder vielleicht erzogen hätten, dann kommen schon wieder andere nach, die erzogen werden müssen. Das ist wie beim Militär. Man hat einen Rekrutenjahrgang endlich, endlich so weit gebracht, daß er richtig stehen und gehen kann. Und dann geht er, und dann kommt der nächste Jahrgang, und dann fängt es wieder an. Das ist nun gar kein so großes Unglück, im Gegen teil. Die Erziehungsmiſſion iſt immer die allerschönste. Denn sie ist eine ewige, eine bleibende. Alles, was so mit einem Moment erreicht wird, ist meistens auch sehr schnell vergänglich. Was sich aber durch Generationen erst durchsehen muß und in Generationen erworben werden muß, das pflegt auch lange anzuhalten. Das wird allmählich auch dann wieder zu einer Gewohnheit. Und , wiſſen Sie, darauf hoffe ich nun. So wie es früher eine Gewohnheit war , Pro፡ let zu sein oder Bourgeois zu ſein , ſo hoffe ich , daß es einmal auch zur Gewohnheit werden wird , Deut ſcher zu sein. ( Stürmiſcher Beifall. ) Das kommt nicht von ſelber, ſondern das alles muß erzogen werden. Wir haben ja früher schon Stände gehabt, in denen das Standesbewußtsein den Menschen ein gepaukt wurde. Jezt pauken wir ihnen in gewiſſen Organiſationen das Volksbewußtsein ein. Das sind auch Stände. So ein Stand ist die Arbeitsfront. Sie hat die Aufgabe , mitzu helfen > de .. deutschen Volksgenossen das Volksbewußtsein ein zupa uken. Ist auch ein Standesbewußt ſein , näm lich das Bewußtsein , zum Stande des deutschen Volkstums zu gehören. (Beifall.) Das iſt im Augenblick viel,

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leicht manchem unbequem. Aber wenn ein Rekrut in die Kaserne ein rückt, ist ihm ja auch manches unbequem. Er muß auch erst so richtig abgerieben werden, bis er all das verliert, was er früher hatte. Und er hängt sich am meisten gerade an das, an das er sich gar nicht hängen sollte, weil das gar nicht so zum Stolz berechtigt . Wie schwierig ist es, ihm auch nur, sagen wir, die Reinlichkeit beizubringen. Und es ist im großen nicht anders. Die Menschen hängen sich gerade an das so sehr daran, was gar nicht wert ist, daß man sich so sehr damit verbinden sollte. Das muß nun alles herausgebracht werden. Und das ist eine wunderbare Aufgabe. Und wenn mir einer sagt, das ist noch nicht erreicht -- wir schreiben ja auch erst das fünfte Jahr unserer Zeit rechnung , nun laſſen Sie uns doch einmal 100 und 200 Jahre Zeit. (Beifall. ) Was man schnell machen kann, das müſſen ſie uns doch zu gestehen, das machen wir ohnehin schneller, als es irgendeiner gemacht hat. (Beifall.) Straßen, die kann man schnell bauen. Wer baut sie denn schneller als wir? Häuſer, die kann man schnell bauen. Wo werden sie denn schneller gebaut als bei uns ? Fabriken, die können ſchnell ge gründet werden. Ja, wo werden sie denn überhaupt ſchneller gegründet als bei uns ? Das tun wir ohnehin alles. Der Mensch aber ist das Ergebnis einer langjährigen, jahrhunderte-, ja jahrtausendelangen Er ziehung. Das können wir leider auch nicht so schnell machen . Wir erziehen uns ja selber noch fortgesetzt. Also muß man uns schon die Zeit geben. Das ist aber auch die größte und weitaus entſcheidendſte Aufgabe. Und eines müssen Sie alle zugeben , meine Volks . genossen , ganz gleich , woher Sie nun sind . Wir haben wenigstens den redlichen Versuch gemacht , da mit zu beginnen , und das redliche Bemühen , diesen Versuch zu vollenden. Und wenn jede Generation an diese Aufgabe mit dem gleichen heiligen Ernst her. antritt wie wir , dann muß es schon gelingen. Undes wird auch gelingen. Ich habe heute morgen einen Teil unserer Jugend in die Partei eintreten sehen. Und ich muß ſchon ſagen: Es ist ganz wunderbar. Das ist eine herrliche junge Generation, die wir jekt bekommen . Und vor allem aber, die kommen in die Partei aus allen Lebensstellungen. Und wirklich, man sieht es ihnen nicht an : Sie haben dasselbe braune Hemd. Woher sie kommen , kein Mensch fragt darum. Aber sie sehen alle aus, wie wenn sie aus einem einzigen Ei ausgeschlüpft wären. Da sind Proletarierkinder, und da find frühere Bürgersöhne dabei, und von Unternehmern und von Arbeitnehmern und von Bauern usw. Aber 75

aussehen tun alle ganz einheitlich. Und das ist das Wunderbare. Das wächst schon so heran. Und die anderen Organiſationen von uns, die werden mithelfen, das ſo langsam zu erziehen. Da ist die Partei da und sind ihre Organisationen , SA . und 44. Und dann kommt der Arbeitsdienst. Und dann kommt das Militär. Und so wird der einzelne Deutsche so lange gefnetet , bis er allmählich lernt , Tuchfühlung mit ſeinem Nachbar zu nehmen. ( Stürmischer Beifall .) Und über all dem steht gar nicht so sehr vielleicht das Wort : Ideal. Nein, nein, über all dem steht ein viel einfacheres Wort, nämlich das Wort : Ver nunft. Denn das iſt ja nun ganz klar. Sie ſind jezt hier vor mir aus allen denkbaren Berufen und Lebensstellungen. Eines ist aber sicher. Keiner von Ihnen wäre da, wenn auch nicht die anderen da wären. D. h. mit anderen Worten, die Vernunft lehrt uns die Notwendigkeiten des Daseins aller. Es kann der eine nicht sein ohne den anderen. Und weil das so ist, ist es am zweckmäßigſten, dann nicht unvernünftig fich das Leben so einzurichten, daß man sich fortgesetzt gegenseitig und über einander ärgert, sondern die Vernunft lehrt einen dann — nachdem das Leben so zu organisieren, man schon einmal zuſammen ſein muß daß es wenigstens erträglich ist . In der Familie beginnt es, und in der Volksgemeinschaft soll das aufhören. Es mag daher meinetwegen irgendein alter Nörgler mir sagen : Das ärgert mich eigentlich, daß diese Proleten jest genau so gewertet werden wie wir. Und so ein alter klassenkämpferischer Prolet, der kann sagen : Ich kann das gar nicht an ſehen, daß diese Bourgeois, diese Unternehmer, jezt auch da etwas zu gelten haben. Ja, im Leben werden wir ja beide etwas gelten müſſen. Ich habe sie ja nicht gemacht. Das Leben hat sie gemacht. Sie selber haben sich gemacht. Es ist das eine Wirklichkeit, eine Realität. Ich ver suche bloß, den Menschen klarzumachen, daß es zweckmäßiger ist, diese Realität vernünftig zu bejahen als unvernünftig sich ihretwegen gegen, seitig den Kopf einzuschlagen. Das ist die Theorie des Nationalsozialis mus gewesen. Ein Volk seid ihr ja doch. Also führt euch auch wie ein Volk auf. Versucht, euch das Leben so leicht als möglich zu machen. Und das geht auch. Das ist nicht unmöglich. Das ist auch der Sinn dieser großen Arbeiterorganiſation. Sie soll den Klaſſenkampf auch aus unserer Arbeit hinausbringen. Und soll an Stelle deſſen bringen die Bernunft der Erkenntnis, daß Geist und Fauſt, Stirn und Hand, Intel ligenz und Kraft nun einmal zuſammengehören, weil sie sich ewig er gänzen und ergänzen müssen. Wenn man aber zu dieser Einsicht ge kommen ist, dann muß man auch die Konsequenzen ziehen, und diese 76

Konsequenzen ziehen wir. Und es ſoll mir keiner sagen : Ob das ge lingt ? Das wird schon gelingen , weil es gelingen muß. Und vor allem, weil ich an die Vernunft des deutschen Volkes glaube. Und wenn ich den Glauben nicht hätte, dann ſtünde ich jezt nicht vor Ihnen, und Sie säßen auch alle nicht da. Und dieses heutige Deutschland wäre nicht. Man muß schon einen Glauben an die Vernunft haben und für das Natürliche besißen . Mit diesem Glauben bin ich einst ausgezogen vor bald nun 20 Jahren. Was hatte ich denn sonst als den Glauben an die Vernunft und letzten Endes an den Wert meines deutschen Volkes, und zwar in allen Lebensschichten. Und ich glaube weiter, daß es gut ist, wenn die Menschen sich in einer solchen Bewegung allmählich näherrücken. Denn sonst kommen sie so wieso nicht so leicht zuſammen. Und dann erst lernen sie sich kennen. Vielleicht stünde ich jezt nicht vor Ihnen , d . h. ich stünde sicherlich nicht vor Ihnen , wenn ich nicht einſt Sol dat gewesen wäre und als Soldat diesen absoluten Glauben (Beifall) an den Wert meines Volkes , meiner Volksgenossen und gerade der Arbeiter bekommen hätte. Denn Sie wissen ja selber, aus bürgerlichen Kreisen konnte man so oft hören : Ach, die Leute taugen eben nichts, das ist eben Ge findel usw. Ich habe immer gesagt, das ist ja gar nicht wahr. Das find die Kameraden. Ich habe es so oft doch erlebt. Das sind die Kameraden, die weiß Gott für dieses Deutschland so oft ihr Leben eingesetzt haben. Das sind doch lauter anständige Menschen. Das sind doch lauter Männer, die bereit sind, wenn notwendig, alles, sogar das Leben einzusetzen für ein Ideal ― und das ist ja auch ein Ideal, wenn man für Deutschland auf das Schlachtfeld geht. Ich war der Über zeugung, das stimmt nicht. Unser Volk hat seinen Wert. Der deutsche Arbeiter ist gar nicht das. Ihr kennt ihn nur alle nicht. Ihr habt euch zu wenig darum bekümmert. Ihr habt euch früher nicht die Mühe gegeben, euch um seine Angelegenheiten zu sorgen . (Beifall.) Er konnte auch nicht zu euch kommen. Ihr habt es ausgerechnet dem Juden über lassen, daß er sich des deutschen Arbeiters anzunehmen schien oder an nehmen konnte oder den Schein erwecken konnte, als würde er sich seiner annehmen. Ich habe damals aus dieſem Gemeinſchaftserlebnis die Über zeugung erhalten : So ist das gar nicht ! Und wir müssen dieses Gemeinschaftserlebnis in unser ganzes großes Leben immer mehr hineintragen. Dann werden die einzelnen immer mehr erkennen , daß es so große 77

gemeinsame Werke gibt als gemeinsame Interessen. Und daß alle diese einzelnen Menschen irgendwo ihre Pflicht erfüllen , in ihrem Rahmen eben doch unersebar sind. Und daß ihre Tätigkeit jedem einzelnen zugute kommt. Und das ist legten Endes der Sinn der Deutschen Arbeitsfront. Und wenn mir nun einer sagt : Ja, aber ob Sie da die Welt nicht zu ideal ansehen? Dann kann ich nur sagen : Sie, mein verehrter Herr, wenn ich nun alſo dieſen Idealismus nicht gehabt hätte, dann wäre die Realität des heutigen Zustandes auch nicht gekommen. Vor allem aber : Glauben Sie wirklich, daß man ohne Idealismus auskommen kann in dieser Welt ? Ich glaube es nicht . Die letzte Bewährung, das wiſſen wir, ist die Bewährung eines Volkes, wenn notwendig, auch im Widerstand. Ja, ist das nun eine Probe auf den Idealismus oder nicht ? Was erwarte ich denn hier ? Heldentum erwarte ich! Was ist denn Heldentum? Ich erwarte von Männern , daß sie bereit sind , sich selber einzusehen , damit andere leben können. Ist das Idealismus oder nicht ? (Beifall. ) Erwarte ich einen Idealismus oder nicht ? Wäre es aber nicht erbärmlich, wenn ich von allen anderen erwarten würde, daß sie Idealisten sind , d. h. daß sie bereit sind, wenn notwendig, sich aufzuopfern ; nur ich oder nur wir, die Führer, wir brauchen dann keinen Idealismus? Ich glaube , auch hier hat die Führung voranzugehen. Auch sie hat diesen Glauben zu besiken. Auch sie hat ideal zu denken. Das Volk wird einer Führung um so mehr gehorchen , je mehr es die Empfindung besigt , daß nicht nur vom Volk Ideale verlangt werden , sondern daß auch die Führung an solche Ideale glaubt. Und ich glaube nun einmal an dieses Ideal meines eini= gen deutschen Volkes . ( Stürmischer Beifall.)

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Beim Appell der braunen Armee

Männer der nationalsozialistischen Kampfbewegung! Vor zehn Jahren sind wir an fast dem gleichen Morgen wie heute hier zum ersten Male angetreten. Heute hat sich nicht nur dieser Plaz geweitet, auch die Bewegung ist seitdem eine andere geworden. Da, wo früher Tausende standen, stehen jezt Zehntausende. Nur etwas ist gleich geblieben : der Geist , der sie damals hierhergeführt hat, ist heute noch derselbe. Es ist ein anderes Deutschland geworden aber nicht, weil viele vor uns glaubten, nur der Herr hat uns freige macht, sondern weil durch den Kampf dieser Bewegung der Allmächtige erst wieder jemand segnen konnte im Kampf um die Freiheit. Wenn dieses Deutschland heute so vor uns steht , dann ist es das Ergebnis des Ringens der natio nalsozialistischen Bewegung. Sie hat aus tiefster Mut losigkeit, Verzagtheit und Unsicherheit das deutsche Volk wieder heraus gerissen, hat ihm wieder einen festen Mut, einen starken Glauben und eine unerschütterliche Sicherheit gegeben. An der Spike der Männer, die diese Umwandlung entgegen dem Wunsch und Willen unzähliger Feinde ermöglichten, standen die Männer der national sozialistischen Kampforganisationen. Man hatte leicht reden früher, daß mit geistigen Waffen gekämpft werden sollte, wenn der Gegner aber entschlossener mit brachialer Ge walt dem Einbruch des Geistes seinen Widerstand entgegensetzte. Würde es sich nur um den Geist allein gehandelt haben, wäre Deutschland nie so tief gesunken ; der Geist hat zu allen Zeiten in unserem Volk versucht, das Richtige zu veranlaſſen, das Richtige zu fordern und das Richtige zu tun. Aber gegen diesen Geist der Vernunft hat sich die Verschwörung von Gemeinheit und Niedertracht gestellt , die Gewalt hat sich dagegen aufgerichtet. Sie wollte nicht, daß in unserem Volk Vernunft und Einsicht einkehren. Und als die erſten Männer aufstanden, um mit mir und hinter mir die neue Vernunft einer Volksgemein schaft zu predigen , da stellten sich uns entgegen die Interessenten der Volkszerrissenheit. Und sie taten dies nicht mit geistigen Waffen, sondern mit den brachialen Mittelnder Gewalt. 79

Und da bäumte sich uns Nationalsozialisten und damaligen Frontkämpfern das ganze Innere da = gegen auf und wir waren entschlossen , dieser Ge walt gegen die Vernunft die Gewalt der Vernunft entgegenzusehen. Und diese Gewalten der Ver nunft , das sind die Sturmabteilungen meiner Partei gewesen , eine feste Faust der Partei für den und gegen den , der es wagte , mit Gewalt den Kampf des Geistes und damit der Vernunft zu sabotieren und zu verhindern. Und nun wißt ihr : Dieser anderthalb Jahrzehnte lang dauernde Kampf, in dem wir langſam mit unſeren nationalsozialiſtiſchen Fäuſten den Widerstand der Gegner gebrochen haben, Ort um Ort eroberten, den roten Terror beseitigten und damit erst dem Einzug des Geistes die freie Bahn verschafften, das ist euer geschichtliches Werk ! (Beifall. ) Und dieser Kampf hat nicht nur seine blutigen Opfer gefor= dert, sondern vor allem seelische , innere Opfer. Wie viele von euch mußten es auf sich nehmen, j a hre lang wie Verfemte in diesem Deutschland zu leben , das doch niemand mehr geliebt hat , als ihr es liebtet. Viele von euch haben diesen Kampf erkaufen müssen mit dem Verlust von Stellung und Brot. Andere wieder litten unter dem Unverständnis ihrer Umgebung. Ja, selbst Familienbande sind zerrissen gegenüber der größeren Verpflich= tung, der Nation zu dienen nach seinem Wissen und nach seiner Über zeugung. Jahrelang haben dieſe Nationalsozialisten aber nicht nur die brutale Gewalt des organisierten Mobs gegen sich gehabt, sondern die mit diesem Mob verbündete Staatsgewalt. Und es war oft faſt aussichtslos , gegen diese Verschwörung von Niedertracht, Unver nunft und doch wieder vorhandener Gewalt sich durchsezen zu können. Wenn dieſes Wunder dennoch gelang, dann ist es der Festigkeit des Glaubens unserer Partei zuzuschreiben, und hier wieder auch in erster Linie der Treue der Männer , die sich hinter mich gestellt hatten, und die mit mir gingen, obwohl sie mich vielleicht gar nicht ein mal kannten, nicht einmal gesehen hatten. (Beifall .) Wir haben alle gemeinsam nur etwas besessen : eine un bändige Liebe zu unserem Volk und einen uner schütterlichen Glauben an seine Wiederauferstehung. Und heute ist Deutschland wirklich wieder auf3 erstanden , auferstanden als unser Wert ! (Beifall . ) Es ist sehr selten, daß in der Geschichte dem Kampf einer Generation ein solcher Erfolg beschieden ist ; denn es ist mehr geschehen als nur eine 80

Wiederauferstehung unseres Volkes : es ist eine große geschichtliche, ein malige Neuformung eingetreten. Und wie ich schon am Beginn dieses Parteitages erklären mußte, daß nicht Behauptungen das Ent scheidende sind, sondern Tatsachen , so wird auch diese Neuformung unſeres Volkskörpers durch Tatsachen bewiesen und belegt. Und eine der stärksten Tatsachen, das seid wieder mit ihr. In euch zeigt sich ganz sichtbar die Umwandlung unseres Volkes in ein neues Gebilde. Was ist das doch vor uns für ein zerriſſener Haufen gewesen, und was iſt dieſes Volk heute für ein Block geworden ! Noch vor zehn und fünfzehn Jahren , da haben sich diese Menschen untereinander faum mehr verstän digen können , und heute folgt die ganze deutsche Nation einem Kommando , einem Befehl ! (Beifall . ) Der Mensch benötigt auf seinem irdischen Lebensweg äußere, ſicht bare Symbole, die ihm vorangetragen werden, und denen er nachzu streben vermag. Das heiligste Symbol ist für den Deutschen immer die Fahne geweſen ; sie ist kein Stück Tuch, sondern sie ist Überzeu gung und Bekenntnis , und damit Verpflichtung. In den langen Jahren unseres Ringens um die deutschen Menschen gegen ihre Widersacher, da ist euch die Fahne vorangetragen worden, die heute des Deutschen Reiches Flagge ist. Unscheinbar und verwaschen, ganz unrepräsentativ waren diese Feldzeichen unseres da maligen Ringens, und doch , wie haben wir sie geliebt , unsere Fahne , die nichts zu tun hatte mit dem Ver fall der Nation , sondern die uns wie ein Sonnen , schein erschien einer neuen besseren deutschen Zu kunft ! Wie haben sich die zehn und später Hundert tausende unserer Parteigenossen an diese Fahne angeklammert und wie haben sie sich nicht um diese Fahne geschart ! Manches Mal, da ſehen wir sie auch heute noch, dieſe ältesten Sturm fahnen der Partei , ganz verwaschen und verblaßt, und trotzdem für uns alle leuchtende Sterne. Sie haben uns begleitet in der Zeit eines phantaſtiſchen Ringens, wie es in unserem Volk und in dieser langen Dauer vielleicht in keinem anderen Land ähnlich der Fall war. Sie sind heute vor uns aufgezogen als die Symbole des von uns erstrittenen Staates und der erkämpften deutschen Volks gemeinschaft. Wenn ich euch nun neue Standarten übergebe, dann werdet ihr in diesen neuen Standarten nichts anderes sehen als die Ergän 1 zung unserer alten Sturmfahnen , und ihr werdet dieſen Standarten genau so fanatiſch treu ergeben folgen, wie wir alle gefolgt sind unserer einstigen Hakenkreuzflagge . 81

Es ist wirklich die Fahne mehr als ein äußeres Zeichen. Wenn alles zu wanken beginnt, dann wird durch den Blick auf sie wieder der einzelne aufgerichtet. Er erhält wieder ſeine Selbſtform und erkennt wieder seine heilige Pflicht. Und das ist heute notwendiger vielleicht als in den paar Jahren vor uns. Um uns herum droht wieder der Feind, den wir im Innern Deutschlands mit Fäusten zu Paaren getrieben haben. Wieder sehen wir um uns das Zeichen unseres alten Widersachers die Völkern ver wirren. Was ist da notwendiger , als daß wir alle uns erst recht um unser Siegeszeichen scharen. Und wir wissen , daß in diesem Ringen in Deutschland nur dieses Zeichen auch für alle Zukunft ſiegreich sein kann. (Beifall .) Es ist das Symbol nicht nur unseres Kampfes und damit unseres Sieges , nein , es ist vor allem das Symbol unseres Blutes ! ( Stürmiſcher Beifall. ) Männer! Viele von euch sind vor zehn Jahren schon hier gestanden. Damals versuchte genau so die Sonne durchzudringen durch den Wolken= schleier wie heute. Was hat sich seitdem gewandelt ! Nur zehn Jahre und ein Volk hat die tiefste Veränderung erfahren, die ihm im Laufe vieler Jahrhunderte zuteil geworden ist. Ihr mögt darin ersehen , was Glaube , Zuversicht , Tapferkeit , Mut , Treue und Gehorsam vermögen ! (Beifall. ) Wenn ihr die neuen Standarten jest empfangt , sehet in ihnen die Symbole dieser Tugenden ! Zusammengefaßt sind wir alles , nach einem Befehl unü be r w i n d lich , aufgelöst in einzelne gar nichts. Wir aber wollen auch in Zukunft Deutschland sein !

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Adolf Hitler an die Wehrmacht Soldaten ! Zum vierten Male seid ihr auf diesem Feld anläßlich des großen Tages der Nation angetreten . Vieles iſt ſeitdem anders geworden, nicht schlechter, aber alles besser ! Deutschland ist heute schöner und größer und vor allem stärker als damals. Der sichtbare Beleg für dieſe Stärke aber seid ihr selbst! In wenigen Wochen wird ein Teil von euch die Kasernen verlaſſen und wieder zurückkehren in das bürgerliche Leben. Zwei Jahre Dienst am deutschen Volk und damit an unſerer Heimat. Dieſe zwei Jahre habt ihr nicht nur Deutschland gegeben, sondern sie sind auch euch selbst gegeben worden ! Denn in dieſen zwei Jahren ſeid ihr nicht nur Soldaten, sondern vor allem Männer geworden, Männer , auf die die Nation Grund hat ſtolz zu ſein und auf die sie auch heute grenzenlos stolz ist ! Durch die sich entwickelnde deutsche Wehr aber ist es nicht nur möglich geworden, dem Deutschen Reich nach außen hin die Freiheit zu sichern, sondern auch die großen Arbeiten anzufangen und durchzuführen, die ihr heute in Deutschland ſeht. Vor allem aber konnten wir dadurch unserem Volke in einer Zeit der Unruhe und der allgemeinen Unsicher heit den Frieden bewahren. Es sind noch nie die Völker vom Frieden gesegnet worden, die schwach waren , sondern immer nur jene , die stark gewesen sind. Daß aber Deutschland heute wieder stark ist , dankt es in erster Linie seinen Soldaten ! Deutschland hat euch lieb und vor allem: es ist stolz auf euch. Denn es sieht in euch die Träger einer unvergänglichen, ruhmvollen Vergangenheit. Ihr aber habt genau so Grund, Deutſchland lieb zu haben, denn auch ihr könnt wieder ſtolz sein auf euer Volk, auf eure Heimat, auf unser Deutsches Reich! Deutschland Sieg Heil !

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Die große Schlußrede des Führers auf dem Kongreß Parteigenossen und Parteigenoss innen ! Nationalsozialisten ! Wenige Stunden noch, und der neunte Parteitag der nationalſozia listischen Bewegung findet ſein Ende. A cht Tage lang stand die deutsche Nation wieder unter den Eindrücken ihres größten Festes. Was Hunderttausende selbst erlebt oder mit eigenen Augen verfolgen konnten, begleiteten Millionen Deutsche in und außerhalb des Reiches mit nicht weniger ergriffener Aufmerkſam keit. Wann gäbe es auch eine bessere Gelegenheit, sich von der Wirk= lichkeit des neuen deutschen Staates so überzeugen zu können, als in dieser Woche seiner größten und demonſtratioſten Bekundung? Immer wieder gleitet der Blick zurück auf das Erlebte und sucht nach Vergleichen in früheren Zeiten. Und immer wieder wird jeder einzelne von der Feststellung überwältigt, daß diese Kundgebungen so sehr aus dem Rahmen alles bisher Erlebten in ihrer Geſtalt und Eindringlich keit herausfallen, daß sie nur unter sich selbst miteinander verglichen werden können . Sie sind nach keinem früheren Vorbild gestaltet worden, sondern bilden ideell und organisatorisch das aus schließliche Eigentum der nationalsozialistischen Partei. Schon in der Zeit des Ringens um die Macht hatte sie diesen Kund gebungen die wesentlichsten Züge ihres heutigen Charakters verliehen und sie seitdem zu einer Höhe und Tiefe weiterentwickelt, daß jedesmal eine weitere Steigerung unmöglich zu ſein ſchien. Und dennoch glauben wir, am Reichsparteitag der Arbeit wieder einen Fortschritt feststellen zu können gegenüber dem des Jahres 1936. Noch mehr als früher trat gerade auf diesem Partei tag die Größe der erzieherischen Miſſion des Natio nalsozialismus in Erscheinung. Je ne oft geforderte Synthese zwischen Kraft , Schönheit und Geist strebt nach ihrer Verwirklichung. In dieser Woche, die hinter uns liegt, wurde der Nation ein ebenso konzentriertes Bild einer gigantischen geistigen und sachlichen Arbeit der letzten zwölf Monate gegeben, wie ihr aber auch schon die ersten 84

Resultate der neuen förperlichen Ausbildung des neuen deutschen Menschen gezeigt werden konnten. Der Rhythmus dieser großartigen Demonstration voltlicher Kraft und Ge schlossenheit, geistiger Zucht und Ordnung ist ein so hinreißender, daß sich ihm wohl niemand entziehen kann, der aufgeſchloſſenen Herzens diese Tage miterlebte oder auch nur verfolgte. (Beifall. ) Dies hat wahrhaftig nichts mehr zu tun mit jenem oberflächlichen , seichten Patriotismus, der in vergangenen Jahrzehnten leider so oft als natio nale Stärke gewertet werden wollte und dabei doch nur hohler Schein war. Was uns in dieſer Woche manches Mal faſt erschütterte, war das weltanschaulich - volkliche Glaubensbekenntnis einer neuen Generation , und öfter als einmal ſtanden hier wohl Hunderttausende nicht mehr unter dem Eindruck einer politiſchen Kundgebung, sondern im Banne eines tiefen Gebetes ! (Langanhalten der Beifall .) Wer wollte behaupten, daß eine solche Wirkung nur in der Form liegen könnte? Nein, was sich hier an Formen zeigt, ist nur die äußerlich organisatorische Auswertung einer Idee. Diese Auswertung aber ist für uns alle um ſo beglückender, als ſie allmählich beginnt, der Größe unseres Ideals ebenbürtig zu werden. So wie der Nationalsozialismus eine geistige Revolutionierung unseres Volkes verursachte, so revolutioniert er auch das Bild der Erscheinung und des Auftretens des deutschen Menschen. In wenigen Jahrzehnten schon wird diese Tagung den letzten Erwartungen unseres neuen politischen Bekenntnisses genügen ; die zur Ergänzung des rein Weltanschaulich- Geistigen angegliederten Kampfspiele werden mithelfen, den neuen Typ des deutschen Menschen zu formen : Hart gestählte Männer und an mutschöne Frauen sollen in den kommenden Jahr hunderten Jahr für Jahr an dieser Stätte der lebendige Beweis für die gelungene Lösung dieser nationalsozialistischen Aufgabe sein ! ( Stürmischer Beifall.) Damit aber wird erst die endgültige Widerlegung deſſen eintreten, was von ſo vielen auch unter uns, beſonders aber von fast allen heute noch Außenstehenden dahergeredet wird : daß nämlich dieses neue Deutschland eine Wiedergeburt des alten ſei. Sie alle, meine Volksgenossen, die Sie das Glück hatten, diese ver gangenen acht Tage in Nürnberg miterleben zu dürfen, Sie müſſen es zumindest unbewußt empfunden haben : Daß das, was sich hier vor unſeren Augen abſpielte, früher noch niemals war. Nicht eine Wiedergeburt ist es, sondern etwas Neues , in der deutschen Ge schichte nicht dagewesenes Einmaliges. Denn : Noch niemals ist 85

die geistige Zielsetzung und Willensbildung unſe= rer Nation so identisch gewesen mit den natürlichen Pflichten zur politischen Selbstbehauptung wie heute. Noch niemals iſt im deutschen Volk die Weltanschauung gleich gewesen mit den ewigen Lebensgesehen der Natur und damit auch der Nation und ihren Lebens bedingungen. Noch niemals war die weltanschauliche Ausrichtung so ausschließlich eingestellt auf den Gedanken der Forterhal3 tung unseres Volkes wie heute, und noch niemals war eine so flare Übereinstimmung gefunden worden zwischen der geistigen Ausrichtung und der körperlichen Gestaltung wie jetzt im nationalsozialistischen Staat. (Beifall.) Wer hat dieses Wunder vor zehn oder zwanzig Jahren in Deutsch land für möglich gehalten außer den damaligen wenigen Gläubigen unſerer Bewegung ? Hat nicht diese Entwicklung alle, aber auch ſelbſt jene kühnſten Hoffnungen weit überrannt oder zurückgelaſſen, die in den sogenannten „, vaterländischen Kreisen“ einst ausgesprochen worden find? Wer aus diesen Reihen von damals muß nicht heute mit tiefster Befriedigung zugeben, daß unserem Volk eine Kraft zuteil wurde, die weit außer und über allen früheren Vorstellungen liegt? (Beifall.) Allein auch wir müssen einsehen, daß eine solche Mobilisierung der höchsten geistigen und körperlichen Streitkräfte einer Nation nur mög lich ist in einer dafür geeigneten geschichtlichen Zeit und Umwelt. Es gehört zu den Aufgaben einer so wahrhaft großen Bewegung auch die Pflicht, jene Bedingungen zu begreifen, die für ſie ſelbſt Ursache der Entstehung waren und die Voraussetzung für ihre Entwicklung abgaben. In den trägen Zeiten des deutschen bürgerlichen Weltliberalismus wäre niemals eine so gigantische Steigerung der Stärke und des Be wußtseins einer solchen Mission in unserem Volke möglich gewesen. So, wie der Körper seine höchste Lebenskraft entwickelt im Augenblick der Abwehr einer ihn bedrohenden Krankheit, so werden auch die Völker zu den höchsten Steigerungen der in ihnen schlummernden Energien erst dann getrieben, wenn sie in ihrem Dasein bedroht, ja gefähr . det sind! Erhalten Sie nicht alle, meine Volksgenossen, gerade angesichts dieser demonstrativen Schau der Stärke und Kraft unserer Bewegung und damit des deutschen Volkes die Empfindung, daß eine solche Mobili sierung des Geistes und des Körpers doch nur das Ergebnis und die Folge eines zwingenden Anlasses sein kann ? Wie oft überdenkt nicht mancher von uns die Frage, was wohl aus Deutsch land geworden wäre, wenn uns das Schicksal im Jahre 1914 einen

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leichten schnellen Sieg geschenkt haben würde. Was wir damals alle mit heißem Herzen erstrebten, wäre vermutlich von einer höheren Warte aus gesehen für unser Volk nur ein Unglück gewesen. Dieser · Sieg hätte wahrscheinlich sehr traurige Folgen gehabt. Denn im Innern wären wir gerade durch ihn von jenen Erkenntniſſe n ferngehalten worden, die uns heute zurückſchaudern laſſen vor dem Weg, auf dem sich das damalige Deutſchland ſchon befand. Die wenigen einsichtsvollen Warner aber wären der Lächerlichkeit verfallen. Der nur auf den äußeren militärischen Machtmitteln fußende und durch sie getragene Staat wäre in gänzlicher Unkenntnis der Bedeutung der blut mäßigen Quellen der Volkskraft früher oder spä = ter zum Vernichter seiner eigenen Existenz und seiner eigenen Lebensgrundlagen geworden ! Er ſcheinungen, die wir in den vielen anderen Ländern nach ihrem ver meintlichen Siege zu beobachten Gelegenheit haben, hätten uns ergriffen. Statt durch eine katastrophenmäßige Erschütterung vor dem Abgrund zurückgerissen zu werden, wären wir den schleichenden Giften der inneren Volkszer ſe kung allmählich um so sicherer erlegen ! Für uns kann wirklich die Richtigkeit eines weisen Spruches als erwiesen gelten : Manches Mal äußert sich die tiefste Liebe der Vorsehung zu ihren Geſchöpfen auch durch eine Züchtigung ! Der Not des damaligen Zuſammenbruchs entstieg die nationalsozia= listische Idee, und damit das politische Glaubensbekenntnis der inne ren Regeneration des Volkes und nicht der nur äußeren Wiederaufrichtung eines Staates in der Form einer Reſtauration ! Dieser Not verdankte die nationalsozialistische Bewegung aber auch ihre einzigartige Organiſation. Nur in einer Umwelt von Feinden konnte sich die Partei zu jener kämpfe rischen Erscheinungentwideln , die einmal befähigt war , auch den Entscheidungskampf um die Macht zu führen. Und nur dank der fortgesezten Verfolgungen und Unter drückungen fand in ihr der erste und beste Auslese - Prozeß statt, der der Nation an Stelle der früheren schwachen Politiker die Fanatiker einer Volksbewegung schenkte. Dank dieser Not wieder gelang es der Bewegung, nicht nur die Macht im Staate zu erobern, sondern seitdem alle jene Kräfte zu finden und einzusetzen, die zur erfolgreichen Durchführung ihrer Gedanken und Absichten erforderlich waren. An die Stelle der national sozialistischen Partet ist das von der national sozialistischen Partei geführte deutsche Volk ge: treten. Dieses steht nun den gleichen Einwirkungen gegenüber wie einst die Partei. 87

Der gleiche Feind, der uns zuerst ins Leben rief und uns dann im Laufe dieses Kampfes immer wieder stärkte, steht uns auch heute gegen= über. Er arbeitet mit jeder Lüge und mit jeder Gewalt, um sein Ziel zu erreichen. Dies ist aber kein Kampf mehr um dürftige dyna stische Interessen oder um die Korrektur von Lan desgrenzen oder wegen kleiner Wirtschaftsinter essen. Nein , dies ist der Kampf gegen eine wahre Weltkrankheit , die die Völker zu verpesten droht , eine Völkerverseuchung , deren besonderes MerkG mal die Internationalität ihrer Erscheinung ist. Wir kennen den Grund dafür : denn es handelt sich nicht um eine russische Krankheit oder um eine spanische, ebensowenig als es 1918 eine deutsche, 1919 eine ungarische oder eine bayerische war ! Weder Russen noch Deutsche oder Ungarn und Spanier waren oder sind die Erreger dieser Krankheit, ſondern es iſt je nerinternationale Völkerparasit , der sich seit vielen Jahrhunderten in der Welt verbreitet , um in unserer Zeit wieder eines Da = zur vollen zerstörenden Auswirkung seins zu gelangen. ( Stürmischer langanhaltender Beifall. ) Nur ein Befangener kann das Auge gegenüber der Tatsache ver= schließen, daß zwischen den vielfältigen Erscheinungen der Erschütte rung des gesellschaftlichen und politischen Gefüges und Lebens der Völker und der ihrer Volkswirtschaften oder ihrer überlieferten Kul turen ein unbestreitbarer innerer Zusammenhang vorhanden ist . Nur wer mit Gewalt den Vogel Strauß nachahmen will, kann aber vor allem das übersehen, was von den eigentlichen geistigen Inspiratoren dieser Völkererkrankung doch ſelbſt offen und ungeniert zugegeben wird ! Es erfordert eine gesegnete Naivität , dem Bolschewismus jenen internationalen Charakter, und zwar revolutio nären Charakter, abzustreiten, in einer Zeit, in der gerade der Bol schewismus selbst kaum einen Tag vergehen läßt, ohne seine welt revolutionäre Mission als das A und O seines Programms und damit als die Grundlage seiner Existenz zu betonen ! Nur ein bürgerlich-demokratischer Politiker kann es nicht wahr haben wollen, was doch die proklamatiſche Grundlage dieſer roten Weltbewegung ist und was sich aber auch in der Wirklichkeit als der entscheidende Weſens zug dieser Weltbewegung erweist. Nicht der Nationalsozialismus hat zuerst die Behauptung aufgestellt, daß der Bolschewismus international sei, sondern der Bolschewismús selbst hat sich als die fonsequenteste Auslegung des Marxismus feierlich zu seinem internationalen Charakter bekannt ! 88

Wenn aber nun einer unserer Westeuropäer trotzdem bestreitet, daß der Bolschewismus international sei, das heißt mit international einheitlichen Mitteln und Methoden ein international gleiches Ziel verfolge, dann allerdings bleibt nur noch zu befürchten, daß wir aus dem Munde eines solchen Weltweisen analog dessen demnächst ver nehmen werden, daß der Nationalsozialismus entgegen seinem Pro gramm gar nicht für Deutschland und entsprechend der Faschismus auch nicht für Italien einzutreten beabsichtigen ! Ich würde es aber dennoch bedauern, wenn man uns das nicht glauben wollte. Es tut mir allerdings ebenso leid, daß man dem Bolschewismus nicht einmal das glaubt, was er nun ſelbſt zu wollen behauptet und zu ſein proklamiert. (Beifall .) Allerdings, wer von der Größe dieser Weltgefahr keine Ahnung hat und wer vor allem aus innen- und außenpolitiſchen Gründen meint, an dieſe Gefahr nicht glauben zu dürfen, der wird dann nur zu leicht alles das mit Absicht übersehen, was vielleicht doch als Beweis für das Vorhandensein dieser Weltgefahr sprechen könnte! Der wird es dann 3. B. auch nicht ſehen, daß zur Zeit über die ganze Erde fortgesezt revo lutionäre Erschütterungen laufen, er wird es nicht sehen, weil er es nicht sehen will , und er wird vor allem nicht wahrhaben wollen, daß diese Erschütterungen von einer Zentrale aus gelöst und dirigiert werden. Er wird vielleicht gar nicht be streiten können, daß alle diese Revolutionen unter derselben Fahne und unter dem gleichen Stern marschieren! Ja, daß sie sogar das Tuch ihrer Revolutionssymbole von Moskau geliefert be kommen ! Aber er wird es trozdem ablehnen , anzunehmen oder gar offen zuzugeben, daß dies von dort aus vielleicht mit Absicht geschehen könnte! So ein bürgerlicher Politiker wird die Tatsache fortgesetter inter nationaler Wirtſchaftskämpfe nicht bestreiten können, die allmählich zu einer vollkommenen Zerrüttung der Produktionen und damit der Lebensgrundlagen der Staaten führen müſſen . Er wird auch nicht die Tatsache wegbringen, daß alle diese Kämpfe nach einem einheitlichen Schema verlaufen, ja, daß alle dieſe Hezer durch eine Schule gegangen sind und daß ihre finanzielle Förderung immer durch einen Staat erfolgt, allein er wird es trotz alledem nicht wahrhaben wollen, daß dahinter etwa gar eine planmäßige Absicht stecke, denn das paßt nicht in das Schema des Begreifens und Denkens einer solchen poli tischen bürgerlichen Bequemlichkeit hinein. ( Erneute Zustimmung.) Solche Politiker werden auch nicht in der Lage sein, wegzustreiten, daß Herr Dimitroff , der plöglich in Spanien auftauchte, mit dem Herrn Dimitroff, der in Moskau die 3. Internationale mit dirigiert, sowie mit jenem Herrn Dimitroff, der in Berlin die bol 89

schemistische Revolution anzuzetteln sich bemühte, und endlich mit dem Herrn Dimitroff, der in Sofia die bolschewiſtiſchen Attentate machte, identisch ist. Daran ist nicht zu zweifeln. Allein der bürgerliche Politiker unserer Demokratien sieht darin nur ein zufälliges Zuſammen treffen der verschiedenen politischen Abenteuer eines reiselustigen pri vaten Herrn, der sich mal da, mal dort betätigt, aber keineswegs in einem höheren Auftrag oder gar nach einem einheitlichen Plan ! (Heiterkeit und Beifall.) Denn eine solche Annahme würde weder in die Wirrnis der Gedanken solcher Politiker noch in das saubere Kon zept ihrer Weltanschauung - insofern von so etwas geredet werden fann ――― hineinpassen. Parteigenossen und Parteigenoſſinnen ! Als Nationalsozialiſten ſind wir uns über die Ursachen und Bedin gungen des die Welt heute in Unruhe versezenden Kampfes vollkommen klar. Vor allem aber erfaſſen wir das Ausmaß und den Umfang dieſes Ringens. Es ist ein gigantischer, weltgeschichtlicher Vorgang ! Die größte Gefahr für die Kultur und Zivilisation der Menschheit, die ihr seit dem Zusammenbruch der antiken Staaten jemals gedroht hat. Diese Krise kann nicht verglichen werden mit = irgendeinem der sonst üblichen Kriege oder irgend einer der so oft stattfindenden Revolutionen. Nein, es handelt sich um einen all umfassenden Generalangriff gegen die heutige Gesellschaftsordnung , gegen unsere Geistes- und Kulturwelt. Dieſer Angriff wird ebenſo geführt gegen die Substanz der Völker an sich, gegen ihre innere Organisation und die raſſeeigenen Führungen dieser Volkskörper, als auch gegen ihr Geistesleben, ihre Traditionen, gegen ihre Wirtſchaft und alle sonstigen Institutionen, die das Wesens-, Charakter- und Lebensbild dieser Völker oder Staaten bestimmen. Dieser Angriff ist so umfassend, daß er fast sämtliche Funktionen des Lebens in den Bereich seiner Aktionen zieht. Die Dauer dieſes Kampfes ist nicht abzusehen. Sicher aber ist , daß seit dem Aufkom men des Christentums , dem Siegeszug des Moham = medanismus oder seit der Reformation ein ähn licher Vorgang auf der Welt nicht stattfand. So wie aber in diesen vergangenen Zeiten die großen, damals allerdings von vornherein auf religiösem Gebiet stattfindenden Weltanschauungskämpfe das gesamte Leben beeinflußten und in den Bann ihrer Kämpfe ge zogen haben, so geschieht dies heute durch die bolschewistische Welt revolution ! Sie wirkt dabei wie ein schleichen des Völker gift und macht nicht halt vor einer Ablehnung ! So wenig als sich in anderen Zeit 90

läuften einzelne Menschen oder Völker nur wegen anderer Auffaſſungen und Absichten aus solchen Katastrophen oder weltbewegenden Revo lutionen heraus halten konnten, so wenig kann sich heute jemand vor der politischen Gefahr des Kommunismus retten, indem er einfach deſſen Existenz bestreitet oder seine bedrohliche Auswirkung nicht wahr haben will und daher ablehnt !

Ich glaube gern, daß es den Staatsmännern der demokratischen Welt feine Freude bereitet, sich mit dem kommunistischen Problem zu bes schäftigen. Allein das steht nicht zur Diskuſſion. Wollen brauchen sie es nicht, aber sie werden es einmal müſſen , oder ihre Demokratie geht so oder so in Trümmer. (Lebhafter Beifall.) Diese Weltpeſt wird nicht um die Erlaubnis anfragen, den Demokratien durch die marxistische Diktatur das Ende bereiten zu dürfen, sondern sie wird dies tun. Außer sie wird daran gehindert. Und diese Verhinderung wird nicht stattfinden durch eine platonische Absage an diese Erschei nung oder ihre mehr oder weniger feierliche Ablehnung, sondern ſi e wird nur bestehen können in einer Immunisierung der Völker gegenüber dieser Vergiftung sowohl als in einer Bekämpfung des internationalen Bazillenträgers selbst. Diese Immunisierung wird aber um so notwendiger sein, als gerade in unserem so sehr miteinander verbundenen Europa das Schicksal der einzelnen Staaten auch aneinander gebunden ist. Ja, nicht nur dies : Weil dieſes Europa eine Völker- und Staatengemeinſchaft ist, die sich in Jahrhunderten allmählich nebeneinander aufgebaut und gegenseitig befruchtet und ergänzt hat, ist die Ansteckung eines Staates in dieser Gemeinschaft nicht nur für dieſen Staat belastend, für die anderen aber vielleicht bloß intereſſant, ſondern im Gegenteil für alle entſcheidend. (Erneuter Beifall . ) So wenig man in einer Schule gesunde Kinder mit den von einer ansteckenden Krankheit behafteten zusammenlassen kann, so wenig fann in Europa auf die Dauer ein nüzliches und segensreiches Zusammen leben der Nationen möglich sein, wenn sich darunter solche befinden, die, mit infettiösen Giftstoffen behaftet , tein Hehl daraus machen , auch die anderen mit derselben Krankheit anstecken zu wollen ! (Bravorufe, Händeklatschen.)

Soweit es sich nun um Deutschland handelt, so ist es, ähnlich dem heutigen Italien , dieser Gefahr gegenüber bereits immun geworden, das heißt : Der Nationalsozialismus hat sich wieder Faschismus bemüht , aus unserem voltlichen Organismus jene Schwächen zu entfernen , die einem Eindringen bols chewistischer Gifte Vorschub 91

geleistet haben würden. Er hat deshalb auch seine Aufgabe nicht in einer geistlosen äußeren Restauration eines früheren Zustandes erblickt der schon damals unfähig war, sich vor dem bolschewiſtiſchen Gift zu retten —, sondern er hat bewußt einen inneren Neuaufbau unseres Volkskörpers in Angriff genommen, also er hat nicht den Staat und das Staatliche in den Mittelpunkt ge= stellt , sondern das Volk und das Volkliche . Wie richtig diese Arbeit gegenüber der beabsichtigten bürgerlichen oder monarchischen Restaurationspolitik war, mögen Sie am besten unter den Eindrücken des Ablaufs gerade einer solchen Kundgebung, wie sie in den lezten acht Tagen die Stadt der Reichsparteitage erlebt hat, ermeſſen. Allein, so gesichert Deutschland heute - trok des fortgesetten Ver suches der Moskauer Verbrecherorganisation, ihre Agenten und ihr Zersehungsmaterial nach Deutſchland hineinzuſchmuggeln -- ist, so ungesichert ist unserer Überzeugung nach ein großer Teil unserer Um welt. Und nichts ist mehr geeignet , uns mit aller Kraft der nationalsozialiſtiſchen Idee zu verpflich ten , als die flare Erkenntnis , daß wir inmitten einer allmählich aus ihrem bisherigen politischen und wirtschaftlichen Gefüge geratenen Welt stehen. Was andere behaupten, nicht ſehen zu können, weil sie es einfach nicht sehen wollen, das müſſen wir leider als bittere Tatsache feststellen : Die Welt befindet sich im Zustande eines sich steigern = = den Aufruhrs , dessen geistige und sachliche Vor bereitung und Führung ohne Zweifel von den in jüdischen Machthabern des Bolschewismus Moskau ausgeht. Wenn ich dieses Problem so bewußt als ein jüdisches hinstelle, oann wiſſen Sie, meine Parteigenossen und -genoſſinnen, daß dies nicht eine unbewiesene Annahme ist, sondern eine durch nicht weg = zu streitende Belege erwiesene Tatsache. Es liegt in der Natur der Trägheit der Menschen, einen in ihrer Zeit gegebenen Zustand als den von jeher ſeienden und daher auch für immer bleibenden anzunehmen. Je beschränkter die Fähigkeit für ein wirklich geschichtliches Sehen ist, um so weniger gelingt es dann, auch nach rüdwärts zu blicken und daraus die nötigen Folgerungen für die Zukunft zu ziehen. Insbesondere zeichnet gerade den schwachen Menschen die Scheu aus, sich Entwicklungen zu überlegen, deren Ausgang wahrscheinlich un erwünscht, weil unangenehm, sein könnte. Es ist daher für die nicht starken Naturen immer das Einfachste, den nun einmal vorhandenen Zustand nicht nur als den seit jeher geweſenen, ſondern deshalb auch als den sicherlich ewig bleibenden anzunehmen. 92

Dieser Trägheit oder auch Angst im geschichtlichen Denken steht aber die geschichtliche Verantwortung gegenüber : nämlich das Verantwortungsbewußtſein all derer, die nicht nur wissen, daß das Leben der Völker den Regeln einer natur bedingten Gesetzlichkeit entspricht, sondern die sich auch aus der Kenntnis der Geschichte ihres eigenen und anderer Völker ein zutreffendes Bild über die Ursachen oder die Bedingungen des Emporstieges oder des Verfalls zu machen vermögen . Ihnen wird dann auch im einzelnen ein richtiges Verstehen der Gründe, die zu Volksbildungen und ihren ſtaat lichen Ausprägungen führen, zu eigen sein. Sie werden dabei vor allem zu der Erkenntnis gelangen, daß der Fluß der menschlichen Entwidlung ein ununterbrochener ist , und daß seine ezten Ursachen stets in dem von der Vorsehung im Menschen besonders start entwickelten Vermeh rungs- und Erhaltungstrieb liegen. Diese pflichtbewußte Forschung wird weiter feststellen, daß damit die menschliche Lebens behauptung im allgemeinen keinen anderen Weg geht als den in der Natur auch sonst vorgezeichneten . Es sind dieselben elementaren Triebe und Kräfte der Selbsterhaltung, die auch sämtlichen anderen Weſen auf dieſer Erde zu eigen sind. Sie bestimmen den Lebenskampf und damit den Lebensweg des Menschen. Es entspricht einem Mangel an geschichtlicher und vor allem wiſſen ſchaftlicher Einsicht, anzunehmen, daß dieſer verständliche Selbſterhal tungstrieb zu irgendeiner Zeit, also während einer bestimmten Um drehung der Erde um die Sonne, plöglich erlöschen oder künstlich zum Stillstand gebracht werden könnte. Denn nur dann könnte man es versuchen, an Stelle eines ſeit dem Beginn allen Lebens auf dieſer Erde gültigen Gesezes der Allgewalt Natur die Paragraphen eines Völkerbund- oder Genfer Statuts antreten zu lassen. So wie aber bisher die ehernen Naturgeseze der Lebens behauptung auch für den Existenzkampf der Men schen maßgeblich waren , so werden sie es auch in Zukunft sein. (Langanhaltender Beifall. ) Wenn nun dieser Lebenskampf ein fortgesetzt gleichbleibender ist, dann werden auch Vorgänge wie die der Volksbil . dungen , Staatsgründungen , überhaupt großer Gemeinschaftsentwidlungen , nach ebenfalls stets gleichen Grundsäßen verlaufen. Wir wissen es nun heute, daß das, was vor uns als das vollendete Gebilde ,,Sta a t" steht, im Laufe von Jahrtausenden erst künstlich entstanden ist. Und zwar nicht etwa als das Ergebnis des Abſchluſſes eines allgemeinen, freiwillig unterzeichneten Gesellschaftsvertrages, ſondern als das Resultat eines Entwicklungsprozesses , der 93

durch das natürlichste Recht auf dieser Welt seinen entscheidenden Anfang und Ausgang erhielt : nämlich durch das Recht der Be = fähigung und der Kraft , der Willensstärke und der heroischen Gesinnung ! Alle unsere europäischen Staaten entstanden durch ursprünglich kleine Rassenterne , die aber als die wirklich kraftvollen und damit gestaltenden Faktoren dieser Gebilde anzusprechen sind. Am schärfsten sehen wir aber diese Tatsache bestätigt in solchen Staaten, bei denen noch bis in unſere Zeit hinein ein Ausgleichzwischen der geformten und geführten Maſſe und den formenden und führenden Kräften nicht stattfand , vielleicht nicht gelingen konnte, wahrscheinlich aber auch gar nicht beabsichtigt war. Einer dieſer Staaten war Ruß land. Eine sehr dünne, nicht ruſſiſch-volkliche, das heißt also nicht slawische Führerschicht hat diesen Staat aus einem Gemengsel kleiner und kleinster Gemeinschaften zu einem förmlichen Koloß von Staat gemacht, der scheinbar unerschütterlich war, deſſen größte Schwäche aber stets in der Diskrepanz der Zahl und des Wertes seiner blutmäßig nichtrussischen füh= renden Schicht zur Zahl und dem Wert seiner natio nalrussischen Elemente lag. Hier konnte daher auch besonders leicht das Eindringen und der Angriff eines neuen Rassenkernes zum Erfolg ge langen, der bewußt als getarnter volklicher Führer zum Unter schied der alten offiziellen staatlichen Leitung in Erscheinung trat. Hier gelang es der zahlenmäßig zum russischen Volk selbst in keinem Ver hältnis stehenden jüdischen Minorität , über den Umweg einer Aneignung der Führung des nationalruſſiſchen Proletariats die bis herige gesellschaftliche und staatliche Führung nicht nur aus ihrer Stellung zu verdrängen, ſondern kurzerhand auszurotten. Gerade deshalb ist aber das heutige Rußland im Grunde genommen nichts anderes als das Rußland vor 200 oder 300 Jahren. Eine brutale Diktatur einer fremden Rasse , die die Herrschaft über das eigentliche Russentum restlos an sich gerissen hat und demgemäß ausübt. Insoweit dieser Prozeß einer neuen Staatenbildung nun in Rußland zum Abschluß kam, könnte man den Vorgang wie jeden ähnlichen als geschichtliche Realität einfach zur Kenntnis nehmen und sich im übrigen damit abfinden. Insoweit aber dieser jüdiſche Raſſenkern nun auch in anderen Völkern nach derselben Auswirkung strebt und dabei im heutigen Rußland seinen bereits eroberten Stützpunkt und Brückenkopf über eine weitere Ausdehnung sieht, ist dieses Problem über 94

ein russisches hinaus zu einer Weltfrage geworden , die so oder so entschieden werden wird, weil sie entschieden werden muß. Sie kennen, meine Parteigenossen und Parteigenoſſinnen, den bis herigen Weg dieses bemerkenswertesten Phänomens unserer Zeit. In die Völker dringt, ohne gerufen worden zu ſein, die jüdiſche Raſſe ein und versucht zunächst, sich als eine im wesentlichen mit dem Handel und dem Austausch der Güter beschäftigende fremde Kaufmannschaft einen gewiſſen wirtſchaftlichen Einfluß zu ſichern. Nach Jahrhunderten führt dieser Prozeß dahin, daß die wirtschaftliche Macht der Eindringlinge allmählich zu heftigen Reaktionen von seiten des Gast volkes Anlaß gibt. Dieſe natürliche Abwehr beschleunigt im Judentum den Versuch, durch die Vortäuschung einer allmählichen Aſſimilierung nicht nur die Hauptangriffsfläche als frem des Volk zu beseitigen, sondern darüber hinaus einen direkten, und zwar politischen Einfluß auf das in Frage kommende Land zu gewinnen. Teils wegen wirtschaftlicher Intereſſen, teils aber auch aus angebore ner bürgerlicher Trägheit werden die Gefahren dieser Entwicklung von vielen verkannt. Die warnende Stimme einflußreicher oder geistreicher Menschen wird dabei genau so bewußt überhört, wie dies ja nun einmal geschichtlich immer dann der Fall zu sein pflegt, wenn die prophezeiten Folgen unangenehmer Natur sind. So gelingt es dieser jüdiſchen, aber mit der Sprache der Gaſtvölker operierenden Raſſengemeinschaft, vom Einfluß auf den Handel aus gehend, immer mehr Einfluß auf die politische Entwid= lung zu gewinnen. Sie bewegt sich dabei ebensosehr im Lager der Fürsten wie umgekehrt auch im Lager ihrer Oppoſitionen. In eben dem Maß, in dem es ihrer Tätigkeit aber mitgelingt, die allerdings auch aus anderen Gründen allmählich schwächer werdende Position eines dynastisch verankerten Königtums zu erschüttern, verlagert sie ihre Intereſſen mehr auf die Förderung demokratischer Volks bewegungen. Die Demokratie aber gibt dann erst die Voraus se kung zur Organiſation jener terroriſtiſchen Gebilde, wie wir sie als Sozialdemokratie, kommunistische Partei oder bolschewistische Inter nationale kennen. Während aber durch die Demokratie der lebendige Abwehrwille an tausend Formalitäten und vor allem dank der bewußten Züchtung möglichst schwacher Staatsrepräsentanten allmählich ersticht wird, ent widelt sich in den radikalen revolutionären Bewegungen die Avant garde der jüdischen Weltrevolution. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Schwächen helfen mit, den zer sezenden Angriff dieser nur von jüdischen Elementen 95

organisierten bolschewistischen Internationale zu erleichtern. So wiederholt sich in diesem Stadium derselbe Vorgang wie im vor hergehenden. Während ein Teil der „ jüdiſchen Mitbürger“ die Demokratie besonders durch den Einfluß der Preſſe demobilisiert oder gar durch das Zusammenkoppeln mit revolutionären Erscheinungen in der Form von Volksfronten mit deren Gift infiziert, trägt der andere Teil des Judentums bereits die Fa del der bols chewistischen Revo lution mitten in die bürgerlich-demokratische Welt hinein, ohne daß von ihr noch eine wirkungsvolle Abwehr befürchtet zu werden braucht. Das lezte Ziel ist dann die endgültige bolsche wiſt i sche Revolution , d . h . aber nun nicht etwa die Aufrichtung der Führung des Proletariats durch das Proletariat, sondern die Unterwerfung des Proletariats unter die Füh rung seines neuen fremden Herrn. (Beifall.) Sowie erst einmal die verheßte, wild gewordene und wahnsinnige Masse, unterstützt durch die aus den Gefängnissen und Zuchthäusern freigelassenen asozialen Elemente, die natürliche, arteigene Intelligenz der Völker ausgerottet hat und sie auf dem Schafott zum Verbluten brachte, bleibt als lekter Träger eines, wenn auch miserablen intellek tuellen Wissens der Jude übrig. Denn das eine ist hier festzuhalten : Es handelt sich bei dieser Rasse weder geistig noch moralisch um eine überlegene , sondern in beiden Fällen um eine durch und durch minderwertige ! (Stürmischer Beifall.) Denn Skrupellosigkeit , Gewissen losigkeit können niemals gleichgesezt werden einer wahrhaftigen , genialen Veranlagung. Werfen Sie, meine Volksgenossen, nur einen Blick auf die Bedeutung des Judentums in tommerzieller Hinsicht und dann einen zweiten auf die wirklich wertvollen, aus schöpferischer Phantaste, Genialität und Erfindungen oder Groß = redlicher Arbeit kommenden leistungen der Menschheit. Wenn irgendwo jemals die Fest ſtellung zutrifft, daß nicht die Befassung mit Tatsachen, sondern die Schaffung der Tatsachen das Entscheidende ist, dann gilt dies vor allem für die Beurteilung der wirklichen Werte des Judentums . Es kann in manchen Ländern 90 Prozent aller Intelligenz stellen beseen , aber es hat nicht die Elemente des Wissens, der Kultur, der Kunst usw. gefunden , geschaffen oder gezeugt. Es kann den Handel durch gewiſſe Manipulationen in ſeinen Besit bringen, allein die Grundlage des Handels, d . h. die Werte , stnd nicht von Juden entdeckt, erfunden und entwickelt worden . Es ist eine schöpferisch durch und durch unbegabte Rasse. 96

Daher muß sie, wenn sie jemals irgendwo dauernd herrschen will , zur blutigen Ausrottung der bisherigen intellektuellen Oberschichten der anderen Völker schreiten. Sonst würde fie doch in kurzer Zeit wieder deren überlegener Intelligenz unterliegen. Denn sie sind in allem, was wirkliche Leistung betrifft, ſeit jeher Stümper gewesen und Stümper geblieben. (Erneute Zu stimmung.) Wie ist der Nationalſozialismus entgegen den Prophezeiungen unserer weisen Beurteiler mit dieſen arroganten Nichtskönnern fertig geworden? Sie haben als Demokraten nicht einmal die Möglichkeiten, die in der Demokratie lagen, beherrscht, noch als Sozialdemokraten die Massen zu führen vermocht. Sie haben als Interessenten unserer Wirt schaft ihren Verfall weder verhindert, noch gelang es ihnen, aus dem Zuſammenbruch als Kommuniſten die erhofften Konsequenzen zu ziehen. Und nur , weil ihnen bewußt der erkennende Natio nalsozialismus gegenüberstand. Und daher sind wir Nationalsozialisten auch so selbst sicher und so überzeugt von der Unzerstörbar feit unseres Staates. Allerdings sehen wir die übrige Welt zum Teil als sehr gefährdet an , weil sie bewußt vor dieser Frage die Augenschließt , und vor allem nicht sehen will , daß die Diktatur des Proletariats nichts anderes ist als die Diktatur des jüdischen Intellektualismus. Wir haben im vergangenen Jahre durch eine Reihenfolge erschüttern der statistischer Belege bewiesen, daß im derzeitigen Sowjet rußlanddes Proletariats über 98 Prozent der füh = renden Stellen von Juden besetzt sind. Das heißt also : nicht das Proletariat diktiert, sondern jene Rasse, deren David - Stern ja endlich auch das Symbol des sogenannten Prole= tarier staates geworden ist. Wir haben damit die Lage in Deutschland verglichen, in dem ohne Zweifel durch die Arbeit des Nationalsozialismus ohne Ansehen der Person und Herkunft oder gar des Vermögens die fähigsten Köpfe zur Führung herausgesucht und herangebildet werden. Über sehr vieles hat damals die jüdische Welt presse und auch die Presse Sowjetrußlands, d. h . Sowjetjudäas geschrieben, aber es wurde kein Wort gebracht über diesen statistischen Nachweis der gesamtjüdischen Führung des sogenannten ,,Staates der Arbeiter und Bauern". Sie mußten hierzu auch schweigen. Hier gab es weder etwas zum Weglügen noch zum Ver drehen, wohl aber bestand die Gefahr der Aufklärung für andere Völker! 7

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Wir selbst haben übrigens in Deutſchland das ja erlebt. Wer sind die Führer unserer bayerischen Räterepublik gewesen ? Wer waren die Führer von Spartatus ? Wer waren die wirklichen Führer und Geldgeber unserer kommunistischen Partei ? Das können nun aber auch die wohlwollendsten Herren Weltdemokraten nicht wegbringen oder ändern : Es waren nur Juden ! Und so ist es in Ungarn gewesen, und so in jenem Teil Spa niens , der zur Zeit noch nicht vom eigentlichen spanischen Volk zurück erobert ist! Es gibt daher auch keinen Zweifel, daß es in allen Ländern nicht die Faschisten, sondern die jüdischen Elemente sind, die die Demokratie zu erschüttern versuchen. Und es gibt weiter keinen Zweifel, daß als ein Mittel dazu a uch die Zerstörung der nationalen Produktion dient. Denn wenn jemand durch bestimmte Methoden die nationale Wirtschaft eines Landes bewußt vernichtet und damit einen allgemeinen Güter mangel erzeugt, dann kann dies nur geschehen in der Hoffnung, die daraus resultierende Unzufrieden heit politisch auswerten zu können. Jahrzehntelang hat auch in unserem Lande dieſes Judentum die marristischen Parteien des Proletariats als Sturmbod benügt, aber nicht etwa gegen die Parasiten am nationalen und wirtschaftlichen Leben, nein, im Gegenteil : im Dienste der Parasiten immer nur gegen die nationale Produktion. Es hat dieser nationalen Pro duktion so lange zugesetzt, bis endlich sieben Millionen Erwerbslose auf der Straße lagen. Und dies alles nur in der Hoffnung , aus den sieben Millionen Erwerbslosen endlich doch noch die bols chewistische Revolutionsarmee auf5 stellen zu können. Mit ihr hoffte man dann die nationale In telligenz in unserem Volke genau so ausrotten zu können, wie man dies jezt in Spanien zu tun versucht und in Rußland getan hat. (Beifall .) In diesem Kampf, den ausgerechnet der Jude als das führende Element sozialer Gerechtigkeit organisiert und leitet, wird aber nicht ein einziger Jude selbst als sozial abtrünniges Element angegriffen. Nur dort, wo eine volksgebundene Führung nicht mehr vorhanden ist, beginnen sich die letzten Triebe des Juden auszuleben. Die minder . wertigste Führung , die für die Menschen zu denken ist , beginnt sich dann wie in Sowjetrußland gegen . seitig selbst ab zu schlachten und auszurotten. Wenn aber jemand diesen scheinbar sozialen Weltkampf nur führt, um am Ende in der Form einer brutalsten Diktatur die Angehörigen fremder Völker unter die Führung dieſer Raſſe zu zwingen, und sich 98

dabei bemüht, diesen Vorgang zu einer Weltrevolution aus zuweiten , dann ist an einer solchen Entwicklung nicht nur jeder direkt Betroffene interessiert, sondern auch jeder indirekt da= durch Bedrohte. Dies gilt für Deutschland ! Denn wie nötig es ist, sich mit diesem Problem zu befassen, konnten wir im letzten Jahr zur Genüge studieren. Wie Sie wissen, ist in Spanien dieser jüdische Bolschewismus nach einem ähnlichen Verfahren über den Umweg der Demokratie zur offenen Revolution geschritten. Es ist eine grobe Verdrehung der Tatsachen, wenn behauptet wird, daß die bolschewistischen Volksunterdrücker dort die Träger einer legalen Gewalt und die Kämpfer des nationalen Spaniens illegale Revolutionäre wären . Nein! Wir sehen in den Männern des Generals Franco das echte und vor allem das bleibende Spanien (Begeisterte Zustimmung) und in den Usurpatoren von Valencia die von Moskau besoldete internatio= nale Revolutionstruppe , die zur Zeit Spanien und morgen vielleicht wieder einen anderen Staat heimsucht. Können wir nun diesen Vorgängen gegenüber gleichgültig sein ? Ich möchte zunächst eine kurze Feststellung treffen : In der Presse unserer westlichen Demokratien und aus den Reden mancher Politiker vernehmen wir immer wieder, wie groß die natür lichen Intereſſengebiete dieſer Mächte sind. Es erscheint den Vertretern dieser Staaten ganz selbstverständlich, daß ihre Interessen sowohl jedes Meer als auch jeden Staat in Europa einschließen und auch über Europa hinaus einfache, von der Natur allgemein gegebene sind. Um gefehrt erleben wir sofort Ausbrüche der Empörung, so wie ein nicht zu dieſem exklusiven Kreise der internationalen Besitzenden gehörendes Bolk ebenfalls von bestimmten Interessen , die außerhalb seiner eigenen Grenzen liegen , zu sprechen wagt. Ich möchte nun dieser Anmaßung gegenüber hier folgendes erklären : Aus England und aus Frankreich hören wir immer wieder die Behaup tung, in Spanien heilige Interessen zu besigen. Welcher Art sind diese nun? Handelt es sich um politische oder um wirtschaftliche Interessen? Soll es sich um politische Interessen handeln , ſo ver stehen wir dies genau so wenig, wie wir es nicht begreifen würden, wenn jemand behaupten wollte, in Deutschland politische Intereſſen zu besitzen. Ob und wer z. B. in Deutschland regiert, geht außer uns zu mindest so lange niemand etwas an, als nicht dieses Regime Feind 7*

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seligkeiten gegen andere Staaten beabsichtigt oder gar ausführt ! (Beifall . ) Hat man aber in England und Frank reich bestimmte wirtschaftliche Interessen in Spanien im Auge, dann wollen wirdies ohne weiteres zugestehen , nur muß festgestellt werden , daß wir genau dieselben wirtschaftlichen Interessen auch für uns in An spruch nehmen ( Stürmische Heilrufe) , das heißt mit an deren Worten : Das nationalsozialistische Deutsch= land verfolgt z. B. den Versuch der jüdischen Welt = revolutionierung in Spanien daher mit ange = spanntem Interesse , und zwar nach zwei Richtungen hin : 1. So wie England und Frankreich es nicht wünschen, daß in Europa eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse eintritt, etwa nach der deutschen oder nach der italienischen Seite hin, so= wenig wünschen wir , daß eine Verschiebung der Kräfte eintritt im Sinne einer Mehrung der bol= schewistischen Macht (Langanhaltender Beifall ) , denn : Wenn in Italien der Faschismus herrscht, ſo iſt das eine rein italieniſch nationale Angelegenheit. Es würde eine Dummheit ſein, zu unter stellen, daß diesem faschistischen Italien von einer außerhalb liegenden Stelle Anweisungen oder gar Befehle gegeben werden fönnten. Noch dümmer würde es sein, zu behaupten, daß dieſes faschistische Italien etwa ein Bestandteil einer größeren, darüberstehenden faschi= stischen internationalen Organiſation ſei. Im Gegen teil. Es liegt im tiefsten Wesen des Faschismus und des National sozialismus begründet, daß es sich hier um politische Lehren handelt, deren Ideologie und Wirksamkeit nur innerhalb der Grenzen der eigenen Völker liegt. Ebenso ist es sicher, daß ein nationales Spanien national , das heißt spanisch sein wird, wie es umgekehrt aber nicht abgestritten = werden kann, daß der Bolschewismus bewußt inter nationalist und nur eine Zentrale besißt , im übri= gen aber nur Sektionen dieser Zentrale fennt. Genau so wie man in England und Frankreich vorgibt, beunruhigt zu sein wegen des Gedankens, daß Spanien vielleicht gar von Italien oder Deutschland besezt werden könnte, genauso entsekt sind wir angesichts der Möglichkeit , daß es von Sowjetruß land erobert wird ! Diese Eroberung braucht dabei keineswegs in der Form einer Besetzung durch sowjetrussische Truppen zu er folgen, sondern sie ist in dem Augenblid eine vollzogene

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Tatsache , in dem ein bolschewisiertes Spanien Sektion , d. h . ein integrierender Bestandteil der bolschewistischen mostauischen Zentrale geworden ist , eine Filiale, die von Moskau sowohl ihre politischen Direktiven als auch materiellen Subventionen erhält. Überhaupt: Wir sehen in jedem Versuch einer weite ren Ausbreitung des Bolschewismus in Europa grundsäglich eine Verschiebung des europäischen Gleichgewichts. (Brausender Beifall. ) Und so wie England intereſſiert ist an der Verhinderung einer sol chen nach sein e n Auffaſſungen, ſo find wir intereſſiert an der gleichen Verhinderung nach unserer Auffassung! Wir müssen es dabei kategorisch ablehnen , Belehrungen entgegenzunehmen über das Wesen einer solchen bolſchewi stischen Gleichgewichtsverschiebung von Staatsmännern, die auf diesem Gebiete nicht das Wissen haben wie wir und auch nicht in der Lage waren, jene praktiſchen Erfahrungen zu sammeln, wie wir es leider mußten. (Erneute Zustimmung.) 2. Nicht weniger schwer wiegt darüber hinaus die Tatsache, daß eine solche bolschewistisch - politische Gleichgewichts= verschiebung vor allem identisch ist mit einer wirt schaftlichen Entwicklung , die in dem nun einmal ſo eng mit einander verbundenen europäischen Staatengebilde nur von katastro phalen Folgen sein kann. Denn: der erste sichtbare Erfolg jeder bolſchewiſtiſchen Revolution iſt zunächst keine Steigerung der Produktion, sondern eine totale Zerstörung der vorhandenen wirtschaftlichen Werte sowohl als aller wirtschaftlichen Funktionen in den davon betroffenen Ländern. Nun lebt aber die Welt nicht von den von Zeit zu Zeit irgendwo abgehaltenen Welt -wirtschaftskonferenzen wie es die Erfahrung bewiesen hat , sondern sie lebt vom Austausch ihrer Güter und damit primär von der Produktion dieser Güter. Wenn also durch einen verbrecherischen Wahnsinn allmählich die Güterproduktion in den einzelnen Staaten vernichtet wird, dann können die Folgen nicht durch Weltwirtſchaftskonferenzen beseitigt werden , sondern sie werden zwangsläufig auch auf jene Völker übergreifen , die innerhalb ihrer eigenen Grenzen vor dem Bolschewismus selbst gesichert sind , aber durch die Art ihrer wirtschaftlichen Ver flechtung mit den so heimgesuchten Völkern wich= tige wirtschaftliche Beziehungen verlieren werden. 101

Wir haben nun allerhand Erfahrungen auf diesem Gebiete praktisch vor uns liegen. Im Moment, in dem in Spanien der Bolschewismus zum Ausbruch kam, wurde die gesamte nationale Produktion so ge schädigt, daß ein augenblickliches Nachlassen eines wirklich wertvollen Güteraustausches eintrat. Wenn mir demgegenüber entgegengehalten wird, daß andere Länder noch gute Geschäfte machen konnten, so handelt es sich dabei um eine Be zahlung ihrer Lieferung in Gold, das nicht durch den spanischen Bolschewismus seinen Wert erhalten hatte, sondern nur als Wertaus druck früherer nationalspanischer Arbeit und Lei stung durch den spanischen Bolschewismus gestohlen und geraubt und in das Ausland gebracht wurde. Darauf aber kann man nicht einen dauernden und ſoliden Wirtschaftsverkehr aufbauen, denn der kann nur fußen auf dem Austausch reeller Werte und nicht auf der Betätigung von Hehler- oder Diebesgeschäften ! Die Produktion wirklicher Werte wird aber vom Bolschewismus zunächst restlos vernichtet und kann ――――――――― von ihm wie dies Sowjetrußland beweist selbst unter der Zugrunde legung eines wahren Hundedaſeins für ſeine Arbeiter noch nicht einmal nach zwanzig Jahren wieder in Ordnung gebracht werden ! Dies mag nun z. B. das reiche Großbritannien gar nicht interessieren . Vielleicht ist es für England auch gänzlich gleich gültig, ob Spanien eine Wüste wird, wirtschaftlich zum bes kannten bolschewistischen Chaos ruiniert wird oder nicht. Vielleicht denkt England in dieſer ſpaniſchen Frage wirklich nur politiſch. Allein für uns Deutsche , die wir nicht die Möglichkeit be= ſizen , unseren Handelsverkehr auf ein eigenes Weltreich zu verlagern , ist Europa , und zwar so wie es heute ist , eine der Voraussetzungen für unsere eigene Existenz. Ein bolschewisiertes Europa würde jede Handelspolitik unſeres Staates unmöglich machen, und zwar nicht, weil wir nicht Handel treiben wollen, sondern weil wir keinen Handelspartner mehr bekämen. Dies ist daher für uns nicht eine Angelegenheit theoretischer Betrachtungen , moralischer Bekümmernisse, allerdings auch kein Problem zu internationalen Fragen denn wir haben nicht so viel Respekt zu den internationalen Institutionen, als daß wir auch nur eine Sekunde glaubten, von ihnen außer Redensarten irgendeine prak tische Hilfe erhalten zu können -, sondern eine der lebens wichtigsten Fragen. Wir wissen es ganz genau : Wenn Spanien endgültig bol= schewistisch geworden wäre und sich dann diese Welle vielleicht über das übrige Europa weiter ausgebreitet hätte, oder wenn sie sich 102

noch einmal ausbreiten sollte - und der Bolschewismus selbst behaup tet dies als sicher, und er will es jedenfalls , dann würde dies für Deutschland eine schwere wirtschaftliche Kata strophe bedeuten. Denn wir müssen nun einmal mit diesen Ländern im gegenseitigen Güteraustausch stehen, und zwar im nackten Interesse der Erhaltung des Lebens des deutschen Volkes selbst. Dieser Austausch ist aber nur möglich, wenn diese Länder unter geregelten , normalen Verhältnissen auch selbst Güter fabrizieren. Sollte dies nun durch eine bolschewistische Katastrophe aufhören, dann würde auch Deutſchland wirtſchaftlich schwersten Zeiten entgegengehen. Wir alle sind uns nun deſſen bewußt, daß im Falle einer solchen Entwicklung der Genfer Völkerbund vermutlich dieselbe Kraft entwickeln würde wie einst unser eigenes deutsches Frankfurter Bundesparlament. Wie wenig von einer solchen internationalen Hilfe überhaupt zu erwarten ist, sehen wir doch schon heute. Kaum begann in Spanien der bolschewistische Aufruhr, als nicht nur der Handel mit Deutschland sofort zurückging, ſondern vor allem auch über 15000 Reichsangehörige dieses von inneren Unruhen zerrissene Land verlassen mußten Ihre Geschäfte wurden geplündert, deutsche Schulen zerstört, die Gemein schaftshäuser zum Teil angezündet, das Vermögen aller dieser fleißigen Menschen war mit einem Schlage vernichtet. Sie sind um die Ergeb nisse jahrelanger redlicher Arbeit gebracht worden. Ich glaube nun kaum, daß sie der Völkerbund dafür entschädigen wird. Wir kommen in Kenntnis deſſen auch mit gar keiner Bitte zu ihm . Wir wiſſen, er hat ſeine eigenen Probleme und Aufgaben. Er muß sich z. B. seit Jahren bemühen, die verschiedenen marxistischen und jüdi፡ schen Emigrationen zu unterstützen , um sie so am Leben zu erhalten ! ( Jubelnder Beifall.) Ich stelle ja auch nur fest, was iſt ! Wir besiken daher ein ernstes Interesse daran , daß sich diese bolsche wi3 stische Best nicht weiter über Europa ausbreitet. Im übrigen haben wir mit einem nationalen Frankreich z. B. im Laufe der Geschichte natürlich viele Auseinandersetzungen gehabt. Allein irgendwie und irgendwo gehören wir doch in der großen europäischen Völkerfamilie zusammen und vor allem, wenn wir alle ganz in unser Innerstes blicken. Dann glaube ich , möchten wir doch keine der wirk = lichen europäischen Kulturnationen vermissen

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oder sie auch nur weg wünschen . Wir verdanken uns nicht nur mancherlei Ärger und Leid , sondern doch auch eine ungeheure gegenseitige Befruchtung. Wir gaben uns ebenso Vorbilder , Beispiele und Belehrungen , wie wir uns aber auch manche Freude und vieles Schöne schenkten. Sind wir gerecht , dann haben wir allen Grund , uns gegenseitig weniger zu haſſen als uns zu bewundern ! (Begeisterte Zustimmung .) In dieser Gemeinschaft europäischer Kultur , nationen ist der jüdische Weltbolschewismus ein absoluter Fremdkörper , der nicht den geringsten Beitrag zu unserer Wirtschaft oder unserer Kultur stiftet , sondern nur Verwirrung anrichtet , der nicht mit einer einzigen positiven Leiſtung auf einer internationalen Schau des europäischen und Weltlebens aufwarten kann, sondern nur mit propagandistischen Tabellen verlogener Ziffern und hezerischen Plakaten. Ich möchte dabei auch nicht versäumen, jenen zu antworten, die mit Beharrlichkeit der Notwendigkeit internationaler Weltwirtschaftsbezie hungen, ihrer dauernden Verbeſſerung und in Zuſammenhang damit der internationalen Solidarität das Wort reden, und die nun glauben, beklagen zu müſſen, daß ſich das nationalsozialistische Deutschland nach ihrer Meinung in eine gewollte Vereinsa mung zurückzuziehen versucht.. Ich habe schon betont, wie groß der Irrtum der Staatsmänner oder Leitartikler ist, die so etwas ernstlich glauben. Er wird durch die praktiſche Wirklichkeit schlagend widerlegt. Wir haben weder die Lust noch die Absicht , politisch oder wirtschaftlich Eremiten zu sein ! Deutschland hat sich gar nicht isoliert , und zwar weder politisch noch wirtschaft = lich ! Nicht politisch isoliert , denn es ist im Gegen = teil bestrebt , mit allen denen zusammenzuarbeiten , die ein wirklich europäisches Gemeinschaftsziel im Auge behalten. Wir lehnen es nur kategorisch ab , uns mit jenen zusammenkoppeln zu lassen , deren Programm die Zerstörung Europas ist und die aus diesem Programm auch gar kein Hehl machen ! (Jubelnde Zustimmung . ) Auch wenn wir ſelbſt uns vor dieser Zerstörung ſicher fühlen, dann scheint es uns doch ein Widerspruch in sich zu sein, für die europäische Solidarität mit Leuten Abmachungen zu treffen , die gerade diese Solidarität zu ver nichten beabsichtigen.

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Mit diesen Elementen ein Zusammengehen ablehnen, heißt deshalb aus nicht sich iſolieren, ſondern heißt nur, sich sichern. Um so größer ist daher auch unsere Entschlossenheit, mit allen denen eine Verständigung zu suchen und zu finden, die nicht nur von Solidarität reden , sondern die sie vor allem auch ernstlich wollen , und zwar nicht eine Solidarität im negativen Sinne einer gemeinſamen Zerstörung , ſondern im poſitiven eines gemeinsamen A u f b aues. Noch wahnsinniger aber ist der Vorwurf, wir ſuchten eine wirt= schaftliche Isolierung . Ich glaube, unsere Handelsziffern ſind die beste Widerlegung dieser durch nichts begründeten einfältigen Meinung. Allein, selbst wenn unser Handel nicht wachsen würde, ſo wünſchen wir troßdem keine wirtschaftliche Isolierung, ſondern wir würden sie höchstens erleiden, und zwar gegen unseren Wunsch. Diese wirtschaftliche Isolierung aber muß ganz zwangsläufig in dem Augenblic kommen , in dem Europa bols chewistisch würde. Wir erleben allerdings das erheiternde Schauſpiel , daß gerade die Preſſe der Länder, in denen man glaubt, uns immer zugunsten einer stärkeren Beteiligung an der Welt wirtſchaft zureden zu müſſen, ſofort zu ſchreien beginnt, wenn zum Bei ſpiel bekannt wird, daß wir mit dem nationalen Spanien Geschäfte machen ! Daß wir diesem nationalen Spanien Ma schinen und so weiter liefern und dieses nationale Spanien uns dafür Rohstoffe und Lebensmittel zurückgibt. Ja, hier tun wir doch das, was dieſe Weltwirtſchaftsapoſtel dauernd wünschen ! Weshalb nun plötzlich die Empörung darüber ? Nein ! Wir kennen die inne ren Ursachen dafür zu genau. Es ist der Ärger, daß wir nun einmal unter keinen Umständen bereit find, in Deutſchland als Handelsware jene marriſtiſchen Infektionsſtoffe wieder einzuführen, die uns ſchon einmal an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Dieses Handelsgeschäft allerdings lehnen wir ab. Es ist der Ärger darüber, daß wir uns nicht nur nicht isolieren, sondern im Gegenteil, daß wir eine feste Anlehnung gefunden haben an Staaten mit ähnlichen Idealen und einer ähnlich denkenden und handelnden Führung. Ich kann aber hier nur wiederholen, daß für Deutschland eine andere Orientierung gar nicht möglich ist. Denn : wir sind an Europa mehr interes= siert , als es vielleicht manche andere Länder zu sein brauchen. Unser Land , unser Volk, unsere Kultur, unsere Wirtschaft sind aus den allgemein europäischen Bedingtheiten herausgewachsen. Wir müssen daher der Feind eines Versuches sein, in diese europäische Völkerfamilie ein Element der Zersehung und Zerstörung im einzelnen und gesamten hineinzutragen . 105

Außerdem ist uns Deutschen der Gedanke, daß dieses Europa ausgerechnet von Moskau dirigiert oder regiert werden könnte, ein einfach unerträglicher. (Brausender Beifall .) Wenn in anderen Staaten eine solche Anmaßung als politische Forde rung geduldet wird , dann können wir dies nur mit Erstaunen und Bedauern zur Kenntnis nehmen. Für uns jedenfalls würde aber schon die bloße Vorstellung , Direktiven aus einer so tief unter uns stehenden Welt entgegenzu nehmen , eben so lächerlich wie empörendſein. Außer dem ist der Anspruch einer un zivilisierten jüdisch bols chewistischen internationalen Verbrechergilde , von Moskau aus über Deutschland als altes Kultur land Europas zu regieren , auch noch eine Frechheit . Moskau bleibt Moskau und Sowjetrußland unsert wegen Sowjetrußland . Unsere deutsche Hauptstadt heißt aber jedenfalls Berlin , und im übrigen bleibt Deutschland Gott sei Dank immer noch Deutschland ! ( Stürmischer, nichtenden wollender Beifall.) Man soll daher auch über etwas sich keiner Täuſchung hingeben : Der Nationalsozialismus hat die bolschewistische Weltgefahr aus dem Inneren Deutschlands gebannt . Er hat dafür gesorgt, daß nicht der Ab hub volksfremder jüdischer Literaten bei uns über das Proletariat, das heißt den deutschen Arbeiter, diktiert, ſondern daß das deutsche Volk endlich seine Bestimmung begreift und seine Selbſtführung findet. Er hat unser Volk und damit das Reich im übrigen immun gemacht gegen über einer bolschewistischen Verseuchung. Abgesehen davon wird er auch nicht davor zurückschrecken, jeder Wiederholung früherer innerer Angriffe gegen die Souveränität unseres Volfes mit den ent schiedensten Mitteln entgegenzutreten. Wir Nationalsozialisten sind im Kampf gegen diesen Feind groß geworden. In über 15 Jahren haben wir ihn geistig, weltanschaulich und tatsächlich in Deutschland vernichtet. Weder seine un zähligen Morde und sonstigen Gewalttaten noch die Unterſtüßung, die er durch die damaligen marxistischen Machthaber des Reiches erhielt, haben unseren Siegeszug verhindern können . Wir werden heute sorg fältig darüber wachen, daß niemals wieder eine solche Gefahr über Deutschland kommt. Sollte sich aber jemand unterstehen, von außen diese Gefahr an Deutschland heran- oder nach Deutschland hereinzutragen , dann mag er wiſſen , daß der nationalsozialistische Staat sich

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auch jene Waffen geschaffen hat , um einen solchen Versuch blizſchnell nieder zubrechen. (Begeisterte Heil rufe.) Daß wir gute Soldaten geweſen ſind, das wird die Welt sicher noch nicht vergessen haben. Daß wir heute noch bessere Soldaten sind, das kann sie uns glauben. Daß aber der national= sozialistische Staat mit einem anderen Fanatis= mus für seine Existenz eintreten und kämpfen würde als das bürgerliche Reich von einst , daran soll niemand zweifeln ! (Stürmische Zustimmung, immer wieder aufbrausender Beifall .) Die Zeit der parlamentarischen Schwäche des deut ichen Volkes ist vorbei und wird nicht mehr wieder kehren. Wir alle haben den einen großen Wunsch, daß das Schicksal uns den notwendigen Frieden und alle die Zeit geben möge, die innere Regeneration und das Werk unseres großen inneren Aufbaues zu vollenden, und zwar in einem wieder zur Besinnung gekommenen Europa zu vollenden. Wir haben nicht die Absicht, irgend jemand anderem Gedanken oder Ideale von uns aufzudrängen, möge aber auch niemand verſuchen, uns seine Mei nung aufzuoftrogieren ! Vor allem möge es endlich der ver brecherische Moskauer Sowjetismus unterlassen, seine Barbarei weiter auszubreiten, um damit, wenn möglich, auch uns unglücklich zu machen! Die Zeit , in der man einem wehrlosen Volk alles zumuten konnte , ist vorbei. Die Bomben, die auf unser Panzerschiff fielen, haben damals nicht nur dem Namen nach das Schiff ,,Deutschland “ getroffen, ſondern auch vom wirklichen Deutsch land jene Er widerung erfahren , die von jezt ab je de msolchen Versuch sofort als Antwort zuteil werden wird. (Ju belnde Zustimmung. ) Vor wenigen Monaten noch hat England für diesen Akt der Selbsthilfe keinerlei Verſtändnis aufgebracht. Es ist für uns nun intereſſant, heute zu sehen, in welch kurzer Zeit die britische Öffentlichkeit ihre eigenen Auffassungen über solche Vorgänge über Bord warf , um sich nun mit Grund sätzen zu befreunden, die wir damals betätigten. Allerdings, diesmal find ja britische Schiffe Objekte der roten U-Boote geweſen. Deutschland steht heute genau so hinter seiner Wehrmacht , wie seine Wehrmacht vor ihm steht. Es ist nicht mehr ein abstrakter Begriff, sondern es ist ein Deutschland, das von Millionen Menschen als heiligster Schah und in gläubiger Liebe tief im Herzen getragen wird. Noch niemals in unserer Geschichte ist das ganze deutsche Volk in einem

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Reiche einiger gewesen als jeßt. Immer gab es früher noch Differenzen oder Vorbehalte, die teils stammesmäßig, konfessionell oder dynastisch und später parteiisch begründet waren . Die Zeit dieser Vorbehalte ist beendet. Die Millionen unseres Volkes sind heute dem Nationalsozialismus und dem nationalsozia listischen Staat bedingungslos ergeben.

Weltanschauung und nationale Disziplin treffen ich auf einer Ebene. Geistige Lenkung und poli › tische Führung der Nation finden ihre Bekräfti gung im politiſchen Willen. Daß dies aber auch die not wendige Ergänzung durch die innere und äußere Haltung des deutschen Menschen gefunden hat, kann nirgends beſſer bewiesen werden als auf dem Parteitag zu Nürnberg. Acht Tage lang haben Sie hier eine lebendige Bestätigung erhalten für das Gelingen einer wahrhaft weltgeschichtlichen Arbeit und Leistu n g. Als wir vor zehn Jahren zum erstenmal in dieser Stadt uns anläß lich eines Parteitages als Nationalsozialiſten trafen, waren wir eine kleine Gemeinschaft teils verkannter, teils verschriener Idealisten. Uns schwebte damals ein neuer Staat vor, der der machtmäßige Repräsentant sein sollte für ein innerlich erneuertes deutsches Volk. Heute nach zehn Jahren sind Volk und Staat zur damals prophezeiten Einheit verschmolzen. ( Stürmischer Beifall. ) Während um uns viele Länder von den auch uns von früher her be fannten revolutionären Erscheinungen heimgesucht wurden oder unter der Zerrissenheit und Unsicherheit ihrer Lebensauffaſſungen und damit Lebenszielseßung leiden, hat dieses neue Deutschland nicht nur die Ge ſchloſſenheit ſeines staatlichen Einſages, ſondern auch die Überzeu gung von der Richtigkeit seiner voltlichen Ge = dankenwelt und Zielsetzung erhalten. Hier marschierten in dieſen Tagen viele Hunderttauſende an Ihnen vorbei, alle gleichmäßig ausgerichtet wie die Grenadiere bester Regi menter. Aber das ist nicht das Entscheidende. Kein Zwang hat sie hier her geführt, der innere Gleichklang ihrer Seele und die gleiche Ausrichtung ihres Wollens führen zu diesem äußeren wunderbaren Bild der Geschlossenheit. Hunderttausende haben Sie so vor sich gesehen. Allein sie sind ja nur die Vorhut dieser großen deut schen Volksarmee , die hinter ihnen in diesen Tagen im Geiste mitangetreten iſt. Denn jeder Nationalsozialiſt, der hier als deutscher Kämpfer in den Arenen stand oder auf den Straßen marschierte, er wird auf seinem Wege begleitet von dem Herzschlag unzähliger Kamera den in den Dörfern, in den Fabriken und in den Werkstätten, die zu

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ihm gehören, auch wenn sie nicht in Nürnberg weilen können, im Geiſte doch bei ihm sind . So sind es in Wirklichkeit nicht 100 000 Politische Leiter oder 100 000 SA. - Männer oder 40 000 Arbeitsmänner usw., so ist es nichtjener Teil der Jugend , den wir in diesen Tagen hier sahen , die Nürnberg erlebten , sondern es sind die Millionen Männer und Frauen der gesamten gewaltigen Organisationen unserer Partei : es ist das gesamte deutsche Volt. Nur dessen vorderste Gruppe haben wir hier gesehen. Und so steht auch hinter den von hier soeben abrückenden Soldaten unserer nationalsozialistischen Wehrmacht , die Gesamtwaffe der deutschen Nation. Die Spike eines Schwertes haben Sie erblickt , das unsere Heimat schirmt und unser aller eigen ist. Daß sich Deutschland wieder zu solcher Herrlichkeit erhob, ist aber nicht ein Wunder des Zufalls , ſondern auf allen Gebieten dieser Erhebung das Ergebnis von ebensoviel über legung und Mut wie Fleiß und Arbeit. Welch eine uner meßliche Leistung umfangen dieſe 17 Jahre, die nun seit der Gründung der Bewegung vergangen sind. Es ist heute so leicht, das geschlossene Resultat zu bewundern, aber so schwer, zu ahnen, was an Arbeit, an Opfern, an Fleiß, an Tatkraft notwendig war, um diese Ergebniſſe zu erzielen. Was sind allein schon 100 000 Männer ! Sie standen hier Gruppe an Gruppe, Standarte an Standarte, Kompanie an Kom panie, Bataillon an Bataillon und Regiment an Regiment. Hinter ihnen stehen aber genau so Millionen von Kameraden und Soldaten, und dies alles ist in wenigen Jahren zum Teil aus Nichts , aus Wirrnis und Zerfallins Leben gerufen worden und entstanden. Ja selbst diese gewaltige Demonstration an sich ist schon das Ergebnis einer unermeßlichen Arbeit. Verstehen Sie nun , meine Par teigenossen , warum wir angesichts eines so strah= lenden Erfolges menschlichen Könnens und Fleißes diesem Fest den Namen „Parteitag der Arbeit“ gegeben haben ? ( Langanhaltender Beifall — Ungeheure Be geisterung.) Ich kann die Stunde nicht schließen, ohne nun aber all denen zu danken , die mir bei dieser Arbeit ihre Hilfe gaben, die es mir durch ihre Mitarbeit erst ermöglichten, das gewaltige Werk der Aufrichtung des Reiches durchzuführen. Ich weiß es : Hunderttausende und Millionen Männer und Frauen haben nach bestem Wissen und Gewiſſen das Außerste hergegeben, um Deutschland zu retten. 109

Des einen Kraft wird angesezt zum Aufbau eines Reiches , die Kraft des andern verbraucht sich für seine Gruppe oder seine Kompanie. Ob politischer Führer, Offizier oder Beamter, ob Mitkämpfer oder ob Soldaten , sie alle können am Abschluß eines solchen Ereignisses einander die Hände reichen in dem gemeinsamen Bewußtsein , eine große Pflicht gegenüber ihrem Volk erfüllt zu haben. Und ebenso wendet sich in diesem Augenblic aus tiefstem Herzen der Dank an jene unzähligen deut schen Frauenfür ihre verständnisvolle Mithilfe und vor allem an die deutschen Mütter , die dem Streit einer Generation durch das Geschenk ihrer Kinder den lezten Sinn und schönsten Wertgegeben haben ! (Stürmischer Beifall .) Möge uns der allmächtige Gott wie bisher so in alle Zukunft seine Hilfe geben , um unsere Pflich ten so zu erfüllen , daß wir vor unserem Volk und seiner Geschichte in allen Ehren zu bestehen vers mögen. In wenigen Stunden rollen die Züge mit den Hunderttausenden von Teilnehmern wieder in die deutschen Gaue hinaus. Die Bauern und ihre Söhne kehren zurück in ihre Dörfer, Arbeiter, Angestellte und Beamte, sie treten wieder ein in ihre Betriebe, in ihre Büros, die Soldaten rücken in die Kasernen, die Jugend betritt ihre Schulen, alle aber werden sich mit einem heißen Herzen zurückerinnern an diese abermalige große Schau der nationalsozialistischen Partei und des nationalsozialistischen Staates. Und sie werden mit sich nehmen das stolze Gefühl , wieder Zeugen gewesen zu sein der inneren und äußeren Erhebung ihres Volkes . Mögees ihnen aber bewußt werden , daß damit eine H o f f n ung von Jahr tausenden und das Gebet vieler Generationen , die Zuversicht und der Glaube unzähliger größer Männer unseres Volkes endlich seine geschichtliche Verwirklichung erfahren hat. Die deutsche Nation hat doch bekommen ihr germanisches Reich,

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Die Rede von Dr. Goebbels in Nürnberg „ Spanien ist die Welt am Scheidewege. " So schreibt das bolſchewiſtiſche Zentralorgan „ Die Rundschau " in seiner Nummer 31 vom 22. Juli 1937. Mit diesen Worten ist treffend die internationale Bedeutung des Spanienproblems charakterisiert. Es ist in der Tat ſo . Hier muß die Entscheidung fallen zwischen Bolschewismus, das heißt Zerstörung und Anarchie auf der einen, Autorität, das heißt Ordnung und Aufbau auf der anderen Seite. Seit über einem Jahr wird nun die Weltöffentlichkeit durch das Spanienproblem in Atem gehalten. Wie immer in solchen Fällen, so ist es auch hier gut, bei der Betrachtung dieses akuten Fragen komplexes die sich gegenüberstehenden Fronten ganz eindeutig von einander abzugrenzen, will man zu einem festen Urteil über die mög lichen Konsequenzen und Auswirkungen dieses Problems kommen . Man muß dabei den Mut haben, die Dinge beim Namen zu nennen und nichts im Dunkel zu lassen, was zur Aufhellung des ganzen Tat bestandes beitragen könnte. Vor allem das deutsche Volk muß Klarheit gewinnen über die Größe und Weite dieses Problems, das in der Tat von einer internationalen, säkularen Bedeutung ist. Darum wollen wir hier den Versuch unternehmen , eine nüchterne und leidenſchaftslose Darstellung des ganzen mit dem Spanienproblem in Zusammenhang stehenden Fragenkomplexes zu geben. Wir werden uns zur Erhärtung der hier vorgetragenen Thesen einer Reihe von un anfechtbaren Quellen bedienen, die wir zur beſſeren Durchschlagskraft unſerer Beweise nach Möglichkeit aus dem gegnerischen Lager zu nehmen bemüht sein wollen. Das Bild, das wir hier entwerfen, wird leider eine Reihe von furchtbaren, ja geradezu abstoßenden und ekel erregenden Einzelzügen tragen . Aber das darf uns nicht davon ab halten, den unleugbaren Tatsachen unerschrocken und kühn in die Augen zu schauen. Bürgerliche Prüderie oder falsche Rücksichtnahme auf sentimentale Vorstellungen wären hier ganz fehl am Orte ; denn was heute in dem so unglücklichen Spanien vorgeht, das kann sich morgen in jedem anderen Lande abspielen, dessen Volk nicht Einsicht und Tatsachensinn genug beſizt, um die drohende Gefahr zu erkennen, und aus dieser Erkenntnis die Mittel und Möglichkeiten zu ſchöpfen, ihr wirksam zu begegnen. 111

Völker, die vor der gerade in letzter Zeit unheimlich schnell zu nehmenden Gefahr des internationalen Bolschewismus die Augen ver schließen, werden eines Tages ein furchtbares Erwachen aus dieſer geistigen Narkose erleben. Auch der Umstand, daß wir deutschen National ſozialisten als die bewußtesten und kompromißloſeſten Vorkämpfer der antibolschewistischen Weltfront heute noch die Rolle des Predigers in der Wüste zu spielen verurteilt sind, der tauben Ohren predigt, kann uns nicht davon abhalten, die Dinge zu sehen, wie sie sind , und sie auch beim richtigen Namen zu nennen. Denn wenn ſchon die sich immer mehr ausbreitende bolſchewiſtiſche Infektion in Europa noch größeres Unheil als bisher anrichten würde, so soll dann doch wenigstens eine ſpätere Geschichtsschreibung feststellen können, daß wir deutschen Nationalsozia= listen nicht zu denjenigen gehörten, die sich in der allgemeinen Ver wirrung und Auflösung der Begriffe von einer die ganze Welt ein nebelnden, gefährlichen politischen Seuchenpropaganda beirren oder auch nur im geringsten vom geraden Wege abdrängen ließen. Daß die internationale jüdiſche Zerstörungsfront, die gewiſſermaßen die einzige und alleinige Nuznießerin eines durch den Bolschewismus heraufgeführten chaotischen Weltverhängniſſes wäre, wieder einmal vor Wut und Haß aufkreiſchen wird, wenn wir mitleidslos und klar in die Hintergründe dieſes beſtürzenden Weltvorganges hineinleuchten, ist nach Lage der Dinge selbstverständlich. Daß sie uns deshalb mit einer Flut von Unrat, Lüge und Verleumdung überschütten wird, kann für uns nur eine Ehre und ein Beweis mehr dafür ſein, daß wir mit un ſerer Warnung an Europa auf dem richtigen Wege ſind. Es ist öfter in der Geschichte festzustellen, daß Völker nach ganz großen Katastrophen von in ihrem Ursprung und in ihrer Auswirkung manchmal faſt rätselhaft anmutenden Lähmungserscheinungen befallen werden. Daß aber eine politiſche, kulturelle, moralische und intellektu elle Infektion größten Stils einen ganzen Erdteil zu zerstören sich an schickt, das erleben wir in der Geschichte heute zum ersten Male in dem großangelegten und raffiniert durchgeführten Feldzug des internatio nalen Bolschewismus gegen die gesittete Welt. Nunmehr ist Spanien der zum Ausbruch gekommene Krankheitsherd . Hier zeigen sich die Symptome dieser gefährlichen Ansteckung am deut lichsten und klarsten. Deshalb muß auch eine Darstellung des Spanien problems gleicherweise die Aufdeckung der internationalen Zuſammen hänge der geplanten bolſchewiſtiſchen Weltrevolution umschließen, aus der die Vorgänge in Spanien nur ein Teilstück bilden. Ich möchte damit beginnen, den historischen Werdeprozeß der spa nischen Verwicklung in Kürze darzustellen. Denn er ist von der bolſche wistischen Gegenseite seit langem aus guten Gründen künstlich voll ständig verfälscht worden. 112

Es bedarf dabei faum einer Betonung, daß wir Deutschen angesichts der furchtbaren Vorgänge, die sich in Spanien abgespielt haben und noch abspielen, für das befreundete spanische Volk die Gefühle herz lichſter und von tiefster Trauer erfüllter Anteilnahme an dieſem ſo herben Schicksal hegen. Der Kampf, den General Franco unter Auf bietung aller aufbauwilligen Kräfte seines Landes gegen die bolsche wistische Bedrohung seiner Heimat führt, wird gleichzeitig für die ges ſamte gesittete Welt geführt. Die Opfer, die Spanien dabei bringen muß, find furchtbar und groß ; aber wenn dieſer Leidensweg, was wir nur hoffen und wünſchen können, zum endgültigen Sieg der natio nalen Kräfte führt, ſo ſind auch diese Opfer nicht umsonst gebracht. Die Hintergründe und Zusammenhänge dieser blutigen Auseinander sehung zu durchleuchten und aufzuhellen, ist die Aufgabe, die wir uns gestellt haben. Das hat nichts zu tun mit einer taktlosen und un erbetenen Einmischung in die inneren Angelegenheiten Spaniens. Hier soll vielmehr ein Warnsignal aufgerichtet werden gegen den Versuch einer internationalen bolschewistischen Weltrevolution, die augenblick lich Spanien zu ihrem Experimentierfeld gemacht hat. Die Moskauer Komintern wird nicht müde, der Weltöffentlichkeit einzureden, die nationale Bewegung, die in Spanien am 17. Juli 1936 in die schon gärende Entwicklung eingegriffen hat, sei ein Militär aufſtand reaktionärer Generäle, der vom ſpaniſchen Volk eindeutig ab gelehnt werde. Die Wahrheit dagegen ist , daß diese Bewegung einen Akt völkischer Notwehr gegen den für dieselbe Zeit an gesezten und dann auf den August 1936 verschobenen Auf stand der Kommunistischen Partei Spaniens darstellt. Dieser Aufstand wurde in Moskau seit Jahren geplant , von Moskau organisiert und kommandiert und wird auch heute von Moskau praktisch durchgeführt. Im März 1931 schon erklärte Manuilsky , der damalige Generalsekre tär der Komintern, in seinem Bericht über Spanien vor dem elften Plenum des Ekki in Moskau, „schon heute müſſe die Kommunistische Partei in Spanien die Maſſen der Arbeiter und Bauern mobilisieren zum Kampf für die Arbeiter- und Bauernregierung auf Grundlage der Sowjets". In einer Anweisung der Komintern aus dem Jahre 1932 heißt es, daß die Kommunistische Partei verpflichtet sei, „ zur Besetzung der Ländereien der Gutsherren, der Klöster und des Fiskus aufzurufen, fie müsse aufrufen zur Organisierung des bewaffneten Widerstandes". Am 1. September 1934, einen Monat vor Ausbruch der Oktober Revolution in Spanien, gibt dann die Komintern die Erklärung her

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aus : „Für die Arbeiterklasse und das Bauerntum ist es eine Frage des Lebens oder des Todes, dem Faschismus vorzugreifen und in aller kürzester Zeit die Macht an sich zu reißen." Auf dem dreizehnten Plenum des Ekki. in Moskau proklamiert die spanische Delegierte Dolores die kommende spanische Revolution mit den Worten: „ Die Hauptaufgabe der Partei ist die Organiſation der Revolution", und auf dem 7. Weltkongreß der Komintern im Jahre 1935 erklärte der ſpaniſche Delegierte Ventura : „ Unter dem Banner Lenins und Stalins schreiten wir hocherhobenen Hauptes dem Siege entgegen." Getreu diesem in Moskau entworfenen Schlachtplan wird in Spanien vorgegangen. 1919 schon treten die spanischen Gewerkschaften der Kom intern bei. 1923 findet der erste bewaffnete und blutige bolsche: wistische Aufstand statt. 1931 führt die rote Agitation zur freimaure rischen Republik. 1932 findet die Militarisierung der Jugendverbände durch Aufstellung der roten Miliz statt. Die Jahre 1931 bis 1934 find angefüllt mit ewig sich wiederholenden bewaffneten Unruhen in Ma drid, Sevilla, Malaga und San Sebastian. Im Jahre 1931 beträgt die Wählerzahl der Kommunistischen Partei Spaniens 280 000, im Jahre 1933 schon steigt sie auf 402 000, im Jahre 1936 erreicht die bol schewistische Volksfront 4 365 000 Stimmen. Am 5. Oktober 1934 bricht der rote Aufstand aus ; er fordert 1372 Tote und 2921 Schwerverlette. Noch einmal ist es möglich, ihn niederzuschlagen. Die Generalprobe zur bolschewistischen Revolution ist mißlungen. Ein Anlaß mehr, die rote Agitation nun planmäßig auf das intensivste zu verstärken . Im Jahre 1935 beläuft sich die jährliche Unterstützung der Kommu nistischen Partei Spaniens durch Moskau auf mehrere Millionen Peſe ten, wovon die Komintern 2 Millionen offen eingestanden hat. Auf dem 7. Weltkongreß der Komintern in Moskau im Jahre 1935 gibt Dimitroff die Anweisung zur Bildung einer Volksfront in Spanien. Vom 16. Februar bis 20. April 1936 werden von den roten Horden 140 Menschen ermordet und 529 Gebäude verbrannt und zerstört, ehe die bolschewistische Revolution offen ausbricht. Der allgemeine Aufstand wird für Juni 1936 festgelegt. Eine im Dirginal vorliegende Anweisung der Moskauer Komintern verschiebt ihn dann auf August 1936. Diese Anweisung enthält unter anderem den Befehl zum Generalstreik und unter Nr. 11 die Hinrichtung all derer, die auf der schwarzen Liste verzeichnet ſtehen. Der Aufſtandsplan für die Stadt Madrid ist typisch für die bolschewiſtiſche Taktik. Er geht aus von der Vorspiegelung eines Angriffes auf das Zentrum der Gewerkschaften als Provokation und der darauf zu erfolgenden Erklärung des General streiks. Die Soldaten werden angewiesen, gleichzeitig in den Kasernen zu meutern, und Schlag auf Schlag soll dann die Besetzung der Haupt

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post, des Präsidentenpalais und des Kriegsministeriums vor sich gehen. Am 13. Juli 1936 wird der rechtsstehende Abgeordnete und nationale Vorkämpfer Calvo Sotelo durch die marxistischen Polizeioffiziere Mo reno und Garrido auf viehische Weise ermordet. Drei Tage später ers eilt den nationalen General Balmes in Las Palmas das gleiche Schick sal. Am Tage darauf wird durch die Verruchtheit dieser Vorgänge ſpon tan und faſt geſetzmäßig die nationale Volksbewegung ausgelöst, an deren Spize sich General Franco stellt. Im August 1936 erfolgt die Befreiung des Südens Spaniens und die Herstellung der Verbindung mit dem befreiten Norden. Am 27. Sep tember 1936 werden die todesmutigen Kämpfer im Alcazar befreit. Das neue Spanien erhält damit das heroiſche Symbol seines Kampfes gegen den Weltbolschewismus. Am 19. April 1937 begründet der Staatschef General Franco eine Einheitspartei und beendet damit im nationalen Spanien den Parteienkampf. Diese einfachen Daten beweisen, daß die Komintern die gewaltsame Machtergreifung und Sowjetisierung Spaniens planmäßig vorbereitet hatte, daß sie unmittelbar vor dem Gelingen ihrer Pläne ſtand und nur in letter Minute durch die Tatkraft eines Mannes daran gehindert wurde. Es muß daraus die politische Schlußfolgerung gezogen werden, daß der sogenannte rote Valencia-Ausschuß keine „ Regierung“, ſondern das Exekutivkomitee der bolschewichischen Organisation darstellt, die noch einen Teil Spaniens in Besitz hält. Rotspanien ist also kein „ Staat“ im völkerrechtlichen Sinne, sondern ein vom ſpaniſchen Volkskörper ge waltsam losgetrenntes Gebiet, das rechtmäßig von den legalen Ver tretern des spanischen Volkes zurückerobert wird. Es ist müßig, hier die Frage aufzuwerfen, ob der Bolschewismus zweckmäßiger durch eine Volksbewegung oder durch das Militär nieder geschlagen werden soll. In Spanien regierte die Not die Stunde. Es ist deshalb auch absurd, Deutschland vorzuwerfen, es habe die Absicht, den Nationalsozialismus in Spanien einzuführen, um sich hier eine geistige Einflußmöglichkeit zu sichern, oder es verfolge den Plan, Teile des spanischen Staatsgebietes unter Ausnutzung des gegenwärtigen Notstandes zu annektieren. Wir wollen weder das eine noch das andere. Aber es kann unter teinen Umständen geduldet werden, daß die kommunistische Inter nationale sich im Westen Europas eine neue Operationsbaſis sichert, von der aus der Keil der bolschewistischen Weltrevolution um so wirk samer und gefahrenbringender in Europa hineingetrieben werden kann. Wir machen deshalb auch gar keinen Hehl daraus, daß unsere wärm, sten Sympathien bei General Franco stehen, dessen heroischen, opfer, vollen und idealistischen Kampf das ganze deutsche Volk auf das tiefste 8*

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bewundert. Es war deshalb mehr als ein diplomatischer Akt, daß der Führer und der italienische Regierungschef General Franco als die einzige rechtmäßige Regierung in Spanien anerkannten. Es ist hier an der Zeit, die internationalen Zuſammenhänge, die sich hinter den spanischen Vorgängen auftun, näher zu beleuchten. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der rote Aufstand in Spanien nur einen Teil der von Moskau geplanten bolschewistischen Weltrevolution darstellt. Die internationale Front des Kommunismus tritt unter spanischer Maske in die Erscheinung, und es kann auch nicht weiter wundernehmen, daß sie, wie immer anderswo, so auch hier die mora lische, intellektuelle und auch materielle Unterſtüßung der linksbürger lichen Demokratie in aller Welt findet. Man kann sich diese fast rätselhaft anmutende Zuſammengehörigkeit zwischen Bolschewismus und westlich-liberalem Intellektualismus nur erklären, wenn man annimmt, daß es sich hier um eine geistige Erkran kung handelt. Sie hat ihre Ansteckungsherde schon so weit vorgetrieben, daß selbst Menschen davon infiziert werden, die ihrer ganzen Natur, ihrem Wesen und Wirken, ihrer gesellschaftlichen und nationalen Stel lung nach eindeutig auf die andere Seite gehörten. Dazu kommt noch, daß sich im Bolschewismus das internationale Judentum die bequemste Tarnung geschaffen hat für eine politische und moralische Kriminalität, die zwar ſeinem inneren Weſen entſpricht, die aber, würde sie nackt und bloß zur Schau getragen, den Abscheu und das Entsegen der ganzen Menschheit erregen müßte. Denn die Inter nationalität des Bolschewismus wird ja hauptsächlich durch das Juden tum bestimmt. Der Jude wirkt sich im Bolschewismus in der Tat als die Inkarnation alles Bösen aus. Er bestätigt hier das Wort Richard Wagners, daß er „ der plastische Dämon des Verfalls der Mensch heit" sei! Entsprechend dieſen inneren Zuſammenhängen wirken sich nun auch die spanischen Vorgänge nach außen hin aus. Die ,,Prawda“ schreibt in ihrem Leitartikel vom 17. Oftober 1936, daß der Widerstand gegen Franco und Mola nur ein Bestandteil des antifaschistischen Kampfes in der ganzen Welt“ ſei. In ihrer Nummer vom 31. Oktober 1936 er tlärt sie dann, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen : „ Die Unter stützung des spanischen Volkes in seinem Kampf gegen die faschistischen Gewalttäter ist die wichtigste internationale Aufgabe der Gegenwart." Am 4. und 5. Dezember 1936 beschließen in Paris die II. Internationale und der Internationale Gewerkschaftsbund die Unterſtützung der spanischen Bolschewisten. Eine Konferenz der II. Internationale und des Internationalen Gewerkschaftsbundes beschließt am 11. März 1937 : „Wir haben den ſpaniſchen Genoſſen ſtets unſere moralische Unter stützung vorbehaltlos und begeistert dargebracht . Wir haben ihnen in

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allen möglichen Formen materielle Hilfe geboten. Wir werden uns bemühen, diese Hilfe noch zu steigern." Stalin selbst erklärt in einem Telegramm an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Spa niens : „ Die Werktätigen der Sowjetunion erfüllen lediglich ihre Pflicht, indem sie den revolutionären Maſſen Spaniens möglichst große Unterstützung erweiſen.“ Das liegt auch ganz im Zweck und Ziel der Komintern. Aus dem selben Grunde hat sie in den Jahren 1918 bis 1921 zu dem Mittel des Interventionskrieges gegen Armenien, Estland, Finnland, Lettland, Georgien, die Mongolei und Polen gegriffen, ist sie seit 1924 zur Er oherung großer Teile Chinas geſchritten und schreitet sie im Jahre 1936 zur militäriſchen Intervention in Spanien. Es ist müßig, die materielle Hilfe, die Moskau und eine ganze Reihe ſogenannter demokratischer Staaten dem roten Spanien haben an gedeihen laſſen, im einzelnen darzulegen . Sie ist durch die Tagespreſſe ſo ausgiebig und mit ſo unanfechtbarem Material vorgetragen worden, daß sich jedes weitere Beispiel dafür erübrigt. In der kurzen Zeitspanne vom 6. März bis 14. Mai dieses Jahres, also nach dem Inkrafttreten des Kontrollplanes, passierten allein 190 sowjetruſsiſche und 88 rotſpaniſche Munitionsſchiffe mit dem Ziel spanischer Häfen die Dardanellen. Sie lieferten dem roten Spanien 162 Tanks, 130 Kanonen, 86 Flugzeuge, 395 Lastkraftwagen, 12 Flak geschütze, 31 420 Tonnen anderes Kriegsmaterial und Munition . Im Februar und März wurden in Reval 101 Sowjetflugzeuge nach Spa nien verladen ; am 1. März gelangten nach Almansa auf dem Land wege 50 schwere ſowjetruſſiſche Geschüße. Eine einzige große Bestellung von Kriegsmaterial der Sowjetunion aus der lezten Zeit umfaßt 100 Großtanks, 500 mittlere Tanks, 2000 leichte Tanks, 4000 schwere, 6000 leichte Maschinengewehre und 300 Flugzeuge mit den dazugehöri gen Piloten. Ungezählt das Kriegsmaterial, das von Frankreich und über Frank reich nach Rotspanien gegangen ist und noch geht. Endlos die Reihe der Waffen- und Munitionslieferungen, die die Tschechoslowakei bisher getätigt hat. Firmen in England, Holland und der Schweiz beteiligen. sich an diesem Geschäft. Der international-jüdische Waffenhandel ist dabei in weitestem Umfang eingeschaltet. Und das alles geschieht unter einem internationalen Kontrollplan und im Zeichen der Nichtein mischungspolitik. Es soll nun darüber hinaus hier im einzelnen dargelegt werden , wie weit die moralische Hilfsstellung geht, die der Weltliberalismus dem roten Spanien angedeihen läßt. Wir betonten schon , daß die Ehe zwischen Bolschewismus und Demokratie ganz unverständliche, um nicht 117

zu sagen, geradezu perverse Züge aufweist. Die Demokratie hat sich im Verlaufe ihrer geschichtlichen Wirksamkeit immer mehr als das poli tische Aushängeschild des Weltkapitalismus herausgestellt. Der Bolsche wismus führt sie nun bis an ihr lettes Ende durch. Er ist sozusagen die Demokratie des Terrors ; er beschleunigt durch seine blutige und erbarmungslose Praxis eine Entwicklung, die an sich im Liberalismus schon vorgezeichnet ist. Um es mit einem drastischen Beispiel auszu drücken : in der Demokratie werden die Köpfe durch die Zahl über. stimmt, im Bolschewismus werden die Köpfe mit dem Beil der Guillo tine abgeschlagen. Das Ergebnis ist hier wie dort dasselbe. Die Köpfe fehlen, und über einer führerlos gewordenen Maſſe kann der inter nationale Jude gefahrlos die Diktatur des Terrors und des Geldes aufrichten. Es ist unverkennbar, daß die Gegenwehr gegen dieſen plumpen und dreisten Versuch einer Vorbereitung der jüdiſchen Weltherrschaft unter den Völkern in erfreulichem Maße zunimmt. Eine Reihe von Ländern hat diese so außerordentlich gefährliche Bedrohung ihres nationalen Bestandes bereits vollkommen abgeschüttelt. Ja, in jedem Volke ist man mehr oder weniger an der Arbeit, in der seinem Charakter und Wesen gemäßen Form diese Abwehr zu organiſieren. Es ist nun bekannt, daß das internationale Judentum die für die Errichtung seiner Weltherrschaft ſo beſonders unangenehmen Aussichten dieser Frontstellung dadurch abzuwehren versucht, daß es ſich zum Be schüßer der nationalen Souveränität seiner jeweiligen Gastvölker auf wirft und die in der Natur der Sache liegende geistige Gemeinsamkeit dieser Abwehrfront als Einmischung in die inneren Belange der davon betroffenen Völker anzuprangern versucht. Wo sich in Europa tatkräftige und mutige Männer in den einzelnen Völkern gegen die bolschewistische Gefahr erheben, werden sie als vom Nationalsozialismus oder Faschismus bestochene und ausgehaltene Sub jekte seitens des Judentums und der ihm hörigen Preſſe angepöbelt, der Nationalsozialismus oder der Faschismus selbst aber als imperialistischer Expansionsversuch Deutschlands oder Italiens diskreditiert. Es sei des= halb hier noch einmal in aller Eindringlichkeit festgestellt, daß wir nie mals die Absicht hatten oder auch nur haben können, aus dem Natio nalsozialismus eine Exportware zu machen. Wir denken viel zu ger schichtlich, als daß wir glaubten, daß eine aus dem tiefsten Wesen eines Volkes entsprungene politische Weltanschauung wahl- und einschrän kungslos in ein anderes Land ausgeführt werden könnte. Der Natio nalsozialismus ist nicht nur kein Export-, er ist im Gegenteil ein deut scher Patentartikel, den ausschließlich für unser Land zu reservieren und in Wirksamkeit zu bringen, unſer größtes Bemühen iſt.

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Wenn wir also über die internationale Gefahr des Bolschewismus sprechen, so nur, um Zusammenhänge aufzudecken, die nicht allein für uns, ſondern für alle Staaten, vor allem für die demokratischen, die akuteste Gefahr in sich schließen. Diese Gefahr ist um so bedrohlicher, als sich ein verwahrloster Intellektualismus, der, vor allem in liberalen Staaten leider noch nicht seiner trügerischen und angemaßten Würde entkleidet ist, gerade ihr gegenüber, wenn nicht aktiv fördernd, so doch mindestens paſſiv hinnehmend verhält. Was soll man dazu sagen, wenn Rabindranath Tagore angesichts der spanischen Vorgänge ,, an das Gewissen der Menschheit appelliert" und dabei ausruft : „Helft der Demokratie, helft der Zivilisation und der Kultur.“ Wenn den gleichen Appell, diesmal an das Gewiſſen der Welt, die bedeutendsten amerikanisch-demokratischen Politiker und Kirchen männer richten ; wenn der Dean von Canterbury am 18. April 1937 in einem Aufruf schreibt : „ Es ist nicht wahr, daß das rote Spanien religionsfeindlich ist. Im Gegenteil . Ich war verblüfft über die tief reli giöſe Note, die heute hinter dem ſpaniſchen Leben steht. Es ist völlig falsch, zu sagen, daß diese Leute unreligiös sind, auch wenn sie Gott leugnen." Wenn es sich hier nicht um eine ſchurkiſche, gemeine und niederträch tige Bagatelliſierung einer furchtbar drohenden Gefahr handelt, dann stehen wir damit zweifellos vor einer instinktlosen Dummheit, von der leider das Evangelium ſagt, daß der Herr sie verzeihen möge, da die, die sie begehen, nicht wiſſen, was sie tun. Die Appelle seitens liberaler Intellektueller an das Gewissen der Menschheit oder der Kultur oder der Zivilisation, solcher Werte also, die im roten Spanien in ihren Grundlagen erschüttert werden, sind unzählbar. Es ist, als habe die Welt die Augen vollkommen verschlossen vor dem an sich so offen liegenden Verſuch der Moskauer Komintern, in Spa nien ein Experimentierfeld der bolschewistischen Weltrevolution auf zumachen. Denn der Kampf in diesem unglücklichen Lande ist nichts anderes als die Generalprobe dazu . Hier hält Moskau Heerschau über seine Hilfsvölker ab. Hier hat es eine bequeme Gelegenheit, die Bundes genossen in aller Welt zu überprüfen und seine taktischen und strate gischen Maßnahmen zur Vorbereitung des großen Weltaufstandes da nach einzurichten. Hier wird die Weltrevolution mit System weiter getrieben und gleichzeitig ausprobiert, wie weit Europa nun ist, und was man ihm in seinem gegenwärtigen Zustand bereits zumuten kann. Hier werden eingeschlagene und noch einzuſchlagende Methoden auf ihren Wert und ihre Richtigkeit hin überprüft. Dabei spielen Kosten für Moskau keine Rolle ; denn alle Opfer bezahlt Spanien, das un glückliche Land, auf deſſen blutendem Rücken dieſes furchtbare und grauenerregende Experiment durchgeführt wird.

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Hier wird, wie in Rußland, die Wirtſchaft durch Zerstörung des Per sönlichkeitswertes verwüstet, hier werden die Bauern enteignet und in seelenlosen Kollektivs zusammengepfercht. Hier führt man im Westen Europas das praktiſch durch, was bisher von der sogenannten liberalen Geistigkeit, wenn es in Rußland versucht wurde, als typiſch aſiatiſch, nicht etwa als typisch bolschewistisch angesehen wurde. Die „Prawda" ſelbſt muß in ihrer Nummer vom 10. Mai 1937 zugestehen: „In der Provinz Jaén beſtanden zu Beginn der Agrarbewegung zirka 350 Kol lektive. Viele derselben zerfielen ; es blieben zirka 260 Wirtſchaften, in denen 38 000 Familien ehemaliger Landarbeiter vereint find." Ein Augenzeuge berichtet : „ In den Provinzen Cordoba und Jaén waren im Januar 1937 auf den Kollektiven die Oliven noch nicht geerntet. In Malaga lagen im Februar 1937 große Mengen Kisten mit verfaulten Apfelsinen im Hafen herum. In der Gegend von Teruel fanden im März 1937 die nationalen Truppen auf ihrem Vormarsch die ganze Zuckerrübenernte noch unverarbeitet vor." Das soziale Leben des Landes spielte sich in ähnlichen Formen ab. Arbeiterfreundliche Phraſen im Kampf um die Macht, sozialer Terror, wenn man die Macht besißt. Hunger und Leid der Arbeiter und Bauern zeichnen auch in Spanien den Weg des bolschewiſtiſchen Verhängniſſes. Auf ihrem Elend haben paraſitäre Bonzen und ſkrupellose Juden sich wohnlich eingerichtet. Nachdem man das Bürgertum ausgerottet hat, sind nur noch zwei Bevölkerungsgruppen übriggeblieben : die Bevorrechtigten und die Rechtlosen. Die einen sind die bewaffneten Anhänger der marxiſtiſchen Kampforganiſationen, alle übrigen aber sind rechtlos. Selbst der ſowjet russische Berichterstatter Ilja Ehrenburg schreibt in der „ Iswestija“ vom 30. Juni 1937 : „Außer Karten vom Kriegsschauplatz, gibt es noch Brotkarten, der Hunger ist ein schlechter Berater und ein schlechter Ver bündeter." Das Blatt „ El Diluvio“ vom 25. Juli 1937 schreibt : „ In Barcelona und den Industrieorten leben 65 Prozent von guten Drucks pöstchen. Wenn man Glück hat, findet man unter diesen 65 Prozent, die leben, ohne zu arbeiten, zwei oder drei, die sich besorgt fragen, woher das Geld kommt. " Wer die roten Horden nicht unterstüßt, ist rechtlos. Ein Industrieller aus Bilbao wird von einem roten Richter gezwungen, zu dessen Gunsten auf sein Vermögen von 60 000 Peseten zu verzichten. Bei der Urteilsbegründung erklärt dann derselbe Richter : „ Die Tat sache, daß Sie eine so große Summe auf der Bank hatten, erschwert Ihren Fall." Furchtbar wie in Sowjetrußland sind die Zerstörungen, die diese Weltpest an der Familie und an der Ehe anrichtet. Herabwürdigung der Frau, Sozialiſierung des Weibes, Marterung des Kindes, das ſind

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die Grundsäke, nach denen hier verfahren wird. Im Gegenſak dazu spielen die Weiber des Bolschewismus ſelbſt ſozusagen die Petroleusen der roten Anarchie ; ihr Terror an der national gesinnten Bevölkerung ist unbeschreiblich. Die sogenannte Gleichberechtigung der Frau in Rot ſpanien führte zur Aufstellung von militärischen Frauenkolonnen und schuf den für Spanien neuen Typ der „ Flintenweiber". Die Kriegs berichterstatterin des „,New York American", Jane Anderson, schreibt am 13. Juni 1937, daß sie von einem 23jährigen Mitglied eines so genannten Mitternachtskomitees in Madrid bei ihrer Verhaftung ver langt habe, vor die ſpaniſche Regierung gestellt zu werden, worauf die rote Kommandantin zur Antwort gab : „ Regierung ? Diese Pistole ist die Regierung ! Weißt du denn, wer ich bin ? Weißt du, wie viele ich schon getötet habe ? Ich habe 189 Menschen getötet!“ Am 2. August 1937 wurden von roten Milizſoldaten vor Madrid den nationalen Truppen fünf Frauen zum Tausch gegen einen Arzt angeboten. Eine Pariser Korrespondenz berichtet darüber, daß eine nackte Frau über den Schüßengraben hinausgehoben wurde, um ſie als Muſter zu zeigen. Die kommunistische Abgeordnete Margarita Nelken forderte in einer Ansprache an rote Truppen ,,den Maſſen terror, weil er die einzige Möglichkeit bietet, unsere Feinde zu ver nichten". Nach der „ Daily Mail “ vom 22. August 1936 wurden „,28 Nonnen aus dem Kloſter Santa Clara unbeschreiblichen Martern unterworfen, vergewaltigt und getötet“. Ein zurückgekehrter Belgier berichtet im „ Echo de Paris“ vom 29. März 1937 aus Mahora, daß sich junge Frauen selbst getötet haben, um der Vergewaltigung zu ent gehen. In Die Scheidung ist nach kommunistischem Muster eingeführt . Bilbao sprach die berüchtigte rotspanische Agitatorin La Pasionaria vor Regierungsanhängern und erklärte : „ Ich predige die kommuniſtiſche These nicht nur, ich wende sie auch praktisch an. Folgt mir, macht es genau wie ich, werdet auch Apostel der freien Liebe."

Das alles stimmt ja auch mit den theoretischen Grundsätzen des Bolschewismus vollkommen überein. Das Plenum der Komintern vom 16. November 1934 beschloß : „Die Revolution ist machtlos, solange die Begriffe Familie und Familienbeziehungen bestehen." Frau Kollontan, die bolschewistische Gesandtin in Stockholm, erklärt in einer Broschüre : ,,Wir machen grundsäglich keinen Unterschied zwischen einer Prosti tuierten und einer geseßlich verheirateten Frau , sobald sich diese von ihrem Mann ernähren läßt." Die Sozialisierung der Frau wird auch in Rotspanien praktiſch durch geführt. Uns liegt ein Gutschein im Original vor, der folgenden Wort laut hat: ,,Gutschein für zehn Nächte des Kameraden Juan Palomeque

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mit einer Frau , welche er will. Toledo, den 7. August 1936. " Der artige Gutscheine sind in Toledo, Malaga und an der Cordoba-Front in Massen gefunden worden. Furchtbar und unbeschreiblich sind die Leiden, denen unschuldige Kinder im bolschewistischen Spanien ausgesetzt sind. In einer Prager Zeitung erzählt ein ſpaniſcher Flüchtling, daß die Milizen sein sieben jähriges Kind vor seinen Augen vom vierten Stock auf den Kasernen hof warfen, wo es tot liegen blieb. Ein geflüchteter belgischer Frei williger schildert im „ Echo de Paris“ vom 29. März 1937, wie 12- und 13jährige Mädchen in der schamlosesten Weise von den Roten miß braucht wurden. In Granja de Torrehermosa wurden zwei Mädchen leichen gefunden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß das fünfjährige Mädchen durch Schlagen auf den Erdboden oder an eine Mauer getötet worden war. Das neunjährige Mädchen war vergewaltigt worden. In Malaga schleppten die Roten am 8. Februar 1937 70 000 Flüchtlinge mit und deckten dadurch ihren Rückzug . Unter diesen Flüchtlingen befanden sich annähernd 50 000 Kinder. Ein englischer Berichterstatter berichtet am 16. Oktober 1936 in der „ Daily Mail“ : „Die Roten benußen Frauen und Kinder als lebenden Schirm für ihre Linie vor Oviedo." Unabschätzbar sind die Verluste, die der Bolschewismus in Spanien der Kunst und der Kultur zugefügt hat. Es ist bekannt, daß er sich ahnungslosen Gemütern gern als neue geistige Haltung vorzuſtellen beliebt. In der Praxis dagegen ist er die furchtbarste Barbarei . In ihm wirkt sich der Haß des Untermenschen gegen die für ihn auf ewig unerreichbare Kulturhöhe der abendländischen Menschheit aus. Deshalb wird alles das vernichtet und zerstört, was dieſen roten Bar baren unzugänglich bleibt. Die rotspanische Zeitung „ El Liberal" schreibt Anfang August 1937 : „Was macht es, daß die legenden, reiche und geschichtliche „Giralda " in Sevilla durch Bomben zerstört wird. Das schadet nichts. Sie muß mit noch größerem Nachdruck bom bardiert werden, koste es, was es wolle, was immer auch die Folgen sein mögen." Unter den 20 000 Kirchen und Klöstern, die von den Roten geplün. dert und zerstört wurden , befindet sich eine große Anzahl hiſtoriſch und architektonisch unersetzbarer Bauwerke, z. B. das alte Kloster von Montserrat, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche Santa Ana in Sevilla und viele andere mehr. In Porcuna wurden im Januar 1937 wertvolle alte Holzſkulpturen gefunden , die an Stelle von Stein zur Straßenausbesserung verwendet worden waren. Wunder volle Gemälde aus dem Prado -Museum in Madrid wurden im Januar 1937 nach Odeſſa verladen. Ein großer Teil der Kunstschätze aus

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Museen und Privatbesitz in Madrid wurde in riesige Kisten ver packt und nach einem Sowjethafen verschickt. Das ist Kulturbarbarei und zugleich ein groß angelegter jüdischer Diebstahl, der sich unter politischer Maske tarnt. Ein besonderes Kapitel in der spanischen Leidensgeschichte nehmen Religion und Kirche ein. Wenn wir zu Anfang eine Reihe von Stimmen zitierten, die aus kirchlichen Kreisen kamen und für Rot spanien Stellung nahmen, so ist dieses Verhalten angesichts der Tat sachen vollkommen unverständlich ; vor allem, wenn man sich dabei vergegenwärtigt, daß dieſe ſelben kirchlichen Kreise sich nicht genug moralisch entrüsten können über angebliche Verfolgungen, denen die Kirchen in Deutſchland ausgeſeßt ſein ſollen. Dabei ist im Verlaufe unſerer Revolution nicht einem einzigen Geistlichen auch nur ein Haar gekrümmt worden. Die Vernichtungspraxis aber des Bolschewismus sowohl in Rußland als auch in Spanien gegen die Kirchen ist eine furchtbare und grauenerregende. Es versteht sich am Rande, daß der internationale Bolschewismus unſere dahingehenden Anklagen zu bagatelliſieren versucht, wobei ihm der westliche Intellektualismus wiederum bereitwilligst Hilfestellung leistet. Wenn wir auf den vergangenen Parteitagen auf die nicht zu bestreitenden, grauenerregenden Zahlen von ermordeten Geistlichen in Rußland hinwiesen, dann hielt man uns meistens entgegen, daß das eben nur in Rußland möglich ſei und alles noch aus der Pſychoſe des Krieges erklärt werden müſſe. Der Bolschewismus läßt es ſich auch immer wieder angelegen sein, wenn er das für zweckmäßig hält, im Westen Europas ein frommes, religiöses Gesicht zur Schau zu tragen. Dann werden mit einem ungeheueren Propagandaaufwand etwa in Rußland oder in Spanien zwei Kirchen neu aufgemacht, während man tauſende und zehntausende verbrannt und verwüstet hat. Unterdes aber wird das religiöse Emp finden der Völker durch systematische Propagandakampagnen der Gott losenbewegung allmählich unterhöhlt und zerstört. Die Kirchen selbst aber stehen dieſer ſo unmittelbar und tödlich drohenden Gefahr voll kommen ahnungslos und paſſiv gegenüber. Hier wirkt sich der Bolschewismus als verkörperter Satanismus aus. Sein Vernichtungswerk an den religiösen Gefühlen der Völker ist ein radikales, und nichts, was an Gott und Religion auch nur im ent ferntesten noch erinnern könnte, findet vor diesem erbarmungslosen atheistischen Feldzug Gnade. Allein die Tatsache , daß der Führer die Kirchen in Deutschland vor diesem Schicksal bewahrt hat , müßte sie ihm gegenüber zu ewigem Dank verpflichten. Statt dessen

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aber werden sie nicht müde , über ihre religiöse Betäti gung hinaus in die Sphäre der staatlichen Macht einzu . dringen und hier eine Wirksamkeit auszuüben , die weder ihrer Aufgabe noch ihrem göttlichen Auftrage ent spricht. Nach unanfechtbarem Zahlenmaterial, das auf rein bolſchewiſtiſchen Statistiken aufgebaut ist, wurden in Rußland 42 000 Priester ermordet. In Spanien wurden bis zum 2. Februar 1937 etwa 17 000 Priester und Mönche und 11 Bischöfe ermordet. Der Prozentsaz der ermordeten Priester beträgt durchschnittlich in den Diözesen 40, in einzelnen Diözesen sogar bis zu 80 v. H. Die schon erwähnte Berichterstatterin des „ New York American", Jane Anderſon , erzählt von einem betrunkenen Fahrer eines Transports verhafteter Nonnen, der von 11 000 ermor deten Priestern und Nonnen ſpricht und hinzufügt, er ſäße jezt auch im Tribunal und sei sozusagen Hauptbuchhalter des Todes “. Ein schwedischer Flüchtling berichtet unter dem 10. November 1936 : „ Ich habe Kirchen gesehen, wo die Wände mit Frauenleibern bedeckt, Nonnen, die geköpft oder verbrannt worden waren - und die man reihenweise an den Kirchenwänden aufgenagelt hatte." Der Direktor des Sprach-Instituts in Valencia gibt zu Protokoll : „ Ich sah die Ermordung der Nonnen und Priester, eine Horde von etwa 50 Männern, die sich auf die tieriſchſte Art an Frauen vergingen, fünf Nonnen im Alter von über 70 Jahren, die gegenüber dem eng lischen Konsulat wohnten, wurden von einer Horde Kommunisten aus ihrem Heim gestoßen, mitgeschleppt und erschossen.“ In Spanien gab es vor dem Bürgerkrieg 71 353 Kirchen, Kapellen und Klöster. Davon wurden über 20 000 zerstört. In Madrid deren 2201, davon ist heute keine mehr geöffnet, die meisten zerstört. In Barcelona steht von ehemals 1778 nur noch die Kathedrale in un beschädigtem Zuſtande. José Diaz, Generalsekretär der Kommuniſtiſchen Partei Spaniens, bestätigte das am 5. Mai 1937 in einer Rede, in der er erklärte : ,,In den Provinzen, in denen wir herrschen, existiert keine Kirche mehr.“ Selbst der „ Manchester Guardian“ vom 12. Juni 1937 muß berichten : „Hier im Süden ist das Innere jeder Kirche zerstört und die Priester entweder ermordet oder geflohen.“ Ähnlich steht es mit den Schulen. Es liegen Befehle vor, in denen man lieſt : „ Eltern, die ihre Kinder nicht in die kommuniſtiſchen Schulen schicken, sind Faschisten." Die Straßburger Zeitung „ Der Elsässer" berichtet am 27. Februar 1937 von der erschütternden Tatsache, daß „ mehr als 50 000 Kinder gegenwärtig schußlos und zerlumpt durch die spanischen Provinzen irren. Jedwede staatliche Jugendpflege ist ab= geschafft. So bleibt den Kleinen, oft nur vier- oder fünfjährigen, kein

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anderer Weg. Sie schwärmen trippelnd über Straßen und Wege, flappernd vor Kälte, wandelnde Gerippe.“ Dazu paßt es dann, wenn ein Genfer Preſſedienſt am 12. Februar 1937 berichtet : „ In Barcelona wird ein Revolutionsblatt für Kinder gegründet. Die Schriftleitung der Zeitung liegt in den Händen eines zehnjährigen Knaben, deſſen offizielle Mitarbeiter nicht älter als 14 Jahre sind.“ Man denkt mit Schaudern daran, wohin die Menschheit geriete, wenn dieses System sich in der Welt durchsetzte. Mit Zorn und Empörung erinnert man sich eines Plakates, das vor einiger Zeit durch die Welt ging und den ſowjetruſſiſchen Diktator Stalin darstellte, umgeben von einer lachenden, ausgelassenen Kinderschar. Hier stehen sich Theorie und Praxis in traſſester Weise gegenüber. Vor der Tribüne der Mensch heit redet man von der Erziehung zu einem neuen Geschlecht, von der Verbreitung der Kultur in den arbeitenden Maſſen und von der Teil nahme des Volkes an den Gütern des geiſtigen Lebens. Die Wirklich teit spricht dann eine Sprache, die das glatte Gegenteil dieser Ver brüderungsphraſen darstellt. Der ahnungslose Zeitgenosse fragt sich manchmal mit Beſtürzung, wie es denn überhaupt möglich sei, daß ein so verruchtes, die Mensch heit quälendes und marterndes System sich auch nur 24 Stunden halten könne, ohne von der Wut und Empörung des davon betroffenen Volkes hinweggefegt zu werden. Wer so denkt oder spricht, beweist damit nur, daß er von der inneren Struktur, dem Wesen und der Verfahrensart des Bolschewismus nicht die blasseste Ahnung hat. Das grausame und blutige Mittel, mit dem er sich an der Macht hält, heißt Terror, und zwar Individual- und Maſſenterror. Er wird in einem so erschreckenden Umfang zur Anwendung gebracht, daß er jeden Widerstand schon im Keime lähmt und erstickt. Mit frecher und dreister Stirn wird er vor der Welt geleugnet und in der Praxis um so erbarmungsloser durchgeführt. Der Bolschewis mus und die ihm hörige Weltpreſſe verfehlt keine Gelegenheit, mit Fingern auf den angeblichen Terror, der in autoritär regierten Staaten herrsche, hinzuweisen. Die ganze Menschheit hallt wider von Weh geschrei, wenn beispielsweise in Deutschland einem Juden verdienter maßen einmal eine Ohrfeige verabreicht wird. Was aber bedeutet das gegenüber einem Terror, der ganze Völker zerstört, martert, peinigt und ausrottet. Wenn wir auf vergangenen Parteitagen unanfechtbares Material darüber der Öffentlichkeit vorlegten, so reagierte die Welt presse meistens darauf mit dem Einwand, das sei eben Rußland, das gewissermaßen, mehr als zu Europa, zu Aſien gehöre, wo solche Methoden gang und gäbe ſeien. In Europa dagegen werde so etwas nicht mög lich sein.

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Wie nun verhält es sich damit in Spanien ? Was sagen die einwand freiesten Berichte über die. Verpflanzung dieser asiatischen Methoden in den westlichsten Westen Europas ? Es gehören schon Nerven dazu , um diese grauenvolle Blutpraxis auch nur in der Darstellung nachzuerleben. In unserem Besiz befinden sich Photographien von ge marterten und geschändeten Frauen und Kindern , die wegen ihrer Scheußlichkeit überhaupt nicht veröffent licht werden können. Das Blut gerinnt einem in den Adern , wenn man sich durch diese Hölle von Qualen und Leiden hindurchwinden muß. Das sind keine Menschen mehr , die solches planen und durchführen , das sind viel leicht Teufel , die ein unerklärbares und geheimnisvolles Schicksal auf die Welt losgelassen hat , um die Völker zu peinigen und zu martern und sie damit auch wahrschein lich wieder zur Besinnung zu bringen.

Man halte uns nicht entgegen, das seien Ausschreitungen unverant wortlicher Elemente, die nun einmal im Gefolge einer Revolution nicht zu vermeiden seien. Nein, im Gegenteil : wir fönnen hier eine fast wortwörtliche Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis Fall für Fall zum Nachweis bringen. Lenin selbst hat auf die Frage, was denn die fommunistische Moral sei, auf dem 12. roten Parteifongreß zur Antwort gegeben : ,,Morden, Zerstören, teinen Stein auf dem anderen laſſen, wenn es der Revolution nügt. " Derselbe Lenin ſchreibt in seinen Werken Band 18, Seite 365, und Band 8, Seite 443 : „ Wenn dir morgen der Wahlzettel genommen, eine Flinte und ein ausgezeich netes, nach den letzten Errungenschaften der Maschinentechnik konſtru iertes Schnellfeuergeschütz in die Hand gegeben wird ― ſo nimm dieſe Mordwerkzeuge und Zerstörungsmittel, höre nicht auf die ſentimen talen Heulfrigen, die sich vor dem Kriege fürchten ; es gibt noch allzu viel auf der Welt, was ... mit Feuer und Schwert ausgerottet werden muß, und wenn ……. die revolutionäre Situation da iſt, ſo mach dich bereit ... die so nüßlichen Mordwerkzeuge und Zerstörungsmittel gegen deine Regierung ... in Gang zu sehen.“ —— „Tötung von Spizeln, Polizisten und Gendarmen, Sprengung von Polizeirevieren, Befreiung von Verhafteten, Konfiskation von Regierungsgeldern für die Bedürf niſſe des Aufſtandes —, jede Abteilung der revolutionären Armee muß jeden Augenblick zu solchen Operationen bereit ſein.“ Selbst der offizielle Sowjetſtatiſtiker Oganowsky kann demgemäß die Opfer des reinen Terrors allein bis 1923 im roten Rußland laut Sowjetangabe mit 1,9 Millionen Menschen beziffern . Der spanische Bolschewist Ventura wandelt nur in Lenins Bahnen, wenn er auf dem

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7. Weltkongreß der Komintern 1935 in Moskau erklärt : „ Wir werden den strengsten Terror einführen." Er und die Seinen haben dieses Wort wahrgemacht. Ein belgischer Hoteldirektor berichtet am 14. Januar 1937 im „ Matin", daß in Va lencia etwa 30 000 Menschen getötet worden seien, und daß sich viele junge Mädchen aus Bürgerkreiſen den roten Milizen hingeben mußten, um ihr Leben und das ihrer Familie zu retten. Die „,,Neue Züricher Zeitung" berichtet am 4. Februar 1937, daß der rote Beherrscher von Puigcerda 300 Personen ermorden ließ . Ein rotſpaniſches Blatt erklärt am 11. Januar 1937: ,,Das rote Tribunal hat am Sonntag ( !) 61 Todesurteile gefällt. “ „Gringoire" berichtet am 8. Januar 1937 : In Quarena habe man einem Einwohner die Därme mit einer Autopumpe aufgebläht, anderen Gefangenen habe man Dynamitſprengkörper an die Kleider gebunden und sie laufen lassen. Die Unglücklichen wurden in Stücke zerrissen. Selbst die „ Times" berichten am 28. Oktober 1936 : „Im Laufe von einem Monat wurden in Posadas 150 Perſonen von den Roten ermordet, zwei Familien wurden vollständig ausgelöſcht, in drei Wochen ermordeten die Kommuniſten 154 Bürger, ein altes Ehe paar wurde ans Bett gefesselt, mit Benzin übergoſſen und lebendig ver brannt. Nachdem ein Vater für ſeine vier Söhne Lösegeld gezahlt hatte, wurden sie vor seinen Augen getötet, dann wurde er selber erſchoſſen.“ Ebenso furchtbar sind die Leidensberichte über die Marterung und Tötung von Geiseln. Auch hier wandelt man getreulich in Moskaus Spuren. Schon im August 1919 stand im kommunistischen Regierungs blatt von Jekaterinoſlaw ein Aufruf zu lesen, der u. a. die Sätze ent hielt: „ Es wäre doch einmal Zeit, die Leichen (von Geiſeln) von den Straßen wegzuräumen, da die Hunde, die das Menschenfleisch gekostet haben, wütend geworden sind und Menschen anfallen.“ Und in Spanien ? Der „ Daily Telegraph" vom 19. Juni 1937 mel det, daß etwa 10 000 Geiſeln derzeit in Rotſpanien in den Gefäng nissen liegen. Der Pariser „ Jour" gibt am 7. November 1936 einen Augenzeugenbericht aus Alicante : Die roten Horden stürmten die Gefängnisse, etwa 1000 find dabei getötet worden." Die ,, Times" be richten am 22. September 1936, daß Flüchtlinge aus Malaga in Gibraltar mitgeteilt hätten, daß als Repreſſalie für die Beschießung Malagas am 21. September hundert Gefangene aus den Gefängniſſen gezerrt und erschossen wurden . In Bilbao wurde von der Miliztruppe „Rote Carmen" am 27. September das im Hafen liegende Gefangenen ſchiff gestürmt und als Vergeltung für nationale Bombardierung 220 Geiseln erschlagen. · Die sechs englischen Unterhausabgeordneten, die im Dezember 1936 Rotspanien besuchten, schreiben in ihrem Bericht vom 18. Dezember

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1936 : „Bei zahlreichen Gelegenheiten drangen bewaffnete Männer in die Geiselgefängnisse ein, stießen die Wachen beiseite und bemächtigten sich der Gefangenen, deren Leichen später häufig am Straßenrande ge funden wurden. Von zuverläſſigen Personen wird ferner mitgeteilt, daß zwischen Mitte August und Ende November Tausende von Personen auf diese Weise beseitigt worden sind." Der „ Matin “ berichtet aus Cartagena unterm 14. Januar 1937, daß von dem Schiff „ Jaime I" auf hoher See 600 Geiseln, mit Steinen beschwert, ins Meer geworfen wurden aus Rache für einen nationalen Fliegerangriff. Man hält uns hier vielleicht entgegen, das sei im Wesen doch eine rein innerspanische Angelegenheit und habe nichts mit einer offenbar von uns an die Wand gemalten Weltgefahr zu tun. Man erklärt, Deutschland und Italien hätten sich in die spanische Frage eingemischt. Wäre das nicht geschehen, so sei sie längst schon gelöst. Der sowjetjüdische Botschafter in London gefällt sich darin, vor dem Nichteinmischungs ausschuß eine moraliſche Entrüſtungskomödie zu spielen ; man alarmiert scheinheilig die Welt und den Völkerbund, und vor ihrem Forum agiert der Jude Litwinoff-Finkelstein den zivilisierten Biedermann und er füllt Europa mit seinem Protestlärm. Was aber tut Moskau in Spanien selbst ? Die internationalen Brigaden , die an der rotspanischen Front eingesezt werden , unterstehen dem Kommando der Sowjets. Ihr bisheriger Anführer war der jüdische Ge neral Kleber. Sein eigentlicher Name ist Lazar Fekete. Er ist gebürtig aus Ungarn und war mit noch vier anderen Juden an der Ermordung der Zarenfamilie beteiligt. Auf sein Schuldkonto kommt der größte Teil der Greuel taten der internationalen Brigaden. Vom 24. bis 26. Januar 1937 paſſierten im Schlafwagen 90 sowjetrussische Offiziere die rotspanische Grenze. Weiterhin wurden für militärische Leiſtungen in Spanien zahlreiche sowjetrussische Offiziere und Unteroffiziere mit hohen Kriegsorden ausgezeichnet. Bei Perpignan sind bis zum 20. Februar 1937 allein 12 000 Frei, willige nach Spanien übergetreten. Eine Unzahl von Organisationen der roten Internationalen arbeiten in den verschiedenen Ländern für die Auffüllung der internationalen Brigade. In Marseille wurden allein im Mai 300 Freiwillige, größtenteils Nordamerikaner, die über Boulogne und Le Havre eingereist waren , zum Abschub nach Spanien gesammelt. Von Marseille aus geht jezt noch jeden Dienstag und Freitag je ein Kraftwagentransport nach der 128

Pyrenäengrenze. Im Dezember v. 3. wurde ein geheimes Werbebüro für spanische Bolschewiſten in der Zentrale der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei entdeckt. Im Zuſammenhang mit der gesteigerten Werbetätigkeit für Rotspanien mußte in Prag ein kommunistischer Senator mit zwei weiteren Kommuniſtenhäuptlingen verhaftet werden. Man fragt sich vielleicht, welche Pläne im einzelnen der Bolschewis mus in Spanien verfolge. Seine Absichten sind zu durchsichtig, als daß sie noch irgendeinem Zweifel begegnen könnten. Sie sind weltrevolutio närer und imperalistischer Art . Der Bolschewismus will ſich in Spanien eine Plattform zur Revolutionierung von Westeuropa schaffen. Nach dem ihm die Bolschewisierung Zentraleuropas durch die nationalsozia= listische Revolution unmöglich gemacht worden ist, sucht er sich Spanien als Einfallstor zum Westen zu öffnen. Die „ Isweſtija “ gestehen das auch offen in ihrer Nummer vom 23. Mai 1937 ein, wo sie schreiben : „ Die Niederlage des Faschismus in Spanien wird der Aufstand der ganzen antifaschistischen Front und der Anfang der Zertrümmerung des Weltfaschismus sein." Der bolsche wistische Imperialismus will sich einen Stützpunkt für Armee und Flotte im Westen Europas und im westlichen Mittelmeer schaffen. Auch hierüber spricht die „ Prawda “ schon im September 1935 sehr freimütig , wenn ſie ſchreibt : „ Sowjetrußland hat den festen Willen, sich eine Weltmachtstellung zu schaffen. Die Mittelmeerfrage beginnt inter nationalen Charakter anzunehmen." Der Bolschewismus verfolgt die Absicht, über die Spanienfrage unter allen übrigen Staaten systematisch Konflikte herbeizuführen . Das hat schon Lenin angeraten, als er schrieb : „ Die praktische Aufgabe der kommunistischen Politik besteht darin, daß wir die Feindschaft der Kapitalisten untereinander uns zunuze machen und sie gegeneinander aufstacheln. " Die Konsequenz, die sich daraus ergibt, geht selbst der ,,Morning Post" auf, wenn sie am 1. Juni 1937 schreibt : Es sei nicht ausgeschlossen, daß der Angriff auf das Panzerschiff „ Deutschland“ Zwietracht zwischen den Mächten säen sollte ; denn Valencia sei zu allem fähig. Das beweist mit aller Deutlichkeit, daß hier eine akute Gefahr für ganz Europa vorliegt. Wir haben den Feind mitten unter uns; aber er muß erkannt werden, wenn man ihn schlagen will. Darum zeigen wir mit Fingern auf ihn, machen die Welt aufmerksam auf die Be drohung der Menschheit durch den Bolschewismus und werden nicht müde, die Zeichen der Zeit in diesem Sinne zu deuten. Denn die ersten Auswirkungen des bolschewiſtiſch-revolutionären Ver. fahrens, das augenblicklich in Spanien zur Anwendung gebracht wird, find schon da. Man kann sie nicht mehr übersehen. Der Bolschewismus 9

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steht schon mitten in Europa und schickt sich eben an, von hier aus den Keil weiterzutreiben, seine Positionen auszubauen und mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die rote Weltrevolution praktisch ein zuleiten. Es kann das nicht allzu schwer erscheinen angesichts der Tat sache, daß Moskau in den verschiedenen Ländern in den kommunistischen Parteien, die ja nur Glieder und Sektionen der Komintern sind, eine Art von Fremdenlegion unterhält. Es ist nun auch in der Tat ſo, daß seit Beginn des spanischen Aufstandes der Bolschewismus in einer Reihe von Staaten Europas in einem erschreckenden Umfang zu genommen hat. Wie immer bei solchen Gelegenheiten, ſo kündigen sich auch hier kommende schwere Erschütterungen durch unaufhaltſam ſich wieder holende und sich steigernde revolutionäre Wirren an. Das beginnt mit Streiks in mancherlei Form in lezter Zeit ist der Sitstreik modern geworden - und geht dann über Aufstand, Aufruhr und Meuterei zur offenen Revolte über. Man soll die zuerst auftauchenden, meistens noch harmlos erscheinenden Symptome gewiß nicht unterschäßen. Es wird dabei nur ausprobiert, wie ſchwer die gegnerische Front schon in ihrem Widerstand zermürbt und gelähmt ist, wie weit man sich demgemäß vorwagen kann, wo die Kräfte eines eventuellen Gegenstoßes stehen, welche Gegner deshalb bei kommenden Auseinanderſeßungen zuerſt an die Wand gestellt werden müſſen, um damit den Widerstand von vorn herein niederzuschlagen und im Keime zu ersticken. Man muß die Naivität bewundern, mit der angesehene Staatsmänner und Journalisten des demokratischen Westens vor dieser furchtbaren Gefahr die Augen schließen und stereotyp nach der Methode Coué wieder holen, sie wollten nicht dulden, daß Europa in zwei Lager aufgespalten wird. Sie sollten sich von dem bolſchewiſtiſchen Juden Michael Kolzoff Ginsburg-Friedländer eines Beſſeren belehren laſſen, der im Juni 1937 über das Spanienproblem mit zynischer Offenheit schreibt : „ Die Kampf front ist sehr weit ausgedehnt. Sie geht von den Schüßengräben Madrids aus, sie geht durch Europa, geht durch die ganze Welt, fie zerteilt die Länder, die Dörfer und die Städte." Hier ist das Problem in seiner Tiefe aufgerollt. Hier auch zeigt sich nadt und bloß die akute Gefahr, vor der alle Kulturländer stehen. Es ist den Völkern Europas nicht mehr erlaubt, davor die Augen zu ver ſchließen, den Kopf in den Sand zu stecken und Vogel-Strauß-Politik zu betreiben. Jedes Gewährenlassen ist Sünde angesichts der furchtbaren Bedrohung, die sich vor uns allen aufrichtet. Würden die Verantwort lichen und vor allem würden die Völker die tödliche Krankheit erkennen, die hier im Anzuge ist, es könnte keinem Zweifel unterliegen, daß ganz Europa sich wie ein Mann erheben würde, um diese schleichende Pest

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abzuschütteln und sich im Besinnen auf seine besten Kräfte noch einmal dieser furchtbaren Gefahr zu erwehren. Wir haben in einer Zeit, in der Deutschland seine tiefste Erniedri gung erfuhr, in der auch vor unseren Toren der rote Feind stand und sich eben anschickte, unsere Städte und Provinzen zu überfluten, vor unserem Volke den Kampfruf „ Deutschland erwache ! " angestimmt. Gegen eine Welt des Widerstandes, gegen Gelächter, Hohn, Verfolgung und blutigen Terror haben wir uns durchgesezt ; und was zuerſt Ver zweiflungsgeschrei einer kleinen und verleumdeten Sette war, das wurde dann zum Kampfruf eines ganzen Volkes, das sich aus seiner tiefen Narkoſe wieder aufrichtete. Eine Brüsseler Zeitung schrieb vor einigen Wochen : „Der inter nationale Bolschewismus will diesen Krieg, um auf den Ruinen der Zivilisation seine revolutionären Ziele zu erreichen." Der Pariser „,In transigeant“ schrieb am 1. Juni 1937 : „ Man müſſe ſich hüten, das Spiel der Komintern zu spielen, die einen Krieg nicht fürchte, weil sie darin den Beginn der Weltrevolution erblicke." Ja, die Valencia-Bolschewiſten geben das selbst mit zynischer Offenheit zu . Ihr sogenannter Minister präsident Negrin erklärte in einer Rede am 24. Juli 1937, daß , wenn General Franco weiter Widerstand leiste, „ nichts anderes übrigbleibt, als den spanischen Konflikt in einen neuen europäischen Konflikt umzuwandeln". Damit ist die Absicht klargelegt. Spanien geht die ganze Welt an. Man braucht Europa nicht mehr in zwei Teile zu teilen, das haben der Bolschewismus und die Komintern schon besorgt. Das ist ja auch der Sinn dieser roten Revolution, deren furchtbare Zuckungen sich jetzt über Spanien verbreiten. Ob und wie die Dinge nun weitergetrieben werden, das hängt nicht mehr von unserem Willen allein ab. Das geschieht jezt zum Teil schon nach inneren, fast dynamiſch ſich aus wirkenden Gesezen. Gewiß gibt es in diesem Kampf noch Abſeits stehende ; aber ausschlaggebend ist, daß er bereits begonnen hat und nicht mehr beliebig abgebrochen werden kann. Hier entscheidet sich auch die Stellung Europas zur Frage des internationalen Judentums. Denn das Judentum will diesen Kampf, es bereitet ihn mit allen Mitteln vor, es hat ihn nötig zur Einleitung der bolschewistischen Weltherr schaft. Darum heßt es durch Presse und Propaganda die ahnungslosen Völker gegeneinander ; darum aber auch sehen sich dagegen die erwachten Völker zur Wehr. Das Judentum, das als Hauptträger der bolschewistischen Welt revolution erkannt und demastiert ist, stellt seinem Wesen nach ein asoziales und parasitäres Element unter den Kulturvölkern dar. Im Bolschewismus hat es sich den geeigneten Boden geschaffen, auf dem es gedeihen kann. Darum stehen auch die Juden der ganzen Welt gegen

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Franco. Hier kämpft wieder einmal dieſe internationale Verschwörung gegen das Erwachen eines Volkes. Ein Grund mehr noch für uns, mit allen Sympathien auf Seiten des neuen nationalen Spaniens zu stehen. Unerschrocken wollen wir mit Fingern auf den Juden zeigen als den Inspirator, Urheber und Nußnießer dieser furchtbaren Katastrophe : Sehet, das ist der Feind der Welt, der Vernichter der Kulturen, der Paraſit unter den Völkern, der Sohn des Chaos, die Inkarnation des Bösen, das Ferment der Dekomposition, der plastische Dämon des Verfalls der Menschheit. In Barcelona sigt er in der Person des Wladimir Biſchizki als Leiter des internationalen Waffenschmuggels mit seinen gleichraſſigen Genossen Lurie und Fuchs. Seine Pariser Agenten sind die Raſſe genossen Frattin, Rosenfeld und Schapiro. In Hirtenberg in Österreich arbeitet mit ihnen zusammen der Jude Mandl, in Amsterdam der Jude Wolf, in Rotterdam die Juden Cohen, Grünfeld, Kirsch und Simon, in Dänemark der Jude Moſes Iſrael Diamant, in Prag die Juden Kind ler, Kahn, Abter und Hithner. Wir kennen ſie alle ; wir wiſſen Beſcheid. Daß der westliche Liberalismus die Augen vor dieser Gefahr ver schließt, ist nur ein Zeichen seiner fast kindlich anmutenden Naivität. Auf ihn paßt das gut deutsche Sprichwort, daß nur die allerdümmſten Kälber sich ihre Metzger selber wählen. Es ist ja seit jeher das Vorrecht der Demokratie gewesen, von den Dingen überrascht zu werden, nichts zu merken, bis die Katastrophen wie furchtbare Gottesgeißeln auf die Völker einschlugen . „ Wir werden zu keiner Handlung schreiten, die Europa in zwei Blöcke teilt“, so sagte noch am 12. April 1937 einer der angeſehenſten engliſchen Staatsmänner. Nein, nicht wir, aber Moskau wird schreiten, Moskau ist geschritten, und dagegen gilt es, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr zu setzen. Denn es ist noch nicht zu spät. Die Kräfte des Gegenstoßes ſind ſchon mobil gemacht. Der Ansturm aus dem Osten, der im Jahre 1932 zum vernichtenden Schlag gegen Zentraleuropa ausholte, ist an Deutschlands Grenzen zum Stehen gebracht worden . Deutschland hat sich gegen den Weltfeind erhoben , es wird ihn auch , das glauben , das hoffen und das wissen wir , einmal endgültig zu Boden werfen. Der Führer ist uns als Retter erstanden. Wenn in 500 Jahren noch Geschichte geschrieben wird, dann wird sein Name unter den ganz Großen des Abendlandes leuchten. Denn er hat in einer Zeit furchtbarster Lähmung Europa vor der roten Überflutung gerettet. Noch ist nichts verloren ; noch ist alles zu gewinnen. In Italien, in Japan, in Österreich, in Ungarn, in Polen, in Braſilien, in der Türkei, in Portugal hat dieſer Kampf ſchon ſichtbar eingeseßt. Ein Kampf um Vater

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land, Freiheit, Ehre, Familie, Gott und Religion, um Kind und Frau, um Schule und Erziehung, um Ordnung, Sitte, Kultur und Ziviliſation, um unser Leben und um unser tägliches Brot hat begonnen. In Deutschland ist er siegreich schon beendet. Wir sind von dem beglückenden Gefühl erfüllt , nicht nur Zeugen, sondern Mitträger dieses Kampfes gewesen zu sein und noch zu sein. Wir ſind ſtolz in dem Bewußtſein, einen ganz Großen unserer Geschichte mitten unter uns zu wissen, dessen Fahne wir tragen, und deſſen Gebot wir gehorchen dürfen. Wir danken dem Führer, daß er uns zu Mit kämpfern dieſes großen Kampfes berufen hat und damit unserem Leben erst seinen eigentlichen Sinn und Zweck gab. Er hat uns gelehrt, die bittere Notwendigkeit dieser historischen Auseinandersetzung zu erkennen und darüber hinaus ſie richtig durchzuführen und siegreich zu beenden. Wir Deutschen sind nicht mehr hilflos und verlaſſen, ſondern aus, gestattet mit den Waffen des Wiſſens und gottlob auch wieder mit dem deutschen Schwert, das über die Sicherheit unserer Grenzen wacht. Ein Neues ist im Werden. Es wird ein internationales System der Selbstachtung, der Großzügigkeit, der Anſtändigkeit, der Ehre, der Frei heit und des Verständigungswillens, der Zubilligung der Lebensrechte an jede "Nation, des sozialen Aufbaues, des wirtschaftlichen Empor stieges und einer neuen Blüte von Kunst und Wissenschaft sein. Für diese Ideale wollen wir kämpfen , solange noch ein Atemzug in uns iſt. Adolf Hitler zeigt uns den Weg.

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Alfred Rosenbergs Rede vor dem Kongreß in Nürnberg Als die ersten Kämpfer des Nationalsozialismus sich unter Adolf Hitler zusammenfanden, war in ihnen allen und bei den später Hinzu stoßenden das Gefühl bestimmend, daß wir nach 1918 nicht inmitten einer Revolution unter vielen anderen lebten, sondern uns in einer entscheidenden Weltwende befanden. Dieser elementare Instinkt mag vielleicht nicht immer deutliches Bewußtsein gewesen sein, aber die Tatsache, daß er vorhanden war, entschied die große Charakterprobe, in die das deutsche Volk sich gestellt sah. Unter dem furchtbaren Druck von Hunger, Elend und Versailler Schmachdiktat wäre ein anderes Volk vielleicht zerbrochen. Deutschland fand aber in sich noch jene Kräfte, um in einer kurzen Zeitspanne von 15 Jahren deh tiefſten Zusammenbruch in eine große Wiederauferstehung zu verwandeln. Ich glaube, das ist, neben anderen Bedingungen, möglich gewesen, weil im Urteil und im Handeln der nationalsozialistischen Bewegung die innere Wahrhaftigkeit gegenüber den Tatsächlichkeiten des Lebens ent scheidend gewesen ist in der Geschichte unseres Kampfes. Wir haben dem Schicksal ins Auge geſehen, uns nicht trösten wollen mit feigen Redensarten, daß es schon mit der Zeit wieder beſſer, daß der soziale und politische Druck unter Leitung demokratischer Staats männer gelockert und daß ein „Ausgleich“ sicher in einigen Jahren kommen würde. Vielmehr wurde uns klar, daß Deutschland sich, wie früher die antiken Staaten, inmitten einer Wende befand, die über Leben und Untergang entschied. Deshalb wandte sich die nationalsozialiſtiſche Bewegung einer mutigen Prüfung der Tatsachen zu. Sie stellte fest, und in steigendem Maße wurde das immer mehr Bewußtsein der deutschen Nation, daß nicht etwa nur ein einziges Gebiet bedroht erschien, sondern daß die Hilflosigkeit und daß die Zerſeßungserſcheinungen überall hervor traten: auf politischem, sozialem, kulturellem und allgemein weltan schaulichem Gebiete. Diese eine Prüfung führte aber notwendigerweise zur Untersuchung der Bedingungen und Ursachen, welche diese allge meine Zersehung ermöglicht hatten. Und hier setzte über die Diagnose

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der Gegenwart die große entscheidende geschichtliche Aufgabe des Nationalsozialismus ein. Er mußte sich bei Überprüfung der ver schiedenen Bedingungen ſagen, daß, sozial gesehen, der wirtschaftliche Individualismus der legten 1/2 Jahrhunderte mit ein Nährboden für alle jene geweſen war, die, ſchon generationenlang von seinen Aus wirkungen unterdrückt, die Truppen hergaben für die Rufer des Chaos. Der Nationalsozialismus stellte fest, daß aber zu dieſen Bedingungen noch politiſche Gruppierungen hinzuſtießen, die, ſcheinbar weltanſchau lich abgelegen von der marxiſtiſchen Bewegung, ihm politiſche Hilfs dienste leisteten, und zwar aus der gleichen Ablehnung eines starten blutbedingten Volkstums heraus wie der jüdische Marxismus . So entstand die scheinbar monströse Verbindung zwischen Zentrum und Margismus, die, von gleichen Minderwertigkeitsvorstellungen ge trieben, eine natürliche Kampffront gegen das Deutsche Reich bezogen. Und blickte man hinter dieſe nunmehr als Machtkomplexe auftretenden Gruppierungen, ſo mußte die nationalsozialiſtiſche Wertung hinein schauen in die Entwicklung nicht nur der letzten Jahrzehnte, sondern der Jahrhunderte. Und sie mußte sich sagen, daß, wenn eine Rettung aus dieser furcht baren geistigen und politiſchen Lage noch möglich war, diese nur auf Grund eines Charakters herbeigeführt werden konnte, der den Mut aufbrachte, wenn nötig, ſeine Sache auch auf nichts zu stellen. Wir ſagten uns, daß auf die Dauer geſehen in solchen entscheidenden Schicksalstagen eine Bewegung, wollte sie wirklich groß sein, sich nicht nur absehen müſſe von allen bisherigen politischen Parteien, ſondern daß sie auch geistig und charakterlich neu gegründet werden müßte. D. h., daß sie von einer Weltanschauung getragen werden müßfe, die außerhalb der Ideologien ihrer Gegner ihren Entstehungsmittelpunkt hatte. So mancher Kampf der Weltgeschichte hat mit dem militäri schen Sieg einer Seite geendet, die schließlich doch eine Niederlage er leiden mußte, weil sie im Gegner den Träger ihrer Weltanschauung erblickte. So besiegte zwar ein Herzog Alba die päpstlichen Heere und ging doch hin und füßte dem Papst den Fuß. So konnte in neuerer Zeit der deutsche Kanzler Bethmann Hollweg in seinen Erinnerungen noch nach dem Kriege schreiben, Deutschland hätte teine Losung gehabt, die fich den Parolen der westlichen Mächte hätte gewachsen zeigen können. Das heißt : ein Kanzler, der berufen war, das deutsche Volk in seinen schwersten Schicksalstagen zu führen, glaubte nicht mehr an die von ihm verteidigte Form und den Gehalt des Deutschen Reichs, zweifelte jedenfalls daran, die lebenspendende Prägung im Kampfe gegen die Gegner zu finden. Von diesem Gesichtspunkt aus werden wir erst die geschichtliche Lage unserer Tage richtig begreifen können. Einmal zerschlug die franzö 135

sische Revolution 1789 ein altes, morsch gewordenes Regime und schickte sich an, mit ihren Heeren Europa zu erobern. Gegen dieſe demokrati sche Revolte bildete sich die sogenannte Heilige Allianz der Monarchien. In gefahrvollen Augenblicken hielt diese Allianz zwar zusammen, um bei der ersten Gelegenheit wieder die alten Streitigkeiten der verſchie denen Souveräne aufzuweiſen. Im Lager der Allianz selbst aber gab es begeisterte Anhänger der französischen Revolution, und viele Festungen fielen nicht durch Eroberung, sondern weil ihre Verteidiger im tiefsten Innern die französische Armee als die Trägerin jener Ge danken betrachteten, die sie selbst als die ihrigen anerkannten. Die Entwicklung ist in den Jahrzehnten weiter gegangen. Aus der strukturlosen demokratischen Idee (nicht zu verwechseln mit jenen Volkstumsbewegungen, die vor 1789 ihr Recht den Souveränen ab trotten) ergab sich beim Anwachsen der Bevölkerungen, beim Ent stehen der Weltstädte, beim Erstarken des jüdischen Elements eine Lockerung aller formbildenden Kräfte. Der Weltkrieg und seine Folgen erschütterte alle Nationen bis in ihre Grundfesten, und die bolſche wistische Weltrevolte stieg auf als bedrohliche Fackel der Zerstörung für alle jene, die noch sehen wollten. Und, weltgeschichtlich betrachtet, steht heute die Demokratie dem Bol schewismus genau so innerlich hilflos gegenüber wie einst die Heilige Allianz gegenüber der demokratischen Revolution. Erbarmungswürdig kurzsichtig und verängstigt wie Kaninchen vor der Klapperschlange blicken die sogenannten Demokratien auf den bol schewistischen Weltbrand . Sie können gegen den Bolschewismus, eben sowenig wie die Heilige Allianz gegen die französische Revolution, nicht wirklich kämpfen, weil die Bolschewisten in vielen Dingen die legten Folgerungen aus ihren eigenen Ideologien ziehen. Das demokratische Sichgehenlaſſen gegenüber einer angreifenden konzentrierten Kraft muß eben charakterlich und politisch unfähig sein, die Mächte der Zeit zu bändigen. Die Losung „ weder Bolschewismus noch Faschismus“ ist die kürzeste Formel für die innere Haltlosigkeit. Das Verhalten so vieler Demo kraten gegenüber der bolſchewistischen Weltgefahr ist nicht ein Zeichen einer vorsichtigen Überlegenheit, wie man uns glauben machen will, sondern das Äußere einer inneren Unzulänglichkeit, die Probleme un serer Zeit überhaupt zu schauen. Die große Schicksalsfrage, vor die wir 1919 gestellt wurden, steht aber heute eben so groß vor ganz Europa, vor der ganzen Welt, denn der Bolschewismus ist gleichsam ein Krankheitskeim, der, von einem Pestherd aus durch Wind in die Welt getragen, überall dort Verweſung und Zersehung hervorruft, wo die Volkskörper keine Widerstandskraft mehr besitzen. Und wenn

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heute schon unzählige Zeugen europäischer Nationalkulturen im Osten und Südosten Europas dahingeſunken sind , wenn das beſte Blut ſchon zweier Völker der Ausrottung nahe entgegengeführt worden ist, ſo iſt das das furchtbare Gleichnis dafür, wie eben Völker untergehen können. Völker sterben nämlich nicht an einem Tag, sondern dieſer Untergangsprozeß dauert Jahrzehnte, ja vielleicht über hundert Jahre. Das antike Rom erſtarb nicht in wenigen Wochen, sondern hatte sogar noch eine staatliche Spätblüte, als seine völkischen Schöpferkräfte schon lange gestorben waren und es Menschen aus seinen Kolonien holte, um noch den Anschein weiterer Kraft zu erwecken . Und so kämpfen auch heute in Europa die europäischen Völker, ob es ihre Staatsmänner schon wissen sollten oder nicht, um ihr Dasein, und die kommenden Jahrzehnte werden darüber entscheiden, ob unſer alter Kontinent noch stark genug ist, um Kulturgestalten der überlieferung zu verteidigen und neue widerstandsfähige Gebilde des Lebens für unser Jahrhundert zu schaffen. So ringen geſtaltende Kräfte gegen blutiges Chaos , schöpferische Arbeit gegen schillernde und unſchöpferische Demagogie, ein Wille zur Neugestaltung des Daseins gegen das System paraſitärer Überkruſtung unseres Lebens . Aus dem Machtkampf unserer Epoche aber ragen immer deutlicher zwei Pole hervor, in denen diese beiden Tendenzen ihre sichtbarste Vertretung gefunden haben. Auf der einen Seite steht der National sozialismus, in seinen Antrieben als Schirmer nicht nur großer deut scher Geschichte und Werte ― in gemeinsamer Front mit ihm weſens verwandten Weltanschauungen anderer Völker —, ſondern als der Schirmer Europas schlechthin, und auf der anderen der Bolschewismus als Verkörperung aller niederziehenden Triebe, aller Haßinstinkte gegen große Form und große Werte. Das ist eine Tatsache unserer Gegenwart, und so sehr auch kurzsichtige Staatsmänner gegen dieſe Tatsache protestiert haben, der Rhythmus der Kräfte ist stärker als dieſe Proteste einiger Scheingrößen unserer Tage. Es ist geradezu grotesk, wenn von einer Seite her gefordert wird , Europa dürfe nicht zu Blockbildungen erstarren, wo doch eine solche Blockbildung gegen Europa schon blutig am Werke ist ! Und noch grotesker ist es, wenn die gleichen Staatsmänner dann die „ großen Demokratien“ aufrufen, die sogenannten Errungenschaften der liberaliſtiſchen Zeit zu verteidi gen, wobei sie offenbar gar nicht merken, daß das bereits einen Aufruf zu einer Blockbildung darstellt. Einst sah sich Rom einem gefährlichen syrischen Pestherde am Mittel meer gegenüber. Karthago war damals ein Zentrum, wo das gesamte Vorderasientum sich eingenistet hatte und ſeine zerſeßenden Kräfte nach Rom entsandte. Der Unbeugsamkeit des römischen Staates gelang es,

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wenigstens diesen vorgeschobenen Posten auszurotten. Rom vollbrachte damals eine Kulturtat allerersten Ranges, aber es konnte die biologi schen Konsequenzen für sein großes Reich nicht mehr ziehen, weil die eigentlichen Gründer und Träger seines Staates, blutsmäßig bes trachtet, schon zu schwach geworden waren. Der Nationalsozialismus hat für das Deutsche Reich diese gleiche syrisch-jüdische Zersetzung polis tisch niedergeschlagen und hat dabei zum ersten Male in der Welt geschichte auch die biologischen Folgerungen aus dem politischen Siege gezogen, als die einzige Möglichkeit dafür, daß ein politiſcher Sieg nicht ourch spätere blutliche Zerſeßung in eine völkiſche Niederlage verwan delt werden kann. Die Staatsmänner und sogenannten Wissen schaftler, die über diese Konsequenzen des Nationalsozialismus glauben noch spötteln zu müſſen, zeigen dabei nicht etwa eine geistige Über legenheit, sondern nur ihren Mangel sowohl an streng geschichtlich biologischer Einsicht als auch Mangel an Charaktergröße. In welch furchtbarer Weise die Ausrottung eines noch europäiſch fühlenden Menschentums von der jüdiſchen Führung der Sowjetunion durchgeführt wird, mag ein einziges Beispiel zeigen: Die Sowjetregierung rühmt sich, im Laufe dieser Jahre zwei große Kanalprojekte verwirklicht zu haben: den Weiß-Meer-Kanal und den Moskau-Wolga-Kanal. Diese großen Bauten wurden von politischen Gefangenen, die mit Sträflingen zusammengekoppelt wurden, durch geführt. Aus der ganzen Sowjetunion wurden zu dieſen und ähnlichen Bauten die noch nicht unter das bolschewistische System gebeugten Ver treter des guten Ruſſentums und der übrigen unter dem roten Mos kauer Imperialismus schmachtenden Völker des Sowjetreiches zu sammengetrieben und in die Fronstätten gesandt: im europäischen Teil für den Bau dieser großen Kanäle, für Errichtung von Rüstungs fabriken, im Osten vor allen Dingen aber für den Bau der Schienen stränge, die außerhalb der Reichweite japanischer Geschüße liegen, zwecks eines leichteren Aufmarsches im Fernen Osten gegen Japan . An dieser Baikal-Bahn arbeiten etwa 800 000 Sträflinge und politische Gefangene aus der Ukraine, dem Kaukasusgebiet und den Kosaken gegenden, also möglichst weit von ihrer Heimat entfernt, oft in einer Kälte von 50 bis 60 Grad. In den Zwangsarbeitslagern längs des Weiß-Meer-Kanals waren 300 000 Häftlinge in menschenunwürdigen Umständen untergebracht, die im Laufe der Arbeitsjahre starben und dann immer wieder durch neue todgeweihte Häftlinge und Verbannte, nicht selten aus den deutschen Kolonien, nachgefüllt wurden . Ein früherer Mitarbeiter, der zwangsweise in diesen Sowjetlagern tätig sein mußte und später fliehen konnte, errechnet als Sachverständiger die Anzahl der in der ganzen Sowjetunion zu Zwangsarbeit und Ver bannung verurteilten politischen Gegner des jüdischen Blutregiments 138

auf weit über 5 Millionen Menschen. Der Bau des Weiß-Meer-Kanals hat in den vergangenen Jahren Hunderttausende an Menschenopfern gefoſtet ! Zum Hohn über diese furchtbare Menschenausrottung teilte das Zentralorgan der Komintern (,,Moskauer Prawda" vom 8. September 1936) mit, der Weiß-Meer-Kanal ſei „ mit Händen und Spaten" gebaut worden. Das Zentralorgan der Roten Armee aber (,,Kraſſnaja Swesda" vom 29. April 1937) nannte diese in der Weltgeschichte noch nie gesehenen Menschenquälereien einen gewaltigen Sieg der „ ſozia, listischen Humanität“ ! Dieſe Volksausrottung im Namen des Sozialismus und der Arbeiter befreiung wurde betrieben vor allen Dingen durch den ehemaligen jüdis schen Chef der Tscheka Jagoda. Dieser verband damit ein ausgeklü , geltes Erpreſſerſyſtem, indem er manchem Häftling, der noch über Werte verfügte, eine erleichterte Behandlung für die Hergabe ſeiner lezten, vielleicht noch versteckten Schmucksachen versprach. Diese expreßten Werte hatte nun der Jude Jagoda in andere Staaten mit seinen Hel fershelfern verschoben, was ihm zum Schluß den Neid der noch nicht zum Zuge gekommenen Halunken eintrug, denen er dann weichen mußte. Der unmittelbare Untergebene dieses verbrecherischen Juden war ein anderer Jude namens Moses Berman, dem die Verwaltungen der Zwangsarbeitslager der ganzen Sowjetunion unterstanden. Mit sadistischer Grausamkeit trieb dieser Berman aus der ganzen Sowjetunion die Gefangenen in die Eiswüsten Asiens und ans Weiße Meer oder ließ sie zu Zehntausenden in sibirischen Konzentrations lagern dahinstechen. Sein Stellvertreter war der Jude Salomon Firin. Und ſo ſeßt sich die Vergewaltigung der noch verbleibenden guten russischen Kräfte und der Angehörigen aller anderen Völker der Sowjetunion in einer Grau ſamkeit fort, wie sie in der Weltgeschichte wohl einzig dasteht. Daß wir es hier mit dem Ausfluß des perverſeſten jüdischen In stinktes, zugleich aber auch mit einem politischen Plan zu tun haben, haben schon viele jüdischen Bekenntniſſe gezeigt, die wir ja auch im vergangenen Jahr von hier der Welt zur öffentlichen Kenntnisnahme brachten. Ich möchte aber von dieser Stelle noch auf eine Äußerung verweisen, die vielleicht mancher Spießbürger als wahnsinnig be zeichnen würde, wenn sie nicht im Augenblick des jüdiſchen Triumphes schwarz auf weiß vor uns niedergelegt liegen würde. Es handelt sich um das in New York erschienene Werk ,,Nun und Immerdar" (,,Now and Forever") , ein Zwiegespräch zwischen dem jüdischen Schriftsteller Samuel Roth und dem zionistischen Politiker Israel Zangwill. Israel Zangwill hat dem Werke eine Einleitung geschrieben, das Buch selbst

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ist gewidmet dem jezigen Rektor der jüdischen Universität in Jeruſalem . Die beiden Hebräer unterhalten sich über die Juden und ihre Zukunft, wobei der Schriftsteller Roth folgendes in wörtlicher Überſeßung nach dem uns vorliegenden Original äußerte : „ Inzwischen haben wir Juden (in Rußland) die Freiheit gewonnen und großartig Rache genommen. Oh, es hat sich gelohnt, Pogrome zu erleiden. Die Regierung, welche uns verfolgt hat, windet sich hoff nungslos im Staub der Vergessenheit. Wo wir einst die Erniedrigten und Verfolgten waren, sind wir heute die stolzen und rücksichtslosen Verfolger." In weiterer Unterhaltung ( Seite 136/142) schwärmen die beiden Juden davon, daß einmal die Zeit kommen würde, wo in Europa das Oberste zu unterst gekehrt worden sei, dort wo der Kopf heute stehe, würden die Füße liegen und „ wo das Herz Europas war, dort wird seine Leber sein“. Schauder des Verfalls werden Europa umwittern. Über jeder euro päischen Stadt wird gleich einer Wolke die gelbe Atmosphäre eines heimtückischen Krebses lasten. Die Juden würden nach wie vor zerstreut in der Welt leben. In Amerika hätte zwar das Judentum in Zukunft mit dem Antisemitismus zu rechnen, aber darum sollten die Juden doch hoffnungsvoll sein. „Habe ich nicht beobachtet", sagt Roth, „ daß unser Volk seinen Ein flußbereich über das ganze Land ausgedehnt hat ? Stadt für Stadt haben wir unsere Einflußſphäre weiter und weiter entwickelt. Aber das konnten wir hauptsächlich darum tun , weil wir unſere Hände beim Bau im Spiele hatten, sogar bei der Stadt Detroit, welche die Haupt stadt des amerikanischen Antisemitismus ist.“ Und nach der Prophezeiung, daß das britische Imperium zusammen brechen würde, wird der eigentliche Plan des Zionismus in Palästina enthüllt. Die beiden Juden träumen davon - und ich betone, daß Israel Zangwill eine führende Persönlichkeit des Weltjudentums ist , daß die Juden sich ausbreiten würden nach dem Südoſten, nach Indien, nach China. Dafür soll offenbar der Judenstaat in Palästina das Sprungbrett darſtellen, und so hofft denn der Verfaſſer des ge nannten Buches am Ende, daß einmal ein Mann als Führer eines Racheunternehmens gegen Europa auftreten würde. Er würde Men ſchen ausschicken, die in ihren Kleidern giftgefüllte Phiolen mit sich tragen, deren Zerstreuung unheilbare Krankheiten in Europa nach sich ziehen würden. Und im Rausche dieser Prophezeiungen erklärt Roth wörtlich : „ Das Leben der europäiſchen Völker wird gleichsam aus ihnen herausfließen, durch Mund und Augen und Haut in Strömen verfaulten Blutes.“

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„In Rußland werden nur Säuglinge und Analphabeten geschont werden der Rest wird ungeheure Friedhöfe aus Moskau und Petro grad bilden." ""Aus Polen und der Ukraine wird er eine heulende Wildnis machen und alle Frauen in diesen Ländern werden geschändet, ehe man sie tötet, zur Erinnerung an das, was sich einst gegen ein wehrloses Volk in ihrer Mitte ereignete. Die Docks in Danzig werden verfaultes Blut "6 aussprizen.' „ Aus Belgien und Deutſchland wird er (der Rächer) ein solches Schlachthaus machen, daß es nötig ſein wird , neue und höhere Deiche um Holland zu bauen. Durch Frankreich wird er fegen wie ein Brand durch ein Kornfeld." Dieses Werk zeigt, welch satanischer Haß hier in Menschen lodert, die gleichsam als gesittete Bürger der Nordamerikanischen Union durchs Leben wandeln. Dieser Haß ist so groß, daß er im Gefühl triumphaler Sicherheit sich vor aller Öffentlichkeit in gedrucktem Wort hervorwagt und, ich darf hier hinzufügen, daß ähnliche Juden inmitten der soge nannten großen Demokratien äußerlich sicherlich assimiliert und gesittet erscheinen, im Innern aber von den gleichen antieuropäischen Inſtinkten getrieben werden wie Israel Zangwill und ſein jüdiſcher Kompagnon, die dieses Werk, wie gesagt, dem zioniſtiſchen Rektor der Jeruſalemer Universität gewidmet haben. Stellt man sich diese furchtbaren Dinge einmal wirklich bewußt vor Augen, dann begreift man erſt die ganze charakterliche Zerseßung jener Politiker, die weder den Bolschewismus noch den Pestträger in ſeiner Leitung erkannt haben, oder, wenn sie ihn auch kennen, aus Furcht selbst die schreiendsten Tatsachen des Lebens nicht wahr haben wollen. Daß im Zuge dieser Haltung nicht nur politiſche Führer der Demo kratien kapitulierten, sondern daß auch jene, welche es als ihre Lebens aufgabe bezeichneten, Kultur und Religion zu ſchirmen, ihre Gebrochen heit vor aller Welt dokumentieren, ist ein weiteres Zeichen für die ernste Lage Europas. Die Kirchen haben es nirgends vermocht, die Völker zur befreienden Tat gegen den blutigen atheiſtiſchen Bolschewismus aufzurufen. Dar über hinaus bringen es Kirchenführer fertig, in diesen Bolschewismus gar christliche Ideen hineinzudichten. Von der Kanzel herab erklärte der Dekan von Canterbury, er bes mühe sich, die Herren in Moskau aufzuklären, daß ſie „ eine bewußte Religion" hätten, „ die in einer Linie mit der christlichen Religion“ liege ... Und als er auf dieſe unglaublichen Ausführungen hin ange griffen wurde, schrieb er im Organ der Salonbolschewisten Englands (,,News Chronicle“) , es sei ein Fehler, zu leugnen, daß in Spanien und 141

Rußland, unter vielen Dingen, die zu bedauern wären, auch Bestand teile vorhanden seien, die im Ursprung christlich erschienen. Das seien die Bemühungen, das Profitmotiv durch das Dienſtmotiv in der Wirt ſchaft zu ersehen, „jedem Bürger gleiche Sicherheit zu geben und die Schranken der Klaſſe oder der Rasse zu beseitigen". Hinter diesen Ideen von Rußland ständen Individualismus und Universalismus, die sicher nicht unchristlich seien, und in Zentraleuropa würden sie gerade deshalb angegriffen, weil sie christlich seien ! Und der Dekan fügt hinzu : „ Ich wünsche, daß diese Ideen auch nach England kommen und, so Gott will, hier auf friedlichem, nicht gewaltsamem Wege Anerkennung finden". Hier macht sich ein Kirchenführer also schon vor aller Welt zum unmittelbaren Anwalt jener, die in anderen Staaten Kirchen zer stören und Priester verbrennen. Die Höhe der Demagogie wird aber dadurch erflommen, daß der Dekan erklärt, wir Nationalsozialisten be kämpften den Bolschewismus gerade wegen seiner christlichen Gehalte! Im übrigen bleibt er aber dann die Erklärung schuldig, wie man Kirchenbrände und Priestermorde auf friedlichem Wege in England einführen könnte. Ein sehr bekannter römisch-katholischer Schriftsteller in Deutſchland (Joseph Bernhart) hat in einem großen Werk „ Der Vatikan als Thron der Welt" die Stellung seiner Kirche dahin umschrieben, daß er wört lich erklärte: ,,Er (der Antichrist) lebt in der Form des Bolschewismus mit der Gebärde der Erlösung, in der Form des Faſchismus als Staats anbetung heidnischen Schnittes. Die römisch-katholische Kirche muß nach ihrem Wesen zu dieser zweiten Gebärde des Antichrist noch unver söhnlicher stehen als zum radikalen Sozialismus. Denn dort ist ein Wille zum Menschen, hier nur ein Wille zur Macht.“ Und aus evangeliſchen Kirchenkreisen in Deutschland hat er folgendes Echo gezeitigt: „ Die Berichte laſſen keinen Zweifel darüber, daß der neue Feind (Neuheidentum) nicht weniger gefährlich ist, als es der alte ( Gottlosen= bewegung) war …..“ ( „ Das evangeliſche Deutſchland “, 11. Auguſt 1935.) Fragt man sich nach den Ursachen dieser furchtbaren Geistesver wirrung, so kann man nur folgendes annehmen: Diese Vertreter der geistigen Mächte der Vergangenheit haſſen zwar den Marxismus, aber ſie verfolgen ihn lange nicht so wie die nationalsozialiſtiſche Bewegung, weil sie im Liberalismus, Logentum und Marxismus einen Gegner erblicken, der keine tieferen formbildenden Kräfte aufweist. Sie wollen einen Staat bejahen, der ihr Einkommen schüßt, sie vor Einbrechern bewahrt, der Verbrecher bestraft und sichere Verbindungsmöglichkeiten für ihre Reisen und Konferenzen schafft.

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Aber sie wollen nicht einen Staat haben, der Träger einer Welt=' anschauung ist, die ein gesamtes Volk sich zum Schutz seiner Art geprägt hat. Sie befehden die neue Bewegung also nicht vom Standpunkt eines christlichen Glaubens aus, ſondern bewerten die Dinge nur vom Standpunkt ihrer Herrschaft inmitten der Nation. Im Kampf um eine Neugestaltung des Lebens hat die national sozialistische Bewegung einem zerriſſenen und glaubenslos gewordenen Volte wieder einen Glauben an sich selbst und damit den Sinn für seine Arbeit auf dieser Welt gegeben. Jeder von uns, gleich wo er steht, wird heute von der Erkenntnis getragen, daß ſeine Arbeit nicht bloß eine materielle Tätigkeit darstellt, sondern daß sie irgendwie und irgendwo sich einfügt in die gesamte Arbeit aller Deutschen. Die Symbole dieser neuen inneren Haltung des deutschen Volkes, die dem Willen des Führers gemäß hier in Nürnberg, in München und überall in Deutschland entstehen, sind die Zeichen dieser großen, neue Millionen Einzelwesen innerlich ausrichtenden Kraft und gerade das wollen viele Vertreter der geistigen Vergangenheit nicht haben! Sie wollen in vielen ihrer Vertreter also nicht nur den neuen politi schen Staat treffen, sondern sie wollen der deutschen Nation den schwer erkämpften Sinn einer Lebensarbeit wieder zerstören ! Wir wollen es an dieser Stelle aussprechen : Dieses Ankämpfen gegen den Sinn unserer Lebensarbeit scheint uns eben so verbrecherisch wie die jüdiſch-marriſti sche Sabotage der Welt. Die Haltung der Träger dieses Kampfes er ſcheint uns aber zudem noch mehr als kurzsichtig . Sie hatten die große Gelegenheit, inmitten eines Aufbaus des neuen Staates thre Arbeit Adolf Hitler zur Verfügung zu ſtellen und mit ihm zu mar ſchieren, mit ihm den bolſchewiſtiſchen Atheismus auszurotten. Sie haben diese Gelegenheit versäumt, und wenn man derartige Chancen der Weltgeschichte nicht erkennt oder nicht erkennen will, dann hat man sich selbst das Schicksalsurteil gesprochen. Die nationalsozialistische Be wegung, die ohne sie sich den Sieg erkämpfte und ohne sie dem Deuts schen einen tiefen Sinn der Arbeit erstritt, sie kann deshalb nicht nur die politischen Fragen, sondern auch die ganze geistige Erziehung der deutschen Nation nicht jenen anvertrauen, die im Kampf gegen das Chaos sich als unfähig erwiesen oder die zum Teil sich gar auf jene Seite gestellt haben, die einst die unmittelbare Zerstörung des Deutschen Reiches herbeizuführen half. Wenn ich anfangs sagte, daß die nationalsozialistische Bewegung nicht nur die gestaltenzerstörenden Tatsachen unseres Lebens prüfte, sondern auch die Bedingungen, die sie ermöglichten, so stehen wir heute an einem Punkte, der von uns genau die gleiche innere Wahrhaftigkeit fordert, wie wir sie einst rein innerpolitisch aufbringen mußten. Vor dem Forum dieses Kongreſſes der nationalsozialistischen Bewegung 143

müſſen wir deshalb erklären, daß, wenn Vertreter von Religion und Kultur in anderen Staaten und im Namen anderer Institutionen nicht nur nicht die weltzerstörende bolschewistische Bewegung be kämpfen, sondern sich sogar gegen uns, als die Erhalter europäiſcher Tradition richten, daß auch sie damit an jenen Bedingungen und Ur sachen mitwirken, die den Untergang der Völker vorbereiten. Und wenn einst wirklich, wie der Dekan von Canterbury erhoffte, die bolschewistische, von ihm als christlich bezeichnete Idee auch nach Eng land käme, so würde nach dem Untergang dieses Staates nach einigen Jahrhunderten ein Geschichtsschreiber feststellen müſſen, daß nicht nur der unmittelbare Fackelträger schuld an diesem Zuſammenbruch geweſen ist, sondern vor allen Dingen jene, welche die Tore der Reiche frei hielten für die bewußten haßerfüllten Zerstörer der Gehalte und For men unseres Europas. Wenn wir diesen Reichsparteitag in das Zeichen schöpferischer Arbeit stellen, so sehen wir ebenſo notwendig den Gegenpol dieses Gestaltungs willens am Werk. Eine Arbeit, vom Staate geleitet, kann Repräſen tation eines neuen Sinns des Lebens vieler Millionen sein. Eine andere sogenannte Arbeit, aber auch vom Staate geführt, erweist sich nicht selten als eine Form menschlich unwürdiger Sklaverei. Wenn in Deutschland die Straßen Adolf Hitlers entstehen, so ist das ein Zeichen neuer Schöpfung und Schönheitswillens. Wenn die Riesen mauern des Stadions und die Kongreßhalle in den kommenden Jahren hier in Nürnberg emporwachsen werden, ſo ſind ſie Symbole höchſter Selbstachtung einer Nation und Darstellung einer unbeändigen Ar beitskraft. Dagegen, wenn im bolſchewiſtiſchen Staate unter der Führung von Moses Berman, Salomon Firin und Konsorten die Kanäle zum Weißen Meer, zur Wolga , die Ostbahnen entstehen, so ist ihre Aus führung ein Zeichen, daß ein Volk zurückgesunken iſt in die erbärmlichſte Sklaverei, wie sie nur in den frühaſiatiſchen Staaten ihr Gegenſtüc findet. Jeder Kilometer dieser Kanäle und Eisenbahnen ist gekenn zeichnet von Tausenden von verhungerten und gemordeten politischen Gegnern, die sich irgendwie noch gegen die Sklavenhalter in Moskau empörten oder auch nur verdächtig waren, die Zerstörer ihrer Heimat nicht zu verhimmeln. Schon dieſes eine Beispiel zeigt, wie unver froren jenes Gleichsetzen von Deutschland und der Sowjetunion etwa seitens des Orforder Kirchenkongresses gewesen ist. Den Herren, die derartige Resolutionen fassen, mangelt offenbar jedes Verständnis für die Dinge dieser Welt, und auch hier haben sie vor allen Völkern unter Beweis gestellt, daß sie in ihrer heutigen Verfaſſung unfähig find, ein läuterndes und erlösendes Wort an die Menschheit zu richten.

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Und wenn man tiefer geht, so wird man bei Betrachtung geistiger Voraussetzungen auf eine innere Gesetzmäßigkeit in den gegensäglichen Verhältnissen in Deutschland und in der Sowjetunion stoßen. Die liberalistische Weltanschauung und ihr uneheliches Kind, der Marris, mus, gingen aus vom blutgelöſten Individuum. Sie glaubten, entweder durch parlamentarische Wahl oder durch gewaltsame Maßnahmen, dieſe Individuen - ſei sei es zu einer demokratischen „ Gesellschaft“, sei es zu einer proletarischen Millionenmasse — zusammenfassen zu können. Sie mußten deshalb alles Überragende zu unterdrücken trachten und alles gegen diese Persönlichkeitsausrottung Protestierende vernichten. Dort, wo sie politisch absolut herrschen, haben sie das auch getan. Was der Blutdiktator in Moskau an ſeinen eigenen Anhängern in steigendem Maße an Todesurteilen vollführte, ist eben die Konsequenz eines inneren Gesezes eines untermenschlichen Denkens, das jede Selbständigkeit von Persönlichkeit, Schöpfung und echter Arbeit unter drücken muß. Darum steht am Ende der Lehre des Individualismus und der Anbetung der Masse stets der Tyrann. Genau umgekehrt ist der Nationalsozialismus davon ausgegangen, daß die großen schöpferischen Leistungen der Weltgeschichte immer den Stempel einer bestimmten Persönlichkeit tragen. Diese Persönlichkeit ist aber nicht ein von Blut, Heimat und geschichtlichem Schicksal losgelöstes Einzelwesen, sondern im Gegenteil Verkörperung, Krönung eines Volkstum. Persönlichkeit und Volk stehen deshalb in organischer Wechselbeziehung zueinander. Und an ihrer Spike deshalb kein Tyrann, ſondern ein Führer. Auch von hier aus gesehen stehen sich Nationalsozialismus und Bol ſchewismus, Arbeit und Chaos, Geſtaltung und Demagogie in todfeind lichem Gegensaß gegenüber ; auch hier zeigt sich, wie ſinnlos und dumm ein Vergleich im Sinn einer behaupteten ähnlichkeit angesichts dieser beiden Bewertungen des Lebens ist. Arbeit ist deshalb für uns nicht Sklaverei und auch nicht sinnlose Betätigung an sich, sondern Arbeit für den einzelnen wie für ein ganzes Volk ist der echte Zusammen klang zwischen Tat und Idee. Eine Idee an sich, die nicht von der Tat überprüft wird , kann, so gut sie oft scheinen mag, gefährlich werden. Eine Tätigkeit an sich ohne den Leitstern des Gedankens oder richtung weisenden Instinkts ist bloßes Vegetieren . Erst beides zuſammen und beides gegenseitig überprüft kann jene gesamte echte Schöpfung, Arbeit und Aufbau ergeben, in deren Zeichen wir heute stehen. Wir haben in den vergangenen Jahren unseren Sieg über die nieders gezwungene feindliche Gewalt gefeiert. Wir sind uns bewußt geworden, daß der unbändige Wille zu diesem Siege die geheimnisvolle Kraft 10

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war, die uns alle Opfer ertragen ließ. Aus dem großen Kampf um die Macht sind wir in das Zeitalter der Gestaltung der Idee getreten. War früher der Kampf der große Auslesefaktor der national sozialistischen Bewegung, so ist es heute die Arbeit geworden. Arbeit, die jeder von uns an seinem Platz zu leisten hat, die dann als die Leistung des einen oder anderen dasteht und die Achtung bei den anderen ebenso findet, wie man selbst Respekt haben muß vor jeder Leistung irgendeines Menschen in Deutschland. Und damit wird die Grundlage alles dessen sichtbar, was für uns Arbeit und Zusammen arbeit bedeutet. Aus dem Weltkrieg hat der deutsche Frontsoldat das Erlebnis der Frontkameradschaft heimgebracht. Das Köstlichste, was die nationalsozialistische Bewegung ihr eigen nennt, ist ebenfalls die Kameradschaft eines 14jährigen Kampfes. Aus dieser Kameradschaft des Kampfes ist die Kameradschaft der Arbeit entsprungen . In diesem Bewußtſein ſehen wir über alle Alltagssorgen hinweg und glauben, daß dieses Vermächtnis unseres Kampfes für immer das große bindende Element für alle Nationalsozialisten darstellt, ein Heiligtum, das uns nicht angetastet werden darf. Jeder National sozialist hat sich zu verpflichten, daß, wenn er einmal irren sollte, er das durch doppelte Kameradschaft wiedergutzumachen hat, und wenn er einen Kameraden straucheln sehen sollte, so muß er ihm helfend beispringen. Erst wenn er das tut, kann er auch hoffen, daß bei einem Fehler ſeinerseits sich ihm kameradschaftliche Hände zur Hilfe entgegen, streden werden. Das hat nichts zu tun mit sentimentalem Gerede, sondern bedeutet die Züchtung einer schöpferischen Lebenskraft, der wir alle bedürfen, die wir uns ja auch alle ehrlich erkämpft haben und die wir hinübertragen wollen als Vermächtnis für die kommenden Geschlechter. Das Zuſammenwirken zwischen einem starken Inſtinkt und einem hellen Bewußtsein, einer inneren Wahrhaftigkeit gegenüber dem Schicksal unserer Zeit ist durchführbar nur in kameradschaftlicher Arbeit. Das ist ein Wert, den wir pflegen müſſen im Bewußtsein dessen, daß die Sendung des Nationalsozialismus, die wir viel früher schon als groß empfunden haben, gerade in der jezigen Epoche zu neuer Macht sich fortentwickelt hat zum Segen Deutschlands, Europas und der Welt.

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Der Stellvertreter des Führers bei der V. Reichs tagung der Auslandsdeutſchen in Stuttgart Meine deutschen Seefahrer !

Volksgenossen

und

Volksgenossinnen !

Deutsche

Ihr steht vor mir als Ausschnitt der großen deutschen Volksgemein schaft - der Volksgemeinschaft, die sich über die Grenzen unseres Reiches hinaus erstreckt, denn der Nationalsozialismus hat nicht nur im Inland über alle Klassen und Stände hinweg eine Volksgemeinschaft geschaffen, eine Volksgemeinschaft, wie ſie vordem undenkbar war, sondern er hat einbezogen die deutschen Volksgenossen im Auslande. Er hat sie zu bewußten und stolzen Gliedern dieser Volksgemeinschaft gemacht! Und der Inlandsdeutsche rechnet die Deutschen draußen heute selbstverständlich zu sich gehörig, obwohl noch wenige Jahre vordem die große Masse unseres Volkes kaum etwas von ihnen und von ihrer Mission wußte. Die alte Heimat, die zum neuen Deutschland geworden ist, hat euch, meine auslandsdeutſchen Volksgenoſſen, empfangen mit offenen Armen, mit offenen Herzen . Sie heißt euch willkommen als Angehörige nicht nur der deutschen Volksgemeinschaft, sondern der großen Schick salsgemeinschaft. Denn gemeinsam ist unser Schicksal. Mit Deutsch lands Niedergang sank auch euer Stern. Da Deutschland der Ver achtung anheimfiel, schwand auch euer Ansehen. Jezt aber, da das neue Deutschland ſtolz und ſtark vor der Welt steht, jezt könnt auch ihr wieder euer Haupt hoch tragen, wenn ihr euch zu Deutschland bekennt. Deutschlands Ehre ist eure Ehre ! Mit gleichem Selbstbewußtsein dürft ihr euch hier in der Heimat als Auslandsdeutsche bekennen. Wo ihr auch hinkommt, überall weiß man in dieſem neuen Deutſchland, daß unter denen, die einst hinaus, gingen, die besten waren. Sie gingen hinaus in eine ungewiſſe Fremde, ein ungewisses Schicksal auf sich zu nehmen, weil der Raum zu eng war in der Heimat. Und draußen mußten sie sich wiederum in schwerem Daseinskampf durchringen. Viele gingen unter, viele aber siegten. Sie und ihre Nachkommen wurden bewußt oder unbewußt zu Stüßen des Deutschtums, rangen der Welt Anerkennung für sich und damit für Deutschland ab. Manche machten ihr Glück, brachten es zu Ansehen und Wohlhabenheit. Bis dann die furchtbare Katastrophe des Weltkrieges

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mit ihren Folgen über Deutschland kam ; bis unzählige von ihnen ver loren, was sie so schwer erkämpft, und zugleich verloren die Achtung der anderen. Es war damals bitter schwer, Deutscher zu sein und sich Deutscher zu nennen ! Wir wissen, daß die meisten von euch, meine Auslandsdeutschen, trozdem zu Deutschland hielten oder gerade deshalb zu Deutschland hielten, weil Deutſchland arm und verachtet war. Und das danken wir diesen Auslandsdeutschen, daß sie „im Unglück erſt recht“ zu Deutschland ſtanden, trotz aller Schmähungen, oft trok Ver= folgungen und Entrechtungen ! Ich weiß, was auch ihr deutschen Seefahrer in den Zeiten der Schmach gelitten, wenn ihr als Sendboten der Heimat in der Fremde weiltet. Wie leicht ist es demgegenüber heute, sich Deutscher zu nennen ! Mögen sie uns da und dort noch hassen ――― wenn der Haß nur gepaart ist mit Achtung! Schlimmer als Haß ist Mitleid, denn das Schlimmste, was sie uns einst draußen in der Welt entgegenbringen konnten , war das Mitleid. Heute brauchen sie kein Mitleid mehr mit uns zu haben : das Mitleid ist in weiten Teilen dieser gleichen Welt gewandelt in Neid und Be wunderung - in Bewunderung für den Führer, für sein Deutschland und seine Leistungen ! Eines wissen heute alle: das Hoffen auf den Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regiments war vergeblich. Einst trösteten sich unsere Gegner damit : Laßt nur einige Monate, schlimmstenfalls Jahre vergehen, dann haben sie abgewirtschaftet ! Dann ist es vorbei mit aller Hitlerei ! Heute weiß die Welt : Das nationalsozialiſtiſche Deutschland steht und wird stehen ! Nach der nationalsozialistischen Revolution wagten sich nur wenige Fremde in unser Land, in dieſes Land, das angeblich völlig der Bar barei verfallen, in dem niemand mehr seines Lebens sicher sein, in dem der Hunger wüten sollte. Und die Freunde dieser Waghalse, die zu uns kamen, waren nur erstaunt, daß diese überhaupt zurück kehrten. Und heute : Die Besucher aus anderen Nationen kommen gern in unſer nationalsozialiſtiſches Deutſchland. Für viele gilt es bereits als das sicherste Land der Erde - und zugleich als eines der schönsten Länder der Erde. So, wie die Lügen über den kommenden Zuſammenbruch, die Lügen über die Barbarei in Deutschland sich als Lügen herausstellten, so werden sich auch die anderen Lügen über das nationalsozialiſtiſche Deutschland als Lügen entblößen. So wird auch einst die Verdächti gung, Deutschland habe kriegerische Absichten, als Lüge erkannt werden. Will man in der Welt wirklich behaupten, daß allein der Besitz von Kanonen, Tanks, Flugzeugen gleichbedeutend mit kriegerischen Absichten ist? Wenn das so wäre, dann müßte die ganze übrige Welt ständig mit

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kriegerischen Absichten erfüllt sein. Denn die übrige Welt rüstete unausgesetzt, als Deutschland gutgläubig seine Waffen ablieferte oder zerstörte. Sicher ist : Troß unserer Abrüstung kam der ewige Friede nicht ! Sowenig wie die anderen troß aller Versprechungen ſelbſt ab. rüsteten! Welcher fair Denkende will uns verübeln, daß wir auf alle Fälle -- der Sicherheit halber - uns auch wieder eine Rüstung zu unserem Schuß zugelegt haben ? Und dieſe Rüstung dient auch der Sicherheit der Auslandsdeutschen. Ich weiß, was es für einſame Volksgenossen in der Fremde bedeutet, wenn Unruhen ihr Leben und ihre Habe bedrohen und ein Kriegsschiff erscheint unter Deutschlands Flagge, um zu dokumentieren : Hinter unserem Protest steht nötigenfalls unsere Macht. Als die Bomben der internationalen Friedensstörer auf unser Panzer ſchiff „ Deutſchland“ fielen, hat der Führer der Welt gezeigt : Die Bes leidigung des Symbols unserer Macht, die Beleidigung der Flagge und das Blut deutscher Seeleute werden geſühnt. Seit Almeria weiß die Welt, daß sie endgültig ein neues Deutschland vor sich hat ! Und ihr, meine Auslandsdeutschen, werdet die Wirkung verspürt haben und weiterhin verspüren. Die Welt hat zur Kenntnis genommen : Als Parias laſſen wir uns nicht wieder behandeln. Unter dem starken Schuß der Heimat festigt sich das Auslandsdeutschtum immer mehr. Unter der Einwirkung der Heimat ſchließt es sich immer mehr zu sammen. Unter der Führung der Auslandsorganiſation wird auch das Aus landsdeutschtum immer mehr von nationalsozialistischem Geist erfüllt. Die Auslandsorganisation der NSDAP . hat die noch lange nach der Machtübernahme in sich zersplitterten, in Klaſſengegensätzen ausein anderklaffenden Deutschen draußen zuſammengefügt und sie verbun= den mit dem Reiche Adolf Hitlers. Die Betreuung des Auslands deutschtums im nationalsozialistischen Geist erhält eine Unzahl von Deutschen der Nation, die sonst als Kulturdünger in anderen Nationen aufgingen. Von Zeit zu Zeit erfreut sich die Auslandsorganiſation der NSDAP. der besonders liebevollen Aufmerksamkeit fremder Politiker. Nämlich der Politiker, die es gerade einmal wieder für zweckmäßig halten, wegen irgendwelcher politischer Geschäfte das Schreckgespenst der „,deut. schen Gefahr“ an die Wand der internationalen Öffentlichkeit zu malen. Und wie sie malen ! Unser jüngster Gau der NSDAP . wird zu einer finsteren, geheimnisvollen Organisation. Ihr, meine Parteigenossen draußen, werdet zu Spinnen eines gewaltigen Spionagenezes. Es ist geradezu gruselig zu hören, wie ihr das Gift tödlicher Lehren in fremde Völker tragt und ganze Weltreiche von innen bedroht. Und es 149

ist erschütternd zu hören , wie ihr Armen euch dauernd in den Zentralen der NSDAP.- morgens, mittags, abends - melden müßt, um Rechen schaft abzulegen ; ich möchte faſt ſagen, ob ihr gut oder schlecht geträumt habt vom Nationalsozialismus. Ganz zu schweigen von all den anderen geheimnisvollen Dingen, von denen wir selbst auch nichts wissen, die aber diese Politiker wissen, ohne sie bisher preisgegeben zu haben. Doch das wird alles noch kommen, verlaßt euch drauf ! Im Ernst ! Scheint es uns auch lächerlich, so hat es doch Methode. Durch die ewig wiederholten Lügen die schließlich dann auch manch ein ehrlich um den Frieden besorgter Mann nachspricht — ſoll immer von neuem das Gift des Mißtrauens zwischen die anderen Nationen und uns geträufelt werden. Die Drahtzieher wollen um den Preis jeder Lüge verhindern, daß das Vertrauen zum neuen Deutschland auch weiterhin wächst, wie es zu ihrem Leidweſen in den lezten Jahren gewachsen ist. Sie wollen den Völkern einreden : die guten Kommunisten und die harmlosen Juden, ja, die wollen Völkerverbrüderung, Freundschaft der Nationen und Frieden auf Erden ! Aber die verfluchten Nazis, die haben sich verschworen, mit ihrer geheimnisvollen Organiſation einen neuen Krieg zu schüren, die wollen die Völker aufeinander heßen und Mord und Brand über die Erde tragen. Natürlich wollen die Drahtzieher nichts anderes, als von denen ab lenken, die wirklich den Frieden der Völker bedrohen. Denn wir find es ja nicht, die Handelsvertretungen zu Zentralen der Zersetzung der Gastvölker machen. Wir schmuggeln nicht Hetmaterial in fremden Sprachen in andere Länder. Wir organisieren nicht die Unterwelt anderer Staaten zu Stoßtrupps des Bürgerkrieges. Mit reinem Gewissen können wir die Erklärung abgeben : Wir wollen den Nationalsozialismus nicht andern Völkern als Gift ein, träufeln ! Wir wollen ihn ebensowenig anderen Völkern aufzwingen. Wir wollen ihn nicht einmal an andere Völker verschenken. Im Gegen= teil : Wir sind eifersüchtig darauf bedacht, den Nationalsozialismus für uns zu behalten. Und glaubt man wirklich, daß wir so dumm find, daß, wenn wir schon eine Spionageorganiſation aufziehen wollten, wir dann unſere so sichtbaren Stüßpunkte, Ortsgruppen und Landesgruppen draußen dazu benutzen würden? Wollten wir wirklich einen geheimen Nachrichtendienst in anderen Ländern uns schaffen, dann würden wir flugerweise uns Bestehendes zum Vorbild nehmen, zum Beiſpiel den so ausgezeichnet arbeitenden weltumspannenden Geheimdienst eines Landes, in dem unsere AO. be sonders oft dunkler Absichten verdächtigt wird.

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Die tatsächlichen Aufgaben der Gruppen unserer Auslands-Organiſa tion haben sich dieser Tage erst an einem Beispiel gezeigt : In Schanghai fuhren die Angehörigen des dortigen NSKK. unter Todesverachtung in die unter Granatfeuer liegenden Stadtteile und retteten Leben und Gut vieler unserer Landsleute. Das Einstehen füreinander, die Hilfe in der Notwie sie auch in den Winterhilfsaktionen draußen zum Ausdruck kommt , das sind die Ergebnisse des Organisierens inner halb der Auslandsdeutschen . Was wir durch die Auslandsorganisation weiter tun, ist nichts anderes, als was jede andere Nation auch tut ; nämlich die Zusammen gehörigkeit zwischen der Heimat und ihren Angehörigen draußen be tonen und stärken. Wir machen das organisatorisch vielleicht gründ licher als andere - wir sind nun mal Deutsche. Aber das Ziel ist nichts anderes als die Einheit der Söhne und Töchter unseres Reiches dies seits und jenseits der Grenze. Daran ändern auch noch so gewaltige Zeitungsartikel und noch so gewaltige Reden nichts. Die nationalsozialiſtiſchen Deutschen sind ihren Gastländern gegen über loyal, ebenso wie sie loyale Bürger ihrer eigenen Heimat ſind. Wir zitieren unsere Funktionäre, die im Ausland Dienſt tun, nicht nach Hause, um sie vor Gericht zu stellen, weil sie angeblich mit den Feinden ,,konspirierten“. Unsere auslandsdeutschen Vertreter brauchen nicht zu fürchten, wenn sie nach Deutschland gerufen werden, daß die Befolgung dieses Rufes ihnen den Kopf koſtet. Mit welchen Gefühlen mögen bolschewiſtiſche Auslandsvertreter die Reise in ihr gelobtes Land antreten! Und mit welchen Gefühlen kommt ihr, meine auslands deutschen Volksgenoſſen, zu uns ! Ich weiß , wie glücklich ihr seid, wenn ihr kommen könnt, wenn euch die Reise ermöglicht wird. Ich weiß, wie ihr draußen euch sehnt, einmal wieder gerufen oder ungerufen den Boden der Heimat zu betreten. Und ich weiß, daß jeder, der nun hier ist im neuen Deutſchland, innerlich angefüllt ist von Stolz auf alles, was er an Neuem und Großem ſieht, daß alle ſeine Erwartungen über troffen werden. Ich weiß, daß die meisten von euch am liebsten hier blieben, weil euch zum Bewußtsein kommt, daß kein anderes Land der Welt so schön ist wie unser Deutschland. Und ihr werdet den Reichsparteitag erleben als Kund gebung des reinsten und geballtesten Nationalsozialis mus , ihr werdet sie marschieren sehen, die SA.- und 44 -Männer, die Politischen Leiter, die Jugend , die Arbeitsdienstmänner ; ihr werdet einen Begriff bekommen von der stolzen neuen Wehrmacht. Und wenn das Glück euch freundlich ist , werdet ihr den Mann sehen, der Deutsch land hoch riß, als die Welt glaubte, Deutschland sei verloren. Ihr werdet den Mann sehen, der Deutschland rettete.

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Ihr werdet den Mann sehen, der den Führerbegriff schuf und selbst als der erste Führer mit diesem Begriff die stärkste Klammer um Deutschland und alle Deutschen der Welt legte. Ihr werdet von An gesicht sehen den Mann, der eingehen wird als einer der ganz Großen in die deutsche Geschichte. Auf seinen Namen weihe ich jetzt die Fahnen, die von diesem Partei tag als besonderer Gruß der Heimat, als Symbole der Verbundenheit der Deutschen auf der Welt zu unseren Parteigenoſſen hinausgehen. Euch, Symbole des neuen Glaubens und des neuen Reiches, die ihr in Kanada, in Iran, in Syrien und Paraguay, in der Schweiz und in Abessinien, in Spanien und Australien, in Bolivien und in Italien und in vielen anderen Ländern und Erdteilen wehen werdet, die ihr wehen werdet auf deutschen Schiffen, ich weihe euch: Fahnen des Nationalsozialismus, weht für die Ehre Deutschlands und seines Führers ! Weht nun in der fernen Welt als Symbole des großen einigen Reiches , das Adolf Hitler schuf ! Fahnen, ihr seid geweiht! Ihr, meine auslandsdeutschen Volksgenossen, und ihr Seefahrer, wenn ihr nun wieder an eure Arbeit geht, wenn ihr wieder zurückkehrt in die fremden Lande und auf eure Schiffe , dann ſagt denen draußen : Die Heimat gedenkt aller Deutschen in der Welt. Die Heimat nimmt Anteil an ihrem Schicksal, nimmt Anteil an ihrem Leid, an ihrer Not -wo immer sie als Deutsche stehen. Nehmt die Gewißheit mit hinaus : Die Heimat vergißt euch draußen nicht ; denn ihr seid ein Teil von uns ! Sagt draußen, daß ihr das Land eurer Väter gesehen und daß es größer und stolzer iſt, als ihr es erträumtet. Geht hinaus und berichtet : Deutschland lebt und wird leben, weil ein Adolf Hitler lebt und weil ein Gott im Himmel lebt, der mit Deutschland ist. ― Sieg Heil! Wir grüßen den Führer : Adolf Hitler

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Hermann Görings Appell an die Auslandsdeutſchen in Stuttgart Meine lieben deutschen Volksgenossen und Volksgenoſſinnen ! Herzlich begrüße ich euch, die ihr aus dem Ausland wieder in die Heimat gekommen seid, um euch hier neue Kraft für eure künftige Arbeit zu holen. Mein Weg führt mich direkt vom Obersalzberg zu euch und ich kann euch deshalb unmittelbar die Grüße eures Führers bringen, der immer nur an euch denkt und immer für euch handelt. (Beifall. ) Ich bin sehr froh, heute vor euch sprechen zu können. Ganz besonders aber beglückt es mich tief, daß in dieſer Stunde durch den Äther hindurch Tausende und Hunderttausende deutscher Volksgenossen in aller Herren Ländern im Geiste bei uns find. Ich bin glücklich, daß auch unsere Landsleute, die es draußen weiß Gott nicht leicht haben, ihr Tagewerk zu vollbringen, ſo Zeugen werden der ganzen Stimmung und der ge waltigen Begeisterung, die von hier ausgeht, daß auch sie mitgeriſſen werden von dem einzigartigen und wundervollen Tempo unserer Zeit und von der Kraft und dem großen Inhalt unserer Weltanschauung. Zu euch und zu denen, die draußen meinen Worten mitlauschen dürfen, will ich heute über die schwerste Arbeit meines Lebens sprechen, um Aufklärung zu geben von dem gewaltigen Plan des Führers, um euch zur Mitarbeit am Vierjahresplan aufzufordern, weil ich euch alle brauche, jeden einzelnen, gleichgültig, ob er im Osten oder im Westen, im Süden oder im Norden der großen Welt lebt. Ich brauche euch und damit braucht euch Deutschย I and. Tausende, wurde mir gesagt, sind heute zum erstenmal in ihrem alten, angestammten Vaterland, Tausende, die bisher nichts gewußt haben von Deutschland als das, was ihnen die Eltern und Vorfahren erzählten und was sie entstellt in der Preſſe des jeweiligen Landes zu lesen bekamen, Tausende erleben nun zum erstenmal dieses ungeheure Glück, Deutsche ſein zu dürfen, Deutschland zu sehen, wie es erſtanden ist unter den siegreichen Fahnen unseres Führers. Tausende erkennen und erfaſſen in diesen Tagen zum erstenmal, welch ein gewaltiger Kräftestrom von diesem Lande ausgeht und wie ungeheuer wichtig und

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notwendig diese Verbindung von Herzen zu Herzen, unerläßlich für ihre Haltung, unerläßlich aber auch für ihr Leben ist. Von euch, meine lieben deutschen Volksgenossen, die ihr zum ersten Male Deutschland seht, wie von euch allen, die ihr euch mit Stolz Aus landsdeutsche nennt, erwarte ich, daß ihr in euer Gastland von dem Geist mitnehmt, der Deutschland neu gestaltet hat. Damit werdet ihr alle zu Vertretern unseres Reiches, gleichgültig, wo das Schicksal euch hingestellt hat. Vieles habt ihr bis zum heutigen Tage erlebt und gesehen. Ihr habt Reden gehört von berufenen Vertretern dieses neuen Deutschland, die euch Aufklärung gegeben haben über Ziele und über Pläne, über Arbeiten und über die große Idee unserer Weltanschauung. Ihr habt Kräfte in euch aufgenommen, die fortzeugen und fortwirken müſſen, wenn ihr wieder heimkommt in den Alltag. Wenn euch die andern, die nicht mitkommen konnten, fragen, werdet ihr mit leuchtenden Augen erzählen, was ihr erlebt habt. Dann sollt ihr reden und ant worten, mit der gleichen Glut von den großen Dingen sprechen, die ihr hier vernommen habt, die durch den Führer geschehen sind und noch geschehen werden . Es ist euch in jeder Rede immer wieder aufs neue gesagt worden, wie die Stellung des Auslandsdeutschen eigentlich von uns gesehen wird, wie wir eure Rechte, vor allem aber auch eure Pflichten ſehen, wie wichtig und wie notwendig wir vor allen Dingen die Verbindung zu unseren Auslandsdeutschen erachten und pflegen wollen. Es ist ja so oft und immer wieder gesagt worden : Der Deutſche ist so sehr Eigenbrötler, der Deutsche ist so sehr Lokalpatriot. Er erinnert sich draußen wohl noch seiner Heimatstadt oder seines Heimatdorfes vielleicht auch noch des Ländchens . Aber Deutschland ist ihm dann kaum noch ein Begriff. In den furchtbaren Zeiten der Not und der Schande nach dem Kriege hat man den Deutschen, den Auslandsdeutschen über die Achsel angesehen, weil man Deutschland selbst überhaupt nicht mehr sah. Das alles ist anders geworden. Wir leben nicht nur in einem stolzen und starken Reich, auch der Auslandsdeutsche erhebt in der Gemein schaft dieses Reiches stolz und frei wieder sein Haupt. Das soll die Welt nicht vergessen. (Langanhaltender Beifall.) Aber damit, meine auslandsdeutschen Volksgenossen, ist es nicht getan. Nur der darf das Haupt kühn erheben, der ein Recht dazu aus der Leistung hat und der Dankbarkeit empfindet gegenüber dem, der ihm dieses Recht wiedergab. Welche Vorteile und welche Errungen schaften euch der Sieg des Nationalsozialismus gebracht hat, das glaube ich euch nicht aufzeigen zu müſſen, denn das habt ihr im Wandel

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der Jahre wohl selbst am kräftigsten und besten gespürt. Um dieſer Vorteile und Errungenschaften willen, die euch gegeben worden sind, ist es aber auch notwendig, daß ihr das nicht hinnehmt als ein Geschenk der Vorsehung, als ob es so hätte kommen müſſen. Ihr müßt begreifen, daß hier etwas vor sich gegangen ist, daß nicht seinesgleichen in der Geschichte der Zeiten und der Völker hat und daß fürwahr wir Deutsche des Dritten Reiches von einem Wunder der Vorsehung sprechen dürfen. Der Führer hat dieses Reich neugestaltet und ein Volk von über 60 Millionen in der lezten Stunde vom Abgrund des Zerfalls zurück. geriſſen und wieder den Berg aufwärts zu Sonne und Licht geführt. Das müßt ihr in euch erfaßt haben und in euch tragen, dann werdet ihr auch zu jener Demut und Dankbarkeit kommen, die wir von euch fordern müſſen. Dann werdet ihr auch verstehen , daß ihr besondere Pflichten als Auslandsdeutſche habt. Denn ihr seid unsere Repräſen tanten, die wir hinausgeschickt haben. Nicht auf die wenigen Botschafter oder Gesandten allein kann es ankommen, ſondern auf die Maſſe der Deutschen, die im Auslande wohnen. Sie sind der Spiegel unſeres Volkes und unseres Reiches. Ihr seht ein neues Deutschland, ihr schaut auf Freude und Glanz, auf Aufbau und Erfolge. Aber nicht immer ist es so gewesen. Deſſen müßt ihr euch immer erinnern. Gerade in Augenblicken innerer Er hebung ist es notwendig, auf die Zeiten zurückzuschauen, die vordem gewesen sind. Nur so könnt ihr die Umwandlung begreifen, wie ſie Wirklichkeit geworden ist, wer ihr Träger war und wer sie vollbracht hat. An dieser Gegenüberstellung von einſt und heute werdet ihr die gewaltige Spanne sehen zwischen der alten Zeit und der neuen. Nur so werdet ihr erfassen, was Nationalsozialismus ist, was er vollbracht hat und welch ein unſagbares Glück es iſt, in dieser Zeit als National ſozialiſt leben zu dürfen und welch hohe Verpflichtungen unsere Zeit dem deutschen Nationalsozialiſten auferlegt hat. Noch keine fünf Jahre, meine lieben deutschen Volksgenossen, ist es her, da herrschte niemand in Deutschland, da konnte keine Regierung von sich behaupten, daß sie wirklich regierte. Von Parteien wurden diese Regierungen hin und her gezerrt, die sich gegenseitig bekämpften in ihren verschiedenen Idealen und Problemen ―― Idealen allerdings nur sehr materieller Art. Bei den Wahlen waren sie sich gegenseitig feind, nach den Wahlen wurden sie Freunde und schlossen unentwegt Kompromisse. Die Stände dösten in einem unverständlichen Hochmut dahin und die Parteien versuchten, die Regierungen zu beeinfluſſen, jede nach ihrem Vorteil und nach ihrer eigenen Art.

Und heute? über Klassen, Parteien und Stände hinweg, kurz vor dem Abgrund stieg, von Adolf Hitler geführt, wieder ein deutsches 155

Volk empor, formte sich eine Volksgemeinschaft, einig in allen Gliedern, über alle Klaſſen hinweg. Es gibt keine verschiedenen Weltanschau ungen mehr, es bekämpfen sich nicht mehr Nationalismus und Sozia lismus, die beide von ihren Trägern mißverstanden wurden. Kristall flar hat der Führer das deutsche Volk in einer Weltanschauung zu sammengeschweißt. Der jeden verpflichtet Nationalsozialismus ein und Nationalist fanatischer ein Deutschen , gläubiger Sozialiſt zu sein. Innerlich geschlossen, ist das deutsche Volk eine Einheit. Wißt ihr, was das bedeutet ? Aus der Ohnmacht, da alle gegeneinander stritten und sich befehdeten, da Familienbande ſich auflöſten, ist eine einzige Kraft, eine Energie, ein Wille geworden. Das hat sich spürbar in der Welt durchgesetzt. Das Deutschland der Klaſſen und Parteien und der Stände ist einmal gewesen. Die Zeiten der Schmach und der Schande sind vorbei. Eine Volksgemeinschaft ist erstanden, eine heroische Zeit ist angebrochen. Und dort, wo sich nicht gerade die Parteien und Klaſſen entgegen standen, standen sich die einzelnen Länder gegenüber : Hier Preußen, hier Bayern, hier Württemberg, Baden, Sachsen --- jeder stellte die Intereſſen des Landes über die Intereſſen des Reiches. So wenig wie die Parteien und Stände sich um das Volkswohl kümmerten, achteten die Länder das Interesse des Reiches. Alltägliche Fragen : Waſſerzins, Hundesteuer, Kartoffelpreis und andere belanglose Dinge stürzten Regierungen und hoben neue Minister in die begehrten Sessel. Aber über all dem Gezeter von eigenſten und ureigenſten Intereſſen waren die Herren taub und hörten nicht, wie draußen gegen das Tor Deutsch lands das Schicksal mit mächtigen Fäusten hämmerte. Nur ein Mann —, seine Getreuen und seine Gefolgschaft - sie kümmerten sich nicht um diese Fragen. Für sie ging es um ein anderes : Um Deutschlands Untergang oder Deutschlands Rettung. Und schließlich wird in der Welt immer noch das Wertvolle stegen. So entstand - über Klaſſen und Parteien und Stände hinweg das Volk. Über Länderintereſſen, Parlamentsgeschwäß und Wirtſchafts willkür entstand ein starkes Reich, eine Großmacht, die heute, nicht nur den Volksgenossen innerhalb der Reichsgrenzen, sondern auch den Deutschen draußen in der Welt Schutz zu geben bereit und zu geben stark genug ist. ( Starker Beifall.) Wer erinnert sich nicht jener furchtbaren Zeit, da Volkes zum Müßiggang verurteilt war, in einer und in Stumpffinn dahinlebte. Zu Hause das arbeitslos, der Junge bekam keine Stelle, obwohl

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die Jugend unseres dumpfen Lethargie Elend : Der Vater die Eltern für ihn

gedarbt hatten, damit er etwas werden sollte . Und nachher immer dasselbe Bild : Treppauf, treppab, von Hinz zu Kunz , von einem zum anderen, und immer wieder die gleiche Antwort : Auch wir stehen am Ruin. Gewaltig wuchs das Heer der Arbeitslosen — zwei , drei , vier, fünf, sechs, sieben Millionen ; dieses grauenhafte Bleigewicht, wenn einmal von den Erwerbstüchtigen und Erwerbsfähigen eines Volkes von sechzig Millionen sieben Millionen nicht mehr arbeiten können. Wer erinnert sich nicht jener furchtbaren Zeiten der Vergangenheit, wo wir uns alle im Elend befanden ? Wer hat die Streiks und Un ruhen vergessen, die Deutschland zermürbten. Ganze Städte waren ausgestorben, nirgends Arbeit, nirgends Schwung. Fürwahr, fürchter lich war dieses Leben. Und heute ? Wenn ihr hinausgeht , überall seht ihr wieder Arbeit , sausende Räder , überall häm , mern die Hämmer ―― überall arbeitet und schafft das deutsche Volk in Tag und Nachtschichten. Mäch3 tige Straßen durchziehen das Land. Neue Fabriken sind aus dem Erdboden gestampft. Gewaltig klingt die Symphonie der deutschen Arbeit. Ist das nichts ? Das soll uns einer nach machen ! (Brausender Beifall.) Ich glaube , ich darf der Welt gegenüber behaupten , wenn Adolf Hitler nichts anderes getan hätte , wie dieses gewaltige Exempel der Arbeitslosen zu lösen , er wäre ewig unsterblich geworden. (Lebhafter Beifall. ) Und so, wie die Wirtschaft im Sterben lag und überall das Elend hauste, so ging es ja auch dem Bauern auf dem Lande. Das war ja der Trugschluß, die Lüge der Parteien, wenn sie herumfeilschten in Wahlkämpfen und immer wieder dem Volke einredeten, daß der und der betreffende „ Gipskopp“ gewählt werden sollte. Wenn ein Volk, wie es dem deutschen Volke damals ging, im Ster ben liegt, dann kann es keinem Teil gut gehen, keinem Land, keinem Stand, aber auch keiner Partei. Jenen Leichenfledderern aber, jenen „Volksgenossen“, von denen wir - Gott sei Dank - heute nur noch verschwindend wenige haben, denen blühte damals der Weizen, aber nicht dem deutschen Volke. (Zustimmung.) Grauenhaft war dieses Sterben des deutschen Ackers. Der Bauer verließ Haus und Hof, kümmerte sich nicht einmal darum, seine Früchte zu verkaufen, weil feiner da war, der sie kaufen konnte. Wenn nach mühsamer Arbeit die Ernte emporschoß, gehörte sie schon längst nicht mehr ihm. Schon vor der Ernte war das Korn gepfändet. Das tägliche Brot war ein Speku lationsobjekt weniger geworden. Welch ein ungeheurer Zerfall aus dieser Perspektive ! 157

Und heute? Der Bauer sitt auf seiner Scholle und auf dem Erbhof. Keine Konkurse, keine Schicksalsschläge. Das deutsche Volk, das deutsche Recht, sein Führer haben dem Bauern den Boden gegeben mit Rechten, aber auch mit Pflichten. Mit der Pflicht, für die deutſche Volks ernährung das Lezte einzusetzen, das Leßte herauszuholen. (Lebhafter Beifall . ) Jetzt ist der Boden wieder bereitet, der Bauer kann jezt wieder sicher ſeiner Zukunft entgegensehen. Das deutsche Volk kann wieder sicher in die Zukunft schauen. Und das Wichtigste : das deutsche Volk konnte wieder Kinder kriegen ! Das deutsche Volk begann damit wieder seinen Aufstieg. (Beifall. ) Und dort, wo das Sterben der Wirtſchaft, das Sterben der Äcker, die Not des Volkes hausten und der ganze Zerfall sichtbar wurde, breitete sich selbstverständlich auch die ganze Dekadenz des Kulturlebens aus. Auch dieses zerfiel : Gemälde entstanden, die nur noch wüste Bildwerke waren. Es war wirklich ſo, als sei das Volk vollſtändig ausgeschaltet. Nichts Deutsches mehr. Eine rassefremde Eigenart schuf jene Schauer dinge, die wir heute nur noch in gewissen Schreckenskammern auszu stellen vermögen. Es war wirklich eine Zeit, wie sie das deutsche Volk gottlob früher nie erlebt hatte. Aus dieser Dekadenz , diesem Geisteszerfall, dieser Mißgeburt von sogenannter Kultur ſteht heute nun ein vom Führer selbst geführter, starker Aufbau der Kultur. Deutsches Wissen ringt sich wieder zum Durch . bruch. Die Welt soll sehen , daß Deutschland so wie früher auch heute das Volk der großen Denker und Dichter ist , daß eine Kultur ohne Deutschland auf der Welt nicht denkbar ist. Das deutsche Volk hat die gewaltigſten Kulturgüter geschaffen. Was wäre die Welt ohne die deutsche Musik, was wäre die Welt ohne die deutschen Denter? Und um nun das Bild des Zerfalls und des Niedergangs abzu runden, erinnere ich euch noch an jene eigenartige Auffassung der Lebensrechte, die man damals dem deutschen Volke diktierte. Es war ja unsagbar : ein Volk, das noch wenige Jahre vorher einer ganzen Welt widerstanden hatte, ein Volk, das einen Heldenkampf kämpfte, gegen den jedes Heldenepos ganz klein nur erscheint, dieses Volk war plöglich feige geworden . Erbärmliche Feigheit, Pazifismus blühte da mals. Wie war das möglich? Es waren doch dieselben Männer, die selben Frauen, die diesen Heldenkampf bestanden hatten. Ja, Volks genossen - daran erkennt ihr es am besten - es ist nicht das Volk schlecht und gut, es ist immer die Führung, auf die es ankommt. Ist die Führung feige, so ist das Volk feige.

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Als dem deutschen Volke aber eine anständige und kraftvolle und verantwortungsbewußte Führung entstand, da wurde auch das Volk wieder tapfer, anständig und verantwortungsbewußt. Heute stellen wir dieser zersetzenden und zerfressenden Idee des Pazifismus, d. h. des Sichaufgebens, des Hindämmerns, als ob andere für einen zu sorgen hätten, den Wehrwillen des deutschen Volkes gegenüber. Das heißt, das deutsche Volk ist wieder willens, ſein Schick sal in seine eigene Faust zu nehmen, sich selbst zu verteidigen und sich durch eigene Kraft und durch eigenen Willen zu behaupten. Wir haben, bevor wir die Wehrmacht schaffen konnten, ſchon tüchtige Arbeit am Wehrwillen getan, und es wird immer ein Ruhmesblatt unſerer braunen und schwarzen Bataillone sein, daß sie die ersten waren, die das Volk moralisch wieder aufgerüstet, das heißt das Volk wieder geistig vorbereitet haben, nicht feige zu ſein, sondern ſein Schick ſal tapfer zu vertreten. Und dann kam die Vollendung, nachdem wir zur Macht gekommen waren und der Führer in einer unſagbaren Kraftanstrengung das ganze Volk in ſeinem Aufbauwillen mit sich riß. Es erstand ein neues Heer , eine neue Flotte , eine neue Luftmacht , alle drei erfüllt von national . sozialistischem Geist und damit von dem Besten , was wir geben konnten. Und es freut mich ganz besonders für euch, meine lieben Volks genossen aus dem Ausland ! Wie stolz müßt ihr wieder sein über das deutsche Heer, über die deutsche Luftflotte, über unsere neuen Kriegs schiffe, die nun wieder hinausfahren auf die Meere, eure Länder und Häfen anlaufen, euch wieder die Grüße der Heimat bringen und so die Verbundenheit zwischen uns und euch aufzeigen. Selbstverständlich die Folge aber von all diesem Pazifismus, diesem feigen Gestammel , war eine ebenso erbärmliche und feige Außenpolitik unserer Demokraten, Sozis und wie sie alle sonst noch hießen. Immer nur unterschreiben, vorher schreien, nein, die Hände sollen verdorren, und dann mit verdorrten Händen tapfer unterschreiben. Das war die Außenpolitik jener Zeit. Deutschland war ausgesaugt, Deutschland wurde rechtlos und damit in erster Linie ihr draußen rechtlos. Deutschland war ohnmächtig ge worden, Deutschland wurde der Amboß, auf den alle draufschlugen, und der Deutsche bezahlte die Zechen für die übrigen Völker und durfte nebenbei auch auf dem Schemel des Völkerbundes ſizen und auch im Konzert der Völker mitblasen. Das war das jämmerliche Deutschland, jene lächerliche Frage von internationaler Solidarität im internatio nalen Leben. Gar nichts hat diesem Deutschland geholfen. Kein Mensch nahm auf dieſes Deutſchland Rücksicht.

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Und heute , in knapp vier Jahren , ist dieses neue Deutschland wieder eine Großmacht geworden und wird es bleiben. (Beifall .) Man darf heute -- das muß die Welt zur Kenntnis nehmen - nicht mehr un gestraft deutsche Rechte und deutsche Interessen antasten. Wer das tun will , der soll sich erinnern , daß bei jenem verbrecherischen Anschlag auf das deutsche Kriegsschiff damals 24 Stunden später an der spanischen Küste deutsche Kanonen donnerten und Deutschland Genugtuung verschafften. Und wenn nun wieder gewiſſe Journaliſten des Auslandes ſchon die Feder spitzen und schreiben werden, ich hätte hier wie ein wahrer Kriegsgott gewettert, so will ich ihnen von vornherein meine Ansicht ſagen : Kein Land hat den Krieg in seinen furchtbarsten Auswirkungen kennengelernt wie das deutsche. Deutschland will teinen Krieg, und Deutschland wird den Krieg meiden, wenn man ihn uns nicht auf zwingt. Das deutsche Volk ist heute wieder eine geschlossene diszipli nierte Einheit, ein wehrhaftes Volk und damit der beste Friedens garant für die Welt geworden. Der Führer hat in mehreren eindeutigen Reden, und was noch viel wichtiger ist, in einer ganzen Reihe von eindeutigen Handlungen der Welt den Frieden angeboten und der Welt die Möglichkeiten des Friedens aufgezeigt. Die Welt soll nun nicht etwa annehmen , daß, wenn Deutschland einmal einige Monate nicht wieder Friedensversiche rungen abgibt, daß es dann etwa kriegslüstern geworden wäre. Wir haben nicht die Eigenart einer gewissen Rasse, immer wieder aufs neue Versicherungen abzugeben. Der Führer hat gesprochen. Der Führer hat den Frieden angeboten. An dem Wort des Führers darf nicht gezweifelt werden. Dieses Bekenntnis, ich muß schon sagen, dieses wirklich leidenschafts liche Bekenntnis, daß unser Volk die Früchte eines Friedens genießen möge nach dem furchtbarsten aller Kriege, das sollte von der Welt aber nicht mißverstanden werden. Das hat nichts zu tun mit jenem pazi fistischen Gestammel von einst, sondern wir wollen den Frieden und find als wehrhafte Macht auch ein Garant des Friedens. (Beifall.) Wir haben der Welt die Hand geboten, wer sie ergreifen mag, soll unser Freund sein. Deutſchland hat seine größten Erfolge im Frieden erreicht und wird sie friedlich weiter erreichen. Das Programm des Aufbaus sieht einen absoluten Frieden vor, ohne den geht es nicht. Und darum ist dieses deutsche Volk friedliebend. Man darf es aber nicht kränken und man darf es nicht herausfordern . Dann ist es bereit, 160

auch das Schwerste auf sich zu nehmen. Die Ehre und die Freiheit steht uns über allem. (Beifall.) Und nun seht, meine lieben Volksgenossen, ich habe mit Absicht euch die Dinge von damals und heute in den wichtigsten und entscheidendsten Gebieten gegenübergestellt, damit ihr erfaßt, was eigentlich vor sich gegangen ist. Welch eine gewaltige Wandlung in viereinhalb Jahren! Ja, wer möchte da nicht demutsvoll den höchsten Gott nennen. Hat er unsere Arbeit, hat er den Führer, hat er nicht das Volk gesegnet, wenn er so etwas möglich sein ließ ? Und das kann niemand weg radieren, der höchste Gott hat Deutschland gesegnet, auch wenn sie uns noch so sehr Antichristen schimpfen wollen (Beifall) , denn dieſer all mächtige Gott, der will nicht Betbrüder und Betschwestern, der will Menschen der Arbeit, die anständig find. (Beifall. ) Und das alles war unter diesem Segen das Werk dieser viel geschmähten NSDAP. und ihres Führers Adolf Hitler. Ein Werk, wie es wirklich einzigartig in den Zeiten und Völkern iſt. Und darum, Volksgenoſſen, müßt ihr stolz sein auf dieses Volk, müßt ſtolz sein auf dieſe Partei , müßt stolz sein auf dieſen Führer. · Und wenn ihr draußen geschmäht werdet und wenn euch die Heimat ge schmäht wird, dann zeigt, daß ihr deutsche Nationalsozialisten seid, dann weist diese Schmähungen in Würde zurück. Wenn sie aber von jenen kommen, die aus Deutschland geflohen sind und heute als übelſte Emigranten draußen dieſes Deutschland schmähen und beschimpfen, dann zeigt, daß ihr mit ihnen nichts gemein habt, auch wenn sie deutsche Namen tragen. Wer ſein Vaterland verrät, hat sich des Rechtes begeben, Deutscher zu ſein ! (Beifall.) Und so, wie ihr dankbar sein sollt, daß ihr Deutsche seid, und stolz darauf, so sollt ihr euch aber auch würdig erweisen, Nationalsozialisten zu ſein und zu werden. Denn wenn man euch auch sagt, es sei un, glaublich, daß die Auslandsdeutschen zu Nationalsozialisten organisiert werden, dann müssen wir ihnen eines entgegenhalten : In Deutschland ist die Nationalsozialistische Partei die alleinige Trägerin des poli tischen Willens. Wenn alſo ein Auslandsdeutscher sich politisch be tätigen will, kann er nur Nationalsozialiſt ſein. Wenn man ſagt, ja, diese Auslandsdeutschen in ihrem nationalsozialistischen Glauben wollen das Volk beunruhigen und unseren Regierungen das Regieren erschweren, ja, sie versuchen immer wieder, den Nationalsozialismus als Exportware bei uns zu verbreiten, dann muß man diesen Herren eines sagen : Zunächst möchte ich das Wort Exportware für unsere heilige Idee überhaupt nicht hören, zweitens kann es sich nicht um Exportware handeln, sondern diese Männer und Frauen könnten höchstens Propheten dieser großen Weltanschauung sein. 11

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Aber wir haben ein für allemal dieses Prophetentum untersagt und verboten. Es ist nicht so, daß unsere Reichsdeutschen draußen im Aus land die Unruhestifter unter der Gastländerbevölkerung sind. Wenn es sich um Unruhen in der Bevölkerung handelt, find wir nicht zu ſtändig, dafür sind allein sie zuständig, nicht wir . Aber wir leugnen gar nicht, daß wir mit Intereſſe beobachten, wie heute in den verschie densten Ländern sich Bewegungen und Parteien bilden, die im Äußeren oder in der inneren Anschauung vieles gemeinsam mit uns haben, die in vielen Richtungen Grundsäge haben, die wir in der nationalsozia= listischen Weltanschauung zusammengefaßt haben. Es ist kein Wunder, daß, wenn eine Regierung zusteht, wie sich in einem Land der Bolschewismus ausbreitet mit all ſeinen vernichtenden Dingen, daß dann eine Gegenbewegung entsteht. Nicht wir sind Organisatoren und Instrukteure solcher Bewegungen gewesen. Die Not wird die Menschen gezwungen haben, sich zu einer aufbauenden, vaterlandsliebenden und getreuen Gesinnung zu be= kennen. Und das eigentlich ist der Nationalsozialismus. Man darf uns aber nicht in die Schuhe schieben, wenn Menschen in ihren Ländern sich zu den Tugenden nationalsozialistischer Weltanschauung bekennen, daß wir es gewesen sind, die sie aufgeputscht und beunruhigt haben. Wir in Deutſchland haben gar nichts dagegen, wenn Ausländer, ganz gleich welcher Nation, jedes Jahr zu einer Kundgebung in ihre Heimat fahren. Wir sind nicht besorgt, daß darum das Dritte Reich zu wanken beginnt, wenn sie von ihren Ländern erzählen ! (Stürmischer Beifall.) Wir haben hier keinem Ausländer etwas in den Weg gelegt, wenn er sich anständig verhält, dann mag er tun und laſſen, was er will. Wenn er sich mit seinen Landsleuten zuſammenschließt, wir begrüßen das, wir unterstüßen das, wir fördern das. Wir fühlen uns dadurch in keiner Weise beunruhigt, und wir empfinden vor allen Dingen kein moralisches Recht, dieſen Leuten in solcher Richtung eine Vorschrift zu machen. Wir können aber auch nicht dieses moralische Recht anderen Ländern und Regierungen zubilligen, daß sie es mit unseren Leuten so machen. (Erneute jubelnde Zuſtimmung.) Im übrigen habe ich eines festgestellt und spreche es für meine Perſon hier ganz ruhig aus : Je schärfer die Unterdrüdung unserer nationalsozia = liischen Auslandsdeutschen in einem fremden Lande ist , desto schlechter ist das Gewissen der betreffenden Regierung. Eine zweite, sehr eigenartige, aber durchaus logische Erscheinung ist die: Je schärfer die Unterdrückung unserer nationalsozialistischen Aus landsdeutschen ist, desto näher steht das betreffende Land den Ideen des Bolschewismus ! Denn das ist selbstverständlich : Wer bolſchewistisch 162

denkt, bolschewiſtiſch empfindet oder liebäugelt, der muß natürlich alles, was nationalsozialiſtiſch iſt, hassen wie die Pest. Es ist ganz selbstver ständlich: Bolschewismus und Nationalsozialismus gehen nirgends und auf keiner Seite zuſammen, denn das eine ist Zerstörung, Vernichtung, das andere ist Aufbau, ist Blüte, ist Stärke. Darum die Erregung und Aufregung über den Nationalsozialismus im Auslande. Welche Preſſe iſt es denn immer wieder? Man braucht sie nur zu lesen. Je mehr sie schimpft, desto sicherer kann man sein, daß entweder ein Jud der Eigentümer, ein Jud der Verleger oder der Redakteur ist. Ein Jude ist es sicher, der dahinter steckt. Daß der Jude uns liebt, haben wir niemals vorausgesetzt (Heiterkeit) und das ver langen wir auch keineswegs. Da nun der Jude im allgemeinen die Weltpresse beherrscht, ist sie lediglich ein getreues Spiegelbild seiner Auffassungen und seiner Ein stellung. Daß die Presse des Auslandes sich derartig viel mit allem beschäftigt, was in Deutschland vorkommt, daran, meine auslandsdeutschen Volks genossen, müßt ihr euch gewöhnen . Und dann sagt den Herrschaften eines: Eure Landsleute in der Heimat wären soviel beschäftigt, hätten so unendlich viel aufzubauen und zu tun, daß sie sich nur mit dieſen positiven Dingen beschäftigen können. Und weil sie sich nur mit diesen positiven Dingen beschäftigen können, haben sie keine Zeit, in ihrer eigenen Preſſe weder zu schreiben noch den Mist zu lesen, was alles in den anderen Ländern passiert. ( Stürmischer Beifall. ) Wenn in Deutsch land aus Versehen ein Jude ausrutscht und sich den Ellbogen verstaucht, gibt das ein solches Gezeter in einer gewiſſen Preſſe des Auslandes ! O Gott, wieviel mehr Skandale, die draußen paſſieren, könnten wir hier berichten. Aber wie gesagt, wer sich dauernd mit Positivem be schäftigt, den ekelt dieses Negative, dieses sensationslüsterne Getue und dieses ewige Gelüge nur an. Wir bekennen uns stolz zum Aufbau . Mögen die anderen sich zu Sensationen bekennen . Nur ihr, meine lieben Auslandsdeutschen, sollt eben durch die Verbindung mit uns, mit eurer Heimat erkennen, was Lüge ist und was wahr ist. Was wahr ist, das lest ihr in unserer eigenen Preſſe, denn wir brauchen nichts zu verheimlichen . Was Lüge ist, werdet ihr am besten erkennen können, wenn ihr vergleicht mit dem, was ihr heute seht und heute hier erlebt. Deshalb sage ich immer wieder : Ihr könnt und ihr habt das Recht, wo ihr auch seid, euch als Deutsche zu bekennen und politisch als Nationalsozialisten zu fühlen . Dieses Recht steht euch zu, weil die Heimat, das Dritte Reich aufgebaut ist auf dem Gedankengut der Welt anschauung des Nationalsozialismus. Selbstverständlich, meine lieben il

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Auslandsdeutschen, sollt ihr dabei - das ist auch eine Tugend, die der Nationalsozialismus fordert - euch in eurem Gastland stets mehr der Pflichten bewußt sein als der Rechte. Wir verlangen auch von jedem hier in Deutschland, daß er erst seine Pflicht tut, seine Pflicht kennt und weniger von den Rechten ſpricht. Und eure Pflicht ist es, euch im Gaſtlande anständig aufzuführen und die Geseze des Gastlandes zu achten. Ihr müßt dort ein Abbild der Heimat geben. Denn seht ihr, viele Menschen eurer Gastvölker, sie erleben Deutsch land nur in der uns feindlichen Presse. Unsere Presse kommt nicht heraus, sie verstehen sie nicht, können sie nicht lesen, kennen die Sprache nicht. Wer soll ihnen denn nun ein richtiges Bild von Deutschland vermitteln, wenn nicht ihr ? Ihr allein seid es, ihr allein könnt das. Und wie gibt man das beste Bild ? Indem man das beste Beispiel gibt! Wenn ihr ein klares Abbild der Heimat gebt, wenn ihr in euren Ver bänden draußen ein Spiegelbild der heimatlichen Organisation, des heimatlichen Lebens seid, wenn ihr dort praktischen Nationalsozialis mus lebt, dann muß sich ja schließlich der Einsichtige in den Gastvölkern ſagen : Ja, wenn das hier Deutsche sind, wenn das Nationalsozialiſten sind, die so leben, die sich so anständig aufführen, dann kann dieſes Volk nicht schlecht sein, dann muß das Volk auch gut sein. Sie werden dadurch am besten belehrt. Darum richte ich an euch als eure erste Pflicht den Appell : Dieses Deutschland ist in seiner Geschichte wirklich in so vielem betrogen worden , ihm ist so vieles verlorengegangen , weil es stets uneinig war. Glaubtes mir , die größte Kraft , die das Dritte Reich geschaffen hat , war die Volksgemeinschaft , war die Einigkeit und Einheit dieser gewaltigen Menge Deutscher. Zeigt draußen vor allen Dingen die Geschlossenheit , die Einigkeit , dann habt ihr unendlich viel gewonnen. Denn nur , wenn ihr un einig seid , dann können sie sich hineinfühlen , die ersten Klüfte aufbrechen und allmählich euren Bloc zerreiben. Stellt kleinliche Dinge zurüd. Wenn ihr Interessenstreitigkeiten habt dieser Kaufmann mit jenem , versucht das innerhalb der Deutschen Kolonien auszumachen. Nehmt euch einen Schieds፡ richter aus euren eigenen Reihen und laßt nie das Fremde hineinblicken in die Uneinigkeit. Erscheint nach außen immer als ein unantastbarer und un angreifbarer granitener Block des Deutschtums , dann werdet ihr der Heimat einen großen Dienst 164

erwiesen haben . ( Langanhaltende stürmische Zustimmung.) Seid Helfer dieser Heimat , stellt den Eigennuß zurüc und stellt das Größere , das Volk und Deutschland , voran ! (Erneuter Beifall.) In diesem Sinne bitte ich euch nun noch persönlich auch: Werdet jeder einzelne Mitarbeiter an dem gigantischen Vierjahresplan ! Darum ein paar Worte zum Verständnis. Was soll denn der Vierjahresplan ? In wenigen Worten ist es gesagt : Seht, ihr sollt mithelfen, Deutſchland endlich unabhängig machen nach jeder Richtung, unabhängig, wo es nur irgend möglich ist, unabhängig, wo wir die Rohstoffe selbst haben oder selbst gestalten können. Seid stolz darauf, daß es menſchlichem, deutschem Geist, deutschen Ingenieuren, Erfindern, Technikern gelungen ist, Dinge zu gestalten, die bislang Deutschland nicht hatte, bei denen es abhängig war vom Auslande und die es sich selbst geschaffen hat in gleicher Güte, ja teilweise sogar beſſer. Ihr sollt aber auch Künder sein, daß sich dieses Deutschland nicht ab ſchließen will von der Welt. Es will seinen Handel und Wandel mit den anderen Völkern treiben . Es will sich aber nicht an der Gurgel packen laſſen und im gegebenen Moment sich abschnüren lassen. Wenn sich Deutschland in jeder Beziehung unabhängig gemacht hat, wird es der beste Kunde und der anständigſte Konkurrent im Welthandel ſein. Wir hätten das alles vielleicht gar nicht nötig gehabt. Warum bauen wir denn heute Gummifabriken ? Warum Zellwollefabriken ? Warum schaffen wir das alles aus eigener Kraft ? Nicht, weil wir Luft daran haben, weil wir soviel Geld da hineinstecken wollen, sondern weil die andere Welt so unvernünftig war, weil die Welt sich aufspalten wollte in reiche und arme Nationen, in Besitzende und Habenichtse. Wir wollen nicht der Habenichts sein, und deshalb gestalten wir aus eigener Kraft das Leben dort, wo die Mißgunst der anderen es uns verbieten wollte. (Langanhaltender Beifall . ) Deutschland hat sich in dieſen Jahren politiſch und militärisch frei , stark und unabhängig gemacht. Der Vierjahresplan ſoll nur die Grundlage geben ' um Deutschland auch handelspolitisch und wirt : schaftlich in die gleiche Unabhängigkeit und damit tatsächlich in die lette Freiheit zu sehen. Denn nur dann bin ich frei und unabhängig von der ganzen Welt , wenn ich all das , was ich für des Leibes Leben und Notdurft brauche , habe und auch zur Verteidi gung des Landes aus eigener Kraft gestalten kann , auch wenn die anderen es mir nicht geben wollen. Das werde ich in den vier Jahren schaffen , darauf dürft ihr euch verlassen. ( Jubelnde Zustimmung.) 165

Um nun diesen Plan durchzuführen, möchte ich euch jetzt einige Dinge sagen, in denen ihr mir unter allen Umständen helfen könnt. Zunächst sollt ihr mitarbeiten, indem ihr überall euch bewußt seid, als Deutsche auch zugleich Werber der deutschen Werte und der deuts ſchen Waren zu sein. Ihr sollt aber auch daran denken, daß die Heimat augenblicklich noch schwer um verschiedene Rohstoffe kämpft. Auf diese Rohstoffe sollt ihr nun in den verschiedenen Ländern, in denen ihr zu Hause seid, uns aufmerksam machen, sollt es ermöglichen, sie bereits zustellen, ſollt Träger der Verbindungen ſein, ſo daß hier die augen blickliche Not an diesem und jenem in Deutschland leichter behoben werden kann. Ihr sollt vor allen Dingen, soweit ihr Kaufleute seid und im Wirtschaftsleben steht, mitarbeiten, um die deutsche Ausfuhr zu erweitern. Ihr müßt euch bewußt sein, daß es hier auf alles an tommt. Wir haben kein Gold und zu wenig Devisen. Aber wir müſſen troßdem leben. Deshalb brauchen wir das und ihr dürft keine Chance für den Außenhandel ungenugt laſſen, die ihr seht. Es ist so, als ob jeder einzelne von euch ein unmittelbarer Beauftragter von mir wäre. Ihr müßt euch fühlen, als hätte ich mit jedem einzelnen von euch persönlich gesprochen und ihm persönlich Richtlinien und Be fehle gegeben. Wenn ihr das so auffaßt, werdet ihr es richtig erfüllen und richtig helfen können. (Lebhafter Beifall .) Ihr sollt Träger sein echter deutscher Art und auch deutschen Rufes. Ihr sollt auch die Verbindung knüpfen , Verständnis für uns wecken, dort, wo es Sinn hat. Aber immer, und das verlange ich von euch, sollt ihr selbstbewußt bleiben: Deutsche! Nicht, wie es ehedem war, ihr müßt vor allem mit jenem verfluchten Sprichwort aufräumen, das diese pazifistischen Welt anschauler von einst gepredigt haben : „ Mit dem Hute in der Hand, kommst du durch das ganze Land “. Nein, wo die anderen den Hut aufbehalten, behält ihn auch der Deutsche auf und zieht ihn nicht. (Begeisterte Zustimmung der Maſſen.) Ihr Auslandsdeutsche könnt und müßt es beweisen, daß jezt ein neues Reich entstanden ist. Ihr müßt es vor allen Dingen beweisen durch eure Hingabe an dieses Reich, durch euren Glauben an den Führer müßt ihr dieser Welt die Offenbarung übermitteln, welch ein Wunder in Deutschland entstanden ist. Seht, meine lieben Volksgenossen, ich kann euch ja nichts befehlen. Um so mehr aber brauche ich eure Bereitschaft, um so mehr muß ich bitten um diese seelische Verbundenheit, um so mehr muß ich euch bitten : Denkt an den Führer, dankt ihm und arbeitet mit ―― nicht durch Befehl von mir, sondern allein durch den moralischen Befehl eures eigenen Herzens müßt ihr Deutschland dienen ! ( Heilrufe und stürmischer Beifall. )

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Ich kenne eure Sorgen, und ich will von diesen Sorgen auch einige hier sagen, um euch aufzuklären, wo ich euch helfen kann. Seht, meine lieben Auslandsdeutschen, wenn ich jetzt von Sorgen spreche, dann muß ich euch einen Augenblick verlassen und mich an die anderen wenden, die auch hier siten und die in dem Auslandsgau durch eine gemeinsame Führung euch so nahe stehen : die deutschen Seefahrer. Ich kenne die Sorgen der deutschen Seefahrer. Darauf dürft ihr euch verlaſſen. (Lebhafter Beifall .) Heute Nacht fahre ich nach Berlin zurück, und morgen um 11 Uhr stehen Vertreter von euch aus allen Arbeits gauen der Seefahrt bei mir. Wir wollen diese Sorgen und Nöte zu sammen besprechen, und ich kann euch sagen : Ich weiß, daß etwas geſchehen muß, und deshalb wird morgen etwas geschehen, euch zu helfen - so oder so ! ( Jubelnde Zustimmung.) Ich kenne euren schweren Beruf, ich kenne euren schweren Dienst. Es ist oft kaum menschenmöglich, was ihr zu erdulden und was ihr zu tun habt, wenn die Elemente sich im Aufruhr befinden und trokdem der Dienst durchgeführt werden soll. So ist es nichts als anſtändig und richtig, dafür zu sorgen, daß diese Sorgen gelindert werden. Es ist unmöglich, daß an dem ganzen Aufblühen nur gewiſſe Teile teilnehmen. Wir führen jedes deutsche Schiff über das Waſſer. Die ältesten Kähne sind aus dem sogenannten Friedhof wieder hervorgeholt worden und fahren über See, Kästen, denen man kaum zutrauen könnte, daß sie noch das andere Gestade erreichen. Alles ist gestiegen, der Verdienst ist heute gut an Frachten, sehr gut sogar. Dafür haben andere gesorgt, die die nötige Unruhe in die Welt gebracht haben, aber nicht wir Deutsche, daß diese Frachten gestiegen sind, daß das Ristiko größer, aber die Einnahme auch besser ist. An dieser Einnahme muß aber auch jeder mitverdienen, nicht nur einige, ſondern auch die, die es schwer haben. (Langanhaltender Beifall.) Nun wieder zurück zu euch Auslandsdeutschen. Auch eure Wirt schaftssorgen sind mir bekannt durch die enge Verbindung, die ich mit vielen von euch habe. Ich weiß , wie schwer es ist, gute Waren zu konkurrenzfähigen Preiſen zu erhalten und im Auslande abzuſeßen und zudem noch bei einigermaßen leidlichen Lieferzeiten. Ich weiß, wie schwer es ist, die deutschen Waren, die draußen gebraucht werden, recht zeitig zu liefern, aber ihr müßt glauben, es ist nicht böser Wille, es iſt hier ausnahmsweise nicht der berühmte Amtsſchimmel des Bürokratis mus, der da wiehert, sondern es sind leider gewisse Schwierigkeiten, die wir eben durch den Vierjahresplan zu überwinden gedenken und über winden werden. Und dazu gehört es, daß die Exportfreudigkeit gehoben wird. Verlassen Sie sich darauf, ich werde auch hier alles tun, um dieſe Exportfreudigkeit unserer deutschen Firmen zu heben, auch dort, wo 167

diese betreffenden Firmen allzugut an deutschen Inlandsaufträgen verdienen. Ich kann eines versichern: Wo es andern an Idealismus fehlt , kann ich auch mit materiellen Dingen und Methoden auf warten , und ich werde davon einen reichlichen Gebrauch machen , wenn ich sehe , daß meine Warnung nicht richtig verstanden wir d. Im allgemeinen aber muß ich dankbar anerkennen, daß, wenn ich gesprochen habe, meine Warnungen von denen, die sie hören ſollten, auch verstanden wurden. ( Große Heiterkeit und Beifall.) Ihr müßt 3. B. helfen, rechtzeitig schnelle und gute Nachrichten über das Ausland, und was es braucht, möglichst rasch an uns zu bringen . Besonders die Parteigenossen, die in der Organiſation ſtehen, fordere ich auf und verpflichte ich dazu. Ich habe in meinem eigenen Arbeitsbereich die engste Verbindung mit ihrer Organisation geschaffen. Ich habe all das, was Außenhandelstätigkeit, Export usw. angeht, einem Parteigenoſſen aus ihrer Mitte übertragen. Damit habe ich euch mitverpflichtet, damit habt ihr mitzuhelfen an diesem Werk. (Lebhafte Zustimmung.) Ich muß aber auch die Auslandsdeutſchen, die im Handel tätig sind, auffordern, nach den Grundsäßen einer anständigen nationalſozia listischen Wirtschaftsgebarung zu arbeiten, die durchaus genügend Raum für Verdienst läßt.

Denn Verdienst soll sein , wo Leistung ist. Aber ich muß mich dagegen wenden, daß man das eine richtige Außenhandelspolitik nennt, wenn die Notlage im Innern oder beim Gastvolk ausgenugt wird. Das geht nicht, und ich werde das nicht dulden, daß Spekulationsgewinne aus der Notlage der Heimat oder des Gastvoltes gemacht werden. Das ist nicht nationalsozialistisch. Da habt ihr zu beweisen, daß ein neuer Geist im neuen Reich herrscht! (Langanhaltender Beifall.) Dann muß ich ebenfalls all die alten Außenhandelsfirmen bitten, mit der Geschäftsunfitte Schluß zu machen, dauernd Vertretungen zu hamstern, nur deshalb, weil man nicht will, daß ein Konkurrent damit herumläuft, ſondern dafür zu sorgen, daß möglichst viele Auslands deutsche in den Wirtschaftsumlauf, in den Wirtschaftsbetrieb hinein. kommen können, und daß hier für möglichst viele Deutsche Erwerbs möglichkeit gegeben ist, die im Ausland leben. (Lebhafter Beifall.) Die deutschen Exportfirmen aber bitte ich dringend, auch die kleinen Kaufleute draußen zu berücksichtigen und nicht nur immer die Groß firmen, denn auch die wollen leben, auch die tun ihren Dienſt, tun ihre Arbeit. (Erneute Zustimmung.) Ich muß unseren Firmen eines ſagen : Es kommt nicht immer darauf an, wie kapitalkräftig draußen die Ver

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tretung ist, sondern es kommt auch darauf an, zu welchem Arbeits willen und Arbeitseinsatz die Betreffenden fähig sind. Das ist für Deutschland und ſeine Wirtſchaft oft wichtiger als sogenannte Kapital sicherheit. Und dann ein Wort für die Jugend. Vor allen Dingen bitte ich die deutschen Firmen und bitte ich auch den Großhandel für die draußen im Auslande : Denkt an unseren jungen kaufmännischen Nach wuchs. Beweist, daß wir nicht nur hier in Deutschland die Arbeits losigkeit beseitigt haben, sondern daß auch ihr draußen das eure tut, unter dem Nachwuchs der Auslandsdeutschen dafür zu sorgen, daß er rechtzeitig in Arbeit, Brot und Verantwortung gelange. (Lebhafter Beifall.) Ich habe vorhin von der Einigkeit gesprochen und möchte es hier nochmals wiederholen. Dort, wo sie am leichtesten getrübt wird, wo es an den Geldbeutel geht, tritt die Uneinigkeit zuerst auf. Deshalb, meine deutschen Firmen draußen, muß ich Einigkeit von euch verlangen, Rücksichtnahme der einen Firma auf die andere deutsche Firma, muß ich verlangen, daß die Preisunterbietungen auf Kosten anderer deut scher Firmen aufhören, denn diese Preisunterbietungen haben lezten Endes nachher die deutschen Steuerzahler daheim auszuhalten und auszugleichen. ( Stürmische Zustimmung. ) Dann noch eins. Es läßt sich leicht eine Vertretung übernehmen für Dinge, die draußen dringend gebraucht werden. Das ist im allgemeinen keine Kunst. Das ist keine Vertretung mehr, sondern meistens nur eine Briefträgertätigkeit. Wenn jemand draußen etwas dringend braucht, läuft er ſowieſo ins Haus. Da brauchen Sie gar nicht hinzulaufen. Augenblicklich ist eine große Hauſſe an Produktionsgütern, aber die meisten deutschen Firmen produzieren Verbrauchsgüter. Es ist schwer, diese an den Mann zu bringen. Dazu gehört Geschick, Arbeit, Einsatz. Aber dieser Einsatz und dieses Geschick wird lohnend für Deutschland. Je mehr deutsche Firmen Exportaufträge bekommen, desto mehr deutsche Menschen kommen in Arbeit und Brot. Das merkt euch bitte und danach handelt! Kurzsichtig ist es außerdem und nur in dem alten liberalistischen Profitfinn hat es vielleicht Sinn gehabt, daß man dauernd nur große Geschäfte hamstern will , daß man im Auslande ein großes Werk auf einmal aufbauen will, eine Fabrik, in der man dann Dinge herstellt, die wir besser in der Heimat machen. Zwar hat der Fabrikant, die Firma in Deutschland, einen großen Rebbach auf einmal gemacht, aber wie kurzsichtig für die Zukunft ! Wie kurzsichtig und wie schlecht für viele deutsche Arbeiter, die damit brotlos werden, weil die Profit gier der Firma draußen ein Werk errichtet hat, das im Innern Deutsch lands zu stehen und zu liefern hat. (Langanhaltender Beifall. ) 169

Ich werde mich in dieser Richtung sehr um die Dinge bekümmern und in Zukunft nicht dulden, daß durch das Moment der Profite eine größere wirtschaftliche Zukunft verschlossen wird . Und ein legtes Wort zu dieſen Dingen : Da ist die Vertretung durch jene Zeitgenossen, die ich vorhin schon geschildert habe, die Vertretung durch die uns so „ teuer" gewordenen Juden. Glaubt ihr wirklich, deutsche Firmen, ihr Auslandsfirmen, daß ein Jud' ein besonderes Interesse hat, etwas für Deutschland oder die deutsche Wirtschaft zu tun? Ich will es glauben dort, wo er selbst einen großen Profit hat und sein Rassegefühl davon etwas überlagert wird. (Heiterkeit.) Vor allen Dingen glaube ich, daß die anderen Völker draußen das gar nicht perstehen können. Im Innern ist der Jude nicht dieser oder jener. Und wenn es darum geht, deutsche Firmen und deutsches Ansehen scheinbar draußen zu vertreten, dann soll er plößlich gut genug ſein. Nein, Volksgenossen : Wir lehnen den Juden entschieden ab, nicht nur, weil er hier und dort, um einen Rebbach zu machen, zu gebrauchen ist. Es sind genügend deutsche Vertreter da. Deutsche in der Heimat und draußen die das Ausland kennen, die gerne reiſen würden, und zwar aus innerer Glut heraus auch für Deutschland eintreten. Gebt ihnen die Vertretungen ! Wenn nun ein ganz Gewißter kam und sagte : Ja, damit werden sie den jüdiſchen Boykott heraufbeschwören ... Na, wir haben den Boykott gesehen. Aber alles hat sich schließlich in Wohlgefallen aufgelöst, wenn es ans Verdienen ging ――― dann war es mit dem Boykott vorbei. Im übrigen : Sollten sie zur Abwechslung wieder den Sport eines jüdischen Boykotts draußen inszenieren, so kann ich versichern : Jeden Schaden, den dadurch Deutsche erleiden, bezahlt der Jude, der in Deutſchland ist. (Tosender, langanhaltender Beifall. ) Meine lieben Volksgenossen ! Ihr dürft euch darauf verlassen : Ich werde alles Erdenkbare tun, um euch alle die Erleichterungen zu ſchaffen, die ihr als Auslandsdeutsche besonders braucht, um draußen bestehen zu können. Aber vergeßt eins nicht : Die Heimat ist und bleibt das Wich tigste und Entscheidende. Und wenn die Heimat von den Volksgenossen Opfer verlangt , dann müßt auch ihr Auslands : deutschen bereit sein , Opfer zu bringen , wenn die Heimates fordert. ( Stürmischer Beifall. ) Und selbst wenn die Existenz von einzelnen bedroht ist , weil die Heimat nicht rechtzeitig liefern oder nicht genug liefern kann, dann ist auch das nicht entscheidend, denn über allem steht die Heimat . Erst die Heimat und dann die übrige Welt ! über allem steht der Gemeinnuß, über allem Einzelnen das Volk, das Vaterland.

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Dafür seid ihr einstmals bereit gewesen, das Leben zu geben. Was ist denn das Geld, der Besitz ? Das Leben schafft immer wieder Neues. Das, bitte ich, zu bedenken, wenn die Heimat von euch harte und legte entscheidende Opfer verlangt. Was wir auch alles tun, um euch das Leben zu erleichtern, ich darf nicht um einer einzelnen Gruppe, noch weniger um einzelner Firmen oder Menschen willen Intereſſen preis geben, die der Allgemeinheit zukommen. Das müßt ihr begreifen und verstehen. Das kann ich nicht, so leid es mir tut, nicht auf das Einzelschidsal , auf die Nation kommtes an , auf das Schicksal von 66 Millionen. Das allein entscheidet. (Lebhafter Beifall .) Ich habe euch schon gesagt, daß hier in der Heimat eben alles getan wird, um euch draußen die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen. Und gerade weil man über den Vierjahresplan so viel Lügen euch ins Ohr flüstern wird, ist es wichtig, daß ihr immer wieder selbst seht, selbst beobachtet, was geschieht. Glaubt ihr, daß ich nur zum Spaß, um ein bißchen mehr Arbeit zu haben, die Deutschen Eisenwerke geschaffen habe, vielleicht der Welt größte Werke? Ich habe das getan, weil Deutſchland das Eiſen braucht zu seiner Verteidigung und weil Deutschland das Eisen hat . Wenn auch das ausländische Eisen billiger ist, so muß Deutschland erst sein eigenes Eisen sicher haben. Wenn das die Industrie nicht versteht, wenn sie alles allein besigen will, dann tut mir das leid, aber das ändert nichts an der Tatsache : Die Reichswerte stehen , und tein Pfahl wird verrüdt werden ! So wie ich eben gesagt habe, daß ich entschlossen sein werde, über das Schicksal des einzelnen von euch hinwegzugehen, wenn es die All gemeinheit erfordert, so werde ich auch nicht schwach sein, das Volks intereſſe über das Intereſſe von Konzernen zu stellen. (Beifall.) Das ſelbe gilt, wenn es sich um die Sicherung der Ernährung des deutſchen Volkes handelt. Gerade auf dem Gebiet, meine lieben Volksgenoſſen , da werden euch so viele Lügen und Verleumdungen gesagt. Die Auslandspreſſe ſchmiert jetzt wieder, nur um euch Auslandsdeutschen zu täuschen, würden in ganz Stuttgart Speckschwarten ausgehängt, würde besonders Spec gezeigt, um den Auslandsdeutschen zu zeigen, wie es Stuttgart gut gehe. Und wenn ihr dann weggegangen seid, hungere dieses arme Stuttgart ein halbes Jahr lang. Mit Speck fängt man Mäuſe, viel leicht auch Journalisten , aber nicht Auslandsdeutsche, das sollen die anderen sich merken. (Langanhaltender, stürmischer Beifall.) Aber es liegt natürlich ein tieferer Sinn hinter solchen Märchen . Man will es immer so darstellen, als ob jezt die Not in Deutschland ausbrechen müſſe und als ob das deutsche Volk darbe infolge Unter

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ernährung und als ob diese grauſame tyrannische Regierung aus Fett Kanonen statt Butter macht. Wenn das deutsche Volk überhaupt Er nährungssorgen hat ― und die haben wir , dann, meine lieben Auslandsdeutschen, einzig aus dem Grunde, weil einige Völker und Mächte Deutschland nicht genügend Lebensraum geben wollen, daß es ſich ernähren kann. (Toſender Beifall.) Sie machen sich lustig über die deutsche Nahrungsnot. Wie schmach voll das eigentlich ist, das scheinen sie nicht begriffen zu haben . Aber sie schreien wie die Beſeſſenen, wenn infolge dieser Lebensnot und Er nährungsnotlage von diesem Lebensrecht gesprochen wird. Aber so schlimm, wie die Nahrungsnot vor euch ausgemalt wird, ist sie nun wieder auch nicht. Deutschland hat genügend Brotgetreide, um sein Volk zu ernähren und es ist lediglich nur die Sache der Organiz sation, dafür zu sorgen, daß das Getreide, das für den Menschen be stimmt ist, auch den Menschen zukommt und nicht vom Vieh gefressen wird. Wo dies die Bauern nicht begriffen haben, habe ich mich mit äußerster Strenge eingesetzt, das Getreide für den deutschen Menschen sicherzustellen . Ich gebe auch keinem Zweifel Raum : Ich greife zu den drakoniſchſten Mitteln ; das deutsche Volk wird ernährt, solange ich auf diesem Posten stehen darf. (Beifall .) Vor allem darf auch hier beim täglichen Brot kein Unterschied gemacht werden zwischen arm und reich. Der Arme muß sich genau so satt eſſen können wie der Reiche. Ich scheue auch nicht zurück, meine Volksgenossen, Brotkarten oder sonst etwas einzuführen ――― ich tue das, was notwendig ist, ob das populär ist, ich pfeife darauf, ich will meine Pflicht dem Volk gegenüber tun, daß das Volk nicht notleiden braucht. (Beifall .) Wie sie sagen : dem deutschen Volk wird immer etwas vorgemacht, so sage ich euch offen, dazu steht mir das Volk des Dritten Reiches zu hoch, als daß ich ihm etwas vorzulügen brauche. Die Sorgen, die wir haben, werden wir dem Volke mitteilen. Das Volk soll wissen, welche Sorgen uns drücken und in welch schwerer Zeit wir leben. Es soll aber auch verstehen, daß es eine große Zeit ist und daß wir durch das Schwere hindurch nach oben kommen wollen. Daher nehmen wir das Schwere auf uns. Unsere Generation hat ohne unsere Schuld den Krieg verloren. Unsere Generation muß jezt die Wechsel bezahlen und einlösen, um den Jungen eine beſſere Zukunft zu bauen. (Beifall.) Ich gelobe dem deutschen Volk eines : In keiner Weise und niemals werde ich dem Volk etwas versprechen, was ich nicht halten kann, und zum Zweiten werde ich es niemals belügen, und wenn es noch so schwer ist, dem Volk die Wahrheit zu sagen.

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Ich fordere auch vom deutschen Volk das gleiche restlose Vertrauen . Ihr müßt mir vertrauen, daß ich alles tue, was mir der Führer auf getragen hat, daß ich arbeite und schufte, um das Beste zu erreichen. Wo es nicht geht, da find die Mittel stärker als mein Wille ; aber das muß schon ein Ende hin sein, wenn das der Fall sein soll. (Heiterkeit und Beifall.) Der Vierjahresplan soll die lekte und die sicherste und die festeste Plattform sein , von der Deutschland seine Freiheit und Ehre der ganzen Weltgegenüber behaupten wird. Denn in der Freiheit und Ehre liegt die deutsche Existenz begründet. Sie sollen das deutsche Volk eher vernichten, als daß es ohne Frei heit noch einmal ehrlos würde. Die beste Tat ist das Beiſpiel und das Leben. Wenn einer anständig lebt, dann sagt man , er ist an ständig, zu dem hat man Vertrauen und wenn der dann eine Sache gutheißt, dann glaubt man auch an die Güte der betreffenden Sache. Es ist so unendlich wichtig für euch Auslandsdeutſche, dieſes Beiſpiel vorzuleben. Ich weiß, daß es nicht immer leicht ist, ich weiß, daß oft furchtbar schwere Tage und Zeiten kommen, wo man schwach wird. Uns geht es ja auch nicht anders. Was haben wir alles durchleben müſſen, wieviel unſagbare Enttäuſchungen haben wir erlebt. Denkt doch einmal zurück an den schweren Aufstieg, den die Bewegung durchgemacht hat . Als damals am 9. November 1923 die Kugeln an der Feldherrnhalle pfiffen, gehörten starke Nerven dazu, um nicht zu verzweifeln, sondern erst recht an den Sieg, an den Aufstieg zu glauben. Welch eine Kraft des Glaubens gehörte dazu, zu erfaſſen, daß dieses Blut überhaupt erſt die richtige Aussaat für die Ernte war. Und wieviel andere Dinge kamen ! Und wer hat schließlich am schwersten gelitten und getragen, auf wessen Schultern sind schließlich die furchtbarsten Sorgen und Nöte gehäuft worden? Ist es nicht der Führer!? Und wenn alle ſchwach wurden, alle verzweifelten, er ſtand, er hielt die Fahne hoch. Und wenn du noch so klein in deinem Leben bist, die Sorgen können für dich genau so groß sein. Sei ſtark, und wenn du schwach wirst, sieh auf den Führer, sieh auf seine Arbeit, sieh auf seine Sorgen. Wie klein sind deine Sorgen dagegen ! Du ſorgſt doch höchstens für dich, für deine Lieben, deine Familie ; er sorgt für ein Volk, er sorgt für die Zukunft Deutschlands. Vielleicht gibt es nichts Gewaltigeres in der Welt. Seht auf seinen starken Willen, mit dem er die Dinge meiſtert, seht auf die Liebe, mit der er sein Volk umſpannt hält, und wenn alles nichts nüßt, dann seht auf den hohen Mut, den er gehabt hat. Er hat mit nichts be

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gonnen, er ist aus nichts gekommen und hat doch das Größte gestaltet, die Rettung eines Volkes von 60 Millionen. (Stürmischer Beifall .) Denkt daran, was er für euch da draußen getan hat, daß er euch ein neues Leben gab, daß ihr wieder stolz sein dürft, Deutsche zu sein, daß ihr wieder Arbeit bekamt, wieder selbstbewußt wurdet und glücklich. Seht auf seinen Kampf, des Führers Kampf, ſeid dankbar dafür. Das hat er alles für euch getan. Nun tut auch ihr was für Deutſchland und für den Führer. Gebt alles für ihn und für die Heimat. Und dann dankt Gott, daß ihr jezt ſingen dürft : Deutschland, Deutschland über alles !

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Die Rede des Führers auf dem Bückeberg Deutsche Volksgenossen und -genossinnen! Meine deutschen Bauern ! Unter den großen demonſtrativen Gemeinschaftskundgebungen des deutschen Volkes und des neuen Reiches nimmt das Erntedankfeſt einen ersten Platz ein. In ihm soll vor dem ganzen Volk nicht nur das deutsche Bauerntum allein, sondern auch das deutsche Stadtvolk sich zu den Grundsägen bekennen, die in erster Linie mit ſeine Unabhängigkeit und damit ſein Leben ermöglichen. Wir haben auch vor uns in der Zeit vor unserer Machtübernahme große Kundgebungen in Deutschland gehabt. Natürlich nicht annähernd in dem Ausmaß wie heute. Das war aber auch gar nicht denkbar. Denn die Zeit vor uns wurde von anderen Prinzipien beherrscht als unſere jezige. Damals gab es eine liberale Parole und die lautete : „Jeder kann tun, was er will !" Und dann folgte eine marxistische Lebensparole und die hieß : „ Jede Klaſſe kann tun, was sie will, d. H. was zu tun sie stark genug ist." Und heute gibt es nun nur eine Parole : „Jeder muß tun , was allen nüßt , was allen zugute kommt !“ (Langanhaltender, stürmischer Beifall der Maſſen. ) Es ist dies die einzig mögliche Parole, unter der das Zusammenleben von so viel Menschen, wie Deutschland und auch die anderen Staaten sie heute umfaſſen, möglich ist . Unter anderen Parolen kann auf die Dauer auch der moderne Millionenſtaat nicht bestehen. Es ist unmöglich, dem einzelnen heute zu sagen : Du kannst tun, was du willst. Sie wissen selbst, wie das Leben überall den einzelnen Menschen zwingt, beſtimmten Anforderungen zu genügen. Auch wenn er sie im Augenblick nicht gleich selbst versteht. Wie wäre es möglich, auch nur eine Gemeinschaft mittlerer Größe aufzurichten, wenn in ihr jeder das tun wolle, was er glaubt tun zu können ! Wir sind hier versammelt d eine gewaltige Kundgebung, eine gigantische Demonstration ! Allein Sie alle sind in dem Augenblick nur ein Teil eines gesamten Größeren! Dies ist das Geheimnis jeder Leistung, jedes Erfolges ! Genau so unmöglich aber ist auch die Parole, daß jede Klaſſe tun kann, was sie tun will. Wir haben auch diese Parole in Deutſchland

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kennengelernt. Sie hat ihren letzten Ausdruck gefunden in dem Saz : „ Und wenn dein starker Arm es will, dann stehen alle Räder still." Jawohl -- die Räder sind stillgestanden ! Aber man konnte sie auch nicht mehr in Gang bringen ! Und es hat sich eines erwiesen : Es iſt leichter, die Wirtschaft einer Nation zum Stillstand zu bringen, als fie wieder ins Leben zu rufen, zu einer neuen Blüte zu bringen. Das Ergebnis dieser Parole, die der Klasse, also einer bestimmten Gemein schaft innerhalb der größeren ein Sonderrecht gibt, das Ergebnis dieser Parole haben wir kennengelernt : sieben Millionen Erwerbsloſe, eine vernichtete Wirtschaft, ein ruiniertes Bauerntum. Das war das Ergebnis ! Es gibt daher auch keine Freiheit des einzelnen, sowenig es eine Freiheit der Klaſſen gibt. Was heißt, meine lieben Bauern, Freiheit des einzelnen ? Sie wiſſen ſelbſt, wie sehr Sie von der Natur und von den Aufgaben Ihres Berufs gezwungen sind , beſtimmte Handlungen, bestimmte Arbeiten durchzuführen, ob sie Ihnen gerade gefallen oder nicht gefallen, ob das Wetter gerade auch gut, ſchön oder ob es schlecht ist ! Die Natur und das ganze Leben zwingt die Menschen ununter brochen zu einer Arbeit, die ihnen nicht immer gefällt, zu Leiſtungen, die nicht immer angenehm sind . Das Leben würde vielleicht aber auch nicht einmal ſchönſein , wenn alles gerade ſo ginge , wie der einzelne Mensch es haben will. Im Gegenteil , Widerstände beseitigen ist der höchste Triumph des Lebens ! (Langanhaltender, stürmischer Beifall der Millionenkundgebung .) Wir haben an diesem heutigen Tag eine wunderbare Sonne. Ein Jahr vor uns gab es strömenden Regen. Was es das nächste Jahr geben wird, weiß ich nicht. Aber, daß wir immer hier stehen werden, das weiß ich, ganz gleich wie das Wetter sein wird . ( Stürmischer Beifall.) Es gibt im praktischen Leben nicht die berühmte Freiheit des ein zelnen. Seine ganze Tätigkeit ist nun einmal zwangsläufig ein gegliedert in die großen Aufgaben der Tätigkeit aller. Es gibt auch keine Freiheit der Klassen. Auch sie sind aufeinander angewiesen. Es kann nur eine Freiheit geben : Und das ist die Freiheit des Volkes ! Und dieſe Freiheit kann nur dann gewährleistet werden, wenn jeder einzelne bereit ist, seinerseits auch dafür Opfer zu bringen. (Begeisterte Zustimmung der Maſſen.) Vor allem aber heißt die Freiheit des Volkes Sicherung der Ordnung des Lebens. Der nationalsozialistische Staat hat eine Autorität auf gerichtet, die nicht einer beſtimmten Klaſſe verſchrieben ist. Sie wiſſen das selbst. Wir sind nicht gekommen aus Kreisen von rechts oder von

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links, nicht aus einer bestimmten Konfeſſion. Wir sind nicht gekommen aus einem bestimmten Land. Wir sind alle nicht gekommen aus einem bestimmten Stand oder aus einer Klasse, sondern in unserer Partei hat sich so, wie Sie die Namen unserer Standarten lesen können, das ganze deutsche Volk seine politische Organisation gegeben. Diese politische Organiſation erfaßt das ganze Volk und trägt damit die Verantwortung. Und das ist klar, irgend jemand muß die gesamte Verantwortung befizen ! Sie wissen auch das wieder : Wo käme auch nur der kleinste Bauernhof hin, wenn nicht einer die Verantwortung besigen würde ? Wenn nicht einer bestimmen würde, was zu geschehen hat und wie es zu geschehen hat ? Und es ist im großen nicht anders wie im kleinen. In der Volksgemeinschaft nicht anders wie in einer Familie : Jemand muß den Gesamtüberblick haben, jemand ist verant wortlich nicht nur für die Organiſation der Erzeugung, sondern auch für die Einteilung des Verbrauchs ! Das weiß der einzelne Mitbürger nicht. Wir können ihn dafür auch nicht schimpfen. Was weiß der einzelne Mitbürger oft davon, daß wir z. B. an Weizen einen Mangel haben, an Roggen genügend beſizen, an Kartoffeln Überfluß haben. Daran denkt der einzelne nicht. Er lebt für sich in den Tag hinein. Er würde nur dann daran denken, wenn plöglich eine große Not kommen würde. Dann würde er plöglich erkennen, daß etwas falsch gemacht wurde. Das ist die Aufgabe einer Führung, daß sie das alles überblickt und übersieht und nun von ihrem Standpunkt aus einem Volk die Anweisungen gibt, wie das Leben zu organisieren ist, auch in der Wirtschaft. Der einzelne Wirtſchaftler, der weiß auch nicht immer, was gerade not tut. Wenn einer meinetwegen Gläser fabriziert, ſo weiß er natürlich nicht, daß wir eine ungeheure Anforderung, sagen wir, an Stahl besigen und daher die Stahlfabrikation erhöhen müſſen. Oder wenn einer meinetwegen Zwirn macht, dann weiß er nicht, daß wir einen Mangel an Leichtmetall haben, daß wir daher die Leicht metallerzeugung steigern müſſen. Ja, ſelbſt der Mann, der in dieſer Produktion ist, weiß das nicht immer. Aber irgend jemand über der Nation muß das wiſſen und muß von dort aus nun organiſieren die Produktion, d. h. er muß Anweisungen geben. Das und das muß geschehen, damit das Volk in der Gesamtheit nicht irgendwo einen Mangel oder eine Not erleidet. Und das ist das Geheimnis des nationalsozialistischen Staates, daß wir die Organisation geschaffen haben, die es uns ermöglicht, solche große Leistungsdirektiven zu erteilen und zweitens auch den Verbrauch zu regeln. Schon in der Familie ist es so. Sie wissen, wenn man den Kindern alles überlassen würde, was sie gerne wollen oder was sie gerne sehen, dann wissen Sie ſehr genau, daß der Haushalt einer Familie bald zu Ende sein würde. Sie möchten dieses und jenes : Es muß jemand da sein, der nun den 12

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Kindern sagt, das geht und das geht nicht. In einer großen Volks gemeinschaft ist es nicht anders. Was der einzelne überblickt, iſt ſo flein, daß er die gesamten Erforderniſſe gar nicht ermeſſen kann. Wir haben es erlebt, daß selbst die Leute, die vor uns an unserer Stelle standen, keine Ahnung hatten, was notwendig war oder nicht hätte ſein dürfen. Also, wenn Regierungen das oft nicht kapieren, dann können wir schon dem einzelnen kleinen Mitbürger gar keinen Vorwurf machen. Aber der nationalsozialistische Staat, der weiß das und er organisiert daher nicht nur die Erzeugung, sondern er ordnet auch den Verbrauch. Und er tut das doch nur des deutschen Volkes wegen. Denn wenn wir heute irgendeine Anordnung herausgeben, wie im ver gangenen Jahr die Regelung des Fettverbrauchs, dann tun wir das nicht etwa den Schweinen zuliebe, sondern wir tun es dem deutschen Volke zuliebe, um das deutsche Volk vor bitteren Enttäuschungen zu bewahren ! (Brauſende Zustimmung der Maſſen.) Denn etwas iſt ficher: Wir haben ungeheuer schwere Probleme zu lösen. Und uns hilft tein Mensch. Das haben Sie vor uns erlebt. Wir selbst müſſen diese Probleme lösen und mit ihnen fertig werden. Die Umwelt, sie hat bloß blödsinnige Bemerkungen dafür, Unverſtändnis und Dummheit. (Zustimmung und Heiterkeit.) Wenn wir heute ſagen, daß unser Lebensraum zu klein ist und daß wir daher unseren Lebensraum unbedingt durch Kolonien ergänzen müſſen, dann geht so ein weiser Kopf her irgendwo in der Welt und quatscht: „Was brauchen Sie Kolonien ? Kolonien würden Ihnen gar nichts nügen ! Denn Sie können ja kaufen!" -Go gescheit sind wir auch, daß wir kaufen können, wenn wir Geld haben. (Beifall .) Dann hätte man uns erst nicht fünfzehn Jahre vorher ausplündern sollen, dann könnten wir heute kaufen ! (Stürmischer Beifall der Riesen fundgebung.) Es gibt reiche Leute, die sagen: „Reichtum ist eine Last, an der man sehr schwer zu tragen hat ! Keiner sehne sich daher danach, daß auch er diese Laſt aufgebürdet bekommt ! " Nun möchte man meinen, wenn Reichtum eine so schwere Last sei, daß sie dann froh sein müßten, etwas abzugeben von ihrer Last. Allein, das wollen sie dann doch wieder nicht. So gibt es andere Völker, die sagen : „Kolonien sind eine schwere Last." Aber sie wollen von dieſer Laſt nichts abgeben ! Sie sagen : „Kolonien haben gar keinen Wert ! " Aber trotzdem wollen sie dieses „Wertlose" unter keinen Umständen dem rechtmäßigen Befizer zurück geben ! (Beifall.) Wenn ich vom „ rechtmäßigen Besiker“ spreche , dann nur in einer Zeit und in einer Welt , die erfüllt ist von den Idealen völkerbundsrecht . licher Sittlichkeit und Sittsamkeit. Und nach diesen Idealen haben wir Deutsche ja einst unsere Kolo .

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nien erworben , und nach anderen Prinzipien , die vom Völkerbundsstandpunkt ausschärfstens zu ver dammen sind , haben wir sie verloren. Glauben Sie: Wir stehen schwereren Aufgaben gegenüber als andere Staaten und andere Länder : zu viele Menschen auf einem zu kleinen Lebensraum, ein Mangel an Rohstoffen, Mangel an Anbaufläche, und troßdem : Iſt Deutschland nicht schön? Ist Deutſchland nicht troħdem wunderbar ? Lebt unser Volk nicht trotzdem so anständig ? Möchten Sie alle mit irgend etwas anderem tauschen ? ( Stürmische „ Niemals “ -Rufe der Maſſen.) Ja, meine Volksgenossen, woher kommt das ? Weshalb ist Deutschland heute wieder schön ? Es ist dies nur das Ergebnis der Arbeit , des Fleißes und einer überlegenden Organisation ! ( Stürmischer Beifall und lang anhaltende Heilrufe.) Sie wissen ja : Als ich zur Macht kam, da prophezeite man mir genau sechs Wochen Regierung ; und die Männer, die vor mir immer regierten, mußten das ja wiſſen, denn sie sind auch meistens nicht länger da gewesen als sechs Wochen. Seitdem nun ſind bald fünf Jahre vergangen. Was ist nun aber aus Deutschland geworden ?! Ich lasse Ihnen nicht umsonst hier bei jedem Erntedankfest die Übung der Wehrmacht vor führen. Sie soll Sie alle erinnern, daß wir nicht hier stehen würden, wenn über uns nicht Schild und Schwert Wache halten würden. (Begeisterte Kundgebungen der Maſſen .) Wir haben den Frieden , aber nur , weil über ihm die neue deutsche Waffe gehalten wird . Das gibt uns den Frieden, das gibt uns die Sicherheit und das gibt uns die Voraussetzung für unsere Arbeit. (Erneute stürmische Kundgebungen) . Dieser Emporstieg Deutschlands ist aber auch sonst kein Geheimnis. Denn die Grundursachen dieser neuen Entwicklung können wir nur in vier kurzen Punkten zuſammen faſſen. Erstens : Wir haben dem Streit der einzelnen untereinander und der Klaſſen untereinander, der Stände und der Konfeſſionen und der Par teien untereinander ein Ende gemacht ! Wir haben überdem wieder aufgerichtet das deutsche Volk, so wie Sie da stehen jezt. Und wir haben diesem Volk die Überzeugung gegeben, daß es nur als Volk bestehen kann und nicht als eine Sammlung von vielen einzelnen. Zweitens : Wir haben darüber nun eine Autorität aufgerichtet : Nicht 16 Länderparlamente und auch kein Reichstag mit 500, 600 ſchwadro nierenden und schwätzenden Abgeordneten, die vor jedem Problem schon deswegen kehrt machen müſſen, weil sie es gar nicht verstehen können. Und, wie die Geschichte bewiesen hat, auch nicht verstanden haben. Wir haben eine Autorität aufgerichtet, die niemand anderem

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verpflichtet ist als dem deutschen Volk und die sich daher auch kraft dieses Mandats durchgesezt hat, durchſeßt und durchſeßen wird. Und vor allem : Wir haben drittens einen Willen in Deutschland herausgearbeitet. Und wie notwendig ist doch das ! Wir haben das erlebt im vergangenen Jahr, als die Verhältnisse uns zwangen, einen neuen Plan zur Durchführung zu bringen, den Vierjahresplan . Warum tun wir das? Wir tun es, weil nur durch eine solche gewaltige An ſtrengung diejenigen Aufgaben in unseren Verhältniſſen zu löſen ſind, die uns nun einmal gestellt sind. Das kann nur ein Wille durchsetzen und nicht der Wille von 15 oder von 20 oder von 50 oder 100 oder gar von - ich weiß nicht wie vielen tausenden Vereinen und Verbänden oder einzelnen Menschen. Es ist aber nicht nur in der städtiſchen Wirt schaft, in der Industrie, eine solche willensmäßige . Führung notwendig, sondern auch in unserer Landwirtschaft. Auch hier muß man von Zeit zu Zeit große Parolen geben. Der einzelne weiß ja gar nicht, was notwendig ist, damit alle bestehen können. Es ist aber die Vorausseßung für den Erfolg, daß der, der nur den Willen repräsentiert, auch die Achtung seines Willens erfährt. Sie haben ein Schauspiel vor sich gesehen. Zwei Parteien, sie greifen nun an. Jeder einzelne hier scheint ein Wesen zu ſein, das nicht heraus gedacht werden kann aus seiner Aufgabe. Und doch, einer hat dieſe Aufgabe gestellt, ein ganz kleiner Stab hat sie ausgebaut. Und jeder einzelne, er greift in diesem Räderwerk dort ein, wo er nun eingreifen muß. Nicht weiter und nicht weniger als für ihn beſtimmt ist : Nur so kann man Gemeinſchaftsleiſtungen erzielen. Und das ist in einer Volksgemeinschaft im großen nicht anders. Solange die deutsche Nation in allen Ständen einem ein zelnen Willen sich unterordnet , solange werden alle Probleme immer wieder zu lösen sein ! Und sie müssen zugeben : Wir haben sie ja auch bis her gelöst . Alle Fragen haben wir bisher gelöst . Aber ich konnte sie auch nur lösen , weil hinter mir das deutsche Volk stand ! Nur deshalb , weil sie mir nach፡ marschiert sind , konnte ich vorangehen ! ( Jubelnde Zu stimmung der Maſſen.)

Als ich im vergangenen Jahr den Befehl zur Besetzung des Rhein landes gab, da war das Entscheidende nicht, daß nun die Soldaten marschierten, sondern, daß das deutsche Volk mitging, daß die ganze Nation sich sofort hinter mich stellte. Dem haben Sie den Erfolg zu verdanken ! (Stürmische Beifallskundgebung.) Das gilt für unsere industrielle genau so wie für unsere landwirt schaftliche Erzeugungsschlacht. Je mehr wir alle lernen, ich möchte fast 180

ſagen, auf ein Kommando in eine Linie einzuſchwenken, um so größer wird der Erfolg sein. Und endlich, der vierte Punkt unseres Geheimnisses ist der, daß bei uns die Arbeit alles ist. Ich sage bei uns. Denn in anderen Ländern ist es nicht so. Und bei uns war es früher auch nicht so. In anderen Ländern ist heute noch zum Teil zum Beiſpiel das Geld alles. Bei uns war auch einmal das Geld alles. Das war in der Zeit, in der die Stunde erst mit 100 000 Mark und dann mit einer Million und endlich mit einer Billion honoriert wurde. So vor 10, 12, 15 Jahren. Seit diese Zeit vorbei ist, kam das deutsche Volk etwas zum Nachdenken. Aber erst seit unserer Machtübernahme ſind die Konsequenzen aus diesen Erfahrungen gezogen worden. Und die Konsequenz heißt : Geld ist gar nichts. Produktion ist alles ! (Stürmische Zuſtimmung.) Und so können wir auf das Wunder hinweisen, daß in Ländern, die vollgepfropft mit Gold find, vollgepfropft mit Devisen sind, die Wäh rungen zugrunde gehen. Und in Deutschland, da hinter der Währung gar nichts steht an Gold und an Devisen, die Mark stabil bleibt ! Weil hinter der deutschen Mark die deutsche Arbeit ſteht. ( Stürmischer Bei fall.) Und das ist die sicherste Währung, weil es die sicherste Deckung einer Währung ist. Die Arbeitskraft einer Nation von 68 Millionen kann , zusammengefaßt , Wundervoll bringen. Das gibt dem Geld erst den Wert. Wenn du mich fragst, deutscher Bauer, was deine landwirtschaftlichen Güter, deine Produktion für einen Wert haben, dann kann ich dir sagen: genau so viel Wert, als die Arbeiter in der Stadt umgekehrt dafür schaffen ! So viel Wert hat deine Arbeit ! Und wenn der Arbeiter in der Stadt mich fragt : Was haben meine Güter für einen Wert, die ich erzeuge? Das, was der Bauer auf dem Lande arbeitet. Jeder bekommt nur das, was der andere vorher geschaffen hat, keiner kann mehr erhalten, als was von anderen erarbeitet und erzeugt wurde. Daher ist das Problem unserer Währung nicht ein künstliches Währungsproblem, ſondern nur ein Erzeugungsproblem und damit ein Problem der Arbeit, der Organiſation der Arbeit, des Arbeitseinſakes und dann die Verteilung der Ergebnisse der Arbeit. Und damit haben wir das ganze Wunder. Es ist nur ein Wunder der Vernunft, daß das deutsche Volk nämlich so vernünftig geworden ist und wieder denken gelernt hat ! Daß es heute Millionen Arbeiter gibt, die das allmählich begreifen, die das allmählich einsehen, daß Geld an sich gar keine Rolle spielt. Denn das kann man drucken. Gold wird ja sowieso nirgends mehr bezahlt. Überall bezahlt man nur in Papier. Also, das kann man drucken. Das weiß aber jezt der deutsche 181

Arbeiter, daß das nicht entscheidend ist, was er an gedruckten Wiſchen bekommt, ſondern entscheidend das ist, was er dafür kaufen kann. Und er kann nichts kaufen, was nicht andere viele geschaffen haben. Dasselbe gilt auch für den deutschen Bauern. Auch er muß für ſeine Arbeit die Arbeit anderer eintauschen können. Auch er muß wiſſen, was er an Geld bekommt : Wert hat es nur dann, wenn er für dieſes Geld selber sich wieder etwas kaufen kann. Das heißt, er muß für seine Arbeit die Arbeit anderer eintauschen können. Daher ist die Lösung des ganzen deutschen Lebensproblems nur ein Problem der Steigerung unserer Leistung, der Steigerung unserer Produktion. Denn was wir auch schaffen, ob sie Getreide, Gemüse oder Kartoffeln produzieren, ob Arbeiter Kohle fördern oder Eisen schaffen das geht nicht zu den Sternen in die Höhe, das wird von uns allen wieder konsumiert und nicht von den Millionären. Die Millionäre können die deutsche Kar toffelernte nicht aufeſſen, sie geht in die Millionenmaſſe unseres Volkes. Daher ist die ganze deutsche Lebensfrage zunächst nur eine Frage der Arbeit , Arbeitssteigerung , der Organisation dieser Arbeit und auch des vernünf tigen Organisierens der Verteilung der Ergebnisse der Arbeit , d . h. Organisation der Erzeugungs schlacht und Organisation des Verbrauchs. Das sind die beiden Geheimnisse, die man kennen muß, die man beherrschen muß und die einem dann das Leben erst ermöglichen. Und damit sind auch unsere großen Kundgebungen, die wir in Deutschland abhalten, immer nur wieder Tagungen, an denen wir versuchen müssen, unser Volk zu vernünftigem Denken zu bringen. Glauben Sie : Und das ist alles ! Es ist so leicht, den Menschen etwas zu versprechen, aber unendlich schwer, es zu halten. Und ich kann von mir wohl sagen, daß ich dem deutschen Volke nie etwas versprochen habe, was ich nicht auch zu halten in der Lage war. (Langanhaltender, stürmischer Beifall. ) Ich glaube sogar, ich habe mehr gehalten in den fünf Jahren, als einst versprochen worden ist ! (Erneute stürmische Zu stimmung.) Aber doch nur deshalb, weil es mir gelang, das deutsche Volk besonders ſchnell zu dieſem vernünftigen Mitgehen zu erziehen ! Die alte Parteigenossenschaft hat das ohnehin immer so gelernt, aber auch das neu zu uns kommende deutsche Volk hat allmählich immer mehr begriffen , daß es ſehr leicht ist, populäre Versprechungen zu geben, aber sehr schwer, sie zu verwirklichen. Daß besonders kein Vorteil erwachsen kann von Dauer, der nicht in der Arbeit seine Begründung hat, das wiſſen Sie, meine Bauern, ja am allerbesten. Von selber spaziert das Saattorn nicht in die Erde hinein. Und von selber geht die Frucht auch nicht in die Scheune. Was dazwischen an Arbeit liegt, das wissen Sie, Tag um Tag und Woche um Woche und

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Monat für Monat und Jahr für Jahr. Es gibt auch Leute, die ſagen : Ja, soll denn das nie ein Ende nehmen, diese Erzeugungs schlacht, diese Induſtrieſchlacht. Dann kann ich sagen : Doch, das kann sofort ein Ende nehmen, wenn Sie zu essen aufhören. Solange Sie aber immer wieder eſſen wollen, werden sie auch immer arbeiten müſſen. Daran ist nun nichts zu ändern. (Beifall .) Das gilt für uns alle. Und ich muß nun sagen : Das Leben wäre ja auch gar nicht schön, wenn es nicht so sein würde. Wir freuen uns heute hier, freuen uns beſonders, daß die Sonne scheint. Allein, das ist doch klar. Wir freuen uns, weil das ein Festtag ist. Wenn wir jeden Tag hier zu ſammenkommen würden, das ganze Jahr, würden wir uns auch nicht freuen. Man muß arbeiten, um sich dann auch freuen zu können. Und wir haben das bei uns auch ausgedrückt. Wir haben unsere großen Organiſationen alle auf einen Gedanken gestellt : Auf der einen Seite Arbeit bis zum äußersten und auf der anderen Seite dann aber auch Freude, dann aber auch Feste. Unsere Gegner sagen : „ Ihr feiert schon wieder ein Fest ! " — Natür lich, wir haben ja auch ein Recht dazu ! Ihr habt früher keinen Grund gehabt, Feste zu feiern, denn ihr habt ja auch nichts geleistet. Wir haben aber etwas geschaffen, und wir haben darum auch ein Recht, Feste zu feiern ! ( Toſender Beifall. ) Das ginge noch ab, daß Leute, die nichts vollbringen, dann hinterher das mit Festen feiern würden . Wer sich so abmüht und so absorgt , wie wir es in diesen nun bald fünf Jahren getan haben , der hat auch ein Recht , manchmal an einem Sonntag die Hände in die Hosentaschen zu stecken und zu sagen : So , jest ist es aber schön ! Jetzt haben wir wieder einen Teil unserer Arbeit hinter uns. Und jet können wir uns wieder freuen ! Und das kann sich der deutsche Bauer und das ganze deutsche Volk immer an diesem Erntedankfest ! (Begeisterte Kund gebungen der Massen.) Denn eine große Arbeitsschlacht ist damit wieder glücklich zu Ende gebracht worden.

Wir wissen, daß es nur so geht, nur aus dieser gegenseitigen ver nunftsvollen Rücksicht kommt ein vernünftiges und erträgliches Leben. Vor uns war es anders. Was haben die Menschen gehabt ? Die Bauern gingen zugrunde. Und der Arbeiter, hat der etwas gehabt? Auch nicht. Er konnte stempeln gehen. Und wie lange wäre das gegangen ? Immer schlechter wäre es gekommen. Glauben Sie mir, der Weg, den wir eingeschlagen haben, das ist der alterprobte seit Jahrtausenden. Und wir bleiben bei dem Weg. Und wenn wir diesen Weg weitergehen, anständig und fleißig und redlich und nicht nach rechts und links schauen, und den Meckerern 183

immer sofort das Mundwerk stopfen und ihnen sagen : Ja, ja, das habt ihr erreicht. Ihr könnt leicht meckern. Verantwortung habt ihr nie gehabt. Ihr habt euch nie gesorgt. Ihr habt euch nie gekümmert. (Beifall.) Wenn wir so brav und treu und anständig unsere Pflicht erfüllen, dann bin ich der Überzeugung, wird uns auch in der Zukunft immer wieder der Herrgott helfen. Er läßt anständige Menschen auf die Dauer doch nicht im Stich! Er kann sie manches Mal vielleicht erproben, kann ihnen Prüfungen ſchicken, aber auf die Dauer läßt er doch immer wieder seine Sonne über sie strahlen, auf die Dauer gibt er ihnen doch immer wieder seinen Segen. ( Stürmischer Beifall. ) Das ist schon so , daß ein Herrgottdem hilft , der sich ehrlich und redlich selber helfen will und zu helfen versucht. Und das wollen wirtun. (Beifall. ) Auch in den kommenden Jahren . So wie in der Stadt die Millionen unserer Arbeiter Tag für Tag ſchaffen und tätig sind, und unsere Ingenieure, Techniker und Konstrukteure und unsere Beamten und verwaltenden Faktoren usw. und auch unsere genialen Erfinder schaffen und gestalten, so geschieht es auch auf dem flachen Land. Es ist wirklich etwas wunderbares, wenn wir durch dieses schaffende Deutschland heute hindurchfahren. Es ist wirklich ein blühender Garten, wieder schöner als irgendein anderes Land der Welt. Nur der, der Deutschland so kennt, kann auch ermessen, wie sehr wir an diesem Deutschland hängen, wie besorgt wir sind, daß dieſem Deutschland kein Unheil zustoßen möge, daß es bewahrt bleiben möge vor all den großen Völkerunglücken, daß ihm besonders erhalten bleiben möge sein Friede. Wir haben keine Lust, mit irgendjemanden Händel anzufangen. Aber es soll auch jeder wiſſen : den Garten, den wir uns bestellt haben, den ernten wir auch allein ab, und niemand soll sich ein bilden, jemals in diesen Garten einbrechen zu können ! Das könnte diesen Moskauer Verbrechern so in den Kram paſſen, alles zu ruinieren. Und wenn sie dann ein Land wie ein Heuschreckenschwarm abgefressen haben, in ein anderes Land zu gehen und dort wieder anzufangen. Das können sich diese internationalen jüdischen Bolschewistenführer gesagt sein lassen, wenn sie an die deutsche laſſen, wo immer sie auch hingehen Grenze kommen, dann werden sie ein vernehmbares Stopp erfahren ! (Stürmischer Beifall. ) Deutschland wird seine Freiheit und ſeine Unabhängigkeit und ſeine Sicherheit, und damit seine Kultur und damit auch sein Leben bewahren ! Wenn wir alle so in Stadt und Land zuſammenhalten, und jeder einzelne auf dem Plaz, auf dem er steht, anständig seine Pflicht

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erfüllt und nicht nur an sich allein, ſondern auch an ſeine Mitmenschen denkt, auch die vor Augen hat, dann, glauben Sie, kann gar nichts kommen, was uns irgendwie ruinieren, zerbrechen und damit um bringen könnte. Wir werden bestehen, auch im kommenden Jahr und in den kommenden Jahrzehnten. Und ich weiß ganz genau , wenn wir nach einem Jahr uns wieder hier treffen , dann werden Sie wieder sagen , das Jahr ist um , es ist wieder alles gut ge gangen. Deutschland ist noch schöner geworden. Alles ist noch besser organisiert worden. Die Ordnung wird immer noch größer. Es wird immer mehr Lust , in Deutschland zu leben. Unser Deutsches Reich und unser deutsches Volk Sieg Heil !

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Die Rede zum Winterhilfswerk 1937/38 Deutsche Volksgenossen und -genoſſinnen ! Sie haben vorher wieder ein Bild der Leistung des größten Sozial werkes aller Zeiten im vergangenen Jahr erhalten. Es ist gigantiſch in seinen Ausmaßen und gewaltig in der Tiefe der Auswirkung. Ein wirkliches Riesenwerk und damit eine Riesenleistung. Ich glaube, der Lohn für alle die, die an diesem Werke tätig sind, liegt im Gelingen der Arbeit selbst. Dieses Werk hat für uns nach zwei Richtungen hin eine besondere Bedeutung. Nicht nur nach der rein organiſatoriſchen und damit nach der mehr sachlichen Seite hin, sondern auch nach der ideellen Seite. Denn dieses Werk umfaßt die Leistungen von zwei Faktoren. Auf der einen Seite ist der Spender und auf der anderen Seite steht der Mitarbeiter an diesem Werk, der Sammler. Auf der einen Seite die große Armee derer, die durch ihre Groschen und durch ihre größeren Opfer mithelfen, daß dieses Werk gelingen kann. Und auf der anderen Seite steht die ebenfalls in die Millionen gehende Zahl jener freiwilligen Kräfte, die es durch ihre Mitarbeit erst er möglichen, daß dieses gewaltige Werk gelingen kann. Der eine ist der Opferträger, aber vergessen wir nicht, der zweite ist der Opferbringer. Und zwar ein viel größerer Opferbringer als der Opferträger. Mancher, der sich vielleicht das eine oder das andere Mal etwas, na, ſagen wir, unangenehm berührt fühlt, weil zum zweiten- oder zum drittenmal sich jemand an ihn wendet mit der Bitte, er möge etwas spenden, vergißt vollkommen, daß der, den er nun glaubt abweisen zu müſſen, vielleicht tausendmal den viel unangenehmeren Schritt machen muß, sich an jemand zu wenden mit der Bitte, für etwas zu geben (Beifall) , das nicht nur nicht ihm selbst zugute kommt, sondern im Gegenteil, ihm ſogar nur Sorge und Opfer, Aufopferung bedeutet. Dieſe beiden, der Spender und der Mitarbeiter, ſie ſind die Garanten für das Gelingen dieses großen Werkes. Der Mitarbeiter ist aber zugleich auch für uns alle eine unerseßbare Kraft im Dienste der Aufrichtung einer wahren Volksgemeinschaft. Denn, man könnte natürlich auch sagen : Warum organisieren sie dieses Werk nicht so, daß sie einfach aus ſtaatlichen Mitteln die Gelder bereitstellen. Auch dann, meine Volksgenoſſen, müßten wir den gewaltigen Apparat freiwilliger Mitarbeiter aufs ziehen, wenn wir nicht wollten, daß die Verteilung nach irgendeinem rein bürokratischen Schema vorgenommen werden würde. Ja, es iſt

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überhaupt nicht vorstellbar, wie dieser gewaltige Verteilerapparat funktionieren könnte, wenn er nicht zusammengeſchloſſen ſein würde mit dem Apparat des Sammelns. Die gewaltige Organisation der Sammlung kann nur identisch sein mit der Organisation der Ver teilung. Beides muß in einem Werk zusammenlaufen und in einer Organisation münden. Unser nationalsozialistisches Win. terhilfswerk ist damit aber auch rein erziehungs mäßig vielleicht das größte angewandte Sozial , werk , das die Welt je gesehen hat. Darin liegt vielleicht überhaupt der tiefste Sinn dieses Werkes. Wenn der Einwand erhoben wird: „Warum lassen Sie nicht durch eine besondere Steuer diese notwendigen Summen einbringen? ", dann möchte ich Ihnen erklären, weshalb wir diesen Weg nicht gegangen sind. Gewiß würde er viel einfacher und für unzählige Menschen viel weniger beschwerlich sein, allein er würde gerade das vermiſſen laſſen, was wir durch das Winterhilfswerk mit erreichen wollen : die Er ziehung zur deutschen Volksgemeinschaft ! ( Stürmische Zustimmung.) Indem wir den Weg des freiwilligen Sammelns einſchlagen, wird für Hunderttausende Tag für Tag immer wieder betont : es gibt soziale Aufgaben, die der einzelne durch sein Opfer erfüllen muß ! (Tosender Beifall.) Unter uns leben - - und wir wollen ihnen deshalb teinen Vorwurf machen - Millionen Menschen, denen ihr eigener Lebensweg jede Einsicht in die Not und die Armut anderer Volksschichten verschließt. Aber gerade deshalb ist es wichtig, daß ihnen das Auge geöffnet wird, damit sie ermeſſen, wie groß die Opfer anderer für dieſe Gemeinschaft sind. Daß sie vor allem verstehen, welches Opfer derjenige bringt, der sich für sein Volk einsekt, obwohl er nicht so vom Glüc gesegnet ist wie er. Obwohl dieſes Deutschland für ihn nicht so glänzend erscheint wie vielleicht für ihn . Es ist am Ende sehr einfach und ver ständlich für einen vermögenden Mann, für das nationale Ideal ein zutreten, wenn dieſes Ideal ſich ihm auch persönlich in so vorteilhaftem Lichte zeigt. Allein, um wieviel bewunderungswürdiger ist der Idealis mus bei Millionen solchen, die an sich nicht dieses glanzvolle Bild im praktischen Leben erhalten können, wie es einzelnen wenigen gegeben ist. (Beifall. ) Dieses Winterhilfswerk soll durch diese Art der Aufziehung immer und immer wieder den einzelnen Menschen darauf aufmerksam machen: Es gibt soziale Probleme unter uns. Dadurch, daß sie sie nicht sehen und vielleicht persönlich an ihnen nicht teilhaben, sind sie nicht aus der Welt geschafft : Sie sind da und sie müssen gelöst werden. Und vor allem können sie nur gelöst werden dann, wenn die große Maſſe eines Volkes fie erkennt und offenen Sinns zu diesen Problemen Stellung nimmt. Das heißt, nicht so tut, als ob sie nicht da wären,

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sondern bewußt diese Probleme bejaht, indem sie sie löst. Und dies iſt mit eine der wesentlichsten Aufgaben, die diese gewaltige Organiſation zu erfüllen hat. Sie soll mithelfen, Tausenden und Hunderttausenden und Millionen die Augen zu öffnen über diese Probleme (Beifall), über diese Sorgen . Und sie soll diese einzelnen dann bewegen, ihr nationales Ideal nun in ein sozialistisches zu verwandeln. Das heißt, sie soll ihnen allmählich beibringen, daß es nun nicht genügt, von Zeit zu Zeit ein Lied zu singen oder wie früher, von den Brüdern zu sprechen, die sich nicht trennen sollen in keiner Not und in keiner Gefahr, sondern, daß es notwendig ist, diesen schönen Leitspruch nun im praktischen Leben zu verwirklichen (Beifall) und daß die Ver= wirklichung nur dadurch ihren höheren Adel erhält, daß sie immer mit Opfern verbunden ist. Denn das ist leicht gesagt : Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern. Das ist eine reine Phrase, wenn man dafür gar nichts zu opfern und zu leisten hat. (Stürmischer Beifall. ) Darin zeigt sich erst diese wirkliche Brüderlichkeit, daß sie sich in der Not bewährt. Damit aber ist dieses Winterhilfswerk im tiefsten Grunde auch ein sehr christliches Werk, viel christlicher, als auch hier wieder manche theoretische Phraſen usw. zeigen wollen ( Langanhaltender, ſtürmiſcher Beifall) . Wenn ich so manches Mal auch ganz dünn gekleidete Mädchen sammeln gehen sehe, geduldig und wieder geduldig, ſelbſt frierend, um für andere Frierende zu sorgen, dann habe ich das Gefühl, daß das alles auch Apostel eines Christentums ſind ( Stürmischer Beifall) , und zwar eines Christentums, das von sich mit mehr Recht, als andere vielleicht besigen, sagen kann : Es ist dies ein Christentum des aufs richtigen Bekenntnisses (Beifall) , weil hinter diesem Bekenntnis nicht das Wort, sondern die Tat steht (Stürmischer Beifall) . Wenn wir nun dieſes Chriſtentum der Tat im nationalſozialiſtiſchen Staat durch führen, dann ist die weitere Frage schon beantwortet: Ob sich das auch lohnt ? Ich möchte dabei nun nicht den Erfolg im einzelnen hier an, führen. Denn das können wir ja gar nicht ermessen. Was hier im einzelnen mitgeholfen wird, an Elend zu lindern, das ist hier gar nicht feststellbar. Sie erhalten hier trockene Zahlen . Was aber hinter diesen trockenen Zahlen nun wirklich steht an Linderung von Not und von Elend, das kann man hier gar nicht aussprechen. Es ist aber noch etwas weiteres zu bedenken : Durch dieses gewaltige Werk werden unzählige einzelne Menschen dem Gefühl der sozialen Verlassenheit und Vereinſamung entriſſen. Unzählige Menschen er halten dadurch wieder einen festen Glauben, daß sie eben nicht ganz verloren sind auf dieser Welt, sondern daß sie in ihrer Volksgemeins schaft doch geborgen sind, daß für sie auch gesorgt wird, daß man

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auch an sie denkt und daß man sich ihrer auch erinnert (Stürmischer Beifall) . Und noch mehr : Alle zusammen aber erleben damit eben doch eine wahre Volksgemeinschaft. Das, was wir als das große Ziel unſerer nationalsozialistischen Erziehungsarbeit einst aufstellten, das wird auch durch dieses Werk mehr verwirklicht. Denn sozialistische Theorien hat es ja vor uns gegeben . Allein, alle dieſe ſozialiſtiſchen Theorien, sie scheiterten an der Diskrepanz zwischen der Theorie und dem Menschen. In der Theorie redete man von Sozialismus, in der Praxis waren die Menschen unendlich weit davon entfernt. Es ist ein Unterschied zwischen dem Sozialismus theoretischer Erkenntnisse und dem Sozialismus des praktischen Lebens und damit einer praktiſchen Wirklichkeit. Und das ist sicher : 3um Sozialisten wird man zuleht nicht geboren. Zu dem muß man erst erzogen werden. (Beifall .) Millionen Menschen haben früher dieſes Wort in ihrem Munde geführt. Allein, ihr ganzes Leben ist dieser Verpflichtung strikt entgegengelaufen. Und jeder einzelne wird immer und immer wieder sich dessen bewußt werden, wie wichtig es ist, die Erinnerung zu bekommen, daß Sozialismus nichts anderes sein kann als die Verpflich= tung, nicht nur an das eigene Ich zu denken und dafür zu handeln, ſondern vor sich die größeren Aufgaben der Gemeinschaft zu ſehen und sich diesen Aufgaben zu widmen . Dies ist ein Problem, das nicht in einem und in zwei oder in drei Jahren zu lösen ist. Ja, ich möchte geradezu sagen: Es ist dies eine derjenigen ewigen Aufgaben der Menschheit, die immer erfüllt werden müssen, ohne jemals ganz erreicht werden zu können. Ein Ziel, dem man stets nachstreben muß, ohne daß die Erreichung dieses Zieles jemals ein weiteres Streben überflüssig machen würde. Denn jede Generation trägt in sich schon wieder den Keim einer egoistischen Veranlagung der Selbstsucht, des Nurdenkens an eigene Interessen. Und immer wieder muß in ihr die Erziehung einsehen, um den einzelnen Menschen zu dieser höheren Aufgabe hinzubringen. Es ist dies natürlich ein ungeheures Ideal. Allein, wie in allen Idealen liegt auch in dieſem Ideal eine ungeheure Kraft. Es gibt Menſchen, die denken, daß die größte Kraft nur in den sogenannten realen Be griffen, und sie meinen darunter Interessen, zu liegen scheint. Nein, wir alle wissen es : Die größte Macht , die es auf dieser Welt gibt , ist die Macht des Ideals. Sie steht über jeder anderen Gewalt. (Beifall.) Und es ist dies wirklich ein großes Ideal, Menschen erziehen zu wollen, zuleht nicht an sich, sondern an ihre Gemeinschaft zu denken. Es widerspricht dies zahllosen primi tiven Instinkten und Veranlagungen . Allein, es ist notwendig, die Menschen zu dieſer Auffaſſung zu bringen, und heute notwendiger, denn je. Denn, als im Jahre 1918 das alte Reich zuſammenbrach und nun Deutschland vollkommen zu verfallen schien, da wurde die Parole so 189

ganz laut ausgesprochen : Es rette sich, wer sich retten kann . Wer start ist, hat das Recht für sich. Die Klasse, die stärker ist, hat das Recht über die andere zu diktieren. Jeder vertrete seine Interessen ! Und wir haben im Verfolg dieser Auffassungen jenen Zusammenbruch erlebt, der Deutschland nicht an den Rand, ſondern in den Abgrund hineingeriſſen hat. Und damals war es ein Ideal, das die Nation langsam wieder zu retten vermochte. Zwei Kräfte haben damals er sichtlich noch über dem reinen materialistischen Gedankengut die Men schen zu beherrschen vermocht. Auf der einen Seite war es eine unklare, unvollkommene Anschauung über den Begriff „ national“ und auf der anderen eine nicht minder unklare über den Begriff „ Sozialismus “. Allein, es konnte nicht übersehen werden, daß in diesen beiden Be griffen damals die wenigen lekten Träger idealer Vorstellungen zu Hauſe waren. Es gab damals nationaliſtiſche Fanatiker. Nur sie wußten gar nicht, was eigentlich ein Nationalismus sein soll. Und es gab auch sozialistische Fanatiker. Und sie waren sich nicht im flaren, was ihr Sozialismus für einen Sinn haben müßte. Damals entstand aus diesen beiden im tiefsten Grunde idealiſtiſchen Vorstellungen jene Synthese, unter der nun Deutschland die Wieder auferstehung gefeiert hat. (Beifall. ) Der Nationalsozialismus ist ge kommen. Er hat jene Feststellung getroffen, daß höchster Sozialismus nichts anderes ſein kann als reinſter und edelster Nationalismus. Und daß reinster Nationalismus nichts anderes zu ſein vermag als klarster Sozialismus. Und, indem er diese beiden streitenden Begriffe in einen einzigen verwandelte, schuf er das neue Ideal, das eine ganze Welt in Deutschland überwunden und niedergeworfen hat und ein neues Reich aufrichtete. ( Stürmischer Beifall. ) Wer will nicht glauben an die Gewalt eines Ideals? Wenn die Nation gerettet worden ist, dann ſind dies weder die kalten Rechner, noch die überlegenden, noch die Geschichte forschenden Gelehrten ge wesen, sondern es war jene primitive Masse, die noch den Glauben an ein Ideal besaß und bereit war, für ihr Ideal sich einzusetzen. Diese Maſſe hat Deutschland gerettet. ( Stürmischer Beifall .) Und dieſes Ideal lebt auch in dem Winterhilfswerk weiter. Die Not dieſer Mil lionen, ſie wird nicht behoben durch theoretische Abhandlungen auf irgendeinem Lehrstuhl einer Univerſität. Sie wird auch nicht behoben durch irgendeine dogmatische oder rein theoretische Erklärung, sondern durch diese freiwillige Verpflichtung zu einer Arbeit, die man im Dienste eines Ideals leistet und die geleistet wird. Das ist letten Endes Überwindung dieser Not. Aus ihr kommt aber auch dann eine ungeheure Kraft, die der ganzen Nation zugute kommt, so wie der Nationalsozialismus Deutschland in den Besitz einer unermeßlichen Kraft gebracht hat. Daß wir heute eine geordnete Wirtschaft haben, 190

daß wir heute ein ruhiges Leben zu führen vermögen , daß über uns heute der Schuh und Schirm eines starken Heeres steht : Das alles ist nicht das Entscheidende. Das Entscheidende ist, daß das deutsche Volf durch ein Ideal wieder geeint wurde zu einer Gemeinschaft. Das ist das Entscheidende ! ( Stürmischer Beifall.) Wer will bezweifeln, daß unser Volk eine große Umstellung erfahren hat. Der geht aber fehl, der diese Umstellung nur im Äußeren ſieht. Das Entscheidende ist die innere Umstellung. Und hier können wir Deutsche vielleicht am stolzesten sein. Wir haben eine tiefe innere Umstellung erfahren. Nichts spricht schärfer dafür als gerade die Lei stungen des Winterhilfswerkes. Wer hätte das vor 10 oder 20 oder gar 30, 40 Jahren für möglich gehalten, daß aus freiem Willen so ein Riesenwerk gedeihen kann. Wer hätte das damals für möglich ge halten, daß Beträge, die in wenigen Jahren weit über eine Milliarde ausmachen, aus freiem Willen gesammelt werden können in unſerem Volk, das nicht zu den reichen, ſondern zu den armen Völkern der Welt gehört. Das ist der Beweis für die tiefe innere Umstellung unseres Volkes. Und solange unser Volk auf dem Weg weitergeht, wird das große Ideal des Dritten Reiches, die Volksgemeinschaft, immer mehr ver wirklicht. Und solange dieſes Ideal seiner Vollendung ſich nähert, solange wird Deutschland zunehmen an Kraft und an Stärke . Weder Waffengewalt noch diplomatische Schliche können irgendwie ersehen die innere Einheit und damit die Kraft, die in der inneren Einheit liegt einer Nation. (Beifall .) Das ist das Fundament, das alles andere erst zu tragen hat und zu tragen vermag. Was würden wir alle ſein, wenn wir nicht diese Volksgemeinschaft unſer eigen nennen würden, wenn nicht unser Volk langsam zu einem vernünftigen und , ich darf wohl sagen, zu einem idealistischen Denken gekommen wäre. Und wenn mir nun einer ſagt : Ja, aber der und jener, der macht noch nicht mit. Vielleicht werden manche unserer Generation überhaupt nicht mehr mitmachen. Ste verstehen es einfach nicht. Allein, das soll uns nicht zum Erlahmen bringen. Als ich im Jahre 19 mit der Partei den Kampf um Deutschland begann, da war es auch nicht so, daß sofort alle sagten : Ach, Gott sei Lob und Dank, nun ist die Idee da. Nun ist der Mann da. Nun find die Kämpfer da. Jezt endlich sehen wir wieder hell. Jezt sehen wir Licht. Nun wollen wir uns alle einreihen. Nun wollen wir National sozialisten werden. Nein, man sagte : Was ist denn das für ein Narr, der glaubt an ein Ideal ! Ha ! Ha ! In unserer heutigen Zeit ! Darüber find wir Gott sei Lob und Dank hinweg . Jetzt leben wir nicht in der 191

Zeit von Idealen, sondern in der Zeit realer Erkenntniſſe. Wir sind nüchterne Rechner. So redete man damals. Das war nicht leicht, den Kampf um das deutsche Volk zu beginnen. Die Zahl derer, die bereit waren mit zugehen, die war verschwindend klein gegenüber denen, die da spotteten und lachten, höhnten . Die nichts anderes übrig hatten als dumme Phraſen für dieses Werk der Wiederaufrichtung der deutschen Nation. (Stürmischer Beifall.) Und das war damals ein jahrelanges Ringen. Ein kleines Häuflein von Idealisten gegenüber der Unvernunft der Trägheit und dem Egoismus einer großen, ja, überwältigend großen Mehrheit. Allein, langsam ist doch dieses Ideal entgegen allen Wahrscheinlichkeiten der damaligen Welt Herr über die Träger der sogenannten realen Erkennt niſſe geworden. (Beifall. ) Eines Tages, da wurde dieses kleine Häuflein zu einer Ortsgruppe. Und aus dieser kleinen Ortsgruppe entstand eine zweite und eine dritte. Und dann ist dieses Zeichen, das Sie jetzt hier als des Deutſchen Reiches Flagge sehen, hinausgetragen worden aus einer Stadt auf das flache Land, und in ewigen Kämpfen sette es sich durch, und nach ungefähr 15 Jahren konnte dann ein Zeichen, das erst 7 oder 8 Männer getragen haben, Staatssymbol, Flagge eines neuen Reiches werden. (Langanhaltender Beifall . ) Ist das nun nicht ein Triumph des Glaubens und ein Steg des Ideals ſondergleichen ? Wann hat die Geschichte über eine gewaltigere Bestätigung des Erfolgs des Ideals hinzuweisen vermocht als jekt in der Zeit, in der wir leben ? Und dieses deutsche Volk, es kann heute wirklich stolz sein auf seine Gemeinschaft, die es dadurch erreicht hat. Was ist seitdem nicht bei uns alles zuſammengesunken ! Was liegt jetzt nicht hinter uns ! Es kommt uns faſt wie im Traum vor, wenn wir uns denken, daß noch vor fünf Jahren keine Feier stattfinden konnte, ohne nicht wenigstens 1 % Duhend verschiedener Landesflaggen. Daß in diesem Deutschen Reich noch vor 5 Jahren 1 % Dußend Landtage regierten, d. h. was man damals so unter regieren verstand (Lachen). Daß damals noch über 1 % tausend Parlamentarier mehr laut als weise redeten, und damit dem Schicksal der Nation und dem Leben unseres Volkes unſchäß baren Schaden zufügten. Was ist nicht alles zurückgeblieben seitdem ! Parteien sind vergangen. Länder sind verschwunden. Parlamente ſind aufgelöst worden. Fahnen , sie sind dem Gedächtnis des Volkes einfach entrissen worden. Eine Gemeinschaft hat sich nun aufgerichtet, wie sie die deutsche Nation noch niemals in ihrer Geschichte gehabt hat : Der Sieg eines Ideals von ungeheurem Ausmaß und von einer nie geahnten Tiefe !

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Was wir nun dieser Volksgemeinschaft verdanken, deſſen müſſen wir uns auch bewußt sein. Wir leben in einer sehr bewegten Zeit. Überall um uns herum herrscht Unruhe. Es ist unseren außenpolitischen Kri tikastern nicht angenehm, wenn ich darauf immer hinweiſe . Aber warum sollen wir nicht darauf hinweisen ? Es ist doch so! Oder können fie es bestreiten ? (Beifall. ) Spannungen, wohin wir blicken. Entladungen, überall um uns herum. Deutschland ist ausgenommen. Ein zweiter Staat, mit dem wir Hand in Hand gehen, das einzige Land, das von diesen erregten Zeitumständen verschont wird und verschont bleiben wird. Deutſchland ist heute wirklich eine Insel des Friedens. Wie so mancher, der geht heute in sein Geschäft und er verdient ; er vergißt aber ganz, daß das alles lezten Endes nur dem Glauben an die deutsche Volksgemeinschaft zuzuschreiben ist. Jene Gemeinschaft, die unserem Volk die Kraft gegeben hat zur Behauptung auf dieſer Welt, ohne daß es notwendig war, das Schwert zu ziehen. Denn das ist auch entscheidend. (Beifall. ) Ieder Gegner um uns, er lauert nur darauf, in uns irgendeine Spaltung zu finden. Als vor wenigen Tagen der geniale Gründer des faschistischen Italiens in Deutschland mit einem unermeßlichen Jubel begrüßt wurde, da schrieb eine englische Zeitung gerade in dieſen Tagen, daß sich soeben in Deutſchland wieder mächtig die „ Deutsche Freiheitspartei " regt. (Lachen.) Ja, Sie lachen. Das sollen nämlich gar nicht wir sein. Das soll jemand anderer ſein. (Lachen.) Wir kennen ihn natürlich nicht. Aber die Schreiber dieser Zeitung scheinen dieſe Partei zu kennen. Denn die wissen sogar, daß überall Flugblätter in den Briefkästen verteilt worden sind, die also das kraftvolle Leben dieser Partei in Deutschland dokumentieren. Nachdem nun wir die Flugblätter gar nicht kennen, ist anzunehmen, daß vermutlich diese Flugblätter auch gar nicht von uns hier stammen, ſondern von irgendwo nach Deutschland hereingedacht worden sind. ( Stürmischer Beifall .) Allein, wir können nur eines ermeſſen : Die große Sehnsucht auf irgendeine Spaltung in unſerem Volk! Nicht aus Liebe und Sympathie zu irgend ſo einem Faktor, der die Spaltung herbeiführt, ſondern nur in der Hoffnung, damit auf billigste Weise Deutschland wieder hinabstoßen zu können, zurückstoßen zu können, dorthin, woraus wir mühselig das Reich empor gehoben haben. Nein, wir sollen es alle wiſſen : Die Einheit unseres Volkes ist das höchste Gut , das es für uns geben kann. Die Gemeinschaft der deutschen Menschen ist durch gar nichts ersehbar. Dafür ein Opfer zu bringen , ist gar kein Opfer , sondern es ist nichts anderes als ein Tribut an die Vernunft , ein Tribut an das Leben. ( Stürmischer Beifall.) 13

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Die Menschen haben vor uns im bürgerlichen Zeitalter sich gegen alles versichert : Gegen Brand, gegen Diebstahl, gegen Hagel, gegen Feuer, Einbruch usw., immer der materielle Gedanke dabei als der vorherrschende. Nur eine Versicherung hatten sie vergessen, nämlich die Versicherung gegen den politischen Wahnsinn (Lachen) . Die Ver sicherung gegen die Unvernunft, die politische Unvernunft, die ein Volk zerreißt, und es damit ohnmächtig werden läßt zur Erfüllung seiner Lebensaufgaben. Diese Versicherung haben sie vergessen. Und das Versäumnis, das ihnen hier unterlief, hat alle ihre anderen Ver sicherungen zunichte gemacht. Wir stellen an die Spize aller Versicherungen die Versicherung der deutschen Volksgemeinschaft. (Stür mischer Beifall . ) Das ist das Unerseßbarste und dafür zahlen wir nun unsere Prämien . Und wissen , daß sie uns tausendmal zurückerstattet werden. Denn wenn diese Volksgemeinschaft unangetastet bestehen bleibt , kann uns auf der Welt gar nichts zustoßen (Beifall) . Darin liegt die Gewähr für die Zukunft des Lebens , nicht nur der ganzen Gemeinschaft , sondern = auch damit des Lebens und der Existenz jedes ein zelnen. Es ist daher billig und richtig, dafür von jedem einzelnen auch die Prämie zu fordern, und zwar entsprechend seinem Einkommen. Es ist eine unanständige Gesinnung, diese Prämie nach einem all . gemeinen Sah bemeſſen zu wollen. Das kleine Weibchen, das irgendwo in Moabit oder irgendwo auf dem Lande draußen fünf oder zehn Pfennig gibt, gibt viel mehr als mancher, der zehn oder hundert oder selbst tausend, ja zehntausend Mark gibt. (Stürmischer Beifall .) Es möge jeder seine Prämie bemeſſen nach der Pflicht, die ihm tatsächlich obliegt. Und erst dann, wenn in einem Volk niemand mehr bereit ist, ein solches Opfer zu bringen, erst dann wird einem solchen Volk einmal durch Gewalt dieses Opfer abgenötigt werden. Allerdings dann in anderen Höhen. Und dieſer Prämienzahlung kann sich dann keiner mehr entziehen. Hätten unsere sogenannten intellektuellen Schichten vor dem Kriege dieſe Prämienzahlung so durchgeführt, dann hätte später manches Un glück vermieden werden können. (Beifall . ) Heute wollen wir den Fehler der Vergangenheit vermeiden. Ja, aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Wir wollen uns bemühen, unser Volk zu dieser Gemeinschaft des Opferns zu erziehen. Und wenn es einem unangenehm wird, dann ſoll uns das nicht abschrecken. Er bringt uns gar nicht weg. Wir werden so lange an ihn herantreten, bis er endlich mürbe wird. (Beifall .) Und es ist uns ganz gleichgültig, ob ihm das dann paßt oder ob ihm das dann nicht paßt. In dieser Gemeins 194

schaft haben unzählige Menschen sehr schwere Opfer zu bringen . Sie nehmen dies freiwillig auf sich. Andere wieder, ſie müſſen diese Opfer bringen. Sie werden von ihnen gefordert. Und als unanſtändig würde der gelten, der sich dieser Opfer entziehen wollte. Und möge Gott ver hüten, daß uns das Schicksal noch einmal auf die schwerste Probe stellt. Allein, auch das wissen wir : Auch dann würden sich Millionen Deutſche finden, die sofort und bedingungslos auch dieſes legte Opfer wieder der Nation, dem Volk, dem ewigen Volk bringen würden . (Langanhaltender stürmischer Beifall . ) Denn das möchte ich als Abſchluß jedem unſerer ganz Schlauen sagen, die so wenig von einem Ideal halten. Glauben Sie, wenn jemals die Stunde die Nation aufrufen würde, glauben Sie, daß auch dann das Ideal nicht ausschlaggebend ſein würde ? Glauben Sie auch dann, daß die Soldaten nur der Befehl allein halten kann ? Oder glauben Sie nicht, das irgend etwas von einem höheren Ideal, Sie sagen vielleicht von einer Moral, im einzelnen steden muß, um ihn zur Erfüllung der höchsten Pflicht zu bringen ? Und gibt es dann ein größeres Opfer als dieses Opfer ? Und dieses Opfer bringen in unserem Volk seit Jahrtausenden und brachten seit Jahrtausenden Millionen . Was ist unser Opfer heute dagegen ? Diese Erkenntnis hat mich einſt hierher gerufen. Sie hat mir die Fahne in die Hand gegeben. Ja, dieſes Opfer ſagte mir, was heißt dieses ganze Leben ? Hier sind zwei Millionen gefallen. Und niemand hat den Mut, an dieses Deutſchland zu glauben, für das zwei Millionen gefallen sind. Niemand will an dieses Volk glauben, das solche Beweise zu einem Opferſinn gebracht hat. Jezt soll auf einmal das Ideal nichts mehr gelten. Ich glaube an dieses Ideal. Und dieſes Ideal hat gesiegt. Tun Sie jezt auch wieder Ihre Pflicht , und vergessen Sie nicht die anderen , die einst ihre Pflicht getan haben . ( Lang anhaltender Beifall .)

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Die Reden des Führers und Muſſolinis anläßlich der historischen Begegnung in Berlin am 28. Sept. 1937

Der Führer: Männer und Frauen ! Wir sind soeben Zeugen eines geschichtlichen Vorganges, der sich in dieser Form und in einem solchen Ausmaß bisher noch nicht ab gespielt hat ! Über eine Million Menschen haben sich hier versammelt zu einer Kundgebung, an der 115 Millionen Angehörige zweier Völker in heißer Empfindung teilnehmen, und die Hunderte von Millionen Menſchen der übrigen Welt als mehr oder weniger intereſſierte Hörer verfolgen ! Was uns alle in diesem Augenblick zuerst bewegt, ist die große Freude, in unserer Mitte als Gast einen jener einsamen Männer der Zeiten zu wissen, an denen sich nicht die Geschichte erprobt, ſondern die selbst Geschichte machen! Zweitens fühlen wir, daß diese Kundgebung nicht eine der Ver sammlungen ist, wie sie immer und auch anderwärts stattfinden, sondern daß sie ein Bekenntnis ausdrückt aus gemeinſamen Idealen und zu gemeinſamen Intereſſen. Ein Bekenntnis, das von zwei Männern ausgesprochen wird, das eine Million Menschen hier hören, aber 115 Millionen Menschen mit heißem Herzen erwarten und bejahen ! Und damit ist dieser Abend heute keine Volksversamm፡ lung mehr , sondern eine Völkerkundgebung. Der tiefste Sinn dieſer Völkerkundgebung aber ist der aufrichtige Wunsch, unseren Ländern jenen Frieden zu garantieren, der nicht der Lohn einer entſagenden Feigheit, ſondern das Ergebnis eines ver antwortungsbewußten Sicherns unserer volklichen, ſeeliſchen und leib lichen sowohl als unſerer kulturellen Subſtanzen und Werte ist. Damit glauben wir aber auch, jenen Interessen am besten zu dienen, die über unsere beiden Völker hinaus eigentlich die Intereſſen des ganzen Europas sein müßten. Wenn wir heute in der Lage sind, hier diese Kundgebung abzuhalten, dann ermessen wir den Wandel der hinter uns zurückliegenden Zeit. Kein Volk kann sich mehr nach Frieden sehnen als das deutſche, kein Volk hat aber auch mehr die furchtbaren Folgen von schwacher Ver trauensseligkeit kennengelernt als das unſere ! Denn hinter uns liegt

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vor dem Machtantritt des Nationalsozialismus eine Periode von 15 Jahren, die eine einzige Folge von Unterdrückungen, Erpreſſungen, verweigertem gleichen Recht und damit von unsagbarer seelischer und materieller Not war. Die Ideale des Liberalismus und der Demokratie in unserem Lande haben die deutsche Nation nicht gerettet vor den schlimmsten Ver gewaltigungen, die geschichtlich denkbar waren. So mußte der Natio nalsozialismus ein anderes und wirkungsvolleres Ideal aufrichten, um unserem Volk jene allgemeinen Menschenrechte wiederzugeben, die ihm anderthalb Jahrzehnte verweigert worden waren. In dieser Zeit bitterster Prüfungen, da hat sich - dies muß ich am heutigen Abend vor dem deutschen Volk und einer ganzen Welt aussprechen - Italien, und besonders das faschistische Italien, an den Demütigungen unseres Volkes nicht beteiligt. Es hat in diesen Jahren Verständnis aufzu bringen vermocht für die Forderungen einer großen Nation nach gleichem Recht, für ihr nacktes Leben und nicht zuleht für ihre volkliche Ehre. Es erfüllte uns daher mit aufrichtiger Befriedigung, daß eine Stunde fam, in der wir uns deſſen erinnern konnten und - wie ich glaube erinnert haben ! Aus der Gemeinsamkeit der faschistischen und der natio nalsozialistischen Revolution ist heute eine Gemeinſam2 feit nicht nur der Ansichten , sondern auch des Handelns gekommen. Dies ist aber ein Glück in einer Zeit und für eine Welt, in der die Tendenzen der Zerstörung und der Deformation überall sichtbar ſind. Das faschistische Italien ist durch die geniale schöpferische Tätigkeit eines gestaltenden Mannes zu einem neuen Imperium geworden. Sie, Benito Muſſolini, werden in diesen Tagen mit eigenen Augen aber die Tatsache am nationalsozialistischen Staat festgestellt haben : Auch Deutschland ist in seiner volklichen Haltung und seiner militärischen Stärke wieder eine Weltmacht. Die Kraft dieser beiden Reiche bildet heute den stärksten Garanten für die Erhaltung eines Europas, das noch eine Empfindung besikt für seine kulturelle Miſſion und nicht gewillt ist, durch destruktive Elemente der Auflösung zu verfallen! Denn Sie alle, die Sie in dieser Stunde hier versammelt sind oder in der Welt mithören, müſſen es bekennen, daß hier zwei selbstherrliche nationale Regimes den Weg zueinander gefunden haben und zuein ander stehen, in derselben Zeit, in der die Ideen unserer demokratisch marxistischen Internationale überall nur Demonstrationen des Haſſes und damit der Entzweiung aufzuweisen haben. 197

Jeder Versuch aber, eine solche Völkergemeinschaft durch gegenseitiges Ausspielen, durch Verdächtigungen oder durch die Unterschiebung un wahrer Ziele auseinanderbringen oder auflösen zu wollen , wird ebenso scheitern an dem Wunsche der 115 Millionen, die in dieser Stunde diese Kundgebung der Gemeinschaft bilden, wie aber besonders am Willen der beiden Männer, die hier vor Ihnen stehen und zu Ihnen sprechen!

Muſſolini : Kameraden! Der Besuch, den ich Deutschland und ſeinem Führer mache, die Rede, die ich jetzt vor euch halte, bedeuten einen wichtigen Punkt im Leben unserer beiden Völker und auch in meinem eigenen. Die Kundgebungen, mit denen ich empfangen worden bin, haben mich tief bewegt. Man darf meinen Besuch nicht nach demselben Maßſtab meſſen wie die üblichen diplomatisch-politischen Besuche. Die Tatsache, daß ich heute nach Deutschland gekommen bin, bedeutet nicht, daß ich morgen wo anders hinfahren werde. Nicht nur in meiner Eigenschaft als Chef der italienischen Regierung bin ich zu euch gekommen, sondern vor allem in meiner Eigenschaft als Chef einer nationalen Revolution, der damit einen Beweis für die offene feste Verbundenheit zu eurer Revolution geben will. Mag auch der Verlauf der beiden Revolutionen verschieden geweſen ſein, das Ziel, das beide erreichen wollten und erreicht haben, ist das gleiche : die Einheit und die Größe des Volkes. Faschismus und Nationalsozialismus sind beides Ausdrücke jener Gleichartigkeit des geschichtlichen Geschehens im Leben unserer Nationen, die im gleichen Jahrhundert und durch das gleiche Ereignis zur Einheit gelangten. Wie schon geſagt, hinter meiner Reise nach Deutschland ver bergen sich keine geheimen Absichten. Hier wird nichts gesponnen, um das schon genug in ſich gespaltene Europa noch weiter zu spalten. Die feierliche Bekräftigung der Tatsache und der Festigkeit der Achse Rom-Berlin richtet sich nicht gegen andere Staaten. Wir, Nationalsozialisten und Faschisten , wollen den Frieden und werden immer bereit sein , für den Frieden zu arbeiten , einen wirklichen fruchtbaren Frieden , der die Fragen , die sich aus dem Zusammenleben der Völker ergeben , nicht mit Stillschweigen übergeht , sondern ſie löst. Der ganzen Welt , die sich gespannt fragt , was das Er2 gebnis der Begegnung von Berlin sein wird : Krieg oder

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Friede , können wir beide , der Führer und ich , mit lauter Stimme antworten : Friede. So wie fünfzehn Jahre Faschismus Italien äußerlich und geistig ein neues Gesicht gegeben haben, so hat auch eure Revolution Deutsch land ein neues Gesicht gegeben : neu, auch wenn es sich, wie in Italien, nach den höchsten, unvergänglichen Überlieferungen formt, die sich mit den Notwendigkeiten des modernen Lebens vereinbaren laſſen. Und dieses Gesicht des neuen Deutschlands habe ich gern sehen wollen. Und bei seinem Anblick , jezt , bin ich noch stärker davon überzeugt , daß dieses neue Deutschland - in seiner Stärke , seinem berechtigten Stolz , seiner Friedfertigkeit - ein Grundelement des europäischen Lebens ist. Ich glaube, daß diese Ursache für manches Mißverſtändnis und Miß trauen zwischen den Völkern darin liegt, daß die Verantwortlichen die neue, sich bildende Wirklichkeit nicht kennen. Das Leben der Völker wie der Einzelpersonen ist nichts Starres, einmal Gegebenes, sondern unterliegt einem fortwährenden Umwandlungsprozeß : ein Volk auf Grund von Zahlen und Beschreibungen oder einer Literatur von vor zwanzig oder fünfzig Jahren zu beurteilen, ist ein Fehler, der ver hängnisvoll werden kann. Dieser Fehler wird sehr oft gegenüber Italien begangen. Wenn man die nationalen Revolutionen Deutſch lands und Italiens besser kennen würde, würden viele Vorurteile fallen und viele Streitpunkte ihre Daseinsberechtigung verlieren. Wir haben viele Elemente unserer Weltanschauung gemeinsam . Nicht nur haben Nationalſozialismus und Faſchismus überall dieselben Feinde, die demſelben Herrn dienen : der Dritten Internationale, sondern ihnen sind auch viele Begriffe der Lebens- und Geschichtsauf fassung gemeinsam. Beide glauben an den Willen als die bestimmende Kraft im Leben der Völker, als die Antriebskraft ihrer Geschichte, und weisen deshalb die Lehren des sogenannten geschichtlichen Materia lismus und seiner politischen und philosophischen Nebenprodukte zurück. in ihren unzähligen Er Beide verherrlichen wir die Arbeit ― ―――――― als das Zeichen menschlichen Adels. Beide stüzen scheinungsformen wir uns auf die Jugend, die wir erziehen zur Disziplin, zum Mut, zur Zähigkeit, zur Vaterlandsliebe und zur Verachtung eines bequemen Lebens.

Das wiedererstandene Imperium Roms ist das Werk dieses neuen Geistes, der Italien beseelt. Die deutsche Wiedergeburt ist gleichfalls das Werk einer geistigen Kraft, des Glaubens an eine Idee, an die erst nur ein einziger glaubte, dann eine Schar von Vorkämpfern und Märtyrern, dann eine Minderheit und endlich ein ganzes Volt. 199

Deutschland und Italien verfolgen das gleiche Ziel auch auf dem Gebiet der Wirtschaftsautartie: ohne wirtschaftliche Unabhängigkeit ist die politische Unabhängigkeit einer Nation selbst in Frage gestellt, und ein Volk von großer militärischer Kraft kann zum Opfer einer wirtschaftlichen Blockade werden. Wir haben diese Gefahr in ihrer ganzen Unmittelbar = feit zu spüren bekommen , als 52 in Genf versammelte Staaten die verbrecherischen Wirtschaftssanktionen gegen Italien beschlossen , jene Sanktionen , die mit aller Schärfe durchgeführt wurden , aber ihr Ziel nicht er reichten , ja , dem faschistischen Italien sogar Gelegenheit gaben , der Welt seine Widerstandskraft zu beweisen. Trok allem Drängen hat Deutschland sich den Sanktionen nicht angeschlossen. Wir werden das niemals vergessen. Dies ist der Punkt, an dem zum erstenmal ganz deutlich das Vor handensein eines notwendigen Zusammengehens zwischen dem natio nalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien in Er scheinung tritt. Das, was man nunmehr in der ganzen Welt als die Achse Berlin-Rom kennt, entstand im Herbst 1935 und hat in den letzten zwei Jahren für die immer stärkere Annäherung unserer beiden Völker aneinander wie für die wachsende politische Stärkung des euopäischen Friedens größartig gearbeitet. Der Faschismus hat seine Ethik, der er treu zu bleiben beabsichtigt, und diese Ethik deckt sich mit meiner persönlichen Moral : klar und offen reden und , wenn man einen Freund hat , mit ihm zusammen bis ans Ende marschieren. Alle Argumente, die unsere Gegner ins Treffen führen, sind hinfällig : weder in Deutschland noch in Italien besteht eine Diktatur, ſondern es bestehen Kräfte und Organisationen, die dem Volke dienen. Keine Regierung, in keinem Teile der Welt, hat die Zustimmung des Volkes in solchem Maße wie die Regierungen Deutschlands und Italiens. Die größten und echtesten Demokratien, die die Welt heute kennt, ſind die deutsche und italienische. Woanders wird unter dem Deckmantel der unveräußerlichen Menschenrechte" die Politik beherrscht von Mächten des Geldes, des Kapitals, von geheimen Gesellschaften und miteinander im Kampf liegenden politischen Gruppen. In Deutschland und Italien ist es streng ausgeschlossen, daß private Kräfte die Politik des Staates beeinflussen können. Diese Gemeinsamkeit der Gedanken in Deutschland und Italien hat ihren Ausdruck gefunden im Kampf gegen den Bolschewismus, die moderne Form finsterster byzantinischer Gewaltherrschaft, jene uner 200

hörte Ausbeutung der Leichtgläubigkeit der niederen Maſſen, jene Hunger , Blut- und Sklavenregierung. Diese Form menschlicher Ent artung, die von der Lüge lebt, hat der Faschismus nach dem Krieg mit äußerster Energie bekämpft : befämpft mit dem Wort und mit der Waffe. Denn wenn das Wort nicht ausreicht, und wenn drohende Um stände es fordern, muß man zur Waffe greifen. So haben wir es auch in Spanien gemacht, wo Tausende von italienischen faschistischen Freiwilligen gefallen find für die Rettung der europäischen Kultur, der Kultur, die noch eine Wiedergeburt erleben kann, wenn sie sich von den falschen, lügneriſchen Göttern von Genf und Moskau abkehrt und sich den leuchtenden Wahrheiten unserer Revolution zuwendet. Kameraden ! Ich komme zum Ende. Wir und ihr machen außerhalb unserer Landesgrenzen keinerlei Propaganda im gewöhnlichen Sinne des Wortes, um Anhänger zu werben. Wir glauben, daß die Wahrheit selber Kraft genug besitzt, um überall hinzudringen, und daß sie schließlich siegen wird. Das Europa von morgen wird faschistisch sein, durch den logischen Zwang der Ereignisse, nicht aber durch unsere Propaganda. Zwanzig Jahre sind es her, als euer großer Führer den Ruf zur Erhebung in die Maſſen ſchleuderte, der zum Schlachtruf des ganzen deutschen Volkes werden sollte: Deutschland, erwache ! Deutschland ist erwacht. Das Dritte Reich ist da. Ich weiß nicht , ob und wann Europa erwachen wird , wie auf dem Parteitag in Nürnberg gesagt wurde , denn geheime , uns dennoch wohlbekannte Kräfte sind am Werk , um einen Bürgerkrieg in einen Weltbrand zu verwandeln. Wichtig ist, daß unsere beiden großen Völker - die an Menschen die gewaltige und immer weiter wachsende Masse von einhundertfünfzehn Millionen betragen ――― zusammenstehen in einer einzigen unerschütterlichen Ent . schlossenheit. Diese heutige gigantische Kundgebung gibt der Welt den Beweis.

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