Dänische Subjekt- und Objektsätze: Ein Beitrag zur generativen Dependenzgrammatik 3484101687, 9783484101685

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Dänische Subjekt- und Objektsätze: Ein Beitrag zur generativen Dependenzgrammatik
 3484101687, 9783484101685

Table of contents :
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT
0 EINLEITUNG
1. OBERFLÄCHENSTRUKTUR
2. TIEFENSTRUKTUR
3. TRANSFORMATIONEN
4. SUMMARY
5. BIBLIOGRAPHIE UND BELEGQUELLEN
6. ANHANG

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Linguistische Arbeiten

3

Herausgegeben von Herbert E. Brekle, Hans Jürgen Heringer, Christian Rohrer, Heinz Vater und Otmar Werner

Heinz Vater

Dänische Subjekt- und Objektsätze Ein Beitrag zur generativen Dependenzgrammatik

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1973

ISBN 3-484-10168-7 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1973 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

vii

0.

EINLEITUNG

0. 1

Gegenstand und

o. 2

Mater ialgrundläge

3

0. 3

Technische

Hinweise

4

1.

OBERFLÄCHENSTRUKTUR

6

1

Untersuchungsmethode

1

1. 0

Vorbemerkungen

1. 1

At-, om- und hv-Sätze

12

6

1. 1 .0

Allgemeines

12

1. 1 . 1

At-Sätze

15

1. 1 .2

Om-Sätze

26

1. 1 . 3

Hv-Sätze

29

1. 1 .4

Die Distribution von at-•, om- und hv-Sätzen

50 61

1. 2

Infinitivkonstruktionen

1 . 2. 1

Infinitivkonstruktionen mit explizitem Subj ekt

61

1 . 2 .2

Infinitivkonstruktionen ohne

71

explizites Subj ekt

1. 3

Objekt-Prädikativ-Konstruktionen

80

1. 4

Nominalisierungen

83

2.

TIEFENSTRUKTUR

89

2 .0

Vorbemerkungen

89

2 .1

Valenz und Dependenz

2. 2

Merkmale

2 .2 .1

Semantische

95 119

Merkmale

2 .2 .2

Morphologische

2. 3

Das Tempuselement

Merkmale

119

137 140

2 .4

Negation

143

2 .5

Das Lexikon

145

2 .6

Strukturd iagramme

157

vi

3.

TRANSFORMATIONEN

3.0

Vorbemerkungen

3.1

Subjektbildung

und

3.1.1

Subjektbildung

durch

3.1.2

Subjektkopierung

166

3.1.3

Passivierung

170

3.2

Subjekttilgung

3.2.1

Subjekttilgung

159

und

Passivierung Anhebung

162

eines

N

162

Infinitivierung

178 178

3.2.2

Infinitivierung

3.2.3

Die

Ableitung

159

183

von

Objekt-Prädikativ-Kon-

190

struktionen 3.3

Nominalisierung

3.4

Hv-Pronomlnallslerung

191

3.4.1

Hv-Pronomlnallslerung

195

3.4.2

Om-Adjunglerung

198

3.4.3

At-Adjungierung

3.5

Direkte

3.6

Sonstige

4.

SUMMARY

5.

BIBLIOGRAPHIE

5.1

Bibliographie

5.2

Verzeichnis

6.

ANHANG

6.1

Verzeichnis

6.2

Transformations-Flußdiagramme

232

6.2.1

Flußdiagramm

1:

Subjektbildung

232

6.2.2

Flußdiagramm

2:

Fragesätze

6.2.3

Flußdiagramm

3: W u n s c h -

6.2.4

Flußdiagramm

6.3

Verzeichnis

und

Einführung

von

195

Satzeinleitern

Rede,

199

Frage-

und

Aussagesatz,

203

Imperativ Transformationen

208

211

UND

BELEGQUELLEN

216 216

der

Belegquellen

229

der

Transformationsregeln

231

4s der

und

233 Befehlssätze

234

und

236

Aussagesätze Abkürzungen

235 Symbole

VORWORT In dieser Untersuchung werden Theorie und Methoden der generativen Grammatik auf einen Teilbereich des modernen Dänisch angewandt. Es soll versucht werden, die tiefenstrukturellen sammenhänge zwischen verschiedenen syntaktischen

Konstruktionen

aufzudecken und die transformationelle Herleitung dieser struktionen

ZuKon-

darzustellen.

Das Buch ist eine

(besonders im zweiten und dritten

Kapitel)

revidierte Fassung meiner Habilschrift, die ich im Sommer

1969

an der Philosophischen Fakultät der Universität Hamburg einreichte . Für die Anregung und Unterstützung der Arbeit spreche ich Herrn Professor Dr. Hans Hartmann, Hamburg, meinen Dank aus. Frau Professor Dr. Eis Oksaar, Hamburg, Herrn Professor Dr. Winfried Boeder, Oldenburg, und Herrn Professor Ove K. Clausen, Kopenhagen, danke ich herzlich für viele weiterhelfende se und Verbesserungsvorschläge, Herrn Dr. Paul

Hinwei-

Samuelsdorff,

Köln, für die Durchsicht und Korrektur der logischen

Formeln.

Ganz besonderen Dank schulde ich dem leider indessen verstorbenen Herrn Professor Dr. Holger Johansen, Kopenhagen, für sein Interesse an meiner Arbeit, seine vielen anregenden Vorschläge und seine für mich sehr wertvolle

Kritik.

Die Bewältigung des Materials und die Beurteilung der behandelten Konstruktionen war nur möglich durch zahlreiche te, Hinweise und Erläuterungen meiner dänischen

Auskünf-

Informanten.

Mein Dank gilt Fräulein Annette Hjardemol, Viborg, Herrn Arne Jergensen, Viborg, Herrn Jack Jargensen, Roskilde, Frau Irma Lundgren, Frau Gertrud Lundgren, Herrn Frei Lundgren und Herrn Kjeld Lundgren, Glostrup, Herrn Erik Kjsr Madsen, Aarhus , Herrn und Frau 0rnebjerg, Glostrup, Herrn 0rum, Glostrup, Herrn Dr. Sven Hakon Rosseil, Kopenhagen, Herrn Hans Thomsen, Fjellerup, Herrn und Frau Vagner Petersen, Albertslund, Frau Irmela Wigger, Hamburg

(früher Kopenhagen) und - für die große Ausdauer bei der

Begutachtung des Gesamtmaterials - ganz besonders meiner Frau Jytte und Herrn Lars Daugaard Larsen, Glostrup. Für ihren unermüdlichen Einsatz bei der Herstellung des druckfertigen

Manu-

skripts danke ich Frl. Susan Olsen. Köln, Januar 1973

H.V.

O.

EINLEITUNG

0.1

Gegenstand und

Untersuchungsmethode

Die Untersuchung beschäftigt sich mit einem Teilgebiet der dänischen Syntax: der Syntax eingebetteter Sätze, die in der Oberflächenstruktur als Subjekt oder Objekt fungieren. Dem typ nach erscheinen diese Einbettungen in der

Struktur-

Oberflächenstruktur

als a) durch at^, om oder hv-Wörter eingeleitete b)

Infinitivkonstruktionen,

c)

Objekt-Prädikativ-Konstruktionen,*

Nebensätze,

d) Nominalisierungen. Semantische Fragen werden berücksichtigt, soweit sie Auswirkungen auf die syntaktischen Gegebenheiten

haben.

Die Untersuchungsmethode wird bestimmt von der Theorie der generativen Grammatik, wobei im wesentlichen Fillmore

1968a und

einige neuere generative Arbeiten zugrundegelegt wurden. In vielen wesentlichen Punkten - vor allöm, was die inhärenten und kon2

textuellen Merkmale betrifft

- wurde auf Chomsky

1965 zurückgeg-

griffen. Es stellte sich heraus, daß Filimores Ansatz wegen einiger noch zu besprechender Mängel nur in modifizierter

Form

1 Mit diesem Terminus werden Konstruktionen wie ham en lggner in Jeg kaldte ham en lggner (Ich nannte ihn einen Lügner) und fuglen flgjet in Jeg fandt fuglen flejet (Ich fand den Vogel weggeflogen) bezeichnet. Es handelt sich um eine Konstruktion aus zwei Objekten, von denen das zweite zum ersten in prädikativem Verhältnis steht und daher auch "prädikatives Objekt" genannt wird. Jespersen (1921, 8) nennt diesen Konstruktionstyp "toleddet Objekt" (zweigliedriges Objekt). 2 die aber hier "semantische Merkmale", nicht, wie bei Chomsky, "syntaktische Merkmale" genannt werden.

2

übernommen werden konnte. Dabei erwies sich Tesni£res Valenzbegriff, von dem Fillmore beeinflußt ist und der heute eine wachsende Rolle in der Weiterentwicklung der Theorie der generativen Grammatik spielt, als

richtungweisend.^

Entsprechend der Auffassung Chomskys

(vgl. Chomsky 1965, 3-

9) und anderer moderner Linguisten wird die Sprache als geistige, nicht physische Gegebenheit gesehen. Demzufolge besteht die Aufgabe des Linguisten darin, die "Kompetenz" des Sprechers einer bestimmten Sprache zu beschreiben und nicht ein abgeschlossenes Corpus von Äußerungen dieser Sprache. Die Kompetenz

schließt

die Fähigkeit ein, eine unbegrenzte Menge von Sätzen einer Sprache zu bilden und zu verstehen, zu entscheiden, ob eine Äußerung ein grammatischer Satz der betreffenden Sprache ist oder nicht ob er nach den Regeln der Sprache gebaut ist) sowie jedem eine grammatische Struktur zuzuordnen

(d.h. Satz

(oder, wenn der Satz mehr-

deutig ist, mehrere Strukturen). Der Linguist muß die dem

Sprecher

innewohnende und ihm im allgemeinen nicht bewußte Kompetenz explizit machen, d.h. er muß die Regeln angeben, nach denen die Sätze einer Sprache, gebaut sind und auf Grund dieser Regeln die Struktur von Sätzen der Sprache bestimmen - auch von Sätzen, die noch gar nicht geäußert worden sind. Der Linguist kann sich daher nicht damit begnügen, ein abgeschlossenes Corpus zu beschreiben, sondern muß über das Vorliegende hinausgehen und zu Verallgemeinerungen und Voraussagen

kommen.

Die für diese Untersuchung herangezogenen Textbelege sind daher nicht die einzige Grundlage für die gemachten Aussagen. Wichtiger war die Beurteilung der struierten) Textstücke

(vorgefundenen oder selbst kon-

(im allgemeinen Sätze) durch die

Informanten.

Im einzelnen werden die theoretischen Grundlagen der Untersuchung im zweiten Kapitel

erläutert.

3 Der Begriff der Valenz und die damit zusammenhängende ziehung der Dependenz werden in 2.1 erklärt.

Be-

3 0.2

Materialgrundlage

Als Ouellen für die von den Informanten beurteilten

Beispiel-

sätze dienten a) literarische Texte

(Romane, Erzählungen, wissenschaftliche

Abhandlungen, Zeitungen und

Zeitschriften),

b) Tonbandaufnahmen von Gesprächen, c) Belege aus Grammatiken und d) selbstkonstruierte

Wörterbüchern,

Sätze.

Den Informanten, die sich in Alter, Beruf und regionaler

Her-

kunft unterschieden, wurden insgesamt 3000 Sätze vorgelegt. Sie hatten zu entscheiden, ob sie die Sätze für grammatisch, weniger grammatisch oder ungrammatisch hielten, ob die Sätze zwar grammatisch, aber nicht gebräuchlich waren und ob sie einer von der Normalsprache abweichenden Sprachschicht

angehörten.

Nach Möglichkeit wurden nur Beispiele aus der Normal spräche berücksichtigt. Als "Normalsprache" wird angesehen: Die Sprache in Presse- und Rundfunkberichten

(nicht Kurzmeldungen, Annoncen

und Schlagzeilen), nicht-gehobene, nicht-umgangssprachliche nicht-dialektale Prosa

(z.B. keine Wiedergabe

Reden oder derb-umgangssprachlicher

und

feierlich-gehobener

Dialoge) sowie Sätze, die von

den Informanten als in diesem Sinne "normal" bezeichnet wurden. Natürlich ist eine genaue Abgrenzung nicht in jedem

einzelnen

Fall möglich, man muß mit Überschneidungen rechnen und die Informanten sind sich auch keineswegs immer in der

stilistischen

Bewertung einer Äußerung einig. Bei Unstimmigkeiten wurde eine endgültige Bewertung erstrebt, die sich aus dem Durchschnitt der Einzelbewertungen ergab. Die Beispiele, die mit aufgenommen wurden, obwohl sie als von der Normal spräche abweichend bewertet 4 wurden, sind besonders gekennzeichnet , ebenso ungrammatische Beispiele oder solche, die auf der Grenze der Grammatizj.tät sind bzw. deren Grammatizität fragwürdig oder nicht eindeutig j • ^ 5 den ist. 4 Die dafür verwendeten Symbole sind im nis zusammengestellt.

entschie-

Abkürzungsverzeich-

5 Hierfür wurden die in der neueren Linguistik üblichen Symbole * und ? verwendet (vgl. Abkürzungsverzeichnis) .

4

Gewöhnlich wurde eine Gruppe von Sätzen zwei Sprechern vorgelegt. Stimmten die Beurteilungen nicht überein, wurden weitere Informanten

hinzugezogen.

Die literarischen Beispiele stammen im wesentlichen aus der Zeit nach

0.3

1920.

Technische

Hinweise

Die Orthographie der numerierten Beispiele wurde nicht verändert. Bei Wiedererwähnung

solcher Beispiele im Text

(z.B. zur Konfron-

tation mit anderen Sätzen, Austauschproben usw.) und in Tabellen wurde die Orthographie

jedoch

vereinheitlicht.^

Die Beispielsätze wurden - abgesehen von Fällen, die auch dem Nicht-Dänischkundigen

leicht verständlich sein dürften - wörtlich

ins Deutsche übersetzt. Der Endartikel wird bei der Wiedergabe 7 durch Bindestrich abgetrennt, z.B. Haus-das für huset. Muß im Deutschen ein Wort gesetzt werden, wo im Dänischen keins dann wird es eingeklammert, z.B.

steht,

(der) alte Halfdan als Über-

setzung von gamle Halfdan. Dänische Wörter oder Wortteile, die bei der Ubersetzung wegfallen, werden in der wörtlichen Wiedergabe in eckige Klammern gesetzt, z.B. At gra»de hjalper ikke - [zu] Weinen hilft nicht. Wo es notwendig schien, wurde der wörtlichen Ubersetzung in Klammern eine sinngemäße Übersetzung

hinzugefügt.

Wenn auf Anmerkungen oder Beispiele ohne Angabe des Kapitels verwiesen wird, bezieht sich der Verweis auf das gleiche

Kapitel.

6 Es kommen im wesentlichen vier verschiedene Orthographien vor: a) die vor der Reform 1948 übliche, b) die seit 1948 geltende Orthographie, c) Abweichungen einiger moderner Schriftsteller (meist Anpassungen an die heutige umgangssprachliche Aussprache wie sa für sagde, ha für have oder hade für havde, d) Jespersens Orthographie. Als Grundlage für die Vereinheitlichung diente das Retskrivningsordbog 1963. 7 Die Beibehaltung der Morphemfolge in der deutschen Übersetzung war notwendig, um den Unterschied zwischen huset und det hus (mit sogenanntem vorangestelltem Artikel) zu kennzeichen. Det hus kann demonstrativ gemeint sein (und wird dann mit dies Haus übersetzt), det kann aber auch ein vorangestellter Artikel sein, der bei Substantiven mit Adjektivattribut oder Relativsatzattribut vorkommt.

5 Beispiele und Fußnoten wurden kapitelweise numeriert. Da es oft notwendig war, ein Beispiel in einem neuen Zusammenhang wiederholen, kann es vorkommen, daß ein und derselbe

Beispiel-

satz an verschiedenen Stellen mit verschiedener Numerierung kommt

(gewöhnlich wurde dabei auf die erste Nummer

Bei Literaturhinweisen wurde die in der neueren

zu vor-

verwiesen). Linguistik

übliche Zitierweise übernommen. Auf einen Aufsatz von Jespersen aus dem Jahr 1921 wird durch die Angabe "Jespersen 1921" verwiesen. Im Literaturverzeichnis Angaben. Die Quellenangaben

finden sich dann die genaueren

für Beispielsätze - auch wenn sie

aus linguistischen Arbeiten stammen - wurden jedoch selt

verschlüs-

(gewöhnlich als Abkürzungen für den Namen des Autors, oft

auch für den Titel der Arbeit), so daß ein Beispiel aus Jespersens Artikel von 1921 die Quellenangabe "Jes" hat. Im Verzeichnis der Belegquellen werden diese Abkürzungen

erklärt.

Die Abkürzungen grammatischer Termini finden sich im Abkürzungsverzeichnis im Anhang.

1.

OBERFLÄCHENSTRUKTUR

1.0

Vorbemerkungen

In diesem Kapitel wird die Oberflächenstruktur dänischer

Sätze

beschrieben, die in einem übergeordneten Satz als Subjekt oder Objekt fungieren. Erfaßt werden auch Konstruktionen, die in der OS nicht mehr vollständige Sätze sind, sich aber auf Sätze zurückführen

lassen.

Zunächst sollen die syntaktischen Beziehungen innerhalb Satzes, durch die sich die Satzgliedfunktionen definieren kurz erörtert werden. In der Oberflächenstruktur

einer

eines lassen,

Sprache

lassen sich drei Hauptarten von syntaktischen Beziehungen unterscheiden, die in der dänischen Grammatik "Sideordning", ordning" und "Neksus" genannt werden.

"Under-

1

Für "Sideordning" wird in der deutschen Grammatik der entsprechende Terminus "Nebenordnung" oder - häufiger - das international gebräuchliche

"Koordination" verwendet. Daneben benutzt

man auch den Terminus "Parataxe". Koordiniert werden können Sätze

(Hans schreibt einen Brief und Eva liest ein Buch) und

Satzteile, z.B. VP: Hans lachte und schnitt eine Grimasse, oder NP: Hans und Eva gehen ins Kino. Für "Underordning" gebraucht man in der deutschen Grammatik die deutsche Entsprechung

"Unterordnung" oder den Terminus

"Hypo-

taxe". Innerhalb einer NP herrscht - von zwei noch zu erwähnenden Sonderfällen abgesehen - die Beziehung der

Unterordnung

(ebenso innerhalb einer VP). Seiler charakterisiert die Unter-

1 So bei Diderichsen 1946 und Jtfrgensen 1953. Diderichsen gebraucht neben "Sideordning" auch "Paratakse" , statt "Underordning" auch "Hypotakse" (vgl. 1946, 141).

7 Ordnung folgendermaßen: "Der Repräsentant des Syntagmas

kann,

ceteris paribus, für sich alleine vorkommen, d.h. ohne den

"Rest";

aber der "Rest" kann, ceteris paribus, nicht für sich alleine vorkommen; er setzt den Repräsentanten voraus. Wir wollen ein 2 solches Verhältnis 'Unterordnung' nennen." Die Unterordnung ist - um mit Hjelmslew zu sprechen - ein Verhältnis zwischen Konstante und Variable, eine Determination.^ Seiler nennt die Konstante, also das Element, das von den anderen Elementen des Syntagmas vorausgesetzt wird, den "Nukleus", die anderen Elemente nennt er

"Satelliten":

"Dasjenige Element eines Syntagmas, welches zur selben Substitutionsklasse gehört wie das ganze Syntagma (also den Repräsentanten), nennen wir den 'Nukleus' - symbolisiert n; das andere Element aber, welches diese Bedingung nicht erfüllt (den "Rest"), nehnen wir den 'Satelliten' - symbolisiert s. Der Terminus 'Nukleus' wurde bisher hauptsächlich auf die Verhältnisse der Silben-

2 Seiler (i960, 8). Den Terminus "Syntagma" definiert De Saussure (1916, 170f.) folgendermaßen: "...dans le discours, les mots contractent entre eux, en vertu de leur enchaînement, des rapports fondés sur le caractère linéaire de la langue, qui exclut la possibilité de prononcer deux éléments à la fois ... Ceux-ci se rangent les uns à la suite des autres sur la chaîne de la parole. Ces combinaisons qui ont pour support l'étendue peuvent être appelées syntagmes. Le syntagme se compose donc toujours de deux ou plusieurs unités consécutives (par exemple: re-1ire ; la vie humaine ; Dieu est bon; ... etc.). Placé dans un syntagme, un terme n'acquiert sa valeur que parce qu'il est opposé à ce qui précède ou ce qui suit, ou à tous les deux." In der dänischen Grammatik wird für "Syntagma" auch der Terminus "helhed" (Ganzheit) benutzt, so bei Diderichsen; vgl. seine Definition "Syntaks ... er Lasren om Bygningen af de Helheder ("Syntagmer"), hvori Ordene optrœder som Led." (1946, 139). 3 Hjelmslev 1943 nimmt drei grundlegende Arten von Beziehungen zwischen Spracherscheinungen an: Interdependenz , Determination und Konstellation. Als Oberbegriff (eine Beziehung allgemein) wählt er den Terminus "Funktion"; Elemente, die eine Funktion eingehen, sind "Funktive". Ein Funktiv, dessen Anwesenheit eine notwendige Bedingung für die Anwesenheit des Funktivs ist, zu dem es in Funktion steht, nennt er "Konstante". Ein nicht notwendiges Funktiv ist eine Variable. "Interdependenz" ist eine Funktion zwischen zwei Konstanten, "Konstellation" zwischen zwei Variablen,; "Determination" ist eine Funktion zwischen Konstante und Variable (die Variable determiniert die Konstante).

8 struktur angewendet. Unsere Übertragung auf syntaktische Verhältnisse ist nicht zufällig: Wie in der Silbenstruktur der Konsonant nicht ohne den Vokal stehen kann, ihn also voraussetzt, während der Vokal seinerseits nicht den Konsonanten voraussetzt, so sind auch die Relationen zwischen den beiden Elementen des Syntagmas böse Hunde." (Seiler i960, 9). Diderichsen nennt die Konstante in einem Hypotagma "Overled" 4 oder "Kerne", die Variable "Underled" oder "Adled". in dem Hypotagma en garomel Hand ist Mand Kerne, gamme1 Adled. In dieser Untersuchung

sollen, der Terminologie Diderichsens

die Beziehungen

entsprechend,

"Kern" und "Unterglied" verwendet werden."*

In zwei Fällen kommen in einer NP andere als Unterordnungsbeziehungen vor: bei Koordination mehrerer Kerne

(Hans og Lise,

min broder og hans kone, den her og den der) und bei bettungen als NP

Satzein-

(z.B. at han er rejst) , die auf Nexus aufge-

baut sind. Der von Jespersen geschaffene Terminus "Nexus" bezeichnet die

4 Diderichsen (1946, 141). "Hypotagma" ist ein Syntagma, zwischen dessen Gliedern Unterordnung besteht. Jespersen (1913 und 1921) unterscheidet mehrere Stufen in einem Unterordnungsverhältnis. Er nennt die ersten drei Stufen "overled", "adled" und "underled". Elemente, die in der ersten Stufe verwendet werden, sind "primär", Elemente der zweiten Stufe "sekundaer", der dritten "tertiaer", der vierten "kvaternaer" usw. Quaternäre, quinäre usw. Elemente spielen sprachlich keine Rolle, "da de behandles ganske som de tertiäre elementef" (1921, 1). Diese Einteilung ist infofern inkonsequent, als ein Element immer nur Oberglied zu einem Unterglied oder Unterglied in Bezug auf ein Oberglied sein kann. Das gilt auch für das "adled", das genausowenig herausgehoben zu werden braucht wie die quaternären, quinären usw. Elemente, die ja auch als "Unterglied" aufgefaßt werden (bzw. als Oberglied in Bezug auf ein von ihnen abhängendes Glied) . 5 Die Termini "Kern" und "Unterglied" werden auch in Vater 1963 verwendet. In der englischsprachigen Terminologie werden die Termini "head" für "Kern" und "attribute" für "Unterglied" verwendet, so in Bloomfield 1933. Für "attribute" wird auch "modifier" gebraucht, z.B. bei Fries 1952 und Katz/Fodor 1963, oder "adjunct", vgl. Jespersen 1924 und Strang (1962, 82).

9 Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat, 6 ein Verhältnis, das sich nach Diderichsen - weder als Hypotaxe noch als Parataxe

charak-

terisieren läßt. Nexus ist eine Beziehung zwischen zwei Kon stanten,also eine

Interdependenz.

Diderichsen nimmt als vierte syntaktische Beziehungsart die "Indordning"

(Einordnung) an: "...i Satningen Da han kom, var

hun vak siges . . . Da han kom at vasre underordnet Satningen var hun vak. Dette er imidlertid misvisende, idet var hun vak ikke er nogen hei Satning, men kun en Satning i et foranstillet verbial, og det vil derfor vare hensigtsmassigt Bisatningen Da han kom er "indordnet"

Ad-

at sige , at

(som Adverbial) i Hoved-

satningen Da han kom, var hun vak" (1946, 143). Diderichsen hat erkannt, daß der Nebensatz als Satz, der Glied innerhalb größeren Satzes ist, definiert werden muß. Seine daß der Nebensatz Da han kom in den Hauptsatz

(als Adverbial-

phrase) eingeordnet ist, entspricht in der generativen der Charakterisierung

eines

Feststellung, Grammatik

von Nebensätzen durch Einbettung. Aller-

dings ist Diderichsen inkonsequent! Wenn der Nebensatz als Adverbial fungiert, dann steht er im gleichen Verhältnis zum Rest des Satzes wie z.B. das Adverbial i gär. Folglich müßte er auch bei I gar var hun vak von Einordnung sprechen, denn auch hier ist var hun vak ein Satz i vorangestelltes Adverbial. Der Nebensatz steht zum Rest des Satzes in keiner anderen Beziehung als das 7 Satzglied, das er vertritt. Die attributiven Nebensätze sind 6 Diderichsen (1946, 142): "Et saadant Forhold kalder vi (efter Jespersen) Neksus (egl. (Sammen)knytning) , og de to Led, som indgaar heri, kaldes Subjekt og Pradikat." Jespersen selbst (und auf ihm aufbauend Hammerich 1930) sieht Nexus als eine Art der Hypotaxe (also Determination) an und ist dadurch außerstande, den Unterschied zwischen en goende hund und hunden ggede (der Hund bellte) klar zu definieren. Während er 1913 (p.65) den Unterschied darin sieht, daß "pradikatforbindelsen har, og adledtilknytningen savner, et eget präg af en afsluttet , afrundet meddelelse", erkennt er 1921 (6ff.) - und darin besteht sein großes Verdienst - daß Anwesenheit eines Finitums und damit Zustandekommen einer selbständigen Mitteilung nicht das Charakteristische des Nexus ist, denn es gibt auch Nexus ohne Finitum. Gegen die Auffassung des Nexus als Hypotaxe wendet sich Western (1934, 76). 7 Vgl. dazu Jespersen (1913, 39): "Men hvis vi tar fx. 'Da han kom hjem, spurgte han, om Petra var rask ' kan vi lige sä lidt isolere ordene spurgte han, som vi vilde kunne det i den

10 als "adled i Hypotagmer"

(Diderichsen

1946, 204 und 221ff.) dem

Kern einer NP untergeordnet. Subjektsätze wie At han er rejst

(er

godt) stehen zum Rest des Satzes - dem Prädikat - im NexusVerhältnis. Wenn Nexus als Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat definiert wird, ist der innere Aufbau der beiden Glieder gleichgültig, entscheidend

ist die Beziehung zwischen beiden. Und

diese Beziehung ist die gleiche in Huset - er nyt und At han er rejst - er godt. Adverbiale Nebensätze sind schließlich

VP

oder dem ganzen Satz genau so untergeordnet wie einfache Adverbiale. Man kann also "Einordnung" nicht als besondere Beziehung

syntaktische

anerkennen.

Die traditionellen Satzglieder lassen sich

folgendermaßen

definieren : (1) Subjekt und Prädikat sind unmittelbare Konstituenten des Satzes, die sich gegenseitig bedingen; sie stehen zueing ander in einer Interdependenz- oder

Nexus-Beziehung.

(2) Objekt und Adverbial sind unmittelbare Konstituenten des Prädikats und als solche dem Prädikat

untergeordnet.

(3) Das Attribut ist unmittelbare Konstituente eines

Subjekts,

Objekts, Adverbials oder eines anderen Attributs; es kommt also als untergeordnetes Element aller andern Satzglieder außer dem Prädikat vor sowie als einem andern Attribut untergeordnetes

Element.

Die merkwürdigen Beschränkungen in aus,

(2) und

(3) ergeben sich dar-

daß Objekt und Adverbial eigentlich völlig

überflüssig

sind: ohne sie wäre eine Definition der Satzglieder viel einfacher, denn jedes untergeordnete Element ließe sich dann als enstydige saetning: 'Ved sin hjemkomst spurgte han til Petras befindende' ... Og hvad enten underleddene er i form af saetning eller ej , herer de med til sastningen ...". 8 Man kann zwar sagen, daß zwischen Subjekt und Prädikat Nexus besteht, nicht jedoch umgekehrt - wie Diderichsen das tut (vgl. Ann. 7) - Nexus als Subjekt-Prädikat-Beziehung charakterisieren. Jespersen 1921 hat klar nachgewiesen, daß Nexus auch zwischen andern Satzgliedern auftritt, z.B. zwischen hende und synge bzw. huset und tomt in (4) und (5) , die in der OS nicht jeweils als Subjekt und Prädikat fungieren.

11 Attribut

erklären.

Faktisch

anderes als A t t r i b u t e Die Beibehaltung

des

sind O b j e k t und A d v e r b i a l

nichts

Prädikats.

des O b j e k t s als S a t z g l i e d f u n k t i o n

läßt

sich

zum

Sub-

dadurch r e c h t f e r t i g e n , daß es in einer engen Beziehung jekt steht: Bei transitiven Verben hat der das E l e m e n t , das von der V e r b a l h a n d l u n g jekt oder Objekt zu m a c h e n . sivsatz,

im zweiten

Element nicht eine sondern

einen A k t i v s a t z . "normale"

ein eingebetteter

OS-Alternativen ständlicher Adverbiale

Im ersten NP mit

Sprecher die

betroffen

Fall bildet

Wahl,

w i r d , zum er einen

Das gilt auch, wenn substantivischem

Satz. Da die Beschreibung

als b e s o n d e r e

Satzglieder

gerechtfertigt

im Rahmen dieser A r b e i t nicht u n t e r s u c h t

ist,

beiden

Aktiv und Passiv ohne den O b j e k t - B e g r i f f

w ä r e , wird das Objekt hier b e i b e h a l t e n .

um-

Inwieweit 9

sind, b r a u c h t

zu w e r d e n .

Es gibt einige Satz f u n k t i o n e n , die sich nicht so recht traditionellen für

Satzglieder

Infinitive wie synge

einordnen

in

Pas-

dieses

Kern der

Sub-

lassen. Das gilt vor

in die allem

(4) und p r ä d i k a t i v e Objekte wie

tomt

in (5) (4) Jeg horte hende synge. Ich hörte sie singen. (5)

Jeg fandt huset tomt. Ich fand Haus-das leer. Die B e i s p i e l e

(4) und

Oberflächenstruktur

(5) zeigen, daß viele E r s c h e i n u n g e n

nicht e r s c h ö p f e n d

und z u f r i e d e n s t e l l e n d

handelt werden k ö n n e n , wenn man sie nicht auf e i n e S t r u k t u r , eine T i e f e n s t r u k t u r

zurückführt.

nicht richtig

sierbar. J e s p e r s e n hat das klar g e s e h e n , indem er den von geschaffenen und

Begriff Nexus auf die erwähnten

ihre P a r a l l e l i t ä t

Wenn J e s p e r s e n

Gebilde

zu S u b j e k t - P r ä d i k a t - S t r u k t u r e n

auch den Begriff der T i e f e n s t r u k t u r

be-

zugrundeliegende

In der OS sind

turen wie huset tomt und hende synge einfach

der

Strukanalyihm

ausdehnte hervorhob.

und der

Satz-

9 Chomsky 1957 d e f i n i e r t Subjekt und O b j e k t als F u n k t i o n e n der TS: "Subject of" c h a r a k t e r i s i e r t die Beziehung einer NP zu dem sie unmittelbar d o m i n i e r e n d e n S, "object of" ist die Beziehung zwischen einer NP und der sie d o m i n i e r e n d e n VP. Gegen die I n t e r p r e t a t i o n von Subjekt und O b j e k t als TSFunktionen w e n d e t sich - mit ü b e r z e u g e n d e n A r g u m e n t e n Fillmore 1968a.

12 einbettung

nicht

zeigen

wird

gungen

und

schon

mit

Da

kannte,

beschrieben,

Strukturen

zurückführen

in d i e s e r dem

(vgl.

1.1

wie

gleichen

und

mit

Grund

- wie als

sich

das

später

Ergebnis

arbeitete

also

deutlich von

Til-

gewissermaßen

0

die

lassen,

Untersuchung

durch

(4)

und

prädikativen die

als

werden

auch

exemplifizierten

Objekte

Objekt

berücksichtigt

(5)

auf

Satzeinbet-

fungieren, (vgl.

1.2

wurden

und

Nominalisierungen

sie

1.3).

behandelt

1.4).

fit-,

om-

und

1.1.0

Allgemeines

Sätze,

die

und

doch

Umordnungen

Infinitivkonstruktionen

Aus

er

Konstruktionen

Transformationen.*

sich

tungen

hat

- gewisse

das

dieses

statt

Subjekt,

einer

Diese

NP

innerhalb

bilden

eines

Satzgefüges

Präpositionalobjekt

bilden,

"Subjekt"-, Sätze

Sätze

Objekt,

Satzgefüges

funktion,

hv-

werden,

"Objekt"zusammen

und mit

oder

entsprechend

vorkommen

Prädikatsnomen

ihrer

Satzglied-

"Prädikativsätze"

genannt.11

Attributsätzen

- die

als

At-

10 W e i t e r a u s g e b a u t h a t J e s p e r s e n s e i n e N e x u s - T h e o r i e 1 9 2 4 , w o er a u c h v i e l e e n g l i s c h e B e i s p i e l e b r i n g t . E r f u n d e n h a t er übrigens das transformationeile Vorgehen nicht, denn B e i s p i e l e d a f ü r r e i c h e n b i s in die a n t i k e G r a m m a t i k z u r ü c k , wo z.B. die Doppeldeutigkeit von amor dei durch Rückführung auf Aliquis amat deum und Deus amat aliquem erklärt wurde ( v g l . 1.4 u n d L y o n s 1 9 6 8 , 2 4 9 ) . 11

M i k k e l s e n (1911, 4 9 3 f . ) u n d B y s k o v (1910, 116) t e i l e n N e b e n s ä t z e in " n a v n e a g t i g e " , " t illeegsagt i g e " u n d " b i o r d s a g t i g e " . Die g l e i c h e E i n t e i l u n g t r i f f t H. H a n s e n (1932, 17). Er h a t "Navneledsbisaetninger" , "Tillaegsbisaetninger" und "Biordsbisaet n i n g e r " . J e s p e r s e n ( 1 9 4 0 , 66) k r i t i s i e r t d i e s e T e r m i n i : "Om h o v e d i n d d e l i n g e n av ledsaetninger h e r s k e r der e n i g h e d , m e n de t r e a l m i n d e l i g s t b r u g t e n a v n e s u b s t a n t i v i s k e , a d j e k t i v i s k e og a d v e r b i e l l e er ikke r a m m e n d e , da det ikke e g e n t l i g er o r d k l a s s e r n e d e r er d e t a v g a r e n d e , m e n k u n en h o v e d a n v e n d e l s e av d i s s e . " J e s p e r s e n g e b r a u c h t s t a t t d e s s e n die Termini "overledsatninger" , "adledsaetninger" und "underleds a e t n i n g e r " . (zu " o v e r l e d " u s w . v g l . 1 . 0 ) .

13 12 tribut

innerhalb einer NP auftreten

- und Adverbialsätzen

Kategorie, die in der traditionellen Grammatik "Gliedsatz"

(dän. "bisatning" oder

"Nebensatz"

" 1 edsaetning " ) genannt

Attributsätze, die ja kein Satzglied, sondern Teil eines glieds sind, werden von einigen Grammatikern sätze"

(dän. "1eddelssatninger")

auch

eine oder

wird. Satz-

"Gliedteil-

genannt.

Die meisten Arten von Nebensätzen können durch Einbettung einen übergeordneten generativen Grammatik

in

Satz erklärt werden und heißen dann in der "eingebettete

Sätze". Da erst im

mit der Untersuchung der Tiefenstruktur

Zusammenhang

entschieden werden kann, ob

ein Nebensatz durch Einbettung oder anders erklärt werden m u ß , soll hier der Terminus Schon

"Nebensatz"

1902 hat Mikkelsen

(abgekürzt

"NS") verwendet

in seiner Auseinandersetzung

werden.

mit Wiwel um die

Grundprinzipien der grammatischen Analyse hervorgehoben, daß der Nebensatz nicht durch "positive grammatiske kendsgerninger" 1 4 wie z.B.

12 Als "Attribut" werden alle Unterglieder in einer NP außer den Determinantien aufgefaßt. Determinantien unterscheiden sich von anderen Untergliedern in einer NP nicht nur durch ihre Position, sondern vor allem durch ihre Tiefenstruktur: Attribute gehen auf Satzeinbettungen zurück, Determinantien auf syntaktische Merkmale. 13 Den Ausdruck "leddelssastning" verwendet 4 2 5 f f . ) . Schulz-Griesbach (1966, 371 ) während Erben (1958, 189) Attributsätze einreiht und die Duden-Grammatik (1966, sätzen zwar sagt, daß sie "in der Rolle (Gliedteils)" stehen, sie aber trotzdem zeichnet .

Aa. Hansen (1967 III, hat "Gliedteil-Satz", unter die Gliedsätze 553) von Relativeines Attributs als "Gliedsätze" be-

14 Wiwel (1901, 12f.): "Det er da de positive grammatiske kendsgerninger, det gaelder at fä fat pä". Als "kendsgerninger" (Tatsachen) gelten ihm: "1. ordenes former (böjningsformer) , 2. ordenes indbyrdes orden (ordstillingen), 3. ordenes indbyrdes t r y k - o g toneforhold, 4. talens naturlige ophold (pauser)." Daß man mit den "positiven Tatsachen" in der grammatischen Analyse nicht auskommt, weist auch Bertelsen (1902, 90)nach: Grammatische Beziehungen werden oft nicht von bestimmten sprachlichen Kennzeichen begleitet. Wiwel selbst kann z.B. seine Gruppe "smäord" nur dadurch in Adverbien, Konjunktionen usw. unterteilen, indem er ihre Beziehungen zu anderen Wörtern untersucht. Dazu Bertelsen: "Forholdet til andre ord' hörer ikke til de for are og ®je fremtradende positive grammatiske kendsgerninger" (1902, 89).

14

die Wortstellung, sondern nur durch sein Verhalten zum geordneten

Satz charakterisiert werden kann, wie denn

die Beziehung

zwischen

seien und nicht die Art der

sprachlichen Elementen das

überüberhaupt

Entscheidende

"positiven Tatsachen" wie Wortstellung

und

Flexion.

Auf Grund

seiner Beziehung

der Nebensatz von Mikkelsen

zum übergeordneten

Satz wird

folgendermaßen definiert:

ningen kan nemlig altid opfattes

som et Saetningsled

"Bisaet-

i den

over-

ordnede Saetn ing " . * Diderichsens Versuch, beide Kriterien mit einander den und Nebensätze sowohl durch ihre Beziehung Satz - durch Unterordnung und "Einordnung" durch die Wortstellung

zum

übergeordneten

(vgl. 1.0) - als auch

zu charakterisieren,

führt zu Wider-

sprüchen, da es keine Wortstellung gibt, die alle von allen selbständigen

Nebensätze

Sätzen unterscheidet: Viele

- z.B. die nicht-negierten a_t-sätze - unterscheiden Satzgliedstellung

nicht von selbständigen

auf die schon Mikkelsen hingewiesen h a t . ^ des Fundamentfeldes "Hauptsatzes"

Nebensätze sich in ihrer

Sätzen, eine

in seiner Auseinandersetzung

Andererseits haben viele der von

angeführten Hauptsätze kein

zu verbin-

"Fundamentfeld", obwohl

Tatsache,

mit Wiwel Diderichsen Anwesenheit

für ihn eines der Hauptcharakteristika

(besser: selbständigen

Satzes)

ist.*

eines

7

Mit Recht weist Jespersen darauf hin, daß es keinen Sinn hat, von einem

"Hauptsatz"

zu sprechen. Der Hauptsatz enthält

nicht unbedingt den wichtigsten Gedanken, wie manche behaupten

nämlich

Grammatiken

(vgl. z.B. Det var fordi han var syg, wo die

Hauptaus-

sage im NS gegeben wird). Und formal läßt sich der Hauptsatz

nur

15 Mikkelsen (1902, 10). Auch nach Byskov (1910, 115) ist der NS "et udtryk i saetningsf orm . . . , der star som led i en anden saetning. " 16 "...det Kendemaerke , hvorved en Bisaetning skal skilies fra en Hovedsaetning, maa findes i alle Bisaetninger, men Forfatterens Kendemaerke, den forandrede Ordstilling, mangier i de Bisaetninger hvori der ikke findes et Saetningsled af ovennaevnte Art, f. eks. 'Jeg v e d , at han er syg'..."(MikkeIsen 1902, 7f.) 17 Vgl. das Schema in Diderichsen (1946, 162) und Diderichsens Feststellung (1946, 185): "...vi maa opstille to Hovedtyper af Ssetninger: Bisaetninger..., der mangier Fundamentfeit og har Ledstillingen s-a-v (a-s-v) i Neksusfelt, og Hovedsaetninger.. . , der har Fundamentfe It (selv om det ikke altid er u d f y l d t ) og Ledstillingen v-s-a (v-a-s) baade i Neksusfelt og Indholdsfelt."

15

als

das

bestimmen,

bleibt. (6)

Dieser

Hvad Was

jeg ich

was

Rest ikke

nach

ist kan

nicht

Aussonderung

oft

sehr

forstä,

kann

der

spärlich,

er,

at

verstehen,

blev

daß

P.

vred.

wurde

böse.

JesSL Als

"Hauptsatz"

allein

die

Sätzen, In

wobei

letztere

"selbständiger NS

ein

an

grammatisch

Sprache

Gehalt

ist,

Han

Nebensatz

und

zwar

wird, kann

wir

wer

was

weitere,

der

selbständigen (GS). in

Dabei

sich

wird,

unabhängig wo

CT&Ylg!

nur

ihm

vorher

durch

gesagt

er

ist

abhängigen 18

ersteren

sind:

Nicht-Nebensatz Satz,

ist

Satz

38

Sinnvoll

zu

der

von aber

mindestens

berücksichtigen,

abgeschlossen

daß

von

und

einen

vollständiger

det,

er

unabhängigen

nennen

anerkannt

sagt

Kopula

Bestandteil

einen

Satz

nicht

har

verständlich Ein

und

richtiger

nikativen

stets

die

von

"Gesamtsatz"

selbständiger

betreffenden

nes

nur

Jespersen

Satz"

enthält,

vgl.

hier

Gegenüberstellung

Anlehnung

einen daß

bleibt

zurück-

vgl.:

Peter

ist,

Nebensätze

ist

als

Sprechern

der

in

kommu-

seinem

geäußerten

Bezug

und

auf

Sätzen

Vorangegange-

hat.

untergeordnete

Nebensätze

enthalten.'^

1.1.1

At-Sätze

At-Sätze

können

als

Subjekt

und

Objekt

im

Gesamtsatz

fungieren.

18

" O g h v a d e n t e n u n d e r l e d d e n e e r i f o r m a f s a t n i n g e l l e r ej , h o r e r de m e d t i l s a t n i n g e n , og d e n n e b e s t ä e r da r e t t e l i g af alle de l e d , d e n t a l e n d e e l l e r s k r i v e n d e har föjet s a m m e n til et e n k e l t i s o l e r l i g t h e l e . V i f ä r ... b r u g f o r e n m o d s a t n i n g mellem uafhangige satninger, der efter omstandighederne kan i n d s l u t t e a n d r e , og a f h a n g i g e s a t n i n g e r , d e r er i n d e s l u t t e d e i e l l e r o p t a g n e s o m d e l e a f e n u a f h a n g i g saetning ;og s o m k o r t e r e ... n a v n e k ü n d e m a n v e l f o r e s l ä h e l s a t n i n g e r o g l e d s a t n i n g e r . " (Jespersen 1913, 39).

19

"Et led i en b i s a t n i n g kan l i g e l e d e s e r s t a t t e s m e d en b i s a t n i n g , f o r h v i l k e n d e n f o r s t e b i s a t n i n g a l t s ä k o m m e r t i l at o p t r a d e som h o v e d s a t n i n g ;dette kan g e n t a g e sig. En b i s a t n i n g , d e r er l e d i en s e l v s t a n d i g s a t n i n g , k a l d e s en b i s a t n i n g af lste o r d e n ; e n der er led i en b i s a t n i n g af lste o r d e n , er af 2den orden o.s.v. Der kan i skriftsproget godt traffes bis a t n i n g e r af 7de o r d e n og m ä s k e h a j e r e e n d n u ; i t a l e s p r o g e t benyttes i r e g e l e n ikke lange s a t n i n g s f o r b i n d e l s e r ..." (Byskov 1910 , 115f.) .

16

At

ist

- nach

Bedeutung, Satz Aa.

oder

Aa.

deren einen

Hansen

Hansen

- eine

Funktion

darin

Infinitiv

sagt

(1967

als

III,

Konjunktion besteht,

ohne

einen

substantivisch

zu

lexikalische (eingebetteten) charakterisieren.

461):

" A t er en l e d d a n n e r , h v i s h o v e d f u n k t i o n er at i n d l e d e e n s a t n i n g d e r d e r v e d s u b s t a n t i v e r e s , d v s . saettes i s t a n d t i l at gä i n d i s u b s t a n t i v e t s saetningsf u n k t i o n i en storsaetning, og at i n d l e d e en i n f i n i t i f d e r d e r v e d k a r a k t e r i s e r e s s o m s u b s t a n t i v i s k , ... m . h . t . f u n k t i o n og i n d h o l d v i s e r d e s ä m a n g e l i g h e d e r at d e r er g o d g r u n d t i l h e r a t t a l e o m s a m m e o r d . At_ e r i b e g g e a n v e n d e l s e r helt b l o t t e t for ( l e k s i k a l s k ) indhold ...De a n d r e i n d l e d e r e h a r v e d s i d e n af d e r e s s y n t a k t i s k e f u n k t i o n n o g e t d e r k a n k a l d e s b e t y d n i n g i d e t de g i v e r et fingerpeg m.h.t. leddets indhold."20 Es

folgen

(7)

Beispiele

für

at-Sätze

als

Subjekt:

A t h u n b l e v f o r e l s k e t i h a m v a r naesten e n S e l v f a l g e . Daß sie w u r d e v e r l i e b t in ihn, w a r f a s t e i n e S e l b s t verständlichkeit. JPJac.

(8)

At

Karin

er

kommet,

(9)

At

jeg

(10) (11)

A t d e t k a n ske, er u t r o l i g t . At de danske farvande fryser Daß die dänischen Fahrwasser manchmal.

(12)

At

Ellen

(13)

At

professor

rejser,

ikke

er

er

er

kommet, er

8

godt.

sikkert.

Malier

II.

HanS

undrer

meget

163

H a n S 187 til, sker somme tider. frieren zu, g e s c h i e h t mig.

streng,

fortaelles

af

og

til. Wie Subjekt

aus vor

den

Beispielen

allem

in

ersichtlich

Sätzen

mit

Kopula

ist,

stehen

at-Sätze

+ Prädikatsnomen

als

(vgl.

20 U n t e r " l e d d a n n e r " (Gliedbildner) faßt H a n s e n K o n j u n k t i o n e n u n d P r ä p o s i t i o n e n z u s a m m e n (1967 III, 2 9 1 ) . Der T e r m i n u s "indleder" (Einleiter) wird von Hansen nicht einheitlich v e r w e n d e t . Er b e z e i c h n e t s o w o h l e i n e U n t e r g r u p p e d e r " l e d d a n n e r e " - u n d s t e h t d a n n im G e g e n s a t z z u m " k o m b i n a t o r " (1967 I, 1 7 4 f . ) - a l s a u c h d a s g l e i c h e w i e "leddanner", was aus den B e z e i c h n u n g e n " s e l e k t i o n s d a n n e n d e indledere" (I, 1 7 5 ) u n d " k o m b i n e r e n d e i n d l e d e r e " (I, 1 7 7 ) h e r v o r g e h t .

17

(7) - (10)), mit unpersönlichen Verben Verben im Passiv

21

((11) und

(12)) und

(vgl. (13)).

Üblicher und natürlicher als die Anfangsstellung ist bei Subjektsätzen die Nachstellung mit gleichzeitiger Füllung der Anfangsposition durch das Pronomen det; (14)

Det er godt, at Karin er kommet.

(15)

Det blev betragtet som en stor ire for Farmen, at de Es wurde betrachtet als eine große Ehre für Farm-die, gamle Maends Dans skulde holdes der. KBF 291 daß der alten Männer Tanz sollte gehalten-werden da.

(16)

Det fortaelles af og til, at professor M. er meget streng,

(17)

Det er forstäeligt, at de studerende f0ler sig urimeligt Es ist verständlich, daß die Studierenden fühlen sich behandlet. ungerecht behandelt.

Pol 7

(18)

..det kan knap nok siges om dem, at de kan skrive.. ..es kann kaum wohl gesagt-werden von ihnen, daß sie können schreiben.. KBF 66

(19)

Det gar mig ondt , at jeg ikke har kunnet tage Afsked Es tut mir leid, daß ich nicht habe gekonnt nehmen med hende. . Abschied von ihr..

P 410

(20)

Det er synd, at Peter ikke er kommet. Es ist schade, daß P. nicht ist gekommen.

(21)

Det aergrede mig, at min kone havde hjerte til at le Es ärgerte mich, daß meine Frau hatte Herz (da)zu zu ad mig. lachen über mich.

TYS 41

In all diesen Fällen repräsentiert det den folgenden atSatz. Es kommt auch vor, daß ein vorangestellter at-Satz durch 21 Zur Charakterisierung der unpersönlichen Verben sagt Isa£enko (1962, 278): "Es gibt Verben, die kraft ihrer lexikalischen Bedeutung weder in der ersten noch in der zweiten Person verwendet werden können, z.B. regnen, schneien... Dies sind "unpersönliche Verben". Andererseits können viele Verben unpersönlich gebraucht werden, z.B. hier sitzt es sich bequem". In den Beispielen ist ske ein unpersönliches und undre (undrer mig) ein unpersönlich gebrauchtes Verb (vgl. (11) und (12)). Unpersönliche Verben, unpersönlich gebrauchte Verben und Konstruktionen aus Kopula und Adjektiv oder Substantiv, die abstraktes Subjekt oder Satzsubjekt zulassen (vgl. (7) (10)) werden hier unter dem Terminus "unpersönliche Konstruktion" zusammengefaßt.

18 ein f o l g e n d e s det wieder a u f g e n o m m e n w i r d , b e s o n d e r s gangssprache

(vgl.

(22ii)). Bei n a c h g e s t e l l t e m

in der U m g a n g s s p r a c h e ergeben (22)

sich vier

(i)

a_t auch w e g f a l l e n

At E l l e n kommer

til t i d e n , sker

S u b j e k t s a t z kann 22 (22iv)). So

aldrig.

til tiden, det sker

Det sker a l d r i g , at Ellen kommer

(iv) +Det sker a l d r i g , Ellen kommer Zuweilen

Um-

Möglichkeiten:

(ii) +At Ellen kommer (iii)

(vgl.

in der

fehlt det vor n a c h g e s t e l l t e m

til

til

aldrig. tilden.

tiden.

Subjekt-at-Satz

oder

der steht an Stelle von det; (23) Ej endomme1 ig t for de k i n e s i s k e F o r b r y d e l s e r er, at der E i g e n t ü m l i c h für die c h i n e s i s c h e n V e r b r e c h e n ist, daß gerne er m a n g e om et Drab. es g e w ö h n l i c h sind viele um einen T o t s c h l a g . (24)

J e n s . SN.

30

Rigtignok fortaslles d e r , at han har begyndt at holde til A l l e r d i n g s w i r d - e r z ä h l t es, daß er hat begonnen zu (sich) hos Svend 01 og Per Braendevin og det avrige u h y g g e l i g e halten auf bei Svend Bier und Per B r a n n t w e i n und der Seiskab . . . übrigen u n a n g e n e h m e n

In d i e s e n am

Sätzen

steht

Gesellschaft...

ein p r ä d i k a t i v e s A d j e k t i v

P 414 bzw. ein

Adverb

Satzanfang. Nach Aa. Hansen kommen at-Sätze

auch als P r ä d i k a t i v

(Prädi-

k a t s n o m e n ) vor. S ä m t l i c h e B e i s p i e l e , die er a n f ü h r t , sind 23 nachgestellte Subjektsätze, so z.B. (25) und (26): (25)

Hans eneste T r o s t v a r , at Bartholine var f r u g t s o m m e l i g . Sein einziger T r o s t w a r , daß B. war schwanger. JPJac.

(26)

aber

Det sflrgelige e r , at han ikke kan holde sig fra Das T r a u r i g e ist, daß er nicht kann halten sich Flasche-der.

II. 11

flasken. von

Han III, 463 Als Objekt v e r b e r , vgl. 22 Aa. Hansen talesprong

erscheinen (27) -

at-Sätze

nach Verben des Sagens

(30)), des Meines

(meningsverber,

(ytrings-

(31) -

(33)),

(1967 III, 462f.): "Indlederen kan u d e l a d e s i isaer i saetninger med det er - o . l . "

23 Aa. Hansen (1967 III, 463). Der von Hansen g e b r a u c h t e Ausdruck " sub j ektpraedikativ" b e d e u t e t , daß es sich um ein Präd i k a t i v zum S u b j e k t , nicht zum O b j e k t h a n d e l t . An andern Stellen g e b r a u c h t er statt "subjektpraedikativ" auch "pradikativ" (vgl. 1967 II, und III, 470: "... hvor ledsatningen er ... praed ikat iv" ) .

19

Verben

der

(38)),

Verben

wirkens etwas als (27)

Wahrnehmung des

(vgl.

nicht

"Verba

(verba

Wollens

(40)

und

(verba

(41)).

geschieht"). dicendi"

sentiendi,

»oluntatis,

Forhindre

Verben

des

(39))

bedeutet

Sagens

werden

(34)

und

-

des

Be-

"bewirken, im

daß

folgenden

bezeichnet.

H a n s i g e r , a t i n g e n t i n g k a n vaere vaerre . Er s a g t , d a ß n i c h t s k a n n s e i n s c h l i m m e r .

(28)

Forskraekket s t a m m e r h a n , at E r s c h r e c k t s t a m m e l t er, daß von dem (d.h.: d a r ü b e r ) .

(29)

Kamante

(30)

I et nyt In e i n e r

skriver,

at

han

er

hun sie

K

45

ikke ma v a r e ked af det. nicht soll sein traurig K 45

arbejdslps.

KBF

66

o p s i g t s v a e k k e n d e S k r i f t ... h a r h a n a a b e n t n e u e n a u f s e h e n e r r e g e n d e n S c h r i f t h a t er o f f e n

tilstaaet, zugegeben,

at hans forrige O p f a t t e l s e b e r o e d e paa en daß seine frühere Auffassung beruhte auf

Misforstaaelse. einem Mißverständnis. tror,

Peter

(32)

Vi tror ikke om dig, at du Wir glauben nicht von dir, gessen uns.

(33)

.. ..

sä m e n e r so m e i n t

at

Hans

P

(31)

man, man,

413

kommer. nogensinde kan glemme os. daß du jemals kannst verK B F 67

at h u n g o d t daß sie gut

kan komme til at feie k a n n k o m m e n (da)zu zu

noget indelukket. fühlen sich etwas eingeschlossen. (34)

sanseverber

Tb

sig

1

D e r er Es i s t

et P e r s p e k t i v i de B r e v e , jeg faar. Jeg f a l e r , eine P e r s p e k t i v e in d e n B r i e f e n , ich b e k o m m e . Ich

at der fühle,

er en M e d d e l e l s e daß es g i b t eine

tungt legen

i dem, som Mitteilung

paa Hjerte.. Absender-dem schwer

a u f (dem)

har ligget Afsenderen in i h n e n , die h a t g e H e r z (en) .

KBF

66

(35)

. . j e g k a n l u g t e a t d e r er S e l v t a j i V i l l a e n d e r . . . i c h k a n n r i e c h e n , d a ß es g i b t S i l b e r z e u g in V i l l a der dort. MAP 722

(36)

Han ser g o d t , Er s i e h t g u t ,

(37)

F o r F a n d e n M e n n e s k e r , h a r I i k k e laert s a a m e g e t , a t Zu T e u f e l - d e m , M e n s c h e n , h a b t ihr n i c h t g e l e r n t so v i e l , man daß

at h e n d e s s m i l i k k e er s a n d t . d a ß ihr L ä c h e l n n i c h t ist w a h r .

s v a r e r h a f l i g t p a a et man antwortet höflich

K

45

hafligt Spargsmaal? auf eine höfliche Frage? MAP

11

20 (38)

Jeg veed, at Vognen venter., Ich weiß, daß Wagen-der wartet..

(39)

..hans Efterladte havde tfnsket, at Begravelsen skulde ..seine Hinterbliebenen hatten gewünscht, daß Begräbnis-

P 409

foregaa i al Stilhed.. das sollte vor-sich-gehen in aller Stille.. P 410 (40)

Artikelen bevirkede, at han blev afskediget. Artikel-der bewirkte, daß er wurde entlassen.

(41)

Men det forhindrer ikke, at der er en Mangde Sstninger Aber das verhindert nicht, daß es gibt eine Menge Sätze af Formen Substantiv + er_ + Substantiv

Didf 205

...

von Form-der Substantiv + £r + Substantiv

...

BysG 133

Die gleiche Gruppe von Verben, die im Aktiv einen at-Satz als Objekt haben, kommen im Passiv mit Subjekt-at-Sätzen vor z.B.

(15) , (16) und

(vgl.

(18)) .

At-Sätze kommen auch im Anschluß an Verb + Präposition, also als Präpositionalobjekt, vor: (42)

Du mä sarge for, at det bliver klos op ad Martin. Du mußt sorgen (da)für, daß es wird nahe [auf] bei M. (det=das Grab) ^ hw

(43)

Pelle tvivlede fremdeles ikke om, at han var udset til P. zweifelte von-nun-an nicht an, daß er war ausersehen at udrette noget for de mange... für zu leisten etwas für die vielen...

MAP 724

Wie aus den Beispielen ersichtlich, steht im Dänischen auch dann eine einfache Präposition, wenn das Objekt ein Satz ist (for at/om at), während im Deutschen in solchen Fällen ein Pronominaladverb eintreten muß

(z.B. dafür daß).

sind im Dänischen durchaus vorhanden

Pronominaladverbien

(der for , derom usw.) , werden

aber zur Anknüpfung von Sätzen nicht gebraucht. Es wird kein Unterschied gemacht, ob das Präpositionalobjekt eine gewöhnliche NP

(mit N oder Pronomen als Kern) oder ein NS ist. In Objektsätzen 24 - auch bei Sätzen, die als Präpositionalobjekt stehen - wird

at häufig ausgelassen, allerdings nicht, wenn der Objektsatz in Spitzenstellung

steht:

24 Hier vor allem in der Umgangssprache, vgl. Aa. Hansen III, 466).

(1967

21 (44)

(i) (ii)

(Iii)

Jeg tror

ikke, han har gjort det.

At han har gjort d e t , *Han har gjort det,

tror

tror

jeg

jeg

Did

190

ikke.

ikke.

(45)

De v i l l e t r o h a n v a r b l e v e t g a l . S i e w ü r d e n g l a u b e n , er w a r g e w o r d e n

(46)

Sä s i g e r l e v e n : " T r o r d u , j e g k a n l e v e af d e n Da sagt L ö w e - d e r : "Glaubst du, ich kann leben von

H T 13 verrückt.

hundesde man byder os her?" T b 1 (aus e i n e m dem Hundefraß, m a n bietet uns hier?" (47) (48)

J e g s y n e s , d e t er Ich f i n d e , es ist +Jeg kan godt

Witz)

koldt. kalt.

forstä, du vil have orden

i det.

I c h k a n n g u t v e r s t e h e n , d u w i l l s t h a b e n O r d n u n g in HW (49)

+Du kan regne med,

jeg

skal gere mit

kann man

feststellen, daß

107

bedste. HW

Zusammenfassend

a_t d o r t

110 weggelassen

w e r d e n k a n n , wo die B e z i e h u n g des NS zum ü b e r g e o r d n e t e n 25 ohne Konjunktion deutlich erkennbar ist. Eine

im D ä n i s c h e n

sehr verbreitete

dem.

syntaktische

Satz

auch

Erscheinung 26

ist die

sogenannte

Diderichsen

"SaetningsklGvning"

so d e f i n i e r t w i r d :

"Naar

(Satzspaltung en St0rrelse

), d i e

sasrlig

von

efter-

25 " T o m t F o r b i n d e r f e l t f i n d e s i Bisaetninger , d e r s t a a r i et saerlig k l a r t e l l e r n p d v e n d i g t F o r h o l d t i l O v e r s a e t n i n g e n , n e m l i g d e l s i a t - S a e t n i n g e r , d e r - s t a a r s o m O b j e k t ... d e l s i bestemmende Relativsitninger" (Diderichsen 1946, 190). Aa. H a n s e n s a g t z u r A u s l a s s u n g v o n at_ ( 1 9 6 7 I I I , 4 7 0 ) : " D e n n e f i n d e r n o r m a l t i k k e s t e d h v o r l e d s a s t n i n g e n er s u b j e k t , praedikativ og a p p o s i t i o n og a l d r i g n ä r a t - s a e t n i n g e n s t ä r f a r s t i s t o r s a e t n i n g e n e l l e r ( e l l i p t i s k ) er b r u g t a l e n e . I de a v r i g e t i l f a l d e , a l t s a isaer h v o r s a t n i n g e r n e er O b j e k t og s t y r e l s e f o r p r a e p o s i t i o n , k a n at_ u d e l a d e s . En s t a t i s t i k v i s e r a t u d e l a d e l s e n i a l m . S k r i f t s p r o g i k k e er h y p p i g , m e n b l i v e r m e r e a l m i n d e l i g jo m e r e v i n a r m e r o s d e t t a l t e s p r o g , m e n s e l v d e r s y n e s d e n sjaslden at k o m m e o v e r 50% af tilfaeldene." 26 E n t s p r e c h e n d n e n n t m a n e i n e n so k o n s t r u i e r t e n S a t z "kl• N T>'! V V + V*

(N)

N!{

(T)

N

Sowohl die D - R e g e l n

(18) als auch die D - P S - R e g e l n

gänzt durch L e x i k o n r e g e l n , die hier als (vgl. Robinson

(20)

1970a,

(19) w e r d e n

(20) w i e d e r g e g e b e n

265): interrogativ}

V: { i n h e r i t , d e s p i s e , N: {people,

(d.h.

"Satztyp")

lose}

money}

Mit Hilfe der D- oder D - P S - R e g e l n und der L e x i k o n r e g e l n sich der

Satz people w h o

marker und D - P - m a r k e r den B a u m d i a g r a m m e n

inherit money despise

der PSG ähnlich

sind

D-P-marker

it a b l e i t e n .

(vgl. Robinson

D-marker

people people

(20) läßt

lassen sich als D i a g r a m m e d a r s t e l l e n ,

T

(22)

er-

wer-

Lexikonregeln T: { d e k l a r a t i v ,

(21)

fol-

D-PS-Regeln

(19)

den

(18) haben dann die

Gestalt:

(DEC) inherit money

(DEC)

Ddie

1970a,

266)

109 Robinsons Darstellung einer Dependenz-Basis der

generativen

Grammatik, auf der Transformationen aufbauen können, ist als erster Versuch in dieser Richtung begrüßenswert. Die Formalisierung der DG und D-PSG ist klar und gut durchdacht und gestattet die Anwendung von Transformationen

(vor allem auf eine durch

D-PS-Regeln erzeugte Basis). Robinsons Modell enthält jedoch einige Mängel: a)

Die von Tesniere - zu Recht - herausgestellte

Vormachtstel-

lung des Verbs, von dem alle Nominalphrasen regiert werden, ist zugunsten der alten Subjekt-Prädikat-Aufteilung

aufge-

geben worden. Allerdings wird der Satz nicht nur in diese beiden Elemente aufgeteilt, sondern in drei, da noch das (regierende) T-Element hinzukommt. b)

Im Gegensatz zu Fillmore, der - trotz der erwähnten Mängel in seinen "cases" - die Semantik des Verbs und der

Relation

zwischen Verb und Komplementen gründlich ausgearbeitet hat, kommt die Semantik bei Robinson praktisch nicht vor. c)

Das Lexikon ist - wohl infolge der Nichteinbeziehung der Semantik - von Robinson vernachlässigt worden. Es ist reduziert auf

(oder richtiger ersetzt durch) eine Menge

(vgl.

Lexikonregeln

(20)), die - wie die Lexikonregeln in Chomsky

1957 -

die lexikalischen Elemente nur aufzählen. d)

Das T-Element - so positiv seine Einführung als Anfangssymbol auch zu werten ist, da es im Gegensatz zu S ein terminales Element ist

(vgl.

(21) und

(22)) - dient zwei verschie-

denen Zwecken, die besser nicht in einem Element vereinigt werden sollten: Es ist Träger der Tempusmerkmale und gleichzeitig der

Satztypmerkmale.

Diese Mängel lassen sich jedoch relativ leicht korrigieren. Um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß Zahl und Art der NP in einem Satz von V abhängen, wird V allein zum abhängigen Glied von T gemacht. Alle N hängen von V ab. Im Lexikon - das man sich ungefähr so wie bei Fillmore denken muß und das später noch genauer beschrieben werden soll - müssen zu jedem V Angaben über Art und Zahl der Mitspieler gemacht werden, etwa in der Art von Filimores "frame features". Diese Angaben werden mit Hilfe von Merkmalen gemacht, wobei semantische und morphologische Merkmale den werden und bei den semantischen

inhärente und

unterschie-

kontextuelle

110 Merkmale. Die Mitspieler erscheinen als einfache N - nicht wie bei Fillmore als

(semantisch) unterschiedlich

Einheiten. Die spezifischen

gekennzeichnete

semantischen Relationen zwischen V

und N werden allein durch Merkmale dargestellt, und zwar durch köntextuelle semantische Merkmale des Verbs, die in Einklang mit bestimmten müssen.

inhärenten semantischen Merkmalen der Mitspieler

sein

(Vgl. 2.2.1) .

T wird allein als Tempus-Konstituente angesehen

(vgl. 2.3).

Die Satzart der O-Struktur wird grundsätzlich durch Merkmale des Verbs im übergeordneten Satz bestimmt, der, wie anschließend gezeigt werden soll, getilgt werden kann, wenn er der oberste in der Hierarchie ist. Eine Aufspaltung Cawley

1968, Fillmore

1968a) bzw. einen

1968) und irgendwelche Restelemente nicht

in eine "proposition"

(Mc-

"Satzkern"(Langenbruch

(wie M bei Fillmore) wird

vorgenommen.

Ross und Wunderlich haben darauf hingewiesen, daß viele sprachliche Erscheinungen - z.B. deiktische Pronomina und Imperative - nur mit Bezug auf ein Sprechmodell erklärt werden können, das einem geäußerten Satz übergeordnet ist. Dieses Modell wurde von Ross als performatives, von Wunderlich als prag43 matisches Modell beschrieben. in Ross' Analyse ist jeder Aussagesatz 44 eingebettet in einen Satz mit performativem Hauptverb. 42 Das in Fillmore 1968a eingeführte M-Element wurde zu so unterschiedlichen Elementen wie Negation, Modalität und Tempus expandiert. Inzwischen hat Fillmore dies M-Element wieder aufgegeben, (mündliche Mitteilung von Joseph Calbert) wie auch sein Artikel von 1971a zeigt, wo zwar noch die "proposition", aber kein M vorkommt. 43 Ross 1968, der Aufsatz, in dem das performative Modell beschrieben wird, wurde später, 1970, gedruckt. Hier wird nach der 1970-Fassung zitiert. Wunderlich, der sein pragmatisches Modell in Auseinandersetzung mit Ross' performativem Modell in seinem Artikel 1968b erörtert, beruft sich natürlich auf die 1968 in mimeographierter Form kursierende Fassung von Ross 1 Ar tike 1. 44 Ross dehnt seine Feststellungen auch auf Imperative und Fragesätze aus. Er erwähnt (1970, 223), daß Austin (1962, 32) recht hat, wenn er sagt, daß I order you to go und ftQ i alternative Strukturen sind, eine mit explizitem, die andere mit implizitem Performativ. Für Fragesätze macht er folgenden Vorschlag: "I suggest that this should be accounted for by deriving questions from deep structures whose two highest sentences are, roughly, I request of you that you tell me S', where S' eventually be-

111

Durch

"performative

deletion"

zu einem

unabhängigen

slumped"

entsteht durch

Ein a l t e r n a t i v e r slumped; Ross

Modell

Das p r a g m a t i s c h e

funktion ner) , d

als

situation

derlich

wäre

ist es d e n n auch/

Modell

( = Sprechzeit)

der

1968b,

das W u n d e r l i c h

vorzieht.

M o d e l l , das

ist m i t der

bei

fiußerungs-

und

1

(=Angesproche45 ( = Sprechort). Wie

('Angesprochenen) oder

feststellte,

auch die ganze

Bei der V e r b a l i s i e r u n g

wird d i e

d i c e n d i , d zum O b j e k t k o m p l e m e n t ,

Situationskonfiguration

einige

dem per f o r m a t i v e n .

(=Sprecher), y

Sprechsituation

verbalisieren.

prices

quotative

Er e r w ä h n t

ist ein a b s t r a k t e s

x

that

slumped.

stattgefunden.

M o d e l l : das

(1970, 2 5 3 f f . ) .

Satz

prices

Prices

I teil you deletion"

Modells gegenüber

für den V o k a t i v Teile

expr zu einem V e r b u m in d i e

"I teil y o u :

logische Formel dargestellt

( = dictum) , s 46 sich

TS

eingebettete

deletion"

zu seinem

expr und d e n A r g u m e n t e n

schon B o e d e r lassen

Modell

des p r a g m a t i s c h e n

Wunderlich

einer

"performative

erwähnt zwei Alternativen

Das p r a g m a t i s c h e

der v o r h e r

"performative

Oberflächen-Satz

und d a s p r a g m a t i s c h e

eine

Satz. A u s

hier hat k e i n e

Vorteile

wird

eingebettete

SprechRelation

"d ist

Struktur"

also

(Wun-

22) .

comes the m a i n c l a u s e of the q u e s t i o n " (1970, 263, A n m . 19). Ross v e r w e i s t auf sein und G. L a k o f f s noch n i c h t e r s c h i e n e n e s Buch " A b s t r a c t S y n t a x " , in dem d i e s e s P r o b l e m a u s f ü h r l i c h erörtert werden soll. 45 W u n d e r lieh (1968b,22) . Die O r t s v a r i a b l e 1 w i r d w e i t e r a u f g e s p l i t t e r t in 1 = 0 r t des S p r e c h e r s , l y = 0 r t des A n g e s p r o c h e n e n , l z = i r g e n d e i n a n d e r e r O r t . M e i n e r A n s i c h t nach g e h ö r t l z n i c h t zur S p r e c h s i t u a t i o n , s o n d e r n ist ein Teil von d (ein o r t , über d e n m a n s p r i c h t und der n i c h t m i t dem O r t , wo S p r e c h e r und A n g e s p r o c h e n e r s i n d , i d e n t i s c h i s t ) . 46 B o e d e r (1968a und b) s c h l ä g t " S p r e c h e r " und " V o k a t i v " als TSE l e m e n t e v o r , d e n n nur so k ö n n e n d i e P r o n o m i n a der e r s t e n und z w e i t e n P e r s o n e r k l ä r t w e r d e n , n ä m l i c h als P r o n o m i n a l i s i e r u n g e n auf G r u n d der I d e n t i t ä t s b e z i e h u n g e n m i t der S p r e c h e r b z w . V o k a t i v - K o n s t i t u e n t e . B i s h e r h a t t e man d i e P r o n o m i n a der 1. und 2. P e r s o n - a n d e r s als d i e der d r i t t e n P e r s o n - als f e r t i g e T S - K o n s t i t u e n t e n (alternativ zu N) e i n g e f ü h r t , was s o w o h l ihre P a r a l l e l i t ä t m i t dem P r o n o m e n der 3. P e r s o n als auch ihre I d e n t i t ä t m i t S p r e c h e r und A n g e s p r o c h e n e m v e r s c h l e i e r t (1968b, 244). " V o k a t i v " k a n n a l l e i n v e r b a l i s i e r t werden, "Sprecher" nicht.

112

Wunderlich schlägt vor, "die pragmatische Metasprache so zu formalisieren, daß sie einfach als Erweiterung des schon bestehenden syntaktisch-semantischen Apparats zur Beschreibung

von

Sätzen angesehen werden kann. Erst dann ist 'Verbalisierung ' tatsächlich als Abbildung

(Kopierung) pragmatischer

auf die Tiefenstrukturen von Sätzen zu verstehen"

Strukturen

(1968b, 23).

Während Ross also ein performatives Modell als Teil der TS vorschlägt, das getilgt werden kann, beschreibt Wunderlich ein abstraktes pragmatisches

System, das verbalisiert und dadurch

Teil der TS werden kann. Hier wird mit Ross angenommen, daß ein regierender

perfor-

mativer Satz in der TS aller Sätze vorhanden ist, der in der OS als Ich sage dir, daß... bzw. Ich frage dich, ob... oder Ich befehle dir, daß... auftreten kann. Unterschiede gegenüber

Ross'

Vorschlag bestehen darin, daß der performative Satz in der TS als Dependenz-Relation gedacht wird und daß er nicht als Einheit, die sich in Segmente gliedern läßt

(wie alle andern Sätze) ,

aufzufassen ist. Nur beim Vokativ läßt sich - nach Boeder

1968b -

Segmentcharakter nachweisen, denn er kann ohne weiteres als Segment auftreten, wobei seine Position variabel ist: Fritz, komm mal her - Komm mal her, Fritz; In Sätzen wie Fritz, du bist dumm treten sowohl der Vokativ als auch ein Subjekt auf, das wegen seiner Identität mit dem Vokativ in der zweiten Person (vgl. Anm. 46). Ähnliches ist z.B. bei der

steht,

Sprecherkonstituente

nicht möglich; in ich, Fritz Müller, erkläre hiermit., hat Fritz Müller den Status einer Apposition, ist also - nach Mötsch als reduzierte Form eines nicht-restriktiven

1965 -

Relativsatzes auf-

zufassen . Es wird angenommen, daß die als Mitspieler von V auftretenden N 47 Hier werden nur N und T als Mitspieler von V behandelt. Außerdem kommt noch A(djektiv) als möglicher Mitspieler in Frage. Man vergleiche engl. She looks good , the meal tastes nice, dän. opfgr dig ordentlig und han kgrer hurtigt. Im letzten Fall handelt es sich um ein vom Adjektiv abgeleitetes Adverb (wie im entsprechenden deutschen Satz Er fährt schnell), das aber auch als Adjektiv in der neutralen Form interpretiert werden könnte (im Dänischen enden neutrale Adjektive und AdjektivAdverbien auf -t). Im Dänischen wie im Deutschen ist die Grenze zwischen Adjektiv und Adverb fließend. In Fällen wie Per kom syg hjem ist das Adjektiv nicht Mitspieler, sondern freie Angabe, die auf eine Einbettung zurückgeführt werden könnte (Per - Per syg - kom hjem).

47

11 3 rechts von V stehen.

48

V umfaßt in der TS nicht nur die reinen

Verben, sondern auch Adjektive und Substantive in prädikativer 49 Funktion,

bei denen dann später eine Kopula eingeführt werden

muß, falls der Satz nicht eine Nominalisierungs- oder Attribuierungs-Transformation durchläuft, wobei das Transform bleibt.

kopulalos

50

Die Frage, wie die freien Angaben generiert werden ist für die Untersuchung nicht relevant, dazu ziemlich

sollen, komplex

und kann daher in diesem Rahmen nicht erörtert werden. Artikel und Präpositionen werden nicht als Bestandteile der TS, sondern als OS-Elemente angesehen, die aus besonderen Merkmalen von N und V durch Segmentbildungs-Transformationen stehen.^

ent-

Ähnlich werden Auxi1iarverben nicht als Aux-Konsti-

48 Es handelt sich hier - ebenso wie bei Fillmore 1968a und 1970 um eine willkürliche Entscheidung, die mit Rücksicht auf die Anwendbarkeit der Transformationen getroffen wurde. An sich wäre eine TS ohne Ordnung denkbar. Sanders (1970, 9) zeigt, "that the only order of constituents which is grammatically significant is their surface order". Auch Boeder (1971, 22) führt Reihenfolgebeziehungen erst durch Transformationen ein. Fillmore sagt zwar (1968a, 2): "Questions of linear order are left untouched, or at least unresolved", nimmt aber doch, wie seine Baumdiagramme zeigen, eine ganz bestimmte Ordnung an. 49 Bach (1968, 114-15) führt mehrere Gründe an, warum man in der TS keinen Unterschied zwischen Verben, Adjektiven und Substantiven machen kann und faßt sie als "contentives" zusammen. Fillmore 1968a faßt Verben und Adjektive als V zusammen, rechnet aber nur eine beschränkte Anzahl Substantive dazu: "Some nouns that appear in predicate position are restricted in their occurrence elsewhere. It might be possible to treat these nouns as, on one level, V's which are restricted to the form A. Examples are words like idiot, bastard, and fool" (1968a, 84) . In Sätzen wie That boy is my nephew kann er das Prädikat nicht erklären und ist in vielen Fällen gezwungen, ein "empty verb" anzunehmen (p.44). Der deutsche Satz Ich habe Hunger müßte nach Fillmore mit einem leeren Verb erzeugt werden. Daß Hunger in Wirklichkeit ein TS-Prädikat ist, zeigt die alternative Realisierung Ich bin hungrig. Inzwischen (vgl. 1971a, 37) nimmt Fillmore jedoch einen "predicator" als "propositional core of a simple sentence" an, der ein Verb, Adjektiv oder Substantiv sein kann. 50 Daß die Kopula nicht eine Konstituente der TS ist, wurde von Bach 1967 überzeugend nachgewiesen. Die Kopula wird nach Bach nur dann eingesetzt, wenn A oder N Prädikate eines S sind, der nicht (z.B. durch "equi-NP deletion") reduziert wurde. 51 Präpositionen werden von Rosenbaum 1968 durch SegmentbildungsTransformationen eingeführt, Artikel und andere Pronomina auf gleiche Weise von Postal 1966 und Vater 1970a. Boeder führt sogar N durch Segmentbildungs-Transformationen aus Merkmalen von V ein (vgl. 1971, 20).

114

tuente in der TS wie bei Chomsky

1965 und Fillmore

1968 einge-

führt, sondern durch Segmentbildungs-Transformationen in T gebildet. Die in Ross

auf Grund

besonderer

Bedingungen

Cawleyl971

vorgeschlagene Ableitung der Auxiliarverben

eines höheren Satzes läßt kaum die Integrierung Plusquamperfekt

in ein einheitliches

System

1969 und Mcvon Verben

von Perfekt und

zu und wird daher hier

nicht befürwortet. Aber alle mit Tempus und Auxiliarverben sammenhängenden

zu-

Probleme können hier nur am Rande behandelt

wer-

den . "Reine Adverbien" Adverbiale"

können teils als Pro-Formen

"normale

(mit N als Kern und einer Präposition) oder als V

in der TS - ähnlich wie Adjektive erklärt werden; zu den der

für

(dort), derpa

und ein Teil der Substantive -

"Pro-Adverbialen"

(darauf) und derinde

gehören z.B. her

(darin), zu den

(hier) ,

"prä-

dikativen Adverbien" (oben) , inde

(die in der TS als V auftreten) gehören 52 (innen) , ind (hinein,) , ud^ (hinaus) u.a.

Nach all den erörterten Modifikationen und den Feststellungen der Mitspieler

an Robinsons

über Charakter und formale

oppe

Modell

Eigenschaften

kann nun gezeigt werden, wie man sich die D-Regeln

bzw. D-PS-Regeln und die Ableitung

eines D-markers bzw. D-PS-

markers mit Hilfe dieser Regeln denken muß. 52 Dieser Vorschlag ist in Übereinstimmung mit Renate Steinitz' Auffassung: "Wir wollen versuchen, das Prinzip, Pronomina als Grenzfälle von Nomina anzusehen, auch auf Einheiten anzuwenden, die unter die Bezeichnung "Pro-Adverbiale" fallen. Damit ist ein Teil von dem ausgewählt, was in der traditionellen Grammatik unter der Rubrik "Reine Adverbien" vermerkt wird. Die Pro-Adverbiale genügen anderen syntaktischen Bedingungen als die übrigen reinen Adverbien. Es handelt sich um Einheiten wie dort, hier , dor th in, . ..da , dann , damals" (1969, 148). Über die hier "prädikative Adverbien" genannten Einheiten sagt R.Steinitz - die den Ausdruck "reine Adverbien" als Verlegenheitsterminus beibehält - daß sie relationalen Charakter haben und eine Zusatzinformation liefern (1969, 156). All das spricht dafür, daß diese Adverbien eher adjektivischen (oder zum mindesten prädikativen) Charakter haben, sich also aus V ableiten lassen. Vgl. Das Buch ist oben. Dafür spricht auch die Verbindung mit der Kopula und die Tatsache, daß diese "Adverbien" Gegensatzpaare bilden wie z.B. oben - unten, links - rechts u.a. (vgl. Steinitz 1969, 155) , genau wie Adjektive (gut - böse, groß - klein ) . Die Schlußfolgerung, daß Adverbien wie oben adjektivischen Charakter haben, wurde von R. Steinitz nicht gezogen. Pro-Adverbiale werden genau so wie z.B. personale und demonstrative Pronomina durch eine Transformation erzeugt, die vorerwähnte N durch eine Pro-Form ersetzt (vgl. Vater 1968).

115 Im Lexikon wird bei jedem V a n g e g e b e n , wie viele N von abhängen. dieser

Regiert V einen

(eingebetteten)

S a t z , dann

als T unter den M i t s p i e l e r n von V. N und V haben

und k o n t e x t u e l l e

folgende D- und

D -Regeln

(23) (i) (ii)

T

(*V)

(iiil)

V

D -PS- Regeln

(i) (ii)

ttTtt T

1

V

(*)

(iiil)

V

V

(ii i 2 ) V

(* N)

(iii2)

V

V

N

(ii i 3)

(* N N)

(i i i 3 ) V

V

N N

V

angegeben

D-PS-Regeln:

(23 ' )

(T)

"

inhärente

M e r k m a l e , die aber hier noch nicht m i t

sind. Es gibt i n s g e s a m t

ihm

erscheint

( iii4 ) V

(" N N N)

(ii i 4)

V

V

N N N

(iii 5)

V

(* N N N N)

(iii5)

V

V

N N N N

(ii i 6)

V

(ii i 6)

V

V

ttTtt

(iiil)

V

(* T) (ft T T)

V

ttTtt #T#

(ii i 8)

V

(* N T)

(iü8)

V

V

N ttTtt

•+

(iii7) V -y

(ii i9)

V

(* N N T)

(ii i9)

V

V

N N ttTtt

(iiilO)

V

(" N N N T)

(iiilO)

V

V

N N N ttTtt

(iiill)

V

(" N T T)

(iiill)

V

V

NttTttttTtt

(" N N T T)

( i i i 1 2 )V

V

N NttTttttTtt

(iv)

N

( i i i 1 2 )V (iv)

(*)

N

N

Bei diesen

Regeln wird davon a u s g e g a n g e n , daß nicht mehr als

Mitspieler

von V v o r k o m m e n

(da nicht mehr als zwei spieler

erscheinen),

für die D e p e n d e n z e n Ob die

sätzliche riable

Satzeinbettungen

(iiil) von V

e i n z e l n e n Regeln

b l e i b t vorläufig

und daß nur zwei davon T sein

in

für M i t s p i e l e r .

Aber das ist eine rein

Mit-

(23')).

werden

können,

Zum m i n d e s t e n b r a u c h t e man

für D - R e g e l n und D - P S - R e g e l n

sowie

zuVa-

formale F r a g e , die

Dependenzen bzw. Expansionen

ist. Die Notierung

als

Regeln

von V in

(iii) z u s a m m e n g e f a ß t

für die hier d a r g e s t e l l t e n relevant

Verb

(iiil2) sind a l t e r n a t i v e

(bzw. die Expansion

unentschieden.

Konventionen

bei einem

vier

dürfen

nicht

der D - P S - R e g e l n e n t s p r i c h t der

von

Robinson. Regeln Elemente

(i) und in jedem

regierendes

obligatorische

Satz sind. Die E n t s c h e i d u n g , T als

Element

1970a ü b e r n o m m e n . Gründe

(ii) gelten a l l g e m e i n , da T und V eines

Sie

Satzes a n z u s e h e n , wurde von

ist a r b i t r ä r , denn es ließen

für V als o b e r s t e s

Glied

finden:

oberstes Robinson

sich

ebenso

Sowohl V als auch T m ü s s e n

116

als notwendige Elemente der TS eines jeden Satzes werden.

Regel

angenommen

(iv) ist anwendbar, sobald in einer der Regeln

(iii) N als abhängiges Glied von V gewählt wurde. Der performative Satz, der als oberster

(regierender)

Satz

in jeder Äußerung angenommen wird, läßt sich mit Hilfe der Regeln

(i), (ii),

(iii9) und

(iv) ableiten. Von den durch

(iii9)

gewählten Mitspielern gibt ein N den Sprecher, ein N den Angeredeten und T den geäußerten Satz an, wobei kontextuelle Merkmale

von V und inhärente Merkmale von N die beiden N als Spre-

cher bzw. Angeredeten identifizieren

(vgl. 2.2.1).

Für den Satz Ole gav Kirsten bogen

(Ole gab Kirsten das Buch)

müssen - außer den Regeln für den regierenden performativen Satz noch Regeln

(ii),

(iii4) und

(iv) angewandt werden,

mals, da drei N auftreten. Es ergibt sich Ableitung in

(25) als Baumdiagram dargestellt 54 (24) D-Ableitung (i) (ii)

(iv) mehr(24), die

ist.

*(T) * (T (T* V) )

53 Ähnlich verfährt A. Menk (Meyer-Ingwersen) 1969, die, angeregt von Rosenbaum 1968, den Satz mit Hilfe einer PS-Regel in die Konstituenten T, Satzkern und (fakultatives) Adverb zerlegt (1969, 21). "Satzkern" wird definiert als "der gesamte Rektionsbereich des Prädikats einschließlich des Subjekts. Es ist dies der Bereich der Tesniöreschen Valenzen" (1969, 22). Der Konstituente T wird - wie bei Robinson - "alle die grammatische Information zugeordnet, die in der transformational istisehen Literatur mit wechselnder Verteilung von den Knoten Aux (iliar) und Initialelement dominiert wird. Es handelt sich dabei um funktionale Kategorien, die in den untersuchten Sprachen größtenteils nicht durch selbständige Wortstämme,sondern durch Affixe ausgedrückt werden." (1969, 23f.). Obwohl Menk nicht mit D-, sondern mit PS-Regeln arbeitet, ergibt sich insofern eine Parallele zu der hier gegebenen Darstellung, als sie T und Satzkern als zwei klar abgrenzbare Bereiche ansieht, T also nicht als Teil des Satzkerns behandelt. 54 Vgl. Robinson (1970a, 275) : "Dependency structures are generated by starting with an initial symbol given by a rule of the form '•A. The rules are searched to locate one which assigns dependents to A. If a rule of the form A(") is applied, no dependents are assigned to A and the process is complete. Otherwise each dependent introduced by application of a rule has a rule applied to it. If the rule is of the form A f'! B) , then (A* B) is inserted in the parenthesized string *A, giving * (A (A* B) ). Assume one rule assigning dependents to B is B (ic B C) . Applying it, we insert (B" B C) , obtaining * (A (A* B(B* B C)))." Robinson vermerkt in Anmerkung 11:"The notation is redundant, but usefully so", gibt aber auch eine abgekürzte Alternative an.

117

(iii) (iv) (v)

it

(T (T* V (V*

N N T) ) )

*(T(T*V(V* 1 2 3

N(N ! ' ! )N 4 4

Ä

N (N*)N(N*) T 4 4 4 4

(T(T*V(V* 1 2 3

T))) 321 ))) 321

(vi)

*(T(T* 1 2

V (V* N (N*) N (N*) T (T'! 3 4 4 4 4 4

(vii)

*(T(T* 1 2

v (V* N ( N " ) 3 4 4

(viii)

*(T(T*'V(V* 1 2 3

N (N'"') T(T sl! V (V* N N 4 4 4 5

*(T(T* 1 2

v (V* N ( N * ) 3 4 4

(X)

*(T(T* 1 2

V(V!'! N (Ns'e) N ( N ) T ( T " 3 4 4 4 4 4

Zahlen

könnten

geben

durch

Rang

wird

nach

Stern

versehenen

Robinson Symbole

NN))))) 54321

N (N* ) T (T!'! V (V>'! N (N55) N(N'"!) 4 4 4 5 6 6 6 6

der

Klammer

Kategorien-Angaben

gramm

(25)

den

N))))) 54321

N (Ns*4) N ( N ) T (T* V (V' N ( N * ) 6 6 4 4 4 4 4 5

(ix)

Die

V)))) 4321

V(V* 5 in

ersetzt

gebildet,

indem

N))))) 54321

N ( N i ! ) N ( N " ) N (N* ) ) ) ) ) ) 6 6 6 6 6 654321

der

Hierarchie

werden.^^ man

die

Das

nicht

an;

sie

D-Diamit

einem

wegläßt.

D-Diagramm

55

" L a b e l s for the p a r e n t h e s e s in the l a s t l i n e c a n be s u p p l i e d f r o m t h e c a t e g o r y of t h e s o l e i t e m w i t h i n e a c h p a i r t h a t is n o t c o n t a i n e d in a d e e p e r p a i r " ( R o b i n s o n 1 9 7 0 a , 2 7 6 , A n m . 11).

56

" O r 2 7 (= e i n S t r u k t u r - m a r k e r , H . V . ) c a n b e r e a d a s a d e p e n d e n c y s t r u c t u r e by i n t e r p r e t i n g the n o n - s t a r r e d s y m b o l s as r e d u n d a n t l a b e l s for the p a r e n t h e s e s they p r e c e d e , n a m i n g the c a t e g o r y of the o c c u r r e n c e that g o v e r n s all the d e p e n d e n t s e n c l o s e d in t h e f o l l o w i n g p a r e n t h e s e s . The p o s i t i o n of the g o v e r n i n g o c c u r r e n c e is t h a t o f t h e s t a r r e d c a t e g o r y n o t e n c l o s e d in d e e p e r p a r e n t h e s e s " ( R o b i n s o n 1 9 7 0 a , 2 7 6 ) .

118 Die Endelemente wurden eingeklammert, wo sie nicht Lexeme, sondern abstrakte Einheiten darstellen mente des performativen

(das gilt z.B. für alle Ele-

Satzes).

Bei Anwendung der D-PS-Regeln ergibt sich Ableitung entsprechendem Diagramm

(26) mit

(27).

D-•PS -Able i tung

(26) (i)

#

(ü) (iii) (iv) (v) (vi) (v i i) (viii) (ix) ( X )

# # # # # #

T

%

T- V % •ps'i V" N N % T % # T* V A N* N # T # # T '••• V* N* N* # T # # T * Vit N* N* # T* V # # T" v* N" N* # T* V" N N N

##

T" V* N* N" # T" V* N* N N ft # ! ttTi: v* N" N" # T" V>' N* Ni! N # #

# T*

yic

N* N'e # T" V" N*

N

!'C

N* # #

Die D-PS-Ableitung sieht auf den ersten Blick einfacher aus als die D-Ableitung, aber man darf nicht übersehen, daß

innerhalb

der D-Ableitung in jeder Reihe die Dependenz— (=Dominanz—)Verhältnisse sichtbar sind, während das bei der D-PS-Ableitung

nicht

der Fall ist. Allein durch das Satzgrenzzeichen wird Dominanz angezeigt; bei den einzelnen Phrasen innerhalb des Satzes wird jedoch nicht klar, was woraus abgeleitet ist niert wird). (27)

D-PS-Diagramm

(bzw. was wovon domi-

119 Im D-PS-marker sind die "unbesternten"

(d.h.

nicht-terminalen)

Kategorien notwendige Bestandteile der Struktur und müssen auch

im Diagramm

2.2

Merkmale

2.2.1 Semantische Die D-Regeln leitung

daher

erscheinen.

Merkmale

(23) bzw. die D-PS-Regeln

syntaktischer Grundstrukturen.

(23') gestatten die AbNach diesen Regeln

kommt

ein Satz durch die Dependenz zwischen einer Kategorie T und

einer

Kategorie V zustande, wobei für V so viele Dependenten

gewählt

werden

Lexikon

(nach einer der Regeln

(23iiil - iiil2)),wie im

für das betreffende V angegeben

ist. Nach diesen Regeln wird

dem V die richtige Anzahl Mitspieler für jeden Mitspieler

zugeteilt und es wird

entschieden, ob es sich um N oder T han-

delt. Das ist aber nicht genug. Will man das Zustandekommen Sätzen wie

(28),

je-

auch

(29) und

(30) vermeiden, dann braucht man

sätzliche Angaben über die Art der Mitspieler, oder zum ten die Art von N, die für ein bestimmtes Verb gewählt

von zu-

mindeswerden

dürfen.7 (28)

"Bryd ikke händklaeden! Zerbrich nicht Handtuch-das!

(29)

*Har du spist hele skabet? Hast du gegessen ganzen Schrank-den?

(30)

'"'Jeg läser en paen fleeskesteg. Ich lese einen schönen Schweinebraten.

Diese Angaben werden in der neueren Linguistik

im allgemeinen

in

57 Hier wird angenommen, daß die Semantik eines Satz-Komplements von Merkmalen des regierenden Verbs abhängt. Diese Ansicht unterscheidet sich von der These P. und C. Kiparskys (vgl. 1970, 172): "We account for the selection of complement types quite naturally by our proposal that there are several meaningful base structures, whose choice is in large part predictable from the meaning of each predicate". Nach der hier vertretenen Auffassung unterscheiden sich die Komplemente zwar auch semantisch und diese Unterschiede sind auch voraussagbar, aber voraussagbar allein auf Grund der semantischen Merkmale des Verbs, die für das Komplement nur eine bestimmte semantische Interpretation - von mehreren möglichen, die das Satzkomplement an sich hat - zulassen.

120 Form semantischer Merkmale gemacht/

wenn man von Filimores An-

satz absieht, wo zwischen verschiedenen semantischen

Kategorien

unterschieden wird. Fillmore ist allerdings nicht in der Lage, alle notwendigen semantischen Unterscheidungen durch diese Kategorien

(seine "cases") anzuzeigen

(vgl. 2.0).

Bierwisch nennt die Prinzipien, die einer semantischen Analyse zugrundeliegen

(1970, 27):

"The semantic analysis of natural languages rests crucially on at least the following two assumptions: (i) the meaning of a given sentence can be accounted for on the basis of the words, or, more precisely, the dictionary entries of which it consists, and the syntactic relations connecting these items; (ii) the meanings of dictionary entries are not unanalyzable wholes, but can be decomposed into elementary semantic components. These two assumptions are, of course, closely related to each other." Die Lexikoneinheiten müssen semantische Merkmale enthalten, die die Verbindbarkeit mit anderen Einheiten gestatten oder verbieten. Ein Verb wie bryde der als Agens fungiert

'zerbrechen' muß einen Mitspieler haben, (derjenige, der etwas zerbricht) und ei-

nen, der das Objekt bezeichnet

(das, was zerbrochen wird). Beim

zweiten Mitspieler muß außerdem angegeben werden, daß es sich um ein starres Objekt handelt, so daß Sätze wie

(28) unzulässig 59 sind auf Grund der Wahl eines nicht-zutreffenden Mitspielers.

Daraus ergibt sich, daß zwei Arten von semantischen

Merkmalen

notwendig unterschieden werden müssen: solche, die eine Eigen58 Es werden keine syntaktischen Merkmale als besondere Merkmalgruppe angenommen. Syntaktische Merkmale (im Sinne Chomskys) sind nichts anderes als semantische Merkmale, die syntaktische Entscheidungen beeinflussen. Chomsky weist mehrfach auf Schwierigkeiten der Abgrenzung von semantischen und syntaktischen Merkmalen hin. So sagt er über syntaktische Merkmale (1965 ,75) : "...it is not obvious to what extent this information should be provided by the syntactic component at all" und über seletotionale Merkmale (1965 , 153): "One might propose... that selectional rules be dropped from the syntax and that their function be taken over by the semantic component" und über die Schwierigkeit der Abgrenzung von Syntax und Semantik im allgemeinen (1965, 163) : "...any attempt to delimit the boundaries of these domains must certainly be quite tentative". Bechert faßt syntaktische und semantische Merkmale als "semantosyntaktisehe Merkmale" zusammen (1971, 29). 59 "The word break can be appropriately used only with an object that is "rigid" in some of its dimensions..." (Fillmore 1970, 130) .

121

schaft der Kategorie selbst anzeigen

(wie "starr" bei allen N,

die dies Merkmal haben), und solche, die bei einer Kategorie bestimmte Merkmale anderer Kategorien anzeigen, mit denen sich die betreffende Kategorie verbindet. Die ersteren werden - nach Chomsky 1965 - "inhärente", die letzteren "kontextuelle"

Merkmale

genannt. Nach den gegebenen D- bzw. D-PS-Regeln wird erst V gewählt, dann werden in Abhängigkeit vom gewählten V ein oder mehrere N gewählt. Das heißt, daß V die Kategorie ist, bei der (außer den inhärenten Merkmalen) kontextuelle Merkmale werden müssen. Da die Kategorie N in der TS keine Glieder hat - Determinantien entstehen durch

angezeigt

abhängigen

Segmentbildungs-

transformationen, Attribute durch Umwandlung von Relativsätzen oder auf andere Weise

hat sie nur inhärente, keine kontex-

tuellen Merkmale. Bei den kontextuellen Merkmalen lassen sich wiederum Untergruppen unterscheiden, die Chomsky

(1965, 113ff.)

subcategorization features" und "selectional features"

zwei "strict 60 nennt.

Die erste Gruppe von Merkmalen gibt die Kategorien der Umgebung an, die von einer Lexikoneinheit gefordert werden. Da diese Merkmale als Angaben über die Valenz von V interpretiert werden können (sie geben an, mit wievielen N und/oder T sich ein V verbindet) , werden sie hier "Valenzmerkmale"

genannt.

Die zweite Merkmalgruppe gibt an, welche Merkmale in den von einer Lexikoneinheit geforderten Kategorien notwendigerweise handen sein müssen. Diese Merkmale werden hier male" genannt. Die Sätze

(28) bis

(30) illustrieren Verstöße

gegen Ergänzungsmerkmale: Es wurden zwar die richtigen rien

vor-

"ErgänzungsmerkKatego-

(nämlich N, nicht T) in richtiger Anzahl gewählt, aber

nicht mit den richtigen Merkmalen. 60 Diese beiden Unterarten von kontextuellen Merkmalen werden von Chomsky folgendermaßen charakterisiert: "Among the context-sensitive subcategorization rules we have...distinguished two important subtypes, namely strict subcategorization rules..., which subcategorize a lexical category in terms of the frame of category symbols in which it appears, and selectional rules..., which subcategorize a lexical category in terms of syntactic features that appear in specified positions in the sentence" (1965, 113). Merkmale, die durch "strict subcategorization rules" eingeführt werden, dominieren Merkmale, die durch "selectional rules" eingeführt werden (1965, 153) was zur Folge hat, daß Verletzungen der ersteren Regelart größere Abweichungen von der Grammatizität hervorrufen als Verletzungen der letzteren Regelart (1965 , Kap.4, §1. 1) .

122

Um abweichende Valenzmerkmale

(die dann eine unrichtige Va-

lenz herstellen), handelt es sich in den Sätzen (31)

*01e sagde. Ole sagte.

(32)

i!

(33)

(31) bis

(33).

Er ik sov huset. Erik schlief Haus-das.

'"'Marie lignede Kirsten til Paul. Marie ähnelte Kirsten zu Paul.

Fillmore faßt in seinen Rahmenmerkmalen Informationen

("frame features") die

zusammen, die bei Chomsky auf die beiden ver-

schiedenen Arten von kontextuellen Merkmalen aufgeteilt sind. Seine "cases" stellen ja "labeled relations" dar, d.h. es sind Kategorien, die gleichzeitig durch semantische Merkmale unterschieden sind. In Wirklichkeit gibt es aber natürlich viel mehr semantische Unterscheidungen, als sie in Filimores "cases" zum Ausdruck kommen. Er müßte also eigentlich eine ganze Reihe von Merkmalen, die nicht den Status von cases haben, gesondert als eine zweite Gruppe k o n t e x t u e H e r Merkmale beschreiben, genau wie Chomsky das mit seinen selektionalen Merkmalen tut.^* Es ist zu beachten, daß Chomsky und Fillmore das Verb zu62

letzt einsetzen,

während hier,wie bereits erwähnt, der umge-

kehrte Weg gegangen wird

(der einzig mögliche Weg bei Anwendung

der Valenztheorie): Erst wird ein bestimmtes V aus dem Lexikon geholt, dann werden seine - im Lexikon spezifizierten - Mitspieler durch Lexikoneinheiten

ersetzt.

Aus der Fülle der möglichen semantischen Merkmale werden hier nur diejenigen inhärenten und kontextuellen Merkmale die für die Ableitung von Subjekt- und Objektsätzen

aufgeführt, relevant

s ind. 61 Vgl. z.B. Filimores Merkmale "physical object", "rigid" und "location", deren Anwesenheit in den "cases" von hit und break erforderlich ist (Fillmore 1970, 128 und 130); vgl. auch Fillmore 1968b, 381. 62 "The problem is that an occurrence of the category symbol V can be replaced by a complex symbol containing the feature [+Transitive] just in case it is in the environment NP" (Chomsky 1965 90). "In lexical entries for verbs, abbreviated statements called 'frame features' will indicate the set of 'case frames' into which the given verbs may be inserted" (Fillmore 1968a, 27) .

123

2.2.1.1

Inhärente

Merkmale

V wird zunächst auf Grund des Merkmals

"Beweg (ung)" in zwei

Unterklassen zerlegt. Verben mit dem Merkmal tische Verben. Die Bewegungsverben

[ - B e w e g ] sind

(mit [+Beweg]) können

tivitäts- und Nicht-Aktivitäts-Verben

([+Akt]) zerlegt

sta-

in Ak-

werden.

Hier besteht ein Unterschied gegenüber Fillmore und Lakoff, die 63 nicht-statische Verben mit Aktivitätsverben gleichsetzen. Es scheint notwendig und

zu sein, einen Unterschied

zwischen

[+Beweg]

[+Akt] zu machen, weil es Verben gibt wie engl, to

dt. schweben, dän. flyde und svaave, die eine Bewegung

float, bezeichnen,

die von keinem Agens ausgelöst ist und die folglich nicht als Aktivitätsverben

(Handlungsverben) bezeichnet werden

Es gibt Verben, die sowohl eine Handlung

können.

(mit Agens) als auch

einen Vorgang (ohne Agens) ausdrücken können. Das dänische 64 braende ist ein Beispiel dafür. (34) (i) (ii)

Huset braendte sidste sommer. Haus-das brannte letzten Sommer. Karin braendte alle

brevene.

Karin verbrannte alle

Briefe-die.

Solche Verben haben das Merkmal nicht für (35) (i)

(ii) (iii) (iv) (V) (vi)

[+Akt] oder

(viii) (ix)

(X)

[¿Akt], oder, genauer, sie (Regeln)

[+Beweg]

[+Akt, +Kom]

[+Akt]

[+Kaus]

[+Kom]

[+Ling]

r - A k t , - Kaus~l (_+Kom _]

[ +U r t e i 1 ]

r+Kaus~l

[+Vol]

[-Vol]

[+lnf1]

[-Infi]

[+Perm]

[+Vol]

[+Befehl]

[tUrtei1]

[+Spr, +Ver]

63 Vgl. Fillmore

sind

[ - A k t ] spezifiziert.

Inhärente Merkmale von V V [+Beweg]

L+LingJ

(vii)

Verb

(1968a, 31) und Lakoff

1966.

64 Für Fillmore (1970, 122f.) ist in dem Satz The stick broke nur das Objekt-Argument von break realisiert, während in A rock broke the stick außerdem auch noch das Instrument genannt ist, und in John broke the stick with a rock außer Objekt und Instrument auch noch das Agens. ("Object" bei Fillmore 1970 entspricht offenbar dem "objective" bei Fillmore 1968a.)

124

Kommunikationsverben können eine Handlung oder einen Vorgang bezeichnen: sige und svare

'sagen', fortaelle 'erzählen', pästä

'antworten' haben die Merkmale

'behaupten'

[+Akt, +Kom], weil

sie Handlungsverben sind, während Verben wie hare und erfare den Kommunikationsvorgang und daher die Merkmale

von seiner passiven Seite her

schildern

[-Akt, +Kom] haben. Laere hat die

Merkmale [¿Akt, +Kom], denn es kann sowohl den aktiven Lernprozeß

('lehren') als auch den passiven

Verben mit dem Merkmal

('lernen') bezeichnen.

[+Akt] können kausativ sein, d.h. sie

können eine Aktivität beschreiben, die eine andere Aktivität bzw. einen Vorgang oder Zustand verursacht

(vgl.

(Iii)). Das allge-

meinste Verb dieser Klasse ist bevirke, das nichts anders als die Verursachung eines Zustands, Vorgangs oder einer anderen Handlung bezeichnet. Laere kann, wenn es eine Aktivität

bezeichnet,

gleichzeitig kausativ interpretiert werden: "jemanden wissend (gelehrt) machen". In der Nicht-Aktivitäts-Bedeutung

kann laere

dann als "wissend werden" umschrieben werden. Das zeigt, daß das Kausativum komplexer ist als das entsprechende einfache Verb: Es bezeichnet die im einfachen Verb ausgedrückte Tätigkeit + ein Verursachen dieser Tätigkeit. Das ist der Grund, warum man Verben wie setzen und töten oft als "sitzen machen" oder machen"

"sterben

interpretiert.

Durch Regel

(iv)werden die Kommunikationsverben

sprachlichen und nicht-sprachlichen

Kommunikation

in solche der eingeteilt

([+Ling]). Zur ersteren Gruppe, den Verba dicendi, gehören Verben wie sige, tale pästä, sporge

'sprechen', snakke

'sich unterhalten', fortaelle,

'fragen' , svare und skrive

letzteren smile

'lächeln', nikke

leicht auch kysse

'schreiben'

'nicken', vinke

zur

'winken', viel-

'küssen'.

65 Ross weist darauf hin, daß Verben der sprachlichen Kommunikation (performative Verben) auch to write, to cable und to wigwag einschließen, denn "the crucial feature of these verbs is not that they describe oral communication, but rather a kind of communication which is based on language, or, at least, on some kind of systematic code" (1970, 239). Wunderlich teilt die kommunikativen Verben in Anlehnung an Ross ebenfalls in ^ L i n guistisch] und [-Linguistisch]. Er sagt, daß nicht alle redeeinleitenden Ausdrücke das Merkmal [+Performativ] haben, denn man kann nicht sagen Ich flüstere hiermit, ich schreie hiermit; das gilt auch für unpersönliche Verben wie es heißt, es wird deutlich usw. (Ross (1970, 250) hatte als eins der Kriterien für performative Verben angenommen, daß sie mit hereby verbunden werden können.)

125

Nicht aktive und nicht kausative Verben mit [+Kom] werden durch

(v) zerlegt in solche, die ein Urteil ausdrücken und

solche,

die das nicht können. "Urteil" heißt hier: Die im abhängigen Satz enthaltene Aussage für wahr halten

([+Ver]) 6 6 oder keine

Gewißheit über den Wahrheitsgehalt des abhängigen Satzes haben (t-Ver]).^ 7 Urteilsverben haben außerdem die Eigenschaft, daß sie die Beteiligung des Sprechers ausdrücken können sie werden daher nach

(vgl. 1.1.4) ,

[+Spr] geschieden. Bei Urteilsverben mit

[+Spr] ist es der Sprecher, der etwas für wahr hält, während bei• Verben mit [-Ver] das Agens

(im allgemeinen das Subjekt in der

OS) etwas für wahr hält oder nicht. Das Verb tro

'glauben' kann beispielsweise nicht das Urteil

des Sprechers ausdrücken, sondern nur das des

(OS-)Subjekts :

Per tror, at Ole har kgbt en bil drückt nur Pers Überzeugung

aus,

daß Ole ein Auto gekauft hat, nicht die des Sprechers. Der Sprecher gibt nicht zu erkennen, ob er die Aussage für wahr hält. Vide 'wissen' dagegen kann das Urteil des Sprechers zum Ausdruck bringen. Per ved, at Ole har k0bt en bil schließt notwendig ein, daß der Sprecher die Aussage Ole har kebt en bil für 68 wahr hält.

Andernfalls müßte er sagen Per ved, om Ole har kgbt

en bil, was wiederum nur das Urteil des Sprechers zum Ausdruck bringt: Er weiß nichts über den Wahrheitsgehalt der Aussage, während das Urteil des Subjekts nicht bekannt wird, weil das beim Verb vide nicht ausgedrückt wird: Das Subjekt kann die Aussage des abhängigen Satzes für wahr halten, aber der

Angesprochene

66 Das Ver-Element wurde von Boeder (1968a, 35) eingeführt. Bei ihm ist es kein Merkmal, sondern eine Konstituente, die von I (dem von Bierwisch 1963 erstmalig beschriebenen SatzartElement) dominiert wird. Die hier durch t+Ver] gekennzeichneten Verben entsprechen nur zum Teil den "factive predicates" bei Kiparsky 1970. Tro wäre z.B. für Kiparsky "non-factive". 67 Die Alternative [+Ver] - [-Ver] ist nicht eine Alternative "wahr" - "falsch", denn "falsch" ist die Kombination von [+Ver] mit einem Negationselement im abhängigen Satz. 68 P. und C. Kiparsky (1970, 147, Anm. 3) behandeln to know als eine Ausnahme, als semantisch faktiv, aber syntaktisch nichtfaktiv. Der Grund dafür mag sein, daß sie nur Beispiele in der 1. Person bringen (z.B. I know him to be here). Der Umstand, daß Sprecher und Subjekt (hier: der Wissende) identisch sind, hat besondere semantische Implikationen, die ihrerseits besondere syntaktische Auswirkungen haben (vgl. 1.1.4).

126

erfährt nichts darüber. Er erfährt nur etwas über die Nicht-Informiertheit des Sprechers

(bzw. seine mangelnde

seine Informiertheit erkennen zu lassen). Die

Bereitschaft,

Urteils-Verben,

die Stellungnahme des Sprechers ausschließen, haben im allgemeinen entweder das Merkmal

[+Ver] oder [-Ver] (im Gegensatz zu

vide, das [+Ver] hat) , d.h. sie drücken entweder immer

Gewißheit

über den Wahrheitsgehalt der Aussage des abhängigen Satzes aus (und erfordern dann die Konjunktion a_t in der OS) oder sie drücken Ungewißheit über den Wahrheitsgehalt aus

(was dann in der OS

durch die Konjunktion om angezeigt wird). Tro hat [-Spr, +Ver], spgrge hat [-Spr, -Ver]. Da sowohl [+Urteil] als auch [+Ling] aus leitet sind

t+Kom] abge-

(im ersten Fall kontextbeschränkt, im zweiten kon-

textfrei) , lassen sie sich verbinden, d.h. sowohl Verben der sprachlichen Kommunikation als auch Verben der Kommunikation können in Urteilsverben und

nicht-sprachlichen

Nicht-Urtei1sverben

eingeteilt werden. Zu den Verben mit [-Ling, +Urteil] gehören tro und vide, zu denen mit t+Ling, +Urteil] tilstä sperge; [-Ling, -Urteil] haben z.B. hübe [+Ling, -Urteil] pästa und

'zugeben' und

'hoffen' und

smile,

fortalle.^

Verben der sprachlichen Kommunikation können in Verbindung mit dem Merkmal [+Kaus] verschiedene Schattierungen der Veranlassung ausdrücken: Verben mit [+Vol] drücken ein Wollen

(lat. volitio)

aus, Verben mit [-Vol] eine schwächere Form der Veranlassung. [-Vol] läßt sich dann weiter in [¿Infi] zerlegen, wobei ein Beeinflussen

(engl., frz.

[+Infl]

'influence') bedeutet und Unter-

gruppen wie "Verleiten", "Veranlassen", "Überzeugen"

einschließt.

69 Verben der nicht-sprachlichen Kommunikation wie taenke und tro drücken im allgemeinen Denkprozesse, Annahmen und Gebärden aus; wenn Gedanken, Annahmen oder Eindrücke anderer Personen berichtet werden, dann wird - außer dem im Sprechmodell enthaltenen Äußern - ein zweiter Kußerungsprozeß mitverstanden: Die Person, die den Eindruck gehabt hat, muß ihn dem Sprecher oder jemand anders (der dann den Sprecher informierte) mitgeteilt haben. Daher muß man wohl bei Sätzen wie Jens tror, at Kirsten har giftet sig einen getilgten Zwischensatz annehmen, der diesen Mitteilungsprozeß ausdrückt. Der Gesamtsatz würde dann in der TS ungefähr so aussehen (mit Hinzufügung der Tempus- und Kasusendungen): Jens har fortalt mig at Jens tror at Kirsten har giftet sig (Jens hat mir erzählt, daß Jens glaubt, daß Kirsten sich verheiratet hat).

127

[-Infi] gliedert sich in [¿Perm]; Verben mit [+Perm] sind Verben des Erlaubens und Verbietens 'erlauben' + Negation).

(forbyde

'verbieten'

= tillade

[-Perm] charakterisiert Verben mit dem

schwächsten Grad der Veranlassung, ein Nichts-dagegen-haben

wie

es z.B. in engl, to mind in Verbindung mit einer Negation ausgedrückt wird; im Dänischen konnten keine Verb-Beispiele dafür gefunden werden. Bei [+Vol] ergibt sich die Zerlegung und Befehlsverben (36)

([-Befehl] und

Inhärente Merkmale von V

in Wunsch-

[+Befehl]).

(Baumdiagramm)

V

Für die Ableitung von [¿Vol] und [¿Urteil] gelten die in gezeigten (37)

Kontextbeschränkungen.

Inhärente Merkmale von N

(Regeln)

N

[¿EN, ¿Konkret]

[-EN]

[¿Zählb, ¿Gener]

(iii)

[+Zählb ]

[¿Viel]

(iv)

[-Gener]

[¿Def]

[+Def]

[¿Ident]

(i) (ii)

(V)

(Vi) (vii) (viii) (ix)

[-Ident]

[¿All]

[+A11]

[¿Distr]

[+Ident]

[¿Prox]

[+Konkret]

[+Fes t]

(35) an-

128

(x) (xi) (xii) (xiii)

Qzählbl |j;Fest_J

^

[ + Leb ]

[+Leb]

-

[¿Pflanze]

[-Pflanze]

[¿Tier]

[-Fest]

[¿Liqu]

Die Merkmale "Eigenname" und "Konkret", in die N zuerst zerlegt wird, sind nebengeordnet. Beispiele für die vier sich daraus ergebenden Gruppen sind (38) (i) (ii) (iii) (iv)

(38i - iv) .

Jens

[+EN, +Konkret]

Politiken

[+EN, -Konkret]

hus lykke

(Haus) (Glück)

[-EN, +Konkret] [-EN, -Konkret]

Nur Gattungsbezeichnungen können in Zählbare und

Nicht-Zählbare

gegliedert werden und nur sie, nicht EN, können generalisierend 71 verwendet werden. Nur in nicht-gene-

und nicht-generalisierend

ralisierender Verwendung kann ein Substantiv bestimmt 72 oder unbestimmt ([-Def]) auftreten.

([+Def])

Generalisierung und Bestimmtheit werden in der OS durch Determinantien 7 ^ angezeigt, wobei jedoch keine

1:1-Entsprechung

zwischen Merkmal und Determinans besteht: Ein Determinans kann oft mehrere Merkmale bezeichnen und ein Merkmal kann durch verschiedene Determinantien ausgedrückt werden. In und

(ii) generalisierend,

(iii) und

(39) sind

(iv) definit,

(v) und

(i) (vi)

indefinit. 70 Man muß hier die Zeitung vom Zeitungsexemplar unterscheiden. Die Zeitung ist - genau wie eine Partei oder ein Verein - etwas Abstraktes, das einzelne Zeitungsexemplar aber ist konkret. 71 "Generalisierend" heißt: "auf die gesamte Gattung, nicht auf die Teilmenge bezogen". Vgl. dazu Aa. Hansen (1927, 25), Seidel (1940, 24), Dal (1952, 95), Heinrichs (1954, 25 und 46), Erben (1958, 158), Vater (1963, 60) und Mötsch (1965, lOOff.). 72 Vgl. Vater 1963, 62 und 1970a, 134. 73 Mit "Determinans" werden alle Pronomina - einschließlich Artikel - bezeichnet, die in einer Nominalphrase mit substantivischem Kern vorkommen (z.B. der und dieser im Deutschen, aber nicht er und wer). "Determinans" übersetzt engl, "determiner" (vgl. Applegate 1961, Chomsky 1965 und Thomas 1965). Mötsch gebraucht "Determinierer" (1965, 98), A. Meyer-Ingwersen "Determiner" (1968, 62). Der Terminus "Determinans" wurde in Vater 1970a benutzt, im Gegensatz zu Vater 1963, wo statt dessen "Artikel" oder "Artike1form" verwendet wurde - eine Ausdehnung der Bedeutung von "Artikel", die mit Recht in einigen Rezensionen kritisiert wurde.

129

(39) (i) (ii) (iii) (iv) (v) (vi)

L0ver er rovdyr. Löwen sind Kaubtiere. Laven er et rovdyr. Löwe-der ist ein Raubtier. Laven er ikke ude i dag. Löwe-der ist nicht draußen heute. Ser du den leve der? Siehst du den Löwen dort? Har du nogensinde set en love? Hast du jemals einen Löwen gesehen? Der er mange laver i Zoologisk Häven. Es sind viele Löwen in Zoologischem Garten-dem.

Bei bestimmten Substantiven kann unterschieden werden, ob sie etwas identifizieren oder nicht. Die Determinantien denne, den her 74 und den der wähnung rend

drücken immer Identifizierung aus - durch Vorer-

(anaphorische Verwendung) oder Zeigen

(Deixis)

wäh-

der Endartikel auch bei Nicht-Identifizierung möglich

ist,

z.B. wenn das betreffende Substantiv durch den Zusammenhang mit Teilen des Kontexts oder durch gemeinsame Erfahrung von Sprecher und Hörer als bestimmt angesehen werden kann.7*' Der kann z.B. eine Teil-Ganzes-Beziehung

sein wie in

ein Besitz- oder Zugehörigkeitsverhältnis wie in wie

Zusammenhang

(40iv) 7 7 oder (40v). Sätze

(40vi) setzen voraus, daß der Angesprochene weiß, daß Ole

eine Katze hat und daß sie für einige Zeit nicht da war. Die Bestimmtheit von sol kann bei jedem Hörer vorausgesetzt werden, so lange von unserem Milchstraßensystem die Rede ist. (40) (i) (ii) (iii)

Bogen er meget kedelig. (indem man darauf Buch-das ist sehr langweilig. Den bog der er meget kedelig. " Das Buch da ist sehr langweilig. Den bog her er meget kedelig. Das Buch hier ist sehr langweilig.

zeigt)

"

74 Denne ist etwas veraltet und wird in der Umgangssprache meist durch den her ersetzt. 75 Zu Anaphora und Deixis vgl. Aa. Hansen (1927, 37ff.), Heinrichs (1954, 26 und 28ff.) und Kodier (1954, 25f.). 76 "Der bestimmte Artikel steht auch bei Größen, die zwar nicht im Vorhergehenden erwähnt sind, die aber durch eine vorgesetzte oder unmittelbar folgende nähere Bestimmung oder aus der Situation heraus dem Hörenden im Augenblick des Hörens als bekannt und eindeutig bestimmt erscheinen oder bezeichnet werden. Der Artikel hat hier also individualisierende (determinierende) Funktion" (Heinrichs 1954, 25). 77 Die Teil-Ganzes-Beziehung ist ausführlich behandelt in Isa^enko 196 5a, Bierwisch 1965 und Fillmore 1968a.

130 (iv) (v)

Viborg er en paen by. Domkirken er beramt. Viborg ist eine hübsche Stadt. Domkirche-die ist berühmt. Jeg gär hen til nogle bekaendte. Huset ligger ved siden Ich gehe hin zu einigen Bekannten. Haus-das liegt an af kirken. Seite-der von Kirche-der.

(vi) (vii)

(=neben der Kirche).

Ole har sagt, at katten er tilbage igen. Ole hat gesagt, daß Katze-die ist zurück wieder. Lad os gä ud. Solen skinner. Laß uns gehen hinaus. Sonne-die

Die Sätze

scheint.

(40iv, v, vi und vii) werden entweder

ungrammatisch

oder bekommen eine merkwürdige Bedeutung, wenn man den Endartikel durch die Demonstrativa den her oder den der ersetzt. Bei NichtIdentifizierung können Demonstrativa nicht für den Endartikel eintreten, nur bei

Identifizierung.

Bei [+Ident] ergibt sich die weitere Aufspaltung Ferndeixis. Nahdeixis

in Nah- und

([+Prox]) wird im Dänischen durch denne

oder den her, Ferndeixis

([-Prox]) durch den der

(411) äußert man, wenn man das Buch in der Hand hat, wenn es etwas weiter weg ist, z.B. in einem Regal

78

ausgedrückt. (41ii) ,

(und man es

nicht anfaßt). (41) (i)

Hvad koster den her bog?

(ii)

Hvad koster den der bog?

Bei Nicht-Identifizierung

kann angezeigt werden, ob es sich um

die Gesamtheit des im Substantiv Bezeichneten handelt oder nicht, und bei Gesamtheit kann Distribution angezeigt werden, d.h. Bezug auf die einzelnen Teile der Gesamtheit

(vgl. Vater

1963, lol).

Der Endartikel hat die Merkmale [¿All], er kann Gesamtheit anzeigen, muß es aber nicht; al_ drückt immer Gesamtheit aus

(so-

wohl auf die ganze Gattung als auf eine bestimmte Menge bezogen), aber nicht notwendig Distribution; hver

(jeder) bezeichnet Ge-

samtheit und Distribution. (42)(i) Bornene er ikke hjemme. (=alle Kinder in der Familie) Kinder-die sind nicht zuhause. (ii)

Se! Bladerne er gule. sieht Blätter-die sind gelb.

(nicht unbedingt alle einzelnen Blätter)

78 Vgl. dazu Rosenbaum (1968, 4), wo dieses Merkmal ebenfalls "prox (imate)" genannt wird und Vater 1963 , wo es "Bezug auf Nahes" heißt.

131 (iii)

(iv) (v)

Alle barnene laeste et tigt op • Alle Kinder-die trugen ein Gedicht vor.

(doppeldeutig: a) alle zusammen, b) jedes der Reihe nach, einzeln)

Hvert barn laeste et tigt op. (jedes Kind Jedes Kind trug ein Gedicht vor.

einzeln)

Hvert är kommer Jesusbarnet. Jedes Jahr kommt Jesuskind-das.

(vi) »''Alle är kommer Jesusbarnet.

(im Dänischen ungrammatisch, weil hier Distribution ausgedrückt werden muß)

Alle aus [-EN] abgeleiteten Merkmale sind zwar inhärente Merkmale von N, jedoch sind sie nicht für ein bestimmtes N ein für alle Mal festgelegt. Sie sind also anderer Art als z.B.

[¿Konkret].

Ein Substantiv ist im allgemeinen immer konkret, es ist aber nicht immer generalisierend oder immer bestimmt. Jedes N, das kein Eigenname ist, hat grundsätzlich die Möglichkeiten [+Gener, +Def,¿Ident] usw. Im einzelnen Anwendungsfall muß dann eine bestimmte Merkmalkombination

ausgewählt werden:

[+Gener] 79 oder [-Gener, +Def, +Ident] oder [-Gener, -Def, -Tdef] usw. Konkreta können in [¿Fest] zerlegt werden; bei [-Fest] ergibt sich eine weitere Aufspaltung in [¿Liqu]. [+Liqu(id)] sind Bezeichnungen von Flüssigkeiten, [-Liqu] Bezeichnungen von Gasen. N mit [+Fest] können in Lebendiges

([¿Leb]) und

Nicht-Lebendiges

([-Leb]) zerlegt werden. N mit dem Merkmal [+Leb] können in [¿Pflanze] aufgespalten werden, N mit [-Pflanze] in [¿Tier]. N, die Festes bezeichnen, könnten weiter zerlegt werden in solche, die Biegsames und Nicht-Biegsames, Zerbrechliches und NichtZerbrechliches, Durchsichtiges und Nicht-Durchsichtiges usw. be80 zeichnen.

Hier wurde jedoch keine weitere Zerlegung

vorgenommen.

Für die beiden N im performativen Satz werden zusätzlich die 79 Nach den in Chomsky 1965 beschriebenen Redundanzregeln brauchen jedoch Merkmale wie [-Gener] für [+Def] oder [-Def] nicht angegeben zu werden; das gleiche gilt für [+Def] bei [+Ident] oder [-Ident] usw. 80 Fillmore sagt (1970, 128), daß Verben wie to bend ein N mit den Merkmalen "rigid" (starr) und "flexible" als Mitspieler verlangen, denn man kann normalerwiese nicht sagen I bent the handkerchief. (Für ihn gibt es natürlich nicht "Mitspieler", sondern "noun phrases ... that can play a role", 1970, 123.)

132 Merkmale

[+Sprecher] und [+Vokativ] angenommen.

Sprecher und

Angeredeter in eingebetteten Sätzen können eindeutig durch härente und kontextuelle Merkmale des regierenden Verbs fiziert werden: Hat ein Verb die inhärenten Merkmale tion]

und [+ Ling] und das kontextuelle Merkmal

[+

in-

identi-

^Kommunika+Agens]

(vgl. 2.2.1.2), dann kann der N-Mitspieler, auf den sich das Merkmal [+

+Agens] bezieht, als Sprecher identifiziert werden. Eben-

so wird ein N, auf das sich das kontextuelle Merkmal troffener] bezieht, in Verbindung mit den genannten V-Merkmalen als Angeredeter (43)

[+

+ Be-

inhärenten

identifiziert.

Inhärente Merkmale von N

(Baumdiagramm)

Außer den hierarchisch geordneten Merkmalen tritt noch das Merkmal [+Pro] auf, das bei einem N mit beliebiger

Merkmalkombination

dafür sorgt, daß entweder keine Lexikoneinheit eingesetzt wird oder eine unbestimmte Proform 'jemand' und noget

(wie en eller anden

'irgend jemand', nogen

'etwas'). Außerdem kommen auch das Negations-

merkmal [+Neg] und das Fragemerkmal

[+Q] - im allgemeinen in Ver-

bindung mit dem Merkmal [+Pro] - vor. Eine Proform für ein N mit den Merkmalen -Leb, +Q] hvad

[+Pro, -Tier, +q] ist hvem

'wer', für N mit

'was', für [+Pro, -Tier, +Neg] Ingen

[+Pro,

'niemand,

81 Die durch diese Merkmale gekennzeichneten N im performativen Satz entsprechen Boeders Konstituenten "Sprecher" und "Vokativ" (vgl. Boeder 1968b, 248ff.).

133

keiner'. Bestimmte Proformen wie den

'der, dieser' und han

'er'

entstehen erst durch Transformationen, die bei einem N - auf Grund von Identität mit einem anderen N - das Merkmal (vgl. Vater 1968). Man kann eine generelle tion annehmen

(vgl. Chomsky/Halle

N, die nicht die Spezifizierung

Markiertheits-Konven-

1968, 402ff.),derzufolge

Kontextuelle

alle

[+Pro], [+Q] oder [+Neg] haben,

als [-Pro], [ - Q ] bzw. [-Neg] zu interpretieren

2.2.1.2

t+Pro] einführen

sind,

Merkmale

Nach der hier vertretenen Auffassung wird das Auftreten von kontextuellen Merkmalen von folgenden Prinzipien

beherrscht:

1. Kontextuelle Merkmale werden nur der Kategorie V zugeordnet. Es werden zwei Arten unterschieden: Valenz- und

Ergänzungsmerk-

male . 2. Valenzmerkmale geben Zahl und kategorialen Status der Mitspieler an. [+ zwei N und [+ deutet

N] bedeutet: 1 N als Mitspieler, [+ N,N,N] : drei N als Mitspieler;

[+

N, N] : N,T] be-

: ein N und ein T als Mitspieler. Slge hat z.B. die Va-

lenzmerkmale

[+

N,N,T].

3. Ergänzungsmerkmale geben die von bestimmten Merkmalen in V geforderten Merkmale an, die die Mitspieler annehmen mit dem Merkmal

(z.B. Verben

[+Aktion] haben das Ergänzungsmerkmal

[+

+Agens]

4. Ergänzungsmerkmale bedingen im allgemeinen die Wahl bestimmter inhärenter Merkmale von N [+

(z.B. das Merkmal

[-Pflanze] bei

+Agens] ) .

5. Ergänzungsmerkmale werden nicht mehr wie die "selectional tures" in Chomsky

1965 als identisch mit inhärenten

fea-

Merkmalen

einer anderen Kategorie aufgefaßt. Sie existieren nur als kontextuelle Merkmale von V, können aber

(s. 4.) an bestimmte

in-

härente Merkmale von N gebunden sein. Das scheint nicht nur 82 ökonomischer, sondern auch angemessener zu sein: Es ist erst 82 In Chomsky 1965 und in allen Werken, die darauf aufbauen, werden kontextuelle Merkmale zweimal erzeugt: a) als Kategorie (z.B. NP) oder inhärentes Merkmal (z.B. [+Human]), b) als kontextuelles Merkmal (z.B. [+ NP] oder [+ +Human]). Das hier beschriebene Verfahren der einmaligen Erzeugung von Ergänzungsmerkmalen wurde von Herrn Josse Calbert angeregt, der es selbst in Aarts/Calbert (noch nicht erschienen) und Calbert 1972 angewendet hat. Nur Valenzmerkraale duplizieren die in der Umgebung vorhandenen Kategorien (so wie das bei Chomsky der Fall ist). Das ist notwendig,

134

das Verb, das ein Substantiv zum Agens macht; Agens zu sein ist keine inhärente Eigenschaft eines Substantivs.

Allerdings

erweist es sich als notwendig, die kontextuellen Merkmale von V auf die entsprechenden N zu übertragen, da bei tionen Eigenschaften von N wie "Agens zu V"

Transforma-

(obwohl es sich

nicht um eine inhärente Eigenschaft von N handelt), eine Rolle spielen

(vgl. 3.1.). Daher wird angenommen, daß ein

les V-Merkmal wie

[+

+Agens] oder [+

auf das es sich bezieht,als korporiert

kontextuel-

+Instrument] in das N,

t+Agens] oder [+Instrument] in-

wird.^

6. Kontextuelle Merkmale sind in hohem sie charakterisieren

Maße

idiosynkratisch , d.h.

sehr kleine Gruppen von V, oft sogar nur

ein einzelnes V. Es ist schwer, wenn nicht gar unmöglich, Voraussagen über die kontextuellen Merkmale größerer Verbgruppen zu machen, außer den allgemeinsten wie z.B. [+

+Agens] für alle

Aktionsverben. Die Bedingung, daß dieses Merkmal nur in Verbindung mit t+Tier] auftreten darf oder nur mit [-Tier] (bei menschlichem Agens) , gilt nur für Untergruppen der verben. Was idiosynkratisch

Aktions-

ist, ist nicht so sehr die Anzahl

kontextueller Merkmale, sondern ihre Kombination. Statt durch allgemeine Subkategorisierungsregeln

werden die

kontextuellen

weil nur so Zahl und kategorieller Status der Mitspieler angegeben werden können. Boeder hat einen anderen Weg beschritten, indem er alle N mit ihren Merkmalen durch eine Segmentbildungstransformation aus inhärenten Subkategorisierungsmerkmalen von V ableitet (1971, 20): "Die entsprechende Segmentbildungstransformation hat etwa folgende Form: [+ [Mj,....,M f +Segment] ] -»• [+ [Mj,....,M n , +Segment]] [M1(...,M 83

, +Segment]."

Eine ähnliche Merkmalübertragung nimmt A. Menk (1969, 20) vor: "Doch die Kontextmerkmale des Verbs ...werden vielmehr vom Verb in die benachbarten Knoten eingetragen, bevor diese Knoten vom Lexikon mit Nomina versehen sind und engen so den Bereich ein, aus dem die Nomina für diese Knoten ausgewählt werden können. In gleicher Weise gehen wir bei der Auswahl verbabhängiger Präpositionen und Kasus vor. So versieht z.B. das Verb vaxenal 'sich fürchten, fürchten' die erste Nominalphrase...mit den Merkmalen ( = Nominativ) , die zweite Nominalphrase mit dem Merkmale (=Ablativ)."

135 Merkmale also besser im Lexikon In

eingeführt.

(44) sind einige Ergänzungsmerkmale

84

zusammen mit

inhärenten

Merkmalen von V, von denen sie abhängen, sowie inhärenten Merkmalen von N, die von den Ergänzungsmerkmalen

selektiert werden, il-

lustriert . (44) (i)

[ +Bewegung] , [+

+Objekt,

I (ii)

In

+

[+Akt, -Kom],

(iii)

[-Akt, -Ling],

(iv)

[+Akt, +Ling] ,

(+

+RaumJ[+

-Pflanze +Agens , +

-f Konkr et| +Objekt_|

-Pflanze +Beftroffener, + — +

-Tier +Agens,

i (+

+Ziel)]

I +Objekt

-Tier \ +Betroffener ,J +

] +Geschehen]

(44i) wird spezifiziert, daß ein Bewegungsverb folgende Ergän-

zungsmerkmale benötigt: a) ein Objekt

(das sich Bewegende) , das

nicht notwendig ein physisches Objekt sein muß und daher nicht das inhärente Merkmal

[+Konkret] von N voraussetzt, b) den Raum, in

dem sich etwas bewegt

(hier nicht spezifiziert nach konkret oder

abstrakt, fest, flüssig oder gasförmig) und c) das Ziel, auf das das Bewegende sich zu bewegt, und das hier auch nicht näher spezifiziert ist. Die Tatsache, daß entweder Raum oder Ziel gewählt werden muß, daß aber auch beide auftreten können, ist durch ineinander verschränkte Klammern angegeben. Diese Konvention wurde 86 von Fillmore eingeführt. 84 Chomsky hat diese Möglichkeit nicht nur in Betracht gezogen, sondern auch - als Alternative zu Subkategorisierungsregeln als rewriting rules - ausführlich beschrieben: "One might propose, alternatively, that the subcategorization rules be eliminated from the system of rewriting rules entirely and be assigned, in effect, to the lexicon. In fact, that is a perfectly feasible suggestion" (1965, 12o). Die Basis besteht nach dieser Auffassung aus einer kategorialen Komponente mit kontextfreien Verzweigungsregeln (branching rules) und die gesamte Subkategorisierung (inhärenter und kontextue 1ler Art) findet in der lexikalischen Subkomponente statt. 85 Als "Geschehen" wird immer der Inhalt eines T charakterisiert. Hängt T von einem Verbum dicendi ab, dann wird "Geschehen" als "Dictum" (Geschehen, über das etwas berichtet wird) interpretiert. 86 Vgl. Fillmore (1968a, 28). Bei Fillmore verbinden diese "linked parentheses" zwei cases in einem Rahmenmerkmal, von denen mindestens einer gewählt werden muß.

136

Natürlich sind hier ebenso wenig wie in

(ii), (iii) und

(iv)

alle Spezifikationen gegeben, die ein konkretes Verb braucht; für svave zum Beispiel erfordert der Raum das Merkmal [-Liqu] als zusätzliche Spezifizierung

(genauer gesagt: das kontextuelle Merk87 +Raum] kommt nur in der (gleichzeitigen) Umgebung [-Liqu]

mal [+ vor.

[+Konkret] und [-Fest] brauchen als redundante

Merkmale

nicht angegeben zu werden. Aktionsverben, die keine Kommunikation angeben 'schlagen* und bryde in

(wie z.B. slä

'brechen' haben Ergänzungsmerkmale wie sie

(44ii) angegeben sind. Diese Verben erfordern ein Agens, das

gleichzeitig mit dem N-Merkmal physisches

Objekt

[-Pflanze] auftritt sowie ein

mit dem Merkmal [+Konkret]. Natürlich muß

im konkreten Fall weiter spezifiziert werden; sla verlangt zum Beispiel ein menschliches Agens und ein festes Objekt. Nicht-aktive , nicht-1inguistische Kommunikationsverben z.B. se

'sehen' und lugte

'riechen' - also hauptsächlich

sentiendi -) haben Ergänzungsmerkmale der in Art. Der Betroffene

(wie Verba

(iii) angegebenen

(d.h. bei Verba sentiendi: der, dem die Wahr-

nehmung zuteil wird) kann Mensch oder Tier sein, das Objekt ist nicht näher spezifiziert

(und braucht z.B. bei £e_ nicht weiter

spezifiziert zu werden, während lugte speziellere des wahrgenommenen Objekts erfordert, z.B. In

Eigenschaften

t+Konkret]).

(44iv) wird die Umgebung eines Verbs der

(aktiven) sprach-

lichen Kommunikation angegeben. Im Maximalfall treten ein Agens, ein Betroffener (=Angeredeter) und ein Dictum auf. Agens und Be88 troffener sind im allgemeinen menschlich, für das Dictum ist 87 Chomsky 1965 führte zwei Arten von Umgebung an: a) die Umgebung vor der zu beschreibenden Kategorie (X ) und b) die Umgebung danach ( Y). In Chomsky und Halle 1968 wird gleichzeitige Umgebung (bei Merkmalen) durch einen Strich über dem Umgebungsmerkmal angegeben. Daß [ a x ] zu [ßY] wird, wenn es gleichzeitig mit [yz] vorkommt (wobei a, ß und y Variable für + und - sind) , wird folgendermaßen formalisiert: [ax] + [ßY] / |_yz]. 88 Wenn in Märchen, Sagen, fantastischen und ironischen Erzählungen (Was hat der Hund gesagt? Er will etwas zu essen haben) Tiere sprechen, handelt es sich um Übertragung des - für das Agens von Verben der sprachlichen Kommunikation notwendigen Merkmals [-Tier] auf Bezeichnungen von Lebewesen mit dem inhärenten Merkmal [+Tier].

137

hier keine Spezifizierung angegeben, doch gibt es je nach dem gewählten Verb große Unterschiede. Das Dictum kann die ganze Aussage enthalten oder eine zusammengeraffte Aussage oder nur eine kurze Charakterisierung der Aussage (z.B., daß sie eine Lüge oder 89 eine Dummheit ist). Viele Verben der sprachlichen Kommunikation erfordern keinen Angeredeten, z.B. pastl

'behaupten' und nagte

'leugnen'. Verben der aktiven sprachlichen Kommunikation werden hier mit dem herkömmlichen Terminus "Verba dicendi" bezeichnet. Verba dicendi und ihre kontextuellen Merkmale werden im Lexikon-Aus sehnitt in 2.5 ausführlicher als Verben anderer Gruppen behandelt, weil sie für Subjekt- und Objektsätze besonders wichtig sind. Daneben regieren auch Verba sentiendi oft Satzkomplemente; auch sie müssen daher relativ ausführlich im Lexikon behandelt werden.

2.2.2

Morphologische

Merkmale

Morphologische Merkmale geben formale Klasseneigenschaften

einer

lexikalischen Einheit an wie Kategorie, Wortklasse, Genus, Kongo jugations- oder Deklinationsklasse usw. 89 Wunderlich 1969 behandelt eingehend die verschiedenen Arten von Dictum, die bei Kommunikationsverben vorkommen. "Die drei Verben sagen, sprechen, reden bilden eine Reihe zunehmender Abstraktion: sprechen ist noch mit direktem Zitat verwendbar (wenn auch mit leichter BedeutungsverSchiebung zu [feierlich]), reden aber nicht mehr; bei sagen ist ein direktes oder indirektes Zitat oder ersatzweise eine Nominalphrase im Akkusativ.... erforder 1 ich , aber nicht bei sprechen und reden; beide sind sogar in der Form verwendbar: sie sprachen/redeten miteinander, in der die Rollen von Sprecher und Angesprochenem nicht mehr bezeichnet werden." (1969, 102) . 90 Die Eingliederung der morphologischen Merkmale und der morphologischen Regeln in das Gesamtsystem der generativen Grammatik schildern Bechert 1971, Bierwisch 1967a und b, Chomsky/Halle 1968 und Wurzel 1970. Bechert sagt (1971, 30) : "Merkmale..., die sich auf ganze lexikalische Einheiten beziehen und weder semantosyntaktischen Inhalt haben noch phonologische oder phonetische Information enthalten, werden unter dem Namen diakritische Merkmale zusammengefaßt. Morphologische Merkmale sind demnach eine Unterklasse der diakritischen Merkmale...Die Klassifikationen, die durch diakritische Merkmale dargestellt werden,...sind idiosynkratisch auf Einzelsprachen oder Sprachgruppen beschränkt." Bierwisch nimmt an, daß die "Ausgleichskomponente", die die Ausgabe der syntaktischen Komponente in die Eingabe der phonologisch umwandelt, "der natürliche Platz für die Mehrzahl der morphologischen Prozesse" sei (1967b, 20). Weiterhin stellt er (1967b, 21

138 Es wird nicht mehr angenommen, daß Kategorie-Merkmale [+N], [+V] USW.) Wortklassen-Merkmale

(vgl.

sind, wie das bei Chomsky

1965 der Fall ist. Eine Kategorie wie V mit dem

Kategorie-Merk-

mal [+V] kann in der OS als Verb, Adjektiv, Substantiv oder Adverb

(in Fällen wie oppe, inde usw.) auftreten, d.h. sie kann

die Wortklassen-Merkmale

[+Verb], [+Adj], [+Subst] oder

[+Adv]

haben oder sie durch eine Transformation erhalten. Schon seit Bach 1968 wird keine 1 :1-Entsprechung zwischen TS-Kategorie und OS-Wortklasse mehr angenommen. Das gilt in beiden Richtungen: Eine Kategorie kann durch mehrere OS-Klassen repräsentiert sein und eine OS-Klasse kann auf mehrere Kategorien zurückgeführt werden (z.B. Substantive und Adjektive auf N oder V, je nachdem, ob sie als Mitspieler oder Prädikat

auftreten).

Weder Kategorien- noch Wortklassenmerkmale

lassen sich als

semantische Merkmale definieren. Der kategorielle Status läßt sich eher strukturell als semantisch beschreiben: V ist Kern eines S und nicht eine Tätigkeit oder eine Eigenschaft oder eine Beziehung. N ist Mitspieler von V und nicht ein Täter, ein Getanes oder ein Tun. Wortklassen sind eher morphologisch und nach ihrer syntaktischen Verwendung als semantisch voneinander grenzt. Allein die Tatsache, daß Wörter verschiedener

abge-

Wortklassen

sich auf dieselbe TS-Kategorie zurückführen lassen, zusammen mit der Bedingung, daß auf dem Weg von der TS zur OS semantische formation weder geändert noch

getilgt

In-

noch hinzugefügt werden

kann, verbieten die Verbindung gewisser semantischer Merkmale mit einer gewissen Wortart

(vgl. das Beispielpaar X hat Hunger - X ist

hungrig). Unter Semantik wird hier alles Denotative

verstanden,

d.h. alles, was die Bezeichnung eines Sachverhalts betrifft. In fest, "daß morphologische Merkmale, die keiner syntaktischen, semantischen oder phonologisehen Interpretation zugänglich sind, Sonderfälle von Regelmerkmalen sind, also Merkmale, deren Sinn lediglich der ist, die Anwendung oder Nichtanwendung bestimmter Regeln zu determinieren". Außerdem scheint es notwendig zu sein, die morphologischen Merkmale"durch eine generelle Konvention auf alle Segmente der phonemischen Matrix zu übertragen" (1967b, 20). Vgl. dazu auch Bierwisch 1967a, 241. Die von Bierwisch erwähnten Regeln der Ausgleichskomponente wurden dann von Chomsky und Halle (1968, loff. und 238ff.) eingehender beschrieben; sie werden dort "readjustment rules" genannt.

139

Konnotationen können sich die Wortklassen natürlich

unterscheiden.

Einige morphologische Merkmale kommen nur kontextbedingt vor (z.B. Präpositionsmerkmale nur bei bestimmten semantischen Merk92 malen von N oder kontextuellen Merkmalen von V) . Ein Teil der morphologischen Merkmale kann erst in einer späteren Ableitungsstufe, nach dem Durchlaufen gewisser

Transfor-

mationen, eingeführt werden. Dazu gehören Wortart-, Kasus-, Personal- und allgemein alle

Kongruenzmerkmale.

Substantive haben das Kategorie-Merkmal klassen-Merkmal

[+N] und das Wort-

[+Subst], Außerdem werden Präpositions-, Numerus-

und Genusmerkmale angezeigt. Präpositionsmerkmale

(d.h. [+Präp])

sowie die Anzeige eines spezifischen Präpositionsmerkmals

( wie

[ + i] oder [+om]) sind entweder von morphologischen oder von kontextuellen Merkmalen des Verbs abhängig

(s. oben); die Wahl des

Merkmals [+i] hängt z.B. davon ab, daß V ein Merkmal [+ oder

[+

+Ort]

+Raum] hat und außerdem von weiteren semantischen

Merk-

malen von V, die die Lage eines der Mitspieler im Raum angeben (in diesem Fall [+

tlnnen]) sowie von einem semantischen Merk-

mal des betreffenden N, das mit [+Hohl] oder [-Kompakt] bezeichnet werden kann. Die Determinansmerkmale hängen von semantischen Merkmalen in 93 Sie bestimmen, ob der N wie [+Zählb], [+Def], [+Ident] usw. ab. 91 Vgl. dazu Calbert

1972.

92 Während ursprünglich Präpositionen als TS-Konstituenten durch Aufspaltung einer Präpositionalphrasen-Konstituente PP in Präp und NP (vgl. Chomsky 1965, 129 und Steinitz 1969, 72) generiert wurden, leitet Rosenbaum sie aus semantischen Merkmalen von N ab: "In deep structures prepositions are represented not as con stituents but as semantically interpretable features of noun segments generated by the context-free subcategorization rules ...A noun with the generated feature must be further subcategorized for a particular preposition feature by this rule.. Prepositions attain constituent status in surface structure through the application of the preposition segmentalization transformation.." (1968, 32). 93 Die Merkmale [+Zählb] spielen eine große Rolle bei der Setzung von Determinantien. So ist im Dänischen meget nur bei [-Zählb] möglich und die 0-Form (Abwesenheit eines Determinans) kommt nur bei [-Zählb] oder bei [+Zählb, +Viel] vor.

140 Endartikel oder andere Determinantien gebildet werden Die Numerusmerkmale

sollen.

[+Plural] hängen von den semantischen Merk-

malen [¿Viel] ab. Diese Unterscheidung

ist natürlich nur bei zähl-

baren N möglich. Das Genus ist ein rein morphologisches Merkmal. Bei einer Teilklasse, nämlich Nomina, die tierische und menschliche

Lebewesen

darstellen, ist das natürliche Geschlecht ausschlaggebend

für die

morphologische Genus-Kennzeichnung, doch nicht immer; im Dänischen 94 sind z.B. barn 'Kind' und menneske 'Mensch' Neutra. Im Dänischen muß angezeigt werden, ob ein N Genus commune ([+Gcom]) oder Neutrum

([-Gcom]) ist.

Weiterhin gehören zu den morphologischen Merkmalen

Kennzeich-

nungen der Flexionsklasse; z.B. muß die Pluralklasse bei N angezeigt werden

(-er-Plural, -e_-Plural oder 0-Plural) und die Art

der Präteritalendung beim Verb

(-ede oder -te oder keine Endung,

keine Endung und Ablaut usw.). 2.3

Das Tempuselement Das

Tempuselement,

lehnung an Robinson

das

nach Regeln

(23) und

(23') in An-

1970 als oberstes regierendes Glied in einem

Satz angenommen wird, ist bisher noch nicht auf seine

semantischen

Eigenschaften untersucht worden. Alle T innerhalb einer Satzhierarchie stehen in einer bestimmten semantischen Relation pus-Relation) zueinander. Welcher Art die Tempus-Relation

(der Temist,

kann hier nur grob umrissen werden. Die Ansicht, daß Tempus nichts mit Zeit zu tun habe, ist genau so wenig richtig wie die Ansicht, daß Tempus dasselbe wie Zeit sei.

9c

94 Hier sei auf die ausgezeichnete Darstellung der Beziehung zwischen morphologischen und semantischen Merkmalen in Bierwisch 1967a verwiesen. 95 In neueren Beschreibungen des deutschen Tempussystems wird vor allem die erstere Ansicht vertreten, so bei Weinrich 1964, Gelhaus 1969a und b und Bartsch 1969. Bei Gelhaus treten Widersprüche auf. Er sagt (1969b, 81): "Eine Deutung, die sich auf den lateinischen Ursprung dieses Namens besinnt und "Tempus" im Sinne von "Zeit" (also in einem andern als dem hier festgelegten) versteht, ist unzulässig", gebraucht aber zur Definition der Tempora Termini wie "Beginn", "Abschluß" und "Sprechzeitpunkt' die sämtlich Zeitbeziehungen darstellen (und daher von Bull 1968 auch als solche behandelt werden).

141

Tempus ist nicht Zeit, denn es gibt wohl keine Sprache, in der für jeden Zeitabschnitt ein spezielles Tempus zur Verfügung s t e h t . 9 6 Tempus hat aber insofern mit Zeit zu tun, als Zeitbeziehungen wie "vorher", "nachher" und "simultan" auf eine Achse bezogen werden - nur daß diese Achse nicht ein für allemal gegeben ist

(wie beim Kalendersystem, einem System für die Messung

offizieller Zeit), sondern ständig wechselt: Jedes

Sprechereig-

nis wird als Orientierungsachse benutzt, auf das alle andern Ereignisse bezogen werden; "vorher" ist ein Ereignis, das zeitlich vor dem Sprechereignis, "nachher" eins, das zeitlich danach 97 liegt.

"Gleichzeitigkeit"

(Simultaneität) ist eigentlich ein

Ding der Unmöglichkeit, da immer einige Zeit vergeht, bis ein Ereignis beobachtet und in Worte gefaßt ist. Man kann aber von Gleichzeitigkeit in einem gewissen Sinne dann sprechen, wenn man etwas zum Achsenzeitpunkt noch Andauerndes beschreibt. Man kann zu beschreibende Ereignisse danach einteilen, ob sie in Bezug auf die "Sprechachse" begonnen und beendet, begonnen und nicht beendet oder noch nicht begonnen

(und demzufolge noch nicht

beendet) sind. Bull nimmt außerdem noch zwei weitere

Möglichkeiten

an: Ereignisse, die vor dem Sprechzeitpunkt begonnen haben und während des Sprechzeitpunkts enden und solche, die98 während des SprechZeitpunkts

beginnen

und

später

beendet

werden.

Nach Bull zeigen Tempussysteme natürlicher Sprachen

entweder

96 Gemeint ist hier ein Abschnitt der "offiziellen Zeit" (public time) wie sie in Bull 1968 beschreiben ist, d.h. ein Intervall des Kalenders wie Monat, Woche, Tag, Stunde, Minute usw. 97 Diese Ansicht basiert auf Bull 1968, einem Buch, das wohl als beste Darstellung des Problems, wie Zeitverhältnisse in der Sprache ausgedrückt werden, gelten kann. Bull unterscheidet zwei Zeitsysteme: "public time" und "private time". "Public time" ist in genau festgelegte Intervalle eingeteilt, die zusammen ein System bilden und auf eine feste Achse bezogen sind (im Gregorianischen Kalender ist das Christi Geburt) . "Private time" hat Intervalle ohne feste Grenzen (vgl. jetzt, vorher, dann,damals usw.) und eine ständig - von Sprechereignis zu Sprechereignis - wechselnde Achse. 98 Bull geht von einem "point present" (PP) als Hauptachse eines Tempussystems aus. Ein Punkt ist natürlich - zeitlich gesehen - eine Abstraktion, aber so lassen sich am besten die 5 verschiedenen Beziehungen zur Sprechachse beschreiben (er stellt sie als Pfeile in Richtung zur oder von der Sprechachse dar (1968 , 18) ) .

142

die Sprechachse an oder nicht,

99

und wenn sie die

Sprechachse

anzeigen, können sie außerdem noch weitere Achsen

(z.B. Erin-

nerungsachse und Antizipationsachse)

angeben.

Tempussysteme machen teilweise weit weniger

Unterscheidungen

als private Zeitsysteme, da z.B. auf der Antizipationsachse

nicht

alle die Unterschiede durch besondere Tempora bezeichnet werden, die durch die Adverbien sofort, gleich, bald, später, viel später usw. ausgedrückt sind, und ebenso wenig alle Unterschiede auf der Erinnerungsachse, die durch gerade, eben, vorher, einma1, damals ausgedrückt werden; andererseits wird in vielen Tempussystemen spezifiziert, ob ein Ereignis vor dem Zeitpunkt, der als Antizipationsachse

gesetzt ist, stattfindet,* 0 0 was im all-

gemeinen nicht als besondere Zeitspanne der privaten Zeit ausgedrückt werden kann. Das offizielle Zeitsystem kann auf ein Tempussystem abgebildet werden, in dem die Sprechachse zur Kalenderachse wird und ein Tag des Kalendersystems, z.B. der 14. März zu heute wird Sprechachse

1965,

(heute = der Tag, der das Sprechereignis mit der

einschließt).

Die Frage, ob das Dänische ein, zwei oder drei

Temporalachsen

unterscheidet, ist eine gesonderte Untersuchung wert. Hier wird als vorläufige Lösung ein System von vier Tempora angenommen, die sich auf zwei Achsen mit jeweils zwei verschiedenen Beziehungen zu diesen Achsen zurückführen lassen. Das Präsens wird dann gebildet, wenn T x "überlappt" oder "nach"* 0 * als Relationen zu T puselement

des performativen Satzes, das

die

Sprechzeit-Achse

bildet) angibt; das Perfekt entsteht aus der Relation

99

(dem Tem"vor" von

Das Hawaiische zeigt nach Bull nur Vollendung oder Nicht-Vollendung an, ohne Bezug auf eine Achse. Es wird also kein Unterschied gemacht, ob etwas in der Vergangenheit, während des Sprechaktes oder in der Zukunft vollendet wird.

100 Das gilt z.B. für das "future perfect" im Englischen (I will have read the book by tomorrow); im Deutschen wird diese Art von Beziehung meist durch das Perfekt ausgedrückt (Morgen habe ich das Buch ausgelesen (dann kannst du es kriegen)). Ein Futur II gibt es nur in einigen Grammatik-Büchern, nicht im tatsächlichen Sprachgebrauch. Vgl. dazu Calbert 1971 und Vater 1970b. 101 Diese Relationen wurden von Baumgärtner und Wunderlich beschrieben (vgl. (11)).

1969

143 T x gegenüber T . 1 0 2

Das Präteritum ergibt sich, wenn T x die Re-

lation "überlappt" im Verhältnis zur Präterialachse T p angibt. Als Präteritalachse wird - nach Bull - ein - gedachter oder durch ein Adverb) ausgedrückter - Zeitpunkt in der

(z.B.

Vergangenheit

(d.h. vor der T-Achse) angenommen, der als Bezugspunkt dient. Das Plusquamperfekt läßt sich dann ableiten, wenn T x die Beziehung "vor" zu Tp anzeigt.

2.4

Negation

In Übereinstimmung mit den Ergebnissen einiger neuer

Arbeiten* 0 ^

wird Neg(ation) als fakultatives von T abhängendes Element angesehen, wobei kein Unterschied zwischen sogenannter Satznegation und Satzgliednegation gemacht wird. Wie Bald

1971, aufbauend auf

Katz und Postal 1964, überzeugend nachweist, besteht der semantische Effekt der Negierung darin, daß in einem emphatisch hervorgehobenen Element ein Merkmal verneint wird, d.h. ein ent104 gegengesetztes Vorzeichen bekommt. Darüber hinaus muß angenommen werden, daß Negation auch als Merkmal im Lexikon vorkommt. Ein Verb wie forbyde enthält neben dem Merkmal

[+Perm] das Merkmal

[+Neg], durch das es mit ti1lade

'erlauben' kontrastiert; in allen anderen Merkmalen sind sie identisch. Das Verb tvivle te die Merkmale

'zweifeln' hat in seiner einen Varian-

t+Spr, -Ver, +Neg] und verneint vlde, in seiner

anderen Variante hat es die Merkmale [-Spr, +Ver, +Neg] und verneint tro

(vgl. 1.1.4). Werden in einem Satz das Neg-Element

und ein V mit dem Merkmal

[+Neg] gewählt, dann ist der seman-

tische Effekt die Negierung des Negationsmerkmals des betreffen102 Im Dänischen bezeichnet das Perfekt - ähnlich dem englischen Perfekt - etwas in der Vergangenheit Begonnenes und noch Andauerndes oder auf die Gegenwart Bezogenes (vgl. Jeg sä ham i gär - Jeg har set ham i dag). 103 Vgl. insbesondere Katz und Postal 1964, Klima 1964, Kraak Heidolph 1970, Stickel 1970 und Bald 1971.

1966,

104 Das gilt nicht nur für Elemente, die aus einem Formativ bestehen, sondern auch für komplexe Elemente. In He is not a hasty man kann man - nach Weinreich 1966 - hasty man als ungeordnete Menge semantischer Merkmale ansehen; verneint wird dann das Merkmal [+hasty], nicht [+male].

144

den negativen Verbs. Das entspricht dem logischen Prinzip, daß eine doppelte Verneinung identisch mit einer Bejahung ist. Wenn man etwas nicht verbietet, erlaubt man es

(oder genauer: man

läßt es zu; tl1lade kann, wie seine Etymologie vermuten auch mit "zulassen" übersetzt werden. Der feine

läßt,

Bedeutungsunter-

schied zwischen "erlauben" und "zulassen" wird im Dänischen nicht gemacht). Die Realisierungen des Neg-Elements in der OS - z.B. als ikke 'nicht', ingen oder ikke nogen

'niemand' und aldrig

'nie' -

können in diesem Rahmen nicht detailliert behandelt werden. Es 105 sei hier auf die ausführliche Arbeit von Stickel verwiesen. Es muß hervorgehoben werden, daß es sich bei den erwähnten Formen um

Realisierungen

des Elements Neg,

nicht des Neg-Merkmals

im Lexikon handelt, was sich vor allem daran zeigt, daß sie nicht mit einer anderen negativen Einheit innerhalb des gleichen fachen) Satzes kombinierbar sind: Man kann normalerweise Sätze wie

(45) äußern, während

(46), wo außer dem

noch ein lexikalisches Neg-Merkmal den muß, völlig normal

(ein-

nicht

Neg-Element

(in forbyde) angenommen wer-

ist:

(45) ''Ingen har aldrig set en heks. Niemand hat nie gesehen eine Hexe. (46)

Det har aldrig vaeret forbudt at k®re her. Es ist niemals gewesen verboten zu fahren hier.

Dem deutschen Satz Niemand hat nie gelogen

(den man wohl auch

kaum als alltägliches Deutsch bezeichnen kann) entspricht im Dänischen ein komplexer Satz

(vgl. Beispiel

(47)), der auf jeden Fall

auf zwei einfache Sätze zurückgeführt werden muß - was eine ähnliche Ableitung auch des deutschen Sätzes glaubhaft

erscheinen

läßt. (47) Der er ingen, der aldrig har l0jet. Da ist niemand, der nie hat gelogen. Sätze, in denen die Negation nicht die Umkehrung, sondern

einfach

die Nicht-Identität eines Merkmals in einem Satzelement zur Folge hat, sind außerhalb des Bereichs dieser Untersuchung; zur Lösung

105 Stickel (1970, 13) nennt OS-Formen, die als Realisierungen des Neg-Elements auftreten (wie nicht, nichts, niemand, nie usw.) "Negationsträger".

145

dieses Problems vergleiche man Bald

2. 5

1971.

Das Lexikon

Wie in 2.1 und 2.2 beschrieben wurde, enthält das Lexikon die lexikalischen Einheiten mit ihren Merkmalen. Folgende

Merkmal-

typen sind zu unterscheiden: a)

inhärente semantische

b)

Valenzmerkmale,

c)

Ergänzungsmerkmale,

d)

morphologische

e)

phonologische

Merkmale,

Merkmale, Merkmale.'' 0 '

Morphologische und phonologische Merkmale

brauchen hier nicht

behandelt zu werden, da sie keinen Einfluß auf die Struktur von Satzeinbettungen haben. Valenz- und Ergänzungsmerkmale gibt es nur bei V-Einheiten

(vgl. 2.2.1.2).

Die folgende Illustration des Lexikons beschränkt sich auf V- und N-Einheiten, wobei zu berücksichtigen ist, daß sowohl Verb- als auch Adjektiv- und Substantivstämme als V-Einheiten der TS auftreten

(vgl. 2.1). Der Schwerpunkt liegt auf der Be-

schreibung der Verba dicendi et sentiendi , da es im wesentlichen diese beiden Verbgruppen sind, die die zu untersuchenden

Typen

von Satzeinbettungen regieren. Ein Ausschnitt aus dem A-Lexikon (das als Mitspieler von V auftretende Adjektive umfaßt) wird 106 Bald (1971, llff.) behandelt Fälle wie The apostles are not great men, but men filled with the Holy Spirit und gibt dafür eine Regel, die er "some kind of reverse identity deletion rule" nennt. 107 Nach Chomsky 1965 kann eine lexikalische Einheit als eine Menge phonologischer und syntaktischer Merkmale dargestellt werden. Danach ist z.B. die Lexikoneinheit bee eine Abkürzung für eine Matrix phonologischer Merkmale, die den zwei Segmenten [b] und [i] zugeordnet sind: "Thus the two-column matrix representing the formative bee can be regarded as consisting of the features [tconsonantal^, -vocalicj , -continuantj , . . . ,-consonantal2 , + v o c a H c 2 , -grave2 ,...]. " (1965 , 213f.). Ebenso kann die dänische Lexikoneinheit stä im hier gegebenen Lexikon als eine Abkürzung für die Merkmale [tconsonantali , -vocalicj , -voicedj, +continuantj ,.,-consonantal; -vocaliC2» -voiced2, -continuant2 , ... , -consonantal3, +vocalic3,...] angesehen werden.

146

nicht gegeben. A kommt jedoch - als Alternative zu N-Mitspielern - im Valenzmerkmal einiger Verben

(z.B. b£i sta) vor.

V- und N-Lexikon sind in Gruppen unterteilt, die sich aus den Kombinationen der inhärenten Merkmale ergeben. 1 Od Tabelle 3. Ausschnitt aus dem V-Lexikon (1)

V mit [-Kom]

(1.1)

V mit [-Beweg] (Zustands-V) +Fest +Objekt, +

E

hgj 'hoch' [+ sove

(nicht-kommunikative V)

N] [+

'schlafen' [+

I +OrtJ.

+0bjekt]. n]

|

+

-Pflanze +Objekt .

E

-Konkr/+Fest +0bj ekt , +

(1.2)

V mit [-Akt]

braende 'brennen' [+

(Bewegungs-V) N,N] +

+Konkr +Objekt ,

(

~1 HO +Zustdl .

+Ort/ +

)

+Produkt/

111

108 Anordnung und Schreibung der Lexikoneinheiten richten sich im wesentlichen nach den in Chomsky 1965 etablierten Konventionen. Redundante Merkmale werden auf Grund allgemeiner Redundanzregeln weggelassen (vgl. Chomsky 1965, 165f.). Inhärente Merkmale beziehen sich jeweils auf die ganze Gruppe, brauchen daher nicht bei jeder einzelnen Einheit angegeben zu werden. "X/Y" bedeutet "X oder Y". Einige Merkmale sind abgekürzt: "Betr" steht für "Betroffener", "Gesch" für "Geschehen", "Ins tr" für "Instrument", "Pfl" für "Pflanze"; sonstige Merkmal-Abkürzungen s. 2.2. Die Ergänzungsmerkmale erscheinen in der gleichen Reihenfolge wie die Valenzmerkmale, auf die sie sich beziehen. Das erste Klammerpaar schließt die Valenzmerkmale, das zweite die Ergänzungsmerkmale ein. 109 Es handelt sich hier um intransitives haenge (mit Präteritum hang gegenüber transitivem h aenge mit Prät. h ¿engte) . 110 Für den Ort von stä gibt es keinerlei Beschränkungen. Stä kommt mit statischen Adjektiven wie tom 'leer' oder äben 'offen' vor (die hier durch das Ergänzungsmerkmal [+ +Zustd] charakterisiert werden), wenn es nicht mit einer Ortsangabe verbunden ist. 111 braende kann Vorgangs- oder Aktionsverb sein. Hier ist es nur als Vorgangsverb aufgeführt. In einem großen Lexikon ist es besser, die Einheiten nicht so wie hier nach Gruppen, sondern alphabetisch zu ordnen; dann würde braende die Merkmale [+_Akt] bekommen und hätte bei [+Akt] ein Agens als zusätzlichen Mitspieler .

147

flyde

'fließen' [+

N, (N JNtN)]

[

+Fs t/ + Lqu f + Lqu V +KonkrY' +Konk£\ +Ob j ekt , ( + +Raumj|+ +Ziel J U +Starty

+

regne (1.3) lgbe

. r 'regnen' 1+

i 113 J.

V mit [-Kaus] (nicht-kausative 'laufen' [+

-Pf 1 /+Lqu f tAqens \+

+Konkr fl +Konkr jj + StartJ(+ +Raum J(+

[

-Pf1 +Agens, +

+

(1.4)

V mit [+Kaus]

tE

(Kausative

+

bygge

(2)

'bauen' [+ r +

Aktionsverben)

N(NjNlN)]

[ +

112

N,N(N(N)] -Pf 1 +Agens , +

-t-Konkr \ +Ziel J

+Lqu f +Raum U-

+Konkr\ +Ziel J

Aktionsverben)

-Konkr/-Tier +Agens , +

-Tier +Agens, +

-t-Fest C +Produkt U-

-t-Geschehen

+Konkr /" +Objekt (+

+Fes t Y -i-Quelle 0 +

V mit [-Akt, -Ling] (Nicht-aktive V der

-Leb \ +Produkt ) _ \ +InstrJ

nicht-sprachlichen

Kommunikation (2.1)

V mit [-Urteil]

huske

' (sich)erinnern'

[+

N,N/T] +

-Pfl +Betr, +

+Objekty/+

+Gesch

112 "Start" bezeichnet den Ausgangspunkt 113 Regne wird als O-wertig angenommen: Der Ort, an dem es regnet, ist kein distinktives Merkmal. Er kann hinzugefügt werden (als freie Angabe) wie er bei jedem Vorgang hinzugefügt werden kann (auch ein Geben, Lachen oder Nehmen findet immer an einem Ort statt, der aber keineswegs distinktives Merkmal dieser Vorgänge oder Handlungen ist). 114 "Raum" steht für ein Volumen (oder Gelände) und entspricht "path" bei Fillmore 1971a. "Ort" bezieht sich auf statische, "Raum" auf dynamische Verben.

148

r

kende

'kennen' [+

lugte

'riechen • [+

se 'sehen' [+

N,N] +

pfl +Betr, +•

(2.2)

V mit [-Spr, -Ver]

(leer)

(2.3)

V mit [-Spr, +Ver]

(leer)

(2.4)

V mit [+Spr, -Ver]

se

[+

N,T]

tvlvlsom vide

+

-Pfl +Betr, +

'zweifelhaft'

'wissen' [+

N,T]

[+ +

(2.5)

V mit [+Spr, +Ver]

forsti

'verstehen' [+

god117

'gut' [+

kendsgerning

N,T]

+N/T] [+

'Tatsache' [+

+0bjekt .

-Pf1 +Betr, +

N,N/T] +

N,N/T]

i

+Betr, +

+ o b j e k t //+

-Konkr +objekt/ +

+

-Tier +Betr, +

+

+Gesch

-Pfl +Betr, +

+objekt/+ T] [+

~~I +Gesch

+Gesch .

115

+Gesch N/T]

+Konkr / +0bjekt / +

+Gesch 115

+Gesch

116

+Gesch]

+Gesch].

115 In Verbindung mit om- oder hv-Satz

(vgl. 1.1.4).

116 Forstä hat die Merkmale [+Ling] (da man etwas Gesprochenes, aber auch einen Vorfall verstehen kann) und [¿Urteil]; bei [-Urteil] hat es immer [+Ling] (und ist nicht bei tierischem Agens möglich) und bedeutet dann so viel wie "auffassen" (=in einem bestimmten Sinn verstehen). Es kann aber auch ein Urteil ausdrücken, wobei impliziert ist, daß der Sprecher die Aussage für wahr hält (vgl. forsti unter (3.1)). 117 Alle Adjektive werden hier in der Genus-commune-Forra gegeben; wenn sie einen Satz regieren, stehen sie immer im Neutrum.

149

N,T] +

overse

'übersehen' [+

vide

[+

(3)

V mit [-Akt, +Ling]

N,T]

-Pfl +Betr, +

+

-Tier +Betr, +

+Gesch

+Gesch

(nicht-aktive V der sprachlichen Kom-

munikation) (3.1)

V mit [-Urteil]

forstä hüre

[+

-Tier +Betr (+

I N(NlT)] +

'hören' [+

t

-Tler / +Betr ( +

+N,(N)N/T]

(3.2)

V mit [-Spr, -Ver]

(leer)

(3.3)

V mit [-Spr, +Ver]

(leer)

(3.4)

V mit [+Spr, -Ver]

erfare

'erfahren' [+

(3.5)

V mit [+Spr, +Ver]

erfare

[+

forstä

[+

(4)

N,N,N/T] +

[ E

N,N,N/T] +

-Tier +Betr, +

-Pfl +Betr,+

•+ 0b jektj[+

+Gesch)

-Tier +Queller)+

-Tier +Betr, +

+0b j / +

-Tier +Quelle, +

-Tier +Quelle, +

-Konk +ObjA

+Gesch

-Konk, +0b j/+

+Gesch

+Gesch

1 19

~ +Gesch

V mit [-Kaus, -Ling] (nicht-kausale V der

nicht-sprachlichen

Kommunikation) (4.1) häbe

V mit [-Urteil] 'hoffen' [+

N,N/T] +

-Tier +Agens, +

-Konkr +Objekt/ +

118

Gesch

118 Hgre hat - wie forstä - [+Ling]. 119 Erfare hat[+ver]; in Verbindung mit om- oder hv-Sätzen drückt es [-Ver] aus, mit at-Sätzen [+Ver], immer für den Sprecher.

1 50 regne

'rechnen

(mit)' [+

synes

'(gut) leiden können' [+ I+

(4.2)

prgve

[+

overveje (4.3)

'überlegen' [+

'glauben' [+

N,N/T] j+

(4.4)

V mit [+Spr, -Ver]

(4.5)

V mit [+Spr , +Ver]

indse (5)

'einsehen' V mit

N,N/T] +

-Tier +Agens, +

E

-Pfi ++Agens, +

+Gesch . +0bj/+

i

+Gesch .

+Gesch .

~~I +Gesch

+0bj/+

+Gesch

(leer)

I N,N/T] +

[+

+Gesch

+Gesch .

n

+0bj/+

+Agens, +

-Tler +Agens, +

'vermuten

+Bewertg)/+

+Agens, +

IN,T] 1+

V mit [-Spr, +Ver]

formode tro

[+

+0bj(+

r -pfi r -pfi

N,N/T] +

under setge 'untersuchen'

-Tier/-Konk +0bj ,+

N,N(A)/T]

-Tier +Agens, +

V mit [-Spr, -Ver]

'versuchen'

-Tier +Agens, +

N,N/T] +

-Tier +Agens, +

-Konkr / +0bj / +

[-Kaus, +Ling] (nicht-kausale V der

+Gesch .

sprachlichen

Kommunikation) (5.1)

V mit [-Urteil]

fortalle

'erzählen'

[+ +

N,N,N/T] -Tier +Agens, +

-Tier +Betr, +

-Konkr / +Produkt/+

+Gesch

120 Forteile setzt - ebenso wie sige - einen Betroffenen (den Angesprochenen) voraus (vgl. Boeder 1968b und Wunderlich 1969).

120

151

E

-Tler +Agens, +

sige

'sagen' [+

[ +

tale

N,N(N)/T]

-Tier +Agens, +

'sprechen' [+

(5.2)

f N,N,N/T] +

E

-Tier -

+Agens,+

+Betr, +

(5.4)

V mit [+Spr, -Ver]

beklage

-Tier +Agens, +

-Tier

V mit [-Spr, +Ver]

(5.5)

+obj)+

•+Gesch|. chj

-Konkr / +Prod /+

1 +GeschI.

-Tier +Betr,+

+Obj/+

121

+Geschl .

V mit [-Spr, -Ver]

(5.3)

sige' [+

-Tier +Betr ( +

-Konkr / + +Produkt/+ Produkt/+

+Obj/+

+Gesch

(leer)

-Tier N,N(N)T] j + _ + A g e n s , +

-Tier +Betr (+

+Obj)+

+Obj/+

+Gesch .

+Gesch

123

V mit [+Spr, +Ver]

E

-Tier +Agens , +

,,4

121 Die Wahl der möglichen N-Objekte von pästä ist sehr beschränkt. 122 Sige kann - wie auch andere verba dicendi - zusätzlich zu dem Produkt (z.B. et l0gn = eine Lüge) oder dem berichteten Geschehen noch ein Objekt, über das etwas berichtet wird, haben. Falls ein T von sige abhängt, muß das N mit [+Objekt] in diesem noch einmal enthalten sein. Vgl. dazu A. Meyer-Ingwersen's deutsches Beispiel Er sagte uns über Peter, daß er unzuverlässig ist (1968, 61). Diese Feststellung gilt für dänische wie für deutsche verba dicendi. 123 Sige drückt zusammen mit einem om-Satz aus, daß der Sprecher den Wahrheitsgehalt des abhängigen Satzes nicht kennt (oder nicht beurteilen will) , während es mit at-Sätzen sprecherneutral und nicht-beurteilend ist (vgl. 1.1.4). 124 Nicht-reflexives beklage (=bedauern) setzt voraus, daß der Sprecher den Gegenstand des Bedauerns für wahr hält, während reflexives beklage (sich über etwas beklagen) nicht das Urteil des Sprechers erkennen läßt. Vgl. auch Kiparskys Feststellungen über das englische to regret (p. und C. Kiparsky 1970).

152

E

[+

(6)

V mit [+Kaus, +Kom]

(6.1)

V mit [-Ling]

N,N,N/T] 1+

N , N/T]

huske [+

-Tier +Betr, +

-Tier +Agens, +

tilstä

(kausale

-Tier -F Agens , +

-Konkr +Obj ,+

Kommunikationsverben)

+Produkt/+

+Gesch

(6.2)

V mit [-Vol, -Perm]

(leer)

(6.3)

V mit [-Vol, +Perm]

(Erlaubnisverben) -Tier

forbyde

'verbieten'

[+

E fä

V mit [-Vo1, +Xnfl]

(til) ' (dazu) bringen

overtale (6.5)

N,N,T]

1+

+

71

-Tier +Betr, +

+GeschJ.

I +Gesch .

(daß) '

E

'überzeugen' [+

[+

+Betr,

(Beeinflussungsverben)

-Tier +Agens, +

overbevise

125

-Tier

N , N , T] | + _ + A g e n s , +

-Tier +Agens , +

(6.4)

+Gesch

N , N , T ]

Tier +Agens, +

V mit [+Vol, -Befehl]

E

+

-Tier +Betr, +

-Tier +Agens, +

+GeschI.

-Tier +Betr, +

+Gesch

-Tier +Bet£j

(Wunschverben) I

-Tier +Agens, +

+Objekt/+

1,7

+Gesch I.

125 Hier handelt es sich - im Gegensatz zu huske in (2.1) - um huske in aktiver Bedeutung (=sich etwas ins Gedächtnis zurückrufen) . 126 Für tillade und forbyde gilt zusätzlich, daß das Subjekt des abhängigen Satzes mit dem durch [+ +Betr] gekennzeichneten Mitspieler identisch ist (vgl. A. Meyer-Ingwersen 1968). 127 in der OS kommt ville ohne abhängigen Satz vor: Hvor vil du hen? Hier muß Tilgung eines Satzes mit Bewegungsverb angenommen werden (vgl. Hvor vil du qä hen?) .

153

gnske

'wünschen'

(6.6)

V mit

befale

'befehlen'

forlange

-Tier +Agens, +

N,T] +

[+

t+Vol,

+Befehl]

[+

'verlangen'

(Befehlsverben) -Tier +Agens, +

N,N,T] +

[+

+Gesch

-Tier +Betr, +

-Tier +Agens,

N,N,T]

+Gesch

-Tier +Betr, +

+Geschj .

Das V - L e x i k o n b i l d e t den zentralen Teil des L e x i k o n s . Die spiele wurden hier

in Gruppen g e o r d n e t , deren

Merkmalkombination

darstellt.

sich aus der Anwendung

geln können z.B. die K o m b i n a t i o n e n und aber

jede eine

Die M e r k m a l k o m b i n a t i o n e n

der M e r k m a l r e g e l n

ergeben

[+Akt, +Kaus, +Kom, + Ling , +Urteil]. [+Vol] und

[-Vol] mit

nur in V e r b i n d u n g m i t der Gruppen 3

[+Kaus] auftritt

sj.nd leer, d.h. es konnten redundante Merkmale

Merkmale der Obergruppe

sind

nicht

Verbindun-

[ - K a u s ] a u s g e s c h l o s s e n , da

betreffenden Merkmalkombinationen Tabelle

Ebenso

(vgl.

(35vi)).

keine B e i s p i e l e

[+_Vol]

Einige für

die

gefunden w e r d e n . Da in der

nicht angegeben w u r d e n und

nicht noch einmal bei allen (in gleicher

auch

Untergruppen

w i e d e r h o l t w u r d e n , sei hier noch einmal eine Obersicht der handenen M e r k m a l k o m b i n a t i o n e n

Re-

+Urteil]

[+Akt, - K a u s , +Kom, + L i n g , + U r t e i l ] g e b i l d e t w e r d e n ,

gen von

Bei-

besondere

(35). Nach diesen

[ - A k t , +Kom, + L i n g ,

.

Ordnung wie

in

vorTabel-

le 3 g e g e b e n . Tabelle

4.

Merkmalgruppen

(1)

V mit [ - K o m ]

(1.1)

[-Bew]

des

V-Lexikons

(1.2)

[+Bew , - A k t , - K o m ]

(1.3)

[+Bew, + A k t , - K a u s , - K o m ]

(1.4)

[+Bew, + A k t , + K a u s , - K o m ]

(2)

V mit [ - A k t , -Ling]

(2. 1)

[+Bew , - A k t , + Kom , - L i n g , -Ur t]

(2. 2)

[+Bew , - A k t , + Kom , - Ling , + Ur t, -Spr , -Ver ]

(leer) (leer)

(2. 3)

[+Bew, - A k t , + Kom , -Ling , + Ur t, -Spr , +Ver ]

(2. 4)

[+Bew, - A k t , + Kom , -Ling , +Ur t, + Spr , - V e r ]

(2 .5)

[+Bew , - A k t , + Kom , - L i n g , + Ur t, + Spr , +Ver ]

154 (3)

V mit [-Akt , +Ling]

(3. 1)

[+Bew , -Akt, + Kom, + Ling , -Urt]

(3. 2)

[+Bew, -Akt, + Kom , + Ling , +Urt, -Spr , -Ver ]

(leer)

(3. 3)

t +Bew , -Akt, + Kom , +Ling, turt, -Spr , +Ver ]

(leer)

(3. 4)

[+Bew, -Akt, + Kom, + Ling , + Ur t, + Spr , -Ver]

(3. 5)

[+Bew , -Akt, +Kom, +Ling, +Ur t, + Spr , +Ver ]

(4)

V mit [-Kaus , -Ling]

(4. 1)

[+Bew, +Akt, -Kaus, +Kom, -Ling, -Urt]

(4. 2)

[+Bew, +Akt, -Kaus, + Kom , -Ling, +ur t, -Spr , -Ver]

(4. 3)

[+Bew , +Akt, -Kaus, + Kom , -Ling, +Ur t, -Spr , +Ver ]

(4. 4)

[+Bew, +Akt, -Kaus, + Kom , -Ling, +Ur t, + Spr , -Ver]

(4. 5)

[+Bew, +Ak t, -Kaus, + Kom, -Ling, +Ur t, + Spr , +Ver ]

(5)

V mit [-Kaus , +Ling]

(5. 1)

t +Bew, +Ak t, -Kaus, + Kom , + Ling , -Urt]

(5. 2)

[+ Bew, +Ak t , -Kaus , + Kom , +Ling , + Ur t, -Spr , -Ver]

(5. 3)

t+Bew, +Ak t, -Kaus , + Kom, + Ling , +Ur t, -Spr , +Ver]

(5. 4)

[+Bew, +Akt, -Kaus, + Kom, +Ling, +Ur t, + Spr , -Ver]

(5. 5)

t +Bew, +Akt, -Kaus, + Kom , + Ling , + Ur t, + Spr , +Ver ]

(6)

V mit [+Kaus,, +Kom]

(6. 1)

t +Bew, +Akt, + Kaus , + Kom , -Ling]

(leer)

(leer)

(6. 2)

t +Bew, +Akt, +Kaus, + Kom , + Ling , -Vol , -Inf1, -Perm] (leer;

(6. 3)

[+Bew, +Akt, + Kaus , + Kom , +Ling, -Vol , -Infi , +Perm]

(6. 4)

t +Bew, +Akt, + Kaus , + Kom , +Ling , -Vol, +Inf1]

(6. 5)

t+Bew, +Akt, + Kaus , +Kom , +Ling, +Vo 1 , -Befehl]

(6. 6)

[+Bew, + Akt, + Kaus , + Kom , + Ling , +Vo 1 , +Be fehl]

Die Gruppe

(1) umfaßt Zustands- und Bewegungsverben, die keine

Kommunikationsübermittlung

ausdrücken. Gruppen

(2) - (4) fallen

ungefähr mit der traditionellen Gruppe der Verba sentiendi zusammen, wobei hier unterschieden wurde, ob eine Aktion drückt

wird

oder nicht und ob die Wahrnehmung sprachlicher

nicht-sprachlicher Art ist. Gruppe Gruppe

ausgeoder

(5) enthält Verba dicendi,

(6) Wunsch- und Befehlsverben sowie Verben des Erlaubens

und Beeinflussens und Verben der aktiven, kausalen lichen Kommunikation. Es wäre möglich gewesen, Gruppe den Gruppen

nicht-sprach-

(6.1) als eine

(6.2) - (6.6) gegenüberzustellen

(die dann

155

Gruppe

(7) heißen könnten); sie vurden hier zusammengefaßt, da

es sich in allen Fällen um Kausalität handelt: Wir haben es mit kausalen Kommunikationsverben

zu tun, von denen die Wunsch- und

Befehlsverben und die Verben des Erlaubens und

Beeinflussens

sprachliche Kommunikation voraussetzen, während in der Gruppe (6.1) die Kommunikation nicht-sprachlicher Art ist. Aus der Nicht-Besetzung der Untergruppen und

(2.2),

(2.3),

(3.3) kann man schließen, daß bei nicht-aktiven Verba sen-

tiendi grundsätzlich nicht das Urteil des Sprechers wird, wohl aber das Urteil des Betroffenen

ausgedrückt

(d.h. des Subjekts

in der OS) . Die Nicht-Besetzung der Untergruppen und

(3.2)

(4.4) , (5.3)

(6.2) scheint zufällig zu sein. In allen drei Fällen wäre

es wohl möglich, zwar nicht ein einfaches Verb, Adjektiv oder Substantiv, aber eine längere Paraphrase zu gebrauchen, so z.B. have ikke noqet imod

(nichts dagegen haben) in

(6.2). In

wäre es außerdem denkbar, daß se in aktiver Bedeutung 1

(4.4)

(se efter

nachsehen')so verwendet wird, daß die Person, die etwas nachgesehen hat, informiert ist, der Sprecher aber nicht: Karin har set efter, om Ole er kommet

(Karin hat nachgesehen, ob Ole ge-

kommen ist - aber ich weiß es

(noch) nicht).

Aus dem N-Lexikon wird nur ein kleiner Ausschnitt Die N-Einheiten des Lexikons interessieren in dieser

angeführt. Untersuchung

nur so weit, wie sie als Mitspieler der zu behandelnden Gruppen 12 8 von V in Frage kommen. Die N-Einheiten des Lexikons können in eine durch D- oder D-PS-Regeln abgeleitete Struktur

eingesetzt

werden, wenn ihre Merkmale mit den kontextuellen Merkmalen des gewählten V übereinstimmen. Für12 jede mögliche 9 wurde ein Beispiel ausgewählt.

Merkmalkombination

128 Substantive können auch als V-Einheiten im Lexikon auftreten (vgl. (48)). Dabei wird vorausgesetzt, daß es Substantive gibt, die im Lexikon sowohl das Kategorie-Merkmal [+N] als auch das Kategorie-Merkmal [+V] haben. Die Bedingungen, unter denen ein Substantiv das Kategorie-Merkmal t + v ] haben kann, wurden hier nicht untersucht, jedoch ist es z.B. offensichtlich, daß Eigennamen nicht prädikativ auftreten und dadurch nicht [+V] haben können. 129 Nicht angegeben wurden die Kombinationen, die sich durch Einbeziehung von Merkmalen wie t+Viel] oder [+Gener] ergeben [+_Gener] tritt bei N mit [ - E N T auf (ebenso wie [+_Def] usw.); [¿Viel] ist bei allen N mit [+Zählb] möglich.

1 56 Tabelle 5.

mod

Ausschnitt aus dem N-Lexikon

-EN, -Zählb, -Konkr]

'Mut'

luft

"Luft*

-EN , -Zählb, +Konkr, -Fest, -Liqu]

vand

'wasser'

-EN , -Zählb, +Konkr, -Fest, +Liqu]

sand

' Sand'

bevage 1se vlnd ä

'Bewegung'

'Wind'

'Bach'

bord

'Tisch'

bonde kat

'Bauer'

'Katze'

-EN , -Zählb, +Konkr, +Fes t] -EN , + Zählb , -Konkr] -EN , + Zählb

+Konkr, -Fest, -Liqu]

-EN , +Zählb, +Konkr, -Fest, +Liqu] -EN, + Zählb , +Konkr, -Leb , +Fest] -EN , +Zählb, +Konkr, + Leb , -Pflanze, -EN , +Zählb, +Konkr, + Leb , -Pflanze,

trae 'Baum'

-EN , +Zählb, +Konkr, + Leb , +Pflanze]

Poli tiken

+ EN , -Konkr]

Danmark

• EN , +Konkr, -Leb]

Jens

+ EN , +Konkr, +Leb, - Pflanze , -Tier]

Fido

+ EN , +Konkr, +Leb, - Pflanze , +Tier]

130 Trae 'Holz' hat [-Zählb] und [-Leb].

1 30

157

2.6

Strukturdiagramme

Jetzt ist es möglich, Baumdiagramme abgeleiteter Strukturen mit den wesentlichen Merkmalen darzustellen. Es werden zwei Beispiele in Form von D-Diagrammen gegeben. Die D-PS-Diagramme lassen sich 131 leicht davon ableiten (vgl. (25) und (27)). (48) T

Peter skar skibe i bordpladen

(Peter schnitzte Schiffe in

die Tischplatte)

131 In den Diagrammen bekommen die Kategorien des performativen Satzes den Index 0, die Kategorien im davon abhängigen Satz (einschließlich T, das zwar Mitspieler des übergeordneten V ist, aber gleichzeitig den abhängigen Satz repräsentiert) den Index 1 (ein weiterer abhängiger Satz bekommt den Index 2 usw). Mehrere N, die vom gleichen V abhängen, werden durch ', " und "' unterscheiden. Die beiden N, die Sprecher und Angesprochenen bezeichnen, werden später zu Pronomina (der ersten bzw. zweiten Person)pronominalisiert, falls der performative Satz nicht getilgt wird. Bei mehreren Personen als Sprecher bzw. als Angeredete kann man wohl eine Koordination mehrerer N annehmen (vgl. dazu Boeder 1968b). Die Sterne der Kategorien wurden weggelassen, da sie zusammen mit der Indizierung zu Unübersichtlichkeiten geführt hätten.

158

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