Die Mischna: Traktat 2 Ohalot (Zelte) [Reprint 2019 ed.]
 9783110855968, 9783110098082

Table of contents :
VORBEMERKUNG
INHALT
EINLEITUNG
TEXT ÜBERSETZUNG UND ERKLÄRUNG
A. Die Verunreinigung durch einen Toten und ihre Übertragung
B. Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers (I 8)
C. In welchem Fall und in welchem Quantum Leichensubstanz, Blut und Mischblut durch Bezeltung, Berührung und Belastung verunreinigen (II 1 - III 5)
D. Welche Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge die Ausbreitung der Unreinheit fördern oder hindern (III 6.7)
E. Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit (IV 1-3)
F. Verschiedene Geräte und Gruben und das unreine Haus (V 1-7)
G. Menschen und Geräte als »Zelte« (VI 1-7)
H. Schräg abfallende Teile einer Bezeltung (VII 1.2)
J. Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt (VII 3)
K. Schwere Geburt; Totgeburt (VII 4-6)
L. Leichenunreinheit — ihre Weiterübertragung und der Schutz vor ihr (VIII 1-6)
M. Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit (IX 1-16)
N. Verschiedene Öffnungen im Hause (X 1-7)
0. Das geborstene Haus und seine Teile (XI 1-3)
P. Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Ein Aas im Leibe eines toten Hundes bezeltet ein Haus und seine Teüe (XI 4-7)
Q. Die Vorratsgrube (XI 8.9)
R. Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten (XII 1-8)
S. Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen, die Unreinheit weiterziehen lassen (XIII 1-6)
T. Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause und die Unreinheit (XIV 1-7)
U. Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge und die Unreinheit (XV 1-10)
V. Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen (XVI 1.2)
W. Auffindung von Leichen und Untersuchung von Stellen, die der Leichenunreinheit verdächtig sind (XVI 3-5)
X. Das Gräberfeld (XVII 1 -XVIII 7 a)
Y. Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden (XVIII 7b-10)
TEXTKRITISCHER ANHANG
REGISTER
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN UND UMSCHRIFTEN
LITERATURVERZEICHNIS

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DIE MISCHNA Text, Übersetzung und ausführliche Erklärung mit eingehenden geschichtlichen und sprachlichen Einleitungen und textkritischen Anhängen Begründet von

Georg Beer und Oscar Holtzmann Unter Mitarbeit zahlreicher Gelehrter des In- und Auslandes in Gemeinschaft mit

Günter Mayer und Rudolf Meyer Mainz

Jena

herausgegeben von

Karl Heinrich Rengstorf und Leonhard Rost(f) Münster

Erlangen

VI. SEDER: TOHAROT. 2. TRAKTAT: OHALOT

OHALOT ZELTE Text, Übersetzung und Erklärung nebst einem textkritischen Anhang von

WOLFGANG BUNTE

w DE

G

WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1988

Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Gedruckt auf säurefreiem Papier (alterungsbeständig — pH 7, neutral)

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Die Mischna: Text, Übers, u. ausfuhrt. Erklärung mit eingehenden geschichtl. u. sprachl. Einl. u. textkrit. Anh. / begr. von Georg Beer u. Oscar Holtzmann. Unter Mitarb. zahlr. Gelehrter d. In- u. Auslandes in Gemeinschaft mit Günter Mayer u. Rudolf Meyer hrsg. von Karl Heinrich Rengstorf u. Siegfried Herrmann. — Berlin; New York: de Gruyter. Einheitssacht.: MiSnä Literaturangaben NE: Beer, Georg [Begr.]; Rengstorf, Karl Heinrich [Hrsg.]; EST Seder 6. Toharot Traktat 2. Ohalot: Zelte; Text, Übers, u. Erkl. nebst e. textkrit. Anh. / von Wolfgang Bunte. — 1988 ISBN 3-11-009808-3 NE: Bunte, Wolfgang [Bearb.]

© 1988 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Printed in Germany Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzimg in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Satz und Druck: J. J. Augustin, Glückstadt Einband: Th. Fuhrmann, Berlin

MEINER FRAU

VORBEMERKUNG Der Druck dieser Arbeit ist durch die wohlwollende Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht worden. Der Dank dafür sei an dieser Stelle zum Ausdruck gebracht. Zu besonderem Dank für freundliche Förderung und Beratung bin ich verpflichtet Herrn Prof. D. Dr. Karl HeinrichRengstorf (Münster),desgleichen Frau M.Maser (Münster),für ihre Hilfe bei der Korrektur des Manuskripts, außerden Herrn OStDir H. Heider. Nicht zuletzt danke ich dem Verlag für seine Mühe um die sorgfaltige Gestaltung dieses Bandes. Remscheid-Lennep, im Frühjahr 1987

Wolfgang Bunte

INHALT

VORBEMERKUNG

V

EINLEITUNG

1

I. Der Name des Traktates Ohalot und seine Stellung in der Mischna II. Die Komposition des Traktates Ohalot III. Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot a) Gemeinsames Traditionsgut b) Das Sondergut in Mischna und Tosefta IV. Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot: Die Unreinheit des Todes und der Toten — ein zusammenfassender Überblick a) b) c) d) e) f) g) h)

1 2 8 14 16 24

Allgemeines Alter Orient Altes Testament Die Gemeinschaft von Kumran Philo von Alexandria Flavius Josephus Rabbinisches Judentum Neues Testament

24 25 28 32 37 39 40 46

TEXT, ÜBERSETZUNG UND ERKLÄRUNG

49

A. Die Verunreinigung durch einen Toten und ihre Übertragung (I 1-7)

50

B. Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers (18)

66

C. In welchem Fall und in welchem Quantum Leichensubstanz, Blut und Mischblut durch Bezeltung, Berührung und Belastung verunreinigen (II l-III 5)

72

D. Welche Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge die Ausbreitung der Unreinheit fördern oder hindern (III 6.7)

120

VIII

Inhalt

E. Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit (IV 1-3)

128

F. Verschiedene Geräte und Gruben und das unreine Haus (V 1-7)

136

G. Menschen und Geräte als »Zelte« (VI 1-7)

156

H. Schräg abfallende Teile einer Bezeltung (VII 1.2)

178

J.

188

Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt (VII 3)

K. Schwere Geburt; Totgeburt (VII 4-6)

192

L. Leichenunreinheit — ihre Weiterübertragung und der Schutz vor ihr (VIII 1-6)

200

M. Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit (IX 1-16)

220

N. Verschiedene Öffnungen im Hause (X 1-7)

250

0 . Das geborstene Haus und seine Teile (XI 1-3)

266

P. Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Ein Aas im Leibe eines toten Hundes bezeltet ein Haus und seine Teile (XI 4-7)

272

Q. Die Vorratsgrube (XI 8.9)

280

R. Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten (XII 1-8) S. Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen, die Unreinheit weiterziehen lassen (XIII 1-6) T. Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause und die Unreinheit (XIV 1-7)

284

316

U. Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge und die Unreinheit (XV 1-10)

328

V. Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen (XVI 1.2)

346

W. Auffindung von Leichen und Untersuchung von Stellen, die der Leichenunreinheit verdächtig sind (XVI 3-5)

356

X. Das Gräberfeld (XVII 1 - XVIII 7 a)

364

Y. Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden (XVIII 7 b-10)

396

TEXTKRITISCHER ANHANG

411

REGISTER I. Verzeichnis der erklärten hebräischen Wörter

439 439

300

Inhalt

IX

2. Verzeichnis der Fremdwörter a) Griechische Wörter b) Lateinische Wörter 3. Verzeichnis der Rabbinen a) Erste Generation der Tannaiten b) Zweite Generation der Tannaiten c) Dritte Generation der Tannaiten d) Vierte Generation der Tannaiten e) Die Gelehrten 4. Verzeichnis der zitierten Stellen a) Bibel mit Apokryphen und Pseudepigraphen b) Kumran c) Rabbinische Schriften d) Antike Schriftsteller

440 440 441 441 441 442 442 442 442 442 442 448 449 462

VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN UND UMSCHRIFTEN

465

1. 2. 3. 4. 5.

465 465 466 466 467

Bibel mit Apokryphen und Pseudepigraphen Kumran Die Traktate der Mischna Sonstige rabbinische Schriften Umschrift des hebräischen Alphabets

LITERATURVERZEICHNIS

469

EINLEITUNG I. Der Name des Traktates Ohalot und seine Stellung in der Mischna Der Traktat Ohalot gehört zur 6. Ordnung der Mischna, dem Seder Toharot, der 12 Traktate umfaßt. Der Name dieser Ordnung ist die Pluralform des im AT nur im Singular gebrauchten Wortes rrnrjlg ; es bedeutet »Reinigung, Reinwerden« (Lv 137.35; 142.23.32; 1513; Nu 69; Ez 4426) und »Reinigungsvorschrift« (cf. Neh 12 45). Im Babli fehlt die Gemara zur Ordnung Toharot, abgesehen vom Traktat Nidda. Denn viele Gesetze, vor allem Reinheitsvorschriften, wurden in Babylonien nicht mehr beachtet: Die Befolgung vieler Vorschriften war den Juden der babylonischen Diaspora — ähnlich wie den Diasporajuden heute — unmöglich. Dies gilt in entsprechender Weise auch für den Jeruschalmi, in dem ebenfalls die Gemara zur Ordnimg Toharot (außer Nidda) fehlt. Doch ist der 6. Seder in Babylonien erörtert worden, wie Rabba (f 352 n. Chr.) ausdrücklich mitteilt (bTaan 24a. b; cf. RPapa (f 375) in bBer 20a; auch Rabba in bSanh 106 b). Der Traktat Ohalot ist in der Zählung der Mischnatraktate durch Maimonides der zweite; denn Maimonides ordnete die Traktate des 6. Seders nach der Anzahl ihrer Kapitel. Die Babli-Ausgabe 1697 ff. druckt zuerst den Traktat Nidda (wegen der hier vorhandenen babylonischen Gemara) ab, so daß sich der Traktat Ohalot dort an dritter Stelle findet; es folgen die anderen Traktate in der Zählung des Maimonides. Die Mischna Riva di Trento 1559 führt den Traktat Ohalot an 6. Stelle (diese Ausgabe nahm die Traktate Hullin und Bekorot aus dem 5. Seder heraus und setzte sie an die 4. und 5. Stelle der Ordnung Toharot). Die Mischna ed. 1606 weist dem Traktat die 4. Stelle zu; der Babli-Codex München 95 und der Codex Kaufmann fuhren ihn entsprechend der Zählung des Maimonides an 2. Stelle. Als Name des Traktates ist rtiVnk überliefert, eine Pluralform (neben bh. D'^k) von Vnk, »Zelt«, außerdem findet sich die Form nibTlg: (s. textkr. Anh.) / ill^ns, »Gesetze über den V'rUJ, den Aufenthalt zusammen mit etwas unter ein und demselben Dach«/»Bezeltung«'. 1

Vgl. dazu Einleitung zu Ahilot, in: Rabbinische Texte, 1. Reihe, Die Tosefta, Stuttgart 1952 fr., 192.

2

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

Anknüpfungspunkt im AT sind die StellenNu 1 9 n - i 3 ( P s ) , 14-16.22 (P s2 ). Grundstellen des Pentateuchs, zu denen die Mischna die Erläuterung sein will, werden meistens nicht zitiert, sondern als bekannt vorausgesetzt (cf. bHag I I a Bar: »[Die Verunreinigung durch] Aussatz und Bezeltung wird in der Schrift nur wenig behandelt, während ihre Bestimmungen zahlreich sind« Strack, Einl 22). Der Traktat Ohalot wird erwähnt in bErub 79 a (nach einem Ausspruch von Rab Huna [bab. Amoräer, 2. Gen., f 297 n.Chr., Schulhaupt in Sura] gilt RJose als Autor der Lehre von der Bezeltung), ferner in jNaz VII2 b, 36 und injErub I 7b, 43. REl'azar b. 'Azarja (ält. Gruppe 2. tann. Gen.) weist einmal R'Akiba zurecht und fordert ihn auf, sich statt mit der Haggada mit der Behandlung der schwierigen Vorschriften über Aussatz und Bezeltung zu befassen (bHag 14a; bSanh 67b; cf. jM kat II 81b, 57f.).

II. Die Komposition des Traktates Ohalot Der Traktat ist übersichtlich gegliedert; vielfach ist in einem Kapitel auch ein Sinnabschnitt abgehandelt. An einigen wenigen Stellen gibt es in längeren oder kürzeren Ausführungen Abweichungen vom Hauptthema »Übertragung der Leichenunreinheit durch Bezeltung«. Dieses Thema wird unter verschiedenen Gesichtspunkten nach allen Seiten abgehandelt. Abschnitt A' (I 1-7) enthält grundsätzliche Erwägungen über die Verunreinigung durch einen Toten und ihre Übertragung. Dabei ist I 5 der Unreinheit eines Flußbehafteten gewidmet, der ersten Abweichung vom Hauptthema. Abschnitt B (I 8) zählt die damals bekannten oder für erwähnenswert gehaltenen 248 »Glieder«, d. h. Knochen des menschlichen Körpers, auf (8a). Hier liegt eine Art Erläuterung zum Thema »Glieder« (I 7) vor. Aber schon I 8b kehrt wieder zum Hauptthema des Traktates zurück. Abschnitt C (II 1 - III 5) fragt, in welchem Fall und in welchem Mindestquantum Leichensubstanz aller Art, Blut und Mischblut durch Bezeltung, Berührung oder Belastung verunreinigen. Abschnitt D (III 6.7) zeigt in einer kurzen Zusammenstellung, welche Gebäudeöffnungen, Räume und andere Dinge die Ausbreitung der Unreinheit hindern oder fördern können. Abschnitt E (IV 1-3) spricht von Schränken und schrankähnlichen Behältern und der in und unter ihnen befindlichen Unreinheit. Abschnitt F (V 1-7) ergänzt diese Zusammenstellung: verschiedene Geräte und Gruben aller Art, die mit einem durch eine Leiche verunreinigten Hause in Verbindung stehen. 1

Vgl. die Gliederung des Traktates im Inhaltsverzeichnis.

Die Komposition des Traktates Ohalot

3

Abschnitt G (VI 1-7) erläutert, wie Menschen und Geräte (Bahren, Fässer, Krüge, Balken, Säulenteile, Schränke u.a.) im weitesten Sinne ein »Zelt« über einem Toten bilden können (s.u. auch Abschnitt P), wenn sie sich in einem gewissen vorgeschriebenen Abstand über dem Toten befinden. Abschnitt H (VII 1.2) behandelt die schräg abfallenden Teile einer Bezeltung, also eines Gegenstandes, der sich über dem Toten befindet. Abschnitt J (VII 3) enthält Vorschriften über die Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt. Abschnitt K (VII 4-6) spricht von der schweren Geburt und von der Totgeburt und den in solchem Falle zu ergreifenden Maßnahmen. VII 6 ist eine zusätzliche Anweisung für den Fall eines künstlich eingeleiteten Schwangerschaftsabbruches und könnte in den T r a k t a t Sanhedrin gehören. Abschnitt L (VIII 1-6) erläutert, unter welchen Umständen und Bedingungen die Leichenunreinheit weiterübertragen wird und wie m a n sich vor dieser Übertragung schützen kann. Die Mischna spielt hier vier Möglichkeiten durch, die in VIII 1 a programmatisch zusammengefaßt sind und im folgenden ausgeführt werden. Abschnitt M (IX 1-16) handelt in umfassender Weise vom Bienenkorb und seiner Leichen-/Zeltunreinheit. Ohne Zweifel gelten diese Ausführungen (14 von 16 Mischnajot) auch für Körbe und ähnlich leicht gearbeitete und durchbrochene Geräte, sofern sie noch (IX 14) als »Geräte« gelten können und also verunreinigungsfähig sind, d. h. wenn sie noch unbeschädigt sind oder wenigstens ihren Zweck als Behälter voll erfüllen können. Gegenüber dieser Fülle von Einzelheiten wirken die Ausführungen über Särge in den verschiedensten Formen und über im Freien stehende F ä s s e r fast nur noch wie ein Anhang zu diesem Abschnitt. In Abschnitt N (X 1-7) geht es um Offnungen in den Hauswänden (Luken und Türen und ihre Schwellen und Stürze). Abschnitt 0 (XI 1-3) handelt von einem — vielleicht durch Erdbeben, Trockenheit oder natürlichen Verfall — geborstenen H a u s und seinen Teilen. In diesem Rahmen befaßt sich XI 3 sozusagen anhangsweise mit der Frage, welche Dinge die Unreinheit im vorliegenden Fall nicht übertragen können (s.u. X V 1-10). Abschnitt P (XI 4-7) (s.o. Abschnitt G) erläutert zwei Fälle: Ein Mensch neigt sich über einen Toten, und sei es auch nur für einen ganz kurzen Augenblick (XI 4 a); Aas befindet sich im Leibe eines toten Hundes und bezeltet Teile eines Hauses. Abschnitt Q (XI 8.9) spricht von der Vorratsgrube und der Leichenunreinheit. Abschnitt R (XII 1-8) handelt von der Ausbreitung der Leichenunreinheit nach oben und nach unten. Abschnitt 8 (XIII 1-6) enthält Vorschriften über das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen im und am Hause, welche die Unreinheit weiterzie-

4

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

hen lassen, d. h. durch solche Öffnungen werden alle anderen verschlossenen Ausgänge vor Verunreinigung bewahrt. Abschnitt T (XIV 1-7) spricht von Ausbauten und hervorstehenden Teilen aller Art am Hause und ihrer Verunreinigungsfahigkeit durch Leichenunreinheit. Abschnitt U (XV 1-10) handelt von übereinanderliegenden Gegenständen aller Art (Tongeräten, Verschlägen u.a.) und der Leichenunreinheit. Sinngemäß gehört hierher eigentlich auch die Mischna XI 3, wo der vorliegende Text schon wörtlich zu finden ist. Siehe zur Begründung dieser Wiederholung den Kommentar! Abschnitt V (XVI 1. 2) zeigt, daß alles Bewegliche Leichenunreinheit verursachen kann. Abschnitt W (XVI3-5) schildert die Umstände, unter denen Leichen aufgefunden werden können, und schreibt vor, wie man der Leichenunreinheit verdächtige Stellen zu untersuchen hat. Abschnitt X (XVII 1 -XVIII 8) behandelt ausführlich alle Vorschriften über ein Gräberfeld einschließlich seiner genauen Untersuchung. Abschnitt Y (XVIII 9. 10) schließlich fugt einige Ausfuhrungen über Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden hinzu. Einige Erläuterungen über Begräbnisplätze in Galiläa u. a. (XVIII 9 c. d) sind hier eingefugt. Die Gesetzessammlung über die Zeltunreinheit in diesem Traktat läßt sich wie folgt gliedern2: A. Das Zelt, seine Fläche, sein Raum und die Übertragung der Leichenunreinheit a. vor 70 n.Chr. entstanden: 1. III 6 a. VII 3 a Öffnung von einer Handbreite Größe für eine Olivengröße von einer Leiche (vgl. T VIII 4. 5. 6. 7) 2. XI 1 a-3c. XV 1 a - 3 b Zelt und direkte Berührung (T XV 1) 3. XIII 1 a - 2 b Lichtöffnungen aller Art (T XIV 1.2 ; TKel Bm IV 16) 4. XIII 3 a. b Loch in der Tür 5. XIII 4a Öffnung für Rohr/Webeschwert (T XIV 4) 6. XI 1 a-2 c Spaltung von Haus/Vorhalle (T XII 1) 7. XI 3 a Grobe Jacke/dicker Balken: eine Handbreite über dem Boden 8. XI 3 c Man bringt die Unreinheit über den Spalt hinüber (T X n 2) 9. XV 8 a Vorhof von Grabhöhlen und die Verunreinigung (T XV 7) 2

Cf. NeuHist V 174 ff.

Die Komposition des Traktates Ohalot aus der Schule von Uscha: 1. III 7d. e 2. VI 3a-c 3. V I 4 a - d 4. VI 4e 5. VI 5 6. VI 6a-c 7. VI 6d. 7a. b 8. VII l a 9. VII 2 a-f 10. III 7 a 11. IV l a 12. IV l b . 3a 13. IV l c 14. 15. 16. 17. 18. 19.

IV 3b. c IV 2a. b X 1a-7c XI 7a-c XV 4 XV 5a. b

20. XV 6a 21. XV 5b 22. XV 7 23. XV 8b

5

Natürliches oder durch Einwirkung von Kriechtieren entstandenes Zelt ( T V 4) Dem Hause dienende halbierte Wand Zwischen zwei Häusern liegende Wand Ihr Estrich (T VII 5-10) Unreinheit zwischen zwei Balken Haus, das einer Wand dient (T VII 10. 11) Unreinheit unter Säule und Säulenkapitell (T VII 13-16) Unreinheit in einer Wand/Dünenwand Zelt und Zeltteile über Söller und Luke (T VIII 1-3) Eine Kubikhandbreite Raum bringt die Unreinheit (T V 3) Stärke einer Schrankwand (T V 5) Schrank im Haus/in der Tür des Hauses und die Übertragung der Leichenunreinheit Geräte zwischen einem Schrank und der Erde Schrank und Räderwerk (T V 7) Schranklade und Leichenunreinheit Luke (T XI 1-11) Hund auf der Türschwelle (T XII 3) Abgeteiltes Haus und die Unreinheit Abgeteiltes Stück Fußboden und die Unreinheit (T XV 4) Mit Stroh gefülltes Haus und die Unreinheit Freiraum zwischen Stroh und Balken (T XV 5) Mit Erde und Steinen gefülltes Haus (T XV 6) Balken als Grabverschluß (T XV 8)

B. Das Verhältnis von Zelt und Gerät a. vor 70 n.Chr. entstanden: 1. V l - 4 b Tongefäß über einer Luke (T V 8-12)

6

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

2. XI 8a. b 3. XI 9a 4. XV 9 a b. aus der Schule von Uscha: 1. IX 1 a - 1 4 b 2. IX 16a-d 3. VIII l a - 5 c

4. XIII 5. 6 a. b

Zisterne mit Leuchter und Korb über einem Leuchter (T XII 4) Geräte zwischen den Korbrändern und der Zisterne (T XII 5) Faß als Grabverschluß (T XV 9-11; MKel IX 2) Bienenkorb und Unreinheit Tongefaß als Zelt und die Unreinheit ( T X 6. 1-5. 9. 11) Dinge, die Unreinheit bringen und als Scheidewand dienen/nicht dienen (in allen Spielarten) (T IX 1-7) Was das Maß einer Handbreite verringert (T XIV 5. 6)

c. aus der Schule von Jahne: 1. V 5 a - 6 c 2. V 7a. b 3. VI 1 a - d 4. VI 2 a - c XII 1 a - 3 c XII 4

Vor der Unreinheit schützende Geräte (T VI 1) Innerhalb und außerhalb des Zeltes schützende Geräte (T VI 2-6) Mensch und Geräte als Zelt (T VII 1.2)

Totengräber, Faß, lehmverschmierte Krüge und die Tür (T VII 3. 4) Brett und Ofenöffnung (T XIII 1) Schuh unter der Wiege (T III 4; XIII 5)

C. Zeltähnliche Dinge, als Haus vorgestellt a. aus der Schule von Uscha: XIV l a - 2 b. aus der Schule von Jabne: 1. XII 8 2. XII 3 a - c 3. IX 15a. b 4. XII 5 a. b 5. XIV 3 6. XIV 4 a. b 7. XIV 5 a - d

Gesims und Unreinheit (T XIV 7-9) Türschwelle und Leichenunreinheit (T XIII 10-12) Fensterbrett, Mauervorsprung, Gesims (T XIII 3) Särge verschiedenen Formats (T X 7. 8) Verschiedene Balkenlagen Stab über der Tür Gesims und Hof, die das gesamte Haus umgeben Zwei übereinanderliegende Gesimse

Die Komposition des Traktates Ohalot

8. XIV 6-7 b

7

Weniger als zwei Handbreiten Raum zwischen zwei Gesimsen

Die eingangs erwähnten Abweichungen vom Hauptthema sind Gedankenassoziationen, durch die einiges in den Traktat Ohalot aufgenommen wurde, was eigentlich in einem anderen Mischnatraktat hätte behandelt werden müssen, was aber um einer gewissen Vollständigkeit willen hier Aufnahme fand. Übrigens sind es eigentlich nur drei Stellen, die hier zu erwähnen sind: Die Mischna über den Flußbehafteten (I 5) gehört in den Traktat Zabim; die Ausführungen über die Tötung des Kindes im Mutterleib (III 6) könnten auch im Traktat Sanhedrin stehen; schließlich hat die Bemerkung über Zehnt- und Sabbatjahresbestimmungen (XVIII 7 a) ihren eigentlichen Ort in den Traktaten Maasrot und Schebiit. Der Traktat Ohalot macht also — auch bei aller zuweilen zu bemerkenden großen Ausführlichkeit — einen sehr geschlossenen und gerafften Eindruck. Das Auftauchen solcher kurzen »Einschübe« hat z.T. mnemotechnische Gründe: Ein Wort, das in der Diskussion über die Kasuistik der Reinheitsbestimmungen im Blick auf die Leichenunreinheit auftauchte, erschien einem der Diskutierenden wert, noch in einer Zwischenbemerkung eine kleine halakische Verfügung gleichsam in Parenthese anzufügen. Das Stichwort 1 O^K (I 4a) (cf. Zab II 4; IV 6) bewirkt den Einschub I 5, wo einer der Diskutierenden bei dem Thema »Mensch und . . .« eine Ergänzung für notwendig hielt. Die Erörterung über Fehlgeburten (VII 5) löste den Einschub über die schwere und die Totgeburt aus (VII 6). Das Stichwort K'H03 mw nrpn (XVIII 7) fand sich schon in etwas veränderter Form in Maas V 5 und Schebi VI 6 und veranlaßt den genannten Einschub. Sicherlich dienten solche mnemotechnischen Hilfsmittel dazu, Lehrenden und Lernenden das Einprägen des Stoffes zu erleichtern; denn dem Lehrer wie dem Schüler standen zur Zeit der ersten tannaitischen Generationen wohl keinerlei schriftliche Fixierungen der rabbinischen Diskussionen zur Verfügung. Der Traktat Ohalot steht auf der Grenze zwischen streng systematischer Rechtskodifizierung und halakischer Exegese. Doch neigt er mehr jener denn dieser Seite zu. Das zeigen eben auch die — bei einer Anzahl von 18 Kapiteln — nur ganz wenigen Einschübe. Auch bei diesem Traktat handelt es sich also um die Fixierung einer wirklich stattgefundenen Diskussion. Das zeigen auch die vielen eingestreuten Fragen: i r D (I ld. 2. 3a. III lb. 4a. 7b. V 6a. 7b. VI lb. 3 b. 6b. XVI 2a. XVII 2b. XVIII l a . 4d. 5a); T!3(')K (I 8b. VII 4b); nnD(l) (II lb. 3b. V 6c. X I 7c. XII 6b. XVIII 7b); nt '83 (II 3c); mn nt m(l) (II 4b. III 5a. b. XIV 1 b); D'Tinx DH31 naa (IV 3 c. IX 3 a. 5. 7. 12 b. 14 a. 16d. X V 3b. XVII lc); K'n ilJ >K(l) (IX 3a. 7. XVI 2d. XVIII 6c); n»31 (XIV lc); nna ny (XVIII lb); nn (nx) (XVIII 8). Die Kapitel VIII. X und XIII enthalten keine Fragen. 2

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

8

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

An der Diskussion über das Thema der Leichenunreinheit beteiligten sich Rabbinenschulen und einzelne Rabbinen3. Die von den Rabbinen nicht gebilligten Ansichten hätten durch den Redaktor einfach gestrichen werden können, sind jedoch aus Gründen der Pietät stehengeblieben; auch konnte man hier weitere Debatten anschließen4. Die mit der Formel HT (»dies ist die Regel«) beginnenden Stücke können spätere abschließende Zusätze sein5. Das zeigt sich an den beiden Stellen III l e und XIII 6 b. Man braucht dabei keineswegs zwei zu verschiedenen Zeiten entstandene Überlieferungsschichten anzunehmen. Der term. techn. »Regel« selbst ist auf das rabbinische Diskussionssystem zurückzufuhren. Ebenso lassen die Formeln nita (II 7c: RJose); (VIII 1 f.: RJohanan b. Nuri) und D'lia (VII 3b. XI 4b. 8b: Bet Schammai und Bet Hillel) den Gesprächscharakter auch dieses Traktates erkennen. RTarfon fugt eine »textkritische Bemerkung« ein: Er spricht von einer »verderbten Halaka« und ergänzt seine Kritik durch eine ganz massive Bekräftigung (XVI lb). Sogleich aber schaltet sich R'Akiba verbindlich in das Gespräch ein und stellt die Kritik RTarfons richtig (XVI Id). Diese kleine Szene könnte man als eine Art »Bericht aus dem Lehrhaus« bezeichnen. RTarfon fugt eine kleine Erzählung (ohne das einleitende ¡TO??) ein (XVI 1 b), um diese seine Textkorrektur zu belegen. Ein kleines »haggadisches« Stück findet sich in XVII 5 c Es veranschaulicht die vorhergehende Halaka. Über die Entstehungszeit des Traktates kann nichts Genaues gesagt werden. Es diskutieren Lehrer der 1 .-4. tannaitischen Generation; doch ist damit noch kein sicherer Anhaltspunkt für die Entstehungszeit gegeben. Es ist indessen anzunehmen, daß der Traktat Ohalot vor 200 n. Chr. seine endgültige vorredaktionelle Gestalt gefunden hat, die dann wieder der abschließenden Redaktion des (Kreises um) RJehuda-ha-nasi (»Rabbi«, 4. tannaitische Generation) zugrunde lag.

III. Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot Die Mischna Ohalot enthält die Namen von Rabbinen der 1.-4. Generation, die Tosefta Ahilot die Namen von Rabbinen der vorchristlichen Zeit bis zur 5. Generation. 3

Vgl. das Verzeichnis der im Traktat genannten Rabbinen, S. 441 f. Vgl. Strack, Einl 17 f. 5 So Rosenthal, Über den Zusammenhang, die Quellen und die Entstehung der Mischna, III, § 74. 6 Zur Frage, ob der Traktat Ohalot die Mischna des RJose oder des RMe'ir (3. tann. Gen.) sei: NeuHist V 217ff. 4

Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot

9

Übersicht über die in T und M genannten Rabbinen1: Name

T-Stelle

M-Stelle

Generation

Hillel der Alte

XVI 8

-

-

Rabban Schim'on b. Gamli'el

IV 4. XIV 3. XVIII 9 b XVI 12. XVII8 XVII 8 XVI11

Jehuda und Hillel, Söhne des Rabban Schim'on b. Gamli'el

1.

Zeit

Stellen bei S oder E 2

vorchr. S 118/ E 246ff. Zeit Jesus/ Apostel

S 121

Rabban Johanan b. Zakkai

XVI 8

Bet Schammai

III 4. 5. V 11. 12. VIII 7. XII 1. XIV 4. XV 9 XVI6. XVII 13

II 3b. V I . 2. 3. 4b. VII 3a. b. XI l b . 3c. 4a. 5. 6. 8 a (b). XIII lc. 4a. XV 8 a. XVIII lb. 4b. c. 8

S 119

Bet Hillel

III 4. 5. V 11. VIII 7. X I I I . XIV 4. XV 9 XVI 6. XVII10. 13

II 3b. V 1. 2. 3. 4b. VII 3a. b. XI l b . 3c. 4a. 5. 6. 8 a (b). XIII lc. 4a. XV 8 a. XVIII 1 b. 4 b. c. 8

S 118

REl'azar bi RSadok

II 4. VIII8

REh'ezer (b. Hyrkanos)

1 2

2*



S 121 f.

etwa S 124 2-, ältere 90-130 Gruppe n. Chr. S 124

II 7. III 7. II2c. d. 4a. VII 1. 3. 8. 12. VI lb. 15a. IX 8. X 6. 8. XII 3 b. 8. XIII3. 10. 12 XIV4a. 5c. XVII6. XVIII XVII 2a. 5b 7 S. dazu ausfuhrlich: NeuHist V 149 ff. S = Strack, Einleitung in Talmud und Midrasch, 5. Aufl. 1921 E = Encyclopedia of Talmudic and Geonic Literature, 2. Bd., Jerusalem 1961 (hebr.).

10

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot Generation

Stellen bei S oder E

Name

T-Stelle

M-Stelle

RJehoschua' (b. Hananja)

II 8. III 5. IV5. 14. V I I . 12. v i i . v n 12. 17. 1X8. X 8. XIII10. 12. XVI 8

II4a. IX 15a. XII 3 c. 8. XIV 3. 4a. 5d. XVII2 a

S 123 f.

Zeit

RDosa b. Harkinas

-

III 1 a. b. c

S 123

RNehunja

118

-

E 664 f.

R'Akiba (b. Josef)

13. III 1. 2. 3. 7. IV 2. V8. 9. VI 4. 6. XIV 4. XVI3. 6. 8

RJehoschua' b. Marnai

IV 14

RJohanan b. Nuri

V 8. VII 13. XIII1. 5

I 3 b. II 2 a. b. 2-, 6. 7 a. III 5 a. jüngere V I . 2. 7c. Gruppe XIII 3 a. XVI ld

S 125

E 469



II 7a. VI 7a. VIII1 f. XII 1 a. b. XIV 3

S 126



III 5 a

S 124 f.

RHalafta

V8

-

E 312 f.

RJehuda b. Betera

XII3

XI 7b. c

S 128

RTarfon

XV 12

XIII 3 a. XVI l b

S 125 f.

RJeschebab (ha-sofer) RJehuda der Bäcker

XVI 3

E 599 f.

XVIII13

E 435

RJose (b. Halafta)

I 1. (116). IV 1. 6. V 5. (6). 8. VII 6. Vili 2. 8. 1X4. 5. 6. XI 7. 8. 10. XII1. XIII 9. 10. XIV 7. XV 5. XVII2. 6. 13. XVIII12

RJischma'el b. Elischa'

II 7 c. III 6 b. 3. IV la. 2b. VII 2 f. VIII 5 c. X3b. XI lb. 7b. XII3a. 8. XIV 2. XVII lb. c. XVIII lc

etwa 130160 n.Chr.

S 129

Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot T-Stelle

M-Stelle

RMe'ir

112. IV 14. V I . VII 7. 8. VIII8. IX 1. 4. X 6. XI 7. XVII2

II 3 c. III lc. VI 3 c. VII 5. VIII 2 a. X 2 c. 3 a. XI 7 a. XIII 6 a. XV 9b. XVI2d. XVIII 2 b.

S 128 f.

RSchim'on (b. Johai)

117. 8. III 1. 8. I V I . 2. 11. VII 8. Vili 2. X 6. XI 7. XIII 10. XV 11. XVI2. XVII 7. 9. XVIII2

II 2d. 7 b. III 2a. VII2f. IX 14a. X 2 d . XI 7 c. XIII Id. XVI 5c. XVIII 5 a. b

S 129

RJehuda (b. El'ai)

I U I . 4. IV2 11. V 4. VI 1. VII 3. 10. 13. Vili 7. 8. IX 3. 4. 5. 8. X 1. XI 7. XIV 4. 5. XV 8. 13. XVI 7. 13. XVII 6. 10. 12. XVIII 12

III 5 b. 7e. VI 3 c. 4 e. VII lc. 4b. X 3 a . XV 8 b. XVI 2d. XVII5c

S 129

Abba Scha'ul REl'azar (b. Schammua') RNatan

III 2. VI 6

REli'ezer b. Ja'akob II.

XVII2. 9.

RJose b. Meschullam 116

Zeit

Stellen bei S oder E

Name

IV 13. 14. XII 3 V 1. 2. V i l l i

Generation

11

S 130

-

IX 14 a. XI 7b

S 129 f.

-

E 680 ff.



S 130



RSchim'on b. El'azar II 6. V 1 XVIII 9 d Rabbi 118. V 7. (Jehuda ha-nasi) VII 5. XI10. XII1. XIV 10. XV 8. XVI2. XVIII12. 18 XVIII9 d Rabbi und sein — Gerichtshof

4.

nach S 132 160 n. Chr. S 132 S 133



12 Name

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t T-Stelle

M-Stelle

Generation

Zeit

RSchim'on b. Jehuda III 1. VII4. XVII9 RJa'akob IV 8. VIII2. — IX 7. XIII10 REl'azar b. Jehuda IV 10 III 5 a — IV 14 RJehuda b. Peterosch — V 1. XVIII RJischma'el 14. 18 b. RJose RJose b. RJehuda VII2. XIV 10. — (b. El'ai) XVIII 7 — REl'azar b. RJose XII4 (b. Halafta) RMenahem b. RJose XV 2 (b. Halafta) — REl'azar XV 9 b. RSchim'on (b. Johai) — XVIII 7 Abba Judan aus Sidon REli'ezer ha-kappar XVIII18 RPinhas b. Ja'ir XVIII18 RJehuda b. Nakosa

IV 8

die Gelehrten = Mehrzahl der tannaitischen Gelehrten =

112. I U I . 2. (3). IV 10. V 2. 7. VI 4. 6. VII10. 1X4. X I . 6. XI10. XV 8. 11. 13. XVI2. 6. 13. XVII6. XVin 12. 15

die Gelehrtenschüler

XVII6. 12

S 131 S 131 S 132 E 428 S 131 S 132 S 132 S 132 S 131

E 17 E 149 f. S 131 5.

nach 200 n.Chr.

— II 2 b. c. d. 3c. 6. 7b. i n 1 a. b. c. V 7 c VI 3 c. VIII 2a. IX 12b. 14a. X 2c. XIII 6 a. XVI 1 d (= im Zitat bei R'Akiba). XVII 5 b. XVIII 9 c —

Stellen bei S oder E



S 134







Das Verhältnis des Mischnatraktatea Ohalot zum Tosefitatraktat Ahilot

Name

T-Stelle

die Ältesten (D'ipt)

IV 6. (XVII12)

RJehuda b. Ja'akob aus Bet Gubrin

13

M-Stelle

Generation

Zeit

Stellen bei S oder E 2









XVIII16

-

t

2

E 422

RJa'akob bi RJishak aus Bet Gufnin

XVIII16



?

?

RHanin (Hanan)

XVIII16

-

?

2

RZerika

XVIII17

-

?

?

Die M Ohalot gibt eine ziemlich geraffte Zusammenfassung der Lehre von der Verunreinigung durch Bezeltung; die T hingegen bietet eine Fülle von Material, das nicht in die M aufgenommen oder von der M-Redaktion ausgeschieden wurde. Dabei entsteht der Eindruck, daß die T sehr breit angelegt ist; lange Passagen, die in der M keine Parallelen haben, sind aufgenommen (s.u. »Sondergut«). Im Gegensatz zur M, die nur ein »haggadisches« Stück (nwa XVII 5 c), daneben eine von RTarfon angeführte »Begebenheit« (ohne einführendes 7i®ya) (XVI 1 b) enthält, sind in der T einige durch das Stichwort nWB eingeleitete Erzählungen überliefert: 116; III 9; IV 2; XV 13 (2x); XVI 3. 11. 12; XVIII 18. DernSMS schildert einen Präzedenzfall, von dem dann die vorausgehende Halaka abstrahiert wurde: in praxi geschah zuerst das »Ereignis«, aufgrund dessen dann die »Lehre« ausgebildet wurde. Eine zusammenfassende »Regel« ist in der T überliefert und — wie üblich - durch die Formel VVan nt eingeleitet: XTV 5; vgl. 131 V® lV?3 I 5. Als »hermeneutische« Regel, eine der sieben Middot Hilleis, findet sich zweimal die Wendung IBini Vp : V 6; XV 10. An einer Stelle überliefert die T ein Schriftzitat: Jer 5223 = XIII 9; es weicht an drei Stellen unwesentlich vom MT ab: MT: T:

3'ao brD3ton Vy nun "owin Va nnn nwn d ' w i »D'jam v m a»ao bn33on bv nxa traia-in Vs nnn nwn d'jnmi "D'jia-in v m

a) Die Vermehrung des Konsonantenbestandes durch matres lectionis ist für die späte Literatur — auch des AT — charakteristisch. b) fc und 0 sind schon im MT gelegentlich austauschbar (cf. Gesenius unter 0).

Die T enthält eine Reihe von Berichten aus dem Lehrhause: II 7. 8; III 3. 7; IV 14; V 8. 11. 12; XVI 8, und einige Tradenten führen sich selbst in der 1. p. sg. redend ein: I 3; II 7. 8; III 3. 5; IV (2.) 14; V 7. 8. 11. 12; VIII 8; IX 8; XI 10; X V 12; XVIII 2. Fast nur im ersten

14

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

Drittel des T-Traktates sind solche Lehrhausgeschichten berichtet; die folgenden zwei Drittel des Textes bringen (bis auf XVI 8) trockene Darlegung des Rechtes, ohne die Erörterung durch Lehrhausanekdoten aufzulockern. Auch aus der großen Zahl von eingestreuten Fragen wird deutlich, daß — wie auch in der M — die Diskussion in ihrer ganzen Breite in der T festgehalten wurde: D'-nnK D'-im HM (x)mrin n'XT Düna '»3 'iVri 'n ipVna na Vy na(i) nr na p'm K'n irx(i) b . . . . ]'a na n a n nr nab 'na'» iaiK nns na ma naa(i) •>a na Vy m n IT'XI

nr 'K

I 2; IV 5. 12; V 9; XVIII 10 I 2; V 7; VI 1; VIII 3; XI 9; XII 4; XIII 7; X V 3 XVII 2. 12 II 3; III 4; X V 7; XVI 1; XVIII 13 II 6 II 7. 8 III 1; IX 8; XIII 10; XVII 6 III 7 III 7 IV 1 IV 10; IX 2; X 5.6; XIV 9; X V I 5; XVII 10 IV 12 V 5; (X 7) V 6; XIV 9 V 8 V 11; XVI 8 VII 5; XII 1; XVIII 2. 7 XV 9 X V 10 X V I 1; XVII 11 XVI 3

Fragende Form ohne Fragewort: II 7. 8; III 3. 7 ; I V 1 4 ; X V 9; (XVIII 14). Alle 18 Kapitel der T enthalten also die Fixierung der rabbinischen Diskussion; denn in allen Kapiteln (außer VII) finden sich rabbinische Kontroversen und eingestreute Fragen.

a) Gemeinsames

Traditionsgut

Die Anzahl der Kapitel in M und T ist gleich. Wörtliche Übereinstimmungen zwischen den sich entsprechenden Teilen der M und der T finden sich nur in Kurzzeilen halakischen Inhaltes, kaum irgendwo in ganzen Sätzen. E s entsprechen sich Teile aus:

Das Verhälnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot

T I1 2 3 4 5 6 7 112 3 5 6 7 8 III 1 2 3 4 7 10 IV 1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 V1 2 3 4 5 7 8 9 10 11 VI 1 2 4

M I I d . 5a. XII 4 I l a . b. c. 2. 3a 3b 115 17 8a 8b. II l a . b II l a 2e. 4 a 3b 3a 3a 3 a. 7 a. I 8 a II 2 a 2b la la 4a 4a II l a . 3a. 4a. 5. 7 a. b. c 6 III l b . 4 c II 5. 7 a III l b 2b 3a 4 a. b. c 4b 5a 5b 6a. b 6a 7b. c. d 7e IV l a . b. c. 2b. 3a 3b V1 V2 4a 4b 5b. 6 c 7b. c 7b

T 5 6 VII 1 3 4 5 6 7 8 9 10 VII 13 14 15 16 17 VIII1 2 4 7 8 IX 1 2 3 4 5 6 8 X1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 XI 1 2 3 4 5 6

15

M 7c 7b. c V I 1 b. c. d 2a 2c. X 2 a VI 3 b 6a 3b 4a. b 4d 3 a. 4 e. 6 a. b. c VI 6d. 7a. b. VII l b VI 7c IV l b VI 7c VII l e 2 b. c. d. e 2f 3a 3b 4b la VIII 3 b 2b 2a 2 a. 4 lb. 3a 6a. b V 6b. IX l a . 9b. l i a . 12 a. c IX 9 a 8a. b. 9 a l a . 7. 10. 14a. b 3a. 7. 9d. 10 8a. 13a. 14a. b 15a 15 a. b 16 a. b. c 16d l i a . 16d X 7 a. b. c 7a. b 7a 6a 6b la

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

16 T 7 8 9 10 11 XII1 2 3 4 5 6 XIII1 2 3 4 5 7 9 10 11 12 XIV 1 2 3 4 5 6 XIV 7 8 9 10 XV 1 2 3 4 5 6 7 8

M

T

2 a. b. c. 3 a. b 3a. b 5a 5 a. b. c 4a. 5 a X I l a . b. 2a. 3a 7 a. c V 6a. X I 8 a V 6b. X I 8a. b. 9 a XI 9b XII l a . b 2a. b 3 a. b. c 4 V I I I 1 a. f XII 5a. b. 6a. b 7 8 8 X I 4a. 5 X I I I 1 a. b lb. 2a. b l c . 3b. 4a. 4b 5. 6 b 6a XIV 2 1 e. 5 a. b la. b ld. 3. 4a. 6. VI 6 b X V lb. c. 2 a 2b 3a. b 4. 5a. b 6a. b. 7 7 8a 8b

9 10 12 14 XVI 1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 12 13 14 XVII1 2 3 4 5 6 8 9 10 11 13 XVIII1 2 6 7 8 9 11 12 13 14 17

M 9a 10a X V I 1 a. b. c ld 2c. d 3 3 3. 4 a 5a 4a 4b 4b 5b 5b 3. 5 b 5c III 6 XVII 1 a. b lb lb. 3. 5 a 2b lb. 4 5b XVIII 5 b. 6 a. 1 a. 5 a 3 4a 4b 6b 7a 7b 7b 7b 8 9a. b 9 a. 10 9b 9c 9d

b) Das Sondergut in Mischna und Tosefta Oft bringt die T im Anschluß an die Parallele in der M eine Erweiterung, ein »Sondergut«. Folgende Stellen der T haben in der M keine ihnen entsprechende Parallele:

Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot II

1 Rituelle Beschaffenheit eines von Juden/Nichtjuden geschächteten, aber noch zuckenden Tieres 4 Gräbererde, aus der man Steine und Holz ausgelesen hat

III

5 6 8 9

IV

9 12 13 14

V VI VII

VIII

17

Bein- und Hüftknochen Zusammenrechnen von Leichenteilen Hütte als Scheidewand Ereignis: Bestattung eines am Vortage von Pesah Verstorbenen Flüssigkeiten von einem Toten Todesblut und Mischblut Unreinheit eines Viertelkab Blut und Knochen Unreinheit des Todesblutes — Unreinheit eines toten Kriechtieres

6 Deckelverschluß oder Bezeltung als Schutz vor Leichenunreinheit 12 Speisen und Flüssigkeiten in einem Gefäß und dessen Reinheit 3 Gefäß mit umgebogenem Rande 2 Ende eines Brettes 11 Topf an einer Höhlenwand und in der Luke zwischen zwei Häusern 12 Krug mit Sühnwasser 3 Leinentuch oder Zeltteppich über einem Kinderbett 5 Häuser mit gemeinsamer Vorhalle und ein Toter 6 Abgeschlossene Kammer und Leichenunreinheit

IX

7 Auf dem Wasser schwimmendes Brett mit Leichenunreinheit und Geräte

XIII

6 Leichenunreinheit unter einem Kamel, das unter freiem Himmel steht 8 Auf die Seite gekipptes Hohlmaß

XV XVI

11 Unreinheit eines Menschen und einer Flüssigkeit 13 Ereignis: Abschütteln der Pflugschar und Leichenunreinheit 10 Verfall eines Grabes und Leichenunreinheit

XVII

7 Öfen, Schüsseln, Erde aus dem Ausland kommen ins Israelland; Ziegel aus Erde vom Gräberfeld 12 Durch Steine gekennzeichnetes Gräberfeld, auf dem ein Baum steht

XVIII

3 Die Wege der von Babylonien nach Israel Reisenden 4 Im Israellande liegende Städte und Unreinheit 5 Transport von Menschen in Kisten, Wagen, Schiffen u. a. ins Ausland; Transport von Geräten ins Ausland 10 Untersuchung heidnischer Wohnungen 15 Reinheit/Unreinheit einiger Gebiete 16 Cäsarea 18 Erörterung verschiedener Rabbinen über Reinheit/Unreinheit von 'Akko

Folgende Stellen der M haben in der T keine ihnen entsprechenden Parallelen:

18 I II III IV V VI VII VIII IX X XI XIII XIV XV XVI XVII XVIII

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot 4a. b. c. 5b. c. 6a. b lb. 2a. b. c. d. 3c. 4b 1 a. c. d. e. 2 a. 3 b. 7 a 2a. 3c 3. 5 a. 7 a la. 3c. 5 2a. 4a. 5. 6. 1 a. c. d. e. f. 5 a. b. c lb. 2. 3b. 5. 6. IIb. 12b. 13b lb. c. 2d. 4b. c. 5d 2b. c. 3b. c. 4a. b. 5. 6. 7b ld. 3 a 4b. 5c. d. 7a. b la. 9b. 10b 2 a. b lc. 2 a. 5 c lb. c. 2 a. b. 4 c. d. 6 c.

Im folgenden soll das Sondergut der T im Vergleich mit der M untersucht werden. E s läßt sich in verschiedene Gruppen einordnen 1 : 1. In einer Art Ausgestaltung und Erweiterung des Parallelsatzes der M teilt die T eine Definition mit2: Knochen vom Kiefer und vom Knie I 8a I6 I7 Was als »Glied« gilt III 4 Knochengerüst II l a X 5 IX 7 Freistehender Bienenkorb Vorsprung XIV l b XIV 9 XV 8a XV 7 Grabvorhof Erdhügel XVI 2 c XVI 1 2. Die T fügt zum Parallelsatz eine Regel, eine Verallgemeinerung, hinzu: XIII 5 XIV 5 Eine die Öffnung verengende Leichenunreinheit XVIII 7 b XVIII 8 Vertrauenswürdige Personen, die eine Wohnung bewachen 3. Die T fügt dem Parallelsatz der M die Begründung bei: III 5 b IV 11 Der letzte Tropfen Blut V7 Herabreichende Deckenbalken IV 3 b 4. Der Parallelsatz der M wird durch Mitteilung eines praktischen Falles vervollständigt: II 4a III 7-9 XVI 5b XVI 11 1 Cf. Guttmann, Das redaktionelle und sachliche Verhältnis zwischen MiSna und Tosephta, Breslau 1928. 2 Die erste Kolumne bietet die M-Stelle, die zweite Kolumne die T-Stelle.

Das Verhältmis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot

19

5. Die T erweitert den Parallelsatz durch einen Bericht: III 3 a

IV 6

Hinzugefugt wird die Meinung der »frühesten Altesten«

6. Erweiterung des schon in der M gegebenen Berichtes: XVI 1 b

X V 12

RTarfon spricht von seiner Unkenntnis

7. Die T fügt dem Parallelsatz eine Dezision hinzu: IV 3 a

V 6

XVIII 7 b

XVIII 7

Fester Deckelverschluß als Schutz vor Leichenunreinheit Private Entscheidung des Abba Judan aus Sidon im Namen von REli'ezer

8. Die T bestimmt näher den Inhalt des Parallelsatzes und fugt Einzelheiten hinzu: VII 4b

VIII 8

I 8a

16

III 4 a III 4 b

IV 7 IV 7

III 7 e VI V4a V 4b V 7b

V 4 V 8 V 10 V 11 VI 5. 6

VI 1 c

VII 1

VI 4 a

VII 8

VII 4 b VIII 2 b IX 10 IX 16 c X 3a

VIII 8 IX 3. 4 X 4 X 10 XI 7

X 3b X 6a X 6b X7

XI 7 XI4 XI 4 XI 1-3

XII 1 b

XIII 1

XII 4

XIII 4

Die T fugt eine Kontroverse hinzu, die präzisieren soll; doch wird das Wort »Spinnwirtel« dadurch keineswegs richtig erläutert Kieferknochen. Nähere Erklärung der fünf Knochen im Knie Haar unter einem Dach Von Menschenhand oder von Natur aus mit dem Totenknochen verbundenes Fleisch Nicht zeltgemäße Felsvorsprünge und -platten Größe und Weite des Backofenloches Umgießen einer Flasche Tätigkeit der Hände einer Teig knetenden Frau Abstand zwischen Topföffnung und Balken und der Leichenunreinheit Kein Raum von einer Handbreite unter einer Steinplatte Hebe/Verunreinigung des Tempels und seiner Heiligtümer Kopfgröße einer Fehlgeburt Sitz der Zweige im Buschwerk Abstand zwischen Korböffnung und Türsturz Auf die Mündung gestülptes Faß Wer ein Zelt über einer ins Freie hinausgehenden Luke bildet, unter der ein olivengroßes Stück vom Toten liegt Wirbelsäule und Schädel Gepreßte Unreinheit Bis zum Himmel aufsteigende Unreinheit Geringe Entfernung bis zur Türschwelle/Anlehnung an die Seite der Türschwelle Brett liegt über der Öffnung eines alten und eines neuen Backofens Das Haus nimmt Schaden. Einsinken von Lehm

20

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

XII 8

XIII 10

XV l c

XV 1

XV 3 a XV 6a. b XVII l a XVII l b XVII l b

XV 3 XV 5 XVII 1 XVII 2 XVII 3

XVIII 4 b

XVII 13

XVIII 9 a. b

XVIII 11

XVIII 10

XVIII 12

Leichenunreinheit in Größe einer Quadrathandbreite (RJose) Übereinanderliegende glatte Marmorplatten und ihr Höhenabstand von der Erde. Unreinheitsgrade werden gezählt, wenn diese Platten einander berühren. Sich an den Mündungen berührende Fässer Vorhalle Uberpflügen eines Sarges Überpflügen eines toten Körpers Drei Wickensamenkörner (der M-Satz wird als Zitat wiederholt: IIB KW) Verdächtige Hebe verbrennt man sofort, ohne sie zuvor zu untersuchen Von Nichtjuden wirklich bewohnte Wohnungen und Säulenhallen Zusätze über einige Gebäude

9. Die T bestimmt den Inhalt des Parallelsatzes der M, ohne ihn zu wiederholen, durch Hinzufugung von Einzelheiten: Wer einen Toten trägt, wird unrein I ld I1 Leichenmoder verunreinigt auch durch Berührung II l a IV 1 und Tragen Ein Löffel Leichenmoder = 1 - 2 Handvoll II 2e 112 II 2e 113. 4 Wo Leichenmoder zu finden und was als solcher zu bezeichnen ist Durchlöcherter Totenschädel II 6 II 3 Wie man das Quantum des von einem KleidungsIII 2b IV 5 stück aufgesaugten Blutes mißt VIII 2 Über Metallstangen oder gegabelte Rohrstäbe geVIII 3 a spanntes Zelttuch Auffindung verschiedener Arten von Gräbern XVI 3 XVI 2 Was als »jungfräulicher Boden« zu bezeichnen ist XVI 4a XVI 5 Trocken und feucht gelagerte Wickensaat XVII 3 XVII l b Umgraben zwecks Anzucht von Grünkraut XVIII 2 a XVII 10 Aus dem Ausland ins Israelland fuhrende Röhren XVIII 8 XVIII 9 Methode der Untersuchung heidnischer Wohnungen XVIII 10 XVIII 8 XVIII 13 Nähere geographische Bestimmung von Cäsarea XVIII 9 10. Die T gibt Autor oder Tradenten an in Fällen, in denen die M ihn nicht nennt: III 4 RJehuda tradiert eine andere Version: die von Bet II l a Schammai und Bet Hillel RJehuda und RSchim'on XI 7 X 2 b. c XII 3 REl'azar im Namen von RJehuda b. Betera XI 7b XII 8 XIII 10 RJa'akob XIII 5 XTV 5 RJehuda XV 9a XV 9 REl'azar bi RSchim'on gibt die Meinung von Bet Schammai und Bet Hillel wieder

Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot XVI 4 a

XVI 6

XVII3 XVTII 5 a XVIII 7 b

XVII3 XVIII 9 XVIII 7

21

R'Akiba/die Gelehrten geben die Meinung von Bet Schammai und Bet Hillel wieder RMe'ir RSchim'on b. Jehuda im Namen von RSchim'on Abba Judan aus Sidon bezeugt im Namen von REli'ezer

11. Parallelen, in denen die T den M-Satz durch Aufnahme der von der M nicht berücksichtigten Kontroverse erweitert 3 : V 4b V l l . 12 RJehoschua' VII 4 b VIII 8 REl'azar bi RSadok X 2b XI 7 RMe'ir XII 7 XIII9 RJose XIII 4 b XIV 4 RJehuda im Namen von R'Akiba XIII 6 b XIV 5 RJehuda XV 6 a XV 5 RJose XV 9 a XV 9-11 REli'ezer bi RSchim'on im Namen von Bet Schammai und Bet Hillel/RSchim'on XVI 4 a XVI 6 R'Akiba tradiert eine Ansicht von Bet Schammai und Bet HÜlel/die Gelehrten XVI 7 RJehuda XVI 4 b XVIII 10 XVIII 12 Rabbi (Jehuda ha-nasi) 12. Die T erweitert die Kontroverse der M: II 2 a III 1 RJehuda berichtet über eine Kontroverse zwischen R'Akiba und den Gelehrten. RSchim'on b. Jehuda tradiert im Namen von RSchim'on (b. Johai) eine Kontroverse zwischen R'Akiba und den Gelehrten II 2 b III 2. 3 Abba Scha'ul tradiert sehr ausfuhrlich über eine Kontroverse zwischen R'Akiba und den Gelehrten II 4a III 7. 8 R'Akiba, RSchim'on und REli'ezer streiten miteinander III 5b IV 10. 11 RSchim'on III 7 e V4 RJehuda stimmt zu VI V8 RJohanan b. Nuri und RHalafta diskutieren über eine Ansicht von R'Akiba V 7c VI 5. 6 Abba Scha'ul berichtet über eine Meinungsverschiedenheit zwischen R'Akiba und den Gelehrten VI 4d VII 10 Die Gelehrten stimmen RJehuda zu VII 3 b VIII 7 RJehuda berichtet über eine Kontroverse zwischen Bet Schammai und Bet Hillel VIII 2e 1X3.4 RJehuda berichtet über eine anonyme Kontroverse IX 15 a X 7. 8 REli'ezer und RJehuda entscheiden kontrovers XI 1 a XII 1 Rabbi wundert sich über eine Tradition von RJose, der eine Ansicht von Bet Hillel referiert XI 7 c XII 3 REl'azar tradiert im Namen von RJehuda b. Betera 3

In der Kolumne der T werden neu hinzugekommene Kontrahenten genannt.

22

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

XII 8

XIII 10

XIII 4 a

XIV 4

XVI 5c

XVI 12. 13

XVIII 5 a

XVTI 9

RSchim'on berichtet eine Kontroverse zwischen REli'ezer und RJehoschua' RJehuda bezieht sich auf eine Kontroverse zwischen Bet Schammai und Bet Hillel Rabban Schim'on b. Gamli'el und RJehuda haben verschiedene Ansichten über eine Grube für Fehlgeburten RSchim'on b. Jehuda tradiert im Namen von RSchim'on

13. Die T erweitert die Kontroverse der M, ohne sie zu wiederholen: IX 14 a XII 3 b

X 6 XIII 3

REli'ezer stimmt RSchim'on zu REli'ezer stimmt zu

14. Dem M-Satz wird ein einschränkender Satz beigefügt: XI 8 a

XII 4

REl'azar bi RJose fragt nach dem Bezug; die Gelehrten antworten ihm (anonym)

15. Erweiterung des nicht wiederholten M-Satzes durch eine Einschränkung: XV 8 a

XV 7

Die ins Freie geöffnete Vertiefung des Grabvorhofes

16. Vervollständigung des M-Satzes durch Aufnahme der ganzen Gruppe in dieT: V 7c VI 5. 6 XIII l a XIV 1 VI 2c VII4 XV 3a. b XV 3 VI 4 d VII 10 XV 7 XV 6 VI 6c VII 12 XVII l a . b XVII 1. 2 VII 2 d Villi 17. Vervollständigung des schon in der M vorhandenen Gruppensatzes: 1 1 ff. III 7 b. c IV 1 b. c V 2 V 4b VI l b . c. d VI 4 a . b VI 4 d VI 7c VII 2 d VII 3a. b IX 9a. b IX 10 IX 15a. b IX 16a. c X 2a-d X 4a. b. 5 a - d X 6a. b

I 1. 2 V 3 V 5 V 9 V 11 VII 1 VII 7. 8 VII 10 VII 14-16 VIII 1 VIII 4 X 1-3 X 4 X 7. 8 X 9 XI 6. 7 XI 11 XI 4. 5

X 7 a. b. c XI 9 b XII 1 a. b XII 4 XIII 1 c XIII 6 b XIV l d XIV 2 XV 5a. b XV 6 a XVI 4b XVI 5 a. b. c XVII 3 XVIII 5 b XVIII 7 b XVIII 9 a. b XVIII 10

XI 1 - 3 XII 6 XIII 1 XIII 4 XIV 1 XIV 5. 6 XIV 10 XIV 7 XV 4 XV 5 XVI 8 XVI 9 - 1 3 XVII 3. 4 XVII 8. 9 XVIII 8 XVIII 11 XVIII 12

Das Verhältnis des Mischnatraktates Ohalot zum Toseftatraktat Ahilot

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18. Die T gibt dem M-Satz eine andere Version: II 1 a

III 4

III 7 c

V 3

IV 3 b XI 7 b

V 7 XII 3

XIII 4 a

XIV 4

XIV 2

XIV 7

Verschiedene Versionen. Die anonymen Versionen vertritt in der T RJehuda im Namen von Bet Schammai Anonyme Sätze widersprechen sich nur scheinbar in M und T, da die Voraussetzungen in M und T verschieden sind Anonyme Sätze widersprechen sich in M und T RJehuda b. Betera widerspricht sich in M und T. Das beruht auf verschiedener Überlieferung der Traenten: In T versucht REl'azar eine Richtigstellung Hier könnten bei Bet Schammai verschiedene Maßbezeichnungen vorliegen, die aber in Einklang gebracht werden können Anonyme Sätze widersprechen sich in M und T

19. Eine besondere Art der Version bilden die mit IpVflJ nn ^ y / l p ^ n j xV eingeleiteten Sätze. Sie wollen die richtige Version einer Kontroverse festlegen: II 2 a. b

III 1

XII 8

XIII 10

XVII 5 b

XVII 6

RJehuda und RSchim'on b. Jehuda im Namen von RSchim'on (b. Johai) über die Kontroverse zwischen R'Akiba und den Gelehrten RSchim'on über die Kontroverse zwischen RJehoschua' und REli'ezer RJehuda über die Kontroverse zwischen REli'ezer und den Gelehrten

20. Varianten: I 3b V 4 a. b XVII 1 b. c

13 V 11. 12 XVII 2

Gleicher Grad der Unreinheit Hände/Gefäße und ihre Unreinheit Verursachung eines Gräberfeldes

Der T-Traktat ist wie der M-Traktat verhältnismäßig einheitlich aufgebaut, wenn er auch recht breit angelegte zusätzliche Erörterungen aufgenommen hat. Über das Alter des T-Traktates kann nichts ausgesagt werden. Die oben gegebene Übersicht der in T und M genannten Gelehrten zeigt, daß das in der T aufgezeichnete Überlieferungsgut in der Zeit zwischen dem 1. vorchristlichen und dem 3. nachchristlichen Jahrhundert diskutiert wurde: Die Tradition der TAhil nimmt einen breiteren Raum ein als die der MOhal. Daraus folgt, daß jene in späterer Zeit ihre endgültige Gestalt gewonnen haben wird als diese, d. h. also frühestens gegen Mitte des 3. nachchristlichen Jahrhunderts. Jedoch sind M und T nicht unabhängig voneinander entstanden. Viele Sätze und Vorschriften entstammen vielleicht einer für beide Texte gemeinsamen mündlichen Tradition. Sicherlich ist bei der Redaktion der M durch (den Kreis um) RJehuda hanasi viel Traditionsgut nicht in die M mitaufgenommen, später aber mit anderen mündlich tradierten Stoffen gesammelt und zur T zusammengefaßt worden4. 4

3

Vgl. NeuHist V 108 ff. Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

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VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

IV. Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot: Die Unreinheit des Todes und der Toten — ein zusammenfassender Überblick a) Allgemeines »Am Anfang der religionsgeschichtlichen Entwicklung« stehen »gewisse . . . Dinge, die ihr wie ein Vorhof vorangehen und hernach noch tief in sie hineinwirken« 1 . Dazu gehören die Erfahrungen von Rein und Unrein, das Erlebnis des Todes und vieles andere. Die Furcht vor dem Tode und den Toten war in den Anfängen durchaus nicht die allgemeine Empfindung 2 . Ohne Zweifel waren es zunächst immer nur einzelne, besonders »veranlagte« Menschen, die solche Empfindungen besaßen, sie zum Ausdruck brachten und sie dadurch auch in anderen Menschen weckten. Für alle diese Menschen entstand daher das instinktive Bedürfnis nach der Sicherung des persönlichen Lebens und des der Gemeinschaft und ihres Lebensraumes vor jenem Bereich des Todes, des Grausigen und Unreinen 3 . Der naive Mensch — und auch der »Entnaivisierte« (Otto) 4 — sieht sich einem unmittelbaren Gefühlszwang ausgesetzt, ohne sich dessen immer bewußt zu werden. E s kann zu einer doppelten Reaktion kommen: a) Ekel vor dem Verwesenden, Stinkenden; Erfahrung im Umgang mit Leichengift; b) Störung und Hemmung des eigenen Lebenswillens (Trauer), Todesfurcht und Todesangst, Entsetzen beim Anblick des Toten, besonders aus der eigenen Familie 5 . Der Mensch empfindet schon in den Anfangen, daß es in diesem Zusammenhang »Kräfte« geben muß, die unabhängig von Geistern und Göttern existieren und älter sind als diese. E r ahnt auch, daß er mit diesen »Kräften« sorgsam umgehen muß, und schafft sich und der Gemeinschaft Tabuvorschriften 6 , Verbote, bestimmte heilige und als schädlich geltende Dinge zu berühren. Denn die »Kraft«, die »Macht« der Toten k a n n für das 1

Otto, R., Das Heilige, Breslau 1922, 146. Franz, L., Religion und Kunst der Vorzeit, Leipzig 1937. 3 Über das Verhältnis »Unrein-heilig-numinos«: Otto 146ff.; Chantepie I 152f.; Bunte, Kelim, Berlin 1972, 33f. 4 Auch wenn das Gefühl der »dämonischen Scheu« als neue, rohe, erste Regung zu höherem, reinerem Ausdruck gelangt ist, können seine Urerregungen immer wieder ganz naiv aus der Seele brechen und neu erlebt werden (Otto 18). 5 Otto 149. 6 Das gilt auch für die anderen »kritischen Lebensphasen« Geburt und Hochzeit. 2

Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot

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Los der Hinterbliebenen verhängnisvoll sein. So kommt es zu den Anlangen eines Totenkultes, eines der ältesten und konservativsten Kulte überhaupt; er ist schon in der Mittel- und Jungsteinzeit (ab 12 000 v. Chr.) nachweisbar. b) Alter Orient Bereits auf der Stufe niederen Dämonenglaubens begegnet man dem Tode und den Toten mit ausgesuchter Förmlichkeit. Denn in jenen »magischen Kulturen« gilt der vitale Tod durchaus nicht immer als Ende oder Abbruch der Existenz: Der Mensch ist aus seinem Lebenskreis nicht völlig, absolut herausgerissen; er unterliegt zwar einer »Verwandlung«, kann aber in den Bann seines Erdenlebens zurückkehren. Es gibt eine Art Glaube an eine »unbedingte Multipräsenz«7 der Toten: Ihre Macht und ihr Wissen haben sich gegenüber dem bisherigen Leben vergrößert, sie können den Hinterbliebenen in der Not helfen, sie kennen geheime Zusammenhänge, und man kann sie danach befragen. Das Sterben hat sie aber auch böse und unberechenbar gemacht. Aus dieser »Erfahrung« entwickelt sich dann der Wunsch, sich vor solcher »Multipräsenz« (im guten wie im bösen Sinn) zu schützen; man entfernt den Toten und verbrennt oder begräbt ihn. Das Grab ist Behausung für den Toten und zugleich Schutz vor ihm. Diese Toten»beseitigung« ist von einer Unzahl von Riten umgeben, die meist den Zweck haben, den Todesdämon zu verscheuchen und die Quelle gefährlicher, übernatürlicher und übertragbarer Einwirkungen zu entfernen8. Man ergreift besondere Schutzmaßnahmen9. Man darf den Toten nicht ins Haus zurücktragen, wenn er einmal ins Freie gelangt war. Durch den Tod verursachte Unreinheit belegt das Haus und die Hinterbliebenen mit einem Tabu, das zu mancherlei Enthaltsamkeit verpflichtet und sich in Trauersitten aller Art erhalten hat. Der Laie empfindet das Tabu als Unreinheit — ist »tabu« doch jede Person und Sache, die mit Geistes-»Kraft« erfüllt (»heilig«) oder der Wirkung dieser Kraft besonders ausgesetzt ist (»unrein«)10. Einerseits schwinden in Zeiten großer Kriege und Katastrophen die primitive Furcht und die Scheu vor der Leiche: Man sucht sich die beim und nach dem Sterben entweichenden »Kräfte« anzueignen (Bluttrinken, Verzehr des Totenfleisches, Totenkuß). Andererseits entsetzt man sich vor dem Anblick der Leiche: Man schließt dem Toten die Augen (Gn 464), sucht jeden Kontakt mit seiner Seele zu meiden (Waschungen nach Berührung des Toten und seiner Kleider; s.o.), verscheucht die Dämonen, die vom Toten ausgehenden »Kräfte« — allmählich beginnt sich ein reicher Totenkult zu entfalten. 7

Ratschow, C.-H. Magie und Religion, Gütersloh 1947, 34 ff. Smith, W. R., Die Religion der Semiten, Darmstadt 1967, 282. 9 Ratschow 30. 10 In der Praxis sind diese beiden Begriffe kongruent; sowohl das »Heilige« als auch das »Unreine« werden gemieden. 8



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VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

Im Rahmen dieses Überblicks müssen wir uns auf einige Hinweise beschränken. Im alten Kanaan weisen die Begräbnissitten auf einen Jenseitsglauben hin; man legt großen Wert auf die Herrichtung von Grabkammern und -schachten, Sarkophagen und Holzsärgen. Das mit Geräten und Bildern schützender Gottheiten ausgestattete Grab trägt zuweilen den Namen bet 'olam. Man pflegt die Grabstätte und errichtet Gedenksteine; Kinderleichen bestattet man oft in Krügen (Ta'anak, Gezer), denen man Beigaben hinzufügt. Der Felsaltar von Ta'anak ist im Westen und Osten von Kindergräbern umgeben; hinter ihm finden sich ein Erwachsenen- und vier Kindergräber (Verbindung von Altar und Grab! Vgl. dazu Jos 626; 1 Kö 1634). In Ägypten ist das Begräbnisritual »eine gewaltige Auferweckung vom Tode«11. Sterben ist nicht passives Erleiden, sondern Ritus, Kunst (ars moriendi): Wer auf »richtige Weise« stirbt und begraben wird, kann in die »andere Welt« kommen. Die Macht, die Kraft des Lebens ist so groß, daß sie auch gegen den Tod Bestand hat. Aber selbst hier sind Riten vonnöten, um dem Leben über den gefahrlichen, kritischen Punkt des Exitus hinwegzuhelfen und den Sterbenden zur »neuen Geburt« zu befähigen. Hier gilt das Totenritual, der Totenkult als hilfreich; er ist in seinem Ausmaß beispiellos12. Gräber und Tote gelten den alten Ägyptern nicht als unrein13. In Babylonien gilt die Berührung von Toten als verunreinigend14. Anders als in Ägypten ist die Leiblichkeit des Toten bedeutungslos. Das Grab bleibt namenlos und ist bescheiden, ein Heim des schattenhaften Totengeistes 15 . Es fanden sich Gräber mit Tonsärgen. Aber auch die Einzelbestattung in Palästen und in Häusern war verbreitet (Verbindung von Grab und Haus). Man kannte Verfahren zur Leichenkonservierung. Eigenartig war die Vorschrift der Wasserlibation am Grab: Der Tote braucht ständig frisches Wasser 16 . Die Unterwelt ist von tiefer Dunkelheit erfüllt, alles ist Verwesung, Schattendasein. Zur Sphäre der Todeswelt gehören auch 11

v. d. Leeuw, G., Unsterblichkeit oder Auferstehung, München 1956, 9f. Kees, Ägypten, München 1933; Otto, Der altägypt. Mundöffnungsritus, 1960; Kees, Totenglaube und Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter, 21956; Sethe, SPrAW 1931; Hornung, Äg. Unterweltsbücher, 1971; ältere Literatur: Chantepie I 427ff.; vgl. I 465-476; Morenz, S., Ägyptische Religion, 1960, 192-223; Bonnet, H., Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, 1952, s.v. Beisetzung; Mundöffnung; Helck/Otto, Lexikon der Ägyptologie I, s.v. Bestattung; Bestattungsritual; IV, s.v. Mundöffnung. 13 Wiedemann, Die Toten und ihre Reiche im Glauben der alten Ägypter, 1900, 25. 14 AJeremias, ATAO 2Leipzig 1906, 432. 15 Strommenger, Grabformen und Bestattungssitten im Zweistromland, Diss. FU Berlin 1954. 16 Chantepie I 586 ff. 12

Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot

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Steppe, Wüste und Gebirge; sie liegt — wie bei den Ägyptern — im Westen, jenseits der syrischen Wüste, und wird nachts von der Sonne erhellt17. Gewisse babylonische Trauerriten sind den altisraelitischen verwandt. Den Sabiern ist der Tote unrein; nach seiner Berührung sind Waschungen vorgeschrieben. Bei den alten Arabern war das Asylrecht an die Gräber geknüpft (soziale Funktion des Grabes)18. In der Religion der Griechen nimmt die Forderung kultischer Reinheit eine besonders wichtige Stelle ein. Daher entsteht schon früh ein reicher Trauer- und Totenkult. Vor Beginn der geschichtlichen Zeit fuhrt man die Leichenverbrennung ein19. Denn man glaubt schon in den ältesten Zeiten, die Nähe des Todes und der Toten mobilisiere gefahrliche Kräfte, vor denen man sich schützen müsse20. Die meisten Schutzmittel vor den Toten nennt man anfangs »Reinigung«; sie soll die freigewordenen gefahrlichen Kräfte beseitigen, die wie eine ansteckende Krankheit auf jeden übergehen, der ihnen zu nahe kommt oder sie berührt21. Wer ein Haus betritt, in dem ein Toter ruht, wird unrein und muß sich mit Wasser22, mit Feuer oder einer Fackel23 reinigen. Ebenso werden Wasser, Feuer und Speisen in diesem Hause unrein und müssen aus einem reinen Hause geholt und ersetzt werden24. Daher stellt man Wasserbecken vor dem Trauerhause auf, damit sich der Hinausgehende besprenge. Nach dem Begräbnis hat man das Haus ausgiebig zu reinigen. Im griechisch beeinflußten Mittelmeerraum ist die Einstellung zu Fragen der Unreinheit des Todes und der Toten zwiespältig. Einerseits glaubt man an die Weiterexistenz der Toten und sucht sich ihre segenspendenden Kräfte durch Beisetzimg nahe der Siedlung zu sichern (Hausbestattungen auf Cypern und in Böotien: Verbindung von Grab und Haus)25. Andererseits furchtet man die Nähe des Toten26 und sucht seine rächende und schädliche Heimsuchung abzuwehren. Darum bestattet man die Toten in festen runden Steingehegen, festverschlossenen Grabhöhlen oder Sepulkralgefäßen27; man fesselt die Leiche oder verbrennt sie: radi17

Tallqvist, Sumerisch-akkadische Namen der Totenwelt, 1934, 21 f.; Kramer, Iraq, 22, 1960, 56ff. 18 Goldziher, Muhamm. Studien, 1236 ff.; Wellhausen, Reste arabischen Heidentums2 184. 19 Vgl. Homer, Ilias 23, 163 ff. 20 Chantepie II 285f. 21 Wächter, Th., Reinheitsvorschriften im griech. Kult, 1910,43 ff.; Dittenberger, Sylloge3 999. 22 Euripides, Ale. 98 ff. 23 Cumont, Lux perpetua, 1949, 49ff. 24 Vgl. Plutarch, Quaest. Graecae 24. 25 Wiesner, Grab und Jenseits, R W 26, 1938, 38. 55 f. 163 ff. 180. 26 Otto, W. F., Die Manen, 21958, 102 ff. 27 Wiesner 166.

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VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

kalster Schutz vor ihrer Rückkehr. Auf orientalischen Einfluß (Babylonien, Assyrien)28 geht die Konservierung der Leiche in Honig zurück29 30. Zusammenfassung: Die Anschauungen über die Unreinheit des Grabes und des Toten und seine Fähigkeit, das Innere von Gebäuden zu verunreinigen, sind unterschiedlich: Gräber in unmittelbarer Nähe des Altars sind ohne Einfluß auf Gültigkeit und Reinheit des Kultes (Kanaan); Gräber in Palästen und Häusern (Babylonien, Cypern, Böotien); das Asylrecht ist an Gräber geknüpft (Arabien); Gräber und Tote gelten überhaupt nicht als unrein (Ägypten). c) Altes

Testament

Das Alte Testament teilt das Interesse an den Begriffen »rein/heilig« und »unrein/profan« mit allen antiken orientalischen Religionen. Der Mensch sah sich in eine Welt hineingestellt, »die vor Gott zwiegespalten war in rein und unrein . . . Diese spannungsgeladene Polarität war für Israel eine Grundgegebenheit alles Lebens«1. Für alles zur Sphäre Gottes Gehörige fordert man Reinheit: Sie verschafft die Möglichkeit, in den Bereich des Heiligen einzutreten. Besonders das Kultpersonal (Priester und Leviten) hatte auf absolute Reinheit zu achten. Priesterliches Privileg ist u. a. die Erteilung der Tora über Rein und Unrein (Dt 3310; Lv 1010 P s ; Hag 2 li ff ). Daher gilt zunächst einmal fiir das Kultpersonal selbst die Beachtung der Reinheitsvorschriften — ihm kommt das Prädikat »heilig« zu2. So hat denn besonders der Priester (Lv 211-9), vor allem der Hohepriester (Lv 2110-15), sich vor der verunreinigenden Wirkung, die von einem Toten ausgeht, zu hüten; das gilt auch für die Priester des neuen Tempels (Ez 44 25). Levitische/kultische/rituelle Unreinheit gilt als etwas stofflich Anhaftendes und daher auch Übertragbares, und fiir die frühe Vorstellung verunreinigt auch ihre Berührung (Nu 1913.22). Reinheit ist nicht übertragbar; sie ist neutrale Eigenschaft. Heiligkeit ist dagegen in gewissem Maße übertragbar 3 . In den alten Texten von »rein/ heilig« und »unrein/profan« liegt uns uraltes Material vor; es ist jedoch 28

Vgl. dazu JosAnt XIV 124; Bell I 184; bBbat 3b. Vgl. auch Plinius, Hist. nat. XXII 50 (auch VII 56); AWPersson, Religion of Greece in prehist. times, 1942, 9 ff. Über die bei Homer genannten Bestattungsriten: Ilias 18, 314ff. 343ff. 354ff; 19, 212; 23, 9ff. 30ff. 127ff. 140ff. 165ff. 216ff. 240ff.; Herodot 4, 190; Wiesner 46ff. 101 ff. 127ff. 30 Zur Erörterung der griechischen Sachverhalte: Nilsson, M. P., Geschichte der griechischen Religion I (1941) 19552, II 1950. 1 vRad, ThAT, 1957,1 271. 2 Lv 32 7 f. Ph; cf. Nu 165. 7 P8; Ex 3029 Ps. Ferner Bericht über die Weihe der Aaroniden Ex 29 P8; Lv 8 Ps; Lv 10 8 ff. P5; Lv 21 Ph. 3 Hermisson, Sprache und Ritus im altisraelitischen Kult, 1965, 88. 29

Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot

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uninterpretiert geblieben: ein Zeichen für das Alter der — auch jungen Texten zugrundeliegenden — Vorstellungen4. Zwar gibt es auf diesem Gebiet für Israel auch eine Exilserfahrung, die jedoch in keiner Weise reflektiert wird. Das Schweigen der Texte kann wohl als Hinweis darauf gelten, daß eine Deutung der Phänomene »Reinheit — Unreinheit« nicht mehr aktuell war, daß sie vielmehr als selbstverständlich und »normal« gelten konnten 5 . Aber Israel hat — ähnlich wie bei der Übernahme altkanaanäischer Kultbräuche — auch zu unterscheiden gewußt, was sich mit seinem Selbstverständnis und seinem Jahweglauben vereinbaren ließ und was nicht. Bei der Prüfung des Gedankengutes um die Begriffe KHD und Tino ist festzustellen, daß sich keinerlei Liberalisierungstendenzen zeigen, die etwa naturhaftmagische Begriffe im Sinne einer Ethisierung innerlich umformen 6 . Dies sollte dem hellenistischen Judentum vorbehalten bleiben. Es besteht natürlich immer eine Bewegung; doch wird die alte dingliche Reinheits(Heiligkeits-) bzw. Unreinheits-Vorstellung nie aufgegeben7. Uber das Phänomen des Todes und damit auch des Bereiches der Unreinheit im Zusammenhang mit dem Tode und dem Toten weiß der Jahweglaube recht wenig auszusagen. Wie gesprächig sind an diesem Punkte die anderen Religionen 8 ! In Deuteronomium und Heiligkeitsgesetz (Lv 17-26) sind alle Bräuche und Praktiken verboten, die in irgendeiner Weise mit der Wiederkehr oder der Mächtigkeit der Toten rechnen (Dt 141 f.; 18 li; Lv 1927 f. 31; 206.27). Der Jahweglaube ist besonders intolerant gegen alle Formen des Totenkultes. Es wäre ganz falsch, die Macht der Versuchung zu unterschätzen, die von dieser Sphäre ausging, auf der anderen Seite die Enthaltungskraft, die Israel aufzubringen hatte, um der sakralen Gemeinschaft mit seinen Toten zu entsagen 9 . »Aber gerade in diesem Unvermögen, des Todes ideologisch oder mythologisch Herr zu werden, hat Israel einen . . . einzigartigen Gehorsam der Wirklichkeit des Todes gegenüber bewiesen . . . Israel kannte den Tod überhaupt nicht als eine selbständige mythische Mächtigkeit; die Macht des Todes war im Grunde Jahwes eigene Macht. Der Tod war. . . ein Handeln Jahwes am Menschen . . . Daß sich die Vorstellungen . . . nun doch auch gelegentlich im Sinne eines dualistischen Gegensatzes von Jahwe und dem Tod vereinfacht haben, hat . . . wenig zu besagen«.10 4

Bunte, Kelim, 1972, 37 A. 6. A. auch vRad, ThAT I 395 A. 31. 6 Die Wurzel KJ3D wird immer im kultischen Sinn gebraucht oder steht damit im Zusammenhang; die Wurzel "IHD kommt auch im übertragenen Sinn vor (z.B. Ps 127). TinD ist manchmal Negation von KBB ; Korrelat zu XJ3D ist eigentlich ®np; cf. Hermisson 86. 7 Hermisson 26 ff. 8 vRad, Gottes Wirken in Israel, 1974, 251; ThAT I 388. 9 Cf. Zimmerli, BK XIII, 219 f. 10 vRad, ThAT I 388; cf. 275 ff. 5

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VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

Eindeutig ist dies: Alles Tote stellt den äußersten Grad der Unreinheit dar, den man sich vorzustellen vermag". Die vom Toten und vom Aas ausgehende Unreinheit überträgt sich auf Dinge in ihrer Umgebung und auf den Menschen (Nu 1916.22 Ps2; Dt 2123). Mit all dem ist die stärkste Disqualifikation ausgedrückt. Denn nach dem Tode steht der Mensch jenseits der für ihn so lebenswichtigen Verbindung mit Jahwe (Ps 11517; 886; Hi 7 2i)12. Er ist vom Gott des Lebens schlechthin geschieden13. In seinem Sterben wechselt er in einen absolut »geschlossenen« Bereich über, dessen Macht, dessen dynamis, nur darauf »wartet«, verderbend, verunreinigend nach außen wirken zu können. Die Todessphäre »infiziert«14 den Bereich des Lebens durch »Übertragung« mittels Berührung und räumlichen Kontaktes mit einem Toten15. Der Tod »frißt sich vom Lebenskern ein in die Welt. Und seine zerreißende, scheidende Macht trennt Gott und Mensch und Welt und Mensch«16. Mit dem Tod tritt der Mensch aus der Lebensbeziehung zu Gott heraus, er steht jenseits des den Menschen belebenden und heilenden Kultbereiches Jahwes17. Die Welt des Todes ist die dem Nichts offenstehende Welt. Selbst in der Geborgenheit von »Haus« und »Zelt« ist der Mensch dem Tod ausgeliefert. Die Anweisungen von Nu 19 sind — theologisch gesehen — als Verbot an die Gemeinde zu verstehen, sich den Mächten des Todes und damit der Welt des Nichts preiszugeben. »Nicht in irgendeiner ausgestalteten Jenseitshoffnung manifestiert sich die Uberwindung der Todesnot, sondern in der ruhigen Gewißheit, daß die Gemeinschaft mit Jahwe . . . nicht durch den Tod beendet werden kann«18. Daß solche Gewißheit oftmals einer »Stütze« durch den Ritus bedarf, ist dabei überhaupt nicht von Bedeutung. Zelt

Den Vorschriften von Nu 19 liegt die Vorstellung vom Nomadenzelt zugrunde. VflK ist selten die Wohnung eines einzelnen, sondern meist der Zeltfamilie: Es schwingt also der soziale Gedanke mit. Zelt und Zeltfamilie sind eine Einheit. So kann das Zelt mit guten oder bösen Kräften »gefüllt«

11

Nu 96 Ps; 19 ll. 1 6 . 1 8 Ps; 31 1 9 P s (Leichen); Lv 11 2 4 - 2 8 Pr2 (Aas). ThWNT II 848. 13 Nur Am 92; Ps 1398 rechnen den Todesbereich noch zu Jahwes Einflußsphäre. 14 Wolff, H. W„ Anthropologie des AT, 2 1974, 159. 15 Die LXX hat für flö meist vexpog, überwiegend als subst., aber auch als adj. gebraucht (Ri 422; 2 Bao 197; Jes 37 36), speziell als »Leichnam« (Gn 233 ff.; Dt 2826; Jer 7 33; 921) oder als »Verstorbener« (ijr 30 13; 87 11 u.a.). 16 Ratschow, Magie und Religion, 1947, 93. 17 vRadThATI 271-278. 18 H. W. Wolff, a.a.O. 164; cf. Barth, C., Die Errettung vom Tode in den individuellen Klage- und Dankliedern des AT, 1947, 165f.; vRad, ThAT I 419f. 12

Die historischen Voraussetzungen des Traktates Ohalot

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sein und im Zusammenhang der schicksalwirkenden Tatsphäre ein entsprechendes Ergehen einem jeden, der in es einkehrt, mitteilen 19 . VnK bedeutet außerdem auch den Prozeß der »Bezeltung«, das »Überdachen«20. Grab Da der Umkreis des Todes auf das gefährlichste verunreinigt, sind Gräber im alten Israel nur von untergeordneter Bedeutung. Dennoch kennt die Tradition einige markante Gräber: das Grundstück Makpela bei Hebron (Gn 23); die Klageeiche bei Bethel am Grab der Debora, Amme Rebekkas (Gn 358); das Hausgrab des Samuel in Rama (1 Sa 251); das Davidsgrab in der Davidsstadt (1 Kö 2 l-io). Rehabeams Grab (1 Kö 1431) und Asas Grab (1 Kö 1524) sind recht ungenau beschrieben. Weil nichts mit dem Todesbereich in Berührung kommen darf, soll auch keine Zehntabgabe als Totenspeise ins Grab gestellt werden (Dt 2614). Der Text Nu 19 Das Kapitel Nu 19 ist ein außerhalb der ursprünglichen »Grundlage des P«21 stehendes Stück, eine Art »Agende«, ein für die Hand des Kultpersonals bestimmtes »Rituale« (s. Überschrift des corpus in Nu 19 10b: nViy npnV . . . nn'm)22. Die Verse 14-16.22 (eingeleitet durch minn riKt, »dies ist die (Priester-)Weisung«) könnten später in den Zusammenhang des in sich geschlossenen Abschnittes 11-13.17-21 eingefugt worden sein, so daß der ganze Text etwas uneinheitlich erscheint; trotzdem sind sie »als Fortsetzimg von V. l - 1 0 a schwerlich zu entbehren. Denn erst in diesem Abschnitt wird das Nötige über die Verwendung der 'aufbewahrten' Substanz von V. l - 1 0 a mitgeteilt« 23 . Die V. 14-16 bilden eine Art Tora mit einer Liste von Personen und Dingen vor ihrer Reinigung (ähnlich: Lv 142). Wellhausen 24 findet das Subjekt DTK (14) seltsam; doch ist die allgemeine Bezeichnung richtig, da ja Männer, Frauen, Kinder und Sklaven hier betroffen sind. Das "iWK'Vsi (14) ist nach der Tradition, nach LXX und Vulgata, — richtig — neutrisch zu verstehen; Holzinger 25 und Dillmann 26 verstehen den Ausdruck maskulinisch; Ibn Esra denkt speziell an Kleider. " Zu dieser von K. Koch pointiert vertretenen Äußerung von der »schicksalwirkenden Tatsphäre«: ThWAT I 129ff.; Alt, A„ Zelte und Hütten, in: KS III, 1959, 233fF. 20 ^ilK pi. u. hi. »sich zeltartig ausbreiten« (bei der Verunreinigung durch Leichen). 21 Eißfeldt, EinlAT3, 1964, 271 f.; cf. auch Noth, Überlieferungsgeschichte des Pentateuch, 1948, 8. 19 (»isoliertes Kapitel«); de Vaulx, Les Nombres, 1972, 213ff. 22 Eißfeldt, a.a.O. 28. 23 Noth, ATD, 1966, 125. 24 Die Composition des Hexateuchs . . . 3 1899, 178. 25 Kautzsch-Bertholet, Die HeUige Schrift des Alten Testaments, 4 1922. 26 Die Bücher Numeri, Deuteronomium und Josua, 2 1886.

32

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

Auf V. 16 geht vielleicht der Brauch zurück, die Gräber weiß zu tünchen (damit die Strengfrommen eine Berührung der unreinen Gräber vermeiden konnten; cf. Mt 2327). In V. 21b. 22 wird die Vorstellung von 7. 8. 10a wiederaufgenommen, daß derjenige unrein wird, der mit dem »Reinigungswasser«27 in Berührung kommt. Doch sind »die allgemeinen Bemerkungen über die 'Ansteckungs'-Potenz der Unreinheit schon durch ihre Stellung am Schluß . . . als Zusatz erwiesen«28-29. d) Die Gemeinschaft von Kumran1 Der rechte Flügel der Frommen Israels, das wahre, reine Israel2, hatte sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, um fern von Tempel und Stadt in »herrlicher Reinheit«3 zu leben. Es sind die xaüapoi äv5pe. - e) K: 1 + +. - f) K: + + a.R. 1 2 8 Das gilt nur für Hebe und Opfer (cf. T I 2), da es sich hier um Dinge handelt, die sich unter einem Dach befinden. I 3a

'Erläuterung zu I l c ; cf. T I 2.

I 3a

2

S.o. I 2 Nr. 3.

3

I 3 a Hier gilt die Regel I l d Nr. 6).

Km 'in 3"in : Sie werden ururunrein (s.o.

I 3a

4

Er wird urunrein.

I 3a Nr. 3).

5

Sie werden durch den urunreinen Menschen urunrein (s.o. I 2

I 3 a 6 Nach dem Grundsatz: »Berühren 'erste Gefäße' einen Toten oder einen Leichenunreinen, so nehmen sie den Grad von dessen Unreinheit an; 'zweite Gefäße', die 'erste Gefäße' berühren, sind in ihrem Unreinheitsgrad nicht wie diese, sondern um einen Grad niedriger einzustufen.« I 3 a 7 Haben sie ein »drittes Gefäß« berührt, so gelten sie wie jemand, der erstgradig Unreines berührt hat. I 3a I 3b

8

Es wird erstgradig unrein.

'Cf. T I 3. 2

I 3 b R'Akiba b. Josef gehört zur jüngeren Gruppe der 2. tann. Generation. Nach der Zerstörung Jerusalems lebte er in Joppe; als Mitglied des Synedriums unter Gamli'el II. zu Jabne nahm er hier eine hervorragende Stellung ein. Er starb als Märtyrer unter Tineius Rufus nach Niederwerfung des Aufstandes unter Hadrian in Cäsarea im Jahre 133 n. Chr. (Strack, Einl 125; Graetz IV 80ff.; Schürer II 442ff.; Bacher, Agada I2 263ff.). I 3b 3Er fügt der Kette der Verunreinigungen nicht ein fünftes Glied hinzu, sondern konstruiert einen ganz neuen Fall (in I 1 a - c / 1 d. 2. 3 a sind Kardinalzahlen genannt, in I 3b eine Ordinalzahl: 'tfän). R'Akiba meint,

Verunreinigung durch einen Toten

55

I 3 a 'Wieso (können) vier (Dinge durch einen Toten unrein werden) ? Geräte2, die einen Toten berühren3, und ein Mensch, der (dann) die(se) Geräte (berührt)4, und (die) Geräte, die (dann) d(ies)enMenschen (berühren)5, werden (für) sieben (Tage) unrein6; das vierte (aber), es seien ein Mensch oder Geräte7, wird unrein (bis zum) Abend8. I 3b

'R'Akiba2 sagte: Ich (weiß noch) ein fünftes3: (Wenn) die Zeltstange4 im Zelte5 (einge)steckt6 (ist)7, so werden das Zelt, die 8Zeltstange und ein

einen Fall zu kennen, wo Verunreinigung noch im fünften Grade möglich ist (vgl. Maim.), d.h. einen vierten Fall, der Sieben-Tage-Unreinheit bewirkt. Denn die vier erstgenannten Dinge (Zelt, Stange, Mensch, Geräte) sind urunrein, und das fünfte folgt nun. I 3 b 4 "TISI? ist eigentlich ein Bratspieß aus Holz vom Granatapfel (Pes VII 1; bPes 74a: andere Holzarten sind ausgeschlossen; man kann ihn anspitzen pl«? bBes 34a Bar]) oder aus Metall (bPes 74a). Er kann als Mittelstütze fiir das Zelt dienen (Maim., Bart.). Hier müßte man schließen, sie sei aus Metall (so auch Bart.), denn ein flacher oder runder Holzgegenstand wäre nicht verunreinigungsfahig (Kel II 1; XV 1; vgl. X I ) ; deshalb wird normalerweise ein Zelt nicht mit Metallstangen errichtet; denn diese sind als selbständige Geräte schon als solche verunreinigungsfähig und daher für diesen Zweck nicht geeignet. Über diese Frage sind RJa'akob und RJose in TAhil VIII 2 verschiedener Meinung. I 3 b 5Das Zelt wird durch die Leichenunreinheit für sieben Tage unrein und bedarf der Besprengung, wenn es aus einem der Stoffe besteht, aus denen das Dach des Stiftszeltes hergestellt war (Wolle, Fell, Ziegenhaar oder Leinen; vgl. Schab II 3; bSchab 28 a. b). Ein solches Zelt wird, selbst wenn es am Boden befestigt ist, leichenunrein. Zelte aus anderem Material werden nur dann leichenunrein, wenn sie vom Boden getrennt sind. Das Zelt ist nebst der Stange eine Ururunreinheit, solange sich der Tote darin befindet. — Das Zelt ist eine positive, transitive Kraft; es bildet und entwikkelt die Einflüsse weiter, die es empfangen, übernommen hat, in diesem Falle also die Unreinheit des Toten. »Zelt« ist formende Kraft im Prozeß der Übertragung von Unreinheit, weil es »überdeckt« (bnK hi., also in der Aktivform) ; es »bildet, formt« eine Überdachung. »Zelt« ist einerseits formale Seinsweise; andererseits ist das »Überdachen«, das »Bilden eines Zeltes« (hi.!), ein Prozeß, eine Funktion. »Zelt« ist Ding/Sache und Prozeß/ Funktion in einem. Dies gilt für alle Aussagen unseres Traktats. 5

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

56

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I 4a: a) K: I 5. - b) K: pno». -

I 3 b 6 ann, »hineinstecken, -setzen, -fugen, -senken«; Maim. erklärt (in Anlehnung an Ri 421, wo Jael einen i n ' in Siseras Schläfe »schlägt«) das Wort mit ypn »einschlagen, stoßen, hineintreiben«. I 3 b 7 In den Zeltboden. D a s Zelt ist mit der Stange nicht fest verbunden und nicht über sie »gespannt« (wie in T VIII 2); sie existiert sozusagen für sich selbst; sie ist nur unrein, weil sie in diesem Zelt ist und dieses die Unreinheit verursacht. Sie gilt als Gerät, das von einem Toten bezeltet wird oder ihn berührt: sie ist ururunrein. Eine andere Erklärung des Satzes bei Windfuhr, TAhil 199, A. 19. I 3 b 8 Einige Texte (s. textkrit. Anh.) lesen: »Das Zelt, die Zeltstange und ein Mensch . . . » I 3b

9

I 3b

10

Die ja ururunrein ist. Er wird urunrein.

I 3b

"Sie werden ebenfalls urunrein.

I 3b

12

Es gilt die Regel V?riD Km n n 3in (s.o. I l d Nr. 6).

I 3b

13

Die anderen Gelehrten.

14

I 3b Bei T I 3: »Zelt und Stange jn iriN Dt?«, sie haben den gleichen Grad von Unreinheit. — atfn hitp., bh.: »sich rechnen zu etwas« (Nu 23 9). — Diese Gelehrten sind der Ansicht, die Stange sei ein Teil des Zeltes (Maim.), Stange und Zelt seien ein Gegenstand, da beide ihre Unreinheit von der Leiche empfangen (Bart.). R'Akiba ist offenbar folgender Meinung: Man h a t den Toten aus dem Zelt hinausgetragen, sodann die Stange in den Zeltboden geschlagen, die dann den gleichen Unreinheitsgrad hervorruft, als wenn sie schon bei Anwesenheit der Leiche im Zeltboden gesteckt

Verunreinigung durch einen Toten

57

Mensch10, der die Zeltstange 9 berührt, ferner (die) Geräte, (die diesen) Menschen (berühren) 11 , (für) sieben (Tage) unrein 12 ; das fünfte (aber), es seien ein Mensch oder Geräte, wird unrein (bis zum) Abend. Man 13 erwiderte ihm: Das Zelt wird nicht mitgerechnet 14 . 'Mensch(en) und Geräte werden durch einen Toten unrein 2 .

I 4a I 4b

'(In einer Hinsicht wird) bei einem Menschen mehr erschwert 2 als bei Geräten; und (in anderer Hinsicht wird) 3 bei Geräten (mehr erschwert) 2 als bei einem Menschen; denn bei den Geräten (, die einen Toten berühren, werden) drei 4 (Dinge unrein), beim Menschen aber (nur) zwei5.

I 4c

'(In einer Hinsicht wird) bei einem Menschen mehr erschwert; 2 denn wenn er in der Mitte ist, sind es vier (Dinge, die unrein werden können), wenn (aber) nicht in der Mitte, sind es (nur) drei 3 4.

hätte. (Vgl. dazu: sidre toharot S. 28ff. des RGerschon Hanok Henich.) Dieser Ansicht glauben sich die Gelehrten nicht anschließen zu können. Vgl. zu I 1-3: SNu § 130 zu 1922; NeuHist V 21-27. I 4 a 'Die Mischna I 4 a - c ist der Mischna I 1-3 in Wesen und Inhalt ähnlich. Vgl. den Parallelsatz I 5b. S.o. I l d Nr. 4; Raschi. I 4 a 2 Hier heißt es nur allgemein: »durch einen Toten«, während SNu § 125 zu 19 li den Schriftvers: »Wer einen Leichnam berührt« erläutert. Dort heißt es: »Bevor die Schrift es sagt, habe ich das (doch schon) durch eine Schlußfolgerung (klargemacht): 'Wenn er (sogar) durch Bezeltung verunreinigt (gemäß Nu 1914 ), macht er (erst recht) durch Berührung unrein'«. Beim Menschen gilt jedoch eine schwerere Unreinheit als bei Geräten (s. I 4b. c). I 4b 'Denkbar wäre, daß hier die anonyme Zusammenfassung einer Diskussion zwischen Bet Schammai (». . . wird erschwert«) und Bet Hillel (». . . wird erleichtert«) vorliegt. I 4b 2-«9in »schwer, erschwert« wird korrelativ zu (»leicht, erleichtert«) gebraucht (Bacher, Term I 61). I 4b

3

Einmal trifft dieses und einmal jenes zu.

4

I 4b Es läßt sich eine Reihe von drei verunreinigenden Berührungen feststellen: a. Gerät — Leiche (= Ururunreinheit wie die Leiche selbst), b. Gerät — Gerät 1 (= Urunreinheit), c. Gerät 1 — Gerät 2 (= erstgradige Unreinheit). I 4b 5 S.o. I l d . Auf den Menschen kann Unreinheit ja nur von der Urunreinheit aus übergehen. 5*

58

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I 5a: a) K: I 6. - b) K: |'&D& . — I 5b: a) K: } + + o.d.Z. - b) K ^ ' a u a . - c) K:I'aB!a. -

I 4c

'Die beiden ersten Wörter sind Dublette zu I 4b.

I 4c

2

S.o. I 3a.

3

I 4 c S.o. I 2. Grund für die Erschwerung der Regel im Blick auf den Menschen: Weil die Geräte im gleichen Grade unrein werden wie das Objekt, das sie berühren, ist es folgerichtig, daß m a n mit der Übertragung durch einen Menschen beginnt. Bei einer Kette von drei Geräten werden alle unrein, doch nur zwei Menschen erzeugen eine fortlaufende Kette von Verunreinigungen. I 4 c 4 Ist ein Mensch oder ein Gerät mit dem Toten verbunden (l'-nnna), so kann eine beliebig große Zahl miteinander verbundener Objekte unrein werden, und zwar in dem gleichen Grade wie die von Objekt Nr. 1 berührte Unreinheit. Dagegen wird derjenige, der den Leichenunreinen berührt, nachdem dieser nicht mehr berührt, von ihr getrennt ist (jmnm nur erstgradig unrein; seine Unreinheit dauert nur bis zum Abend. Diese Bestimmung (man) gilt nur für Menschen und Geräte, nicht aber für Speisen und Flüssigkeiten. I 5 a 'Die Mischna I 5 a ist der Mischna I 4 in der Form ähnlich. S. o. I 4 a. Der Abschnitt I 5 a - c behandelt ein Thema, das streng genommen nicht in diesen T r a k t a t gehört (s. Einl. II); er stammt wohl auch nicht aus der Schule von Uscha. I 5a

2 3

Vgl. L v 1 5 7 .

I 5 a I 4 a nennt »Mensch und D'^3« (s. dazu I 4 a Nr. 1), I 5 a dagegen »Mensch und D'TQ «. Kleidung, die ein Flußbehafteter, ein Urunreiner, berührt hat, wird erstgradig unrein. Kleidung und Geräte werden ja nur durch eine Urunreinheit verunreinigt. Kleider, die einen Flußbehafteten tragen (vgl. Lv 155), verunreinigen einen Menschen mit einer Midrasunreinheit; ein Mensch, der einen Flußbehafteten trägt, verunreinigt dagegen nicht in gleicher Weise weiter. — »Kleid(erstoff)« aus Wolle oder Leinen, oft im Gegensatz zum Leder (TBer II 15); überhaupt ist Gewandstoff ("M3) vom Sackstoff (piP) und vom Leder (ny) unterschieden (Zeb XI 4; Mei'l IV 6). Ein Stoffstück gilt übrigens nur in der Größe von 3 x 3 Hand-

Verunreinigung durch einen Toten

I 5a I 5b

59

'Mensch(en) 2 und Kleider 3 werden durch einen Flußbehafteten 4 unrein 5 .

(In einer Hinsicht wird) bei einem Menschen mehr erschwert 1 als bei Kleidern, und (in anderer Hinsicht wird) bei Kleidern (mehr erschwert) als bei einem Menschen; 2 denn (wenn) der Mensch einen Flußbehafteten berührt, verunreinigt er (seine eigenen) Kleider 3 . "Nicht aber verunreinigen Kleider 5 , die einen Flußbehafteten berühren, (andere) Kleider 6 .

breiten (= 22,2x22,2 cm) als 162 f.).

(bSchab 26b. 27a; Kr I 159 ff.; AuS V

I 5 a 4 Steht, sitzt, liegt, hängt oder lehnt ein Flußbehafteter auf einem Lager (33Stoa), so verunreinigt er die daraufliegenden Kleidungsstücke (und den Menschen); nach Lv 15 4.9 werden außer dem Lager auch Sitz und Sattelzeug unrein (Kel XVIII 6. 7), und zwar, wenn ein Flußbehafteter, eine Flußbehaftete, eine Menstruierende, eine Wöchnerin oder ein Aussätziger darauf gesessen hat, selbst wenn noch so viele Dinge zwischen diesen Menschen und den genannten D'TQ liegen (Maim. zu Zab II 4). Auch bei nur indirekter Berührung (Zab III 1) können Kleidungsstücke durch den Flußbehafteten verunreinigt werden, wenn der Reine mit seiner Kleidung etwa mittels einer gemeinsamen Sitzgelegenheit ihn indirekt »berührt« (vgl. auch Zab IV 1. 6). Nach Zab II 2 kann der Anblick von bunten Frauenkleidern (n»xn yas nja) 31t (gonorrhoischen Ausfluß) hervorrufen. I 5a 5Als ilBJ 3T (»vollkommen gonorrhoekrank«) gilt der Mann, wenn er an einem oder zwei aufeinanderfolgenden Tagen Sekretion bemerkt, auch wenn es sich um eine äußerst geringe Menge handelt, oder wenn ein einziger zusammenhängender Ausfluß so lange anhält, daß man in dieser Zeit ein Tauchbad nehmen und sich abtrocknen kann (Zab 14; cf. den Traktat Zabim: Bunte, Zabim 1958). I 5b

'S.o. I 4b Nr. 2. 5.

I 5b

2 3

Erläuterung von Teil 1 des ersten Satzes in I 5b.

I 5b Kleider, die er am Leibe trägt oder berührt. Das gleiche gilt bei einem von ihm berührten Gerät. Die Übertragung der Unreinheit auf die Kleider des Tragenden wird zur Lehre von der p u a n i nxniD (»Unreinheit aufgrund einer Verbindung«, s.o. I 4c Nr. 4) erweitert: Kleider, Geräte, Speisen und Flüssigkeiten, die der Mensch berührt, während er die Unreinheit »trägt«, werden unrein, als hätten sie selbst die betreffende Unreinheit berührt; sie werden erstgradig unrein (cf. bB bat 9b Tossaf. s. v. Km). Die »Unreinheit aufgrund einer Verbindung« beim Flußbehafteten wird nur auf das erste Gerät übertragen, mit dem der den Flußbehafteten Berührende

60

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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I 5c: a) K:J'aon. I 6a: a) K: I 7. - b) K: iV'ÖK. - c) K: T'IMS. -

unmittelbar verbunden ist, nicht aber auf ein von jenem ersten Gerät berührtes zweites Gerät (anders bei der Leiche: s.o. I 4c Nr. 4). I 5b

4

Erläuterung von Teil 2 des ersten Satzes von I 5b.

I 5b

5

Des Flußbehafteten.

I 5b 6Denn diese sind ja nur erstgradig unrein. Es müßte also eine »Steigerung« des Unreinheitsgrades eintreten, die aber nicht zulässig und vorgesehen ist. Auch kann ein »Gerät« und daher auch ein Kleidungsstück nur durch eine Urunreinheit, nicht aber durch eine erstgradige Unreinheit, verunreinigt werden (so die Toravorschrift). I 5c

'S.o. I 4b Nr. 2.

I 5c Die ihm als »Lager/Sitz« gedient haben (cf. Zab [II 4] IV 5. 6. V. 2. 3. 5. 6 [11]; Lv 155). 2

I 5 c 3Dem sie als »Lager/Sitz« dienen oder der sie trägt. Denn sie sind als eine Midrasunreinheit — wie der Mensch selbst — urunrein und können durch solche Urunreinheit Menschen und Geräte erstgradig unrein machen. »Lager/Sitz« können selbst ohne direkte Berührung des Flußbehafteten unrein werden; in gleicherweise übertragen sie diese ihre Unreinheit auf einen Reinen, der sich ihrer, ohne sie zu berühren, bedient. I 5c

4

Der mit ihm in »Verbindung« steht (f'Tiana).

I 5c 5Und auch keine Tongeräte; doch ein *|D® »Va kann in diesem Zustand (j'Tiana) verunreinigen (cf. Zab V 1: unrein durch Berühren, nicht aber durch Tragen; dabei gilt natürlich die Einschränkung, daß er die '^a beim Tragen nicht unmittelbar berühren darf). I 5c 6Wegen des deutlichen formalen Parallelismus scheinen I 4 und 5 einheitlich formuliert und den gleichfalls parallel formulierten Abschnitten 1 1 - 3 hinzugefugt worden zu sein (vgl. dazu RIsrael Lipschütz).

Verunreinigung durch einen Toten I 5c

I 6a

61

(In anderer Hinsicht wird) bei Kleidern mehr erschwert1. Denn Kleider, die den Flußbehafteten tragen2, verunreinigen einen Menschen3. Nicht aber verunreinigt der den Flußbehafteten tragende (Mensch)4 einen (anderen) Menschen5 6.

'Ein Mensch2 verunreinigt erst dann3, wenn ihn sein Leben4 verlassen5 hat6. 'Selbst einer, dessen Adern zerschnitten sind8, selbst der im Todeskampfe Liegende9 (verunreinigt nicht10; denn er) verpflichtet11 (ja noch)12 zur Schwagerehe13 und befreit von der Schwagerehe14, und er berechtigt zum Essen der Hebe11 15 und macht für die Hebe untauglich16.

I 6a 'Cf. Nu 1913; bJeb 120b; bNaz 43a; SNu § 125 zu 1913. - Hier wird das Hauptproblem des Traktats wieder aufgegriffen mit der Frage: Zu welchem Zeitpunkt beginnt die Leichenunreinheit (im Zelt oder anderswo) voll in Kraft zu treten? I 6 a 2Die priesterliche Sprache des AT nennt in ihren gesetzlichen Formulierungen gern den DTK als Rechtssubjekt (z.B. Lv 12; 132; Nu 19 14; Zimmerli, W., Ezechiel, in: BKAT 13, 1954, 71). I 6. 7 reiht aneinander: Mensch-Vieh-Wild-Aas-(totes) Kriechtier. I 6a

3Durch

Leichenunreinheit.

I 6a 4#0J (AT: 755mal), »Seele, Leben, Atem (,Herz)«; diese Wörter hatten sich in diesem Zusammenhang in ihrer Bedeutung stark angeglichen, so daß sie austauschbar wurden. Die Wurzel H?S3 bedeutet »hauchen, atmen«, »Atem schöpfen« bei physischer Erschöpfung (2Sa 1614), »atmen« im Zusammenhang mit der Sabbatruhe (Jahwes; Ex 23 12; 3117). Merkmal des Lebens ist das Atmen, sein Aufhören bedeutet das Lebensende. ®S3 schließt immer nij^ (»Atem«) ein, beschränkt sich aber nicht darauf (vgl. l K ö 1317). Der alttestamentliche Sprachgebrauch findet sich auch in den Qumrantexten: 093 bezeichnet den gesamten Menschen, der sein Leben verantwortlich fuhrt, bezeichnet das Ich (1 QH 27.20.23.28; 319; 98; 11 7; 1 QS 9 7). Das rabbinische Judentum kennt zwei Linien: a) die hellenistisch beeinflußte Anthropologie, die aber dem älteren Judentum fremd ist: Leib und Seele werden einander gegenübergestellt, die Seele ist himmlischen Ursprungs. Dieser Gedanke kann in unserem Zusammenhang unberücksichtigt bleiben; b) tfM bedeutet wie im AT den lebendigen Menschen, die Lebenskraft, das Leben. Diese Vorstellung ist auch in unserer Stelle gemeint (ThWNT IX 614ff. 633 ff.; Wolff, Anthropologie 25 ff.). I 6a 'BM R*', bh. kennt n^pj (Gn 35 18), sonst für »sterben« im Zusammenhang mit »Seele«: »vergießen« ("|Stf) oder »bloßlegen, ausleeren,

62

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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I 6b: a) K: ?P'm. - b) K: l'noa. - c) K: lHTin. - d) K: DK. - e) K: V >. - f) K: nsVonV®, etwas verwischt. —

ausgießen« (my pi., hi.: Ps 1418; Jes 53 12). Das Entweichen von 57DJ ist Definition des Sterbens, des Todes. Doch bedeutet das nicht, BBJ sei ein immaterielles Prinzip, das von seinem materiellen Unterbau, dem Körper, abgesehen, unabhängig zu existieren vermöchte. Das Verlassen der B33 ist einfach bildlicher Ausdruck für die Feststellung des Todes; denn der Tote ist jemand, der aufgehört hat zu atmen. I 6 a 6 Nach Eintreten des klinischen Todes (exitus); nicht: wenn er in den letzten Zügen liegt (rabbinisch: »wenn er noch zuckt«, IIS. pilp.). SNu z. St. ergänzt: "iQin, »(da ein Toter ja) eine Erschwerung (bedeutet)«; außerdem folgt hier schon eine ausführliche Erwähnung der Verunreinigung durch ein (totes) Kriechtier. I 6 a 7 Die Glosse zeigt am Beispiel von zwei »Todeskandidaten«, welche weiteren halakischen Vorschriften in diesen »Grenzfällen« noch zu beachten sein könnten. I 6 a 8 VI, pi., »zerschneiden, die Sehnen, Adern (v?) zerschneiden«; ein VJB ist ein »Zerschnittener« (cf. Jeb XVI 3); v i , pi., bedeutet auch: »(durch Öffnen der Arterien) zu Tode bluten lassen«, eine heidnische Hinrichtungsart (vgl. Lv r 6 zu 51: den Dieben öffnete man die Arterien, und den Hehler, den Empfänger des Diebesgutes, köpfte man; vgl. noch j J e b X V I 15c, 69; T J e b X I V 4; TGit VII [V] 1; bGit 70b; jGit VII 48c, 52). Bart, zieht zur Erläuterung das pu. von VI, »stückweise, gliedweise«, aus Dt 2 11 heran. I 6 a H 00ia= pol. von OU/m, »schnell fortgehen, sinken, sterben«, im Todeskampf, der Agonie, liegen (verwandt mit 003, »sich zurücklehnen«, eigentlich beim Mahl: jSanh III 21c, 6), sich im Todeskampfe hin-und herbewegen (Bart.). I 6 a 10 Niemand kann, da ja noch Leben in ihnen ist, verunreinigt werden (vgl. bJeb 120 b). Man könnte bei jenem ja die Wunde ausbrennen, und er bliebe am Leben (bJeb 120b). Ein Nazir hingegen ist an den genannten »Todeskandidaten« vor ihrem Ableben schon »entweiht« (cf. bNaz 43 a). I 6a

" D e n n er »lebt« ja noch.

Verunreinigung durch einen Toten I 6b

63

'Ebenso verunreinigen (auch) Vieh 2 und Wild 3 erst dann 4 , wenn ihr Leben sie verlassen hat 5 6. Ist ihnen 7 ihr Kopf 8 abgeschlagen 9 worden, so sind sie, selbst wenn sie noch zappeln 10 , (schon) unrein 11 . (Es ist damit) wie12 (mit) dem Schwanz 13 der Eidechse 14 , der 15 (noch) zappelt 16 .

I 6 a 12Die Frau, die l"!H3\ kann nicht anderweitig heiraten, bevor sie von ihrem Mann, der hier ein 0013 ist, freigegeben wurde, durch seinen Tod frei wurde (cf. Dt 25 s). I 6a

13

Vgl. den Traktat Jebamot: Rengstorf, Jebamot 1929;

2

1958.

I 6a 14 Hinterläßt der Mann bei seinem Tode ein Kind, so befreit es, selbst wenn er »im Todeskampfe liegt«, die Witwe von der Schwagerehe. I 6 a 15Die Hebe war als Naturalleistung an den Priester (bHul 131a) die Abgabe des Besten von allen Arten von Feldfrüchten, vor allem Wein, Ol, Getreide (Nu 188). Zwar waren Maß und Gewicht des Hebopfers nicht vorgeschrieben; indes hielt man sich meistens an ein »ungeschriebenes Gesetz«: Wohlwollend gab, wer '/ 4() , mittelmäßig, wer ] / M , kärglich, wer '/ 6 0 der Ernte abgab (Ter IV 3; bHul 137 b). Nur der Priester darf die Hebe essen (Nu 18 12; Neh 1038; Philo, Praem § 1; JosAnt IV 69f.); allerdings war es einem unreinen Priester bei Todesstrafe verboten, Hebe zu verzehren (bZeb 17a). Für die Diasporagemeinden fiel die Ablieferung der Hebe fort. Doch blieb nach der Tempelzerstörung die Darbietung der Hebe erhalten (Bik II 3). An Feiertagen durfte man keine Hebe abliefern (Bes 1 6 ; Nu 18 11 fr.; Bik II 1. 3-5; Ter; Zab III 2; Kel I 5; StrB IV 646ff.). War die Tochter eines Nichtpriesters Ehefrau eines Priesters und hatte ihm einen Sohn geboren, so darf sie nach dem Tode ihres Mannes Hebe essen, auch wenn der Sohn ein 0011 ist (cf. Jeb IX 5); ist ihre Tochter eine nooil: cf. bJeb 87 a. I 6a "'War die Tochter eines Priesters mit einem Nichtpriester verheiratet, so darf sie, wenn sie kinderlos ist, nach ihres Mannes Tod ins Haus ihres Vaters zurückkehren (Bedingungen: bJeb 87 a) und Hebe essen (Lv 2 3 1 3 ) , nicht aber, wenn sie ein Kind von ihrem nichtpriesterlichen Mann hat, auch wenn dieses ein 0011 ist (cf. Jeb IX 6). I 6b •Dieser Abschnitt beziehtsich in jeder Hinsicht auf Satz 1 v o n l 6 a unter Nichtbeachtung der Glosse in I 6 a. I 6 b 2 nana sind vor allem die Haustiere, vom Menschen abhängige Tierarten wie Schafe, Ziegen, Rinder, Gegensatz: *]iy, »Geflügel«.

64

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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I 7: a) K: I 8. - b) KilV'SK. - c) K: f ' B B ' B ,

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I 6b 3 n'n, »Tiere, Wild«, sind vor allem die im Hause gehaltenen Tiere wie Hund, Katze, doch auch Schafe und Ziegen können zuweilen so genannt werden (s. dazu VIII l c Nr. 5). I 6b

4

Als

, als Aas, durch Tragen/Berühren (K®B/yja).

I 6b 5 Aas oder Todverletztes sind Tiere, die nicht rituell geschlachtet oder bei deren Schlachtung die rituellen Vorschriften nicht genau beachtet wurden, bzw. die mit einer tödlichen Verletzung oder einer inneren Krankheit behaftet waren, welche aber erst nach der Schlachtung bemerkt wurde. Des weiteren ist Aas von allem Vieh und von allen Arten von Lebendigem (so auch bh.), von Reinem und von Unreinem. Dennoch besteht ein Unterschied zwischen Aas von reinem und unreinem Vieh: Wurde ein reines Tier rite geschlachtet, so ist es rein; das Aas eines unreinen Tieres — sei es geschlachtet, todverletzt (nçiD, Lv 1715; 228u.ö.) oder verendet — ist unrein (cf. Lv 228; bNaz 64 a. b). Hinsichtlich der Unreinheit des Aases wird außerdem nach der Meinung der Gelehrten unterschieden: a) '-Q5 ntj'm?, »was von einem Nichtjuden geschlachtet ist«: es gleicht dem Aas und verunreinigt daher durch Belastung, auch wenn es noch nicht den Götzenbildern geopfert wurde; dennoch ist sein Verbrauch dem Juden nicht untersagt wie Götzenopferfleisch; denn die im Israellande wohnenden Nichtjuden sind keine Götzendiener, sondern folgen dem Ritus ihrer Väter (cf. Hui I 1; b 13 a. b; Rom 14); b) "lintj Ii? »Aas eines reinen Vogels«, in der Tora nicht erwähnt; daher wird diese Unreinheit nur unter den von den Gelehrten definierten Unreinheiten genannt (Ohal XIII 5. 6; Toh 1 1 - 3 ; StrB II 730f.). I 6b 6 Dies gilt — hier am Beispiel einer Eidechse verdeutlicht — auch fur das tote Kriechtier (fl®), das durch Berührung (yja), nicht aber durch Tragen (KBB) verunreinigt. — Das Tier muß klinisch tot sein. I 6b 7 In T II 1 schlachtet ein Israelit für einen Nichtjuden ein unreines Tier, etwa ein Schwein oder ein Kamel (cf. Lv 114ff.; AG 109ff.); dieser Abschnitt behandelt die rituelle Beschaffenheit eines von einem geschlachteten, jedoch noch zuckenden Tiere abgetrennten (tf"iD) »Gliedes« unter drei Gesichtspunkten: a) Schlachtung durch vorschriftsmäßigen Schächtschnitt (an®) ; dazu Hui II 1. 6. 7;

Verunreinigung durch einen Toten

65

I 7 'Für (ganze)2 Glieder3 gibt es kein (genormtes) Maß4. Selbst weniger als das Quantum einer Olive5 vom toten (Menschen) oder weniger als das Quantum einer Olive vom Aas6 oder weniger als das Quantum einer Linse7 vom (toten) Kriechtier 8 bewirken9 die ihnen (je) eigen(tümlich)e Verunreinigung10.

b) durch Abstechen ("im); ein solches Tier darf nicht verzehrt werden; es ist bereits »Aas«, wenn es nach der Schlachtung noch zuckt; c) an der falschen Halspartie; das Fleisch eines solchen Tieres darf nicht verzehrt werden; cf. Hui I 3. 4. Vgl. zu T II 1: bHul 121b; TToh I 4. I 6b 8bHul 20b versteht unter »Abschlagen des Kopfes« die Abtrennung des Nackens mit dem größeren Teil der Fleischpartie (bei der Schlachtung von Vieh, Wild und Geflügel); bei der Schlachtung eines Kriechtieres (etwa der zum Verzehr erlaubten Heuschrecke: Lv 1121; Mt34; Mk 16) ist der Kopf abzuschneiden (bHul 21a. b; Raschi z.St.). I 6b 9 Till (ho.), »abgeschlagen werden«, bh. Tin, hi., Jes 185, »Ranken abreißen«; nh., j.-a. TT1J, »abspringen«; gemessen an der atl. Vorstellung muß es sich hier wohl um ein nicht ganz sauberes, korrektes »Abmachen« des Kopfes handeln. Maim. erklärt mit ni., »abgetrennt werden« etwa im Sinne von bHul 21b o. a. I 6b 10Wenn die Zuckungen des geschlachteten Tieres nicht mehr Lebenszeichen, (0®D3 KSn® TV!), sondern nur noch postletale Muskelbewegungen sind (cf. TAb zara VIII [IX] 6). — D31D II, »sich konvulsivisch bewegen, zucken, zappeln« (Toh I 4; TAhil II 1; Hui II 6; IX 1); cppii; (vgl. pilp., »schütKr, Lwr II 490). Maim. erklärt I'ODIDa mit O'yjyiB (von teln«). I 6b "Maim.: Solche Gliederbewegung zeigt sich nach dem klinischen Tode eines Lebewesens, ist also nicht mehr Zeichen von Leben (s.u. Nr. 16). I 6b I 6b selbst.

1 2 13

» z u m Beispiel, gleich, ähnlich« (Bacher, Term II 25).

ajl; »Schwanz«; der Schwanz eines Reptils ergänzt sich von

cf. textkrit. Anhang), bh. in Lv 1130 ein unreines Kriechtier; in talmudischer Zeit hielt man das n für radikal (bPes 88 b; bHul 122b), TargOnk zu Lv 1130: nnoVn, LXX xotAaßamic, Vulg.: stellio. Der stellio der Alten war der Gecko (Familie der Geckonen, Ascalobatae/ vgl. LXX!). Etwa 200 Arten finden sich in warmen Ländern im Wald, in

66

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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I 8a: a) K: I 9. - b) K: nO'D3. - c) K: VtJTipa, 1 *. - d) K: nO'D3. - e) K: 1 o.d.Z. -

++

der baumlosen Einöde, an Felsen und in Häusern. Vielleicht ist hier der Mauergecko gemeint (Tarentola mauritanica L. oder Ascalobates [!] fascicularis Daud.), 15 cm lang, oben braun, gebändert oder einfarbig, unten schmutziggelb (Low, I., Fauna und Mineralien der Juden, 1969, 72 ff.). I5

I 6b

Nach der gewaltsamen Abtrennung vom Tierkörper.

I 6b 16In Wirklichkeit ist der Schwanz »tot«, das »Zappeln« ist nur Muskelbewegung und kein Zeichen von Leben mehr (s.o. Nr. 11). I 7 'bMeil 6b; bNid 43 b. — Der Abschnitt stimmt mit den Ansichten von RJehoschua' gegen REli'ezer in Edu VI 2 überein. T II 7. 8 und Edu VI 2. 3 zeigen, daß die Lehrer der Schule von Jabne (Eli'ezer, Jehoschua' und Nehemja) im Blick auf die Verunreinigungsfähigkeit der Glieder unterschiedlicher Meinung sind. M I 7. 8 stand vielleicht am Ende der Diskussion im Lehrhaus von Jabne. Es geht hier um den klaren Grundsatz: Nicht nur die Leiche selbst, sondern auch Teile von ihr verunreinigen durch Tragen, Berührung und Bezeltung. Er beruht auf den Aussagen der Tora. Es bedürfte eigentlich nicht der Aussagen von Edu VI 2. 3, um die Verunreinigung der »Glieder« durch die Leiche zu beweisen. Nach Bart, ist die Rede von einem Glied im allgemeinen ohne Rücksicht darauf, ob es von einem toten oder von einem lebenden Menschen stammt. — Der Satz ist eine unabhängige Regel wie I 6. Formal ist vielleicht eine »Reihe« festzustellen: I 6a: ein Mensch X»t5» p ' K / I 6b: Vieh und Wild pRnDa p ' K / I 7: Glieder p^> J'K. I 7

2

Das unversehrte Glied: Maim.

I 7 3 S.u. I 8 a Nr. 2 (vgl. dazu bHul 128b). Es handelt sich um unversehrte »Glieder« vom Toten, vom Aas und vom (toten) Kriechtier) (cf. Edu VI 2. 3). SNu § 129 zu 1918f.: Sieben Dinge (unter ihnen das »Glied«) fuhrt die Heilige Schrift im Blick auf die Unreinheit an; sie verpflichtet sie ebenso auch zur »Besprengung« (Nu 1914-16.18).

Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers

67

B. Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers (I 8) a1

248 3 Glieder2 hat der menschliche Körper): 30 an der Fußsohle4, (und zwar) sechs in jedem Zeh5; (außerdem) zehn im Sprunggelenk6, zwei im Unterschenkel7, fünf im Knie(gelenk)8, eines im Oberschenkel9, drei im Hüftgelenk10, elf Rippen", 30 in der Handfläche12, (und zwar) sechs an jedem Finger13; (außerdem) zwei im Unterarm14, zwei im Ellbogen(gelenk)15, eins im Oberarm16 und vier im Schulter(gelenk)17; (also) 101 (Glieder) an der einen und 101 (Glieder) an der anderen (Seite) 18 ; (dazu

1 7 hirtf, »Maß«; bh.: Term II 227).

»Maß, Taxe, Wert« (Gn26i2; Bacher,

I 7 Ti't, »(Quantum einer) Olive«, ein wichtiges rituelles Maß (Bes I 1; Zeb III 3; bErub 4b u.ö.). Zur Größenbestimmung: Kel XVII 8 (Bunte, Kelim 311). I 7 «S.o. I 6b Nr. 5. I 7 7mj>7£, »(Quantum einer) Linse«, ein wichtiges rituelles Maß. Zur Größenbestimmung: Kel XVII 8 (Bunte, Kelim 312). I 7 8 Es gibt verschiedene Arten unreiner Kriechtiere: a) kleinere Wassertiere ungenannter Art (Lv 1110); b) »geflügeltes Gewürm, das auf vier Füßen geht«, von ungenannter Art (Lv 1141-43; Dt 14 19), Ausnahme (Lv 1121): Heuschrecke, sie ist nicht unrein (Mt 34; Mk 16); c) die in der jüdischen Überlieferung »die acht Kriechtiere« (bSanh 107b; bHul 46b) genannten, in Lv 1129 f. näher bezeichneten Lebewesen. Ein Stück von einem solchen Tier in Linsengröße oder eins seiner Glieder, und sei es auch noch so klein, überträgt die Unreinheit. Doch sind Quellen, Zisternen und trockene Sämereien hiervon ausgenommen (Lv ll36f.). Blut, Fleisch, Fett von Kriechtieren enthalten den gleichen Grad von Unreinheit (Mei'l IV 3; Maksch VI 5); ihre Haut ist ihrem Fleisch hinsichtlich der Unreinheit ähnlich (cf. bSchab 107 b). In Jabne gab es einen Gelehrtenschüler, der ein Kriechtier auf 150 verschiedene Arten für rein erklären konnte (bErub 13b). I 7 9Vgl. die Diskussion über die Verunreinigung durch ein Kriechtier im Verhältnis zur Leichenunreinheit: SNu § 125 zu 1913. Sie endet dort mit dem Satz: Ein Toter — die schwerere Unreinheit (min) — verunreinigt erst in dem Augenblick (nyw), in dem er (völlig) tot ist. Ist es da nicht die Konsequenz (Schlußfolgerung, pi), daß ein Kriechtier — das Leichtere (?p) — (erst recht erst dann) verunreinigt, wenn es (völlig) verendet ist?

68 tfiha

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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I 7 10Vgl. dazu Kel I 1-3. — ]iiK»D ]*NHD8: Jedes einzelne der genannten Dinge verunreinigt auf seine ihm eigene Weise: a) die Leiche durch Bezeltung, Tragen und Berührung; b) Aas nicht durch Bezeltung, sondern nur durch Tragen und Berührung; c) ein Kriechtier nur durch Berührung (RElia Wilna; cf. bNid 43b). I 8a 'Vgl. hierzu die unvollständige und lückenhafte Aufzählung der »248 Glieder« in bSchab 92a Tossaf. s.v. ipama. I 8a (bh.: Vogelschwinge: Jes 4031; Ps 557) kann in der Alltagssprache durchaus knochenlose Organe bezeichnen. Das Ritualgesetz erwähnt hier Ohrmuschel, Penis (bB mes 84a), Brustwarzen (Neg VI 7), Zunge (MidrPs 52 § 6 [ 143 b], Augen (bNed 32b). Die halakische Definition schwankt: R'Akiba rechnet etwa auch das Knie zu den D'iax, obgleich es kein Fleisch hat, RJose ha-gelili bezeichnet mit diesem Wort Organe, die sich nach Beschädigung nicht wieder ersetzen (Nieren, Lippen, also ebenfalls knochenlose Körperteile; bHul 128b). Nach jKil VIII 31c, 50ff. bilden sich nach der Befruchtung Gehirn, Knochen und Sehnen aus dem »Weißen« des Samens, Haut, Fleisch und Blut aus dem »Roten« der Frau. Nach T und allen Kommentaren gehören zum Begriff 13» Knochen, Fleisch und Sehnen, so daß also nach der Mischna der menschliche Körper 248 Knochen zählt. Die Zähne werden, da sie fleischlose (s. I 8 b) Glieder sind, nicht mitgerechnet, ebenso nicht die Gehörknochen. In Ohal I 8a bedeutetnax also knöcherne Körperteile (mit mehr oder weniger daran haftendem Fleisch: I 8 b). JosBell I 656 spricht bei der Schilderung der Krankheit des Herodes von Krämpfen in allen »Gliedern« und in Ant IX 240 vom »Wanken der Glieder« (rcapeoic; TCÖV (ieA,öv); vgl. ThWNT IV 559 ff. I 8a 3 Unbekannt ist, wie es zu der Zahl 248 kommt; indes wird sie öfter erwähnt: [bMak 23 b: die 248 Gebote entsprechen den 248 Gliedern des Menschen, die 365 Verbote den Tagen des Sonnenjahrs; Hiskia spricht von 248 Gliedern (jBer I 8b, 60ff.); alle 248 Glieder sind zu durchforschen nach einer Gott nicht wohlgefälligen Tat (jBer IV 8b, 59ff.). Doch schwanken die Zahlenangaben: Nach TAhil I 7 kann ein Skelett zwischen 200 und 280 Knochen haben. Nach bBek 45 a fand man bei der Sektion einer Frau (die Leiche wurde zerkocht) einmal 252 Glieder (hier auch Diskussion über die Zahl). Tatsächlich besitzt der männliche Körper die

Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers

69

kommen) 18 Wirbel 20 in der Wirbelsäule 19 , neun im Kopfe 21 , acht im Halse 22 , sechs im Brustbein 23 und fünf an den Öffnungen 24 . Jedes einzelne (dieser Glieder2S) verunreinigt 26 durch Berührung, durch Tragen und durch Bezeltung 27 .

gleiche Anzahl Knochen wie der der Frau. Midr ha-gadol zu Nu 529 (Dmxnn O'ö n3 HO) teilt den Zahlenwert von DniKan (= 496) in 2x248 auf: 248 Glieder hat der Ehebrecher, und 248 hat die Ehebruchverdächtige (cf. jSot V 20a, lOff.; Nu r 9 zu 518). Zur Vorherrschaft eines der Glieder über alle anderen: PRE 42; cf. TTaan II 5; Dt r 113 zu 110; wohl durch Aesop (344, ed. C. Halm 169f.) beeinflußt; ferner MidrPs 39 § 2 (128a). Die 248 miswot entsprechen den 248 Gliedern (bMak 23 b u. ö.). Zählungen der menschlichen Glieder und Organe bei Philo: Op § 198f.; auch Abr § 147 ff. — Die Zahl 248 ist jedenfalls umstritten. Die griechische Antike macht die verschiedensten Angaben: Plinius (Hist. nat. VII 1) spricht von acht oder mehr »Gliedern« im Gesicht, Hippokrates (De ossium natura) von 91 bzw. 111 Gliedern, Galen von „mehr als 200 Knochen". Über die Unzerstörbarkeit einzelner Körperteile: Plinius, Hist. nat. VII 2; XI 71. Die großen arabischen Ärzte des Mittelalters sprachen in Anlehnung an die jüdische Tradition immer von 248 Gliedern. Die Skelettgröße betrug in der jüdischen Antike bei Männern 167-180 cm, bei Frauen ca. 160 cm (Massengrab in Gezer; Macalister, R. A. St., The excavations of Gezer I—III, 1912; Köhler, L., Der hebräische Mensch, 1953, 10; Wolff, Anthropologie 110; Preuß 66-74; Kr I 261. 715; ThWNT IV 561 ff.). I 8a 4»Fußsohle« (einschließlich der Zehen; die Fußsohle als solche heißt nur Vnn 13). Gemeint ist der gesamte Fuß: a) Vorfuß mit 5 Zehen; b) Mittelfuß: jeder Strahl hat je 1 Knochen, also 5 Mittelfußknochen; c) Fußwurzel (tarsus) mit 7 Knochen: 1) 2 großen Knochen (Fersenbein/calcaneus und Sprungbein/talus) und 2) 5 kleinen Knochen (Kahnbein/os naviculare, Würfelbein/os cuboides, 3 Keilbeine/ossa cuneiformia). Insgesamt sind es also 26 (nicht 30) Einzelknochen. I 8a 5 Fünf Zehen: Großzehe (hallux) mit 2 Gliedern; die 4 übrigen Zehen haben je 3 Glieder. Die Bemerkung: »sechs in jedem Zeh« ist also falsch. I 8a (bh. Ps 1837; 2 Sa 2237), »Fuß- oder Sprunggelenk«, bildet die Verbindung des Fußes mit dem Unterschenkel, gebildet aus vier (nicht 10) Knochen, nämlich dem schon genannten Fersen-, Sprung-, Kahn- und Würfelbein, die noch Teile der Fußwurzel sind (s.o. 4c; cf. Epstein 38).

70

V I . S e d e r . T o h a r o t : 2. O h a l o t

I 8 b : a) K : "iTOS. - b) K : " 1 X 1 3 . - c) K : " 1 » T D . - d) K : p Ö B S .

-

I 8 a 7 ¡7itf)bh. Dt 2835; Jes 472; HL 515); der »Unterschenkel« (crus) besitzt 2 Knochen: das stärkere Schienbein (tibia) und das dünnere Wadenbein (fibula), dessen oberes Ende unbeweglich mit dem oberen Ende des Schienbeines verbunden ist; es beteiligt sich aber nicht an der Bildung des Kniegelenkes (s. Nr. 8); vgl. dazu aber RIsrael Lipschütz. I 8 a "n^iaiK, das »Kniegelenk« bilden nur 4 (nicht, wie M u n d T: 5) Knochen: die oberen Enden der beiden Unterschenkelknochen (s. Nr. 7), das Ende des Oberschenkelknochens (s. Nr. 9) und die Kniescheibe (patella). Ausführlich in TAhil I 6: »Fünf (Glieder) sind am Knie, (und zwar) 2 an der einen Seite, 2 an der anderen Seite und die Kniescheibe in der Mitte«. Preuß 71 denkt an die Kondylen (condylus fibularis und tibialis), die beiden Gelenkknorren am distalen Ende des Femur und am proximalen Ende der Tibia, die man offenbar als selbständige Knochen zählte. Jedoch hat man vielleicht die äußere und innere Meniskusscheibe mitgezählt, also die beiden je etwa 0,5 cm 2 großen Knorpelscheiben (cf. T I 6). I 8a "Ti' (bh. Ex 28 42; Nu 521 f.27, der obere fleischige Teil des Oberschenkels, also eine Muskelpartie; i n G n 3226.33 ["p'n 13 »Hüftpfanne«] ist dann ein Knochenteil gemeint), der röhrenförmige Oberschenkelknochen (femur). I 8a 10 n'^pip, »Hüftgelenk« (xotuAti); das obere umgebogene Ende des Oberschenkelknochens trägt einen kugelförmigen Gelenkkopf (Femurkopf), der in die einer halben Hohlkugel entsprechenden Pfanne (acetabulum) des Beckenknochens eingesetzt ist und mit dieser zusammen das Hüftgelenk bildet (zwischen femur und acetabulum). Nach heutiger Terminologie unterscheidet man am Beckenring 6 Knochen: das Schambein (os pubis), die beiden Schambeinäste (ramus inferior/superior ossis pubis), das Darmbein (os ilium = Masse des Hüftgelenks) und die beiden Gelenkflächen (= acetabulum). Außerdem korrespondiert das Darmbein mit der Wirbelsäule. (Maim.: 'p = der Oberschenkelkopf und das, was nach oben hin daranhängt, korrespondieren.) I 8a "»Rippe« (bh. in dieser Bedeutung nur Gn 221 f.); jede Rippe hat ein oberes, stets knöchernes und daran anschließendes meist knorpelig bleibendes unteres Stück. Jenes ist an einem Wirbel, an dessen Körper durch ein »Köpfchen« (capitulum) und an dessen Querfortsatz durch einen Höcker (tuberculum) beweglich eingelenkt. Dieses verbindet sich entweder

Die 248 »Glieder« des menschlichen Körpers

I 8b

71

Wann? 'Wenn genügend 2 Fleisch daran 3 ist 4 . Wenn (aber) nicht genügend Fleisch daran 3 ist 5 , verunreinigen sie (nur) durch Berührung und durch Tragen 6 , nicht aber verunreinigen sie durch Bezeltung 7 .

mit dem Brustbein (wahre Rippe/costa vera; davon 10 an jeder Seite) oder lehnt sich an die vorhergehende Rippe an oder endet ganz frei (falsche Rippe/costa falsa). Die Zahl der Rippen ist variabel. Nach rabbinischer Überlieferung steckt in jedem der 18 Wirbel (s.u.) an jeder Seite 1 Rippe. Die erste auf jeder Seite zählt zur Brust (bHul 45 a) und wird nicht mitgezählt (vgl. dazu Rlsrael Lipschütz), auf jeder Seite folgen dann 11 große Rippen (costae verae), »in denen sich Mark befindet«, darauf je 3 kleine Rippen (bHul 52 a). Die 3 letzten Wirbel tragen keine Rippen. Diese Angaben gelten zwar in den Belegstellen für die Wirbeltiere, werden aber in Ohal I 8 a analog auf den Menschen übertragen. I 8a 12 »Handfläche« (einschließlich der Finger; s.o. Nr. 4); die Hand des Menschen besteht aus 27 (nicht 30) Knochen: 8 in der Handwurzel (carpus); von den übrigen 19 gelten 5, d.h. je der erste der Finger, als zur Mittelhand (metacarpus) gehörig; d.h. jeder Strahl der Mittelhand hat je 1 Mittelhandknochen (= 5 Mittelhandknochen). I 8 a 13Die übrigen frei hervortretenden Phalangen (Fingerglieder) gruppieren sich zu 2 am Daumen und je 3 an jedem der 4 anderen Finger; die Angabe »sechs an jedem Finger« ist also falsch. I 8 a 14 »Rohr«, vom Pflanzennamen auf den Unterarm (antibrachium) mit seinen 2 Knochen übertragen. Da man jeden Röhrenknochen nap nannte, unterschied man später Elle (ulna/cubitus) als canna major von der Speiche (radius). Avicenna bezeichnet den Oberarmknochen als yntn nap>, den »großen rup« als Schienbein, den »kleinen iUp« als Wadenbein (hebr. Ausg.; Preuß 55). mp im Sinn von »Unterarm« ist in der M selten. I 8 a l s Zum Ellbogengelenk (pSllj) gehören 3 (nicht 2) Knochen: die (in Nr. 14) genannten 2 Unterarmknochen radius und ulna und das untere Ende des Oberarmknochens (humerus). Das Gelenk ist nicht aus eigenen Knochen gebildet. I 8 a 16Die knöcherne Grundlage des Oberarms (brachium) ist der starke Röhrenknochen (humerus), dessen Kopf eine Gelenkfläche zur Bewegung in der Gelenkgrube am Schulterblatt besitzt; das Unterende schließt mit einer Wölbung zur Einlenkung der beiden Knochen des Unterarms ab. 6

Mischna, VI. S e d e r , 2. T r a k t a t

72

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot 3

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II la: a) K: l^'X. - b) K: J'BBÖ. - c ) K: 1 + + o.d.Z. - d) K: 1 ++. - e) K: Tinin, 1. 1 *. - 0 K: "1S1D. - g-g) K: ++ a.R. I 8a 17Im Schultergelenk bewegt sich der Oberarm. Es setzt sich aus 4 Knochen zusammen: clavicula (Schlüsselbein, ein schwach s-förmig gekrümmter Röhrenknochen, an einem Ende mit dem Brust-, am anderen mit dem Schulterblatt verbunden) und acromion (Schulterhöhe, das äußere, breite Ende der Schulterblattgräte) bilden den einen Teil des Schultergelenkes, der andere Teil wird vom Oberarmkopf und der Schulterblattpfanne gebildet (vgl. dazu Preuß 53). I 8a 18 Nach der obigen Zählung handelt es sich um ca. 101 (s. Nr. 11) Knochen je Körperseite; zusammen also um 238 »Glieder«. Der »Künstler« (= Schöpfer) hat Seele und Gliedmaßen mitten durchgeteilt (= beide Körperhälften gleich gemacht, Philo, Her § 133; cf. § 151; Quaest in Gn III § 5). Über innere Organe: Philo, All § 12 f. I 8a 19Die Wirbelsäule (columna vertebralis/spina dorsalis), rnTtf (rniltf: s. textkrit. Anh.; nicht bh.), besteht aus durch Bänder miteinander in ganzer Länge verbundenen Wirbeln (s. Nr. 20). An der Wirbelsäule ist zu unterscheiden ein Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuz- und Schwanzabschnitt. I 8 a 20 n^in»Wirbel« (vertebra; bh. HS? , Lv 39 »Wirbelknochen des [Fett-]schwanzes«). Der Mensch besitzt 33/34 Wirbel: 7 Halswirbel (vertebrae cervicales), 12 (rippentragende) Brustwirbel (v. thoricicae), 5 Lendenwirbel (v. lumbales), 5 Kreuzwirbel (v. sacrales) und 4 / 5 Schwanz(Steiß-)Wirbel (v. caudales od. coccygicae). Die in der Mischna genannten 18 Wirbel sind vielleicht die 12 Brustwirbel und die 6 bei Personen von hohem Wuchs bisweilen zu beobachtenden Lendenwirbel. 18 Wirbel werden in der Tradition auch an anderer Stelle genannt: Nach RSchim'on entsprechen die 18 Bitten den 18 Wirbeln des Rückgrates, das der Mensch beim Gebet beugen muß (jBer IV 8a, 4f.). I 8a 21 Zehn (nicht 9) Knochen bilden zusammen den Kopf: a) paarig (= auf jeder Seite je einmal): 2 Unterkieferknochen, 2 Scheitelbeine, 2 Schläfenbeine; b) unpaarig: 1 Stirnbein, 1 Hinterhauptschuppe, 1

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

73

C. In welchem Fall und in welchem Quantum Leichensubstanz, Blut und Mischblut durch Bezeltung, Berührung und Belastung verunreinigen (II 1 - III 5) Kapitel II II l a

'Folgende (Dinge) verunreinigen2 durch Bezeltung3: Der Tote4, ein olivengroßes Stück5 (Fleisch) vom Toten6, 7ein olivengroßes Stück Zerfließendes8 (von einem Toten), 'ein Löffel10 voll11 Leichenmoder12, das RückGesichtsschädel und 1 Schädelbasis. T I 6 bezieht den Kiefer (Tii?) in die Zahl ein: 9 (Glieder) sind am Kopf einschließlich des Kiefers. I 8a 22Es handelt sich um die 8 Halswirbel (s. Nr. 20). Nach Preuß 72 und RIsrael Lipschütz sind es 7 Wirbel und das Zungenbein (os hyoides), ein hufeisenförmiger Knochen unterhalb der Zungenwurzel mit zwei Paar Fortsätzen, den großen und den kleinen Zungenbeinhörnern. I 8a 23Wörtl.: »Herzschlüssel«: nach Maim. (cf. Bart.) wird die Leber (Sitz der Empfindung: Bart.) durch die Brustbewegung angeblasen, so daß die Lunge dem Herzen Luft zufuhren kann und ihm sozusagen als »Schlüssel des Lebens« dient. Es handelt sich hier wohl um das Brustbein (sternum), das beim Menschen nur im hohen Alter gänzlich verknöchert; größtenteils sind an ihm drei (nicht 6) durch Knorpel verbundene Stücke erkennbar: a) der Griff, Schild (manubrium), in dem Schlüsselbein/clavicula (Schlüssel/clavis/nnsn!) und die erste Rippe eingelenkt sind; b) der eigentliche Körper (corpus) mit jederseits 6 knorpeligen Einschnitten für die Enden von ebenso vielen Rippen; c) der Schwertfortsatz (processus xiphoides), der frei in die Bauchmuskulatur hineinragt und ein- oder zweispitzig endet. I 8a 24 Dnip} »Durchlöchertes, Durchbohrtes, Durchstoßenes« (akk. nakäpu »beiwohnen«), talmudisch immer »After und Harnröhre« (n^p? ]T>3 Gegend der Afteröffnung beim Tier: Pes VII 1). Die »fünf Knochen an den Öffnungen« könnten evtl. die 5 Kreuzwirbel sein (s. Nr. 20), wenn dann nicht die Knochen an der vorderen »Öffnung«, der Harnröhre, fehlten. Maim. denkt an Penis und Hoden, nennt den After aber nicht (cf. RAscher b. Jehiel und Bart.). Der plur. bezieht sich auf die Zweizahl der Öffnungen: eine für Samen und eine fiir Urin (bBek 44 b). I 8 a 25248 »Glieder« nach rabbinischer Tradition; nach obiger Zählung sind es 289/290 Knochen. Über Fehlen oder Überzahl von »Gliedern« des menschlichen Körpers: T I 7. Ein »überschüssiges« Glied könnte z.B. ein sechster Finger (Hexadaktylie) an einer Hand sein (Bek VII 6; b 45 a). 6*

74

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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h) K: P M . - j) K: |"J'Bn. k) K: 13''23 . - 1) K: 1.1 + + o. d. Z. - m) K: 12"2JJ. - n-n) K:

. -

I 8a 26»Glieder« ohne Knochen (s. Nr. 2; Herz, Nieren u. a.) und Fleisch von einem Toten verunreinigen nur im Quantum einer Olive, bBek 45 a nennt »Glieder«, die nur der weibliche Körper besitzt: »zwei Türangeln und zwei Türen« (bildl. für die Geschlechtsorgane); dort auch Diskussion über die Zahl der »Glieder« bei der Frau. Diese genannten »Glieder« verunreinigen nur durch Berührung und Tragen, nicht aber durch Bezeltung (vgl. RIsrael Lipschütz). I 8a 27 Dieser Satz bildet eine Art abschließende Regel und detailliert, was I 7 in allgemeinerer Form sagte. So ist weniger die Liste all der genannten »Glieder« von Interesse als die Aussage dieses Satzes. I 8b

'Cf. Kel I 5. Eine Glosse als Anhang.

I 8b

2

Bacher, Term 177.

3

I 8b An den »Gliedern« einer Leiche oder eines lebenden Menschen (RElia Wilna). I 8b 4 In einem Quantum, das ausreicht, damit das lebende Glied eines lebenden Menschen verheilen kann (s. Kel I 5). Es verunreinigt daher wie Aas (Maim.) und bewirkt also auch die Zeltunreinheit (s. auch II l a ) . I 8b s Weniger als das Quantum, das ausreicht, um das lebende Glied eines lebenden Menschen verheilen zu lassen (s. auch III 1). I I b 6 Der Mensch wird durch unrein, wenn er eine Urunreinheit mit der äußeren Fläche seines Körpers berührt; auch Speisen oder Flüssigkeiten können durch VJa unrein werden. Hierzu genügt ein Knochen im Quantum eines Gerstenkornes (vgl. II 3 a). Das gilt aber nur vom toten Menschen. Ein Glied von n^33 oder f l f ist, wenn nicht genügend Fleisch daran ist, ganz rein (Rlsrael Lipschütz). I 8b 7 S. II 3 a. — Dies erfordert ja ein komplettes mit Fleisch versehenes »Glied«. S. dazu SNu § 127 zu 1916; Maim.; Edu VI 2. 3. II l a 'TAhilII 2. 3. 4. 7; Naz V I I 2 ; bNaz 53a; TNaz V 1; jNaz V I I 5 6 b , 26ff.; 56c, 1 ff. Edu I 7; (bM kat 5b) bHul 89b; bHul 89bTossaf. s.v. m m ; SNu zut zu 1914. Nach bNaz 49b erklärt Symmachos den folgenden Abschnitt als Lehre RMe'irs (im Blick auf den Nazir).

Leichensubatanz, Blut und Mischblut

75

grat 13 und der Schädel 14 , ein Glied15 vom Toten (oder) ein Glied vom Lebenden 16 , an dem (noch) genügend 17 Fleisch ist 18 , ein Viertelkab 19 (Toten-)Knochen vom größeren Teil21 des »Baues«20 oder vom größeren Teil der (Glieder-)Zahl22 23, 24 der größere Teil des Baues oder der größere Teil der (Glieder-)Zahl von einem Toten 25 , wenn sie auch kein Viertelkab 26 betragen 27 . (Alle diese) sind unrein 28 29.

II 1 a 2 Im Unterschied zu den in Kap. III genannten Dingen. Kap. II beginnt mit einer zusammenfassenden Aufzählung, wenngleich die einzelnen Glieder dieser Liste die verschiedensten Probleme aufwerfen, die z.T. dann im folgenden behandelt werden. Aufbau des Kapitels: a) II l a : Folgende (Dinge) verunreinigen durch Bezeltung; b) II 3 a: folgende (Dinge) verunreinigen durch Berühren und durch Tragen, nicht aber durch Bezeltung; c) II 5: folgende (Dinge) sind, wenn etwas daran fehlt, rein. Vgl. dazu NeuHist V 35. II l a 3 Schon das Betreten des Zeltes, nicht erst die Berührung des Toten, überträgt die Zeltunreinheit, und zwar nur auf Menschen (auch auf etwa im Totenzimmer befindliche Klageweiber: Mt 923), nicht auf Tiere und Aas (cf. SNu § 26 zu 6,6; SNu zut zu 1914). Auf Nichtjuden trifft diese Regel nickt zu. — Drei Arten von Zeltunreinheit: a) Der Reine befindet sich über dem Toten (ran Vy ^TiKö); b) der Tote befindet sich über dem Reinen (vVy VTIKB n»n) ; c) ein dritter, mindestens eine Handbreite (= 74 mm) breiter Gegenstand befindet sich über dem Reinen und dem Toten zugleich (ran Vyi V'nxa -inx nai). II 1 a 4 Nach bHul 89 b (RJohanan) ist hier von einem Embryo die Rede, den die Mutter als Fehlgeburt C?aa) verloren hat, obgleich die »Glieder noch nicht durch Adern verbunden sind« und noch kein olivengroßes Quantum Fleisch gebildet ist; dies sei allein schon aus der Tatsache zu schließen, daß ein »olivengroßes Stück Totenfleisch« und »Glied von einem Toten« gesondert genannt sind. II l a lila

5

S.o. I 7 Nr. 5.

«Vgl. bNaz 50 a. 7

l i l a ln jNaz VII 56 b, 44 ff. hauptsächlich RJose zugeschriebener Gedankengang. II 1 a ^SJ. »Zerfließendes«; im Laufe der Verwesung zersetzen sich die Weichteile (Vayrj), indem sie zu ^53 werden; nach der Gemara ist es Fleisch des Toten, das »geronnen« (shp) ist wie Blut, während der »Saft« (Vna) siedet, d. h. Luftblasen aufsteigen läßt (bNaz 50 a). Nach bNaz 50 a handelt es sich um Fleisch vom Toten, aus dem (stinkende: Maim., Bart.) Feuchtig-

76

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

intoni ani??] nwa

nin Kin naav

II lb: a) K: 1+ + o.d.Z. - b) K: U"JB. -

keit austritt und das mit dieser zusammen dann geronnen oder wieder erhärtet ist. RJirmeja bietet in bNaz 50a noch andere Erklärungen: getrockneter Leichenurin oder Mund-/Nasenschleim. II 1 a

9

In Kel XVII 12 als Zitat.

II l a 1 "Tpri, »Löffel« aus Metall, Holz, Bambus, Glas oder Menschenknochen (Schab VIII 6; Jad IV 6; Kr I 266). II 1 a "Nach T II 2 (TKel b m VII 1) ist das volle Quantum = 1 Handteller ohne die Finger (RMe'ir) ; nach Ansicht anderer Gelehrter: 2 hohle Hände voll, die mit den kleinen Fingern aneinanderliegen. II l a »Verwestes, Leichenmoder« (bh.: Prov 124; 1430: »Knochenfaule«), der staubartige, graue Rest verwester Weichteile der menschlichen Leiche. Diskussion über den Begriff »Moder«: bNaz 51a. b; bNid 27b. In T II 3 unterscheidet man (s. auch Maim., Bart.) zwischen: a) unvermischtem und b) vermischtem Leichenmoder: a) wer nackt, in einem Steinsarg, auf Steinfliesen oder auf einer Mannorplatte begraben wurde, zerfallt zu unvermischtem Moder; b) wer in einem Gewand oder in einem Holzsarg begraben wurde, zerfällt zu (mit Textil- oder Holzresten) vermischtem Moder. Außerdem unterscheidet T II 3 (4) zwischen Leichenmoder und Gräbererde (mmp loy), vgl. dazu T II 4). II l a 13S.o. I 8a Nr. 19. — Es geht um die unversehrte Wirbelsäule (SNu zut zu 1914), denn nur dann entspricht das Skelett dem in der Tora vorgesehenen Begriff »Mensch«. In bNaz 52 a wird unterschieden, ob Wirbelsäule oder Schädel entfernt worden sind oder nicht; nur im letzteren Falle liegt Unreinheit vor. Fleisch hingegen braucht nicht am Rückgrat zu haften (vgl. T II 5). II 1 a U S. auch I 8a Nr. 21. — Es geht auch hier um den unversehrten Schädel (s. dazu T II 6; SNu zut zu 1914). Illa

15

S.o. I 8a Nr. 2.

16

II 1 a Nach T II 7 ist nicht nur das ganze »vom lebenden Menschen stammende Glied« leichenunrein, sondern auch Teile davon, sofern sie das rituelle Mindestquantum einer Olive haben (vgl. die dort anschließende Diskussion über das Thema). I l l a 17S.o. I 8b Nr. 2. II 1 a 18Ein Glied, das mit dem Schwert vom Körper getrennt wurde (vgl. Nu 1916; Maim., Bart.); es ist wie die Leiche selbst anzusehen.

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

II l b

77

'Und wieviel ist der größere Teil der Zahl?2 Hundertfiinfundzwanzig 3 .

II 1 a 19Das ist in kleinere Einheiten aufgeteilt: ap 'sn »Halbkab« (= 1,0941), ap ya-n »Viertelkab« (kurzyan = 0,5471), 3p yan 'Sn »Achtelkab« (= 0,2731, TB bat V 9; Kr II 393; BHH II 1163ff.) - Naz VII 2 spricht hier von einem »halben kab«. In Edu I 7 streiten Bet Schammai und Bet Hillel über dieses Thema: Bet Schammai erklärt ein Viertelkab Knochen, selbst wenn sie nicht den größeren Teil des p a oder des p a ausmachen (»besonders erschwerend«: bNaz 52b. 53a), für zeltunrein; vgl. dazu bNaz 52b. II 1 a 20 p a »Bau«, die großen Knochen, die den Hauptteil des Skeletts bilden: Ober- und Unterschenkel, Wirbelsäule und Rippen. Die Wirbelsäule (s. o. Nr. 13) allein ist schon verunreinigend, wenn ihr Quantum auch kein Viertelkab beträgt. Zur Kenntlichmachung und Bezeichnung des p a auf einem Stein: jSchek I 46 a, 32 ff. II l a 2 1 P 3 3 all bezeichnet nach bBek 45 a zwei Unterschenkel und einen Oberschenkel, »weil diese beim Erwachsenen den größeren Teil der Statur ausmachen«. II l a 22Vgl. Edu I 7. — Nach Nu 1914 wird alles, was sich im »Zelt« befindet, unrein; nach dem allgemeinen talmudischen Grundsatz: »Mehr als die 'Hälfte' ist als das 'Ganze' anzusehen« wird ein die Hälfte überschreitender Bruchteil als voll gerechnet. Hier hat also ein Teil der Leiche, der mehr als die Hälfte der im Zusammenhang mit der Leiche befindlichen Glieder beträgt — und sei es auch noch so wenig —, die gleiche Wirkung und die gleiche Verunreinigungskraft wie die ganze Leiche (vgl. auch bBek 45 a). II 1 a 23 Das Viertelkab (Toten-)Knochen muß von Knochen, die weniger betragen als der »größere Teil des 'Baues' oder der (Glieder-)Zahl«, genommen sein. Nahm man dieses Viertelkab indes von Knochen, die genau das erforderliche Quantum (= Teil von Bau/Zahl) oder gar mehr betragen, so ist jenes Viertelkab (Toten-)Knochen nicht zeltunrein (RElia Wilna). II l a 24Nach Maim., Bart, verunreinigt ein Viertelkab, wenn es auch weniger als die Hälfte von Bau/Zahl enthält, in jedem Falle. Es braucht ja nicht von der Hälfte genommen zu sein. Sie erklären p a / p a a n a : »wenn es auch weniger als p a / p a a n ist.« II 1 a 25Wenn es sich vollständig um p a a n (= 2 Unter- und 1 Oberschenkel) oder vollständig um p a a n (= 125 Glieder; s. II 1 b) handelt.

78

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

"ins na?? noinri DT rrjpyji tn 'jfnj nö1K «> II 2a: a) K: "I. - b) K: U 1 K . -

II 1 a 26 = die Menge dessen, was durch Bezeltung verunreinigt werden kann (s. III 3 a. b). II l a

27

Wenn es sich etwa um eine Fehlgeburt handelt (s.o. Nr. 4).

28

II 1 a Und machen unrein durch Berührung, Tragen und Bezeltung (s. o. Nr. 2). Ausnahme: apH, der durch Berühren nicht verunreinigen kann, da seine Staubteilchen ja nicht eine zusammenhängende Masse bilden, sondern voneinander getrennt sind. Daher kann man sie nicht alle auf einmal berühren (man kann nach bHul 128 a schließen, ein Staubteilchen sei nicht der »Stiel des anderen«). II 1 a 29Über die verschiedenen Versionen unseres Abschnitts gibt die folgende Tabelle auf Seite 79/80 Aufschluß: II l b

'Vgl. bBek 45 a.

II l b

2

S.o. I 8a.

3

II l b 125 »Glieder« sind für die Verunreinigung die Richtzahl; wenn auch ein Toter nur 200 oder gar 281 Glieder hatte (der größere Teil der Zahl wäre dann 101/142). Damit die Eventualitäten nicht überhandnehmen, bleibt man stets bei der genannten »Richtzahl«, »denn man richtet sich nach den meisten Menschen« (bBek 45 a). T III 4 ergänzt: »(Zur Zahl der Knochen) kommen noch die äußersten Finger- und Zehen(-knochen) hinzu; nur müssen es (mindestens) 125 sein«, die Hälfte der durchschnittlichen Grundzahl. Zu einem Harmonisierungsversuch RJehoschua's im Blick auf diese Kontroverse: T III 4; vgl. auch T I 7. II 2 a 'bHul 72 a; bNid 27 b. 28 a; bSanh 4a; bTem 31a; SNu § 125 zu 1 9 n ; SNu zut zu 19li. II 2 a 2 »Viertellog« = 0,1411 (über verschiedenes Quantum der Hohlmaße: BHH II 1164). jSchab VIII I I a , 21ff. 62fT.: 1 Viertellog hat die Größe von 1 Fingerbreite (18,5 mm) im Quadrat und die Höhe von l 5 / 6 Fingerbreite (34 mm). II 2 a Verunreinigende Kraft des Blutes einer Leiche: T IV 14; die der Totengebeine: bNaz 53 a; TNaz V 1; jNaz VII 56c, 30. - Alle Kommentare sprechen vom »Blut eines Toten«. Da aber ein Toter nicht »blutet«, muß (weiter S. 81)

79

Leichensubstanz, Blut und Mischblut II 2 a

'Ein Viertellog 2 Blut 3 oder ein Viertellog Mischblut4 von einem Toten 5 : R'Akiba sagt: (Auch) von zwei6 Toten 7 .

TAhil III 4 (schlecht überlieferter Text)

bNaz 52 b

Bet Schammai sagt:

RJehuda überliefert eine andere Version: Bet Schammai sagt:

Es wird gelehrt: Bet Schammai sagt:

Ein Viertelkab Knochen von (beliebigen) Knochen, (selbst von zwei (Toten oder) von von drei (Toten verunreinigt durch Bezeltung).

Ein Viertelkab Knochen vom Körper, vom größten Teil des Baues oder vom größten Teil der Zahl, (d. h.) der größere Teil des Baues und der größere Teil der Zahl (der Knochen) eines Toten, obgleich sie kein Viertelkab (enthalten), sind unrein.

Ein Viertelkab von zwei oder drei (Toten).

Edu I 7

Und Bet Hillel sagt: Ein Viertelkab Knochen vom Körper, vom größeren Teil des Baues oder vom größeren Teil der Zahl. Schammai sagt: Selbst von einem einzigen Knochen.

Ohal II 1 a

Ein Viertelkab vom größeren Teil des Baues oder vom größeren Teil der Zahl.

Und Bet Hillel sagt: Ein Viertelkab Knochen vom größeren Teil des Baues oder vom größeren Teil der Zahl.



Fortsetzung S. 80

80

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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II 2b: a) K: i V o . - b) K: "1. - c) K: 'BIX. - d) K: ' M m . - e) K: 'IX. -

Edu I 7

Ohal II 1 a

TAhil III 4 (schlecht überlieferter Text)

bNaz 52 b

RJehuda sagt:

RJehuda sagt:

Ich kann die Worte von Bet Schammai und Bet Hillel in Übereinstimmung bringen.

Ich kann die Worte von Bet Schammai und Bet Hillel in Übereinstimmung bringen.

Von 2 Schenkeln und 2 Hüften ergibt sich der größere Teil des Skeletts der Größe nach. Der halbe größere Teil des Skeletts und der halbe größere Teil der Zahl nach werden (rituell) nicht zusammengerechnet.

Denn Bet Schammai sagt: Von 2 oder 3 (Gliedern): Entweder von 2 Schenkeln und 1 Hüfte oder von 2 Hüften und 1 Schenkel, weil sie den größeren Teil der Statur in der Höhe ausmachen. Und Bet Hillel sagt: Von dem dem Umfang und der Gliederzahl nach größeren Teil des Körpers, wie das auch bei den Gliedern der Hände und Füße der Fall sein kann. Schammai sagt: Auch ein Knochen vom Rückgrat oder vom Schädel.

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

81

II 2 b Das völlig ausgelaufene Blut2 eines (neugeborenen3) Kindes1: R'Akiba sagt: Auch wenn es noch so wenig ist4. Die Gelehrten5 aber sagen: (Nur wenn es)6 ein Viertellog (beträgt)7.

hier das »Tröpfeln« des Blutes nach eingetretenem Tode gemeint sein (wie z . B . i n T I V 11; vgl. hierzu Joh 1934). Es ist nach derTora verunreinigend. Blut eines Toten verunreinigt wie der Tote selbst mit Zeltunreinheit für 7 Tage, wenn das Quantum ein Viertellog ist. Weniger als ein Viertellog Blut verunreinigt nicht mehr. Dieses Maß ist deswegen gewählt, um hier auch noch das neugeborene normale (Neunmonats-)Kind einbeziehen zu können. II 2a 4 ntjian aj»Mischblut« (s. dazu HofTmann 162, A. 65). Als »Mischblut« bezeichnet man Blut, das teils vor teils nach dem Tode aus dem Körper herausgeflossen ist; vgl. T I V 12: a) Jemand hat einen tödlichen Schlag erhalten, er zuckt noch im Todeskampf, ein Viertellog Blut fließt aus ihm heraus; b) dann nimmt man ihn von der Stelle weg und legt ihn anderswohin in der Annahme, daß er noch lebe, ein weiteres Viertellog Blut fließt aus ihm heraus; c) man legt ihn noch einmal anderswohin, und ein weiteres Viertellog Blut tröpfelt aus ihm heraus: Fall a = Blut von einem Lebenden; Fall b = Mischblut (Maim. zieht hier Ez 16 6 heran); Fall c = Blut von einem Toten. SNu zut erklärt: »Was ist Mischblut? Wenn unter einem Gekreuzigten, dessen Blut fließt, ein Viertellog Blut gefunden wird und es unbekannt ist, ob es aus ihm herausgeflossen ist, als er noch lebte oder als er schon tot war, so wird es (als Mischblut) angesehen.« II 2 a 5Diese Aussage bezieht sich sowohl auf das »Blut« als auch auf das »Mischblut«: Beides verunreinigt nur, wenn es von einem Toten stammt. II 2 a 6Aus Lv 21 li (»zu den Seelen,n®33, von Toten soll er nicht eintreten«) schließt R'Akiba, das genannte Quantum Blut könne getrost auch von zwei Toten herrühren. Der Diskussionspartner von R'Akiba (bSanh 4 a) dagegen schließt aus der Defektivschreibung (n&DJ) in der genannten Stelle, daß es sich jedenfalls nur um einen einzelnen Toten gehandelt haben dürfte. Nach Bart, macht die Hälfte des einen Viertelkab aus diesem Toten und die andere Hälfte des Viertelkab aus dem anderen zeltunrein (so auch bHul 72 a); er weist auf das Fehlen der mater lectionis l in I1B33 und das Vorhandensein des ' in DTfi hin (cf. bNaz 38a). Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß R'Akiba (Bart.). II 2 a 7Es verunreinigt. R'Akibas Grundsatz ist der: Was auch immer unter dem Zelt ist, ist durch das Zelt miteinander verbunden und erreicht

82

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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II 2c: a) K : n a n . - b ) K: + + a.R. - c) K: H"n. - d) K: "V - e) K: 'Mm. II 2d: a) K: "1. - b) K:'1K. - c ) K: '»Dm. -

dadurch das Verunreinigungsquantum. Weil die gegenteilige Ansicht, (nur) ein Viertellog von einer einzelnen Leiche (2 a) verunreinige, ja selbstverständlich ist, ist der Disput geeignet, die durch R'Akiba vorgeschlagene Meinung zu beleuchten. Das Problem ist daher die Wirkung der Zeltunreinheit, nicht die Quelle der Verunreinigung. II 2 b 1 bezeichnet alle Stufen des Kindesalters bis zur religionsgesetzlichen und bürgerlichen Volljährigkeit, die mit Vollendung des 13. Lebensjahres eintritt. II 2 b 2 Nach rabbinischer Anschauung verfügt das normale neugeborene Neunmonatskind über ein Viertellog Blut; das ist also die kleinste Menge Blut, die in einem normalen, fertig ausgebildeten (doch noch nicht ausgewachsenen) Menschen enthalten ist. Hier ist der tote Säugling gemeint. II 2 b 3 SNu § 125 zu 19 li fugt eine Erklärung über das (tote) »Achtmonatskind« hinzu ('n p ) ; im Text hat man zwar hinzugefügt»(•'»')«; doch ist besser von einem »Aohtmottatekind« zu sprechen. Das ist zu schließen aus dem Ausdruck DIN »DJ, der neben n» pleonastisch in Nu 19 li steht. Ein Achtmonatskind hat ja wohl weniger als ein Viertellog Blut (s. Nr. 2). Die Leiche dieses Kindes verunreinigt wie jede andere Leiche. Die Frage, ob das völlig ausgelaufene Blut selbst dann verunreinigt, wenn das Quantum weniger als ein Viertellog beträgt (so wohl R'Akiba), verneint RJischma'el, desgleichen die anderen Gelehrten. II 2 b 4 Nach der Theorie des R'Akiba repräsentiert das ausgelaufene Blut die ganze Leiche. Ebenso wie der ganze Körper nebst seinen Gebeinen leichenunrein macht, wie klein auch ihr Quantum sein mag (II 1 a), verhält es sich auch mit dem Blut. II 2 b 20 ff. II 2 b

i ,

D I55n »die Gelehrten«; vgl. Bunte, Zabim 1958, 46; ThWNT IX

6

Wie in II 2 a.

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

83

II 2 c

'Das Quantum einer Olive von lebendem oder totem Gewürm 2 (einer Leiche 3 ) erklärt REli'ezer 4 für ebenso verunreinigend 5 wie das Fleisch (einer Leiche selbst) 6 . Die Gelehrten aber erklären (es) für rein 7 .

II2d

'Asche 3 verbrannter (Leichen) 2 : REli'ezer sagt: (Sie verunreinigt) im Quantum eines Viertelkab 4 . Die Gelehrten aber erklären (sie) fiir rein 5 .

II 2 b 7 Das Blut ist nach Ansicht der Gelehrten von Uscha nicht mit den Knochen zu vergleichen (cf. dazu T III 9). Vgl. den Disput R'Akibas mit den Gelehrten in II 7 a. Die Lehrentscheidung ist gemäß der Ansicht der Gelehrten (Bart.). II 2 c 'Der Abschnitt bringt weitere Erläuterungen aus Jabne aufgrund der Liste in II 1 a. II 2 b 2 »Gewürm«, Maden in verfaulenden und verfaulten Stoffen (von Dm II »morsch werden«, bh.: Ex 1624; Jes 1411; Hi 7 5 u . a . ) . E s kann sich um Larven/Maden der Leichenfliege (Sarcophaga mortuorum L.) handeln, die ihre Eier vor allem an Aas und Leichen ablegt (Leichenwürmer), um Zweiflüglerlarven von Arten (Calliphora vomitoria, Cyrtoneura stabulans), deren Eier auf die unbeerdigten Leichen abgelegt werden, oder um Larven einer kleineren Aaskäferart (Rhizophagus parallelicollis). Diese Arten legen ihre Eier nur im Sommer auf die Leichen. Man beobachtete, daß Leichen in Sand- und Kiesboden häufiger von Insekten befallen werden als solche in dichtem und fettem Lehmboden. (Vgl. bTem 31a Tossaf. s. v. kVb; ThWNT VII 97, A. 21. 23; 452ff.). II 2c

3

Vgl. Hi 2126; bTem 31a/Bart.: Hi 25s.

II 2 c 4 REli'ezer (b. Hyrkanos, »der Große«) gehört zur älteren Gruppe der 2. tannait. Generation und hatte sein Lehrhaus in Lydda (bSanh 32 b). Er war Schwager von Rabban Gamli'el II. (Strack, Einl 123). II 2 c 5 Im Gegensatz zu den Gelehrten (auch in der Kontroverse in I I 2 d ) vertritt REli'ezer die erschwerende Meinung. Er ist auch der Ansicht, wenn der Mensch schon zu Lebzeiten »Moder« sei (vgl. Hi 25 6), so sei er es erst recht nach seinem Tode (bTem 31a). II 2 c 6 REli'ezer ist der Ansicht: Alles, was mit der Leiche in Verbindung ist, ja, was aus dem Leichenfleisch entstanden ist, ist und macht leichenunrein.

84

VT. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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kiVö xi^n*

II 2e: a) K: TTITin, 1.1*. — b) K: "1. — II 2f: a) K: 1.1 + + a.R. - b) K: TIlTm, 1.1 *. - c) K: 0"»3. - d) K: TI3'n. -

II 2 c 7 Sie glauben: Das Gewürm ist ein neues Geschöpf und h a t nichts mit der verwesenden Leiche und dem »Verwesten« (3pn) oder »Zerfließenden« (^xa; II 1 a) zu tun. Auch Maim. entscheidet sich (s. d.) nach längeren Erwägungen für die erleichternde Bestimmung der Gelehrten; die Lehrentscheidung ist nicht gemäß REli'ezer (Maim.). II 2 d 1 bNid 27 b. 28 a. Auch dieser Abschnitt bringt weitere Erläuterungen aus J a b n e aufgrund der Liste in II 1 a. II 2 d 2 "191? ist vor allem die speziell im offenen Feuer entstandene kalte Asche. Die hier gemeinte Leichenasche ist nicht mit Holzasche vermischt (s. dazu auch II l a Nr. 12). I I 2 d 3 bNid 2 7 b spricht von einem Toten, dessen »Gestalt zerstört wurde« (lims nVa^afiJ®), und meint die Verbrennung einer Leiche mit anschließender Zerstreuung der Asche. Dieser Tote bzw. seine Reste gelten als rein (Resch Lakisch). Dies ist zu schließen aus der Lehre, daß ein »Verbrannter«, dessen Gerippe noch »beisammen« ist (na"p n ^ t n ) , dessen Körper bzw. dessen R e s t also bei der Verbrennung nicht völlig zerfiel (er wurde in einer präparierten H a u t oder auf einer P l a t t e / F o r m , D'niSR, verbrannt) und dessen Asche nicht zerstreut wurde, unrein sei. — D a s AT erwähnt a) die Verbrennung der Leichen Sauls und seiner Söhne (1 Sa 317ff ), die die Philister an die Stadtmauer von Bet-Schean (ans Kreuz: JosAnt VI 374) genagelt hatten und die dann von Einwohnern aus Jabesch/Gilead abgenommen und dort verbrannt wurden und deren Asche sie unter einer Tamariske vergruben. Diese Verbrennung (nicht in Chr und JosAnt) wurde wohl durchgeführt, weil die Leichen stark verwest und für einen Transport nicht mehr geeignet waren; b) die Verbrennung der auf den bamot schon bestatteten Gebeine der Leichen der »Priester der Höhen« (mann 'JilD, 2 Kö 23 16.20) auf ihren eigenen Altären; c) die Verbrennung der Leiche des Königs von Edom durch die Moabiter (Am 2 1) zu Kalkasche. Doch in der Regel ist die Feuerbestattung im AT unbekannt oder selten. In nachbiblischer Zeit wird die Leichenverbrennung — vielleicht unter griechischem Einfluß ? — einige Male erwähnt. Neben der genannten Stelle bNid 27b. 2 8 a erzählt jKet XI 34b, 14: In einem Erbschaftsstreit sollte sich herausstellen, daß ein Erblasser seine Verbrennung angeordnet hatte; die Verbrennung eines Verbrechers durch sadduzäische oder unwis-

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

85

II 2 e 'Etwas über einen Löffel voll3 Gruftstaub 2 ist unrein 4 . RSchim'on 5 erklärt (das) für rein6. II 2f

(Selbst wenn) man einen Löffel voll Leichenmoder 1 mit Wasser geknetet (hat)2, so gilt das hinsichtlich einer Verunreinigung nicht als Verbindung3.

sende Richter ist in bSanh 52 b erwähnt; jSchebi VIII 38 b, 68 kennt die Verwünschung für Frevler: Ihre Gebeine sollen verbrannt und zerrieben werden (Preuß 614ff.). II 2 d 4 REli'ezer meint: Die Asche einer Leiche ist gleich den Knochen ohne Fleisch (s.u. II 3a); daher gelten die gleichen Bedingungen — eine erschwerende Bestimmung. II 2 d 5Sie sagen: Ist der Körper verbrannt, so ist er nicht mehr der Kategorie »Leiche« zuzurechnen (Maim.). Die Verbrennung »reinigt« den Körper von der Leichenunreinheit. Maim.: Da es sich um Asche handelt, in der sich die Reste von Blut und von Fleisch vermengt haben, sollte nicht mehr von »Verunreinigung« gesprochen werden. Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß REli'ezer. II 2 e 'Cf. bNid 27 b; dieser Text fügt 2p"i hinzu: »Ist in einen Löffel voll Leichenmoder etwas Erde gekommen, so ist er unrein. RSchim'on aber erklärt ihn für rein« (s. textkr. Anh.). Es gab vielleicht ursprünglich zwei Kontroversen zwischen dem ersten Lehrer und RSchim'on. Sie erscheinen in bNid 27b als Baraitot (cf. Maim., Hoffmann z.St.). II 2 e 2»Graberde, Gruftstaub« entsteht (Raschi zu bNid 27b), wenn ein Toter in seinem Gewand oder in einem Holzsarg beerdigt wurde (s. o. II 1 a Nr. 12); es handelt sich also um »vermischten« (Leichenstaub und Staub von Holz- oder Textilresten) Moderstaub, der sich unter dem Toten findet. T II 3 (4) unterscheidet zwischen Leichenmoder und »Gruftstaub« (vgl. auch die Unterscheidung in bNid 27 b). Hier ist eine Mischung von Staub, Blut und anderer Flüssigkeit vom Toten gemeint; man findet sie in einem Grab, weiß aber nicht mit Sicherheit, ob es sich um Verwestes vom Toten oder einfach um ganz gewöhnlichen Staub handelt (Maim.). — Zu 13p s.u. II 4a Nr. 2. II 2e 3 Der hier (Nr. 2) gemeinte Tote zerfallt also zu Staub. Genau ein Löffel davon (s.o. II la) verunreinigt nicht, weil noch andere Materie untergemischt ist. Ist nun etwas mehr als ein Löffel dieser Materie (TiVi Kl1?») vorhanden, so verunreinigt das als Mischung von api mit anderem Staube.

86

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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II 3a: a) K: iV'K. - b) K: l'ÖDÖ. - c) K: 1 + + o.d.Z. - d) K: 1 + + o.d.Z. e) K: » n n . - f) K: "1X13. -

II 2 e 4Und macht unrein. Denn es gilt der Grundsatz: Im Gruftstaub ist unvermeidlich Knochenmaterie in erforderlicher Menge zu finden. II 2 e 5 RSchim'on (b. Johai) war Tannait der 3. Generation. Sein Name wird in der Mischna 325 mal erwähnt. Er war Vertreter einer gemäßigten Dialektik. Für seine Schriftauslegung hielt er allein den natürlichen Schriftsinn für maßgebend (Strack, Einl 129). II 2 e 6 Über diese Ansicht RSchim'ons und eine daran anschließende Kontroverse cf. bNid 27 b. Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim., Bart.). II 2f Nr. 1). II 2f

'Hier ist der Begriff wieder vollständig genannt (s.o. II 2e 2

»mit Wasser einen Brei anrühren und umrührend kneten«.

3

II 2f Denn gemäß III 4 c (man DIR man l'K») »gilt eine Verbindung durch Menschenhände nicht als Verbindung«. Es gilt nicht als ein Körper, ein zusammenhängendes Stück Materie, sondern als etwas »Zerbröckeltes«, selbst wenn es (wie hier) pressend geknetet, also mit einem gewissen Druck behandelt wurde. Es verunreinigt durch Belastung und Bezeltung, nicht aber durch Berührung (wie zusammenhängender api; s.o. II l a Nr. 28). II 3 a 'bErub 7 a; bBek 37 b; SNu zut zu 19 14. II 3 a II 3 a

2 3

Zwei Listen sind zu vergleichen (s. Seite 87).

0bwohl man die Dinge nicht berührt.

II 3 a 4 Das Quantum eines Gerstenkorns ist ein wichtiges rituelles Maß (s.u. II 5; 7a. b; XIII 5; XVIII 4d). Über die genaue Größe dieses Maßes: Kel XVII 8 b. II 3 a 5 Gemeint ist ein Knochen, der sich vom Toten gelöst hat; vgl. bBer 41a. II 3a 6Vgl. bSchab 15 a: 80 Jahre vor der Tempelzerstörung (70 n.Chr.) kam es zu Unreinheitsregeln über das Ausland (D'ASTI fIK nJWlB).

Leichensubstanz, Blut und Mischblut

II 3 a

87

1 2 Folgende (Dinge) verunreinigen durch Berühren und durch Tragen 3 , nicht aber verunreinigen sie durch Bezeltung: ein gerstenkorn(großer)4 Knochen 5 , Erde vom Ausland6, ein Gräberfeld7, ein Glied vom Toten oder ein Glied vom Lebenden, an dem nicht genügend Fleisch ist 8 , 9das Rückgrat10 oder der Schädel11, die unvollständig sind12.

II l a Dinge, die durch Bezeltung verunreinigen

Leiche olivengroßes Stück (Fleisch) vom Toten olivengroßes Stück Zerfließendes vom Toten Löffel voll Leichenmoder Rückgrat Schädel Glied vom Toten Glied vom Lebenden mit genügend Fleisch Viertelkab (Toten-)Knochen vom größeren Teil des »Baues« Viertelkab (Toten-)Knochen vom größeren Teil der »Zahl« größerer Teil des »Baues« oder der »Zahl« vom Toten (auch unter einem Viertelkab)

II 3 a Dinge, die nicht durch Bezeltung, sondern durch Berühren und Tragen verunreinigen

-

-

Rückgrat (unvollständig) Schädel (unvollständig) Glied vom Toten Glied vom Lebenden ohne genügend Fleisch -

-

-

Erde vom Ausland Gräberfeld

— -

Über die redaktionelle Ordnung der einzelnen Posten: NeuHist V 61. Es handelt sich dabei um allein rabbanitische Anordnungen, die nach bSchab 15 a den Rabbinen Jose b. Jo'ezer aus Sereda und Jose b. Johanan aus Jerusalem zugeschrieben werden (cf. jSchab I 3c, 37ff.). — D'nyn pIK: Erde aus dem Heidenland konnte etwa mit ausländischen Bodenerzeugnissen eingeschleppt werden (s.u. XVII 5b) und daher reine Gegenstände levitisch unrein machen. REli'ezer und die Gelehrten erörtern das verunreinigende Quantum Erde aus dem Ausland (s. u.). Diese Erde verunreinigt für 7 Tage den, der sie berührt oder trägt; er muß sich auch einer 7

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

88 rraii/b

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot ^

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II 3b: a) K: U1X. — b) K:1 + + o. d.Z. - c) K: DI*. - d) K: iV'SK. - e) K: n'^in. f) K:lalR. - g) K: 1 + + o.d.Z. - h) K: W'H. — j) K: + + a.R.'Ö1K. Besprengung (nun) unterziehen, denn es könnte ja vielleicht ein Knochen in Gerstenkorngröße miteingeschleppt worden sein (Maim.). Auslandserde verunreinigt im Quantum eines großen Spinnwirteis der Sacknäher (XVII 5 b. c) bzw. eines Packsacksiegels bzw. eines Siegelverschlusses an einem Tonfaß aus Bet-lehem (cf. Kel II 2 b; TKel b k II 2; b m VII 1; bBek 22 a). Wer ins Ausland reist und dort den Boden nicht berührt (weil er reitet, in Wagen oder Sänfte reist; Bart.), ist nach seiner Rückkehr bis zum Abend unrein, bedarf aber keiner Besprengung. II 3 a 7onsn n'3 »Gräber-, Knochenfeld (, das durch Totengebein unrein geworden ist)«; von 01D, »brechen, teilen, trennen, abreißen«. [Tossaf. zu bNid 57 a leiten es von nitns Fußsohlen« ab, weil die Fußsohlen des Menschen diese Stelle nicht betreten; Mussafia (vgl. Kr, Lwr II 492) erklärt es als Lehnwort aus griech. 3 T / b Q ^ V n ö K

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II 6: a) Kein Abschnitt. - b) K: 1 + + o.d.Z. - c) K: 1. 1 + + o.d.Z. - d) K: 1

+ + o.d.Z. - e) K: "1. - f) K: +'B1R, *. - g) K: U3ni. II 7a: a) K: II 6. - b) K: "1. — c) K : ' l . — d) K: 'BK. -

II 5 10 Ein Glied vom Toten verunreinigt in Gerstenkorngröße durch Berühren und Tragen. II 5

"Auch wenn er sehr groß ist.

II 5 12 Wenn ein Stück von dem an dem genannten Glied befindlichen Knochen fehlt. Fehlt etwas vom Fleisch (s.o. II 3 a): unrein. II 6 'Cf. T IV 2.6; jBer I 3 a, 17-19; bNaz 38a; 52 a. Die Liste II 6 ist eine Zusammenstellung zusätzlicher Beispiele desselben theoretischen Problems (cf. II 2.5). II 6 2 Die Hälfte des Rückgrats oder des Schädels von einem Toten auf der einen und die Hälfte dieser »Glieder« von einem Toten auf der anderen Seite: sie werden zu einem Teil zusammengerechnet; der R e s t wird dann dem je anderen zugerechnet (s.u. Nr. 6; cf. Maim., Bart.). 116

3

S.o. II 2 a ; 5 Nr. 8.

4

II 6 bNaz 38 a fragt, aus welchem Grunde ein Viertellog Blut von zwei Toten zeltunrein mache. Begründung: Lv 21 li spricht von t>91 (als »Blut« gedeutet) im Plural, m. a. W.: der Hohepriester soll »bei Uli flitfp} nicht eintreten«; eine weithergeholte Begründung (s.o. II 2 a Nr. 6). 116

s

Vgl. II 2 a , s.o. Nr. 1.

6

II 6 Die eine Hälfte von einem und die andere von einem anderen Toten (s.o. Nr. 2; Bart.). II 6 7 Da R'Akiba (s.o. II 2a) jeweils die beiden Dinge zusammenrechnet (wie z.B. REli'ezer in XVII 5 b die beiden Erdarten). Die Meinung R'Akibas zeigt: Ihm sind der Raum (»Zelt«) und die Materie der Dinge

Leichensubstanz, Blut und Mischblut II 6

99

'Und das Rückgrat und den Schädel von zwei Toten 2 , ein Viertellog 3 Blut 4 von zwei Toten 5 , ein Viertelkab Knochen von zwei Toten, ein Glied vom (einem) Toten, von zwei Toten 6 oder ein Glied vom (einem) lebenden (oder) von zwei (lebenden) Menschen erklärt R'Akiba für (zelt)unrein 7 . Die Gelehrten aber erklären (sie) für rein 8 . 'Einen gerstenkorn(großen) Knochen 2 , der in zwei (Stücke) zerteilt ist, erklärt R'Akiba für unrein 3 . RJohanan b. Nuri 4 erklärt (den so zerteilten Knochen) für rein 5 . RJohanan b. Nuri sagte: Man 6 hat nicht gesagt »gerstenkorn(große) Knochen«, sondern »einen gerstenkorn(großen) Knochen«7.

II 7 a

wichtig; die Gelehrten interessieren sich mehr für ihre Herkunft. RJehuda gibt in T IV 2 eine genauere Darstellung: R'Akiba habe die genannten 6 Dinge zunächst für (zelt)unrein erklärt, später jedoch seine Ansicht revidiert (13 "itn; cf. Lk 1517); so auch in bNaz 52a. II 6 8 D.h. diese Dinge machen nicht zeltunrein. Nach T IV 2 zwingen die Gelehrten mittels einer Abstimmung R'Akiba zu der gegenteiligen Erklärung. RSchim'on fugt hinzu, jener habe insgeheim bis zu seinem Tode an seiner alten Ansicht festgehalten, sich jedoch nach außen hin dem Schiedsspruch des Gelehrtenkollegiums gebeugt (cf. dazu jBer I 3 a, 18; bNaz 52 a). Einige Arzte stellten fest, daß ein Korb voll Gebeine erst dann verunreinige, wenn sich Rückgrat und Schädel unter ihnen befinden (dies berichtet T IV 2 in einem n®y»; so auch j). Die in T IV 2 genannten Gelehrten sind die Lehrer von Lod, in erster Linie RJohanan b. Nuri. Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß R'Akiba (Maim.); nach Bart, ist sie nicht gemäß den Gelehrten. II 7 a 'bNaz 52 b; cf. dazu TAhil II 8; IV 1. Vgl. dazu den Disput R'Akibas mit den Gelehrten über die Frage des Quantums: II 2 a. b (Viertellog); 3 a (Gerstenkorn). II 7 a 2 Er verunreinigt nicht durch Zeltunreinheit, sondern nur durch Berührung und Tragen (s.o. II 3a. 5). II 7 a 3 Nach der Teilung ist er für R'Akiba unrein durch Tragen, aber nicht durch Berührung (Maim.). II 7 a 4 RJohanan b. Nuri gehört zur jüngeren Gruppe der 2. tann. Generation, aus Bet Sche'arim (TTer VII 14; Strack, Einl 126). Oft findet er sich in Kontroverse zu R'Akiba.

100

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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. — c) K: + 'Xfl *. — d) K: 2. * ++. — e) K: 'T — f) K: '»3m . - g) K: r»»». ~

III 1 a

>Cf. T IV 1; Edu III 1; NeuHist V 80f.

III l a

2

III 1 a

2a

Vgl. die Aufzählung in II 1.2. Neben der Lesart pKiptjipi bleibt die Lesart von K zu beachten.

III 1 a 3 So daß jedes dieser Teile nicht das für eine Zeltunreinheit erforderliche Mindestquantum (ny'B) hat; ist also etwa ein olivengroßes Quantum von einer Leiche (= Mindestquantum für diese Form der Unreinheit und der Verunreinigungs»übertragung«) geteilt worden, etwa in zwei halbe Olivengrößen (Bart.), so ergibt sich eine neue Situation. III 1 a "Unter eine Überdachung (Bart.). - n'3 (cf. ThWAT I 629fT.): in MOhal in diesem Sinne 127mal im Singular, 5mal im Plural (immer ohne Suffix) erwähnt, n'3 wird in LXX meist durch 01x05 wiedergegeben, kann dort aber auch Übersetzung von VnN, »Zelt«, sein (Gn 921.27; 24 67). Ähnlich wird oixicc gebraucht (ThWNT V 123. 134). In LXX steht für VnK 245 mal oxTivf| und 46 mal oxf|v«na (ThWNT VII 370). III 1 a 5 RDosa b. Harkinas ('Ap^ivo?) gehörte zur älteren Gruppe der 2. tann. Generation und entstammte dem Geschlecht des Rabban Johanan b. Zakkai; Gesetzeslehrer in Jerusalem vor der Zerstörung der Stadt (70 n.Chr.) (Strack, Einl 123). III 1 a 6 Denn keines der genannten Teilstücke hat das gesetzlich erforderliche Mindestquantum; für RDosa b. Harkinas ist das Problem des Mindestquantums (wie auch in III l b . c) irrelevant. III 1 a 7 Denn sie halten die beiden Teilstücke für »verbunden«, so daß das gesetzliche Mindestquantum erreicht wird. III l b

'Edu III 1; bHul 124a. 125a.

Leichenaubstanz, Blut und Mischblut

103

und (dann) ins Haus4 bringt, erklärt RDosa b. Harkinas5 für rein6. Die Gelehrten aber erklären (sie) für unrein7. lb

'In welcher Weise2? 'Berührt oder trägt4 (ein)er zwei (Stücke/Hälften vom) Aas5, (deren jedes) das Quantum einer halben Olive (hat)6, 'oder berührt er (etwas) im Quantum einer halben Olive vom Toten, (während er etwas anderes) im Quantum einer halben Olive bezeltet8, 'oder berührt er (etwas) im Quantum einer halben Olive, (während etwas anderes) im Quantum einer halben Olive ihn bezeltet10, (oder) bezeltet er (etwas) im Quantum von zwei halben Oliven11, (oder) bezeltet er (etwas) im Quantum einer halben Olive, (während etwas anderes) im Quantum einer halben Olive ihn bezeltet, so erklärt RDosa b. Harkinas (ihn) für rein12. Die Gelehrten aber erklären (ihn) für unrein.

III l b

2Bunte,

III l b

3Cf.

Zabim 76; Bacher, Term 77.

Hoffmann 59 A. 8, z.St.

III 1 b 4Ohne sie zu berühren. Die M erläutert in dieser Form den Disput zwischen RDosa b. Harkinas und den anderen Gelehrten und ist der Meinung, sie seien auch im Blick auf die beiden anderen möglichen Verunreinigungsarten unterschiedlicher Ansicht und nicht nur hinsichtlich der Zeltunreinheit. III l b

5Vgl.

I 6b Nr. 5.

III 1 b 6bHul 124a: Nach RJischma'el: Unreinheit durch Tragen, nicht durch Berühren. Dort wird auch noch unterschieden, ob die Teilung des Olivenquantums vom Aas durch die Zähne eines Tieres oder durch einen Messerschnitt zustande gekommen ist. — Übrigens gilt dies auch, wenn man ein totes Kriechtier (f IS?) im Quantum von zwei halben Linsengrößen berührt; dies verunreinigt jedoch (Kel I 1) nicht durch Tragen (vgl. Maim.). Nach bNid 42 b ist das Mindestquantum fiir Verunreinigung durch n"?33 das Quantum einer Olive. III l b 7bHul 125 a behandelt diesen Fall im Blick auf einen Schenkelknochen mit frischem oder eingetrocknetem Mark; s.d. III 1 b 8D. h. wenn er sich senkrecht darüber befindet, wird er zeltunrein (bNaz 53 b nach Nu 1916). Gemeint ist: Seine Hand berührt das genannte Quantum einer halben Olive von Totenfleisch, während er die andere Hand senkrecht über dem restlichen Totenfleisch (Quantum: '/2 Olive) hält (cf. Maim.; Bart.). Eine solche »Bezeltung« des Toten oder seines Fleisches wird nach bHul 125b (nach Nu 1916) als yin (»Berührung«) verstanden und gilt daher als ein nyu ^nx, eine einer Berührung entsprechende Bezeltung. 8

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

104

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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xn3D3 |imn |1®RT, vgl. dazu Zeb VIII 6). III 5b 10 RJehuda b. El'ai, Schüler R'Akibas, gehört zur 3. tann. Generation. Sein Name wird in der Mischna 608mal erwähnt (Strack, Einl 129). III 5b III 5 b rann.

"In der Schreibweise '5 oder '3; vgl. Schek I 4. 12

Der Mensch könnte noch gelebt haben, als sein Blut heraus-

III 5 b 13Das abtropfende Blut ist erst nach dem Tod aus dem Körper hervorgetreten (Maim.; diese Erklärung ist einleuchtend und einfach. Uber die Ansichten anderer Erklärer: Hoffmann 163 A. 78; sie wirken recht gezwungen und künstlich, wenn sie auch talmudisch sind: bNid 71b). Cf. T IV 11: Kann man denn überhaupt feststellen, welches der »letzte Todestropfen« ist, d. h. der Blutstropfen, dessen Verlust den Tod endgültig herbeiführt? T IV 12 ergänzt die Ausführungen über den »Gekreuzigten« noch durch Überlegungen über einen noch zuckenden und blutenden Erschlagenen. Vgl. NeuHist V 95 ff. 9

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

120

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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III 6a: a) K: III 8. - b) K: D'TIDÖ, 2. ' *. -

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III 6b: a) K: nB3. — b) K:"1 . - c) K: 'H1K. -

III 6a

'SNu § 126 zu 1914; T V 1. 2

III 6 a Für III 6 a gelten die Ausfuhrungen von VII 3 a als selbstverständlich. Weil VII 3 a einen Disput von Bet Schammai und Bet Hillel enthält, kann III 6 a als ein Gesetzestext aus der Zeit vor 70 n. Chr. gelten (vgl. NeuHistV 181 ff.). III 6 a 3 Das sich unter einer Bezeltung befindet. III 6a 4 S.u. VII 3 a: Dort ist nns = Tür. Hier ist wegen des geringen Maßes nur an eine (Wand-)Öffnung zu denken. III 6a 5 = 7,4x7,4 cm (verschiedene Breiten einer »Handbreite«: cf. bSuk 7 b). III 6a 6 Es geht um das Hinausschaffen der Leichenunreinheit aus dem Hause durch eine Wandöffnung in genannter Größe. Für das Quantum einer Olive würde dies ausreichen. Diese Öffnung ist dann unrein. Denn alles, was sich im Hohlraum einer solchen solcher Wandöffnung unter dem Türsturz befindet, ist unrein, selbst wenn die Öffnungen geschlossen sind und dadurch der vom Türsturz »bezeltete« Raum vom Totenhaus getrennt ist. Aber alle anderen Wandöffnungen, falls vorhanden, sind rein, soweit sie verschlossen gehalten sind. Ist die genannte Wandöffnung keine 7,4x7,4 cm groß, so sind alle anderen Öffnungen unrein, auch wenn sie verschlossen sind (s.u. VII 3a). III 6a 7 = 29,6x29,6 cm: Eine lichte Weite, durch die sich ein Toter, wenn auch mühsam, hindurchschieben läßt, wenn man seine Schultern usw. kräftig zusammenpreßt und die Leichenstarre nicht schon zu sehr fortgeschritten ist.

Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge

121

D. Welche Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge die Ausbreitung der Unreinheit fördern oder hindern (III 6.7) III 6a

(Bei) einem olivengroßen Quantum vom Toten3 (genügt) eine Öffnung4 von einer Handbreite (im Quadrat 5 6, beim ganzen) Toten aber (muß) die Öffnung vier Handbreiten (im Quadrat messen)7, um (alle übrigen)8 Öffnungen vor der Verunreinigung zu schützen9. Jedoch zum Durchlaß10 der Unreinheit (genügt schon) eine Öffnung von einer Handbreite (im Quadrat) 11 . 12

III 6 b

'Und (ein Stück, das) größer als eine Olive (ist, gilt als) ein (vollständiger) Toter2. RJose sagt: (Schon) das Rückgrat und der Schädel3 (gelten) als ein (vollständiger) Toter4 5.

III 6 a

8

Die übrigen kleineren Wandöffnungen.

III 6 a Denn sie werden ja, sobald eine für das Hinausschaffen einer Leiche genügend große Öffnung vorhanden ist, überhaupt nicht berührt; man denkt auch nicht daran, sie zu benützen, da sie ja viel zu klein sind. Sie bleiben also rein. 9

III 6 a 10Hier ist nicht mehr an ein Hinausschaffen der Leiche zu denken, sondern an das Hinaustretenlassen der Leichenunreinheit. Sinn: Die Verunreinigung durch eine Leiche wird aufgehoben, sobald aus dem Raum, in dem sie liegt, außer den normalen verschlossenen Öffnungen (wie Luken, Fenstern, Türen) noch eine Wandöffnung von 29,6x29,6 cm Größe ins Freie fuhrt. Nach T V 1 genügt bei einer Kinderleiche auch eine noch kleinere Öffnung nach außen. Denn ein völlig geschlossener Raum (also auch ein durch Türen usw. verschlossener) ist rituell einem Grabe gleichzusetzen, das alles durch Zeltunreinheit verunreinigt, was sich senkrecht über ihm befindet. III 6a "Solch einer Zeltunreinheit im Hause wird durch das Vorhandensein der genannten kleinen Öffnung vorgebeugt (vgl. hierzu SNu zu

I9i4: .. . mns "|n Vnxn

xan i>D).

III 6b • T V 2. III 6 b 2Hier gelten also die Rechtsvorschriften wie bei einem vollständig erhaltenen Toten. Die Wandöffnung schützt (bei sonst verschlossenen Öffnungen) nur dann, wenn sie 29,6x29,6 cm groß ist (T) (cf. 6a Nr. 8). III 6 b 9'

3

Schon diese Skeletteile bewirken bereits für sich allein die Lei-

122

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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III 7a: a) K: III 9. - b) K: « i m .

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III 7b: a-a) K: >. -

chenunreinheit durch Bezeltung: eine erschwerende Bestimmung (s.o. Bet Schammai und Bet Hillel in II 3 b). III 6 b 4Das Problem ist, ob zu unterscheiden sei zwischen Teilen/ Stücken einer Leiche oder ob ein Standardmaß iur die einzelnen Leichenunreinheiten gelten kann. In T V 1 meint RMe'ir, es gebe kein solches Standardmaß; in T V 2 sagt RNatan, alles, auch einzelne unreine Teile des Toten, sei wie die Leiche selbst; immer sei eine Öffnung von 29,6x29,6 cm Größe erforderlich und zu berücksichtigen (s.o.). III 6b III 7 a

5Die

Lehrentscheidung ist gemäß RJose (Bart.).

»bSuk 10 a.

III 7a 2Ein Raum von 7,4x7,4x7,4 cm Größe = 405,22 ccm — das erforderliche Maß. III 7a 3Im Sinn von »bewirken, heranlassen«. S.o. Einl IV g6: Eine »Bezeltung, Überdachung« muß von der Leichenunreinheit selbst in dem hier genannten Maß entfernt sein, d. h. zwischen dem mit Leichenunreinheit behafteten Menschen oder Gegenstand (oder einem Teil von diesen) und dem dies »bezeltenden« Menschen oder Gegenstand existiert ein freier, »neutraler«, aber völlig geschlossener Raum von 1 Kubikhandbreite Ausmaß (s. V I I la. b; X I 9b; X V 5b. 6a). Von diesem also handelt unsere Mischna. Von »innen« her, von diesem Raum aus nach außen gesehen, entsteht Zeltunreinheit; von »außen« her, auf diesen Raum zu gesehen, bildet er eine »Schutzzone« von 1 Kubikhandbreite Ausmaß. Ist dieses Ausmaß nicht erreicht, »so bewirkt (diese Schutzzone) nichts und bildet auch keine Scheidewand« (bSuk 10a). Es genügt also nicht (Bart.), daß diese »Schutzzone« das genannte Maß von 405,22 ccm hat, daß also etwa die Höhe geringer und dafür die Länge/Breite größer ist und also das Ausmaß

Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge

123

III 7 a 'Eine Handbreite Länge, Breite und Höhe in Kubikform2 läßt die Unreinheit herein3, aber bildet vor der Unreinheit (auch) eine Scheidewand4. III 7b 'In welcher Weise2? Befindet sich 3unter dem Hause4 ein gewölbter5 Kanal6 (und) hat eine Weite von einer (Quadrat-)Handbreite7 und an seinem Ausfluß(ende8) keine Öffnung von einer (Quadrat-)Handbreite9, so ist, wenn (sich) eine Unreinheit10 in ihm (befindet), das Haus" rein12. Ist eine Unreinheit13 im Hause, so ist das im (Kanal Befindliche) rein14; 15denn die Unreinheit geht gewöhnlich16 hinaus17, nicht aber hinein18.

von 405,22 ccm dennoch zustande kommt; das genannte Maß von 7,4x7,4x7,4 cm ist ganz genau einzuhalten (nDD ^ n ) .

III 7a 4 = hält die Unreinheit ab (s.u. VIII 1 ä f f . ) . - f * n bh. nicht in der hier genannten Bedeutung; cf. arab. »teilen«. III 7b

' T V 3. 2Ein

Beispiel fiir die Vorschrift III 7 a. Einige Erklärer meinen: III 7 b nur für deren letzten Satz; das bedeutete dann also: In welcher Weise gilt etwa eine solche Scheidewand, und wie wird sie wirksam? III 7b

3Cf.

bNaz 52b Tossaf. s.v. Tin.

III 7 b 4Er verläuft bedeckt (Wölbung!) unter dem Hause. — Der Boden des Tempelbezirks in Jerusalem war vielfach überwölbt (Par III 3), weil sich dort verborgene »Gräber des Abgrundes« befanden. Die Gewölbe verhinderten, daß eine Leichenunreinheit sich auf die den Tempelplatz Betretenden übertrage; denn die Wölbungen waren ja weit höher als nur eine Handbreite. Wölbungen unter den Vorhöfen: bTam 27b; bPes 86a, unter dem Tempelhause: TKel b k I 11. III 7b 5 IBp »wölben« (xajxapiov, xa|iapa, camera; Kr, Lwr II 551). Neben einem Kasten (Kel X V I 7; X V I I I 7 ) , einem Backofen»auge« (Ohal V I ) , einem Wagen (jSchab I 2d, 30) kann eine Rinne, ein Kanal nach oben gewölbt angeschlossen sein (cf. Erub VIII 9.10). III 7b 6 »Kanal, Rinne«, von 333 »hohl sein«; durch sie leitet der Bauer Quell-, Regen- oder schon gebrauchtes Zisternenwasser in die Mistgrube. Sie befindet sich im Hofe, unter dem Haus (wie hier), einem Palast (jHag II 77 c, 64) oder auf öffentlichem Gebiet (Straße; wie in Erub VIII 10). Es gab jedoch auch einen Kanal, eine Art Wasserleitung für rei-

124

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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III 7 c: a-a) K: >. -

nes Wasser (Kr I 358); er gehörte zur Ausstattung eines guten Hauses (Gn r 12 zu 2 4). Zuweilen war ein Kanal offen wie eine Rinne, so daß man hineinfallen (Ex r 362 zu 2820) oder ein Kind seine Hand hineinstecken konnte (Koh r zu 12). Mitunter wurde der Kanal gereinigt (»pJ: eine verächtliche Tätigkeit) und repariert (bB mes 108 a). Hatte er Risse/Löcher, wurde er mit Lumpen, Gesträuch oder Stroh verstopft (ppS), damit das Wasser den Hof nicht überschwemmte (TErub XI 10; Kr I 46f. 357ff.). III 7 b 7T V 2 kennt einen Kanal von 4 Handbreiten (29,6x29,6 cm) im Quadrat Querschnitt, sowohl in seinem corpus als auch an seinem »Ausflußende« III 7 b öffnet.

8

Wo er sich auf die Straße oder in das tiefer gelegene Hofgelände

III 7 b

9

In T nicht vorgesehen.

10

III 7 b Ein olivengroßes Quantum. T V 3 nennt hier die »Frühgeburt« d?33): »Liegt sie im Kanal, so bleibt das Haus, liegt sie im Haus, so bleibt der Kanal rein« (entsprechend III 7 a). M hat hier eine erschwerende Bestimmimg; sie spricht ja von einem Kanalquerschnitt von nur 1 Handbreite im Quadrat; T spricht von 4 Handbreiten und kann daher das Beispiel einer Frühgeburt nennen. III 7b "Samt allem, was sich in ihm befindet. III 7 b 12Die den Kanal nach oben abschließende Wölbung (entsprehend III 7 a) schützt vor der Leichenunreinheit im Kanal, da dieser 2 verschiedene Ausgangsöffnungen (nnrx\ »Ausflußenden«) hat (s.o. Einl IV g. 12. 13). Außerdem ist der Kanal weit genug, um die hier genannte olivengroße Leichenunreinheit (s.o. Nr. 10) mit dem Wasser hindurchfließen zu lassen, so daß sie nicht an irgendeiner Stelle ins Haus geschwemmt werden kann. III 7 b

13 14

Etwa eine Frühgeburt (T).

III 7b Denn die »Schutzzone« von Kubikhandbreite (s.o. III 7a) schützt das »im Kanal befindliche« reine Wasser vor der Zeltunreinheit: Es darf ohne Bedenken etwa zur Bewässerung von Hofpflanzen benutzt werden.

Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge

125

III 7 c 'Hat (d)er (Kanal) eine Weite von einer (Quadrat-)Handbreite 2 , aber an seinem Ausfluß(ende)3 keine Öffnung von einer (Quadrat-)Handbreite 4 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit 5 in ihm (befindet)6, das Haus 7 unrein 8 . Ist eine Unreinheit im Hause, so ist das im (Kanal) Befindliche rein 9 ; denn die Unreinheit geht gewöhnlich hinaus 10 , nicht aber hinein11 ' 2 .

III 7b

15

III 7 b

16

S. III 7c. - Im übertragenen Sinn: Mt 15 li (cf. SLv zu 1715). Bacher, Term I 24 f.

III 7 b 17Mit dem strömenden Wasser und nicht auf der anderen Seite ins Haus, von einer engen an eine weite Stelle. III 7 b 18Sie hat bei der Haustür ihren Ausgang und »sammelt sich an, häuft sich« (wd) nicht im Kanal, von einer weiten an eine enge Stelle (cf. IV lb. 2b. 3a. IX 9b. 10). S. dazu Hoffmann 164 A. 97. III 7c

' T V 3.

III7c

2

III 7c

S.o. III 7 a Nr. 3.

'S.o. III 7b Nr. 8. 4

III 7 c Wenn die Eingangsöffnung des überwölbten Kanals also die vorgeschriebenen 7,4x7,4 cm, sein Ausflußende aber einen geringeren Querschnitt hat, das Rohr also weit beginnt und eng endet. III 7 c

5

Eine Leichenunreinheit in Olivengröße.

III 7 c ^ differenziert: a) Ist der Kanal nach innen zu (also in der beschriebenen Weise) weit und nach außen hin eng, und liegt dann die Unreinheit im weiten Teil (des Kanals): Das Haus ist rein; b) Liegt die Unreinheit im engen Teil (des Kanals), so beurteilt man (die Zeltunreinheit des Hauses) nach (dem Grundsatz): »Halb und halb«, d.h. man stellt die Mitte des engen Kanalabschnittes durch Messung fest. Liegt die Leichenunreinheit in dem Kanalabschnitt von der Mitte bis zum Hause, so ist auch dieses unrein, andernfalls nicht. III 7 c

7

Und alles, was sich darin befindet.

8

III 7 c Durch Zeltunreinheit: Alle Überlegungen hinsichtlich einer »Schutzzone« (s.o. III 7a Nr. 3) sind hinfallig. III 7 c 'Denn die im Hause befindliche Leichenunreinheit »durchstößt« die genannte »Schutzzone« nicht. Denn der Kanal hat den Querschnitt von 7,4x7,4 cm, und damit ist das in ihm befindliche Wasser o.a. vor der Unreinheit geschützt.

126

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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III 7d: a) K: J'Xl ,1 *. - b) K: » T B ,Jfl über Rasur. - c-c) K: B'WK1?®. - d-d) K:

rrmpVs?- ~

III 7e: a) K: H. - b) K: "IK. -

III 7 c

1

"Durch die Haustür oder eine andere Öffnung (nns).

III 7 c 'In den überwölbten Kanal, wenngleich die Öffnung zum Hause hin 7,4x7,4 cm mißt (Maim.). III 7c 12Vgl. den Zusatz bei T V 3. 1

III 7d 'SNu zut zu 1914; bSuk 20b. III 7d 2Weniger als 7,4x7,4 cm Querschnitt auf die gesamte Kanallänge. III 7d 3Im Quantum einer Olive. III 7 d 4Denn im Kanal befindet sich nunmehr eine »eingeengte« (wörtl.: »gedrückte, zusammengedrückte«) Unreinheit (nsisi HKmo); es fehlt die genannte »Schutzzone« (nDD Wn). Diese »eingeengte« Unreinheit »versucht nun, den Druck zu sprengen und sich senkrecht nach oben und unten ungehemmt auszudehnen«, solange sie nicht durch die genannte »Schutzzone« von einer Kubikhandbreite Größe daran gehindert wird. III 7d 5Dies gilt sinngemäß auch für die Ausbreitung der Unreinheit von oben nach unten, vom Haus aus in die Tiefe zum Kanal hin. Dieser Satz ist also die notwendige Ergänzung des voraufgehenden. Denn da (s. Nr. 4) die »Schutzzone« fehlt, gilt der Kanal als zum Grund und Boden des Hauses gehörig: Die im Hause befindliche Leichenunreinheit, wie groß sie auch immer sei, verbreitet sich bis in die tiefste Tiefe (rnnrin iy); cf. IX 3a. 7. 12 b; XI 9 a; XV 5 b. III 7d 6 Das strömende Wasser könnte nach und nach eine kleine Höhlung an der Oberseite der Kanalwölbung geschaffen und dadurch die »Schutzzone« von einer Kubikhandbreite von unten her verkleinert haben.

Gebäudeöffnungen, Räume oder andere Dinge

127

III 7d

'Hat (d)er (Kanal) nicht die Weite von einer (Quadrat-)Handbreite und (auch) an seinem Ausfluß (-ende) keine Öffnung von einer (Quadrat-) Handbreite 2 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit 3 in ihm (befindet), das Haus unrein 4 . Ist eine Unreinheit im Hause, so ist alles im (Kanal) Befindliche unrein 5 . Es ist einerlei, ob Wasser 6 oder ob Kriechtiere 7 (dies) 8 ausgehöhlt 9 haben oder ob Salpeter 10 es 8 durchgefressen hat. Ebenso ist es bei einer durch eine Steinlage 11 oder eine Balkenschicht 12 (gebildeten Bezeltung) 13 .

III 7e

'RJehuda sagt: Jedes (Zelt), das nicht durch Menschenhand (gemacht worden ist) 2 , gilt 3 nicht als Bezeltung 4 . Doch gesteht er zu 5 , (daß) 6 Felsvorsprünge 7 und Felsklüfte 8 (als eine solche gelten) 9 .

III 7d 7Vgl. I 7 Nr. 8; Kriechtiere könnten sich eine kleine Höhlung im Boden des Hauses geschaffen und dadurch die »Schutzzone« von oben her verkleinert haben. III 7 d

8

Den Raum der »Schutzzone« von einer Kubikhandbreite Größe.

9

III 7 d Tin I »durchlöchern, durchgraben«, im Sab. sogar ein bautechnischer Ausdruck. III 7 d »Salpeter« (NaN0 3 ) fuhrt zur Korrosion und macht den Boden mürbe 0>3R), so daß er zerfällt (Kr I 119). III 7 d 1 'Beim Errichten von Mauerwerk lädt der Lastträger (ein Bauhilfsarbeiter, Vao ,1113) seine Last ab (pis) oder häuft sie auf ("I3S). Dann richten andere Arbeiter das Baumaterial (Steine, Ziegel, Bauholz, Rohr) zu Stößen oder Schichten auf (oian/öojioc;, xrw, m'lK, "IKIO oder "|31B). Der ^970 (andere LA: s. textkrit. Anh.) ist eine Steinlage am Bau. Hier werden nicht Ziegel, sondern Steine geschichtet (Kr I 21.304). Ein beim Bauen vorgesehener Zwischenraum von einer Kubikhandbreite kann leicht nachrutschen (wohl nur bei Bruchsteinen) und damit unwirksam werden; so verhält es sich auch bei den Balkenschichten, die sich verschieben können. III 7d 12 13?»Stapel, Schicht« (von 13X »aufhäufen, stapeln«, bh.: Erde: Hab 110), andere LA: n i x , -nio, 1K10; s. textkrit. Anh. (Vgl. MekJEx zu 225; Kr I 21.304). III 7d 13 Da die Balken (ca. 3 - 4 Handbreiten = 22,2-29,6 cm Durchmesser), eventuell als Fußboden gelegt, unter dem sich der Kanal befand, nicht besonders gut geglättet (gehobelt) waren, sondern nur behauen wur-

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

128

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den (TMeg III 5), kann sich durch Verziehen des Holzes leicht eine Ungenauigkeit bilden. Die Größe der »Schutzzone« von einer Kubikhandbreite ist nicht mehr garantiert. III 7e

' T V 4 ; SNu zut zu 19 14; bSuk 20b. 21a.

III 7e 2Um als Bezeltung auch wirklich dienen zu können und in der Absicht, es als solche zu gebrauchen. III 7e

3

Im Blick auf die in III 7 a - d genannten Vorschriften.

III 7 e "Eine erleichternde Vorschrift; darum ist wohl die Entscheidung nicht gemäß RJehuda (Maim.; Bart.), weil seine Erleichterungen doch wohl zu weit gehen. In bSuk 21a fuhrt RJehuda als Belegstelle fiir diese Vorschrift Nu 1914 an. Seine an dieser Stelle vorgetragenen Ansichten sind dort nicht ganz unumstritten. III 7 e 5 In einer erschwerenden Bestimmung; es handelt sich um nicht »von Menschenhand gemachte Zelte« in der freien Natur. [SNu zut fugt noch hinzu: Höhlen und sich neigende (vor dem Einsturz stehende) Mauern.] III 7e

^

Obwohl sie nicht »zeltgemäß« C?mKD) sind.

III 7e 7 TP1? »Felsvorsprung« (Iptf »hervor-, emporragen: Nu 2128; 2328). Solche Riffe und Felsvorsprünge sind gern aufgesuchte Plätze zum Schutz gegen die Sonnenglut (Gn r 12 zu 24: Schutz vor Raubvögeln; Raschi: Felsklüfte, die durch vom Sturm herabgeschleuderte große Felsbrocken entstehen; Kr I 4.271). III 7e 8y^O »abgespaltener, freistehender (evtl. etwas geneigter) Fels«; freistehend: Ri 620; 1513; 2047; 1 Sa 136 u.ö. (Kr II 158.538f.). III 7e 9 Denn als ViiR im streng rituellen Sinn gilt nur etwas, was von Menschenhand gemacht ist. Als »Zelt« gelten zu können, verdanken diese

Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit

129

E. Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit (IV 1-3) Kapitel IV la

'Steht ein Schrank2 im Freien3, so sind, wenn (sich) eine Unreinheit in ihm4 (befindet), Geräte5 in seiner Wandung6 rein7. (Befindet sich) eine Unreinheit in (dieser) seiner Wandung, so sind im Schrankinneren (befindliche) Geräte rein8. RJose sagt: (Eine Wandung wird so beurteilt, als wäre sie) in zwei Hälften (geteilt)9 10.

beiden Felsformationen nur ihrem mehr oder weniger deutlichen »Innen«raumcharakter, wodurch sie als »Behausimg« gelten könnten. IV 1 a »T V 5; bSanh 106b (Raschi z. St.). - Der »Schrank« ist beliebt — wohl weil er in jedem Haus stand, jedem bekannt war — als halakisches Beispiel zum Thema »Reinheit«. Allein für den »in der Luft fliegenden Turm/ Schrank« (T1K3 nmsn ^11133; bSanh 106b) soll es 400 Halakot gegeben haben (gemäß einer Erklärung Raschis zur Stelle bSanh 106 b). IV 1 a 2 ^"JM? »Schrank«, hoher, »turm«artiger hölzerner Kasten zur Aufbewahrung von Kleidern (Maim. zu Kel XVI 4), Geld (TMaas sch II 11), Gefäßen (Ohal IV la; TKel b m X 1) oder Speisen (Erub III 3). Er steht auf Füßen (O'bn) oder nach unten verlängerten Seitenflächen (Kel XV 1: nach Bart, ist das nach unten leicht breiter werdende und daher fest auf der Erde ruhende Unterteil gemeint; Kr I 66.397) oder auf der D'03, einem hölzernen Untersatz, der ihn vor von unten aufsteigender Feuchtigkeit schützt (Kel XXIV 6). Wegen seiner Größe kann er ein Räderwerk haben (s.u. IV 3b). Er ist so groß, daß seine Fächer (nmia) auch »Kästen« (m'n) genannt werden (s.u. IV 2a). Sein Oberteil kann die Form einer Kuppel (noip) haben (TKel b m VIII 2 = l"n»p bei der na'n). War der Schrank nicht in die Wand eingemauert, so konnte er mit Nägeln daran befestigt sein (bErub 34a). Er hatte aushängbare Türen (Kr I 66f. 266. 396ff.). Der Schrank ist so groß, daß er nicht verunreinigungsfähig ist (s.u. IV 3c Nr. 5). Er gilt als »Zelt«, und die Unterteilungen von »Zelten« gelten als »Einzelzelt«. Nicht so RJose: Sie gelten als Teil eines größeren Zeltes, wenn sie Unreinheit enthalten. IV 1 a IV l a

3

Im Hof oder im Freien.

4

Im Schrankinnenraum.

5

IV 1 a D'Va können Gefäße, Geräte, Kleidungsstücke oder Wäsche sein (XI 4b; Zab IV 7), in CD 1117; 1217 einfach »Gegenstände«.

130

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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K :ö w I" T r r .a- n- q ^T n T IV lb: a) K: ++ a.R. - b) K: 033'n^. IV lc: a) K: 1. 1 + + o.d.Z. IV l a .'3? »dicke Stelle« (bh. '3?: 1 Kö 726; Jer 5221; 2 Chr 45). Die Seitenwände des Schrankes waren, wohl wegen seiner turmartigen Größe und aus Gründen der Stabilität, zuweilen aus doppelten Brettern (Maim.) gefertigt, zwischen denen von außen und von innen (Bart.) her erreichbare Fächer (ma'n) als große Schubladen oder herausnehmbare Kästen angebracht waren, um den Raum auszunutzen. Ihre Offnungen sind weniger als 7,4x7,4 cm groß. Sie dienen zur Aufbewahrung von Nadeln, kleinen Geräten u.a. IV 1 a 7 Der Innenraum dieser ma'n gehört nicht zum Schrankinneren, sondern zum TIN. Die Unreinheit kann auch nicht in ihren Innenraum dringen; sie gelten nicht als Offnungen des Schrankes, gehen nach außen und haben eine Öffnung von weniger als einer Quadrathandbreite. IV 1 a 8m3'H, die nach außen geöffnet sind und daher mit dem Schrankinneren nicht direkt in Verbindung stehen, sind also rituell vom Schrankinneren unabhängig, wenn der Schrank im Freien steht und nicht unter einem »Zelt«. IV 1 a 9 Man teilt die Dicke der Zwischenwandung ideell in zwei Längsschichten: Die dem Schrankinneren zugewandte Hälfte der Wandung gehört rituell gesehen zum Schrankinneren, die nach außen liegende Hälfte der Wandung gehört zum TlK (cf. Kel II 7; s.o. III 7c Nr. 4. 6); d.h.: Geräte, die sich in jener Hälfte befinden, der Unreinheit im Schrankinneren also näher sind, sind unrein; die in der anderen Hälfte sind rein. IV l a

10

IV l b

' T V 5.

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Maim.; Bart.).

IV 1 b 2 Oder in einer Wandnische (RIsrael Lipschütz); gleichsam wie ein Haus im Hause (Maim.).

Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit

131

IV l b

'Steht (der Schrank) im Hause 2 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit in ihm (befindet) 3 4 , das Haus 5 unrein 6 . (Befindet sich) eine Unreinheit im Hause, so bleibt (alles,) was 7 im (Schranke) ist, rein 8 ; denn (die) Unreinheit geht gewöhnlich hinaus 9 , nicht aber 10 hinein 11 .

IV l c

'Geräte, die (sich) zwischen dem (Schrank) und der Erde, zwischen dem (Schrank) und der Wand 2 , zwischen dem (Schrank) und den (Haus-)Balken 3 (befinden), sind, wenn dort ein freier Raum von einer (Kubik-)Handbreite 4 vorhanden ist, unrein 5 ; und wenn nicht, rein 6 . (Befindet sich aber) daselbst 7 eine Unreinheit, so ist das Haus 8 unrein 9 .

IV 1 b 3 Sinn: das Haus ist rein, und nun kommt eine Unreinheit in das Schrankinnere. IV l b

"Auch wenn die Schranktüren geschlossen sind (Bart.).

IV l b

5

Und alles, was im Schrank ist, etwa die Geräte (Bart.).

IV 1 b 6 Denn die Unreinheit kann nur durch die Schranktüren ins Haus eindringen (vgl. Einl IV g l 2 ) . IV l b

7

Bei geschlossenen Schranktüren.

8

IV 1 b Nur wenn der Schrank selbst — wegen seiner Größe — nicht verunreinigungsfähig ist. Denn sonst könnte er die Geräte in seinem Inneren nicht vor Unreinheit schützen. IV l b

9

IV l b

10

S.o. III 7c Nr. 4. 6. Vom Haus in den Schrank.

n

IV 1 b D e n n dieser gilt — wegen seiner Größe — als eigener, geschlossener Raum, der nicht verunreinigungsfähig ist. Außerdem »strebt« die Unreinheit zur Haustür (nKBlB "|~n) und sucht sich nicht einen Ausweg innerhalb des Hauses. IV l c

' T V 5.

IV 1 c 2 »Wand« von unterschiedlicher Stärke (aus Bruchsteinen: 6, aus Quadern: 5, aus Halbziegeln: 4, aus Ganzziegeln: 3 Handbreiten stark). IV l c 4 Gemeint ist die Kubikhandbreite (s.o. III 7a Nr. 3); denn zwischen der Schrankrückwand und der Hauswand, bzw. dem Schrankoberteil und dem Deckengebälk muß ebenfalls mindestens eine Quadrathandbreite Raum sein, wenn die Unreinheit vom Haus aus in diese Zwischenräume eindringen soll.

132

VT. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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IV 2 b: a) K: + + a.R. - b) K: OH'nV. - c) K: "l. - d) K: nov. - e) K: + ')3Dm *. f) K: + nKSV *. IV 1 c

5Wenn

eine Leichenunreinheit im Hause oder im Schrank ist.

IV 1 c 6Dieser Raum ist zu eng und klein, als daß die Unreinheit eindringen könnte. Denn für diese Art von Unreinheit gilt ja das Kriterium: Mindestmaß 1 Kubikhandbreite. Vgl. dazu aber X V 6 a. b. IV l c

'Zwischen Schrank und Hauswand/Deckengebälk.

IV 1 c

8Und

die im ganzen Haus befindlichen Geräte (s. o. IV 1 b Nr. 5).

IV 1 c 'Ist der ganze in Frage kommende Raum größer als 1 Kubikhandbreite, so wird das ganze Haus unrein, weil die Unreinheit nach außen strebt. Ist der Raum kleiner, so gilt er als Teil des Gesamtraumes, in dem der Schrank steht. T fügt noch hinzu: »Geräte im Estrich«; es geht dabei nach dem Grundsatz »halb und halb« (s.o.). IV 2 a

'bHul 125 b. 126a.

IV 2 a die große »Lade« eines Schrankes (s.o. IV l a Nr. 2); sie ist verschließbar (Toh VIII 2). Vorübergehend ungebrauchte Kleider, vor allem Leinengewänder, lagen zusammengefaltet (Vop) in der naT (Kr I 66. 133. 396. 523f.). IV 2 a 3Nach Bart.; Raschi; RSchimschon b. Abraham sind hier die kleinen Schubladen des Schrankinneren gemeint. IV 2 a

4 S.o.

III 7a Nr. 3; der »freie Raum« ist wie eine »Schutzzone«.

5 So

IV 2 a daß keine Unreinheit eindringen kann. Vgl. dazu Hoffmann z.St. A. 25 und die dortige Abb. IV 2 a

6In

dem sich der Schrank befindet.

IV 2 a 70bwohl die rurs' der Schublade klein ist (weniger als 7,4x7,4 cm), wird das Haus unrein, weil die Unreinheit, die im Hause hin-

Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit

133

IV 2 a

'Hat die Lade 2 d(ies)es Schrankes 3 einen freien Raum von einer (Kubik-)Handbreite 4 , ihre Öffnung dagegen ist keine (Quadrat-)Handbreite (groß)5, so ist, wenn (sich) in (der Lade) eine Unreinheit (befindet), das Haus 6 unrein 7 .

IV 2b

'(Befindet sich) eine Unreinheit im Hause, so (bleibt) das, was in (der Lade) ist, rein 2 ; 3 denn (die) Unreinheit geht gewöhnlich hinaus 4 , nicht aber hinein5. RJose erklärt (es)6 für rein, weil man (die Unreinheit in) halbe(n) Teile(n)7 herausnehmen 8 oder (sie) an ihrem Ort« verbrennen kann9-

auf- und hinabsteigt (s. III 7 a), keinen anderen Ausweg hat als den durch das Innere des Hauses: Sie »strebt« dem Ausgang zu. IV 2 b 'bHul 125b. 126a. IV 2 b 2Weil die Unreinheit vom Hause aus nicht in die zu kleine Öffnung der Lade hineingeht (sie ist ja weniger als 7,4x7,4 cm groß). IV 2b

3

S. III 7b. c. IV lb.

IV 2 b "Aus der Lade ins Haus (s. IV 2 a Nr. 7): Das Haus ist unrein. IV 2 b 5Vom Haus in die Lade. Die Bestimmungen über die Lade entsprechen hier denen über den Schrank (s.o. IV l b Nr. 6. 8). Zwar sind nach Lv 1132 die f V '^D, zu denen ja nach Kel XV 1 auch die ro'li gehört, verunreinigungsfahig, wenn sie einen Behälter 0>13p rrn) haben; indes wird zur Bedingung gemacht, daß man sie in leerem und gefülltem Zustand von der Stelle bewegen kann (jp'n K^a VöVo'ö). Das trifft hier aber (jedenfalls nach Kel XV 1) nicht zu (auch die Lade würde, in gefülltem Zustand transportiert, nach Bart. z.St. zerbrechen). Sie gilt als »zum Ruhen bestimmt« (nruV yy 'VD) und bleibt daher rein. Obwohl die Lade nicht solch großes Ausmaß hat, ist sie nicht verunreinigungsfähig, weil sie als Teil des Schrankes gilt. IV 2 b

6

Das Haus, im Fall von IV 2 a.

7

IV 2 b In Mengen, die nicht so groß sind, daß sie zeltunrein machen (s.o. II l a . 5). IV 2 b 8So daß die Unreinheit nicht aus dem »Zelt« in das Haus hineinkommen kann. IV 2 b 'Durch Herausnehmen oder gar durch Verbrennen an Ort und Stelle ist eine Verunreinigung des Hauses vermeidbar. IV 2b 10Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Maim.; Bart.).

134

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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IV OJD'H^. -1. 1 ». - b) K: + n'3H*. IV 3a: 3b: a) a) K: K: WinKV,

IV 3 a

' T V 5 ; bHul 125b. 126a. 2

IV 3 a Bart.; Raschi: Der Schrank selbst steht voll und ganz im Hause, nur seine Türen bewegen sich im Bereich des Hauseingangs. E s wäre ja sinnlos, einen so großen Schrank in die Tür zu stellen; das H a u s wäre verbaut. IV 3 a

3

Und nicht zur Seite des Hauses hin.

IV 3 a 4 Die Türen können getrost geschlossen sein; Hauptsache ist, der Schrank läßt sich überhaupt nach außen, zum Freien hin, öffnen. IV 3 a

5

Dem — offenen oder geschlossenen — Schrank.

IV 3 a 6 Die Unreinheit ist nicht nxixi; sie k a n n sich frei ausdehnen, und da sie gewöhnlich »hinausstrebt« und dies auch durch die mehr als 1 Quadrathandbreite große Tür gut kann, bleibt das Haus selbstverständlich rein. Keinesfalls wird sich die Unreinheit unter den gegebenen räumlichen Umständen nach hinten durch die Schrankwand ins Haus zurück verbreiten. IV 3 a 7 T und bHul 125b: Tino. Hoffmann z.St. A. 39: »Diese LA ist verständlicher, da die HKHID in den Schrank, der selbst nicht verunreinigungsiahig ist, nicht eindringen kann. Die uns vorliegende LA, die auch Maim. hat, wird . . . dadurch erklärt, daß im vorliegenden Fall der Schrank den ganzen R a u m der Tür ausfüllt, so daß die nxaiö keine Ausgangsöffnung hat; sie dringt daher durch die W ä n d e des Schrankes hinaus.« Doch ist die LA KBB vorzuziehen: Die bei T, b, Maim. angenommenen lokalen Gegebenheiten müssen im Sinn von Nr. 2 (s.o.) korrigiert werden. S. auch textkrit. Anh.: Alle zum Vergleich herangezogenen HSS, Fragmente und Drucke haben die LA X»B. IV 3 a wände.

8

Aus einem kleinen Raum ins Freie, auch durch die Schrank-

Schränke und ähnliche Behälter und die Unreinheit

135

IV 3 a

'Steht (der Schrank) in der Tür (des Hauses 2 so, daß) er sich nach außen 3 öffnet 4 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit in ihm 5 (befindet), das Haus rein 6 . (Befindet sich) eine Unreinheit im Hause, so ist das, was (sich) in (jenem Schrank befindet), unrein 7 ; denn (die) Unreinheit geht gewöhnlich 8 hinaus, nicht aber hinein 9 .

IV 3 b

'War dessen Räderwerk 2 (um) drei Pingerbreiten 3 nach hinten 4 gezogen 5 , so ist, wenn (sich) daselbst 6 unter dem (Decken-)Gebälk eine Unreinheit (befindet), das Haus rein 7 .

IV 3 a IV 3 b

'Vom Schrank ins H a u s zurück. ' T V 7. 2

IV 3 b '3310, njpia »Räderwerk« (|jri%avf|, machina; Kr, Lwr II 324). Kiste oder Schrank haben zuweilen wegen ihrer Größe ein Räderwerk (auf dem die Grundplatte des Schrankes fest aufliegt), um sie leichter bewegen zu können (Kr I 67. 397). Nach den Kommentaren k a n n es sich um Räder oder eine Walze handeln. Nach Kel XVIII 2 ist das Räderwerk abnehmbar (man kann es »abnehmen« vgl. syr. »herausziehen«; akk.: äamätu »abreißen«; bh. u.a. »unbenutzt lassen«; Ex 23 li). D a s Räderwerk ist mit dem Schrank also nicht fest verbunden, gilt als gesondertes Gerät und darf daher als Untersatz eines am Sabbat zu bewegen verbotenen Gegenstandes nicht fortbewegt werden; es schützt auch zusammen mit dem Schrank nicht vor Zeltunreinheit, da es ja mit ihm nicht fest verbunden ist. E r s t seine Öffnung in der Größe einer Quadrathandbreite hebt diesen Schutz auf; sie wird durch das Räderwerk nicht reduziert, selbst wenn dieses eine Öffnung teilweise verdecken sollte. D a es aber eben abnehmbar ist, gilt es nicht als mit dem Schrank fest verbunden und kann daher auch im hier genannten Fall keinen Schutz vor Leichenunreinheit gewähren. Auch der oben beschriebene Schrank schützt, weil der enstandene Freiraum als nicht vorhanden gilt, die Vorschrift aus 3 a also bestehen bleibt. IV 3 a 3 Eine Fingerbreite = 1,85 cm; 3 Fingerbreiten = 5,55 cm, also weniger als 1 Handbreite (= 7,4 cm). IV 3 b 4 In Richtung auf das Haus zu; immer noch geht es ja um den Fall des »in der Tür« stehenden Schrankes. IV 3 b 5 Die Hinterkante des Räderwerks, wohl ein starker Holzrahmen, schneidet nicht genau mit der Unterkante der Schrankhinterwand ab, sondern ist um 5,55 cm ins Haus hinein verschoben, so daß, wenn man das Gestell so weit wie möglich an die Wand schiebt, zwischen dieser und der 10

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

136

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IV 3c: a) K : ' M . - b ) K: 1 ++. - c) K: '«yp. - d) K: 1 + + o.d.Z. V 1: a) K: 'B1K. — b) K: 1 + + o.d.Z. hinteren Schrankwand noch ein Zwischenraum von 5,55 cm bleibt (gesetzt den Fall, die Hauswand ist absolut sauber und glatt verputzt). IV 3b 6In diesem 5,55 cm tiefen Raum von der Höhe und Breite des Schrankes. IV 3 b 7Die Vorschrift über die man, die ja nicht weiter als 5,55 cm über den Schrank nach hinten hinausragt (s. o. Nr. 5), entspricht der Vorschrift über den Schrank selbst. Maim.: Würde sie nur 5,55 cm zum Hause hin zurückgeschoben, so fiele das rituell nicht ins Gewicht; denn erst 1 Handbreite (7,4cm) ist die Mindestgröße für Verunreinigungsfahigkeit. IV 3 c

'An der Öffnung des Räderwerks.

IV 3 c 2Der »freie Raum« ist die Länge, Höhe und Tiefe von mindestens 7,4x7,4x7,4 cm; denn nur bei einer »Schutzzone« dieser Größe ist eine Ausgangsöffnung von einer Quadrathandbreite fiir eine Unreinheit erforderlich, nicht aber, wenn sich die Unreinheit in einem kleineren Raum befindet. IV 3 c

3

Rückwärts vom Schrank auf die Hauswand zu.

IV 3 c 4Nur so gilt das Räderwerk als noch mit dem Schrank verbunden und ist — wie dieser — nicht verunreinigungsfähig (s.o. IV 3b Nr. 2). IV 3 c sZum »Maß« (rnn) eines Schrankes gehört nach Kel XV lb: Er muß einen Boden haben (im Sinn von nach unten verlängerten Seitenwänden oder einem fest auf der Erde ruhenden Unterteil) und 40 Se'a (= 524,16-524,721) Flüssigkeit oder 2 Kor Trockengut (= 787,861) fassen

Geräte, Gruben und das unreine Haus

IV 3c

137

Worauf bezieht sich das? (Auf den Fall,) daß daselbst 1 ein freier Raum von einer (Kubik-)Handbreite vorhanden ist2, (das Räderwerk) nicht (weiter) 3 herangezogen werden (kann)4 und der Schrank das (bestimmte) Maß5 hat 6 .

F. Verschiedene Geräte und Gruben und das unreine Haus (V 1-7) Kapitel V V 1 'Steht im Hause ein Ofen2, dessen Auge3 nach außen gewölbt4 ist5, und haben es6 die Totengräber 7 (mit der Leiche) bezeltet8, (so) sagt Bet

können. Dann ist er rein, besser: nicht verunreinigungsfähig, und gilt als »Zelt« (s.u. V i n lb). IV 3 c 6 Nur ein Gefäß von solcher Größe kann die Ausbreitung der Unreinheit verhindern; es gilt als »Scheidewand« (psin), besser: als »Schutzzone« vor der Unreinheit. VI

'T V 8. 2

V 1 Der "I13JI ist der gebräuchlichste Ofen der Bronze- und Eisenzeit. Er besteht aus einem mit Lehm auf der Erde befestigten tönernen Krug oder ist eine Backgrube aus Ton (BRL2 30, dort auch Abb.) Ein großer Vorratskrug (oiö'S) kann (durch Zerschneiden) zu einem Backofen gemacht werden, wenn man ihn mit einem dicken Lehmüberzug versieht (TKel b k IV 16). Auf dem eigentlichen krugartigen Ofen steht ein Aufsatz aus Ton, der als Schornstein oder als Verlängerung dient. Der Backofen hat seinen Platz im Hofraum oder manchmal auch im Obergeschoß des Hauses (damit kein langer Kamin erforderlich ist) (B bat II 2) und dient zum Bakken, Braten, Heizen und zum Bleichen und Trocknen nasser Textilien. Man beheizt ihn in der Regel mit Holz (Schab III 2; Pes III 4; Kel VIII 8; TKel b k IV 2; Kr I 87f. 437; AuS IV 88ff.; Br 543-704. Abb. 546. 550. 557). V 1 3 Der Backofen hat unten (RHai Gaon) ein waagerecht angebrachtes Loch (j'?), das zugleich der Wegnahme der Asche aus dem Ofen, dem Abzug des Rauches (Bart.) oder der Holzfeuerung (Maim.) dient. Da es zuweilen verschlossen, zuweilen offen ist, nennt man es »Auge« (Maim.). Der Raum dieses Loches gehört (Kel VIII 7) nicht zum Ofenhohlraum. 10»

138

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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c) K: 'ÖIR. — d) K:"l . — e) K: "IX . V 2: a) K: MVIX. - b) K:

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Dieser und der Hohlraum des py sind zwar miteinander verbunden; jedoch überträgt sich die Unreinheit nicht von einem zum anderen (Kel VIII 3). Nach TAhil V 8 verhält es sich so: Befindet sich in dem Raum, in dem der Backofen steht, eine Leichenunreinheit, so werden |'y, der Ofen und dessen Inhalt unrein. Zum Maß dieses Loches: TKel b k VI 15; seine Form ist ungefähr die einer Spalte: 1 Handbreite hoch, weniger als eine Handbreite breit (TAhil V 8; Kr I 90. 439; AuS IV 97f.). V I 4 S.o. III 7b Nr. 5. V I 5 Es ragt aus dem unteren Teil des Ofens wie eine Art Ansatzstutzen von geringer Größe hervor, damit die Öffnung nicht bei dem Herauskratzen der Asche und der Beheizung beschädigt werden kann: er verleiht ihr Festigkeit. Gedacht ist hier wohl an einen dicht an der Innenwand des Hauses stehenden oder gar an seiner Stelle die Hauswand ersetzenden Tonofen, dessen »Auge« ein kleines Stück nach außen ragt und deshalb »bezeltet« werden kann. V 1 6 Das Auge. |'y ist zwar fem., trotzdem hat es das suff. masc.: v^y; es ist hier wohl die Wölbung (piöp, masc.) gemeint. V 1 TDas Anlegen von Gräbern lag in den Händen eines Unternehmers, des nsn "I3ip, der zugleich auch die Bestattung besorgte. Sargträger: Lk 7 14; cf. AG 59. Das Tragen der Verstorbenen zum Begräbnisplatz gehörte zu den Pflichtgeboten (Ber III 1). Manche Träger stellten die Bahre unterwegs ab, um einander abzulösen. Diese Szene könnte in unserer Mischna gemeint sein. V 1 8Vielleicht ist auch nur eine Bezeltung im Vorübergehen gemeint. In den engen Gassen, im Suk, kann man mit der Totenbahre durchaus einmal an die Hauswand (beim Ausweichen) und versehentlich oder zufällig mit ihr über ein ]'J> geraten sein. V 1

9

Das Haus, der Ofen und alles, was sich im Haus befindet.

10

V 1 Eine erschwerende Bestimmung. Bet Schammai glaubt: Die Unreinheit geht durch das »Auge« des Ofens und dadurch in das Haus hinein (Kel VIII 7). Man ist der Ansicht, daß die Unreinheit in ein Gerät auch

Geräte, Gruben und das unreine Haus

139

Schammai: Alles9 ist unrein 10 . Bet Hillel aber sagt11: Der Ofen ist unrein12, das Haus aber (bleibt) rein13 14. 15R'Akiba sagt: Auch der Ofen (bleibt) rein16. V2

'(Wenn) auf einer Falltür 2 zwischen dem Hause 3 und dem Söller4 ein Kochtopf 5 steht 6 , der ein Loch7 hat 8 , in das Flüssigkeit 9 eindringen (kann)10,

durch die kleinste Öffnung eindringen könne. Nach T V 8 antwortet in genau diesem Sinn auch ein RHalafta dem RJose auf dessen Frage. RAscher b. Jehiel ist der Ansicht, das »Auge« müsse 1 Quadrathandbreite weit sein; denn sonst müsse (cf. Kel VIII 7, s.o.) der Backofen rein bleiben, auch wenn sich eine Leichenunreinheit in seinem »Auge« befindet. V 1 "Bet Schammai will alles in die Unreinheit miteinschließen; Bet Hillel macht Unterschiede (umgekehrt wie in V 3). V 1

12

Über dessen Teil der Tote ein Zelt gebildet hat (Maim., Bart.).

13

V 1 Eine erleichternde Bestimmung. Maim.: Da der Ofen mit seiner Öffnung nicht hoch genug über dem Boden ist, um der Unreinheit freien Zugang in das Haus zu gewähren. V 1 14Diese Diskussion könnte (wenn sie vielleicht ursprünglich zu MKel gehört hätte) nachträglich auf das »Zelt« angewendet worden sein. Bei der Grundsatzentscheidung geht es um die Frage, ob das Tongefäß seinen »Inhalt« schützt oder nicht, d. h. hier: den ganzen oberen Raum, nämlich Backofen und Haus. Ferner: Wie gewährleistet das Tongeföß im vorliegenden Falle Schutz ? Diese Überlegungen führten dann direkt zu der Theorie von der »Verbindung«: Das corpus des Ofens »verbindet« sich mit der Zeltwand. V 1 15V 1-4 jedenfalls sagt: Unreinheit kann einen Raum von weniger als einer Kubikhandbreite nicht »überwinden«, passieren. Das ist der Sinn auch der dreimaligen Äußerung von R'Akiba (V 1. 2. 7 c). V 1 16R'Akiba (so Maim.): Der Ofen ist rein, weil derTote auf der Bahre nicht den Ofen selbst, sondern nur die damit »verbundene« Wölbung des »Auges« bezeltet (s.o. Nr. 7), also nur einen ganz kleinen, rituell kaum erfaßbaren Teil davon — eine sogar gegenüber Bet Hillel noch mehr erleichternde Bestimmung. Bet Hillel berücksichtigt das ganze durch die Totenbahre bezeltete »Auge« und nicht nur den erwähnten Teil (Wölbung). Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß R'Akiba (Maim.), sondern gemäß Bet Hillel (Bart.). V 2 ' T V 9; cf. TKel b k VI 17.

140

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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V 2 2n}-|K »Luke« aus Holz; bh.: Gn 7ii; 82; 2 Kö 72 u.ö.; hier ist an eine eher gitterartige Öffnung gedacht, durch die der Rauch abziehen kann (Hos 133) oder hinter der Tauben gehalten werden können (Jes 608); oft auch in der Bedeutung »Falltür«. Sie ist zwischen Unter- und Obergeschoß im Gebälk des Hauses, dem Fußboden des Söllers, angebracht (VII 2 f. X 4a. b; T V 9. XI 10). Größe: 1 Quadrathandbreite (7,4x7,4 cm; cf. X l a . 4a; T XI 11), aber auch größer (X 5a; Bes V 1; TBes IV 3: Man konnte Früchte vom Söller ins Haus durch eine Luke hinablassen). Man unterscheidet zwischen der zum Bau gehörigen Falltür ("pro KT!» naiK rran: X l a ) und einer Art Türgitter in einer Seitenwandung (bJom 76a); am H31K 'S des Daches hörte Hillel einmal einem Lehrhausvortrag zu (bJom 35b; cf. AG 209; Kr I 349f.; BHH I 470; BRL2 79f.). V 2 3In dem sich eine Leiche befindet. V2 4 »Söller, Ober-, Dachgeschoß«, Versammlungsraum für Gelehrte, Studierzimmer, Gebetsstätte (Schab I 4; bSchab 13 b; jPes III 30b, 41 ff.; AG 113; 109; 208); doch meist einfach = Flachdach. Die Mauer des Untergeschosses trägt auch die obere Mauer (Ex r 15 zu 1212), die sich direkt bis zum Söller fortsetzt; oft ist dieser nur teilweise dem Untergeschoß aufgesetzt (TB mes XI 3), so daß Zwischenwände auch außerhalb der Erdgeschoßmauern errichtet werden können. Ein Söller kann auch auf dem Fundament zweier Häuser ruhen (VII 1 a; bErub 59 a). Das Deckengebälk des Untergeschosses bildet den Fußboden des Söllers, der meist noch mit einem besonderen Estrich (na'tya) bedeckt ist. Die ¡V^S? kann einfach »das Obere« (D'JvVy) genannt werden (im Gegensatz zum Untergeschoß (D'Jinnn, »das Untere«; Gn r 1 zu Ii) = ävwyaiov = ntl. ävayaiov (Mk 1415; Lk22i2), oft als Speiseraum benützt, ferner als Gastzimmer (2 Kö 4l0), Krankenzimmer (1 Kö 1719), Totenzimmer (AG 937.39), Aufbewahrungs- und Trockenplatz für Getreide und Früchte. Man konnte auf dem Söller ein Zelt errichten (VII 2f.; cf. Jud 85), ein Himmelbett (xcovconeiov; Targ 2 Sa I 6 2 2 ) . Meist wurden Haus und Söller von nur einer Familie benützt, jedoch auch vermietet. Ein zweiter Söller war eine Seltenheit (cf. V i l l a ; auch bB mes 117 a; Kr I 29 ff. 321 ff. II 194. 583 f.; BRL2 54). V2

5

HT^P »Kochtopf« aus Ton (oder Stein) ist ein wichtiges mittelgro-

Geräte, Gruben und das unreine Haus

141

(so) sagt Bet Schammai: Alles" ist unrein 12 . Bet Hillel aber sagt: (Der) Kochtopf ist unrein, (der) Söller aber rein 13 . R'Akiba sagt: Auch (der) Kochtopf (bleibt) rein 14 15.

ßes Mahlgerät. Er kann als Einlege-(Konservierungs-)Gefäß und als Kochtopf benützt werden, ist Fleischtopf schlechthin, steht unmittelbar auf dem Feuer und wird von dort rußgeschwärzt zum Mahl getragen (KrI 122ff. 506 f. II280ff. 641. 647; AuS VII211. IV43; T K e l b m V 10; KelXVII2; II2; Br 471-488, Abb. S. 475f.). V 2 6 Dessen Unterseite also dem unreinen Raum, dem Haus, zugewandt ist; er verschließt die Luke. (Es könnte sich evtl. im Blick auf T V 9 um das festverschlossene Tongefäß mit Hebe eines Ahroniden handeln; s.u. Nr. 8.) V 2 73pJ »durchstechen, durchbohren« im aktiven Sinn, nicht einfach im Sinn von »verschleißen, dünn werden«. Man kann solche durchbohrten Töpfe etwa zum Gießen von Zimmerpflanzen u. a. verwenden. Es ist ein »heruntergesetztes« Gerät, das man nicht mehr zu den in Nr. 5 genannten Dingen gebraucht. V 2 8 Wäre der Topf nicht durchlöchert, so könnte er den Söller vor dem Eindringen der Unreinheit schützen. Denn ein Tongefaß ist von seiner Unterseite/Boden aus nicht verunreinigungsfähig. — Nach T V 9 kann in diesen Topf auch Reinigungswasser und -asche (cf. Nu 191ff.)gefüllt werden. Das Loch braucht also nicht am Boden des Gefäßes zu sein. Das hier genannte Haus gehört also wohl einem Ahroniden (s.o. Nr. 6). V 2 'Vielleicht ist hier eine der »sieben Flüssigkeiten« (Maksch VI 4) gemeint. Sie gelten als erstgradig unrein, wenn Unreines sie berührt hat. Durch Berührung mit einer zweitgradigen Unreinheit ('3®) wird die Flüssigkeit erstgradig (nbnn) unrein und macht Speisen, Flüssigkeiten und Hände durch Berührung wieder zweitgradig unrein. V 2 10Ein solcher gewöhnlich für Speisen und Flüssigkeiten bestimmter Topf ist verunreinigungsfähig (Kel III 1). Der Topf schützt die in ihm enthaltenen reinen Speisen auch dann nicht, wenn er festverschlossen ist C?'HB T i l l Kel IX 8). V 2

"Der Topf, sein Inhalt, der Söller und was sich dort befindet. 12

V 2 Wenn ein Toter im Hause ist. — Durchlöchert bietet der Topf keinen Schutz vor Unreinheit; denn er gilt als ein Gerät sui generis und nicht

142 rrrm

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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V 3: a) K: "IK. - b) K: 1 + + o.d.Z. - c) K: "IK. -

als mit den »Zelt«wänden des Hauses verbunden, also etwa mit dem Gebälk, in das die Luke eingelassen ist (s. o. Nr. 2); der Topf steht frei und u n t e r b u n d e n « auf dem Lukendeckel, der Falltür. V 2 13S. Nr. 12. — Bet Hillel nimmt — erleichternd - an, das Loch im Topf sei keine Quadrathandbreite groß, oder zwischen diesem und dem Haus-/Söllergebälk sei kein Zwischenraum. Außerdem gilt ja der Topf nicht als Teil der »Zelt«wand, wenngleich er die Luke ganz verschließt. Später schließt sich Bet Hillel der erschwerenden Bestimmung von Bet Schammai an. (Die Bemerkung von V 3 darf sicher auch schon für V 2 gelten; denn in V 3 gibt es keine eigene Stellungnahme zu dem dort behandelten Gegenstand.) V 2 14 R'Akiba denkt hier wohl an eine »Verbindung«, die Bet Hillel und Bet Schammai noch nicht berücksichtigen, also daran, daß der Topf als Teil einer »Zelt«wand gelten könnte. Er geht nicht davon aus, daß von außen, von der Unterseite des Topfes her, Unreinheit aufsteigt. Außerdem bezieht er sich wohl auf die Lehre in Kel II 1 b: das Zerbrechen von Tongeräten bewirkt ihre Reinigung; er berücksichtigt aber nicht, daß (s.o. Nr. 7. 8) der Topf noch für dieses oder jenes verwendbar ist. V 2 V 3

l5

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß R'Akiba (Maim.).

'Edu I 14; Kel X 1; bHag 22 b. 2

V 3 Cf. V 2. Es ist der Kochtopf eines 'am-ha-ares (Edu I 14; bHag 22b; Hinweis bei Bart., nicht bei Maim.). V 3 3 Edu I 14 und bHag 22 b berücksichtigen nicht den hier vorliegenden Fall, daß der Topf auf der Luke steht; sie sprechen nur ganz allgemein von einem Tongefäß. V 3 4 In Edu I 14 diskutieren die beiden Schulen sehr viel ausfuhrlicher. In Ohal V 3: Bet Hillel und Bet Schammai je 2 mal erwähnt, in Edu I 14: je 4mal. Entgegen der sonstigen Gepflogenheit wird Bet Hillel hier an erster Stelle genannt; wohl weil sie sich später Bet Schammai anschließt (Toss. Jom tob). V 3 Söller.

5

Speisen, Flüssigkeiten, Menschen und Geräte; all dies ist auf dem

Geräte, Gruben und das unreine Haus

V 3

143

'Ist (der Kochtopf 2 ) unversehrt 3 , (so) sagt Bet Hillel 4 : Er schützt alles 5 (vor Unreinheit). Bet Schammai aber sagt 6 : Er schützt 7 nur 8 (die) 'Speisen und Flüssigkeiten und Tongefäße 10 n . (Später) 12 trat Bet Hillel zurück 13 , um wie Bet Schammai zu entscheiden 14 15 16.

V 3 6 Hier macht Bet Hillel keinen Unterschied, im Gegensatz zu Bet Schammai (umgekehrt wie in V 1). V 3 7 Nach Kel X 1: wenn er mit einem festschließenden Deckel versehen ist. V 3 8 Nicht aber, was durch ein Tauchbad gereinigt werden könnte, also Menschen und Geräte. Begründung: Edu I 14: Beim 'am-ha-ares gilt ein Tongefäß als unrein (grundsätzlich gilt für den haber das im Besitz eines 'am-ha-ares Befindliche als unrein); ein unreines Gefäß kann jedoch nicht als fxin, als »Schutzzone«, gelten, auch wenn es das nötige Ausmaß von einer Kubikhandbreite besitzt oder gar noch größer ist (vgl. dazu Bü 60ff.; bHag 22b und die dort berichtete Geschichte aus dem Lehrhaus). V 3 9 Kel X 1 nennt eine Reihe von Gefäßen, die absolut alles vor der Zeltunreinheit schützen (gemäß Nu 1915: Stehen sie verschlossen im Totenzelt, so sind ihr Hohlraum und ihr Inhalt vor der Leichenunreinheit geschützt; cf. auchNeg XIII 12); die genannten Gefäße schützen, einerlei, wo sich der festschließende Deckel befindet und in welcher Lage sie im Totenzelt sind. Einzige Ausnahme: das auch in unserer Mischna genannte (unversehrte) Tongefäß; es schützt nur Speisen, Flüssigkeiten und andere Tongeräte. V 3 10®-)n , »Gefäße aus (gebranntem) Ton«, im Gegensatz zu riHTK »Gefäße aus ungebranntem Ton«, oft auch glasiert (Kr I 413; II 271-285. 642ff.; BRL 2 168-185, dort auch neuere Lit.). V 3 "Die sich im oberen Raum, auf dem Söller befinden. V 3 12Wohl z.Zt. des RJehoschua' (b. Hananja; um 90 n.Chr., cf. T V 12). V 3 13 Bet Schammai hat eine definitive Antwort gegeben (wie in Kel IX 2). V 3 14 S.u. V 4b; s.o. V 2 Nr. 13; ferner die ausführlichen Erörterungen zu dieser Frage in SNu § 126 zu 1914 (Maim.). V 3

15

V 3

16

HThi. »entscheiden, unterweisen« (so schon bh.). Zum Vergleich der Texte: Ohal V 3 - Edu I 14 - TAhil V 11.

144

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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V 4a: a) K: |J'S. V 4b: a) K: inJ'S. - b) K: ^ r t . - c) K: '313. -

TAhil: Disput zwischen RJehoschua' und Bet Schammai/Edu: zwischen Bet Schammai und Bet Hillel. Edu tradiert wohl den Extrakt der Ausfuhrungen von TAhil. Edu ändert den Namen RJehoschua's in Bet Hillel. Die entsprechende Stelle bHag 22 a. b zitiert Edu ohne wesentliche Änderung, fügt aber unter dem Begriff R'Jfl die T-Version hinzu; sie bietet beide Versionen und dehnt die letztere sehr aus(s.o. Nr. 8) (RT II 283f.). V 4a

' T V 10; bHag 22 b. 2

V 4 a Auf dem genannten Söller, dessen Luke durch den unversehrten Tontopf (V 3) verschlossen ist; unten im Haus liegt ein Toter. V 4 a 3 nV»Flasche« aus Holz oder Metall (Bart.), Aäyr|voq, A.aYi>voT r r• -a -m: v t••f : T V: r.* s VI 4c: a) K: mint), 1*. VI 4d: a) K: - b) K: n"Sn» . - c) K: n"Vym. - d) K: fr'SilÖ. - e) K: rr'^ym. -

VI 4 b 3T fugt eine rituelle Vorschrift hinzu: REli'ezer sagt: Man verbrennt zwar ihretwegen die Hebe, macht sich aber ihretwegen nicht der Verunreinigung des Tempels und der Heiligtümer schuldig. Die Priesterhebe unterlag ja sehr strengen Reinheitsvorschriften. Hatte sie in einem Zelt wie dem hier beschriebenen gelegen, so galt sie als ungenießbar und mußte verbrannt werden. Die hier genannte Unreinheit ist jedoch nicht stark genug, einen aus solchem Hause zum Tempel kommenden Laien derart zu verunreinigen, daß er eines Opfers bedarf oder sein Geheiligtes untauglich (VlOD) wird (cf. Ker I 2; Toh I l b . 3). VI 4c 'Hier sind wohl Tongeräte, evtl. auch Wäsche- oder Kleidungsstücke gemeint (Zab IV 7; Toh V 7). VI 4 c 2 In einer vermauerten Wandhöhlung von weniger als 1 Kubikhandbreite Fassungsvermögen. Hier ist die Unreinheit eine »eingeengte« ( n s i n ; s.o. VI 3b Nr. 3). VI 4 c 3 '9^3 »in Richtung auf, in bezug auf« (z.B. j M a k I I 3 1 d 2 ; bPes 8b; Bacher, Term II 85). VI 4 c 4 So, als wenn sie im Hause lägen. Daß die Geräte eingemauert wurden, schützt sie nicht vor Leichenunreinheit; nur wenn sie sich in einem anderen Haus (Zelt) befänden oder zusätzlich in einem durch einen festverschlossenen Deckel abgedichteten Gefäß lägen, wären sie nicht verunreinigungsfähig (Kel X 1 a nennt neun solcher Gefäße und Kel X 2 a acht [neun] Materialien, mit denen man solch dichten Verschluß herstellen kann). VI 4 c 5 Wie Geräte, die sich in einem reinen Zelt/Haus befinden. VI 4c

6

S.o. VI 4 a Nr. 2.

Menschen und Geräte als »Zelte«

169

VI 4c

(Befindet sich) eine Unreinheit in einem (der Häuser), und (befinden sich) Geräte1 in der (Zwischen-)Wand2 (, so gilt): Diejenigen, die (sich) in der der Unreinheit gegenüberliegenden3 (benachbarten) Hälfte (befinden), sind unrein4; aber die in der der reinen (Seite) gegenüberliegenden3 (benachbarten) Hälfte (befindlichen) sind rein5. Die (genau) in der Mitte (befindlichen) sind unrein6.

VI 4d

'(Befindet sich) die Unreinheit2 im Estrich3 zwischen dem Hause und dem Söller4 (, so gilt): (Befindet sie sich) in (des Estrichs) unterer Hälfte s , so ist das Haus unrein und der Söller rein6. (Befindet sie sich) in (des Estrichs) oberer Hälfte7, so ist der Söller unrein und das Haus rein. (Befindet sie sich) in der Mitte8, so sind beide unrein9.

VI 4d >T VII 6. In T VII 9 liegt der (Decken-)Estrich im Freien; ein Söller ist nicht vorgesehen; cf. auch TAhil V 5. VI 4d 2Während es im Abschnitt VI 3 a-4c um eine senkrechte Aufteilung der Wandschichten ging, ist zunächst in VI 4 d-5 von einer waagerechten Aufteilung von Wand-/Deckenschichten die Rede. VI 4d 3 n^'T^Ij »Estrich« (auch fiir das Dach) — in unterschiedlicher Konsistenz; die Bezeichnungen in TAhil IX 4; jBes X 12c26ff. bedeuten die verschiedene Schwere des Materials — aus lehmhaltiger Erde und Häcksel/Dornen/Schilf oder kalkartigem Sand, die mit einer Steinwalze planiert wurden. Man legte die Deckenbalken eines Hauses doppelreihig, darüber Farnkraut und Spreu geschichtet, eine Matte aus Spreu oder Baumrinde, Riedgras oder Schilf, die man mit Nägeln oben oder unten zusammenfugte; nach anderer Methode konnte man sie anbinden oder -heften (Kel X X 5). In Verbindung mit dem Estrich werden die verschiedensten Reinheitsfragen erörtert (TAhil V 5: Verhältnis Balken/Estrich; Estrich zwischen Haus und Söller: Ohal VI 4; Balken oder Söller/Estrich: Ohal XII 5; TAhil XIII 7; Streitfrage, ob der Estrich zum Söller oder zum Hause selbst gehört: TAhil VII 10). S. Kr I 31 f. 321 ff.; Mk 2 4. RHai Gaon z.St. verweist auf Jer 439; Neh 3 8. VI 4d 4In einer der beiden Halbschichten. Sie ist dort »eingeengt« (nsiX"l) in einem weniger als eine Kubikhandbreite großen Hohlraum; s.o. VI 3 b Nr. 3. VI 4 d 5Die untere Halbschicht des waagerecht aufgebrachten Estrichs. Diese wird zum Hause gerechnet, da der Estrich diesem »dient«, d.h. er dient der Stützung und Festigimg der Balkenkonstruktion des Hauses (®a®a : T VII l c ; cf. bB mes 117a). 12*

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

170

nwpiöi 'sVpii rpT?n&a rmg&s d^D*) *rnia nwpiü 1 2 nn nsm^ jnint? rnnö° ^s ?^ pg^i r m w Vä naiK* nTirr w i'Kötp jn nriis otftfüqk oitfn O^nrn ninipn |*3 hköid a nKöiön m V*^ n9tp rmis otf p« KÖÖI Vsn nop •sp |>3i n*!an •qm? ip^nj nivn ogiK K^n IVK^ :mo n*!3ri VI 4e: a) K: n"Xnö. - b) K: n"Sn». - c) K: miHB, 1 *. - d) K: "1 e) K/BIK . VI 5: a) K: + nDÜ nmD D®

«ÖD Van *. - b) K: iV'KD. -

VI 4d 6Denn die Leichenunreinheit befindet sich »im Hause«. Der über der unteren Halbschicht liegende Söller ist ein Bereich/Raum eigener Art und nicht »betroffen«. VI 4d 7Die obere Halbschicht des waagerecht aufgebrachten Estrichs; sie wird zum Söller gerechnet. VI 4d 8 Sie stellt die den Estrich in eine obere und eine untere Halbschicht teilende gedachte Horizontalebene dar. VI 4d 'Wenn auch nur die Hälfte der Unreinheit in dem zu einem bestimmten »Zelt« gehörigen Teil liegt, ist dieses so unrein, als ob es die gesamte Unreinheit enthielte (cf. VI 4 b. c). VI 4e

»T VII 10.

VI 4e

2

Vgl. dazu VI 4 c.

VI 4e sind.

3

Auf dem Söller oder im Hause, die durch den Estrich getrennt

VI 4e

"S.o. VI 3b Nr. 3; 4c Nr. 1.

VI 4 e

5

S.o. VI 4c Nr. 4-6.

VI 4 e 6 Die Ansicht von RJehuda steht im Gegensatz zu der bisher vertretenen Meinung, daß die Mauern und der Estrich im Blick auf die rituelle Beurteilung in Halbschichten zu zerlegen sind (cf. VI 3 c). VI 4e 7 Er gilt als Fußboden des Söllers (cf. B mes X 2), der die ganze Haus- und Balkenkonstruktion zu festigen hat.

Menschen und Geräte als »Zelte«

VI 4e

171

'(Befindet sich)2 eine Unreinheit in einem der beiden (Räume)3, und (befinden sich) im Estrich Geräte 4 (, so gilt): Die in der der Unreinheit gegenüberliegenden (benachbarten) Hälfte (befindlichen sind) unrein; die in der der reinen (Seite) gegenüberliegenden (benachbarten) Hälfte (befindlichen sind) rein. Die (genau) in der Mitte (befindlichen) sind unrein5. RJehuda sagt 6 : Der ganze Estrich (wird) zum Söller (gerechnet)7-8.

VI 5

1

(Befindet sich2) eine Unreinheit zwischen den Balken3, und ist unter derselben (etwas Trennendes 4 , und hätte es nur die Stärke) einer Knoblauchschale 5 , so ist, wenn dort 6 ein freier Raum von einer (Kubik-)Handbreite 7 vorhanden ist, alles unrein8. Ist dort kein (so großer) freier Raum (in der Größe) einer (Kubik-)Handbreite, so betrachtet man die Unreinheit, als (wäre) sie verstopft 9 . Ist sie im Hause sichtbar 10 , so ist so oder so11 das Haus unrein12.

8

VI 4 e VI 5

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJehuda (Maim.; Bart.).

1

Cf. Maim., hilk. tum'at met 248.

2

VI 5 Dieser Abschnitt wendet im vorliegenden Fall die Vorschrift vom »versiegelten Grab« (Raum von mindestens einer Kubikhandbreite Größe ohne Ausgang nach außen) an. Nach Bart., RSchimschon b. Abraham und RMe'ir b. Barak Rothenburg (13. Jh.) ist anzunehmen, daß im Blick auf den Estrich diese Mischna der Ansicht von RJehuda folgt. VI 5 3D. h. den Balken der Zimmerdecke, die unter dem Estrich liegen und das festigende, stützende Gebälk des Hauses bilden. Dabei gilt: Unreinheit liegt weder auf dem Estrich noch auf der Mauer, sondern eben zwischen zwei Balken. VI 5 "Etwa eine über die Leichenunreinheit gezogene Lehmschicht. VI 5 5Die hauchdünne Epidermis der Knoblauchzwiebel/-zehe. Knoblauch: Kr I 476; Low, Apfl 393f.; Flora II 138ff. - Und wenn die Trennschicht auch noch so dünn ist, sie gilt als Scheidewand auch dann, wenn keine Leichenunreinheit im Hause zu sehen ist (s. u. Nr. 10). Ein ähnlicher Fall findet sich in Kel IX 1 d. VI 5

6

VI 5

7

An der Stelle der Unreinheit.

8

Über der Leichenunreinheit.

VI 5 Alles, was im Hause und auf dem Söller ist (vgl. auch VII 1). Es ist unrein in jeder Hinsicht und Richtung (cf. VII 1 b:Dlpö denn der Raum, der die Unreinheit umschließt, gilt als »verschlossenes Grab«, ein

172

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

:oi#n no'Vj?? j i T D'n^a

ni"iyn :|ninü

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Vflan m

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patf Dirtsn

rrs i r a

Vflisa

Raum, innerhalb dessen sich zwischen der Leiche und der sie abdeckenden Schicht (Erde oder wie hier: Estrich) ein Hohlraum von mindestens 1 Kubikhandbreite befinden muß. VI 5 9 DtpiN, DtjiK »Verstopfung, Hemmung, Hindernis, etwas Verstopftes« (cf. bh. DDK »verschließen«: Jes 3315; Ps 58 s; Prov 2113 u.ö.; Hinweis bei RHai Gaon auf 1 Kö 64). — Maim. vergleicht die Unreinheit einer »eingeengten Unreinheit« (HSISI ilKBID, cf. hilk. tum'at met 24 8); sie kann sich in die Höhe und die Tiefe uneingeschränkt in senkrechter Richtung ausbreiten, solange sie nicht durch ein »Zelt« daran gehindert wird, das trennend die Ausbreitung verhindert (Bart.). Nach RElia Wilna und RIsrael Lipschütz ist der Fall so anzusehen, als ob die Unreinheit im Estrich eingeschlossen ist (cf. VI 4d: untere/obere waagerechte Estrichschicht). Nach Maim. und RSchimschon b. Abraham wird nur das unrein, was sich darüber befindet. Der Söller stützt sich darauf. Deshalb ist er unrein, das Haus aber rein. VI 5 10In diesem Falle befindet sich unter der Unreinheit keine Trennwand von der Dicke einer Knoblauchschale (Bart.). Maim. denkt hier an eine durchsichtige Scheidewand (nx'nn) unter der Unreinheit wie aus • " t d d (Lapislazuli), Glas oder Onyx; hier sind vielleicht Oberlichter aus farbigem Schmuckstein/-glas gemeint, wie sie etwa die Kuppeldächer mancher orientalischer Warmbäder zieren. Die Unreinheit ist also im Hause vorhanden, bevor sie sichtbar wird; sie entsteht nicht etwa im Augenblick der Wahrnehmung (cf. dazu ThWNT V 324f. 339f.). Die Mischna kennt Beispiele dafür, daß solche Wahrnehmungen auch durch ordnungsgemäße Zeugenbefragung bestätigt werden (z.B. Jeb XII 6; Neg III 1. 2 u. a.). Schon das AT unterscheidet zwischen run, »sehen« (auch im ni.),und Kxn, »finden, auf etwas stoßen« (cf. Rengstorf, K. H., Die Auferstehung Jesu 5 1967, 117 ff.). VI 5 "Ob nun eine Kubikhandbreite Raum vorhanden ist oder nicht (Bart.). Nach RElia Wilna und RIsrael Lipschütz: »so oder so« = wenn die Unreinheit in der unteren oder in der oberen Estrichschicht liegt/wenn sie zwischen den Balken liegt/wenn sie innerhalb des Estrichs liegt. VI 5

12

Als ob die Unreinheit sich im Hause befinde.

Menschen und Geräte als »Zelte«

V I 6a

173

Dient ein Haus der Wand1, so wird sie2 beurteilt wie (die Stärke) eine(r) Knoblauchschale3.

V I 6b 'Auf welche Weise? Ist eine Wand zwischen zwei Grabnischen2 oder zwischen zwei Höhlen3, (und befinden sich) eine Unreinheit in den Räumen4 und Geräte in der Wand: (Liegt) über diesen (Geräten eine Scheidewand in der Stärke) einer Knoblauchschale5, so sind (die Geräte) rein.

VI 6 a 'Maim.: Hebt man zwei nebeneinanderliegende große Vertiefungen oder Gruben aus, um dort mindestens je einen Toten zu begraben (= •pa). Maim. unterscheidet hier von der Wand, die dem Hause dient (cf. VI 3 a; T VII 10), das »Haus, das der Wand dient«. Die zwischen den genannten ausgehobenen Vertiefungen stehenbleibende senkrechte Erdschicht, die »Wand«, dient nicht dem Hause; denn sie bildet ja nicht die Vertiefung, das »Haus«. Vielmehr haben die Vertiefungen die Wand zustande gebracht: »das Haus (in diesem Falle: die Bestattungsgrube) dient der Wand« (auch Bart., Albeck z.St.). VI 6 a 2Gleichgültig, ob die Unreinheit näher an dem einen oder an dem anderen Hause liegt oder ob ein freier Raum von einer Kubikhandbreite Größe vorhanden ist. Denn die Wand hat sich sozusagen von selbst ergeben und ist nicht für das Haus gemacht. V I 6 a 3Auch in T V I I 10 wird eine aus der Erde herausgegrabene Trennwand wie eine Knoblauchschale beurteilt; vielleicht, weil eine evtl. derart dicke oder auch dünne Erd»scheibe« nicht als »Wand« gelten kann. VI 6 b

'T VII 10 = RJehuda.

VI 6b 2Am Grabvorhof -isn) liegt eine Höhle, aus deren Wand man acht bis 13 Nischen ( D ' 3 i 3 ) bricht ( n n s ) oder gräbt, je drei bis vier an einer Längswand und zwei bis drei an der Schmalseite gegenüber der Tür (Kr II 74; B bat VI 8). Die Familiengruft wurde nicht sogleich endgültig fertiggestellt, sondern von Fall zu Fall erweitert. Schon die Zahl der von einem ixn sich abzweigenden Höhlen ist davon bedingt, mehr aber noch die Zahl der D'DiD, die auch übereinander angelegt sein konnten (M kat I 6; bM kat 8b; jB bat V I 15c37; BHH I 605 Abb. 5; Kr II 71 ff.). V I 6 b 3Raum für die Beisetzung eines Toten. Das höhlenreiche Gebirge bot den israelitischen Einwanderern schon früh die natürlichen Möglichkeiten für die Bestattung. Aber schon in vorisraelitischer Zeit war die künstliche Höhle gebräuchlich. Eine Eingangstreppe führte in einen meist quadratischen Raum mit vertiefter Mitte; entlang den drei übrigen Wänden blieben erhöhte Steinbänke für die Leichen stehen. Daneben gab es das Schachtgrab, an dessen senkrechten Schacht seitlich eine Grabhöhle angefugt war. Eine weitere Form ist das Gewölbegrab

174

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

: j n i n t ? oitfn ns> V ^ a o n ^ s n Q ' f i a a &33?? XÖÖ Q i p »

1

VSÖ n a s u i a n n g o

nVisn o n

:oino I T VII 1 a

1

'Der unterste der Söller.

12

VII 1 a Denn die Unreinheit des »verschlossenen Grabes« der Wand dringt nach oben (s.o. Nr. 3). VII l a 13 Denn die Bodenbalken des untersten Söllers trennen in diesem Fall (s. Nr. 10) von der Wand des Untergeschosses: Die Unreinheit kann nicht aufsteigen. VII l a 14 n'jw»Dünen-, Felswand, Klippe am Meer«; s.u. XVIII 6c: »eine Stelle, zu der das Meer bei Sturmflut hinaufsteigt«, die von den Wellen erreicht und daher auch unterspült werden kann (s. Nr. 10). Maim. liest: n'Jtf (C'N: nu»; s. textkrit. Anh.): »eine Wand, die man neben eine andere gestellt hat, und die Unreinheit ist zwischen ihnen eingepreßt« (npirn). Nach Bart, ist mi® Vm3 eine dicke Wand als Damm gegen das stürmische Meer. Nach Toss. Jom Tob u. a. handelt es sich um eine nicht von Menschenhand gemachte Klippenwand (cf. III 7e). VII 1 a

15

In der Höhlung der Dünenwand.

16

VII l a Alles, was von der in senkrechter Richtung auf- und absteigenden Unreinheit erreicht werden kann, wird unrein. Was seitlich davon liegt, bleibt rein. Auch wenn sich in der unreinen Höhlung der Dünenwand ein freier Raum von 1 Kubikhandbreite Größe befindet, wird nicht alles Angrenzende (wie beim »verschlossenen Grab«) — wie bei einer von Menschenhand gebauten Wand — unrein (RIsrael Lipschütz). VII 1 b 1 n?jlüS BD? »massives Grabmal« = p.vfpa. Schon in atl. Zeit wurden an den Gräbern vereinzelt Malsteine errichtet (Gn 3520; 2 Sa 1818; 2 Kö 2317). Grabdenkmäler, wie sie die Phönizier kannten, waren in Israel unbekannt. Aus nachexilischer Zeit werden keine Malsteine über Gräbern mehr erwähnt (stattdessen übte man den bis in späthellenistische Zeit reichenden Brauch, die Toten neben heiligen Bäumen zu bestatten (Gn 358; 1 Sa 3112; [1 Chr 1032;] Jub 3230). Zeitweilig war die unter phönizischem Einfluß eingeführte Pyramide als Grabmal vorherrschend (vgl. »Grab der Tochter Pharaos« bei Silwan, ein Monolithgrab, ein von einer Pyramide bekrönter Felsblock von 5x5,8 cm Größe, übrigens eine echte naiDK ®DJ). In ntl. Zeit begann Herodes d. Gr., Gräber biblischer Gestalten mit Grabbauten zu schmücken (Gräberkult im 1. Jh.: Mt 2329;

Schräg abfallende Teile einer Bezeltung

181

VII 1 b Wer ein massives2 Grabmal1 an den Seiten berührt3, (bleibt) rein, weil die Unreinheit (nur senkrecht) aufwärts und abwärts dringt4. Ist (aber an) der Stelle der Unreinheit5 (ein freier Raum) von einer Kubikhandbreite, so ist der, der (das Grabmal), wo immer es auch sei, berührt, unrein6, weil es einem 'verschlossenen Grabe8 gleicht.

Lk 1147; HJU 56f. 82ff. 120). Die »33 ist also kein Grabraum, sondern steht vom eigentlichen Grab getrennt (vgl. das »Zacharias-Grab« im Kidrontal, die »DJ der verzweigten Grabanlagen der Bene Hezir, von diesen klar getrennt). Entsprechend errichtete Herodes das iA.a. -

VII 2 a 6 Unter dem schräg abfallenden Zeltdach, wo die Abschrägung 1 Handbreite (= 74 mm) vom Boden entfernt, also mindestens 1 Kubikhandbreite Raum vorhanden ist.

VII 2 a 7Wo die die Unreinheit bezeltende Zeltwand nur 1 Fingerbreite hoch liegt. Dies ist eine wichtige Regel: Denn a) ist der Raum hier weniger als 1 Handbreite hoch (sonst gilt die Handbreite als Mindestmaß für Zeltunreinheit), b) kann die Oberfläche der Zeltwand als in Innen- und Außenseite getrennt angesehen werden, als zwei getrennte »Geräte«; vgl. die Ausfuhrungen in 2 f in den Äußerungen von RSchim'on und RJose. VII 2 a

8

Wo das Zeltdach 1 Handbreite vom Boden entfernt ist.

VII 2 a 'Wenngleich die Unreinheit unter der Bezeltung von weniger als 1 Handbreite Höhe liegt, gilt sie nicht als »eingeengte Unreinheit«; denn der Raum unter dieser bezeltenden Schräge gilt als Teil des restlichen, mehr als 1 Handbreite hoch liegenden Zeltes. Zelt und Raum unter der Schräge sind eins. Denn ohne diesen Raum a (s. Skizze) wäre das ursprüngliche (Wüsten-)Zelt und damit etwa auch ein Haus (als Zelt) ja überhaupt kein echter Schutz vor Wind, Staub oder Regen. Der Raum a ist also integrierter Bestandteil des »Zeltes«. VII 2 b

'T VII 1; SNu § 126 zu 19 14; Maim., hilk. tum'at met 18 7. 2

VII 2 b RSchimschon b. Abraham und RAbraham b. David aus Posquieres (Rabed): Im Innenraum des Zeltes, sei es im hoch-, sei es im niedrig-liegenden Zeltteil. Maim.: Der Text spricht nur von der Schräge, die mindestens 1 Handbreite hoch ist. »Innerhalb«: damit ist jedenfalls die Unreinheit unter der schrägen Zeltwand gemeint. Dieser Fall ist also

Schräg abfallende Teile einer Bezeltung VII 2 b

185

'Ist eine Unreinheit innerhalb (des Zeltes) 2 , so ist, wer (das Zelt) von innen berührt 3 , (für) sieben (Tage) unrein 4 . Und wer das (Zelt) von außen (berührt) 5 , ist (bis zum) Abend unrein 6 .

VII 2 c 'Ist eine Unreinheit an der Außenseite 2 , so ist, wer es von außen berührt, (fiir) sieben (Tage) unrein 3 . Und (wer das Zelt) von innen (berührt) 4 , ist unrein (bis zum) Abend 5 .

anders zu beurteilen, als wenn die Leichenunreinheit irgendwo im Restteil des Zeltes läge. VII 2 b 3 Nachdem die Leiche weggeschafft wurde (RSchimschon b. Abraham und Rlsrael Lipschütz). Nach Rabed findet die Berührung der inneren Zeltwand im Beisein der Leiche statt. Nach Maim. gilt die Bestimmung des Textes für beide Fälle. VII 2 b 4 Wie ein Mensch, der Geräte berührt, die einen Toten berührt haben (cf. 13). Das Zelt selbst wird durch eine Leichenunreinheit — selbst wenn es am Boden befestigt ist (yplpa — für 7 Tage unrein und überträgt diese Unreinheit selbstverständlich auf den, der die Zeltwand von innen berührt. Dieses für 7 Tage unreine Zelt bedarf der Besprengung, wenn es aus einem Material besteht, das auch bei der Beschreibung der Bedachung des Stiftszeltes vorkommt: Wolle, Felle, Ziegenhaar/ Sackstoff, Flachs (cf. Schab II 3). Zelte aus anderem Material werden nur dann leichenunrein, wenn sie vom Boden getrennt (wi^n) und D'^O, nicht aber, wenn sie am Boden befestigt oder keine D^a sind. Nach Rabed wird der Mensch durch die Berührung nur dann eine Urunreinheit, wenn er das Zelt im Beisein der Leiche berührt (s. Nr. 3). VII 2 b 5 Die Außenseite des Zeltes wird wie ein anderes Gerät betrachtet, das nur eine Urunreinheit ist. VII 2 b 6 S.o. I 2 Nr. 7; unrein bis zum Abend wird nur der, der eine Urunreinheit berührt. VII 2c

'T VIII 1; SNu § 126 zu 19 14; Maim., hilk. tum'at met 18 7.

VII 2 c

2

Der schräg ablaufenden Zeltwand.

3

VII 2 c Maim. verweist hier auf T VIII 1 und das dort erwähnte Quantum von einer halben Olivengröße Leichenunreinheit und ist der Ansicht: Weil die Außenseite eine Ururunreinheit und der Berührende, selbst wenn die Leiche entfernt wurde, eine Urunreinheit ist, tritt mit der Berührung eine Verunreinigung für 7 Tage in Kraft. VII 2 c 13*

4

Die Innenseite der schrägen Zeltwand wird hier wie ein ande-

186

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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VII 2d: a) K: 1 + + o.d.Z. VII 2e: a) K: VII 3. - b) K: TTTia. - c) K: 1. 1 + + o.d.Z. -

res Gerät angesehen. Doch ist das Zelt selbst — innen und außen — eine Urunreinheit und für 7 Tage verunreinigt. Doch wer es berührt, ist nur erstgradig, d.h. bis zum Abend, unrein. VII 2 c Tabelle: Nr.

5

Zur Erläuterung der Begriffe »Ururunreinheit« usw. folgende

Unreinheit hebr.

Träger der Unreinheit

a

Ururunreinheit

max '3K nuaiBn

Leiche

b

Urunreinheit

nsnion ax

Menschen, Gegenstände, (totes) Kriechtier

c

d

e

Unrein- überträgt heit ver- Verunreiniursacht gung auf durch

überträgt Verunreinigung nicht auf

Menschen, Gegenstände durch »Bezeltung« a

Menschen, Gegenstände durch Berührung

Mensch, Unreinheit p w n 1. Grades HKBIB^ oder Gegennxaiun tVi stand

b

Speisen, Flüssigkeiten

Menschen

Unreinheit ilKBlB^ 'J® 2. Grades

Speisen, Flüssigkeiten

c

Hebe, heilige Speisen

Menschen, Gegenstände

Unreinheit 3. Grades nKBIB^

Hebe, heilige Speisen 0>ios)

d

Schräg abfallende Teile einer Bezeltung

187

VII 2 d

'(Befindet sich) das Quantum einer halben Olive (des Toten) innerhalb 2 und das Quantum einer halben Olive außerhalb 2 3, so ist sowohl derjenige, der es von innen, als auch derjenige, der es von außen berührt, (nur bis zum) Abend unrein.

VII 2e

Breitet 1 sich ein Teil (des Zeltes) 2 auf der Erde aus 3 , (und liegt) eine Unreinheit darunter 4 oder darüber 4 , so dringt (die) Unreinheit 5 (nur senkrecht) aufwärts und abwärts 6 .

VII 2 d

>T V i l l i .

VII 2 d

2

Des schräg ablaufenden Zelttuches.

VII 2 d 3 Dieses verunreinigende Mindestquantum ist durch das Zelttuch in zwei Teile geteilt und dadurch seiner verunreinigenden Wirkung teilweise beraubt; oder. Das Zelt selbst ist für 7 Tage unrein, da man die innerhalb und die außerhalb des Zelttuches liegende Unreinheit im Quantum von je einer halben Olive addiert; dadurch ist, wer das eine oder das andere Quantum berührt, nur erstgradig, d. h. bis zum Abend unrein (cf. III 1 c: Ansicht einzelner Rabbinen, dagegen die Unreinheitserklärung der Gelehrten). VII 2 e 1 T n bh.: k: »niedertreten, breit und dünn schlagen« (cf. 1 Kö 632 hi.), »ausbreiten, sich verflachen«; hier: pt. pu. »niedergedrückt, ausgebreitet« (cf. RHai Gaon: vgl. Ex 393; Ps 1366; 1 Kö 632). VII 2 e

2

Das Zelttuch, die abgeschrägte Zeltwand.

VII 2e 3 Es hängt herab; Maim.: Ein Zipfel des Zelttuches liegt flach auf dem Boden, so daß kein freier Raum mehr zwischen Zelttuch und Erde ist oder, wenn er doch — etwa unter einer Falte — vorhanden sein sollte, mit dem Zeltinnenraum keine Verbindung hat. VII 2e

4

Unter/über dem sich dahinschleppenden Teil.

VII 2e

5

Die in diesem Fall als »eingeengte Unreinheit« gilt.

6

VII 2 e Das Zelt selbst ist zwar unrein. Doch wer es betritt, bleibt rein, falls er vermeiden kann, es zu berühren; denn was nur durch Berührung einer Leichenunreinheit verunreinigt wurde, bewirkt keine Zeltunreinheit im halakischen Sinne, auch wenn es selbst eine Urunreinheit sein sollte. Zeltunreinheit tritt ja nur bei einer Mindesthöhe von 1 Handbreite des freien Raumes auf; hier aber liegt das Tuch flach auf dem Boden.

188

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot n a n g r i d Vv * r y i ) ? c

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VII 2f: a) K: "1153. - b ) K: n"Vy3. - c) K: Tmn. - d) K: nnnxn. - e) K: n " ^ . f) K: H. — g) K: HOV. - h) K: '1K. - j) K: 'IX. - k) K: Kirrt?, 1*. - 1) K: "IM. m) K: n " » » . VII 3 a: a) K: VII 4. - b) K: oVo. VII 2 f befindet.

'Wenn Leichenunreinheit sich im Hause oder auf dem Söller

VII 2f 2,itH »ausgespannt« im Gegensatz zu 7"HB (auch 2e) »auf der Erde ausgebreitet«. VII 2f 3 D.h. das Zelttuch liegt flach auf der Falltür auf (RAscher b. Jehiel: ohne jede Abschrägung). VII 2f

4

VII 2f

5

Cf. V 2 N r . 2. Skizzen in den Babli-Ausgaben: jvj»y Vnx naiK XSD n'3

Vnx ar» xao n'a

VII 2 f 6 RJose ist der Meinung, daß in diesem Fall solches Zelttuch vor der Übertragung der Unreinheit schützt, weil es a) ein Zelttuch ist, b) die Falltür bedeckt und daher zusammen mit dem Haus als ein Zelt gelten kann. VII 2 f 7Der die Falltür bedeckende flachliegende Teil, der Zipfel des Zelttuches, schützt den Söller vor Verunreinigung (da ja durch die flache Lage keine Handbreite freier Raum vorhanden ist), so daß die im Hause befindliche Leichenunreinheit nicht in den Söller hochdringen kann.

Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt

VII 2f

189

Ist 1 ein Zelt auf einem Söller ausgespannt 2 , (und) breitet ein Teil davon sich3 über die Falltür 4 zwischen dem Hause und dem Söller5, (so) sagt RJose: Es schützt 6 . RSchim'on sagt: Es 7 schützt erst dann, wenn es (darüber) ausgespannt ist, wie ein Zelt (gewöhnlich) ausgespannt wird8.

J. Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt (VII 3) VII 3a

'(Befindet sich) der Tote in einem Hause, das viele Türen hat 2 , so sind alle3 unrein 4 . Wird eine von ihnen geöffnet 5 , so ist (bloß) diese (eine)

VII 2 f 8Doch ist ja eben der flachliegende Zelttuchzipfel nicht wie ein Zelt ausgespannt. VII 3a

'bErub 68a; bBes 10a. 37 b. 2

VII 3 a Gemeint sind Türen, die ins Freie führen und durch die die Leichenunreinheit das Haus verlassen kann. Sie alle sind jetzt verschlossen. VII 3 a 3Alle Türen selbst, d. h. der Bereich/Raum unter dem Türsturz und die Geräte, die sich unter ihm befinden, selbst wenn die Türen geschlossen sind. Denn man weiß noch nicht genau, durch welche dieser Türen man den Toten tragen wird. VII 3 a 4An sich sind geschlossene Türen rein (III 6 a). Doch die Tür, durch die der Tote getragen werden soll (und das ist potentiell noch eine jede von ihnen), ist unrein. So gilt vorab — eine erschwerende Bestimmung — zunächst für jede Tür, sie sei unrein. Auch die Stelle, durch die die Leiche hinausgetragen werden soll (d® fwxi' nxmon «]io), ist von der Leichenunreinheit betroffen. Ob dies eine Halaka vom Sinai oder nur eine rabbanitische Bestimmung ist, ist umstritten (cf. dazu Maim.). VII 3 a 5 Selbst wenn sie sich von selbst oder durch den Wind etwa geöffnet hat.

190

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot V ' S N D'RIDT?I N ^ A I K 2 3

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= 29,6x29,6 cm.

VII 3a

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Cf. III 6a = Hinweis bei Maim.

VII 3a "Alle anderen Türen, die man verschlossen gehalten hat (s.o. Nr. 4. 5). VII 3 a 12Bet Schammai und Bet Hillel erläutern hier ältere Traditionen. Weil in III 6 a die Regel von VII 3 a als selbstverständlich gilt und weil VII 3 a einen Disput von Bet Schammai und Bet Hillel enthält, muß III 6 a als Gesetzestext aus der Zeit vor 70 n. Chr. gelten (NeuHist V 182). VII 3 a 13Bet Schammai (= Erschwerung gegenüber Bet Hillel) ist der Meinung, es gebe keine fiktive Feststellung. Der später erfolgte und vor Zeugen geäußerte Beschluß bestand vielmehr fiktiv schon vorher. VII 3 a 14Verhältnis von Tat und Absicht im allgemeinen: MekJEx zu 22s; bB mes 44a; bKid 42b; jPea I 16b6ff.

Türen eines Hauses, in dem ein Toter liegt

191

unrein; alle (anderen) aber sind rein6. Beabsichtigt man 7 , ihn (den Toten) durch eine der (Türen) hinauszubringen oder durch ein Fenster 8 , das vier mal vier Handbreiten 9 (groß) ist10, so schützt dies (alle) Türen11. 12 Bet Schammai sagt13: Diese Absicht14 muß man (schon gehabt) haben 15 , bevor der Tote gestorben ist16. Bet Hillel aber sagt 17 : Auch wenn er (bereits) gestorben ist18. YII 3b

'War (einer der Eingänge) verschlossen 2 worden3, und hat man sich überlegt4, ihn zu öffnen 5 , so sagt Bet Schammai: (Dies schützt erst,) wenn man 6 (jene) vier Handbreiten 7 geöffnet hat 8 . Und Bet Hillel sagt: Sobald man (mit der Öffnung) begonnen hat 9 . (Bet Hillel) gesteht aber zu, daß, wenn man von vornherein eine Öffnung (zum Schutz der anderen Türen) machen (will)10, man sie vier Handbreiten (groß) machen (muß)11 12.

VII 3 a 15Die Absicht, den Toten durch eine der vorhandenen Türen zu bringen und diese dann auch vor Zeugen genau zu bezeichnen. Äußert man erst nach dem Ableben des Verstorbenen diese Absicht, sind die übrigen Türen vor der Unreinheit geschützt. Nach der Ansicht beider Schulen muß eine Tür bestimmt werden; fraglich ist eben nur der Zeitpunkt. VII 3 a 16Sind erst einmal alle Türen unrein geworden, kann auch ein vor Zeugen geäußerter Beschluß die Unreinheit nur dann annullieren, wenn tatsächlich eine Tür geöffnet wurde. Bet Schammai ist der Ansicht: Wenn nicht schon vor dem Ableben eine Tür bestimmt wird, verunreinigt der erfolgte Tod alle Türen, noch ehe eine Bestimmung ausgesprochen werden kann. VII 3 a 17Nach Bet Hillel hat man also schon zuvor fiktiv die Tür bestimmt, die man später benutzen wird. VII 3a 18Dann genügt der Beschluß, um die Leichenunreinheit von jetzt ab zu beseitigen. VII 3 b 'T VIII 7: RJehuda ergänzt den Abschnitt, der daher in Uscha entstanden sein wird. VII 3 b 2 DUO »verstopfen, verschließen«; (Dino; bh.: fest und endgültig), etwa von Quellen (2 Kö 3 10.25). VII 3 b 3Mit Steinen zugemauert; die übrigen Eingänge sind nur durch Türen verschlossen und nicht vermauert. VII 3b 4Sich fest entschließen, miteinander beraten; bh., ni: mit sich selbst zu Rate gehen (Neh 57). VII 3b

5

T: Erstmalig eine Öffnung des Eingangs herstellen (cf. Bart.).

192

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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VII 4a: a) K: VII 5. - b) K: " i n . VII 4b: a) K: 'BK. — b) K: '1. — c) K: 'TIDS. d) K: nVo'3. - e) K: |"BJ3. VII 3 b

An diesem zugemauerten Eingang.

6

VII 3 b 7 Das rituelle Mindestmaß einer Öffnung (für den geplanten Zweck, cf. Maim.). VII 3 b 8Dies schützt alle anderen Türen vor Unreinheit. Der Entschluß ohne nachfolgende Ausführung ist null und nichtig (Kel XXV 9; cf. auch Rom 7 1 5 . 1 8 ) . Denn der Beginn einer Tat wäre auch als Zeichen für ihre Vollendung zu werten (Erschwerung gegenüber Bet Hillel). VII 3b 9Also Steine einzureißen und eine Türöffnung zu brechen (s. Nr. 5). Sogleich schützt diese Aktion alle anderen Türen vor der Unreinheit (s. Nr. 8). VII 3 b 10Weil ja kein Eingang dort vorhanden war; man will jetzt erst einen herstellen. VII 3 b "Wie erst dann alle anderen Türen vor der Unreinheit geschützt sind, wenn man einen Eingang von 4x4 Handbreiten Größe geöffnet hat. VII 3 b 12Nach der Meinung beider Schulen genügt hier also nicht die bloße Absicht, den vermauerten Eingang neu zu brechen. Denn wo es noch einer Arbeit bedarf, kann ein Gedanke, eine Absicht, weder verunreinigungsfähig noch rein machen (cf. Kel XXVI 7). Man könnte auch (nach III 6 a) daran denken, daß nicht eine Öffnung von 1 Quadrathandbreite genügt, sondern eben eine von 4x4 Handbreiten, man also die Leiche auch wirklich durch diese Tür schaffen könnte, d. h. also, daß eine richtige Tür und nicht nur eine Öffnung zum Schutz vor Unreinheit (III 6 a Nr. 11) benötigt wird. VII 4 a 'Bei der Entbindung ist die Frau in der Regel nicht allein; meist werden es Frauen sein, die ihr behilflich sind (jKetV30a43) oder ihr Zuspruch geben (Dt r 2 zu 324; MidrPs 204). VII 4 a 2 n®p bh.: k. »hart, schwer sein«, pi.: eine schwere Geburt haben (Gn 3516).

193

Schwere Geburt; Totgeburt

K. Schwere Geburt; Totgeburt (VII 4-6) Vll 4a

Bringt man 1 eine/die Frau, die eine schwere2 Geburt3 hat, aus einem Hause in ein (anderes) Haus 4 , so ist das erstere 5 zweifelhaft unrein 6 , das zweite aber ist mit Sicherheit7 (unrein)8.

VII 4b

'RJehuda sagte: Wann (gilt dies)2? Wenn sie an den Armen 3 aufge-

VII 4 a 3 Es gibt verschiedene Gründe für eine schwere Geburt; das Mißverhältnis zwischen Kindesgröße und Geburtsweg (zu enges Becken) ist die klassische Voraussetzung für eine schwere Geburt. VII 4 a 4 Setzen bei einer Frau die Wehen in einem fremden Hause ein, so hat die Geburtstätigkeit begonnen. Es bleibt jedoch in den meisten Fällen noch genug Zeit, die Gebärende ins eigene Haus zu bringen. Früher wird sich eine Frau in so weit vorgeschrittenem Stadium der Schwangerschaft höchstens in ein Nachbarhaus begeben und versucht haben, dann möglichst bald in ihre eigene Wohnung zu kommen. Kurz darauf bringt sie ein totes Kind zur Welt (so die Ausleger; Maim.; Bart.). VII 4 a

5

Aus dem man sie weggeführt hat.

VII 4 a 6 Ein im Mutterleib eingeschlossenes Kind ist unrein und verunreinigt auch die Mutter (bHul 72 a), denn »es ist zu berücksichtigen, daß das Kind seinen Kopf aus dem Vorraum (Gebärmutterausgang, Vagina) hervorgestreckt haben könnte«; dann galt die Geburt als bereits vollzogen, und das tote Kind ist also und macht unrein. Hier gilt aber nicht (gegen einige Erklärer!) die Regel von der nyiVa nxfilü, der »verschluckten Unreinheit« (z. B. Kel VIII 5). Somit ist jenes erste Haus unrein, weil ja ein Zweifel besteht, ob dort der Kopf des toten Kindes zu sehen gewesen war. Zwar könnte man die Hebamme darüber befragen, um jeden Zweifel zu beseitigen; doch herrscht in solchen Augenblicken auch für diese Frau eine zu starke Verwirrung und Aufregung (bHul 72 a), als daß sie genau darüber Auskunft zu geben in der Lage wäre. VII 4a 7 '71 »gewiß, sicher«, im Gegensatz zu (Bacher, Term I 49).

»zweifelhaft«

VII 4 a 8Bis die Frau im anderen Hause angekommen ist, kann kein Zweifel mehr bestehen, ob es sich um eine Totgeburt handelt. RElia Wilna fügt hinzu, selbst Geräte, die man vor der Geburt des toten Kindes aus dem Hause geschafft hat, seien mit Sicherheit unrein; denn es sei anzunehmen, die Gebärmutter habe sich gleich beim Betreten des Hauses geöffnet.

194

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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VII 4b

'T VIII 8.

VII 4 b

2

Daß das Haus unrein ist.

3

VII 4b 1'9J: 13 bh. »Wölbung, Rücken« (Prov 93), so auch syr.; dann du.: Schultern, Arme. Die Gebärende wird von beiden Seiten von je einer Frau gestützt und legt ihre Arme um deren Hals, Schulter (RHai Gaon: Hinweis auf TUks II). Diese Gebärende steht so kurz vor der Niederkunft, daß sie nicht mehr allein in ihr Haus gehen kann. Die Frauen bringen sie evtl. auf den Gebärstuhl (natns; Kel XXIII 4), ohne sie sich selbst zu überlassen. VII 4 b 4 Es ist zu befürchten, daß das Kind bereits im ersten Haus im Mutterleibe tot war. VII 4b

5

Von einem zum anderen Haus.

VII 4 b 6 Denn es ist anzunehmen, daß sich die Gebärmutter im ersten Haus noch nicht geöffnet hat; selbst wenn das Kind tot wäre, ist es ja noch nicht »im Hause« gewesen (weil im Mutterlaib verschlossen) und hat dieses noch nicht zu einem »Totenzelt« gemacht. VII 4b 7 iip, seltener Ausdruck für die »Gebärmutter«, wahrscheinlich nur der Schwangeren (auch bSchab 129a; bNid 21a). Der Fötus ist im Mutterleib eingeschlossen wie in einem »Grab«; in diesem bildlichen Sinn auch Jer 2017. VII 4 b 8 Die erste Phase des Geburtsvorgangs, die Eröffnungsperiode, schließt mit der vollständigen Erweiterung des Muttermundes ab; es folgt der Durchtritt des vorliegenden Kindesteiles durch das Becken und die äußeren Genitalien und darauf die Ausstoßung des ganzen Kindeskörpers (= Austreibungsperiode). Nach bSchab 129a beginnt die Öffnung der Gebärmutter, sobald die Frau auf dem Gebärstuhl sitzt (Abajje), sobald die Blutung beginnt (RHona b. Jehoschua'), sobald ihre Freundinnen die Frau an den Armen tragen müssen (andere Gelehrte). Nach Abajje ist die Gebärmutter für 3 Tage offen, nach Raba im Namen von RJehuda für 7 Tage, nach anderen für 30 Tage (bSchab 129 a). VII 4 b 'Selbständiges Gehen.

Schwere Geburt; Totgeburt

195

hoben werden (mußte) 4 . Konnte sie aber 5 (selbständig) gehen, so ist das erste (Haus) rein 6 ; denn sobald die Gebärmutter 7 sich öffnet 8 , ist es zum Gehen 9 zu spät 10 . Bei Fehlgeburten 11 (spricht man von einem) Öffnen der Gebärmutter (nur dann) 12 , wenn der Kopf (des Kindes) gerundet (erscheint) wie ein Spinnwirtel 13 14 15.

VII 4 b 1 0 V 'J?> 'KJ?: wörtl.: »keine Zeit mehr, nicht günstig zu gehen« (Preuß 458ff.). VII 4b 11 "?53 (Ps 589; Hi 316; Koh 63) bezeichnet jede Frucht, die ausgestoßen wird, bevor sie lebensfähig wird, »das Licht der Welt nicht schaut« (Hi 316). Ps 589 vergleicht sie der Nacktschnecke, die zerfließend einherkriecht; ähnlich spricht Aristoteles von einem »Ausfließen« (expuoiq) (hist. anim. VII 32i). Für die Rabbinen geschieht dieses »Ausfließen« bis zum 40. Tage der Schwangerschaft; die Frau gilt also erst nach längerer Schwangerschaft als »Schwangere«. Andererseits wird der juristische Begriff 'psi bis zum 30. Tage des Extra-uterin-Lebens ausgedehnt, wenn die Lebensfähigkeit des Kindes nicht sicher festgestellt ist (bSchab 135b; Preuß 481). Man glaubte übrigens, der männliche Embryo komme nach 41, der weibliche erst nach 81 Tagen zur Vollendung (TNid IV 17; bNid 30b). Die »Fehlgeburt« bewirkt besonders starke Verunreinigung (cf. Preuß 482; ThWNT II 463 ff.). VII 4 b 12 Der Fötus ist nicht mehr so klein, daß er ohne weiteres in toto bei der Geburt durch die Schamspalte durchgleitet. Dann erscheint der Kopf, bevor er zum »Einschneiden« kommt, wie ein runder (l^'iy) Spinnwirtel oder ein Wollknäuel in einem anderen (= Kopf des Fötus in den vorgetriebenen Vaginalwänden). Dazu b B e k 2 2 a : Es genügt, wenn bei der Entbindung die nvs'Dtj (in T: O'SlDp) sichtbar werden, um eine Fehlgeburt anzunehmen; nach einer Erklärung der Gelehrten aus Jerusalem: Wenn die Maultierstute zum Wasserlassen niederkniet, erscheint eine knäuelartige Rundung (np'S) aus einer anderen heraus. VII 4 b 13An der Spindel unterscheidet man die Spindelstange (#13), den Haken (rniax) und den Wirtel (np's), eine in der Mitte durchbohrte Scheibe aus Metall, Stein oder Ton, dazu bestimmt, der beim Spinnen sich um ihre Achse drehenden Handspindel mehr Schwung zu verleihen (Kr I 148. 558; BHH III 1835f.). VII 4 b I4 Ist der Kopf aber noch kleiner, so kann die Frau noch gehen, obwohl sich die Gebärmutter geöffnet hat. Das erste Haus ist also auch dann, wenn die Frau das zweite Haus noch erreichen konnte, unrein. VII 4 b

"Die Lehrentscheidung ist gemäß RJehuda (Maim.; Bart.).

196

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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VII 5: a) K: VII 6. - b) K: '1. - c) K: "IX. - d) K:

B über Rasur. -

VII 5 'Cf. T VIII 8: RJose scheint hier anzunehmen, daß die Verunreinigung des ersten Kindes bereits vor der Geburt des zweiten erfolgt (s.u. Nr. 4. 5. 7), während die Kontrahenten die vollendete Geburt dafür erforderlich halten. VII 5 2Bei einer Zwillingsgeburt. Als Regel galt: Die Frau trägt jeweils nur ein Kind. Man glaubte, Zwillinge entstünden dadurch, daß sich ein Tropfen Sperma teile (bJeb 98 b). Die Zwillinge liegen nebeneinander in einer Eihaut (TD®) oder in zwei getrennten Eihäuten. In beiden Fällen kann eines der beiden Kinder abgestorben bzw. lebend sein. VII 5 3Zur Frage: »ein Toter im Mutterleib = Geburt im Mutterleib«: bHul 72 a. Zur Bildung des Kindes im Mutterleib: MidrSeder jesirat haweled (Eisenstein, Osar midraschim I 243 f.; Jellinek, Bet hamidrasch R'B 133). VII 5 "Das lebende zweite Kind. Denn es wird im Mutterleib durch das tote Kind nicht verunreinigt (cf. Hui IV 3). Dies gilt, sobald man das tote Kind aus dem Hause gebracht hat, bevor das lebende zweite Kind zur Welt kam (Maim.; Bart.). VII 5 'Nachdem sich der Mutterschoß für das erste Kind geöffnet hat und es hervorkam, verunreinigt das tote zweite Kind jenes erste schon im Mutterleib (s.o. VII 4). Es ist nicht für sieben Tage unrein; denn solange es im Mutterleib eingeschlossen war (und zwar als zweieiiger Zwilling in eigener Eihaut), konnte es durch das tote Kind (in eigener Eihaut) nicht unrein werden (cf. bHul 71a). Nach seiner Geburt aber hatte man das tote Kind ja schon aus dem Haus gebracht. Da aber die Mutter, die sich mit dem toten Kind unter einem Dach befunden hat, unrein wurde, ist das lebende Kind durch die Berührung der Mutter bis zum Abend erstgradig unrein. Die Tempelrolle von Qumran enthält einen sehr umfangreichen (Kol. 5010-19), analog zu den Leichenunreinheitsbestimmungen aufgebauten Abschnitt über die Totgeburt, der ein spezielles Anliegen und auch eine Polemik enthält (Yadin I 255f.; cf. dazu auch Kol. 49i6f.): (10) Und wenn eine Frau schwanger ist und ihr Kind in ihrem Mutterleib stirbt, ist sie alle die Tage, da (11) es in ihr tot ist, unrein wie ein Grab. Jedes Haus, in das sie kommt, ist unrein (12) und alle seine Geräte, sieben Tage lang, und jeder, der es berührt, ist unrein bis zum Abend. Und falls (13) er zu ihr ins Haus gekommen ist,

Schwere Geburt; Totgeburt

VII 5

197

'Ist das erst« (Kind) 2 tot 3 und das zweite 2 lebend (zur Welt) gekommen, so ist (dieses) 4 rein 5 . Ist (aber) das erste (Kind) lebend und das zweite tot (zur Welt gekommen), so ist (das erste) 6 unrein 7 . RMe'ir sagt 8 : (Lagen beide) in einer Eihaut 9 , so ist (es 10 ) unrein 11 , (wenn) aber in zwei Eihäuten, ist (es 10 ) rein 1 2 1 3 .

wird er unrein sieben Tage lang. Er wasche seine Kleider (14) und bade am ersten Tage, und am dritten Tage sprenge er (das Reinigungswasser) und wasche seine Kleider und bade. (15) Und am siebten Tage sprenge er zum zweiten Male und wasche seine Kleider und bade, und wenn die Sonne untergegangen ist, (16) ist er rein Und alle Geräte und Kleider und alles (17) aus Ziegenhaar Hergestellte (s. o. VII 2 b Nr. 4) sollt ihr gemäß der Vorschrift dieser Anweisung behandeln; aber alle Geräte (18) aus Ton sollen zerbrochen werden; denn sie sind unrein und werden nicht wieder rein (19) für immer.

Noch einmal ist hier auf die rabbinische Tradition hinzuweisen; Nur das tote Kind selbst ist und macht nach seiner Geburt unrein (etwa die Hebamme, nicht aber die Mutter; Maier, J., Die Tempelrolle vom Toten Meer, 1978, 49. 118). VII 5 6 Auch wenn man das tote Kind vor der Geburt aus dem Hause getragen hat. VII 5 'Sobald sich der Mutterschoß für die Geburt des lebenden Kindes geöffnet hat, wird es durch das tote Kind, das ihm folgen wird, unrein (cf. dazu RIsrael Lipschütz). VII 5

8

Er fugt eine erleichternde Bestimmung hinzu.

9

VII 5 TO? »Eihaut«. Bei Zwillingsgeburten liegt ein eineiiger Zwilling in einer Eihaut; befruchtet wurde ein Ei. Sind zwei Eihäute vorhanden, handelt es sich um einen zweieiigen Zwilling; befruchtet wurden zwei Eier. VII 5

10

Das lebend geborene Kind.

11

VII 5 Entweder. E s ist unrein, weil beide Föten (als eineiige Zwillinge) durch eine Eihaut umschlossen sind. Die Unreinheit des toten überträgt sich auf das lebende Kind. Oder. In diesem Fall hat sich die Gebärmutter zwischen der Geburt des lebenden ersten Kindes und der des zweiten, toten, Kindes nicht geschlossen; jenes ist durch dieses unrein geworden (cf. Maim.; Bart.). VII 5 12Entweder: D a s tote Kind ist in einer Eihaut eingeschlossen; seine Unreinheit kann sich dem lebenden Kind nicht mitteilen. Oder: Werden die beiden Föten (als zweieiige Zwillinge) in zwei Eihäuten geboren, schließt sich die Gebärmutter nach der Geburt des lebenden ersten Kin-

198

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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VII 6: a) K: VII 7. - b) K: iVrin. - c) K: 1311. -

des, so daß dieses durch das noch im Mutterleib befindliche tote zweite Kind nicht unrein wird (RElia Wilna; RIsrael Lipschütz; anders Bart.). VII 5

13

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RMe'ir (Maim.; Bart.).

VII 6

>jSanh VIII 26 c 40f.; jAb zara II 40 d 67.71 f.

VII 6

2

S.o. VII 4 a Nr. 2. 3.

VII 6

3

Wenn die Frau hierdurch in Lebensgefahr geraten ist.

VII 6 "Bei schwieriger Geburt half man sich durch eine Embryotomie ("|Jin, riDTin), die Tötung des noch lebenden Kindes (s.u. Nr. 6). (Bei schon totem Fötus könnte das Verbot der Leichenverletzung zum Problem werden.) Diese Bestimmung ist nur als juristische, nicht als gynäkologische zu verstehen. Eine heidnische Hebamme soll bei einer Jüdin keine Embryotomie vornehmen (TAb zara III 4). Nach jAb zara II 40 d 67 darf die Hebamme nur äußere, nicht innere Geburtshilfe leisten; sie soll vor allem die Hand nicht einführen, um die Frucht zu zerquetschen (ppn, pia). Auf keinen Fall soll man bei jeder schweren Geburt sogleich die Frucht zerschneiden. Die Entscheidung liegt dabei allein beim Arzt/Geburtshelfer, der, wenn er aus Fahrlässigkeit auch die Mutter tötet, mit Verbannung bestraft wird (TMak II 5). Bei den Extraktionsversuchen an einem noch lebenden Kind (nicht zerstückelt) wird so viel Zeit vergehen, auch das Kind so stark leiden müssen, daß es in der Regel sterben wird. Trotzdem ist und bleibt die Abtreibung verpönt; denn einer solchen Frau (selbst wenn ihr Leben gefährdet sein sollte — ein sicherlich relativer Begriff) haftete sehr leicht das Odium der Kindesmörderin an, weil sie Leben erstickt und die Nachkommenschaft verweigert habe (JosApII26). Die Bibel kennt weder Abtreibungsversuche noch Kindesaussetzung. Auch der Mischna ist es selbstverständlich, daß man — außer im vorliegenden Fall — die Frucht nicht töten darf (cf. bNid 37 a; bSanh 57 b). Ein Mord am Ungeborenen gilt wie der an einem Erwachsenen (Nid V 3). Die Abtreibung (ahortio) wurde bei Griechen und Römern freilich schon früh geübt, galt aber nicht als Mord, da der nasciturus noch nicht als Mensch angesehen wurde. Verworfen wurde sie indes schon immer, sie galt zuweilen als Scheidungsgrund (Plutarch, Rom 223). Strafrechtliche Sanktionen wurden bei den Severern eingeführt;

Schwere Geburt; Totgeburt

199

'Hat (die)/eine Frau eine schwere Geburt2, so3 zerschneide4 man das Kind in ihrem Leibe5 und hole es stückweise heraus 6 ; denn das Leben der (Mutter) geht dem Leben (des Kindes) vor7. Ist aber der größte Teil8 (schon) herausgekommen 9 , so darf man es nicht mehr verletzten 10 ; denn man darf nicht ein Leben11 für (ein anderes) Leben12 wegstoßen13.

VII 6

Abtreibung galt als ein crimen extraordinarium und ein gegen den Ehemann gerichtetes Delikt. Die ledige Abtreiberin hingegen ließ man unbehelligt (Kr II 5. 428; Preuß 168f. 488ff.). VII 6 5 nya »Eingeweide, das Leibesinnere«; als »Mutterleib«: bh.: Gn 2523; Ru 1 li; Jes 491; Ps 716. VII 6 6Die damalige Methode ist bei einigen Handgriffen der heutigen ähnlich. In der Regel geht man heute so vor: a) bei Kopflage des Kindes: 1. Öffnung des Gehirns durch einen Stich (Kraniotomie), 2. das Gehirnwasser ablaufen lassen, 3. Zusammendrücken des Kopfes, 4. Extraktion; b) bei Beckenendlage: Zerstückelung/Zerkleinerung des Fötus (Beine etc. abschneiden, vgl. »gliedweise«!), damit er durch die Genitalöffnung extrahiert werden kann. VII 6 7Die hier genannte »medizinische Indikation bei Schwangerschaftsabbruch« war schon damals ein Problem der »Situationsethik«; Beispiele für solcherart Erwägungen geben etwa die Ausführungen in bSanh 71b; jAb zara II 40d. 70a-73b; jSchab XIV 14d63fT. u.a. VII 3 8Tossaf. bSanh 59 a s.v. w V sprechen statt von im, »der größere Teil« (des Kindes; Nid III 5) von ltHH »sein Kopf« (cf. TJeb IX 4). Bart, spricht von der »Stirn« des Kindes. VII 6 'Denn dann gilt das Kind als schon geboren. VII 6 10Man beginnt einfach, an dem Kindeskörper zu ziehen. Mutter und Kind sind in Lebensgefahr; eine «Güterabwägung« ist nicht mehr möglich. Lebensgefährliche Handgriffe am Kind sind jetzt auch dann nicht mehr möglich (Sünde des »Blutvergießens«!), wenn man die Mutter zu retten beabsichtigt. VII 6

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VII 6

I2

VII 6

13

D a s Leben des Kindes. Das Leben der Mutter. nm, eigentlich: »wegstoßen«, auch »dahinopfern«.

VIII 1 a 'Dieser Abschnitt enthält eine zusammenfassende programmartige Ubersicht über Vorschriften, die dann im ganzen Abschnitt VIII ent14

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

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VIII la: a) K: a.R. VIII lb: a) K: iHWI. - b) K: mVD. - c) K: 7111131, 1. 1 + + o.d.Z. -

faltet werden. Hier gilt der Grundsatz: Ein Objekt von der Größe, die erforderlich ist, um ein »Zelt« bilden zu können, dient als »Zelt«. Es fehlt allerdings die ausdrückliche Bezugnahme auf »Zelte«; es werden nur Größe und Art des Zeltes und Ausgang/Eingang der Unreinheit diskutiert. Der Ton liegt mehr auf dem Charakteristikum des Materials als auf der Qualität der Objekte im allgemeinen. Hier bilden Materialien eine Scheidewand. Die Aufzählung beginnt mit Objekten von bestimmter vorgegebener Größe/ Art. Wichtig ist der Gegensatz von VIII 1. 2 zu VI 1. 2, wo man ausgeführt hatte, daß nicht verunreinigungsfähige Gegenstände keine Scheidewand bilden, ferner der Gegensatz zu V 6. 7, wo von Verunreinigung »in Verbindung« mit einem Zeltteil die Rede ist. VIII l a

2

Ausfuhrung dieses Satzes: VIII l b - f . 2a. b.

3

VIII l a Wenn sie sich als »Zelt« über eins der in dieser Mischna genannten Dinge erstrecken, unter denen sich eine Leichenunreinheit und ein anderer Gegenstand gleichzeitig befinden. Die Unreinheit wird dann auf diesen übertragen. Dies wäre dann die eigentliche, in Nu 1914 genannte »Zeltunreinheit«: nan Vyi vVy V'HK» inx i m : es befindet sich mit der Leiche gemeinsam unter einer Bezeltung/Bedachung. Der term. techn. dafür ist: rDwnm "?riK nxmü (bHul 125 b), eine Zeltunreinheit »durch Überleitung« = durch das gemeinsame Zelt/Dach wird die Leichenunreinheit auf den reinen Gegenstand »übergeleitet«. VIII l a 4 Befinden sie sich aufrecht stehend oder horizontal liegend zwischen der Leichenunreinheit und dem reinen Gegenstand, so schützen sie diesen vor der Unreinheit. Sie sind nxaiün 'JD3 fxxiri, »schützen wie eine Scheidewand« vor der Unreinheit. Soll das Zelt die Übertragung einer »eingeengten Unreinheit« verhindern, so muß es an der Seite eine Öffnung von mindestens einer Quadrathandbeite Größe haben.

201

Leichenunreinheit

L. Leichenunreinheit — ihre Weiterübertragung und der Schutz vor ihr (VIII 1-6) K a p i t e l VIII VIII 1 a 1 2(Manche Dinge) bringen die Unreinheit3 und trennen4 (auch von ihr5). (Manche Dinge) bringen (die Unreinheit), trennen aber nicht (von ihr)6. (Manche Dinge) trennen (von der Unreinheit), bringen (sie) aber nicht7. (Und manche Dinge) bringen (die Unreinheit) nicht und trennen (auch) nicht (von ihr)8. VIII lb 1

Diese (Dinge)3 bringen (die Unreinheit) und trennen (auch von ihr): die Kiste 4 , der Kasten s , der Schrank6, der Bienenkorb7 aus Stroh8, der Bie2

VIII l a

5

VIII l a

6

Cf. III 7 a.

VIII l a

7

VIII l a

Ausführung dieses Satzes: VIII 5a. b.

VIII l b

'Kel XV 1; bSchab 35a.

Ausführung dieses Satzes: VIII 3a. b. Ausführung dieses Satzes: VIII 4.

VIII l b VIII l a .

2

VIII

lb-f. 2a. b

VIII l b

3

30 (32) Dinge werden aufgezählt (s.u. VIII 3a).

=

Ausführung

des

Programmsatzes

VIII 1 b 4Aufbewahrungsort für Kleider, Gefäße, Geld u. a.; auch »Wagenkasten«, auf dem Frauen sitzen können. Sie steht auf vier Füßen oder auf ihren nach unten verlängerten Seitenwänden (Kr I 396; AuS VII Abb. 52 a). VIII l b 5Gefäß für Kleider (Kel XVI 7a; Toh VIII 2), Geld u.a. mit aufgelegtem oder türartigem Deckel. Es steht wie die Kiste auf Füßen oder verlängerten Seitenwänden (Kr I 66. 133. 396. 523f.). VIII l b Eigentlich »Turm« (wegen seiner Höhe und Form); Verwendungszweck wie Kiste und Kasten. Der Schrank ist so groß, daß seine Fächer m3'H heißen können (IV 2 a). Die 3 genannten Geräte können nur unrein werden, wenn sie weniger als 40 Se'a Rauminhalt haben (Kel XV 1; K r I 66f. 396ff.; s.o. IV l a Nr. 2). VIII 1 b 'S.o. V 6 a Nr. 12. — Bienen hält man in Schwärmen und stellt im Garten einen Bienenkorb aus Stroh oder Rohr auf. 14*

202

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

ny'T). #3*3 o^nto Quitos;

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VIII l b ' W ä h r e n d p n das »Stroh« bezeichnet, bedeutet s?p> wohl vor allem »Stoppeln«. Dieser Bienenkorb gilt als Holzgerät, weil er aus harten Strohhalmen gefertigt wird (Bart, zu Kel XV; K r II 136). VIII l b 9 An sumpfigen Stellen wächst Schilf, das mit der Sichel geschnitten wird. D a s Rohr liefert dann Pfähle und Stäbe für die Landwirtschaft. Rohrstäbe: 2 Kö 1821; J e s 366; Ez 296; M t 2 7 2 9 (Kr I 85. II 200ff. 584ff.; StrB I 596). Aus Rohr und Ruten geflochtene Körbe werden außen und innen mit Mist bestrichen, da sie nicht so dicht sind wie die aus dem feineren Stroh geflochtenen (Kr II 136. 523). VIII 1 b 10 Die Schiffsbesatzung führte in einem Holzbehälter (nia oder rrn) Trinkwasser mit (TB bat IV 1; bB bat 73 a; bSchab 35a; K r II 341. 682).

VIII l b

11

' T J W t o = AleÇavôpîvoç; Kr, Lwr II 55.

12

VIII 1 b Bh. : J o n 15. Nach BRL 2 276ff. ist die n r a o ein Schiff mit nur einem Deck. Man unterscheidet »große« (Zab III 3) und »kleine« Schiffe; diese benutzt man auf dem See Genesaret beim Fischfang (TtÀoiâpiov Mk 3 9; J o h 622; tiàoïov Mt 823f.). Meist wird ein Schiff aus Holz hergestellt; doch gibt es auch Schiffe aus Ton (am Nil: jSchab IX 11 des; bSchab 83 b. 84 a; K r II 162. 680). Im Gegensatz zum Binnenschiff oder zum Küstensegler ist hier das große Schiff fiir die Überfahrt nach Unterägypten mit Alexandria gemeint (Maim. und Bart, zu Kel X V 1), der größten Hafenstadt des Mittelmeeres, besonders fiir die Handelsbeziehungen Ägyptens nach Indien. Ein TCÀOÏOV 'AÀeÇavôpïvov ist in AG 27 6; 28 11 genannt. VIII 1 b 13 Diese Bestimmung bezieht sich auf alle bisher hier genannten Gegenstände. VIII 1 b 14 Im Sinne von nach unten verlängerten Seitenflächen. Nach Bart, zu Kel X V 1 ist das nach unten leicht breiter werdende und daher fest auf dem Boden ruhende Unterteil gemeint (Kr I 66. 397) ; denn Kisten, Kästen und Schränke können auf solchen D'VlW stehen. VIII 1 b 1 5 Trockenmaß im Quantum von 24 Log (jTer X 47 b 20ff.), also 131041. Doch existieren hier die verschiedensten Umrechnungen (BHH II 1163); griech. ocnrov, lat. satum. Vom später gebräuchlichen Se'a-

Leichenunreinheit

203

nenkorb aus Schilfrohr9, der Wasserbehälter10 eines alexandrinischen" Schiffes12, die13 einen Boden14 haben und 40 (Se'a 15 ) Flüssigkeit oder zwei Kor 16 Trockenes fassen (können)17, (ferner) ein Zelttuch18, eine Lederschürze19, eine Lederunterlage20, ein Leinentuch21, eine Matte22 und ein Mattenpolster23, die wie Zelte gespannt24 sind;

Maß nimmt man an, es sei um '/ 5 größer als das biblische (Men VIII [VII] 1; cf. Gn 186; 1 Sa 2518; Mt 1333; Kr II 393. 706f.). - 40 Se'a = 524,16-524,721. VIII l b 1 6 113, davon griech. xopoe (Lk 16 7; JosAnt VIII 57): Maß für Trockengut (1 Kö 52.25; 2 C h r 2 9 ; 275) oder Öl (Ez 4514) = 393,931 (Kr II 395; BHH II 1163); 2 Kor = 787,861. VIII 1 b 17Ein Gefäß kann um die Hälfte mehr Trockengut als Flüssigkeit aufnehmen, da man jenes aufhäufen kann. Dies gilt jedoch nur bei Gefäßen von zylindrischer Form, deren Höhe halb so groß ist wie ihr Durchmesser (bSchab 35a; Ilaschi ibid.; TKel b m V 1.2). VIII l b 1 8 njrT »Zelttuch«, auch Trennwand von Zelten (Kel VIII 1; TKel b k VI 3; AuS VI 12 ff.) Es kann auch zum Sitzen oder Liegen dienen (AuS VI 53). Material: meist schwarzes Ziegenhaar, selten Leder oder Palmzweige (Jes 542; Jer 420; Kr I 7f. 277f.). VIII l b 19iTB7ipt? »Lederschürze« aus gegerbtem Leder (scortea seil. vestis; Kr, Lwr II 410), ein Kleidungsstück, das wie eine Hirtentasche hergestellt wird. Durch am Rande angebrachte Eisenringe zieht man einen Strick, so daß sie beim Marsch wie ein Beutel an die Seite des Kamels gehängt werden kann (Kr I 58. 136. 377; AuS III 30; Feliks 223). VIII l b 20 n^taBp »Lederunterlage« (xataßoA.f| Kr, Lwr II 523f.). Die Reichen benützen für das Liegen bei Tisch u. a. eine Lederunterlage, ein Zeichen größeren Wohlstandes; im Bade kann man sie mit Öl bestreichen und sich darauf wälzen, um es so auf den ganzen Körper wirken zu lassen (jSchebi VIII 38b65; TSchab III 17; TTer X 11; Kr I 64. 230. 391. 684). Der Gegenstand kann Griffe oder Schlaufen aus Leder haben (Kr II 266). VIII l b 21 HD »Leinentuch« (oivötiv: L X X R i l 4 i 3 f . ; Prov3l24; Mt 2759; Mk 1459f. = ein aus Leinen hergestelltes Kleidungsstück). In der Mischna kann es einfach Bezeichnung für dünnen Stoff sein (bMen 41 a); er dient nicht nur für Segel und Vorhänge (Kel X X I V 14; TKel b m X I 8. 9), sondern auch als feine Auflage fiir die Lagerstatt (Schab X X 5; TSot III 3; bBer 10b), kann auch als provisorischer Fußboden-Staubschutz dienen (TBes II 13; AuS V 168; Kr I 64). Tossaf. bSchab 27b s.v. j'Ki spricht von einem Seidenlaken, RSchimschon b. Abraham von einem Leinenlaken.

204

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot ^lynib

r m i D & i n n i n p i HKÖÖ n i a n a

TIVI

VIII lc: a) K: il"n. - b) K: 1.1 ++ o.d.Z. VIII ld: a) K: HJO^. - b) K: O'Vn'M. VIII l b 22Tf& »Matte« aus billigem Material (Spreu, Farnkraut, Schilf, Holzrinde, Riedgras, Palmzweigen u.a.; AuS V 133; Kr I 31f. 321f.). VIII l b 23 Tl^nö »Matte«, das Polster für die Betten der Armen aus Rohr, Papyrusbast, Riedgras (Maim.). Es endigt in mehreren Knoten; man kann die Matte auch an den Stangen der Längsbretter des Bettes anbringen. Im Kelterhaus schützt man Öl oder Früchte mittels Matten vor dem Ungeziefer (bSchab I9b; Kr I 64. 331. 339. II 201. 224. 271. 585). ATIII l b 24Die Gegenstände Nr. 18-23 sind als eine Art Dach über Wände gespannt. Als Geräte, die Vi3p 'na sind, sind sie zwar verunreinigungsfähig und könnten eigentlich nicht vor der Leichenunreinheit schützen. Dabei gilt der Grundsatz rwmDn 'asa fsin U'K nxaiD Vapa® Va. Sie sind aber — wie hier — über Wände als Dach aufgespannt; so können sie nicht länger »Geräte« genannt werden und schützen also vor der Leichenunreinheit. (Bart.: Alle Zelte, selbst wenn sie verunreinigungslahig sind, schützen vor der Unreinheit.) Vgl. den Gegensatz »gespannt — ausgebreitet« in VII 2 e. f. VIII l c 'SNu zut zu 1914; Maim., hilk. tum'at met 133; bSuk 21a; TAhil IX 1; TSchebu I 7. VIII l c 2"n? »Herde« von Rindern, Schafen, Ziegen (so immer bh.; bSchab 77 b) mit einem Männchen an der Spitze, dem die Weibchen folgen (bSchab 53 b). Haustiere hält man in Herden (falsch wäre die Übersetzung »Hürde«). Die Vorstellung ist hier: Die Tiere stehen dichtgedrängt beisammen; das tun sie zuweilen auch ohne Pferch oder Hürde (Maim.: »Wenn der Kopf jedes Tieres zwischen den Beinen der anderen ist und sie so alle miteinander verbunden sind; wenn sie stehen und nicht, wenn sie gehen«; ähnlich Bart.; cf. T IX 1). VIII 1 c 3S. o. I 6b. 2. 3. Die »reinen« Arten vom »Vieh«, deren Fleisch also zum Verzehr freigegeben ist: Rind, Schaf, Ziege, Hirsch, Reh, Gazelle, Damhirsch (oder andere Antilopenart), Steinbock^), Gazellenbock, Oryxantilope(?), wilde Ziege (Dt 145f ); als »rein« gelten ferner andere Haustiere, die dem Menschen dienen (Arbeit, Reiten, Lasttragen, als Fleischund Milchlieferant): Pferd, Esel, Kamel, Kuh, Ziege, min» nana: bh.:

Leichenunreinheit

205

VIII l c

'(ferner) eine H e r d e 2 von u n r e i n e m o d e r r e i n e m Vieh 3 , Rudel 4 von Wild 5 u n d d e r Vogel 6 , d e r sich n i e d e r g e l a s s e n h a t 7 8 ;

ATIII l d

(ferner) eine Laube 1 , die eine (Frau) f ü r ihr K i n d 2 in d e n Ä h r e n 3 gemacht hat4;

Gn 820; Lv 2025. nxno nnna: bh.: Lv 5 2 ; 721; 2025; 27 11.27 (= n i c h t opferb a r e Tiere, e t w a ein Esel, d e s s e n E r s t g e b u r t ja a u c h n i c h t g e o p f e r t w e r d e n d u r f t e : E x 13 13; 34 20). V I I I 1 c 4 n^Da/|iDn »Rudel, Stand« (nicht im Sinn von K ä f i g o d e r Zwinger). Maim.: »Wie m a n bei H a u s t i e r e n von n y spricht, so bei W i l d t i e r e n von nuian.« VIII l c 5 n;n, N a m e fiir s ä m t l i c h e v o m M e n s c h e n u n a b h ä n g i g e Tierarten, a u c h w e n n sich einzelne E x e m p l a r e zufallig in M e n s c h e n h a n d befinden, d a r ü b e r h i n a u s ein Tier, d a s zur D a r b r i n g u n g im T e m p e l u n t a u g l i c h ist, d e s s e n Fleisch m a n a b e r m i t Geld vom zweiten Z e h n t e n k a u f e n darf, u m es a n s t e l l e von p r o f a n e m Fleisch zu essen. V I I I 1 c 6t]iy k a n n sowohl ein reiner als auch ein unreiner Vogel sein; -nox ist i m m e r n u r ein r e i n e r Vogel (bHul 139 b). I m A T e r w ä h n t e reine Vögel sind Iii) »Turteltaube« u n d n j v n '33 (Lv 114 u. ö.). U n r e i n e Vögel sind aufgezählt in L v 1113 f.; D t 14 12 IT. V I I I 1 c 7 N a c h Maim. soll d e r Vogel a n g e b u n d e n sein, d. h. a n einer W a n d o d e r in einem B a u m nisten, p© ist a b e r n u r »sich n i e d e r l a s s e n , sich lagern, sich senken«; bh.: J e s 1321 (Strauß); 3 4 1 1 (Rabe); P s 10412 (Vogel); E z 17 23 (Vogel). W e n n sich d e r Vogel »niederläßt«, b r e i t e t er seine Schwingen weit aus. VIII 1 c 8 Alle diese Tiere bilden eine S c h e i d e w a n d vor d e r Leichenunreinheit, weil sie b r e i t d a h i n g e l a g e r t , »niedergelassen« sind (cf. SNu z u t a.a.O.). V I I I l d 'mpa ntpy bh.: »eine S t ä t t e einrichten« (2 K ö 62). E i n oif>?5 ist einfach ein fiir e t w a s geeigneter Platz, a u c h ein Sitzplatz (1 K ö 1019), wo sich j e m a n d a u f h ä l t (Gn 3 0 25; N u 2 4 1 1 u.ö.). H i e r ist ein s c h a t t i g e r P l a t z auf d e m F e l d e gemeint. Die M u t t e r h a t e t w a H a l m e zu einem kleinen Zelt oben z u s a m m e n g e b u n d e n oder ein ganz leichtes T u c h oben ü b e r die Ä h r e n g e b r e i t e t (s.o. V I I I l b Nr. 21 o d e r 24). V I I I 1 d 2 D a s sie bei d e r A r b e i t m i t aufs F e l d g e n o m m e n h a t . LAA: s. t e x t k r . Anh.

206

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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VIII le: a) K: 1.1 ++ o.d.Z. - b) K: DID'pm. - c) K: m n ' . vill lf: a) K: 'i. - b) K: Viryn. - c-c) K: nV'aiVr VIII 2a: a) K: 1 ++. - b) K: 1.1 ++ o.d.Z. - c) K: 1. 1 ++. - d) K: 1 ++o.d.Z. VIII l d II 15.

»Ähre«: Gn 4l5ff.22fT.; R u 2 2 ; Jes 175; Pea V 2; TPea

VIII 1 d 4 Diese evtl. zusammengebogenen Halme bilden eine Scheidewand vor der Leichenunreinheit. VIII 1 e

'jKil II 28bI9f. 34ff.; Maim., hilk. tum'at met 13 3. 2

VIII 1 e Hier sind Pflanzen genannt, die nach oben ranken und aus denen man ein »Zelt« machen kann oder die durch ihren natürlichen Wuchs ein »Zelt« bilden (cf. dazu T IX 3. 4). Sie alle haben besonders breitflächige Blätter (Bart.). Als am Boden haftende Pflanzen sind sie nicht verunreinigungsfahig. VIII l e 301*1* »Schwertlilie« (Ipig, Kr, L w r I I 4 2 ) , Gattung aus der Familie der Iridaceen, hochwachsendes Staudengewächs mit aromatischer Wurzel und bunten Blüten, als Zierpflanze kultiviert. Zu den nicht zu niedrig wachsenden Arten, die hier gemeint sein könnten, gehören die Iris histrio und besonders die in Galiläa und im Osten des Landes heimische durch ihre Größe auffallige Iris Lorteti mit braunen inneren und blaßlilafarbigen äußeren Blütenblättern (AuS 1/2 357ff.). VIII l e 4 0i0p »Efeu« (Hedera helix?; xioaöc;; Kr, Lwr II 535), immergrüne Kletterpflanze der obergaliläischen Wälder, klettert an Mauern und Baumstämmen bis 15 m hoch (Kil V 8). VIII 1 e 5 "rinn np , T »Eselskraut«, die breitblättrige Cucumis agrestis, die Feldgurke, eine widerstandsfähige, rankende Kletterpflanze. VIII l e 6 n'JV n y ^ »griechischer Kürbis«, Gattung der Familie der Kukurbitaceen, Gewächs mit kriechenden oder kletternden — oft bis zu 10 m langen — Stengeln und großen gelappten, meist herzförmigen Blät-

Leichenunreinheit

207

VIII l e

'(ferner) 2 die Schwertlilie 3 , der Efeu 4 , das Eselskraut 5 , der griechische Kürbis 6 und reine Speisen 7 ;

VIII l f

' R J o h a n a n b. Nuri stimmt bei reinen Speisen nicht zu2 außer beim Feigenkuchen 3 4 ;

VIII 2 a

'(ferner) die Mauervorsprünge 2 , die Balkone 3 , die Taubenschläge 4 , die Felsspitzen 5 und Felsklüfte 6 , die (überhängenden) Felsriffe 7 , die Klippen 8 ,

tern (cf. AuS 1/2 518f.). N a c h R H a i G a o n = Eselsgurken (Ecballium elaterium, arab. fakküs el-hmär; cf. AuS 1/2 343f.). VIII l e 7 Speisen, die nicht durch eine der »sieben Flüssigkeiten« (Wein, Honig, Öl, Milch, Tau, Blut, Wasser: Maksch VI 4) verunreinigt wurden. VIII l f

'Cf. T XIII 5.

VIII 1 f 2 Diese pflegt m a n gewöhnlich nicht als Scheidewand/Schutzwand zu verwenden. R J o h a n a n b. Nuri meint, die Erwähnung der »reinen Speisen« sei hier wohl zu absurd. Nur eine Ausnahme gesteht er zu. VIII 1 f 3 Nicht Backwaren, sondern in Brotlaibform gepreßte oder radkranzförmig aufgereihte große gepreßte Feigenkuchen. nV'37 ist der »Feigenkuchen aus Preßfeigen« (1 Sa 2518; 3012; 2 K 5 207; J e s 38 21; 1 Chr 12 50), an dem zwei Personen zu tragen hatten (bSchab 93 a), nicht aus Don-feigen. E r gehörte zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der alten Zeit. E s gab eine blauschwarze und eine weiße Sorte Feigenkuchen (TTer II 4; Maas III 4). Der Viay (von Viy »einen Kreis machen«, pi. »rollen, wälzen«) entstand, indem man Feigen in eine Mulde fest einstampfte (o~n); dann trennte man gleichgroße Stücke von der Masse ab und formte im Mörser mit einem Stößel Feigenkuchen in kreisrunder oder walzenähnlicher Form. Dies war ein begehrter Handelsartikel (Maas 1 8 ; K r II 246; Low, Apfl. 392). Wenn dieser sehr große plattenförmige Kuchen zum Trocknen etwa auf Böcke oder andere Unterlagen gelegt oder an die Wand gelehnt wurde, konnte er durchaus »Scheide-, Schutzwand« sein. VIII l f 4 Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß R J o h a n a n b. Nuri (Maim.; Bart.). VIII 2 a

'SNu zut zu 1914: Die Lehre vom »Zelt« ist die Tora von allem,

208

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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e) K: D'MWm; 1 + + und D über Rasur. - f) K: 1. 1 + + o. d.Z. - g) K: '31. h) K: - j) K:-a3m . - k) K: 'nur -1) K: rraran, n *. was ein »Zelt« bilden (kann); jAb zara II 42a68; Naz VII 3; bNaz 54b; bNid 57 a. VIII 2 a 2 T'T »Mauervorsprung«, der die Eintönigkeit der Mauer unterbricht und deren Anblick gefallig erscheinen läßt. Der (zuweilen gitterartige) Mauerschmuck gilt (im Blick auf die Vorschriften vom »Zelt«) als selbständige Wand. Ragt er auch nur ein wenig hervor, so ist das darunter befindliche Stück Erdboden in das »Haus, Zelt« einbezogen (XIV 1 a). Ein T'T hat seine Öffnung unten (i i) (XIV lb), während Balkon (mu) und Erker (li'^aj) ihre Öffnung oben haben (i l). In Jerusalem durften die Häuser keinen T'T haben, d. h. sie durften — auch nicht mit der kleinsten Fläche — auf die Straße hinausragen, um nicht überall Herde von Leichenunreinheit entstehen zu lassen. (bB kam 82 b; TNeg VI 2); nach B bat III 8 ist das in jeder Stadt verboten. Doch mit Genehmigung der Passanten durfte man sowohl T'T als auch Balkone anlegen; sie durften nur nicht zu weit über die Straße hinausragen (bB kam 82b; B bat III 8; bB bat 60a. b; jB bat III 14bi6ff.; Kr I 54f. 370f.). Hinweis bei RHai Gaon auf bB kam 2 b. VIII 2a 3 nnu »Balkon«; Bart.: aus Holz oder Stein (Ez 4113). Unterschied zwischen »Balkon« und T'T: XIV l a (jSchebi III 34c73). Einige Ausleger vermuten eine Verwandtschaft der beiden Wörter m u und msixs/x-itjnn »Mauervorsprung« (e^woxpa; Kr, Lwr II 170. 293); cf. Zab IV 2 (Kr I 370 A. 701). Hinweis bei RHai Gaon auf Ez 4113; Ohal IV 1. VIII 2 a 4 »Taubenschlag«, ein im jüdischen Recht oft erwähnter Gegenstand des Privatbesitzes. Er stand vorn im Hof des Hauses oder im Garten, ein Kolumbarium für die sehr beliebten Tauben in der Form eines hohen Turms (Vu») zum Schutz vor Mardern, so daß man eine Leiter brauchte, um an seine Luken heranzukommen; sie war oft direkter Bestandteil des Taubenschlages. Damit man die Leiter anlegen und Eier entnehmen konnte, war der Schlag von einer 4 Ellen langen Brüstung (teilweise) umgeben (Maim.: = eine Bedachung über der Erde), für die oft engen Höfe ein nicht unbeträchtlicher Raum (Kr I 46. II 138f. 525f.; AuS VII 269). Über Taubenhaltung: Kr II 139. Josephus (Bell V 505; Dal-

Leichenunreinheit

209

das (überhängende) Baumdickicht 9 und die herausragenden Steine 10 , wenn sie 11 einen leichten Estrich 1 2 tragen können 1 3 . (Das sind die) Worte von RMe'ir. Die Gelehrten aber sagen: Einen mittleren Estrich 1 4 15.

man, G., Jerusalem und sein Gelände, 1930,49f.) nennt einen »Taubenschlag-Felsen« (Ilepio-cepewv xodoi>iiévT| Tcéxpa; hebr. "plt^B «]»3) südostwärts von Jerusalem jenseits des Kidrontales, wo der Belagerungswall des Titus nach Westen abbog. VIII 2 a

5

S.o. III 7 e Nr. 7.

6

VIII 2 a S. o. III 7 e Nr. 8. Dieses Felsgestein kann zur besseren Schattenspendung mit einem leichten .Estrich zusätzlich verputzt sein. VIII 2 a 7 "inj. Tn} »überhängendes Felsenriff«; einige Erklärer lesen •'"inj und leiten von der Wurzel i n j (1 Kö 18 42), »sich krümmen, niederbeugen«, ab. VIII 2 a »Klippe«, auch n'JW, verwandt mit y^o ftf »Felszahn« (cf. Raschi zu bErub 100a). Das Riff spendet Schatten wie die Hütte und kann auch Bedachung bilden (Kr I 268). Hinweis bei RHai Gaon auf 1 Sa 144. VIII 2 a 9 130 »verflochtene Zweige, Dickicht« (bh. Gn 22 13; Jes 917; 1034) als "^30 J e r 47; P s 745, von 130 »verflochten, ineinandergewachsen sein« (Na 110; pu.: Hi 817). Dieses Astgeflecht spendet Schatten und ist Bedachung, »Zelt« (s.u. 2b). VIII 2 a 10 nyng»Herausragendes«; in Nid VII 5; Naz VII 3; bM kat 5 b in der Zusammenstellung m j n o und ms30 »dichtes Gebüsch als Schmuck bei Grabanlagen«. Bäume, Gesträuch und Blumen konnten sich beim Wachstum zu Gebüsch ('£)) und Lauben (IT1330) verflechten, verfilzen. Cf. T IX 4: Sitzen diese verflochtenen Zweige oben auf der Schutzmauer, so ist es, als ob Steine zur Beschwerung daraufgelegt wären. Maim. erklärt das Wort mit »herausragende Steine« (s.u. 2b). VIII 2 a 11 p® bezieht sich wohl auf alle in 2 a genannten Dinge. Felsspitzen, -klüfte, -rifle, Klippen, Dickicht und Steine sind nicht von Menschenhand gemacht, können also eigentlich nicht als »Zelt« gelten. Doch die Zusammenstellung mit den Nr. 3 - 5 zeigt, daß auch an ihnen etwas manipuliert wurde: ein leichter Estrich wurde an ihnen angebracht. Dadurch entsteht für die Nr. 6 - 1 2 eine Art »Zelt«charakter. Auch T IX 4

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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VIII 2b: a) K: ft'« . - b) K: n n i D l , 2 . 1 * . VIII 3a: a) K.lV'X. - b) K: m'Wn. - c) K: mVO. - d) K: HTD31, 1. l + + o . d . Z . e) K: - f) K: D"TID. - g) K: n"VinDpl. -

spricht ja z.B. bei den m j n s von einer dicken/dünnen (n3~l/no~l; RMe'ir) oder einer mittelstarken (n'XiJ'S; Gelehrte) Estrichschicht. VIII 2 a 12Man unterscheidet beim Estrich die Konsistenz: n?"} »leicht«, n'JiJ'a »mittelschwer« und nai/nay »dick, schwer«. J e dicker der Estrich um so fester ist die ganze Konstruktion, die ja dazu dienen soll, die z. T. lokker beieinanderstehenden (Baumdickicht!) Teile miteinander zu verbinden. Dadurch entsteht eine bessere SchattenWirkung, doch auch eine leichtere Verunreigungsfahigkeit durch die Leichenunreinheit. VIII 2 a 13 Es ist erforderlich, daß solche Teile den Estrich nicht nur aufnehmen 0>3p) können. Er ist ja dünn und könnte durch zu weite Lücken hindurch»fließen«, also gar nicht aufgebracht werden. Sie müssen auch so stabil sein, daß der Estrich nicht durchbricht oder nach dem Trocknen zu bröckeln beginnt. VIII 2 a

14

= T IX 4 (s.o. Nr. 11. 12).

VIII 2 a

15

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RMe'ir (Maim.).

VIII 2 b

'bNaz 54b; bNid 57a.

VIII 2b

2

S.o. VIII 2 a Nr. 10.

3

VIII 2 b »Baum« = Sprachgebrauch der Mischna für bh. py. Man unterscheidet VlSNö i^'X »Fruchtbaum« und p"iD jV'K »leerer Baum«, Waldbaum ohne eßbare Früchte (Low, Flora IV 39). VIII 2 b 4 Die Zweige hängen durch und biegen sich zur Erde nieder. So bildet der Baum ein »Zelt«.

Leichenunreinheit

211

VIII 2b

'Dies (versteht man unter) »(überhängendem) Baumdickicht« 2 : einen Baum 3 , der über der Erde 4 eine (Art) Laube 5 bildet. Und (unter) »herausragende(n) Steine(n)« 6 (versteht man Steine), die aus der Umfassungsmauer hervortreten7.

ATIII 3a 1

Diese (Dinge) bringen (die Unreinheit), trennen aber nicht (von ihr): die Kiste, der Kasten, der Schrank, der Bienenkorb aus Stroh, der Bienenkorb aus Schilfrohr, der Wasserbehälter eines alexandrinischen Schiffes, die (alle) einen Boden haben 3 , aber keine 40 (Se'a) Flüssigkeit oder zwei Kor Trockenes fassen (können)5, "ein Zelttuch, eine Lederschürze, eine Lederunterlage, ein Leinentuch, eine Matte und ein Mattenpolster 2 4 , die nicht wie Zelte 6 gespannt sind, 2

VIII 2 b 5130 »eine Bedeckung, eine sukka machen, decken, flechten, zustopfen, schirmend bedecken, sich deckend ausbreiten« (so bh.). VIII 2b

6

S.o. VIII 2 a Nr. 11.

VIII 2 b 7 Sie bilden eine Bedachung, ein »Zelt« von mindestens 1 Quadrathandbreite Größe, auch wenn die Steine durch kleine Zwischenräume voneinander getrennt sein sollten (so T IX 3). VIII 3 a

'VIII 3 a. b = Ausführung des Programmsatzes VIII 1 a.

VIII 3 a

2 2

VIII 3 a hig. VIII 3 a

~ S.o. VIII l b Nr. 4-23.

3

Sie sind also »Geräte« 0?13p ii'3) und daher verunreinigungsfa~ Diese 6 Gegenstände liegen ungespannt, flach, da.

4 4

VIII 3 a 5 Sie alle sind zwar nach Lv 1132 als fV verunreinigungsfähig, wenn sie einen Behälter (Vl3p ii'3) haben (das trifft für die hier genannten Geräte zu); jedoch wird uur Bedingung gemacht, daß man sie in leerem und gefülltem Zustande von der Stelle bewegen kann ( t p n x"?n Vd^B'B). Man kann sie, da sie nicht überschwer sind, alle gefüllt von Ort zu Ort tragen, und daher können sie »Unreinheit annehmen und bringen«. Alles aber, was dazu fähig ist, kann vor der Unreinheit nicht schützen (s. die Anfangsworte des Abschnitts). E s gilt der Satz: fiRmen '333 fSin U'X HKniD Vs. VIII 3 a »Geräte«.

6

Nicht als »Zeltdach« über Wände gespannt; sie sind nur

212

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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VIII 3b: a) K: D"nnn. - b-b) K: OTl6». VIII 4: a) K: iV'X. - b) K: ntJ'an. -

VIII 3 b 'Totes Vieh und Wild sind selbst unrein. Denn alle Urunreinheit (ausgenommen aussätzige Kleider und Häuser) geht vom Menschenoder Tierkörper aus. Beim Aas von Tieren (nVaj) wird unterschieden: a) Aas vom reinen Vieh und Wild (miiiü rpm nana nVaj; Lv 1139); das ist hier gemeint; b) Aas vom unreinen, zum Verzehr verbotenen Vieh und Wild (HKfiD rrm nana nVaj; Lv 1126); c) Aas vom reinen, zum Verzehr erlaubten Geflügel (Tino 11V n^nj; Lv 1715). Aas vom verbotenen Geflügel verunreinigt nicht. VIII 3 b 2 Die zur Annahme von Unreinheit vorbereitet sind, d. h. die mit einer der »7 Flüssigkeiten« (s. o. VIII 1 e Nr. 7) in Berührung gekommen sind. Sie werden daher jetzt durch die Leichenunreinheit verunreinigt und können nicht von ihr trennen/schützen. VIII 3 b 3 Allen bisher in V I I I 3 a. b genannten Dingen (im Gegensatz zu den in VIII 1 genannten). VIII 3 b 4 Als einen weiteren Gegenstand, der Unreinheit bringt, nicht aber als Scheide- bzw. Schutzwand dient. VIII 3 b SD?IJV), eine Handmühle mit Reibsteinen, die in der Regel von zwei Sklavinnen gedreht wurde ( E x i l s ; Jes 472; N u l l s ; J e r 2 5 i o ; Dt 246; Mt 2441). Sie bestand aus zwei Mühlsteinen. Dpi ist dabei besonders der obere Mühlstein. Sie wurde auch »Menschenmühle« (dtk hv D ' m ) im Gegensatz zur »Bockmühle« (wörtlich: »Eselsmühle«: n a n bv D'fi'l) genannt. Die Mühle war leicht beweglich und konnte von ihrem Platze gerückt werden. Sie bestand vor allem aus zwei Teilen: a) dem unteren breiten, festen Stein (cf. Hi 4116), dem »Mühlstein«, a^tf, »der Liegende«, und b) aus dem oberen schmalen Stein, , »Läufer« genannt (Ri 953; 2 Sa 112i). Die Griechen nannten ihn ovo? »Esel« oder ÖVOQ aXtrqc;. Cf. HöAog oviKÖt; Mt 186 (Mk 942; Lk 172 etwas anders). Die etwas konkave Fläche des oberen Steines nahm die konvexe Mahlfläche des unteren Steines auf, der in der Mitte einen kleinen Zapfen trug, um den der »Läufer« mittels Griff oder Kurbel gedreht wurde (Kr I 96. 452). Zur vom Menschen

Leichenunreinheit

213

VIII 3b (ferner) totes Vieh oder Wild1 und unreine Speisen2. Diesen3 fugt man hinzu4 die (vom) Menschen (angetriebene) Mühle5.

VIII 41 j

Diese (Dinge)3 trennen (von der Unreinheit4) und verursachen (sie auch) nicht5: eine aufgezogene Webkette6, Stricke des Bettes 7 , Transportkörbe8 und Fenstergitter9. 2

betriebenen Mühle: TR Kol. 4914; Yadin II 152. — Bart, denkt hier an eine Handmühle, die verunreinigungsfähig ist (denn nach T I X 2 hält sich in der Mühle ein Nichtjude oder eine Menstruierende auf; cf. TToh VI 11; RSchimschon b. Abraham z. St. und zu Toh V 8). Nach Maim. stand diese Mühle in einer Mauer- oder Fenstervertiefung (Nische), nach Ned V 1 im Hofe. Nach Maim. schützt auch eine Handmühle nicht vor der Unreinheit (wenngleich sie nicht verunreinigungsfähig ist), weil man sie ja (im Gegensatz zur »Bockmühle«: Bart.; Zab III 2; IV 2; s. Nr. 4) leicht bewegen kann und sie deshalb nicht an einem Orte stehenbleibt. VIII 4

1=

VIII 4

2

Ausfuhrung des Programmsatzes VIII 1 a.

Cf. T I X 5; bHul 125 b.

VIII 4 3Die eine weniger als 1 Quadrathandbreite große Öffnung haben. Hier sind nicht die Charakteristika der Materialien von Bedeutung, sondern hier entscheidet ihre Form und das Kriterium: Ist eine quadrathandbreite Lücke vorhanden oder nicht? Selbst die Stricke und Seile sind alle unverdächtig (RIsrael Lipschütz). VIII 4 4bHul 125 b (ähnlich T): Bettstricke und Fenstergitter dienen als Trennung zwischen dem Unter- und dem Obergeschoß, um die Unreinheit nicht in einen anderen Raum dringen zu lassen. Die Maschen, Zwischenräume etc. dieser Dinge (s.u.) haben keine lichte Weite/Durchmesser etc. von 1 Quadrathandbreite Größe (Maim.; Bart.). Befinden sie sich also auf der Falltür im Deckengebälk zwischen beiden Räumen, so gelten sie in dieser Hinsicht als festgefugte Zwischendecke zwischen den Räumen; befindet sich eine Leichenunreinheit im unteren Raum, so dringt sie nicht nach oben. Hat man die genannten Dinge schwebend über eine Leiche gebreitet, so ist das, was sich gegenüber einer Lücke befindet, rein. VIII 4 5Bezelten die aufgespannten Kettfaden gleichzeitig Geräte und Leichenunreinheit, so werden die Geräte nicht unrein. Denn nur ein fertiges Gewebe kann Leichenunreinheit übertragen.

214

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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Leichenunreinheit

215

VIII 5 a 1

2

Diese (Dinge) bringen (die Unreinheit) nicht und trennen (auch) nicht (von ihr) 3 : die Sämereien 4 und die Gemüse 5 , welche am Boden haften 3 , mit Ausnahme des (oben) 6 aufgezählten Grünzeuges 7 ,

VIII 5 b

'(ferner) der Hagelklumpen 2 , der Schnee 3 , der R e i f , das Eis 5 und das Salz6 7 ,

Erub VII 1). Ein Fenster ohne Gitter, aus dem jemand hinausfallen kann: AG 209. VIII 5 a VIII 1 a.

'VIII 5 a. b = Ausführung des programmatischen

Satzes

VIII 5 a 2 SNu zut zu 1914: »Saaten und Gemüse, die aus der Erde ausgerissen sind, bilden eine Scheidewand vor der Unreinheit. Möglicherweise füge ich hinzu: wenn sie verbunden sind.« (So auch Maim.) VIII 5 a 3 Nach dieser Stelle SNu zut müßten sie also am Boden haften, noch nicht ausgerissen sein. Nach Maim. sind es keine winterharten Pflanzen. Nach Tossaf. bSuk 13 b s.v. mpT: weil sie vom Winde hin- und herbewegt werden. VIII 5 a 4 Wegen der winterlichen Regenzeit und des trockenen Sommers gibt es eine Wintersaat (November/Dezember) vor der Regenzeit (im AT: Weizen, Gerste, Hirse, Spelt, Linsen, Saubohnen, Kümmel, Koriander; im NT auch Minze, Raute, Dill) und eine Sommersaat (Kichererbsen, Reis, Gurken, Melonen) im Anschluß an die Regenzeit. Die in die Erde gebrachte Saat mußte zuvor gereinigt werden, um eine gute Ernte zu sichern. Die Saat wurde durch wiederholtes Umpflügen oder durch Bedekken mit Erde geschützt (Kr II 176ff.; BHH III 1631 f.). VIII 5 a 5 Z.B. Tomaten, Rettich, Radieschen, Salat, Zwiebeln, Spinat. Gemüse wurde im Feldanbau, aber auch in Gärten gezogen. Man bezog auch ausländisches Gemüse (trocken und eingelegt: TSchebi IV 16; cf. jSchebi VI 37 a4). Gemüsepflanzen vom Felde, die ohne Zutun des Menschen wachsen: cf. Schebi VII 3; Ned VI 9; Uks III 2 (Kr 1116). Ein Gericht Gemüse wird erwähnt in Prov 1517, ein Gemüsegarten in Dt 1110; 1 Kö 212. VIII 5 a

6

In VIII 1 e = diese bilden eine Scheidewand.

7

VIII 5 a Sind sie noch nicht verunreinigungsfahig, so sind sie reine Speisen (Bart.). VIII 5 b 15

'SNu zut zu 1914; Mik VII 1; cf. TAhil XIV 6; TPar IX 8.

M i s c h n a , VI. S e d e r , 2. T r a k t a t

216

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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VIII 5e: a) K: 1.1 + + . - b) K: 1 + + o.d.Z. - c) K: über Rasur. - d) K: ' T e) K: H O T . - 1) K: 'B1K . -

-

VIII 5b 2 T^D ng'3 »Hagelldumpen« (bh.: Tin '33K »Hagelsteine«, Jos 10 n; Jes 30.so). Hinweis bei RHai Gaon auf Sach 146(AuSI/l 235f.). VIII 5b »Schnee«, darf zu den regelmäßigen Naturerscheinungen im Israellande gezählt werden. Mancherorts bleibt er bis zum Frühjahr liegen (Kr II 153. 531. 535; AuS 1/1 236). VIII 5b 4 Ii03 »Reif« (Ex 1614: das am Morgen nach dem Aufsteigen des tauenden Nebels sichtbar werdende Manna wird mit Reif verglichen; Ps 14716: Hinweis bei Bart.; AuS 1/1 236). »Eis« für das bh. mp; es verbirgt das Wasser einem Steine VIII 5 b ähnlich (Hi 3830). Alle diese Erscheinungen zusammen schildert Sir 4315.17fr. (AuS 1/1 236ff.). VIII 5b 6n"?p »Salz«. Es gibt verschiedene Arten: a) sodomitisches Salz, verdunstete Sole des Toten Meeres (Gn 143; 1926; Ez 4710; Zeph 2 9); es ist besonders scharfund fest und hart wie Stein (bB bat 20 b); man verwendete es — gereinigt — zum Salzen der Opfer (Lv 2 13; Mk 949; Ex 3035; Ez 4324; JosAnt XIII 128; bErub 17b; SLv zu 213 [54a]); b) Salz aus Ostrakine, nahe der palästinisch-ägyptischen Grenze am Mittelmeer (SLv 2 13 [54a]); c) Würzsalz (Ab zara II 6; bAb zara 39b Bar); Steinsalz in Klumpenform (bHul 113a). Verwendungszweck: StrB I 233ff. II 21 ff.; BHH III 1653 f. VIII 5b 7Alle diese Dinge gelten nicht als »Zelt«, bilden keine Scheidewand und übertragen auch keine Unreinheit; denn sie zerfließen schnell und haben keine eigene feste, dauerhafte Substanz (Maim.; Bart.). VIII 5c 'SNu zut zu 1914; bSchab 101b; Tossaf. bErub 30b s.v. im; Tossaf. bNaz 55a; jErub I 19b44f.; Maim., hilk. tum'at met 13 7. VIII 5 c

2Uber

VIII 5 c

3

die Leichenunreinheit hinweg.

3Vi »hüpfen«, auf einem Bein (HL 2 8; im pi. wird es in Jes 35 6

Leichenunreinheit

VIII 5c

217

'(ferner) was 2 von einer Stelle zur anderen hüpft 3 und was von einer Stelle zur anderen springt 4 : ein fliegender Vogel5, ein flatternder 7 Mantel 6 und ein auf dem Wasser schwimmendes 8 Schiff 9 . Hat man das Schiff mit etwas angebunden 10 , was es festhalten kann, (oder) hat man auf den Mantel 11 (einen)/den Stein gedrückt 12 , so bringen sie die Unreinheit 13 . RJose sagt: Ein/(das) Haus auf dem Schiff 14 bringt die Unreinheit nicht 15 16.

vom b'K gebraucht), wie es spielende Kinder tun, wenn sie beim Hüpfspiel geworfene Steine überspringen oder, auf einem Fuß stehend, weiterstoßen müssen, oder wie es Ausgelassene zu einer Melodie tun. VIII 5 c 4 f Sp (bh.: pi. HL 2 8; scheint sich dort auf ein Tier zu beziehen, vgl. arab. kafasa von Antilopen und Pferden), das »Springen« mit beiden Füßen zugleich (wie von Treppenstufen oder beim Seilspringen; cf. Maim.). VIII 5c 5n~ii9 liy »fliegender Vogel« in Ez 1320; m s »sich ausbreiten«, auch von flatternden Flügeln: Ein Vogel schwebt (im Aufwind: Raubvogel), er fliegt (in der Fortbewegung), er flattert leicht (wenn er seinen Flug bremst, um sich auf Nest- oder Klippenrand niederzulassen), er flattert schnell (wenn er aufgescheucht wird) u. a. Dies alles kann mit m o gemeint sein, soweit nur eben die Schwingen weit ausgebreitet sind. VIII 5c 6 rr'ptJ »Mantel« (xiAri ?). ein Hülltuch, das wegen seiner vier Zipfel später zum Träger der Schaufäden wird. Man trägt es über dem Untergewand (pl^n); es kann auf dem Kopf aufliegen und über den Rücken herunterhängen (bKid 29 b). Dieses beliebte Kleidungsstück wird aus weißer, schwarzer oder roter Wolle, doch auch aus Leinen hergestellt. Vielleicht entspricht es der von den Schriftgelehrten getragenen otoAf| (Mk 1238; Lk 20 46; SDt § 343 zu 332 [143b]; Meil V 1; Kr I 167f. 589. 604). VIII 5 c 7 Bei starkem Wind oder starker Körperbewegung kann der Mantel flattern, schwingen (l3); doch verunreinigt sie bis zum Erdboden alles, was ihr senkrecht gegenüberliegt (möglicherweise auf dem Umweg über das Haus auch; s. Nr. 3). IX 5

8

In senkrechter Richtung.

IX 5 'Auch wenn es der Unreinheit senkrecht gegenüberliegt, weil der Korb all seinen Inhalt vor der Leichenunreinheit schützt (Bart.).

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

231

IX 5

Worauf bezieht sich das? 1 Wenn die Mündung (des Korbes) nach außen (geht. 2 Geht) seine Mündung (aber) nach innen 3 (und) befindet sich das olivengroße Quantum vom Toten draußen unter 4 oder über 5 (dem Korb), so ist alles, was senkrecht unter dem (genannten) olivengroßen Quantum, (und ebenso, was) darüber und darin 6 ist, unrein 7 . Aber alles, was dem (genannten) olivengroßen Quantum nicht gegenüberliegt 8 , (ferner,) was im (Korbe) 9 ist und das Haus - das alles ist rein 10 . Ist (jene Unreinheit) im (Korbe 11 ) oder im Hause, so ist alles 12 unrein 13 .

IX 6

Steht (ein solcher Korb) eine Handbreite über der Erde 1 , (und) ist eine Unreinheit darunter 2 oder im Hause 3 oder im (Korbe selbst) oder darüber, so ist alles unrein 4 .

IX 7

Worauf bezieht sich das? 1 2 Wenn (d)er (Korb noch als) locker geflochtenes Gerät (gelten kann). Ist er (aber) durchbrochen 3 und mit Stroh

IX 5 10 Was sich neben einer »eingeengten Unreinheit« befindet, ohne sie zu berühren, ist rein. Es gibt auch keinen Raum für sie, durch den sie ins Haus dringen könnte. IX 5 "Sei es in dem Korbteil, der im Hause, sei es in dem, der außerhalb des Hauses liegt. IX 5 12 Was in, unter, über dem Korb und im Hause ist, Luftraum eingeschlossen. IX 5 13 Da Innenraum von Korb und Haus verunreinigt sind, ist die Unreinheit so oder so im Korb (= »eingeengt«); von dort dringt sie nach unten und nach oben; die Korbwände bilden in diesem Falle keine Schutzwand. IX 6 'Und von ihr getrennt: Unter ihm ist also mindestens eine Kubikhandbreite Raum vorhanden. IX 6 2Von dort dringt die Leichenunreinheit auch ins Haus: Beide bilden ja ein »Zelt«. IX 6 3 Ist die Leichenunreinheit im Hause, so dringt sie durch die nach innen gerichtete Mündung des Korbes in ihn hinein. Er ist nun verunreinigt. IX 6 4 Nichts ist mehr geschützt vor der Unreinheit, da sie durch die auf das Hausinnere gerichtete Korbmündung freien Zugang hat. IX 7 'S.o. IX 3a. 1X7 16

2 2

" S.o. = IX 3 a Nr. 3-19.

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

232

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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n r i i s n i n i p n p a ^ n r a j'Ki r r a n Va m i" r r r •s n- n aTi n a :* n irr a: i ö

Hirn* n D~vü

IX 8a: a) K: + + über Rasur. - b) K: m3S, 1 *. IX 9a: a) K: IX 8 (falsche Zählung, da IX 8 schon vorkam). - b) K: 16)3». - c) K: c) K: + + a.R. -

IX 7

3

Er kann nicht als »Gerät« 0nap n'3) gelten (VI 1).

IX 7 "Die Leichenunreinheit dringt durch die auf das Hausinnere zu gerichtete Mündung in das Korbinnere ein; denn Korb und Haus bilden gemeinsam ein »Zelt«. Nach unten und oben dringt die Unreinheit nicht; denn die Wände des Korbes sind Schutzwand. Die beiden Innenräume (Haus + Korb) sind zusammengenommen so geräumig, daß keine »Einengung« für die Unreinheit besteht (s.o. IX 5 Nr. 3). IX 8a

'S.o. IX 4a. 2

IX 8 a Die Leichenunreinheit dringt ins Haus hinüber, nicht jedoch senkrecht nach oben, da der Korb als »Zelt« gilt. Er schützt vor Verunreinigung. IX 8 a 3Von dort dringt die Unreinheit unter und durch die Mündung in den Korb hinein (beide bilden ja gemeinsam ein »Zelt«). IX 8 a 4Von dort dringt die Unreinheit durch die Korbmündung in das Haus, von dort unter den Korb; denn unter den beiden gemeinsam ein »Zelt« bildenden Objekten befindet sich ein Mindestraum von 1 Kubikhandbreite.

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

233

zugestopft oder steht er eingeklemmt — Was bedeutet »eingeklemmt«? Wenn er an keiner Stelle (einen Zwischenraum von) eine(r) Handbreite hat —, (dann gelten folgende Bestimmungen): Liegt ein olivengroßes Quantum vom Toten unter (dem Korbe), so ist alles, was (dem Quantum) senkrecht bis zum Abgrund hin gegenüberliegt, unrein. (Liegt die genannte Unreinheit) über (dem Korbe), so ist alles, was dieser senkrecht (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe gegenüberliegt, unrein2. Ist (jene Unreinheit) im (Korbe) oder im Hause, so ist (alles) im (Korbe) und das Haus (selbst) unrein 4 . IX 8a

'Steht (ein solcher Korb) eine Handbreite über der Erde, (und) ist eine Unreinheit darunter 2 oder im Hause 3 oder im (Korbe4), so ist alles unrein5 ausgenommen, was über (dem Korbe) ist6.

IX 8b

(Ist jene Unreinheit) über (dem Korbe), so ist (nur alles), was ihr senkrecht (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe hin gegenüberliegt, unrein1.

IX 9a

Füllt (ein solcher Korb) 1 das ganze Haus aus 2 , so daß zwischen ihm und dem Gebälk3 kein Zwischenraum von einer Handbreite (vorhanden) ist4, so ist, wenn eine Unreinheit (sich) im (Korbe befindet), das Haus unrein5.

IX 8a 5Wie in IX 2. — Unrein sind die Objekte, die unter und in dem Korbe und im Hause sind. Sie gelten als ein »Zelt«, weil die Korbmündung zum Haus hin gerichtet ist. IX 8 a 'Entweder weil die Oberseite von der Unreinheit trennt oder weil der Korb nicht bup n'3 ist. IX 8 b 'Nach unten dringt die Leichenunreinheit nicht, da der Korb Schutzwand ist (nsaion 'isa fsin). IX 9a

'Der ja nicht verunreinigungsfahig ist (s.o. IX l a Nr. 2).

IX 9 a 2 Während bisher von einem in der Türöffnung auf der Seite liegenden Korb (Fall a: Mündung zum Haus hin, Fall b: Mündung ins Freie gerichtet) die Rede war, geht es nun um den gänzlich im Inneren des Hauses auf seinem Boden stehenden Korb, dessen Mündung nach oben gegen die Decke gerichtet ist. IX 9a

3

Gemeint ist das Gebälk der Zimmerdecke (Kr I 26. 314f.).

IX 9 a 4Man sieht es jetzt so, als hafte der Korbrand der Zimmerdecke an, und somit sei der Korb »verschlossen« (cf. XV 6a; T X 2). 16*

234

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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IX 14b 'Der Korb ist nach dem Hause hin geöffnet und bildet mit diesem gemeinsam ein »Zelt«. So kann die Unreinheit ungehindert von einem Raum in den anderen hinüberdringen, nicht aber nach oben oder unten; denn die Korbwände bilden eine Scheidewand (yxin). IX 14b 2 Denn da sich unter dem Korb, der hier kein »Gefäß« ('^a/^iap rpa) ist, ein freier Raum von mindestens 1 Kubikhandbreite Größe befindet, gilt der Korbboden als »Dach« eines »Zeltes«, über das hinaus die Unreinheit nicht weiter nach oben vordringen kann. IX 14 b 3 Was sich darunter befindet, ist rein, da der Boden Scheidewand ist. Der Raum unter dem Korb ist »Zelt«, das vom Korbboden als einem Dach (Nr. 2) vor Verunreinigung geschützt ist. IX 15a

>Cf. III 7; VII 3; T X 7; Maim., hilk. tum'at met 6 8. 2

IX 15a plK »Sarg« (Gn 5026), meist aus Holz (TAhil II 3; jM kat I 80d2) der Zeder, aus Stein (TAhil II 3) oder Metall (bSot 13a). Der Holzsarg bestand aus Brettern und hatte einen Deckel. Die Seitenwände gaben ihm einen rechtwinkligen oder trapezförmigen (entweder oben oder unten breiteren) Querschnitt. Der Sargboden war zuweilen gelöchert, damit durch die Verbindung zum Erdboden die Verwesung beschleunigt werde (cf. bBer 19a; TAhil X 7. 8; jKil IX 32b3). Der in den Felsen eingelassene Sarg war ein Senkgrab. Er konnte aber auch frei oder in einer Höhle stehen (TAhil X 7). Außerdem gab es Bank- oder Auflegegräber (man legte die Leiche auf eine aus der Felswand herausgearbeitete Bank: jNaz VII 56b70f.; TAhil XVII 1; Kr II 58ff. 476).

243

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

IX 14b

Steht (ein solcher Korb) eine Handbreite über der Erde, (und) 1 ist eine Unreinheit darunter, so ist (alles) unter ihm unrein 2 . Ist sie darin oder darüber, so ist (nur das), was senkrecht (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe ihr gegenüber liegt, unrein 3 .

IX 15 a

'Wenn in einem Sarg 2 , der 3 unten 4 breit und oben 5 schmal 6 ist 7 - 8 , (sich) ein/(der) Tote(r) (befindet), so ist, was (den Sarg) unten berührt 9 , rein 10 . (Was ihn) oben (berührt) 11 , ist unrein 12 . Ist er oben breit und unten schmal 13 , so ist unrein 14 , was ihn an irgendeiner 15 Stelle berührt 16 . Ist (der Sarg überall) gleich (breit 17 ), so ist unrein 14 , was ihn an irgendeiner (beliebigen) Stelle 18 berührt 19 . (Dies sind die) Worte 20 von REli'ezer. RJehoschua' sagt 21 : Was (ihn) von einer Handbreite 22 abwärts (berührt), ist rein 23 ; was (ihn) von einer Handbreite aufwärts (berührt), ist unrein 24 .

IX 15a

3

X'nf: hier fem. wie in 1 Sa 417; 2 Chr 811, sonst masc.

IX 15a

4

Am Boden (s. Skizze a): unten schmal, oben breit.

IX 15 a

5

Am Deckel (s. Skizze b): unten breit, oben schmal.

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im Querschnitt

"\

im Längsschnitt

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köd : mnö :|t>aVa

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/ r1 » *i b)

na C)

IX 15 a 6 Und auf der schmalen Stelle oben liegt der Sargdeckel. Nach Ansicht der Gelehrten ist unrein, wer ihn berührt. IX 15a 7 Hier ist wohl (nach T X 7) ein Sarg gemeint, der aus dem Felsen herausgehauen und oben mit einem Deckel verschlossen ist (Maim.). IX 15 a

8

Ein Sarg in der Form von Skizze b.

IX 15a 'Den Teil, der dem Deckel (1) nicht gegenüberliegt (in b bezeichnet mit n n ü :|DaVa).

244

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

KB? Dipö VSÖ na jjlao1 rnoap tnnivns o i j f i n ^«H? ^ IX 15b: a) K: IX 19 (nochmals!). - b) K:

n^fey^* DippiVa

-

IX 15 a l0 Dieser Teil gilt nicht als Scheidewand des Sarges (fXin), sondern als Teil des Felsens (s. Nr. 7), aus dem der Sarg herausgehauen ist. Und Fels ist nicht verunreinigungsfähig. IX 15 a 1 'An dem Teil, der an den Deckel angrenzt (in b bezeichnet mit xatJ ^ynVn ), den Wänden. IX 15 a 12Da die Seiten sich oben senkrecht über der Leiche befinden und als pan und gelten können (Maim.; cf. II 4 a Nr. 3. 4; VII 2). IX 15 a

13Ein

Sarg in der Form von Skizze a.

14Denn

IX 15 a bei dieser Sargform gilt der gesamte Sarg mit Inhalt als dem Deckel gegenüberliegend und als pDH. IX 15 a 15Unten oder oben, d. h. an jeder beliebigen Stelle der schrägen Seitenwand. IX 15 a

16T

fugt einen Vergleich hinzu.

IX 15 a 17Ein Sarg in der Form von Skizze c. — m® »gleich, gerade, eben«; gemeint sind rechtwinklig zum Boden stehende Seitenwände. IX 15 a

,8 Jede

Stelle der Sargwand liegt dem Deckel gegenüber.

IX 15a 19Unten oder oben, d.h. an jeder beliebigen Stelle der genau senkrecht verlaufenden Seitenwand. IX 15 a 20Beide Parteien sind sich einig: Ein Grab ist sogar unrein, wenn es aus dem lebenden Felsen herausgehauen ist (wenngleich der Fels eigentlich nicht verunreinigungsfähig ist). Der einzige Differenzpunkt ist die Entfernung der Stelle der Leichenunreinheit vom Felsen. IX 15a

21Cf.

XII 8.

IX 15 a 22Neben dem Sargdeckel, 1 Handbreite von den Wänden nach unten, dem Boden zu. IX 15 a 23Dies wird zum Boden gerechnet, und Erde/Fels ist nicht verunreinigungsfahig; wer dies berührt, bleibt rein (Maim.). IX 15 a 24Dieser Teil wird zum Sarg gerechnet und verunreinigt den, der ihn berührt (RElia Wilna). IX 15b

'T X 8; Maim., hilk. tum'at met 68; cf. dazu auch bZeb 58a.

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

15b

245

'Ist (der Sarg) nach Art einer Kleidertruhe 2 angefertigt 3 , so ist unrein 4 , was ihn an irgendeiner (beliebigen) Stelle berührt. (Ist er) nach Art eines (Schmuck-)Kastens 5 (angefertigt 6 ), so ist rein 7 , was ihn an irgendeiner (beliebigen) Stelle 8 , außer an der Stelle seiner Öffnung 9 , berührt.

IX 15 b 2 »Kleidertruhe, Kiste, Kleiderkasten« (xctfixpa, xapjttpa, x a ^ a ; Kr, Lwr II 550f.), ein wertvoller, lederüberzogener Behälter für Kleider, Buchrollen, feinere Stoffe, die man auf den Markt bringt. Man bindet ihn mit einer Kordel zu und verschließt ihn u. U. mit einem Siegel (TargEz 2724; Kr I 67. 398. 524). Maim.; Bart.: Hinweis auf Targ zu 2 Kö 1022; RHai Gaon: Hinweis auf Ez 2724; 2 Kö 1022. IX 15 b 3 Bart.: Ein Kasten, dessen Deckel die gesamte Ausdehnung gänzlich bedeckt: Deckel Seitenwand

• f . W W W ^

/ • /

IX 15b "Weil der Deckel den Seitenwänden genau aufliegt; alles, was dem Deckel gegenüberliegt, ist unrein (Bart.). Nach RIsrael Lipschütz: Weil die Seitenwände vom Deckel nicht getrennt erscheinen (= weil sie mit ihm bündig abschließen), gelten sie wie eine abschließende »Decke«. IX 15b 5OippiV?»Kasten, Futteral«, auch »Sehmuckkasten«; TitrpoiVl (yAcooooxo^iov; Kr, Lwr II 175f.). War ein J a h r nach der Bestattung die Leiche bis auf die Knochen verwest, so grub man diese aus und legte sie in ein Ossuar aus Zedernholz, Ton oder weichem Stein, das kleiner als ein Sarg war. Es handelte sich um eine viereckige Kiste mit Deckel, geschmückt mit Rosetten oder geometrischen Figuren, häufig mit dem Namen des Verstorbenen in hebräischer oder griechischer Schrift versehen (Kr II 78f.; cf. B mes I 8). IX 15b

6

Der Deckel liegt einwärts, ohne Seitenwandberührung: Deckel Seitenwand

IX 15 b 7 Wer die Wände, die dem Toten nicht gegenüberliegen, berührt, ist rein (das Objekt gilt als Sarg ohne Deckel).

246

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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IX 16a: a) K: IX 20. - b) K: T l l i a . - c) K: n + + o.d.Z. - d) K: 1.1 + + o . d . Z . -

IX 15 b

8

An den Wänden.

IX 15b 'Deckel, der den Sarg verschließt. Wer ihn berührt und auch die ihm gegenüberliegende Unreinheit, ist unrein. IX 16a

' T X 9 ; Kel XXIV 17.

IX 16a 2Die Erörterung, wann ein Gefäß (hier: ein Faß) ein »Zelt« ist und wann nicht, erreicht hier den Status absoluter Abstraktion: Ein »Zelt« ist ein »Zelt«, wenn es eine Mindestgröße von einer Kubikhandbreite hat. Die Frage »Zelt als Zelt« wird zum Problem: »'Zelt' ist, was ein Mindestmaß als Standardmaß hat« (vgl. ERJ 24). IX 16a

3

S.o. IX 13a Nr. 2.

IX 16 a 4 Hier ist ein bauchiges Faß aus ungebranntem Ton gemeint, das sich am Boden und an der Mündung veijüngt. Skizze bei Rosch z.St.: Die bauchige Auswölbung der Seitenwandung ist jedoch so schwach, daß unter ihr nirgends ein Raum von 1 Kubikhandbreite ist, so daß auch kein »Zelt« entsteht. IX 16a 5 Der Boden (O'Vitp) ist rund; die Mündung kann mit einem Dekkel verschlossen werden. Ein Tongerät ist von außen (13M) nicht verunreinigungsfähig. Wurde es jedoch durch eine in sein Inneres gelangte Unreinheit verunreinigt, so ist auch die Außenseite unrein. IX 16 a 6 Es ist eine »eingeengte Unreinheit« (weil dem Faß ein Deckel aufliegt, s. IX 13a Nr. 8). IX 16a

7

1K fehlt in einigen Texten (s. textkrit. Anh.).

8

IX 16a D.h. darunter und darin gegenüber seiner Öffnung; nicht unter der Außenwandung und nicht in deren Öffnung. IX 16 a 9 n-iipnp »Gefäßboden«, die Innenseite der Standfläche eines Gefäßes (Kr II 277. 639; Br 517f. 530-532; Kel II 2a; TKel b k II 2).

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

247

IX 16a

12

Steht 3 ein Faß 4 im Freien auf seinem Boden5, (und) befindet sich ein olivengroßes Quantum vom Toten darunter 6 oder darin 6 oder7 gegenüber8 seinem Boden9, so dringt (die) Unreinheit 10 (senkrecht) aufwärts 11 und abwärts 12 , (und) das Faß 13 ist14 unrein15.

IX 16b

'(Befindet sich die Unreinheit) unter (des Fasses) Seitenwand 2 von außen3, so dringt (die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts 4 , und das Faß 5 ist rein6.

IX 16a

10

Die »eingeengte Unreinheit« (s. Nr. 7).

IX 16 a "Durch den unteren, nicht vor Verunreinigung schützenden Boden (s.o. IX 13a Nr. 7). IX 16a 12S.o. IX 13a Nr. 8. Denn es ist eine »eingeengte Unreinheit«: Alles, was gegenüber dem olivengroßen Quantum einer Leiche liegt, ist unrein, wie auch die Unreinheit im Faßinneren auf- und abwärts steigt; denn im Faßinneren befindet sich keine vor Verunreinigung schützende Scheidewand (fsin). IX 16a

13

IX 16 a

14

Und sein Inhalt (RMe'ir Rothenburg). Auch wenn die Unreinheit unter ihm liegt.

15

IX 16a Das Faß ist zwar von außen nicht verunreinigungsfähig (s. Nr. 6), wird hier jedoch verunreinigt, weil die Unreinheit aufwärts steigt und von oben durch die Mündung in das Faß hinunterdringt. So wird das Tongefäß von seiner Innenseite aus samt seinem Inhalt unrein (cod. C: »rein«; s. textkrit. Anh.). IX 16b 'T X 9. 10; Maim., hilk. tum'at met 17 6. IX 16b

2

Sie ist bauchig (cf. IX 16a Nr. 4).

IX 16 b 3Die Leichenunreinheit ist hier wieder eine »eingeengte«. Ein olivengroßes Quantum von unter der Faßwandung liegender Unreinheit ragt in der Mitte hervor. IX 16b 4Sie verunreinigt alles, was sich senkrecht über oder unter der bauchigen Wand befindet. IX 16b

5

Und sein Inhalt.

IX 16b 6 Denn es ist von außen nicht verunreinigungsfähig; die Unreinheit kann hier nicht in das Faßinnere gelangen (s.o. IX IIa). Vgl. dazu Maim.: Warum bleibt das Faß rein? Weil die Unreinheit durch den Luft17

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

248

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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IX 16c: a) K: + 713 *. — b) K' 3 + +. — IX 16d: a) K: 'U3. - b) K: '31. - c) K: 'HS. - d) K: nOlDB . - e) K: H"1D3. räum des Fasses nach oben dringt. Ein Tongefäß ist nur durch den mit ihm zusammenhängenden Luftraum verunreinigungsfahig. I X 16c

>Cf. IX I I b .

IX 16 c Die Unreinheit befindet sich ganz außen an der bauchigen Ausbuchtung der Innenwand, zunächst also in den Bereichen a, außerhalb der »Einflußzone: 'gegenüber der Mündung'«: 2

I X 16c 3 » S e i t e n w a n d « , hier die ausgebauchte Faßwandung im Gegensatz zu Boden und Mündungsrand (V 5 b). I X 16 c 4 Es tritt die Rechtsvorschrift vom »Zelt« in Kraft; denn sie bilden ein »Zelt« über der Unreinheit an irgendeiner Stelle der bauchigen Ausbuchtung, wenn auch nicht gerade dort, wo sich die Unreinheit befindet. I X 16c 5Die Unreinheit durchdringt den ganzen Innenraum, die Faßhöhlung, die nun als »Zelt« gilt (s. o. VII 2 a: »Alle schrägen Teile des Zelts sind wie Zelte«; Maim.). I X 16 c 6Was sich in. unter und über dem bauchigen Faßinneren befindet und das Faß selbst; denn das »Zelt« bringt die Unreinheit über alles. IX 16 c 7Die Gefäß wände können nicht vor Verunreinigung schützen (VI 1 a). Das Faß selbst ist unrein, weil sich die Unreinheit in ihm befindet.

Korb, Sarg, Faß und die Leichenunreinheit

249

'Ist (die Unreinheit) im Inneren (des Fasses) unter 2 seiner Seitenwand 3 , so ist, wenn sich im (Bereich der) Seitenwände 4 eine (Kubik-)Handbreite Raum befindet 5 , alles6 unrein 7 . Was jedoch gegenüber der Mündung (liegt)8, ist rein9. Wenn aber nicht10, so dringt (die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts". IX 16d 'Worauf bezieht sich das 2 ? Auf ein reines (Faß)3. Ist es aber unrein4, oder (steht es) eine Handbreite über der Erde 5 , oder ist es zugedeckt6 oder auf seine Mündung gestülpt 7 , so ist, wenn eine Unreinheit (sich) darunter 8 , darin oder darüber (befindet), alles unrein 9 10. IX 16c

IX 16 c

8

Etwa Geräte in, unter oder über dem Faß.

IX 16 c 'Über der Mündung ist kein »Zelt«, das die Unreinheit auf den ihm gegenüberliegenden Bereich überleiten könnte, und so werden die Geräte durch das Faß nicht verunreinigt (s.u. X l a ; Kel VIII 4). IX 16c 10Ist in der bauchigen Faßwandung kein freier Raum von 1 Kubikhandbreite Größe; Ergebnis: »eingeengte Unreinheit«. IX 16c "Die bauchige Stelle des Fasses wird trotzdem unrein, da sich die Unreinheit im Faßinneren befindet (s.o. IX 16a). IX 16d 'IX 13b; XV 3b; T X 10. 11; cf. Kel XXIV 17. IX 16d 2Alle bisher mitgeteilten Bestimmungen; sie gelten ja nur für drei Fälle: a) Unreinheit unter dem Faßboden oder diesem gegenüber im Faßinneren, b) Unreinheit außerhalb des Fasses unter der bauchigen Ausbuchtung, c) Unreinheit im Faßinneren, in der bauchigen Höhlung. IX 16d 3Im Falle b kann das Innere eines reinen Tongefäßes vor Verunreinigung geschützt sein. IX 16 d 4 War das Faß zuvor oder von der bauchigen Innenseite her verunreinigt (= es ist unfähig, vor Verunreinigung zu schützen). Ein unreines Gerät schützt nicht vor Leichenunreinheit (s. o. Nr. 2 c). Doch die Bestimmungen Nr. 2 a. c gelten auch für das unreine Faß. Die Bestimmung Nr. 2 b gilt nicht, wenn das Faß nur von außen her verunreinigungsfähig wäre, falls es sich etwa um ein Holzfaß handelte; denn Holz schützt nicht vor Verunreinigung. IX 16d 5 Dann ändern sich die Bestimmungen von Nr. 2 a-c: Das ganze Faß gilt als »Zelt«, das die Unreinheit verursacht (cf. VI 1 a) und nicht vor 17'

250

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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X la: a) K: m n x . - b) K: milK. - c) K: + lino n'3H MlIK 1033 nX»"IB *. -

ihr schützt (fXin); die nach oben gedrungene Unreinheit dringt wieder abwärts ins Faßinnere; Ergebnis: alles wird unrein. I X 16 d 6 Die Unreinheit dringt ins Faßinnere ein, über dem der Deckel ( - nD3») ein »Zelt« bildet; Ergebnis: alles wird unrein (cf. Hoffmann z. St.). I X 16d 7 S.o. Nr. 5; es bildet ein »Zelt«: Die Verbreitung der Unreinheit ist die Folge. I X 16d 'Unter seinen Seitenwänden. I X 16d 9 Dies gilt unter der Voraussetzung: »Wenn das Faß eine Handbreite über der Erde steht«, sich also mindestens 1 Kubikhandbreite freier Raum unter ihm befindet (s.o. 16c; Bart.). Dann aber gilt es für alle drei Fälle (Nr. 2 a - c ; cf. Hoffmann z.St.). I X 16 d

10

Hier ist der richtige Übergang zum Abschnitt X 1 ff. gegeben.

X l a 'Die Fähigkeit der Lehrer von Uscha zur Abstraktion wird in X 1-7 besonders deutlich gemacht an dem Fall der Luke und der Unreinheit. Der interessanteste Aspekt an diesem Problem ist a) das Fehlen der Trennungswände des »Zeltes«, d.h. die Luke bildet einen vom Hause getrennten selbständigen Bereich, und zwar deshalb, weil sie eine angemessene Öffnung hat: einen offenen Raum von 1 Quadrathandbreite Größe; b) der Raum unter der Luke, das »Haus«, das »Zelt«, ist durchaus getrennt, wenngleich überhaupt nichts Trennendes vorhanden ist. Hier ist die Idee »Zelt« so abstrahiert, daß nur noch die Forderung eines »Ausgangs« übrigbleibt, d. h. »Zelt« und »selbständiger Bereich« sind Synonyme. Das Konzept »Zelt« im konkreten Sinn scheint aufgegeben. Folgende Gesichtspunkte sind gegeben: a) X 1: Das Verstopfen der Luke (1 b) schafft einen in sich geschlossenen Raum; b) X 2: setzt man den Fuß über die Luke (2 b. c), bevor Unreinheit darunter ist, so bleibt der Mensch rein, wenn ein nicht angemessener Raum

Verschiedene Öffnungen im Hause

251

N. Verschiedene Öffnungen im Hause (X 1-7) Kapitel X X 1 a1 2Ist im Hause eine Luke3 in der Größe einer (Quadrat-)Handbreite4, so ist, wenn (sich) eine Unreinheit im Hause (befindet5), das der Luke gegenüber (Befindliche6) rein7. Ist (die) Unreinheit der Luke (genau) gegenüber, so ist das Haus rein8.

c) d) e)

f)

fiir das Entweichen der Unreinheit vorhanden ist. Nach RMe'ir (2 c) kann ein Mensch seinen Fuß auf die Höhlung der Luke setzen und das Hineindringen der Unreinheit verhüten (cf. REli'ezer in VI lb; in XIII 5. 6 kann ein Mensch die Öffnung nicht verkleinern; cf. VIII 1-5); T X I 10: Balken können einen Abschluß bilden (RJose); X 3: Unreinheit teils im Hause teils der Luke gegenüber wird übertragen (RMe'ir); cf. III 4. 5; X 5: sind die Luken weniger als 1 Quadrathandbreite groß, so ist doch der Raum über ihnen rein; denn es ist kein angemessener »Abzug« für die Leichenunreinheit vorhanden; X 6. 7: am Fall von Topfund Luke wird deutlich, daß der Topf »verbindet«, so daß ein »Zelt« entstehen kann, dies jedoch nur dann, wenn er die Seiten der Luke nicht berührt (cf. ERJ 23). X la

2Cf.

V 2-4; bSuk 18a; Maim., hilk. tum'at met 161; T X I 5.

X l a 3S.o. V 2 Nr. 2. — Eine Öffnung im Deckengebälk des Hauses (Maim.) unter freiem Himmel (Bart.); es fehlen Dach und Söller. Die Luke öffnet sich nach außen, d.h. nach oben. X 1 a 4Das Haus gilt also in diesem Falle (bei geöffneter Luke: Maim.) als offener Raum. X 1 a 5In dem bedeckten Teil des Hauses, der der Luke nicht gegenüberliegt, d.h. unter dem Dach/Deckengebälk, nicht unter der Luke. X 1a

6Was

im Hause senkrecht unter der Luke auf dem Boden liegt.

Deckel

a ist rein, b/b ist unrein. bSuk 18 a drückt es noch deutlicher aus: »wenn sich die Unreinheit im Hause befindet«; gemeint ist eben der Bereich b/b. Der Bereich a ist in dieser Hinsicht ausgespart. Maim.: Was dem Luftraum gegenüberliegt.

Dach Haus b

I

I

b

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

252

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x lb: a) K: mraion. - b) K: nanu. - c) K: l'Vn, '*. X lc: a) K: 1 + + o.d.Z. - b) KimviR. - c) K:TUD1, V. X 2 a: a) K: nnniO. - b) K: iUVIK. - c) K: runx. -

X 1 a 7Denn es ist nicht bezeltet, sondern liegt »unter freiem Himmel« (Nr. 6: Bereich a). X l a 8 Kein »Zelt« kann hier die Leichenunreinheit auf im Hause befindliche Gegenstände übertragen (vgl. Stellung des Lukendeckels in der Skizze). X lb

'Cf. X I 2b.

X l b 2In dem nicht der Luke gegenüberliegenden Teil des Hauses (Skizze: Bereich b/b). X lb

3

Im Hause, senkrecht unter der Luke (Skizze: Bereich a).

X 1 b 4Nun ist auch die Luke überdacht. Es ist durchaus denkbar, daß sie durch nur eine Fußsohle abdeckbar ist; ist sie doch nur 1 Quadrathandbreite groß. Die Unreinheit befindet sich jetzt im Luftraum unter der nun verstopften, abgedichteten Luke. X 1 b 5 n y pi. »vermischen, mischen, ein symbolisches Aneinanderteilhaben arrangieren«. X l b 6 So gelten das ganze Haus und nun auch der Bereich a (Skizze) genau gegenüber der Luke auf dem Fußboden des Hauses als ein »Zelt«: Alles im Hause Befindliche, das Haus selbst und der, der mit seinem Fuß die Luke völlig abgedichtet hat, werden unrein (er bildet nun zusammen mit Dach und Lukenrand das »Zelt«; cf. X I 2b). X lc

'Cf. III 3. 4.

X lc

2

Skizze: Bereich b/b.

Verschiedene Öffnungen im Hause

253

'(Befindet sich die) Unreinheit entweder im Hause 2 oder der Luke gegenüber 3 , und setzt (jemand) seinen Fuß über (die Luke) 4 , so vermischt 5 er (dadurch) die Unreinheit 6 .

X lb

X 1 c 'Ist ein Teil der Unreinheit im Hause 2 und ein Teil davon 3 (der) Luke gegenüber 4 , so ist das Haus 5 unrein 6 , (und) was gegenüber der Unreinheit (sich befindet) 7 , ist (ebenfalls) unrein 8 . X 2a

'Ist die Luke keine (Quadrat-)Handbreite groß 2 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit im Hause (befindet), das der Luke gegenüber (Befindliche) 3 rein. Ist (die) Unreinheit der Luke gegenüber, so ist das Haus rein 4 .

X 1 c 3 Und sei es nur das Quantum einer Olive, so daß ein Teil (nxpa) davon also nicht das zur Verunreinigung erforderliche Mindestquantum von einer ganzen Olive ausmacht (Maim.). X 1c

4

X lc

5

Skizze: Bereich a, der Luke direkt gegenüber.

Und alles, was sich darin befindet (Maim.).

6

X 1 c Wenn in diesem Falle auch vielleicht nur die Hälfte des Quantums bezeltet sein sollte (s. Nr. 3). X lc

7

Über dem Teil gegenüber der Luke (Skizze: Bereich a).

8

X l c Die beiden Bereiche a und b / b bilden eine Einheit (s. X l b Nr. 6) und enthalten als solche das zur Verunreinigung erforderliche Mindestquantum Leichenunreinheit. Darum kann auch ein Teil des Gesamtbereiches die Unreinheit weiterübertragen (s. X 3; XI 2b). X 2 a >T XI 6. 10; bSuk 18a; Tossaf. bSchab 157a s.v. 'DpVn ; Maim., hilk. para 141. X 3 a 2 Es heißt nicht »wenn die Luke keine Öffnung von 1 Quadrathandbreite hat« (Bart.). Besser nimmt man an, sie sei zwar 1 Quadrathandbreite groß, jedoch verstopft (s.o.), und Haus und Luke bildeten gemeinsam ein »Zelt«; das Ganze ist dann unrein. X 2a

3

Was also direkt unter ihr liegt (Skizze: Bereich a).

X 2 a 4 Bisher handelte es sich um folgendes: Zwei Objekte gelten als nicht zusammenhängend (na1?) im Sinn der Unreinheitsvorschriften, wenn sie durch den geringen Zwischenraum von weniger als 1 Handbreite voneinander getrennt sind. Nach bSuk 18a ist das eine Tora von Sinai.

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

254

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2b: a) K: 'iVn, ' radiert. - b) K: >. 2c: a-a) K: >. - b) K:"|. - c) K: '133m. - d) K: 'Ö1X. — 2d: a) K: "1. — b) K: '18. - c-c) K: '¡TO1?®. - d-d) K: pwnV». 3a: a) K: 1 + + o.d.Z. - b) K: MIIK. -

X 2b

'TXI7.

X 2 b 2In dem nicht der Luke gegenüberliegenden Teil des Hauses (Skizze: Bereich b/b). X 2b

3Auf

deren Mündung/Öffnung.

X 2 b 4Durch eine weniger als 1 Quadrathandbreite große Öffnung kann die Unreinheit nicht entweichen. Für die im Hause befindlichen Gegenstände gilt jedoch immer noch der Grundsatz: »Er vermischt die Unreinheit« (lb). X 2c 'Direkt unter ihr (Skizze: Bereich a). X 2c (s.o.). X 2c

2Er

bildet ein »Zelt«, da er die Luke mit seinem Fuß völlig abdeckt

3Den

Menschen, der einen Fuß dorthin gesetzt hat.

4Denn

X 2c sein Fuß bezeltet direkt die Unreinheit. Obwohl die Öffnung kleiner als eine Quadrathandbreite ist, gilt der Raum nicht als »verschlossen«. X 2 c 5Wer seinen Fuß dorthin gesetzt hat; denn sobald er seinen Fuß über die Lukenöffnung gebracht hat, bevor er sie hat abdecken können, wird er schon unrein (cf. Maim.). X 2c

6Wer

seinen Fuß dorthin gesetzt hat.

Verschiedene Öffnungen im Hause

255

X2b

'Ist die Unreinheit im Hause 2 , (und jemand) setzt seinen Fuß über (die Luke)3, so ist (dieser Mensch) rein4.

X 2c

Ist die Unreinheit der Luke gegenüber1, (und jemand) setzt seinen Fuß über (die Luke)2, so erklärt RMe'ir (ihn3) für unrein4. Die Gelehrten aber sagen: War (die) Unreinheit früher da als sein Fuß (über der Luke), so ist er5 unrein. War (aber) sein Fuß vor der Unreinheit da, so ist er6 rein7 8.

X 2 d RSchim'on sagt: (Standen) zwei Füße übereinander auf (der Luke)1, bevor die Unreinheit da war, (und) zieht der erstere seinen Fuß fort, so daß des anderen Fuß sich (allein) dort befindet, so ist er2 rein, weil der Fuß des ersteren vor der Unreinheit 3 da war4 5. X 3a

'Ist ein Teil der Unreinheit im Hause 2 und ein Teil davon der Luke3

X 2 c 7Die Öffnung war verschlossen, bevor die Unreinheit ins Hausinnere dringen konnte. Darum kann sie nicht hinausdringen. Die Öffnung ist ja kleiner als 1 Quadrathandbreite. Was sich im Hause befindet, ist unrein (Maim.). X 2c

8

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RMe'ir (Maim.; Bart.).

X 2 d 'Füße von zwei Menschen, wie folgt: Zwei Menschen stehen vor der Luke, einer von ihnen setzt einen Fuß darauf, und der andere setzt seinen Fuß auf den auf der Luke stehenden Fuß des anderen Menschen (Maim.; Bart.). X 2d

2

Der andere Mensch.

X 2d

3

Die hätte eindringen können.

4

X 2 d Der Fuß des zweiten Menschen befand sich auch über der Lukenöffnung, bevor sich die Unreinheit im Hause unter der Öffnung befand, obwohl es erst zur Bezeltung der Unreinheit unter der Luke kam, nachdem der erste Mensch seinen Fuß weggezogen hatte und die Unreinheit unter der Luke war (Maim.; vgl. auch T XI 6.10; Maim., hilk. para 141). X 2d Bart.). X 3a

s

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim.;

'T X 7; Maim., hilk. para 141.

256

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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c) K: '31. — d) K: 'T — e) K: 'BIS. X 3b: a) K: '1. - b) K: HOT. - c) K: U1R. - d-d) K: + + a.R. - e) K: + + a.R. nxaion Tua (ditt.). X 4a: a) K: man». - b) K: fflSn*. X 3 a 2In dem der Luke nicht gegenüberliegenden bedeckten Teil des Hauses (Skizze: Bereich b/b). X 3a

3

Die weniger als 1 Quadrathandbreite groß ist (X 2a; Bart.).

X 3 a 4 Da die Luke keine Quadrathandbreite groß ist, kommt es sehr genau darauf an, daß die Unreinheit direkt senkrecht unter ihr liegt (Skizze: genau im Bereich a). X 3a

5

Und alles, was sich darin befindet.

X 3a

6

Als ob alle Unreinheit im Hause wäre.

X 3a

7

Was sich direkt oberhalb der Luke befindet.

X 3 a 8 Ist also ein Teil der Unreinheit im Hause verbunden mit einem Teil über der Luke, so ist es, als sei die gesamte Unreinheit unter der Luke und diese bilde darüber ein »Zelt«: Es ist unrein. Beide Teile Unreinheit sind ja zu einem für die Übertragung der Unreinheit erforderlichen Mindestquantum »verbunden«. X 3a 'Sie fußen auf den Bestimmungen von III 4. 5. X 3 a 10 RJehuda bietet eine erleichternde Bestimmung. Er ist der Meinung: Der Teil der Unreinheit im Hause ist nicht »verbunden« mit dem Teil der Unreinheit gegenüber der Luke; denn da die Luke weniger als 1 Quadrathandbreite groß ist, könne die Unreinheit nicht ins Haus vordringen. X 3b 'Cf. T X 8 . 9. X 3 b 2Z. B. eine Unreinheit im Quantum von zwei Oliven: Ein Quantum

Verschiedene Öffnungen im Hause

257

gegenüber4, so ist das Haus5 unrein6, und (auch) das gegenüber der Unreinheit (Befindliche)7 ist unrein8. (Das sind die) Worte von RMe'ir9. RJehuda sagt: Das Haus ist (zwar) unrein, aber das gegenüber der Unreinheit (Befindliche) ist rein10. X 3b

X 4a

'RJose sagt: Ist die Unreinheit so umfangreich, daß sie, wenn sie geteilt würde2, sowohl das Haus als auch das gegenüber der Unreinheit (Befindliche) verunreinigen (könnte), so ist (alles3) unrein4; wenn aber nicht, so ist (nur) das Haus unrein. Das5 gegenüber der Unreinheit (Befindliche) aber ist rein6 7.

(Liegen mehrere) Luken (genau) übereinander1, und ist jede eine (Quadrat-)Handbreite groß2, so ist, wenn (sich) eine Unreinheit im Hause (befindet3), das den Luken gegenüber (Befindliche4) rein5. (Befindet sich) eine Unreinheit den Luken gegenüber6, so ist das Haus rein7.

von 1 '/ 2 Oliven ist im Hause, ein Quantum von V 2 Olive aber gegenüber der Luke. Solche Unreinheit läßt sich teilen, so daß je ein Quantum von einer Olive sich im Hause bzw. gegenüber der Luke befindet. X 3b

3

Und zwar beide Bereiche.

4

X 3b Auch was sich gegenüber dem Teil der Unreinheit befindet, der gegenüber der Luke liegt. Dies trifft jedoch nur zu, wenn die Unreinheit sich schon an der beschriebenen Stelle befand, bevor man den Gegenstand auf die Luke legte (s.o. 2c Nr. 5). X 3b

5

Der Luftraum mit diesem Objekt ist rein.

X 3b 6Die Luke ist nicht 1 Quadrathandbreite groß; es ist kein Quantum von insgesamt zwei Oliven Unreinheit vorhanden, deren eins als zum Hause, deren anderes als zur Luke gehörig gelten könnte. Die Luke gilt als »verschlossen« (RAscher b. Jehiel). X 3b

7

Die Lehrentscheidung ist gemäß RJose (Maim.; Bart.).

1

X 4a Hier ist an ein mehrstöckiges Haus zu denken: Die Luken liegen genau übereinander und sind nach außen, d.h. nach oben hin, geöffnet: 4 Lukendeckel

4 Stockwerke f

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258

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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x 4b: a) K: + niwiDn *. - b) K: man«. - c) K: + -nnü*. - d) K: n^apn, n«. X 5a: a) K: maiUO. - b) K: man«. -

X 4 a 2 Sie hat also die erforderliche Mindestgröße, um Unreinheit einund ausdringen zu lassen. X 4 a 3D. h. in den der Luke nicht gegenüberliegenden bedeckten Teilen des Hauses (Skizze: Bereiche b). X 4a

4

Was sich unterhalb/oberhalb der Luken befindet.

X 4a

5

Es liegt gleichsam unter freiem Himmel (Skizze: Bereich a).

X 4a

6

Im Bereich a.

X 4 a 7Die Unreinheit kann nach oben durch die das erforderliche Mindestmaß von 1 Quadrathandbreite messende Luke ins Freie entweichen. X 4b

'In den Bereichen b.

X 4b

2

X 4b

3

Über die Mündung der oberen Luke.

X 4b

4

Uber die Mündung der unteren Luke (cf. Bart.).

Im Bereich a.

X 4b So daß dieses Objekt — im Fall Nr. 3 — das gesamte Hausinnere oder — im Fall Nr. 4 — nur einen Teil des Hausinneren verschließt. 5

X 4b 6 Was sich im Hause und was sich über den Luken auf dem Söller befindet. Bedeckt das genannte Objekt die Luke des obersten Stockwerkes, also den Ausgang zum Söller, ist ohnehin alles unrein (s. Nr. 5). Bedeckt es die Luke des untersten Stockwerkes, so ist alles unrein, weil man die Unreinheit »vermischt« (aiy); cf. X 1 b. Haus nebst Luke bilden ein

Verschiedene Öffnungen im Hause

X 4b

259

(Befindet sich die Unreinheit) entweder im Hause 1 oder den Luken gegenüber2, (und) legt man einen verunreinigungsfähigen Gegenstand entweder über 3 die obere oder über die untere 4 (Luke)5, so ist alles6 unrein 7 .

X 4c

'(Ist es) aber ein nicht verunreinigungsfähiger Gegenstand 2 , so ist (nur) das, was unterhalb desselben ist, unrein 3 . Was aber oberhalb desselben ist, (bleibt) rein4.

X 5a

'Sind die (genannten) Luken (je) keine (Quadrat-)Handbreite groß, so ist, wenn eine Unreinheit (sich) im Hause befindet 2 ), das den Luken gegenüber (Befindliche3) rein. Ist (die) Unreinheit den Luken gegenüber3, so ist das Haus rein2 4.

X 5b

1

(Befindet sich) die Unreinheit im Hause, (und) legt man entweder einen

»Zelt«. Das obere Stockwerk gilt als »verstopft«. Was sich im Hause und gegenüber den Luken befindet, ist unrein. X 4b 7 Denn ein verunreinigungsfähiges Objekt kann nicht gegen Unreinheit abschirmen (cf. dazu VIII 3; Maim.; T XI 11). X 4c

'T XI 11. 2

X 4c Den man auf die Mündung einer der Luken des mehrstöckigen Hauses gelegt hat. X 4c 3 Es ist zu einem »verschlossenen Zelt« geworden, unter dem ja alles mit der Unreinheit »Verbundene« selbst unrein wird. X 4c 4Dieses Objekt verhindert zusammen mit den »Zelt«wänden das Vordringen der Unreinheit nach oben (aus den Luken hinaus). Es dient als Scheidewand (fXin; s.o. V 5b Nr. 15). Ein nicht verunreinigungsfähiger Gegenstand kann zudem ohne weiteres eine solche Scheidewand bilden. X 5a

'S.o. X 2a.

X 5a

2

Skizze: in den Bereichen b.

X 5a

3

Skizze: im Bereich a.

X 5a 4 Immer ist der Grundsatz zu beachten: Unreinheit dringt nur beim Maß einer Handbreite in das »Zelt« (Maim.). X 5b 'Die Regel von 5a richtet sich noch nach den Ausfuhrungen in X 1. 4. In X 5b geht es um etwas Neues: die Unreinheit im unteren Stockwerk des Hauses.

260

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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X 5c: a) K i t l l i n * . X 6a: a) K: mriK. - b) K: n i l l l t l X 5b

2

S.o. X 4b Nr. 4. 5.

3

X 5b Aber das ganze untere Haus ist eben unrein, selbst der Bereich gegenüber der Luke (Skizze: Bereich a). Die oberen Stockwerke aber sind rein, da die Unreinheit nicht aus dem »Zelt« in einem Hause eindringt, dessen Öffnung weniger als 1 Quadrathandbreite groß ist (auch gibt es keinen »Ausgang« für die Unreinheit aus solchem Bereich). Und selbst wenn man das hier genannte Objekt oben auf die Öffnung der obersten Luke legt, ist es so, als läge es darunter, an der Stelle der dort befindlichen Unreinheit, welche dort die unterste Luke verstopft und also die Unreinheit »vermischt« (a~iy). X 5c

'X 2; Maim., hilk. tum'at met 163. 2

X 5 c Direkt senkrecht über den Luken (in Verlängerung des Bereichs a; Skizze). X 5c

3

S.o. X 4b Nr. 4. 5.

X 5c "Was sich im Hause und gegenüber den Luken befindet. X 5c 5 Das verunreinigungsfähige Objekt, das sich über der Unreinheit befindet, bildet selbst ein »Zelt«; es wird unrein und bildet also keine Schutzwand (fSin ]»x) vor der Unreinheit. Selbst wenn man das genannte Objekt auf die unterste Luke legte, steigt die Unreinheit hinauf und hinab, und alle Stockwerke sind gleicherweise unrein (cf. X 4). Maim.: Die

Verschiedene Öffnungen im Hause

261

verunreinigungsföhigen oder einen nicht verunreinigungsfahigen Gegenstand entweder über die obere oder über die untere (der genannten Luken) 2 , so ist nur der untere (Raum) unrein 3 . X 5c

1

(Befindet sich) die Unreinheit den (genannten) Luken gegenüber 2 , (und) legt man einen verunreinigungsfähigen Gegenstand entweder über die obere oder über die untere (Luke) 3 , so ist alles 4 unrein 5 .

X 5d

(Legt) man aber einen nicht verunreinigungsfähigen Gegenstand entweder über die obere oder über die untere (Luke) 1 , so ist nur der untere (Raum) unrein 2 .

X 6a

'(Befindet sich) eine Luke im Hause, und ist ein Kochtopf 2 so unter sie gesetzt 3 , daß, wenn er (senkrecht) 4 hochkäme 5 , seine Ränder 6 den (Rand) der Luke nicht berührten 7 , so dringt, wenn eine Unreinheit unter 8 , in9 oder über (der Topfmündung sich befindet, diese) Unreinheit 10 senkrecht aufwärts und abwärts 11 .

Unreinheiten werden kombiniert, verbunden. Übrigens befand sich die Unreinheit schon dort, bevor das verunreinigungsfahige Objekt, wie angegeben, niedergelegt wurde; es wurde hierdurch erst unrein, und es bildet auch ein »Zelt«. X 5d

'S.o. X 4 b Nr. 4. 5.

X 5 d 2 Die oberen Stockwerke sind rein. Denn der nicht verunreinigungsfähige Gegenstand gilt als Schutzwand vor der Verunreinigung, die nun ja auf den unteren Hausbereich beschränkt bleibt (s. X 4 c). X 6a

' T X I 4; bSuk 18a.

X 6a

2

S.o. V 2 Nr. 5.

3

X 6a Auf den Boden des Hauses (Bart.), und zwar ganz dicht, d.h. weniger als 1 Handbreite, unter die Luke. X 6a

4 5

Bis kurz unter die Lukenöffnung.

X 6 a Die m n p konnte eine Vorrichtung besitzen, mittels derer man den Topfinhalt selbst aus dem zugebundenen Gefäß entnehmen konnte, den xVa®, »Kran, Hahn«, Jastrow: »close-fitting, Verschlußarmatur« (Kr II 180. 641; bSchab 112b). Jemand könnte also den Topf bei der Bedienung dieses Hahns etwas nach oben anheben, etwa, weil dieser ein wenig klemmt oder sich mit Saft/Flüssigkeit etwas zugesetzt hat und daher in diesem Moment schwerer zu bewegen ist.

262

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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X 6 a 6 HohIgeräte haben eine Standfläche, Wände und eine Mündung/ Öffnung (na), auch »Lippe, Rand« (na®) genannt, now und no werden unterschieden in TMik VI 23 (Kr II 277. 639f.; AuS IV 129). X 6 a 7 Wenn man den Topf leicht durch die Luke heraufziehen kann, ohne daß sein Rand die Lukenränder berührt (Maim.; Bart.). Es kann jedoch auch gemeint sein: Der Topf wird hochgezogen und füllt die Luke gänzlich aus; die Berührung der Ränder der beiden Objekte läßt sich nur ganz knapp vermeiden; es handelt sich um Bruchteile eines Millimeters. Berühren sich jedoch die beiden Ränder, so gilt die Vorschrift von der Schwelle. Jene Bedingung gilt aber nur wegen der Bestimmung in 6b: nse p x n |H n m j nn'n. Doch gilt jene erste Bestimmung auch, wenn sich die Ränder von Topf und Luke beim Heraufziehen berühren. X 6 a 8 Der Topf selbst steht keine Handbreite über der Erde (s. Nr. 3); eine unter ihm liegende Unreinheit ist eine »eingeengte Unreinheit«. Von ihr gilt: Sie kann sich uneingeschränkt in senkrechter Richtung auf- und abwärts ausbreiten, solange sie nicht durch ein »Zelt«, das eine Schutzwand, eine Schutzzone, bildet (nRBlBH '303 fXin), daran gehindert wird (Maim.). X 6 a 'Hier gilt die Bestimmung: Was selbst verunreinigungsfähig ist, kann nicht die Funktion einer Schutz wand/-zone (fSin) übernehmen und das weitere Vordringen der Unreinheit verhindern. Darum dringt hier die Unreinheit unter den T o p f u n d gilt also als »eingeengt« (Maim.). X 6 a 10Die als »eingeengt« gilt. X 6 a 1 'Und alles, was der Unreinheit gegenüberliegt, ist unrein. Was sich aber im Hause, neben der Unreinheit, befindet, ist rein (cf. IX 13), selbstverständlich auch das Haus selbst. Der gesamte Topfinhalt aber ist unrein, auch wenn er sich neben der Unreinheit befindet und sie nicht berührt. Das Tongeföß ist zwar von seiner Außenseite her nicht verunreinigungsfähig; doch dringt die »eingeengte Unreinheit«, ohne Rücksicht auf die Topfwandung, ins Topfinnere ein, so daß es als gänzlich verunreinigt gilt.

Verschiedene Öffnungen im Hause

X 6b

263

'Steht 2 (d)er (Kochtopf) eine Handbreite über der Erde 3 , (und befindet sich) eine Unreinheit darunter oder im Hause, so ist (der Raum) darunter 4 und das Haus 4 unrein5; das Innere (des Topfes) und was darüber ist, ist rein6. Ist (jene Unreinheit) darin oder darüber, so ist alles unrein. 'Steht (d)er (Kochtopf) an der Seite2 der Türschwelle3 (so), daß, wenn er (senkrecht) hochkäme 4 , eine Handbreite davon denTürsturz s berührte 6 , so dringt, wenn (sich) eine Unreinheit darunter 7 , darin oder darüber 8 (befindet, die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts 9 .

X 7a

X 6b

>T XI 4; Maim., hilk. tum'at met 165. 2

X 6b Die Abschnitte 6b und 7b sind völlig gleichlautend. — In 6a war der keine Handbreite über der Erde befindliche Topf ein »Zelt«, eine Schutzwand. Unreinheit kann in ihn nicht eindringen, da er als Tongeföß von außen nicht verunreinigungsfahig ist. So schützt der Topf beides, den Inhalt und was über ihm ist. Ist Unreinheit über oder in der Mündung des Topfes, so ist der Topf unrein: er schützt nichts. In 6b nun bildet der Topf ein »Zelt«, zusammen mit den Seitenwänden das Haus vor Verunreinigung zu schützen (= V 5). Berühren jedoch die Topfränder die Lukenränder, kann der Topf nicht vor der Unreinheit schützen; denn er gilt als ein Gerät, das sich nicht in einem Zelt befindet, um als Schutzwand dienen zu können (Albeck z. St.). Hier geht es um den Topf auf der Luke, im gleichlautenden Text 7 b aber um den im Türbereich stehenden Topf. X 6b 3Der Raum unter dem Topf gilt nun als »Zelt«. X 6b 4 Haus und Raum unter dem Topf bilden gemeinsam ein »Zelt«. DerTopfpaßt ja genau in die Lukenöffnung hinein (s. o. 6aNr. 7); somit ist es so, als befanden sich die Lukenränder unten neben den Topfrändern. Es wird so angesehen, als ob die obere Hausdecke bis an den Topf herabgezogen sei ('BT onn oder rrn« TU, cf. dazu Bart.). X 6b 5 Denn das »Zelt« ist durch 1 Kubikhandbreite Raum mit dem »Zelt« des Hauses verbunden, kombiniert, und beide bilden zusammen ein »Zelt«. Wäre bei hinaufgezogenem Topf auch nur ein kleiner Zwischenraum zwischen dem Rand von Luke und Topf, so gälten Haus und Bereich unter dem Topf nicht mehr als ein »Zelt«. X 6b 6 Denn der »in der Luke befindliche Topf« schützt mit den »Zelt«wänden des Hauses vor Verunreinigung. Das gilt jedoch nur für Speisen, Flüssigkeiten und Tongefaße. X 7a 'T XI 1. X 7a 2Außerhalb des Hauses (Bart.) an der Grenze zwischen privatem und öffentlichem Bereich; die Tür ist also geschlossen. 18

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

264

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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X 7c: a) K: X 8. -

X 7a

3 S.o.

III 3 a Nr. 14.

X 7a

4 S.o.

X 6a Nr. 7.

X 7a

-

s -°-

IX 10 Nr. 4.

X 7 a 6Der Topf ist unten breiter als oben. Wird er senkrecht heraufgezogen, so kommt evtl. 1 Handbreite des unteren Topfteils unter das Futter des Türsturzes. Die Topfmündung indes bleibt noch außerhalb der gedachten senkrechten Linie zwischen Außenkante Türsturz/Außenkante Türschwelle (Bart.), wenn dies auch sicher für den Topf nicht unbedingt eine Position von Dauer zu sein braucht, da er ja beim Heraufgezogenwerden sicherlich auch schaukelt oder schwankt, so daß die »Bezeltung« durch den Türsturz eine vorübergehende, wenn auch öfters wiederholte, wäre. Maim. geht so weit zu behaupten, eine Handbreite der Topfmündung liege unter dem Türsturz, so daß (RIsrael Lipschütz) ein handbreitegroßer Teil der Topfwandung die nach außen gerichtete Seite des Türsturzfutters berührt. X 7a

7 Es

handelt sich ja um eine »eingeengte Unreinheit«.

X 7a

8Aber

X 7a

9 S.o.

X 7b

>TXI 1; s.o. X 6 b .

nicht unter dem Türsturz. X 6a Nr. 12.

X 7b 2In diesem Fall gilt der Bereich unter dem Topf ja als »Zelt« (s. X 6b Nr. 3). X 7 b 3Der Bereich unter dem Topf bildet zusammen mit dem Haus ein »Zelt« (s. o. X 6b Nr. 5). Dieses »Zelt« in der Größe einer Kubikhandbreite ist mit dem »Zelt« »Haus« verbunden. Es gilt so, als wäre der Topf mit dem Türsturz verbunden, da, wenn man den Topf heraufzieht, er eine Quadrathandbreite vom Türsturz berühren könnte.

Verschiedene Öffnungen im Hause

265

X 7b

'Steht (d)er (Kochtopf) eine Handbreite über der Erde 2 , (und befindet sich) eine Unreinheit darunter oder im Hause, so ist (der Raum), darunter und das Haus 3 unrein. Das Innere (des Topfes) und was darüber ist, (bleibt) rein4. Ist (jene Unreinheit) darin oder darüber, so ist alles unrein 5 .

X 7c

'Steht (d)er (Kochtopf so2,) daß, wenn er (senkrecht) hochkäme 3 , nicht (einmal) eine Handbreite davon4 den Türsturz berührte, oder ist er (sogar5) mit dem Türsturz verbunden 6 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit unter (dem Topf befindet), nur (der Raum) darunter unrein7 8.

X 7 b 4 Der Topf, kombiniert mit den »Zelt«wänden des Hauses (in Form des Türsturzes), schützt vor Verunreinigung. X 7 b 5 Da in diesem Fall der Topf nur an einer Seite mit den »Zelt«wänden des Hauses verbunden ist, kann er nicht vor Verunreinigung schützen; er bildet keine Schutzwand (cf. X 6; Bart.). X 7c

'T XI 4. 5; Maim., hilk. tum'at met 165. 2

X 7c Der Topf steht 1 Handbreite über der Erde an der Seite der Schwelle. X 7c

3

Der Topf wird heraufgezogen (s.o. X 7a Nr. 6).

4

X 7c Weniger als 1 Quadrathandbreite, so daß nicht genug Raum für die Ausbreitung der Unreinheit vorhanden ist. X 7c

5

Daß weniger als 1 Quadrathandbreite diesen berührt.

6

X 7c p31 ho: »fest angeschlossen werden«, bh. sogar: »angeklebt werden« (Ps 22 16). Dieses Verb ist gewählt, um ganz deutlich zu machen, daß der Topf nicht mehr heraufgezogen werden muß, sondern fest auf dem Türsturz steht, ohne daß er wackelt oder hinunterzufallen droht. X 7 c 7 Das Haus ist rein, denn die Berührungsfläche von Topf und Türsturz ist weniger als 1 Quadrathandbreite groß: Der Topf und der Raum unter ihm gelten nicht mehr als »Zelt«, nicht mehr als mit dem »Zelt«, »Haus« verbunden, kombiniert. Innen- und Außenseite des Topfes sind ebenfalls rein. Der Topf verbindet die Seiten des Türsturzes und schützt, was sich in und über ihm befindet, vor Verunreinigung. Dazu genügt es, daß er weniger als 1 Handbreite von der Wand entfernt ist und fest (s. Nr. 6) genug dort steht. X 7c 18*

8

Cf. zu diesem Abschnitt: NeuHist V 240f.

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

266

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XI lb: a) K: 'IS1K . - b) K: 1 ++. - c) K: "1K. - d) K: H. - e) K: HOT. - f) K:'Ö1K . -

X I 1 a 'In X I 1-3 geht es um den Gedanken: Für die Bildung eines »Zeltes« ist mindestens 1 Quadrathandbreite Oberfläche zwischen zwei Gegenständen vonnöten; bei weniger Fläche, besser: Kontaktfläche, wird die Unreinheit durch Berührung, nicht aber durch Bezeltung übertragen. XI l a

2Cf.

Philo, SpecLeg III § 206 f.

XI 1 a 3Das Dach des Hauses kann sich durch Hitzeeinwirkung spalten (p102), die Wände neigen sich zur Seite, ein Stein nach dem anderen fällt heraus, das Haus stürzt schließlich ein cf. TAhil VII 5). Ein Haus oder eine tragende Wand (daran denkt Maim.) kann sich auch spalten, wenn das Haus zu hoch ist oder am Wasser steht (bTaan 20 b). X I 1 a 4 Bart.: In zwei Teile, der Länge nach; bei der Spaltung handelt es sich also nicht einfach um das Auftreten von Rissen. XI l a Daches. XI 1 a

5 Unter

dem über dem Hauseingang befindlichen Teil des

6 Unter

dem nach innen zu befindlichen Teil des Daches.

X I 1 a 7Denn die Unreinheit pflegt nicht hinein-, sondern hinauszudringen (cf. III 7 b. c). Außerdem bilden die beiden durch den Riß voneinander getrennten Dachteile mit den über ihnen verbliebenen Hausteilen, -bereichen je ein gesondertes »Zelt«, deren äußerer Teil die Unreinheit nicht in den inneren hinüberdringen läßt. Dies trifft zu, obgleich der Zwischenraum zwischen beiden aufgrund des Risses weniger als 1 Handbreite beträgt.

Das geborstene Haus und seine Teile

267

0. Das geborstene Haus und seine Teile (XI 1-3) Kapitel XI XI la 1

2

Hat sich ein Haus3 gespalten4, so sind, wenn (sich) eine Unreinheit im äußeren5 (Teile befindet, die) Geräte im inneren6 (Teile) rein7.

XI l b

'(Befindet sich) eine Unreinheit im inneren (Teile2), so sind, (wie) Bet Schammai3 sagt, (die) Geräte im äußeren (Teile) nur dann rein, wenn die Spalte4 vier Handbreiten5 (groß) ist. Bet Hillel aber sagt: Sie mag so groß oder so klein sein, wie sie will6. RJose sagt im Namen von Bet Hillel: Eine Lücke von einer (Quadrat-)Handbreite7 8.

XI 2 a 'Hat sich eine Vorhalle2 gespalten3, so sind, wenn (sich) eine Unreinheit an der einen Seite (befindet), (die) Geräte an der anderen Seite rein4.

XI l b

'T XII 1; Philo, SpecLeg III § 206f.

XI 1 b 2Der Fall ist schwerwiegender als der in 1 a (»im äußeren Teil«). Auch hier ist zu erinnern an die Regel, daß Unreinheit nicht hinein-, sondern hinausdringt (III 7b. c;XI laNr. 7). Ist also die Unreinheit außen (= unter einem Teil des Daches nahe der Tür), so sind die Gefäße innen rein nach der gerade genannten Regel. XI l b

3

In T fehlt eine von Bet Schammai vorgetragene Ansicht.

4

XI l b In T XII 1 aufgegriffen mit dem Wort ntn, »dieser (Riß)«, wenngleich vorher nicht darauf Bezug genommen war. XI 1 b 5 = 29,6 cm breit. Dieser Zwischenraum genügt, um das Hinüberdringen der Unreinheit von einem Hausbereich auf den anderen zu verhindern. Ist der Zwischenraum geringer, dringt die Unreinheit nach außen. XI 1 b ^ bleis«.

Nach Bet Hillel: »Ganz schmal, wie die Schnur des Senk-

XI 1 b 7Die Geräte draußen sind dann rein. T fiigt hier als einen Ausspruch Rabbis hinzu: »(RJose) bezog das jedoch lediglich auf den Fall, wo es sich um ein olivengroßes Quantum von einem Toten handelt«. Bei einem vollständigen Toten stimmen nach RJose die beiden Schulen wohl darin überein, daß ein Zwischenraum von 4 Handbreiten (s. o. Nr. 5) vonnöten sei, um den Zwischenraum als Trennung wirksam werden zu lassen. XI l b XI 2a

8

Die Lehrentscheidung ist gemäß Bet Hillel (Maim.; Bart.).

'TXIIl.

268

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot m

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XI 3a: a) K: KUVP. XI 2 a 2Cf. VI 2 a Nr. 2. - Die Vorhalle hatte nach jErub I 18 c 12 sechs oder acht Säulen (cf. Raschi zu bSuk 18a); nach Tossaf. zu bSuk 18a s.v. "p'O ist sie nur an einer Seite nach außen geöffnet (cf. Raschi zu bB bat 25 b). XI 2 a 3Gemeint ist, daß sich die Balkendecke und dadurch das ganze Dach gespalten hat (Maim.; Bart.). Skizze bei Rosch:

Nach Tossaf. a.a.O. reicht die Spaltung von der Hinter- zur offenen Vorderseite. Denn verliefe sie von einer Querwand zur gegenüberliegenden, so wäre auch hier darauf zu achten, ob sich die Unreinheit im äußeren oder inneren Teil der Vorhalle befindet. XI 2 a 4Die gespaltene Vorhalle gilt nunmehr als zwei voneinander getrennte »Zelte«; sie stehen Seite an Seite, zwischen ihnen ein offener Bereich. Der Riß läuft ja quer durch das ganze Dach (Maim.). Es ist anzunehmen, daß — bei entsprechend großem Zwischenraum (s.o. XI l b Nr. 5. 6) — die Geräte durch die Unreinheit auf der anderen Seite des Risses nicht infiziert werden. Der »freie Raum« des Risses aber trennt nicht zwischen drinnen und draußen befindlichen Geräten; denn die Vorhalle ist an drei Seiten offen, und jeder Teil ist nach außen hin geöffnet. XI 2 b 'Wenn der Riß 29,6 cm breit sein sollte (XI 1 b Nr. 5), muß dieser Mensch (nach damaligen Verhältnissen) schon einen großen Fuß haben, um ihn quer über den Spalt zu setzen, wobei dieser an Zehen und Ferse ja aufliegen muß. Eher ist an einen schmaleren Spalt zu denken (XI i b Nr. 6; oder einfach die Ansicht von Bet Hillel in XI 1 b), damit die hier genannte Bedingung erfüllt ist. XI 2 b

2

Zwar kann ein einzelner Rohrstab (ittp) gemeint sein; doch eher

Das geborstene Haus und seine Teile

269

XI 2 b Setzt (ein) er seinen Fuß1 oder ein(en) Rohr(stab)2 oben über (die Spalte3), so vermischt er (dadurch) die Unreinheit4. XI 2 c

Legt man das Rohr1 auf den Boden2, so läßt es die Unreinheit nicht hinüberdringen3, es sei denn, es stehe eine Handbreite von der Erde ab4.

XI 3 a 'Eine grobe2 Jacke3 und ein dicker4 Balken5 lassen die Unreinheit6 nicht hinüberdringen7 8, es sei denn, sie9 stehen eine Handbreite von der Erde ab.

könnte rup> hier »Rohr« als Material bedeuten. Rohr als gestapeltes Brennmaterial auf dem Dach der Vorhalle ist hier durchaus denkbar, ferner Rohr als Pfahlmaterial fiir Land- und Gartenbau oder Matten aus Rohr, alles auf dem Dach gestapelt oder aufbewahrt (s. auch Nr. 4). Dann wäre zu übersetzen: »Setzt jemand seinen Fuß oder legt er Rohr oben über . . .« XI 2 b

3

Des durch einen Riß gespaltenen Vorhallendaches.

XI 2 b 4 Die beiden »getrennten Zelte« (s. o. 2 a Nr. 4) gelten durch die »Vereinigung« (2~i5>: s.o. X l b Nr. 5) als zu einem »Zelt« vereinigt, kombiniert (Maim.). Die Unreinheit kann ungehindert von einem zum anderen Vorhallenteil über den Riß hinwegdringen. Dabei muß das Rohr mindestens 1 Handbreite lang sein; es muß mindestens so dick sein, wie der Riß breit ist, und es muß der Länge nach in dem Spalt liegen, damit die beiden Teile der beiden nimmehr zu einem »Zelt« verbundenen Dachteile in der Größe einer Quadrathandbreite miteinander kombiniert, vereinigt sind. Erst dann gilt der Hohlraum als »geschlossen« (Bart.). XI 2 c

'Material (2 b Nr. 2) in den Maßen von XI 2 b Nr. 4. 2

XI 2 c Das Rohr muß der Länge nach unter dem Spalt, der durch das Deckengebälk der Vorhalle verläuft, liegen (Bart.). XI 2 c 3Die Unreinheit, die sich auf der einen Seite des Spaltes befindet, auf die andere Seite. XI 2 c 4 Denn die Ränder des Spaltes gelten als bis zum auf dem Boden liegenden Rohr herabgezogen (rrnx "in). Da sich nun unter diesem ein 1 Kubikhandbreite großer freier Raum befindet, kann die Unreinheit durch diesen von einem Teil des gespaltenen Hauses zum anderen hindurchdringen. Ist der Zwischenraum kleiner, gelten die beiden Hausteile als durch eine Wand getrennt, die die Unreinheit am Hinüberdringen hindert, da sie keine Öffnung von 1 Quadrathandbreite hat. XI 3a

'T XII 2; cf. M XV 1 a.

270

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XI 3 a

2

3? »dicht, dick«, undurchsichtig, grob ( von Stoff oder Lappen).

X I 3 a 3 D13D»grobe Jacke« (oayoi;, sagus; Kr, Lwr II 371), vielleicht auch nur ein Stück groben, einfachen Stoffes (aus Wolle: Neg X I 11), das man beim Schlafen als Decke benützt. Es wird allgemein als Kleidungsstück nicht recht geachtet, da es ausgebreitet nur ein viereckiges Stoffstück ist, das man auch als Teppich benützt. Nach TKel b k VI 6 kann 0120 auch ein dicker Lappen sein, den man ins Ofenloch steckt (Kel X X I X 1; TKel b m X I 10; SDt § 277 zu 2413; TSchab V 14; TMik III 2; Kr I 170. 524. 534f. 609f.). Die Ausdrücke »Mantel« und »Block« gehören in die Kategorie »Geräte«/D'^3 Bart, (ähnlich Maim.): Als »dick« werden sie bezeichnet, wenn sie (bei der Jacke wahrscheinlich, wenn sie zusammengefaltet ist) mindestens 1 Handbreite dick sind. X I 3 a 4Als »dick« wird der Balken bezeichnet, wenn man Stufen hineinhauen, -sägen kann (jErub VII 24 b45). X I 3 a 5 npi3 »Balken«. Beim Hausbau errichtet man ein Gerüst. Dabei werden in die Bauschicht ("|2"n) nach Bedarf verstellbare Balken eingelassen (yap), damit der Maurer stehend oder sitzend darauf arbeiten kann (Kr I 22. 306f.). Dieser Balken ist auch als Sitz geeignet und kann daher midras-unrein werden (cf. TKel b m X I 6). X I 3 a 6Wenn sie sich auf dem Boden gegenüber dem Spalt im Vorhai lendeckengebälk befinden. XI 3 a dichten.

7

Es handelt sich um den Versuch, den Riß in der Decke abzu-

X I 3 a 8Obgleich sie so »dick« sind, daß ihre Oberfläche 1 Handbreite über dem Boden liegt, wird dies nicht so angesehen, als fehle der untere Teil dieses Materials, dieser Objekte, so daß ihre Oberfläche ein gedachtes »Zelt« bildet. X I 3 a 'Die Unterkante, die untere Fläche dieser Objekte; denn die

Das geborstene Haus und seine Teile

271

XI 3 b 'Übereinander zusammengelegte Kleider2 lassen die Unreinheit nicht hinüberdringen, es sei denn, der oberste Teil stehe eine Handbreite von der Erde ab3. XI 3c

'Steht2 dort3 ein Mensch, so sagt Bet Schammai: Er läßt die Unreinheit nicht hinüberdringen4. Bet Hillel5 aber sagt 6 : (Der) Mensch ist hohl7, und (darum) läßt sein Oberteil8 die Unreinheit hinüberdringen.

Unterseite des obersten Jackenteils liegt 1 Handbreite hoch über dem Boden (cf. dazu Albeck z.St.). XI 3 b 'Entspricht 3 a. Cf. XV 1 a. XI 3 b 2Momentan ungebrauchte Kleidungsstücke legt man zusammengefaltet (VlDp) in die Truhe. Auch ein eben abgelegtes Kleid wird gefaltet (Schab XV 3), besonders, wenn es aus Leinen oder farbigem Stoff ist (bSchab 113a Bar). XI 3 b 3 S. o. XI 3 a; auch hier gelten die Ränder des Spaltes im Dachgebälk als bis zur Oberfläche der zusammengefalteten Kleider herabgezogen (rrrw in). Die zusammengelegten Kleider scheinen nicht 1 Handbreite dick zu sein, was erst im Satzteil »es sei denn...« vorausgesetzt wird, wo ja ausdrücklich von deren »obersten Teil/Rand« die Rede ist. Dieser liegt 1 Handbreite über dem Boden und bildet daher ein »Zelt« von 1 Kubikhandbreite Größe, das das Hinüberdringen der Leichenunreinheit von einer Seite des Spaltes zur anderen ermöglicht. Die Unterseite dieser Kleider gilt indes nicht als Scheidewand zwischen jenen beiden Seiten, da sie ja verunreinigungsfähig sind. XI 3c

'Edu IV 12.

XI 3c

2

S. XI 3a Nr. 5.

XI 3 c 3Senkrecht unter dem Spalt des Daches auf dem Fußboden der Vorhalle. XI 3 c 4Denn zwischen dem Menschen und dem Boden ist nicht der notwendige Zwischenraum von 1 Handbreite, so daß die Leichenunreinheit nicht unter ihm hindurch von einer Seite des Spaltes zur anderen hinüberdringen kann. Er bildet also an dieser Stelle kein »Zelt« — dies in Ergänzung zu XI 2b (Fuß über dem Spalt). XI 3 c 5 Bet Hillel hält auch im folgenden (XI 3 c-6) den Menschen für den, der ein Hinüberdringen der Leichenunreinheit ermöglicht, und

272

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XI 4a: a) K: Kein Absatz. - b) K: '»18. - c) K: 1 + + o.d.Z. - d) K: 'BIX. XI 4b: a) K: 1. 1 + + o.d.Z. -

XI 7 a - c ergänzen, daß Tiere dies ebenfalls tun. Nach Bet Schammai übt der Mensch hier diese Punktion nicht aus (eine bei Bet Schammai ausnahmsweise erleichternde Bestimmung?). Übrigens bringt T VII 2 hier eine Ergänzung: ein »Zelt«, das teils auf einem Stein teils auf einem Gerät steht. XI 3 c 6 Sicher würde REli'ezer (VI lb) im Gegensatz zu RJehuda (III 7e) hier zustimmen. XI 3 c 7 Der Bauch gilt als hohl, wenngleich die Eingeweide ihn ausfüllen (Bart.). Auf ihn sind die Vorschriften vom 1 Kubikhandbreite großen »Zelt« anzuwenden. V 3 8 Er »bezeltet« die Bauch»höhlung«, welche daher die Leichenunreinheit etwa auf Geräte übertragen kann, die auf der anderen Seite des Vorhallenbereiches liegen. XI 4 a "iptf II »hinausschauen«, aus dem Fenster: ni: Ri 528; 2 Sa 616; Prov 7 6; 1 Chr 1539; eigentlich: »hervorragen«. Hier ist also ein Mensch gemeint, der sich beim Hinausschauen aus dem Fenster beugt (»hinausragen«!); wenn er sich 1 Handbreite weit über den Fensterrahmen hinauslehnt, bildet er schon ein »Zelt«. XI 4 a 2 Die unter einem Fenster vorbeigehen. Das »Zelt« bildet er über den Totengräbern und über dem Toten in seinem Sarg (cf. VI 2 a). XI 4 a 3 In das Zimmer und das Haus, aus dem er hinausschaut; denn sein Oberkörper bildet eine »Höhlung« (^Vil; s. o. XI 3 c), der die Unreinheit

Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Aas im toten Hund

273

P. Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Ein Aas im Leibe eines toten Hundes bezeltet ein Haus und seine Teüe (XI 4-7) XI 4a

Schaut1 (jemand) aus dem Fenster und bildet (so) ein Zelt über Totengräbern2, so sagt Bet Schammai: Er läßt die Unreinheit nicht hinüberdringen3. Bet Hillel aber sagt: Er läßt die Unreinheit hinüberdringen4.

X I 4b

(Bet Schammai) gesteht1 aber zu: War er2 mit seinen Gewändern bekleidet, oder schauen zwei Menschen, einer über dem anderen, hinaus3, so lassen sie4 die Unreinheit hinüberdringen5.

hinüberdringen läßt. Der Mensch bezeltet zwar gleichzeitig den Toten und das Zimmer/Haus, läßt indes die Unreinheit nicht von dem Toten in dieses hinüberdringen, weil die Stelle des Fensterrahmens, den sein Oberkörper beim Hinauslehnen berührt, die »Bedachungen« (über dem Toten und über dem noch im Zimmer befindlichen Körperteil, auch wenn es noch ein Teil des Oberkörpers sein sollte) voneinander trennt. XI 4 a 4Entsprechend der in XI 3c von Bet Hillel geäußerten Lehre: Der Oberkörper des Menschen läßt die Unreinheit ins Haus hinübergleiten. XI 4b

'Dem Bet Hillel.

XI 4 b

2

Der sich ins Fenster lehnt und hinausschaut.

XI 4 b 3Weil vielleicht ein interessanter Trauerzug vorbeigeht oder eine wichtige Persönlichkeit zu Grabe getragen wird, lehnen die Menschen oft zu mehreren im Fenster (wenngleich hierdurch schuldhaft eine miswa nicht beachtet wird, auf jeden Fall einem Verstorbenen das letzte Geleit persönlich, in eigener Person zu geben). XI 4 b Mensch.

4

Die Kleider oder der oben auf/über dem anderen liegende

XI 4 b 5 Sie befinden sich 1 Handbreite über dem unter ihnen befindlichen Fensterrahmen. Der unten im Fenster lehnende Mensch gilt nicht als Scheidewand vor der Unreinheit; denn er ist selbst verunreinigungsfähig (s.o. XI 3b Nr. 3). XI 5 'S.o. X 7 a . b.

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XI 5: a) K: VoiU. - b) K: naipOKH. - c) K: 'BIX. — d) K: 1 + + o. d. Z. — e) K: "IK. XI 6: a) K: Kein Absatz. - b) K: 1.1 + + o. d. Z. - c) K: 1 + + o. d.Z. - d) K: fBOn. XI 7a: a) K: büim. - b) K: HDIpOSn. - c) K: "I. XI 5 2S. o. III 3 a Nr. 14. — Und ist ein Teil dieses Menschen innerhalb, ein Teil von ihm aber außerhalb des Hauses; er liegt quer oder schräg auf der Schwelle (Bart.). XI 5 3 Totengräber, die den Toten auf einer Bahre ganz dicht am Hause vorbeitragen (etwa durch den suk, in dem es keine Ausweichmöglichkeiten gibt), müssen mit ihrer' Bahre über dieses »Hindernis« hinwegsteigen; dabei »bezelten« sie diesen Menschen. Vielleicht ist er ein schlafender Bettler; solche Leute pflegt man im Orient nicht zu wecken, um etwa Totengräber vorbeizulassen. XI 5 4 In das Haus hinüber (cf. XI 3. 4), selbst wenn die Türschwelle 1 Handbreite hoch ist, so daß sich die Unterseite des daliegenden Menschen eben 1 Handbreite über der Erde befindet und der unter ihm liegende Raum von mindestens 1 Kubikhandbreite Größe also unrein wird. Denn dieser selbst verunreinigungsfahige Mensch kann keine Schutzwand gegen die Verunreinigung durch eine Leiche bilden. Grund für diese nicht mit Bet Schammai übereinstimmende Bestimmung s.o. XI 4 a Nr. 3. XI 5 5 Auch wenn die Türschwelle nicht 1 Handbreite hoch ist (der Mensch ist ein Hohlkörper, sein Oberkörper leitet Unreinheit in das Haus über; Maim.). XI 6 'In dem Fall von XI 5: ein Mensch auf der Türschwelle. XI 6 2 Reine Menschen überdachen den Teil des Körpers, der draußen, vor der Schwelle, liegt.

Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Aas im toten Hund

XI 5

275

'Liegt (jemand) auf der Türschwelle2 und bezelten ihn3 die Totengräber, so sagt Bet Schammai: Er überträgt die Unreinheit nicht 4 ; Bet Hillel aber sagt: Er überträgt die Unreinheit 5 .

XI 6 Ist 1 die Unreinheit im Hause, und bezelten Reine ihn (den Menschen)2, so (bleiben) sie (nach) Bet Schammai rein3, (nach) Bet Hillel aber werden sie unrein 4 . XI 7 a 'Hat 2 ein Hund 3 Fleisch vom (einem) Toten gefressen 4 und ist (dann) verendet 5 und liegt6 auf der Türschwelle, so sagt RMe'ir: Ist sein Hals

XI 6 3Die Reinen bleiben rein; denn Bet Schammai hält den menschlichen Körper nicht für einen Hohlraum. XI 6 "S.o. XI 5 Nr. 5. XI 7a

'T XII 3; Zab II 3; bHul 126a.

XI 7a

2

S.o. XI 3c Nr. 5.

XI 7 a 3 a1?? »Hund«, zum »Vieh« (¡vn) gerechnet und nicht eigentlich im Hause gehalten; er hatte die Aufgabe, den Schutz der Herde zu übernehmen, Lasten zu tragen, Reisebegleiter zu sein und für die Reinhaltung des Hauses zu sorgen. Da der orientalische Hund recht wild ist, war die Hundezucht verboten, weil man den Biß des Tieres fürchtete. Man bändigte ihn durch Halseisen, legte ihn tagsüber an die Kette und ließ ihn nachts frei umherlaufen (Kr II l l l f . 120ff.; BHH II 752f.). XI 7 a

4

Jeder halbwilde Haushund mag auch dies gefressen haben.

5

XI 7 a Als er noch am Leben war, verbreitete der Hund die Unreinheit nicht. Denn eine »verschluckte Unreinheit«, nyi^a riKmo (auch eine Leichenunreinheit) verunreinigt nicht. T ergänzt hier: bei Mensch, Vieh, Wild, Vögeln. (bHul 71a: Wie die verschluckte Unreinheit nicht verunreinigt, so wird auch die verschluckte Reinheit nicht unrein; wenn jemand z.B. etwas verschluckt hat und erstgradig unrein wird.) Die verschluckte Unreinheit wird rein, solange der Hund noch am Leben ist. T fugt noch einen Termin für die Reinheit hinzu; cf. Zab II 3. XI 7 a 6 Der Hund liegt auf der Schwelle: Sein Hals liegt senkrecht unter dem Türsturz, der Kopf im Hause, die Schnauze ist auf das Hausin-

276

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nere zu gerichtet, der Bauch mit dem verschlungenen Leichenfleisch liegt unter freiem Himmel, außerhalb des Hauses (s.u. 7b). XI 7 a 7In den Kommentaren finden sich fast nur ungenaue Ausfuhrungen; cf. Hoffmann z. St. als die noch genaueste Lösung; dort auch nähere Einzelheiten. Eine erneute Berechnung ergibt folgende Werte (es ist zu beachten, daß der Umfang U ein Kreis sein muß, bei dem die Seite des eingeschriebenen Quadrats, die Sehne, 1 Handbreite mißt): Der Durchmesser des Kreises ergibt sich nach Pythagoras als S B = VAC2 + CB2 oder hier: S B = J2 • AC2 = AC • -¿2, weil SC = ÜB und < ACB = 90°. Setzen wir ÄC = I Handbreite = 74 mm, dann gilt mit dem allgemein bekannten Wert /2 als irrationaler Zahl: AB = 74 • /2 = 104,6518 . . . mm, also rund 10,46 cm (als Durchmesser des Hundehalses). Der Umfang U des Kreises mit dem Durchmesser AB ist nach bekannter mathematischer Regel U = S B • n. Unter Verwendung des genauen Wertes von 7t ergibt sich in unserem Beispiel: U= SB* = AC - J 2 - n = 74 • V2"= 328,77334 . . . mm, also rund 32,88 cm (als Umfang des Hundehalses).

Ein Mensch neigt sich über einen Toten. Aas im toten Hund

277

eine Handbreite breit7, so überträgt er die Unreinheit8, wenn aber nicht9, so überträgt er die Unreinheit10 nicht11. 7 b 'RJose sagt: Man sehe die Unreinheit (wie folgt) an2-3: (Befindet sie sich) dem Türsturz gegenüber einwärts4, so ist5 das Haus unrein2 6; (befindet sie sich) dem Türsturz gegenüber nach außen7, so ist das Haus rein2 8. REI'azar sagt: (Wenn) die Schnauze (des genannten Hundes) einwärts (liegt)9, ist das Haus rein; (liegt seine Schnauze nach außen10, so ist das Haus unrein, denn die Unreinheit geht nach hinten ab11 12. RJehuda b. Betera13 sagt: In jedem Falle14 ist das Haus unrein15 16.

XI 7 a 8Auf oder in das Haus; denn die Unreinheit ist bezeltet und wird durch die Hundeschnauze ins Haus übertragen (s.o. XI 3c). Zwar hat die innere Höhlung des Hundehalses keinen freien Raum von I Kubikhandbreite (der Schlund ist ja eng); doch ist RMe'ir der Ansicht, der Hals habe in der Weise als »ausgehöhlt« zu gelten, daß sein freier, hohler Raum 1 Kubikhandbreite weit ist (so fordert er — in bSchab 7b — am Beispiel einer Wandnische: »Man vertiefe sie, um zu ergänzen«, d.h. wenn eine Nische o. ä. nicht die erforderliche Größe hat, die Wand aber so dick ist, daß das Maß durch ein weiteres Vertiefen zu »ergänzen« ist, so gilt es bereits als »ergänzt«; ein eigenwilliges Verfahren). Nach VIII 3b übertragen tote Tiere zwar die Unreinheit, dienen aber nicht als Scheidewand, als Schutzzone. XI 7a

9

XI 7 a

I0

Ist das Maß weniger als 1 Handbreite (s.o. Nr. 7 Schluß). Auf oder in das Haus.

XI 7 a 1 'RMe'ir fordert: Der auf der Schwelle liegende Hund muß einen fiir die Übertragung der Leichenunreinheit ins Haus erforderlichen Zwischenraum bilden, nämlich 1 Handbreite. Im folgenden (7 b) interessieren sich RJose und REI'azar für das Problem »Ausgang/Austritt der Leichenunreinheit«, nämlich Schnauze oder After des Hundes, das sich aus der Lage des Hundes und damit auch der Unreinheit ergibt. RMe'ir (7 a) stimmt mit Bet Hillel (XI 3-6; der Bauch des Hundes enthält den nötigen Hohlraum/leeren, freien Raum) und mit VIII 3 a (Tiere können ein »Zelt« bilden) überein. RJose scheint mit Bet Schammai übereinzustimmen; die Stärke des Hundehalses ist nicht von Bedeutung, da er kein »Zelt« bildet. XI 7b 'TXII3; bHul71b. 126a.

278

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XI 7c: a) K: XI 7. - b-b) K: + + a.R. - c) K:T X m 1; cf. SNu zut zu 1915.

XII l a 2 Statt eines richtigen Deckels legt man, um ein schnelles Abkühlen zu verhindern, oft ein Brett auf die obere Backofenmündung.

286 n u

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XII lb: a) K: H. —

XII l a 3Im Gegensatz zur m n o , die mit ihren Rändern in die obere Ofenöffnung eingreift (s.o. V 6b Nr. 5), liegt das dünne Brett lose auf. XII l a

4

S.o. X a N r . 6.

5

XII 1 a Ein neuer Backofen — er ist aus Ton gefertigt — ist ein noch nicht benutzter Ofen; die Herstellung gilt als noch nicht »vollendet« (Kel V I ) . Nach dem Beheizen gilt er als »fertiges« Gerät und damit als verunreinigungsfahig. Dies also trifft bei einem »neuen« Ofen noch nicht zu, er ist nicht verunreinigungsfähig; für ihn gelten noch nicht die Vorschriften über Viap n'3 und über das »Zelt«. Er braucht übrigens mehr Feuerhitze als ein alter Ofen (cf. Kel V 1 b). Gegensatz »neu/alt« bei Geräten: cf. Mt 816f./par. XII l a

6

XII 1 a

7

S.o. V 1 Nr. 1. 2. Nach Bart, steht er im Freien oder in der Vorhalle des Hauses.

8

XII 1 a fpy »überschüssig sein, hinausragen, überhängen«; von Teppichen: Ex 2612f.; von Geld: Lv 2527. XII 1 a 9 Es entsteht also ein »Zelt«; dieser Teil des Brettes hindert die unter ihm liegende Leichenunreinheit daran, über die »Zelt«wand hinauszudringen (s.u. Nr. 15. 17). XII l a 10Unter dem über die Ofenmündung ringsum (»von allen Seiten«) hinausragenden Teil des Brettes. XII 1 a 1 'Aber auch über dem Brett, selbst wenn sie sich senkrecht über der Leichenunreinheit befinden. XII l a 12Denn das Brett gilt als »Zelt« und somit als Scheidewand/ Schutz vor der Unreinheit. Was dagegen unter dem Brett und im Ofen liegt, ist unrein (cf. Kel X 7; dort allerdings vom Gitterdeckel). XII l a 13Über dem über die Ofenmündung ringsum hinausragenden Teil des Brettes. XII l a 14Brett und neuer Backofen schützen vor der Leichenunreinheit.

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

287

heit darunter10 (befindet), (die) Geräte über (dem Backofen) 11 rein12. (Befindet sich) eine Unreinheit darüber13, so sind (die) Geräte unter ihm rein14. Bei einem alten (Ofen)15 aber ist (alles)16 unrein17. RJohanan b. Nuri erklärt (es)18 für rein19 20. XII lb

'Liegt (das Brett) auf (der Mündung) zwei(er) Öfen2, (und) ist zwischen den (Öfen) eine Unreinheit, so sind sie3 unrein4. RJohanan b. Nuri erklärt (sie) für rein5 6 .

X I I l a 15 S.o. Nr. 5: ein ausgiebig geheizter Backofen; er ist nunmehr »Gerät« und als solches verunreinigungsfahig. X I I l a 16Was sich im Ofen, über und unter dem Brettrand befindet; genauer: Unrein ist alles, was sich über dem Brett befindet, falls Unreines darunter liegt, und was sich unter dem Brett befindet, falls Unreines darüber ist. X I I 1 a 17Auch der Ofen selbst. Das Brett schützt nicht, weil es auf den Ofen gestützt ist, der als »Gerät« und nicht als »Zelt« gilt (s. o. V 6b; VI 1). XII l a 18T: »Er erklärt bei einem Backofen (TUJia). . .«, d.h. wenn bei der Entstehung des »Zeltes« hier der Backofen eine wichtige Rolle spielt, wie etwa als Träger des bezelteten Brettes. X I I 1 a 19Nach T spricht RJohanan b. Nuri allein von einem Ofen (cf. auch Bart.); andererseits akzeptiert T die M VI l a . XII l a (Maim.). XII l b

20 Die

Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJohanan b. Nuri

'T XIII 1; Maim., hilk. tum'at met 124.

X I I 1 b 2 Sicher ist mit T anzunehmen: Das eine Ende des Brettes liegt auf der Mündung eines neuen (nicht verunreinigungsfahigen), das andere Ende auf der Mündung eines alten (verunreinigungsfahigen) Backofens. Bart, ist allerdings der Ansicht, es handele sich um zwei alte Öfen (dieser Fall ist in T als zweite Möglichkeit vorgesehen). X I I 1 b 3 Die Öfen selbst, ihr Inhalt und was sich unter und über dem Brett befindet (Toss. Jom Tob); nach RIsrael Lipschütz sind die Öfen nicht verunreinigungsfähig, sondern nur die Geräte selbst, die sich unter/über dem Brett befinden. X I I 1 b 4 Da das Brett auch durch den alten Ofen ( gestützt wird. Weil die beiden Ofenwände mit dem Brett ein »Zelt« bilden, gelten sie hier nicht als Ofen»außen*wände, die ja nicht verunreinigungsfahig sind, sondern als Innenwände eines Zeltes.

288

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XII 2a: a) K: 1P>TO. XII 2b: a) K: VWIX. - b-b) K: njnVw. - e) K: 10331, 1 ++ o.d.Z. - d-d) K: tijtiVB. XII l b

5

S.o. XII l a Nr. 19. 20.

6

XII I b Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJohanan b. Nun (Maim.; Bart.). XII 2a

>T XIII 2. 3; Maim. hilk. tum'at met 2110. 2

XII 2 a S. o. V 6 b Nr. 5: Dieser Deckel ist nach Maim. unten mit in die obere Ofenmündung eingreifenden Leisten versehen und leicht konkav (so auch Kel VIII 3 a). XII 2 a 3Um die Auskühlung des Ofens zu verhindern (Nachbacken und trotzdem Ausdünstung des Backschwadens gewährleistet!). XII 2 a "Es ist ein alter Backofen; denn er ist verschlossen, verstopft, also schon beheizt. XII 2 a 5S. o. VIII 6 a Nr. 5. Der Deckel ist mit dem Ofen fest verbunden und schützt dessen Hohlraum. XII 2 a 6Nach T gilt hier wie für das Brett in 1 a: Der Gitterdeckel ragt nach allen Seiten eine Handbreite (RAscher b. Jehiel; nach T: etwas, d.h. in welchem Maß auch immer) über die Ofenmündung hinaus. XII 2 a 'Unter oder über dem hinausragenden Deckelrand. XII 2 a "Der Gitterdeckel ist nach Kel VIII 3 ein »Gerät« C"Dj? JVl). In diesem Falle gilt die Vorschrift vom alten Ofen (XII la). Er ist festverschlossen, die Unreinheit kann nicht eindringen; so bleibt also das Ofeninnere rein, und es gilt das in Nr. 7 Gesagte. XII 2 b 'T XIII 2. XII 2 b

2

S. o. bei III 3 a Nr. 4.

289

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

XII 2 a

XII 2b

'Liegt ein Gitterdeckel2 (so)3 auf der Mündung eines Backofens 4 , daß (diese damit) fest verschlossen5 ist 6 , (und) ist eine Unreinheit darunter oder darüber7, so ist alles7 unrein8.

'(Nur) was (sich) über dem Hohlraum2 des Backofens (befindet), ist rein3. (Befindet sich aber die) Unreinheit über dem Hohlraum des Backofens4, so ist (alles) in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein5.

XII 3 a

Liegt' ein Brett auf der Mündimg eines alten Backofens2, und ragt es nach hier und dort, nicht aber an den Seiten eine Handbreite hervor',

XII 2 b 3 Der feste Deckelverschluß verhindert das Eindringen der Leichenunreinheit in das Ofeninnere (s. XII 2 a Nr. 8). XII 2 b 4Auf dem Teil des Gitterdeckels, der genau senkrecht über dem Ofeninneren sich befindet, also einem Kreis. XII 2b 5Aber alles, was sich unter oder über dem Ofen oder dem Dekkelvorsprung befindet, ist rein. Denn die Leichenunreinheit, die dem festverschlossenen Deckel gegenüberliegt, dringt nicht in das Ofeninnere und dehnt sich nicht aus, weil sich an der Stelle der Unreinheit kein »Zelt« befindet. XII 3 a

'Lage des Brettes (von oben):

A) in XII l a :

B) in XII 3 a:

Ofenmündung

Ofenmündung a = 1 Handbreite vom Brett a1 = 1 Handbreite vom Brett a2 = 1 Handbreite vom Brett Brett

Brett

XII 3 a 2Als »fertiges Gerät« ist er verunreinigungsfahig (s.o. XII l a Nr. 5. 15). XII 3 a

3

XII 3 a

4

In Skizze B z.B. die Seite a'.

Denn das »Zelt« (das Gerät befindet sich unter dem zeltartig

290

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XII 3a: a) K: '1. - b) K: HOV. XII 3b: a) K: '1. - b) K: 'Ö1K. XII 3c: a) K: "V — b) K: '018. - c) K:lVnO . -

hinausragenden Teil des Brettes) der Seite a1 steht mit dem »Zelt« der Seite a2 in keiner Verbindung. Der Ofen in seiner Gesamthöhe bildet eine Scheidewand zwischen den beiden »Zelten« unter den Seiten a'und a2. Der Ofeninnenraum ist ja nicht verunreinigungsfähig. Nach RElia Wilna und Rlsrael Lipschütz gilt diese Regel nur, wenn das Brett mit dem Ofen nach Art eines »festschließenden Deckels« verbunden ist. XII 3 a 5RJose glaubt nicht, daß der Ofen (samt seinem Innenraum) als Scheidewand/Schutzzone dienen kann. XII 3a XII 3 b

6 Die

Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Bart.).

>T XIII 3 (auch Hinweis bei RHai Gaon).

XII 3b 2 n»3 »Fensterbank« (von nua »sich stützen«, dann erst »vertrauen«); andere Lesarten: RHai Gaon: KÜ3H; t: n,D3N/lD3K/',DaK; RSchimschon in T: 'Daax = e|j.ßdrr| »Badewanne«, so auch Bart.; dies kann hier keinesfalls gemeint sein, da X I I 3 sich ganz mit Bauelementen (am Gebäude selbst) befaßt; ein Bauelement an der unteren Fensterkante, auf das man »sich stützt, lehnt« (cf. Maim.), in Form eines kleinen, mit dem Gebäude organisch verbundenen Vorsprunges. Vielleicht auch ein tönerner Fensterladen, eine Art Ziegel-Fenstergitter; zum Schutz vor der Witterung konnte man ihn verstopfen (pps) (Kr I 43. 350). XII 3 b 3Von der Außen- zur Innenseite, auf das Hausinnere, und die dort befindlichen Gegenstände, wenngleich die Fensterbank nach außen

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

291

so sind, wenn (sich) eine Unreinheit an der einen der (hervorragenden) Seiten3 (befindet, die) Geräte unter der (je) anderen Seite rein4. RJose erklärt (sie) fiir unrein5 6. X I I 3 b 'Die Fensterbank2 läßt die Unreinheit nicht hinüberdringen3. Ist ein Mauervorsprung4 daran, so sagt REli'ezer: Er läßt die Unreinheit nicht hinüberdringen5. X I I 3 c RJehoschua' sagt: Man betrachtet das Fensterbrett als nicht vorhanden; der obere Mauervorsprung1 dagegen läßt die Unreinheit hinüberdringen2.

und innen ein wenig hervorsteht. Die Hauswand teilt/trennt zwischen Außen- und Innenbereich, ist Scheidewand/Schutzzone. In T überträgt sich (nach REli'ezer) die Leichenunreinheit über dieses Bauelement auf das Hausinnere. XII 3 b 4S. o. VIII 2 a Nr. 3. Da dieser Mauervorsprung ja über dem Fenster liegt (trotzdem aber wohl 1 Handbreite nach außen überragt, also bezeltet), läßt er nach REli'ezer die Leichenunreinheit nicht über die Scheidewand »Hausmauer« ins Hausinnere eindringen. X I I 3b 5Mit dieser Ansicht steht REli'ezer jedoch allein; s. dazu X I V 1 a. Er meint: Die Leichenunreinheit liegt nicht unter dem Mauervorsprung (der sich ja oben befindet), sondern unter der Fensterbank (eine erleichternde Bestimmung). XII 3 c 'Er liegt über der Fensterbank und ragt in das Hausinnere hinein. Nach T X I V 8 läßt, wenn zwei Mauervorsprünge übereinanderliegen (nt '23 Vy nt J'T'T der obere nur dann die Leichenunreinheit ins Hausinnere eindringen, wenn er 1 Handbreite breit ist. RJehoschua' dagegen ist der Ansicht: Da die Fensterbank die Leichenunreinheit nicht ins Haus eindringen läßt, gilt sie als nicht vorhanden, so daß nunmehr mit nur einem einzelnen Mauervorsprung zu rechnen ist, der nach X I V 1 a, auch »wenn er noch so (schmal) ist« («in© ^o, also durchaus keine Handbreite breit sein muß), die Leichenunreinheit ins Haus hinüberdringen läßt. XII 3c

2Die

Lehrentscheidung ist gemäß RJehoschua' (Maim.; Bart.).

292

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XII 4: a-a) K: HOHy1?». - b) K: O'TIB. XII 5a: a) K: n'^jrm. - b) K: «1311373. XII 4 'T XIII 4; s.o. VI 1. XII 4 2 »Fußbeschlag, Sandale, Schuh« (oavöaAov, oavöäAiov, sandalum; Kr, Lwr II 399f.). Die Füße der Betten und Wiegen standen (zum Schutz vor Fäulnis oder zum Schmuck [Bart.] oder zum Schutz vor Ungeziefer [Maim.; dann wurden sie zuweilen mit Wasser gefüllt]) in schalenförmigen Metalluntersätzen auf dem Pflaster des Estrichs (vgl. TKel b m VIII 3: D'Vnn nnnt? p^son ). XII 4 3 non? »Wiege, Kinderbett«, besonders für Säuglinge. Am Tage ruht der Säugling in der Wiege, nachts neben der Mutter auf deren Lager. Die Wiege hat einen Rahmen (pVa: Par XII 8; TSchab XIII 15) und Füße (O'Vn: TKel b m VIII 4, auch einen »Schuh«, VlJO); als Unterlage für das Kind dient ein Leder ("W: Par XII 8; Kel XXVI 5; TKel b m VI 2; TKel b b IV 8). Vom gewöhnlichen Bett ist die Wiege dadurch unterschieden, daß man sie zuweilen mit einem Räderwerk versieht (nVjy: TKel b m V 12; Kr I 65. 394; AuS VII 190; TMak II 4; jMak II 31c65; Nid IV 1). XII 4 4Die Wiege steht auf dem Söller. Der Durchbruch für die Sandale (samt Füßen usw.) ist im Hausinneren, von unten also, zu sehen, d.h. die Sandale hat den ganzen Estrich durchbrochen und das untere Hausinnere »berührt«, d.h. ist etwas dort hineingedrungen. Ergebnis: Die unten im Hause befindliche Leichenunreinheit dringt nach oben durch; anders ausgedrückt: Man hat absichtlich für die Wiegensandalen im Estrich der Söllerdecke Löcher gemacht (Größe: 1 Quadrathandbreite), um die Wiegenfuße dort hineinzustecken, etwa um der Wiege einen festen Stand zu geben. XII 4 5Einige Lesarten: "]irn (s. textkrit. Anh.), »im Hause«; besser: »ins Haus (hinunter)«. XII 4

6

Sei es unten sei es oben.

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

XII 4

293

'Hat man für den Schuh2 (unter) der Wiege3 (in der Söllerdecke4) einen Durchbruch bis5 ins Haus (hinunter) gemacht, so ist, wenn (diese) Öffnung eine (Quadrat-)Handbreite (groß) ist, alles6 unrein 7 , wenn aber nicht8, so zähle man 9 dabei, wie man bei einem Toten (zu) zählen pflegt10.

XII 5 a

'Haben die Balken2 des Hauses und des Söllers über sich keinen Estrich 3 , liegen (vielmehr genau) übereinander 4 , so ist, wenn (sich) unter einem (der Balken)5 eine Unreinheit (befindet, nur der Raum) unter diesem6 unrein7. (Ist die Unreinheit) zwischen dem unteren und dem oberen8, so ist (nur der Raum) zwischen ihnen9 unrein10. Ist (sie) über dem oberen (Balken), so ist alles" in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein12.

XII 4 7 Unten: d. h. der Raum unten im Hause, der eine Leichenunreinheit enthält; oben: was auf dem Söller ist. Die Unreinheit durchdringt die Öffnung von 1 Quadrathandbreite Weite. Man sagt: Die Sandale verringert nicht den Querschnitt (1 Quadrathandbreite) des Raumes an der Stelle des Durchbruches um ihre eigene Größe (so daß dann ein äußerst geringer freier Raum, viel geringer als 1 Quadrathandbreite, für das Eindringen der Leichenunreinheit von unten übrigbliebe). Die Sandale kann (als Gerät) nicht vor Übertragung der Leichenunreinheit schützen (Maim., hilk. tum'at met 164 zitiert VI 1: »Ist ein Gegenstand verunreinigungsfahig, kann er nicht als Schutz — vor Übertragung der Unreinheit — dienen«), »Es ist alles unrein«: als Urunreinheit. XII 4 'Die Öffnung des Durchbruches ist kleiner als 1 Quadrathandbreite (Maim.; Bart.). XII 4 9Cf. T I 1. - Man zählte die Grade der Unreinheit (s.o. VII 2c Nr. 6). Im Hause: Ururunreinheit/Sandale: Urunreinheit/Wiege: erstgradige Unreinheit/was die Wiege berührt: zweitgradige Unreinheit (cf. Maim.). XII 4 10S. Nu 1819. - Über den Widerspruch von XII 4 und X 2 cf. die Kommentare. XII 5 a

'T XIII 7; bSuk 22 a.

XII 5 a

2

Jeder von ihnen mißt im Querschnitt 1 Quadrathandbreite.

3

XII 5 a Das Hausdach besteht aus dem Gebälk nebst dem darauf angebrachten Estrich (s.o. VI 4d Nr. 3; 4e Nr. 7). XII 5 a 4 Bretter und Matten (wie manchmal üblich) liegen hier nicht darüber (Raschi), sondern die oberen liegen den unteren Balken genau

294

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XII 5b: a) K: XII 6. - b) K: 1. 1 + + o.d.Z. - c) K: 0^13. XII 6a: a) K: XII 7. - b) K: + H *. - c) K: a + + o.d.Z. - d) K: n 1 ?^. -

gegenüber und schließen in Länge und Breite genau mit diesen ab. — 11313 pt. pu. von ]"D »in einer geraden Linie, genau ausgerichtet«. XII 5 a 5 Unter einem der unteren Balken des Hauses; innerhalb der Vertikalschicht des Raumes, die von dem betreffenden Deckenbalken bezeltet wird. XII 5 a 6 Es ist ein Raum von 1 Kubikhandbreite Größe, der ja als »Zelt« gilt, d. h. die Leichenunreinheit des darin befindlichen Leichenteils überträgt sich auf den darin befindlichen reinen Gegenstand. XII 5 a 7 Wandung und Dach gelten als Scheidewand. Hat der Raum jedoch nach einer Richtung nicht die Ausdehnung von 1 Handbreite, so verunreinigt der in ihm befindliche Gegenstand nicht in waagerechter (neben der Unreinheit liegende Objekte bleiben rein), sondern nur in senkrechter Richtung, ohne daß das den Raum nach oben abschließende Dach die sich ausbreitende Unreinheit begrenzen könnte. Das will dieser Abschnitt sagen. Der Raum darüber ist rein; er wird von den 1 Handbreite breiten Balken vor Verunreinigung geschützt, der ein Zelt und zugleich eine Schutzzone bildet. Auch was sich unter den anderen Balken befindet, ist rein; denn der die Unreinheit bezeltende Balken ist von den anderen Balken durch einen Zwischenraum, eine Schutzzone, getrennt. XII 5 a

8

Zwischen dem Balken des Hauses und dem des Söllers.

XII 5 a

9

Und zwar in seiner ganzen Länge.

XII 5 a l0 Der Raum unter dem untersten und über dem obersten Balken ist rein; denn die Balken bilden eine Scheidewand (Maim.). XII 5 a

"Nämlich der Raum darüber.

XII 5 a

12

Die Unreinheit liegt also unter freiem Himmel: Was sich

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

295

XII 5b

'Liegen die oberen über den Zwischenräumen der unteren2, so ist, wenn eine Unreinheit (sich) unter einem von ihnen (befindet, der Raum) unter allen unrein3. (Ist die Unreinheit) über ihnen, so ist alles in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein4.

XII 6a

'Läuft ein Balken2 von einer Wand zur anderen, und (befindet sich) darunter eine Unreinheit, so überträgt er, wenn er eine Handbreite breit ist, die Unreinheit auf seine ganze (Länge)3, wenn aber nicht, so dringt (die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts4.

darunter befindet, ist rein; kein trennender Gegenstand kann die Ausbreitung der Unreinheit mehr verhindern. XII 5 b 'T XIII 7; bSuk 22 a. XII 5b

2

Sie liegen auf Lücke: Querschnitt:

D. h. sie sind (nach Bart.) genauso breit wie die Lücke (die oberen Balken können nicht durch die Zwischenräume gleiten, weil sie ja wie alle Balken in der Wand auf den Steinen aufliegen). Ließe man die obere Balkenschicht um die Breite der unteren hinab, entstünde eine geschlossene Balkendecke (oben und unten bündig). XII 5 b 3Die Decke gilt deshalb (Nr. 2) als ein vollständig zusammenhängendes, geschlossenes Zelt (Bart.). Der Raum unter den unteren Balken ist unrein; denn man denkt sich bei einer mit solcher Präzision angepaßten Balkenlage die oberen Balken als auf das Niveau der unteren Balken hinabgesenkt (ri'nx TU; s.o. X I 2c Nr. 4) oder umgekehrt: Man denkt sich die unteren Balken als auf das Niveau der oberen angehoben (p'DK TU) — eine präzise geschlossene Balkendecke. XII 5b 4 Die Unreinheit liegt unter freiem Himmel: Was sich darunter befindet, ist rein (Maim.; s.o. XII 5a Nr. 13). XII 6a XII 6 a (Maim.). 20

'T XIII 7. 2

Yon rundem oder viereckigem (quadratischem) Querschnitt

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

296

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot |ma

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D'riDös K'tf? D^nspd

XII 6b: a) K: XII 8. - b) K: 1 ++. - c) K: n w n a . - d) K: 'JOnan®. XII 7: a) K: XII 9. - b) K: tolB . - c) K: T11K3 . - d) K: D' >. -

XII 6 a 3Gemeint ist: Der Balken hat einen runden Querschnitt; er ist ein Rundholz von 1 Handbreite DurchBalken im Querschnitt messer; unter seiner Rundung (a) befindet sich eine Unreinheit (im Prinzip ein Fall ähnlich dem in XI 7 a und in XII 7). Folge: Die Unreinheit dehnt sich, breitet sich aus (in diesem Zwickel a) nach beiden Seiten, der Länge nach, den Balken entlang, bis zu dessen beiderseitiger Auflage im Mauerwerk, und zwar breitet sie sich eben auch unter solche Stellen des Balkens aus, an denen dieser nicht genau 1 Handbreite Durchmesser hat (er ist ja von Hand behauen und nicht etwa präzise gedrechselt; cf. Maim., hilk. tum'at met 127). XII 6 a 4Alles, was sich der Unreinheit senkrecht nach oben oder nach unten gegenüber befindet, ist/wird unrein. Sie ist als eine »eingeengte« Unreinheit zu bezeichnen (nsisi nsaiD) und kann sich ungehindert in senkrechter Richtung ausbreiten, solange sie nicht durch ein »Zelt«, das eine Scheidewand/Schutzzone bildet, daran gehindert wird. Alles andere, was der Unreinheit nicht gegenüberliegt, bleibt rein. XII 6b ^ r u b I 5; bErub 14a. XII 6b 2 np'jpfl»Umfang«, von II »kreisen, umgeben«; bh. hi.: »einen Kreis bilden« (cf. Hi 15), »umgeben, umringen« (1 Kö 724 u.a.). XII 6b

3

Auch hier sind die Angaben ungenau (s.o. XI 7a Nr. 7).

XII 6b "Der Balken des Hauses/Estrichs. XII 6b

5

Eine erneute Berechnung ergibt folgende Werte: Der Durch-

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

297

XII 6b

'Welchen Umfang2 muß er haben, wenn (seine Breite) eine Handbreite beträgt3? Wenn er 4 rund ist, ist der Umfang drei Handbreiten5. Ist er viereckig6, (ist der Umfang) vier Handbreiten7; (denn) der (Umfang) des viereckigen ist um ein Viertel größer als der des runden8.

XH 7

'Liegt eine Säule2 im Freien3, so überträgt sie die Unreinheit unter ihrem (gesamten) Schaft4, falls ihr Umfang 24 Handbreiten beträgt5, wenn aber nicht, so dringt (die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts6 7.

messer (»die Breite«) des Rundholzes wird mit 1 Handbreite (= 7,4 cm) angegeben. Dann ist der Umfang U = 7,4 • u = 23,24 cm. XII 6 b 6Mit quadratischem Querschnitt. XII 6 b

7

= 29,6 cm.

XII 6b 8Auch dieser Wert ist ungenau; die Ungenauigkeit beträgt (da man den damals noch nicht genau bekannten Wert rc als »3« festsetzte) 0,1415 cm; d. h. also im Falle des erwähnten Rundholzes beträgt die Ungenauigkeit 0,1415 • 7,4 = 1,04 cm. Der Umfang des viereckigen Balkens ist genau um 6,36 cm größer als der des Rundholzes (29,60 -23,24 6,36). Ein Viertel des Rundholzumfangs wäre 7,4 cm. XII 7 'T x m 9. XII 7 2 S.o. VI 6d Nr. 3. XII 7 3Sie liegt im Freien (also nicht in einem »Zelt«) mit der Mantelfläche, also umgestürzt, auf dem Boden (Bart.). Die Unreinheit liegt unter dem Schaft, der über dem Erdboden ein »Zelt« bildet. XII 7 41911 »Schaft« (von der »Basis«, o'oa, und dem Kapitell, mmD/oi',?o,p, unterschieden, Kr I 53. 368f.): selbst an den Stellen a und b (in Skizze 1), wo der freie Raum keine Kubikhandbreite beträgt (s.o. VII 2a Nr. 3). XII 7 Werte: 20»

5

S. Hoffmann z.St.; eine genaue Berechnung ergibt folgende

298

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XII 8: a) K: XII 10. - b) K: naipOR1?. - c) K: "I. - d) - e) K: "1. f) K: nOipDKn. - g) K: + J1V * (ditt.). - h) K: '1. - j ) K: HOT. - k) K:H91pDK3. 1) K: "1. - m ) K: "IX. -

h = 1 = 1 Handbreite = 74 mm. Dann gilt im Dreieck nach Pythagoras: D2 + D 2 = (D + 2 • / 2 ) 2 2 D2 = D2 + 2 • D • 2 • / 2 + (2 • / 2 ) 2 Rechnen wir die Werte aus und bringen die quadratische Gleichung in die Normalform, dann ergibt sich: D 2 — D - 4 - / 2 — 4 - 2 = 0. Eine quadratische Gleichung hat aber zwei Lösungen (= D, 2 ): = 2 • / 2 ± V 8 + 8 (weil [2 • / 2 ] 2 = 4 - 2 = 8) = 2 •/ 2 ± /16 = 2 •- ß ± 4 D| = 2 • /2~ + 4 = 6,8284271 . . . Handbreiten D, = 2 • - f i - 4 = - 1,1715 . . . Handbreiten (unsinnig; entfällt also)

Ausbreitung der Unreinheit nach oben und unten

XII 8

299

'Klebt 2 ein olivengroßes Quantum vom Toten3 an der Türschwelle4, so erklärt REli'ezer das Haus für unrein5; RJehoschua' erklärt (es) für rein6. Liegt (das genannte Quantum) unter der Schwelle7, so ist (diese) als in zwei Hälften geteilt zu betrachten8. Klebt 2 (es)9 am Türsturz10, so ist das Haus unrein11; RJose erklärt (es) für rein12. Liegt (das genannte Quantum) im Hause13, so ist unrein15, wer den Türsturz berührt14. Wer die Türschwelle berührt16, den erklärt REli'ezer für unrein17. RJehoschua' sagt: Wer (sie) von einer Handbreite nach unten (berührt)18, ist rein; wer (sie) von einer Handbreite nach oben (berührt), ist unrein19.

D, ergibt dann bei 1 Handbreite ( = 74 mm) einen Durchmesser D = 505,3036 mm = 50,53 cm Der Umfang der Säule ist demnach = D • TI = 1587,4581 mm = 158,74 cm X I I 7 6Was sich senkrecht über oder unter der Leichenunreinheit befindet, ist unrein; alles andere bleibt rein. — Hier ist etwa daran gedacht, daß sich ein Mensch über den liegenden Säulenschaft beugt (das kommt wohl häufiger vor, als daß ein Gegenstand unter dem Schaft liegt und man darüber Erwägungen anstellen müßte). So hat man also zu fragen, ob die Leichenunreinheit unter der Säule (als »eingeengte Unreinheit«) nach oben steigt und auf diesen Menschen durch die Säule in ihrer ganzen Länge übertragen wird. X I I 7 7Vgl. die Bemerkung von RJose in T über die Größe des Umfangs: Er setzt ihn etwas größer fest, weil das Gewicht der Säule diese etwas in den Erdboden einsinken läßt (»die Erde verzehrt eine Handbreite«); dadurch würden sich natürlich die Werte etwas verändern, und die rituelle Vorschrift würde evtl. außer Kraft gesetzt. XII 8

'T X I I I 10; Maim., hilk. tum'at met 256.

XII 8 2 »sich fest anschließen, fest anhaften«; pt. ho. »angeklebt sein« (Ps 22 16). X I I 8 3Es klebt an der Außenseite der Türschwelle, ohne überdacht zu sein (Bart.), befindet sich also vor dem Hause und ist von außen sichtbar. XII 8

4 S.o.

III 3a Nr. 14.

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

300

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XIII 1 a: a) K: nV'nriD . - b) K: 3 ++. - c-c) K:

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niKan . - d) K: "pYljn. -

XII 8 5Er ist der Ansicht, die Schwelle sei ein Teil des Hauses (Bart.), des Hausinneren, und unterliege den gleichen Bestimmungen wie dieses. XII 8 6Er teilt nicht die Besorgnis des REli'ezer und ist der Ansicht, die Schwelle liege außerhalb des Hauses und unterliege daher nicht den gleichen Bestimmungen wie dieses. Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJehoschua' (Bart.). XII 8

7

Es ist als »eingeengte Unreinheit« anzusehen.

XII 8 8Man hat sich die Schwelle als in zwei Hälften geteilt vorzustellen: Befindet sich die Leichenunreinheit unter der nach innen, dem Hause zu, liegenden Hälfte, so ist das Haus unrein; denn dieser Schwellenteil wird zum Hausinneren gerechnet. Liegt sie unter der nach außen, dem Freien zu, liegenden Hälfte, ist das Haus rein (Maim.; Bart.; s. o. VI 3 a. b). XII 8 'Das olivengroße Quantum vom Toten klebt an der Außenseite des Türsturzes und ist von außen sichtbar. XII 8

10

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-

s. o. IX 10 Nr. 4.

XH 8 "Als ob sich die Unreinheit im Hausinneren befände. Diese Ansicht teilt ohne Zweifel (nach RElia Wilna) auch RJehoschua', wenngleich dies nicht ausdrücklich erwähnt ist. Denn sonst könnte es an dieser Stelle bei Maim. nicht heißen: »Die Lehrentscheidung ist gemäß RJehoschua', nicht aber gemäß RJose.« XII 8 12Denn er ist der Ansicht, daß die außen am Türsturz haftende Leichenunreinheit nicht zum Hause gehört und daher den dieses betreffenden Vorschriften nicht unterworfen ist (s.o. RJose in XI 7b). XU 8 13Also mitten im Hause, so daß keine Berührung der Schwelle stattfindet. XII 8

14

Und zwar auch von außen.

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

301

S. Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen, die Unreinheit weiterziehen lassen (XIII 1-6) Kapitel XIII XIII l a

'Macht man von vornherein2 eine Lichtöffnung3, so ist deren Maß4 wie die Stärke des großen Bohrers5 (, der in) der Tempelhalle6 (lag)7. Bei den Resten einer Lichtöffnung8 ist das Maß9 zwei Fingerbreiten10 Höhe zu einer Daumenbreite11 12.

XII 8 15Vorsorglich erklärt man die Außenseite des Türsturzes für unrein; denn man wird die Leichenunreinheit unter dem Türsturz hindurch einmal aus dem Hause schaffen und beseitigen und dabei diesen berühren. XII 8

16

An ihrer Außenseite.

XII 8 17Denn er hält (wie oben, so auch hier) an seinem erschwerenden Grundsatz fest, die Türschwelle gehöre zum Hausinneren (s.o. Nr. 5). XII 8 18Die an den Boden grenzende, ihm verbundene Handbreite der Schwellenaußenseite. Dieser Teil der Schwelle gilt für RJehoschua' in einer erleichternden Bestimmung als »weit« vom Hausinneren entfernt und als mehr dem Freien zuzurechnen, ja, dem Erdboden gleichzusetzen. XII 8 "Weil die Leichenunreinheit über die Schwelle hinausgeschafft werden wird, erklärt man sie vorsorglich für unrein (sinngemäß: s.o. Nr. 15). XIII l a ! T XIV 1; Kel XVII 12; bB bat 19b Tossaf. s. v. p'fH; cf. jB bat III 1429ff.; bBek 37 b. 38a; SNuzutzu 1915; Maim., hilk. tum'atmet 141.2. XIII 1 a 2Beim Neubau. Eine neue Lichtöffnung in den hier beschriebenen Ausmaßen gibt der Unreinheit einen freien Weg. Gemeint ist eine Öffnung, die schmaler als 1 Handbreite ist und die der Leichenunreinheit den Durchtritt ermöglicht. Die Frage ist hier: Dient die Öffnung tatsächlich dem beabsichtigten Zweck? Wenn ja, läßt sie, welches Maß auch immer sie hat, die Leichenunreinheit durch. XIII 1 a 3 Hwa »Lichtöffnung«, T: iura1? nnD »eine Öffnung zum Zweck des Lichtdurchlasses« (in diesem Sinn auch bh.: Jes 118). In vielen fensterlosen Räumen durchbrach man die Mauer und brachte (gewöhnlich über der Tür) ein Loch, eine Luke, ein kleines Fenster an (Kr I 42. 347). Dort stellte man auch kleinere Gegenstände ab.

302

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XIII 1 a 4 Das Mindestmaß, um eine Leichenunreinheit von einer Seite der Mauer (des Zeltes) auf die andere hinüberdringen zu lassen. XIII 1 a 5 Dieser Bohrer als Zimmermannswerkzeug diente ausschließlich für Arbeiten im Tempel (Kel XVII 12; s.o. II 3 c Nr. 5). XIII l a

6

S. II 3 c Nr. 6.

7

XIII 1 a Nach Kel XVII 12; bBek 37 b. 38 a h a t er einen Durchmesser wie der italische Pondijon, der neronische Sela' oder das Loch im Jochbalken des Viehgeschirrs (Bunte, Kelim, 1972,174.322). XIII 1 a 8 So wörtlich; wie die Beispiele aus XIII 1 b; SNu zut zeigen, muß es sich dabei um eine noch verbleibende kleine Öffnung handeln. T fugt nach den Worten vom Bohrer der Tempelhalle noch ein: »Verstopft m a n (dagegen) eine (bereits vorhandene Lichtöffnung), so daß (nur noch) ein Lichtdurchlaß (ein Spalt) offenbleibt, so beträgt dessen Maß eine (Quadrat-)Handbreite«. Beim »Rest einer Lichtöffnung« handelt es sich also um einen verbleibenden Spalt in der noch nicht vollendeten Dauerabdichtung der Lichtöffnung (s.u. XIII l b ; Bart.). XIII 1 a 'Gemeint ist: Um der Leichenunreinheit das Hinüberdringen von einer Seite der Lichtöffnung auf die andere zu ermöglichen, ist das Mindestmaß des unter den genannten Umständen verbliebenen Spaltes . . . XIII 1 a

^Insgesamt = 37 mm.

XIII l a »Daumen« (bh.: V IH3, f i r n ) , auch eine Maßeinheit. Im Talmud kann mit dem Wort »Finger« auch der Daumen bezeichnet sein; doch unterscheidet m a n in bMen I I a (41b) die einzelnen Finger (dazu: K r II 388. 704). XIII 1 a 12 Dieses Maß ist größer als das der einfachen Lichtöffnung (s. Nr. 7; vgl. Maim.). XIII l b ' T X T V l . 2; TKel b m IV 16; SNu zut zu 1915; cf. dazu Schab XXIV 5. Es handelt sich hier um Fragen der levitischen Reinheit,

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

XIII l b

303

'Unter »Reste einer Lichtöffnung« 2 ist folgendes (zu verstehen): Hat man ein Fenster 3 zugestopft 4 und diese Arbeit noch nicht ganz vollendet"1, haben (aber) Wasser 6 oder Kriechtiere 7 (die Öffnung) ausgehöhlt 8 , oder ist sie durch Salpeterfraß 9 entstanden, so ist ihr Maß 10 wie eine Faustgröße 11 . Beabsichtigt man, sie12 zu gebrauchen 13 , so ist ihr Maß 14 eine (Quadrat-)Handbreite. (Soll sie) als Lichtöffnung 15 (dienen), so ist ihr Maß wie die Stärke des Bohrers 16 .

die schon den Lehrern des Babli und deren Kommentatoren Schwierigkeiten bereiteten (cf. bSchab 157 a; Tossaf. z.St. s.v. 'öpVn ; vgl. auch E R J 26; Maim. hilk. tum'at met 14 1.2). XIII l b

2

S.o. XIII l a Nr. 8.

XIII l b

3

S.o. VI 2 b Nr. 6.

XIII l b 4 OilO»verstopfen« (bh. ni. N e h 4 i von Mauerrissen). Vor der Witterung schützte man das Hausinnere auch durch Verstopfen (pp£>) der Lichtöffnung und des Fensters (Schab XVII 4). XIII 1 b 5 Man ist abberufen worden, der Sabbat ist darüber hereingebrochen, oder man hat — aus welchem Grunde auch immer — den Spalt nicht geschlossen (weitere Gründe bei T). Zum Verstopfen einer Lichtöffnung am Sabbat: Schab XXIV 5; cf. bSchab 157a und Tossaf. z.St. s.v. 'Bp^n. XIII 1 b 6 Es könnte der Regen oder vom Dach über den Türsturz hinweg ablaufendes Wasser sein (zu Nr. 6-9; vgl. III 7d Nr. 6-10). XIII l b

7

XIII l b

8

Maus oder Wiesel (Bart.). Tin »durchlöchern, -reißen, -stechen« (s.o. III 7 d Nr. 9. 10).

XIII l b Tirj^a »Salpeter« (NaN0 3 ), von nV?? »Salz«, ein salpetersaures Salz, in diesem Falle salpetersaures Natron; es zieht aus der Luft Feuchtigkeit (hier: Zusammenstellung mit Wasser!). Es kann jedoch auch der Kalksalpeter (Ca(N0 3 ) 2 ) gemeint sein; er findet sich im Brunnenwasser, an Haus- und Stallmauern, in die organische Substanzen einsickern und hochsteigen, welche durch Fäulnis Ammoniak bilden. Durch diese kann sich dann auch der Verschluß eines Fensters langsam zersetzen und undicht werden. XIII l b

10

Cf. III 7b.

XIII l b "Gemeint ist bei dieser Abgabe immer die »große« Faust (Bart.). Kel XVII 12: »Bei einer nicht durch Menschenhände entstandenen

304

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XIII lc: a) K: XIII 2. - b) K: "1X7. - e) K: ++ a.R. - d) ^ ' f l . - e) K: 'B® *. f) K: 'B1K. - g) K: Klil'W. XIII ld: a) K: "i. — b) K: "W. -

Lichtöffnung gilt als Maß die Größe einer großen Faust; damit ist die Faust des Ben Battiah gemeint. RJose sagt: Diese ist so groß wie ein großer Menschenkopf«. TKel b m VII 2 macht verschiedene Angaben über die Größe einer Faust. — Ben Battiah, riesenhafter Zelotenfuhrer. In Klgl r zu 15; Koh r zu 7 li wird er »Haupt der Sikarier« genannt; er lebte z.Zt. der Zerstörung des Tempels und war ein Neffe von RJohanan b. Zakkai. Nach Klausner, Historia schel ha-bajit ha-scheni I 1955, 229f., könnte er mit Schim'on b. Giora identisch sein; nicht identisch ist er mit dem von Josephus erwähnten Räuberhauptmann Athrongaios (Bell II 60-65; Kr I 701). XIII l b

12Die

nicht durch Menschenhände entstandene Öffnung.

XIII l b

"Um dort Gegenstände abzustellen oder unterzubringen.

XIII l b

14Damit

eine Verunreinigung entstehen kann.

XIII 1 b 15Also nicht nur als Luke zum Ablegen von Gegenständen, sondern tatsächlich als Lichtquelle für das Haus. XIII l b x i i i lc XIII l c

16S.o.

X I I I l a Nr. 5-7.

^xrvs. 2 S.o.

VIII 4 Nr. 5.

X I I I l c 3 niSpT »Gitterwerk, Jalousien« (von IDT »schwanken«; bh. po. Hi 26 li), Fenstergitter an Schuppen (rn'Dp^K), so T, also Gitter an leichtgebauten Unterstellbauten (meistens 4 Pfosten mit einem Dach), deren offene Seiten durch leichte mattenartige Gitter geschützt waren (cf. RHai Gaon; Bart.), verwandt mit |'sn (TKil IV 5), einem Gerüst aus Staken,

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

305

XIII 1 c 'Bei (den) Flechtgittern2 und (den) Jalousien3 werden (nach den) Wortein) von Bet Schammai (die Zwischenräume) zur Größe einer Bohrer(stärke)4 zusammengerechnet. Bet Hillel aber sagt: Wenn es an (nur) einer Stelle (eine Öffnung) von der Größe einer Bohrer (stärke) gibt5. XIII l d

'(Die genannten Maße2 sind sowohl dazu geeignet,) die Unreinheit hereinzulassen als auch die Unreinheit herauszulassen3. RSchim'on sagt: (Nur) zum Hereinlassen der Unreinheit4; aber zum Herauslassen der Unreinheit5 (bedarf es einer) Handbreitenweite6.

über das man eine Weinlaube ziehen kann. Die mSDl sind aus Holz oder Rohr und können aus den Querpfosten der Fenster entwickelt sein (KrI 42. 350). XIII l c

"S.o. XIII l a Nr. 5. 7. 5

XIII l c So wird die Unreinheit nicht durch die Öffnimg hindurchdringen — eine erleichternde Bestimmung. XIII 1 d 'M m 6; Maim., hilk. tum'at met 141.2. XIII 1 d 2Dicke eines Bohrers: XIII 1 a Nr. 4. 7; 1 b Nr. 16; 1 c Nr. 4-6; 2 Fingerbreiten zu 1 Daumenbreite: XIII l a Nr. 10-12; Faust: XIII l b Nr. 11; Quadrathandbreite: XIII l b Nr. 14. XIII 1 d 3In das/ aus dem Haus. Die Leichenunreinheit in den genannten unterschiedlichen Öffnungen gilt nicht als »eingeengte«, die nur auf-/ abwärts dringen kann. RElia Wilna ist der Ansicht: Wenn die Leichenunreinheit sich durch diese Öffnungen einen Weg nach draußen bahnen kann, sind alle anderen verschlossenen Auswege vor der Verunreinigung geschützt (vgl. Maim.). XIII 1 d dung.

4

Dazu genügen auch kleinere Maße: erschwerende Entschei-

XIIV 1 d 5 Ein kleineres Maß würde die Unreinheit zu einer »eingeengten« machen (erleichternde Entscheidung, cf. dazu III 6 a). XIII l d Bart.).

6

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim.;

306 nrin

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t rra

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XIII 2 a: a) K: XIII 3. - b) K: TIIKI" • XIII 3a: a) K: XIII 4. - b) K:'3T. - c ) K: "1. - d) K: '»18 + + o.d.Z. -

XIII 2 a

'T XIV 2. 2

XIII 2 a S. o. VI 2 b Nr. 6. Ein Fenster, das Luft hereinläßt, ist größer als ein Fenster für den Lichteinfall. XIII 2 a 3 Tlx^ übersetzt Efrajim Isaak aus Przemysl dagegen: »ein Fenster für die Luft«, also um Luft hereinzulassen. Das Fenster (entsprechend der in 1 a erwähnten Lichtöffnung) dient also ebenfalls der Erhellung des Raumes. Dieses Fenster ist jedoch (wie Albeck meint) nicht zwischen zwei Räumen als Lichtöffnung gemacht, so daß der eine Raum nur durch den anderen, davorliegenden seine indirekte Beleuchtung von draußen erhält. An diesen Fall ist erst im direkt folgenden Beispiel gedacht (wie es dann ja auch T vorsieht). Nach bB b a t 19b Tossaf. s.v. p'pT z. St. dient dieses Fenster als Ausguck, etwa um Gärten zu bewachen. Auch diese Auslegung spricht gegen die Ansicht, das Fenster diene nur der (indirekten) Belüftung des Raumes. XIII 2 a "S.o. XIII l a Nr. 7; nach Tossaf. a.a.O. soll es sich um einen mittelgroßen ('JU'S) Bohrer handeln. XIII 2 a 5 Dem Fenster gegenüber, so daß kaum oder kein Licht mehr einfallen k a n n und auch die Aussicht (Nr. 3) unmöglich wird. D a s Fenster scheint in der den aneinandergebauten Häusern gemeinsamen Wand zu liegen, so daß Leichenunreinheit hinüberdringen kann. Hier handelt es sich dann um die in T angenommene Situation: »Liegt ein Fenster zwischen zwei Häusern . . .« XIII 2 a

' U m die Leichenunreinheit hinaus- oder hereinzulassen.

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

307

XIII 2 a

'(Bei) einem Fenster 2 , das ins Freie (hinausgeht)3, ist das Maß die Stärke eines Bohrers 4 . Baut man außerhalb des (genannten Fensters) 5 ein Haus, so ist das Maß6 eine Handbreitenweite 7 .

XIII 2b

'Hat man das Gebälk2 3 in die Fenstermitte 4 gesetzt, so soll der untere Teil (das Maß einer) Handbreitenweite und der obere Teil5 das einer Bohrerstärke haben.

XIII 3 a Das Loch' in der Tür2 hat als Maß die Größe einer Faust 3 . (Das sind die) Worte von R'Akiba 4 . RTarfon 5 sagt 6 : Eine Handbreitenweite 7 8.

XIII 2 a 7S. o. XIII 1 b Nr. 13. 14. Man kann die Öffnung nur noch teilweise — als Luftzufuhr — gebrauchen. XIII 2b

'TXIV2.

XIII 2 b 2 rnpfl »Gebälk«; hier sind die Deckenbalken des Untergeschosses bzw. die Bodenbalken des Obergeschosses gemeint. Es ruht nicht unmittelbar auf der Stein- oder Ziegelwand (Mauerfeuchtigkeit!), sondern auf einer Isolierschicht (»'"in); dies Verfahren wurde aber vielleicht nur bei luxuriösen Bauten angewandt. Bei einem Haus mit zwei Eigentümern hat einer von ihnen das Gebälk, der andere den Estrich anlegen zu lassen (cf. B bat II 3). Zum »Gebälk« gehören nicht nur die dicken Balken, sondern auch die auf ihnen ruhenden Dielen (jB mes X 12c26; Kr I 25f. 31). XIII 2 b 3 Des von außen an das vorhandene Haus angebauten Gebäudes (s. XIII 2 a Nr. 5). XIII 2 b 4Dies könnte sich bei stark abschüssigem Baugrund als erforderlich erweisen. Wahrscheinlich ist das aber eine Notlösung; denn das betreffende Fenster wird — mindestens als Lichtöffnung — wertlos: Die untere Fensterhälfte ist völlig abgedunkelt und läßt nur Luft herein; die obere läßt dagegen Licht und Luft ins Haus. XIII 2 b 5Die oberhalb des Gebälks liegende Fensterhälfte liegt sozusagen im Freien (Maim.). Darum reicht hier Bohrerstärke aus. XIII 3 a ' "rin»Loch, Öffnung« (bh.: »Fensteröffnung«: HL 54). Ist hier ein Loch/Fenster/Luke über der Tür gemeint oder ein in der Tür entstandenes Loch (Kr I 42.347), oder könnte auch an eine vorsorgliche Öffnung

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

308

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XIII 3b: a) K: T't?. — b) K: H + + o.d.Z. — XIII 4a: a) K: XIII 5. - b) K: '313 . - c) K: 1 + + o. d. Z. - d) K: 131R . im Sinn von III 6a Nr. 12 gedacht sein? Vgl. RTarfon. Vielleicht aber wurde das Loch auch absichtlich angebracht, um mit einem Haken ("lSOft) aus Holz oder Eisen hindurchzulangen; dann konnte man den inneren Vorlegebalken mit diesem »Schlüssel« wegschieben oder -heben. Diese Erklärung würde der des RIsrael Lipschütz noch am nächsten kommen. XIII 3 a

2

S.o. VI 2 a Nr. 5.

3

XIII 3a Wie ein Loch, das sich von selbst gebildet hat (s.o. XIII l b Nr. 6. 7. 9). XIII 3 a an.

4

R'Akiba sieht dieses Loch also als von Natur aus vorhanden

XIII 3 a s RTarfon, Tannait aus der jüngeren Gruppe der 2. Generation, wohnte in seiner Jugend noch dem Gottesdienst im Tempel bei; er war Mitglied des Synedriums in Jabne, sein Wohnsitz war Lydda. Er war den Judenchristen feindlich gesinnt (bSchab 116a; Strack, Einl 125f.). XIII 3 a 6Nach RTarfon ist das Loch mit Absicht angebracht und fällt daher unter die Vorschrift vom Standardmaß (1 Quadrathandbreite). XIII 3 a 7 Wie eine Öffnung, die man zum Gebrauch hergerichtet hat, etwa um dort Gegenstände abzustellen oder unterzubringen (s. o. XIII 1 b). XIII 3 a

8

Die Lehrentscheidung ist gemäß R'Akiba (Maim.).

XIII 3 b 'SNu zut zu 1915. XIII 3 b 2 ihn »Zimmermann, Werkmeister« (bh.: Ex 3535; 3823: für Stein, Holz, Metall; Schmied, Metallgießer: 1 Sa 1319; Jes 4019; Holzarbeiter: Jes 40 20; Steinmetz: E s r 3 7; 2 C h r 2 4 l 2 ; Steinschneider: Ex 2811). In biblischer Zeit lagen viele dieser Arbeiten in einer Hand; ein Handwerker mit guter Ausbildung, die ja damals vorauszusetzen ist, ist auch geschickt in anderen Arbeiten (Kr 1 268. n 266. 632). In 1 QM 56.9.10f, ist tnn der »Juwelier«.

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

309

XIII 3 b 'Hat der Zimmermann 2 an (der Tür) oben oder unten 3 (eine Lücke) gelassen 4 , (oder) hat (jemand die Tür) zugemacht5, doch nicht völlig6 geschlossen7, oder hat der Wind sie geöffnet, so ist das Maß8 die Größe einer Faust 910 . XIII 4a

'Macht man 2 eine Stelle für ein Rohr 3 , ein Webeschwert 4 oder eine Lampe 5 , so ist nach den Worten von Bet Schammai das Maß6 wie die dazu erforderliche Größe7. Bet Hillel aber sagt: Eine (Quadrat-)Handbreite 8 .

XIII 3 b 3Am Türsturz oder an der Schwelle. So gilt der Eingang als nicht verschlossen, und Licht kann durch die Öffnung dringen. XIII 3b

4

Weil die Bretter zu kurz waren (Bart.).

5

XIII 3 b hi. »stoßen« (bh. nur k, ni., hitp.); in diesem Falle: der Tür einen nur leichten Stoß geben, um sie zu schließen. XIII 3 b 6Ganz dicht; der Stoß war zu schwach: die Tür ist nicht ins Schloß gefallen, Licht kann durch Öffnung oder Spalt dringen. XIII 3b 7 plfipi.: »beenden«; hier: das Schließen der Tür zu Ende fuhren, so daß sie ordentlich ins Schloß fällt. XIII 3 b 'Das für das Eindringen von Leichenunreinheit erforderlich ist. XIII 3 b 9Die Öffnung der Tür ist in allen genannten Fällen von selbst entstanden. Dafür ist das Standardmaß im Blick auf die Verunreinigung 1 Faustgröße. Man setzt all dies einer Beschädigung durch Wasser oder ein Kriechtier gleich (s.o. XIII l b ; Bart.). XIII 3b 10SNu zut zu 1915 hat statt dessen: Kin» bo »beliebig groß, wie groß auch immer das Maß sei«. XIII 4a

'T XIV 4; SNu zut zu 1915. 2

XIII 4 a In der Hauswand. Es ist eine durch Bohren oder Aufstemmen entstandene Öffnimg in der Mauer, entweder für den Gebrauch bestimmt oder nicht (Bet Hillel). Statt »macht man« könnte man auch einfach »benützt man« einsetzen, da zur Ablage der hier genannten Geräte (abgesehen von der Lampe) sicher nicht eine Mauernische (nachträglich) gebrochen/ausgespart wird. XIII 4a 3 njjj »Rohr, Schaft«. Wegen der Zusammenstellung mit anderem Webgerät muß hier wohl ein Teil des Webstuhls gemeint sein; dessen

310

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XIII 5: a) K: XIII 6. - b) K: l^'K. -

Hauptteile sind a) der Kettbaum, um den die Kette gewickelt wird, die (beim waagerechten Webstuhl) auf den Weber zuläuft (beim senkrechten Webstuhl liegt er unten); b) der Warenbaum, auf den das fertige Webgut aufgewickelt wird (beim senkrechten Stuhl liegt er oben). Um ein »Fach« zum Durchschießen des Schiffchens zu erhalten, müssen die Kettfäden alle gleichmäßig gehoben/gesenkt werden. Dies geschieht mittels mindestens zweier »Schäfte«(O'Jp). Ein Schaft kann mit einem zweiten Schaft durch »Litzen« (j'S'V) senkrecht verbunden sein. Durch ein Loch in der Litzenmitte zieht man den einzelnen Kettfaden. Durch Heben/Senken der Schäfte (samt ihren Litzen) entsteht dann das »Fach« (Kr I 149-153. 563ff.; BHH III 2143ff.; BRL 2 359f.; AuS V 116ff.). XIII 4 a 4 »Webeschwert« (onaöiov, oitaöri; Kr, Lwr II 94f.); T: 'IiaS'K; ein Gerät zum festen Anschlagen des Schusses beim Weben (heute ein Riet). Der Weber schießt Schiffchen (oder Nadel) durch das Kettfach und wieder zurück. Dann werden diese beiden Schußfaden angeschlagen (D3»)mit dem Webeschwert (auch KiraiSB). Es genügt notfalls auch eine flache Holzleiste. Nach Maim. und RHai Gaon kann die 'riQOX auch als Türverschluß dienen. Das Gerät ist etwa 90 cm lang und an einer Seite etwas dünner, um die Schußfäden möglichst weit, ohne daß die Kettfaden reißen können, an das schon fertige Webgut anzuschlagen. Evtl. wird bei sperrigem oder dickem Garn noch mit einem Eisenkamm nachgeschlagen (AuS V 110). Man schlägt jedenfalls das Schwert.mit Kraft an (cf. MidrPs zu 382; AuS V 96f.; Kr I 152. 567). XIII 4 a 513, flache, offene (Ton-)»Lampe«, deren eines Ende zu einer Tülle zusammengedrückt ist (Kel III 2), durch deren Loch man einen Docht zieht (bSchab 23b). Der Weber mag im mangelhaft beleuchteten orientalischen Zimmer die Lampe in eine Mauernische (mpn) über der Tür gestellt haben, um bei der Arbeit die erforderliche Beleuchtung zu haben (AuS IV 272; Kr I 68ff. 401 ff.; BRL 2 197ff.). XIII 4 a

'Um die Leichenunreinheit hinaus- oder hereinzulassen.

XIII 4 a

7

Für das betreffende Gerät.

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

XIII 4 b

XIII 5

311

1

(Macht man eine Öffnung) 2 zur Augenweide 3 oder um mit seinem Freunde zu sprechen oder zum (sonstigen) Gebrauche 4 , so ist (das Maß) 5 eine (Quadrat-)Handbreite. 12

Folgende (Dinge) mindern 3 (das Maß) 4 einer (Quadrat-)Handbreite 5 : (ein Stück) Fleisch 6 , das kleiner als eine Olive ist 7 , vermindert (jenes Maß), so daß ein Viertelkab 8 (Toten-)Knochen nicht hindurchgeht 9 ; ein (Toten-)Knochen, der kleiner als ein Gerstenkorn ist 10 , vermindert (jenes

XIII 4 a 8 Webeschaft und -schwert haben einen geringen Durchmesser; sie lassen sich auch in einem kleinen Loch der dicken Mauer ablegen. Bet Hillel fordert indes doch 1 Quadrathandbreite als Öffnung, durch die die Leichenunreinheit ein- und ausdringen kann: eine erleichternde Bestimmung. XIII 4b

'T XIV 4.

XIII 4 b

2

In die Wand.

XIII 4 b 3 V}'? |ir »seine Augenweide haben«, wörtl.: »seine Augen füttern, weiden, laben«; Maim.: um nach draußen oder in die Vorhalle zu blicken. XIII 4 b

4

Um dort Gegenstände zu deponieren (Bart.).

XIII 4 b

5

Um Leichenunreinheit hinaus- oder hereinzulassen.

XIII 5

'T XIV 5. 2

XIII 5 In XIII 5. 6 geht es um den Grundsatz: Was für die Verunreinigung unempfänglich ist (weil es etwa ein zu geringes Quantum hat, nicht verunreinigungsfähig ist usw.), »mindert das Maß einer Quadrathandbreite«, d. h. es bildet eine Scheidewand, eine Schutzzone, die das Hinüberdringen, die Ausbreitung der Verunreinigung verhindert. Die Grundregel wird kompliziert durch die Frage, ob einige Quellen der Verunreinigung sich etwa miteinander verbinden, sich addieren können, um genügend »Verunreinigungssubstanz« zu bilden. XIII 5 3 Hier hi. von Byö »verringern«; möglich ist auch das pi.D'Q^Qip , »verringern«, im exegetischen Sinn »wegnehmen, ausschließen« (Bacher, Term I 109ff.; II 115f.). XIII 5 4 Maim.: da sie nicht verunreinigungsfähig sind. Und es besteht keine Intention, sie wegzuräumen, weil sie für den praktischen Gebrauch nicht geeignet sind. XIII 5 21

5

Es geht um ein Fenster von 1 Quadrathandbreite Größe, in dem

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

312

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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das eine oder andere der im folgenden genannten Objekte liegt. Liegen sie in der Fensteröffnung, so hindern sie die Leichenunreinheit daran, von einer Seite der Öffnung auf die andere hinüberzudringen. XIII 5

6

Von einer Leiche, von Aas.

XIII 5

7

In diesem geringen Quantum verunreinigt es nicht (s. o. II 1 a).

XIII 5 8 S.o. II l a Nr. 19. — Befindet sich jedoch ein olivengroßes Quantum Totenfleisch in einem »Zelt«, so verhindert das in der Öffnung liegende kleinere Stück Leichenfleisch nicht das Hinüberdringen der Leichenunreinheit, da sich ja das eine Stück Leichenfleisch mit dem anderen zum unreinen Standardquantum verbindet; man addiert das eine zum anderen. XIII 5 9D. h.: Liegt in der Fensteröffnung weniger als ein olivengroßes Quantum Leichenfleisch, so mindert es die Größe von 1 Quadrathandbreite freiem Durchgangsraum auf der Seite, auf der das Viertelkab Totenknochen liegt, d. h. wenn das Viertelkab Totenknochen im Hause liegt. Liegt im Hause aber ein olivengroßes Quantum Leichenfleisch, so mindert es das Standardmaß (1 Quadrathandbreite für die Öffnung) nicht weniger als ein olivengroßes Quantum dessen, was in der Fensteröffnung liegt, selbst wenn es zu dem olivengroßen Quantum Leichenfleisch addiert wird, das im Hause liegt. XIII 5 10 Er verunreinigt nicht (s.o. II 3a. 5). — Ein kleiner Knochen mindert nicht den Raum, wenn die Leichenunreinheit im Nebenraum, einem »Zelt«, durch ein Viertelkab Knochen hervorgebracht wird. Denn Knochen und Knochen gelten als verbunden, ihre jeweilige Unreinheit als addiert. XIII 5 "Das im Hause gefunden wird. Wurde dort aber ein Viertelkab Totenknochen gefunden, so addiert man diese Menge zu dem Knochen, der

Das Maß von Fensten und anderen Öffnungen

313

Maß), so daß ein olivengroßes Stück (Toten-)FIeisch" nicht hindurchgeht12; (ferner verringern das Maß) weniger als ein olivengroßes Quantum vom Toten13, weniger als ein olivengroßes Quantum vom Aas 14 , weniger als ein linsengroßes Quantum vom (toten) Kriechtier15, weniger als das eigroße Quantum von Speisen 16 ; (ferner) das ins Fenster hineingewachsene Getreide17 18, eine richtige Portion19 Rohrmark20; (ferner) das Aas des reinen Vogels21, das man nicht (zum Essen) bestimmt hat22, und das Aas des unreinen Vogels, das man (zum Essen) bestimmt, nicht aber (durch Befeuchtung) verunreinigungsfahig gemacht hat23, oder das man verunreinigungsfahig gemacht, nicht aber (zum Essen) bestimmt hat24.

weniger als ein Gerstenkorn groß ist (also nicht verunreinigt) und in der Fensteröffnung liegt (s.u. XIII 6). XIII 5

12

Denn sie verbinden, addieren sich nicht miteinander.

XIII 5

13

S.o. Nr. 6-9; s.u. XIII 6.

XIII 5 14 Es verunreinigt nicht (cf. bNid 42 b; Maim.) und mindert sowohl das im Hause befindliche (weniger als ein olivengroßes Quantum) Leichenfleisch als auch das dort befindliche Quantum von einem Viertelkab Totenknochen (s.o. I 6b Nr. 5). XIII 5 (cf. I 7).

15

Aas verunreingt nur im Mindestquantum eines seiner Glieder

XIII 5 16Cf. Toh II 1; dieses Quantum ist nach der Tora nicht verunreinigungsfähig; cf. bSchab 91a Tossaf. s.v. 'K. XIII 5 l7 nimn »Getreide«, die eigentliche Brotfrucht. Man kannte fünf Arten: Weizen, Gerste, Emmer, Kolbenhirse, Hafer. Nur Weizen und Gerste waren stark verbreitet (Dt 8 8). Da es galt, jeden Flecken fruchtbaren Bodens auszunützen, baute man Getreide auf Haus- und Höhlendächern, in Ruinen und auf anderen kleinsten Bodenflecken an (Kr II 162. 179 ff. 546 ff.). So konnten die hochgewachsenen Halme durchaus in eine Fensteröffnung hineinwachsen. Nach bB bat 20 a hielt man es nicht für der Stabilität einer Hauswand abträglich (das Wurzelwerk könnte ja eine morsche Stelle der Wand auseinandertreiben), wenn das Getreide in einem Abstand von 3 Handbreiten (= 22,2 cm) von der Wand entfernt Wurzel faßte. XIII 5 1'Ausgewachsenes Getreide mindert die Öffnung von 1 Quadrathandbreite Größe, so daß die Leichenunreinheit weder hinaus- noch hereindringen kann. Denn solche hochgewachsenen Halme (Fensterhöhe) samt ihren Ähren bilden durchaus eine kompakte Masse. 21*

314

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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>T XIV 4. 5; bB bat 19b. 20a; SNu zut zu 1915.

XIII 6a

2

S.o. XIII 5 Nr. 2.

XIII 6 a 3Den Zwischenraum, so daß er vor der Verunreinigung schützt, die von anderen Totenknochen ausgeht (s. XIII 5 Nr. 10).

Das Maß von Fenstern und anderen Öffnungen

XIII 6a

315

'Folgende (Dinge) mindern (das Maß einer Quadrathandbreite) nicht 2 : ein (Toten-)Knochen mindert nicht3 bei (Toten-)Knochen4, (Toten-)Fleisch nicht5 bei (Toten-)Fleisch, auch nicht ein olivengroßes Quantum vom Aas, und nicht ein linsengroßes Quantum vom (toten) Kriechtier 6 , nicht ein eigroßes Quantum von Speisen7; (8ferner) nicht eine richtige Portion Rohrmark, (ferner) nicht das Aas des reinen Vogels, das man (zum Essen) bestimmt hat 9 , oder das Aas eines unreinen Vogels, das man (zum Essen) bestimmt und (durch Befeuchtung) verunreinigungsfahig gemacht hat 9 ; (femer) nicht mit Aussatz behaftete 10 Kett-11 und Schußfäden 12 und nicht ein Ziegel13 von einem Gräberfeld 14 . (Das sind die) Worte von RMe'ir. Die Gelehrten aber sagen: (Ein solcher) Ziegel mindert 15 , weil seine Erde 16 rein ist 1718 .

XIII 6 a 4 Ein in der Fensteröffnung liegender Totenknochen mindert das Standardmaß von 1 Quadrathandbreite nicht (das erforderlich ist, um die Verunreinigung durch Leichenteile aller Art in einen anderen Raum hinüberdringen zu lassen), wenn ein Viertelkab Totenknochen im Fenster liegt (s.o. XIII 5). XIII 6 a 5 Den Zwischenraum, so daß er vor der Verunreinigung schützt, die von anderem Totenfleisch ausgeht (s. XIII 5 Nr. 5). XIII 6a

6

Diese Objekte verunreinigen (s. dagegen XIII 5 Nr. 14. 15).

XIII 6 a 7Wenn sie durch Benetzung mit einer der »sieben Flüssigkeiten« (Maksch VI 4) verunreinigungsfahig geworden sind (Rlsrael Lipschütz). Nach Maim. »ist es durch sich, in sich selbst schon unrein«. XIII 6a 8Andere Ausgaben (s. textkrit. Anh.) fugen hier noch ein: »und nicht im Fenster wachsendes Getreide«. X m 6a

9

S.o. XIII 5 Nr. 22-24.

XIII 6 a 10Nach Neg XI 8 werden Kett- und Schußfäden sofort, nachdem sie gesponnen sind, durch Aussatzschäden unrein, wenn sie nebeneinanderliegen und einen bestimmten Raum einnehmen (die Größe einer kilikischen Bohnengraupe im Quadrat). Eine Bohnengraupe, O'U, hat quadratische Form, daher ist sie als Maßeinheit geeignet; ganz genaue Definition: Neg VI 1 (cf. Low, Flora II 496f.; Apfl 312). XIII 6a n Bh.: Lv 1351ff.Aus »Kette« ('nt?) und »Schuß« (Einschlag, entsteht das Gewebe (Onkelos: äitja/'irba; LXX: arrniuv/xpoxTi; Saadja: sada/lahma). 'IW/3"iy kann auch »senkrecht/waagerecht«

316

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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Xin 6b: a-a) K: >. XIV l a : a) K: + ao.d.Z. -

(Mik VI 9) oder »kreuz/quer« heißen (TToh X I 4; jTer III 42a6iff.; jErub I 19 c 68). Der Kettfaden wird, um gehoben werden zu können, am Kettbaum nicht angespannt, sondern einzeln oder in Bündeln geknotet und mit Gewichten beschwert. Der Schußgarnfaden ist doppelt so dick wie der Faden des Kettgarns (Maim. zu Kel I 5; Kr I 150f. 563; AuS V 104ff.). XIII 6a 1 4 S.o.II 3aNr. 7. Es ist hier wohl an ein aufgelassenes Gräberfeld gedacht, das man mit einem Pflug bearbeitete, wobei neben Gebeinresten auch Ziegelstücke eines ehemaligen Grabmonumente herausgepflügt wurden. Es war auch vorgekommen, daß der Ackerboden mit dem aufgelassenen Grab in eine unterirdische natürliche Höhle eingesunken war (bNid 24 a). Auch dabei konnten solche Ziegel gefunden werden. XIII 6 a

16Das

erwähnte Standardmaß von 1 Quadrathandbreite.

XIII 6 a 12Sie sind durch Aussatz unrein, daher vermindern sie den genannten Zwischenraum im Standardmaß von 1 Quadrathandbreite nicht. XIII 6a »Ziegel«, meist aus Lehm und Stroh gemischte und an der Sonne getrocknete Luftziegel (cf. Ex 5 7), aber auch Backsteine und gebrannte Ziegel (Gn 113; Ex 114; 57f.; Jes 99; 653 u.ö.). Grabmonumente konnten aus solchen Ziegeln errichtet sein. XIII 6a 17Der am Ziegel haftende Staub, der allerdings so locker anhaftet, daß man ihn wegblasen kann. XIII 6 a 18Die Gelehrten halten ihn für rein, sonst würde er ja das Maß von 1 Quadrathandbreite verringern. Sie halten nur die frische, unbear-

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

XIII 6b

317

Dies ist die Regel: Das Reine mindert, das Unreine1 aber mindert nicht2.

T. Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause und die Unreinheit (XIV 1-7) Kapitel X I V XIV l a

'Der Mauervorsprung2 überträgt die Unreinheit3, wenn er noch so (schmal) ist4; der Balkon5 und der Erker 6 (tun es) bei7 einer Handbreitenweite. beitete Erdscholle in der Größe eines Warensacksiegels für unrein (Bart. ; s.u. XVII 5b). XIII 6 a (Maim.).

19Die

Lehrentscheidung ist gemäß der Ansicht der Gelehrten

XIII 6 b 'Ferner alles Verunreinigungsfähige. XIII 6b 2Das Ausmaß, den Durchmesser, einer Öffnung von 1 Quadrathandbreite Größe. XIV l a

'T XIV 7. 8. 9; s. M VIII 2a.

XTV l a 2 t'T »Gesims« (s.o. VIII 2 a Nr. 3). Dieser Mauerschmuck, ein Bauelement, gilt als selbständige Wand, sei er nun über der Lichtöffnung (so T) sei er über der Tür (s.u. lc). Ragt das Gesims auch nur ein wenig («in® Va) aus der Wand hervor (und das ist ja Sinn solch schmückenden Bauteils), so bezieht es den darunter befindlichen Erdboden zum Hause mit ein. XIV 1 a 3Auf und in das Haus hinein. Das Gesims wurde absichtlich dem Hause als ein integrierter Bestandteil ein-/angebaut. Wenngleich vor allem schmückendes Beiwerk, hat es doch eine funktionale Beziehung zu Haus/Fenster/Tür, gilt als Teil des »Zeltes« und hat auch dessen Intention. XIV l a 4 Selbst wenn das Gesims weniger als 1 Handbreite aus der Hauswand hervorragt, überträgt es von unten her die Leichenunreinheit ins Haus, wo sie dann auf dessen Inhalt (Geräte u. a.) weiter übergreift. Die Bemerkung in T XIV 7: »Verschließt man die (unter dem Gesims liegende) Tür, so beträgt das (rituelle) Maß (für die Übertragung der Leichenunreinheit) 1 Handbreite; öffnet man sie, so beträgt das (rituelle) Maß (dafür)

318

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XIV 1 c: a) K: 1 + + o. d. Z. - b) K: JOB. XIV 1 d: a) K: l'mr'Dm . KW® *73.« Bei geschlossener Tür liegt genau fest, wo die Hauswand endet und das Gesims beginnt. Daher die sehr genaue Angabe: 1 Handbreite. Bei offener Tür müßte man schon mittels Lot die genaue Begrenzung Hauswand/Gesims ermitteln; daher begnügt man sich der Einfachheit halber mit der Angabe Hin® . XIV l a

5

S.o. VIII 2 Nr. 4.

XIV 1 a 6 rfVa1?, n ' ^ a j »Erker«, ein Bauelement von unterschiedlicher Gestaltung. T XIV 9 fragt: »Was ist eine iv^m ? Alles, was an beiden Seiten festsitzt (statt np'JB »was säugt« = besser vielleicht npiai »was anhaftet, festsitzt«) und in der Mitte übriggelassen ist (= frei schwebt).« Der »Erker« Bart.: Hinweis bei RHai Gaon auf T XIV. Dalman (s.v. p r , WB) liest T XIV 9 Dif^l? »gekrümmt« statt npria. XIV 1 a 7 Das Gesims überträgt die Unreinheit b e i . . . = nur dann, wenn es 7,4 cm breit ist. Gesims und Erker scheinen sich in ritueller Hinsicht nur durch die Breite zu unterscheiden (s. l b Nr. 4). XIV l b

'T XIV 9.

XIV l b

2

S.o. Skizze in VIII 2 a Nr. 3.

3

XIV 1 b Gegen den Boden geneigt, ein kleines Dach über der Tür zum Schutz gegen Regen und Sonne. Demnach also ist das Gesims mit der Haustür (oder dem Fenster) verbunden und bildet mit diesem zusammen ein »Zelt« (s. l c Nr. 4). XIV 1 b 4 BefIndet er sich über der Tür, so kann er vom oberen Stockwerk aus mitbenutzt werden. Er gilt nicht als mit der Tür verbunden und überträgt gemäß den Vorschriften über das »Zelt« die Leichenunreinheit nur dann ins Haus, wenn er 1 Quadrathandbreite groß ist.

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

XIV l b

319

'Was ist ein Mauervorsprung? 2 (Ein Bauelement,) dessen Vorderseite nach unten (gerichtet) ist3. Beim Erker aber ist die Vorderseite nach oben (gerichtet)4.

XIV 1 c 'Bei welchem Mauervorsprung sagt man, er übertrage die Unreinheit (in jedem Falle), wie (schmal) er auch sei? Bei einem Mauervorsprung, der drei Steinschichten 2 , das sind 12 Handbreiten 3 , höher ist4 als die Tür 5 ; (wenn aber) mehr 6 , so überträgt er die Unreinheit (nur) bei Handbreitenweite. XIV 1 d 'Die Steinkränze 2 und die Triglyphen3 (über der Tür) übertragen die Unreinheit4 (nur) bei Handbreitenweite 5 .

XIV l c

'T XIV 8; jSchebi III 34d 1-3.

XIV 1 c 21973 »Bauschicht«; Maim. zu Kel XX 5: Die Maurer benützen eine Verschalung, zwei parallel im Abstand der Mauerstärke durch Leisten verbundene Bretter. Dazwischen wird in Schüttbauweise Erde zur Erhöhung der Mauer gefüllt (cf. akk. tabäku »gießen«). Jedes dieser Bretter heißt nach Maim. "pu, ist also ein starr verbundenes Schalbrett. Sicherlich ist hier aber 1313 die ganze Mauerschicht zwischen den erwähnten Brettern (Esr 64). Die Höhe einer solchen Bauschicht beträgt in der Regel 4 Handbreiten (= 29,6 cm; Kr I 22. 24. 306f. 313). XIV l c

3

XIV l c

"S.o. XIV l a Nr. 3; l b Nr. 3.

= 88,8 cm.

XIV 1 c 5Nach Rlsrael Lipschütz gilt die hier genannte Vorschrift um so mehr, je dichter das Gesims an der Tür, je weniger es also vom Boden entfernt ist. XIV 1 c 6Liegt es mehr als 88,8 cm über der Tür, so gilt es nicht mehr als mit der Tür verbunden und wird gesondert als »Zelt« betrachtet. Dann gilt das bekannte Standardmaß für die Übertragung der Leichenunreinheit (s.u. l d Nr. 5). XIV l d

'T XIV 10.

XIV 1 d 2n"TOS? »Steinkranz«, aus der Mauer vorspringende Verzierung (corona) oberhalb der Tür oder des Fensters (unterschieden vom Gesims; Kr I 54. 369). Cf. dazu TR 50li; Yadin II 121; RHai Gaon: Hinweis auf Sach 614. XIV 1 d 3 rnflS »Skulptur« (von nns II pi. »eingravieren, eingraben in Holz, Stein), bh.: »eingegrabene, eingeschnittene Arbeit«; in Stein:

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XIV 2: a) K: 1 + + o.d.Z. - b) K: T - c) K: 191K. XIV 3: a) K: '3T. - b) K: H. - c) K: V1»K, 1 *. - d) K: + iV *. - e-e) K: + + a.R. —

Ex 2811.21; 396.14; in Goldplatten: E x 2836; 3930; in Holzverkleidung der Tempelwände: 1 Kö 629; P s 747; vielleicht auch der (in der dorischen Tempelbaukunst so genannte) Triglyph, d. h. das geschnitzte oder sonstwie verzierte Kopfende (Kopftiolz) des über den Türsturz gelegten Deckenbalkens von rein dekorativer Bedeutung. Nach Maim. verwendet m a n diese Zierarbeit meist bei Stein- oder Gipsbauten (jAb zara III 43 b 51: Einritzungen in Bäume zwecks Götzendienst; K r I 54. 369). XIV l d

4

In das H a u s hinein.

XIV l d

5

Sie werden gesondert als »Zelte« betrachtet (s.o. l c Nr. 6).

XIV 2

!

T XIV 7; Maim., hilk. t u m ' a t m e t l 7 3 .

2

XIV 2 Gemeint ist die verschlossene Tür. Der Raum unter dem Gesims ist d a n n nicht mit dem Hausinneren verbunden, und die Leichenunreinheit kann nicht hinüberdringen, sondern nur auf die direkt unter dem Gesims liegenden Geräte übertragen werden (Bart.). E s ist die Rede von dem (in l c genannten) 88,8 cm über der Tür verlaufenden Gesims (Maim.). XIV 2 3Vgl. dagegen X I V 1 a: »Der Mauervorsprung überträgt die Unreinheit xm® , wenn er noch so (schmal) ist«. XIV 2

4

= 37 mm.

XIV 2 5 Gemeint ist eine schon bei der Erstellung des Neubaus freigelassene Lichtöffnung (XIII l a ) . D a s hier beschriebene Ausmaß gibt der Leichenunreinheit freien Weg ins Hausinnere. XIV 2

6

S.o. XIII 2 a Nr. 5. 7.

XIV 2 nung).

7

Alle drei genannten Gesimse (über Tür, Fenster, Fensteröff-

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

321

XIV 2

'Der Mauervorsprung über der Tür2 überträgt die Unreinheit3 bei Handbreitengröße; der (Mauervorsprung) über dem Fenster, der eine Höhe von zwei Fingerbreiten4 hat, oder der über (der Fensteröffnung)5, der eine Bohrerstärke6 groß ist, (überträgt die Unreinheit) in jeder (beliebigen) Größe7. RJose sagt8: Nur in der Weite9 (der ganzen Fensteröffnung)10

XIV 3

'Eine Rinne2 über der Tür3, selbst wenn sie 100 Ellen4 hoch darüber wäre, überträgt die Unreinheit5, wie (schmal) sie auch ist6. (Das sind die) Worte von RJehoschua'7. RJohanan b. Nuri sagt: (Hier) darf nicht mehr erschwert8 werden als beim Mauervorsprung9 '0.

XIV 2 Gesimse.

8

RJose bezieht sich hier nur auf die beiden zuletzt genannten

XIV 2 9Also muß das Gesims im ersten der beiden von RJose genannten Fälle 37 mm, im zweiten Fall eine Bohrerdicke breit sein. XIV 2 strecken.

10

Das Gesims muß sich über die gesamte Fensterbreite er-

XIV 2 "Die Lehrentscheidung ist nicht (Maim.), ist gemäß RJose (Bart.). XIV 3 »T XIV 10. XIV 3 2 »Rinne« für die Ableitung des Regenwassers, das sonst von der Söllerbrüstung auf die Schwelle und von dort ins Haus fließen würde (KrI 55. 370). XIV 3

3

Dicht an der Wand angebracht (s. dazu Rabbi in T).

XIV 3 hoch«.

4

= 44,4 m, ein absurdes Maß; gemeint ist wohl »unbegrenzt

XTV 3

5

Vom Freien ins Hausinnere.

6

XIV 3 Das Gesims muß in diesem Falle zwar 7,4 cm breit sein (es gilt ja — cf. XIV 1 c Nr. 6 — nicht als mit dem Haus verbunden, sondern als gesondertes Zelt); doch genügt bei der (Regen-)Rinne ein evtl. geringeres Maß (Kin® ^3), weil sie wohl beweglich ist (so T) und oben weggenommen und tiefer angebracht werden kann, vielleicht sogar unmittelbar über dem Fenstersturz. Jedenfalls ist diese Rinne nicht dem Gesims gleichzusetzen, da sie mehr als 12 Handbreiten (= 88,8 cm) über dem Türsturz liegt; dadurch wird die Leichenunreinheit ins Haus hinein übertragbar. Das

322

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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Gesims ragt aus der Wand hervor, und es ist nicht möglich, es nach unten zu verlegen, da dieses Bauelement fest mit dem Haus verbunden ist (im Gegensatz zur Rinne; cf. Maim.; Bart.). XIV 3 7 RJehoschua' ist der Ansicht: Ist die Rinne beweglich und — wie hoch auch immer — über der Tür angebracht, so läßt sie sich auch tiefer anbringen. Er entscheidet so, als ob die Rinne bereits tiefer läge. XIV 3

8

"inn hi. »erschweren, mit Strenge entscheiden« (Bacher, Term

I 61).

XIV 3 'Die Rinne überträgt die Leichenunreinheit ins Haus hinein also nur, wenn sie weniger als 12 Handbreiten (88,8 cm) über der Tür angebracht ist. Ist sie mehr als 12 Handbreiten hoch angebracht, überträgt sie nur, wenn sie mindestens 7,4 cm breit ist. Gegen die Ansicht von RJohanan b. Nuri wendet sich die in T XIV 10 vorgetragene Meinung Rabbis mit der Begründung, die Regenrinne sei abnehmbar und könne jederzeit in anderer Höhe wieder angebracht werden. Deshalb sei bei ihr jedenfalls die strengere Vorschrift anzuwenden. XIV 3 Bart.).

10

Die Lehrentscheidung ist gemäß RJohanan b. Nuri (Maim.;

XIV 4 a 1330 »umgeben, umschließen« (in diesem Sinn auch bh.:k. 1 Kö 715.23; Jer 5221; im ho. cf. Ex 28 Ii; 396.13: hier von Edelsteinen). Gemeint ist: Der Mauervorsprung umgibt das Haus wie ein Gürtel, ein Band. XIV 4 a

Von 7,4 cm Breite, der ein »Zelt« bildet.

2

XIV 4 a Die ihn betreffenden Vorschriften entsprechen denen über das Gesims über Tür oder Fenster, das mit diesen verbunden ist und die Leichenunreinheit auf das Haus überträgt, wie groß auch immer das Gesims sei. 3

XIV 4a

4

= 5,55 cm.

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

323

XIV 4 a

Umgibt1 ein Mauervorsprung2 das ganze Haus 3 und nimmt an der Tür (nur) drei Fingerbreiten4 (Raum)5 ein6, so sind, wenn (sich) im Hause Unreinheit (befindet), (die) Geräte unter jenem (Vorsprung7) unrein8. (Befindet sich) eine Unreinheit unter dem (Mauervorsprung), so erklärt REli'ezer das Haus für unrein9. RJehoschua' (aber) erklärt (es) für rein 1011 .

XIV 4b

Dasselbe (gilt) von einem Hofe 1 , der von einer Vorhalle2 umgeben ist3-4.

XIV 4 a 'Also 1 Fingerbreite (= 1,85 cm) weniger als 1 Handbreite. XIV 4 a oVdx in der Bedeutung »Raum aufzehren, Platz verbrauchen, ausfüllen«: cf. auch Midd III 1; nV'DK »eingenommener Raum«: Kil II 10; cf. Ez 425. — An der Stelle über der Tür ist der Mauervorprung unterbrochen. XIV 4 a

7

Unter dem ganzen ringsumlaufenden Mauervorsprung.

8

XIV 4 a Die über dem Haus befindlichen 5,55 cm Mauervorsprung gelten als zum Haus gehörig; die Leichenunreinheit überträgt sich also vom Hause aus dorthin und von dort über den gesamten Mauervorsprung rings um das Haus; denn Haus und Mauervorsprung bilden zusammen ein »Zelt« (cf. auch III 7). XIV 4 a 9 Die Leichenunreinheit überträgt sich vom Haus unter den Mauervorsprung, und die unter diesem befindliche Leichenunreinheit überträgt sich ins Haus. REli'ezer hält den Mauervorsprung als ganzen für einen Teil des Hauses im Gegensatz zu RJehoschua', der der Ansicht ist: Fehlt das erforderliche Mindestmaß an Überfläche, so überträgt sich die Leichenunreinheit nicht ins Haus. XIV 4 a 10Weil der Mauervorsprung keine 7,4 cm breit ist; er hat nicht das erforderliche Standardmaß. XIV 4 a Bart.).

"Die Lehrentscheidung ist gemäß RJehoschua'

(Maim.;

XIV 4b 'S.o. V 7bNr. 11. Der Hofraum kann rings von einer Vorhalle umgeben sein (Kr I 45f. 354ff.). XIV 4b 2 S.o. VI 2 a Nr. 2. Diese Vorhalle hatte nach jErub I 18c 12 sechs oder acht Säulen; sie ist nach Raschi zu bSuk 17 a dem Kreuzgang eines Klosters vergleichbar (Kr I 52f. 366f.; VI 2 a Nr. 2; XI 2 a Nr. 2). XTV 4b 3und der überdachte Teil der Säulenvorhalle an der Tür zum Hausinneren nur 5,55 cm Raum einnimmt.

324

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XIV 5 a: a) K: fälschlich *. - b) K: + + a.R. XIV 5b: a) K: XIV 6. -

XIV 4 b 4 Befindet sich Leichenunreinheit in der Vorhalle, so erklärt REli'ezer das Haus für unrein, RJehoschua' aber für rein. Befindet sich Leichenunreinheit im Hause, so sind Geräte, die in der Vorhalle liegen, unrein. XIV 5a

'Cf. T XIV 8; M XII 5a. b. 2

XIV 5 a Der Text behandelt drei verschiedene Möglichkeiten einer Position der Leichenunreinheit:

K 0

a)

= Hauswand + Mauervorsprung = 7,4 cm = Leichenunreinheit

Die Bestimmungen entsprechen denen in XII 5. XIV 5 a

3

Skizze a.

4

XIV 5 a Der Raum zwischen dem unteren Mauervorsprung und dem Erdboden gilt als »Zelt« von mindestens 1 Kubikhandbreite Größe. XIV 5 a 5 Der Zwischenraum zwischen dem unteren Mauervorsprung und dem Boden (Maim.). XIV 5a 6 Der Raum darüber, d.h. zwischen dem unteren Mauervorsprung, und auch der Raum über dem oberen Mauervorsprung bleibt rein;

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

XIV 5a

325

'(Stehen) 2zwei Mauervorsprünge 3 übereinander, (und) ist jeder von ihnen eine Handbreite groß, und beträgt ihr Zwischen(raum) eine Handbreite 4 , so ist, wenn (sich) unter ihnen eine Unreinheit (befindet), das unter ihnen (Befindliche)5 unrein6. Ist (die Unreinheit) in ihrem Zwischenraum) 7 , so ist (alles) im Zwischen(raum) unrein 8 . Ist (die Unreinheit) über ihnen9, so ist alles in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein10.

XIV 5 b Ragt 1 der obere (Mauervorsprung) über den unteren eine Handbreite hinaus 2 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit unter ihnen3 4 oder zwischen ihnen4 (befindet, der Raum) unter und zwischen ihnen unrein 5 . (Befindet sich die Leichenunreinheit) über ihnen6, so ist (alles) in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein7.

denn ein Mauervorsprung bildet eine Scheidewand zwischen der Leichenunreinheit unter dem unteren Vorsprung und allem, was darüber liegt. XIV 5 a

7

Skizze b.

8

XIV 5 a Was sich unter dem unteren und was sich über dem oberen Mauervorsprung befindet, ist rein; denn beide Vorsprünge bilden eine Scheidewand vor der Leichenunreinheit, je nach unten und nach oben. Der mindestens 1 Kubikhandbreite große Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen gilt als »Zelt«; daher ist alles darin Befindliche zeltunrein. XIV 5 a 'Skizze c. XIV 5 a 10Die Leichenunreinheit liegt ja unter freiem Himmel, und was z.B. neben ihr auf diesem Mauervorsprung liegt, bleibt rein, sofern die Leichenunreinheit es nicht berührt (sie steigt ja nur »in gerader Richtung nach oben« auf und nicht nach den Seiten). XIV 5b

'S.o. XII l a Nr. 8. 2

XIV 5 b Der Text behandelt die verschiedenen Möglichkeiten einer Position der Leichenunreinheit: /

// / y, x xx •

= = = =

Hauswand 7,4 cm 14,8 cm Leichenunreinheit

326

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XIV 5c: a) K: XIV 7. - b-b) K: + + a.R. - c) K: "1. - d) K:'1K. - e) K: ] + + . XIV 5d: a) K: "1. — b) K: 'BIR . XIV 6: a) K: XIV 8. - b) K: zuerst p ' m , dann in p 3 geändert, p ' *. -

XIV 5 b

3

XIV 5 b

4

Unter dem unteren der beiden Mauervorsprünge.

Skizze a.

XIV 5 b 5 Der obere hervorragende Mauervorsprung bringt die Leichenunreinheit über alles, was sich unter ihm befindet: Der Bereich unter dem unteren und der Bereich unter dem oberen (um eine weitere Handbreite hervorstehenden) Mauervorsprung werden zeltunrein. Der so beschaffene obere Vorsprung bewirkt durch seine weite Auskragung, daß die Unreinheit aus dem einen in den anderen Bereich hinüberdringt. XIV 5 b

6

Skizze b.

XIV 5b

7

= 5 a Nr. 10.

XIV 5c 'Der Text behandelt die verschiedenen Möglichkeiten einer Position der Leichenunreinheit: = Hauswand * = 7,4 cm y = überkragendes Stück Mauervorsprung von weniger als 7,4 cm Breite • = Leichenunreinheit

i

XIV 5c

2

Unter dem unteren der beiden Mauervorsprünge.

XIV 5 c

3

Skizze a.

Ausbauten und schmückende Gebäudeteile am Hause

327

XIV 5 c Ragt 1 der obere (Mauervorsprung) über den unteren weniger als eine Handbreite hinaus, so ist, wenn (sich) eine Unreinheit unter oder zwischen ihnen (befindet3, der Raum) unter 2 und zwischen ihnen unrein4. Ist (die Unreinheit) zwischen ihnen oder unter dem herausragenden Stück (des oberen Vorsprunges)5, so sagt REli'ezer 6 : Was (sich) unter und zwischen ihnen (befindet), ist unrein. XIV 5d

RJehoschua' sagt 1 : Was zwischen ihnen (und) unter dem herausragenden Stück (des oberen Vorsprunges)2 liegt3, ist unrein 4 ; doch die Stelle unter ihnen ist rein5 6.

XIV 6

Sind (beide Mauervorsprünge) je eine Handbreite tief, ist zwischen ihnen jedoch kein (Raum) von Handbreitengröße 1 , so ist, wenn (sich) XIV 5 c 4Wenngleich der über den unteren Mauervorsprung herausragende Teil des oberen Vorsprungs (= y) keine 7,4 cm breit ist, veranlaßt er trotzdem die Übertragung der Unreinheit von dem Bereich unter beiden Mauervorsprüngen auf den Raum zwischen ihnen. Denn der weniger als 7,4 cm breite (noch weiter nach außen vorkragende) Teil des oberen Mauervorsprungs bildet gemeinsam mit dem 7,4 cm breiten oberen Mauervorsprung ein »Zelt« (cf. Bart.). XIV 5 c

5

Skizze b.

6

XIV 5 c REli'ezer meint: Der Überhang ist dem unteren Bauteil zuzurechnen, so daß sich beide zusammen zu einem »Zelt« vereinigen (s.o. XIV 4a Nr. 10). XIV 5d 'Nach seiner Ansicht sind (im Gegensatz zu REli'ezer) die beiden Mauervorsprünge nicht zu einem einzigen zu verbinden; der untere gilt vielmehr als ein selbständiges Bauteil. XIV 5d

2

Unten auf dem Erdboden.

XIV 5d

3

S.o. XIV 5c, Skizze b.

4

XIV 5 d Dieser Bereich ist durch den unteren Mauervorsprung vor der Verunreinigung geschützt. XIV 5d 5 In diesem Fall kann der weniger als 7,4 cm breite vorkragende Teil des oberen Vorsprungs die Unreinheit nicht auf das erwähnte »Zelt« übertragen (s.o. XTV 4a Nr. 11). XIV 5 d

6

Die Lehrentscheidung ist gemäß RJehoschua' (Maim.; Bart.).

XIV 6 1 Selbstverständlich ist zwischen dem unteren Mauervorsprung und dem Erdboden ein mindestens 1 Handbreite hoher Zwischenraum (s.o. XIV 5). 22

Mischria. VI Seder, 2. Traktat

328

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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+ a.R. XIV 7c)a:K:a)+K: zuerst-JJ'K®, dann geändert. — XV la: a) K: Km'®. -

XIV 6

2

Unter dem unteren Mauervorsprung.

XIV 6

3

Und nur dieser.

4

XIV 6 Denn der Bereich zwischen den Mauervorspriingen und der Bereich über dem oberen Vorsprung werden durch den unteren, der ja ein »Zelt« und damit eine »Schutzzone« bildet, vor der Verunreinigung geschützt. XIV 6 5Die Leichenunreinheit ist, da der Abstand zwischen den beiden Mauervorsprüngen weniger als 1 Handbreite beträgt, eine »eingeengte Unreinheit«. XIV 6

6

Die Leichenunreinheit liegt nun unter freiem Himmel.

XIV 6 7 Was neben einer solcherart liegenden Unreinheit auf dem Mauervorsprung liegt, bleibt rein, sofern die Leichenunreinheit es nicht berührt (sie steigt ja nur »in gerader Richtung nach oben« auf und nicht nach den Seiten; s. 5 a Nr. 10). XIV 7a 'Sie gelten einfach als nicht vorhanden (cf. Bart.) und können daher auch kein »Zelt« bilden. XIV 7 a

2

Nach Maim. (hilk. tum'at met 17 4) ist eine unter und zwischen

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Vorschläge

329

eine Unreinheit unter ihnen (befindet)2, (der Raum) unter ihnen3 unrein4. (Befindet) sie (sich) zwischen5 oder über ihnen6, so ist (alles) in gerader Richtung (nach oben) bis zum Himmelsgewölbe unrein7. QV 7 a Sind (die Mauervorsprünge) keine Handbreite tief — mag auch ihr Zwischen(raum) eine Handbreite groß sein oder nicht —, so dringt eine Unreinheit, die (sich) unter, zwischen oder über ihnen (befindet, senkrecht) aufwärts und abwärts2. QV 7 b So ist es auch bei zwei Zelttüchern1, die (sich) eine Handbreite hoch über der Erde (befinden)2 3.

U. Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge und die Unreinheit (XV 1-10) Kapitel X V XV l a

'Eine grobe Jacke und ein dicker (Holz-)Balken übertragen keine Unreinheit, es sei denn, daß sie eine Handbreite hoch über der Erde diesen Mauervorsprüngen befindliche Unreinheit eine »eingeengte«. Besser als diese (sicher kaum vertretbare) Ansicht ist die Überlegung von Rabed, daß — entsprechend Nr. 1 — kein »Zelt« vorhanden ist, das die Verunreinigung auch nach den Seiten hin bewirken könnte. XIV 7b 'S.o. VIII l b Nr. 18. XTV 7 b 2Und die durch einen Zwischenraum von 1 Handbreite voneinander getrennt sind. XIV 7 b 3Die Vorschriften aus 7 a sind hier ohne weiteres auf Zelttücher anzuwenden, auf Objekte also, die zwar straff gespannt werden können, so daß das untere der beiden Tücher 1 Handbreite über der Erde gespannt ist, die jedoch durchhängen können, wenn sich die Aufhängung aus irgendeinem Grunde leicht lockern sollte. Dann könnte das Standardmaß von mindestens 1 Handbreite Bodenabstand nicht mehr eingehalten sein. XV 1 a ' = XI 3 a. b; dort geht es um das in zwei Teile gespaltene Haus und die Übertragung der Leichenunreinheit von einem seiner Teile auf/in den anderen. Hier jedoch geht es um die Übertragung, das Hinüberdringenlassen von Leichenunreinheit im allgemeinen. Vgl. XI 3 a Nr. 1-9; 3 b Nr. 1-3.

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RHai Gaon leitet j'V'Dp von lat. capillus (»Haar«) ab (Epstein

'Cod. M (b. textkr. Anh.) spricht von zwei ('H») Platten. 2

XV l b K^O »Speisebrett, Tisch« (lat. tabula; Kr, Lwr II 254f.), ein meist viereckiges Gerät, das man beim Essen auf den Boden oder ein improvisiertes Untergestell (jedoch nirgends erwähnt) legt. Es kann aus verschiedenem Material gefertigt sein (Ton: Kel II 3. 7; XXVII 1; Marmor: jBer VIII 12a64; Glas: Kel XXX 1; Metall: TKel b m IV 1). Hier ist eine f y bv gemeint. Sie hat meist eine erhöhte Randleiste Kr I 59. 377. 455; AuS IV 90, Abb. 23f.; V 213; Br 181-186, Abb. S. 607 Nr. 18; = Aaßig?). XV 1 b 3 Nach TKel b m VI 7 gelten die unteren Platten — sollte es sich nach Cod. M (s. Nr. 1) um »zwei« Platten handeln: die untere Platte — als nicht vorhanden, da sie selbst verunreinigungsfahig sind. XV l c

'TXVl.

XV l c der undurchlässige, polierte »Marmor« (Maim.: arab. ruhäm) in weißer, roter oder schwarzer Farbe; er fand vielseitige Verwendung: Täfelung von Hauswänden und Pflaster in Höfen (NegXII2; Kr I 36), Belag auf Tischen (Kel XXII 1) u.a. Über die Verwendung in

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge

331

liegen. Übereinanderliegende zusammengefaltete2 (Kleider) übertragen keine Unreinheit, es sei denn, daß der oberste Teil (davon) eine Handbreite hoch über der Erde liegt. XV lb

(Übereinander gelegte1) Speiseplatten2 übertragen keine Unreinheit, es sei denn, daß die oberste (von ihnen) eine Handbreite über der Erde liegt3.

XV l c

'Sind sie aus Marmor 23 , so dringt (die) Unreinheit (senkrecht) aufwärts und abwärts4.

XV 2 a

'Wenn Speiseplatten aus Holz mit ihren Ecken 2 einander berühren3 und eine Handbreite hoch über der Erde liegen, so ist, wenn (sich) eine Unreinheit unter einer von ihnen (befindet), derjenige, der die (je) andere (Platte) berührt4, (für) sieben (Tage) unrein5.

Tempelbau und -kult zu Jerusalem: Midd 1 9 ; III 3. 5; Tarn IV 2; Men XI 7. Später sprach man davon, der Tempel sei aus Marmor (®'®und KTmö; bSuk 51b; bB bat 4a) gewesen, desgleichen die mosaischen Gesetzestafeln (TargJ zu Dt 519; 99f.; Kr I 14. 288f.). XV lc

3

Und eine Leichenunreinheit befindet sich unter ihnen.

X V 1 c "Gemeint sind (T) Marmorplatten, die »ganz« aufeinandergelegt sind, so daß sie sich völlig decken. Sie gelten dann als eine dicke Platte, weil die untere Platte wohl nicht 1 Handbreite hoch von der Erde entfernt ist. Darum ist die Unreinheit unter ihnen eine »eingeengte« und »steigt hinauf und hinab«, verbreitet sich also senkrecht nach oben und unten. Nach Maim., Bart, sind die beiden Marmorplatten wie der Erdboden anzusehen. XV 2a

'T X V 1.

X V 2 a 2 HP »Kante« von Möbelstücken und Holzgeräten (Kr II 640), auch eine (evtl. abgerundete) »Ecke«, entsprechend dem arab. i j , »hervorragende Ecke«. X V 2 a 3Diese Platten liegen nebeneinander und haben an ihren Ecken weniger als 1 (Quadrat-)Handbreite Berührungsfläche. Skizze bei Maim. und »Kl: 1

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332

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XV 2 b: a) K: n"3®n. - b) K: jn3H. XV 3a: a) K: TllBlB. - b) K: T11K3. -

In diesem Falle würde (wegen Nichterreichens des Standardmaßes) eigentlich kein »Zelt« gebildet. Doch überträgt sich die Unreinheit durch den gegenseitigen Kontakt. X V 2 a "Und die andere Platte bleibt dabei unberührt. X V 2 a 5Als hätte die »reine« Platte selbst die Leichenunreinheit berührt. Der Berührende ist für sieben Tage unrein: Er berührt ein »Zelt« (selbst wenn es an der Stelle der Berührung keine Kubikhandbreite hoch ist), und das wird angesehen, als habe er den Toten selbst berührt. Die zweite Platte ist eine Ururunreinheit, und wer sie berührt, wird urunrein (= für sieben Tage unrein; s.o. VII 2c Nr. 6). X V 2b

' T X V l . 2.

X V 2 b 2Leichenunreinheit und Geräte befinden sich dort miteinander, d.h. unter einem gemeinsamen »Zelt«. X V 2 b 3Weil sich unter der anderen Platte keine Leichenunreinheit befindet. Denn wenn sie sich unter jener ersten Platte, einem »Zelt«, befindet, überträgt sie sich nicht auf die zweite Platte, da sich beide Platten nicht in Handbreitengröße berühren. X V 2 b 4 lUty »Tisch« aus Ton (Kel II 3), poliertem Marmor (Kel X X I I 1; jBer VIII 12a64), Metall (TKel b m IV 1), Holz (Kel XII 2; XVI 1) mit einem Gestell aus drei oder vier Füßen (Kel X X I I 2; bTaan 25 a) und einer Platte in vielfaltiger Form. Holzplatten können furniert und auch mit Marmorintarsien verziert sein (TKel b b I 10). Prunktische überzog man im Haushalt mit einem Futteral (Kel X V I 8; Kr I 58ff. 379ff. 411; 1 QS 64; 1 QSa 217). X V 2 b 5Mit T und Bart, ist hier an eine runde Tischplatte zu denken, die auf einem Rahmen (Untergestell) aufliegt. Dieser ist gebildet aus vier

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge

333

X V 2b

'Geräte unter der ersten (der beiden genannten Platten)2 sind unrein; die unter der anderen aber sind rein3. Der Tisch4 aber überträgt keine Unreinheit, es sei denn, er hat ein Viereck in Größe einer Handbreite5.

XV 3 a

'Stehen Fässer 2 im Freien 3 auf ihren Böden4, oder liegen sie auf ihren Seiten5 und berühren einander6 eine Handbreite7, so dringt eine unter einem (der Fässer befindliche) Unreinheit8 (senkrecht) aufwärts und abwärts9.

zu einer länglichen »Kiste« zusammengefugten Brettern, die also eine hohle Säule bilden, einen Säulenfuß ohne Boden und Deckel, im Querschnitt ein »Viereck« (?13l). Bart, nennt dieses Objekt (weil ihm Boden und Deckel fehlen), eine nsns na'fl, »zerbrochene Kiste«. Beträgt deren Querschnitt weniger als 1 Quadrathandbreite, so überträgt der Tisch als ganzer die unter ihm befindliche Leichenunreinheit nicht. Nach T X V 2 wird der, der den Tisch berührt, für sieben Tage unrein, wenn sich im Bereich unter der Tischplatte eine Leichenunreinheit befindet. XV 3a

'T X V 3.

XV 3a

2

S.o. VI 2b Nr. 2.

X V 3 a 3Also unabhängig von jeder Bezeltung, etwa im Garten oder in der Vorhalle (Bart.). X V 3 a 4 Selbst die einfachsten Geräte haben a) Standfläche (D'^w) oder Gestell (|3), ein Unterteil, auf dem sie stehen; b) Wände (rmoi), die ihr Volumen bilden; c) Mündung (ns); d) Innenseite der Standfläche, Boden ( i m p f ; TKel b k II 2; TAhil X 9; Kr II 277. 639; Br 517f. 530-532). XV 3a Nr. 7.

5

Die Mündungen aller Fässer liegen auf emerSeite (Bart.). S.u.

X V 3 a 6 Die bauchigen Wände der Tonfasser berühren sich in einer Länge von 7,4 cm. Skizze bei Pin :

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XV 3b: a) K: ' M . - b) K: TO. - c) K: UX. - d) K: oVo. XV 4: a) K: n ++. - b ) K: m ++ o.d.Z. - c ) K: J'XSIB, 1 *. -

XV 3 a 7 In T heißt es: »Liegen Fässer auf die Seite geneigt im Freien so, daß immer die Mündung des einen an der Wandung des anderen r u h t . . .«: Die auf der Seite liegenden Fässer sind raumsparend so angeordnet, daß das bauchige Oberteil des einen am konisch zurückweichenden Unterteil des anderen Fasses liegt. XV 3 a

8

Es handelt sich hier um eine »eingeengte Unreinheit«.

XV 3 a 'Fall a: Aufrecht auf ihren Böden stehende Fässer: die Unreinheit dringt auch in das Faßinnere; Faß und Inhalt werden unrein (Rlsrael Lipschütz). Fall b: Auf ihren Seiten liegende Fässer: die Unreinheit überträgt sich auf das, was sich senkrecht ihr gegenüber befindet, und zwar unter oder über den Fässern; der Faßinhalt dagegen bleibt rein, da ein Tongefaß, das ja an der Außenseite (von der Außenseite her) nicht verunreinigungsfähig ist, das in seinem Inneren Befindliche vor der Verunreinigung schützt (s. o. IX 16b Nr. 7). Ist die Berührungsfläche zweier Fässer zwar 1 Quadrathandbreite groß, liegt jedoch weniger als 1 Handbreite vom Boden entfernt, so ist noch kein »Zelt« gebildet. Höbe man die Fässer etwas an, entstünde sogleich ein »Zelt« (vgl. dazu T XV 3). XV 3b

'T XV 3. 2

XV 3 b Daß bei auf der Seite liegenden Fässern die Unreinheit nur senkrecht auf- und absteigt. XV 3 b groß.

3

Ihre Berührungsfläche ist weniger als 1 Quadrathandbreite

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Vorschläge

335

XV 3b

'Worauf bezieht sich das?2 Auf reine (Fässer) 3 . Sind sie aber unrein 4 oder s (stehen) sie eine Handbreite hoch über der Erde 6 , so ist, wenn (sich) eine Unreinheit unter einem von ihnen (befindet, der Raum) unter ihnen allen unrein7.

XV 4

'Hat man ein Haus mit Brettern 2 oder Zelttüchern 2 von den Seiten aus 3 oder von den Balken aus4 abgeteilt, so sind, wenn (sich) eine Unreinheit im Hause (befindet, die) Geräte in dem Abgeteilten5 rein6. Ist eine Unreinheit im Abgeteilten 7 , so sind die Geräte im Hause unrein8. Die Geräte im Abgeteilten aber sind9, wenn dort (ein Raum von) der Größe einer Handbreite vorhanden ist10, unrein11, wenn aber nicht12, so sind sie rein13.

XV 3 b 4 Unreine Geräte können nicht vor Verunreinigung schützen. So dringt die Unreinheit ins Faßinnere, und es ist so, als befinde sie sich dort in einem »Zelt«. Die Faßwände, die in Quadrathandbreitengröße einander berühren, bilden zusammen ein großes »Zelt«: Dadurch verbreitet sich die Unreinheit gleichmäßig in diesem ganzen »Raum«. XV 3 b

5

Auch wenn die Fässer rein sind.

6

XV 3b Auch hier bilden die Fässer miteinander ein großes »Zelt«, auch wenn sie mit ihren nach oben offenen Mündungen mindestens 7,4 cm hoch über der Erde liegen. XV 3 b 'Die Unreinheit verbreitet sich gleichmäßig in diesem ganzen »Raum« unter ihnen, der als »Zelt« gilt (Bart.). XV 4 >T XV 4; Maim., hilk. tum'at met 242; M XI 1. XV 4 2 Es gab verschiedene Möglichkeiten, den Raum eines Hauses auf-/abzuteilen, u. a. mittels Bretter (Kr I 26) oder Zelttücher, die man vertikal an den Seiten oder horizontal von der Decke her bzw. über den Fußboden gespannt anbrachte (Kr 126). Über die Möglichkeit, einen Raum horizontal aufzuteilen: B bat III 7; bB bat 60 a. Nach RIsrael Lipschütz sind diese Objekte so angebracht, daß sie — nach Kel XX 6 — zwar nicht midrasunrein, wohl aber leichenunrein werden können. Maim. ist der Ansicht, TiiVT beziehe sich nur auf den Fall »von den Balken aus« (also nicht auf den Fall »von den Seiten aus«); die Zelttücher bilden dann je ein »Zelt« und schützen vor der Verunreinigung (issn; cf. VIII 1 b).

336

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XV 4 3Von einer Zimmerkante/-wand zur anderen. Dadurch konnte man aus einem Zimmer zwei machen. Gedacht ist hier an eine senkrechte Aufteilung des Raumes. XV 4 4 Deckengebälk. Durch diese waagerechte Aufteilung entsteht eine Art »Haus mit Söller« (cf. Bart.), ein »Haus im Hause«. XV 4 5Im oberen Teil, dem »Söller« (Bart.), dem Bereich zwischen Zimmerdeckengebälk und quergespanntem Zelttuch. XV 4 6 Es ist eine echte Scheidewand/Schutzzone gebildet; sie verhindert das Eindringen der Unreinheit in den je anderen Bereich. Geräte, die sich im oberen Bereich befinden, gelten als außerhalb des Hauses (das jetzt, durch diese Queraufteilung, ja fiir auf den unteren Bereich beschränkt gehalten wird), als auf dem Söller/Dach stehend (s. Nr. 4; Bart.). XV 4

7

Im oberen Bereich (Nr. 5).

XV 4 8Die Scheidewand/Schutzzone (s. Nr. 6) kann zwar das Eindringen, nicht aber den Austritt der Unreinheit — sie »verläßt« das Haus durch die Tür — verhindern (s. o. III 7 a; Kel III 6). Sollte das zur Queraufteilung des Raumes gespannte Zelttuch weniger als 1 Handbreite unter dem Dekkengebälk verlaufen, so handelt es sich um eine »eingeengte Unreinheit«, die senkrecht auf- und absteigt, nicht aber seitwärts sich ausbreitet. XV 4 'Wenn sich im oberen Bereich (s. Nr. 5) zusätzlich eine Unreinheit befindet. XV 4

10

XV 4

n

XV 4

In diesem Falle handelt es sich um ein »Zelt«.

Denn die Unreinheit überträgt sich auf das gesamte »Zelt«.

12

Wenn kein »Zelt« im vorgesehenen Standardmaß vorhanden

ist. XV 4 13Die Unreinheit ist dann eine »eingeengte«, die sich nicht seitwärts auf dort vorhandene Gegenstände überträgt. Doch (Bart.) ist festzu-

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschlage

337

XV 5 a 'Teilt man es2 vom Fußboden3 aus ab, so sind, wenn (sich) eine Unreinheit im Abgeteilten (befindet4, die) Geräte im Hause unrein5. XV 5 b 'Ist (die) Unreinheit im Hause, so sind (die) Geräte im Abgeteilten, wenn an ihrer Stelle (ein Raum von) eine(r) Kubikhandbreite vorhanden ist, rein2, wenn aber nicht, so sind sie unrein. 3Denn der Fußboden4 des Hauses5 wird bis zum Abgrunde hinab (dem Hause) gleich (geachtet).

halten: Die Geräte im Hause sind trotz allem unrein; denn die als Scheidewand/Schutzzone gespannten Zelttücher sind keine für die Dauer vorgesehene Aufteilung (da hätte man wohl eine eingezogene Decke bevorzugt), sondern eine provisorische Einrichtung. Die hinter/über ihr befindliche Unreinheit gilt deshalb einfach als im Hause befindlich. XV 5a

'T XV 4.

XV 5 a 2Teilt man das Haus oberhalb des Fußbodens durch waagerecht liegende Bretter dergestalt ab, daß zwischen Boden und Brettern ein kleiner Zwischenraum bleibt: man zieht einen Zwischenboden ein (etwa zur Isolation vor Bodenfeuchtigkeit). XV 5 a

3

pK = im Sinne von »Fußboden« (cf. Tarn I I ) .

4

XV 5 a Im Raum zwischen einem eingezogenen Zwischenboden und dem eigentlichen Hausboden, dem Estrich. XV 5 a 5Wenngleich der genannte Zwischenraum mehr als 1 Handbreite hoch ist, so daß die Unreinheit durchaus keine »eingeengte« ist. Hier tritt die Vorschrift vom Kanal in Kraft, der sich unter dem Hause wölbt und dessen Ausgang keine Quadrathandbreite Durchmesser hat (III 7b-d; Bart.). XV 5b 'T XV 4; SNu zu 1914. XV 5b

2

Wie im Beispiel vom Kanal (III 7 b-d, besonders 7 c Nr. 9-12).

3

XV 5 b In SNu äußert sich in diesem Sinne RAhai b. RJoschijja (Tann, der 4. Generation; Joschijja war wohl Schüler von RJischma'el, cf. Bacher, Tann II 393f.; Strack, Einl 131). XV 5b

4

S. XV 5a Nr. 3.

5

XV 5 b Wenn sich unter dieser eingezogenen Zwischendecke kein freier Raum von 1 Kubikhandbreite befindet, der dann ja als Schutzzone vor Weiterverbreitung der Unreinheit dient; danach richtet sich, ob die genannten Geräte rein oder unrein sind (s. III 7d Nr. 5).

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

338

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X V 6a

'T X V 5; Maim., hilk. tum'at met 243.

X V 6 a 2Das nach dem Dreschen übriggebliebene Stroh im Gegensatz zu den Stoppeln (®p), das gehackt als Viehfutter Verwendung findet. X V 6a

3Skizze

bei WH:

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X V 6 a 4Der Raum ist bis knapp unter die Balkendecke gefüllt, so daß zwischen Oberkante Stroh und Unterkante Decke keine Handbreite Luft mehr ist. Es existiert kein »Zelt«; die Vorschriften entsprechen denen vom Zwischenboden (XV 5 a. b). Übrigens müßte hier die Vorschrift von der »eingeengten Unreinheit« gelten (s.u. Nr. 6). X V 6 a 'Gegenüber dem Ausgang, der Raumöffnung (riK'S'), pflegt man einen schmalen Raum freizulassen, damit man zur Entnahme von Stroh einen Platz hat, um sich bewegen zu können und das Stroh aus der Öffnung hinauszuwerfen. Dieser Platz oder kleine Gang ist frei von Stroh. Hier stehen also die genannten Geräte.

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschlage

339

XV 6a

'Ist ein Haus mit Stroh 2 gefüllt3, und ist zwischen diesem und den (oberen) Balken nicht (ein Raum von) der Größe einer Handbreite 4 , so sind, wenn (sich) innen (im Stroh) Unreinheit (befindet, die) Geräte gegenüber dem Ausgang5 unrein6. Ist (die) Unreinheit draußen 7 , so sind (die) Geräte, die (sich) innen (im Stroh befinden), rein8, falls an ihrer Stelle (ein Raum von) eine(r) Kubikhandbreite vorhanden ist, wenn aber nicht, so sind sie unrein 9 .

XV 6b

Ist zwischen dem Stroh und den (oberen) Balken1 (ein Raum von) der Größe einer Handbreite, so sind sie in jedem Falle2 unrein3.

XV 7

'Hat man ein Haus mit Erde 2 oder Schotter 3 gelullt4 und (will) es (so) belassen 5 — das gilt auch für einen Haufen 6 Getreide7 oder einen Haufen 8 Schotter 9 , selbst wenn er wie der Steinhaufen des 'Akan ist10 —, so dringt (die) Unreinheit, selbst wenn sie (sich) an der Seite der Geräte (befindet11, nur senkrecht) aufwärts und abwärts 12 .

XV 6 a 6Die Leichenunreinheit kann nur den einen Weg durch diesen vom Stroh freien Raum nach draußen nehmen (cf. IX 9 a Nr. 5; »Unreinheit geht gewöhnlich hinaus, nicht aber hinein«: IX 9b). Eigentlich ist (s.o. Nr. 4) die Unreinheit eine »eingeengte«; doch dringt sie (gemäß der Vorschrift von der in einer Wand befindlichen Unreinheit) in das Haus hinüber: Im Hause befindliche Geräte werden unrein (s.o. VI 4c). XV 6 a 7 In dem leeren Raum, der kein Stroh enthält, evtl. auch im Eingang des Raumes. XV 6 a 8 Das hierdurch gebildete »Zelt« gilt als Schutzzone vor der Verunreinigung. XV 6 a 9Die Unreinheit entweicht durch die Türöffnimg. All dies gilt unter der Hauptvoraussetzung dieser Mischna: Das Haus ist voll und ganz (abgesehen von dem in Nr. 5 erwähnten kleinen Arbeitsplatz) mit Stroh gefüllt (es heißt ja p n X1?» . . . n'3 und nicht etwa n'33 p n n'ii o.a.; cf. auch Maim.). XV 6 b 'Zwischen Oberkante Stroh und Unterkante Deckengebälk. XV 6 b 2Sei nun dort, wo die Geräte stehen, eine Kubikhandbreite Raum (also ein »Zelt«) oder nicht.

340

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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X V 6 b 'Innerhalb eines »Zeltes« kann das durch das Stroh gebildete »Zelt« nicht schützen; denn das Stroh kann jederzeit weggeschafft werden (Maim.; vgl. III 7 a). X V 7 'T X V 6; bErub 78 b. 79 a; bSuk 4 a. X V 7 219? lose, feine »Erde« (unterschieden von Steinen oder Felsboden; Kr I 19. II 158). X V 7 3lViJf »Kiesel«, unter den Sand gemischt oder in ausgedroschenem Getreide gefunden, auch »Schotter« (jSchebi I I I 34 c 49; j M kat I 80b42).

X V 7 4Voll und ganz gefüllt und keine Kubikhandbreite freien Raum gelassen. XV 7 5 pi. »aufgeben« im Sinne von »aufhören, die Arbeit daran aufgeben« (k. bh.: Koh 123), »sich selbst überlassen«; man hat ausdrücklich erklärt, die genannten Objekte dort liegenzulassen und nicht mehr wegzunehmen. Nach bErub 78 b wird ein derartiges Haus als »nicht vorhanden betrachtet«, d.h. hinsichtlich der Bezeltungsvorschrift, wenn sich ein Leichnam darin befindet. Nach RJose (bErub 79 a) gilt Stroh, das man später aus solchem Hause nicht fortnimmt, auch wenn man es nicht ausdrücklich aufgegeben hat, als aufgegeben. X V 7 6 '"i? »(Körner)haufen«. Nach der Ernte drosch und worfelte man das Getreide (oder die Hülsenfrüchte), das man gesiebt in das Haus einbrachte (cf. jMaas 149a6l); dort lag es in Häuflein (|**Tl3i) zerstreut ("inDD) herum und mußte erst zu einem Haufen ( '13 ) aufgeschichtet werden, der dann zu einem länglichen Prisma tllTn geglättet wurde (nua; cf. B mes IX 5; TPea I 5; XVIII 18; TTer IE 17; Kr II 192. 577). XV 7

7S.o.

XIII 5 Nr. 17.

XV 7

8»Steinhaufen«

(Gn 3146.48.51 f.; Jos 726 u.a.).

X V 7 'Diese Getreide-/Steinhaufen liegen im Freien. X V 7 10Cf. Jos 7 26: ntn ovn ly Vnj cranirVa ('Akan) vVy in , p , i; 'Akan wurde wegen Mißachtung des Bannes (Jos 7i 26; 22 20) gesteinigt. Zu 'Akan: jSanh VI 23b35fT; MekRSchbJ i m ' zu 196; TanhB '0JHa p. 4; HL r

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Vorschläge

XV 8a

341

'Wer im GrabvorhoP steht3, ist rein, wenn derselbe4 vier Ellen (im Quadrat5 groß ist)6. So (die) Worte von Bet Schammai; Bet Hillel aber sagt: Vier Handbreiten (im Quadrat)7.

zu 15. Der Steinhaufen über der Leiche 'Akans war nur auf Zeit errichtet; doch die Worte ntn DVn IV (Jos 7 26) zeigen, daß er sehr lange existierte (RIsrael Lipschütz). XV 7 darüber.

1

'Die Unreinheit berührt die Geräte nicht und bildet kein »Zelt«

XV 7 I2Die Unreinheit in der Erde/dem Steinhaufen (im Hause) und die Unreinheit im Getreide-/Schotterhaufen (im Freien) sind eine »eingeengte Unreinheit«. Sie verunreinigt nur, was sich ihr senkrecht nach oben oder unten gegenüber, nicht aber, was sich seitlich von ihr befindet, also auch nicht die genannten Geräte. So hebt die Erde (im Hause) die Bezeltung des Hauses auf, und das im Hause befindliche Getreide und der Schotter bedecken das »Zelt«, das unter der obersten Schicht des Hauses oder Stapels ist. Die Geräte bleiben rein. Wenn sich an der Stelle der Leichenunreinheit ein freier Raum von 1 Kubikhandbreite befindet, gilt die Regel vom »verschlossenen Grab« (QUID "Op; T), innerhalb dessen zwischen der Leiche und der sie deckenden Erdschicht der genannte freie Raum vorhanden sein muß. Das »verschlossene Grab« ist dann in seiner ganzen Ausdehnung unrein und ebenso das, was etwa darüber hinwegschreitet. XV 8a

'T XV 7; bSot 44a; bB bat 101 a. 2

XV 8a I S n »Grabvorhof«; s.o. die genaue Beschreibung einer Grabanlage in II 4 a Nr. 2. Vor dem Grab ist nach Bet Schammai eine mindestens 4 Ellen im Quadrat (177,6x177,6 cm), nach Bet Hillel 4 Handbreiten im Quadrat (29,6x29,6 cm) große/hohe, würfelförmige, freiliegende, durch Stufen erreichbare Vorhalle, der ~isn. Er mißt gewöhnlich 6 Ellen im Quadrat, so daß genügend Platz für Bahre und Tücher bleibt. Vom "isn können — je nach Beschaffenheit des Felsens/Bodens — zwei bis vier Grabhöhlen ausgehen (B bat VI 8; TB bat VI 22; bB bat 101 a; Kr II 74). In T wird der "isn auch »Kufe, kelterartige Vertiefung« (ru) genannt, an welcher die einzelnen Grabhöhlen ihren Eingang haben. XV 8 a

3

Und zwar in seiner Mitte.

4

XV 8 a Mindestens. XV 8 a s Diese 4 Ellen erscheinen wieder in bSot44a: Ein Toter »erfaßt« 4 Ellen im Blick auf die Unreinheit, d. h. er nimmt diesen Raum ein

342 j w

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XV 8b: a) K: ilBlB. - b) K: ÜTS. - c) K: H. - d) K: "IK. - e) K: n^D. - f) K: tdti. XV 9 a: a) K: nspmi. (sollte er kleiner sein, bleibt man dennoch bei diesem Standardmaß); wer sich innerhalb dieses Bereiches befindet, ist unrein. XV 8 a 6 Ist der Vorhof kleiner, so ist unrein, wer sich dort aufhält. Zwar nimmt (Nr. 5) die Leiche 4 x 4 Ellen (16 Quadratellen) Raum ein und verunreinigt also; doch gilt dies nicht von der Leiche, die in diesem von vier Wänden, Decke und Boden umschlossenen Raum liegt. XV 8 a 7 RIsrael Lipschütz: Dies gilt nur, wenn der Vorhof an einer Seite offen ist, also nur an drei Seiten einzelne Grabhöhlen von ihm ausgehen (s. Nr. 2). Gehen aber an vier Seiten Grabhöhlen von ihm aus, ist er also an vier Seiten geschlossen, so muß er nach Bet Hillel mindestens 16 Quadrathandbreiten (= 4 x 4 Handbreiten) messen. Wer den Türsturz der Vorhoftür berührt, ist nach XII 8 unrein (nach T, wer den »pptf berührt). XV 8 b

'S.o. II 4 a Nr. 3. 2

XV 8 b Stand kein Stein von angemessener Größe als Grabverschluß zur Verfügung, stellte man zwei große Steine nebeneinander. Oft diente auch ein Balken (mip) als Verschluß. E r kann aufrechtstehen, querliegen oder auch mit seinem Kopfende die Graböffnung schließen (Kr II 77. 489). Solche Pfahle/Balken werden wie ein W u betrachtet (cf. auch Erub I 7; bErub 2 4 a ; jErub I I9b43f.; jSuk II 52d6if.); sie machen den, der sie berührt, unrein. RMe'ir in jSuk II 52d6if. erklärt den, der den Balken berührt, für rein, weil dieser — gegenüber einem Rollstein — verhältnismäßig leicht ist und vom Wind fortgeweht oder umgeworfen werden kann. X V 8 b 3 Wenn er den Teil des Balkens berührt, der sich gegenüber der Tür befindet. Wer den anderen, restlichen Teil des Balkens berührt, bleibt rein.

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge

343

XV 8b

'Bringt man einen Balken als Verschluß für ein Grab an, er mag aufrecht stehen oder auf der Seite liegen 2 , so ist nur dessen dem Eingang gegenüberliegender Teil unrein 3 . Hat man (nur) dessen Spitze zum Grabverschluß gemacht 4 , so ist er nur bis zu vier Handbreiten (Länge) 3 unrein, wenn man (das übrige) später wegzuschneiden 6 (beabsichtigt) 7 . RJehuda sagt: Das Ganze 8 (gilt9 als) eine Verbindung 10 ".

XV 9 a

'Hat man ein Faß 2 voll reiner Flüssigkeiten 3 , das mit einem festschließenden Deckel 4 (versehen ist), zu einem Grabverschluß gemacht, so ist, wer es berührt, (für) sieben (Tage) unrein 5 6. Das Faß aber und die Flüssigkeiten 7 sind rein 8 9.

XV 8 b 4 Und hat den Rest des Balkens nicht als Verschluß vorgesehen und den Balken so angebracht, daß nur sein Kopfende das Grab verschließt: Man hat es im Gegensatz zu den bisher erwähnten vor der Graböffnung angebrachten Verschlüssen in die Öffnung eingeklemmt. Bart.: Dieser Balken ist wie ein auf das Grab gelegter Baum. XV 8 b 5 Die an die Grabnische grenzen. Berührt man den Teil des Balkens, der vom Grabeingang nach vorn 4 Handbreiten weit entfernt ist, bleibt man rein. XV 8b 9 n i »absägen, abspalten«; vgl. j.-arm. »ziehen, zerren«, bh.: »fortziehen, fortschleifen, fortzerren« (Prov 21 7); Maim.: = "jnri; Bart.: Hinweis auf Dan 4 n . XV 8 b 7Vom Balkenende her, das als Verschluß dient, so daß nur ein Teil des eingeklemmten (s. Nr. 6) Balkens stehenbleibt. XV 8 b 8 Was auch immer man dem VVll hinzufugt, gilt als dessen Teil, vermutlich deshalb, weil es die Funktion mit ihm teilt. XV 8 b 9 Solange man das übrige nicht abgesägt hat; dann verunreinigt der ganze Balken (nVa) als Grabverschluß, denn »alles« liegt vor dem Grab. XV 8 b 10 Der ganze Balken gilt als Verbindung zur Leichenunreinheit im Grabe. Was diesen ganzen Balken vor dem Absägen berührt, ist unrein. XV 8 b Bart.).

23

"Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJehuda (Maim.;

XV 9a

'T XV 9; Kel IX 2; vgl. M V 4a.

XV 9 a

2

S. o. VI 2 b Nr. 2. Ein Faß gehörte zu den größten Gefäßen für

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

344 nyritf

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot nKöiD

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XV 9b: a) K: "1. — b) K:'1K. XV 10a: a) K: I. 1 + + o . d . Z . - b ) K: ++ a.R. — c) K. + D'RBÖ V3131 ^'HKm (= a.R.)nan Vy V'nxn *. - d) K: + V'nx» inina ymn o'^on Vy *. -

den Hausgebrauch. In Ermangelung eines vorschriftsmäßigen Rollsteins als Grabverschluß konnte auch ein gefülltes Faß, das also das nötige Gewicht und damit die erforderliche Standfestigkeit besaß, als Verschluß dienen. XV 9 a 3 Nach Ter XI 2 sind alle Flüssigkeiten rein außer den »sieben Flüssigkeiten« (Maksch VI 4): Tau, Wasser, Wein, Öl, Blut, Milch, Bienenhonig. »Flüssigkeiten« gelten, wenn Unreines sie berührt, als erstgradig unrein. Durch Berührung mit etwas zweitgradig Unreinem wird eine Flüssigkeit erstgradig unrein und verunreinigt Speisen und Hände durch Berührung wieder zweitgradig. »Reine Flüssigkeiten« sind also von solchen Bedingungen frei. XV 9 a

4

S.o. VIII 6 a Nr. 5.

5

XV 9 a Denn der Grabverschluß verunreinigt, solange er das Grab verschließt, den, der ihn berührt, ebenso wie der Tote selbst (R'Akiba in bHul 72 a; für RJischma'el [ibid.] ist dies eine überlieferte Lehre, d. h. sie ist so selbstverständlich, daß nicht einmal ein Schriftbeweis dafür erforderlich ist). XV 9 a 6 Nach Kel IX 2 lehrt dies Bet Schammai; Bet Hillel — anfangs nicht dieser Meinung (im Blick auf den in diesem Faß steckenden Stechheber) — schließt sich später Bet Schammai an. XV 9 a

7

Wenn man sie vom Grab entfernt.

XV 9 a schützt.

8

Weil der festschließende Deckel beide vor Verunreinigung

XV 9 a 9 In T schließt sich an diese Entscheidung eine längere Diskussion zwischen Bet Schammai und Bet Hillel an.

Übereinanderliegende Gegenstände, Tongeräte, Verschläge

J 9b

345

'Hat man ein Tier2 zu einem Grabverschluß gemacht3, so ist, wer es berührt4, (fiir) sieben (Tage) unrein5. RMe'ir sagt: Alles, was (noch) Lebensgeist6 hat, verunreinigt nicht als Grabverschluß7.

10 a 1 2Berührt (jemand) einen Toten3 und berührt4 (danach) Geräte, so werden sie unrein5; bezeltet er den Toten3 6und bezeltet (danach) die Geräte, so sind (diese Geräte) rein7. Ist (aber) in seinen Händen eine Handbreitengröße8, so sind (die Geräte) unrein.

XV 9b 'Maim., hilk. tum'at met 64. XV 9b

2

S.o. I 6b Nr. 2.

XV 9 b 3Der Fall einer Verwendung eines lebenden Tieres ist entweder rein kasuistisch gemeint oder besagt, daß gerade keines der üblichen für diese Verwendung dienenden Objekte zur Verfügung stand, das Grab aber alsbald verschlossen werden mußte. So band man einfach ein lebendes Tier dort vor und schuf damit einen provisorischen Verschluß; denn das Tier mußte ja am Abend wieder in den Stall geführt werden (cf. auch Erub I 7; bErub 15b). Wahrscheinlich ist auch in 9 a nur von solchem provisorischem Verschluß die Rede. XV 9 b steht.

4

Solange es dort, als Grabverschluß angebunden, liegt oder

XV 9 b 5Bindet man das Tier los und führt es weg, so wird (ist) es rein wie jedes andere Tier (Maim.; s. 9a Nr. 5). Wichtig ist wohl die Parallele zum reinen Faß: Auch das Tier ist, solange es lebt, nicht verunreinigungsfahig (I 6b). XV 9b 6D,*n nn »Lebensatem, -geist«, das individuelle Leben, das sich im Atmen äußert, der Geist der Menschen und Tiere (Koh 3 19.21; 8 8; 127). XV 9 b 7RMe'ir ist also der Ansicht, daß alles Co) Lebendige, also auch der Mensch, der als Grabverschluß dient, verunreinigen kann. Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RMe'ir (Maim.; Bart.). XV 10a 'Dieser Abschnitt führt wieder auf die Problematik von 11-3 zurück. XV 10a 2T XV 10; bAb zara 37b; SNu zut zu 1916. 23*

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

346

OK

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TÖ pn§ tsnnan 'aiyn rnraiön n* jnrap ptyVVM* Vb XV 10b: a) K: + + o . d . Z . XVI la: a) K: l'VBVö'an. XV 10a 3 Er wird urunrein (s.o. VII 2c Nr. 6). XV 10 a "Nachdem er sich von dem Toten getrennt hat. XV 10a

5

Denn die Geräte sind für sieben Tage unrein (Bart.).

XV 10a 6 Hier ist in andere Texte (s. textkrit. Anh.) ein zunächst bei K fehlender, später dann wieder gestrichener Satz eingeschoben [s. o. c) K und d) K). XV 10a 7 Der Leichenunreine kann nicht durch Bezeltung, sondern nur durch Berührung verunreinigen. XV 10a 8Die Hände sind so groß, daß sie — über dem Toten und über den Geräten gleichzeitig — ein mindestens 1 Quadrathandbreite großes »Zelt« bilden können. XV 10b 'Die sehr nahe beieinanderstehen und deren Fenster und Türen einander genau gegenüberliegen. XV 10b 2Die beiden Häuser bilden eine Einheit, gebildet von dem, der sie mittels seiner in die Hausöffnungen hineingestreckten Arme zu dieser Einheit verbindet. So sind auch die beiden Mengen Totenfleisch vom Quantum je einer halben Olive (als einzelnes Quantum wäre das noch keine Leichenunreinheit) zusammengenommen das für die Entstehung der Leichenunreinheit erforderliche Quantum. XV 10 b 3 Eine Hand in Tür/Fenster dieses und die andere Hand in Tür/Fenster jenes Hauses.

Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen

XV 10b

347

(Befindet sich) in zwei Häusern1 (das Quantum) je eine(r) halbe(n) Olive2 (vom Toten), und steckt (jemand) seine beiden Hände in jene (Häuser) hinein3, so überträgt er4, wenn in jeder seiner Hände eine Handbreitengröße ist5, die Unreinheit6, wenn aber nicht7, so überträgt er die Unreinheit nicht.

V. Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen (XVI 1.2) Kapitel XVI XVI la 1

2

Alle beweglichen (Dinge)3 übertragen4 die Unreinheit5, wenn (sie) die Stärke6 eines Ochsensteckens7 (haben). XV 10b 4 = wenn jede Hand handbreitengroß, insgesamt also 54,76 qcm groß ist. Jede der Hände bildet also ein »Zelt«, oder: beide Hände zusammen bilden ein »Zelt«, gebildet aus 2 Hälften. Der Körper dieses Menschen kann ja in diesem Falle keine Scheidewand/Schutzzone bilden, weil etwas, das selbst verunreinigungsfähig ist, nicht als eine solche gelten kann und darf. Außerdem gilt der Mensch, obgleich sein Inneres die Eingeweide enthält, als »hohl« (XI 3 c); sein »Oberteil« läßt Leichenunreinheit von einer Seite auf die andere hinüberdringen (nK K'3B fl'Vyn TSn HKSIDn).

XV 10b sein.

5

Nach RIsrael Lipschütz muß auch jeder Arm 7,4 cm breit

XV 10b 6Alles, was sich in beiden Häusern befindet, ist jetzt unrein; denn man ist der Ansicht: Die »Verbindung« beider Häuser durch die ausgestreckten Arme kann auch in das Haus die Hälfte des im jeweils anderen Hause befindlichen (jedoch zur Verunreinigung nicht ausreichenden) Quantums hinübergelangen lassen, d. h. zu dem je anderen addiert werden. XV 10b

7

XVI l a

'XVI la-d: bSchab 16b. 17a.

XVI l a

2

Wenn keine Handbreitenweite vorhanden ist.

T XV 12; TSchab I 18; Kel XVII 8; jSchab I 3c47f.

XVI 1 a 3Die mit ihrem einen Ende einen Toten, mit dem anderen reine Gegenstände (Geräte, Speisen) bezelten.

348

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XVI 1 a

4

Als »Zelte«.

5

XVI 1 a Auf den Menschen, der sie trägt; der Verunreinigung durch Tragen und Bewegen (iwa/DD'n) sind nur Menschen ausgesetzt. XVI l a »dicke Stelle«; bh.: '33> 1 Kö 726; Jer 5221; 2 Chr4s. Nach TKel b m VI 12 = 2 Fingerbreiten (3,7 cm) dick; der Umfang beträgt 7,4 cm. XVI l a 'Man treibt das Pflugtier mit dem Ochsenstecken an (smo), einem langen, runden, ' / 3 Handbreiten (2,5 cm) starken (Bart.) Holzschaft, der am oberen vorderen Ende einen Eisenstift trägt, den Stachel (p-H: 1 Sa 13 21; Koh 1 2 n ) ; N u r 14 zu 748: »Was die Heilige Schrift p T l nennt, ist in der Mischna der jma«. Das Hinterende trägt eine kleine, mittels Öse (llpn) angebrachte Schaufel (nmn), mit der man klebrige Erdschollen von der Pflugschar abstreift ("iyj; Kr II 128f. 173. 517; AuS II 118f. Abb. 28; BHH III 1845f.; AG 2614; 1 Kor 1555f.: xevtpov; Bunte, Kelim, 1972,410f.; Abb.). XVI l b

'T XV 12. 2

XVI l b bSchab 17a: Nach dieser Stelle ging RTarfon fast schon der Ruf voraus, die folgende Äußerung getan zu haben. XVI 1 b 3 In den meisten Fällen akzeptieren alle Gelehrten die Halaka in ihrer Grundlage voll und ganz. Hier sucht RTarfon eine alte Halaka gründlich zu bekämpfen. Vgl. eine ähnlich prinzipielle Kritik und einen neuen Erklärungsversuch: Neg IX 3; XI 7 (cf. Albeck, Einf 97). XVI l b 4 Eine Art Schwurformel: »Beim Leben meiner Söhne!« — nop pi. »verwunden, zerschlagen, verstümmeln, verderben« (cf. arab. c"), nicht bh. Ein im Munde des heftigen RTarfon häufiger Ausdruck (s. Nr. 2; SNu zu 108; SLv zu 15 p. 6b; j J o m I 3 8 d 4 2 ; bSchab 116a). Leichtfertiges Schwören in Form eines Gebetes: cf. b G i t 3 5 a ; TB kam VIII 16; THag III 36). In MekEx 19 a wird der Schwur beim Leben des Kindes als

Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen

349

XVI l c

'Es ging ein Ackerbauer 2 (an einem Grabe) vorbei3 und (trug) auf seiner Schulter einen/den Ochsenstecken, und eins seiner Enden bezeltete das Grab. Da erklärte man ihn4 fiir unrein5 wegen (der) den Toten bezeltenden Geräte6.

XVI l b

'(Hierzu) sagte RTarfon 2 : 3Ich will meine Kinder verderben 4 , wenn dies nicht eine verderbte 5 Halaka 6 ist! Da hat (doch) der Zuhörer (etwas) gehört7 und sich geirrt 8 !

TM bezeichnet. Hinweise: bei RHai Gaon auf bPes 118, bei Maim. auf bPes 87 b. Vgl. auch Rom 9 3. XVI l b XVI 1 b 42 f.).

5

S. Nr. 4.

6

n^^n »Norm, Gesetzesbestimmung, Satzung« (Bacher, Term I

XVI 1 b 7Als er den Rechtsspruch aus dem Lehrhause hörte, daß der Ochsenstecken, der den Toten bezeltet, die Unreinheit übertrage. XVI 1 b 8 Er kennt nicht Grund und Zusammenhänge, weswegen er die Unreinheit überträgt. Der Zuhörer hörte die folgende Erzählung. XVI l c

'T XV 12.

XVI l c der freie »Bauer« (Jes 615; Jer 144; 3124; 5123). Ein Gespann Pflugtiere war das mindeste, was er besitzen sollte (Ar VI 3; bAr 23 b). Am meisten gab es für ihn im Nisan und im Tischri zu tun (bSanh 26b); Aufzählung der Arbeiten des Bauern: jSchek V 48 c 73 (Kr II 161 f. 542ff.). XVI 1 c 3Der Ackerbauer wird hier erwähnt, weil die Gräber draußen vor der Stadt lagen (Lk 712; cf. II 4 a Nr. 2). Ein Bauer kommt vom Feld: Mk 1521. XVI l c cf. Id.)

"Den Ackerbauer. (Andere Erklärung: den Ochsenstecken:

XVI 1 c 5Der Zuhörer (1 b) glaubt irrtümlich, man habe hier von Verunreinigung gesprochen, weil der Ochsenstecken den Bauer und das Grab gleichzeitig bezeltet habe, und folgert daraus, bewegliche Dinge (la) im Ausmaß eines Ochsensteckens (1 a) bewirken Verunreinigung durch Übertragung (]'X'M: la). XVI 1 c 6Der Ochsenstecken bezeltet das Grab mit dem Toten und wird dadurch unrein; denn ein bezeltendes Gerät bringt die Unreinheit über sich

350

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVI 1 d: a) K: '»X. - b) K: 'T - c) K: Xin'®. - d) K: '31. - e) K: 'I3Dn. - f) K: g) K: Kirr. - h) K: l ' ^ D ' n n . - j) K : p K . - k) K: p W 1 3 f 1 ' ' + +

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o.d.Z. -

XVI 2a: a) K: 1 + + o.d.Z. —

selbst. Das Quantum ist dabei nicht von Bedeutung. Der den Stecken tragende Bauer wird durch Tragen/Berühren ebenfalls unrein (für 7 Tage) gemäß der Vorschrift in I 3 a. Wer diesen Satz hörte, irrt also, wenn er glaubt, der Bauer werde unrein, weil der Ochsenstecken ihn und das Grab gleichzeitig bezelte. Daher ist die Halaka (1 a) zu beachten, daß bewegliche Dinge (im Ausmaße eines Ochsensteckens beispielsweise) Unreinheit übertragen (Tiran). XVI I d

'Cf. XV 10a; T XV 14. 2

XVI l d Jpn pi. »anordnen, verbessern, richtigstellen« Bacher, Term I 204. II 241).

(Koh7i3;

XVI l d 3 oippi. »aufrechterhalten, bestätigen, die Worte erfüllen, ratifizieren« (m.acc.: R u 4 7 ; Est 929.3if.; Bacher, Term I 170f. II 186ff.). XVI l d 4 Die Berichtigung besteht zunächst in der Hinzufiigung (gegenüber 1 a) der Worte JKWUin a m , sodann in der Ergänzung der Worte: »auf sich selbst . . . . in der Größe einer Handbreite«. XVI l d

5 6

Die Unreinheit für sieben Tage.

XVI l d Der Mensch ist zwar nur bis zum Abend desselben Tages unrein (12), wenn der Ochsenstecken seine Schulter nicht unmittelbar berührt, sondern ein Kleidungsstück zwischen beiden liegt (der Ochsenstecken ist eine Ururunreinheit, das Kleidungsstück eine Urunreinheit und der Mensch dann erstgradig unrein; s.o. VII 2c Nr. 6). Dennoch soll der Mensch nach den Aussagen der Gelehrten sieben Tage lang unrein sein, da der Ochsenstecken die Zeltunreinheit auf ihn übertragen habe. Auf Tiere kann die Unreinheit von einem den Ochsenstecken tragenden Menschen nicht übertragen werden (T).

Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen

351

XVI l d

'(Da) sagte R'Akiba: Ich kann das richtigstellen 2 , so daß die Worte der Gelehrten bestehen bleiben3 (können, nämlich): 4Alle beweglichen (Dinge) übertragen die Unreinheit 5 auf den Menschen6, der sie7 trägt, in der Stärke eines Ochsensteckens 8 ; (zwar) auf sich selbst9 (übertragen sie die Leichenunreinheit) in einem beliebig geringen Maße10, auf andere Menschen11 aber und auf Geräte12 (nur) in der Größe einer Handbreite 1314 .

XVI 2 a

'In welcher Weise2 ? Steckt eine 3 Hakenspindel 4 in der Wand (eines Totenzeltes und befindet sich) darunter das Quantum einer halben Olive5

XVI 1 d 'Objekte in der Stärke eines Ochsensteckens im Augenblick, in dem sie eine Leiche bezelten (wenngleich der Mensch die beweglichen Dinge selbst nicht direkt berührt, sondern nur mittels der Kleidungsstücke; Nr. 6). XVI l d 8 Dessen Umfang beträgt ja (s.o. l a N r . 6) 1 Handbreite; man darf aber die Unreinheit nicht auf die Bezeltung durch den Menschen zurückfuhren und nicht annehmen, die Zeltunreinheit von 1 Quadrathandbreite Ausmaß mache den Menschen bis zum Abend unrein. XVI 1 d 9Auf die beweglichen Dinge, die den Toten bezelten oder von ihm bezeltet werden. XVI 1 d 10Denn nur bei der Zeltunreinheit, die durch Übertragung entstand, ist das Ausmaß einer Quadrathandbreite erforderlich. XVI l d 1 •Die keine beweglichen Dinge tragen und den Toten samt dem Ochsenstecken bezelten. XVI 1 d 12Die von beweglichen Dingen im Umfang eines Ochsenstekkens, ohne die Dinge zu berühren, gleichzeitig mit einem Leichnam bezeltet werden. XVI 1 d nan.

13

Dies ist die Lehre der Tora und keine Anordnung der Rabba-

XVI l d 14Die Lehrentscheidung ist gemäß R'Akiba (Maim.). R'Akibas Äußerungen basieren auf der durch RTarfon (XVI 1 c) mitgeteilten Erzählung. Er verallgemeinert nur auf den einen Grundsatz hin: Zelt = 1 Handbreite. XVI 2 a

'Cf. Lv 1132; CD 12 17.18.

352

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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b) K: flTD». - c) K: ++o.d.Z. - d) K: 1. n u.d.Z.XVI 2b: a) K: XVI 3. - b) K: ^DRiTl, 8 *. - c) K: IT*. - c) K: Vo»3. XVI 2c: a) K: nv ++. XVI 2 a 2 Übertragen bewegliche Dinge auf sich selbst in beliebig geringem Maße die Unreinheit und auf das Gerät nur in Handbreitengröße (die Frage erläutert also den Schluß von 1 d). XVI 2 a

3

Eine weniger als 1 Handbreite große Hakenspindel.

XVI 2 a "Die Spindel Cl^a) besteht u. a. aus der Stange (#13; gewöhnlich aus Schilfrohr, Par XII 8), an der oben zum Festhalten des Fadens ein Haken (miax) angebracht ist (Kel IX 6; TKel b m VI 12; Kr I 148. 558f.; AuS V 49ff.; BHH III 1835). Nach Kel IX 6b ist eine Hakenspindel mit Haken gemeint, die zusammengenommen verunreinigungsfahig sind (dort jedoch unter einer bestimmten Voraussetzung). Unter welchen anderen Bedingungen dieses Gerät außerdem unrein werden kann: Kel IX 6 c. XVI 2 a 5Also nur die Hälfte des leichenunrein machenden Quantums Leichenfleisch. XVI 2 a 6Die Hakenspindel bezeltet die eine Hälfte des olivengroßen Quantums Leichenfleisch, dessen andere Hälfte sich über der Spindel befindet. Nach der Ansicht der Gelehrten (III 1 b) sind die beiden Mengen Leichenfleisch zu dem (leichenunrein machenden) Quantum zusammenzurechnen. XVI 2 a

7

XVI 2 a

8

Von Leichenfleisch. Weil die Hakenspindel nicht 1 Handbreite groß ist (Nr. 3).

XVI 2 b »Topf-, Geschirrhändler«, auch »Töpfer«, der mit niTIp aus Ton (Koch-, Einlege-, Fleischtöpfen) handelt oder sie selbst herstellt.

Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen

353

(vom Toten) und ebensoviel darüber 6 , so ist, wenn auch (beide Stücke 7 einander) nicht genau gegenüberliegen, (die Spindel doch) unrein 6 . Es ergibt sich (also), daß die (Hakenspindel) die Unreinheit auf sich selbst überträgt bei noch so geringem Maß8. XVI 2b

Geht der Töpfer1 (an einem Grabe) vorüber und (trägt)2 auf seiner Schulter einen/den flachen Korb 3 , und bezeltet eine Seite davon4 das Grab, so sind (die) Geräte an der anderen Seite rein5. Hat aber (an jener Seite) der flache Korb die Größe einer Handbreite, so sind sie unrein 6 .

XVI 2 c

"Die kleinen Erdhügel 2 , die entweder nahe der Stadt 3 oder der Straße 4

XVI 2 b 2 Er trägt entweder fertige Töpfe in seinem flachen Korb zum Brennen oder auf den Markt, oder er holt den Ton aus der Tongrube an seinen Arbeitsplatz. Andere Lesart (s. textkrit. Anh.): ^OKfl »Tragstange« (dazu RHai Gaon: Hinweis auf Nu 1323). XVI 2 b 3 »Korb«; man trägt den Ton aus der Tongrube in Holzkörben zum Weichen, Schlämmen oder Kneten auf einen geeigneten Platz (Nu r 15 zu 916; Kr I 15. 290). XVI 2 b

4

Die keine Handbreite groß ist.

XVI 2 b 5 Der Korb ist wegen seines geringen Ausmaßes nicht dazu geeignet, die Unreinheit weiterzuleiten. Sollten im Korb fertige Töpfe stehen (D'Va), so werden sie durch die Berührung mit Korbboden oder -rändern nicht unrein, da die Außenseite (aj) von Tongeräten nicht verunreinigungsföhig ist. Sollte frischer, ungebrauchter Ton im Korbe sein, so ist er als solcher ebenfalls nicht verunreinigungsfahig. Auch eine Verunreinigung im Blick auf die Lehre von den »beweglichen Dingen« (1 a) kommt nicht in Betracht, da dazu das Standardmaß von 1 Quadrathandbreite erforderlich ist. Das trifft hier ja nicht zu (s. Nr. 4). XVI 2b 6S. o. XVI 1 d (Maim.). Der Korb überträgt die Unreinheit auf seinen Inhalt. Der Mensch, wenngleich er »hohl« ist (s.o. XV 10b Nr. 4), der zwischen der das Grab bezeltenden Seite des Korbes und der anderen Seite, die keine Unreinheit bezeltet, sich befindet, bildet keine schützende Scheidewand; er kann nicht wie ein »Zelt« vor einer hinüberdringenden Unreinheit schützen (s.o. VI la). XVI 2c

'T XVI 1; XVII 2; bKet 20b.

354 »

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b) K: 1 + + o.d.Z. XVI 2d: a) K: 1. n ++ o.d.Z. - b) K: + Hl» *. - c) K: D'®'®. - d) K: "131. e) K: '1. - f) K: 'Ö1K. - g) K: iiTDt. -

XVI 2c »kleiner Erdhügel« (cf. VlVfl »hoch«, von einem Berg: Ez 1722). Man wählte als Grundstück für eine (Familien-) Gruft einen trockenen und festen Platz, natürliche Gruben und Erdspalten, doch auch einfache flache Stellen (Vpa, yipD, nyp3). Hier bezeichnet die in Form von Hügeln (nvVl^n) aufgeworfene Erde den Bestattungsplatz. n'VlVli ist also im Gegensatz zu 13p ein Hügel nebst darunterliegender Grabhöhlung. Das Hügelchen bildet zugleich das Grab»denkmal« (Kr II 73. 426. 487). Dies bestätigen auch die Äußerungen von RMe'ir und RJehuda (2d). Hinweis bei RHai Gaon auf Dt 1310. XVI 2 c 3 In der Nähe, vor der Stadt, liegen ohnehin die Friedhöfe. bKet 20b: Unter »Stadt« ist ein Wohnort bei einem Begräbnisplatz zu verstehen. Begräbnisse vor der Stadt: cf. Lk 7 12, Joh 11 38; 19 41 f. XVI 2 c 4 bKet 20b: Unter »Weg, Straße« ist ein Weg zu einem Begräbnisplatz zu verstehen; also geht es hier nicht um einen beliebigen Weg, der über Land führt. Nach bKet 20 b kann es vorkommen, daß eine Leiche in der Dämmerung am Sabbatvorabend am Wege bestattet wird, weil der eigentliche Friedhol vor Eintritt des Sabbats nicht mehr zu erreichen gewesen wäre. XVI 2 c 5T XVI 1: Die Frauen bestatten dort ihre Fehl- und Frühgeburten und die Aussätzigen ihre von der Krankheit zerfressenen, abgefaulten Gliedmaßen; es handelt sich also um echte »Gräber« (cf. auch Nid VII 4 über die Kutäerinnen) (s. II 3 a). XVI 2 c

6 7

Von Stadt und Straße.

XVI 2 c Ist die Entfernung von der Wohnung einer Frau bis zu der Stelle, wo sie ihre Frühgeburt vergraben will, mehr als 50 Ellen (=22,2 m),

Alles Bewegliche kann Leichenunreinheit verursachen

355

(liegen) — sie mögen frisch (aufgeworfene) oder alte (Hügel) sein —, sind unrein5. Die fern6 liegenden sind, wenn sie frisch sind, rein7, wenn aber alt, unrein8. XVI 2 d 'Was (bedeutet) »nahe« ? Fünfzig Ellen2. Und »alt« (bedeutet): sechzig Jahre 3 . (Das sind die) Worte von RMe'ir. RJehuda sagt: »Naheliegend« heißt er4), wenn kein anderer näher (liegt)5. Und ein »alter (Hügel« heißt er), wenn kein Mensch sich seiner4 (Entstehung mehr) erinnern (kann)6 7 8

so nimmt sie jemanden zur Begleitung mit und bringt das Kind zum Friedhof. Bis zu 50 Ellen aber geht sie allein und benützt den erstbesten Hügel als Grab für ihr Kind (bKet 20 b). Dieses wird dann sehr bald ein »vergessenes« Grab sein (cf. bKet 20b). XVI 2 c 8Vielleicht war dort einmal eine Stadt, die zerstört wurde, oder ein Weg, der in Vergessenheit geriet (T XVI 1). Neue Grabhügel sind deutlich als solche erkennbar, man kann sie meiden; das ist bei alten nicht mehr der Fall, das ganze Umfeld wird grabverdächtig. XVI 2 d 'bKet 20b. XVI 2 d

2

S.o. XVI 2 c Nr. 7.

XVI 2d Nach RHisda (in bKet 20b) kann man z.B. bei einer Zeugenaussage einen Zeitraum bis zu 60 Jahren rückschauend noch überblicken. 3

XVI 2d "Erdhügel für die genannten Bestattungen. XVI 2 d 5AIs der nächstgelegene Erdhügel; der folgende, wenn er auch innerhalb einer Entfernung von 50 Ellen liegen sollte, gilt dann bereits als »ferner« Erdhügel. XVI 2 d 6Hier ist zu befurchten, daß dort einmal eine Stadt in der Nähe lag, die dann vergessen wurde (bKet 20b). XVI 2d 7Zu ehemals unreinen, später aber aufgrund einer Untersuchung für rein erklärten Erdhügeln: T XVI 1. XVI 2d

8

Die Lehrentscheidung ist gemäß RJehuda (Maim.; Bart.).

356

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XVI 3: a) K: XVI 4. - b) K: nV'WlD. - c) K: HDVJ. - d) K: 'Da. - e) K: iV'K®. f) K: nV'nnn. XVI 3 >T X V I 2 ; Naz IX 3; bNaz 64 b. 65 a; jNaz IX 57 d50ff.; B bat VI 8; bB bat 101b. 102a; Maim., hilk. tum'at met 9 3. XVI 3

2

Wenn dort kein irgend jemandem bekanntes Grab war (Bart.).

XVI 3 "Nichts weist darauf hin, daß er gewaltsam, etwa durch Mord, umgekommen sei (dann gelten übrigens die folgenden Vorschriften nicht); er sollte auch nicht mit dem Kopf zwischen den Oberschenkeln gekrümmt (also in ungewöhnlicher Haltung) daliegen (Maim.). XVI 3 3 Maim.: Nachdem er Nachforschungen angestellt hat. Über das Auffinden von Gräbern: T XVI 9.10; jNaz IX 57 d 50 ff. - KXinn: Das schließt aus, daß man den Toten an einer bestimmten bekannten oder ohne weiteres erkennbaren Stelle bestattet hat. Man darf ja auch kein Grab öffnen, um nachzusehen. XVI 3 5 Er soll auch nicht etwa in sitzender Haltung aufgefunden werden (Maim.). Denn dann könnte es sich bei der Leiche um einen Nichtjuden handeln (Hockgräber!), oder er könnte von Nichtjuden beerdigt worden sein (Bart.). XVI 3 6 Falls er ihn von dort wegschaffen will. — Voj »aufheben, um zu tragen, wegzuschaffen« (bh.: pi.). XVI 3 7 noisn (noi3fl: s. textkrit. Anh.), eigentlich »Mischung, Vermischung«, denn es handelt sich um den lockeren, weichen Boden (Bart.) unter dem Toten; er ist mit Blut und anderer Leichenflüssigkeit getränkt, »vermischt« (Maim.; cf. Ez 166). Nach bNaz 65a trage man außer dieser weichen Bodenschicht noch eine drei Fingerbreiten (5,55 cm) dicke Schicht des darunterliegenden jungfräulichen Bodens ab. Man liest Späne und Erdschollen auf, die mit Blut und Leichenflüssigkeit getränkt sind, wirft das mit Sicherheit Reine fort und läßt das Zweifelhafte (zweifelhaft, ob es von der Leiche herrührt oder nicht) liegen; alles übrige, was von der Leiche herrührt, wird dann zum größeren Teil des Leichenumfangs, zum

Auffindung von Leichen

357

W. Auffindung von Leichen und Untersuchung von Stellen, die der Leichenunreinheit verdächtig sind (XVI 3-5) XVI 3

'Wer erstmalig2 einen Toten findet3, der auf gewöhnliche Weise4 daliegt5, der schaffe ihn6 samt seiner Erdunterlage7 weg. Findet er zwei (Tote)8, so schaffe er sie (ebenfalls) samt ihrer Erdunterlage weg9. Findet er drei10 (Tote), " s o ist das, falls zwischen dem einen und dem anderen12 vier13 bis acht Ellen14 (Platz) ist15 — (nämlich soviel wie) eine Bahre samt ihren

Viertelkab Knochen und zu einem Löffel voll Leichenmoder, die alle durch Bezeltung verunreinigend sind, vereinigt. Dies ist nach REl'azar b. RSadok das Quantum der genannten Erdunterlage. Hinweis bei Maim., Bart, auf Gn 49 30. XVI 3 8Vorausgesetzt wird hier folgende Position der beiden Toten: Wenn bei den beiden gefundenen Leichen der Kopf der einen sich am Fußende der anderen und der Kopf der anderen sich am Fußende der einen befindet (= bNaz 65 a). XVI 3 9 Es gilt also die gleiche Bestimmung wie für das Wegschaffen eines einzelnen Toten. XVI 3 10Bei mindestens drei Toten, die in nächster Nachbarschaft zueinander begraben sind, gilt der Grundsatz: Es handelt sich um einen »Friedhof«. XVI 3 n B bat VI 8: Wer seinem Nächsten einen Platz für eine (Familien-) Gruft verkauft oder wer von seinem Nächsten die Anlage eines solchen Grabes übernimmt, hat folgendes zu beachten: a) Der Grabhöhleninnenraum muß 4 Ellen breit, 6 Ellen lang, 4 Ellen hoch sein (177,6 x 266,4x177,6 cm); b) acht Grabnischen müssen in dessen Wänden ausgehöhlt werden: drei an der rechten, drei an der linken Längs wand und zwei an der hinteren Querwand gegenüber dem Eingang; c) jede der genannten Nischen muß 4 Ellen lang, 7 Handbreiten hoch und 6 Handbreiten breit sein (177,6 x 51, 8 x 44,4 cm); d) am Höhleneingang ist ein Vorhof für die Bahre und die Träger in der Größe von 6 x 6 Ellen (266,4 x 266,4 cm) ; e) in diesen Vorhof dürfen zwei weitere einander gegenüberliegende Grabhöhlen einmünden; von den beiden anderen Vorhofseiten muß ein Zugang frei bleiben. Nach Rabban Schim'on b. Gamli'el hat sich alles nach der Beschaffenheit des Bodens zu richten. Ist der Boden hart (Fels), so darf man auch mehr Gräber, als hier beschrieben, anlegen, da dann nicht die Gefahr besteht, die einzelnen Grabnischen könnten ein-

358

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

i m ? xyip n a x o r f y ? 1 tVnT XVI 13.

XVI 5c

2

S.o. V 6 a Nr. 4.

3

XVI 5c T XVI 12: RabbanSchim'onb. Gamli'el fügt hinzu: Für Frühgeburten ist kein Grab vorgesehen, da sie keine juristische Person sind, die Eigentum erwerben kann (bSanh48a). T XVI 13: RJehuda hält eine Zisterne (na), in die man Frühgeburten wirft, für rein (er ergänzt seine Worte durch einen n®ya von einer Magd). Dieser Ansicht schlössen sich die Gelehrten ohne weiteres an; denn sie waren der Meinung, daß Wiesel oder Marder die Frühgeburt fortschleppen, sobald sie hineingeworfen wurde. Diese Ansichten der T sind Verfeinerungen und Zuspitzungen der alten, frühen Basisgesetze, die man in Uscha vorgenommen hat. XVI 5 c 4Man braucht die Erdunterlage nicht abzutragen und auch keine weiteren 20 Ellen Boden zu untersuchen. XVI 5c schütz).

5

Die Grube/Zisterne (nicht das Feld: U'pnn; gegen RIsrael Lip-

XVI 5 c 'Um dort einen Toten zu begraben, nicht aber, um Frühgeburten oder Erschlagene hineinzuwerfen. XVI 5 c 7Zu den wegzutragenden Toten; man muß sie mit abtragen. RSchim'on hält jedoch eine weitere Untersuchung der die Zisterne umgebenden 20 Ellen Boden nicht für erforderlich, weil jemand, der eine Frühgeburt oder einen Erschlagenen beseitigen will, dies in Eile tut und nicht noch zuerst ein Grab schaufelt, nach dem man dann später den Boden durchsuchen müßte. XVI 5 c Bart.).

8

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim.;

Das Gräberfeld

365

(und) alles ist rein. RSchim'on sagt: Hat man sie5 von Anfang an zum Grabe bestimmt 6 , so gehört auch (die) Erdunterlage dazu7 8.

X. Das Gräberfeld (XVII 1 -XVIII 7 a) Kapitel XVII 1 a 'Wenn (jemand) ein Grab2 überpflügt 3 , macht er (dadurch) ein Gräberfeld4.

XVII l a 'TXVII1; b M k a t 5 b ; bTem 13a; bNid57a; SNuzutzu 1916; Maim., hilk. tum'at met 101. XVII 1 a 2Die Grabstelle selbst und ein Teil des Ackers darüber hinaus. Sie muß also vor der Stadt gelegen haben (cf. Lk 7 12). XVII 1 a 3 thn »pflügen, überpflügen«. Eigentlich gepflügt wurde nur ein Acker, kein Garten. Man begann in der heißen Jahreszeit (B mes IX 1; V 10) mit dem Unterpflügen von Dornen und Stoppeln (fllp); dabei wurde der Boden, wenn auch nicht sehr tief, gewendet, um die aufgepflügten Wurzeln des Unkrauts von der Sonne ausdörren zu lassen. Dann folgte das feinere Pflügen zu Beginn der Regenzeit, unmittelbar vor der Aussaat (TSchebi III 10). In einem dritten Arbeitsgang pflügte man die Saat unter (bSchab 73 b); dabei pflügte man sehr flach, um den Boden zu schonen, eine Handbreite tief, bei Saatgetreide 2 Handbreiten. Dornen u. a. pflügte man 3 Handbreiten tief unter. Die Furchen legte man längs ("px) und quer (K'JVIb). Wegen der an der Oberfläche liegenden Steine und Felsen war das Ziehen einer geraden Furche oft unmöglich. Dann mußte man den Pflug aufheben und den Felsen umgehen. Auflesen der hinderlichen Steine war nicht üblich (Kr II 172ff. 557ff.). XVII l a 4 S.o. ausführlich in II 3a Nr. 7. Bart, erklärt: 013 rrn ist ein Ort, wo die Unreinheit ausgebreitet (ntons) ist. »Doch unsere Lehrer (Raschi zu bNid 57 a) beziehen 0"iD als Bezeichnung auf etwas Zerstückeltes (oilö) und Zerbrochenes. Von anderen ist zu hören (= Tossaf. bNid 57 a): Der Ort wurde so bezeichnet, weil die Fußsohlen (mtno) des Menschen sich wegen der Unreinheit weigern, dort zu gehen.« — Das Gräberfeld verunreinigt nicht durch Bezeltung, sondern nur, wenn man eine Scholle davon berührt oder trägt. Man geht davon aus, daß der Pflug Knochenmaterie erfaßt, und es konnte so ein Knochen in Gerstenkorngröße gefunden werden.

366

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVII l b

>T XVII 1; bNid 57 a; SNu zut zu 1916.

XVII l b

2

Das Grab liegt in einem freien Felde.

XVII l b 3 »Pflugstrecke«, abgesteckte Pflügebahn, an deren Ende der Pflüger umwendet (Ps 1293; cf. 1 Sa 1414) und eine Querfurche zieht. Das so umgrenzte Land wird mit einem Joch Ochsen gewöhnlich an einem Tage umgepflügt (ein Tagwerk, ebenfalls niya). M beschreibt auch die Größe dieser Ackerfläche: 100 x 100 Ellen (= 44,4 x 44,4 m = 1 ägyptischer Morgen = der römische actus quadratus = 120 x 120 Fuß; Erub II 3; bErub 23b). Dieses Grundstück wird mit 4 Se'a Saatgut besät (4 Se'a = 52,416 1; cf. bM kat 5b). Natürlich sind diese Maßangaben wegen der Terrainprobleme und nach Maßgabe der Kräfte eines Pflügers nur relativ. Im Gebirgsland und in der Terrassenkultur gibt es Äcker, die für den Einsatz eines Ochsengespanns keinen Raum bieten; man muß den Boden dann hacken (Kr II 174f. 259). XVII l b

4

S.o. VIII l b Nr. 15.

XVII l b 5Überpflügt man mehr als 10000 Quadratellen Ackerfläche, so ist der über dieses Maß hinaus bepflügte Boden rein. Skizze bei Bin: n»K

XVII l b

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= 65,52 1.

XVII 1 b 7 Da RJose sicherlich nicht meint, das genannte Ackerstück solle mit mehr Saatgut besät werden, ist anzunehmen, daß er an eine grö-

Das Gräberfeld

XVII l b

367

'Wie weit macht er es 2 (dazu) % Eine Pflugstrecke 3 , (nämlich) 100 Ellen (im Quadrat), eine Fläche (für) vier Se'a 4 (Saatgut) 5 . RJose sagt: Sogar eine Fläche (für) fünf (Se'a 6 Saatgut 7 8 . 'Dies gilt nur) bei einer Senkung 10 . Bei einer Steigung" aber lege man ein Viertelkab 12 Linsenwicken(-saat) 13 auf die Pflugsohle 14 der Pflugschar 15 : Bis zu der Stelle, wo (die letzten) drei Linsenwicken 16 nebeneinander wachsen (werden), geht (dann) das Gräberfeld 17 .

ßere Bodenfläche denkt (eine erschwerende Bestimmung): Es handelt sich um 111,8 Ellen im Quadrat (= 12509,24 Quadratellen). XVII l b

8

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Bart.).

XVII 1 b 'Nicht mehr Worte von RJose, sondern des ersten Mischnalehrers (Bart.), also Fortsetzung der Worte: ». . . vier Se'a (Saatgut)«. XVII l b 10"Hin »Senkung, Abhang, Abstieg« (Jos 75; 1 0 n ; Jer 485; Mi 14; bErub 56a; Kr II 325. 671). Legt die Pflugschar hier Leichenknochen frei, so könnten sie ein Stück bergabwärts rollen (Bart.). Pflügt man abwärts, so kann die Pflugschar die freigelegten Knochen evtl. eine größere Strecke mit nach unten schleifen. Pflügt man bergaufwärts, so schleift die Pflugschar diese Knochen nicht mit; sie bleiben fast genau an der Stelle liegen, an der sie aufgepflügt wurden. Daher bei »Senkung« und »Steigung« verschiedene Vorschriften! XVII 1 b 79). XVII l b

11

12

nVya »das Aufsteigende« (Ez I i s ) , »das Hinaufsteigen« (Esr

S.o. II l a Nr. 19.

XVII l b 13 5»Linsenwicke« (Vicia ervilis Lk.) = »babylonische Wicke« (kursenna): vielleicht eine in Nordafrika beheimatete wohlriechende Pflanze, die im ganzen unbekannt ist. Man verarbeitete die fast runden Samen zu Mehl (TDem I 24; TTer X 5). Nur in Notzeiten dienten sie menschlicher Nahrung; man verwendete sie als Mastfutter für das Hornvieh und verfütterte sie dann geschnitten (Low, APfl 228f.; K r II 518). XVII l b 14 »Pflugsohle« zur geradlinigen Führung des Pfluges, ein knieförmig gebogener Pflugbaum, der am hinteren Ende, dem »Haupt«, waagerecht über die Erde läuft und die Pflugschar trägt. Am Vorderende richtet er sich auf und bildet eine Deichsel zum Anschirren des

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

368

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Zugtieres (TSchebi IV 20; Kr II 171 f.; Epstein 64 f.; Feliks 86 ff., Abb. S. 89; 67, Abb. S. 68). XVII l b 15 n^nnQ»Pflugschar« (1 Sa 1320f.); an der vorderen, etwas gehöhlten Spitze des Pfluges ist eine eiserne Pflugschar angebracht (auch |p3p genannt), deren kantige Schneide die Erde etwas aufgreift und ein Krümeln des Erdreichs bewirkt (Kr II 171 f. 555). In die genannte flache Höhlung der Pflugschar legte man Saatkörner, die infolge der durch das Ziehen des Pfluges bewirkten Erschütterung einzeln in die frisch gezogene Furche fielen (Maim.; Bart.). XVII 1 b 16Die als letzte der gesamten Saatmenge aus der nach unten geöffneten Höhlung an der Pflugschar gefallen sind. Sie werden dann an dieser Stelle aufgehen (n»s). XVII 1 b 17Man nimmt an, daß bis zu dieser äußersten möglichen Stelle noch einzelne kleine Totenknochen durch den Pflug mitgeschleppt werden können, nicht aber weiter. Denn der Pflüger sieht ja, daß das Saatgut zu Ende ist, und wird dann ja auch nicht mehr weiterpflügen. Er wendet den Pflug in beschriebener Weise. XVI l c

'Über die Unreinheit des Gräberfeldes.

XVII 1 c 2 Denn beim Bergwärtspflügen wird der Pflug so stark bewegt, daß aufgepflügte kleine Totenknochen, die sich in die Ritzen und auf die Oberfläche der Pflugsohle haben setzen können, gleich zu Beginn abfallen (Bart.). XVII 1 c

3

XVII 2 a

'T XVII 1. 2; bTem 12b. 13a; SNu zut zu 1916.

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Maim.; Bart.).

XVII 2 a 2 muH hi. »drücken, dringen auf/an, quetschen, stoßen« (nicht bh.). Dadurch wird der Pflug abgeschlagen, und evtl. daran haftende Knochenteilchen fallen ab.

Das Gräberfeld

369

XVII 1 c RJose sagt: (Die ganze Verordnung1 gilt) auch (nur) -für die Senkung, nicht aber für die Steigung2 3. XVII2 a

'Stößt2 man beim Pflügen (über Grab oder Gräberfeld) auf einen Felsen oder eine (steinerne) Umfassungsmauer3 oder schüttelt den Pflug ab4, so macht man nur bis (an diese Stelle) ein Gräberfeld5. REli'ezer sagt: Ein Gräberfeld (kann wieder) ein (neues, anderes) Gräberfeld verursachen5. RJehoschua' sagt: Manchmal verursacht es und manchmal nicht7.

XVII 2 a 3 1"!} »Umfassungsmauer« (um einen Weinberg: Nu 2224; Jes 55; Hos 2 s); sie grenzte den Acker ein, oft als niedrige Steinmauer oder als Holzzaun (D'sy bv TU, Kil IV 7;TSchebi III 16) und konnte bis zu 10 Handbreiten (74 cm; Kil II 8; IV 3. 7) oder gar 4 Ellen (ca. 176 cm) hoch sein (B kam VI 4; Kr II 179. 184. 564. 588). Vielleicht könnte auch die sehr alte, im weichen Boden versunkene steinerne Umfassung eines Grabes gemeint sein: T XVII 1 erwähnt Seitenwände eines Grabes, die mit oder als Steinplatten eingesenkt wurden; sie bilden also eine Art Umfassungsmauer für ein Einzelgrab, die ein Verstreuen der Knochenteile verhindern sollte. Auch in diesem Fall wird durch das Anstoßen der Pflug abgeschüttelt, und kleine Knochenteile fallen von ihm ab. XVII 2 a "Man schüttelt den Pflug absichtlich ab, weil etwa taufeuchte Erde nebst kleinen Knochensplittern daran haftet. XVII 2 a 5Selbst wenn dies nach 5 oder 6 Ellen Pflügen geschieht (Bart.). S.o. XVII lb. XVII 2 a 6Beginnt jemand innerhalb eines Gräberfeldes mit dem Pflügen, so ist von dieser Stelle ab ein neues Gräberfeld zu 100 Ellen (s. o.) so zu berechnen, als ob er von einem Grabe ab zu pflügen begänne (Maim.; Bart.). XVII 2a 7Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß REli'ezer (Maim.), sondern gemäß RJehoschua' (Bart.). XVII 2b

'SNu zutzu 1916.

XVII 2b

2

XVII 2 b

3

XVII 2 b

4

XVII 2b

5

D.h. 50 Ellen (= 22,2 m) vom aufgepflügten Grabe aus. Nach einer zeitlichen Unterbrechung.

Er hat längs und auch quer gepflügt.

Also alle 100 x 100 Ellen (s.o. lb).

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XVII 2 b

6

Über die 100 Ellen hinaus.

XVII 2b

7

Das wird auch anderweitig bestätigt: cf. Tem I 5; bTem 13a.

XVII 3

'T XVII 4; bNid 56 b.

XVII 3 2 njfiiü^»Steinbruch« (andere Lesarten: s. textkrit. Anh.; die Kommentare bringen die ausgefallensten Erklärungen, u. a. Maim.: KlV» = »Grube«, in die man den Kaiser Hadrian, den »Unreinen« [K'öb], warf; u.v.a; AocTOfiia, Aaio^iov, lautumiae; K r L w r I I 3 1 3 ; besonders die in Syrakus unter freiem Himmel zu einem Gefängnis eingerichteten; in Rom »Gefängnis«, in dem sicher auch Gefangene zu Tode kamen). Es gab Steinbrüche zur Gewinnung von Baumaterial; auch abgebrochene Häuser und Ruinen werden so genannt (jMeg III 73 d, 23). Man beutete auch diese aus; daneben gab es Steinbrüche, die nur von den Römern benützt wurden (Est r zu 16; cf. JosBell VII 26). Über Arbeit, Werkzeuge, Arbeiter im Steinbruch: Kr I 11 f. 281 ff. Vgl. RHai Gaon: Hinweis auf Gn r 78. XVII 3 3Hier könnte also durchaus an eine der genannten Ruinen, in die man Leichen warf (vielleicht auch Fehlgeburten oder Erschlagene; s. o. XVI 5 c), gedacht sein, evtl. auch an aufgelassene Steinbrüche; in beiden Fällen war man die Leichen zuerst einmal los (wie bei einem derartigen Mißbrauch von Zisternen). XVII 3 4 Hat man Tote in einen Steinbruch hinabgeworfen, dessen Wände ja steil abfallen, so kann ein Pflüger, der am Rande des Steinbruchs zu pflügen beginnt, selbstverständlich auch keine Leichenknochen von dort mit dem Pfluge verschleppen (wie das ja die in XVII 2 genannten Fälle vorsehen) und daher auch kein Gräberfeld verursachen. Auch wenn man die Leiche in eine Ruine geworfen hat (s.o. Nr. 2), ist dies nicht möglich,

Das Gräberfeld

XVII2 b

371

'In welcher Weise ? Hat man eine halbe Pflugstrecke gepflügt2 und dann abermals 3 eine halbe (Pflugstrecke weiter)gepflügt und so (auch) an den Seiten4, so verursacht man ein Gräberfeld. Hat man (aber) die ganze Pflugstrecke s zuerst gepflügt und dann (von da ab) weiter nach außen 6 , so verursacht man7 kein Gräberfeld 7 .

XVII 3

'Hat er von einem Steinbruch 2 (voller Totenknochen) 3 aus gepflügt, von einem Knochenhaufen 5 aus oder von einem Felde aus, in dem ein Grab sich verloren hat 6 oder in dem (später) ein Grab aufgefunden wird7, (oder wenn) er pflügt, was ihm nicht gehört 8 , oder ebenso, wenn ein Nichtjude 9 pflügt10: keiner (von diesen allen) verursacht ein Gräberfeld; (denn selbst)11 betreffs der Samaritaner 12 (gilt) nicht (die Verordnung) vom Gräberfeld13.

da niemand in den Trümmern eines Bauwerks zu pflügen beginnt oder den Pflug überhaupt dorthin lenkt. XVII 3 5 Der auf dem Felde liegt und nicht in einer Grube. — Bart, ist der Ansicht, dieser Fall komme sehr selten vor; daher gebe es darüber keine Gräberfeld-Vorschrift. In der Tat wird man Menschenknochen immer sogleich bestattet haben, wo immer man sie in Mengen (»Haufen«) fand. Sollte dieser Knochenhaufen wirklich einmal im Freien gelegen haben, wird bestimmt jeder Pflüger in gebührendem Abstand davon seine Arbeit getan haben und nicht einfach mit seiner Pflugschar fahrlässig von am Rande liegenden Knochen etwas mitgeschleppt haben. XVII 3 6 Ein Grab außerhalb eines Friedhofes (s.o. XVI 2c Nr. 4. 7), das niemand mehr durch Tünchen mit Kalk etc. als Grab kennzeichnet, weil alle Hinterbliebenen verstorben sind und auch die Nachbarn nichts von solchem verborgenen Grab gewußt haben. Es verfallt, und alle Spuren verlieren sich. Bart.: Hier besteht ein doppelter Zweifel (Kp'DD pso): a) man hat die Grabstelle bisher nicht überpflügt; b) man hat die Grabstelle schon überpflügt, doch der Pflug hat keine Leichenknochen über das Gräberfeld verschleppt. Diese Worte handeln von dem Fall, daß man nicht das gesamte Feld gepflügt hat. XVII 3 7Man hat das ganze Feld nichtsahnend umgepflügt, beim Pflügen aber nichts von einem Grab bemerkt (weil man etwa bis in den Abend hinein gearbeitet hat). Denn die Gräberfeld-Vorschrift gilt nur für den, der vorsätzlich und in genauer Kenntnis der Verhältnisse ein Grab überpflügt — eine erleichternde Bestimmung. XVII 3 8Ohne Zustimmung des Eigentümers; wenn der Pflüger sich etwa um einen Lohnarbeiterposten bewirbt und den Grundbesitzer schon

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VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XVII 4: a) K: 1. 1 + + o.d.Z. - b) K: l'rSK -

sogleich im voraus von der Vortrefilichkeit geleisteter Arbeit überzeugen will. Außerdem wird niemand wegen des Eigentums seines Nächsten von den Gelehrten gestraft (Bart.). Und der Eigentümer hat ja nicht gegen die Gräberfeld-Vorschriften verstoßen: Er kann also ebenfalls nicht zur Rechenschaft gezogen und für unrein erklärt werden. XVII 3 9 »fremd, einem anderen Volk, Stamm, Geschlecht angehörig, Nichtjude, Fremder« (so bh.), der Fremde, der keine dauerhafte Beziehung zu Volk und Israelland hat; der "11 dagegen hält sich im Lande auf und siedelt dort; später ist er der Proselyt. Der n3J steht eine Stufe tiefer als er, obwohl früh (cf. Sach 2 15) auch eine Anbetung in Jerusalem durch den H3J denkbar ist. Später gibt es einen Kodex sittlicher Verpflichtungen gegenüber dem '133: bGit 61a Bar; cf. bNaz 30 a. b. XVII 3 10Alle rabbinischen Vorschriften gelten ja immer nur fiir die Angehörigen des Gottesvolkes, niemals für einen Nichtjuden, d.h. man kann ihm in ritueller Hinsicht weder etwas verbieten noch erlauben noch anordnen. XVII 3 11 Durch einen Schluß kal wa-homer werden hier die Samaritaner einbezogen (Maim.; RIsrael Lipschütz): Wenn schon die Vorschrift nicht für die Samaritaner gilt, um so weniger gilt sie für Nichtjuden. XVII 3 12 P13 (2 Kö 17 30), nni3 (2 Kö 17 24) ist der Wohnsitz eines Volkes, das von den Assyrerkönigen als fremde Oberschicht (aus Babylonien, Babel, Kuta und [nach 740 v. Chr.] aus dem nordsyrischen Hamat/Orontes stammend) in der neuen Provinz Samaria angesiedelt wurde. Durch Vermischung mit der eingesessenen Bevölkerung bildete sich der Stamm der Samaritaner, im späteren Hebräisch B'nis genannt. Diese Ansiedler brachten ihren eigenen Kult mit (2 Kö 1729-31), haben sich aber schließlich in der im Lande eingesessenen israelitischen Bevölkerung verloren (cf. Noth, Gl 226). Über die nicht immer einheitliche Stellung der alten Synagoge zu den Samaritanern cf. Bunte, Toharot 1981,180 f. X V I I 3 13TSchebi III 13: Der rabbinische Erlaß vom Gräberfeld bezieht sich selbstverständlich nicht auf Gebiete, die der rabbinalen Kontrolle nicht unterliegen.

Das Gräberfeld

373

(Liegt) ein Feld (mit) einem Gräberfeld oberhalb eines reinen (Feldes)2, und spülen4 Regengüsse 3 (Erde) vom Gräberfeld auf das reine (Feld) hinunter 5 — war (das reine Feld) rot, und sie7 haben es weiß gemacht, oder war es weiß, und sie7 haben es rot gemacht 8 —, so macht (diese Abschwemmung doch) es (das reine Feld noch) nicht zu einem Gräberfeld 9 .

XVII 4

XVII 4 'T XVII 5; Maim., hilk. tum'at met 107. XVII 4

2

Wörtl.: »Ein Feld mit einem Gräberfeld«.

3

XVII 4 Beide Felder liegen am Abhang ein und desselben Berges; das unreine Feld, auf dem sich das Gräberfeld befindet, liegt oben, das reine Feld unten. Dies ist in einem Lande mit Terrassenbau nicht ungewöhnlich. XVII 4 4 »Herbst- oder Winterregen«, der in normalen Jahren im Marheschwan (Oktober), mindestens im Kislew (November) zu erwarten ist (bNed 63 a). Am Ende des Laubhüttenfestes beginnt die Regenperiode (O'UM pia; TSuk III; Taan I 1; R hasch I 2; bR hasch 16a; Kr II 149ff. 532ff.; 1QH 816; bTaan 3b; Toh VI 7; BHH III 1570f.). Der allzu reichliche Regen (O'ÖPI an) kann das Ackerland mit Schlamm bedecken und unfruchtbar machen und fruchtbaren Boden von den Bergen abschwemmen (Kr II 149 ff. 532 ff). XVII 4 510t> »überströmen, wegspülen, überschwemmen, sich ergießen, reichlich strömen« (Ps 7820); Ez 1311. 13; 38 22. Vom ersten Regenfall nahm man an, er dringe normalerweise 1 Handbreite in den Boden ein; beim zweiten Regenfall sagte man, er weiche das Erdreich so auf, daß man die Mündung eines Tonfasses damit verschmieren könne. Manchmal regnete es eine Woche lang ununterbrochen (Kr II 150. 159). XVII 4 6Die Böden wurden nach drei Gesichtspunkten eingeteilt: Böden im Gebirge, im Tal, in der Tiefebene (cf. Schebi IX 2; TSchebi VII 10; Bik I 3. 10). Der Qualität nach bewertete man sie als hochwertige, mittlere oder minderwertige Böden (Git V 1). Ein anderes Einteilungsprinzip war, sie nach der Niederschlagsmenge zu beurteilen (cf. M kat I 1; TM kat I 1-4). Schließlich unterschied man noch den steinigen Boden, die Weiß- und die Roterde. XVII 4 7Die Regenfalle, die das jeweils andersfarbige/-artige Erdreich darüberschwemmten. XVII 4 8 Ein rotes Feld kann sich weiß, ein weißes rot färben; die jeweils obere Bodenschicht kann durch anhaltende starke Regenfälle weggespült werden, so daß sie das untere (hier: das reine) Feld bedeckt. Die

374

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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mit »rot« und »weiß« bezeichneten Bodenarten sind der Lehmboden bzw. der Sand- oder Kalkboden (»weiß« bedeutet hier: »hell«). XVII 4 9 Maim.: Ein Gräberfeld (= das obere) kann ein anderes (= das untere, reine) Feld nicht zu einem Gräberfeld machen. Außerdem gelten alle Gräberfeld-Vorschriften nur für Erdschollen, festes Erdreich, nicht für weichen, wasserdurchtränkten Erdschlamm. XVII 5 a

'T XVII 5; SNu zut zu 1916; s.u. XVIII 3.

XVII 5 a

2

In einem »Feld«, nicht in einem »Gräberfeld« (s.o. XVII 3).

3

XVII 5 a S.o. XVII 3 Nr. 6. — Man bezeichnet es als unrein, als Gräberfeld (s.u. XVIII 3). XVII 5 a 4 Das Haus ist unrein. Ist das Grab im Hause, so bildet dessen Deckengebälk eine Scheidewand nach oben, und der Söller ist rein. Befindet sich das Grab unter der Hauswand, so ist das Haus teilweise rein; s. dazu die genauen Vorschriften in VI 3 b, die hier sinngemäß anzuwenden sind. Befindet sich das Grab unter einer der Wände dieses Hauses, gegenüber dem Türsturz oder der Söllertür/-luke, so bezeltet der Türsturz die Unreinheit, und diese überträgt sich daher auf den Söller. Der Türsturz der Haustür gilt als Scheidewand vor der Unreinheit für den Söller. Liegt das Grab unter dem Türsturz dieses Hauses, so bleibt der Söller rein, da er als »Zelt über einem Zelt« gilt (= ein Zelt über einer isolierenden Schutzzone; Maim.). XVII 5 a 5 Denn man befürchtet, die Unreinheit befinde sich unter der Hauswand genau unter der Söllertür; sie dringt dann in den Söllereingang

Das Gräberfeld

375

XVII 5 a

'Wenn sich in einem Feld 2 ein Grab verloren hat 3 und man darin ein Haus 4 und darüber einen Söller baut, so ist, wenn (sich) die Tür des Söllers (genau) gegenüber der Haustür (befindet), der Söller rein; wenn aber nicht, so ist der Söller unrein 5 .

XVII 5 b

'Wenn Erde 2 von einem Gräberfeld 3 oder Erde 3 vom Ausland 4 an Gemüse(-stengeln) 5 eingeschleppt worden ist 6 , so werden (diese Erdanteile) zusammengerechnet 7 (zur Größe 8 eines) Warensacksiegels 9 . (Dies sind die) Worte von REli'ezer. Die Gelehrten aber sagen: (Nur) 10 wenn an einer Stelle (so viel Erde) wie (die Größe) eines Warensacksiegels (sich befindet) 11 12.

unter den Türsturz und weiter in den Söller hinein. R J o s e lehrt in T XVII 5 das Gegenteil. XVII 5 b

>T XVII 6; Maim., hilk. t u m ' a t met 113. 2

XVII 5 b S.o. II 2 e Nr. 2; »Erde«, die feinen, losen Bestandteile der Erdoberfläche, der Humus, unterschieden von Stein- oder Felsboden (Kr I 19; II 158). XVII 5 b Nr. 6).

3

Beide verunreinigen, wenn man sie berührt oder trägt (II 3 a

XVII 5 b "Auf die verunreinigende Kraft der E r d e aus dem Ausland haben R J o s e b. Jo'ezer aus Sereda und R J o s e b. J o h a n a n aus Jerusalem (ca. 100 v.Chr.) zuerst aufmerksam gemacht (bSchab 14b). D a s gilt aber nur für Ahroniden, die durch die Feststellung über die unreine Auslandserde am Betreten nichtisraelitischen Landes gehindert werden sollten (Sem 4 23: Wenn ein Ahronide ins Ausland gegangen war, züchtigte man ihn). Das zeigen auch die Vorbehalte, die im Zusammenhang damit geäußert werden: TAb zara I 8f.; bAb zara 13a; jBer III 6a48; jSchebi VI 36c20.35; TAhil XVIII 18;jM kat III 81c 48ff.Die großen Lehrer, die nicht Ahroniden waren, zögerten indes nicht, nach Rom, Kleinasien oder Babylonien zu reisen. XVII 5 b 5 Man bezog ausländisches Gemüse im rohen oder eingelegten Zustand (TSchebi IV 16; jSchebi VI 37 a4). Knoblauch und Zwiebeln kaufte man oft von Nichtjuden: TAb zara IV 11. XVII 5 b 6 Wörtlich: »die mit den Gemüse(stengel)n gekommen ist«: die Erde haftet an den Wurzeln, da m a n bei der E r n t e das Gemüse mit 25

MiBchna. VI Seder, 2. Traktat

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

376

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den Wurzelballen aus der Erde zu reißen pflegte. In T erörtern REli'ezer und die Gelehrten das Quantum Erde vom heidnischen Boden, das verunreinigend ist. XVII 5 b (nicht bh.).

7rpD

hitp. »zusammengerechnet, addiert, kombiniert werden«

X V I I 5 b 8Haben die Erdpartikel zusammengerechnet die genannte Größe, so verunreinigen sie; diese Größe ist in bBek 22 a beschrieben: Wie der große Spinnwirtel (np'a) der Sacknäher aus Metall, Ton oder Stein (cf. auch TKel b m VII 1). X V I I 5b 9 OJiin»Siegel« (bh. in Ton gedrücktes Briefsiegel: Hi 3814; 1KÖ218). — H1*"?" »Waren-, Packsack« (napaumov, marsupium; Kr, Lwr II 353). Das Gerät ist der gewöhnliche Behälter für den Marktfahrer, den er mit Gurten, Stricken oder Ketten auf dem Lasttier befestigt (ptn, pin). Im Laderaum des Schiffes befinden sich gewisse Güter in Packsäcken (Kr II 125. 343. 514. 684). Vor dem Transport verplombt man diese Säcke mit Siegeln aus rotem Siegelton (s.u. X V I I 5c Nr. 9) als Zeichen des Eigentümers und Garantie für die Unversehrtheit des Inhalts. Vor dem Hartwerden des Tons drückte man die Siegelform ab (Dnn) oder brachte Schriftzüge oder andere Kennzeichen an (ariD; cf. bAb zara 29 b; Kr II 238). X V I I 5 b 10Nur dann gilt es als zusammengerechnet ursacht Verunreinigung.

(TIÜSB)

und ver-

X V I I 5 b "Die Gelehrten sprechen von der Unreinheit der Erde aus dem Ausland nur dann, wenn sie in ihrem natürlichen Zustand erhalten ist, wie es in X V I I 4 vom Boden des Gräberfeldes gesagt ist (Maim.). X V I I 5 b 12Die Lehrentscheidung ist gemäß der Ansicht der Gelehrten (Maim.; Bart.). X V I I 5c

'T X V I I 6. 7.

X V I I 5c

2N

XVII 5 c einen n®y».

(s. textkrit. Anh.): Jehoschua'.

3Um

die Ansicht der Gelehrten zu stützen, erzählt RJehuda

Das Gräberfeld XVII 5c

377

'RJehuda 2 sagte 3 : (Einst) geschah es, daß Briefe4 aus fernem Lande 5 fur die Söhne der Hohenpriester 7 ankamen, und es befanden sich daran (ungefähr) ein oder zwei Se'a 8 (schwere) Siegel9, und (die Gelehrten) hatten dabei keine Bedenken wegen (etwa daran haftender ) Unreinheit 10 . 6

XVII 5c 4niJK »Brief«, besonders ein amtliches Schreiben (Neh 2 7 ff; 65), in den biblischen Schriften des persischen Zeitalters fast ausschließlich königliche oder amtliche Schreiben. Der Brief kann die religionsgesetzliche Entscheidung einer Autorität enthalten (bB bat 41b; bSanh29a); so gab es einen ausgedehnten Schriftwechsel halakischen Inhalts zwischen einzelnen Gesetzeslehrern von Palästina nach Babylonien und umgekehrt (bHul 95b; bSchab I15a; bKet 99b. 100a u.v.a.). Man beschäftigte fiir die Zustellung eiliger Sendungen eigene Boten; doch reisten in dringenden Fällen Gelehrte selbst, um Briefe zu überbringen. Man hatte festgesetzte Botenlöhne. Die Schreiben wurden versiegelt (Kr III 181 ff.; BHH I 272f.). XVII 5c 5 D^n WIB »Seeprovinz, Übersee«, nach Git I 1 ganz allgemein »die entfernten Gegenden, die Provinz am (Mittel-)Meer, die Küstenstädte« (sonst D'ii 'DTD). Die »Seeprovinz« wird, da nach Schebi VI 1 Palästina in seiner ganzen Breite an das Meer grenzt, in religionsgesetzlicher Hinsicht als »judäisch« angesehen, auch im Blick auf die levitischen Abgaben (Rabban Schim'on b.Gamli'el; bPes 50b; DEZ 10; PRE [ed. Friedmann] p. 9). XVII 5 c 6Nicht zufallig spricht RJehuda in dieser erläuternden Erzählung von Priestern; denn für Nichtjuden gelten alle diese Vorschriften ja nicht. XVII 5 c 'Die Formulierung »die Söhne der Hohenpriester« ist sicher nicht zufällig. Vielleicht ist damit eine Art »Institution« gemeint. Die »Söhne der Hohenpriester« pflegte man mit ganz bestimmten Aufgaben im Bereich religionsgesetzlicher Entscheidungen zu betrauen, oder man hatte die Beantwortung religionsgesetzlicher Anfragen in diese »Institution 'Hohepriester-Söhne'« delegiert, eine Art Anfänge ganz früher Responsenliteratur, ein Mittel zur Halakafindung im Sinne einer Präzedenzfallsammlung, wie sie sonst erst aus dem frühen Mittelalter bekannt ist. Denkbar wäre, daß in dieser »Institution« vor allem Vertreter von Bet Schammai saßen, der strengeren Richtung früher halakischer Lehrer. »Söhne des Skeuas«, eines Hohenpriesters, werden in AG 1914 erwähnt; Hohepriestersöhne: JosBell II 566; V 527 u.a. (cf. Hölscher, G., Die Hohenpriesterliste bei Josephus und die evangelische Chronologie, 1940; StrB zu AG 1914;

378

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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ThWNT III 265-272 s.v. äpxvepeug; Jeremias, J., Jerusalem zur Zeit Jesu 3 , 1962, 200ff.). XVII 5c 8S. o. VIII 1 b Nr. 15. - Wenn bis zu ca. 26 1 Tonsiegel anfielen, muß es sich in dieser Geschichte um eine ganz stattliche Anzahl von Briefen gehandelt haben. Man sammelte in der Provinz sicher die Anfragen an zentraler Stelle und schickte sie dann in ganzen Paketen nach Jerusalem. XVII 5c 9S. o. XVII 5b Nr. 9. — Man benutzte ungebrannten Siegelton (einen intensiv rotgefarbten Schieferton; HS1K zur Anfertigung von Briefsiegeln, die nicht nur verschließen, sondern auch die Unantastbarkeit (Briefgeheimnis) sichern sollten (2 Kö 224; Tob 95; Hi 1417; Kr II 283; ThWNT VII 939ff.; BHH III 1786ff.). XVII 5 c 10Weil jedes einzelne Siegel nicht so groß wie ein Warensacksiegel (XVII 5b Nr. 9) ist (Maim.; Bart.). XVIII l a

'T XVII 9; vgl. bSchab 14a.b. I5a.b. 17a. 2

XVIII l a So daß der Wein rein bleibt. Die sogleich folgende Reinheitsvorschrift ist unbedingt zu beachten, da man ja auch die Reinheitsvorschriften für Früchte, die nicht dem heiligen, sondern dem profanen Gebrauch dienen, sorgfältig beachten muß. XVIII l a

3

Das in einem Weinberg liegt.

XVIII 1 a 4Und die Trauben dabei im Zustand der Reinheit erhalten; denn die abzulesenden Trauben sind, auch wenn die Weinstöcke in einem Gräberfeld stehen, rein. — "1X3 »Trauben lesen, Weinlese halten« (Lv 255. n ; Dt 2421; Ri 927); die Weinlese folgt der Ernte der Feldfrüchte und geht der Olivenernte voraus. Am Laubhüttenfest mag sie beendet gewesen sein. Der Winzer ("1X13) kneift mit Hilfe des Winzermessers (matn: Jes 24; 185; Jo 410; Mi 43) die Trauben ab (fpy Kr II 232). XVIII l a 5Die folgenden Bestimmungen gehören zu den »18 sich aus der schriftlichen Lehre ergebenden Satzungen« (hm n"), die durch Hillel

Das Gräberfeld

379

Kapitel XVIII XVIII 1 a 'Auf welche Weise (kann) man2 in einem Gräberfeld3 Weinlese halten4 ? sMan besprenge6 die Menschen und die Geräte und wiederhole (dies. Sodann darf) man die Weinlese halten7 und (die Trauben) nach außerhalb des Gräberfeldes bringen8; andere9 (sollen die Trauben) ihnen aber (dann) abnehmen und zur Kelter bringen10.

oder Schammai und ihr Kollegium (ny'D; s. die Kontroverse in bSchab 14b) angeordnet wurden (Maim.; cf. auch Bacher, Term II 37). Es ist so zu verfahren: Zunächst betritt ein Mann den Weinberg, zerdrückt eine Beere in seiner Hand, um ihre Reife zu prüfen (Maim.; Hinweis auf bSchab 17a). Ist der Reifezustand erreicht, stellt man die Winzermannschaft zusammen: Man hält die Männer sieben Tage lang im Zustande absoluter Reinheit und besprengt sie (sozusagen prophylaktisch) am dritten und siebten Tage dieser Reinheitsperiode mit Entsündigungswasser (nach Nu 1912.18f.). Auch wenn Menschen und Geräte völlig rein sind, soll man mit ihnen verfahren, als ob sie leichenunrein geworden wären (RIsrael Lipschütz). Man will diesen Menschen zeigen, daß die Verunreinigung nicht geringzuschätzen sei. XVIII 1 a Ex 2 9 2 1 ; Lv

6

ntl hi. »mit Entsündigungswasser besprengen« (mit V?: Nu 1 9 i 8 f . u.a.); »Besprengung« = rinn.

46; 59;

XVIII 1 a 7Die abgeschnittenen Trauben werden durch das Gräberfeld nicht unrein, weil sie (die vorhergehende Prüfung hat das bewiesen; s. Nr. 5) noch trocken und nicht aufgeweicht sind; sie sind also noch nicht von einer der »sieben Flüssigkeiten« (Maksch VI 4), in diesem Falle dem Wein, benetzt und damit verunreinigungsfahig geworden. Daß die zum Zweck des Kelterns abgeschnittenen Trauben verunreinigungsfahig seien (bSchab 15 a), ist nur eine rabbanitische Vorschrift, die im Falle der ebenfalls nur rabbanitischen Vorschrift über das Gräberfeld nicht angewendet wird. XVIII 1 a 8Durch Betreten und Berühren des Gräberfeldes waren Menschen und Geräte unrein geworden. Dennoch also bleiben die Trauben rein und werden auch so aus dem Gräberfeld hinaustransportiert. XVIII 1 a 'Die das Gräberfeld zur Weinlese nicht betreten haben und also nicht unrein geworden sind. XVIII 1 a 10Keinesfalls dürfen die soeben verunreinigten Traubenleser die Trauben zur Kelter bringen. Auch die Weinlesegeräte werden gewech-

380

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XVIII 1 b: a) K: 1^'K. - b) K: lV'Kl. - c) K: '313. - d) K: 1 + + o. d. Z. - e) K: 131K. f) K: >. XVIII lc: a) K: TJK. - b) K: "l. - c) K: nOV. - d-d) K: 'BK H3T 'B3. - e) K: + + a.R. -

seit. Kein auf dem Gräberfeld verunreinigtes Gerät darf in die Kelter getragen werden; denn dort befinden sich Flüssigkeiten (s. Nr. 7), Wein vor allem; die frischgepflückten Trauben könnten von ihnen benetzt und dadurch verunreinigungsfahig werden, so daß die Winzer sie durch Berührung dann vollends unrein machen würden. Alle Mühe der achttägigen Vorbereitung und alle Vorsichtsmaßnahmen bei der Lese selbst wären dann vergeblich gewesen. XVIII 1 b 'Die Winzer, die in dem im Gräberfeld liegenden Weinberg gearbeitet haben. XVIII 1 b 2Die Männer, die ihnen nach Verlassen des Gräberfeldes die Gefäße mit den gelesenen Trauben zwecks Transports in die Kelter abgenommen haben. XVIII l b 3Die Winzer (Nr. 1) sind durch das Betreten des Gräberfeldes und die Arbeiten dortselbst urunrein geworden und verunreinigen dadurch andere Menschen und auch Geräte durch Berührung. Die Männer, die ihnen die Gefäße mit den Trauben abnehmen (Nr. 2), würden dann auch diese ihre Unreinheit auf alle Trauben übertragen. Die bisher reinen Trauben würden also unrein. XVIII l b 4 Bet Schammai sagt: Die XVIII l a Nr. 7 genannte Vorschrift aus bSchab 15 a gilt auch im Blick auf die Unreinheit des Gräberfeldes. Die Winzer, die in dem im Gräberfeld liegenden Weinberg Trauben lesen, müssen, damit sich nicht unübersehbare Konsequenzen einstellen, die nun folgenden Vorsichtsmaßnahmen beachten. XVIII 1 b 5tn« »ergreifen, halten, festhalten« während der Arbeit an den Weinstöcken.

Das Gräberfeld

381

X V I I I 1 b Berühren die einen 1 die anderen 2 , so sind sie unrein 3 — so (die) Worte von Bet Hillel. Bet Schammai 4 aber sagt: Man fasse 5 die Sichel 6 mit (einem Stück) Bast 7 an oder schneide (die Trauben) mit einem (scharfen) Steine 8 ; (dann) lasse man sie in den Korb 9 fallen und bringe 10 (sie) zur Kelter 11 . XVIII l c RJose sagte: Worauf bezieht sich das? Auf einen Weinberg 1 , der zu einem Gräberfeld gemacht wurde 2 . Hat man aber ein Gräberfeld bepflanzt 3 , so (muß man die Trauben) auf dem Markte 4 verkaufen 5 6.

XVIII 1 b 6 Mit der man die Trauben abliest. V^JJ, auch T Vjlj »Handsichel« (= öpercavov Mk 429), eine scharfe Sichel (Kil I 2) ohne Zahnung (Jer 5016; J o 413) zum Abhacken von Unkraut und Dornen, auch zum Zerkleinern von Knochen und Spalten von Holz (Bart.); sie dient auch für allerlei Arbeiten im Weinberg (Kr II 187. 311. 662; AuS III 24f. IV 331f.; BHH III 1780f.; Feliks 204-209, Abb.; cf. bHul 124a; TargJes 49 22). XVIII 1 b 7 3'P »Bast, Baststricke« aus Palmbast, der mehrfach als Material von Stricken erwähnt wird (Gn r 41 zu 1217; Kr I 457. 616. 627ff.). Er ist nicht verunreinigungsfähig. XVIII 1 b 8 HS »Stein«; statt mit dem Winzermesser (mar», Pea VII 3) schneidet man unter diesen besonderen Umständen mit einem scharfen Stein, der ja nicht verunreinigungsfahig ist. XVIII 1 b 9 Das Gefäß ist so groß, daß es nicht verunreinigungsfahig ist; s.o. V 6 a Nr. 6. XVIII l b 10 Nach Beachtung solcher Vorsichtsmaßnahmen kann der Winzer selbst die gelesenen Trauben zur Kelter bringen. Denn um jene Maßnahmen, die zu beachten ihm sicherlich unbequem war, nicht vergebens beachtet zu haben, wird er sich auf dem Wege zur Kelter sicher vor jeglicher Berührung der Trauben im Korbe hüten. XVIII 1 b 1 'nj ist die meist in den Felsen gehauene Presse, in der man die Trauben tritt, deren Saft dann in die Kufe fließt (Ri 6 li; Jo 413).In jüngerer Zeit gibt es dann gebaute (n'a) oder in einer Höhle (nun) angelegte Keltern (Ab zara IV 8; V 11; Hag III 4; TTer III 7; K r II 233 f. 609f.). XVIII 1 c 'Vom Weingarten (D13 m») ist der Weinberg (D13) zu unterscheiden, den man gern auf Bergrücken und -abhängen (bKet 110b;

382 yoa

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XVIII 2 a: a) K: I W J . — XVIII 2 b: a) K: U l l i 1. 1 *. - b) K: H3T. - c) K: "V - d) K: UIK. -

jOrl I 60b8) und im Terrassenbau anlegte. Doch ist in vielen Fällen auch die Ebene als Ort des Weinbaus genannt (Nid II 7; TNid III 11; bNid 20 a). Weinberge, die in Monokultur Weinpflanzungen waren, sind wenig bekannt; vor allem gab es Fruchtgärten, in denen mehrere Fruchtarten nebeneinander existierten; auch legte man Getreide- und Gemüsefelder im Weinberg an (Orl III 9; TOrl I 8; cf. SDt § 230 zu 219; Kil VII 4; Kr II 227ff. 603f.). XVIII 1 c 2Auf dem man ein Gräberfeld verursacht hat: Man hat entweder ein in ihm liegendes bisher nicht bekanntes Grab aufgepflügt oder ein vor der Weinbergsgrenze liegendes Grab (der Weinberg liegt in einem Gräberfeld: XVIII l a Nr. 3) überpflügt, so daß man mit der Pflugschar Teile von Leichenknochen in den Weinberg hinüberschleppte. XVIII 1 c 'Vorsätzlich; man hat also nicht nur Saatgut dort verloren, das dann aufgegangen ist, sondern eine Pflanzung angelegt. Hier ist wohl das Anpflanzen von Weinstöcken gemeint und nicht, wie in T XVII 10, von Gemüse und Bäumen (doch s. weiter unten). Nach RJose ist eine solche Pflanzung verboten. XVIII 1 c der städtische oder dörfliche »Markt«, der sük, der als Platz oder als schmale Gasse mit ihren Nebengassen als Verkaufsstelle für Lebensmittel und Waren aller Art dient, wo man auch Erzeugnisse der Heimindustrie feilbietet (Kr II 356ff.; BHH III 1880). XVIII 1 c 5Man schneidet die Trauben, um sie auf dem Markt als Speisetrauben anzubieten; dann bleiben sie rein. Erst wenn man sie in die Kelter schafft, um sie zu Most zu pressen, werden sie unrein; denn sie sind ja verunreinigungsfahig geworden (s. XVIII laNr. 7). Sollte der Besitzer der in einem Gräberfeld angepflanzten Weinstöcke trotzdem die Früchte nicht auf den Markt, sondern in die Kelter bringen, macht er sich strafbar. XVIII l c Bart.).

6

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RJose (Maim.;

Das Gräberfeld

383

'XVIII 2a 2 (Es gibt) dreierlei Gräberfelder3: Hat man das/ein Grab überpflügt, so (darf) man (in dem dadurch verursachten Gräberfeld)4 jede (Art von Baum-)Pflanzung5 anlegen6; nicht aber darf (dort) jede (Art) von Saatgut 7 gesät werden8, sondern nur solche, die (mit einer Sichel) gemäht wird9. XVIII 2b 'Hat man es 2 aber ausgerissen3, so (muß) man seinen Ertrag in dem (Felde4 selbst) aufhäufen5 und 6 (dann) mit zwei7 Schwingen8 durchsieben9. (Dies sind die) Worte von RMe'ir. RJehuda sagt: Das Getreide10 mit zwei

XVIII 2 a XVIII 2a

'Zum Aufhau der drei Mischnajot XVIII 2-4: NeuHist V 333. 2

T XVII 10; bM kat 5b; Maim., hilk. tum'at met 10s.

XVIII 2 a Die sich im Blick auf die für sie geltenden Vorschriften voneinander unterscheiden: a) 2 a: Wer ein Grab überpflügt. . .; b) 3: Ein Feld, in dem sich ein Grab verloren hat. . .; c) 4 a: Ein Feld mit (hineingearbeiteten) Grabnischen . . . 3

XVIII 2a

"S.o. XVII l a .

XVIII 2a 5 RJose (s.o. l c Nr. 3): ausgenommen Weinstöcke. Aber seine Ansicht wurde nicht allgemeine Lehrentscheidung (s. l c Nr. 6). XVIII 2 a 6Denn Bäume werden nicht, wie andere Pflanzen (Gemüse etc.), bei der Ernte mit der Wurzel ausgerissen. Daher wäre auch die Befürchtung gegenstandslos, in ihren Wurzelballen könnten sich kleine Leichenknochenteile in Gerstenkorngröße befinden, die man dann beim heftigen Ausreißen auch noch verstreuen würde oder die, ins Haus gebracht, dort Unreinheit verbreiten könnten (s.o. XVII 5 b Nr. 6). XVIII 2a

'Zum Säen des Saatgutes: Kr II 176ff.

XVIII 2 a Gemüse u. a. pflegte man bei der Ernte mit den Wurzeln auszureißen (s.o. Nr. 6 und XVII 5b Nr. 6). 8

XVIII 2 a 'Dabei fällt ja die Befürchtung, Knochensplitter könnten mit dem Erntegut vermischt sein, fort. XVIII 2b

'Maim., hilk. tum'at met 10s.

XVIII 2 b Saatgut von Pflanzen, die man in der Regel abzuschneiden bzw. (mit der Sichel) zu mähen pflegt (bezieht sich auf SHTin 2 a). 2

XVIII 2 b 3Mit der Wurzel (lpv) ausreißen; bh.: »ausrotten, ausroden, entwurzeln« (Koh32).

384

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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e) K: t'BBBl. - f) K: |'aom. XVIII 3: a) K: nyü'J. - b) K: ]'a"p». - c) K: ¡Tlfe. -

XVIII 2 b

4

XVIII 2b

5

XVIII 2 b

6

Auf dem das Gräberfeld liegt. 13S»aufschütten, aufhäufen« (von Getreide: Gn 4135.49). Man muß das Getreide dort dreschen.

XVIII 2 b 'Nacheinander mit einer groben und einer feinen Schwinge (Nr. 8). XVIII 2 b 8 rn:j3 »Schwinge« (Am 9 9), ein größeres Gerät, dessen Boden größere Löcher enthält. Man reinigt damit Wicken (bBes 12 b) von der Spreu und anderem Abfall, und zwar bei Windstille (im Gegensatz zum Worfeln); vgl. JL> »feines Sieb« und das »grobe Sieb« für den Hausgebrauch: J L / (Kr I 98. 455; AuS III 139fT.). XVIII 2 b 9Von einer Schwinge in die andere. Die Saat wird durch das zweite Sieben nochmals gereinigt, damit auch nicht ein Knochensplitter in Gerstenkorngröße in der Körnerfrucht zurückbleibt. XVIII 2 b

10

S.o. XIII 5 Nr. 17.

1

XVIII 2 b 'JVJDp »Hülsenfrucht«, im Unterschied zu nRian und j n , dem eigentlichen Brotgetreide, für die Volksernährung von großer Wichtigkeit und oft Ersatz für jenes, daher schon in Ez 49 daneben genannt (Bohnen und Linsen). nVJDp = Bohnen, Erbsen, Linsen, Reis, Sesam, Mohn (Kr I 115. 491). XVIII 2 b

12

S. textkrit. Anh.

XVIII 2 b I3Weil diesen nach der Ernte recht viel Erde und damit evtl. auch Leichenknochenteile anhaften (Maim.; Bart.). XVIII 2 b

14

tfj?sind vor allem Stoppeln.

Das Gräberfeld

385

Schwingen, die Hülsenfrüchte11 aber mit drei12 Schwingen13; das Stroh14 und die Stiele15 aber (muß) man verbrennen16. Diese (Stätten)17 verunreinigen durch Berührung und Belastung, nicht aber verunreinigen sie durch Bezeltung18 XVIII 31 2Ein Feld, in dem sich ein Grab verloren hat3, darf mit jeder (Art) Saatgut besät4, aber nicht mit jeder (Art) von Bäumen bepflanzt werden5. Man darf darin keine Bäume6 stehen lassen7, ausgenommen ist der leere Baum8, der keine Früchte trägt. Es9 verunreinigt durch Berührung, Belastung und Bezeltung.

XVIII 2 b 15 »hölzerne Stengel/Stiele« von Hülsenfrüchten (bErub 87b; bSchab 76a; bh.: HSV Holz: Jer 66), als Brennmaterial verwendet (Kr I 85. 431; RHai Gaon: Hinweis auf Ex 512). XVIII 2 b 16Schon auf dem Gräberfelde bzw. im Weinberg; denn sie könnten einen Leichenknochen in Gerstenkorngröße enthalten. 17

XVIII 2 b

D.h. das Gräberfeld und sein Erdreich.

1

XVIII 2 b 'Ein Knochen in Gerstenkorngröße verunreinigt nicht durch Bezeltung (II 3 a). XVIII 2 b 19Die Lehrentscheidung ist gemäß der Ansicht der Gelehrten (Maim.; Bart.). XVIII 3 'S. XVIII 2 a Nr. 3b. XVIII 3

2

T XVII 10.

3

XVIII 3 S.o. XVII 3 Nr. 6; Tossaf. bNid 57a s.v. o n s n I M : Ein solches Feld kann strenggenommen nicht D I D H i m genannt werden; nur weil es den in XVIII 2 a genannten Feldern in mancherlei Hinsicht gleicht, wird es so bezeichnet — eine wenig stichhaltige Erklärung. XVIII 3 4Man braucht nicht zu befurchten, daß bei der Ernte ein gerstenkorngroßes Knochenteilchen an den ausgerissenen Wurzelballen (s.o. XVII 5 b Nr. 6) haftet und man es ins Haus bringt, so wie das in XVIII 2 b zu befürchten steht. Bis in die Tiefe des verlorenen Grabes, in dem der Tote ruhen könnte, reichen ohnehin die Wurzeln der hier gemeinten Pflanzen nicht. T: Dieses Feld darf weder besät noch bepflanzt werden (diesen Hinweis gibt auch Bart.). XVIII 3

5

Denn Baumwurzeln reichen tief ins Erdreich hinab (Maim.).

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VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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Nach Bart, könnten durch solche Anpflanzungen Menschen dazu veranlaßt werden, sich heimlich Früchte abzupflücken; dazu müßten sie diesen Platz betreten und würden dadurch zeltunrein (so argumentiert T im Blick auf die Anpflanzung von Gurken und Kürbissen). XVIII 3 verlor.

6

Selbst wenn sie dort standen, bevor das Grab sich allmählich

XVIII 3 7 Denn ihre Früchte ziehen Nahrung aus einem Boden, der ein Grab enthält; sie »nähren sich« sozusagen von einem Toten. XVIII 3 8 iV'K »leerer Baum«, ein Baum, der keine genießbaren Früchte trägt (Waldbäume, Bäume, die zur Zierde angepflanzt werden u.a.); Gegensatz: VlDKH I1?'« (Low Flora IV 39). Bäume, die weder eßbare noch nichteßbare Früchte tragen, rodet man und verwendet sie als Nutzholz (Philo, Agr § 11). XVIII 3 Nr. 2. 3).

9

Das Feld mit einem Grab, das sich verloren hat (s.o. XVII5a

XVIII 4a

'S. XVIII 2 Nr. 3 c.

XVIII 4 a

2

T XVII 11; bM kat 5 b.

3

XVIII 4a » G r a b n i s c h e « (s.o. VI 6b Nr. 2); ein |'D1D mir ist ein Feld mit hineingearbeiteten Grabnischen, nach bM kat 5 b ein Feld, wo man die Toten absetzt ("IDD hi., »entlassen, verabschieden«); hierbei wurde die Lossprechung der Eigentümer, d. h. der Angehörigen, berücksichtigt, da einzelne »Glieder« der Leiche zurückgeblieben und von den Angehörigen nicht bestattet worden sein könnten. Solche und andere Erklärungen gehen immer auf die falsche Lesart m® »Feld der Weinenden« zurück, die anscheinend nicht auszumerzen war. XVIII 4 a 4 Der Mensch darf keinen Nutzen aus diesem den Toten vorbehaltenen Platz ziehen und sich nicht allzu oft dorthin begeben (Maim.). XVIII 4 a

5

Der von diesem Feld genommene Erdboden.

Das Gräberfeld

387

XVIII 4a 1 2Ein Feld (mit hineingearbeiteten) Grabnischen3 darf nicht bepflanzt und nicht besät weden4; seine Erde5 aber ist rein6, und man darf daraus (sogar) Backöfen8 für Heiliges9 machen10. XVIII 4b 'Bet Schammai und Bet Hillel stimmen darin überein2, daß man (den Boden des Gräberfeldes)3 untersuche4 für die, die ihr Passaopfer 5 herrichten (wollen)6. Man braucht (den Boden des Gräberfeldes) aber nicht zu untersuchen um der Hebe7 willen8.

XVIII 4 a 6Denn es ist zweifelhaft, ob sich dort ein Grab befindet. Trotzdem ordnet man an: Wer diesen Platz betritt, ist unrein. XVIII 4 a 7 Das ist bei den zuvor genannten Gräberfeldern nicht gestattet; denn ein aus Ton vom Gräberfeld hergestellter Backofen ist als Tongerät dann unrein. XVIII 4a

8

S.o. V 1 Nr. 2.

XVIII 4 a 9Die heiligen Opferspeisen und Gaben (Opfer, Zehnt, Zehnthebe, Erstlinge, Hebe u.a.; Lv 221-16), die nur der gereinigte Ahronide verzehren darf. Diese Speisen wurden bei der Zubereitung z.T. gekocht oder gebraten. XVIII 4 a XVIII 4b XVIII 4 b nicht mehr.

10

Der Backofen ist aus Ton.

>T XVII 13; bPes 92a. b; bHag 25b. 2

In 4c (über den Naziräer) besteht diese Übereinstimmung

XVIII 4 b 3 Das in XVIII 2 a genannte bereits umgepflügte Gräberfeld, von dem zweifelhaft ist, ob man dort auf ein Grab stoßen wird. XVIII 4b 4 S.u. 4d. — Schon Gelehrtenschüler (Gelehrte zweiten Grades) waren mit der Feststellung der Unreinheit eines levitisch verunreinigten Gräberfeldes vertraut (cf. T XVII 12; bM kat 5b). — Man untersucht den Boden des Gräberfeldes, um sich zu vergewissern, ob der Pflug einen Leichenknochen berührt haben und dadurch der das Passafest Vorbereitende unrein geworden sein könnte; denn dann dürfte er sein Passaopfer nicht herrichten. Kommt man zu einem negativen Ergebnis, so darf er sein Passaopfer herrichten, wozu er nach der Tora verpflichtet ist. Nach Nu 9 6 darfein Unreiner kein Passaopfer herrichten. War er auf einem Gräberfeld, so könnte er unrein geworden sein; das genau festzustellen, soll die genannte Untersuchung erweisen. Herrichtung des Passaopfers durch einen Unreinen: Pes IX 1; bPes 92 b.

388

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

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XVIII 4c: a) K: "IK. - b) K: 'H1R. -

XVIII 4 b s Geeignet ist dafür jedes einjährige und fehlerlose Schafoder Ziegenlamm, das vier Tage vor der Schlachtung zu beschaffen ist (Ex 123); dies gilt jedoch nicht mehr fiir die spätere Zeit (Pes IX 5; bPes 96a; StrB I 847f. IV 43 ff.). XVIII 4 b 6 Wer das Passälamm genießen will (nos V3K: Ex 1221; 2 Chr 3018), muß »rein« und »heilig« sein (cf. JosBell VI 425). XVIII 4b

7

S.o. I 6 a Nr. 15.

8

XVIII 4 b Im Blick auf den Ahroniden, der ein Gräberfeld betreten hat, möglicherweise unrein wurde, nun aber Hebe verzehren will, verläßt man sich nicht voll und ganz auf diese Untersuchung, um ihm den Hebeverzehr zu gestatten. Man macht keine weiteren Umstände: nach T wird die Hebe sogleich verbrannt. XVIII 4c

'T XVII 13.

XVIII 4c 2"i'T$»Naziräer, Gottgeweihter«, der sich verschiedener Dinge enthält. Durch ein freiwilliges Gelübde (Nu 62; Grund: Genesung von Krankheit, Überstehen einer gefahrvollen Reise etc.) verzichtet er auf alle Produkte des Weinstocks (Nu 6 3 f.), auf jeden Rauschtrank (Palmwein etc.; Nu 63), auf das Scheren des Haupthaares (Nu 6 5) und jegliche Verunreinigung durch Leichen oder Leichenteile (Nu 66f.). Am Ende des gelobten Nazirats schert er sein Haupthaar und verbrennt es unter einem Felsenherd in Jerusalem (Kel VI 2). Es gibt gewisse Verunreinigungen, derentwegen sich der Naziräer (vorzeitig) scheren lassen und damit sein Gelübde als abgebrochen ansehen muß: Naz VII 2 (Nu 61 ff.; SNu § 22 ff. zu 61 ff; Traktat Nazir). Paulus hatte ein Naziratsgelübde (= ei)}^) geleistet (AG 1818): das Scheren seines Haares zum Abschluß seiner Naziratszeit nahm er erst vor seiner Seereise im Hafen von Kenchreae vor. Dazu stimmt AG 21 24: äyviöür|ti oüv coitoii;; das erforderliche Opfer will Paulus anläßlich

Das Gräberfeld

389

XVIII 4c 'Und (im Blick) auf den Naziräer2 sagt Bet Schammai3: Man4 untersuche (den Boden des Gräberfeldes)4 5. Bet Hillel aber sagt: Man untersuche (den Boden des Gräberfeldes) nicht6. XVIII 4d In welcher Weise untersucht1 man (ihn)? Man hole die Erde, die leicht fortzubewegen ist2, lege sie in eine feingelöcherte Schwinge3 und zerreibe4 sie; findet sich dort ein gerstenkorn(großer) Knochen, so ist er5 unrein6.

seiner Jerusalem-Reise im Tempel darbringen. Als aus dem Ausland kommender Jude war er kultisch unrein und mußte zuvor das siebentägige Reinigungsverfahren durchfuhren (cf. StrB II 759). Diasporajuden konnten nach Beendigung ihres Nazirats das Abschlußopfer anläßlich einer späteren Wallfahrt verspätet in Jerusalem nachholen (vgl. StrB II 755f.). XVIII 4 c 3Bet Schammai und Bet Hillel sind in diesem Fall (entgegen 2 b, wo Übereinstimmung zwischen ihnen besteht) geteilter Meinung. Bet Schammai: Wie in 2 b (für den, der das Passaopfer herrichten will) stellt man die Untersuchung (4d) an; Bet Hillel: Es soll wie bei der Priesterhebe verfahren werden, also keine Untersuchung. XVIII 4 c "Ein anderer untersucht den Boden; denn ein Naziräer, der selbst untersucht, setzt sich leichtfertig einer möglichen Verunreinigung aus. XVIII 4 c 5Findet man einen gerstenkorngroßen Knochen, so ist der Naziräer unrein und muß mit Entsündigungswasser besprengt werden; die Zeit seiner Unreinheit wird ihm auf die Naziratszeit nicht angerechnet (cf. dazu Naz III 6; dort geht es um die Verunreinigung eines Naziräers durch Betreten des Heidenlandes; das ist hier sinngemäß anzuwenden). Wurde kein gerstenkorngroßer Knochen gefunden, ist der Naziräer rein. XVIII 4 c 6Da der Naziräer in jedem Fall für zweifelhaft unrein gehalten wird; denn findet man bei der Untersuchung einen gerstenkorngroßen Knochen, so ist der Naziräer ebenfalls unrein und am dritten und siebten Tage zur Besprengung verpflichtet (s. Nr. 5). Die Prozedur der Untersuchung erübrigt sich also von vornherein (cf. Naz VII 3). XVIII 4d 'S.u. XVIII 8; bPes 92b; bHag 25b. XVIII 4d 2Den lockeren und nicht klebrigen Erdboden (Maim.); denn Erde, die man nicht bewegen kann, kann mit Sicherheit auch der nicht

390

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVIII 5b: a) K: XVIII 6. - b) K: H + + o.d.Z. - c) K: "1. - d) K: TSIS. - e) K: H + + a.R. -

durch sein Gehen fortbewegen, der diesen Gräberfeldboden betritt. Deshalb wird er auch nicht verunreinigt, wenn unter seinen Füßen im schweren, klebrigen Boden sich ein gerstenkorngroßer Knochen befände. XVIII 4 d 3 S.o. XVIII 2 b Nr. 8; bei der »feingelöcherten« Schwinge handelt es sich um die arab. . Ein kleiner Knochen kann in dieser Schwinge zurückbleiben. XVIII 4 d

4

XVIII 4 d

s

nnn pi. »stoßen, reiben, wischen«, auch im hi. möglich. Wer dort vorübergeht.

6

XVIII 4d Er ist zweifelhaft unrein, da nicht sicher ist, ob beim Zerreiben doch ein kleiner Knochen durch die Löcher der Schwinge hindurchgefallen ist und bewegt oder berührt wurde. XVIII 5 a

'T XVIII 8. 9.

XVIII 5 a

2

Das in XVIII 2 a erwähnt ist.

XVIII 5 a

3

= 22,2 cm; in T: 3 Fingerbreiten = 5,55 cm.

XVIII 5 a

"Von der oberen Bodenschicht. 5

XVIII 5 a So tief dringt die Pflugschar beim Pflügen in den Boden (B bat II 12) und kann also bis in diese Tiefe Leichenknochen (teile) freilegen. XVIII 5 a 6 Man füllt das gesamte Gräberfeld mit einer 22,2 cm dicken Schicht neuen reinen, jungfräulichen Bodens auf, den man planiert und später bepflügen kann. Dann erreicht man (bei einer Pflügetiefe von 22,2 cm) die ursprüngliche Gräberfeldoberfläche nicht mehr und erst recht

Das Gräberfeld

391

XVIII 5 a 'Auf welche Weise reinigt man ein Gräberfeld2 ? Man trage drei Handbreiten (tief3 Erde) davon4 (ab)5 oder gebe (andere Erde) darauf — drei Handbreiten hoch6. Hat man von der einen Hälfte (des Gräberfeldes) drei Handbreiten (tief Erde ab)getragen7 und auf die andere Hälfte drei Handbreiten hoch (andere Erde)8 geschüttet, so ist (das Gräberfeld) rein9. RSchim'on sagt: Auch wenn man vom (ganzen Felde) anderthalb Handbreiten10 (Erde ab)getragen und von anderswoher8 anderthalb Handbreiten (Erde)11 darauf12 geschüttet hat, ist (das Gräberfeld) rein 1314 . XVIII 5b 'Bepflastert 2 man das Gräberfeld3 mit Steinen4, die man nicht bewegen kann5, so ist es 6 rein. RSchim'on sagt: Auch wenn man ein Gräberfeld aufhackt7, ist es rein8 9.

nicht mehr die darunterliegende evtl. Leichenknochen enthaltende Erdschicht. XVIII 5 a

7

XVIII 5 a

8

Und sie gänzlich fortgeschafft.

Von einem reinen Felde.

XVIII 5 a Hier ist der in Nr. 6 beschriebene Effekt ebenfalls erreicht und sinngemäß zu verfahren. 10

XVIII 5 a

12

= 11,1 cm.

XVIII 5 a Reinen, jungfräulichen Boden, den man dann planiert und später bepflügen kann. 13

XVIII 5 a hat.

Auf das Gräberfeld, von dem man 11,1 cm Erde abgetragen

14

XVIII 5 a 15Man soll veranlaßt werden, die Pflugschar nicht tiefer als 11,1 cm tief in den Boden zu drücken (RIsrael Lipschütz). XVIII 5 a Bart.). XVIII 5b

16

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim.;

'T XVII 8; RHai Gaon: Hinweis auf 2 Kö 1617; Ez 42 3.

XVIII 5b 2t l 3 " 1 »schichten, zusammenfügen, eng aneinanderlegen«, besonders von Steinen. Es gab Stein- und Ziegelpflaster (bNid 27b), z.B. am Begräbnisort (mit Steinen ausgelegter Fußboden, HQST: Ez 4017 f.; 42 3; Est 16; 2 Chr 73). T spricht von Steinplatten und Schotter. Oft hatten die Grabkammern Bodenmosaiken (Kr I 36. 332). 26

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

392

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVIII 5 b

3

Das in 2 a erwähnt ist.

XVIII 5 b zu denken.

4

Es ist (in Anlehnung an T) an behauene Steine, Steinplatten

XVIII 5 b 5Weil sie recht groß sind, bewegen sie sich nicht unter den Schritten eines Menschen. Denn ließen sich die Steine durch das Betreten bewegen, könnte auch eine Fortbewegung von unter ihnen liegenden Knochenteilchen nicht ausgeschlossen werden (Bart.). XVIII 5 b 6 Das Gräberfeld. Denn wer diese großen festgefügten, gepflasterten Steine betritt, bewegt die unter ihnen befindlichen Knochen nicht fort. XVIII 5b 7 pty»mit einer Hacke umgraben« (pi.: Jes 52): wenn man ein Gräberfeld so intensiv bearbeitet und trotzdem keine Knochenteilchen findet, sondern ausschließlich Steine (Bart.). XVIII 5 b 8 Eine gründlichere Untersuchung auf Knochenteile kann es nicht geben (Maim.). XVIII 5b Bart.). XVIII 6a

9

Die Lehrentscheidung ist nicht gemäß RSchim'on (Maim.;

>T XVII 9; bB mes 105b. 2

XVIII 6 a Sinn: Das Gräberfeld ist nicht (wie in 5 b) neu und ganz und gar mit Steinen gepflastert worden, sondern es trägt einen schon etwas älteren, nicht mehr ganz unversehrten, lückenhaften Steinbelag, so daß der Mensch, der ihn betritt und dort »geht, wandelt« ("|i>na), sich in acht nehmen muß, daß er die an sich unbeweglichen großen Steine durch seinen Schritt nicht bewegt oder daß er bei einem fast springenden Gang (um den jeweils nächsten der lückenhaft liegenden Steine zu erreichen) diese nicht verfehlt; geschieht das aber, und setzt er seinen Schritt etwa auf dessen Rand, könnte er den Stein bewegen und mit ihm ein evtl. darunterliegendes Knochenteilchen ebenfalls in Bewegung bringen.

Das Gräberfeld

393

XVIII 6 a 'Wer über ein Gräberfeld2 auf Steinen geht, die man nicht bewegen kann, (oder) auf einem Menschen3 oder einem Tier4 (reitet), deren Kraft schwach ist 5 , ist unrein6 7. XVIII 6 b 'Wer im Heidenland2 auf Bergen oder Felsen 3 geht, ist unrein4. (Reist er aber im Heidenland) auf See 5 , oder (geht er) über den Strand 6 , so ist er rein7.

XVIII 6 a 3Auf einem Menschen reitet jemand, der selbst nicht gehen kann, sei es ein Kind, sei es ein alter Mensch, den man etwa in einen im Gräberfeld liegenden Weinberg oder an ein altes Grab trägt, sei es ein Kranker. XVIII 6 a 4Als Reittiere dienen Dromedar, Esel, Pferd, Maultier, vielleicht auch eine große Ziege. Wenn ein hochgewachsener Mensch auf einem Esel reitet, können seine Füße die Erde berühren. XVIII 6 a s Ein schwacher Mensch muß evtl. seinen Reiter absetzen, um sich auszuruhen. Ein schwaches Tier mag gelegentlich mit seinen Beinen einknicken, so daß der Reiter, reite er nun im Herren- oder im Damensitz, zusätzlich (s. Nr. 4) mit seinen Füßen auf die Erde gerät. Über die Beurteilung eines Menschen oder Tieres als »schwach« cf. bB mes 105 b. XVIII 6a 6Auf einem nicht ganz mit Steinen ausgelegten Gräberfeld (s. Nr. 2) könnten die Füße des Reiters unversehens an einem Stein vorbei auf den Boden treten: Ein evtl. vorhandener Knochensplitter könnte bewegt werden, ihm unter die Füße geraten und ihn also verunreinigen. Das gilt auch, wenn die Füße beim plötzlich erforderlichen Abstützen des Reiters (das Tier strauchelt) einen Stein berühren; denn die Berührung ist heftig. XVIII 6 a 7 S. textkrit. Anh. Möglicherweise ist hier infolge eines Homöoteleutons ein XVIII 6 a paralleler Abschnitt ausgefallen. XVIII 6b 'Maim., hilk. tum'at met 115; bSchab 15a. XVIII 6b 2 S. o. II 3 a. — Achtzig Jahre vor der Zerstörung des Tempels erließ man, wie später in Uscha wiederholt, die Verordnung, daß das Heidenland unrein sei (bSchab 15a). Wer als Ahronide dessen Boden berührt hat, darf die Hebe nicht verzehren, sondern muß sie verbrennen (Toh IV 5; bSchab 15a); denn Erde aus dem Heidenland könnte, da dort ja die Reinheitsvorschriften nicht gelten, von einer Grabstätte herrühren. — Der Auslandsreisende ist nach seiner Rückkehr bis zum Abend unrein, selbst dann, wenn er ausländischen Boden nicht betreten hatte, da er zu Pferde 26»

394

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot n^iy DK

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reiste. E r bedarf aber keiner Besprengung. Bei einer Wanderung durch das Heidenland wird m a n bei der Rückkehr ins Israelland allen Staub vom Schuhwerk entfernt haben (cf. Mt 1014). Aus diesem Grunde wurde auch der von seiner dritten Reise zurückkehrende Paulus als unrein angesehen (AG 2124 ff). Denn Reinheit des Israellandes von allem heidnischen Wesen ist höchstes Gut für die Bewohner; gehört es doch J a h w e und ist sein Erbteil (1 Sa 2619; 2 Sa 1416; J e r 27 u.a.). Selbst Israel wird im AT nur als Gast und Beisasse bezeichnet (Lv 2523): Das Land h a t sakralen Charakter (cf. J e r 2 7; 1618). Man darf keinem Heiden im Israellande Häuser oder Felder verkaufen oder vermieten (Ab zara I 8), und in messianischer Zeit soll es von allen Heiden und Feinden frei sein (JosAnt XIII 262; cf. XIV 195; XVIII 55ff. 120ff.; Graetz, H., MGWJ 36, 1887, llOff.; Wildberger, H., Israel und sein Land, in: EvTheol 16, 1956, 404ff.). T XVIII 1 spricht von erschwerenden Vorschriften im Blick auf die Gräberfelder und das Heidenland; T XVIII 3. 4 nennt einige Länder und Orte des Heidenlandes. XVIII 6 b

3

Man glaubt, die Heiden begraben ihre Toten überall.

XVIII 6 b "Für sieben Tage (Maim.). XVIII 6 b 5 o; ist wohl in diesem Zusammenhang das Mittelmeer. Zuweilen reisten auch Ahroniden zur See, etwa zu Besuchen nach Rom oder zu den Diasporagemeinden. Hebe, die sie von dort mitbringen, braucht nicht verbrannt zu werden; denn m a n sagt: sie haben keinen heidnischen Boden betreten (der etwa Leichenknochen enthalten haben könnte). Auch andere Seen (D1»1) grenzen an das Israelland: jKil IX 32c51IT.; jKet XII 35b45ff.; cf. bB bat 74b; MidiTeh 246. XVIII 6 b

6 7

S.o. VII l a Nr. 14.

XVIII 6 b Das Meer spült jeden Leichenknochen weg; der Strand wird und bleibt rein und auch der, der ihn betritt (s. 6c).

Das Gräberfeld

395

XVIII 6c Was (bedeutet) »Strand«? Jede Stelle, zu der das Meer bei Sturmflut 1 hinaufsteigt 2 . XVIII 7 a 1 2 Kauft jemand ein Feld 3 in Syrien 4 , das nahe am Israellande liegt 5 , so ist es 6 , wenn er in Reinheit dahin gehen kann 7 , rein und unterliegt der Pflicht der Verzehntung und des Sabbatjahres. Kann er aber nicht in Reinheit dahin gehen 8 , so ist es 6 (zwar) unrein, unterliegt jedoch der Zehnt- und Sabbatjahrespflicht 9 .

XVIII 6o 'Wörtl.: »in seiner Heftigkeit«. 1?! »Heftigkeit, Zorn, Zürnen«, vom »Toben« des Meeres: Jon 115. Man unterscheidet zwischen leichtem (nm) und stürmischem (l3?i) Wind ( B e r I X 2 ) . XVIII 6 c 2 Die stürmische See »steigt« über Felsen und Vorsprünge des Ufers (s. VII l a ) . Dort begräbt man keine Toten. XVIII 7 a 'Diese Mischna stammt mit Sicherheit aus dem Lehrhaus in Uscha; sie hat eigentlich nichts mit dem Thema der Zeltunreinheit zu tun. XVIII 7 a

2

T XVIII 2. 4; TKel b k I 5; III 6; bGit 8 a.

3

XVIII 7 a Aus TTer II 9-11 ist zu erfahren: Zur Zeit des Rabban Schim'on b. Gamli'el kommen zu den jüdischen Pächtern und Käufern von Feldern aus nichtjüdischem Besitz in Syrien neue hinzu. Daher mußte man für einen Teil des Küstengebietes, in dem man sich dieser neuen Situation gegenübersah, neue Verordnungrn schaffen. Möglicherweise hatten sich nach der Tempelzerstörung und dem hadrianischen Kriege Ahroniden hier niedergelassen; neue Bestimmungen waren nun vonnöten (s. u. Nr. 9). Wer ein Feld in Syrien kauft, gleicht (hinsichtlich der Priester- und Levitenabgaben) dem, der dies in der Vorstadt, dem Außenbezirk von Jerusalem, tut (Ter II 10; Hai IV 11; TKel b k I 5; über die Zehntvorschriften im Blick auf solchen Landerwerb: Bunte, Maaserot, 1969, 137f.). Über geschäftliche Aktivitäten von Israeliten in Syrien: Dem VI 11; Maas V 5; Hai IV 7. 11; bAb zara 39 b; Kauf eines vierjährigen Weinberges von einem Nichtjuden in Syrien: TTer II 13; über sonstige Aktivitäten in Syrien: Schebi VI 2; B kam VII 7; Edu VII 7; über Vermietung und Verkauf von Häusern, Feldern usw. an Heiden: jAb zara I 40a,46ff.; über den Verkauf von Bodenerzeugnissen von und nach Syrien: Bü 269 ff. XVIII 7a 4 nniD»Syrien«: das von David eroberte Gebiet (2 Sa 83ff.; Maim., hilk. ter. I 13), das nicht zum Israelland gerechnet wurde. Es

396

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVIII 7b: a) K: KiWI. - b) K: IH'y. - c) K: 1.1 + + o.d.Z. -

erreicht nicht den Heiligkeitsgrad Israels; doch ist es wiederum auch nicht ein gänzlich unheiliges Land (cf. Schebi V I 1-6). Es wurde römische Provinz mit Ausschluß Palästinas. Die älteste Vorschrift über Syrien findet sich in Hai I V 8; THal I I 5: Rabban Gamli'el behandelt Syrien (im Blick auf die Teighebe) als Ausland, REli'ezer als Teil des Israellandes. Maim. hilk. ter. 1,9 nennt die Grenzen dieses Gebietes: Aram Naharajim (Mesopotamien) — Aram Soba (Gegend um Aleppo) — Westufer des Euphrat bis Babel, also Damaskus, Aleppo, Haran, Manbeg und die anderen Provinzen bis Schin'ar und Sohar. Mit »Syrien« scheint hier, wie allgemein in solchem Zusammenhang, immer der Küstenstreifen von Akko (s. u. X V I I I 9c) nach Akzib (Ekdippa; Ri l 3 i ) gemeint zu sein (vielleicht auch bis Tyrus, dessen Hafen für Galiläa wichtig war), den die älteren Lehrer also zum Israelland, die jüngeren Lehrer aus Uscha aber zu Syrien rechneten; d.h. in Uscha galt'Akko statt Akzib als Grenzstadt des Israellandes. Hier wurde also eine Änderung älterer Grenzverhältnisse vorgenommen (bGit 8a; TTer I I 12; jSchebi V I 36d26: Grenzbeschreibung von Großisrael durch RJehuda und seine Kollegen). In dreierlei Hinsicht ist Syrien dem Israellande gleichzustellen: a) wenn man einen Acker in Syrien kauft, ist es so, als habe man ihn in der Vorstadt Jerusalems gekauft (s. o. Nr. 3); b) für den in Syrien liegenden Acker eines Israeliten hat man die Zehntund Sabbatjahresvorschriften zu beachten; c) wer vom Israelland kommt und nach Syrien geht, gilt nicht als einer, der heidnischen Boden betritt (Bü 255-274; Mt 424). Eine Bestimmung, was Israelland und was Ausland sei, findet sich in THal U l i ; cf. D'n I i i , Jes 8 23 = Mt 415: oöde, \iaX&aar\(; (so auch L X X ) . X V I I I 7 a 5Das Feld liegt hart an der Grenze zum Israellande, ist also ohne Betreten heidnischen Bodens zu erreichen. Deshalb läßt man es als rein gelten (bGit 8 b erklärt anders: daß man sich in einem Kasten auf dieses Feld tragen läßt; dazu fuhrt b eine Bar an; s. dazu T X V I I I 5; TKel b k I 11). T X V I I I 2: Die Trennung zwischen beiden Gebieten kann schon durch eine Latte (?) gekennzeichnet sein. Das in Syrien gekaufte Feld ist also wirklich rmno, »angelehnt, gestützt« auf das Israelland.

Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden

397

Y. Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden (XVIII 7 b - 1 0 ) XVIII 7b 'Die Wohnungen2 der Nichtjuden 3 sind4 unrein 5 . Wie lange muß (d)er (Nichtjude) sie bewohnt haben 6 , so daß eine Untersuchung 7 erforderlich ist8? Vierzig Tage9, auch wenn er keine Frau bei sich hatte 10 . Hat (aber) ein Knecht" oder eine Frau 12 (das Haus) beobachtet 13 , so bedarf (es) keine(r) Untersuchung.

XVIII 7 a 6Da8 neuerworbene Feld. Weil es unmittelbar an der Grenze liegt, wird es wie in Israel liegendes Land angesehen. XVIII 7 a 'Zwischen dem neuerworbenen Feld und dem Israelland liegt kein Stück Heidenland und auch kein Gräberfeld. XVIII 7 a 8Zwischen dem Israelland und dem neuerworbenen Feld liegt etwas Unreines, etwa ein mindestens 7,4 cm breiter Streifen Heidenland oder Gräberfeld (der nicht mit einem Schritt, ohne ihn zu berühren, überbrückt werden kann). XVIII 7 a 9Cf. bGit 8 a. Ob man zur Beachtung dieser Vorschriften nach der Tora oder nur nach den rabbanitischen Bestimmungen verpflichtet ist, ist strittig (cf. bGit 46 a). Es ist jedenfalls bemerkenswert, daß alle diese aus Uscha stammenden Anordnungen Bewohner Syriens ftir abgabepflichtig erklären ohne jede Einschränkung. Das ist nur so zu erklären: Wegen der in diesem Gebiet wohnenden Juden (Mt 15 21) und ihrer rituellen Verpflichtungen befassen sich die Lehrer in Jabne und Uscha mit dem eigentlichen heidnischen Gebiet. Die Folgen des Bar-Kokba-Krieges, zu denen auch die Auswanderung aus dem jüdischen Teil des Israellandes in die heidnische Nachbarschaft gehörte, hatten eine Zunahme der jüdischen Bevölkerung des Küstenstrichs bewirkt und neue Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden geschaffen. — Zu den Vorschriften über das Sabbatjahr: Traktat Schebiit; Correns, D., Schebiit, 1960. XVIII 7b

'T XVIII 7. 8; bPes 9a.

XVIII 7b

2

-riT? »Wohnung«; bh.: irr; Jes 3812.

XVIII 7 b ursprünglich »Volk« ohne Rücksicht auf seine Religion (Gn 12 1), dann die Völker außerhalb Israels (Neh 58; Jes 1426; Mi 42 u. ö.), oft »Feinde, Barbaren« (Ps 9 6), dann »Nichtjude, Heide« (eövot;, gens, im Gegensatz zu Aocog, oy, Lk23i; AG 425.27; Rom 1510 u.a.m.). XVIII 7 b

4

Auch wenn sie im Israellande liegen.

398

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

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XVIII 8: a) K: XVIII 9. - b) K: 1 + + a.R. - c) K: fl + + o.d.Z. - d) K: >, + a.R.iaiK. - f-f) K: >. -

XVIII 7 b 5Weil entweder ein Nichtjude ein Götzenbild darin aufstellt bzw. weil die Nichtjuden im Verdacht stehen, dort ihre Fehlgeburten zu verscharren. Diese Vorschrift gilt für einen Juden, der den Tempel in Jerusalem besuchen oder an einer Opferhandlung teilnehmen will (cf. Joh 1828). Für einen Ahroniden ist das Betreten einer Heidenwohnung selbstverständlich verboten; er würde der Züchtigung verfallen (Sem 4,23). Dagegen zeigt die Stelle T XVIII 10, daß die Untersuchung (wie beim Aussatz) der Wohnung eines Nichtjuden von einem Ahroniden vorgenommen werden mußte. Verbot der Vermietung von Wohnungen und Feldern an Nichtjuden: Ab zara I 8. In der Küstengegend lebten Juden und Nichtjuden in gutem Einvernehmen; so kam es öfter zu Verpachtungen und Vermietungen von Feldern und Häusern an Juden durch Nichtjuden. Zum Betreten einer Heidenwohnung durch Jesus: Mt 8s: Der Gedanke an eine rituelle Verunreinigung Jesu in einer Heidenwohnung spielt überhaupt keine Rolle; wichtig ist allein der Gedanke seiner Vollmacht, die ihn über alle Furcht vor den Folgen einer Nichtbeachtung solcher Vorschrift hinaushebt. XVIII 7 b 6 Damit man den Status dieser Wohnung festlegen kann und um sie zu reinigen, wenn dort kein Toter, auch keine begrabene Fehlgeburt, gefunden wurde. XVIII 7b XVIII 10. XVIII 7 b

'Ähnlich der Untersuchung des Gräberfeldes. Methode: T 8

Wenn ein Jude die Wohnung beziehen will.

XVIII 7 b 9 Es dauert 40 Tage, bis die Bildung eines Embryos im Mutterleibe abgeschlossen ist: Nid III 7. XVIII 7 b 1 °Er kann eine Nichtjüdin ins Haus gebracht haben (denn die Heidenfrauen sind in sexuellen Dingen freizügiger als Jüdinnen und kommen auch nachts in ein fremdes Haus; Bart.). Hat ein Jude nicht seine eigene Frau bei sich, so nimmt man an, er habe auch nicht den Besuch einer

Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden

XVIII 8

399

'Was untersucht 2 man 3 ? Die tiefen 4 Kanäle 5 und das übelriechende 6 Wasser 7 - 8 . Bet Schammai sagt: Auch die Düngergruben 9 und die lockere 10 Erde. Und Bet Hillel sagt": Keine Stelle, wo ein Schwein 12 und ein Wiesel 13 hingehen können 14 , bedarf der Untersuchung.

Nichtjüdin empfangen; von einer Untersuchung wird dann abgesehen (Maim.). XVIII 7 b wurde.

" E i n nichtjüdischer Sklave, der für einen Juden gekauft

XVIII 7 b

12

Eine Jüdin.

XVIII 7 b scharrt hat.

13

Und festgestellt, daß niemand je dort eine Fehlgeburt ver-

XVIII 8

'T XVIII 9; bPes 9 a.

XVIII 8

2

S.o. XVIII 4d.

3

XVIII 8 Nach Frühgeburten, die Nichtjüdinnen beseitigt haben könnten. Die Sklavin eines Steuereinnehmers (?) aus Galiläa warfeine Frühgeburt in eine Zisterne, von wo Tiere sie wegschleppten (T XVIII 13). XVIII 8 4 pi»? »tief« (von einer Grube: Prov 22 14; 2327; von Wasser: Prov 184; 205). XVIII 8 5 S.o. III 7b Nr. 6. Es sind Wasserleitungen, deren Öffnungen in den Hof münden, und Ausgüsse, die aus dem Hof hinausführen. XVIII 8 6 mo »stinken, verderben, verwesen« (bh.: ni. Jer 49 7; pt. k.: nur in übertragener Bedeutung: »schlaff und üppig liegen«). XVIII 8

7

Die Nichtjüdinnen werfen dort ihre Fehlgeburten hinein.

8

XVIII 8 T XVIII 9 erwähnt Röhren fiir Wasserleitung und Kanalisation, die aus dem Heidenland ins Israelland münden. Ihre Mündungen versehe man mit Netzen und verenge ihren Durchmesser auf weniger als Quadrathandbreite, um entweder Leichenteile aufzufangen oder eine Fehlgeburt nicht auf jüdisches Gebiet gelangen zu lassen. XVIII 8 9 n^K »Misthaufen, Düngergrube«, ein zu einer Düngergrube ausgebauter Winkel im Hof, in die man außer Mist noch Unrat, Abfall, alte

400

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

iD'ia na p« nannf t ?

ofö jrja r» ntifttpütrj»»/» irt**

Vr^as 13 tlyatf ia> nnas I*

XVIII 9a: a) K: XVIII 10. - b) K: nUYIBOKn. XVIII 9b: a) K: '31 . - b) K: 'Ö1K . -

Lumpen, Scherben und Küchenabfälle wirft. Man fugt Stroh und Häcksel hinzu, um den Dünger zu vermehren und seine Qualität zu steigern. Man setzt Wasser zu, um den Gärungsprozeß in Gang zu setzen, und wendet dann mit Forken um. Nach B bat III 5 ist die Düngergrube 3 Handbreiten (22,2 cm) tief (Schebi III 3; bHul 12 a; Kr I 46f. 357; II 168. 551 f.; Feliks 105 f. 109). XVIII 8 '"Besser wäre (s. textkrit. Anh.) die Lesart mrrn; doch liest K deutlich nmn: »zermalmte, zerquetschte, zertretene Erde«. Beim Graben und beim Eingraben der Fehlgeburt bleibt gelockerte Erde zurück; auch ein Feststampfen vertuscht da nichts. Der Verdacht bewirkt die Untersuchung. RHai Gaon: Hinweis auf bBer 40 a. XVIII 8 1 'Bet Hillel geht nicht auf die Äußerung von Bet Schammai ein, sondern sagt nur, was nicht der Untersuchung bedarf — eine erleichternde Bestimmung. Bet Hillel und Bet Schammai äußern sich asymmetrisch. XVIII 8 enthält also zwei Aussagen: Was m a n untersucht/was man nicht untersucht? XVIII 8 12 Ttrj »Schwein, Wildschwein«; es wühlt mit seinem Rüssel den Boden auf C"I33) und vernichtet dadurch die Saat. D a s Verbot, im Lande Schweine zu züchten (B kam VII 7; bB kam 79 b), wurde angeblich wegen eines peinlichen Vorfalles während der Belagerung Jerusalems z.Zt. des Krieges zwischen Aristobul und Hyrkan (69/67 v.Chr.) erlassen (bB kam 82b; cf. auch TB kam VIII 17; bB kam 80b. 83a); vgl. dagegen die Erwähnung der Schweinehaltung in Lk 15 15 f. D a das Schweineopfer im römischen Kult eine große Rolle spielte, gab es in der fremden Einflüssen besonders ausgesetzten Dekapolis große Schweineherden (Mk 511 ff. par.; BHH III 1748ff.). D a s Schwein wird oft auch zusammen mit Heiden genannt: Horaz, ep. I 223ff.; bSchab 155b; POxy V 84033).

Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden

401

XVIII 9a 'Die Säulengänge2 unterliegen nicht3 der (Verordnung über die) Heidenwohnung4. XVIII 9b Rabban Schim'on b. Gamli'el sagt: Eine Stadt (der Heiden)1, die verwüstet wurde2, unterliegt nicht der (Verordnung3 über die) Heidenwohnung4-5.

XVIII 8 13 »Wiesel«, bh. T^ri (Lv 1129); es lebt in Misthaufen (bPes 8b), in Mauerlöchern und -ritzen (bPes 118b), in Gräbern (bNid 15b; Kr II 143ff.; BHH III 2172f.). XVIII 8 14Die Tiere könnten die Fehlgeburt fressen oder an eine andere Stelle verschleppen. XVIII 9 a XVIII 9a

'T XVIII 11. rniöDR »Säulenhalle«, cf. oxoci (nicht wie Kr, Lwr 118:

2

OTÖA,OT XVIII 12; cf. M XVIII 9.

XVIII 10 2 Da sie den Nichtjuden nicht als ständige Wohnung dienen und daher die Gefahr, auf versteckte Fehlgeburtengräber zu treffen, nicht gegeben ist. XVIII 10 3 Das »Zelt« im wirklichen Sinn ist das bei den Juden so genannte »Araberzelt« aus schwarzem Ziegenhaar (seltener aus Leder, Matten, Palmzweigen; jSchab IV 7 a 16), mit Pflöcken am Boden befestigt (Kel XIV 3), ausgespannt an langen Seilen, die nicht am Zelttuch unmittelbar, sondern an angenähten Holzösen (OpTlp) befestigt sind. Das Zelt wird durch Stangen (n'Tiny) gestützt, die, mit Haken versehen, dazu dienen, Geräte, Kleider, Waffen, Sättel u.a. daran aufzuhängen (BHH III 2230 f.). Da die arabischen Nomaden von Ort zu Ort ziehen und ihr Zelt erst am Lagerort aufschlagen, finden sich dort mit Sicherheit keine Gräber von Fehlgeburten. XVIII 10 4 »Hütte« für Feldwächter, die die heranwachsende Ernte, besonders im Weinberg und auf dem Gemüsefeld, bewachen. Sie bestand aus vier Pfählen, über die ein Leinentuch als Dach gelegt wurde (Kr I 5f. 273ff.). XVIII 10 5 T"1? »Zeltgeflecht, Flechthütte«, eine Feldhütte für Feldwächter, Jäger und Köhler (cf. Raschi zu bSuk 13 b. 19b), errichtet aus Binsen oder Bachweidenruten (Raschi zu bSuk 13 b), deren Spitzen man oben zusammenband, so daß der Regen abfließen kann. Sie befanden sich oft in der Nähe fester Häuser und wurden als Wirtschaftsgebäude genutzt (Kr I 6f. 275f.); zu den »Flechthütten« der Israeliten in der Wüste: Kr I 276, A. 77. XVIII 10 6 U"^3 »Turm, Station« (-rcüpYOi;, nüpyiov, burgus). Die Römerstraßen waren an den Landesgrenzen und am Rande der Wüste durch Militärposten geschützt, die in festungsähnlichen Stationen (D'jjnia) lagen und die auch Reisenden, Kurieren, hohen Beamten Unterkunft boten (Pesk et korbani 61a); man hatte auch Wachttürme errichtet, um des Räuberunwesens Herr zu werden: Wachtstationen in der Wüste (Lv r 35 zu 263; N u r 20 zu 222; HL r zu 611; MidrTeh 102; Kr II 327. 973f.). XVIII 10 7 ' B p ^ ' 'PpV'* »Getreidespeicher, Schuppen«, ein Bau aus vier Pfosten mit einem leichten Dach, ohne Wände, so daß der Wind von allen Seiten durchblasen kann und dem Menschen Kühlung bringt

Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden

407

i V I I I 10 'Zehn Orte unterliegen nicht (der Verordnung) über die Heidenwohnung 2 : die Zelte der Araber 3 , die Feldhütten 4 , die Flechthütten 5 , die

(Bart.). Man pflegte diese Konstruktion nur im Sommer zu errichten (Maim.); daher leiten Maim. und Bart, das Wort von XB"p (»Sommer«) ab. Das Bauwerk diente als Wirtschaftsgebäude, in T XIV 3 neben den miSIK (»Magazine«) genannt (Kr I 276). Cf. Maas III 7. XVIII 10 8 nyif n'3»Torhaus«; am Hofeingang eines größeren Gebäudes hatte (um neugierige Passanten abzuhalten; B bat I 5; bB bat 7 b) der Torhüter (mitf; Joh 1816) eine kleine Behausung, in vornehmen Häusern ein eigenes Torgebäude; es gab also das »bewachte Haus« (jMaas VII 50dio). IV® und e£eSpct gehören zusammen (TAhil VIII 5; Kr I 52. 365f.). XVIII 10 9Von der Gasse aus betritt man über den Hof das Haus; er hatte eine mindestens 4 Ellen (ca. 176 cm) hohe Umfassungsmauer, um das Hineinschauen zu verhindern (s.o. V 7b Nr. 11). E r hat einen »freien Raum« (Tis), der nicht durch Brunnen, Zisternen, Düngerhaufen, Gerätedepots u. a. ständig belegt ist. Auch hier konnte man ja unbemerkt keine Fehlgeburt vergraben; das Terrain war jedermann ständig zugänglich, und eine frisch geschaufelte kleine Grube wäre bemerkt worden. XVIII 10 10fn"?8, auch pnnfc n ' 3 , das künstliche Warmbad (bB bat 67b. 68a; b B e r 2 2 a ; jBer II 5b49; bTaan 13a), das mcAirituelle Bad (rituelles Bad = mpa). Eigentümer waren meist Juden, doch gelegentlich auch Heiden (Ab zara I 7); auch Staat oder Ortsgemeinden unterhielten öffentliche Warmbäder. Auch Privatbäder (mXDa'ia) nennen sich pma (Ab zara 17). Wegen des ständigen Zutritts der Öffentlichkeit, dazu wegen des Platten- oder Mosaikfußbodens, konnte sich in diesen Räumen kein Grab für eine Fehlgeburt finden. XVIII 10 1 'D'Jfnn Dipl?, ein »Pfeildepot«, allgemein ein Waffenmagazin (T: D'xnn n'3, was eigentlich den »Köcher« bedeutet; dort auch verschiedene Meinungen über die Unreinheit dieses Gebäudes). Hier ist ständig eine Wachmannschaft postiert, so daß man kaum eine Fehlgeburt heimlich dort vergraben könnte. »Pfeil» und »Bogen«: 1 QM 616; 1 QH 226; 316.27 (Kr II 143. 528). XVIII 10 1 2 r'i> »Soldat, Legion« (legio, Aeyeuv; Kr, Lwr II 304f.). In der römischen Kaiserzeit zählte eine Legion 6000 Mann zu Fuß + 120 Reiter + technische Abteilungen und Spezialeinheiten. ist im talmudischen Hebräisch auch der »Einzelsoldat«. T ergänzt: nuviVni mmtJOpn, »Kastelle und Truppenunterkünfte«. Solche Gebäude waren wie die Waf27

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

408 nytf

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b) KirVDlüm. - c) K:1 ++ o.d.Z. - d) K: bm über Rasür. - e-e) f) K: Q ' r n n . -

. -

Unterschrift: K: H' 'HS ni^TIK 00)3 'i>0n. -

fenmagazine ständig durch Wachen besetzt; auch eine Nichtjüdin konnte nicht mit ihrer Fehlgeburt hierherkommen und sie unbemerkt verscharren. Überall im Lande, besonders an strategisch wichtigen Stellen, hatte die römische Besatzungsmacht ihre Truppen verteilt. Eines der wichtigsten Kastelle war wohl die Burg Antonia in Jerusalem, der Bevölkerung ein besonderes Ärgernis; war sie doch durch Herodes d. Gr. als Zwingburg ausgebaut worden. Die Burg selbst und ihr Gelände befanden sich ständig im Zustand der kultischen Unreinheit (cf. JosAnt XV 403. 409. 424;

Wohnungen und Aufenthaltsorte von Nichtjuden

409

Wärterhäuser6, die Sommerhütten7, ein Torhaus8, ein Hofraum9, das Badehaus10, ein Pfeilhaus11 und Truppenunterkünfte12.

Bell V 238-245; Joh 1828; AG 2131 ff.). Weitere durch Herodes errichtete Militärkolonien: Samaria/Sebaste, Gaba in Galiläa, Hesbon in Peräa (JosAnt X V 292ff.); mit seinen Stadt- und Stützpunktgründungen wollte er ein Gegengewicht zur jüdischen Bevölkerung schaffen und den römischen Einfluß stärken. Die judenfeindlichen Bewohner solcher Städte stellten einen Teil der Besatzungstruppen. Auch eine große Zahl fremder Söldner wurde ins Land gezogen (JosBell I 290. 397. 437. 672; Ant XIV 394; X V 217; XVII 198; Schalit, A., König Herodes, 1969, 168f.).

27'

TEXTKRITISCHER ANHANG Die Abkürzungen für Handschriften stehen in gewöhnlichem Druck, die für Drucke in Kursivschrift. K

Mischnahandschrift der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest (»Kodex Kaufmann«), nach der Originalfaksimileausgabe von Prof. Dr. G. Beer/Heidelberg, Den Haag 1930 (p. 474-492, italienischen Ursprungs (15. Jh.?), vokalisiert von späterer Hand (cf. Krauss, S., in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums LI, 1907, 54-66. 142-163. 323-333. 445-461).

C

Cod. Cambridge Univ. Libr. 470 (II). Die Mischnahandschrift Cambridge nach dem Abdruck von W. H. Lowe, The Mishna on which the Palestinian Talmud rests, Cambridge 1883.

M

Cod. Hebr. Bibl. Monac. 95. Nach der Ausgabe von H. L. Strack '13 '^33 Tin^n = Der babylonische Talmud nach der einzigen vollständigen Handschrift, München Codex Hebraicus 95 mittels Faksimile-Lichtdruckes vervielfältigt. Leiden 1912. Geschrieben in Frankreich (?) 1342.

P

Mischnahandschrift De Rossi Nr. 138, Parma. Der Kodex enthält die ganze Mischna. Abwechselnd haben zwei Verfasser an ihm gearbeitet. Geniza-Fragmente der Taylor-Schechter Collection, Cambridge:

a

E, 131: Ohal VI 4e-7c. VII l a - c . 2 a. b. X 4 a - 7 a . X 7b-XI 3b.

b

131: Ohal V 6b-7c. VI lb. c. 2 a - 3 b . 4a-d. XI 4a-7b. 7c-XII 2 a.

c

132: Ohal XI 8a-XIII 1; 133 XV 5-XVIII 10 (Ende),

d

E 2 91: Ohal IV 3c. V l - 6 a . XTV 4a-XV l a .

Aus der Geniza der Antonin-Synagoge Kairo, in der Saltykow-Shehedrin Library in Leningrad; veröffentlicht in: Abraham I. Katsh, Ginze Mishna, Jerusalem 1970: e f g

Ohal XV 10-XVII 1. XVII 1-XVIII 3. XVIII4-10.

N Editio princeps der Mischna mit dem hebräischen Kommentar des Mose ben Maimon. Neapel 1492. B Editio princeps des Babli. Venedig 1522 bei Bomberg. Dem vorliegenden Mischnatext liegt die Handschrift K zugrunde; jedoch folgt er in der Zählung den gängigen Ausgaben. Die Piene-Schreibung bei K ist durchweg beibehalten worden; doch wurde sie vor der Verdoppelung des folgenden Konso-

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

412

nanten durch Dageä forte aufgegeben. Im textkritischen Anhang sind alle Abweichungen von K, selbst wenn es sich um volle Ausschreibungen von Abkürzungen handelt, vermerkt. Die bei K und P übliche Verbindung des der Umschreibung des Genitivs dienenden ^ mit dem folgenden Wort ist nicht übernommen worden. Die Endungen auf und J' —sind einheitlich nach K gegeben. Die nicht genannten Textzeugen stimmen mit dem Text der vorliegenden Ausgabe überein.

ABKÜRZUNGEN + ++ a. R. i.T. vok.

Zusatz späterer Zusatz am Rande im Text vokalisiert

o. d. Z. u. d. Z. >

oberhalb der Zeile unterhalb der Zeile fehlt bei . . . gestrichen

Überschrift: NV?nX rOBB C; M V ™ P ; MVTIX'BB M. — I I A : CNÖÜ : .ZV ; D > — XBB »: S >B.— NXBIBI.-D > M ; JIXAB i V B . — n > M. — i n n i : m m N. — n s a i ö « : n > M ; n x a a NB. I l b : nüV^: '1 B. — B'XBB 1 : B > M; NB. — TO: D > B. — FL-'XBB2: M; D > B. — I1XBB : HXBIB C; 'XB1B M. — XBB : X > M. — HXBIB : 21X00 NB. — ILE: NSN-IN: 'VANXP; N >MB. — N ^ A O » : F MNB. — B^XBB 2 : N > M ; ] V NB. — nxaiD: N > M; HXBB N; XBB B. — n x a ö : n x a n j C P ; 'XBIB M. — i i d : »nan: S > B. — n a 3 : n a s N. — nxBBi; nxBiB CPM. — rwatf: t M. — B1X1: 1 > M. — J7J13: »lUH, V o. d. Z. C; »JIM P M N B . — DXBB 2 : NXBIB CP.— 1 2 : TWFRV: ') B. — D^SÌUfl: f P. — D-VSS: > B. — ^KÖÜ: t r " C P ; ] > M . — n«BB»: TIXBIB CP; 'XBIB M. — ÌWA®: T M. — V ^ N I V M M. — P I ; P L NB. — XBB: B'XBB P. — Ì1XBB2: nNBlB CP; 'XBIB M. — I 3A: D-STTTIN: F M A 7 ; PNFÜ B. — B1X1: 1 > NB. - J-XBB: B V CP. — NXBLB nSBB: NB. — HS3Ü: 'T M. — '•STam: "S-aifTI P . — J'3 1 : p i C. — D ^ D : B > B. — MBB : D'KBB P ; FXBB M. — HXBB: Ì1XB1B CP; 'XBIB M. — 1 3 b : = I 4 : CPMAT. — *1BX : 'BN D-MWl B-^B TO 31X ISPS C ; "IX P ; 'X M ; 'BX B. — , 3"l : " I CPM.W. _ n a ' p » : ""p» M; XS'pS NB. — '»BH : ""ttPBn CPiVB. — T i s ^ n : n > P ; + «in® PM. — a i n n n : n > PM. — Vnxn : V n x m P M . — »sun : n > P. — TIDW3: a o. d. Z. C. — ]-XBB: CP. — DXBB1 : nXBIB CP; 'XBIB M. — -tsr>Bnn : rr'Bnni P ; -WANN M. — XBB : x > B. — JIXBB2 = DXBIB CP ; 'NBIB M; XBB N. — NAX: 'BX N;1 > B. — I 4 a : = 1 5 : CPMIV. — B ^ B L : B > B. — J'XBBA: B 1 ' C; B ^ B - B P . — I 4b: B ^ B S B : B > B. — D^BAI: B ^ D I N; B > B. — B ^ B T O : B > M B . — iWVtf: n > M. — 14c: n s m x / I M . — irx = irxrtNB. — I 5 a : = I 6: CPMAF. — B H j a i : B > NB. — f X B B B : D , BD , a C; f W a ''XBB B. —

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Textkritischer Anhang

413

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414

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

v u cp. — a n i : a n C P B . — m a = TO CPM. — na : naV® p . — • ? » « I N : 'B»n M. — p a : ona CM. — A-Naa : Y MNB. — n i b : nasi : i > CPNB.—ma : V M CPM. — n&am anir»i nxa : nbp M. — n 2 a : n , s 7 , a n : n o . d. z. c. — " O l i i CPMN. — n s ' p » : " ^ » M ; XYPV N; N > B. — i a i N : 'aiN C B ; 'IN PM. — • W » : ' a a M. —

II 2bS IVD: lVO CPM. — •'m: "1 CPMIV. — ilS^p»: ">p» M; « 3 ^ » NB. — 181«: '81« CNB; '1« PM. — NI HIP: S > M. — D^DOI: '301 C; '8301 PM. — A N A I « : '»IN C P ; 'IN M. — C ; n a n PM. — rrn : rr-n CM. — nn^n : •» > P M NB. — u i : CPMAT. — IT» ,1 ?N: IT»1? c ; i > M. — « a o a : « > M. — ntraa : > M. — OVUOl: D > C; O1 > PM. — p n O B : D v C; ) > B. —

n

il 2 c : nan : n a i

II 2d: D'Bllff: ]•>' M. — "OT: '1 CPM N. — 1λ ,1 ?N: 1Î5T1? C; 1 > M. — 1Ö1N: I > C; 'N P ; 'IN M. — fflTIf: •• > NB. — »3113: »3113 B. — DVUni: • > CB; 0> > M. — pnt38: ) > C; O " P. —

II 2e: NlVS: 1 > CPM. — Tlin : Tilín CPMB; + handschr. 3p1 * N; + 3p1 B. — ni13p: n > B. — U l : '1 C; '11 PM. — p»B®: '»a® CM. — n 2 f : siVai: «Va CPM; «iVa NB. — m n : n m n C; m i n PMA^B. — îrxi: v s CPMATB. — n a n : n a v i CPM. — nNaia1? : i > NB. — II 3a: LB«: TTN C; LVW P. — ^«BtJB1: D1" C; p Ü B P. — ]R«L: P«L M. — ^«BBB 2 : AV C ; p e a P ; 'BBB M. — n n » i o : n > M. — i 3 « I I : I > M NB. — ÍN-»1?»: £3^*7», • o. d. Z. C. — I N I S : n«1,1 N; "INin B. — n i H W : HlWm P ; nntrn M ; n i r u n NB. — RÒIBUNI : N V ^ I M pNB-, NVUVJN M. — n 3b: nasi: i > p N B ; n > M. — « i n : > P. — p n o n : p e n p ; uiion M; 3 + + handschr. N;

— ,a®1-2: " A ® vVin B. — CT:

p o n B; + HITEO C N;

+ m r & 3 P. — 'BP nU'- 8 : 60

C ; ^ A ® B. — A N A I N ^ : 'BIN C P ; ' I N M . — n r b n : nrVin N-, I > CNB. — V ? N NRAV-*: HAI M. — DNAIN 2 : 'AIX C ; I N P M ; A< > N;Ù > B. — I^B«: VT'SN C P B ; "'S« MA'. — N^IN : H ^ V I N C; «"'VIN MB. — nVuViui: n'wh'iui C P ; 'VJVUI M ; n'riiVui NB. — nnai«3 : y B. — NIVB:

M.

N*?B CP; « V a s M; NI'tBS NB. — n n p ö : nspa, a in n verbessert: M; ttipB NB. — n'312:1 > CNB. — DnBlN 4 : 'IN M; NB. — n 3c: nr ^ 3 : n r s a MNB. — n n p a : > PMNB. — ]tsp3: p p m p a 3 M. — PNBLI

: D'NBII1?® P. — ^NBII : D ,/ CM. — n 3 1 : n ' o. d. Z. C ; ' 3 1 P. — " 3 1 :

n cPMiv. — D^aDni: OM c ;

> PM; D > N. — nnaiN: 'aiN CP; IN M;

n > N. — ROVH V ® : MVHHV p . —

n 4a: fKÖÖÖ»: D"" C; p u a P. — )rNl: ) > M. — ^Naoaz; p a a P. — 'SI 1 : '1 CPMIV. — I T V V n : ' V B X PM. — laiN 1 : T31N CPB. — »Bin'': » > M. — iaiN 2 : I N PM. — TTT: + D® NB. — AN'NNN: P ' PMA7JB. — ]RN: ^N PM. —

n 4b: Nin nt•'N: inrN M ; Nin n r «

NB. —

p?«rj: )»IM

CPMA^.

— psii: psi

C P M ; p p B l l : D"" C. —

115: lV«: L1?«! P. — DN: DNff B. — p m ü : Q v CP. — n-TDL: 1 > CM. — Nlh'Bl: N^a C P ; N1?»! M. — 11in : llllin C; Tilín PMA'_B. — n ' S U I l : n > M. — n n s t D : HT o. d. z. c ; n > M. — i a s » : a s » M. — H 6: kein Abschnitt: CM. — ninWTI: 1 > CP; miBMI, 1 + + M; nillTn N; N ® N B. — NVIVJNI: N B ^ U M C P ; BJVJM M ; N V I ^ U M NB. — ^IRA1: SA M. —

QTia1: D > B. — n , » , 311: 1 > C; n > B. — "Wa 2 : aa B. — ^a® m n ^ s n

Textkritischer Anhang

415

OTIS: + + o. d. Z. P. — »3111: »311 C. — m B X » : r > MB. — 13X:13X1 PMN. — nöH: + + über gestrichenem , » n : M. — , 31: "1 CPMJV. — iU^p»: ' 7 » M; XS^p» NB. — XÖBÖ: X > M. — B^DAI: • > C; B"1 > M. — pflOB: B1" CP. — n 7 a: = I I 6: CM. — mWttD1: H > M. — 'Ol 1 : 1 CPMÄT. — W p » : 7 , p» M; AAYV N;T\ > B. — XBBB: x > B. — "ai 2 : ' i i PMJV; ' a n B. — i a x : 'ax CP; 'X M. — , a") 3 : '1 CPMW. — I I S « : UK M. — m W D 2 : Hl' o. d. Z. C. — n 7b: HIÖX»: n > M. — Iplplltf: I p I p T W CPM; IppnJff, o. d. Z„ die beiden 1handschr. richtig eingefügt: N; IppUP B. — HHSIID: H > B. — '•3*1: "1 CPMJV. — psö®: '»a® CM. — a^Bani: a > c ; A> > PM. — p a ü B : a1" c ; p D b P ; ) > B. — II 7 C: 13X1: 1 > PMNB. — : '1 CP N. ¡ U M . — •»OV: nDV PM. — XBBB: x > M. — m i ö i : + nov ' i PM. — Vei: V c i CPA-'B. — a^xri: a'xxn p ; p x n M. —

III l a : pNttBan: B v , D o . d . Z . C ; p O ^ H vok. P. — pTDni: DClSill NB. — •ai: "i CPMiv. — NOH: XBVT cPM,v ; N > B. — oraiH: arDix p. — a^aanv B > CNB; 'Dm P; B"1 > M. — fSBOS: ] > C; p B B P. — i n i b : " x m : ,, xxn c ; "xxn PM. — t r n T : BTT C ; a > NB. — n^ain : nVsin CMNB. — YTLXBL: , > M. — VTLXÄI: •• > M. — V1?»: + IX M. — TSN2: ""XXN

C; •'XXn M. — D W : BTIT CM; B > NB; + IX M. — "TTIXB2: V o. d. Z. C. — ••3-1: "1 CMJV. — HOTT: XBVT CPMIV; H > B. — OrDIH: B^DIX P. — B'BDm: B > CM; 'Dm P. — 'pxaBÖ: B1" C; p Ü B P; ] > B. — III LC: = III 2: CPM. — T»1 CM. — VnXÖ1: + f b s C; *?nXB M. — 2 2 vbs ynxa i n x i a n rpr •'xm V» : > c. — i a r i : i > NB. — V\ixa2: b > B. — *?»1: 1 > PB. — inX 1 : > PMW\B. — linB: 1 o. d. Z. C. — 1BX: "1 > CPB; 'X M. — ,3-)i-2: "1 CPMiV. — HÖH: XBVT VN; H > MB. — OrDIH: BVOIX P. — B'äDni: B > C; 'Dm P; B' > M. — fXÖBÖ: B"" C; p B B P. — III l d : XtfBill: X > M. — III l e : "WB: "WSl M. — m ö ^ : > CPMNB. — III 2 a: = i n 3: CPM. — XlVB: 1 > CPM. — Tlin: ITTim C; Tllin PMJVB. — ITBrnW: •• > CPMNB. — 1in3: Tin1? P N B . — - o i : "1 CP; '~I1 M N ; '•an B. — inua: i o. d. z. c. — III 2b: n,S?,31: T) > B. — nvVa^tP: " > CPA7B; »'TSJtf M. — TVai1: n > B. — n»173',J: •• > cPMiVß. — moD3: n > B. — naaDra: n o. d. z. c. — maari: n > M ; + xaö M. — niaa : ma^n c ; n > B. — rv'srai: n > B. — nxats: n > B. — niina : n > MNB. — » i V a n : » > B. — n i 3 a : = III 4: PM. — T1X3: p X 3 M. — IBIpB: > M; IBIia NB. — oiBüpi-2: anaap p. — "?Mxm: i > NB. — n n ö i : i > N. — -[sar-j: > CPM NB. — naipOXil: naipwxn M. — BIBOp2 xvri: DBBpm, handschr. verbessert: BIBBp XM1 N; 'IBÖpm B. — p : ] > B. — B^BSB: B > CP; B ^ ä N; ''»•TB B. — Tin3B: a > P. — V ? » : aVlS?1?, handschr. verbessert: V1?»: N; EVI»1? B. — 11HB: 1 > B. — XBB1: X > B. — III 3b: XBB>: X > B. — B^En: BTtW 2. ^ o. d. Z. C; B^rtTH P; B-l^n MNB. — isr&ni: " > MNB. — pIDXni: plB-'Xni P. — p 3 H : p U T I CPM; 1113/1 NB. — VDn: über Streichung o. d. Z. P. —

416

V I . Seder. Toharot: 2. O h a l o t

I I I 4 a : = I I I 5: C P M . — f i n B B : Ö > C P . — BriBB: Q > B. — « S B : X > B. —

I i i 4b: r r n : + + o. d. z . p . — B^rrni: trisn c N B ; B ^ a m p m . — b ^ b V : BMBB, B o. d. Z . C ; BMB3 P M ; B^BSÖ NB. — m » X S : 0 > M N B . — pT 1 ?»!: BH' C N B ; BH31 P . — ' W B : B > C. — « S n : ' K S n M N B . — 1 B D : > P . — B'lBTTl: B^lBn C N B ; B'lBffi, nach dem 0 Rasur: P ; B^BHI M . — ]nSpB: DDSpD NB. — BMB1?2: B"UB3 C ; B^BB " O H "pro P ; "USB M ; B'iBaB, handschr. verbessert ¡B' JB1? N; B ^ B S » B. — B H ^ V : p^S?, ] o. d. Z . P ; V7J7 M ; V1?!? handschr. verbessert: Bn , 1 ?y NB. — XBB: pXBü P ; X > M . — I i i 4c: jrainn : b 1 " CB; ] > N. — m a n : m m c p m . — * v o n : h b t i c p m . — i n 5a: = i i i 6: c p m . — '•xi: i > c. — » i n .IT ' K i : m r x m N B . — n s i s n : XBian m ; n > B. — nan m N B . — n a T : 'aT p . — ,3"ii-2-3: '*i c p m i v . — na-'pv: ">p>s M ; XB'pV NB. — '»»BT M . — 1 B 1 X 1 : *1 > CN; o. d. Z . P ; 'ix m. — nTsrai 1 : n > m. — n ' s r a n : n > m. — Vbi : b ü ^ c p m a t b . — n T 3 * i * : n o. d. Z . C ; n > N. — 1TVVN: H » 1 ? C ; 1 > N. — |3: 1 3 N; ' B I S B. ' 1 1 . T M . — 1 B 1 X 2 : 1 > C P N ; 'IN M . — m 5b: = I i i 7 : c p m . — n r i : , x c . — Nin n i n « : i n r N m N B . — n o i a n : n > m. — N s a r m - z : , > c p m ^ b . — n ^ a i i : n > m. — n a : nan UNB. — m : CPMN. — min1": M . — 1 B 1 X : "1 > C ; 'IN P M . — DmtT: n n w n C P M i ^ B . — *]BS»1: f|BWni C P M i ^ B . — I I I 6a: = I I I 8: C P M . — Wf®»: imVtt P . — n » 3 1 N 3 : + (ditt.) nS3~IN3: C ; ^3 M . — MX 1 : + + handschr. a. R . N; > B. — nXBIBn 1 - 2 : 'XBlBn M ; 1 > NB; nxaiBn 2 nx 2 x^in*? V a x B^nnsn b » : > c . — B^nnsn = b > B. — xrsw 1 ? : ryoin1? B . — rix 2 : > NB. — I i i 6b: V n i i : 'ins NB. — n^TBö: n > B. — n » 3 : nan c ; + x b b m. — • a i : "1 CPM.NB.— '•BT': nBV P . — 1 B 1 X : 'IX P M ; *1 > NB. — mPtWl : m i B H M . V ; " r r o n b . — nViiVuni: n ^ u m c p ; nVnsm N. — I I I 7 a : = I I I 9: C P M . — » 3 * 1 » : »31*1)3 CPMAT. _ X ' B B : N > B. — nNBIDn»: 1 + + o. d. Z . M ; 1 > N; NBBn B. — '•JBÖ: , 1B3 CPMA^ß. — nNBlBn 2 : 1 > C N B ; Naiun M . — I I I 7 b : VT 1: BT1 C M . — p * l : 8 n PN; + BP1 nBB nniB 13 B n B. — W N ^ B f X I nsui nniB: > c. — n s B i : + cm m b . — nxaißi- 2 : i > N; x b b B. — i i n o 1 : i > B. — 13 B f 2 - 2 : > Bisn 1 ? n a n ^ x i nxs 1 ? n x a a n > p. — nxaon: nxaiBn C ; 'N»1B M ; NÖBn B. — BJBn 1 ?: BJ3 ,1 7 M . — I I I 7 c : i n N T T B : in > M . — nnißi; o. d. Z . P . — n B B 1 : + BT1 M . — nNBIßi; nNBön NB. — n ^ n : n > N. — nbb : m n B m. — n x a i B 2 : n > m ; ' x b b NB. — n n B : *i > B. •— n x a a n i m ® : > p . — n x a e n : n x a w n m. — Bjsn 1 ?: BJBinV C ; BIB"11? M . — m 7 d : nniBi; i > B. — nniB 2 : n v n s p . — n x a i ü i : n > m ; 'nbb NB. — nNBID 2 : 1 > C N B . — NBB 1 : + I I I 10: M . — i n X : > M ; + H f l MNB. — BTS*W: B > B. — inVBXtf: ^ B X ® M . — "|31B: 13*1B C P A ' B . — B^BX BÜ: B'JaX1?® P . — B'JBX: B o. d. Z . C ; B > B. — "13S: 1X13 (?), a. R „ so wiederholt: P ; H I B M ; 1X18 NB. — n i l l f V®: nillp 1 ?®, klein + + : P . •—n i 7 e : = + + P. — , 3 1 : ' n C P M A r . — m i n , ' : l i n , P M . —"IB1X:1 > C P ^ B ; I X M . •—• : + *?mx P ; + VnX M N B . — ll-N®: l U ^ Ü B. — b n i X : 1 > C M N B . — B , B , p®3 : FL-'BptW NB. —

417

Textkritischer Anhang

IV l a : KVW: X > B. — HNÖIB1: HXaiÖI M ; 1 > NB. — O ^ S » : D > NB. — VAWAW: VA»3TONB. — pirra 1 - 2 : O1" C P ; p ' > M. — nxaio 2 : > M ; ' x b d N-, 1 > B. — V31573: V3S3 NB. — D'Va 2 : f C. — , 3"1: " I CPMA r . — " W : HDV P . — naiN: "I > C; 'IX PM. — IV l b : -IMS: S > M. — nxaitJi- 2 :1 > C N B ; ¡1 > M. — rV3n: o. d. Z. P. — nxaicjs: n > M ; nxaen N-, x a e n B. — n a n : - p T M ; + nxaiü M . — ojan 1 ?: oia,17 PM. — IV l c : ff'VS: D o. d. Z. C. — V W l : i r a ® C M N B . — p V i ; + « a ® p X f l , als zu streichen gekennzeichnet: M. — DE?1: + handschr. o. d. Z. N; > B. — flUlD: rrniD p. — pxaD: er' CNB. — p i n o : D-" C. — nxaits = i > NB. — IV 2 a : kein Abschnitt: P. — i i m T ^ a : n > B. — HXaiD: H > M ; 1 > NB. naina: iainac;n > B. —



IV 2b: nsaitJi: 1 > N. — r v a a : > M. — naina®: + « a o , als Schreibfehler gekennzeichnet: P ; H > B. — nXaiB 2 : nSÖDH NB. — DJDn1?: D]3,17 PM. — , 3"l bis Ende I V 2b: > M. — 'S"): "1 C P N . — , 0 V : HOV P. — D^SH: D"KSn P. —

N61WL7:1 > NB. — IV 3a: kein Abschnitt: M. — "[1113: im 1 ? P . — nriDJl: nnsni P. — nxaitJi. 2 :1 > NB. — nxaitj3 : i > c ; nxaon NB. — wan 1 ?: o w n 1 ? c ; Dja"11? p ; o >N. — i v 3 b : = i v 4 : N. — m a n : n i a , ö vok. p ; maia N; ^ a i a B. — i > C P M N B . — m » 3 S N : n > M. — "nxaitJ: 1 > NB. — n m p n : n > M. — I V 3 c : n a s : ••aa CP. — o m a x o n a i n a a : « 7 3 M. — D-NSI: D > C N . — D*"TiaX: n > CNB; + flDD nniö 13 y x Vax, als Schreibfehler gekennzeichnet: p. — n x s r : n > CAT. — m a a : n r a a C P ; n > N. — v l : "mn: -mnn M. — -|ina : 3 > M. — m i a p : n > MB. — -a® IVO: ' i n M N B . — "M-. C; c . — rvoi: i > Cc. — V?n r r s i : r n i M. — o n a i x : 'aix c p ; ' i x M. — -rann: n > M. — •an •. CPMCN. — m ^ s : YV M ; xa-ps? NB. — "1B1X: 1 > Cc; 'IX PM. — v 2: n a i x : m n x CPMC.VB. — rv3n : n > MC. — rr1N7V: rrby 1 ? CP. — iTVHpl: 1 > c. — np®Ö: > M. — ' » B n ^ : ®3 M. — W : "Ö® C; , XBÜ oNB. — o n n w : ' a i x CPC; ' i x M ; ] v N. — Vbn rvoi: r n i M. — a n a i x 2 : ' a i x C P ; "IX M ; D > N. — m n p i : r m p i l CPM NB. — n,17S?1: fr ,, 7Sl CPMc. — m i H Ü : '•nnu M. — r r v " i CPMCIV. — m - p » : " p y M ; xs-ps? NB. — i a i x : i > C P ; ' i x M. — m n p 2 : n n p n NB. — V 3: n^ 1 -!- 2 - 2 : na M. — bbn: zuerst dann als Schreibfehler gekennzeichnet: P. — D'iaiX 1 : 'BIX C P B ; 'IX MA7. — JT'ai: 1 > c N B . — 'a® n ^ l : (T31 M. — •'ÖW1: " n ® C; — oNB. QnaiX 2 : 'aix CPc; 'IX M B ; ">X N. — n^SH: N > M. —

O ^ A X : O ^ A X N C ; P^AIXN M ; D-'BAIXN P N B

;

+

VSN C P M N B . —

a-'püäi: trpiran C P ; ^piran M N B . — tmn: e i n CNB. — n a n a : n a i V NB. — "ÖW N , 3 N A I A : FEÄA M . — ^V 2 -. « A W C ; 'XA® M B . —

V 4 a : XintT: X > M. — D'ptfa: J v CMPcNB. — p l i l t J i : D"" C. — P V N : FJVNI c . — nxait?: i > NB. — NS?3®: t M. — i'piram: D1" C. — p i n o 2 : N-" o. d. Z. C. — DX: QX1 P M c N B . — )1S: |rD C P M A ' ß ; a. R . + + p-B c. — ^XaB: Q-" C. —

v 4b: rwxni: n®xm c . — r u n s n : •• > c. — n s n s n i : ^ > c. — ^ x a ü : n11' C N B . — n x a ö : nxaiü CPM. — n » 3 ® : t M. — n n ö : i > B. — n x : nxi CMC

418

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

B. — WÎB: W B CPMc; X1TD NB. — XBÖ: X > MB. — IHfl: l i m i P. — Há: — rv»a :feaM. — VSO: "B® C; '»a® cNB. —

Y?n TV>3 : M. — nmn1? : n o. d. z . c. — nans : nan1? : NB.

V 5 a : vn : H TI NB. — D-13N ^ D D,1?,?l ^D: B,,?,?¡1 ^ D B^ax '•Va M. — Í1MS : n > M. — V 5 b : «Hip1?»: 1 > M N B . — p B X J : Q"" C; ) > M. — plílD»: D v C. — Bnfl: Din UNB. — B'TrSB: pV^Bl Me; ]•" PNB. — D » : V » NB. — V 6 a : nTTHfll: n + o. d.Z. P ; n > MB; n n m + + o. d. Z.handschr. n . N . — ÍWB31 : HB^ai C ; ÍWBDl PMiV. — lintJ : + DN C P N B ; + DX1 Me. — H ITTI : TPÍl M; nn^n NB. — npVn : npiVn p. — m í a : n n i a C P N B . — nnins : n > M. — nSTBDI: XtmSDI M. — íllini: 7\> B.— WBV-.VBV C; > M. •— XBÖ : TITO C; + sat: rrVv ÍHWI rwaai nnins nnia ix pbm isa nrvn ax: c . — V 6b: n n w rrn a NB. — n r i o i x : n r i o i a. — m - n o : I > N; n > B. — D ^ a n : > a. — B ^ S B : )"" PMaiV. — niJBH: n > M. — B^ilX: D > B. — OnV: p V ANB. — niJBT: n > B. — V 6 c : n a a : naai M a ^ s . — x n n : x r r NB. — p i n : p v r n aMb. — n a o : + n > B. — nriTi: rrn CPMA#. — )xaa» : p^a CPM ; jxa'B N. — p r r : i > p. — aipaa : o > M. — i n x : *inx CMNB. — V 7 a : O^TSBP: )•" MaNB. — B'JBAB : A > M. — B'V'SB: F" PMaB. —

V 7b: waa : xarsa M. — n r n r : n o. d. z . c ; n > M ; nrrn-n B. — nxaw: XBB + + 1, handsohr. o. d. Z. N; 1 > B. — B ^ B : O^Sn P. — HSTDaa®: n > M. — p l T O : D1" CPA'S. — DX: £3X1 PM. — «ITI: ÍTOTl M. — HU: f i n PM. — i r x : n r x c. — " r s a : j ^ s b a. — V 7 c : p : > cPMiVB. — VniD: VmaB CPMNB. — HXBltJ: 1 > a N B . — o ^ S : a o. d. z . P. — m n p a f f : n > M ; + n a n p i n o M. — -»ai: n CMJV. — na^ps: " p » M; x a ' p » NB. — m e » : > M. — maarri: ' a m CA; B " " M ; B > N. — PXAEA : A C P . — VI l a : M X : + XI * M. •— B ^ a i : D > B. — MHB: p ® » M; f B^TIX: ]"" aNB. — NBOV: X > B. —

aNB. —

v i i b : D-xani: T" PMATB. — l a u r i : n m n C P ; " p u MN-, - p i n B. — NXAITJI : 1 > dNB. — PXBBI. QV CPNB ; ] > M. — NXBL»2:1 > NB. — FXBB^ : D'' CP ; 1 > JB. — , a i : "11 PM; "I NB. — "IWVX: 1t» ,l 7 C; ' » ^ X M; + X » M. — VI l e : D ^ a 1 : D > M. — I^DX: lV«K CPJV; '"DX MB. — D'',?,?J: • > B.— ••Va»: -Vai M. — t r i a x : a o. d. z . C; o > B. — "BY-, ••'jai PM. — n a n x : n > M. — nXBID1 :1 > NB. — : f PMa. — DKB1D2 :1 > a N B . — fXBÖ: D"" CP NB. — v i i d : n s a i x : ns?a-ix c ; n > Ma. — V s n x : ^»i a. — nxaioi-2; n > M ; i > aNB. — pintJi-2; n1" CP. — v i 2 a : p a i » : D v CNB. — n n o a x a : x n o a x a p. — n n e a a : TDBH n x M. — DX1: i > P. — v i 2 b : rvan: n u n C. — n r w n i BV-, miiiuVir p. — n r a r u : n > M. — ix.-

+ pi M. — riDp : riDIp CPbAi'B; 'Dip M. — pn BV: pnV® Pb. — KW: pff PMIVB. — mini: pini P M ; numi NB. — piav a-' CPA; > M ; j > B. — ]BS» : BBS» P. — pin» : Ûv CP. — ],XBÖ : D"" CP. —

Textkritischer Anhang

419

VI 2c: D T p r p O : f " P ; B^pjpa M ; pp3p3 NB. — »"•BS: D-Ö3 a. — H-Dil: n^en p. — VI 8a: — v i 8b: nKöitsm: nxBioi p m ; 'Kaiam N. — l a w a : -imn'? p. — triDVi: d N. — l a i s n v - i : nau?n c. — ^ » a V a » : nVvnVa m. —

>

v i 8 c : n s n « : n > B. — nsnaV: nxna BV m ; n > N. — n b b : k > M. — n a w n i : n a w n c. — ran1-2: c p m . — x b d b : k > m. — a ^ a n t : a > CB; b-" > pm. — p n o B : ] > c. — m m \ Hin'' m b . — -ibix-, "in pm. — VI 4a: B T D : • > B. — nSBWni: nXBIDI PM; 'XBlBm B. — •DinV: IBina c p m j / b . — r r a : rran m. — a n p n i : m > p ; > m. — *nnB: i > N. — v i 4b: n s n a ^ : n > B. — p n ® : an' CPMNB.

— a^ata : ]•" p. —

v i 4c: n s a w i ; n > m. — - r m « : n n t o ^ . — p a : ana c m . — d ^ d i : + + o. d. Z. M ; B > N. — ,'D,7DV-2:1 > C. — nXBlB*: il > M ; HintJ NB. — fHBBi: ff"'C; ] > m. — m n o -B^av r s n a i p w ö i : > NB. — r x n a i : v s n a c p m . — p m e : d v c p . — nxna: n > N. — nsnaV : n > m. — n n : + o. d. z. über Unleserlichem: P. — ptBB: D"" C. — v i 4d: rran 1 : n > N. — n ^ v V : n ^ v b p ; n > m ; + n«"?»1? m. — nxmtsm: nxaiBi pm??; nxaiö B. — nain1?: n a w a c m NB. — rrsna: nranai B. — n ^ s n i : n ^ s m c p m ; i. n + + o.a. z. N; rrVm B. — m i n t ) : n n a N. — n-snai; n^snn p. — iVsaVt: ] > m. — rrVrrt: n - ^ s n cpm. — nsna1?: n > m. — an' c p . — j ' n b b : a*" c p . — v i 4 e: ) n a : ana cm. — a'Vai : a > m N B . — •'bVdv.2 : i > c. — nxaiBi : nbb NB. — i'NBüi: a " c. — n'snai: r r x n a p ; n^xnai B. — p w B : n v c. — nsna1?: n > UN. — pHBB*: B " CB; ] > N. — m : "1 P M a N . — nTCT1: 'Tin'' M. — 1B1K: 'BIX C N ; "IX M. — n-V»1?: WBVB CPMa. — v i 5: nvnpn: n > m. — nvinm : p v i n m NB. — nD-^pa : n > m ; •» > NB. — KBD»: 4- am M. — pKTl: ff" C. — iVxa: V r i O CPMaA^. — rriTO: v i 6 a : "man: ^man cPMaiVB. — n s ^ p a : n > m ; •• > NB.

> Ca. —



VI 6b: p i a : B"" c. — •W: T ® CPB. — BVOa: B > M. — Bn,1?5?1: p ' NB. — riD^pa : n > m. — p w a

:

a v cp. —

VI 6 c : > M. — Bn^sri: p ' FB.;

H^VI N. — p f f l D : B1" C; ] > . B. —

v i 6d: nuaiB: n > m. — nVisri: + nxBio m. — riypiav » p i a B. — VI 7a: p W B : B"" C P ; ] > B. — •'3*1: "T C P M ß . — KBBB: X > M S . — v i 7 b : nxaiNön : + nxaitjn (ditt.) p . — a^Vaa: a-Vam m. — a ® : + M. — pXBB: B"" CP. — p l H Ü : B"" C. —

pa

VI 7c: ppDTIB: B1" C; ^ p C T I B P M ; ] > B. — ""aj: > NB. — nnD1-!: 0 o. d. Z. C; > PMLNB. — p B : DHD C. — » W : > N. — rvani: nan, + + handschr. a. R. 1 N. — TVani: > NB. — liriD: 1 > N. — pKTl: B 1 ' C; f N m M N B . — ppOTlDH: B"" C; ^pOHIDn: PM. — iViO: iV-XD CPM^T. — Kin«: p p. — ] i T : r r m. — nsna: n > m. — n'a1?: n'aa c. — v u i a : nxaiBn: 'KBittn m. — naipai: n > B. — Vsi pm. — nvVvn: n > B. — lVDK: I ^ B « CPaA^; "'DK Mi?. — niNBÖ: n > B. — n^S?: n^S? CP M.&NB. — B T a : B > M. — r n W Ö : n > M. — TT1]»: niJ® C N B ; nXBIÖ M. — nspiai: ' » p i a nxaiö m ; n»pia NB. — n n v i : n o. d. z. c. —

420

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

VII l b : = VII 2: M. — p T X n piffTTSIJ C. — p T S i l : B1" P. — nXBBfflP: nurnen® cPMa ; nxaiütr N-, 'kbib» B. — nypia : n > m. — nrpim: nspia MNB. — BX: BX1 PM. — iTH: > M. — BW: Vi?! M. — BIpB V3B: B'B B. — BIpB: • > M; + FIBD, als zu streichen gekennzeichnet: P. — v n 1 c: JYDO : IVD1B CPMaNB. — niXBB: 1 > C; n > M. — : "1 CPMa. — rmnvrrr m.— VII 2 a: = VII 3: M. — : •'SnEPE' CPMATß. — B^HX: NB. — B^HXB: f B. — ^mX: 1 > CM NB. — Xinff: X > B. — nXBIBi; n o. d Z. C; H > M. — d^di; n > M. — nnn» : 'nnff m. — siBtsw-2: »is-wn c p m N B . — ptae»: b1" CPB; ] > N. — HXB1B2: n > M. — ^HXBP: ^niXStf C. — fXBB2 B^CP. — VII 2b: 131HB1: o. d. Z. P . — XÖB1: X > M. — n » 3 t M M. — THriXBl: ininXBl MB; r n n x a N. — VII 2 c : HXB1B: n > M. — innXB»: VHriXB M. — 13: + + handschr. o. d. z. N; > B. — i n n x a 2 : r n n x a mN. — nxaiB: n > m ; i > B. — n»3»: t m ; n > B. — iDnai: isinai c ; ibwb B. — nxaB: nxaio cpNB-, n > m. — v n 2d: r m x a i : r n n x a c ; 'inxa m. — V i n x e l r n n x a CMNB. — xbb : x > N. — r x a i ü : n > m. — Vn 2e: = VII 3: CP; = VII 4: M. — T T « : TTTia CPMA^B. — nXBIBi: n > N. — nxaitj2: n > m. — nVisi: + nxaiBi m. — n»pi3i: nypa mN. — i m r i : n > m. — v n 2f: ^nx: bmx p. — n ^ s a : rr,,'?»:i, n o.d. z. c ; n^Vsn p m b ; ' ^ » a N. — TT1B: TTTia CPMNB. — BS: + r r ^ s n , als Fehler gekennzeichnet: P. — n s i x n : n a n x n c p m b ; ' a n x n N. — rrbaV : n ^ y b c p j v s . — w : n cpm. — •W: n o r pm. — 'aix c ; 'ix pm. — - s i 2 : c p m ; + *i (ditt.) m. — n'wa: i v b » cpm. — VIT 3 a: VII4: = CPAT; = VII5:M. — B'WlBiB > M ; f ' B . — naiH: 2.«lo.d.Z. C; ' a m B. — obS: flVlB CP; ]*713 MNB. — H1XBB: D^XaD CP; J'XBB MNB.—• nns^: > CPM2VB. — o n a : |na pmNB. — 0*731: b^ibi c p ; p i s i mNB. — n m n ü : ]•" M. — p ö : BHB C. — : XlfflP CMjVB; 13 ET® P. — n»3"IXi-2: ®I 3 m. — n s m x : n > B. — b t o o i ; n-nue M; y N-, b > B. — Vvsn: V s m c . — + *?3 MNB. — t m e e n : > M; LF" NB; + 1*713 M. — 'BP ITD: &3 M. — ••äff: -»äff C; , xa® NB. — a n a i x 1 : 'aix c p ; f B. — rvai: i > CN. — W n r ^ i : näi m. — o n a i x 2 : 'aix CN; > m ; q > B. — nawa : ma-'ffa p m ; + na m. — v n 3b: -jVani:" > GPMiVß. — inmab ; inriDb NB. — ^a® n'a: m. — "•BW: "WD C; NB. — D^BIX»: 'BIX CP; > M; B > N; ]*" B. — HSiaiX1: T M ; n > B. — B-nBBi; b > NB. — ivai: i > c N B . — BBN rvai: näi m. — B n a W : 'BIX C; IX PM; f ' N. — BH1B1: BH1B C; )•" P ; B > M; "HIB NB. — nsü: > cpm NB. — nVnro: n^nns p. — n»3*ix 2 : n » a i x 3 NB. — B-'nsB2: B11 > M; B > N. — VII 4 a : = VII 5: CP; = VII 6: M. — nffXH: 'ffXH M. — ¡7B03: ¡7 > NB. — ••rffni: w m CPMB. — HI : -"Tta c ; ••HU P ; ^xna MNB. — VII 4b: "1BX: *1 > CP; 'X M. — •'31: '1 CPM^. — min 1 ': n o. d. Z. C; TliT1 M. — TlBX: ,nB',X PM. — n^Bl: nVö^ CPMiVß. — P J 3 : D1,BJ3 CP; B v MN B. — nrmtpa® : nnsi»»», nnsi o. d. z. c ; > PMiVß. —px -jVn"? ^d px 13p Hirns l^BJ1?: > M. — ••IB: VJB C; "IQ P. — fbD]1?: B v CP; | > NB. — 13j?: 13pn P. — np'BB: Xnp,'B3 M. —

Textkritischer Anhang

421

VII 5: = VII6: CP; = VII7:M; = VII4: N. —-WHl1> C^IWIP.— "linBi: > B. — -wm2:1 > C. — XBÖ:N > B. — , 3 1 : "1 CPMAT. _ "WIK: "IX P; > M . — T B P B : TB1T3 P N B . — ^EBI: 1 > C ; •'KD P M B . — D ^ T W : B > M . —

*nntJ2: 1 > M. — vn 6: = V I I 8: M. — pnn» : D V P. — TVITI: I^nn CP. — rrsaa: rrsraa CP. — FXXim: B V C; JWXIÖI FB. — in«: im« C P M N B . — D , 13 , N 1 : B^AX M ; "nax NB. — ana-W: anax M; p a x NB. — p n p : a v p. — iai: lan CPM NB. — PIKM: Q"" C P . — P H : B V C . —

V I I I i a s pra»i-3 : N"' c. — nxnün: nxniDn CPM. — pxxim: D V c. — j-x^a2: nv c.; "aoi M; + nxaon nx NB. — psim-2: DV C. — VIIIib: V7N: i1?"1« c. — •PIRAA: D V P. — P X W I : TR' C; ] > B.— rmn :

N R » N C P M ; ' T W N; "VSRT B. — NA-NNI: , > NB. — RRVO: M R O CPNB.



mnai M. — miai: m m CP NB-, mmi M. — mpn: a > B. — nreo: n > B. — DnV: ]n"? NB. — D',Vl&: D ^ f P ; ]"" NB. — pi: QÜ1 PM. — ByinB: f" PM. — a'smx : + nxo PM. — n1?: nVa PM. — p®i = an® NB. — w a = w O. d. z. c. — mmpoi: rrtmpai c ; x^nboi PM; n-ompoi NB. — rrVoop: rr^iaonpi C; x^iaopi PM; n > N; B'TOBpi B. — poi: p - s i M. — ysai: Nsai, x * o. d. z. y M. — jrw2: arro M. — D'nw»: pro p ; p NB. — a^nx: a >N.— V I I I I C: N S T : TIBI c. — nana: 'ana M. — minoi: M-NNOI c ; 'NNUI NB. — rrri: rrn CP. — rprrrt: its?i c. — ptw : ptw p. — V I I I id: nsnvni: 1. n + o. d. z. M ; nroni B. — ma1?: nraV c N B - , niaV vok. p. — A^ATRA: A^ASRA, N^O.DZ.C; FVAIW P; A^ANO N-, B-VOM B. — VIII ie: omni: onxn C ; orrxm M ; orrxn B. — oiopni: owpni CPM^T

B. — np^Ti: npn-i M; mpTi NB. — narr: man M. — ns'ni: n > NB. — mv ; mir c. — B^axi: p c NB. — amntJ: p p NB. — V I I I if: -»ai: CPMAT. _ rnia: n > M. — B-^axa = a-Vaixa M ; p NB. — pinü: B-" c. — Vii^n: Virsn CPM. — n'rai b®: nVanbip p. — n b m : 1 > NB. — V I I I 2A: ] T T M : BTTH CM; B"' P ; 1 > B. — M - I N N I : N > M ; RIVIDL N; NRIUI B. — niaawm: maaiirn B. — FD^PWM; B-' CM NB. — B^VVOM: T"P. — B-TMNI: B > M ; B'TTIJM NB. — D^JUM: NI331TM C; B^JDIPM PN; B^N^M M. — FTO: C; )R«W NB. — : ] > B. — HD1: > N. — N A T : '3T P . — "an: "i CPMA". — B'aam: a > C; 'am p ; 'aam M. — anaix: 'am CP ; 'ix M. — NA'TRA: + NAI * c . — N^IRA : N^OA M. — VIII 2B: |N: > NB. — NVW: > M. — -JOB: ^ C B C N B ; "JB^H M. — M Y I S N I CMB. — mssrn: N > M N . — V I I I 3 a : IBS: IV-N C; PM. — FK-DÖ: B1" C. — P S I N : B"" C. — M®IL: NRIRN CPM; HBH B. — naTini: nanm N; 'anm B. — mia : mna CNB-, RNNAI PM. — C?PN: N > P . — NNAI: M N A I C P M ; M N A NB. — B^IPN: N > P. — M-UODBX; N > M. — BT1P: FKC B. — DH1?: P V P. — B'VW: B ^ W CP M. — : ^XL M. — B-'P^NB: ]"" P M ; B > N. — B ^ A I N : B M ; + FLND PM. — n 1 ?: r n a P M NB. — j r w : a n ® M NB. — o m a : n m a CPMJVB. — W 3 : V > c. — nsPTi: n»n,t N. — rrenpoi: n^onpoi c ; «•'ts-npoi PM; ntsnpBi N. — N-VIAOPI: N ^ I A E P I C ; X^IAUPI PM. — P A V Y > M. — IRX®: FX© M. — Bn,Wy: B,WS? C; fltW? P; )V UNB. — Brillit: 1 > CPMA'ß. —

422

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

y i n 3b: nanai: 'anai m. — nvii: n^m c . — crVaxi: o^Vaixi c. — o'xbü: p' M. — IPJ01D1 : 1010 NB. — O ^ V » : P. — O T I T I : D T T i n P ; D'ÌIIH NB. — DTK VlP: OlxVlP P . — YIII 4: i V X : i V ' X C; 1*7X1 PM. — f-SSW: D"1' CP. — l ^ S Ö : D1" CP. — n30B

ninVnae?mmomniVs^am nean -Vani nono : > m. — nono: ntrns p. — ••Vani: 'V'am NB. — ntsan : ntran p. — mVö&ani: niVopni NB. — YIII 5a: > M. — lVX: iV'X C. — p S W «Vi pS^a «V lVX: > M. — pX'aa: o v c. — p x s m : o1" c. — mpTni: nip-n c. — p a n a n : onawan c m b ; p a m a n p ; "nainan N. — nipTn : n > mb. — v m 5b : nsan : ne-om c ; neam p M N B . — v m 5c: oipaV oipaa yoipni: > m. — n-'Voi: •• > pNB. — nrooi : n > B. — x w 1 = x > B. — no®1: n o. d. z. c. — x^niz^ : x w ® c p m N ; 'in» B. — nrasnV : "raynV m. — rrVon : > pNB. — nxaioni : i > pNB. — "an : cpm^. — - o r : n o v PM. — "V31X: -I > C; 'IX PM. — nxaiBnZ: 1 > NB. —

v m 6 a : inai : orni c p . — "sn : ^ s n cpm. — o - w = q t i t c . — mspa : niopia 'ispia m. — rumai: ninnai, nm o. d. z. c ; ninnai p m N B . — "[ina: •yin1? cpm. — |na : ona c. — xvi: + nxao m. — nxatj: n o. d. z. c ; n + o.

cpNB-,

d. Z. P ; n > M; O'xaö NB. — r i m a n i : 1 + + o. d. Z. über gestrichenem 1: P. —

v m 6b : -w : t i ® c . — o m n : o > m. — ornino : f " p m j v b . — i x l a : mia : nnna c p m # b . — x^no : x > NB. — 71m : -pnV c p m . — m a : mai M; n > N. — xin® : ]n®M. — r w : rinn CNB; h t i p m . — xao : x > B. — r r p : n n n c p m ì v b . — u n e : *i > m. —

IX lb: — i x 2 : nmai : 'mas B. — P-. Vs?a m. — nxaio : nxaitsi m ; i > NB. — ]-x : Van c p j v b . naina nain xVx xao > m. — xVx : Vax c. — naina: namai c N B. —

i x 3a: omax onan naa= ina m. — naa : ••aa cp. — d t h : d > c. — omax: d > CB. — ra: xin® c. — nVnVna: nVnVina cp NB-, 'VnVina m, — nn^n : 'n-n B. — nmns : n > NB. — npipoi: nppoi B. — 'x : -w c. — ir ^x : irx B. — x^n IT ^x : xvnrx N. — nsiox xvi it ' x : > m. — nxiDx» : n > N. — oipaa : o > m. — nna: m a i NB. — i s i : nsn C; i > pma^b. — oinnn: omn c.1 — IX 3b: xVx : 'Vx M . — i x 4a: nnai: nmai cpm; 'mai NB. — nxaiü: i > N; 'xao B. — n-ani: i > NB.— nail: > N. — IX4b:Vnia : TT o. d. z. c . — 1X5: omax onan naa : xna m. — naa : ^aa cp. — onan: o > c. — omax: o > C; o"1 > p. — rpTD: mai m N B . — fina: finaa c p m ^ b . — n-n: m n cpmjVB.—mnnni : am N ; nain B. — Vai : i > c. — nain : n'nnn NB. — n'ani: > N. — nama : > m; n > N. — i x 6: nnai: 'mai matjs. — nxaiö: nxaioi m ; 1 > NB. — ix= > B. — i x 7: c n a x onan naa : x i a m. — naa : -»aa cp. — onan: o > c. — DTiaxiO > c. — xmw: x , n® cm. — nn,n : 2.n o. d. z. c. — nnins: n > m. —

Textkritischer Anhang

423

+ ®p3 (ditt.) * p. — irn it 'x = T i i r x m ; i m r x N; i n r x B. — b a : > B. — BipBB: D o. d. Z. C; D > iV. — TU»!:TODIP. — 1*7133 H3J bv XBB Binnn HS:

»j?a :

> M. — 1V1: 1 > PMNB. —TO1M:3 > M. — pXBB: W' CFN; i x 8a: nnas: nmas c p m

— nnxaiB: nxaia cpm

' r r n i NB.

;

> M. — n x a a NB.

;



HTinn: rnnn NB. — Haina: + Hinweis auf Randglosse Van P. — fX: Van CMNB. — XBB: X > B. — I X 8 b : S P p m : V > B.

9a:

ix

NB. —

nxVaa: n >



cpNB. —

o. d. z. c. —

n m p n : n

'xbibi m ; i >

nxaia:

IX 9b: nXBlB»: 1 > NB. — HD: > B. — nXBIB : nXBIBn P; 'XBlBn M; 1 > 2

NB. — didh1?: DJS11? pm. — hbö p

ms» fa:

m a s ? : m a i » cpm. — nt?a: n a i a cpm. es io: nxaioi; n > nxaiB2: nxaiBn p

;

m

n >

;

l >

m

;

NB.



pa noiö p

maisi

NB. —

— nain3: n >

n x a a n NB.

B. — n a i n a f f : n >

— o i a n ? : 02D , 1 7 p m .

m.





. n-m cm. — nai bv ix: ix n a: nBa: naia cpMim—msnrs cp. — ma •

«mir m. — t i d : tub N. — n-t1: nnn cB-, nnn, n o. d. z. p ; n'an, a in t verbessert (t o. d. Z.) M. — XBB: K > B. — Va: Vai CPMiVß. — II1«©: ]rX® NB.

— ivt2: m n

IX I I b :

cPMi^ß. — naini: n a m c p i m





i x 1 2 a : n m a s : ' n i a i NB.

— nxaiB: i > N

' x b b B.

;

— nama

nainai m

:

n

;

> NB. —

IX 12 b: = IX 13: CPM. — B"H1BX D^ai HB3: «13 M. — Ha3: '•03 CP. — Dn3T: D > C. — B-TlBX: • > CjB; 'BIX P. — XW»: CT CPM^ß. — ^ B : + p. —

nVnVwa

a-aan: o >

c N

IX 12c: = NB.

nnvi: w n ;



B.

a 1 » O. d . z . c

a ^ s i x :



;

>

' a a n m . — D i n n r i : a i n n B. — n a i n a : n >

I X 1 4 : C P M . — ¡UV«"!: ' I f f l B. — n W 3 1 : '>11331 NB.

— rrnnni:

> B. —

naw3

n >

:

m

ms.

B. — n a i : n o . d . z . c .

;

b NB.





— HXB1B: 1

>



1 2 I X 1 3 a : = IX 15: CMIV. — nXBIB : nXBIBl M; 1 > NB. — nXBIB : nXBIB C; > N; 'XBB B. — n»j?13: D > M. — n»pi31: n»p13 MNB i x 13b:

mb.

nn-ri: ' r r n

B.



nmai: ' n m

NB.

— nnsa: nnaa c. — hxbib: i

> NB.

IX 15: CPM. — miÖS

DnaT

IX 14a: a^-m

=

d > c. — a m a x

:

cmb;

n

>

n.



:

a > c



noaa:

cpN

noiaa

— nairia: a > HB3: i n a m. —

;

'Biaa

NB. — naa

:

"B3 cp.

'Bix p. — n n i n s : n > m. — n p i p s i : n p i p s

;

a - ' w i x : a m. —

a'aan:

a

c

>

;

a1

>

— ix

pm. — nxaiBi;

n

> M; 1 > NB. — n»p>131: ' » ¡ 7 1 3 M; n » p i 3 NB. — ^ T : ' T CPMiV. — I T S V X : H3?V C; ' » ' V x M; - I T S ^ X NB. — • • S U : ' 1 1 CPMN. — p S J B t f : ' S B ® M. — B ^ a i X : 'BIX CP; IX M; B > NB. — ^X: »]X1 P. —

IX 14b: = IX 16: C; = IX 16 (= TM) P; = IX 18: M; > ganz: NB. — — r r n n n i n 0 . d. z. c. — I X l o a : = IX 18: CM; = IX 17: P. — paVa»: JIBB^B M. — HISI: HISpi

nrni: nrrni cp. tvoj m. m. —

^yabai

n3 wun

:

nVvaVa

:

m. — n a n = n a m p N B . — xbb ^sbVb* n n a

jBaba n - i s i ^ » b V b

n a m

> m. — m n o 1 :

i

paVa

2

> N. — PVZBW •. ^ » a V a i ,

l1?» o. d. Z. C; jVsaVai PN. — BIpB»: B > M. — XBB: X > B. — Hl®: HIW 28

Mischna, VI. Seder, 2. Traktat

:

424

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

CP. — na-T: '31 P. — W : 'n N. — m r V X : "ITST1? C; '»''TX M. — CPAT; "11 M. — STOW: » > M. — "IBIX: '»IN C; 'IX PM. — > N. —

"l

I X 15 b: = I X 19 : CM2V; = I X 18 : P, — WLVS : rPWSn CMNB. — n*lDBp : Nlüöp PMNB. — BÎWli: 1 > C. — OlpB : D > M. — XÖD: X > M. — f B S : > P. — DlpDl^J : DlpOl1?! C ; '-pOlVj NB. — »11ÌÌP : + m CPMNB. — DlpBB : D > M. — I X 16a: = I X 20: CM; = I X 19: P. — n'ts: nnsi PM. — TOIM: H > B. — ix: > c p N B . — n m i p n p : x n n p n p , xrn o. d. z. c ; n T i n p n p NB. — rowiö: i > NB. — ns?pia: n > m. — n»piai: xi»pu mNB. — irunn : rranm CMNB. — nxatj : m i n o c. — i x 16b : > ganz : c. — nnn : nnn ñama, nmna a. b . p. — niBi : m o n pm. — nxaiö: i > NB. — nypiai: rs?pi3 mNB. — mint? ivanni: > m. — nnnni: n > B. — n n n u : ' u n o B. — I X 16ci > ganz: M. — WW: TWITl CPNB. — Ì13DT: Ì13DVT P. — nXBlB: 1 > NB. — nypiai: rispia NB. — I X 16d: o m a x DnaT HÖ3: X Í á M. — H»3: "»S CP. — 0n3T: O > C. — o m a x : a > c. — miriD3 : 'nnua m. — nnai: nni3j c p m ; 'mai NB. — •pxn : f > m. — nosa : noiaa cpmw ; 'oiaa B. — rmED : n^ioa c. — nxaiu : 1 > NB. — n a s V ï l X : > B. — *?S7: > N. — X l a : naixi-2; n a i x CPMNB. — -|ina: Tin1? N. — nxaitji nDO: neu 'xbd B. — nxaiDi: 'xbd NB. — n^aa: n > N. — uno»: i > B. — n x a w : i > NB. — ninoi rvan na-iw - n » nxaiDi > m. — naix 3 : n a n x c p m ; ' a i x i NB. X i b : nxaiö: nxaitjn c m ; n x a e n N B . — p s i ; f a i C B . — na-ix: n a n x c p UNB. — ^»B^B: f i S o . d . Z . C;) > M. — 3*1S1: 3 T » C ; 1 > M ; 3 T » 1 NB.— nxaitjn: 1 > NB. — X le: nxaiün»: nxaio c ; 'xaion m ; nxao NB. — nnspai: i > N. — na*ix : n a n x cpmwb. — t j » : t u s i mNB. — nxawrp: i > NB. — X 2a: 7131X3: H311X3 CPMATB. — nXBlBi-*: Í1 > M ; 1 > NB. — ÎDIXi-*: n a n x CPMNB. — X 2b: nxaion: 'xaon N-, i > B. —FRXABTI:] > m. — u n e : > m. — X 2c: jasaba î b n nx ^m n a i x i m nxaion: > m. — nxaion : nxaio p ; 'xaon N ; i > B. — n s i x : n s n x c p n b . — -an : ^ c p m ^ . — t x b : n > N. — KBt?a: X > M ; nxaoa B. — D'aani: ' s m c ; o v p m ; • > N. — a n a i x : 'aix c p ^ ; i x m. — nxaiD: nxaion p ; i > NB. — nanp»-*: n > m. — dx»: dxi c p TANB. — nxaun: nxaien c p ; 'xaon m. — X 2d: ' a i : '*1 CPMjV. — pïB®: 'SB® M. — naiX: I X P M ; 'BIX NB. — D ,I M1: D^Vn P ; D > B. — , ai: > N. — nXBlDn1: 1 > NB. — -]ffB: + « t P. i*7ïi nxsaai : > N. — nxsan : n > mb. — -»w BV •. VVFRV p. — u n e : i > N. — nBipW: n > mN. — : *?» m . — j w x n Vw» : pwxiVir p. — p®x-i -.]> N.— nXBlÔÎP: 'BlDn M ; 'XBBn N;"\ > B. — X 3a: nsp'B: " > c P M z m — nxaio : nxBiünM; i > NB. — nnsnp-'Bi: •• > CP; nnspBi, i + o. d. z. M ; nnspB NB. — n3*iX: n a n x c p m ^ b . — n^ai 1 : i > C P N ; + n a n x als zu streichen gekennzeichnet: PM. — nxaiön1-2: 1 > NB. — XBB»: X > B. — n 3 T : '3T P. — "'3*11-2: "1 CPMtf. — m W : Hin''

Textkritischer Anhang

425

PM. — 1Ö1K: 'BIN C; 1K PM. — KQO2: K > M. — IllSV: 1 > C P N B . — nKÖWfP: 'KöBfl B. — x 8 b : » a i : " i c p m ^ . — , o r : n o r p . — i ö i k : TaiK c B - , i k p m . — nNsiBa: n > M ; i > NB. — pbnnnü: pVnn® c m a t b ; pVrrrn p ; + rvan M NB. — NÖOmi-2; K > MB. — ilKÖlBJV: 1 > NB; + ilKMBn "IIIS CPM. — DK1: DK 1K M; + DK (ditt.): M. — 11131: > 1 NB. — ?1KÖ1D7P: o. d. Z. über gestrichenem unleserlichem Wort: P ; 'KÖlDil M; 1 > NB. — X 4 a : ntaiK»: nUTlK CPMAT; '13T1K B. — '31: •• > UN. — ]H3: Dn3 CP. — WV®: n > M. — HDD: 0 o. d. Z. C. — nxaiBi-*: 1 > NB. — W O I K " : nWPIK C P a N B ; 13T1K M. — x 4b: pa»: p 3 riNOiün c ; hköibh " a p ; p s naaiB m ; p nKöon NB. — m a i K : n i a m CPaNB-, i a m m ; + u r o n-an B. — mwiB: n o. d. z . p ; n > m ; i > NB. — p a V » : + Van B. —

X 4 c : 13TI: 1 > CNB. —flKölB:n > M; 'KÖB NB. —

X 5 a : J1131K3»: rVQTIKS CPa^S; 'UTIKS M. — flKölB1-2:1 > NB. — ni31K*: mariK cpme^ ; n a m B. — m a i K t i » hköib nnü: > m. — n i a i K ' : rvnriK B. — X 5b: riKOlBn: 'KÖ1BH M; 1 > NB. — ]ni: JIUl C. — 71KÖ1B1: n > M; 1 > NB. — p » : p l (?) P. — 1 3 1 : 1 3 1 3 C. — ilKölB*: n > M; 1 > NB. — p3«: p i p. — f K : irK m. — köB: k > m. — pnnn: pnnnn B. — X 5 c : HKÖIBH: HKÖ1B M; 1 > NB. — lYOlK: niatlK C P t f B ; 1311K M. — ilKÖB: ?1KD1B CP; 'KÖ1B M; 71 > N. — p 3 i ; pal P . — X 5d: "1311 ( X 5d): KÖB Van (noch X 5c) p 3 PVÜBÜ p 3 nKÖlB Vspö Il-Ktf p ö V a : + + o. d. Z. in folgender Fassung: ÜKÖ1B *?3pÖ pKW 131 KÖB Van pK nBöVö p s i nVraVa p 3 : p. — i a r i : i o. d. z . c . — hköib: n > m ; i > NB. — PK: 11-K M. — KÖB: K > M. — X 6a: n a i K : M l I K CPM&NB. — - p M : "pn1? C2V. — nT1j?l: ">> NB; + x-ntp NB. — pKi: i > B. — rrriB®: n-mno® NB. — r s n i : m s n i P a B ; 'i»iu M. — H31K3: MV1K3 CPMaiV; '311K3 B. — flXaiD1: 1 > NB. — Haina: H > M. — riNBlÜ2: 'KÖB N; HKÖB B. — n»j?131: 0 > M; '»¡?13 N; n»j?13 B. — m i v i : n o. d. z . C; + i i h b ryani m. — x 6b: .nrv,n: w n B. — nnai: nmai c P M a ; ' m a l NB. — mraiB: i > NB. ivani: 1 > NB. — KÖB1: K MB. — n a i M : H > B. — Van: > M. —



x 7a: nrpn : 'n-n B. — mini: n > B. — i s a : -jma c . — noipoKn: 2. n o . d . z . c ; 2. n > B. — n w n K-m: »im m. — nnie = n n e a m. — hköibi : 1 > NB. —

1K: > P. — HKniB*: H > M; 1 > NB. — r»j?131:17pl3 M; il»pia NB. —

x 7b: nmai: 'niai NB. — p : Vva m. — hköib: i > NB. — n-nnn 1 : über Rasur M. — IVani: ^ 3 3 1 a ; 1 > NB. — H a i r 3 : 3 > M N B . — X 7 c : = X 8: CPN; ganz > : M. — pKl: HrKl CPi^B. — llp®*?: ¡?11T3 NB. — riKDlB: nKÖlBl P ; 1 > NB. — X I l a : IV3: rcan N. — PID"1!®: > CPMtfB. — HKDIB: 1 > NR. — • ,1 7D: D'Van N. — o-'Va d'ibs hköib ( x i i b ) : p n n B o-ieair: > c . — p u n B : d v p ;

] > M.— 28*

426

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

x i i b : nxaiB: i > NB. — ••Ö» n^a: irá M. — ' s » ; "«a» C ;

NB.



x i 2 c : NNBIAN: 2. N > M ; 'NAEN N; I >

— RRNI:

Dnai«»: 'BIN CP; 'IN Ma. — NÍT0: N1Ì10 B. — pT03: pIOl B. — n»3*l«: *T M. — DTIBtJ: • > M. — rvai: 1 > Ca. — V??! rvai: M. — B^IBIN2: D > C; 'BIN P; 'IN M. — N1Î10: p 0 M. — ''31: "I CPMW. — ">0V: HDV P. — IBIN: 'BIN CP^ ; 'IN M. — n»tt: nwa MNB. — V?n rva: na M. — XI 2a: npTO-W: •• > CPM.NB. — ¡INBIÖ: H > M; Ì > NB. — -WH: T i m P. — pVlÖ: D'" CP. — XI 2b: 31S1:1 > C; 3 T S vok. P; 3TSn MNB. — HNaiÜH: 1 > NB. — naii c. — pNn : y o. d. z. e. —

B. — NRR0: RPRR» NB.

XI 8 a : 01Í0: DUO CB. — F U » " : ''35? C. — )'N: JRN CPMaA'B. — P C 3 B : B""

C; i > B. — rrnr: «imr C ; IT® PH. — f m a j : a"" CNB. —

X I 8 b : pV'DP: B"" C P ; B^IDP NB. — ]RN: U'N NB. — IHN'SB: FN'OB M ; ' ' N ^ B N ; 'N'SB B. — NNBIBFL: 2. Í1 > M NB. — NTIIW: N.T0 M ; N > N. —

nrrVvn : > NB. — nnai: NMSJ CPM; 'mas NB. —

X I 8 c : B W - 2 : P N P. — '•00 IV3 : 0 3 M B . — VSTF: ""B0 C. — DNBLN ' W RV3 :

'IN 03 N. — DNAW: 'BIN CPB; > M. — riNBIDil1 : 'NB1ÖH N; 'Böil B. — V?n n'ai : i > C ; í ñ i MB. — ANAIN V?R\ rrai : 'IN hin N.—ANAIN2 : 'BIN CB; > M. — NNBLTSNZ: I > NB.



x i 4a: N»3 : TS3 B. — pVnn : "iVnn B. — xva : n > B. — VSO rea : 03 M. —

•730: ""B0 C; ' K B ® NB. — B'HBIN1-2: 'BIN C P ; "IN M NB. — T N : FN M. — riNBIDH1 : 1 > NB. — RV31: 1 > C. — *?*?N RV31 : H 3 1 M . — HNBIÖH2 : 2. H > B. —

x i 4b: a m a i : a > M; y a; a m a NB. — ONV-. > M. — p 0 : an0 NB. — riNBlBn: 2. n o. d. Z. C; 1 > NB. — XI 5: BON-, BON CPMaNB. — ilDpONri: HBIpONn CPNB; 'DipONn M. — rra , B0: 03 M. — V3V: -"»0 C; ,NB0 NB. — B'HBIN1 : 'BIN CP; IN M; ]•" NB. — u-N: î'n M. — N-aai-*: f w a a M. — nsawn 1 : 2. n > M ; 1 > B. — rvai: 1 > NB. — Wn rvav fiai M. — a n a w : 'BIN CPA; "IN M. — XI 6: kein Absatz: CPM. — iVflNiTI: V? o. d. Z. C. — plHÖ: B1" CP. — 2V3 "730: 03 M. — , B0: "*B0 C; "lNB0 NB. — p i l B B : B1" C. — rV31: 1 > NB. — V?n IV31 : H31 M. — ^NBOB : f BBB P. — X I 7A: = X I 6: CPM. — TBI: + A ^ H B. —VÖBI: VOIB CPM; VÖLBI NB. — nepoNn : NEIPONN CMZVR ; NAIPCNN p ; 'DIPONN B. — , 3 i : " i C P M ^ B . — IBIN : 'BIN C; "IN P M S . — V + B0 C. — FIDD: H o. d . Z. C.; n > B. — HNBIBN1 :

'atan M ; 'NBIBH NB. —

X I 7B: M I ; ' 1 CPM. — "OV: NOV P. — 1 B W - 2 ; 'BIN C ; 'IN PM. — FNTI: B V

C. — ÎLNBWNR 2. n o. d. Z. C; 2. n > M. — «11p0n>: p)1p0Bil CN. — JV3Í1 B-JDVI 1"IP0N2 NSIAA NBD: > M. — «RIP0N2: *yip0Bn c . — ••SI 2 : N CM N. — I W ^ N : ITY 1 ? C ; 1W ,L ?N, ^ * P . — A-'ÎD?: B-'JBB C ; B,,IB•',? P ; B'JDVS M. — FIN 1 ?: YMVL

M. — riNBlDÎTO: 2. n > M. — HNSV: H > CB. — VBÌV:

,1

?10 NB. — "AI^ '-)

CPM; -"an NB. — miiT: 2. n > M. — nTna p : + + o. d. z. P. —mvQ : n > MB; NTna N. — "IB1N3: 'BIN CN; 'IN PM. — X I 7C: = X I 7 : CPM. — 71B3: 'B31 M ; Î1BD1 NB.

— NÎTORI: NN0D NB.



V»"Ö3: r v a a PMB ; f v a a N. — n0*?0: i M. — niDissi: mDiïa c ; ^lai M ;

"1B1S3 NB. — A N J 3 1 : B > NB. — VLDN0: ^ Î D W CP. — I~I0M : N.





x i 8a: nnon»-. n > N-, n n n n B. — rraatP: n o. d. z . c . — m u a n i ' : n-mai c M b N ; '-mai B. — imn 1 ?: nsina c b . ; i s i r a p m . — m o n i n > c N B -, 1 + o. d. z . m . — nsrDsv: n > m . — v V » : n^i? Mb. — Vwri : "?öFn p. — m u a n i - * : 1. n > m b . — niPD3V: n o . d . z . C ; K&TDsi m . — n n n n : m n n b . — "ö® n"a:

fpä M. — V2V-. -"DB? C; mi:am2:

NB.

— D,*1Ö1Kl: 'DIN C P ; "IN MbN; ]"" B.



r m i ö l C b N ; + ftBTBDI als zu streichen gekennzeichnet, dann + + a.

R . : p. — n ' a i : i > BNB. m i n u : 2. n > m .

— V?n rvai: rüi m . — t m a w

:

c p ; " i n Mb. —



X I 8b: D m a i : D H l ö r i m , UBl als zu streichen gekennzeichnet: P ; ]"" b. Voari: Vtsrn c p b N B . — n - n j a n : 2. n > M ; 1. n > NB. — n t r e a i : n i p b d i M. — n^DIl: n > M. — VsniT: V > CPMbB. —

X I 9a: D ,l ?D: • > B. — HSTD3: X5TBD M. — TlD® p * 7 : "TIBtP1? M. — n n n n : n n n n B. — V7BN: i ' t b n c p b i v ; " b n m b . — p m o

1 > NB.

:

n v c b . — nNBiü : n > m :



X I 9b: nNaiB: n > M ; 1 > NB. — D-VS: D > B . — •^lYDatf: - > M . — nnnn»- 2 : n > m ; n n n n b . — p i p a a : o a i p a a m ; l a i p a a NB. — nsö C P N ; + V» nDÖ M b B . — p i n D » : ff" CbIVB. — p ö t J : > b ; ff" B. —

SN: DN1 PM. — p m : ff" CNB. — n-3 BVÜ: n ^ W a Pab. — p m B « : + + o. d. Z. P; ff" CNB; > ]"" b; + ffNBD P. — x n l a : NVW: N > B . —

T U T : 1 > B . — i m S : p T J Mb. — nniB: nniB3

MjVB. — HND1D1: n > M ; 1 > NB. — p i n ö i ; D"" CPJVB; f > b. — nNBlÜ*: 1 p W Ö 2 : ff" CP-iVB. — ]BT31: p * > 3 C; 1 > NB.

> NB.—

XII l b : = X I I 2 > ganz: M. — "7»: p d. Z . a ; 1 > NB.

— "'31: "I CPMabiV. —

P. — D'TWn: ] v a. — ilNfilü: n + o.

— D n T 3 : p T a PabA^B. — p : D n bxVB. —

ffNBÜ:

] " Pab. —

'3*1: "1 Pa,N. -—• x n 2a: i p a :

NB.

— .Tnnn: r n n n



x n 2b: TÜ3-I: i > CNB;

n u s i m . — m i n Vir»: -ron 1 ?» Pb. — nNaiö: n

>

M B . — n u n BW-, n i n 1 ? ^ p . — IV-, t s i b. — x n 3 a : um-, n i n n c m . —

n s v i : n s v C M b N B . — mai: n > b . —

nV: +

+

a. R. b. — p T S n : D^CP. — nNBlü: n > M; 1 > N; 'NatJ B. — D ^ D : D o. d. Z. C; D > B. — T t t n : UPn CPMbiVB. — p i n ü : D , / CPb; ] > NB. — "3T: " I CPbi^B; "11 M. — , DV: HDV P. — XII 3 b: = X I I 4: M. — nNaiöni: n > M B ; nNatS N. — ' 3 1 : "1 CPMbiVB. — w

1

? C ; 'SP1™ M; 'Tr 1 ? b. — 1B1N: 'BIN C ; 'IN PMb. — WN: > C. —

nNaiÖ.T: 2. n > M; 1 > NB. XII 3c: M I : n CbN;



"11 M. — SWin\ V > M. — l a i N : 'BIN Cb; 'IN PM. —

f x r i : D"" C. — I^ND: "l^ND CPMbA r B. — TT): f t m CPMbA^B.; + nNaiDn: i > NB. —

nN M. —

x n 4: = x n 5: m . — n o n » BV-. non» 1 ?® Pb. — n o , i » : n > m . — nin 1 ?: 1 ^ 3 c p M 2 ^ b . — n m s : i > N. — n s o : + nNaion nN N'sa p m . — x a o ?Dn = > M. — Mb NB.

D N : DN1 CPMbB. — 1N*7: VN 1 ? b. — D U i a :



PMbiVB. — • Q'S'IÖW: f "

428

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

X I I 5 a : = X I I 6 : M. — IRVSNI: ¡T" *?»M C P N B . — RT*?»: Q.T 1 ?» C ; P * ? » P M B ; NN"? NB.

— ]RRI: NM c . — NIROA: RMRTM C P M B ^ B . — NABIÖ: N >

M;

I > NB. — p » : ans c . — rrnnri: ],Tnnn b. — XBBI: x > B. — p : pa CP.ZV B. — nmnnn: 2. rr > B. — nnrnnn: rurVsn nnnnr1? M. — o ? r r 3 : )n' PMb. — KÖÖ*: + KBD jrrra nirVvb ruinnnn p b. — x n 5b: = XII 6: PN-, = x n 7: M. — nuvVyn: n > M. — nnnnnn: rvmnnnn PBß; 'uinnnn M. — HKÖDI : nxara CMb; HNBD NB. — OVD: DVID CPNB-, ]VD Mb. — P A L : AN' C P . — I » : I » I b. — x n E B: = X I I 7 : CP.—NTWITJI: NXAIDM M ; TIXBÜI NB.—VT-.

+ M CPM^B

;

+ 13 b. — HKÖien: 2. H > M; 1 > NB. — hVd: dVo CPMb. — nWDIÖ: 1 > N; 'KÖB B. — IWpiai: n»p>13 MNB; 'pi3 b. — XU 6b: = XII 8: CPN; = XII 9: M. — nB31: 1 > C N B . — i l B ^ M : 2. H > M. — nViS: nVlJS? CPbNB; 'Vi» M. — TdhV; i MB. — OUBB1: • o. d. Z. C; f ' b. — 1»T3: )ÖT31 M. — ny31B: H»3"PIÖ CPMbtfB; + nBpTI M. — n»31K: 1 MbB. — DTtDÜ2: > CPbiV. — SaiÖiW: »311Bn& CVWoNB. — -UV: TrY" b. — x n 7: = XII 9: CP; = X I I 10: M; = X I I 8: N. — *?BB: VülB CPMbiVB. — *lj?n 13: 1D"pna CB IBpVU *, darüber handschr. 1Dp,n 13 N. — *ip71: ^pH M. — n»3*Wl onir»: 'TD M; nur oniw? + + a. R. b. — DTIDD: ÜV > Cb. — nX: + + a. R. b. — nxaiDn: 1 > NB. — HXBIB; H > M; 1 > NB. — nSpiSl: n»pi3 TINB.; 'pl3 b . — x n 8: = X I I 10: CP; = X I I 11: M. — nBH: + + handschr. o. d. Z. N; + '0X3 Vota als zu streichen gekennzeichnet: P. — paiia»; p a n a b. — nopoxV: nDipONV CPMcAT. — -31 1 : '"I CPMbJVB. — W 1 ? * ' ' ! : 1T5T1? C; 'SP^K MB; 'TSPV b. — KBBBi; K > B. — -3*12: '1 CbNB; '11 PM. — SOTrTi: » > Mb. — inB&i; ifiBax, K • M . — ncpoKri: nsipoxn CPMB^ ; 'Bipoxn B.— nsriB: n > B . — p3TB2; p 3 n a NB. — Tipp1?: rjiptPB1? NB. — "Ol3: "1 CPbATB; '11 M. — 'DT: n o r pb. — riMni: n > B. — iiptw : iip&as B. — HBB»: s > B. — n e p o t o : ¡lBlpOK3 CPMbjVß. — '31*: "I CPMbtfB. — NB DB2: K > MB. — , 315 : «n M; ' 1 B. — srcnrr*: V >

P M B . — I B I K : 'AIN c B

;

'IX P M . — NEEA: >

M. —

i V » » ^ : V o. d.z. M ; n'ryaVi b. — x m i a : NBNRD: n ^ n r s CP ; N^NNB M. — msrtP: 1 > NB. — KIVÖD: VBN CMBNB; 1 > P. — nHpB: > CPMb^B. — MV*? V®: fl3UVW P. — HS®1?: H > MB. — a n : QK M. — D^SaSK: f »3SX b; Q'SiSSN N. — BV: "7® M. — VlW: bllin CMNB; n + + o. d. Z. = VlUH P. — x m l b : i 1 ?«: Vrx cpb. — nanoff: n > M. — p-'BCN: p'BON CPMATB; p^osn b. — i n m n : m m r w M ; a n i n P. — nn 1 ?» : n^nan c . — nurwi-«-»:n > NB. — KlVai: 1 > CPMB; 'VB N. — nniB3: 3 > P. — «IVB*: 1 > CPMNB. — m p B : > CPMATB. — x r a i c : = X I I I 2 : CPMJV. — M O B I N I : so a. R . , i. T . : N I D B I M p ; MBTSNI

N. — mB1BS,,B: > CMA^B; 2YIB~)ÜSB, 2t o. d. Z. P. — Kl'iBDi: 1 > PMI^B. — HHpBi: 1 > PMNB. — n 3 T : n a i D CPI7B. — -B® : fea M. — ""BIT: "BP C; ••KB® NB. — rvai: '-3 NB. — bVn N-'SI: nai M. — anaiK: 'BIN CPB ; 'IK M ; D v > N. — KTT®: K > N. — mpB3: D > B. — KIVBS2: K^B CPMA^B. — nnpa«: > PMNB. — x m l d : N,3n17: K,3nl7 1 3 1 3 ; 1 3 1 3 als zu streichen gekennzeichnet: M. — nKl-2-3: > N. — riNBltjn1: n > M; 1 > NB. — K > M. — 131: '1 CP

Textkritischer Anhang

429

MNB. — 11»»®: p > C. — 1B1X: '»IX C; 'IX PMJV. — nxaitin2: 1 > NB. — •73«: > M. — nsaion': i > NB. — x n i 2a: = XIII 3: CPM. — Xm®: M CP. — nilSPB1-2:1 > NB. — XI^B: 1 > C P M N B . — M P » : •• > CPMJVÌ?. — HSIRI: «"'SIN N. — XHI 2b: ]ni: + DX CMNB. — mpT: .Hpnn C P ^ B ; Xipnn M. —

p^mi: 1 > N. — nniD: nniD3 CPMjV. — nDB: n > M. — Xl'jB: 1 > CPMiVB. — nnpa : ^ > CPMNB. — Xm 3a: = XIII 4: (MN. — niS'»: > NB. — XlVB: 1 > CPMATB. — •nai: 'ai p. — m i : "i CPMATB. — m y » : "ps M ; «37» N; 0 7 » B. — IBIS: '»IX C; 'IX PM. — X n i 3 b : T ® : T I R C P M ^ B . _ n 3 : + + A . R . P ; > M. — BHnn: H > NB. — l^vaVa ix: > N. — nsnn: 2. n > B. — np*va: - > M; n > B. — w f : , > NB. — XlVa : 1 > CPMA^. — x m 4a: = XIII 5: CPM. — TlDOXVl: 711*01 (?) M; jnSOXVl NB. — TlVl: •• > CPM. — IHV» : •• > NB. — Xin® : X > M . - W n , 3 : t ó M . - "B® : ""B® C; ">«00 NB. — ^31: 1 > NB. — V?7\ JV31: fT31 M. — DnBIX: 'BIX CP; 'IX

M. — XIII 4b: ISlVl: 1 o. d. Z. M. — 1T3n= "> > NB. — nniea: n > M. — x m 6: = XIII 6: CPMAT. _ 1>?K: VrX C; 1*7X1 M. — D-tTSaB : O'-BynB C; f" PM; persa NB. — nx: > c. — H-i; > M. — niasy : n > B. — DS»a: > M. — mwBD: missna M. — , r B. — nino'-2: n > M. — nnaa»: + 3 t®3 M. — nVa:n; > aNB. — mns : nmsi p ; 'mei M; 'ine B. — p^sx: D-V ' DIX C; pVsix PM; A" N-, ] > B. — nxiani: nxiann CN -, xann M; 'xiann B. — ""XDDI : «SDÌ CNB; vok. P; "OSI M. — nVnnV: , > CIVLV; nVSJI P. — 3B?n X^IT: 3IPn®, X*7 +"+ o. d. Z. C. — n'jS'W: > CPM; H^Sl N. *P»n»: n > NB. — XBDH: X > J3. — 3BNTO: 3STn M; 3BT1TO NB. — nTBOH : m o. d. Z. C. — 3BWT: 38Tn B. — XIII 6 a : = XIII 7 : CPM ; = XIII 4 : N. — V?K : VrX C ; V?X1 PM. — pD^BB : D'xaua C; persa PM; N; "^»aa B-, + neon nx P. — px : nx M. — TI.»: B. — "HT3»: + nan p n'n «Vi B. — + nis xVi nan p p . N'RAIRI: - > Me NB.

— NENSS: N > MB. — NSRAA: NRAA p . — PBDX: O-'

CNB; Q'VsiX P; p^DIX M; + BT3D57 n-3 xVl p"?n3» HX13n xVlP; + ÌTXtìn X1?! 13T x*?i M; + niròm® nxnn x*?i NB. — xVv : > M. — «xas: -"dd CNB-, -SS.Pc. — H3:13 N. — nVsi: n > M. — IISH: n > PM. — BITTO: HOT11T o.— n,l?V: + rr1?» xaun ^wn nV3J xVi c ; + xaon ^i» n*?3i xVi wbv p ; + rr1?» sarn® xaen «]i»n n*73i xVi ME. — n T w m : nTcom PMA^. — •W: "nipn PMc. — 3i»i: 3i»ni PMCÌVB. — p»uan: o-wuan c ; psman PM ; '••»Juan NB. — n^a : n > B. — n3T : '3T P. — ,3"l : "1 CPMC^S. — TXB : "I > B. — N-asni: D > CB; DV > PM; 'DT C. — onaix: UW CPC; 'ix M; D > B. — NR3*?I: NNBN c ; NRSVN PMA^B. —

6b: nnon: nn o. d. z. c. — xiv la: nxaiDH: 2. n > M; I > CNB. — "?3: *?33 PM. — ninn: ninni P; xinm M; •• > c ; ' i n n B. — n^s-'ini: n^aim CNB-, ... an e. — xiv ì b : xm ni •'X : mrx MENB. — rt : rtn CPMCNB. — pa1? : noa1? MNB. — nini: ninniow; x i n m M; ninniC. — jbsa1?: ) > M; nVyaV NB. — XIII

430

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

XIV l e : naai: i > c ; na1? m. — n x a i t w : i > NB. — BO-, Vaa p. — xinsn: X o. d. Z. C. — n»1?»: i M. — ptP: DTO CNB. — *WS7 D'I»: r M. — nSDi; D'OSO PM. — JXDB: p*ö CPMc. — nNaiÜÍP: 1 > c N B . — XIV i d : nn&yni: n > B. — j w i s n i : n^nurem CN; pninsm PMj'vwvDm B. — px-aa: ]•< > c. — nxaiön : 2. n > m ; i > c N . — XIV 2: H : n n c . — nxaion: 2. n > m ; i > c N B . — "?»»: ^»sn m. — o ^ s a x x : o ' s n s x c . — "rsrai: 1 > CCNB. — xV?a ¡ i > c p m ; > NB. — n n p a : " > CPMcA7ß. — XVW: X > M. — -"Sl : '"1 Ce N; "11 M. — ">0V: HOT P. — 1Ï31X: 'BIX C; 'IX PM. — XIV 3: iVSX: ''SX CM; I^BX PNB. — HNÖlDn: 1 > c N B . — XlfflZ?: X > M. — na-T: OT P. — r r v : "i pmcat. — »mn-1: » > M. — l a i x : > CPMC NB. — -»ST : "I CNB ; "VI M. — ' ï l l : + 'BIX C ; + 'IX PM ; + nBlX NB. — XV : *?x CPNB. — : nan'' c p m b . — XIV 4a: 3310 : VaiO N. — VaiXI: VaiX P. — PI1?©: 1 > CPMNB. — nxaitJi: n > M; 1 > NB. — D,l?3: D^DH P. — ^XBO : ff" CNB. ; D'XBD o. d. Z., über amntJ i. T.: P; > M. — nxaitJ*: 1 > c B . — "O-V: "1 CPMAT. — W V X : C; 'VVx M; + IX * P. — XBBB: X > MB. — : ' n PMcitfB. — »Bnnv » > M. — x i v 4 b : n B p a : n p ö i a , n o . d . z . C ; rispia pmcA^b. — n n o a x : x t t o b x m . — XIV 5 a : fTT : CT" C . ~ HT1 : + DX M. — BT : 2H NB. — p a : DH3 C. — p T 3 1 : onerai c . — natji : + nao nnis p T 3 i (ditt.) c. — nxaio : n > m. — pTirnv : an' CP B. — p - r a * p T a 1 xbd p ' r o w : p T 3 i p v m n o n T 3 ix NB. — p r o 1 : D,T CA7. — )nT32 : DD' C. — XÖÜ1: X > N. — p ^ i : DD' P. — *TH3: 1133 CPNB; + I S M c ; JTU3 M. — V p l H : V p l V B. — XIV 5b: = XIV 6: CPMiV. — p ^ ï H : ) > N.— WllS: > M; ninS N. — tlBB: n s e a NB. — nxaio : n > m. — p n n n ' : an' c. — p T 3 ix : p r r a i B. — p^rn : nn' c. — pYinn*: Dn' c p . — jrrrai: on' c p . — p a i : nn' c p . — XIV5c: = XIV 7: CPM. — p ' n m v : on' c . — p - r a ix p v m n i : > N. — p - r a ix: > CPM. — pvinn*: on' c . — p T - a v : on'rai, an o. d. z . c . ; ] > M. — P T 3 1 : DiT C. — ' a i : CPMeA7. — ITVVx : W b C. — *1B1X : 'aiX Ce ; 'ix PM. — pwirv»: Dn' c . — p ^ a v : an' c p ; > m. — XIV 5d: '•ai: ^ CPcNB; '"11 M. — S1W,T: V > M. — "IB1X: 'BWCc-B; 'IX pm. — p"ra : nn' c. — nnn : nnm cpmatb. _ p-nnrn : an' c. — XIV 6: = XIV 8: CP; kein Absatz: M; = XIV 9: N. — p 3 : Dn3 C. — nniB : > N. — nao n n i s p T 3 i ^xi: > N. — p - r a i : Dn' c. — nxaiu: i > c . — pTinni; an' c. — p ^ n i v .• on' c ; > m NB. — ix p T 3 2 xao p"nnn2: j.TJ^ ix x a o ^n^si ünTinn p. — p - 3 j : on' pa7_b. — t u b : m. — x a o : x > B. — XIV 7a: = XIV 9: CP; = XIV 8:M. — p 3 : Dn3C.— ÍTÜ: BT C. — p T a 1 : Dn' c. — p 1 : p i pm. — p ^ s : Dn' c. — nxaitji.- 'xaitsi m. — pTinni : d , t c. — in^nnz x a o : o n ^ n c ; p'-ra xats pTinn p ; p^rai m ; ] n T 3 ix c ; ]nT3 NB. — IX: > M. — Vy : M. — p-'SJ: an' c . — nSjTO: n > m. — n s p u i : nypia McATß. — XIV 7b: VW: à M. — XV l a : nasi; ^a» c. — p-X: ] > p. — nxaioni- 2 : 2. n > m. — w & : xirr®

Textkritischer Anhang

431

CcNB. — pia): ••" C. — f^Bp: D"" CP; J-VlBp M.NB. — ni!f3a: piCa» M. — nmaj: 'rrnj M. — nrns1: nnisa nb. — xv ib: nvVaB: nvVaB M; n > nb; + IT aa BI? IT yi? V® cnb; IT p? Viv lt ••ai •?» + M. — jrN: orx P. — n w a » : n > MS. — nxaiBri: 2. n > M. — NNUI: 'RROI M. — nniB: + + O. d. z. p. — XV lc: DK: OKI P M N B . — W V»: W"®1?® P. — nä?pl3: 1 o. d. Z. C; n > M. — NVIYI: N > M. — nypiai.- nspia mnb. — xv 2A: f» p 1 ?® p. _ pvvrnpa: an' c. — nxaiB: nxaiBi M. — p a : •na c. — rrwa : MON CP. — nxaiB = N > M. — XV 2b: D^D: O'VDI P. — fUWinn: 1 > M; 2. n > B. — pKÖB: 0" C; J > nb. — rinnen: i > c ; i + o. d. z. M. — m © n : rt"wn PM ; "ivn n; trwn b. — p m o : D-" c. — pVitwri: pVirm CP ; jn'ron mnb. — nxaiBn: 'xaiBn n. — snai: sna-n CPMB. — nmsa: a > p. — xv 3a: masrp: n > M. — niBa: niBia CPMn ; 'i^Bia b. — j m T X : d t t s C; ]n-TS PM; p T T X N; p T S B. — ffl: Dm C; > NB. — niSHU: niSllim nb. — ita: in c. — nnn: + + a. R. P. — nnx: n > M. — p a : Dna c. — nypia: n > M. — nspiai; nvpia mnb. — xv3b: naa: •'»a CP. — D-iia« onan naa: ina M. — onan: • > cb. — DTIÖN: D > C; '1DK P. — nnWBa: 1.1 > B. — VH DK: + + o. d. Z. M. — mnaj: nimai CPMB. — nxaiB: 'xaiBi M. — pB: ana c. — nnn: + p a ALS ZU streichen gekennzeichnet: P. — 0*73: oVlD CP; ]*?13 M. — XV 4: pTXri: D1" C; ] > NB. — niTlpn: n > M; nllpn N; nilpn B. — ilKÖTBi: 1 o. d. Z. C; 1 > NB. — p W B » : Q"" CP. — nXBIB2: 'NBB N; 1 > B. — pnawi: V > CPMIVß. — D ^ H : n > CPMATJ3. — f^BBi: D-" CP. — fSÖOi pnae? c t a m > M. — D'Vani: D-VD cnb; i > p. — p3: n® CPA'B. — pwtj*: D"' CPNB. — pmt52: 0"" CP NB. — XV 5a: HNÖ1D: HNBIDI M; 1 > N; 'NBB B. — FXN3: T"Xna b. — D^S: ]-' P. — PQJB: DP' CN; ] > B. — xv5b: nxaiB: n o.d.z. c ; i: > n; 'NBB b. — D - V ^ D > b. — vr-. + DP C. — plpB3: | > M. — •?»: + V» OBB CPM2V. — PINB: O" CbN; ] > B.— fKäB: n v CP; f > c. — iCS W & V Pc; + «aB o. d. Z. P. — IHiaD: 17183 B. — XV 6a: ilXaiBi: 'tiaiBI M; 1 > NB. — fl^STI: nX-'S1' NB. — ^NBB1: D"" CNB; r > b. - n«aiB2:1 > NB. — 0,'?3: D^DH Pb. — D^DSIP: D > B. — p1pB3: cPMbTvs. — pinB: D""cb. — pxaB^: D1" oaipas nb. — nBBi; + nsB CcN. — XV 6b: DK: OKI PM. — pnrt: H > CNB. — m n p V : n > M. — 'pKBB: D1" CbNB. — xv 7: INVATF: m^aip c ; IRRIK^a® p ; ixVatr? M. — V?B3: IVBSI CNB ; IVB'a Pb.—-"is: hd cb. — rnoan bv •. nxianbi? Pb. — nsun : n > M. — m n i s b© : xirrns"?» Pb. — I^DNI : IV-'BN CP ; '-BX M. — bp : ps?1?® Pb. — TVDN2: IV'-BN CPB; ''B«! M; I^BNI NB. — ILKÖLB»: 1 > NB. — ¡IKAIB*: ¡1 > M; 1 > NB. — rspiai: rs?pia CMB ; n > n. — XV 8a: S?a*1N: 1 Mb. — rra: Ö?a M. — «a» C; "Na® NB. — T^l: 1

432

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

> c b N B . — V?n rvai: fiai m. — o n a i N : 'bin c ; 'in PMb ; y NB. — nsniN: •j Mb. — x y 8b: = X V 9 : m. — m n i S : n > m. — no»: noia cPMbAfB. — m x : HTS CP. — NBB1; 71NB1B NB. — fN»: ] > B. — NBB*: N > M. — N^W: + + a. R. P. — 72: > M. — ÍISmN : ®T Mb. — 0V1BB : B1" > b. — p n : 18131 NB. — I'D1?: TU1? B. — m : ' I CPMbTm — m W : 'im"1 Mb. — 1B1N: 'BIN C N ; 'IN PM. — n*7D : nVlD CPNB; > M. — TOH: I l S ' i l CPMb. — XV » a : = X V 10: M. — HR1?»: HN^B CMNB. — p t T B : B v CP. — pITlB»: v B CP; > M. — riDpm: niBplB C; 'BplB M; DBplB b; IIBplBI NB. — riBpBI VtiD T 8 S : + + o. d. Z. P. — VtiB: 'DD b. — NBB: N > M. — DXB1Ü : ¡1NB1B N; 'NBB B. — nV3tP: t Mb. — D^nm: 1 > C; D > N. — f P ^ H I : D" CP; f > b. — p l í l B * : D v CP. — XV 9b: n a m : 2. n > m. — nxBits: n > b ; i > AB-, ítnbb N. — n»3tr : t Mb. — ' a i : "1 CPMbAT. — "1B1N: 'BIN C; 'IN PM. — NBBB: N > M. — BW3: BWB CPA 7 B. XV 1 0 a : = X V 1 1 : UN. — MIOT: H > PM. — MUfll: n > PM. — D ^ a a : D > B. — J'NBB1 : > CPMbxVB. — VtiNB: VílNBíl PM; VïlKôm b. — HÖH: + naa »«in o ^ a n bs? Vvinbi nan V» Vtinb o-nbb o-'Vaa snai c ; + t r V a s win ñ a s mu o-^an Vttnbi nan V a n s o'nbb p ; + BV Vvinb ^ n b b ' ' V a a swiïi r a a saia o ^ a n V» Vtinbi nan m ; + . . . Vvinbi rían V» Vtinb d-nbb b; + naa saun o'Van Vs? Vtinbi nan BV ^ n x a ]"nbb n ^ a a »mm NB. — o ^ a r i : D ' ^ a n d. — p W B : D v CPA'; | > B. — DN: ON1 PMb. — V T S : 1 T 3 NB. — nrviD : rrnis p. — ^nsb* : a 1 " c p . — XV 10b: ovia : a o. d. z. c . — p a i : a n s i c . — ""sn : " N s n c ; ^ s n pmNB. — D W : B T Î Cbß. — ÜtPDl : 1 > b NB. — TV : DN NB. — V T : I T B. •—• BH1? : JH1? P b N B . — V T 3 : 1 T 3 NB. — WIIB: nVlIB Pd. — ilNBIBfl1 : 1 > d. — IN*? DN1 fiNBion2 rix N^aa irN: > m. — rmBiB.T: i > clNB. — XVI l a : r statt richtig tb: M. — f'jB'rBBn : B ^ B ^ B Í I CPd; ^B^B-BÌI M. — f W a a : D v Cd. — ìlNBIBn: 2. n > M; 1 > d N B . — VT1BH: STTlBn Pd. — XVI l b : 1BN : 'BN C P S ; 'N b. — '•ai *1BN: M. — -3*1 : ' l CPbAW. — 'Ja : •«la Pb. — nabn W : it naVnw m. — n a S i : ' a S i B. — nriBpa : nnaipa c p m bdNB. — j?awn : spawn d. — n»Bi: i > d. — XVI l e : "DNîTO: la-NÎIIP CPMdiVB. — » T I B m : » H I B í l l d. — "?»»: + + a. R . b. — 1BTD : ^ > NB. — H S : "IT'S CPd. — "lapîl V ï 2 : > NB. —-lîTlNaBI : lilNB-Bl C; iniNB^I P ; irriNBB b. — B»B: 011TB MNB. — O^-nNBil: D-"? o. d .Z. C; f Mb; O^HNan NB. — XVI 1 d: 1BN: 'BN CP; 'N b. — "»31IBN: i h M. — , 3 T : "1 CPMbß. — nS^pS?: Na'p» ma^S; ">p» b. — ppnx: ^ > mNB. — in-a?: N i n ^ c ; + Va b. — o-aan: 0 > C; 'Ban PMb. — P 7 : P " " P C P d B ; f B ^ l p B M; p ^ p N. — IflV Nin"W C; r r n m ; m1® NB. — ^ b V b b h : o ^ B ^ B n , o o.d. z. c ; cVb^b-bh P d . — p r S B : D" Cd. — DN: i. T. p , a. R . DN C; > b. — ilNBIBH: 2. n > M; 1 > NB. — DIN: D1NH M. — ^ I S S : ^ l » V» C. — STlBíl: VTIBH d. — nniB3: nTiiBs d. — naß nniB3 : > N. — XVI 2 a : ' s n a : ' s n a B. — - s n a i : i > N. — irN®-b BV b n : ' W B » k m. — p i 3 B : O^TDB Cd; p n a a PMb; D1" NB. — NAB: n > M; riNBB b. — NSB-J: > CPMAT.B. — IBS» 1 ? : IBS» V» PM. — NlîTO : N > B. —

433

Textkritischer Anhang

XVI 2b: = X V I 3: C P M . — X 1 W : X > M . — nai»: *1 > B. — Vo,Tl: VoXfll C P M b d NB. — 1BT3: > d. — "rilXni: B o. d. Z. C. — VTX: 1TX C P M d N B . — 1 TTIX: M X Mb. — : B^Sil CN; ^ D n B. — p W Ö : B " CPb M. — DK: B X 1 M . — l'XBD HDD iiniB *?03 VT OK: + + a. R. b. — ^03: *?BX3 CPNB. — fXBÖ: 0"" C P d N B . — x v i 2C: nrVfrnn: rvViVnn c ; nnViVnn NB. — rvnnpn: n > M. — T»1?: T » n b. — pa»; > d. — "ttlX: DAX M. — "TnXl: DTIXI M . — DlliT: + + a. R. p. — mpirmi: mpirnn, nip o. d. z. c ; nipinim PMhJ/ ; mpimn B-, + mpirnn * p. — mann: mirmn p. — rvnino: n > M. — nixau: nwau d. — XVI 2d: XVlirX: W N M ; XTI lfX b. — fUVlpn: m n p CPbß. — ffW; D « 1 ? ® b. — , + + q-'Vjhp als ditt. * c. — a ^ r w : d^ji® d. — laiV: *i > B. — iVx»: iVxtr CPMdJVB; iVbX® b. — .I^Wia: n^Tira CPd. — iTO: > P M NB. — inoien^: 1D013i1 CNB. — XVI 4a: = X V I 5: CPMAT. — nVlM 1 ?: H o. d. Z. C. — x v i 4: x-'siai: x'sian cbNB-, jväiarri M. — mpaa : a > MB. — nxBion: nxaie CJV; 'XBIÖ B. — hoixi: Vsix CMB.W.B. — w a n s 1 : 1 > CPMATB. — p i : > CMNB. — rrpaan p i : rrpBam b. — rrpsan: n?Ban vok. C ; > PMAT B. — 1SBH32: > CWDNB. — XVI 5a: = X V I 6: CM2V. — JPSiTI: 1 > CPdNB. — D ^ I H : D > B. — p'BBB: p^Dai d. — XVI 5b: m » : n o. d. Z. C. — D'Jlin: ]*" b. — '»fV: "?3m CPMbiVB. — Mit rucan beginnt X V I 7: M . — HJBan: + HX P M d ; HlBa B. — 113p: 113-p P. — I M ® : IT-TO d. — 0S»1 : + DS37 (ditt.) M . — : VDHI C P M b d ^ B . — x v i 5c: pV-Dair: a v c. — j-'jbi: a-" CPMd; ] > N. — p i m : n-" cPMdbTv B. — ep*7B: Ü o. d. Z. C. — 7DH: VDni CPMbdATS. _ ">31: "I C M N . — iaix > Pbd. — IBIX: 'aix C; 'ix N. — BX: BXI Pb. — nbnnö: nVnra CP; n > M . — nOIBD: HDISn — XVIIia: nt: xin M. — rran»: n > M. — ons: oisn PM. — XVII1 b: XV?B: 1 > CPMbd-B. — TOSB: n W B H M . — n»31X: T > M . — D'XO: f PMb. — ,3*1: "1 C P M b c W . — •'DV: nDV Pd. — laiX: 'BIX C; IX PMbd. — f|X: > C N B ; + + o. d. Z. d. —fflTBn:H > CPMdiV^; + fXO M ; + 'XO b. — •niaai: TITB3 cb ; T H B 3 M; "IIB3 NB. — NBSAAI: N > M. — ]NI3: |mi3i M . — BlttTDi: p'Mbi^B. — IV Pb. — H i r m B n : niTinBn 2. 71 o. d. Z. C; > MNB. — 15?1: N. — lnaS1'®: - > NB; + DtP P. — H®1?!?: i Mb. — B'WID 2 : P ' M b ; P ' B I B N; ^BTID B. — NP: IT M B . — DIB: OIBH P .



434

VI. Seder. Toharot: 2. O h a l o t

XVII1 c: ,3"L: 'T CPMbdA7. — "W: HDV Pd. — l a i X : 'DIN C; 'IX Pbd; > M. — 1 « : > CPMNB. — X*7 V3X: xVl CPMiVß. — nVVBS: » + + o. d. Z. C. — XVII 2a: kein Absatz: d. — »TIN: WIM B. — RTÖ,H: 1 > C P N B . — NX: > NB. — nsrnnan: nannan, 2. N o. d. z. c ; tmnan M ; 'trrnnan B. — OB»: o i s n PNMB. — '•all: "I CPMbdArß. — OTB2 iTD i"WI5? O B 1 1V3 1»1X ITSrVx ^"l: > C. — W V X :

WBX

P ; 'TV1? b . — IAIXI-2; 'BIX C M . V ; 'IN P b d . —

2

MJB. — 0"1B : DISn Md. M I 2 : "11 PMd; "1 BN. — "101X2; D'AVD1: +

XW B; B >

B.

— BWB

2

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•,AS?D1 C P ;

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" W S L M. —

IRX: IRX®

Cbd. —• XVII2b: m r i : m i n M. — m » a i : rosanD. — i t m i : l > NB. — nrsn: r v x n CP. — p l : p l P. — p T S H : B v CPd. — HT: + + o. d. Z. d. — 01B1-2: DIBH Md. — Xl^B: 1 > CPMbdiVB. — 7ÜXW: niSBn bd. — *lTm2:1 > CNB. — 11BB: roaa c P M d N B . — p n b v y > B. — i r x : p x PMd. — nan»»: p n s PMd ; + PillX PMbd. — XVII 3: = x v i i 2: d.—n-'aiüVa : n^aoxVa c ; WÜB^N p ; n^aoba b ; n r n V a vok. d; N-a^Va NB. — m">3XB: T1T3XB1 CPd. — m©»1: 1 > NB. — 1 3 p i : *13pn PdNB. — NSÖ-3®: •> > CPMdiVB. — lrXP: nrXff d. — n m M > CMdiV B. — i r x : f X PMd. — Htm: p®l» PMd; + HniX PMb; + i m « d. — 2V3: D > B. — DIBi-2; D1B.T M. — plW: J'Xl Pd; «Vi b. — DTTD1?: D^maV NB. — x v i i 4 : m u : n w B. —. rr-31: + + o. d. z . p. — OIBI : o-isn m B ; > N. — "7578? b. — m i n D : 2. H > M. — lBtJBH: 1ÖB "O C; 1. 1 > MB; IBn» b N . — DIB 2 : o-isn M. — nunc 1 ? : IBW1? M. — I*?BX : Vrax CPBDB ; "«x M. — n a n x : 'anx 1 ? M. .— mrsVni: > NB. — ma1?: n a n x C ; n > B. — nnix : n > B. — D1B3; 0")Bn M N B ; + DWD1? C. — XVII 5a: = XVII 4: d. — TJXff: + 13 M. — *13p: "13pil Pd. —• rpVsi: n,,I?S?1 CPd; + r r n a c . — nrvn: HTI cPMbd. — n n n , s : lnrrs p ; > UBDNB. — BV-. N^VS;1?© P d ; N^YV® b. — N^S?: RR^V M. — ]IBB: JIIDB CPMBCLV B. — i n n s : i > M. — rva BV-, n ^ V ü Pbd. — rrVyni- 2 : n^Vsn CM; Pd; .TVS? b N . — n n n ü : n > M. — ixV: rxV b. — x v n 5b: rva: n > B. — o-iB: o n s n CMbdivs. — f m : n s m cPMbdAfß. — p T 3 : ¡ r v a C; HT3 N. — p l Ü ^ a : Q-'BlüSa CNB; ^ > PMb. — fBSTai: D-'BISian CNB:; ff" P; "'BlÜSan M. — • ' • m : '3T P. — m : "1 CPMbA^B. — i n r ^ S : w 1 ? cb. — D'-asni: n > c ; FF' > PM ; o m b ; f d. — n n a i x : • > c ; 'aix p ; 'ix Mb. — xrrt2>: n,n''® NB. — DmnD: o > M. — p s - i a 2 : a ^ n s a n C; p i s i a n MB; B1" d; W a i l N. — XVII 5c: n a « : 'ax C N ; 'X P; "lax n s i , als zu streichen gekennzeichnet, dafür a. R. 'ax b. — n a x : nx M. — •'3-1: "I CPbAr. — miHV 'lin 1 ' PMb; s?Bnrr N. — ntpya : n > b. — n m x : n n r x PMd. — n i x a : n > M. — n r i a a : m m a V M. — a ^ n i : a > B. — r n i : > c . — a m : a n s i c ; p 3 Pbd. — nxoD: HXD3C; + 1 X * D. — BT1XD31: BTIXD31 C. — MANIH : 2. N > M. — WNN : ^ > C; w n m N B . — an 1 ? : p 1 ? b ; + a^asn N. — a » a : a w a m N B . — n x a i o : i > NB. W i l l I a: p S 1 3 : D v CPdJVB. — p ü : DvCPMdA7_B; ]"tBl b. — : 1 > C.— B-'VDN: ] v b ; B > NB.— D W : B > MB. — 8*1X131: p X 1 3 M. — fX^Xiai: B v CPdA^B. — p n X l : B1" CPMATB; p-HXl d. — J-Vapa: B v CN; f > B. — |ilÖ: ana CPA?B. — p ^ i a i : a-" CDA^B. —

Textkritischer Anhang

435

X V m l b : BN: OKI PMbd. — V?N: VrX CMb. — V?N1: I^HI C; iVnS B. — p B B : D"" Cbd; ] > NB. — : n > P. — W n IV3 : ?J3 M. — 1V31: 1 > CP bcINB. — rpai: feD1 M. — "ö®: "ÖtP C; ,NBP NB. — B^BIN: 'BIX CP; 'IN Mbd. — a ^ S : TD3 C. — "1X3: 1S13 CPMbdNB. — 11X3: + + o. d. Z. P. — HBTB3: niTBSn C N B ; n > M; NET-DB d. — XVIII l c : 1BN: 'BN C; 'N P. — M I 1BN: IN Mb. — ' a i : "I CPdAT. — ,DV: n o r Pd. — n » 3 : - « a c p d . — m w « t r i a i n a a : i n s M. — a n s i : a > c ; a 1 " > b. — a m » « : a > c ; 'iaN p ; a n > b. — rwsnn: 2. n > M. — d i b i : Disn CPMdAT.B. — S7Ö1OT: STBIiil d; H > NB. — 1 3 B \ PA7. — ¡7W1?: pitra b. — XVIII 2 a : niBID: mOIDH Md. — p : BH C. — DVÜ2: TIWL CPUNB. — n r x i : n > N. — NSITT: NSNN c ; N > M. — SPITB: sntn P P D ; » > NB. — I S P ^ N : > CPMbdIV B. — XVIII 2 b: BX1: BX C N B . — UIS: 13113 PMd. — : ' 3 1 P. — TNB -Ol n 3 T m i 3 3 -ncra nxiann i m « mm 1 ' - a i : > M . — m 1 = ' i cpbdiv.—IÜIN min-: "«-löiK'-'öBm c ; ' a i x 'aarn P d ; a n a i x a ^ a m N; a n a i x ''»Dm B. — m ö p m : nrrepm PMA^B; nv3Bpi d. — PIVED: l > CPM ; SA b ; Titm NB. — n m s : n > M. — pXBBBl: D v C N B ; p B B l Pd; 'NOD»! b. — XW331: 3 > NB. — p'Xl: a r x i C; V W b. — ^Naea: B"' C N B ; | v + + o. d. Z. P ; f > b. — x v m 8 : m » : n > M. — 1 3 p : i a p n Pd. — n s n r i : > CPMBDIVB. — nvü] : nsren cPMb. — p ^ p a : p - " p a CPMA'B. — nub-'x: n > NB. — p i ® : piD CPMbdiVß. — m-IB: D1TD CVDNB; '1TB M. — XaBai: X > M. — XPB31: 3 > NB -, + B'XBBB JRW NB. — VNNSI: 1 > B. — XVIII 4 a : p l 3 : p ! 3 CPd; ] > M. — n»B3: CPMbd. — r S i r i : - > CbazvB. — p r a i : d v C NB. — naaa : ma^n b. — p u n : b-" CPdA r ; ] > M S . — SHlp1?: 1 > MbdNB. — x v m 4b: p i a v a m a c ; a - ' M D N B . — V?n ivat r r a : nai ü?3 M. — 'BP: "B® C; 'NB® NB. — ppTO®: B v CMdA^; J > B. — - n y V : Wl» 1 ? CMbdA7 B. — ppTis: a 1 " c . — nann 1 ?: n > M B . — XVIII 4 c : TnVl: 1 > C. — "atT ^ 3 : !P3 M. — "a©: C; "'XTIV NB. — ffn»W: B > CB-, TSIN P ; 'IX Mbd. — p T 3 i : ] > C; B 1 ' P. — r r a i : 1 > b. — ^ n ^ 3 1 : h31 M. — B - n a W : B > C B ; ' a m P d ; 'IX Mb. — fN: Cbd. — p T 1 3 2 : B v C. —• XVIII 4 d: T S - 0 : 1 > d. — KID: NTt d. — «in©: Km® M. — JITI31: jnU C N B . — a'pT: b. — nnaai: x n a a i CPBD; n > M. — BN : BSI bc. — ssa-U: •» > CPMB dA'B. — miSTCD: H > M; miVB3 d. — XVIII 5 a : p n B B : B"" CN. — B")D: D1BH CPMbdJVß. — B^BU NB. — 13aai : Uft-'n Mb. — RWHW-T-*-. I Mb. — D^nDÜi^: W > b. — p r i : ]ri13 W CPN B. — a n : bki Mb. — r s n ••aj = r a i v x n c . — MBU* •. I Mb ; mmVw d ; n > B. — BTIDB3: B > MB; W > b. — ''31: "1 CPbdiV; T l M. — : VxSBttT C; '»a® b. — "IBIS: 'B1K C; 'IN PMb. — lVSN: l ^ B « CPbdß; ""BN UN. — UBB^: 138M b. — n s n a i : n > N. — x v m 5b: = X V I I I 6: CPMd. — B'lSiO: B^a« b. — ft^On1?: BB'Bn1? NB. — " S l : '"I CPMbdA7. — ]1»a®: '»BP Mb. — 1B1N: 'ÖIN C; 'IN PM. — pTINH: priSH CbdNB. —

436

VI. Seder. Toharot: 2. Ohalot

XVni 6a: = XVIII 7: CPMd. — IVOS : JV3 P. — B'-JaR: B'iaRn C; B > M. — ir«»: ]fk® NB. — Via- irx®: bis-'©, + + o. d. z. îrx m. — "?»: Vsn m. — Bi«n:n + + o. d. z. d. — namn: 2.n > M ; n a n 3 d . — pis®: + •?» u n o i®* pro® nana Vvi bin bsn p-on1? Vid" Rin® b"î3R cbd ; + «in® b-mr u n » hb'1 arrow nanan "?sn m x n V» p-on1? Vo' pN-, + a. r . b-mk Vs? u n e nD1 psw nanan bsi n-wn Vm pon 1 ? biD"1» m ; + p-on1? Vo1® anaR Vv u n e ns* arow 'anan Vsn aiRn *?sn B. — «au : > m. — x v m 6b: = XVIII 8: M. — B ^ B S t : B > M. — XVIII 6c: •'Kl: 1 > CP. — It 'KV W K M; KW HPRl NB. — BlpB: B > M. — XVHI 7 a : = X V I I I 8 : CPdN ; = X V I I I 9 : M. — n-TI03 : n^TlOa CPd ; Kmoa MNB. — nmao : n > MAr; nsiaoi b. — "nnsT: n w m s . — Vo 1 *: Vo" N. — 0»n"?i: WD"1? PMb; OWnV d. — il1?1 : H3 d. — n m B 3 i : HinoV P. — miHB: 2. n o. d. Z. C; 2. n > M. — Wm 1 -*: n3 w m CPMd.NB. — r w o r o i : TI > M. — BRI: 1 > C. — DlDn1?2: OW1? PMbd. —• TÒ2: > C; n3 Pb. — TWOS*: 2. n > m. — nKBts : n > NB. — nrwsBS : n > m. — x v m 7b: n m » ; m i n a Pbd ; nrvnai m ; "nna NB. — pRBo: b V cPbcuv B. — HBD : HB31 Mb ; RB3 d. — H ¡TW : KnST PMdA^B. — p l ï U : pW 1 ? Pd ; 13m1? M. — npns»: n > M; Npna d. — D,V3"1N: S b ; D > JV. - ï b ï ^K: D»K MB; "«»R N; + ]»Î3 b. — BK: BRI PMd. — pBWB: B"' PdiVB. — WIK: WR d N. — irKI: WR CPcLNB; fR M. — XVIII 8: = X V I I I 9: CPdAT; = X V I I I 10: M. — p : Bn CbATB. — ]"pTI3 : B"" NB. — era'a : a ^ s n cPbdATB. — p a n M; + TRI M. — ppiayn : B-" cpmvb; f p a s n M. — TRI: "I > CNB. — pTIOn : B"" CPdiVB. — 'BW IT'S: &3 MB. — VIV: •«a® C; -rbw N. — a n e w : a > C; "ir Mbd. — nmrn: mrpn M; rrmnn d ; mrrnn NB. — V?n rv3i : na m. — a n a w V?n irai : > cpbd^js. — anaiR 2 : m. — aipa : b > m. — mVirri: mVmm PdNB-, n > m. — a , V o \ Y PMbd. — IS^n1?: pn 1 ? NB; + 1 3 B. — WR: fR M. — XVin 9a: = X V I I I 10: CPdN; = X V I I I 11 : M. —fillIDORn:niîTlBBRn Cd; rfiriBCRn p ; nnitscxn m,- mmDo-'xn b ; nwtJXRn N-, urasKn B. — p 3 : ana CMclZVB. — B®B: "1WB MB; B1WB N. — 1TTÖ: 1 > d. — x v m 9b: VR^BJ p JWSW p i : 5ü6h M. — p»B® : '»B® b. — V r ^ B Î : '"7B1 P; 'B1 b. — 1B1R : "IR PbcLÌV; > M ; + »]K b. — T » : + B'ii CPMbd^B. — HSIÎT® : nann® m. — na : ans NB. — a®a : bi®b cMbiVB. — x v m 9c: n o p : pB"p CM; n c p P; p n c p b; p p ^ vok. d; p o p NB. — p-nop: pno'p CPMd; p o - p b; ]nop NB. — miap:n'napic. — n i t a : m t a i NB. — mrinnyï: nn'oi cm ; imoi NB. — b-'BDH: a > C; a11 > Pb ; > m. — XVIU 9d: > ganz: M. — ,3~l: '1 PN. — UB^: > CbiVB. — HTin-Bl ^ p : nnn ••errp c. — nnnn>ì: Rni-in-'ui d ; 1 > N; rmnoi b. — x v n i 10: = XVIII 11: CPN. — m®»: 4 b. — p 3 : Bn3 CPJVB. — B®B: B1®B CNB; "l®B M. — ^nR: + + o. d. Z. P. — B^aivn : B'SISn C; f3"l»n b. — niDoni: maio m cPMbd; msioi NB. — pensni: B-ensn, a o. d. z. c ; a1" Pd; B-'BISn NB. — pjTI3iT1: D v CPdi^; prTOm b; ) > B. — DVOp^Hl: nrop^Rm C; m-Bip^Km M; nT"Dpb... b ; nroip^xm N-, T'Dip^xm b. —

Textkritischer Anhang

437

Dipöii p m n m nsn V® m - u o i v ® rvai : > c. — i s n V®: "isnb® Pd. — i s n Vir pn-iam : p m a n r r a i pmaViz? b . — a ^ n n : a ^ n n P d ; a ^ i n n M b . — a i p a v : a > M. — mm 1 ??!: rvuvrVn T?