Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter und Dörfer in derselben: Band 3 Das Havelland. Der Kreis West-Havelland. Der Zauchsche Kreis [Photomech. Nachdr. 1860. Reprint 2018 ed.] 9783111427461, 9783111062495

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Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter und Dörfer in derselben: Band 3 Das Havelland. Der Kreis West-Havelland. Der Zauchsche Kreis [Photomech. Nachdr. 1860. Reprint 2018 ed.]
 9783111427461, 9783111062495

Table of contents :
Das Havelland. I. Der Kreis West-Havelland
Einleitung
I. Besihstands - Tabelle vom Jahre 1375
II. Besitzstands - Tabelle vom Jahre i450
III. Besitzstan-s-Tabelle vom Jahre 1550
IV. Desitzstands - Tabelle vom Jahre 1620
V. Befihstands -Tabelle vom Jahre 1650
VI. Besitzstands - Tabelle vom Jahre 1750
VII. Nachweisung
Die Dörfer des West - Havelländischen Kreises
Westhavelländischer Kreis. I. Orts - Register
II. Personen - Register
II. Der Kreis Ost - Havelland
I. Kefitzstands - Tabelle vom Jahre 1375
II. Befilzftands - Tabelle vom Jahre 1450
III. Desitrstands-Tabelle vom Jahre 1550
IV. Besihstands-Tabelle vom Jahre 1660
V.Belrtzstan-s -Tabelle vom Jahre 1750.
VI. Nachweisung
Die Dörfer des Oft - Havellandischen Kreises
Osthavellandischer Kreis. I. Orts - Register
II. Personen - Register
III. Der Hauclnsche Kreis
Einleitung
I. Besitzstan-s - Tabelle der Jauche vom Jahre 1375
II. Besitzstands - Tabelle vom Jahre 1450
III. Befitzftan-s-Tabelle vom Jahre 1550
IV.Besitzstands - Tabelle vom Jahre 1650.
V. Besitzftans - Tabelle vom Jahre 1750
VI. Nachweisung
I. Die Dörfer -er alten Zauche
II. Ortschaften
Zauchischer Kreis. I. Orts - Register
II. Personen - Register
Berichtigungen

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Mark Brandenburg oder

Geschichte -er einzelnen Kreise, Städte, Rittergüter, Stiftungen «nd Dörfer in derselben, als Fortsetzung

des Landbuchs Kaiser Karl's iv. bearbeitet von

E. Fidiein, Stadt-Archivar.

Wand III. enthalt:

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den Kreis West-Havelland,

II.

den Kreis Ost-Havelland,

III.

den Kreis Zauche.

(Mit Karten.) >

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Berlin, 1860, im Selbstverläge des Verfassers. Photomechanischer Nachdruck Matter de Gruyter - Berlin - New Uork

ISBN 3 11 003420 4 © 1858/1974 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen’sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 Printcd in the Netherlands Alk Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Das Havelland.

i.

Der Kreis West-HaveUan-

Einleitung. AVer jemals seine Aufmerksamkeit auf die Spuren der alten Landstraßen gerichtet hat, wird wahr­ genommen haben, daß viese häufig in weiten Bögen und Krümmungen von der geraden Richtung abweichen, ohne daß Berge, Gewässer oder andere stchtbare Hindemisse solches als nothwendig erscheinen lassen. Daß die früheren Bewohner bei der ursprünglichen Anlage der Straßen und Wege nur einer wunderlichen Laune gefolgt sein sollten, ist nicht anzunehmen; daher ein tiefe­ res Eingehen auf den Grund zu jenem Verfahren nicht von der Hand zu weisen war. — Hierbei ergab es sich, daß, wo innerhalb der Bögen und Krümmungen, zur Seite der alten Straßen, jetzt fruchtbare Siedet gepflügt werden, einst undurchdringliches Bruch war und selbst größere und kleinere Gewässer standen, deren altes Bett jetzt noch kaum mehr wahrnehmbare Vertiefungen andeuten. Alle diese Schwierigkeiten mußten also umgangen werden und machten das Abweichen von der geraden Richtung nöthig, wodurch die Entfernung eines Ortes von dem andern aber häufig verdoppelt wurde. Die besonderen Forschungen, welche hierüber weiter angestellt wurden, ergaben sodann: daß die dereinstige äußere Gestaltung des Bodens, in Ansehung des Festen und Flüssi­ gen, ein von dem heutigen ganz verschiedenes Bild geboten haben müsse; daß diese Terrainschwierigkeiten zum Theil schon in sehr alter Zeit verschwunden waren, und die Anlage jener Wege also schon früher, in einer Zeit die von der Geschichte nicht erreicht wird, geschehen sein mußte, und daß die jetzt kaum mehr erkennbaren See- und Bruchbetten einst nicht nur die einzelnen Gemeindebesitzungen von einander schieden, sondem selbst die Grenzscheiden und Mar­ kungen ganzer Gaue und Provinzen waren, und es daher zum Erkennen der früheren Territorialverhältnisse von Wichtigkeit ist, jene Terrainbeschaffenheit schärfer ins Auge zu fassen. Die Veranlassung, welche diese Umgestaltung des Bodens zunächst herbeiführte, war wohl die großartige Lichtung der Wälder, welche die Höhenzüge der Mark bedeckten, zur Zeit der Germanisirung der von den Wenden eroberten Gebiete im 12. Jahrhundert, und wahrscheinlich schon früher. Es wurde dadurch die Masse der Feuchtigkeit des Bodens vermindert, welche in Bächen zur Niederung abflössen. Und was vielleicht ein Jahrtausend nicht vermochte, geschah rasch hinter einander in neuerer Zeit, besonders seit der Vollendung der Ackerseparationen und nachdem die gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse regulirt waren. Flußufer wurden ein­ gedämmt, stehende Gewässer durch Kanäle abgeleitet, Hügel in alte Seebetten geschüttet und I. A

II

Alles möglichst geebnet. Wo einst Wasser und Sumpf Stillstand geboten und die nächsten Be­ wohner in nächster Ferne auseinanderhielten, schreitet man heut trocknen Fußes durch fruchtbare Felder und üppige Wiesen hinweg, die von den großartigsten modemen Verkehrswegen, den Eisenbahnen, durchschnitten werden. So bedurfte eS auch nur eines geringen Eingehens auf die frühem Bodenverhältnisse der­ jenigen Kreise, mit welchen wir uns gegenwärtig beschäftigen, dem Havellande und der Zauche, um die Ueberzeugung zu gewinnen, daß alle jene Terrainschwierigkeiten einst hier im erhöhten Maaße vorhanden gewesen sein mußten, und daS ein gründliches Eingehen auf die Geschichte die­ ser Territorien, ohne ein scharfes Bild von ihrem dereinstigen Zustande zu haben, nicht möglich sei. Nach genauer Vergleichung der ältern mit den neuem topographischen Karten, dem sorgsa­ men Studium der vorhandenen Urkunden und ältern Nachrichten und dem entsprechenden Einzeich­ nen der gewonnenen Resultate entstand die diesem Bande beigefügte „Karte des Havellan­ des und der Zauche in vorchristlicher Zeit," welche in folgenden Abschnitten weiter be­ sprochen werden soll.

I.

Das Land und die Ansiedelungen in vorchristlicher Aeit.

Die Länderstrecken der Mark Brandenburg gehören den beiden Stromgebieten der Elbe und Oder an. Die sich der Elbe zuneigenden Strecken werden von der Havel und Spree mit ihren kleinem Nebenströmen durchflossen. Fast alle diese Gewässer, hauptsächlich aber die Havel, charakterisiren sich .besonders dadurch, daß sie, sobald sie daS altbrandenburgische Gebiet berühren, nicht mehr in schmalen und engen Thalrinnen, sondem in großen Thalbächen fließen, sich in die Breite ausdehnen und größere und kleinere Seen bilden. Je weiter man, gestützt auf die Re­ sultate geologischer Forschungen und geleitet von schriftlichen Ueberlieferungen, zurückblickt, desto­ mehr gewinnen diese Wasserbecken an Ausdehnung, verschwimmen mit andem entkernter stehenden Gewässern und verbreiten sich endlich dergestalt über ganze Thalebenen, daß dieselben einen ein­ zigen, sich weithin erstreckenden See gleichen, aus welchem Hügel und Hochebenen als größere und kleinere Jnselplateaux hervortreten. Diese Thalniederung oder, wie wir sie sogleich nennen wollen, dieses Seebecken, welches die Havel bis zu ihrer Einmündung in die Elbe, von oberhalb Oranienburg bis Havelberg, in einem großen Bogm theils einschließt theils durchzieht, wird östlich und südlich von Hügelketten und Hochebenen begrenzt, die nur da, wo die Spree und Rute ihre Gewässer in die Havelniederung einführen, auseinandertreten und dadurch die Thäler beider Flüsse mit der Havelniederung ver­ binden. Weiterhin flacht sich daS Havelufer aber wieder ab und bildet weite, tief in die alte Zauche hineinreichmde Brücher, welche dieselbe westlich und südlich umschließen und durch die Niedemng der Same und Nieplitz mit dem Bruche der Nute in Zusammenhang stehen. So­ dann setzt die Havel, mit etwas höheren westlichen Ufer, ihren Lauf zur Elbe bei Havelberg fort, nach welchem Punkte hin das Niveau der ganzen Havelniederung abfällt, dorthin aus allen Richtungen ihre Gewässer entsendet, und dadurch den dereinstigen Durchbmch der Havel zur Elbe erklärlich macht. Um dies genauer zu erkennen, ist es nöthig, die Hauptthäler der Havelniederung näher ins Auge zu fassen. Es sind diese nämlich: daS Rhinluch, das große Havelländische Luch und daS Havelbruch im Nute- und Planethal.

III

Das Rhinluch beginnt auf der Ostscite der Havelniedcrung bei Oranienburg und zieht sich, in einer Ausdehnung von 10 Meilen Länge, bis zum Gülpsee hin, der in die Havel fließt, nicht weit von dem Orte, wo dieselbe in die Elbe geht. Nördlich wird das Rhinluch von dem südlichen Rande des Landes Ruppin, südlich vom ©litt, dem Lande Cremmen, Bellin, Friesack und Rhinow begrenzt. Auch hängt es westlich mit dem Dossebruche zusammen. Die verschie­ denen geologischen Forschurgen haben ergeben, daß dieses Luch einst ein großer Landsee war,') in welchen der Rhin, die Dosse, Temnitz und Jägelitz von Norden her sich ergossen, ihm eine Menge fester Stoffe zuführten, die ihn nach und nach versandeten und versumpften. Beim Aus­ werfen von Gräben hat man in einer Tiefe von 14 Fuß Eichbäume mit Wurzeln und Zweigen liegend gefunden, welche bis zur Oberfläche mit Sandboden bedeckt waren, ®) und noch heut sind die Torfgräbereien des Rhinluchs die ergiebigsten der ganzen Provinz. Der Torf bildete und verhärtete sich hier allmählig seit uralter Zeit, als noch der See von den alten Bewohnem in Nachen befahren oder auf dem Eise, vielleicht der Jagd wegen, beschritten wurde; denn es sind 5 Fuß tief im Torfe Waffen von Feuerstein, wie sie die ältesten Völker zu führen pflegten, vor­ gefunden, während sich Münzen und dergleichen Ueberreste aus viel späterer Zeit unmittelbar unter der Oberfläche des den Torf bedeckenden ausgespülten Bodens vorfanden. Mit völliger Ueberzeugung können wir daher der Ansicht beitreten, daß, bevor das wen­ dische Volk sich über die hiesigen Gegenden, wie man annimmt, im 6. Jahrhundert n. Ehr. ver­ breitete, daö Rhinluch noch ein See war. ^ Das große Havelländische Luch erstreckt sich von der Havel, wo die Spree in die­ selbe mündet, in westlicher Richtung zum Hohennauenschen See, und südlich in mehreren Spalten zur Unterhavel, welche das zwischen dieser und dem großen Luche belegene höhere Terrain des Havellandes zu größem Plateaux und kleinern Inseln bildete. Auch dieses Luch war einst ein großer fast 10 Meilen langer und gegen 2 Meilen breiter See, der seine Strömung westlich zur Havel hatte, sich aber auch durch jene Spalten oder Arme süd­ lich in dieselbe ergoß. Der östliche Theil, welcher sich vom Dorfe Zeestow zum Wublitzsee er­ streckt, trennte das waldige Havelland vom Lande um Nauen. Mehr westlich zieht sich ein anderer Arm zum Wusterwitzer See und trennte das Land um Rathenow von dem zu Branden­ burg gehörig gewesenen, und mehr im Nordwesten wurde durch ihn das Land Rathenow vom Nuß- oder Natewinkel (ursprünglich wohl Nasserwinkel) und dem Ländchen Rhinow von ein­ ander getrennt. Von den vielen kleinern Plateaux, welche einst durch Arme des Havelsees gebildet wurden, sind ganz besonders die Inseln Potsdam und Töpelitz zu erwähnen, welche einst von der Havel gänzlich umflossen waren, indem ein Arm derselben bei Sacrow in nordwestlicher Richtung abbog und erst zwischen Paretz und Ketzin mit der eigentlichen Havel wieder zusammenfloß. Dieser Arm war int 14. Jahrhundert, bis auf einige zurückgebliebene Seen zwischen Sacrow und Nedelitz, bereits ausgetrocknet.*) ■— Ein anderer Arm durchfloß wieder die Insel Potsdam bis zur Havel bei Töpelitz und theilte dieselbe in 3 verschiedene Jnselplateaux, welche, durch das allmählige Verschwinden des sie umgebenden Wassers, sich mehr und mehr vergrößerten und be­ rührten und endlich nicht nur ein einziges zusammenhängendes Terrain bildeten, sondem sogar auch mit dem Havellande auf der Haide in Zusammenhang traten, sodaß Potsdam schon seit 1) Berghaus, Landbuch I. 225. — 2) Das. 401. — 3) Vergl. Klöden, Beitr. zur Mineralog, und geognost. Kenntniß der Mark Brandenburg Stek. IX. S. 37. Berghaus a a. O. — 4) Vergl. Töpelitz Territorien Bd. III. Abth. 1. S. 57. und Potsdam, Territorien Bd. II. Abth. 1. S. 1.



IV

Jahrhunderten nur noch dem Namen nach eine Insel ist. Das Bett jenes Havelarms, in dem jetzt der Königliche Neue Garten, Sanssouci, das Neue Palais und der sich durch die Pirschheide (Wildpark) zur Havel hinziehende Wiesengrund liegt, neigt sich von Ost nach West, wurde also zuerst beim wendischen Orte Poztupimi (Potsdam) trocken gelegt. Dort mußten zur wendischen Zeit diejenigen Dämme welche später noch zur Verbindung der verschiedenen Jnselplateaux dien­ ten, schon angelegt gewesen sein; denn im Jahre 993 erscheinen dieselben bereits als eine einzige, zusammenhängende Insel, unter dem Namen „lnsula Chotimuizles. •) Betrachten wir endlich das südliche Havelgebiet, vom Einflüsse der Nute biö zum Einflüsse der Plane in die Havel, so ist auch hier die Ausdehnung des einstigen Havelsees über die Niederungen beider Flüsse und einiger schmalen, mit ihnen in Verbindung stehenden Flußbetten durchaus nicht zu verkennen. Noch im 16. Jahrhundert nannte man mehrere Strecken des Nute­ thales „das Havelbruch," und denselben Namen führte das Planebmch vom Städtchen Brück bis zur Havel bei Brandenburg;13)* ja sogar die Bruchniederung bei Treuenbriezen wurde im Jahre 1301 „Havelbruch" genannt.3) Fast die ganze alte Zauche war also vom Havelbruche umgeben und bildete die Grenze derselben gegen die Zpriawaner, Ploniner und Moracianer und später gegen den Teltow, Sachsen und Magdeburg. Der Name des Havelbruches konnte hier nur in einer Zeit entstanden sein, in welcher man noch die Erinnerung davon hatte, daß die Havel einst alle jene Niederungen überfluthete. Alle diese Umstände lassen es ganz zweifellos, daß vom Lande Ruppin bis zum HohenFläming herab, sowie vom Lande Barnim und Teltow bis zu den heutigen, von der Plane und Havel begrenzten Jerichowschen Kreisen sich ein großer See ausbreitete, der von allen Sei­ ten her seine Zuflüsse hatte, und aus dem das Havelland und die Zauche als größere und klei­ nere Inseln und Plateaux hervorragten. Erst nachdem das Seebecken mehr und mehr mit festen Stoffen ausgefüllt war und ange­ fangen hatte, sich allmählich als Sumpf und Bruch über das Niveau zu erheben, begannen die aus den Hochebenen herfließenden Gewässer sich in den Niedemngen eigene Betten zu wühlen. Von Norden her floß der Rhin getheilt nach Ost und West zur obern und niedem Havel, nach­ dem er in seinem Laufe noch die Temnitz und Dosse aufgenommen und einige Tiefen ausgefüllt hatte, die noch als Dretzer-, Beetzer- und Cremmer-See rc. bestehen. Der zur Oberhavel flie­ ßende Arm deS Rhins hatte sich nochmals getheilt und umfloß, die Gegend von Oranienburg zu einem Delta bildend, dasselbe nördlich und südlich unter dem Namen der Malsow;*) und von dem südlich fließenden Arme derselben hatte sich wieder ein Arm abgezweigt, welcher, unter dem Namen der Müder, parallel mit der Havel ein schlammiges Bruch durchlief, bei Schön­ walde eine südwestliche Richtung einschlug und sich im sogenannten Mühlenwasser des Briese­ lang im großen Havelländischen Luche verlor,3) das im vorigen'Jahrhundert, bei der Entwässe­ rung dieses Luches, durch einen großen Kanal zur Unterhavel abgeleitet wurde.

1) Vergl. hierüber Territorien Bd. II., Gesch. der Insel und Stadt Potsdam a. a O. — 2) Einen Theil des Havelbruches, bis zur Plane, trat der Burggraf Bederich i I 1233 dem Kloster Lehnin (Riedel a. a. O. X. 198) ab; ein anderer Theil gehörte zum Schlosse Golzow, und die Dörfer Damelank und Tornow, Brück ge­ genüber, lagen ebenfalls am Havelbruche (Vergl. Golzow. Damelang und Tornow). — 3) Zm Jahre 1301 »er­ eignete der Markgraf Otto dem Kloster Zinna den durch die Stadt Brizen lTreuenbriezen) laufenden Fluß (Nieplitz), von seinem Ursprünge bis in den Wald, „welcher Havelbruch genannt wird/' (Riedel a a. O. IX. 353.) Da dieser Fluß aber erst jenseits, nördlich von Treuenbriezen, in das Bruch eintritt, so muß man annehmen, daß mit jenem Walde das nach Belitz hin sich ausdehnende Bruch gemeint war. — 4) Vergl. Ballhorn, in den Märki­ schen Forschungen Thl. II. S. 350. und dessen Geschichte der Stadt Oranienburg S. 2 ff. — 5) Eine Hand-

V

Von Süden her, vom hohen Flämming herab ergossen sich die Rute, einige kleinere Flüßchen, welche sich bei Treuenbriezen vereinigten und unter dem Namen der Nieplitz in die Nute flössen, und die Plane und Temnitz, welche sich unterhalb Goltzow vereinigten und westlich von Bran­ denburg als Plane in die Havel einmündeten. Die Inseln und Eilande, welche aus dem Havelsee nach und nach hervortraten, führen noch Namen, welche ihnen bereits in sehr alter Zeit beigelegt sein müssen. Theils ergeben sich die­ selben aus Urkunden, theils haben sie sich noch im Munde des Volkes erhalten. Von ihnen sind besonders hervorzuheben: die Wale, Dunke, Dune, Horste ic. Die Wale waren am meisten verbreitet. ES waren hügelartige, mit einem aufgeschütteten Ringe versehene Erhöhungen, von Wasser oder Sumpf umgeben. Zn dieser Gestalt und unter diesem Namen waren sie, noch im 16. Jahrhundert, im Nutebruche, einer alten, bewaldeten Grenzmark oder Mirica vorhanden und wurden damals, weil sie gegen das Bruchwasser Schutz boten, zum Aufstellen deS geschlagenen Holzes benutzt. Einer derselben hieß der Rowe-Wal; und das Dorf Valehorst, in derselben Gegend, scheint ebenfalls auf einer Wal-Horst entstan­ den zu sein. Die nordwestliche, in den Jungfemsee hinaustretende Spitze des Königswaldes, der „Nedlitzer Fähre bei Potsdam gegenüber, eine hügelige Wiese in der Nähe des KönigswallS, heißt noch heut „der Wal."') Häufiger erscheinen die Wale aber in der Zusammen­ setzung mit Borg oder Burg, als Borg- oder Burgwal. Unter diesem Namen finden sie sich über ganz Deutschland verbreitet, ja selbst in Friesland, Schleswig-Holstein, den Nieder­ landen, Schottland und Irland werden häufig dergleichen Ringwälle, mit derselben Benennung angetroffen. Ein Beweis, daß sie weit vor der wendischen, mindestens in urgermanischer Zeit ihren Ursprung gehabt haben müssen. In unsrer Karte sind diejenigen Ringwälle oder Burg-Wale, — die jetzt schlechthin Burgwall genannt werden, — soweit sie im Havel­ lande und der Zauche sich haben ermitteln lassen, mit rothen Ringen bezeichnet. Auch der Ny-wal, (Neu-Wal) wie er i. I. 1375 noch hieß,2) (jetzt Niebel bei Treuenbriezen) scheint eine spätere oder neue Ansiedelung auf einem alten Wale zu sein. Zu einem Gute in Vehle­ fanz (im Glien) gehörten Ländereien im Bruche, welche „die Hop-wale auch Dryogen ge­ nannt wurden. *) Die Dunke kommen in dieser Namensform nicht nur im großm Havel-Luche, sondern auch in dem von der Plane durchflossenen südlichen Havelbruche, hier jedoch in der Zusammensetzung mit andern Namen vor, z. B. als Mosdunk, Herden-Dunk, Hei-Dunk, Kap-Dunk, Wol-Dunk, Beren-Dunk, Hogen-Dunk*) u. s. w. Mehre Orte, welche einst DunkerFurt hießen, wie im Brieselang, nördlich von Nauen und westlich von Rathenow, hat man in Dunkelfurt umgetauft. Als Dun5) kommt der Name hügeliger Erhöhungen im Wasser noch in dm Urkunden vom schriftliche „Beschreibung des Schlosses re. und der Stadt Oranienburg" aus dem Anfange des vorigen Jahrhun­ derts sagt hierüber, die Stadt habe gegen Mittag zur Grenze: das tiefe und bei nassen Jahren unwegsame Bruch „dadurch die Muh re fleußt und hinter Velten wieder eine Brücke und langen Damm verursachet, von da geht die Muhre nach Marwitz, Cotscbant und Schönenwalde hinab, und fällt endlich in dar Mühlenwaffer, nicht weit von Rauen, da sie sich verliert und dem breiten Bruch zwischen dem Glien und Havelland Wasser ertheilt." 1) Die vom topographischen Institute des Kgl Generalstabes im Buntdruck herausgegebene Karte in 4 Blät­ tern von der Umgegend Potsdam giebt diesen Wal genau an. — 2) Landbuch S. 119. — 3) Lehnbrief für die Gebr. Schrapsdorf zu Vehlefanz v. I. 1610 (Kurm. Lehns-Archiv.) — 4) Vcrgl. die Dörfer: Golzow und Reckahne in der Ablh. UI. dieses Bandes. — 5) Dun, Duna, Dunum bedeutet nach Brinckmeyer (Glos­ sarium diplomaticum S. 646) Berg und Düne. Er führt dafür Beweise an, so für Berg: Beda Hist. Eccl. 3. 4., für Düne: Annal. Francor. (Berlin.) an. 833. „aggeribus arcnarum, quod dunas vocitant.“ Ardcns:

VI

Jahre 937 und 949 vor, und zwar in den Namen Bren-dun-burg und Hevel-dun*1),* wo­ mit die Dominsel oder der Ort Brandenburg und das Havelland gemeint waren. DaS Erstere war eine Bren oder Brend genannte Insel mit einer Burg oder derartigen Befestigung, und das Letztere soll die Dunen, Dünen, Hügel oder Inseln, überhaupt das aus der Havel oder dem von ihr gebildeten See hervorragend gewesene Land bedeuten. Beide Namen haben die Wenden vorgefunden und sie nur slawisirt, indem sie Brendunburg zu Brennabor und Heveldun zu Hevellon umgestalteten. Daß aber slawische Geschichtsschreiber den Namen Brendun­ burg ins Wendische mit Sgorzelitz übersetzten,*) welches „eine verbrannte Burg" heißt, giebt wohl hinreichend zu erkennen, daß er selbst von den Slawisten nicht für wendisch gehalten und die eigentliche Bedeutung von ihnen mißverstanden wurde. Auch Stort-dane, wie das auf einer einstigen Insel entstandene Strodene, nördlich von Hohennauen an der Havel, jetzt heißt, war, nach allem Anscheine, ursprünglich eine dune, deren Beiname stört3) später hinzugefügt wurde. Die genauere Erklärung aller dieser Namen möge den sprachlichen Forschungen überlassen bleiben. Hier genügt cs, angedeutet zu haben, daß sie in der viel älteren, urgermanischen Zeit ihren Ursprung hatten. Eine andere, sehr verbreitete Klasse von Erhöhungen in Sumpf und Wasser sind die H erste?) Sie haben nicht den Charakter der Hügel und schärfer begrenzten Inseln, bilden vielmehr größere, viel weniger gehobene Flächen, die häufig überschwemmt und in der Regel als Wiesen benutzt wurden. Sie sind offenbar erst in viel späterer Zeit aus dem Wasser hervorgetreten. War auf ihnen ein höherer und daher in viel früherer Zeit hervorgetretener Ort vorhanden, wie „der Pokryl" auf der Werft-Horst, im Havelbruche bei Reckahne, so führte derselbe auch schon einen alten Namen. Endlich verdienen noch einige ursprüngliche Jnselplateaux des großen Havelländischen Bru­ ches, ihrer eigenthümlichen Beschaffenheit wegen, erwähnt zu werden. Es sind dies: der Zotzen und der Brieselang. Der Erstere bildete sich durch Anschwemmung von humusreichem Boden, welcher einzelne, be­ reits früher hervorgetretene Inseln mit einander zu einer größern Fläche verband, deren üppige Produktionskraft schon die Aufmerksamkeit der alten Bewohner der Umgegend aus sich gelenkt haben mußte; denn es finden sich auf ihr mehrere Ringwale, also Spuren der frühesten Ansiede­ lung vor. Es wird diese ziemlich ausgedehnte Bodenerhebung, welche sich nördlich über das Land Friesack ausdehnt, in einer Urkunde v. I. 1315 unter dem Namen Sützen erwähnt,3) der später in Zuzen verwandelt wurde, und endlich seine heutige Form erhielt. Er ist berühmt als Wald, „per medium dunarum, sive arenesae motis dorsum;“ — Urk. von 1197 bei Miraeus II. 1321 „quinque mensuras partim dunarum, partim wcrplandii raci apud Greveninge ad retia desiccanda.u — Ein kleines Kastell auf einer dun oder Anhöhe wurde Duo jo, Dungeo, Dongio auch Dan gio genannt. Dergl. Brinckmeier, fl. fl. O. s. voc. Dunjo. — 1) Riedel, a. a. O. Bd 8. S. 91. — 2) Dlugossus, hist, polon. I. 1. 65. Man vergleiche auch was Heffter, Geschichte der Stadt Brandenburg S. 27. 28. hierüber mittheilt. — 3) Wahrscheinlich stör, also Stordune oder tstordane. Das t scheint erst von den Wenden eingeschoben zu sein, die das folgende d härter

aussprachen — 4) Bevor das große Luch entwässert wurde, waren daselbst große, überschwemmte und von Moor durchzogene Wiesenflächen vorhanden, z. B. die Schildhörste, Berghorst, Bärenhorst, Sielhorst oder Selenhorst und Arendshorst (jetzt Königshorst). In der Bruchspaltung zwischen Zeestow und der Wublitz und Havel bestand als Wiesenfläche: die Hechselshorst zwischen Dyrotz und Wustermark Freckhorst und Eich Horst bei Karzow; im Nutebruche: die große und kleine Buchhorst; im Bruche bet Treuenbriezen: die Ni edelhorst; im Planebruche bei Golzow: die Py ritz Horst, bei Nätewinkel, in der Nähe des Gülpsees: die Kernhorst u. s. w. — 5) Riedel, a. a. O.

VII

in welchem alle Gattungen von Laubholz, mit fast tropischer Ueppigkeit emporwachsen und dessen Boden mit Kräutern und Blumen bedeckt ist, wie sie in der Umgegend an Schönheit und Fülle sonst nicht angetroffen werden.') Die andere inselförmige Fläche, der Brieselang, befindet sich nördlich von Nauen und streicht, als waldiges Terrain, östlich nach Spandow hin. An seiner westlichen Abflachung tra­ ten zuerst mehrere Bergkegel und Höhenzüge hervor, von welchen der Kohlenbcrg (mons carbonum) wie er in einer Urkunde v. I. 1324 genannt wird?) offenbar in alter Zeit als Opfer­ stätte diente. In seiner Nähe haben sich heidnische Ueberreste und Begräbnißstätten, auf einem der Hügel sogar ein Burgwal vorgefunden. Unweit hiervon, an einem Orte, auf welchen der von Nauen durch das Luch, zur Verbindung mit dem Glien geführte alte Damm hinweiset, heißt eine Stelle, die sonst unter Wasser stand und jetzt ausgetrocknet ist, die Dunker-Furth. Sie befindet sich neben einer alten Erhöhung, Dunk genannt, über welche der Weg nach Paaren führt. Wer aber die alten Bewohner unserer Gegend waren, welche alle diesen Bergen, Flüssen und Inseln zuerst ihre Namen gaben, wird uns nicht nachgewiesen. Erst Ptolemäus berichtet, daß die Semnonen, ein Stamm des großen germanischen Suevenvolkes, östlich von der Elbe bis zum Flusse Suebus gesessen habe, =) mit welchem letzteren die Oder gemeint war,*4) und daß von ihnen nördlich und südlich die Lugier und Mariner gewohnt, mithin in diesen Richtungen ihr Lamd von der schwarzen Elster und Neisse bis zur Spree begrenzt gewesen sei. 5) Nach der Darstellung des TacituS hielten sie sich für die Aeltesten und Edelsten der Sueven. Sie waren ein mächtiges Volk und ihr Staat umfaßte hundert Gaue. In ihrem Gebiete kamen, an festge­ setzten Tagen, in einem durch Weihe der Väter und herkömmliche Ehrfurcht geheiligten Walde, Abgeordnete von allen Gauen desselben Stammes zu einer Opferfeier zusammen u. s. ro.6) Was aus diesem Volke geworden, sagt uns die Geschichte nicht. Man meint, daß sie der großen Völlerbewegung in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung sich angeschlos­ sen und ihre alten Wohnplätze aufgegeben hätten, welche hierauf von den Wenden, einem slavi­ schen Volke, das bei dem allgemeinrn Völkcrgedränge von Osten her eingewandert, in Besitz ge­ nommen werden seien. Der Name der Semnonen kommt wenigstens hierauf nicht mehr vor. Dürfe» wir hiernach das Havelland und die Zauche auch als Gaue der Semnonen betrach­ ten, so treten doch mannigfache Bedenken ein, den weitem Ansichten über die gänzliche Auswandemng und Verdrängung der Deutschen von den Wenden unbedingt beizustimmen. Betrachten wir nämlich die Beschaffenheit des Landes, wie unsere Karte sie darstellt, so werden wir die Ueberzeugung gewinnen, daß es jedem Volke, von welcher Seite es auch hervorkommen mochte, sehr schwer fallen mußte, in das Innere des Havellandes einzudringen. Schon die ursprüngliche friedliche Besitznahme desselben konnte nur sehr allmählig erfolgen. Es mochten nur unscheinbare vom Wilde getretene Pfade gewesen sein, welche von Furth zu Furth, von Insel zu Insel lei­ teten. Und jede dieser Inseln, auf welchen die alten Deutschen sich niederließen, war eine na­ türliche Festung. Daß sie zur Herstellung einer geordneten Verbindung schon angefangen hat­ ten Dämme zu bauen, möchte bei dem Naturlcben, welches sie führten, zu bezweifeln sein. Und wäre dies auch geschehen, so hätten dieselben, bei herannahender Gefahr leicht wieder zerstört und der frühere unwegsame Zustand hergestellt werden können. 1) Büschings Steife nach Kyritz, S. 375. — 2) Stiebei Sb. VII. S. 309. — 3) Ptolemens II. 11. 15. (Plolomeus lebte im ersten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung.) — 4) Beeskow. De scdibus Cheruscorum S. 31. — 5) Vergl. K. Z euß. Die Deutschen und ihre Nachbarstämme. S. 131. — 6) Tacitus Germ. Cap. 39.

VIII ES ist daher nicht anzunehmen, daß die Wenden bei ihrer Ankunft an den Gewässern und Sümpfen de- HavellandeS und der Zauche sich erst auf zeitraubende Ermittelungen von Uebergangsstellen einließen; gewiß folgten sie, wie alle uncultivirte Nationen, zuerst dem Laufe der Flüsse, mit Umgehung der Hindemisse, und verbreiteten sich, wie die Doxaner, Zpriavaner und Ploniner an den Ufem der Dosse, Spree und Plane, nach welchen sie sich auch nannten. Die Besitznahme von den Wmden erfolgte daher gewiß nur allmählig. Was geschah aber mit den alten Bewohnem des Landes? — waren sie alle ausgewandert, oder hatten sie den ersten Andrang der Wenden erwarten und mit ihnen allenfalls einen Kampf um die alte Heimath mit ihren geweihten Bergen und Hainen eingehen sönnen? Die Ant­ wort hierauf ist wohl nicht schwer zu finden. ES mochte wohl kein Beispiel in der Geschichte geben, daß wirklich seßhaft gewesene Völker, wie eS die Semnonen waren, sämmtlich ausgewan­ dert oder jemals gänzlich verdrängt oder vertilgt worden wären. Von den alten Deutschm wissen wir sogar, daß nur ein gewisser Theil der einzelnen Stämme auszuziehen pflegte, mochte es den Krieg oder die Ermittelung neuer Wohnplätze gelten. Mochten die andringenden Wenden sich zuerst auch im Besitzt alles Landes umher gesetzt haben, so ist es doch höchst wahrscheinlich, daß im Jnnem des HavellandeS und der Zauche noch Deutsche saßen, die sich freilich zuletzt den Wenden unterwerfen und ihnen zins- und dienstbar werden mußten. In dieser Zeit des UebergangeS der Deutschen in die wendische Abhängigkeit bestand noch nicht der Alles vertilgende Haß der Wenden gegen die Deutschen, wie er seit dem 11. Jahrhundert von diesen hervorgerufen ward. Es stand also einer gewissen Annäherung und Verschmelzung in Sitten und Gebräuchen beider Nationen nichts entgegen, vielmehr ist diese so­ gar ganz natürlich zu denken. Auch läßt es sich psychologisch erklären, daß die Wenden die Verehrung, welche sie ihren ©Ottern widmeten, an die Heiligenstätten der Semmonm knüpften, um sich die Götter der neuen Heimath zu befreunden; daß sie also aus dem Harlungerberge dem Triglaf, einem Hauptgötzen der Wenden, einen Tempel bauten und daß die Hünenberge, auf welchen sich noch Spuren alter Opserstätten der Wenden vorgefunden haben, einst dm Semmonen zu demselben Zwecke gedient hatten. Der Wendenstamm, welcher dm Heveldun in Besitz genommen hatte, nannte sich Stodor und gehörte zum großen Volke der Weleter oder Milzen. Das Havelland wurde nach ihnen zwar Stodorania genannt, behielt aber, wie wir gesehen seinen ältern Namen bei, welchen die Wenden nur etwas modificirten. Sie hatten einen Fürsten (Knjäftn), der in der Feste Brendunburg seinen Sitz nahm.4) Das Volk zerfiel in Adel und Plebs. Den Letztem bildete der Bauemstand, der sich in Freie und Leibeigene (Smurdm) unterschied. Zu diesen zählte man die nicht eingelösten Kriegsgefangenen, welchen wohl die Reste der alten Bevölkerung gleichge­ achtet sein mochten. Die Grenznachbam der alten Stodoraner waren: nördlich die Dox aner im Lande Ruppin, östlich jenseits der Havel und Nute die Spriavancr (Spreeanwohner) im Lande Bamim und im Teltow, südlich und südwestlich, jenseits des HavelbmcheS, die Ploniner um Trmenbriezen, Niemeck und Belzig, welchen sich bis zum Einflüsse der Stremme in die Havel, zwischm dieser und der Elbe die Moracianer, und diesen, Rathenow und dem Lande Rhinow gegenüber, die Liecici anschlossen. 1) Schon bei der Eroberung dieser Feste von den Deutschen i. I. 937 scheinen daselbst wendische Fürsten residirr zu haben.

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IX



Mehrmals hatte schon Karl der Große mit seinen Kriegesheeren die Elbe überschritten. ‘) Seine Züge galten zuerst aber den nördlich seßhaft gewesenen Wenden. Mochte auch die Ge­ gend zwischen Elbe und Havel seinem Heere als Versammlungsplatz gedient haben, so scheint doch das Havelland von demselben nicht betreten worden zu sein. ES giebt dafür wenigstens keinen historischen Anhalt, und die Terrainschwierigkeiten, welche sich darboten, würden einer sol­ chen Annahme auch gänzlrch entgegenstehen. Erst die sächsischen Kaiser erkannten es als eine Nothwendigkeit, einen allgemeinen Kampf mit den Wenden wieder aufzunehmen und tiefer in deren Gebiete einzudringen. Er wurde hervorgerufen durch das Emporstreben des polnischen Reiches und dessen Bestreben, sich alle westlich wohnende wendische Völkerschaften zu unterwerfen, wodurch es denselben Absichten der deutschen Kaiser entgegentrat, und ferner durch den Umstand, daß die Einfälle der Hunnen stets aus den Gebieten der Sorbenwenden geschahen. Die ersten Eroberungen der Deutschen erfolgten zunächst im Süden. DaS Bestreben, ihren Besitz zu sichem und die Verbreitung des Christenthums nach Osten hin weiter zu befördern, hatten die Einrichtung der Markverfassung mit Landesfesten, welche Burggrafen und diesen wie­ der Markgrafen, hohe kaiserliche Beamte mit miltärischer Gewalt, vorstanden, sowie die Stiftung von Bisthümem zur Folge. Im Jahre 926 überschritt der Kaiser Heinrich I. den Elbstrom, drang in das Gebiet der Heveller ein, um den Wendenfürsten in seiner Feste Branden­ burg anzugreifen. Aber eben die Terrainschwierigkeiten, welche dem Kaiser sogleich entgegentra­ ten, stellten sich ihm als ein bedeutendes Hinderniß entgegen, so daß er erst zur Winterzeit i. I. 928, nachdem die Sumpfstrecken, welche jenen Ort umgaben, mit Eis bedeckt waren, die Belage rung und den Kampf mit Erfolg unternehmen konnte. Hand in Hand mit der Eroberung ging die Verbreitung des Christentbums. Otto I. grün­ dete auf der Burginsel i. I. 949 ein Bisthum, dem er die Provinzen (Gaue) Moraciani, Zervisti, Ploni, Zpriavani, Heveldun, Ukri, Riaciani, Zamcici, Dassia und Lusici unterwarf, und östlich die Oder, westlich und südlich die Elbe und nördlich die Ufer, den Rhin- und Dossegau als Grenzen des bischöflichen Sprengels bezeichnete. Es schloß sich dieser den Grenzen des schon im Jahre vorher gestifteten Bisthums Havelberg an. Die Herrschaft der Deutschen über die Wendenländer war jedoch nicht von großer Dauer. Gereizt durch die Bedrückungen eines später über dieselben gesetzten Markgrafen Dietrich empör­ ten sich die Wenden zu Ende des 10. Jahrhunderts, zerstörten die Kirchen und Klöster und ver­ trieben die Deutschen aus ihren Ländem bis über die Elbe hinaus. Hierzu kam, daß der Her­ zog Boleslav von Polen (1002) einen verheerenden Zug durch Schlesien und die Lausitz gegen Magdeburg unternahm, alles Christliche vertilgte und die Deutschen so vollständig beschäftigte, daß sie nur auf Abwehr Bedacht nehmen, für die Wiedererlangung der wendischen Provinzen aber gar nichts thun konnten. Hierauf gingen die Leutizer-Wenden zum offnen Angriff über und behaupteten im Kampfe gegen die Deutschen ihre frühere Unabhängigkeit. Aus der Besitzzeit der Deutschen werden uns nur geringe Nachrichten über das Havelland mitgetheilt. Die Urkunde v. I. 949 über die Stiftung des Bisthums Brandenburg erwähnt nur noch des Ortes Pritzerbe. In einer andern Urkunde v. I. 981 schenkte der Kaiser Otto dem von seiner Gemahlin gestifteten Kloster zu Memleben die Orte Nienburg, Dubie und Briechowa. Sie werden ausdrücklich als im Havellande belegene Castelle bezeichnet.^) Ihre 1) In den Jahren 780 und 784 schlug er zwei Brücken über die Elbe. (Annales Fuldens ad ann. 789 ap. In seinem Gefolge waren: Sachsen, Sorben und Obotriten. — 2) Wenk, Hessische Landesgeschichte II. 36. Freher script. Tom. 1.)

I. B

X

Lage ist schwer zu bestimmen, da sie später andere Namen erhielten. Daß zu ihnen aber Güter und Rechte gehört haben mußten, welche die Urkunde nicht erwähnt, ist wohl als bestimmt vorauszusetzen, weil sie sonst nicht Gegenstand einer Schenkung gewesen sein würden. Noch eine andere Schenkung im Havellande wurde vom Könige Otto III. seiner Tante, der Aebtisstn Mathilde von Quedlinburg, i. I. 993 mit der Insel ChotimuizleS und den auf ihr belegenen Orten Potsdam und Gelt gemacht.*) Daß die Verbreitung der Wenden über das ganze Havelland erfolgte, ergiebt die beigefügte Karte, auf welcher die Namen und Lage aller alten Ortschaften genau verzeichnet sind. Bemer­ kenswerth ist eS hierbei, daß die alten Wohnstätten, welche eben durch ihre Namen als alte kenntlich sind, stets am Rande des altm Wassers angetroffen werden, während alle Dörfer mit deutschen Namen entfernter vom alten Ufer und mehr im Jnnem gegründet wurden. Diese, offenbar in späterer, deutscher und christlicher Zeit entstandenen Dörfer sind daher auf der Karte nicht verzeichnet worden. Was aus den alten germanischen Wohnstätten und Dörfem geworden, ist eine nur von den Sprachforschern zu lösende Frage; da Anzeichen genug zu der Vermuthung vorhanden sind, daß die, doch gewiß auch in der Nähe der Gewässer von den germanischen Völkern angelegten Wohnstätten nicht zerstört, sondem von den Wenden, wenn auch nur zum Theil, in Besitz ge­ nommen und deren Namen, mehr oder weniger, in das Wendische übersetzt oder slavisirt wurden. UeberdieS giebt es nur sehr wenig Dörfer mit alten Namen, in welchen sich der wendische Urtvpus, der wie bekannt die Ringform ist, erkennen läßt; während doch von allen übrigen nicht wohl Angenommen werden kann, daß sie sämmtlich umgebaut und in eine, der heutigen entspre­ chende Form gebracht worden wären. Dagegen hat die neuere Forschung, in Uebereinstimmung mit dem Berichte des Tacitus über die Germanen, genau nachgewiesen, daß diese nicht auf ver­ einzelten Höfen, sondem, wie heut, in Dörfem wohnten, deren Häuser nur durch Räume, welche sie umgaben, und durch die Straße von einander getrennt waren.1 2) An das Wasser war aber von je an das Leben des Menschm geknüpft, und das stets sich emeuemde Bedürfniß der Nahrung zwang schon den einfachen Naturmenschen, seine Hütte am Ufer eines Flusses oder Sees aufzuschlagen. Das Volk, welches einst auf Walen und Dunen, inmitten des Wassers, seine Wohnsitze nahm, scheute nicht den Kampf mit dem Elemente, um in dessen Nähe Befrie­ digung und Schutz zu finden. Die alten Deutschen pflegten sich — wie berichtet wird — nur an Quellen, Flüssen und Gewässern niederzulassen; und ebenda nur finden wir auch die Wohn­ stätten der Wenden. Wenig bewässerte Gegenden aber, wie die Hochebenen, z. B. das Havel­ land auf der Haide, waren in alter Zeit auch nur sehr gering bebaut, und ganz wasserlose Land­ striche, wie das südliche Plateau der hohen Zauche, waren bis in die deutsche Zeit hinein gar nicht bewohnt und blieben bewaldete Einöden. Die Zauche, welche nur an ihren Rändern einst von Wasser umgeben war und nur im Nordwesten einige Seeen und Brüche auszuweisen hat, wurde darum erst von dm Wenden auch Czuche oder Suche (dürr, trocken) genannt und kein einziges altes Dorf oder eine Spur vön altem Anbau in dieser Gegend hat sich vorgefmrden, während der Rand dieses Plateaux sehr reich mit alten Dörfern besetzt war. *)

1) Fidicin, Territorien 1. 1., II. — 2) Bergl. Landau, Die Territorien 76. — 4) Es ist daher ein gro­ ßer Jrthum, wenn man meint, daß Sucha, Czuche oder Zauche schon ursprünglich der Name eines besondern Gaues oder einer Provinz, und witz

der Hauprort

derselben

das am südwestlichen Ende belegene und als Insel sich darstellende Dorf Zauch-

gewesen

sei.

Auch dieses war, wie

der Augenschein lehrt, einst weiter nichts als

XI

Wir wenden uns mm zur weitem territorialen Gestaltung dieser Landstriche II. in christlicher Feit. Sie beginnt mit Albrecht dem Bären, welcher, indem er vom Kaiser i. I. 1124 mit der Ost­ mark (zwischen Elbe und Mulde) und 1134 mit der Nordmark (welche etwa die Altmark umfaßte) belehnt wordm war, die Verpflichtung übernommen hatte, das deutsche Reich längs seines Befitzthums gegen die angrenzendm Slavm zu schützen und in deren Gebieten weitere Eroberungen zu machen. Er that dies, indem er zuerst von der Ostmark aus über die Elbe gegen die Zauche vordrang und fich in den Jahren 1136 und 1137 das Land der Brizaner, die heutige Prignitz, unterwarf, welche den Ramm der Vormark erhielt. Von dem Fürsten der Heveller, Pribislav, der zu Brandenburg seinen Wohnsitz hatte und zum Christenthume übertrat, dabei dm Ramm Heinrich annahm und mit Albrecht in freundschaftlichen Einvemehmen war, erhielt dieser für seinen Sohn Otto, welchen Pribislav aus der Taufe gehoben hatte, die Zauche, (das südlich von der Havel belegene und vom Havelbmche umschlossene Stück deS alten Havellandes) als ein Pathengeschenk. Um das Jahr 1142 starb Pribislav kinderlos, worauf nach dessen letztwilliger Be­ stimmung auch der übrige Theil des Havellandes durch Erbschaft an Albrecht gelangte. Mit allen diesen Besitzungen wurde Albrecht auf dem Reichstage zu Quedlinburg vom Kai­ ser belehnt, erhielt das früher auf Schwaben gehaftete Erzkämmerer-Amt und nannte sich nach dem Hauptorte seines ererbtm Landes, der Residenz der letztm Wendenfürsten in demselben, „Markgraf von Brandenburg." 0 — Als vollständig gesichert konnte er aber dm Besitz des Havellandes erst betrachten, nachdem er einen Schwestersohn PribiSlav's, NamenS Jaczo, welcher, um sein vermeintliches Erbrecht geltend zu machen, i. I. 1157 mit einer Schaar der Seinen die Burg Brandenburg eroberte, besiegt und vertrieben hatte. Er richtete zu Brandenburg das i. I. 949 daselbst gestiftete Bisthum wieder ein, verlegte von Leitzkau dahin auch das Domkapitel und germanisirte das Land durch andere kirchliche Ein­ richtungen, durch Bildung deutscher Gemeinden Einführung des deutschen Rechts und Gerichts­ wesens und durch Organisation des Heerwesens, indem er Vasallen mit Gütcm belieh, wofür sie persönlich zu Kriegsdiensten und zur Gestellung von Mannschaften verpflichtet wurden. Zur Sicherung des Landes errichtete er den noch nicht eroberten wendischm Gebietstheilen gegenüber, namentlich an der Havel und Nute, Befestigungen, soweit solche nicht schon aus älterer Zeit bestanden. Während dies Alles geschah, wurde das alte Hevcldun, das Land der Heveller oder Stoderaner, in zwei verschiedene Territorien, in das Havelland und die Zauche, getheilt und dadurch der südliche Theil von dem nördlichen gänzlich getrennt. Hierzu kam noch, daß das Havelbruch, welches die Zauche südlich vom Gau Ploni trennte, schon theilweise ausgetrocknet *) war und aufgehört hatte, die natürliche Scheidewand zwischen den Heveller- und Ploniner-Wendm zu bilden. Ja selbst da, wo der Abfluß des Wassers und das Austrocknen des Bruches zuerst er­ folgte, wurde bald hierauf der Ort Brück (Bruke, Bruch) angelegt. Die Festen Görtzke, Beltzig ein, von jener Gegend ganz abgesonderter Ort, den man, im Gegensatz von dem ihn umgebenden Sumpfe und Wasser, Czuche oder trockenes Land nannte, und auf ihm ein Dorf (witz) erbaute. Ganz gleiche Namen fuhren eine Menge anderer Detter von ganz gleicher Terrainbeschaffenheit. 1) Vergl. die Abhandlung ven Riedel: Ueber die Verbindung der Zauche und des Havellandes in L. v. Le­ deburs Archiv I. 193. — 2) Im 13. Jahrhundert war der südliche Theil des Havelbruches bereits mit einem sumpfigen Walde bestanden, durch welchen die Plane floß. Der Theil des Bruches, in welchem das Städtchen Brück liegt, war aber mehr gehoben und schon im 12. Jahrhundert fast gänzlich trocken gelegt.

B*

XII und Briezen (Treuenbriezen), welche früher zum Gau Ploni gehörten, wurden mit ihren Vogteigütem und Dörfern zu dem neuen Territorium der Zauche gezogen; es wurde von dieser Be­ festigungslinie, welche die Burgwarden bildete, durch das ausgetrocknete Bruch, über die Zauche, ein neuer Heerweg zur Befestigungslinie an der Nute angelegt,2) und der Name Zauche, wel­ cher ursprünglich die bloße Bezeichnung einer trocknm, sandigen Hochebene war, wurde nun der Name dieses ganzen Territoriums, mit welchem wir uns für jetzt nicht weiter zu beschäftigen, sondern unsern Blick wieder auf dasjenige Territorium zu richten haben, welches unter dem Na­ men des Havellandes fortbestand. Hierbei tritt uns nun zuerst die Frage entgegen: ob schon damals das gesammte von der Havel umschlossene und nördlich vom Rhin begrenzte Gebiet, also der jetzige West- und Ostha­ velländische Kreis, das Havelland bildete, oder ob die Ländchen Friesack, Rhinow, Bellin und Glien, welche unter dieser Benennung später neben dem Havellande genannt wurden, ursprüng­ lich zu jenem nicht gehörten und besondere Territorien bildeten? Die Umstände, welche zu deren Beantwortung in Betracht gezogen werden müssen, lassen jedoch erkennen, daß daS Letztere nicht der Fall war; denn: 1) es führte auch der übrige Theil des Havellandes verschiedene Benennungen, wie z. B. das Land um Rathenow, das Land um Nauen, das waldige Havelland oder Vorland und die Insel Potsdam. Mit allen diesen Namen wurden die verschiedenen Verwal­ tungskreise oder Vogteien bezeichnet, um sie von einander zu unterscheiden. Auch jene Ländchen bildeten dergleichen abgesonderte Verwaltungen, welchen man die alten Namen beilegte, die also keinen Grund bilden können, ihre ursprüngliche Zugehörigkeit zum Havellande zu bezweifeln; 2) tragen jene Ländchen denselben Charakter des Jnsellandes, das gegen Norden durch eine natürliche Grenze abgeschlossen wird, und alle die Führten und spätem Dämme durch die Lücher sind nicht nach Süden, sondem nach Norden hin durch alte Befesti­ gungen gesichert, welche von je an auf einen befriedeten Zusammenhang mit dem süd­ lichen Havellande schließm lassen. Der wahre Gmnd zur spätem Absondemng war aber, 3) daß jene Ländchen seit dem 13. Jahrhundert durch Veräußerung und Verpfändung bei der Verwaltung des übrigen Havellandes ausschieden und vereimelt wintert. Die Beziehungen mit demselben hakten also aufgehört, es war kein Grund mehr, den frü­ hem Zusammenhang zu erwähnen, die Urkunden, selbst das Landbuch Karl'S IV., be­ trachten dieselben als abgesonderte Territorien, und als sie später dem Havellande wieder einverleibt wurden, behielt man die inzwischen gebrauchten Namen bei. Richten wir nun unsere Aufmerksamkeit auf die Gestaltung des Städtcwesens im Havel­ lande, so sehen wir uns zu der Annahme gezwungen, daß während der Regiemng Albrecht des Bären zu dessen Förderung wmig geschah. Es sollen in diesem Lande zur wendischen Zeit bereits 8 Städte vorhanden gewesen fein,2) wovon die Stiftungsurkunde des Bisthums Brandenburg v. I. 949 nur zwei, Brendunburg und Pritzerbe erwähnt. Welches die Uebrigm warm, läßt sich mit Bestimmtheit nicht angeben; eS scheinen jedoch die noch jetzt bestehmden Städte des Havellandes größtmtheils zu ihnen gehört zu haben. Die einzige Umwandelung, welche mit ihnen statt fand, scheint nur in der veränderten Einrichtung des Gemeindewesms bestanden zu habm.

1) Eine alte Heerstraße bestand von Beltzig über Brück auf Saarmund. Bergl. Abth. 111. dieses Bandes S. 34. unter Lynewitz. — 2) Archiv für Oesterreichische Geschichte 11. S. 282.



XIII



Nur Brandenburg, die Residenz der alten Wendenfürsten, der Ort an welchen Albrecht seine ferneren Eroberungen knüpfte und deren Namen von ihm ableitete, reifte allein schon unter ihm zur bedeutendem Stadt heran. Sie hat ihren Geschichtsschreiber bereits gefunden, auf den wir verweisen müssen,') und es genüge hier, nur das für unserm Zweck Erforderliche noch her­ vorzuheben und hinzuzufügen. Aus dem Süden nach dem Norden führten nur zwei Straßen in das Innere des Havel­ landes: die eine östlich über Belitz und die Insel Potsdam in das bewaldete Havelland, die sich zum Orte Spandow der Havel zuwandte und neben diesem nach Pommem (zur Ukermark) lief; die andere trat westlich bei Golzow in das Havelland (Zauche), lief neben dem Havelbruche über die Insel Brandenburg hinweg und sodann neben der Havel in daS Land der Obotriten (Mecklenburg) zur Ostsee. Beide Straßen waren überall da, wo sie auf Furthm oder Flußüber­ gänge stießen, mit Burgfesten besetzt. Wo die östliche Heerstraße daS alte Havelland berührte, stand auf einer Insel die Burg Belizi, an der Havel die Burg Poztupini (Potsdam), und wo diese Straße sich mit andem aus dem Spregau in das Havelland führenden Straßen kreuzte, waren die Burgen Spandow, Bötzow u. s. w. errichtet. Ebenso verhielt es sich mit der westlichen Heerstraße: die Burg Golzow war gewiß schon in sehr alter Zeit der Schlüssel zum alten Havellande, und von Brandenburg, auf welches die Heerstraße lief, wissen wir dies mit Bestimmtheit. Von hier aus liefen aber nicht nur nördlich sondern auch östlich andere Heerstra­ ßen, welche diesen Ort als VerbindungsPunkt von sämmtlichen alten Befestigungen des Havel­ landes erscheinen lassen. Beachtungswerth ist es aber auch, daß sich da, wo beide Straßen die Havel überschritten, sogleich Spuren von heiligen Hainen, Hünen- oder Hainebergen und andern Ueberresten des heidnischen Cultus vorfinden. Die Insel Potsdam und deren allernächste Umgebung zählt allein fünf Hünenberge, und die Insel Brandenburg lag, so zu sagen, am Fuße jenes, schon wegen seines alten Namens, des Härtung er, berühmten Berges, dieser altgermanischen, weit in daS Land hinaus schauenden Opferstätte. Zur Zeit der Wenden war sie dem Hauptgötzen derselben, dem Triglaff geweiht, und die Havelinsel in ihrer Nähe, das alte Brendunburg, mußte von allen dorthin Pilgemden, von Allen, welche aus dem südlichen in das nördliche Havelland zogen, zu­ erst betreten werden. Daher war sie der Schlüssel zu dem nördlichen Havellande, mußte darum ihre Befestigung haben und schon in dunkler Zeit der Sammelplatz von Leuten aus vielen Gauen und von mancherlei Stämmen geworden sein, wie sie endlich noch die Residenz der Fürsten des Landes wurde. Alle diese Umstände waren auch der Grund, weshalb die deutschen Kaiser und Albrecht der Bär auf die Eroberung und den Besitz dieses Ortes so großes Gewicht legten, weshalb sie ihn zur Gründung des bischöfiichen Sitzes wählten und im gewissen Sinne mit Recht annchnen konn­ ten, daß mit seinem Falle auch die Macht der Heveller gebrochen und für die Einführung des deutschen Wesens und die Verbreitung des Christenthums sehr viel gewonnen würde. Der Erfolg bestätigte dies vollkommen und wurde der Grund zur schnelleren Entwickelung des Ortes Brandenburg, den schon eine Urkunde v. I. 1170 als das Haupt der damaligen Mark Brandenburg bezeichnete. Es wurden nämlich zuerst zwei an den Führten der Havel, welche zur Insel Brandenburg führten, entstandene Ansiedelungen oder Dörfer, deren eine zu deutsch „Fuhrstätte" hieß, die 1) Heffter, Geschichte ler Kur- u. Hauptstadt Brandenburg. Potsdam 164V.

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andere, „das deusche Dorf," aber eine Ansiedelung an einer Fuhrstättc war/) zu Städten, zur Altstadt und Neustadt Brandenburg, umgewandelt, welche mit ihren Mauern und Gräben der Insel Brandenburg mit ihrem Bischofssitze und ihrer Landvogtei zugleich Vormauer und Schutzwehr waren. Die Uebereignung von Dörfern in der Nähe beider Städte vergrößerte ihren Landbesitz und sicherte die Existenz ihrer Bürger, deren Verkehr sich durch Concessionen und Pri­ vilegien mehr und mehr erweiterte. Der Neustadt wurde das Magdeburger Städtrecht verliehen, welches von ihr zunächst auf die Altstadt und später auf fast sämmtliche Städte der Mark Brandenburg übertragen wurde; und die Stiftung eines Schöffenstuhls, der für alle diese Städte als Gerichtshof in höherer Instanz galt, gab dieser Stadt Ansehn, Berühmtheit und ein politi­ sches Uebergewicht. Doch nur solange Brandenburg der Mittelpunkt der damaligen Mark verblieb, stieg diese Bedeutung, und sank im 13. Jahrhundert, als die Grenzen der Mark weit nach Osten hinaus­ gerückt waren und zwischen Havel und Oder ein anderer, der Bestimmung des emporstrebenden neuen Staates Brandenburg mehr entsprechender Centralpunkt in dem neu entstandenen Berlin gefunden wurde. Andere Städte des Havellandes erhielten, soviel sich entnehmen läßt, das Brandcnburgische Stadtrecht erst im 13. Jahrhundert, bis wohin dieselben wohl nichts anderes als Markt- oder Burgflecken, mit der ihnen beigelegten älteren, beschränkten Gemeindeverfassung verblieben. Zu diesen dürften zu zählen sein: 1) Spandow. Dasselbe gehört zu den Orten, die keiner planmäßigen Anlage ihren Ur­ sprung verdanken. Die Anlage einer Befestigung an einem Orte, wo zwei Hauptflüsse der Mark, Havel und Spree, sich vereinigen, wurde gewiß schon in frühester Wendenzeit für nothwendig erachtet, und führte Ansiedelungen in ihrer Nähe herbei. Um das Jahr 1230 mochte deren Zusammenziehung zu einer Stadt bereits geschehen sein; denn i. I. 1232 besaß diese bereits daS Brandenburger Stadtrecht, erhielt die Bestätigung ihrer Weichbildsgrenze und daS. Recht, sich durch Gräben zu befestigen sowie allen Städten in Teltow, dem Glien und dem neuen Lande Barnim ihr Stadtrecht mitzutheilen. Wie an andem Orten, waren auch hier, bei der Einrichtung des deutschen Gcmeindewcsens, die wendischen Fischer ausgeschlossen und in Kieze verwiesen. Bald wurde die Stadt durch Einverleibung des angrenzenden Ortes Benz erweitert, er­ hielt Zollbefreiung, eigene Gerichtsbarkeit, Waldung und — bei der Geringfügigkeit ihres Grundbesitzes in nächster Umgebung, — jenseits der Havel, im Lande Teltow, den Hof Stre­ sow zur Vermehrung ihrer Güter. Eine Marktkirche, Kapelle und ein Jungfernkloster wurden fast gleichzeitig gegründet. Die Burg Spandow ■— die einzige der alten Vesten des Havellandes, welche sich, wegen ihrer strategischen Wichtigkeit, erhalten hat, ■— war der Sitz eines Vogtes, dem seit dem 13. Jahrhundert die Verwaltung des ganzen Havcllandcs oblag; und härfig residirten auf ihr die Brandenburgischen Markgrafen.s) 1) Diese Dörfer sind das am nördliche» Ufer der Havel belegen gewesene Pardcwin sPradewin oder Prodcwin — Furth, Durchfuhr oder Fuhrtstellc) und das sogenannte deutsche Dorf am südlichen Ufer der Havel. Der Ort daselbst wird noch in Nrk. v. I. 1187 u. 1324 „Vuerstedc" sFuhrtstätre) genannt. — 2) Die ältere Gesch. der Stadt und Festung Spandow ist reich an Momenten zur Bereicherung der Landesgeschichte und verdient eine neue umständliche Bearbeitung, wozu dieses Werk keinen Raum darbietet. Oie Geschichte der Stadt und Festung Spandow von Dilschman» ist fleißig bearbeitet aber veraltet, und die von Riedel, im 11. Bd. sei­ nes Codex mitgetheilten Urkunden sowie das Archiv zu Spandow bieten noch viel neues Material, das Dilsch­ man n nicht kannte.

XV

Fast gleichzeitig mit Spandow wurde 2) der Ort Cremmen im Lande Glien mit Brandenburgischen Rechte beliehen. Man kann dies um so sicherer annehmen, als sie die einzige Stadt des genannten Landes ist, welches nach der Verordnung v. I. 1232 dieses Recht von Spandow holen sollte. Cremmen wird in einer Urkunde v. I. 1217 als nördlicher Grenzpunkt der Diöcese Brandenburg genannt, hat aller Wahrscheinlichkeit nach aber schon viel fniher bestanden, da von ihm aus eine Furth durch das Luch nach den nördlich belegenen Provinzen führte, an welchen Uebergängen sich stets Ansie­ delungen zu bilden und zur Uebcrwachung des Passes, besonders an den Grenzen, Befestigungen angelegt zu werden, pflegten. Eine solche war in der That als „Schloß" vorhanden. Auch dies wurde wahrscheinlich der Sitz eines landesherrlichen Vogtes über den Glien, bis es, mit der Stadt Cremmen und an­ dern zum dortigen Schlosse gehörig gewesenen Gütern, i. I. 1324 dem Ritter Marquart Loterbcck vom Markgrafen Ludwig überlassen wurde. Dieser veräußerte es i. I. 1354 an Copke v. Brcdow, dessen Nachkommen es bis in daö 17. Jahrhundert besaßen. *) 3) Fehrbellin, ursprünglich Bellin genannt, hat, obgleich es i. I. 1217 zuerst erwähnt wird, wahrscheinlich einen gleichartigen Ursprung. Auch hier bestand ein Ucbergang durch das Luch zum Lande Ruppin, der eine gleiche Sicherung durch eine Burg nothwendig machte. Das Ländchen Bellin wurde i. I. 1294 vom Markgrafen Otto an das Bisthum Havelberg veräu­ ßert, das einzelne Ortschaften an Unterlehnsmännern gab und die Vogtei durch eigene Officialen verwalten ließ. Mit diesem Besitzübergange trat der Ort Bellin in die Kathegorie einer Jmmediatstadt und scheint auf den ersten Stufen seiner Gemeindeentwickelung verblieben zu sein. Eö findet sich keine Spur von derjenigen Einrichtung vor, welche sich in den übrigen, mit Branden­ burgischen Rechte bewidmeten Städten, durch eine Bürger- und Gewerksvertretung, bildete. Die Einwohner des Ortes, wie sämmtliche Dorschaften im Ländchen Bellin, waren seit Al­ ters zu Burgdiensten verpflichtet, welche zur Unterhaltung des 688 Ruthen langen Dammes durch das Luch verwendet worden. Jeder Ort dieses Ländchens hatte für die Erhaltung einer gewissen Strecke jenes Dammes bis zum „alten Rhine," welcher sich am nördlichen Rande des Luches, am Lande Ruppin hinzog, zu so.gen. Ueber diesen vermittelte eine Fähre den Ucbergang. -) Der hart am Rande des Ländchens Bellin vorüberfließende Rhin, welcher im vorigen Jahrhundert, bei der Entwässerung des Luche», mit dem alten Rhine in Verbindung gebracht wurde, ist jedenfalls ein frühestens im 12. Jahrhundert gegrabener Kanal, der in einem Vergleiche der Gebrüder v. Bredow mit dem Bischof von Havelberg v. 1.1372 „die Landwehre des Landes Bel­ lin,"-'') und in seiner Fertsktztung nach Cremmen hin „der Schiffsgraben" hieß.H Der Damm durch das Luch wurde für den Verkehr sehr benutzt. Im Jahre 1582 mußte er auf Befehl des Kurfürsten gepflastert werden und in den Jahrer 1616 und 1657 wurden über beide Rhine, zur Bequemlichkeit der „Breslauer und Hamburger Frachtwagen," Zugbrücken mit Thorweg und Schlagbärmen erbaut.5) Noch damals wurde das Städtchen Bellin genannt, und erst später, nachdem die Fähren, durch die Ueberbrückung beider Flüsst, eingegangen waren, kam der heutige Name Fehrbellin in Gebrauch. Das Land Bellin fiel dem Kurfürsten bei der Kirchenrcformation wieder heim, der daraus das Amt Fehrbellin bildete. 1) Vergl. Ried el: Geschichte des Schlosses und der Stadt Cremmen rc. Cod. Bd. 7. S. itij. —2) Mylitis corp. const. mavch IV. 2. IV. 199 ff. — 3) Riedel a a. O. 7. bl. — 4) Vergl. Urk. v. I. 1490 bei Rie­ del a. a. O. 100. — 5) My lius 1. c. Abth I. Cap. 1. S. 48 sq. — 6) Vergl. die specielle Geschichte „dcs Landes Bellin mit der Stadt Fehrbellin" in Riedels Cod. dpi. 7, S. tiO.

XVI

4) Friesack, der Hauptort des Ländchens gleiches Namens, daö sich inselartig aus dem Ha­ velländischen Luche erhebt, hat aller Wahrscheinlichkeit nach einer alten Familie v. Vrisack ge­ hört, welche im 13. Jahrhundert noch als markgräfliche Vasallen vorkommen, hieraus jedoch nicht mehr genannt werden.14) * *Mit ihrem Abgänge scheint deren Besitz der Landesherrschaft heimge­ fallen zu sein; denn i. I. 1335 veräußerte Markgraf Ludwig Stadt und Land Friesack nebst dem Zootzen an Peter, Cöpkin, Willekin und Matthias v. Bred ow. Auch vom Ländchen Friesack ging eine Furth durch daS Luch, zu dessen Neberwachung eine Befestigung nothwendig wurde, in deren Nähe sich eine Ansiedelung bildete, welche schon zu wen­ discher Zeit, nach damaligen Begriffen, eine Stadt gewesen sein mochte. Auch sie scheint nur ein beschränktes Stadtrecht erhalten zu haben, daS zu einer weitem Entwickelung nicht gedieh. Wenigstens ist keine Spur vorhanden, daß die Bürgerschaft jemals eine Vertretung oder beson­ dere Theilnahme bei der Verwaltung des Gemeindewesens gehabt hättet) 5) Die Burg Rathenow, welche urkundlich i. I. 1217 zuerst genannt wird, diente eben­ falls zur Sicherung eines Passes in das Havelland und bestand wahrscheinlich schon zu wendi­ scher Zeit. Daß auch in ihrer Nähe wendische Orte vorhanden warm, welche zu deutscher Zeit Stadtrecht erhielten, beweisen die noch davon übrig gebliebenen beiden Kietze und die Spuren alter Begräbnißstätten. Die ältesten über diesen Ort noch vorhandenen Urkunden lassen annehmen, daß derselbe erst um die Mitte des 13ten Jahrhunderts das Stadtrecht erhielt. Er war dies aber noch ein be­ schränktes, da der dortige Schloßvogt noch die Polizei- und die Gerichtögewalt behielt. Erst im Jahre 1288 erhielten die Bürger ihren eignen Gerichtsstand vor dem Schulzen, erwarben im Jahre 1294 das benachbarte Dorf Jederitz, dessen Ländereien zur Siadt gezogen wurden, und er­ langten im Jahre hierauf das Recht, die landesherrliche Burg daselbst, welche von der Stadt zu entfernt lag, um mit derselben verbunden werden zu können, abzubrechen und die Steine zur Erweiterung der Stadt zu benutzen. Dies scheint die Zeit gewesen zu sein, in welcher der Ort, da» bis dahin nur durch einen aus der Havel abgeleiteten Gräber und durch Wälle gesichert war, mit steinernen Mauern umgeben wurde. Gleichzeitig erhielt Rathenow auch das Stadt­ recht der Stadt Brandenburg, und übte hierauf wie diese ihre selbständige Gemeindeverwaltung durch einen Ausschuß der Bürgergemeinde und der 4 Hauptgewerle, welche den Magistrat zu wählen und die Gemeindesachen zu berathen hatten.3) 6) 91 aiten soll ebenfalls schon zu wendischer Zeit eine Burg gewesen sein, welche in der Nähe der Stadt und des angrenzenden Luches auf einem Hügel fnnfc.4) Es ist kein Grund vorhanden, an der Richtigkeit dieser Mittheilung zu zweifeln. Die Dämme, welche von Raum aus nach dem Glien durch >as große Luch führen, sind gewiß die ältesten; weil hier dasselbe am schmälsten ist und die in demselben sich erhebenden Hü­ gel des Brieselangs, von welchem schon die Rede war, den Uebeigang bedeutend erleichterten. Aber grade dieser Umstand mußte auch die Anlage einer Befestigmg, zur Ueberwachung dieses Passes, um so nothwmdiger erscheinen lassen. Daß diese Burg mit ihrer wendischen Ansiedelung Nowen dasjenige Nienburg war, welches der Kaiser Otto, nit noch andern Castellen im Havellande, Dubie und Briechowa, i. I. 981 dem Kloster Memleben schenkte, kann immer 1) Die im 14. Jahrhundert zu Hohennauen und Kotzen begütert gewesenen v. Frisack (Vergl, Abth. I. S. 24. und 28. dieses Bandes) scheinen jener edlen Familie v. Frisack nicht angelört zu haben. — 2) Vergl. das Schloß, Land und Städtchen Friesack. Riedel a. a. O. 41. — 3) Vergl. Stiebet: Geschichte der Stadt Rathe­ now, Cod. Bd. 7. S. 393. — 4) Siebel: Geschichte vcn Nauen.

XVII

nur als eine Vermuthung angenommen werden. Wahrscheinlicher ist es aber, daß Nauen und nicht Hohen-Nauen dieses Nienburg war. Dafür spricht, daß Hohen-Nauen, wie der Zusatz zu seinem Namen schließen läßt, jünger als Nauen ist, und daß sich in der Nähe dieses Ortes noch alte Burgstellen, wie Wustermark und Borland finden, welche die Schlösser Dubie und Briechowa gewesen sein können. Es schließen sich auch diese Burgen genau der Burg Nauen an, und bildeten mit der Burg Prigard (jetzt Priort) vom Luche bei Nauen bis zum Witten­ see, an der Grenze des waldigen Havellandes, eine Kette von Befestigungen, welche nur im 10. Jahrhundert eine Bestimmung gehabt haben konnte. Der Ort Nauen wird zuerst in einer Urkunde v. I. 1186 erwähnt, aus welcher jedoch nicht zu entnehmen ist, ob dasselbe bereits Stadt war, indem nur darin eines Pfarrers in Nowen ge­ dacht wird. Dagegen erscheinen in Urkunden aus dem 13. Jahrhundert mehrmals Ritter v. No­ men oder Nauen, welche vielleicht Burgvögte daselbst waren. Nach glaubwürdigen Nachrichten, welche aus verloren gegangenen Dokumenten geschöpft zu sein scheinen, soll Nauen i. I. 1292 zur Stadt erhoben, das heißt, mit dem Brandenburgischen Stadtrechte begabt worden sein. Denn daß es dieses gewesen war, ergiebt sich aus dem Um­ stande, daß die Bürger hierauf durch Vertreter aus ihrer Mitte und aus den 4 Hauprgewerken das unbeschränkte Wahlrecht und die Theilnahme bei der Gemeindeverwaltung hatten. Im Jahre 1302 kaufte die Bürgerschaft von den Markgrafen Otto und Conrad bereits ein Heiderevier, erwarb hierauf die Feldmark eines eingegangenen Dorfes Nykam er, das so­ genannte große Mittelbruch und einen Theil des Brieselang, und war der Sitz eines ProbsteS. Die Feldmark umfaßte 120 Hufen des fruchtbarsten Bodens und läßt in seiner Benennung: Rit­ terfeld, Bauemfeld und Nykamersche Hufen noch seine ursprünglichen Bestandtheile erkennen. *) Daß die Stadt einen Fisch (Karpfen?) in ihrem Wappen führt, scheint auf eine Tradition hinzudeuten, nach welcher einst, nahe bei der Stadt Fischerei getrieben worden sei, welches bei der Nähe des in früherer Zeit beständig unter Wasser gestandenen Bruches nicht unwahrscheinlich ist. Die letzte Stadt des Havellandes, deren wir noch zu erwähnen haben, ist 7) Potsdam. Sie war schon als wendischer Ort vorhanden und wurde i. I. 993 mit der Insel Potsdam vom Kaiser Otto III. seiner Tante, der Aebtissin von Quedlinburg, geschenkt. Auch die Burg Potsdam mußte damals schon existirt haben, da hier eine Furth durch die Ha­ vel war, über die Insel Potsdam die östliche Heerstraße nach dem Havellande führte und die Ueberwachung derselben eine Befestigung nothwendig machte. Potsdam hatte nur einen sehr geringen Ackerbesitz und war zu wendischer Zeit daher wohl kein Ackerdorf, sondem ein größtentheils von Fischem bewohnter Burgflecken, ein in Ringform ge­ bauter Ort, welcher vielleicht zu den wendischen Städten des Havellandes zu rechnen ist. Die älteste der vorhandenen Urkunden über Potsdam datirt v. I. 1304 und betrifft die Erwerbung eines Landflecks von den Besitzern des benachbarten Dorfes Bomstedt. Der Ort wird ein Städtchen genannt, welches Rathmannen und Bürger hatte. Beim Mangel von frü­ heren Nachrichten läßt sich darüber, zu welcher Zeit und in welchem Maaße dieser Ort das Stadtrecht erhielt, wenig sagen. Es scheint dies nicht früher als gegen das Ende des 13. Jahr­ hunderts geschehen und das Stadtrecht erst durch die im 14. Jahrhundert noch hinzugefügten Concessionen zum Abschlüsse gekommen zu sein. Potsdam hat seine Erhebung zur deutschen Stadt lediglich seiner ursprünglich strategischen Wichtigkeit zu verdanken. Seine Bedeutung sank, jemehr diese Beziehung in den Hintergrund l) Bergl. Riedel: Geschichte von Nauen. Cod. 7. S. 289.

I. C

XVIII

trat und jemehr Diejenigen, welchen die Stadt abwechselnd zum Pfandbefitze oder zur Verwal­ tung übergeben worden, ihre Rechte und Einkünfte auf deren Kosten zu erweitem bemüht wa­ ren. Endlich führten die Bedrängnisse des 30jährigcn Krieges, mit welchen Potsdam im hohen Maaße zu kämpfen hatte, die Stadt dem Verfalle und die Bewohner der Verarmung entgegen, wovon sie der große Kurfürst und seine Nachfolger dadurch retteten, daß sie großartige Pracht­ bauten ausführten, den Ort bedeutend vergrößerten und ihn zur Gamifon und Fabrikstadt machten. Die Insel Potsdam mit den auf ihr belegenen Ortschaften bildete eine eigene Vogtei des Havellandes, die, insofern sie sich nicht in den Händen von Pfandbesitzern befand, von landes­ herrlichen Vögten oder Hauptleuten verwaltet und endlich, nach völliger Umgestaltung der ältern Verhältnisse in ein Domänen-Rentamt umgewandelt wurde. Die Amtsstadt Potsdam wurde dagegen i. I. 1737 zur Jmmediat- und Residenzstadt er­ klärt und erhielt, durch die Zugeständnisse der Regenten eine neue Basis ihrer Existenz. ‘) Nachdem, wie bereits angedeutet, die alten Vogteien aufgelöst waren, trat eine andere Eintheilung und Bezeichnung des Havellandes ein, welche sich den alten kirchlichen Probsteikreisen anschloß. Es bestanden hierauf: 1. das Land zu Rathenow, welches den nordwestlichen Theil des Havelländischen Kreises, die Gegend um Rathenow und die beiden Ländchen Rhinow und Friesack sowie den so­ genannten Nätewinkel umfaßte; 2. „die Burg zu Brandenburg" oder die dem Bischof und dem Domkapitel gehörigen Ort­ schaften. Dieser Verwaltungskreis lehnte sich dem des Landes Rathenow an, und wurde westlich von diesem durch den vom großen Havelländischen Luche durch einen Brucharm, der von Pessin auf Pritzerbe südlich zur Havel lief, nördlich von jenem Luche und südlich von der Havel begrenzt, und reichte östlich bis zu derjenigen Linie, welche heut noch den Osthavelländischen vom Westhavelländischen Kreise trennt, nur daß zu diesem die beiden später abgezweigten Orte Ketzin und Paretz noch gehörten; 3. das Land um Nauen schloß sich westlich diesem Kreise an, reichte östlich bis zum Havel­ lande auf der Heide, wurde südlich von der Havel begrenzt und umfaßte bis zur äußer­ sten nördlichen Grenze des Havellandes das Land Glien; 4. das Havelland auf der Heide, welches gegen das Land um Nauen und gegen Spandow durch Brücher, südlich und östlich vov der Spree begrenzt wurde. ES gehörte bis zum 14. Jahrhundert zur Vogtei des Schlosses Vorland, welche damals einging und auf 5. die Vogtei Spandow überging, zu deren Probstei sie in kirchlicher Beziehung auch ge­ hörte. Diese Vogtei, „die Burg Spandow," erstreckte sich ursprünglich über einzelne Theile des Teltow und des Landes Bamim und hatte im Havellande nur Pichels­ dorf und die Burg Wustermark, mit welcher es strategisch zusammengehangen zu haben scheint. Endlich bestand noch 6. die Insel Potsdam als besondere Dogtei. Sie gehörte kirchlich, wie daS waldige Havel­ land, zum Probsteikreise Spandow, blieb aber, wie bemerkt, von demselben politisch gesondert. Hiernächst war es die allgemeine Kirchenresormation, welche in dem Verwaltungswesen des Havellandes Veränderungen herbeifiihrte. Die Güter des Bischofes und der Burg Bran­ denburg, welche im Zusammenhange mit dm hierzu gehörigen Besitzungen in der Zauche auch 1) Vergl. Fidicin: Geschichte der Stadt nnd Insel Potsdam. Territorien Bd. II. Abth. I.

— XIX

da- BiSthum Brandenburg genannt wurden, fielen zum Theil dem Kurfürsten heim und gingen zum Theil an verschiedene neu gebildete Aemter über. Die eingezogenen Güter des Klosters zu Spandow wurden zu einem Klosteramte verbunden und später mit dem Schloßamte Spandow vereinigt, und auch aus den im Ländchen Bellin dem Kurfürsten heimgefallenen Havelberger StiftSgüten wurde ein neues Amt Fehrbellin gebildet. Hiermit wurden auch die ältern Benennungen insofern verändert, als die Bezeichnung „Gü­ ter der Burg Brandenburg" ganz wegfiel, und mit Einschluß derselben die ganze westliche Hälfte deS Havellandes den Namen „Land um Rathenow und Nauen" erhielt, während die übri­ gen kleinen Länder ihre Namen beibehielten. Das ganze Havelland bildete aber einen einzigen Derwaltungskreis: „die Vogtei und Landreiterei zu Spandow," und später einem einzigen Landrathskreis, welchem auch ein Theil des Ländchens Löwenberg beigelegt wurde. Erst im Jahre 1816 wurde eine neue Theilung vorgenommen, indem das Land um Rathenow und Rauen, der Nätewinkel und die Ländchen Rhinow, Friesack und Fehrbellin zum Westhavel­ ländischen Kreise gerechnet, und aus den übrigen Bestandtheilen des HavellandeS, mit Ausschluß der Ortschaften des Löwenberger Kreises, der Osthavelländische Kreis gebildet wurde. Je­ dem derselben wurde ein besonderes Landraths-Amt vorgesetzt, auf welches, mit Ausnahme der Gerichts- und Domänen-Verwaltung, die Functionen der frühem Vögte, Amtshauptleute ic. übergingen. Ein Gegenstand, welcher noch erwähnt zu werden verdient, ist das Eingehen von alten Dörfem deS HavellandeS, an welche zum Theil nur die alten Namen, welche ihre Feldmarken füh­ ren, noch erinnern. Es find dies Folgende: 1. Bärenklau auch Berneclaw, südwestlich von Oranienburg. ES wurde wüst um daS Jahr 1400 und erst nach dem Jahre 1650 als Vorwerk wieder aufgebaut, welches gegenwär­ tig ein Kgl. Remonte-Depot ist. 2. BauerSdorf war ein Dorf bei Tremmen, das ebenfalls um 1400 wüst geworden und hier­ nächst den Bauem zu Tremmen überlassen wurde, zu deren Feldmark es noch gehört. 3. Berntzow, südlich von Berge, war um 1350 schon wüst und wurde im 16. Jahrhundert als Schäferei und Vorwerk aufgebaut. Der Acker gehört theilweise zu andern Gütem. 4. Erklinge auch Crelin bei Tremmen wurde nach dem Jahre 1234 schon wüst. Der Ver­ bleib seiner Länderien ist nicht nachzuweisen. 5. Dikte war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch ein Dorf südlich von Friesack und scheint um die Mitte des Jahrhunderts (1350) wüst geworden zu sein. 6. Dranse, in der Nähe von Stechow, war im 14. Jahrhundert wüst. Der Acker gehört zum Rittergute Stechow. 7. Gabel auch Göpel, nördlich von Brandenburg, wurde um 1400 wüst und ist erst in neuerer Zeit als Vorwerk wieder bebaut. 8. Klein-Glienicke, nördlich von Groß-Glienicke, bestand noch 1375 als Dorf, wird im fol­ genden Jahrhundert nicht erwähnt und scheint um 1400 wüst geworden zu sein. Der Acker gehört zum Rittergute Groß - Glienicke. 9. Globe bei Rynow. Wann dasselbe wüst geworden, ergiebt fich nicht; es muß aber schon vor 1450 geschehen sein. 10. Gorne, westlich von Brandenburg, wurde um 1350 wüst; der gutsherrliche Hof bestand jedoch fort und ist jetzt ein Vorwerk nebst Kolonie. 11. Hainholz, nördlich von Potsdam in der Nähe von Fahrland, wurde um 1400 wüst und C*

XX

bestand später als Schäferei Krampnitz. Jetzt ist daselbst ein Jägerhaus; die Feldmark ist größtenteils zur Waldung gezogen. 12. Jederitz, nördlich von Rathenow, wurde i. I. 1294 wahrscheinlich abgebaut und zu Ra­ thenow gezogen, wozu die Feldmark und ein ehemaliger Kietz dieses Dorfes noch gehört. 13. Klinke, (51 inte (Glinicke), zwischen Wachow und Klcin-Behnitz, wurde nach 1247 wüst; nur eine Wassermühle blieb bestehen, ging aber später ebenfalls ein. 14. Lochow, zwischen Rhinow und Ferchesar, wurde um 1350 wüst, und 15. Neu-Lochow, welches aus der Feldmark von Alt-Lochow aufgebaut wurde, war schon vor 1450 wieder eingegangen. 16. Lodiz, Loiz, in der Nähe von Tremmen, wird zuletzt i. I. 1288 erwähnt und scheint im 14. Jahrhundert eingegangen zu sein. Ueber den Verbleib der Feldmark ergiebt sich nichts; nur der Loizbruch, jetzt eine Torfgräberei, erinnert noch an dieses Dorf. 17. Lützen, Liren war ein Dorf im Nätewinkel bei Stechow, welches in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch bestand und wahrscheinlich um 1350 wüst wurde. 18. Möscritz zwischen Päwesin und Wachow, wurde nach dem Jahre 1249 wüst. Die Feld­ mark gehört jetzt den Bauern in Wachow. 19. Mukzowe, nördlich von Brandenburg, wurde nach 1267 wüst und später als Vorwerk aufgebaut, das jetzt den Namen Mötzow führt. 20. Nikamer, bei Nauen, wurde um 1350 wüst oder abgebaut und zu Nauen gelegt. In der dortigen Feldmark führt ein Theil den Namen der Nikamerschen Hufen. 21. Niwitz bei Zachow. Wann dies Dorf wüst wurde ergiebt sich nicht. Ein Landfleck und Wiesenstrich an der Havel führt noch seinen Namen. 22. Porats. Es bestanden zwei Dörfer dieses Namens, östlich von Ketzin, neben einander, Wendisch- und Deutsch-Porats, wovon das eine nach 1197 einging und mit dem andern vereinigt, das jetzige Dorf Paretz bildet. 23. Schlabrendorf, zwischen Wernitz, Markau. Bredow und Zeestow belegen gewesen, war im Jahre 1393 durch Brand verwüstet worden. Die Feldmark kam an die angrenzen­ den Doxfschaften. 24. Selensdorf, nördlich von Brandenburg, wurde um 1400 wüst und später als Vorwerk aufgebaut. 25. Stenow, östlich von Brandenburg an der Havel belegen gewesen, wurde um 1350 wüst, und dessen Feldmark mit der der Stadt Brandenburg vereinigt. 26. Stolp, nordöstlich von Paretz, wurde ebenfalls um 1350 wüst und dessen Acker zu Paretz gelegt. 27. Thüre, bei Zachow wurde nach 1234 wüst. Das Thürerbruch zwischen Zachow und Pä­ wesin führt davon den Namen. 28. Klein-Zieten, südöstlich von Cremmen wurde nach dem Jahre 1572 wahrscheinlich durch Brand verwüstet und nur die herrschaftliche Schäferei wurde wieder aufgebaut. 29. Zuchedam, südlich von Päwesin, wurde wüst um das Jahr 1400. Die Feldmark gehört jetzt zu den angrenzenden Dörfern. Es ergiebt sich hieraus, daß im 12. Jahrhundert 1 Dorf - 13. 7 Dörfer - 14. 10 - 15. 9 - 16. 1 Dorf des Havellandes

XXI wüst wurden. Die Veranlassungen zu ihrer Verwüstung lassen sich in den wenigsten Fällen er­ kennen. Von 9 läßt sich annehmen, daß sie während des großen Sterbens um die Mitte des 14. Jahrhunderts verödeten. Die im 15. Jahrhundert eingegangenen Dörfer scheinen größtentheilS während der damaligen Fehden eingeäschert worden zu sein. Später ging nur noch ein Dorf, wahrscheinlich durch Brandunglück, ein. Während des 30jährigen Krieges wurden nur einzelne Gehöfte wüst und später wieder aufgebaut. Man kann im Allgemeinen daher anneh­ men, daß im Havellande nach der Mitte des 15. Jahrhunderts keine Dörfer mehr wüst geworden sind. Es folgen nun noch die Zusammenstellungen des Besitzstandes der Güter im Havellande, welche jedoch, beim Mangel der altem Urkunden für das 12. und 13. Jahrhundert nur dürftig ausfallen. ES hat hierbei die heutige KreiSeintheilung als Maaßgabe gedient.

We st-Havelland. Im 19. Jahrhundert werden erwähnt: Bauersdorf im Jahre 1173. Das Domkapitel zu Brandenburg erhielt daselbst die Zehnten. Buckpw ist 1161 im Besitze des Domkapitels. Erklinge. 1173 erhält das Domkapitel die Zehnten. Damme 1164, wird von Rudolph v. Jerichow dem Domkapitel überlassen. Ferchesar bei Brandenburg. In demselben besaß das Domkapitel 1186 die dortige Kirche. Garlitz war 1161 im Besitze des Domkapitels. Gutenpaaren. Im Jahre 1170 erhob das Domkapitel die Zehnten daselbst. Kiek war 1173 Eigenthum des Domkapitels. Klinke war 1183 Eigenthum des Domkapitels. Klein-Kreuz 1179. In demselben besaß daS Domkapitel Ländereien. Martzahne 1186. Die Kapelle daselbst gehörte dem Domkapitel. Mötzow wurde 1161 dem Domkapitel vom Bischof überwiesen. Mützlitz desgleichen. Nibede 1179. Das Kirchenpatronat gehörte dem Domkapitel. Radewege 1173. Daselbst besaß das Kapitel 2 Hufen. Schwanebeck 1179, gehörte als Filial zur Kirche in Niebcde. Thüre 1163, das Kirchenpatronat gehört dem Kapitel. $ leinen 1161, desgleichen. Wachow 1179. Johann v. Plote war daselbst begütert und beschenkte die Kirche. Zachow 1170. Ein dort begüterter Everikus überließ dem Domkapitel die Zehnten daselbst.

Im is. Jahrhundert werden außer den obigen noch folgende Dörfer genannt: Berge 1292. Das Kloster zu Hilbegerode erhält das Patronat der Dorfkirche. Brielow wird i. I. 1290 der Stadt Brandenburg vereignet. Fohrde besitzt 1227 der Ritter Daniel v. Mukede. Gabel wird i. I. 1226 vom Bischof dem Domkapitel geschenkt. Jederitz wird i. I. 1294 der Stadt Rathenow vereignet. Päwesin. Es wird i. I. 1270 der dortigen Pfarre gedacht. Retzow. Im Jahre 1269 erhält daS Domkapitel die Pfarre daselbst. Roscow. DaS Kloster zu Spandow erhält 1270 daS Kirchenpatronat.



XXII

I. Dcsihstands - Tabelle vom Jahre 1375» I.

Besitzer von Rittergütern, gutsherrlichen Rechten, Landgütern ic.

Namen der Besitzer

von Rittergütern

V. Bane, Bruno .... Bochow, Nikolaus, Bürger zu Brandmburg . . . Bocstro, Heinrich. . . . v. d. Bone, Heyne . . . v. Bredow.......................... — Matthias . . . — Haffe .... — Haffe u. Matthias — Haffe u. Gerke . v. Brösigke..................... — Thile..................... — Heyne .... Busch ow, Christian . . . Butzow, ClauS .... Carpzow, Henning . . . Diricke, Gyse..................... v. Doberitz, Jan.

.

.

.

Erx leben (JrkSlcve) . . . v. Etzin, HanS .... — Jan.................... Felkner............................... Griben, Eghard und seine Brüder.......................... Hennicke, ClauS .... Holste, Eckard..................... Hünickc............................... Kalenberg, Heyne . . . ». Klitz (Clitz).....................

von gutSherrl. Rechten (Gericht, Patronat, Diensten, Hebungen ic.) u. Vorwerken ic. in andern Dörfern

3 Ritterhufen zu Butzow. daS Dorf Garlitz als Unterlehn des BiSthumS Brandenburg. daS Dorf Bagow u. 5 Ritter­ hufen. 8 Ritterhufen. Klessen.

die gutSherrl. Rechte zu Radewege Hebmgm zu Gr. Benitz u. Ribbeck. Antheil von Bredikow. Antheil von Berge. Hebungm in Liepe. Hebungen in Radewege.

Ketzür mit einem Hofe und 6 freien Hufen. 8 Ritterhufm zu Butzow. ein Hof mit 2 Vasallenhufen zu Buschow. 4 Ritterhufen zu Butzow. Gut und Dorf Päwesin. .

Rittersitz mit 8 Vasallenhufen zu Lietzow.....................

Hof mit 4 Vasallenhufen zu Buschow. ein Hof mit 4 freien Hufen zu Liepe.......................... Dorf und Rittergut Gortz.

Dorf Doberitz bei Rathmow.

Hebungen zu Gr. Benitz u. Peffin. Antheil von Berge u. Hebmgm zu Ribbeck. Hebmgm Hebmgm Hebmgm das Dorf

zu Lietzow. zu Ribbeck. zu Bagow. Bauersdorf.

die gutSherrlichm Rechte zu Liepe. ein Freigut zu Butzow. Antheil von Lühnow.

Hof mit 2 Vasallenhufen zu Buschow. Antheil von Niebede.

XXIII

Namen der Besitzer

von Rittergütem.

Klot.................................

Hof mit 2 Vasallenhufen zu Buschow.

v. d. Knesebeck, Pardun . v. Koblauch (Knobloch) — Matthias . . . — Fritz .... — Matthias u. Fritz Kote, Gercke, Knappe . . v. Lindow, Graf.... Lintorf ............................ Markowe, Cuno .... Nybede, Hans .... v. Retzow, Ekhard . . . — Claus.... Rybbeck, Tyle u. Claus . dieselben u. Henning v. Rochow....................... — Wichard . . .

von gutsherrl. Rechten (Gericht, Patronat, Dimsten Hebungen ic.) u. Vorwerken», in andern Dörfern.

das halbe Untergericht zu Retzow. Hebungen zu Päwestn. Hof mit 4 freien Hufen zu Pessin............................

Hohenauen. 4 freie Hufen zu Kotzen . Hof mit 2 Vasallenhufen zu Buschow. 2 Ritterhufen zu Bagow .

2 Höfe mit 6 Ritterhufen zu Retzow. 1 Vasallenhof.

die gutsherrl. Rechte zu Pessin. Antheil von Lühnow. das Dorf Fohrde.

2 Zinshufen zu Bagow. Hebungen zu Niebede. Antheil von Nmhaufen (Unter­ lehn des Bischofs).

das obere Gericht zu Ribbeck. Grosi-Benitz. ein Hof mit 8 Hufen zu Klein-Benitz.

Swomer, Cuno .... v. Sandow....................... Schenk, Heinrich .... v. Stechow........................

Ritterfitz mit 10 freien Hu­ fen zu Kotzen, wüst Lützow bei Stechow. 2 freie Höfe zu Kriele. — Henning . . . Rittersitz mit 8 freien Hufen zu Stechow................... Sylen (Selen), Gercke und 2 Höfe mit 8 freien Hufen zu Landin................... Gercke Wilmersdorf, Cuneu-Hans ein Hof mit 2Vt Dasallenhnfen zu Buschow. II.

das Dorf Klein-Benitz und He­ bungen im Berge, ein Freigut zu Butzow. das Dorf Briest. Hebungen zu Niebede.

nebst dem wüsten Lüthen u. Dranse. die gutsherrl. Rechte zu Landin.

Geistliche Stiftungen.

Da- BiSthum Brandenburg: die Dörfer Bamme, Ferchesar bei Brandenburg» Mützlitz und das obere Lehn von Fohrde und Nenhausen. Das Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer: Barnewitz, Buckow, Damme, Grabow,

XXIV

Guten-Paaren, wüst Kiek, Marzahne, Mötzow und daS obere Lehn von Garlitz und Groningen. DaS Kloster Lehnin: Das Dorf Gohlitz und wüst Loditz (Loitz) und Wachow. III.

Städte.

Brandenburg: die Altstadt: die Dörfer Brielow, Neuendorf und den Hof Görne (Gördens. die Neustadt: das Dorf Klein-Kreutz und Antheil an Päwesin. Rathenow: die Feldmark Jeseritz und den Hof Rodenwolde.

II. Aesitzstands - Tabelle vom Jahre i450. I.

Krsitzer von Rittergütern, gutsherrlichen Rechten, Landgütern u.

Namen der Besitzer v. Bardeleben, Fritz

von Rittergütern. . .

v. Bredow....................... Hauptm. Hasse (dessen Erben) v. Bröfigke................... —

Claus ....

v. CunerSdorf, Paul . . Dammaker, MatthiS

3 freie Hufen zu Gr. Benitz u. Antheil an Klein-Benitz. Rittersitz zu Klessen . . . u. das obere Lehn von Lietzow Rittergut u. Dorf Liepe . . Ketzür mit einem Hofe und 8 freien Hufen. Rittergut u. Dorf Goch mit 5 freien Hufen. Antheil von Fcrchefar bei Rathenow.

v. d. Hagen................... — Otto .... Hoppenrade, Heinrich . . Kloth, Erdmann .... Knoblauch (Knobloch) . . — SiegiSmund . .

v. KönigSmark ....

daS Dorf Briefen. daS DorfKriele (früher v. EYlenburg). Dorf Döberitz bei Rathenow.

Antheil von Nenhaufen (Lehngut des Bischofs v. Brandenburg) das Dorf Liepe (Nnterlehn der v. Bredow).

. .

Doberitz, Gebr. Hans und Heyne . . . v. Hacke, Otto ....

von gutsherrlichen Rechten, Land­ gütern, Hebungen ic.

das Rittergut zu Berge mit 8 Hufen und dem Dorfe. daS Dorf Gülpe. das Dorf Prietzen. das Dorf Päwesin. daS Dorf Lühnow. Antheil von Bufchow. Antheil an wüstLochow u.daS Gut u. Dorf Pefsin mit der wüsten Feldmark Lufchow auch Lutze genannt. Rittersitz mit 4 Hufen zu Ribbeck.

XXV

von Rittergütern.

Namen der Besitzer L antyn. Bürger zu Brandend.

ein Freigut zu Butzow, das Dorf Premnitz und als Unterlehn des Bischofs, die Dörfer Ferchesar bei Brandenburg u. Fohrde. ein Freigut mit 7V« Hufen zu Damme.

v. Lindow....................... v. Lochow....................... — Gebrüder zu Ferchesar Meseberg....................... v. Retzen, Koppe

. . .

Prist................................. v. Retzow.......................

— Ekhard . . . v. Ribbeck, Peter. . . . v. Rochow, Hans . . . ■— Wichard. . . Selen............................ Spyl................................. v. Stechow zu Fahrland u. Satzkorn — Claus ....



Claus u. Eghardt

v. Waldenfels, Georg . v. Wilmersdorf.... Aemin (Czemini Ortet . .

von gutsherrlichen Rechten, Land­ gütern, Hebungen re.

Dorf und Rittergut Landin mit 5 freien Hufen. Antheil von wüst Lochow. Antheil von Nenhausen (Unterlehn des Bischofs). Antheil v. Bagow u. das Dorf Ferchesar bei Rathenow. Hebungen in Premnitz. einen Hof mit 10 freien Hufen zu Retzow, einen Rittersitz mit 4 freien Hufen zu Kotzen Antheil von Nenhausen. Rittersttz mit 7 Hufen zu Ribbeck. Gr.-Benih u. Klein-Benitz. Hebungen zu Pessin. ein Hof mit 6 freien Hufen zu Retzow. ein Hof mit 6 freien Huken zu Retzow. Antheil von Bagow. Rittersitz mit 14 freien Hufen zu Kotzen, auch wüst Lützen bei Stechow. Rittersitz mit 9 Hufen zu Stechow. das Dorf Briest. Antheil von Buschow. das Dorf Gutenpaaren. II.

Geistliche Stiftungen.

Der Bischof von Brandenburg: das Dorf Bamme, Mützlitz und das Oberlehn von den Dörfem Nenhausen, Ferchesar und Fohrde. Das Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer Barnewitz, Buckow, Damme, Garlitz, Grabow, Gröningen, Kiel, Marzahn, wüst Bauersdorf und Vorwerk Mötzow. Das Kloster Lehnin: das Dorf Golitz und wüst Loiz und Wachow mit Zuchedam. I. D

— XXVI III.

Sta-tr.

Berlin und Cöln: das Dorf Niebede. Brandenburg: Altstadt: die Dörfer Brielow und Reuendorf und den Hof Görden (Göme). Neustadt: Klein-Kreutz und wüst Stenow. Rathenow: Feldmark und Kietzerdorf Jeseritz und die Rodenwoldeschen Hofgüter.

III. Kesitzstan-s-Tabelle vom Jahre 1550. I.

Besitzer von Rittergüter», gutshrrrlirhen Nechte», Landgüter» rc.

Namen der Besitzer y. Bardcleben

von Rittergütern.

....

V. Bredow.......................

y. Bredow zu Bredow . . — Hartwig . . . V. Bröfigke...................

— Gebrüder . . . V. Döberitz................... v. Hacke............................ v. d. Hagen................... v. Knobloch................... — Gebrüder u. Vettern — Friedrich.... Kloth............................ v. Lochow....................... v. Otterstedt.................. Edler v. Platow. . . . v. Rctzow.......................

Rittersitz zu Kleffen, Dorf u. Rittersitz Landin, Antheil von Hage, Dorf u. Rittergut Licpe, Oberlehn des Dorfes Lietzow Antheil von Gr.-Benitz. Dorf Briefen mit 8 Ritterhuf. Rittergut Gartz mit 8 freien Hufen, Dorf Gutenpaaren, Antheil von Renhaufen. Ketzür mit einem Rittersitze. das Dorf Lietzow, als Unter­ lehn der v. Bredow. Rittersitz u. Dorf Berge. Hohenauen und die Dörfer Gülpe............................ Antheil von Buschow. Gut und Dorf Päwesin. Antheil von Ferchesar und Rathenow. Dorf Lühnow. das Gut Bamme. Antheil von Renhausen. Antheil von Hage.

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern rc. Antheil an der Feldmark Bemtzow, Hebungen zu Niebede u. Retzow. Antheil von der Feldmark Bem­ tzow, desgl. von Niebede u. die Dörfer Göme u. Kricle.

Döberitz bei Rathenow, das Dorf Föhrde als Unterlehn des Bi­ schofs von Brandenburg.

die Feldmark Globe.

Antheil von Kotzen.

Ferchesar bei Brandenburg. Antheil von Kotzen. Rittersitz und gutsherrliche Rechte zu Retzow.

XXVII

v. Ribbeck......................... v. Rochow......................... v. Schlichen, Albrecht, kur­ fürstlicher Thürknecht v. Selen, Asmus . . . v. Stechow....................

v. Treskow, Joachim . v. Wilmersdorf, Cuno

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern rc.

von Rittergütern.

Namen der Besitzer

. .

Rittersitz und gutsherrliche Rechte zu Ribbeck. Gr. und Kl. Benitz. Dorf und Rittergut Bagow mit 5 freien Hufen . . Antheil von Ferchesar bei Ra­ thenow u. Rittersitz mit 14 Husen zu Kotzen. Rittersitz u. 2 Theile vom Dorfe Stechow.

Antheil von Kotzen. ein Hof u. Hebungen zu Retzow. wüst Lützen bei Stechow.

Dorf Premnitz. Antheil von Buschow II.

. .

Geistliche Stiftungen.

Das Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer Barnewitz, Buckow, Damme, Garlitz, Gra­ bow, Grönigen, Martzahne, wüst Kiek und das Vorwerk Grabow. Das Kloster auf dem Marienberge bei Brandenburg: das Dorf Butzow. III.

Kurfürstliche Aemter.

Das Amt Lehnin: daS Dorf Gohlitz und die Feldmark Loiz und Wachow mit Zuchedam. DaS Amt Plauen: das Dorf Briest. IV.

Städte.

Brandenburg: die Altstadt: die Dörfer Brielow u. Neucndorf und den Hof Görden (Görne). die Neustadt: die Dörfer Klein-Kreutz, Päwesin u. die wüste Feldmark Stenow. Rathenow: die Feldmark und den Kietz Jedcritz und die Rodenwoldeschen Hofgüter.

IV. Desitzstands - Tabelle vom Jahre 1620. (Mit der Ueberschrift „Vorzeichniß der Junkern und Dorffer wo ein Jeder wohnt in dem Landtreuter-Kreisi zu Spandow Anno 1620," befinden sich folgende Nachrichten über den damaligen Besitzstand im Havellande in dem Copiario (JV? 79. fol. 195.) des Königlichen Geheimen Staats-Archives). Glienicke, ein Rittersitz, hat Hans Georg '. Bornimb, Jost v. Hacke, Rath, Ribbeck, Rath und Ober-Hauptmann. Joachim Ernst und >G.dm»„di-H-«°„ Sacrow, ein Rittersitz, Otto Sregmund s Matthias v. Warttenbergk, Gollm, Baltzer v. d. Groben, i Hans Erdmann v. Thümen. Hans Georg v. Warttenbergk. | Geltow, Dietlcf v. Hacke, Döberitz, 2 Rittersitze, Baltzer Roch und I Wulff v. Rohr. Jeremias Roch. Dyratz, 1 Rittersitz, Hans George v. Ribbe, ! Dornstedt, Melchior v. d. Groben. D*

XXVIII

Fahrlandt, 3 Rittersitze: Jochim v. Stechow, der Aeltere, Jochim v. Stechow, der Jüngere, Henning v. Stechow. Satz!er, 5 Rittersitze: Hermann v. Barde lebe ns Erben, Andreas Falkenrhede, Melchior Hünicke, Jochim Falcke, Albrecht Hünicke. Kartzow, Albrecht Hünicke. Scharin (Marquard), 1 Rittersitz nebst Grube Erich Falcke. Parn an der Wubclitz, 2 Rittersitze: Emst v. d. Groben, Rath u. Hauptmann, Jürgen v. Hünicke. Priort, 2 Rittersitze: Baltin und ) . . , .. > Gebrüder v. Prrordt. Hans ) Verbitz, 3 Rittersitze: Albrecht v. Hünicke hat 2 Rittersitze, Jochim r. Falkenhagen, sitzt auf Hünickens einem Hos. Wustermark, Baltzer v. Wilmerstorff hat ein Schulzengericht. 3eftow, Asmus v. Bredow, Otto v. Brösicke. Bredow/) 4 Rittersitze: ASmus v. Bredow Matthias v. Bredow, Otto v. Bredow, Rittmeister, Jochim v. Bredow, Otto's Bruder. Schwanebeck, 4 Meierhöfe, gehören den v. Bredow zu Bredow. Lietzow, 5 Rittersitze und 1 Meierhos: Jan Döberitz mit seinen Brüdern, Heyne Döberitz, Hans Döberitz der Aeltere, Hans Döberitz der Jüngere, Ludloff v. Döberitz Wittwe.

Berge, 2 Rittersitze: Boto v. Hacke, Wichmann v. Hacke. Ribbeck: Dietrich v. Ribbeck, Adam Christoph v. Ribbeck, Matthias v. Ribbeck. Selbelang: Melchior v. Bardeleben, Jochim v. Bardeleben, Jochim v. Jrxschlcben (Erxleben). Peßien, Hans, Jochen, Carl Gebr. v. Knobloch, Philipp, Baltzer Gebr. v. Knobloch, Jurge Ernst v. Knobloch, Albrecht v. Knobloch. Retzow: Fritze v. Sehele, Christoph v. Kröcher, Erdmann v. Lindow, Wulff v. Retzow. Mätelow: Andr. Holtzen, fei. Wittwe, Dietleff r. Döberitz. Buschow: Christoph v. Wilmerßdorf wohnt jetzt zu Brandenburg, Caspar Ernst v. Knobloch, Erdmann Lindow, sonsten zu Retzow, hat das Schulzengericht.

Im Nöttewinckel. Nenhausen: Jürgen v. Lochow. Stechow: Hunprecht v. Stechow, Otto v. Stechow, Heinrich v. Stechow hat das Schuljen­ gericht sich zurechte gebaut. Kotzen: Christoph v. Stechow, Hans v. Stechow, Christoph Grabow, Casp'ar Kleinow hat Jürgen Retzows Gut ein. Hohen-Bergehser: Friedrich v. Knobeloch, Hans Wilhelm v. Lochow.

Im Lande zu Rinow. 1) Am Schluffe ist nachgetragen: Bredow. 4 Rittersitze: Jacob v. Bredows Erben, Asmus v. Bredow, Jochims Sohn, Asmus B. Bredow, Bertrams Sohn, Jochim b. Bredows Wittwe und Erben.

Hohen-Nauen: Wiprecht v. d. Hage, Friedrich v. d. Hage, Amdt u. Thomas Gebr. v. d. Hage. Wassersuppe: Albrecht und ) Gebrüder Jochim i». Wutenow.

XXIX

Stollen: Christian v. d. Hage, Albrecht v. d. Hage. Rinow: Ernst v. d. Hagen. Albrecht v. d. Hagen. Wollschr: Jochim v. d. Hagen. Das Städtlein Pritzerbe: Asmus v. Stechow, \ Es gehört aber Ernst Göllnitz, > denselben nichts Ottov.Falkenhagen 1 daran. Das Städtlein Pläuwe: Christoph v. Göhren, Thumherr zu Mag­ deburg. Banitz, Christoph Winther hat das Schul­ zengericht frei. Nidrigen Fehrgehsar: Adam Donnstorfs hat das Schulzengericht. Ketzür: Dietrich v. Brösigke, Cuno Heinrich v. Brösigke, Thomas fei. Sohn. Bagow: Christoph v. Schlieben, Adam Christoph v. Schlieben. Klein-Beentz, 1 Rittersitz: Jochen v. Bard eleben sei. Wittwe Verwalter. Groß-Beentz, 1 Rittersitz: Dietrich v. Brösigke von Ketzür. Marckow, 2 Rittersitze: Christoph v. Bellin, Gürgen v. Redern. Markee, 3 Rittersitze: Henning Jochen v. Bredow, Lm,-n und > Wn.tn @ itl|. Jochim J Karpzow u. Buckau, 2 Rittersitze: Capitän George und Franz, Gebr. ». Hacke. Zeestow, 3 Rittersitze: Jacob v. Bredows Erben, Thomas Brösigke, Georg Brösigke. Falkenrhede, 3 Rittersitze: Andres v. Falkenrhede, Fritz v. Diricke, Joachim Falkens Meierei (Stolp). Vzt (Uetz>, 3 Rittersitze: Adam v. Döberitz, Thumherr zu Magdeburg.

Pensionarius Henning v. Hacken's Erben, Christoph Ludwig v. Hacke. Paretz, 1 Rittersitz: Bartoldt v. Dirigke. Etzin (AmtsZiesar) Jochim Ernst v. Brösigke. Parn an der Hagell: Fritze v. Brösigke. RoSkow: Heinrich v. Bredow. Weseram: Ein frey Schulz. Lynow: Hans George v. Retzdorf, Pensio­ narius, Herr Wediger Reimar Ganß Edler Herr zu Puttlitze, Geheimer Rath. Wachow: Ein Freischultz. Die Cleßen haben die gesammte Hand mit einander. Segefeldt, 1 Rittersitz: George v. Ribbeck, Ober-Hauptmann. Falkcnhagen: Ein Lehnschulze.

Im Landlein Frysack. Frysack: Jobst r. Bredow. Cleßen: Ernst Dietrich v. Bredows Wittwe und Erben. Görden: Christoph v. Bredows Wittwe u. Erben, als: 3°chim Christoph u.> ^ ^ Adam Huwerdt s Lantin: Heinrich v. Bredow von Roskow. Liepe: Caspar v. Bredow. Sentzke: Parum Matthias v. Bredow. Wagenitz: George v. Bredow. Zur Hage: Hans Segebandt v. Bredow.

Im Glien. Neuendorff: Chune v. Stechow. Pinnow: Chune Christoph v. Götze. Schönenwalde: Adam v. Hacke, Jürgen v. Ribbeck, Pensionarius auf Andres Hackens fei. Wittwen Hof. Wanstorff: Hans v. Redern, Comthur zu Werben. sp1r«e«i6:$M*i..«.,Wr , Saltul„ Christoph Arendt ) Flatow: Diederich v. Hacke. Staffelde: Achim ^ Diederich > Gebr. v. Bredo w. j Ernst )

I

XXX Grost-Zieten:

Im Ländler« Belli».

Jochen v. Bredow, sonst zu Vehlefantz, MarcuS Baenewitz,

ein Verwalter auf

Linumb: Jochen Ganß Edler Herr zu Puttlitz sel. Wittwe,

m. Gute.

HanS v. Bredow zu Vehlefantz,

Klein-Aieten: Hans v. Bredow wohnt aufJochimS Gute ZachariaS v. Röbels Verwalter.

Friedrich Kriele sel. Wittwe zu Ruppin. Dechtow: Adam v. Zielen, Heinrich v. Zielen,

Städtlein Cremmen: Lippold

v.

Emst v. Zielen. Carwensee:

Bredow,

Alexander v. BredowS Wittwe,

Baltzer u. Caspar Gebr. die Belline.

HanS v. Bredow zu Flatow,

Brunne: Andreas v. Zieten.

Ludwig v. Falkenhagen,

Lentzke: Haffe v. Eichstede,

Heinrich v. BredowS Wittwe,

Melchior Lentzke,

Hans v. Döberitz ist in Bmno ». Bre­

Jochim Friedrich l MatthiS f

dowS HauS miethSweife. Schwante: Claus v. Redern, Hofmeister, Adam v. Rodewitz in Böhmen.

Gebr. die Lentzke, WemerS Söhne,

Christoph u. Daniel Gebr. die Lentzke. David Brunne.

Vehlefantz: Jochen v. Bredow, Das Städtlein Bellin:

HanS v. Bredow, Jochim Kremer,

Hans Christoph v. Bellin.

Christoph v. SchrapSdorf.

Im Ländlei« Löwenberg.

Eichstedt: Claus Kremer, Jürgen v. Lebuß, PenfionariuS auf Gürgen v. HüneckenS Gut.

v. Redern.

Bartholdt v. Fahrenholtz.

Löwenberge: Jobst Heinrich v. d. Gröben.

Kotzebant: Ernst v.d. Gröben, Hauptmann zu Zossen,

Hoppenrahde: Jochim v. Bredow, Georges Sohn,

Werner v. d. Gröben.

Hans v. BredowS Wittwe.

Marwitz: Ein Freischultz.

Liewenberge: Jacob, Adam und HanS Ge­

Gerpendorff (Gerwendorf) Johann Fritz, Kammermeister,

Beetz: Otto, Adam Jägermeister u. Jochim

hat anitzo Jürgen k.

Hoppenrade zu Stolp erkauft.

brüder v. Bredow, HanS v. BredowS Söhne. Badingen: Jurge v. Trotte.

(Rach dem Originale.)

XXXI

V. Defihstands -Tabelle vom Jahre 1650. I.

Drfitzer von Hittergntmi, gutsherrLichen Rechten, FanLgüter« K.

Ramm der Besitzer v. Bardeleben

von ^Rittergütern.

....

Antheil von Gr. Benitz . .

v. Bredow.........................

Die Rittergüter und Dörfer Briefen und Görne, Gut und Schäferei Dikte, Antheil von Hage u. Niebede, das Oberlehn über Lietzow. Rittersitz zu Kleffen u. Dorf u. Ritterfitz Kriele mit 7 Rit­ terhufen. Rittersitz u. Dorf Landin. Dorf u. Rittersitz Ketzüre mit 12 Ritterhufen. Antheil von Gartz u. Guten­ paaren.



Ernst Dietrichs Erben

— Heinrich zu RoSkow v. Brösigke.........................



Ernst

....

— Dietrich . . . v. Diricke......................... v. Döberitz .................... v. Grabow, Christoph . . v. d. Groben, Liborius . . v. Hacke.............................. v. d. Hagen....................

v. Katte, Melchior . . . v. Knobloch.................... — Gebr. u. Vettern v. Lochow........................



Matthias Christoph

von gutSherrlichen Rechten, Landgütem it. Antheil von Döberitz bei Rathe­ now u. Hebungen u. Retzow.

Antheil vom Dorfe Döberitz bei Rathenow. Antheil v. Gr. u. Kl. Benitz. Antheil von Ribbeck. Das Dorf Lietzow (v. Bredowfches Oberlehn). Antheil von Kotzen. das Dorf Lühnow. 2 Rittergüter u. Antheil vom Dorfe Berge. Hohenauen und Antheil von Gartz u. die Dörfer Gülpe u. Prietzen.................... Rittergut u. Dorf Bagow. Antheil von Buschow u. Ferchesar bei Rathenow. 6 Antheile von Pessin. das Dorf Bamme, Oberlehn des Bischofs) Antheil von Ferchesar, Dorf u. Gut Renhausen.

die Feldmark Globc.

Antheil von Kotzen.

XXXII



von Rittergütem.

Namen der Besitzer

Ferchesar bei Brandenburg und wüst Lützen.

Edler v. Platow.... v. Retzow, Wolfs Erben . v. Ribbeck....................... v. Selen, Joachim . . . v. Stechow..................

— Christoph Heinrich tu Hans v. Treskow.................. v. Wilmersdorf .... ». Wustrow....................... v. Zielen, Joachim . . .

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern ic.

3 Rittersitze nebst gutsherr­ lichen Rechten zu Retzow. Rittersitz und gutsherrliche Rechte zu Ribbeck. Antheil (Hebungen) von Retzow. Ferchesar bei Rathenow. Antheil vom Dorfe Stechow u. Rittersitz mit 17 Hufen Rittersitz zu Kotzen. Dorf Premnitz. Antheil von Buschow. Antheil von Gülp. Antheil von Kotzen. II.

Geistliche Stiftungen.

Das Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer Barnewitz, Buckow, Butzow, Damme, Gar­ litz, Groningen, Marzahne und die Vorwerke Grabow, Kieck und Mötzow. III.

Kurfürstliche Aemter.

Das Amt Plauen: das Dorf Briest. Das Amt Lehnin: die Dörfer Gohlitz, Wachow, wüst Zuchedam und wüst Loiz. IV.

Statte.

Brandenburg: die Altstadt: die Dörfer Brielow u. Neuendorf tu den Hof Görden (Görne). die Neustadt: Klein-Kreutz, Päwesin und wüst Stenow. Rathenow: Feldmark und Kietz Jederitz und die Rodenwaldschen Hofgüter.

VI. Besitzstands - Tabelle vom Jahre 1750. I.

Krsitzer von Rittergütern, gntrherrlichen Rechten, Landgütern re.

Namen der Besitzer v. Barde leben, die Söhne des Hans und Majors Christoph................... — Major Melchior Matthias v. Bredow, Caspar Jacob —

Caspar Otto

von Rittergütern.

Antheil von Retzow. Antheil von Ribbeck. Rittergut tu Dorf Liepe tu Antheil von Lochow. Antheil von Lochow.

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem re.

XXXIII

Namen der Besitzer v. Bredow, Cuno Ludwig Ehrenreich Friedrich . . Emst Wilhelm, Reichs­ graf u. Etatsminister

Gebhard Ludwig, Kamermerherr...................... Gebhard Ludw. Friedrich Johann Albrecht Friedrich . . . Ludwig, Oberst v. Briest, Friedrich Christoph, Landrath...................... v. Brösigke, Carl Christoph d. Söhne d. Max Rudolph v. Euen, Gebhard Gottfried, Oberstlieutenant . . . v. Fahrenholz, Albr.Friedr. v. Görne, Leopold, Königl. Kammerherr .... v. G rävenitz, Friedrich Lud­ wig, Königl. Major . . v. d. Hagen...................... Geschwister Friedrich Lud­ wig u. Marie Agnes . Friedrich Ludwig allein . v. Itz enp litz, Friederike Char­ lotte Luise geb. v. Viereck v. Kalte, HanS Christoph» Poln. Sachs. Oberst . . v. Knoblauch (v. Knobloch) Cuno Ludolph Ludwig . Friedr. Ludwig, Domherr Joachim Heinrich . . . Carl Christoph . . . Caspar Joachim . . . Otto Friedrich . . . Ehrenreich, Lieutenant . v. Printz Friedrich Wilhelm

von Rittergütern.

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem ic.

Dorf u. Gut Niebede. ein Antheil von Pessin. Rittergut u. Dorf Kriele, Rittersitz u. Dorf Landin u. Rittergut Briesen. Rittergut Dikte. Rittergut u. DorfGöme, Rit­ tergut Kleffen, Dorf Hage. Antheil von Retzow. Antheil von Lochow. die Dörfer u. Güter Bamme u. Nenhausen. Antheil von Gartz u. Ketzür. Antheil von Gutenpaaren. Antheil von Retzow u. Ribbeck Antheil von Retzow. das Dorf Briest. Rittergut u. Dorf Bagvw. 2 Antheile von Hohennauen.

Antheil von Gartz u. Ketzür

Antheil von Gülpe, die Feldmark Globe u. 3 Antheile von Prietzen. Dorf Döberitz bei Rathenow. Antheil von Gülpe.

Gr. u. Klein-Benitz. Antheil von Gutenpaaren. Antheil von Buschow. Ferchesar u. Antheil vonKotzen Antheil von Pessin. desgl. deSgl. desgl. desgl. daS Dorf Parey. I. E

XXXIV

Namen der Besitzer v. Rauchhaupt, Christian Ludwig Otto, König!. Hofmarschall .... v. Retzow, Amdt Friedrich V. Ribbeck, Hans Georg . v. Stechow........................

v. Treskow, Otto Melchior v. Wilmersdorf, Cuno Lud­ wig ............................

von Rittergütern.

2 Antheile von Hohennauen Antheil von Retzow. 3 Rittersitze nebst 11 Ritterhu­ fen u. Zubehör zu Ribbeck. 2 Rittersitze zu Kotzen, nebst wüst Lützen. Dorf u. Rittergut Stechow. Rittergut Prcmnitz.

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem ic.

Antheil von Prietzen.

Antheil von Bufchow. II.

Geistliche Stiftungen.

Das Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer Barnewitz, Buckow, Butzow, Damme, Gar­ litz, Lühnow, Marzahne und die Vorwerke Grabow, Groningen, Kieck und Mötzow. III. Königliche Aemter.

DaS Amt Berge: das Dorf Berge mit der Feldmark Bernzow. Das Amt Lehnin: die Dörfer Gohlitz, Wachow mit Zuchedam und wüst Loiz. IV.

Städte.

Brandenburg: die Dörfer Brielow, Klein-Kreutz, Neuendorf, Päwesin, Vorwerk Göme und wüst Stenow. Rathenow: Feldmark unt> Kietz Jederitz und die Rodenwoldeschen Hofgüter.

XXXV

vir

Nachweisung aller Ortschaften des Kreises West-Havelland vom Jahre 1859. Namen

Eigenschaft

1859

der

der

®8 ®§

Ortschaften.

Ortschaften.

§

Namen der

Besitzer.

cif r*

Rathenow . . . mit dem ehemaligen Rittergute Curland. Friesack .... Pritzerbe . . . Rhinow .... mit Floringshoff auf der Hohenliepe.

II.

Kreisstadt. Kreisstadt. Kreisstadt.

295 597 3144 188 289 1471 83 179 955

Rittergüter, Dörfer unlD lä ndlic

Adermannshütte . Colonie. auch Königshütte genannt Groß-Behnitz Allodial-Rittergut u. Dorf. (auch Bähnitz) Klein-Behnitz . (auch Bähnitz.) Bagow ....

CN CO

Kreisstadt.

20041 einschließlich der in vorstehender Nachwei­ sung aufgeführten: Bohnenland, Gör­ den, Kl. Kreutz, Weinberge, Massowburg. 655 1264 6344

Kur- und Hauptstadt.

1604

a>

.

cJ

Brandenburg .

St: ä d

-*->

I.

6 51

6

29 Zum Communal-Bezirk des ForstbezirkS Grünaue gehörig. Gutsherr: ForstfiscuS 93 417 Rittmeister und Landrath a. D. Graf v. Jtzenplitz auf Groß-Behnitz.

Allodial - Rittergut u. Dorf.

35

50 292 Rittmeister und Landrath a. D. Graf v. Jtzenplitz auf Groß-Benitz.

Allodial-Rittergut I. u. II. Antheils u. Dorf.

25

Allodial-Rittergut u. Dorf.

45

Dorf. Domaine u. Dorf. Vorwerk (zu Briefen) Forst u. Schäferei. (zu Domaine Berge gehörig.) Schäferei (zu Ketzür.)

58 69 5 1

Vorwerk u. Kolonie.

9

Dorf.

38

Brielow . . . Briefen ....

Dorf. Lehn - Rittergut.

38 5

Briest..................... Brösigkenslacke

Dorf. Ziegelei. (zu Ketzür gehörig.) Dorf. 2 Rittergüter u. Dorf.

28 1

Dorf.

29

57 260 Lieutenant Hans v. Rib b e ck auf Bagow, seit 1772 im Besitze der Familie, seit 1856 des jetzigen Besitzers. 93 370 Berwitrwete Frau General-Lieutenant v. Rochow geb. Gräfin v. Wartensleben. 106 530 Domcapitel zu Brandenburg. 136 673 Domainen-Fiscus. 4 55 Major a. D. v. Bredow auf Briesen. 6 10 Domainen- und Forftsiscus. Das Revier gehört zur Kgl. Falkenhagenschen Forst. 4 6 Besitzer des Ritterguts Ketzür II. An­ theils (cfr. Ketzür). 16 51 gehört zum Communalverband der Stadt Brandenburg, welche Besitzerin ist. 77 268 Rittergut Briefen (Major a. D. v. B r edow auf Briefen.) 114 321 Stadt Brandenburg 11 90 Major a. D. Ferdinand v. Bredow auf Briefen 64 229 Stadt Brandenburg. 8 Besitzer des Ritterguts Ketzür II. An­ 13 theils (cfr. Ketzür.) 51 171 Domcapitel zu Brandenburg. 85 357 I. Antheil, Lehn. Eduard v. Knoblauch auf Buschow, seit mehr als 100 Jah­ ren in der Familie. II. Antheil, Allod. Heinr. v. Knoblauch auf Pessin, seit 1835 im Besitze. 85 244 Domcapitel zu Brandenburg.

Bamme

....

Barnewitz . . . Berge..................... Bernhardinenhof Bernzow . . . (auch Bernitzow) Birkenhorst . . (auch Birkhorst.) Bohnenland . . Brädikow

.

.

.

Buckow .... Buschow ....

Butzow

....

1

21 39

XXXVI

Namen

Eigenschaft

der

der

Ortschaften.

Ortschaften.

Carolinenhof

.

.

16159

9t a m e n der

l| Gesandter am Haag, Hans Carl Albr. IGraf v Königsmark. Fidei-Commiß. 33 206 Besitzer: Gutsbesitzer Wiesecke zu Plauerhoff. Gutsherr Stadt Brandenburg. 90 373 Herzog v. Anhalt-Dessau als Besitzer des Ritterguts Milow im II. Jerich. Kreise.

XXXIX

Namen

Eigenschaft

der

der

Ortschaften.

Ortschaften.

Prietzen......................

Dorf.

18 59

.

27

. .

Rhinow...................... Lehn-Rittergut. I. u. II. Anth.

8

Rhinsmühlen.

3

. .

.

Ribbeck...................... Ribbecks...................... Riewend t.................. Roskow...................... Rothe Husar . .

Vorwerk (zum Rittergut Kotzen.) 2 Allodial-Rittergüter und Dorf. Meierei (zum Rittergut Ribbeck.) Dorf. Lehn-Rittergut u. Dorf.

46

12 41

1 Vorwerk (zum Rittergut Pessin I.) 11 Saaringen.................. Dorf. Sandkrug .................. (Kolonie 9 (zum Rittergut Gr. Behnitz.) Sch äferhorst .... 1 Meierwohnung (zum Rittergut Gr. Behnitz.) Scheunstelle .... 7 Vorwerk (zu Strodehne gehörig.) 2 Vorwerke (zum Rittergut Hohennauen) Schwanebeck .... Lehn-Rittergut.

80 365 Stadt Brandenburg. 99 525 I. III. u. IV. Anth. Allod. Lieutenant a. D. Otto v. Erxleben auf Selbelang, II. Anth. Lehn. Hauptmann a. D. v. Bredow auf Haage. 15 150 August Bernhard Ottomar v. d. Hagen, Aufenthalt unbekannt. 7 40 Besitzer des Ritterguts Kotzen. 110 452 11

35 15 3 7

4

10

7

24

20

19

Selbelang..................

2 Rittergüter u. Dorf.

27

23

Semmlin (auch Semlin)

Dorf.

54

90

Sentzke......................

Lehn-Rittergut u. Dorf.

28

Spaatz......................

Dorf.

47 6

Stechow.....................

2 Rittergüter u. Dorf.

44

Stölln......................

2 Lehn-Rittergüter u. Dorf.

42

Strodehne..................

Dorf.

85

Tieckow.......................

Dorf u. Kolonie.

23

40 /

Premierlieutenant a. D. Carl v. Ribbeck auf Ribbeck.

43 101 Besitzer des Ritterguts Ketzür II. Anth. 89 476 Ritterschafts-Rath Alb. v. Kalte auf Roskow. 3 Besitzer des Ritterguts Pessin I. Anth. 3

Vorwerk.

. Kolonie (früher Theerofen.)

B e s i tz e e r.

64 218 Die Besitzer der Rittergüter Hohennauen I—IV., Rhinow, Stöllen, Wolsier. 8 60 Besitzer des Ritterguts Gr. Behnitz.

Seelensdorf ....

Spolierenberg . .

der

1

4

. .

Schönholz..................

N amen

|l @o 3 s! 5? n rt

4 Vorwerk (zum Rittergut Gr. Bähnitz) Dorf. 37 Radewege.................. 53 Retzow...................... 3 Rittergüter u. Dorf. Quermathen .

§

92 Domcapitel zu Brandenburg. 87 Besitzer des Ritterguts Gr. Behnitz. 8 Derselbe. 52 gehört zum Communal-Verbände von Strodehne. Die Besitzer der Ritter­ güter Rhinow, Stöllen u. Wolsier. 72 Die Besitzer der beiden Rittergüter zu Hohennauen. 142 Carl v. Bredow auf Schwanebeck, seit mehr als 100 Zähren in der Familie. 87 Domcapitel zu Brandenburg. v Lieutn. a D. Otto v. 289 I.u.II.Anth.Allod.^Erxleben auf Sel>belang, seit mehr als III. Anth. Lehn 1 100 Jahren im Be' sitze der Familie. 332 die Besitzer der Rittergüter: Hohen­ nauen I. IV. u. Hohennauen II. u. III.

58 256 Rittmeister a. D. Carl v. Bredow auf Sentzke, seit mehr als 100 Jahren in der Familie. 92 327 Die Besitzer der Rittergüter: Hohennauen I. u. IV., Hohennauen II. u. III , Rhi­ now. Wolsier. 15 45 gehört zur Forstgemeinde Grünaue. ForstFiscus. 81 393 I. u. II. Anth. Allod., den Gebrüdern v. Stechow gehörig, (cfr. Kotzen) IV. Antheil. Lehn, dem Rittmeister v. Bredow auf Stechow gehörig. 100 243 Kreisdeputirter Hans Ernst Wilhelm v. d. Hagen auf Wolsier, seit mehr als 100 Jahren im Besitze der Familie. 140 743 Die Besitzer der Rittergüter Hohennauen I. u. IV., Hohennauen II. u. III, Rhi­ now, Stöllen, Wolsier. 48 200 Die bäuerlichen Wirthe, welche das ehe­ malige Rittergut Tieckow gekauft und unter sich getheilt haben.



XL

1859

©

Namen

Namen

Eigenschaft

der

der

der

Ortschaften.

Ortschaften.

Besitzer.

Tremmen Uhlenburg

Dorf. Forsthaus u. Schäferei (zum Rittergut Ribbeck)

63

2

Uterhorst Bietznitz

Lehn-Rittergut u. Dorf.

43

Vogelfang . . . . (auch Bogelgesang) Wachow..................... Wagenitz . . .
Meilen nordwestlich von Potsdam, ein Königliches Chatoulgut. Aus einer Urkunde v. I. 1313, in welcher eines Plebans Laurenz zu Uetz gedacht wird, ergiebt sich, daß dieser Ort schon damals mit einer Kirche versehen und Sitz des Pfarrers war. ®) Die erste Nachricht über die frühern Besitzverhältnisse bringt hierauf das Landbuch v. I. 1375. Nach demselben hatte Uetz 35'/» Hufen, von welchen 2 dem Pfarrer und 15 zum Hofe gehör­ ten, welchen der Bürger Thomas zu Brandenburg i. I. 1370 von den v. Barde leben erkauft 1) Riedel a. a. O. 7, S. 85. — 2) Lehnbrief v, I. 1521, das. S. 101. — 3) Lehnbr. für den Schulzen Joach. Kratz v. I. 1598, (Lehnsarch) — 4) Landbuch 333. —5) Das. — 6) Riedel a. a. O. 7, S 225. — 7) Das. — 8) Der Name findet sich zuerst (1313) Uzzytz, dann 1375 Uest auch Ust, 1440 Uzte auch Utzt, 1624 Eutz und seit 1684 Uetz geschrieben. — 9) Klöden, Waldemar 11. 507

52 hatte. Die Vasallendienste, welche auf diesem Hofe rührten, hatten die v. Bardeleben zu leisten übernommen. Die übrigen Hufen befanden fich im Befitze der Sauern, die davon Pacht, ZinS und Bede zu entrichten hatten. 9 Kossäthen gaben Hühner, der Krug 10 Schillinge und 1 Schilling für den Pflugacker und die Mühle 18 Scheffel Roggen. Von den Fischwehren (in der Wublitz) wurden (von den Fischem) 3 Talente gezahlt. DaS obere Gericht und Patronats­ recht besaß der vorhergenannte ThomaS und ist damit beliehen worden. ') Die Kossäthen, welche die Fischerei ausübten, hießen noch Wenden.*) ES war hierauf das Gut getheilt im Befitze der v. Hacke und Andreas v. d. Sone.3) Der Letztere hatte seinen Antheil bereits i. I. 1465 an Thomas Diricke veräußert,3) welcher ihn an die v. Hacke abtrat; dmn diese befanden sich hierauf im alleinigen Besitze. AuS Lehn­ briefen v. I. 1598 ergiebt sich, daß die eine Hälfte des Dorfes „zu Uetz," nebst einem Wohnhofe mit 14 Hufen Landes, Garten, Weinberg, „dem Walle bei der Scheunstätte," Abgaben von 4 Hufen und Antheil vom Fahrgelde im Besitze der v. Hacke zu Berge war uud daß die andere Hälfte nebst einem Rittersitze mit 5 Hufen, 3 Radeländern in den Kiehnholze und Briesebusch, einer Wiese im Stufe „der GotteSwall" genannt, 2 Hackenwerdem in der Wublitz (fetzt von Wiesen umgebene Acker) nebst Fischerei in der Wublitz dem Heinrich v. Hacke gehörte, der zu Uetz seinen Wohnsitz hatte.3) Beide Antheile, zu welchen nach dem Schoßkataster v. Jahre 1624 bereits 13 Ritterhufen gehörten, waren i. I. 1684 vereinigt im Besitze des Joachim Henning v. Hacke.3) Ein späterer Nachkomme desselben, Carl Ernst Wilhelm v. Hacke, verkaufte dies Gut i. 1.1783 an den Obersten und Generaladjutanten Friedrich Wilhelm v. Götz, dessen Sohn, der Rittmeister Friedrich Wilhelm Graf v. Götz, es 1797 dem Generallieutenant HanS Rudolf v. Bischofswerder und dessen Erben es 1836 Sr. Majestät dem Könige veräußerten. Die Zahl der Hüfner daselbst wird im Schoßkataster v. I. 1624 auf 8 angegeben, jedoch bemerkt, daß durch den AuSkauf von Zinshufen, welche zum Rittergute geschlagen worden, deren Zahl sich verringert habe. Die Sauern behielten 19 Hufen unterm Pfluge, daS Rittergut bestand auS 13 Ritterhufen und der Pfarrer besaß 2 Hufen. Die an der ursprünglichen Zahl von 35'/Hufen fehlenden anderthalb Hufen scheinen den Kossäthen überwiesen zu sein. 58. Vehlefanz, Dorf und Vorwerk, ’/s Meilen südöstlich von Cremmen, zum Amte Ora­ nienburg gehörig. Der früheste besamte Besitzer dieses ursprünglich Velefanz geschriebenen Dorfes war Kopkin v. Bredow, der eS i. I. 1355 mit dem Schlosse Cremmen verliehm erhielt, ?) md i. I. 1356 seiner Ehefrau, mit Ober- und Niedergericht, der Bede und allen Rechten zum Leibge­ dinge verschrieb.3) — Wie lange die Familie v. Bredow im ausschließlichen Besitze hierauf noch verblieb, ist nicht nachzuweisen. Die Lehnsvermerke auS den Jahren 1412 und 1413 ergeben aber, daß der Besitz bereits in verschiedene kleinere Antheile zerfallen war. ES besaßen nämlich: die Gebrüder Hartwig und Martin Schrapsdorf 5 freie Hufen, Claus Schrapsdorf 41/« freie Hufen, Michel und Bernd Schrapsdorf 8'/» Hufen, Wemer, Kopse und Gerke v. Wusterhuwe 11V* Stücken Geldes. *) Ueber den damaligen Besitzantheil der v. Bredow find keine Nachrichten vorhanden. Erst

1) «andbuch S. 101. -- 2) Urk. v. I. 1391. Riedel a. a. O. 7, S. 341. — 3) randbuch S. 319. — 4) Derselbe befand sich damals neben dem v. Hacke im Besitze, (E»p. Rr, 22.) — 5) LehnS-Arch. — 6) v. Eickstedt a. a. O. 424. — 7) Riedel a. a. O. 7, @. 203. — 8) Gercken, Cod. VI. 522. — 9) Copiar. Nr. 14.

53 da- Schoßregister v. I. 1450 berichtet wieder, daß die v. Bredow da- Dorf „Felfanz" wie es damals hieß, besäßen, (d. h. sie waren die Gerichtsherrschaft.) Das Dorf hatte überhaupt 62 Hufen, von welchen der Pfarrer 2 besaß. Von den übrigen 60 hatten: Christian und Hartwig (v. Schlabrendorf)') v. SchrapSdorf 10 Hufen, Hartwig (v. SchrapSdorf) dex Jüngere 1 Hufe, Diepling 3 Hufen, Peter und MatthiS v. Bredow 18 Hufen, Benewitz 11 Hufen, 14 Hufen sind mit Bauern besetzt und 3 wüst.2)* * 5 * Im Jahre 1476*hatten die v. SchrapSdorf 2 Höfe mit 3 Hufen an die Gebrüder ClauS und Martin Typlinge veräußert.*) Im Schoßregister v. I. 1480 werden wieder die v. Bredow, SchrapSdorf undDiepeling als Besitzer genannt, und für die Benewitz Wagefchüttz mit 11 Hufen und Woldeg, welcher die wüst gewesenen Hufen in Besitz genommen zu haben scheint.") Hierauf bestanden folgende Antheile: I. der v. Bredow'sche welcher „das ganze Dorf mit Ausnahme von 22 Hufen" um­ faßte,^) und welcher um das Jahr 1680 vom Kurfürsten erworben und dem Amte Oranienburg beigelegt wurde. II. der v. Schrapsdorf'sche Antheil, welcher in einem freien Wohnhofe mit 4 Hufen bestand, den zuletzt Christoph v. SchrapSdorf noch i. I. 1680 besaß. Nach Lehn­ briefen aus den Jahren 1598, 1610 ff. gehörten dazu, auch ein Kossäth, die Buchhorst „Dryogen" genannt, und 3 Auen, welche die „Hopwelle" hießen.«) Diese Besitzung war schon vor dem Jahre 1684 zerstückelt und von 7 Freibauer besetzt worden.7) III. Der v. Redern'sche Antheil. Im Jahre 1497 wurden die v. Redern zu Beetz und Schwante mit 12 Hufen zu Vehlefanz belehnt, welche ihre Voreltern schon im Besitz gehabt,") und wahrscheinlich nach dem Jahre 1480 von den v. Wagenschütz erworben hatten. ES waren 6 Höfe, zu welchem jene 12 Hufen gehörten, mit allen Pächten, Zinsen, Diensten, Zehnten und Rauchhühnern. Noch vor dem Jahre 1640 erwarb den größten Theil dieses Gutsantheils der General-Wachtmeister MarcuS Christian v. d. Lüdecke, der es noch i. I. 1684 besaß.") IV. Der v. Krämer'sche Antheil, welcher um die Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst er­ wähnt wird, und wahrscheinlich der frühere Woldeck'schen GutSantheile war, bestand in einem Wohnhofe mit mehreren Hufen, der ein Rittersitz gewesen sein mußte; denn Christoph v. Krämer, der i. I. 1572 auf dem Landtage zu Berlin erschien, bewohnte ihn und war Vasall."') Von Joachim v. Krämer erkaufte ihn der Kurfürst 1680 zum Amte Oranienburg.ta) Ueber die ältern kirchlichen Verhältnisse ergiebt daS Visitations-Protokoll v. I. 1540, daß damals die betont Joachim v. Bredow zu Cremmen und Vehlefantz daS Patronatsrecht be-

1) Der Sterne Schlabrendorf ist jedenfalls irthümlich für SchrapSdorf eingetragen worden, da der erstre sonst unter den Besitzern nicht vorkommt, die SchrapSdorf aber noch später im Besitze waren und hier nicht fortgelassen werde» durften. — 2) Landbuch S. 333. — 3) Copiar. Rr. 25. — 4) Landbuch a. a. a. O. — 5) Lehnbriefe für die v. Bredow zu Vehlefanz und Cremmen v. I. 1599, 1609 ff. (LehnS'Arch.) — 6) LehnS-Arch. — 7) ». Eiekstedt a. a. O. 430. — 8) Riedel a. a. O. 7, 217. — 9) LehnSconf. v. 1536 (Copiar. Rr. 40.) 1598, 1620 (LehnS-«rch.) — 10) v. Eiekstedt a. a. O. — 11) v. Eiekstedt 76. — 12) Das. E. 430 —

54 saßen, daß der erste und evangelische Pfarrer Em Christoph PrätoriuS war, der 1 Pfarr­ haus nebst Garten und 2 Hufen besaß und von der Feldmark daselbst wie von 2 Höfen Sem* klaw den Kornzehnten erhob re.') 59. Velten, Dorf, 1 Meile südwestlich von Oranienburg und zum dortigen Amte gehörig. Im Jahre 1355 wurde Copke v. Bredow vom Markgrafen Ludwig d. Römer, mit dem Schlosse Cremmen und den dazu gehörigen Dörfern beliehen, zu welchen auch Veltin, wie es damals geschrieben wurde, gehörte.8) Nach dem Schoßregister v. I. 1450 hatte es 60 Hufen, von welchen aber nur 20 mit Bauern besetzt waren.3) Die übrigen scheinen auch nur zum Theil wieder besetzt worden zu sein, denn das Schoßkataster v. I. 1624 wie die Hufentabellen sprechen überhaupt nur von 43 Hufen, welche 15 Ganz- und 1 Halbbauer im Besitze hatten, neben welchen 9 Ganz- und 1 Halb-Kossäth vorhanden waren. Die Lehnbriefe für die v. Bre­ dow aus dem 16. und 17. Jahrhundert erwähnen nichts von einem Rittersitze oder befreiten Hufen, sondern bestätigen nur den v. Bredow den Besitz des Dorfes mit allen Rechten nebst Hölzern und Heiden.^) Jedoch hatte das Kloster Spandow, wie aus der Rechnung des Klo­ steramts v. I. 1550 hervorgeht, eine jährliche Pacht von 12 Schffl. Roggen und 12 Schffl. Hafer zu erheben, welche damals Bodicker, Bier und Lempken entrichteten. Zur Zeit des großen Kurfürsten wurde der v. Bredowsche Besitz zu Velten für daS Amt Oranienburg erworben. Die Pfarre daselbst war, nach dem Visitationsprotokoll v. I. 1541, Filial von Marwitz; das Collationsrecht wurde für den Kurfürsten in Anspruch genommen, obwohl der damalige Pfarrer behauptete, daß ihm die Pfarre von Joachim v. Bredow verliehen worden sei. Zum Pfarramte gehörten 2 Hufm Land und freies Brennholz. ic.5) 60. Berbttz, Rittergut und Dorf, l‘/t Meile 'nordwestlich von Potsdam belegen. Be­ sitzer: der Lieutenant Rogge. Von den Besitzern dieses Guts finden sich die ersten Nachrichten v. I. 1412 vor, nach welchen Zobel Henning und Claus Falkenhagen zu „Verebes auch Verdis" das obere Gericht und die Gevetter Claus und Claus Falkenhagen einen Hof daselbst besaßen, welchen sie von Hans Wilmersdorf erkauft hatten.8) Den größten Theil des Dorfes besaß hierauf, i. I. 1450, das Jungfrauen - Kloster zu Spandow, während die Falkenhagen damals von den 40 Hufen, welche das Dorf überhaupt hatte, 8 jedoch als Ritterhufen besaßen, wofür sie mit einem Rosse Vasallendienste zu leisten hatten. ?) Im Jahre 1480 werden die Falkenhagen wieder als alleinige Besitzer genannt,8) von welchen i. I. 1565 Merten, Achim und Mel­ chior als dort wohnhafte Vasallen bezeichnet werden.8) Im Jahre 1599 hatten sie 2 Ritter­ sitze mit 8 freien Hufen, Antheil am Ober- und Niedergericht, Zehnten, Diensten und den dritten Theil des Luches, welcher sich bis an die Kartzow'sche Feldmark erstreckte, an die Familie v. Hünicke veräußert und behielten nur noch einen Rittersitz mit 4 freien Hufen, Antheil am Gericht, am Kirchlehn, den Diensten, an der Holzung „das Gehege" und am Luche, sowie den halben Kienwerder.^8) Und auch diesen veräußerten sie bald hierauf. Als Besitzer eines Antheils von Verbitz, bestehend in einem freien Hofe mit 4 freien Hufen, erscheinen nämlich i. I. 1609 die 1) Riedel a. a. O. 229. 2) Das. 7, S. 230. — 3) Landbuch S. 332. — 4) LehnS-Archiv. — 5) Riedel a. a. O. 228. — 6) Copiar. Rr. 14. — 7) Landbuch S. 316. — 8) Das. — 9) v. Eickstedt a. a. O. 31. — 10) Lehns-Archi».

55 Gebrüder Melchior, Balthasar und Joachim v. d. Groben.') Aber sämmliche Antheile befanden sich i. I. 1684 vereinigt im Besitze des Melchior v. Hünicke, dessen Nachkommen sie mit dem Rittergute Döberitz veräußerten. (Vergleiche dasselbe.) Nach dem Schoßkataster v. I. 1624 und den späteren Hufentabellen hatte Verbitz 40 Hu­ fen, von welchen 2 der Pfarrer besaß, 22 zu den Rittersitzen gehörten und 16 von 6 Bauern beackert wurden, neben welchen 7 Kossäthen saßen. Die Namen der Ortsbewohner, welche i. I. 1550 sog. Holzzins an das Amt Spandow zu entrichten hatten, waren nach der Amtsrechnung jenes Jahres: Hunicke, Dusicke, Fritze, Burts, Schulze, Bredow, Sehusen und Falke. 61. Wansdorf, Rittergut und Dorf, 2 Meilen nordwestlich von Spandow. Besitzer: die Major v. Redernschen Erben. Ueber die Besitzverhältniffe in diesem Dorfe ergiebt sich vor dem Jahre 1412 nichts Näheres. Erst bei der damals stattgehabten Lehnsbestätigung wurde Hermann Bi Hing als Besitzer auf­ geführt; es hatte aber auch Wemer v. d. Grobe 2 Höfe mit 6 Hufen.2) Diese Letzteren be­ saß i. I. 1446 die Wittwe eines Bürgers Selgo zu Nauen als Leibgeding, nach deren Tode sie auf den Hofrichter Achim v. Hacke fallen sollten.3)4 *Im Schoßregister v. I. 1450 wird aber Otto v. Redern als alleiniger Besitzer des Dorfes genannt, welches 59 Hufen und der Pfarrer davon 3 hatte. 39 Hufen waren zur Zeit aber nur mit Bauern besetzt. Neben diesen bestanden 8 Kossäthen und ein Krüger.*) Als spätere Besitzer werden genannt, i. I. 1465 u. 1497 die v. Redern zu Schwante und Beetz,3) 1540 die Wittwe des Elans v. Redern, fobawt dessen Sohn George, 1609 Georg v. Redern und die Gebrüder Otto und Georg v. Re­ dern, 1620 Hans v. Redern, Comthur zu Werben, 1669 Georg Otto v. Redern, um 1700 Georg Wilhelm v. Redern, 1712 dessen Sohn Joachim Wilhelm, 1751 Ehrenreich Siegmund Christoph, 1790 der Landrath v. Redern, 1817 der Major v. Redern. Schon im 16. Jahrhundert gehörten 7 Ritterhufen zum gutsherrlichen Hofe daselbst, die Georg v. Redern i. I. 1599, durch den Auskauf eines Bauemhofes mit 3 Hufen, welche er freigewilligt erhielt, auf 10 vermehrte. Hiernach waren noch 14 Hüfner int Besitze von 33 Zinshufen, und außerdem waren 13 Kossäthen vorhanden. Nach den Visitationsvcrhandlungen v. I. 1540 hatten die v. Redern das Patronatsrecht und der Pfarrer war im Besitze eines Hofes mit 3 Hufen, und bezog den Kom und Fleisch­ zehnt, Rauchhühner u. s. w.6) 62. Wernitz, Dorf, Vr Meile südöstlich von Nauen. Nach dem Landbuche, welches zuerst Nachricht von diesem Dorfe giebt, hatte dieses 31 Hu­ fen, von welchen die Pfarre eine besaß und 7 Ritterhufen gehörtm zu Stertzinger's Hofe, der sie von seiner Ehefrau erhalten hatte und von denselben Vasallendienste leisten mußte. Die übrigen Hufen befanden sich im Besitze einer nicht genannten Zahl von Bauern, welche von ihnen Pacht, Zins und Bede zu entrichten hatten. Es waren 2 zinspflichtige Kossäthen vorhanden. Die Pacht und Bede erhob Otto v. B ritzik, der auch das obere Gericht besaß, mit Ausnahme eines Theils über 5 Hufen, den der Bürger Mewes in Nauen i. I. 1363 von Matthias v. Bredow erkauft hatte.t) 1) Lehnbrief für dieselben v. I. 1609 (Lehns-Arch.). — 2) Copiar. Nr 14. — 3) Riedel a. a. O. 7, 369. — 4) Landbuch S. 333. — 5) Copiar. Nr. 22. und Riedel a. a. O. 7, 217. — 6) Riedel a. a. O. 226. — 7) Landbuch S. 98.

56 Hierauf erscheinen in einem LehnS-Vermerke v. I. 1412 Busse und Fritz v. Bardeleben als Mitbesitzer.') Ihr Antheil bestand in 9 Stücken Geldes jährt. Hebung und wird in einem Lehnbriefe v. I. 1440 auf 7 Hufen angegeben,*) welche Hermann und Denike Bardeleben zu Satzkom i. I. 1455 dem Kloster auf dem Berge bei Brandenburg verkauften.13) * Den übrigen Theil des Dorfes hatte i. I. 1440 Sigismund v. Knobloch im Besitze.*) Er bestand in dem ganzen Dorfe mit dem Ober- und Niedergericht, Diensten, Zinsen, Rentm und Rechten, mit 18Ve Hufen der wüsten Dorfmark Schlabrendorf. Im Jahre 1443 verkaufte auch S. v. Knobloch diesen Antheil an das Kloster auf dem Marienberge bei Brandenburg.*) Hierauf kamen die v. Bredow in den Besitz des ganzen Dorfes. Die Zeit der Erwer­ bung läßt sich nicht angeben; die erste vorhandene Lehnöbestätigung für den Kurfürstlichen Rath Joachim v. Bredow zu Bredow v. I. 1555«) läßt jedoch vermuthen, daß Wernitz schon län­ gere Zeit im Befitze dieser Familie gewesen sein mußte. — Die spätem Lehnbriefe für die v. Bredow ergeben, daß das ganze Dorf Wemitz oder „die Abgaben, Dienste ic. von allen Bauern und Kossäthen des Orts sowie daS obere und niedere Gericht in demselben" zu ihrem Befitze gehörten.^) Nur die Hebungen von 14 Schlaberndorf'schen Hufen waren auf die Fa­ milie Rauch und i. I. 1614 auf die v. d. Groben übergegangen,®) sodaß, wie daö Schoßka­ taster v. I. 1624 berichtet, nur noch 4 Schlabemdorf'sche Hufen zu Wemitz gehörten. Diese Besitzung zerfiel hiernächst in 2 Antheile, deren einer zu Ende des 17. Jahrhunderts von Henning Sigismund v. Bredow, der andere, vorübergehmd und wahrscheinlich nur wieder­ kaufsweise, von Wolf Christoph v. Löben bcseffm wurde. Der erste Antheil hieß der v. Bredow-Bredow'sche, weil er im Besitze der v. Bredow zu Bredow verblieb, der andere der v. Bredow-Markau'sche. Das Schoßkataster v. 1624 giebt die Hufenzahl deS Dorfes auf 37 an, nämlich außer den ursprünglich Wemitz'schm Hufen noch Schlabemdorf'sche. 2 Hufen befanden sich im Besitze der Pfarre und* die übrigen hattm 10 Sauern unterm Pfluge, neben welchen noch 3 Kossäthen vor­ handen tomrett. Diese 13 Grundbesitzer machten schon i. I. 1550 die Gemeinde aus, wie die Spandower Amtsrechnung v. I. 1550 ergiebt, nach welcher folgende Sauern und Kossäthen Holzzins an das Amt zu entrichten hatten: der Schulze Moeß, die Bauern: MehelliS, Schultz, Lange, Doge, Möller, Bischer, KlinkeS, Ruwe und Moeß und die Kossäthen: Kleye, Kmsmick und Dickmann. Ueber die kirchlichen Verhältnisse ergiebt daS Visitations-Protokoll v. I. 1541, daß Wemitz giltst! ven Zeestow war, daß der Probst des Stiftes auf dem Berge zu Brandenburg, beim Ver­ kaufe des Dorfes an die v. Bredow sich das Patronatsrecht vorbehalten hatte, daS nun auf den Kurfürsten übergegangen war, und daß der Pfarrer 1 Hufe Landes und dm Getreide- und Fleischzehnt hattet) 63. Wustermark, ein zum Amte Spandow gehöriges Dorf, iVs Meilen südöstlich von Nauen. Nach seinem Namen wurde dies Dorf zu dmtscher Zeit auf der wüsten Mark oder Grenze deS „Landes um Nauen," wie der mittlere Theil deS Havellandes sonst hieß, angelegt.*") — 1) Copiar. Rr. 14. — 2) Das. Nr- 20. — 3) Riedel a. a. O. 9, 183. — 4) Copiar- Nr. 20. — 5) Das. — 6) Das. Nr. 42. — 7) Lehnbriefe v. 1598 u. 1609 (Lehns-Archiv.) — 8) Das. — 9) Riebet a. a. O. — 10) An die Ableitung dieses Namens von dem wendischen Öftre und Wustro, Insel ist hierbei gar nicht zu denken, da der Ort mit seiner'Feldmark nur auf seiner östlichen Seite von einem schmalen Wiesenstriche begrenzt wird, dem zugleich die Scheidelinie von dem, zum Havellande auf der Heide gehörigen Dorfe Dyrotz bildet. Bon einer Insel findet sich keine Spur.

57 ES wird zuerst in einer Urkunde v. 1212, nach welcher der Vogt Albrecht zu Spandow dem Kloster Lehnin 2 Hufen Landes „in Mustern» arke" zu seinem und dem Seelenheile seiner Ehegattin schenkte, erwähnt; *) und in gleicher Art wird eS in Urkunden v. I. 1215, 1220 und 1307, worin der Bischof von Brandenburg über die Zehnten deS Dorfes disponirt und der Trugseß des Markgrafen Hermann, der Ritter Busse G ruvelhut, der Lazaruscapelle vor Spandow 4 Hufen in der Feldmark dieses Dorfes schenkt, ?) wie in allen spätem Urkunden geschrieben. ES hatte i. I. 1313 bereits eine Kirche, bei welcher ein Pfarrer Weg er fungirte,3)* und * eine Burg, die, an der alten Heerstraße zwischen Brandenburg und Spandow erbaut, vielleicht in älterer Zeit zu kriegerischen Zwecken oder zur Sichemng der Umgegend bestimmt gewesen sein mochte. *) Nach dem Landbuche v. I. 1375 hatte Wustermark 44 Hufen, von welchen der Pfarrer 2, der Schulze 3 Lchnhufen und 1 ZinShufe besaßen, und die übrigen 38 Hufen waren im Besitze folgender 12 Bauern: Bölling, Brunning, Clodow, Fetzen Guris, Herbert, Hun, Kartzow d. A. Kartzow d. I., Mewes, Nibede und Zabel. Den größten Theil der Abgaben, welche dieselben an Pacht, Zins und Bede zu leisten hatten, erhoben: Ernst v. Etzin, Nicolaus v. d. Groben, Andreas v. Gulen, Matthias v. Kare, Amold v. Kartzow, Johann v. Knobloch, Prigard, Tamme v. Röbel, NicolauS Schlaber.ndorf, die Mönche in Lehnin, Herr Johann Zabel, (Geistlicher), ein Altar in Spandow, ^) der Pfarrer Crummensee in Zeestow, der Schulze Ronnebom, der Schulze in Zeestow, die Wittwe GureS, die Sauern: Fetzen, Eckendorf, Pausin und Bürger Dammeker in Nauen.6) Alles Uebrige, sowie auch die obere und niedere Gerichtsbarkeit und die Dienste besaß der Markgraf zum Schlosse Spandow.7) Das Patronats­ recht ging später auf das Domstift zu Cöln (Berlin) über. Das Schulzengericht kam in den Besitz der v. Priort, die eS, nach einem Lehnbriefe vom Jahre 1536, den Gebrüdem Levin und Berthold v. Wilmersdorf veräußert hatten.8) ES bestand in 3 freien Hufen, Zinsen und Renten vom Kruge, von einem Kossäthenhofe, in Wiesen, Bau- und Brennholz auS dem Brieselang, */3 der Strafen, Fischerei auf den Pfühlen und Mist aus der Schmiede ic. Die v. WilmerSdorf traten diese Besitzung gegen Ende des 17. Jahrhunderts dem kurfürstl. Rath und Bibliothekar Emst Siegismund Crellius ab, der sie 1715 dem Etatsrath v. Fuchs veräußerte, und von dessen Enkeln sie der Familie Schmidt überlassen wurde. Im Jahre 1375 waren, mit Einschluß des Schulzen, 13 Hüfner vorhanden, die im 17. Jahrhundert um 2 vermehrt wurden. — Sie hatten zum Amte Spandow Holzzins zu entrich­ ten, wie die Amtsrechnung v. I. 1550 «giebt. In derselben sind die Namen der damaligen OrtSeinwohner dahin angegeben: Bredow, Bellin, Dame, Eteber, GoriS, Hornigmann, Kuheller, Lange, Martzan, Moeß, Merlin, Wunderlich und Zander. Aus dieser Mittheilung «giebt sich, daß von denjenigen Familien, welche i. I. 1375 zu Wustermark angesessen waren, nur noch eine einzige, die Familie GoriS, sich im Besitze erhalten hatte. 64. Zeestow, Rittergut und Dorf, 7/e Meilen südöstlich von Nauen. Besitzer: des I. Antheils die v. Bredow'schm LehnSerbm, des II. Antheils das Domstift zu Berlin.

1) Riedel a O. X., 192. — 2) Das. 192., 195. u. 228. — 3) Stöben, Waldemar II. 507. — 4) 2m Jahre 1434 belehnte der Markgraf Johann den Ritter Haffe v. Bredow mit einer jährlichen Hebung von „der Burgk zu Wustermarke". (Riedel a. a. O. 7, S. 55.) — 5) Die LazaruS-Kapelle vor Spandow, (Urk. v. I. 1307 Riedel X., 228.) und das Hospital das., (Urk. v. 1439, das. XI., 98.) — 6) Landbuch S. 104. — 7) Erbregister des Amts Spandow v. I. 1590. — 8) Copiar. Nr. 43.

II. 8

58 Nach dem Landbuche von 1375 hatte dieses Dorf, damals Czesto geschrieben, 29'/r Hu­ fen, von welchen der Pfarrer eine besaß, 6 Hufen hatten Coppe Bart und 2 Hufen Hertke v. Hoppenrade zu ihren Höfen, von welchen sie zu Dasallendiensten verpflichtet waren. Die übrigen 19V» Hufen befanden sich im Besitze einer nicht bemerkten Zahl von Bauern, welche gewisse Getreide- und Geldabgabm davon entrichten mußten. Auch 2 vorhanden gewesene Kossäthen mußten Geld und Hühner entrichten. Erhebungsberechtigt waren damals: Otto und Coppe Bart, ein Altar in Brandenburg, Wulfart, Bürger in Brandenburg und die Bürger Czestow und Molner in Nauen. — DaS Obergericht und PatronatSrecht befaß Benfelder.') Nach dem Schoßregister v. I. 1450 befand sich Zeestow im Besitze der Familie Broske (Brösigke) und zwar in 2 Antheilen, deren einen Cune Brozke mit 61/* * *Hufen und den andew Tile Brozke mit 6 Hufen befaßt) Im Jahre 1480 war der Antheil des Eune Brozke auf feine Erben übergegangen, der andere Antheil war auf Otto Brozke gekommen. ^) Hierauf war der Cune Brozkcfche Antheil erledigt, und auf Grund einer vom Kurfürsten dem Hauptmanne Haffe v. Bredow zu Friefak i. I. 1437 ertheilten Zusicherung,*) wurden dessen Erben damit beliehen. In dem Kirchen-BisitationSprotokolle v. I. 1541 werden sie als Patronatsherren ge­ nannt.^) Rach späteren Lehnbriesen bestand dieser Antheil in dem Rittersitze, 5*/* Ritterhufen und 31/* contribuablen Hufen, Gärten ic.6) Den v. Brösigkeschen Antheil, welcher nach einem Lehnbriefe v. I. 1610 in dem Ritter­ sitze, 4 Höfen mit 10 Hufen, 5 Kossäthen, der Einnahme an Hafer für den Damm, und in einer Horst zwischen der Lindhorst und dem deutschen Luche bestand, ?) welchen Besitz Georg v. Brösigke durch 2 ausgekaufte und freigewilligte Höfe mit 41/* Hufen vermehrt hatte,und zu denen hierauf 8 Ritterhufen gehörten, hatte i. I. 1669 Henning Rudolf v. d. Gröben er­ worben aus dessen Creditmasse ihn i. I. 1679 das Domstift in Cöln (Berlin) für 4478 Thlr. erstand. Die Zahl der Hüfner wird im Schoßkataster ». I. 1624 noch auf 8 angegeben. ES waren aber 2 bereits Esgekauft, und die übrigen 6 behielten noch 15 V* contribuable Hufen im Be­ sitze. ■— Die Namen der OrtSeinwohner, welche i. I. 1550 Holzzins an das Amt Spandow leisten mußten, sind nach den Amtsrechnungen: Buchholz, Zietemann, Görden, Woldenberg, Zim­ mermann, Falkenberch, Moeß, Fredrich und Riewendt. Die früheren kirchlichen Verhältnisse ergiebt daS Visitations-Protokoll v. I. 1540. Nach demselbm hatten die v. Bredow zu Friesack das Patronat, die Pfarre hatte ein Filial, Wernitz; der Pfarrer hatte ein Wohnhaus nebst Garten, 1 Hufe Land, eine Wiese den Korn- und Fleischzehnt, b) 65. Groß-Ziethen, Rittergut und Dorf, Vs Meile südlich von Cremmen. Besitzer: der Fabrikbesitzer Keller zu Alten-Plathen bei Genthin. Die erste Erwähnung von diesem Dorfe findet sich in einer Urkunde v. I. 1313, in welcher ein Nicolauö Pleban in Cyten als Mitglied des KalandS zu Spandow genannt ,0) und dadurch zugleich angedeutet wird, daß an diesem Orte bereits eine Kirche bestand. Das Dorf selbst ging mit dem Schlosse Cremmen, zu welchem eS gehörte, im Jahre 1355 an Copke v. Bredow über;11) jedoch befaß i. I. 1412 Otto Bornewitz daselbst einige Höfe mit dem Gericht über

1) Landbuch © 102. - 2) Das. 322. — 3) Das. — 4) Riedel a. a O. X.. 513. — 5) Das. XI., 489 — 6) Lehns-Archiv. — 7) Das. — 8) Schoßkataster v. I. 1624. — 9) Riedel a. a. O. XL. 489. — 10) Klo­ ben, Waldemar II. 507. — 11) Riedel a. a. O.

59 dieselben und den von ihnen geleisteten Abgaben.') Diese beiden Antheile lassen sich bis zur neuem Zeit herab in folgmder Art verfolgen: I. der v. Bredowsche Antheil. Nach den Lehnbriefen auS dem 16. und 17. Jahrhun­ dert besaßen die v. Bredow das ganze Dorf, mit Ausnahme des v. Bornewitzschen Antheils,3) also die gutsherrlichen Rechte und 15 freie Hufen, zu welchen Georg v. Bredow, noch vor dem Jahre 1624, 2 Bauerhöfe mit 4*/r Hufe auskaufte und frei­ gewilligt erhielt.3) Er veräußerte sein Gut im Jahre 1649 an Marcus v. d. Lütke, welcher als General-Major verstarb, von dessen Nachkommen, Hans Ehrenreich v. d. Lütke eS 1776 an den Grafen Dietlef v. Schlippenbach, 1795 an den Oberstwacht­ meister Carl Georg v. Guretzky und Körnitz, 1799 an den General-Major Gebhardt Leberecht v. Blücher, 1809 an dessen Sohn, den Major Franz Joachim Bernhard v. Blücher überging. Später befaß eS der Graf v. d. A ffeburg, der eS i. I. 1843 an den jetzigen Besitzer veräußerte. II. Der Bornewitzfche (später v. Barnewitzsche) Antheil, welcher nach den Lehnbriefen in einem Wohnhofe und Hufen, Getreidepächte von mehreren bäuerlichen Höfm und Ge­ richt über dieselbe, sowie in dem großm und lütten See bestand,4) wurde i. I. 1716 an dm Landrath Marcus Ehrenreich v. d. Lütke veräußert. Seit dem Jahre 1716 waren also beide Gutsantheile wieder vereinigt. Nach dem Schoßregister v. I. 1450 waren von der ganzen Feldmark nur 8 Hufen besetzt, die übrigm lagen wüst und wurden zum Theil von der Gutsherrschaft beackert. Im Jahre 1480 waren nur 10 besetzt. 3) Aus dem Schoßkataster v. I. 1624 ergiebt sich jedoch, daß von der ganzen Feldmark, welche 51l/z Hufen enthielt, 29‘/i Hufen mit Bauern besetzt, 19 Hufen von der Gutsherrschaft benutzt und zu beiden Rittersitzm eingezogen waren, daß 14 Hüfner ansäßig gewesen und 2 davon ausgekauft worden, und außerdem 9 Kossäthen am Orte vorhanden gewesen. In Betreff der älteren kirchlichen Verhältnisse ergiebt sich aus dem Visitations-Protokolle v. I. 1540, daß die Pfarre daselbst Filial von Staffelde war, Joachim v. Bredow, zu Crem­ men und Gr. Ziethen gesessen, damals das Patronatsrecht hatte, und der Pfarrer einm Hof mit 3 Hufen besaß und Holzung und Zehnthebung hatte.*6) Im Jahre 1650 vertauschte der da­ malige Gutsherr v. d. Lütke den Pfarrhof zu Gr. Ziethm mit einem Bauerhofe zu Staffelde.3) 66. Klein-Ziethen, ein Vorwerk, 3/*8 Meile südöstlich von Cremmm zum Remonte-Depot Bärenklau gehörig. Noch i. I. 1572 war Klein-Ziethen ein Dorf, in welchem einer v. Bredow seinen Wohnsitz hatte.3) Erst um das Jahr 1540 hatte der Ort eine Kirche erhalten, und nach den Lehnbriefm für die v. Bredow v. I. 1598 und 1609 war derselbe bereits wüst, und es bestand nur eine Schäferei daselbst, zu welchem die Feldmark „Lücken Ziethen" mit Büschen und Jagd ge­ hörte.3) Der ganze Hufenbestand wird in der Hufentabelle v. I. 1671 auf 16 Ritterhufen angegeben.10) Um das Jahr 1680 veräußerten die v. Bredow ihre Besitzung an den General-Wacht­ meister Marcus v. d. Lütke, dessen Nachkommen sie 1776 dem Grafen v. Schlippenbach abtratm. Später (1803) befand sich der General-Reichsgraf v. Brühl im Besitze dieses Vor­ werks, das i. I. 1817 zum Amte Vehlefanz erworben wurde. 1) Copiar. Nr. 14. - 2) Lchns-Arch — 3) Schoßkat. v. I. 1624. — 4) Lehnsbestätigung für den Kgl. Dänischen Hofmeister Marcus Joachim und den Haupkmann zu Mirow Christoph, Gebr. v Barnewitz v. 1609 (LehnScopiar.). — 5) Landbuch 333. — 6) Riedel a. a. O. 7 226. — 7) Büfching. Reife nach Kyritz 91. — 8) v. Eickstedt a. a. O. 76. —9) LehnS-Arch. — 10) v. Sickstedt a. a. O. E.

Osthavellandischer Kreis I. Orts - Register. Bärenklau, (Bernclau, Bärenclow) Vorwerk 1. Baumgartenbrück, Gast-HauS Bd. II. 89. Beetz XVII. Berg, der, ein Ackerfeld bei Staaken 50. Berghufen, die, bei Hoppenrade 27. Berlowshof, Rittergut u. Vorwerk

Cremmen, Stadt XVII. Cremmerdamm bei Friesak 1. Dämmchen, Ort bei Potsdam Bd. II. 87. Dallgow (Dalghe, Dalge) 7. Damm, Fischerdorf u. Wassermühle

XVIII.

Dechtow (Dechte) 8. Deutschhoff, Kolonie XVIII. XVII. Döberitz (Doberitz) 9. Berßheide, ( Pirschheide) Bd. II, Dorotheenhof, Vorwerk XVIII. Alth. I. S. 86. Dreibrücken, Krug XVIII. Berthow, wüste Feldmark 27. Dryogen oder Buchenhorst bei Betzin XVII. Vehlefanz 53. Blockdamm, Bruch bei Bornstedt Dyrotz (Doratz, Duratz) 10. Bd. II. 89. Eiche (Eyke, die Eyke) 87, Bd. II. Blocklake, bei Bornstedt Bd. II. XVIII. 86, 87. Eichstädt 11. Börnicke (Bornicke) 1. Einhaus, HauS XVIII. Bötzow (Kotzebant) 2. Eiswerder, Etablissement XVIII. Bomgarde (Burg) Bd. II. 88. Elsgrund, Vorwerk XVIII. Bornim (Bornem) Bd. II. 85. Entenfang, Kgl. Hofjagd-EtabliffeBornstedt (Bornstede) Bd. II. 86. ment XVIII. Botzow (Oranienburg) 1. Etzin (Ztzm, Ztstn, Zzine, Ezzyn) 12. Bredow 3. Eulenfort (jetzt Kuhfort) Bd. II. Brieselang, Forsth. u. Depotvorw. 88 Brunne 6. Fahrland (Vorland, Vareland) 13. Buchow-Carpzow 4. Falkenhagen (Valkenhagen) 18. Bürgenden, die, Ackerfleck bei Gelte Falkenrehde (Falkenrehde) 20. Bd. II. 89. Fehrbellin XVIII. Carolinenhof, Vorwerk XVII. Feldberg, wüste Dorfmark 22. Carwesee 7. Finken trug, Gasthaus XIII. Ceestow stehe Zeestow. Flatow 22. Charlottenhof, Vorwerk XVII. Frauenwiese, bei Potsdam Bd. II. Cladow (Clodow) 6. 87. Closterhoff, (Closterfelde) Etablisse­ Fuchskute, bei Potsdam 9Bb.II. 87. ment XVII. Gallin, Vorwerk XVIII. Crämmerpfuhl, Forsthaus u. Eta­ Garow (Gotow) 22. blissement XVII. Gehege, das, Holzung bei Verbitz Crampenitz, Kol. u. Forsth. XVII. 54.

.

Geislershof, Vorwerk XVIII Gelte (Geliti) Bd. II. 85, 68. Gelte, Alt- XVIII. Gelte, Neu-, Kolonie XVIII. Glien, Vorwerk XVIII. Glinick, Groß- (Groß-Glhnike) 23. Glinick, Klein-, wüsteS Dorf 24. Golberg, Gelberg (jetzt Sanseouci) Bd. II. 87. Golm Bd. 11. 89. Golyn, Gallin, der, Wiesenfleck bei Gelte (Galien) Bd. II. 89. Gotteswall, der. Wiese bei Uetz 52. Grube (zur Grube) Bd. II. 90. XVIII. Grünefeld 24. Hackenberg 25. Heinholz oder Krampnitz, Vorwerk 15, 17, 26. Hainholz, ehemaliges Dorf 25. Haineberg, (Kirchberg, Hünenberg) Berg bei Fahrland 15, 25. Havelland, das waldige, auf der Heide 14. Hechselhorst, bei Dyrotz 10. Hennigsdorf (Henningsdorf) 26. Hertefeld, Vorwerk XVIII. Herzberg, der, bei Eiche Bd. II. 88. Hohenbruch, Dorf XVIII. Hohenbrücher Schleuse, Schleusen­ meister-Wohnung XVIII. Hoheholz, bd Eiche 88, Bd. II. Hohenschöpping, Vorwerk XVIII. Honehof^ der, altes Rittergut 18. Hoppenrade (Hoppenrode) 27. Hopwelle, 3 Auen bei Vehlefanz 53. Hünenberg, siehe Haineberg. Jäglitz, Forsthaus XVIII. Johannisthal, Gut u. Kol. XVIII. Karzow 28.

62 Kienberg, Vorwerk u. JM. XVIII. Paaren im Glien (Parn auf dem Knobloch (Klebeloc, Knobelok) 28. Glien) 38. Königsheide, bei Fahrland 14. Paaren an der Wublitz (KieinParne auf der Heide, Parne an Königshorst, Amtssitz u. Kolonie derWubitz, Quader Parne, karne Königswatt, bei Fahrland 14. in merica, Parnim) 39. Kohlstätte, bei Bornstädt Bd. II. Papensteig, bei Eiche, Bd. II. 88. Paretz (Deutsch-Poratz, Wendisch87. Poratz, [Slavica Poratz,] Po = Krampnitz, stehe Hainholz. Kuckswinkel, Vorwerk XVIII. racz, Porecz) 40. Kuhforth, Kolonie XVIII. Pausin (Pustn) 41. Kuhhorst mit Rolliusruhe, Ritter­ Perwenitz (Perbenitz, Pervenitz)42. gut u. Kolonie XVIII. Plugacker, auch 18 Enden, bei der Lauseberg, (Jefct Lausebusch) bei Kol. Alerandrowka Bd. II. 87. Bornstädt Bd. II. 87. Pichelsdorf (Pechilsdorf, Pickels­ Legebruch, Vorwerk 18. dorf) 42. Lentzke (Lentczik) 29. Pinnow 42. Plan, (jetzt Haselhorst u. Paulstern) Lentzker Mühle, Wassermühle XVIII. Rittergut u. Fabrik-Etabl. XIX. Plan, Kgl. Gewehr-Fabrik XIX. Lindstädtshof, Meierei XVIII. Linum 30. Priort (Prigarde in merica, Pry erde) 43. Lobeofsund, Kolonie XIX. Radewiese, bei Potsdam Bd. II. 87. Mangelshorst, Kolonie XIX. Markau (Markowe, Markowe) 31. Rh inschleuse, Schleusenwärterhaus Markee (Markede) 33. XIX. Marianenhof, Gut XIX. Ribbeckshorst, Etablissement XIX. Marquard (Scorin, Schorin) 35. Röthehof, Vorwerk XIX. Marwitz (in der Marwitz) 36. Rohrbeck (Rohrbecke) 44. Rolandshorst, Schleusen-MeisterMeißnershof, Vorwerk XIX. haus XIX. Moordunk, (jetzt Langepfuhl) bei Vornstadt Bd. II. 87. Sacrow 45. Satzkorn (Sotzker) 45. Mühlen bei Spandow XIX. Nattwerder, auch Vierhäuser, Ko­ Salzholz, Niederlage-Haus XIX. lonie XIX. Sandhorst, Gut XIX. Nedelitz Bd. II, 90. XIX. Sarnow, Forsthaus XIX. Neuendorf, Nieder-, (Nygendorp, Schenditzenberg (jetzt Pingstberg) Nyendorf) 37. Bd. II. 87. Neukammer, 2 ehemalige Kämme­ Schlabrendorf, (jetzt Schlabbersdorf) wüstes Dorf 46. rei-Vorwerke XIX. Neue-Krug, Krug XIX. Schönwalde 47. Neuhof, Vorwerk XIX. Schrägen, kurze, bei Dornstedt Bd. Niederhof, Vorwerk XIX. II. 87. Nieder-Neuendorf, Gut u. Dorf Schwante (Swant) 48. XIX. Seeburg (Seborg, Seeberg) und Nordhof, Vorwerk XIX. Carolinenhöhe 48, XIX.

xvm.

Seegefeld (Segefeld, Scghevelde, Saefeld) 49. Seelenhorst, HauS XIX. Sipunt, Rittergut 18. Sommerfeldt XIX. Specklake, bei Bornim Bd. II. 86. Spring, der, bei Rohrbeck 44. Staaken 50. Staffelde 50. Stolp, wüste Feldmark 41. Tarmow 51. Tiefwerder mit Burgwall u. Kietz, Fischerdorf XIX. Tietzow 51. Tirolergraben, bei Bornim Bd. II. 86. Uetz (1313 Uzzytz, 1375 Uest, Ust, 1440 Uzte, Utzt, 1624 Euy, 1684 Uetz) 51. Valentinswerder, Insel-Etablisse­ ment XX. Vehlefanz ^Velefanz) 52. Vehlefanz, Vorwerk XX. Neu-Vehlefanz, Kolonie XX. Velten 54. Verbitz (Verebes, Verbis) 54. Verlorenort mit Brückwärterhaus, XX. Wansdorf, mit Vogtsstelle55, XX. Wendemark, Vorwerk XX. Wernitz 55. Winkel, bei Potsdam Bd. II. 87. WolfSberg, Schäferei XX. Wolfslacke, Kolonie XX. Wolfswinkel, bei Potsdam Bd. II. 87. Wublitzsee, bei Golm 90, Bd. II. Wublitzsee, bei Marquard 35. Wustermark 56. Zeestow (Czesto) XVII, 57. Ziegenkrug XX. Ziethen, Klein- (Lütken-Ziethen) 59.

II. Personen - Register. Delling, Henning u. Herrmann (1412) 24, 38, 55. v. Bischofswerder, HanS Rudolph, Generalmajor u. Domherr zu Havelberg (1795, 1797, 1798) 36, Albrecht, Vogt zu Spandow (1212) 57. 40, 52. Sohn desselben (nach 1798) 40. Fer­ v. Arnim (1375) 4. Ludwig (1352) 5. Gerte u. dinand, General (vor 1830) 36. Otto (1375, 1412, 1432) 4, 5, 10, 40, 41. Ludwig (1452) 40. Blafuz (1375) 44. v. Blücher, Gebhard Leberecht, Generalmajor (1799) v. d. Affeburg, Graf (1843) 59. 25, 59. Franz Joachim Bernhard, Major B (1809) 59. Bamme, Peter u. Nikolaus (1367) 39. Hans u. v. Blumenthal, Christoph (1658) 41. Friedrich, Baron (nach 1658) 41. Gebrüder auö dem Haufe Peter (1375) 35, 85, Bd. II. Familie (1414) Horst (1756) 41. Heinrich Albrecht, Lieutenant 9. Gebrüder (1440) 23. Hans (1481) 24. (1758) 41. Heinrich Leopold August, Graf u. v. Bardeleben (1364, 1370, 1450, 1610) 20, 46, Kammerherr (1797) 22. Hans August, Oberst­ 51. Henning (1372) 39. Henning u. Nickel lieutenant (1797) 41. (1375) 10. Fritz (1375) 19. Nickel u. Ebgard (1375) 24. Busse Nickel (1375) 24. Fritz u. Bode, Hans (1375) 12. Hermann (1375) 45. Demke (nach 1375)44. Boden, Conrad, Hofrath (1720) 45. Hermann, Fritz, Claus, Denecke u. Buffe (1379) Bodes, Erd mann (1434 u. 1438) 13. 49. Hermann u. Buffe (1404), Buffe u. Fritz Bohnstedt, Oberamtmann (nach 1804) 12. (1412) 56. Otto, Eckhard u. Claus (1416, b. v. Bone, Heine (1375) 12. (um 1450) Bd. II. 86. Andreas (1465) 52. Andreas (1522) Bd. 1440, 1450) 20, 27. Hermann u. Denecke (1455) 56. Otto u. Claus (1472) 27. Hans II. 86. (1537, 1550) 46. Carl (1572) 46. Joachim Boister (1490) 29. v. Bornem, Dietrich, Ritter (1265) 49. (1650, 1684) 56. v. Bornewitz, Otto (1412) 58. Claus (1424, Bart, Coppe (1375) 58. 1565) 49. Balthasar (nach 1438) 38. (1480) Behm, Oberamtmann (1859) XVIII. 24. v. Bellin (1294, 1521, 1565) 7, 30, 31, 51. Wigert (1480) 32, 34. Jasper (um 1500) 29. v. Börstel (vor 1684) 47. Wichard (1518) 32. Gebrüder u. Vettern (1521, Brandt, Claus (1375) Bd. II. 85. 1522) 6. Cbristian u. Wichard (1521) 7. Wi­ v. Brandt, Generallieutenant (1684) 47. chard u. Jasper (1529) 32. Kersten (1545) 30. Brandhorst, Friedrich, Hofrath (1735) 46. Leopold Arthur (1859) 45. Detlef (um 1600) 32. Dietrich (1621) 32. Al­ v. Bredow (1294, 1354, nach 1438, 1450, 1480, brecht Christoph (vor 1751) 7. 1500, 1524, 1529, 1539, 1572, 1598, 1609, Benewitz (1450) 53. 1650, 1700) 22, 24, 25, 27, 32, 34, 38, 47, Benfelder(1375) 58. 50, 53, 59. Heinrich (1292) 50. Ma thiaö v. Benningsen, Generalmajor a. D. (1859) 37. (1308) 3. Stopfin (Kopte 1355) 52, 54 58. Berens (1859) XVIII. Mathias (1363) 55. Peter, Kopte, Wilke, Ma­ BerendeS, Lieutenant a. D. (1859) 7. thias (1375) 3. Mathias (1375) 28. Wilke Berger (1859) 23. (1375) 32. Hasse (1392) 29. Bertram (1415) v. Bergsdorf, Georg Ehrenreich (1627) 37.

A.

64 11. Achim (1431) 38. Haffe, Ritter (1434) v. CeeSstow, Hartmann (1375) 10. 32, 47, 58. Peter (1439) 31. Peter u. Mathias Craz, Hermann (1375) 32. (Cratze) Jasper Her­ (1450) 53. Mathis (um 1450) 31. Henning mann (1450) 32. (1463) 1. Christoph u. Achim (1500—1600) Crellius, Ernst Siegismund, Kurfürstlicher Rath u. 50. Lippold (1518) 2. Joachim (1540) 22,59 Bibliothekar (um 1699) 57. Heinrich (1540) 51. Die beiden Joachim (1540) D. 53. Joachim u. Asmus (1546) 34. Joachim (1555) 56. Mathis, Bertram, Hans u. Jürgen v. Dahlenheim (nach 1684) 38. (1575) 3. Joachim (1572) 3. Bernd (1572) Dalchow, Thile (1375) 29. 22. Christoph (1600) 25. Hans (um 1600) v. Damnitz (1859) 35. 31. Joachim (1620) 3. Asmus Bertram (1620) Dipling (Tyvlinge, Diepling 1450) 53. Claus 3. Asmus Joachim (1620) 3. Ditrich (1620) Martin (1476) 53. (1480) 53. 22. Georg (1624) 59. Gebhard (1640) 51. v. Diricke (Dyricke 1375) Bd. II. 88. (1450) 39. Jobst (1654) 31. Asmus (vor 1684) 4. Hen­ Otto (1375) 40. v. d. Eiche (1375) 45. Fritz ning Siegismund (vor 1684) 4. Joachim (vor u. Arnd (1429) 20. Peter (1450) 20. Otto 1684) 4. Joachim Leopold (1684) 4. Otto (1452) 40. Peter, Thomas u. Otto (1465) (1684) 34. Henning Kaspar (1699) 32. Hen­ 20, 40. Peter, Barthold, Mathias u. Hans ning Siegesmund (um 1699) 56. Jakob Ludloff (1523) 20. MatthiS (1599) 21. Barthold (1713) 4. Ludwig, Hauptmann (1716) 6. (1609) 13. Thomas (1665) 52. Henning Caspar, Major (1719) 33. Wilhelm Dives, Claus (1375) 33. Carl Friedrich (1724) 34. Casper Friedrich, v. Doberitz (Döberitz 1200—1400) 9. (1273) 50. Joachim Christoph (1684) 30. Heinrich, CapiMajor (1736) 6. Otto Ludwig. Major (vor tain (1775) 30. 1737) 4. Henning Joachim, Major (1737) 4. Wichard Heinrich (1737) 4. Wichart Wilhelm Dömmel, Amtmann (1859) XVIII. (1737) 34. Carl Friedrich (1739) 6. August v. Dörnberg, Freiherr u. Kammerherr, Friedrch Karl (1792) 36. Friedrich, Major (nach 1739) 6. Söhne des Ludwig (1740) 6. Henning Joachim, Major v. Dorwille, Ludwig, Hofmarschall (1789) 36. beim Gensd'armen-Corps (1750) 39. Henning E Kasper, Domherr zu Brandenburg (1767) 33. Friedrich Ludloff, Hauptmann (1774, 1783) 4, v. Eckendorf (1450) 51. 34, 40. Jakob Friedrich, Generalmajor (1776) v. Eickstedt (Eickstede), Erkmar (1412) 37. Joachim u. Jakob (1565) 30. Haffe u. Vollrad (1610) 4. 40. Asmus Wilhelm, Landrath (1788) 33. 30. Hasse (1620) 30. Friedrich Wilhelm, Rittmeister (1791) 6. Fried­ rich Ludwig Leopold (.1794) 4. Carl Wilhelm v. Einsiedel, Gottfried Emanuel, Major (1729) 6. (1794) 40. Adolph Friedrich Christoph (1802) v. Etzi» (1375) 19. Ernst u. Jan (1375) 45. Ernst (1375) 57. Hans (1412) Bd. II. 91. Otto 33. Louis Wilhelm Henning (nach 1802) 33. Heinrich (1435) Bd. II. 91. Oberstlieutenant (nach 1802) 33. Albert, Frei­ herr (1859) 4. Major a.D. (1859) 29. August, Lieutenant a. D. (1859) 31. Kreis-Deputirter (1859) 33. Lehnserben (1859) 57. Ihlow v. Falke (1450) 36. (1572) 46. HanS (1537) 5. 18ri* u. Achim (1537) 36, Bd. II. 90. Al­ (1859) XVII. brecht (1537) 46. Joachim (1598) 5. Joachim Bremer (1859) 39. (1610, 1650) 46. Erich (1624) 5. CaSpar v. Britzik (1375) Otto 55. Joachim (1638, 1660) 5, Bd. II. 90. Caspar v.Brösigke (Brostcke, Broßeke, Brozke) (1308,1450, Friedrich (1684) 46. (1753) 46. 1572) 3, 34, 46. Klaus (1450) 46. Cune u. Tile (1450) 58. Otto (1480) 58. Asmus v. Falkenhagen, Zobel Henning, Claus (1412) 54. (1480) 54. Merten, Achim u. Melchior (1565) (1537) 46. Erben des Asmus (1550) 46. 54. (1610) 46. Georg (1624) 58. v. Falkenrehde (1375, 1442, 1550, 1572) 46, Bd. v. Brösel, Carl, Geh. Finanzrath (1751) 9. II. 85. Bd. II. 91. Hellenbert (1335) Bd. II. 85. v. Brühl, General u. Reichsgraf (1803) 59. HanS (1375) 23. Balthasar, Otto u. HanS v. Brunne, David (1620) 30. Adam Christian (1684) 30. (1378) 23. Söhne deS Steffen (1536) Bd. II. 91. Hans (1476, 1537) 46. Hans u. Joachim v. Burgsdorf, Georg Ehrentreich (1627) 86, 91. Bd. II. (1650) 46. (1624) 37. de la Motte Fouque, Heinrich Carl, Baron (1779) BuSzkow, HanS (1450) 46. 45. (1803)20. C v. Carpeszowe, Hermann (1282,1286) 5. Henning Fritze, Christoph, Bürger zu Spandow (nach 1627) (1375) 12. Bd. II. 86.

F.

65 v. Fronhofer, Ludwig (1729) 28. v. Fuchs, Etatsrath (1715) 57. G.

Geisler, Kriegs- u. Domainenrath (nach 1627) 37. Geh. Oberstnanz- u. Kriegsrath (1799,1801) 25, 51. v. Gelt, Helling (1339) Bd. II. 89. Gericke, Gabriel (1721) 12. v. Glynik, Hartwig (1375) 24. Goldbeck, Präsident a. D. (1859) XIX Golm (1859) XIX. v. Götze, Christoph (1615) 38. Cunow Christoph (1615) 43. Sigismund, Kanzler (1680) 43. Graf Friedrich Wilhelm, Oberst n. Generaladju­ tant (1783) 52. Graf Friedrich Wilhelm, Ritt­ meister (vor 1797) 52. Goske, Gebrüder (1413) 34. Gothe, Vogt (1375) 31. v. Griben, Heinrich (1412, 1450) 23, 24. v. d. Gröben (nach 1323,1664,1375,1614,1660) 56, Bd. II. 86, 90. Hunicke u. Ludwig (1289) 49. Nikolaus (1375) 57. Ludwig (1335) Bd. II. 85. Zabel u. Didolf Bd. II. 85. Hans u. KlauS Bv. II. 86. Werner (1412, 1414) 2, 33. Liborius (1427) 2. Klaus u. Zasper (1433, 1438) Bd. II. 88, 90. Peter (1450) 2. Ludwig (1450) 39. Peter (1522) Bd. II. 86. Hans u. Klaus (1540) 2. Liborius u. Ludwig (1550) 2. Ludwig u. Joachim (1565, 1572) Heinrich (1592) Bd. II. 87, 90. Ludwig (um 1600) 37. Hans, Liborius, Werner u. Ernst (1609) 2. Ernst (1609, 1621) 37. Melchior, Balthasar u. Joachim (1609) 55. Söhne des Ludwig (1614) 9, 21, 39. Ernst u. Werner (1620) 2. Henning Rudolph (1669) 58. Kon­ rad Heinrich, Levin Ludwig, Hauptmann (vor 1725) 9. v. d. Grobe, Werner (1412) 55. (1480) 36. Große, Amtmann (1859) XVII. v. Grothe, Johann Dietrich (vor 1718) 5. Otto, Domprobst (1684) 5. Otto, Ernst, Johann Fried­ rich (1718) 5. Domprobst (1680) 43. Karl August, Oberst-Wachtmeister (vor 1742) 43. v. Gruelhut (Gruvelhut 1307). Busse, Ritter 57. Albert, Ritter (1336) 18. Gütergotz (1375) 7. V. Guhlen (1357). Andreas 57. v. Guretzky u. Körnitz, Karl Georg, Oberst-Wacht­ meister (1759) 59.

& v. Hacke (nach 1375, 1450, 1465, 1475, 1480, 1598) 19, 39, 45, 47, 52, Bd. II. 85. Heinrich (1412)8. Otto (vor 1427) 27. Heinrich (1435) 9. Achim, Otto, Heinrich (1435) 8. Otto (1437) 47. Hans (1437) 47. Otto (1440) 4. Achim, Hofrichter (nach 1446) 55. Achim (nach

1453) 9. Otto, Heyne u. Buffe (1480) 5. An­ dreas (1480) 47. Otto (1480) Bv. II. 89. Busse u. Ludwig (nach 1480) 47. Heine u. Buffe (1495)5. Hans, Hofmeister(1524) 34. (1530) 34. Mathias (vor 1533) 47. Ludwig (1533) 47. Joachim u. Christoph (vor 1546) 34. Hein­ rich (1598) 52. Domherr (1610) 39. Adam (1611) 43. George Franz (1619) 5. Hans u. Adam (nach 1619) 5. Andreas (1620) 47. Franz (nach 1627)Bd.II. 86, 91. Dietlef (1644) 22. Hans Siegismund u. Joachim Otto Bv. II. 89. Dietrich (vor 1660) Bd. II. 89. Friedrich Dietrich (1684) 22. Joachim Henning (1684) 52. Dietlef Heinrich, Capitain (1715) 22. Adam (1720) 13. Carl Friedrich (1766) 22. Carl Ernst Wilhelm (vor 1783) 52. v. Hackenberg, Brünning (1375) 32, 33. v. Häsler, Graf, August Ferdinand, Lieutenant (1789) 45. Heinrich, Vogt im Vorlande (1197) 16. Hellenbrecht (1427, 1433 vor 1434,1441) 27,37, 45. Georg u. Peter (1472) 27. Henricus pincerna, Vogt zu Spandow (1258) 16. Herms (1817) 28. v. Hobe, Rittmeister (um 1800) 11. August, Land­ rath u. Rittmeister a. D. (1859) 10. Holst, Andreas (1375) 4. Hoppenrade (Hartwig, Hertke, 1375, 1412, 1480) 37, 58. Hordt, Graf, Johann Ludwig, General-Lieutenant (1764) 45. Hübner, Apotheker in Nauen (1837) 28. v. Hünicke (1537, 1572, 1599) 46, 54. Gerke u. Cuno (1416) 28. Cuno (1450) 46. Cune (1536) 12. Melchior (1550) 46. Albrecht (1604) 28. Melchior u. Albrecht (1610) 46. Christoph (1613) 39. Melchior u. Cune Hein­ rich (1650) 46. Joachim (1680) 39. Melchior Christoph u. Heinrich (1684) 46. Melchior (1684) 55. Cunow (1714, 1729, 1726) 12, 28, 39. Melchior Christoph, Baron (nach 1718) 6. I.

Jakobs, AmtSrath (1859) XVIII. Johann, Pleban (1313) 6. Jordan, Rittergutsbesitzer (1859) XVIII. v. Ikendorf, Arnd (1491) 29.

K v. Kalenberg, Martin (1414) 38. Achim (1450) 42. (1451) 38. Melchior ii. Christoph Arnd (1620) 42. Jobst Ehrenreich, General-Adjutant (nach 1620) 42. Melchior (1684) 38. Kanzler, Domainenpächter (1859) XVIII. b. Kare, Mathias (1375) 57. Thle (1375) 10. b. Kartzow, Arnold (1375) 57. II. 9

66 v. Katsch, Christoph, Geh. CtatS u. Kriegsminister (vor 1725) 9. v. Katzler, George Ludolf, Major (1764) 12. Keckler (1785) 13. Keller, Fabrikbesitzer (1859) 58. Kienitz (1859) 42. v. Klitzing, HanS (1480) 38. Caspar (1590) 38. (vor 1615) 43. r. d. Knesebeck, Christian Johann, Oberstlieutenant u. Landeshauptmann (1732) 28. Friedrich Wil­ helm Leopold, Lieutenant (1755) 28. v. Knoblauch (1550 u. 1620) 29. Johann (1375) 57. Siegismund (1440, 1443) 32, 35, 47, 56 Johann Otto (1800) 13. Kolvenborn, Ambrosius (1413, 1416) 34. Kollatz, Markus Friedrich (1684) 21. v. Köppen, Ernst Friedrich Maximilian (1760) 12. Kothe, Klaus (1375) 47. v.Kramer (Kremervor 1550) 12. Christoph(1572) 53. Otto (1624) 37. Joachim (1680) 53. Albrecht Ludwig (1721) 12. v. Kröcher, Johannes u. Heinrich, Ritter (1375) 9. Stofe (1490) 29. Kyn, Peter (1438) 38. L.

Landefeld (1836) 24. Langner, Lieutenant (1859) 11. LatinS, Caspar (1434, 1438) 13. v. Lentzke (1610) 30. Mathias, Joachim, Friedrich Melchior, Daniel, Christoph (1620) 30. Ernst Christian (1684) 30. Ludwig (1775) 30. (1803) 30. Lieutenant ^(1836) 30. Limmer, KriegSrath (1726) 12. Albrecht Ephraim (1765) 12. v. Lindow, Ulrich, Graf (1350) 1,11, 36. Albrecht Graf (1451)62. Lipe, HanS (1416) 34. v. Löben, Wolf Christoph (um 1699) 56. Lücke, Oeconom (1784) 38. v. d.Lüdecke (Lütke) Markus Christian, Generalwacht­ meister (1640) 53. Marcus, Generalmajor (1649, 1650, 1680) 59. Markus Christian (1753)46. Hans Ehrenreich (vor 1776) 59. v. Lüderitz, Joachim (1533) Bd. II. 88. Joachim Friedrich (1583) Bd. 11. 90. Luterpek, Marquard (1364) 20. M v. Malzahn, Freiherr u. Kammerherr (1859) 49. MagnuS, Banquier (vor 1480) 45. Markow, Petze u. Klaus (1375) 32. Maaß (1859) XIX. Meier, Amtsrath (1859) XVIII. Meißner, Ober-Amtmann (1859) XVJL Michel, Peter (1434, 1438) 13. Merten (1450) 13.

v. Monteton, ZacqueS de Digeon, Baron (1742) 43. Freiherr, Hauptritterschafsdirektor, Landesökono­ mie- u. RegierungSrath u. Domherr (1859) 43. v. Münchow, Behrend Friedrich, Oberst-Lieutenant (1780) 36.

sr Nagel (1840) 12. Neubauer, Domainenpächter (1859) XVIII.

P v. Parne, Lamprecht (1375) 39. Plage (1726) 38. Plawen, Gebrüder (1375) 27. v. Pleffen, Georg Carl Ludwig, Lieutenannt (1809) 22. Landrath (nach 1809) 22. v. Polzow (1412) 37. Predikow, HanS (1412) 36. v. Prigart (Prygart, Priort 1375, 1450 vor 1536) 19, 37, 43, 57. Heinrich (1313) 48. Gebrü­ der (1375) 10. Hans (1375) 27. Fritz u. Pe­ ter (1375) 43. Claus, Andres u. Peter (1480) 43. Jahn (1611) 43. Ballin u. Jürgen (1620) 43. Cuno, Comthur (vor 1680) 43. v. Printzen, Marquarv Ludwig. Oberhofmarschall u. Etatsminister (nach 1700) 36. Prolren, Donnis (1412) 36. Prüwer, Friedrich, Richter (1684) 46. v. Putlitz (1612) 31.

Q. v. Quast, Kreis-Deputirter u. Hauptmann a. D. (1859) XVII.

R v. Rathenow, Franz Ehrenreich (1751) 7. (nach 1740) 6. Rauch (vor 1614) 56. v. Redern (Rödern nach 1450,1465,1497,1536) 1, 11,24,53,55. Otto, Ritter (1355) 48. Nickel (1437) 47. Otto (1450) 48, 55. Otto u. Hermann (1480) 48. ASmuS u. Georg (1536) 48. Claus (vor 1540) 55. George (nach 1540) 55. Georg, Otto u. Georg (1609) 55. HanS Canthur (1620) 55. Claus, Hofmeister u. Adam (1620) 48. Georg (1621) 32. Graf (nach 1627) 37. Georg Otto (1669) 55. Siegis­ mund (1684) 48. Georg Wilhelm (um 1700) 55. Joachim Wilhelm (1712) 55. Siegismund Wilhelm (1713) 48. (1716) 48. EraSmuS Wilhelm (1742) 51. Ehrenreich Siegmund Chri­ stoph (1751) 55. Siegmund Ehrenreich, Graf u. Hofmarschall (1760) 51 Mathias Friedrich Wilhelm, Lieutenant (1766) 48. Landrath (1790) 55. Kammerherr (1790) 51. Wilhelm Jakob, Hofmarschall (1794) 48. Mathias Friedrich

67 Wilhklm, Baron (1799) 25, Major (1817) 55. Graf (1859) 24. Graf, Erbtruchseß u. wirklicher Geheimerath (1859) 48. Erben deS Majors (1859) 55. v. Reichenbach, Hans (1427) 2. v. Retzow, Heyne (1375) 27. v. Ribbeck (1375, 1450) 12, 34. Henning (1375) Bd. II. 86. Jakob Matthis u. Achim (nach 1472) 27. Gebrüder (1536) 10. Georg, Oberhof­ meister (um 1550) 8. Jürgen, Oberhofmeister (1572) 24. Georg, Oberhofmeister u. Hauptmann (1590) 49. (um 1600) 11. HanS Georg, Ober­ hauptmann (1630) 39. (1644) 27. Friedrich Ludwig (vor 1769) 24. (vor 1789) 8. Richter (1859) 42. v. Riffelmann, Johann Conrad, Geheimerath (1747) 47. Hauptmann a. D. (1859) 47. Roch, Hans (nach 1540) 9. (1551) 21. (1554) 10. Germanus u. Baltzer (1571) 39. HanS (vor 1571) 39. Baltzer u. Jeremias (1610) 9. v. Rochow, Hans, Ritter (1492, 1496) 34. v. Rcbel, Tramme (1375) 57. Rogge (nach 1810) 10. August, Lieutenant a. D. (1859) 9. v. Ranberg, Baron (nach 1809) 22. du Rozey, Zmbert RolaS, Generalmajor (1698) 47. Lieutenant (1738) 47. Rychow, Heinrich, Ritter (1320) 23.

SSatzkorn, Henning (1375) 45. v. Schätzel, Oberst (1772) 9. Schenk, Perer, Ritter (1375) 16. v. Schere, Otto u. Heine (1375) 49. v. Schlabrendorf, Michel (1362) 10. Claus (1375) 12. Mtchel (nach 1375) 19. Nikolaus (1375) 57. Michel u. Peter (1393) 46. Mathias u. ClauS (1412, 1480) 1, 37. Hans Churfürst­ licher Rath (1554) Bd. II 88. HanS (1556) Bd.ril. 90. Albrecht (1601) Bd.II. 90. Manaffe Mchmann Heinrich (1614) Bd. II. 88. v. Schlipenbach, Dietlef, Graf (1776) 59. v. Schmergow, Johann (1354) 39. Schmit (um 1800) 57. v. Schneitlinger, Rudolph, Ritter (1271) 7. v. Schönermark, Gebrüder (1602) 38. v. Schönow, Gebrüder (1440) Bd. II. 90. Moritz u. ClauS (1480) Bd. II. 88. Joachim (1537) Bd. II. 88. Schonefeld, Copke (1375) 45. v. SchrapSdorf(1476) 53. (1480) 53. Hartwig Martin, ClauS, Michel u. Berend (1412, 1413) 52. Christian, Hartwig der Jüngere, Hartwig (1450) 53. Christoph (um 1680) 53. v. Schulenburg, Bernhard, Ritter (1362) 19. Ge­ org Werner (1684) 31. v. Schurin, Zabel (1358, 1375) 35.

Schurplate (1375) 24. v. Schwerin, Graf, Güntzel (1273) 50. v. Selchow (1375) 44. Heyne (vor 1375) 4. Jan u. Tyle (1375) 32, 33. Sentzke, Claus (1480) 24. Seveld, Henning (1375) 20. SmedeSdorp, Hans (1375) 44. Schmidt, Amtmann (1859) XVIII. v. Spil, Friedrich (1375) 28. Friedrich Heinrich HanS (1484) 34. Hans (1530, 1542) 34. Hans, Heinrich u. Joachim (vor 1636) 34. v. Stechow (1450, 1465, 1524) 24, 26, 43, 46. (1415) 17. Henning (1450) 10. Henning, Otto, Hans, Joachim, Dietrich, Otto, Christian, Egehardt, Heinrich, Hans (1458) 17. Werner Wolfgang, Otto, Christoph (1536) 10. Cuno (1620) 38. Johann Wolfgang u. Christoph (1693) 18. Friedrich Wilhelm. Oberst (vor 1760) 12. Sterzinger (1375) 55. Stielow, Karl Wolf (1859) 28. v. Stocken, Halt (1369) Bd. II. 88. Syle, Gerke (1471, 1476) 24. Termo, Hans, Amtmann deß MühlenhofS zu Ber­ lin (nach 1427) 27. v. Thümen, Johann (1375) 40. Erdmann (1614) Bd. II. 88. Hans u. Erdmann (1614) Bd. II. 90. Hemrich Otto Bd. II. 88. Toyse, Gelfert (1472) 9. Trest, Balduin, Ritter (1242) Bd. II. 89. Treue, Ludwig, Canvidat der Theologie (1794) 13. D.

Vorland, Herrmann (1357, 1375) 17, 26. v. Voß, Karl, Adam, David (1804) 12.

W Wageschütz (1480) 53. v. Wartenberg, Georg, Bürgermeister zu Spandow (1434, 1500) 36, 45. (1434, 1620, 1699, 1624) 45. Wolf Georg (um 1700) 36. Weger, Henning (1375) 12. Weiler, Georg Ernst, Oberst (1684) 21. Christian Ernst (1706) 51. v. Wickerslot, Johann Arnold, Hofrath (1709) 36. Arnold Andreas (1724) 36. Wilfart, Dicke (1412) 37. Wilkens, StaatSrath (nach 1801) 51. Landrath (1859) 11, 50. v. Wilmersdorf, Hans (1412) 54. Levin u. Berthold (1536)57. Cune (1636) 34. Leopold Heinrich (stirbt 1802) 34. v. Winnig, Christian Ludwig, Domherr u. Oberst­ wachtmeister (1769, 1789) 8, 24. General (1805) 24. Woldeg (1480) 53.

68 Wolf, Andreas, zu Päwesin (1745) 13. v. Wulfen, Lieutenant a. D. (1859) XVIII. v. Wülknitz, Heinrich Otto, Oberstwachtmeister (1795) 28. v. Wusterhufe (Wusterhowe) Werner, Stopft und Gerke (1412, 1413) 11, 52.

3 v. Zedlitz-Neukirch, Freiherr u. Rittmeister a. D. (1859) XVII.

v. Zerbst, Hans Christoph (nach 1610) 39. v. Steten (1521, 1522, 1624) 6. Eggert (1387) 6. Claus (1490) 8. Peter u. ClauS (1522) 8. Vettern (1522) 8. Claus, Ernst, Christoph (vor 1620) 8. Adam, Wieprecht, Heinrich (1620) 8. Joachim (1669) 6. Joachim Friedrich (1684) 6 Hans Christian (vor 1739) 6. Wieprecht Diet­ rich (vor 1775) 6. Friedrich, Rittmeister (1775) 8. Lieutenant (1805) 8. Generallieutenant und Graf (1817) 8. Andreas, Graf und Rittmeister (1841) 8. Lieutenant a. D. (1859) 6. XVII.

Der Hauclnsche Kreis

Einleitung. »Vir sind der territorialen Entwickelung des Landes Zauche bis dahin gefolgt, wo dasselbe von Albrecht dem Bären (wahrscheinlich um 1160) von dem alten Havellande, dem Gau Heveldun, völlig abgezweigt, mit Theilen des Landes Ploni vereinigt und unter dem, von dem wasserlosen Waldplateau Czucha entlehnten Namen „Zauche" als besondere, für sich bestehende Provinz hingestellt wurde.') Wie weit diese Einverleibung sich damals aber erstreckte und inwiefern da­ durch die Vogtei Belzig, deren nördlicher Theil sich bis zur Grenze des Landes Zauche erstreckte, davon berührt wurde, läßt sich für die damalige Zeit mit Sicherheit nicht erkennen. Erst das Landbuch v. I. 1375 ergiebt bestimmt, daß die Vesten Briezen (Treuenbriezen), Ziesar und Görtzke mit ihren Vogteien zur Zauche gehörten. Es führt aber mehrere Ortschaften des alten Landes gar nicht auf, woraus sich schließen läßt, daß in der Zwischenzeit bereits wie­ der, und zwar zu Gunsten der Vogtei Belzig, Grenzveränderungen stattgefundm haben mußten, auf welche wir später noch zurückkommen werden. Mit einiger Sicherheit läßt sich annehmen, daß die Burgwart Briezen mit ihren jenseits des Havelbruches belegen gewesenen Vogteigütern und Ortschaften, und die jenseits der Plane be­ legen gewesenen Brandenburgischen Besitzungen, soweit sie zu Ziesar und Görtzke gehörten, schon im 12. Jahrhundert zur Provinz Zauche gezogen wurden. Ein besonderer Name, welcher zur Unterscheidung der alten und neuen Theile der Zauche früher gebraucht wurde, findet sich nirgend vor. Immer ist nur allein von der Zauche die Rede,-') und erst in einer Urkunde v. I. 1345, in welcher es sich um die Anfertigung eines vom Lehniner Thore zu Brandenburg durch das Schmerbruch zu führenden Dammes handelte, war von der „H ohen- und Niedern-Zauche" die Siebe.3) Es muß hierbei aber berücksichtigt werden, daß die 1) Abtheilung I. S. XL — 2) In einer Urkunde v. 3- 1197, durch welche der Kaiser Heinrich die von den Markgrafen Otto und Albrecht erfolgte Abtretung ihrer Erbgüter an die Magdeburgische Kirche bestätigt, wozu auch die Jauche gehörte, heißt es von dieser: „das Land, welches Suche genannt wird," (Riedel a. a.O. 1. S. 6.) — 3) Das. 8. S. 39.

A*

IV

Bezeichnung des Hohen und Niedern nur gelegentlich und beziehungsweise gebraucht wurde, um die Bestimmung zu rechtfertigen, daß nicht nur die Bewohner der in der Niedemng, am Bruche, belegenen Dörfer, welchen dieser Damm zunächst zu Statten kam, sondem alle Bewohner der Zauche ohne Unterschied, auch die von den höher belegenen Dörfern, welche den Damm benutzten, dabei helfen und Dammgeld entrichten sollten. Auch das Landbuch kennt keine Hoheund Niedere-Zauche, überhaupt für die verschiedenen Theile derselben keinen besondem Namen. Wollte man aber die eigentliche, von der Natur begrenzte alte Zauche von jenen ihr bei­ gelegten Territorien richtig unterscheiden, so könnte man nur die Benennungen Alte Zauche und Neue Zauche dafür gebrauchen, deren wir uns fortan bedienen werden. Die vorher gedachte Umgestaltung der altem Territorialverhältnisse blieben nicht ohne Folgen für die einzelnen Bogteikreise der alten Zauche. In derselben bestanden nämlich: 1) die Vogtei Brandenburg, welche sich über den nördlichen Theil dieses Landes erstreckte, 2) die Vogtei Golzow, zu welcher der westliche Theil desselben gehörte und 3) die Vogtei Belitz, welche die Ortschaften der östlichen Zauche umfaßte. Nachdem aber die Burgwart Briezen an der westlichen, aus Sachsen in das Brandenbur­ gische Gebiet führenden alten Heerstraße der Schlüssel zur Zauche geworden war, mußte die an der alten Grenze belegen gewesene Veste Belitz ihre frühere Bedeutung verlieren. Wir findm später nur noch für einen gewissen District von Dörfern den Namen „Vogtei Belitz," und ent­ nehmen ferner, daß die zu derselben gehörig gewesenen Ortschaften der Vogtei Saannund beige­ legt, zum größten Theil aber zur Vogtei Briezen gezogen wurden. Die Auflösung der Vogtei Belitz dürfte daher zu der Zeit erfolgt sein, als die Voglei Briezen zur Zauche gezogen wurde und die Burgwart Saarmund einen Vogteikreis erhielt. Es traten aber noch andere Umstände ein, welche mannigfache Veränderungen in der Vog­ teieinrichtung der alten Zauche herbeiführten: nämlich die i. I. 1160 erfolgte Stiftung des Dom­ kapitels in Brandenburg und die i. I. 1180 durch Markgraf Otto I. erfolgte Stiftung des Klo­ sters Lehnin. *) Beide Stiftungen wurden theils sogleich, theils nach und nach mit einer größern Zahl von Dörfern, Gütem und Rechtm in der Alten Zauche eigenthümlich beliehen, die aus dem Verwaltungskreise jener Vogteien ausschieden und Diese bedeutend verringerten. Hierzu trat noch die Verleihung von landesherrlichen Gütem an Vasallm und die Veräußerung der obern Ge­ richtsbarkeit, von Beden und anbetn Abgaben und Rechten, deren Verwaltung und Erhebung bis­ her zu den Obliegenheiten der Vögte gehörten, so daß die Vogtei Brandenburg, welche unter dem Burggrafen zu Brandenburg stand und sich über einen Theil der Zauche erstreckte, int 13. Jahr­ hundert gänzlich aufgelöst wurde. Nur die Vogtei Golzow hatte sich noch bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, und wahr­ scheinlich nur mit dem Reste ihrer ursprünglichen Besitzungen erhalten, und ging hierauf ebenfalls ein, indem sie als Lehngut an die v. Rochowsche Familie gelangte. Außer dieser Vogtei bestand am Schlüsse des 13. Jahrhunderts in der alten Zauche keine andere weiter; die Vogtei Brandenburg hatte sich nicht einmal mehr dem Namen nach erhaltm, und die Benennung der Vogtei Belitz wurde nur noch zur Bezeichnung des einst zu ihr gehörig gewesenes GütercomplexeS gebraucht. In der neuen Zauche bestanden die Vogteien Briezen, Görtzke und Ziesar. Die Erstere er­ streckte sich über einen Theil der östlichen alten Zauche, die andere hatte nur einen sehr beschränk1) Vergl. die Geschichte des Klosters Lehnin von Dr. M. W. H esst er.

Brandenburg 1851.

V

ten VogteikreiS über die Stadt Görzke und einige Dörfer *) und von Ziesar, das von einem bischöf­ lichen Vogte verwaltet wurde, läßt sich nicht behaupten, ob es damals schon einen abgeschlosse­ nen Vogteikreis, wie später das daraus gebildete Amt, hatte, und noch weniger, zu welcher Vog­ tei die zwischeninne belegenen nicht dem Bischöfe zuständig gewesenen Besitzungen gehörten. Ueberhaupt sind die Nachrichten, welche bis zum Schlüsse des 13. Jahrhunderts über die Bestandtheile der Zauche mitgetheilt werden, fast ebenso dürftig wie die anderer Kreise. In den Urkunden aus jener Zeit werden nur folgende Ortschaften der alten Zauche zuerst erwähnt: 1186. Das Domkapitel zu Brandenburg erhielt Bestätigung seines Zehntrechts im Dorfe Plu­ sin (Plötzin) und im Jahre hieraus das Dorf selbst, welcher bis dahin im Besitze des Burg­ grafen zu Brandenburg war; 1190 und 1193. Markgraf Otto II. bestätigte das von seinem Vater Otto I. (1180) gestiftete Kloster Lehnin und den Besitz folgender Güter: des Grund und Bodens auf welchem das Kloster erbaut ward mit allen Einkünften aus den benachbarten Gewässern, von ihrem Ursprünge an bis zur Mühle des Dorfes Ramitz, sodaß sich die Grenzen des Klosters nach Norden bis zu dem Wege erstreckten, der von Namitz bis zum See Colpin (östlich von Namitz) führte. Desgleichen überließ er den kleinen See Colpin den Mön­ chen zur Benutzung. Außerdem schenkte er ihnen das Dorf Göritz (jetzt wüst) nebst dabei belegenem See, das Dorf Rädel mit dem See, das Dorf Ci sie ca l (?) und das Dorf Schwina, daö Dorf Wendisch-Tornow mit dem Walde Havelbruch bis zum Planefluß, welcher diesen Wald durchfloß, 2 Theile des Dorfes Götz, eine Wiese beim Dorfe Deetz und eine Wiese beim Dorfe Wieda (jetzt wüst, zwischen Deetz und Jeserig). Der Markgraf fügte diesen Gütern als Geschenk noch folgende hinzu: Mi­ chelsdorf, Tegdastorp') (jetzt wüst — zwischen Ferch und Petzow — nebst 3 Fischzügen in dem dabei belegenen See Swilow,^) das Eigenthum Eken (jetzt Grün­ eiche) und eine Hebung von 10 WSpl. Getreide in Deetz. 4) 1191. Dem Kloster Lehnin wurde der Besitz des Dorfes Trechwitz bestätigt; 1193 verschrieb der Bischof von Brandenburg dem Kloster Lehnin die Zehnten deS Dorfes Priscere (Prützke). 1195 erhielt das Kloster Lehnin den Rest des Dorfes Götz; 1196. Der Markgraf Otto und fein Bruder Albrecht übergaben der Kirche zu Magdeburg alle ihre Erbgüter in der Mark Brandenburg, zu welchen auch die Zauche mit der in der­ selben belegenen Neustadt Brandenburg, welche hier als Stadt zum ersten Male erwähnt wird, gehörte;^) 1201 verpfändete Markgraf Otto II. dem Kloster Lehnin das Dorf Namitz; 1215 wurde dem Kloster das Zehntrecht im Dorfe Damelang bestätigt; 1216 verschrieb der Bischof demselben die Zehnten des Dorfes Butzow (jetzt wüst, bei Deetz); 1219 wird Golzow, zugleich mit Brück und Belitz, zum ersten Male urkundlich erwähnt; 1248 schenkten die Markgrafen Johann und Otto dem Kloster Lehnin das Dorf Krielow; 1264 verkaufte der Markgraf Otto dem Domstifte zu Brandenburg das Dorf Stargefer (nörd­ lich von Plötzin, wüst); 1268 derselbe übereignete dem Kloster Lehnin das Dorf Damsdorf; 1273 desgl. Getreidehebungen im Dorfe Pernitz;

e.

1) Landbuch S. 36. — 2) Riedel a. a. O. 10. S. 408. — 3) Das. 182. — 4) Das. 408. — 5) Das. I. 3. u. 6.

VI

1273 1273 1274 1275

desgl. die Hälfte eines beim Dorfe Rietz belegenen Sees; die Markgrafen Otto und Albrecht verliehen dem Kloster 2 Hufen im Dorfe Schmergow; die Markgrafen Johann und Otto schenkten demselben das Dorf (Deutsch-) Tornow; das Kloster erkaufte von den Markgrafen die Dörfer Groß-Kreutz, Bochow und die wüste Dorfftätte Oberzlow (bei Gr.-Kreutz belegen); 1284 der Bischof veräußerte dem Domkapitel zu Brandenburg das Dorf Schmertzke; 1285 das Dorf Neu-Langerwische, welches Walter v. Barby besaß, wurde von diesem an das Domkapitel zu Brandenburg veräußert, und i. I. 1287 wurde Alt - und NeuLangerwifchc zu einer Pfarrpfründe vereinigt; 1287 wurde die Kirche zu Plessow der Kirche zu Plötzin als Filial beigelegt; 1290 der Hof Zo lchow befand sich damals im Besitze eines Heinrich v. Vrifack, Amold v. Pyritz und Albrecht v. Zachow. 1297 Markgraf Otto der Lange übereignete der Neustadt Brandenburg das Dorf P l a n o w (jetzt Heiderevier bei Brandenburg). Bon den urkundlichen Nachrichtm aus dem 14. Jahrhundert können wir hier nur dieje­ nigen hervorheben, welche die Grenzverhältnisse der alten Zauche berührten. Das Landbuch Kaiser Karl'S IV. v. I. 1375 erwähnt nämlich beim Dorfe Ferch, daß der Herzog von Sachsen den Besitz dieses Dorfes von Rechts wegen in Anspruch genommen habe.') Wir würden über diese Mittheilung hinweggehen und uns dabei beruhigen können, daß dieser Anspruch, vielleicht durch gütliche Ausgleichung der beiden Häuser Sachsen und Branden­ burg, ;u Gunsten des letztem erledigt worden sei, wenn nicht Nachrichten vorhanden wären, daß der Herzog von Sachsen noch andere, ausgedehntere und mit Ferch in Zusammenhang ge­ standene Territorien, und wie es scheint schon lange, im mhigen Besitze hatte. Im Jahre 1437 erkaufte nämlich das Kloster Lehnin das Dorf Petzow am Schwilowsee von dem damaligen Besitzer, welcher dasselbe vom Herzog zu Sachsen zu Lehne trug, der daher auch die­ sen Verkauf landesherrlich bestätigte.") Noch i. I. 1539, bei den Verhandlungen über die Vi­ sitation des Kirchenwesens kam dieser Umstand zur Sprache?) und scheint die Veranlassung ge­ worden zu sein, daß die sächsische Lehnshoheit abgelöst wurde; denn es findet sich keine weitere Spur derselben mehr vor. Die auf dem gegenüberbelegenen Ufer des Schwielowsces befindlich gewesenen Dorfstättm Lynewitz nebst der dazu gehörigen Heide wurden von den Gevettem v. Hacke i. I. 1444 dem Kloster auf dem Marienbcrge bei Brandenburg verkauft, dagegen jedoch von den Gebrüdern v. Ziesar Widerspruch erhoben, weil auch sie im Mitbesitze sich befanden und solchen von Sachsen zu Lehne trugen. Es kam deshalb zwischen Brandenburg wch Sachsen zu Unterhandlungen, welche dahin führten, daß der Herzog von Sachsen seinen landesherrlichen Rechten an dieser Be­ sitzung entsagte, unter der Bedingung, daß die von Brück durch die Heide Lynewitz (jetzt Cunersdorfer Forst) seit Alters nach Saarmund führende Heerstraße unverändert bestehen bleibe. Nach dem Angeführten gehörte also einst die Gegend um den Schwielowsee, Petzow, Ferch und Lynewitz, dem Hause Sachsen. Es war dieselbe aber nicht etwa eine Enclave, sondem ein zusammenhängendes Terrain, welches sich von Brück, also von der Vogtei Belzig, bis zum Schwie­ lowsee und der Havel erstreckte. Schon das Landbuch läßt nicht nur die Dörfer Petzow und Lynewitz, sondern auch die übri­ gen in diesem Striche belegenen Dorfschaften Kanin, Klaisto, Busendorf und Möllendorf gänzlich 1) Bergt. Ferch S. 12. — 2) Bergt. Petzow S. 41. — 3) Riedel a. a. O. 10. 382.

VII

vermissen, und die Grenzrezeffe, welche in den Jahren 1445 ‘) und 1532*) zwischen Brandenburg und Sachsen vermittelt wurden, lassen genau erkennen, daß der zwischen Brück nnd Kanin belegene Heidediftrict zu Sachsen gehörte, wie er demselben auch bis zum Jahre 1816 verblieb. — Den sächsischen Dörfern Kanin, Klaisto und Busendorf, welche ebenfalls erst i. I. 1816 an Preußen gelangten, schloß sich aber unmittelbar die zu Ferch gehörige Heide, und dieser wieder das um den Schwielowsee belegene Terrain, als früher sächsisches Gebiet an. Wie und zu welcher Zeit Sachsen zu diesem Besitze gelangte, der die alte Zauche in zwei, völlig von einander getrennte Theile schied, läßt sich nicht nachweisen. Jedenfalls mußte dies aber in einer Zeit geschehen sein, als die Beste Belzig sich im Besitze der Brandenburgischen Markgrafen befand und noch zum Schutze der Zauche diente, weil sonst die Vesten Golzow und Briezen gänzlich umgangen werden konnten und somit gar keinen Zweck gehabt hätten. Was die Anlage der von Brück nach Saarmund führenden Heerstraße betrifft, so mochte diese damals entstanden sein, als Albrecht der Bär mit dem Plane umging, die wendischen Pro­ vinzen im Osten der Zauche zu erobern und, um den nöthigen Zuzug zu erhalten, die südlichen Burgfesten mit denen an der Nute (Trebin und Saarmünd) in Verbindung zu bringen. Die Mög­ lichkeit war dadurch geboten, daß das südliche Havelbruch, welches die alte Zauche von dem Lande Beltzig früher trennte, schon fast ausgetrocknet und die Verbindung durch Dämme leicht herzustellen war. Für das 14. Jahrhundert ist in Betreff der Begrenzung der Zauche noch hervorzuheben, daß das Landbuch die Insel Töpelitz mit dem Orte Leest bald zum Havellande, bald zur Zauche rechnet. Geographisch gehört sie dem Havellande an und wurde ohne Zweifel früher auch dahin gerechnet; sie war aber int Anfange des 14. Jahrhunderts in den Besitz des Klosters Lchnin ge­ kommen, welches nicht nur seinen Sitz, sondern auch den überwiegend größten Theil seiner Be­ sitzungen in der Zauche hatte. Diesem Umstande allein ist es zuzuschreih.cn, daß die Insel Tö­ pelitz zur Zauche gerechnet wurde und noch heut dazu gehört. Im 15. Jahrhundert traten der Zauche hinzu: 1) das Dorf Klein-Briese (lutge Brezen) mit dem dabei belegenen wüsten Dorfe Geylt, womit Henning v. Ziesar i. I. 1412 vom Markgrafen belehnt wurde.*) Es ging im 16. Jahrhundert auf die Familie v. Thümen über und wurde i. I. 1816 dem Bcltzigcr Kreise beigelegt. 2) Das Ländchen Bärwalde, mit welchem der Kurfürst den Ritter Georg v. Waldenfels i. I. 1451 belehnte.*) Es bildete dieses, 3 Meilen südöstlich von Treuenbrietzen belegen, eine von Sachsen und dem Magdeburger Stiftsamte begrenzte Enclave, welche ebenfalls bis zum Jahre 1816 der Zauche verblieb, sodann aber dem Jüterboger Kreise beigelegt wurde. Im 16. Jahrhundert trat dem Zauchischen Kreise das 2V» Meilen südwestlich von Treuenbriezen belegene Dorf Bosdorf mit den wüsten Dörfem Schrapsdorf und Assau hinzu. Es b»dete dieses Territorium eine Brandenburgische Enclave im Lande Sachsen. Im Jahre 1525 erhielt Friedrich Brandt v. Lindow zu Wiesenburg vom Kurfürsten die LehnSBestätigung. In der äußern Begrenzung der Zauche traten während dieses Jahrhunderts keine weitern Veränderungen ein; jedoch führte die Kirchenreformation zur Bildung von Aemtern zur Ver­ waltung der nun zu kurfürstlichen Domänen gewordenen geistlichen Güter. 1) Riedel a. a. O. 8. S. 163. — 2) Das. 10. S. 373. — 3) Copiar. Nr. 14. — 4) Vergl. Abth. III. S, 67.

VIII

Für die gesammten Besitzungen des eingegangenen Klosters Lehnin wurde 1540 das Kloster zum Amtssitze eingerichtet, und nachdem der letzte Bischof von Brandenburg i. I. 1565 dem Kur­ fürsten seine Stiftsgüter resignirt hatte, wurden auch diese von dem, in dem bischöflichen Schlosse eingerichteten Amte Ziesar als landesherrliche Domänen verwaltet. Bei den dargestellten Territorialverhältnissen verblieb es nun bis zum Jahre 1772, als der König Friedrich II. verordnete, daß die westlich von der alten Zauche belegenen Ortschaften des Zauchischen Kreises, wegen ihrer großen Entfernung von den Landes- Kollegien in Berlin, unter wel­ chen sie standen, denen des Herzogthums Magdeburg beigelegt werden sollten. Diese Anordnung kam im Jahre hierauf auch zur Ausführung, indem die Stadt Ziesar, sämmtliche Ziesarschen Amtsdörfcr und die zwischeninne belegenen Rittergüter, unter der Benennung des Kreises Ziesar, von dem Zauchischen Kreise abgezweigt wurden. Sie gehören jetzt zum I. Jerichowschen Kreise. Wir haben nun noch einen Blick auf die Bildung des StädtewesenS in der Zauche zu richten. 1. Von Brandenburg der Neustadt, welche, auf dem linken Havclufer belegen, zum Lande Zauche gehörte, wissen wir bereits/) daß es schon zur Zeit Albrechts des Bären aus einem deutschen Dorfe zur Stadt erhoben, mit dem Magdeburger Rechte begabt, und daß von ihm das Stadtrecht auf die Altstadt Brandenburg und von dieser weiter auf fast sämmtliche Städte der Mark Brandenburg übertragen wurde. Später war Neustadt Brandenburg das Haupt der Städte in der Zauche. Zu diesen so­ genannten Sprachstädten Brandenburgs gehörte im 14. Jahrhundert auch Görtzke, das seine Selbst­ ständigkeit und die daraus abgeleitete Fähigkeit, dem Städtcbunde anzugehören, jedoch nicht lange behauptete. Bis zum Jahre 1715 blieb Neustadt Brandenburg eine abgesonderte Stadt mit eigener Verfassung und Verwaltung, wurde damals aber mit der Altstadt vereinigt und in neuerer Zeit zum Havellande »gerechnet. 2. Delitz entstand auf einer Insel des Bruches, der, von der Nieplitz durchflossen, die Grenzscheide verschiedener Gaue war. Ueber sie lief die alte Heerstraße vom Süden nach dem Havellande, weshalb, wahrscheinlich schon in wendischer Zeit, zur Sicherung des Passes, daselbst eine Burg errichtet wurde. Wo dieselbe ihren Standort hatte, läßt sich nicht nachweisen, da jede Spur von ihr längst verwischt ist, obwohl noch im 15. Jahrhundert nach ihr ein Thor zu Belitz den Namen „Burgthor" führte. ?) Sie war der Sitz eines Vogtes/) verlor aber ihre Bedeu­ tung, als die Grenze der alten Zauche erweitert und die Burg Briezen (Treuenbriezen) zu derselben gezogen und zur Grenzfeste geworden, dem Vogte daselbst aber die Verwaltung der Vogtei Be­ litz mit übertragen war. Die Letztere umfaßte fast alle Ortschaften der alten östlichen Zauche und wurde hierauf bis zum 17. Jahrhundert bald als „das Land Belitz" bald als Dogtei genannt, obgleich man darunter nichts weiter als einen gewissen Umkreis von Belitz verstand, innerhalb dessen die Ortschaften an die Vogteien Briezen und Saarmund vertheilt oder an Vasallen und Lehnsmänner veräußert waren.') 1) Vcrgl. Einleitung zur I. Abtheilung S. XII ff. — 2) Im Jahre 1472 wurden die Familien Losau und Heinrichsdorf mit Arckern „vor dem Burgkthore" zu Belitz belehnt. (Riedel n. a. 0.9. S. 494. — 3) Nach­ kommen desselben, die sich nach der Vogtci v. Belitz nannten, kommen in Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts noch häufig vor. Sie waren vielfach in der Zauche begütert. — 4) In einer Urkunde v. I. 1287 wird Langer­ wische r>in advocatia Belitz“ belegen bezeichnet. (Riedel a. a. O. 8. S. 176.) Das Landbuch v. I. 1375 spricht noch von einem „Lande (territorium) Belitz (Landbuch S. 123.) und das Schoßregister v. I. 1481 führt die sämmt­ lichen Vogteigüter, auch diejenigen, welche außerhalb der Grenzen der alten Zauche lagen und offenbar zur Vogtei Briezen gehörten, unter der Rubrik „Bogtei Belitz und Saarmund auf." (Landbuch, Schoßreg. Kr. Zauche.)

IX —

Auf jener Insel und in der Nähe der Burg Belitz bestanden zwei Dörfer, Belitz und Morkewitz/) oder wie man dies später verdeutschte „Morkendorf." AIS Belitz um die Mitte des 13. Jahrhunderts Stadtrecht erhielt, wurde Morkewitz demselben wahrscheinlich als Dotation überwiesen und mit der Stadt verschmolzen. Im 14. Jahrhundert erhielt dieselbe auch noch die Dörfer Neuendorf und Grenze!, welche zwar etwas entferntet von der Stadt belegen waren mit derselben aber, nachdem das Grenzbruch mehr ausgetrocknet war, in unmittelbare Ver­ bindung gesetzt wurden. Alle diese verschiedenen Dorfmarken bildeten nunmehr die städtische Feld­ mark, welche nach einer vom Magistrate zu Belitz an den Kurfürsten i. I. 1657 gerichteten Vor­ stellung in 28 alten Besitzer Bürgerhufen, 18 Markwitzer oder Markendorfer Hufen, 20 Grenzelhufen und 15 Neuendorfer Hufen bestand.12)* Die Geschichte dieses OrtS hat Riedel bereits vollständig bearbeitet.2) 3. Treuenbriezen, in einer Urkunde v. 1.1217 zuerst Bricene genannt, scheint ursprüng­ lich eine vom Lande Ploni gegen die alte Zauche vorgeschobene Befestigung gewesen zu sein, welche zu deutscher Zeit Sitz eines Vogtes wurde,4) dessen Verwaltungskreis unzweifelhaft die­ jenigen Ortschaften umfaßte, welche außerhalb der Grenzen der alten Zauche, in der Umgebung der Burg belegen waren. Die Letztere soll unweit der jetzigen Stadt Treuenbriezen vor dem Berliner Thore, auf einer Erhöhung gestanden haben, auf welcher alte Umwallungen noch erkennbar sind. Sie wurde im Jahre 1319 den Bürgern der Stadt, von dem damaligen Statthalter der Mark-Herzog Rudolf von Sachsen, überlassen. Sie soll von diesen abgebrochen und das Material zum Bau des Kir­ chenthurms in Treuenbriezen verwendet worden sein. Hiemächst bewohnten die Vögte5) ein Haus in der Stadt, welches die Vogtei genannt wurde und der Bürgerschaft i. I. 1412 ebenfalls überlassen wurde, um es wieder unter Bürgerrecht zu bringen. Die Vogtei bestand aber als solche in der Stadt noch fort. Im Jahre 1414 hatte der Vogt Tschaßlow v. Conradsdorf seinen Sitz daselbst/) und noch i. I. 1444 bestand die „Vogtei Britzen," zu welcher daS Dorf Brachwitz gehörte, welches damals der Markgraf Friedrich den Gebrüdem Kracht zu Lehne gab.") Sie scheint damals aber schon in der Auf­ lösung begriffen gewesen zu sein, obgleich sie in einer spätern Urkunde v. I. 1472 nochmals als „die Vogt ei Britzen" erwähnt wird.2) Gleichzeitig standen aber Güter, wie Brachwitz und andere Dörfer in der Nähe von Treuenbriezen, die jedenfalls früher zur Vogtei Brietzen gehör­ ten, unter der vereinigten Vogtei Saarmund und Belitz, so daß man wohl mit Bestimmtheit 1) Morkewitz heißt es noch in einer Urkunde t>. I. 1337, in welcher den Kalandsbrüdern zu Belitz die Ab­ gaben „von den Markewitzer Hufen im Belitzer Felde" bestätigt wurden. Riedel a. a. O.8. 366) — 2) Kgl. Geh. Staats-Arch. Paq. Belitz. — 3) Riedel a. a. O. 8. S. 485 ff. — 4) In einer Urkunde v. 3- 1214 wird ein Magdeburgischer Ministerial Burchard v. Brezne namhaft gemacht, der wahrscheinlich der Nachkomme eines frü­ hern Vogtes von Briezen war. (Riedel a. a. O. 8. 129.) — 5) Von den Vögten zu Briczen werden folgende genannt: 1339 Coppen, advocatus (Riedel a. a. O. 9, S. 359.), 1349 Tetzel de Bernstein, advocatus in Bricen (Das. 368), 1352—1360 Nicolaus Falko, miles et Capitaneus in Briegen (Das. 375. 379.), 1414 Tschaßlow v. Conradsdorf, Boit zu Briffen (Copiar. Nr. 15. Fol. 75. — 6) Zn einer Urkunde v. Z. 1414, in welcher der­ selbe auf alle Ansprüche an die Mark Brandenburg, gegen Abfindung von 100 Schock böhmische Groschen, verzich­ tete, nannte er sich „Boit zur Brissen" (Copiar. Nr. 15. fol. 75.). — 7) Riedel a. a. O. 10. S. 531. — 8) Copiar. Nr. 25.

III. B

X

annehmen sann, daß jene um die Mitte des 15. Jahrhunderts bereits eingegangen war und, wie bei Belitz, der Vogteikreis als Territorialbezeichnung nur noch dem Namen nach fortbestand. Die Stadt Treuenbriezen scheint aus einer Ansiedelung in der Nähe der Burg, welche zu­ erst den Namen Neuendorf führte, entstanden zu sein. Die Neuendorfer Husen, welche noch heut einen bestimmten Theil der Treuenbriezner Feldmark bilden, sind diejenigen, welche sich der Stadt unmittelbar anschließen und es unzweifelhaft lassen, daß sie die ursprünglichen Stadthufen sind. Gegen das Ende des 13. Jahrhunderts erfolgte die Erhebung dieses Dorfes zur Stadt. Zu ihrer Dotation erhielt sie i. I. 1290 die Heidehufen und das Dorf Budorf, im Jahre 1301 das Dorf Sarnow und i. I. 1311 das Dorf Darbritzen. Alle diese Dörfer waren theils wüst, theils wurden sie abgebaut und mit der Stadt vereinigt. Noch jetzt werden die einzelnen Theile der städtischen Feldmark nach den Namen dieser einstigen Dörfer bezeichnet. Zur Befestigung der neuen Stadt mit Gräben und Mauern erhielt sie eine 10jährige Ab­ gabenfreiheit und vertrat nunmehr als Veste die alte, wahrscheinlich schon im Verfall gewesene und, wie schon bemerkt, i. I. 1319 abgebrochene Burg. Diese Bestimmung, welche sich nun als südliche Grenzveste der Mark Brandenburg, gegen Sachsen hin, zu erfüllen hatte, gaben ihr eine Bedeutung und Wichtigkeit und bestimmten die Markgrafen, die Bürger durch vielfache Begnadigungen in ihrem Berufe als Vertheidiger der Veste zu stärken. Es wurden ihnen bedeutende Ländereien und Waldungen, die ihre Wohlhaben­ heit begründeten, nach und nach »ereignet, und im 15. Jahrhundert der Stadt der ehrende Bei­ name der „Treuen" beigelegt, in Erinnerung an die Treue, welche die Bürger der LandeSherrschaft, insbesondere während des Auftretens des falschen Waldemars bewiesen hatten.') 4. Saarmund. Auf einer Insel am Zusammenflüsse der Nute und Same entstand, wahr­ scheinlich schon in wendischer Zeit, eine Burg, welche später zu derjenigen Kette von Festungen gehörte, deren sich Albrecht der Bär zur Eroberung des Teltow bediente. ^) In der Folge führte der Weg aus Sachsen über Berlin zur Oder u. s. w. an ihr vorüber, sie wurde eine bedeutende Zollstätte, der Sitz eines Hauptmanns, welcher mit einer Anzahl Gewaffneter die Besatzung bil­ dete, zu deren Unterhalt ihre Güter im Zauchischen Kreise und, nach der Erwerbung des Teltow, auch in diesem beigelegt wurden. *) Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts war diese Veste mit ihren Einkünften von den Markgrafen veräußert worden. Die ersten bekannten Pfand- oder Lehnsbesitzer waren die Ritter Hennig und Franke Ruthenig?) Sie hingen dem, falschen Waldemar an, welches zur Folge hatte, daß der Markgraf Ludwig im Jahre 1350 die Burg Saarmund belagerte ^) und wahr­ scheinlich einnahm, denn bald hierauf befand sich der Ritter Nicolaus Falke, der Vogt von Brietzen, ein Anhänger Ludwigs, nicht nur im Besitze dieser, sondem auch der Burgen Thirow und Neu Haus (Mittenwalde). 6) Im Jahre 1375 war Saarmund vom Kaiser Karl IV. wieder eingelöst worden. Nur die Wittwe eines Johann Falke, eines Sohnes des Nicolaus Falke, bezog noch eine jährliche Rente aus dem Zolle daselbst. ?) Doch schon im Jahre 1377 war Saarmund an Otto v. Tyrnenk 1) Bergl. Geschichte der Stadt Treuenbriezen von Riedel a. a. O. 9. S. 333 ff. — 2) Ihrer wird zuerst in einer Urkunde v. I. 1217 gedacht, (Riedel a. a. O. 8. 182.) — 3) Landbuch S. 8. — 4) Sie erklärten in einer Urkunde v. Z. 1349, daß sie, weil sie von Waldemar mit dem Gute zu Klein-Rathenow beliehen worden, sie demselben das „Haus Saarmund" zu allen Kriegen und Geschäften offen halten wollten. (Klöden, Waldemar 3. Urk. Nr. XXXVI. — 5) Das. 4. S. 28. — 6) Falke und dessen Söhne verpflichteten sich i. I. 1359 die von ihnen besessenen, zur Mark Brandenburg gehörigen Schlösser Saarmund rc. nicht in fremde Hände zu geben, son­ dern sie dem Markgrafen Ludwig und Otto stets offen zu halten. Gercken, Cod. IV. 389. — 7) Landbuch S. 18. De Theoioneis, Zaremunt.

XI

wieder verpfändet; der Kaiser hatte demselben alle dazu gehörigen Güter und Rechte überwiesen und sich nur den Zoll vorbehalten.*) Bei dieser Maßregel, den Zoll besonders verwalten zu lassen, von welcher die spätem Landesherren nur einmal abwichen, verblieb es, wogegen das Schloß mit den übrigen Gütem, als Pfandstück aus einer Hand in die andere überging. Den Besitzem wurde dabei stets zur Bedingung gemacht, das Schloß im baulichen Zustande zu erhalten und dem Markgrafen offen zu lassen, den Unterthanen keine neue Abgaben aufzulegen ic. Unter solchen Bedingungen besaß es i. I. 1425 Otto v. Sch lieben zu Baruth,3)4 1440 Henning Cut (ist,3) 1456 Jacob v. Polentz,*) 1463 der Kammermeister Jorg v. Waldenfels. Bis dahin gehörten zum Schlosse: das Städtlein Saarmund und die Dörfer Langerwische, Michendorf, Schiaß, Freesdorf, Tremsdorf, Sticken, sowie Einkünfte aus den im Teltow telegenen Dörfern Nudow, Gütergotz und Zehlendorf. Nun wurde aber die Vogtei Belitz mit der zu Saarmund vereinigt, sodaß noch Besitz, Hebungen und Rechte in den Dörfern Deutsch- und Wendisch - Bork, Schlalach, Neuendorf, Berkholz, Brachwitz, Nichel, Elsholz, Nibel, Buchholz, Seddin, Lüdersdorf, Rieben, Schönefcld, Zauchwitz und Kensdorf hinzutraten.5) Später erkaufte der große Kurfürst noch mehrere Dörfer in der Zauche, wie Wittbriezen, Zauchwitz, Schlalach, Caput u. s. w., und legte sie ebenfalls dem Amte Saarmund bei. Seitdem (um das Jahr 1470) die Saarmundschen Güter dem Kurfürsten wieder heimge­ fallen waren, scheinen dieselben nur von landesherrlichen Beamten verwaltet worden zu sein. Als solche werdm genannt: Wilhelm v. Röder, Hauptmann, 1472. Thomas Quast, Amtmann, 1502. Hans Hacke, desgl., 1514. Hanne Dobritz, desgl., 1523. Jacob Schilling, desgl., 1543. Abraham v. Rochow, Hauptmann, 1557. Hans v. Lindow, Hauptmann, 1568. Jsaac Ludwig v. d. Gröben, Hauptmann, 1651. Johann Georg v. Ribbeck, Ober-Hauptmann zu Spandow und Hauptmann zu Potsdam und Saarmund. t 1666. Hans Friedrich v. Oppen, Ober-Jägermeister, Kammerherr und Hauptmann der Aemter Potsdam und Saarmund. f 1678. Palm, Amtmann, 1682. Diese Verwaltungsart durch kurfürstliche Beamte dauerte bis zum Jahre 1690, von wo ab die zum Amte gehörigen Güter verpachtet und später in Erbpacht gegeben wurden.3) Es han­ delte sich später nur noch um die Gerichts- und Polizeipflege in den Amtsdörfern und die Erhe­ bung der landesherrlichen Gefälle.') Im Anfange des vorigen Jahrhunderts gehörten noch zum Amte: die Amtsgebäude nebst einer Wassermühle, 1) Landbuch S. IO. Tabelle XIV. — 2) Riedel a. a. O. JO. 498. 499. — 3) v. Raumer Cod. I. 129. — 4) Riedel a. a. O. 11. 387. — 5) Landbuch S. 312. — 6) Saarmundsches Erbregister v. I 1701. — 7) Dem Amtmann Friedrich Thiele, welcher i. I. 1708 zu Saarmund eingesetzt ward, wurde die Justizverwaltung über­ tragen und die Instandhaltung der Amtsgebäude und Einziehung und Berechnung der Amtßrevenüen zur Pflicht gemacht. Er erhielt freie Wohnung im Amlshause, Deputatgetreide, einen Garten, Fischerei, Holz, Weide und sämmtliche Gerichtssporteln.

B*

XII

3 Weinberge, welche durchschnittlich früher 120 Tonnen Wein jährlich lieferten, 1 Amts- und 3 verpachtete Gärten, Fischerei in der Nute, dem Blankensee, kleinen Crosstn und Seddinschen See, die Zölle, welche mit Ausschluß eines Nebenzolls zu Michendorf jährlich 5—600 Thlr. eintrugen. 4 Wassermühlen und 3 Windmühlen in verschiedenen Dörfern ic., 1 Ziegelscheune bei Seddin, die Abgaben von 7 Braukrügen, der Fleischzehnt in den Dörfem, das Ober- und Niedergericht in den zum Amte gehörigen Ortschaften/) Dienste, Abschoß- und Abzugsgeld. *) Was das Städtchen Saarmund betrifft, das zum erstenmale im Landbuche v. I. 1375 als Städtchen (oppidulum) genannt wird, so scheint dasselbe aus einer Ansiedelung in der Nähe der Burg entstanden zu sein, jedoch eigentliches BrandenbnrgischeS Stadtrecht nicht erhalten zu haben. Zum Orte gehörte eine Feldmark von nur 10 Hufen, welche sich im Besitze von 14 Hüf­ nern befand. Diese und die Einlieger bildeten die Gemeinde, und dieser war der Rath vor­ gesetzt. Noch i. I. 1569 beklagte sich Rath und Gemeinde zu Saarmund beim Kurfürsten über die ihnen vom Amte entzogene HolzungSberechtigung,13) *und i. I. 1708 war die Magistratsver­ waltung in der Hand des Königlichen Amtmanns und des Steuerraths und Amtmanns Friedrich Thiele. Es war kein Bürgermeister mehr vorhanden, und die Gerichtsverwaltung daselbst wurde vom Ziesemeister Rieke ausgeübt, „der auch weiter nichts zu sagen hatte, als was ihm mediale oder immediate von der hohen Obrigkeit den Einwohnern zu hinterbringen anbefohlen wurde?") Auch die Zahl der Hüfner hatte, durch die Einziehung von Ländereien sich vermindert. Es bestanden damals nur noch 4 Hüfner und 6 Halbhüfner, welche sich von Wein- und Ackerbau und der Viehzucht nährten. Die Müller und Garnweber in der Zauche hatten zu Saarmund ihre Gewerkslade und er­ hielten i. I. 1706 ein neues Privilegium. Die Kirche wurde i. I. 1700 von Stein- und Holzwerk neugebaut und 1704 vollendet. Im Jahre 1681 wurde ein Theil der Stadt vom Blitze entzündet und eingeäschert, ein an­ derer Theil brannte am 16. Oktober 1697 durch Fahrlässigkeit eines Böttchers ab. Die Marktgerechtigkeit des OrtS hat sich noch bis heute erhalten. 5. Werder, ein Städtchen auf einer etwa 400 Morgen großen Insel zwischen zwei Armen der Havel, 3A Meilen nordwestlich von Potsdam. Die Insel ist im südlichen Theile hoch und hügelig, gegen Norden hin flach und niedrig. Auf dem höhern Theile befindet sich die Stadt­ kirche, einst dem heiligen Geiste geweiht, und unterhalb breitet sich nach Norden, über den größ­ ten Theil der Insel, die Stadt aus. — Auf der Ostseite hängt die Stadt mit der Zauche durch eine Brücke zusammen. Jenseits dieser Brücke liegt zmrächst die weitläustige Vorstadt, die Feld­ mark und Holzung der Stadt, und auf den sich »ln der Havel bis zum Plessowersee hinziehen­ den Hügeln die Gärten und Weinberge der Bürger. Und zwischen diesen hindurch läuft der Weg von der Stadt zur Kunststtaße, welche von Potsdam nach Brandenburg führt. — Oestlich wird die Verbindung der Insel, über den Gallin und Wildpark mit Potsdam, nur durch Ueber1) Hierbei ist bemerkt: Wenn Verbrechen vorhanden, werden diese, da da« hohe Gericht und Galgen eingefal­ len, im Amte verhört und die Verhandlung zum fernern Verfahren an die Hausvogtei abgeliefert. — 2) Das. — 3) Riedel a. a. O. 11. 496. — 4) Beckmann, Mspt.

XIII

fahrtSkähne für Fußgänger unterhalten, fodaß alles Fuhrwerk von dort die Kunststraße nach Brandenburg über Baumgartenbrück einschlagen muß. Ueber die früheste Geschichte dieses OrtS finden stch nur geringe Nachrichten vor. Aus einer Urkunde v. I. 1317 entnehmen wir zuerst, daß er stch im Befitze eines Ritters und mark­ gräflichen Drosten Sloteke befand, der ihn damals als Flecken mit 46 Lehnhufen, 7 befreiten Stücken Geldes jährlicher Hebung, mit dem Fischzolle, 41/fe Stücken aus dem Worthzinse des Fleckens, dem Zinse von der kleinen Fischerei, der Bede, den Diensten, Gericht, Kirchlehne, Wiesen, Weiden, Gehölz und Mühlen dem Abte und Kloster Lehnin für 244 Mark als Eigen­ thum verkauft hatte, welches der Markgraf bestätigte.*) Alle die vorherbezeichneten Ländereien liegen in der alten Zauche, der Insel gegenüber, von welcher aus schon damals eine Brücke führtet) Auf der entgegengesetzten östlichen Seite der Insel, auf der Insel Potsdam, besaß die Stadt ursprünglich kein Eigenthum. Erst später wurde ihr vom Kloster Lehnin der Golyn, eine Wiese später Gallin genannt, übereignet, wegen welcher der Abt des genannten Klosters in den Jahren 1352 und 1354 mit dem Besitzer des benachbarten Dorfes Gelte über das Eigenthum stritt *) und auf welchem die Stadt diesem Dorfe i. I. 1474 ein gewisses Weiderecht einräumte. *) ES scheint hiernach, daß zu wendischer Zeit auf der nördlichen Seite der Insel, an dem Orte, der die alte Stadt heißt, ursprünglich ein bewohnter Ort bestanden habe, der nur wegen seiner gesicherten und als Zufluchtsstätte sehr geeigneten Lage, zu einer nicht mehr erkennbaren Bedeutung gelangt sein mußte; denn zu einem unbedeutenden Orte würde man in einer so frü­ hen Zeit einen großartigen Brückenbau über den breiten Havelstrom nicht vorgenommen haben. Und daß eine Brücke zur Zeit der Dotation des Orts mit Ländereien jenseits des Flusses schon bestanden haben muß, ist dämm wohl mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen, weil die Einwohner dieselben ohne diese Verbindung nicht zu benutzen vermochtm. Wer dem Orte einst Stadtrecht verlieh, liegt jedoch, beim Mangel aller Nachricht darüber, im Dunkel. Das Siegel der Stadt führt in einem Schilde den in der Mitte getheilten märkischen Adler, zu dessen linker Seite sich drei übereinander stehende Kleeblätter befinden. Der Ort scheint ursprünglich landesherrlich gewesen zu sein, und ging — wie wir bereits gesehen ■— in den Besitz von Vasallen über, deren einer dem Stadtsiegel sein Wappen beigefügt haben mochte. Er hatte seine frühere Bedeutung aber verloren, war zur Mediatstadt geworden und vermochte, obgleich das Kloster Lehnin, als Dominium, demselbm Rechte und Grundbesitz zuwandte, wegen seiner Entlegenheit und auS Mangel an innerer Erwerbsquelle, nicht emporzukommen, obgleich demselben i. I. 1459 vom Kurfürsten Friedrich das Recht, zwei Jahrmärkte zu halten, verlie­ hen würbe.s) Noch im Jahre 1624 bestanden daselbst nur 18 Hüfner oder Bürger und 28 Kossäthen oder Halbbürger, b) Jedoch schon zur Zeit deS großen Kurfürsten hob sich der Ort wieder empor, sodaß auch bereits im Jahre 1644 eine Schützengilde daselbst bestand, welche damals ein Privi­ legium erhielt. Zu seiner fernem Aufnahme diente auch die Vergrößerung der nahebelegenen Stadt Potsdam im Anfange des vorigen Jahrhunderts, in welcher die Einwohner zu Werder Gelegenheit fanden, ihre Erzeugnisse vortheilhaft zu verwerthen. Selbst die Potsdamer Bauten 1) Riedel a. a. O. 10. S. 233. — 2) Zm Jahre 1317 übergeignete der Markgraf Waldemar dem Kloster Leh­ nin die Fischerei in der Havel, von Potsdam bis Phöben. Bei dcr Grenzbezeichnung wird die Brücke des Flecken Werder (a ponte oppidi Werder usqtic ad villam Parete) erwähnt. (Das. S. 231.) — 3) Fidicin, Hist.-diplom. Beitr. zur Gesch. der Stadt Berlin III. S. 230 - 4) Riedel a. a. O. 6. 334. — 5) Das. 303, — 6) Schoß­ kataster v. I. 1624.

XIV führten zur Anlage von mehreren Ziegeleien auf der Werderschen Feldmark; es wurde i. 1.1729 die erste Apotheke angelegt; die Ueberfahrt von Potsdam nach Werder hatte sich vermehrt, so daß der Magistrat solche für mehrere 100 Thlr. verpachtete; es et «Mitten sich mehrere Kaufleute und Handwerker, welchen in dm Jahren 1734 und 1735 Gildeprivilegien ertheilt wurden, und seit dem Jahre 1722 war die Zahl der Jahrmärkte noch um 3 vermehrt worden, indem damals das Marktrecht der Flecken Ketzin und Lehnin dem Städtchen Werder beigelegt wurde. Der Haupterwerbszweig bildete jedoch in stets vergrößertem Maaße der Obstbau und die Fischerei. Der erstere wird jetzt in hunderten von Weinbergen und Gärten betrieben und der Gewinn in Käh­ nen nach Berlin geführt. Eben dasselbe geschieht mit den Fischen, welche von 36 Fischern in den Gewässem der Havel von Caput bis Fehben und in einigen Seen gefangen werden. Die Ortsverwaltung lag zuerst in der Hand des Schulzen, welcher die Polizei und, wie in dm Dorfgemeinden, die niederen Verwaltungssachm zu besorgen hatte. Mit der Erhebung des OrtS zur Stadt ging die Polizeigerichtsbarkeit auf dm Magistrat über, welcher von den Bürgern aus ihrer Mitte gewählt wurde.') Außer dem Bürgermeister warm noch 2 Rathmänner vor­ handen. Der Erstere verwaltete zugleich das Amt des Kämmerers, und der Küster und Schul­ halter besorgte die Schreibereien. Nach der Kirchenreformation wurde Werder, wie alle Besitzungen des Klosters Lehnin, dem landesherrlichen Domainmamte unterworfen, welches sich häufige Eingriffe in die bisherigen Rechte des Magistrats erlaubte, wie dies früher in den Amtsstädten stets zu geschehen pflegte. Diesem wurde endlich, von oben her, entgegengetreten. Der Magistrat erhielt nämlich i. I. 1782 ein rathhäusliches Reglement, nach welchem demselben die ganze Polizei und was zum FinanzRessort der Stadt gehörte, zugesichert wurde, sodaß er dem Domainen-Amte nicht mehr subordinirt war. Ein Rathmann wurde Heideherr und ein anderer besorgte die Oeconomiesachen. Wöchentlich mußte regelmäßig eine Sitzung abgehalten werben.12) Die Stadt hatte schon früh ein Rathhaus tpit einem Thurme und in demselben eine Schlaguhr. ES wurde, wegen seiner Baufälligkeit i. I. 1742 abgebrochen und das noch bestehende dafür erbaut. Spuren davon, daß der Bürgergemeinde eine besondere Theilnahme bei der Stadtverwal­ tung eingeräumt war, findm sich nicht vor, noch weniger solche, welche darauf hindeuten, daß, wie in andern Städtm ein Ausschuß von Gewerkm bestanden hätte. Das Stadtgericht theilte sich in das obere und niedere. Ersteres, welches daS Kloster Lehnin durch seine Ofsicialm verwaltete, ging bei $>et Kirchenreformation auf das DomainenAmt Lehnin über, wo der Amtsrichter seinen Sitz hatte, der jedoch im Jahre 1742 nach Werder verlegt wurde. Später wurde das Stadtgericht dem Justizamte in Potsdam beigelegt und in neuester Zeit wurde auch dieses mit dem Kreisgericht daselbst vereinigt. Das Untergericht befand sich im 16. Jahrhundert im Besitze der Familie Kulemeier. Ein Lehnbrief für die Gebrüder Kulemeier vom Jahre 1551 ergiebt, daß sie solches von ihrem Va­ ter ererbt hatten. Ihnen wurde der Besitz des Lehnschulzengerichts „mit allen Gnaden" bestätigt. Es gehörte dazu: eine Wiese bei „der alten Fahrt" nebst Fischerei und ein „Wisch-Horn," 2 Wischen auf dem Gallin, eine Wische beim Baumgarten und Zins von 4 Hufen.3) Ein Haus nebst Weinberg, Wiesen, Ackem und Garten, welches Christoph Friedrich v. Rochow erkauft und welchem der Kurfürst Johann im Jahre 1573 Freihausrechte beilegte,4) scheint früher

1) Die älreste Urkunde, welche der Bürgermeister und Rathmannen zu Werder erwähnen, ist die #. I. 1459, durch welche der Stadt das Recht der Jahrmärkte verliehen ward. (Riedel 10. S. 303) — 2) Beiträge S. 124. — 3) Copiar. Nr- 42. — 4) Riedel a. a. O. 10. 181.

XV



mit dem Lehnschulzengute verbunden gewesen zu sein, da demselben nach andern Lehnsconfirmationen, das sonst nur den Schulzen zustehende Recht, den Dünger aus dem Hirtenhause auf ihren Acker zu fahren, zustand. Das Patronatsrecht über die Kirche, das früher dem Kloster Lehnin zustand, war bei der Kirchenreformation ebenfalls auf den Kurfürsten übergegangen und wurde vom Domainenamte ausgeübt; jedoch war dem Magistrate die Mitbeaufstchtigung über die Kirche und Schule einge­ räumt worden. Wie das Städtchen Werder sich mit der Zeit stets mehr und mehr hob, ergiebt auch die folgende Nachweisung der dort vorhanden gewesenen Häuser- und Einwohnerzahl. Es bestanden daselbst: im Jahre 1722 — 169 Wohnhäuser 900 Einwohner - 1740 — 176 1009 - 1780 — 224 1084 außerdem 213 Militairs. - 1801 — 252 249 1259 1894 - 1840 — — 2818 - 1858 — 345 Endlich haben wir noch der Wüstungen zu gedenken, welche sich innerhalb der Grenzen der alten Zauche vorfinden. Es find dies: 1. Buzow auch Buskow, in der Nähe des Dorfes Deetz und zu dessen Feldmark gehörig. Es wird in einer Urkunde v. I. 1219 als Dorf erwähnt, fehlt im Landbuche, und im Schoßregister v. I. 1450 wird von demselben nur noch erwähnt, daß der Acker dieses wüsten Dorfes von den Sauern zu Deetz benutzt werde. 2. Colpin, ein Dorf am See gleiches Namens, westlich von Namitz, kommt als solches in einer Urkunde v. I. 1190 noch vor und wird später nicht mehr genannt. Der Acker die­ ses Dorfes wurde mit dem des Dorfes Bliesendorf vereinigt. 3. CunerSdorf bei Belitz, fehlt schon im Landbuche, ist wahrscheinlich schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts wüst geworden, und erscheint nach dem Jahre 1400 wieder als Vorwerk. Jetzt ist daselbst eine Obersörsterei. Der Acker dieses alten Dorfes ist mit Wald bedeckt. 4. Klein-Damelang bei Brück wurde um das Jahr 1400 wüst und i. I. 1756 als Kolonie Freienthal wieder aufgebaut. Der Acker ist größtentheils zur Forst gezogen. 5. Freytzow auch Wretz war ein Dorf in der Nähe von Seddin an einem kleinen früher eben­ falls Wretz genannten See. ES wurde um 1350 wüst. Der Acker wurde an die umliegenden Dörfer vertheilt. 6. Frohnsdorf wurde 1428 von der Stadt Treuenbriezen erworben, abgebaut und zu einem Vorwerke umgestaltet. 7. Göritz, ein Dorf am See gleiches Ramens, in der Nähe von Lehnin, wurde um die Mitte des 14. Jahrhunderts wüst. Der Acker ist größtentheils zur Forst gezogen. 8. Grenze! bei Belitz wird i. I. 1412 noch als Dorf aufgeführt, muß bald hierauf aber wüst geworden sein. Die Feldmark kam hierauf an die Stadt Belitz. 9. Hatenow bei Groß-Kreuz, findet fich im alten Register des Landbuches als Ort noch vor, wird aber im Dorfbuche nicht mehr genannt und muß schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts wüst geworden sein. Die Hatenowschen Hufen bilden einen Theil der Feldmark von Groß-Kreutz.

XVI

10. JureSgraben, Gorisgreben, (Groben) muß ebenfalls um die Mitte des 14. Jahr­ hunderts wüst geworden fein. Auf dem Acker, welcher der Stadt Brandenburg ge­ hört, wurde von dieser ein Vorwerk, „Hinterstes Vorwerk" V* Meile südöstlich von Brandenburg aufgebaut. 11. Litzkendorf, südlich von Bliesendorf, wurde um 1450 wüst. Der Acker dieses Dorfes wurde zur Bliesendorfer Heide gezogen. 12. Lüsdorf bei Bergholz, südöstlich von Potsdam, an der Nute, wurde um 1350 wüst bildet jetzt einen Theil der König!. Potsdamer Heide. 13. Lynewitz, zwei Dörfer am Schwilowsee, waren schon vor dem Jahre 1435 wüst. Die Feld­ marken derselben sind zur Cunersdorfer Forst gelegt worden. 14. Mertensdorf, '/» Stunde südwestlich von Belitz, wurde um 1350 wüst, und der Acker später den Bauern in Erbpacht gegeben. 15. Michendorf, Ihr Meile südwestlich von Potsdam, wurde während des 30jährigen Krie­ ges verwüstet, i. I. 1697 aber wieder besetzt und ausgebaut. 16. Neuendorf bei Golzow wurde um 1450 wüst. Im 17. Jahrhunderts wurde auf der Feld­ mark des Dorfes das Vorwerk Oberjünne angelegt. 17. Neuendorf bei Belitz bestand nach dem Landbuche v. I. 1375 noch als Dorf, wurde bald hierauf aber wüst und bildet jetzt einen Theil der Belitzer Feldmark. 18. Ober-Nichel bestand ebenfalls noch i. I. 1375 als Dorf, wurde hieraus wüst und den Bauern zu Nieder-Nichel überlassen. 19. Oberzlow war nach einer Urkunde v. I. 1275 längst wüst. Es lag in der Nähe von Groß-Kreutz. 20. Plano w war ein Dorf südöstlich von Brandenburg, an der Plane. Es muß schon im 13. Jahrhundert wüst gewesen sein. Der Acker ist jetzt Brandenburger Stadtheide. 21. Rockitz, nördlich von Golzow, wurde schon um die Mitte des 14. Jahrhunderts wüst -und wurde im 17. Jahrhundert unter dem Namen Rot sch er linde, als Vorwerk, wieder­ aufgebaut. 22. Stargeser war ein Dorf nördlich von Plötzin belegen und wurde zwischen 1264—1287, wahrscheinlich durch eine Feuersbrunst verwüstet. Der Acker kam hierauf an das Dorf Plötzin. 23. Tesekendorf lag am westlichen Ufer des Schwilowsees zwischen den Dörfern Ferch und Petzow. Es wird i. I. 1190 genannt und scheint bald hierauf wüst geworden zu sein. Ein Berg auf der Feldmark Petzow, der Tesekendorfer- auch Tesendorfer-Berg läßt erkennen, daß der zu jenem Dorfe gehörig gewesene Acker der Feldmark Petzow zuwuchs. 24. Wendisch-Tornow war i. I. 1274 schon wüst, es grenzte mit 25. Deutsch-Tornow, nördlich von Brück, das nach dem Landbuche v. I. 1375 noch bestand,hier­ nach ebenfalls aber wüst wurde. Pie Siedet beider Dörfer sind jetzt theils Heide, theils gehören sie zu dem im 16. Jahrhundert angelegten Vorwerke Tornow. 26. Wentgroben, südlich von Brandenburg, war nach dem Jahre 1421 wüst geworden. Auf dem Acker dieses Dorfes wurde von der Stadt Brandenburg ein Vorwerk angelegt, welches jetzt „Hinterstes Vorwerk" heißt. 27. Wid a war ein Dorf, welches östlich von Jeserig lag und im Jahre 1208 zuletzt genannt wird. Es wurde später wüst und sein Acker dem Rittergute Jeserig einverleibt. 28. Zernow, zwischen Werder und Kemnitz, am Zemow- oder Zemitzsee belegen, wird im Land-

XVII

buche nicht mehr aufgeführt und scheint um 1350 wüst geworden zu sein. Der Acker wurde den Sautm zu Kemnitz in Erbpacht gegeben. Don diesen 28 Dörfern wurden 2 im 11. Jahrhundert 6 - 13. S - 14. - und davon 8 wahrscheinlich während des großen Sterbens i. 1.1350, 10 in der ersten Hälfte deS 15. Jahrhunderts und 1 während des 30 jährigen Krieges wüst. Von ihnen wurden nur 7 als Vorwerke und eins als Kolonistmdorf wieder aufgebaut, und 1, welches im 30 jährigen Kriege wüst geworden, wieder mit'Sauern besetzt. Neunzehn wüst ge­ wordene Dörfer blieben aber verödet. Die Zahl der Dörfer und ländlichen Etablissements im alten Zauchischen Kreise hat sich da­ gegen in folgender Art vermehrt. ES bestanden: im Jahre 1624 78 mit c. 8,000 Einwohnern*) - 1780 118 16,450 -) - 1816 125 17,588 --) - 1840 130 24,363 14)5* * - 1859 136 28,924 ä)

Die folgenden Nachweisungen dienen zur Uebersicht des Sesitzstandes der alten Zauche in dm verschiedenen Jahrhundertm, soweit sich derselbe aus den vorhandenen Urkunden darstellen läßt. Die Nachweisung Nr. VI. enthält zugleich sämmtliche Ortschaften des i. 1.1816 mit dem Zauchischenverbundenen Selziger-Kreises. Die Ortschaften des Letztem sind jedoch mit einem *) bezeichnet. 1) Die Zahl der Einwohner ist, wie schon früher, annähernd nach dem Schoßkataster v. 1624 be­ rechnet. Es muß hierbei aber bemerkt werden, daß diejenigen Ortschaften, welche damals zum alten Zauchischen Kreise gerechnet, spater von demselben aber wieder getrennt wurden (der Ziesarsche Kreis) nicht mit in Betracht gekommen sind. — 2) Die Zahlen sind aus landräthlichen Tabellen entnommen. — 3) Desgl. — 4) Desgl. — 5) Desgl.

III. C

XVIII

I. Aesitzstan-s - Tabelle der Jauche vom Jahre 1375. von ^Rittergütern.

Ramen der Besitzer Bernend zu Treuenbriezen v. Belitz, Otto. . . . Brantwich, Gebrüder Capput, Otto . . .

Derchow, Vasall........................................................ Dudendorf zu Treuenbriezen....................................... Enderlin von Kager. . . ein Hof mit 4 freien Hufen zu Zauchwitz. Falke, Gerhard............................................................. Gerchow (Jerchow?), Vasall...................................... Grabow iu Treuenbriezen............................................ Grunow in Jüterbog. . . ....................................... v. Heinrichsdorf, Otto u. ein Hof mit 2 freien Hufen Hans in Sticken................. Hogenest..................... ........................................... Holst in Spandow.................................................... Jerchow zu Rimeck Klot in Brandenburg ein Hof mit 2 freien Hufen zu Zauchwitz. Krappe in Treuenbriezen v. Lindow, Hans. . .



Heinrich . . .

— Hans u. Heinrich Luder in Belitz................. MeynS (Meyn), Tyle

. .

von Landgütem, gutsherrlichen Rechten, Hebungen ic. Hebungen zu Clausdorf. Hebungen zu Elsholz, Fresdorf, Alt - Langerwische, Schlunkendorf, Sticken u. Zauchwitz. ein Hos mit 8 verpachteten Hufen, zu Zauchwitz. Antheil von Alt-Langerwische u. Hebungen zu Wildenbruch. Antheil von Buchholz. Hebungen zu Frohnsdorf. Hebungen zu Wildenbruch und Cunersdorf. Hebungen zu CunerSdorf. Hebungen in Clausdorf. Hebungen in FrohnSvorf. Hebungen in FreeSdorf. Hebungen zu Seddin. Antheil von Reu-Langerwische. Hebungen zu Schönefeld v- Zauch­ witz. Antheil von Frohnsdorf. Hebungen zu Göttin bei Bran­ denburg. Obergericht u. Wagendienste zu Buchholz. Hebungen zu Zauchwitz. Antheil von Buchholz, Hebungen zu Fixdorf, Obergericht u. Wagendienste zu Frohnsdorf, Antheil vom Dorfe Riebel. Bede, Obergerichte u. Wagen­ dienste zu Brachwitz. Ober- u. Niedergericht zu Nichel. Hebungen zu Fresdorf, Wildenbruch u. Zauchwitz. Hebungen z. Fresdorf u. Zauchwitz.

XIX

Namen der Besitzer Mukum, Vasall

von Rittergütem.

Hebungen zu Neuendorf u. Schö­

.

nefeld. Hebungen zu Fresdorf u. Schape. Antheil von Deutsch- u. Wendisch-Bork, Hebungen zu Elsholz, Fresdorf, Gericht u. Wa­ gendienste zu R. Nichel, He­ bungen zu Rähsdorf, Schäpe, Schiaß, Seddin u. Schlunkendorf u. das Dorf Schlalach. Gericht u. Wagendienste zu Kemnitz

Nom in Belitz . . v. Oppen, Rudolph

Postamp, MeweS. . . . v. Pritzke............................. Pugil, Heinrich, ein Geistlicher Reinicke in Brandenburg . v. Retzow, MathiS u. Nikol., (als Lehnsmänner der v. Rochow.) Rietz (auch Nutz) zuBrandenb. —

von Landgütcm, gutsherrlichen Rechten, Hebungen re.

Ritterfitz u. Dorf Prützke. Hebungen in Clausdorf. Hebungen in Michendorf. ein Hof mit 20 ZinShufen zu Gollwitz, Dorf Jeserig. Hebungen zu Derwitz u. zu Göt­ tin bei Brandenburg. Hebungen zu Clausdorf u. An­ theil von Frohnsdorf.

ElauS zuTreuenbriezen

Rieke, Bemd, zu Berlin . Rikezin, Claus . . . . v. Rochow, Wichard u. Wichard...................................

Hebungen zu Derwitz. Hebungen zu Cammerode. Schloß u. Städtchen Golzow, Rittergut u. Dorf Gr.-Kreutz nebst der Feldmark Hatenow

Bliesendorf, Hebungen zu Cam­ merode, das Dorf Ferch, guts­ herrliche Rechte u. Hufen zu Gollwitz, Göhlsdorf, Göttin bei Brandenburg, Grebs, Grün­ eiche (Eken?), Jeserig, Kammer, Kemnitz, Litzkendorf (wüst bei Bliesendorf), Krahne, Mesdunk, Plessow, Reuendorf bei Golzow (wüst jetzt Oberjünne), Pemitz, Rekahn, Rokiz (jetzt Rotscherlinde), Rosdunk und

v. Schönow, Buffe .

.

.

Rittersitz mit 6 Hufen zu Sticken.

Wildenbruch. Antheil von Alt- u. Neu-Langerwische nebst den Aeckem Schöne­ berg u. Wendemark, Hebungen in Derwitz, Michendorf, Seddin, Wildenbmch u. Zauchwitz. C*

von Rittergütern.

Namen der Besitzer Schulze, Peter (Lehnsmann der v. Rochow) . . . Sliven in Belitz . Stenow in Belitz.

. .

. .

. .

v. Sticken, Arndt.

.

.

.

To ln er in Treuenbriezen. Trache ........................... Wedringen, Helmir. .

Wernitz, Nikolaus. Wiltwitz. . . . Witbrizen in Belitz



in Treuenbriezen.

Wulff (Wulffen) .

.

.

.

v. Ziesar, Henning, Ritter. Zuchwitz, Nickel, (Schulze in Zauchwitz?)......................

von Landgütem, gutsherrlichen Rechten, Hebungen ic.

ein Hof mit 7 Hufen in GroßKreutz. die gutsherrlichen Rechte zuSeddin. Hebungen in Fresdorf, Michen­ dorf, Schönefeld u. Zauchwitz. Hebungen in Fresdorf, Neuendorf bei Belitz (jetzt Belitzer Feld­ mark) u. Zauchwitz. Hebungen zu Kähnsdorf u. Zauch­ witz. Hebungen zu Ribel. Antheil von Alt-Langerwische u. Hebungen zu Elsholz, Fixdorf, Fresdorf, Michendorf, Schäpe u. Schlunkendorf. die Hälfte des Dorfes Bcrgholz. die gutsherrlichen Rechte zu Fix­ dorf u. Witbriezen. Gericht u. Wagendienste zu Schö­ nefeld u. Hebungen zu Fres­ dorf, Wildenbruch u. Zauchwitz. Hebungen zu Michendorf und Schlunkendorf. Hebungen zu Neuendorf, Schlun­ kendorf u. Wildenbmch. Dorf Neuendorf bei Brück. ein Hof mit 2 freien u. 2 ZinShufen in Zauchwitz.

Der Markgraf (Vogtei Treuenbriezen): die gutSherrlichcn Rechte, Hebungen und Dienste zu Wendifch-Bork, Clausdorf, Elsholz, Fresdorf, Kähnsdorf, Rähsdorf, Rieben, Schäpe, Schiaß, Schlunkendorf und TremSdorf. Die Vogtei Potsdam: das Dorf Cammerode. Die Bogtei Saarmund: Langerwische, Michendorf, Schiaß, Frähsdorf und Tremsdorf. DaS Domkapitel zu Brandenburg: die Dörfer Plötzin, Schmertzke und den Hof Zelchow. Das Kloster zu Lehnin: Lehnin mit den Dörfem Bochow, Damelang, Damsdorf, Deetz, Derwitz, Fehden, Göttin bei Potsdam, Götz, Krielow, Leest, Michelsdorf, Ramitz, Retzem, Raedel, Rietz, Schmergow mit dem Hofe Trebow auch Trebegotz, Schwiena,

XXI

Töpelitz, Wend- und Deutsch -Tomow und Trechwitz und Hebungen zu Pernitz und das Städtchen Werder. Die Stadt Brandenburg: wüst Planow (jetzt Stadtheide), Schwöllen und Wuhst.

II. Desitzstands - Tabelle vom Jahre 1450. Namen der Besitzer

von Rittergütem.

B e n S d o r f, Johann u. Andreas v. d. Groben, Baltzer, (Lehns­ mann der v. Rochow) .

ein Gut zu Jeserig.

v. Hacke, Hans .... Kracht, Heinzeu. dessen Bru­ der, der Vogt Albrecht zu Trebin..................... v. Lindow, Brandt . . . Rittergut zu Wendisch-Bork. Loser, Tremmen, Herzoglicher Sächsischer Erbmarschall Monk, (Lehnsmann der v. Rochow)................. v. Oppen..................... v. Rochow, Dietrich . . .

v. Schlabrend orf, Heinrich auf Schloß Beuten . . v. Schlicken, Otto . . . — Friedrich u. Otto

Schloß u. Städtchen Golzow. Rittergut mit 5 freien Hufen zu Gr.-Kreutz, Rittersitz mit 4 freien Hufen zu Göttin bei Brandenburg, Rittcrsitz Krahne, Rittersitz Plessow.

ein Hof mit 5 Hufen zu GroßKreutz. Antheil von Zauchwitz. Dorf Brachwitz. Hebungen zu TremSdorf. ein Hof mit 4 freien Hufen zu Göttin bei Brandenburg, das Dorf Nichel u. Antheil von Schlalach u. Deutsch-Bork. die Dörfer: Bliesendorf, Brücker­ mark, Cammerode, Caput,Ferch, Golwitz, Grebs, Grüneiche, An­ theil von Jeserig, Kammer, Dorf Kemnitz, Krahne, wüst Litzkendorf bei Bliesendorf, Mesdunk, Neuendorf bei Golzow, Rekkahn, Rotscherlinde, Wilden­ bruch. Dorf Schönefeld. Antheil von Körzin

Rittergut u. Dorf Witbriezen mit Fixdorf. Alt-Langerwische n. Lüdersdorf bei Belitz.

v. Schönow...................... v. Thümen..................... v. Ziesar, Achim .... v. Zawitz, Lippold . . .

von Landgütern, gutsherrlichen Rechten, Hebungen rc.

ein freier Hof zu Sticken. Dorf Neuendorf bei Brück. Antheil von Körzin.

XXII Der Kurfürst: die Dörfer Stieben, Schäpe und Tremsdorf. Die Bogtei Saarmund und Belitz: Deutsch-Bork, Schlalach, Neuendorf, Bergholz, Brach­ witz, Nichel, Reesdorf, Wend.-Bork, Elsholz, Stiebet, Buchholz, Seddin, Lüdersdorf, Michendorf, Rieben, Neu-Langerwische, Schönefeld, Schiaß, Aauchwitz, Stickm, FrähSdorf, Kensdorf. Die Vogtei Trebin: die Gerichte und Dienste zu Aauchwitz. Das Domkapitel zu Brandenburg: Grähnert (jetzt Vorwerk), Neuendorf bei Golzow, Plötzin, Schmertzke und Hof Zolchow. Kloster aufdem Marienberge bei Brandenburg: die wüsten Dorfstätten Lynewitz mit der Heide. Das Kloster Lehnin: Lehnin mit dm Dörfem Bochow, Damelang, Damsdorf, Deetz, Der­ witz, Fehden, Göhlsdorf, Göttin bei Potsdam, Götz, Krielow, Leest, Michelsdorf, Ra­ mitz, Retzem, Petzow, Raedel, Rietz, Schmergow, Schwiena, Töpelitz, Vorwerk Tor­ now und Städtchm Werder. Die Stadt Brandenburg: wüst Planow, Schmölln, Wuhst, Jurisgreben (Hinterstes Vorwerk) und Prützke. Die Stadt Treuenbriezen: die Dörfer Frohnsdorf und Riedel. Die Stadt Belitz: das Dorf Seddin.

m. Defitzftan-s-Tabelle vom Jahre 1550. Ramm der Besitzer BenSdorf............................ Flanß, Georg zu Cöpenick . — Dietrich zu Trebin v. d. Gröben...................... Happe, Daniel, Amtmann zu Trechwitz......................

von Rittergütem.

Antheil von Jeserig.

l

Rittergut Witbriezen.

v. Lindow, Brandt v. Oppen . . . v. Pfuel, Georg u. Christoph v. Rochow............................

v. Schlabrendorf

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem it.

Schloß u. Städtchen Golzow, Rittergut Grebs, Groß-Krmtz, Golwitz, Jeserig, Kemnitz, Krahne, Rekahne, Plessow, Zolchow.

das Dorf Buchholz. das Dorf Trechwitz u. Antheil von Jeserig. daS Dorf Wmdifch-Dork. die Dörfer Nichel, Deutsch-Bork u. Antheil von Schlalach. Dorf Neu-Langerwische. die Dörfer: Bliesmdorf, Brücker­ mark, Bliesendorf mit wüst Litzkendorf, Ferch, Grüneiche, Kammer, MeSdunk, Möllen­ dorf, wüst Neuendorf bei Gol­ zow, Pemitz, Rotfcherlinde, Wildcnbruch u. Schäferei u. Heide Cammerode.

die Dörfer Schönefeld u. Elsholz.

XXIII

Namen der Besitzer

von Rittergütern.

Alt-Langerwische, Bergholz mit Lühsdorf u. Antheil von Sticken.

v. Schönow, Joachim . . v. Thümen zu Blankensee u. Sticken.................... v. Ziesar, Jürgen . . .

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem it.

Rittergut Sticken ....

Körtzin u. Antheil von Zauchwitz. Dorf Neuendorf bei Brück.

Das Amt Saarmund: CunerSdors, Brachwitz, Fresdorf, Michendorf, Richel, Niebel, RähSdorf, Schiaß, Antheil von Schlalach, Schlunkendorf, Antheil von Schönefeld, Lühsdorf bei Belitz, Antheil von Seddin, Tremsdorf, Antheil von Zauchwitz. DaS Amt Potsdam: das Dorf Caput? die wüsten Dörfer Lynewitz mit der Heide. Das Amt Lchnin: Bochow, Damelang, Damsdorf, Deetz, Derwitz, Fehden, Göhlsdorf, Göttin, Götz, Krielow, Leest, Michelsdorf, Ramitz, Retzem, Petzow, Raedel, Rietz, Schmergow, Schwiena, Töpelitz, Vorwerk Tomow, Städtchm Werder und Flecken Lehnin. Domkapitel zu Brandenburg: Vorwerk Grähnert, Plötzin und Schmertzke. Die Stadt Brandenburg: wüst Planow, Schmölln, Wuhst, Hinterstes Vorwerk, Mittelstes Vorwerk und Prützke. Die Stadt Treuenbriezen: die Dörfer Frohnsdorf und Riedel. Die Stadt Belitz: Antheil von Seddin.

IV. Desitzstands - Tabelle vom Jahre 1650. Namen der Besitzer v. Bernewitz.................... v. Bröfigke.................... v. Co Ich um genannt Leuchtmar, Romilian, Geh. Rath v. v. v. v. v. v.

Erxleben.................... Flanß, Adam Ehrenreich Görtzke auf Beuten . . d. Grüben.................... Hacke, Wolf Dietrich. . Oppen.........................

v. Pfuel..............................

von Rittergütern.

von gutsherrlichcn Rechten, Landgütern ic. Dorf Neuendorf bei Brück.

die Rittergüter Grebs und Kammer.........................

Vorwerk Oberjünne.

Rittergut u. Dorf Rieben. das Dorf Richel. Rittergut Witbriezen.

Rittergut Groß-Kreutz . .

Rittergut Neu-Langerwische (10 freie Hufen).

Antheil von Schönefeld. Buchholz. Antheil von Bliesendorf. Richel, Deutsch-Bork u. Antheil von Schlalach.

XXIV

Namen der Besitzer

von Rittergütern.

v. Rochow........................

Rittergut u. Städtchen Golzow Golwitz, Jeserig, Kemnitz, Krahne, Rekahne, Trechwitz, Zolchow.

v. Schlabrendorf

.

.

Antheil von Bliesendorf, Brücker­ mark, Cammerodc, Ferch, Grün­ eiche, MeSdunk, Möllendorf, Pemitz, Rotfcherlinde, Wilden­ bruch,

Dorf Bergholz, Elsholz, Golwitz u. Antheil von Sticken.

.

v. Thümen auf Blankensee u. Sticken........................

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern ic.

Rittergut Sticken ....

Körtzin, Antheil von Zanchwitz.

Das Amt Saarmund: Brachwitz, Cunersdorf, Fresdorf, Alt- und Neu-Langerwische, Michen­ dorf, Nichel, Riedel, RähSdorf, Schiaß, Antheil von Schlalach und Schlunkendorf, Antheil von Schönefeld, von Seddin, Tremsdorf und Antheil von Zauchwitz. Das Amt Ziesar: die Dörfer Bücknitz, Böcke, Branßdorf, Buckow, Cöpemitz, Glinicke, Gröningen, Rotstock, Rietz, Wenzlow, Wollin, Städtchen Ziefar. Das Amt Lehnin: Bochow, Damelang, Damsdorf, Deetz, Derwitz, Fehden, Göhlsdorf, Göttin, Götz, Krielow, Leest, Michelsdorf, Ramitz, Retzem, Petzow, Raedel, Rietz, Schmergow, Schwiena, Töpelitz, Vorwerk Tornow, Städtchen Werder und Flecken Lchnin. DaS Domkapitel zu Brandenburg: Gränert, Plötzin und Schmertzke. Die Stadt Brandenburg: wüst Planow, Schwöllen, Wuhst, Mittelstes und Hinterstes Vor­ werk und Prützke. Die Stadt Treuenbriezen: Frohnsdorf und Brachwitz. Die Stadt Belitz: Antheil von Seddin.

V. Aesitzftan-s - Tabelle vom Jahre 1750. Namen der Besitzer

von Rittergütern.

v. Bardeleben ....

Rittersitz Bardelebenshof bei Ziesar............................. Rittersitz Borgershofbei Ziesar

v. Borg ....... — Leopold Friedrich \ drei Antheile vom Rittcrgute — Hans Christoph > Gräben bei Ziesar . . — Carl Friedrich . ) v. Brösigke.................... die Rittergüter Grebs u. Kammer. v. Britzke, Friedrich, Landrath dessen Söhne .... Rittergut Kemnitz ....

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern ic. Antheil von Cöpernitz u. Glinicke.

Antheil von Gräben u. Zitz. Vorwerk Oberjünne, Danne.

Vorwerk

Schulzengericht zu Fehben.

XXV

von Rittergütem.

Namen der Besitzer

von gutsherrlichen Rechten, Landgütern rc.

de Durant, französischer Pre­ diger zu Brandenburg v. Görne.

.

Rittersitz Struwcnberg. die Dörfer Golwitz u. Plötzin.

............................

v. Görtzke auf Beuten

.

die Hälfte des Dorfes Schönefeld'

.

v. G r o t h u s, geb.». Einsiedel

Rittersitz u. Dorf Beerwalde.

die Dörfer: HermSdorf, Köfsin, Meinsdorf, Rinow, Wiepersdorf u. Weissen.

v. Hacke, Boto Wilke, Haupt­

Rittergut Groß-Kreutz

Antheil an Bliesendorf, Hacken­

mann im Anhalt-Zerbster-

hausen, Möllendorf, Etabliff.

Regimente.

Mittelbusch, Krug zu Kanin.

v. L i n d a u, Brandt auf Schmer­ witz

Hohenspringer Papiermühle, Ver­

................................

loren Wasser, Wendisch-Bork, v. Münchhausen .

Alt-Leitzkau nebst Flecken Neu-

.

Haus-Leitzkau.

Wcrbig. Vorwerk Lochow, Vorwerk Crüssen, Hobeck, die Klappermühlc, Vorwerk Klitzke, Dorf Ladeburg.

v. Oppen, Oberst auf Fres­ dorf

Egelinde, Vorwerk Wuggcnhüttc.

................................

v. Ploto, Sebastian Friedrich Dorf u. Vorwerk Grabow.

Major........................... ■—

Joachim Friedrich i



Johann Joachim f

Rittergut u. Dorf Küsel u. Reckendorf.

v. Ribbach......................

Rittergut Assau u. Bosdorf.

v. Rochow-Golzow

Rittcrsitz u. Dorf Golzow

.

.

Vorwerk Desmaten, Forellenhaus, Vorw. u. Schäferei Grüneiche, Vorw. Hammerdamm, Vorw. Müggenburg,

Dorf

Pemitz,

Vorw. Ruhleben, Teichgräber­ haus. v.

Rochow-Jeserig, Ehren­ .

.

.

v.

Rochow-Plessow .

.

.

Rittergut u. Dorf Jeserig Rittersitz u. Dorf Plessow

V.

Rochow-Reckahn .

.

.

Ritlersitz u. Dorf Reckahn

reich Adolph

.

Vorw. Jungfernheide. Antheil von Ferch. Dorf Göttin bei Brandenburg, Vorwerk Rotscherlinde,

Dorf

MeSdunk. v. R och ow-Trechwitz, Ludolf Ehrenrcich...................... v. Rochow-Zolchow .

.

.

Rittergut Trechwitz. Rittersitz Zolchow .

Antheil von Bliesendorf, Vorw. Cammerode, Antheil von Ferch, Vorw. Resau, Dorf Wildenbruch.

v. Schierstädt

Rittersitz Dahlen. III. D

XXVI

Namen der Besitzer

von Rittergütern.

v. Schildt, Caspar Friedrich Major....................... Rittersitz Brückermark. ».Schmidt, August, Finanzrath Steinsche Erben .... v. Thümen, Christian Joach. Rittergut u. Dorf Sticken. — Johann Friedrich — August Christian. v. Wulfsen, Werner Philipp j Rittersitz Grabow. . . . — Heim. Christoph, > Rittersitz u. Dorf Pitzpuhl, Stiftsherr zu \ Rittersitz Ziegelsdorf. Magdeburg. — auf Srrehsow. . — auf Kähnert . . Rittersitz Kähnert. — August Wilhelm, Rittmeister . Rittergut u. Dorf Lübars.

von gutsherrlichen Rechten, Landgütem re.

Neuendorf bei Brück u. Neuenkrug. Freigut zu Zitz. Klein-Briesen, Klein-Lübars. Dorf Lübars. Schäferei u. Vorw. Poltzuhn. Jürgensmühle, Vorwerk Madel, Dorf Stegelitz. HanseSmühle.

Das Amt Saarmund: das Dorf Brachwitz, Wassermühle zu Buchholz, die Borkhorftmühle zu ClauSdorf, Vorwerk und Theerofen zu Cunersdorf, Dorf Deutsch-Bork, Elsholz, Frehsdorf, Vorwerk Horst, KähnSdorf, Körtzin, Alt-Langerwifche, Michendorf, Nichcl, Niebel, Rähsdorf, Rieben, Schäpe, Schiaß, Schlalach, Schlunkendorf, Untcrförsterei Schmerberg, Tremsdorf, Witbriezen. Das Amt Potsdam: Bergholz, Buchholz, Neu-Langerwische, Caput nebst Ziegelscheune und Windmühle, Vierhäuser (Schweitzer-Etablissement). Das Amt Lehnin: Bochow, Dahmsdorf Damelang, Deetz, Derwitz, Fehden, Glindow, GiehlSdorf, Götz, Göttin bei Potsdam, Kaltenhausen, Krielow, Leest, Lehnin, Michelsdorf, Nahmitz, Netzem, Petzow, Rädel, Schmergow, Schwiena, Alt-Töpelitz, Vorwerk NeuTöpelitz, Tornow, Stadl Werder. Das Amt Ziesar: Boeke, Bramsdorf, Bücknitz, Buckow, Cöpemitz, Vorwerk und Schäferei Dretzen, die Eulenmühle, Friesdorfer Papiermühle, Glienicke, Vorwerk Grebs, Dorf Groningen, die Herrenmühle, Dorf Magdeburger Forth, Försterei Nonnenheide, Schropsdorfer Mühle bei Gottesforth, die Puffmühle, Dorf Rietz, die Rießmühle bei BramSdorf, Papiermühle Rosenkrug, Dorf Rottstock, Kolonistmdorf Steinberg, Wentzlow, Wollin, Städtchen und Amt Ziesar nebst Schäferei. Domkapitel zu Brandenburg: Schmertzke. Die Stadt Belitz: Vorwerk Friedrichshof, Vorwerk Rummelsborn, Antheil von Zauchwitz. Die Stadt Brandenburg: wüst Planow (Stadtheide), Dorf Prützke, Vorwerk Schmölln. Mittelstes Vorwerk, Hinterstes Vorwerk, Etablissement Malze, Neue Mühle, Neue­ krug, Muhst, Leuens Schäferei. Die Stadt Treuenbriezen: Vorwerk Frohnsdorf, Jägerhaus bei Brachwitz, 2 Walkmühlen an der Nieplitz, Ziegelscheune.

XXVII

VI.

Nachweisung aller Ortschaften -es Kreises Zauch-Belzig vom Jahre 1859. Die Orte, deren Namen mit einem * versehen, gehören dem im Jahre 1816 mit der Zauche verbundenen Beltziger Kreise an.

Namen der

Ortschaften.

der

Ortschaften. I.

Beelitz

. . . mit Friedrichshof Krobshof. . Rosenthal Belzig* . . . mit Platte . . Brück* . . . mit Brücker- . . Niemegk* . . Saarmund . . Treuenbrie tzen mit Ehrenfriedsfelde Forellenhaus . Kolzenburgsches Lehmannsche Neuemühle . , Steinmühle. . Tiefenbrunn. Treuenbrietzen , Treuenbrietzen Zindelmühle. Werder . . . Lehnin . . . mit Kaltenhausen Lehninsche .

1859

Eigenschaft 8a ff

Namen G

der

S c$>

Besitzer.

0*3

& Meilen westlich von Potsdam, zu Plessow gehörig.

Auf einer ursprüvglichen Insel am nordwestlichen Ende des großen Plessower Sees war eine Ansiedelung erfolgt, welche nach einer Urkunde v. I. 1290, der Hof Zolgowe hieß unb sich als Lehn im Besitze eines Heinrich v. Brisack befand, der ihn, mit Zuziehung seines Sohnes Richard, damals dem Domkapitel zu Brandenburg veräußerte.3) — Neben dieser Besitzung, zu welcher 8 Hufm Land gehörten, bestand daselbst noch eine andere, oder vielmehr ein zweiter An­ theil von Zolchow, welchen Amold v. Pi ritz und Albert v. Zachow zu Lehne hatten. Dieser Antheil bestand in 6 Hufen Landes, Gehölz und Fischerei. Er war, — wahrscheinlich durch das Ableben dieser Besitzer, — dem Markgrafen Hermann heimgefallen, der ihn i. I. 1301 ebenfalls dem Domkapitel als Eigenthum (allod) für 50 Mark Brandend. Silbers verkaufte.3) Diese gesammte Besitzung umfaßte also eine Fläche von 14 Hufen,4)S.welche von den Feldmarken Plessow, Plötzin, Stargeser und Derwitz begrenzt wurde. Eingepfant war Zolchow zur Kirche in Plessow wie daraus erhellt, daß über den Lohn des Küstns daselbst, zwischen dem Domkapitel und dem Patron der Kirche zu Plessow, Wichard v. Rochow zu Golzow i. I. 1378 ein Abkommen ge­ troffen wurde.3) Im Jahre 1528 Kat das Domkapitel an Jakob v. Rochow zu Golzow „den Hof zu Zol­ chow mit allen Aeckem, Wiesen, Holzung, dem Zolchown und Zemowschen See mit Fischerei ic., für mehrere Hebungen in Tremmm und Markee ab, behielt sich aber den Acker jenseit des Dam­ mes und Sees Zolchow, welcher zu dem dem Domkapitel gehörigm Dorfe Plötzin geschlagen wurde, vor, sowie auch die Hälfte des zwischm Zolchow und Plötzin telegenen Bruches, wie derselbe durch Wälle und Hügeln begrenzt worden war.3) — Der Kurfürst, welcher im Jahre hierauf diesen Tauschvertrag genehmigte, bezeichnete diese Besitzung als „eine Dorfmark mit einem Rittersitze und allm Obrigkeiten, Ober- und Niedergericht. 2 Seen u. s. w. ’O In dem­ selben Jahre kaufte Jacob v. Rochow von den Bauern Fritze und Willmann auch noch die vom Domstifte sich vorbehaltene Hälfte jenes Bruches, welche dieselben vom Stifte Brandenburg zum Besitze erhalten, an sich, wodurch derselbe nunmehr das ganze Gut Zolchow erworben hatte. ®) Daß Zolchow hierauf Wohnsitz des Jacob v. Rochow wurde, ergiebt eine Urkunde v. 1.1541.9) Auch waren i. I. 1572 Hildebrand v. Rochow und 1598 Hans v. Rochow, Hauptmann zu Zinna, Wolf Dietrich v. Rochow und 1616 HanS v. Rochow zu Zolchow seßhaft. Diese Zolchower Linie der v. RochowS, welche später ihren Wohnsitz zu Plessow nahm, hatte auch, wie mehrere Lehnbriefe aus den Jahren 1598 ff. ergeben, Antheil an Bliesendorf und an der mit der Fercher Forst grenzenden Cammeroder und Bliesendorfer Heide, welche obgleich sie ent-

1) Riedel X, 177. u. 390. — 2) Das. VII, ©. 48. — 3) Das. VIII E. 189. — 4) Berghaus. Landbuch I., 593. führt Zolchow mit einem Areal von 875 Morgen auf. — 5) Riedel a. a. O. X, 131. — 6) Das. S. 171. — 7) «epiat. Rr. 39. fol. 112. — 8) Das. — 9) Riedel a. a. O. X, S. 176.

III. 9

66 feint und gänzlich getrennt vom Gute Zolchow ist, seitdem den Namen der „Aolchower Heide" führt.

Hans v. Rochow, welcher i. I.

1616

auch zu Plessow und Kemnitz ansäßig war, legte

vorübergehend einen Theil dieser Heide zu dem zuletztgenannten Gute, welcher nach diesem „die Kemnitzer Heide" genannt wurde und auf den Karten noch diesen Namen führt, obgleich Kem­ nitz bald hierauf von den v. Rochows veräußert, die Heide aber bei den Aolchow-Plessowschen Gütern zurückbehalten wurde. Ueber das „HauS Zolchow," wie das dortige Schloß früher genannt wurde, befindet sich ein interessanter Aufsatz in den Märkischen Forschungen. *)

1) „Das feste Haus Zolchow" vom Hofrath L. Schneider Märkische Forschungen Bd. 5.

II.

Ortschaften welche nach und nach zur alten Zauche gezogen und später von derselben wieder getrennt wurdm.

1. Das Ländchen Beerwalde. Drei Meilen südöstlich von der alten Zauche und Treuenbriezm entfernt md von der Lausitz und dem ölten Meißner Stiftssprengel umschlossen, lag die Herrschaft Beerwalde. Ueberreste von alten BefestigungSwerkm, welche noch auS wendischer Zeit herrühren sollen, sprechen dafür, daß schon während der Kämpfe der Deutschen mit den Wenden um den Besitz des Landes, daselbst eine Veste bestanden habe, welche später mit Gü­ tern und Voigteigerechtsamen ausgestattet wurde. Daß sie zur Zeit, als die Anhaltiner über die Mark Brandenburg herrschten, zu dieser ge­ hört habe, läßt eine Urkunde v. I. 1357 vermuthen, nach welcher „Bernwalde," wie eS damals hieß, zwischen Sachsen und Brandmburg streitig geworden, nach Zeugenaussagen jedoch vor Alters ein BrandenburgifcheS Lehn gewesen sein sollte.') Auch scheint es, daß ein Theodoricus de Bernwalde, welcher sich in dm Jahren 1294 und 1295 im Gefolge der Markgrafen Otto und Comad befand und als Zeuge in Urkunden derselben, zuletzt als Vogt von Rathenow, ge­ nannt wird, früher in gleicher Eigmfchast zu Beerwalde war und nach diesem Orte sich nannte.12) Das Schloß, oder „das Haus Bernewalde" wie man es auch nannte, wurde später zur Mark Lausitz gerechnet, mit dieser vom Kaiser Karl IV. i. I. 1367 seinem Schwager, dem König Wenzel von Böhmen, ®) i. I. 1417 aber mit der Mark Brandmburg an Friedrich von Hohenzollem abgetreten und von der Lausitz gänzlich getrennt. Rach einer Urkunde v. I. 14514) war „daS Schloß Bernwalde" mit allm Dörfem, Ren­ ten und Rechtm, welche vormals dazu gehörtm, inzwischen an den Herzog Friedrich zu GroßGlogau gekommen, und dieser hatte es dem Kurfürsten Friedrich II. verkauft. In dem erwähn­ ten Jahre überließ der Letztere es wieder feinem Kammermeister und Rath Georg v. Waldenf els für 2600 rhein. Guldm als Lehn, unter der Bedingung, daß er mit dem Schlosse Frieden halten und daß solches dem Kurfürsten stets geöffnet fein solle. Rur wenige Jahre verblieb v. Waldenfels im Besitze; denn schon 1457 disponirtm die Gebrüder CaSpar, Albrecht und Christoph v. Leiptzk schon über einzelne zum Schlosse gehörige Güter, indem sie Renten zu Meinsdorf und Hennersdorf einem Bürger HanS Wilmer zu Wit­ tenberg auf Wiederkauf überließen. 1) Klödea, Waldemar, IV., 427. — 2) ©erden, fregmente marod. I. 34. 35. 111. 18. — 3) Riedel a. a. O. II. 461. 462. - 4) o. Raumer, Cod. dipl. I. 194.

68 Die v. Leipzig waren also schon vor dem bemerkten Jahre in den Besitz getreten. DieS bestätigt ein Lehnbrief für dieselben v. I. 1457, welcher zum erstenmale alle einzelne Zubehörun­ gen des SchlosieS in folgender Art aufführt: „daS Schloß Bernwalde mit Ackerwcrk und dem Städtchen, ferner die Dörfer Meynftorff, HermerSdorf, Wypersdorf, Weyffen, Koffyn mit Gehölz und Luch, Rynow, und zu den Dörfern alle Dienste, Ober- und Nieder­ gericht, Aecker, Gehölz, Wiesen, Weiden, Kirchlehn, und an der Sächsischen Grenze daS Alsdorfer Gewerft, die halbe Myntcnhorst, Kienhorst rc., wie solches Alles Caspar und Christoph v. Leipzk von Georg v. Waldenfels erkauft haben."') Die Familie v. Leipzig verblieb im Besitze dieser Güter bis zum Jahre 1734, in welchem sie der Major Gottfried Emanuel v. Einsiedel durch Kauf erwarb. Seine Tochter, eine verehelichte Oberstlieutenant v. Götz, veräußerte sie i. I. 1780 an den Kammerherrn Achim Erd­ mann v. Arnim, dessen Nachkommen sich noch gegenwärtig im Besitze befinden. Vom Jahre 1450 bis 1816 wurde Beerwalde mit seinen Dörfern zum alten Zauchischen Kreise gerechnet und hiernächst zum Jüterbog-Luckenwalder Kreise gelegt. 2. Görzke, eine Mediatstadt mit 3 Rittergütern. Die erste Erwähnung dieses Orts findet sich in einer zu Pritzerbe i. I. 1274 ausgestellten Urkunde, nach welcher Probst und Kapitel in Rohde dem Domkapitel zu Brandenburg von der Kirche zu „Gortzke" eine halbe Mark Brandb. Silbers zu zahlen sich verpflichteten.^) Gorzke gehörte zur Markgrafschaft Brandenburg und wurde i. I. 1328 vom Markgrafen Ludwig dem Herzog Rudolf von Sachsen, mit anbetn Städten, wiederkäuflich veräußert. ®) Es gehörte auch zu den 31 Städten der Mark Brandenburg, welche sich 1349 verpflichteten, nur einem Fürsten aus dem Hause Anhalt anzuhangen?) Es verblieb aber im Besitze Ludwigs des Römers, der i. I. 1355 „seine Stadt Görtzke" mit allem Zubehör, als Schloß, Renten, Bede, Dien­ sten, Aeckem, Gewässern, Wäldern, Mühlen, Gericht, Dörfern und Mannschaften, die im Lande G ortzk waren und seit Alters dazu gehörten, auch mit dem Gute des Ritters Beteke Czillink, dem Ritter Nikolaus Balken v. d. Lizzenitz und dessen Erben, für 1400 Mark auf Wieder­ kauf überließ, ihm auch gestattete, 100 Mark an dem Schlosse zu verbauen.5) Im Jahre 1373 war die. Wiedereinlösung bereits erfolgt, und wurde Meinicke v. Schi er­ ste dt zum Hauptmanne über Görtzke vom Kaiser Karl IV. bestellt. In der darüber ausgstellten Urkunde erklärte der Kaiser, daß ihm das Schloß Gortzk mit Plauen, Sandow und Jerichow vom Erzbischof zu Magdeburg zu seinem Kriege mit dem Markgrafen Otto abgetreten worden sei, und der v. Schierstedt ihm mit 100 Mann Glewenern zuziehen müsse.®) — Wie aber der Erzbischof in den Besitz gelangt war, ergiebt sich nicht. — Das Landbuch führt Görtzke unter den Befestigungen der Zauche auf, bemerkt, was es dem Markgrafen zu leisten habe, daß diesem das Patronatsrecht u. s. w. zustehe, und daß zur Vogtei daselbst die Dörfer Werbig, Poltz, Kannendorf, Groben, Dalem, die Bork- und die Streitmühle gehören.7) Gortzke verblieb, ungeachtet eines nochmaligen Anspruchs, welchen der Erzbischof zu Magde­ burg darauf machte, unausgesetzt der Mark Brandenburg, von der es i. I. 1421 den Grafen Heinrich zu Schwarzburg zu Lehn verliehen wurde.®) Unterlehnsmänner waren schon seit dem 15. Jahrhundert die v. Borche. Im Jahre 1413

1) v. Raumer a. a. O. II. 13. — 2) Riedel VIII. S. 171. — 3) ©erden Cod. dipl. II. 629. — 4) Kliden, Waldemar III. 497. — 5) ©erden Cod. dipl. VI. 487. — 6) Das. I. 64. — 7) Landbuch S. 8., 18., 29 , 33., 36 — 8) Copi'ar. Nr. 14.

69 wurde Heine v. Borch mit ©fitem zu Gortzke, welche bis dahin Eckard Zilling besessen hatte, belehnt.') Im Jahre 1536 besaß Hans Borcke (Borche) 6 freie Hufen daselbst, die Bork­ oder Bruchmfihle bei der Stadt, *) und noch i. I. 1609 befanden sich die Gebrüder „Borge" im Besitze jener Güter und der Werdermark.*) Neben denselben waren aber seit dem 16. Jahr­ hundert auch die v. Bardeleben und v. Oppen daselbst begütert. ES bestanden 3 Ritter­ güter» welche zusammen 9 Hufen hatten. Dieselben waren in der Mitte deS vorigen Jahrhun­ derts im Besitze der v. Schierstedt und des Commissionsraths Otto. — Die Stadt war in äl­ terer Zeit stark befestigt und hatte das Münzregal. H 3. Leitzkau. ^) * Dieser Flecken, 3 Meilen östlich von Magdeburg belegen, wird in den ältesten Urkunden Lizecho, auch Litzeka genannt, welches schon zwischen 992 und 1019 dem Bisthum Brandenburg gehörte. Der König Heinrich wählte i. I. 1005 diesen Ort zur Versammlung des Heeres, welches er gegen die Polen führte, fand ihn aber i. I. 1017, als er dort zu demselben Zwecke aber­ mals fein Heer versammelte, von den Wenden gänzlich zerstört und alle Anfänge der christlichen Religion und deutschen Cultur in diesen Gegenden zu Gmnde gerichtet. Hundert Jahre später (1114) wurden aufs Neue Versuche gemacht, von Leitzkau aus, wel­ ches an der äußersten westlichen Grenze der Brandenburgischen Diöcese lag, in dieser das Christenthum wieder herzustellen, indem der Bischof Wilmar von Brandenburg, nach erfolgter Zerstörung einer großen Menge heidnischer Götzenbilder, zuerst eine christliche Kirche erbaut und damit wahrscheinlich schon den Gmnd zur Errichtung des geistlichen Stiftes, gelegt hatte, welches nach der Regel des heiligen Augustin i. I. 1139 hier schon vollständig bestand. Demselben waren, als Dotation, die Dörfer Gowene, Ladeburg, Lochow, Cassarve und Niendorp beigelegt. Die inzwischen gestiegene Bedeutung und die Ausdehnung dieses Stifts scheint hierauf ein größeres Kirchengebäude nothwendig gemacht zu haben, welches in Gegenwart des Markgrafen Albrecht des Bären und seiner Familie, zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria und des Apostels Petri, 1155 feierlich eingeweiht wurde. Auch wurden dem Stifte hierauf noch die Güter Welle, Wolmirstädt, im Dorfe Wollmirsleben und zu Krüssau, sowie Hebungen in Materne beigelegt. Doch büßte chaS Stift, durch die i. I. 1161 erfolgte Herstellung des Domstifts in der Stadt Brandenburg, welcher schon eine theilweise Ucbersiedelung der Leitzkauer Mönche dahin vorherging, an seiner Bedeutung ein. Das Archidiakonat der Diöcese Brandenburg wurde hier­ durch zerstückelt und dem Stifte Leitzkau nur die Gegend zwischen der Elbe und Ihle, also der bei weitem kleinste Theil gelassen, ihm auch das Recht, dm Bischof zu wählen, entzogm. Mit Genehmigung des Papstes ClemmS VII. und des Kurfürsten Joachim I. erfolgte i. I. 1534 endlich die Aufhebung des Klosters, dessm Vermögen den Tafelgütern des Bischofs von Brandenburg zugelegt wurde. Kurfürst Joachim II. benutzte, nachdem die letzten Mönche von Leitzkau abgezogen waren, das Kloster, oder Amt, wie eS auch genannt wurde, als Pfandstück für verschiedene Gläubiger. Vorübergehend befand eS sich 1537 im Besitze Matthias v. Saldern, 1539 des Grafen Albrecht Georg v. Stolberg-Wernigerode, und i. I. 1559 erhielt es der Bruder des Kurfürsten, Markgraf Johann, zum erblichm Besitze, und endlich i. I. 1564 wurde der Oberst Hilmar v. 1) Copiar. Nr. 14. — 2) Das. 43. — 3) Kurm. Lehns-Ärch. — 4) Ausführliche topographische Beschrei­ bung des Herzogthums Magdeburg. Berlin 1785, S. 218. — 5) Riedel a. a. O. X. 64

70 Münchhausen, gegen Zahlung von 70,000 Thlrn. damit beliehen, dessen Nachkommen sich noch jetzt im Besitze befinden.') DaS Gut zerfiel inzwischen in 2 Antheile, nämlich in Alt- und Neu-Leitzkau. Alt-Leitzkau, auch Althaus, ist ein Vorwerk nebst Mühle, Aeckern, Wiesen, Waldung ic. NeuhauS Leihkau, ebenfalls ein zur Stadt eingepfarrtes Vorwerk, nebst Aeckern, Wie­ sen, Holzung und Hebungen. Zu beiden gehören die Dörfer Ladeburg, Hohbeck und die Vorwerke Crüssau und Lochau sowie die Lochowsche und Klappermühle. Leitzkau, einst ein wendischer Ort, hat sich, während der Klosterzeit, zu einem Marktflecken erhoben, in welchem sich ein gewisser gewerblicher Verkehr bildete. Die Hauptnahrung war je­ doch von jeher der Ackerbau. Die Eigenthümer besitzen 4500 Morgen Ackerland, 120 Morgen Wiesen, 600 Morgen Anger und Hütung, sowie auch Holzung. Der Ort hat 2 Kirchen, eine Schule und ein Armenhaus, hat aber niemals eine eigentliche städtische Verfassung erhalten, und unterscheidet sich in dieser Hinsicht auch nicht von den Dörfem, wird auch gegenwärtig zum platten Lande gerechnet. Besitzer sämmtlicher Güter war 1750 Christian Wilhelm v. Münchhausen auf Möckern, Domherr zu Halberstadt. 4. Ziesar. Im Jahre 949 stiftete der Kaiser Otto I. das BiSthum Brandenburg und vereignete demselben zwei Burgen „Prizervi" und „(Sjeti" mit allem Zubehör.') Bon ihnen ist erst wieder in einer Urkunde v. I. 1161 die Rede, in welcher der Kaiser Friedrich dem Bisthume den Besitz „der beiden Städte Pricervi und Ezeri mit allen ihrm Zubehörungen", be­ stätigt. Der letztere Ort wird erst wieder unter dem Namen Jezera erwähnt, nachdem der Bischof Balduin daselbst seinen Aufenthalt genommen und seit dem Jahre 1214 eine Reihe ver­ schiedener Urkunden ausgestellt hatte.') Ein späterer Bischof, Friedrich, nannte es in einer Ur­ kunde v. I. 1303 Zegesere,') und das Landbuch v. I. 1375 führt es unter den in der Zauche belegmm Befestigungen und Städten „Seyeser" als eine bischöfliche Besitzung auf.') Im Jahre 1530 nannte es der Bischof Matthias Ziefer,«) worauf im vorigen Jahrhundert die jetzige Schreibart gebräuchlich wurde. Schon aus diesen Mittheilungen läßt sich erkennen, daß bei der i. I. 949 zuerst erwähnten Burg, ein Ort entstanden war, welcher i. I. 1161 hxreitS Stadtrecht erhalten hatte. Spätere Urkunden, nach welchen die Bürger daselbst „alte Dorfhufen" und der Magistrat „eine wüste Feldmark Kapitz" besaßen, lassen annehmen, daß bei der Burg ein wendisches Dorf Jezera bestanden habe, welches in deutscher Zeit zur Stadt umgewandelt worden, und daß derselben das Dorf Kapitz als weitere Dotation verliehen und der Stadt vereinleibt wordm sei. Die Burg ist, — wenn man von dem Namen auf ihre Entstehung schließen will — wahr­ scheinlich schon von den Wenden erbaut und von den Deutschen mehr befestigt wordm. Sie liegt an der südlichen Seite der Stadt und war, — nach Beckmanns Mittheilung ^) — ein ge­ räumiges, in verschiedenen Zeiten hergestelltes Gebäude. Nach seiner Ansicht war eS zuerst von Feldsteinen erbaut und auf dessen Ruinen ein neues von Backsteinen aufgeführt worden. Bon

1) Nach Riedel a. a. O. X. S. 64 ff. — 2) Bergl. den Abschnitt Burg, Stadt und Kloster Ziesar in Riedel« Cod. X. S. 36 ff. — 3) Das. VIII. S. 128 ff. — 4) Das. 196. — 5) Landbuch S. 36. — 6) Rie­ del a. a. O. 496. — 7) Beckmanns ungedruckter Theil der Geschichte der Mark Brandenburg.

71 dem alten Mauerwerk war, außer dem Unterbau noch ein nlter runder Thurm von Feldsteinen übrig geblieben. — Außer diesem alten Thurme hätte das Schloß beim spätern Aufbau noch 6 Thürme von Backsteinen erhalten, und wäre dasselbe hiernach auch „zu den siebm Thürmen" genannt worden. Zu seiner Zeit (1713) wären aber nur 5 derselben noch vorhanden gewe­ sen u. s. w. — Die Lage der Burg an der Grenze des Erzstifts Magdeburg, gab derselben für die Landesvcrtheidigung eine besondere Wichtigkeit, sodaß dieselbe um das Jahr 1290 vom Markgrafen Otto mit dem Pfeile, in seinem Kriege gegen den Markgrafen Otto den Langen, besetzt und der Schlesische Herzog Sotto, der diesem zu Hülfe gekommen, hier geschlagen worden war. — Be­ sonders aber in den häufigen Fehden im 15. Jahrhundert, diente Ziesar als Sammelplatz der bischöflichen Lehnleute und Kriegsmannen, um feindliche Einfälle benachbarter Einsassen zurückzu­ weisen und zu erwid'ern, und während der Fehden des Burggrafen Friedrich gegen die widerstre­ benden Adligen, wurden auf dieser Burg die gefangenen Häupter jener Parthei, Caspar Hans und E. H. zu Putlitz lange Zeit gefangen gehalten. Daß dieser Burg, die Grenzfeste, Waffen- und Sammelplatz in mannigfachen Fehden war, die bischöflichen Hauptleurc vorgestanden haben müssen, darf wohl mit Bestimmtheit angenom­ men werden. Wir besitzen aber keine Nachrichten über sie. Wahrscheinlich bekleideten einst die Vorfahren der Familie von Ziesar (Czigeser), von welcher einzelne Glieder in Urkunden aus dem 13. Jahrhundert genannt werden und zu Neuendorf bei Brück ansässig waren, das Amt als Hauptmann und behielten den Namen des Orts als Familiennamen bet.1) Nach der Kirchenreformation und der demnächst erfolgten Säkularisation der bischöflichen Güter, wurden dieselben von einem kurfürstlichen Amte verwaltet. Was die Stadt Ziesar betrifft, so besaß dieselbe zwar Stadtrecht, jedoch nur in dem Maaße, als sich solches in den Mediatstädten geringer zu entwickeln Pflegte. Aus einer Urkunde v. I. 1525 über die Verpfändung der zur Stadt gehörigen Feldmark Kapitz erhellt, daß die städtische Verwaltung von Bürgermeistern und Rathmännern geführt wurde, und daß dieselben auch das Siegelrecht besaßen.'1) Es ist aber von keiner Zuziehung der Gemeindevertreter und Gewerks­ meister die Rede, welche überall da, wo daS Gemeindewesen sich nach magdeb.-brandb. Rechte mehr ausgebildet hatte? bei Veräußerungen von Stadtgütern hätte zugezogen werden müssen. Die gewerblichen Verhältnisse der Stadt scheinen auch in keiner Zeit irgend eine Bedeutung ge­ habt zu haben. Die Hauptnahrung der Bürger war die Brauerei, da sie die ganze Umgegend mit Bier versorgten. DaS Recht zum Brauen ruhete auf 46 Häusern oder Brauerben, durch welche Benennung in den Städten die ältesten und ursprünglichen Bürgergüter mit denen Acker­ besitz verbunden war, bezeichnet würben. Außerdem bestanden noch Handwerker für die nö­ thigsten Lebensbedürfnisse. Von ihnen erhielten die Schuhmacher erst i. I. 1555 das InnungsPrivilegium. Außer jenen Vollbürgem oder Hüfnern bestanden noch Koffäthen und Büdner. Am Ende des vorigen Jahrhunderts gab es daselbst 27 Ackerbürger, 28 Kossäthen und 101 Büd­ ner. Der Landbesitz bei der Stadt besteht in 1800 Morgen Ackerland, 332 Morgen Wiesen und 60 Morgen Gärten. — Bei der Rodung des FienerbrucheS fielen der Stadt 435 Morgen neues Land, im Freienbusche 60 Morgen und im Hainholze 184 Morgen zu. An kirchlichen und wohlthätigen Stiftungen entstanden zu Ziesar r 1) Dies behauptet Beckmann, a. a. O. und fährt fort: „Ihr Wappen ist aber noch in der Kirche an dem sogenannten Fürstenchvr zu sehen, als nemlich drei Bäume im blauen Felde, und zum Helm-Kleinod ein geflügel­ ter Greif oder Drache." — 2) Das Wappen der Stadt besteht in zwei kreuzweis über einanderliegenden Schlüs­ seln. Es deutet dies darauf hin, daß es ihr vom Bischöfe verliehen worden sei.

72 1) die Kreuzkirche, ein sehr altes, mit ihrem Thurme auS Feldsteinen aufgefuyrteS Bauwerk, über dessen Gründung sich keine Nachricht vorfindet; 2) ein im Anfange des 13. Jahrhunderts gestiftetes Franziskanerkloster, dessen Gründer, der damalige Pfarrer zu Ziesar, MagnuS Elias, i. I. 1237 verstarb und in der Klosterkirche bestattet wurde. Später wurde dies Kloster nach Brandenburg verlegt und bestand dort als Johanniskloster fort. 3) Das um die Mitte des 14. Jahrhunderts der Jungfrau Maria gewidmet gewesene Cisterzienser Nonnmkloster, welches Markgraf Ludwig der Römer, wegen der Unsicher­ heit des damals noch offen gewesenen Orts i. 1.1354 nach Rathenow verlegen wollte, das jedoch, weil Ziesar wahrscheinlich gleich hierauf mit Wällen und Gräben umzogen wurde, unterblieb. — Dieses Kloster hatte das Patronatsrecht über die Stadtpfarre und einige Filiale, erhielt 1361 von den Loderpapenschen Erbm die Seemühle und 2 Hufen Landes geschenkt, erwarb Hebungen zu Rottstock, BramSdorf, Groß-Lübars, Hufen zu Radewege im Havellande und i. I. 1438 die Hälfte eines wüsten Dorfes DankelSdorf. Bei der Kirchenreformation ging auch dieses Kloster ein. Der Kurfürst überließ die Gebäude mit den Dörfern, wüsten Feldmarken, Aeckem, Gehölzen und Zinsen zu­ erst an Dietrich Fl anß, der die darin noch vorhandm gewesenen Nonnen bis zu bettn Ableben unterhaltm mußte. Im 17. Jahrhundert fiel dieses Gut dem Kurfürsten heim, der es vom Amte verwalten ließ. 4) Eine kleine Kirche zu St. Petri vor dem Thore, das von derselben den Namen erhielt. Im Anfange deS vorigen Jahrhunderts waren von derselben nur noch einige Ueberreste von Mauerwerk vorhanden.*) 5) Ein vom Bischof Joachim von Brandenburg i. I. 1555 gestiftete- HoSpital vor dem­ selben Thore, zum Besten alter und schwacher Einwohner, welche- der spätere StiftSAdministrator Markgraf Christian Wilhelm vor daS Frauenthor verlegte. Der Kur­ fürst Friedrich Wilhelm ließ dm Armen in diesem Hospitale, aus den AmtSgefällen, Holz, Kleidung und Speise anweisen.*) Es sind noch einige größere, zu Ziesar bestehende Güter hervorzuheben, welche schon vor älterer Zeit ihrm Ursprung nahmen. Es find die-: 1) der vor dem Jungfemthore, dicht vor Ziesar an der Buckau und dem Steinbache belegme Bardelebenshof, ein Rittersitz, welcher im 16. Jahrhundert von den Gebrüdem Peter und Hans v. Bardeleben eingerichtet wurde. Er bestand, nach den ältem Lehnbriefen aus einem Wohnhofe auf der Breite, drei freien alten Dorfhufm, einem Gehölz, die Hollande genannt, eine Wiese, die Hülle, und eine Wiese, der FrieSgraben und hatte Hebungen von mehreren Höfen. Später wurde auch das alte v. Bardelebensche Freihaus zu Ziesar, am Peteröthore belegm, mit diesem Gute ver­ einigt. — ES verblieb ununterbrochen im Besitze der genanntm Familie. Im Jahre 1750 besaß eS Levin Wemer, Hartwig Emst v. Bardelebens Sohn. 2) Borgeshof, ein dicht vor Ziesar im Stadtgebiete vom Steinbache belegenes schriftsäsfiges Vorwerk. Es bestand dieses ursprünglich aus einem Wohnhofe, 2 alten Dorfhu­ fen, in einem Antheile an Dorf Holland, Gartm und Wiese imb hatte von 7 Hufen 1) Beckmann a. a. O. — 2) Das.

73 Pacht und Zins zu erheben. Er befindet fich schon seit dem 16. Jahrhundert im Be­ sitze der v. Borg auf Briesenthal. Mit demselben wurde 3) das Berckowsche Freigut am Frauenthore, zu welchem Hebungen und '/a der wüsten Feldmark Buch holz gehörten, welches Cuno Otto v. Borch i..J. 1696 von den Morel­ lisch en Erben erkaufte, vereinigt. Beide Güter besaß i. 1.1750 Leopold Friedrich v. Borch. Außer diesen Gütem bestanden auS dem 16. Jahrhundert in der Stadt noch der v. Stechowsche Rittersitz, ein Freihaus nebst Garten, und das v. Lossowsche Freihaus. Die Stadt hat mehrmals Brandunglück gehabt. Im Jahre 1647 wurde sie größtentheils eingeäschert und am Tage St. Viti 1673 war der Schaden noch bedeutender, weil auch das Rathhaus, das in de» Breitenstraße stand und einen Thurm mit einer Schlaguhr hatte, ein Raub der Flamme wurde.') 5'f Crcsumcfut-

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