Die Milesier, Band 1, Thales 3110196697, 9783110196696

Entsprechend der grundlegenden Zielsetzung der Neuedition der vorsokratischen Philosophen in der Editionsreihe Traditio

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Die Milesier, Band 1, Thales
 3110196697, 9783110196696

Table of contents :
Frontmatter
Inhaltsverzeichnis
Einführung
EDITION
Backmatter

Citation preview

I

Die Milesier: Thales

II

Traditio Praesocratica Zeugnisse frühgriechischer Philosophie und ihres Fortlebens Textual evidence on early Greek philosophy and its continuation

Band 1

III

Die Milesier: Thales

Herausgegeben von

Georg Wöhrle Mit einem Beitrag von Gotthard Strohmaier

IV

∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.

ISBN 978-3-11-019669-6 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-b.de abrufbar.

© Copyright 2009 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christoph Schneider, Berlin Satz: Dörlemann-Satz GmbH & Co. KG, Lemförde Druck und buchbindereische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen

V

Vorwort Wie es nicht anders sein kann, ist dieses ein Werk, das aus der Zusammenarbeit vieler entstanden ist. An erster Stelle möchte ich dabei Frau Mechthild Siede M.A. nennen, die in mühevoller und geduldiger Arbeit die erste Sammlung der Testimonien übernommen hat. Ermöglicht wurde dies durch die finanzielle Förderung der Fritz Thyssen Stiftung, der an dieser Stelle herzlicher Dank ausgesprochen sei. Frau Siedes Arbeit wurde fort- und zu Ende geführt von Frau Maria Pätzold, die sich darüber hinaus noch durch oft mühsame Korrekturarbeiten große Verdienste um die Sammlung gemacht hat. Für eine finanzielle Förderung sei in diesem Falle dem Forschungsfonds der Universität Trier gedankt. Auch Frau Katrin Beer, Frau Susanne Bretz und Herr Sebastian Gäb haben geholfen, so manchen Fehler auszumerzen. Größter Dank gilt Herrn Kollegen Gotthard Strohmaier, der bereit war, und dies auch mit bekannter Kennerschaft und Umsichtigkeit geleistet hat, die syro-arabische Überlieferung in Edition und Übersetzung zu betreuen. Der Herausgeber des vorliegenden Bandes hatte Texte aus vielen Jahrhunderten, von in jeder Hinsicht verschiedensten Autoren zu sichten, zu verstehen und zu edieren. Ohne die Beratung von Fachkollegen wäre dies überhaupt nicht möglich gewesen. Namentlich seien hier dankbar genannt die Kollegen PD Dr. Alfred Breitenbach (Bonn), PD Dr. Oliver Hellmann (Trier), Prof. Dr. Wolfram Kinzig (Bonn), Prof. Dr. em. Hans-Otto Kröner (Trier), Dr. Harald Merklin (Freiburg im Brsg.), Prof. Dr. Christoph Riedweg (Rom/Zürich), Dr. Johannes Schwind (Trier) und PD Dr. Gregor Staab (Köln). Schließlich hat das kontinuierliche Gespräch mit Herrn Andreas Schwab M.A., der zurzeit im Rahmen seiner Doktorarbeit und auf der Grundlage seiner soliden philosophischen Ausbildung einen Kommentar zur vorliegenden Sammlung vorbereitet, manchen wichtigen Impuls für die laufende Arbeit vermittelt. Ihm wird auch (in Zusammenarbeit mit Sebastian Gäb) der Index rerum et nominum dieses Bandes verdankt. Dass die Arbeit ohne die überaus kundige und hilfreiche verlegerische Betreuung durch Frau Dr. Sabine Vogt vom Verlag Walter de Gruyter nicht erschienen wäre, verdient an dieser Stelle ebenfalls der unbedingten Erwähnung. Trier im Juli 2008

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Inhaltsverzeichnis Einführung

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Edition

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Anhang

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489

Abkürzungen

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491

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

493

Textausgaben der arabischen Autoren

. . . . . . . . . . . . .

515

Literatur zu den griechischen und lateinischen Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

517

Literatur zu den arabischen Autoren

. . . . . . . . . . . . .

523

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

529

Konkordanz

Liste der Testimonien

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Alphabetisches Autorenverzeichnis

531

. . . . . . . . . . . . . .

553

Register der Personen und Orte

. . . . . . . . . . . . . . . .

559

Register der Sachen und Begriffe

. . . . . . . . . . . . . . . .

563

Allgemeine Bemerkungen

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Einführung 1. Allgemeine Bemerkungen (Georg Wöhrle) Wie wohl für kaum eine zweite Epoche der europäischen Philosophie gilt für diejenige, die wir die vorsokratische nennen, dass das Wissen über deren Vertreter, die so genannten Vorsokratiker,1 der Interpretation und damit dem wechselnden Interesse der überliefernden Autoren unterworfen ist. Handelt es sich doch, wenn nicht ausschließlich, so doch wesentlich, um indirekte Überlieferung, die, wie im Falle des im vorliegenden Band dokumentierten ‚Thales‘, zunächst sogar nur auf raunendem Hörensagen beruht, auf das selbst ein Aristoteles zurückgreifen musste. Natürlich lag das Interesse der modernen philologiegeschichtlichen Forschung zunächst einmal darin begründet, dennoch so weit wie eben möglich dem originären Denken dieser Protagonisten griechischer Weisheit nahe zu kommen, was vielleicht in je höherem Maße gelingen kann, je mehr unmittelbarer Wortlaut aus ihren Schriften noch vorhanden ist. Hier mag es im einen oder anderen Falle sogar möglich sein, zu einer ungefähren Vorstellung von Inhalt und Aussage eines Buches, eines Gedichtes, einer Sammlung zu gelangen. Nicht nötig zu sagen, dass natürlich auch die Überlieferung solcher wörtlichen Zitate der gesamten Problematik einer Tradition über die Jahrhunderte und Jahrtausende unterworfen ist, beginnend bei mechanischen Übermittlungsfehlern und endend bei einer zuweilen völlig konträren Interpretation je nach Überlieferungszusammenhang. Unterstützend trat daher das philologische Bemühen um diese Texte hinzu, das aufzuzeigen und nachzuspüren versuchte, wo die Überlieferungsstränge im Einzelnen verliefen, um eben auf diese Weise zu einer Grundaussage vorzustoßen und Ursprüngliches von später Hinzugekommenem, Irrtümlichem, Missverstandenem, ja bewusst Gefälschtem abzutrennen. Da derartige, sehr berechtigte Rekonstruktionsbemühungen ihrerseits wiederum im Kontext der je eigenen Zeit, des je 1

Zur Entstehung des Begriffs ‚Vorsokratiker‘, Eduard Zellers Bedeutung für seine Etablierung und seine Problematik siehe die einführenden Bemerkungen von Gemelli Marciano in ihrer neuen Edition, Düsseldorf 2007, 373–85.

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Einführung

eigenen Methodenverständnisses stehen, sind auch sie natürlich letztlich nur mehr oder weniger flüchtige Produkte eben dieses eigenen Horizontes. Gerade in einer Gegenwart also, in der die Gewissheit des ‚Autors‘ verloren gegangen ist und Texte als komplexe Zeichenzusammenhänge von mehr oder weniger offener Verweisstruktur aufgefasst werden können, scheint es angebracht, den Fokus des Interesses weniger auf die (erneute) Rekonstruktion als sozusagen auf die Genese der Konstruktionen zu richten, das heißt, den Verlauf der Rezeption nachzuzeichnen – sofern das aufgrund des überhaupt Erhaltenen natürlich möglich ist – und dabei vor allem, wenigstens im Ansatz, kenntlich zu machen, von welchen unmittelbaren Kontexten diese Rezeption getragen wurde. Die vorliegende Neuedition unterscheidet sich, das wird aus dem Gesagten schon klar, in ihren Prinzipien wesentlich vom ‚alten‘ Diels/Kranz. Zwar schreibt Hermann Diels (Vorreden zur ersten Auflage, 1903), dass eine willkürliche Auswahl der Fragmente stets als Hemmung und Bevormundung der Lehrenden und Lernenden empfunden werde, und darum strebe seine Sammlung auch Vollständigkeit der eigentlichen Fragmente und Mitteilung des wesentlichen biographischen und doxographischen Materials an. Nichtsdestoweniger aber handelt es sich natürlich um eine extreme Auswahl, denn es ging Diels ja darum, „an Hand der Originalurkunden den Entwicklungsprozeß des griechischen Denkens in statu nascendi [Hervorhebung durch Diels] zu beobachten“ (ebd.). Und daher schreibt er konsequent zur zweiten Auflage (1906): „Die getroffene Auswahl hat mich mehr Zeit und Mühe gekostet, als wenn ich mein gesammeltes Material vollständig in die Druckerei gesandt hätte. Ich glaube aber gerade durch diese Beschränkung auf das Wesentliche und Alte [meine Hervorhebung] den Anfängern, und nicht nur diesen, einen Dienst geleistet zu haben. Es war meine Absicht, nur die Ähren in die Scheune zu fahren, das Stroh aber draußen zu lassen, selbst auf die Gefahr hin, daß hier und da ein gutes Korn darin bliebe.“ Es geht hier wohlgemerkt nicht darum, Diels’ Verfahren zu kritisieren. Seine Verdienste stehen außer Frage, und wahrscheinlich kannte er (abgesehen vielleicht von den Syro-Arabica) die Großzahl der hier nun neu vorgelegten Testimonien bereits – meist eben „Stroh“ in seiner Terminologie. Er war ein Kind seiner Zeit, wie wir Kinder der unsrigen sind. Aber da er nun einmal diese rekonstruktive Auswahl getroffen hatte, war auch für lange Zeit der Maßstab wesentlich festgelegt, wonach ein Thales, ein Anaximander, ein Anaximenes und andere zu bemessen wären. Gelegentlich kam ein neues Fragment hinzu, das unseren Maßstab vielleicht etwas erweiterte, aber wer von einem der vorsokratischen Autoren sprach oder schrieb, meinte zumeist oder oft das Bild desjenigen Autors, dessen Rahmen Hermann Diels vorgezeichnet hatte. Es wird hier also nicht

Allgemeine Bemerkungen

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erneut eine Sammlung vorgelegt, die zwar möglicherweise tatsächlich das eine oder andere ‚Neue‘ bietet, letztlich aber doch auf eine Rekonstruktion von authentischen Gedanken und Werken zielt, sondern vielmehr im Sinne des Titels dieser neuen Reihe Traditio Praesocratica die aneignende Rezeption – die Wirkungsgeschichte – dokumentiert, wie sie sich über die frühesten uns greifbaren Zeugnisse bis ins Spätmittelalter hinein darstellt. Vielleicht eignen sich die milesischen Autoren Thales, Anaximander, Anaximenes für dieses Verfahren in besonderer Weise, da hier so gut wie keine wörtliche Überlieferung vorliegt, es also grundsätzlich schon einmal nicht darum gehen kann, Werke (die es vielleicht so nie gab) zu rekonstruieren. Hier ist (fast) alles nur Zeugnis, Testimonium einer Doktrin, die im Laufe der Traditio aus immer wieder neuer Perspektive betrachtet wurde. Um diese Perspektive also soll es gehen,2 im Sinne der Überzeugung, dass wir sind, was wir sind, nicht aufgrund dessen, was unsere fernen Vorfahren einst gedacht oder geäußert haben, sondern aufgrund dessen, was die Geschichte der Vermittlung aus diesen Gedanken und Äußerungen gemacht hat. Es scheint mir auch sinnvoll – in diesem Zusammenhang wenigstens – nur von Testimonien zu sprechen. Testimonien im doppelten Sinne des Wortes, für die Lehre eben des betreffenden Philosophen und für die Perspektive des überliefernden Autors/Textes auf diese Lehre. ‚Fragmente‘ sind das im oben schon angesprochenen Verständnis einer semantischen Offenheit jedes Textes allemal, im eingeschränkten philologischen Verständnis von ‚unvollständig Überliefertem‘ wäre hingegen zumindest für die Milesier und erst recht einen Thales kaum zu sprechen, da wir nicht wüssten, auf welches Vollständige wir uns dabei beziehen sollten. Natürlich hat auch eine solche Vorgehensweise ihre sachlichen und methodischen Tücken, die nicht verschwiegen werden sollen. Es ist klar, dass, wenn es um eine Darlegung der Rezeptionsströme gehen soll, das Material in chronologischer Folge dargeboten werden muss. Vielfach finden sich unsere Testimonien aber bei Autoren, deren Lebenszeit – ganz abgesehen von einer möglichen Abfassungszeit einzelner Werke – nur sehr näherungsweise angegeben werden kann. In Einzelfällen differieren die Ansichten von 2

Auf diesem Wege ist Serge Mouraviev im zweiten Teil seiner monumentalen Sammlung Heraclitea vorangegangen. Vgl. vor allem das Vorwort zu Band II A 1, x: „1) présenter ensemble tous les textes relatifs à Héraclite qui sont parvenus jusqu’ à nous; 2) reconstituer à partir d’eux non pas la pensée et le verbe d’ Héraclite lui-même […], mais, plus modestement, ce que ses citateurs et ses témoins savaient et pensaient de lui et, à partir de là, ébaucher une histoire de la transmission et de l’interprétation de son livre et de ses opinions …“.

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Einführung

Fachleuten hierzu gleich um Jahrhunderte. Hier musste ein pragmatischer Zugriff gewählt werden: Datierungen folgen in der Regel den Angaben des Neuen Pauly (DNP) oder des Tusculum-Lexikons griechischer und lateinischer Autoren, in Einzelfällen wurde der Einschätzung des jeweiligen Herausgebers eines Autors gefolgt (das gilt auch für Autoren, die nicht im DNP aufgeführt sind, insbesondere von anonym überlieferten Werken). Da es das Anliegen der vorliegenden Edition ist, gerade den jeweiligen Rezeptionshorizont zumindest anzudeuten, wurde vielen der vorgelegten Testimonien ein kurzer Kontext zu Autor und Werkzusammenhang beigegeben. Das kann jedoch letztlich nur ein erster, gelegentlich sicher recht knapper Hinweis sein. Aufgabe eines Kommentars wird es sein, diese Zusammenhänge in weiterem Umfange aufzuhellen.3 An dieser Stelle seien nur zwei Beispiele angeführt, die verdeutlichen können, wie Thales je nach Perspektive zum Fluchtpunkt ganz unterschiedlicher Interessen werden kann. Einmal führen pagane Autoren Thales’ Berührung mit ägyptischem Wissen eher im Sinne eines allgemein akzeptierten Traditionsstromes an. Christliche Apologeten dagegen sehen darin einen Beleg dafür, dass das griechisch-pagane Wissen eben nicht vorgängig vor jüdisch-christlicher Weisheit ist, wozu auch entsprechende chronologische Einordnungen – Moses war lange vor Thales – ihren argumentativen Beitrag leisten sollen. Unterschiedlich wird auch die berühmte, zuerst bei Platon (Th 19) berichtete Anekdote vom Brunnenfall des Thales interpretiert. Zielt sie zunächst auf die ‚Weltfremdheit‘ des Weisen, so können christliche Autoren darin wiederum einen Beleg für die Nutzlosigkeit heidnischen Wissens sehen. Ein weiteres Manko bildet wohl, dass es sich natürlich auch um eine mehr oder minder willkürliche Auswahl handelt. Minder, weil es sich selbst bei einer möglicherweise angestrebten Vollständigkeit ja doch nur um das handeln kann, was uns heute nicht verloren ist. Mehr, weil Beschränkung insoweit geübt werden musste, als die Auswahl der Testimonien mit wenigen Ausnahmen durch die namentliche Erwähnung des betreffenden Autors, in diesem Bande des Thales, bestimmt wurde. Selbstverständlich findet sich etwa Thales’ Anschauung vom Wasser als dem Urgrund aller Dinge noch vielfach auch ohne namentliche Erwähnung ihres Urhebers. Eine Berücksichtigung auch solcher Zeugnisse würde ohne Zweifel ins Uferlose führen (eine eigene Schwierigkeit bildet dabei die Namensverwechslung im Rahmen von Gnomologien, das heißt, wenn eine üblicher3

Ein Kommentar zum ‚neuen‘ Thales von Milet wird derzeit von Andreas Schwab in Trier vorbereitet.

Allgemeine Bemerkungen

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weise einem anderen Autor zugeschriebene Gnome an anderer Stelle etwa Thales zugeschrieben ist)4. Um einer weiteren Problematik, nämlich der völligen Unübersichtlichkeit (angesichts des Haufens an „Stroh“) zu entgehen, wurde den Testimonien ein Similienapparat beigegeben, mit dessen Hilfe sich gleichsam ein chronologischer Weg durch das Material finden lässt. Zum einen kann aufgrund dieser Similien, die jeweils durch einen knappen Begriff charakterisiert werden, ein erster Zugang zum Inhalt des betreffenden Testimoniums gewonnen werden. Zum anderen kann man aufgrund dieser Similien eben den Weg einer bestimmten doktrinalen, biographischen, gnomologischen Zuweisung an Thales durch die Rezeptionsgeschichte verfolgen. Etwa den Weg der Anekdote vom ‚Fall‘ des Thales in den Brunnen von Platon bis ins christliche Mittelalter. Es versteht sich von selbst, dass damit allerdings nicht zugleich ein unmittelbarer Überlieferungszusammenhang im Sinne einer Quellenabhängigkeit hergestellt werden soll oder kann (im Einzelfall ist das natürlich auch nicht auszuschließen oder sogar nahe liegend – auf spezifische Ähnlichkeiten innerhalb einer Similiengruppe wird gelegentlich hingewiesen). Der Blick über die Zeiten hin führt also vor Augen, welche ‚Motive‘ weitergetragen werden und welche nicht (oder welche neu hinzukommen), auch welche zu bestimmten Zeiten oder bei bestimmten Autoren von besonderem Interesse waren. Ein Mangel der üblichen doxographischen Anordnung nach peripatetischem Modell (Prinzipien, Gott, Kosmos, Meteora, Psychologie, Physiologie) ist es ja gerade, dass die Zeugnisse der überliefernden Autoren auf unterschiedliche Lemmata verteilt sind; jetzt ist auf den ersten Blick zu sehen, welcher Autor welche Nachricht von Thales für erwähnenswert und diskussionswürdig hielt und oftmals weshalb. Es macht eben einen Unterschied aus, ob die gleiche Geschichte – etwa die von der angeblichen Vorhersage einer Sonnenfinsternis – in einem historischen Bericht, einem philosophiehistorischen Exkurs oder einer christlichen Chronik erzählt wird. Das gilt auch für die Doxographen im engeren Sinne des Wortes, die heute zumeist nur als Steinbruch für Fragmentsammlungen gelesen werden, was kaum in ihrer Absicht stand. Autoren wie PseudoPlutarch und Stobaeus fanden es zu unterschiedlichen Zeiten interessant, bedeutsame Ansichten zu wichtigen Grundproblemen zu sammeln, nicht ‚Thales‘ oder andere Autoren zu rekonstruieren.5 Der ‚Fragmentierung‘ 4 5

„Die Namen sind das unstabilste Element in dieser Literaturgattung“ (Strohmaier 2003, 16). Daher findet sich in der vorliegenden Ausgabe auch kein seinerseits rekonstruierter Autor ‚Aetios‘. Siehe dazu jetzt meisterlich Mansfeld & Runia 2009.

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Einführung

solcher Textsammlungen wurde dadurch entgegenzuwirken gesucht, dass zumindest die Kapitelüberschriften beigegeben wurden, in denen sich die jeweiligen Lemmata finden. Es versteht sich nach dem bereits Gesagten, dass eine künstliche Trennung zwischen indirekter und direkter Überlieferung, Testimonien zu Leben und Lehre und Fragmenten i. e. S. (die Sektionen ‚A‘ und ‚B‘ bei Diels/Kranz) zunächst einmal nicht mehr vorgenommen wird. Was sich für die ‚Milesier‘, wie eingangs schon gesagt, fast noch von selbst ergibt, da es sich ohnehin faktisch um indirekte Überlieferung handelt. Im Falle anderer Autoren wie Empedokles oder Parmenides scheint ein solches Verfahren ein methodischer Rückschritt hinter die Einsichten Schleiermachers und Diels’ zu sein, die ja durchaus erkannt hatten, dass sich im Falle des Testimoniums dessen Verständnis auch und gerade aus dem Verständnis des zitierenden Autors ergibt.6 Aber zum einen ist die Intention der hier vorliegenden neuen Sammlung eben nicht mehr oder zumindest nicht ausschließlich rekonstruktiv und zum anderen kann auch für das Verständnis des wörtlichen ‚Fragments‘ der überliefernde Kontext von großem Interesse sein.7 Weiter versteht sich, dass auch so genannte „Imitationen“ oder „Fälschungen“ aufgenommen werden, werden müssen; denn jede Zeit schafft sich eben etwa ihren eigenen ‚Thales‘, ein Bild, das kritischer Überprüfung keinesfalls standhalten mag. Aber um dieses Bild im Strom der Zeiten geht es eben. Wenn die jeweilige Perspektive der Rezeption in den Fokus treten soll, dann muss – jedenfalls im Rahmen einer Edition – eine durch entsprechende Kategorisierung vorgegebene Wertung dieser Perspektive (auch wenn es sich um scheinbare oder offensichtliche Missverständnisse handelt) nicht vorgenommen werden. Auf diese Weise wird, um es einmal etwas pathetisch zu formulieren, den überliefernden Textzeugnissen und ihren Autoren auch eine Würde zugestanden, die sie als bloße Referenzen der Rekonstruktion verlieren. Es soll zum Schluss dieser allgemeinen Bemerkungen allerdings betont werden, dass durch das so dargebotene Material weitere ‚rekonstruktive‘ Bemühungen keinesfalls ausgeschlossen werden – weder die philologische Rekonstruktion der doxographischen Traditionslinien, für die das Material hier zunächst einmal für Thales ausgebreitet liegt, und das, vielleicht erst 6 7

Vgl. hierzu Most 1998, 1–15, bes. 10 ff. Dass bei Autoren wie Parmenides und Empedokles das Interesse auch in einer rekonstruierenden und synthetischen Darlegung des wörtlich Überlieferten steht, ist selbstverständlich und wird in den jeweiligen Bänden entsprechend berücksichtigt.

Vorbemerkung zur syro-arabischen Tradition

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richtig im Verein mit den Zeugnissen der weiteren geplanten Bände, noch weitere Rückschlüsse erlaubt, noch die philosophische Rekonstruktion, die der philologischen den ideengeschichtlichen Rahmen vorgibt dessen, was philologisch machbar ist, und die sich umgekehrt im Rahmen dessen, was philologisch möglich ist, bewegen muss.

2. Vorbemerkung zur syro-arabischen Tradition (Gotthard Strohmaier) Die in arabischer Sprache fassbaren Testimonien zu den Vorsokratikern, die in der islamischen Kultur mit einer Wertschätzung bedacht waren, die der in der zeitgenössischen Christenheit durchaus vergleichbar ist, zeichnen sich durch folgende Eigenheiten aus, die im Folgenden an ausgewählten Beispielen illustriert werden sollen, dies zugleich in kritischer Auseinandersetzung mit der bisherigen Behandlung des Materials. Zum einen ist die Textbasis schmaler, zum anderen konnte gerade deshalb und zudem aus bestimmten ideologischen Gründen eine tendenziöse Verarbeitung Platz greifen, wie sie in der europäischen Überlieferung nicht in dem Maße ausgeprägt war. Quellort der arabischen Zeugnisse war die spätantike Schule von Alexandrien mit ihrem neuplatonisch interpretierten Aristotelismus, dieser verschwistert mit der medizinischen und philosophischen Autorität Galens, was auf die christlich-syrische Intelligenz und durch ihre Vermittlung auf die muslimische einen prägenden Einfluss hatte. Dimitri Gutas umreißt die Sachlage in treffender Weise: „… the fact remains that the philosophical activity in Alexandria during the fifth to the seventh centuries, its tendencies and intellectual orientations, as well as the written material it both possessed and produced, were determinative of the amount and nature of Greek philosophy that was transmitted to the Arabs. From this derives the first rule of thumb in Graeco-Arabic studies, which says that whatever was not available, either as an idea or a cited text, or as a discrete written work, in the philosophy of late antiquity is by the same token not to be expected to appear in Arabic.“8 Diese Einschränkung gilt auch für naturphilosophische Spekulationen frühislamischer Theologen, die von fern an griechische erinnern, wo aber meines Wissens jede Bezugnahme auf Namen oder Werke fehlt. Sie entwickelten einen Atomismus, der auch die Zeit in analoger Weise zerstückelte, auch gab 8

Gutas 1994, 4941.

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Einführung

es einen Gegenentwurf, der die Qualitäten der Dinge objektiv vorhanden sein ließ und ihre Veränderungen als ein Auftauchen aus einem Verborgensein begriff, was mit Anaxagoras in Parallele zu setzen wäre. Aber hier sollte man durchaus eine Fähigkeit zum eigenständigen Spekulieren in Rechnung stellen, und wenn schon Anregungen von außen bestanden haben sollten, wäre auch an persisch-indische Einflüsse zu denken.9 Die Erforschung der so genannten Graeco-Arabica hat seit den Tagen von Hermann Diels und Walther Kranz beträchtliche Fortschritte gemacht, und damit lassen sich methodische Unsicherheiten ausräumen, die von arabistischer Seite zu harten Urteilen über deren Auswahl der orientalischen Zeugnisse geführt haben.10 Grundsätzlich ist der Übergang in das andere sprachliche Medium in gleicher Weise zu beurteilen wie im Falle der lateinischen Tradition. Die arabischen Testimonien sind darum in gleicher Weise chronologisch einzuordnen. Das geschieht im Folgenden aber nur dann, wenn Material vorliegt, das im Griechischen fehlt, sowie bei bedeutsamen Textabweichungen. Aufgenommen wurden zudem nur Stücke aus solchen Quellen, die in einer Edition vorliegen, in Anbetracht der zurzeit noch unerschlossenen Handschriftenschätze mag in Zukunft noch einiges dazukommen. Leider ist die arabische Schrift zur Wiedergabe fremder Eigennamen nicht geeignet, und wenn sich schon die Übersetzer Mühe gaben, die fremden Buchstaben genau wiederzugeben, so schlichen sich oft im Verlaufe der handschriftlichen Tradierung so viele Fehler ein, dass die gemeinte Person nicht mehr zu erkennen ist. Verschont wurden die bekannten Namen eines Aristū, Buqrāt oder Ğālīnūs, die ein arabisches Gewand angelegt hatten und ˙ in dieser Form˙ auch halbgebildeten Abschreibern geläufig waren. Die Vorsokratiker waren weniger geschützt. Vollends erschwert wird eine Identifizierung, wenn statt des arabischen Wortlauts nur noch eine mittelalterliche lateinische Übersetzung vorliegt. Die Schrift De plantis des Nikolaos von Damaskus bietet dafür ein Beispiel von vielen. Einen Namen „Abrucalis“, der neben Anaxagoras aufgeführt ist, las Hermann Diels, mehr dem Sinn als dem Buchstabenbestand folgend, als „Empedokles“; der Orientalist Hellmut Ritter übertrug aber diesen ins Arabische zurück und machte daraus recht plausibel einen „Proklos“. Mit der Herausgabe des arabischen Tex9 Zum gegenwärtigen Forschungsstand s. van Ess 2002. 10 De Smet 1998, 23 („… indignes de philologues sérieux, trahissant un mépris manifeste pour la littérature arabe en général“).

Vorbemerkung zur syro-arabischen Tradition

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tes stellte sich jedoch heraus, dass es sich doch um Empedokles handelt.11 Vollends undurchsichtig gestaltet sich die Lage, wenn der Übersetzer ins Lateinische ein humanistisch Gebildeter war, der keine barbarischen Phantasienamen dulden mochte. Das lange Fragment B 20 im Anaxagoraskapitel bei Diels/Kranz verdankte seine prominente Stellung dem langen Durchgang des Galenkommentars zu Hippokrates’ De aere, aquis, locis durch das Syrische, Arabische und Hebräische bis in das Latein des Moses Alatino (1529–1605 n. Chr.). Mit der Kenntnis des arabischen Wortlauts der Stelle ist nunmehr deutlich, wie schon von Hans Diller vermutet, dass nur zwei knappe Zitate aus Hesiods Opera et dies vorliegen, und der Kontext stammt auch nicht aus einer hesiodeischen „Astronomie“, sondern gehört keinem anderen als dem Kommentator.12 Die umfassende arabische Rezeption der griechischen Philosophie, Naturwissenschaft und Medizin in Bagdad, der im Jahre 762 n. Chr. an den Ufern des Tigris gegründeten Hauptstadt der Abbasidenkalifen, verlangt nach einer Erklärung, zumal da in Damaskus, der Residenz der omaijadischen Vorgängerdynastie, eine solche Aktivität noch nicht festzustellen ist. Die neu bekehrte persische Intelligenz drängte hier in die führenden Posten, und Dimitri Gutas sieht in der Rezeptionsbewegung das Weiterwirken eines vorislamischen iranischen Regierungsprogramms, die Schätze der Weisheit, die ihnen der verderbliche Alexander von Makedonien gestohlen hatte, zurückzuholen.13 Nahe liegender erscheint mir als Motiv die einfache Tatsache, dass sich in Bagdad auf privater Basis eine Lehrtätigkeit entfaltete. Es gab Kurse für islamische Theologie, Philosophie und Medizin, in denen die Lehrer um die Gunst einer müßigen und wohlhabenden Jugend konkurrierten. Die Lage war der im alten Athen nicht unähnlich, nur dass in der Philosophie und der Medizin die Wahrheiten nicht neu gefunden, sondern nur aufgenommen werden mussten. Man berichtet auch von Diskussionszirkeln, in denen syrische Aristoteliker in der Tradition der alexandrinischen Schule unter Umständen aggressiv ihre Überzeugungen verteidigten; der Universalgelehrte al-Bīrūnī schildert eine Szene, in der einer der Übersetzer einen muslimischen Theologen lächerlich machte, weil dieser nicht an die Kugelgestalt der Erde glauben wollte.14 11 Drossaart Lulofs 1987, 5 f.; vgl. DK I 297, 2. 4 f. mit dem Nachtrag 499, 15 f. 12 Sezgin 2001, 70 (= fol. 62v2–5); vgl. DK II 41, 12–43, 5 u. 420, 37–43; eine textkritische Edition mit Kommentar und Übersetzung für das Corpus Medicorum Graecorum, Supplementum Orientale, ist in Vorbereitung. 13 Gutas 1998, bes. 34–45. 14 Strohmaier (Leipzig) 32002, Nr. 47.

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Einführung

Verständlich war das Bestreben der muslimischen Zuhörer, die Texte, über die debattiert wurde, in arabischer Übersetzung zu besitzen. Hoch gestellte Persönlichkeiten, die durch die Ausbeutung der Provinzen und ihrer Landgüter reich geworden waren, hatten die Mittel, um die kostspieligen Übersetzungen zu bezahlen. Teuer waren sie auch deshalb, weil die Übersetzer von einer geradezu modern zu nennenden philologischen Gewissenhaftigkeit erfüllt waren. Der arabische Nestorianer Hunain ibn Ishāq (809–873 ˙ n. Chr.), um nur den bedeutendsten Übersetzer˙zu nennen,15 kollationierte so viele griechische Handschriften, wie er auftreiben konnte, wozu er auch weite Reisen im Vorderen Orient nicht scheute, denn hier waren noch genügend Majuskelhandschriften zu finden, wenngleich die alte griechisch-syrische Zweisprachigkeit des Territoriums unter der neuen Herrschaft nach und nach durch eine syrisch-arabische abgelöst worden war. Um Galens philosophisches Hauptwerk De demonstratione zu finden, reiste er über Syrien und Palästina bis nach Alexandrien. Seine perfekte Beherrschung des Griechischen hatte er wahrscheinlich durch einen langjährigen Studienaufenthalt in Konstantinopel erworben.16 Wie weit seine einschlägige Bildung reichen konnte, ersieht man aus folgendem Beispiel. Galen erwähnt in Quod animi mores corporis temperamenta sequantur, dass der Boden Skythiens nur einen einzigen Philosophen hervorgebracht habe, ohne den Namen des Anacharsis ausdrücklich zu nennen. Hunain kennt ihn und fügt ihn hinzu, da er seinen Lesern nicht geläufig sein˙ konnte.17 Die von chinesischen Kriegsgefangenen verratenen Geheimnisse der Papierherstellung ermöglichten dank des niedrigen Preises des neuen Beschreibstoffes eine ausgedehnte Buchproduktion. In Bagdad gab es sogar einen eigenen Markt für die Buchhändler. Ein akademisches Proletariat war auch vorhanden, das seinen Lebensunterhalt durch das Kopieren der gefragten Standardwerke verdiente, und hier war die Versuchung groß, durch das Angebot neuer bibliophiler Raritäten unter berühmten Namen das kärgliche Einkommen aufzubessern.18 Nur ausnahmsweise wurde der Schwindel aufgedeckt. Aus der Antike verdanken wir Lukian die Nachricht, dass einem einfältigen Büchernarren eine auf den Namen des Teisias gefälschte Rede15 Anawati/Iskandar 1970, 230–49. 16 Strohmaier 1980, 196–200 (ND 1996, 222–6). 17 Vgl. 11: Müller 1891, Bd 2, 79, 21 f. (= Bd. 4, 822, 3 f. Kühn) u. Galens Traktat Dass die Kräfte der Seele den Mischungen des Körpers folgen in arab. Übers. hrsg. v. Biesterfeldt 1973, arab. 43, 19 (Übers. 78). 18 Strohmaier (Leuven) 2002 (ND 2007).

Vorbemerkung zur syro-arabischen Tradition

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kunst für 750 Drachmen verkauft wurde.19 Der Name des Begründers der Redekunst auf Sizilien war berühmt, aber schon früh war keine Schrift mehr von ihm vorhanden, was einen Fälscher reizen musste, die Lücke zu füllen. Gegenüber der Antike hat die Entstehung solcher Literatur auf dem Gebiet der Philosophie und der profanen Wissenschaften stark zugenommen, und auch hier ist als Motiv der reine Gelderwerb nicht gering zu veranschlagen. Wie weiter unten erwähnt,20 kennen wir den Namen eines Mannes, der mit dem Verfassen alchemistischer Werke, die er einer schiitischen Autorität zuschrieb, viel Geld verdient hat. Doch was auch immer die Motive gewesen sein mögen, diese Schriften entsprachen, wenn sie denn rezipiert und immer wieder abgeschrieben und manchmal auch zitiert wurden, einer Erwartungshaltung, und nicht zufällig wurde sie durch die darüber gesetzten Namen von bekannten griechischen Autoritäten und darunter auch von Vorsokratikern stimuliert. Wie sehr ihre bloßen Namen auch in späteren Zeiten breiteren Kreisen geläufig waren, ersieht man aus einer falschen Punktierung in der im persischen Täbris im Jahre 1482 n. Chr. geschriebenen Kairiner Handschrift Talat, tibb ˙ ˙ De 550, die den unikalen Text von Galens Kommentar zu Hippokrates, aere, aquis, locis enthält. Galen erwähnt hier sechsmal den Namen seines Lehrers Pelops in Smyrna. In der sonst eher nachlässig punktierten Handschrift ist der Name jedes Mal deutlich und falsch als Tālīs punktiert, wobei ¯ der Schriftzug selber intakt geblieben ist.21 Dank der Herkunft aus der alexandrinischen Schule enthält die arabische Tradition zu einem großen Teil Stücke, die in gleicher Weise wie in der griechischen vorhanden sind. Dazu gehört fast das ganze Corpus Aristotelicum22 mit Ausnahme der Politik23, der Eudemischen Ethik, der Magna Moralia, der Dialoge und der Sammlung der Staatsverfassungen. Folgende Schriften, die Nachrichten von Vorsokratikern enthalten, waren in Übersetzung zugänglich oder sind es noch heute, teils in Editionen oder noch nicht ediert in

19 Pseudologista 30. 20 S. u. 22. 21 Sezgin 2001, 131, 16 (= fol. 93r16); 132, 9 f. (= fol. 93v9 f.); 133, 5. 14. 17 (= fol. 94r5. 14. 17); dasselbe als Tālīs in: Mohaghegh 1993, 55, 15, wo aber auch hier im Kontext nicht der Philosoph gemeint sein kann, denn es geht um den Widerspruch zu einer medizinischen Autorität. 22 Vgl. Peters 1968, 7–54. 23 Brague 1993, 423–33.

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Einführung

Handschriften. Es handelt sich um die Analytica posteriora24, die Topica25, die Sophistischen Widerlegungen26, die Rhetorik27, die Poetik28, die Physik29, De caelo30, De generatione et corruptione31, die Meteorologie32, De anima33, De sensu et sensato34, De generatione animalium35, die Historia animalium36, De partibus animalium37, die Metaphysik38 und die Nikomachische Ethik39. Die Kommentatoren, angefangen von Alexander von Aphrodisias bis hin zu den spätantiken, die in Alexandria gelesen wurden und die zu seinen Auseinandersetzungen mit den Vorsokratikern illustrierende Belege aus den zu ihrer Zeit noch erhaltenen Schriften beibringen konnten, fanden ebenfalls den Weg ins Arabische, und wenn diese Versionen auch verloren sein sollten, so könnten doch Informationen bei späteren Philosophen erhalten sein, wo sie allerdings vom Kontext nicht immer klar zu isolieren sind. Olympiodor ist mit einem Kurzkommentar zur Meteorologie zu nennen. Er enthält Referate der Erdbebentheorien des Anaximenes, des Anaxagoras und Demokrits, die in seinem griechisch erhaltenen Kommentar fehlen, aber nicht mehr zu bieten scheinen, als der Meteorologie zu entnehmen war.40 Anders steht es mit einer Nachricht über Leophanes, der manchmal als 24 25 26 27 28 29

30 31 32 33 34 35 36 37 38

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Hrsg. v. Badawī 1980, Bd. 2, 309–462. Hrsg. v. Badawī 1980, Bd. 2 u. 3, 467–733. Hrsg. v. Badawī 1980, Bd. 3, 736–1018. Hrsg. v. Lyons 1982. Hrsg. v. Tkatsch 1929–32. Hrsg. v. Badawī 1964–5; s. dazu die Studie von Lettinck 1991 (mit Zitaten aus Iohannes Philoponos, die in den Informationen über die Vorsokratiker auch über Aristoteles hinausgehen, s. den Index) Hrsg. v. Endreß 1966. Die arabische Version ist nicht erhalten, aber die Grundlage für eine lateinische und eine hebräische Übersetzung, s. Peters 1968, 37 f. Hrsg. v. Daiber 1975. Hrsg. v. Badawī 1954. Die arabische Version ist nicht erhalten, jedoch ein Kompendium des Averroes, s. Peters 1968, 45–7. Hrsg. v. Brugman u. Drossaart Lulofs, Leiden 1971. Hrsg. v. Badawī 1977 (Tibā al-hayawān). ˙ ˙ Hrsg. v. Badawī 1977 (Ağzā al-hayawān); Kruk 1979. ˙ Der arabische Text der Metaphysik ist ediert zugänglich in den Lemmata des großen Kommentars von Averroes, hrsg. v. Bouyges 1938–52; vgl. Martin 1984 u. Genequand 1986. Hrsg. v. Akasoy 2005. Badawī 1986, 133–5; vgl. Olympiodori in Aristotelis Meteora commentaria, hrsg. v. Stüve 1890, u. Aristoteles, Met. 2.7.365a17–25, b1–12.

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einer der Sieben Weisen geführt und von Theophrast in De causis plantarum (II 4, 12) erwähnt wird: „Einige Leute behaupten auch, dass dann, wenn der Testikel bei einem von links her beim Beischlaf abgebunden ist, das Kind ein männliches wird, und wenn der Testikel von rechts her abgebunden ist, das Kind ein weibliches wird. Leophanes hat sich so geäußert.“41 Empedokles wird mit einer Meinung zur so genannten Pangenesislehre abgelehnt: „Die Lust beim Beischlaf bewirkt nicht zwangsläufig, dass der Samen aus dem ganzen Körper abgesondert wird, wie Empedokles wegen der Ursache der Erregung behauptet.“42 Auch über die Milch hatte er noch mehr zu sagen, als das Fragment 31 B 33 verrät: „Empedokles irrt, wenn er sagt, dass die Milch wie der Eiter eine Fäulnis ist, wegen einer Verderbnis und eines Mangels an Verdauung.“43 Dank der engen Verbindung von Philosophie und Medizin im Lehrprogramm der alexandrinischen Schule ergab es sich, dass die teils umfangreichen Abhandlungen des philosophisch interessierten Arztes Galen von Pergamon (129–216 n. Chr.) nahezu vollständig ins Arabische Eingang fanden,44 wo sie auch von Nichtmedizinern aufmerksam gelesen wurden.45 Da auf diese Weise Schriften erhalten blieben, die im Griechischen verloren sind, sind mit ihrer Edition auch einige neue Zeugnisse zu den Vorsokratikern aufgetaucht, die zum Teil schon bei Diels/Kranz registriert sind.46 Galens Kommentare zu den hippokratischen Epidemien sind in der Originalfassung nur teilweise erhalten, vollständig hingegen in der arabischen Version. In dieser beruft er sich in zwei lexikalischen Fragen auf Anaxagoras. Zum Begriff des νίτρον, das hier mit bauraq47 wiedergegeben ist, heißt es: „Wir finden ja auch das Wasser, wenn das Feuer oder die Sonne es übermäßig erhitzt, sozusagen zur Salzigkeit neigend, nur dass die Arten des Wassers im Annehmen von Salzgeschmack sich nach ihrer ersten Natur unterscheiden; Wasser nämlich, das schnell Salzgeschmack 41 42 43 44 45 46

Badawī 1986, 263, 6–8. Badawī 1986, 246, 21 f. Badawī 1986, 267, 1 f. Strohmaier 1994 (ND 2003). Strohmaier (London) 2002 (ND 2007). Zu Thales s. u. Th 483; zu Diogenes von Apollonia Bd. 2, 421, 28–40 (aus De experientia medica XIII, 4 f.: Galen on Medical Experience, hrsg. v. Walzer 1946, 30, 9–16, Übers. 109); zu Antiphon, dem Rhetor, falls er mit dem Philosophen identisch ist, Bd. 2, 426, 17–24 (aus De nominibus medicis: Galen Über die medizinischen Namen, hrsg. v. Meyerhof/Schacht 1931: arab. 19, 7–12, Übers. 34, 11–9). 47 Vgl. Dietrich 1992, 1035.

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annimmt, wenn es erhitzt wird, und in dem er dann stark vorherrscht, kann man nicht trinken. Anaxagoras48 nennt diesen Geschmack ‚natronisch‘ von dem Wort ‚Natron‘, weil Natron auch Salz ist. Und er49 sagt von diesem Geschmack, dass er von der Hitze erzeugt werde, aber die ihn erzeugende Hitze sei nicht übermäßig stark wie die Bitterkeit erzeugende Hitze. Darin liegt aber ein Beweis, dass man bei der Benennung dieses Geschmacks mit ‚natronisch‘ nicht das Richtige getroffen hat, weil das Bittere im Natron das Salzige überwiegt. Die aber diesen Geschmack mit dem brauchbarsten Namen bezeichnet haben, sind Hippokrates und Platon. Denn Hippokrates nennt ihn ‚salzreich‘ (ἁλµώδης) und Platon ‚salzig‘ (ἁλµυρός).“50 Bei dem zweiten erörterten Wort handelt es sich um den Begriff der bei den Skythen auftretenden Krankheit der κέδµατα: „Rufus51 sagt, dass dieses Wort die Schmerzen bezeichne, die in den Muskeln durch zwei Arten von Schwächung auftreten, und dass WL.R52 und andere von den Alten diesen Namen erwähnt haben. Sabinos53 hat erwähnt, dass schon Anaxagoras54 diesen Namen gebraucht habe.“55 Eine Aussage zur Materiekonzeption des Empedokles, die der Demokrits an die Seite gestellt wird, aber gegenüber dem bisher Bekannten nichts 48 Der Buchstabenbestand LAK.MRĠWRS ist zwar nicht ganz eindeutig, aber vgl. das Folgende, wo Anaxagoras in einer sicheren Lesung auch mit einer lexikalischen Frage zitiert wird; hier und im Folgenden werden unsichere Lesungen der Handschriften mit Großbuchstaben und nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft wiedergegeben, des Weiteren vertritt ein Punkt das nach oben gebogene Häkchen mit fehlender Punktierung, das b, t, t, n und y sein kann, ein ¯ kleines o vertritt den kleinen Kreis mit fehlender Punktierung, der in der Anfangsund in der mittleren Position sowohl f wie q sein kann. 49 Doch wohl noch Anaxagoras und nicht Hippokrates, wie Pfaff ergänzt. 50 II, 1, 10 (zu Bd. 5, 82,9–11 Littré): Wenkebach/Pfaff 1934 (= CMG V 10, 1), 193, 6–20 (Übers. von Pfaff, mit Korrekturen; aufgenommen in DK II 27, 14 f.; vgl. die Handschrift Escorialensis arab. 804 (die in der Arbeitsgruppe des CMG vorhandenen Fotokopien zeigen keine brauchbare Paginierung). 51 Die Lesung RWFS ist eindeutig. 52 Der Buchstabenbestand lässt sich nicht identifizieren. 53 Ein von Galen geschätzter Hippokrateskommentator, der um 100 n. Chr. lebte. Die Lesung S..S bietet keine Schwierigkeiten. 54 Hier bietet die Lesung BoSZRS keine Schwierigkeiten. 55 VI, 5, 2, 2 (zu Bd. 5, 320, 1 Littré): Wenkebach/Pfaff 21956 (= CMG V 10, 2, 2), 300, 9–12; vgl. die Handschrift Escorialensis arab. 805 (die in der Arbeitsgruppe des CMG vorhandenen Fotokopien zeigen keine brauchbare Paginierung; die Übersetzung von Pfaff ist fehlerhaft).

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Neues bietet, findet sich in De causis contentivis.56 Galen hatte als Anhänger der peripatetischen Naturphilosophie das ganze dreizehnte Buch seines philosophischen Hauptwerkes De demonstratione der Auseinandersetzung mit dem Atomismus gewidmet. Vermutlich daraus stammt ein versprengtes Stück in der kunterbunten medizinischen Zitatensammlung von Ibn al-Mutrān, einem Leibarzt Sultan Saladins. Aus ihm geht hervor, dass Demokrit ˙seinen Urkörperchen, die er in den Sonnenstäubchen sichtbar werden ließ, eine regellose Bewegungsrichtung zuschrieb.57 Von daher fällt Licht auf ein noch nicht herangezogenes griechisches Zeugnis in De elementis ex Hippocratis sententia,58 dem zufolge Demokrit im Unterschied zu Epikur auch eine Aufwärtsbewegung der Atome annahm, was vom Herausgeber leider athetiert wurde. Ein indirekter Beweis dafür, dass Demokrit für seine Urkörperchen noch nicht den Ausdruck „Atome“ als festen Terminus verwendet hat, findet sich in dem Kommentar Galens zu Hippokrates’ De aere, aquis, locis, wo er hervorhebt, dass Epikur der Erste war, der ihn eingeführt habe.59 Galens Interesse an Demokrit wird auch bei einem weiteren Zitat aus De experientia medica deutlich, wo er dessen Betonung der von den Menschen im Laufe der Zeit angesammelten Erfahrungen hervorhebt.60 Es ist auch anzunehmen, dass Galen echte Schriften von Vorsokratikern noch in gewissem Umfang vorliegen hatte. Aus einem arabischen Zitat aus der ansonsten verlorenen Schrift De indolentia, das sich bei mehreren Autoren findet, geht hervor, dass er bei einem Brand in Rom, wo er in einem königlichen Schatzhaus Bücher von sich deponiert hatte, auch Schriften von Aristoteles, Anaxagoras und Andromachos eingebüßt habe. Andromachos war ein Leibarzt Neros mit einem von Galen geschätzten Theriakrezept.61 In den arabisch erhaltenen Teilen der Epidemienkommentare findet sich auch eine kuriose Notiz, die für die Wertschätzung der ältesten Denker in dem antiquarisch ausgerichteten Zeitgeist der so genannten Zweiten Sophistik aufschlussreich ist. Galens Zeitgenosse Lukian, ohne Zweifel der Samosatener, habe eine Schrift des Heraklit gefälscht und sie einem Kenner in die Hände gespielt, der sich sogleich daran machte, sie zu kommentieren. Hier flog der Schwindel auf, 56 5, 2 f.: hrsg. v. Lyons 1969 (= CMG Suppl. Orientale II), 58, 26–60, 4 (Übers. 59 f.); vgl. in: DK I 291, 22–6. 57 Strohmaier 1968 (ND 1996). 58 2, 16: hrsg. v. De Lacy 1996 (= CMG V 1, 2), 60, 21. 59 Sezgin 2001, 67,1 f. (= fol. 61r1f.). 60 IX, 5: Walzer 1946, 19, 10–3 (Übers. 99; DK II 423, 17–24). 61 Badawī 1958, 291, 12–292, 1; A. Müller 1882, Bd. 1, 84, 31–85, 2; vgl. Halkin 1944, Nr. 181 u. S. 63, u. Ilberg 1889, 211 f. (ND 1974, 5 f.).

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und wir müssen nicht befürchten, dass Stücke davon in unsere Sammlungen gelangt sind.62 Die Fixierung der alexandrinischen Schule – und in ihrer Nachfolge der säkular gestimmten syrischen Intelligenz – auf Galen und einen neuplatonisch interpretierten Aristoteles übertrug sich auf die arabisch-islamische Kultur. Ihr gehörte auch der Jude Moses Maimonides an, der von Kairo aus seinem in Südfrankreich ansässigen Übersetzer Samuel ibn Tibbon zur Lektüre den Aristoteles und seine griechischen und arabischen Erklärer empfiehlt, um dann fortzufahren, dass andere Schriften wie die Bücher des Empedokles, Pythagoras, die Bücher des Hermes und die Bücher des Porphyrios alle „alte Philosophie“ seien, mit welchen man nicht die Zeit vergeude.63 Dabei ist zu berücksichtigen, dass er sein Urteil vorwiegend auf Pseudepigraphen stützt. Andere Peripatetiker registrierten frühere Denkweisen, um den von Aristoteles erzielten Fortschritt zu würdigen und abweichende Gedanken als Rückschritt abzuqualifizieren. Der mehr an der Physik als an der spekulativen Philosophie interessierte Universalgelehrte al-Bīrūnī hatte in einer streitbaren Korrespondenz mit Avicenna zu Aristoteles’ De caelo und der Physikvorlesung64 die Möglichkeit erwogen, dass das Feuer über der Lufthülle kein selbstständiges Element ist, sondern aus der Luft durch die erhitzende Schnelligkeit der Mondsphäre umgewandelt wird. Avicenna wirft ihm daraufhin einen Rückfall in den Monismus der alten Philosophen vor und versäumt nicht darzulegen, worin dieser bestanden hat. Thales habe das Wasser als einziges Element angenommen, Heraklit hingegen das Feuer, Diogenes – gemeint ist Diogenes von Apollonia – einen Stoff in der Mitte zwischen Wasser und Luft und Anaximander – so irrig für Anaximenes – allein die Luft. Dabei habe der Letztere die Meinung vertreten, dass die Luft bei der Berührung mit der Kälte zu Wasser werde, durch den Kontakt mit der schnellen Sphäre hingegen zu Feuer oder Äther.65 Man weiß nicht, ob Avicenna hier mit der von al-Bīrūnī vorgegebenen Einbeziehung der Mondsphäre eine ergänzende Abrundung vorgenommen hat oder ob er mehr las, als heute zur Verfügung steht. 62 II 6, 29 (zu Bd. 5, 138, 6–9 Littré): Wenkebach/Pfaff 1934 (= CMG V 10, 1), 402; dazu Strohmaier 1976 (ND 1996). 63 Cruz Hernández 1995, 484; Resümee auch bei Steinschneider 1893 (ND 1956), 42. 64 Teilweise Übersetzung bei Strohmaier 32002, Nr. 6–14. 65 Hrsg. v. Nasr/Mohaghegh 1352/1972, 30, 13–32, 9; vgl. Avicennas umständliche Widerlegung vorsokratischer Materiekonzeptionen in seinem Hauptwerk Kitāb aš-šifā, a t- tabī īyāt, fann 3, fa sl 1–5, hier allerdings ohne die Namen zu nennen ˙ ˙ ˙ (hrsg. v. Madkūr/Qāsim ND o. J., 77–121).

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Ein bei den Muslimen lebendiger historischer Sinn ließ trotz der Abwertung durch die strengen Peripatetiker danach fragen, wann und wo die Philosophie entstand und wer der erste Philosoph war. Die feste Zahl der Sieben Weisen wurde immer mit verschiedenen Personen besetzt, wobei meist Thales an der Spitze stand.66 Sogar im persischen Alexanderepos des Nizāmī (1141–1209 n. Chr.) lädt der Welteroberer, nachdem er erfolgreich mit˙ Indern disputiert hat, die griechischen Weisen ein, und zwar Aristoteles, Thales, Apollonios von Tyana, Sokrates, Porphyrios, Hermes und Platon, die nacheinander ihre Lehren vortragen.67 Die Einordnung der alten griechischen Denker in die Weltgeschichte vollzog sich nach dem Vorbild mancher Kirchenväter oft in der Weise, dass man sie von den Ägyptern oder Personen des Alten Testaments abhängig sein ließ, dies auch unter Verwendung der alten Notiz, dass Thales in Ägypten gewesen war. Muslime kannten aus dem Koran die Gestalt des vorislamischen Weisen Luqmān (Sure  31), zu dem al-Āmirī, der um das Jahr 985 n. Chr. in Buchara schrieb, die folgende Verbindung herstellte: „Der erste, dem die Weisheit zugeschrieben wurde, war Luqmān, der Weise, und Gott sagt: ‚Wir haben Luqmān die Weisheit gegeben (Sure 31,12).‘ Er lebte zur Zeit des Propheten David, über dem Friede sei, und ihrer beider Wohnort war das Land Syrien. Der Grieche Empedokles verkehrte, wie berichtet wird, mit ihm und lernte von seiner Weisheit. Als er jedoch in das Land der Griechen zurückkehrte, redete er über die Ordnung der Welt, was ihm gut dünkte, und man fand ihren äußeren Sinn im Widerstreit mit den Aussagen über das Jenseits, aber die Griechen legten ihm die Weisheit bei, weil er ein Gefährte des weisen Luqmān gewesen war.“68 Solidere Kenntnisse vermittelten übersetzte griechische Doxographien. Die in Galens Zeit entstandenen und meist Plutarch zugeschriebenen Placita philosophorum wurden im neunten Jahrhundert von Qustā ibn Lūqā ˙ in Bagdad kompetent ins Arabische übersetzt. Diese Version hilft in eini69 gen Fällen den griechischen Text verbessern und ergänzen. Ihr entstammt offenbar in der volkstümlichen Weltbeschreibung von al-Qazwīnī (um 1203–1283 n. Chr.) die Ansicht einiger Pythagoreer, der zufolge sich die 66 Vgl. die Übersicht bei Overwien 2005, 155 f. 67 Nizami, Das Alexanderbuch. Iskandarname, übers. v. Bürgel 1991, 459–68. 68 Rowson 1988, 70, 2–6; dasselbe bei Sāid al-Andalusī, Tabaqāt al-umam, hrsg. ˙ ˙ v. Bū Alwān 1985, 72, 8–11 (Übers. in Rosenthal 1965, 61); ähnlich auch schon Clemens von Alexandrien, Stromata 1.1.87.2–7 u. 8.1.1. 69 Daiber 1980; vgl. dens. 1994, 4974–92, bes. 4975–84 (hier auch übersichtlich über die weitergehende Rezeption bei den Muslimen).

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Erde um ihre eigene Achse drehe.70 Unklar ist die Vermittlung der hier auch verzeichneten Meinung Demokrits, dass die Erde auf der Luft ruhe.71 Von den anderen antiken Doxographien hat die des Diogenes Laertios nicht den Weg in die arabische Überlieferung gefunden, hingegen gibt es Spuren einer Porphyrios zugeschriebenen Philosophiegeschichte.72 Auch die Refutatio omnium haeresium des Bischofs Hippolyt73 war durch syrisch-christliche Vermittlung zugänglich, desgleichen die doxographischen Auslassungen Kyrills von Alexandrien in seiner Polemik gegen Kaiser Julian.74 Die Doxographie wurde schon früh zum Tummelplatz von Leuten, die auf der Suche nach Alternativen zum Aristotelismus waren und eine größere Nähe zu ihren eigenen monotheistischen und kreationistischen Überzeugungen bestätigt sehen wollten. Je lückenhafter die Überlieferung war, die ihnen jeweils zur Verfügung stand, desto größer war der Spielraum, den sie der rekonstruierenden Spekulation bot. Ulrich Rudolph sieht hier gegenüber der Antike einen qualitativen Unterschied, indem ein gänzlich neuer Typ von Doxographie auftaucht, der unter bekannten Namen nur die eigene Meinung des ungenannten Verfassers darbietet.75 Jedoch würde ich auch hier nur eine Variante der oben ausgeführten grassierenden Pseudepigraphie sehen, indem sie nicht nur einen Namen darüber setzte, sondern eine fiktive Auslese verschiedener antiker Autoritäten darbot, das Ganze geleitet von der Erwartungshaltung einer zahlungskräftigen Leserschaft. Den interessierten Muslimen ging es dabei genau genommen nicht um eine vorsokratische, sondern um eine voraristotelische Weisheit. Ein herausragendes Beispiel ist die von Ulrich Rudolph mustergültig erschlossene Doxographie des Pseudo-Ammonios,76 deren Ausführungen mit der geschichtlichen Realität kaum noch etwas zu tun haben, aber von Späteren vielfach aufgegriffen und mit zuverlässigerem Material vermischt wurden. Über ihre Herkunft, ob griechisch oder muslimisch, ist viel debattiert worden. Rudolph entscheidet 70 Kitāb ağāib al-mahlūqāt, hrsg. v. Wüstenfeld 1849, Bd. 1, 144 f.; vgl. Daiber 1980, ˘ 180–3 (III 13, 3). 71 Vgl. Guthrie 1974, Bd. 2, 310 u. 424; bei Daiber 1980, 184 f. (III 15, 8) unter Anaximenes. 72 Vgl. die von David Wasserstein übersetzten arabischen Fragmente in: Smith 1993, 11, 220 f., 226, 229–32 u. 249; des weiteren Rosenthal 1937, 39–56 (ND 1990, I). Siehe jetzt die umfassende Untersuchung von Emily Cottrell (2008, 526–9). 73 Vgl. 1, 1–16, 2: hrsg. v. Marcovich 1986, 57–75. 74 Stern 1972, 442 f. (ND 1983 XIII). 75 Rudolph 2005. 76 Rudolph 1989.

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sich mit der gebotenen Vorsicht für die Mitte des neunten Jahrhunderts, also erst für die arabische Zeit.77 Dabei sollte man die zwischen der griechischen und der muslimischen liegende Phase des vielfältigen syrischen Geisteslebens nicht außer Acht lassen, auch wenn davon wegen des Niedergangs dieser Kultur unter der Herrschaft des Islams nur kümmerliche Reste auf uns gekommen sind.78 Manchmal findet sich in arabischen Bibliographien der Vermerk, dass ein Werk nur teilweise aus dem Syrischen ins Arabische übersetzt sei. Geschah das vollständig, hielt man eine entsprechende Notiz nicht für nötig. Die Anklänge an Formulierungen bei Hippolyt79 deuten auch in diese Richtung. Die bei Diels/Kranz zitierten syrischen Philosophensprüche zeigen, dass man sich auch hier nicht gescheut hat, längere pseudepigraphische Stücke zu verfassen.80 Eine für diese Tendenz typische Erscheinung ist der so genannte Pseudo-Empedokles – nach der eindringenden Untersuchung De Smets eine schon in der Spätantike geformte fiktive Gestalt mit weitreichender Wirkung.81 Daneben gab es auch zutreffendere Einordnungen bei den arabischen Wissenschaftshistorikern, so bei Ibn al-Qiftī: „Was die Materialisten (arab. ˙ der Alten, welche den Schöpfer dahrīyūn) anlangt, so sind sie eine Gruppe und Lenker der Welt leugneten und behaupteten, dass die Welt immer als dieselbe vorhanden war und keinen Schöpfer habe, der sie gemacht hat, und keinen, der sie in freier Wahl ausersehen hat, und dass die kreisende Bewegung [der Sphären] keinen Anfang gehabt habe und dass der Mensch aus einem Spermatropfen entstehe und der Spermatropfen aus einem Menschen und die Pflanze aus einem Samenkorn und das Samenkorn aus einer Pflanze. Der Bekannteste der Weisen dieser Gruppe war Thales aus Milet, und er ist der Älteste von denjenigen, die diese Lehre vertraten.“82 Noch in der Spätblüte des Neuplatonismus im schiitischen Persien des 16. und 17. Jahrhunderts hat Mullā Sadrā Šīrāzī (1572–1641) von solchen Nachrichten Kenntnis und meint ˙trotzdem, dass Thales und die anderen nicht die 77 78 79 80 81

Ebenda, 13–6. Vgl. Daiber 1994, 4975–9. Vgl. Rudolph 1989, 82, 87, 90–4, 98, 100–6. Ryssel 1896; bei DK I 276, 5–17; II 44, 7–22. 223, 12–23. 268, 18–26. 399, 25–7. S. De Smet 1989, 12 f.: „Nous constaterons que cette doctrine s’avère très homogène, proche, par ses thèmes et son vocabulaire, des autres représentants du néoplatonisme arabe (surtout des Plotiniana Arabica), mais fidèle malgré tout à une exégèse d’Empédocle pratiquée par les derniers philosophes de l’Antiquité“. S. Brague/Freudenthal 2005. 82 Tarī h al-hukamā, hrsg. v. Lippert 1903, 49, 19–50, 1. ˘ ˙

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Weltewigkeit gelehrt hätten und dass die gegenteilige Interpretation erst bei späteren Philosophen entstanden sei, welche die älteren nicht mehr verstanden.83 Abgesehen von den tendenziösen Fortentwicklungen gab es Veränderungen, die in dem Komplex der so genannten Gnomologien eher unabsichtlich entstanden. Das in der griechischen Überlieferung grassierende Durcheinander der Zuschreibung der einzelnen Maximen und Anekdoten an bestimmte Persönlichkeiten setzte sich im Arabischen fort.84 Eine Übersicht, die erstmals die griechischen wie die arabischen Sammlungen berücksichtigt, wurde von Oliver Overwien vorgelegt.85 Sie sind in einer unbekannten Menge rezipiert worden. Als einer der sicher zahlreichen Übersetzer lässt sich der genannte Hunain ibn Ishāq namhaft machen, der eine Sammlung von Weisheitsleh˙ ˙ der Philosophen ren zusammengestellt hat.86 Eine kleine geschlossene Einheit bildeten die populären Goldenen Verse des Pythagoras; ihre arabische Version war der erste Text dieser Art, der 1640 in Europa durch Johannes Elichmann im Druck herausgebracht wurde.87 Sie wurden zusammen mit der Nachricht tradiert, dass Galen sie jeden Morgen und jeden Abend gelesen und mit goldenen Lettern abgeschrieben habe.88 Eine vorbildliche Erschließung kleinerer Sammlungen mit dem Nachweis der griechischen Parallelen verdanken wir Franz Rosenthal89 und Dimitri Gutas.90 Allgemein ist festzuhalten, dass die arabischen Sammlungen den zeitgleichen byzantinischen gleichwertig sind. Eine in jenen mehrfach vertretene Chrie des Diogenes hat sich immerhin als Wandkritzelei in Herculaneum wiedergefunden, wo der Vesuvausbruch einen sicheren terminus ante quem bietet.91 83 Horten 1913, 151; s. auch Rudolph 1989, 24. 84 Strohmaier 2003, 3–16; vgl. hier auch die Beiträge von Searby, Gerlach und Overwien. 85 Overwien 2005, 155 f.; Strohmaier 2007, 401–4, und jetzt auch die Einleitung in: Searby 2007. Zu den syrischen Sammlungen vgl. Brock 2003, bes. 14 f.; zu einer äthiopischen Sammlung s. Pietruschka 2005, 485 f. (hier weitere Literatur). In einem künftig zu erstellenden Corpus wären auch die koptischen, lateinischen, armenischen und altslawischen Sammlungen zu berücksichtigen, s. Strohmaier 1998 (ND 2003). 86 Overwien 2003. 87 Thom 1995, 28 f.; s. auch Fück 1955, 91. 88 Vgl. Badawī 31983, 225, Anm. 1. 89 Rosenthal 1958, 29–54 u. 150–83 (ND 1990, VII). 90 Gutas 1975. 91 Strohmaier 1982 (ND 1996).

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Trotz der in dieser Tradition grassierenden Namensverwirrungen verdient dieses Material auch deswegen Aufmerksamkeit, weil es von den seriöseren Doxographen ernst genommen wurde und das Bild der Weisen mit geformt hat. Kennzeichnend für diese Literatur ist, dass sie die Chrien, ganz nach Art des Diogenes Laertios, zur Rekonstruktion der Biographie der Weisen verwenden, denen jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist, wobei sich ihnen meist eine Sammlung weiterer ungerahmter Chrien und Gnomen anschließt. Das einflussreichste Werk dieser Art war der Siwān al-hikma (Der Schrank der Weisheit), der bisher einem ˙ ˙ Abū Sulaimān as-Siğistānī al-Mantiqī (gest. 987 n. Chr.) zugeschrieben ˙ Aristotelikern studiert hatte.92 Der wurde, der in Bagdad bei christlichen Text ist nur in zwei umfangreichen Auszügen erhalten, von denen bis jetzt nur einer in einer Edition vorliegt.93 Die in den Jahren 1048 und 1049 n. Chr. verfasste Sammlung der Auserlesenen Maximen und vorzüglichen Sentenzen des ägyptischen Gelehrten al-Mubaššir ibn Fātik enthält zwanzig Kapitel, von denen zwölf mit einer Biographie des betreffenden Weisen versehen sind. Von den vorsokratischen Philosophen sind Zenon der Ältere und Pythagoras vertreten.94 Das im Jahre 1127 entstandene und umfassend angelegte Kitāb al-milal wa-n-nihal (Buch der Religionen und ˙ der Behandlung religiöser Sekten) des Schiiten aš-Šahrastānī enthält nach und theologischer Lehrmeinungen am Ende auch einen Abschnitt über die Philosophen. Durch die 1850 und 1851 erschienene Übersetzung von Theodor Haarbrücker ist es schon früh außerhalb der Kreise der Orientalisten bekannt geworden.95 Einen ausgesprochenen Unfug veranstaltete Franz Altheim, als er Teile ausgerechnet dieser späten Sammlung als authentisch erweisen wollte,96 wovon leider etwas in eine Sammlung Griechischer Atomisten Eingang fand.97 Eine umfangreiche Sammlung von 122 Biographien antiker und muslimischer Denker verfasste im 13. Jahrhundert der Philosoph aš-Šahrazūrī (gest. vor 1305) unter dem Titel Nuzhat al-arwāh wa-raudat al-afrāh fī tarīhi l-hukamā (Vergnügen der Geister ˙ ˙ ˘ ˙ 92 Zu der umstrittenen Person des Autors vgl. Rudolph 1989, 213, Anm. 10. 93 Hrsg. v. Dunlop 1979; vgl. dazu Daiber 1984, 36–68; vgl. eine lange Liste von teilweise nicht identifizierten Namen bei Rosenthal 1965, 57–9. 94 Badawī 1958; vgl. dazu Rosenthal 1960–1. 95 Anstelle der noch unbefriedigenden verschiedenen Texteditionen heute am besten zu benutzen in der Übersetzung von Gimaret/Monnot/Jolivet 1986/1993 (wichtig in Bd. 2 die Einleitung von Jolivet); dazu Janssens 1993. 96 Vgl. Strohmaier 2003, 14–6. 97 Übers. u. hrsg. v. Jürß/Müller/Schmidt 31973, Nr. 264, 269 u. 288.

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Einführung

und Lustgarten der Freuden bezüglich der Geschichte der Weisen). Da er auf die eben genannten Werke aufbaut, ist nicht zu erwarten, dass er neue Zeugnisse zu den Vorsokratikern liefern kann.98 Namen von Vorsokratikern, die in arabischer alchemistischer Literatur hier und da auftauchen oder denen sogar ganze Traktate zugeschrieben wurden, zeugen von ihrer Bekanntheit in breiteren Kreisen. Dazu zählen Anaxagoras, Anaximander, Anaximenes, Demokrit, Ekphantos, Empedokles, Heraklit, Leukipp, Parmenides, Pythagoras und Thales.99 Im Übrigen waren die Alchemisten eine ungebildete und verachtete Randgruppe in der muslimischen Gesellschaft.100 Interessant ist jetzt auch die erstmals in einer Dissertation von Franz Allemann zugängliche vernichtende Kritik an den Alchemisten durch den Philosophen Abd al-Latīf al-Baġdādī.101 Gerade sie wurden leicht das Opfer von Fälschern, die˙ ihren Lebensunterhalt lieber auf einem chaotischen Buchmarkt als im Laboratorium gewinnen wollten, und die in ihren pseudepigraphischen Machwerken in geheimnisvollen Andeutungen vorspiegelten, dass das Geheimnis des Elixiers von den alten griechischen oder auch jüngeren muslimischen Weisen schon gefunden worden sei.102 In einem Falle ist ein solcher Fälscher namhaft gemacht worden, und zwar von dem oben erwähnten Abū Sulaimān as-Siğistānī al-Mantiqī, einem der aufgeklärtesten Geister im Bagdad des ˙ 103 Eine Bedeutung für die abendländische Rezepzehnten Jahrhunderts. tion gewannen sie, wenn etwas davon einer lateinischen Übersetzung gewürdigt wurde. Das ist der Fall mit der Turba philosophorum, einer fiktiven Debatte von sieben Weisen unter dem Vorsitz von Pythagoras, die in einem ersten Teil einander kosmologische Lehren vortragen, bevor sie auf die eigentlichen Geheimnisse der Alchemie zu sprechen kommen. Ihre verunstalteten lateinischen Namen Eximedrus, Pandolfus, Arisleus, Lucas, Locustor, Eximenus lassen sich mit Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Empedokles, Archelaos, Leukippos, Ekphantos, Pythagoras, Xenophanes identifizieren. Martin Plessner war noch der Meinung,

98 Vgl. Overwien 2005, 160, u. Gutas 1994, 4953 f. Die existierenden Editionen sind ungenügend, vgl. Cottrell 2004–5. 99 Vgl. das magistrale Opus von Kraus 1942/3 (ND 1989/6), s. die beiden Indices; ferner Ullmann 1972, Index; Sezgin 1971, Index. 100 Strohmaier 1989, 175–7 (ND 1996, 373–5). 101 Auszüge bei Bürgel 2007, 267–73. 102 Strohmaier (Leuven) 2002. 103 S. o. 11, u. Kraus 1942, Bd. 1, S. LXIII f.

Vorbemerkung zur syro-arabischen Tradition

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dass dieser erste Teil „eine souveräne Kenntnis vorsokratischer Lehren verrate“.104 Hierzu hat Ulrich Rudolph festgestellt, dass als Quelle nur Hippolyt in Frage kommt.105 In einem Arzneimittelverzeichnis aus dem neunten Jahrhundert erscheint Demokrit als Autor eines Rezepts für einen Trank, mit dem er sich zeit seines Lebens vor Krankheiten bewahrte.106 Franz Altheim wollte auch diese Nachricht als authentisch erweisen.107 Man muss also damit rechnen, dass auch medizinischen Schriften mit der Zuschreibung an berühmte alte Philosophen ein besserer Absatz auf dem Markt gesichert werden sollte. Ein Badīġūras erscheint als Verfasser einer Liste von Ersatzdrogen. Manfred Ullmann hat mit Hilfe des Iranisten Werner Sundermann nachgewiesen, dass der Name als „Pythagoras“ gelesen werden kann, hier plausibel mit der Annahme einer persischen Vermittlung.108 Entgegen seiner Annahme, dass es sich um einen sonst kaum bekannten Arzt namens Pythagoras handelt, würde ich eher an eine bewusste Pseudepigraphie denken. In dem berüchtigten und auf Geheiß von Alfonso el Sabio ins Lateinische übersetzten Zauberbuch des so genannten „Picatrix“ werden Empedokles und Pythagoras mit quasi-philosophischen Grundlegungen für die Magie angeführt.109 In einer mit viel Aberglauben durchsetzten Pestschrift des türkischen Gelehrten Tāšköprüzāde (gest. 1560) werden zur Motivierung der ˙ sogar Pythagoras und „der weise Thales aus Milet“ magischen Quadrate bemüht.110 Demokrit taucht des Weiteren in Zitaten als Autor eines landwirtschaftlichen Werkes auf. Fuat Sezgin hat hierzu die antiken Wurzeln ermittelt.111

104 105 106 107 108 109 110 111

Plessner 1975, 102; s. auch Sezgin 1971, 60–6. Rudolph 1990; ders. 2005. Kahl 1994 u. ders. 2003, Nr. 344. Strohmaier 1972 (ND 1996). Ullmann 1973. Ritter/Plessner 1962, s. die Indizes. Ullmann 1970, 249. Sezgin 1971, 310–2.

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Einführung

3. Hinweise zur Benutzung des vorliegenden Bandes (Georg Wöhrle) Die Testimonien sind, wie eben grundsätzlich dargelegt, in der chronologischen Reihenfolge ihrer überliefernden Autoren aufgeführt,112 und zwar ohne gesonderte Wertung der griechischen, lateinischen und syro-arabischen Zeugnisse. Längere Zeugnisse können dabei in mehrere Nummern unterteilt sein. Finden sich bei demselben Autor mehrere Zeugnisse in verschiedenen Schriften, so wurden diese – soweit es möglich war – nach doxographischen Prinzipien angeordnet. Wenn es sich in Einzelfällen um Übersetzungen aus dem Griechischen ins Lateinische (z. Bsp. Eusebios → Hieronymus) oder Arabische (z. Bsp. Galen → Hunain ibn Ishāq) handelt, so findet sich ein ˙ die Übersetzung selbst (soVerweis bei dem übersetzten ˙Autor, während weit zu verorten) chronologisch beim Übersetzer aufgeführt wird. Wird ein überliefernder Autor seinerseits von einem späteren Autor zitiert (z.  Bsp. Alkaios von Himerios), so findet sich auch hier zunächst ein Verweis bei dem früheren Autor, die ausführliche Zitierung dann bei dem späteren Autor. Zur ersten Orientierung ist in diesem Falle der ersten Angabe eine knappe Zusammenfassung des Tenors des Zitates beigefügt. Alle Zeugnisse sind ins Deutsche übersetzt oder (gelegentlich) zumindest mit einer Zusammenfassung versehen. Abweichungen von der jeweils herangezogenen Textedition werden in Anmerkungen gegeben, wie ebenso einzelne sachliche Erläuterungen. Den Zeugnissen ist ein so genannter Similienapparat beigefügt. Bei diesen Similien handelt es sich in der Regel eher um inhaltliche als um wörtliche Parallelstellen, in denen vergleichbare Angaben zu Biographie, Lehre, Anschauungen und Aussprüchen des Thales aufgeführt werden. Zur leichteren Erfassung dieser Similien werden diese jeweils durch einen Begriff knapp charakterisiert. Nur an der ersten Stelle werden alle Similien aufgeführt. An den späteren Stellen findet sich dann ein Hinweis auf diese erste Stelle mit der Bemerkung (w. s.): wo siehe! Wie schon gesagt wurde, bemüht sich diese Sammlung (auf der Grundlage vorhandener Indices bzw. elektronischer Ressourcen) um möglichst um112 Eine Ausnahme bilden die Scholien, die, oft ihrerseits nur vage datierbar, gelegentlich auf weit zurückreichendes Material zurückgreifen. Sie werden daher insgesamt am Ende der Sammlung aufgeführt.

Hinweise zur Benutzung des vorliegenden Bandes

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fassende Vollständigkeit derjenigen Zeugnisse, in denen Thales namentlich aufgeführt ist. Davon wird nur selten abgewichen, wenn spätere Zeugnisse die entsprechende Zuschreibung einigermaßen verlässlich sein lassen. Partiell konnte allerdings nur die so genannte gnomologische Überlieferung zu Thales berücksichtigt werden, die ihre ureigene, in der Tradition eben der Spruch- oder Gnomensammlungen liegende Problematik besitzt und trotz wertvoller Vorarbeiten113 noch weiterer Syntheseleistung bedarf. Der Band wird durch einen Index griechischer, lateinischer, arabischer und deutscher Schlüsselbegriffe sowie eine Bibliographie der für die Sammlung benutzten Editionen und der in den Anmerkungen zitierten Sekundärliteratur ergänzt.

113 Es sei hier etwa auf die mustergültige Arbeit von Overwien 2005 verwiesen. Einen guten Überblick hinsichtlich der Sieben Weisen vermitteln Althoff/Zeller 2006, 3–81. Im Sinne eines erweiterten Textbegriffes wären zusätzlich noch die bildlichen Darstellungen des Thales hinzuzuziehen. Beispielsweise gemeinsam mit Sokrates in einem Mosaik aus Baalbek aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. (siehe Grimm 2008, 59–61; vgl. Th 168). Verzichtet wurde auf die Anführung der einen oder anderen Grammatikernotiz zur Beugung des Namens ‘Thales’.

Hinweise zur Benutzung des vorliegenden Bandes

EDITION

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Alkaios – Xenophanes

Alkaios Th 1 Fr. 448 Voigt, s. Th 303 (Him. Or. 28.2)

Pherekydes von Syros Th 2 Fr. 2 Schibli, s. Th 498 (Suda Lex. phi 214.1–9)

Th 3 Fr. 58 Schibli, s. Th 241 (Diog. Laert. 2.46); Th 34 (Arist. Fr. 21.1 Gigon)

Th 4 Fr. 53a Schibli, s. Th 533 (Tzetz. Chil. 2.869 f.)

Th 5 Fr. 53b Schibli, s. Th 534 (Tzetz. Chil. 11.67 f.)

Xenophanes Th 6 Fr. 21 A 1 DK, s. Th 243 (Diog. Laert. 9.18.11–12)

Th 7 Fr. 21 B 19 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Alkaios – Xenophanes

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Alkaios (7./6. Jh. v. Chr.) Th 1 Himerios sagt, Alkaios besinge Thales.

Pherekydes von Syros (6. Jh. v. Chr.) Th 2 Die Suda berichtet, Pherekydes habe Thales nachgeahmt.

Th 3 Laut Diogenes Laertios erwähnt Aristoteles im dritten Buch Über die Dichtkunst, Pherekydes habe gegen Thales polemisiert.

Th 4 und Th 5 Nach Tzetzes ist Thales ein Schüler des Syrers Pherekydes.

Xenophanes (zw. 570–467 v. Chr.) Th 6 Xenophanes soll laut Diogenes Laertios den Lehren des Thales und des Pythagoras widersprochen haben.

Th 7 Diogenes Laertios zufolge hat Xenophanes den Thales wegen seiner Beschäftigung mit Astronomie und Vorhersagen von Sonnenfinsternissen und Sonnenwenden bewundert.

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Heraklit – Herodot

Heraklit Th 8 Fr. 22 B 38 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Choirilos aus Samos Th 9 Fr. 331 Suppl. Hell. (= Fr. 13 Kinkel), s. Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

Herodot Th 10 Historiae 1.74 (ed. Rosén) Μετὰ δὲ ταῦτα, οὐ γὰρ δὴ ὁ Ἀλυάττης ἐξεδίδου τοὺς Σκύθας ἐξαιτέοντι Κυαξάρει, πόλεμος τοῖσι Λυδοῖσι καὶ τοῖσι Μήδοισι ἐγεγόνεε ἐπ᾽ ἔτεα πέντε, ἐν τοῖσι πολλάκις μὲν οἱ Μῆδοι τοὺς Λυδοὺς ἐνίκησαν, πολλάκις δὲ οἱ Λυδοὶ τοὺς Μήδους‧ ἐν δὲ καὶ νυκτομαχίην τινὰ ἐποιήσαντο‧ διαφέρουσι δέ σφι ἐπὶ ἴσης τὸν πόλεμον τῷ ἕκτῳ ἔτεϊ συμβολῆς γενομένης συνήνεικε ὥστε τῆς μάχης συνεστεώσης τὴν ἡμέρην ἐξαπίνης νύκτα γενέσθαι. Τὴν δὲ μεταλλαγὴν ταύτην τῆς ἡμέρης Θαλῆς ὁ Μιλήσιος τοῖσι Ἴωσι προηγόρευσε ἔσεσθαι οὖρον προθέμενος ἐνιαυτὸν τοῦτον, ἐν ᾧ δὴ καὶ ἐγένετο ἡ μεταβολή. Οἱ δὲ Λυδοί τε καὶ οἱ Μῆδοι ἐπείτε εἶδον νύκτα ἀντὶ ἡμέρης γενομένην, τῆς μάχης τε ἐπαύσαντο καὶ μᾶλλόν τι ἔσπευσαν καὶ ἀμφότεροι εἰρήνην ἑωυτοῖσι γενέσθαι. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 75, Th 77, Th 91, Th 93, Th 105, Th 158, Th 167, Th 203, Th 237 (1.23), Th 244, Th 265, Th 277, Th 300, Th 307, Th 311, Th 387, Th 399, Th 407, Th 432, Th 455, Th 482, Th 487, Th 489, Th 495, Th 525, Th 535, Th 540, Th 578

Heraklit – Herodot

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Heraklit (um 500 v. Chr.) Th 8 Laut Diogenes Laertios bezeugt Heraklit Thales’ Beschäftigung mit Astronomie und Vorhersagen von Sonnenfinsternissen und Sonnenwenden.

Choirilos aus Samos (5. Jh. v. Chr.)1 Th 9 Laut Diogenes Laertios soll Choirilos berichtet haben, Thales habe als Erster die Seelen als unsterblich bezeichnet.

Herodot (ca. 485–um 424 v. Chr.) Th 10 Herodot berichtet von einem Krieg der Lyder unter ihrem König Alyattes, dem Vater des Kroisos, gegen die Meder unter Kyaxares. Der Krieg endete mit einem Bündnis nach einer Schlacht am Halys, in der der Tag zur Nacht geworden war. Dass es sich dabei (wie meist vermutet) um eine Sonnenfinsternis (28. Mai 585 v. Chr.) gehandelt hat, sagt der Text Herodots jedenfalls nicht explizit.2 Umstritten ist vor allem, ob und wie Thales überhaupt eine solche potentielle Sonnenfinsternis hätte vorhersagen können.3 Historien 1.74 Danach aber – Alyattes war nämlich nicht bereit, die Skythen auf Kyaxares’ Forderungen hin auszuliefern – entstand ein fünfjähriger Krieg zwischen Lydern und Medern, wobei oftmals die Meder über die Lyder siegreich waren, oftmals aber auch die Lyder über die Meder. Dabei hatten sie auch eine Art von Nachtkampf. Als sie den Krieg nun unentschieden führten, ergab 1

2 3

Es ist nicht ganz klar, ob es sich um Choirilos von Samos (5. Jh. v. Chr.) oder um Choirilos von Iasos (3./2. Jh. v. Chr.) handelt. Für Letzteren plädieren KRS (H) 1994, 106, Anm. 119; vgl. aber Classen 1986, 43, Anm. 23 und Marcovich 1999, der ad. loc. die Barbarika des Choirilos von Samos als Quelle vermutet, ansonsten jedoch auf KRS verweist. Siehe dazu Bowen 2002, bes. 313 f. Ausführliche Diskussion bei O’Grady 2002, 126 ff.; vgl. auch Schmitz 2000, 144 f.

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Herodot

Th 11 Hist. 1.75 Ὡς δὲ ἀπίκετο ἐπὶ τὸν Ἅλυν ποταμὸν ὁ Κροῖσος, τὸ ἐνθεῦτεν, ὡς μὲν ἐγὼ λέγω, κατὰ τὰς ἐούσας γεφύρας διεβίβασε τὸν στρατόν, ὡς δὲ ὁ πολλὸς λόγος Ἑλλήνων, Θαλῆς οἱ ὁ Μιλήσιος διεβίβασε‧ ἀπορέοντος γὰρ Κροίσου, ὅκως οἱ διαβήσεται τὸν ποταμὸν ὁ στρατός (οὐ γὰρ δὴ εἶναί κω τοῦτον τὸν χρόνον τὰς γεφύρας ταύτας) λέγεται παρεόντα τὸν Θαλῆν ἐν τῷ στρατοπέδῳ ποιῆσαι αὐτῷ τὸν ποταμὸν ἐξ ἀριστερῆς χειρὸς ῥέοντα τοῦ στρατοῦ καὶ ἐκ δεξιῆς ῥέειν, ποιῆσαι δὲ ὧδε‧ ἄνωθεν τοῦ στρατοπέδου ἀρξάμενον διώρυχα βαθέην ὀρύσσειν ἄγοντα μηνοειδέα, ὅκως ἂν τὸ στρατόπεδον ἱδρυμένον κατὰ νώτου λάβοι ταύτῃ κατὰ τὴν διώρυχα ἐκτραπόμενος ἐκ τῶν ἀρχαίων ῥεέθρων καὶ αὖτις παραμειβόμενος τὸ στρατόπεδον ἐς τὰ ἀρχαῖα ἐσβάλλοι, ὥστε ἐπείτε καὶ ἐσχίσθη τάχιστα ὁ ποταμός, ἀμφοτέρῃ διαβατὸς ἐγένετο. Οἱ δὲ καὶ τὸ παράπαν λέγουσι καὶ τὸ ἀρχαῖον ῥέεθρον ἀποξηρανθῆναι. Ἀλλὰ τοῦτο μὲν οὐ προσίεμαι‧ κῶς γὰρ ὀπίσω πορευόμενοι διέβησαν !ἂν" αὐτόν. Sim. (Umlenkung des Halys) Th 170, Th 226, Th 237 (1.38), Th 535, Th 545, Th 561, Th 586, Th 587

Th 12 Hist. 1.170 Αὕτη μὲν Βίαντος τοῦ Πριηνέος γνώμη ἐπὶ διεφθαρμένοισι Ἴωσι γενομένη, χρηστὴ δὲ καὶ πρὶν ἢ διαφθαρῆναι Ἰωνίην Θαλέω ἀνδρὸς Μιλησίου ἐγένετο τὸ ἀνέκαθεν γένος ἐόντος Φοίνικος, ὃς ἐκέλευε ἓν βουλευτήριον

Herodot

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es sich bei einem Zusammentreffen im sechsten Jahr, dass, als die Schlacht gerade begonnen hatte, der Tag unvermittelt zur Nacht wurde. Dass dieser Umschlag des Tages eintreten werde, hatte Thales, der Milesier, den Ioniern vorhergesagt, wobei er ebendieses Jahr als Termin angab, in dem also auch der Umschlag eintrat. Als aber die Lyder und die Meder sahen, wie es Nacht anstelle von Tag wurde, setzten sie dem Kampf ein Ende, und beide Seiten betrieben mit höherem Nachdruck, dass zwischen ihnen Frieden werde.

Th 11 Der Friedensschluss wird mit einer Ehe besiegelt. Alyattes’ Tochter heiratet Kyaxares’ Sohn Astyages. Dieser wird vom Perser Kyros gestürzt. Kroisos will gegen Kyros zu Felde ziehen und erhält das berühmte Orakel, dass er, wenn er gegen die Perser zu Felde zöge, ein großes Reich zerstören werde. Bei seinem Feldzug (um 547 v. Chr.) muss er den Fluss Halys, den Grenzfluss zwischen Phrygien und Kappadokien (heute Kyzylyrmak), überschreiten. Historien 1.75 Wie Kroisos aber an den Fluss Halys kam, von da ab ließ er, wie ich wenigstens meine, das Heer über die vorhandenen Brücken übersetzen. Bei den Griechen ist es allerdings verbreitete Meinung, Thales, der Milesier, habe ihm den Übergang ermöglicht. Als nämlich Kroisos ratlos war, wie das Heer den Fluss überqueren könne (denn zu dieser Zeit existierten noch nicht die jetzigen Brücken), soll es Thales, der sich mit im Heer befunden habe, bewerkstelligt haben, dass der zur Linken des Heeres fließende Fluss auch zu seiner Rechten floss, und zwar auf diese Weise: Er habe einen tiefen Graben ziehen lassen, der oberhalb des Heeres begann und halbmondförmig verlief, damit der Fluss das gelagerte Heer im Rücken aufnehme, auf diese Weise im Graben aus dem alten Flussbett abgeleitet werde, und wiederum, am Heer vorbeifließend, in das alte Flussbett einmünde. Daher sei der Fluss, sobald er [in zwei Teile] gespalten war, beiderseits gangbar geworden. Einige behaupten auch, dass das alte Flussbett ganz eingetrocknet sei. Aber das glaube ich nicht: Wie hätten sie ihn [den Fluß in seinem neuen Bett] denn auf dem Rückweg überschritten?

Th 12 Nach der Unterwerfung Ioniens unter persische Herrschaft durch Kyros’ Feldherrn Harpagos (546 v. Chr.) gab Bias von Priene den Ioniern den Rat, nach Sardinien auszuwandern und dort eine Polis für alle Ionier zu gründen. Dazu bemerkt Herodot:

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Herodot

Ἴωνας κεκτῆσθαι, τὸ δὲ εἶναι ἐν Τέῳ, Τέων γὰρ μέσον εἶναι Ἰωνίης, τὰς δὲ ἄλλας πόλιας οἰκεομένας μηδὲν ἧσσον νομίζεσθαι, καθάπερ εἰ δῆμοι εἶεν. Sim. (phönizische Abkunft) Th 127, Th 136, Th 202, Th 204, Th 237 (1.22), Th 262, Th 327, Th 495, Th 574, Th 578

Th 13 Hist. 2.20 Ἀλλὰ Ἑλλήνων μέν τινες ἐπίσημοι βουλόμενοι γενέσθαι σοφίην ἔλεξαν περὶ τοῦ ὕδατος τούτου τριφασίας ὁδούς, τῶν τὰς μὲν δύο [τῶν ὁδῶν] οὐδ᾽ ἀξιῶ μνησθῆναι εἰ μὴ ὅσον σημῆναι βουλόμενος μοῦνον. Τῶν ἡ ἑτέρη μὲν λέγει τοὺς ἐτησίας ἀνέμους εἶναι αἰτίους πληθύειν τὸν ποταμὸν κωλύοντας ἐς θάλασσαν ἐκρέειν τὸν Νεῖλον. Πολλάκις δὲ ἐτησίαι μὲν οὐκ ὦν ἔπνευσαν, ὁ δὲ Νεῖλος τὠυτὸ ἐργάζεται. Πρὸς δέ, εἰ ἐτησίαι αἴτιοι ἦσαν, χρῆν καὶ τοὺς ἄλλους ποταμούς, ὅσοι τοῖσι ἐτησίῃσι ἀντίοι ῥέουσι, ὁμοίως πάσχειν καὶ κατὰ ταὐτὰ τῷ Νείλῳ καὶ μᾶλλον ἔτι τοσούτῳ, ὅσῳ ἐλάσσονες ἐόντες ἀσθενέστερα τὰ ῥεύματα παρέχονται. Εἰσὶ δὲ πολλοὶ μὲν ἐν τῇ Συρίῃ ποταμοί, πολλοὶ δὲ ἐν τῇ Λιβύῃ, οἳ οὐδὲν τοιοῦτο πάσχουσι, οἷόν τι καὶ ὁ Νεῖλος. Sim. (Nilschwelle) Th 33, Th 82, Th 100, Th 164, Th 237 (1.37), Th 404, Th 476, Th 491, Th 548, Th 560, Th 571 Vgl. auch Lukrez 6.715–23

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Historien 1.170 Diesen Rat gab Bias von Priene, nachdem die Ionier ins Verderben geraten waren. Aber auch schon bevor Ionien ins Verderben geraten war, gab ihnen Thales aus Milet, der von Seiten seiner Vorfahren ein Phönizier war, einen guten Rat, indem er die Ionier aufforderte, ein gemeinsames Versammlungshaus zu errichten, und zwar in Teos1, denn Teos sei der Mittelpunkt Ioniens, die anderen Städte sollten aber nach wie vor als eigenständige Kommunen gelten, gleichsam als ob sie Landgemeinden [einer Polis] wären.

Th 13 In seinem Ägyptenbuch beschäftigt sich Herodot unter anderem mit der Frage der Nilschwelle. Seidlmayer schreibt dazu: „Infolge der sommerlichen Regenfälle im äthiopischen Hochland schwillt der Nil ab Mitte Juli an und erreichte (vor den Regulationsbauten der Moderne) die Talebene überflutend sein Maximum Anfang September, um abschwellend Ende Oktober wieder in sein Bett zurückzukehren.“2 Da Herodot in Ägypten keine Antwort auf die Frage nach dem Grund für dieses Phänomen findet, wendet er sich griechischen Theorien zu. Die erste von ihnen wird von späteren Autoren für Thales in Anspruch genommen: Historien 2.20 Einige Griechen aber, die sich durch ihre Klugheit auszeichnen wollen, haben drei Deutungswege hinsichtlich dieses Wassers genannt. Zwei davon halte ich nicht der Erinnerung für wert, und ich will sie nur kurz andeuten. Nach der einen Ansicht sind die Etesien-Winde3 schuld daran, dass der Fluss anschwillt, indem sie den Nil daran hindern, ins Meer zu fließen. Oftmals aber wehen zwar die Etesien nicht, mit dem Nil aber geschieht das Gleiche. Außerdem, wenn die Etesien schuld wären, müsste es auch den anderen Flüssen, insoweit sie den Etesien entgegenfließen, gleich und ebenso ergehen wie dem Nil – umso mehr noch, wenn sie kleiner sind und ihre Strömung schwächer ist. Es gibt aber viele Flüsse in Syrien, viele auch in Libyen, denen es nicht so ergeht wie dem Nil.

1 2

3

Hafenstadt, ca. 40 km südwestlich vom heutigen Izmir. Seidlmayer 2000, 942. Zum möglichen ägyptischen Hintergrund von Thales’ Theorie und ihrer weiteren Tradition (auch ohne Nennung des Namens Thales) s. Bonneau 1964, 151 f.; s. auch Lloyd 1975, 91–107. Die Etesien sind im Sommer wehende Nordost-Winde.

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Demokrit – Aristophanes

Demokrit Th 14 Fr. 68 B 115a DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22)

Th 15 Fr. 68 B 115a DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Hippias Th 16 Fr. 86 B 7 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

Aristophanes Th 17 Nubes 168–180 (ed. Wilson) ΜΑΘΗΤΗΣ Πρῴην δέ γε γνώμην μεγάλην ἀφῃρέθη ὑπ᾽ ἀσκαλαβώτου. ΣΤΡΕΨΙΑΔΗΣ τίνα τρόπον; κάτειπέ μοι. ΜΑ. ζητοῦντος αὐτοῦ τῆς σελήνης τὰς ὁδοὺς καὶ τὰς περιφοράς, εἶτ᾽ ἄνω κεχηνότος ἀπὸ τῆς ὀροφῆς νύκτωρ γαλεώτης κατέχεσεν. ΣΤ. ἥσθην γαλεώτῃ καταχέσαντι Σωκράτους. ΜΑ. ἐχθὲς δέ γ᾽ ἡμῖν δεῖπνον οὐκ ἦν ἑσπέρας. ΣΤ. εἶεν. τί οὖν πρὸς τἄλφιτ᾽ ἐπαλαμήσατο;

Demokrit – Aristophanes

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Demokrit (470/60–380/70 v. Chr.) Th 14 Diogenes Laertios berichtet, Demokrit und anderen Quellen zufolge stamme Thales aus hochadeligem phönizischem Geschlecht.

Th 15 Nach Diogenes Laertios bezeugt Demokrit ferner seine Beschäftigung mit Astronomie und Vorhersagen von Sonnenfinsternissen und Sonnenwenden.

Hippias (5. Jh. v. Chr., tätig noch zu Beginn des 4. Jh.s) Th 16 Laut Diogenes Laertios sagen Aristoteles und Hippias, Thales habe dem Unbelebten eine Seele zugeschrieben und dabei auf Magnetstein und Bernstein verwiesen.

Aristophanes (um 450–um 385 v. Chr.) Th 17 In den 423 v. Chr. aufgeführten Wolken berichtet ein Schüler dem erstaunten Strepsiades von den geistigen Errungenschaften des Sokrates. Wolken 168–180 Schüler: Neulich raubte ihm eine Eidechse eine bedeutende Einsicht. — Strepsiades: Wie das? Erzähl! — Schüler: Er war dabei, die Wege und Umläufe des Mondes zu erforschen, da schiss vom Dach des Nachts ein Gecko auf ihn herab, als er mit offenem Mund nach oben blickte.1 — Strepsiades: Ich freu’ mich an dem Gecko, der auf Sokrates scheißt! — Schüler: Gestern

1

Vgl. hierzu die bei Platon u. a. (s. Th 19) berichtete Anekdote von Thales, der bei seinen astronomischen Forschungen in den Brunnen fällt.

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Aristophanes

ΜΑ.

ΣΤ.

κατὰ τῆς τραπέζης καταπάσας λεπτὴν τέφραν, κάμψας ὀβελίσκον, εἶτα διαβήτην λαβὼν ἐκ τῆς παλαίστρας θοἰμάτιον ὑφείλετο. τί δῆτ᾽ ἐκεῖνον τὸν Θαλῆν θαυμάζομεν.

Sim. Th 535

Th 18 Aves 992–1009 (ed. Wilson) ΜΕΤΩΝ Ἥκω παρ᾽ ὑμᾶςΠΕΙΣΕΤΑΙΡΟΣ Ἕτερον αὖ τουτὶ κακόν. Τί δ᾽ αὖ σὺ δράσων; Τίς ἰδέα βουλεύματος; Τίς ἡ ᾽πίνοια, τίς ποθ᾽ οὕρνις τῆς ὁδοῦ; ΜΕ. Γεωμετρῆσαι βούλομαι τὸν ἀέρα ὑμῖν διελεῖν τε κατὰ γύας. ΠΕ. Πρὸς τῶν θεῶν, σὺ δ᾽ εἶ τίς ἀνδρῶν; ΜΕ. Ὅστις εἴμ᾽ ἐγώ; Μέτων, ὃν οἶδεν Ἑλλὰς χὠ Κολωνός. ΠΕ. Εἰπέ μοι, ταυτὶ δέ σοι τί ἐστι; ΜΕ. Κανόνες ἀέρος. Αὐτίκα γὰρ ἀήρ ἐστι τὴν ἰδέαν ὅλος κατὰ πνιγέα μάλιστα. Προσθεὶς οὖν ἐγὼ τὸν κανόν᾽ 1 ἄνωθεν τουτονὶ τὸν καμπύλον ἐνθεὶς διαβήτην{– μανθάνεις; ΠΕ. Οὐ μανθάνω. ΜΕ. Ὀρθῷ μετρήσω κανόνι προστιθείς, ἵνα ὁ κύκλος γένηταί σοι τετράγωνος κἀν μέσῳ ἀγορά, φέρουσαι δ᾽ ὦσιν εἰς αὐτὴν ὁδοὶ ὀρθαὶ πρὸς αὐτὸ τὸ μέσον, ὥσπερ δ᾽ ἀστέρος αὐτοῦ κυκλοτεροῦς ὄντος ὀρθαὶ πανταχῇ ἀκτῖνες ἀπολάμπωσιν. ΠΕ. Ἄνθρωπος Θαλῆς. Sim. („Der Mensch ist ja ein Thales“) Th 495, Th 591

1

Zur Zeichensetzung siehe Gladigow 1968, 272, Anm. 3.

Aristophanes

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Abend fehlte uns das Essen. — Strepsiades: Gut; wie packte er es also an, euch Gerstengrütze zu verschaffen? — Schüler: Den Tisch bestreute er mit feiner Asche, bog einen Spieß, ergriff dann einen Zirkel1 mit gespreizten Beinen ... aus der Palaistra und nahm ihm das Gewand. — Strepsiades: Und wir bewundern noch den Thales?

Th 18 In den Vögeln (aufgeführt 414 v. Chr.) wird Meton, ein Geometer, der von der Stadtneugründung (Wolkenkuckucksburg) profitieren will, verspottet: Vögel 992–1009 Meton: Ich bin zu euch gekommen — Peishetairos: Noch so ein Übel. Was willst du hier? Von welcher Art ist dein Plan? Was ist deine Absicht? Was ist das Vorzeichen deines Kommens? — Meton: Ich will euch die Luft vermessen und nach Fluren verteilen. — Peishetairos: Bei den Göttern, wer unter den Männern bist du? — Meton: Wer ich bin? Meton, den [ganz] Hellas kennt und Kolonos. — Peishetairos: Sag’: Was hast du da? — Meton: Richtscheite für die Luft. Zunächst und insgesamt ist die Luft nämlich ihrer Form nach am ehesten einem Ofendeckel ähnlich. Ich lege also [zeichnet eine Figur in den Sand]2 das Richtscheit an, setze hier oben den gebogenen Zirkel ein – du verstehst? — Peishetairos: Ich verstehe nicht! — Meton: – und nehme nach Anlegung [des Zirkels] an das senkrechte Richtscheit eine Messung vor, so dass dein Kreis zum Viereck wird, mit einem Marktplatz in der Mitte und geraden Straßen, die auf ihn hinführen, unmittelbar zur Mitte, und wie von einem runden Stern leuchten gerade Strahlen in alle Richtungen von ihm ab. — Peishetairos: Der Mensch ist ja ein Thales!

1 2

Vgl. zur sexuellen Konnotation der Stelle Sommerstein 1982, 169 f. Ablehnend Holzberg/Maier 1993, 111ff. mit weiteren Vorschlägen. Vgl. Sommerstein 1987, 265: „efforts by modern scholars to make sense of 1001–4 as a sequence of geometrical operations […] have met with little success“. Doch vgl. Gladigow 1968, 273, der vermutet, dass das beschriebene Verfahren im Ansatz auf Thales zurückgehen könnte. Vgl. auch Dührsen 2005, 99 ff.

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Platon Th 19 Theaetetus 174A4–B6 (ed. Duke) ΣΩ. Ὥσπερ καὶ Θαλῆν ἀστρονομοῦντα, ὦ Θεόδωρε, καὶ ἄνω βλέποντα, πεσόντα εἰς φρέαρ, Θρᾷττά τις ἐμμελὴς καὶ χαρίεσσα θεραπαινὶς ἀποσκῶψαι λέγεται ὡς τὰ μὲν ἐν οὐρανῷ προθυμοῖτο εἰδέναι, τὰ δ᾽ ἔμπροσθεν αὐτοῦ καὶ παρὰ πόδας λανθάνοι αὐτόν. ταὐτὸν δὲ ἀρκεῖ σκῶμμα ἐπὶ πάντας [174b] ὅσοι ἐν φιλοσοφίᾳ διάγουσι. τῷ γὰρ ὄντι τὸν τοιοῦτον ὁ μὲν πλησίον καὶ ὁ γείτων λέληθεν, οὐ μόνον ὅτι πράττει, ἀλλ᾽ ὀλίγου καὶ εἰ ἄνθρωπός ἐστιν ἤ τι ἄλλο θρέμμα‧ τί δέ ποτ᾽ ἐστὶν ἄνθρωπος καὶ τί τῇ τοιαύτῃ φύσει προσήκει διάφορον τῶν ἄλλων ποιεῖν ἢ πάσχειν, ζητεῖ τε καὶ πράγματ᾽ ἔχει διερευνώμενος. Sim. (Brunnenfall) Th 174, Th 210, Th 217, Th 222, Th 237 (1.34), Th 240, Th 251, Th 269, Th 328, Th 361, Th 444, Th 445, Th 446, Th 456, Th 513, Th 518, Th 564 (319), Th 582

Th 20 Protagoras 342E4–343B7 (ed. Burnet) Τοῦτο οὖν αὐτὸ καὶ τῶν νῦν εἰσὶν οἳ κατανενοήκασι καὶ τῶν πάλαι, ὅτι τὸ λακωνίζειν πολὺ μᾶλλόν ἐστιν φιλοσοφεῖν ἢ φιλογυμναστεῖν, εἰδότες ὅτι τοιαῦτα οἷόν τ᾽ εἶναι ῥήματα φθέγγεσθαι τελέως πεπαιδευμένου ἐστὶν ἀνθρώπου. [343a] τούτων ἦν καὶ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος καὶ Πιττακὸς ὁ Μυτιληναῖος καὶ Βίας ὁ Πριηνεὺς καὶ Σόλων ὁ ἡμέτερος καὶ Κλεόβουλος ὁ Λίνδιος καὶ Μύσων ὁ Χηνεύς, καὶ ἕβδομος ἐν τούτοις ἐλέγετο Λακεδαιμόνιος Χίλων. οὗτοι πάντες ζηλωταὶ καὶ ἐρασταὶ καὶ μαθηταὶ ἦσαν τῆς Λακεδαιμονίων παιδείας, καὶ καταμάθοι ἄν τις αὐτῶν τὴν σοφίαν τοιαύτην οὖσαν, ῥήματα βραχέα ἀξιομνημόνευτα ἑκάστῳ εἰρημένα‧ οὗτοι καὶ κοινῇ συνελθόντες [343b] ἀπαρχὴν τῆς σοφίας ἀνέθεσαν τῷ Ἀπόλλωνι εἰς τὸν νεὼν τὸν ἐν Δελφοῖς, γράψαντες ταῦτα ἃ δὴ πάντες ὑμνοῦσιν, Γνῶθι σαυτὸν καὶ Μηδὲν ἄγαν. τοῦ δὴ ἕνεκα ταῦτα λέγω; ὅτι οὗτος ὁ τρόπος ἦν τῶν παλαιῶν τῆς φιλοσοφίας, βραχυλογία τις Λακωνική‧ καὶ δὴ καὶ τοῦ Πιττακοῦ ἰδίᾳ περιεφέρετο τοῦτο τὸ ῥῆμα ἐγκωμιαζόμενον ὑπὸ τῶν σοφῶν, τὸ Χαλεπὸν ἐσθλὸν ἔμμεναι.

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Platon (428/7–348/7 v. Chr.) Th 19 Ein berühmter Exkurs in Platons Dialog Theaitetos (172B–177C) zeichnet das Portrait des weltfremden, ganz der Schau des Seienden zugewandten Philosophen. Wer die Wahrheit im Blick auf das kosmische Geschehen sucht, setzt sich dabei dem Spott der Leute aus, wie eine Anekdote über Thales expliziert: Theaitetos 174A4–B6 Sokrates: Thales, mein lieber Theodoros, fiel, als er sich mit den Sternen beschäftigte und nach oben blickte, in einen Brunnen. Da soll ihn eine witzige und reizende thrakische Magd verspottet haben, weil er zwar die Dinge am Himmel zu erkennen begehre, ihm aber, was ihm vor den Füßen liege, entgehe.1 Dieser Spott gilt aber für alle, [174b] die in der Philosophie leben. Denn in der Tat: Wer dazu gehört, weiß nichts von seinem Nächsten und nichts von seinem Nachbarn. Nicht nur nicht, was dieser tut, sondern beinahe nicht einmal, ob er ein Mensch ist oder sonst ein Lebewesen. Was aber ein Mensch überhaupt ist und was seiner spezifischen Natur im Unterschied zu den anderen Wesen zu tun oder zu leiden zukommt, danach sucht er und müht sich, es zu erforschen.2

Th 20 Die Spartaner sind für philosophische Gespräche am besten vorgebildet: Die Sprüche der Sieben Weisen, unter denen Thales ist, werden als Muster lakonischen Philosophierens angeführt: Protagoras 342E4–343B7 Ebendas haben manche heutzutage und früher erkannt: Die Nachahmung der Spartaner bedeutet viel eher eine Liebe zur Philosophie als zur Gymnastik. Sie wissen nämlich, dass nur ein vollendet gebildeter Mensch zu derartigen Äußerungen fähig ist. Dazu gehörte Thales aus Milet und Pittakos aus Mytilene und Bias aus Priene und unser Solon und Kleobulos aus Lindos und Myson aus Chen und als siebenter unter ihnen wurde der Spartaner 1 2

Vgl. Platon, Phaidros 249D7–8. Zur Rezeptionsgeschichte der Anekdote siehe Blumenberg 1976. Vgl. Aesop, Fabel 40 ed. Perry (Der Astrologe); Antipatros von Sidon (Beckby AP 7. 172).

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Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 52, Th 68, Th 70, Th 71, Th 76, Th 81, Th 82, Th 83, Th 87, Th 89, Th 95, Th 127, Th 131, Th 137, Th 171, Th 172, Th 173, Th 176, Th 178, Th 199, Th 210, Th 236, Th 237 (1.22, 34, 40–42) Th 254, Th 264, Th 265, Th 271, Th 294, Th 295, Th 290, Th 304, Th 311, Th 313, Th 314, Th 315, Th 316, Th 329, Th 385, Th 386, Th 473, Th 476, Th 480, Th 482, Th 485, Th 505, Th 506, Th 509, Th 527, Th 530, Th 533, Th 535, Th 539, Th 540, Th 541, Th 553, Th 560, Th 561, Th 577, Th 581, Th 585, Th 587, Th 588, Th 589, Th 591, Th 592

Th 21 Hippias maior 281C3–D8 (ed. Burnet) ΣΩ. Ἀτάρ, ὦ Ἱππία, τί ποτε τὸ αἴτιον ὅτι οἱ παλαιοὶ ἐκεῖνοι, ὧν ὀνόματα μεγάλα λέγεται ἐπὶ σοφίᾳ, Πιττακοῦ τε καὶ Βίαντος καὶ τῶν ἀμφὶ τὸν Μιλήσιον Θαλῆν καὶ ἔτι τῶν ὕστερον μέχρι Ἀναξαγόρου, ὡς ἢ πάντες ἢ οἱ πολλοὶ αὐτῶν φαίνονται ἀπεχόμενοι τῶν πολιτικῶν πράξεων; ΙΠ. Τί δ᾽ οἴει, ὦ Σώκρατες, ἄλλο γε ἢ ἀδύνατοι ἦσαν [281d] καὶ οὐχ ἱκανοὶ ἐξικνεῖσθαι φρονήσει ἐπ᾽ ἀμφότερα, τά τε κοινὰ καὶ τὰ ἴδια; ΣΩ. Ἆρ᾽ οὖν πρὸς Διός, ὥσπερ αἱ ἄλλαι τέχναι ἐπιδεδώκασι καὶ εἰσὶ παρὰ τοὺς νῦν δημιουργοὺς οἱ παλαιοὶ φαῦλοι, οὕτω καὶ τὴν ὑμετέραν τὴν τῶν σοφιστῶν τέχνην ἐπιδεδωκέναι φῶμεν καὶ εἶναι τῶν ἀρχαίων τοὺς περὶ τὴν σοφίαν φαύλους πρὸς ὑμᾶς; ΙΠ. Πάνυ μὲν οὖν ὀρθῶς λέγεις. Sim. (Politische Tätigkeit) Th 70, Th 228, Th 237 (1.25), Th 454, Th 479, Th 497

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Chilon genannt. Alle diese waren Nacheiferer, Liebhaber und Schüler der spartanischen Bildung. Und man mag an den kurzen und erwähnenswerten Aussprüchen, die ein jeder von ihnen getan hat, erkennen, dass ihre Weisheit von dieser Art war. Sie kamen auch zusammen [343b] und brachten Apollon für den Tempel in Delphi die Erstlingsgabe ihrer Weisheit dar, indem sie schrieben, was alle im Munde führen: ‚Erkenne dich selbst‘ und ‚Nichts allzusehr‘. Weshalb sage ich das? Weil das die Art der Alten war zu philosophieren: eine gewisse spartanische Kürze.

Th 21 Hippias ist ein Prototyp des politisch tätigen Sophisten. Im Einleitungsgespräch des Dialogs fragt Sokrates: Der Größere Hippias 281C3–D8 Sokrates: Indessen, Hippias, was ist die Ursache dafür, dass jene alten Philosophen, deren Namen wegen ihrer Weisheit in hohen Ehren stehen – Pittakos und Bias und Thales aus Milet und seine Schüler und noch Spätere bis auf Anaxagoras –, dass sie entweder alle oder doch die meisten von ihnen sich offenbar politischer Tätigkeit fern gehalten haben? Hippias: Was anderes, meinst du, Sokrates, als dass sie unfähig [281d] und nicht dazu geeignet waren, mit ihrem Denken beidem, dem Öffentlichen und dem Privaten, zu genügen? Sokrates: Wie also, beim Zeus, die anderen Künste Fortschritte gemacht haben und die alten Künstler im Vergleich zu den heutigen wenig wert sind, so sollen wir sagen, dass auch eure Sophistenkunst Fortschritte gemacht hat und dass im Blick auf euch die Alten in der Weisheit wenig wert sind? Hippias: Das sagst du ganz richtig.

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Platon – Andron von Ephesus

Th 22 Res publica 10. 600A4–7 (ed. Burnet) ΣΩ. Ἀλλ᾽ οἷα δὴ εἰς τὰ ἔργα σοφοῦ ἀνδρὸς πολλαὶ ἐπίνοιαι καὶ εὐμήχανοι εἰς τέχνας ἤ τινας ἄλλας πράξεις λέγονται, ὥσπερ αὖ Θάλεώ τε πέρι τοῦ Μιλησίου καὶ Ἀναχάρσιος τοῦ Σκύθου.

Th 23 Epistula 2.311A1–7 (ed. Burnet) Οἷον καὶ περὶ Ἱέρωνος ὅταν διαλέγωνται ἄνθρωποι καὶ Παυσανίου τοῦ Λακεδαιμονίου, χαίρουσι τὴν Σιμωνίδου συνουσίαν παραφέροντες, ἅ τε ἔπραξεν καὶ εἶπεν πρὸς αὐτούς‧ καὶ Περίανδρον τὸν Κορίνθιον καὶ Θαλῆν τὸν Μιλήσιον ὑμνεῖν εἰώθασιν ἅμα, καὶ Περικλέα καὶ Ἀναξαγόραν, καὶ Κροῖσον αὖ καὶ Σόλωνα ὡς σοφοὺς καὶ Κῦρον ὡς δυνάστην.

Andron von Ephesus Th 24 FHG II 347.3, s. Th 205 (Clem. Al. Strom. 1.21.129.3–4)

Platon – Andron von Ephesus

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Th 22 Die Dichtung repräsentiert nur die unterste Stufe der Wirklichkeit. Ein Dichter wie Homer muss auf der zweiten Stufe nicht bestehen: Staat 10. 600A4–7 Sokrates: Oder sagt man, er sei zu praktischer Arbeit geschickt gewesen, und erwähnt von ihm allerlei sinnreiche Erfindungen auf dem Gebiet der Künste oder anderer Tätigkeiten, so wie vom Milesier Thales oder dem Skythen Anacharsis1?2

Th 23 Die Vernunft des Weisen und die Macht des Tyrannen müssen zusammengehen. 2. Brief 311A1–7 Wenn sich die Menschen über Hieron oder den Spartaner Pausanias unterhalten, so freuen sie sich, auch den Umgang des Simonides mit ihnen zu erwähnen, was er tat und was er zu ihnen sprach; auch Periander von Korinth und Thales von Milet verherrlichen sie gewöhnlich zur gleichen Zeit, ebenso Perikles und Anaxagoras, weiterhin Kroisos und Solon als Weise und Kyros als Herrscher.

Andron von Ephesus (1. Hälfte 4. Jh. v. Chr.) Th 24 Clemens Alexandrinus bezieht sich auf Androns Dreifuß hinsichtlich der Datierung des Thales und der übrigen Weisen auf die Zeit um die 50. Olympiade.

1

2

Aus einer Königsfamilie stammender Skythe (s. Herodot, Hist. 4.46 u. 76 ff.). Aufgrund seiner natürlichen Klugheit wurde er zum idealistischen Gegenbild der griechischen Zivilisation stilisiert und teilweise unter die Sieben Weisen gezählt. Übersetzung Gigon/Rufener 1974.

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Eudoxos von Knidos – Aristoteles

Eudoxos von Knidos Th 25 Fr. F 371 Lasserre, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.29)

Herakleides Pontikos Th 26 Fr. 45 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.25)

Aristoteles Th 27 Ethica Nicomachea 6.7.1141b2–8 (ed. Bywater) Ἐκ δὴ τῶν εἰρημένων δῆλον ὅτι ἡ σοφία ἐστὶ καὶ ἐπιστήμη καὶ νοῦς τῶν τιμιωτάτων τῇ φύσει. διὸ Ἀναξαγόραν καὶ Θαλῆν καὶ τοὺς τοιούτους σοφοὺς μὲν φρονίμους δ᾽ οὔ φασιν εἶναι, ὅταν ἴδωσιν ἀγνοοῦντας τὰ συμφέροντα ἑαυτοῖς, καὶ περιττὰ μὲν καὶ θαυμαστὰ καὶ χαλεπὰ καὶ δαιμόνια εἰδέναι αὐτούς φασιν, ἄχρηστα δ᾽, ὅτι οὐ τὰ ἀνθρώπινα ἀγαθὰ ζητοῦσιν. Sim. (Weise ohne praktische Vernunft) Th 110, Th 524, Th 531, Th 556 Vgl. aber Th 237 (Diog. Laert. 1.40) die Aussage des Dikaiarch, die Sieben Weisen (zu denen er ebd. 1.41 auch Thales zählt = Th 36) seien verständige und zur Gesetzgebung fähige Männer gewesen.

Eudoxos von Knidos – Aristoteles

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Eudoxos von Knidos (verm. 391/0–338/7 v. Chr.) Th 25 Diogenes Laertios zufolge sagen Eudoxos und Euanthes, Thales sei durch einen Freund des Kroisos als Weisester der Griechen ausgezeichnet worden.

Herakleides Pontikos (ca. 390–nach 322 v. Chr.) Th 26 Diogenes Laertios zufolge berichtet Herakleides, dass Klytos gesagt habe,1 Thales sei ein abgeschiedener Einzelgänger gewesen.

Aristoteles (384–322 v. Chr.) Th 27 Um die begriffliche Abgrenzung der praktischen Einsicht von der philosophischen Weisheit geht es Aristoteles in EN 6.7: Nikomachische Ethik 6.7.1141b2–8 Aus dem Gesagten wird aber klar, dass die philosophische Weisheit sowohl wissenschaftliche Einsicht als auch intuitive Erkenntnis der ihrer Natur nach erhabensten Dinge ist. Daher behaupten die Leute, dass Anaxagoras und Thales und Menschen ihrer Art zwar weise, aber ohne praktische Vernunft seien, wenn sie sehen, dass sie ihren eigenen Vorteil nicht kennen. Die Leute sagen aber auch, dass sie [die Weisen] wohl Bedeutendes, Staunenswertes, schwer Verständliches und Rätselhaftes, aber doch Unnützes wüssten, weil sie nicht nach dem suchten, was für die Menschen gut ist.

1

Wehrli2 liest allerdings καὶ αὐτός (sc. Thales) anstelle von κλύτος. Zur Problematik der Zuschreibung an Herakleides Pontikos siehe Schorn 22.

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Th 28 Politica 1.11.1259a5–19 (ed. Ross) Πάντα γὰρ ὠφέλιμα ταῦτ᾽ ἐστὶ τοῖς τιμῶσι τὴν χρηματιστικήν, οἷον καὶ τὸ Θάλεω τοῦ Μιλησίου‧ τοῦτο γάρ ἐστι κατανόημά τι χρηματιστικόν, ἀλλ᾽ ἐκείνῳ μὲν διὰ τὴν σοφίαν προσάπτουσι, τυγχάνει δὲ καθόλου τι ὄν. ὀνειδιζόντων γὰρ αὐτῷ διὰ τὴν πενίαν ὡς ἀνωφελοῦς τῆς φιλοσοφίας οὔσης, κατανοήσαντά φασιν αὐτὸν ἐλαιῶν φορὰν ἐσομένην ἐκ τῆς ἀστρολογίας, ἔτι χειμῶνος ὄντος εὐπορήσαντα χρημάτων ὀλίγων ἀρραβῶνας διαδοῦναι τῶν ἐλαιουργίων τῶν τ᾽ ἐν Μιλήτῳ καὶ Χίῳ πάντων, ὀλίγου μισθωσάμενον ἅτ᾽ οὐθενὸς ἐπιβάλλοντος‧ ἐπειδὴ δ᾽ ὁ καιρὸς ἧκε, πολλῶν ζητουμένων ἅμα καὶ ἐξαίφνης, ἐκμισθοῦντα ὃν τρόπον ἠβούλετο, πολλὰ χρήματα συλλέξαντα ἐπιδεῖξαι ὅτι ῥᾴδιόν ἐστι πλουτεῖν τοῖς φιλοσόφοις, ἂν βούλωνται, ἀλλ᾽ οὐ τοῦτ᾽ ἐστὶ περὶ ὃ σπουδάζουσιν. Θαλῆς μὲν οὖν λέγεται τοῦτον τὸν τρόπον ἐπίδειξιν ποιήσασθαι τῆς σοφίας. Sim. (Miete der Ölpressen) Th 77, Th 225, Th 237 (1.26)

Th 29 Metaphysica 1.3.983b20–984a7 (ed. Ross) [...] Ἀλλὰ Θαλῆς μὲν ὁ τῆς τοιαύτης ἀρχηγὸς φιλοσοφίας ὕδωρ φησὶν εἶναι (διὸ καὶ τὴν γῆν ἐφ᾽ ὕδατος ἀπεφήνατο εἶναι), λαβὼν ἴσως τὴν ὑπόληψιν ταύτην ἐκ τοῦ πάντων ὁρᾶν τὴν τροφὴν ὑγρὰν οὖσαν καὶ αὐτὸ τὸ θερμὸν ἐκ τούτου γιγνόμενον καὶ τούτῳ ζῶν (τὸ δ᾽ ἐξ οὗ γίγνεται, τοῦτ᾽ ἐστὶν ἀρχὴ πάντων) – διά τε δὴ τοῦτο τὴν ὑπόληψιν λαβὼν ταύτην καὶ διὰ τὸ πάντων τὰ σπέρματα τὴν φύσιν ὑγρὰν ἔχειν, τὸ δ᾽ ὕδωρ ἀρχὴν τῆς φύσεως εἶναι τοῖς ὑγροῖς. εἰσὶ δέ τινες οἳ καὶ τοὺς παμπαλαίους καὶ πολὺ πρὸ τῆς νῦν γενέσεως καὶ πρώτους θεολογήσαντας οὕτως οἴονται περὶ τῆς φύσεως ὑπολαβεῖν‧ Ὠκεανόν τε γὰρ καὶ Τηθὺν ἐποίησαν τῆς γενέσεως πατέρας [Hom. Ξ 201], καὶ τὸν ὅρκον τῶν θεῶν ὕδωρ, τὴν καλουμένην ὑπ᾽ αὐτῶν Στύγα [τῶν ποιητῶν]‧ τιμιώτατον μὲν γὰρ τὸ πρεσβύτατον, ὅρκος δὲ τὸ τιμιώτατόν ἐστιν. εἰ μὲν οὖν [984a] ἀρχαία τις αὕτη καὶ παλαιὰ τετύχηκεν οὖσα περὶ τῆς φύσεως ἡ δόξα, τάχ᾽ ἂν ἄδηλον εἴη, Θαλῆς μέντοι λέγεται οὕτως ἀποφήνασθαι περὶ τῆς πρώτης αἰτίας. (Ἵππωνα

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Th 28 Im Gegensatz zu Platon (s. Th 19) gesteht Aristoteles auch dem Theoretiker die Integration in seiner Lebenswelt zu. Wie Platon verdeutlicht auch Aristoteles dies mit einer Anekdote über Thales:1 Politik 1.11.1259a5–19 Denn all dies [Nachrichten über erfolgreiche Erwerbstätigkeit] ist für diejenigen, die den Besitzerwerb schätzen, nützlich – wie zum Beispiel auch die Geschichte über Thales aus Milet.2 Es ist ein dem Besitzerwerb dienlicher Einfall, den sie jenem zwar aufgrund seiner Weisheit zuschreiben, der aber eine gewisse Allgemeingültigkeit besitzt. Man hielt ihm nämlich aufgrund seiner Armut vor, dass die Philosophie eine nutzlose Beschäftigung sei. Da er nun infolge seiner Sternbeobachtung erkannt hatte, dass es eine reiche Olivenernte geben werde, soll er noch im Winter, da er gerade ein wenig Geld hatte, für alle Ölpressen in Milet und Chios Anzahlungen hinterlegt und sie, da niemand dagegenhielt, für einen geringen Betrag gemietet haben. Als aber der rechte Augenblick gekommen war, und gleichzeitig und plötzlich ein hoher Bedarf an Ölpressen entstand, habe er sie zu seinen Bedingungen vermietet und viel Geld dabei gemacht. Er habe damit bewiesen, dass es für Philosophen leicht sei, reich zu werden, wenn sie nur wollten, es jedoch dies nicht sei, wonach sie strebten. So soll nun Thales einen Beleg seiner Weisheit gegeben haben.

Th 29 Im ersten Buch der Metaphysik setzt sich Aristoteles mit den Prinzipienlehren seiner Vorgänger auseinander. Von den frühesten Philosophen, so Aristoteles, hätten die meisten nur in den materiellen Prinzipien die Prinzipien allen Seins gefunden. Es sei die immer erhalten bleibende und nur in ihren Affektionen sich ändernde Natursubstanz. Allerdings stimmten sie weder hinsichtlich der Anzahl dieser materiellen Prinzipien noch ihrer Beschaffenheit überein: Metaphysik 1.3.983b20–984a7 Thales, der Archeget dieser Art von Philosophie, behauptet, es [das Prinzip]3 sei Wasser (weshalb er auch der Ansicht war, dass sich die Erde auf dem 1 2 3

Vgl. Kullmann 1998, 418 f. Die gleiche Geschichte von Demokrit bei Plinius, Naturalis historia 18.68.273 f. Die Physis. Siehe dazu O’Grady 2002, 35.

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γὰρ οὐκ ἄν τις ἀξιώσειε θεῖναι μετὰ τούτων διὰ τὴν εὐτέλειαν αὐτοῦ τῆς διανοίας)‧ Ἀναξιμένης δὲ ἀέρα καὶ Διογένης πρότερον ὕδατος καὶ μάλιστ᾽ ἀρχὴν τιθέασι τῶν ἁπλῶν σωμάτων, [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 72, Th 85, Th 87, Th 94, Th 98, Th 116, Th 138, Th 140, Th 143, Th 144, Th 145, Th 147, Th 184, Th 187, Th 188, Th 189, Th 190, Th 191, Th 196, Th 197, Th 198, Th 206, Th 210, Th 213, Th 215, Th 229, Th 230, Th 232, Th 234, Th 237 (1.27), Th 254, Th 255, Th 259, Th 260, Th 261, Th 271, Th 286, Th 287, Th 288, Th 289, Th 291, Th 292, Th 293, Th 295, Th 309, Th 310, Th 311, Th 312, Th 317, Th 318, Th 319, Th 324, Th 329, Th 338, Th 320 Th 321, Th 343, Th 372, Th 390, Th 392, Th 409, Th 411, Th 414, Th 416, Th 417, Th 418, Th 423, Th 427, Th 429, Th 430, Th 431, Th 436, Th 438, Th 440, Th 447, Th 448, Th 452, Th 453, Th 459, Th 460, Th 462, Th 463, Th 464, Th 465, Th 467, Th 485, Th 499, Th 508, Th 519, Th 525, Th 528, Th 532, Th 537, Th 547, Th 553, Th 558, Th 570, Th 578, Th 579, Th 580, Th 583, Th 584; (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 94, Th 145, Th 147, Th 187, Th 189, Th 271, Th 286, Th 287, Th 292, Th 329, Th 460, Th 499, Th 532, Th 570, Th 583; (erster Weiser/Philosoph) Th 138, Th 147, Th 189, Th 190, Th 218, Th 219, Th 237 (1.24), Th 254, Th 256, Th 257, Th 271, Th 287, Th 292, Th 300, Th 321, Th 409, Th 460, Th 461, Th 473, Th 478, Th 500, Th 501, Th 525, Th 530, Th 541, Th 557, Th 569, Th 578, Th 589

Th 30 De caelo 2.13.294a28–b6 (ed. Allan) Οἱ δ᾽ ἐφ᾽ ὕδατος κεῖσθαι [sc. τὴν γὴν]. τοῦτον γὰρ ἀρχαιότατον παρειλήφαμεν τὸν λόγον, ὅν φασιν εἰπεῖν Θαλῆν τὸν Μιλήσιον, ὡς διὰ τὸ πλωτὴν εἶναι μένουσαν ὥσπερ ξύλον ἤ τι τοιοῦτον ἕτερον (καὶ γὰρ τούτων ἐπ᾽ ἀέρος μὲν οὐθὲν πέφυκε μένειν, ἀλλ᾽ ἐφ᾽ ὕδατος), ὥσπερ οὐ τὸν αὐτὸν λόγον ὄντα περὶ τῆς γῆς καὶ τοῦ ὕδατος τοῦ ὀχοῦντος τὴν γῆν‧ οὐδὲ γὰρ τὸ ὕδωρ πέφυκε μένειν μετέωρον, ἀλλ᾽ ἐπί τινός [294b] ἐστιν. ἔτι δ᾽ ὥσπερ ἀὴρ ὕδατος κουφότερον, καὶ γῆς ὕδωρ‧ ὥστε πῶς οἷόν τε τὸ κουφότερον κατωτέρω κεῖσθαι τοῦ βαρυτέρου τὴν φύσιν; ἔτι δ᾽ εἴπερ ὅλη πέφυκε μένειν ἐφ᾽ ὕδατος, δῆλον ὅτι καὶ τῶν μορίων ἕκαστον [αὐτῆς]‧ νῦν δ᾽ οὐ φαίνεται τοῦτο γιγνόμενον, ἀλλὰ τὸ τυχὸν μόριον φέρεται εἰς βυθόν, καὶ θᾶττον τὸ μεῖζον.

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Wasser befinde). Diese Annahme hat ihren Grund vielleicht darin, dass er sah, dass die Nahrung aller Dinge feucht ist und dass selbst das Warme aus diesem [dem Feuchten] entsteht und davon lebt (das aber, aus dem alles entsteht, ist auch das Prinzip von allem). Deshalb gelangte er also zu dieser Annahme, und [auch] weil die Samen aller Dinge eine feuchte Natur besitzen: Das Wasser aber ist das Naturprinzip für das Feuchte. Einige glauben aber,1 dass auch die ganz alten und lange vor der jetzigen Generation lebenden ersten Theologen eine solche Annahme über die Natur gehabt hätten. Sie machten nämlich Okeanos und Tethys zu den Eltern der [Welt]entstehung2 und Wasser zum Eidgegenstand der Götter – die von den Dichtern selbst so genannte Styx3: Denn das Älteste ist das Ehrwürdigste, der Eidgegenstand aber ist das Ehrwürdigste. Ob nun diese [984a] Meinung über die Natur ursprünglich und alt ist, muss wohl unklar bleiben,4 Thales soll sich jedenfalls so über die erste Ursache geäußert haben. (Es wird kaum einer fordern, den Hippon zu diesen zu zählen; wegen des geringen Wertes seiner Gedanken). Anaximenes und Diogenes schreiben der Luft eine Priorität vor dem Wasser zu und behaupten, dass sie besonders die Funktion eines Prinzips unter den Elementen besitze [...].

Th 30 Im Rahmen seiner Kosmologie setzt sich Aristoteles mit früheren Theorien über die Position der Erde im Weltraum sowie über ihre Bewegung bzw. Ruhe auseinander. Über den Himmel 2.13.294a28–b6 Andere sagen, dass [die Erde] auf dem Wasser liege. Denn diese Erklärung ist uns als die älteste überliefert. Man sagt, Thales aus Milet habe sie in der Annahme formuliert, die Erde ruhe, weil sie schwimmfähig sei, wie Holz oder dergleichen (denn auch von diesen Dingen kann zwar nichts von Natur aus auf der Luft ruhen, jedoch auf dem Wasser). Als ginge es nicht um die1 2 3 4

Vgl. hierzu Snell 1976, 478–90, bes. 481ff. Vgl. dazu auch O’Grady 2002, 20 ff. Homer, Ilias 14.201. Z. Bsp. Homer, Ilias 15.37. Zur Interpretation dieses Satzes s. Mansfeld 1985, 115 f. (1990, 131 f.).

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Aristoteles

Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 99, Th 101, Th 163, Th 210, Th 230, Th 387, Th 403, Th 409, Th 425, Th 426, Th 460, Th 526, Th 553, Th 554, Th 555, Th 572

Th 31 De anima 1.2.405a19–21 (ed. Ross) Ἔοικε δὲ καὶ Θαλῆς ἐξ ὧν ἀπομνημονεύουσι κινητικόν τι τὴν ψυχὴν ὑπολαβεῖν, εἴπερ τὴν λίθον ἔφη ψυχὴν ἔχειν, ὅτι τὸν σίδηρον κινεῖ. Sim. (Natur der Seele/Magnetstein) Th 165, Th 221, Th 237 (1.24), Th 301, Th 323, Th 336, Th 360, Th 422, Th 423, Th 442, Th 495, Th 516, Th 525, Th 558, Th 578

Th 32 De an. 1.5.411a7–8 Καὶ ἐν τῷ ὅλῳ δέ τινες αὐτὴν [sc. τὴν ψυχήν] μεμῖχθαί φασιν, ὅθεν ἴσως καὶ Θαλῆς ᾠήθη πάντα πλήρη θεῶν εἶναι. Sim. (Beseeltheit des Alls/göttliche Wesen) Th  76, Th  126, Th  237 (1.27), Th 302, Th 340, Th 424, Th 443, Th 517, Th 559, Th 578

Th 33 De inundacione Nili; s. Th 548.

Aristoteles

53

selbe Erklärung hinsichtlich der Erde und hinsichtlich des Wassers, das die Erde trägt. Denn auch das Wasser bleibt nicht von Natur aus im Schweben, sondern stützt sich auf etwas. [294b] Außerdem, wie die Luft leichter ist als Wasser, so ist auch das Wasser leichter als Erde. Wie ist es daher möglich, dass das Leichtere weiter unterhalb liegt als das von Natur aus Schwerere? Außerdem, wenn sie [die Erde] wirklich insgesamt von Natur aus auf dem Wasser zu bleiben in der Lage ist, dann doch offenbar auch ein jeder ihrer Teile; nun geschieht das offenbar nicht, sondern jeder beliebige Teil wird in die Tiefe getragen, und zwar um so schneller, je größer er ist.

Th 31 In seiner Seelenlehre mustert und kritisiert Aristoteles die Ansichten seiner Vorgänger über die Seele. So die Auffassung, die Seele sei ein Bewegendes: Über die Seele 1.2.405a19–21 Es scheint auch Thales nach dem, was man berichtet,1 die Seele für etwas Bewegungsfähiges gehalten zu haben, falls er jedenfalls sagte, der [Magnet-] Stein habe eine Seele, weil er das Eisen bewegt.

Th 32 An späterer Stelle der Kritik wird noch auf einzelne Vorstellungen zum Wesen der Seele eingegangen und en passant Thales erwähnt: Über die Seele 1.5.411a7–8 Manche behaupten auch, dass sie [die Seele] mit dem All vermischt sei. Daher glaubte vielleicht auch Thales, dass alles voll von Göttern sei.2

Th 33 Die aristotelische Schrift Über die Nilschwelle ist nur in einer lateinischen Übersetzung erhalten. Darin werden Gegenargumente gegen Thales’ Erklärung angebracht, der Nil werde durch die jährlichen Winde angestaut.

1 2

O’Grady 2002, 17 zieht Alkmaion von Kroton als eine mögliche Quelle für Aristoteles’ Bericht in Betracht. Vgl. De An. 1.2.405a29 f. Vgl. Platon, Leges 10.9.899B; Aristoteles, De generatione animalium 3.11.762a21. Dazu KRS (H) 105, Anm. 16.

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Aristoteles – Theophrast

Th 34 Fr. 21.1 Gigon = 75 Rose3 [Über Dichter, 3. Buch], s. Th 241 (Diog. Laert. 2.46)

Klytos Th 35 FHG II 333.3, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.25)

Dikaiarch Th 36 Fr. 32 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.41)

Theophrast Th 37 583 FHS&G, s. Th 111 (Plu. Sol. 4.7.80E)

Th 38 225 FHS&G; s. Th 409 (Simp. in Ph. 9.23.21–33)

Aristoteles – Theophrast

55

Th 34 Laut Aristoteles polemisierte Pherekydes gegen Thales.

Klytos (Schüler des Aristoteles)1 Th 35 Diogenes Laertios zufolge berichtet Herakleides, dass Klytos gesagt habe,2 Thales sei ein abgeschiedener Einzelgänger gewesen.

Dikaiarch (geb. um 375 v. Chr.) Th 36 Nach Diogenes Laertios zählt Dikaiarch Thales, Bias, Pittakos und Solon zu den (unbestrittenen) ‚Sieben Weisen‘.

Theophrast (ca. 371/0–287/6 v. Chr.) Th 37 Plutarch überliefert, dass Theophrast zufolge der Dreifuß von Bias aus über Thales zurück an Bias gereicht und schließlich nach Delphi gesandt worden sei.

Th 38 Simplikios überliefert die Ansicht Theophrasts, schon vor Thales habe es viele gegeben, die sich mit der Erforschung der Natur befassten; Thales aber habe sie alle in den Schatten gestellt.

1 2

Siehe Flashar 2004, 566. Siehe Anm. 1 zu Th 26.

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Th 39 226A FHS&G; s. Th 410 (Simp. in Ph. 9.24.13–16)

Chamaileon Th 40 Fr. 2a Wehrli2, s. Th 200 (Clem. Al. Strom. 1.14.60.3)

Demetrios von Phaleron Th 41 Fr. 149 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22)

Th 42 Fr. 114 Wehrli2, s. Th 362 (Stob. Ecl. 3.1.172)

Eudemos Th 43 Fr. 134 Wehrli2, s. Th 384 (Procl. in Euc. 352.14–18)

Th 44 Fr. 135 Wehrli2, s. Th 383 (Procl. in Euc. 299.1–5)

Theophrast – Eudemos

Theophrast – Eudemos

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Th 39 Anaximander, Nachfolger und Schüler des Thales nach Simplikios/Theophrast.

Chamaileon (2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.) Th 40 Clemens berichtet, nach Chamaileon stamme der Spruch „Erkenne dich selbst“ von Thales.

Demetrios von Phaleron (ca. 360–280 v. Chr.) Th 41 Nach dem Zeugnis des Demetrios, auf das Diogenes Laertios sich stützt, kam es unter dem Archontat des Damasias (582/0 v. Chr.) zur Bezeichnung der ‚Sieben Weisen‘, zu denen auch Thales zählt.

Th 42 Auf Demetrios geht wohl die Zuweisung zahlreicher Aussprüche an Thales zurück, die Stobaios überliefert.

Eudemos (geb. vor 350 v. Chr.) Th 43 Proklos überliefert, dass nach Eudemos der Zweite Kongruenzsatz auf Thales zurückgehe, der diesen bei der Berechnung der Schiffe auf dem Meer angewendet habe.

Th 44 Proklos überliefert, dass nach Eudemos der Satz, dass der Scheitelwinkel zweier sich schneidender Geraden gleich sei, von Thales entdeckt wurde.

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Eudemos – Leandr(i)os

Th 45 Fr. 143 Wehrli2, s. Th 203 (Clem. Al. Strom. 1.14.65.1)

Th 46 Fr. 144 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Th 47 Fr. 145 Wehrli2, s. Th 93 (Heron Def. 138.11), s. Th 167 (Theon Sm. 198 Hiller)

Duris von Samos Th 48 FGrHist II A 76 F 74, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22)

Phoinix von Kolophon Th 49 Fr. 4, 234 ed. Powell, s. Th 235 (Ath. Deipn. 11.91.495D)

Leandr(i)os (= Maiandrios ?) Th 50 FGrHist III B 491–2 F 17, s. Th 202 (Clem. Al. Strom. 1.14.62.1–63.2), s. Th 327 (Theod. Gr. aff. cur. 1.24)

Eudemos – Leandr(i)os

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Th 45 Clemens gibt das Zeugnis des Eudemos wieder, dass Thales die Sonnenfinsternis bei der Schlacht der Meder gegen die Lyder vorhergesagt habe, von der auch Herodot berichtet.

Th 46 Diogenes Laertios beruft sich bei dem Bericht, Thales habe als Erster Astronomie betrieben und Sonnenfinsternisse und -wenden vorhergesagt, auf Eudemos.

Th 47 Nach Theon, der sich auf Derkyllides beruft, sagt Eudemos, Thales habe als Erster die Verfinsterung der Sonne und ihren abweichenden Umlauf hinsichtlich der Solstitien entdeckt.

Duris von Samos (4./3. Jh. v. Chr.) Th 48 Diogenes Laertios berichtet, Duris und anderen Quellen zufolge stamme Thales aus hochadeligem phönizischem Geschlecht.

Phoinix von Kolophon (4./3. Jh. v. Chr.) Th 49 Athenaios überliefert ein Versfragment des Phoinix, dem zufolge Thales als der Beste unter den Menschen und in der Gestirnkunde der Trefflichste eine goldene Schale erhalten habe.

Leandr(i)os (= Maiandrios ?, frühhellenistische Zeit) Th 50 Clemens und Theodoret berichten, nach dem Zeugnis von Leandros und Herodot sei Thales Phönizier gewesen.

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Leandr(i)os – Kallimachos

Th 51 FGrHist III B 491–2 F 18, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.28–29)

Kallimachos Th 52 Iambus 1.52–77 = Fr. 191 Pfeiffer ⌊ἔπλευσεν ἐς Μίλητον‧ ἦν γὰρ ἡ νίκη Θάλητος, ὅς τ᾽ ἦν ἄλλα δεξιὸς γνώμην⌋ καὶ τῆς Ἀμάξης ἐλέγετο σταθμήσασθαι τοὺς ἀστερίσκους, ᾗ πλέουσι Φοίνικες. εὗρεν δ᾽ ὁ Προυσέληνο[ς] α̣ἰσίῳ σίττῃ ἐν τοῦ Δ̣ιδυμέος τὸν γέρ[ο]ντα κωνῄῳ ξύοντα τὴν γῆν καὶ γράφοντα τὸ σχῆμα, τοὐξεῦρ᾽ ὁ Φρὺξ Εὔφορβ⌊ος⌋, ὅστις ἀνθρώπων τρ⌊ίγ⌋ωνα καὶ σκ⌊αληνὰ⌋ πρῶτος ἔγρ⌊α⌋ψε καὶ κύκλον έπ[...]⌊κἠδίδαξε νηστεύειν τῶν ἐμπνεό⌊ντων‧ ο⌋ἱ̣ ⌊δ᾽ ἄρ᾽ οὐχ ὑπήκουσαν, οὐ πάντες, ἀλλ᾽ οὓς εἶχεν ⌊οὕτερος δαίμων. πρὸς δή [μ]ιν ὧδ᾽ ἔφησε.[ ἐκεῖ[νο] τοὐλόχρυσον ἐξ[ελὼν πήρης‧ ‘οὑμὸς πατὴρ ἐφεῖτο τοῦ[το τοὔκπωμα δοῦ[ναι], τίς ὑμέων τῶν σοφ[ῶν ὀνήιστος τῶν ἑπτά‧ κἠγὼ σοὶ δίδωμ[ι πρωτῇον.’ ἔτυψε δὲ] σκίπωνι τοὔδα[φος πρέσβυς καὶ τ]ὴν ὑπήνην τἠτέρῃ [καταψήχων ἐξεῖπ̣[ε‧] ‘τ̣ὴν δ̣ό̣σιν μὲν [οὐκ ἔγωγ᾽ ἄξω‧ σὺ δ᾽ εἰ̣ [το]κ̣εῶνος μὴ λό[γοις ἀπειθήσεις, Βίης [‧‧‧‧‧‧‧‧‧‧‧‘]ε̣ ι̣ λ̣[ . . . . . . * Σόλων‧ ἐκεῖνος δ᾽ ὡς Χίλων᾽ ἀπέστειλεν . . . . . . . πάλιν τὸ δῶρον ἐς Θάλητ᾽ ἀνώλισθεν . . . . . . . ‘Θάλης με τῷ μεδεῦντι Νείλεω δήμου δίδωσι, τοῦτο δὶς λαβὼν ἀριστῇον.’

Leandr(i)os – Kallimachos

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Th 51 Auf Leandrios beruht eine abweichende Version der Dreifußepisode, auf deren Schilderung nach Diogenes Laertios Kallimachos zurückgreift: Eine Phiale, die reihum wiederholt an Thales gegeben worden sei, habe dieser dem didymäischen Apoll gesandt.

Kallimachos (zw. 320 u. 302–nach 246 v. Chr.) Th 52 Der erste Iambus handelt unter anderem davon, wie der Arkader Amphalkes den Auftrag seines sterbenden Vaters erfüllt, dem Besten der Sieben Weisen einen goldenen Becher zu überbringen. Von Thales geht der Becher an Bias und gelangt in der Runde wieder zu Thales zurück. Dieser weiht den Becher dem Apollon von Didyma mit einer Aufschrift.1 Iambus 1.52–77 Er segelte nach Milet; der Sieg war nämlich des Thales, der überhaupt von klugem Geiste war und an dem Wagen2, so sagt man, vermessen hatte die Sternlein, wonach zur See fahren die Phönizier. Es fand aber der Vormöndler3 zu günstiger Stunde4 im Tempel des Didymeers5 den Greis, wie er mit einem Griffel die Erde glättete und die Figur zeichnete, die der Phryger Euphorbos6 herausgefunden hatte, der von den Menschen Dreiecke und Skalenen als Erster zeichnete und den Kreis [...] und er lehrte, sich zu enthalten vom [Genuss] belebter Wesen. Die aber gehorchten nicht – nicht alle, doch die, welche der andere Daimon festhielt. Zu ihm also sprach er so [...] 1 2 3 4 5 6

Siehe auch Scholia ad Fr. 191 Iamb. 1, Dieg. VI 1–19 Pfeiffer. Der kleine Wagen. Vgl. Arat, Phainomena 42–44. Eine Bezeichnung für die Arkader, die sich ihrer alten Herkunft – vor der Entstehung des Mondes – rühmten. Eigentlich: unter günstigen Vogelzeichen (σίττη = eine Vogelart [Kleiber?]). Apollonheiligtum (Didymaion) bei Milet. Pythagoras, der behauptete, in seinem früheren Leben der Trojakämpfer Euphorbos gewesen zu sein.

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Kallimachos – Lobon von Argos

Sim. (Vermessung der Gestirne, Entdecker des Wagens) Th  136, Th  178, Th 235, Th 231, Th 237 (1.23), Th 387, Th 543, Th 573, Th 574, Th 578, Th  592; (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th  83, Th  95, Th 111, Th 235, Th 237 (1.27 ff.), Th 295, Th 375, Th 379, Th 504, Th 509, Th 536, Th 539; (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Timon von Phleius Th 53 Fr. 797 Suppl. Hell. (Diels Fr. B 23), s. Th 237 (Diog. Laert. 1.34)

Aristarch von Samos Th 54 P. Oxy. 53.3710 col. 2.36–43 (ed. Bowen/Goldstein), s. Th 91 (Komm. zu Od. 20.156)

Lobon von Argos Th 55 Fr. 509 Suppl. Hell., s. Th 237 (Diog. Laert. 1.34 = AP 7.83)

Kallimachos – Lobon von Argos

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jenes solide Gold aus seinem Ranzen nehmend: „Mein Vater gab den Auftrag, diesen Becher hier dem zu geben, der von euch Weisen der Beste ist, von euch den Sieben; und ich gebe ihn dir als ersten Preis.“ Es schlug aber den Stab auf den Boden der Greis, strich mit der anderen Hand den Bart und sagte: „Deine Gabe will ich nicht haben du aber, wenn du den Worten deines Vaters nicht ungehorsam sein willst, Bias [...]“ Solon; der aber schickte [den Becher] an Chilon weiter [...] Wieder zu Thales kehrte das Geschenk zurück [...] Thales gibt mich dem, der über Neileos’ Volk waltet,1 nachdem er dies zweimal als Siegespreis empfangen hat.

Timon von Phleius (ca. 320/15–230/25 v. Chr.) Th 53 Diogenes Laertios überliefert einen Vers des Timon als Zeugnis für Thales als Astronomen.

Aristarch von Samos (etwa 310–230 v. Chr.) Th 54 Ein Kommentar zu Homers Odyssee auf Papyrus enthält ein Zitat aus Aristarch mit einer Angabe zu Thales’ Erklärung der Sonnenfinsternis.

Lobon von Argos (3. Jh. v. Chr.) Th 55 und Th 56 Wie Diogenes Laertios sagt, habe Thales nach Lobon etwa 200 Verse verfasst (Th 237 [1.34]); außerdem überliefert Diogenes Laertios die Aufschrift eines 1

Neileos, der mythische Gründer Milets. Es spricht der gestiftete Becher.

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Lobon von Argos – Hieronymos von Rhodos

Th 56 Fr. 510 Suppl. Hell., s. Th 237 (Diog. Laert. 1.39 = AP 7.84)

Hermipp von Smyrna Th 57 Fr. 10 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F 17, s. Th 112 (Plu. Sol. 6.6.4– 7.3. 81D)

Th 58 Fr. 11 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F 13, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.33)

Th 59 Fr. 6 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F  10, s. Th  237 (Diog. Laert. 1.42)

Hieronymos von Rhodos Th 60 Fr. 39 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.26)

Th 61 Fr. 40 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.27)

Lobon von Argos – Hieronymos von Rhodos

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Standbildes des Thales, die ihn als ehrwürdigsten Astronomen würdigt und die auf Lobon zurückgeführt wird (ebd.), wie auch eine Grabschrift, die den Ruhm des Thales hervorhebt (ebd. 1.39).

Hermipp von Smyrna („der Kallimacheer“, 3. Jh. v. Chr.) Th 57 Bei Plutarch wird von einem Gespräch zwischen Solon und Thales berichtet, bei dem Thales die Trauer Solons über den vermeintlichen Tod seines Sohnes als Argument für seine eigene Kinderlosigkeit anführt, eine Erzählung, die Plutarch zufolge letztendlich auf Hermipp (bzw. Pataikos) zurückgeht.

Th 58 Nach Diogenes Laertios schreibt Hermipp dem Thales die sonst zuweilen Sokrates zugewiesene Aussage zu, er sei für dreierlei Dinge dankbar, nämlich als Mensch und als Mann geboren zu sein, außerdem Hellene zu sein.

Th 59 Diogenes Laertios zufolge nennt Hermipp Thales als einen von 17 Weisen.

Hieronymos von Rhodos (ca. 290–230 v. Chr.) Th 60 Laut Diogenes Laertios berichtet Hieronymos, Thales habe als Beweis dafür, dass auch ein Weiser reich werden könne, in Voraussicht auf eine reiche Olivenernte Ölpressen gemietet und großen Gewinn gemacht.

Th 61 Diogenes Laertios führt Hieronymos als Gewährsmann dafür an, dass Thales Pyramiden anhand ihres Schattens vermessen habe.

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T. Maccius Plautus

T. Maccius Plautus Th 62 Captivi 274–276 (ed. Lindsay) TYN. Eugepae! Thalem talento non emam Milesium, nam ad sapientiam huiius nimius nugator fuit. ut facete orationem ad seruitutem contulit! Sim. Th 63, Th 64

Th 63 Rudens 997–1006 (ed. Fay) TR Quo colore est? GR hoc colore capiuntur pauxilluli; sunt alii puniceo corio, magni autem; atque atri. TR scio. tu hercle, opino, in vidlum piscem te convortes, nisi caves: fiet tibi puniceum corium, postea atrum denuo. GR quod scelus hodie hoc inveni! TR verba facimus; it dies. vide, sis, quoiius arbitratu nos vis facere. GR viduli arbitratu. TR itane? GR ita enim vero. TR stultus es. GR salue, Thales. TR tu istunc hodie non feres, nisi das sequestrum aut arbitrum, quoiius haec res arbitratu fiat. GR quaeso, sanun’ es? TR elleborosus sum. Sim. Th 62

T. Maccius Plautus

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T. Maccius Plautus (geb. um 250 v. Chr.) Th 62 Nicht nur in der griechischen Komödie (siehe oben Aristophanes, Th  18), sondern auch in der römischen Komödie konnte ‚Thales‘ als Prototyp eines klugen Menschen gelten. So preist in den Captivi der Sklave Tyndarus seinen Herrn Philocrates für dessen Fähigkeit, einen Sklaven zu mimen: Die Gefangenen 274–276 Gut so! Nicht für ein Talent würde ich Thales von Milet erwerben, denn gegen dieses Mannes Weisheit war er nur ein arger Schwätzer. Geschickt hat er seine Rede dem Sklavenstand angepasst.1

Th 63 Das Seil 997–1006 Den Vorwurf des Sklaven Trachalio an den Sklaven Gripus, „Du bist wahrhaftig dumm“, repliziert dieser mit einem ironischen „Gruß dir, [weiser] Thales“.

1

Ein Talent wäre ein geringer Preis für einen Thales. Jedoch wäre ein so günstiger Thales nichts im Vergleich zu Philocrates für das gleiche Geld.

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T. Maccius Plautus – Apollodor

Th 64 Bacchides 120–124 (ed. Barsby) LY. An deus est ullus Suauisauiatio? PI. an non putasti esse umquam? o Lyde, es barbarus; quem ego sapere nimio censui plus quam Thalem, is stultior es barbaro poticio, qui tantus natu deorum nescis nomina. Sim. Th 62

Hippobotos Th 65 Fr. 6 Gigante, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.42)

Sosikrates Th 66 FHG IV 501.10, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.38)

Apollodor Th 67 FGrHist II B 244 F 28, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.37)

T. Maccius Plautus – Apollodor

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Th 64 Die beiden Bacchides 120–124 Pistoclerus tadelt seinen Pädagogen Lydus, den er für weiser als Thales gehalten habe.

Hippobotos (tätig gg. Ende 3. Jh. v. Chr.) Th 65 Laut Diogenes Laertios wird Thales mit im Philosophenverzeichnis des Hippobotos aufgeführt.

Sosikrates (Akmé Anfang 2. Jh. v. Chr.) Th 66 Sosikrates gibt, wie Diogenes Laertios sagt, das Todesalter des Thales mit 90 Jahren an.

Apollodor (um 180–um 110 v. Chr.) Th 67 Nach Diogenes Laertios überliefert Apollodor als Geburtsjahr des Thales das erste Jahr der 39. Olympiade (624 v. Chr.).

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Antipatros von Sidon – M. Terentius Varro

Antipatros von Sidon Th 68 AP 7.81 Ἑπτὰ σοφῶν, Κλεόβουλε, σὲ μὲν τεκνώσατο Λίνδος‧ φατὶ δὲ Σισυφία χθὼν Περίανδρον ἔχειν‧ Πιττακὸν ἁ Μιτυλᾶνα‧ Βίαντα δὲ δῖα Πριήνη‧ Μίλητος δὲ Θαλῆν, ἄκρον ἔρεισμα Δίκας‧ ἁ Σπάρτα Χίλωνα‧ Σόλωνα δὲ Κεκροπὶς αἶα, πάντας ἀριζάλου σωφροσύνας φύλακας. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w.s.)

M. Terentius Varro Th 69 Res rusticae 2.1.3 (ed. Flach) Cum accepissem condicionem et meae partes essent primae [...] »Igitur«, inquam, »et homines et pecudes cum semper fuisse sit necesse natura – sive enim aliquod fuit principium generandi animalium, ut putavit Thales Milesius et Zeno Citieus, sive contra principium horum extitit nullum, ut credidit Pythagoras Samius et Aristoteles Stagerites – necesse est humanae uitae a summa memoria gradatim descendisse ad hanc aetatem, ut scribit Dicaearchus, et summum gradum fuisse naturalem, cum viverent homines ex his rebus, quae inviolata ultro ferret terra.«

Antipatros von Sidon – M. Terentius Varro

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Antipatros von Sidon (2.–1. Jh. v. Chr.) Th 68 Antipatros von Sidon, AP 7.81 Von den Weisen, den sieben, kamst du, Kleobulos, aus Lindos, und des Sisyphos Land nennt Periandros als Sohn. Pittakos hat Mytilene, und Bias die hehre Priëne, Thales dagegen Milet, Dikes erhabene Burg, Cheilon Sparta, und Solon des Kekrops Erde als Heimat: alle waren zur Hut herrlicher Weisheit gesetzt.1

M. Terentius Varro (116–27 v. Chr.) Th 69 Die Landwirtschaft 2.1.3 Da ich den Vorschlag angenommen hatte, die beiden ersten Teile zu übernehmen [nämlich über Ursprung und Ansehen der Viehzucht zu sprechen] [...], sagte ich: „Da es also notwendigerweise von Natur aus immer Menschen und Vieh gegeben haben muss – sei es nämlich, dass es irgendein Prinzip der Entstehung der Lebewesen gab, wie es Thales aus Milet und Zenon von Kition glaubten, sei es, dass im Gegenteil kein Prinzip dafür existierte, wie es Pythagoras aus Samos annahm und Aristoteles aus Stageira – muss die menschliche Lebensweise von der Stufe an, zu der die früheste Erinnerung reicht, schrittweise zu unserer Zeit hinabgestiegen sein, wie Dikaiarch schreibt, und muss die früheste Stufe die natürliche gewesen sein, als die Menschen von den Dingen lebten, die die Erde unverletzt von sich aus trug.“

1

Übersetzung Beckby AP 7/8, 1957.

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M. Tullius Cicero

M. Tullius Cicero Th 70 De oratore 3.137 (ed. Wilkins) Sed ut ad Graecos referam orationem, quibus carere hoc quidem in sermonis genere non possumus – nam ut virtutis a nostris, sic doctrinae sunt ab illis exempla petenda – septem fuisse dicuntur uno tempore, qui sapientes et haberentur et vocarentur: hi omnes praeter Milesium Thalen civitatibus suis praefuerunt. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w.s.); (Politische Tätigkeit) Th 21 (w. s.)

Th 71 Academica priora sive Lucullus 118 (ed. Plasberg) Princeps Thales unus e septem, cui sex reliquos concessisse primas ferunt, ex aqua dixit constare omnia. at hoc Anaximandro populari et sodali suo non persuasit; is enim infinitatem naturae dixit esse e qua omnia gignerentur. post eius auditor Anaximenes infinitum aera, sed ea quae ex eo orerentur definita; gigni autem terram aquam ignem, tum ex iis omnia. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 72 De natura deorum 1.25–26 (ed. Pease) Thales enim Milesius, qui primus de talibus rebus quaesivit, aquam dixit esse initium rerum, deum autem eam mentem quae ex aqua cuncta fingeret (si dei possunt esse sine sensu). Et mentem cur aquae adiunxit, si ipsa mens constare potest vacans corpore? Anaximandri autem opinio est nativos esse deos longis intervallis orientis occidentisque, eosque innumerabilis esse mundos. [26] Sed nos deum nisi sempiternum intellegere qui possumus? Post Anaximenes aera deum statuit, eumque gigni esseque inmensum et infinitum et semper in motu; quasi aut aer sine ulla forma deus esse possit, cum praesertim deum non modo aliqua sed pulcherrima specie deceat esse, aut non omne quod ortum sit mortalitas consequatur.

M. Tullius Cicero

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M. Tullius Cicero (106–43 v. Chr.) Th 70 Das Lob der universalen Bildung als Grundlage der Beredsamkeit. Über den Redner 3.137 Aber um auf die Griechen zurückzukommen, auf die wir jedenfalls bei einem solchen Vortrag nicht verzichten können – denn wie man die Beispiele für Tüchtigkeit bei den Unseren suchen muss, so für die Gelehrsamkeit bei jenen: Es sollen sieben Männer zu ein und derselben Zeit gelebt haben, die man für weise hielt und auch so nannte. Alle standen sie mit Ausnahme des Thales aus Milet an der Spitze ihrer Staaten.1

Th 71 Hinsichtlich der Prinzipien aller Dinge besteht große Uneinigkeit. Lucullus 118 Am Anfang steht Thales, einer der Sieben Weisen – die sechs Übrigen sollen ihm die führende Rolle eingeräumt haben –, der sagte, dass alles aus Wasser bestehe. Aber hierin überzeugte er seinen Landsmann und Gefährten Anaximander nicht; dieser nämlich sagte, es gebe eine Unendlichkeit der Natur, aus der alles entstehe. Nach ihm hat sein Schüler Anaximenes behauptet, dass die Luft unbestimmt, aber das, was aus ihr entstehe, bestimmt sei: Es entstehe aber Erde, Wasser, Feuer, und dann daraus alles andere.

Th 72 In De natura deorum 1.25–42 expliziert der Epikureer Velleius 27 verschiedene Theologien von Thales bis ins 2. Jahrhundert v. Chr.2 Über das Wesen der Götter 1.25–26 Thales von Milet, der sich als Erster mit solchen Gegenständen beschäftigte, sagte, dass das Wasser der Anfang der Dinge sei, Gott aber der Geist, der aus dem Wasser alles bilde (wenn Götter ohne Empfindung existieren können). 1 2

Vgl. Th 21. Zur Quellenfrage und zur Frage der Wirkung der Liste Ciceros auf spätere Autoren (Minucius Felix, Lactantius, Augustinus) siehe Gigon/Straume-Zimmermann 1996, 345 ff.

74

M. Tullius Cicero

Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 149, Th 186, Th 229, Th 254, Th 272, Th 338, Th 340, Th 375, Th 393, Th 458, Th 475, Th 485, Th 499, (vgl. aber Th 311); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 73 De nat. deor. 1.91–92 Etenim enumerasti memoriter et copiose, ut mihi quidem admirari luberet in homine esse Romano tantam scientiam, usque a Thale Milesio [Th 72] de deorum natura philosophorum sententias. [92] Omnesne tibi illi delirare visi sunt qui sine manibus et pedibus constare deum posse decreverint? Ne hoc quidem vos movet considerantis, quae sit utilitas quaeque oportunitas in homine membrorum, ut iudicetis membris humanis deos non egere?

Th 74 De re publica 1.21–22 (ed. Ziegler) Cuius ego sphaerae cum persaepe propter Archimedi gloriam nomen audissem, speciem ipsam non sum tanto opere admiratus; erat enim illa venustior et nobilior in volgus, quam ab eodem Archimede factam posuerat in templo Virtutis Marcellus idem. [22] sed posteaquam coepit rationem huius operis scientissime Gallus exponere, plus in illo Siculo ingenii quam videretur natura humana ferre potuisse iudicavi fuisse. dicebat enim Gallus sphaerae illius alterius solidae atque plenae vetus esse inventum, et eam a Thalete Milesio primum esse tornatam, post autem ab Eudoxo Cnidio, discipulo ut ferebat Platonis, eandem illam astris quae caelo inhaererent esse descriptam; [...] hoc autem sphaerae genus, in quo solis et lunae motus inessent et earum quinque stellarum quae errantes et quasi vagae nominarentur, in illa sphaera solida non potuisse finiri, [...].

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Und warum hat er den Geist mit dem Wasser verknüpft, wenn doch der Geist allein ohne Körper bestehen kann? Die Meinung Anaximanders aber ist, dass die Götter geboren werden und in langen Zeitabständen1 auf- und untergehen, und dass sie unzählige Welten seien. [26] Doch können wir uns Gott anders als ewig vorstellen? Nach ihm hat Anaximenes behauptet, dass die Luft Gott sei und dass sie entstehe und unermesslich und unbestimmt und in steter Bewegung sei: als ob entweder Gott gestaltlose Luft sein könnte, zumal doch gerade Gott nicht nur von irgendeiner, sondern von der schönsten Erscheinung sein muss, oder als ob nicht alles, was entsteht, der Sterblichkeit anheim fiele.

Th 73 Über das Wesen der Götter 1.91–92 Jetzt hast du aus dem Gedächtnis und in Ausführlichkeit – ich jedenfalls muss mich über eine so große Kenntnis bei einem Römer wundern – die Ansichten der Philosophen, angefangen bei Thales von Milet (Th 72), über die Natur der Götter aufgezählt. [92] Sind dir alle von Sinnen erschienen, die zur Ansicht gelangten, dass Gott ohne Hände und Füße bestehen könne? [...]

Th 74 Im ersten Buch von Ciceros De re publica berichtet einer der Gesprächsteilnehmer, L. Furius Philus, wie einst Sulpicius Gallus im Hause des Marcus Marcellus mit Hilfe der Himmelskugel des Archimedes, die der Großvater des Marcellus aus Syrakus mitgenommen hatte, das Phänomen einer Doppelsonne erläutert habe: Über den Staat 1.21–22 Obwohl ich den Namen dieser Himmelskugel wegen des Ruhmes des Archimedes sehr oft gehört hatte, bewunderte ich ihren Anblick selber nicht so sehr; es war nämlich jene hübscher und edler für das Allgemeinverständnis, die von demselben Archimedes hergestellt worden war und die derselbe Marcellus im Tempel der Virtus aufgestellt hatte. [22] Aber als Gallus äußerst kundig den Sinn dieses Werkes zu erklären begonnen hatte, kam ich zu dem Urteil, dass mehr Geist in jenem Sizilier gewesen sei, als dass Men1

Zur Frage, ob longis intervallis zeitlich oder räumlich zu verstehen ist, siehe Kahn 1960, 47 f.; Conche 1991, 104.

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Th 75 Rep. 1.25 Erat enim tum haec nova et ignota ratio, solem lunae oppositu solere deficere, quod Thaletem Milesium primum vidisse dicunt. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Th 76 De legibus 2.26 (ed. Ziegler) Adfert enim haec opinio religionem utilem civitatibus, si quidem et illud bene dictum est a Pythagora doctissimo viro, tum maxume et pietatem et religionem versari in animis, cum rebus divinis operam daremus, et quod Thales qui sapientissimus in septem fuit, homines existimare oportere, omnia !quae" cernerent deorum esse plena; fore enim omnis castioris, veluti quom in fanis essent maxime religiosis. Est enim quaedam opinione species deorum in oculis, non solum in mentibus. Sim. (Beseeltheit des Alls) Th 32 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 77 De divinatione 1.111–112 (ed. Ax) Rarum est quoddam genus eorum qui se a corpore avocent et ad divinarum rerum cognitionem cura omni studioque rapiantur: horum sunt auguria non divini impetus sed rationis humanae; nam et natura futura praesentiunt, ut aquarum eluviones et deflagrationem futuram aliquando caeli atque terrarum; alii autem in re publica exercitati, ut de Atheniensi Solone accepimus,

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schennatur ihn scheinbar hätte hervorbringen können. Gallus sagte nämlich, die Erfindung jener anderen festen und vollen Himmelskugel sei alt, und zwar sei sie von Thales von Milet zum ersten Mal gedrechselt worden,1 danach aber sei von Eudoxos von Knidos, einem Schüler Platons, wie er meinte, eben jene mit den Gestirnen und Sternen, die am Himmel haften, bemalt worden [...]. Diese Art von Himmelskugel aber, auf der die Bewegungen der Sonne und des Mondes wären und derjenigen fünf Sterne, die die irrenden und gleichsam wandelnden genannt würden, hätte auf jener festen Himmelskugel nicht abgegrenzt werden können [...].

Th 75 Über den Staat 1.25 Damals war nämlich diese Erklärung neu und unbekannt, dass die Sonne durch das Dazwischentreten des Mondes sich zu verfinstern pflege. Man sagt, dass Thales aus Milet dies zuerst beobachtet habe.

Th 76 Gesetze 2.26 Es bringt nämlich diese Ansicht [dass die Götter in den Städten Heiligtümer haben müssten] eine den Städten nützliche Achtung vor den Göttern bei, sofern es ein guter Ausspruch des hochgelehrten Pythagoras ist, dass eine fromme Achtung vor den Göttern vor allem dann in den Herzen walte, wenn wir uns dem Gottesdienst widmeten, und sofern zutrifft, was Thales, der Weiseste unter den Sieben, behauptete, dass die Menschen glauben müssten, alles, was sie sähen, sei voller Götter; dann lebten nämlich alle Menschen in größerer Reinheit, als ob sie sich an besonders heiligen Stätten aufhielten. Es gibt nämlich nach allgemeiner Meinung eine in gewisser Weise sichtbare Gestalt der Götter für die Augen, nicht nur für den Geist.

Th 77 Über die Weissagung 1.111–112 Die Fähigkeit bestimmter Männer, Naturereignisse oder politische Umwälzungen vorherzusehen. [...] Solche Männer können wir ‚vorbedacht‘, das heißt ‚voraussehend‘ nennen. ‚Prophetisch‘ können wir sie auf keine Weise 1

Vgl. Diog. Laert. Vit. Phil. 2.2 (von Anaximander).

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M. Tullius Cicero – Nikolaos von Damaskus

orientem tyrannidem multo ante prospiciunt; quos prudentes possumus dicere id est providentes, divinos nullo modo possumus, non plus quam Milesium Thalem, qui ut obiurgatores suos convinceret ostenderetque etiam philosophum si ei commodum esset pecuniam facere posse, omnem oleam ante quam florere coepisset in agro Milesio coemisse dicitur: [112] animadverterat fortasse quadam scientia olearum ubertatem fore. et quidem idem primus defectionem solis, quae Astyage regnante facta est, praedixisse fertur. Sim. (Miete der Ölpressen) Th 28 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Th 78 Div. 2.58 Sanguine[m] pluisse senatui nuntiatum est, Atratum etiam fluvium fluxisse sanguine[m], deorum sudasse simulacra. num censes his nuntiis Thalen aut Anaxagoran aut quemquam physicum crediturum fuisse? nec enim sanguis nec sudor nisi e corpore. sed et decoloratio quaedam ex aliqua contagione terrena maxume potest sanguini similis esse, et umor adlapsus extrinsecus, ut in tectoriis videmus austro, sudorem videtur imitari.

Nikolaos von Damaskus Th 79 FGrHist II A 90 F 68, s. Th 503 (Konst. Porph. Virt. 1.348.21–22)

M. Tullius Cicero – Nikolaos von Damaskus

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nennen, jedenfalls nicht mehr als Thales von Milet. Der soll, um seine Kritiker zu widerlegen und zu erweisen, dass sogar ein Philosoph, wenn er nur wolle, Geld machen könne, die ganze Ölbaumernte in Milet vor der Blüte aufgekauft haben. [112] Er hatte vielleicht aus einer gewissen Kenntnis heraus bemerkt, dass es eine reiche Ölbaumernte geben werde. Er soll übrigens auch als Erster die Sonnenfinsternis vorausgesagt haben, die während der Regierungszeit des Astyages stattfand.

Th 78 Über die Weissagung 2.58 Dem Senat wurde berichtet, dass es Blut geregnet habe, dass sogar der Fluss Atratus von Blut geströmt habe und dass die Götterbilder Schweiß vergossen hätten. Glaubst du etwa, dass ein Thales oder Anaxagoras oder irgendein anderer Naturphilosoph dem Glauben geschenkt hätte? Blut und Schweiß gibt es nur bei [lebendigen] Körpern. Aber auch die Verfärbung, die bei einer bestimmten Mischung von Erde [und Wasser] entsteht, kann Blut sehr ähnlich sein, und die an die Außenseite gelangte Feuchtigkeit, wie wir das bei Südwind an den getünchten Wänden sehen, scheint Schweiß nachzuahmen.

Nikolaos von Damaskus (geb. ca. 64 v. Chr.) Th 79 In einem durch Konstantin Porphyrogennetos erhaltenen Auszug aus den Historien des Nikolaos von Damaskus wird berichtet, wie Kroisos auf dem Scheiterhaufen von einem Gewitterregen, den Thales vorhergesehen habe, gerade noch gerettet wird.

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Strabon – Diodorus Siculus

Strabon Th 80 Geographica 1.1.11 (ed. Radt) Φανερῶς [δὲ κα]ὶ οἱ ἐπακολουθήσαντες αὐτῷ ἄνδρες ἀξιόλογοι [καὶ] οἰκεῖοι φιλοσοφίας. ὧν τοὺς πρώτους μεθ᾽ Ὅ[μηρο]ν δύο φησὶν Ἐρατοσθένης, Ἀναξίμανδρόν τε — Θαλοῦ [γεγο]νότα γνώριμον καὶ πολίτην — καὶ Ἑκαταῖον τὸν Μιλή[σιο]ν‧ τὸν μὲν οὖν ἐκδοῦναι πρῶτον γεωγραφικὸν [πίνα]κα, τὸν δὲ Ἑκαταῖον καταλιπεῖν γράμμα πιστού[μενο]ν ἐκείνου εἶναι ἐκ τῆς ἄλλης αὐτοῦ γραφῆς.

Th 81 Geog. 14.1.7 Ἄνδρες δ᾽ ἄξιοι μνήμης ἐγένοντο ἐν τῇ Μιλήτῳ Θαλῆς τε εἷς τῶν Ἑπτὰ σοφῶν, ὁ πρῶτος φυσιολογίας ἄρξας ἐν τοῖς Ἕλλησι καὶ μαθηματικῆς, καὶ ὁ τούτου μαθητὴς Ἀναξίμανδρος καὶ ὁ τούτου πάλιν Ἀναξιμένης· ἔτι δ᾽ Ἑκαταῖος [...]. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/Geometrie) Th 92, Th 178, Th 237 (1.24), Th 252, Th 265, Th 338, Th 380

Diodorus Siculus Th 82 Bibliotheca historica 1.38.1–2 (ed. Bertrac) Ἐπειδὴ δὲ περὶ τῶν πηγῶν καὶ τῆς ῥύσεως αὐτοῦ διεληλύθαμεν, πειρασόμεθα τὰς αἰτίας ἀποδιδόναι τῆς πληρώσεως. [1.38.2] Θαλῆς μὲν οὖν, εἷς τῶν ἑπτὰ σοφῶν ὀνομαζόμενος, φησὶ τοὺς ἐτησίας ἀντιπνέοντας ταῖς ἐκβολαῖς τοῦ ποταμοῦ κωλύειν εἰς θάλατταν προχεῖσθαι τὸ ῥεῦμα, καὶ διὰ τοῦτ᾽ αὐτὸν πληρούμενον ἐπικλύζειν ταπεινὴν οὖσαν καὶ πεδιάδα τὴν Αἴγυπτον. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w.  s.); (Nilschwelle) Th  13 (w. s.)

Strabon – Diodorus Siculus

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Strabon (vor 62 v. Chr.–zw. 23 u. 25 n. Chr.) Th 80 Geographiebücher 1.1.11 [...] Eratosthenes sagt, die zwei Ersten [Geographen] nach Homer seien Anaximander, ein Bekannter und Mitbürger des Thales, und der Milesier Hekataios gewesen: Der eine habe als Erster eine geographische Karte herausgegeben, Hekataios aber habe ein Schriftstück1 hinterlassen, das zufolge seiner sonstigen Schrift2 verlässlich sein Werk sei.

Th 81 Geographiebücher 14.1.7 Erinnerungswürdige Männer waren in Milet Thales, einer der Sieben Weisen, der Archeget der Naturphilosophie und Mathematik bei den Griechen, sein Schüler Anaximander und wiederum dessen Schüler Anaximenes; außerdem noch Hekataios [...].

Diodorus Siculus (vor 60–nach 36 v. Chr.) Th 82 Historische Bibliothek 1.38.1–2 Die Ursachen der Nilschwelle. [...] Thales, einer der Sieben Weisen, sagt, dass die Etesien, die der Mündung des Flusses entgegenwehen, den Fluss daran hindern, sich ins Meer zu ergießen. Daher überschwemme er in seiner Fülle das niedrig liegende, flache Ägypten.

1

γράμμα im Gegensatz zum πίναξ des Anaximander. Vgl. Conche 1991, 25 f., Anm. 3.

2

Der Περιήγησις oder Γῆς περίοδος.

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Diodoros Siculus – Marcus V. Vitruvius

Th 83 Bibl. Hist. 9.3.3 Ὅτι οἱ Μιλήσιοι ἀκολουθῆσαι βουλόμενοι τῷ χρησμῷ Θάλητι τῷ Μιλησίῳ [τῶν ἑπτὰ σοφῶν] τὸ ἀριστεῖον ἐβούλοντο δοῦναι τὸν δ᾽ εἰπεῖν ὡς οὐκ ἔστι πάντων σοφώτατος, συμβουλεύειν δὲ πρὸς ἕτερον πέμπειν σοφώτερον. τούτῳ δὲ τῷ τρόπῳ καὶ τῶν ἄλλων τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἀποποιησαμένων τὸν τρίποδα Σόλωνι δίδοσθαι δοκοῦντι πάντας ἀνθρώπους ὑπερβεβλῆσθαι σοφίᾳ τε καὶ συνέσει. τὸν δὲ συμβουλεῦσαι τοῦτον ἀναθεῖναι Ἀπόλλωνι‧ τοῦτον γὰρ εἶναι σοφώτερον πάντων. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Didymos Chalkenteros Th 84 Symp. Fr. 4 Schmidt, s. Th 201 (Clem. Al. Strom. 1.14.61.2–3)

Marcus V. Vitruvius Th 85 De architectura 2.2.1 (ed. Callebat) Thales primum aquam putauit omnium rerum esse principium. Heraclitus Ephesius, qui propter obscuritatem scriptorum a Graecis Σκοτεινός est appellatus, ignem; Democritus quique est eum secutus Epicurus atomos, quas nostri insecabilia corpora, nonnulli indiuidua uocitauerunt. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 86 Arch. 7. praef. 1–2 (ed. Liou/Zuinghedau) Maiores cum sapienter tum etiam utiliter instituerunt per commentariorum relationes cogitata tradere posteris, ut ea non interirent, sed singulis aetatibus crescentia uoluminibus edita gradatim peruenirent uetustatibus ad

Diodoros Siculus – Marcus V. Vitruvius

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Th 83 Historische Bibliothek 9.3.3 Die Milesier wollten den Siegespreis der höchsten Weisheit Thales verleihen. Nach dessen Ablehnung gelangt er zu allen Sieben Weisen und zu Solon, der ihn dem Apollon zu weihen rät.

Didymos Chalkenteros (2. Hälfte 1. Jh. v. Chr.) Th 84 Nach Clemens weist Didymos den Spruch „Bürge, und schon ist das Unheil da“ dem Thales zu.

Marcus V. Vitruvius (Ende 1. Jh. v. Chr.) Th 85 Über Architektur 2.2.1 Die Ansichten der Naturphilosophen über die Grundstoffe, Thales’ Wasser.

Th 86 Über Architektur 7. Vorwort 1–2 Ohne die schriftliche Überlieferung der Alten, der maiores, wüssten wir nichts über die Vergangenheit, auch nicht, welche Ansicht Thales und andere Naturphilosophen über die Natur der Dinge gehabt haben.

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Marcus V. Vitruvius

summam doctrinarum subtilitatem. Itaque non mediocres sed infinitae sunt his agendae gratiae quod non inuidiose silentes praetermiserunt, sed omnium generum sensus conscriptionibus memoriae tradendos curauerunt. [2] Namque si non ita fecissent, non potuissemus scire quae res in Troia fuissent gestae, nec quid Thales, Democritus, Anaxagoras, Xenophanes reliquique physici sensissent de rerum natura, quasque Socrates, Platon, Aristoteles, Zenon, Epicurus aliique philosophi hominibus agendae uitae terminationes finissent, seu Croesus, Alexander, Darius ceterique reges quas res aut quibus rationibus gessissent, fuissent notae, nisi maiores praeceptorum comparationibus omnium memoriae ad posteritatem commentariis extulissent.

Th 87 Arch. 8. praef. 1 (ed. Callebat) De septem sapientibus Thales Milesius omnium rerum principium aquam est professus, Heraclitus ignem, Magorum sacerdotes aquam et ignem, Euripides, auditor Anaxagorae, quem philosophum Athenienses scaenicum appellauerunt, aera et terram [...]. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 88 Arch. 9.6.3 (ed. Soubiran) De naturalibus autem rebus Thales Milesius, Anaxagoras Clazomenius, Pythagoras Samius, Xenophanes Colophonius, Democritus Abderites rationes, quibus e rebus natura rerum gubernare[n]tur quemadmodumcumque effectus habeat, excogitatas reliquerunt. Sim. (Schrift) Th 108, Th 117, Th 184, Th 191, Th 237 (1.23), Th 263, Th 300, Th 311, Th 314, Th 409, Th 422, Th 442, Th 461, Th 495, Th 501

Marcus V. Vitruvius

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Th 87 Über Architektur 8. Vorwort 1 Thales, einer der Sieben Weisen, erklärte das Wasser zum Prinzip.

Th 88 Über Architektur 9.6.3 Thales von Milet, Anaxagoras aus Klazomenai, Pythagoras aus Samos, Xenophanes aus Kolophon und Demokrit aus Abdera haben ausgearbeitete naturphilosophische Theorien hinterlassen, die erklären, wie und mit welchen Wirkungen die Natur gesteuert wird.

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Anonymus – Corpus Hermeticum

Anonymus (Antipatros von Thessalonike ?) Th 89 AP 9.366 (Beckby) Ἑπτὰ σοφῶν ἐρέω κατ᾽ ἔπος πόλιν, οὔνομα, φωνήν. „Μέτρον“ μὲν Κλεόβουλος ὁ Λίνδιος εἶπεν „ἄριστον“‧ Χίλων δ᾽ ἐν κοίλῃ Λακεδαίμονι‧ „Γνῶθι σαυτόν‧ “ ὃς δὲ Κορίνθον ἔναιε „Χόλου κρατέειν“ Περίανδρος‧ Πιττακὸς „Οὐδὲν ἄγαν,“ ὃς ἔην γένος ἐκ Μυτιλήνης‧ „Τέρμα δ᾽ ὁρᾶν βιότοιο“ Σόλων ἱεραῖς ἐν Ἀθήναις. „Τοὺς πλέονας κακίους“ δὲ Βίας ἀπέφηνε Πριηνεύς. „Ἐγγύην φεύγειν“ δὲ Θαλῆς Μιλήσιος ηὔδα. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 90, Th 96, Th 119, Th 121, Th 125, Th 128, Th 154, Th 200, Th 201, Th 207, Th 237 (1.35 f.), Th 290, Th 294, Th 295, Th 339, Th 341, Th 342, Th 351, Th 362, Th 363, Th 365, Th 371, Th 385, Th 386, Th 471, Th 495, Th 501, Th 510, Th 511, Th 525, Th 552, Th 564, Th 568, Th 578, Th 581 Vgl. Th 68, Th 137, Th 294.

Corpus Hermeticum Th 90 Fr. 28.1 Nock/Festugière (= Stob. 1.1.29a, vol. I, 34 Wachsmuth 1954 [= Th 339]) Θαλῆς ἐρωτηθείς, Τί πρεσβύτατον τῶν ὄντων; ἀπεκρίνατο‧ Θεός, ἀγέννητον γάρ. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w.s.)

Anonymus – Corpus Hermeticum

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Anonymus (Antipatros von Thessalonike ?, um Chr. Geburt) Th 89 Für das Gedicht über die Sieben Weisen, das in den Scholien zu Platons Protagoras 343A (Greene) überliefert und in die Anthologia Palatina aufgenommen ist, wird Antipatros als Verfasser angenommen. Anthologia Palatina 9.366 (Aussprüche der Sieben Weisen) Hört von den sieben Weisen im Vers Wort, Heimat und Namen: Kleobulos von Lindos verkündete: „Maß ist das Beste,“ doch „Erkenne dich selbst“ sprach Chilon im Tale von Sparta, und Periandros befahl in Korinthos: „Bezähme den Zornmut,“ Pittakos von Mytilene ermahnte: „Alles mit Maßen,“ Solon im heiligen Athen sprach: „Schau auf das Ende des Lebens,“ Bias entschied in Priene: „Die Mehrheit sind immer die Schlechten,“ und „Vermeide die Bürgschaft“ gebot der Milesier Thales.1

Corpus Hermeticum (1.–3. Jh. n. Chr.) Th 90 Fragment 28.1 Thales antwortete auf die Frage, was das Älteste der seienden Dinge sei: „Gott; denn er ist ungeworden“ (vgl. Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 339; Th 564 [320a]).

1

Übersetzung: Beckby AP 9, 1958.

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Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee – Heron

Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee Th 91 Komm. zu 20.156, P. Oxy. 53.3710 col. 2.36–43 (ed. Bowen/Goldstein) Ὅτι ἐν νουμηνίᾳ αἱ ἐκλείψεις δηλο[ῖ] Ἀρίσταρχος ὁ Σάμ[ι]ος γράφων‧ ἔφη τε ὁ μὲν Θαλῆς ὅτι ἐκλείπειν τὸν ἥλ[ι]ον σελήνης ἐπίπροσθεν αὐτῷ γενομένης, σημειουμένης τῇ κρύψει τῆς ἡμέρας,1 ἐν ᾗ ποιεῖται τὴν ἔκλειψιν, ἣ[ν] οἱ μὲν τριακάδα καλοῦσιν ο[ἱ] δὲ νουμηνίαν. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Heron Th 92 Definitiones 136.1 (ed. Heiberg) Εὕρηται ἡ γεωμετρία πρῶτον μὲν ἐκ τῶν Αἰγυπτίων, ἤγαγε δὲ εἰς τοὺς Ἕλληνας Θαλῆς. μετὰ δὲ τὸν Θαλῆν Μαμέρτιος ὁ Στησιχόρου ποιητοῦ ἀδελφὸς καὶ Ἱππίας ὁ Ἠλεῖος καὶ μετὰ ταῦτα ὁ Πυθαγόρας ἄνωθεν τὰς ἀρχὰς αὐτῆς ἐπισκοπούμενος καὶ ἀύλως καὶ νοερῶς τὰ θεωρήματα διερευνώμενος καὶ μετὰ τοῦτον Ἀναξαγόρας καὶ ὁ Πλάτων καὶ Οἰνοπίδης ὁ Χῖος καὶ Θεόδωρος ὁ Κυρηναῖος καὶ Ἱπποκράτης πρὸ τοῦ Πλάτωνος. Sim. (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/Geometrie) Th  81 (w.  s.); (ägyptischer Einfluss) Th  108, Th  115, Th  116, Th  118, Th  147, Th 202, Th 204, Th 208, Th 214, Th 217, Th 237 (1.24, 1.27, 1.43), Th 249, Th 253, Th 262, Th 263, Th 271, Th 326, Th 374, Th 380, Th 426, Th 499, Th 500, Th 501, Th 507, Th 551, Th 578

1

σημειουμένης τῇ κρύψει τῆς] coni. Haslam pro σημ̣ειουμε̣ [c.9]...τῆς: σημειούμε[νος τοὺς ὅρους] τῆς ἡμέρας κτλ. coni. Burkert 1993, 50.

Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee – Heron

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Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee (1. Jh. n. Chr.?)1 Th 91 Kommentar zu 20.156, P. Oxy. 53.3710 col. 2.36–43 Dass Eklipsen in der noumenia [bei Neumond] auftreten, macht Aristarch aus Samos (Th 54) klar, wenn er schreibt: „Thales sagte, dass sich die Sonne verfinstert, wenn der Mond vor sie tritt. Der Tag, an dem der Mond die Verfinsterung bewirkt, den die einen triakas, die anderen noumenia nennen,2 ist durch sein Verbergen markiert.“

Heron (verm. 1. Jh. n. Chr.) Th 92 Definitionen 136.13 Die Geometrie wurde in Ägypten entdeckt und von Thales nach Griechenland gebracht (vgl. Th 380).

1 2 3

Siehe Bowen/Goldstein 1994, 696 f., 709, sowie Bowen 2002, 314 f. Vgl. Th 237 (Diog. Laert. 1.24). Zur Problematik der Herkunft und Datierung des letzten Teils der Heronischen Exzerptensammlung (Deff. 133–138) siehe Asper 2007, 80–1 mit Anm. 164.

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Heron – Herakleitos Stoiko

Th 93 Def. 138.11 (Th 167) Τίς τί εὗρεν ἐν μαθηματικοῖς; Εὔδημος ἱστορεῖ (Th 47) ἐν ταῖς Ἀστρολογίαις, ὅτι Οἰνοπίδης εὗρε πρῶτος τὴν τοῦ ζωδιακοῦ διάζωσιν καὶ τὴν τοῦ μεγάλου ἐνιαυτοῦ περίστασιν, Θαλῆς δὲ ἡλίου ἔκλειψιν καὶ τὴν κατὰ τροπὰς αὐτοῦ περίοδον, ὡς οὐκ ἴση ἀεὶ συμβαίνει, Ἀναξίμανδρος δέ, ὅτι ἐστὶν ἡ γῆ μετέωρος καὶ κινεῖται περὶ τὸ τοῦ κόσμου μέσον, Ἀναξιμένης δέ, ὅτι ἡ σελήνη ἐκ τοῦ ἡλίου ἔχει τὸ φῶς, καὶ τίνα ἐκλείπει τρόπον. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Sonnenbahn/Sonnenwenden) Th 167, Th 178, Th 237 (1.23, 24), Th 265, Th 578

Herakleitos Stoikos Th 94 Quaestiones Homericae (= Allegoriae) 22.3–8 (ed. Buffière) Θάλητα μέν γε τὸν Μιλήσιον ὁμολογοῦσι πρῶτον ὑποστήσασθαι τῶν ὅλων κοσμογόνον στοιχεῖον τὸ ὕδωρ‧ ἡ γὰρ ὑγρὰ φύσις, εὐμαρῶς εἰς ἕκαστα μεταπλαττομένη, πρὸς τὸ ποικίλον εἴωθε μορφοῦσθαι. [4] Τό τε γὰρ ἐξατμιζόμενον αὐτῆς ἀεροῦται, καὶ τὸ λεπτότατον ἀπὸ ἀέρος αἰθὴρ ἀνάπτεται, συνιζάνον τε τὸ ὕδωρ καὶ μεταβαλλόμενον εἰς ἰλὺν ἀπογαιοῦται‧ [5] διὸ δὴ τῆς τετράδος τῶν στοιχείων ὥσπερ αἰτιώτατον ὁ Θάλης ἀπεφήνατο στοιχεῖον εἶναι τὸ ὕδωρ. [6] Τίς οὖν ἐγέννησε ταύτην τὴν δόξαν; οὐχ Ὅμηρος, εἰπών‧ Ὠκεανός, ὅσπερ γένεσις πάντεσσι τέτυκται, [7] […]; [8] Ἀλλ᾽ ὁ Κλαζομένιος Ἀναξαγόρας, κατὰ διαδοχὴν γνώριμος ὢν Θάλητος, συνέζευξε τῷ ὕδατι δεύτερον στοιχεῖον τὴν γῆν [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th  29 (w.  s.); (Aggregatzustände) Th  179, Th  180, Th 195, Th 210, Th 259, Th 288, Th 289, Th 324, Th 415, Th 416, Th 421, Th 436, Th 448, Th 449, Th 450, Th 451, Th 452, Th 485, Th 523, Th 547; (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Heron – Herakleitos Stoikos

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Th 93 Definitionen 138.11 Wer entdeckte was in der Astronomie? Eudemos (Th 47) berichtet in seinen astronomischen Büchern,1 dass Oinopides2 als Erster den Gürtel des Tierkreises3 und den Zyklus des Großen Jahres entdeckte; [dass] Thales aber eine Eklipse der Sonne und ihren Umlauf hinsichtlich der Solstitien [als Erster entdeckte], und auch, dass er [der Umlauf] nicht immer gleich verläuft;4 [dass ]Anaximander [als Erster entdeckte], dass die Erde in der Luft ist und sich um die Mitte des Kosmos bewegt5; [dass] Anaximenes [als Erster entdeckte], dass der Mond das Licht von der Sonne hat und auf welche Art er sich verfinstert.

Herakleitos Stoikos (1. Jh. n. Chr., Augustus’/Neros Zeit) Th 94 Homerische Fragen (= Allegorien) 22.3–8 Nach allgemeiner Ansicht soll Thales als Erster als welterzeugendes Element für alle Dinge das Wasser angesetzt haben. Denn die feuchte Natur, die sich leicht in ein jedes umformt, ist gewohnt, sich mannigfaltig zu gestalten. [4] Was von ihr nämlich verdampft, wird zu Luft, und der feinste Teil der Luft wird als Äther entzündet. Wenn sich das Wasser niederschlägt und in Schlamm umwandelt, wird es zu Erde. [5] Daher legte Thales dar, dass das Wasser aus der Vierheit der Elemente das gleichsam ursächlichste Element sei. [6] Wer brachte nun diese Lehre ans Licht? Nicht Homer, wenn er sagt [Il. 14.246]: „Okeanos, der doch der Ursprung ist von allen“ [...]? [8] Anaxagoras aber aus Klazomenai, ein Schulnachfolger des Thales, verknüpfte mit dem Wasser als zweites Element die Erde [...].

1 2 3 4 5

Zu diesem Titel vgl. Bowen 2002, 311, Anm. 8. Astronom der 2. Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. Die Schiefe der Ekliptik? Siehe Szabó 1977, 343 mit Anm. 11. Vgl. dazu Bowen 2002, 311, Anm. 10; KRS (H) 91. Περίοδον ist eine Konjektur von Fabricius für das überlieferte πάροδον. Vgl. Th 237 (1.24). Oder: liegt (κεῖται); s. zu Th 167.

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Valerius Maximus – Aristokles von Messene

Valerius Maximus Th 95 Facta et dicta memorabilia 4.1.7 (de externis) (ed. Kempf) Huius uiri [Pittacus] mentio subicit ut de septem sapientium moderatione referam. a piscatoribus in Milesia regione euerriculum trahentibus quidam iactum emerat. extracta deinde magni ponderis aurea Delphica mensa orta controuersia est, illis piscium se capturam uendidisse adfirmantibus, hoc fortunam ductus emisse dicente. qua cognitione propter nouitatem rei et magnitudinem pecuniae ad uniuersum ciuitatis eius populum delata placuit Apollinem Delphicum consuli cuinam adiudicari mensa deberet. deus respondit illi esse dandam, qui sapientia ceteros praestaret, his uerbis: τίς σοφίᾳ πρῶτος πάντων; τούτῳ τρίποδ᾽ αὐδῶ. tum Milesii consensu Thaleti mensam dederunt. ille cessit ea Bianti, Bias Pittaco, is protinus alii, deincepsque per omnium VII sapientium orbem ad ultimum ad Solonem peruenit, qui et titulum amplissimae prudentiae et praemium ad ipsum Apollinem transtulit. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 96 Facta et dicta memorabilia 7.2.8 (de externis); vgl. auch Epitome Valerii Maximi 7.2.8. Mirifice etiam Thales: nam interrogatus an facta hominum deos fallerent ‚ne cogitata quidem‘ inquit, ut non solum manus, sed etiam mentes puras habere uellemus, cum secretis cogitationibus nostris caeleste numen adesse credidissemus. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Aristokles von Messene Th 97 Fr. 1 Mullach (FPhG III 206) = Fr.1 Heiland. Zitat aus dem 7. Buch von Aristokles’ Schrift Über die Philosophie, s. Th 268 (Eus. PE 11.3.1)

Valerius Maximus – Aristokles von Messene

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Valerius Maximus (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) Th 95 Erwähnenswerte Taten und Aussprüche 4.1.7 Die Geschichte vom Dreifuß (hier: aurea mensa), der zunächst Thales übergeben wird und dann, die Reihe der Sieben durchgehend, über Solon zu Apollon gelangt, wird als Beispiel für die Tugend der moderatio berichtet.

Th 96 Erwähnenswerte Taten und Aussprüche 7.2.8 Wunderbar auch Thales; auf die Frage nämlich, ob die Taten der Menschen die Götter täuschen könnten, antwortete er: „Nicht einmal im Gedanken“ (vgl. Th 207; Th 237 [Diog. Laert. 1.36]; Th 564 [316]). Wir wollten ja nicht nur reine Hände, sondern auch reine Gesinnungen haben, wenn wir glaubten, dass eine himmlische Macht bei unseren geheimen Gedanken anwesend sei.

Aristokles von Messene (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.)1 Th 97 Eusebios zitiert Aristokles’ De Philosophia zum Verhältnis der Philosophie Platons zu derjenigen der Naturphilosophen (u. a. des Thales). 1

Vgl. Moraux 1984, 89.

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L. Annaeus Seneca

L. Annaeus Seneca Th 98 Naturales quaestiones 3.13.1 (ed. Hine) Adiciam, ut Thales ait, ‘ualentissimum elementum est.’ hoc fuisse primum putat, ex hoc surrexisse omnia. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 99 Nat. quaest. 3.14.1–2 Quae sequitur Thaletis inepta sententia est. ait enim terrarum orbem aqua sustineri et uehi more nauigii, mobilitateque fluctuare tunc cum dicitur tremere; ‘non est ergo mirum si abundat umore ad flumina profundenda, cum in umore sit totus.’ [2] hanc ueterem et rudem sententiam explode: nec !***nec"1 est quod credas in hunc orbem aquam subire per rimas et facere sentinam. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 101, Th 163, Th 210, Th 223, Th 338, Th 403, Th 485, Th 525, Th 526, Th 554, Th 555, Th 572

Th 100 Nat. quaest. 4A.2.22 Si Thaleti credis, etesiae descendenti Nilo resistunt, et cursum eius acto contra ostia mari sustinent: ita reuerberatus in se recurrit; nec crescit, sed exitu prohibitus resistit, et quacumque mox potuit in se congestus erumpit. Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. s.)

1

lacunam indicavit Hine : nec !verisimile est terram in aquis natare, nec" ex. gr. supplendum esse uel non est quod scribendum esse coni. Hine.

L. Annaeus Seneca

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L. Annaeus Seneca (um 0–65 n. Chr.) Th 98 Wasser ist ein Element und kann daher nicht versiegen. Naturforschungen 3.13.1 Ich füge hinzu: „Es ist“, wie Thales sagt, „das vermögendste Element.“ Er nimmt an, dass es das erste Element gewesen und alles aus ihm entstanden sei.

Th 99 Naturforschungen 3.14.1–2 Weiterhin ist die Ansicht des Thales töricht. Er sagt nämlich, dass die Erde vom Wasser getragen werde und wie ein Schiff fahre. Infolge seiner [des Wassers] Beweglichkeit schwanke sie dann, wenn man sagt, dass sie bebt; “es ist also nicht zu verwundern, wenn sie über genug Feuchtigkeit verfügt, um die Flüsse hervorströmen zu lassen, da sie sich ja ganz im Feuchten befindet.” [2] Verwirf diese alte und primitive Ansicht: Es gibt keinen Grund zu glauben, dass in diese[r] Erde Wasser gleich wie Kielwasser durch Risse eindringt [aufsteigt].

Th 100 Naturforschungen 4A.2.22 Wenn wir Thales glauben wollen, dann leisten die Etesien dem ausströmenden Nil Widerstand und halten seinen Lauf auf, indem das Meer gegen seine Mündungen getrieben wird. Auf diese Weise zurückgedrängt läuft der Nil in sich selbst zurück. Und er wächst nicht, sondern kommt, am Ausgang gehindert, zum Stehen und tritt, in sich aufgestaut, wo immer er eben kann, über die Ufer.

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L. Annaeus Seneca – Pamphila

Th 101 Nat. quaest. 6.6.1–2 In aqua causam esse nec ab uno dictum est nec uno modo. Thales Milesius totam terram subiecto iudicat umore portari et innare, siue illud oceanum uocas, seu magnum mare, siue alterius naturae simplicem adhuc aquam et umidum elementum. ‘hac’ inquit ‘unda sustinetur orbis uelut aliquod grande nauigium et graue his aquis quas premit.’ [2] superuacuum est reddere causas propter quas existimat grauissimam partem mundi non posse spiritu tam tenui fugacique gestari; non enim nunc de situ terrarum sed de motu agitur. illud argumenti loco ponit, aquas esse in causa quibus hic orbis agitetur, quod in omni maiore motu erumpunt fere noui fontes (sicut in nauigiis quoque euenit ut si inclinata sunt et abierunt in latus, aquam sorbeant, quae nimio1 eorum onere quae uehunt si inmodice depressa sunt, aut superfunditur aut certe dextra sinistraque solito magis surgit). Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.)

Pamphila Th 102 FHG III 520.1, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

1

nimio Watt : (in) omni Hss : lacunam post in omni statuit Haase : impatiens Madvig : ui omni Gercke : enormi (et onere) Rossbach 1484 : ui Winterbottom : momine Shackelton Bailey | onere ed. Ven. : (h)onerum/(h)oneri Hss : onerariorum Michaelis 345 : motu (om. eorum) Leo : pondere (uel !pondere" eorum suppl.) Watt.

L. Annaeus Seneca – Pamphila

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Th 101 Naturforschungen 6.6.1–2 Dass die Ursache [des Erdbebens] im Wasser liege, wurde nicht nur von einem gesagt und nicht nur auf eine Weise. Thales aus Milet urteilt, dass die ganze Erde von dem unter ihr befindlichen Feuchten getragen werde und auf ihm schwimme. Man kann darunter den Ozean verstehen, oder das große Meer, oder das noch unvermischte Wasser von einer anderen Beschaffenheit, das feuchte Element. „Durch dieses Wasser“, sagt er, „wird die Erde getragen wie ein großes Schiff, das eine schwere Last für das Wasser, auf dem es liegt, ist.“ [2] Überflüssig ist es, die Gründe anzugeben, entsprechend denen er glaubt, dass der schwerste Teil der Welt [des Weltalls] nicht von der so zarten und flüchtigen Luft getragen werden könne;1 es geht ja jetzt nicht um die Lage der Erde, sondern um ihre Bewegung. Als Beweis dafür, dass das Wasser die Ursache sei, dass diese Erde sich bewegt [bebt], führt er an, dass bei jeder größeren Bewegung regelmäßig neue Quellen entspringen. (Wie es auch bei den Schiffen geschieht, dass sie Wasser aufnehmen, wenn sie sich neigen und Schlagseite haben. Und wenn sie durch das Gewicht der Lasten, die sie führen, übermäßig tief liegen, ergießt sich das Wasser [über sie] oder erhebt sich auf der rechten oder der linken Seite mehr als gewöhnlich.)

Pamphila (Mitte 1. Jh. n. Chr.) Th 102 Nach Diogenes Laertios überliefert Pamphile, dass Thales von den Ägyptern die Geometrie gelernt habe und dass von ihm erstmals das rechtwinklige Dreieck in den Kreis eingeschrieben worden sei.

1

Vgl. Arist. Cael. 2.13 (oben Th 30).

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Pomponius Mela – C. Plinius Secundus

Pomponius Mela Th 103 De chorographia 1.86 (ed. Parroni) Post Basilicum Ionia aliquot se ambagibus sinuat et primum a Posideo promunturio flexum inchoans cingit oraculum Apollinis, dictum olim Branchiadae, nunc Didym!e"i; Miletum, urbem quondam Ioniae totius belli pacisque artibus principem, patriam Thaletis astrologi et Timothei musici et Anaximandri physici aliorumque civium inclutis ingeniis merito inclutam, utcumque Ioniam vocant. Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 117, Th 136, Th 139, Th 210, Th 224, Th 237 (1.23, 34), Th 311, Th 409, Th 457, Th 468, Th 473, Th 538, Th 585, Th 590

C. Plinius Secundus Th 104 Naturalis historia 1.1: Quellen zu lib. XVIII: Externis [...] (ed. Mayhoff) Dionysio qui Magonem transtulit. Diophane qui ex Dionysio epitomas fecit. Thalete. Eudoxo. Philippo. Callippo. Dositheo. Parmenisco. Metone. Critone. Oenopide. Conone. […]

Th 105 Nat. hist. 2.53 Apud Graecos autem investigavit primus omnium Thales Milesius Olympiadis XLVIII anno quarto praedicto solis defectu, qui Alyatte rege factus est urbis conditae anno CLXX. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Pomponius Mela – C. Plinius Secundus

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Pomponius Mela (Mitte 1. Jh. n. Chr.) Th 103 Länderbeschreibung 1.86 Milet, die berühmte Heimatstadt des Astronomen Thales, des Musikers Timotheos, des Naturphilosphen Anaximander und anderer berühmter Geister.

C. Plinius Secundus (23/4–79 n. Chr.) Th 104 Naturgeschichte 1.1 Die Quellen zu Buch XVIII (Ackerbau), darunter Thales.

Th 105 Bei den Römern hat Sulpicius Gallus die Berechnung der Finsternisse eingeführt (vgl. Th 407). Naturgeschichte 2.53 Bei den Griechen aber erforschte [die Ursache der Verfinsterung] als Erster von allen Thales aus Milet, der im vierten Jahr der 48. Olympiade [585 v. Chr.] die Sonnenfinsternis voraussagte, welche unter dem König Alyattes im Jahre 170 der Stadt Rom eintrat.

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C. Plinius Secundus – Iosephos

Th 106 Nat. hist. 18.213 Eorum, qui in eadem regione dissedere, unam discordiam ponemus exempli gratia: occasum matutinum vergiliarum Hesiodus – nam huius quoque nomine exstat astrologia – tradidit fieri, cum aequinoctium autumni conficeretur, Thales XXV die ab aequinoctio, Anaximander XXXI,1 Euctemon XLIIII, Eudoxus XLVIII.

Th 107 Nat. hist. 36.82 Mensuram altitudinis earum omnemque similem deprehendere invenit Thales Milesius umbram metiendo, qua hora par esse corpori solet. Sim. (Vermessen der Pyramidenhöhe) Th 119, Th 237 (1.27)

Iosephos Th 108 Contra Apionem 1.2 (ed. Reinach) Ἀλλὰ μὴν καὶ τοὺς περὶ τῶν οὐρανίων τε καὶ θείων πρώτους παρ᾽ Ἕλλησι φιλοσοφήσαντας, οἷον Φερεκύδην τε τὸν Σύριον καὶ Πυθαγόραν καὶ Θάλητα, πάντες συμφώνως ὁμολογοῦσιν Αἰγυπτίων καὶ Χαλδαίων γενομένους μαθητὰς ὀλίγα συγγράψαι, καὶ ταῦτα τοῖς Ἕλλησιν εἶναι δοκεῖ πάντων ἀρχαιότατα καὶ μόλις αὐτὰ πιστεύουσιν ὑπ᾽ ἐκείνων γεγράφθαι. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w.s.); (Schrift) Th 88 (w. s.)

1

XXXI Schol.Germ. XI.XX F1E. XXIX dv. XXX F2 D.

C. Plinius Secundus – Iosephos

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Th 106 Astronomische Bedingungen der Landwirtschaft (Einfluss der Gestirne): Naturgeschichte 18.213 Von denen, die, [obwohl sie] in derselben Gegend [ihre Beobachtungen anstellten], nicht übereinstimmen, wollen wir nur eine einzige nicht übereinstimmende Ansicht als Beispiel hier anführen: Hesiod hat gesagt – denn auch unter seinem Namen existiert ein Werk über die Astronomie –, der Frühuntergang der Plejaden finde gleich nach der Herbst-Tagundnachtgleiche statt, Thales am 25.1, Anaximander am 31., Euktemon2 am 44. und Eudoxos3 am 48. Tage danach.4

Th 107 Naturgeschichte 36.82 Thales aus Milet erdachte ein Verfahren, die Höhe [der Pyramiden] und jede ähnliche Höhe dadurch zu bestimmen, dass er den Schatten in der Stunde maß, in der er der Körperlänge gleich zu sein pflegt.

Iosephos (37/8–verm. 100 n. Chr.) Th 108 Die griechische Literatur im Kontext der Kulturen: Gegen Apion 1.2 Aber die über himmlische und göttliche Dinge als Erste bei den Griechen philosophiert haben, wie Pherekydes von Syros und Pythagoras und Thales, diese waren nach einhelliger Meinung Schüler der Ägypter und Chaldäer und haben wenig geschrieben. Diese Schriften sind in den Augen der Griechen die ältesten von allen und man hält sie kaum für authentisch.

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Vgl. die Nachrichten über Thales’ astronomische Schriften (Th 237 [1.23], Th 495). Athenischer Astronom und Meteorologe des 5. Jh.s v. Chr. Eudoxos von Knidos, Astronom, Mathematiker und Philosoph des 4. Jh.s v. Chr. Übersetzung nach König 1995.

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Plutarch

Plutarch Th 109 Solon 2.8.1–4.79E (ed. Ziegler) Καὶ Θαλῆν δέ φασιν ἐμπορίᾳ χρήσα σθαι καὶ Ἱπποκράτη τὸν μαθηματικόν, καὶ Πλάτωνι τῆς ἀποδημίας ἐφόδιον ἐλαίου τινὸς ἐν Αἰγύπτῳ διάθεσιν γενέσθαι.

Th 110 Sol. 3.8.1–3.80B–C Καὶ ὅλως ἔοικεν ἡ Θάλεω μόνου σοφία τότε περαιτέρω τῆς χρείας ἐξικέσθαι τῇ θεωρίᾳ‧ τοῖς δ᾽ ἄλλοις ἀπὸ τῆς πολιτικῆς ἀρετῆς τοὔνομα τῆς σοφίας ὑπῆρξε. Sim. (Weise ohne praktische Vernunft) Th 27 (w. s.)

Th 111 Sol. 4.7.1–4.80E Θεόφραστος δέ φησι (Th 37) πρῶτον μὲν εἰς Πριήνην Βίαντι τὸν τρίποδα πεμφθῆναι, δεύτερον δ᾽ εἰς Μίλητον Θαλῇ Βίαντος ἀποπέμψαντος‧ οὕτω δὲ διὰ πάντων πάλιν εἰς Βίαντα περιελθεῖν, καὶ τέλος εἰς Δελφοὺς ἀποσταλῆναι. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.)

Plutarch

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Plutarch (um 45–vor 125 n. Chr.) Th 109 Zu Beginn der Vita Solons berichtet Plutarch, dass Solon sich dem Handel widmete, wie überhaupt in früheren Zeiten eine solche Erwerbstätigkeit und die damit verbundenen Reisen nicht anstößig waren: Solon 2.8.1–4.79E Auch Thales und Hippokrates, der Mathematiker, sollen Handel getrieben, und Platon durch den Ölverkauf in Ägypten sich die Kosten zu seiner Reise verdient haben.

Th 110 Angesichts der eingeschränkten Kenntnisse Solons im Bereich der Physik kommt Plutarch zu folgender generellen Einschätzung: Solon 3.8.1–3.80B–C Überhaupt scheint die Weisheit von Thales als einzigem der damaligen Zeit über die [bloße] Praxis hinaus zur [reinen] Anschauung gelangt zu sein; die übrigen erhielten den Namen der Weisen aufgrund ihrer Tüchtigkeit in der Politik.

Th 111 Auch die Geschichte vom Umlauf des Dreifußes (vgl. bes. Th 237 [1.27 ff.]) wird hier erzählt: Solon 4.7.1–4.80E Theophrast aber sagt (Th 37), dass der Dreifuß zuerst nach Priene zu Bias und dann von Bias nach Milet zu Thales geschickt worden sei. So sei er im Kreis bei allen herumgereicht wieder zu Bias gelangt und schließlich nach Delphi gesandt worden.1

1

Vgl. noch ebd. 13.155E (Anspielung auf Bathykles’ Becher).

104

Plutarch

Th 112 Sol. 6.6.4–7.3.81D ‛Ταῦτά τοι’ φάναι ‛ὦ Σόλων ἐμὲ γάμου καὶ παιδοποιίας ἀφίστησιν, ἃ καὶ σὲ κατερείπει τὸν ἐρρωμενέστατον. ἀλλὰ [6.7] θάρρει τῶν λόγων ἕνεκα τούτων‧ οὐ γάρ εἰσιν ἀληθεῖς.’ ταῦτα μὲν οὖν Ἕρμιππος ἱστορεῖν (s. Th 57) φησι Πάταικον, ὃς ἔφασκε τὴν Αἰσώπου ψυχὴν ἔχειν. Sim. (Familienstand) Th 113, Th 129, Th 237 (1.26), Th 368, Th 369, Th 496, Th 512, Th 562, Th 564 (318)

Th 113 Sol. 7.1.1–3.1.81D–E Ἄτοπος δὲ καὶ ἀγεννὴς ὁ τῷ φόβῳ τῆς ἀποβολῆς τὴν κτῆσιν ὧν χρὴ προϊέμενος‧ οὕτω γὰρ ἄν τις οὐ πλοῦτον, οὐ δόξαν, οὐ σοφίαν ἀγαπήσειε παραγενομένην, [2] δεδιὼς στέρεσθαι. καὶ γὰρ ἀρετήν, ἧς κτῆμα μεῖζον οὐδὲν οὐδ᾽ ἥδιον, ἐξισταμένην ὑπὸ νόσων καὶ φαρμάκων ὁρῶμεν, αὐτῷ τε Θαλῇ μὴ γήμαντι πλέον οὐδὲν εἰς ἀφοβίαν, εἰ μὴ καὶ φίλων κτῆσιν ἔφυγε καὶ οἰκείων καὶ πατρίδος. ἀλλὰ καὶ παῖδα θετὸν ἔσχε ποιησάμενος αὐτὸς [3] τὸν τῆς ἀδελφῆς ὥς φασι Κύβισθον. Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Th 114 Sol. 12.11.1–12.1.84F Ὅμοιον δέ τι καὶ Θαλῆν εἰκάσαι λέγουσι‧ κελεῦσαι γὰρ αὑτὸν ἔν τινι τόπῳ τῆς Μιλησίας φαύλῳ καὶ παρορωμένῳ τελευτήσαντα θεῖναι, προειπὼν ὡς ἀγορά ποτε τοῦτο Μιλησίων ἔσται τὸ χωρίον.

Plutarch

105

Th 112 Im sechsten Kapitel (vgl. Sol. 5.1–2) berichtet Plutarch von einem Besuch des Solon bei Thales in Milet. Solon habe sich gegenüber Thales gewundert, dass dieser ohne Frau und Kinder lebte. Thales habe zunächst nicht geantwortet, sondern einige Tage später einen Fremden angestiftet, gegenüber Solon zu behaupten, er käme von einer Reise nach Athen. Auf Solons Nachfrage, was es denn dort Neues gebe, habe der Fremde schließlich behauptet, dass Solons Sohn gestorben sei. Den aufs Äußerste betrübten Solon habe dann Thales bei der Hand genommen und lachend gesagt: Solon 6.6.4–7.3.81D „Eben das, mein Solon, was dich sonst so tapferen Mann niederschlägt, hält auch mich vom Heiraten und Kinderzeugen ab. Wegen jener Nachricht sei aber beruhigt, sie ist unwahr.“ Das nun, sagt Hermippos1 (s. Th 57), berichte Pataikos, der fest behauptet, Aisopos’ Seele zu besitzen.

Th 113 Solon 7.1.1–3.1.81D–E Thales war, so meint Plutarch, weil er nicht heiratete, noch nicht von Furcht befreit, wenn er sich nicht auch noch von anderen Beziehungen frei machte. Indessen soll er den Sohn seiner Schwester, Kybisthos, an Kindes statt angenommen haben.

Th 114 An einer weiteren Stelle erwähnt Plutarch eine Prophezeiung des – von einigen auch unter die Sieben Weisen gerechneten – Kreters Epimenides über die Festung Munychia bei Athen. Die Athener würden diesen Ort zerstören, wenn sie wüssten, welches Unglück er ihnen künftig bringen werde:2 1 2

Biograph (2. Hälfte des 3. Jh.s v. Chr.). Zur Gestaltung der Episode vgl. Bollansée 1999, 118 f., jedoch ohne Angaben zu Pataikos; Wehrli 1974, 49 f. Dies wurde mit der späteren makedonischen Besatzung unter Antipater in Verbindung gebracht.

106

Plutarch

Th 115 De Iside et Osiride 9–10.354D–E; 9.10–14 (ed. Sieveking) Ἡ μὲν οὖν εὐλάβεια τῆς περὶ τὰ θεῖα σοφίας Αἰγυπτίων τοσαύτη [ἦν], μαρτυροῦσι δὲ καὶ τῶν Ἑλλήνων οἱ [354E] σοφώτατοι, Σόλων Θαλῆς Πλάτων Εὔδοξος Πυθαγόρας, ὡς δ᾽ ἔνιοί φασι, καὶ Λυκοῦργος εἰς Αἴγυπτον ἀφικόμενοι καὶ συγγενόμενοι τοῖς ἱερεῦσιν. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 116 De Is. et Os. 34.364C–D; 33.24–34.3 Οἴονται δὲ καὶ Ὅμηρον ὥσπερ Θαλῆν [364D] μαθόντα παρ᾽ Αἰγυπτίων ὕδωρ ἀρχὴν ἁπάντων καὶ γένεσιν τίθεσθαι‧ τὸν γὰρ Ὠκεανὸν Ὄσιριν εἶναι, τὴν δὲ Τηθὺν Ἶσιν ὡς τιθηνουμένην πάντα καὶ συνεκτρέφουσαν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 117 De Pythiae oraculis 18.402F–403A; 44.9–14 (ed. Sieveking) Οὐδ᾽ ἀστρολογίαν ἀδοξοτέραν ἐποίησαν οἱ περὶ Ἀρίσταρχον καὶ Τιμόχαριν καὶ Ἀρίστυλλον καὶ Ἵππαρχον καταλογάδην γράφοντες, ἐν μέτροις πρότερον Εὐδόξου [403A] καὶ Ἡσιόδου καὶ Θαλοῦ γραφόντων, εἴ γε Θαλῆς ἐποίησεν ὡς ἀληθῶς εἰπεῖν 〈τὴν〉 εἰς αὐτὸν ἀναφερομένην Ἀστρολογίαν. Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.)

Plutarch

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Solon 12.11.1–12.1.84F Man sagt aber, dass etwas Ähnliches auch Thales vermutet habe. Er habe nämlich die Anweisung gegeben, ihn nach seinem Tode an einer wertlosen und nicht beachteten Stelle des milesischen Gebietes zu bestatten, da er voraussah, dass dieser Platz einst der Markt der Milesier sein werde.

Th 115 Über Isis und Osiris 9–10.354D–E Thales unter den griechischen Weisen, die in Ägypten waren und mit den Priestern verkehrten.

Th 116 Aus der Schrift Plutarchs zur Deutung des ägyptischen Mythos von Isis und Osiris erfahren wir zahlreiche Einzelheiten zur Religion und Kultur Ägyptens: Über Isis und Osiris 34.364C–D Sie [die Ägypter] glauben aber, dass Homer,1 ebenso wie Thales, sein Wissen von den Ägyptern bezogen habe, als er das Wasser als das Prinzip und den Ursprung von allem postulierte. Denn der Okeanos sei Osiris, die Tethys aber Isis, da sie für alles die Amme sei und es mit pflegen helfe.

Th 117 Im Zentrum des Gesprächs über das Orakel der Pythia geht es um die Frage, weshalb die Weissagungen heute nicht mehr in metrischer Form, sondern in schlichter Prosa erteilt würden. Zur Unterstützung der These, dass dies nicht als ein Verfall gedeutet werden dürfe, wird auf die vergleichbare Entwicklung in Philosophie und Wissenschaft hingewiesen. Frühere Philosophen, wie Orpheus und Hesiod, Parmenides, Xenophanes und Empedokles hätten ihre Lehren in Gedichtform vorgetragen. Dies sei später aufgegeben worden, dennoch berühre das nicht den Wert jener Werke: 1

Ilias 14.201.

108

Plutarch

Th 118 Septem sapientium convivium 2.146D–E; 301.2–5 (ed. Paton/Wegehaupt/ Gärtner) Ἐβαδίζομεν οὖν ἐκτραπόμενοι διὰ τῶν χωρίων καθo [146E] ἡσυχίαν, καὶ μεθ᾽ ἡμῶν τρίτος ὁ Ναυκρατίτης Νειλόξενος, ἀνὴρ ἐπιεικὴς καὶ τοῖς περὶ Σόλωνα καὶ Θαλῆν γεγονὼς ἐν Αἰγύπτῳ συνήθης. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 119 Sept. sap. conv. 2. 147A–B; 301.19–302.10 Ἐπεὶ σοῦ γε καὶ τἄλλα θαυμάζει, καὶ τῆς πυραμίδος τὴν μέτρησιν ὑπερφυῶς ἠγάπησεν, ὅτι πάσης ἄνευ πραγματείας καὶ μηδενὸς ὀργάνου δεηθεὶς ἀλλὰ τὴν βακτηρίαν στήσας ἐπὶ τῷ πέρατι τῆς σκιᾶς ἣν ἡ πυραμὶς ἐποίει, γενομένων τῇ ἐπαφῇ τῆς ἀκτῖνος δυεῖν τριγώνων, ἔδειξας ὃν ἡ σκιὰ πρὸς τὴν σκιὰν λόγον εἶχε τὴν πυραμίδα πρὸς τὴν βακτηρίαν ἔχουσαν. ἀλλ᾽, ὅπερ ἔφην, διεβλήθης μισοβασιλεὺς εἶναι, καί τινες ὑβριστικαί σου [147B] περὶ τυράννων ἀποφάσεις ἀνεφέροντο πρὸς αὐτόν, ὡς ἐρωτηθεὶς ὑπὸ Μολπαγόρου τοῦ Ἴωνος τί παραδοξότατον εἴης ἑωρακώς, ἀποκρίναιο ‘τύραννον γέροντα’, καὶ πάλιν ἔν τινι πότῳ, περὶ τῶν θηρίων λόγου γενομένου, φαίης κάκιστον εἶναι τῶν μὲν ἀγρίων θηρίων τὸν τύραννον, τῶν δ᾽ ἡμέρων τὸν κόλακα τοιαῦτα γάρ, εἰ καὶ πάνυ προσποιοῦνται διαφέρειν οἱ βασιλεῖς τῶν τυράννων, οὐκ εὐμενῶς ἀκούουσιν.’ ‘ἀλλὰ τοῦτο μέν’ εἶπεν ὁ Θαλῆς ‘Πιττακοῦ ἐστιν, εἰρημένον ἐν παιδιᾷ ποτε πρὸς Μυρσίλον‧ ἐγὼ δὲ θαυμάσαιμ᾽ ἄν’ ἔφη1 ‘οὐ τύραννον ἀλλὰ κυβερνήτην γέροντα θεασάμενος’. Sim. (Vermessen der Pyramidenhöhe) Th 107 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

1

ἔφην Onv II ἔφη Ο

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Über die Orakel der Pythia 18.402F–403A Auch haben ein Aristarch, Timocharis, Aristyllos, Hipparchos1 die Astronomie nicht dadurch unbedeutender gemacht, dass sie in Prosa schrieben, während Eudoxos2, Hesiod und Thales früher in Versen schrieben – wenn Thales wirklich die ihm zugeschriebene Astronomie verfasst hat.

Th 118 Im Gastmahl der Sieben Weisen3 wird über ein Symposion am Hof des Tyrannen von Korinth, Periander, berichtet. Dabei ist auch Thales, auf dessen Ägyptenaufenthalt kurz angespielt wird: Gastmahl der Sieben Weisen 2.146D–E. Neiloxenos aus Naukratis, ein ägyptischer Bekannter Solons und Thales’.

Th 119 Der Abgesandte des ägyptischen Königs Amasis, Niloxenos, sagt zu Thales, dass Bias von Priene vom König nicht nur wegen seiner Weisheit geschätzt werde, sondern auch, weil er, im Gegensatz zu anderen, die Freundschaft von Königen nicht meide: Gastmahl der Sieben Weisen 2.147A–B Da er [der König] dich ja ohnehin bewundert und die Messung der Pyramide überaus schätzte, weil du ohne jeden Aufwand und ohne eines Instrumentes zu bedürfen nur deinen Stock am Ende des Pyramidenschattens aufstelltest und, indem durch die Berührung des Sonnenstrahls zwei Dreiecke entstanden, gezeigt hast, dass die Höhe der Pyramide zur Länge des Stockes im selben Verhältnis steht wie der eine Schatten zum anderen. Aber du bist, wie gesagt, als Königsfeind verdächtigt, und es wurden ihm einige trotzige Aussprüche von dir über Tyrannen hinterbracht. So sollst du auf die Frage des Ioniers Molpagoras, was besonders Widersprüchliches du je gesehen hast, geantwortet haben: „Einen alten Tyrannen“ (vgl. Th 128; 1

2 3

Aristarch von Samos, Astronom und Mathematiker (etwa 310–230 v. Chr.); Timocharis, Astronom in der Zeit Ptolemaios I.; Aristyllos, Astronom, Zeitgenosse des Timocharis; Hipparchos von Nikaia, Astronom im 2. Jh. v. Chr. Eudoxos von Knidos, s. Anm. zu Th 106. Bei den folgenden Stellen aus dem Gastmahl, in dem Thales eine Hauptrolle zukommt, handelt es sich um eine Auswahl.

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Th 120 Sept. sap. conv. 7.152A; 311.24–312.4 Μικρὸν οὖν ἐπισχὼν ὁ Σόλων ‛ἐμοὶ μέν’ ἔφη ‛δοκεῖ μάλιστ᾽ ἂν ἔνδοξος γενέσθαι καὶ βασιλεὺς καὶ τύραννος, εἰ δημοκρατίαν ἐκ μοναρχίας κατασκευάσειε τοῖς πολίταις.’ δεύτερος δ᾽ ὁ Βίας εἶπεν, ‛εἰ πρῶτος1 χρῷτο τοῖς νόμοις τῆς πατρίδος.’ ἐπὶ τούτῳ δ᾽ ὁ Θαλῆς ἔφησεν εὐδαιμονίαν ἄρχοντος νομίζειν, εἰ τελευτήσειε γηράσας κατὰ φύσιν.

Th 121 Sept. sap. conv. 9.153C–D; 314.21–315.4 ‘Τί πρεσβύτατον;’ ‘θεός’ ἔφη Θαλῆς‧ ‘ἀγέννητον γάρ ἐστι.’ ‘τί μέγιστον;’ ‘τόπος‧ τἄλλα μὲν γὰρ ὁ κόσμος, τὸν δὲ κόσμον οὗτος περιέχει.’ ‘τί κάλλιστον;’ ‘κόσμος‧ [153D] πᾶν γὰρ τὸ κατὰ τάξιν τούτου μέρος ἐστί.’ ‘τί σοφώτατον;’ ‘χρόνος‧ τὰ μὲν γὰρ εὕρηκεν οὗτος ἤδη, τὰ δ᾽ εὑρήσει.’ ‘τί κοινότατον;’ ‘ἐλπίς‧ καὶ γὰρ οἷς ἄλλο μηδέν, αὕτη πάρεστι.’ ‘τί ὠφελιμώτατον;’ ‘ἀρετή‧ καὶ γὰρ τἄλλα τῷ χρῆσθαι καλῶς ὠφέλιμα ποιεῖ.’ ‘τί βλαβερώτατον;’ ‘κακία‧ καὶ γὰρ τὰ πλεῖστα2 βλάπτει παραγενομένη.’ ‘τί ἰσχυρότατον;’ ‘ἀνάγκη‧ μόνον γὰρ ἀνίκητον.’ ‘τί ῥᾷστον;’ ‘τὸ κατὰ φύσιν, ἐπεὶ πρὸς ἡδονάς γε πολλάκις ἀπαγορεύουσιν.’ Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

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Paton/Wegehaupt lesen hier τρόποις. Ich folge Ω Stob. M. Andere Lesart: χρηστά.

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Th 237 [Diog. Laert. 1.36]; Th 564 [321e]). Und als man bei einem Gelage über Tiere sprach, sollst du gesagt haben: „Das schlimmste wilde Tier ist der Tyrann, das schlimmste zahme der Schmeichler.“ Dergleichen hören die Könige nicht gern, wenn sie auch unbedingt darauf wert legen, sich von den Tyrannen zu unterscheiden. „Aber das“, sagte Thales, „stammt von Pittakos. Er hat es einst im Scherz gegenüber Myrsilos geäußert. Ich meinerseits würde mich wundern“, sagte er weiter, „nicht, einen alten Tyrannen, sondern einen alten Steuermann zu sehen.“1

Th 120 Später geht es um die Frage, worin der Ruhm oder die Glückseligkeit eines Herrschers liegt: Gastmahl der Sieben Weisen 7.152A Solon hielt kurz inne und sagte dann: „Ich glaube, am meisten erwirbt der König oder der Tyrann Ruhm, der für seine Bürger die Monarchie in eine Demokratie verwandelt.“ Als Zweiter sagte Bias: „Wenn er die Gesetze des Vaterlandes zuerst zu Gesetzen für sich macht.“ Darauf sagte Thales, er sehe die Glückseligkeit eines Herrschers darin, im Alter auf natürliche Weise zu sterben (vgl. Th 367).

Th 121 Während des Symposions wird ein Brief des Amasis an Bias verlesen. Darin ist von einem Wettstreit in der Weisheit zwischen Amasis und dem äthiopischen König die Rede. Der Ägypter hatte einige Fragen an den Äthiopier gestellt, dessen Antworten Thales nicht befriedigen. Er gibt daher eigene Antworten: Gastmahl der Sieben Weisen 9.153C–D „Was ist das Älteste?“ „Gott“, sagte Thales, „denn er ist ungeworden (vgl. Th 90).“ „Was ist das Größte?“ „Der Raum; denn der Kosmos umfasst alles andere, der Raum aber den Kosmos (vgl. Th 351).“ „Was ist das Schönste?“ „Der Kosmos; denn alles, was Ordnung hat, ist ein Teil von ihm.“ „Was ist das Weiseste?“ „Die Zeit; denn das eine hat sie schon gefunden, das andere wird sie finden (vgl. Th 342).“2 „Was ist das Allgemeinste?“ „Die Hoff1 2

Vgl. Gigante 1983, 217 f. Vgl. Arist. Ph. 4.13.222b16 f.; Kahn 1960, 170 f.; Schibli 1990, 29, Anm. 39.

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Th 122 Sept. sap. conv. 11.154E; 317.8–9 Ἐπὶ τούτῳ Θαλῆς τὴν μήτε πλουσίους ἄγαν μήτε πένητας ἔχουσαν πολίτας.

Th 123 Sept. sap. conv. 12.155D; 319.1–2 Ὁ δὲ Θαλῆς ‘ἐν ᾧ πλείστην ἄγειν τῷ δεσπότῃ σχολὴν ἔξεστιν.’

Th 124 Sept. sap. conv. 15.158C; 325.7–11 ‘Ως δὲ Θαλῆς λέγει τῆς γῆς ἀναιρεθείσης σύγχυσιν τὸν ὅλον ἕξειν κόσμον, οὕτως οἴκου διάλυσις 〈ἡ τροφῆς κατάλυσις〉 ἐστι‧ συναναιρεῖται γὰρ αὐτῇ πῦρ ἑστιοῦχον ἑστία κρατῆρες ὑποδοχαὶ ξενισμοί, φιλανθρωπότατα καὶ πρῶτα κοινωνήματα πρὸς ἀλλήλους [...].

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nung; denn wer auch sonst nichts hat, hat immer noch Hoffnung (vgl. Th 371).“ „Was ist das Nützlichste?“ „Die Tüchtigkeit; denn sie macht alles andere durch einen guten Gebrauch nützlich.“ „Was ist das Schädlichste?“ „Die Schlechtigkeit; denn ihre Gegenwart fügt den meisten Schaden zu (vgl. Th 363).“ „Was ist das Stärkste?“ „Die Notwendigkeit; denn sie allein ist unbesiegbar (vgl. Th 154; Th 341; Th 395).“ „Was ist das Leichteste?“ „Das Naturgemäße; denn man ist der Lust oft überdrüssig (vgl. insgesamt die Liste in Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 564 [320]) .“

Th 122 Gastmahl der Sieben Weisen 11.154E Thales sagte, [die beste Demokratie sei] die, welche weder zu reiche noch zu arme Bürger habe (vgl. Th 366).

Th 123 Gastmahl der Sieben Weisen 12.155D (Die beste Hausverwaltung.) Thales sagte: „Wo dem Hausherrn die meiste Muße gegönnt ist (vgl. Th 370).“

Th 124 Eine Diskussion um vegetarische Ernährung. Kleodoros plädiert für fleischliche Kost: Gastmahl der Sieben Weisen 15.158C Wie aber Thales sagt, dass, wenn die Erde zerstört wird, die ganze Welt zusammenstürzen werde, so wird es 〈bei einer Abschaffung der Ernährung〉 auch eine Auflösung des Hauses geben. Denn zusammen mit ihr werden auch das heimatliche Feuer aufgehoben, der Herd, die Mischkrüge, die gastlichen Bewirtungen, die Grundlagen einer humanen Gemeinschaft.

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Th 125 Sept. sap. conv. 17.160E; 330.1–5 ‘Ὀκνῶ δ᾽ ἀκούσας Θαλέω ποτ᾽ εἰπόντος ὅτι δεῖ τὰ μὲν εἰκότα λέγειν, τὰ δ᾽ ἀμήχανα σιωπᾶν.’ ὑπολαβὼν οὖν ὁ Βίας ‘ἀλλὰ καὶ τοῦτ᾽’ ἔφη ‘Θαλέω τὸ σοφόν ἐστιν, ὅτι δεῖ τοῖς μὲν ἐχθροῖς καὶ περὶ τῶν πιστῶν ἀπιστεῖν, τοῖς δὲ φίλοις καὶ τὰ ἄπιστα πιστεύειν, [...]’. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 126 Sept. sap. conv. 21.163D; 336.5–8 Μετὰ δὲ τοῦτον ὁ Ἀνάχαρσις εἶπεν ὅτι τοῦ Θαλέω καλῶς ὑπολαμβάνοντος ἐν πᾶσιν εἶναι τοῖς κυριωτάτοις μέρεσι τοῦ κόσμου καὶ μεγίστοις ψυχήν, οὐκ ἄξιόν ἐστι θαυμάζειν εἰ τὰ κάλλιστα περαίνεται θεοῦ γνώμῃ. Sim. (Beseeltheit des Alls) Th 32 (w. s.)

Th 127 De Herodoti malignitate 15.857F; 14.10–12 (ed. Häsler) Καὶ μὴν τῶν ἑπτὰ σοφῶν, οὓς αὐτὸς σοφιστὰς προσεῖπε, τὸν μὲν Θάλητα Φοίνικα τῷ γένει τὸ ἀνέκαθεν ἀποφαίνεται βάρβαρον. Sim. (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

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Th 125 Später kommt noch Gorgos, der Bruder Perianders, hinzu und berichtet diesem von seinen spektakulären Erlebnissen. Periander meint, er wolle gerne die eben gehörten Neuigkeiten erzählen, zögere aber noch: Gastmahl der Sieben Weisen 17.160E Ich habe Thales einst sagen hören, dass man das Wahrscheinliche sagen, über das Unmögliche aber schweigen solle. Da fiel ihm Bias ins Wort und sagte: „Aber auch das ist ein weiser Ausspruch des Thales, man solle seinen Feinden nicht mal das Glaubwürdige, den Freunden aber auch das Unglaubwürdige glauben.“

Th 126 In der Folge werden wundersame Geschichten von menschenfreundlichen Delphinen erzählt, die allerdings die Bereitschaft der Zuhörer, sie zu glauben, auf die Probe stellen: Gastmahl der Sieben Weisen 21.163D Nach ihm [Pittakos] sagte Anacharsis: „Wie Thales in schöner Weise annimmt, gibt es in allen der vornehmsten und bedeutendsten Teile des Kosmos eine Seele. Man muss sich also nicht wundern, wenn die schönsten Dinge nach der Einsicht Gottes zustande kommen.“

Th 127 Über die Boshaftigkeit Herodots 15.857F Und von den Sieben Weisen, die er [Herodot] „Sophisten“ nennt, legt er dar (Th 12), dass Thales ein Phönizier war, von barbarischer Herkunft.

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Th 128 De genio Socratis 6.578C–D; 468.9–19 (ed. Sieveking) Ταῦτα τοῦ Θεοκρίτου λέγοντος ὁ Λεοντίδης ἐξῄει μετὰ τῶν φίλων, ἡμεῖς δ᾽ εἰσελθόντες ἠσπαζόμεθα τὸν Σιμμίαν ἐπὶ τῆς κλίνης καθεζόμενον οὐ κατατετευχότα τῆς δεήσεως, οἶμαι, μάλα σύννουν καὶ διαλελυπημένον‧ ἀποβλέψας δὲ πρὸς ἅπαντας ἡμᾶς ‛ὦ Ἡράκλεις,’ εἶπεν [578D] ‛ἀγρίων καὶ βαρβάρων ἠθῶν‧ εἶτ᾽ οὐχ ὑπέρευ Θαλῆς ὁ παλαιὸς ἀπὸ ξένης ἐλθὼν διὰ χρόνου τῶν φίλων ἐρωτώντων ὅ τι καινότατον ἱστορήκοι ‛τύραννον’ ἔφη ‛γέροντα.’ καὶ γὰρ ᾧ μηδὲν ἰδίᾳ συμβέβηκεν ἀδικεῖσθαι, τὸ βάρος αὐτὸ καὶ τὴν σκληρότητα τῆς ὁμιλίας δυσχεραίνων ἐχθρός ἐστι τῶν ἀνόμων καὶ ἀνυπευθύνων δυναστειῶν. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 129 Quaestiones convivales 3.6.3.654B–C; 103. 5–13 (ed. Hubert) Καὶ γὰρ ὃ Ζώπυρος εἴρηκε νῦν, ἔχει τινὰ λόγον, καὶ τὸν ἕτερον καιρὸν ἄλλας ἀκαιρίας ἔχοντα πρὸς τὸ πρᾶγμα καὶ δυσχερείας ὁρῶ. καθάπερ οὖν Θαλῆς ὁ σοφὸς ὑπὸ τῆς μητρὸς ἐνοχλούμενος γῆμαι [654C] κελευούσης † πῶς ὑπεξέφυγε παρήγαγε λέγων πρὸς αὐτὴν ἐν ἀρχῇ μέν ‛οὔπω καιρὸς ὦ μῆτερ,’ ὕστερον δ᾽ ‛οὐκέτι καιρὸς ὦ μῆτερ’, οὕτως ἄρα καὶ πρὸς ἀφροδίσια κράτιστον [ἔσται] ἔχειν ἕκαστον, ὥστε κατακλινόμενον λέγειν ‛οὔπω καιρός’, ἀνιστάμενον δ᾽ ‛οὐκέτι καιρός’.’ Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Th 130 De sollertia animalium 16.971A–C; 41.1–17 (ed. Hubert) Πανουργίας δὲ πολλῶν παραδειγμάτων ὄντων, ἀφεὶς ἀλώπεκας καὶ λύκους καὶ τὰ γεράνων σοφίσματα καὶ [971B] κολοιῶν, ἔστι γὰρ δῆλα, μάρτυρι χρήσομαι Θαλῇ τῷ παλαιοτάτῳ τῶν σοφῶν, ὃν οὐχ ἥκιστα θαυμασθῆναι λέγουσιν ὀρέως τέχνῃ περιγενόμενον. τῶν γὰρ ἁληγῶν ἡμιόνων εἷς ἐμβαλὼν εἰς ποταμὸν ὤλισθεν αὐτομάτως καὶ τῶν ἁλῶν διατακέντων ἀναστὰς ἐλαφρὸς ᾔσθετο τὴν αἰτίαν καὶ κατεμνημόνευσεν‧ ὥστε διαβαίνων ἀεὶ τὸν ποταμὸν ἐπίτηδες ὑφιέναι καὶ βαπτίζειν τὰ ἀγγεῖα, συγκαθίζων καὶ ἀπονεύων εἰς ἑκάτερον μέρος. ἀκούσας οὖν ὁ Θαλῆς ἐκέλευσεν ἀντὶ τῶν ἁλῶν ἐρίων τὰ ἀγγεῖα καὶ σπόγγων ἐμπλήσαντας καὶ ἀναθέντας ἐλαύνειν τὸν [971C] ἡμίονον. ποιήσας οὖν τὸ εἰωθὸς καὶ ἀναπλήσας

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Th 128 Das Daimonion des Sokrates 6.578C–D Es wird der Ausspruch des Thales zitiert, der nach der Heimkehr aus der Fremde auf die Frage der Freunde, was das Neueste wäre, wovon er vernommen habe, geantwortet habe: „Von einem alten Tyrannen“ (vgl. Th 119; Th 564 [321e]).

Th 129 Tischgespräche 3.6.3.654B–C Thales’ Antwort auf die nach seiner Verheiratung drängende Mutter (vgl. Th 237 [Diog. Laert. 1.26]; Th 564 [318]).

Th 130 Über die Schlauheit der Tiere 16.971A–C Es gibt viele Beispiele für Verschlagenheit, wobei ich nicht von Füchsen und Wölfen sprechen will oder den Kunststücken von Kranichen und Dohlen – denn die sind ja bekannt. Zum Zeugen werde ich Thales, den ältesten der Weisen, nehmen. Man sagt, er sei nicht am wenigsten bewundert worden, weil er ein Lasttier durch einen Kunstgriff überwunden habe. Denn eines von den Salz befördernden Maultieren ging in einen Fluss hinein, glitt zufällig aus und, da das Salz sich auflöste, stand von der Last befreit auf. Es erkannte den Grund dafür und prägte ihn sich ein. Und immer, wenn es durch den Fluss ging, gab es absichtlich nach und befeuchtete das Gepäck, indem es sich niederkauerte und sich nach beiden Seiten bog. Als Thales

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Plutarch – D. Iunius Iuvenalis

ὕδατος τὰ φορτία συνῆκεν ἀλυσιτελῆ σοφιζόμενος ἑαυτῷ, καὶ τὸ λοιπὸν οὕτω προσέχων καὶ φυλαττόμενος διέβαινε τὸν ποταμόν, ὥστε μηδ᾽ ἄκοντος αὐτοῦ τῶν φορτίων παραψαῦσαι τὸ ὑγρόν.

Th 131 De E apud Delphos 3.385D–E; 3.24–27 (ed. Sieveking) Λέγουσι γὰρ ἐκείνους τοὺς σοφοὺς ὑπ᾽ ἐνίων δὲ σοφιστὰς προσαγορευθέντας αὐτοὺς μὲν [385Ε] εἶναι πέντε, Χίλωνα καὶ Θαλῆν καὶ Σόλωνα καὶ Βίαντα καὶ Πιττακόν. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

D. Iunius Iuvenalis Th 132 Saturae 13.180–191 (ed. Willis) ‚At vindicta bonum vita iucundius ipsa.‘ nempe hoc indocti quorum praecordia nullis interdum aut levibus videas flagrantia causis. quantulacunque adeo est occasio, sufficit irae. Chrysippus non dicet idem nec mite Thaletis ingenium dulcique senex vicinus Hymetto, qui partem acceptae saeva inter vincla cicutae accusatori nollet dare. plurima felix paulatim vitia atque errores exuit omnes prima docens rectum sapientia. quippe minuti semper et infirmi est animi exiguique voluptas ultio.

Plutarch – D. Iunius Iuvenalis

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das hörte, gab er Anordnung, das Gepäck mit Wolle und Schwämmen statt mit Salz zu füllen und das Maultier so beladen zu treiben. Als es nun wie gewohnt handelte und seine Last mit Wasser füllte, erkannte es, dass sein Kunststück vergeblich war und durchschritt den Fluss künftig so aufmerksam und vorsichtig, dass das Wasser nicht einmal versehentlich die Last berühren konnte.1

Th 131 Über das E in Delphi 3.385D–E Die Sieben Weisen sind ursprünglich nur fünf gewesen: Chilon, Thales, Solon, Bias, Pittakos. Dafür steht nach einer Deutung auch der Buchstabe bzw. das Zahlzeichen „Ε“.

D. Iunius Iuvenalis (67–nach 99/ 100 n. Chr.) Th 132 Satiren 13.180–191 Trostzusprüche wegen eines Treuebruchs (Unterschlagung). „Aber die Rache ist doch etwas Gutes, schöner selbst als das Leben!“ Ja, aber das sagen doch die Ungebildeten, deren Herzen oft aus nichtigem oder geringem Grund entbrennen: Wie gering ist nicht ein Anlass, dass er nicht dem Zorn genügte! Aber Chrysippus wird so etwas nicht sagen noch des Thales sanftes Genie, noch der Greis nahe dem süßen Hymettos, der noch in Fesseln selbst seinem Ankläger nicht einen Teil des Schierlingssaftes hätte geben wollen. Schon in ihren Anfängen lehrt beglückende Philosophie uns alle nach und nach, Fehler und Irrtum abzulegen. Rache ist ja die Freude nur eines kleinlichen Geistes, der unsicher und unbedeutend ist.2

1 2

Vgl. Th 227 sowie Babrios Fabel 111 (Lachmann); Aesop Fabel 180 (Perry). Übersetzung: Schnur 1969.

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Sabinos – Pseudo-Hyginus

Sabinos Th 133 Gal. in Hipp. de nat. hom. 1.15.24.14–25.6 = Mewaldt CMG V 9.1.15.11–18, s. Th 182

Agathemeros Th 134 Geographiae informatio 1.1–2 (ed. Müller) Ἀναξίμανδρος ὁ Μιλήσιος, ἀκουστὴς Θάλεω, πρῶτος ἐτόλμησε τὴν οἰκουμένην ἐν πίνακι γράψαι.

Pseudo-Plutarch Th 135 Stromata: Strom. Fr. 179.1–40 Sandbach, s. Th 260 (Eus. PE 1.7.16–8.3)

Pseudo-Hyginus Th 136 De astronomia 2.2.3 (ed. Le Boeuffle) Incidit etiam compluribus erratio, quibus de causis minor Arctus Phoenice appelletur, et illi qui hanc obseruant uerius et diligentius nauigare dicantur: quare, si haec sit certior quam maior, non omnes hanc obseruent. Qui non intellegere uidentur, de qua historia sit profecta ratio ut Phoenice appellaretur. Thales enim, qui diligenter de his rebus exquisiuit et hanc primus Arctum appellauit, natione fuit Phoenix, ut Herodotus Milesius dicit. Igitur omnes qui Peloponnesum incolunt, priore utuntur Arcto; Phoenices autem, quam a suo inuentore acceperunt, obseruant, et hanc studiosius perspiciendo diligentius nauigare existimantur, et uere ab inuentoris genere Phoenicen appellant.

Sabinos – Pseudo-Hyginus

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Sabinos (1./2. Jh. n. Chr.) Th 133 Galen zufolge schreibt Sabinos, dass nach Thales der Mensch aus Wasser bestehe.

Agathemeros (1./2. Jh. n. Chr.)1 Th 134 Darlegung der Geographie 1.1–2 Anaximander, der Schüler des Thales, wagte es als Erster, die bewohnte Welt auf einer Karte einzuzeichnen.

Pseudo-Plutarch (2. Jh. n. Chr.)2 Th 135 Eusebios zitiert (Pseudo-)Plutarch über die Prinzipienlehren der Philosophen.

Pseudo-Hyginus (2. Jh. n. Chr.) Th 136 Über die Astronomie 2.2.3 Es gibt bei mehreren eine Verwirrung darüber, weshalb der Kleine Bär ‚Phoenice‘ genannt wird und warum die, die ihn beobachten [angeblich] richtiger und genauer segeln sollen; und weshalb ihn nicht alle beobachten, wenn er doch zuverlässiger als der Große Bär ist. Sie scheinen nicht zu wissen, was der Hintergrund für die Überlegung ist, ihn ‚Phoenice‘ zu nennen. Thales nämlich, der über diese Dinge sorgfältig geforscht und ihn zuerst ‚Bär‘ genannt hat, war phönizischer Herkunft, wie der Milesier Herodot sagt. Alle also, die den Peloponnes bewohnen, machen vom ersten 1 2

Siehe Diller 1975, 59. Siehe Diels 19582, 156 ff.

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Pseudo Hyginus – Maximus von Tyros

Sim. (Vermessung der Gestirne/Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.); (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.)

Th 137 Fabula 221 (ed. Marshall) CCXXI SEPTEM SAPIENTES Pittacus Mitylenaeus, Periander Corinthius, Thales Milesius, Solon Atheniensis, Chilon Lacedaemonius, Cleobulus Lindius, Bias Prieneus. sententiae eorum sunt: Optimus est, Cleobulus ait, modus, incola Lindi; ex Ephyre Periandre doces, Cuncta emeditanda; Tempus nosce, inquit Mitylenis Pittacus ortus; Plures esse malos Bias autumat ille Prieneus; Milesiusque Thales Sponsori damna minatur; Nosce, inquit, tete, Chilon Lacedaemone cretus; Cepcropiusque Solon Ne quid nimis induperauit. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Maximus von Tyros Th 138 Dialexeis 26.2.f.1–h.2 (ed. Koniaris) Καὶ Ὅμηρος μὲν ἀποκηρύττεται φιλοσοφίας, ὁ ἡγεμὼν τοῦ γένους, ἀφ᾽ οὗ δὲ τὰ ἐκ Θρᾴκης καὶ Κιλικίας σοφίσματα εἰς τὴν Ἑλλάδα παρέδυ, καὶ ἡ Ἐπικούρου ἄτομος, καὶ τὸ Ἡρακλείτου πῦρ, καὶ τὸ Θαλοῦ ὕδωρ, καὶ τὸ Ἀναξιμένους πνεῦμα, καὶ τὸ Ἐμπεδοκλέους νεῖκος, καὶ ὁ Διογένους πίθος, καὶ τὰ πολλὰ τῶν φιλοσόφων στρατόπεδα ἀντιτεταγμένα ἀλλήλοις [26.2.g] καὶ ἀντιπαιωνίζοντα, λόγων μὲν πάντα μεστὰ καὶ ψιθυρισμάτων, σοφιστῶν σοφισταῖς συμπιπτόντων, ἔργου [26.2.h] δὲ ἐρημία δεινή‧ καὶ τὸ θρυλούμενον τοῦτο, τὸ ἀγαθόν, ὑπὲρ οὗ διέστηκεν καὶ διεστασίασται τὸ Ἑλληνικόν, οὐδεὶς ὁρᾷ. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Pseudo Hyginus – Maximus von Tyros

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Bären Gebrauch; die Phönizier aber beobachten [den Bären], den sie von ihrem Entdecker übernommen haben, und man glaubt, dass sie, indem sie ihn sorgfältig beobachten, genauer segeln. Zurecht nennen sie ihn nach der Herkunft seines Entdeckers ‚Phoenice‘.

Th 137 Fabeln 221 Thales wird hier mit dem Spruch „Bürge, und schon ist das Unheil da“ aufgeführt (vgl. Th 89).1

Maximus von Tyros (2. Jh. n. Chr.) Th 138 Unterredungen 26.2.f.1–h.2 Und Homer zwar, der Archeget der Gattung [der Philosophen] wird als Philosoph verbannt. Seitdem aber die Klügeleien aus Thrakien und Kilikien nach Griechenland kamen sowie das Atom Epikurs, das Feuer Heraklits, Thales’ Wasser, Anaximenes’ Luft, der Streit des Empedokles und die Tonne des Diogenes und all die sich bekämpfenden und gegeneinander den Kriegsgesang anstimmenden Heerlager der Philosophen, ist alles voller Reden und Ohrenbläsereien, wo Sophisten mit Sophisten aneinander geraten, aber es gibt einen gewaltigen Mangel an Taten. Und das viel beredete

1

Vgl. Anthologia Latina 882 (Riese)

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Maximus von Tyros – Sextus Empiricus

Th 139 Dial. 29.7.i.1–l.1 Τὴν δὲ τῶν ἀνθρώπων ἀγέλην, τὴν σύννομον, τὴν ἡμερωτάτην, τὴν κοινωνικοτάτην, τὴν λογικωτάτην, κινδυνεύει διαλύειν καὶ διασπᾶν οὐκ ἐπιθυμία δημώδης μόνον, οὐδὲ ὀρέξεις ἄλογοι, οὐδὲ ἔρωτες κενοί, [29.7.k] ἀλλὰ καὶ τὸ βεβαιότατον τῶν ὄντων, φιλοσοφία‧ πολλοὺς καὶ αὕτη δήμους ποιεῖ καὶ νομοθέτας μυρίους· διασπᾷ καὶ διασκίδνησιν τὴν ἀγέλην, καὶ πέμπει ἄλλον ἀλλαχοῦ, Πυθαγόραν μὲν ἐπὶ μουσικήν, Θαλῆ〈ν〉 δὲ ἐπὶ ἀστρονομίαν, Ἡράκλειτον δὲ ἐπὶ ἐρημίαν, Σωκράτην δὲ ἐπὶ ἔρωτας, Καρνεάδην δὲ ἐπὶ ἄγνοιαν, Διογένην [29.7.l] ἐπὶ πόνους, Ἐπίκουρον ἐφ᾽ ἡδονήν. Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.)

Sextus Empiricus Th 140 Pyrrhoniae hypotyposes 3.30 (ed. Mutschmann) Περὶ μὲν οὖν τῆς δραστικῆς τοσαῦτα νῦν ἀρκέσει λελέχθαι‧ συντόμως δὲ καὶ περὶ τῶν ὑλικῶν καλουμένων ἀρχῶν λεκτέον. ὅτι τοίνυν αὗταί εἰσιν ἀκατάληπτοι, ῥᾴδιον συνιδεῖν ἐκ τῆς περὶ αὐτῶν γεγενημένης διαφωνίας παρὰ τοῖς δογματικοῖς. Φερεκύδης μὲν γὰρ ὁ Σύριος γῆν εἶπε τὴν πάντων εἶναι ἀρχήν, Θαλῆς δὲ ὁ Μιλήσιος ὕδωρ, Ἀναξίμανδρος δὲ ὁ ἀκουστὴς τούτου τὸ ἄπειρον, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης ἀέρα [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 141 Adversus mathematicos 7.5 (ed. Mutschmann/Mau) Φυσικὸν μὲν οὖν μόνον ὑπεστήσαντο μέρος Θαλῆς τε καὶ Ἀναξιμένης καὶ Ἀναξίμανδρος, Ἐμπεδοκλῆς τε καὶ Παρμενίδης καὶ Ἡράκλειτος, ὧν Θαλῆς μὲν καὶ Ἀναξιμένης καὶ Ἀναξίμανδρος κατὰ πάντας καὶ ἀναμφιλέκτως, ὁ δὲ Ἐμπεδοκλῆς καὶ Παρμενίδης ἔτι δὲ Ἡράκλειτος οὐ κατὰ πάντας.

Maximus von Tyros – Sextus Empiricus

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‚Gute‘, über das die griechische Welt in streitende Parteien zerfiel, ist aus dem Blick geraten.

Th 139 Unterredungen 29.7.i.1–l.1 Die Philosophie gibt keine klare Antwort hinsichtlich des Lebensziels. Sie zersplittert die menschliche Herde und schickt den einen hierhin, den anderen dorthin: [...] Pythagoras zur Musik, Thales zur Astronomie, Heraklit zur Einsamkeit, Sokrates zu Liebesdingen [...].

Sextus Empiricus (2. Jh. n. Chr.) Th 140 Grundzüge des Pyrrhonismus 3.30 Über die Wirkursache soweit. Kurz soll aber auch über die so genannten stofflichen Prinzipien gesprochen werden. Dass diese unerkennbar sind, ist leicht aus der über sie entstandenen Kontroverse bei den Dogmatikern zu ersehen. Pherekydes nämlich aus Syros sagt, dass die Erde das Prinzip aller Dinge sei, Thales aus Milet das Wasser, Anaximander, sein Hörer, das Unendliche, Anaximenes und Diogenes aus Apollonia die Luft [...].

Th 141 Unterschiedliche Ansichten über die Abteilungen der Philosophie: Gegen die Dogmatiker 7.5 Lediglich einen naturphilosophischen Bereich nahmen Thales, Anaximenes, Anaximander, Empedokles, Parmenides und Heraklit an. Thales, Anaxime-

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Sextus Empiricus

Th 142 Math. 7.89 Ἀλλ᾽ οὗτοι μὲν τοιαύτης μετεσχήκασι στάσεως, πρῶτοι δ᾽ ἔδοξαν οἱ ἀπὸ Θάλεω φυσικοὶ τὴν περὶ κριτηρίου σκέψιν εἰσηγήσασθαι. καταγνόντες γὰρ τῆς αἰσθήσεως ἐν πολλοῖς ὡς ἀπίστου, τὸν λόγον κριτὴν τῆς ἐν τοῖς οὖσιν ἀληθείας ἐπέστησαν‧ ἀφ᾽ οὗ ὁρμώμενοι περί τε ἀρχῶν καὶ στοιχείων καὶ τῶν ἄλλων διετάσσοντο, ὧν ἡ κατάληψις διὰ τῆς τούτου δυνάμεως περιγίνεται.

Th 143 Math. 9.359–360 Οἱ μὲν γὰρ σώματα ἔλεξαν εἶναι τὰ τῶν ὄντων στοιχεῖα, οἱ δὲ ἀσώματα. [9.360] καὶ τῶν σώματα φαμένων Φερεκύδης μὲν ὁ Σύριος γῆν ἔλεξε πάντων εἶναι ἀρχὴν καὶ στοιχεῖον, Θαλῆς δὲ ὁ Μιλήσιος ὕδωρ, Ἀναξίμανδρος δὲ ὁ ἀκουστὴς τούτου τὸ ἄπειρον, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Ἰδαῖος ὁ Ἱμεραῖος καὶ Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης καὶ Ἀρχέλαος ὁ Ἀθηναῖος, Σωκράτους δὲ καϑηγητής, [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 144 Math. 10.313 Ἐξ ἑνὸς δὲ καὶ ποιοῦ γεγενῆσθαι τὰ πάντα θέλουσιν οἵ τε περὶ τὸν Ἵππασον καὶ Ἀναξιμένη καὶ Θαλῆ, ὧν Ἵππασος μὲν καὶ κατά τινας Ἡράκλειτος ὁ Ἐφέσιος ἐκ πυρὸς ἀπέλιπον τὴν γένεσιν, Ἀναξιμένης δὲ ἐξ ἀέρος, Θαλῆς δὲ ἐξ ὕδατος, Ξενοφάνης δὲ κατ᾽ ἐνίους ἐκ γῆς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Sextus Empiricus

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nes und Anaximander nach Ansicht aller und ohne Frage; Empedokles aber, Parmenides, außerdem Heraklit nicht nach Ansicht aller.

Th 142 Gegen die Dogmatiker 7.89 Aber diese [Metrodor und andere] haben einen solchen Standpunkt geteilt. Als Erste scheinen aber die Naturphilosophen seit Thales die Untersuchung über das Kriterium [der Wahrheit] eingeführt zu haben. Da sie nämlich die Wahrnehmung in vielem als unglaubwürdig verurteilten, bestimmten sie den Logos zur Beurteilung der Wahrheit im Seienden; von ihm ausgehend unternahmen sie ihre Bestimmungen über die Prinzipien, die Elemente und die anderen Dinge, deren Erfassung mit Hilfe von dessen [des Logos’] Vermögen geschieht.

Th 143 Gegen die Dogmatiker 9.359–360 Thales als Vertreter des körperlichen Prinzips Wasser.

Th 144 Gegen die Dogmatiker 10.313 Die Entstehung aller Dinge aus einer einzigen Qualität, Thales zufolge aus dem Wasser.

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Irenäus von Lyon – Pseudo-Plutarch

Irenäus von Lyon Th 145 Adversus haereses 2.14.2 (ed. Brox) Et non solum quae apud comicos posita sunt arguuntur quasi propria proferentes, sed etiam quae apud omnes qui Deum ignorant et qui dicuntur philosophi sunt dicta, haec congregant et, quasi centonem ex multis et pessimis panniculis consarcientes, finctum superficium subtili eloquio sibi ipsi praeparaverunt, novam quidem introducentes doctrinam, propterea quod nunc nova arte substituta sit, veterem autem et inutilem, quoniam quidem de veteribus dogmatibus ignorantiam et irreligiositatem olentibus haec eadem subsuta sunt. Thales quidem Milesius universorum generationem et initium aquam dixit esse: idem autem est dicere aquam et Bythum. Homerus autem poeta Oceanum deorum genesim et matrem Tethyn dogmatizavit: quae quidem hi in Bythum et Sigen transtulerunt. Anaximander autem hoc quod immensum est omnium initium subiecit, seminaliter habens in semetipso omnium genesim, ex quo immensos mundos constare ait: et hoc autem in Bythum et in Aeonas ipsorum transfiguraverunt. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Pseudo-Plutarch Th 146 Placita philosophorum 1.2.875C4–D7 (ed. Lachenaud) (βʹ. Τίνι διαφέρει ἀρχὴ καὶ στοιχεῖα) Οἱ μὲν οὖν περὶ Ἀριστοτέλην καὶ Πλάτωνα διαφέρειν ἡγοῦνται ἀρχὴν καὶ στοιχεῖα, Θαλῆς δ᾽ ὁ Μιλήσιος ταὐτὸν νομίζει ἀρχὴν καὶ στοιχεῖα. Πλεῖστον δ᾽ ὅσον διαφέρει ἀλλήλων‧ τὰ μὲν γὰρ στοιχεῖά ἐστι σύνθετα, τὰς δ᾽ ἀρχάς φαμεν εἶναι οὔτε συνθέτους οὔτ᾽ ἀποτελέσματα‧ οἷον [875D] στοιχεῖα μὲν καλοῦμεν γῆν ὕδωρ ἀέρα πῦρ‧ ἀρχὰς δὲ λέγομεν διὰ τοῦτο, ὅτι οὐκ ἔχει τι πρότερον ἐξ οὗ γεννᾶται, ἐπεὶ οὐκ ἔσται ἀρχὴ τοῦτο, ἀλλ᾽ ἐκεῖνο ἐξ οὗ γεγέννηται. Τῆς δὲ γῆς καὶ τοῦ ὕδατος ἔστι τινὰ πρότερα ἐξ ὧν γέγονεν, ἡ ὕλη ἄμορφος οὖσα καὶ ἀει-

Irenäus von Lyon – Pseudo-Plutarch

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Irenäus von Lyon (2. Jh. n. Chr.) Th 145 In seinem gegen die Gnostiker gerichteten (nur in lateinischer Übersetzung erhaltenen) Werk beschuldigt Irenäus die Anhänger des Valentinus u. a. der falschen Abhängigkeit von der Philosophie Gegen die Häresien 2.14.2 Und man ertappt sie nicht nur dabei, dass sie als eigenes Gedankengut ausgeben, was bei den Komikern vorgegeben ist, sondern auch die Aussagen all der Leute, die Gott nicht kennen, der so genannten Philosophen, die sammeln sie. Sie haben sich sozusagen aus vielen schlechtesten Fetzen einen Lumpenrock zusammengeflickt und so ein Obergewand aus akkurater Rede geschaffen. Die Lehre, die sie einführen, ist zwar neu, weil sie erst jetzt mit neuartiger Geschicklichkeit hergestellt wurde; alt ist sie aber und wertlos, weil sie von alten Dogmen, die nach Unwissenheit und Gottlosigkeit stinken, gesäumt ist. Nach Thales von Milet ist das Wasser der Ursprung und Anfang aller Dinge; statt Wasser kann man [nach Meinung der Valentinianer] aber auch Bythos sagen. Der Dichter Homer hat die Lehre vorgetragen, der Okeanos [Ozean] sei der Ursprung der Götter und Tethys ihre Mutter. Das haben die [Valentinianer] auf Bythos und Sige übertragen. Anaximander hat als Anfang von allem das Unermessliche gesetzt, das keimhaft den Ursprung aller Dinge in sich trägt und aus dem nach seiner Lehre die unendlichen Welten entstanden. Auch das haben die [Valentinianer] in ihren Bythos und ihre Äonen umgewandelt [Übersetzung Norbert Brox].

Pseudo-Plutarch (ca. 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.?) Th 146 Thales steht in dieser aristotelisch geprägten Passage1 für die nur ein materielles Prinzip annehmenden Monisten. Philosophische Lehrmeinungen 1.2.875C4–D7 (Wodurch sich Prinzip und Elemente unterscheiden.) Aristoteles und Platon nehmen an, dass sich Prinzip und Elemente unterscheiden. Thales aus Milet aber glaubt, dass Prinzip und Elemente ein und dasselbe sind (vgl. 1

Siehe Lachenaud 196–8.

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Pseudo-Plutarch

δής, καὶ τὸ εἶδος ὃ καλοῦμεν ἐντελέχειαν, καὶ ἡ στέρησις. Ἁμαρτάνει οὖν ὁ Θαλῆς στοιχεῖον καὶ ἀρχὴν λέγων τὸ ὕδωρ.

Th 147 Plac. phil. 1.3.875D8–F5 (γʹ. Περὶ τῶν ἀρχῶν τί εἰσιν) Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἀρχὴν τῶν ὄντων ἀπεφήνατο τὸ ὕδωρ. [875E] Δοκεῖ δ᾽ ὁ ἀνὴρ οὗτος ἄρξαι τῆς φιλοσοφίας καὶ ἀπ᾽ αὐτοῦ ἡ Ἰωνικὴ αἵρεσις προσηγορεύθη‧ ἐγένοντο γὰρ πλεῖσται διαδοχαὶ φιλοσοφίας. Φιλοσοφήσας δ᾽ ἐν Αἰγύπτῳ ἦλθεν εἰς Μίλητον πρεσβύτερος· [ὃς] ἐξ ὕδατος 〈γάρ〉 φησι πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ πάντα ἀναλύεσθαι‧ στοχάζεται δ᾽ ἐκ τούτου πρῶτον ὅτι πάντων τῶν ζῴων ἡ γονὴ ἀρχή ἐστιν, ὑγρὰ οὖσα‧ οὕτως εἰκὸς καὶ τὰ πάντα ἐξ ὑγροῦ τὴν ἀρχὴν ἔχειν. Δεύτερον, ὅτι πάντα τὰ φυτὰ ὑγρῷ τρέφεται καὶ καρποφορεῖ, ἀμοιροῦντα δὲ ξηραίνεται‧ [875F] τρίτον, ὅτι καὶ αὐτὸ τὸ πῦρ τὸ τοῦ ἡλίου καὶ τὸ τῶν ἄστρων ταῖς τῶν ὑδάτων ἀναθυμιάσεσι τρέφεται καὶ αὐτὸς ὁ κόσμος‧ διὰ τοῦτο καὶ Ὅμηρος ταύτην τὴν γνώμην ὑποτίθεται περὶ τοῦ ὕδατος Ὠκεανός, ὅσπερ γένεσις πάντεσσι τέτυκται. Sim. (Ionische Schule) Th 148, Th 202, Th 236, Th 239, Th 242, Th 262, Th 271, Th 311, Th 344, Th 391, Th 472, Th 520, Th 540 Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

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Th 345). Es gibt aber einen beträchtlichen Unterschied zwischen ihnen. Die Elemente sind nämlich zusammengesetzt, von den Prinzipien aber behaupten wir, dass sie weder zusammengesetzt noch Prozessergebnisse sind. Wir nennen zum Beispiel Erde, Wasser, Feuer und Luft Elemente. Von Prinzipien aber sprechen wir deshalb, weil es nichts Vorheriges gibt, aus dem es erzeugt wird; denn dies wird nicht das Prinzip sein, sondern jenes, aus dem es erzeugt wurde. Es gibt aber etwas vor der Erde und dem Wasser, aus dem sie wurden: die gestalt- und formlose Materie, die Form, die wir „Entelechie“ nennen, und die Privation. Thales irrt sich also, wenn er das Wasser Element und Prinzip nennt.

Th 147 Philosophische Lehrmeinungen 1.3.875D8–F5 (Was die Prinzipien sind.) Thales aus Milet legte dar, dass das Prinzip alles Seienden das Wasser ist. Es scheint aber dieser Mann der Archeget der Philosophie gewesen zu sein, und nach ihm erhielt die Ionische Schule ihren Namen; denn es entstanden sehr viele Schulen der Philosophie. Nachdem er in Ägypten philosophiert hatte, kam er in höherem Alter nach Milet zurück. Aus dem Wasser, so sagt er, sei alles und in Wasser löse sich alles wieder auf. Er schließt dies zunächst aus der Tatsache, dass der Same, der feucht ist, das Prinzip aller Lebewesen ist. So ist es wahrscheinlich, dass alle Dinge ihr Prinzip aus dem Feuchten haben. Zweitens [schließt er dies aus der Tatsache], dass alle Pflanzen dank des Feuchten ernährt werden und Frucht tragen, aber vertrocknen, wenn sie keinen Anteil [am Feuchten] haben. Drittens [schließt er dies aus der Tatsache], dass auch das Feuer der Sonne selbst und das der Gestirne durch die Ausdünstungen der Wasser ernährt werden, ebenso der Kosmos. Daher äußert auch Homer diese Ansicht über das Wasser: „Der Okeanos, der der Ursprung von allem ist.“1

1

Ilias 14.246.

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Pseudo-Plutarch

Th 148 Plac. phil. 1.3.876D13–E2 (γʹ. Περὶ τῶν ἀρχῶν τί εἰσιν) Οὗτοι μὲν οὖν ἐφεξῆς ἀλλήλοις ταῖς διαδοχαῖς γενόμενοι τὴν λεχθεῖσαν Ἰωνικὴν συμπληροῦσι φιλοσοφίαν ἀπὸ Θάλητος. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Th 149 Plac. phil. 1.7.881D8 (ζʹ. Τίς ὁ θεός) [...] Θαλῆς νοῦν τοῦ κόσμου θεόν. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Th 150 Plac. phil. 1.8.882B1–7 (ηʹ. Περὶ δαιμόνων καὶ ἡρώων) Παρακειμένως δὲ τῷ περὶ θεῶν λόγῳ τὸν περὶ δαιμόνων καὶ ἡρώων ἱστορητέον. Θαλῆς Πυθαγόρας Πλάτων οἱ Στωικοὶ δαίμονας ὑπάρχειν οὐσίας ψυχικάς‧ εἶναι δὲ καὶ ἥρὡας τὰς κεχωρισμένας ψυχὰς τῶν σωμάτων, καὶ ἀγαθοὺς μὲν τὰς ἀγαθὰς κακοὺς δὲ τὰς φαύλας. Sim. (Dämonen, Heroen) Th 186, Th 275, Th 340, Th 394

Th 151 Plac. phil. 1.9.882C3–5 (θʹ. Περὶ ὕλης) [...] Οἱ ἀπὸ Θάλεω καὶ Πυθαγόρου καὶ οἱ Στωικοὶ τρεπτὴν καὶ ἀλλοιωτὴν καὶ μεταβλητὴν καὶ ῥευστὴν ὅλην δι᾽ ὅλης τὴν ὕλην. Sim. (Materie) Th 276, Th 331, Th 346

Th 152 Plac. phil. 1.16.883D4–6 (ιϚʹ. Περὶ τομῆς σωμάτων) Οἱ ἀπὸ Θάλεω καὶ Πυθαγόρου παθητὰ 〈τὰ〉 σώματα καὶ τμητὰ εἰς ἄπειρον.

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Th 148 Philosophische Lehrmeinungen 1.3.876D13–E2 (Was die Prinzipien sind.) Diese [Thales, Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Archelaos] machen also in kontinuierlicher Abfolge von Thales an die besagte ‚ionische Philosophie‘ vollzählig.

Th 149 Philosophische Lehrmeinungen 1.7.881D8 (Was Gott ist.) [...] Für Thales ist der Geist des Kosmos Gott.

Th 150 Philosophische Lehrmeinungen 1.8.882B1–7 (Dämonen und Heroen.) Parallel zu dem Bericht über die Götter müssen wir auch den über Dämonen und Heroen wiedergeben. Thales, Pythagoras, Platon und die Stoiker nehmen an, dass die Dämonen seelische Substanzen seien. Die Heroen aber seien von den Körpern getrennte Seelen, und zwar gute, wenn die Seele gut, schlechte, wenn sie schlecht ist.

Th 151 Philosophische Lehrmeinungen 1.9.882C3–5 (Die Materie.) [...] Thales und seine Schule, Pythagoras und seine Schule und die Stoiker sagen, dass die Materie umwandelbar, veränderbar, modifizierbar und im Fluss in ihrem ganzen Umfange sei.

Th 152 Philosophische Lehrmeinungen 1.16.883D4–6 (Die Zerteilung der Körper.) Die Schule des Thales und die Schule des Pythagoras sagen, dass die Körper affizierbar seien und unbegrenzt zerteilt werden könnten (vgl. Th 348).

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Pseudo-Plutarch

Th 153 Plac. phil. 1.18.883E10–F1 (ιηʹ. Περὶ κενοῦ) Οἱ ἀπὸ Θάλεω φυσικοὶ πάντες μέχρι Πλάτωνος τὸ κενὸν ἀπέγνωσαν.

Th 154 Plac. phil. 1.25.884D13–E1 (κεʹ. Περὶ ἀνάγκης) Θαλῆς‧ ἰσχυρότατον ἀνάγκη, κρατεῖ γὰρ τοῦ παντός. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 155 Plac. phil. 2.1.886B8 (αʹ. Περὶ κόσμου) [...] Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ ἕνα τὸν κόσμον. Sim. (Ein einziger Kosmos) Th 332, Th 352, Th 377, Th 396

Th 156 Plac. phil. 2.12.888C1–5 (ιβʹ. Περὶ διαιρέσεως οὐρανοῦ, εἰς πόσους κύκλους διαιρεῖται) Θαλῆς Πυθαγόρας οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ μεμερίσθαι τὴν τοῦ παντὸς οὐρανοῦ σφαῖραν εἰς κύκλους πέντε, οὕστινας προσαγορεύουσι ζώνας.

Th 157 Plac. phil. 2.13.888D3–5 (ιγʹ. Τίς ἡ οὐσία τῶν ἄστρων, πλανητῶν καὶ ἀπλανῶν, καὶ πῶς συνέστη) Θαλῆς γεώδη μὲν ἔμπυρα δὲ τὰ ἄστρα. Sim. (Natur der Gestirne) Th 233, Th 274, Th 333, Th 354, Th 398

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Th 153 Philosophische Lehrmeinungen 1.18.883E10–F1 (Das Leere.) Alle Physiker von Thales bis Platon haben das Leere abgelehnt. (vgl. Th 350, dagegen aber Th 488)

Th 154 Philosophische Lehrmeinungen 1.25.884D13–E1 (Die Notwendigkeit.) Thales: Die Notwendigkeit ist das Stärkste; denn sie beherrscht das Ganze (vgl. Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 341; Th 395; Th 564 [320e]).1

Th 155 Philosophische Lehrmeinungen 2.1.886B8 (Der Kosmos.) [...] Thales und seine Schule nahmen an, dass es einen Kosmos gebe.

Th 156 Philosophische Lehrmeinungen 2.12.888C1–5 (Die Unterteilung des Himmels: In wie viele Kreise er unterteilt ist.) Thales und Pythagoras und seine Schule nehmen an, dass die Sphäre des gesamten Himmels in fünf Kreise geteilt sei, die sie Zonen nennen. [Es folgen die Bezeichnungen der einzelnen Zonen.]2

Th 157 Philosophische Lehrmeinungen 2.13.888D3–5 (Die Natur der Gestirne, der Planeten und Fixsterne, und ihre Beschaffenheit.) Nach Thales sind die Gestirne erdartig und feurig.

1 2

Siehe Schreckenberg 1964, 109. Vgl. Th 353, Th 397. Zum Ursprung der Einteilung der Himmelssphäre (und der Erde) in Zonen vgl. Zhmud 1997, 211 ff.

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Th 158 Plac. phil. 2.24.890F1–5 (κδʹ. Περὶ ἐκλείψεως ἡλίου) Θαλῆς πρῶτος ἔφη ἐκλείπειν τὸν ἥλιον τῆς σελήνης αὐτὸν ὑποτρεχούσης κατὰ κάθετον, οὔσης φύσει γεώδους‧ †βλέπεσθαι δὲ τοῦτο κατοπτρικῶς ὑποτιθεμένῳ τῷ δίσκῳ†. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Beschaffenheit der Sonne/des Mondes) Th 277, Th 334, Th 335, Th 355, Th 356, Th 489

Th 159 Plac. phil. 2.28.891D1–10 (κηʹ. Περὶ φωτισμῶν σελήνης) Ἀναξίμανδρος ἴδιον αὐτὴν ἔχειν φῶς, ἀραιότερον δέ πως. Ἀντιφῶν [...]. Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ ὑπὸ τοῦ ἡλίου φωτίζεσθαι τὴν σελήνην. Sim. (Licht des Mondes) Th 273, Th 357, Th 400, Th 406, Th 434

Th 160 Plac. phil. 3.9.895C7–8 (θʹ. Περὶ γῆς καὶ τίς ἡ ταύτης οὐσία καὶ πόσαι) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ μίαν εἶναι τὴν γῆν. Sim. (eine Erde) Th 278, Th 401

Th 161 Plac. phil. 3.10.895D5–7 (ιʹ. Περὶ σχήματος γῆς) Θαλῆς καὶ οἱ Στωικοὶ καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτῶν σφαιροειδῆ τὴν γῆν. Sim. (kugelförmige Erde) Th 279, Th 402, Th 490

Pseudo-Plutarch

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Th 158 Philosophische Lehrmeinungen 2.24.890F1–5 (Die Sonnenfinsternis.) Thales sagte als Erster, dass sich die Sonne verfinstere, wenn der von Natur erdartige Mond senkrecht unter ihr geht; man beobachtet das im Spiegelbild, indem man die [mit einer Flüssigkeit gefüllte] Schale unten hinlegt. (vgl. Th 489)1

Th 159 Philosophische Lehrmeinungen 2.28.891D1–10 (Das Licht des Mondes.) Nach Anaximander hat er sein eigenes Licht; es ist aber irgendwie schwächer. Nach Antiphon [...]. Thales und seine Schule nehmen an, dass der Mond von der Sonne beleuchtet wird.2

Th 160 Philosophische Lehrmeinungen 3.9.895C7–8 (Welches die Natur der Erde ist und wie viele es davon gibt.) Thales und seine Schule nahmen an, dass es eine Erde gebe.

Th 161 Philosophische Lehrmeinungen 3.10.895D5–7 (Die Form der Erde.) Thales und die Stoiker und ihre Schule nahmen an, dass die Erde kugelförmig sei.3 (vgl. aber Th 490)

1 2 3

Vgl. Platon, Phaidon 99D5–E1; Seneca Nat. Quest. 1.12.1. Siehe Diels 21958, 53. Vgl. hierzu Panchenko 2002, 223–36. Vgl. hierzu O’Grady 2002, 95 ff. (Argumente für eine Zuweisung dieser Theorie an Thales).

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Pseudo-Plutarch – Publius Aelius Phlegon von Tralleis

Th 162 Plac. phil. 3.11.895E1–2 (ιαʹ. Περὶ θέσεως γῆς) Οἱ ἀπὸ Θάλεω τὴν γῆν μέσην.

Th 163 Plac. phil. 3.15.896B9–C2 (ιεʹ. Περὶ σεισμῶν γῆς) Θαλῆς μὲν καὶ Δημόκριτος ὕδατι τὴν αἰτίαν τῶν σεισμῶν προσάπτουσιν. Sim. (Erdbeben) Th 99 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.)

Th 164 Plac. phil. 4.1.897F1–5 (αʹ. Περὶ Νείλου ἀναβάσεως) Θαλῆς τοὺς ἐτησίας ἀνέμους οἴεται πνέοντας τῇ Αἰγύπτῳ ἀντιπροσώπους ἐπαίρειν τοῦ Νείλου τὸν ὄγκον διὰ τὸ τὰς ἐκροὰς αὐτοῦ τῇ παροιδήσει τοῦ ἀντιπαρήκοντος πελάγους ἀνακόπτεσθαι. Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. s.)

Th 165 Plac. phil. 4.2.898B10–12 (βʹ. Περὶ ψυχῆς) Θαλῆς ἀπεφήνατο πρῶτος τὴν ψυχὴν φύσιν ἀεικίνητον ἢ αὐτοκίνητον. Sim. (Natur der Seele/Magnetstein) Th 31 (w. s.)

Publius Aelius Phlegon von Tralleis Th 166 FGrHist II B 257 F 33, s. Th 495 (Suda Lex. theta 17.1–18.3)

Pseudo-Plutarch – Publius Aelius Phlegon von Tralleis

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Th 162 Philosophische Lehrmeinungen 3.11.895E1–2 (Die Position der Erde.) Thales und seine Schule nahmen an, dass die Erde im Zentrum sei. (vgl. Th 280)

Th 163 Philosophische Lehrmeinungen 3.15.896B9–C2 (Die Erschütterungen der Erde.) Thales und Demokrit weisen dem Wasser die Ursache für die Erschütterungen zu.

Th 164 Philosophische Lehrmeinungen 4.1.897F1–5 (Die Nilschwelle.) Thales glaubt, dass die Etesien-Winde, die Ägypten entgegenwehen, die [Wasser]masse des Nils steigen lassen, weil seine Mündungen durch das Anschwellen des entgegenkommenden Meeres blockiert werden. (vgl. aber Th 491)

Th 165 Philosophische Lehrmeinungen 4.2.898B10–12 (Die Seele.) Thales legte als Erster dar, dass die Seele von immer bewegter oder sich selbst bewegender Natur sei.

Publius Aelius Phlegon von Tralleis (gest. nach 137 n. Chr., Freigelassener Hadrians) Th 166 Die Suda überliefert, Thales sei nach Phlegon bereits während der siebten Olympiade bekannt gewesen.

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Theon aus Smyrna – Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen

Theon aus Smyrna Th 167 De utilitate mathematicae 198.9–199.3 (ed. Hiller) (~ Th 93 = teilweise Eudemos Fr. 145 Wehrli) Ταυτὶ μὲν ὁ Ἄδραστος. ὁ δὲ Δερκυλλίδης οὐδεμιᾷ μὲν οἰκείᾳ καὶ προσηκούσῃ τάξει περὶ τούτων ἀνέγραψεν‧ ἃ δὲ καὶ αὐτὸς ὑποδείκνυσιν ἐν τῷ περὶ τοῦ ἀτράκτου καὶ τῶν σφονδύλων τῶν ἐν τῇ Πολιτείᾳ παρὰ Πλάτωνι λεγομένων ἐστὶ τοιαῦτα. Εὔδημος (Th 47) ἱστορεῖ ἐν ταῖς Ἀστρολογίαις, ὅτι Οἰνοπίδης εὗρε πρῶτος τὴν τοῦ ζῳδιακοῦ διάζωσιν καὶ τὴν τοῦ μεγάλου ἐνιαυτοῦ περίστασιν‧ Θαλῆς δὲ ἡλίου ἔκλειψιν καὶ τὴν κατὰ τὰς τροπὰς αὐτοῦ περίοδον, ὡς οὐκ ἴση ἀεὶ συμβαίνει‧ Ἀναξίμανδρος δὲ ὅτι ἐστὶν ἡ γῆ μετέωρος καὶ κινεῖται1 περὶ τὸ τοῦ κόσμου μέσον‧ Ἀναξιμένης δὲ ὅτι ἡ σελήνη ἐκ τοῦ ἡλίου ἔχει τὸ φῶς καὶ τίνα ἐκλείπει τρόπον. οἱ δὲ λοιποὶ ἐπὶ ἐξευρημένοις τούτοις ἐπεξεῦρον ἕτερα. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Sonnenbahn/Sonnenwenden) Th 93 (w. s.)

Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen in einem Gebäude in Ostia, Terme dei Sette Sapienti Th 168 Die Taverne der Sieben Weisen in Ostia (ed. Calza = Nr. 16–18 p. 146 f. Zarker) Ut bene cacaret ventrem palpavit Solon – Durum cacantes monuit ut nitant Thales – Vissire tacite Chilon docuit subdolus.

1

κεῖται Montucla (s. Bowen 2002, 311, Anm. 11 und Szabó 1977, 344 mit Anm. 19).

Theon aus Smyrna – Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen

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Theon aus Smyrna (Mitte 2. Jh. n. Chr.?)1 Th 167 Vom Nutzen der Mathematik 198.9–199.3 Soweit Adrastos. Derkyllides2 hat über diese Dinge in nicht passender oder geeigneter Weise geschrieben. Doch Folgendes macht er in seinem Buch Über die Spindel und die Wirbel, die von Platon im Staat erwähnt werden, bekannt: Eudemos (Th 47) berichtet in seinen astronomischen Büchern,3 dass Oinopides4 als Erster den Gürtel des Tierkreises5 und den Zyklus des Großen Jahres entdeckte; [dass] Thales aber eine Eklipse der Sonne und ihren Umlauf hinsichtlich der Solstitien [als Erster entdeckte], und auch, dass er [der Umlauf] nicht immer gleich verläuft;6 [dass] Anaximander [als Erster entdeckte], dass die Erde in der Luft ist und sich um die Mitte des Kosmos bewegt7; [dass] Anaximenes [als Erster entdeckte], dass der Mond das Licht von der Sonne hat und auf welche Art er sich verfinstert. Die anderen aber fanden andere Dinge zusätzlich zu dem Entdeckten heraus.

Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen in einem Gebäude in Ostia, Terme dei Sette Sapienti (Mitte 2. Jh. n. Chr.)8 Th 168 Um gut zu kacken, massierte Solon den Bauch. – Die Hartleibigen mahnte Thales zu drücken. – Leise zu furzen lehrte der listige Chilon. 1 2 3 4 5 6 7 8

Zur Datierung vgl. Bowen 2002, 312, Anm. 12. Platoniker des 1. Jh.s n. Chr. Zu diesem Titel vgl. Bowen 2002, 311, Anm. 8. Astronom der 2. Hälfte des 5. Jh.s v. Chr. Die Schiefe der Ekliptik? Siehe Szabó 1977, 343 mit Anm. 11. Vgl. dazu Bowen 2002, 311, Anm. 10; KRS (H) 91. περίοδον ist eine Konjektur von Fabricius für das überlieferte πάροδον. Vgl. Th 237 (1.24). Oder: liegt (κεῖται) nach einer Vermutung Montuclas (s. Bowen 2002, 311, Anm. 11). Siehe Calza 1939; Mols 1997.

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Attikos – Lukian

Attikos Th 169 Fr. 1 Mullach (FPhG III 185) = Fr. 1 Des Places: Auszug aus der Schrift des Attikos Gegen diejenigen, die Platon aus Aristoteles [erklären], s. Th 267 (Eus. PE 11.2.2–3)

Lukian Th 170 Hippias 2.10–14 (ed. MacLeod) Καὶ Θαλῆς δὲ ὁ Μιλήσιος πρὸ αὐτῶν ὑποσχόμενος Κροίσῳ ἄβροχον διαβιβάσειν τὸν στρατὸν ἐπινοίᾳ κατόπιν τοῦ στρατοπέδου μιᾷ νυκτὶ τὸν Ἅλυν περιήγαγεν, οὐ μηχανικὸς οὗτος γενόμενος, σοφὸς δὲ καὶ ἐπινοῆσαι καὶ συνεῖναι πιθανώτατος. Sim. (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Th 171 Macrobii 18.8–19.2 (ed. MacLeod) Σόλων δὲ καὶ Θαλῆς καὶ Πιττακός, οἵτινες τῶν κληθέντων ἑπτὰ σοφῶν ἐγένοντο, ἑκατὸν ἕκαστος ἔζησεν ἔτη, Ζήνων δὲ ὁ τῆς Στωϊκῆς φιλοσοφίας ἀρχηγὸς ὀκτὼ καὶ ἐνενήκοντα. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Datierung) Th 176, Th 205, Th 210, Th 218, Th 237 (1.37 f.), Th 264, Th 266, Th 281 (Th 304), Th  282 (Th  305), Th  283 (Th  306), Th  284 (Th  307), Th  285 (Th  308), Th 313, Th 314, Th 315, Th 373, Th 407, Th 454, Th 455, Th 474, Th 477, Th 478, Th 479, Th 480, Th 481, Th 482, Th 492, Th 495, Th 500, Th 501, Th 514, Th 525, Th 529, Th 535, Th 541, Th 557

Attikos – Lukian

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Attikos (zweite Hälfte 2. Jh. n. Chr.) Th 169 Eusebios zitiert Attikos zum Verhältnis der Philosophie Platons zu derjenigen der Naturphilosophen (u. a. des Thales).

Lukian (zw. 112 u. 125–nach 180 n. Chr.) Th 170 Hippias 2.10–14 Schon vor diesen beiden [Archimedes und Sostratos] führte Thales von Milet, der dem Kroisos versprochen hatte, sein Heer trockenen Fußes überzusetzen, mit klugem Plan in einer Nacht den Halys hinter dem Heerlager herum. Er war kein Ingenieur, aber ein kluger Kopf und konnte eine Sache verständig machen und zu ihrer Ausführung überreden.

Th 171 Die Langlebenden 18.8–19.2 Solon, Thales und Pittakos, die zu den Sieben Weisen gehörten, lebten jeweils hundert Jahre. Zenon aber [...].

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Lukian – Ailios Aristeides

Th 172 Dialogi mortuorum 4 (ed. MacLeod) {ΑΙΑΚΟΣ} Οὗτος δὲ Σόλων ὁ Ἐξηκεστίδου καὶ Θαλῆς ἐκεῖνος καὶ παρ᾽ αὐτοὺς Πιττακὸς καὶ οἱ ἄλλοι‧ ἑπτὰ δὲ πάντες εἰσὶν ὡς ὁρᾷς. {ΜΕΝΙΠΠΟΣ} Ἄλυποι, ὦ Αἰακέ, οὗτοι μόνοι καὶ φαιδροὶ τῶν ἄλλων‧ [...] Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Pausanias Periegetes Th 173 Graeciae descriptio 10.24.1 (ed. Rocha-Pereira) Ἐν δὲ τῶι προνάωι τῶι ἐν Δελφοῖς γεγραμμένα ἐστὶν ὠφελήματα ἀνθρώποις ἐς βίον‧ ἐγράφη δὲ ὑπὸ ἀνδρῶν οὓς γενέσθαι σοφοὺς λέγουσιν Ἕλληνες. οὗτοι δὲ ἦσαν ἐκ μὲν Ἰωνίας Θαλῆς τε Μιλήσιος καὶ Πριηνεὺς Βίας, Αἰολέων δὲ τῶν ἐν Λέσβωι Πιττακὸς Μιτυληναῖος, ἐκ δὲ Δωριέων τῶν ἐν τῆι Ἀσίαι Κλεόβουλος Λίνδιος, καὶ Ἀθηναῖός τε Σόλων καὶ Σπαρτιάτης Χίλων‧ τὸν δὲ ἕβδομον Πλάτων ὁ Ἀρίστωνος ἀντὶ Περιάνδρου τοῦ Κυψέλου 〈Μύσων〉α κατείλοχε τὸν Χηνέα‧ κώμη δὲ ἐν τῆι Οἴτηι τῶι ὄρει ὠικοῦντο αἱ Χῆναι. οὗτοι οὖν οἱ ἄνδρες ἀφικόμενοι ἐς Δελφοὺς ἀνέθεσαν τῶι Ἀπόλλωνι τὰ ἀιδόμενα Γνῶθι σαυτὸν καὶ Μηδὲν ἄγαν. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Ailios Aristeides Th 174 Aigyptios 353.20–354E1 (ed. Dindorf) Εἰ γὰρ μὴ συνίης, ὦ χαριέστατε Εὐθύμενες, εἰ ταῦτ᾽ ἀληθῆ Ἔφορος λέγει σοὶ φάσκων δοκεῖν, ὅτι οὐ λύεις ἀπορίαν, ἀλλὰ [354] κινεῖς μείζω καὶ ἀτοπωτέραν τῆς ἐξ ἀρχῆς, πῶς οὐκ ἀληθῶς ἔξω στηλῶν καὶ Γαδείρων φήσει τις ἐπισκώπτων εἶναί σοι τὸν νοῦν, ὥσπερ τὴν Θρᾶττάν φασί ποτ᾽ ἐκεῖνο εἰς Θαλῆν εἰπεῖν, εἰ ποταμὸν φεύγων ἀγνοεῖς εἰς τὴν θάλατταν ἐμπίπτων, ἀνὴρ ὁ σκώπτων ἐρεῖ. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Lukian – Ailios Aristeides

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Th 172 Totengespräche 4 Thales, einer der Sieben Weisen, im Totenreich.

Pausanias Periegetes (ca. 115–nach 180 n. Chr.?) Th 173 Beschreibung Griechenlands 10.24.1 Im Pronaos in Delphi sind Lebensweisheiten angeschrieben. Die Autoren sind die von den Griechen als Weise bezeichneten Männer, darunter Thales.

Ailios Aristeides (117–177/ 8 n. Chr.) Th 174 In seiner Ägyptischen Rede geht Aristides kritisch auf unterschiedliche Theorien zur Nilschwelle ein (auch – ohne namentliche Erwähnung – auf diejenige des Thales: 331.15–334.10; 358.5–10). An nachfolgender Stelle geht es um eine Theorie des Geographen Euthymenes (um 500 v. Chr.), die mit der Anekdote vom Brunnenfall ironisiert wird. Ägyptische Rede 353.20–354.1 Denn wenn du nicht einsiehst, lieber Euthymenes – wenn Ephoros’ Bericht über deine Ansicht stimmt –, dass du die Aporie nicht löst, sondern eine

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Ailios Aristeides – Tatian der Syrer

Th 175 ΠΡΟΣ ΚΑΠΙΤΩΝΑ 327.15 (ed. Dindorf) Ἀλλ᾽ οἷα δὴ εἰς τὰ ἔργα σοφοῦ ἀνδρὸς πολλαὶ ἐπίνοιαι καὶ εὐμήχανοι εἰς τέχνας, ἤ τινες ἄλλαι πράξεις λέγονται, ὥσπερ αὖ Θάλεω πέρι τοῦ Μιλησίου καὶ Ἀναχάρσιος τοῦ Σκύθου; Οὐδαμῶς τοιοῦτον οὐδέν.

Tatian der Syrer Th 176 Oratio ad Graecos 41.9–10 (ed. Marcovich) Δράκων δὲ περὶ Ὀλυμπιάδα τριακοστὴν καὶ ἐνάτην εὑρίσκεται γεγονώς, Σόλων περὶ μϚ, Πυθαγόρας περὶ ξβ (τὰς δ᾽ Ὀλυμπιάδας ὕστερον τῶν Ἰλιακῶν ἔτεσιν ἀπεδείξαμεν γεγονυίας τετρακοσίοις ἑπτά). [10] Καὶ δὴ τούτων οὕτως ἀποδεδειγμένων, διὰ βραχέων ἔτι καὶ περὶ τῆς τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἡλικίας ἀναγράψομεν. Τοῦ γὰρ πρεσβυτάτου τῶν προειρημένων Θάλητος γενομένου περὶ τὴν πεντηκοστὴν Ὀλυμπιάδα, καὶ τὰ περὶ τῶν μετ᾽ αὐτὸν σχεδὸν ἡμῖν συντόμως εἴρηται. Sim. (Datierung) Th  171 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Ailios Aristeides – Tatian der Syrer

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größere und ungewöhnlichere als die anfängliche in Bewegung setzt, wird dann nicht zu Recht einer spöttisch sagen, dass sich dein Geist außerhalb der Säulen des Herakles und von Gadeira befinde (wie die Thrakerin einst jenes Wort zu Thales gesagt haben soll), wenn du, um den Fluss zu vermeiden, unvermerkt ins Meer fällst?

Th 175 An Kapiton 327.15 Zitat aus Platon, Staat 10.600A4–7 (Th 22) im Rahmen einer kritischen Prüfung von Platons Homerkritik.

Tatian der Syrer (um 120–nach 172 n. Chr.) Th 176 Moses ist nicht nur älter als Homer, sondern auch als die Schriftsteller vor Homer und die Sieben Weisen. Rede an die Griechen 41.9–10 [...] Man findet, dass Drakon um die neununddreißigste Olympiade [624/3– 621/0] gelebt hat, Solon um die sechsundvierzigste [594/3–591/0], Pythagoras um die zweiundsechzigste [532/1–529/8]. Wir haben gezeigt, dass die Olympiaden 407 Jahre von der Zeit des troianischen Krieges an datieren. [10] Nach diesen Beweisen will ich auch noch kurz auf die Lebenszeit der Sieben Weisen eingehen. Da der älteste von ihnen, Thales, um die fünfzigste Olympiade [580/79–577/6] lebte, ist auch über seine Nachfolger ganz allgemein bereits gesprochen.

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Apuleius aus Madaura

Apuleius aus Madaura Th 177 Florida 18.17–18 (ed. Hunink) Haec tanta ac totiuga inuitamenta communia non minus uos ad audiendum prolectant quam me ad aud[i]endum retardant, faciliusque laudes uestras alibi gentium quam apud uos praedicarim: ita apud 〈s〉uos cuique modestia obnoxia est, apud extrarios autem ueritas libera. [18] Semper adeo et ubique uos quippe ut parentis ac primos magistros meos celebro mercedemque uobis rependo, non illam, quam Protagora sophista pepigit nec accepit, sed quam Thales sapiens nec pepigit et accepit. Video, quid postuletis: utramque narrabo. Sim. (ideeller Lohn) Th 178, Th 296

Th 178 Florida 18.30–35 Thales Milesius ex septem illis sapientiae memoratis uiris facile praecipuus – enim geometriae penes G〈r〉aios primus repertor et naturae rerum certissimus explorator et ast〈r〉orum peritissimus contemplator  – maximas res paruis lineis repperit: [31] temporum ambitus, uentorum flatus, stellarum meatus, tonitruum sonora miracula, siderum obliqua curricula, solis annua reuerticula, i〈ti〉dem lunae uel nascentis incrementa uel senescentis dispendia uel deli〈n〉quentis obstiticula. [32] Idem sane iam procliui senectute diuinam rationem de sole commentus est, quam equidem non didici modo, uerum etiam experiundo comprobaui, quoties sol magnitudine sua circulum quem permeat metiatur. [33] Id a se recens inuentum Thales memoratur edocuisse Mandraytum Prien[n]ensem, qui noua et inopinata cognitione impendio delectatus optare iussit, quantam uellet mercedem sibi pro tanto documento rependi. [34] ‘Satis’, inquit, ‘mihi fuerit mercedis’, Thales sapiens, ‘si id quod a me didicisti, cum proferre ad quospiam coeperis, 〈non〉 tibi adsciueris, sed eius inuenti me potius quam alium repertorem praedicaris.’ [35] Pulchra merces prorsum ac tali uiro digna et perpetua; nam et in hodiernum ac dein semper Thali ea merces persoluetur ab omnibus nobis, qui eius caelestia studia uere cognouimus.

Apuleius aus Madaura

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Apuleius aus Madaura (um 125–nach 158 n. Chr.) Th 177 Blütenlese 18.17–18 Diese so großen und so vielen allgemeinen Verlockungen reizen euch nicht weniger zu hören als sie mich hindern, es zu wagen [sie zu erzählen]; und leichter könnte ich euren Ruhm irgendwo auf der Welt als vor euch preisen: So ist einem jeden die Bescheidenheit angesichts der Seinen schwach, angesichts von Fremden aber ist die Wahrheit freizügig. [18] Stets und allenthalben feiere ich ja euch wie meine Eltern und ersten Lehrer und erstatte euch den Lohn, nicht den, den der Sophist Protagoras ausbedungen und nicht erhalten hat, sondern den, den Thales, der Weise, einerseits nicht ausbedungen und andererseits erhalten hat. Ich sehe, was ihr fordert: Beides werde ich erzählen. Es wird zunächst die Geschichte von Protagoras und seinem Schüler Euathlus erzählt, der seinem Lehrer das geschuldete Honorar nicht bezahlen wollte. Darüber kam es zu einem Streit. Anschließend folgt die Anekdote über Thales (s. Th 178).

Th 178 Blütenlese 18.30–35 Thales aus Milet, der sicher unter den sieben für ihre Weisheit berühmten Männern herausragte – er war nämlich bei den Griechen der erste Urheber der Geometrie, der zuverlässigste Erforscher der Natur und der kundigste Betrachter der Gestirne – hat die größten Dinge mit Hilfe kleiner Linien herausgefunden: [31] den Kreislauf der Jahreszeiten, das Wehen der Winde, den Lauf der Gestirne, der Donnerschläge tönende Wunder, die schrägen Bahnen der Sterne, das jährliche Wiederkehren der Sonne, ebenso die Zunahme des werdenden, die Abnahme des alternden und die Hindernisse des fehlenden Mondes. [32] Derselbe hat freilich schon im vorgerückten Alter eine vortreffliche Berechnung über die Sonne erdacht, die ich meinerseits nicht nur studiert, sondern auch durch eigene Expertise bestätigt habe, wievielmal nämlich die Sonne mit ihrem Durchmesser den Kreis, den sie durchläuft, abmisst.1 [33] Thales soll diese neue Entdeckung den Mandrolytos aus Priene gelehrt haben. Der war infolge der neuen und unvermuteten Erkenntnis außerordentlich erfreut und hieß ihn, sich so viel Lohn zu wünschen, wie er für eine so bedeutende Lehre erstattet haben wolle. [34] „Es wird mir genug Lohnes sein“, sagte Thales der Weise, „wenn du das, was du von mir gelernt 1

Vgl. Wasserstein 1955, 114–6 und O’Grady 2002, 150 ff.

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Apuleius aus Madaura – Galen

Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Vermessung der Gestirne) Th 52 (w. s.); (Sonnenbahn/Sonnenwenden) Th 93 (w. s.); (Sonnengröße, -durchmesser) Th 237 (1.24), Th 578; (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 265, Th 311, Th 358, Th 387, Th 433, Th 434, Th 435, Th 500, Th 507, Th 515, Th 535, Th 540; (Winde) Th 210, Th 485, Th 525; (Jahreszeiten) Th 237 (1.27), Th 389, Th 538; (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/Geometrie) Th 81 (w. s.); (ideeller Lohn) Th 177 (w. s.)

Galen Th 179 De elementis ex Hippocrate 4.5–7 (ed. De Lacy = CMG V 1.2.88.9–18) Ἐπεί τοι καὶ Πλάτων ὑπὲρ τῆς εἰς ἄλληλα μεταβολῆς αὐτῶν ἐν Τιμαίῳ διείλεκται κοινὴν ὑποβεβλῆσθαι πᾶσιν ὕλην μίαν ἀποδεῖξαι βουλόμενος. ἀλλ᾽ οὗτος μὲν ὡς ἂν εἰδὼς ἀποδεικνύειν εἰς δέον ἐχρήσατο τῇ τῶν πρώτων σωμάτων εἰς ἄλληλα μεταβολῇ, Θαλῆς δὲ καὶ Ἀναξιμένης καὶ Ἀναξίμανδρος καὶ Ἡράκλειτος ἓν ἐξ αὐτῶν ὁτιοῦν ἄλλος ἄλλο θέμενος εἶναι στοιχεῖον ἐκ τῆς εἰς ἄλληλα μεταβολῆς αὐτῶν ἀποδεικνύναι πειρῶνται. καί μοί γε δοκοῦσιν ἅπαντες ἐκεῖνοι τὴν ὕλην ὀνειρώττειν, ἣ κοινὴ πᾶσιν ὑποβέβληται τοῖς στοιχείοις, καὶ ταύτην μίαν ὁρῶντες ἓν ὑπολαμβάνειν εἶναι καὶ τὸ στοιχεῖον. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 180 De elementis ex Hippocrate 9.7 (CMG V 1.2.128.13–16) Τὸ μὲν οὖν εἰς ἄλληλα μεταβάλλειν τὰ στοιχεῖα καὶ πρὸς τῶν ἀμφὶ τὸν Θαλῆν συγκεχώρηται διὰ τὴν ἐνάργειαν καίτοι μαχόμενόν γε ταῖς ὑποθέσεσιν αὐτῶν, ὡς ἐδείκνυτο. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Apuleius aus Madaura – Galen

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hast, nicht dir zuschreibst, falls du es an irgendjemanden weiterzugeben beginnst, sondern mich als Entdecker dieser Erfindung eher als irgendeinen anderen preist.“ [35] Ein ganz und gar schöner Lohn, der einem solchen Manne auf immer würdig ist; denn heute wie damals soll stets Thales dieser Lohn von uns allen abgestattet werden, die wir seine himmlischen Studien wahrhaft erfassen.

Galen (129–ca. 216 n. Chr.) Th 179 Über die Elemente nach Hippokrates 4.5–7 Auch Platon sprach im Timaios [56D1–57B7] über den Wandel der Elemente ineinander, als er beweisen wollte, dass ihnen allen ein einziger gemeinsamer Stoff zugrunde liegt. Aber Platon als jemand, der wusste, wie man etwas beweist, verwendete die Umwandlung der ersten Körper ineinander nach Notwendigkeit, während Thales, Anaximenes, Anaximander und Heraklit jeder einen anderen davon ansetzen und aus ihrem Wandel ineinander zu beweisen versuchen, dass dieser das Element sei. Und mir scheinen alle diese Männer von dem Stoff zu träumen, der gemeinsam allen Elementen zugrunde liegt; und da sie sehen, dass dieser Stoff ein einziger ist, scheinen sie zu vermuten, dass auch das Element ein einziges ist.

Th 180 Über die Elemente nach Hippokrates 9.7 Dass sich die Elemente ineinander wandeln, wurde auch von Thales und seiner Umgebung zugestanden, da es auf der Hand liegt; und doch steht es im Widerspruch zu ihren Annahmen, wie gezeigt wurde (88, 4 ff. De Lacy; s. Th 179).

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Galen

Th 181 In Hippocratis de humoribus librum commentarii I 1 (16.37 ed. Kühn) Θαλῆς μὲν εἰ καί περ ἐκ τοῦ ὕδατος φησὶ συνεστάναι πάντα, ἀλλ᾽ ὅμως καὶ τοῦτο βούλεται [sc. μεταβάλλειν εἰς ἄλληλα τὰ στοιχεῖα]1. ἄμεινον δὲ καὶ αὐτοῦ τὴν ῥῆσιν προσθεῖναι ἐκ τοῦ δευτέρου περὶ τῶν ἀρχῶν ἔχουσαν ὧδέ πως‧ τὰ μὲν οὖν πολυθρύλητα τέτταρα, ὧν τὸ πρῶτον ὕδωρ εἶναι φαμὲν καὶ ὡσανεὶ μόνον στοιχεῖον τίθεμεν, πρὸς σύγκρισίν τε καὶ πήγνυσιν καὶ σύστασιν τῶν ἐγκοσμίων πρὸς ἄλληλα συγκεράννυται. πῶς δέ, ἤδη λέλεκται ἡμῖν ἐν τῷ πρώτῳ.

Th 182 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 2 (ed. Mewaldt = CMG V 9.1.15.11–18) κακῶϲ δὲ καὶ τῶν ἐξηγητῶν ἔνιοι κατεψεύϲαντο Ξενοφάνουϲ, ὥϲπερ καὶ Σαβῖνοϲ (Th 133), ὡδί πωϲ γράψαϲ αὐτοῖϲ ὀνόμαϲιν‧ οὔτε γὰρ τὸ πάμπαν ἀέρα λέγω τὸν ἄνθρωπον, ὥϲπερ Ἀναξιμένηϲ, οὔτε πῦρ, ὡς Ἡηράκλειτος, οὔτε ὕδωρ, ὡϲ Θαλῆϲ, οὔτε γῆν, ὡϲ ἔν τινι Ξενοφάνηϲ.’ οὐδαμόθι γὰρ εὑρίϲκεται Ξενοφάνηϲ ἀποφηνάμενοϲ οὕτωϲ.

Th 183 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 10 (= CMG V 9.1.24.22–25.1.) ἔνιοι δὲ τῶν φυσικῶν ὀνομασθέντων φιλοσόφων οὐκ οἶδ᾽ ὅπως ἐτόλμησαν ἀποφήνασθαι δόξαν ἀλλόκοτον ἅπασαν ἀνατρέπουσαν τὴν φυσικὴν θεωρίαν. ὁ ἓν γὰρ εἶναι τὸ ὂν εἰπὼν ἀναιρεῖ τῷ λόγῳ γένεσιν ἅπασαν. εἴπερ γὰρ ἓν τὸ γενόμενον, οὐκ ἦν ἔμπροσθεν, ὥσπερ οὐδὲ ἔσται μικρὸν ὕστερον. οὔτε γὰρ ὁ Θαλῆς οὔθ᾽ ὁ Μέλισσος οὐδ᾽ ὁ Ἡράκλειτος ἔμπροσθεν ἦσαν, εἰ νῦν εἰσιν‧ ἆρ᾽ οἆν ἀληθῶς ἄν τις εἴποι μὴ γεγονέναι τούτους τοὺς ἄνδρας;

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Ergänzung durch DK 11 B 3.

Galen

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Th 181 Kommentar zu Hippokrates’ Über die Säfte I 11 Wenn Thales auch sagt, dass sich alles aus dem Wasser konstituiere, so will er gleichwohl auch dies [dass sich die Elemente ineinander umwandeln]. Es ist aber besser, auch von ihm die Passage aus dem zweiten Buch Über die Prinzipien hinzuzufügen, die etwa so lautet: Die viel beredeten Vier, von denen wir sagen, dass das Wasser das erste sei, und es als gleichsam einziges Element setzen, werden zur Formierung und Verfestigung und Konstituierung der irdischen Dinge miteinander vermischt. Wie aber, haben wir bereits im ersten Buch gesagt.

Th 182 Kommentar zu Hippokrates’ Über die Natur des Menschen I 2 Einige Kommentatoren haben Xenophanes in übler Weise verleumdet, wie auch Sabinos (Th 133), der etwa in diesen Worten geschrieben hat: „Denn ich behaupte nicht, dass der Mensch ganz Luft ist, wie Anaximenes, noch Feuer, wie Heraklit, noch Wasser, wie Thales, noch Erde, wie Xenophanes es an irgendeiner Stelle sagt“. Denn nirgendwo lässt sich finden, dass sich Xenophanes in dieser Weise geäußert hat.

Th 183 Kommentar zu Hippokrates’ Über die Natur des Menschen I 10 Einige der als Naturphilosophen Bezeichneten wagten irgendwie, eine ungewöhnliche und die gesamte Naturanschauung auf den Kopf stellende Lehre aufzustellen. Denn wer sagt, das Seiende sei ein Einziges, hebt theoretisch jede Entstehung auf. Wenn das Entstandene nämlich wirklich ein Einziges ist, dann war es zuvor nicht, wie es auch nicht wenig später sein wird. Denn weder waren Thales, noch Melissos, noch Heraklit zuvor, wenn sie jetzt sind. Sollte wirklich einer behaupten, dass diese Männer nicht entstanden sind?

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Die Schrift gilt als eine Fälschung der Renaissance, in der jedoch „echter Galen steckt“ (vgl. Deichgräber 1972, 38 ff., 44).

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Galen – Athenagoras Apologetes

Th 184 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 27 (= CMG V 9.1.37.7–11) καὶ ἄλλος τις ἐβούλετο τὸν πρῶτον καὶ στοιχειώδη χυμὸν εἶναι φλέγμα. μὴ τοίνυν ζητήσωμεν ὀνόματα τῶν τὰς ἀλλοκότους δόξας ταύτας πρῶτον ἀποφηναμένων, εἴ γε, ὅτι Θαλῆς ἀπεφήνατο στοιχεῖον μόνον εἶναι τὸ ὕδωρ, ἐκ συγγράμματος αὐτοῦ δεικνύναι οὐκ ἔχομεν, ἀλλ᾽ ὅμως ἅπασι καὶ τοῦτο πεπίστευται. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29; (Schrift) Th 88 (w. s.)

Th 185 Über die Siebenmonatskinder

Athenagoras Apologetes Th 186 Legatio pro Christianis 23.2 (ed. Marcovich) Πρῶτος Θαλῆς διαιρεῖ, ὡς οἱ τὰ ἐκείνου [διαιροῦντες] ἀκριβοῦντες μνημονεύουσιν, εἰς θεόν, εἰς δαίμονας, εἰς ἥρὡς. Ἀλλὰ θεὸν μὲν τὸν νοῦν τοῦ κόσμου ἄγει, δαίμονας δὲ οὐσίας νοεῖ ψυχικάς, καὶ ἥρωας τὰς κεχωρισμένας ψυχὰς τῶν ἀνθρώπων, ἀγαθοὺς μὲν τὰς ἀγαθάς, κακοὺς δὲ τὰς φαύλους. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.); (Dämonen, Heroen) Th 150 (w. s.)

Galen – Athenagoras Apologetes

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Th 184 Kommentar zu Hippokrates’ Über die Natur des Menschen I 27 Dass Thales das Wasser als einziges Element postulierte, ist allen vertraut, lässt sich aber nicht anhand einer Schrift nachweisen.

Th 185 Über die Siebenmonatskinder Galens Schrift Über die Siebenmonatskinder liegt nur noch in arabischer Überlieferung vor; siehe Th 487.

Athenagoras Apologetes (Ende 2. Jh. n. Chr.) Th 186 Bittschrift für die Christen 23.2 Als Erster unterscheidet Thales, wie diejenigen berichten, die seine Lehren genau kennen, Gott, Dämonen und Heroen. Als Gott achtet er den Geist des Kosmos (s. Th 149), als Dämonen stellt er sich seelische Substanzen und als Heroen von den Menschen getrennte Seelen vor, und zwar als gute, wenn die Seelen gut, als schlechte, wenn sie schlecht sind (s. Th 150).

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Pseudo-Plutarch – Diogenes von Oinoanda

Pseudo-Plutarch Th 187 De Homero 2.93 (ed. Kindstrand) Ἀρξώμεθα τοίνυν ἀπὸ τῆς τοῦ παντὸς ἀρχῆς καὶ γενέσεως, ἣν Θαλῆς ὁ Μιλήσιος εἰς τὴν τοῦ ὕδατος οὐσίαν ἀναφέρει, καὶ θεασώμεθα εἰ πρῶτος Ὅμηρος τοῦθ᾽ ὑπέλαβεν, εἰπὼν Ὠκεανός θ᾽ ὅς περ γένεσις πάντεσσι τέτυκται. μετ᾽ ἐκεῖνον δὲ Ξενοφάνης ὁ Κολοφώνιος, ὑφιστάμενος τὰς πρώτας ἀρχὰς εἶναι τὸ ὕδωρ καὶ τὴν γῆν, ἔοικε σπάσαι τὴν ἀφορμὴν ταύτην ἐκ τῶν Ὁμηρικῶν τούτων‧ ἀλλ᾽ ὑμεῖς μὲν πάντες ὕδωρ καὶ γαῖα γένοισθε‧ σημαίνει γὰρ τὴν ἀνάλυσιν εἰς τὰ γεννητικὰ στοιχεῖα τοῦ παντός. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Diogenes von Oinoanda Th 188 Fr. 6.col1.1–2.7 (ed. Smith) [- - - - - - - - - - - - -] [- - - - - - - - - -τὰ δ]ὲ̣ [πρῶτα σώματα, ἃ κ]α̣ὶ στοι[χεῖα προ]σαγορ̣[ε]ύεται, ἐξ ἀρ[χῆς] μ̣ὲν ὑφεστηκότα [καὶ ὄ]ντα ἄφθαρτα, γεννῶν[τα δὲ] τὰ πράγματα, τίνα [ἐστί]ν, πα̣ραθήσομεν προ[διαλ]υ̣σάμενοι τὰς ἑτέ[ρων] δ̣όξας. Ἡράκλειτος [μὲν] ο̣ὖν ὁ Ἐφέσιος πῦρ εἶ[ναι σ] τ̣οιχεῖον εἶπεν, Θα[λῆς δ]ὲ ὁ Μειλήσ̣ι̣ ος ὕδωρ, [Διογέν]η̣ς̣ [δὲ ὁ] Ἀ̣πολλω [6.col2] νιάτης καὶ Ἀναξ̣ιμένης ἀέρα, Ἐνπεδοκλῆς δ᾽ ὁ Ἀκραγ〈αντεῖν〉ος̣ κ̣αὶ πῦρ καὶ ἀέρα καὶ ὕδωρ καὶ γῆν, Ἀναξαγόρας δ᾽ ὁ Κλαζομένιος τὰς ὁμοιομερείας ἑκάστου πράγματος, [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Pseudo-Plutarch – Diogenes von Oinoanda

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Pseudo-Plutarch (Ende 2. Jh. n. Chr.)1 Th 187 Über Homer 2.93 Thales’ Prinzip Wasser und Homers Vorahnung dieses Prinzips (Il. 14.246).

Diogenes von Oinoanda (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) Th 188 Kritische Auseinandersetzung mit den Elementenlehren der anderen Philosophen, bevor Diogenes zur Atomlehre gelangt. Erhalten ist nur der Beginn der Auseinandersetzung mit Heraklit. Fr. 6.col1.1–2.7 […] Worum es sich nun bei dem handelt, was man die Grundstoffe der Dinge nennt, die einerseits von Anfang an bestehen und unvergänglich sind und andererseits die Dinge hervorbringen, werden wir auseinandersetzen, nachdem wir zuvor die Auffassungen anderer Philosophen widerlegt haben. Heraklit von Ephesos sagte, dass das Feuer der Grundstoff sei, Thales von Milet das Wasser, Diogenes von Apollonia und Anaximenes die Luft, Empedokles von Agrigent Feuer, Luft, Wasser und Erde, Anaxagoras von Klazomenai die Homoiomerien jedes Dinges.2

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Siehe Hillgruber 1994–99, I 74–6. Übersetzung Müller, in: Jürß/ Müller/ Schmidt 1991.

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Alexander von Aphrodisias

Alexander von Aphrodisias Th 189 In Aristotelis Metaphysica commentaria 1.24.7–25.10 (ed. Hayduck) [Metaph. 1.3.983b6] τίνες δέ εἰσιν οἱ τὴν ὑλικὴν αἰτίαν μόνην ὑποθέμενοι, καθ᾽ οὓς ἡ κυρίως λεγομένη γένεσις οὐ σώζεται, ἑξῆς παρατίθεται. ὧν πρῶτόν φησι Θαλῆν γενέσθαι (ἀρχηγὸς γὰρ οὗτος τῆς φυσικῆς φιλοσοφίας δοκεῖ τῶν μνημονευομένων γεγονέναι) καὶ σαφῶς ἐκτίθεται τὴν δόξαν αὐτοῦ. ἔδειξε δὲ γνωρίμως διὰ τοῦ παραδείγματος ἐπὶ τοῦ Σωκράτους, πῶς οὐ σώζεται γένεσις καθ᾽ οὓς τὸ ὑποκείμενον παντάπασιν ἐνεργείᾳ ἐστί, σῶζον ἀεὶ τὴν οἰκείαν οὐσίαν ἐν οἷς ἂν ᾖ‧ ἕκαστον γὰρ τῶν ἐκ τούτου γιγνομένων πως ἔχον τὸ ὑποκείμενόν ἐστιν. τὸ δὲ δεῖ γὰρ εἶναί τινα φύσιν ἢ μίαν ἢ πλείους μιᾶς, ἐξ ὧν γίγνεται τὰ ἄλλα σωζομένης ἐκείνης εἶπε καθ᾽ οὓς μὲν ἓν τὸ ὑποκείμενον καὶ ἡ ὕλη ἐνεργείᾳ τι ὂν ἤδη καθ᾽ αὑτό ἐστι, καθ᾽ οὓς δὲ πλείω, ὡς καὶ αὐτὸς δι᾽ ὧν ἐπιφέρει δηλοῖ‧ οὐδὲ καθ᾽ οὓς πλείω, κατὰ τούτους οὐ τὰ αὐτά. διὸ εἶπε τὸ μέντοι πλῆθος καὶ τὸ εἶδος τῆς τοιαύτης ἀρχῆς οὐ τὸ αὐτὸ πάντες λέγουσιν, ἀλλὰ Θαλῆς μὲν ὁ τῆς τοιαύτης ἀρχηγὸς φιλοσοφίας. τοιαύτης, τῆς φυσικῆς τε καὶ θεωρητικῆς‧ αὐτὸς γὰρ τῶν μνημονευομένων φυσικῶν ἀρχαιότατος. ὅτι δὲ κατὰ τοῦτον τὸ ὕδωρ ἡ ἀρχή, καὶ διὰ τί, σαφῶς παρατίθεται‧ ὅτι τε γὰρ ἡ τροφὴ πάντων ὑγρά, ἐκ δὲ τῆς τροφῆς ἑκάστῳ τὸ εἶναι, καὶ ὅτι πάντων τὰ σπέρματα, ἐξ ὧν ἡ γένεσις αὐτοῖς, ὑγρὰ τὴν φύσιν, καὶ αὐτὸ τὸ θερμὸν ἐκ τούτου γινόμενον, ἐκ τοῦ ὑγροῦ. ἐκ γὰρ τῆς ἀναθυμιάσεως τῆς ἀπὸ τοῦ ὑγροῦ τὴν γένεσιν τοῦ θερμοῦ τε καὶ πυρὸς οἱ περὶ Θαλῆν γίγνεσθαι ἐτίθεντο‧ καὶ γὰρ τρέφεσθαι ὑπὸ τούτου αὐτὸ καὶ εἶναί τε καὶ σώζεσθαι‧ τοῦτο γάρ ἐστι τὸ καὶ τούτῳ ζῆν. ὥστε καὶ τοῦ θερμοῦ τὸ ὑγρὸν αὐτοῖς ἀρχή τε καὶ στοιχεῖον, [25] εἴγε τρέφεται καὶ γίγνεται ἐκ τούτου‧ καὶ γὰρ ἐξ οὗ γίγνεται τὰ γιγνόμενα, τοῦτο αὐτῶν ἐστιν ἀρχή‧ ὥστε καὶ τοῦ πυρὸς τὸ ὕδωρ, εἰ ἐκ τούτου γίγνεται‧ γίγνεται δὲ ἐκ τούτου, ἐπεὶ καὶ τρέφεται. τὸ δ᾽ ὕδωρ ἀρχὴ φύσεώς ἐστι τοῖς ὑγροῖς, ἀντὶ τοῦ τὸ ὕδωρ ἀρχὴ καὶ φύσις καὶ αἰτία τοῦ εἶναί ἐστι τοῖς ὑγροῖς. εἰ δὲ τοῖς μὲν ἄλλοις ὡς καὶ τοῖς σπέρμασιν ἀρχὴ τὸ ὑγρόν, τῶν δὲ ὑγρῶν ἀρχὴ τὸ ὕδωρ, εἴη ἂν τοῦτο καὶ τῶν ὑπ᾽ αὐτὸ ἀρχή. εἰσὶ δέ τινες οἳ καὶ τοὺς πάνυ παλαιοὺς ἱστοροῦσιν, ὡς τῆς δόξης ταύτης καὶ εἰς τοὺς ἀρχαιοτάτους ἀναφερομένης ὑπό τινων καὶ τοὺς πρώτους εἰπόντας τι περὶ θεῶν‧ καὶ πῶς, λέγει. λέγοι δ᾽ ἂν περὶ Ὁμήρου τε καὶ Ἡσιόδου ὡς πρώτων θεολόγων. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Alexander von Aphrodisias

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Alexander von Aphrodisias (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) Th 189 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.24.7–25.10 [Metaph. 1.3.983b6] Er [Aristoteles] zählt der Reihe nach auf, welche [Philosophen] nur eine Materialursache postulieren, denen zufolge die „Entstehung“ im eigentlichen Sinn nicht gewahrt bleibt. Er sagt, dass Thales der Erste von ihnen gewesen sei (denn von den Erwähnten scheint er der Archeget der Naturphilosophie gewesen zu sein) und er expliziert klar seine Lehre. Er zeigt aber in verständlicher Weise am Beispiel hinsichtlich des Sokrates [983b13 ff.] auf, dass eine Entstehung nicht gewahrt bleibt denen zufolge, für die das Substrat ganz und gar aktuell ist und stets die eigene Natur wahrt, worin es auch immer ist; denn ein jedes von den Dingen, das aus ihm entsteht, ist das Substrat in einem bestimmten Zustand. „Es muß also eine Natursubstanz – oder auch mehr als eine – geben, aus der das andere wird, während sie selbst gewahrt bleibt.“ [983b17 f.] Das sagt er in Bezug auf diejenigen, denen zufolge ein Einziges das Substrat und Material als bereits aktuelle Substanz ist; und [er sagt es auch] in Bezug auf diejenigen, denen zufolge es mehrere [Prinzipien] gibt, wie er es selbst durch das, was er hinzufügt, verdeutlicht. Aber auch für die, denen zufolge es mehrere gibt, sind [die Prinzipien] nicht dieselben. Daher sagt er: „Hinsichtlich der Anzahl und der Beschaffenheit solcher [materiellen] Prinzipien stimmen sie nicht alle überein, sondern Thales, der Archeget dieser Art von Philosophie, [behauptet, das Wasser sei das Prinzip].“ [983b20 f.] Mit „dieser Art von Philosophie“ [meint er] die theoretische Naturwissenschaft; denn er [Thales] ist der älteste der erwähnten Naturphilosophen. Er [Aristoteles] führt genau aus, dass nach diesem [Thales] das Wasser das Prinzip ist und weshalb [es das Prinzip ist]: Weil nämlich die Nahrung aller Dinge feucht ist und jedes Ding das Sein aus seiner Nahrung hat; und weil die Samen von allen Dingen, aus denen sie ihre Entstehung haben, von Natur aus feucht sind; und weil selbst das Warme aus diesem, dem Feuchten, entstehe. Thales nämlich und seine Schüler postulierten, dass das Warme und das Feuer aus der feuchten Ausdünstung entstünden, und dass sie von ihm [dem Feuchten] ernährt würden und [so] existierten und erhalten würden. Denn das ist es, was er mit „und davon leben“ [983b24] [meint]. Daher war für sie das Feuchte Prinzip und Element sogar des Warmen, wenn es denn aus ihm seine Nahrung und seine Entstehung erhält; denn woraus entsteht, was entsteht, das ist auch sein Prinzip. Daher ist das Wasser sogar das Prinzip des Feuers, wenn dieses aus jenem entsteht. Es entsteht aber aus Wasser, da es auch von ihm ernährt wird. Dass „das Wasser aber das Naturprinzip für das Feuchte

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Alexander von Aphrodisias

Th 190 In Metaph. 1.25.13–18 [Metaph. 1.3.983b32] Ὃ βούλεται μὲν συνάγειν ἔστιν ὅτι οἱ τὸν τῶν θεῶν ὅρκον ὕδωρ ὑποθέμενοι παραπλησίως Θαλῇ ἀρχὴν τῶν ὄντων τὸ ὕδωρ ὑποτίθενται. διὰ τοιούτου δὲ συλλογισμοῦ τοῦτο λαμβάνομεν. τὸ τιμιώτατον καὶ πρεσβύτατον δηλονότι καὶ ἀρχή‧ ὅρκος δὲ τὸ τιμιώτατον‧ ὃ γὰρ ὄμνυμεν, ὡς τιμιώτατον ὄμνυμεν‧ ὁ ὅρκος ἄρα πρεσβύτατόν ἐστι καὶ ἀρχή. τοῦτο δὲ ἦν ὕδωρ‧ ἡ γὰρ Στὺξ τὸ ὕδωρ κατ᾽ αὐτούς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Th 191 In Metaph. 1.26.14–23 [Metaph. 1.3.984a2–3] Θαλῆς μέντοι λέγεται οὕτως ἀποφήνασθαι περὶ τῆς πρώτης αἰτίας. Εἰκότως τὸ λέγεται οὕτως ἀποφήνασθαι‧ οὐδὲν γὰρ προφέρεται αὐτοῦ σύγγραμμα, ἐξ οὗ τις τὸ βέβαιον ἕξει τοῦ ταῦτα λέγεσθαι τοῦτον τὸν τρόπον ὑπ᾽ αὐτου. [...] [984a3] Ἵππωνα ἱστοροῦσιν ἀρχὴν ἁπλῶς τὸ ὑγρὸν ἀδιορίστως ὑποθέσθαι, οὐ διασαφήσαντα πότερον ὕδωρ, ὡς Θαλῆς, ἢ ἀήρ, ὡς Ἀναξιμένης καὶ Διογένης. Sim. (Schrift) Th 88 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Alexander von Aphrodisias

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ist“ [983b27] bedeutet, dass das Wasser das Prinzip und die Natur und die Ursache des Seins der feuchten Dinge ist. Wenn aber das Feuchte Prinzip für andere Dinge, wie für die Samen, das Wasser aber Prinzip für die feuchten Dinge ist, dann dürfte wohl dieses [das Wasser] auch Prinzip der Dinge sein, die vom Feuchten abhängen. „Es gibt einige, die auch die ganz alten [Denker]“ [983b27–28] angeben, als ob diese Lehre [über das Wasser] von irgendwelchen Leuten auch auf die ältesten [Denker] und die Ersten, die etwas über die Götter sagten, zurückgeführt wird. Und er gibt an, wie [sie das tun]. Er dürfte über Homer und Hesiod als erste Theologen sprechen.

Th 190 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.25.13–18 [Metaph. 1.3.983b32] Was er [Aristoteles] beweisen will, ist, dass diejenigen, die als Eidgegenstand der Götter das Wasser annehmen, in sehr ähnlicher Weise wie Thales annehmen, dass das Wasser das Prinzip der Dinge sei. Das erfahren wir durch den folgenden Syllogismus: Es ist klar, dass das, was am ehrwürdigsten und am ältesten ist, auch ein Prinzip ist. Der Eidgegenstand aber ist das Ehrwürdigste; denn wenn wir schwören, schwören wir bei dem, was wir am meisten verehren. Der Eidgegenstand ist also das Älteste und ein Prinzip. Das aber war das Wasser; denn die Styx stand nach ihnen [den Theologen] für das Wasser.

Th 191 Im Folgenden geht Alexander auf die Frage ein, ob diese Zurückführung auf die frühen „Theologen“ annehmbar ist. Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.26.14–23 [Metaph. 1.3.984a2–3] „Thales soll sich jedenfalls so über die erste Ursache geäußert haben.“ Die Aussage „er soll sich so geäußert haben“ ist vernünftig; denn es wird keine Schrift von ihm vorgebracht, aufgrund derer man die Sicherheit hätte, dass dies so von ihm gesagt wurde. [...] [984a3] Von Hippon berichten sie, dass er undifferenziert das Feuchte als Prinzip schlechthin angenommen habe, ohne klar zu machen, ob es Wasser sei, wie Thales es annahm, oder Luft, wie Anaximenes und Diogenes es annahmen.

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Alexander von Aphrodisias

Th 192 In Metaph. 1.29.10–14 [Metaph. 1.3.984a27] Λέγει πάλιν περὶ τῶν μόνῃ τῇ ὑλικῇ τε αἰτίᾳ καὶ ἀρχῇ χρησαμένων‧ δόξει δὲ τὸ πάμπαν ἐξ ἀρχῆς προστεθεικέναι ὑπὲρ τοῦ δηλῶσαι τοὺς περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένην, ἐπεὶ ὧν γε ἐμνημόνευσεν, Ἀναξαγόρας καὶ Ἐμπεδοκλῆς δοκοῦσί τι εἰρηκέναι καὶ περὶ τῆς ποιητικῆς ἀρχῆς, ὡς καὶ αὐτός τε προϊὼν μνημονεύσει.

Th 193 In Metaph. 1.45.14–24 [Metaph. 1.5.987a2] Παρὰ μὲν τῶν πρώτων. ὑπομιμνήσκει τῶν εἰρημένων ἀρχαίων, ὅτι οἱ μὲν ἀρχαιότεροί τε καὶ πρῶτοι σωματικὴν ἀρχὴν ἐποίουν καὶ ὑλικήν, ὡς ὕδωρ μὲν Θαλῆς, πῦρ δὲ Ἵππασός τε καὶ Ἡράκλειτος, καὶ τὰ τούτοις ὅμοια‧ καὶ ἀέρα γάρ, ὡς εἴρηκεν, ἐτίθεντο ἀρχὴν Ἀναξιμένης τε καὶ Διογένης. ἐν τούτοις δ᾽ ἂν καὶ Ἀναξίμανδρος εἴη ὁ τὴν μεταξὺ φύσιν θέμενος, ἧς δόξης ἐμνημόνευσεν ἐν τοῖς Περὶ γενέσεως. τοιοῦτοι δὲ καὶ Λεύκιππος καὶ Δημόκριτος‧ καὶ γὰρ οὗτοι ὑλικὰς τὰς ἀρχὰς ἔθεντο. καὶ τῶν μὲν μίαν τῶν δὲ πλείους. ἔθεντο μίαν, ὡς Θαλῆς Ἀναξιμένης Ἡράκλειτος, πλείους, ὡς οἱ περὶ Λεύκιππόν τε καὶ Δημόκριτον‧ κατὰ γὰρ τούτους πάντας αἱ ὑλικαὶ ἀρχαὶ πλείους, καὶ κατὰ Παρμενίδην.

Th 194 In Metaph. 1.461.26–35 [Metaph. 6.1.1028a31] Ἐκ δὴ τῶν εἰρημένων φανερόν ἐστι, φησίν, ὅτι καὶ τὸ πάλαι μὲν καὶ ἀεὶ ὑπό τε τοῦ Πλάτωνος καὶ τῶν ἄλλων, νῦν δὲ ὑφ᾽ ἡμῶν ζητούμενον καὶ ἀπορούμενον, τί τὸ ὄν, τοῦτό ἐστι τίς ἡ οὐσία. ἐπειδὴ γὰρ κυρίως ὂν καὶ πρῶτον ὂν καὶ τῷ χρόνῳ καὶ τῷ λόγῳ καὶ τῇ γνώσει ἐστὶν ἡ οὐσία, τὸ ζητεῖν τί τὸ ὂν τὸ ζητεῖν ἐστι τίς ἡ οὐσία. τοῦτο δὲ τὸ ὄν (λέγων τὴν οὐσίαν) οἱ μὲν ἓν εἶναί φασιν‧ ὅσοι γὰρ μίαν ἔλεγον τὴν ἀρχήν, ὥσπερ Θαλῆς καὶ οἱ λοιποί, οὓς ἴσμεν, καὶ τὸ ὂν ἓν ἔλεγον‧ ὅσοι δ᾽ ἀπείρους, ὥσπερ Ἀναξαγόρας καὶ Δημόκριτος, καὶ τὰ ὄντα ἄπειρα ἀπεφήναντο εἶναι. διόπερ καὶ ἡμῖν, φησί, πρῶτον καὶ μάλιστα καὶ μόνως ὡς εἰπεῖν περὶ τοῦ ὄντως ὄντος καὶ κυρίως ὄντος θεωρητέον τί ἐστιν.

Alexander von Aphrodisias

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Th 192 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.29.10–14 [Metaph. 1.3.984a27] Er spricht erneut über diejenigen, die auf eine einzige stoffliche Ursache und [ein einziges stoffliches] Prinzip zurückgegriffen haben. Das „bereits ganz am Anfang“ hat er offenbar im Hinweis auf Thales und Anaximenes und ihre Umgebung hinzugefügt. Anaxagoras und Empedokles scheinen unter denen, die er erwähnt hat, auch etwas über die Wirkursache gesagt zu haben, woran er auch selbst im Weiteren erinnern wird.

Th 193 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.45.14–24 [Metaph. 1.5.987a2] „Von den frühesten Philosophen.“ Er bringt auch in Erinnerung, dass von den besagten alten [Philosophen] die ältesten und ersten ein körperliches und stoffliches Prinzip annahmen, wie zum Beispiel Thales das Wasser, Hippasos und Heraklit das Feuer und dergleichen; denn auch die Luft postulierten, wie er gesagt hat, Anaximenes und Diogenes [als Prinzip]. Zu ihnen dürfte auch Anaximander zählen, der die Zwischennatur postulierte. Diese Lehre erwähnte er in den Büchern Über das Werden. [328b35; 332a20] Dazu gehören aber auch Leukipp und Demokrit; denn auch diese postulierten ihre Prinzipien als stofflich. „Und einige [postulierten] ein einziges [Prinzip], andere [postulierten] mehrere.“ [987a5] Ein einziges setzten z. Bsp. Thales, Anaximenes und Heraklit an; mehrere die um Leukipp und Demokrit; denn nach diesen allen sind die stofflichen Prinzipien mehrere, auch nach Parmenides.

Th 194 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.461.26–35 [Metaph. 6.1.1028a31] Die Frage nach dem Seienden ist die Frage nach dem Wesen. Die eine Gruppe von Forschern behauptet, dass es eines sei; [...] denn alle, die sagten, dass es ein Prinzip gebe, wie Thales und die übrigen, soweit wir wissen, sagten auch, dass das Seiende eines sei [...].

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Alexander von Aphrosidias – Clemens aus Alexandria

Th 195 In Metaph. 1.549.2–6 [Metaph. 8.2.1042b31–33] Ταῦτα εἰπὼν λέγει ὅτι δεῖ λαβεῖν τὰ τῶν διαφορῶν γένη‧ αὗται γὰρ ἀρχαὶ καὶ αἰτίαι ἔσονται ἑκάστοις τοῦ εἶναι τοῦθ᾽ ὅπερ εἰσίν, οἷον τοῖς μὲν ἀρχὴ ἔσται εἰδοποιὸς τὸ μᾶλλον, ὥσπερ Θαλῆς ἔλεγεν ὅτι τὸ ὕδωρ μᾶλλον μανωθὲν γίνεται ἀὴρ καὶ ἔτι μᾶλλον πῦρ. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 196 In Metaph. 1.670.19–23 [Metaph. 9.1.1069a26] Οἱ δὲ πάλαι τοὐναντίον οὐσίας ἔλεγον τὰ καθ᾽ ἕκαστα‧ ὁ μὲν Ἡράκλειτος οὐσίαν καὶ ἀρχὴν ἐτίθετο τὸ πῦρ, Παρμενίδης δὲ ἐν τοῖς πρὸς δόξαν πῦρ καὶ γῆν, Θαλῆς ὕδωρ, καὶ ἄλλος ἄλλο. τὸ δὲ κοινὸν καθόλου σῶμα τὸ κατὰ παντὸς σώματος κατηγορούμενον οὐδεὶς εἶπεν ἀρχήν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Clemens aus Alexandria Th 197 Protrepticus 5.64.2 (ed. Mondésert) Στοιχεῖα μὲν οὖν ἀρχὰς ἀπέλιπον ἐξυμνήσαντες Θαλῆς ὁ Μιλήσιος τὸ ὕδωρ καὶ Ἀναξιμένης ὁ καὶ αὐτὸς Μιλήσιος τὸν ἀέρα, ᾧ Διογένης ὕστερον ὁ Ἀπολλωνιάτης κατηκολούθησεν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Alexander von Aphrosidias – Clemens aus Alexandria

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Th 195 Das sich in verschiedenen Formen manifestierende Seiende: Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.549.2–6 [Metaph. 8.2.1042b31–33] Danach sagt er, dass man die Arten der Unterschiede erfassen müsse; denn diese werden für die einzelnen Dinge die Prinzipien und Ursachen dafür sein, dass sie sind, was sie sind, wie für die einen Dinge etwas in höherem Grade zu sein das formschaffende Prinzip sein wird – zum Beispiel sagte Thales, dass das Wasser in höherem Grade aufgelockert Luft wird und in noch höherem Grade [aufgelockert] Feuer.

Th 196 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 1.670.19–23 [Metaph. 9.1.1069a26] Die frühen Philosophen fassten die einzelnen Dinge als Wesen auf, z. Bsp. Thales das Wasser.

Clemens aus Alexandria (etwa 150–211/ 16 n. Chr.) Th 197 Ansichten der Philosophen über die Götter. Der Stoff als Bild der Gottheit: Ermahnungsschrift 5.64.2 [Folgende] ließen die Elemente als Prinzipien zu und priesen sie laut: Thales aus Milet das Wasser und Anaximenes, selbst auch Milesier, die Luft, dem später der Apolloniate Diogenes folgte.

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Clemens aus Alexandria

Th 198 Stromata 1.11.52.4 (ed. Stählin/Treu) Στοιχεῖα δὲ σέβουσι Διογένης μὲν τὸν ἀέρα, Θαλῆς δὲ τὸ ὕδωρ, Ἵππασος δὲ τὸ πῦρ, καὶ οἱ τὰς ἀτόμους ἀρχὰς ὑποτιθέμενοι, φιλοσοφίας ὄνομα ὑποδυόμενοι, ἄθεοί τινες ἀνθρωπίσκοι καὶ φιλήδονοι. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 199 Strom. 1.14.59.1 Φασὶ δὲ Ἕλληνες μετά γε Ὀρφέα καὶ Λίνον καὶ τοὺς παλαιοτάτους παρὰ σφίσι ποιητὰς ἐπὶ σοφίᾳ πρώτους θαυμασθῆναι τοὺς ἑπτὰ τοὺς ἐπικληθέντας σοφούς, ὧν τέσσαρες μὲν ἀπὸ Ἀσίας ἦσαν, Θαλῆς τε ὁ Μιλήσιος καὶ Βίας ὁ Πριηνεὺς καὶ Πιττακὸς ὁ Μιτυληναῖος καὶ Κλεόβουλος ὁ Λίνδιος, δύο δὲ ἀπὸ Εὐρώπης, Σόλων τε ὁ Ἀθηναῖος καὶ Χίλων ὁ Λακεδαιμόνιος, τὸν δὲ ἕβδομον οἳ μὲν Περίανδρον εἶναι λέγουσιν τὸν Κορίνθιον, οἳ δὲ Ἀνάχαρσιν τὸν Σκύθην, οἳ δὲ Ἐπιμενίδην τὸν Κρῆτα. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 200 Strom. 1.14.60.3 Τὸ μὲν οὖν “γνῶθι σαυτὸν” οἳ μὲν Χίλωνος ὑπειλήφασι, Χαμαιλέων (Th 40) δὲ ἐν τῷ περὶ θεῶν Θαλοῦ, Ἀριστοτέλης δὲ τῆς Πυθίας. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 201 Strom. 1.14.61.2–3 Τὸ δ᾽ “ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα” Κλεομένης μὲν ἐν τῷ περὶ Ἡσιόδου Ὁμήρῳ φησὶ προειρῆσθαι διὰ τούτων‧ [...] οἳ δὲ περὶ Ἀριστοτέλη Χίλωνος αὐτὸ νομίζουσι, Δίδυμος (Th 84) δὲ Θαλοῦ [61.3] φησιν εἶναι τὴν παραίνεσιν. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Clemens aus Alexandria

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Th 198 Die christliche Lehre verehrt den Schöpfer als Gott. Teppiche 1.11.52.4 Als Elemente verehren Diogenes die Luft, Thales das Wasser, Hippasos das Feuer und diejenigen, die die Atome als Prinzipien postulieren, die sich den Namen ‚Philosophie‘ beiziehen, irgendwelche gottlosen lustergebenen Menschlein.

Th 199 Teppiche 1.14.59.1 Die Sieben Weisen, von denen vier (Thales, Bias, Pittakos, Kleobulos) aus Asien stammen.

Th 200 Die Vorliebe der griechischen Philosophen für Spruchformen. Teppiche 1.14.60.3 Einige nehmen an, dass der Spruch „Erkenne dich selbst“ von Chilon stamme, Chamaileon (Th 40) aber in seiner Schrift Über die Götter nimmt an von Thales, und Aristoteles [3.2 Rose3, 29.1 Gigon] von der Pythia.

Th 201 Teppiche 1.14.61.2–3 Kleomenes sagt in seiner Schrift über Hesiod, dass der Spruch „Bürge, und schon ist das Unheil da“ von Homer vorweggenommen worden sei [...]. Aristoteles und seine Schule glauben, er stamme von Chilon [4 R3, 29.2 Gigon]. Didymos (Th 84) aber sagt, dass die Ermahnung [„Bürge, und schon ist das Unheil da“] von Thales stamme.

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Clemens aus Alexandria

Th 202 Strom. 1.14.62.1–63.2 Φιλοσοφίας τοίνυν μετὰ τοὺς προειρημένους ἄνδρας τρεῖς γεγόνασι διαδοχαὶ ἐπώνυμοι τῶν τόπων περὶ οὓς διέτριψαν, Ἰταλικὴ μὲν ἡ ἀπὸ Πυθαγόρου, Ἰωνικὴ δὲ ἡ ἀπὸ Θαλοῦ, Ἐλεατικὴ δὲ ἡ ἀπὸ Ξενοφάνους. [...] [62.3] ἀλλὰ καὶ Θαλῆς, ὡς Λέανδρος (FGrHist III B 491–2 F 17, s. Th 50) καὶ Ἡρόδοτος (Th 12) ἱστοροῦσι, Φοῖνιξ ἦν, ὡς δέ τινες ὑπειλήφασι, Μιλήσιος. [62.4] μόνος οὗτος δοκεῖ τοῖς τῶν Αἰγυπτίων προφήταις συμβεβληκέναι, διδάσκαλος δὲ αὐτοῦ οὐδεὶς ἀναγράφεται, [...] [63.2] Ἀναξίμανδρος δὲ Πραξιάδου Μιλήσιος Θαλῆν διαδέχεται, τοῦτον δὲ Ἀναξιμένης Εὐρυστράτου Μιλήσιος, μεθ᾽ ὃν Ἀναξαγόρας Ἡγησιβούλου Κλαζομένιος. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.); (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 203 Strom. 1.14.65.1 Θαλῆν δὲ Εὔδημος ἐν ταῖς Ἀστρολογικαῖς ἱστορίαις τὴν γενομένην ἔκλειψιν τοῦ ἡλίου προειπεῖν φησι (s.  Th  45) καθ᾽ οὓς χρόνους συνῆψαν μάχην πρὸς ἀλλήλους Μῆδοί τε καὶ Λυδοὶ βασιλεύοντος Κυαξάρους μὲν τοῦ Ἀστυάγους πατρὸς Μήδων, Ἀλυάττου δὲ τοῦ Κροίσου Λυδῶν. συνᾴδει δὲ αὐτῷ καὶ Ἡρόδοτος ἐν τῇ πρώτῃ (Th 10). εἰσὶ δὲ οἱ χρόνοι ἀμφὶ τὴν πεντηκοστὴν ὀλυμπιάδα. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Th 204 Strom. 1.15.66.2 Θαλῆς δὲ Φοῖνιξ ὢν τὸ γένος καὶ τοῖς Αἰγυπτίων προφήταις συμβεβληκέναι εἴρηται, καθάπερ καὶ ὁ Πυθαγόρας αὐτοῖς γε τούτοις. Sim. (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Clemens aus Alexandria

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Th 202 Teppiche 1.14.62.1–63.2 Beginn der ‚Ionischen Schule‘ mit Thales. [...] Aber auch Thales, wie Leandros (Th 50) und Herodot (Th 12) erforschen, war ein Phönizier, wie aber einige annehmen, ein Milesier. Nur er scheint mit den Priestern der Ägypter zusammengetroffen zu sein, es wird aber kein Lehrer von ihm aufgeführt [...]. Anaximander, der Sohn des Praxiades, der Milesier, folgt ihm als Schüler, diesem [folgt] Anaximenes, der Sohn des Eurystratos, aus Milet, danach der Klazomenier Anaxagoras, der Sohn des Hegesibulos.

Th 203 Teppiche 1.14.65.1 [...] Eudemos (s. Th 45) sagt in seinen Astronomischen Forschungen,1 Thales habe die Sonnenfinsternis vorausgesagt, die zu der Zeit eintrat, als die Meder und die Lyder eine Schlacht gegeneinander begannen. Kyaxares, der Vater des Astyages, war damals König der Meder, Alyattes, der Vater des Kroisos, [war König] der Lyder. Herodot in seinem ersten Buch stimmt mit ihm [Eudemos] überein (Th 10 [1.74]). Es sind die Jahre um die 50. Olympiade [580–577 v. Chr.].

Th 204 Die ältesten griechischen Weisen waren Nichtgriechen und lernten bei Nichtgriechen. Teppiche 1.15.66.2 Thales war phönizischer Abstammung und soll mit den Priestern der Ägypter zusammengekommen sein, wie auch Pythagoras [...].

1

Oder: Geschichte der Astronomie. Vgl. Bowen 2002, 308, Anm. 2.

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Clemens aus Alexandria

Th 205 Strom. 1.21.129.3–4 Ἀποδείκνυνται τοίνυν οἱ ἐπὶ Δαρείου τοῦ ῾Υστάσπου προφητεύσαντες κατὰ τὸ δεύτερον ἔτος τῆς βασιλείας αὐτοῦ Ἀγγαῖος καὶ Ζαχαρίας καὶ ὁ ἐκ τῶν δώδεκα Ἄγγελος κατὰ τὸ πρῶτον ἔτος τῆς ὀγδόης καὶ τεσσαρακοστῆς ὀλυμπιάδος προφητεύσαντες πρεσβύτεροι εἶναι Πυθαγόρου τοῦ κατὰ τὴν δευτέραν καὶ ἑξηκοστὴν ὀλυμπιάδα φερομένου καὶ τοῦ πρεσβυτάτου τῶν παρ᾽ Ἕλλησι σοφῶν Θαλοῦ περὶ τὴν πεντηκοστὴν ὀλυμπιάδα γενομένου. [129.4] συνεχρόνισαν δὲ οἱ συγκαταλεγέντες σοφοὶ τῷ Θαλεῖ, ὥς φησιν Ἄνδρων ἐν τῷ Τρίποδι (Th 24). Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 206 Strom. 2.4.14.1–2 Πίστει οὖν ἐφικέσθαι μόνῃ οἷόν τε τῆς τῶν ὅλων ἀρχῆς. πᾶσα γὰρ ἐπιστήμη διδακτή ἐστι‧ τὸ δὲ διδακτὸν ἐκ προγινωσκομένου. [14.2] οὐ προεγινώσκετο δὲ ἡ τῶν ὅλων ἀρχὴ τοῖς Ἕλλησιν, οὔτ᾽ οὖν Θαλῇ ὕδωρ ἐπισταμένῳ τὴν πρώτην αἰτίαν οὔτε τοῖς ἄλλοις [τοῖς] φυσικοῖς τοῖς ἑξῆς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 207 Strom. 5.14.96.4 Τί δ᾽; οὐχὶ κἀκεῖνα τοῦ Θάλητος ἐκ τῶνδε ἤρτηται; τὸ εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων δοξάζεσθαι τὸν θεὸν καὶ τὸ “καρδιογνώστην” λέγεσθαι πρὸς ἡμῶν ἄντικρυς ἑρμηνεύει. ἐρωτηθεὶς γέ τοι ὁ Θάλης, τί ἐστι τὸ θεῖον, “τὸ μήτε ἀρχήν”, ἔφη, “μήτε τέλος ἔχον.” πυθομένου δὲ ἑτέρου, εἰ λανθάνει τὸ θεῖον πράσσων τι ἄνθρωπος, “καὶ πῶς,” εἶπεν, “ὅς γε οὐδὲ διανοούμενος.” Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Clemens aus Alexandria

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Th 205 Teppiche 1.21.129.3–4 Es ist nun gezeigt, dass die Propheten zur Zeit des Dareios, des Sohnes des Hystaspes, im zweiten Jahr seiner Königsherrschaft, Aggäus [Haggai] und Zacharias und der Engel [Maleachi] aus dem Kreis der Zwölf [kleinen Propheten], die im ersten Jahr der 48. Olympiade prophezeiten, älter sind als Pythagoras, der während der 62. Olympiade gelebt haben soll, und als der älteste der griechischen Weisen, Thales, der um die 50. Olympiade lebte. Zur gleichen Zeit lebten die mit Thales zusammen aufgezählten Weisen, wie Andron im Dreifuß sagt (Th 24).

Th 206 Teppiche 2.4.14.1–2 Durch Glauben allein kann man also das Prinzip aller Dinge erreichen. Alles Wissen ist nämlich lehrbar. Das Lehrbare aber baut auf vorher Erfasstem auf. Das Prinzip aller Dinge war aber von den Griechen nicht vorher erfasst, weder also von Thales, der der Meinung war, dass das Wasser die erste Ursache sei, noch von den anderen Naturphilosophen nach ihm.

Th 207 Die Abhängigkeit der griechischen Philosophie von der hebräischen. Teppiche 5.14.96.4 Was aber? Beruhen nicht auch jene Worte des Thales darauf [nämlich auf der Einsicht, dass der Mensch zum Ziel gelangt, wenn er sein Denken mit dem Gegenstand des Denkens in Übereinstimmung bringt]? Dass Gott auf Ewigkeit gepriesen wird und dass er von uns „Herzenskündiger“1 genannt wird, legt er geradewegs aus. Jedenfalls hat Thales auf die Frage, was das Göttliche sei, gesagt (vgl. Th 210; Th 237 [Diog. Laert. 1.36]; Th 564 [321d]): „Was weder Anfang noch Ende hat.“ Und auf die weitere Frage, ob der Mensch etwas unbemerkt vor dem Göttlichen tun könne, sagte er: „Wie sollte er, wo er es doch nicht einmal im Gedanken kann?“ (vgl. Th 96; Th 237 [ebd.]; Th 564 [316]). 1

Vgl. Apostelgeschichte 1.24; 15.8.

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Clemens aus Alexandria – Hippolytos von Rom

Th 208 Strom. 6.7.57.3 Κλεάνθης μὲν γὰρ Ζήνωνα ἐπιγράφεται καὶ Θεόφραστος Ἀριστοτέλη Μητρόδωρός τε Ἐπίκουρον καὶ Πλάτων Σωκράτην‧ ἀλλὰ κἂν ἐπὶ Πυθαγόραν ἔλθω καὶ Φερεκύδην καὶ Θάλητα καὶ τοὺς πρώτους σοφούς, ἵσταμαι τὸν τούτων διδάσκαλον ζητῶν κἂν Αἰγυπτίους εἴπῃς κἂν Ἰνδοὺς κἂν Βαβυλωνίους κἂν τοὺς Μάγους αὐτούς, οὐ παύσομαι τὸν τούτων διδάσκαλον ἀπαιτῶν, ἀνάγω δέ σε καὶ ἐπὶ τὴν πρώτην γένεσιν ἀνθρώπων, κἀκεῖθεν ἄρχομαι ζητεῖν, τίς ὁ διδάσκαλος. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Hippolytos von Rom Th 209 Refutatio omnium haeresium 1.pinax.3 (ed. Marcovich) Φυσικοὶ μὲν οὖν Θαλῆς, Πυθαγόρας, Ἐμπεδοκλῆς, Ἡράκλειτος, Ἀναξίμανδρος, Ἀναξιμένης, Ἀναξαγόρας, Ἀρχέλαος, Παρμενίδης, Λεύκιππος, Δημόκριτος, Ξενοφάνης, Ἔκφαντος, Ἵππων.

Th 210 Haer. 1.1 Λέγεται Θαλῆν τὸν Μιλήσιον, ἕνα τῶν ἑπτὰ σοφῶν, πρῶτον ἐπικεχειρηκέναι φιλοσοφίαν φυσικήν. οὗτος ἔφη ἀρχὴν τοῦ παντὸς εἶναι καὶ τέλος τὸ ὕδωρ‧ ἐκ γὰρ αὐτοῦ τὰ πάντα συνίστασθαι πηγνυμένου καὶ πάλιν διανιεμένου,1 ἐπιφέρεσθαί τε αὐτῷ τὰ πάντα. ἀφ᾽ οὗ καὶ σεισμοὺς καὶ πνευμάτων 〈συ〉στροφὰς καὶ ἄστρων κινήσεις 〈γίνεσθαι〉. καὶ τὰ πάντα φέρεσθαί τε καὶ ῥεῖν, τῇ τοῦ πρώτου ἀρχηγοῦ τῆς γενέσεως αὐτῶν φύσει συμφερόμενα. θεὸν δὲ τοῦτ᾽ εἶναι, τὸ μήτε ἀρχὴν μήτε τελευτὴν ἔχον. οὗτος περὶ τὸν τῶν ἄστρων λόγον καὶ τὴν ζήτησιν ἀσχοληθεὶς Ἕλλησι ταύτης τῆς μαθήσεως αἴτιος πρῶτος γίνεται. ὃς ἀποβλέπων πρὸς τὸν οὐρανὸν καὶ τὰ ἄνω ἐπιμελῶς κατανοεῖν λέγων, εἰς φρέαρ ἐνέπεσεν‧ ὃν ἐγγελῶσά τις θεραπαινὶς Θρᾷττα τοὔνομα ἔφη‧ τὰ ἐν οὐρανῷ προθυμούμενος εἰδέναι, τὰ ἐν ποσὶν οὐκ εἶδεν. ἐγένετο δὲ κατὰ Κροῖσον.

1

〈εἰς αὐτὸ διαχεῖσθαι〉 ex gr. supplevit Mansfeld. Siehe Mansfeld 1985, 121.

Clemens aus Alexandria – Hippolytos von Rom

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Th 208 Teppiche 6.7.57.3 Wissen bedarf eines Lehrers. Kleanthes beansprucht den Zenon als Lehrer, Theophrast den Aristoteles, Metrodor den Epikur und Platon den Sokrates. Aber wenn ich auch zu Pythagoras komme und Pherekydes und Thales und zu den ersten Weisen, halte ich stand bei der Suche nach deren Lehrer. Wenn du die Ägypter nennst und die Inder und die Babylonier und die Magier selbst, werde ich nicht aufhören, nach deren Lehrer zu fragen. Ich führe dich aber zur ersten Generation der Menschen und beginne da zu fragen: Wer war ihr Lehrer?

Hippolytos von Rom (ca. 160–235 n. Chr.) Th 209 Widerlegung aller Häresien 1.pinax.3 Die Gruppe der Naturphilosophen von Thales bis Hippon.

Th 210 Hippolytos’ Widerlegung der gnostischen Häretiker beginnt, indem er ihre heidnischen Quellen offen legt, mit der Darstellung von Leben und Lehre der griechischen Naturphilosophen: Widerlegung aller Häresien 1.1 Man sagt, dass Thales aus Milet, einer der Sieben Weisen, sich als Erster mit Naturphilosophie befasst habe. Er behauptete, Ursprung und Ziel des Alls sei das Wasser; denn aus ihm [dem Wasser] entstünden alle Dinge, indem es sich verfestige und indem es sich wieder verflüssige. Auch seien alle Dinge auf ihm platziert. Davon kämen die Erdbeben, die Zusammenballungen der Winde und die Bewegungen der Gestirne. Und alle Dinge bewegten sich und seien im Fluss in Übereinstimmung mit der Natur des ersten Urhebers ihres Werdens. Das aber, was weder Ursprung noch Ende habe, sei Gott (vgl. Th 207; Th 237 [Diog. Laert. 1.36]; Th 564 [321d]). Er (Thales) beschäftigte sich mit der Erklärung und der Erforschung der Gestirne und wurde so für die Griechen der Archeget dieser Disziplin. Er, der zum

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Hippolytos von Rom

Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.); (Brunnenfall) Th 19 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.); (Winde) Th 178 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.) (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  52 (w.  s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.)

Th 211 Haer. 1.5.1–6.1 Ἀλλ᾽ ἐπεὶ καθόλου οὐ μικρὰ γεγένηται ἡ σχολὴ πολλοί τε οἱ μετέπειτα φυσικοὶ ἐξ αὐτῆς γεγένηνται, ἄλλοι ἄλλως περὶ φύσεως τοῦ παντὸς διηγούμενοι, [καὶ] δοκεῖ ἡμῖν τὴν ἀπὸ Πυθαγόρου ἐκθεμένους φιλοσοφίαν κατὰ διαδοχὴν ἀναδραμεῖν ἐπὶ τὰ δόξαντα τοῖς μετὰ Θαλῆν, καὶ ταῦτα ἐξειπόντας ἐλθεῖν ἐπί τε τὴν ἠθικὴν καὶ 〈τὴν〉 λογικὴν φιλοσοφίαν, ὧν ἦρξαν Σωκράτης μὲν ἠθικῆς, Ἀριστοτέλης δὲ διαλεκτικῆς. [6.1] Θαλοῦ τοίνυν Ἀναξίμανδρος γίνεται ἀκροατής.

Th 212 Haer. 1.10.1 Ἡ μὲν οὖν φυσικὴ φιλοσοφία ἀπὸ Θάλητος ἕως Ἀρχελάου διέμεινε‧ τούτου γίνεται Σωκράτης ἀκροατής.

Th 213 Haer. 5.9.13 Εἶναι δὲ τὸν ὄφιν λέγουσιν οὗτοι τὴν ὑγρὰν οὐσίαν, καθάπερ καὶ Θαλῆς 〈ἔφη〉 ὁ Μιλήσιος, καὶ μηδὲν δύνασθαι τῶν ὄντων ὅλως, ἀθανάτων ἢ θνητῶν, [τῶν] ἐμψύχων ἢ ἀψύχων, συνεστηκέναι χωρὶς αὐτοῦ. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Hippolytos von Rom

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Himmel blickte und behauptete, die Dinge oben sorgsam zu erkennen, und dabei in einen Brunnen fiel. Da lachte ihn eine Magd mit Namen Thraitta aus und sagte: „Was am Himmel ist, begehrte er zu sehen, und sah nicht, was vor seinen Füßen ist.“ Er lebte zur Zeit des Kroisos.

Th 211 Widerlegung aller Häresien 1.5.1–6.1 Nach der Darlegung der pythagoreischen Philosophie soll die Sprache auf die anderen auf Thales folgenden naturphilosophischen Denker kommen. Begonnen wird mit Anaximander, dem Schüler des Thales.

Th 212 Widerlegung aller Häresien 1.10.1 Die Naturphilosophie reichte von Thales bis Archelaos [Schüler des Anaxagoras]; dessen Schüler war Sokrates.

Th 213 Widerlegung aller Häresien 5.9.13 Sie [die Naassener/ Gnostiker] sagen, die Schlange sei die feuchte Wesenheit, wie es auch Thales aus Milet sagte, und ohne ihn [den Naas] könne überhaupt nichts von dem Seienden bestehen, weder von den Unsterblichen noch von den Sterblichen, von den Beseelten oder Unbeseelten.1

1

„Ophiten [zu griech. óphis = Schlange] (Naassener), Sammelbez. für die Anhänger einer in unterschiedl. Gruppen im Orient vertretenen Richtung der Gnosis. In ihren Systemen, die Gedankengut aus griech. Mysterien, oriental. Kultmythen, hellenist. Theologie und AT enthielten, hatte die Schlange sowohl als Vermittlerin der Erkenntnis [...] als auch als Bringerin des Verderbens eine zentrale Stellung“ (Brunner/ Flessel/ Hiller 1993, 69).

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Hippolytos von Rom – Quintus Sept. F. Tertullianus

Th 214 Haer. 9.17.2–3 Ταῦτα δὲ 〈τὰ μυστήρια〉 οὐδὲ Αἰγυπτίων σοφοὶ ἐν ἀδύτοις ἐχώρησαν, οὐδὲ ὁ σοφὸς Ἑλλήνων Πυθαγόρας ἐχώρησεν, 〈ὃς τοῦ Ἠλχασαῒ πρότερος ἦν‧〉 εἰ γὰρ 〈τῷ ὄντι〉 τετυχήκει κατ᾽ ἐκεῖνο καιροῦ 〈ὁ〉 Ἠλχασαΐ, τίς ἀνάγκη Πυθαγόραν ἢ Θαλῆν ἢ Σόλωνα ἢ τὸν σοφὸν Πλάτωνα ἢ καὶ τοὺς λοιποὺς Ἑλλήνων σοφοὺς μαθητεύειν Αἰγυπτίων ἱερεῦσιν, ἔχοντας τὴν τοιαύτην καὶ τοσαύτην σοφίαν παρὰ Ἀλκιβιάδῃ, [3] [ἃ] τῷ θαυμασιωτάτῳ ἑρμηνεῖ τοῦ δυστήνου Ἠλχασαΐ; Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 215 Haer. 10.6.4 〈Ἐξ〉 ἀποίου μὲν οὖν καὶ ἑνὸς σώματος τὴν τῶν ὅλων συνεστήσαντο γένεσιν οἱ Στωϊκοί‧ ἀρχὴ γὰρ τῶν ὅλων κατ᾽ αὐτούς ἐστιν ἡ ἄποιος ὕλη καὶ δι᾽ ὅλων τρεπ〈τ〉ή, μεταβαλλούσης τε αὐτῆς γίνεται πῦρ, ἀήρ, ὕδωρ, γῆ. ἐξ ἑνὸς δὲ καὶ ποιοῦ γεγενῆσθαι τὰ πάντα θέλουσιν οἵ τε περὶ τὸν Ἵππασον καὶ Ἀναξίμανδρον καὶ Θαλῆ τὸν Μιλήσιον. 〈ὧν〉 Ἵππασος μὲν ὁ Μεταπόντιος καὶ Ἡράκλειτος ὁ Ἐφέσιος ἐκ πυρὸς ἀπεφήναντο τὴν γένεσιν, Ἀναξίμανδρος δὲ ἐξ ἀέρος, Θαλῆς δὲ ἐξ ὕδατος, Ξενοφάνης δὲ ἐκ γῆς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Quintus Sept. F. Tertullianus

Th 216 Ad nationes 2.2.10–11 (ed. Borleffs CCL I.43) Diogenes consultus, quid in caelis agatur, ‚numqu〈am〉‘, inquit, ‚ascendi‘. Item, an dei essent, ‚nescio‘, inquit, ‚nisi, ut sint, expedire.‘ [11] Thales Milesius Croeso sciscitanti, quid de deis arbitraretur, pos〈t ali〉quot deliberandi commeatus, ‚nihil‘ renuntiauit.

Hippolytos von Rom – Quintus Sept. F. Tertullianus

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Th 214 Widerlegung aller Häresien 9.17.2–3 Solche Mysterien haben nicht einmal die ägyptischen Weisen in ihren Tempeln, noch der Weise der Griechen, Pythagoras, erfasst, der früher als Elchasaï1 lebte. Wenn nämlich in der Tat zu jener Zeit Elchasaï aufgetreten wäre, welche Notwendigkeit hätte bestanden, dass Pythagoras oder Thales oder Solon oder der weise Platon oder die übrigen Weisen der Griechen Schüler der ägyptischen Priester werden, die nach Alkibiades, dem erstaunlichen Ausleger des unglücklichen Elchasaï, eine derartig große Weisheit besitzen?

Th 215 Widerlegung aller Häresien 10.6.4 Thales gehört zur Gruppe derer, die behaupteten, dass alles aus einem bestimmten Stoff (Thales: aus Wasser) entstanden sei.

Quintus Sept. F. Tertullianus (ca. 160/ 70–nach 212 n. Chr.) Th 216 Die unsicheren Spekulationen der Philosophen über Gott. An die Völker 2.2.10–112 Diogenes sagte auf die Frage, was im Himmel vor sich gehe: „Ich habe ihn niemals erstiegen.“ Ebenso sagte er auf die Frage, ob es Götter gebe: „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es förderlich ist, dass es sie gibt.“ Thales 1 2

Siehe ebd. 9.13. Vgl. dazu Tibiletti 1967/ 8.

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Quintus Sept. F. Tertullianus

Sim. (Unwissen über die Götter) Th 218, Th 219 (vgl. Cic. De nat. deorum 1.22.60)

Th 217 Nat. 2.4.18–19 (Borleffs CCL I.47–48) Merito ergo Milesius Thales, 〈dum t〉otum caelum examinat et ambulat oculis, in puteum cecidit 〈turpite〉r, multum inrisus Aegyptio illi: ‚in terra‘, inquit, ‚nihil perspici〈ens cae〉lum tibi speculandum existimas?‘ [19] Itaque casus eius per figuram 〈philosoph〉os notat, scilicet eos, qui stupidam exerceant curiositatem1 〈in res〉 naturae quam prius in artificem eius et praesidem, in uacuum 〈.......〉dum2 habituros. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 218 Apologeticum 19.1.4 (ed. Dekkers CCL I.119–20)3 [4*] Deinceps multa et alii prophetae, uetustiores litteris uestris; nam et qui ultimo cecinit, aut aliquantulo praecucurrit aut certe concurrit aetate sapientiae auctoribus, etiam latoribus legis. [4*] Cyri enim et Darii regno fuit Zacharias, quo in tempore Thales, physicorum princeps, sciscitanti Croeso nihil certum de diuinitate respondit, turbatus scilicet uocibus prophetarum. Solon eidem regi finem longae uitae intuendum praedicauit, non aliter quam prophetae. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Unwissen über die Götter) Th 216; (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

1 2 3

Komma nach curiositatem bei Borleffs. Die Übersetzung folgt der Konjektur von Oehler für die Überlieferungslücke: suum studium. Fr. Fuld. 4 Dekkers CCL I.120 (Zuordnung zu Tertullian nach Becker 1954, 149–62): Cyri enim et Darii regno fuit Zacharias, quo in tempore Thales physicorum princeps sciscitanti Croeso nihil certum de divinitate respondit, turbatus scilicet vocibus prophetarum.

Quintus Sept. F. Tertullianus

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aus Milet antwortete nach einigem Überlegen dem Krösus auf seine Frage, was er über die Götter glaube: „nichts“.1

Th 217 An die Völker 2.4.18–19 Verdient fiel also der Milesier Thales, während er den ganzen Himmel musterte und mit seinen Augen abwanderte, schmachvoll in einen Brunnen und erntete den heftigen Spott von jenem Ägypter: „Glaubst du“, sagte er, „dass du, weil du auf der Erde nichts erkennst, den Himmel beobachten musst?“ [19] Sein Fall kennzeichnet also sinnbildlich die Philosophen, diejenigen freilich, die eine törichte Neugier im Blick auf die Naturdinge anstatt auf deren Schöpfer und Lenker an den Tag legen, um damit ihre Bemühungen auf einen vergeblichen Zweck zu richten.

Th 218 Apologeticum 19.1.4 Danach [nach Moses] haben vieles auch andere Propheten [verkündet], die älter sind als eure Schriften; denn auch der, welcher zuletzt geweissagt hat, geht entweder um etwas voraus oder gehörte wenigstens demselben Zeitalter an wie eure Weisen und sogar Gesetzgeber. Denn Zacharias lebte unter der Regierung des Kyros und Dareios, zur Zeit als Thales, der erste Naturphilosoph, auf die Frage des Kroisos nichts Bestimmtes über die Gottheit antwortete; er war natürlich durch die Aussprüche der Propheten in Verwirrung gesetzt. Solon hat demselben König den Rat gegeben, man müsse das Ende des langen Lebens im Auge behalten, nicht anders als die Propheten.

1

Oder: „Er antwortete dem Krösus nichts.“

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Quintus Sept. F. Tertullianus

Th 219 Apologeticum 46.8–9 (Dekkers CCL I.161) Adeo neque de scientia neque de disciplina, ut putatis, aequamur. Quid enim Thales, ille princeps physicorum, sciscitanti Croeso de diuinitate certum renuntiauit, commeatus deliberandi saepe frustratus? [9] Deum quilibet opifex Christianus et inuenit et ostendit et exinde totum, quod in Deum quaeritur, re quoque assignat; licet Plato affirmet factitatorem uniuersitatis neque inueniri facilem et inuentum enarrari in omnes difficilem. Sim. (Unwissen über die Götter) Th 216; (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 220 Adversus Marcionem 1.13.3 (ed. Braun) Vt ergo aliquid et de isto huius mundi indigno loquar, cui et apud Graecos ornamenti et cultus, non sordium, nomen est, indignas uidelicet substantias ipsi illi sapientiae professores, de quorum ingeniis omnis haeresis animatur, deos pronuntiauerunt, ut Thales aquam, ut Heraclitus ignem, ut Anaximenes aerem, ut Anaximander uniuersa caelestia, ut Strato caelum et terram, ut Zeno aerem et aetherem, ut Plato sidera […].

Th 221 De anima 5.2 (ed. Waszink) Nec illos dico solos qui eam de manifestis corporalibus effingunt, ut Hipparchus et Heraclitus ex igni, ut Hippon et Thales ex aqua, ut Empedocles et Critias ex sanguine, ut Epicurus ex atomis […]. Sim. (Seele aus Wasser) Th 422, Th 440, Th 442, Th 516; (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.)

Quintus Sept. F. Tertullianus

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Th 219 Apologeticum 46.8–9 Daher lassen wir uns weder hinsichtlich der Weisheit noch der Moral, wie ihr annehmt, vergleichen. Denn was hat Thales, jener erste Naturphilosoph, auf die Frage des Kroisos über die Gottheit mit Bestimmtheit geantwortet, nachdem dieser durch eine Bedenkzeit oft hingehalten worden war? (vgl. Th 218) [9] Jeder beliebige christliche Handwerker aber hat Gott bereits gefunden, tut ihn kund und besiegelt in der Folge alles, was man in Bezug auf Gott fragen kann, durch die Tat; Platon mag immerhin behaupten, dass man den Schöpfer des Weltalls nicht leicht finden und, wenn man ihn gefunden habe, nur schwer allen verkünden könne.

Th 220 Gegen Marcion 1.13.3 Um also auch etwas über die angebliche Unwürdigkeit dieser Welt zu sagen, die auch bei den Griechen den Namen Schmuck und Zierde, nicht Schmutz trägt, so haben auch jene Lehrer der Weisheit selbst, von deren Gedanken alle Häresien belebt werden, die unwürdigen Substanzen freilich als Götter ausgegeben, so z. Bsp. Thales das Wasser, Heraklit das Feuer, Anaximenes die Luft, Anaximander alle Himmelskörper, Straton den Himmel und die Erde, Zenon die Luft und den Äther, Platon die Gestirne [...].

Th 221 Anhänger der Körperlichkeit der Seele. Über die Seele 5.2 Und ich meine nicht bloß die, welche sie aus handgreiflich körperlichen Elementen bestehen lassen, wie Hipparch und Heraklit aus Feuer, wie Hippon und Thales aus Wasser, wie Empedokles und Kritias aus Blut, wie Epikur aus den Atomen [...].

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Quintus Sept. F. Tertullianus – Flavius Philostratos

Th 222 De an. 6.8 Sed enormis intentio philosophiae solet plerumque nec prospicere pro pedibus (sic Thales in puteum). Solet et sententias suas non intellegendo valetudinis corruptelam suspicari (sic Chrysippus ad elleborum). Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Flavius Philostratos Th 223 Epistulae 68 (ed. Penella) ξηʹ. Μιλησίοις. Σεισμὸς ὑμῶν τὴν γῆν ἔσεισε, καὶ γὰρ ἄλλων πολλῶν πολλάκις. ἀλλ᾽ ἔπασχον μὲν ἃ ἠτύχουν ἐξ ἀνάγκης, ἐλεοῦντες δέ, οὐ μισοῦντες ἀλλήλους ἐφαίνοντο. μόνοι δὲ ὑμεῖς καὶ θεοῖς ὅπλα καὶ πῦρ ἐπηνέγκατε, καὶ θεοῖς τοιούτοις ὧν καὶ οἱ ἑτέρωθεν δέονται καὶ μετὰ κινδύνους καὶ πρὸ κινδύνων. ἀλλὰ καὶ φιλόσοφον ἄνδρα προ. . . . . . . . .† ἡμεῖς Ἑλλήνων δύο † δημοσίᾳ τὸ πάθημα φήναντα [καὶ] πολλάκις, καὶ προαγορεύσαντα γινομένους τοὺς σεισμούς, αὐτόν, ὅτε ἔσεισεν ὁ θεός, ποιεῖν ἐλέγετε καθ᾽ ἑκάστην ἡμέραν. ὢ τῆς δημοσίας ἀμαθίας. καὶ πατὴρ ὑμῶν λέγεται Θαλῆς. Sim. (Erdbeben) Th 99 (w. s.)

Th 224 Vita Apollonii 2.5.25 (ed. Kayser) „Καὶ μὴν“ ἔφη „καταβήσεσθαί γε σοφώτερος ᾤμην ἀκούων, Ἀπολλώνιε, τὸν μὲν Κλαζομένιον Ἀναξαγόραν ἀπὸ τοῦ κατὰ Ἰωνίαν Μίμαντος ἐπεσκέφθαι τὰ ἐν τῷ οὐρανῷ, Θαλῆν τε τὸν Μιλήσιον ἀπὸ τῆς προσοίκου Μυκάλης, λέγονται δὲ καὶ τῷ Παγγαίῳ ἔνιοι φροντιστηρίῳ χρήσασθαι καὶ ἕτεροι τῷ Ἄθῳ. ἐγὼ δὲ μέγιστον τούτων ἀνελθὼν ὕψος οὐδὲν σοφώτερος ἑαυτοῦ καταβήσομαι.“ Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.)

Quintus Sept. F. Tertullianus – Flavius Philostratos

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Th 222 Abwegige Ansichten über die Körperlichkeit der Seele. Über die Seele 6.8 In ihrem gewaltigen Eifer pflegt die Philosophie meist nicht auf die Füße zu schauen (so fiel Thales in den Brunnen). Sie pflegt auch, wenn sie ihre eigenen Meinungen nicht versteht, ein Verderben der Gesundheit zu vermuten (so griff Chrysipp zur Nieswurz).

Flavius Philostratos (ca. 170–nach 212 n. Chr.) Th 223 Briefe 68 Brief an die Milesier, die den Philosophen (Apollonios von Tyana) für ein Erdbeben, das er vorausgesagt hatte, verantwortlich machen wollen: [...] Welche allgemeine Unwissenheit! Und Thales soll euer ‚Vater‘ gewesen sein.

Th 224 Leben des Apollonios 2.5.25 „Und doch“, sagte er [Damis], „glaubte ich weiser zu sein, wenn ich [vom Berg] herabstiege, Apollonios, da ich hörte, dass Anaxagoras von Klazomenai seine astronomischen Beobachtungen vom Mimas in Ionien, Thales von Milet aber vom nahen Mykale [Gebirgszug an der Westküste Kleinasiens, Samos gegenüber] aus machte. Man sagt, dass einige Leute auch den Pangaios als Ort ihrer Forschungen und andere den Athos benutzt haben. Obwohl ich aber den höchsten Berg von allen bestiegen habe, werde ich um nichts weiser herabsteigen“.

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Flavius Philostratos – Claudius Aelianus

Th 225 VA 8.7.158 Τί οὖν ἐνταῦθα ἐρεῖ Σωκράτης ὑπὲρ ὧν ἔφασκε τοῦ δαιμονίου μανθάνειν; τί δὲ Θαλῆς τε καὶ Ἀναξαγόρας, τὼ Ἴωνε, ὁ μὲν τὴν εὐφορίαν τὴν τῶν ἐλαιῶν, ὁ δὲ πολλὰ τῶν οὐρανίων παθῶν προειπόντε; ἦ γοητεύοντε προειπεῖν ταῦτα; καὶ μὴν καὶ ὑπήχθησαν οὗτοι δικαστηρίοις ἐφ᾽ ἑτέραις αἰτίαις, καὶ οὐδαμοῦ τῶν αἰτιῶν εἴρηται γόητας εἶναι σφᾶς, ἐπειδὴ προγιγνώσκουσι. Sim. (Miete der Ölpressen) Th 28 (w. s.)

Th 226 Nero 338.3–6 (ed. Kayser) Νέρωνα δὲ τῆς μὲν τοῦ Ἰσθμοῦ τομῆς οὐδ᾽ ἂν Θαλῆς μετέστησεν ὁ σοφώτατός τε καὶ φυσικώτατος, τοῦ γὰρ τεμεῖν αὐτὸν ἤρα μᾶλλον ἢ τοῦ δημοσίᾳ ᾄδειν. Sim. (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Claudius Aelianus Th 227 Natura animalium 7.42 (ed. Hercher) Κακουργίαν δὲ ὀρέως Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἠμύνατο, καταφωράσας πάνυ ἀπορρήτως. ἅλας ἡμίονος ἦγε φόρτον, καί ποτε διὰ ποταμοῦ ἰὼν κατὰ τύχην κατώλισθε καὶ περιετράπη. βραχέντες οὖν οἱ ἅλες κατετάκησαν, καὶ κοῦφος ὁ ὀρεὺς γενόμενος ἥσθη‧ καὶ συνιδὼν ὁπόσον τὸ μεταξὺ ἦν τοῦ μόχθου καὶ τῆς ῥᾳστώνης, τοῦ λοιποῦ τὴν τύχην διδάσκαλον ποιησάμενος, ὃ πρότερον ἄκων ἔπαθεν, εἶτα μέντοι τοῦτο εἰργάζετο ἑκών. ἄλλην δὲ τῷ ὀρεωκόμῳ ἐλαύνειν καὶ ἔξω τοῦ ποταμοῦ ἄπορον ἦν. τοῦτό τοι διηγουμένου ὁ Θαλῆς ὡς ἐπύθετο, σοφίᾳ ἀμύνασθαι τῆς κακουργίας τὸν ὀρέα ᾠήθη δεῖν, καὶ προστάττει ὑπὲρ τῶν ἁλῶν σπογγιαῖς καὶ ἐρίοις ἐπισάξαι αὐτόν. ὃ δὲ τὴν ἐπιβουλὴν οὐκ εἰδὼς κατὰ τὸ σύνηθες ὤλισθε, καὶ ἀναπλήσας ὕδατος τὰ ἐπικείμενα, ᾔσθετο ὅπως οἱ τὸ σόφισμα ἐτράπη ἐπὶ

Flavius Philostratos – Claudius Aelianus

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Th 225 Verteidigung gegen den Vorwurf der Zauberei wegen der Vorhersage einer Seuche. Leben des Apollonios 8.7.158 „Was wird da Sokrates zur Verteidigung sagen, der von seinem Daimonion zu lernen behauptete? Was die Ionier Thales und Anaxagoras? Der eine sagte voraus, dass es eine reiche Olivenernte geben werde, der andere zahlreiche astronomische Ereignisse. Dass sie dies als Zauberer vorausgesagt hätten? Wohl wurden sie wegen anderer Vorwürfe vor Gericht gebracht, doch nirgendwo mit dem Vorwurf, sie seien Zauberer, nur weil sie die Zukunft kennen.“

Th 226 Ägyptische Geometer versuchten, Nero von seinem Vorhaben, einen Kanal durch den Isthmos zu bauen, abzubringen. Nero1 338.3–6 Nero hätte aber nicht einmal Thales, der weiseste und bedeutendste Naturphilosoph, vom Durchstich des Isthmos abgebracht; denn ihn hatte ein größeres Verlangen ergriffen, ihn zu durchstechen, als öffentlich zu singen.

Claudius Aelianus (vor 178–zw. 222 u. 238 n. Chr.) Th 227 Das Wesen der Tiere 7.42 Die Arglist eines Lasttieres wehrte Thales aus Milet ab, indem er es in ganz erstaunlicher Weise überführte. Ein Maultier trug eine Last Salz, und beim Durchschreiten eines Flusses glitt es zufällig aus und fiel um. Die Salzkörner wurden nass und lösten sich auf, und das Lasttier – so erleichtert – freute sich. Da es den Unterschied zwischen Mühe und Bequemlichkeit erkannte, nahm es sich künftig den Zufall zum Lehrer und betrieb absichtlich, was ihm zuvor unabsichtlich widerfahren war. Es war dem Treiber aber nicht 1

Der Dialog Nero wird in einigen Handschriften Lukian zugewiesen. Die moderne Forschung diskutiert die Zuweisung zu einem der drei Träger des Namens Philostrat.

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Claudius Aelianus – M. Minucius Felix

κακόν, καὶ ἐξ ἐκείνου ἡσυχῆ διερχόμενος καὶ κρατῶν τῶν σκελῶν ἀπαθεῖς τοὺς ἅλας διεφύλαττεν. Sim. Th 130

Th 228 Varia Historia 3.17.1–10 (ed. Dilts) Ἐπολιτεύσαντο οὖν καὶ φιλόσοφοι ἢ αὐτὸ τοῦτο μόνον τὴν διάνοιαν ἀγαθοὶ γενόμενοι ἐφ᾽ ἡσυχίας κατεβίωσαν. ἐπηνώρθωσαν γὰρ τὰ κοινὰ Ζάλευκος μὲν τὰ ἐν Λοκροῖς, Χαρώνδας δὲ τὰ ἐν Κατάνῃ καὶ τὰ ἐν Ῥηγίῳ, ὅτε ἐκ Κατάνης ἔφευγε. Ταραντίνοις δὲ ἐγένετο ἀγαθὸν Ἀρχύτας, Σόλων δὲ Ἀθηναίοις. Βίας δὲ καὶ Θαλῆς τὴν Ἰωνίαν πολλὰ ὤνησαν, Χίλων δὲ Λακεδαιμονίους, Μιτυληναίους γε μὴν Πιττακός, Κλεόβουλος δὲ Ῥοδίους. καὶ Ἀναξίμανδρος δὲ ἡγήσατο τῆς εἰς Ἀπολλωνίαν ἐκ Μιλήτου ἀποικίας. Sim. (Politische Tätigkeit) Th 21 (w. s.)

M. Minucius Felix Th 229 Octavius 19.4–5 (ed. Kytzler) Sit Thales Milesius omnium primus, qui primus omnium de caelestibus disputavit. idem Milesius Thales rerum initium aquam dixit, deum autem eam mentem, quae ex aqua cuncta formaverit. esto1 altior et sublimior aquae et spiritus ratio, quam ut ab homine potuerit inveniri, a deo traditum; vides philosophi principalis nobiscum penitus opinionem consonare. [5] Anaximenes deinceps et post Apolloniates Diogenes aera deum statuunt infinitum et inmensum; horum quoque similis de divinitate consensio est. Sim. (Prinzip Wasser) Th  29 (w.  s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th  72 (w. s.) 1

eo: cod. esto coniecit Vahlen.

Claudius Aelianus – M. Minucius Felix

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möglich, einen anderen Weg unter Vermeidung des Flusses zu nehmen. Wie ihn Thales dies erzählen hörte, glaubte er, der Arglist des Lasttieres durch Klugheit begegnen zu müssen, und riet, ihm statt des Salzes Schwämme und Wolle aufzuladen. Das Tier aber erkannte die List nicht und glitt wie gewohnt aus. Als sich die Ladung voll Wasser sog, merkte es, dass ihm sein Kunststück zum Nachteil ausschlug. Seitdem ging es ruhig durch den Fluss, nahm seine Beine in Acht und brachte das Salz unbeschädigt hindurch (vgl. Th 130).

Th 228 Bunte Geschichten 3.17.1–10 Auch Philosophen haben sich den Staatsgeschäften gewidmet und nicht nur der Muße gepflegt: [...] Bias und Thales brachten Ionien großen Nutzen [...].

M. Minucius Felix (tätig zw. 197 u. 246 n. Chr.) Th 229 Auch die herausragenden Philosophen kamen zu derselben Ansicht wie die Christen hinsichtlich der Einheit Gottes. Octavius 19.4–5 Thales von Milet möge zuerst genannt sein, der als Erster von allen eine Erörterung über himmlische Dinge angestellt hat. Eben dieser Thales aus Milet sagte, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei, Gott aber der Geist, der aus Wasser alles gebildet habe. Gut, eine Theorie von Wasser und Geist, höher und erhabener, als dass sie von einem Menschen erfunden werden könnte; von Gott wurde sie übergeben.1 Du siehst, dass die Meinung des Vaters der Philosophie ganz mit der unsrigen in Einklang steht. [5] Ana1

Siehe dazu: Buchheit 2006, 350–8.

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Hermias – Achilleus Tatios Astronomos

Hermias Th 230 Irrisio gentilium philosophorum 10 (ed. Hanson) Ἀλλαχόθεν δέ μοι Θαλῆς τὴν ἀλήθειαν νεύει ὁριζόμενος ὕδωρ τοῦ παντὸς ἀρχήν. Καὶ ἐκ τοῦ ὑγροῦ τὰ πάντα συνίσταται καὶ εἰς ὑγρὸν ἀναλύεται, καὶ ἡ γῆ ἐπὶ ὕδατος ὀχεῖται. Διὰ τί τοίνυν μὴ πεισθῶ Θαλῇ τῷ πρεσβυτέρῳ τῶν Ἰώνων; Ἀλλ᾽ ὁ πολίτης αὐτοῦ Αναξίμανδρος τοῦ ὑγροῦ πρεσβυτέραν ἀρχὴν εἶναι λέγει τὴν ἀίδιον κίνησιν καὶ ταύτῃ τὰ μὲν γεννᾶσθαι, τὰ δὲ φθείρεσθαι. Καὶ δὴ τοίνυν πιστὸς Ἀναξίμανδρος ἔστω. Sim. (Prinzip Wasser) Th  29 (w.  s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th  30 (w. s.)

Achilleus Tatios Astronomos Th 231 Isagoga excerpta 1.53–61 (ed. Maass) Τινὲς δὲ ἄλλον ἄλλο τι εὑρηκέναι. διὸ καὶ συμβέβηκεν εἶναι διαφωνίαν περὶ τῆς εὑρέσεως αὐτῶν. ὅτι δὲ ἄλλοι ἄλλο εὑρήκασιν, ἐκ τοῦ καὶ Θάλητα τὴν μικρὰν Ἅμαξαν εὑρηκέναι δῆλον. ὁ γοῦν Καλλίμαχός φησιν (Iamb. 1.52–55; s. Th 52) ἔπλευσεν εἰς Μίλητον‧ ἦν γὰρ ἡ νίκη Θάλητος, ὃς τά τ᾽ ἄλλα δεξιὸς γνώμην καὶ τῆς Ἁμάξης ἐλέγετο σταθμήσασθαι τοὺς ἀστερίσκους, ἧι πλέουσι Φοίνικες. Sim. (Vermessung der Gestirne, Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.)

M. Minucius Felix – Achilleus Tatios Astronomos

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ximenes darauf und später Diogenes der Apolloniate erklären die Luft für einen unendlichen und unermesslichen Gott; auch sie haben also eine ähnlich übereinstimmende Ansicht über die Gottheit.

Hermias (Schrift wohl um 200 n. Chr.) Th 230 Verspottung der heidnischen Philosophen 10 Andernorts nickt mir Thales die Wahrheit zu, indem er das Wasser als das Prinzip des Alls definiert. Und aus dem Feuchten entsteht alles und in das Feuchte löst es sich auf, und die Erde bewegt sich auf dem Wasser. Weshalb also soll ich nicht Thales, dem älteren der Ionier, vertrauen? Aber sein Mitbürger Anaximander sagt, dass die ewige Bewegung ein älteres Prinzip sei als das Feuchte, und dass durch sie das eine entstehe, das andere zugrunde gehe. Und also soll Anaximander vertrauenswürdig sein.

Achilleus Tatios Astronomos (wohl 3. Jh. n. Chr.) Th 231 Einführung (in die Himmelserscheinungen Arats), Exzerpte 1.53–61 Thales als Entdecker des Kleinen Wagens (unter Berufung auf die Verse des Kallimachos, s. Th 52).

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Achilleus Tatios Astronomos – Fragmentum Censorini

Th 232 Isagoga excerpta 3.28–30 Θαλῆς δὲ ὁ Μιλήσιος καὶ Φερεκύδης ὁ Σύριος ἀρχὴν τῶν ὅλων τὸ ὕδωρ ὑφίστανται, [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 233 Isagoga excerpta 11.1–2 Θαλῆς μὲν δὴ γηΐνην ἔμπυρον εἶπε τὴν τῶν ἀστέρων οὐσίαν. Sim. (Natur der Gestirne) Th 157 (w. s.)

Fragmentum Censorini

Th 234 Anonymi cuiusdam epitoma disciplinarum (fragmentum Censorini quod aiunt) 1.1 (ed. Sallmann) I De naturali institutione. Initia rerum eadem elementa et principia dicuntur. ea stoici credunt tenorem adque materiam; tenorem, qui rarescente materia a medio tendat ad summum, eadem concrescente rursus a summo referatur ad medium. Thales Milesius aquam principium omnium dixit, et alias opiniones supra rettuli. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Achilleus Tatios Astronomos – Fragmentum Censorini

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Th 232 Einführung (in die Himmelserscheinungen Arats), Exzerpte 3.28–30 Thales und Pherekydes1 werden hier als Vertreter der Wasser-Hypothese aufgeführt.

Th 233 Einführung (in die Himmelserscheinungen Arats), Exzerpte 11.1–2 Die erdige und feurige Natur der Sterne (vgl. Th 157).

Fragmentum Censorini (verm 3. Jh. n. Chr.) Kurzgefasste, als Anhang zu Censorin überlieferte Enzyklopädie

Th 234 Auszug der Wissenschaften eines unbekannten Verfassers. Sog. CensorinFragment 1.1 Thales’ Prinzip Wasser.

1

Siehe hierzu Schibli 41.

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Athenaios von Naukratis – Diogenes Laertios

Athenaios von Naukratis Th 235 Deipnosophistae 11.91.495D (ed. Kaibel) Φοῖνιξ δ᾽ ὁ Κολοφώνιος ἐν τοῖς Ἰάμβοις ἐπὶ φιάλης τίθησι τὴν λέξιν λέγων οὕτως (Th 49)‧ Θαλῆς γάρ, ὅστις ἀστέρων ὀνήιστος ... καὶ τῶν τότ᾽, ὡς λέγουσι, πολλὸν ἀνθρώπων ἐὼν ἄριστος, ἔλαβε πελλίδα χρυσῆν. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (66 f.) (w. s.)

Diogenes Laertios Th 236 Vitae philosophorum 1.13.1–14.5 (ed. Marcovich) Σοφοὶ δὲ ἐνομίζοντο οἵδε‧ Θαλῆς, Σόλων, Περίανδρος, Κλεόβουλος, Χείλων, Βίας, Πιττακός. Τούτοις προσαριθμοῦσιν Ἀνάχαρσιν τὸν Σκύθην, Μύσωνα τὸν Χηνέα, Φερεκύδην τὸν Σύριον, Ἐπιμενίδην τὸν Κρῆτα‧ ἔνιοι δὲ καὶ Πεισίστρατον τὸν τύραννον. Καὶ οἵ〈δε〉 μὲν σοφοί. Φιλοσοφίας δὲ δύο γεγόνασιν ἀρχαί, ἥ τε ἀπὸ Ἀναξιμάνδρου καὶ ἡ ἀπὸ Πυθαγόρου‧ τοῦ μὲν Θαλοῦ διακηκοότος, Πυθαγόρου δὲ Φερεκύδης καθηγήσατο. Καὶ ἐκαλεῖτο ἡ μὲν Ἰωνική, ὅτι Θαλῆς Ἴων ὤν, Μιλήσιος γάρ, καθηγήσατο Ἀναξιμάνδρου‧ ἡ δὲ Ἰταλικὴ ἀπὸ Πυθαγόρου, ὅτι τὰ πλεῖστα κατὰ τὴν Ἰταλίαν ἐφιλοσόφησε. [14] Καταλήγει δὲ ἡ μὲν εἰς Κλειτόμαχον καὶ Χρύσιππον καὶ Θεόφραστον [ἡ Ἰωνική]‧ ἡ δὲ Ἰταλικὴ εἰς Ἐπίκουρον. Θαλοῦ μὲν γὰρ Ἀναξίμανδρος, οὗ Ἀναξιμένης, οὗ Ἀναξαγόρας, οὗ Ἀρχέλαος, οὗ Σωκράτης ὁ τὴν ἠθικὴν εἰσαγωγών. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Athenaios von Naukratis – Diogenes Laertios

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Athenaios von Naukratis (Deipnosophistae ca. 230 n. Chr.) Th 235 Gelehrtengastmahl 11.91.495D Phoinix aus Kolophon verwendet in den Iamben die Bezeichnung [pellis] bei einer Phiale folgendermaßen (Th 49): „Denn Thales, der Trefflichste hinsichtlich der Gestirn[skunde], und, wie man sagt, von den Menschen damals bei weitem der beste, erhielt die goldene Schale.“

Diogenes Laertios (Werk Mitte 3. Jh. n. Chr.) Th 236 Philosophenleben 1.13.1–14.5 Thales in der Gruppe der Weisen. [...] Die Philosophie hat zwei Anfänge: Sie beginnt einerseits bei Anaximander, andererseits bei Pythagoras. Jener ist ein Schüler des Thales, Pythagoras unterwies Pherekydes. Die eine wurde die „ionische“ Philosophie genannt, weil Thales ein Ionier war; er war nämlich Milesier und unterwies Anaximander. Die andere „italische“ wegen Pythagoras, der meist in Italien philosophierte. Die ionische endet mit Kleitomachos, Chrysipp und Theophrast, die italische mit Epikur. Auf Thales folgte Anaximander, dann Anaximenes, Anaxagoras, Archelaos, Sokrates, der die Ethik einführte.

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Diogenes Laertios

Th 237 Vit. 1.22–44 Ἦν τοίνυν ὁ Θαλῆς, ὡς μὲν Ἡρόδοτος (Th  12) καὶ Δοῦρις (Th  48) καὶ Δημόκριτός (Th 14) φασι, πατρὸς μὲν Ἐξαμύου, μητρὸς δὲ Κλεοβουλίνης, ἐκ τῶν Θηλιδῶν1, οἵ εἰσι Φοίνικες, εὐγενέστατοι τῶν ἀπὸ Κάδμου καὶ Ἀγήνορος. (〈Ἦν δὲ τῶν ἑπτὰ σοφῶν,〉2 καθὰ καὶ Πλάτων φησί (Th 20)‧ καὶ πρῶτος σοφὸς ὠνομάσθη ἄρχοντος Ἀθήνησι Δαμασίου, καθ᾽ ὃν καὶ οἱ ἑπτὰ σοφοὶ ἐκλήθησαν, ὥς φησι Δημήτριος ὁ Φαληρεὺς ἐν τῇ τῶν Ἀρχόντων ἀναγραφῇ) (Th  41). Ἐπολιτογραφήθη δὲ ἐν Μιλήτῳ, ὅτε ἦλθε σὺν Νείλεῳ ἐκπεσόντι Φοινίκης‧ ὡς δ᾽ οἱ πλείους φασίν, ἰθαγενὴς Μιλήσιος ἦν καὶ γένους λαμπροῦ. [23] Μετὰ δὲ τὰ πολιτικὰ τῆς φυσικῆς ἐγένετο θεωρίας. Καὶ κατά τινας μὲν σύγγραμμα κατέλιπεν οὐδέν‧ ἡ γὰρ εἰς αὐτὸν ἀναφερομένη Ναυτικὴ ἀστρολογία Φώκου λέγεται εἶναι τοῦ Σαμίου. Καλλίμαχος δ᾽ αὐτὸν οἶδεν εὑρετὴν τῆς ἄρκτου τῆς μικρᾶς, λέγων ἐν τοῖς Ἰάμβοις (Fr. 191.54–55 Pfeiffer; s. Th 52) οὕτως‧ καὶ τῆς Ἀμάξης ἐλέγετο σταθμήσασθαι τοὺς ἀστερίσκους, ᾗ πλέουσι Φοίνικες, Κατά τινας δὲ μόνα δύο συνέγραψε, Περὶ τροπῆς καὶ Ἰσημερίας, τὰ ἄλλ᾽ ἀκατάληπτα εἶναι δοκιμάσας. Δοκεῖ δὲ κατά τινας πρῶτος ἀστρολογῆσαι καὶ ἡλιακὰς ἐκλείψεις καὶ τροπὰς προειπεῖν, ὥς φησιν Εὔδημος (Th 46) ἐν τῇ Περὶ τῶν ἀστρολογουμένων ἱστορίᾳ‧ ὅθεν αὐτὸν καὶ Ξενοφάνης (Th 7) καὶ Ἡρόδοτος (Th 10) θαυμάζει. Μαρτυρεῖ δ᾽ αὐτῷ καὶ Ἡράκλειτος (Th 8) καὶ Δημόκριτος (Th 15). [24] Ἔνιοι δὲ καὶ αὐτὸν πρῶτον εἰπεῖν φασιν ἀθανάτους τὰς ψυχάς‧ ὧν ἐστι Χοιρίλος ὁ ποιητής (Th 9). Πρῶτος δὲ καὶ τὴν ἀπὸ τροπῆς ἐπὶ τροπὴν πάροδον 〈τοῦ ἡλίου〉 εὗρε, καὶ πρῶτος τὸ τοῦ ἡλίου μέγεθος 〈τοῦ ἡλιακοῦ κύκλου καὶ τὸ τῆς σελήνης μέγεθος〉 τοῦ σεληναίου ἑπτακοσιοστὸν καὶ εἰκοστὸν μέρος ἀπεφήνατο κατά τινας. Πρῶτος δὲ καὶ τὴν ὑστάτην τοῦ μηνὸς τριακάδα εἶπε. Πρῶτος δὲ καὶ περὶ φύσεως διελέχθη, ὥς τινες. Ἀριστοτέλης (Th 31) δὲ καὶ Ἱππίας (Th 16) φασὶν αὐτὸν καὶ τοῖς ἀψύχοις μεταδιδόναι ψυχάς, τεκμαιρόμενον ἐκ τῆς λίθου τῆς μαγνήτιδος καὶ τοῦ ἠλέκτρου. Παρά τε Αἰγυπτίων γεωμετρεῖν μαθόντα φησὶ Παμφίλη (Th 102) πρῶτον καταγράψαι κύκλου τὸ τρίγωνον ὀρθογώνιον καὶ θῦσαι βοῦν. [25] (Οἱ δὲ Πυθαγόραν φασίν, ὧν ἐστιν Ἀπολλόδωρος ὁ λογιστικός [vgl. Diog. 8.12]. Οὗτος 〈γὰρ〉 προήγαγεν ἐπὶ πλεῖστον ἅ φησι Καλλίμαχος ἐν τοῖς Ἰάμβοις Εὔφορβον εὑρεῖν τὸν Φρύγα, οἷον “σκαληνὰ καὶ τρίγωνα” καὶ ὅσα γραμμικῆς ἔχεται θεωρίας.) 1 2

Νηλειδῶν Bywater/Tannery. Supplevit DK 11 A 1.

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Th 237 Philosophenleben 1.22–44 Thales war nun, wie Herodot (Th 12), Duris (Th 48) und Demokrit (Th 14) sagen, ein Sohn des Examyas und der Kleobulina und stammte aus dem hochadeligen phönizischen Geschlecht der Theliden, die sich von Kadmos und Agenor herleiten. (Er war aber einer der Sieben Weisen, wie auch Platon sagt (Th 20); und er wurde als Erster „Weiser“ benannt zu der Zeit, als Damasias in Athen Archont war [582–580 v. Chr.]. Demetrios von Phaleron sagt in seinem Verzeichnis der Archonten (Th 41), dass es während Damasias’ Archontat auch zur Bezeichnung der Sieben Weisen kam). Er1 wurde in die Bürgerliste von Milet eingetragen, als er dorthin mit dem aus Phönizien verbannten Neileos kam. Die meisten aber meinen, dass er ein echtbürtiger Milesier von vornehmer Abstammung war. [23] Er betätigte sich zunächst politisch und wandte sich dann der Naturbetrachtung zu. Nach der Auffassung einiger Autoren hinterließ er keine Schrift; denn die ihm zugeschriebene Nautische Astronomie soll ein Werk des Samiers Phokos sein. Kallimachos aber kennt ihn als Entdecker des Kleinen Bären, wenn er in seinen Iamben folgendermaßen dichtet (Th 52): „und an dem Wagen, so sagt man, habe er vermessen die Sternlein, wonach zur See fahren die Phönizier.“ Nach einigen hat er aber nur zwei Schriften verfasst, nämlich Über Sonnenwenden und Über Tag- und Nachtgleichen.2 Alles andere habe er für unerkennbar gehalten. Er scheint aber nach der Ansicht einiger als Erster Astronomie betrieben und Sonnenfinsternisse und Sonnenwenden vorhergesagt zu haben, wie Eudemos in der Geschichte der Astronomie sagt (Th 46);3 deshalb bewundern ihn auch Xenophanes (Th 7) und Herodot (Th 10). Es bezeugen dies aber auch Heraklit (Th 8) und Demokrit (Th 15). [24] Einige sagen aber auch, darunter der Dichter Choirilos (Th 9), dass er als erster die Seelen als unsterblich bezeichnet habe. Als Erster entdeckte [bestimmte] er auch die Bahn der Sonne von Wende zu Wende und als Erster erwies er nach einigen, dass der Sonnendurchmesser zur Kreisbahn der Sonne und der Monddurchmesser zur Kreisbahn des Mondes das Verhältnis von 1:720 besitze.4 Als Erster hat er auch den letzten Tag des Monats den 1 2 3 4

Thales, nicht Agenor (so KRS (H) 85). Siehe Maddalena 1940, 20 f. Zu den beiden Buchtiteln vgl. Mejer 2002, 255 f. Zum Titel der Schrift des Eudemos und zur Sache siehe Bowen 2002, bes. 308 ff. Siehe oben die Anm. zu Th 178.

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Δοκεῖ δὲ καὶ ἐν τοῖς πολιτικοῖς ἄριστα βεβουλεῦσθαι. Κροίσου γοῦν πέμψαντος πρὸς Μιλησίους ἐπὶ συμμαχίᾳ ἐκώλυσεν‧ ὅπερ Κύρου κρατήσαντος ἔσωσε τὴν πόλιν. Κλύτος1 (Th 35) δέ φησιν, ὡς Ἡρακλείδης (Th 26) ἱστορεῖ, μονήρη αὐτὸν γεγονέναι καὶ ἰδιαστήν. [26] Ἔνιοι δὲ καὶ γῆμαι αὐτὸν καὶ Κύβισθον υἱὸν σχεῖν‧ οἱ δὲ ἄγαμον μεῖναι, τῆς δὲ ἀδελφῆς τὸν υἱὸν θέσθαι. Ὅτε καὶ ἐρωτηθέντα διὰ τί οὐ τεκνοποιεῖ, “Διὰ φιλοτεκνίαν” εἰπεῖν. Καὶ λέγουσιν ὅτι τῆς μητρὸς ἀναγκαζούσης αὐτὸν γῆμαι ἔλεγεν “Οὐδέπω καιρός‧” εἶτα, ἐπειδὴ παρήβησεν ἐγκειμένης, εἰπεῖν “Οὐκέτι καιρός.” Φησὶ δὲ καὶ Ἱερώνυμος ὁ Ῥόδιος ἐν τῷ δευτέρῳ Τῶν σποράδην ὑπομνημάτων (Th  60) ὅτι βουλόμενος δεῖξαι ῥᾴδιον εἶναι 〈τοῖς σοφοῖς〉 πλουτεῖν, φορᾶς ἐλαιῶν μελλούσης ἔσεσθαι, προνοήσας ἐμισθώσατο τὰ ἐλαιουργεῖα καὶ πάμπλειστα συνεῖλε χρήματα. [27] Ἀρχὴν δὲ τῶν πάντων ὕδωρ ὑπεστήσατο, καὶ τὸν κόσμον ἔμψυχον καὶ δαιμόνων πλήρη. Τάς τε ὥρας τοῦ ἐνιαυτοῦ φασιν αὐτὸν εὑρεῖν καὶ εἰς τριακοσίας ἑξήκοντα πέντε ἡμέρας διελεῖν. Οὐδεὶς δὲ αὐτοῦ καθηγήσατο, πλὴν ὅτι εἰς Αἴγυπτον ἐλθὼν τοῖς ἱερεῦσι συνδιέτριψεν. Ὁ δὲ Ἱερώνυμος (Th 61) καὶ ἐκμετρῆσαί φησιν αὐτὸν τὰς πυραμίδας ἐκ τῆς σκιᾶς, παρατηρήσαντα ὅτε ἡμῖν ἰσομεγέθεις εἰσίν.2 Συνεβίω δὲ καὶ Θρασυβούλῳ τῷ Μιλησίων τυράννῳ, καθά φησι Μινύης (Th 566). Τὰ δὲ περὶ τὸν τρίποδα φανερά3, τὸν εὑρεθέντα ὑπὸ τῶν ἁλιέων καὶ διαπεμφθέντα τοῖς σοφοῖς ὑπὸ τοῦ δήμου τῶν Μιλησίων. [28] Φασὶ γὰρ Ἰωνικούς τινας νεανίσκους βόλον ἀγοράσαι παρὰ Μιλησίων ἁλιέων. Ἀνασπασθέντος δὲ τοῦ τρίποδος ἀμφισβήτησις ἦν, ἕως οἱ Μιλήσιοι ἔπεμψαν εἰς Δελφούς‧ καὶ ὁ θεὸς ἔχρησεν οὕτως‧ Ἒκγονε Μιλήτου, τρίποδος πέρι Φοῖβον ἐρωτᾷς; Τίς σοφίῃ πάντων πρῶτος, τούτου τρίποδ᾽ αὐδῶ. Διδοῦσιν οὖν Θαλῇ‧ ὁ δὲ ἄλλῳ 〈σοφῷ〉 καὶ ἄλλος ἄλλῳ ἕως Σόλωνος‧ ὁ δὲ ἔφη σοφίᾳ πρῶτον εἶναι τὸν θεὸν, καὶ ἀπέστειλεν εἰς Δελφούς. Ταῦτα δὴ ὁ Καλλίμαχος ἐν τοῖς Ἰάμβοις (Pf. 191.32) ἄλλως ἱστορεῖ, παρὰ Λεανδρίου λαβὼν τοῦ Μιλησίου (Th 51). Βαθυκλέα γάρ τινα Ἀρκάδα φιάλην καταλιπεῖν καὶ ἐπισκῆψαι “δοῦναι τῶν σοφῶν τῷ ὀνηΐστῳ4”. Ἐδόθη δὴ Θαλῇ καὶ κατὰ περίοδον πάλιν Θαλῇ‧ [29] ὁ δὲ τῷ Διδυμεῖ Ἀπόλλωνι ἀπέστειλεν, εἰπὼν οὕτω κατὰ τὸν Καλλίμαχον (Th 52)‧

1 2

καὶ αυτός (sc. Thales) codd. (Wehrli2 Herakl. Fr. 45). codd.: ἰσομεγέθης ἐστί Ménage, Marcovich.

3 4

〈οὐ〉 φανερά add. Richards, Marcovich. Andere Lesart πρωτίστῳ

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„dreißigsten“ genannt.1 Als Erster hat er, wie einige sagen, naturtheoretische Fragen erörtert. Aristoteles (Th 31) und Hippias (Th 16) sagen,2 dass er auch dem Unbelebten eine Seele zugeschrieben habe, indem er dabei auf den Magneten und den Bernstein3 verwies. Pamphile sagt (Th 102), dass er von den Ägyptern die Geometrie gelernt habe und als Erster das rechtwinklige Dreieck in den Kreis eingetragen und [daraufhin] einen Stier geopfert habe. [25] (Andere, wie der Mathematiker Apollodor, behaupten das von Pythagoras.4 Denn dieser brachte am weitesten die Entdeckungen voran, die Kallimachos in den Iamben dem Phryger Euphorbos zuschreibt,5 wie die „Skalenen und Dreiecke“ und was sonst zur Theorie der Linien gehört.) Er scheint aber auch in politischen Angelegenheiten besonders gut beraten gewesen zu sein. Wenigstens hintertrieb er das Bündnisangebot des Kroisos an Milet. Das rettete die Stadt nach dem Sieg des Kyros. Klytos aber sagt (Th 35), wie Herakleides berichtet (Th 26), er sei ein abgeschiedener Einzelgänger gewesen. [26] Einige sagen aber auch, dass er geheiratet und einen Sohn namens Kybisthos gehabt habe. Nach anderen ist er ehelos geblieben und hat den Sohn seiner Schwester adoptiert. Auf die Frage, weshalb er keine Kinder zeuge, habe er geantwortet: „Aus Liebe zu den Kindern.“ Man erzählt auch, dass er, als die Mutter ihn zu heiraten drängte, zu sagen pflegte: „Es ist noch nicht Zeit.“ Als sie ihn später, als er im Alter schon fortgeschritten war, bedrängte, habe er gesagt: „Es ist nicht mehr Zeit.“ (vgl. Th 129; Th 368; Th 512; Th 564 [318]). Es sagt aber auch Hieronymos von Rhodos im zweiten Buch seiner Verstreuten Aufzeichnungen (Th 60), dass er im Bestreben nachzuweisen, dass es den Weisen ein Leichtes sei, reich zu werden, in Voraussicht einer reichen Olivenernte die Ölpressen gemietet und so einen gewaltigen Gewinn gemacht habe. [27] Er nahm an, das Prinzip aller Dinge sei das Wasser, der Kosmos beseelt und voller Gottheiten. Die Jahreszeiten, sagt man, habe er gefunden6 und das Jahr in 365 Tage aufgeteilt. Keiner aber leitete ihn an, abgesehen davon, dass er nach Ägypten reiste und sich bei den Priestern aufhielt. Hieronymos sagt (Th 61), dass er die Pyramiden anhand ihres Schattens vermessen habe, indem er genau zu dem 1 2 3 4 5 6

Vgl. Th 91. Vgl. hierzu Snell, 19662, 119–128. Zum Bernstein siehe O’Grady 2002, 113 f. Vgl. Diog. Laert. 8.12, Maddalena 1963, 25 f. Siehe Th 52 (59 f.). Wohl: die Ursache der Jahreszeiten.

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Θαλῆς με τῷ μεδεῦντι Νείλεω δήμου δίδωσι, τοῦτο δὶς λαβὼν ἀριστεῖον. Τὸ δὲ πεζὸν οὕτως ἔχει‧ “Θαλῆς Ἐξαμύου Μιλήσιος Ἀπόλλωνι Δελφινίῳ Ἑλλήνων ἀριστεῖον δὶς λαβών.” Ὁ δὲ περιενεγκὼν τὴν φιάλην τοῦ Βαθυκλέους παῖς Θυρίων ἐκαλεῖτο, καθά φησιν Ἔλευσις ἐν τῷ Περὶ Ἀχιλλέως [FGrHist. I 296 F1] καὶ Ἀλέξων ὁ Μύνδιος ἐν ἐνάτῳ Μυθικῶν [=   Ἀλέξανδρος, FGrHist. I 189 F1]. Εὔδοξος δ᾽ ὁ Κνίδιος (Th 25) καὶ Εὐάνθης ὁ Μιλήσιός (Th 565) φασι τῶν Κροίσου τινὰ φίλων λαβεῖν παρὰ τοῦ βασιλέως ποτήριον χρυσοῦν, ὅπως δῷ τῷ σοφωτάτῳ τῶν Ἑλλήνων‧ τὸν δὲ δοῦναι Θαλῇ. [30] Καὶ περιελθεῖν εἰς Χίλωνα· ὃν πυνθάνεσθαι τοῦ Πυθίου τίς αὐτοῦ σοφώτερος‧ καὶ τὸν ἀνειπεῖν Μύσωνα, περὶ οὗ λέξομεν. (Τοῦτον οἱ περὶ τὸν Εὔδοξον ἀντὶ Κλεοβούλου τιθέασι, Πλάτων δ᾽ ἀντὶ Περιάνδρου [Prot. 343a].) Περὶ αὐτοῦ δὴ τάδε ἀνεῖπεν ὁ Πύθιος [cf. Diod. 9.6]‧ Οἰταῖόν τινα φημὶ Μύσων᾽ ἐν Χηνὶ γενέσθαι σοῦ μᾶλλον πραπίδεσσιν ἀρηρότα πευκαλίμῃσιν. Ὁ δ᾽ ἐρωτήσας ἦν Ἀνάχαρσις. Δαΐμαχος δ᾽ ὁ Πλαταιϊκὸς [FGrHist 2 A 16 F6]) καὶ Κλέαρχος [Wehrli Bd. 3, Fr. 70]) φιάλην ἀποσταλῆναι ὑπὸ Κροίσου Πιττακῷ καὶ οὕτω περιενεχθῆναι. Ἄνδρων δ᾽ ἐν τῷ Τρίποδι [FHG II 347.2] Ἀργείους ἆθλον ἀρετῆς τῷ σοφωτάτῳ τῶν Ἑλλήνων τρίποδα θεῖναι‧ κριθῆναι δὲ Ἀριστόδημον Σπαρτιάτην, ὃν παραχωρῆσαι Χίλωνι. [31] Μέμνηται τοῦ Ἀριστοδήμου καὶ Ἀλκαῖος οὕτως [Lobel-Page Fr. 360])‧ ὣς γὰρ δή ποτ᾽ Ἀριστόδαμόν φασ᾽ οὐκ ἀπάλαμνον ἐν Σπάρτᾳ λόγον εἰπεῖν‧ χρήματ᾽ ἄνηρ, πενιχρὸς δ᾽ οὐδεὶς πέλετ᾽ ἐσλός.

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Zeitpunkt seine Beobachtung gemacht habe, zu dem sie gleich groß sind wie wir.1 Er hatte enge Beziehungen zu Thrasybulos, dem Tyrannen von Milet, wie Minyes2 berichtet (Th 566). Die Berichte über den Dreifuß sind vor aller Augen. Er wurde von Fischern gefunden und den Weisen vom Volk der Milesier geschickt. [28] Es heißt nämlich, einige junge Ionier hätten milesischen Fischern einen Fang abgekauft. Als aber der Dreifuß hochgezogen wurde, gab es [darüber] eine Auseinandersetzung, bis sich die Milesier nach Delphi wandten. Der Gott gab folgendes Orakel: „Spross von Milet, über den Dreifuß befragst du Phoibos? Wer an Weisheit von allen der Erste ist, soll, so künde ich, den Dreifuß besitzen.“ Man gibt ihn also dem Thales. Der gibt ihn einem anderen Weisen, und so geht es weiter bis auf Solon. Der wiederum sagte, an Weisheit der Erste sei der Gott, und sandte den Dreifuß nach Delphi zurück. Abweichendes nun berichtet Kallimachos in seinen Iamben, das er von Leandrios aus Milet hat (Th 51). Ein Arkadier mit Namen Bathykles soll nämlich eine Phiale mit der Auflage, sie „dem Würdigsten der Weisen zu geben“, hinterlassen haben. Sie wurde also dem Thales gegeben, wanderte reihum und kam wieder an Thales zurück. [29] Er sandte sie schließlich dem didymäischen Apollon, gemäß Kallimachos (Th 52) mit den Worten: „Thales gibt mich dem, der über Neileos’ Volk waltet, nachdem er dies zweimal als Siegespreis empfangen hat.“ In Prosa lautet das so: „Thales, Sohn des Examyas, der Milesier, der den Siegespreis der Hellenen zweimal errang, [überreicht ihn] dem delphischen Apollon.“ Der Überbringer der Schale, der Sohn des Bathykles, hieß Thyrion, wie Eleusis in Über Achilleus und Alexon von Myndos im neunten Buch der Mythen sagen. Eudoxos aus Knidos (Th 25) und Euanthes aus Milet (Th 565) sagen, einer der Freunde des Kroisos habe von dem König einen goldenen Becher erhalten, damit er ihn dem weisesten der Griechen gebe; der aber habe ihn dem Thales gegeben. [30] Dann sei er weiter an Chilon gelangt, der den 1 2

Siehe dazu die Ausführungen von Goulet 2000, bes. 207 ff. Unbekannt. Möglicherweise Korruptele. Thrasybulos verteidigte als Tyrann (um 600) erfolgreich Milet gegen die Angriffe der Lyder.

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Ἔνιοι δέ φασιν ὑπὸ Περιάνδρου Θρασυβούλῳ τῷ Μιλησίων τυράννῳ πλοῖον ἔμφορτον ἀποσταλῆναι‧ τοῦ δὲ περὶ τὴν Κῴαν θάλασσαν ναυαγήσαντος, ὕστερον εὑρεθῆναι πρός τινων ἁλιέων τὸν τρίποδα. Φανόδικος δὲ περὶ τὴν Ἀθηναίων θάλασσαν εὑρεθῆναι καὶ ἀνενεχθέντα εἰς ἄστυ γενομένης ἐκκλησίας Βίαντι πεμφθῆναι [FGrHist. III B 291 F4a]‧ διὰ τί δέ, ἐν τῷ περὶ Βίαντος λέξομεν. [32] Ἄλλοι φασὶν ἡφαιστότευκτον εἶναι αὐτὸν καὶ δοθῆναι πρὸς τοῦ θεοῦ Πέλοπι γαμοῦντι‧ αὖθίς τε εἰς Μενέλαον ἐλθεῖν καὶ σὺν τῇ Ἑλένῃ ἁρπασθέντα ὑπ᾽ Ἀλεξάνδρου ῥιφῆναι εἰς τὴν Κῴαν θάλασσαν πρὸς τῆς Λακαίνης, εἰπούσης ὅτι περιμάχητος ἔσται. Χρόνῳ δὲ Λεβεδίων τινῶν αὐτόθι γρῖφον ὠνησαμένων καταληφθῆναι καὶ τὸν τρίποδα, μαχομένων δὲ πρὸς τοὺς ἁλιέας 〈περί τοῦ τίνος ἂν〉 γενέσθαι, τὴν ἄνοδον ἕως τῆς Κῶ 〈ποιῆσαι〉‧ καὶ ὡς οὐδὲν ἤνυτον, τοῖς Μιλησίοις μητροπόλει οὔσῃ μηνύουσιν. Οἱ δ᾽ ἐπειδὴ διαπρεσβευόμενοι ἠλογοῦντο, πρὸς τοὺς Κῴους πολεμοῦσι. Καὶ πολλῶν ἑκατέρωθεν πιπτόντων ἐκπίπτει χρησμὸς δοῦναι τῷ σοφωτάτῳ‧ καὶ ἀμφότεροι συνῄνεσαν Θαλῇ. Ὁ δὲ μετὰ τὴν περίοδον τῷ Διδυμεῖ τίθησιν Ἀπόλλωνι. [33] Κῴοις μὲν οὖν τοῦτον ἐχρήσθη τὸν τρόπον [Diod. 9.3.2]‧ Οὐ πρότερον λήξει νεῖκος Μερόπων καὶ Ἰώνων, πρὶν τρίποδα χρύσειον, ὃν Ἥφαιστος βάλε πόντῳ, ἐκ πόλιος πέμψητε καὶ ἐς δόμον ἀνδρὸς ἵκηται, ὃς σοφίᾳ τά τ᾽ ἐόντα τά τ᾽ ἐσσόμενα πρό τ᾽ ἐόντα 〈ᾒδει〉. Μιλησίοις δέ [Diod. 9.3.2]‧ Ἒκγονε Μιλήτου, τρίποδος πέρι Φοῖβον ἐρωτᾷς;

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pythischen Gott befragt habe, wer weiser sei als er. Der habe geantwortet: „Myson“, über den [gleich] zu reden ist. (Diesen setzen Eudoxos und seine Leute an die Stelle von Kleobulos, Platon an die Stelle von Periander). Über ihn gab also der pythische Gott folgende Auskunft: „Einer vom Öta, sage ich, Myson in Chen, ist viel mehr als du mit klugen Sinnen versehen.“ Gefragt aber hatte Anacharsis. Daimachos aber aus Plataia und Klearchos behaupten, dass die Phiale von Kroisos dem Pittakos geschickt worden sei und so in Umlauf kam. Andron wiederum behauptet in seinem Buch Der Dreifuß, dass die Argiver einen Dreifuß als Preis der Tüchtigkeit für den weisesten der Hellenen ausgesetzt hätten. Bestimmt worden sei aber der Spartaner Aristodemos, der [den Preis] an Chilon abgetreten habe. [31] Den Aristodemos erwähnt auch Alkaios folgendermaßen: „So hat also, heißt es, Aristodemos einst in Sparta kein ungeschicktes Wort gesprochen: Geld macht den Mann; kein Bedürftiger wurde je zum Adligen.“ Einige aber sagen, Thrasybulos, dem Tyrannen der Milesier, sei von Periander ein Frachtschiff geschickt worden; dies habe im Meer bei Kos Schiffbruch erlitten, und später sei der Dreifuß von irgendwelchen Fischern gefunden worden. Phanodikos aber sagt, dass er im Meer bei Athen gefunden und in die Stadt gebracht worden sei. Auf Beschluss der Volksversammlung wurde er Bias geschickt. Über die Gründe werde ich im Kapitel über Bias berichten. [32] Andere behaupten, er sei ein Werk des Hephaistos und von dem Gott dem Pelops zur Hochzeit geschenkt worden. Dann sei er zu Menelaos gekommen und von Alexandros zusammen mit Helena geraubt worden. Die Lakonerin habe ihn ins Meer bei Kos geworfen und dabei gesagt, dass er umkämpft sein werde. Später hätten Lebedier dort einen Fang gekauft und seien dabei an den Dreifuß gelangt. Es gab einen Streit mit den Fischern, wem er gehören sollte, und man ging nach Kos. Und wie sie nichts erreichten, zeigten sie es in ihrer Mutterstadt Milet an. Die Milesier schickten eine Gesandtschaft [nach Kos], wurden abgewiesen und führten gegen die Koer Krieg. Nach hohen Verlusten auf beiden Seiten erging ein Orakel, den Dreifuß dem Weisesten zu geben. Beide Seiten einigten sich auf Thales. Der aber

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καὶ ὡς προείρηται. Καὶ τόδε μὲν οὕτως. Ἕρμιππος δ᾽ ἐν τοῖς Βίοις (Th 58) εἰς τοῦτον ἀναφέρει τὸ λεγόμενον ὑπό τινων περὶ Σωκράτους. Ἕφασκε γάρ, φασί, τριῶν τούτων ἕνεκα χάριν ἔχειν τῇ Τύχῃ‧ πρῶτον μὲν ὅτι ἄνθρωπος ἐγενόμην καὶ οὐ θηρίον, εἶτα ὅτι ἀνὴρ καὶ οὐ γυνή, τρίτον ὅτι Ἕλλην καὶ οὐ βάρβαρος. [34] Λέγεται δ᾽ ἀγόμενος ὑπὸ γραὸς ἐκ τῆς οἰκίας, ἵνα τὰ ἄστρα κατανοήσῃ, εἰς βόθρον ἐμπεσεῖν καὶ αὐτῷ ἀνοιμώξαντι φάναι τὴν γραῦν‧ “Σὺ γάρ, ὦ Θαλῆ, τὰ ἐν ποσὶν οὐ δυνάμενος ἰδεῖν τὰ ἐπὶ τοῦ οὐρανοῦ οἴει γνώσεσθαι;” Οἶδε δ᾽ αὐτὸν ἀστρονομούμενον καὶ Τίμων, καὶ ἐν τοῖς Σίλλοις ἐπαινεῖ αὐτὸν λέγων (Th 53)‧ οἷόν θ᾽ ἑπτὰ Θάλητα σοφῶν σοφὸν ἀστρονόμημα. Τὰ δὲ γεγραμμένα ὑπ᾽ αὐτοῦ φησι Λόβων ὁ Ἀργεῖος εἰς ἔπη τείνειν διακόσια. Ἐπιγεγράφθαι δ᾽ αὐτοῦ ἐπὶ τῆς εἰκόνος τόδε (Th 55)‧ Τόνδε Θαλῆν Μίλητος Ἰὰς θρέψασ᾽ ἀνέδειξεν ἀστρολόγον πάντων πρεσβύτατον σοφίῃ. [35] Τῶν τε ᾀδομένων αὐτοῦ εἶναι τάδε [Bergk iii. 200]‧ Οὔ τι τὰ πολλὰ ἔπη φρονίμην ἀπεφήνατο δόξαν‧ ἕν τι μάτευε σοφόν, ἕν τι κεδνὸν αἱροῦ‧ λύσεις γὰρ ἀνδρῶν κωτίλων γλώσσας ἀπεραντολόγους. Φέρεται δὲ καὶ ἀποφθέγματα αὐτοῦ τάδε‧ Πρεσβύτατον τῶν ὄντων θεός‧ ἀγένητον γάρ. Κάλλιστον κόσμος‧ ποίημα γὰρ θεοῦ. Μέγιστον τόπος‧ ἅπαντα γὰρ χωρεῖ. Τάχιστον νοῦς‧ διὰ παντὸς γὰρ τρέχει. Ἰσχυρότατον ἀνάγκη‧ κρατεῖ γὰρ πάντων. Σοφώτατον χρόνος‧ ἀνευρίσκει γὰρ πάντα. Οὐδὲν ἔφη τὸν θάνατον διαφέρειν τοῦ ζῆν. “Σὺ οὖν,” ἔφη τις, “διὰ τί οὐκ ἀποθνῄσκεις;” “Ὅτι,” ἔφη, “οὐδὲν διαφέρει.” [36] Πρὸς τὸν πυθόμενον τί πρότερον γεγόνοι, νὺξ ἢ ἡμέρα, “Ἡ νύξ,” ἔφη, “μιᾷ ἡμέρᾳ πρότερον.” Ἠρώτησέ τις αὐτὸν εἰ λάθοι θεοὺς ἄνθρωπος ἀδικῶν‧ “Ἀλλ᾽ οὐδὲ διανοούμενος,” ἔφη. Πρὸς τὸν μοιχὸν ἐρόμενον εἰ ὀμόσῃ μὴ μεμοιχευκέναι, “Οὐ χεῖρον,” ἔφη, “μοιχείας ἐπιορκία.1” Ἐρωτηθεὶς τί δύσκολον, ἔφη, “Τὸ ἑαυτὸν γνῶναι‧” τί δὲ εὔκολον, “Τὸ ἄλλῳ ὑποθέσθαι‧” τί ἥδιστον, “Τὸ ἐπιτυγχάνειν‧” τί τὸ θεῖον, “Τὸ μήτε ἀρχὴν ἔχον μήτε τελευτήν.” Τί δύσκολον εἴη τεθεαμένος, ἔφη‧ “Γέροντα τύραννον.” Πῶς ἄν τις ἀτυχίαν ῥᾷστα φέροι, “Εἰ τοὺς ἐχθροὺς χεῖρον πράσσοντας βλέποι.” Πῶς ἂν ἄριστα καὶ δικαιότατα 1

ἐπιορκίας μοιχεία Searby 2007, CP 6, 84 Lesart.

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weiht ihn nach dem Umlauf dem Apollon von Didyma. [33] Den Koern erging folgendes Orakel: „Nicht vorher wird der Zwist der Meroper1 und Ionier enden, bevor ihr den goldenen Dreifuß, den Hephaistos ins Meer warf, aus der Stadt schickt, und er in das Haus des Mannes gelangt, der in seiner Weisheit das, was ist, was sein wird und das, was zuvor war, erkennt.“ Den Milesiern aber: „Spross von Milet, über den Dreifuß befragst du Phoibos?“ Und wie oben [28] angegeben. Und darüber soweit. Hermipp schreibt aber in seinen Lebensbeschreibungen (Th 58) diesem [dem Thales] zu, was von manchen über Sokrates gesagt wird. Denn er [Sokrates] hat behauptet, sagen sie, dem Schicksal für folgende drei Dinge dankbar zu sein: „Zuerst, dass ich als Mensch geboren wurde und nicht als Tier, dann, dass ich ein Mann bin und nicht eine Frau, und drittens, dass ich ein Hellene bin und nicht ein Barbar [vgl. Th 563].“ [34] Thales soll, als er von einer alten Frau begleitet aus dem Haus gegangen war, um die Sterne zu beobachten, in eine Grube gefallen sein. Dem Jammernden habe die Alte gesagt: „So glaubst du, Thales, der du nicht in der Lage bist, zu sehen, was vor deinen Füßen ist, die Dinge am Himmel zu erkennen?“ Als Astronomen kennt ihn aber auch Timon, der ihn in seinen Sillen (Th 53) mit den Worten lobt: „Von den Sieben Weisen war Thales weise in Astronomie.“ Was er geschrieben hat, beläuft sich, wie Lobon von Argos sagt (Th 55), auf zweihundert Verse. Sein Standbild soll folgende Aufschrift getragen haben: „Den Thales hier ehrt die Stadt Milet, die ionische, die ihn aufzog, [ihn,] den aufgrund seiner Weisheit von allen ehrwürdigsten Astronomen.“ [35] Zu seinen Sprüchen gehörten folgende2: 1 2

Merops ist der mythische König der Koer. Vgl. zu den folgenden Sprüchen Searby 2007, CP 6, 80–7.

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βιώσαιμεν, “Ἐὰν ἃ τοῖς ἄλλοις ἐπιτιμῶμεν, αὐτοὶ μὴ δρῶμεν.” [37] Τίς εὐδαίμων, “Ὁ τὸ μὲν σῶμα ὑγιής, τὴν δὲ ψυχὴν εὔπορος, τὴν δὲ φύσιν εὐπαίδευτος.” Φίλων παρόντων καὶ ἀπόντων μεμνῆσθαί φησι‧ μὴ τὴν ὄψιν καλλωπίζεσθαι, ἀλλὰ τοῖς ἐπιτηδεύμασιν εἶναι καλόν. “Μὴ πλούτει,” φησί, “κακῶς,” “μηδὲ διαβαλλέτω σε λόγος πρὸς τοὺς πίστεως κεκοινωνηκότας.” “Οὓς ἂν ἐράνους εἰσενέγκῃς,” φησί, “τοῖς γονεῦσι, τοὺς αὐτοὺς προσδέχου καὶ παρὰ τῶν τέκνων.” Τὸν Νεῖλον εἶπε πληθύειν ἀνακοπτομένων τῶν ῥευμάτων ὑπὸ τῶν ἐτησίων ἐναντίων ὄντων. Φησὶ δ᾽ Ἀπολλόδωρος ἐν τοῖς Χρονικοῖς (Th 67) γεγενῆσθαι αὐτὸν κατὰ τὸ πρῶτον ἔτος τῆς τριακοστῆς ἐνάτης1 Ὀλυμπιάδος (= 624 v. Chr.). [38] Ἐτελεύτησε δ᾽ ἐτῶν ἑβδομήκοντα ὀκτώ (ἤ, ὡς Σωσικράτης (Th 66) φησίν, ἐνενήκοντα)‧ τελευτῆσαι γὰρ ἐπὶ τῆς πεντηκοστῆς ὀγδόης Ὀλυμπιάδος (548–4 v. Chr.), γεγονότα κατὰ Κροῖσον, ᾧ καὶ τὸν Ἅλυν ὑποσχέσθαι ἄνευ γεφύρας περᾶσαι, τὸ ῥεῖθρον παρατρέψαντα (546 v. Chr.). Γεγόνασι δὲ καὶ ἄλλοι Θαλαῖ, καθά φησι Δημήτριος ὁ Μάγνης ἐν τοῖς Ὁμωνύμοις, πέντε‧ ῥήτωρ Καλλατιανός, κακόζηλος‧ ζωγράφος Σικυώνιος, μεγαλοφυής‧ τρίτος ἀρχαῖος πάνυ, κατὰ Ἡσίοδον καὶ Ὅμηρον καὶ Λυκοῦργον‧ τέταρτος οὗ μέμνηται Δοῦρις ἐν τῷ Περὶ ζωγραφίας‧ πέμπτος νεώτερος, ἄδοξος, οὗ μνημονεύει Διονύσιος ἐν Κριτικοῖς. [39]      Ὁ δ᾽ οὖν σοφὸς ἐτελεύτησεν ἀγῶνα θεώμενος γυμνικὸν ὑπό τε καύματος καὶ δίψους καὶ ἀσθενείας, ἤδη γηραιός. Καὶ αὐτοῦ ἐπιγέγραπται τῷ μνήματι (Th 56)‧ Ἦ ὀλίγον τόδε σᾶμα, τὸ δὲ κλέος οὐρανόμακες, τῶ πολυφροντίστω τοῦτο Θάλητος ὅρη. Ἔστι καὶ παρ᾽ ἡμῖν ἐς αὐτὸν ἐν τῷ πρώτῳ τῶν Ἐπιγραμμάτων ἢ Παμμέτρῳ τόδε τὸ ἐπίγραμμα [= AP 7.85]‧ Γυμνικὸν αὖ ποτ᾽ ἀγῶνα θεώμενον, Ἠέλιε Ζεῦ, τὸν σοφὸν ἄνδρα Θαλῆν ἥρπασας ἐκ σταδίου. Αἰνέω ὅττι μιν ἐγγὺς ἀπήγαγες‧ ἦ γὰρ ὁ πρέσβυς οὐκέθ᾽ ὁρᾶν ἀπὸ γῆς ἀστέρας ἠδύνατο. [40] Τούτου ἐστὶν τὸ Γνῶθι σαυτόν, ὅπερ Ἀντισθένης ἐν ταῖς Διαδοχαῖς Φημονόης εἶναί φησιν, ἐξιδιοποιήσασθαι δὲ αὐτὸ Χίλωνα. Περὶ δὴ τῶν ἑπτά (ἄξιον γὰρ ἐνταῦθα καθολικῶς κἀκείνων ἐπιμνησθῆναι) λόγοι φέρονται τοιοῦτοι. Δάμων ὁ Κυρηναῖος, 〈ὁ〉 γεγραφὼς Περὶ τῶν φιλοσόφων, πᾶσιν ἐγκαλεῖ, μάλιστα δὲ τοῖς ἑπτά. Ἀναξιμένης δέ φησι πάντας ἐπιθέσθαι ποιητικῇ‧ ὁ δὲ Δικαίαρχος οὔτε σοφοὺς οὔτε φιλοσόφους φησὶν αὐτοὺς γεγονέναι, συνετοὺς δέ τινας καὶ νομοθετικούς. Ἀρχέτιμος δὲ ὁ Συρακούσιος ὁμιλίαν αὐτῶν ἀναγέγραφε παρὰ Κυψέλῳ, ᾗ καὶ αὐτός 1

codd.: πέμπτης.

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„Viele Worte machen noch keine verständige Meinung. Eine einzige Weisheit suche! Ein einziges Gut wähle! Beenden wirst du nämlich schwatzhafter Männer unermüdlichen Redefluss.“ Auch folgende Aussagen werden von ihm überliefert:1 „Das älteste der seienden Dinge ist Gott; denn er ist ungeworden. Das schönste ist der Kosmos; denn er ist ein Werk Gottes. Das größte ist der Raum; denn er umfasst alles. Das schnellste ist der Geist; denn er durchläuft alles. Das stärkste ist die Notwendigkeit; denn sie bezwingt alles. Das weiseste ist die Zeit; denn sie erfindet alles (vgl. Th 564 [320a–f]).“ In nichts, sagte er, unterscheide sich der Tod vom Leben. „Weshalb“, fragte jemand, „stirbst du dann nicht?“ „Weil“, so die Antwort, „es sich in nichts unterscheidet.“ [36] Einem, der wissen wollte, was früher entstanden sei, die Nacht oder der Tag, antwortete er: „Die Nacht, und zwar um einen Tag früher.“ Jemand fragte ihn, ob der Mensch unbemerkt vor den Göttern Unrecht tun könne. „Nicht einmal im Gedanken!“, antwortete er. (vgl. Th 96; Th 207; Th 564 [316]) Zu einem Ehebrecher, der ihn fragte, ob er beschwören solle, keinen Ehebruch begangen zu haben, sagte er: „Meineid ist nicht schlechter als Ehebruch.“ (vgl. Th 564 [317]) Auf die Frage, was schwierig sei, antwortete er: „Sich selbst zu erkennen.“ Was leicht: „Einem anderen einen Rat erteilen.“ Was besonders angenehm: „Erfolg haben.“ (vgl. Th 362) Was das Göttliche: „Das weder Anfang noch Ende hat.“ Was Unerquickliches er gesehen habe: „Einen alten Tyrannen.“ (vgl. Th 119). Wie man ein Unglück am leichtesten tragen könne: „Wenn man seine Feinde in noch schlimmerer Lage sieht.“ Wie wir am besten und gerechtesten leben könnten: „Wenn wir selbst nicht tun, was wir anderen vorwerfen.“ [37] Wer glücklich sei: „Wer körperlich gesund, seelisch begabt und von wohlerzogener Natur ist.“ (vgl. Th 564 [321a–h]) Der Freunde solle man gedenken, seien sie anwesend oder abwesend, meinte er. Man solle seine Ehre nicht in äußere Schönheit setzen, sondern im Leben und Handeln schön sein. „Werde nicht auf verwerfliche Weise reich“, sagte er, „und keine Rede soll dich gegen die einnehmen, die dein Vertrauen haben.“2 „Die Liebesdienste“, sagte er, „die du deinen Eltern erwiesen hast, erwarte auch von deinen Kindern.“ (vgl. Th 362) 1 2

Vgl. zur Reihenfolge der Aussagen Classen 1986, 32. Übersetzung bei Althoff/ Zeller 2006, 37: „Deine Rede soll dich nicht in Misskredit bringen gegenüber denen, die dir Vertrauen geschenkt haben.“

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φησι παρατυχεῖν‧ Ἔφορος δὲ παρὰ Κροίσῳ πλὴν Θαλοῦ. Φασὶ δέ τινες καὶ ἐν Πανιωνίῳ καὶ ἐν Κορίνθῳ καὶ ἐν Δελφοῖς συνελθεῖν αὐτούς. [41] Διαφωνοῦνται δὲ καὶ αἱ ἀποφάσεις αὐτῶν καὶ ἄλλου ἄλλο φασὶν εἶναι, ὡς ἐκεῖνο‧ Ἦν Λακεδαιμόνιος Χίλων σοφός, ὃς τάδ᾽ ἔλεξε‧ “μηδὲν ἄγαν‧ καιρῷ πάντα πρόσεστι καλά.” Στασιάζεται δὲ καὶ περὶ τοῦ ἀριθμοῦ αὐτῶν. Λεάνδριος μὲν γὰρ ἀντὶ Κλεοβούλου καὶ Μύσωνος Λεώφαντον Γοργιάδα, Λεβέδιον ἢ Ἐφέσιον, ἐγκρίνει καὶ Ἐπιμενίδην τὸν Κρῆτα‧ Πλάτων δὲ ἐν Πρωταγόρᾳ Μύσωνα ἀντὶ Περιάνδρου‧ Ἔφορος δὲ ἀντὶ Μύσωνος Ἀνάχαρσιν‧ οἱ δὲ καὶ Πυθαγόραν προσγράφουσιν. Δικαίαρχος δὲ (Th  36) τέσσαρας ὡμολογημένους ἡμῖν παραδίδωσι, Θαλῆν, Βίαντα, Πιττακόν, Σόλωνα. Ἄλλους δὲ ὀνομάζει ἕξ, ὧν ἐκλέξασθαι τρεῖς, Ἀριστόδημον, Πάμφυλον, Χίλωνα Λακεδαιμόνιον, Κλεόβουλον, Ἀνάχαρσιν, Περίανδρον. Ἔνιοι προστιθέασιν Ἀκουσίλαον Κάβα ἢ Σκάβρα Ἀργεῖον. [42] Ἕρμιππος δ᾽ ἐν τῷ Περὶ τῶν σοφῶν (Th 59) ἑπτακαίδεκά φησιν, ὧν τοὺς ἑπτὰ ἄλλους ἄλλως αἱρεῖσθαι‧ εἶναι δὲ Σόλωνα, Θαλῆν, Πιττακόν, Βίαντα, Χίλωνα, 〈Μύσωνα,〉 Κλεόβουλον, Περίανδρον, Ἀνάχαρσιν, Ἀκουσίλαον, Ἐπιμενίδην, Λεώφαντον, Φερεκύδην, Ἀριστόδημον, Πυθαγόραν, Λᾶσον Χαρμαντίδου ἢ Σισυμβρίνου (ἢ ὡς Ἀριστόξενος Χαβρίνου) Ἑρμιονέα, Ἀναξαγόραν. Ἱππόβοτος δ᾽ ἐν τῇ Τῶν φιλοσόφων ἀναγραφῇ (Th 65)‧ Ὀρφέα, Λίνον, Σόλωνα, Περίανδρον, Ἀνάχαρσιν, Κλεόβουλον, Μύσωνα, Θαλῆν, Βίαντα, Πιττακόν, Ἐπίχαρμον, Πυθαγόραν. Φέρονται δὲ καὶ τοῦ Θαλοῦ ἐπιστολαὶ αἵδε‧

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Er behauptete, dass der Nil anschwelle, wenn seine Fluten infolge der entgegengesetzten Etesien zurückgestaut würden. Apollodor sagt in seinen Chronika (Th 67), dass er im ersten Jahr der 39. Olympiade [624 v. Chr.]1 geboren sei. [38] Er starb mit 78 Jahren (oder, wie Sosikrates sagt (Th 66), mit 90 Jahren). Er sei nämlich während der 58. Olympiade [548–545 v. Chr.] gestorben. Er habe zur Zeit des Kroisos gelebt, dem er auch den Halys ohne Brücken zu überqueren versprochen habe, indem er den Strom umlenkte. Es gab aber auch noch fünf andere Personen mit dem Namen Thales, wie Demetrios aus Magnesia in den Homonymen sagt: ein manierierter Rhetor aus Kallatis; ein genialer Maler aus Sikyon; ein dritter ganz früher, ein Zeitgenosse Hesiods, Homers, Lykurgs; ein vierter, den Duris in dem Werk Über die Malerei erwähnt; ein fünfter jüngerer und weniger bekannter, den Dionysios in seinen Kritika erwähnt. [39] Der Weise nun starb, als er einem Sportwettkampf zuschaute, infolge von Hitze, Durst und Schwäche in bereits fortgeschrittenem Alter. Seine Grabschrift lautet (Th 56): „Gewiss, klein ist das Grabmal, der Ruhm aber reicht zum Himmel, sieh doch, des vielbedachten Mannes Thales.“ Es gibt auch von uns folgendes Epigramm auf ihn im ersten Buch der Epigramme oder Vermischten Versmaße: „Als er einen sportlichen Wettkampf einst schaute, Lichtbringer Zeus, hast du den weisen Mann Thales aus dem Stadion entrückt. Ich preise dich, dass du ihn in deine Nähe geführt hast; denn der Alte konnte nicht mehr von der Erde aus die Sterne erblicken.“ [40] Von ihm stammt auch das „Erkenne dich selbst“; Antisthenes sagt freilich in seinen Abfolgen [der Philosophen], es stamme von der Phemonoe2, Chilon habe es sich aber zu eigen gemacht. Über die Sieben Weisen (denn hier ist eine allgemeine Bemerkung zu ihnen angebracht) gibt es nun folgende Berichte: Damon aus Kyrene, der Über die Philosophen geschrieben hat, greift alle an, besonders aber die Sieben;

1 2

Überliefert ist eindeutig das erste Jahr der 35. Olympiade, also 640 v. Chr. Das stimmt jedoch nicht mit den folgenden Angaben überein. Die erste Pythia in Delphi.

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Θαλῆς Φερεκύδει [43] Πυνθάνομαί σε πρῶτον Ἰώνων μέλλειν λόγους ἀμφὶ τῶν θείων χρημάτων ἐς τοὺς Ἕλληνας φαίνειν. Καὶ τάχα μὲν ἡ γνώμη τοι δικαίη ἐς τὸ ξυνὸν καταθέσθαι γραφὴν, μᾶλλον ἢ ἐφ᾽ ὁποιοισοῦν ἐπιτρέπειν χρῆμα ἐς οὐδὲν ὄφελος. Εἰ δή τοι ἥδιον, ἐθέλω γενέσθαι λεσχηνώτης περὶ ὁτέων γράφεις‧ καὶ ἢν κελεύῃς, παρὰ σὲ ἀφίξομαι ἐς Σῦρον. Ἢ γὰρ ἂν οὐ φρενήρεες εἴημεν ἐγώ τε καὶ Σόλων ὁ Ἀθηναῖος, 〈εἰ〉 πλώσαντες μὲν ἐς Κρήτην κατὰ 〈τὴν〉 τῶν κεῖθι ἱστορίην, πλώσαντες δὲ ἐς Αἴγυπτον ὁμιλήσοντες τοῖς ἐκείνῃ ὅσοι ἱερέες τε καὶ ἀστρολόγοι, παρὰ σὲ δὲ μὴ πλώσαιμεν; Ἥξει γὰρ καὶ ὁ Σόλων, ἢν ἐπιτρέπῃς. [44] Σὺ μέντοι χωροφιλέων ὀλίγα φοιτέεις ἐς Ἰωνίην, οὐδέ σε ποθὴ ἴσχει ἀνδρῶν ξείνων‧ ἀλλά, ὡς ἔλπομαι, ἑνὶ μούνῳ χρήματι πρόσκεαι τῇ γραφῇ. Ἡμέες δὲ οἱ μηδὲν γράφοντες περιχωρέομεν τήν τε Ἑλλάδα καὶ Ἀσίην. Θαλῆς Σόλωνι ῾Υπαποστὰς ἐξ Ἀθηνέων δοκέεις ἄν μοι ἁρμοδιώτατα ἐν Μιλήτῳ οἶκον ποιέεσθαι παρὰ τοῖς ἀποίκοις ὑμέων‧ καὶ γὰρ ἐνθαῦτά τοι δεινὸν οὐδέν. Εἰ δὲ ἀσχαλήσεις ὅτι καὶ Μιλήσιοι τυραννεόμεθα (ἐχθαίρεις γὰρ πάντως αἰσυμνήτας), ἀλλὰ τέρποιο ἂν σὺν τοῖς ἑτάροις ἡμῖν καταβιούς. Ἐπέστειλε δέ τοι καὶ Βίης ἥκειν ἐς Πριήνην‧ σὺ δὲ εἰ προσηνέστερόν τοι τὸ Πριηνέων ἄστυ, κεῖθι οἰκέειν, καὶ αὐτοὶ παρὰ σὲ οἰκήσομεν. Sim. (phönizische Abkunft, 1.22) Th  12 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen, 1.22, 34, 40–42) Th 20 (w. s.) (Schrift, 1.23) Th 88 (w. s.); (Entdecker des Wagens, 1.23) Th 52 (w. s.); (Sonnenbahn/ Sonnenwenden, 1.23, 24) Th 93 (w. s.); (Sonnenfinsternis, 1.23) Th 10 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie, 1.23, 34) Th 103 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph, 1.23) Th 29 (w. s.); (Natur der Seele, 1.24) Th 31 (w. s.); (Sonnengröße, -durchmesser, 1.24) Th 178 (w. s.); (Urheber der Na-

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Anaximenes1 behauptet, alle hätten gedichtet. Dikaiarch aber sagt, sie seien weder Weise noch Philosophen, sondern verständige und zur Gesetzgebung fähige Männer gewesen. Archetimos aus Syrakus hat ihr Treffen bei Kypselos2 geschildert, bei dem er selbst dabeigewesen zu sein angibt. Ephoros ihr Treffen bei Kroisos ohne Thales. Einige aber behaupten, sie seien in Panionion oder in Korinth oder in Delphi zusammengekommen. [41] Unstimmigkeiten gibt es aber auch über ihre Aussprüche, die bald dem einen, bald dem anderen zugeschrieben werden, wie etwa jener: „Es war der Spartaner Chilon, der Weise, der Folgendes sagte: ‚Nichts allzu sehr; dem rechten Maß kommt alles Schöne zu‘.“ Man streitet sich auch über ihre Zahl. Leandrios rechnet anstelle von Kleobulos und Myson den Leophantos, des Gorgias Sohn aus Lebedos oder Ephesos dazu, sowie den Epimenides aus Kreta, Platon im Protagoras den Myson anstelle des Periander, Ephoros aber anstelle von Myson den Anacharsis. Manche fügen noch den Pythagoras hinzu. Dikaiarch überliefert uns vier unbestrittene Namen (Th 36): Thales, Bias, Pittakos, Solon. Außerdem nennt er noch sechs, von denen er drei bevorzugt: Aristodemos, Pamphylos, Chilon aus Sparta, Kleobulos, Anacharsis, Periander. Einige fügen noch Akusilaos, den Sohn des Kabas oder Skabras, aus Argos hinzu. [42] Hermipp nennt 17 in seinem Buch Über die Sieben Weisen (Th 59), aus denen jeder eine andere Auswahl treffe. Es seien dies: Solon, Thales, Pittakos, Bias, Chilon, Myson, Kleobulos, Periander, Anacharsis, Akusilaos, Epimenides, Leophantos, Pherekydes, Aristodemos, Pythagoras, Lasos, der Sohn des Charmantides oder Sisymbrinos (oder nach Aristoxenos des Chabrinos) aus Hermione, Anaxagoras. Hippobotos nennt in seinem Verzeichnis der Philosophen (Th 65): Orpheus, Linos, Solon, Periander, Anacharsis, Kleobulos, Myson, Thales, Bias, Pittakos, Epicharmos, Pythagoras. Folgende Briefe des Thales werden überliefert:3 Thales an Pherekydes [43] Ich erfahre, dass du als erster Ionier beabsichtigst, theologische Erörterungen vor die Griechen zu bringen. Und vielleicht ist deine Meinung 1 2 3

Anaximenes aus Lampsakos (FGrHist 72 F 22). 30 Jahre lang Tyrann der Korinther (vor und nach 600 v. Chr.). Siehe Dührsen 1994 zum Versuch der Rekonstruktion eines hypothetischen Briefromans.

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turphilosophie und Mathematik/ Geometrie, 1.24) Th 81 (w. s.); (Politische Tätigkeit) Th 21 (w. s.); (Miete der Ölpressen, 1.26) Th 28 (w. s.); (Familienstand, 1.26) Th 112 (w. s.); (Beseeltheit des Alls, 1.27) Th 32 (w. s.); (Auszeichnung des Thales/ Umlauf des Dreifußes, 1.27 ff.) Th 52 (w. s.); (Vermessen der Pyramidenhöhe, 1.27) Th 107 (w. s.); (ägyptischer Einfluss, 1.24, 27, 43) Th 92 (w. s.); (Prinzip Wasser, 1.27) Th 29 (w. s.); (Jahreszeiten, 1.27) Th  178 (w.  s.); (Brunnenfall, 1.34) Th  19 (w.  s.); (Spruchweisheit, 1.35 f.) Th  89 (w.  s.), vgl. insbesondere Th  90, Th  121, Th  351, Th  362, Th  564; (Nilschwelle, 1.37) Th 13 (w. s.); (Datierung, 1.37 f.) Th 171 (w. s.); (Umlenkung des Halys, 1.38) Th 11 (w. s.); (Todesumstände, 1.39) Th 495, Th 501, Th 578; (Briefwechsel, 1.43) Th 238

Th 238 Vit. 1.122 (Φερεκύδης Θαλῇ) Εὖ θνήσκοις ὅταν τοι τὸ χρεὼν ἥκῃ. Νοῦσός με καταλελάβηκε δεδεγμένον τὰ παρὰ σέο γράμματα. Φθειρῶν ἔθυον πᾶς καί με εἶχεν ἠπίαλος. Ἐπέσκηψα δ᾽ ὦν τοῖσιν οἰκιήτῃσιν, ἐπήν με καταθάψωσιν, ἐς σὲ τὴν γραφὴν ἐνέγκαι. Σὺ δὲ ἢν δοκιμώσῃς σὺν τοῖς ἄλλοις σοφοῖς, οὕτω μιν φῆνον‧ ἢν δὲ οὐ δοκιμώσητε, μὴ φήνῃς. Ἐμοὶ μὲν γὰρ οὔκω ἥνδανεν. Ἔστι δὲ οὐκ ἀτρεκείη πρηγμάτων, οὐδ᾽ ὑπίσχνέομαι 〈κ〉ου τὠληθὲς εἰδέναι, ἅσσα δ᾽ ἂν ἐπιλέγω θεολογέων‧ τὰ ἄλλα χρὴ νοέειν‧ ἅπαντα γὰρ αἰνίσσομαι. Τῇ δὲ νούσῳ πιεζόμενος ἐπὶ μᾶλλον, οὔτε τῶν τινα ἰητρῶν οὔτε τοὺς ἑταίρους ἐσιέμην‧ προσεστεῶσι δὲ τῇ θύρῃ καὶ εἰρομένοις ὁκοῖόν τι εἴη, διεὶς δάκτυλον ἐκ τῆς κλειθρίης ἔδειξ᾽ ἂν ὡς ἔθυον τοῦ κακοῦ. Καὶ προεῖπα αὐτοῖσιν ἥκειν εἰς τὴν ὑστεραίην ἐπὶ τὰς Φερεκύδεω ταφάς. Sim. (Briefwechsel) Th 237 (w. s.) (Diog. Laert. 1.43)

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richtig, die Schrift lieber in die Öffentlichkeit zu bringen, als die Sache ohne jeden Nutzen irgendjemandem zu überlassen. Wenn es dir also angenehm ist, will ich ein Hörer dessen werden, worüber du schreibst; und wenn du es forderst, komme ich nach Syros. Denn wir, ich und Solon, der Athener, die wir zwar nach Kreta zur Erforschung der dortigen Verhältnisse und nach Ägypten zur Begegnung mit den dortigen Priestern und Astronomen gereist sind, wären wir denn nicht von Sinnen, wenn wir zu dir nicht reisten? Denn auch Solon wird kommen, wenn du erlaubst. [44] Du freilich kommst aus Heimatliebe selten nach Ionien und hast keine Sehnsucht nach fremden Leuten; vielmehr hast du dich ganz, wie ich annehme, deiner Schrift als einziger Sache hingegeben. Wir aber, die wir nichts schreiben, reisen durch Griechenland und Asien. Thales an Solon Wenn du dich aus Athen zurückziehst, scheinst du mir am passendsten deinen Wohnsitz in Milet zu nehmen, bei euren Kolonisten. Da hast du nämlich nichts Schlimmes zu befürchten. Wenn du aber bekümmert bist, weil auch die Milesier eine Tyrannenherrschaft haben (denn gänzlich hasst du die Gewalthaber), so könnte es dir doch willkommen sein, mit uns, deinen Freunden, zusammenzuleben. Es hat dir aber auch Bias geschrieben, du sollst nach Priene kommen. Ist es dir angenehmer, dort in der Stadt der Prieneer zu wohnen, so werden auch wir selbst bei dir wohnen.

Th 238 Philosophenleben 1.122 Pherekydes schreibt, von Krankheit geplagt, an Thales. Er vermacht ihm seine Schrift mit der Bitte, sie zu veröffentlichen, wenn er und die anderen Weisen sie für gut befänden.

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Th 239 Vit. 1.122 B Καὶ οὗτοι μὲν οἱ κληθέντες σοφοί, οἷς τινες καὶ Πεισίστρατον τὸν τύραννον προσκαταλέγουσι. Λεκτέον δὲ περὶ φιλοσόφων‧ καὶ πρῶτόν γε ἀρκτέον ἀπὸ τῆς Ἰωνικῆς φιλοσοφίας, ἧς καθηγήσατο Θαλῆς, οὗ διήκουσεν Ἀναξίμανδρος. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Th 240 Vit. 2.4 (Αναξιμένης Πυθαγόρῃ) Θαλῆς ἐκ καλοῦ 〈πότμου ἐλθὼν〉 ἐπὶ γήρας, οὐκ εὔποτμος οἴχεται‧ εὐφρόνης, ὥσπερ ἔωθεν, ἅμα τῇ ἀμφιπόλῳ προϊὼν ἐκ τοῦ αὐλίου τὰ ἄστρα ἐθηεῖτο‧ καὶ (οὐ γὰρ ἐς μνήμην ἔθετο) θηεύμενος ἐς τὸ κρημνῶδες ἐκβὰς καταπίπτει. Μιλησίοισι μέν νυν ὁ αἰθερολόγος ἐν τοιῷδε κεῖται τέλει. Ἡμέες δὲ οἱ λεσχηνῶται αὐτοί τε μεμνώμεθα τοῦ ἀνδρός, οἵ τε ἡμέων παῖδές τε καὶ λεσχηνῶται, ἐπιδεξιώμεθα δ᾽ ἔτι τοῖς ἐκείνου λόγοις. Ἀρχὴ μέντοι παντὸς τοῦ λόγου Θαλῇ ἀνακείσθω. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 241 Vit. 2.46.6–11 (cf. 8.49) Τούτῳ τις, καθά φησιν Ἀριστοτέλης ἐν τρίτῳ Περὶ ποιητικῆς (Th 34), ἐφιλονείκει Ἀντίλοχος Λήμνιος [...]‧ Θάλητι δὲ Φερεκύδης (Th 3) [...].

Th 242 Vit. 8.1 Ἐπειδὴ δὲ τὴν Ἰωνικὴν φιλοσοφίαν τὴν ἀπὸ Θαλοῦ καὶ τοὺς ἐν ταύτῃ διαγενομένους ἄνδρας ἀξιολόγους διεληλύθαμεν, φέρε καὶ περὶ τῆς Ἰταλικῆς διαλάβωμεν. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

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Th 239 Philosophenleben 1.122 B Überleitung zur Ionischen Philosophie, die Thales einleitete, dessen Schüler Anaximander war.

Th 240 Philosophenleben 2.4 (Anaximenes an Pythagoras) Thales hatte nach einem glücklichen Leben im Alter keinen glücklichen Tod. Wie üblich ging er nachts mit seiner Magd aus dem Hof heraus, um die Sterne zu beobachten. Da stürzte er bei seiner Betrachtung in Gedanken versunken einen Abhang hinab. Das war für die Milesier das Ende des Himmelskundlers. Wir aber, seine Schüler, wollen des Mannes gedenken, und ebenso unsere Kinder und Schüler; außerdem wollen wir seine Lehren beherzigen. Ausgangspunkt einer jeden Untersuchung soll Thales sein.

Th 241 Philosophenleben 2.46.6–11 Wie Aristoteles im dritten Buch Über die Dichtkunst [Über Dichter] sagt (Th 34), polemisiert gegen diesen [Sokrates] ein gewisser Antilochos aus Lemnos [...], gegen Thales aber Pherekydes (Th 3) [...].1

Th 242 Philosophenleben 8.1 Nach Abschluss der Ionischen Philosophie ab Thales Übergang zur Italischen.

1

Vgl. hierzu: Schibli 1990, 13.

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Diogenes Laertios – Porphyrios

Th 243 Vit. 9.18.14–16 Ἀντιδοξάσαι τε λέγεται (Th 6) Θαλῇ καὶ Πυθαγόρᾳ, καθάψασθαι δὲ καὶ Ἐπιμενίδου.

Porphyrios Th 244 In Aristotelis categorias 4.1.120.18–23 (ed. Busse) Ἐπεὶ καὶ τὸ τὰς ἐκλείψεις τοῦ ἡλίου καὶ τῆς σελήνης γνῶναι καὶ προειπεῖν ἔστιν μέν, ὥσπερ καὶ εὕρηται, πρὸ μέντοι Θαλοῦ οὐδέπω ἦν ὄντος τοῦ ἐπιστητοῦ. ἀλλὰ τὸ μὲν ἐπιστητὸν ἀναιρεθὲν ἀνέλοι ἂν καὶ τὴν ἐπιστήμην, ἐπιστήμη δὲ ἀναιρεθεῖσα οὐκ ἂν ἀνέλοι τὸ ἐπιστητόν. πρότερον ἄρα τὸ ἐπιστητόν, ὑστέρα δὲ ἡ ἐπιστήμη, πρός τι δὲ ὄντα, οὐχ ἅμα. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 432, Th 433, Th 434, Th 435, Th 457, Th 468, Th 515, Th 534

Th 245 203 F Smith (vgl. Th 509) und 425 F Smith; s. Th 375 (Cyrillus contra Julianum 1.38, 544D–545B)

Th 246 273 F Smith, s. Th 365 (Stob. Anth. 3.21.26)

Th 247 194bT Smith, s. Th 505 (Ibn an-Nadīm, Fihrist 245.12–15)

Th 248 204 F Smith, s. Th 500 (Ṣiwān al-ḥikma 176–187), s. Th 529 (Aš-Šahrastānī, Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.167.9–13), Th 557 (Barhebräus, Weltgeschichte 51.1–8).

Diogenes Laertios – Porphyrios

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Th 243 Philosophenleben 9.18.14–16 Den Lehren des Thales und des Pythagoras soll er (Xenophanes [Th 6]) widersprochen und Epimenides angegriffen haben.

Porphyrios (ca. 234–305/ 10 n. Chr.) Th 244 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 4.1.120.18–23 [Cat. 7b22–8a12] Denn auch die Eklipsen von Sonne und Mond zu erkennen und vorherzusagen, ist möglich, wie es auch herausgefunden wurde. Vor Thales war es freilich noch nicht möglich, obwohl es wissbar war. Indessen, wenn das Wissbare aufgehoben wird, dürfte es auch das Wissen aufheben, wenn das Wissen aber aufgehoben wird, dürfte es nicht das Wissbare aufheben. Vorher ist also das Wissbare, später das Wissen; sie sind relativ, aber nicht zugleich.

Th 245 Kyrill zitiert Porphyrios, der in seiner Philosophiegeschichte den Bericht vom Umlauf des goldenen Dreifußes wiedergibt.

Th 246 Thales (nach Porphyrios) als möglicher Autor des „Erkenne dich selbst“.

Th 247 Thales (nach Porphyrios) der erste der ‚Sieben Philosophen‘.

Th 248 Datierung des Thales (durch Porphyrios).

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Iamblichos aus Chalkis

Iamblichos aus Chalkis Th 249 Vita Pythagorae 2.11–12 (ed. v. Albrecht) [...], μετὰ τούτου πρὸς τὸν Φερεκύδην διεπόρθμευε καὶ πρὸς Ἀναξίμανδρον τὸν φυσικὸν καὶ πρὸς Θαλῆν εἰς Μίλητον, [12] καὶ παραγενόμενος πρὸς ἕκαστον αὐτῶν ἀνὰ μέρος οὕτως ὡμίλησεν, ὥστε πάντας αὐτὸν ἀγαπᾶν καὶ τὴν φύσιν αὐτοῦ θαυμάζειν καὶ ποιεῖσθαι τῶν λόγων κοινωνόν. καὶ δὴ καὶ ὁ Θαλῆς ἄσμενος αὐτὸν προσήκατο, καὶ θαυμάσας τὴν πρὸς τοὺς ἄλλους νέους παραλλαγήν, ὅτι μείζων τε καὶ ὑπερβεβηκυῖα ἦν τὴν προφοιτήσασαν ἤδη δόξαν, μεταδούς τε ὅσων ἠδύνατο μαθημάτων, τὸ γῆράς τε τὸ ἑαυτοῦ αἰτιασάμενος καὶ τὴν ἑαυτοῦ ἀσθένειαν προετρέψατο εἰς Αἴγυπτον διαπλεῦσαι καὶ τοῖς ἐν Μέμφει καὶ Διοσ〈πόλει〉 μάλιστα συμβαλεῖν ἱερεῦσι‧ παρὰ γὰρ ἐκείνων καὶ ἑαυτὸν ἐφωδιάσθαι ταῦτα, δι᾽ ἃ σοφὸς παρὰ τοῖς πολλοῖς νομίζεται. οὐ μὴν τοσούτων γε προτερημάτων οὔτε φυσικῶς οὔτε ὑπ᾽ ἀσκήσεως ἐπιτετευχέναι ἑαυτὸν ἔλεγεν, ὅσων τὸν Πυθαγόραν καθορᾶν‧ ὥστε ἐκ παντὸς εὐηγγελίζετο, εἰ τοῖς δηλουμένοις ἱερεῦσι συγγένοιτο, θειότατον αὐτὸν καὶ σοφώτατον ὑπὲρ ἅπαντας ἔσεσθαι ἀνθρώπους. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Lehrer des Pythagoras) Th 252

Th 250 Vita Pythagorae 3.13–14 Ὠφεληθεὶς οὖν παρὰ Θάλεω τά τε ἄλλα καὶ χρόνου μάλιστα φείδεσθαι, καὶ χάριν τούτου οἰνοποσίᾳ τε καὶ κρεωφαγίᾳ καὶ ἔτι πρότερον πολυφαγίᾳ ἀποταξάμενος, τῇ δὲ τῶν λεπτῶν καὶ εὐαναδότων ἐδωδῇ συμμετρηθείς, κἀκ τούτου ὀλιγοϋπνίαν καὶ ἐπεγρίαν καὶ ψυχῆς καθαρότητα κτησάμενος ὑγείαν τε ἀκριβεστάτην καὶ ἀπαρέγκλιτον τοῦ σώματος, ἐξέπλευσεν εἰς τὴν Σιδόνα, φύσει τε αὑτοῦ πατρίδα πεπυσμένος εἶναι καὶ καλῶς οἰόμενος ἐκεῖθεν αὑτῷ ῥᾴονα τὴν εἰς Αἴγυπτον ἔσεσθαι διάβασιν. [14] [...], προσμαθών τε ὅτι ἄποικα τρόπον τινὰ καὶ ἀπόγονα τῶν ἐν Αἰγύπτῳ ἱερῶν τὰ αὐτόθι ὑπάρχει, ἐκ τούτου τε ἐλπίσας καλλιόνων καὶ θειοτέρων καὶ ἀκραιφνῶν μεθέξειν μυημάτων ἐν τῇ Αἰγύπτῳ, ἀγασθεὶς κατὰ τὰς Θάλεω τοῦ διδασκάλου ὑποθήκας διεπορθμεύθη ἀμελλητὶ ὑπό τινων Αἰγυπτίων πορθμέων καιριώτατα προσορμισάντων τοῖς ὑπὸ Κάρμηλον τὸ Φοινικικὸν ὄρος αἰγιαλοῖς, ἔνθα ἐμόναζε τὰ πολλὰ ὁ Πυθαγόρας κατὰ τὸ ἱερόν.

Iamblichos aus Chalkis

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Iamblichos aus Chalkis (ca. 240–325 n. Chr.) Th 249 Leben des Pythagoras 2.11–12 [...] mit diesem [Hermodamas] fuhr er [Pythagoras] übers Meer zu Pherekydes und zu Anaximander, dem Naturphilosophen, und zu Thales nach Milet. [12] Und er hielt sich bei jedem von ihnen auf und pflegte jeweils solchen Umgang, dass sie alle ihn lieb gewannen und seine natürliche Anlage bewunderten und ihn an ihren Lehren teilnehmen ließen. Auch Thales nahm ihn also bereitwillig auf und staunte über den Unterschied zu den anderen Jugendlichen; denn er übertraf bei weitem den Ruf, der ihm schon vorausgeeilt war. Er [Thales] gab ihm, soweit er vermochte, an den Wissenschaften Anteil, forderte ihn aber auf, indem er auf sein [Thales’] Alter und seine schwache Gesundheit verwies, nach Ägypten zu segeln und vor allem mit den Priestern in Memphis und in Diospolis zu verkehren. Denn auch er selbst sei von jenen mit dem ausgestattet worden, aufgrund dessen er bei der großen Menge als Weiser gelte. Indessen, so sagte er, sei er weder von Natur noch durch Übung mit so vielen Vorzügen ausgestattet, wie er sie bei Pythagoras wahrnehme. Daher verkündete er als ganz und gar gute Nachricht: Wenn er [Pythagoras] mit den bezeichneten Priestern verkehre, werde er der göttlichste und der weiseste vor allen Menschen sein.

Th 250 Leben des Pythagoras 3.13–14 Thales hatte ihn [Pythagoras] vor allem im Sparen der Zeit vorwärts gebracht. Pythagoras fährt nun nach Sidon in Phönizien und lässt sich voll Freude nach den Ratschlägen seines Lehrers Thales von ägyptischen Schiffsleuten übersetzen.

218

Iamblichos aus Chalkis

Th 251 Protrepticus 14.P72–73 (ed. Des Places) Καὶ ταῦτα πάντα οὐδ᾽ ὅτι οὐκ οἶδεν, οἶδεν‧ οὐδὲ γὰρ αὐτῶν ἀπέχεται τοῦ εὐδοκιμεῖν χάριν, ἀλλὰ τῷ ὄντι τὸ σῶμα μόνον ἐν τῇ πόλει κεῖται αὐτοῦ καὶ ἐπιδημεῖ, ἡ δὲ διάνοια, ταῦτα πάντα ἡγησαμένη σμικρὰ [P 73] καὶ οὐδέν, ἀτιμάσασα πανταχῇ πέτεται κατὰ Πίνδαρον τά τε γᾶς ὑπένερθε καὶ τὰ ἐπίπεδα γεωμετροῦσα, οὐρανοῦ τε ὕπερ ἀστρονομοῦσα καὶ πᾶσαν πάντῃ φύσιν ἐρευνωμένη τῶν ὄντων ἑκάστου ὅλου, εἰς τῶν ἐγγὺς οὐδὲν ἑαυτὴν συγκαθιεῖσα. Ὥσπερ δὴ καὶ Θαλῆν ἀστρονομοῦντα καὶ ἀναβλέποντα πεσόντα εἰς φρέαρ Θρᾷττά τις ἐμμελὴς καὶ χαρίεσσα θεραπαινὶς ἀποσκῶψαι λέγεται, ὡς τὰ μὲν ἐν οὐρανῷ προθυμοῖτο εἰδέναι, τὰ δὲ ὄπισθεν αὐτοῦ καὶ παρὰ πόδας λανθάνοι αὐτόν. Ταὐτὸν δὲ ἀρκεῖ σκῶμμα ἐπὶ πάντας ὅσοι ἐν φιλοσοφίᾳ διάγουσι. Τῷ γὰρ ὄντι τὸν τοιοῦτον ὁ μὲν πλησίον καὶ ὁ γείτων λέληθεν, οὐ μόνον ὅ τι πράττει, ἀλλ᾽ ὀλίγου καὶ 〈εἰ〉 ἄνθρωπός ἐστιν ἤ τι ἄλλο θρέμμα‧ τί δή ποτ᾽ ἐστὶν ἄνθρωπος καὶ τί τῇ τοιαύτῃ φύσει προσήκει διαφέρον τῶν ἄλλων ἢ ποιεῖν ἢ πάσχειν, ζητεῖ τε καὶ πράγματ᾽ ἔχει διερευνώμενος. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 252 De communi mathematica scientia 21 (ed. Klein) Φασὶ τοίνυν ὡς Θαλῆς πρῶτος ἐξευρὼν οὐκ ὀλίγα τῶν ἐν γεωμετρίᾳ παρέδωκε Πυθαγόρᾳ‧ ὥστε καὶ ὅσα παρειλήφαμεν μαθηματικὰ σκέμματα Θαλοῦ, δικαίως ἂν αὐτὰ προσοικειώσαιμεν τῇ Πυθαγορείῳ μαθηματικῇ. Sim. (Lehrer des Pythagoras) Th 249; (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/Geometrie) Th 81 (w. s.)

Th 253 In Nicomachi arithmeticam introductionem 10–11 (ed. Klein) Τὸ δὲ ποσόν, ὅπερ ἐστὶ τὸν ἀριθμόν, Θαλῆς μὲν μονάδων σύστημα ὡρίσατο (κατὰ τὸ Αἰγυπτιακὸν ἀρέσκον, ὅπου περ καὶ ἐφιλομάθησε). Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Iamblichos aus Chalkis

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Th 251 Protrepticus 14.P72–73 Die Anekdote vom Brunnenfall des Thales (wörtliches Zitat von Th 19) beleuchtet die Weltabgewandtheit des Philosophen. Er weiß nicht einmal, dass er von all dem, was dort vorgeht, nichts weiß.

Th 252 Über die allgemeine mathematische Wissenschaft 21 Man sagt, dass Thales als Erster nicht wenig im Bereich der Geometrie herausgefunden habe und es an Pythagoras weitergegeben habe; was wir daher an mathematischen Betrachtungen [Sätzen] des Thales übernommen haben, dürfen wir wohl zu Recht auch für die pythagoreische Mathematik reklamieren.

Th 253 Über die Einführung in die Arithmetik des Nikomachos 10–11 Das ‚Wieviel‘ [die Quantität], d. h. die Zahl, definierte Thales als ‚Zusammenstellung von Monaden‘1 (entsprechend der ägyptischen Lehre, wo er ja auch den Studien nachging).

1

Vgl. Aristoxenos Fr. 23 Wehrli2.

220

Laktanz

Laktanz Th 254 Divinae institutiones 1.5.15–16 (ed. Heck/Wlosok) Sed hactenus de poetis. ad philosophos ueniamus, quorum grauior est auctoritas certiusque iudicium, quia non rebus commenticiis, sed inuestigandae ueritati studuisse creduntur. [16] Thales Milesius qui unus e septem sapientium numero fuit quique primus omnium quaesisse de causis naturalibus traditur, aquam esse dixit ex qua nata sint omnia, deum autem esse mentem quae ex aqua cuncta formauerit. ita materiam rerum posuit in umore, principium causamque nascendi constituit in deo. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 255 Inst. 2.10.18 Heraclitus ex igni nata esse dixit omnia, Thales ex aqua. uterque uidit aliquid, sed errauit tamen uterque, quod alterutrum si solum fuisset, neque aqua nasci posset ex igni neque rursus ignis ex aqua. sed est uerius simul ex utroque permixto cuncta generari. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 256 Inst. 3.14.4–5 Sed ille ut hominem laudauit, qui tamen ob id ipsum deberet pro deo haberi, quod sapere inuenerit. nam sic ait: ‚nonne decebit hunc hominem numero diuum dignarier esse?‘ [5] unde apparet aut Pythagoram uoluisse laudare, qui se primus ut dixi philosophum nominauit, aut Milesium Thalen, qui de rerum natura primus traditur disputasse. Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Laktanz

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Laktanz (um 250–325 n. Chr.) Th 254 Göttliche Unterweisungen 1.5.15–16 Die Zeugnisse der Dichter und Philosophen von Gott. Aber soweit zu den Dichtern. Kommen wir zu den Philosophen, deren Autorität von größerem Gewicht und deren Urteil zuverlässiger ist, weil man meint, dass sie sich nicht um fiktive Dinge, sondern um die Erforschung der Wahrheit bemüht haben. [16] Thales von Milet, der einer aus der Zahl der Sieben Weisen war und der als Erster über die Ursachen in der Natur geforscht haben soll, sagte, dass es das Wasser sei, aus dem alle Dinge entstanden seien, dass Gott aber der Geist sei, der alles aus dem Wasser gebildet habe (vgl. Th 72). So verlegte er den Stoff der Dinge in die Feuchtigkeit, und das Prinzip und die Ursache ihrer Entstehung legte er in Gott.

Th 255 Göttliche Unterweisungen 2.10.18 Wärme und Feuchtigkeit als die von Gott geschaffenen Grundelemente der Welt. Heraklit sagte, dass aus dem Feuer alle Dinge entstanden seien, Thales aus dem Wasser. Jeder sah etwas, aber dennoch irrte jeder. Wenn nur ein Element existiert hätte, könnte weder das Wasser aus dem Feuer, noch umgekehrt Feuer aus dem Wasser entstehen. Es ist aber wahrscheinlicher, dass alle Dinge aus einer Mischung der beiden erzeugt werden.

Th 256 Göttliche Unterweisungen 3.14.4–6 Philosophie ist keine Weisheit. Aber er [Lukrez] pries ihn wie einen Menschen, der doch gerade deswegen für einen Gott gehalten werden müsste, weil er die Weisheit fand; denn er sagt: „wird sich’s nicht ziemen dass in der Götter Zahl dieser Mann gewürdiget werde?“ [Lukrez, De rerum natura 5.50 f.] Daher hat er offenbar entweder Pythagoras preisen wollen, der sich, wie gesagt, als Erster Philosoph genannt hat, oder Thales von Milet, der sich als Erster über die Natur der Dinge ausgelassen haben soll.

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Laktanz – Arnobius der Ältere

Th257 Inst. 3.16.12–13 Praeterea illud quoque argumentum contra philosophiam ualet plurimum, quo idem est usus Hortensius, ‘ex eo posse intellegi philosophiam non esse sapientiam, quod principium et origo eius appareat’. [13] ‘quando’ inquit ‘philosophi esse coeperunt? Thales ut opinor primus. recens haec quidem aetas’. Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 258 Epitome divinarum institutionum 4.3 (ed. Heck/Wlosok, verfasst um 320 n. Chr.) Longum est recensere, quae de summo deo uel Thales uel Pythagoras et Anaximenes antea uel postmodum Stoici, Cleanthes et Chrysippus et Zeno, uel nostrorum Seneca Stoicos secutus et ipse Tullius praedicauerint, cum hi omnes et quid sit deus definire temptauerint et ab eo solo regi mundum adfirmauerint nec ulli subiectum esse naturae, cum ab ipso sit omnis natura generata.

Arnobius der Ältere Th 259 Adversus nationes 2.9–10 (ed. Marchesi) Nonne vestrum quicumque est huic vel illi credit auctoribus? non quod sibi persuaserit quis verum dici ab altero velut quadam fidei astipulatione tutatur? Qui cunctarum 〈rerum〉 originem 〈ignem〉 esse dicit aut aquam, non Thaleti aut Heraclito credit? qui causam in numeris ponit, non Pythagorae Samio, non Archytae? qui animam dividit et incorporales constituit formas, non Platoni Socratico? [...]. [10] Ipsi demus principes et praedictarum patres sententiarum, nonne ea quae dicunt suis credita suspicionibus dicunt? Vidit enim Heraclitus res ignium conversionibus fieri, concretione aquarum Thales, Pythagoras numeros coire, incorporales formas Plato, individuorum Democritus concursiones? Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Laktanz – Arnobius der Ältere

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Th 257 Göttliche Unterweisungen 3.16.12–13 Der Vorzug der Weisheit vor der Philosophie. Außerdem hat das Argument, das eben jener Hortensius verwendet [Fr. 52 Grilli], auch starkes Gewicht gegenüber der Philosophie: Weil ihr Anfang und ihr Ursprung offensichtlich sei, könne ersehen werden, dass die Philosophie keine Weisheit sei. „Wann“, sagte er, „traten die Philosophen auf? Thales war, wie ich vermute, der Erste. Das ist noch nicht lange her.“

Th 258 Epitome der Göttlichen Unterweisungen 4.3 Es wäre zu weitläufig, durchzugehen, was Thales, Pythagoras, Anaximenes zuvor oder später die Stoiker, Kleanthes, Chrysipp und Zenon, oder von den Unsrigen in der Nachfolge der Stoiker, Seneca, und unser Tullius [Cicero] selbst über den höchsten Gott behauptet haben. Sie alle haben versucht zu bestimmen, was Gott sei, und haben versichert, dass von ihm allein die Welt regiert werde und dass er nicht Subjekt einer Natur sei, da von ihm selbst jede Natur erschaffen sei.

Arnobius der Ältere (um 300 n. Chr.) Th 259 Gegen die Heiden 2.9–10 Glaubt nicht ein jeder von euch diesem oder jenem Autor? Verteidigt nicht einer das, wovon er überzeugt ist, dass es von einem anderen wahr gesagt ist, mit einer gewissen glaubensgleichen Beistimmung? Wer sagt, dass aller Dinge Ursprung das Feuer sei oder das Wasser, glaubt der nicht Thales oder Heraklit? Wer die Ursache von allem in die Zahlen legt, nicht dem Samier Pythagoras, nicht Archytas? Wer die Seele teilt und unkörperliche Formen ansetzt, nicht dem Sokratiker Platon? […] [10] Sagen schließlich nicht die Urheber und Väter der erwähnten Ansichten das, was sie sagen, weil sie an ihre [eigenen] Vermutungen glauben? Sah denn Heraklit die Dinge aus den Wandlungen des Feuers entstehen, Thales aus der Verdichtung des Wassers? Sah Pythagoras die Zahlen sich vereinigen? Sah Platon die unkörperlichen Formen, Demokrit das Zusammentreffen der Atome?

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Eusebios von Kaisareia

Eusebios von Kaisareia Th 260 Praeparatio Evangelica 1.7.16–8.3 (ed. DesPlaces), zitiert Plut. Strom. Fr. 179.1–40 Sandbach (Th 135) Τούτῳ δ᾽ ἂν εὕροις συμφώνους καὶ τοὺς πλείστους τῶν παρ᾽ Ἕλλησι φιλοσόφων, ὧν ἐγώ σοι τὰς περὶ ἀρχῶν δόξας καὶ τὰς πρὸς ἀλλήλους διαστάσεις καὶ διαφωνίας, ἐκ στοχασμῶν, ἀλλ᾽ οὐκ ἀπὸ καταλήψεως ὁρμηθείσας, ἀπὸ τῶν Πλουτάρχου Στρωματέων ἐπὶ τοῦ παρόντος ἐκθήσομαι. Σὺ δὲ μὴ παρέργως, σχολῇ δὲ καὶ μετὰ λογισμοῦ θέα τῶν δηλουμένων τὴν πρὸς ἀλλήλους διάστασιν. [8.1] “Θάλητα πρῶτον πάντων φασὶν ἀρχὴν τῶν ὅλων ὑποστήσασθαι τὸ ὕδωρ‧ ἐξ αὐτοῦ γὰρ εἶναι τὰ πάντα καὶ εἰς αὐτὸ χωρεῖν. [2] Μεθ᾽ ὃν Ἀναξίμανδρον, Θάλητος ἑταῖρον γενόμενον, τὸ ἄπειρον φάναι τὴν πᾶσαν αἰτίαν ἔχειν τῆς τοῦ παντὸς γενέσεώς τε καὶ φθορᾶς, ἐξ οὗ δή φησι τούς τε οὐρανοὺς ἀποκεκρίσθαι καὶ καθόλου τοὺς ἅπαντας ἀπείρους ὄντας κόσμους. Ἀπεφήνατο δὲ τὴν φθορὰν γίνεσθαι, καὶ πολὺ πρότερον τὴν γένεσιν, ἐξ ἀπείρου αἰῶνος ἀνακυκλουμένων πάντων αὐτῶν. Ὑπάρχειν δέ φησι τῷ μὲν σχήματι τὴν γῆν κυλινδροειδῆ, ἔχειν δὲ τοσοῦτον βάθος ὅσον ἂν εἴη τρίτον πρὸς τὸ πλάτος. Φησὶ δὲ τὸ ἐκ τοῦ ἀϊδίου γόνιμον θερμοῦ τε καὶ ψυχροῦ κατὰ τὴν γένεσιν τοῦδε τοῦ κόσμου ἀποκριθῆναι καί τινα ἐκ τούτου φλογὸς σφαῖραν περιφυῆναι τῷ περὶ τὴν γῆν ἀέρι ὡς τῷ δένδρῳ φλοιόν‧ ἧς ἀπορραγείσης καὶ εἴς τινας ἀποκλεισθείσης κύκλους ὑποστῆναι τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην καὶ τοὺς ἀστέρας. Ἔτι φησὶν ὅτι κατ᾽ ἀρχὰς ἐξ ἀλλοειδῶν ζῴων ὁ ἄνθρωπος ἐγεννήθη ἐκ τοῦ τὰ μὲν ἄλλα δι᾽ ἑαυτῶν ταχὺ νέμεσθαι, μόνον δὲ τὸν ἄνθρωπον πολυχρονίου δεῖσθαι τιθηνήσεως‧ διὸ καὶ κατ᾽ ἀρχὰς οὐκ ἄν ποτε τοιοῦτον ὄντα διασωθῆναι. Ταῦτα μὲν οὖν ὁ Ἀναξίμανδρος. [3] Ἀναξιμένην δέ φασι τὴν τῶν ὅλων ἀρχὴν τὸν ἀέρα εἰπεῖν καὶ τοῦτον εἶναι τῷ μὲν γένει ἄπειρον, ταῖς δὲ περὶ αὐτὸν ποιότησιν ὡρισμένον‧ γεννᾶσθαί τε πάντα κατά τινα πύκνωσιν τούτου καὶ πάλιν ἀραίωσιν. Τήν γε μὴν κίνησιν ἐξ αἰῶνος ὑπάρχειν‧ πιλουμένου δὲ τοῦ ἀέρος πρώτην γεγενῆσθαι λέγει τὴν γῆν, πλατεῖαν μάλα‧ διὸ καὶ κατὰ λόγον αὐτὴν ἐποχεῖσθαι τῷ ἀέρι‧ καὶ τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην καὶ τὰ λοιπὰ ἄστρα τὴν ἀρχὴν τῆς γενέσεως ἔχειν ἐκ γῆς. Ἀποφαίνεται γοῦν τὸν ἥλιον γῆν, διὰ δὲ τὴν ὀξεῖαν κίνησιν καὶ μάλ᾽ ἱκανῶς θερμότητα [κίνησιν] λαβεῖν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Eusebios von Kaisareia

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Eusebios von Kaisareia (vor 260–zw. 337 u. 340 n. Chr.) Th 260 Evangelische Vorbereitung 1.7.16–8.3 Du wirst finden, dass die meisten griechischen Philosophen mit ihm [Diodor] übereinstimmen. Ich werde dir ihre Prinzipienlehren mit ihren Differenzen und Unstimmigkeiten, die [bloßen] Vermutungen und nicht klarem Verständnis entspringen, bei dieser Gelegenheit aus Plutarchs Stromateis präsentieren. Du beachte sorgfältig und mit aufmerksamer Überlegung die wechselseitigen Differenzen der zitierten Autoren. [8.1] Thales soll als Erster das Wasser als Prinzip aller Dinge angesetzt haben; denn alles sei aus ihm und kehre auch wieder dahin zurück. [2] Nach ihm [Thales] sage Anaximander, der ein Gefährte des Thales war, dass das Unendliche die gesamte Ursache für das Werden und Vergehen des Alls enthalte. Aus ihm, sagt er, hätten sich alle Himmel ausgesondert und überhaupt alle Welten, die unendlich seien. Er legte dar, dass das Vergehen und viel früher das Entstehen infolge eines unendlichen Zeitalters1 stattfinde, da sie sich alle im Kreis herumbewegten. Die Erde, sagt er, habe die Form eines Zylinders, und ihre Tiefe mache ein Drittel ihrer Breite aus. Er sagt, bei der Entstehung dieser unserer Welt hätte sich aus dem Ewigen das, was Wärme und Kälte erzeugt, abgesondert,2 und daraus sei eine Feuersphäre um die die Erde umgebende Luft gewachsen, wie um einen Baum die Rinde. Als diese Sphäre geplatzt war und in bestimmte Kreise eingeschlossen wurde, hätten sich Sonne, Mond und Sterne gebildet. Außerdem sagt er, dass der Mensch anfangs aus andersartigen Lebewesen geboren wurde; denn die anderen Lebewesen versorgten sich schnell selbst, nur der Mensch bedürfe einer langen Pflege. Daher hätte er, wenn er anfangs von solcher Art gewesen wäre, auch nicht überleben können. Soweit Anaximander. [3] Man behauptet, Anaximenes sage, dass das Prinzip aller Dinge die Luft sei, und dass diese hinsichtlich ihrer Art unendlich, hinsichtlich ihrer Qualitäten aber definiert sei. Und alles entstehe durch eine bestimmte Verdichtung bzw. Verdünnung eben dieser Luft. Ihre Bewegung bestehe ewig. Er sagt aber, dass, nachdem sich die Luft zusammengezogen habe, zunächst die Erde entstanden sei. Und diese sei ganz flach. So sei es auch einsichtig, dass die Erde auf der Luft treibe. Die 1 2

Conche 1991, 148 ff. übersetzt αἰὼν ἄπειρος mit „force vitale infinie“. Oder: was von Ewigkeit her Wärme und Kälte erzeugt; „at the beginning of this world occured the separation-off of that in the Eternal which was productive of hot and cold“ (Finkelberg 1993, 246).

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Eusebios von Kaisareia

Th 261 PE 7.12.1 Θαλῆς μὲν ὁ Μιλήσιος ἀρχὴν τῶν ἁπάντων τὸ ὕδωρ εἶναι ἀπεφήνατο, Ἀναξιμένης δὲ τὸν ἀέρα, Ἡράκλειτος τὸ πῦρ, Πυθαγόρας ἀριθμούς [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 262 PE 10.4.17–18 Ὁ μὲν οὖν Πυθαγόρας τοιοῦτος. Πρώτη δ᾽ ἐκ τῆς τούτου διαδοχῆς ἡ κληθεῖσα ἰταλικὴ φιλοσοφία συνέστη, τῆς ἐπωνυμίας ἐκ τῆς κατὰ τὴν Ἰταλίαν διατριβῆς ἀξιωθεῖσα‧ μεθ᾽ ἣν ἡ ἀπὸ Θαλοῦ τοῦ τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἑνὸς ἰωνικὴ προσαγορευθεῖσα‧ κἄπειτα ἡ Ἐλεατική, Ξενοφάνην τὸν Κολοφώνιον πατέρα ἐπιγραψαμένη. [18] Ἀλλὰ καὶ ὁ Θαλῆς, ὥς τινες ἱστοροῦσι, Φοῖνιξ ἦν, ὡς δέ τινες ὑπειλήφασι, Μιλήσιος‧ Αἰγυπτίων δὲ καὶ οὗτος λέγεται τοῖς προφήταις συμβεβληκέναι. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.); (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 263 PE 10.7.10 (= Th 108) Ἀλλὰ μὴν καὶ τοὺς περὶ τῶν οὐρανίων τε καὶ θείων πρώτους παρ᾽ Ἕλλησι φιλοσοφήσαντας, οἷον Φερεκύδην τε τὸν Σύριον καὶ Πυθαγόραν καὶ Θάλητα, πάντες συμφώνως ὁμολογοῦσιν Αἰγυπτίων καὶ Χαλδαίων γενομένους μαθητὰς ὀλίγα συγγράψαι‧ καὶ ταῦτα τοῖς Ἕλλησιν εἶναι δοκεῖ πάντων ἀρχαιότατα καὶ μόλις αὐτὰ πιστεύουσιν ὑπ᾽ ἐκείνων γεγράφθαι. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.)

Eusebios von Kaisareia

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Sonne, der Mond und die übrigen Gestirne hätten den Anfang ihrer Entstehung aus der Erde. Er behauptet wenigstens, dass die Sonne Erde sei, infolge ihrer schnellen Bewegung aber erhalte sie hinreichend Hitze.

Th 261 Evangelische Vorbereitung 7.12.1 Thales aus Milet legte dar, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei, Anaximenes aber [legte dar, dass] die Luft [das Prinzip sei], Heraklit das Feuer, Pythagoras die Zahlen [...].

Th 262 Evangelische Vorbereitung 10.4.17–18 Die griechischen Philosophen haben ihre Weisheit aus dem ‘Osten’. [...] [18] Aber Thales war, wie einige berichten, Phönizier, wie andere wieder vermutet haben, Milesier. Er soll auch mit den Priestern der Ägypter zusammengekommen sein.

Th 263 Evangelische Vorbereitung 10.7.10 (Zitat aus Josephos) Aber die über himmlische und göttliche Dinge als Erste bei den Griechen philosophiert haben, wie Pherekydes von Syros und Pythagoras und Thales, diese waren nach einhelliger Meinung Schüler der Ägypter und Chaldäer und haben wenig geschrieben. Diese Schriften sind in den Augen der Griechen die ältesten von allen und man hält sie kaum für authentisch.

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Eusebios von Kaisareia

Th 264 PE 10.11.34 (= Th 176) Καὶ δὴ τούτων οὕτως ἀποδεδειγμένων διὰ βραχέων ἔτι καὶ περὶ τῆς τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἡλικίας ἀναγράψομεν. Τοῦ γὰρ πρεσβυτάτου τῶν προειρημένων Θάλητος γενομένου περὶ τὴν πεντηκοστὴν Ὀλυμπιάδα καὶ τὰ περὶ τῶν μετ᾽ αὐτὸν σχεδὸν ἡμῖν συντόμως εἴρηται. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w.  s.); (Datierung) Th  171 (w. s.)

Th 265 PE 10.14.10–12 Τούτων δὴ τῶν ἑπτὰ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος φυσικὸς πρῶτος Ἑλλήνων γεγονὼς περὶ τροπῶν ἡλίου καὶ ἐκλείψεως καὶ φωτισμῶν σελήνης καὶ ἰσημερίας διελέχθη‧ ἐγένετο δ᾽ ὁ ἀνὴρ ἐπισημότατος ἐν τοῖς Ἕλλησι. [11] Θάλεω δὲ γίνεται ἀκουστὴς Ἀναξίμανδρος, Πραξιάδου μὲν παῖς, γένος δὲ καὶ αὐτὸς Μιλήσιος. Οὗτος πρῶτος γνώμονας κατεσκεύασε πρὸς διάγνωσιν τροπῶν τε ἡλίου καὶ χρόνων καὶ ὡρῶν καὶ ἰσημερίας. [12] Ἀναξιμάνδρου δὲ γνώριμος ἐγένετο Ἀναξιμένης Εὐρυστράτου Μιλήσιος‧ τούτου δὲ Ἀναξαγόρας Ἡγησιβούλου Κλαζομένιος. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Urheber der Naturphilosophie) Th 81 (w. s.); (Sonnenbahn/Sonnenwenden) Th 93 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Tag-und-Nacht-Gleiche) Th 525, Th 538

Th 266 PE 10.14.16 Τούτου δὲ Λεύκιππος ἀκουστὴς γέγονε, Λευκίππου δὲ Δημόκριτος, οὗ Πρωταγόρας, καθ᾽ ὃν ἤκμασε Σωκράτης. Καὶ ἄλλους δὲ σποράδην ἔστιν εὑρεῖν φυσικοὺς φιλοσόφους πρὸ Σωκράτους γενομένους‧ πλὴν ἀλλὰ πάντες ἀπὸ Θαλοῦ ἀρξάμενοι κατώτεροι Κύρου τοῦ Περσῶν βασιλέως φαίνονται ἠκμακότες. Ὁ δὲ Κῦρος μετὰ πλεῖστον τῆς εἰς Βαβυλῶνα αἰχμαλωσίας τοῦ Ἰουδαίων ἔθνους δῆλός ἐστι γεγονώς. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Eusebios von Kaisareia

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Th 264 Evangelische Vorbereitung 10.11.34 (Zitat aus Tatian) Die Vorgängigkeit von Moses und den Propheten. Nach diesen Beweisen will ich auch noch kurz auf die Lebenszeit der Sieben Weisen eingehen. Da der älteste von ihnen, Thales, um die fünfzigste Olympiade [580/79–577/6] lebte, ist auch über seine Nachfolger ganz allgemein bereits gesprochen.

Th 265 Evangelische Vorbereitung 10.14.10–12 Ein Blick auf alle, die nach Moses kamen. Unter diesen Sieben Weisen hat Thales aus Milet als erster Naturphilosoph der Griechen die Wenden der Sonne, die Eklipse, die Mondphasen und die Tag-und-Nacht-Gleiche erörtert. Er war der herausragendste Mann bei den Griechen. [11] Hörer des Thales aber war Anaximander, Sohn des Praxiades, seiner Abstammung nach aber auch selbst ein Milesier. Dieser richtete als Erster Gnomones ein zur Erkenntnis der Wenden der Sonne und der Zeitdauer, der Jahreszeiten und der Tag-und-Nacht-Gleiche. [12] Ein Bekannter [Freund] des Anaximander aber war Anaximenes, der Sohn des Eurystratos, der Milesier; von ihm aber [war ein Bekannter (Freund)] Anaxagoras, der Sohn des Hegesibulos, der Klazomenier.

Th 266 Evangelische Vorbereitung 10.14.16 Alle Naturphilosophen vor Sokrates, angefangen bei Thales, haben später als der Perserkönig Kyros ihre Blütezeit gehabt. Der wiederum lebte lange nach der Babylonischen Gefangenschaft des jüdischen Volkes.

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Eusebios von Kaisareia

Th 267 PE 11.2.2–3 Ὅτι μὲν Πλάτων πρῶτος καὶ μάλιστα συναγείρας εἰς ἓν πάντα τὰ τῆς φιλοσοφίας μέρη, τέως ἐσκεδασμένα καὶ διερριμμένα ὥσπερ τὰ τοῦ Πενθέως μέλη, καθάπερ εἶπέ τις, σῶμά τι καὶ ζῷον ὁλόκληρον ἀπέφηνε τὴν φιλοσοφίαν, δῆλα παντὶ λεγόμενα. [3] Οὔτε γὰρ οἱ περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένην καὶ Ἀναξαγόραν καὶ ὅσοι κατὰ ταὐτὸ γεγόνασι τούτοις ἀγνοοῦνται περὶ μόνην τὴν ὑπὲρ τῆς φύσεως τῶν ὄντων σκέψιν διατρίψαντες.

Th 268 PE 11.3.1 Ἐφιλοσόφησε δὲ Πλάτων, εἰ καί τις ἄλλος τῶν πώποτε, γνησίως καὶ τελείως. Οἱ μὲν γὰρ ἀπὸ Θάλεω φυσιολογοῦντες διετέλεσαν, οἱ δὲ περὶ Πυθαγόραν ἐπεκρύψαντο πάντα.

Th 269 PE 12.29.4–5 (= Th 19) Πῶς τοῦτο λέγεις, ὦ Σώκρατες; Ὥσπερ καὶ Θαλῆν ἀστρονομοῦντα, ὦ Θεόδωρε, καὶ ἄνω βλέποντα πεσόντα εἰς φρέαρ Θρᾷττά τις ἐμμελὴς καὶ χαρίεσσα θεραπαινὶς ἀποσκῶψαι λέγεται ὡς τὰ μὲν ἐν οὐρανῷ προθυμοῖτο εἰδέναι, τὰ δὲ ὄπισθεν αὐτοῦ καὶ παρὰ πόδας λανθάνοι αὐτόν. [5] Ταὐτὸν δὲ ἀρκεῖ σκῶμμα ἐπὶ πάντας ὅσοι ἐν φιλοσοφίᾳ διάγουσι. Τῷ γὰρ ὄντι τὸν τοιοῦτον ὁ μὲν πλησίον καὶ ὁ γείτων λέληθεν, οὐ μόνον ὅ τι πράττει, ἀλλ᾽ ὀλίγου καὶ εἰ ἄνθρωπός ἐστιν ἤ τι ἄλλο θρέμμα· τί δέ ποτ᾽ ἐστὶν ἄνθρωπος καὶ τί τῇ τοιαύτῃ φύσει προσήκει διἁφορον τῶν ἄλλων ποιεῖν ἢ πάσχειν ζητεῖ τε καὶ πράγματ᾽ ἔχει διερευνώμενος. Μανθάνεις γάρ που, ὦ Θεόδωρε, ἢ οὔ. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 270 PE 12.49.6 (= Th 22) Ἀλλ᾽ οἷα δὴ εἰς τὰ ἔργα σοφοῦ ἀνδρὸς πολλαὶ ἐπίνοιαι καὶ εὐμήχανοι εἰς τέχνας ἤ τινας ἄλλας πράξεις λέγονται, ὥσπερ αὖ Θάλεώ τε πέρι τοῦ Μιλησίου καὶ Ἀναχάρσιδος τοῦ Σκύθου; Οὐδαμῶς τοιοῦτον οὐθέν.

Eusebios von Kaisareia

231

Th 267 Evangelische Vorbereitung (aus Attikos, s. Th 169) 11.2.2–3 Platon hat die Teile der Philosophie vereinigt. Thales, Anaximenes, Anaxagoras und deren Zeitgenossen haben sich nur mit Naturphilosophie beschäftigt.

Th 268 Evangelische Vorbereitung (aus Aristokles, s. Th 97) 11.3.1 Wenn überhaupt einer, so philosophierte Platon wahrhaft und vollgültig. Thales nämlich und seine Schule haben nur Naturphilosophie betrieben, die um Pythagoras aber haben alles verschleiert.

Th 269 Evangelische Vorbereitung 12.29.4–5 Platons Übereinstimmung mit den Hebräern. Seine Sicht des wahren Philosophen aus dem Theaitetos wird zitiert. Dabei die Anekdote vom Brunnenfall (Th 19).

Th 270 Evangelische Vorbereitung 12.49.6 Die Homerkritik im 10. Buch von Platons Staat. Dabei der Vergleich mit Thales und Anacharsis (Th 22).

232

Eusebios von Kaisareia

Th 271 PE 14.14.1 (~ Th 147) “Θαλῆς ὁ Μιλήσιος,” εἷς τῶν ἑπτὰ σοφῶν, “ἀρχὴν τῶν ὄντων ἀπεφήνατο εἶναι τὸ ὕδωρ· δοκεῖ δὲ ὁ ἀνὴρ οὗτος ἄρξαι τῆς φιλοσοφίας καὶ ἀπ᾽ αὐτοῦ ἡ ἰωνικὴ αἵρεσις προσηγορεύθη‧ ἐγένοντο γὰρ πλεῖσται διαδοχαί. Φιλοσοφήσας δὲ ἐν Αἰγύπτῳ πρεσβύτερος ἦλθεν εἰς Μίλητον. Ἐξ ὕδατος δέ φησι πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ πάντα ἀναλύεσθαι. στοχάζεται δὲ ἐκ τούτου πρώτου ὅτι πάντων ζῴων ἡ γονὴ ἀρχή ἐστιν, ὑγρὰ οὐσία‧ οὕτως εἰκὸς καὶ τὰ πάντα ἐξ ὑγροῦ τὴν ἀρχὴν ἔχειν· δεύτερον‧ πάντα τὰ φυτὰ ὑγρῷ τρέφεταί τε καὶ καρποφορεῖ, ἀμοιροῦντα δὲ ξηραίνεται· τρίτον δέ, ὅτι καὶ αὐτὸ τὸ πῦρ τὸ τοῦ ἡλίου καὶ τῶν ἄστρων ταῖς τῶν ὑδάτων ἀναθυμιάσεσι τρέφεται καὶ αὐτὸς ὁ κόσμος· διὰ τοῦτο καὶ Ὅμηρος ταύτην τὴν γνώμην ὑποτίθεται περὶ τοῦ ὕδατος‧ Ὠκεανόν, ὅσπερ γένεσις πάντεσσι τέτυκται”· ταῦτα μὲν ὁ Θαλῆς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Ionische Schule) Th 147 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th  29 (w.  s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Th 272 PE 14.16.6 Θαλῆς τὸν κόσμον εἶναι τὸν θεόν. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Th 273 PE 15.29.3 (= Th 159) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ ἀπὸ τοῦ ἡλίου φωτίζεσθαι τὴν σελήνην. Sim. (Licht des Mondes) Th 159 (w. s.)

Eusebios von Kaisareia

233

Th 271 Eusebios zitiert in den folgenden Passagen aus Pseudo-Plutarch u. a. zu Thales, um die Diaphonie der Naturphilosophen zu belegen. Evangelische Vorbereitung 14.14.1 „Thales aus Milet“, einer der Sieben Weisen, „legte dar, dass das Prinzip alles Seienden das Wasser ist. Es scheint aber dieser Mann der Archeget der Philosophie gewesen zu sein, und nach ihm erhielt die Ionische Schule ihren Namen; denn es entstanden sehr viele Schulen [der Philosophie]. Nachdem er in Ägypten philosophiert hatte, kam er in höherem Alter nach Milet zurück. Aus dem Wasser, so sagt er, sei alles und in Wasser löse sich alles wieder auf. Er schließt dies zunächst aus der Tatsache, dass der Same, eine feuchte Substanz, das Prinzip aller Lebewesen ist. So ist es wahrscheinlich, dass alle Dinge ihr Prinzip aus dem Feuchten haben. Zweitens [schließt er dies aus der Tatsache], dass alle Pflanzen dank des Feuchten ernährt werden und Frucht tragen, aber vertrocknen, wenn sie keinen Anteil [am Feuchten] haben. Drittens [schließt er dies aus der Tatsache], dass auch das Feuer der Sonne selbst und das der Gestirne durch die Ausdünstungen der Wasser ernährt werden, ebenso der Kosmos. Daher äußert auch Homer diese Ansicht über das Wasser: „Der Okeanos, der der Ursprung von allem ist.“1 Soweit Thales.

Th 272 Evangelische Vorbereitung 14.16.6 Thales sagte, dass der Kosmos Gott sei (vgl. Th 149).

Th 273 Evangelische Vorbereitung 15.29.3 Thales und seine Schule nehmen an, dass der Mond von der Sonne beleuchtet wird.2

1 2

Ilias 14.246. Vgl. hierzu Panchenko 2002, 223–36.

234

Eusebios von Kaisareia

Th 274 PE 15.30.1 (= Th 157) Θαλῆς γεώδη μέν, ἔμπυρα δὲ τὰ ἄστρα. Sim. (Natur der Gestirne) Th 157 (w. s.)

Th 275 PE 15.43.2 (= Th 150) Θαλῆς, Πυθαγόρας, Πλάτων, οἱ Στωϊκοὶ δαίμονας ὑπάρχειν οὐσίας ψυχικάς‧ εἶναι δὲ καὶ ἥρωας τὰς κεχωρισμένας ψυχὰς τῶν σωμάτων, καὶ ἀγαθοὺς μὲν τὰς ἀγαθάς, κακοὺς δὲ τὰς φαύλας. Sim. (Dämonen, Heroen) Th 150 (w. s.)

Th 276 PE 15.44.2 (~ Th 151) Οἱ ἀπὸ Θάλεω καὶ Πυθαγόρα καὶ οἱ Στωϊκοὶ τρεπτὴν καὶ ἀλλοιωτὴν καὶ ῥευστὴν ὅλην δι᾽ ὅλων τὴν ὕλην. Sim. (Materie) Th 151 (w. s.)

Th 277 PE 15.50.1 (~ Th 158) Θαλῆς πρῶτος ἔφη ἐκλείπειν τὸν ἥλιον τῆς σελήνης αὐτὸν ὑπερχομένης κατὰ κάθετον, οὔσης φύσει γεώδους‧ βλέπεσθαι δὲ τοῦτο κατοπτρικῶς, ὑποτιθεμένῳ1 τῷ δίσκῳ. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Beschaffenheit der Sonne/ des Mondes) Th 158 (w. s.)

1

Ich lese ὑποτιθεμένῳ anstelle des überlieferten ὑποτιθεμένην. Vgl. zu Th 158.

Eusebios von Kaisareia

235

Th 274 Evangelische Vorbereitung 15.30.1 Nach Thales sind die Gestirne erdartig und feurig.

Th 275 Evangelische Vorbereitung 15.43.2 Thales, Pythagoras, Platon und die Stoiker nehmen an, dass die Dämonen seelische Substanzen seien. Die Heroen aber seien von den Körpern getrennte Seelen und zwar gute, wenn die Seele gut, schlechte, wenn sie schlecht ist.

Th 276 Evangelische Vorbereitung 15.44.2 Thales und seine Schule, Pythagoras und seine Schule und die Stoiker sagen, dass die Materie umwandelbar, veränderbar, modifizierbar und im Fluss in ihrem ganzen Umfange sei.

Th 277 Evangelische Vorbereitung 15.50.1 Thales sagte als Erster, dass sich die Sonne verfinstere, wenn der von Natur erdartige Mond senkrecht unter ihr geht; man beobachtet das im Spiegelbild, indem man die [mit einer Flüssigkeit gefüllte] Schale unten hinlegt.

236

Th 278 PE 15.55.1 (= Th 160) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ μίαν εἶναι τὴν γῆν. Sim. (eine Erde) Th 160 (w. s.)

Th 279 PE 15.56.1 (~ Th 161) Θαλῆς καὶ οἱ Στωϊκοὶ σφαιροειδῆ τὴν γῆν. Sim. (kugelförmige Erde) Th 161 (w. s.)

Th 280 PE 15.57.1 (= Th 162) Οἱ ἀπὸ Θάλεω τὴν γῆν μέσην.

Th 281 Chronica 13.19–14.1 (ed. Helm)

Th 282 Chron. 88b.19(k) s. Hier. Chron. Th 305

Th 283 Chron. 96a.9–12(b) s. Hier. Chron. Th 306

Th 284 Chron. 100b.25(f) s. Hier. Chron. Th 307

Eusebios von Kaisareia

Eusebios von Kaisareia

237

Th 278 Evangelische Vorbereitung 15.55.1 Thales und seine Schule nahmen an, dass es eine Erde gebe.

Th 279 Evangelische Vorbereitung 15.56.1 Thales und die Stoiker nahmen an, dass die Erde kugelförmig sei.1

Th 280 Evangelische Vorbereitung 15.57.1 Thales und seine Schule nahmen an, dass die Erde im Zentrum sei (vgl. Th 162).

Th 281 Die Chronik des Eusebius ist griechisch fragmentarisch überliefert, der zweite Teil des Werkes in einer lateinischen Bearbeitung des Hieronymus, s. Th 304–8. Vollständig liegt die Chronik nur in einer armenischen Übersetzung des 6. Jh.s vor, s. Anm. zu Th 306 und Th 308.

Th 282 Chronik zum Jahr 747 v. Chr.

Th 283 Chronik zum Jahr 640 v. Chr.

Th 284 Chronik zum Jahr 586 v. Chr. 1

Vgl. hierzu O’Grady 2002, 95 ff. (Argumente für eine Zuweisung dieser Theorie an Thales).

238

Eusebios von Kaisareia – Chalcidius

Th 285 Chron. 103b.12(h) s. Hier. Chron. Th 308

Pseudo-Valerius Probus (scripta Probiana) Th 286 Commentarius in Bucolica 6.31 (ed. Thilo) Sunt qui singulis elementis principia adsignaverunt: Parmenides Eleates terram, Hippasus Metapontinus et Heraclitus Ephesius, qui σκοτεινός appellatur, ignem, Anaximenes Lampsacenus, qui primus existimatur physica induxisse, aerem, Thales Milesius, magister eius, aquam. Hanc quidem Thaletis opinionem ab Hesiodo putant manare, qui dixerit: ἤτοι μὲν πρώτιστα Χάος γένετ᾽, αὐτὰρ ἔπειτα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Chalcidius Th 287 Commentarius in Platonis Timaeum 280 (ed. Waszink) CCLXXX. Sed hi quidem omnes informem eam et sine ulla qualitate constituunt, alii formam dederunt, ut Thales, quem ferunt ante omnes naturalia esse secreta rimatum, cum initium rerum aquam esse dicat, opinor ideo quod omnem uictum quo utuntur quae uiuunt humectum uideret; inque eadem sententia Homerus esse inuenitur, cum Oceanum et Tethyn dicat parentes esse geniturae, cumque iusiurandum deorum constituat aquam, quam quidem ipse appellat Stygem, antiquitati tribuens reuerentiam et iureiurando nihil constituens reuerentius. At uero Anaximenes aera iudicans initium rerum, initium quoque corporum ceterorum et ipsius aquae, non consentit Heraclito caput rerum ignem putanti. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Eusebios von Kaisareia – Chalcidius

239

Th 285 Chronik zum Jahr 548 v. Chr.

Pseudo-Valerius Probus (scripta Probiana) (4. Jh. n. Chr.) Th 286 Kommentar zu Vergils Eklogen 6.31 Einige haben die Prinzipien den einzelnen Elementen zugewiesen: Parmenides aus Elea die Erde, Hippasos von Metapont und Heraklit von Ephesos, der σκοτεινός [der Dunkle] genannt wird, das Feuer, Anaximenes aus Lampsakos,1 der als Erster die Naturphilosophie eingeführt haben soll, die Luft, Thales aus Milet, sein Lehrer, das Wasser. Diese Ansicht des Thales soll von Hesiod herrühren, der sagte: ἤτοι μὲν πρώτιστα Χάος γένετ᾽, αὐτὰρ ἔπειτα. [„Wahrlich, am Anfang entstand das Chaos, danach aber..“]2.

Chalcidius (4. Jh. n. Chr.) Th 287 Kommentar zu Platons Timaios 280 [51A7] Aber diese [Pythagoras, Platon, Aristoteles, die Stoiker] bestimmen freilich alle die Materie als formlos und ohne jede Qualität, andere haben [ihr] eine Form gegeben, wie Thales, der vor allen die Geheimnisse der Natur durchforscht haben soll. Er sagt, das Prinzip der Dinge sei das Wasser, vermutlich weil er sah, dass alle Nahrung, auf die die Lebewesen zurückgreifen, feucht ist. Dieselbe Ansicht findet man bei Homer, wenn er sagt, dass Okeanos und Tethys die Eltern der „[Welt]entstehung“ seien [Ilias 14.201], und wenn er als den Eid[gegenstand] der Götter das Wasser bestimmt, das er selbst Styx nennt [Ilias 15.37], wobei er dem Alter Verehrung zuweist und bestimmt, dass nichts verehrungswürdiger ist als der Eid. Anaximenes hat dagegen geurteilt, dass die Luft das Prinzip der Dinge sei, das Prinzip auch der übrigen 1 2

Verwechslung mit dem Redner aus dem 4. Jh. v. Chr. Hesiod, Theogonie 116. Vgl. Th 532, Th 583.

240

Chalcidius

Th 288 In Tim. 325 CCCXXV. Sumpsit tamen, quo perfectius tractaret de mutua elementorum ex alio in aliud conuersione. Ait enim: Atque ita circuitu quodam uires fomentaque generationis corporibus inuicem sibi mutuantibus nec in una eademque forma perseuerantibus quae tandem erit certa eorum et a cunctatione semota comprehensio?   Nulla certe.   Merito; fingamus enim esse hunc ignem sincerum et sine ullius materiae permixtione, ut putat Heraclitus, uel aquam, ut Thales, uel aera, ut Anaximenes: „haec“, inquit, „si semper eadem immutabilia censeamus, multos et inextricabiles incurremus errores.“ Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 289 In Tim. 332 CCCXXXII. Et concludit asserens omne quod bene atque affabre recepturum erit formas informe esse debere purumque ab his omnibus quae erit recepturum, hoc est, sine figura et sine colore, odore etiam et ceteris quae corporis naturam sequuntur. Etenim si erit, inquit, alicuius eorum quae in se recipit simile receptaculum, cum quid obueniet dissimile his quibus simile est, discordabit, opinor, 〈uultus eius cum introgressi corporis〉 uultu nullamque exprimet similitudinem. Quod dicit tale est: si aqua sit uniuersae rei silua siue substantia, ut Thales censet, habebit certe qualitates naturae suae proprias, quae numquam ab ea recedent, sed si necesse sit eam a natura sua declinare aliquatenus et ignescere, suscipiet certe rursum igneas qualitates. Humecta et ignea contrariae sibi sunt, quippe alterius humor et frigus propria sunt, alterius siccitas et calor. „Haec ergo“, inquit, „diversa sibi et repugnantia non patientur alterius sinceram exprimi qualitatem, cum calor quidem frigus inpugnet, siccitas demum interimat umorem“. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Chalcidius

241

Körper und selbst des Wassers, wobei er nicht mit Heraklit übereinstimmt, der das Feuer für das Prinzip der Dinge hält.

Th 288 Kommentar zu Platons Timaios 325 [49D] Im Kreislauf der Elemente (Thales’ Wasser) erscheint keines je in derselben Gestalt. [...] Nehmen wir einmal an, dass dieses Feuer rein und ohne irgendeine materielle Beimischung sei, wie es Heraklit glaubt, oder das Wasser, wie Thales [es glaubt], oder die Luft, wie Anaximenes [es glaubt]: „Wenn wir der Meinung sind“, sagt er [Platon], „dass sie immer unveränderlich bleiben, geraten wir in zahlreiche unauflösbare Irrtümer.“

Th 289 Kommentar zu Platons Timaios 332 [50E] Das receptaculum, das alles aufnimmt, ohne je auf irgendeine Weise eine Gestalt zu bekommen, die mit etwas von dem, was in sie eintritt, ähnlich ist [Timaios 50B]. [...] Was er sagt, ist derart: Wenn Wasser das Material oder die Substanz eines jeden Dinges sein sollte, wie Thales meint, wird es sicherlich für seine Natur spezifische Qualitäten besitzen, die niemals an ihm verschwinden, aber wenn es notwendig sein sollte, dass es von seiner Natur bis zu einem gewissen Grade abweicht und zu Feuer wird, dann wird es sicherlich wiederum Qualitäten des Feuers annehmen. Das Feuchte und das Feurige sind einander entgegengesetzt, da ja Feuchtigkeit und Kälte Eigenschaften des einen, Trockenheit und Wärme Eigenschaften des anderen sind. „Diese verschiedenen und einander widerstreitenden Eigenschaften werden es also nicht zulassen“, sagt Platon, „dass die Qualität des anderen rein zum Ausdruck gelangt, da die Wärme die Kälte bekämpft, die Trockenheit schließlich der Feuchtigkeit ein Ende macht“.

242

Pseudo-Ausonius – Pseudo-Justinus Martyr

Pseudo-Ausonius Th 290 Appendix A, Moralia varia, 2. De septem sapientibus ex Graeco (676 ed. Green) Septenis patriam sapientum nomina voces versibus expediam; sua quemque monosticha dicent. Chilo, cui patria est Lacedaemon, ‘noscere se ipsum’. Periander, ‘trepidam moderare’, Corinthius, ‘iram’. ex Mitylenaeis, ‘nimium nil’, Pittacus oris. ‘mensuram optimum’ ait Cleobulus Lindius ‘in re’. exspectare Solon finem docet ortus Athenis, plures esse Bias pravos, quem clara Priene, Mileti fugisse Thales vadimonia alumnus. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Pseudo-Justinus Martyr Th 291 Cohortatio ad Graecos 3.1–2   (ed. Marcovich) Οὐκοῦν ἐπειδήπερ ἀπὸ τῶν παλαιῶν καὶ πρώτων 〈σοφῶν〉 ἄρξασθαι προσήκει, ἐντεῦθεν ἀρξάμενος τὴν ἑκάστου δόξαν ἐκθήσομαι, πολλῷ γελοιοτέραν τῆς τῶν ποιητῶν θεολογίας οὖσαν. [2] Θαλῆς μὲν γὰρ ὁ Μιλήσιος, ὁ πρῶτος τῆς φυσικῆς φιλοσοφίας ἄρξας, ἀρχὴν εἶναι τῶν ὄντων ἁπάντων ἀπεφήνατο τὸ ὕδωρ‧ ἐξ ὕδατος γάρ φησι τὰ πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ τὰ πάντα ἀναλύεσθαι. [...] Οὗτοι πάντες, ἀπὸ Θαλοῦ τὰς διαδοχὰς ἐσχηκότες, τὴν φυσικὴν ὑπ᾽ αὐτῶν καλουμένην μετῆλθον φιλοσοφίαν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Pseudo-Ausonius – Pseudo-Justinus Martyr

243

Pseudo-Ausonius (4. Jh. n. Chr.?) Th 290 Pseudo-Ausonius Appendix A, Moralia varia, 2. Über die Sieben Weisen aus dem Griechischen Sprüche der Sieben Weisen, darunter Thales’ Aufforderung, Bürgschaften zu meiden (vgl. Th 89).1

Pseudo-Justinus Martyr (frühes 4. Jh. n. Chr.)2 Th 291 Mahnung an die Griechen 3.1–2 Da man bei den alten und ersten Weisen beginnen soll, werde ich dort beginnend die Lehre jedes einzelnen darlegen, die um vieles lächerlicher als die Theologie der Dichter ist. [2] Denn Thales aus Milet (vgl. Th 147), der Archeget der Naturphilosophie, bezeichnete das Wasser als Prinzip aller Dinge; denn aus dem Wasser, sagt er, sei alles und in Wasser löse sich alles wieder auf [es folgen die Lehren von Anaximander und Anaximenes]. Diese alle befleißigten sich in der Nachfolge des Thales der von ihnen so genannten Naturphilosophie.

1 2

Vgl. Spahlinger, in: Althoff/Zeller (2006) 163 f. Riedweg 1994, 52.

244

Pseudo-Justinus Martyr

Th 292 Cohort. ad Graec. 5.3–4 Γέγραφε γάρ‧ „Οὕτως γοῦν καὶ Ὅμηρος ἔφη‧ Ζεὺς δ᾽ ἔλαχ᾽ οὐρανὸν εὐρὺν ἐν αἰθέρι καὶ νεφέλῃσιν‧“ [Il. 15.192] βουλόμενος 〈μὲν〉 ἐκ τῆς Ὁμήρου μαρτυρίας ἀξιόπιστον τὴν ἑαυτοῦ δεικνύναι δόξαν, ἀγνοῶν 〈δ᾽〉 ὅτι, εἰ Ὁμήρῳ πρὸς ἀπόδειξιν τοῦ ἀληθῆ ἑαυτὸν λέγειν μάρτυρι χρῷτο, πολλὰ τῶν αὑτῷ δοξάντων οὐκ ἀληθῆ φανήσεται ὄντα. [4] Θαλῆς γὰρ ὁ Μιλήσιος, ὁ πρῶτος παρ᾽ αὐτοῖς τῆς φιλοσοφίας ἄρξας, τὴν πρόφασιν παρ᾽ αὐτοῦ λαβὼν τὰς πρώτας αὐτοῦ 〈τοῦ Ἀριστοτέλους〉 περὶ ἀρχῶν ἀθετήσει δόξας. Αὐτοῦ γὰρ [Ἀριστοτέλους] θεὸν καὶ ὕλην ἀρχὰς εἶναι τῶν πάντων εἰρηκότος ὁ πρεσβύτατος τῶν κατ᾽ αὐτοὺς ἁπάντων 〈σοφῶν〉 Θαλῆς ἀρχὴν τῶν ὄντων ὕδωρ εἶναι λέγει‧ ἐξ ὕδατος γάρ φησι τὰ πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ ἀναλύεσθαι τὰ πάντα. Στοχάζεται δὲ πρῶτον μὲν ἀπὸ τοῦ πάντων τῶν ζῴων τὴν γονήν, ἀρχὴν οὖσαν, ὑγρὰν εἶναι‧ δεύτερον δὲ ὅτι πάντα τὰ φυτὰ ὑγρῷ τρέφεται καὶ καρποφορεῖ, ἀμοιροῦντα δὲ τοῦ ὑγροῦ ξηραίνεται. Εἶθ᾽, ὥσπερ μὴ ἀρκούμενος οἷς στοχάζεται, καὶ τὸν Ὅμηρον ὡς ἀξιόπιστον μαρτύρεται οὕτως λέγοντα‧ Ὠκεανός, ὅσπερ γένεσις πάντεσσι τέτυκται. [Il. 14.246] Πῶς οὖν οὐκ εἰκότως ὁ Θαλῆς πρὸς αὐτὸν φήσει‧ Δι᾽ ἣν αἰτίαν, ὦ Ἀριστότελες, τὰς μὲν Πλάτωνος ἀναιρεῖν ἐθέλων δόξας, ὡς ἀληθεύοντι προσέχεις Ὁμήρῳ, ἡμῶν δὲ τὴν ἐναντίαν ἀποφηνάμενος δόξαν οὐκ ἀληθεύειν Ὅμηρον οἴει. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Pseudo-Justinus Martyr

245

Th 292 Die religiösen Anschauungen von Platon und Aristoteles können keine Grundlage für den wahren Glauben sein, sie widersprechen auch einander. Justin greift hier auf eine Passage aus der pseudo-aristotelischen Schrift Über die Welt zurück, wo die Transzendenz Gottes durch Dichterzitate unterstrichen wird. Mahnung an die Griechen 5.3–4 [Aristoteles] hat nämlich geschrieben1: „So sagte ja auch Homer: ‚Zeus aber erlangte den Himmel, den breiten, in Äther und Wolken‘ [Il. 15.192].“ Mit einem Zeugnis aus Homer will Aristoteles seine eigene Lehre als glaubwürdig erweisen und verkennt dabei, dass, wenn er Homer zum Zeugen für den Beweis der Wahrheit seiner Worte nimmt, sich offenbar viele seiner eigenen Lehren als nicht wahr erweisen werden. Thales von Milet, der erste Begründer ihrer Philosophie, wird nämlich unter Berufung auf ihn [Homer] Aristoteles’ Grundlehren über die Prinzipien verwerfen. Denn während Aristoteles gesagt hat, Gott und Materie seien die Prinzipien aller Dinge, sagt der älteste unter allen ihren Weisen, das Prinzip der seienden Dinge sei das Wasser; denn aus dem Wasser, behauptet er, sei alles und in Wasser löse sich alles wieder auf (vgl. Th 147). Er geht dabei zunächst von der Tatsache aus, dass der Same aller Lebewesen, ihr Prinzip, feucht ist. Zweitens, dass alle Pflanzen dank des Feuchten ernährt werden und Frucht tragen, aber vertrocknen, wenn sie keinen Anteil am Feuchten haben. Schließlich begnügt er sich nicht mit seinen Mutmaßungen und ruft noch als glaubwürdigen Zeugen Homer an, der folgendermaßen spricht: „Okeanos, der doch der Ursprung ist von allen“ [Il. 14.246]. Wird nun Thales nicht billigerweise zu ihm [Aristoteles] sagen: „Weshalb, Aristoteles, hältst du dich, wenn du Platons Lehren widerlegen willst, an Homer als einen Mann, der die Wahrheit spricht, glaubst aber, wenn du gegen uns eine Lehre aufstellst, dass Homer nicht wahr rede?“

1

De Mundo 6.400a19.

246

Epiphanios – D. Magnus Ausonius

Epiphanios Th 293 De fide 3.504.32–505.3 (ed. Dummer) Καὶ εἰσὶ μὲν αἱ ἐξ Ἑλλήνων αἵδε, ὧν πρώτην τάξαιμι ἀπ᾽ ἀρχῆς τὴν Θαλοῦ τοῦ Μιλησίου γνώμην τε καὶ δόξαν. [505] Αὐτὸς γὰρ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος, εἷς ὢν τῶν ἑπτὰ σοφῶν, ἀρχέγονον πάντων ἀπεφήνατο τὸ ὕδωρ‧ ἐξ ὕδατος γάρ φησι τὰ πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ πάλιν ἀναλύεσθαι. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

D. Magnus Ausonius Th 294 XXVI Ludus septem sapientium 69–70 (ed. Greene) Thales 〈et〉 ἐγγύα‧ παρὰ δ᾽ ἄτα protulit, spondere qui nos, noxa quia praesto est, vetat. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 295 XXVI Ludus sept. sap. 162–188 Venit Thales. Milesius Thales sum, aquam qui principem rebus creandis dixi, ut vates Pindarus. --dedere piscatores extractum mari. namque hi iubente Delio me legerant, quod ille munus hoc sapienti miserat. ego recusans non recepi et reddidi ferendum ad alios quos priores crederem. dein per omnes septem sapientes viros missum ac remissum rursus ad me deferunt. Ego receptum consecravi Apollini. Nam si sapientem deligi Phoebus iubet, non hominem quemquam, sed deum credi decet.

Epiphanios – D. Magnus Ausonius

247

Epiphanios (zw. 310 u. 320–403/ 2 n. Chr.) Th 293 Über den Glauben 3.504.32–505.3 Eine Aufzählung griechischer Häresien beginnt mit der Lehre des Thales, wonach aus dem Wasser alles besteht und es sich dahinein wieder auflöst. (vgl. Th 147)

D. Magnus Ausonius (etwa 310–394 n. Chr.) Th 294 Das Spiel von den Sieben Weisen 69–70 Thales aber brachte vor: ἐγγύα‧ παρὰ δ᾽ ἄτα. Der uns zu bürgen verbietet, weil das Schaden bringt.1

Th 295 Das Spiel von den Sieben Weisen 162–188 Es kommt Thales. Thales von Milet bin ich: der ich das Wasser als Ursprung für die Entstehung aller Dinge benannt habe, wie der Dichter Pindar. ........ [Verse ausgefallen, ergänze „den Dreifuß“] 165 gaben mir Fischer, nachdem sie ihn aus dem Meer gezogen hatten. Denn sie hatten mich ausgewählt auf Befehl Apolls, weil jener dem Weisen diesen als Geschenk bestimmt hatte. Ich aber weigerte mich, nahm ihn nicht an und gab ihn zurück, ihn Anderen zu bringen, die ich für mir überlegen hielt. 170 Dann aber, nachdem er allen Sieben Weisen zugesandt und wieder zurückgeschickt worden war, bringen sie 1

Übersetzung: L. Spahlinger, in: Althoff/ Zeller 2006, 179.

248

D. Magnus Ausonius – Flavius C. Iulianus Apostata

is igitur ego sum. causa sed in scaenam fuit mihi prodeundi quae duobus ante me, assertor ut sententiae fierem meae. ea displicebit, non tamen prudentibus, quos docuit usus et peritos reddidit. 〈en〉 ἐγγύα‧ παρὰ δ᾽ ἄτα Graece dicimus; Latinum est ‚sponde; noxa 〈sed〉 praesto tibi.‘ per mille possem currere exempla ut probem praedes vadesque paenitudinis reos, sed nolo nominatim quemquam dicere. sibi quisque vestrum dicat et secum putet, spondere quantis damno fuerit et malo. gratum hoc officium maneat, ambobus tamen. pars plaudite ergo, pars offensi explodite. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w.  s.); (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th  52 (w.  s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Flavius C. Iulianus Apostata Th 296 Oratio 3.162.2–5 (ed. Hertlein) (γ᾽ τῆς βασιλίδος ἐγκώμιον) Ἐρομένου γάρ τινος, ὑπὲρ ὧν ἔμαθεν ὁπόσον τινὰ χρὴ καταβαλεῖν μισθόν‧ ὁμολογῶν, ἔφη, τὸ παρ᾽ ἡμῶν μαθεῖν τὴν ἀξίαν ἡμῖν ἐκτίσεις. Sim. (ideeller Lohn) Th 177 (w. s.)

Th 297 Contra Galilaeos Fr. 39 (ed. Masaracchia) = Th 378 (aus Cyr. c. Iul. 6.184B–D)

D. Magnus Ausonius – Flavius C. Iulianus Apostata

175

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185

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ihn wieder zu mir, ich nahm ihn an und weihte ihn dem Apoll; denn wenn Phoebus befiehlt, ein Weiser solle ausgewählt werden, so ist es angemessen, dass man nicht einen Menschen, sondern Gott dafür hält. Der also bin ich. Aber der Grund für meinen Auftritt hier auf die Bühnenfront ist derselbe wie für die beiden vor mir, dass ich ein Verteidiger meines Wortes werde. Es wird missfallen, freilich nicht den Klugen, die der Gebrauch schon gelehrt und erfahren gemacht hat. Wohlan, ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα, sagen wir auf Griechisch: Lateinisch heißt das: Bürge, und schon hast Du Deinen Schaden. An tausenden von Beispielen könnte ich es zeigen, um vorzuführen Beutemacher und Bürgen, der Reue angeklagt; aber ich will keinen namentlich nennen. Ein jeder von euch mag mit sich zu Rate gehen und errechnen, wie vielen schon eine Bürgschaft Schaden und Übel brachte. Den Nichtsnutzen bleibt dieses Geschäft gleichwohl willkommen. Ein Teil von Euch spende also Beifall, der andere – beleidigt – buhe mich aus. 1

Flavius C. Iulianus Apostata (röm. Kaiser 331/2–363 n. Chr.) Th 296 Rede 3.162.2–5 (Lobrede auf die Kaiserin Eusebia) Zuweilen soll man nicht versuchen, unmittelbaren Dank abzustatten, sondern das Beispiel des Thales nachzuahmen. Als ihn [Thales] einer fragte, wie viel Honorar er für das, was er gelernt habe, zahlen müsse, sagte der: „Wenn du anerkennst, dass du es von mir gelernt hast, dann erstattest du mir den gebührenden Lohn.“

Th 297 Kyrill zitiert einen Vergleich Julians herausragender griechischer Gestalten, darunter Thales, mit Mose. 1

Übersetzung: L. Spahlinger, in: Althoff/ Zeller 2006, 185.

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Libanios – Themistios

Libanios Th 298 Declamationes 1.158 (ed. Foerster) (α᾽ Ἀπολογία Σωκράτους) Ἀλλὰ γὰρ τίς οὐκ ἂν στενάξειε Βίαντος κακῶς ἀκούοντος, τοῦ Σόλωνος ἑταίρου, 〈τοῦ〉 φίλου τῷ Πυθίῳ, τοῦ πάντας ἀνθρώπους ἐκ Δελφῶν νουθετοῦντος, καὶ μετὰ Βίαντος πολλῶν ἑτέρων δι᾽ οὓς σεμνὴ γέγονεν ἡ Ἰωνία; οὐ διὰ Μέλισσον καὶ Θαλῆν καὶ Πυθαγόραν ἤρχθησάν τε καὶ ἐστασίασαν οἱ τὰς πόλεις ἔχοντες, ἀλλ᾽ αἱ μὲν στάσεις κοινὸν τῆς ἀνθρωπείας φύσεως νόσημα, τὸ δ᾽ ὑπακούειν ἐκ τοῦ βασιλείαν σφίσιν ἐφορμεῖν μεγάλην συνέβη, τὴν δὲ Περσῶν ἰσχὺν οὐ Πυθαγόρας οὐδὲ Μέλισσος, ἀλλὰ Κῦρος Κροῖσον καθελὼν ἐποίησε καὶ μετ᾽ ἐκεῖνον Δαρεῖος.

Th 299 Decl. 2.9 (β᾽ κωλύουσι Σωκράτην ἐν τῷ δεσμωτηρίῳ διαλέγεσθαι καὶ ἀντιλέγει τις) Πονηρός τε καὶ κατεψηφισμένος ὤν. ἔστω πονηρός. μηδὲν ἄπιστον ἔστω τῆς γραφῆς μηδὲ τῆς Ἀνύτου καὶ Μελήτου καταβοῆς. εὖ οἶδα ὡς ἔσται χρόνος ἐν ᾧ ποτε σεμνυνεῖσθε Σωκράτει, ὡς Ἡρακλείτῳ μὲν Ἐφέσιοι, Πυθαγόρᾳ δὲ Σάμιοι καὶ Χείλωνι Λακεδαιμόνιοι καὶ Θάλητι Μιλήσιοι καὶ Πιττακῷ Λέσβιοι καὶ Περιάνδρῳ Κορίνθιοι καὶ ὑμεῖς αὐτοί ποτε Σόλωνι. πᾶσι γὰρ τοῖς σοφοῖς ζῶσι μὲν ὁ παρὰ τῶν πλησίον φθόνος ἀνταγωνίζεται, ἀποθανόντων δὲ καθαρῶς ἐξ ἀλύπου τῆς αἰσθήσεως ἡ σοφία κρίνεται.

Themistios Th 300 Oratio 26.317A–C (ed. Maisano) Πρότερον μὲν γὰρ Θαλοῦ τοῦ Μιλησίου ὀλίγα ῥήματα περιφερόμενα ἦν Θαλοῦ τε αὐτοῦ καὶ τῶν ἄλλων σοφῶν, ὧν καὶ νῦν ἐμπεπλησμένοι εἰσὶν οἱ τοῖχοι καὶ τὰ πινάκια, χρηστὰ μέν, νοῦν [B] ἔχοντα ἱκανὸν καὶ ὅσος ἂν πλεῖστος γένοιτο νοῦς δυοῖν ὀνομάτων, ἀλλὰ ψιλά γε πίστει καὶ ἐπιτάγ-

Libanios – Themistios

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Libanios (314–393 n. Chr.) Th 298 Deklamationen 1.158 (1. Dekl.: Verteidigung des Sokrates.) Aber wer stöhnte nicht auf, wenn Bias in üblem Rufe steht, der Gefährte Solons, der Freund Apollons, der aus Delphi allen Menschen weise Ratschläge gibt, und [wenn] mit Bias viele andere [in schlechtem Rufe stehen], durch die Ionien angesehen wurde? Nicht wegen Melissos und Thales und Pythagoras kamen sie unter die Herrschaft und gerieten die Machthaber der Städte in Parteikämpfe. Vielmehr sind die Parteikämpfe ein gemeinsames Übel der menschlichen Natur. Dass sie Untertanen wurden, ergab sich aber daraus, dass ihnen eine große Königsmacht auflauerte, die Stärke der Perser aber brachte nicht Pythagoras und auch nicht Melissos zustande, sondern Kyros, nachdem er Kroisos beseitigt hatte, und nach ihm Dareios.

Th 299 Deklamationen 2.9 (2. Dekl.: Man hält Sokrates im Gefängnis von der Unterhaltung ab, und einer hält eine Gegenrede.) „Er ist gefährlich und verurteilt.“ Soll er gefährlich sein. Und soll nichts Unglaubwürdiges an der Anklage und an dem Vorwurf des Anytos und Meletos sein. Ich weiß wohl, dass eine Zeit sein wird, in der ihr auf Sokrates stolz sein werdet, wie die Epheser auf Heraklit, die Samier auf Pythagoras, die Spartaner auf Chilon, die Milesier auf Thales, die Lesbier auf Pittakos, die Korinther auf Periander und ihr selbst einst auf Solon. Denn allen Weisen steht, solange sie leben, der Neid von Seiten der Mitmenschen entgegen, nach ihrem Tod aber wird ihre Weisheit infolge leidloser Wahrnehmung aufrichtig beurteilt.

Themistios (ca. 317–ca. 388 n. Chr.) Th 300 In einem Exkurs seiner 26. Rede geht Themistios auf die Geschichte der Philosophie ein, die durch ständige Neuerungen Fortschritte machte.

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Themistios

ματι προσεοικότα καὶ νουθετοῦντα πρὸς μικρὸν μόριον ἀρετῆς. Θαλῆς δὲ ὕστερον καὶ πρὸς γήρᾳ φύσεώς τε ἥψατο πρῶτος καὶ ἀνέβλεψεν εἰς τὸν οὐρανὸν καὶ τὰ ἄστρα ἐξήτασε, καὶ προεφήτευσεν ἐν κοινῷ ἅπασι Μιλησίοις ὅτι νὺξ ἔσοιτο ἐν ἡμέρᾳ καὶ δύσεται ἄνω ὁ ἥλιος καὶ ὑποθεύσεται αὐτὸν ἡ σελήνη, ὥστε ἀποτέμνεσθαι τὴν αὐγὴν καὶ τὰς ἀκτῖνας. Θαλῆς μὲν δὴ τοσαῦτα εἰσενεγκάμενος οὐ κατέθετο ὅμως εἰς συγγραφὴν τὰ εὑρήματα, [C] οὔτε αὐτὸς ὁ Θαλῆς οὔτε ἄλλος τις τῶν εἰς ἐκεῖνον τὸν χρόνον. Ἐκείνου γεγονὼς ζηλωτὴς Ἀναξίμανδρος ὁ Πραξιάδου οὐ πάντῃ ὁμοίως ἐζήλωσεν, ἀλλὰ τοῦτ᾽ εὐθὺς παρήλλαξέ τε καὶ ἐξετράπετο, ὅτι ἐθάρρησε πρῶτος ὧν ἴσμεν Ἑλλήνων λόγον ἐξενεγκεῖν περὶ φύσεως ξυγγεγραμμένον. Πρὶν δ᾽ εἰς ὄνειδος καθειστήκει τὸ λόγους συγγράφειν, ἀλλ᾽ οὐκ ἐνομίζετο τοῖς πρόσθεν Ἕλλησι. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (erster Weiser/ Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 301 In Aristotelis libros de anima paraphrasis 5.3.13.21–25 (ed. Heinze) [de an. 1.2.405a2–b8] Ἔοικε δὲ καὶ Θαλῆς κινητικόν τι τὴν ψυχὴν ὑπολαβεῖν, εἴπερ διὰ τοῦτο ἔφη τὸν σίδηρον ἕλκεσθαι ὑπὸ τῆς λίθου τῆς ἡρακλείας, ὅτι ἔμψυχος ἐκείνη ἡ λίθος. οὕτως δὲ καὶ Ἀναξιμένης καὶ Διογένης καὶ ὅσοι ἀέρα λέγουσι τὴν ψυχὴν ἀμφότερα πειρῶνται διασώζειν, καὶ τὸ κινεῖν διὰ τὴν λεπτομέρειαν, καὶ τὸ γιγνώσκειν διὰ τὸ τίθεσθαι ταύτην ἀρχήν. Sim. (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.).

Themistios

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Rede 26.317A–C Zuerst waren einige Aussprüche des Thales aus Milet in Umlauf, von Thales selbst und den anderen Weisen, von denen auch jetzt die Wände und die Tafeln voll sind. Sie sind zwar nützlich und hinreichend geistvoll – soweit das bei zwei Worten1 möglich ist –, aber von schwacher Überzeugungskraft, gleichen einer Anordnung und legen einem die Tüchtigkeit nur zu einem geringen Teil ans Herz. Später aber, als er sich schon dem Alter näherte, widmete sich Thales als Erster [dem Studium] der Natur. Er blickte in den Himmel und erforschte die Gestirne. Er sagte öffentlich allen Milesiern voraus, dass es Nacht werde während des Tages, dass die Sonne auf der Höhe ihrer Bahn untergehen und der Mond vor sie treten werde, so dass ihr Licht und ihre Strahlen abgeschnitten würden. Obwohl Thales soviel einbrachte, legte er seine Entdeckungen gleichwohl nicht in einer Schrift nieder – weder Thales selbst noch irgendein anderer bis zu jener Zeit. Anaximander, der Sohn des Praxiades, war ein Schüler von ihm, aber er folgte ihm gleichwohl nicht in jeder Hinsicht. Vielmehr ging er einen neuen Weg und unterschied sich sehr bald darin, dass er es als erster der Griechen, soweit wir wissen, wagte, eine schriftlich verfaßte Abhandlung über die Natur zu veröffentlichen. Zuvor hatte es Schande gebracht, Abhandlungen schriftlich zu verfassen, und es war bei den Griechen vorher [vor Anaximander] nicht üblich.

Th 301 Paraphrase zu Aristoteles’ Über die Seele 5.3.13.21–25 [de an. 1.2, 405a2–b8] Es scheint auch Thales die Seele für etwas Bewegungsfähiges gehalten zu haben, wenn er deshalb behauptete, dass das Eisen von dem Magnetstein angezogen werde, weil jener Stein beseelt sei. Auf diese Weise versuchen auch Anaximenes und Diogenes sowie alle diejenigen, die sagen, dass die Seele Luft sei, beides zu bewahren: die Bewegungsfähigkeit infolge der Feinteiligkeit und die Erkenntnisfähigkeit, indem diese als Prinzip postuliert wird.

1

Wie z. Bsp. Μηδὲν ἄγαν, γνῶθι σαυτόν.

254

Themistios – Hieronymus

Th 302 In de an. 5.3.35.26–29 [de An. 1.5.411a7–8] Ἔστι δὲ καὶ ἑτέρα τις δόξα παρὰ τὰς εἰρημένας περὶ ψυχῆς, ἐν παντὶ τῷ ὄντι μεμῖχθαι λέγουσα τὴν ψυχὴν καὶ διὰ παντὸς διήκειν τοῦ κόσμου καὶ πᾶν αὐτοῦ μόριον ἔμψυχον εἶναι. διὰ γὰρ ταύτην τὴν δόξαν καὶ Θαλῆς ᾠήθη πάντα πλήρη θεῶν εἶναι. Sim. (Beseeltheit des Alls/göttliche Wesen) Th 32 (w. s.)

Himerios Th 303 Declamationes et orationes 28.2 (ed. Colonna) (= Him. 30 Cod. Neap.) Ἦιδε μὲν Ὀλυμπιάσι τὴν Ἱέρωνος δόξαν πρὸς λύραν ὁ Πίνδαρος, ᾖδε δὲ Ἀνακρέων τὴν Πολυκράτους τύχην Σαμίων τῇ θεῷ πέμπουσαν ἱερά‧ καὶ Ἀλκαῖος ἐν ᾠδαῖς εἶχε Θαλῆν (Th 1), ὅτε καὶ Λέσβος πανήγυριν 〈ἤγειρε〉‧

Hieronymus Th 304 Interpretatio Chronicae Eusebii – interpretata Eusebii praefatio (13.19–14.1 ed. Helm = GCS 7) Homerus autem Solone et Thalete Milesio ceterisque, qui cum his septem sapientes appellati sunt, multo prior repperitur. Sim. (Datierung) Th  171 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Themistios – Hieronymus

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Th 302 Paraphrase zu Aristoteles’ Über die Seele 5.3.35.26–29 [de An. 1.5.411a7–8] Es gibt aber auch noch eine andere Ansicht neben den genannten über die Seele, wonach sie mit dem gesamten Seienden vermischt sei und den ganzen Kosmos durchdringe und wonach jeder Teil von ihm beseelt sei. Infolge dieser Ansicht glaubte nämlich Thales, dass alles voll von Göttern sei.

Himerios (ca. 320–nach 383 n. Chr.) Th 303 Privatreden und Schulreden 28.2 Pindar besang zur Lyra den Ruhm des Hieron in Olympia, es besang Anakreon den Reichtum des Polykrates, wodurch der Göttin der Samier Opfergaben dargebracht wurden1, und Alkaios (Th 1) besang den Thales,2 als auch Lesbos eine Versammlung berief.

Hieronymus (zw. 331 u. 348–419/ 20 n. Chr.) Th 304 Übersetzung der Cronik des Eusebios 13.19–14.1 Es wird berichtet gefunden, dass Homer viel früher als Solon und Thales von Milet und die übrigen, die zusammen mit diesen die Sieben Weisen genannt werden, lebte.3

1 2

3

Siehe Völker 2003, 222, Anm. 6. „möglicherweise als einen der Sieben Weisen“ (Classen 1986, 29). Vgl. Völker 2003, 222, Anm. 8 (Verwechslung mit Pittakos?). Schenkl 1911, 421, Anm. 3 vertritt die These, es handle sich um einen anderen Thales. Vgl. Frechulf von Lisieux, Historiae (Allen CCL 169A, 953C).

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Hieronymus

Th 305 Interpr. Chron. Eus.  – Chronicorum canones ad ann. a. Chr. n. 747 (88b.19) Thales Milesius physicus philosophus agnoscitur. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 306 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 640 (96a.9–12) Thales Milesius, Examyis filius, primus physicus philosophus agnoscitur,1 quem aiunt vixisse usque ad LVIII olympiadem. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 307 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 586 (100b.25) Solis facta defectio, cum futuram eam Thales antedixisset […] Alyattes et Astyages dimicaverunt [582]. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

1

Helm weist darauf hin, dass die Bemerkung von Diels zur Stelle (VS 11A7), es müsse richtig nascitur heißen, fragwürdig ist (vgl. die armenische Version und Th 480).

Hieronymus

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Th 305 Übersetzung der Cronik des Eusebios zum Jahr 747 v. Chr. Thales von Milet ist als Naturphilosoph bekannt.1

Th 306 Übersetzung der Chronik des Eusebios zum Jahr 640 v. Chr. Thales von Milet, Sohn des Examyas, ist als der erste Naturphilosoph bekannt;2 er soll bis zur 58. Olympiade [548–545] gelebt haben.3

Th 307 Übersetzung der Chronik des Eusebios zum Jahr 586 v. Chr. Es gab eine Sonnenfinsternis, deren Eintreten Thales vorausgesagt hatte […] Alyattes und Astyages lieferten sich eine Schlacht.4

1 2

3

4

Vgl. Ekkehard von Aura, Chronicon universale (Migne PL 154.541). Vgl. Th 495. Vgl. Prosper Aquitanus, Epitoma chronicorum 165 (ed. Mommsen chron. min. I (1892) = MGH auct. ant. IX 394); Chronicum integrum (Migne PL 51.543). Vgl. Chronicum Gall. a. 511 (Mommsen chron. min. I (1892) = MGH auct. ant. IX 636, 170): „Tales Melezius primus phisicus philosophus“; Isidoros von Sevilla, Chronicon 444, 158 (Mommsen chron. min. II (1894) = MGH auct. ant. XI): Thales Milesius primus fisicus clarus habetur, [qui defectus solis, acutissima perscrutatione comprehensis astrologiae numeris, primus investigavit]. Außerdem: Frechulf von Lisieux, Historiae (Allen CCL 169 A, 984B). Eus. chron. armen. ad. ann. ab Abr. 1376–9 = 35. Olympiade (GCS Eus. 5, 185 Karst (1911)): „Thales von Amilos, der Milesier, war als erster Physiker gekannt; und es wird berichtet, er habe sein Leben bis zur 48ten Olympiade ausgedehnt.“ Eus. chron. armen. ad. ann. ab Abr. 1433 = 49. Olympiade (GCS Eus. 5, 187 Karst): „Die Sonne ward verfinstert nach Thales des Weisen Vorausverkündigung. Aliates und Azdahak lieferten eine Schlacht“. Vgl. Petrus Comestor, Historia scholastica (Migne PL 198.1427C–D).

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Hieronymus – Tyrannios Rufinos

Th 308 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 548 (103b.12) Thales moritur. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Ambrosius von Mailand Th 309 Exameron 1.2.6 (ed. Schenkl) Qui cum de aqua nomen acceperit, non putauit tamen dicendum quod ex aqua constarent omnia, ut Thales dicit, et cum esset in aula educatus regia, maluit tamen pro amore iustitiae subire exilium uoluntarium quam in tyrannidis fastigio peccati perfunctionem deliciis adquirere. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Tyrannios Rufinos Th 310 Clementina sec. translationem quam fecit Rufinus – Recognitiones 8.15.1–3 (ed. Rehm/Paschke) (vgl. Th 580) Nam Graecorum philosophi de principiis mundi quaerentes, alius alia incessit via. denique Pythagoras elementa principiorum numeros esse dicit, Callistratus qualitates, Alcmeon contrarietates, Anaximandrus inmensitatem, Anaxagoras aequalitates partium, [2] Epicurus atomos, Diodorus amere, hoc est [ex his] in quibus partes non sint, Asclepiades oncos, quod nos tumores vel elationes possumus dicere, geometrae fines, Democritus ideas, Thales aquam, [3] Heraclitus ignem, Diogenes aerem, Parmenides terram, Zenon Empedocles Plato ignem aquam aerem terram. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Hieronymus – Tyrannios Rufinos

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Th 308 Übersetzung der Chronik des Eusebios zum Jahr 548 v. Chr. Thales stirbt.1

Ambrosius von Mailand (um 340–397 n. Chr.) Th 309 Den widersprüchlichen heidnischen Kosmologien wird der Fundamentalsatz von der göttlichen Schöpfung durch den in ägyptischer Weisheit bewanderten Mose entgegengestellt: Hexaëmeron 1.2.6 Obwohl er [Moses] seinen Namen vom Wasser empfangen hatte, glaubte er doch nicht, sagen zu müssen, dass alles aus Wasser bestehe, wie Thales es behauptet. Und obwohl an einem königlichen Hof erzogen, wollte er sich doch lieber aus Gerechtigkeitsliebe einer freiwilligen Verbannung unterziehen als an der Spitze einer Zwangsherrschaft in Üppigkeit in den Genuss der Sünde zu gelangen.

Tyrannios Rufinos (345–410 n. Chr.) Th 310 Ps.-Clementinen/ Recognitiones 8.15.1–3 Die unterschiedlichen Ansätze der griechischen Philosophen hinsichtlich der Prinzipien der Welt. Thales’ Wasser.

1

Eus. chron. armen. ad. ann. ab Abr. 1468 = 58. Olympiade (GCS Eus. 5, 189 Karst): „Thales stirbt.“ Vgl. Ekkehard von Aura, Chronicon universale (Migne PL 154. 549).

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Augustinus

Augustinus Th 311 De civitate Dei 8.2 (ed. Dombart/ Kalb) Ionici uero generis princeps fuit Thales Milesius, unus illorum septem, qui sunt appellati sapientes. Sed illi sex uitae genere distinguebantur et quibusdam praeceptis ad bene uiuendum accommodatis; iste autem Thales, ut successores etiam propagaret, rerum naturam scrutatus suasque disputationes litteris mandans eminuit maximeque admirabilis extitit, quod astrologiae numeris conprehensis defectus solis et lunae etiam praedicere potuit. Aquam tamen putauit rerum esse principium et hinc omnia elementa mundi ipsumque mundum et quae in eo gignuntur existere. Nihil autem huic operi, quod mundo considerato tam mirabile aspicimus, ex diuina mente praeposuit. Huic successit Anaximander, eius auditor, mutavitque de rerum natura opinionem. Non enim ex una re, sicut Thales ex umore, sed ex suis propriis principiis quasque res nasci putavit. Quae rerum principia singularum esse credidit infinita, et innumerabiles mundos gignere et quaecumque in eis oriuntur; eosque mundos modo dissolvi, modo iterum gigni existimavit, quanta quisque aetate sua manere potuerit; nec ipse aliquid divinae menti in his rerum operibus tribuens. Iste [sc. Anaximander] Anaximenen discipulum et successorem reliquit, qui omnes rerum causas aeri infinito dedit, nec deos negauit aut tacuit; non tamen ab ipsis aerem factum, sed ipsos ex aere ortos credidit. Anaxagoras uero eius auditor [...]. Diogenes quoque Anaximenis alter auditor, aerem quidem dixit rerum esse materiam, de qua omnia fierent. Sim. (ionische Schule) Th 147 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w.  s.); (Sonnenfinsternis) Th  10 (w.  s.); (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Augustinus

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Augustinus (354–430 n. Chr.) Th 311 Gottesstaat 8.2 Der Archeget der ionischen Richtung [der Philosophie] war Thales aus Milet, einer der so genannten Sieben Weisen. Jene sechs [anderen Weisen] zeichneten sich durch ihre Lebensweise und bestimmte Regeln für ein [sittlich] gutes Leben aus. Thales aber,1 der auch eine Nachfolge begründen wollte, erforschte die Natur der Dinge, legte seine Untersuchungen schriftlich nieder und ragte vor allem deshalb heraus und wurde bewundert, weil er astronomische Berechnungen anstellte und sogar Sonnen- und Mondfinsternisse vorhersagen konnte. Er glaubte dennoch, dass das Wasser das Prinzip der Dinge sei und dass daher alle Elemente der Welt stammten und die Welt selbst und was in ihr entsteht. In keiner Weise aber setzte er diesem Werk, das uns bei der Betrachtung der Welt so wunderbar erscheint, einen göttlichen Geist voran. Ihm folgte Anaximander, sein Hörer, nach, der auch eine andere Ansicht über die Natur der Dinge hatte. Er glaubte nämlich, dass die Dinge nicht aus einer Sache, wie bei Thales aus der Feuchtigkeit, sondern aus ihren jeweiligen Prinzipien entstünden. Er glaubte, dass diese Prinzipien der einzelnen Dinge unendlich seien und unzählige Welten hervorbrächten und alles, was immer in ihnen entsteht; und diese Welten, glaubte er, lösten sich bald wieder auf, bald entstünden sie erneut, je nach dem Alter, das eine jede erreichen könne. Auch er wies dem göttlichen Geist bei diesem Geschehen keine Rolle zu. Er hinterließ als Schüler und Nachfolger den Anaximenes, der die Ursachen aller Dinge auf die unendliche Luft zurückführte und Götter weder leugnete noch verschwieg; dennoch glaubte er nicht, dass von ihnen die Luft geschaffen worden sei, sondern dass sie selbst aus der Luft entstanden seien. Anaxagoras aber, sein Hörer, meinte, dass ein göttlicher Geist der Bewirker aller Dinge, die wir sehen, sei. Er sagte, dass aus einem unendlichen Stoff, der aus den unter sich gleichartigen Teilchen aller Dinge bestehe, das Einzelne entstehe durch die ihm eigenen Teilchen, unter der Wirkung aber eines göttlichen Geistes. Auch Diogenes, der andere Hörer des Anaximenes, sagte, dass die Luft der Stoff der Dinge sei, aus dem alles entstehe.

1

Vgl. Frechulf von Lisieux, Historiae (Allen CCL 169 A, 981B; ebd. 990 B/C; ebd. 1002 A/B); Rodrigo Jimenez de Rada, Breviarum historie catholica 6.59 (Valverde).

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Augustinus

Th 312 Civ. 8.5 Sed alii quoque philosophi, qui corporalia naturae principia corpori deditis mentibus opinati sunt, cedant his tantis et tanti Dei cognitoribus viris, ut Thales in umore, Anaximenes in aere, Stoici in igne, Epicurus in atomis, [...]. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 313 Civ. 18.24 Eodem Romulo regnante Thales Milesius fuisse perhibetur, unus e septem sapientibus, qui post theologos poetas, in quibus Orpheus maxime omnium nobilitatus est, σοφοί appellati sunt, quod est Latine sapientes. Sim. (Datierung) Th  171 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Th 314 Civ. 18.25 Eo tempore Pittacus Mitylenaeus, alius e septem sapientibus, fuisse perhibetur. Et quinque ceteros, qui, ut septem numerentur, Thaleti, quem supra (Th  313) commemoravimus, et huic Pittaco adduntur, eo tempore fuisse scribit Eusebius, quo captivus Dei populus in Babylonia tenebatur. Hi sunt autem: Solon Atheniensis, Chilon Lacedaemonius, Periandrus Corinthius, Cleobulus Lindius, Bias Prienaeus. Omnes hi, septem appellati sapientes, post poetas theologos claruerunt, quia genere vitae quodam laudabili praestabant hominibus ceteris et morum nonnulla praecepta sententiarum brevitate complexi sunt. Nihil autem monumentorum, quod ad litteras adtinet, posteris reliquerunt, nisi quod Solon quasdam leges Atheniensibus dedisse perhibetur; Thales vero physicus fuit et suorum dogmatum libros reliquit. Eo captivitatis Iudaicae tempore et Anaximander et Anaximenes et Xenophanes physici claruerunt. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Augustinus

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Th 312 Gegenüber den platonischen Philosophen müssen alle anderen heidnischen Philosophien und Theologien das Feld räumen: Gottesstaat 8.5 Aber auch die anderen Philosophen, die ihren Geist auf den Körper richteten und die Prinzipien der Natur für körperlich hielten, mögen diesen so großen Männern [den Platonikern], die den so großen Gott erkannten, das Feld räumen, wie Thales, der das Prinzip in der Feuchtigkeit [vermutete], Anaximenes in der Luft, die Stoiker im Feuer, Epikur in den Atomen [...].

Th 313 Gottesstaat 18.24 Zur Regierungszeit des Romulus soll Thales aus Milet gelebt haben, einer der Sieben Weisen, die nach den Dichtertheologen, unter denen am allermeisten Orpheus gefeiert wurde, ‚sophoi‘ – lateinisch ‚sapientes‘ – genannt wurden.1

Th 314 Gottesstaat 18.25 Zu dieser Zeit [der Babylonischen Gefangenschaft der Juden] soll Pittakos aus Mytilene, ein anderer der Sieben Weisen, gelebt haben. Auch die fünf übrigen, die, um die Siebenzahl voll zu machen, dem Thales, den wir oben (Th 313) erwähnt haben, und diesem Pittakos hinzugefügt werden, lebten, wie Eusebios schreibt2, zu der Zeit, in der das Volk Gottes in Babylonischer Gefangenschaft gehalten wurde. Es sind dies: Solon aus Athen, der Spartaner Chilon, Periander aus Korinth, Kleobulos aus Lindos und Bias aus Priene. Alle diese3 sieben so genannten Weisen erhielten nach den Dichtertheologen Berühmtheit, weil sie sich durch eine bestimmte lobenswerte Lebensweise vor den übrigen Menschen auszeichneten und manche 1 2 3

Vgl. Otto von Freising, Chronica, II 5 (S. 73.21–3 Hofmeister). Hier. Chron. I 98, 18 (g); 101, 12 (e). Vgl. Frechulf von Lisieux, Historiae (Allen CCL 169 A, 989 C/D) ; Ekkehard von Aura, Chronicon universale (Migne PL 154.547); ebd. (539); Otto von Freising, Chronica, II 7 (75.4–11 Hofmeister).

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Augustinus

Th 315 Civ. 18.37 Quibus si addamus etiam superiores, qui nondum philosophi vocabantur, septem scilicet sapientes ac deinde physicos, qui Thaleti successerunt in perscrutanda natura rerum studium eius imitati, Anaximandrum scilicet et Anaximenem et Anaxagoram aliosque nonnullos, antequam Pythagoras philosophum primus profiteretur: nec illi prophetas nostros universos temporis antiquitate praecedunt, quando quidem Thales, post quem ceteri fuerunt, regnante Romulo eminuisse fertur, quando de fontibus Israel in eis litteris, quae toto orbe manarent, prophetiae flumen erupit. Sim. (Datierung) Th  171 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Th 316 Contra Iulianum 4.15.75 (ed. Migne PL 44.776) Convocasti etiam in auxilium turbam philosophorum, quasi susceptae tuae, si non possunt pecorum solertiae naturales, saltem doctorum hominum opitulentur errores. Sed quis non videat, doctrinae te quaesisse jactantiam in commemorandis nominibus doctorum hominum sectisque diversis, quando perspicit quicumque ista tua legit, ad quaestionem quae inter nos vertitur, haec nullatenus pertinere? Quis enim audiat, quod abs te commemorantur, «Thales Milesius unus e septem sapientibus, deinde Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Xenophanes, Parmenides, Leucippus, Democritus, Empedocles, Heraclitus, Melissus, Plato, Pythagoraei,» unusquisque cum proprio dogmate suo de naturalibus rebus: quis, inquam, haec audiat, et non ipso nominum sectarumque conglobatarum strepitu terreatur, si est ineruditus, qualis est hominum multitudo; et existimet te aliquem magnum, qui haec scire potueris? Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Augustinus

265

Sittenregeln in kurzen Sentenzen erfassten. Allerdings hinterließen sie der Nachwelt keine schriftlichen Monumente, außer dass Solon den Athenern einige Gesetze gegeben haben soll. Thales aber war Naturforscher und hinterließ Bücher mit seinen Lehren. Zu der Zeit der jüdischen Gefangenschaft erlangten auch die Naturphilosophen Anaximander, Anaximenes und Xenophanes Berühmtheit.

Th 315 Die heidnischen Philosophen sind später als die Propheten. Gottesstaat 18.37 Nehmen wir noch die Früheren hinzu, die noch nicht Philosophen hießen, nämlich die Sieben Weisen und dann die Naturforscher, die auf Thales folgten und es bei der Erforschung der Natur seinem wissenschaftlichen Streben nachtaten, Anaximander nämlich und Anaximenes und Anaxagoras und einige andere, ehe sich Pythagoras als Erster einen Philosophen nannte: Auch jene gehen nicht allen unseren Propheten zeitlich voran, da ja Thales, nach dem die übrigen lebten, während Romulus regierte hervorgetreten sein soll, als sich aus Israels Quellen in den Schriften, die sich im ganzen Erdkreis ausbreiteten, der Strom der Weissagung ergoss.

Th 316 Gegen Julian [von Eclanum] 4.15.75 Du hast sogar die Schar der Philosophen zu Hilfe gerufen, als ob deinem Unternehmen wenigstens die Irrtümer gelehrter Leute Hilfe leisten sollten, wenn es die natürlichen Fertigkeiten von Tieren nicht können. Aber wer sähe nicht, dass du das Prahlen mit Gelehrsamkeit gesucht hast, indem du Namen gelehrter Leute und verschiedener Schulen erwähnst, da ja durchschaut, wer immer deine Erzeugnisse da liest, dass das zu unserer Frage in keiner Hinsicht beiträgt? Wer sollte nämlich hören, was von dir erwähnt wird (s. Th 325), Thales aus Milet, einer der Sieben Weisen, dann Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Xenophanes, Parmenides, Leukipp, Demokrit, Empedokles, Heraklit, Mellissos, Platon, die Pythagoreer, jeder mit seiner spezifischen Lehre über die Natur: Wer, sage ich, sollte das hören, und nicht durch den bloßen Lärm der Namen und der versammelten Schulen in Schrecken geraten, wenn er, wie die meisten Menschen, ungebildet ist; und sollte dich nicht für bedeutend halten, der du das wissen kannst?

266

Servius grammaticus

Servius grammaticus Th 317 Commentarii in Vergilii Aeneida 3.241 (ed. Thilo) Pelagi volucres quia dicuntur Ponti et Terrae filiae: unde in insulis habitant partem terrarum, partem maris tenentes. alii dicunt eas Neptuni filias, qui fere prodigiorum omnium pater est: nec inmerito; nam secundum Milesium Thaletem omnia ex umore procreantur: unde est Oceanumque patrem rerum. hinc fit ut, quotienscumque desunt parentes, redeatur in generalitatem. sic et peregrinos Neptuni filios dicimus, quorum ignoramus parentes. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 318 In Aen. 11.186 Thales vero qui confirmat omnia ex umore creari, dicit obruenda corpora, ut possint in umorem resolvi. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 319 Commentarii in Vergilii bucolica 6.31 (ed. Thilo) Namque canebat uti magnum per inane coacta semina variae sunt philosophorum opiniones de rerum origine: nam alii dicunt omnia ex igne procreari, ut Anaxagoras; alii ex umore, ut Thales Milesius, unde est Oceanumque patrem. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 320 Commentarii in Vergilii georgica 4.363 (ed. Thilo) [...] redditi narrabant lucos esse sub terris et inmensam aquam omnia continentem, ex qua cuncta procreantur: unde est illud secundum Thaleta Oceanumque patrem rerum. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Servius grammaticus

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Servius grammaticus (4./ 5. Jh. n. Chr.) Th 317 Kommentar zu Vergils Aeneis 3.241 „Vögel des Meeres“ [die Harpyen], weil sie die Töchter des Pontos und der Terra heißen. Daher bewohnen sie Inseln und nehmen so einen Teil der Erde und einen Teil des Meeres ein. Andere nennen sie die Töchter Neptuns, der so ziemlich der Vater aller Ungeheuer ist. Und nicht zu Unrecht; denn nach Thales von Milet wird alles aus der Feuchtigkeit erzeugt. Woher [die Formulierung] stammt „den Ozean, den Vater der Dinge“ (Georgica 4.382). Daher kommt es, dass man verallgemeinert, wenn die Eltern fehlen. So nennen wir auch diejenigen auswärtige Söhne Neptuns, deren Eltern wir nicht kennen.

Th 318 Über unterschiedliche Begräbnisweisen in unterschiedlichen Kulturen: Kommentar zu Vergils Aeneis 11.186 Thales aber, der behauptet, dass alles aus Feuchtigkeit geschaffen werde, sagt, dass die Körper vergraben werden müssten, damit sie sich in Feuchtigkeit auflösten.1

Th 319 Kommentar zu Vergils Eklogen 6.31 „Er sang, wie rings im Raum unendlicher Leere sich die Keime“. Vielfältig sind die Ansichten der Philosophen über den Ursprung der Dinge: Die einen sagen nämlich, dass alles aus dem Feuer erzeugt werde, wie Anaxagoras, andere aus der Feuchtigkeit (umor), wie Thales aus Milet, woher die Formulierung stammt „den Ozean, den Vater“.

Th 320 Kommentar zu Vergils Georgica 4.363 „Das unterirdische Wasserreich“. Sie erzählten, dass Haine unter der Erde seien und ein ungeheures, alles umfassendes Wasser, aus dem Sämtliches

1

Vgl. dazu Maddalena 1963, 57.

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Servius grammaticus – Nemesios von Emesa

Th 321 In georg. 4.379 Et Oceanum patrem rerum secundum physicos dixit, qui aiunt omnium rerum elementum aquam esse: in quibus Thales primus. Sim. (ersterWeiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 322 In georg. 4.381 Oceanumque Patrem secundum Thaleta, ut diximus supra (Th 317 ff.).

Nemesios von Emesa Th 323 De natura hominis 2.68–69 (ed. Morani) Πάλιν δὲ καὶ τῶν λεγόντων ἀσώματον εἶναι τὴν ψυχὴν ἄπειρος γέγονεν ἡ διαφωνία, τῶν μὲν οὐσίαν αὐτὴν καὶ ἀθάνατον λεγόντων, τῶν δὲ ἀσώματον μὲν, οὐ μὴν οὐσίαν οὐδὲ ἀθάνατον. Θαλῆς μὲν γὰρ πρῶτος τὴν ψυχὴν ἔφησεν ἀεικίνητον καὶ αὐτοκίνητον, Πυθαγόρας δὲ ἀριθμὸν ἑαυτὸν κινοῦντα [...]. Sim. (Natur der Seele/Magnetstein) Th 31 (w. s.)

Th 324 De nat. hom. 5.169 Καὶ γὰρ Θαλῆς, τὸ ὕδωρ μόνον λέγων εἶναι στοιχεῖον, πειρᾶται δεικνύναι τὰ ἄλλα τρία ὑπὸ τούτου γινόμενα‧ τὴν μὲν γὰρ ὑποστάθμην αὐτοῦ γῆν γίνεσθαι, τὸ δὲ λεπτομερέστερον ἀέρα, τοῦ δὲ ἀέρος τὸ λεπτομερέστερον πῦρ. Ἀναξιμένης δέ, ἀέρα μόνον λέγων, καὶ αὐτὸς ὁμοίως πειρᾶται δεικνύναι τὰ ἄλλα στοιχεῖα ἐκ τοῦ ἀέρος ἀποτελούμενα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Servius grammaticus – Nemesios von Emesa

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erzeugt wird: Woher jene Formulierung entsprechend Thales stammt: „den Ozean, den Vater der Dinge“.

Th 321 Kommentar zu Vergils Georgica 4.379 Und er sagte, dass der Ozean der Vater der Dinge sei entsprechend den Naturphilosophen, die sagen, dass das Wasser das Element aller Dinge sei. Darunter als Erster Thales.

Th 322 Kommentar zu Vergils Georgica 4.381 „den Ozean, den Vater“ entsprechend Thales, wie oben gesagt (Th 317 ff.).

Nemesios von Emesa (Werk um 400 n. Chr.) Th 323 Über die Natur des Menschen 2.68–69 Grenzenlose Unstimmigkeit über die Natur der Seele. [...] Thales sagte als Erster, dass die Seele immer bewegt und selbstbewegt sei (s. Th 165), Pythagoras aber [...].

Th 324 Über die Natur des Menschen 5.169 Auch Thales sagt, dass das Wasser das einzige Element sei, und versucht zu zeigen, dass die anderen drei Elemente von diesem her entstehen. Sein Niederschlag werde nämlich Erde; das Feinteiligere Luft und von der Luft das Feinteiligere Feuer. Anaximenes aber nennt nur die Luft und versucht auf gleiche Weise zu zeigen, dass die anderen Elemente aus der Luft entstehen.

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Iulianus Aeclanensis – Theodoret

Iulianus Aeclanensis Th 325 Libri IV ad Turbantium 2.148 (ed. de Coninck CCL 88) (= Th 316) (Conuocasti etiam in auxilium turbam philosophorum [...] Quis enim audiat quod abs te commemorantur) Thales Milesius unus e septem sapientibus, deinde Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Xenophanes, Parmenides, Leucippus, Democritus, Empedocles, Heraclitus, Melissus, Plato, Pythagoraei [...].

Theodoret Th 326 Graecarum affectionum curatio 1.12 (ed. Canivet) Οἱ δὲ τῶν Ἑλληνικῶν φιλοσόφων περιφανέστατοι, ὧν ἡ μνήμη παρὰ τοῖς ἐλλογίμοις μέχρι καὶ τήμερον πολυθρύλητος, Φερεκύδης ὁ Σύριος καὶ Πυθαγόρας ὁ Σάμιος καὶ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος καὶ Σόλων ὁ Ἀθηναῖος, καὶ μέντοι καὶ Πλάτων ἐκεῖνος, ὁ Ἀρίστωνος μὲν υἱός, Σωκράτους δὲ φοιτητής, εὐστομίᾳ δὲ πάντας ἀποκρύψας, οὐκ ὤκνησαν ἕνεκα τοῦ τἀληθὲς ἐξευρεῖν καὶ Αἴγυπτον περινοστῆσαι καὶ Θήβας τὰς Αἰγυπτίας καὶ Σικελίαν καὶ Ἰταλίαν, καὶ ταῦτα οὐ μιᾶς βασιλείας τάδε τὸ τηνικαῦτα ἰθυνούσης τὰ ἔθνη, ἀλλὰ διαφόρων μὲν πολιτειῶν ἐν ταῖς πόλεσιν οὐσῶν, διαφόρων δὲ νόμων. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 327 Gr. aff. cur. 1.23–24 Εἰ δὲ καὶ τὰς τέχνας καὶ τὰς ἐπιστήμας καὶ τῶν δαιμόνων τὰς τελετὰς καὶ τὰ πρῶτα στοιχεῖα παρὰ βαρβάρων ἐδιδάχθησαν Ἕλληνες καὶ ἐπὶ τοῖς διδασκάλοις ἁβρύνονται, τί δήποτε ὑμεῖς, οὐδὲ ξυνιέναι τὰ ὑπ᾽ ἐκείνων ξυγγεγραμμένα δυνάμενοι, παραιτεῖσθε μαθεῖν τὴν ἀλήθειαν παρ᾽ ἀνδρῶν θεόσδοτον σοφίαν εἰσδεξαμένων; [24] Εἰ δέ, ὅτι οὐκ ἐκ τῆς Ἑλλάδος ἐβλάστησαν, τὰς ἀκοὰς αὐτοῖς ὑπέχειν οὐ βούλεσθε, ὥρα ὑμῖν μήτε Θαλῆν ὀνομάζειν σοφὸν μήτε Πυθαγόραν φιλόσοφον μήτε Φερεκύδην τὸν ἐκείνου διδάσκαλον. Ὁ μὲν γὰρ Φερεκύδης Σύριος ἦν, οὐκ Ἀθηναῖος οὐδὲ Σπαρτιάτης οὐδέ γε Κορίνθιος‧ τὸν δὲ Πυθαγόραν Ἀριστόξενος καὶ Ἀρίσταρχος

Iulianus Aeclanensis – Theodoret

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Iulianus Aeclanensis (ca. 385 bis vor 455 n. Chr.) Th 325 Vier Bücher an Turbantius 2.148 [...] Wer sollte nämlich hören, was von dir erwähnt wird, Thales aus Milet, einer der Sieben Weisen, dann Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Xenophanes, Parmenides, Leukipp, Demokrit, Empedokles, Heraklit, Mellissos, Platon, die Pythagoreer [...].

Theodoret (um 393–um 466 n. Chr.) Th 326 Heilung der griechischen Krankheiten 1.12 Die berühmtesten Philosophen der Griechen, darunter Thales, [...] zögerten, um die Wahrheit zu finden, nicht, auch nach Ägypten zu reisen und zum ägyptischen Theben und nach Sizilien und nach Italien, und dies, obwohl damals nicht eine einzige Königsherrschaft diese Völker lenkte, sondern es unterschiedliche Verfassungen in den Städten gab und unterschiedliche Gesetze.

Th 327 Heilung der griechischen Krankheiten 1.23–24 Wenn aber die Griechen die Künste und die Wissenschaften und die religiösen Geheimnisse und die ersten Buchstaben von den Barbaren lernten und sich mit ihren Lehrern brüsten, was verweigert ihr da, die ihr das von jenen Verfasste nicht verstehen könnt, die Wahrheit von Männern zu lernen, die eine gottgegebene Weisheit empfangen haben? [1.24] Wenn ihr ihnen aber kein Gehör schenken wollt, da sie nicht Griechenland entstammen, dann ist es Zeit für euch, weder Thales, den Weisen, zu nennen, noch den Philosophen Pythagoras, noch seinen Lehrer Pherekydes. Denn Pherekydes war Syrier, nicht Athener, nicht Spartaner und auch nicht Korinther; Pythagoras soll laut

272

Theodoret

καὶ Θεόπομπος Τυρρηνὸν εἶναί φασιν, ὁ δὲ Νεάνθης Τύριον ὀνομάζει‧ τὸν δὲ Θαλῆν οἱ μὲν Μιλήσιον λέγουσι, Λέανδρος (Th  50) δὲ καὶ Ἡρόδοτος (Th 12) Φοίνικα προσηγόρευσαν. Sim. (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.)

Th 328 Gr. aff. cur. 1.37 Καὶ μέντοι κἀν τῷ Θεαιτήτῳ τοὺς μετεωρολέσχας διαβάλλων ὧδε λέγει‧ „Ὡσπερ καὶ Θαλῆν ἀστρονομοῦντα, ὦ Θεόδωρε, καὶ ἄνω βλέποντα, πεσόντα εἰς φρέαρ, Θρᾷττά τις ἐμμελὴς καὶ χαρίεσσα θεραπαινὶς ἀποσκῶψαι λέγεται ὡς τὰ μὲν ἐν οὐρανῷ προθυμοῖτο εἰδέναι, τὰ δ᾽ ὄπισθεν αὐτοῦ καὶ παρὰ πόδας λανθάνοι αὐτόν.“ Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 329 Gr. aff. cur. 2.8–9 Εἰ δὲ δὴ τοὺς φιλοσόφους ἡμῖν προβάλλεσθε, εὖ ἴστε, ὡς καὶ οὗτοι πλάνον ὑπέμειναν πάμπολυν. Οὐ γὰρ δὴ μίαν ἅπαντες λεωφόρον ἐσχήκασιν οὐδὲ τοῖς τῶν προωδευκότων ἠκολούθησαν ἴχνεσιν, ἀλλ᾽ ἰδίαν ἕκαστος ἐτέμετο τρίβον καὶ μυρίας ἐπινενοήκασι [τρίβους]‧ πολυσχιδεῖς γάρ που τοῦ ψεύδους αἱ ἀτραποί‧ [9] καὶ τοῦτο διαρρήδην αὐτίκα δὴ μάλα δειχθήσεται. Θαλῆς μὲν γάρ, τῶν ἑπτὰ καλουμένων σοφῶν ὁ πρεσβύτατος, ἀρχὴν πάντων τὸ ὕδωρ ὑπέλαβεν, Ὁμήρῳ γε οἶμαι εἰρηκότι πιστεύσας‧ Ὠκεανόν τε θεῶν γένεσιν καὶ μητέρα Τηθύν. Ἀναξίμανδρος δέ, τοῦτον διαδεξάμενος, ἀρχὴν ἔφη τὸ ἄπειρον‧ Ἀναξιμένης δέ, ὁ τούτου διάδοχος, καὶ Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης τὸν ἀέρα ξυμφώνως ἀρχὴν προσηγορευσάτην. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Theodoret

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Aristoxenos, Aristarch und Theopomp Tyrrhener sein, Neanthes aber nennt ihn Tyrer. Von Thales sagen die einen, er sei Milesier, Leandros aber (Th 50) und Herodot (Th 12) sprechen von ihm als Phönizier.

Th 328 Heilung der griechischen Krankheiten 1.37 Der Unterschied zwischen unfruchtbarer Wissenschaft und Weisheit soll auch mit Hilfe von Platon-Zitaten belegt werden. [...] Und im Theaitetos (Th 19) attackiert er [Platon] die Himmelsgaffer und sagt folgendermaßen1: „Thales, mein lieber Theodoros [...].“

Th 329 Heilung der griechischen Krankheiten 2.8–9 Wenn ihr euch aber gegen uns auf die Philosophen beruft, so müsst ihr wissen, dass sich auch diese jedem erdenklichen Irrtum unterzogen haben. Denn sie haben keineswegs alle einen einzigen Weg eingeschlagen und folgten auch nicht den Spuren ihrer Vorgänger. Vielmehr bahnte sich ein jeder seinen eigenen Weg, und unzählige Wege dachten sie hinzu. Denn vielfach verzweigt sind die Pfade der Falschheit. [2.9] Und dies soll sogleich ausdrücklich gezeigt werden. Denn Thales, der älteste der so genannten Sieben Weisen, nahm an, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei, indem er, nehme ich an, den Worten Homers vertraute: „Okeanos, den Ursprung der Götter, und die Mutter Tethys“ [Il. 14.201]. Anaximander aber, sein Nachfolger, sagte, dass das Unendliche das Prinzip sei. Anaximenes aber, dessen Nachfolger, und Diogenes von Apollonia sprachen übereinstimmend von der Luft als dem Prinzip.

1

Zur Interpretation der Stelle vgl. Siniossoglu (2008) 111.

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Theodoret

Th 330 Gr. aff. cur. 2.50 Εἰ τοίνυν τούτων μὲν κατὰ τὸν Πορφύριον ὁ Μωϋσῆς πλείοσιν ἢ χιλίοις πρεσβύτερος ἔτεσιν, οὗτοι δὲ παλαιότατοι τῶν ποιητῶν ἐγένοντοΖ μετὰ γὰρ τούτους καὶ Ὅμηρος καὶ Ἡσίοδος ἐγενέσθην, καὶ οὗτοι δ᾽ αὖ πάλιν Θαλοῦ καὶ τῶν ἄλλων φιλοσόφων πολλοῖς ἔτεσιν ἀρχαιότεροι, καὶ οἱ ἀμφὶ Θαλῆν τῶν μετ᾽ αὐτοὺς πεφιλοσοφηκότωνΖ, τί δήποτε μὴ τούτους πάντας καταλιπόντες πρὸς Μωϋσέα τὸν τῆς θεολογίας ὠκεανὸν μεταβαίνομεν, „ἐξ οὗπερ“, ποιητικῶς εἰπεῖν, „πάντες ποταμοὶ καὶ πᾶσα θάλασσα“. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 331 Gr. aff. cur. 4.13 Καὶ τὴν ὕλην δέ γε Θαλῆς μὲν καὶ Πυθαγόρας καὶ Ἀναξαγόρας καὶ Ἡράκλειτος καὶ ὁ τῶν Στωϊκῶν ὁρμαθὸς τρεπτὴν καὶ ἀλλοιωτὴν καὶ ῥευστὴν ἔφασαν εἶναι. Sim. (Materie) Th 151 (w. s.)

Th 332 Gr. aff. cur. 4.15–16 Οὐ μόνον δὲ ἐν τούτοις διαφωνίᾳ γε πλείστῃ, ἀλλὰ κἀν τοῖς ἄλλοις ἐχρήσαντο. Καὶ γὰρ δὴ τὸν κόσμον Θαλῆς μὲν καὶ Πυθαγόρας καὶ Ἀναξαγόρας καὶ Παρμενίδης καὶ Μέλισσος καὶ Ἡράκλειτος καὶ Πλάτων καὶ Ἀριστοτέλης καὶ Ζήνων ἕνα εἶναι ξυνωμολόγησαν‧ Ἀναξίμανδρος δὲ καὶ Ἀναξιμένης καὶ Ἀρχέλαος καὶ Ξενοφάνης καὶ Διογένης καὶ Λεύκιππος καὶ Δημόκριτος καὶ Ἐπίκουρος πολλοὺς εἶναι καὶ ἀπείρους ἐδόξασαν. [16] Καὶ οἱ μὲν σφαιροειδῆ τοῦτον εἶναι, οἱ δὲ ἑτεροειδῆ‧ καὶ οἱ μὲν μυλοειδῶς, οἱ δὲ τροχοῦ δίκην περιδινεῖσθαι‧ καὶ οἱ μὲν ἔμψυχόν τε καὶ ἔμπνουν, οἱ δὲ παντάπασιν ἄψυχον‧ καὶ οἱ μὲν κατ᾽ ἐπίνοιαν γενητόν, οὐ κατὰ χρόνον, οἱ δὲ ἀγένητον παντελῶς καὶ ἀναίτιον‧ καὶ οὗτοι μὲν φθαρτόν, ἐκεῖνοι δὲ ἄφθαρτον. Sim. (Ein einziger Kosmos) Th 155 (w. s.)

Theodoret

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Th 330 Heilung der griechischen Krankheiten 2.50 Wenn demnach Porphyrios zufolge Moses um mehr als tausend Jahre älter als diese [Orpheus, Linos, Musaios u. a.] ist, sie aber die ältesten Dichter waren – denn nach ihnen lebten Homer und Hesiod, und diese wiederum sind um viele Jahre älter als Thales und die übrigen Philosophen, und Thales und die um ihn [sind älter] als die, die nach ihnen philosophierten –, warum sollen wir diese dann nicht alle beiseite lassen und uns zu Moses, dem Ozean der Theologie wenden, „aus dem doch“, dichterisch gesprochen, „alle Ströme und alles Meer“ [Hom. Il. 21.196] [hervorgegangen sind] ?

Th 331 Heilung der griechischen Krankheiten 4.13 Thales, Pythagoras, Anaxagoras, Heraklit und der Schwarm der Stoiker sagten, dass die Materie umwandelbar, veränderbar und im Fluss sei (vgl. Th 151).

Th 332 Heilung der griechischen Krankheiten 4.15–16 Nicht nur darin1 waren sie ganz unterschiedlicher Ansicht, sondern auch in anderen Dingen. Thales, Pythagoras, Anaxagoras, Parmenides, Melissos, Heraklit, Platon, Aristoteles und Zenon stimmten überein, dass es eine einzige Welt gebe. Anaximander, Anaximenes, Archelaos, Xenophanes, Diogenes, Leukipp, Demokrit und Epikur waren der Ansicht, dass es viele und unendliche [Welten] gebe. Und die einen [meinten, dass sie] kugelförmig sei, die anderen andersförmig; die einen, dass sie wie ein Mühlrad, die anderen2 wie ein Wagenrad herumwirble. Die einen hielten sie für beseelt und mit Pneuma [Atem, Hauch] versehen, die anderen für gänzlich unbeseelt. Die einen meinten, sie sei mit Vorsatz entstanden, nicht im Laufe der Zeit, die anderen, sie sei gänzlich unentstanden und ohne Ursache. Die einen hielten sie für vergänglich, jene wieder für unvergänglich.

1 2

Über die Materie, das Leere. Anaximander nach Diels 19582, 46. Vgl. aber Conche 1991, 212, Anm. 40.

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Theodoret

Th 333 Gr. aff. cur. 4.17 Καὶ τοὺς ἀστέρας δὲ Θαλῆς μὲν γεώδεις καὶ ἐμπύρους ὠνόμασεν. Sim. (Natur der Gestirne) Th 157 (w. s.)

Th 334 Gr. aff. cur. 4.21 Καὶ μέντοι καὶ τὸν ἥλιον καὶ τὴν σελήνην [...] Θαλῆς δὲ γεώδη [...]. Sim. (Beschaffenheit der Sonne/ des Mondes) Th 158 (w. s.)

Th 335 Gr. aff. cur. 4.23 Καὶ περὶ σελήνης δὲ ὁμοίως ὑθλοῦσιν‧ γεώδη μὲν γὰρ αὐτὴν ὁ Θαλῆς φησιν, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Παρμενίδης καὶ Ἡράκλειτος ἐκ μόνου ξυνεστάναι πυρός. Sim. (Beschaffenheit der Sonne /des Mondes) Th 158 (w. s.)

Th 336 Gr. aff. cur. 5.17 Θαλῆς τοίνυν κέκληκε τὴν ψυχὴν ἀκίνητον φύσιν. Sim. (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.)

Th 337 Gr. aff. cur. 5.44–45 Τοσαύτην καὶ ξυγγραφεῖς καὶ φιλόσοφοι καὶ ποιηταὶ καὶ ψυχῆς πέρι καὶ σώματος καὶ αὐτῆς γε τῆς τοῦ ἀνθρώπου ξυστάσεως πρὸς ἀλλήλους ἐσχήκασιν ἔριν καὶ διαμάχην, οἱ μὲν ταῦτα, οἱ δὲ ἐκεῖνα πρεσβεύοντες, οἱ δὲ τούτων τε κἀκείνων ἐναντίαν δόξαν ὠδίνοντες. Οὐ γὰρ τἀληθὲς μαθεῖν ἐπεθύμησαν, ἀλλὰ κενοδοξίᾳ καὶ φιλοτιμίᾳ δουλεύσαντες καινῶν εὑρεταὶ κληθῆναι δογμάτων ἐπεθύμησαν. [45] Διὰ δὴ τοῦτο καὶ τὸν πολὺν ὑπομεμενήκασι πλάνον, τῶν ὕστερον ἐπιγενομένων ἀνατετροφότων τῶν πρεσβυτέρων τὰς δόξας. Καὶ Ἀναξίμανδρος μέν, τελευτήσαντος ἤδη τοῦ

Theodoret

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Th 333 Heilung der griechischen Krankheiten 4.17 Thales benannte die Sterne als erdartig und feurig.

Th 334 Gr. aff. cur. 4.21 Thales aber sah die Sonne und den Mond als erdartig an.

Th 335 Heilung der griechischen Krankheiten 4.23 Und über den Mond schwatzen sie gleichermaßen: Erdartig nämlich sei er, sagt Thales. Anaximenes, Parmenides und Heraklit nahmen an, dass der Mond allein aus Feuer bestehe.

Th 336 Heilung der griechischen Krankheiten 5.17 Thales nannte die Seele von Natur unbewegt (vgl. aber Th 165).

Th 337 Heilung der griechischen Krankheiten 5.44–45 Leerer Streit von Schriftstellern, Philosophen und Dichtern über die Natur von Seele und Körper und Zusammensetzung des Menschen. Dabei ging es ihnen nicht um Wahrheit, sondern um den Ruhm neuer Lehren. [45] [...] Daher haben sie auch das große Irren geduldig ausgehalten, wobei die Nachgeborenen die Lehren der Älteren umwarfen. Auch Anaximander hielt sich nach Thales’ Tod an entgegengesetze Ansichten. Nach Anaximanders Tod machte das Anaximenes ebenso; und ebenso Anaxagoras.

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Theodoret – Aponius

Θάλεω, τοῖς ἐναντίοις ἐχρήσατο δόγμασι‧ καὶ Ἀναξιμένης δὲ μετὰ τὸν Ἀναξιμάνδρου γε θάνατον ταὐτὸ τοῦτο πεποίηκε‧ καὶ Ἀναξαγόρας δὲ ὡσαύτως.

Aponius Th 338 In canticum canticorum expositio 5.22–23 (ed. de Vregille/Neyrand) Quod autem secundo haec uerba repetuntur in Cantico hoc, ubi secundo dumtaxat per capreas ceruosque camporum adiurantur filiae Hierusalem, non pigebit priora alterius libelli repetere dicta. In priore enim filiarum adiuratione, in caprearum et ceruorum personas thalesianae et ferecidensis philosophiae intellegi diximus. Quae licet in Ecclesiae doctrina non inferatur, sicut caprearum et ceruorum animalia non sunt iussa Moysi in altario sacrificium Deo offerri, ut iussa sunt agnus, uitulus uel capra in altario immolanda, tamen inter immunda non sunt reputata et uesci iubentur populo fuso sanguine in terra: ita et praedicta philosophia non est immunda iniuriis creatoris, sicut aliorum philosophrum uita uel dogmata, qui bestiis, canibus et porcis comparandi probantur, libidinem summum bonum esse docentes, a quorum insania procul supradicta philosophia antedictis animalibus comparata esse dignoscitur. [23] De quibus Thales nomine initium omnium rerum aquam in suo esse dogmate pronuntiauit, et inde omnia facta subsistere ab inuiso et magno; causam uero motus aquae spiritum insidentem confirmat; simulque geometricam artem perspicaci sensu prior inuenit, per quam suspicatus est unum rerum omnium creatorem. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/ Geometrie) Th  81 (w.  s.); (Erdbeben) Th  99 (w.  s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 w. s.

Theodoret – Aponius

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Aponius (5. Jh. n. Chr.) Th 338 Auslegung zum Lied der Lieder 5.22–23 Wenn aber diese Worte ein zweites Mal in diesem Lied [III 5]1 wiederholt werden, da nämlich zum zweiten Mal die Töchter Jerusalems bei den Rehen oder Hirschkühen auf dem Felde beschworen werden, wird man es mir nicht verargen zu wiederholen, was früher in einem anderen Buch gesagt wurde. Bei der ersten Beschwörung der Töchter haben wir nämlich gesagt, dass man unter den Rehen und Hirschkühen die personifizierte Philosophie des Thales und des Pherekydes verstehen muss.2 Wenngleich diese Philosophie nicht in den Bereich der Lehre der Kirche fällt, wie auch Moses nicht befohlen wurde, die Rehe und Hirschkühe Gott auf dem Altar zu opfern, ebenso wie befohlen wurde, Lamm, Kalb oder die Ziege auf dem Altar darzubringen, werden sie doch nicht zu den unreinen Tieren gezählt, und die Menschen sollen sich von ihnen ernähren, nachdem ihr Blut auf die Erde gegossen wurde.3 So ist auch die besagte Philosophie nicht durch Ungerechtigkeiten gegen den Schöpfer unrein, wie das für das Leben oder die Lehren anderer Philosophen gilt, die man wilden Tieren, Hunden und Schweinen vergleichen muss, und die lehren, dass die Lust das höchste Gut sei. Man erkennt den Abstand zwischen deren Wahnsinn und der oben genannten Philosophie im Vergleich mit den in Frage stehenden Tieren. [23] Unter diesen Philosophen verkündete nun der genannte Thales in seiner Lehre, dass das Wasser der Beginn aller Dinge sei. Und von da aus sei alles von einem Unsichtbaren und Großen geschaffen worden und bestehe es; er versichert aber, dass die Ursache des Bebens der dem Wasser innewohnende Geist sei.4 Zugleich erfand er mit scharfem Sinn die Geometrie, wodurch er zur Ahnung gelangte, dass der Schöpfer aller Dinge einer sei. 1 2 3 4

Zuerst II 7. « En réalité, il y est bien question des platoniciens et des stoïciens, mais non de Thalès et de Phérécyde. » (Vregille/ Neyrand zur Stelle). Vgl. Schibli (1990) 109 f. Vgl. 5. Mose 12.15–16. „et il affirme que la cause du mouvement de l’eau est l’esprit qui y réside“ (Vregille/ Neyrand).

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Iohannes Stobaios

Iohannes Stobaios Th 339 Anthologium 1.1.29a (ed. Wachsmuth/Hense) (ὅτι θεὸς δημιουργὸς τῶν ὄντων καὶ διέπει τὸ ὅλον τῷ τῆς προνοίας λόγῳ καὶ ποίας οὐσίας ὑπάρχει.) Θαλῆς ἐρωτηθείς, Τί πρεσβύτατον τῶν ὄντων; ἀπεκρίνατο‧ Θεός, ἀγέννητον γάρ. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 340 Anth. 1.1.29b Θαλῆς νοῦν τοῦ κόσμου τὸν θεόν, τὸ δὲ πᾶν ἔμψυχον ἅμα καὶ δαιμόνων πλῆρες‧ διήκειν δὲ καὶ διὰ τοῦ στοιχειώδους ὑγροῦ δύναμιν θείαν κινητικὴν αὐτοῦ. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.); (Beseeltheit des Alls) Th 32 (w. s.); (Dämonen, Heroen) Th 150 (w. s.)

Th 341 Anth. 1.4.7a (περὶ ἀνάγκης 〈θείας〉 καθʹ ἣν ἀπαραιτήτως τὰ κατὰ τὴν τοῦ θεοῦ γίνεται βούλησιν.) Θαλῆς ἐρωτηθείς, Τί ἰσχυρότατον; εἶπεν‧ Ἀνάγκη, κρατεῖ γὰρ πάντων. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 342 Anth. 1.8.40a (περὶ χρόνου οὐσίας καὶ μερῶν καὶ πόσων εἴη αἴτιος.) Θαλῆς ἐρωτηθείς, τί σοφώτατον; 〈ἔφη,〉 Χρόνος‧ ἀνευρίσκει γὰρ τὰ πάντα. [...] Θαλῆς ἔφησεν, ὅτι σαφέστατος ἔλεγχος πραγμάτων ἁπάντων ἐστὶν ὁ χρόνος, οὗτος 〈γὰρ〉 τὴν ἀλήθειαν ἐμφανίζει. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Iohannes Stobaios

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Iohannes Stobaios (5. Jh. n. Chr.) Th 339 Blütenlese 1.1.29a (Dass Gott der Schöpfer der Dinge ist und das All mit dem Logos der Vorsehung verwaltet und welches Wesens er ist.) Thales antwortete auf die Frage, was das Älteste der seienden Dinge sei: „Gott; denn er ist ungeworden.“ (vgl. Th 90; Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 564 [320a]).

Th 340 Blütenlese 1.1.29b Thales sagt, dass der Geist des Kosmos Gott sei, das All aber beseelt zugleich und voll von Dämonen; es durchdringe aber auch das elementartige Feuchte eine göttliche Kraft, die es in Bewegung setze.1

Th 341 Blütenlese 1.4.7a (Über die göttliche Notwendigkeit, nach der unerbittlich das dem Willen Gottes Entsprechende entsteht.) Thales sagte auf die Frage, was das Stärkste sei: „Die Notwendigkeit; denn sie besiegt alles.“ (vgl. Th 121; Th 154; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 564 [320e]).

Th 342 Blütenlese 1.8.40a (Über das Wesen und die Teile der Zeit und wessen sie ursächlich ist.) Thales sagte auf die Frage, was das Weiseste sei: „Die Zeit; denn sie findet alles.“ [...]. Thales sagte, dass der klarste Aufweis aller Dinge die Zeit sei, denn sie bringe die Wahrheit ans Licht (vgl. Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 342; Th 564 [320f]).

1

Siehe Kerschensteiner 1962, 26.

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Iohannes Stobaios

Th 343 Anth. 1.10.12.1–10 (περὶ ἀρχῶν καὶ στοιχείων τοῦ παντός.) Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἀρχὴν τῶν ὄντων ἀπεφήνατο τὸ ὕδωρ, ἐξ ὕδατος γάρ φησι πάντα εἶναι καὶ εἰς ὕδωρ πάντα ἀναλύεσθαι. Στοχάζεται δὲ πρῶτον ἐκ τούτου, ὅτι πάντων τῶν ζῴων ἡ γονὴ ἀρχή ἐστιν, ὑγρὰ οὖσα. οὕτως εἰκὸς καὶ τὰ πάντα ἐξ ὑγροῦ τὴν ἀρχὴν ἔχειν. Δεύτερον, 〈ὅτι〉 πάντα φυτὰ ὑγρῷ τρέφεται καὶ καρποφορεῖ, ἀμοιροῦντα δὲ ξηραίνεται. Τρίτον, ὅτι καὶ αὐτὸ τὸ πῦρ τὸ τοῦ ἡλίου καὶ τῶν ἄστρων ταῖς τῶν ὑδάτων ἀναθυμιάσεσι τρέφεται καὶ αὐτὸς ὁ κόσμος. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 344 Anth. 1.10.12.47–53 Ἀρχέλαος ἀέρα ἄπειρον καὶ τὴν περὶ αὐτὸν πυκνότητα καὶ μάνωσιν. τούτων δὲ τὸ μὲν εἶναι πῦρ, τὸ δ᾽ ὕδωρ. Οὗτοι μὲν οὖν ἐφεξῆς ἀλλήλοις ταῖς διαδοχαῖς γενόμενοι τὴν Ἰωνικὴν ἐκπληροῦσι φιλοσοφίαν, οὕτω προσαγορευθεῖσαν, διότι Μιλήσιος αὐτῆς κατῆρξεν ἀνήρ, ὁ Θαλῆς ἀπὸ τῆς τῶν Ἰώνων μητροπόλεως. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Th 345 Anth. 1.10.16b Οἱ μὲν οὖν περὶ Αριστοτέλην καὶ Πλάτωνα διαφέρειν ἡγοῦνται ἀρχὴν καὶ στοιχεῖα. Θαλῆς δ᾽ ὁ Μιλήσιος ταὐτὸν νομίζει ἀρχὴν καὶ στοιχεῖα.

Th 346 Anth. 1.11.3 (περὶ ὕλης.) Οἱ ἀπὸ Θάλεω καὶ Πυθαγόρου, λέγω δὲ τοὺς μέχρι τῶν Στωικῶν καταβεβηκότας σὺν Ἡρακλείτῳ, τρεπτὴν καὶ ἀλλοιωτὴν καὶ μεταβλητὴν καὶ ῥευστὴν ὅλην δι᾽ ὅλης τὴν ὕλην ἀπεφήναντο. Sim. (Materie) Th 151 (w. s.)

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Th 343 Blütenlese 1.10.12.1–10 (Über die Prinzipien und Elemente des Alls.) Thales aus Milet legte dar, dass das Prinzip alles Seienden das Wasser ist. Aus dem Wasser, so sagt er, sei alles und in Wasser löse sich alles wieder auf. Er schließt dies zunächst aus der Tatsache, dass der Same, der feucht ist, das Prinzip aller Lebewesen ist. So ist es wahrscheinlich, dass alle Dinge ihr Prinzip aus dem Feuchten haben. Zweitens [schließt er dies aus der Tatsache], dass alle Pflanzen dank des Feuchten ernährt werden und Frucht tragen, aber vertrocknen, wenn sie keinen Anteil [am Feuchten] haben. Drittens [schließt er dies aus der Tatsache], dass auch das Feuer der Sonne selbst und das der Gestirne durch die Ausdünstungen der Wasser ernährt werden, ebenso der Kosmos (vgl. Th 147).

Th 344 Blütenlese 1.10.12.47–53 Die so genannte „Ionische“ Philosophie, die auf Thales zurückgeführt wird.

Th 345 Blütenlese 1.10.16b Aristoteles und Platon nehmen an, dass sich Prinzip und Elemente unterscheiden. Thales aus Milet aber hält Prinzip und Elemente für dasselbe (vgl. Th 146).

Th 346 Blütenlese 1.11.3 (Über die Materie.) Thales und Pythagoras und ihre Schule bis zu den Stoikern einschließlich Heraklit nahmen an, dass die Materie umwandelbar, veränderbar, modifizierbar und im Fluss in ihrem ganzen Umfange sei.

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Iohannes Stobaios

Th 347 Anth. 1.13.1d (περὶ αἰτίων.) Θαλῆς καὶ οἱ ἐφεξῆς τὸ πρῶτον αἴτιον ἀκίνητον ἀπεφήναντο.

Th 348 Anth. 1.14.1i (= Th 152) (περὶ σωμάτων καὶ περὶ τῆς τούτων τομῆς καὶ περὶ ἐλαχίστου.) Οἱ ἀπὸ Θάλεω καὶ Πυθαγόρου παθητὰ 〈τὰ〉 σώματα καὶ τμητὰ εἰς ἄπειρον, καὶ πάντα τὰ συνεχῆ, γραμμήν, ἐπιφάνειαν, στερεὸν σῶμα, τόπον, χρόνον.

Th 349 Anth. 1.17.1 (περὶ μίξεως καὶ κράσεως.) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ κράσεις εἶναι τὰς τῶν στοιχείων μίξεις κατ᾽ ἀλλοίωσιν.

Th 350 Anth. 1.18.1a (περὶ κενοῦ καὶ τόπου 〈καὶ χώρας〉.) Οἱ ἀπὸ Θάλεω φυσικοὶ πάντες τὸ κενὸν ὡς ὄντως κενὸν ἀπέγνωσαν.

Th 351 Anth. 1.18.1e Θαλῆς ἐρωτηθείς, Τί τὸ μέγιστον; ἔφησε, Τόπος‧ τἄλλα μὲν γὰρ ὁ κόσμος, τὸν δὲ κόσμον οὗτος περιέχει. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Iohannes Stobaios

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Th 347 Blütenlese 1.13.1d (Über die Ursachen.) Thales und seine Nachfolger legten dar, dass das erste Ursächliche unbewegt sei.

Th 348 Blütenlese 1.14.1i (Über die Körper und ihre Zerteilung und über das Kleinste.) Die Schule des Thales und die Schule des Pythagoras sagen, dass die Körper affizierbar seien und unbegrenzt zerteilt werden könnten, und alles damit Zusammenhängende, Linie, Oberfläche, räumlicher Körper, Ort, Zeit (vgl. Th 152).

Th 349 Blütenlese 1.17.1 (Über Mischung und Verbindung.) Thales und die nach ihm sagten, dass die Verbindungen Mischungen der Elemente infolge von Veränderung seien.1

Th 350 Blütenlese 1.18.1a (Über das Leere und den Raum und den Platz.) Alle Physiker um Thales haben das Leere als aktuell Leeres abgelehnt (vgl. Th 153, dagegen aber Th 488).

Th 351 Blütenlese 1.18.1e Thales sagte auf die Frage, was das Größte sei : „Der Raum; denn der Kosmos umfasst alles andere, der Raum aber den Kosmos.“ (vgl. Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 564 [320c]). 

1

Vgl. [Plu.] Plac. phil. 883E1.

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Iohannes Stobaios

Th 352 Anth. 1.22.3b (περὶ τάξεως τοῦ κόσμου· 〈εἰ ἓν τὸ πᾶν〉.) Θαλῆς, Πυθαγόρας, Ἐμπεδοκλῆς, Ἔκφαντος, Παρμενίδης, Μέλισσος, Ἡράκλειτος, Ἀναξαγόρας, Πλάτων, Ἀριστοτέλης, Ζήνων ἕνα τὸν κόσμον. Sim. (Kosmos) Th 155 (w. s.)

Th 353 Anth. 1.23.3 (= Th 156) (περὶ τῆς οὐρανοῦ οὐσίας καὶ διαιρέσεως.) Θαλῆς Πυθαγόρας καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ μεμερίσθαι τὴν τοῦ παντὸς οὐρανοῦ σφαῖραν εἰς κύκλους πέντε, οὕστινας προσαγορεύουσι ζώνας.

Th 354 Anth. 1.24.1a (= Th 157) (περὶ οὐσίας ἄστρων καὶ σχημάτων, κινήσεώς τε καὶ ἐπισημασίας.) Θαλῆς γεώδη μέν, ἔμπυρα δὲ τὰ ἄστρα. Sim. (Natur der Gestirne) Th 157 (w. s.)

Th 355 Anth. 1.25.3b (= etwa Th 158) (περὶ οὐσίας ἡλίου καὶ μεγέθους σχήματός τε καὶ τρόπων καὶ ἐκλείψεως καὶ σημείων καὶ κινήσεως.) Θαλῆς γεώδη τὸν ἥλιον. – Ἐκλείπειν δὲ αὐτὸν τῆς σελήνης ὑπερχομένης κατὰ κάθετον, οὔσης φύσεως γεώδους‧ βλέπεσθαι δὲ τοῦτο κατοπτρικῶς ὑποτιθέμενῳ τῷ δίσκῳ. Sim. (Beschaffenheit der Sonne/des Mondes) Th 158 (w. s.)

Th 356 Anth. 1.26.1e (περὶ σελήνης οὐσίας καὶ μεγέθους καὶ σχήματος […].) Θαλῆς γεώδη τὴν σελήνην ἀπεφήνατο. Sim. (Beschaffenheit des Mondes) Th 158 (w. s.)

Iohannes Stobaios

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Th 352 Blütenlese 1.22.3b (Über die Ordnung des Kosmos: Ob das All eines ist.) Thales, Pythagoras, Empedokles, Ekphantos, Parmenides, Melissos, Heraklit, Anaxagoras, Platon, Aristoteles und Zenon nahmen an, dass es einen Kosmos gebe.

Th 353 Blütenlese 1.23.3 (Über das Wesen des Himmels und seine Einteilung.) Thales und Pythagoras und seine Schule nehmen an, dass die Sphäre des gesamten Himmels in fünf Kreise geteilt sei, die sie Zonen nennen (vgl. Th 156, Th 397).

Th 354 Blütenlese 1.24.1a (Über das Wesen und die Formen der Sterne, ihre Bewegung und Bedeutung.) Nach Thales sind die Gestirne erdartig und feurig.

Th 355 Blütenlese 1.25.3b (Über das Wesen der Sonne, ihre Größe und Form, die Wenden, die Finsternis, die Zeichen und die Bewegung.) Thales sagte, dass die Sonne erdartig sei. – Sie verfinstere sich aber, wenn der von Natur erdartige Mond senkrecht unter ihr geht; man beobachtet das im Spiegelbild, indem man die [mit einer Flüssigkeit gefüllte] Schale unten hinlegt.1

Th 356 Blütenlese 1.26.1e (Über Wesen, Größe und Form des Mondes [...].) Thales sagte, dass der Mond erdartig sei. 1

Ich lese ὑποτιθεμένῳ anstelle des überlieferten ὑποτιθεμένον. Siehe zu Th 158.

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Iohannes Stobaios

Th 357 Anth. 1.26.2 Θαλῆς πρῶτος ἔφη ὑπὸ τοῦ ἡλίου φωτίζεσθαι. Sim. (Licht des Mondes) Th 159 (w. s.)

Th 358 Anth. 1.26.3 Θαλῆς, Ἀναξαγόρας, Πλάτων, οἱ Στωικοὶ τοῖς μαθηματικοῖς συμφώνως τὰς μὲν μηνιαίους ἀποκρύψεις συνοδεύουσαν αὐτὴν ἡλίῳ καὶ περιλαμπομένην ποιεῖσθαι, τὰς δ᾽ ἐκλείψεις εἰς τὸ σκίασμα τῆς γῆς ἐμπίπτουσαν, μεταξὺ [μὲν] ἀμφοτέρων τῶν ἀστέρων γενομένης, μᾶλλον δὲ τῆς σελήνης ἀντιφραττομένης. Sim. (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 178 (w. s.)

Th 359 Anth. 1.45.1 (πῶς ηὐξήθη τὰ φυτὰ καὶ εἰ ζῷα.) Πλάτων Θαλῆς καὶ τὰ φυτὰ ἔμψυχα ζῷα. Φανερὸν δὲ καὶ ἀπὸ τοῦ σαλεύεσθαι καὶ ἐντεταμένους ἔχειν τοὺς κλάδους καὶ ταῖς ἐπαγωγαῖς εἴκειν καὶ πάλιν σφοδρῶς ἀναχαλᾶσθαι, ὥστε καὶ συνανέλκειν βάρη.

Th 360 Anth. 1.49.1a (περὶ ψυχῆς.) Θαλῆς ἀπεφήνατο πρῶτος τὴν ψυχὴν ἀεικίνητον ἢ αὐτοκίνητον. Sim. (Natur der Seele) Th 31 (w. s.)

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Th 357 Blütenlese 1.26.2 Thales sagte als Erster, dass der Mond von der Sonne beleuchtet wird.

Th 358 Blütenlese 1.26.3 Thales, Anaxagoras, Platon, die Stoiker [sagen] übereinstimmend mit den Mathematikern, dass das monatliche Verschwinden [des Mondes] eintritt, wenn er sich in Konjunktion mit der Sonne befindet, die ihn beleuchtet, und dass die Verfinsterungen eintreten, wenn er in den Schatten der Erde eintritt, die sich mitten zwischen beiden Gestirnen befindet, oder eher noch, wenn der Mond abgeschirmt wird (vgl. [Plu.] Plac. 2.29.891F7 ff.).

Th 359 Blütenlese 1.45.1 (Wie die Pflanzen wachsen und ob sie Lebewesen sind.) Platon, Thales [meinten, daß] auch die Pflanzen beseelte Lebewesen [seien]. Das ergibt sich daraus, dass sie sowohl schwanken als auch ihre Zweige gespannt halten und einem Anprall ausweichen, um darauf wieder heftig emporzuschnellen, so dass sie sogar schwere Sachen mit sich reißen (vgl. Th 405 und [Plu.] Plac. 5.26.910B4 ff.).1

Th 360 Blütenlese 1.49.1a (Über die Seele.) Thales legte als Erster dar, dass die Seele immer bewegt oder sich selbst bewegend sei.

1

Siehe dazu Drossaart Lulofs 1987, 11 f.

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Th 361 Anth. 2.1.22. (περὶ τῶν τὰ θεῖα ἑρμηνευόντων, καὶ ὡς εἴη ἀνθρώποις ἀκατάληπτος ἡ τῶν νοήτων κατὰ τὴν οὐσίαν ἀλήθεια.) Ἐκ τῶν Σερήνου Ἀπομνημονευμάτων. Θαλῆν εἰς τὸν οὐρανὸν ὁρῶντα καὶ ἐμπεσόντα εἰς βόθρον ἡ θεράπαινα, Θρᾷττα οὖσα, δίκαια παθεῖν ἔφη, ὃς τὰ παρὰ ποσὶν ἀγνοῶν τὰ ἐν οὐρανῷ ἐσκόπει. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 362 Anth. 3.1.172.4 (s. Th 42 = Demetrios v. Phaleron) (περὶ ἀρετῆς.) Δημητρίου Φαληρέως τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἀποφθέγματα. Θαλῆς Ἐξαμίου Μιλήσιος ἔφη‧ Ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα. Φίλων παρόντων καὶ ἀπόντων μέμνησο. Μὴ τὴν ὄψιν καλλωπίζου, ἀλλ᾽ ἐν τοῖς ἐπιτηδεύμασιν ἴσθι καλός. Μὴ πλούτει κακῶς. Μή σε διαβαλλέτω λόγος πρὸς τοὺς πίστεως κεκοινωνηκότας. Κολακεύειν γονεῖς μὴ ὄκνει. Μὴ προσδέχου τὸ φαῦλον1. Οἵους ἂν ἐράνους ἐνέγκῃς τοῖς γονεῦσι, τούτους αὐτοὺς ἐν τῷ γήρᾳ παρὰ τῶν τέκνων προσδέχου. Χαλεπὸν τὸ εὖ γνῶναι. Ἥδιστον τὸ ἐπιθυμίας τυχεῖν. Ἀνιαρὸν ἀργία. Βλαβερὸν ἀκρασία. Βαρὺ ἀπαιδευσία. Δίδασκε καὶ μάνθανε τὸ ἄμεινον. Ἀργὸς μὴ ἴσθι, μηδ᾽ ἂν πλουτῇς. Κακὰ2 ἐν οἴκῳ κρύπτε. †Φθόνου χάριν μὴ οἰκτείρου.3 Μέτρῳ χρῷ. Μὴ πᾶσι πίστευε. Ἄρχων κόσμει σεαυτόν. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.), bes. Th 237 (1.36–37)

1

2 3

Vgl. Par.1 Thal. 6 (Tziatzi-Papagianni 1994): πατροῦ λοιδορίαν μὴ προσδέχου φαῦλον γάρ. Mon. Thal. 12 (Tziatzi-Papagianni): μὴ προσδέχου κατὰ τῶν φίλων φαῦλα. Vgl. Par.1 Thal. 14 (Tziatzi-Papagianni 1994): τὰ καλὰ ἐν οἴκῳ κρύπτε. inepte secundum Hense: φθονοῦ μᾶλλον ἤ Diels (VS 10.3): Werde lieber beneidet als bemitleidet.

Iohannes Stobaios

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Th 361 Blütenlese 2.1.22 (Über die Ausleger der göttlichen Dinge und dass den Menschen die Wahrheit der intellegiblen Dinge hinsichtlich ihres Wesens unerfassbar ist.) Brunnenfallanekdote (aus den Aufzeichnungen des Serenos1).

Th 362 Blütenlese 3.1.172.4 (Über die Tugend.) Des Demetrios von Phaleron (Th 42) [Sammlung der] Aussprüche der Sieben Weisen2: Thales, der Sohn des Examyes, aus Milet sagte: „Bürge, und schon ist das Unheil da. Gedenke der Freunde, seien sie anwesend oder abwesend! Setze deine Ehre nicht in äußere Schönheit, sondern sei in Leben und Handeln schön! Werde nicht auf verwerfliche Weise reich! Keine Rede soll dich gegen die einnehmen, die dein Vertrauen haben! Zögere nicht, deinen Eltern zu schmeicheln! Nimm nichts Schlechtes an! Die Liebesdienste, die du deinen Eltern erwiesen hast, erwarte auch im Alter von deinen Kindern! Es ist schwer, sich selbst zu erkennen (vgl. Th 564 [321a]). Das Angenehmste ist es, zu bekommen, was du begehrst (vgl. Th 564 [321c]). Untätigkeit ist eine Qual. Unbeherrschtheit ist schädlich. Unbildung ist eine Last. Lehre und lerne das Bessere! Sei nicht träge, auch wenn du Geld hast! Übles im Haus verbirg! Um des Neides wegen werde nicht bemitleidet!3 Sei maßvoll! Traue nicht allen! Herrschend schmücke dich selbst!“

1 2 3

Zu Serenos siehe Overwien 2005, 58; Searby 2007, CP 3, 556. Siehe hierzu: Althoff/ Zeller 2006, 10 ff. Vgl. Tziatzi-Papagianni zu Par.1 Thal. 14.

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Iohannes Stobaios

Th 363 Anth. 3.2.19 (περὶ κακίας.) Θαλῆς ἐρωτηθεὶς τί βλαβερώτατον, ἔφη ‛κακία‧ καἱ γὰρ τὰ χρηστὰ βλάπτει παραγενομένη’. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 364 Anth. 3.12.14 (περὶ ψεύδους.) Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἐρωτηθεὶς πόσον ἀπέχει τὸ ψεῦδος τοῦ ἀληθοῦς ‛ὅσον’ ἔφη ‛ὀφθαλμοὶ τῶν ὤτων.’

Th 365 Anth. 3.21.26 (s. Th 246 (Porphyrios) = Aristotels Fr. 3.1R3) (περὶ τοῦ γνῶθι σαυτόν.) Πορφυρίου ἐκ τοῦ αʹ 〈Περὶ τοῦ γνῶθι σαυτόν〉. Τί ποτε ἦν ἄρα καὶ τίνος τὸ ἱερὸν πρόσταγμα τὸ ἐν Πυθοῖ, ὃ γνῶναι ἑαυτὸν τοῖς τοῦ θεοῦ δεησομένοις προσαγορεύει; μήτε γὰρ τιμῆσαι θεὸν τὰ προσήκοντα μηδ᾽ αὖ τυχεῖν τοῦ θεοῦ δεηθέντα τὸν ἀγνοίᾳ τῇ ἑαυτοῦ ἐνισχόμενον παραγγέλλειν ἔοικεν. ἀλλ᾽ εἴτε Φημονόη ἐπὶ πάντα λυσιτελοῦν τὰ ἀνθρώπινα τοῦτο ἐθέσπισεν, δι᾽ ἧς πρώτης ὁ Πύθιος λέγεται τὰς εἰς ἀνθρώπους διαδοῦναι χάριτας, εἴτε Φανοθέα ἡ Δελφοῦ, εἴτε καὶ Βίαντος ἢ Θαλοῦ ἢ Χείλωνος ἦν ἀνάθημα, ὁρμηθὲν ἀπό τινος θείας ἐπιπνοίας‧ εἴτε Κλεάρχῳ προσεκτέον μᾶλλον τοῦ μὲν Πυθίου φράζοντι εἶναι παράγγελμα, χρησθῆναι δὲ Χείλωνι, τί ἄριστον ἀνθρώποις μαθεῖν πυνθανομένῳ‧ εἴτε καὶ πρὸ Χείλωνος ἦν ἔτι ἀνάγραπτον ἐν τῷ ἱδρυθέντι νεῷ μετὰ τὸν πτέρινόν τε καὶ χαλκοῦν, καθάπερ Ἀριστοτέλης ἐν τοῖς περὶ φιλοσοφίας εἴρηκεν. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 366 Anth. 4.1.134 (περὶ πολιτείας.) Τῶν ἑπτὰ σοφῶν Περὶ πολιτείας. Ἔπειτα Θαλῆς τὴν μήτε πλουσίους ἄγαν μήτε πένητας ἔχουσαν πολίτας [sc. κρατίστην εἶναι].

Iohannes Stobaios

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Th 363 Blütenlese 3.2.19 (Über die Schlechtigkeit.) Thales sagte auf die Frage, was das Schädlichste sei: „Die Schlechtigkeit; denn ihre Gegenwart fügt auch dem Brauchbaren Schaden zu.“ (vgl. Th 121).

Th 364 Blütenlese 3.12.14 (Über die Lüge.) Auf die Frage, wie weit die Lüge von der Wahrheit entfernt ist, sagte Thales aus Milet: „Soweit wie die Augen von den Ohren.“

Th 365 Blütenlese 3.21.26 (Über den Spruch „Erkenne dich selbst“.) Exzerpt aus dem ersten Buch von Porphyrios, Über das „Erkenne dich selbst“ (Fr. 273 F Smith). Die Frage nach Bedeutung und Herkunft der delphischen Inschrift. Auch Thales kommt als möglicher Autor in Betracht.1

Th 366 Blütenlese 4.1.134 (Über die Verfassung.) Die Sieben Weisen über die Verfassung. Thales sagte (vgl. Th 122), dass weder die mit sehr reichen, noch mit sehr armen Bürgern … [die beste Demokratie sei]. 1

Vgl. dazu Flashar/ Dubielzig/ Breitenberger 2006, 133 f.

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Iohannes Stobaios

Th 367 Anth. 4.7.47 (ὑποϑήκαι περὶ βασιλείας.) Τῶν ἑπτὰ σοφῶν. Βίας εἶπεν, εἰ πρῶτος1 χρῷτο τοῖς νόμοις τῆς πατρίδος. ἐπὶ τούτῳ δὲ ὁ Θαλῆς ἔφησεν, εὐδαιμονίαν ἄρχοντος νομίζειν, εἰ τελευτήσειε γηράσας κατὰ φύσιν.

Th 368 Anth. 4.22b.58 (ὅτι οὐκ ἀγαθὸν τὸ γαμεῖν.) Θαλῆς τῇ μητρὶ γυναῖκα λαβεῖν δεομένῃ ‛οὔπω καιρός’ ἔλεγεν‧ εἶτα προβάς ‘οὐκέτι καιρός’. Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Th 369 Anth. 4.22b.65 Θαλῆς ἐρωτηθεὶς διὰ τί ἀκμάζων οὐκ ἐπαιδοποίησεν, ἀπεκρίνατο διότι τὸ ζῆν οὐκ ἐβουλόμην λύπαις αὐθαιρέτοις κατεγγυῆσαι. Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Th 370 Anth. 4.28.14 (οἰκονομικός.) Τῶν ἑπτὰ σοφῶν περὶ τῆς κατὰ τὰς οἰκίας ἐπιμελείας. ὁ δὲ Θαλῆς, ἐν ᾧ πλείστην ἄγειν τῷ δεσπότῃ σχολὴν ἔξεστιν.

Th 371 Anth. 4.46.24 (περὶ ἐλπίδος.) Θαλῆς ἐρωτηθεὶς τί κοινότατον, ἀπεκρίνατο ‛ἐλπίς‧ καὶ γὰρ οἷς ἄλλο μηδέν, αὕτη πάρεστιν.’ Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

1

ἀτρόποις Meineke: τρόποις S πρῶτος M πρῶτος τρόποις A.

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Th 367 Blütenlese 4.7.47 (Sprüche über das Königtum.) Die Sieben Weisen. Bias sagte: „Wenn er die Gesetze des Vaterlandes zuerst zu Gesetzen für sich macht.“ Darauf sagte Thales, er sehe die Glückseligkeit eines Herrschers darin, im Alter auf natürliche Weise zu sterben (vgl. Th 120).

Th 368 Blütenlese 4.22b.58 (Dass es nicht gut ist zu heiraten.) Thales sagte auf die Bitte seiner Mutter hin, eine Frau zu nehmen: „Es ist noch nicht Zeit.“; darauf, in fortgeschrittenem Alter: „Es ist nicht mehr Zeit.“ (vgl. Th 129; Th 237 [Diog. Laert. 1.26]; Th 512; Th 564 [318]).

Th 369 Blütenlese 4.22b.65 Auf die Frage, weshalb er in der Blüte seiner Jahre keine Kinder gezeugt habe, antwortete Thales: „Weil ich das Leben nicht mit selbstgewählten Sorgen verbinden wollte.“

Th 370 Blütenlese 4.28.14 (Hausverwaltung.) Die Sieben Weisen über die Sorge um das Haus. Thales aber sagte, [die beste Hausverwaltung ist die,] in der es dem Herrn am ehesten möglich ist, Muße zu pflegen (vgl. Th 123).

Th 371 Blütenlese 4.46.24 (Über die Hoffnung.) Thales sagte auf die Frage, was das Allgemeinste sei: „Die Hoffnung; denn wer auch sonst nichts hat, hat immer noch Hoffnung.“ (vgl. Th 121).

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Syrianos – Kyrill aus Alexandria

Syrianos Th 372 In Aristotelis metaphysica commentaria 6.1.11.37–12.2 (ed. Kroll) [Metaph. 996a4] Εἰ δὲ Θαλῆς μὲν ὕδωρ τὸ ἓν καὶ τὸ ὂν ἔλεγεν, ἄλλος δὲ ἄλλο τι τῶν φαινομένων, δεδώκασιν εὐθύνας αἱ δόξαι παρά τε πολλοῖς καὶ διαφερόντως παρὰ τούτῳ τῷ δαιμονίῳ ἀνδρί. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Kyrill aus Alexandria Th 373 Contra Iulianum 1.14.520D (ed. Burguière/Évieux) Τριακοστῇ πέμπτῃ ὀλυμπιάδι Θαλῆς Ἐξαμύου Μιλήσιος πρῶτος φυσικὸς φιλόσοφος γενέσθαι λέγεται, παρατεῖναι δὲ τὴν ζωὴν αὐτοῦ φασιν ἕως πεντηκοστῆς ὀγδόης ὀλυμπιάδος. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 374 Contra Iul. 1.18.524C–D Εἶτα πῶς οἵ γε τοιοῦτοι καὶ χρηστομαθεῖν εἰωθότες κατημέλησαν ἂν τοῦ χρῆναι [524D] διαμαθεῖν ἱστορίας οὕτω σεμνάς, δογμάτων τε καὶ νόμων ἀρχαιοπρεπεστάτων ἀκριβῆ διασάφησιν; Καίτοι Πυθαγόρας ὁ ἐκ Σάμου καὶ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος οὐκ εὐαρίθμητον ἐν Αἰγύπτῳ διατετριφότες καιρόν, συλλεξάμενοί τε τὰ ἐκεῖθεν καὶ μαθημάτων ἄθροισιν ἣν ἐσχηκέναι λέγονται συναγηγερκότες, εἰς τὴν ἐνεγκοῦσαν ἀνεκομίζοντο. Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Th 375 Contra Iul. 1.38.544D–545B Πορφύριος μὲν οὖν, ὁ πικροὺς ἡμῶν καταχέας λόγους, καὶ τῆς Χριστιανῶν θρησκείας μονονουχὶ κατορχούμενος, τοὺς ὠνομασμένους ‘σοφούς’, τὸν

Syrianos – Kyrill aus Alexandria

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Syrianos (1. Hälfte 5. Jh. n. Chr.) Th 372 Kommentar zu Aristotles’ Metaphysik 6.1.11.37–12.2. [Metaph. 996a4] Wenn aber Thales das Wasser als das Einzige und das Seiende bezeichnete, jeder aber etwas anderes von dem, was sich in der Erscheinung zeigt [als das Einzige und Seiende bezeichnete], haben die Ansichten vor vielen und besonders vor diesem dämonischen Mann, Rechenschaft abgelegt.

Kyrill aus Alexandria (Werk ca. Mitte 5. Jh. n. Chr.) Th 373 Gegen Julian 1.14.520D Im Rahmen der Vorgängigkeit des Moses und der hebräischen Weisheit. Während der 35. Olympiade [640–637] soll der Milesier Thales, der Sohn des Examyas, der erste Naturphilosoph, geboren worden sein; er soll bis zur 58. Olympiade [548–545] gelebt haben. (vgl. Th 306, vgl. aber Th 500, Th 529, Th 557)

Th 374 Gegen Julian 1.18.524C–D Pythagoras und Thales haben einige Zeit in Ägypten verbracht, um sich dort das ihnen zugeschriebene Wissen anzueignen.

Th 375 Gegen Julian 1.38.544D–545B Zitat aus dem ersten Buch der Philosophiegeschichte des Porphyrios (Th 245) [= Porph. Fr. 203 F, 425 F Smith] mit dem Bericht der Geschichte

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Kyrill aus Alexandria

ἀριθμὸν ὄντας ἑπτά, τὴν τοιάνδε κλῆσιν ἁρπάσαι φησὶν ἐξ αἰτίας τοιᾶσδε‧ γράφει δὲ οὕτως ἐν τῷ πρώτῳ βιβλίῳ τῆς ‘Φιλοσόφου ἱστορίας’ [= Porph. Fr. 203 F, 425 F Smith]‧ “Ἐννέα δὲ ὄντων, ἑπτὰ κληθῆναι ‛σοφοὺς’ ἐξ αἰτίας τοιαύτης. Ἁλιέως βόλον νεανίσκοις ἀποδομένου ἰχθύων, συνέβη χρυσοῦν τρίποδα ἐν τῷ βόλῳ εὑρεθῆναι‧ τοῦ δὲ ἁλιέως ἰχθῦς, ἀλλὰ μὴ τρίποδα πεπρακέναι λέγοντος, καὶ τῶν νεανίσκων εἰς τὴν αὑτῶν τύχην ἀναφερόντων τὴν εὕρησιν, ἔδοξε τῷ θεῷ τὴν κρίσιν ἐπιτρέψαι‧ τοῦ δὲ χρήσαντος διδόναι τὸν τρι- [545A] ποδα τῷ ‘σοφῷ’, Θάλητι πρώτῳ ὁ τρίπους προσηνέχθη, ὁ δὲ πρὸς Βίαντα ἀπέπεμψεν, ἐκεῖνον φάμενος εἶναι τὸν σοφόν‧ ὁ δὲ πρὸς ἕτερον πέμπει, κἀκεῖνος πρὸς ἄλλον, ἕως εἰς τοὺς ἑπτὰ τοῦ τρίποδος ἐκπεριαχθέντος καὶ πάλιν ὑποστρέψαντος ἐπὶ τὸν πρῶτον, ἔδοξεν ἀναθεῖναι τῷ θεῷ‧ τοῦτον γὰρ εἶναι πάντων τὸν σοφώτατον.” Ὁποῖαι τοίνυν αὐτῶν αἱ δόξαι γεγόνασιν, ἐπὶ καιροῦ λελέξεται πρὸς ἡμῶν‧ Θάλης μὲν οὖν ὁ Μιλήσιος νοῦν τοῦ κόσμου φησὶν εἶναι τὸν θεόν, Δημόκριτος δὲ ὁ Ἀβδηρίτης συμφέρεται κατά τι, προσεπάγει δέ τι καὶ ἕτερον‧ νοῦν μὲν γὰρ εἶναι τὸν θεὸν ἰσχυρίζεται καὶ αὐτός, πλὴν ἐν πυρὶ σφαιροειδεῖ, καὶ αὐτὸν εἶναι τὴν τοῦ κόσμου ψυχήν. Ἀναξίμανδρος δὲ οἶμον ὥσπερ ὁλοτρόπως ἑτέραν [B] ἰὼν θεὸν διορίζεται εἶναι τοὺς ἀπείρους κόσμους, οὐκ οἶδ᾽ ὅ τι λέγων. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Th 376 Contra Iul. 1.40.547D–548A Εἰ γὰρ δὴ βούλοιτό τις εὖ μάλα διαμαθεῖν τὸν ὀρθῶς τε καὶ ἀκιβδήλως ἔχοντα λόγον περὶ τοῦ πάντων ἐπέκεινα Θεοῦ, τὴν τίνος ἂν εἰσδέξηται δόξαν [548A] καὶ οὐκ ἂν ἁμάρτοι σκοποῦ; Θάλης μὲν γὰρ καὶ Ἀναξίμανδρος, ἕτεροί τε ὧν ἀρτίως διεμνημονεύσαμεν, εἰκῆ πεφλυαρηκότες ἁλοῖεν ἄν.

Kyrill aus Alexandria

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vom goldenen Dreifuß und seinem Umlauf unter den Sieben Weisen, deren Bezeichnung als solche ätiologisch auf diese Geschichte zurückgeführt wird. [...] Welches ihre Ansichten waren, soll bei dieser Gelegenheit gesagt sein. Thales aus Milet behauptet, dass Gott der Geist des Kosmos ist; Demokrit von Abdera stimmt in gewisser Hinsicht überein1, er fügt aber noch etwas Weiteres hinzu. Auch er behauptet fest, dass Gott der Geist sei, nur [befinde er sich] in einer Feuersphäre und sei die Seele des Kosmos. Anaximander geht irgendwie einen ganz anderen Weg und definiert Gott als die unendlichen Welten – ich weiß nicht, aufgrund welcher Überlegung.

Th 376 Gegen Julian 1.40.547D–548A Denn wenn man unbedingt einen geraden und unverfälschten Begriff des alltranszendenten Gottes erhalten wollte, wessen Lehre sollte man dann annehmen, ohne das Ziel zu verfehlen? Denn Thales und Anaximander und andere, die wir eben erwähnt haben, dürften sich als sinnlose Schwätzer erweisen.

1

Vgl. DK II 68 A 74.

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Kyrill aus Alexandria

Th 377 Contra Iul. 2.14.571D–572A Πλούταρχος τοίνυν, ἀνὴρ τῶν παρ᾽ αὐτοῖς οὐκ ἄσημος γεγονώς, ἐν τῷ δευτέρῳ βιβλίῳ τῆς τῶν ‛Φυ- [572A] σικῶν δογμάτων’ συναγωγῆς, οὕτω φησὶ περὶ τοῦ κόσμου‧ “Πυθαγόρας πρῶτος ὠνόμασε τὴν τῶν ὅλων περιοχὴν ‘κόσμον’ ἐκ τῆς ἐν αὐτῷ τάξεως. Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ ἕνα τὸν κόσμον.” Sim. (Ein einziger Kosmos) Th 155 (w. s.)

Th 378 Contra Iul. 6.184B–D (= Julian, Contra Gallilaeos Fr. 39 Masaracchia) Ἀλλ᾽ ἰδοὺ δὴ καὶ νῦν οἷς ἤδη προεῖπεν ἕτερα προστιθεὶς οὕτω φησί· πότερον οὖν χρή με κατ᾽ ἄνδρα ὀνομάζειν καὶ τὰ ἐπιτηδεύματα ἢ τοὺς ἀνθρώπους, οἷον Πλάτωνα, Σωκράτην, Ἀριστείδην, Κίμωνα, Θαλῆν, Λυκοῦργον, Ἀγησίλαον, Ἀρχίδαμον, ἢ μᾶλλον τὸ τῶν φιλοσόφων γένος, τὸ τῶν στρατηγῶν, τὸ τῶν δημιουργῶν, τὸ τῶν νομοθετῶν; εὑρεθήσονται γὰρ οἱ μοχθηρότατοι καὶ βδελυρώτατοι τῶν στρατηγῶν ἐπιεικέστερον χρησάμενοι τοῖς τὰ μέγιστα ἠδικηκόσι ἢ Μωσῆς τοῖς οὐδὲν ἐξημαρτηκόσιν. Αἰτιᾶται μὲν οὖν, ὥς γε οἶμαι, πάλιν τὸ πραχθῆναι δίκας τοὺς ἀπό γε τῶν Μωαβιτῶν, ὡς ὑφέντας τοῖς ἐξ Ἰσραὴλ τὰ τῶν γυναίων ἑταιριζόμενα, ἃ ταῖς τῶν σωμάτων ὥραις σεσαγηνεύκασιν εἰς ἀσέλγειαν οὐκ εὐαριθμήτους τῶν ὑπὸ θεῷ, καὶ τοῖς τῆς ἀποστάσεως ἐγκλήμασιν ἐνεῖσαι τοὺς ἀπατωμένους τελεσθῆναι παρεσκεύασαν τῷ Βεελφεγώρ.

Kyrill aus Alexandria

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Th 377 Gegen Julian 2.14.571D–572A Plutarch, ein Mann, der bei ihnen nicht unbedeutend war, äußert sich im zweiten Besuch seiner Sammlung der Lehren der Physiker [oder der Physikalischen Lehren] folgendermaßen über den Kosmos: „Pythagoras benannte als Erster die Umfassung des Alls ‚Kosmos‘ infolge der in ihm enthaltenen Ordnung. Thales und seine Schule nahmen an (Th 155), dass es einen Kosmos gebe.“

Th 378 Eine Synkrisis von paganen Heerführern und Mose in Julians Schrift soll die Unterlegenheit des Letzteren erweisen. Der weitere Zusammenhang ist die Diskussion der Providenz Gottes, die sich auf alle Menschen erstrecke und dabei die Heiden bevorzuge (so in fr. 37). Kyrill greift dabei im Folgenden fr. 33 auf (daher hier „palin“), wo Julian die Geschichte Numeri 25 als Beleg für die jüdisch-christliche Vorstellung eines zornigen Gottes herangezogen hatte, die er als Platoniker ablehnt. Kyrill hatte die Moabiter-Episode dementsprechend bereits in Buch V, PG 76.752A–B behandelt. Hier nun dient sie Julian (offenbar nur implizit, daher „hos ge oimai“) als Illustration für die Grausamkeit Moses’: Zitat aus Julians Schrift Gegen die Galiläer 6.184B–D Aber nun fügt er [Julian] dem, was er schon früher gesagt hat, noch anderes hinzu und sagt (Th 297): „Soll ich nun einzeln die Lebensweisen oder die Männer durchgehen, wie Platon, Sokrates, Aristides, Kimon, Thales, Lykurg, Agesilaos, Archidamos, oder eher den Stand der Philosophen, der Heerführer, der Künstler, der Gesetzgeber? Es wird sich herausstellen, dass gerade die unredlichsten und verbrecherischsten Heerführer diejenigen, die am meisten Unrecht getan hatten, freundlicher behandelten als Moses diejenigen, die sich in keiner Weise vergangen hatten.“ Er [Julian] klagt nun wieder, wie ich freilich glaube, an, dass die Moabiter dafür büßen mussten, dass sie den Israeliten Dirnen zugeführt hatten, die durch die Reize ihrer Körper unzählige der Kinder Gottes mit den Fesseln der Lust banden und sie, nachdem sie durch Betrug in die Schuld der Abtrünnigkeit verstrickt waren, dahin brachten, sich dem Beelphegor zu weihen.

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Proklos Diadochos

Proklos Diadochos Th 379 In Platonis Timaeum commentaria 20E, 1.81.6–13 (ed. Diehl) Λέγει δὲ καὶ 〈ἡ〉 περὶ τοῦ τρίποδος τοῦ σαγηνευθέντος ὑπό τινων νεανίσκων ἱστορία, κἂν μὴ πάντες αὐτὴν λέγωσιν, ὅτι τοῦ θεοῦ χρήσαντος τῷ σοφωτάτῳ δοθῆναι Θαλῇ μὲν προσηνέχθη πρῶτον, οὗτος δὲ πρὸς ἄλλον ἀνέπεμψε τῶν ἑπτὰ καὶ οὗτος πρὸς ἄλλον καὶ τέλος ἧκεν εἰς Σόλωνα, πάντων ἐκείνῳ παραχωρησάντων, οὗτος δὲ εἰς θεὸν ἀφ᾽ ἑαυτοῦ ἀνήγαγεν εἰπὼν ἐκεῖνον εἶναι τὸν ὄντως σοφώτατον. Sim. (Auszeichnung des Thales/ Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.)

Th 380 In primum Euclidis Elementorum librum commentarium Prologus 2.65.3– 11 Friedlein (= teilweise Eudemos Fr. 133 Wehrli2) Ὥσπερ οὖν παρὰ τοῖς Φοίνιξιν διὰ τὰς ἐμπορείας καὶ τὰ συναλλάγματα τὴν ἀρχὴν ἔλαβεν ἡ τῶν ἀριθμῶν ἀκριβὴς γνῶσις, οὕτω δὴ καὶ παρ᾽ Αἰγυπτίοις ἡ γεωμετρία διὰ τὴν εἰρημένην αἰτίαν εὕρηται. Θαλῆς δὲ πρῶτον εἰς Αἴγυπτον ἐλθὼν μετήγαγεν εἰς τὴν Ἑλλάδα τὴν θεωρίαν ταύτην καὶ πολλὰ μὲν αὐτὸς εὗρεν, πολλῶν δὲ τὰς ἀρχὰς τοῖς μετ᾽ αὐτὸν ὑφηγήσατο, τοῖς μὲν καθολικώτερον ἐπιβάλλων, τοῖς δὲ αἰσθητικώτερον. Sim. (Urheber der Naturphilosophie und Mathematik/ Geometrie) Th 81 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Proklos Diadochos

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Proklos Diadochos (412–485 n. Chr.) Th 379 Kommentar zu Platons Timaios 20E, 1.81.6–13 Zur Bemerkung des Kritias (Tim. 20D8–E1), dass Solon der weiseste der Sieben Weisen sei, führt Proklos die Geschichte vom umlaufenden Dreifuß an, wonach Thales den Preis zuerst, Solon den Preis zuletzt erhalten und an den Gott weitergegeben habe.

Th 380 In seinem Kommentar zu den Elementa des Euklid zeichnet Proklos unter Verwendung von Eudemos1 eine Kulturentwicklung von den empirischen Kenntnissen des Orients bis zur griechischen Wissenschaft: Zum ersten Buch der Euklidischen Elemente, Prolog 2.65.3–11 So nahm also bei den Phöniziern infolge von Handel und Geschäften die genaue Kenntnis der Zahlen ihren Anfang, so wurde bei den Ägyptern die Geometrie aus dem besagten Grund [Bodenvermessungen nach Nilüberschwemmungen] erfunden. Thales aber ging nach Ägypten und brachte zum ersten Male diese Wissenschaft nach Griechenland. Vieles entdeckte er dabei selbst, von vielem zeichnete er für diejenigen, die nach ihm kamen, die Anfänge vor, indem er das eine allgemeiner, das andere mehr von der Wahrnehmung aus [empirisch] anging. Auch die beiden folgenden Nachrichten gehen vermutlich auf Eudemos zurück:2

1 2

Vgl. Zhmud 2002, 297 f. Siehe Zhmud 2002, 268 sowie 284 mit Anm. 91 zu Porphyrios als möglicher Zwischenquelle.

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Proklos Diadochos

Th 381 In Euc. 157.10–13 Τὸ μὲν οὖν διχοτομεῖσθαι τὸν κύκλον ὑπὸ τῆς διαμέτρου πρῶτον Θαλῆν ἐκεῖνον ἀποδεῖξαί φασιν, αἰτία δὲ τῆς διχοτομίας ἡ τῆς εὐθείας ἀπαρέγκλιτος διὰ τοῦ κέντρου χώρησις.

Th 382 In Euc. 250.20–251.2; vgl. Schol. in Eucl. El. 1.37 (Stamatis). Τῷ μὲν οὖν Θαλῇ τῷ παλαιῷ πολλῶν τε ἄλλων εὑρέσεως ἕνεκα καὶ τοῦδε τοῦ θεωρήματος χάρις. λέγεται γὰρ δὴ πρῶτος ἐκεῖνος ἐπιστῆσαι καὶ εἰπεῖν, ὡς ἄρα παντὸς ἰσοσκελοῦς αἱ πρὸς τῇ βάσει γωνίαι [251] ἴσαι εἰσίν, ἀρχαϊκώτερον δὲ τὰς ἴσας ὁμοίας προσειρηκέναι.

Th 383 In Euc. 299.1–5 (= Fr. 135 Wehrli2); vgl. Schol. in Eucl. El. 1.62.1–16 (Stamatis) Τοῦτο τοίνυν τὸ θεώρημα δείκνυσιν, ὅτι δύο εὐθειῶν ἀλλήλας τεμνουσῶν αἱ κατὰ κορυφὴν γωνίαι ἴσαι εἰσίν, εὑρημένον μὲν, ὡς φησὶν Εὔδημος (Th 44) ὑπὸ Θαλοῦ πρώτου, τῆς δὲ ἐπιστημονικῆς ἀποδείξεως ἠξιωμένον παρὰ τῷ στοιχειωτῇ.

Th 384 In Euc. 352.14–18 (= Fr. 134 Wehrli2); vgl. Schol. in Eucl. El. 1.88; 1.96–97 (Stamatis). Εὔδημος δὲ ἐν ταῖς γεωμετρικαῖς ἱστορίαις (Th 43) εἰς Θαλῆν τοῦτο ἀνάγει τὸ θεώρημα. τὴν γὰρ τῶν ἐν θαλάττῃ πλοίων ἀπόστασιν δι᾽ οὗ τρόπου φασὶν αὐτὸν δεικνύναι τούτῳ προσχρῆσθαί φησιν ἀναγκαῖον.

Proklos Diadochos

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Th 381 Zu den Euklidischen Elementen 157.10–13 Man sagt, dass Thales als erster bewiesen habe, dass der Kreis von seinem Durchmesser in zwei gleiche Hälften geteilt werde. Der Grund für diese Zweiteilung ist der nicht abweichende Verlauf der Geraden durch das Zentrum.

Th 382 Zu den Euklidischen Elementen 250.20–251.2 Dem alten Thales gebührt wegen der Entdeckung vieler anderer Sätze sowie auch dieses Satzes Dank. Er soll nämlich als Erster gewusst und gesagt haben, dass in jedem gleichschenkligen Dreieck die Winkel an der Grundlinie gleich groß sind, die gleich großen Winkel aber soll er etwas altertümlich als „von gleicher Gestalt“ angesprochen haben.1

Th 383 Zu den Euklidischen Elementen 299.1–5 Dieser Satz zeigt nun, dass von zwei sich schneidenden Graden die Scheitelwinkel gleich sind. Entdeckt wurde dieser Satz zwar, wie Eudemos sagt (Th 44), zuerst von Thales; für den wissenschaftlichen Beweis aber [wurde er zuerst] vom Autor der Elemente gewürdigt.

Th 384 Der Zweite Kongruenzsatz: Zwei Dreiecke sind identisch, wenn sie eine Seite und die beiden anliegenden Winkel gleich haben. Zu den Euklidischen Elementen 352.14–18 Eudemos (Th 43) führt aber in seinen Geometrischen Forschungen diesen Satz auf Thales zurück. Er sagt, die Methode, nach der er die Entfernung der Schiffe auf dem Meer errechnete, müsse notwendig auf Verwendung dieses Satzes beruhen.2

1 2

Vgl. hierzu O’Grady 2002, 204 f.; Panchenko 1994, 37 ff. Zu den bisherigen Rekonstruktionen dieses hypothetischen Verfahrens s. Dührsen 2005, 87 f.

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Sidonius Apollinaris

Sidonius Apollinaris Th 385 Carmen 2.156–163 (ed. Loyen) Nec minus haec inter ueteres audire sophistas: Mileto quod crete Thales uadimonia culpas, Lindie quod Cleobule canis: „modus optimus esto“, ex Efyra totum meditaris quod Periander, Attice quodue Solon finem bene respicis aeui, Prienaee Bia, quod plus tibi turba malorum est, noscere quod tempus, Lesbo sate Pittace, suades, quod se nosse omnes uis, ex Lacedaemone Chilon. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 386 Carm. 15.42–50 Ilicet hic summi resident septem sapientes, innumerabilium primordia philosophorum: Thales Mileto genitus uadimonia damnat; Lindie tu Cleobule iubes modus optimus ut sit; tu meditans totum decoras, Periandre, Corinthon; Atticus inde Solon „ne quid nimis“ approbat unum; Prienaee Bia, plures ais esse malignos; tu Mytilene satus cognoscere, Pittace, tempus, noscere sese ipsum, Chilon Spartane, docebas. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 387 Carm. 15.79–90 Thales hic etiam numeris perquirit et astris defectum ut Phoebi nec non Lunaeque laborem nuntiet anterius; sed rebus inutile ponit principium, dum credit aquis subsistere mundum. Huius discipuli versa est sententia dicens

Sidonius Apollinaris

Sidonius Apollinaris (430/ 1–480er Jahre n. Chr.) Th 385 Gedichte 2.156–163 Sprüche der Sieben Weisen. Thales’ Rat, nicht zu bürgen.

Th 386 Gedichte 15.42–50. Sprüche der Sieben Weisen. Thales’ Rat, nicht zu bürgen.

Th 387 Gedichte 15.79–90 Thales erforscht nach Zahlen und Sternen, die Finsternis der Sonne und die Mühen des Mondes im Voraus zu künden; doch für die Dinge setzt er ein rohes Prinzip, der glaubt, dass die Welt auf dem Wasser ruhe. Dessen Schüler war anderer Ansicht, wenn er sagt,

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Sidonius Apollinaris

principiis propriis semper res quasque creari, singula qui quosdam fontes decernit habere aeternum irriguos ac rerum semine plenos. Hunc etiam sequitur qui gignere cuncta putabat hunc aerem pariterque deos sic autumat ortos. Quartus Anaxagoras Thaletica dogmata seruat, sed diuinum animum sentit, qui fecerit orbem. Sim. (Vermessung der Gestirne) Th  52 (w.  s.); (Sonnenfinsternis) Th  10 (w. s.); (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.)

Th 388 Carm. 23.97–110 His tu ciuibus, urbe, rure pollens, Consenti mihi gignis, alme, patrem, illum cui nitidi sales rigorque Romanus fuit Attico in lepore. Hunc Milesius et Thales stupere auditum potuit simulque Lindi est notus qui Cleobulus inter arces, et tu qui, Periandre, de Corintho es, et tu quem dederat, Bias, Priene, et tu, Pittace, Lesbius sophistes, et tu qui tetricis potens Athenis uincis Socraticas, Solon, palaestras, et tu, Tyndareis satus Therapnis, Chilon, legifero prior Lycurgo.

Th 389 Epistula 4.3.5 (ed. Loyen) Ad hoc unica singularisque doctrina et in diuersarum rerum assertione monstrabilis, cui moris est de singulis artibus cum singulis artificibus philosophari, quaeque, si fors exigit, tenere non abnuit cum Orpheo plectrum, cum Aesculapio baculum, cum Archimede radium, cum Euphrate horoscopium, cum Perdice circinum, cum Vitruuio perpendiculum quaeque num-

Sidonius Apollinaris

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dass die jeweiligen Dinge aus stets eigenen Prinzipien geschaffen würden.1 Das Einzelne, meint er, besitze gewisse ewig bewässernde Quellen, voll des Samens der Dinge. Sein Nachfolger glaubte, dass die Luft alles erzeuge, und in gleicher Weise, behauptet er, seien so die Götter entstanden. Als vierter wahrt Anaxagoras die Lehren des Thales, aber er denkt an einen göttlichen Geist, der die Welt geschaffen hat.

Th 388 Gedichte 23.97–110 (Angeredet: Narbonne)2 Stark durch diese Bürger, die Stadt, das Land, erzeugst du, Gütige, mir den Vater des Consentius, jenen, dem [gegeben] waren glänzender Witz [salzige Sprüche] und römischer Ernst in Attischer Anmut. Diesen hätte sowohl Thales aus Milet, wenn er ihn gehört hätte, bestaunen können und zugleich Kleobulos, der in Lindos unter den Bergeshöhen bekannt ist, und du, Periander, der du aus Korinth bist; und du, Bias, den Priene gegeben hatte [hat] und du, Pittacos, ein Weiser aus Lesbos, und du, Solon, der du im strengen Athen mächtig bist und die sokratischen Ringplätze [Gymnasien] besiegst, und du, Cheilon, geboren in den spartanischen/tyndareischen Therapnai, der du früher lebtest als der gesetzgebende Lykurg.

Th 389 Briefe 4.3.5 (An Claudianus [Mamertus], 471 n. Chr.) Und dazu die vorzügliche und einzigartige Gelehrsamkeit, die sich in so verschiedenen Bereichen behauptet und bemerkbar macht und die in den 1 2

Vgl. Th 311. Übersetzung: H.-O. Kröner, Trier.

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quam inuestigare destiterit cum Thalete tempora, cum Atlante sidera, cum Zeto pondera, cum Chrysippo numeros, cum Euclide mensuras. Sim. (Jahreszeiten) Th 178 (w. s.)

Martianus Capella Th 390 De nuptiis Philologiae et Mercurii 2.212–213 (ed. Willis) Linum, Homerum Mantuanumque vatem redimitos canentesque conspiceres, Orpheum atque Aristoxenum fidibus personantes, Platonem Archimedenque sphaeras aureas devolventes. [213] ardebat Heraclitus, udus Thales, circumfusus atomis Democritus videbatur; Samius Pythagoras caelestes quosdam numeros replicabat, Aristoteles per caeli quoque culmina Entelechiam scrupulosius requirebat, Epicurus vero mixtas violis rosas et totas apportabat illecebras voluptatum. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Pseudo-Galen (um 500 n. Chr. gefertigte Kompilation) Th 391 De historia philosophica 3.1–6 (ed. Diels) Ἔστι τοίνυν ὁ πρῶτος ὑπὸ τῶν πλείστων ὑπειλημμένος τὸν φιλόσοφον τρόπον εἰς τοὺς Ἴωνας †εἰσηγμένος Θαλῆς ὁ Μιλήσιος, δι᾽ ὃν καὶ τὴν κατ᾽ ἐκεῖνον φιλοσοφίαν Ἰωνικὴν ἅπαντες ὀνομάζουσιν. τούτου δὲ γνώριμος Ἀναξίμανδρος γεγονὼς ὁμοίως φιλοσοφῶν γέγονε καὶ τὸν Ἀναξιμένην μετὰ ταῦτα ζηλωτὴν εἶναι τῆς αὑτοῦ προαιρέσεως πεποιηκὼς Ἀναξαγόρου καθηγητὴν γενέσθαι παρεσκεύασεν. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Sidonius Apollinaris – Pseudo-Galen

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verschiedenen Künsten mit den jeweiligen Meistern zu philosophieren pflegt. Sie zögert nicht, wenn nötig, gemeinsam mit Orpheus das Plectrum, mit Aesculap den Stab, mit Archimedes den Zeichenstock, mit Euphrates das Horoskop, mit Perdix den Zirkel und mit Vitruv das Senkblei zu ergreifen. Niemals lässt sie ab, mit Thales die [Jahres]zeiten, mit Atlas die Gestirne, mit Zetus die Gewichte, mit Chrysipp die Zahlen oder mit Euklid die Maße zu erforschen.

Martianus Capella (Werk wohl um 470 n. Chr.) Th 390 Über die Hochzeit Philologias und Merkurs 2.212–213 Auch Linus, Homer und den Seher von Mantua könntest du bekränzt und singend erblicken, Orpheus und Aristoxenos, die Leier spielend, Platon und Archimedes, rollend die goldenen Sphären. [213] Im Feuer stand Heraklit, feucht war Thales und umgeben von Atomen schien Demokrit [...].

Pseudo-Galen (um 500 n. Chr. gefertigte Kompilation) Th 391 Über die Geschichte der Philosophie 3.1–6 Thales als Archeget der „Ionischen“ Philosophie. Seine Nachfolger Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras.

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Pseudo-Galen

Th 392 Hist. phil. 18.1–7 Καὶ περὶ μὲν τῆς δραστικῆς αἰτίας ἐπὶ τοσοῦτον. διεξελθεῖν δ᾽ ἂν εἴη καιρὸς καὶ περὶ τῆς ὑλικῆς. οἱ φυσικοὶ περὶ ταύτης εἰπόντες εἶναι μὲν ἀρχὴν ὑλικὴν ἅπαντες ὁμοίως δεδώκασιν, οὐ μὴν ἅπαντες εἶναι τὴν αὐτήν. ἀλλὰ Φερεκύδης μὲν ὁ Ἀσσύριος γῆν εἶναι ταύτην ἐνόμισε, Θαλῆς δὲ ὕδωρ, Αναξίμανδρος δὲ τὸ ἄπειρον, Αναξιμένης δὲ καὶ Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης ἀέρα, πῦρ δὲ Ἵππασος ὁ Μεταποντῖνος, Ξενοφάνης δ᾽ ὁ Κολοφώνιος γῆν καὶ ὕδωρ. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 393 Hist. phil. 35.10–12 (περὶ θεοῦ). Θαλῆς δὲ νοῦν τοῦ κόσμου τὸν θεὸν ἡγήσατο. Ἀναξίμανδρος δὲ τοὺς ἀπείρους οὐρανοὺς θεοὺς εἶναι νομίζει. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Th 394 Hist. phil. 36.1–5 (Περὶ ἡρώων καὶ δαιμόνων). Θαλῆς μὲν καὶ Πλάτων καὶ Πυθαγόρας καὶ πρὸς τούτοις οἱ Στωικοὶ γιγνώσκουσιν ὁμοίους1 εἶναι καὶ τούτους οὐσίας ψυχικάς. τοὺς δ᾽ ἥρωας ψυχὰς κεχωρισμένας τῶν σωμάτων, τὰς μὲν ἀγαθὰς τῶν τὸν βίον διαγαγόντων ἄριστα ἀνθρώπων, κακὰς δὲ τῶν πονηρῶν. Ἐπίκουρος δὲ οὐδέτερον τούτων συγκεχώρηκεν. Sim. (Dämonen, Heroen) Th 150 (w. s.)

Th 395 Hist. phil. 40.1–2 (Περὶ ἀνάγκης.) Τὴν ἀνάγκην Θαλῆς ἰσχυροτάτην εἶναί φησι. κρατεῖν γὰρ αὐτὴν τοῦ παντός.

1

ὁμοίους AB δαίμονας? (Diels).

Pseudo-Galen

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Th 392 Über die Geschichte der Philosophie 18.1–7 Die Vertreter der stofflichen Prinzipien, darunter Thales’ Wasser (vgl. Th 140).

Th 393 Über die Geschichte der Philosophie 35.10–12 (Gott). Thales nahm an, dass der Geist des Kosmos Gott sei (vgl. Th 149). Anaximander aber glaubt, dass die unendlichen Himmel Götter seien.

Th 394 Über die Geschichte der Philosophie 36.1–5 (Heroen und Dämonen). Thales, Platon, Pythagoras und dazu die Stoiker meinen, dass sie gleichartig sind und dass diese seelische Substanzen sind. Die Heroen aber seien von den Körpern getrennte Seelen und zwar gute von den Menschen, die das Leben auf beste Weise geführt hätten, schlechte von den üblen [Menschen]. Epikur aber gestand keinen von diesen zu (vgl. Th 150).

Th 395 Über die Geschichte der Philosophie 40.1–2 (Die Notwendigkeit). Thales sagt, dass die Notwendigkeit das Stärkste sei, denn sie beherrsche das Ganze (vgl. Th 121; Th 154; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]; Th 564 [320e]).

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Pseudo-Galen

Th 396 Hist. phil. 44.2 (Περὶ κόσμου.) Θαλῆς ἕνα τὸν κόσμον. Sim. (Ein einziger Kosmos) Th 155 (w. s.)

Th 397 Hist. phil. 55.1–2 (Περὶ διαιρέσεως οὐρανοῦ.) Θαλῆς [τὸν οὐρανὸν οὐ] μεμερίσθαι τὴν τοῦ παντὸς σφαῖραν εἰς κύκλους τινὰς προσαγορευομένας ζώνας.

Th 398 Hist. phil. 56.1 (Τίς ἡ οὐσία τῶν πλανητῶν καὶ ἀπλανῶν.) Θαλῆς ὑπολαμβάνει γεώδη μὲν εἶναι τὰ ἄστρα, ἔμπυρα δέ. Sim. (Natur der Gestirne) Th 157 (w. s.)

Th 399 Hist. phil. 66.1–3 (Περὶ ἐκλείψεως ἡλίου.) Θαλῆς πρῶτος εἶπεν ἐκλείπειν τὸν ἥλιον τῆς σελήνης αὐτὸν ὑπερχομένης κατὰ κάθετον οὔσης φύσει γεώδους. Ἀναξίμανδρος τοῦ στόματος τῆς τοῦ πυρὸς διεκπνοῆς ἀποκλειομένου. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Th 400 Hist. phil. 69.1–2 (Περὶ φωτισμοῦ σελήνης.) Ἀναξίμανδρος ἴδιον ἔχειν αὐτὴν φῶς εἴρηκεν, ἀραιότερον δέ πως. Θαλῆς δὲ ἀπὸ τοῦ ἡλίου φωτίζεσθαι τὴν σελήνην. Sim. (Licht des Mondes) Th 159 (w. s.)

Pseudo-Galen

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Th 396 Über die Geschichte der Philosophie 44.2 (Der Kosmos). Thales [sagt, dass es] einen Kosmos [gibt] (vgl. Th 155).

Th 397 Über die Geschichte der Philosophie 55.1–2 (Die Unterteilung des Himmels). Thales sagt, dass die Sphäre des gesamten [Himmels] in „Zonen“ genannte Kreise geteilt sei (vgl. Th 156, Th 353).

Th 398 Über die Geschichte der Philosophie 56.1 (Die Natur der Planeten und Fixsterne). Thales nimmt an, dass die Gestirne erdartig, aber feurig sind (vgl. Th 157).

Th 399 Über die Geschichte der Philosophie 66.1–3 (Die Sonnenfinsternis). Thales sagte als Erster, dass sich die Sonne verfinstere, wenn der von Natur erdartige Mond senkrecht unter ihr geht; Anaximander, wenn die Ausblaseöffnung des Feuers verschlossen sei (vgl. Th 158).

Th 400 Über die Geschichte der Philosophie 69.1–2 (Das Licht des Mondes). Nach Anaximander hat er sein eigenes Licht; es ist aber irgendwie schwächer. Nach Thales aber wird der Mond von der Sonne beleuchtet (vgl. Th 159).

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Pseudo-Galen

Th 401 Hist. phil. 81.1 (Περὶ γῆς.) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ μίαν εἶναι τὴν γῆν ὑπολαμβάνουσιν. Sim. (eine Erde) Th 160 (w. s.)

Th 402 Hist. phil. 82.1–3 (Περὶ σχήματος γῆς.) Θαλῆς καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ σφαιροειδῆ τὴν γῆν νομίζουσιν. Ἀναξίμανδρος δὲ λίθῳ κίονι τῇ περιφερείᾳ ἐκ τῶν ἐπιπέδων. Ἀναξιμένης τραπεζοειδῆ. Sim. (kugelförmige Erde) Th 161 (w. s.)

Th 403 Hist. phil. 86.1 (Περὶ σεισμῶν γῆς.) Θαλῆς καὶ Δημόκριτος ὕδατι τὴν αἰτίαν τῶν σεισμῶν προσάπτουσιν. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.)

Th 404 Hist. phil. 89.1–3 (Περὶ ἀναβάσεως τοῦ Νείλου.) Θαλῆς τοὺς ἐτησίους ἀνέμους αἰτιᾶται πνέοντας τῇ Αἰγύπτῳ *1 καὶ τῇ παροιδήσει τοῦ ἀντιπαρήκοντος πελάγους ἀντικόπτεσθαι καὶ πληροῦσθαι τὸν Νεῖλον. Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. s.)

1

„ante καί hiat oratio“ (Diels).

Pseudo-Galen

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Th 401 Über die Geschichte der Philosophie 81.1 (Die Erde). Thales und seine Schule nehmen an, dass es eine Erde gebe (vgl. Th 160).

Th 402 Über die Geschichte der Philosophie 82.1–3 (Die Form der Erde). Thales und seine Schule glauben, dass die Erde kugelförmig ist (vgl. Th 161). Anaximander, dass sie einer steinernen Säulentrommel [...]1. Anaximenes, dass sie tischförmig sei.

Th 403 Über die Geschichte der Philosophie 86.1 (Die Erschütterungen der Erde). Thales und Demokrit weisen dem Wasser die Ursache für die Erschütterungen zu (vgl. Th 163).

Th 404 Über die Geschichte der Philosophie 89.1–3 (Die Nilschwelle). Thales sieht in den Etesienwinden, die Ägypten [entgegen]wehen, die Ursache [dafür] [...], dass der Nil durch das Anschwellen des entgegenkommenden Meeres blockiert werde und sich fülle (vgl. Th 164).

1

Vgl. [Plut.] Plac. phil. 3.10.895D8–9.

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Pseudo-Galen – Iohannes L. Lydos

Th 405 Hist. phil. 130.1–3 (Πῶς αὔξεται τὰ φυτὰ καὶ εἰ ζῷα.) Θαλῆς καὶ Πλάτων τὰ φυτὰ ἔμψυχα ζῷα‧ φανερὸν δὲ ἐκ τοῦ σαλεύεσθαι καὶ ἐν ταῖς συναγωγαῖς ἥκειν μετὰ βίας καὶ πάλιν σφοδρῶς ἀναχαλᾶσθαι, ὥστε καὶ συνέλκειν βάρη.

Iohannes L. Lydos Th 406 De mensibus 3.12.15–16 (ed. Wünsch) Θαλῆς δὲ καὶ οἱ ἀπ᾽ αὐτοῦ ὑπὸ τοῦ ἡλίου φωτίζεσθαι τὴν σελήνην ἐνέκριναν.

Th 407 De ostentis 9.30A–B (ed. Wachsmuth) (De solis lunaeque significatibus) 9 Ἰστέον ἐν πρώτοις ὡς μόνος ὁ ἥλιος καθολικὰς ἔχει ἐνεργείας, τῶν ἄλλων διοσημειῶν τοπικὰς ἐχουσῶν. δέδοται γὰρ ἅπαξ ἡλίῳ μὲν καλύπτεσθαι τῇ παρεμπτώσει τῆς σελήνης, αὐτῇ δὲ τῇ ἀντιπτώσει τῆς γῆς, καὶ τὸν μὲν ἐν συνόδῳ πάντων, [τὴν σελήνην] δέ, ὅταν ᾖ πλησιφαής. καὶ τούτου χάριν οὐδεὶς ἂν ἀμφισβητήσειε. προγνωσθῆναι δὲ τοῦτο λέγεται παρὰ μὲν Ἕλλησι πρὸς Θαλοῦ τοῦ Μιλησίου ἐπὶ τῆς ἐνάτης καὶ τεσσαρακοστῆς ὀλυμπιάδος, ἔτει ἑβδομηκοστῷ καὶ ἑκατοστῷ τῆς κτίσεως Ῥώμης ὕστερον, παρὰ δὲ Ῥωμαίοις ὑπὸ Σουλπικίου Γάλλου, μιᾷ πρόσθεν ἡμέρᾳ τῆς Περσέως τοῦ Μακεδόνος ἥττης. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.)

Pseudo-Galen – Iohannes L. Lydos

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Th 405 Über die Geschichte der Philosophie 130.1–31 (Wie die Pflanzen wachsen und ob sie Lebewesen sind). Thales und Platon halten die Pflanzen für beseelte Lebewesen. Das ergibt sich daraus, dass sie sowohl schwanken und [...], um darauf wieder heftig emporzuschnellen, so dass sie sogar schwere Sachen mit sich reißen (vgl. Th 359).

Iohannes L. Lydos (490–um 560. n. Chr.) Th 406 Über die Festmonate 3.12.15–16 Thales und seine Schule meinten, dass der Mond von der Sonne beleuchtet wird (vgl. Th 159).

Th 407 Über Wunderzeichen 9.30A–B (Die Vorzeichen von Sonne und Mond) Die wissenschaftliche Erklärung von Sonnen- und Mondfinsternis. [...] Bei den Griechen soll das von Thales aus Milet vorausgesagt worden sein während der 49. Olympiade [584–1], im 170. Jahr nach der Gründung Roms, bei den Römern aber von Sulpicius Gallus, einen Tag vor der Niederlage des Makedonen Perseus.2

1 2

Vgl. Daiber 1980, 242, 2–5. In der Schlacht bei Pydna 168 v. Chr.; C. Sulpicius Gallus soll die Mondfinsternis am Vorabend der Schlacht von Pydna wissenschaftlich erklärt haben (vgl. Cic. Rep. 1, 23; vgl. auch Th 74, Th 105).

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Simplikios

Simplikios Th 408 In Aristotelis physicorum libros commentaria I Prooemium 9.6.31–7.1 (ed. Diels) Ἀλλ᾽ ὀλίγα ἔτι προσθεὶς ἐπὶ τὴν λέξιν τραπήσομαι. τῶν γὰρ πρὸ τοῦ Πλάτωνος φιλοσοφησάντων οἱ μὲν περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξίμανδρον καὶ τοὺς τοιούτους, ἅτε πρώτως τότε μετὰ τὸν κατακλυσμὸν καὶ τὴν τῶν ἀναγκαίων περιποίησιν φιλοσοφίας ἀρξαμένης ἐν τῇ Ἑλλάδι, τὰς τῶν φύσει γινομένων αἰτίας ζητοῦντες ἅτε κάτωθεν ἀρχόμενοι τὰς ὑλικὰς καὶ στοιχειώδεις ἀρχὰς ἐθεάσαντο καὶ ἐξέφηναν ἀδιορίστως ὡς πάντων τῶν ὄντων τὰς ἀρχὰς ἐκφαίνοντες.

Th 409 In ph. 9.23.21–33 (ed. Diels = teilweise Theophrast Fr. 225 FHS&G) [Ph. 1.2.184b15] Τῶν δὲ μίαν καὶ κινουμένην λεγόντων τὴν ἀρχήν, οὓς καὶ φυσικοὺς ἰδίως καλεῖ, οἱ μὲν πεπερασμένην αὐτήν φασιν, ὥσπερ Θαλῆς μὲν Ἐξαμύου Μιλήσιος καὶ Ἵππων, ὃς δοκεῖ καὶ ἄθεος γεγονέναι, ὕδωρ ἔλεγον τὴν ἀρχὴν ἐκ τῶν φαινομένων κατὰ τὴν αἴσθησιν εἰς τοῦτο προαχθέντες. καὶ γὰρ τὸ θερμὸν τῷ ὑγρῷ ζῇ καὶ τὰ νεκρούμενα ξηραίνεται καὶ τὰ σπέρματα πάντων ὑγρὰ καὶ ἡ τροφὴ πᾶσα χυλώδης‧ ἐξ οὗ δέ ἐστιν ἕκαστα, τούτῳ καὶ τρέφεσθαι πέφυκεν‧ τὸ δὲ ὕδωρ ἀρχὴ τῆς ὑγρᾶς φύσεώς ἐστι καὶ συνεκτικὸν πάντων. διὸ πάντων ἀρχὴν ὑπέλαβον εἶναι τὸ ὕδωρ καὶ τὴν γῆν ἐφ᾽ ὕδατος ἀπεφήναντο κεῖσθαι. Θαλῆς δὲ πρῶτος παραδέδοται τὴν περὶ φύσεως ἱστορίαν τοῖς Ἕλλησιν ἐκφῆναι, πολλῶν μὲν καὶ ἄλλων προγεγονότων, ὡς καὶ τῷ Θεοφράστῳ (Th 38) δοκεῖ, αὐτὸς δὲ πολὺ διενεγκὼν ἐκείνων, ὡς ἀποκρύψαι πάντας τοὺς πρὸ αὐτοῦ‧ λέγεται δὲ ἐν γραφαῖς μηδὲν καταλιπεῖν πλὴν τῆς καλουμένης Ναυτικῆς ἀστρολογίας. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 410 In ph. 9.24.13–16 [Ph. 1.2.184b15] Τῶν δὲ ἓν καὶ κινούμενον καὶ ἄπειρον λεγόντων Ἀναξίμανδρος μὲν Πραξιάδου Μιλήσιος Θαλοῦ γενόμενος διάδοχος καὶ μα-

Simplikios

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Simplikios (ca. 490–560 n. Chr.) Th 408 Kommentar zu Aristoteles’ Physik I Vorwort 9.6.31–7.1 Die vorplatonischen Archegeten der Philosophie wie Thales und Anaximander nahmen die stofflichen und elementartigen Prinzipien in den Blick.

Th 409 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.23.21–33 [Ph. 1.2.184b15] Von denjenigen, die nur ein einziges, bewegtes Prinzip annehmen, die er [Aristoteles] auch speziell Physiker nennt, behaupten die einen, dass es begrenzt sei, wie denn Thales, der Sohn des Examyas, aus Milet und Hippon, der auch die Götter geleugnet zu haben scheint, Wasser als das Prinzip annahmen, indem sie von den wahrnehmbaren Phänomenen dazu [zu dieser Annahme] gebracht wurden. Denn das Warme lebt durch das Feuchte und das Tote trocknet aus und die Samen von allen Dingen sind feucht und die Nahrung ist insgesamt saftig. Woraus aber ein jedes ist, dadurch wird es auch von Natur aus genährt. Das Wasser aber ist das Prinzip der feuchten Natur und fähig, alles zu bewahren. Daher nahmen sie an, das Wasser sei das Prinzip aller Dinge, und legten dar, dass die Erde auf dem Wasser ruhe. Es ist aber überliefert, dass Thales als Erster den Griechen die Erforschung hinsichtlich der Natur ans Licht gebracht hat. Es gab zwar viele andere zuvor, wie Theophrast meint (Th 38), da er sich aber weit vor jenen hervorhob, stellte er alle vor ihm in den Schatten. Er soll aber an Schriften nichts hinterlassen haben außer der so genannten Nautischen Astronomie (vgl. Th 237 [Diog. Laert. 1.23]).

Th 410 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.24.13–16 [Ph. 1.2.184b15] Von denen, die sagen, dass [das Prinzip] eines und prozesshaft und unendlich ist, erklärte Anaximander, der Sohn des Praxiades, aus Milet, Nach-

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Simplikios

θητὴς ἀρχήν τε καὶ στοιχεῖον εἴρηκε τῶν ὄντων τὸ ἄπειρον, πρῶτος τοῦτο τοὔνομα κομίσας τῆς ἀρχῆς.

Th 411 In ph. 9.36.8–14 [Ph. 1.2.184b15]   Ἀνάγκη δὲ ἤτοι μίαν εἶναι τὴν ἀρχὴν ἢ πλείους. Καὶ ὅσοι δὲ ἓν ἔθεντο στοιχεῖον, ὡς Θαλῆς καὶ Ἀναξίμανδρος καὶ Ἡράκλειτος, καὶ τούτων ἕκαστος εἰς τὸ δραστήριον ἀπεῖδεν τὸ καὶ πρὸς γένεσιν ἐπιτήδειον ἐκείνου, Θαλῆς μὲν εἰς τὸ γόνιμον καὶ τρόφιμον καὶ συνεκτικὸν καὶ ζωτικὸν καὶ εὐτύπωτον τοῦ ὕδατος, Ἡράκλειτος δὲ εἰς τὸ ζῳογόνον καὶ δημιουργικὸν τοῦ πυρός, Ἀναξιμένης δὲ εἰς τὸ τοῦ ἀέρος εὔπλαστον καὶ ἑκατέρωσε ῥᾳδίως μεταχωροῦν ἐπί τε τὸ πῦρ καὶ ἐπὶ τὸ ὕδωρ, ὥσπερ καὶ Ἀναξίμανδρος, εἴπερ τὸ μεταξὺ διὰ τὸ εὐαλλοίωτον ὑποτίθεται. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 412 In ph 9.40.23–41.1 (Alexandrum excerpit Simplicius) [Ph. 1.2.184b16] ‘ Ἐκθέμενος τοὺς ἀκίνητον λέγοντας τὸ ὂν ἤτοι τὴν ἀρχὴν μεταβαίνει ἐπὶ τὸ ἕτερον τμῆμα καὶ φησὶν ἢ κινουμένην ὥσπερ οἱ φυσικοί, ἀντιδιαστέλλων τοὺς ἀκίνητον λέγοντας πρὸς τοὺς φυσικούς, ὡς μηδὲ φυσικῶν ὅλως ὄντων τῶν ἀναιρούντων τὴν κίνησιν, ὅπερ ἐφεξῆς σαφέστερον ἐρεῖ καὶ δείξει‧ εἰ γὰρ ἀρχὴ κινήσεως ἡ φύσις, πῶς ἂν εἴη φυσικὸς ὁ τὴν φύσιν αὐτὴν ἀναιρῶν. εἰώθασι δὲ τοὺς περί τι μέρος φιλοσοφίας σπουδάσαντας ἢ μόνον ἢ μάλιστα ἀπ᾽ ἐκείνου καλεῖν, ὡς ἠθικὸν μὲν ἐκάλουν τὸν Σωκράτην, φυσικοὺς δὲ τοὺς περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξίμανδρον καὶ Ἀναξιμένην καὶ Ἀναξαγόραν καὶ Δημόκριτον καὶ τοὺς τοιούτους’.

Th 413 In ph. 9.113.27–30 [Ph. 1.3.186a19] Κατὰ ταύτην γάρ, ὡς ὁ Ἀλέξανδρος ἐξηγεῖται, δυνατὸν ἓν τῷ εἴδει λέγειν τὸ ὄν, ὥσπερ καὶ ἄλλοι τινὲς τῶν φυσικῶν ἔλεγον, Θαλῆς μὲν καὶ Ἵππων ὕδωρ λέγοντες, Ἀναξιμένης δὲ ἀέρα, Ἡράκλειτος δὲ πῦρ.

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folger und Schüler des Thales, dass das Prinzip und Element der seienden Dinge das Unendliche sei, wobei er als Erster eben den Terminus ‚Prinzip‘ einführte.1

Th 411 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.36.8–14 [Ph. 1.2.184b15] „Notwendigerweise gibt es entweder nur ein Prinzip oder aber mehrere.“ Und alle, die ein einziges Element postulierten, wie Thales, Anaximander und Heraklit, von diesen richtete ein jeder seinen Blick auf die gute Wirksamkeit jenes Elementes hinsichtlich der Erzeugung: Thales auf die erzeugende, ernährende, bewahrende, lebensspendende und formbare Eigenschaft des Wassers, Heraklit auf die lebenserzeugende und gestalterische Kraft des Feuers, Anaximenes auf die gute Gestaltbarkeit der Luft, die sich leicht in beiden Richtungen vollziehen kann, zum Feuer hin oder zum Wasser, ebenso wie Anaximander, sofern er das Mittelding [zwischen ihnen] wegen seiner guten Fähigkeit zur Veränderung annimmt.

Th 412 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.40.23–41.1 [Ph. 1.2.184b16] Wenn die Natur das Prinzip der Bewegung/Veränderung ist, so wäre kein Naturphilosoph, wer die Prozesslosigkeit des Seienden vertritt (wie die Eleaten). Zu den Naturphilosophen, die sich mit dem Prinzip, insofern es prozesshaft ist, beschäftigen, gehören Thales, Anaximander, Anaximenes, Anaxagoras, Demokrit und vergleichbare Forscher.

Th 413 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.113.27–30 [Ph. 1.3.186a19] Denn danach [hinsichtlich der Stoffursache] ist es möglich, wie Alexander ausführt, das Seiende als der Art nach eines zu nennen, wie es auch irgend1

Oder: wobei er als Erster diese Bezeichnung [„das Unendliche“] des Prinzips einführte. Zur Diskussion siehe Kahn 1960, 29–32; KRS (H) 118 f.; Conche 1984, 55 f.; Maddalena 1963, 116 f.; Mansfeld 2002, 29 ff.

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Simplikios

Th 414 In ph 9.149.3–11 [Ph. 1.4.187a12] Καὶ γὰρ τῶν φυσικῶν οἱ μὲν ἕν, οἱ δὲ πολλὰ λέγουσι. καὶ τῶν ἓν λεγόντων δύο τρόπους εἶναί φησι τῆς ἐκ τούτου τῶν ὄντων γενέσεως. πάντες μὲν γὰρ σωματικόν τι τὸ ἓν ὑποτίθενται τοῦτο, ἀλλ᾽ οἱ μὲν ἕν τι τῶν τριῶν στοιχείων, ὥσπερ Θαλῆς μὲν καὶ Ἵππων τὸ ὕδωρ, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Διογένης τὸν ἀέρα, Ἡράκλειτος δὲ καὶ Ἵππασος τὸ πῦρ (τὴν γὰρ γῆν οὐδεὶς ἠξίωσεν ὑποθέσθαι μόνην διὰ τὸ δυσαλλοίωτον), τινὲς δὲ ἄλλο τι τῶν τριῶν ὑπέθεντο, ὅ ἐστι πυρὸς μὲν πυκνότερον, ἀέρος δὲ λεπτότερον, ἢ ὡς ἐν ἄλλοις φησίν, ἀέρος μὲν πυκνότερον, ὕδατος δὲ λεπτότερον. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 415 In ph. 9.180.14–16 [Ph. 1.5.188a19] Πάντες δὴ τἀναντία ἀρχὰς ποιοῦσιν ἕως τοῦ ὅτι μὲν οὖν τἀναντία πάντες ποιοῦσι τὰς ἀρχάς, 〈δῆλον〉. Καὶ οἱ ἓν δὲ καὶ κινούμενον τὴν ἀρχὴν ὑποθέμενοι, ὡς Θαλῆς καὶ Ἀναξιμένης, μανώσει καὶ πυκνώσει τὴν γένεσιν ποιοῦντες, ἐναντίας καὶ οὗτοι ἀρχὰς ἔθεντο τὴν μάνωσιν καὶ τὴν πύκνωσιν. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 416 In ph. 9.202.32–203.5 [Ph. 1.6.189a34] Καὶ πάλιν εὑρίσκει συμφωνοῦντας αὑτοῦ τῷ λόγῳ τοὺς φυσικούς, οἳ μίαν φύσιν ὑποτιθέντες τοῖς ἐναντίοις, δι᾽ ἣν ἓν τὸ πᾶν ἔλεγον, ἐκ ταύτης γεννῶσι τὰ πάντα, ὡς Θαλῆς μὲν ὕδωρ, Ἡράκλειτος δὲ πῦρ, Ἀναξιμένης δὲ ἀέρα, Διογένης δὲ τὸ μεταξύ. καὶ γὰρ οὗτοι πάντες τὴν μίαν ταύτην φύσιν τοῖς ἐναντίοις ὑπετίθεσαν συγκρίσει καὶ διακρίσει ἢ μανώσει καὶ πυκνώσει τὰ ἄλλα γίνεσθαι λέγοντες ἀπ᾽ αὐτῆς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

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welche andere Naturphilosophen sagten, indem Thales und Hippon das Wasser, Anaximenes die Luft und Heraklit das Feuer nannten.

Th 414 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.149.3–11 [Ph. 1.4.187a12] Die unterschiedlichen körperlichen Prinzipien der Monisten: Thales’ und Hippons Wasser, Anaximenes’ und Diogenes’ Luft, Heraklits und Hippasos’ Feuer. Die Erde, da schwer veränderbar, hat keiner gesetzt. Das Mittelding.

Th 415 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.180.14–16 [zu Ph. 1.5.188a19] „Alle erblicken in den Gegensätzen Prinzipien [...] dass also alle die Gegensätze als Prinzipien ansetzen, das ist deutlich.“ Und diejenigen, die ein einziges und bewegtes Prinzip postulierten, wie Thales und Anaximenes, und die Entstehung durch Verdünnung und Verdichtung bewirken ließen, auch diese setzten als gegensätzliche Prinzipien die Verdünnung und Verdichtung an.1

Th 416 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.202.32–203.5 [Ph. 1.6.189a34] Die Monisten, darunter Thales, und ihre Erklärung der Entstehung durch Zusammen- und Auseinandertreten, Verdichtung und Verdünnung.

1

188a22: καὶ οἱ μανὸν καὶ πυκνόν.

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Th 417 In ph. 9.274.20–26 [Ph. 2.1.193a9] Ὥστε ὁ μὲν Ἀντιφῶν κοινῶς ἐῴκει λέγειν τὸ ὑποκείμενον τὴν φύσιν, τῶν δὲ ἄλλων ἕκαστος ὅπερ ἔλεγε πρῶτον ὑποκείμενον, τοῦτο καὶ φύσιν ἐκάλει τῶν ὄντων εἴτε ἓν ἦν τοῦτο, ὥσπερ Θαλῆς μὲν ὕδωρ ἔλεγεν, Ἀναξιμένης δὲ ἀέρα, Ἡράκλειτος δὲ πῦρ, εἴτε πλείονα, ὡς Παρμενίδης πῦρ καὶ γῆν, εἴτε τὰ τέτταρα, ὡς Ἐμπεδοκλῆς‧ γῆν δὲ μόνην οὐδεὶς εἶπεν, ἀλλὰ τῇ συνεκδρομῇ τῶν ἄλλων καὶ ταύτην τέθεικεν ὁ Ἀριστοτέλης. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 418 In ph. 9.452.30–32 [Ph. 3.4.202b36] Συμβεβηκὸς δέ τινι τὸ ἄπειρον ἐποίουν οἱ πλεῖστοι τῶν φυσικῶν, οἱ μὲν ἀέρα ἄπειρον ὑποτιθέντες ὡς Ἀναξιμένης καὶ Διογένης, οἱ δὲ ὕδωρ ὡς Θαλῆς, οἱ δὲ τὸ μεταξὺ ὡς Ἀναξίμανδρος‧ Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 419 In ph. 9.458.19–26 [Ph. 3.4.203a16] Φυσικοὺς εἴωθε καλεῖν ὁ Ἀριστοτέλης τοὺς περὶ τοῦτο τὸ μόριον τῆς φιλοσοφίας καταγινομένους τὸ φυσικόν, καὶ τούτων ἐξαιρέτως τοὺς τῇ ὑλικῇ ἀρχῇ ἢ μάλιστα ἢ μόνῃ χρησαμένους. οὗτοι οὖν οἱ φυσικοὶ τὴν ὕλην ὑποτιθέντες τοῖς γινομένοις καὶ περὶ αὐτὴν τὸ ἄπειρον θεωροῦντες, εἰκότως οὐκέτι ὡς οὐσίαν ἀλλ᾽ ὡς συμβεβηκὸς ἔλεγον τὸ ἄπειρον. τούτων δὲ οἱ μὲν ἕν τι στοιχεῖον ὑποτιθέντες τοῦτο ἄπειρον ἔλεγον τῷ μεγέθει, ὥσπερ Θαλῆς μὲν ὕδωρ, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Διογένης ἀέρα, Ἀναξίμανδρος δὲ τὸ μεταξύ, [...].

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Th 417 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.274.20–26 [Ph. 2.1.193a9] Und so sagte Antiphon vermutlich allgemein, dass das Substrat die Natur sei, und von den anderen bezeichnete ein jeder das, was er das erste Substrat nannte, auch als die Natur der Dinge, sei es, es handelte sich um ein Einziges, wie Thales das Wasser nannte, Anaximenes die Luft, Heraklit das Feuer, sei es [es handelte sich] um mehrere, wie Parmenides Feuer und Erde [nannte], oder um vier, wie Empedokles. Die Erde allein aber nannte keiner; Aristoteles führte aber aus Analogie zu den anderen Elementen auch diese an [193a21].

Th 418 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.452.30–32 [Ph. 3.4.202b36] Das Unendliche als zusätzliche Bestimmtheit – bei Thales des Wassers (s. Th 419).

Th 419 Die Naturphilosophen haben erkannt, dass Unendlichkeit nur als Bestimmtheit an etwas möglich ist.1 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.458.19–26 [Ph. 3.4.203a16] Aristoteles nennt gewöhnlich diejenigen Naturphilosophen, die mit diesem Teil der Philosophie, dem die Natur betreffenden, beschäftigt sind. Und davon besonders diejenigen, die entweder hauptsächlich oder allein vom Materialprinzip Gebrauch machen. Diese Naturphilosophen also legen die Materie [als Substrat] den entstehenden Dingen zugrunde und betrachten das Unendliche an ihr. Sie sprachen ferner natürlich nicht vom Unendlichen 1

„Für Ar. ist Unendlichkeit ein mögliches accidens accidentis, keinesfalls also ein Unendliches im Sinne eines selbständigen Gegenstands. Unendlichkeit ist nur als eine mögliche Bestimmtheit an einer Quantität denkbar, welche nur wiederum als Bestimmtheit an einem Weiteren, nämlich an einer Substanz, denkbar ist. Alle Unendlichkeit ist also Unendlichkeit der Quantität (der Anzahl oder der Ausdehnungsgröße) eines Gegenstandes (bzw. einer Gegenstandsmenge.) [...] . – Die Naturphilosophen haben immerhin dieses richtig erkannt, dass Unendlichkeit nur als Bestimmtheit an etwas möglich ist, also etwa als unendliches Wasser [...]“ (Wagner 41983, 498 f.)

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Simplikios

Th 420 In ph. 9.484.5–14 [Ph. 3.5, 205a7–205b1] Καὶ ὅτι ἀδύνατον ἀφωρισμένων τῶν τόπων εἶναί τι ἓν ἄπειρον, ὡς ἐναντιώσεως εὐθὺς οὔσης καὶ φθορᾶς τῶν λοιπῶν, δείκνυσι καὶ ἐκ τῆς τῶν ἄλλων φυσιολόγων ὑπονοίας τῶν ἓν ἄπειρον λεγόντων τὸ στοιχεῖον. οὐδεὶς γὰρ τούτων ἢ πῦρ ἢ γῆν ἄπειρον εἶπε τὸ στοιχεῖον, διότι ἀφωρισμένους ταῦτα τόπους ἔχοντα καὶ ἄπειρα ὄντα ἔφθειρε πάντως τὰ ἐν τοῖς ἀντικειμένοις ἀντικειμένην ἔχοντα τὴν φύσιν, ἀλλ᾽ ὕδωρ, ὡς Θαλῆς, ἢ ἀέρα ὡς Ἀναξιμένης, ἢ τὸ μεταξὺ ἐκεῖνο ὡς Ἀναξίμανδρος, διότι ταῦτα ἐπαμφοτερίζειν δοκοῦντα τοῖς τόποις καὶ ἄνω καὶ κάτω δυνάμενα εἶναι οὐκ ἦν φθαρτικὰ ὡς μηδ᾽ ἐναντία κατὰ τοὺς τόπους.

Th 421 In ph. 10.1319.17–27 [Ph. 8.9.265b17] Εἰπὼν δὲ ὅπως οἱ πλείονας ἀρχὰς τῶν γινομένων τιθέντες καὶ τούτων οἵ τε ποιητικὰ αἴτια παραλαμβάνοντες καὶ οἱ χωρὶς τούτου τὰς γενέσεις διακοσμοῦντες πρώτην τῶν κινήσεων ἀπελογίζοντο τὴν φορὰν ἐφεξῆς λέγει [265b30] καὶ ὅπως οἱ μίαν τὴν ἀρχὴν καὶ τὸ στοιχεῖον λέγοντες, ὡς οἱ περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένη καὶ Ἀναξίμανδρον καὶ Ἡράκλειτον, φυσικοὶ καὶ οὗτοι, τὴν φορὰν πρώτην τῶν κινήσεων τίθενται‧ διὰ γὰρ πυκνώσεως καὶ μανώσεως τὰς γενέσεις καὶ φθορὰς ἀποδιδόασι‧ σύγκρισις δέ τις ἡ πύκνωσίς ἐστι καὶ διάκρισις ἡ μάνωσις. οἰκείως δὲ οἶμαι οἱ μὲν ἓν λέγοντες πύκνωσιν καὶ μάνωσιν ἐκάλεσαν τὰ περὶ αὐτὸ πάθη, οἱ δὲ πλείονα σύγκρισιν καὶ διάκρισιν. καὶ ταῦτα δὲ καὶ ἐκεῖνα τὴν κατὰ τόπον ἐνδείκνυται κίνησιν. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Simplikios

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als Substanz, sondern als Accidens. Von ihnen legten nun die einen ein einziges Element zugrunde und sagten, dass es unendlich in seiner Größe sei, wie Thales [dies vom] Wasser [sagte], Anaximenes und Diogenes [von der] Luft, Anaximander aber [vom] Mittelding [...].

Th 420 Die Unmöglichkeit eines unendlich großen Grund- oder Elementarkörpers. Kommentar zu Aristoteles’ Physik 9.484.5–14 [Ph. 3.5.205a7–205b1] Und dass es unmöglich ist, dass es angesichts fest bestimmter Orte [der Elemente] etwas einziges Unendliches gibt, da sofort ein Gegensatz entstünde und die übrigen vernichtet würden, zeigt er auch anhand der Vermutung derjenigen anderen Naturphilosophen, die ein einziges unendliches Element genannt hatten. Denn keiner von diesen [205a26] sprach entweder vom Feuer oder der Erde als unendlichem Element, weil diese, wenn sie bestimmte Orte besäßen, und wenn sie unendlich wären, gänzlich die in den entgegengesetzten [Orten] befindlichen und eine entgegengesetzte Natur besitzenden Elemente vernichteten. Vielmehr sprachen sie vom Wasser, wie Thales, oder von der Luft, wie Anaximenes, oder von jenem Mittelding, wie Anaximander, weil diese keinen eindeutigen Ort zu haben scheinen, oben und unten sein können und, insofern sie hinsichtlich der Orte nicht entgegengesetzt sind, nicht zerstörerisch wären.

Th 421 Ortsveränderung als Grundform aller Prozessualität Kommentar zu Aristoteles’ Physik 10.1319.17–27 [Ph. 8.9.265b17] Nachdem er [Aristoteles] gesagt hat, dass diejenigen, die mehrere Prinzipien der werdenden Dinge annehmen, und von diesen sowohl die, die bewirkende Ursachen dazunehmen,1 als auch die, die ohne Derartiges die Entstehungen regulieren,2 die [Orts]veränderung als Grundform der Bewegungen kalkulieren, sagt er in der Folge [265b30], wie auch die, die ein Prinzip und Element nennen, wie die um Thales, Anaximenes, Anaximander und Heraklit, – Naturphilosophen auch sie –, die [Orts]veränderung als Grundform der Bewegungen annehmen. Durch Verdichtung nämlich und Verdünnung 1 2

Wie Empedokles oder Anaxagoras. Die Atomisten.

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Simplikios

Th 422 In Aristotelis libros de anima commentaria 11.31.20–26 (ed. Hayduck) [de An. 1.2.405a19] Ἔοικε δὲ καὶ Θαλῆς ἐξ ὧν ἀπομνημονεύουσι. Ὅτι μηδὲν αὐτοῦ ἐφέρετο σύγγραμμα. τοσοῦτον δὲ περὶ Θαλοῦ ἱστορήσας, καὶ τοῦτο μετά τινος ἐπιτιμήσεως, ὅτι τῇ μαγνήτιδι λίθῳ ψυχὴν ἐδίδου ὡς κινητικῇ τοῦ σιδήρου, ἵνα κατ᾽ ἐκεῖνον κινητικὴν εἶναι τὴν ψυχὴν πιστώσηται, οὐκέτι τὸ ὕδωρ εἶναι τὴν ψυχὴν εἰς αὐτὸν ἀνέπεμψεν, καίτοι στοιχεῖον τὸ ὕδωρ τιθέμενον, ἐπειδὴ τῶν σωμάτων τὸ ὕδωρ ἔλεγε στοιχεῖον, εἰκὸς δὲ ἀσώματον αὐτὴν ἐκεῖνον ὑποτίθεσθαι. Sim. (Schrift) Th  88 (w.  s.); (Natur der Seele/Magnetstein) Th  31 (w.  s.); (Seele aus der Wasser) Th 221 (w. s.)

Th 423 In de an. 11.32.14–17 [de An. 1.2.405b1] Τῶν δὲ φορτικωτέρων καὶ ὕδωρ τινὲς ἀπεφήναντο, καθάπερ Ἴππων. Ἐτίθετο μὲν καὶ Θαλῆς ὕδωρ τὸ στοιχεῖον, ἀλλὰ σωμάτων, καὶ οὐχὶ τὴν ψυχὴν πάντως σῶμα ᾤετο. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Natur der Seele/Magnetstein) Th 31 (w. s.)

Simplikios

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erklären sie Entstehung und Vergehen.1 Eine Art Zusammentreten ist aber die Verdichtung und eine Art Auseinandertreten die Verdünnung. Ich glaube aber, dass diejenigen, die ein einziges [Prinzip] nennen, in geeigneter Weise dessen Affektionen als Verdichtung und Verdünnung bezeichnen, diejenigen, die mehrere [Prinzipien, Elemente] nennen, [in geeigneter Weise deren Affektionen] als Zusammentreten und Auseinandertreten. Dieses aber wie jenes erweist sich als Ortsbewegung.

Th 422 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 11.31.20–26 [de an. 1.2.405a19] „Es scheint auch Thales nach dem, was man berichtet.“ Weil keine Schrift von ihm überliefert wurde. Nachdem er [Aristoteles] aber so viel über Thales berichtet hat, und auch dieses mit einem gewissen Tadel, dass er dem Magnetstein eine Seele gab, da er das Eisen bewege, damit glaubwürdig wird, dass entsprechend jenem [Thales] die Seele bewegungsfähig ist, schrieb er ihm nicht mehr zu, dass die Seele Wasser sei, obwohl er doch das Wasser als Element annahm, da er sagte, dass das Wasser das Element der Körper sei; es ist aber wahrscheinlich, dass jener [Thales] sie als unkörperlich annimmt.2

Th 423 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 11.32.14–17 [de an. 1.2.405b1] „Von primitiveren Forschern erklärten die Seele einige für Wasser, wie Hippon.“ Zwar setzte auch Thales das Wasser als Element, aber als Element der Körper; die Seele hielt er keineswegs für einen Körper.

1

2

Siehe Kahn 1960, 55, der im Einschluss Anaximanders in die Gruppe der Monisten „who explain generation and corruption by condensation and rarefaction“ eine „carelessness on the part of Simplicius“ sieht. Vgl.Th 423.

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Simplikios

Th 424 In de an. 11.73.19–23 [de An. 1.5.411a8] Ὅθεν ἴσως καὶ Θαλῆς ᾠήθη πάντα πλήρη θεῶν εἶναι. Ὅτι μὲν πλήρη πάντα θεοῦ, δημιουργοῦντος, ἀγαθύνοντος, συνέχοντος αὐτά, οὐδεὶς ἂν ἀμφισβητήσειεν. οὐ δὴ τοῦτο ἐπισημαίνεται, οὐδὲ τὸ ἴσως διὰ τοῦτο εἴρηκεν, ἀλλὰ πρὸς τὸ μεμῖχθαι. οὕτω γὰρ ἴσως καὶ Θαλῆς ᾠήθη πάντα πλήρη θεῶν εἶναι, τῷ μεμῖχθαι αὐτούς‧ καὶ τοῦτο ἄτοπον. Sim. (Beseeltheit des Alls/göttliche Wesen) Th 32 (w. s.)

Th 425 In Aristotelis quattuor libros de caelo commentaria 7.520.26–31 (ed. Heiberg) [Cael. 2.13, 294a11 ff.] Καὶ πρῶτον μνημονεύει τῶν μένειν λεγόντων διὰ τὸ ἄπειρον αὐτὴν εἶναι, ὥσπερ Ξενοφάνης ὁ Κολοφώνιος, δεύτερον δὲ τῶν ἐφ᾽ ὕδατος ὀχουμένην μένειν, ὡς Θαλῆς ὁ Μιλήσιος, τρίτον δὲ τῶν λεγόντων μένειν αὐτὴν ἀνεχομένην ὑπὸ τοῦ ὑποκειμένου ἀέρος, ὃν ἐπιπωματίζει πλατεῖα οὖσα καὶ τυμπανοειδὴς ἡ γῆ καὶ οὐ συγχωρεῖ ἀναχωρεῖν‧ οὕτω δὲ Ἀναξιμένης καὶ Ἀναξαγόρας καὶ Δημόκριτος ἐδόκουν λέγειν. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.)

Th 426 In de cael. 7.522.13–18 [Cael. 2.13.294a21] Ἀλλὰ ταύτην μὲν οὐδὲ ἀντιλογίας ἠξίωσε τὴν δόξαν ὡς παντελῶς ἀπίθανον, ἐπ᾽ αὐτῇ δὲ τὴν Θαλοῦ τοῦ Μιλησίου τίθησιν ἐφ᾽ ὕδατος λέγοντος ὀχεῖσθαι τὴν γῆν ὥσπερ ξύλον ἢ ἄλλο τι τῶν ἐπινήχεσθαι τῷ ὕδατι πεφυκότων. πρὸς ταύτην δὲ τὴν δόξαν ὁ Ἀριστοτέλης ἀντιλέγει μᾶλλον ἴσως ἐπικρατοῦσαν διὰ τὸ καὶ παρ᾽ Αἰγυπτίοις οὕτως ἐν μύθου σχήματι λέγεσθαι καὶ τὸν Θαλῆν ἴσως ἐκεῖθεν τὸν λόγον κεκομικέναι. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.)

Simplikios

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Th 424 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 11.73.19–23 [de an. 1.5.411a8] „Daher glaubte vielleicht auch Thales, dass alles voll von Göttern sei.“ Keiner dürfte bezweifeln, dass alles voll von Gott ist, der es erschafft, zum Guten bringt und umfasst. Das hebt er also nicht hervor, und nicht deswegen hat Aristoteles „vielleicht“ gesagt, sondern im Hinblick auf das „vermischt sein“ [a7]. Denn so glaubte vielleicht auch Thales, dass alles voll von Göttern sei, weil sie damit vermischt seien. Und das ist ungewöhnlich.

Th 425 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.520.26–31 [Cael. 2.13. 294a11 ff.] Und zuerst bringt er diejenigen in Erinnerung, die behaupten, dass sie [die Erde] infolge ihrer Unendlichkeit ruhe, wie Xenophanes aus Kolophon, an zweiter Stelle diejenigen, die [behaupten, dass] sie ruhe, indem sie auf dem Wasser treibe, wie Thales aus Milet, drittens diejenigen, die behaupten, dass sie ruhe, weil sie von der darunter gelegenen Luft gehalten werde, die sie [die Erde], die flach und wie ein Tympanon geformt sei, wie ein Deckel abschließe und nicht entweichen lasse. Dies schienen Anaximenes, Anaxagoras und Demokrit zu behaupten.

Th 426 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.522.13–18 [Cael. 2.13. 294a21] Aber diese Lehre [dass nämlich die Erde im Unendlichen wurzele] hielt er keiner Widerrede für wert, da sie ganz und gar unglaubwürdig sei. Darauf [Cael. 2.13.294a28 ff.] lässt er die Lehre des Thales von Milet folgen, der sagt, dass die Erde auf dem Wasser fahre wie Holz oder irgendetwas anderes von den Dingen, die von Natur aus auf dem Wasser schwimmen. Dieser Lehre aber widerspricht Aristoteles. Sie herrscht vielleicht in höherem Maße vor, weil sie auch bei den Ägyptern so in der Form eines Mythos erzählt wird und Thales die Erklärung vielleicht von dort mitgebracht hat. [Es folgt eine Rekapitulation der von Aristoteles gegebenen Argumente (s. o. Th 30) gegen die Ansicht des Thales].

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Simplikios

Th 427 In de cael. 7.561.1–6 [Cael. 3.1.298b24] Διαστήσας οὖν οὕτω τὰς ἐναντίας ἀλλήλαις δόξας τρίτον προστίθησι τὴν τῶν κυρίως φυσικῶν λεγομένων δόξαν, οἵτινες πάντα γίνεσθαι λέγοντες ἓν μόνον ἔφασκον ἀγένητον ὑπομένειν, ἐξ οὗ τὰ ἄλλα γίνεται καὶ εἰς ὃ ἀναλύεται, Θαλῆς μὲν ὕδωρ, Ἀναξιμένης δὲ ἀέρα, Ἀναξίμανδρος τὸ μεταξύ, πῦρ δὲ Ἡράκλειτος. δῆλον δέ, ὅτι, κἂν ἀγένητον τὸ ἓν ἔλεγον ἐκεῖνοι, ἀλλ᾽ οὐκ ἀκίνητον, εἴπερ μετασχηματιζομένου αὐτοῦ τὰ ἄλλα γίνεσθαί φασιν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 428 In de cael. 7.590.17–19 [Cael. 3.2.301a11] Μαρτύρεται δὲ καὶ τοὺς ἄλλους φυσιολόγους, τοὺς μὲν ἐξ ἑνὸς ποιοῦντας, ὥσπερ οἱ περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένην καὶ Ἡράκλειτον, τοὺς δὲ ἐκ συγκεκριμένων, ὥσπερ Ἐμπεδοκλῆς.

Th 429 In de cael. 7.602.18–25 [Cael. 3.3.302a19] Ἐπειδὴ δὲ οὔπω δέδεικται τὸ εἶναι τέσσαρα στοιχεῖα, ἦσαν δέ τινες οἱ ἓν λέγοντες, Θαλῆς μὲν καὶ Ἵππων ὕδωρ, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Διογένης ἀέρα, Ἵππασος δὲ καὶ Ἡράκλειτος πῦρ, καὶ τὸ μεταξὺ Ἀναξίμανδρος, εἰκότως προσέθηκεν, ὅτι, καὶ εἰ μὴ τέσσαρα εἴη τὰ πρῶτα σώματα ἀλλὰ ἕν, οὐκ ἐνυπάρξει ἐν ἐκείνῳ οὔτε κατ᾽ ἐνέργειαν οὔτε κατὰ δύναμιν τὰ ἐξ αὐτοῦ γινόμενα, ἀλλὰ προσθεωρητέον τὸν τῆς γενέσεως τρόπον· εἰ μὲν γὰρ ἐκκρίσει λέγει τις τὴν γένεσιν, ἐνυπάρχειν ἀνάγκη, εἰ δὲ κατὰ μεταβολήν, οὐκέτι. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Simplikios

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Th 427 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.561.1–6 [Cael. 3.1.298b24] Die Ansicht der wichtigsten Naturphilosophen, wonach es einen einzigen des Entstehens unfähigen Urkörper gibt, aus dem alles werde und in den sich alles wieder auflöse; nach Thales das Wasser, nach Anaximenes die Luft, nach Anaximander das Mittelding und nach Heraklit das Feuer. [...] Es ist aber klar, dass, wenn sie auch sagten, dieser einzige Körper sei des Entstehens unfähig, so [meinten sie] doch nicht, er sei auch prozesslos; denn sie behaupten ja, das andere entstehe aus seiner Umgestaltung.

Th 428 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.590.17–19 [Cael. 3.2. 301a11] Die Entstehung des Kosmos. Er führt aber auch die übrigen Naturphilosophen an, die aus Einem [die Entstehung] bewirken ließen, wie Thales, Anaximenes und Heraklit, und die, die, wie Empedokles, aus zusammengesetzten Körpern [die Entstehung bewirken ließen].

Th 429 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.602.18–25 [Cael. 3.3. 302a19] Auch wenn es nur einen Grundkörper gibt (wie das Wasser des Thales), so ist darin weder aktuell noch potentiell das vorhanden, was aus ihm entsteht, es sei denn, man setzt ein Heraustreten für die Entstehung an.

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Simplikios

Th 430 In de cael. 7.603.10–14 [Cael. 3.3.302a28] Πάντες γὰρ στοιχεῖον ἔλεγον, εἰς ὃ ἐνυπάρχον διαιρεῖται τὰ σώματα, αὐτὸ δέ ἐστιν ἀδιαίρετον εἰς ἕτερα τῷ εἴδει‧ ἀλλ᾽ ἡ διαφωνία γέγονε, καθ᾽ ὅσον τὴν τοιαύτην φύσιν οἱ μὲν ἄλλοις οἱ δὲ ἄλλοις σώμασιν ἐνυπάρχειν ἔλεγον, Ἐμπεδοκλῆς μὲν τοῖς τέτρασιν ἐκεῖνα λέγων στοιχεῖα, Ἀναξαγόρας δὲ ταῖς ὁμοιομερείαις, Θαλῆς δὲ τῷ ὕδατι, ἄλλος δὲ ἄλλῳ τινί. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 431 In de cael 7.615.8–21 [Cael. 3.4.303b4] Δείξας δὲ καί, ὅτι μὴ οἷόν τε ἀπείρους εἶναι τὰς τῶν σωμάτων ἀρχάς, καὶ ὅτι ἀνάγκη πεπερασμένας εἶναι, εἴπερ αἱ ἁπλαῖ κινήσεις πεπερασμέναι, ἐπὶ τοὺς ἓν τὸ στοιχεῖον λέγοντας μέτεισι. πλειόνων δὲ ὄντων ἄλλος ἄλλο τι τὸ ἓν ὑπέθετο τοῦτο, Θαλῆς μὲν ὁ Μιλήσιος καὶ Ἵππων ὕδωρ, ἐπειδὴ ἐξ ὕδατος τά τε σπέρματα τῶν ζῴων ἑώρων καὶ τὰς τροφὰς τῶν τε ζῴων καὶ τῶν φυτῶν, Ἀναξίμανδρος δὲ Θαλοῦ πολίτης καὶ ἑταῖρος ἀόριστόν τι ὕδατος μὲν λεπτότερον ἀέρος δὲ πυκνότερον, διότι τὸ ὑποκείμενον εὐφυὲς ἐχρῆν εἶναι πρὸς τὴν ἐφ᾽ ἑκάτερα μετάβασιν. ἄπειρον δὲ πρῶτος ὑπέθετο, ἵνα ἔχῃ χρῆσθαι πρὸς τὰς γενέσεις ἀφθόνως‧ καὶ κόσμους δὲ ἀπείρους οὗτος καὶ ἕκαστον τῶν κόσμων ἐξ ἀπείρου τοῦ τοιούτου στοιχείου ὑπέθετο, ὡς δοκεῖ. Ἀναξιμένης δὲ ἑταῖρος Ἀναξιμάνδρου καὶ πολίτης ἄπειρον μὲν καὶ αὐτὸς ὑπέθετο τὴν ἀρχήν, οὐ μὴν ἔτι ἀόριστον‧ ἀέρα γὰρ ἔλεγεν εἶναι ἀρκεῖν νομίζων τὸ τοῦ ἀέρος εὐαλλοίωτον πρὸς μεταβολήν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 432 In Aristotelis categorias commentarium 8.191.2–7 (ed. Kalbfleisch) [Cat. 7.7b15] Ὡς γὰρ ἐπὶ τὸ πολύ, φησίν, προϋπαρχόντων τῶν πραγμάτων τὰς ἐπιστήμας λαμβάνομεν‧ οὖσιν γὰρ αὐτοῖς πελάζομεν, καὶ ὅτε ἦμεν κομιδῇ βρέφη, τὰ μὲν ἐπιστητὰ ὕστερον ἡμῖν γενόμενα καὶ τότε ἦν, ἐπιστήμη δὲ αὐτῶν οὔπω ἦν, καὶ ἡ μὲν τῆς ἐκλείψεως ἐπιστήμη διὰ Θαλοῦ ὕστερον ἦλθεν εἰς τοὺς Ἕλληνας, ἡ δὲ ἔκλειψις αὐτὴ καὶ τὸ ἐπιστητὸν προϋπῆρχεν.

Simplikios

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Th 430 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.603.10–14 [Cael. 3.3. 302a28] Das nicht weiter zu differenzierende Grundelement ist für Thales das Wasser.

Th 431 Kommentar zu Aristoteles’ Über den Himmel 7.615.8–21 [Cael. 3.5.303b4] Nachdem er [Aristoteles] aber gezeigt hat, dass die Prinzipien der Körper nicht unendlich sein können, und dass sie notwendigerweise begrenzt sind, da ja die einfachen Bewegungen begrenzt sind, geht er zu denen über, die ein einziges Element angeben. Da es mehrere gab, postulierte jeder etwas anderes als dieses Eine. Thales der Milesier und Hippon das Wasser, da sie sahen, dass aus dem Wasser die Samen der Tiere und die Nahrung der Tiere und der Pflanzen [stammten]. Anaximander aber, der Mitbürger und Gefährte des Thales, etwas Undefiniertes, Feineres als Wasser, Dichteres als Luft, da das Zugrundeliegende geeignet sein musste für den Übergang in beide Richtungen. Er nahm als Erster ein Unendliches an, um es in Fülle zum Gebrauch der Entstehungen zu haben; und er nahm, wie es scheint, an, dass es unendliche Welten gebe und dass eine jede der Welten aus dem derartigen unendlichen Element entstehe. Anaximenes aber, der Gefährte und Mitbürger Anaximanders, postulierte das Prinzip zwar auch seinerseits als unendlich, indessen nicht als undefiniert; er behauptete nämlich, es sei Luft, wobei er glaubte, die gute Fähigkeit der Luft zur Qualitätsveränderung genüge hinsichtlich der Umwandlung.

Th 432 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 8.191.2–7 [Cat. 7.7b15] Das Wissen über die Finsternis kam durch Thales später zu den Griechen; die Finsternis selbst und das Wissbare aber waren zuvor vorhanden.

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Simplikios – Iohannes Philoponos

Sim. (Sonnenfinsternsis) Th 10 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

Th 433 In cat. 8.194.11–15 [Cat. 7.7b15] Ἰστέον μέντοι ὅλως μὴ εἶναί ποτε θάτερον τῶν πρός τι μὴ οὐχὶ καὶ τοῦ ἑτέρου ὄντος. ἡ γὰρ τῆς σελήνης ἔκλειψις ἦν μὲν καὶ πρὸ Θαλοῦ, ἐπιστητὸν δὲ οὐκ ἦν τοῖς Ἕλλησιν πρὸ Θαλοῦ‧ εἰ δὲ βαρβάροις τισὶν ἦν ἐπιστητόν, ἦν αὐτοῦ καὶ ἐπιστήμη παρ᾽ ἐκείνοις, ὥστε ἢ ἄμφω δεῖ εἶναι ἢ μηδέτερον. Sim. (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

Iohannes Philoponos Th 434 In Aristotelis categorias commentarium 13.1.118.4–25 (ed. Busse) [Cat. 7.7b22–24] Τὸ οὖν ἐπιστητὸν τῆς ἐπιστήμης πρότερον ἂν δόξειεν εἶναι φύσει‧ ἐπιστητοῦ γὰρ μὴ ὄντος ἐπιστήμη οὐκ ἔστιν, ἐπιστήμης δὲ μὴ οὔσης τὸ ἐπιστητὸν δύναται εἶναι. ἀμέλει φασὶ Θαλῆν τὸν Μιλήσιον πρῶτον ἐπιστῆσαι τῇ αἰτίᾳ τῆς σεληνιακῆς ἐκλείψεως κατανοήσαντα ὅτι ἐκ τοῦ ἡλίου ἡ σελήνη δέχεται τὸ φῶς, διότι ἀεὶ τὸ πεφωτισμένον αὐτῆς μέρος πρὸς τὸν ἥλιον νεύει, ὅθεν αὐξομένη μὲν τῇ ἀποστάσει τοῦ ἡλίου τὸ μὲν πεφωτισμένον μέρος ἔχει πρὸς δυσμάς, δυτικωτέρου ὄντος τότε τοῦ ἡλίου, τὸ δὲ κερατοειδὲς αὐτῆς καὶ ἀφώτιστον νεύει πρὸς ἀνατολάς. ἐπὰν δὲ γένηται ἀντιπρόσωπος ὅλη τῷ ἡλίῳ, κατὰ διάμετρον αὐτοῦ ἀποστᾶσα, τότε πᾶσα φωτίζεται ὅλη ὅλῳ τῷ ἡλίῳ προσβάλλουσα (ὅλην δὲ λέγω κατὰ τὸ πρὸς ἡμᾶς αὐτῆς νενευκὸς μέρος), ἡνίκα δὲ ἄρξηται μειοῦσθαι τῇ συνόδῳ τῇ πρὸς τὸν ἥλιον, τότε πάλιν τὸ μὲν πεφωτισμένον αὐτῆς μέρος νεύει πρὸς ἀνατολάς, τοῦ ἡλίου τότε ἀνατολικωτέρου ὄντος, τὸ δὲ ἀφώτιστον καὶ κερατοειδὲς πρὸς δυσμάς. ἐντεῦθεν τοίνυν ἐπέστησε τῇ σεληνιακῇ ἐκλείψει, ὅτι ἐπειδὰν ἐμπέσῃ εἰς τὸ καλούμενον σκίασμα τῆς γῆς, τοῦ ἡλίου κατὰ κάθετον αὐτῇ ὄντος ἐν τῷ ὑπὸ γῆν ἡμισφαιρίῳ, πάσχειν συμβαίνει αὐτῇ παντελῆ ἔκλειψιν, τῶν ἀκτίνων τῶν ἡλιακῶν μηδαμῶς αὐτῇ προσβαλλουσῶν. ἀμέλει εἰ μὴ ἐν πανσελήνῳ μόνῃ τοῦτο οὐ συμβαίνει. εἰ τοίνυν πρῶτος ὁ Θαλῆς ἐπέστησε τῇ σεληνιακῇ ἐκλείψει,

Simplikios – Iohannes Philoponos

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Th 433 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 8.194.11–15 [Cat. 7.7b15] Man muss freilich wissen, dass überhaupt nie das eine der Relative sein kann, wenn nicht auch das andere existiert. Denn die Mondfinsternis gab es zwar auch vor Thales, sie war aber für die Griechen vor Thales nicht wissbar; wenn sie aber für irgendwelche Barbaren wissbar war, gab es auch ein Wissen davon bei ihnen. Daher muss entweder beides sein oder keines von beiden.

Iohannes Philoponos (um 490–um 575 n. Chr.) Th 434 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 13.1.118.4–25 [Cat. 7.7b22–24] Das Wissbare dürfte also, wie es scheint, von Natur aus früher sein als das Wissen; denn wenn es kein Wissbares gibt, gibt es kein Wissen, es kann aber Wissbares geben, auch wenn es kein Wissen gibt. Und in der Tat sagt man, dass Thales aus Milet als Erster seine Aufmerksamkeit der Ursache der Mondfinsternis geschenkt hat, weil er erfasst hatte, dass der Mond sein Licht von der Sonne empfängt, weil er stets seinen beleuchteten Teil der Sonne zuneigt. Daher richtet er bei seiner Zunahme infolge des [wachsenden] Winkelabstandes von der Sonne1 seinen beleuchteten Teil nach Son1

Bei der apostasis handelt es sich um den beim zunehmenden Mond immer größer werdenden Winkelabstand zwischen Sonne und Mond. Wenn ein irdischer Beobachter beim ersten Auftauchen des zunehmenden Mondes (nach Neumond) die Sonne einerseits und den Mond andererseits anvisiert, dann schließen die beiden Visierlinien zunächst ja einen engen Winkel ein. Mit der Wanderung des Mondes durch die Tierkreis-Sternbilder der Ekliptik wird dieser Winkel (und der beleuchtete Teil der Mondscheibe) immer größer, bis er bei Vollmond 180 Grad erreicht. Dann stehen Sonne und Mond in Opposition zueinander. Bis zu diesem Zeitpunkt gilt immer, dass die beleuchtete Rundung des Mondes nach Westen und die unbeleuchtete nach Osten weist. Genau das ändert sich, wenn der Mond abnimmt. Nun weist die beleuchtete Rundung nach Osten und die unbeleuchtete nach Westen. Mit synodos ist

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Iohannes Philoponos

δῆλον ὅτι πρὸ αὐτοῦ τὸ μὲν ἐπιστητὸν ἦν, λέγω δὴ ἡ σεληνιακὴ ἔκλειψις, ἐπιστήμη δὲ ταύτης οὐκ ἦν. Sim. (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th  178 (w.  s.); (Licht des Mondes) Th 159 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

Th 435 In cat. 13.1.123.18–30 [Cat. 7.8a6] Ὅταν οὖν τὸ ἐπιστητὸν ἢ τὸ αἰσθητὸν ἐνεργείᾳ ᾖ, καὶ ἡ ἐπιστήμη καὶ ἡ αἴσθησις ἐνεργείᾳ ἔσται, ἐὰν δὲ τὰ πρότερα δυνάμει, δυνάμει καὶ τὰ δεύτερα. εἴ οὖν τις τὴν ἔκλειψιν τὴν σεληνιακὴν πρὸ τοῦ Θαλοῦ ὡς ἐπιστητὸν προεπινοήσειε, δυνάμει ἔσται ἐπιστητὸν καὶ οὐκ ἐνεργείᾳ, καὶ ἡ ἐπιστήμη δὲ ταύτης πάντως καὶ αὐτὴ δυνάμει προεπινοηθήσεται‧ εἰ γὰρ μὴ ἦν πρὸ τοῦ Θαλοῦ ἡ ἐπιστήμη τῆς σεληνιακῆς ἐκλείψεως δυνάμει, οὐδ᾽ ἂν ἐκβεβήκει εἰς ἐνέργειαν ἐπὶ αὐτοῦ‧ ὃ γὰρ πρότερον οὐκ εἶχε δύναμιν τοῦ γενέσθαι, τοῦτο ἀδύνατον εἰς ὕστερον γενέσθαι‧ ὥσπερ γὰρ ὁ ἵππος οὐκ ἔχων δύναμιν τοῦ γενέσθαι γραμματικὸς οὐδέποτε ἐνεργείᾳ γενήσεται γραμματικός, οὕτως εἰ μὴ πρὸ τοῦ Θαλοῦ δυνάμει ὑπῆρχεν ἡ ἐπιστήμη τῆς σεληνιακῆς ἐκλείψεως, οὐδ᾽ ἂν ὑπ᾽ αὐτοῦ εἰς ἐνέργειαν προήχθη. ἐνεργείᾳ δὲ ἐπ᾽ αὐτοῦ γενομένης τῆς ἐπιστήμης καὶ τὸ ἐπιστητόν, ἡ σεληνιακὴ ἔκλειψις, ἐνεργείᾳ γεγένηται. Sim. (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

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nenuntergang, wobei dann die Sonne weiter westlich ist, der hornartige und unbeleuchtete Teil neigt sich nach Sonnenaufgang. Wenn er aber insgesamt der Sonne gegenübersteht, diagonal von ihr abstehend, dann wird er völlig beleuchtet, wobei er ganz im Gegenschein zur ganzen Sonne steht („ganz“ sage ich in bezug auf den Teil von ihm, der uns zugewendet ist). Sobald er aber abzunehmen beginnt infolge seines [abnehmenden] Winkelabstandes von der Sonne, neigt sich wiederum sein beleuchteter Teil nach Sonnenaufgang, wobei die Sonne dann weiter östlich ist, der unbeleuchtete und hornartige Teil aber nach Sonnenuntergang. Von hier ausgehend schenkte er [Thales] folglich seine Aufmerksamkeit der Mondfinsternis, weil der Mond, wenn er in den so genannten Erdschatten fällt, wobei sich die Sonne senkrecht von ihm in der Hemisphäre unter der Erde befindet, eine vollständige Verfinsterung erleidet und die Strahlen der Sonne überhaupt nicht mehr auf ihn treffen. Und in der Tat: Außer zur Zeit des Vollmondes allein tritt dies nicht ein. Wenn Thales folglich als Erster seine Aufmerksamkeit der Mondfinsternis schenkte, ist es klar, dass es vor ihm zwar wissbar war – ich meine die Mondfinsternis –, ein Wissen davon aber nicht gab.

Th 435 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 13.1.123.18–30 [Cat. 7.8a6] Das Verhältnis von Wissbarem und Wissen, Wahrnehmbarem und Wahrnehmung. Das Wissen um die Mondfinsternis existierte auch schon vor Thales potentiell. Wenn es sich bei ihm aktualisierte, dann existierte auch das Wissbare, die Mondfinsternis, tatsächlich.

also die Bewegung des Mondes bezeichnet von seiner Opposition zur Sonne (Vollmond) bis zur Konjunktion mit der Sonne (Neumond), durch die der Winkelabstand zwischen beiden Himmelskörpern, der bei Vollmond 180 Grad betrug, immer kleiner wird, bis er bei Neumond den Wert 0 erreicht (freundlicher Hinweis von Herrn Dr. Harald Merklin, Freiburg im Brsg.).

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Th 436 In Aristotelis libros de Generatione et Corruptione commentaria 14.2.11.1– 12 (ed. Vitelli) [GC 1.1.314a11] Ὅσοι, φησίν, ἑνὸς πλείω τὴν ὕλην τιθέασιν, ὕλην καλέσας τὰ πρῶτα παρ᾽ αὐτοῖς στοιχεῖα (κατὰ γὰρ ἐκείνους ὕλη ταῦτα, ἀμετάβλητα καὶ ἀναλλοίωτα αὐτὰ ὑποτιθεμένους), κατὰ τούτους, φησίν, ἕτερον γένεσις ἀλλοιώσεως. οὐκ εἰπὼν δὲ τίνες ἓν τὸ στοιχεῖον ὑπέθεντο, τοὺς πλείω λέγοντας προσέθηκεν, εἰπὼν Ἐμπεδοκλέα (οὗτος γὰρ τέσσαρα στοιχεῖα ὑπέθετο, πῦρ καὶ ἀέρα καὶ ὕδωρ καὶ γῆν), καὶ Ἀναξαγόραν ἀπείρους ὁμοιομερείας ὑποθέμενον, καὶ Λεύκιππον‧ οὗτος γὰρ καὶ Δημόκριτος ἄπειρα ὑπέθεντο σώματα, ἄπειρα δὲ καὶ πλήθει καὶ τῇ τῶν σχημάτων διαφορᾷ. εἰσὶ δὲ καὶ οἱ ἓν τὸ ὑποκείμενον ποιοῦντες, ὡς Θαλῆς μὲν τὸ ὕδωρ, Ἀναξιμένης δὲ καὶ Διογένης τὸν ἀέρα, Ἀναξίμανδρος δὲ τὴν μεταξὺ φύσιν ἀέρος καὶ ὕδατος οὖσαν ἄπειρον, Ἡράκλειτος δὲ τὸ πῦρ. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 437 In GC 14.2.124.15–22 [GC 1.6.322b1] Διὰ τοῦτο πρῶτον τὸν περὶ αὐτῶν προχειρίζεται λόγον, εἴτε ἔστι στοιχεῖα τῶν γινομένων τὰ τέσσαρα ταῦτα τὰ πολυθρύλλητα εἴτε μὴ ἔστι, καὶ πότερον γενητά ἐστι ταῦτα ἢ ἀγένητα καὶ ἀμετάβλητα, ὡς ἐδόκει Ἐμπεδοκλεῖ, καὶ εἰ γενητά, πότερον ἐξ ἀλλήλων ἢ ἐξ ἄλλου τινός, καὶ εἰ ἐξ ἀλλήλων, πότερον ὁμοίως πάντα εἰς πάντα μεταβάλλει ἢ ἔστι τι αὐτῶν πρῶτον ἐξ οὗ τὰ ἄλλα πάντα μεταβάλλει, οἷον ὕλη τοῖς λοιποῖς ὑποκείμενον, ὡς δοκεῖ Θαλῇ μὲν τὸ ὕδωρ, ἀὴρ δὲ Ἀναξιμένει, πῦρ δὲ Ἡρακλείτῳ.

Th 438 In GC 14.2.206.21–31 [GC 2.1.328b34] Κατασκευάσας ὅτι χρὴ περὶ τῶν γινομένων καὶ φθειρομένων τὸν λόγον ποιουμένους τῶν αἰσθητῶν σωμάτων τὰς ἀρχὰς ζητεῖν (ἐν τούτοις γὰρ ἡ γένεσις καὶ ἡ φθορά), νῦν χωρεῖ ἐπὶ τὴν ζήτησιν, καὶ δείκνυσιν ὅτι τὰ καλούμενα τέσσαρα στοιχεῖα οὐκ ἔστιν ὕλη κοινὴ τῶν αἰσθητῶν σωμάτων οὐδὲ κυρίως ἀρχή, οὔτε πάντα οὔτε ἕν τι αὐτῶν, ὥσπερ τινὲς ᾠήθησαν, ἀλλὰ καὶ αὐτὰ αἰσθητὰ σώματά εἰσι γενητὰ καὶ φθαρτά. τίθησι

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Th 436 Kommentar zu Aristoteles’ Über Werden und Vergehen 14.2.11.1–12 [GC 1.1.314a11] Alle, die annehmen, sagt Aristoteles, dass der Stoff mehr als einer sei, wobei er als „Stoff“ ihre ersten Elemente bezeichnet (denn nach jenen Forschern sind diese Elemente der Stoff, die sie der Veränderung und Umwandlung für unfähig halten), für alle diese, sagt er, ist Entstehung etwas anderes als Umwandlung. Er sagte zwar nicht, wer ein einziges Element ansetzte, fügte aber diejenigen hinzu, die mehrere nannten: Empedokles (denn dieser postulierte vier Elemente: Feuer, Luft, Wasser, Erde) und Anaxagoras, der unendliche Homoiomerien postulierte, und Leukipp. Denn er und Demokrit postulierten unendliche Körper, unendlich sowohl hinsichtlich der Menge als auch hinsichtlich des Unterschiedes der Formen. Dann gibt es aber auch diejenigen, die ein einziges Substrat annehmen, wie Thales das Wasser, Anaximenes und Diogenes die Luft, Anaximander die unendliche mittlere Natur zwischen Luft und Wasser, und Heraklit das Feuer.

Th 437 Kommentar zu Aristoteles’ Über Werden und Vergehen 14.2.124.15–22 [GC 1.6.322b1] Daher diskutiert er zuerst die Rede über sie, ob die Elemente der entstehenden Dinge die allbekannten vier sind oder nicht, und ob sie des Entstehens fähig sind oder ob sie des Entstehens und der Veränderung unfähig sind, wie es Empedokles meinte, und wenn fähig, ob aus einander oder aus irgendetwas anderem, und wenn aus einander, ob alles sich in gleicher Weise in alles verändern kann oder ob irgendetwas von ihnen zuerst ist, aus dem heraus sich alle anderen verändern, indem es gleichsam als Stoff den übrigen zugrunde liegt, wie es Thales vom Wasser meinte, Anaximenes von der Luft, Heraklit vom Feuer.

Th 438 Kommentar zu Aristoteles’ Über Werden und Vergehen 14.2.206.21–31 [GC 2.1.328b34] Nachdem er gezeigt hat, dass man, wenn man Entstehen und Vergehen erörtert, die Prinzipien der wahrnehmbaren Körper suchen muss (hier gibt es nämlich Entstehen und Vergehen), geht er nun zu dieser Untersuchung über und zeigt, dass die so genannten vier Elemente nicht der gemeinsame Stoff der wahrnehmbaren Körper und auch nicht im eigentlichen Sinn ihr Prin-

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δὲ τὰς δόξας τῶν οἰηθέντων ἀρχὰς αὐτὰ εἶναι τῶν γενητῶν καὶ φθαρτῶν. οἱ μὲν γὰρ ἕν τι αὐτῶν ὑπέθεντο ἀρχὴν τῶν σωμάτων, ὥσπερ πῦρ μὲν Ἡράκλειτος ὁ Ἐφέσιος καὶ Ἵππασος, ἀέρα δὲ Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης καὶ Ἀναξιμένης, Θαλῆς δὲ καὶ Ἵππων τὸ ὕδωρ‧ Ἀναξίμανδρος δὲ ἄλλο τι παρὰ τὰ τέσσαρα στοιχεῖα ὑπέθετο τῶν ὄντων ἀρχήν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 439 In GC 14.2.237.22–25 [GC 2.5.332a3] Ἀνάγκη γὰρ τὸν ἀρχὰς σωματικὰς τῶν ὄντων ὑποτιθέμενον ἤτοι μίαν λέγειν ἢ πλείους‧ καὶ εἰ μίαν, ἤτοι ἑτέραν οὖσαν τῶν τεσσάρων, ὡς Ἀναξίμανδρος ἔλεγεν, ἢ ἓν τῶν τεσσάρων, ὡς Ἡράκλειτος καὶ Θαλῆς καὶ οἱ ἄλλοι.

Th 440 In Aristotelis de anima libros commentaria I Prooemium 15.9.5–12 (ed. Hayduck) Τῶν δὲ ἁπλοῦν σῶμα εἰρηκότων τὴν ψυχὴν εἶναι οἱ μὲν εἰρήκασιν αἰθέριον εἶναι σῶμα, ταὐτὸν δέ ἐστιν εἰπεῖν οὐράνιον, ὥσπερ Ἡρακλείδης ὁ Ποντικός, οἱ δὲ πῦρ, ὡς Ἡράκλειτος, ἐπειδὴ καὶ πῦρ ἔλεγεν εἶναι τὴν ἀρχὴν τῶν ὄντων‧ οὕτως οὖν καὶ τὴν ψυχὴν πυρίαν εἶναι διὰ τὸ εὐκίνητον‧ οἱ δὲ ἀερίαν, ὡς Ἀναξιμένης καί τινες τῶν Στωικῶν, οἱ δὲ ἐξ ὕδατος, ὡς Θαλῆς καὶ Ἵππων ὁ ἐπίκλην ἄθεος‧ ἐπειδὴ γὰρ τὴν γονὴν ἑώρων ἐξ ὑγρᾶς οὖσαν οὐσίας, διὰ τοῦτο καὶ ὕδωρ τὴν ἀρχὴν τῶν ὄντων ἐνόμισαν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Seele aus Wasser) Th 221 (w. s.) (vgl. Th 516)

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zip sind. Und zwar weder alle, noch ein einziges von ihnen, wie es einige Forscher glaubten. Vielmehr sind auch sie wahrnehmbare Körper, die der Entstehung und des Vergehens fähig sind. Er führt aber die Ansichten derer an, die sie für Prinzipien der zu Entstehung und Vergehen fähigen Dinge hielten. Denn einige nahmen ein einziges davon als Prinzip der Körper an, wie Heraklit aus Ephesos und Hippasos das Feuer, Diogenes von Apollonia und Anaximenes die Luft, Thales und Hippon das Wasser. Anaximander aber postulierte etwas anderes neben den vier Elementen als Prinzip der seienden Dinge.

Th 439 Kommentar zu Aristoteles’ Über Werden und Vergehen 14.2.237.22–25 [GC 2.5.332a3] Es ist aber notwendig, dass derjenige, der körperliche Prinzipien für die seienden Dinge postuliert, entweder ein einziges nennt oder mehrere. Und wenn ein einziges, entweder ein anderes als die vier Elemente, wie Anaximander, oder eines von den vieren, wie Heraklit und Thales und die anderen.

Th 440 Im Proömium von Philoponos’ Kommentar zu De anima wird die theoretische Basis für das Verständnis der Natur der Seele gelegt, die dann, im eigentlichen Kommentar, anhand von De anima expliziert wird. Auch auf frühere Ansichten, beginnend mit den vorsokratischen Philosophen, wird eingegangen. Unterschiedliche Gruppierungen werden gebildet, so diejenige, die annimmt, dass die Seele ein einfacher Körper sei. Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele I Proöm 15.9.5–12 Von denen, die behauptet haben, die Seele sei ein einfacher Körper, haben die einen behauptet, sie sei ein ätherischer Körper, man kann auch sagen ein uranischer, wie Herakleides Pontikos. Die anderen [haben behauptet, sie sei] Feuer, wie Heraklit, da er auch sagte, das Feuer sei das Prinzip der seienden Dinge; so sei also auch die Seele feurig infolge ihrer guten Beweglichkeit. Andere [haben behauptet, sie sei] luftig, wie Anaximenes und einige Stoiker, die anderen [sie sei] aus Wasser [bestehend], wie Thales1 und Hippon mit dem Beinamen „der Gottlose“; denn da sie sahen, dass der Sa1

Vgl. aber Th 442 und Th 422.

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Th 441 In de an.15.82.14–20 [de an. 1.2.404b30] Διαλαμβάνει δὲ τὴν διαφορὰν ἀπό τε τῆς οὐσίας καὶ τοῦ ποιοῦ καὶ ἀπὸ τοῦ ποσοῦ, ἀπὸ μὲν τῆς οὐσίας καὶ τοῦ ποιοῦ ὅτι οἱ μὲν σωματικὰς οἱ δὲ ἀσωμάτους, ἀπὸ δὲ τοῦ ποσοῦ ὅτι οἱ μὲν μίαν οἱ δὲ πλείους. σωματικὰς μὲν οὖν τὰς ἀρχὰς ἐτίθεντο οἱ φυσικοί, Θαλῆς, Δημόκριτος, Ἀναξιμένης, Ἀναξίμανδρος, Ἡράκλειτος, ἀσωμάτους δὲ οἱ ἀριθμοὺς λέγοντες ὡς οἱ Πυθαγόρειοι καὶ Ξενοκράτης, δοκεῖ δὲ καὶ ὁ Πλάτων.

Th 442 In de an. 15.86.11–35 [de an. 1.2.405a18] Ἔοικε δὲ καὶ Θαλῆς ἐξ ὧν ἀπομνημονεύουσι κινητικόν τι τὴν ψυχὴν ὑπολαβεῖν. Δοκεῖ μὴ προσφυῶς τῆς Θαλοῦ δόξης μεμνῆσθαι‧ προκειμένου γὰρ τοῦ δεῖξαι ὅτι οἱ ἀποβλέψαντες εἰς τὸ γνωστικὸν τῆς ψυχῆς ἐκ τῶν ἀρχῶν ἐξ ὧν τὰ πράγματα ὑπετίθεντο εἶναι καὶ αὐτήν φασι, διότι τὸ ὅμοιον ὑπὸ τοῦ ὁμοίου γινώσκεται, ἱστορῶν τὴν περὶ Θαλοῦ δόξαν οὐδὲν εἶπε τοιοῦτον οἷον ἐπὶ τῶν ἄλλων, ἀλλ᾽ ὅτι τὴν λίθον τὴν ἕλκουσαν τὸν σίδηρον ἔμψυχον ἔλεγε τῆς ψυχῆς ἰδίαν λέγων τὴν κίνησιν. ἀλλὰ καὶ τῶν εἰς τὸ κινητικὸν ἀπιδόντων ἱστορῶν τὰς δόξας, ἕκαστον ἔλεγε τὸ κινητικώτατον αὐτῷ δόξαν τοῦτο τῆς ψυχῆς εἰπεῖν στοιχεῖον, Δημόκριτον μὲν τὰς σφαιρικὰς ἀτόμους, τοὺς δὲ Πυθαγορείους τὰ ἐν τῷ ἀέρι ξύσματα, ἄλλον τὸ πῦρ, ἄλλον τὸν ἀέρα‧ ἐπὶ μέντοι τῆς τοῦ Θαλοῦ δόξης ἀρχὴν τῶν ὄντων τὸ ὕδωρ τιθεμένου οὐδὲν τοιοῦτόν φησιν. οὐ γὰρ εἶπε φέρ᾽ εἰπεῖν ὅτι Θαλῆς τὸ ὕδωρ ψυχὴν τίθεται καὶ διὰ τοῦτο ἕλκειν φησὶ τὸν σίδηρον τὴν λίθον ὡς ἔμψυχον καὶ διὰ τοῦτο ἐξ ὕδατος οὖσαν. ταὐτὸ οὖν οὐκ εἶπεν, ἀλλ᾽ ὅτι μόνον ἔμψυχον ἔλεγε τὴν λίθον. τίνος ἕνεκα; ἢ ὅτι οὐκ ἐφέροντο αὐτοῦ συγγράμματα ἀλλ᾽ ἀπομνημονεύματα, καὶ διὰ τοῦτο ἔφυγε τὸ φορτικὸν τοῦ λόγου ἀγράφως κατηγορῆσαι τοῦ ἀνδρός, ἢ ὅτι καὶ αἰδῶ τινα τῷ ἀνδρὶ ἀπένειμε διὰ τὸ πολλὰ αὐτοῦ ἀξιόλογα δόγματα ἀπομνημονεύεσθαι. φασὶ γὰρ ὅτι ἔλεγεν ὡς ἡ πρόνοια μέχρι τῶν ἐσχάτων διήκει καὶ οὐδὲν αὐτὴν λανθάνει, οὐδὲ τὸ ἐλάχιστον. διὰ ταῦτα τούτου μὲν οὐ λέγει εἶναι τὴν δόξαν ταύτην ὅτι ἐξ ὕδατος ἡ ψυχή, ἀλλὰ τοσοῦτον μόνον ὅτι καὶ αὐτὸς τὴν κίνησιν τῇ ψυχῇ ἀπένειμεν. ἐφεξῆς δὲ Ἵππωνά φησι τοῦτο δοξάσαι ὅτι ἐξ ὕδατος ἡ ψυχή‧ καὶ γὰρ τῶν πάντων ἀρχὴν καὶ αὐτὸς ἔλεγε τὸ ὕδωρ.

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men aus feuchter Substanz besteht, hielten sie deshalb auch Wasser für das Prinzip der seienden Dinge.

Th 441 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.82.14–20 [de an. 1.2.404b30] Thales unter den Naturphilosophen, die körperliche Prinzipien annahmen.

Th 442 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.86.11–35 [de an. 1.2.405a18] „Es scheint auch Thales nach dem, was man berichtet, die Seele für etwas Bewegungsfähiges gehalten zu haben.“ Es scheint nicht angemessen, dass er [Aristoteles] hier die Lehre des Thales in Erinnerung bringt. Wo es nämlich darum geht zu zeigen, dass diejenigen, die auf die Erkenntnisfähigkeit der Seele blicken, behaupten, dass auch sie [die Seele] selbst aus den Prinzipien bestehe, aus denen nach ihrer Auffassung die Dinge bestehen, weil das Gleiche vom Gleichen erkannt wird [404b17], bringt er bei seinem Bericht über die Lehre des Thales nichts Derartiges wie bei den anderen vor, sondern, dass er [Thales] sagte, der Stein, der das Eisen anziehe, sei beseelt, womit er sagte, dass der Seele die Bewegung eigentümlich sei. Aber auch wo er die Lehren von denen wiedergibt, die sich auf die Bewegungsfähigkeit bezogen [403b28], sagte er, dass ein jeder vorgebracht habe, dass das seiner Meinung nach Bewegungsfähigste ein Element der Seele sei: Demokrit die kugeligen Atome [405a11], die Pythagoreer die Sonnenstäubchen in der Luft [404a18], ein anderer das Feuer [405a5], ein anderer die Luft [405a21]. Bei der Lehre des Thales freilich, der als das Prinzip der seienden Dinge das Wasser festsetzte, sagt er nichts Derartiges. Denn er brachte zum Beispiel nicht vor, dass Thales annimmt, die Seele sei das Wasser, und daher sagt, dass der [Magnet]stein das Eisen anziehe, da er beseelt sei und infolgedessen aus Wasser bestehe. Das also brachte er nicht vor, sondern, dass er nur sagte, dass der [Magnet]stein beseelt sei. Weshalb? Entweder weil von ihm [Thales] keine Schriften, sondern nur Aussprüche überliefert wurden, und er es daher mied, dem Mann die Schlichtheit des nicht schriftlich vorliegenden Argumentes vorzuwerfen, oder weil er dem Mann auch eine gewisse Achtung entgegen-

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Sim. (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (Seele aus Wasser) Th 221 (w. s.)

Th 443 In de an. 15.188.12–18 [de an. 1.5.411a7] Καὶ ἐν τῷ ὅλῳ δέ τινες αὐτὴν μεμῖχθαι φασιν, ὅθεν ἴσως καὶ Θαλῆς ᾠήθη πλήρη πάντα θεῶν εἶναι. Ἑτέραν δόξαν ἐκτίθεται περὶ ψυχῆς. ὑπενόησαν, φησί, τινὲς ψυχὴν ἐν παντὶ σώματι μεμῖχθαι, ὡς πᾶν εἶναι σῶμα ἔμψυχον‧ ἐκ δὲ τῆς τοιαύτης δόξης καὶ τὸν Θαλῆν νομίσαι πάντα πλήρη θεῶν εἶναι, τοπικῶς ὑπονοοῦντος τοῦ Θαλοῦ πανταχοῦ εἶναι τὸ θεῖον, ἢ τῷ αὐτὴν τὴν ψυχὴν θεὸν ὑπονοεῖν, ἢ θείας μοίρας αὐτὴν εἶναι. Sim. (Beseeltheit des Alls) Th 32 (w. s.)

Th 444 In de an. 15.571.1–7 [de an. 3.9.432a15] Ἡνίκα δέ φησιν Ἀριστοτέλης τὸ ὀρεκτικὸν κινεῖν, οὐχ ὡς τελικὸν αὐτὸ αἴτιον λέγει, ἀλλ᾽ ὡς ποιητικόν‧ καὶ τοῦτο δῆλον, ἐπειδὴ ζητῶν τί τὸ κινοῦν φησιν ὅτι ἢ νοῦς ἐστιν ἢ ὄρεξις‧ ὁ δὲ νοῦς ποιητικός ἐστι καὶ οὐ τελικός † οὐδὲ ἄνευ κινήσεως δὲ οὔτε δύναται εἶναι τελικός.1 τοὐναντίον γὰρ ἡνίκα κατὰ νοῦν ἐνεργῶμεν, τῆς κινήσεως ἐκτρεπόμεθα‧ διὸ Θαλῆς ἀστρονομῶν εἰς φρέαρ ἔπεσεν. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

1

Οὐδὲ ἄνευ – τελικός depravata sunt secundum Hayduck.

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brachte, weil von ihm viele erwähnenswerte Ansichten tradiert werden. Es heißt nämlich, dass er [Thales] sagte, dass die Voraussicht bis an die äußersten Grenzen reicht und ihr nichts verborgen ist, auch nicht das Geringste. Deswegen sagt er nicht, dass diese Lehre, dass die Seele aus Wasser besteht, von diesem [Thales] stamme, sondern nur soviel, dass auch er der Seele Bewegung zuschrieb. Danach aber sagt er, dass Hippon dies vermutet habe, dass die Seele aus Wasser bestehe [405b1]; denn auch er sagte, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei.

Th 443 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.188.12–18 [de an. 1.5.411a7] „Manche behaupten auch, dass sie [die Seele] mit dem All vermischt sei. Daher glaubte vielleicht auch Thales, dass alles voll von Göttern sei.“ Eine weitere Lehre über die Seele legt er dar. Es vermuteten, sagt er, einige, dass die Seele mit jedem Körper vermischt sei, da das All ein beseelter Körper sei; aufgrund dieser Lehre habe auch Thales geglaubt, dass alles voll von Göttern sei, da Thales annahm, dass das Göttliche in einem räumlichen Sinne überall sei, entweder in der Annahme, dass die Seele selbst Gott sei, oder dass sie von göttlichem Anteil sei.

Th 444 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.571.1–7 [de an. 3.9.432a15] Wenn aber Aristoteles sagt, dass das Strebungsvermögen bewege, spricht er davon nicht als Final-, sondern als Wirkursache. Und dies ist klar, denn wenn er untersucht, was es ist, das die Bewegung bewirkt, sagt er, dass es entweder der Intellekt oder das Streben sei [433a10]. Der Intellekt aber ist bewirkend, nicht final, und kann ohne Bewegung auch nicht final sein.1 Im Gegenteil, wenn wir uns intellektuell betätigen, werden wir von der Bewegung abgelenkt; daher fiel Thales, als er Astronomie betrieb, in den Brunnen.

1

Siehe Charlton 2000, 63, Anm. 3 zur Stelle.

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Th 445 In de an. 15.572.38–573.4 [de an. 3.9.432a15] Ἀντιπράττει γὰρ ὁ νοῦς τῇ κινήσει‧ οὐ γὰρ συναισθάνονται κινήσεως, ὅπου γε οὐδὲ στάσεως, οἱ περὶ [15.573] τὰ νοητὰ ἠσχολημένοι‧ διὸ καὶ Σωκράτης ἐν τῇ ἐπὶ Δηλίῳ μάχῃ νυχθήμερον στὰς οὐκ ᾔσθετο τῆς στάσεως, διὰ τὸ ἐννοεῖν τι. καὶ ὅτι εἰ ἐκίνει ὁ νοῦς τὸ ζῷον, οὐ πρὸς κακὸν ἂν αὐτοῦ ἐκίνει‧ εἴπομεν γὰρ ὅτι Θαλῆς ἀστρονομῶν εἰς φρέαρ ἐνέπεσε. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 446 In de an. 15.583.5–10 [de an. 3.9.432b26] Ἐντεῦθεν δείκνυσιν ὅτι οὐδὲ ὁ νοῦς ἐστιν ὁ κινῶν. καὶ ἃ μὲν λέγει Ἀριστοτέλης, ἐν τῇ θεωρίᾳ εἴρηται. ἡμεῖς δὲ καὶ ἄλλο ἔξωθεν ἐκ τῆς ἱστορίας προσευπορήσαμεν ἐπιχείρημα, ὅτι πολλάκις τις θεωρήματά τινα κινῶν καθ᾽ ἑαυτὸν οὐ μόνον τῆς προκειμένης ὁδοῦ παρεπλανήθη, ἀλλὰ καὶ κατὰ κρημνῶν ἠνέχθη, ὡς καὶ Θαλῆς πέπτωκεν εἰς φρέαρ. ἐξ οὗ δῆλον ὡς οὐκ ἔστιν ὁ νοῦς ὁ κινῶν κατὰ τόπον. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 447 In Aristotelis physicorum libros commentaria 16.23.1–10 (ed. Vitelli) [Ph. 1.2.184b15] Μίαν μὲν τὴν ἀρχὴν ἔλεγον καὶ ἀκίνητον οἱ εἰρημένοι, τῶν δὲ μίαν καὶ κινουμένην λεγόντων οἱ μὲν πεπερασμένην ἔλεγον, οἱ δὲ ἄπειρον. μίαν μὲν καὶ κινουμένην καὶ πεπερασμένην ἔλεγεν Ἵππασος Ἡράκλειτος Θαλῆς Ἵππων ὁ ἐπικληθεὶς ἄθεος [...], Θαλῆς δὲ καὶ Ἵππων τὸ ὕδωρ διὰ τὸ γόνιμον, καὶ ὅτι τὴν γονὴν ὑγρὰν ἑώρων, καὶ τὰ σπέρματα δὲ εἰ καὶ ξηρά εἰσιν, ἀλλ᾽ οὖν οὐ φύει μὴ ὑγρανθέντα τε καὶ ἤδη λοιπὸν διαρρέοντα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

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Th 445 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.572.38–573.4 [de an. 3.9. 432a15] Denn der Intellekt handelt der Bewegung entgegen; denn die Leute sind sich der Bewegung nicht bewusst, sie sind sich nicht einmal dessen bewusst, wo sie stehen, wenn sie in Objekte des Intellekts vertieft sind. Deshalb nahm auch Sokrates, als er bei der Schlacht bei Delium eine Nacht und einen Tag lang stand, sein Stehen nicht wahr, weil er etwas bedachte. Und wenn der Intellekt das Lebewesen bewegte, würde er es nicht zu seinem Schaden bewegen; denn wir sagten, dass Thales, als er Astronomie betrieb, in den Brunnen fiel.

Th 446 Kommentar zu Aristoteles’ Über die Seele 15.583.5–10 [de an. 3.9.432b26] Erneuter Beleg dafür, dass es nicht der Intellekt ist, der bewegt, anhand der Anekdote von Thales’ Brunnenfall.

Th 447 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.23.1–10 [Ph. 1.2.184b15] Hippasos, Heraklit, Thales und Hippon sagten, dass das Prinzip eines, bewegt und endlich sei: [...] Thales und Hippon sagten, es sei das Wasser, infolge der Fähigkeit zur Erzeugung und weil sie sahen, dass die Samenflüssigkeit feucht ist und dass die [Getreide]samen, auch wenn sie trocken sind, nur wachsen, wenn sie befeuchtet werden und dann nur, wenn sie bereits durchgeweicht sind.

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Iohannes Philoponos

Th 448 In ph. 16.86.25–87.10 [Ph. 1.4.187a10] [...] Μίαν δὲ ἀρχὴν ὑποτίθενται Ἡράκλειτος μὲν τὸ πῦρ, Ἀναξιμένης δὲ τὸν ἀέρα, Θαλῆς δὲ τὸ ὕδωρ, Ἀναξίμανδρος δὲ τὸ μεταξύ‧ τούτων δὲ διττοί εἰσιν οἱ τρόποι. οἱ μὲν γὰρ αὐτῶν μανώσει καὶ πυκνώσει τοῦ κατ᾽ αὐτοὺς στοιχείου, οὕτω γεννῶσι τὰ ἄλλα (οἷον Θαλῆς τὸν ἀέρα στοιχεῖον ὑποτιθέμενος, τοῦτον μανούμενον μὲν ἔλεγε ποιεῖν τὸ πῦρ, πυκνούμενον δὲ ἠρέμα ποιεῖν τὸν ἄνεμον, ἔτι δὲ μᾶλλον πυκνούμενον ποιεῖν τὰ νέφη, ἔτι δὲ μᾶλλον τὸ ὕδωρ, καὶ ἐπὶ πλέον τὰ γήινα πάντα), οἱ μὲν οὖν οὕτως ἔλεγον ἐκ τοῦ ἑνὸς τὴν γένεσιν γίνεσθαι [87], Ἀναξίμανδρος δὲ τὸ μεταξὺ πυρὸς καὶ ἀέρος ἢ ἀέρος καὶ ὕδατος λέγων στοιχεῖον τὰ ἄλλα ἐκ τούτου ἐκκρίνεσθαι ἔλεγεν‧ ἐνυπάρχειν γὰρ ἐν τούτῳ ἀπείρῳ ὄντι τὰς ἐναντιότητας, εἶτα ἐκκρινομένας ἐξ αὐτοῦ ποιεῖν τὰ λοιπά. οἱ μὲν οὖν πυκνώσει καὶ μανώσει λέγοντες, ἀλλοιώσει τοῦ κατ᾽ αὐτοὺς στοιχείου γεννῶσι τὰ ἄλλα, ὥστε συμβαίνειν αὐτοῖς τὴν γένεσιν ἀλλοίωσιν λέγειν (οὕτω γοῦν καὶ λέγουσιν ὅτι τὸ γίνεσθαι τοιόνδε καθέστηκεν ἀλλοιοῦσθαι [187a29]), Ἀναξίμανδρος δὲ οὐκ ἀλλοιώσει τοῦ μεταξὺ γεννᾷ τὰ ἄλλα, ἀλλ᾽ ἐκκρίσει ἐνυπαρχόντων ἐν αὐτῷ. εἶτα θέλων σαφέστερον δεῖξαι πῶς ἔλεγεν ἐκκρίσει γίνεσθαι ὁ Ἀναξίμανδρος ἐκ τοῦ ἑνὸς τὰ ἄλλα, μέμνηται τῶν περὶ Ἀναξαγόραν καὶ Ἐμπεδοκλέα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 449 In ph. 16.110.4–7 [Ph. 1.5.188a19] Καὶ ὁ Ἐμπεδοκλῆς τὰ τέσσαρα στοιχεῖα λέγων ἀρχάς, τὸ μὲν πῦρ θερμὸν ἔλεγε, τὰ δὲ λοιπὰ ψυχρά. καὶ ὅσοι δὲ μανώσει ἢ πυκνώσει τοῦ κατ᾽ αὐτοὺς στοιχείου τὰ ἄλλα γεννῶσιν, οἷός ἐστιν ὁ Θαλῆς, τὰ ἐναντία ἀρχὰς ὑποτίθενται‧ μάνωσις γὰρ καὶ πύκνωσις ἐναντία. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Iohannes Philoponos

353

Th 448 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.86.25–87.10 [Ph. 1.4.187a10] [...] Als einziges Prinzip postulieren Heraklit das Feuer, Anaximenes die Luft, Thales das Wasser, Anaximander das Zwischenelement. Unter ihnen gibt es zwei Typen. Denn die einen lassen durch Verdünnung und Verdichtung ihres jeweiligen Elementes so alles Weitere hervorgehen (wie zum Beispiel Thales die Luft1 als Element postulierte und sagte, dass diese, indem sie lockerer werde, das Feuer entstehen lasse, indem sie nach und nach dichter werde, den Wind, noch dichter die Wolken, noch dichter das Wasser und weiterhin alles Erdige). Die eine Gruppe sagte also, dass so aus dem einzigen [Element] die Entstehung geschehe. Anaximander aber sagte, dass das Element das Zwischending zwischen Feuer und Luft oder Luft und Wasser sei und dass alles Weitere aus diesem heraustrete. Denn die Gegensätze seien in diesem unendlichen Seienden vorhanden und bewirkten, aus ihm herausgetreten, die übrigen Dinge. Die Gruppe also, die behauptet, dass durch Verdichtung und Verdünnung [das Übrige entstehe], lässt durch Veränderung ihres jeweiligen Elementes alles Übrige entstehen. Daher ergibt es sich, dass sie die Entstehung „Veränderung“ nennen (und so erklären sie: „Das Entstehen eines Bestimmten ist immer nur ein qualitativer Veränderungsprozess“ [187a29]). Anaximander aber läßt nicht durch Veränderung des Zwischenelementes alles Übrige entstehen, sondern durch Heraustreten des in ihm Vorhandenen. Dann will er [Aristoteles] verdeutlichen, wie Anaximander sagte, dass alles Übrige durch Heraustreten aus dem einen Einzigen entstehe, und er bringt Anaxagoras und Empedokles in Erinnerung.

Th 449 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.110.4–7 [Ph. 1.5.188a19] Auch Empedokles, der die vier Elemente Prinzipien nennt, sagte, dass das Feuer warm ist, die übrigen [Elemente] aber kalt [sind]. Und alle die, die durch Verdünnung oder Verdichtung des von ihnen angenommenen Elementes das andere entstehen lassen, wie Thales, nehmen die Gegensätze als Prinzipien an; Verdünnung und Verdichtung sind nämlich Gegensätze.

1

Vgl. Th 450 und Diels 21958, 145.

354

Iohannes Philoponos

Th 450 In ph. 16.116.18–21 [Ph. 1.5.188a19] Ὁ γὰρ Παρμενίδης, καίτοι ἓν λέγων τὸ πᾶν, ὅμως ἐν τοῖς πρὸς δόξαν θερμὸν καὶ ψυχρὸν ἀρχὰς τίθεται τῶν ὄντων. καὶ οἱ μανὸν καὶ πυκνόν, ὧν ἐστι Θαλῆς‧ τὸν γὰρ ἀέρα ὡς ὕλην ὑποτιθεὶς μανότητι καὶ πυκνότητι ἐξ αὐτοῦ εἰδοποιεῖ τὰ λοιπά. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 451 In ph. 16.123.14–17 [Ph. 1.5.188b26] Ὅσοι μὲν οὖν ἀρχὰς εἰλήφασιν ἢ τὸ θερμὸν καὶ ψυχρόν, ὡς Παρμενίδης, ἢ τὸ μανὸν καὶ πυκνόν, ὡς Θαλῆς, ἢ τὸ μέγα καὶ μικρόν, ὡς Πλάτων, οὗτοι τῇ αἰσθήσει γνωριμωτέρας λαμβάνουσι τὰς ἀρχάς, ἀλλ᾽ οἱ μὲν καθολικωτέρας οἱ δὲ μερικωτέρας. Sim. (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Th 452 In ph. 16.139.10–24 [Ph. 1.6.189a21] Καὶ τῶν ἓν εἰρηκότων οἱ μὲν ἕν τι τῶν τεσσάρων, οἱ δ᾽ ἕτερον παρὰ ταῦτα μεταξὺ τούτων. [...] τῶν δὲ τὸ ἓν τὸ ὑποκείμενον εἰρηκότων μᾶλλον τῶν ἄλλων ἀποδέχεται τὸν Ἀναξίμανδρον τὸ μεταξὺ εἰρηκότα, ὡς ἐγγυτέρω πως ὄντος τούτου τῆς ὕλης διὰ τὸ μηδὲν εἶδος ἔχειν τῶν ἐξ αὐτοῦ γινομένων. μετὰ δὲ τοῦτον μᾶλλον κατορθοῖ ὁ Ἀναξιμένης τὸν ἀέρα ὕλην ὑποτιθέμενος‧ ἥκιστα γὰρ αἰσθητὰς διαφορὰς τῶν ἄλλων ἔχει ὁ ἀήρ. μετὰ τοῦτον Θαλῆς τὸ ὕδωρ ὕλην ὑποτιθέμενος‧ καὶ γὰρ καὶ τοῦτο πρὸς τῷ ἄποιον εἶναι καὶ τἀναντία ὑπομένει πάθη. θερμαίνεται γὰρ καὶ ψύχεται τὸ αὐτό, καὶ χεῖται καὶ πήγνυται ὑπομένον τὸ αὐτό (ὑγρὸν γὰρ ὂν καὶ “δυσόριστον τῷ οἰκείῳ ὅρῳ, εὐόριστον δὲ ἀλλοτρίῳ”‧ οὕτως γὰρ ὁ τοῦ ὑγροῦ λόγος ἐν τῷ Περὶ γενέσεως ἀποδέδοται), καὶ ξηραίνεται τὸ αὐτὸ κρυσταλλούμενον‧ ξηρὸν γάρ ἐστι τὸ δυσόριστον ἀλλοτρίῳ ὅρῳ, εὐόριστον δὲ οἰκείῳ. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Iohannes Philoponos

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Th 450 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.116.18–21 [Ph 1.5.188a19] Thales wird auch hier für die Anschauung in Anspruch genommen, wonach aus der Luft durch Verdünnung und Verdichtung die übrigen Dinge entstehen (vgl. Th 448/9).

Th 451 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.123.14–17 [Ph 1.5.188b26] Auch hier wird Thales mit den prinzipiellen Gegensätzen „dünn“ und „dicht“ in Verbindung gebracht.

Th 452 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.139.10–24 [Ph 1.6.189a21] Und von denen, die ein einziges Prinzip angaben, nannten die einen eines von den vier Elementen, die anderen ein anderes daneben, ein Mittelding von diesen. [...] Von denjenigen, die ein einziges Prinzip als Substrat angegeben haben, akzeptiert er mehr als die anderen Anaximander mit seinem Mittelding, da dies irgendwie näher an dem Stoff ist, weil es keine Form von dem hat, was aus ihm entsteht. Nach Anaximander trifft Anaximenes mehr das Richtige, wenn er die Luft als Stoff postuliert. Denn die Luft besitzt am wenigsten wahrnehmbare Unterschiede gegenüber den anderen Elementen. Danach kommt Thales, der das Wasser als Stoff postulierte; denn auch dieses unterzieht sich zusätzlich zur Qualitätslosigkeit den gegensätzlichen Qualitäten. Denn es wird warm und kalt und flüssig und fest, wobei es dasselbe bleibt (denn das Feuchte ist „das, was sich schwierig in eine eigene Grenze fügt, leicht aber in eine fremde“; denn so lautet die Definition des Feuchten in Über das Werden [2.2.329b30 f.]), und es trocknet, wenn es zu Eis wird; denn was trocken ist, fügt sich schwer in eine fremde Grenze, leicht aber in eine eigene [ebd. 31 f.].

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Iohannes Philoponos – Iohannes Malalas

Th 453 In ph. 16.407.13–20 [Ph. 3.4.203b11] Ὅσοι, φησί, τῶν πάλαι φυσιολόγων μὴ ἀπέβλεψαν εἰς τὸ ποιητικὸν αἴτιον, ὥσπερ Ἀναξαγόρας μὲν εἰς τὸν νοῦν, ὃν ποιητικὸν εἶναι αἴτιον ἔλεγεν, Ἐμπεδοκλῆς δὲ τὸ νεῖκος καὶ τὴν φιλίαν, οὗτοι ἣν ὑπέθεντο ὕλην εἶναι τῶν πάντων, ἄπειρόν τε αὐτὴν ὑπέθεντο τῷ μεγέθει καὶ ἀγένητον καὶ ἄφθαρτον, καὶ ταύτην εἶναι τὸ θεῖον, ὅπερ καὶ διακυβερνᾶν πάντα καὶ ἐπιστατεῖν τῇ τῶν ὅλων συστάσει, ἀθάνατόν γε καὶ ἀνώλεθρον, ὅπερ Ἀναξιμένης μὲν τὸν ἀέρα εἶναι ἔλεγε, Θαλῆς δὲ τὸ ὕδωρ, Ἀναξίμανδρος δὲ τὸ μεταξύ, καὶ ἄλλος ἄλλο. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Iohannes Malalas Th 454 Chronographia 51.77–78 (Logos 4.6) (ed. Thurn) Καὶ ἔλυσε τοὺς νόμους Δράκοντος Σόλων. καὶ πάλιν ἐνομοθέτησε Θαλῆς ὁ Μιλήσιος. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (politische Tätigkeit) Th 21 (w. s.)

Th 455 Chronogr. 118.41–45 (Logos 6.4) Μετὰ δὲ τὴν βασιλείαν Δαρείου ἐβασίλευσαν ἕτεροι βασιλεῖς Ἀσσυρίων ἕως Ἀστυάγους. καὶ λοιπὸν ὁ Ἀστυάγης ἐβασίλευσε Περσῶν, ὃς ἐπεστράτευσε κατὰ τῶν Λυδῶν, ἀνελθὼν μετὰ δυνάμεως πολλῆς. ἐν ᾧ χρόνῳ ὁ ἥλιος ἐξέλειψεν ἐπὶ πολλὰς ὥρας τῆς ἡμέρας, προειπόντος Θαλοῦ τοῦ φιλοσόφου τὴν ἔκλειψιν τοῦ ἡλίου. Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.)

Iohannes Philoponos – Iohannes Malalas

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Th 453 Kommentar zu Aristoteles’ Physik 16.407.13–20 [Ph 3.4.203b11] Alle diejenigen alten Naturphilosophen, sagt Aristoteles, die nicht die Wirkursache ins Auge fassten, wie Anaxagoras die Weltvernunft, von der er sagte, dass sie die Wirkursache sei, Empedokles Streit und Liebe, diese postulierten, dass das, was sie für den Stoff aller Dinge hielten, der Größe nach unendlich und des Entstehens und Vergehens unfähig sei. Und es sei das Göttliche, was auch alles Konkrete beherrsche und dem Bau des Ganzen voranstehe, „unsterblich“ und „unvergänglich“, wie es Anaximenes von der Luft sagte, Thales vom Wasser, Anaximander vom Mittelding und ein anderer von etwas anderem.1

Iohannes Malalas (490/ 500–nach 570 n. Chr.) Th 454 Weltchronik 51.77–78 (Logos 4.6) Solon hob die Gesetze Drakons auf. Dann wieder war Thales, der Milesier, Gesetzgeber.

Th 455 Weltchronik 118.41–45 (Logos 6.4) Nach der Königsherrschaft des Dareios herrschten andere Könige der Assyrer bis Astyages. Und danach war Astyages König der Perser, der gegen die Lyder zu Felde zog und mit einer großen Macht aufzog. In dieser Zeit verfinsterte sich die Sonne für viele Stunden des Tages. Der Philosoph Thales hatte die Sonnenfinsternis vorhergesagt.

1

In Ph. 3.4.203b10–15 wird namentlich nur Anaximander erwähnt.

358

Olympiodor

Olympiodor Th 456 In Platonis Gorgiam commentaria 26.16 (ed. Westerink) Καταγέλαστοι γίνονται [484e1]: Καὶ γὰρ θέλουσιν ὑπὸ τῶν ἀνοήτων καταγελᾶσθαι. οὕτω γοῦν καὶ ὁ Θαλῆς1 περιπατῶν καὶ τὸν νοῦν εἰς τὸν οὐρανὸν ἔχων καὶ ἀστρονομῶν εἰς τέλμα ἐνέπεσεν‧ καί φησιν αὐτῷ Θρῇσσα γυνὴ ὅτι ‘οὗτος τὰ κατὰ γῆν οὐκ οἶδεν καὶ τὰ ἐν οὐρανοῖς θέλει εἰδέναι’. δεῖ τοίνυν τῶν τοιούτων ἀμελεῖν, κἂν κατὰ κόρρης πατάξωσιν ἡμᾶς, πρὸς δὲ τὸ θεῖον ἀνατείνειν ἑαυτούς. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Th 457 In Aristotelis categorias commentarium 12.1.108.32–109.2 (ed. Busse) [Cat. 7.7b15] Ὡς γὰρ εἴρηται, καὶ μὴ οὔσης ἐπιστήμης τὰ πρός τι ἔστι‧ δῆλον ὅτι οὔκ εἰσιν ἅμα τὰ πρός τι. καὶ τοῦτο μὲν τὸ ἀπὸ τοῦ χρόνου ἐπιχείρημα. τὸ δὲ ἀπὸ τῆς φύσεώς ἐστι τοιοῦτον‧ τὸ ζῷον ἀναιρούμενον τὴν ἐπιστήμην ἀναιρεῖ, οὐ μέντοι γε καὶ τὸ ἐπιστητόν‧ δύναται γὰρ καὶ μὴ οὔσης ἐπιστήμης εἶναι τὰ ἐπιστητὰ ὡς πράγματα‧ τὰ γὰρ πράγματα πρὸ τῆς ἐπιστήμης. οὕτω καὶ τὰ τέσσαρα στοι-[109] χεῖα πρὸ τῆς Ἱπποκράτους ἰατρικῆς ὑπῆρχεν, καὶ τὰ ἄστρα πρὸ τῆς Θαλοῦ ἀστρονομίας. Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th  103 (w.  s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

1

Siehe die Randbemerkung zur Stelle in der Handschrift M bei Westerink: τὰ περὶ Θαλοῦ, καὶ ὅτι τὰ κατὰ τὸν οὐρανὸν τοῖς ὄμμασιν διαθρῶν ἐμπέπτωκε τέλματι, καὶ τοῦ ἐπὶ τῇ πτώσει αὐτοῦ τῆς γυναικὸς λόγου.

Olympiodor

359

Olympiodor (geb. zw. 495 u. 505 n. Chr., noch 565 lehrend) Th 456 Kommentar zu Platons Gorgias 26.16 „So wirken sie lächerlich“. Dass die Philosophen im öffentlichen Leben lächerlich wirken [zu Pl. Gorg. 484e1], wird an der Brunnenfallgeschichte (s. Th 19) expliziert. [...] Solche Leute muss man vernachlässigen, auch wenn sie uns hinter die Ohren schlagen, sich aber zum Göttlichen erheben.

Th 457 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 12.1.108.32–109.2 [Cat. 7.7b15] Das Verhältnis von Wissbarem und Wissen. [...] Die Sachverhalte gibt es schon vor dem Wissen darum. So gab es die vier Elemente vor der hippokratischen Medizin und die Gestirne vor Thales’ Astronomie.

360

Olympiodor – Asklepios von Tralleis

Olympiodor (Alchemista ?, ev. identisch mit Olympiodor, s.o.) Th 458 Εἰς τὸ κατʹ ἐνέργειαν Ζωσίμου 2.20.4–5 (ed. Berthelot/ Ruelle) Καὶ σκόπει ὅτι ὁ Μιλήσιος Θαλῆς πρὸς τὴν οὐσίαν τοῦ Θεοῦ ἀποβλέπων ἔλεγεν αὐτὸν ἄπειρον‧ ἀπειροδύναμος γὰρ ὁ Θεός. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

Th 459 Εἰς τὸ κατʹ ἐνέργειαν Ζωσίμου 2.21 Μίαν δὲ πεπερασμένην ἀρχὴν τῶν ὄντων ἐδόξαζεν Θαλῆς τὸ ὕδωρ, ἐπειδὴ γόνιμόν ἐστιν καὶ εὐδιάπλαστον‧ γόνιμον γὰρ οὕτω, ἐπειδὴ γεννᾷ ἰχθύας‧ εὐδιάπλαστον δὲ, τὸ δυνάμενον διαπλᾶσθαι ὡσὰν βούλῃς νῦν‧ καὶ τὸ ὕδωρ ὡσὰν θέλῃς διαπλάττεις‧ ἐν ᾧ γὰρ ἀγγείῳ βάλῃς τοῦτο, πρὸς αὐτὸ διαπλάττεις τὸ ὕδωρ, καὶ πρὸς ξέστην, καὶ πρὸς κεράμιον, καὶ πρὸς τρίγωνον, καὶ πρὸς τετράγωνον ἄγγος, καὶ ὡς ἐθέλεις. Καὶ μία ἐστὶν αὐτοῦ ἡ ἀρχὴ κινουμένη‧ κινεῖται γὰρ τὸ ὕδωρ. Πεπερασμένη δέ‧ οὔτε γὰρ ἀΐδιόν ἐστιν τοῦτο. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Asklepios von Tralleis Th 460 In Aristotelis metaphysicorum libros commentaria 6.2.24.34–25.15 (ed. Hayduck) [Metaph. 1.3.983a24] Τὸ μέντοι εἶδος καὶ τὸ πλῆθος τῆς τοιαύτης ἀρχῆς οὐ πάντες τὸ αὐτὸ λέγουσιν [Metaph. 1.3.983b19], ἀλλ᾽ οἱ μὲν ὕδωρ τὸ ὑλικὸν αἴτιον, οἱ δὲ πῦρ, οἱ δὲ ἄλλο. διό φησιν ὅτι Θαλῆς μὲν ὁ Μιλήσιος ὁ ἀρχηγὸς τῆς τοιαύτης φιλοσοφίας ὕδωρ φησὶν εἶναι τὴν ἀρχὴν τῶν πάντων. διὸ καὶ τὴν γῆν ἐφ᾽ ὑδάτων ὀχεῖσθαι ὡς ἀρχῆς οὔσης. ταύτην δὲ ἔσχε τὴν ὑπόληψιν ἐκ τοῦ ὁρᾶν πάντων τὴν τροφὴν ὑγρὰν οὖσαν (ἀδύνατον γάρ ἐστιν ἄνευ ὑγρότητος [25] τρέφεσθαι τὰ ζῷα) καὶ ὅτι τὰ σπέρματα πάντα, ἐξ ὧν τὰ ζῷα ὑπάρχουσιν, ὑγρά ἐστιν‧ ἀρχὴ δὲ τῶν ὑγρῶν τὸ ὕδωρ. καὶ πάλιν φησίν ‘αὐτὸ τὸ θερμὸν ἐκ τοῦ ὑγροῦ ἐστι’‧ δευομένη γὰρ ἡ γῆ ἐκπέμπει τὴν καπνώδη ἀναθυμίασιν, ἐξ ἧς τὸ ὑπέκκαυμα, ὅ ἐστι τὸ πῦρ.

Olympiodor – Asklepios von Tralleis

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Olympiodor (Alchemista ?, ev. identisch mit Olympiodor, s.o.)1 Th 458 Kommentar zu Zosimus’ Hinsichtlich Energeia 2.20.4–5 Und sieh, dass Thales aus Milet im Blick auf das Wesen Gottes ihn unendlich nannte; denn Gott ist grenzenlos mächtig.

Th 459 Kommentar zu Zosimus’ Hinsichtlich Energeia 2.21 Als einziges, begrenztes Prinzip der Dinge vermutete Thales das Wasser, da es fruchtbar und gut formbar ist. Fruchtbar nämlich, da es Fische hervorbringt. Gut formbar aber ist, was geformt werden kann, wie du es gerade willst.2 Und das Wasser formst du, wie du willst. Gibst du es nämlich in ein Gefäß, formst du das Wasser nach ihm, sei es ein Becher, ein Krug, sei es ein dreieckiges, ein viereckiges Gefäß, und wie du willst. Und dieses Prinzip ist einzig und bewegt; denn es bewegt sich das Wasser. Es ist aber begrenzt; denn es ist nicht ewig.

Asklepios von Tralleis (6. Jh. n. Chr.) Th 460 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.24.34–25.15 [Metaph. 1.3. 983a24] Was freilich die Form und die Menge eines derartigen Prinzipes betrifft, so geben nicht alle das Gleiche an [983b19], sondern die einen nennen das Wasser als stoffliche Ursache, die anderen das Feuer, die dritten wieder etwas anderes. Daher sagt Thales aus Milet, der Archeget einer derartigen Philosophie, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei. Daher fahre auch die Erde auf dem Wasser, da es [das Wasser] Prinzip sei. Zu dieser Ansicht aber kam er, weil er sah, dass die Nahrung aller Dinge feucht ist (denn un1 2

Zu Autor und Werk vgl. Mertens (2006) 215–7. Vgl. Arist. GC 2.2.329b34 ff.

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Asklepios von Tralleis

ὥστε καὶ τὸ θερμὸν ἐκ τοῦ ὑγροῦ γίνεται [...]. τινὲς δὲ εἰρήκασι καὶ τοὺς παλαιοτέρους τῆς νῦν περιόδου, οὓς καὶ πρώτους φησὶ θεολόγους, τὸ ὕδωρ ὑπολαβεῖν ἀρχήν. διὸ ἔλεγον “Ὠκεανόν τε θεῶν γένεσιν καὶ μητέρα Τηθύν”, καὶ συνελογίζοντο οὕτως ‘ὁ ὅρκος τίμιος, τὸ τίμιον πρεσβύτερον‧ ὁ ὅρκος ἄρα πρεσβύτερος. ὅρκος δὲ τὸ ὕδωρ‧ τὸ ὕδωρ ἄρα πρεσβύτερον’. “καὶ τὸ κατειβόμενον Στυγὸς ὕδωρ“. τὴν ῥευστὴν γένεσιν διὰ τούτων ᾐνίττοντο. εἰ μὲν οὖν οἱ παλαιότεροι τῷ ὄντι οὕτως εἶχον ὡς εἰρήκασι κατὰ τὸ φαινόμενον, ἄδηλόν ἐστι‧ Θαλῆς μέντοι λέγεται τῷ ὄντι ὕδωρ ἀποφήνασθαι τὴν πρώτην αἰτίαν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th  29 (w.  s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Th 461 In metaph. 6.2.26.14–27 [Metaph. 1.3.984a27] Οἱ μὲν οὖν πάμπαν ἐξ ἀρχῆς ἁψάμενοι τῆς μεθόδου ταύτης. Ἐξ ἀρχῆς λέγει πάλιν περὶ τῶν μόνῃ τῇ ὑλικῇ αἰτίᾳ τε καὶ ἀρχῇ χρησαμένων‧ δόξει δὲ τὸ πάμπαν ἐξ ἀρχῆς προστεθεικέναι ὑπὲρ τοῦ δηλῶσαι τοὺς περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένην, ἐπεὶ οἱ περὶ Ἀναξαγόραν καὶ Ἐμπεδοκλέα ἐμνημόνευσαν τῶν ποιητικῶν ἀρχῶν, ὁ μὲν λέγων νεῖκος καὶ φιλίαν 〈ὁ δὲ νοῦν, ὡς〉1 καὶ προϊὼν ἐρεῖ περὶ αὐτῶν. οὕτως οὖν ὁ Θαλῆς ἀρχηγὸς τῆς τοιαύτης φιλοσοφίας‧ τῶν γὰρ μνημονευομένων φυσικῶν ἀρχαιότατος. καλῶς δὲ εἶπε τὸ “λέγεται”‧ οὔτε γὰρ φέρεται αὐτοῦ βιβλίον τοῦτο ἔχον. οἱ οὖν περὶ Θαλῆν καὶ Ἀναξιμένην οὐδὲ ἐδυσχέραναν πρὸς ἑαυτούς, ὃ ἔθος ἐστὶ τοῖς ἄτοπα ὑποτιθεμένοις‧ οἷον οὐκ ἐπέστησαν τῇ τῶν λεγομένων ὑπ᾽ αὐτῶν ἀτοπίᾳ, οὐδ᾽ ἐμέμψαντο τοῖς λεγομένοις, ὡς οὐχ ἱκανῶς λελεγμένοις, οὐδ᾽ ἐζήτησάν τινα καὶ ἄλλην ἀρχὴν πρὸς τῇ ὑλικῇ ὡς οὐχ ἱκανῶς ἐχούσῃ τε καὶ λεγομένῃ ὑπ᾽ αὐτῶν. Sim. (ersterWeiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.)

1

lacunam indicavit et supplevit Hayduck.

Asklepios von Tralleis

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möglich können die Lebewesen ohne Feuchtigkeit aufwachsen) und weil alle Samen, aus denen die Lebewesen hervorgehen, feucht sind. Das Prinzip des Feuchten aber ist das Wasser. Weiterhin sagt Aristoteles: „Das Warme selbst entsteht aus dem Feuchten.“ [983b23 f.] Die befeuchtete Erde entsendet nämlich die rauchartige Ausdünstung, aus der der Brennstoff entsteht, der das Feuer ist. Daher entsteht auch das Warme aus dem Feuchten [...]. Einige haben auch gesagt, dass auch die, die vor dieser Zeitperiode lebten, die Aristoteles auch „erste Theologen“ [983b29] nennt, das Wasser als Prinzip angenommen hätten. Daher sagten sie: „Okeanos, den Ursprung der Götter, und die Mutter Tethys“ [Il. 14.201] und schlossen so: „Der Eidgegenstand ist ehrwürdig, das Ehrwürdige ist älter; der Eidgegenstand ist also älter. Der Eidgegenstand aber ist das Wasser; das Wasser ist also älter.“ „Und das herabfließende Wasser der Styx“ [Il. 15.37]. Damit spielten sie auf die fließende Entstehung an. Ob also die älteren Theologen, wie einige sagten, in der Tat so in Bezug auf das Phänomen dachten, ist unklar. Thales freilich soll in der Tat das Wasser als erste Ursache aufgewiesen haben.

Th 461 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2. 26.14–27 [Metaph. 1.3.984a27] „Die also bereits ganz am Anfang ein derartiges Verfahren einschlugen“. „Am Anfang“ sagt Aristoteles wiederum über diejenigen, die auf eine einzige stoffliche Ursache und [ein einziges stoffliches] Prinzip zurückgegriffen haben. Das „bereits ganz von Anfang“ hat er offenbar im Hinweis auf Thales und Anaximenes und ihre Umgebung hinzugefügt, da die Gruppe um Anaxagoras und Empedokles auch die Wirkursachen in Erwähnung brachten,1 wobei der eine Streit und Liebe nannte, der andere den Nous, wie Aristoteles im Weiteren über sie sagen wird. So war also Thales der Archeget einer derartigen Philosophie; denn er war von den erwähnten Naturforschern der älteste. Richtig sprach Aristoteles aber auch davon, dass [sich Thales so geäußert haben] „soll“ [984a2]. Denn es ist kein Buch von ihm mit diesem Inhalt überliefert. Die Leute um Thales und Anaximenes waren auch nicht „untereinander uneins“ [984a29], wie es bei denen üblich ist, die Ungewöhnliches postulieren. Zum Beispiel standen sie der Ungewöhnlichkeit des von ihnen Gesagten nicht feindlich gegenüber und sie tadelten das Gesagte auch nicht, weil es nicht hinreichend gesagt sei, und sie suchten auch nicht irgendein anderes Prinzip zu dem stofflichen hinzu, weil es nicht hinreichend sei oder nicht hinreichend von ihnen benannt sei. 1

Vgl. die Version bei Alexander (Th 192).

364

Asklepios von Tralleis

Th 462 In metaph. 6.2.41.4–7 [Metaph. 1.5.986b8] Ἄχρηστος οὖν ἡ τούτων δόξα εἰς τὴν περὶ τῶν αἰτίων ζήτησιν‧ οὐ γὰρ ἀρχὴν καὶ αἰτίαν τὸ ἓν ἐτίθεντο οὗτοι, ὡς οἱ ὕδωρ ἢ πῦρ ἢ ἀέρα λέγοντες καὶ γεννῶντες ὡς ἐξ ὕλης τοῦ ἑνὸς τὰ ἄλλα, ὥσπερ ὁ Θαλῆς ἀπὸ τοῦ ὕδατος ἐγέννα τὰ ἄλλα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 463 In metaph. 6.2.42.36–43.2 [Metaph. 1.5.987a4] Οἱ πρῶτοι φυσιολόγοι σωματικὴν τὴν ἀρχὴν ὑπέθεντο‧ οἱ μὲν γὰρ ὕδωρ ὥσπερ Θαλῆς, οἱ δὲ πῦρ, ὡς Ἡράκλειτος, καὶ οἱ μὲν μίαν ὑπετί-[43] θεντο, οἱ δὲ πλείους, οἷον πῦρ καὶ γῆν, ὥσπερ Παρμενίδης‧ ἀμφοτέρας δὲ ὑλικὰς ὑπετίθεντο τὰς ἀρχάς. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 464 In metaph. 6.2.54.1–4 [Metaph. 1.7.988a18] Καὶ ἔτι ὅσοι ἀέρα καθάπερ Ἀναξιμένης, ἢ ὕδωρ καθάπερ Θαλῆς, ἢ πῦρ, καθάπερ Ἡράκλειτος, ἢ τὸ μεταξὺ καθάπερ Ἀναξίμανδρος, σωματικὴν ἀρχὴν ὑλικὴν ὑπετίθεντο. οὗτοι μὲν οὖν, ὡς εἴρηται, τῆς ὑλικῆς καὶ μόνης ἀρχῆς ἥψαντο. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 465 In metaph. 6.2.58.24–26 [Metaph. 1.7.988b29] Ἕκαστον δὲ τῶν ἄλλων τριῶν στοιχείων εἴληφε κριτήν, φημὶ δὴ προστάτην‧ οἱ μὲν γὰρ πῦρ ὡς Ἡράκλειτος, οἱ δὲ ὕδωρ ὡς Θαλῆς, οἱ δὲ ἀέρα ὡς Ἀναξιμένης. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Asklepios von Tralleis

365

Th 462 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.41.4–7 [Metaph. 1.5.986b8] Unbrauchbar ist also deren [sc. Parmenides’ und Melissos’] Lehre hinsichtlich der Untersuchung der Ursachen; denn sie setzten das Eine nicht als Prinzip und Ursache an, wie diejenigen, die Wasser oder Feuer oder Luft nannten und aus dem Einen gleichsam als Stoff die anderen Dinge entstehen ließen, wie Thales aus dem Wasser die anderen Dinge entstehen ließ.

Th 463 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.42.36–43.2 [Metaph. 1.5.987a4] Thales als Vertreter eines körperlichen Prinzips (Wasser).

Th 464 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.54.1–4 [Metaph. 1.7.988a18] Thales als Vertreter eines körperlichen Prinzips (Wasser).

Th 465 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6. 2. 58.24–26 [Metaph. 1.7.988b29] Thales als Vertreter der Lehre vom Wasser als Prinzip.

366

Asklepios von Tralleis – Stephanos aus Byzanz

Th 466 In metaph. 6.2.111.17–20 [Metaph. 1.10.993a11] Καὶ τρόπον μέν τινα πᾶσαι εἴρηνται πρότερον αἱ τέσσαρες ἀρχαὶ ὑπὸ τῶν παλαιοτέρων, διότι οἱ μὲν αὐτῶν μίαν εἰρήκασι τὴν ὑλικήν, ὥσπερ Θαλῆς Ἀναξίμανδρος καὶ Ἡράκλειτος, οἱ δὲ δύο, [...].

Th 467 In metaph. 6.2.148.18–20 [Metaph. 2.1.996a4] Ἄλλοι δὲ ἀρχὰς τῶν ὄντων τὸ πῦρ ὑπετίθεντο, καθάπερ Ἡράκλειτος, διὸ καὶ μεγάλῳ πτώματι περιέπεσεν‧ ἢ ὕδωρ, καθάπερ Θαλῆς, ἀέρα Ἀναξιμένης. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Elias Th 468 In Aristotelis categorias commentarium 18.1.213.32–214.4 (ed. Busse) [Cat. 7.7b15]   Ἀλλ᾽ ἐπὶ μὲν τῆς ἐπιστήμης καὶ τοῦ ἐπιστητοῦ προτάττει τὸ ἀπὸ τοῦ χρόνου τοῦ ἀπὸ τῆς φύσεως, ἐπὶ δὲ τῆς αἰσθήσεως καὶ τοῦ [214] αἰσθητοῦ προτάττει τὸ ἀπὸ τῆς φύσεως τοῦ ἀπὸ τοῦ χρόνου. φησὶ δὲ οὕτως‧ ἐπιστήμης οὔσης ἐπιστητὸν ἔστι πάντως, ἐπιστητοῦ δὲ ὄντος δύναται ἐπιστήμη μὴ εἶναι‧ ἦσαν γὰρ τὰ ἄστρα πρὸ τοῦ Θαλῆν ἀστρονομῆσαι. πρὸς ὅ φαμεν ὅτι ἦσαν τὰ ἄστρα οὐχ ὡς ἐπιστητά. Sim. (Thales als Vertreter der Astronomie) Th  103 (w.  s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

Stephanos aus Byzanz Th 469 Ethnica 452.15–17 (ed. Meineke) (Μίλητος). οὕτως καὶ Θαλῆς Ἐξαμύου πατρὸς Μιλήσιος ἐχρημάτιζε καὶ Φωκυλίδης καὶ Τιμόθεος κιθαρῳδός [...].

Asklepios von Tralleis – Stephanos aus Byzanz

367

Th 466 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.111.17–20 [Metaph. 1.10.993a11] Die Monisten Thales, Anaximander, Heraklit.

Th 467 Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik 6.2.148.18–20 [Metaph. 2.1.996a4] Thales als Vertreter der Lehre vom Wasser als Prinzip.

Elias (6. Jh. n. Chr.) Th 468 Kommentar zu Aristoteles’ Kategorien 18.1.213.32–214.4 [Cat. 7.7b15] Das Verhältnis von Wissbarem und Wissen. Die Gestirne gab es vor Thales’ Astronomie.

Stephanos aus Byzanz (6. Jh. n. Chr.) Th 469 Ethnica 452.15–17 (Milet). Thales, Sohn des Examyas, war Bürger Milets wie Phokylides und Timotheos, der Kitharöde [...].

368

Stephanos aus Byzanz – Anonymus De Philosophia Platonica

Th 470 Ethn. 692.13–18 Χήν, πόλις τῆς Λακωνικῆς. ὁ πολίτης Χηνιεύς‧ οὕτω γὰρ Μύσων τῶν ἑπτὰ σοφῶν κριθέντων εἷς Χηνιεὺς ἐχρημάτιζεν. ἀλλὰ καὶ Χηνεύς, ὡς Πλάτων ἐν Πρωταγόρᾳ „τούτων τῶν ἀνδρῶν ἦν Θαλῆς καὶ Πιττακὸς καὶ Βίας καὶ Κλεόβουλος καὶ Σόλων ὁ ἡμέτερος καὶ Μύσων ὁ Χηνεὺς καὶ ἕβδομος ἐξ αὐτῆς τῆς Λακεδαίμονος Χίλων“.

Luxurius Th 471 De sententiis septem philosophorum distichi (Anthologia Latina 346) […] Thales ingenio sapiens Milesius acri errorem in terris firmat non caelitus esse. […]. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Anonymus De Philosophia Platonica Th 472 Prolegomena philosophiae Platonicae 7.4–8 (ed. Westerink) Ἦσαν δὲ πρὸ αὐτοῦ μὲν αἱρέσεις αὗται‧ ἥ τε ποιητική, ἧς καθηγεμόνες γεγόνασιν Ὀρφεύς, Ὅμηρος, Μουσαῖός τε καὶ Ἡσίοδος‧ γέγονεν δὲ καὶ ἡ ἀπὸ τοῦ Ἰωνικοῦ διδασκαλείου, ἧς προκατήρξατο Ἡράκλειτος καὶ Θαλῆς καὶ Ἀναξαγόρας‧ γέγονεν δὲ καὶ ἡ Πυθαγόρου καὶ Παρμενίδου. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Stephanos aus Byzanz – Anonymus De Philosophia Platonica

369

Th 470 Ethnica 692.13–18 Bemerkung zur lakonischen Stadt Chen unter Anführung des Zitats aus Platons Protagoras (Th 20).

Luxurius (Werk ca. 534 n. Chr.) Th 471 Distichen über die Sprüche der Sieben Philosophen: [...] Thales, der scharfsinnige Weise aus Milet, versichert, dass der Irrtum auf Erden nicht vom Himmel ist. [...].

Anonymus De Philosophia Platonica (verm. 2. Hälfte 6. Jh. n. Chr.) Th 472 Prolegomena zur Platonischen Philosophie 7.4–8 Die „Ionische“ Schule, zu der Heraklit, Thales und Anaxagoras gezählt werden.

370

Isidor von Sevilla

Isidor von Sevilla Th 473 Etymologiae 2.24.4 (ed. Lindsay) (Cap. 24: De definitione philosophiae) In Physica igitur causa quaerendi, in Ethica ordo vivendi, in Logica ratio intellegendi versatur. Physicam apud Graecos primus perscrutatus est Thales Milesius,1 unus ex septem illis sapientibus. Hic enim ante alios caeli causas atque vim rerum naturalium contemplata ratione suspexit, quam postmodum Plato in quattuor definitiones distribuit, id est Arithmeticam, Geometricam, Musicam, Astronomiam. Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.); (Thales einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 474 Etym. 5.39.18 (Cap. 39: De descriptione temporum) Quarta aetas [...] Iosias ann. XXXII. Thales philosophus agnoscitur. [IVMDLXXXVII]. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 475 Etym. 8.6.18 (Cap. 6: De philosophis gentium) Theologi autem idem sunt qui et Physici. Dicti autem Theologi, quoniam in scriptis suis de Deo dixerunt. Quorum varia constat opinio, quid Deus esset dum quaererent. Quidam enim corporeo sensu hunc mundum visibilem ex quattuor elementis Deum esse dixerunt, ut Dionysius Stoicus. Alii vero spiritaliter intellexerunt mentem esse Deum, ut Thales Milesius. Sim. (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.)

1

Vgl. den Traktat De septem artibus liberalibus 218–20 bei Schindel (2004) 134.

Isidor von Sevilla

371

Isidor von Sevilla (ca. 560–636 n. Chr.) Th 473 Ursprünge 2.24.4 (Kap. 24: Definition der Philosophie) Thales, einer der Sieben Weisen, als erster Naturforscher und Astronom.

Th 474 Ursprünge 5.39.18 (Kap. 39: Einteilung der Zeitalter) Viertes Zeitalter [...] Josia, Jahr 32.1 Der Philosoph Thales ist bekannt. [4587].2

Th 475 Ursprünge 8.6.18 (Kap. 6: Die heidnischen Philosophen) Die Theologen sind aber zugleich auch die Naturphilosophen. Sie heißen aber Theologen, weil sie in ihren Schriften über Gott sprachen. In ihren Untersuchungen gibt es mannigfaltige Ansichten hinsichtlich der Natur Gottes. Einige nämlich, wie der Stoiker Dionysius, sagten, dass Gott diese dem körperlichen Sinn sichtbare Welt aus den vier Elementen sei. Andere aber, wie Thales aus Milet, verstanden Gott in spiritueller Weise als Geist.3

1 2

3

Josia (Joschija), 639 – 609 König des Reiches von Juda. Vgl. bes. Th 306 sowie Annales Hildesheimenses I Iosias ann. 32 (4 ed. Waitz); Beda Venerabilis, De temporibus liber 20 (ed. Jones); Lambert von Hersfeld, Annales (5.25 ed. Holder-Egger). Vgl. Honorius Augustodunensis, De haresibus (ed. Migne PL 172.236A).

372

Theophylaktos Simokattes – Chronikon paschale

Theophylaktos Simokattes Th 476 Historiae 7.17.9–10 (ed. de Boor) Θαλῆς μὲν οὖν εἷς τῶν ἑπτὰ σοφῶν ὀνομαζόμενος φησὶ τοὺς ἐτησίας ἀντιπνέοντας ταῖς ἐκβολαῖς τοῦ ποταμοῦ κωλύειν εἰς τὴν θάλασσαν προχεῖσθαι τὸ ῥεῖθρον, καὶ διὰ τοῦτο αὐτὸν πληρούμενον ἐπικλύζειν ταπεινὴν οὖσαν καὶ πεδιάδα τὴν Αἴγυπτον. [10] τοῦ δὲ λόγου τούτου καίπερ εἶναι δοκοῦντος πιθανοῦ ῥᾴδιον ἐξελέγξαι τὸ ψεῦδος‧ εἰ γὰρ ἦν ἀληθὲς τὸ λεγόμενον, ἅπαντες οἱ ποταμοὶ οἱ τοῖς ἐτησίαις ἐναντίας κεκτημένοι τὰς ἐκβολὰς ἂν ἐποιοῦντο τὴν ὁμοίαν ἀνάβασιν. Sim. (Nilschwelle) Th  13 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Chronikon paschale Th 477 Chronicon paschale 214.15–22 (ed. Dindorf) ιʹ Ὀλυμπιάς. [...] εʹ. Τούτῳ τῷ ἔτει Θαλῆς ὁ Μιλήσιος φιλόσοφος ἐν Τενέδῳ ἀπέθανεν. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 478 Chr. pasch. 268.9–11 νεʹ Ὀλυμπίας. ιϚʹ. Θαλῆς ὁ Ἐξαμύου Μιλήσιος πρῶτος φυσικὸς φιλόσοφος ἀπέθανεν ζήσας ἔτη Ϟαʹ. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Theophylaktos Simokattes – Chronikon paschale

373

Theophylaktos Simokattes (tätig ca. 610–640 n. Chr.) Th 476 Historien 7.17.9–10 Thales also, einer der Sieben Weisen, sagt, dass die Etesien, die der Mündung des Flusses entgegenwehen, den Fluss daran hindern, sich ins Meer zu ergießen. Daher überschwemme er in seiner Fülle das niedrig liegende, flache Ägypten (vgl. Th 82). Obwohl diese Argumentation überzeugend zu sein scheint, lässt sich ihre Falschheit leicht aufzeigen (vgl. Th 13). Denn wenn das Gesagte wahr wäre, dann würden alle Flüsse, die den Etesien entgegenliegende Mündungen besitzen, die gleiche Überschwemmung verursachen.

Chronikon paschale (zw. 631–641 n. Chr.) Th 477 Osterchronik 214.15–22 Zehnte Olympiade [740–736] [...] Fünftes Jahr [der Herrschaft Hiskias’]. In diesem Jahr starb Thales aus Milet, der Philosoph, auf Tenedos.

Th 478 Osterchronik 268.9–11 55. Olympiade [560–557]. 16. Jahr [der Herrschaft des Kyros]. Thales aus Milet, der Sohn des Examyas, der erste Naturphilosoph, stirbt, nachdem er 91 Jahre gelebt hat.

374

Iohannes Antiochenos – Georgios Synkellos

Iohannes Antiochenos Th 479 Fragmenta 24.4 (ed. Roberto) Ἐκ τότε μετέπεσεν ἡ τῶν Ἀθηναίων βασιλεία εἰς ἀριστοκρατίαν, καὶ ἐγένετο πρῶτος Δράκων ὁ νομοθέτης, εἶτα Σόλων, μετὰ [τοῦτον] Θαλῆς, ἑξῆς Αἰσχύλος καὶ ἕτεροι. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Politische Tätigkeit) Th 21 (w. s.)

Georgios Synkellos Th 480 Ecloga chronographica 253.16–17 (ed. Mosshammer) Θαλῆς Ἐξαμοίου Μιλήσιος φιλόσοφος εἷς τῶν ζʹ σοφῶν ἐγνωρίζετο, ὃς λέγεται ζῆσαι ὑπὲρ τὰ ρʹ ἔτη. Sim. (Datierung) Th  171 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w. s.)

Th 481 Ecl. chron. 285.2–5 Πρῶτοι ὕπατοι Ῥωμαίων Κολατῖνος καὶ Βροῦττος. Σάμου τύραννοι Πολυκράτης καὶ Συλοσῶν καὶ Παντόγνωστος ἀδελφοὶ γεγόνασι. Θαλῆς θνήσκει. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 482 Ecl. chron. 286.13–22 Θαλῆς Μιλήσιος ἔκλειψιν ἡλίου σύμπασαν1 προεῖπεν. Ἴσθμια καὶ Πύθια πρώτως ἤχθη μετὰ Μελικέρτην. Οἱ ζʹ σοφοὶ ὠνομάσθησαν. Ἀστυάγης Λυδοὺς κατεπολέμει. Ἀναξίμανδρος Μιλήσιος φυσικὸς φιλόσοφος ἐγνωρί-

1

Lapini (1999, 115) schlägt συμβᾶσαν (eclissi [realmente] accaduta) vor.

Iohannes Antiochenos – Georgios Synkellos

375

Iohannes Antiochenos (Anf. 7. Jh. n. Chr.) Th 479 Fragmente 24.4 Dann wechselte die Königsherrschaft der Athener zu einer Aristokratie. Drakon wurde als Erster Gesetzgeber, dann Solon, danach Thales (vgl. Th 454), in der Folge Aischylos und andere.

Georgios Synkellos (gest. kurz nach 810 n. Chr.) Th 480 Weltchronik 253.16–17 Thales aus Milet, der Sohn des Examoios [Examyas], der Philosoph, einer der Sieben Weisen, war anerkannt (vgl. Th 306). Er soll über 100 Jahre gelebt haben (vgl. Th 171).

Th 481 Weltchronik 285.2–5 Die ersten Konsuln der Römer waren Collatinus und Brutus. Die Brüder Polykrates, Syloson und Pantognostos waren Tyrannen auf Samos. Thales stirbt (vgl. Th 308).

Th 482 Weltchronik 286.13–22 Thales von Milet sagte eine totale Sonnenfinsternis voraus. Die Isthmischen und Pythischen Spiele wurden zum ersten Mal nach Melikertes durchgeführt. Die Sieben Weisen wurden benannt. Astyages führte Krieg gegen die Lyder. Anaximander von Milet, der Naturphilosoph, war bekannt. Abaris kam von Skythien nach Griechenland. Zu dieser Zeit sollen die Sieben Weisen geblüht haben. Ihre Namen sind: Solon aus Athen, Thales von Milet [...].

‫‪Georgios Synkellos – Pseudo-Ammonios‬‬

‫‪376‬‬

‫‪ζετο. Ἄβαρις ἦλθεν ἐκ τῆς Σκυθίας εἰς Ἑλλάδα. Κατὰ τούτους τοὺς χρόνους‬‬ ‫‪τοὺς παρ᾽ Ἕλλησιν ζʹ φιλοσόφους ἀκμάσαι λόγος, ὧν τὰ ὀνόματα Σόλων‬‬ ‫‪Ἀθηναῖος, Θαλῆς Μιλήσιος, Πιττακὸς Λέσβιος, Χείλων Λακεδαιμόνιος,‬‬ ‫‪Βίας Πριηνεύς, Ἀνάχαρσις ὁ Σκύθης ἀγράμματος, Κλεόβουλος Λίνδιος.‬‬ ‫‪Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Thales,‬‬ ‫)‪einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.‬‬

‫‪Pseudo-Ammonios‬‬

‫‪Th 483‬‬ ‫)‪Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 2.1–12 (34.3–35.4 ed. Rudolph‬‬

‫اﳌﺒﺪع ﰷن وﻻ ﳾء َ‬ ‫ﻣﺒﺪع وأﺑﺪع اذلي‬ ‫ﻗﺎل اثﻟﻴﺲ إنّ اﻟﻘﻮل اذلي ﻻ ﻣﺮ ّد هل ﻫﻮ أنّ ِ‬ ‫أﺑﺪع وﻻ ﺻﻮرة هل ﻋﻨﺪﻩ ﰲ اذلات ﻷنّ ﻗﺒﻞ اﻹﺑﺪاع إﻧّـﲈ ﻫﻮ ﻓﻘﻂ واﻟﺼﻔﺎت ّﳇﻬﺎ ﰲ‬ ‫ﻫﻮ ﻫﻮ وإذا ﰷن إﻧّـﲈ ﻫﻮ ﻓﻘﻂ ﻓﻠﻴﺲ ﯾﻘﺎل ﺣﻴﻨﺌﺬ هجﺔ وهجﺔ ﺑﻞ ﻫﻮ وﻛﻴﻒ ﻫﻮ وﲟﺎ ﻫﻮ‬ ‫وﻋﲆ ﻣﺎ ﻫﻮ داﺧﻞ ﰲ ﻫﻮ ﻫﻮ واﻹﺑﺪاع إﻧّـﲈ ﻫﻮ ﺗﺄﯾﻴﺲ ﳾء ﳑّﺎ ﱂ ﻳﻜﻦ وﺗﺄﯾﻴﺲ اﻟﴚء‬ ‫إذا أﻳّﺲ ﻟﻴﺲ ﻳﻜﻮن ﺣﻴﻨﺌﺬ ﳓﻮ ذات اﳌﺆﻳِّﺲ ﺑﻞ ﳓﻮ ﻣﺎ ﻫﻮ ﺧﺎرج ﻣﻨﻪ ﻓﻼ ﳏﺎةل أﻧّﻪ‬ ‫ﱂ ﻳﻜﻦ ذلكل اﳌﺆﻳَّﺲ ﺻﻮرة اﻟﺒ ّﺘﺔ ّ‬ ‫وإﻻ ﻓﻠﻴﺲ ﻫﻮ ﲟﺆﻳِّﺲ ﻓﺈذا ﰷن ﻫﻮ ﻣﺆﻳِّﺲ اﻷﺷـﻴﺎء‬ ‫ﻓﺎﻟﺘﺄﯾﻴﺲ ﻻ ﻣﻦ ﳾء ﻣﺘﻘﺎدم وﻻ ﳾء إﻧّـﲈ ﻫﻮ ﻣﺆﻳَّﺲ ﻓﺈذا ﰷن ﻛﺬكل ﳁﺆﻳِّﺲ اﻷﺷـﻴﺎء‬ ‫ﻻ ﳛﺘﺎج إﱃ أن ﻳﻜﻮن ﻋﻨﺪﻩ ﺻﻮرة اﻟﴚء ﺑﺄﻳﺴ ّﻴﺘﻪ ّ‬ ‫وإﻻ ﻓﻘﺪ ﻟﺰﻣﻪ إن ﰷﻧﺖ اﻟﺼﻮرة‬ ‫ﻋﻨﺪﻩ أن ﻳﻜﻮن ً‬ ‫ﻣﻘﺎران ﻟﻠﺼﻮرة اﻟﱵ ﻋﻨﺪﻩ ﻷنّ ﻣﻦ ﰷﻧﺖ اﻟﺼﻮرة ﻋﻨﺪﻩ ﻗﺎﲚﺔ ﻣﻨﻔﺼةل‬

Georgios Synkellos – Pseudo-Ammonios

377

Pseudo-Ammonios (vermutlich Mitte 9. Jh. n. Chr.) In der arabisch vorliegenden Doxographie, die dem alexandrinischen Philosophen Ammonios Hermeiou zugeschrieben, aber nach dem vorsichtigen Urteil von U. Rudolph um die Mitte des neunten Jahrhunderts arabisch verfasst wurde, werden die Lehren von Vorsokratikern mit sehr wenigen aus Hippolytos übernommenen Versatzstücken im Geiste eines neuplatonisch gefärbten Kreationismus und Monotheismus rekonstruiert.

Th 483 Die Ansichten der Philosophen 2.1–12 Thales vertrat die Ansicht: Die Feststellung, die unbestreitbar ist, lautet, dass [ursprünglich] der Schöpfer existierte, aber nichts Geschaffenes. Er schuf, was Er erschuf, ohne dass eine Form davon bei Ihm selbst bestanden hätte. Denn vor der Schöpfung war nur Er, und alle Eigenschaften waren in [der Aussage] „Er ist Er“ [enthalten]. Wenn nur Er existiert, kann man folglich nicht jeweils einen Aspekt [an Ihm] benennen, sondern „Er“, „wie Er ist“, „wodurch Er ist“ und „in welcher Weise Er ist“ fallen unter [die Aussage] „Er ist Er“. „Erschaffen“ aber heißt etwas aus dem Nichtseienden zum Sein bringen. Wenn nun etwas zum Sein gebracht wird, richtet sich dieser Akt nicht auf den In-Existenz-Bringenden selbst, sondern auf das, was von Ihm ausgeht. Jenes aber, dem die Existenz verliehen wird, kann keinerlei [ewige] Form besitzen – sonst wäre Er kein Existenzverleihender. Denn wenn Er es ist, der den Dingen Existenz gibt, vollzieht sich dieser Akt weder aus etwas, das [schon] vorher bestand, noch aus etwas, dem nur Existenz verliehen wurde. Und wenn dem so ist, hat der, der die Dinge ins Sein ruft, es nicht nötig, eine Form davon bei sich in Seinem Sein zu haben. Andernfalls nämlich, wenn die Form bei Ihm bestand, war Er notwendigerweise [von Anfang an] zugleich mit ihr; denn wer eine Form bei sich hat, die selbst-

‫‪378‬‬

‫‪Pseudo-Ammonios‬‬

‫اﳌﺒﺪع اﻷ ّول إذا ﺑﻠﻎ ﻣﺎ ﻻ ﻏﺎﯾﺔ ﺑﻌﺪﻩ ﻓﺈﻧّﻪ ﻻ ﯾﻠﺰﻣﻪ‬ ‫ﻓﻼ ﳏﺎةل أﻧّﻪ ﻣﻘﺎرن ﻟﺘكل اﻟﺼﻮرة و ِ‬ ‫أن ﺗﻜﻮن اﻟﺼﻮرة ﻋﻨﺪﻩ ّ‬ ‫ﻣﺒﺪﻋًﺎ‬ ‫ﻣﺒﺪﻋًﺎ وﻟﻮ ﰷﻧﺖ اﻟﺼﻮرة ﻋﻨﺪﻩ ﱂ ﻳﻜﻦ ِ‬ ‫وإﻻ ﻓﻠﻴﺲ ﻫﻮ ِ‬ ‫‪Th 484‬‬ ‫)‪Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 5.5 (42.16 f.‬‬

‫وأﻣّﺎ اذلﻳﻦ ذﻛﺮوا أنّ اﻟﺒﺎرئ ّ‬ ‫ﺟﻞ وﻋﻼ ﺳﺎﻛﻦ ﻏﲑ ﻣﺘﺤ ّﺮك ﻓﺜﺎﻟﻴﺲ وﻓﻠﻮﻃﺮﺧﺲ‬ ‫†واﯾﻮﻗﻴﻮس† †واﺳﻘﺎﻟﻴﺲ† وأﻧﺒﺎدﻗﻠﻴﺲ‬ ‫‪Th 485‬‬ ‫)‪Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 13.1–28 (48.17–50.12‬‬

‫وﰷن رأي اثﻟﻴﺲ‬ ‫اﳌﻠﻴﴘ أﺣﺪ اﻟﻨﻔﺮ اﻟﺴـﺒﻌﺔ اذلﻳﻦ ﰷﻧﻮا ﯾ ّﺪﻋﻮن أﺳﺎﻃﲔ اﳊﳬﺔ ﰲ‬ ‫ّ‬ ‫اﳌﺒﺪع اﻷ ّول أﻧّﻪ اﳌﺎء وﻫﻮ اﻟﻌﻨﴫ اﻷ ّول اﻟﻘﺎﺑﻞ ّ‬ ‫َ‬ ‫ﻟﲁ ﺻﻮرة وﻣﻨﻪ ُأﺑﺪع ﺳﺎﺋﺮ اﳉﻮاﻫﺮ‬ ‫ﻣﺒﺪع ﻻ أﻧّﻪ ّﻋةل ّ‬ ‫ّﳇﻬﺎ ﻣﻦ اﻟﺴﲈء وﻣﺎ دوﳖﺎ وﻫﻮ ﻏﺎﯾﺔ ّ‬ ‫ﰻ َ‬ ‫ﰻ ﻣﻜ َّﻮن ﺑﻞ أ ّول وﻏﺎﯾﺔ‬ ‫ّ‬ ‫ﰻ َ‬ ‫ﻣﺒﺪع واﺣﺘﺞّ ﻋﲆ ذكل ﺑﺄن ﻗﺎل إنّ اﻟﺰﻻزل واﻟﺮﱖ واﻟﻬﻮاء وﺣﺮﻛﳤﺎ اخملﺘﻠﻔﺔ ﻣﻦ‬ ‫اﳌﺎء وذﻛﺮ أﻧّﻪ ﻣﻦ ﲨﺪ اﳌﺎء ﺗﻜ ّﻮﻧﺖ اﻷرض وﻣﻦ اﳓﻼهل ﺗﻜ ّﻮن اﻟﻬﻮاء وﻣﻦ ﲨﻊ اﻟﻬﻮاء‬ ‫ﺗﻜ ّﻮﻧﺖ اﻟﻨﺎر واﳌﺎء ذﻛﺮ واﻷرض أﻧﱺ وﻫﲈ ﻳﻜﻮانن ﺳﻔﻼ واانر ذﻛﺮ واﻟﻬﻮاء أﻧﱺ وﻫﲈ‬ ‫ﻳﻜﻮانن ﻋﻠ ًّﻮا وﰷن ﯾﻘﻮل إنّ ﻫﺬا اﻟﻌﻨﴫ اذلي ﻫﻮ أ ّول وآﺧﺮ إﻧّـﲈ ﻫﻮ ﻋﻨﴫ اﳉﺴﲈﻧ ّﻴﺔ‬ ‫واﳉﺮﻣ ّﻴﺔ ﻻ أﻧّﻪ ﻋﻨﴫ اﻟﺮوﺣﺎﻧ ّﻴﺔ اﻟﺒﺴـﻴﻄﺔ ﻓﻬﺬا اﻟﻌﻨﴫ هل ﺻﻔﻮ وهل ﻛﺪر ﳁﺎ ﰷن ﻣﻦ‬ ‫ﺻﻔﻮﻩ ﻓﺈﻧّﻪ ﻳﻜﻮن ﺟﺴﻤًﺎ وﻣﺎ ﰷن ﻣﻦ ﺛﻔهل ﻓﺈﻧّﻪ ﯾﺼﲑ ﺟﺮﻣًﺎ ﻓﺎﳉﺮم ﯾﺪﺛﺮ واﳉﺴﻢ ﻻ‬ ‫ﯾﺪﺛﺮ ّ‬ ‫وﰻ ﺟﺮم ﻣﻦ ﻫﺬﻩ اﻷﺟﺮام اﻟﻈﺎﻫﺮة ﻓﺈﻧّﻪ ﺟﺴﻢ ﻏﲑ ﻣﻠﻤﻮس وﻫﻮ ﰲ اﻟﻨﺸﺄة‬ ‫اس اﶆﺲ اﻟﺒﺎﻃﻨﺔ وﰷن‬ ‫ﲝﺲ اﻟﺒﴫ وابﳊﻮ ّ‬ ‫اﻟﺜﺎﻧﻴﺔ ﯾﻈﻬﺮ وﻳﻜﻮن ﰷﳉﺮم اﻟﻈﺎﻫﺮ ﯾﺪرك ّ‬ ‫ﯾﻘﻮل ً‬ ‫أﯾﻀﺎ إنّ ﻣﻦ ﻓﻮق اﻟﺴﲈء ﻋﻮاﱂ َ‬ ‫ﻣﺒﺪﻋﺔ ﻻ ﯾﻘﺪر اﳌﻨﻄﻖ أن ﯾﺼﻒ ﺗكل اﻷﻧﻮار‬

Pseudo-Ammonios

379

ständig ist und getrennt [von ihm], der muss zugleich mit jener Form bestehen. Wenn der Erste Schöpfer aber die äußerste Vollendung besitzt, bedarf Er bei sich keiner Form; sonst ist Er nicht [wahrhaft] Schöpfer. Wäre die Form [nämlich] bei Ihm, so wäre er nicht [wahrhaft] Schöpfer.1

Th 484 Die Ansichten der Philosophen 5.5 Diejenigen, die meinten, der Schöpfer – Er ist erhaben und hoch – sei ruhend und unbewegt, waren Thales, Plutarch, ᾽YWQYWS, ᾽SQ᾽LYS2 und Empedokles. [Übersetzung S. 85.]

Th 485 Die Ansichten der Philosophen 13.1–28 Hinsichtlich des ersten Geschaffenen lautete die Ansicht des Thales von Milet, eines der Sieben, welche „die Säulen der Weisheit“ genannt wurden, dass es das Wasser sei. [Er lehrte:] Es ist die erste Materie, die alle Formen aufnimmt. Aus ihm wurden alle übrigen Substanzen geschaffen, als da sind der Himmel und was unter ihm ist. Es ist der Endpunkt alles Geschaffenen; nicht Ursache alles Gewordenen, sondern Ausgangs- und Endpunkt alles Geschaffenen. Als Argument dafür nannte er, dass die Erdbeben, der Wind, die Luft und ihre verschiedenartige Bewegung vom Wasser herrührten. [Ferner] äußerte er: Aus dem Gefrieren des Wassers entsteht die Erde, aus seiner Auflösung die Luft; aus der Vereinigung der Luft aber entsteht das Feuer. Das Wasser ist männlich, die Erde weiblich; beide befinden sich unten. Das Feuer ist männlich und die Luft weiblich; und beide befinden sich in der Höhe. [Des Weiteren] lehrte er: Diese Materie, die Anfang und Ende bildet, ist nur die Materie der feinkörperlichen und körperlichen Dinge, nicht aber der einfachen geistigen. Und diese Materie besitzt sowohl Reinheit als auch Trübe. Ihr reiner Teil wird zum Feinkörper; was aber zu ihrem Bodensatz zählt, wird zum Körper.3 Der Körper ist vergänglich, der Feinkörper hingegen nicht. Nun ist aber jeder von diesen sichtbaren Körpern 1 2 3

Übersetzung: Rudolph 1989, 80 f. Vgl. auch seine eingehende Kommentierung. Die transliterierten Namen sind nicht zu identifizieren. Zu dem hier auftauchenden Konzept von zweierlei Körpern, das im Arabischen durch eine Differenzierung zweier gleichbedeutender Synonyme ausgedrückt wird (ğirm von Rudolph mit „Körper“ übersetzt, ğism mit „Feinkörper“), s. Jolivet 1987– 8, 28–48 (ND 1995, 90–110).

‫‪Pseudo-Ammonios‬‬

‫‪380‬‬

‫وﻻ ﯾﻘﺪر اﻟﻌﻘﻞ أن ﯾﻘﻒ ﻋﲆ إدراك ذكل اﳊﺴﻦ واﻟﳢﺎء وﱔ َ‬ ‫ﻣﺒﺪﻋﺔ ﻣﻦ ﻋﻨﴫ ﻻ‬ ‫ﯾﺪ ِرك اﻟﻌﻘﻞ ﻧﻮرﻩ وﻏﻮرﻩ واﳌﻨﻄﻖ واﻟﻨﻔﺲ واﻟﻄﺒﻴﻌﺔ ﲢﺘﻪ وﻫﻮ ادلﻫﺮ اﶈﺾ ﻣﻦ ﳓﻮ‬ ‫آﺧﺮﻩ ﻻ ﻣﻦ ﳓﻮ ﺑﺪﺋﻪ وإﻟﻴﻪ ﺗﺸـﺘﺎق اﻟﻌﻘﻮل واﻷﻧﻔﺲ ﺷ ّﺪة اﻟﺸﻮق وﻫﻮ اذلي ّﲰﻴﻨﺎﻩ‬ ‫ﻣﺒﺪﻋًﺎ ﻻ ُﺗﺪرَك ﺻﻔﺘﻪ‬ ‫ادلﳝﻮﻣﺔ واﻟﺒﻘﺎء ﰲ ﺣ ّﺪ اﻟﻨﺸﺄة اﻟﺜﺎﻧﻴﺔ وﰷن ﯾﺬﻛﺮ أنّ ﻟﻬﺬا اﻟﻌﻨﴫ ِ‬ ‫وﻻ ﺗﺪ ِرﻛﻪ اﻟﻌﻘﻮل ّإﻻ ﻣﻦ هجﺔ آاثرﻩ ﻓﺄﻣّﺎ ﻣﻦ هجﺔ ﺟﻮﻫﺮﯾّﺔ ﻫﻮﯾّﺘﻪ ﻓﻐﲑ ﻣﺪرَك ﻣﻦ هجﺔ‬ ‫ﻣﻦ اﳉﻬﺎت وﻫﻮ اذلي ﻻ ﯾﻌﺮف اﲰﻪ ً‬ ‫ﻓﻀﻼ ﻋﻦ ﺟﻮﻫﺮﻩ ّإﻻ ﻣﻦ ﳓﻮ ﻣﺎ ُﻋ ِﲏ وإﺑﺪاﻋﻪ‬ ‫وﺗﻜﻮﯾﻨﻪ اﻷﺷـﻴﺎء ﻓﻠﺴـﻨﺎ ﻧﺪرك هل ا ًﲰﺎ ﻣﻦ ﳓﻮ ذاﺗﻪ ﺑﻞ ﻣﻦ ﳓﻮ ذاﺗﻨﺎ وﰷن ﯾﻘﻮل إنّ‬ ‫اﳋﺎﻟﻖ ﻫﺬﻩ اﻟﻌﻮ َاﱂ ﻟﻴﺲ ﲝﺎﺟﺔ ﺑﻪ إﻟﳱﺎ ﺑﻞ ﻓﻀﻴةل ﻣﻨﻪ وﻟﻮﻻ ﻇﻬﻮر ﻓﺎﻋﻞ اﻟﻔﻀﻴةل‬ ‫إﺑﺪاع ِ‬ ‫ﳌﺎ ﻇﻬﺮت اﻟﻔﻀﻴةل وﻟﻮﱂ ﺗﻈﻬﺮ اﻟﻔﻀﻴةل ﻋﻦ أﻓﺎﻋﻴﻠﻬﺎ ﻗﺪ ﰷﻧﺖ ﻓﻀﻴﻠﺘﻪ ﳓﻮ ذاﺗﻪ ﻓﻘﻂ‬ ‫‪Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w.s.); (Prinzip Wasser) Th 29‬‬ ‫)‪(w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.); (Winde‬‬ ‫)‪Th 178 (w. s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72 (w. s.‬‬

‫‪Th 486‬‬ ‫)‪Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 24.29 (74.8 f.‬‬

‫اﳌﺒﺪع‬ ‫وأﻣّﺎ اﻷ ّوﻟﻮن ﻣﺜﻞ اثﻟﻴﺲ وأﻧﺒﺎدﻗﻠﻴﺲ ﻓﺈﳖّ ﻢ ﻗﺎﻟﻮا ﺑﺄنّ اﻹرادة اﻷوﱃ أﻋﲏ إرادة ِ‬ ‫اﳌﺒﺪع ﱔ َ‬ ‫اﳌﺒﺪع وﱔ ﻣﻦ هجﺔ َ‬ ‫اﳌﺒﺪع‬ ‫اﳌﺒﺪع ﱔ ِ‬ ‫ﱔ ﻣﻦ هجﺔ ِ‬

Pseudo-Ammonios

381

[zugleich] ein Feinkörper, der nicht fühlbar ist. Er [d. h. der Körper] wird bei der zweiten Schöpfung sichtbar werden und [dann] gleich dem sichtbaren Körper mit dem Gesichtssinn und den fünf inneren Sinnen erfassbar sein. Er lehrte ebenfalls: Oberhalb des Himmels existieren [weitere] geschaffene Welten. [Doch] ist weder die Logik in der Lage, jene Lichter zu beschreiben, noch der Intellekt imstande, zur Erkenntnis jener Schönheit und Pracht zu gelangen. Sie sind (nämlich) aus einer Materie geschaffen, deren Licht und Tiefe der Intellekt nicht erkennen [kann]. Die Logik, die Seele und die Natur stehen unter ihr [d. h. der Materie]. Sie ist die reine Ewigkeit hinsichtlich ihres Endes, nicht jedoch, was ihren Anfang betrifft. Nach ihr verspüren die Intellekte und Seelen ein heftiges Verlangen. Und sie ist es, die wir als „Fortdauer“ und „Fortbestehen“ im Bereich der zweiten Schöpfung [wörtlich: Entstehung] bezeichnen. [Ferner] äußerte er: Diese Materie hat einen Schöpfer, dessen Beschaffenheit nicht zu erfassen ist. Die Intellekte erkennen Ihn lediglich aus Seinen Werken; von Seinem eigentlichen Wesen her aber ist Er in jeglicher Hinsicht unerkennbar. Er ist der, dessen Namen man nicht kennt, geschweige denn Sein Wesen, es sei denn infolge Seiner [göttlichen] Vorsehung und dadurch, dass Er die Dinge geschaffen und hervorgebracht hat. Und so erkennen wir nicht aus Ihm selbst, sondern aus uns selbst einen Namen von Ihm. [Außerdem] erklärte er: Dass der Schöpfer diese Welten erschaffen hat, geschah nicht, weil Er ihrer bedurft hätte, sondern aus Vorzüglichkeit von Ihm. Wäre der, welcher die Vorzüglichkeit bewirkt, nicht in Erscheinung getreten, so wäre [auch] die Vorzüglichkeit nicht sichtbar geworden. Und wäre die Vorzüglichkeit nicht an Seinen Werken sichtbar geworden, so wäre sie nur auf Ihn selbst gerichtet geblieben.1

Th 486 Die Ansichten der Philosophen 24.29 Die Alten aber, wie z. B. Thales und Empedokles, vertraten die Ansicht, dass der erste Wille, d. h. der Wille des Erschaffers, insofern er erschaffend, der Erschaffende und, insofern er geschaffen, das Geschaffene sei. [Übersetzung S. 108.]

1

Übersetzung S. 89 f.

‫‪382‬‬

‫‪Ḥunain ibn Isḥāq‬‬

‫‪Ḥunain ibn Isḥāq‬‬

‫‪Th 487‬‬ ‫)‪Fī l-maulūdi li-sabati ašhur 337.69–71 (ed. Walzer‬‬

‫وﻗﺪ ﰷن ﲨﻴﻊ اﻟﻨﺎس اذلﻳﻦ ﰷﻧﻮا ﻋﲆ ﻋﻬﺪ أﺑﻘﺮاط ّ‬ ‫اﻟﺸﺎذ ﻣﳯﻢ ﻋﻠﻤﻮا أﻧّﻪ ﯾﻨﺒﻐﻲ أن‬ ‫ﯾﻀﺎف إﱃ ّأايم اﻟﺴـﻨﺔ وﱔ ﺛﻠامثﺋﺔ ﯾﻮم وﲬﺴﺔ وﺳـ ّﺘﻮن ﯾﻮﻣﺎ رﺑﻊ ﯾﻮم ﻓﻘﺪ ﰷن ﺑﻠﻎ‬ ‫ﻣﻦ ﻣﻌﺮﻓﺔ اثﻟﻴﺲ اذلي ﻣﻦ أﻫﻞ ﻣﻴﻠﺲ أن ﺗﻘ ّﺪم ﻓﺄﻧﺬر ﺑﻜﺴﻮف ﰷن ﰲ ﻧﻮايح‬ ‫أﻟﺴﻔﻨﻄﺲ ﻋﲆ ﻋﻬﺪ ﻛﴪﻛﺴﺲ اﳌكل‬ ‫‪1‬‬

‫‪2‬‬

‫)‪Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.‬‬

‫‪ Hs.: corr Walzer‬ورﺑﻊ ] رﺑﻊ‬ ‫‪ Hs.: correxi‬اﻟﺴﻔﻴﻄﺲ ] أﻟﺴﻔﻨﻄﺲ‬

‫‪1‬‬ ‫‪2‬‬

Ḥunain ibn Isḥāq

383

Ḥunain ibn Isḥāq (809–873 n. Chr.) Der viel beschäftigte Übersetzer1 überließ die Herstellung einer arabischen Version vielfach seinen Schülern, die nach seiner syrischen Vorlage arbeiteten, die er zuvor für einen syrischen Kollegen angefertigt hatte. Die heute nur noch arabisch vorliegende Version von Galens Über die Siebenmonatskinder stammt jedoch vom Meister selbst.2

Th 487 Über die Siebenmonatskinder 337.69–71 Und von allen Menschen, welche in der Zeit des Hippokrates lebten, wussten nur die wenigsten, dass man zu den Tagen des Jahres – es sind 365 Tage – ein Viertel eines Tages hinzufügen müsse. Es war aber die Kenntnis des Thales von Milet3 so weit fortgeschritten, dass er vor einer Finsternis im Voraus warnte, welche in der Gegend des Hellespont4 zur Zeit des Königs Xerxes5 stattfand.6 Von den Zeugnissen, die im griechischen Galen erhalten sind, finden sich ebenfalls arabische Parallelen aus der Ḥunainschule, so von De elementis ex Hippocratis sententia.7 Von der arabischen Version von De natura hominis (Th 182, Th 183 u. Th 184) gibt es noch keine Edition.8 1 2 3 4

5 6 7 8

Über ihn s. o. in der Einleitung S. 10. Vgl. Bergsträßer 1925, Nr. 63. MYLS ist paläographisch leicht zu Mīlitus zu korrigieren, was genau mit Μίλητος übereinstimmt. LSFYṬS ist, abgesehen von der falschen Punktierung des Y, eine so genaue Transkription von Ἑλλήσποντος, wie dies in der arabischen Schrift überhaupt möglich ist. Walzer hat hier mit Rücksicht auf Herodot (Th 10 (1.74)) „Halysfluss“ übersetzt, es kann aber kein Zweifel sein, dass der Übersetzer an den Hellespont gedacht hat, falls es nicht schon Galen war, dem es nur auf eine ungefähre Ortsbestimmung ankam. Außerdem ist nicht sicher, dass die Gegend des Halys, die Herodot (Th 11 (1.75)) erwähnt, mit dem Ort identisch ist, an dem eine Schlacht wegen der Sonnenfinsternis abgebrochen wurde (so Weissbach, RE XI.2, Sp. 2249). Die Ersetzung des Königs Kyaxares durch den bekannteren Xerxes (KSRKSS) geht in diesem Fall sicher auf das Konto des Übersetzers oder eines Abschreibers. Übersetzung Walzer 1935, 346.102–105. Der Text wurde übernommen in DK I 486, 12–20, vgl. Th 91 u. Sim. Kitāb Ğālīnūs fī l-usṭuqussāt, hrsg. v. M. Salīm Sālim 1986.53.18–55, 6 (= Th 179) u. 104, 13 f. (= Th 180); vgl. 1996, 20–5. Ullmann 1970, 51; Sezgin 1970, 37 f.

384

Qusṭā ibn Lūqā

Qusṭā ibn Lūqā

Th 488 Placita Philosophorum (Kitāb Fulūṭarḫus fī l-ārāi ṭ-ṭabīīya allatī taqūlu bihā l-ḥukamā) 1.18.1 (ed. Daiber)

‫إنّ اﻟﻄﺒﻴﻌ ّﻴﲔ ﲨﻴﻌﺎ أﺻﺤﺎب اثﻟﻴﺲ إﱃ أﻓﻼﻃﻮن ﰷﻧﻮا ﯾﻌﺘﻘﺪون ابﳋﻼء‬ Th 489 Plac. phil. 2.24.1

‫إنّ اثﻟﻴﺲ أ ّول ﻣﻦ ﻗﺎل أنّ اﻟﺸﻤﺲ ﺗﻨﻜﺴﻒ ﲟﺴﲑ اﻟﻘﻤﺮ ﲢﳤﺎ إذ ﰷن اﻟﻘﻤﺮ ﰲ‬ ‫ﻃﺒﻴﻌﺘﻪ أرﺿ ّﻴﺎ ﻓﻴﺴﱰ ﻣﺎ ﻓﻮﻗﻪ ﻛﲈ ﻳﺴﱰ اﳉﺎم‬ Sim. (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Beschaffenheit der Sonne/ des Mondes) Th 158 (w. s.)

Qusṭā ibn Lūqā

385

Qusṭā ibn Lūqā (gest. um 912 n. Chr.) Der vielseitige und originelle Autor und Übersetzer war ein aus dem syrischen Baalbek gebürtiger und in Bagdad tätiger orthodoxer Grieche, wo er auch wegen seines guten arabischen Stils geschätzt wurde; er nahm gegen Ende seines Lebens eine Berufung an den armenischen Königshof an.1 Seine Übersetzung der Placita philosophorum, die auch in der arabischen Überlieferung Plutarch zugeschrieben sind, weist in den Einträgen zu Thales folgende für den Sinn relevante Abweichungen auf.

Th 488 Philosophische Lehrmeinungen 1.18.1 Die Naturforscher insgesamt von den Anhängern des Thales bis Platon waren fest von [der Existenz] des leeren Raumes überzeugt (vgl. dagegen Th 153, Th 350).2

Th 489 Philosophische Lehrmeinungen 2.24.1 Thales war der Erste, welcher sagte, dass die Sonne durch den Gang des Mondes unter ihr verfinstert wird, da der Mond von Natur aus Erde besteht. Daher verhüllt er, was über ihm ist, wie die Schale verhüllt.3

1 2 3

Harvey 1970, 244–6. Übersetzung Daiber 1980, 128 f. Qusṭā las nach Daibers Vermutung vermutlich ἐπέγνωσαν statt ἀπέγνωσαν, oder Qusṭā hat es so konjiziert. Der letzte Satz steht anstelle von βλέπεσθαι δὲ τοῦτο κατοπτρικῶς ὑποτιθεµένῳ τῷ δίσκῳ (“Man beobachtet das im Spiegelbild, indem man die [mit einer Flüssigkeit gefüllte] Schale unten hinlegt.“), vgl. dazu die Interpretation von Diels 1929, 53. Nun würde zwar ğam (Becher, Glas, Trinkgefäß, Schale) dem δίσκος entsprechen und man musste annehmen, dass dem Übersetzer der Sinn des griechischen Satzes unklar war und er hilflos reagiert hat. Mit einer paläographisch plausiblen Korrektur von ğam zu ġamām wird aber das Arabische verständlich: „wie die Wolken verhüllen“. Das Griechische wäre dann eher als ein sekundärer Zusatz zu verstehen, der eine Anweisung gibt, wie man bei diesen Beobachtungen die Augen schont.

386

Qusṭā ibn Lūqā – Symeon Logothetes

Th 490 Plac. phil. 3.10.1

‫أﻣّﺎ اثﻟﻴﺲ واﻟﺮواﻗ ّﻴﻮن ﻓﺈﳖّ ﻢ أﺧﺬوا ﻋﻨﻪ أنّ اﻷرض ﻛﺮﯾّﺔ‬ Sim. (kugelförmige Erde) Th 161 (w. s.)

Th 491 Plac. phil. 4.1.1

‫اثﻟﻴﺲ ﻳﺮى أنّ اﻟﺮايح اﻟﺸـﺘﻮﯾّﻪ إذا ﻫ ّﺒﺖ ﲟﴫ ﻣﻦ أﻣﺎهمﺎ ﺗﺰﯾﺪ ﰲ ﻋﻈﻢ اﻟﻨﻴﻞ‬ ‫ﯾﻨﺼﺐ إﻟﻴﻪ ﻣﻦ اﻟﻠﺞّ اذلي ﳜﺮﻗﻪ‬ ّ ‫وﺳـﻴﻼﻧﻪ واﻧﺘﻔﺎﺧﻪ ﲟﺎ‬ Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. s.)

Symeon Logothetes Th 492 Chronicon 42.12.52–53 (ed. Wahlgren) Κατὰ τούτους τοὺς χρόνους Θαλῆς Μιλήσιος ἐν Τενέδῳ ἀπέθανε καὶ Σίβυλλα Ἐρυθραία ἐγνωρίζετο. Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Qusṭā ibn Lūqā – Symeon Logothetes

387

Th 490 Philosophische Lehrmeinungen 3.10.1 Thales und die Stoiker übernahmen von ihm, dass die Erde kugelförmig ist.1

Th 491 Philosophische Lehrmeinungen 4.1.1 Thales meint, dass die winterlichen Winde,2 wenn sie in Ägypten von vorn wehen, das Volumen, die Strömung und das Anschwellen des Nils wegen dessen vermehren, was sich zu ihm von der Höhe des Meeres her ergießt und was in ihn eindringt [vgl. Th 164].

Symeon Logothetes (10. Jh. n. Chr.) Th 492 Chronikon 42.12.52–53 In diesen Zeiten [der Herrschaft des Königs Hiskias] starb Thales von Milet auf Tenedos (vgl. Th 477, vgl. AG II 263.31–2). Die Sibylle von Erythrai war bekannt.

1

2

Anstelle des im Griechischen weggelassenen Verbs hat das Arabische aḫadū anhu („übernahmen von ihm“), was sich auf den zuvor genannten Metrodoros beziehen würde. So irrig für die im Sommer wehenden Etesien.

388

Suda

Suda Th 493 Lexicon alpha 425.65–68 (ed. Adler) (Ἀδάμ). Ἐντεῦθεν Ὀρφεύς τε καὶ Ὅμηρος καὶ ὁ τῶν ἀθεμίτων γονῶν ζῳγράφος Ἡσίοδος. ἐντεῦθεν ἡ Θάλητος δόξα καὶ ὁ κλεινὸς Πυθαγόρας καὶ ὁ σοφὸς Σωκράτης καὶ Πλάτων, τὸ τῆς Ἀθηναίων Ἀκαδημίας πολυθρύλητον σεμνολόγημα.

Th 494 Lexicon alpha 986.1–2 Ἀναξίμανδρος, Πραξιάδου, Μιλήσιος, φιλόσοφος, συγγενὴς καὶ μαθητὴς καὶ διάδοχος Θάλητος.

Th 495 Lexicon theta 17.1–18.3 (ed. Adler) Θαλῆς, Ἐξαμύου καὶ Κλεοβουλίνης, Μιλήσιος, ὡς δὲ Ἡρόδοτος Φοῖνιξ (Th  12)‧ γεγονὼς πρὸ Κροίσου, ἐπὶ τῆς λεʹ ὀλυμπιάδος, κατὰ δὲ Φλέγοντα γνωριζόμενος ἤδη ἐπὶ τῆς ζʹ (Th  166). ἔγραψε περὶ μετεώρων ἐν ἔπεσι, Περὶ ἰσημερίας, καὶ ἄλλα πολλά. ἐτελεύτησε δὲ γηραιός, θεώμενος γυμνικὸν ἀγῶνα, πιληθεὶς δὲ ὑπὸ τοῦ ὄχλου καὶ ἐκλυθεὶς ὑπὸ τοῦ καύματος. πρῶτος δὲ Θαλῆς τὸ τοῦ σοφοῦ ἔσχεν ὄνομα καὶ πρῶτος τὴν ψυχὴν εἶπεν ἀθάνατον ἐκλείψεις τε καὶ ἰσημερίας κατείληφεν. ἀποφθέγματα δὲ αὐτοῦ πλεῖστα‧ καὶ τὸ θρυλλούμενον‧ γνῶθι σαυτόν. τὸ γάρ, ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα, Χίλωνός ἐστι μᾶλλον, ἰδιοποιησαμένου αὐτό‧ καὶ τό, μηδὲν ἄγαν. [18] Θαλῆς ὁ φυσικὸς φιλόσοφος ἐπὶ Δαρείου (?) προειπὼν τὴν τοῦ ἡλίου ἔκλειψιν. καὶ Ἀριστοφάνης φησίν, ἄνθρωπος Θαλῆς (Th  18). ἀντὶ τοῦ ἄκρος τὴν ἀστρονομίαν. κλίνεται δὲ Θαλοῦ [...]. Sim. (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.); (Schrift) Th 88 (w. s.); (Todesumstände) Th 237 (1.39) (w. s.); (erster Weiser/philosoph) Th 29 (w. s.); (Natur der Seele) Th 31 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.); („Der Mensch ist ja ein Thales“) Th 18 (w. s.)

Suda

389

Suda (10. Jh. n. Chr.) Th 493 Lexicon alpha 425.65–68 Die negativen Folgen des Falls Adams [...]. Daher Orpheus und Homer und der Porträtist unlauterer Nachkommen, Hesiod; daher der Ruhm des Thales, der berühmte Pythagoras, der weise Sokrates und Platon, der viel berufene Stolz der Akademie in Athen.

Th 494 Lexicon alpha 986.1–2 Anaximander, Sohn des Praxiades, aus Milet, Philosoph, ein Verwandter, Schüler und Nachfolger des Thales.

Th 495 Lexikon theta 17.1–18.3 Thales, Sohn des Examyas und der Kleobuline, aus Milet, wie aber Herodot sagt (Th 12), ein Phönizier. Geboren wurde er vor Kroisos während der 35. Olympiade,1 nach Phlegon2 (Th 166) war er bereits während der siebten [Olympiade (752–749)] bekannt (vgl. Th 305). Er schrieb Über astronomische Phänomene in Versen, Über Tagundnachtgleiche und vieles andere. Er starb schon alt, als Zuschauer eines gymnischen Wettkampfs, von der Menge erdrückt und von der Hitze geschwächt. Thales erhielt als Erster den Namen des Weisen und er nannte als Erster die Seele unsterblich. Er verstand Eklipsen und Tagundnachtgleichen. Es gibt sehr viele Aussprüche von ihm; darunter das in aller Munde seiende „Erkenne dich selbst“. Denn das „Bürge, und schon ist das Unheil da“ stammt eher von Chilon,3 der es beansprucht hat. Auch das „Nichts allzusehr“. Thales, der Naturphilosoph, hat zur Zeit des Dareios die Verfinsterung der Sonne vorausgesagt. Aristophanes sagt: „Der Mensch ist ja ein Thales“ (Th 18), das heißt, er ist der Größte in der Astronomie. Die Genetivform des Namens Θαλῆς lautet Θαλοῦ [...].

1 2 3

Siehe oben zu Diog. Laert. Th 237 (1.37). P. Aelius Phlegon aus Tralleis, Freigelassener Hadrians. Sein Hauptwerk heißt der Suda zufolge Olympiades. Vgl. Th 200, Th 201, Th 237 (1.40), Th 525, Diog. Laert. 1.73.

390

Suda – Ṣiwān al-ḥikma

Th 496 Lexicon theta 295.1–2 Θετόν: εἰσποιητόν, οὐ γνήσιον. Θαλῆν τὸν φιλόσοφον μὴ γήμαντα τῆς ἀδελφῆς τὸν υἱὸν θέσθαι. Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Th 497 Lexicon nu 472.1–2 (ed. Adler) Νομοθέται: παρ᾽ Ἀθηναίοις πρῶτος ἐγένετο Δράκων καὶ μετ᾽ αὐτὸν Σόλων καὶ μετὰ τοῦτον Θαλῆς καὶ μετὰ τοῦτον Αἰσχύλος. Sim. (politische Tätigkeit Th 21 (w. s.)

Th 498 Lexicon phi 214.1–9 (ed. Adler) Φερεκύδης (Th  2), Βάβυος, Σύριος‧ [...] ἐζηλοτύπει δὲ τὴν Θάλητος δόξαν.

Ṣiwān al-ḥikma

Th 499 Ṣiwān al-ḥikma 13–17 (Ed. Dunlop)

‫اﳌﻠﻄﻲ ﻫﻮ أ ّول ﻣﻦ ﺗﻔﻠﺴﻒ ﲟﴫ وﺻﺎر إﱃ ﻣﻠﻄﻴﺔ‬ ّ ‫ُذ ِﻛﺮ ﰲ ﺑﻌﺾ اﻟﻜﺘﺐ أنّ اثﻟﻴﺲ‬ ‫وﻫﻮ ﺷـﻴﺦ وﺑﻪ ُ ّﲰﻴﺖ ﻓﺮﻗﺔ ﻣﻦ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ ﻓﻼﺳﻔﺔ ﻓﻘﺪ ﰷن ﻟﻠﻔﻠﺴﻔﺔ اﻧﺘﻘﺎل ﻛﺜﲑ وﰷن‬ ّ ‫ﯾﻌﺘﻘﺪ أنّ أ ّول ﻣﺎ ﺧﻠﻖ ّاهلل ﺗﻌﺎﱃ ﻫﻮ اﳌﺎء و‬ ‫ﯾﻨﺤﻞ ﲨﻴﻊ اﻟﲀﺋﻨﺎت أ ّوﻻ إﱃ اﳌﺎء و َدﻋﺎ ُﻩ‬

Suda – Ṣiwān al-ḥikma

391

Th 496 Lexikon theta 295.1–2 Θετόν: in die Familie hineingenommen, nicht echtbürtig. Thales, der Philosoph, soll, da er nicht verheiratet war, den Sohn seiner Schwester adoptiert haben (vgl. Th 113, Th 237 [Diog. Laert. 1.26]).

Th 497 Lexikon nu 472.1–2 Gesetzgeber: Bei den Athenern war der erste Drakon, danach Solon, danach Thales, danach Aischylos (vgl. Th 454, Th 479).

Th 498 Lexikon phi 214.1–9 Pherekydes, der Sohn des Babys, aus Syros: [...] er ahmte eifrig die Lehre des Thales nach (Th 2).1

Ṣiwān al-ḥikma (Der Schrank der Weisheit) (10. Jh. n. Chr.) In der mit gnomologischem Material angereicherten Doxographie, die bisher einem Abū Sulaimān as-Siğistānī al-Manṭiqī (gest. 987 n. Chr.) zugeschrieben wurde und heute nur in zwei Auszügen vorliegt,2 ist Thales an mehreren Stellen behandelt.

Th 499 Der Schrank der Weisheit 13–17 In einem Buch wird erwähnt, dass der Milesier Thales der erste war, der in Ägypten philosophierte. Er kam als alter Mann nach Milet. Nach ihm nannte man eine Gruppe der Griechen Philosophen. Die Philosophie wurde 1 2

Siehe Schibli 1990, 13. Vgl. Th 533, Th 534 sowie Th 537 und Th 583. Vgl. dazu Daiber 1984, 36–68.

‫‪Ṣiwān al-ḥikma‬‬

‫‪392‬‬

‫ﺗﻮﱒ ﻫﺬا أنّ ﲨﻴﻊ اﻷﺷـﻴﺎء ﻣﻦ اﻟﺮﻃﻮﺑﺔ واﺳ ّ‬ ‫إﱃ أن ّ‬ ‫ـﺘﺪل ﺑﻘﻮل أوﻣﲑس اﻟﺸﺎﻋﺮ ﺣﻴﺚ‬ ‫ُﻮدلا ّ‬ ‫ﻗﺎل إنّ أوﻗﺎاﻧﻮس ﻛﺄﻧّﻪ ُ ِﲻﻞ ﻣ ّ ً‬ ‫ﻟﻠﲁ‬ ‫‪Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Gott [als Geist des Kosmos]) Th 72‬‬ ‫‪(w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theo‬‬‫)‪logen/Homer zurück) Th 29 (w. s.‬‬

‫‪Th 500‬‬ ‫‪Ṣiwān al-ḥikma 176–187‬‬

‫وﻗﻴﻞ إنّ أ ّول ﻇﻬﻮر اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﰷن ﰲ زﻣﺎن ُﲞﺘﻨﴫ وأ ّول ﻣﻦ اﺑﺘﺪأ ﻓﳱﺎ وﳒﻢ ﲠﺎ ﰷن‬ ‫اﳌﻠﻄﻲ ﻫﺬا اذلي ذﻛﺮان وإنّ أ ّول أﻃﺮف أﻫﻞ زﻣﺎﻧﻪ ﺑﻪ ﻣﳯﺎ أﻧّﻪ ﻗﺪ ﰷن ّ‬ ‫أﻇﻞ‬ ‫اثﻟﻴﺲ ّ‬ ‫ﻛﺴﻮف ّ‬ ‫ﳃﺮي ﲿﺴـﺒﻪ ﻓﺄﻧﺬرﱒ ﺑﻪ ﻗﺒﻞ ﻛﻮﻧﻪ ﻓﻠ ّﻤﺎ وﻗﻊ اﻟﻜﺴﻮف َﻗ ِﺒ َﻞ ﰲ أﻧﻔﺴﻬﻢ‬ ‫وﻗﺖ ٍ‬ ‫ﲟﺎ أﻧﺬرﱒ ﺑﻪ وﺻﺎر إﻟﻴﻪ ﺟﲈﻋﺔ ﻓﺘﻠ ّﻤﺬوا هل وﱂ ﻳﻜﻦ ﻗﺒﻞ ذكل ﰲ ﺑﻼد ﯾﻮانن ﳾء ﻣﻦ‬ ‫اﻟﻌﻠﻮم اﻟﱪﻫﺎﻧ ّﻴﺔ وإﻧّـﲈ ﰷﻧﺖ ﺣﺎﳍﻢ ﻛﺤﺎل أﻣّﺔ اﻟﻌﺮب اﳉﺎﻫﻠ ّﻴﺔ ﻟﻴﺲ ﻋﻨﺪﱒ ّإﻻ ﻋﲅ اﻟﻠﻐﺔ‬ ‫وﺗﺄﻟﻴﻒ اﻷﺷﻌﺎر واﳋﻄﺐ واﻷﻣﺜﺎل واﻟﺮﺳﺎﺋﻞ إﱃ أن ﳒﻢ اثﻟﻴﺲ ابﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وﻛﺬكل ﻋﲅ‬ ‫اﳊﺴﺎب واﻟﻬﻨﺪﺳﺔ واﳌﺴﺎﺣﺔ أﺧﺬوﻫﺎ ﻋﻦ اﳌﴫﯾّﲔ ﻓﺄﻣّﺎ وﺟﻮد اﻟﺸﻌﺮ ﰲ أﻣّﺔ ﯾﻮانن‬ ‫ﻓﺈﻧّﻪ ﻇﻬﺮ ﻓﳱﻢ ﻗﺒﻞ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وأﺑﺪﻋﻪ أوﻣﲑس اﻟﺸﺎﻋﺮ وﻫﻮ ﻋﻨﺪﱒ ﲟﲋةل إﻣﺮئ اﻟﻘﻴﺲ‬ ‫ﰲ اﻟﻌﺮب واثﻟﻴﺲ ﰷن ﺑﻌﺪ أوﻣﲑس ﺑﺜﻠامثﺋﺔ واﺛﻨﲔ وﲦﺎﻧﲔ ﺳـﻨﺔ ﳁﻦ ﻛﻮن اثﻟﻴﺲ إﱃ‬ ‫اﺑﺘﺪاء ﻣكل ُﲞﺘﻨﴫ ﲦﺎﻧﻴﺔ وﻋﴩﻳﻦ ﺳـﻨﺔ وأايم وأﻣّﺔ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ ﳒﻤﺖ ﺑﻌﺪ ﻣﻮﳻ ﻋﻠﻴﻪ‬ ‫اﻟﺴﻼم وإنّ اﻟﺸﻌﺮ ﺑﺪأ ﻣﳯﻢ ﻗﺒﻞ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﺑامثﻧﲔ ﻣﻦ اﻟﺴـﻨﲔ وأ ّول ﻓﻴﻠﺴﻮف ﰷن‬ ‫ﻣﳯﻢ ﰲ ﺳـﻨﺔ ﺗﺴﻌﲈﺋﺔ وإﺣﺪى وﲬﺴﲔ ﻣﻦ وﻓﺎة ﻣﻮﳻ ﻋﻠﻴﻪ اﻟﺴﻼم وﻫﺬا ﻣﺎ ﺧﱪ ﺑﻪ‬ ‫ﻛﻮرﻟّﺲ ﰲ ﻛﺘﺎﺑﻪ اذلي ر ّد ﻓﻴﻪ ﻋﲆ ﯾُﻠﻴﺎﻧﺲ ﻓامي انﻗﺾ ﺑﻪ اﻹﳒﻴﻞ وذﻛﺮ ﻓﺮﻓﻮرﯾﻮس أنّ‬ ‫اثﻟﻴﺲ ﻇﻬﺮ ﰲ ﺳـﻨﺔ ﺛﻼث وﻋﴩﻳﻦ وﻣﺎﺋﺔ ﻣﻦ ﻣكل ُﲞﺘﻨﴫ‬

Ṣiwān al-ḥikma

393

vielfach weitergegeben. Er glaubte, dass das Erste, das Gott, der Erhabene, schuf, das Wasser war und dass sich alles, was entsteht, sich primär auf das Wasser zurückführen lässt. Zu dieser Meinung wurde er gebracht, weil alle Dinge aus der Feuchtigkeit entstehen. Er bekam auch einen Hinweis aus der Rede des Dichters Homer, wo er sagt: „Der Okeanos, als ob er zu einem Erzeuger von allem gemacht sei.“1

Th 500 Der Schrank der Weisheit 176–187 Es heißt, dass das erste Auftreten der Philosophie in der Zeit des Buḫtnaṣar2 war und der Erste, der damit begann und sich darin hervortat, jener Milesier Thales war, den wir erwähnten, und dass ein Erstes davon, womit er seine Zeitgenossen beschenkte, Folgendes war. Es stand die Zeit einer Mondfinsternis bevor, und er berechnete sie und warnte die Leute vor ihr, noch ehe sie sich ereignete. Und als die Finsternis eintrat, gewann er ihr Wohlwollen durch das, wovor er sie gewarnt hatte, und es kamen zu ihm viele, um seine Schüler zu werden. Zuvor gab es im Land der Griechen nichts von den auf Beweis gegründeten Wissenschaften. Ihre Verhältnisse waren wie die der heidnischen Araber, sie hatten nur das Wissen um die Sprache, die Dichtung, die Redekunst, Fabeln und Episteln bis dass Thales mit der Philosophie auftrat. In gleicher Weise haben sie die Mathematik, die Technik und die Geometrie von den Ägyptern übernommen. Die Dichtung aber gab es im Volk der Griechen, denn sie war bei ihnen vor der Philosophie entstanden. Ihr Schöpfer war der Dichter Homer, der bei ihnen den gleichen Rang hat wie Imru al-Qais3 bei den Arabern. Thales war um 382 Jahre nach Homer. Vom Auftreten des Thales bis zum Beginn der Herrschaft von Buḫtnaṣar waren 28 Jahre und einige Tage. Das Volk der Griechen entstand nach Moses, über dem Friede sei, und die Dichtung begann bei ihnen vor der Philosophie um 80 Jahre, und einen ersten Philosophen gab es bei ihnen 1 2

3

Das Zitat aus der Ilias (14.201) wurde durch die Übersetzung von Aristoteles’ Metaphysik vermittelt (1.3.983b30 f.). Die moderne Orientalistik unterscheidet zwei babylonische Könige namens Nabukudurri-usur; der erste wird der 2. Hälfte des 12. Jh.s v. Chr. zugerechnet, der zweite regierte 605–562 v. Chr., er ist der biblische Nebukadnezar, der Jerusalem eroberte und im Arabischen als Buḫtnaṣar bekannt war. Mit Buḫtnaṣar I. identifizierte man Nabonassar, mit dessen Regierungsantritt 747 v. Chr. die von Hipparch und Ptolemaios übernommene Ära beginnt. Ein berühmter vorislamischer Dichter des sechsten Jahrhunderts n. Chr.

‫‪Ṣiwān al-ḥikma‬‬

‫‪394‬‬

‫)‪Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Mondfinsternis/Mondphasen‬‬ ‫)‪Th 178 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.‬‬

‫‪Th 501‬‬ ‫‪Ṣiwān al-ḥikma 398–416‬‬

‫اﳌﻠﻄﻲ ﻫﻮ أ ّول ﻣﻦ اﺑﺘﺪأ ابﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وﺑﻪ ُ ّﲰﻴﺖ ﻓﺮﻗﺔ ﻣﻦ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ ﻓﻼﺳﻔﺔ ﻓﻘﺪ‬ ‫اثﻟﻴﺲ ّ‬ ‫ﰷن ﻟﻠﻔﻠﺴﻔﺔ اﻧﺘﻘﺎل ﻛﺜﲑ وﻫﺬا اﻟﺮﺟﻞ ﺗﻔﻠﺴﻒ ﲟﴫ وﺻﺎر إﱃ ﻣﻠﻄﻴﺔ وﻫﻮ ﺷـﻴﺦ وﱂ‬ ‫ﯾﻮﺟﺪ ﻣﻦ الكﻣﻪ ّإﻻ اﻟﻴﺴﲑ ﻟﺘﻘﺎدم اﻟﻌﻬﺪ وﺗﻄﺎول اﳌ ّﺪة وﻫﻮ ﻗﻮهل ّ‬ ‫اﳊﻖ ﻟﻴﺲ ﲟﻤﺪوح‬ ‫ﻟﻜ ّﻨﻪ ﳑﺠَّ ﺪ ﻷﻧّﻪ أرﻓﻊ وأﻋﲆ ﻣﻦ اﳌﺪح وإﻧّـﲈ ﳕﺪح اﻷﺷـﻴﺎء اﻟﱵ ﻧﻘﻮى أن ﳕﻴﻞ ﺑﻔﻌﻠﻬﺎ‬ ‫ﻣّﺮة إﱃ اﳋﲑ وﻣّﺮة إﱃ ّ‬ ‫اﻟﴩ وﻗﺎل رأس اﻟﻔﻀﺎﰁ اﻟﳰﲔ وإن ﺻﺪق ﺻﺎﺣﳢُ ﺎ ﻓﺈﳖّ ﺎ ﺗﻌ ّﻴﺒﻪ‬ ‫اﻟﻌﻲ واﻟﻐﻀﺐ ﻣﻦ ﺿﻴﻖ اﻟﻔﻜﺮ واﻟﺘﻨ ّﺪم ﻋﲆ ﻣﺎ ﻓﺎت ﻣﻦ اﻟﻔﺸﻞ وﻗﺎل ﻣَﻦ‬ ‫واﻟﺸﺘﳰﺔ ّ‬ ‫اﻟﴪ ً‬ ‫ﲻﻼ ﻳﺴـﺘﺤﻲ ﻣﻨﻪ ﰲ اﻟﻌﻼﻧﻴﺔ ﻓﻠﻴﺲ ﻟﻨﻔﺴﻪ ﻋﻨﺪﻩ ﻗﺪر وﻗﺎل إنّ اذلي‬ ‫ﲻﻞ ﰲ ّ‬ ‫ﳛﺲ ﺑﺄﻧّﻪ ﻻﺑﺲ ً‬ ‫ﺑﺪان ﻣ ّﻴـ ًﺘـﺎ ﻓﻘﻂ ﻓﺈﻧّﻪ ﲠﳰﺔ وﳚﺐ‬ ‫ﳛﺲ ﺑﺄنّ ﻓﻴﻪ ﻧﻔﺴﺎ انﻃﻘﺔ وإﻧّـﲈ ّ‬ ‫ﻻ ّ‬ ‫ﳛﺲ ﺑﺄن ﻓﻴﻪ ﻧﻔﺴً ﺎ انﻃﻘﺔ ﻏﲑ ﻣﺎﺋﺘﺔ ﻓﻠﻴﺲ‬ ‫أن ﻳﻜﻮن ﺷﺄﻧﻪ ﻣﺎ ﺗﻔﻌهل اﻟﳢﺎﰂ ﻓﺄﻣّﺎ اذلي ّ‬ ‫ابﻟﻮاﺟﺐ أن ﻳﻜﻮن ﺷﺄﻧﻪ ﻣﺎ ﺗﻔﻌهل اﻟﳢﺎﰂ ﻟﻜﻦ اﻟﻮاﺟﺐ ﻋﻠﻴﻪ أن ﻳﳣ ّﺜـﻞ أﻓﻌﺎل ّاهلل ﺗﻌﺎﱃ‬ ‫وﻗﻴﻞ هل ﻟِ َﻢ ﺻﺎر اذلﻳﻦ ﯾﻔﻌﻠﻮن ّ‬ ‫اﻟﴩ إﻧّﲈ ﯾﻌﺎﻗﺒﻮن ﻋﲆ أﻓﻌﺎﳍﻢ ﻣﻦ دون اذلﻳﻦ َﯾ ْﻨﻮُون‬ ‫اﻟﴩ؟ ﻓﻘﺎل ﻣﻦ ﻗﺒﻞ أﻧّﻪ إﻧّﲈ ﻣﺎ ﻗﺼﺪ ابﻻﻧﺴﺎن ﻻ ﻷن ﻻ ّ‬ ‫ﻓﻌﻞ ّ‬ ‫ﯾﺘﻔﻜﺮ ﻟﻜﻦ ﻷن ﻻ‬ ‫ﯾﻔﻌﻞ اﻟﺮديء ﳑّﺎ ّ‬ ‫ﯾﺘﻔﻜﺮ ﻓﻴﻪ وﻗﻴﻞ هل ّأي اﳊﻴﻮان اذلي ﻻ َﻳ ْﺸ َﺒﻊ؟ ﻓﻘﺎل اﻹﻧﺴﺎن اذلي‬ ‫َﻳ ْﺮﺑَﺢ وﻗﺎل اﻟﻜﺒﲑ اﳍ ّﻤﺔ اذلي ﻳﻜﻮن ﻋﻨﻒ اﻟﻨﺎﰠ ﻋﻨﺪﻩ أﻟﻄﻒ ﻣﻮﻗﻌًﺎ ﻣﻦ ﻟﲔ اﳌﻠﻖ‬ ‫َ‬ ‫ُﴪ‬ ‫اﻟﲀﴊ وﻗﺎل إذا‬ ‫وﻋﻈﺖ ﻣﺬﻧ ًﺒﺎ ﻓﱰ ّﻓﻖ ﺑﻪ ّﻟﺌﻼ ﳜﺮج إﱃ اﳌﲀﺷﻔﺔ وﻗﺎل ﻛﻮﻧﻮا ﻣﻦ اﻟـﻤ ِ ّ‬ ‫اﻟـﻤ ُْﺪ ِﻏﻞ أﺧﻮف ﻣﻨﲂ ﻣﻦ اﳌﲀﺷﻒ اﻟـﻤُـﻌْـ ِﻠﻦ ﻷنّ ﻣﺪاواة اﻟﻌﻠﻞ اﻟﻈﺎﻫﺮة أﻫﻮن ﻣﻦ‬

Ṣiwān al-ḥikma

395

im neunhunderteinundfünfzigsten Jahr nach dem Tod des Moses, über dem Friede sei. Dies berichtet Kyrill in seinem Buch, wo er Julians Kritik am Evangelium zurückweist.1 Porphyrios erwähnt (Th 248), dass Thales im Jahre 123 von der Herrschaft des Buḫtnaṣar an gerechnet auftrat.2

Th 501 An einer weiteren Stelle der Sammlung folgt ein gnomologischer Teil: Der Schrank der Weisheit 398–416 Thales, der Milesier: Er war der Erste, der mit der Philosophie begann. Nach ihm nannte man eine Gruppe der Griechen Philosophen. Die Philosophie wurde vielfach weitergegeben. Dieser Mann philosophierte in Ägypten und kam nach Milet, als er ein alter Mann war. Von seinen Äußerungen findet sich nur noch wenig, weil sie weit zurückliegen und die Zeit fortgeschritten ist. Und dies ist seine Rede: Das Recht ist nicht zu loben, vielmehr ist es hoch zu preisen, denn es ist über das Lob hoch erhaben. Wir loben nämlich dasjenige, mit dessen Ausführung wir uns manchmal zum Guten und manchmal zum Schlechten hinneigen können. Er sagte: Der Wortführer der Beschämung ist die rechte Hand, und wenn derjenige, der sie hat, ein Gerechter ist, so tadelt sie ihn, und die Schmähung besteht in der Kraftlosigkeit, und der Zorn kommt von dem Ärger und der Reue wegen dem, was wegen des Misslingens entgangen ist. Er sagte: Wenn jemand im Geheimen etwas macht, dessen er sich in der Öffentlichkeit schämt, so hat er vor sich selbst keine Achtung. Er sagte: Wer nicht spürt, dass in ihm eine vernünftige Seele ist, und nur fühlt, dass er mit einem toten Körper bekleidet ist, der ist ein Tier, und ihm obliegt es, das zu tun, was die Tiere machen. Derjenige aber, der spürt, dass in ihm eine vernünftige und unsterbliche Seele ist, der muss nicht das tun, was die Tiere machen, sondern er ist verpflichtet, das Handeln Gottes, der erhaben ist, nachzuahmen.

1 2

Vgl. Th 373: Contra Iulianum 1.13 f.; dazu Stern 1972, 439 u. 442 f. (ND 1983, XIII). Der Eintrag fehlt in der Sammlung von Smith 1993.

‫‪Ṣiwān al-ḥikma‬‬

‫‪396‬‬

‫ﻣﺪاواة ﻣﺎ اﺳـﺘﺨﻔﻰ وﺑﻄﻦ وﻗﺎل ﻣﻦ ﺳﻘﺎك اﳌ ّﺮ ﻟﺘﱪأ أﺷﻔﻖ ﻋﻠﻴﻚ ﳑّﻦ أوﺟﺮك اﳊﻠﻮ‬ ‫ﺣﱴ َﲣ َ‬ ‫ﺣﱴ ﺗﺄﻣﻦَ أﺑ ُّﺮ ﺑﻚ ﳑّﻦ آﻧﺴﻚ ّ‬ ‫ﻟﺘﺴﻘﻢ وﻣﻦ ﺧ ّﻮﻓﻚ ّ‬ ‫ﺎف وﻗﻴﻞ هل ْأﺧ ِﺮج ﻫﺬا‬ ‫اﻟﻐ ّﻢ ﻣﻦ ﻗﻠﺒﻚ ﻓﻘﺎل ﻟﻴﺲ ﺑﺈذﱐ دﺧﻞ وﺳُ ـﺌﻞ ﻋﻦ ﺣﺎهل ﺑﻌﺪ ﻣﺎ َﻫﺮم ﻓﻘﺎل ﻫﻮ ذا أﻣﻮت‬ ‫همﻞ‬ ‫ﻋﲆ ٍ‬ ‫‪Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th  29 (w.  s.); (ägyptischer Einfluss) Th  92‬‬ ‫)‪(w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.); (Schrift‬‬ ‫)‪Th 88 (w. s.); (Todesumstände) Th 237 (1.39) (w. s.‬‬

Ṣiwān al-ḥikma

397

Man sagte zu ihm: Warum werden nur diejenigen, die Böses tun, nach ihren Taten bestraft, nicht aber diejenigen, die Böses zu tun beabsichtigen? Er antwortete: Weil man vom Menschen nicht erwarten darf, dass er nicht denkt, sondern dass er das Böse, an das er denkt, nicht ausführt.1 Man sagte zu ihm: Gibt es ein Lebewesen, das niemals satt wird? Er antwortete: Ein Mensch, der Profit macht.2 Er sagte: Der Anspruchsvolle, der mit Strenge Ratschläge erteilt, ist am Ende freundlicher als die Sanftmut des falschen Schmeichlers. Er sagte: Wenn du einen Übeltäter ermahnst, so sei nett zu ihm, damit es nicht auf eine Bloßstellung hinausläuft. Er sagte: Hütet euch mehr vor dem, der verschlossen und falsch ist, als vor dem, der aufdeckt und enthüllt, denn die Heilung der sichtbaren Krankheiten ist leichter als die Heilung des Versteckten und Verborgenen. Er sagte: Wenn dir jemand Bitteres zu trinken gibt, damit du kuriert wirst, ist er gütiger zu dir als einer, der dir Süßes einflößt, damit du krank wirst. Und wenn dir einer Angst macht, damit du dich in Sicherheit bringst, ist er aufrichtiger zu dir als einer, der dich heiter stimmt, damit du in Angst gerätst. Ihm wurde gesagt: Entferne diesen Kummer aus deinem Herzen. Er erwiderte: Er ist ohne meine Erlaubnis hineingegangen.3 Man fragte ihn nach seinem Zustand, als er alt und schwach geworden war. Er sagte: Ich sterbe halt gemächlich. Angeschlossen ist mit geringen Abweichungen ein längeres Zitat aus PseudoAmmonios (416–425), es entspricht dem Kap. II des Textes (S. 34 f., Übers. 80 f.), s. o. Th 483.

1 2

3

Dasselbe auch unter al-Mubaššir, s. u. Th 510. In einer Parallele mit unsicherer Lesung des Namens bei dem Philologen und Lexikographen Ibn Duraid (837–933 n. Chr.) ist pointierter von einem Kaufmann die Rede, s. Rosenthal 1958, 29–54 u. 150–83, Nr. 43 (ND 1990, VII). S. außerdem eine Erwägung hinsichtlich einer alternativen Zuschreibung an den kynischen Prediger Teles (3. Jh. v. Chr.) bei Rosenthal 1991, 203, Nr. 40. Dasselbe auch anonym bei al-Mubaššir: Badawī 1958, 324, 19, u. bei Ibn Hindū: alQabbānī 1900, 130, 10 f.

398

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān – Konstantinos VII. Porphyrogennetos

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān

Th 502 Kitāb al-baḥt 2.331.9 f. (ed. Kraus)

ّ ‫إذ ﻟﻴﺲ‬ ‫ﰻ اﻟﻨﺎس أذﻛﻴﺎء وﻻ اتﻣّﻲ اﳋﻠﻖ ﻛﲈ ُﳛﲃ ﻋﻦ اثﻟﻴﺲ وﻓﻮاثﻏﻮرس وﺳﻘﺮاط‬ ّ ‫وأﻓﻼﻃﻦ وأﻣﺜﺎﳍﻢ ﳑّﻦ ﱂ‬ ‫ﯾﺘﻌﲅ ﻣﻦ أﺣﺪ ﺷﻴﺌﺎ وﰷن انﻃﻘﺎ ابﻟﻌﲅ ﻣﻦ ﺻﻐﺮﻩ وأ ّول أﻣﺮﻩ‬ Konstantinos VII. Porphyrogennetos Th 503 De virtutibus et vitiis 1.348.21–22 (ed. Büttner-Wobst/ Roos) Φασὶ δέ τινες Θαλῆν προϊδόμενον ἔκ τινων σημείων ὄμβρον γενησόμενον καὶ ἀναμένειν τὴν ὥραν ἐκείνην.

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān – Konstantinos VII. Porphyrogennetos

399

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān (Mitte 10. Jh. n. Chr.) In dem umfangreichen alchemistischen Schriftenkorpus, das einem Anhänger des schiitischen Imams Ğafar aṣ-Ṣādiq (um 700 – 765 n. Chr.) zugeschriebenen wurde,1 werden viele alte Autoritäten bemüht, darunter auch Thales.2 In einem Kitāb al-baḥt (Buch der Untersuchung) heißt es in einer Erzählung von Archimedes:

Th 502 Buch der Untersuchung 2.331.9 f. Nicht alle Menschen sind nämlich scharfsinnig oder von sich aus vollkommen, wie man sich das von Thales, Pythagoras, Sokrates, Platon und anderen erzählt, die nichts von anderen zu lernen hatten, sondern von Jugend auf und von Anfang an wissenschaftlich produktiv gewesen sind.3

Konstantinos VII. Porphyrogennetos (906–959 n. Chr.) Th 503 Auszug aus dem 7. Buch der Historien des Nikolaos von Damaskus (s. Th 79). Die Geschichte von Kroisos auf dem Scheiterhaufen (vgl. Her. Hist. 1.86 f.), der in letzter Sekunde durch einen plötzlich einsetzenden Gewitterregen gerettet wird. Über Tugenden und Laster 1.348.21–22 Einige sagen aber, Thales habe aus bestimmten Anzeichen vorhergesehen, dass es einen Gewitterregen geben werde, und dass er ihn zu eben jenem Zeitpunkt erwartet habe (vgl. Th 10).

1 2

3

F. Sezgin (1971, 132–229) hält an der damit vorgegebenen frühen Datierung fest. Zur Person des oder eines Fälschers vgl. P. Kraus, 1942 (Bd. 1), LXIII f. Kraus 1943 (Bd. 2), 46, Anm. 1; 47, Anm. 1; 53, Anm. 5; 55, Anm. 4; 59, Anm. 1; 119, Anm. 2; 128, Anm. 5; 280, Anm. 1; 332 u. 336 mit Zitaten aus den Placita philosophorum, s. auch Sezgin 1971, Index s.v. Thales, und hier bes. S. 163 in einem Buch über das Silber eine lange Diskussion zwischen Sokrates und Thales. Übersetzung Rosenthal 1965, 31.

400

Konstantinos VII. Porphyrogennetos – Ibn an-Nadīm

Th 504 De sententiis 38–39, 282.18–283.2 (ed. Boissevain) Ὅτι περὶ τοῦ χρυσοῦ τρίποδος ἀμφισβητήσεως οὔσης ἡ Πυθία ἔχρησεν οὕτως ἔκγονε Μιλήτου, τρίποδος πέρι Φοῖβον ἐρωτᾷς; τίς σοφίᾳ πρῶτος πάντων; τούτῳ τρίποδ᾽ αὐδῶ. οἱ δέ φασιν ἄλλως ὅτι πολέμου γενομένου τοῖς Ἴωσι πρὸς ἀλλήλους, καὶ τοῦ τρίποδος παρὰ σαγηνέων ἀνενεχθέντος, ἐπερωτῆσαι τὸν θεὸν περὶ τῆς καταλύσεως τοῦ πολέμου. ἡ δὲ ἔφη οὔποτε μὴ λήξῃ πόλεμος Μερόπων καὶ Ἰώνων πρὶν τρίποδα χρύσειον, ὃν Ἥφαιστος κάμε τεύχων, ἐκ μέσσου πέμψητε, καὶ ἐς δόμον ἀνδρὸς ἵκηται ὃς σοφίᾳ τά τ᾽ ἐόντα τά τ᾽ ἐσσόμενα προδέδορκεν. [39] Ὅτι οἱ Μιλήσιοι ἀκολουθῆσαι βουλόμενοι τῷ χρησμῷ Θάλητι τῷ Μιλησίῳ τῶν ἑπτὰ σοφῶν τὸ ἀριστεῖον ἐβούλοντο δοῦναι‧ τὸν δὲ εἰπεῖν ὡς οὐκ ἔστιν πάντων σοφώτατος, συμβουλεύειν δὲ πρὸς ἕτερον πέμπειν σοφώτερον. τούτῳ δὲ τῷ τρόπῳ καὶ τῶν ἄλλων τῶν ἑπτὰ σοφῶν ἀποποιησαμένων τὸν τρίποδα Σόλωνι δίδοσθαι δοκοῦντι πάντας ἀνθρώπους ὑπερβεβλῆσθαι σο-[283] φίᾳ τε καὶ συνέσει. τὸν δὲ συμβουλεῦσαι τοῦτον ἀναθεῖναι Ἀπόλλωνι‧ τοῦτον γὰρ εἶναι σοφώτερον πάντων. Sim. (Auszeichnung des Thales/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.)

Ibn an-Nadīm

Th 505 Fihrist 245.12–15 (ed. Flügel)1

ّ ‫ﻗﺎل ﱄ أﺑﻮ اﳋﲑ ﺑﻦ‬ ‫اﶆﺎر ﲝﴬة أﰊ اﻟﻘﺎﰟ ﻋﻴﴗ ﺑﻦ ﻋﲇ وﻗﺪ ﺳﺄﻟﺘﻪ ﻋﻦ أ ّول ﻣﻦ‬ ّ ّ ‫اﻟﺼﻮري ﰲ ﻛﺘﺎﺑﻪ اﻟﺘﺄرﱗ وﻫﻮ ﴎاي ّﱐ أنّ أ ّول‬ ‫ﺗﳫﻢ ﰲ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﻓﻘﺎل زﰪ ﻓﺮﻓﻮرﯾﻮس‬ ‫اﻟﻔﻼﺳﻔﺔ اﻟﺴـﺒﻌﺔ اثﻟﺲ ﺑﻦ ﻣﺎﻟّﺲ اﻷﻣﻠﻴﴘ وﻗﺪ ﻧﻘﻞ ﻣﻦ ﻫﺬا اﻟﻜﺘﺎب ﻣﻘﺎﻟﺘﲔ إﱃ‬ 1

Übers. auch bei Smith 1993, 220 f. (Nr. 194bT).

Konstantinos VII. Porphyrogennetos – Ibn an-Nadīm

401

Th 504 Über Aussprüche 38–39, 282.18–283.2 Die Geschichte vom wandernden Dreifuß, der von Thales über Solon zu Apollon gelangt.

Ibn an-Nadīm (gest. 995 o. 998 n. Chr.) Der Bagdader Buchhändler schiitischer Konfession war von einer besonderen Verehrung für Aristoteles und die anderen griechischen Denker erfüllt. Sein umfassend angelegtes und unter dem schlichten Titel Fihrist (Katalog) veröffentlichtes Bücherverzeichnis ist zugleich eine Fundgrube kulturhistorischer Details.

Th 505 Katalog 245.12–15 Abū l-Ḫair ibn al-Ḫammār1 sagte mir, als ich ihn in Gegenwart von Abū l-Qāsim Īsā ibn Alī2 fragte, wer der Erste war, der über die Philosophie 1

2

Christlicher Arzt und Philosoph, geboren 942 n. Chr. in Bagdad, übersetzte viel aus dem Syrischen ins Arabische, ging von Bagdad nach Choresm, wurde von dort nach Afghanistan verschleppt, wo er vor 1030 starb. Sekretär am Kalifenhof, galt als Experte in den griechischen Wissenschaften, lebte von 914 bis 1001 n. Chr.

‫‪Ibn an-Nadīm – Al-Bīrūnī‬‬

‫‪402‬‬

‫اﻟﻌﺮ ّﰊ ﻓﻘﺎل أﺑﻮ اﻟﻘﺎﰟ ﻛﺬا ﻫﻮ وﻣﺎ أﻧﻜﺮﻩ وﻗﺎل آﺧﺮون أنّ أ ّول ﻣﻦ ّ‬ ‫ﺗﳫﻢ ﰲ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ‬ ‫ﺑﻮاثﻏﻮرس‬ ‫)‪Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.‬‬

‫‪Al-Bīrūnī‬‬ ‫‪Th 506‬‬ ‫)‪Tarīḫ al-Hind 15.19–16.1 (ed. Sachau‬‬

‫إنّ ﻗﺪﻣﺎء اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ ﻗﺒﻞ ﳒﻮم اﳊﳬﺔ ﻓﳱﻢ ابﻟﺴـﺒﻌﺔ اﳌﺴ ّﻤﲔ أﺳﺎﻃﲔ اﳊﳬﺔ وﱒ ﺳﻮﻟﻦ‬ ‫اﻷﺛﻴﲏ وﺑﻴﻮس اﻟﻔﺎرﯾﲏ وﻓﺎرايﻧﺪروس اﻟﻘﻮرﻧﱻ واثﻟﺲ اﳌﻠﻴﺴﻮﳼ وﻛﻴﻠﻮن اﻟﻠﻘﺎذوﻣﻮﱐ‬ ‫ﻓﻴﻄﻴﻘﻮس ﻟﺴﺒﻴﻮس ﻗﻴﻠﻴﺒﻮﻟﻮس ﻟﻨﺪﯾﻮس َ َ‬ ‫وﲥ ُّﺬ ِب اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﻋﻨﺪﱒ ﲟﻦ ﻧﺸﺄ ﺑﻌﺪﱒ ﰷﻧﻮا‬ ‫ﻋﲆ ﻣﺜﻞ ﻣﻘﺎةل اﻟﻬﻨﺪ‬ ‫)‪Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.‬‬

Ibn an-Nadīm – Al-Bīrūnī

403

gesprochen habe, Folgendes: „Porphyrios von Tyros behauptet (Th 247) in seinem Buch Die Geschichte, das auf Syrisch vorliegt, dass der erste der sieben Philosophen Thales aus Milet, der Sohn des MLLS,1 gewesen sei.“ Von diesem Werk hatte er zwei Bücher ins Arabische übersetzt. Abū l-Qāsim sagte, dass es sich so verhält, und hat es nicht bestritten. Andere sagen, dass der Erste, der über die Philosophie gesprochen hat, Pythagoras war.

Al-Bīrūnī (973–1048 n. Chr.) Th 506 Der aus Choresm, der alten Kulturoase südlich des Aralsees am Unterlauf des Oxus stammende Vertreter eines liberalen und weltoffenen, dabei durchaus rechtgläubigen Islam gilt gemeinhin als der bedeutendste und kreativste Universalgelehrte des ganzen muslimischen Mittelalters. In seinen Werken bezieht er sich ständig auf die von ihm hochgeschätzten Griechen.2 In seiner großen Monographie über Indien vergleicht er die dortigen Verhältnisse mit den alten griechischen, wobei er auch die Sieben Weisen erwähnt. Geschichte Indiens 15.19–16.1 Bevor bei den alten Griechen die Philosophie ihren Einzug hielt durch die Sieben, die man die Säulen der Weisheit nennt, als da sind der Athener Solon, Bias von Priene, Periandros von Korinth, Thales von Milet, Chilon der Lakedämonier, Pittakos von Lesbos und Kleobulos von Lindos, und die Philosophie durch die, die nachher auftraten, bei ihnen verbessert wurde, ließ sich von ihnen dasselbe sagen wie von den Indern.3

1

2 3

Der Name kann als Mallos gelesen werden, was sich mit dem bei Diogenes Laertios (1.22) und anderen genannten Ἐξαµύης nicht in Übereinstimmung bringen lässt, auch wenn H. Diels darin nur eine „Verderbnis“ erkennen will (1888/9, 165–70; vgl. auch O. Immisch 1888/9, 515 f. zu Thales’ Abkunft). Eher sollte man an eine eigenständige Lokaltradition denken, welcher der aus Tyros stammende Porphyrios gefolgt ist. S. Kennedy 1970, 147–58; s. auch die Einleitung zu Strohmaier 32002, 9–31. Übersetzung Sachau 1888, Bd. 1, 33.

‫‪Al-Bīrūnī – Avicenna‬‬

‫‪404‬‬

‫‪Th 507‬‬ ‫)‪Al-ātār al-bāqiya an al-qurūn al-ḫāliya 27.14–21 (ed. Sachau‬‬

‫ابﻟﺮ ْؤﯾَﺔ دون اﳊﺴﺎب إذ ﰷن‬ ‫وﻗﺪ زﰪ ﺑﻌﺾ اﻟﻨﺎس أنّ ﻫﺬﻩ اﻷدوار ﰷﻧﺖ ُﺗ ْـﺴـ َﺘـ ْﻌ َﻤ ُﻞ ُ‬ ‫اﻟﻨﺎس ﺣﻴﻨﺌﺬ ﱂ ﯾﻔﻄﻨﻮا ﲝﺴﺎب اﻟﻜﺴﻮﻓﺎت اﻟﱵ ﻻ ُﯾ ْﻌ َﺮ ُف ﻣﻘﺪار اﻟﺸﻬﺮ ّ‬ ‫اﻟﻘﻤﺮي وﻻ‬ ‫ﯾ ّﱲ ﻫﺬﻩ اﳊﺴـﺒﺎانت ّإﻻ ﲠﺎ وأنّ أ ّول ﻣﻦ وﻗﻒ ﻋﻠﻴﻪ ﰷن اثﻟﺲ ﻣﻦ أﻫﻞ ﻣﻠﻄﻴﺔ ﻓﺈﻧّﻪ‬ ‫ﻟـ ّﻤﺎ اﺧﺘﻠﻒ اﱃ أﲱﺎب اﻟﺮايﺿﺎت وأﺧﺬ ﻣﳯﻢ ﻋﲅ اﻟﻬﻴﺌﺔ واﳊﺮﰷت ّ‬ ‫ﺗﺮﰵ ﻣﻨﻪ إﱃ‬ ‫اﺳـﺘﻨﺒﺎط اﻟﻜﺴﻮﻓﺎت ّﰒ َو َﻗ َﻊ إﱃ ْﻣﴫ ﻓﺄﻧﺬر اﻟﻨﺎس ﺑﻜﻮن اﻟﻜﺴﻮف ﻓﻠ ّﻤﺎ ﺻﺪق ﺧﱪﻩ‬ ‫ﻟﲁ ﺻﻨﺎﻋﺔ ﻣﺒﺎدئ ﯾُﻨﳤـﻰ إﻟﳱﺎ ّ‬ ‫اﺳـﺘﻌﻈﻤﻮﻩ وﻫﺬا اﳋﱪ ﻣﻦ اﳌﻤﻜﻨﺎت ﻓﺈنّ ّ‬ ‫وﳇﲈ ﻗﺮﺑﺖ‬ ‫ﻣﻦ ﻣﺒﺪﲛﺎ ﰷﻧﺖ أﺑﺴﻂ ّ‬ ‫ﺣﱴ ﯾُﻨﳤـﻰ إﻟﻴﻪ وﻟﻜﻦّ اﻟﻮاﺟﺐ أن ﻻ ﯾُﻄﻠﻖ ﰲ ﻫﺬا اﳋﱪ‬ ‫اﻟﻘﻮل ﺑﺄنّ اﻟﻜﺴﻮف ﱂ ﯾُﻌﺮف ﻗﺒﻞ اثﻟﺲ ّإﻻ ابﺷﱰاط َﻣﻮاﺿ َﻊ دون ُأﺧﺮ‬ ‫)‪Sim. (Mondfinsternis/Mondphasen) Th  178 (w.  s.); (ägyptischer Einfluss‬‬ ‫)‪Th 92 (w. s.‬‬

‫‪Avicenna‬‬ ‫‪Th 508‬‬ ‫)‪Kitāb aš-šifā 87.1–6 (ed. Madkūr/Qāsim‬‬

‫ﻓﻴﺸـﺒﻪ أن ﻳﻜﻮن أﻗﺪهمﻢ ﻣﻦ رأى أنّ اﻟﻌﻨﴫ اﻟﻮاﺣﺪ ﻫﻮ اﳌﺎء ودﻋﺎﻩ إﱃ ذكل ﻇ ّﻨﻪ‬ ‫أن اﻟﻌﻨﴫ ﯾﻨﺒﻐﻲ أن ﻳﻜﻮن ﻣﻄﺎوﻋﺎ ّ‬ ‫ﻟﻠﺘﺸﲁ واﻟﺘﺨﻠﻴﻖ ّ‬ ‫ﺣﱴ ﻳﻜﻮن ﻣﻨﻪ ﻣﺎ ﻫﻮ ﻋﻨﴫ‬ ‫هل ّ‬ ‫ﻓﲁ ﻣﺎ ﻫﻮ أﺷ ّﺪ ﻣﻄﺎوﻋﺔ ذلكل ﻓﻬﻮ أوﱃ ابﻟﻌﻨﴫﯾّﺔ ّﰒ وﺟﺪ ﻫﺬﻩ اﳌﻄﺎوﻋﺔ ﻛﺄﳖّ ﺎ‬ ‫ﺧﺎص ابﻟﺮﻃﻮﺑﺔ واﻟﻨﺎس ّﳇﻬﻢ ﯾﻌﺘﻘﺪون أنّ اﻟﺮﻃﻮﺑﺔ ﻣﺎء أو ﳾء اﻟﻐﺎﻟﺐ ﻋﻠﻴﻪ‬ ‫ﻓﺼﻞ ّ‬

Al-Bīrūnī – Avicenna

405

Th 507 In seiner Chronologie erörtert er die Möglichkeit, ob Thales wirklich eine Finsternis voraussagen konnte. Er ist dabei von einer Tradition abhängig, die von einer Mondfinsternis ausging. Er erörtert die Bestimmung der Mondmonate und ihre Kongruenz mit den Sonnenjahren, die durch die Registrierung der Eklipsen erzielt wird, nennt auch die Periode des Meton zu neunzehn Jahren, um dann fortzufahren: Chronologie 27.14–21 Manche Leute behaupten, dass diese Perioden auf Beobachtung und nicht auf Berechnung beruhen, weil damals die Leute sich nicht auf die Berechnung der Finsternisse verstanden haben, ohne die die Länge des Mondmonats nicht erkannt werden kann und derartige Berechnungen nicht vollkommen auszuführen sind. Der Erste, der darauf kam, sei Thales von Milet gewesen, denn da er die Mathematiker aufsuchte und von ihnen die Astronomie und die Bewegungen [der Himmelskörper] lernte, sei er von da ausgehend zur Herleitung der Finsternisse gelangt. Dann sei er nach Ägypten gekommen, habe den Leuten das Eintreten der Finsternis angekündigt, und als sich seine Rede als wahr herausstellte, hätten sie ihn sehr geschätzt. Diese Geschichte liegt im Bereich des Möglichen, denn jede Kunst hat Grundlagen, zu denen man gelangen kann, und je näher sie ihrer Grundlage ist, desto einfacher ist es, zu ihr zu gelangen. Jedoch darf man bei dieser Geschichte nicht verallgemeinernd behaupten, dass die Finsternis vor Thales nur an bestimmten Orten und nicht an anderen erkannt werden konnte.1

Avicenna (vor 980 – 1037 n. Chr.) Th 508 Der auch im Abendland einflussreiche Philosoph und Vertreter eines neuplatonisch überformten Aristotelismus2 referiert im Kitāb aš-šifā (Buch der Genesung), seinem philosophischen Hauptwerk, die von Aristoteles überwundenen Materiekonzeptionen der Vorgänger, ohne deren Namen zu nennen, wobei er aber Thales immerhin als den ältesten apostrophiert.

1 2

Übersetzung Sachau 1879, 31 f. Strohmaier 2006.

‫‪Avicenna – Al-Mubaššir ibn Fātik‬‬

‫‪406‬‬

‫اﳌﺎء ﲾﻌﻞ اﳌﺎء اﻟﺒﺴـﻴﻂ ﻫﻮ اﻟﻌﻨﴫ ﻗﺎل وﻟﻬﺬا ﻣﺎ ﻧﺮى اﳊﻴﻮاانت ﻻ ّ‬ ‫ﺗﺘﺨﻠﻖ ّإﻻ ﻣﻦ‬ ‫اﻟﺮﻃﺐ وﻫﻮ اﳌﲏ‬ ‫)‪Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.‬‬

‫‪Al-Mubaššir ibn Fātik‬‬

‫‪Th 509‬‬ ‫)‪Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 34.7–36.2 (ed. Badawī‬‬

‫وﰷن ﺳﻮﻟﻮن أﺣﺪ اﳊﻜﲈء اﻟﺴـﺒﻌﺔ اذلﻳﻦ ﰷﻧﻮا ﰲ وﻗﺖ واﺣﺪ وﱒ اثﻟﻴﺲ وﺳﻮﻟﻮن‬ ‫وﺑِ ّﻄﺎﻗﻮس وابرايﻧﺪروس وﺧﻴﻠﻮن وﻗﻼوﺑﻮﻟﻮس وﺑﻴﺎس وأﻧﻜﺮ ﻗﻮم ﺑِ ّﻄﺎﻗﻮس وابرايﻧﺪروس‬ ‫وﺟﻌﻠﻮا ﻣﲀﳖﲈ أﺑاميﻧﻴﺪس اﻷﻗﺮﯾﻄﻲ وأانﺧﺎرﺳﻴﺲ اﻹﺳﻘﻮﰔ وﻗﻴﻞ إﳖّ ﻢ ﺗﺴﻌﺔ وأﺿﺎﻓﻮا إﻟﳱﻢ‬ ‫أانﺧﺎرﺳﻴﺲ اذلي ﻣﻦ ﺳﻘﻮﺛﻴﺎ ً‬ ‫أﯾﻀﺎ وﻣﻮﺳﻮن اذلي ﻣﻦ ﺧﻴﻨﻴﺎ وإﻧّـﲈ ﺣﺴـﺒﻮا ﺳـﺒﻌﺔ وأﺳﻘﻂ‬ ‫ً‬ ‫ً‬ ‫ﻣﳯﻢ اﺛﻨﺎن ﳌﺎ أذﻛﺮﻩ وﻫﻮ أنّ‬ ‫ﻣﻨﻘﻮﺷﺎ ﻟﻴﻠﻘﻰ ﺷـﺒﻜﺘﻪ ﰲ‬ ‫أﺣﺪااث وﻗﻔﻮا ﺑﺼ ّﻴﺎد ﻓﺪﻓﻌﻮا إﻟﻴﻪ‬ ‫اﳌﺎء ﳁﺎ أﺻﻌﺪﺗﻪ ﺑﺒﺨﳤﻢ ﰷن ﳍﻢ ﻓﺄﺧﺬﻩ ﻣﳯﻢ وﻃﺮح ﺷـﺒﻜﺘﻪ ﰲ اﳌﺎء ﻓﺄﺻﻌﺪ ﻃﺮﯾﺒﻮذا ﻣﻦ‬

Avicenna – Al-Mubaššir ibn Fātik

407

Buch der Genesung 87.1–61 Es scheint, dass der älteste von ihnen derjenige war, der meinte, dass das Wasser das einzige Element sei. Dazu brachte ihn seine Überzeugung, dass das Element nachgiebig gegenüber der Gestaltung und Formung sein müsse, so dass aus ihm das entsteht, dessen Element es ist, und alles, was dazu am nachgiebigsten ist, das sei am geeignetsten, ein Element zu sein. Dann fand er, dass diese Nachgiebigkeit eine differentia specifica der Feuchtigkeit sei, und alle Leute glauben, dass die Feuchtigkeit Wasser sei oder etwas, in dem das Wasser überwiegt. So machte er das einfache Wasser zum Element. Er sagte: „Und deswegen sehen wir, wie die Lebewesen nur aus dem Feuchten entstehen, nämlich dem Sperma.“

Al-Mubaššir ibn Fātik (11. Jh. n. Chr.) Die in den Jahren 1048 und 1049 n. Chr. verfasste Sammlung Muḫtār alḥikam wa-maḥāsin al-kalim (Auserlesene Maximen und vorzügliche Sentenzen) des ägyptischen Gelehrten al-Mubaššir ibn Fātik enthält zwar kein Kapitel über Thales, jedoch im Rahmen der Biographie Solons die Geschichte mit dem goldenen Dreifuß.2 Franz Rosenthal hat wahrscheinlich gemacht, dass sie über die Chronologie des Abū Isā ibn al-Munağğim auf die Philosophiegeschichte des Porphyrios zurückgeht.3

Th 509 Auserlesene Maximen und vorzügliche Sentenzen 34.7–36.2 Solon war einer der Sieben Weisen, die zu ein und derselben Zeit lebten, nämlich Thales, Solon, Pittakos, Periandros, Chilon, Kleobulos und Bias. Manche haben Pittakos und Periandros gestrichen und an ihre Stelle den Kreter Epimenides und den Skythen Anacharsis gesetzt. Man sagte auch, dass es neun seien und fügte ihnen noch Anacharsis von Skythien und Myson von Chenea hinzu. Jedoch rechnete man mit sieben, und zwei wurden davon gestrichen wegen dem, was ich erwähnen werde. Und zwar traten junge Leute an einen 1 2 3

Vgl. auch die Korrespondenz zwischen Al-Bīrūnī u. Ibn Sīnā, Al-asila wa-l-ağwiba bei Nasr/Mohaghegh 1972, 32, 2–4. Vgl. Rosenthal 1960–1, 132–58. Rosenthal 1937, 40 f. (ND 1990, I); vgl. Smith 1993, 225–8 (= Nr. 203aF).

‫‪408‬‬

‫‪Al-Mubaššir ibn Fātik‬‬

‫ذﻫﺐ ﻓﺄز َﻣ َﻊ اﻟﺼ ّﻴﺎد ﻋﲆ ﻣﻨﻌﻬﻢ ّإايﻩ واﺣﺘﺞّ ﻋﻠﳱﻢ ﺑﺄﻧّﻪ إﻧّـﲈ ابﻋﻬﻢ ﲰﻜﺔ وﱂ ﯾﺒﻌﻬﻢ ﻃﺮﯾﺒﻮذا‬ ‫ﻣﻦ ذﻫﺐ ﻓﺎﺣﺘﺠّ ﻮا ﻋﻠﻴﻪ أﻧّﻪ َ َ‬ ‫ﴍط ﻋﲆ ﻧﻔﺴﻪ أن ﯾﻄﻠﻊ ﳍﻢ ﺑﺒﺨﳤﻢ ﻣﺎ ﻃﻠﻊ ﳍﻢ ﻓﻠ ّﻤﺎ ﻃﺎﻟﺖ‬ ‫ُ‬ ‫ويح إﻟﳱﻢ أن ﯾﻨﻄﻠﻘﻮا‬ ‫اﳌﺸﺎﺟﺮة اﺗّﻔﻘﻮا ﻋﲆ أن ﯾﺘﻔﺎﺗَ ْﻮا إﱃ ّاهلل ﺳـﺒﺤﺎﻧﻪ ﳁﺎ أﻣﺮﱒ أﻧﻔﺬوﻩ ﻓﺄ ِ‬ ‫ﺑﻪ إﱃ ﺑﻌﺾ اﳊﻜﲈء اﻟﺴـﺒﻌﺔ وﯾﻘﺒﻠﻮا ﺣُ ْ َﳬﻪ ﻓﺄﺗﻮا ابﻹﻃﺮﯾﺒﻮذ ً‬ ‫ﺑﺪاي إﱃ اثﻟﻴﺲ ﻓﻮﺟّ ﻪ ﺑﻪ إﱃ‬ ‫ﺑﻴﺎس اﳊﻜﲓ واﺣﺘﺠﺰ ﺑﺄن ﻗﺎل ﻫﻮ أﺣﲂ ّﻣﲏ ﻓﺒﻌﺚ ﺑﻴﺎس إﱃ اﳊﻜﲓ اﻟﺜﺎﻟﺚ ﻓﺄرﺳهل‬ ‫اﻟﺜﺎﻟﺚ إﱃ اﻟﺮاﺑﻊ ﻓﲅ ﻳﺰل ُّ‬ ‫اﺣﺪ ﻳﺮﺳهل إﱃ اﻵﺧﺮ ّ‬ ‫ﺣﱴ ﺟﺎز ﻋﲆ اﻟﺴـﺒﻌﺔ اﳊﻜﲈء ﻓﺮ ّدﻩ‬ ‫ﰻو ٍ‬ ‫اﻟﺴﺎﺑﻊ إﱃ اثﻟﻴﺲ ﻓﺄﺟﺎب ﺑﺄن ُ ْﳚﻌَﻞ ﰲ ﻫﻴﲁ اﻹهل ﻋ َّﺰ ّ‬ ‫وﺟﻞ ﲾﻌﻠﻮﻩ ﰲ ﻫﻴﲁ أﻓﻮﻟﻮن‬ ‫اذلي ﺑﺪاﻟﻔﺲ ﻓﺼﺎرت ﺳ ً‬ ‫ـﺒﻌﺔ ]اﻹﻃﺮﯾﺒﻮذ[ ﻟﻠﺴـﺒﻌﺔ اﳊﻜﲈء اذلﻳﻦ َﻣ َّﺮ ﻋﲆ أﯾﺪﳞﻢ وأﻣّﺎ‬ ‫اﻵﺧﺮون اذلﻳﻦ ﱂ ﯾ ّﺘﻔﻘﻮا ﻣﻌﻬﻢ ﰲ ﻫﺬا اﳌﻌﲎ ﻓﺄﻗ ُّﺮوا ﺑﻔﻀﻴةل ا ّﻟﺴﻦّ‬ ‫‪1‬‬

‫‪2‬‬

‫‪Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Auszeichnung des Tha‬‬‫)‪les/Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.‬‬

‫‪Th 510‬‬ ‫‪Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 302.5–8‬‬

‫وﺳـﺌﻞ اثﻟﻴﺲ اذلي ﻣﻦ أﻫﻞ ﻣﺎﻟﻄﻴﻪ ﱂ ﺻﺎر اذلﻳﻦ ﯾﻌﺎﻗﺒﻮن اﻟﺒﴩ ﻻ ﯾﻌﺎﻗﺒﻮﳖﻢ ﻋﲆ‬ ‫ﻓﻜﺮﱒ اﻟﺮدﯾﺌﺔ وإﻧّـﲈ ﯾﻌﺎﻗﺒﻮﳖﻢ ﻋﲆ أﻓﻌﺎﳍﻢ ﻓﻘﻂ؟ ﻓﻘﺎل ﻣﻦ ِﻗـ َﺒﻞ أن اﻹﻧﺴﺎن ُﻗﺼِ ﺪ ﺑﻪ‬ ‫ﻷن ﻻ ﯾﻔﻌﻞ اﻟﺮديء ﳑّﺎ ﯾﻔﻜﺮ ﻓﻴﻪ ﻻ أن ﻻ ﯾﻔﻜﺮ‬ ‫)‪Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.‬‬

‫‪ Ed.: correxi‬ﺳﺎﺑﻌﺔ ] ﺳـﺒﻌ ًﺔ‬ ‫‪ Ed.: seclusi‬اﻹﻃﺮﯾﺒﻮذ‬

‫‪1‬‬ ‫‪2‬‬

Al-Mubaššir ibn Fātik

409

Fischer heran und gaben ihm Geld, damit er sein Netz ins Wasser werfe und wenn er zu ihrem Glück etwas heraufholte, sollte es ihnen gehören. Er nahm das Geld von ihnen, warf sein Netz ins Wasser und holte einen goldenen Dreifuß herauf. Da beharrte der Fischer darauf, ihnen diesen vorzuenthalten und argumentierte gegen sie, dass er ihnen nur einen Fisch verkauft habe und nicht einen goldenen Dreifuß. Sie argumentierten gegen ihn, dass er sich verpflichtet habe, dass ihnen auf ihr Glück zukommen sollte, was für sie herauskommt. Als sich der Streit in die Länge zog, kamen sie überein, dass sie Gott, der gepriesen sei, um den Rechtsentscheid bitten sollten, und was er ihnen befehlen würde, wollten sie so ausführen. Da gab er ihnen ein, dass sie sich an einen der sieben Weisen wenden und seinen Richterspruch annehmen sollten. Da brachten sie den Dreifuß zuerst zu Thales, und der sandte ihn weiter an den weisen Bias. Der übte Zurückhaltung, indem er sagte: Er ist weiser als ich. Da schickte ihn Bias an den dritten Weisen, und da sandte der dritte ihn an den vierten. So schickte ihn jeder weiter an den anderen, bis er bei den sieben Weisen die Runde gemacht hatte. So gab ihn der siebente an Thales zurück. Der fand die Antwort, dass er im Tempel des Gottes, der groß und erhaben ist, aufgestellt werden sollte. Da setzten sie ihn in den Tempel Apollons in Delphi.1 So wurden es Sieben wegen der sieben Weisen, durch deren Hände er gegangen war.2 Was die anderen anlangt, die nicht mit ihnen übereinstimmen, so wurden sie wegen des Rangs ihres Alters eingefügt. In einem angehängten Kapitel finden sich Gnomen und Chrien, die verschiedenen Griechen zugeschrieben sind, darunter auch drei dem Thales.

Th 510 Auserlesene Maximen und vorzügliche Sentenzen 302.5–8 Man fragte Thales den Milesier, warum man die Menschen nicht wegen schlechter Gedanken, sondern nur wegen schlechter Taten bestrafe. Er ant1

2

Der Buchstabenbestand DLFS ließe auch an Delos denken, aber da in der Majuskelschrift die Endungen oft durch Kürzel ausgedrückt wurden, ist in dem S am Ende nur eine falsche Ergänzung durch den Übersetzer anzunehmen. Der in der Edition bzw. in den Handschriften vorliegende Wortlaut (fa-ṣārat sābiatu l-iṭrībūd li-s-sabati al-ḥukama alladīna marra alā aidīhim) ergibt keinen Sinn. Mit einer kleineren Korrektur und der Tilgung von al-iṭrībūd („der Dreifuß“, so zu punktieren) als einer sekundären, aber entbehrlichen Randglosse, die an falscher Stelle in den Text geraten ist, habe ich den Satz versuchsweise wiederhergestellt. Der Verfasser oder seine Vorlage wollte die kanonische Zahl Sieben begründen, obwohl mehr alte Philosophen bekannt waren.

410

Al-Mubaššir ibn Fātik – Petrus Damianus

Th 511 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 314.8 f.

‫وﻗﺎل اثﻟﻴﺲ اﳌﻠﻴﴘ اﻟﻮاﺟﺐ ﻋﲆ اﻹﻧﺴﺎن ان ﯾﻌﲅ إذا ﺟﺎء ﻣﻦ أﻳﻦ ﺟﺎء وإذا ﺟﺎء ﱂ‬ ‫ﺟﺎء وإذا اﻧﻘﻠﺐ إﱃ أﻳﻦ ﻳﻜﻮن اﻧﻘﻼﺑﻪ‬ Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 512 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 318.8 f.

‫وﻗﺎل اثﻟﻴﺲ ﻷﻣّﻪ وﻗﺪ ﻃﻠﺒﺖ إﻟﻴﻪ أن ﯾﱱ ّوج اﻣﺮأة ﻣﺎ آن ﱄ ﺑﻌﺪ ﻓﻠ ّﻤﺎ ﻃﺎل إﳊﺎهحﺎ‬ ‫ﻋﻠﻴﻪ ﻗﺎل ﻗﺪ ﻣﴣ وﻗﺖ اﻟﱱوﱕ‬ Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.) (vgl. Th 237 [1.26]) Vgl. Th 129, Th 237 (Diog. Laert. 1.26), Th 368, Gnomologium Vaticanum (Th 564) Nr. 318.

Petrus Damianus Th 513 Epistulae 5.139–40 (ed. Migne PL 144.337A–B) Philosophus quidam (92) nocte dum stellarum cursus, et meatus siderum subtiliter rimaretur, in puteum repente corruit, et hianti, sicut dicitur, immanitate profundum et obscenis sordidum squaloribus plenum (93). Cui nimirum philosopho domestica erat ancilla nomine Iambi, quae in dominum suum libere, ac prudenter invecta, per metrum Iambicum, quod ex ea postmodum tale nomen accepit, super eo plausibiliter dixit: „Dominus, inquit, meus ignorabat stercora, quae sub ejus pedibus erant, et nosse tentabat sidera.“ Hoc itaque modo fit in diebus nostris, fit rustici et insipientes quique, qui nil pene noverunt, nisi vomeribus arva proscindere, percos ac

Al-Mubaššir ibn Fāti – Petrus Damianus

411

wortete: „Weil man beabsichtigt, dass niemand eine schlechte Tat tue, was er auch immer denken mag, aber nicht beabsichtigt, dass er nicht denken soll“.1

Th 511 Auserlesene Maximen und vorzügliche Sentenzen 314.8 f. Thales aus Milet sagte: „Ein Mensch muss wissen, wenn er kommt, woher er kommt und wozu er kommt, und, wenn er zurückkehrt, wohin er zurückkehrt.“ [Übers. S. 191, Nr. 113.]

Th 512 Auserlesene Maximen und vorzügliche Sentenzen 318.8 f. Als die Mutter des Thales ihn bat, sich zu verheiraten, sagte er, dass die Zeit dazu noch nicht gekommen sei. Als dann viel Zeit vergangen war und sie ihn immer wieder drängte, sagte er: „Die Zeit zum Heiraten ist vorbei.“ [Übers. S. 195, Nr. 143.]

Petrus Damianus (um 1007–1072 n. Chr.) Th 513 Briefe 5.139–40 Ein gewisser Philosoph stürzte, während er nachts den Lauf der Sterne und die Bahnen der Gestirne genau auszuforschen suchte, plötzlich in einen Brunnen, der ungeheuer tief war und von schmutzigem Unrat strotzte.2 Der Philosoph hatte freilich eine Magd mit Namen Iambe, die gegen ihren Herren in freier, aber kluger Weise loszog, und zwar im iambischen Versmaß, das später nach ihr 1 2

Übersetzung Rosenthal 1965, 178, Nr. 46; sinngemäß dasselbe auch oben unter dem Ṣiwān al-ḥikma Th 499 12. Siehe hierzu Blumenberg 1976, 30 ff.

412

Petrus Damianus – Michael Psellos

diversorum [337B] pecorum captabula custodire, nunc in compitis ac triviis ante mulierculas, et combubulcos suos, non erubescant de Scripturarum sanctarum sententiis disputare: imo, quod turpe est dicere, in tota nocte subant [f. qui tota nocte cubant] inter femora mulierum, die non verentur tractare de sermonibus angelorum, et hoc modo sanctorum dijudicant verba doctorum. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Michael Psellos Th 514 Opuscula logica, physica, allegorica, alia 3.31–35 (ed. Duffy) Ἓν μὲν οὖν εἶδος τῶν λόγωνÎ – ἢ εἰ βούλοιτό τις γένος καλεῖν – ἡ τῶν Ἑλληνικῶν λόγων παιδεία τε καὶ συνάσκησις, ἧς διαιρεθείσης δόξαις ἑτερογνώμοσι προστάται τῶν παρ᾽ ἑκάστοις δοξῶν ἄλλοι ἄλλως ἐπέστησαν, ὧν πάντων ἐπισημότερος Πυθαγόρας ἐγένετο, Θαλῇ μὲν συνακμάσας τῷ Μιλησίῳ, πολὺ δὲ τὴν ἐκείνου σοφίαν διενεγκών‧ Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Th 515 Opusc. log., phys., alleg., alia 51.828–844 Φύσει δὲ πρῶτον τὸ συναναιροῦν καὶ μὴ συναναιρούμενον καὶ τὸ συνεισφερόμενον καὶ μὴ συνεισφέρον δέ, ὡς ἐπὶ ζῴου καὶ ἀνθρώπου. εἰ οὖν φαμεν Θαλῆν τὸν Μιλήσιον πρότερον ἐπιστῆσαι καὶ ἐπιγνῶναι, ὅτι ἐκ τοῦ ἡλίου ἡ σελήνη τὸ φῶς δέχεται καὶ ὅτι μακρὰν ἐκείνου ἀφισταμένη πλεῖον αὐτῆς τὸ φῶς καθορᾶται, πρὸς αὐτὸν δὲ ἐπανατρέχουσα καὶ τῇ πρὸς αὐτὸν συνόδῳ τὴν πορείαν ποιουμένη ἄρξηται μειοῦσθαί τε καὶ τὸ φῶς ἀποβάλλεσθαι καὶ τῷ σκιάσματι τῆς γῆς παρεμπεσοῦσα, τοῦ ἡλίου κατὰ κάθετον αὐτῇ ὑπόντος ἐν τῷ ὑπὸ γῆν ἡμισφαιρίῳ, ἔκλειψιν παντελῆ τοῦ ταύτης φωτὸς γίγνεσθαι, τῶν ἡλιακῶν ἀκτίνων ταύτῃ μὴ προσβαλουσῶνΖ τοῦτο δὲ τὸ πάθος ταύτῃ συμβέβηκεν ἐν μόνῃ πανσελήνῳ –, εἰ οὖν πρώην ὁ Θαλῆς ἐπέστησε τῇ σεληνιακῇ ἐκλείψει, δηλονότι πρότερον

Petrus Damianus – Michael Psellos

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den Namen erhielt. Sie sagte über ihn in einleuchtender Weise: „Den Unrat“, so sagte sie, „der unter seinen Füßen war, wollte mein Herr nicht kennen, aber ihn verlangte, die Gestirne zu erkennen.“ Und so geschieht es auf diese Weise in unseren Tagen, es geschieht, dass ungebildete und törichte Leute, die beinahe nichts wissen außer mit Pflügen die Schollen zu furchen und Schweine und Pferche verschiedenen Viehs zu hüten, jetzt nicht rot werden, an Kreuzwegen und öffentlichen Straßen vor Weibsbildern und ihren Mitknechten sich über Aussagen aus den heiligen Schriften zu ergehen. In der Tat, es ist eine Schande zu sagen, die ganze Nacht verbringen sie zwischen den Schenkeln der Weiber und scheuen sich am Tage nicht, über die Reden der Engel zu handeln, und urteilen auf diese Weise über die Worte heiliger gelehrter Männer.

Michael Psellos (um 1018 bis um 1078 n. Chr.) Th 514 Logische, philosophische, allegorische Opuscula, Varia 3.31–35 Die Arten der philosophischen Diskurse – die Logoi der Griechen: Der besonders hervorragende Pythagoras ‚blühte‘ zwar gemeinsam mit Thales, zeichnete sich aber sehr vor dessen Weisheit aus.

Th 515 Logische, philosophische, allegorische Opuscula, Varia 51.828–844 (Die zehn Kategorien) Die Relation und Ungleichzeitigkeit von Wissen und Wissbarem. Die Mondfinsternis existierte als Wissbares auch bevor Thales sie (bzw. ihre Ursachen [vgl. Th 434]) entdeckte.

414

Michael Psellos

ἦν πρὸ αὐτοῦ τὸ ἐπιστητόν, ἤγουν ἡ σεληνιακὴ ἔκλειψις, καὶ ἡ ἐπιστήμη αὐτοῦ οὐκ ἦν. οὐκοῦν καὶ χρόνῳ καὶ φύσει τὸ ἐπιστητὸν τῆς ἐπιστήμης προϋπάρχει καὶ οὐχ ἅμα τοῖς πρός τί εἰσι. καὶ αἰσθητοῦ δὲ μὴ ὄντος οὐδὲ αἴσθησίς ἐστι‧ ταύτης δὲ μὴ ὑπούσης οὐδὲν κωλύει αἰσθητὸν εἶναι πῦρ, ἀέρα, ὕδωρ καὶ γῆν. Sim. (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen Th 244 (w. s.)

Th 516 Opuscula psychologica, theologica, daemonologica 13.32.18–23 (ed. O’Meara) Τὴν ψυχὴν οἱ μέν φασιν ἀσώματον, οἱ δὲ σῶμα, καὶ τούτων οἱ μὲν ἁπλοῦν, οἱ δὲ σύνθετον, καὶ τούτων οἱ μὲν ἐκ συνημμένων, οἱ δὲ ἀσυνάπτων. τῶν δὲ ἁπλοῦν οἱ μὲν αἰθέριον ἤγουν οὐράνιον, ὡς Ἡρακλείδης ὁ Ποντικός, οἱ δὲ πῦρ, ὡς Ἡράκλειτος (ὅθεν καὶ πυρίαν αὐτὴν καλεῖ), οἱ δὲ ἀερίαν, ὡς Ἀναξιμένης καί τινες τῶν Στωικῶν, οἱ δὲ δι᾽ ὕδατος, ὡς Θαλῆς καὶ Ἵππων ὁ ἄθεος. Sim. (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.); (Seele aus Wasser) Th 221 (w. s.) (vgl. Th 440)

Th 517 Opusc. psych., theol., daem. 13.44.20–21 Θαλῆς ἐν παντὶ σώματί φησιν εἶναι ψυχήν. πῶς οὖν ἐν πυρὶ καὶ ἀέρι τοῖς καθαρωτέροις καὶ λεπτοτέροις οὐκ ἔστιν; Sim. (Beseeltheit des Alls/göttliche Wesen) Th 32 (w. s.)

Th 518 Opusc. psych., theol., daem. 13.70.8–12 Ἀριστοτέλης βούλεται τὰς τρεῖς ψυχὰς καὶ μὴ ἓν εἶναι, καὶ οὐχ ἓν κυρίως‧ τὰ τρία γὰρ ταῦτα μίαν ἐμψυχίαν ποιεῖ. τὰ λογικὰ κινεῖ νοῦς, τὰ δὲ ἄλογα φαντασία, ὡς κρείττονα μέρη ψυχῆς λογικῆς καὶ τῆς ἀλόγου. Σωκράτης ἐν τῇ ἐπὶ Δηλίῳ μάχῃ νυχθήμερον στὰς οὐκ ᾔσθετο διὰ τὸ ἐννοεῖν τι, καὶ Θαλῆς ἔπεσεν εἰς φρέαρ. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Michael Psellos

415

Th 516 Psychologische, theologische, dämonologische Opuscula 13.32.18–23 Thales und Hippon glaubten, dass die Seele aus Wasser bestehe (vgl. Th 221).

Th 517 Psychologische, theologische, dämonologische Opuscula 13.44.20–21 Thales sagt, dass die Seele in jedem Körper sei. Weshalb ist sie nicht im Feuer und in der Luft [vgl. Arist. De an. 1.5.411a9 f.], die reiner und feiner sind?

Th 518 Psychologische, theologische, dämonologische Opuscula 13.70.8–12 Thales fällt in den Brunnen (vgl. Th 444/ Th 445).

416

Michael Psellos – Ṣāid al-Andalusī

Th 519 Theologica opuscula 6.69–71 (ed. Gautier) Ἀλλὰ τίνες ‛οἱ καταφυγόντες ἐπὶ τὰς ὑλικὰς ὑποθέσεις’; οἱ μὲν καθ᾽ ἓν τῶν στοιχείων‧ Θαλῆς μὲν γὰρ τὸ ὕδωρ τοῦ παντὸς ᾐτιάσατο, τὸ δὲ πῦρ Ἀναξίμανδρος, τὴν δὲ γῆν Ἵππων‧ Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 520 Theol. opusc. 23.25–32 Μία μὲν οὖν αὕτη δόξα τῶν κακῶς ὑπειλημμένων περὶ τοῦ πρώτου αἰτίου. ἕτεροι δὲ ταύτην ὡς ἄτοπον καὶ ἀνόητον παραγκωνισάμενοι, ἐφιστῶσι δυνάμεις τῷ κόσμῳ τινάς‧ ἡ δὲ ὑπόληψις αὕτη πολυμερὴς καὶ τῷ ὄντι πολύαρχος‧ τοῦτο γὰρ εὖ ἴστε, ὅτι μὴ μία τις κεκράτηκεν ἐπὶ πάντων Ἑλληνικὴ δόξα, ἀλλὰ τοῖς σφῶν ἡγεμόσι διεμερίσθησαν, καὶ οἱ μὲν τοῖς Πυθαγόρου, οἱ δὲ τοῖς Πλάτωνος, οἱ δὲ τοῖς Ἀριστοτέλους προστίθενται‧ καὶ ἄλλοι τὴν Ἰωνικὴν ἀσπάζονται αἵρεσιν, εἰσὶ δὲ οὗτοι οἱ ἀπὸ Θαλοῦ‧ Ἴων γὰρ οὗτος ὢν τὴν οἰκείαν δόξαν Ἰωνικὴν ἐπωνόμασε. Sim. (Ionische Schule) Th 147 (w. s.)

Ṣāid al-Andalusī Th 521 Ṭabaqāt al-umam 82.2–4 (ed. Bū Alwān))

‫ﻓﻬﺆﻻء اﶆﺴﺔ ﱒ ﺳﺎدة اﳊﻜﲈء ﻋﻨﺪ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ اﳌﻌﺘﻨﻮن ﺑﻌﲅ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وﳍﻢ ﻓﻼﺳﻔﺔ‬ ‫ﻣﺸﻬﻮرون ﻏﲑ ﻫﺆﻻء ﻣﺜﻞ اثﻟﻴﺲ اﳌﻠﻄﻲ ﺻﺎﺣﺐ ﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس‬

Michael Psellos – Ṣāid al-Andalusī

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Th 519 Theologische Opuscula 6.69–71 Zu Basilius, Hexaem. hom. 1,2: „Einige nahmen bei den stofflichen Grundlagen Zuflucht“. Thales fand die Ursache des Ganzen im Wasser.

Th 520 Theologische Opuscula 23.25–32 Die Irrlehren über die erste Ursache (Zu Greg. Or. 29,2). Die „Ionische“ Schule des Thales. [...] Als Ionier benannte er nämlich die eigene Lehre als „ionisch“.

Ṣāid al-Andalusī (1029–1070 n. Chr.) Th 521 Der in Spanien lebende Historiker zählt in seinem Werk Ṭabaqāt al-umam (Klassen der Völker) in einem Kapitel über die Wissenschaften in Griechenland fünf Persönlichkeiten auf, nämlich Empedokles, Pythagoras, Sokrates, Platon und Aristoteles, um dann fortzufahren: Klassen der Völker 82.2–4 Diese fünf Männer waren die Führer unter den griechischen Philosophen. Es gab andere wohl bekannte griechische Philosophen wie Thales von Milet, den Gefährten von Pythagoras.1

1

Übersetzung in: Semaan/Kumar 1991, 25.

418

Ṣāid al-Andalusī – Eustratios

Th 522 Ṭabaqāt al-umam 94.9–11

‫ﻗﺪ ﰷن ﻗﺪﻣﺎء ﻫﺆﻻء اﻟﻔﻼﺳﻔﺔ ﯾﻨﺘﺤﻠﻮن اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ اﻟﻄﺒﻴﻌ ّﻴﺔ اﻟﱵ ﰷن ﯾﺬﻫﺐ إﻟﳱﺎ‬ ‫ﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس واثﻟﻴﺲ اﳌﻠﻄﻲ وﻋﻮا ّم اﻟﺼﺎﺑﺌﺔ ﻣﻦ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ واﳌﴫﯾّﲔ‬

Iohannes Sikeliotes Th 523 Commentarius in Hermogenis librum περὶ ἰδέων 6.90.22–31 (ed. Walz) Καί τις ἕτερος εἰς τὸν θεολόγον γράφων ἐγκώμιον τῇ φύσει πτηνὸν χιόνος ψυχρότερον προοίμιον ὑπεστήσατο, ὡδί πως εἰπών‧ τὰ γὰρ πλείω ὡς ἴλιγγον ποιοῦντα ἀφίημι, θείας μὲν ὑπόστασις οὐσίας καὶ φύσεως‧ λόγῳ δὲ Γρηγόριος οὗτος τὸ ὕδωρ ὡς ὁ Θαλῆς πῦρ ἐποίησε, καὶ τὸν οὐρανὸν εἰς γῆν ἔκλινεν, οὐ καταλλήλως μόνον, ἀλλὰ καὶ πάντη ἀνοήτως τῇ παραβολῇ χρησάμενος, οὗ τὰ πονήματά τινες ἐξελίττοντες, χαλκοκορώνη φασὶ τὰ μειράκια, καταβοῶσιν, οὐ γὰρ ἴσασιν, εἰ τὸ αἱρεθὲν φαίνεται μᾶλλον τοῦ παραιρεθέντος‧ Sim. (Aggregatszustände) Th 94 (w. s.)

Eustratios Th 524 In Aristotelis ethicam Nicomacheam commentaria 20.331.4–16 (ed. Heylbut) [EN 6.7–8.1141b3]   Διὸ Ἀναξαγόραν καὶ Θαλῆν καὶ τοὺς τοιούτους σοφοὺς μέν, φρονίμους δ᾽ οὔ φασιν εἶναι, ὅταν ἴδωσιν ἀγνοοῦντας τὰ συμφέροντα ἑαυτοῖς, καὶ περιττὰ μὲν καὶ θαυμαστὰ καὶ χαλεπὰ καὶ δαιμόνια εἰδέναι αὐτούς φασιν, ἄχρηστα δὲ διότι οὐ τὰ ἀνθρώπινα ἀγαθὰ ζητοῦσιν. 〈ἡ δὲ φρόνησις περὶ τὰ ἀνθρώπινα〉 καὶ περὶ ὧν ἔστι βουλεύσασθαι. Δείκνυσι τὸ ῥηθέν, ὅτι ἑτέρα τῆς φρονήσεως ἡ σοφία, καὶ εἰσέτι διά τινος ἑτέρας κοινῆς ὑπολήψεως‧ περὶ δὲ ἄνδρας ὁμολογουμένους σοφοὺς Ἀνα-

Ṣāid al-Andalusī – Eustratios

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Th 522 Etwas weiter im Text heißt es: Klassen der Völker 94.9–11 Die frühen griechischen Philosophen spezialisierten sich auf das Studium der Naturphilosophie, wie sie von Pythagoras und Thales von Milet vorgetragen wurde, ebenso wie die meisten Sabier,1 seien es Griechen oder Ägypter. [Übers. S. 29.]

Iohannes Sikeliotes (Ende 11. Jh. n. Chr.) Th 523 Die rhetorische Fähigkeit Gregors von Nazianz wird mit der naturphilosophischen Leistung des Thales verglichen: Kommentar zu Hermogenes’ Über die Arten des Stils 6.90.22–31 [...] Durch seine Rede aber machte dieser Gregor [von Nazianz] das Wasser wie Thales zu Feuer [...].

Eustratios (11./ 12. Jh. n. Chr.) Th 524 Kommentar zu Aristoteles’ Nikomachischer Ethik 20.331.4–16 [EN 6.7–8. 1141b3] „Daher behaupten die Leute, dass Anaxagoras und Thales und Menschen ihrer Art zwar weise, aber ohne praktische Vernunft seien, wenn sie sehen, 1

Sabier wurden die gestirnanbetenden Heiden genannt, die sich in der Stadt Ḥarrān im oberen Mesopotamien als ihrem religiösen Zentrum bis ins 11. Jahrhundert halten konnten. Hier steht der Name als Synonym für die Anhänger aller vorchristlichen Kulte.

420

Eustratios – Georgios Kedrenos

ξαγόραν τε καὶ Θαλῆν. ἰδοὺ γὰρ οὗτοι σοφοὶ μὲν λέγονται, φρόνιμοι δ᾽ οὔ, διότι ἀγνοοῦσι τὰ συμφέροντα ἑαυτοῖς. περὶ γὰρ τὰ ὑπὲρ τὸν βίον τῶν ἀνθρώπων καὶ τὴν κοινὴν αὐτῶν διαγωγὴν ἀπασχολήσαντες ἑαυτοὺς τῶν κατὰ τὸν βίον συμφερόντων ὑπερεφρόνησαν. οὗτοι γάρ, φησίν, οἴδασι χαλεπὰ καὶ δαιμόνια καὶ περιττὰ καὶ θαυμαστά. Sim. (Weise ohne praktische Vernunft) Th 27 (w. s.)

Georgios Kedrenos Th 525 Compendium historiarum 1.275 (ed. Migne PG 121.312A) Πρὸ τούτου δὲ γέγονε Θαλῆς, ὃς ἐπικεχείρηκε φιλοσοφίαν φυσικήν, ἀρχὴν τοῦ παντὸς καὶ τέλος τὸ πῦρ καὶ τὸ ὕδωρ εἶναι φήσας, καὶ ἐξ αὐτῶν τὰ πάντα συνίστασθαι‧ ἀφ᾽ ὧν καὶ τοὺς σεισμοὺς καὶ πνευμάτων συστροφὰς καὶ ἄστρων κινήσεις γίνεσθαι. Ὅτι πρῶτος ὁ Θαλῆς τὸ τοῦ σοφοῦ ἔσχεν ὄνομα, καὶ πρῶτος τὴν ψυχὴν εἶπεν ἀθάνατον, ἐκλείψεις τε καὶ ἰσημερίας κατείληφε. Καὶ ἀποφθέγματα πλεῖστα κατέλιπε, καὶ τὸ θρυλούμενον, „Γνῶθι σεαυτόν.“ Τὸ γάρ, „Ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτη,“ Χίλωνος μᾶλλόν ἐστιν, ἰδιοποιησαμένου αὐτὸ καὶ τὸ, „Μηδὲν ἄγαν.“ Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.); (Winde) Th 178 (w. s.); (Natur der Seele/Magnetstein) Th 31 (w. s.); (Tag-und-Nacht-Gleiche) Th 265 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Eustratios – Georgios Kedrenos

421

dass sie ihren eigenen Vorteil nicht kennen. Die Leute sagen aber auch, dass sie [die Weisen] wohl Bedeutendes, Staunenswertes, schwer Verständliches und Rätselhaftes, aber doch Unnützes wüssten, weil sie nicht nach dem suchten, was für die Menschen gut ist. Die praktische Vernunft hat aber als Bereich die menschlichen Angelegenheiten und das, was ein Mit-sich-zuRate-gehen zulässt.“ Das Gesagte zeigt aber, dass die Weisheit etwas anderes ist als die praktische Vernunft, auch noch durch eine weitere allgemeine Annahme: hinsichtlich der nach allgemeiner Ansicht weisen Männer Anaxagoras und Thales. Denn sie gelten zwar als weise, aber als nicht mit praktischer Vernunft begabt, weil sie ihren eigenen Vorteil nicht kennen. Da sie keine Zeit für das hatten, was über die Lebensweise und allgemeine Lebensführung der Menschen hinausgeht, schätzten sie die Vorteile des Lebens gering. Denn sie wissen, sagt Aristoteles, schwer Verständliches und Rätselhaftes, Bedeutendes und Staunenswertes.

Georgios Kedrenos (11./ 12. Jh. n. Chr.) Th 525 Weltchronik 1.275 Vor ihm [Pythagoras] lebte Thales, der sich an der Naturphilosophie versuchte. Er sagte, dass das Prinzip des Alls und sein Ziel das Feuer und das Wasser sei und dass aus ihnen alles Konkrete entstehe; von ihnen kämen auch die Erdbeben, die Zusammenballungen der Winde und die Bewegungen der Gestirne (vgl. Th 210). Er erhielt als Erster den Namen „Weiser“ und sagte als Erster, dass die Seele unsterblich sei, und er erfasste die Finsternisse und Tag-und-Nacht-Gleichen. Er hinterließ auch sehr viele Aussprüche, so das viel erwähnte „Erkenne dich selbst!“. Der Ausspruch „Bürge, und schon ist das Unheil da“ stammt nämlich eher von Chilon, der ihn beansprucht (vgl. Th 495) und auch das „Nichts allzu sehr!“.

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Wilhelm von Conches – Aš-Šahrastānī

Wilhelm von Conches Th 526 Dragmaticon Philosophiae 6.2.1 (ed. Ronca) (Cap. 2: De forma terrae) Philosophus: Vt superius praediximus, terra est elementum in medio mundi positum atque ideo infimum. In omni enim sperico, quod medium est infimum est. Cum uero sit infima, non est quo descendat: non est ergo necesse quod aliquo sustineatur. Sed quia de hoc satis superius diximus, de hoc taceamus. Illud uero quod dicit Thales, terram ab aqua ad modum nauis sustineri; uel quod dixerunt quidam, terram ruere, nec sentiri, qua in infinitum ruit, quia apertissime est falsum, dedignamur refellere. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th  30 (w.  s.); Sim. (Erdbeben) Th  99 (w. s.)

Aš-Šahrastānī Th 527 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.119.2–5 (ed. al-Wakīl) (= Jolivet S. 179)

‫اﳊﻜﲈء اﻟﺴـﺒﻌﺔ اذلﻳﻦ ﱒ أﺳﺎﻃﲔ اﳊﳬﺔ ﻣﻦ اﳌﻠﻄﻴﺔ وﺳﺎﻣﻴﺎ وأﺛﻴﻨﺔ وﱔ ﺑﻼدﱒ وأﻣﺎ‬ ‫أﺳﲈؤﱒ ﻓﻬـﻲ اثﻟﻴﺲ اﳌﻠﻄﻲ وأﻧﻜﺴﺎﻏﻮرس وأﻧﻜﺴـاميﻧﺲ وأﻧﺒﺎدﻗﻠﻴﺲ وﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس‬ ‫وﺳﻘﺮاط وأﻓﻼﻃﻮن‬ Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 528 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.121.19–122.12 (= Jolivet 183.29–184.19)

َ ‫ﻓﻈﻬﺮ ﲠﺬﻩ اﻹﺷﺎرات أﻧﻪ إﻧّﲈ أراد ﺑﻘﻮهل اﳌﺎء ﻫﻮ‬ ‫اﳌﺒﺪع اﻷ ّول أى ﻫﻮ ﻣﺒﺪأ اﻟﱰﻛﻴﺒﺎت‬ ‫اﳉﺴﲈﻧ ّﻴﺔ ﻻ اﳌﺒﺪأ اﻷ ّول ﰲ اﳌﻮﺟﻮدات اﻟﻌﻠﻮﯾّﺔ ﻟﻜ ّﻨﻪ ﳌّـﺎ اﻋﺘﻘﺪ أنّ اﻟﻌﻨﴫ اﻷ ّول ﻫﻮ‬

Wilhelm von Conches – Aš-Šahrastānī

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Wilhelm von Conches (um 1080–1154 n. Chr.) Th 526 Dialog über Naturphilosophie 6.2.1 (Kap. 2: Die Form der Erde) Philosoph: Wie zuvor gesagt, ist die Erde ein in der Mitte der Welt befindliches Element und daher unendlich. In jeder Kugel ist nämlich unendlich, was in der Mitte ist. Da sie aber unendlich ist, fällt sie nicht herunter. Sie muss also nicht gestützt werden. Aber genug davon, da wir oben schon darüber gesprochen haben. Jene Behauptung des Thales jedoch, dass die Erde vom Wasser wie ein Schiff getragen werde (vgl. Th 99), oder was einige gesagt haben, dass die Erde falle, ohne dass man es merke, weil sie ins Unendliche falle,1 ist offensichtlich falsch. Daher müssen wir es nicht widerlegen.

Aš-Šahrastānī (1086–1153 n. Chr.) Th 527 Das im Jahre 1127 n. Chr. entstandene und umfassend angelegte Kitāb al-milal wa-n-niḥal (Buch der Religionen und der Sekten) des Schiiten ašŠahrastānī2 nennt im Kapitel über die griechischen Philosophen eingangs die Sieben Weisen. Buch der Religionen und der Sekten 2.119.2–5 Die Sieben Weisen, die da waren die Koryphäen der Weisheit aus Milet, Samos und Athen, und das war ihre Heimat. Was ihre Namen anlangt, so sind es Thales aus Milet, Anaxagoras, Anaximenes, Empedokles, Pythagoras, Sokrates und Platon.

Th 528 Es folgt ein etwas gekürzter und veränderter und mit Umstellungen behafteter Auszug aus Pseudo-Ammonios, dabei entspricht in der Ausgabe von 1 2

Vgl. Sen. Quaest. nat. 7.14.3 f. Anstelle der noch unbefriedigenden verschiedenen Texteditionen heute am besten zu benutzen in der Übersetzung von Jolivet/Monnot 1993, Bd. 2, 180 f.

‫‪Aš-Šahrastānī‬‬

‫‪424‬‬

‫ﻗﺎﺑﻞ ﰻ ﺻﻮرة أى ﻣﻨﺒﻊ اﻟﺼﻮر ّﳇﻬﺎ ﻓﺄﺛﺒﺖ ﰲ اﻟﻌﺎﱂ اﳉﺴﲈﱐ هل ﻣﺜﺎﻻ ﯾﻮازﯾﻪ ﰲ ﻗﺒﻮل‬ ‫اﳌﺒﺪع اﻷ ّول ﰲ ّ‬ ‫اﻟﺼﻮر ّﳇﻬﺎ وﱂ ﳚﺪ ﻋﻨﴫا ﻋﲆ ﻫﺬا اﻟﳯﺞ ﻣﺜﻞ اﳌﺎء ﲾﻌهل َ‬ ‫اﳌﺮﻛﺒﺎت‬ ‫وأﻧﺸﺄ ﻣﻨﻪ اﻷﺟﺴﺎم واﻷﺟﺮام اﻟﺴﲈوﯾّﺔ واﻷرﺿ ّﻴﺔ وﰲ اﻟﺘﻮراة ﰲ اﻟﺴﻔﺮ اﻷ ّول ﻣﳯﺎ أن‬ ‫ﻣﺒﺪأ اﳋﻠﻖ ﻫﻮ ﺟﻮﻫﺮ ﺧﻠﻘﻪ ّاهلل ﺗﻌﺎﱃ ّﰒ ﻧﻈﺮ إﻟﻴﻪ ﻧﻈﺮة اﻟﻬﻴﺒﺔ ﻓﺬاﺑﺖ أﺟﺰاؤﻩ ﻓﺼﺎرت‬ ‫ﻣﺎء ّﰒ اثر ﻣﻦ اﳌﺎء ﲞﺎر ﻣﺜﻞ ادلﺧﺎن ﳀﻠﻖ ﻣﻨﻪ اﻟﺴﻤﻮات وﻇﻬﺮ ﻋﲆ وﺟﻪ اﳌﺎء زﺑﺪ‬ ‫ﻣﺜﻞ زﺑﺪ اﻟﺒﺤﺮ ﳀﻠﻖ ﻣﻨﻪ اﻷرض ّﰒ أرﺳﺎﻫﺎ ابﳉﺒﺎل وﻛﺄنّ اثﻟﻴﺲ اﳌﻠﻄﻲ إﳕّﺎ ﺗﻠ ّﻘﻰ‬ ‫ﻣﺬﻫﺒﻪ ﻣﻦ ﻫﺬﻩ اﳌﺸﲀة اﻟﻨﺒﻮﯾّﺔ واذلي أﺛﺒﺘﻪ ﻣﻦ اﻟﻌﻨﴫ اﻷ ّول اذلي ﻫﻮ ﻣﻨﺒﻊ اﻟﺼﻮر‬ ‫ﺷﺪﯾﺪ اﻟﺸـﺒﻪ ابﻟﻠﻮح اﶈﻔﻮظ اﳌﺬﻛﻮر ﰲ اﻟﻜﺘﺐ اﻹﻟﻬ ّﻴﺔ إذ ﻓﻴﻪ ﲨﻴﻊ أﺣﲀم اﳌﻌﻠﻮﻣﺎت‬ ‫وﺻﻮر ﲨﻴﻊ اﳌﻮﺟﻮدات واﳋﱪ ﻋﻦ اﻟﲀﺋﻨﺎت واﳌﺎء ﻋﲆ اﻟﻘﻮل اﻟﺜﺎﱐ ﺷﺪﯾﺪ اﻟﺸـﺒﻪ‬ ‫ابﳌﺎء اذلي ﻋﻠﻴﻪ اﻟﻌﺮش ) َوﰷنَ َﻋ ْﺮ ُﺷ ُﻪ ﻋ ََﲆ اﳌـﺎءِ(‬ ‫)‪Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.‬‬

Aš-Šahrastānī

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al-Wakīl, Teil 2, S. 119, 17–20 (vgl. Jolivet, S. 181, 2–8) der Passus bei Rudolph, Kap. XIII, S. 6–9 (Übers., S. 90), und S. 120, 1–13 (vgl. Jolivet, S. 181, 9–182, 13) der Passus bei Rudolph, Kap. II, S. 34, 3–35, 4 (Übers., S. 80 f.) und S. 120, 21–121, 18 (vgl. Jolivet, S. 182, 27–183, 28) der Passus bei Rudolph, Kap. XIII, S. 48, 17–50, 5, s.o. Th 483. Dem schließt aš-Šahrastānī eigene Gedanken an: Buch der Religionen und der Sekten 2.121.19–122.12 Aus diesen Andeutungen geht hervor, dass er mit seiner Rede, dass das Wasser das erste Geschaffene war, d. h. der Anfang der zusammengesetzten Körper, nicht den ersten Anfang von den höheren existierenden Dingen gemeint hat, sondern dass er, da er überzeugt war, dass das erste Element jede Form aufnimmt, d. h. der Ursprung aller Formen ist, in der körperlichen Welt ein Gleichnis statuierte, das zu ihm in der Aufnahme aller Formen ein Gegenstück bildet. So fand er kein Element, das so wie das Wasser dazu geeignet war. So machte er es zum ersten Geschaffenen bei den zusammengesetzten Dingen und ließ aus ihm die gestalteten und die ungestalteten Körper entstehen, die himmlischen wie die irdischen. Er1 sagte in der Thora im ersten Buch, dass der Anfang der Schöpfung eine Substanz war, die Gott, der erhaben ist, schuf. Dann blickte er ehrfurchtgebietend darauf, und da schmolzen ihre Teile und wurden zu Wasser. Dann stieg von dem Wasser ein Dampf auf wie ein Rauch, und daraus schuf er die Himmel. Auf der Oberfläche des Wassers erschien ein Schaum wie der Schaum des Meeres. Da schuf er daraus die Erde, dann befestigte er sie mit den Bergen.2 Das ist, als ob Thales von Milet seine Lehre aus der Lichtnische der Prophetie3 genommen hätte. Was er von dem ersten Element, welches der Ursprung der Formen ist, versicherte, ist sehr ähnlich der verwahrten Tafel, die in den göttlichen Büchern erwähnt ist4, denn in ihr sind alle Entscheidungen über die bekannten Dinge und die Formen aller existierenden Dinge und die Nachricht von denen, die entstehen sollen. Und das Wasser ist gemäß der zweiten Rede sehr ähnlich dem Wasser, auf dem der Thron steht. „Und sein Thron war auf dem Wasser.“5

1 2 3 4 5

Wer ist hier gemeint? Vermutlich Gott selbst, da die Thora nach muslimischer Überzeugung auch eine offenbarte Schrift ist. Zu den Abweichungen vom biblischen Bericht wie auch vom Koran vgl. Jolivet 1993, 184, Anm. 12. Vgl. Sure 24.35. Sure 85.22. Sure 11.7.

426

Aš-Šahrastānī – Heliodor

Th 529 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.167.9–13 (= Jolivet 259)

‫وﻗﻴﻞ إنّ وﺟﻮد اﻟﺸﻌﺮ ﰲ أﻣّﺔ ﯾﻮانن ﰷن ﻗﺒﻞ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وإﻧّـﲈ أﺑﺪﻋﻪ أوﻣﲑوس واثﻟﻴﺲ‬ ‫ﰷن ﺑﻌﺪﻩ ﺑﺜﻼﲦﺎﺋﺔ واﺛﻨﺘﲔ وﲦﺎﻧﲔ ﺳـﻨﺔ وأ ّول ﻓﻴﻠﺴﻮف ﰷن ﻣﳯﻢ ﰲ ﺳـﻨﺔ ﺗﺴﻌﲈﺋﺔ‬ ‫وإﺣﺪى وﲬﺴﲔ ﻣﻦ وﻓﺎة ﻣﻮﳻ ﻋﻠﻴﻪ اﻟﺴﻼم وﻫﺬا ﻣﺎ أﺧﱪ ﺑﻪ ﻛﻮرﻟﺲ ﰲ ﻛﺘﺎﺑﻪ‬ ‫وذﻛﺮ ﻓﻮرﻓﻮرﯾﻮس أنّ اثﻟﻴﺲ ﻇﻬﺮ ﰲ ﺳـﻨﺔ ﺛﻼث وﻋﴩﻳﻦ وﻣﺎﺋﺔ ﻣﻦ ﻣكل ﲞﺘﻨﴫ‬ Sim. (Datierung) Th 171 (w. s.)

Hugo von St. Victor Th 530 Didascalion de studio legendi 3.2 (ed. Offergeld) (Cap.2 De auctoribus artium) Theologus apud Graecos Linus fuit, apud Latinos, Varro, et nostri temporis, Ioannes Scotus de decem categoriis in Deum. Physicam naturalem, apud Graecos, Thales Milesius unus de septem sapientibus repperit, apud Latinos, Plinius descripsit. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Heliodor (12. Jh. n. Chr.) Th 531 Paraphrasis ethicae Nicomacheae 19.2.122.23–28 (ed. Heylbut) [Arist. EN 6.8.141a20–b19] Ἐκ τῶν εἰρημένων δὲ δῆλον, ὅτι σοφία ἐστὶ νοῦς καὶ ἐπιστήμη, περὶ τὰ φύσει τιμιώτατα, ἅ εἰσι τὰ ἀναγκαῖα καὶ ἀεὶ ὡσαύτως ἔχοντα. διὸ Ἀναξαγόραν καὶ Θαλῆν καὶ τοὺς τοιούτους σοφοὺς μὲν λέγουσι, φρονίμους δὲ οὐδαμῶς, διότι τὰ μὲν αὑτοῖς συμφέροντα ἠγνόουν καὶ τὰ πρὸς τὸν βίον χρήσιμα, ἐγίνωσκον δὲ περιττά τινα καὶ θαυμαστὰ καὶ χαλεπὰ καὶ δαιμόνια. Sim. (Weise ohne praktische Vernunft) Th 27 (w. s.)

Aš-Šahrastānī – Heliodor

427

Th 529 Am Ende eines Kapitels über Homer wird noch Folgendes nachgetragen: Buch der Religionen und der Sekten 2.167.9–13 Es wird gesagt, dass es im Volk der Griechen die Dichtung vor der Philosophie gab. Geschaffen hatte sie Homer, und Thales war 382 Jahre nach ihm. Ihr erster Philosoph lebte im Jahre 951 nach dem Tod des Moses, über dem Friede sei. Das ist es, was Kyrill in seinem Buch berichtet, und Porphyrios erwähnt (Th 248), dass Thales im Jahre 123 der Ära Buḫtnaṣars auftrat.1

Hugo von St. Victor um 1096–1141 Th 530 Anleitung zum Studium des Lesens 3.2 (verf. um 1127 n. Chr.) (Die Urheber der Künste). Thales, einer der Sieben Weisen, hat die Naturphilosophie bei den Griechen entdeckt.2

Heliodor (12. Jh. n. Chr.) Th 531 Paraphrase zu Aristoteles’ Nikomachischer Ethik 19.2.122.23–28 [Arist. EN 6.8.1141a20–b19]. Paraphrase von Th 27.

1 2

Vgl. Smith 1993, 229 (= Nr. 204F). Vgl. Auctor incertus, Excerptiones allegoricae I 24 (Migne PL 177.202C)

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Iohannes Galenos Grammaticus – Iohannes Tzetzes

Iohannes Galenos Grammaticus Th 532 Allegoriae in Hesiodi theogoniam 305.30–306.3 (ed. Flach) Ἡσίοδος δὲ γεννᾷ τἆλλα ἐκ τοῦ ὕδατος καὶ ἀρχαιότερον πάντων τὸ ὕδωρ τίθησιν, ἀπὸ τῆς χύσεως παρονομάσας αὐτὸ χάος‧ χυτὸν γὰρ καὶ ῥυτὸν τὸ [306] ὕδωρ. ἐξ αὐτοῦ δ᾽ οἶμαι καὶ τὸν Μιλήσιον Θάλητα τὴν δόξαν ταύτην σφετερίσασθαι καὶ Πίνδαρον, ἄριστον τὸ ὕδωρ λέγοντα. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Iohannes Tzetzes Th 533 Chiliades 2.872–80 (Ed. Leone) Θαλῆς σοφὸς Μιλήσιος εἷς τῆς σοφῶν ἑπτάδος τοῦ Ἀσσυρίου μαθητὴς ὑπάρχων Φερεκύδους, ἐκλείψεις περιόδους τε σελένης εὗρε πρῶτος, ἐν χρόνοις ὢν τοῖς τοῦ Λυδοῦ Κροίσου τοῦ πολυχρύσου, ᾧ καὶ προεῖπεν ἔκλειψιν γενέσθαι σεληναίαν. Οὗ γεγονότος ἅπαντας τότε πρὸς θάμβος ἦξεν· ἀσύνηθες εἰσέτι γὰρ ἔκλειψις ἦν σελήνης. Τινὲς μὲν τοῦτον ἔφασαν ἐφενρετὴν ὧν ἔφην. οἱ δὲ τῷ Ἐνδυμίωνι πορσάπτουσιν ἐκεῖνα [...] Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 178 (w. s.)

Th 534 Chil. 11.77 f. [...]    οὗτος ὁ Πυθαγόρας, σὺν τῷ Θαλῇ κατήκουσε τοῦ Σύρου Φερεκύδους (Th 5)

Iohannes Galenos Grammaticus – Iohannes Tzetzes

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Iohannes Galenos Grammaticus (verm. 1. Hälfte 12. Jh. n. Chr.) Th 532 Allegorien zur Theogonie Hesiods 305.30–306.3 Hesiod aber lässt alles andere aus dem Wasser entstehen und behauptet, dass das Wasser älter als alle Dinge sei, indem er vom Wort „Ausgießen“ (Chysis) das Chaos ableitet; denn das Wasser ist gießbar und flüssig. Ich glaube, dass sich danach auch Thales von Milet diese Ansicht angeeignet hat und Pindar, der sagte, dass das Wasser das Beste sei (vgl. Th 286, Th 583).

Iohannes Tzetzes (ca. 1110–1185 n. Chr.) Th 533 Chiliaden 2.872–80 Thales, der Weise aus Milet, einer der Sieben Weisen, ein Schüler des Assyrers Pherekydes [vgl. Th 498, Th 534], fand zuerst die Finsternisse und Umläufe des Mondes. Er lebte zur Zeit der vielgoldenen Lyders Kroisos. Ihm sagte er auch voraus, dass eine Mondfinsternis sein werde. Als sie eintrat, brachte er alle damals zum Staunen; denn eine Finsternis des Mondes war noch ungewohnt. Manche sagten, er sei der Entdecker, von dem ich sprach. Manche aber schreiben es dem Endymion zu [...]

Th 534 Chiliaden 11.77 f. Dieser Pythagoras hörte zusammen mit Thales den Syrer Pherekydes (vgl. Th 498, Th 533).

430

Iohannes Tzetzes

Th 535 Commentarium in nubes 180a.1–b.1 (ed. Holwerda) Τί δῆτ᾽ ἐκεῖνον τὸν Θαλῆν: ἐνταῦθα μηδὲν προσφυὲς εἰπεῖν ἔχοντες οἱ γράψαντες πρὸ ἐμοῦ φασιν ἅπερ φασίν. σὺ δὲ σαφῶς τε ὁμοῦ καὶ συντόμως καὶ προσφυῶς τῇ ἐννοίᾳ νῦν ἄκουε. ὁ Θαλῆς οὗτος σοφὸς Μιλήσιος ἦν ἰσόχρονος τῇ τῶν σοφῶν ἑπτάδι τῇ κατὰ Σόλωνα. καὶ πρῶτος Ἑλλήνων σελήνης ἔκλειψιν, μᾶλλον δὲ ὑποσκίασιν μέλλουσαν γεγονέναι τοῖς περὶ Ἀλυάττην προεῖπεν. καὶ τὸν Κροῖσον δὲ μὴ περαιωθέντα τὸν Ἅλυν πεπερακέναι πεποίηκε μηνοειδέσιν 〈ἡμι〉κυκλίοις/ μηνισκοκύκλοις1 τῶν τάφρων ὀρύγμασιν. ὡς οὖν κἀνταῦθα ὁ Στρεψιάδης τὸ περὶ τῆς ἐνδείας καὶ τῆς τοῦ ἱματίου κλοπῆς μηχάνημα τὸ γεγονὸς τάχα παρὰ τοῦ Σωκράτους κατήκουσεν, ἐκπλήττεται καί φησι‧ τί δῆτα τὸν Θαλῆν ἐκεῖνον θαυμάζομεν τοιαῦτα ἐπὶ τοῦ Κροίσου μηχανησάμενον, νῦν τοῦ Σωκράτους μηχανωμένου τοιαῦτα; ἰστέον δέ σοι, ὅτι διττῶς γράφεται‧ Θάλης Θάλητος, καὶ Θαλῆς Θαλοῦ. Sim. Th 17; (Datierung) Th 171 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Mondfinsternis/ Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.)

Th 536 Commentarium in plutum 9.1–42 (ed. Positano) ((Ὅς)) θεσπιῳδεῖ: ((ἀντὶ τοῦ)) χρησμολογεῖ, θεσμολογεῖ. τρίπους ἀνάκειται τῷ Ἀπόλλωνι ὡς εἰδότι ((τὰ τῶν τριῶν χρόνων,)) „τά τ᾽ ἐόντα τά τ᾽ ἐσσόμενα πρό τ᾽ ἐόντα“. χρυσοῦς δὲ τρίπους ἀφ᾽ ἱστορίας τῆσδε‧ ἁλιεῖς Μιλήσιοι βόλον ἐκ θαλάσσης ἐξεῖλκον ἰχθύων, Κῷοι δὲ διερχόμενοι τὸ ἀναχθησόμενον ὠνοῦνται εἰς τύχην. ἀνήχθη (δὲ) χρυσοῦς τρίπους ἀλλ᾽ οὐκ ἰχθύες. οὗ φανέντος καὶ φιλονεικούντων Κῴων καὶ Μιλησίων περὶ αὐτοῦ, βαρὺν ἡ Μίλητος συρρήγνυσι πόλεμονΖ ἁρμοδιαίτατον γὰρ ἦν τοῦτοκαὶ ἡ Κῶς‧ παίζειν χρεὼν γὰρ καὶ γελᾶν γενειάδας σχεδεκδοτούντων καὶ στυγούντων τὰς βίβλους. τρυχόμενοι δὲ τῷ πολέμῳ Κῷοί τε καὶ Μιλήσιοι ἄμφω τινὰς στείλαντες τοῦτον ἀκούουσι τὸν χρησμόν‧ [...] πρώτως οὖν (ὁ τρίπους) ἐδόθη Θαλῇ‧ ἐκείνου δὲ σοφώτερον ἕτερον εἶναι λέγοντος ἑαυτοῦ, κἀκείνου δὲ ἕτερον, διὰ τῶν ἑπτὰ σοφῶν ὁ τρίπους περιστρεφόμενος πάλιν εἰς τὸν Θαλῆν δευτέρως ἀνέκαμψεν‧ ὁ δὲ τοῦτον ἀνέθετο τῷ Διδυμαίῳ Ἀπόλλωνι, ἐπιγράψας τούσδε τοὺς χωλιάμβους‧ 1

Es handelt sich bei μηνοειδέσιν 〈ἡμι〉κυκλίοις und μηνισκοκύκλοις um Textvarianten, die in der Edition in einer Zeile übereinander abgedruckt sind.

Iohannes Tzetzes

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Th 535 Kommentar zu Aristophanes’ Wolken 180 „Und wir bewundern noch den Thales?“ Da hier die Schreiber vor mir nichts Geeignetes zu sagen hatten, sagen sie, was sie sagen. Du aber vernimm jetzt klar, kurz und in dem Sinn geeigneter Weise: Dieser Thales war ein weiser Milesier, ein Zeitgenosse der Sieben Weisen zur Zeit Solons. Und als erster Grieche sagte er eine Mondfinsternis oder eher eine eintretende Verdunklung dem Alyattes und seinen Leuten voraus. Und als Kroisos nicht hinübergedrungen war, ließ er ihn über den Halys übersetzen mit Hilfe von halbmondförmigen Gräben. Wie also Strepsiades die Sache mit dem fehlenden Essen und das schnell von Sokrates ersonnene Mittel des Gewanddiebstahls vernimmt, ist er erstaunt und sagt: „Und wir bewundern noch den Thales, der solche Dinge bei Kroisos bewerkstelligt hat, wo doch Sokrates nun solche Dinge bewerkstelligt?“ Du musst aber wissen, dass es zwei Schreibweisen gibt: Θάλης Θάλητος und Θαλῆς Θαλοῦ.

Th 536 Kommentar zu Aristophanes’ Plutos 9.1–42 „Der sein Orakel singt“ Zur Erläuterung des Dreifußes des Apollonorakels wird die Geschichte vom umlaufenden goldenen Dreifuß berichtet. Dieser wandert von Thales wieder zu Thales, der ihn schließlich Apollon weiht (Zitat Th 52, 76–77)

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Iohannes Tzetzes – Iohannes von Salisbury

«Θαλῆς με τῷ μεδεῦντι Νείλεω δήμου δίδωσι, τοῦτο δὶς λαβὼν ἀριστεῖον». οὕτω χρυσοῦς τρίπους ἦν τῷ Ἀπόλλωνι. Sim. (Auszeichnung des Thales/ Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.)

Th 537 Scholia in Lycophronem 145 (ed. Scheer) Πήναις ἀτράκτοις νήμασι παρὰ τὸ πένω τὸ ἐνεργῶ πίνα δὲ τὸ ζῶον παρὰ τὸ πῖνος, ὃ σημαίνει τὸν ῥύπον. δὴν τὸ πολυχρόνιον καὶ ἐξ αὐτοῦ δηναιὸς καὶ δηναιά. πολυχρονίαν δὲ καὶ παλαιὰν τὴν θάλασσαν λέγει διὰ τὸ πρῶτον εἶναι στοιχεῖον κατὰ Φερεκύδην καὶ Θαλῆν. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 538 Schol. in Lyc. 482 Ἀστρολογίαν γὰρ, ἐνιαυτόν, μῆνας, ἰσημερίας καὶ τὰ τοιαῦτα Πᾶν Ἀρρκάδων βασιλεὺς ἢ Ἄτλας Λίβυς (879) εὗρεν ἀπὸ σελήνης τοὺς μῆνας συλλογισάμενος, ὕστερον δὲ Θαλῆς. Sim. (Jahreszeiten) Th 178 (w. s.); (Tag-und-Nacht-Gleiche) Th 265 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.)

Iohannes von Salisbury Th 539 Epistolae 143 (ed. Millor/ Butler/ Brooke) Ad tertiam progredior quaestionem: Quidnam sit mensa solis in sabulo, quam famosissimam inter gymnosophistas scrutator veritatis, et litterarum [0130C] diligentissimus persecutor Appollonius conspexit in sabulo, super quo omnes consului, qui in Francia primatum videntur habere Scripturarum, sed quia eos gentilis historia latuit, non multum reprehendo, si quod non didicerant, docere nequiverunt. Quidam tamen imprudentiam suam impudentius detexerunt, id solum inepta responsione persuadentes, quod a doctoribus, quos diu et multa mercede conduxerant, nihil scire didicer-

Iohannes Tzetzes – Iohannes von Salisbury

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Th 537 Scholien zu Lykophron Vers 145 Er nennt das Meer „langwährend“ und „alt“, weil es nach Pherekydes und Thales das erste Element ist.

Th 538 Scholien zu Lykophron Vers 482 Die Astronomie, das Jahr, die Monate, die Tag-und-Nacht-Gleichen und Derartiges entdeckte der König der Arkader, Pan, oder der Libyer Atlas, indem sie die Monate nach dem Mond berechneten, später aber Thales.1

Iohannes von Salisbury (um 1115–1180 n. Chr.) Th 539 Briefe 143 Die Geschichte vom Dreifuß nach Valerius Maximus erzählt (Th 95).

1

Vgl. Schol. in Aesch. Prometheum vinctum 438d1–10 (ed. Herington). Leider erst in der Korrekturphase wurde mir die Edition des unbekannten Teils der Ilias-Exegesis des Iohannes Tzetzes (Lolos 1981) zugänglich. Hier finden sich einige Erwähnungen des Thales zum Prinzip Wasser bzw. zur Ursache der Nilschwelle.

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Iohannes von Salisbury

unt. Historia autem haec quam veritate refertus et litteris Hieronymus in praefatis apicibus tangit, apud Valerium Maximum reperitur in lib. III, cap. 1, titulo De moderatione. Accidit enim, ut refert, quod a piscatoribus in Milesia regione everriculum trahentibus, [0130D] quidam jactum emerat. Extracta demum magni ponderis aurea Delphica mensa, orta controversia est, illis se capturam piscium vendidisse affirmantibus, hoc econtra dicente se emisse duntaxat fortunam jactus. Audita quaestione populus civitatis, propter novitatem et magnitudinem rei, causam ad consultationem Delphici Apollinis censuit referendam. Consultus vero respondit ei dandam esse, qui omnes alios sapientia antecederet, alioquin accipienti injucundam fore et noxiam. Itaque quia Thales Milesius judicio auditorum, inter septem, quos tunc prae caeteris Graecia celebrabat, sapientissimus habebatur, denuntiaverunt ei, ut jam dictae mensae possessionem adiret, qui, audita consultationis forma et responso Apollinis, [0131A] prudenti humilitate, non se, sed Biam Pyrenaeum, dixit Apollinis oraculo designatum. Aditus est et iste priori similiter, et in eumdem modum conditionem in Mitylenaeum Pittacum transtulit; interim mensa jacente in sabulo, et propter novitatem eventus et moderationem sapientum: et quia nullus de populo praesumebat invadere aurum, quod a se tanto studio sapientissimi removebant, casum hunc non tam mirabilem quam stupendum, talium praeconatrix fama longe lateque vulgavit. Mensa itaque famosissima facta est, dum ad singulos sapientum septem sic ipsius procedebat oblatio, donec ventum est ad Solonem, qui et titulum amplissimae sapientiae, et munus oblatum contulit in Apollinem, in quo sol colitur, quia omnia contemplatur, [0131B] et cujus virtus ignea sic penetrat universa, ut ei nihil possit esse absconditum: unde et mensa solis dicta est, quam Apollonius in sabulo jacentem, dum litteras persequeretur, inspexit. Sim. (Auszeichnung des Thales/ Umlauf des Dreifußes) Th 52 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 540 Polycraticus 5 (ed. Webb) (Cap. 5 De Ionico genere philosophorum, et auctoritate Socratis, et dogmate Platonis, et opinione ejus post mortem. [0643D]) Alterum vero philosophorum genus est, quod Ionicum dicitur, et a Graecis ulterioribus traxit originem. Horum princeps fuit Thales Milesius, unus illorum septem, qui dicti sunt sapientes. Iste cum rerum naturam scrutatus, inter caeteros emicuisset, maxime admirabilis exstitit, quod astrologiae numeris comprehensis, solis

Iohannes von Salisbury

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Th 540 Polycraticus 5 Die ‚ionische‘ Schule der Philosophie geht auf Thales, einen der Sieben Weisen zurück. Er zeichnete sich besonders durch seine astronomischen Kenntnisse aus, die Voraussage von Sonnen- und Mondfinsternissen (vgl. Th 311). Seine Schüler waren Anaximander und Anaximenes.

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Iohannes von Salisbury – Philippus de Harvengt

et lunae defectus praedicebat. Huic successit Anaximander ejus auditor, qui Anaximenem discipulum reliquit et successorem. Sim. (ionische Schule) Th  147 (w.  s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 178 (w. s.)

Philippus de Harvengt Th 541 De institutione clericorum (Migne PL 203.1020B–D) (De silentio clericorum cap. 45.) [...] Thales Milesius surrexisse, qui unus, et primus septem Graeciae sapientium dicitur exstitisse, et pollens in physica per id temporis claruisse, quo et Judaea laetabatur praedicto Ezechia justius imperante, et Roma recens condita Romulo dominante. Post Thaletem Milesium sex alii fuisse memorantur, quibus illo priore addito septem sapientes Graeciae nominantur, et isti sex illo claruisse tempore perhibentur, cum jam filii Israel Babylonia captivi tenerentur. Horum autem nomina sunt haec: Pittacus Mityleneus, Solon Atheniensis, Chilo Lacedemonius, Periander Corinthius, Cleobulus Lydius, Bias Prieneus. Isti quia vita et scientia caeteris sunt praelati, generali quodam vocabulo sophi sunt appellati, nondum usu obtinente, ut qui docti litteris haberentur, ad distinctionem multitudinis imperitae philosophi dicerentur. Dicti sunt etiam sophi, quod Latine dicitur sapientes, Anaximenes, Xenophanes, Thaleti Milesio succedentes, quin perscrutando rerum causas et naturas, eumdem magistrum imitantur, in suo tamen sensu abundantes singuli diversa plurimum opinantur. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w.  s.); (Datierung) Th  171 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.) Vgl. Th 313–315

Iohannes von Salisbury – Philippus de Harvengt

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Philippus de Harvengt (gest. 1183 n. Chr.) Th 541 Über die Ausbildung der Kleriker Kap. 45 [...] ist Thales aus Milet aufgetreten, der einer und der erste der Sieben Weisen Griechenlands gewesen sein soll. Er soll berühmt für seine Leistungen in der Naturphilosophie in jener Zeit gewesen sein, als sich einerseits Judäa der ziemlich gerechten Herrschaft des vorgenannten Ezechiel erfreute, andererseits das gerade gegründete Rom an der Herrschaft des Romulus. Nach Thales von Milet sollen sechs Weitere gelebt haben, die, unter Einschluss jenes Vorigen, als die Sieben Weisen Griechenlands benannt werden. Diese sechs sollen zu jener Zeit berühmt gewesen sein, als bereits die Söhne Israels in der babylonischen Gefangenschaft gehalten wurden. Ihre Namen sind: Pittakos aus Mytilene, Solon aus Athen, Chilon aus Sparta, Periander aus Korinth, Kleobulos aus Lydien, Bias aus Priene. Da sie nach ihrer Lebensführung und in ihrem Wissen die übrigen Menschen überragten, wurden sie mit einer allgemeinen Bezeichnung sophoi benannt. Es gab nämlich noch nicht die Gewohnheit, die wissenschaftlich Gebildeten zur Unterscheidung von der unkundigen Menge ‚Philosophen‘ zu nennen. Sophoi, lateinisch sapientes, werden auch Anaximenes und Xenophanes, die Nachfolger des Milesiers Thales genannt, die bei der Erforschung der Ursachen und der Natur der Dinge eben ihren Lehrer nachahmen und dennoch ein jeder, überreich an eigenem Verstand, ganz abweichende Meinungen vertreten.

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Eustathios aus Thessalonike

Eustathios aus Thessalonike Th 542 Commentarii ad Homeri Iliadem II 647 (ed. van der Valk) Μίλητος δέ, ἡ Κρητικὴ αὕτη, προϋπῆρχε τῆς Ἀσιανῆς Μιλήτου, ἣν ἔκτισεν ὁ παλαιὸς Σαρπηδὼν ἀγαγὼν οἰκήτορας καὶ καλέσας αὐτὴν κατὰ τὸν Γεωγράφον ἐκ τῆς Κρητικῆς Μιλήτου. ὅτι δὲ πολλαὶ Μίλητοι, καὶ ὡς πολλὰς ἀποικίας ἔστειλαν, δῆλον ἐκ τῶν ἱστοριῶν. καὶ ἡ μὲν Κρητικὴ οὐ πολὺν ἔχει παρὰ τοῖς ἱστοροῦσι πλατυσμόν, ἡ δὲ Ἰωνικὴ πλουτίζεται τοῖς κατ᾽ αὐτὴν σεμνώμασι, τοῖς τε ἄλλοις καὶ τῷ περὶ αὐτὴν μεγίστῳ ναῷ ποτε, ὃς διέμεινε, φασί, χωρὶς ὀροφῆς διὰ τὸ μέγεθος, καὶ τοῖς σοφοῖς δέ, ὧν εὐφόρησε, τῷ τε Θάλητι καὶ τῷ Φωκυλίδῃ [...].

Th 543 Comm. ad Il. XVIII 489 Ἐν οἷς τὸ ἄμοιρός ἐστι λουτρῶν Ὠκεανοῦ ἀντὶ τοῦ ἄδυτός ἐστι καὶ οὐ δύνει εἰς Ὠκεανὸν οὔτε αὐτὴ ἡ καὶ μεγάλη καλουμένη καὶ Ἑλίκη, πρὸς ἣν οἱ Ἕλληνες, ὡς εἴρηται, ναυτιλλόμενοι ἑλίκωπες δι᾽ αὐτὴν ἐλέγοντο, οὔτε ἡ Κυνόσουρα ἡ ἐγγὺς αὐτῆς ἡ μικρά, ἥτις μεθ᾽ Ὅμηρον ὑπὸ Θαλοῦ τοῧ Μιλησίου εὕρηται, πρὸς ἣν Φοίνικες ἔπλεον. Sim. (Vermessung der Gestirne/Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.)

Th 544 Commentarium in Dionysii periegetae orbis descriptionem, epistola 208.9– 17 (ed. Müller) Ἦ γὰρ οὕτω μικροῦ πεποιήκασιν, ὅσοι τὴν τῆς οἰκουμένης πινακογραφίαν μεμελετήκασιν, ὀνυχιαίῳ που τάχα τινὶ διαστήματι τὴν ἀπείρονα περικλείσαντες, καὶ τὸ τοῦ κατὰ γῆν πληρώματος ἀπερίληπτον ἐπιπέδῳ βραχυτάτῳ καὶ οὕτω μικροδιαστάτῳ ἐμπεριγράψαντες. Οὗ δὴ τολμήματος κατάρξαι μὲν ἱστόρηται Ἀναξίμανδρος μαθητευσάμενος Θάλητι, Ἑκαταῖος δὲ μετ᾽ αὐτὸν τῇ αὐτῇ τόλμῃ ἐπιβαλεῖν, μετὰ δε Δημόκριτος, καὶ τέταρτος Εὔδοξος.

Eustathios aus Thessalonike

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Eustathios aus Thessalonike (ca. 1115–1195 n. Chr.) Th 542 Kommentar zu Homers Ilias 2.647 Milet ist u. a. durch Thales berühmt.

Th 543 Kommentar zu Homers Ilias 18.489 Der Kleine Wagen, der von Thales entdeckt wurde.

Th 544 Kommentar zur Herumführung um die bewohnte Welt des Dionysios Periegetes, Epistel 208.9–17 Anaximander, Schüler des Thales (vgl. Th 576), hat als Erster eine Karte der bewohnten Welt gezeichnet.

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Eustathios aus Thessalonike – Niẓāmī

Th 545 Comm. in Dion. Per. 354.12–19 Ἡρόδοτος δέ φησιν ὅτι ὁ Ἅλυς ὥριζε μέν ποτε τὴν Μηδικὴν ἀρχὴν καὶ τὴν Λυδικὴν, ῥέει δὲ ἐξ   Ἀρμενίου ὄρους διὰ τῆς γῆς τῶν Κιλίκων‧ παραμειβόμενος δὲ Ματιανοὺς μὲν ἐν δεξιᾷ, ἑτέρωθεν δὲ Φρύγας, ῥέει πρὸς βορρᾶν, ἔνθεν μὲν Συρίους Καππαδόκας ἀφεὶς, ἐξ εὐωνύμων δὲ Παφλαγόνας. Λέγει δὲ καὶ ὅτι Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἔσχισέ ποτε τὸν Ἅλυν τῷ Κροίσῳ διὰ βαθείας διώρυχος εἰς εὐδιάβατον. Sim. (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Th 546 Comm. in Dion. Per. 362.12–17 Περὶ δὲ τῆς πόλεως ταύτης καὶ τοιαῦτα γέγραπται‧ „Μίλητος πόλις Ἰώνων ἐπιφανής. Ἐκλήθη δέ ποτε καὶ Λελεγὶς διὰ ἐποίκους Λέλεγας, καὶ Πιτύουσα δὲ ἀπὸ τῶν ἐκεῖ πιτύων, καὶ διότι ἐκεῖ πρῶτον πίτυς ἔφυ.“ Ἐκεῖθεν ἦν Θαλῆς ὁ Μιλήσιος, καὶ ῥήτωρ Αἰσχίνης, [...].

Niẓāmī

Th 547 Iskandarname 125 f. (ed. Dastgirdi)

‫ﮔﻔﺘﺎر واﻟﻴﺲ‬ ‫ﻛﻪ ﻧﻮ ابد ﺷﻪ در هجﺎن ﻛﻬﻦ‬ ‫ﺑﻪ داﻧﺶ ﭘﮋوﱓ ﺑﺮوﻣﻨﺪ ﺑـﺎد‬ ‫ﻛﻪ ﻫﺮﻛﺲ دﻫﺪ زاچنﻪ دارد ﻧﺸﺎن‬ ‫ﻛﻪ ﺟﺰ آب ﺟﻮﻫﺮ ﻧﺒﻮد از ﳔﺴﺖ‬ ‫ﻛﺰو آﺗﴙ در ﲣﻠﺨﻞ دﻣﻴﺪ‬

‫ﭼﻨﲔ راﻧﺪ واﻟﻴﺲ داان ﲯﻦ‬ ‫ﺑﻪ ﺗﻌﻠﲓ داﻧﺶ ﺗﻨﻮﻣﻨﺪ ابد‬ ‫ﭼﻮ ﻓﺮﻣﻮد ﺳﺎﻻر ﮔﺮدﻧﻜﺸﺎن‬ ‫ﭼﻨﲔ ﮔﺸﺖ ﺑﺮ ﻣﻦ ﺑﻪ داﻧﺶ درﺳﺖ‬ ‫ز ﺟﻨﺒﺶ ﳕﻮدن ﲜﺎﰃ رﺳـﻴﺪ‬

Eustathios aus Thessalonike – Niẓāmī

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Th 545 Kommentar zur Herumführung um die bewohnte Welt des Dionysios Periegetes 354.12–19 Umlenkung des Halys.

Th 546 Kommentar zur Herumführung um die bewohnte Welt des Dionysios Periegetes 362.12–17 Thales, Einwohner Milets.

Niẓāmī (1141–vor 1200): Im persischen Alexanderepos lädt der Herrscher die Sieben Weisen ein, darunter auch Thales, der seine Lehre vorträgt.

Th 547 Alexanderepos 125 f. Mir gilt es als durch Wissenschaft erwiesen, dass anfangs kein Stoff vorhanden war außer dem Wasser. Dieses aber bewegte sich so heftig, dass Strudel in ihm entstanden, aus denen Feuerflammen schlugen. Als dieses Feuer Blitz und Rauch erzeugte, blieb feuchte Luft zurück. Danach verdickte sich durch Stillstand das Wasser, und es bildete sich die Erde. Als diese Stoffe ihren Standort gefunden hatten, gelangte die Erde zu ihrer natürlichen Harmonie. Der feine Schaum aber, der aus all dem emporstieg, verwob sich zum Himmel, und dieser hob an, sich zu drehen. So mancher, der dies vernimmt, wird nicht glauben wollen, dass all dies aus dem Wasser entstanden sein soll. Doch wer es recht erwägt, dem wird der Samentropfen als Beweis genügen.1 1

Übersetzung Bürgel 1991, 463 f.

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Niẓāmī – Anonymus

‫ﻫﻮاﰃ ﻓﺮو ﻣﺎﻧﺪ از او آﺑﺪار‬ ‫زﻣﲔ ﺳﺎزور ﮔﺸﺖ از آن ﺑﺴـﺘﮕﻰ‬ ‫هجﺎن از ﻃﺒﻴﻌﺖ ﻧﻮاﰃ ﮔﺮﻓﺖ‬ ‫ﮔﺮﻩ ﺑﺴﺖ ﮔﺮدون و ﺟﻨﺒﺶ ﳕﻮد‬ ‫ﻛﺰ آﰉ ﭼﻨﲔ ﭘﻴﻜﺮ آﻣﺪ ﭘﺪﯾﺪ‬ ‫دﻟﻴﲆ اﺳﺖ ﻗﻄﻌﻰ ﺑﺮ اﻳﻦ داﺳـﺘﺎن‬

‫ﭼﻮ آﺗﺶ ﺑﺮون راﻧﺪ ﺑﺮق از ﲞﺎر‬ ‫ﺗﲀﺛﻒ ﮔﺮﻓﺖ آب از آﻫﺴـﺘﮕﻰ‬ ‫ﭼﻮ ﻫﺮ ﺟﻮﻫﺮ ﺧﺎص ﺟﺎﰃ ﮔﺮﻓﺖ‬ ‫ز ﻟﻄﻔﻰ ﻛﻪ ﴎ ﺟﻮش آﳒﻤهل ﺑﻮد‬ ‫ﻧﻴﻮﺷﺎﮔﺮ اﻳﻦ را ﳔﻮاﻫﺪ ﺷﻨﻴﺪ‬ ‫ﳕﻮدار ﻧﻄﻔﻪ ﺑﺮ راﺳـﺘﺎن‬

Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Aggregatzustände) Th 94 (w. s.)

Anonymus Th 548 Liber Aristotelis de inundacione Nili 3 (ed. Bonneau, vgl. Fr. 248 R3, vgl. FGrHist III C 646 F 1.2) Thales qui quidem de Ameo Milesius a ventis annualibus repulsum inquit fluvium inundare: crescit enim si illi flant, et e regione fluit ipsorum. accidit autem contrarium: supernatat enim ad modicum desubtus, principium autem repletionis videtur deorsum. adhuc idem alios oportebat pati magis fluvios, qui ex opposito fluunt ipsis magis, et minores existentes faciles1 sunt cogi a ventis. frequenter autem et annuales non flant, fluvius autem videtur idem faciens. Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. S.)

1

faciles sunt ist vielleicht eine Dittographie für facile sunt.

Niẓāmī – Anonymus

443

Anonymus (13. Jh. n. Chr.) Th 548 Über die Nilschwelle1 3 Thales aus Milet, Sohn des Examyas,2 sagt, dass der Fluss anschwillt, weil er von den jährlichen Winden [den Etesien] aufgestaut wird. Er wächst nämlich, wenn sie wehen, und er fließt in ihrer Richtung. Es geschieht aber das Gegenteil. [1.] Er [der Nil] überschwemmt nämlich nur in geringem Maße von unten [von der Mündung] her, der Anfang aber der Anfüllung scheint von oben [vom Oberlauf] zu erfolgen.3 Außerdem müsste [2.] mit anderen Flüssen dasselbe in noch höherem Grade geschehen, die mehr aus der [den Etesien] entgegengesetzten Richtung fließen und die als kleiner [als der Nil] seiende leicht von den Winden [zum Rückwärtslauf] gezwungen werden; oft aber wehen [3.] die jährlichen Winde nicht, man sieht aber, dass sich der Fluss [der Nil] in derselben Weise verhält. 1

2 3

Zur Authentizität des Traktats vgl. jetzt Jakobi/ Luppe 2000, 15–8. Vgl. auch Steinmetz 1964, 278 ff., der für Theophrast als Verfasser der Schrift plädiert (als Teil der Vorlesungsreihe περὶ ὑδάτων). Die Diskussion geht weiter, vgl. Fowler (2000). Die lateinische Version „De Ameo“ ist aus einem Missverständnis des griechischen Ἐξ-αμίου entstanden. Anders Bonneau 1971, 9, die übersetzt: „le Nil déborde peu à peu, d’en-dessous, et l’on voit le commencement de sa plénitude venir d’en bas“. Dazu ebd. Anm. 4: „La force des vents rebrousserait le courant à la surface du fleuve: ce n’est pas ce qu’on observe“.

‫‪Ibn al-Qifṭī‬‬

‫‪444‬‬

‫‪Ibn al-Qifṭī‬‬ ‫‪Th 549‬‬ ‫)‪Tarīḫ al-ḥukamā 26.8–10 (ed. Lippert‬‬

‫وﰷن ﺣﻜﲈء ﯾﻮانن ﯾﻨﺘﺤﻠﻮن اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ اﻷوﱃ اﻟﻄﺒﻴﻌ ّﻴﺔ اﻟﱵ ﰷن ﯾﺬﻫﺐ إﻟﳱﺎ ﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس‬ ‫اﳌﻠﻄﻲ وﻋﻮا ّم اﻟﺼﺎﺑﺌﺔ ﻣﻦ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ واﳌﴫﯾّﲔ ّﰒ ﻣﺎل ّ‬ ‫ﻣﺘﺄﺧﺮوﱒ إﱃ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ‬ ‫واثﻟﻴﺲ ّ‬ ‫اﳌﺪﻧ ّﻴﺔ ﻛﺴﻘﺮاط وأﻓﻼﻃﻮن وأرﺳﻄﻮﻃﺎﻟﻴﺲ وأﺷـﻴﺎﻋﻬﻢ وﻗﺪ ذﻛﺮ ذكل أرﺳﻄﻮﻃﺎﻟﻴﺲ ﰲ‬ ‫ﻛﺘﺎﺑﻪ ﰲ اﳊﻴﻮان ﻓﻘﺎل ﻟـ ّﻤـﺎ ﰷن ﻣﻨﺬ ﻣﺎﺋﺔ ﺳـﻨﺔ وذكل ﻣﻨﺬ زﻣﻦ ﺳﻘﺮاط ﻣﺎل اﻟﻨﺎس ﻋﻦ‬ ‫اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ اﻟﻄﺒﻴﻌ ّﻴﺔ إﱃ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ اﳌﺪﻧ ّﻴﺔ واﻧﳤـﻰ إﱃ أﻓﻼﻃﻮن رﺋﺎﺳﺔ ﻋﻠﻮم اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ‬

‫‪Th 550‬‬ ‫‪Tarīḫ al-ḥukamā 49.19–50.3‬‬

‫ﻓﺄﻣّﺎ ادلﻫﺮﯾّﻮن ﻓﻬﻢ ﻓﺮﻗﺔ ﻗﺪﻣﺎء ﲧﺪوا اﻟﺼﺎﻧﻊ اﳌﺪﺑّﺮ ﻟﻠﻌﺎﱂ وﻗﺎﻟﻮا ﺑﺰﲻﻬﻢ إنّ اﻟﻌﺎﱂ ﱂ ﻳﺰل‬ ‫ﻣﻮﺟﻮدا ﻋﲆ ﻣﺎ ﻫﻮ ﻋﻠﻴﻪ ﺑﻨﻔﺴﻪ ﱂ ﻳﻜﻦ هل ﺻﺎﻧﻊ ﺻﻨﻌﻪ وﻻ ﳐﺘﺎر اﺧﺘﺎرﻩ وإنّ اﳊﺮﻛﺔ‬ ‫ادلورﯾّﺔ ﻻ أ ّول ﻟﻬﺎ وإنّ اﻹﻧﺴﺎن ﻣﻦ ﻧﻄﻔﺔ واﻟﻨﻄﻔﺔ ﻣﻦ إﻧﺴﺎن واﻟﻨﺒﺖ ﻣﻦ ﺣ ّﺒﺔ واﳊ ّﺒﺔ‬ ‫اﳌﻠﻄﻲ وﻫﻮ أﻗﺪم ﻣﻦ ّﻋﲅ ﲠﺬﻩ اﳌﻘﺎةل‬ ‫ﻣﻦ ﻧﺒﺖ وأﺷﻬﺮ ﺣﻜﲈء ﻫﺬﻩ اﻟﻔﺮﻗﺔ اثﻟﻴﺲ ّ‬ ‫وﺳـﻴﺄﰐ ﺧﱪﻩ ﻋﻨﺪ اﲰﻪ ﰲ ﺣﺮف اﻟﺜﺎء إن ﺷﺎء ّاهلل ﺗﻊ وﻫﺬﻩ اﻟﻔﺮﻗﺔ وﻣﻦ ﯾﻘﻮل ﺑﻘﻮﻟﻬﺎ‬ ‫وﯾﺘﺒﻌﻬﺎ ﻋﲆ رأﳞﺎ ﻳﺴ ّﻤﻮن اﻟﺰاندﻗﺔ‬

Ibn al-Qifṭī

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Ibn al-Qifṭī (1172–1248) Th 549 Der Wissenschaftshistoriker ordnet Thales in seiner Geschichte der Weisen richtig als einen Vertreter der alten Naturphilosophie ein. Geschichte der Weisen 26.8–10 Die griechischen Weisen pflegten sich an die erste Philosophie, die der Natur, zu halten, wie sie von Pythagoras und Thales und der Masse der Sabier1 unter den Griechen und Ägyptern vertreten wurde. Dann wandten sich die Späteren zur politischen Philosophie, nämlich Sokrates, Platon und Aristoteles und ihre Anhänger. Aristoteles erwähnt das in seinem Buch „Über die Tiere“, wo er sagt: „Als hundert Jahre vergangen waren, nämlich seit der Zeit des Sokrates, wandten sich die Leute von der Naturphilosophie zur politischen Philosophie, und die Vorrangstellung in den Wissenschaften der Griechen wurde Platon zuteil.“2 An zwei anderen Stellen registriert Ibn al-Qifṭī ausdrücklich die materialistische und atheistische Komponente dieser frühen Philosophie. Noch Mullā Ṣadrā Šīrāzī (1572–1640 n. Chr.), der einflussreiche Vertreter des späten persischen Neuplatonismus, der Thales in Anlehnung an Pseudo-Ammonios in die Reihe der alten Wahrheitszeugen aufnimmt, muss sich damit auseinandersetzen und meint, dass erst die späteren Philosophen den Vorsokratikern die Weltewigkeit zugeschrieben hätten, als sie deren Lehren nicht mehr verstanden.3

Th 550 Geschichte der Weisen 49.19–50.3 Was die Materialisten [dahrīyūn] anlangt, so sind sie eine Gruppe der Alten, welche den Schöpfer und Lenker der Welt leugneten und behaupteten, dass die Welt immer als dieselbe vorhanden war und keinen Schöpfer habe, der sie gemacht hat, und keinen, der sie in freier Wahl ausersehen hat, und dass die kreisende Bewegung [der Sphären] keinen Anfang gehabt habe und dass der Mensch aus einem Spermatropfen entstehe und der Spermatropfen aus einem Menschen und die Pflanze aus einem Samenkorn und das Samenkorn aus einer Pflanze. Der bekannteste der Weisen dieser Gruppe 1 2 3

S. o. unter Th 522, Anm. 1. Vgl. De partibus animalium 1.1.642a26–31. Referat von Horten 1913, 151, 4–28; vgl. Baffioni 1991, 310 f.

‫‪Ibn al-Qifṭī – Anonym‬‬

‫‪446‬‬

‫‪Th 551‬‬ ‫‪Tarīḫ al-ḥukamā 107.7–14‬‬

‫ـﻠﻄﻲ ﺣﻜﲓ ﻣﺸﻬﻮر ﰲ زﻣﺎﻧﻪ أﻗﺎوﯾهل ﻣﺬﻛﻮرة وآراءﻩ ﰲ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﺑﲔ أﻫﻠﻬﺎ ﻣﺸﻬﻮرة‬ ‫اثﻟﻴﺲ اﻟـ َﻤ ّ‬ ‫ﲱﺐ ﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس وأﺧﺬ ﻋﻨﻪ ورﺣﻞ إﱃ ﻣﴫ وأﺧﺬ ﻋﻦ ﻋﻠﲈﲛﺎ ﻋﲅ اﻟﻄﺒﻴﻌﺔ واﻟﻔﻠﺴﻔﺔ وﻫﻮ‬ ‫ُﻮﺟ َﺪ هل ﺗﻌﺎﱃ ّاهلل اﻟﻌﻈﲓ واﺣﺘﺞّ هل أﲱﺎﺑﻪ أنّ اذلي ﲪهل ﻋﲆ‬ ‫أ ّول ﻣﻦ ﻗﺎل إنّ اﳌﻮﺟﻮد ﻻ ﻣ ِ‬ ‫ذكل ﻣﺎ ﺷﺎﻫﺪﻩ ﰲ ﻫﺬا اﻟﻌﺎﱂ ﻣﻦ الاﺧﺘﻼط ﻓﺘﺤ ّﻘﻖ أنّ اﳌﻮﺻﻮف ابﻟﺼﻔﺎت ُاﳊ ْﺴ َﲎ ﻻ‬ ‫ﺗﺼﺪر ﻋﻨﻪ ﻫﺬﻩ اﻷﻣﻮر اخملﺘﻠﻔﺔ ﻓﻘﺎل ﺑﺬكل وﻋﲆ ﻫﺬا اﻟﻘﻮل ﲨﻬﻮر أﻫﻞ اﻟﻬﻨﺪ‬ ‫)‪Sim. (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.) (vgl. Th 311‬‬

‫‪Anonym‬‬ ‫‪Th 552‬‬ ‫)‪Fiqar al-ḥukamā wa-nawādir al-qudamā wa-l-ulamā 276 f. (ed. Badawī‬‬

‫اثﻟﺲ اﳌﻨﻘﻮل ﻣﻦ ﺣﳬﻪ ﻣﺎ ﻗﻴﻞ ﻋﻨﻪ إﻧّﻪ ﻗﺎل ﻟﺘﻼﻣﺬﺗﻪ اﻋﻠﻤﻮا أن َﻣﻦْ ﻳﻜﱶ اﻷﰻ ﻻ‬ ‫ﳚﺪ ّذلة اﻟﻌﺒﺎدة وﻣﻦ ﻳﻜﱶ اﻟﻨﻮم ﱂ ﳚﺪ ﰲ ﲻﺮﻩ ﺑﺮﻛﺔ وﻣﻦ أﺻﻠﺢ ﴎﻳﺮﺗﻪ أﺻﻠﺢ ّاهلل‬ ‫أﻣﺮ وﻓﻴﻪ ﻫﻼﻛﻪ وﰼ ﻣﻦ ﻣﴪور ﺑﻨﻌﻤ ٍﺔ أو رﺗﺒﺔ وﱔ‬ ‫ﺗﻌﺎﱃ ﻋﻼﻧ ّﻴﺘﻪ وﰼ ﻣﻦ ﳏﺴﻮد ﻋﲆ ٍ‬ ‫ﻣﻦ داﺋﻪ وإذا ﱂ ﯾﻘﻒ اﻹﻧﺴﺎن ﻋﻨﺪ ﻋﻠﻤﻪ ﳁﺎ ﻓﺎﺋﺪة ﻋﻠﻤﻪ وﻟﻴﺲ ّ‬ ‫ﰻ ﻣَﻦ ﻃﻠﺐ ً‬ ‫ﺷﻴﺌﺎ‬ ‫ﯾﻨﺎهل وﻻ ّ‬ ‫ً‬ ‫ﰻ ﻣﻦ ّ‬ ‫ﻣﻜﺮوﻫﺎ ﯾﻨﺠﻮ ﻣﻨﻪ وﻋﺎﻗﺒﺔ اﻟﻜﺬب اﻟﻨﺪم وﻋﺎﻗﺒﺔ اﻟﻈﲅ اﻟﺒﻮار‬ ‫ﺗﻮﰵ‬

Ibn al-Qifṭī – Anonym

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war Thales aus Milet, und er ist der älteste von denjenigen, die diese Lehre vertraten. Er wird unter seinem Namen bei dem Buchstaben Tā Erwähnung finden, so Gott, der Erhabene, will. Diese Gruppe und diejenigen, die ihre Lehre vertreten und ihrer Meinung anhängen, heißen az-zanādiqa [Ketzer].

Th 551 In dem angekündigten Kapitel heißt es: Geschichte der Weisen 107.7–14 Thales aus Milet, ein zu seiner Zeit bekannter Weiser, seine Aussprüche sind berühmt und seine Thesen zur Philosophie sind bei ihren Anhängern bekannt. Er war ein Gefährte des Pythagoras und hat von ihm gelernt. Er reiste nach Ägypten und lernte von den dortigen Gelehrten die Naturwissenschaft und die Philosophie. Er war der Erste, der sagte, dass das, was existiert, keinen Verursacher, der erhaben ist, habe, Gott, den Allmächtigen. Seine Anhänger brachten zu seiner Entschuldigung vor, dass ihn dazu gebracht habe, was er in dieser Welt an Verwirrung beobachtete. So war er überzeugt, dass von einem, dem man die schönen Eigenschaften beilegt, nicht diese anders gearteten Dinge ausgehen können. So spricht und bei dieser Behauptung bleibt die Masse der Inder.

Anonym (Gnomologium aus der Zeit vor 1260 n. Chr.) Th 552 Die Schrift mit dem Titel Fiqar al-ḥukamā wa-nawādir al-qudamā wa-lulamā (Abschnitte der Weisen und Anekdoten von den Vorfahren und den Gelehrten), die dem Ayyubidenherrscher al-Malik an-Nāṣir Yūsuf, einem Urenkel von Sultan Saladin, vor dem Jahre 1260 n. Chr. gewidmet wurde, ist in einer einzigen Handschrift überliefert. Sie enhält zwanzig Kapitel über berühmte Griechen und einen Perser, von den Vorsokratikern sind vertreten Pythagoras, Anaxagoras, Demokrit und Thales. Indem der Verfasser seinen Namen verschweigt, bietet es ein Beispiel, wie jedermann auch ohne schriftstellerische Ambitionen eine derartige Sammlung zusammentragen konnte. Unter dem Namen des Thales, der an fünfzehnter Stelle steht, gibt es eine längere Paränese und zwei Anekdoten mit einem ebenso ernsten wie

‫‪Anonym‬‬

‫‪448‬‬

‫وإﺧﺮاب ادلاير واﻟﻌﺎﻗﻞ ﻣَﻦ ﻻ ﯾﻐﻀﺒﻪ ﻗﻮل ّ‬ ‫اﳊﻖ وإن ﰷن ﻋﲆ ﻧﻔﺴﻪ وﺣﻔﻆ اﻹﻧﺴﺎن‬ ‫ﻣﺎ ﰲ ﯾﺪﻩ أوﱃ ﻣﻦ ﺳﺆال اﻟﻨﺎس ﻣﺎ ﰲ أﯾﺪﳞﻢ وﻣَﻦ أﻗﺒﻠﺖ ادلﻧﻴﺎ ﻋﻠﻴﻪ َﻋ ّـﻠﻤﺘﻪ ﻏﻮاﻣﺾ‬ ‫اﻷﺷـﻴﺎء وﻣَﻦ أدﺑﺮت ﻋﻨﻪ ﺳﻠﺒﺘﻪ ﳏﺎﺳﻦ ﻧﻔﺴﻪ وأﻛﺴﺒﺘﻪ ﻋﻴﻮب اﻟﻨﺎس وﻣﻦ أﲷﺮ ً‬ ‫ﺷﻴﺌﺎ‬ ‫ﻇﻬﺮ ﻋﻠﻴﻪ ﰲ ﻗﻮهل ووهجﻪ ّ‬ ‫ورب رأي أﻧﻔﻊ ﻣﻦ ﻣﺎل واﳌكل ابﺻﻄﻔﺎﺋﻪ اﻟﺮﺟﺎل أوﱃ‬ ‫ﻣﻦ اﺻﻄﻔﺎﺋﻪ اﻷﻣﻮال ﻓﺈنّ ّ‬ ‫ﰻ درﱒ ﻳﺴ ُّﺪ ﻣﺴ ّﺪ ﻏﲑﻩ وﻣﺎ ّ‬ ‫رﺟﻞ ﻳﺴ ّﺪ ﻣﺴ ّﺪ ﻏﲑﻩ‬ ‫ﻛﻞ ٍ‬ ‫وﺻﺎﺣﺐ اﻟﺴﻠﻄﺎن ﻛﺮاﻛﺐ اﻷﺳﺪ ﳞﺎﺑﻪ اﻟﻨﺎس وﻫﻮ ﲟﺮﻛﻮﺑﻪ أﻫﻴﺐ وإذا ﰷﻧﺖ اﻟﻐﺎﯾﺔ‬ ‫اﻟﺰوال ﳁﺎ اﳉﺰع ﻣﻦ ﺗﴫّف اﻷﺣﻮال ّ‬ ‫وذلة ادلﻧﻴﺎ ﻗﻠﻴةل وﺣﴪﲥﺎ ﻃﻮﯾةل وﻟﻴﺲ اﻟﻮﱒ‬ ‫ﰷﻟﻔﻬﻢ وﻻ اﳋﱪ ﰷﻟﻌﻴﺎن وﻟﻴﺲ اﻟﻌﺠﺐ ﻣﻦ ﺟﺎﻫﻞ ﯾﺼﺤﺐ ﺟﺎﻫﻼ ﺑﻞ اﻟﻌﺠﺐ ﻣﻦ‬ ‫ﻋﺎﻗﻞ ﯾﺼﺤﺐ ﺟﺎﻫﻼ وﺧﲑ اﻷﺧﻼق اﻟﻮرع ّ‬ ‫وﴍﻫﺎ اﻟﻄﻤﻊ وﺧﲑ اﻟالكم ﻣﺎ أﻏﲎ‬ ‫ِﺟ ّﺪﻩ وﻫﺰهل وﺧﲑ اﻟﻨﺎس ﻣَﻦ أﺧﺮَجَ ا ِﳊ ْﺮص ﻣﻦ ﻗﻠﺒﻪ وﻋﴡ ﻫﻮاﻩ ﰲ ﻃﺎﻋﺔ رﺑّﻪ وﺛﻮب‬ ‫اﻟﻌﺎﻓﻴﺔ ُ‬ ‫أﺣﺴﻦ ﻣﺎ ﻟﺒﺴﻪ اﻹﻧﺴﺎن‬ ‫واﳌﻨﻘﻮل ﻣﻦ ﻣﻠﺤﻪ وﻧﻮادرﻩ ﳁﻦ ذكل ﻣﺎ ﻗﻴﻞ ﻋﻨﻪ إنّ ﻣكل ﺑدلﻩ أراد أن ﻳﺮﺳﻞ ﺑﻌﺾ‬ ‫ﺟﻨﺪﻩ ﻟﻠﻐﺎرة ﻋﲆ ﺑﻌﺾ أﻋﺎدﯾﻪ ﻓﻘﺎل هل ّأﳞﺎ اﳊﻜﲓ ﻣﻦ ﺗﺸﲑ ّ‬ ‫ﻋﲇ أن أﻗﺪﻣﻪ ﻋﲆ اﳉﻴﺶ‬ ‫ﻟﳰﴤ إﱃ ﺑﻼد ﻋﺪ ّوي ﻳﺸﻦّ ﻋﻠﳱﺎ اﻟﻐﺎرات؟ ﻓﻘﺎل هل اﳊﻜﲓ َﻗ ِّﺪم ﻋﻠﳱﺎ ﻣَﻦ ﺗﻌﺮف أن‬ ‫ﺧﺼﺎل ﻣﻦ ﺧﺼﺎل اﳊﻴﻮاانت وﱔ ﲯﺎء ادلﻳﻜﺔ وﲝﺚ ادلﺟﺎج وإﻗﺪام‬ ‫ﻓﻴﻪ ﻋﴩة ٍ‬ ‫اﻷﺳﻮد و َر َوﻏﺎن اﻟﺜﻌﺎﻟﺐ وﲪةل اﳋﲋﻳﺮ وﺻﱪ اﻟﳫﺐ ﻋﲆ اﳉﻮع وﺣﺮاﺳﺔ اﻟﻜﺮﰾ وﻏﺎرة‬ ‫اذلﺋﺐ وﴭﺎﻋﺔ اﻟﳮﺮ وهمﺎﲨﺔ اﻟﻌﻘﺎب‬ ‫وﻣﻦ ذكل ﻣﺎ ﻗﻴﻞ ﻋﻨﻪ إﻧّﻪ رأى ً‬ ‫ﯾﻮﻣﺎ رﺟﻼ ﻗﺪ ﻗﺒﺾ اﻟﺴﻠﻄﺎن ﻋﻠﻴﻪ ﺑﻘﻮل ﻋﺪ ّو هل ﺳﻌﻰ‬ ‫ﺑﻪ ﻋﻨﺪ اﳌكل ﻓﺒﺎﻟﻎ ﰲ ﴐﺑﻪ واﺳـﺘﺼﻔﺎﺋﻪ ﻷﻣﻮاهل ﻓﺴﻤﻌﻪ اثﻟﺲ اﳊﻜﲓ وﻫﻮ ﯾﺘﺄﻟّﻢ ﻟﻌﺪ ّوﻩ‬ ‫ﳑّﺎ ّﰎ ﻋﻠﻴﻪ ﻣﻦ اﳌكل ﻓﻘﺎل هل اثﻟﺲ اﳊﻜﲓ أﻣﺎ و ّاهلل ﻟﻮ ﻛﻔﻰ ﻣﻦ ّ‬ ‫ﴍك وﺳﻌﺎﯾﺘﻚ ﻓﻴﻪ‬

Anonym

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trivialen Inhalt, die kaum noch mit dem übrigen Tradierten Berührungen aufweisen. Abschnitte der Weisen und Anekdoten von den Vorfahren und den Gelehrten 276 f. Er sagte zu seinen Schülern: Seid eingedenk, dass derjenige, der viel isst, keine Freude an der Gottesverehrung empfindet, und wer viel schläft, verspürt bei seinen Lebzeiten keinen Segen. Wenn jemand im Geheimen rechtschaffen ist, den macht Gott, der erhaben ist, vor der Öffentlichkeit rechtschaffen. Wie viele werden wegen etwas beneidet, worin ihr Verderben liegt, und wie viele freuen sich über einen Wohlstand oder einen Rang, die für ihn eine Krankheit sind. Wenn ein Mensch nicht bei seinem Wissen bleibt, welchen Nutzen hat er von seinem Wissen? Nicht jeder, der etwas verlangt, erreicht es, und nicht jeder, der sich vor etwas Unangenehmem scheut, entgeht ihm. Auf die Lüge folgt die Reue, und auf die Ungerechtigkeit der Ruin und die Zerstörung des Landes. Verständig ist, wen die wahrhaftige Rede nicht erzürnt, auch wenn sie gegen ihn selber gerichtet ist. Der Mensch soll lieber festhalten, was in seiner Hand ist, als dass er die Leute fragt, was sie in ihren Händen halten. Wenn diese Welt jemandem vertraut wird, lehrt sie ihn die Geheimnisse der Dinge, und wenn sie sich von ihm abwendet, beraubt sie ihn der Vorzüge seiner Seele und lässt ihn die Laster der Leute gewinnen. Wenn jemand etwas geheim hält, wird es in seiner Rede und auf seinem Gesicht offenbar. Manch ein guter Rat ist nützlicher als Geld. Wenn sich der König Männer auswählt, ist er geschickter, als wenn er eine Vorliebe für das Geld hat, denn jeder Dirham lässt sich durch einen anderen ersetzen, aber nicht jeder Mann lässt sich durch einen anderen ersetzen. Der Gefährte des Herrschers ist wie einer, der auf einem Löwen reitet, die Leute fürchten ihn, aber er fürchtet sich noch mehr vor seinem Reittier. Wenn das Ende der Untergang ist, was soll dann die Angst vor der Veränderung der Verhältnisse. Die Lust dieser Welt ist kurz, ihr Kummer lang. Die Einbildung ist nicht gleich dem Verstehen und das Erzählte nicht gleich dem Augenschein. Das Erstaunen über einen Unwissenden passt nicht zu einem Unwissenden, aber zu einem Unwissenden passt das Erstaunen über einen Wissenden. Die beste der Charaktereigenschaften ist die Zurückhaltung und die schlechteste ist die Gier. Die beste Rede ist die, deren Ernst und Scherz hilfreich ist, und der Beste der Menschen ist derjenige, der die Begierde aus seinem Herzen verbannt hat und sich seinen Gelüsten im Gehorsam gegen seinen Herrn verweigert. Das Gewand der Gesundheit kleidet den Menschen am besten.

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Anonym – Albertus Magnus

‫ﻷﻏﻨﺎﻩ ذكل ﻋﻦ ﺗﺄﻟّـﻤﻚ هل اذلي ﻗﺪ ﳖﺠﺖ ﻓﻴﻪ ﻣﳯﺎج اﻟﺴـ ّﻨﻮر ﻣﻊ اﻟﻔﺄر ﻓﻘﻴﻞ هل وﻛﻴﻒ‬ ‫ﰷن أﻣﺮﻫﲈ ّأﳞﺎ اﳊﻜﲓ؟ ﻓﻘﺎل ﻗﺪ ﺣﲄ أن ﻓﺄرة ﺳﻘﻄﺖ ﻣﻦ ﺳﻘﻒ ﻓﺄﲽﻲ ﻋﻠﳱﺎ ورآﻫﺎ‬ ‫اﻟﺴـ ّﻨﻮر ﻓﺒﺎدر إﻟﳱﺎ ووﺿﻊ ﯾﺪﻩ ﻋﻠﳱﺎ وﺟﻌﻞ ﯾﻘﻠﳢﺎ وﯾﻘﻮل ﺑﺴﻢ ّاهلل ﻋﻠﻴﻚ ﺣﺎﺷﺎك ﻣﻦ‬ ّ ‫ﺳﻮ ٍء ﯾﻨﺎكل ﻓﻠ ّﻤﺎ أﻓﺎﻗﺖ ﻣﻦ ﻏﺸﻴﳤﺎ ورأﺗﻪ وﲰﻌﺖ ﻗﻮهل ﻟﻬﺎ ﻗﺎﻟﺖ هل ارﻓﻊ ﯾﺪك‬ ‫ﻋﲏ‬ ّ ‫ﻋﲇ وأﻣﻨﺖ ﻣﻦ‬ َّ ‫ﴍك ﻗﺪ ّﲰﻰ ّاهلل ﺗﻌﺎﱃ‬ ّ ‫واﻛﻔﲏ‬ ‫ﰻ ﺳﻮء‬ Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Albertus Magnus (um 1193–1280 n. Chr.) Th 553 Metaphysica 1.3.3 (ed. Geyer) (Cap. 3. De opinione Thaletis philosophi, qui aquam omnium dixit esse principium, et de rationibus eius [Arist. Metaphys. 1.3.983b20]) Thales enim Milesius, qui unus fuit de septem sapientibus, quos Apollo probavit, 〈et〉 huiusmodi philosophiae maior princeps fuisse videtur, eo quod in ea

Anonym – Albertus Magnus

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Von seinen witzigen Bemerkungen und Anekdoten wird überliefert: Dazu gehört, was von ihm erzählt wird: Der König seines Landes wollte ein Heer gegen einen Feind senden. Da sprach er zu ihm: O weiser Mann! Wen rätst du mir, dass ich ihn an die Spitze des Heeres stelle, damit er in das Land meines Feindes zieht und es angreift? Der Weise erwiderte ihm: Stelle an die Spitze einen, von dem du weißt, dass er zehn Eigenschaften von denen der Tiere hat, und zwar den Großmut des Hahns, das emsige Suchen der Henne, die Kühnheit des Löwen, die Schlauheit des Fuchses, das Ungestüm des Schweins, die Ausdauer des Hundes gegen den Hunger, die Wachsamkeit des Kranichs, das Draufgängertum des Wolfs, den Mut des Leoparden und die Angriffslust des Adlers. Dazu gehört auch, was von ihm berichtet wird, dass er eines Tages einen Mann sah, den die Regierung verhaftet hatte, weil einer seiner Feinde über ihn geredet hatte, was zu Ohren des Königs kam. Da ließ er ihn schwer züchtigen und sein Vermögen einziehen. Der weise Thales hörte, wie er [der Feind des Mannes] mit seinem Feind Mitleid äußerte wegen dem, was ihm von dem König angetan worden war. Der weise Thales sprach zu ihm: „Wenn bei Gott deine Bosheit und deine Verleumdung genug gewesen wäre, hätte ihn das davor bewahrt, dass du mit ihm Mitleid äußerst, der du mit ihm verfahren bist wie die Katze mit der Maus.“ Da sagte man zu ihm: „Und wie verhielt es sich mit den beiden, weiser Mann?“ Er antwortete: „Es wird berichtet, dass eine Maus vom Dach fiel und ohnmächtig wurde. Da sah sie die Katze, lief zu ihr, legte ihre Pfote auf sie und begann sie umzudrehen, wobei sie sprach: ‚Vertraue auf Gott! Er wird dich vor dem Übel bewahren, das dich befallen hat.‘ Als diese aus ihrer Ohnmacht erwachte und sie sah und hörte, was sie zu ihr sagte, sprach sie zu ihr: ‚Nimm deine Pfote von mir weg und erspare mir deine Bosheit. Der Name Gottes, des Erhabenen, wurde über mir ausgesprochen und ich bin vor jedem Übel sicher.‘“

Albertus Magnus (um 1193–1280 n. Chr.) Th 553 Metaphysik 1.3.3 (Kapitel 3. Über die Ansicht des Philosophen Thales, der sagte, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei, und über seine Theorien [Arist. Metaphys. 1.3.983b20]) Denn Thales aus Milet, der einer von den Sieben Weisen war, denen Apoll seine Anerkennung schenkte, und der der bedeutendste

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Albertus Magnus

maxime floruit et magis efficaces et proprias induxit rationes, aquam ait esse omnium principium. Quia vero vidit, quod principium, etsi sit subiecto unum, virtute tamen multiplex esse oportuit, ideo terram super aquam esse dixit 〈et〉 id quod virtute omnia est, per hoc quod in centro ponitur, aequalem ad omnia habere respectum. In minori enim mundo, qui est animal, sicut declaratum est in VIII PHYSICORUM, locus medius datur nutrimento, et quod est in minori, per convenientiam causatur ab eo quod in maiori, et ideo aquae ut nutrienti omnia dixit locum esse medium. Procul dubio enim iste fuit de opinantibus mundum esse animal, sicut fere omnes opinabantur antiqui. Quod autem sit principium omnium, forsitan inde opinatur, quia nutrimentum omnium est umidum. Nutrimentum enim oportet esse immanativum ei quod nutritur, et receptivum figurarum et formarum eius quod nutritur. Et ideo oportet ipsum esse ‘terminabile termino alieno et non terminabile proprio’, et ideo verissime dixit umidum actu esse nutrimentum omne. Cum autem etiam incorporabile ei quod nutritur, sit nutrimentum omne, umidum autem aeris, cum sit spirituale, non sit incorporabile, ideo dixit umidum aquae nutrimentum esse et non aereum. Adhuc, quia nutrimentum ad omnem nutriti corporis movetur partem, quod non facit aer, qui levis est in duobus elementis et ascendit, in uno tantum descendens. Omnia autem iste Thales nutriri dixit, eo quod omnia capiunt augmentum. Non enim augmentum est sine nutrimento. Ignem enim videmus ali umido, et cum deficit umidum, non remanet nisi cinis et deficit ignis. Adhuc autem aerem videmus ali nubibus, quae sunt aqua formam aeris accipientes. Terram etiam videmus umore cibatam producere, quae producit, similiter autem solem et lunam et planetas et universaliter astra umore nutriri Oceani et paludum Maeotidarum et ideo deprimi impleta et elevari vacua et aliquando cursu directa et aliquando esse stationaria, aliquando autem retrocedentia. Id enim quod influit et effluit subiecto manente, est nutrimentum secundum materiam, ut probatur in libro PERI GENESEOS; umidum aquae solum influit in omnia alia et effluit in pluviis et roribus; ergo ipsa est nutrimentum omnium aliorum. Propter hoc etiam iste diluvium dicebat ex huiusmodi causa fieri; multis enim temporibus minutissimis guttis aquae paulatim ingredientibus in alia elementa, paulatim dixit suspendi, et tandem vincentibus aquae partibus effluere de sublimi et imo et ex omnibus, et sic inundare diluvium. Cum igitur istis rationibus omnia dixerit nutriri aquae umido, intulit, quod cum ex eodem materiali principio generentur omnia et nutriantur, quod illud idem omnium generationis est idem umidum aqueum. Cum autem ipsa veritate cogeretur dicere duo esse, in quibus est vita, umidum et ca-

Albertus Magnus

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Führer dieser Art Philosophie gewesen zu sein scheint, deswegen, weil er in ihr am meisten in Ansehen stand und nachhaltigere und eigene Überlegungen einführte, sagt, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei. Weil er aber sah, dass das Prinzip, auch wenn es dem zugrunde Liegenden nach eines ist, potentiell gleichwohl vielfältig sein muss, deswegen sagte er, dass die Erde oberhalb vom Wasser sei und dass das, was potentiell alles ist, durch das, was in die Mitte gestellt ist, den gleichen Abstand zu allem habe. Denn in der kleineren Welt, die das Lebewesen ist, wird, wie es im achten Buch der Physik [Alb., Phys. l.8 tr. 1 c. 9] dargestellt ist, der Mittelpunkt für die Nahrung geboten, und was im Kleinen ist, wird in Übereinstimmung mit dem, was im Großen ist, veranlasst, und deswegen sagte er, dass der mittlere Platz für das Wasser sei als dem, das alles ernährt. Ohne Zweifel gehörte er zu denen, die der Auffassung waren, dass die Welt ein Lebewesen ist, so wie fast alle älteren Philosophen dies annahmen. Dass es [das Wasser] aber das Prinzip aller Dinge sei, vermutet er vielleicht deshalb, weil die Nahrung aller Dinge feucht ist. Die Nahrung muss nämlich in der Lage sein, in das, was ernährt wird, einzuströmen, und die Gestalten und Formen dessen, was ernährt wird, anzunehmen. Und daher muss sie selbst „begrenzbar mit einer fremden Grenze und nicht begrenzbar mit einer eigenen [Grenze] sein“1, und deshalb sagte er ganz zu recht, dass jede Nahrung der Wirklichkeit nach feucht sei. Da aber auch jede Nahrung demjenigen, das ernährt werden soll, einverleibt werden kann, das Feuchte der Luft aber, da es hauchartig ist, nicht einverleibt werden kann, daher hat er gesagt, dass das Feuchte des Wassers die Nahrung sei und nicht das Luftartige. Außerdem [ist das Wasser die Nahrung], weil die Nahrung sich zu jedem Teil des ernährten Körpers bewegt, was die Luft nicht macht, die in zwei Elementen leicht ist und aufsteigt, in einem aber nur absteigt. Alles aber, hat eben dieser Thales gesagt, werde ernährt, weil alles Wachstum annehme. Ohne Nahrung gibt es nämlich kein Wachstum. Denn wir sehen, dass das Feuer durch das Feuchte ernährt wird, und wenn das Feuchte dahinschwindet, bleibt nichts außer Asche, und das Feuer geht aus. Außerdem sehen wir, dass die Luft durch Wolken genährt wird, die Wasser in Luftform sind. Wir sehen sogar, dass die Erde durch Feuchtigkeit genährt hervorbringt, was sie hervorbringt, dass in ähnlicher Weise aber Sonne, Mond, Planeten und allgemein die Gestirne durch die Feuchtigkeit des Ozeans und der Mäotischen Sümpfe ernährt werden und daher, wenn sie voll sind, niedergedrückt, wenn sie leer sind, hochgehoben werden, und dass sie in ihrer Bahn zuweilen geradezu laufen, zuweilen stillstehen, zuweilen aber 1

Vgl. Arist. GC 2.2.329b30–31.

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lidum, dixit calidum non esse per se vitae causam, sed umidi passionem; quaecumque autem est passio subiecti alicuius, secundum naturam principiatur a subiecto sicut a causa, et sic non calidum est causa vel principium, quia calidum vitale causatur ab umido; et ideo umidum simpliciter est principium; et ideo dicebat animal isto umido vivere. Nutrimenti autem actum ponebat vitae principium, quia cum Dionysio philosopho et pluribus aliis dicebat vitam esse motum generis nutribilis, quod est naturam assequens; et calidum naturale, quod est digerens, dicebant esse passionem umidi, sicut paulo ante diximus. Ex quo enim fit aliquid sicut ex materia et subiecto, hoc dicebat esse omnium entium principium. Hac igitur de causa eam quae dicta est, accepit opinionem. Amplius, vidit iste Thales, quod semina spermatica cunctorum umidam habent naturam. Cum enim semen sit, quod figuras suscipit generatorum, oportet, quod potentia ipsius secundum bene suscipere determinetur; potentia autem bene suscipiendi est umidum; spermatis igitur natura determinatur umido, et hoc quidem est in animatis omnibus. Sed quia potentiae factorum non sunt in eis nisi ex potentiis principiorum, videtur Thaleti, quod umidum sit principium, ex quo fiunt omnia; omnium autem umidorum prima natura, quae est materia, est aqua; igitur aqua est primum principium omnium. Haec igitur Thaletis est positio, et hanc propter inductas et similes istis dixit rationes. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

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rückwärts gehen. Das nämlich, was hinein- oder was wegfließt, wobei das zugrunde Liegende gleich bleibt, ist Nahrung entsprechend der Materie, wie es in dem Buch Über die Entstehung [Alb., de gen. et corr. l.1 tr. 3 c. 14] bewiesen wird. Die Feuchtigkeit des Wassers allein fließt in alles andere und fließt in Regen und Tau heraus; also ist es selbst die Nahrung von allem anderen. Deswegen sagte dieser [Thales] sogar, dass eine Überschwemmung aus einem derartigen Grund entstehe; nach langer Zeit nämlich, sagte er, hebe sich [die Wasserflut] durch kleinste Tröpfchen Wassers allmählich empor und fließe endlich nach dem Sieg der Teile des Wassers von oben und aus der Tiefe und aus allem heraus und führe so zur Überschwemmung. Da er also gesagt hat, dass aus diesen Gründen alles durch die Feuchtigkeit des Wassers ernährt werde, folgerte er, dass, da ja aus demselben materiellen Prinzip alles erzeugt und ernährt werde, eben jenes [Prinzip] der Entstehung aller Dinge dasselbe feuchte und wässrige sei. Da er aber durch die Wahrheit selbst gezwungen wurde zu sagen, dass es zwei Dinge seien, auf denen das Leben beruht, das Feuchte und das Warme, sagte er, dass das Warme nicht an sich Ursache des Lebens sei, sondern eine Eigenschaft des Feuchten; was aber Eigenschaft eines anderen zugrunde Liegenden ist, wird naturgemäß von dem zugrunde Liegenden wie von einer Ursache prinzipiiert, und so ist das Warme nicht Ursache oder Prinzip, weil die warme Lebenskraft vom Feuchten prinzipiiert wird; und daher ist das Feuchte schlechthin das Prinzip; und daher sagte er, dass das Lebewesen durch dieses Feuchte lebe. Er setzte aber den Akt der Ernährung als Prinzip des Lebens, weil er mit dem Philosophen Dionysios und mehreren anderen sagte,1 dass das Leben Bewegung sei, die natürlicherweise mit Ernährung zusammengehört; und von der natürlichen Wärme, die verteilt, sagten sie, dass sie eine Eigenschaft des Feuchten sei, wie wir oben erwähnt haben. Woraus nämlich etwas entsteht wie aus einer Materie und einem zugrunde Liegenden, das sei, so sagte er, das Prinzip alles Seienden. Aus diesem Grund nahm er die besagte Meinung an. Weiterhin sah dieser Thales, dass die generativen Samen aller Dinge eine feuchte Natur haben. Da es nämlich der Samen ist, der die Gestalten der Erzeuger annimmt, gehört es sich, dass seine Fähigkeit so bestimmt wird, dass sie [die Gestaltung] gut annehmen kann. Die Fähigkeit aber gut anzunehmen ist das Feuchte; die Natur des Samens wird also durch das Feuchte bestimmt, und das gibt es bei allen Lebewesen. Aber weil die Fähigkeiten der Erzeuger in ihnen nur infolge der Fähigkeiten der Prinzipien sind, scheint es dem Thales, dass das Feuchte das Prinzip ist, aus dem alles ent1

Arist. Top. 6.10.148a26–28.

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Albertus Magnus

Th 554 Meteora 3.2.4 (ed. Hossfeld) (Cap. 2. De opinionibus eorum, qui dixerunt aquam esse causam terraemotus) In genere autem causae istius, sed non in modo causalitatis, convenit philosophus, qui in libris Arabicis corrupti nominis est. Et dicitur Irhiminis de civitate, quae vocatur Xius, secundum veritatem autem vocatur Metrodorus, qui de civitate vocata Chius fuit. Hic enim dixit quod terra aliquando post humefactionem vehementer exsiccatur et ideo scinditur; et cum postea venit pluvia, influit aqua pluens in concavitates eius et occultatur in ea et congregatur in aliquo loco tanta quod terra natat super aquas illas; et cum postea declinat aqua sub terra ad concavitatem aliam, tunc terra, quae nataverat super aquam, descendit vel declinat ad latus, et illa concussio est terraemotus. In idem fertur opinio ‘Thalis Milesii’, qui dixit ‘totam terram’ esse ‘subiectam’ humore et totum ‘Oceanum’ esse sub terra et superiorem terram esse, quam sit, ‘aqua’, et ideo ‘portari’ terram ab aqua sicut quoddam ‘magnum’ ‘navigium’ quod, cum propter offensionem aquae ex vento vel ex hoc quod impingit in aliquid, inundat vel ad unam partem declinat; tunc fit terraemotus. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.)

Th 555 Meteora 3.2.5 (Cap. 5. De improbatione omnium opinionum ponentium ex aqua esse terraemotum) ARISTOTELES autem nimis breviter tangit horum improbationem, et ideo oportet nos addere dictis eius, sicut addidimus, ubi enumeratae sunt opiniones. Ponit autem DICTUS PHILOSOPHUS duas rationes, quae sunt contra omnes opiniones istas in communi. Quarum una est quod, si ex aqua esset terraemotus, tunc fieret terraemotus in omni terra, quia aut omnis terra natat super aquas, ut dicit THALES, aut infunditur aquis, ut dicunt alii. Sed hoc est falsum, quia non in omni terra invenitur terraemotus. Secunda ratio contra omnes PHILOSOPHOS PRAEHIBITOS est, quia si terraemotus esset ex infusione aquae sub terra, tunc numquam siccus locus humectari posset, nisi terra ibi moveretur; quod iterum patet esse falsum, quia lo-

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steht; die erste Natur alles Feuchten aber, die Materie, ist das Wasser; also ist das Wasser das erste Prinzip aller Dinge. Das ist also die Ansicht des Thales, und er behauptete sie infolge der angeführten Gründe bzw. Gründen, die diesen ähnlich sind.

Th 554 Meteorologie 3.2.4 (Kapitel 2. Über die Ansichten derer, die gesagt haben, dass das Wasser die Ursache des Erdbebens sei) [...]. In dieselbe Richtung [wie bei Metrodor von Chios] geht die Ansicht des Thales von Milet. Er hat gesagt, dass die ganze Erde von Feuchtigkeit getragen werde, dass der ganze Ozean unter der Erde sei und dass die Erde höher gelegen sei als das Wasser, und dass daher die Erde vom Wasser wie ein großes Schiff getragen werde (vgl. Th 101), das, wenn es infolge des Anstoßes des Wassers vom Wind oder von etwas, das gegen etwas stößt, Überschwemmung verursacht oder sich zu einer Seite neigt; dann gibt es ein Erdbeben.

Th 555 Meteorologie 3.2.5 (Kapitel 5. Verwerfung der Ansichten all derer, die behaupten, dass das Erdbeben infolge des Wassers entstehe) Aristoteles berührt aber allzu kurz die Verwerfung [der Ansichten] dieser Leute, und so müssen wir zu seinen Ausführungen Zusätze machen, wie wir sie da machten, wo die Ansichten aufgezählt sind. Besagter Philosoph führt aber zwei Überlegungen an, die in Gegensatz zu allen diesen Ansichten insgesamt sind. Davon ist die eine, dass, wenn ein Erdbeben infolge des Wassers entstünde, es überall auf der Erde Erdbeben gäbe, weil entweder die gesamte Erde auf dem Wasser schwimmt, wie es Thales behauptet, oder vom Wasser durchspült wird, wie andere sagen. Aber das ist falsch, weil es nicht überall auf der Erde Erdbeben gibt. Die zweite Überlegung richtet sich gegen alle angeführten Philo-

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cus siccus humectatur et humidus exsiccatur absque eo quod fiat terraemotus. Est autem specialiter contra DEMOCRITUM, quia si ipse verum dicit, tunc loca fontium saepissime tremere deberent, et hoc non invenitur. Adhuc, numquam terraemotus deberet esse sine aqua. Et hoc non verum esse ostendetur INFRA, ubi dicetur quod tempore Herculis non aqua, sed cinis exivit de terraemotu, qui fuit iuxta Corinthum. Adhuc autem, terraemotus deberet semper esse cum ruinis terrae, quod iterum non semper invenitur; quia nos videmus quod hoc quod aqua cavat, ruit in praeceps et tremit tandem stans in eodem loco. Contra Metrodorum autem Chium est quod terra non est elementum, cuius proprium sit natare super aquas; sed potius terra descendit in aquas, et ideo nihil est, quod dicit terram subiectam esse aquis et secundum aquae cursum declinare. Adhuc autem, in loco fisso maxime secundum Metrodorum deberet fieri terraemotus, quia ibi plurimas aquas recipit influentes terrae. Sed contrarium huius invenitur per experimentum, quia locus multarum fissurarum minime tremit. Contra positionem vero THALIS est quod naturalis ordo elementorum est quod aqua sit super terram. Ergo aqua non est integraliter nec quantum ad radicem primam in terra. Adhuc, subtilioris elementi maior est locus. Sed aqua subtilius est elementum quam terra. Ergo maior est locus aquae quam terrae. Ergo aqua non est in terra, sicut dicit Thales Milesius. Adhuc autem, cum omnis terra sit subiecta aquis secundum Thalem, omnis terra deberet habere motum, qui est terraemotus. Adhuc autem, si motus terrae est sicut motus navigii, non deberet esse terraemotus nisi ad latus unum vel utrumque. Et hoc non videmus, quia INFRA ostendemus quod motus terraemotus plurimae materiae est sursum et deorsum. Adhuc autem, secundum Thalem aqua exiens a terraemotu non deberet nisi superfundi lateri uni motae terrae; et aliud deberet elevari ab ipsa, sicut in navi unum latus deprimitur sub aqua et aliud elevatur ab ipsa. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w. s.)

Th 556 De causis et processu universitatis a prima causa 1.1.2 (ed. Fauser) (Cap. 2. De dictae positionis improbatione) Epicurus autem ‘supercurans’ vel ‘super cutem’ interpretatur. Sortitus autem est hoc nomen eo quod primi philosophantes Epicurei fuerunt ‘supercurantes’ dicti a communi plebe, quae non nisi conferentia cogitat, eo quod de supervacuis, ut eis videbatur, rebus scrutarentur et de superfluis quaererent. Superflua enim reputabant, quaecumque ad vitae domesticae utilitatem non referebantur. Propter quod in VI ETHICORUM dicit ARISTOTELES [EN 1.6.7. 1141b3–8] de An-

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sophen, weil, wenn das Erdbeben durch ein Einströmen des Wassers unter der Erde entstünde, dann niemals ein trockener Ort feucht werden könnte, außer die Erde wird dort bewegt; was wiederum offensichtlich falsch ist, weil sowohl ein trockener Ort feucht und ein feuchter trocken wird auch ohne dass ein Erdbeben erfolgt. [...] Gegen die Position des Thales lässt sich anführen, dass sich das Wasser nach der natürlichen Ordnung der Elemente über der Erde befindet. Also ist das Wasser nicht grundsätzlich und nicht seiner ersten Wurzel nach in der Erde. Außerdem ist der Ort eines feineren Elementes größer. Das Wasser ist aber ein feineres Element als die Erde. Also ist der Ort des Wassers größer als der der Erde. Also ist das Wasser nicht in der Erde, wie Thales aus Milet sagt. Außerdem, wenn gemäß Thales Wasser die Grundlage der ganzen Erde bildete, müsste die ganze Erde Bewegung, das heißt Erdbeben haben. Außerdem, wenn die Bewegung der Erde wie die Bewegung eines Schiffes wäre, dürfte es ein Erdbeben nur an der einen oder an beiden Seiten geben. Und das sehen wir nicht, weil wir unten zeigen werden, dass die Bewegung des Erdbebens [eine solche] größter Materie ist nach oben und nach unten. Außerdem aber müsste das Wasser, das nach Thales bei einem Erdbeben austritt, nur an einer Seite sich über die Erde ergießen und die andere müsste von ihm in die Höhe gehoben werden, so wie in einem Schiff die eine Seite unter das Wasser gedrückt wird, die andere aber von ihm gehoben wird.

Th 556 Über Ursachen und den Hervorgang von allem aus der ersten Ursache 1.1.2 Der Begriff „Epikureer“ als einer, der nach Überflüssigem forscht, wird im Blick auf Arist. EN 1.6.7 (Th 27) auf Anaxagoras und Thales übertragen.

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Albertus Magnus – Sophonias

axagora et Thalete, quorum uterque Epicureus fuit, quod ‚omnes mirabantur eos tamquam res admirabiles scientes et de conferentibus nullam habentes prudentiam‘. Sim. (Weise ohne praktische Vernunft) Th 27 (w. s.)

Barhebräus Th 557 Weltgeschichte 51.1–8 (ed. Ṣālḥānī); vgl. DK I 75.22–5.

‫واﻋﲅ أﻧّ ُﻪ ﻗﺪ ﯾﻮﺟﺪ ﻓامي ﯾﻔﺘﺶ ﻋﻨﻪ ﻣﻦ اﻟﻜﺘﺐ اﺧﺘﻼف ﻛﺜﲑ ﰲ ﺗﻮارﱗ ﺳـﲏ اﻟﻔﻼﺳﻔﺔ‬ ‫اﳌﻠﻄﻲ ﻫﻮ أ َّول ﻣﻦ ﺗﻔﻠﺴﻒ ﻣﻦ اﻟﻴﻮانﻧ ّﻴﲔ وأنّ اﻟﺸﻌﺮ ﻇﻬﺮ‬ ّ ‫ﻓﺬﻛﺮ ﰲ ﺑﻌﻀﻬﺎ ان اثﻟﻴﺲ‬ ‫ﰲ أﻣّﺔ ﯾﻮانن ﻗﺒﻞ اﻟﻔﻠﺴﻔﺔ ﲟﺎﺋﺘﲔ ﻣﻦ اﻟﺴـﻨﲔ وأﺑﺪﻋ ُﻪ أوﻣﲑوس وذﻛﺮ ﻛﲑﯾﻠﻮس ﰲ‬ ‫ﻛﺘﺎﺑﻪ اذلي ر َّد ﻓﻴﻪ ﻋﲆ ﯾﻮﻟﻴﺎﻧﻮس ﻓامي انﻗﺾ ﺑﻪ اﻹﳒﻴﻞ أنّ ﻛﻮن اثﻟﻴﺲ ﻗﺒﻞ اﺑﺘﺪاء‬ ‫ﻣكل ﲞﺘﻨﴫ ﺑامثن وﻋﴩﻳﻦ ﺳـﻨﺔ وﻗﺎل ﻓﺮﻓﻮرﯾﻮس إنّ اثﻟﻴﺲ ﻇﻬﺮ ﺑﻌﺪ ﲞﺘﻨﴫ ﲟﺎﺋﺔ‬ ‫ﺳـﻨﺔ وﺛﻠﺚ وﻋﴩﻳﻦ ﺳـﻨﺔ وﻗﺎل آﺧﺮ إنّ أ ّول ﻣﻦ ﺗﻔﻠﺴﻒ ﻓﻴﺜﺎﻏﻮرس‬ Sim. (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Datierung) Th 171 (w. s.)

Sophonias Th 558 In Aristotelis libros de anima paraphrasis 23.1.14.19–21 (ed. Hayduck) [de an. 1.2.404b27] Ἔοικε δὲ καὶ Θαλῆς, ἐξ ὧν ἀπομνημονεύουσιν, ἐκ τῶν ἀρχῶν τὴν ψυχὴν καὶ κινητικὸν ὑπολαβεῖν, εἴπερ τὸν Μάγνητα λίθον ἔμψυχον εἶπεν, ὅτι κινεῖ τὸν σίδηρον‧ λίθου δὲ καὶ πάντων ἀρχὴ κατ᾽ αὐτὸν τὸ ὕδωρ. Sim. (Natur der Seele/Magnetstein) Th 31 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Albertus Magnus – Sophonias

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Barhebräus (1225/6–1286 n. Chr.) Th 557 Der monophysitische syrische Bischof, der in seinen zahlreichen nichttheologischen Schriften sehr von der arabischen Literatur abhängig ist, hat in seiner Weltgeschichte den folgenden Passus: Weltgeschichte 51.1–8 Wisse, dass es in den Büchern, die man durchforscht, eine große Uneinigkeit hinsichtlich der Datierungen der Jahre der Philosophen gibt. In einigen wird erwähnt, dass Thales von Milet der Erste war, der bei den Griechen philosophierte, und dass die Dichtung im Volk der Griechen um zweihundert Jahre vor der Philosophie entstand und dass Homer ihr Schöpfer war. Kyrill erwähnt in seinem Buch, wo er Julians Kritik am Evangelium widerlegt, dass Thales um 28 Jahre vor dem Beginn der Herrschaft Buḫtnaṣars1 lebte. Porphyrios2 sagt (Th 248), dass Thales um 123 Jahre nach Buḫtnaṣar auftrat. Ein anderer sagt, dass der erste Philosoph Pythagoras war.

Sophonias (Wende 13./14. Jh. n. Chr.) Th 558 Paraphrase zu Aristoteles’ Über die Seele 23.1.14.19–21 [de an. 1.2. 404b27] Es scheint auch Thales, nach dem, was man berichtet, von den Prinzipien die Seele auch für bewegungsfähig gehalten zu haben, falls er jedenfalls sagte, der Magnetstein sei beseelt, weil er das Eisen bewegt; das Prinzip 1 2

Vgl. Smith 1993, 229 (= Nr. 204F). S. ebenda.

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Sophonias – Thomas Triklinios

Th 559 In de an. 23.1.36.9–11 [de an. 1.5.411a7] Ἐσχάτη δὲ δόξα καὶ τελευταία περὶ ψυχῆς ἥδε‧ ἐν γὰρ τῷ ὅλῳ τινὲς αὐτὴν μεμῖχθαί φασι, καὶ ἅπαν σῶμα ἔμψυχον εἶναι ὑπέλαβον, ὅθεν καὶ Θαλῆς ᾠήθη πάντα πλήρη θεῶν. Sim. (Beseeltheit des Alls/ göttliche Wesen) Th 32 (w. s.)

Anonymus Th 560 De Lesbo – De Nilo Fr 1 (FGrHist III C 647 F 1.1 = Cod. Laur. 56.1 [13./14. Jh.] fol. 12) Θαλῆς ὁ Μιλήσιος, εἷς τῶν ζ σοφῶν, φησὶ διὰ τοὺς ἐτησίας γίνεσθαι τὴν ἀναπλήρωσιν‧ πνεῖν γὰρ αὐτοὺς ἐναντίους τῶι ποταμῶι, καὶ τὰ στόματα κεῖσθαι κατὰ τὴν πνοὴν αὐτῶν‧ τὸν μὲν οὖν ἄνεμον ἐξ ἐναντίας πνέοντα κωλύειν τὴν ἔκβασιν τοῦ ποταμοῦ ἐκπίπτειν εἰς τὴν θάλασσαν, τὸ δὲ κῦμα προσπῖπτον ἀντίον τοῖς στόμασι καὶ οὔριον ὂν ἀνακόπτειν τὸν ποταμόν, καὶ 〈τὴν〉 ἀναπλήρωσιν οὕτως φησὶ γίνεσθαι τοῦ ποταμοῦ. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th  20 (w.  s.); (Nilschwelle) Th  13 (w. s.)

Thomas Triklinios Th 561 Scholia in Aristophanis nubes 180 (ed. Koster) {2Th2Tr1ƒ2} ὁ Θαλὴς [Th2] [Θαλῆς Tr1ƒ2] οὗτος Μιλήσιος ἦν, εἷς τῶν ἑπτὰ σοφῶν. οὗτος ἄκρος μηχανικὸς ἦν. στρατεύοντος [Th2Tr1] δὲ [Th2] [στρατεύσαντος Tr2 γὰρ Tr1ƒ2] τοῦ Κροίσου πρὸς Κῦρον καὶ μὴ δυναμένης τῆς στρατιᾶς αὐτοῦ διαβῆναι τὸν Ἅλυν ποταμὸν μέγιστον ὄντα τοιόνδε τι μηχανᾶται. ἄνω τῆς στρατιᾶς ἰὼν τέμνει τὸν ποταμὸν ἑτέρωσε

Sophonias – Thomas Triklinios

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aber des Steines und [das Prinzip] von allen Dingen ist nach ihm das Wasser (vgl. Th 31).

Th 559 Paraphrase zu Aristoteles’ Über die Seele 23.1.36.9–11 [de an. 1.5.411a7] Die äußerste und letzte Ansicht über die Seele ist die folgende: Manche behaupten nämlich, dass sie mit dem All vermischt sei, und sie nahmen an, dass das All ein beseelter Körper sei (vgl. Th 443). Daher glaubte auch Thales, dass alles voll von Göttern sei (vgl. Th 32).

Anonymus (13./ 14. Jh. n. Chr.) Th 560 De Lesbo-De Nilo-Fragment 1 Thales aus Milet, einer der Sieben Weisen, sagt, dass die Überflutung aufgrund der Etesien zustande komme. Sie wehten nämlich dem Fluss entgegen, und die Mündungen lägen ihrem Wehen gegenüber. Der aus entgegengesetzter Richtung wehende Wind hindere also den Austritt des Flusses in das Meer, die gegen die Mündungen getriebene Woge aber stoße erfolgreich den Fluss zurück und so, sagt er, komme die Überflutung des Flusses zustande.

Thomas Triklinios (Wende 13./ 14.Jh. n. Chr.) Th 561 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180 „Thales“. Dieser war ein Milesier, einer der Sieben Weisen. Er war ein bedeutender Mechaniker. Als aber Kroisos gegen Kyros zu Felde zieht und sein Heer nicht den großen Fluss Halys überschreiten kann, ersinnt er folgendes Hilfsmittel. Er schneidet oberhalb des Heeres den Fluss ab, so dass er auf die andere Seite hin fließt. Nicht den ganzen, sondern seine geteilte

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Thomas Triklinios – Nikephoros Gregoras

ῥεῖν‧ οὐ πάντα, ἀλλὰ τὸ ῥεῖθρον αὐτοῦ σχισθὲν τὸ μὲν ἓν εἰς τὴν ἀρχαίαν πορείαν ἐχώρει, θάτερον δὲ ὥσπερ ὑπ᾽ ἀγκάλης εἶχε τὴν στρατιάν‧ καὶ οὕτως ἐπεραιώθησαν. ἐποίησε δὲ τὴν εἰς δύο τομήν, ἵνα καὶ [Tr1ƒ2] ἐπανιόντες περαιωθήσωνται. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Manuel Philes Th 562 Carmen 149.206–211 (ed. Miller) Θαλῆς ὁ δεινὸς φυσικοὺς εὑρεῖν λόγους Συζῆν γυναιξὶ τοὺς σοφοὺς οὐκ ἠξίου‧ Τὰς γὰρ περιττὰς ἐπτοεῖτο φροντίδας, Μήπως ἐπ᾽ αὐτῶν ὡς ἐπὶ πλοῦ φορτίδων, Ἀθυμίας λαίλαπος ἀντιπνευσάσης, Τοῦ νοῦ βαρηθὲν κινδυνεύσῃ τὸ σκάφος. Sim. (Familienstand) Th 112 (w. s.)

Nikephoros Gregoras Th 563 Byzantinae historiae (Historia Romana) 8.383 (ed. Migne PG 148.569C) Ἦ σοφὸς ἦν ἄρ᾽ ἐκεῖνος, ὃς πρῶτον ἐν γνώμῃ τόδ᾽ ἐβάστασε καὶ γλώσσῃ διεμυθολόγησεν, εἴτε Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἦν, εἴτε Πλάτων ὁ Ἀρίστωνος, εἴτε καὶ ἄμφω, παρὰ θατέρου ἅτερος ἐκδεξάμενος, τό γ᾽ ἑαυτὸν μακαρίζειν ἐκθύμως, ὅτι μὴ βάρβαρος, ἀλλ᾽ Ἕλλην γεγένηται.

Thomas Triklinios – Nikephoros Gregoras

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Flut nahm zum einen Teil den alten Weg, zum anderen aber umfasste sie das Heer wie mit dem Ellenbogen. Und so setzten sie über. Er machte aber den Schnitt in zwei Teile, damit sie auch bei der Rückkehr übersetzen konnten.

Manuel Philes (ca. 1275–1345 n. Chr.) Th 562 Gedicht 149.206–211 Thales, der fähig war, die Gründe der Natur zu entdecken, erachtete es nicht für wert, dass die Weisen mit einer Frau zusammenleben. Er fürchtete sich nämlich vor den übermäßigen Sorgen, dass durch diese, wie bei der Fahrt mit Lastschiffen, wenn der Sturmwind der Mutlosigkeit entgegenbläst, des Geistes Kahn beschwert in Gefahr gerät.

Nikephoros Gregoras (ca. 1294–ca. 1359 n. Chr.) Th 563 Byzantinische Geschichte 8.383 Weise war also jener, „der zuerst im Sinn es gefasst, dessen Zunge den Spruch getan hat“1, war es Thales aus Milet, war es Platon, Aristons Sohn, waren es auch beide, wobei der eine es vom anderen übernahm, den leidenschaftlichen Preis, nicht als Barbar, sondern als Hellene geboren worden zu sein (vgl. Th 237 [Diog.Laert. 1.33]).

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Aischylos, Der gefesselte Prometheus 888.

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Gnomologium Vaticanum

Gnomologium Vaticanum Th 564 Gnomologium Vaticanum 316–321 (ed. Sternbach) Θαλῆς ὁ σοφὸς ἐρωτηθεὶς εἰ λανθάνει τις ποιῶν τι τὸν θεὸν εἶπεν‧ „οὐδὲ διανοούμενος“. [317] Ὁ αὐτὸς ἐρωτῶντος αὐτόν τινος εἰ ὀμόσῃ, ὅτι οὐκ ἐμοίχευσεν, ἐκέλευσε μὴ ὀμόσαι φήσας τὸν ὅρκον μεῖζον αὐτὸν βλάψειν ἢ τὸ ἔργον. [318] Ὁ αὐτὸς παρακελευομένης αὐτῷ τῆς μητρὸς γῆμαι οὔπω ἔφησεν ὥραν εἶναι, ὕστερον δὲ ἀναγκαζόμενος παρεληλυθέναι ἔφη τὴν ὥραν. [319] Ὁ αὐτὸς ἀποσκοπῶν ποτε νύκτωρ εἰς τὰ μετέωρα καὶ διὰ τοῦτο κατενεχθεὶς εἴς τι φρέαρ, πρὸς τὴν ἐκείνου φωνὴν τὸ προσεδρεῦον αὐτῷ θεραπαινίδιον ἐλθὸν καὶ διὰ κλιμακίου μόλις ἀνελκύσαν τὸν δεσπότην εἶπεν‧ „ὦ Θαλῆς, τὰ ἐν οὐρανῷ σκοπῶν τὰ ἐπὶ γῆς οὐχ ἑώρακας“. [320] Θαλῆς ἐρωτηθεὶς (a) τί πρεσβύτατον τῶν ὄντων εἶπε‧ „θεός‧ ἀγέννητος γάρ“‧ (b) κάλλιστον‧ „κόσμος‧ ποίημα 〈γὰρ〉 τοῦ θεοῦ“‧ (c) μέγιστον‧ „[ὁ] τόπος‧ ἅπαντα γὰρ χωρεῖ“‧ (d) ταχύτατον‧ „[ὁ] νοῦς‧ διὰ παντὸς γὰρ τρέχει“‧ (e) ἰσχυρότατον‧ „ἀνάγκη‧ κρατεῖ γὰρ ἁπάντων“‧ (f) σοφώτατον‧ „χρόνος‧ ἀνευρίσκει γὰρ πάντα“. [321]. Ὁ αὐτὸς ἐρωτηθεὶς (a) τί δύσκολον ἔφη‧ „τὸ ἑαυτὸν γνῶναι“‧ (b) τί εὔκολον‧ „τὸ ἄλλῳ ὑποθέσθαι“‧ (c) τί δὲ ἥδιστον‧ „τὸ ἐπιτυγχάνειν“‧ (d) τί δὲ θεῖον‧ „τὸ μήτε ἀρχὴν μήτε τελευτὴν ἔχον“‧ (e) τί δὲ δύσκολον εἴη τεθεαμένος, „γέροντα [ἔφη] τύραννον“‧ (f) πῶς ἄν τις ἀτυχίαν ἄριστα φέροι‧ „εἰ τοὺς ἐχθροὺς χείρονα πράττοντας βλέποι“‧ (g) πῶς ἂν ἄριστα καὶ δικαιότατα βιώσαιμεν, „ἐὰν ἃ τοῖς ἄλλοις [ἔφη] ἐπιτιμῶμεν αὐτοὶ μὴ δρῶμεν“‧ (h) τίς εὐδαίμων‧ „ὁ τὸ μὲν σῶμα ὑγιής, τὴν δὲ ψυχὴν εὔπορος, τὴν δὲ φύσιν εὐπαίδευτος“. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.); (Familienstand) Th 112 (w. s.); (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Gnomologium Vaticanum

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Gnomologium Vaticanum (14. Jh. n. Chr.) Th 564 Vatikanische Spruchsammlung 316–321 (zu den gnomologischen Parallelen siehe Sternbach zu den einzelnen Gnomen). Thales, der Weise, sagte auf die Frage, ob jemand unbemerkt vor den Göttern Unrecht tun könne. „Nicht einmal im Gedanken“, antwortete er (vgl. Th 96; Th 207; Th 237 [Diog. Laert. 1.36]). [317] Als ihn einer fragte, ob er beschwören solle, keinen Ehebruch begangen zu haben, hieß ihn derselbe, nicht zu schwören, und sagte, dass er den Eid mehr schädige als die Tat (vgl. Th 237 [Diog. Laert. 1.36]). [318] Als die Mutter ihn zu heiraten aufforderte, sagte derselbe, dass es noch nicht Zeit sei. Als er später aber [von ihr] genötigt wurde, sagte er, dass die Zeit vorbeigegangen sei (vgl. Th 129; Th 237 [Diog. Laert. 1.26]). [319] Als derselbe einst nachts in den Himmel blickte und deswegen in einen Brunnen gefallen war, sagte das Sklavenmädchen, das ihm diente, nachdem es auf seinen Ruf hinzugeeilt war und ihren Herrn mühsam mit Hilfe eines Leiterchens heraufgezogen hatte: „Thales, während du die Dinge am Himmel betrachtest, hast du die auf der Erde nicht gesehen“ (vgl. Th 19 und similia). [320] Thales sagte auf die Frage (a) Was ist das älteste der Dinge? „Gott, denn er ist ungeworden“ (vgl. Th 90). (b) Was ist das schönste? „Der Kosmos; denn er ist ein Werk Gottes“. (c) Was ist das größte? „Der Raum; denn er umfasst alles“ (vgl. Th 51). (d) Was ist das schnellste? „Der Geist; denn er durchläuft alles“. (e) Was ist das stärkste? „Die Notwendigkeit; denn sie bezwingt alles“ (vgl. Th 54; Th 341; Th 395). (f) Was ist das weiseste? „Die Zeit; denn sie erfindet alles“ (vgl. Th 342; vgl. außerdem die Listen in Th 121; Th 237 [Diog. Laert. 1.35]). [321] Derselbe sagte auf die Frage (a) Was ist schwierig? „Sich selbst zu erkennen“ (vgl. Th 362). (b) Was leicht?: „Einem anderen einen Rat erteilen“. (c) Was besonders angenehm? „Erfolg haben“ (vgl. Th 362). (d) Was das Göttliche? „Das weder Anfang noch Ende hat“ (vgl. Th 207; Th 210). (e) Was Unerquickliches er gesehen habe? „Einen alten Tyrannen“ (vgl. Th 119; Th 128). (f) Wie kann man ein Unglück am leichtesten tragen? „Wenn man seine Feinde in noch schlimmerer Lage sieht“. (g) Wie können wir am besten und gerechtesten leben? „Wenn wir selbst nicht tun, was wir anderen vorwerfen“. (h) Wer ist glücklich? „Wer körperlich gesund, seelisch begabt und von wohl erzogener Natur ist“ (vgl. außerdem die Liste in Th 37 [Diog. Laert. 1.36]).

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Euanthes von Milet – Anonymus in Aristotelis Categorias

Zeugnisse mit ungeklärter Datierung: Euanthes von Milet Th 565 FHG III 2*, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.29)

Minyes Th 566 FHG II 335.3, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.27)

Anonyme Zeugnisse mit ungeklärter Datierung: Anonymus in Aristotelis Categorias Th 567 Paraphrasis categoriarum 23.2.36.16–21 (ed. Hayduck) [Cat. 7.8a3] Εἰ δὲ ὡς αἰσθητὰ καὶ ἐπιστητά, κατ᾽ ἐνέργειαν μὲν οὔ (πῶς γάρ, μὴ οὔσης αἰσθήσεως καὶ ἐπιστήμης;) δυνάμει δέ‧ εἰ δὲ τοῦτο, εἴη ἂν δήπου δυνάμει καὶ ἡ ἐπιστήμη καὶ ἡ αἴσθησις, πρὸς ἃς ταῦτα λέγονται, συνυπάρχουσαι. εἰ γὰρ καὶ πρὸ τοῦ Θαλοῦ ἦν ἡ σελήνη, ὡς πρᾶγμα ἦν, οὐχ ὡς ἐπιστητόν‧ εἰ δὲ καὶ ἐπιστητὴ δυνάμει κατὰ τὴν ἔκλειψιν, καὶ ἡ τῆς ἐκλείψεως ἐπιστήμη δυνάμει δήπουθεν ἦν. Sim. (Mondfinsternis/Mondphasen) Th 178 (w. s.); (Relation von Wissbarem und Wissen) Th 244 (w. s.)

Euanthes von Milet – Anonymus in Aristotelis Categorias

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Zeugnisse mit ungeklärter Datierung: Euanthes von Milet (Dat. unklar) Th 565 Laut Diogenes Laertios berichten Eudoxos und Euanthes, Thales sei durch einen Freund des Kroisos als weisester der Griechen ausgezeichnet worden.

Minyes (Dat. unklar) Th 566 Wie Diogenes Laertios überliefert, berichtet Minyes, Thales habe enge Beziehungen zum Tyrannen von Milet, Thrasybulos, gehabt.

Anonyme Zeugnisse mit ungeklärter Datierung: Anonymus in Aristotelis Categorias (Dat. unklar) Th 567 Paraphrase zu Aristoteles’ Kategorien 23.2.36.16–21 [Cat. 7.8a3] Wissbarkeit und Wissen am Bsp. der Mondfinsternis.

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Anonymus

Anonymus Th 568 Εἰς τοὺς ἑπτὰ σοφούς (Anecdota Graeca ed. Boissonade I 143; vgl. TziatziPapagianni (1994) 438–9) [...] ῞Υστατος αὖτε Θαλῆς εἶπεν ἀπηλεγέως‧ Ἐγγύῃ ἀγχίθυρος ναίει κακομήχανος ἄτη. Sim. (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Anonymus Th 569 Anthologia Latina 942 (ed. Riese) Quod cernunt oculi, deus est: fons nempe deorum est. Maiestas caeli vertitur orbe suo. Terra gerit gremio sese caelique suoque Et finem ingentis monstrat uterque globi. At quae se pelago tradit natura videndam, Luminibus dicit: ‘non ego finem habeo. Omnia me circum, super, omnia fundit aquae lex: Sic nusquam immensi terminus Oceani est. Hic oculos igitur rerum in primordia mittis, Exspirant omnes hic numeri atque notae: Nascitur hinc quicquid moritur retroque recedit; Huc redit, aeterno quicquid in orbe perit. Hoc perimit flammas elementum, alit evocat auget, Omnis abest sapiens aque Thalete procul.’ Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Anonymus

471

Anonymus (Datierung unklar) Th 568 Gedicht auf die Sieben Weisen (Anecdota Graeca I 143) [...] Als Letzter sagte wiederum Thales gerade heraus: „Der Bürgschaft nahe wohnt das verderbliche Unheil.“

Anonymus (Datierung unklar) Th 569 Anthologia Latina 942 (ed. Riese) Anthologia Latina 9421 Was die Augen wahrnehmen, ist Gott; er ist nämlich die Quelle [aller] Götter. Die Erhabenheit des Himmels dreht sich in ihrem Kreise. Die Erde trägt in ihrem und des Himmels Schoß sich selbst und beide zeigen die Grenze der ungeheuren Weltkugel. Aber die Natur, die sich im Meere zu sehen gibt, spricht zu den leuchtenden Sternen: „Ich habe keine Grenze. Alles um mich herum, alles über mir, alles ergießt das Gesetz des Wassers. So ist nirgendwo eine Grenze des unermesslichen Ozeans. Hier schickst du also deine Augen in die Uranfänge der Dinge, hier atmen alle Zahlen und Zeichen [ihr Leben] aus: Von hier wird alles geboren, was stirbt und wieder zurückgeht, hierher kommt zurück alles, was in dem ewigen Weltkreis zugrunde geht. Dies Element vernichtet die Flammen, es ernährt, ruft hervor, lässt wachsen: jeder Weise ist weit von Thales entfernt.“

1

Übersetzung: H.-O. Kröner, Trier.

472

Scholia in Apollonium Rhodium – Scholia in Homerum

Scholien chronologisch nach ihrer ungefähren Datierung: Scholia in Apollonium Rhodium

Th 570 Scholia in Apollonii Rhodii Argonautica 1.496–8 (ed. Wendel) Ὁ δὲ Θαλῆς ἀρχὴν ὑπεστήσατο πάντων 〈τὸ〉 ὕδωρ, λαβὼν παρὰ τοῦ ποιητοῦ λέγοντος [H 99]‧ ‘ἀλλ᾽ ὑμεῖς πάντες ὕδωρ καὶ γαῖα γένοισθε’. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Th 571 Schol. in Argon. 4.269–71a Θαλῆς δὲ ὁ Μιλήσιός φησιν ὑπὸ τῶν ἐτησίων συνελαυνόμενα τὰ νέφη κατὰ τὰ ὄρη τῆς Αἰθιοπίας αὐτόθι ῥήγνυσθαι‧ ὅταν δὲ τοῦ ποταμοῦ ἐξεναντίας συστῶσιν αἱ πνοαὶ προσπίπτουσαι τῇ θαλάσσῃ, ἐκ τῆς ἀποπεμπομένης πλήσμης τὰς ὑπερχύσεις ἀναδέχεσθαι τὸν Νεῖλον. Sim. (Nilschwelle) Th 13 (w. s.)

Scholia in Homerum Th 572 Scholia in Iliadem 7.455.1–2 (ed. Erbse) Ἐννοσίγαι᾽ εὐρυσθενές: κατὰ γὰρ Θαλῆν ὕδατι ὀχεῖται ἡ γῆ‧ ὅθεν καὶ χάσματα γίνεται. Sim. (Erde ruht auf dem Wasser) Th 30 (w. s.); (Erdbeben) Th 99 (w.s.)

Scholia in Apollonium Rhodium – Scholia in Homerum

473

Scholien chronologisch nach ihrer ungefähren Datierung: Scholia in Apollonium Rhodium (9./ 11. Jh. n. Chr., Scholien bereits 2. Jh. v. Chr. einsetzend, zurückgehend auf Grammatikerarbeiten schon in Augusteischer Zeit1) Th 570 Scholien zu den Argonautika des Apollonios von Rhodos 1.496–8 Thales postulierte als Prinzip aller Dinge das Wasser; er übernahm das von dem Dichter [Homer], der sagt: „Aber dass ihr doch alle zu Wasser und Erde würdet!“ (Ilias 7.99).

Th 571 Scholien zu den Argonautika des Apollonios von Rhodos 4.267–71a Thales aus Milet sagt, dass die Wolken von den Etesien an den Bergen Aithiopiens zusammengetrieben würden und dort zerrissen.2 Wenn aber die Winde vom Meer hereinfallen und sich dem Fluss entgegen vereinigen, erleide der Nil infolge der entsendeten Flut Überschwemmungen.

Scholia in Homerum (2. Jh. v. Chr.) Th 572 Erläuterung zu Ilias 7.455.1–2 „Erderschütterer, weitherrschender“: denn nach Thales fährt die Erde auf dem Wasser; daher entstehen auch die Schlünde [Erdbeben?].3 1 2 3

Vgl. Wendel 1932, 105 ff. Vgl. die Erklärung bei Aristoteles Liber de inundatione Nili Zeile 135 (Steinmetz 1964, 284 f.). Vgl. [Plut.] Plac. phil. 3.15.896D11.

474

Scholia in Aratum

Scholia in Aratum Th 573 Scholia in Aratum 26–27 (ed. Martin) (Ἄρκτοι ἅμα τροχόωσιν) ἀντὶ τοῦ ἅμα τρέχουσι. διὰ τοῦτο γὰρ ἅμαξαι ὠνομάσθησαν. διτταὶ γάρ εἰσιν, ὧν τὴν μὲν μείζονα Ναύπλιος εὗρε, τὴν δ᾽ ἐλάττονα Θαλῆς ὁ σοφός. λέγει δὲ τὴν ἐλάττονα εἰκόνα εἶναι κυνός, ἥτις ἦν Καλλιστοῦς, ὅτι συγκυνηγὸς ἦν τῇ Ἀρτέμιδι. ἀποθανούσης δὲ αὐτῆς ἀπέθανε. τὸ δὲ ὄνομα ἔχει διὰ τὸ οὐρὰν κυνὸς ἔχειν. Sim. (Vermessung der Gestirne, Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.)

Th 574 Scholia in Aratum 39 (Τῇ δ᾽ ἄρα Φοίνικες) τῇ Κυνοσούρᾳ τῇ μικρᾷ‧ βραχεῖα γὰρ οὖσα ἐν τῷ αὐτῷ στρέφεται, καὶ ἔστι μᾶλλον εὐσύνοπτος, οὐ τῇ λαμπηδόνι (ἀμυδρὰ γάρ), ἀλλὰ τῷ ἐν τῷ αὐτῷ στρέφεσθαι. ἡ γὰρ ἑτέρα ἐν τῇ περιφορᾷ μείζων κυκλουμένη οὐκ ἔστιν εὐσύνοπτος διὰ τὸ πολυφερές. πεπίστευνται δὲ ὡς ἀκριβέστεροι Φοίνικες τὰ ναυτικὰ καὶ ἐμπειρότεροι τῶν Ἑλλήνων πρὸς τὴν ἐλάσσω βλέποντες. ὁ γὰρ εὑρετὴς αὐτῆς Θαλῆς εἰς Φοίνικας ἀνάγει τὸ γένος. Sim. (Vermessung der Gestirne, Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.); (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.)

Th 575 Scholia in Aratum 172 (ed. Martin) (Καὶ λίην κείνων) οὐκ ἀνώνυμοι, φησίν, αἱ ῾Υάδες αἱ ἐπὶ τοῦ μετώπου τοῦ Ταύρου. Θαλῆς μὲν οὖν δύο αὐτὰς εἶπεν εἶναι, τὴν μὲν βόρειον, τὴν δὲ νότιον, Εὐριπίδης δὲ ἐν τῷ Φαέθοντι τρεῖς, Ἀχαιὸς δὲ τέσσαρας‧ Μουσαῖος ε᾽‧ Ἱππίας δὲ καὶ Φερεκύδης ἑπτά.

Scholia in Aratum

475

Scholia in Aratum (2./ 3. Jh. n. Chr.?) Th 573 Scholion zu Arats Himmelserscheinungen 26–27 „Bärinnen rollen gemeinsam“. Nauplios als Entdecker des Großen, Thales als Entdecker des Kleinen Wagens.

Th 574 Scholion zu Arats Himmelserscheinungen 39 „Auf die andere die Phoiniker“. Die Phönizier orientieren sich bei der Seefahrt am Kleinen Wagen. Sein Entdecker Thales ist von phönizischer Abstammung.

Th 575 Scholien zu Arats Himmelserscheinungen 172 „Und sehr wohl [nennt man den Namen] jener [Sterne]“. Nicht namenlos, sagt er [Arat], sind die Hyaden, die sich auf der Stirn des Stiers befinden. Thales sagte, dass es zwei seien, eine nördliche und eine südliche, Euripides im Phaethon drei, Achaios aber vier; Musaios fünf; Hippias und Pherekydes sieben.

476

Scholia in Dionysium Periegetam – Scholia in Platonem

Scholia in Dionysium Periegetam Th 576 Scholia in Dionysii periegetae orbis descriptionem, vita 428.7–9 (ed. Müller) Τίνες πρότερον ἐν πίνακι τὴν οἰκουμένην ἔγραψαν; Πρῶτος Ἀναξίμανδρος‧ δεύτερος Μιλήσιος Ἑκαταῖος‧ τρίτος Δημόκριτος Θαλοῦ μαθητής‧ τέταρτος Εὔδοξος.

Scholia in Platonem Th 577 Scholia in Platonis Timaeum 20d,ter,col.1 (ed. Greene) Τῶν ἑπτά. σοφοί Θαλῆς Σόλων Χίλων Πιττακός Βίας Τελεόβουλος (l. Κλεόβουλος) Περίανδρος [Ti.20d,ter,c2,1] πατέρες τούτων Ἑξαμύου […] [Ti.20d,ter,c3,1] πατρίδες Μιλήσιος […]. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.).

Scholia in Platonem Th 578 Scholia in Platonem, Res publica 600A1–10 (ed. Greene) Θάλεω.   Θάλης Ἐξαμύου Μιλήσιος, Φοῖνιξ δὲ καθ᾽ Ἡρόδοτον (s. Th 12). οὗτος πρῶτος ὠνομάσθη σοφός‧ εὗρεν γὰρ τὸν ἥλιον ἐκλείπειν ἐξ ὑποδρομῆς σελήνης, καὶ μικρὰν ἄρκτον αὐτὸς ἔγνω καὶ τὰς τροπὰς πρῶτος Ἑλλήνων, καὶ περὶ μεγέθους ἡλίου καὶ φύσεως, ἀλλὰ καὶ ἄψυχα ψυχὴν ἔχειν ὁπωσοῦν ἐκ τῆς μαγνήτιδος καὶ τοῦ ἠλέκτρου. ἀρχὴν δὲ τῶν στοιχείων τὸ ὕδωρ‧ τὸν δὲ κόσμον ἔμψυχον ἔφη καὶ δαιμόνων πλήρη. ἐπαιδεύθη ἐν Αἰγύπτῳ ὑπὸ τῶν ἱερέων. τούτου τὸ γνῶθι σαυτόν. ἐτελεύτησεν δὲ μονήρης, γηραιός, γυμνικὸν ἀγῶνα θεώμενος, ὑπὸ καύματος ἐκλυθείς. Sim. (phönizische Abkunft) Th 12 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.); (Sonnenfinsternis) Th 10 (w. s.); (Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.);

Scholia in Dionysium Periegetam – Scholia in Platonem

477

Scholia in Dionysium Periegetam (Wende 4./5. Jh. n. Chr.) Th 576 Scholien zur Herumführung um die bewohnte Welt des Dionysios Periegetes, Leben des Dionysios 428.7–9 Wer hat zuvor auf einer Karte die bewohnte Welt eingezeichnet? Als Erster Anaximander, als Zweiter Hekataios aus Milet, als Dritter Demokrit, Schüler des Thales (vgl. Th 544), als Vierter Eudoxos.

Scholia in Platonem (nach Proklos, 5. Jh. n. Chr.) Th 577 Scholien zu Platon, Tim. 20d Aufzählung der Sieben Weisen, darunter Thales.

Scholia in Platonem (nach dem 6. Jh. n. Chr., wohl aus Hesych)1 Th 578 Scholien zu Platons Staat 600A1–10 Thales, der Sohn des Examyas, aus Milet war nach Herodot (s. Th 12) Phönizier. Er wurde als erster „Weiser“ genannt. Er fand nämlich heraus, dass die Sonne sich verfinstert, weil der Mond in den Weg kommt. Auch erkannte er als erster der Griechen den kleinen Bären und die [Sonnen] wenden, [schrieb] über die Größe und Natur der Sonne, aber [sagte], dass auch die unbeseelten Dinge eine Seele hätten [indem er dies] irgendwie aus dem [Verhalten des] Magneten und [des] Bernstein[s folgerte]. Das Prinzip der Elemente [sei] das Wasser. Er sagte, der Kosmos sei beseelt und voller Dämonen. Er wurde in Ägypten von den Priestern ausgebildet. Von ihm 1

Vgl. Greene 1938, 272.

478

Scholia in Platonem – Scholien zu Basilius

(Sonnenbahn/Sonnenwenden) Th 93 (w. s.); (Sonnengröße, -durchmesser) Th 178 (w. s.); (Natur der Seele/ Magnetstein) Th 31 (w. s.); (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Beseeltheit des Alls) Th 32 (w. s.); (ägyptischer Einfluss) Th 92 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.); (Todesumstände) Th 237 (1.39) (w. s.)

Scholien zu Basilius Th 579 Scholion zu Basil. Hom. in Hexaem. 1.2 (zu PG 29.8A11) (ed. Pasquali) Τοῖς τοῦ κόσμου στοιχείοις] οἱ περὶ Θαλῆν Ἡράκλειτον Διογένην τὸν Ἀπολλωνιάτην καὶ ὅσοι τὰ στοιχεῖα τῶν ὄντων ἀρχὰς ἀπέλιπον· Θαλῆς μὲν γὰρ ὕδωρ... Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Th 580 Scholion zu Basil. Hom. in Hexaem. 1.2 (zu PG 29.8A13/14) Συνέχειν τὴν φύσιν τῶν ὁρατῶν] ὅτι δὲ ἐκ πλειόνων τὸν κόσμον καὶ τὴν ὕλην συνεστάναι λέγουσιν οἱ πάντες Ἑλλήνων σοφοί, φανερόν ἐστιν‧ αὐτίκα γοῦν ὁ μὲν Πυθαγόρας τῶν ἀρχῶν τὰ στοιχεῖα ἀριθμοὺς καλεῖ, Στράτων ποιότητας, Ἀλκμαίων ἀντιθέσεις, Ἀναξίμανδρος ἄπειρον, Ἀναξαγόρας ὁμοιομερείας, Ἐπίκουρος ἀτόμους, Διόδωρος ἀμερῆ, Ἀσκληπιάδης ὄγκους, γεωμέτραι πέρας, Δημόκριτος ἰδέας, Θαλῆς ὕδωρ, Ἡράκλειτος πῦρ, Διογένης ἀέρα, Παρμενίδης γῆν, Ζήνων Ἐμπεδοκλῆς Πλάτων πῦρ ὕδωρ γῆν ἀέρα, Ἀριστοτέλης καὶ πέμπτον ἀκατονόμαστον. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.)

Scholia in Platonem – Scholien zu Basilius

479

[stammt] das „Erkenne dich selbst“. Er starb alleinlebend, alt, als er einen gymnischen Wettkampf betrachtete, von der Hitze erschöpft.

Scholien zu Basilius (Anfang 7. bis Ende 9. Jh. n. Chr.1) Th 579 Scholion zu Basilius Homilie zum Hexaemeron 1.2 (zu PG 29.8A11) Thales’ Prinzip Wasser.

Th 580 Scholion zu Basilius Homilie zum Hexaemeron 1.2 (zu PG 29.8A13/14) Die unterschiedlichen Ansätze der griechischen Philosophen hinsichtlich der Prinzipien der Welt. Thales’ Wasser (~ Th 310).

1

Zur Datierung siehe Pasquali 1910, 216.

480

Scholia in Lucianum – Scholia in Hesiodum

Scholia in Lucianum Th 581 Scholia in Lucianum 1.7 (ed. Rabe) Τυράννους σοφούς περὶ Περιάνδρου τοῦ Κυψέλου λέγει, ὃς τῶν ἑπτὰ μὲν παρ᾽ Ἕλλησι σοφῶν εἷς, Κορίνθου δὲ τῆς πρὸς τῷ Ἰσθμῷ Πελοποννήσου τύραννος ἦν. τούτου καὶ ἀπόφθεγμα ἐν Δελφοῖς ἀνέκειτο τοῦτο ‘θυμοῦ κράτει’. ἦσαν δὲ καὶ τῶν ἄλλων σοφῶν ἀποφθέγματα, ἃ καὶ αὐτὰ Πυθοῖ ἀνέκειτο, ταῦτα‧ Κλεοβούλου Λινδίου ‘μέτρον ἄριστον’, Χείλωνος Λακεδαιμονίου ‘γνῶθι σαυτόν’, Πιττακοῦ δὲ τοῦ Μιτυληναίου ‘μηδὲν ἄγαν’, Σόλωνος Ἀθηναίου ‘τέλος ὅρα μακροῦ βίου’, Βίαντος δὲ Πριηνέως ‘οἱ πλέονες κακοί’, Θάλητος Μιλησίου ‘ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα’. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Spruchweisheit) Th 89 (w. s.)

Th 582 Schol. in Luc. 29.34.7–8 Τὰ πρὸ τοῖν ποδοῖν τὸ τῆς Θρᾴττης τοῦτο ἐκεῖνο, ὃ εὐφυῶς ἐκείνη ἀπέσκωψεν εἰς Θάλητα τὸν φυσικόν. Sim. (Brunnenfall) Th 19 (w. s.)

Scholia in Hesiodum Th 583 Scholia in theogoniam 116b.14–16 (ed. di Gregorio) καὶ Φερεκύδης δὲ ὁ Σύρος καὶ Θαλῆς ὁ Μιλήσιος ἀρχὴν τῶν ὅλων τὸ ὕδωρ φασὶ εἶναι, τὸ ῥητὸν τὸ τοῦ Ἡσιόδου ἀναλαβόντες. Sim. (Prinzip Wasser) Th 29 (w. s.); (Wasserhypothese geht auf erste Theologen/Homer zurück) Th 29 (w. s.)

Scholia in Lucianum – Scholia in Hesiodum

481

Scholia in Lucianum (11. Jh. n. Chr.?) Th 581 Scholion zu Lukian 1. 7 (1. Phalaris) „weise Tyrannen“: Die Sieben Weisen, dabei Thales und sein Ausspruch „Bürge, und schon ist das Unheil da“.

Th 582 Scholion zu Lukian 29.34.7–8 (Bis Accusatus) „was ihm vor den Füßen liegt“: Das bezieht sich auf jenen Ausspruch der Thrakerin, mit dem sie Thales, den Naturphilosophen, passend verspottete.

Scholia in Hesiodum (12. Jh. n. Chr.?) Th 583 Scholion zu Hesiods Theogonie 116b.14–16 Pherekydes von Syros und Thales sagen, dass das Wasser das Prinzip aller Dinge sei, indem sie den Ausspruch Hesiods aufnehmen (vgl. Th 286, Th 532).

482

Scholia in Pindarum – Scholia in Aristophanem

Scholia in Pindarum Th 584 Scholia in Pindari Epinicia Olympica 1.1d (ed. Drachmann) ἄριστον μὲν ὕδωρ: ἀρχὴ γὰρ τῶν ὅλων κατὰ Θαλῆν τὸ ὕδωρ. Sim. (Wasser als Prinzip) Th 29 (w. s.)

Scholia in Aristophanem Th 585 Scholia vetera in nubes 180.1–181.1 (ed. Holwerda) Τὸν Θαλῆν οὗτος ἐγένετο τῶν ἑπτὰ σοφῶν εἷς, Μιλήσιος τὸ γένος, ὃς πρῶτος τὰ περὶ τὸν οὐρανὸν ἐξεῦρεν. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Thales als Vertreter der Astronomie) Th 103 (w. s.)

Th 586 Scholia recentiora anonyma in nubes 180b (ed. Koster) Ὁ Θαλῆς […] [3] γὰρ Κροίσου […] [6] θάτερον δὲ πρὸς τὰ ὄπισθεν μέρη τῆς στρατιᾶς‧ καὶ οὕτω σμικρυθέντος τοῦ ῥείθρου ἡ στρατιὰ διέβη ῥᾳδίως τὸν ποταμόν. ἐποίησε […] [8] περαιωθήσωνται. Sim. (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Th 587 Scholia in nub. 180c alpha Οὗτος ὁ Θαλῆς εἷς ἦν τῶν ζʹ σοφῶν, μάντις, ὅστις διὰ τέχνης μαθηματικῆς ἐποίησεν εὑρεθῆναι εἰς τὸν Ἅλυν, μὴ δυνάμενον περάσαι ἐν τῷ ἑτέρῳ μέρει τοῦ ποταμοῦ τὸ φοσάτον. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (Umlenkung des Halys) Th 11 (w. s.)

Scholia in Pindarum – Scholia in Aristophanem

483

Scholia in Pindarum (vor dem 13. Jh. n. Chr.) Th 584 Scholien zu Pindars Olympischen Oden 1.1d „Das Beste ist das Wasser“ (Pindar, Olymp. Ode 1.1); denn nach Thales ist das Wasser das Prinzip.

Scholia in Aristophanem (13./ 14. Jh. n. Chr.) Th 585 Scholia vetera zu Aristophanes’ Wolken 180.1–181.1 (Th 17) „Den Thales“. Der war einer der Sieben Weisen, Milesier der Abstammung nach, und entdeckte als Erster die Verhältnisse am Himmel.

Th 586 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180b Übergang über den Halys durch Verringerung der Strömung des Flusses.

Th 587 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180c Reste der Geschichte von der Halysüberschreitung.

484

Scholia in Aristophanem

Th 588 Scholia in nub. 180d alpha Ὁ Θαλῆς οὗτος ἦν εἷς τῶν ζʹ σοφῶν, Μιλήσιος ὤν‧ ἦν δὲ πρῶτος ἐν ἐκείνοις διδάξας τοῖς καιροῖς περὶ τῶν οὐρανίων‧ ἀλλὰ καὶ γεωμέτρης ἄριστος [μηχανικὸς δὲ ἄκρος] ἦν καὶ μηχανικὸς πάνυ. [φυσικός.] Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Th 589 Scholia in nub. 180d beta Οὗτος ὁ Θαλῆς Μιλήσιος ἦν, εἷς ὢν τῶν παλαιῶν ἑπτὰ σοφῶν, ὃς ἐδίδαξε πρῶτος τὰ μαθηματικά‧ ἦν δὲ καὶ ἄκρος μηχανικός. Sim. (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.); (erster Weiser/Philosoph) Th 29 (w. s.)

Th 590 Scholia in nub. 180e Τὸν Θαλῆν τὸν μετεωροσκόπον, τὸν παλαιὸν γεωμέτρην ἤγουν τὸν φιλόσοφον, τὸν σοφόν. Sim. (Thales als Vertreter der Astrononomie) Th 103 (w. s.)

Scholia in Aristophanem Th 591 Scholia in Aves 1009.1–5 (ed. Holwerda) Ἄνθρωπος Θαλῆς: Ἐν σαρκασμῷ φησιν. ἔστι δὲ ὁ Θαλῆς οὗτος εἷς τῶν ἑπτὰ φιλοσόφων, ἐπὶ γεωμετρίᾳ διαβεβοημένος. Sim. („Der Mensch ist ja ein Thales“) Th 18 (w. s.); (Urheber der Geometrie bei den Griechen) Th 178 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Scholia in Aristophanem

485

Th 588 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180d. alpha Dieser Thales war einer der Sieben Weisen, ein Milesier. Er war aber der erste unter jenen und lehrte die rechten Zeitpunkte am Himmel. Aber er war auch der beste Geometer und ein sehr guter Mechaniker.

Th 589 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180d. beta Dieser Thales war Milesier, einer der alten Sieben Weisen, der als Erster Naturwissenschaft lehrte; er war aber auch ein vortrefflicher Mechaniker.

Th 590 Scholien zu Aristophanes’ Wolken 180e „Den Thales“, den Astronomen, den alten Geometer, das ist den Philosophen, den Weisen.

Scholia in Aristophanem (Anfang 14. Jh. n. Chr.) Th 591 Scholion zu Aristophanes’ Vögeln 1009 „Der Mensch ist ja ein Thales!“ Er sagt es ironisch. Dieser Thales ist aber einer der Sieben Philosophen, bekannt für seine geometrischen Kenntnisse.

486

Scholia in Homerum

Scholia in Homerum Th 592 Scholia in Iliadem 18.487.4–11 (ed. Heyne) Ἄρκτον θ᾿, ἣν καὶ Ἄμαξαν ἐπίκλησιν καλέουσιν. αὕτη τε ἡ μεγάλη ἡ καλουμένη καὶ Ἅμαξα, διὰ τὸ εἰς ἁμάξης τύπον κατηστερίσθαι. καὶ ἐγγὺς ἐκείνης ἡ μικρὰ ἡ Κυνόσουρα καλουμένη διὰ τὸ ὡς κυνὸς ἔχειν ἀνακεκλασμένην τὴν οὐράν. ἧς Ὅμηρος οὐ μέμνηται, ὡς ὕστερον εὑρεθείσης ὑπὸ Θαλοῦ τοῦ Μιλησίου ἑνὸς τῶν ἑπτὰ σοφῶν. Sim. (Vermessung der Gestirne, Entdecker des Wagens) Th 52 (w. s.); (Thales, einer der Sieben Weisen) Th 20 (w. s.)

Scholia in Homerum

487

Scholia in Homerum (Datierung unklar) Th 592 Scholion zu Homer, Ilias 18.487 „Und die Bärin, die sie auch ‚Wagen‘ mit Beinamen nennen“. Dies ist die große Bärin, die auch „Wagen“ genannt wird [...]. Nahe davon ist die kleine Bärin, die so genannte „Kynosoura“ [...]. Diese erwähnt Homer nicht, da sie erst später von Thales aus Milet, einem der Sieben Weisen, entdeckt wurde.

489

ANHANG

ANHANG

491

Abkürzungen

Abkürzungen – AG

= Anecdota Graeca: s. Cramer, J. A. (Hg.) Anecdota Graeca

– – – – – – –

= = = = = = =

AP CAG CC(L) CMG CP CSHB DK

– FGrHist = – FHG = – FHS&G = – – – – – – –

FPhG KRS KRS (H) MGH PG PL PSI

= = = = = = =

– – – – –

R3 RE SC VS ZPE

= = = = =

Anthologia Palatina: s. Beckby, H. Anthologia Graeca Commentaria in Aristotelem Graeca, Berlin 1882 ff. Corpus Christianorum (Series Latina), Turnhout Corpus Medicorum Graecorum Corpus Parisinum: s. Searby Corpus Scriptorum Historiae Byzantinae VS = Diels, H.; Kranz, W. Die Fragmente der Vorsokratiker (I 81956, II 61952) Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum Fortenbaugh, W. W.; Huby, P. M.; Sharples, R. W.; Gutas, D. Theophrastus of Eresus I, II, Leiden/ New York/ Köln 1992 Mullach F. G. A. Fragmenta Philosophorum Graecorum Kirk/ Raven/ Schofield The Presocratic Philosophers Kirk/ Raven/ Schofield (Hülser) Die vorsokratischen Philosophen Monumenta Germaniae Historica J. P. Migne (Hg.) Patrologiae cursus completes. Series Graeca J. P. Migne (Hg.) Patrologiae cursus completes. Series Latina Pubblicazioni della Società Italiana per la ricerca dei papyri greci e latini in Egitto Rose, V. Aristotelis qui ferebantur librorum fragmenta, Leipzig 1887 Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Sources Chrétiennes DK Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

493

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren Achilleus Tatios Astronomos (wohl 3. Jh. n. Chr.) – Isagoga excerpta: Maass, E.  Commentariorum in Aratum reliquiae, Berlin 1898 (ND 1958), 27–75.

Claudius Aelianus (vor 178–zw. 222 u. 238 n. Chr.) – De natura animalium: Hercher, R. Claudii Aeliani de natura animalium libri XVII, varia historia, epistolae, fragmenta I, Leipzig 1864 (ND 1971), 3–436. – Varia historia: Dilts, M. R. Claudii Aeliani varia historia, Leipzig 1974.

Agathemeros (1./2. Jh. n. Chr.) – Geographiae informatio: Müller, K. Geographi Graeci minores II, Paris 1861 (ND 1965), 471–87.

Albertus Magnus (um 1193–1280 n. Chr.) – Metaphysica: Geyer, B. Alberti Magni opera omnia 16.1 u. 2 – metaphysica, Monasterii Westfalorum 1960. – Meteora: Hossfeld, P. Alberti Magni opera omnia 6.1 – meteora, Monasterii Westfalorum 2003. – De causis et processu: Fauser, W. Alberti Magni opera omnia 17.2 – de causis et processu, Monasterii Westfalorum 1993.

Alexander von Aphrodisias (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) – Hayduck, M. Alexandri Aphrodisiensis in Aristotelis Metaphysica commentaria (= CAG 1), Berlin 1891.

Alkaios (7./ 6. Jh. v. Chr.) – Voigt, E.-M. Sappho et Alcaeus. Fragmenta, Amsterdam 1971.

494

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Ambrosius Mediolanensis (um 340–397 n. Chr.) – Exameron: Schenkl, C. Sancti Ambrosii Opera I, Prag/ Wien/ Leipzig 1897 (ND 1962).

Andron von Ephesus (3./ 4. Jh. v. Chr.) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum II, Paris 1848 (ND Frankfurt/ Main 1975), 347–8.

Anonymus (Datierung unklar) – Boissonade, J.  F. Anecdota Graeca e codicibus regiis I, Paris 1829 (ND Hildesheim 1962).

Anonymus (Datierung unklar) – Riese, A. Anthologia Latina I 2 (reliquorum librorum carmina), Leipzig 1906.

Anonymus (13./ 14. Jh. n. Chr.) – De Lesbo-De Nilo-Fragment: Jacoby, F. Fragmente der Griechischen Historiker III C, Leiden 1958, 194–9.

Anonymus (Antipatros von Thessalonike ? um Chr. Geburt) – Beckby, H. Anthologia Graeca 9, München 1958, 226.

Anonymus De Philosophia Platonica (verm. 2. Hälfte 6. Jh. n. Chr.) – Prolegomena philosophiae Platonicae (fort. auctore Elia, olim sub auctore Olympiodoro): Westerink, L. G. Anonymous prolegomena to Platonic philosophy, Amsterdam 1962, 2–55.

Anonymus in Aristotelis Categorias (Dat. unklar) – Hayduck, M. Anonymi in Aristotelis categorias paraphrasis (= CAG 23.2), Berlin 1883, 1–72.

Antipatros von Sidon (2.–1. Jh. v. Chr.) – Beckby, H. Anthologia Graeca 7, München 1957, 58.

Apollodor (um 180–um 110 v. Chr.) – Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker II B, Berlin 1929, 1022–1128.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

495

Aponius (5. Jh. n. Chr.) – In canticum canticorum expositio: De Vregille, B.; Neyrand, L. Apponius, Commentaire sur le cantique des cantiques II (livres IV–VIII), Paris (= SC 421) 1997.

Apuleius aus Madaura (um 125–nach 158 n. Chr.) – Florida: Hunink, V. Apuleius of Madauros, Florida, Amsterdam 2001.

Aristarch von Samos (etwa 310–230 v. Chr.) – Bowen, A. C.; Goldstein, B. R. „Aristarchus, Thales and Heraclitus on Solar Eclipses: An Astronomical Commentary on P. Oxy. 53.3710 cols. 2.33–3.19“, in: Physis 31.3, 1994, 689–729.

Aelius Aristides (117–177/ 8 n. Chr.) – Aigyptios, Pros Kapitona: Dindorf, W. Aristides, Leipzig 1829 (ND 1964).

Aristokles von Messene (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) – Mullach, F. G. A. Fragmenta philosophorum graecorum III, Paris 1897, 206. – Heiland, H. Aristoclis Messenii reliquiae, Gießen (phil. Diss.) 1925.

Aristophanes (um 450–um 385 v. Chr.) – Nubes, Aves: Wilson, N. G. Aristophani Fabulae I, II, Oxford 2007.

Aristoteles (384–322 v. Chr.) – Ethica Nicomachea: Bywater, I. Aristotelis ethica Nicomachea, Oxford 1894 (ND 1962). – Politica: Ross, W. D. Aristotelis politica, Oxford 1957 (ND 1964). – Metaphysica: Ross, W. D. Aristotle’s metaphysics I, II, Oxford 1924 (ND 1970). – De caelo: Allan, D. J. Aristotelis de caelo libri quattuor, Oxford 21973. – De anima: Ross, W. D. Aristotle. De anima, Oxford 1961 (ND 1967). – Liber Aristotelis de inundacione Nili: Rose, V. Aristotelis qui ferebantur librorum fragmenta, Stuttgart 1886 (ND 1967), 191–7. – Fragmenta: Gigon, O. Aristotelis Opera III, Berlin/New York 1987.

Arnobius der Ältere (um 300 n. Chr.) – Adversus nationes: Marchesi, M. Arnobii Adversus nationes libri VII, Turin 21953.

Asklepios von Tralleis (6. Jh. n. Chr.) – Hayduck, M. Asclepii in Aristotelis metaphysicorum libros A–Z commentaria (= CAG 6.2), Berlin 1888.

496

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Athenagoras Apologetes (Ende 2. Jh. n. Chr.) – Legatio pro Christianis: Marcovich, M. Athenagoras, Legatio pro Christianis (= Patristische Texte und Studien 31), Berlin/ New York 1990.

Athenaios von Naukratis (Deipnosophistae ca. 230 n. Chr.) – Deipnosophistae: Kaibel, G. Athenaei Naucratitae deipnosophistarum libri XV, vol. I–III, Leipzig, I–II: 1887; III: 1890 (ND I–II: 1965; III: 1966).

Attikos (zweite Hälfte 2. Jh. n. Chr.) – Des Places, E. Atticus, Paris 1977. – Mullach, F. G. A. Fragmenta philosophorum graecorum III, Paris 1897, 185–203.

Augustinus (354–430 n. Chr.) – De civitate Dei: Dombart, B.; Kalb, A. Sancti Aurelii Augustini Episcopi De civitate Dei libri XXII, vol. I, II, Stuttgart 51981. – Contra Iulianum: Migne, J.  P. Sancti Aurelii Augustini Episcopi Contra Iulianum (= PL 44), Paris 1941.

D. Magnus Ausonius (etwa 310–394 n. Chr.) – Ludus septem sapientium: Greene, R. P. H. The works of Ausonius, Oxford 1991.

Chalcidius (4. Jh. n. Chr.) – Commentarius in Platonis Timaeum: Waszink, J. H. Plato latinus IV: Timaeus a Calcidio translatus commentarioque instructus, Leiden 1962.

Chamaileon (2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 9, Basel 21957.

Choirilos aus Samos (5. Jh. v. Chr.) – Lloyd-Jones, H. Supplementum Hellenisticum, Berlin 1983, 146–53.

Chronikon paschale (zw. 631–641 n. Chr.) – Dindorf, L. Chronicon paschale ad exemplar Vaticanum I (= CSHB Chronicon paschale I), Bonn 1832.

M. Tullius Cicero (106–43 v. Chr.) – De oratore: Wilkins, A. S. M. Tulli Ciceronis Rhetorica I, libros de oratore tres continens, Oxford 111969.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

497

– Lucullus: Plasberg, O. M. Tulli Ciceronis scripta quae mansuerunt omnia Fasc. 42, Academicorum reliquiae cum Lucullo, Stuttgart 21961. – De natura deorum: Pease, A. S. M. Tulli Ciceronis De natura deorum libri III, Cambridge 1968. – De re publica: Ziegler, K. M. Tulli Ciceronis scripta quae mansuerunt omnia Fasc. 39, De re publica, Leipzig 71992. – De legibus: Ziegler, K. M. Tullius Cicero, de legibus (= Heidelberger Texte: Lateinische Reihe 20), Freiburg 31979. – De divinatione: Ax, W. M. Tulli Ciceronis scripta quae mansuerunt omnia Fasc. 46, De divinatione. De fato. Timaeus, Stuttgart 1965.

Clemens Alexandrinus (etwa 150–211/ 216 n. Chr.) – Protrepticus: Mondésert, M. Clément d’Alexandrie. Le protreptique (=  SC 2), Paris 21949, 52–193. – Stromata: Stählin, O.; Treu, U. Clemens Alexandrinus II, III (= GCS 52.15, 17), Berlin 31960 (II), 21970 (III).

Corpus Hermeticum (1.–3. Jh. n. Chr.) – Nock, A. D.; Festugière, A. J. Corpus Hermeticum III, IV, Paris 1954 (ND 1972).

Demetrios von Phaleron (ca. 360–280 v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 4, Basel 21968, 21–44.

Demokrit (wirkte 2. Hälfte 5. Jh. v. Chr.) – Diels, H.; Kranz, W. Die Fragmente der Vorsokratiker II, Berlin 61952 (ND Dublin 1966), 81–129.

Didymos Chalkenteros (2. Hälfte 1. Jh. v. Chr.) – Schmidt, M. Didymi Chalcenteri grammatici Alexandrini fragmenta quae supersunt omnia, Leipzig 1854.

Dikaiarch (geb. um 375 v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 1, Basel 1944.

Diodoros Siculus (1. Jh. v. Chr.) – Bibliotheca historica: Bertrac, P. Bibliothèque historique I (livres 1, 2), IV (livres 9–12), Paris 1993 (I), 1970 (IV).

498

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Diogenes Laertios (Werk Mitte 3. Jh. n. Chr.) – Vitae philosophorum: Marcovich, M. Diogenis Laertii vitae philosophorum I (libri I–X), Stuttgart 1999.

Diogenes von Oinoanda (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) – Smith, M. F. Diogenes of Oinoanda, The Epicurean Inscription, Napoli 1993.

Duris v. Samos (ca. 340–270 v. Chr.) – Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker II A, Berlin 1926, 136–58.

Elias (6. Jh. n. Chr.) – Busse, A. Eliae (olim Davidis) in Aristotelis categorias commentarium (= CAG 18.1), Berlin 1900, 107–255.

Epiphanios (zw. 310 u. 320–403/ 2 n. Chr.) – Panarion (†Adversus haereses): Dummer, J. Epiphanius III, Berlin 21985.

Euanthes von Milet (Datierung unklar) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum III, Paris 1849 (ND Frankfurt/Main 1975), 11.

Eudemos (geb. vor 350 v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 8, Basel 21969.

Eudoxos von Knidos (verm. 391/ 0–338/ 7 v. Chr.) – Lasserre, F. Die Fragmente des Eudoxos von Knidos, Berlin 1966.

Eusebios von Kaisarea (vor 260–zw. 337 u. 340 n. Chr.) – Praeparatio evangelica: DesPlaces, E. La préparation évangélique, Paris 1974–87. – Chronica : Helm, R. Eusebius’ Chronik und ihre Tabellenform, Berlin 1924.

Eustathios aus Thessalonike (ca. 1115–1195 n. Chr.) – Commentaria ad Homeri Iliadem: Van der Valk, M. Eustathii Archiepiscopi Thessalonicensis commentarii ad Homeri Iliadem pertinentes, ad fidem codicis Laurentani, Leiden 1971.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

499

– Commentaria in Dionysium Periegetem: Müller, K. Eustathii Commentarii in Dionysium Periegetum (=  Bibliotheca Scriptorum Graecorum 26), Paris 1861; in: ders. Geographi Graeci minores II, Paris 1861 (ND 1965), 201–407.

Eustratios (11./ 12. Jh. n. Chr.) – Heylbut, G. Eustratii in Aristotelis ethica Nicomachea VI commntaria (= CAG 20), Berlin 1892, 256–406.

Fragmentum Censorini (verm. 3. Jh. n. Chr.) – Epitoma disciplinarum : Sallmann, N. Censorini De die natali liber ad Q. Caerellium, accedit anonymi cuiusdam epitoma disciplinarum (fragmentum Censorini), Leipzig 1983.

Galen (129–ca. 216 n. Chr.) – De elementis ex Hippocrate: De Lacy, P. Galen, On the Elements According to Hippocrates (= CMG V 1.2), Berlin 1996. – In Hippocratis de natura hominis: Mewaldt, J. In Hippocratis de natura hominis librum commentarii III (= CMG V 9.1), Leipzig 1914, 3–88. – In Hippocratis de humoribus: Kühn, C. G. Claudii Galeni opera omnia 16.1, Leipzig 1829 (ND 1965).

Iohannes Galenos Grammaticus (verm. 1. Hälfte 12. Jh. n. Chr.) – Allegoriae in Hesiodi theogoniam: Flach, H. Glossen und Scholien zur Hesiodischen Theogonie, Leipzig 1876 (ND 1970), 295–365.

Irenäus von Lyon (2. Jh. n. Chr.) – Adversus haereses: Brox, N. Irenäus von Lyon, Adversus haereses – Gegen die Häresien II (= Fontes christiani 8/ 2), Freiburg 1993.

Gnomologium Vaticanum (14. Jh. n. Chr.) – Sternbach, L. Gnomologium Vaticanum e codice Vaticano Graeco 743, Berlin 1963.

Heliodor (12. Jh. n. Chr.) – Heylbut, G. Heliodori in ethica Nicomachea paraphrasis (= CAG 19.2), Berlin 1889, 1–233.

Herakleides Pontikos (ca. 390–nach 322 v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 7, Basel 21969.

500

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Herakleitos Stoikos (1. Jh. n. Chr., Augustus’/ Neros Zeit) – Allegoriae (Quaestiones Homericae): Buffière, F. Allégories d’Homère, Paris 1962.

Heraklit (um 500 v. Chr.) – Diels, H.; Kranz, W. Die Fragmente der Vorsokratiker I, Berlin 81956, 139–90.

Hermias (Schrift wohl um 200 n. Chr.) – Irrisio gentilium philosophorum: Hanson, R.  P.  C. Hermias, satire des philosophes paiens (= SC 388), Paris 1993.

Hermipp von Smyrna (‚der Kallimacheer‘ 3. Jh. v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles Suppl. 1, Basel 1974, 11–41.

Herodot (ca. 485–um 424 v. Chr.) – Historiae: Rosén, H.  B. Herodoti Historiae I, II, Leipzig 1987 (I = lib. I–IV), 1997 (II = lib. V–IX).

Heron (verm. 1. Jh. n. Chr.) – Definitiones: Heiberg, I. J. Heronis Alexandrini opera quae supersunt omnia 4, Leipzig 1903 (ND 1976).

Hieronymos von Rhodos (ca. 290–230 v. Chr.) – Wehrli, F. Die Schule des Aristoteles 10, Basel 21969.

Hieronymus Stridonensis (zw. 331 u. 348–419/ 20 n. Chr.) – Interpretatio Chronicae Eusebii: Helm, R. Eusebius Werke VII, Die Chronik des Hieronymus (= GCS 47), Berlin 1956.

Himerios Sophistes (ca. 320–nach 383 n. Chr.) – Declamationes et orationes : Colonna, A. Himerii declamationes et orationes cum deperditarum fragmentis, Rom 1951.

Hippias (5. Jh. v. Chr., tätig noch zu Beginn d. 4. Jh.) – Diels H.; Kranz, W. Die Fragmente der Vorsokratiker II, Berlin 61952 (ND Dublin 1966), 326–34.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

501

Hippobotos (tätig gegen Ende 3. Jh. v. Chr.) – Gigante, M. „Frammenti di Hippoboto“, in: Omaggio a Piero Treves, 1983, 151–93.

Hippolytus von Rom (ca. 160–235 n. Chr.) – Refutatio omnium haeresium: Marcovich, M. Refutatio omnium haeresium (= Patrist. Texte und Studien 25), Berlin 1986, 53–417.

Hugo von St. Victor (um 1096–1141, verf. um 1127) – De studio legendi: Offergeld, T. Hugo von Sankt Victor, Didascalion de studio legendi – Studienbuch (= Fontes christiani 27), Freiburg1997.

Iamblich aus Chalkis (ca. 240–325 n. Chr.) – De vita Pythagorica: Von Albrecht, M. De vita Pythagorica, Darmstadt 2002. – Protrepticus: Des Places, E. Protreptique, Paris 1989. – De communi mathematica scientia: Klein, U. (post N. Festa 1891), Iamblichi de communi mathematica scientia liber, Leipzig 1975. – In Nicomachi arithmeticam introductionem: Klein, U. (post H. Pistelli1894), Iamblichi in Nicomachi arithmeticam introductionem liber, Leipzig 1975.

Iohannes Antiochenos (Anf. 7. Jh. n. Chr.) – Roberto, U. Ioannis Antiocheni fragmenta ex historia chronica, Berlin/New York 2005.

Iohannes Malalas (490/ 500–nach 570 n. Chr.) – Chronographia: Thurn, H. Ioannis Malalae Chronographia (= Corpus fontium historiae Byzantinae 35), Berlin 2000.

Iohannes von Salisbury (um 1115–1180) – Polycraticus: Webb, C. C. J. Polycraticus sive de nugis curialum et vestigiis philosophorum libri VIII, Frankfurt 1909 (ND 1965). – Epistolae: Millor, W. J.; Butler, H. E.; Brooke, C. N. The Letters of John of Salisbury, Oxford 1986 (1), 1979 (2).

Iohannes Sikeliotes (Ende 11. Jh. n. Chr.) – Commentarium in Hermogenis librum peri ideon: Walz, C. Rhetores Graeci VI, Leipzig 1832–6 (ND 1968), 56–504.

502

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Iosephos (geb. 37/ 8–verm. 100 n. Chr.) – De Iudaeorum vetustate sive Contra Apionem: Reinach, T. Contre Apion, Paris 21972.

Isidor von Sevilla (ca. 560–636 n. Chr.) – Etymologiae: Lindsay, W. M. Etymologiarum sive Originum libri, Oxford 1911.

Iulianus Aeclanensis (ca. 385 bis vor 455 n. Chr.) – Libri ad Turbantium: De Coninck, L. Libri IV ad Turbantium (= CCL 88), Turnholt 1977, 340–96.

Flavius C. Iulianus Apostata (röm. Kaiser 331/ 2–363 n. Chr.) – Orationes: Hertlein, F. K. Iuliani Imperatoris Quae supersunt praeter reliquias apud Cyrillum omnia, Leipzig 1875 (1), 1876 (2). – Contra Galilaeos: Masaracchia, E. Contra Galilaeos. Introduzione, testo critico e traduzione (= Testi e commenti 9), Roma 1990, 134.

D. Iunius Iuvenalis (67–nach 99/ 100 n. Chr.) – Saturae: Willis, J. D. Iunii Iuvenalis Saturae sedecim, Stuttgart/Leipzig 1997.

Kallimachos (zw. 320 u. 302–nach 246 v. Chr.) – Iambus: Pfeiffer, R. Callimachus I, Oxford 1949.

Georgios Kedrenos (11./ 12. Jh. n. Chr.) – Compendium historiarum: Migne, J.  P. Georgii Cedreni Compendium historiarum (= PG 121), Paris 1864 (ND 1977).

Klytos (Schüler des Aristoteles) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum II, Paris 1848 (ND Frankfurt/Main 1975), 333.

Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee (1. Jh. n. Chr.?) – Bowen, A. C.; Goldstein, B. R. „Aristarchus, Thales and Heraclitus on Solar Eclipses: An Astronomical Commentary on P. Oxy. 53.3710 cols. 2.33–3.19“, in: Physis 31.3, 1994, 689–729.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

503

Konstantinos VII. Porphyrogennetos (906–959 n. Chr.) – De virtutibus et vitiis: Büttner-Wobst, T.; Roos, A. G. Excerpta historica iussu imperatoris Constantini Porphyrogeniti confecta 2: excerpta de virtutibus et vitiis 1, 2, Berlin 1906 (2.1); 1910 (2.2). – De sententiis: Boissevain, U. P. Excerpta historica iussu imperatoris Constantini Porphyrogeniti confecta 4: excerpta de sententiis, Berlin 1906.

Kyrill aus Alexandria (Werk ca. Mitte 5. Jh. n. Chr.) – Contra Iulianum 1, 2: Burguière, P.; Evieux, P., Cyrille d’Alexandrie. Contre Julien I (livres 1 et 2) (= SC 322), Paris 1985. – Contra Iulianum 6 (= Fr. 39 Iulianus Contra Galileos): Masaracchia, E. Guiliano imperatore, Contra Galilaeos. Introduzione, testo critico e traduzione (= Testi e commenti 9), Roma 1990, 134.

Laktanz (um 250–325 n. Chr.) – Divinae Institutiones: Heck, E.; Wlosok, A. L. Caeli Firmianus Lactantius Divinarum Institutionum libri septem, München/ Leipzig 2005 (libri 1,2); Berlin 2007 (libri 3,4) – Epitome: Heck, E.; Wlosok, A. L. Caeli Firmiani Lactanti Epitome Divinarum Institutionum, Stuttgart/ Leipzig 1994.

Leandr(i)os (= Maiandrios ?, frühhellenistische Zeit) – Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker III B, Berlin 1964, 459–64.

Libanios (314–393 n. Chr.) – Declamationes: Foerster, R. Libanii opera V, Declamationes I–XII, Leipzig 1909 (ND 1963).

Lobon von Argos (3. Jh. v. Chr.) – Lloyd-Jones, H.; Parsons, P. Supplementum Hellenisticum, Berlin 1983, 251–7.

Lukian (zw. 112 u. 125–nach 180 n. Chr.) – Hippias, Macrobii: MacLeod, M. D. Luciani opera I, Oxford 1972. – De morte Peregrini: MacLeod, M. D. Luciani opera III, Oxford 1970.

Luxurius (Werk ca. 534 n. Chr.) – De sententiis septem philosophorum distichi: Shackleton Bailey, D. R. Anthologia Latina 1, Stuttgart 1982.

504

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Iohannes L. Lydos (490–um 560. n. Chr.) – De mensibus: Wünsch, R. Ioannis Lydi liber de mensibus, Leipzig 1898 (ND 1967). – De ostentis: Wachsmuth, C. Ioannis Laurentii Lydi liber de ostentis et calendaria Graeca omnia, Leipzig 1897.

Martianus Capella (Werk wohl um 470 n. Chr.) – De nuptiis Philologiae et Mercurii: Willis, J. Martianus Capella, Leipzig 1983.

Maximos von Tyros (2. Jh. n. Chr.) – Dialexeis: Koniaris, G. L. Philosophumena – Dialexeis (= Texte und Kommentare 17), Berlin 1995.

M. Minucius Felix (tätig zw. 197 u. 246 n. Chr.) – Octavius: Kytzler, B. M. Minuci Felicis Octavius, Leipzig 1982.

Minyes (Dat. unklar) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum II, Paris 1848 (ND Frankfurt/Main 1975), 335.

Nemesios von Emesa (Werk um 400 n. Chr.) – De natura hominis: Morani, M. Nemesii Emeseni De natura hominis, Leipzig 1987.

Nikephoros Gregoras (ca. 1294–ca. 1359 n. Chr.) – Byzantinae historiae (Historia Romana): Migne, J. P. Byzantinae historiae (= PG 148), Paris 1865.

Nikolaos von Damascus (geb. ca. 64 v. Chr.) – Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker II A, Berlin 1926, 324–430.

Olympiodor (geb. zw. 495 u. 505 n. Chr., noch 565 lehrend) – In Platonis Gorgiam commentaria: Westerink, L. G. Olympiodori in Platonis Gorgiam commentaria, Leipzig 1970. – In Aristotelis categorias: Busse, A. Olympiodori in Aristotelis categorias commentarium (= CAG 12.1), Berlin 1902, 26–148.

Olympiodor (Alchemista ?, ev. identisch mit Olympiodoros, s.o.) – Εἰς τὸ κατ΄ ἐνέργειαν Ζωσίμου: Berthelot, M.; Ruelle, Ch.-E. Collection des anciens alchimistes grecs II, Paris 1888 (ND Osnabrück 1967), 69–104.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

505

Pamphila (Mitte 1. Jh. n. Chr.) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum III, Paris 1849 (ND Frankfurt/Main 1975), 520–2.

Pausanias Periegetes (ca. 115–nach 180 n. Chr.?) – Graeciae descriptio: Rocha-Pereira, M.  H. Pausaniae Graeciae descriptio, Leipzig 21989.

Petrus Damianus (um 1007–1072 n. Chr.) – Epistulae: Gaetani, C. Epistulae (= PG 144), Paris 1853.

Pherekydes (6. Jh. v. Chr.) – Schibli, H. S. Pherekydes of Syros, Oxford 1990.

Manuel Philes (ca. 1275–1345 n. Chr.) – Carmina: Miller, E. Manuelis Philae Carmina, Paris 1857 (ND 1967).

Philippus de Harvengt (gest. 1183 n. Chr.) – De institutione clericorum: Migne, J. P. De institutione clericorum (= PL 203), Paris 1855.

Iohannes Philoponos (um 490–um 575 n. Chr.) – Busse, A. Ioannis Philoponi in Aristotelis categorias commentarium (=  CAG 13.1), Berlin 1898, 1–205. – Vitelli, H. Ioannis Philoponi in Aristotelis libros de generatione et corruptione commentarium (= CAG 14.2), Berlin 1897, 1–314. – Hayduck, M. Ioannis Philoponi in Aristotelis libros de anima commentarium (= CAG 15), Berlin 1897. – Vitelli, H. Ioannis Philoponi in Aristotelis physicorum libros commentarium (= CAG 16, 17), Berlin 1887 (16), 1888 (17).

Flavius Philostratos (ca. 170–nach 212 n. Chr. ) – Vita Apollonii: Kayser, C. L. Flavii Philostrati opera 1, Leipzig 1870 (ND 1964). – Nero: Kayser, C. L. Flavii Philostrati opera 2, Leipzig 1871 (ND 1964). – Epistulae : Penella, R. J. The letters of Apollonius of Tyana, Leiden 1979.

506

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Publius Aelius Phlegon von Tralleis (gest. nach 137 n. Chr., Freigelassener Hadrians) – Jacoby, F. Die Fragmente der Griechischen Historiker II B, Berlin 1929, 1159–94.

Phoinix von Kolophon (4./ 3. Jh. v. Chr.) – Powell, J. U. Collectanea Alexandrina, Oxford 1925 (ND 1970), 231–6.

Platon (428/7–348/7 v. Chr.) – – – –

Theaetetus: Duke, E. A. F. Platonis opera I, Oxford 1995. Protagoras, Hippias Maior: Burnet, J. Platonis opera III, Oxford 1903 (ND 1968). Res publica: Burnet, J. Platonis opera IV, Oxford 1902 (ND 1968). Epistulae: Burnet, J. Platonis opera V, Oxford 1907 (ND 1967).

T. Maccius Plautus (ca. 250–184 v. Chr.) – Captivi: Lindsay, W. M. T. Macci Plauti Comoediae I, Oxford 121968. – Rudens: Fay, H. Rudens, London 1969. – Bacchides: Barsby, J. Bacchides, Warminster 1986.

C. Plinius Secundus (23/ 4–79 n. Chr.) – Naturalis historia: Mayhoff, C. C. Plini Secundi Naturalis Historiae I, III, V, Stuttgart 1906 (I) (ND 1967), 1892 (III) (ND 1967), 1907 (V) (ND 1967).

Plutarch (um 45–vor 125 n. Chr.) – – – – – – – – –

Solon: Ziegler, K. Plutarchi vitae parallelae 1.1, Leipzig 41969. De Iside et Osiride: Sieveking, W. Plutarchi moralia 2.3, Leipzig 1935 (ND 1971). De Pythiae oraculis: Sieveking, W. Plutarchi moralia 3, Leipzig 1929 (ND 1972). Septem sapientium convivium: Paton, W. R.; Wegehaupt, J. (corr. H. Gärtner), Plutarchi moralia 1, Leipzig 31993. De Herodoti malignitate: Häsler, B. Plutarchi moralia 5.2.2, Leipzig 1978. De genio Socratis: Sieveking, W. Plutarchi moralia 3, Leipzig 1929 (ND 1972). Quaestiones convivales: Hubert, C. Plutarchi moralia 4, Leipzig 1938 (ND 1971). De sollertia animalium: Hubert, C. Plutarchi moralia 6.1, Leipzig 1954 (ND 1959). De E apud Delphos: Sieveking, W. Plutarchi moralia 3, Leipzig 1929 (ND 1972).

Pomponius Mela (Mitte 1. Jh. n. Chr.) – De chorographia: Parroni, P. Pomponius Melae De chorographia libri tres, Roma 1984.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

507

Porphyrios (ca. 234–305/ 10 n. Chr.) – Busse, A. Porphyrii in Aristotelis categorias expositio per interrogationem et responsionem (= CAG 4.1), Berlin 1887, 55–142. – Smith, A. Porphyrii Philosophi fragmenta, Stuttgart/Leipzig 1993.

Proklos Diadochos (412–485 n. Chr.) – In Platonis Timaeum commentaria: Diehl, E. Procli Diadochi in Platonis Timaeum commentaria 1, 2, 3, Leipzig 1903 (1); 1904 (2); 1906 (3) (ND 1965). – In primum Euclidis elementorum librum commentarii: Friedlein, G. Procli Diadochi in primum Euclidis elementorum librum commentarii, Leipzig 1873.

Michael Psellos (um 1018 bis um 1078 n. Chr.) – Opuscula logica, physica, allegorica, alia: Duffy, J.  M. Michaelis Pselli philosophica minora, Leipzig 1992. – Opuscula psychologica, theologica, daemonologica: O’Meara, D.  J. Michaelis Pselli philosophica minora 2, Leipzig 1989. – Theologica: Gautier, P. Michaelis Pselli theologica 1, Leipzig 1989.

Pseudo-Ausonius (ebenfalls 4. Jh. n. Chr.?) – Septem sapientium sententiae: Green, R. P. H. The works of Ausonius, Oxford 1991.

Pseudo-Galen (um 500 n. Chr. gefertigte Kompilation) – De historia philosophica: Diels, H. Doxographi Graeci, Berlin 1879 (ND 1965), 597–648.

Pseudo-Hyginus (2. Jh. n. Chr.) – De astronomia: LeBoeuffle, A. Hygin, L’Astronomie, Paris 1983 – Fabulae: Marshall, P. K. Hygini Fabulae, Stuttgart/ Leipzig 1993.

Pseudo-Iustinus Martyr (frühes 4. Jh. n. Chr. ) – Cohortatio ad Graecos: Marcovich, M. Cohortatio ad Graecos. De Monarchia. Oratio ad Graecos, Berlin 1990.

Pseudo-Plutarch (ca. 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.?) – Placita Philosophorum: Lachenaud, J. Plutarchi moralia 5.2.1, Leipzig 1971.

Pseudo-Plutarch (Ende 2. Jh. n. Chr.) – Vitae Homeri: Kindstrand, J. F. De Homero, Leipzig 1990. – Stromata: Sandbach, F. H. Plutarchi moralia 7, Leipzig 1967

508

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Pseudo-Valerius Probus (scripta Probiana) (4. Jh. n. Chr.) – Commentarius in Vergili Bucolica: Thilo, G. Servii Grammatici qui feruntur in Vergilii Bucolica et Georgica commentarii III.1, Leipzig 1887 (ND 1961).

Tyrannios Rufinos (345–410 n. Chr.) – Clementina secundum translationem quam fecit Rufinus: Rehm, B.; Paschke, F. Die Pseudoklementinen II. Rekognitionen in Rufins Übersetzung (=  GCS 51), Berlin 1965.

Sabinos (frühes 2. Jh. n. Chr.) – Galenos, In Hippocratis De natura hominis (= CMG V 9.1; 15.11–18).

Scholia in Apollonium Rhodium (9./ 11. Jh. n. Chr., Scholien bereits 2. Jh. v. Chr. einsetzend, zurückgehend auf Grammatikerarbeiten schon in Augusteischer Zeit) – Scholia in Apollonii Rhodii Argonautica: Wendel, C. Scholia in Apollonium Rhodium vetera, Berlin 31974.

Scholia in Aratum (2./ 3. Jh. n. Chr.?) – Martin, J. Scholia in Aratum vetera, Stuttgart 1974.

Scholia in Aristophanem (13./ 14. Jh. n. Chr.) – Nubes: Holwerda, D.; Koster, W. J. W. Scholia in Aristophanem 1.3.1 u. 1.3.2, Prolegomena de comoedia. Scholia in Acharnenses, Equites, Nubes, Groningen 1977 (1.3.1), 1974 (1.3.2).

Scholia in Aristophanem (Anfang 14. Jh. n. Chr.) – Aves: Holwerda, D. Scholia in Aristophanem 2.3, Scholia in Vespas, Pacem, Aves et Lysistratam, Groningen 1991.

Scholia in Basilium (Anfang 7. bis Ende 9. Jh. n. Chr.) – Hom. In Hexaem.: Pasquali, G. Doxographica aus Basiliusscholien (= Nachrichten von der Königl. Ges. der Wiss. zu Göttingen, Phil.-hist. Kl.), Berlin 1910.

Scholia in Dionysium Periegetam (Wende 4./ 5. Jh. n. Chr.) – Müller, K. Geographi Graeci minores II, Paris 1861 (ND Hildesheim 1965), 427–57.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

509

Scholia in Hesiodum (12. Jh. n. Chr.?) – Scholia in theogoniam: Di Gregorio, L. Scholia vetera in Hesiodi theogoniam, Milano 1975.

Scholia in Homerum (2. Jh. v. Chr) – Scholia in Iliadem 7: Erbse, H. Scholia in Homeri Iliadem II, Berlin 1971.

Scholia in Homerum (Datierung unklar) – Scholia in Iliadem 18: Heyne, C. G. Homeri Ilias I, II, Oxford 1834.

Scholia in Lucianum (11. Jh. n. Chr.?) – Rabe, H. Scholia in Lucianum, Leipzig 1906.

Scholia in Pindarum (vor dem 13. Jh. n. Chr.) – Scholia in Pindarum: Drachmann, A. B. Scholia vetera in Pindari carmina I, II, III, Leipzig 1903 (I),1910 (II), 1927 (III) (ND Amsterdam 1969 (I), 1967 (II), 1966 (III)).

Scholia in Platonem (nach Proklos, 5. Jh. n. Chr.) – Scholia in Platonem: Greene, W. C. Scholia Platonica, Haverford 1938 (ND Hildesheim/ Zürich/ New York 1988).

Scholia in Platonem (nach dem 6. Jh. n. Chr., wohl aus Hesych) – Scholia in Platonem: Greene, W. C. Scholia Platonica, Haverford 1938 (ND Hildesheim/Zürich/New York 1988).

L. Annaeus Seneca (um 0–65 n. Chr.) – Naturales quaestiones: Hine, H. M. L. Annaei Senecae Naturalium Quaestionum libri, Stuttgart/Leipzig 1996.

Servius grammaticus (4./ 5. Jh. n. Chr.) – In Vergilii Aeneida commentaria: Thilo, G. Servii grammatici qui feruntur in Vergilii carmina commentarii, Aeneidos librorum commentarii I, II, Leipzig 1878–81 (I) (ND 1961), 1883–84 (II) (ND 1961). – In Vergilii Bucolica et Georgica commentaria: Thilo, G. Servii grammatici qui feruntur in Vergilii bucolica et georgica commentarii III, Leipzig 1887 (ND 1961).

510

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Sextus Empiricus (2. Jh. n. Chr.) – Pyrrhoniae hypotyposes: Mutschmann, H. Sexti Empirici opera 1, Leipzig 1912. – Adversus mathematicos: Mutschmann, H.; Mau, J. Sexti Empirici opera 2, 3, Leipzig 21914.

Sidonius Apollinaris (430/ 1–480er Jahre n. Chr.) – Carmina: Loyen, A. Sidoine Apollinaire I Poèmes, Paris 1960. – Epistulae: Loyen, A. Sidoine Apollinaire II Lettres, Paris 1970.

Simplikios (ca. 490–560 n. Chr.) – Diels, H. Simplicii in Aristotelis physicorum libros commentaria (= CAG 9 u. 10), Berlin 1882 (9); 1895 (10). – Hayduck, M. Simplicii in Aristotelis libros de anima commentaria (= CAG 11), Berlin 1882. – Heiberg, J. L. Simplicii in Aristotelis quattuor libros de caelo commentaria (= CAG 7), Berlin 1894. – Kalbfleisch, K. Simplicii in Aristotelis categorias commentarium (=  CAG 8), Berlin 1907.

Sophonias (Wende 13./ 14. Jh. n. Chr.) – Hayduck, M. Sophoniae in Aristotelis libros de anima paraphrasis (= CAG 23.1), Berlin 1883.

Sosikrates (Akmé Anfang 2. Jh. v. Chr.) – Müller, K. Fragmenta Historicorum Graecorum IV, Paris 1851 (ND Frankfurt/Main 1975), 500–3.

Stephanos aus Byzanz (6. Jh. n. Chr.) – Ethnica: Meineke, A. Stephan von Byzanz. Ethnika, Berlin 1849 (ND 1992).

Iohannes Stobaios (5. Jh. n. Chr.) – Anthologium: Wachsmuth, C.; Hense, O. Ioannis Stobaei anthologium 1–5, Berlin 1884 (1–2); 1894 (3); 1909 (4); 1912 (5) (ND 1974).

Strabon (vor 62 v. Chr.–zw. 23 u. 25 n. Chr.) – Geographica: Radt, S. Strabons Geographika 1 (libri I–IV), 4 (libri XIV–XVII), Göttingen 2002 (1); 2005 (4).

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

511

Suda (10. Jh. n. Chr.) – Lexicon: Adler, A. Suidae lexicon 1–4 (= Lexicographi Graeci 1.1–4), Leipzig 1928– 1935 (ND 1967–71).

Symeon Logothetes (10. Jh. n. Chr.) – Chronica: Wahlgren, St. Symeonis magistri et logothetae chronicon, Berlin 2006.

Georgios Synkellos (gest. kurz nach 810 n. Chr.) – Ecloga chronographica: Mosshammer, A.  A. Georgius Syncellus. Ecloga chronographica, Leipzig 1984.

Syrianos (1. Hälfte 5. Jh. n. Chr.) – Kroll, W. Syriani in Aristotelis metaphysica commentaria (= CAG 6.1), Berlin 1902.

Tatianos Apologetes (um 120–nach 172 n. Chr.) – Oratio ad Graecos: Marcovich, M. Tatiani Oratio ad Graecos (= Patristische Texte und Studien 43/ 44), Berlin 1995.

Quintus Sept. F. Tertullianus (ca. 160/ 70–nach 212 n. Chr.) – Ad nationes: Borleffs, J. G. Ph. Tertulliani Opera I Opera Catholica: Ad nationes libri duo (= CCL 1), Turnholt 1954, 11–75. – Apologeticum: Deckers, E. Tertulliani Opera I Opera Catholica: Apologeticum (= CCL 1), Turnholt 1954, 85–171. – Adversus Marcionem: Braun, I.  R. Tertullien Contre Marcion I (=  SC 365), Paris 1990. – De anima: Waszink, J. H. Quinti Septimi Florentis Tertulliani De anima, Amsterdam 1947.

Themistios (ca. 317–ca. 388 n. Chr.) – Oratio 26: Maisano, R. Discorsi di Temistio, Turin 1995, 845–89. – In Aristotelis de anima: Heinze, R. Themistii in Aristotelis libros de anima paraphrasis (= CAG 5.3), Berlin 1899, 1–126.

Theodoret (um 393–um 466 n. Chr.) – Graecarum affectionum curatio: Canivet, P. Théodoret de Cyprian Therapeutique des maladies helléniques I, II (= SC 57), Paris 22000 (I), 22001 (II).

512

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

Theon aus Smyrna (Mitte 2. Jh. n. Chr.?) – De utilitate mathematicae: Hiller, E. Theonis Smyrnaei De utilitate mathematicae, Leipzig 1878, 1–205 (ND 1995).

Theophrast (ca. 371/ 0–287/ 6 v. Chr.) – Fortenbaugh, W. W.; Huby, P. M.; Sharples, R. W.; Gutas, D. (FHS&G) Theophrastus of Eresus I, II, Leiden/ New York/ Köln 1992.

Theophylaktos Simokattes (tätig ca. 610–640 n. Chr.) – Historiae: De Boor, C. Theophylacti Simocattae historiae, Leipzig 1887 (ND corr. v. P. Wirth 1972).

Timon von Phleius (ca. 320/ 15–230/ 25 v. Chr.) – Lloyd-Jones, H.; Parsons, P. Supplementum Hellenisticum, Berlin 1983, 368–94.

Thomas Triklinios (Wende 13./ 14. Jh. n. Chr.) – Scholia in Aristophanis nubes: Holwerda, D.; Koster, W. J. W. Scholia in Aristophanem 1.3.1 u. 1.3.2, Prolegomena de comoedia. Scholia in Acharnenses, Equites, Nubes, Groningen 1977 (1.3.1), 1974 (1.3.2).

Iohannes Tzetzes (ca. 1110–1185 n. Chr.) – Chiliades: Leone, P. A. M. Ioannis Tzetzae historiae, Neapel 1968. – Scholia in Lycophronem: Scheer, E. Lycophronis Alexandra 2, Berlin 1958, 8–398. – Commentarium in Plutum: Positano, M. Johannis Tzetzae Commentarii in Aristophanem (= Scholia in Aristophanem 4.1), Groningen 1960. – Commentarium in Nubes: Holwerda, D. Johannis Tzetzae Commentarii in Nubes (= Scholia in Aristophanem 4.2), Groningen 1960.

Valerius Maximus (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) – Facta et dicta memorabilia: Kempf, C. Valerii Maximi Factorum et Dictorum Memorabilium libri novem, Stuttgart 21966.

M. Terentius Varro (116–27 v. Chr.) – Res rusticae: Flach, V. D. Marcus Terentius Varro, Gespräche über die Landwirtschaft Buch 2 (= Texte zur Forschung 66), Darmstadt 1997.

Textausgaben der griechischen und lateinischen Autoren

513

Marcus V. Vitruvius (Ende 1. Jh. v. Chr.) – De architectura II: Callebat, L. Vitruve, De L‘Architecture livre II, Paris 1999. – De arch. VII: Liou, B; Zuinghedau, M. Vitruve, De L‘Architecture livre VII, Paris 1995. – De arch. VIII: Callebat, L. Vitruve, De L‘Architecture livre VIII, Paris 1973. – De arch. IX: Soubiran, J. Vitruve, De L‘Architecture livre IX, Paris 1969.

Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen in einem Gebäude in Ostia, Terme dei Sette Sapienti (Mitte des 2. Jh.s n. Chr.) – Calza, G. „Die Taverne der Sieben Weisen in Ostia“, in: Die Antike 15, 1939, 99–115. – Zarker, J. W. Studies in the Carmina Latina Epigraphica, Diss. phil. Princeton 1958.

Wilhelm von Conches (um 1080–1154) – Dragmaticon Philosophiae: Ronca, I. Guillelmi de Conchis dragmaticon philosophiae (= CCL 152), Turnholt 1997.

Xenophanes (zw. 570–467 v. Chr.) – Diels, H.; Kranz, W. Die Fragmente der Vorsokratiker I, Berlin 81956, 113–39.

Textausgaben der arabischen Autoren

515

Textausgaben der arabischen Autoren Anonym (vor 1260) – Fiqar al-ḥukamā wa-nawādir al-qudamā wa-l-ulamā (Abschnitte der Weisen und Anekdoten von den Vorfahren und den Gelehrten): in: Badawī, M. (Hg.) Rasāil falsafīya li-l-Kindī wa-l-Fārābī wa-bn Bāğğa wa-bn Adīy (Philosophische Sendschreiben von al-Kindī, al-Fārābī, Ibn Bāğğa und Ibn Adīy), Beirut 21980, 204–301.

Avicenna (vor 980–1037) – Kitāb aš-šifā (Buch der Genesung): Madkūr, I.; Qāsim, M. (Hgg.) Aṭ-ṭabīīyāt, fann 3, Kairo o. J.; ND Qom o. J.

Barhebräus (1225/6–1286) – Weltgeschichte: Ṣālḥānī, A. (Hg.) Ibn al-Ibrī, Tarīḫ muḫtaṣar ad-duwal, Beirut 1890.

Al-Bīrūnī (973–1048) – Geschichte Indiens: Sachau, E. (Hg.) Fī taḥqīq mā li-l-Hind, London 1887. – Chronologie: Sachau, E. (Hg.) Al-ātār al-bāqiya an al-qurūn al-ḫāliya, Leipzig 1878 (ND 1923).

Ḥunain ibn Isḥāq (809–873) – Übersetzung von Galens Über die Siebenmonatskinder: Walzer, R. (Hg.) „Galens Schrift Über die Siebenmonatskinder“, in: Rivista degli Studi Orientali 15, 1935, 323– 57.

Ibn an-Nadīm (gest. 995 oder 998) – Fihrist (Katalog): Flügel, G. (Hg.) Fihrist Bd. 1, Leipzig 1871.

Ibn al-Qifṭī (1172–1248) – Geschichte der Weisen: Lippert, J. (Hg.) Tarīḫ al-ḥukamā, Leipzig 1903.

516

Textausgaben der arabischen Autoren

Al-Mubaššir ibn Fātik (11. Jahrhundert) – Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim (Auserlesene Maximen und vorzüglichen Sentenzen): Badawī, M. (Hg.) Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim, Madrid 1958.

Niẓāmī (1141 – vor 1200): – Persisches Alexanderepos: Dastgirdi, W. (Hg.) Niẓāmī, Iqbālnāme, Teheran 21957.

Pseudo-Ammonios (vermutlich Mitte des 9. Jahrhunderts) – Doxographie: Rudolph, U. (Hg.) Die Doxographie des Pseudo-Ammonios. Ein Beitrag zur neuplatonischen Überlieferung im Islam (= Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 49, 1), Stuttgart 1989.

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān (Mitte des 10. Jahrhunderts): – Kitāb al-baḥt (Buch der Untersuchung): Kraus, P. (Hg.) Jābir ibn Ḥayyān. Contribution à l‘histoire des idées scientifiques dans l‘Islam 2 (= Mémoires présentés à l‘Institut d‘Égypte 45), Kairo 1943 (ND Hildesheim/Zürich/New York/Paris 1986).

Qusṭā ibn Lūqā (gest. um 912) – Übersetzung der Placita philosophorum (Pseudo-Plutarch): Daiber, H. (Hg.) Aetius Arabus. Die Vorsokratiker in arabischer Überlieferung, Wiesbaden 1980.

Ṣāid al-Andalusī (1029–1070) – Ṭabaqāt al-umam (Klassen der Völker): Bū Alwān, Ḥ. (Hg.) Ṣāid al-Andalusī, Ṭabaqāt al-umam, Beirut 1985.

Aš-Šahrastānī (1086–1153) – Kitāb al-milal wa-n-niḥal (Buch der Religionen und der Sekten): al-Wakīl, Abd alAzīz M. (Hg.) Aš-Šahrastānī, Al-milal wa-n-niḥal, Kairo 1968.

Ṣiwān al-ḥikma (Der Schrank der Weisheit) (10. Jahrhundert) – Dunlop, D. M. (Hg.) The Muntakhab Ṣiwān al-Ḥikmah of Abū Sulaimān as-Sijistānī, The Hague/Paris/New York 1979.

Literatur zu den griechischen und lateinischen Autoren

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Literatur zu den griechischen und lateinischen Autoren

– Allen, M. (Hg.) Frechulfi Lexoriensis episcopi opera omnia (= CCL 169A), Turnhout 2002. – Althoff, J.; Zeller, D. (Hgg.) Die Worte der Sieben Weisen, Darmstadt 2006. – Asper, M. Griechische Wissenschaftstexte (= Philosophie der Antike 25), Stuttgart 2007. – Beckby, H. (Hg.) Anthologia Graeca 7, 8, 9, München 1957 (7–8), 1958 (9). – Becker, C. (Hg.) Tertullians Apologeticum, München 1954. – Blumenberg, H. „Der Sturz des Protophilosophen: Zur Komik der reinen Theorie – anhand einer Rezeptionsgeschichte der Thales-Anekdote.“ in: Preisendanz, W.; Warning, R. (Hgg.) Das Komische (Poetik und Hermeneutik VII), München 1976, 11–64. – Bodnar, I.; Fortenbaugh, W. W. Eudemus of Rhodes (= Rutgers University Studies in Classical Humanities XI), New Brunswick (USA)/ London (UK) 2002. – Bollansée, J. (Hg.) Hermippos of Smyrna (= Die Fragmente der Griechischen Historiker (FGrHist) continued IV A Fasc. III), Leiden/ Boston/ Köln 1999. – Bonneau, D. (Hg.) Liber Aristotelis De inundatione Nili (= Études De Papyrologie IX), Le Caire 1971, 1–33. – Dies. La crue du Nil: divinité égyptienne à travers mille ans d’histoire (332 av. – 641 ap. J. – C.), Paris 1964. – Bowen, A. C. „Eudemos’ History of Early Greek Astronomy. Two Hypotheses“, in: Bodnar/ Fortenbaugh 2002, 307–22. – Ders.; Goldstein, B.  R. „Aristarchus, Thales, and Heraclitus on Solar Eclipses: An Astronomical Commentary on P. Oxy. 53.3710 cols. 2.33–3.19.“, in: Physis 31.3, 1994, 689–729. – Breitenbach, A. Das „wahrhaft goldene Athen“, Berlin 2003. – Brunner, H.; Flessel, K.; Hiller, F.; Meyers Lexikonredaktion (Hgg.) Lexikon Alte Kulturen III (N-Zz), Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 1993. – Buchheit, V. „Vergil und Thales bei Minucius Felix“, in: Rheinisches Museum 149, 2006, 350–8. – Burkert, W. „Heraclitus and the Moon: The New Fragments in P. Oxy. 3710“, in: Illinois Classical Studies 18, 1993, 49–55. – Charlton, W. (Hg.) Philoponus. On Aristotle On the Soul 3.9–13 with Stephanus. On Aristotle On Interpretation, London 2000. – Classen, C. J. „Thales“, in: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft Suppl. X 1965, 930–47; in: ders. Ansätze, Amsterdam u.a. 1986, 29–46. – Conche, M. (Hg.) Anaximandre. Fragments et Témoignages, Paris 1991. – Cramer, J. A. (Hg.) Anecdota Graecae codd. manuscriptis Bibliothecae Regiae Parisiensis, Oxford 1839 (ND Hildesheim 1967).

518

Bibliographie (außer Syro-Arabica)

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Konkordanz

Konkordanz TP → DK 11 Th 10 Th 11 Th 12 Th 13 Th 19 Th 28 Th 29 Th 30 Th 31 Th 32 Th 52 Th 72 Th 77 Th 99 Th 105 Th 106 Th 107 Th 108 Th 109 Th 114 Th 116 Th 117 Th 119 Th 147 Th 155 Th 156 Th 157 Th 158 Th 162 Th 164 Th 167 Th 176 Th 178 Th 181 Th 203 Th 237 Th 249 Th 296

A5 A6 A4 A 16 A9 A 10 A 12 A 14 A 22 A 22 A 3a A 23 A5 A 15 A5 A 18 A 21 A 11 A 11 A8 A 11 B1 A 21 A 11 A 13b A 13c A 17a A 17a A 15 A 16 A 17 A5 A 19 B3 A5 A 1, B 1, B4 A 11 A 19

Th 303 Th 306 Th 318 Th 340 Th 349 Th 355 Th 357 Th 360 Th 373 Th 380 Th 381 Th 383 Th 384 Th 409 Th 419 Th 426 Th 477 Th 492 Th 495 Th 575 Th 578

A 11a A7 A 13 A 22a A 13a A 17a A 17b A 22a A7 A 11 A 20 A 20 A 20 A 13, B 1 A 13 A 14 A8 A8 A2 B2 A3

DK 11 → TP A1 A2 A3 A 3a A4 A5 A6 A7 A8 A9 A 10 A 11 A 11a

Th 237 Th 495 Th 578 Th 52 Th 12 Th 10, Th 77, Th 105, Th 176, Th 203 Th 11 Th 306, Th 373 Th 114, Th 477, Th 492 Th 19 Th 28 Th 108, Th 109, Th 116, Th 147, Th 249, Th 380 Th 303

530 A 12 A 13 A 13a A 13b A 13c A 14 A 15 A 16 A 17 A 17a A 17b

Konkordanz Th 29 Th 318, Th 409, Th 419 Th 349 Th 155 Th 156 Th 30, Th 426 Th 99, Th 162 Th 13, Th 164 Th 167 Th 157, Th 158, Th 355 Th 357

A 18 A 19 A 20 A 21 A 22 A 22a A 23 B1 B2 B3 B4

Th 106 Th 178, Th 296 Th 381, Th 383, Th 384 Th 107, Th 119 Th 31, Th 32 Th 360 Th 72, Th 340 Th 117, Th 237, Th 409 Th 575 Th 181 Th 237

Liste der Testimonien

Liste der Testimonien Alkaios (7./ 6. Jh. v. Chr.) Th 1 Fr. 448 Voigt, s. Th 303 (Him. Or. 28.2)

Pherekydes (6. Jh. v. Chr.) Th 2 Fr. 2 Schibli, s. Th 498 (Suda Lex. phi 214.1–9) Th 3 Fr. 58 Schibli, s. Th 241 (Diog. Laert. 2.46); Th 34 (Arist. Fr. 21.1 Gigon) Th 4 Fr. 53a Schibli, s. Th 533 (Tzetz. Chil. 2.869 f.) Th 5 Fr. 53b Schibli, s. Th 534 (Tzetz. Chil. 11.67 f.)

Xenophanes (zw. 570–467 v. Chr.) Th 6 Fr. 21 A 1 DK, s. Th 243 (Diog. Laert. 9.18.11–12) Th 7 Fr. 21 B 19 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Heraklit (um 500 v. Chr.) Th 8 22 B 38 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Choirilos aus Samos (5. Jh. v. Chr.) Th 9 Fr. 331 Suppl. Hell. (= Fr. 13 Kinkel), s. Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

Herodot (ca. 485–um 424 v. Chr.) Th 10 Historiae 1.74 (ed. Rosén) Th 11 Hist 1.75 Th 12 Hist. 1.170 Th 13 Hist. 2.20

Demokrit von Abdera (470/ 60–380/ 70 v. Chr.) Th 14 Fr. 68 B 115a DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22) Th 15 Fr. 68 B 115a DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23)

Hippias (5. Jh. v. Chr., tätig noch zu Beginn d. 4. Jh.) Th 16 Fr. 86 B 7 DK, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

Aristophanes (um 450–um 385 v. Chr.) Th 17 Nubes 168–180 (ed. Wilson) Th 18 Aves 992–1009 (ed. Wilson)

Platon (428/ 7–348/ 7 v. Chr.) Th 19 Theaetetus 174A4–B6 (ed. Duke) Th 20 Protagoras 342E4–343B7 (ed. Burnet) Th 21 Hippias maior 281C3–D8 (ed. Burnet)

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532

Liste der Testimonien

Th 22 Res publica 10.600A4–7 (ed. Burnet) Th 23 Epistula 2.311A1–7 (ed. Burnet)

Andron von Ephesus (1. Hälfte 4. Jh. v. Chr.) Th 24 FHG II 347.3, s. Th 205 (Clem. Al. Strom. 1.21.129.3–4)

Eudoxos von Knidos (verm. 391/ 0–338/ 7 v. Chr.) Th 25 Fr. F 731 Lasserre, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.29)

Herakleides Pontikos (ca. 390–nach 322 v. Chr.) Th 26 Fr. 45 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.25)

Aristoteles (384–322 v. Chr.) Th 27 Ethica Nicomachea 6.7.1141b2–8 (ed. Bywater) Th 28 Politica 1.11.1259a5–19 (ed. Ross) Th 29 Metaphysica 1.3.983b20–984a7 (ed. Ross) Th 30 De caelo 2.13.294a28–b6 (ed. Allan) Th 31 De anima 1.2.405a19–21 (ed. Ross) Th 32 De an. 1.5.411a7–8 Th 33 Liber Aristotelis de inundacione Nili Fr. 248 R3 (ed. Rose) (= FGrHist III C 646 F 1) Th 34 Fr. 21.1 Gigon = 75 Rose3 [Über Dichter, 3. Buch], s. Th 241 (Diog. Laert. 2.46)

Klytos (Schüler des Aristoteles) Th 35 FHG II 333.3, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.25)

Dikaiarch (geb. um 375 v. Chr.) Th 36 Fr. 3 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.41)

Theophrast (ca. 371/ 0–287/ 6 v. Chr.) Th 37 583 FHS&G, s. Th 111 (Plu. Sol. 4.7.1–4.80E) Th 38 225 FHS&G; s. Th 409 (Simp. in Ph. 9.23.21–33) Th 39 226A FHS&G; s. Th 410 (Simp. in Ph. 9.24.13–16)

Chamaileon (2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.) Th 40 Fr. 2a Wehrli2, s. Th 200 (Clem. Al. Strom. 1.14.60.3)

Demetrios von Phaleron (ca. 360–280 v. Chr.) Th 41 Fr. 149 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22) Th 42 Fr. 114 Wehrli2, s. Th 362 (Stob. Anth. 3.1.172)

Eudemos (geb. vor 350 v. Chr.) Th 43 Fr. 134 Wehrli2, s. Th 384 (Procl. in Euc. 352.14–18) Th 44 Fr. 135 Wehrli2, s. Th 383 (Procl. in Euc. 299.1–5) Th 45 Fr. 143 Wehrli2, s. Th 203 (Clem. Al. Strom. 1.14.65.1) Th 46 Fr. 144 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.23) Th 47 Fr. 145 Wehrli2, s. Th 93 (Heron Def. 138.11), s. Th 167 (Theon Sm. 198 Hiller)

Liste der Testimonien

533

Duris von Samos (4./ 3. Jh. v. Chr.) Th 48 FGrHist II A 76 F 74, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.22)

Phoinix von Kolophon (4./ 3. Jh. v. Chr.) Th 49 Fr. 4, 234 ed. Powell, s. Th 235 (Ath. Deipn. 11.91.495D)

Leandr(i)os (= Maiandrios ?, frühhellenistische Zeit) Th 50 FGrHist III B 491–2 F 17, s. Th 202 (Clem. Al. Strom. 1.14.62.1–63.2), s. Th 327 Th 51 FGrHist III B 491–2 F 18, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.28–29)

Kallimachos (zw. 320 u. 302–nach 246 v. Chr.) Th 52 Iambus 1.52–77 = Fr. 191 Pfeiffer

Timon von Phleius (ca. 320/ 15–230/ 25 v. Chr.) Th 53 Fr. 797 Suppl. Hell. (Diels Fr. B 23), s. Th 237 (Diog. Laert. 1.34)

Aristarch von Samos (etwa 310–230 v. Chr.) Th 54 P. Oxy. 53.3710 col. 2.36–41 (ed. Bowen/Goldstein), s. Th 91 (Komm. zu Od. 20.156)

Lobon von Argos (3. Jh. v. Chr.) Th 55 Fr. 509 Suppl. Hell., s. Th 237 (Diog. Laert. 1.34 = AP 7.83) Th 56 Fr. 510 Suppl. Hell., s. Th 237 (Diog. Laert. 1.39 = AP 7.84)

Hermipp von Smyrna (“der Kallimacheer”, 3. Jh. v. Chr.) Th 57 Fr. 10 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F 17, s. Th 112 (Plu. Sol. 6.6.4–7.3.81D) Th 58 Fr. 11 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F 13, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.33) Th 59 Fr. 6 Wehrli = FGrHist cont. IV A 3 1026 F 10, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.42)

Hieronymos von Rhodos (ca. 290–230 v. Chr.) Th 60 Fr. 39 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.26) Th 61 Fr. 40 Wehrli2, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.27)

T. Maccius Plautus (geb. um 250 v. Chr.) Th 62 Captivi 274–276 (ed. Lindsay) Th 63 Rudens 997–1006 (ed. Fay) Th 64 Bacchides 120–124 (ed. Barsby)

Hippobotos (tätig gg. Ende 3. Jh. v. Chr.) Th 65 Fr. 6 Gigante, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.42)

Sosikrates (Akmé Anfang 2. Jh. v. Chr.) Th 66 FHG IV 501.10 s. Th 237 (Diog. Laert. 1.38)

Apollodor (um 180–um 110 v. Chr.) Th 67 FGrHist 2 B 244 F 28, Th 237 (Diog. Laert. 1.37)

Antipatros von Sidon (2.–1. Jh. v. Chr.) Th 68 AP 7.81

534

Liste der Testimonien

M. Terentius Varro (116–27 v. Chr.) Th 69 Res rusticae 2.1.3 (ed. Flach)

M. Tullius Cicero (106–43 v. Chr.) Th 70 De oratore 3.137 (ed. Wilkins) Th 71 Academica priora sive Lucullus 118 (ed. Plasberg) Th 72 De natura deorum 1.25–26 (ed. Pease) Th 73 De natura deorum 1.91–92 Th 74 De re publica 1.21–22 (ed. Ziegler) Th 75 Rep. 1.25 Th 76 De legibus 2.26 (ed. Ziegler) Th 77 De divinatione 1.111–112 (ed. Ax) Th 78 Div. 2.58

Nikolaos von Damascus (geb. ca. 64 v. Chr.) Th 79 FGrHist II A 90 F 68, s. Th 503 (Konst. Porph. Virt. 1.348.21–22)

Strabon (vor 62 v. Chr.–zw. 23 u. 25 n. Chr.) Th 80 Geographica 1.1.11 (ed. Radt) Th 81 Geog. 14.1.7

Diodorus Siculus (vor 60–nach 36 v. Chr.) Th 82 Bibliotheca historica 1.38.1.1–2.4 (ed. Bertrac) Th 83 Bibl. Hist. 9.3.3

Didymos Chalkenteros (2. Hälfte 1. Jh. v. Chr.) Th 84 Symp. Fr. 4 Schmidt, s. Th 201 (Clem. Al. Strom. 1.14.61.2–3)

Marcus V. Vitruvius (Ende 1. Jh. v. Chr.) Th 85 De architectura 2.2.1 (ed. Callebat) Th 86 Arch. 7. praef. 1–2 (ed. Liou/Zuinghedau) Th 87 Arch. 8. praef. 1 (ed. Callebat) Th 88 Arch. 9.6.3 (ed. Soubiran)

Anonymus (Antipatros von Thessalonike ? um Chr. Geburt) Th 89 AP 9.366 (Beckby)

Corpus Hermeticum (1.–3. Jh. n. Chr.) Th 90 Fr. 28.1 Nock/Festugière (= Stob. 1.1.29a, vol. I, 34 Wachsmuth 1954 [= Th 339])

Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee (1. Jh. n. Chr.?) Th 91 Komm. zu 20.156, P. Oxy. 53.3710 col. 2.36–43 (ed. Bowen/Goldstein)

Heron (verm. 1. Jh. n. Chr.) Th 92 Definitiones 136.1 (ed. Heiberg) Th 93 Def. 138.11

Herakleitos Stoikos (1. Jh. n. Chr., Augustus’/ Neros Zeit) Th 94 Quaestiones Homericae (= Allegoriae) 22.3–8 (ed. Buffière)

Liste der Testimonien

535

Valerius Maximus (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) Th 95 Facta et dicta memorabilia 4.1.7 (de externis) (ed. Kempf) Th 96 Facta et dicta memorabilia 7.2.8 (de externis)

Aristokles von Messene (1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.) Th 97 Fr. 1 Mullach (FPhG III 206) = Fr. 1 Heiland. Zitat aus dem 7. Buch von Aristokles’ Schrift Über die Philosophie, s. Th 268 (Eus. PE 11.3.1)

L. Annaeus Seneca (um 0–65 n. Chr.) Th 98 Naturales quaestiones 3.13.1 (ed. Hine) Th 99 Nat. quaest. 3.14.1–2 Th 100 Nat. quaest. 4A.2.22 Th 101 Nat. quaest. 6.6.1–2

Pamphila (Mitte 1. Jh. n. Chr.) Th 102 FHG III 520.1, Th 237 (Diog. Laert. 1.24)

Pomponius Mela (Mitte 1. Jh. n. Chr.) Th 103 De chorographia 1.86 (ed. Parroni)

C. Plinius Secundus (23/ 4–79 n. Chr.) Th 104 Naturalis historia 1.1: Quellen zu lib. XVIII: Externis [...] (ed. Mayhoff) Th 105 Nat. hist. 2.53 Th 106 Nat. hist. 18.213 Th 107 Nat. hist. 36.82

Iosephos (37/ 8–verm. 100 n. Chr.) Th 108 Contra Apionem 1.2 (ed. Reinach)

Plutarch (um 45–vor 125 n. Chr.) Th 109 Solon 2.8.1–4.79E (ed. Ziegler) Th 110 Sol. 3.8.1–3.80B Th 111 Sol. 4.7.1–4.80E Th 112 Sol. 6.6.4–7.3.81D Th 113 Sol. 7.1.1–3.1.81D–E Th 114 Sol. 11.1–12.1.84F Th 115 De Iside et Osiride 9–10.354D–E (ed. Sieveking) Th 116 De Is. et Os. 34.364C–D Th 117 De Pythiae oraculis 18.402F–403A (ed. Sieveking) Th 118 Septem sapientium convivium 2.146D–E (ed. Paton/Wegehaupt/Gärtner) Th 119 Sept. sap. conv. 2.147A–B Th 120 Sept. sap. conv. 7.152A Th 121 Sept. sap. conv. 9.153C–D Th 122 Sept. sap. conv. 11.154E Th 123 Sept. sap. conv. 12.155D Th 124 Sept. sap. conv. 15.158C Th 125 Sept. sap. conv. 17.160E Th 126 Sept. sap. conv. 21.163D Th 127 De Herodoti malignitate 15.857F (ed. Häsler)

536

Liste der Testimonien

Th 128 De genio Socratis 6.578C–D (ed. Sieveking) Th 129 Quaestiones convivales 3.6.3.654B–C (ed. Hubert) Th 130 De sollertia animalium 16.971A–C (ed. Hubert) Th 131 De E apud Delphos 3.385D–E (ed. Sieveking)

D. Iunius Iuvenalis (67–nach 99/ 100 n. Chr.) Th 132 Saturae 13.180–191 (ed. Willis)

Sabinos (1./ 2. Jh. n. Chr.) Th 133 (Gal. in Hipp. de nat. hom. 1.15.24.14–25.6 = Mewaldt CMG V 9.1.15.11–18), s. Th 182

Agathemeros (1./ 2. Jh. n. Chr.) Th 134 Geographiae informatio 1.1–2 (ed. Müller)

Pseudo–Plutarch (2. Jh. n. Chr.) Th 135 Stromata: Strom. Fr. 179.1–40 Sandbach, s. Th 260 (Eus. PE 1.7.16–8.3)

Pseudo–Hyginus (2. Jh. n. Chr.) Th 136 De astronomia 2.2.3 (ed. Le Boeuffle) Th 137 Fabula 221 (ed. Marshall)

Maximos von Tyros (2. Jh. n. Chr.) Th 138 Dialexeis 26.2.f.1–h.2 (ed. Koniaris) Th 139 Dial. 29.7.i.1–l.1

Sextus Empiricus (2. Jh. n. Chr.) Th 140 Pyrrhoniae hypotyposes 3.30 (ed. Mutschmann) Th 141 Adversus mathematicos 7.5 (ed. Mutschmann/Mau) Th 142 Math. 7.89 Th 143 Math. 9.359–360 Th 144 Math. 10.313

Irenäus von Lyon (2. Jh. n. Chr.) Th 145 Adversus haereses 2.14.2 (ed. Brox)

Pseudo–Plutarch (ca. 1. Hälfte 2. Jh. n. Chr.?) Th 146 Placita philosophorum 1.2.875C4–D7 (ed. Lachenaud) Th 147 Plac. phil. 1.3.875D8–F5 Th 148 Plac. phil. 1.5.876D13–E2 Th 149 Plac. phil. 1.7.881D8 Th 150 Plac. phil. 1.8.882B1–7 Th 151 Plac. phil. 1.9.882C3–5 Th 152 Plac. phil. 1.16.883D4–6 Th 153 Plac. phil. 1.18.883E10–F1 Th 154 Plac. phil. 1.25.884D13–E1 Th 155 Plac. phil. 2.1.886B8 Th 156 Plac. phil. 2.12.888C1–5 Th 157 Plac. phil. 2.13.888D3–5 Th 158 Plac. phil. 2.24.890F1–5

Liste der Testimonien

537

Th 159 Plac. phil. 2.28.891D1–10 Th 160 Plac. phil. 3.9.895C7–8 Th 161 Plac. phil. 3.10.895D5–7 Th 162 Plac. phil. 3.11.895E1–2 Th 163 Plac. phil. 3.15.896B9–C2 Th 164 Plac. phil. 4.1.897F1–5 Th 165 Plac. phil. 4.2.898B10–12

Publius Aelius Phlegon von Tralleis (gest. nach 137 n. Chr., Freigelassener Hadrians) Th 166 FGrHist II B 257 F 33, s. Th 495 (Suda Lex. theta 17.1–18.3)

Theon aus Smyrna (Mitte 2. Jh. n. Chr.?) Th 167 De utilitate mathematicae 198.9–199.3 (ed. Hiller) (~ Th 93 = teilweise Eudemos Fr. 145 Wehrli)

Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen in einem Gebäude in Ostia, Terme dei Sette Sapienti (Mitte 2. Jh. n. Chr.) Th 168 (ed. Calza = Nr. 16–18 p. 146 f. Zarker)

Attikos (zweite Hälfte 2. Jh. n. Chr.) Th 169 Fr. 1 Mullach (FPhG III 185) = Fr. 1 Des Places: Auszug aus der Schrift des Attikos Gegen diejenigen, die Platon aus Aristoteles [erklären], s. Th 267 (Eus. PE 11.2.2–3)

Lukian (zw. 112 u. 125–nach 180 n. Chr.) Th 170 Hippias 2.10–14 (ed. MacLeod) Th 171 Macrobii 18.8–19.2 (ed. MacLeod) Th 172 Dialogi mortuorum 4 (ed. MacLeod)

Pausanias Periegetes (ca. 115–nach 180 n. Chr.?) Th 173 Graeciae descriptio 10.24.1 (ed. Rocha–Pereira)

Aelius Aristides (117–177/ 8 n. Chr.) Th 174 Aigyptios 353.20–354.1 (ed. Dindorf) Th 175 ΠΡΟΣ ΚΑΠΙΤΩΝΑ 327.15 (ed. Dindorf)

Tatian der Syrer (um 120–nach 172 n. Chr.) Th 176 Oratio ad Graecos 41.9–10 (ed. Marcovich)

Apuleius aus Madaura (um 125–nach 158 n. Chr.) Th 177 Florida 18.17–18 (ed. Hunink) Th 178 Florida 18.30–35

Galen (129–ca. 216 n. Chr.) Th 179 De elementis ex Hippocrate 4.5–7 (ed. De Lacy = CMG V 1.2.88.9–18) Th 180 De elementis ex Hippocrate 9.7 (CMG V 1.2.128.13–16) Th 181 In Hippocratis de humoribus librum commentarii I 1 (16.37 ed. Kühn)

538

Liste der Testimonien

Th 182 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 2 (ed. Mewaldt = CMG V 9.1.15.11–18) Th 183 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 10 (= CMG V 9.1.24.22–25.1.) Th 184 In Hippocratis de natura hominis librum commentarii I 27 (= CMG V 9.1.37. 7–11) Th 185 Über die Siebenmonatskinder

Athenagoras Apologetes (Ende 2. Jh. n. Chr.) Th 186 Legatio pro Christianis 23.2 (ed. Marcovich)

Pseudo–Plutarch (Ende 2. Jh. n. Chr.) Th 187 De Homero 2.93 (ed. Kindstrand)

Diogenes von Oinoanda (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) Th 188 Fr. 6.col1.1–2.7 (ed. Smith)

Alexander von Aphrodisias (Wende 2./ 3. Jh. n. Chr.) Th 189 in Aristotelis Metaphysica commentaria 1.24.7–25.10 (ed. Hayduck) Th 190 in Metaph. 1.25.13–18 Th 191 in Metaph. 1.26.14–23 Th 192 in Metaph. 1.29.10–14 Th 193 in Metaph. 1.45.14–24 Th 194 in Metaph. 1.461.26–35 Th 195 in Metaph. 1.549.2–6 Th 196 in Metaph. 1.670.19–23

Clemens aus Alexandria (etwa 150–211/ 16 n. Chr.) Th 197 Protrepticus 5.64.2 (ed. Mondésert) Th 198 Stromata 1.11.52.4 (ed. Stählin/Treu) Th 199 Strom. 1.14.59.1 Th 200 Stromata 1.14.60.3 Th 201 Strom. 1.14.61.2–3 Th 202 Strom. 1.14.62.1–63.2 Th 203 Strom. 1.14.65.1 Th 204 Strom. 1.15.66.2 Th 205 Strom. 1.21.129.3–4 Th 206 Strom. 2.4.14.1–2 Th 207 Strom. 5.14.96.4 Th 208 Strom. 6.7.57.3

Hippolytus von Rom (ca. 160–235 n. Chr.) Th 209 Refutatio omnium haeresium 1.pinax.3 (ed. Marcovich) Th 210 Haer. 1.1 Th 211 Haer. 1.5.1–6.1 Th 212 Haer. 1.10.1 Th 213 Haer. 5.9.13 Th 214 Haer. 9.17.2–3 Th 215 Haer. 10.6.4

Liste der Testimonien

539

Quintus Sept. F. Tertullianus (ca. 160/ 70–nach 212 n. Chr.) Th 216 Ad nationes 2.2.10–11 (ed. Borleffs CCL I.43) Th 217 Nat. 2.4.18–19 (Borleffs CCL I.47–48) Th 218 Apologeticum 19.1.4 (Dekkers CCL I.119–20) Th 219 Apologeticum 46.8–9 (Dekkers CCL I.161) Th 220 Adversus Marcionem 1.13.3 (ed. Braun) Th 221 De anima 5.2 (ed. Waszink ) Th 222 De an. 6.8

Flavius Philostratos (ca. 170–nach 212 n. Chr. ) Th 223 Epistulae 68.1–12 (ed. Penella) Th 224 Vita Apollonii 2.5.25 (ed. Kayser) Th 225 VA 8.7.158 Th 226 Nero 338.3–6 (ed. Kayser)

Claudius Aelianus (vor 178–zw. 222 u. 238 n. Chr.) Th 227 Natura animalium 7.42 (ed. Hercher) Th 228 Varia Historia 3.17.1–10 (ed. Dilts)

M. Minucius Felix (tätig zw. 197 u. 246 n. Chr.) Th 229 Octavius 19.4–5 (ed. Kytzler)

Hermias (Schrift wohl um 200 n. Chr.) Th 230 Irrisio gentilium philosophorum 10 (ed. Hanson)

Achilleus Tatios Astronomos (wohl 3. Jh. n. Chr.) Th 231 Isagoga excerpta 1.53–61 (ed. Maass) Th 232 Isagoga excerpta 3.28–30 Th 233 Isagoga excerpta 11.1–2

Fragmentum Censorini (verm 3. Jh. n. Chr.) Th 234 Epitoma disciplinarum (fragmentum Censorini quod aiunt) 1.1 (ed. Sallmann)

Athenaios von Naukratis (Deipnosophistae ca. 230 n. Chr.) Th 235 Deipnosophistae 11.91.495D (ed. Kaibel)

Diogenes Laertios (Werk Mitte 3. Jh. n. Chr.) Th 236 Vitae philosophorum 1.13.1–14.5 (ed. Marcovich) Th 237 Vit. 1.22–44 Th 238 Vit. 1.122 Th 239 Vit. 1.122 B Th 240 Vit. 2.4 Th 241 Vit. 2.46.6–11 (cf. 8.49) Th 242 Vit. 8.1 Th 243 Vit. 9.18.14–16

540

Liste der Testimonien

Porphyrios (ca. 234–305/ 10 n. Chr.) Th 244 In Aristotelis categorias 4.1.120.18–23 (ed. Busse) Th 245 203 F Smith und 425 F Smith; s. Th 375 (Cyrillus contra Julianum 1.38, 544D–545B) Th 246 273 F Smith, s. Th 365 (Stob. Anth. 3.21.26) Th 247 194bT Smith, s. Th 505. Th 248 s. Th 500, Th 529, Th 557.

Iamblichos aus Chalkis (ca. 240–325 n. Chr.) Th 249 Vita Pythagorae 2.11–12 (ed. v. Albrecht) Th 250 Vita Pythagorae 3.13–14 Th 251 Protrepticus 14.P72–73 (ed. DesPlaces) Th 252 De communi mathematica scientia 21 (ed. Klein) Th 253 In Nicomachi arithmeticam introductionem 10–11 (ed. Klein)

Laktanz (um 250–325 n. Chr.) Th 254 Divinae institutiones 1.5.15–16 (ed. Heck/Wlosok) Th 255 Inst. 2.9.18 Th 256 Inst. 3.14.4–5 Th 257 Inst. 3.16.12–13 Th 258 Epitome divinarum institutionum 4.3 (ed. Heck/Wlosok, verfasst um 320 n. Chr.)

Arnobius der Ältere (um 300 n. Chr.) Th 259 Adversus nationes 2.9–10 (ed. Marchesi)

Eusebios von Kaisarea (vor 260–zw. 337 u. 340 n. Chr.) Th 260 Praeparatio Evangelica 1.7.16–8.3 (ed. DesPlaces), zitiert Plut. Strom. Fr. 179 Sandbach (Th 135) Th 261 PE 7.12.1 Th 262 PE 10.4.17–18 Th 263 PE 10.7.10 (= Th 108) Th 264 PE 10.11.34 (= Th 176) Th 265 PE 10.14.10–12 Th 266 PE 10.14.16 Th 267 PE 11.2.2–3 Th 268 PE 11.3.1 Th 269 PE 12.29.4–5 (= Th 19) Th 270 PE 12.49.6 (= Th 22) Th 271 PE 14.14.1 Th 272 PE 14.16.6 Th 273 PE 15.29.3 (= Th 159) Th 274 PE 15.30.1 (= Th 157) Th 275 PE 15.43.2 (= Th 150) Th 276 PE 15.44.2 (= Th 151) Th 277 PE 15.50.1 (= Th 158) Th 278 PE 15.55.1 (= Th 160) Th 279 PE 15.56.1 (= Th 161) Th 280 PE 15.57.1 (= Th 162)

Liste der Testimonien

541

Th 281 Chronica 13.19–14.1 (ed. Helm) Th 282 Chron. 88b.19(k) Th 283 Chron. 96a.9–12(b) Th 284 Chron. 100b.25(f) Th 285 Chron. 103b.12(h)

Pseudo-Valerius Probus (scripta Probiana) (4. Jh. n. Chr.) Th 286 Commentarius in Bucolica 6.31 (ed. Thilo)

Chalcidius (4. Jh. n. Chr.) Th 287 Commentarius in Platonis Timaeum 280 (ed. Waszink) Th 288 In Tim. 325 Th 289 In Tim. 332

Pseudo-Ausonius (4. Jh.?) Th 290 Appendix A, Moralia varia, 2. Septem sapientum sententiae, (676 ed. Green)

Pseudo-Justinus Martyr (frühes 4. Jh.) Th 291 Cohortatio ad Graecos 3.1–2 (ed. Marcovich) Th 292 Cohort. ad Graec. 5.3–4

Epiphanios (zw. 310 u. 320–403/ 2 n. Chr.) Th 293 De fide 3.504.32–505.3 (ed. Dummer)

D. Magnus Ausonius (etwa 310–394 n. Chr.) Th 294 XXVI Ludus septem sapientium 69–70 (ed. Greene) Th 295 XXVI Ludus sept. sap. 162–188

Flavius C. Iulianus Apostata (röm. Kaiser 331/ 2–363 n. Chr.) Th 296 Oratio 3.162.2–5 (ed. Hertlein) Th 297 Contra Galilaeos 194.7–18 (ed. Masaracchia) = Th 378 (aus Cyr. c. Iul. 6.184B–D)

Libanios (314–393 n. Chr.) Th 298 Declamationes 1.158 (ed. Foerster) Th 299 Decl. 2.9

Themistios (ca. 317–ca. 388 n. Chr.) Th 300 Oratio 26.317A–C (ed. Maisano) Th 301 In Aristotelis libros de anima paraphrasis 5.3.13.21–25 (ed. Heinze) Th 302 In de an. 5.3.35.26–29

Himerios (ca. 320–nach 383 n. Chr.) Th 303 Declamationes et orationes 28.2 (ed. Colonna) (= Him. 30 Cod. Neap.)

Hieronymus (zw. 331 u. 348–419/ 20 n. Chr.) Th 304 Interpretatio Chronicae Eusebii – interpretata Eusebii praefatio (13.19–14.1 ed. Helm = GCS 7) Th 305 Interpr. Chron. Eus. – Chronicorum canones ad ann. a. Chr. n. 747 (88b.19)

542

Liste der Testimonien

Th 306 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 640 (96a.9–12) Th 307 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 586 (100b.25) Th 308 Interpr. Chron. Eus. – Chron. canones ad ann. a. Chr. n. 548 (103b.12)

Ambrosius Mediolanensis (um 340–397 n. Chr.) Th 309 Exameron 1.2.6 (ed. Schenkl)

Tyrannios Rufinos (345–410 n. Chr.) Th 310 Clementina sec. translationem quam fecit Rufinus – Recognitiones 8.15.1 (ed. Rehm/ Paschke) (vgl. Th 580)

Augustinus (354–430 n. Chr.) Th 311 De civitate Dei 8.2 (ed. Dombart/ Kalb) Th 312 Civ. 8.5 Th 313 Civ. 18.24 Th 314 Civ. 18.25 Th 315 Civ. 18.37 Th 316 Contra Iulianum 4.15.75 (Migne PL 44.776)

Servius grammaticus (4./ 5. Jh. n. Chr.) Th 317 Commentarii in Vergilii Aeneida 3.241 (ed. Thilo) Th 318 In Aen. 11.186 Th 319 Commentarii in Vergilii bucolica 6.31 (ed. Thilo) Th 320 Commentarii in Vergilii georgica 4.363 (ed. Thilo) Th 321 In georg. 4.379 Th 322 In georg. 4.381

Nemesios von Emesa (Werk um 400 n. Chr.) Th 323 De natura hominis 2.68–69 (ed. Morani) Th 324 De nat. hom. 5.169

Iulianus Aeclanensis (ca. 385 bis vor 455 n. Chr.) Th 325 Libri IV ad Turbantium 2.148 (ed. de Coninck CCL 88) (= Th 316)

Theodoretos (um 393–um 466 n. Chr.) Th 326 Graecarum affectionum curatio 1.12 (ed. Canivet) Th 327 Gr. aff. cur. 1.23–24 Th 328 Gr. aff. cur. 1.37 Th 329 Gr. aff. cur. 2.8–9 Th 330 Gr. aff. cur. 2.50 Th 331 Gr. aff. cur. 4.13 Th 332 Gr. aff. cur. 4.15–16 Th 333 Gr. aff. cur. 4.17 Th 334 Gr. aff. cur. 4.21 Th 335 Gr. aff. cur. 4.23 Th 336 Gr. aff. cur. 5.17 Th 337 Gr. aff. cur. 5.44–45

Liste der Testimonien

Aponius (5. Jh. n. Chr.) Th 338 In canticum canticorum expositio 5.22–23 (ed. de Vregille/Neyrand)

Iohannes Stobaios (5. Jh. n. Chr.) Th 339 Anthologium 1.1.29a (ed. Wachsmuth/ Hense) Th 340 Anth. 1.1.29b Th 341 Anth. 1.4.7a Th 342 Anth. 1.8.40a Th 343 Anth. 1.10.12.1–10 (= teilweise Th 147) Th 344 Anth. 1.10.12.47–53 Th 345 Anth. 1.10.16b Th 346 Anth. 1.11.3 Th 347 Anth. 1.13.1d Th 348 Anth. 1.14.1i (= Th 152) Th 349 Anth. 1.17.1 Th 350 Anth. 1.18.1a Th 351 Anth. 1.18.1e Th 352 Anth. 1.22.3b Th 353 Anth. 1.23.3 (= Th 156) Th 354 Anth. 1.24.1a (= Th 157) Th 355 Anth. 1.25.3b (= etwa Th 158) Th 356 Anth. 1.26.1e Th 357 Anth. 1.26.2 Th 358 Anth. 1.26.3 Th 359 Anth. 1.45.1 Th 360 Anth. 1.49.1a Th 361 Anth. 2.1.22. Th 362 Anth. 3.1.172.4 (s. Th 42 = Demetrios v. Phaleron) Th 363 Anth. 3.2.19 Th 364 Anth. 3.12.14 Th 365 Anth. 3.21.26 (s. Th 246 (Porphyrios) = Aristotels Fr. 3.1 R3) Th 366 Anth. 4.1.134 Th 367 Anth. 4.7.47 Th 368 Anth. 4.22b.58 Th 369 Anth. 4.22b.65 Th 370 Anth. 4.28.14 Th 371 Anth. 4.46.24

Syrianos (1. Hälfte 5. Jh. n. Chr.) Th 372 In Aristotelis metaphysica commentaria 6.1.11.37–12.2 (ed. Kroll)

Kyrill aus Alexandria (Werk ca. Mitte 5. Jh. n. Chr.) Th 373 Contra Iulianum 1.14.520D (ed. Burguière/Évieux) Th 374 Contra Iul. 1.18.524C–D Th 375 Contra Iul. 1.38.544D–545B Th 376 Contra Iul. 1.40.547D–548A Th 377 Contra Iul. 2.14.571D–572A Th 378 Contra Iul. 6.184B–D (= Julian, Contra Gallilaeos Fr. 39 Masaracchia)

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544

Liste der Testimonien

Proklos Diadochos (412–485 n. Chr.) Th 379 In Platonis Timaeum commentaria 20E, 1.81.6–13 (ed. Diehl) Th 380 In primum Euclidis Elementorum librum commentarium Prologus 2.65.3–11 Friedlein (= teilweise Eudemos Fr. 133 Wehrli2) Th 381 In Euc. 157.10–13 Th 382 In Euc. 250.20–251.2 Th 383 In Euc. 299.1–5 (= Fr. 135 Wehrli2) Th 384 in Euc. 352.14–18 (= Fr. 134 Wehrli2)

Sidonius Apollinaris (430/ 1–480er Jahre) Th 385 Carmen 2.156–163 (ed. Loyen) Th 386 Carm. 15.42–50 Th 387 Carm. 15.79–90 Th 388 Carm. 23.97–110 Th 389 Epistula 4.3.5 (ed. Loyen)

Martianus Capella (Werk wohl um 470 n. Chr.) Th 390 De nuptiis Philologiae et Mercurii 2.212–213 (ed. Willis)

Pseudo-Galen (um 500 n. Chr. gefertigte Kompilation) Th 391 De historia philosophica 3.1–6 (ed. Diels) Th 392 Hist. phil. 18.1–7 Th 393 Hist. phil. 35.10–12 Th 394 Hist. phil. 36.1–5 Th 395 Hist. phil. 40.1–2 Th 396 Hist. phil. 44.2 Th 397 Hist. phil. 55.1–2 Th 398 Hist. phil. 56.1 Th 399 Hist. phil. 66.1–3 Th 400 Hist. phil. 69.1–2 Th 401 Hist. phil. 81.1 Th 402 Hist. phil. 82 .1–3 Th 403 Hist. phil. 86.1 Th 404 Hist. phil. 89.1–3 Th 405 Hist. phil. 130.1–3

Iohannes L. Lydos (490–um 560. n. Chr.) Th 406 De mensibus 3.12.15–16 (ed. Wünsch) Th 407 De ostentis 9.30A-B (ed. Wachsmuth)

Simplikios (ca. 490–560 n. Chr.) Th 408 In Aristotelis physicorum libros commentaria I Prooemium 9.6.31–7.1 (ed. Diels) Th 409 In ph. 9.23.21–33 (ed. Diels = teilweise Theophrast Fr. 225 FHS&G) Th 410 In ph. 9.24.13–16 Th 411 In ph. 9.36.8–14 Th 412 In ph 9.40.23–41.1 (Alexandrum excerpit Simplicius) Th 413 In ph. 9.113.27–30 Th 414 In ph 9.149.3–11

Liste der Testimonien

545

Th 415 In ph. 9.180.14–16 Th 416 In ph. 9.202.32–203.5 Th 417 In ph. 9.274.20–26 Th 418 In ph. 9.452.30–32 Th 419 In ph. 9.458.19–26 Th 420 In ph. 9.484.5–14 Th 421 In ph. 10.1319.17–27 Th 422 In Aristotelis libros de anima commentaria 11.31.20–26 (ed. Hayduck) Th 423 In de an. 11.32.14–17 Th 424 In de an. 11.73.19–23 Th 425 In Aristotelis quattuor libros de caelo commentaria 7.520.26–31 (ed. Heiberg) Th 426 In de cael. 7.522.13–18 Th 427 In de cael. 7.561.1–6 Th 428 In de cael. 7.590.17–19 Th 429 In de cael. 7.602.18–25 Th 430 In de cael. 7.603.10–14 Th 431 In de cael 7.615.8–21 Th 432 In Aristotelis categorias commentarium 8.191.2–7 (ed. Kalbfleisch) Th 433 In cat. 8.194.11–15

Iohannes Philoponos (um 490–um 575 n. Chr.) Th 434 In Aristotelis categorias commentarium 13.1.118.4–25 (ed. Busse) Th 435 In cat.13.1.123.18–30 Th 436 In Aristotelis libros de Generatione et Corruptione commentaria 14,2.11.1–12 (ed. Vitelli) Th 437 In GC 14.2.124.15–22 Th 438 In GC 14.2.206.21–31 Th 439 In GC 14.2.237.22–25 Th 440 In Aristotelis de anima libros commentaria I Prooemium 15.9.5–12 (ed. Hayduck) Th 441 In de an.15.82.14–20 Th 442 In de an. 15.86.11–35 Th 443 In de an. 15.188.12–18 Th 444 In de an. 15.571.1–7 Th 445 In de an. 15.572.38–573.4 Th 446 In de an. 15.583.5–10 Th 447 In Aristotelis physicorum libros commentaria 16.23.1–10 (ed. Vitelli) Th 448 In ph. 16.86.25–87.10 Th 449 In ph. 16.110.4–7 Th 450 In ph. 16.116.18–21 Th 451 In ph. 16.123.14–17 Th 452 In ph. 16.139.10–24 Th 453 In ph. 16.407.13–20

Iohannes Malalas (490/ 500–nach 570 n. Chr.) Th 454 Chronographia 51.77–78 (Logos 4.6) (ed. Thurn) Th 455 Chronogr. 118.41–45 (Logos 6.4)

546

Liste der Testimonien

Olympiodor (geb. zw. 495 u. 505 n. Chr., noch 565 lehrend) Th 456 In Platonis Gorgiam commentaria 26.16 (ed. Westerink) Th 457 In Aristotelis categorias commentarium 12.1.108.32–109.2 (ed. Busse)

Olympiodor (Alchemista ?, ev. identisch mit Olympiodoros, s.o.) Th 458 Εἰς τὸ κατ´ ἐνέργειαν Ζωσίμου 2.20.4–5 (ed. Berthelot/ Ruelle) Th 459 Εἰς τὸ κατ´ ἐνέργειαν Ζωσίμου 2.21

Asklepios von Tralleis (6. Jh. n. Chr.) Th 460 In Aristotelis metaphysicorum libros commentaria 6.2.24.34–25.15 (ed. Hayduck) Th 461 In metaph. 6.2.26.14–27 Th 462 In metaph. 6.2.41.4–7 Th 463 In metaph. 6.2.42.36–43.2 Th 464 In metaph. 6.2.54.1–4 Th 465 In metaph. 6.2.58.24–26 Th 466 In metaph. 6.2.111.17–20 Th 467 In metaph. 6.2.148.18–20

Elias (6. Jh. n. Chr.) Th 468 In Aristotelis categorias commentarium 18.1.213.32–214.4 (ed. Busse)

Stephanos aus Byzanz (6. Jh. n. Chr.) Th 469 Ethnica 452.15–17 (ed. Meineke) Th 470 Ethn. 692.13–18

Luxurius (Werk ca. 534 n. Chr.) Th 471 De sententiis septem philosophorum distichi (Anthologia Latina 346)

Anonymus De Philosophia Platonica (verm. 2. Hälfte 6. Jh. n. Chr.) Th 472 Prolegomena philosophiae Platonicae 7.4–8 (ed. Westerink)

Isidor von Sevilla (ca. 560–636) Th 473 Etymologiae 2.24.4 (ed. Lindsay) Th 474 Etym. 5.39.18 Th 475 Etym. 8.6.18

Theophylaktos Simokattes (tätig ca. 610–640 n. Chr.) Th 476 Historiae 7.17.9–10 (ed. de Boor)

Chronikon paschale (zw. 631–641 n. Chr.) Th 477 Chronicon paschale 214.15–22 (ed. Dindorf) Th 478 Chr. pasch. 268.9–11

Iohannes Antiochenos (Anf. 7. Jh. n. Chr.) Th 479 Fragmenta 24.4 (ed. Roberto)

Liste der Testimonien

547

Georgios Synkellos (gest. kurz nach 810 n. Chr.) Th 480 Ecloga chronographica 253.16–17 (ed. Mosshammer) Th 481 Ecl. chron. 285.2–5 Th 482 Ecl. chron. 286.13–22

Pseudo-Ammonios (vermutlich Mitte 9. Jh. n. Chr.) Th 483Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 2.1–12 (34.3–35.4 ed. Rudolph) Th 484 Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 5.5 (42.16 f.) Th 485 Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 13.1–28 (48.17–50.12) Th 486 Kitāb Amūniyūs fī ārāi l-falāsifa 24.29 (74.8 f.)

Ḥunain ibn Isḥāq (809–873 n. Chr.) Th 487 Fī l-maulūdi li-sabati ašhur 337.69–71 (ed. Walzer)

Qusṭā ibn Lūqā (gest. um 912 n. Chr.) Th 488 Placita Philosophorum (Kitāb Fulūṭarḫus fī l-ārāi ṭ-ṭabīīya allatī taqūlu bihā l-ḥukamā) 1.18.1 (ed. Daiber) Th 489 Plac. phil. 2.24.1 Th 490 Plac. phil. 3.10.1 Th 491 Plac. phil. 4.1.1

Symeon Logothetes (10. Jh. n. Chr.) Th 492 Chronicon 42.12.52–53 (ed. Wahlgren)

Suda (10. Jh. n. Chr.) Th 493 Lexicon alpha 425.65–68 (ed. Adler) Th 494 Lexicon alpha 986.1–2 Th 495 Lexicon theta 17.1–18.3 (ed. Adler) Th 496 Lexicon theta 295.1–2 Th 497 Lexicon nu 472.1–2 (ed. Adler) Th 498 Lexicon phi 214.1–9 (ed. Adler)

Ṣiwān al-ḥikma („Der Schrank der Weisheit“) (10. Jh. n. Chr.) Th 499 Ṣiwān al-ḥikma 13–17 (Ed. Dunlop) Th 500 Ṣiwān al-ḥikma 176–187 Th 501 Ṣiwān al-ḥikma 398–416

Pseudo-Ğābir ibn Ḥayyān (Mitte 10. Jh. n. Chr.) Th 502 Kitāb al-baḥt 2.331.9 f. (ed. Kraus)

Konstantinos VII. Porphyrogennetos (906–959 n. Chr.) Th 503 De virtutibus et vitiis 1.348.21–22 (ed. Büttner-Wobst/ Ross) Th 504 De sententiis 38–39, 282.18–283.2 (ed. Boissevain)

Ibn an-Nadīm (gest. 995 o. 998 n. Chr.) Th 505 Fihrist 245.12–15 (ed. Flügel)

548

Liste der Testimonien

Al-Bīrūnī (973–1048 n. Chr.) Th 506 Tarīḫ al-Hind 15.19–16.1 (ed. Sachau) Th 507 Al-ātār al-bāqiya an al-qurūn al-ḫāliya 27.14–21 (ed. Sachau)

Avicenna (vor 980–1037 n. Chr.) Th 508 Kitāb aš-šifā 87.1–6 (ed. Madkūr/Qāsim)

Al-Mubaššir ibn Fātik (11. Jh. n. Chr.) Th 509 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 34.7–36.2 (ed. Badawī) Th 510 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 302.5–8 Th 511 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 314.8 f. Th 512 Muḫtār al-ḥikam wa-maḥāsin al-kalim 318.8 f.

Petrus Damianus (um 1007–1072) Th 513 Epistulae 5.139–40 (Migne PL 144.337A-B)

Michael Psellos (um 1018 bis um 1078 n. Chr.) Th 514 Opuscula logica, physica, allegorica, alia 3.31–35 (ed. Duffy) Th 515 Opusc. log., phys., alleg., alia 51.828–844 Th 516 Opuscula psychologica, theologica, daemonologica 13.32.18–23 (ed. O‘Meara) Th 517 Opusc. psych., theol., daem. 13.44.20–21 Th 518 Opusc. psych., theol., daem. 13.70.8–12 Th 519 Theologica opuscula 6.69–71 (ed. Gautier) Th 520 Theol. opusc. 23.25–32

Ṣāid al-Andalusī (1029–1070 n. Chr.) Th 521 Ṭabaqāt al-umam 82.2–4 (ed. bū Alwān) Th 522 Ṭabaqāt al-umam 94.9–11

Iohannes Sikeliotes (Ende 11. Jh. n. Chr.) Th 523 Commentarius in Hermogenis librum περὶ ἰδέων 6.90.22–31 (ed. Walz)

Eustratios (11./ 12. Jh. n. Chr.) Th 524 In Aristotelis ethicam Nicomacheam commentaria 20.331.4–16 (ed. Heylbut)

Georgios Kedrenos (11./ 12. Jh. n. Chr.) Th 525 Compendium historiarum 1.275 (Migne PG 121.312A)

Wilhelm von Conches (um 1080–1154) Th 526 Dragmaticon Philosophiae 6.2.1 (ed. Ronca)

Aš-Šahrastānī (1086–1153 n. Chr.) Th 527 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.119.2–5 (ed. al-Wakīl) (= Jolivet 179) Th 528 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.121.19–122.12 (= Jolivet 183.29–184.19) Th 529 Kitāb al-milal wa-n-niḥal 2.167.9–13 (= Jolivet 259)

Hugo von St. Victor (um 1096–1141, verf. um 1127) Th 530 Didascalion de studio legendi 3.2 (ed. Offergeld)

Liste der Testimonien

Heliodor (12. Jh. n. Chr.) Th 531 Paraphrasis ethicae Nicomacheae 19.2.122.23–28 (ed. Heylbut)

Iohannes Galenos Grammaticus (verm. 1. Hälfte 12. Jh. n. Chr.) Th 532 Allegoriae in Hesiodi theogoniam 305.30–306.3 (ed. Flach)

Iohannes Tzetzes (ca. 1110–1185 n. Chr.) Th 533 Chiliades 2.872–80 (Ed. Leone) Th 534 Chil. 11.77 f. Th 535 Commentarium in nubes 180a.1–b.1 (ed. Holwerda) Th 536 Commentarium in plutum 9.1–42 (ed. Positano) Th 537 Scholia in Lycophronem 145 (ed. Scheer) Th 538 Schol. in Lyc. 482

Iohannes von Salisbury (um 1115–1180) Th 539 Epistolae 143 (ed. Millor/Butler/Brooke)) Th 540 Polycraticus 5 (ed. Webb)

Philippus de Harvengt (gest. 1183) Th 541 De institutione clericorum (Migne PL 203.1020B-D)

Eustathios aus Thessalonike (ca. 1115–1195 n. Chr.) Th 542 Commentarii ad Homeri Iliadem II 647 (ed. van der Valk) Th 543 Comm. ad Il. XVIII 489 Th 544 Commentarium in Dionysii periegetae orbis descriptionem, epistola 208.9–17 (ed. Müller) Th 545 Comm. in Dion. Per. 354.12–19 Th 546 Comm. in Dion. Per. 362.12–17

Niẓāmī (1141–vor 1200): Th 547 Iskandarname 125 f. (ed. Dastgirdi)

Anonymus (13. Jh. n. Chr.) Th 548 Liber Aristotelis de inundacione Nili 3 (ed. Bonneau, vgl. Fr. 248 R3, vgl. FGrHist III C 646 F 1.2)

Ibn al-Qifṭī (1172–1248) Th 549 Tarīḫ al-ḥukamā 26.8–10 (ed. Lippert) Th 550 Tarīḫ al-ḥukamā 49.19–50.3 Th 551 Tarīḫ al-ḥukamā 107.7–14

Anonym (Gnomologium aus der Zeit vor 1260 n. Chr.) Th 552 Fiqar al-ḥukamā wa-nawādir al-qudamā wa-l-ulamā 276 f. (ed. Badawī)

Albertus Magnus (um 1193–1280 n. Chr.) Th 553 Metaphysica 1.3.3 (ed. Geyer) Th 554 Meteora 3.2.4 (ed. Hossfeld) Th 555 Meteora 3.2.5 Th 556 De causis et processu 1.1.2 (ed. Fauser)

549

550

Liste der Testimonien

Barhebräus (1225/6–1286 n. Chr.) Th 557 Weltgeschichte 51.1–8 (ed. Ṣālḥānī)

Sophonias (Wende 13./14. Jh. n. Chr.) Th 558 in Aristotelis libros de anima paraphrasis 23.1.14.19–21 (ed. Hayduck) Th 559 In de an. 23.1.36.9–11

Anonymus (13./ 14. Jh. n. Chr.) Th 560 De Lesbo – De Nilo Fr 1 (FGrHist III C 647 F 1.1 = Cod. Laur. 56.1 [13./14. Jh.] fol. 12)

Thomas Triklinios (Wende 13./ 14.Jh. n. Chr.) Th 561 Scholia in Aristophanis nubes 180 (ed. Koster)

Manuel Philes (ca. 1275–1345 n. Chr.) Th 562 Carmen 149.206–211 (ed. Miller)

Nikephoros Gregoras (ca. 1294–ca. 1359 n. Chr.) Th 563 Byzantinae historiae (Historia Romana) 8.383 (Migne PG 148.569C)

Gnomologium Vaticanum (14. Jh. n. Chr.) Th 564 Gnomologium Vaticanum 316–321 (ed. Sternbach)

Fragmente mit ungeklärter Datierung: Euanthes von Milet (Dat. unklar) Th 565 FHG III 2*, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.29)

Minyes (Dat. unklar) Th 566 FHG II 335.3, s. Th 237 (Diog. Laert. 1.27)

Anonyme Fragmente mit ungeklärter Datierung: Anonymus in Aristotelis Categorias (Dat. unklar) Th 567 Paraphrasis categoriarum 23.2.36.16–21 (ed. Hayduck)

Anonymus (Dat. unklar) Th 568 Εἰς τοὺς ἑπτὰ σοφούς (Anecdota Graeca I 143)

Anonymus (Dat. unklar) Th 569 Anthologia Latina 942 (ed. Riese)

Scholien chronologisch nach ihrer ungefähren Datierung: Scholia in Apollonium Rhodium (9./ 11. Jh., Scholien bereits 2. Jh. v. Chr. einsetzend, zurückgehend auf Grammatikerarbeiten schon in Augusteischer Zeit) Th 570 Scholia in Apollonii Rhodii Argonautica 1.496–8 (ed. Wendel) Th 571 Schol. in Argon. 4.269–71a

Liste der Testimonien

Scholia in Homerum (2. Jh. v. Chr.) Th 572 Scholia in Iliadem 7.455.1–2 (ed. Erbse)

Scholia in Aratum (2./ 3. Jh. n. Chr.?) Th 573 Scholia in Aratum 26–27 (ed. Martin) Th 574 Scholia in Aratum 39 Th 575 Scholia in Aratum 172 (ed. Martin)

Scholia in Dionysium Periegetam (Wende 4./ 5. Jh.) Th 576 Scholia in Dionysii periegetae orbis descriptionem, vita 428.7–9 (ed. Müller)

Scholia in Platonem (nach Proklos, 5. Jh.) Th 577 Scholia in Platonis Timaeum 20d,ter,col.1 (ed. Greene)

Scholia in Platonem (nach dem 6. Jh., wohl aus Hesych) Th 578 Scholia in Platonem, Res publica 600A1–10 (ed. Greene)

Scholien zu Basilius (Anfang 7. bis Ende 9. Jh.) Th 579 Scholion zu Basil. Hom. in Hexaem. 1.2 (PG 29.8A11) Th 580 Scholion zu Basil. Hom. in Hexaem. 1.2 (PG 29.8A13/14)

Scholia in Lucianum (11. Jh. n. Chr.?) Th 581 Scholia in Lucianum 1.7 (ed. Rabe) Th 582 Schol. in Luc. 29.34.7–8

Scholia in Hesiodum (12. Jh.?) Th 583 Scholia in theogoniam 116b.14–16 (ed. di Gregorio)

Scholia in Pindarum (vor dem 13. Jh. n. Chr.) Th 584 Scholia in Pindari Epinicia Olympica 1.1d (ed. Drachmann)

Scholia in Aristophanem (13./ 14. Jh.) Th 585 Scholia vetera in nubes 180.1–181.1 (ed. Holwerda) Th 586 Scholia recentiora anonyma in nubes 180b (ed. Koster) Th 587 Scholia in nub. 180c alpha Th 588 Scholia in nub. 180d alpha Th 589 Scholia in nub. 180d beta Th 590 Scholia in nub. 180e

Scholia in Aristophanem (Anfang 14. Jh. n. Chr.) Th 591 Scholia in Aves 1009.1–5 (ed. Holwerda)

Scholia in Homerum (Datierung unklar) Th 592 Scholia in Iliadem 18.487.4–11 (ed. Heyne)

551

553

Alphabetisches Autorenverzeichnis

Alphabetisches Autorenverzeichnis Angegeben ist jeweils nur die erste Nennung in der Edition Achilleus Tatios Astronomos Aelian Aelius Aristides Agathemeros Albertus Magnus Al-Bīrūnī Alexander von Aphrodisias Alkaios Al-Mubaššir ibn Fātik Ambrosius Andron von Ephesus Anonymus (Anecdota Graeca) Anonymus (Anthologia Latina) Anonymus (Antipatros von Thessalonike ?) Anonymus (De Lesbo-De Nilo-Fragment) Anonymus (Gnomologium aus der Zeit vor 1260 n.Chr.) Anonymus (Über die Nilschwelle) Anonymus De Philosophia Platonica Anonymus in Aristotelis Categorias Antipatros von Sidon Apollodor Aponius Apuleius Aristarch Aristokles von Messene Aristophanes Aristoteles Arnobius der Ältere Asklepios von Tralleis Aš-Šahrastānī Athenagoras Apologetes Athenaios von Naukratis Attikos Augustinus Ausonius Avicenna

Th 231 Th 227 Th 174 Th 134 Th 553 Th 506 Th 189 Th 1 Th 509 Th 309 Th 24 Th 568 Th 569 Th 89 Th 560 Th 552 Th 548 Th 472 Th 567 Th 68 Th 67 Th 338 Th 177 Th 54 Th 97 Th 17 Th 27 Th 259 Th 460 Th 527 Th 186 Th 235 Th 169 Th 311 Th 294 Th 508

554 Barhebräus Chalcidius Chamaileon Choirilos aus Samos Chronikon paschale Cicero Clemens aus Alexandria Corpus Hermeticum Demetrios von Phaleron Demokrit Didymos Chalkenteros Dikaiarch Diodorus Siculus Diogenes Laertios Diogenes von Oinoanda Duris von Samos Elias Epiphanios Euanthes von Milet Eudemos Eudoxos von Knidos Eusebios von Kaisarea Eustathios aus Thessalonike Eustratios Fragmentum Censorini Galen Georgios Kedrenos Georgios Synkellos Gnomologium Vaticanum Heliodor Herakleides Pontikos Herakleitos Stoikos Heraklit Hermias Hermipp von Smyrna Herodot Heron Hieronymos von Rhodos Hieronymus Himerios Sophistes Hippias Hippobotos Hippolytus von Rom Hugo von St. Victor Hunain ibn Ishāq ˙ al-Qifṭī ˙ Ibn Ibn an-Nadīm Irenäus von Lyon Isidor von Sevilla

Alphabetisches Autorenverzeichnis Th 557 Th 287 Th 40 Th 9 Th 477 Th 70 Th 197 Th 90 Th 41 Th 14 Th 84 Th 36 Th 82 Th 236 Th 188 Th 48 Th 468 Th 293 Th 565 Th 43 Th 25 Th 260 Th 542 Th 524 Th 234 Th 179 Th 525 Th 480 Th 564 Th 531 Th 26 Th 94 Th 8 Th 230 Th 57 Th 10 Th 92 Th 60 Th 304 Th 303 Th 16 Th 65 Th 209 Th 530 Th 487 Th 549 Th 505 Th 145 Th 473

555

Alphabetisches Autorenverzeichnis Jamblich Johannes Antiochenos Johannes Galenos Grammaticus Johannes Lydos Johannes Malalas Johannes Philoponos Johannes Sikeliotes Johannes Stobaios Johannes Tzetzes Johannes von Salisbury Josephos Julian Julian von Eclanum Juvenal Kallimachos Klytos Kommentar zum 20. Buch von Homers Odyssee Konstantinos VII. Porphyrogennetos Kyrill Laktanz Leandr(i)os Libanios Lobon von Argos Lukian Luxurius Manuel Philes Martianus Capella Maximos von Tyros Michael Psellos Minucius Felix Minyes Nemesios von Emesa Nikephoros Gregoras Nikolaos von Damascus Niẓāmī Olympiodor Olympiodor (Alchemista ?) Pamphila Pausanias Petrus Damianus Pherekydes Philippus de Harvengt Philostrat Phoinix von Kolophon Platon Plautus Plinius Plutarch Pomponius Mela

Th 249 Th 479 Th 532 Th 406 Th 454 Th 434) Th 523 Th 339 Th 533 Th 539 Th 108 Th 296 Th 325 Th 132 Th 52 Th 35 Th 91 Th 503 Th 373 Th 254 Th 50 Th 298 Th 55 Th 170 Th 471 Th 562 Th 390 Th 138 Th 514 Th 229 Th 566 Th 323 Th 563 Th 79 Th 547 Th 456 Th 458 Th 102 Th 173 Th 513 Th 2 Th 541 Th 223 Th 49 Th 19 Th 62 Th 104 Th 109 Th 103

556 Porphyrios Proklos Diadochos Pseudo-Ammonios (vermutlich Mitte 9. Jh. n.Chr.) Pseudo-Ausonius Pseudo-Ğābir ibn Ḥ ayyān Pseudo-Galen (De historia philosophica) Pseudo-Hygin Pseudo-Justinus Martyr Pseudo-Plutarch (Stromata) Pseudo-Plutarch (Placita) Pseudo-Plutarch (De Homero) Pseudo-Valerius Probus (scripta Probiana) Publius Aelius Phlegon von Tralleis Qusṭā ibn Lūqā Sāid al-Andalusī ˙Sabinos Scholia in Apollonium Rhodium Scholia in Aratum Scholia in Aristophanem Scholia in Dionysium Periegetam Scholia in Hesiodum Scholia in Homerum Scholia in Homerum Scholia in Lucianum Scholia in Pindarum Scholia in Platonem Scholien zu Basilius Seneca Servius grammaticus Sextus Empiricus Sidonius Apollinaris Simplikios Siwān al-hikma („Der Schrank der Weisheit“) ˙Sophonias ˙ Sosikrates Stephanos aus Byzanz Strabon Suda Symeon Logothetes Syrianos Tatian Tertullian Themistios Theodoret Theon aus Smyrna Theophrast Theophylaktos Simokattes Thomas Triklinios Timon von Phleius

Alphabetisches Autorenverzeichnis Th 244 Th 379 Th 483 Th 290 Th 502 Th 391 Th 136 Th 291 Th 135 Th 146 Th 187 Th 286 Th 166 Th 488 Th 521 Th 133 Th 570 Th 573 Th 585 Th 576 Th 583 Th 572 Th 592 Th 581 Th 583 Th 577 Th 579 Th 98 Th 317 Th 140 Th 385 Th 408 Th 499 Th 558 Th 66 Th 469 Th 80 Th 493 Th 492 Th 372 Th 176 Th 216 Th 300 Th 326 Th 167 Th 37 Th 476 Th 561 Th 53

557

Alphabetisches Autorenverzeichnis Tyrannios Rufinos Valerius Maximus Varro Vitruv Wandinschriften zu einer Darstellung der Sieben Weisen in einem Gebäude in Ostia, Terme dei Sette Sapienti Wilhelm von Conches Xenophanes

Th 310 Th 95 Th 69 Th 85 Th 168 Th 526 Th 6

559

Register der Personen und Orte

Register der Personen und Orte Die Zahlen beziehen sich auf die jeweiligen Testimonien. Auf Similienapparate wird verwiesen, wenn diese in thematischer Nähe zum entsprechenden Lemma stehen. Abū l-Ḫair ibn al-Ḫammār

505

Abū l-Qāsim ῾Īsā ibn ῾Alī

505

Ägypten

13, 82, 92, 109, 115, 116, 118, 147, 164, 237, 249, 250, 271, 326, 374, 380, 404, 476, 491, 499, 501, 507, 551, 578

Ägypter

92, 102, 108, 115, 116, 121, 202, 204, 208, 214, 217, 226, 237, 250, 253, 262, 263, 309, 380, 426, 500, 522, 549

Alkaios

237 (1.31), 303

Alyattes

10, 11, 105, 203, 307, 535

Anacharsis

22, 126, 175, 237, 270, 509

Anaxagoras

21, 23, 27, 78, 86, 87, 88, 92, 94, 148, 188, 192, 194, 202, 209, 212, 224, 225, 236, 237 (1.42), 265, 267, 310, 311, 315, 316, 319, 325, 331, 332, 337, 352, 358, 387, 391, 412, 425, 430, 436, 448, 453, 461, 472, 524, 527, 531, 552, 556, 580

Anaximander

39, 71, 72, 80, 81, 93, 103, 106, 134, 140, 141, 143, 145, 148, 159, 167, 179, 193, 202, 209, 211, 215, 220, 228, 230, 236, 239, 249, 260, 265, 291, 300, 310, 311, 314, 315, 316, 325, 329, 332, 337, 375, 376, 391, 392, 393, 399, 400, 402, 408, 410, 411, 412, 418, 419, 420, 421, 427, 429, 431, 436, 438, 439, 441, 448, 452, 453, 464, 466, 482, 494, 519, 540, 544, 576, 580

Anaximenes

29, 71, 72, 81, 93, 138, 140, 141, 143, 144, 148, 167, 179, 182, 188, 191, 192, 193, 197, 202, 209, 220, 229, 236, 237 (1.40), 240, 258, 260, 261, 265, 267, 286, 287, 288, 291, 301, 311, 312, 314, 315, 316, 324, 325, 329, 332, 335, 337, 391, 392, 402, 411, 412, 413, 414, 415, 416, 417, 418, 419, 420, 421, 425, 427, 428, 429, 431, 436, 437, 438, 440, 441, 448, 452, 453, 461, 464, 465, 467, 516, 527, 540, 541

560

Register der Personen und Orte

Antiphon

159, 417

Aristarch von Samos

91, 117, 327

Bias

12, 20, 21, 36, 37, 52, 68, 89, 95, 111, 119, 120, 121, 125, 131, 137, 173, 199, 228, 236, 237, 290, 298, 314, 365, 367, 375, 385, 386, 388, 470, 482, 506, 509, 539, 541, 577, 581

Chilon

20, 52, 68, 89, 131, 137, 168, 173, 199, 200, 201, 228, 237, 290, 299, 314, 385, 386, 388, 470, 495, 506, 509, 525, 541, 577

Damasias

41, 237 (1.22)

Delphi

20, 37, 95, 111, 173, 237, 298, 365, 509, 539, 581

Demokrit

85, 86, 88, 163, 193, 194, 209, 237 (1.22, 1.23), 259, 266, 310, 316, 325, 332, 375, 390, 403, 412, 425, 436, 441, 442, 544, 552, 555, 576, 580

Diogenes v. Apollonia

29, 140, 143, 188, 191, 193, 197, 198, 229, 301, 310, 311, 329, 332, 392, 414, 416, 418, 419, 429, 436, 438, 580

Diogenes v. Sinope

138, 139, 261

Empedokles

117, 138, 141, 188, 192, 209, 221, 310, 316, 325, 352, 417, 428, 430, 436, 437, 448, 449, 453, 461, 484, 486, 521, 527, 580

Epikur

71, 85, 86, 138, 208, 221, 236, 310, 312, 332, 390, 394, 556, 580

Epimenides

114, 199, 236, 237 (1.41, 1.42), 243, 509

Eratosthenes

80

Griechen

11, 13, 25, 70, 81, 85, 92, 105, 108, 115, 138, 173, 199, 204, 205, 206, 210, 214, 220, 223, 237, 260, 265, 293, 295, 300, 310, 326, 327, 407, 409, 432, 473, 482, 499, 500, 501, 506, 509, 514, 520, 522, 530, 535, 540, 543, 549, 552, 557, 563, 565, 574, 580, 581

Hekataios von Milet

80, 81, 544, 576

Heraklit

85, 87, 138, 139, 141, 144, 179, 182, 183, 188, 193, 196, 209, 215, 220, 221, 237 (1.23), 255, 259, 261, 286, 287, 288, 299, 310, 316, 325, 331, 332, 335, 346, 352, 390, 411, 413, 414, 416, 417, 421, 427, 428, 429, 436, 437, 438, 439, 440, 441, 447, 448, 463, 464, 465, 466, 467, 472, 516, 580

Hesiod

106, 117, 189, 201, 237 (1.38), 286, 330, 472, 493, 532, 583

178, 263, 433, 529, 578,

561

Register der Personen und Orte Hippasos

144, 193, 198, 215, 286, 392, 414, 429, 438, 447

Hippon

29, 191, 209, 221, 409, 413, 414, 423, 429, 431, 438, 440, 442, 447, 516, 519

Homer

22, 54, 80, 94, 116, 138, 145, 147, 175, 176, 187, 189, 201, 237 (1.38), 270, 271, 287, 292, 304, 329, 330, 390, 472, 493, 499, 500, 529, 543, 557, 570, 592

Imru᾽ al-Qais

500

Ionien

12, 103, 147, 148, 173, 202, 224, 228, 236, 237 (1.44), 239, 242, 262, 271, 298, 391, 472, 520, 542

Isis

116

Kleobulos

20, 68, 89, 137, 173, 199, 228, 237, 290, 314, 385, 386, 388, 482, 506, 509, 541, 581

Kritias

221, 379

Kroisos

10, 11, 23, 25, 79, 86, 170, 203, 210, 216, 218, 219, 237, 298, 495, 503, 535, 545, 561, 565, 586

Kyaxares

10, 11, 203

Linos

199, 237 (1.42), 330, 390, 530

Libyen

13

Lyder

10, 45, 64, 203, 455, 482, 541, 545

Meder

10, 45, 203

Moses

176, 218, 297, 309, 330, 338, 378, 500, 529

Musaios

330, 472, 575

Mutter des Thales

129, 237 (1.26), 368, 512, 564

Oinopides

92, 93, 104, 167

Orpheus

117, 199, 237 (1.42), 313, 330, 389, 390, 472, 493

Osiris

116

Periandros

23, 68, 89, 118, 125, 137, 173, 237, 290, 299, 314, 385, 386, 388, 506, 509, 541, 581

Pherekydes

34, 108, 140, 143, 208, 232, 236, 237 (1.42), 238, 241, 249, 263, 326, 327, 338, 392, 498, 533, 534, 537, 575, 583

Phönizien

237 (1.22), 250

Phönizier

12, 50, 52, 127, 136, 202, 231, 237 (1.23), 262, 327, 380, 495, 543, 574, 578

Pittakos

20, 21, 36, 68, 89, 95, 119, 126, 131, 137, 171, 172, 173, 199, 228, 236, 237, 290, 299, 314, 385, 386, 388, 470, 482, 506, 509, 539, 541, 577, 581

562

Register der Personen und Orte

Platon

28, 74, 86, 89, 92, 97, 109, 115, 146, 150, 153, 167, 169, 173, 175, 179, 194, 208, 214, 219, 220, 237, 259, 267, 268, 269, 270, 275, 287, 288, 289, 292, 310, 312, 316, 325, 326, 328, 332, 345, 352, 358, 359, 378, 390, 394, 405, 408, 441, 451, 470, 473, 488, 493, 502, 520, 521, 527, 540, 549, 563, 580

Priene

12, 20, 68, 89, 111, 119, 137, 173, 178, 199, 237 (1.44), 290, 314, 385, 386, 388, 482, 506, 541, 581

Pythagoras

6, 69, 76, 88, 92, 108, 115, 139, 150, 151, 152, 156, 176, 202, 204, 205, 208, 209, 211, 214, 236, 237, 240, 243, 249, 250, 252, 256, 258, 259, 261, 262, 263, 268, 275, 276, 287, 298, 299, 310, 315, 316, 323, 325, 326, 327, 331, 332, 346, 348, 352, 353, 374, 377, 390, 394, 441, 442, 472, 493, 502, 505, 514, 520, 521, 522, 525, 527, 534, 549, 551, 552, 557, 580

Skythen

10, 22, 175, 199, 236, 270, 482, 509

Sokrates

17, 21, 58, 86, 139, 143, 189, 208, 211, 212, 225, 236, 237 (1.33), 241, 259, 266, 298, 299, 326, 378, 388, 412, 445, 493, 502, 518, 521, 527, 535, 540, 549

Solon

20, 23, 36, 52, 57, 68, 77, 83, 89, 95, 109, 110, 112, 115, 118, 120, 131, 137, 168, 171, 172, 173, 176, 199, 214, 218, 228, 236, 237, 290, 298, 299, 304, 314, 326, 379, 385, 386, 388, 454, 470, 479, 482, 497, 504, 506, 509, 535, 539, 541, 577, 581

Syrer

13, 140, 143, 232, 236, 326, 327, 534, 545, 583

Tenedos

477, 492

Teos

12

Theophrast

111, 208, 236, 409

Tethys

29, 116, 145, 287, 329, 460

Xenophanes

86, 88, 117, 144, 182, 187, 202, 209, 215, 237 (1.23), 243, 262, 314, 316, 325, 332, 392, 425, 541

563

Register der Personen und Orte

Register der Sachen und Begriffe 1. Griechisch ἀγένητος

237 (1.35), 332, 427, 437, 453

ἀγέννητον

90, 121, 339, 564

ἀήρ

18, 29, 30, 94, 140, 144, 146, 182, 188, 193, 195, 197, 198, 215, 260, 261, 301, 324, 329, 344, 392, 411, 413, 414, 416, 417, 418, 419, 420, 425, 427, 429, 431, 436, 438, 442, 448, 450, 452, 453, 462, 464, 465, 467, 515, 517, 580; s. a. aer

αἰθήρ, αἰθέριος

94, 440, 516; s. a. aether

αἰτία, αἴτιος

13, 21, 29, 82, 94, 130, 163, 189, 191, 192, 195, 206, 210, 225, 260, 292, 347, 375, 380, 381, 392, 403, 408, 421, 434, 444, 453, 460, 461, 462, 520; s. a. causa

ἀκίνητον

336, 347, 412, 427, 447

ἀκουστής

134, 140, 143, 265, 266; s. a. ἀκροατής, διάδοχος, ζηλωτής, μαθητής, auditor, discipulus

ἀκροατής

211, 212; s. a. discipulus

ἀλήθεια

142; s. a. veritas

ἀλλοίωσις

349, 436, 448

ἀόριστος

431

ἄπειρος, ἄπειρον

140, 143, 152, 194, 260, 323, 329, 332, 344, 348, 375, 392, 393, 410, 418, 419, 420, 425, 431, 436, 447, 448, 453, 458, 580; s. a. infinitas, infinitus

ἀπόδειξις

292, 383; s. a. argumentum

ἀπόφθεγμα

237, 362, 495, 525, 581; s. a. dictum; vgl. Sim Th 89

ἀρχή

29, 116, 140, 142, 143, 146, 147, 148, 174, 187, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 206, 207, 210, 215, 230, 232, 236, 237 (1.26), 260, 261, 271, 291, 292, 293, 301, 329, 343, 345, 380, 392, 408, 409, 410, 411, 412, 415, 419, 421, 431, 438, 439, 440, 441, 442, 447, 448, 449, 451, 459, 460, 461, 462, 463, 464, 466,

564

Register der Sachen und Begriffe 467, 525, 545, 558, 564, 570, 578, 580, 583, 584; s. a. principium, initium; vgl. Sim. Th 29

ἄρχομαι, ἄρξας

81, 120, 147, 208, 237 (1.22), 271, 291, 292, 298, 367, 408, 434, 515; vgl. Sim. Th 29

ἀστρολογία

28, 93, 117, 167, 208, 237 (1.23), 409, 538; s. a. astrologia; vgl. Sim. Th 52, Th 103, Th 157, Th 158, Th 178

ἀστρονομία, ἀστρονομέω

19, 139, 237 (1.34), 251, 269, 328, 444, 445, 456, 457, 468, 495; vgl. Sim. Th 52, Th 103, Th 157, Th 158, Th 178

ἀσώματος

143, 323, 422, 441, 516; s. a. incorporalis

ἄτομος

138, 198, 442, 580; s. a. atomus

γένεσις

29, 94, 116, 144, 147, 183, 187, 189, 193, 208, 210, 215, 260, 271, 292, 329, 411, 414, 415, 421, 429, 431, 436, 438, 448, 452, 460; s. a. origo

γεωμετρέω

18, 237 (1.24), 251

γεωμέτρης

580, 588, 590

γεωμετρία

92, 252, 380, 591; s. a. geometria

γεωμετρικός

384

γῆ

29, 30, 52, 93, 94, 124, 140, 143, 144, 146, 160, 161, 162, 163, 167, 182, 187, 188, 196, 215, 223, 230, 237 (1.39), 260, 278, 279, 280, 324, 358, 392, 401, 402, 403, 407, 409, 414, 417, 420, 425, 426, 434, 436, 448, 456, 460, 463, 515, 519, 523, 544, 545, 564, 572, 580; s. a. terra; vgl. Sim. Th 160, Th 161

γνώμη

12, 17, 52, 126, 147, 231, 237 (1.43), 271, 293, 563

γραφή

80, 237 (1.43), 238, 299, 300, 409; s. a. liber; vgl. Sim. Th 88

δαίμων

52, 150, 186, 237 (1.27), 275, 327, 340, 394, 578; vgl. Sim Th 150

διάδοχος

329, 410, 494; s. a. ἀκουστής, ἀκροατής, ζηλωτής, μαθητής, auditor, discipulus

διάκρισις

416, 421

διαφωνία

140, 231, 260, 323, 332, 430; s. a. discordia

διδάσκαλος

202, 208, 227, 250, 327; s. a. magister

δόγμα

337, 374, 377, 442; s. a. doctrina

δόξα

29, 94, 113, 183, 184, 189, 193, 196, 237 (1.35), 249, 260, 291, 292, 293, 302, 303, 337, 372, 375, 376, 426, 427, 438, 442, 443, 450, 462, 493, 498, 514, 520, 532, 559; s. a. doctrina

565

Griechisch δύναμις

142, 340, 429, 435, 455, 520, 567; s. a. potentia

εἶδος

146, 189, 413, 430, 452, 460, 514; s. a. genus

εἷς, μία, ἕν

12, 144, 179, 183, 189, 194, 215, 237, 262, 267, 326, 372, 410, 411, 413, 414, 415, 416, 417, 420, 421, 427, 428, 429, 431, 436, 439, 448, 450, 452, 462, 517, 519, 520, 533, 561, 592; s. a. unus

ἔκλειψις

91, 93, 158, 167, 203, 265, 355, 399, 432, 433, 434, 435, 455, 482, 495, 515, 535, 567; s. a. solis defectus; vgl. Sim. Th 10

ἔμπυρος

157, 233, 274, 333, 354, 398

ἐναντίος, τὰ ἐναντία

196, 237 (1.37), 265, 292, 337, 415, 416, 420, 427, 444, 449, 452, 476, 560

ἐναντιότης

448

ἐνέργεια

189, 407, 429, 435, 567; s. a. actus

ἐπιστήμη

27, 206, 244, 327, 432, 433, 434, 435, 457, 468, 515, 531, 567; s. a. scientia; vgl. Sim Th 244

ἑταῖρος

237 (1.43), 260, 298, 431; s. a. sodalis

ζηλωτής

20, 300, 391; s. a. ἀκουστής, ἀκροατής, διάδοχος, μαθητής, auditor, discipulus

ζητέω

17, 19, 27, 28, 184, 194, 208, 251, 269, 408, 438, 444, 524; s. a. investigare

ζήτησις

210, 438, 462

ζῷον

147, 260, 267, 271, 292, 343, 359, 405, 431, 445, 457, 460, 515; s. a. animal

ἥλιος

93, 158, 159, 167, 203, 237 (1.24), 244, 260, 265, 271, 273, 277, 300, 334, 343, 355, 357, 358, 399, 400, 406, 407, 434, 455, 482, 495, 515, 578; s. a. sol; vgl. Sim Th 93, Th 158, Th 178

θεῖος

108, 115, 207, 237 (1.36, 1.43), 249, 250, 263, 340, 341, 361, 365, 443, 453, 456, 523, 564

θεός

18, 29, 32, 90, 121, 126, 149, 150, 186, 189, 190, 200, 207, 210, 223, 237, 272, 292, 302, 329, 339, 340, 341, 365, 375, 376, 379, 393, 424, 443, 458, 460, 504, 559, 564; s. a. deus, divinitas; vgl. Sim. Th 72

θεωρία

110, 183, 237 (1.23, 1.25), 380, 446

ἰσημερία

237 (1.23), 265, 495, 525, 538; s. a. aequinoctium; vgl. Sim. Th 265

κίνησις

210, 230, 260, 354, 355, 412, 421, 422, 431, 444, 445, 525; s. a. motus

566

Register der Sachen und Begriffe

κινητικός

31, 301, 340, 422, 442, 558

κοσμογόνος

94

κόσμος

93, 121, 124, 126, 147, 149, 155, 167, 186, 237 (1.27, 1.35), 260, 271, 272, 302, 332, 340, 343, 351, 352, 375, 377, 393, 396, 431, 520, 564, 578, 580; s. a. mundus; vgl. Sim. Th 155

λίθος

31, 237 (1.24), 301, 402, 422, 442, 558; vgl. Sim. Th 31

λόγος

11, 30, 112, 119, 129, 138, 142, 150, 183, 194, 210, 237, 240, 249, 260, 300, 339, 362, 375, 376, 416, 426, 437, 438, 442, 452, 476, 482, 514, 523, 562

μάθημα

249, 374

μαθηματική, ἡ

81, 252; vgl. Sim. Th 81

μαθηματικός

93, 109, 252, 358, 587, 589

μαθητής

20, 81, 108, 263, 410, 494, 533, 576; s. a. ἀκουστής, ἀκροατής, διάδοχος, ζηλωτής, auditor, discipulus

μάνωσις

344, 415, 421, 449

μεταβολή

10, 179, 429, 431

μεταξύ

193, 227, 358, 411, 416, 418, 419, 420, 427, 429, 436, 448, 452, 453, 464

μετρέω

18, 237 (1.27), 250; s. a. mensura, mensurare

μέτρησις

119; s. a. mensura, mensurare

Νεῖλος

13, 52, 164, 237, 404, 536, 571; s. a. Nilus; vgl. Sim. Th 13

νοῦς

27, 149, 174, 186, 237, 300, 340, 375, 393, 444, 445, 446, 453, 456, 461, 518, 531, 562, 564; s. a. mens

ξύλον

30, 426

ὄν, τὸ

19, 90, 139, 143, 147, 183, 190, 194, 213, 237 (1.35), 251, 267, 271, 291, 292, 302, 339, 343, 372, 408, 410, 412, 413, 414, 417, 438, 439, 440, 442, 450, 459, 467, 536, 564

οὐράνιος

108, 225, 263, 440, 516, 588

οὐρανός

19, 156, 210, 224, 237, 251, 260, 269, 292, 300, 328, 353, 361, 393, 397, 456, 523, 564, 585; s. a. caelum

ὀχέομαι

30, 230, 260, 425, 426, 460, 572

πᾶν, τὸ

28, 29, 32, 140, 143, 144, 147, 154, 181, 187, 210, 211, 215, 230, 237, 260, 261, 263, 267, 271, 291, 292, 293, 302, 329, 340, 341, 342, 343, 352, 353, 376, 395, 397,

567

Griechisch

409, 416, 424, 427, 437, 438, 442, 443, 453, 460, 515, 525, 532, 558, 559, 561, 570; s. a. omnia πέφυκεν

30, 409, 426; s. a. natura

ποιητής

29, 92, 199, 237 (1.24), 291, 330, 337, 570; s. a. poeta

ποιητικός

192, 237 (1.40), 241, 330, 421, 444, 453, 461, 472

πολίτης

80, 120, 122, 230, 366, 431, 470; s. a. civis

πρεσβύτατον (τῶν ὄντων)

29, 90, 121, 190, 237 (1.35), 292, 329, 339, 564

πύκνωσις

260, 415, 416, 421, 448, 449; s. a. concretio

πῦρ

124, 138, 144, 146, 147, 182, 188, 189, 193, 195, 196, 198, 215, 223, 261, 271, 324, 335, 343, 344, 375, 392, 399, 411, 413, 414, 416, 417, 420, 427, 429, 436, 437, 438, 440, 442, 448, 449, 460, 462, 463, 464, 465, 467, 515, 516, 517, 519, 523, 525, 580; s. a. ignis

πυραμίς

119, 237 (1.27); vgl. Sim. Th 107

σεισμός

163, 210, 223, 403, 525; s. a. terraemotus; vgl. Sim. Th 99

σελήνη

17, 91, 93, 158, 159, 167, 237 (1.24), 244, 260, 265, 273, 277, 300, 334, 335, 355, 356, 358, 399, 400, 406, 407, 433, 434, 515, 535, 538, 567, 578; s. a. luna; vgl. Sim. Th 158, Th 159, Th 178

σεληνιακὴ/σελήνης ἔκλειψις

433, 434, 435, 515, 535; s. a. lunae defectus

σοφία

13, 20, 21, 27, 28, 83, 95, 110, 113, 115, 199, 214, 227, 237, 299, 327, 504, 514, 524, 531, 536; s. a. sapiens, sapientia; vgl. Sim. Th 27

σοφός

20, 22, 23, 27, 52, 68, 81, 82, 83, 89, 115, 121, 125, 127, 129, 130, 131, 170, 171, 173, 175, 176, 199, 205, 208, 210, 214, 224, 226, 236, 237, 238, 239, 249, 262, 264, 270, 271, 291, 292, 293, 299, 300, 313, 327, 329, 342, 362, 366, 367, 370, 375, 379, 470, 476, 480, 482, 493, 495, 504, 524, 525, 531, 533, 535, 536, 542, 560, 561, 562, 563, 564, 573, 577, 578, 580, 581, 585, 587, 588, 589, 590, 592; s. a. sapiens, sapientia; vgl. Sim. Th 27, Th 29

σπέρμα

29, 189, 409, 431, 447, 460; s. a. semen

στοιχεῖον

94, 142, 143, 146, 179, 180, 181, 184, 187, 189, 197, 198, 324, 327, 343, 345, 349, 410, 411, 414, 419, 420, 421, 422, 423, 429, 430, 431, 436, 437, 438, 442, 448, 449, 457, 465, 519, 537, 578, 580; s. a. elementum

σύγγραμμα

191, 237, 422, 442; s. a. liber; vgl. Sim. Th 88

σύγκρισις

181, 416, 421

568

Register der Sachen und Begriffe

σῶμα

29, 143, 150, 152, 179, 196, 215, 237 (1.37), 250, 251, 267, 275, 337, 348, 378, 394, 422, 423, 430, 431, 436, 438, 439, 440, 443, 516, 559, 564; s. a. corpus, elementum

σωματικός

193, 414, 439, 441, 463, 464

τρίπους

83, 95, 111, 205, 237, 375, 379, 504, 536; vgl. Sim. Th 52

ὑγρός

29, 94, 130, 147, 189, 191, 213, 230, 271, 292, 340, 343, 409, 440, 447, 452, 460; s. a. umidus, umor

ὕδωρ

vgl. Sim. Th 29, Th 30

ὕλη

146, 151, 179, 189, 215, 276, 292, 331, 346, 419, 436, 437, 438, 450, 452, 453, 462, 580; vgl. Sim. Th 151

ὑλικός

140, 189, 192, 193, 392, 408, 419, 460, 461, 463, 464, 466, 519

ὑποκείμενον

189, 417, 425, 431, 436, 437, 452

φθορά

260, 420, 421, 438

φιλοσοφέω

20, 108, 147, 263, 268, 271, 330, 391, 408; s. a. philosophari

φιλοσοφία

19, 20, 28, 29, 80, 138, 139, 147, 148, 171, 189, 198, 202, 210, 211, 212, 236, 239, 242, 251, 262, 267, 269, 271, 291, 292, 344, 365, 391, 408, 412, 419, 460, 461, 525; s. a. philosophari, philosophia, philosophus

φιλόσοφος

28, 138, 183, 223, 228, 237 (1.40, 1.42), 239, 260, 266, 326, 327, 329, 330, 337, 373, 375, 378, 391, 392, 455, 477, 478, 480, 482, 494, 495, 496, 590, 591; s. a. philosophus; vgl. Sim. Th 29

φρόνιμος

27, 237 (1.35), 524, 531; s. a. prudens

φυσικός

141, 142, 153, 183, 189, 206, 209, 210, 211, 212, 226, 237 (1.23), 249, 265, 266, 291, 350, 373, 377, 392, 409, 412, 413, 414, 417, 418, 419, 421, 427, 441, 461, 478, 482, 495, 525, 562, 582, 588; s. a. physicus; vgl. Sim. Th 81

φυσιολογία

81; vgl. Sim. Th 81

φυσιολόγος

420, 428, 453, 463; s. a. physicus; vgl. Sim. Th 81

φύσις

19, 27, 29, 30, 94, 120, 121, 158, 165, 189, 193, 210, 211, 237 (1.24, 1.37), 249, 250, 251, 267, 269, 277, 298, 300, 336, 355, 367, 399, 408, 409, 412, 416, 417, 420, 430, 434, 436, 457, 468, 515, 523, 531, 564, 578; s. a. natura

ψυχή

31, 32, 112, 126, 150, 165, 186, 237, 250, 275, 301, 302, 323, 336, 337, 360, 375, 394, 422, 423, 440, 441, 442,

569

Lateinisch

443, 495, 516, 517, 518, 525, 558, 559, 564, 578; s. a. anima; vgl. Sim. Th 31, Th 32 Ὠκεανός

29, 94, 116, 147, 187, 271, 292, 329, 460, 543; s. a. oceanus

2. Lateinisch actus

553; s. a. ἐνέργεια

aequinoctium

106; s. a. ἰσημερία; vgl. Sim. Th 265

aer

71, 72, 87, 220, 229, 286, 287, 288, 310, 311, 312, 387, 553; s. a. ἀήρ

aether

220; s. a. αἰθήρ

anima

76, 259; s. a. ψυχή; vgl. Sim. Th 31, Th 32

animal

69, 338, 553; s. a. ζῷον

aqua

71, 72, 77, 85, 87, 99, 101, 145, 220, 221, 229, 234, 254, 255, 259, 286, 287, 288, 289, 295, 309, 310, 311, 320, 321, 338, 387, 526, 553, 554, 555, 569; s. a. ὕδωρ; vgl. Sim. Th 29, Th 30

argumentum

101, 257; s. a. ἀπόδειξις

astrologia

106, 311, 540; s. a. ἀστρολογία; vgl. Sim. Th  52, Th 103, Th 157, Th 158, Th 178

astrologus

103; vgl. Sim. Th  52, Th  103, Th  157, Th  158, Th 178

atomus

85, 221, 310, 312, 390; s. a. ἄτομος

auditor

71, 87, 311, 539, 540; s. a. discipulus, ἀκουστής, ἀκροατής, διάδοχος, ζηλωτής, μαθητής

caelestis

96, 178, 220, 229, 390

caelum

74, 77, 216, 217, 220, 390, 473, 569; s. a. οὐρανός

causa

101, 132, 136, 254, 259, 295, 311, 338, 473, 539, 541, 553, 554; s. a. αἰτία, αἴτιος

civis

103; s. a. πολίτης

cogitatio

96

concretio

259; s. a. πύκνωσις

corpus

72, 77, 78, 85, 107, 287, 288, 289, 312, 318, 553; s. a. σῶμα

deus

64, 72, 73, 76, 78, 95, 96, 145, 216, 219, 220, 229, 254, 256, 258, 287, 295, 311, 312, 314, 338, 387, 475, 530, 569; s. a. θεῖον, θεός; vgl. Sim. Th 72

570

Register der Sachen und Begriffe

dictum

103, 338, 555; s. a. ἀπόφθεγμα; vgl. Sim Th 89

discipulus

74, 311, 387, 540; s. a. auditor, ἀκουστής, ἀκροατής, διάδοχος, ζηλωτής, μαθητής

discordia

106; s. a. διαφωνία

divinitas

229; s. a. θεῖον, θεός

doctrina

70, 86, 145, 316, 338, 389; s. a. δόγμα, δόξα

elementum

98, 101, 234, 286, 288, 310, 311, 321, 475, 526, 553, 555, 569; s. a. στοιχεῖον, σῶμα

genus

70, 74, 77, 86, 136, 311, 314, 540, 553, 554; s. a. εἶδος

geometres

310

geometria

178; s. a. γεωμετρία

geometricus

338, 473

ignis

71, 85, 87, 220, 221, 255, 259, 286, 287, 288, 310, 312, 319, 553; s. a. πῦρ

incorporalis

259; s. a. ἀσώματος

individuum

259

infinitas, infinitus

71, 72, 86, 229, 311, 526; s. a. ἄπειρον

initium

72, 145, 229, 234, 287, 338; s. a. ἀρχή; vgl. Sim. Th 29

investigare

105; s. a. ζητέω

liber

314, 553, 554; s. a. γραφή, σύγγραμμα; vgl. Sim. Th 88

luna

74, 75, 178, 311, 387, 540, 553; s. a. σελήνη; vgl. Sim Th 158, Th 159, Th 178

lunae defectus

311, 540; s. a. σεληνιακὴ ἔκλειψις

magister

177, 286, 541; s. a. διδάσκαλος

mens

72, 76, 96, 229, 254, 311, 312, 475; s. a. νοῦς

mensura

107, 290, 389; s. a. μετρέω, μέτρησις

motus

72, 74, 101, 338, 553, 555; s. a. κίνησις

mundus

72, 101, 145, 220, 258, 310, 311, 387, 475, 526, 553; s. a. κόσμος; vgl. Sim. Th 155

natura

69, 71, 73, 74, 77, 86, 88, 101, 178, 217, 256, 258, 289, 311, 312, 315, 540, 541, 553, 569; s. a. πέφυκεν, φύσις

Nilus

100; s. a. Νεῖλος; vgl. Sim. Th 13

numen

96

571

Lateinisch oceanus

101, 145, 287, 317, 319, 320, 321, 322, 553, 554, 569; s. a. Ὠκεανός

omnia

71, 76, 98, 145, 234, 254, 255, 309, 311, 317, 318, 319, 320, 338, 539, 553, 569, s. a. πᾶν

orbis

95, 99, 101, 315, 387, 569

origo

257, 259, 319, 540; s. a. γένεσις

philosophari

389, 556; s. a. φιλοσοφέω

philosophia

222, 257, 338, 473, 475, 553; s. a. φιλοσοφία

philosophus

73, 77, 86, 87, 145, 217, 229, 254, 256, 257, 305, 306, 310, 312, 315, 316, 319, 325, 338, 386, 474, 513, 526, 540, 541, 553, 554, 555; s. a. φιλόσοφος; vgl. Sim. Th 29

physicus, physicum

78, 86, 103, 218, 219, 286, 305, 306, 314, 315, 321, 473, 475, 530, 541, 553; s. a. φυσικός, φυσιολογία, φυσιολόγος; vgl. Sim. Th 81

poeta

145, 254, 313, 314; s. a. ποιητής

potentia

553; s. a. δύναμις

principium

69, 85, 87, 234, 254, 257, 286, 310, 311, 312, 387, 548, 553; s. a. ἀρχή

prudens

77, 295, 513, 539; s. a. φρόνιμος

prudentia

95, 556

ratio

74, 75, 77, 86, 88, 136, 178, 229, 473, 553, 555

religio

76

sapiens

70, 76, 86, 87, 95, 137, 177, 178, 254, 290, 295, 304, 311, 313, 314, 315, 316, 325, 386, 471, 473, 530, 539, 540, 541, 553, 569; s. a. σοφός; vgl. Sim. Th 27, 29

sapientia

62, 95, 132, 178, 218, 220, 257, 539; s. a. σοφία

scientia

73, 77, 219, 541; s. a. ἐπιστήμη; vgl. Sim Th 244

semen

319, 387, 553; s. a. σπέρμα

sodalis

71; s. a. ἑταῖρος

sol

74, 75, 77, 105, 178, 307, 311, 539, 540, 553; s. a. ἥλιος; vgl. Sim. Th 93, Th 158, Th 178

solis defectus (defectio)

77, 105, 307, 311, 540; s. a. ἔκλειψις; vgl. Sim. Th 10

spiritus

101, 229, 338

terra

69, 71, 77, 87, 99, 101, 217, 220, 286, 310, 317, 320, 338, 471, 526, 553, 554, 555, 569; s. a. γῆ; vgl. Sim. Th 160, Th 161

572

Register der Sachen und Begriffe

terraemotus

554, 555; s. a. σεισμός; vgl. Sim. Th 99

umidus

101, 553, 555; s. a. ὑγρός

umor

78, 99, 101, 254, 289, 311, 312, 317, 318, 319, 553, 554

unus, a, um

70, 71, 101, 106, 254, 288, 311, 313, 316, 325, 338, 386, 473, 530, 540, 541, 553, 554, 555; s. a. εἷς, μία, ἕν

veritas

539, 553, 554; s. a. ἀλήθεια

3. Arabisch/Persisch āb (pers. Wasser)

547

῾adūw (Feind)

552

aḥdāt (junge Leute)

509

al-akl (essen)

552

῾ālam (Welt)

550

῾alāniya (Öffentlichkeit)

501

Alasfunṭus (Hellespont)

487

Allāh (Gott)

499, 501, 528, 551, 552

aqāwīl (Aussprüche)

551

aqdamuhum (der Älteste)

508

῾aql (Intellekt)

485

ummat al-῾arab al-gˇāhilīya (die heidnischen Araber)

500

῾arabī (arabisch)

505

arḍ (Erde)

489, 490, 485, 528

asad (Löwe)

552

asāṭīn al-ḥikma (die [sieben] Säulen der Weisheit)

485, 506, 527

āteš (pers. Feuer)

547

al-awwalūna (die Alten)

486

badan mayyit (sterblicher Körper)

501

bahīma (Tier)

501

baḥr (Meer)

528

bāri᾽ (Schöpfer)

484

barq (pers. Blitz)

547

573

Arabisch/Persisch boḫār (pers. Rauch)

547

buḫār (Dampf)

528

dā᾽ (Krankheit)

552

dagˇāgˇa (Henne)

552

ad-dahrīyūna (die Materialisten)

550

dakīy (scharfsinnig)

502

dāneš (pers. Wissenschaft)

547

di᾽b (Wolf)

552

dīk (Hahn)

552

dirham (Dirham)

552

ad-dunyā (diese Welt)

552

failasūf (Philosoph)

499, 529

falāsifa (-en)

522, 557

al-falāsifa as-sab῾a (die Sieben -en)

505

falsafa (Philosophie)

505, 499, 500, 529, 551, 557

falsafa madanīya (politische Philosophie)

549

falsafa ṭabī ῾ īya (Naturphilosophie)

522, 549

al-falsafa al-ūlā (die erste Philosophie)

549

fakara/tafakkara (denken)

501, 510

fikar radī ᾽a (schlechte Gedanken)

510

fa᾽r (Maus)

552

faṣl ḫāṣṣ (differentia specifica)

508

gˇaiš (Heer)

552

ġamm (Kummer)

501

gˇibāl (Berge)

528

gˇirm (Körper)

485

gˇism (Feinkörper)

485

gˇouhar (pers. Stoff)

547

gˇund (Heer)

552

haikal Afūlūn (Tempel Apollons)

509

ḫalā᾽ (leerer Raum)

488

handasa (Technik)

500

ḥaqq (Recht)

501

574

Register der Sachen und Begriffe

al-ḥaraka ad-daurīya (die kreisende Bewegung [der Sphären])

550

hawā᾽ (Luft)

485

ḥayawān (Lebewesen)

501, 508

al-Hind (die Inder)

506, 551

ḫinzīr (Schwein)

552

ḥisāb (Berechnung)

507

ḥiss al-baṣar (Gesichtssinn)

485

ḥubba (Samenkorn)

550

ḥukamā᾽ (Philosophen)

521

al-ḥukamā᾽ as-sab῾a (die Sieben Weisen)

509, 527

ḥulw (Süßes)

501

῾ibāda (Gottesverehrung)

552

῾illa (Ursache)

485

῾ilm al-hai᾽a (Astronomie)

507

῾ilm al-ḥisāb (Mathematik)

500

῾ilm aṭ-ṭabī ῾a (Naturwissenschaft)

551

῾ulūm burhānīya (auf Beweis gegründete Wissenschaften)

500

ingˇīl (Evangelium)

500, 557

insān (Mensch)

501

kadb (Lüge)

552

kalb (Hund)

552

kurīy (kugelförmig)

490

kurkī (Kranich)

552

kusūf/kusūf qamarī (Finsternis/Mondfinsternis)

487, 500, 507

luġa (Sprache)

500

mā᾽ (Wasser)

485, 499, 508, 509, 528

māl (Geld)

552

malik (König)

552

maliq (Schmeichler)

501

manīy (Sperma)

508

575

Arabisch/Persisch manṭiq (Logik)

485

māta (sterben)

501

misāḥa (Geometrie)

500

al-miškāt an-nabawīya (Lichtnische der Prophetie)

528

mu᾽ayyis (existenzverleihend)

483

mubdi῾ (Schöpfer)

483

murr (Bitteres)

501

nadam (Reue)

552

nafs (Seele)

485, 552

nafs nāṭiqa (vernünftige Seele)

501

namir (Leopard)

552

nār (Feuer)

485

an-naš᾽a at-tāniya (die zweite Schöpfung)

485

naum (schlafen)

552

nawādir (Anekdoten)

552

Nīl (Nil)

491

ni῾ma (Wohlstand)

552

noṭfe (pers. Spermatropfen)

547

nuṭfa (S.)

550

qamar (Mond)

489

qudamā᾽ (die Alten)

550

rabiḥa (Profit machen)

501

rākib al-asad (der auf einem Löwen reitet)

552

rīḥ (Wind)

485

riyāḥ šitawīya (winterliche Winde)

491

riwāqīyūna (Stoiker [Plural])

490

aṣḥāb ar-riyāḍāt (die Mathematiker)

507

ruṭūba (Feuchtigkeit)

499, 508

rutba (Rang)

552

ru᾽ya (Beobachtung)

507

as-sab῾a al-musammūna asāṭīn al-ḥikma (die Sieben, die man die Säulen der Weisheit nennt)

506

al-falāsifa as-sab῾a (die Sieben Philosophen)

505

576

Register der Sachen und Begriffe

al-ḥukamā᾽ as-sab῾a (die Sieben Weisen)

509, 527

šabaka (Netz)

509

ṣābi᾽a (Sabier [Plural])

522, 549

šahr qamarī (Mondmonat)

507

samā᾽ (Himmel)

485

as-samawāt (die Himmel)

528

samaka (Fisch)

509

šams (Sonne)

489

aṣ-ṣāni῾ (der Schöpfer)

550

šarr (Böses)

501

ṣayyād (Fischer)

509

sinnaur (Katze)

552

ši῾r (Dichtung)

500, 529, 557

ṣūra (Form)

483, 485, 528

suryānī (syrisch)

505

ṭabī ῾ īyūna (Naturforscher [Plural])

488

ta῾lab (Fuchs)

552

talāmida (Schüler [Plural])

552

taurāt (Thora)

528

tazawwagˇa (heiraten)

512

ṭiribūd/iṭrībūd (Dreifuß)

509

῾unṣur (Element, Materie)

485, 508, 528

al-῾unṣur al-awwal (die erste Materie)

485

Ūqā᾽anūs (Okeanos)

499

῾uqāb (Adler)

552

yūnān/yūnānīyūna (Griechen)

529, 549, 557

zalzala (Erdbeben)

485

zamīn (pers. Erde)

547

zanādiqa (Ketzer [Plural])

550

ẓulm (Ungerechtigkeit)

552

577

Deutsch

4. Deutsch Aktuell

189, 350, 429

All, das

32, 101, 210, 219, 230, 260, 339, 340, 343, 352, 377, 443, 525, 559; s. a. Kosmos, Welt; vgl. Sim. Th 155

Älteste, der/das

29, 90, 108, 121, 130, 176, 189, 190, 193, 204, 205, 237 (1.35), 263, 264, 292, 329, 330, 339, 461, 508, 550, 564

Anfang

71, 72, 145, 188, 192, 207, 236, 237 (1.36), 257, 260, 286, 380, 461, 483, 485, 502, 528, 547, 548, 550, 564, 569; vgl. Sim. Th 29

Anschauung

110, 183, 292, 450

Astronom, Astronomie (betreiben), astronomisch

7, 8, 15, 46, 53, 55, 56, 93, 103, 106, 117, 139, 167, 203, 224, 225, 237, 311, 409, 444, 445, 457, 468, 473, 495, 507, 538, 540, 590; vgl. Sim. Th 52, Th 103, Th 157, Th 158, Th 178

Äther, ätherisch

94, 220, 292, 440

Atom

138, 198, 221, 259, 312, 390, 442

Atomlehre

188

Auseinandertreten

416, 421

Bernstein

16, 237 (1.24), 578

Bewegung

30, 72, 74, 101, 174, 210, 230, 260, 340, 354, 355, 412, 421, 431, 442, 444, 445, 485, 507, 525, 550, 553, 555

Bewegungsfähig

31, 301, 422, 442, 558

Beweis, beweisen

60, 101, 176, 179, 190, 264, 292, 383, 500, 547

Bürger

80, 120, 122, 230, 237 (1.22), 366, 388, 431, 469

Dämon

150, 186, 275, 340, 394, 578; vgl. Sim Th 150

Denken, das

21, 207

Dichter

22, 29, 145, 237 (1.24), 254, 291, 292, 295, 313, 314, 330, 337, 499, 500, 570

Dreifuß

37, 51, 95, 111, 205, 237, 245, 295, 375, 379, 504, 509, 536, 539; vgl. Sim. Th 52

Eine, das

428, 431, 433, 462

Element

29, 94, 98, 101, 142, 146, 179, 180, 181, 184, 189, 197, 198, 221, 255, 286, 288, 311, 321, 324, 343, 345, 349, 410, 411, 417, 419, 420, 421, 422, 423, 430, 431, 436, 437, 438, 439, 442, 448, 449, 452, 457, 475, 508, 526, 528, 537, 553, 555, 569, 578

578

Register der Sachen und Begriffe

Elementenlehre

188

Entstehens unfähig, des

427, 437, 453

Entstehung, entstehen

29, 69, 144, 183, 189, 254, 260, 287, 295, 415, 416, 421, 428, 429, 431, 436, 438, 448, 460, 485, 553

Erdbeben

101, 210, 223, 485, 525, 554, 555, 572; vgl. Sim. Th 99

Erde (Planet)

29, 30, 69, 93, 99, 101, 160, 161, 162, 163, 167, 217, 230, 237 (1.39), 260, 278, 280, 317, 320, 338, 401, 402, 403, 409, 425, 426, 434, 460, 471, 490, 526, 553, 554, 555, 564, 569, 572; vgl. Sim. Th 160, Th 161

Erde (Element)

52, 68, 71, 78, 94, 124, 140, 146, 182, 188, 220, 260, 279, 286, 324, 414, 417, 420, 436, 485, 489, 528, 547, 555, 570

Erforschen, Erforscher, Erforschung

17, 19, 38, 105, 178, 202, 210, 237 (1.43), 254, 300, 311, 315, 387, 389, 409, 541

Feuchtigkeit, feucht

29, 78, 94, 99, 101, 147, 189, 191, 213, 230, 254, 271, 287, 289, 292, 311, 312, 317, 318, 319, 340, 343, 390, 409, 440, 447, 452, 460, 499, 508, 547, 553, 554, 555

Feuer

71, 124, 138, 146, 147, 182, 188, 189, 193, 195, 198, 220, 221, 255, 259, 260, 261, 271, 286, 287, 288, 289, 312, 319, 324, 335, 343, 375, 390, 399, 411, 413, 414, 417, 420, 427, 436, 437, 438, 440, 442, 448, 449, 460, 462, 485, 517, 523, 525, 547, 553

Gedanke

29, 96, 145, 207, 220, 237 (1.36), 240, 510, 528, 564

Gefährte

71, 260, 298, 431, 521, 551, 552

Geist

52, 72, 74, 76, 103, 132, 149, 174, 186, 229, 237 (1.35), 254, 311, 312, 338, 340, 375, 387, 393, 475, 562, 564; vgl. Sim. Th 72

Geometrie, geometrisch

92, 102, 178, 237 (1.24), 252, 338, 380, 384, 500, 591

Gott, Götter

18, 29, 32, 72, 73, 76, 78, 90, 96, 121, 126, 145, 149, 150, 186, 189, 190, 197, 198, 200, 207, 210, 216, 218, 219, 220, 229, 237, 254, 256, 258, 272, 287, 292, 295, 302, 303, 311, 312, 314, 327, 329, 338, 339, 340, 341, 375, 376, 378, 379, 387, 393, 409, 424, 443, 458, 460, 475, 499, 501, 509, 528, 550, 551, 552, 559, 564, 569; vgl. Sim. Th 72

Himmel, Himmels-

19, 74, 156, 210, 216, 217, 220, 221, 237 (1.34, 1.39), 240, 260, 292, 300, 328, 353, 393, 397, 471, 485, 507, 528, 547, 564, 569, 585, 588

Holz

30, 426

579

Deutsch Hörer

140, 237 (1.43), 265, 311; s. a. Schüler

Klug, Klugheit

13, 52, 62, 138, 170, 227, 237 (1.30), 295, 513

Körper, körperlich

72, 78, 143, 150, 152, 179, 193, 220, 221, 222, 237 (1.37), 259, 275, 287, 312, 318, 337, 348, 378, 394, 414, 420, 422, 423, 427, 429, 431, 436, 438, 439, 440, 441, 443, 463, 464, 475, 485, 501, 507, 517, 528, 553, 559, 564

Kosmos

93, 121, 126, 147, 149, 155, 167, 186, 237 (1.27, 1.35), 271, 272, 302, 340, 343, 351, 352, 375, 377, 393, 396, 428, 564, 578; s. a. All, Welt; vgl. Sim. Th 155

Lebewesen

19, 69, 147, 260, 271, 287, 292, 343, 359, 405, 445, 460, 501, 508, 553

Lehre

6, 29, 31, 94, 117, 135, 145, 178, 183, 186, 188, 189, 193, 198, 210, 240, 243, 249, 253, 260, 291, 292, 293, 314, 316, 327, 337, 338, 362, 376, 387, 426, 442, 443, 462, 465, 467, 482, 498, 520, 528, 547, 549, 550

Lehrer

177, 202, 208, 220, 227, 250, 286, 327, 541

Luft

18, 29, 30, 71, 72, 93, 94, 101, 138, 140, 146, 167, 182, 188, 191, 193, 195, 197, 198, 220, 229, 260, 261, 286, 287, 288, 301, 311, 312, 324, 329, 387, 411, 413, 414, 417, 419, 420, 425, 427, 431, 436, 437, 438, 440, 442, 448, 450, 452, 453, 462, 485, 517, 547, 553

Magnet(stein)

16, 31, 237 (1.24), 301, 422, 442, 558, 578

Mathematik, Mathematiker, mathematisch

81, 109, 237 (1.25), 252, 358, 500, 507; vgl. Sim. Th 81

Mittelding

411, 414, 419, 420, 427, 452, 453; s. a. Zwischending

Mond, Mondfinsternis

17, 74, 75, 91, 93, 158, 159, 167, 178, 237 (1.24), 244, 260, 265, 273, 277, 300, 311, 334, 335, 355, 356, 357, 358, 387, 399, 400, 406, 407, 433, 434, 435, 489, 500, 507, 515, 535, 538, 540, 553, 567, 578; vgl. Sim. Th 158, Th 159, Th 178

Nachfolger

39, 94, 176, 264, 311, 329, 347, 387, 391, 410, 494, 541

Natur

19, 27, 29, 30, 38, 69, 71, 73, 86, 88, 94, 157, 158, 160, 165, 178, 189, 210, 217, 233, 237 (1.23, 1.37), 249, 254, 256, 258, 277, 287, 289, 298, 300, 311, 312, 315, 316, 323, 336, 337, 355, 398, 399, 409, 412, 417, 419, 420, 426, 434, 436, 440, 475, 485, 489, 541, 549, 553, 562, 564, 569, 578

Naturforscher

314, 315, 461, 473, 488

Naturphilosoph, Naturphilosophie, naturphilosophisch

78, 81, 85, 86, 88, 97, 141, 142, 169, 183, 189, 206, 209, 210, 211, 212, 218, 219, 226, 249, 265, 266, 267, 268,

580

Register der Sachen und Begriffe 271, 286, 291, 305, 306, 314, 321, 373, 412, 413, 419, 420, 421, 427, 428, 441, 453, 475, 478, 482, 495, 522, 523, 525, 530, 541, 549, 582; vgl. Sim. Th 81

Naturwissenschaft

189, 551, 589

Nil, Nilschwelle

13, 33, 82, 100, 164, 174, 237 (1.37), 380, 404, 491, 548, 571; vgl. Sim. Th 13

Ozean

29, 94, 101, 116, 145, 147, 271, 287, 292, 317, 319, 320, 321, 322, 329, 330, 460, 499, 553, 554, 569

Philosoph, Philosophie, philosophieren

19, 20, 21, 27, 28, 29, 73, 77, 97, 108, 117, 132, 135, 138, 139, 141, 145, 147, 148, 169, 188, 189, 193, 196, 197, 198, 200, 207, 211, 217, 222, 223, 228, 229, 236, 237, 239, 242, 247, 251, 254, 256, 257, 260, 263, 267, 268, 269, 271, 292, 300, 310, 311, 312, 315, 316, 319, 326, 327, 329, 330, 337, 338, 344, 378, 389, 391, 408, 419, 440, 455, 456, 460, 461, 473, 474, 475, 477, 480, 494, 496, 499, 500, 501, 505, 506, 508, 513, 521, 522, 526, 527, 529, 540, 541, 549, 551, 553, 555, 557, 580, 590, 591; s. a. Naturphilosophie; vgl. Sim. Th 29

Prinzip

29, 69, 71, 87, 116, 140, 142, 143, 146, 147, 148, 181, 187, 189, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 197, 198, 206, 229, 230, 234, 237 (1.27), 254, 260, 261, 271, 286, 287, 291, 292, 301, 310, 311, 312, 329, 343, 345, 387, 392, 408, 409, 410, 411, 412, 414, 415, 419, 421, 431, 438, 439, 440, 441, 442, 447, 448, 449, 452, 459, 460, 461, 462, 463, 464, 465, 467, 525, 553, 558, 570, 578, 579, 580, 583, 584

Prinzipienlehre

29, 135, 260

Pyramide

61, 107, 119, 237 (1.27); vgl. Sim. Th 107

Same

29, 147, 189, 271, 292, 343, 387, 409, 431, 440, 447, 460, 547, 550, 553

Schrift (des Thales)

108, 184, 191, 237, 263, 300, 311, 314, 409, 422, 442, 475; vgl. Sim. Th 88

Schüler

4, 5, 17, 20, 21, 39, 71, 74, 81, 108, 134, 177, 189, 202, 211, 212, 214, 236, 239, 240, 263, 300, 311, 387, 410, 487, 494, 500, 533, 540, 544, 552, 576; s. a. Hörer

Seele

9, 16, 31, 32, 112, 126, 150, 165, 186, 221, 222, 237 (1.24), 259, 275, 301, 302, 323, 336, 337, 360, 375, 394, 422, 423, 440, 442, 443, 485, 495, 501, 516, 517, 525, 552, 558, 559, 578; vgl. Sim. Th 31, Th 32

581

Deutsch Sonne

74, 93, 119, 147, 159, 167, 178, 237 (1.24), 260, 271, 273, 334, 343, 355, 357, 358, 400, 406, 434, 442, 507, 553, 578; s. a. Sonnenfinsternis, Sonnenwenden; vgl. Sim. Th 10, Th 93, Th 158, Th 178

Sonnenfinsternis

7, 8, 10, 15, 45, 46, 47, 54, 75, 77, 91, 105, 158, 167, 203, 237 (1.23, 1.24), 244, 265, 277, 300, 307, 311, 387, 399, 407, 455, 482, 489, 495, 540, 578

Sonnenwenden

7, 8, 15, 46, 237 (1.23), 265, 355, 578; vgl. Sim. Th 93

Spruch, Ausspruch

20, 40, 42, 76, 84, 119, 125, 128, 137, 200, 201, 218, 237 (1.35, 1.40), 290, 300, 362, 365, 367, 385, 386, 388, 442, 495, 525, 551, 563, 581, 582, 583; vgl. Sim Th 89

Stein

s. Bernstein, Magnetstein

Stoff, stofflich

85, 140, 179, 188, 192, 193, 197, 215, 254, 311, 392, 408, 413, 436, 437, 438, 452, 453, 460, 461, 462, 547; vgl. Sim. Th 151

Substrat

189, 417, 419, 436, 452

Tag-und-Nacht-Gleiche

106, 237 (1.23), 265, 495, 525, 538; vgl. Sim. Th 265

Umwandlung, umwandeln, umwandelbar

94, 145, 151, 179, 181, 276, 331, 346, 431, 436

Unbewegt

336, 347, 484

Undefiniert

431

Unendlich, Unendlichkeit

71, 140, 145, 229, 260, 311, 319, 329, 332, 375, 393, 410, 418, 419, 420, 425, 426, 431, 436, 448, 453, 458, 526

Unentstanden

332

Unkörperlich

259, 422

Untersuchung

142, 240, 311, 438, 462, 475

Ursache, Wirkursache

21, 29, 82, 101, 105, 140, 163, 189, 191, 192, 195, 206, 254, 259, 260, 311, 332, 338, 347, 403, 404, 413, 421, 434, 444, 453, 460, 461, 462, 485, 515, 519, 541, 553, 554

Ursprung, ursprünglich

29, 69, 94, 116, 145, 147, 210, 257, 259, 271, 292, 295, 319, 329, 460, 528

Verdichtung

259, 260, 415, 416, 421, 448, 449, 450

Verdünnung

260, 415, 416, 421, 448, 449, 450

Vergehen

260, 421, 438, 453

Wahrheit

19, 142, 177, 230, 254, 292, 326, 327, 337, 342, 361, 364, 549, 553

582

Register der Sachen und Begriffe

Wandel, wandelbar, umwandeln

94, 145, 151, 179, 180, 181, 276, 331, 346

Wasser

s. ὕδωρ, aqua; vgl. Sim. Th 29, Th 30

Weiser, Weisheit, weise

s. sapiens, σοφός; vgl. Sim. Th 27, Th 29

Welt

29, 72, 101, 124, 134, 138, 145, 177, 220, 258, 260, 287, 310, 311, 332, 375, 387, 431, 453, 475, 485, 526, 528, 544, 550, 551, 552, 553, 569, 576, 580; s. a. All, Kosmos; vgl. Sim. Th 155

Welterzeugend

94

Wissen, das

116, 206, 208, 244, 374, 432, 433, 434, 435, 457, 468, 500, 515, 541, 552, 567; vgl. Sim Th 244

Wissenschaft, wissenschaftlich

27, 117, 189, 249, 315, 327, 328, 380, 383, 407, 500, 502, 521, 541, 547, 549, 551, 589

Zusammentreten

416, 421

Zwischending, Zwischennatur

193, 436, 448; s. a. Mittelding