Die Instruktion für die Direktoren der Königl. Schullehrer-Seminare in der- Provinz Hannover vom 25. März 1879 [Reprint 2021 ed.] 9783112435243, 9783112435236

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Die Instruktion für die Direktoren der Königl. Schullehrer-Seminare in der- Provinz Hannover vom 25. März 1879 [Reprint 2021 ed.]
 9783112435243, 9783112435236

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Beiträge zur Frage der Neugestaltung der

Preußischen Lehrer-Seminare herausgegeben vom Schriftführer des

Vereins Rheinischer Lehrerbildner (Provinzial-Zweigvereins des Landesvereins Preuß. Lehrerbildner)

I

Die Instruktion für die Direktoren

der König!. Schullehrer-Seminare in der Provinz Hannover vom 25. März 1879

Bonn A.

Marcus

und

E. 1918

Webers

Verlag

Vergl. § 16 des „Gesetzes betreffend des Urheberrecht rc." vom 19. Juni 1901 (Neclam's U. B. Nr. 4237 Seite 17).

L

Amtliche Stellung und Pflichten des Direktors im Allgemeinen. § i.

Der Direktor ist als Vorsteher und Leiter des ihm an­ vertrauten Seminars für die Gesamtwohlfahrt desselben verant­ wortlich. Namentlich hat er dafür zu sorgen, daß der Zweck der Anstalt, dem Staate geschickte, treue und gottesfürchtige Volksschullehrer heranzubilden, erreicht werde; sowie er hin­ sichtlich der äußeren Verhältnisse verpflichtet ist, allen Schaden von der Anstalt nach Kräften abzuwenden und ihr Gedeihen und ihren Vorteil gewissenhaft wahrzunehmen.

n.

Verhältnis zu den Behörden. § 2.

Die dem Direktor zunächst vorgesetzte Aufsichtsbehörde ist das unterzeichnete Königliche Provinzial-Schulkollegium. § 3. Wie der Direktor verpflichtet ist, über die Beachtung und und Vollziehung aller, die Seminare für sich und in ihrem Zusammenhang mit dem Schulwesen im Allgemeinen betreffenden Verordnungen zu wachen, so soll er auch gewissenhaft dafür sorgen, daß die ihm von uns zugehenden Verfügungen auf die zweckmäßigste Art zur Ausführung gebracht werden.

§ 4. Die periodischen oder sonst von dem Direktor erforderten Berichte hat derselbe rechtzeitig, vollständig und gewissenhaft zu erstatten uud unaufgefordert uns von allen wichtigen Vor­ kommnissen, mögen sie Personen, Zustände, äußere Verhältnisse, Baulichkeiten, Sammlungen u. s. w. betreffen, zur gehörigen

L

Amtliche Stellung und Pflichten des Direktors im Allgemeinen. § i.

Der Direktor ist als Vorsteher und Leiter des ihm an­ vertrauten Seminars für die Gesamtwohlfahrt desselben verant­ wortlich. Namentlich hat er dafür zu sorgen, daß der Zweck der Anstalt, dem Staate geschickte, treue und gottesfürchtige Volksschullehrer heranzubilden, erreicht werde; sowie er hin­ sichtlich der äußeren Verhältnisse verpflichtet ist, allen Schaden von der Anstalt nach Kräften abzuwenden und ihr Gedeihen und ihren Vorteil gewissenhaft wahrzunehmen.

n.

Verhältnis zu den Behörden. § 2.

Die dem Direktor zunächst vorgesetzte Aufsichtsbehörde ist das unterzeichnete Königliche Provinzial-Schulkollegium. § 3. Wie der Direktor verpflichtet ist, über die Beachtung und und Vollziehung aller, die Seminare für sich und in ihrem Zusammenhang mit dem Schulwesen im Allgemeinen betreffenden Verordnungen zu wachen, so soll er auch gewissenhaft dafür sorgen, daß die ihm von uns zugehenden Verfügungen auf die zweckmäßigste Art zur Ausführung gebracht werden.

§ 4. Die periodischen oder sonst von dem Direktor erforderten Berichte hat derselbe rechtzeitig, vollständig und gewissenhaft zu erstatten uud unaufgefordert uns von allen wichtigen Vor­ kommnissen, mögen sie Personen, Zustände, äußere Verhältnisse, Baulichkeiten, Sammlungen u. s. w. betreffen, zur gehörigen

4 Zeit die nötige Anzeige zu machen, auch unseren Kommissarien jede amtliche Auskunft bereitwillig und rückhaltlos zu erteilen.

§ 5. Im Falle der Erledigung einer Lehrerstelle hat der Direktor

uns ungesäumt davon Kenntnis zu geben.

für

die Wiederbesetzung

Er ist auch befugt,

der Stelle bestimmte Vorschläge

zu

machen. § 6.

Innerhalb der Schulzeit darf sich der Direktor in dringenden Fällen auf vier Tage selbst beurlauben und sich einen Stell­

vertreter bestellen, er hat uns jedoch unverzüglich Anzeige davon zu machen. Für einen längeren Urlaub hat er unter gleich­ zeitiger Einreichung geeigneter Vorschläge zu seiner Stellvertretung

unsere Genehmigung einzuholen. Wünscht er während der Ferien zu verreisen, so bedarf er keines Urlaubes, hat uns jedoch rechtzeitig eine Anzeige davon unter Bezeichnung seines Stellvertreters zugehen zu lassen.

Erkrankt der Direktor, so hat er dafür zu sorgen, daß eine

zweckmäßige Vertretung eingerichtet werde. Wird er seiner unterrichtlichen Tätigkeit durch die Krankheit länger als vier Tage entzogen, so ist uns Bericht zu erstatten.

§ 7.

Beabsichtigt der Direktor aus seinem Amte auszuscheiden,

so hat er mindestens 3 Monate vor Schluß des Halbjahres uns sein Entlassungsgesuch einzureichen.

III.

Verhältnis zu der Anstalt, sj Im Allgemeinen

§ 8. Die Besorgung der äußeren Angelegenheiten des Seminars

liegt, soweit dieselbe bei der Anstalt selbst stattfindet und be­ züglich derselben nicht andere Verfügung von uns getroffen ist,

dem Direktor ob, welcher sich dabei nach den dieserhalb er­ gangenen oder noch

ergehenden Vorschriften zu richten hat.

4 Zeit die nötige Anzeige zu machen, auch unseren Kommissarien jede amtliche Auskunft bereitwillig und rückhaltlos zu erteilen.

§ 5. Im Falle der Erledigung einer Lehrerstelle hat der Direktor

uns ungesäumt davon Kenntnis zu geben.

für

die Wiederbesetzung

Er ist auch befugt,

der Stelle bestimmte Vorschläge

zu

machen. § 6.

Innerhalb der Schulzeit darf sich der Direktor in dringenden Fällen auf vier Tage selbst beurlauben und sich einen Stell­

vertreter bestellen, er hat uns jedoch unverzüglich Anzeige davon zu machen. Für einen längeren Urlaub hat er unter gleich­ zeitiger Einreichung geeigneter Vorschläge zu seiner Stellvertretung

unsere Genehmigung einzuholen. Wünscht er während der Ferien zu verreisen, so bedarf er keines Urlaubes, hat uns jedoch rechtzeitig eine Anzeige davon unter Bezeichnung seines Stellvertreters zugehen zu lassen.

Erkrankt der Direktor, so hat er dafür zu sorgen, daß eine

zweckmäßige Vertretung eingerichtet werde. Wird er seiner unterrichtlichen Tätigkeit durch die Krankheit länger als vier Tage entzogen, so ist uns Bericht zu erstatten.

§ 7.

Beabsichtigt der Direktor aus seinem Amte auszuscheiden,

so hat er mindestens 3 Monate vor Schluß des Halbjahres uns sein Entlassungsgesuch einzureichen.

III.

Verhältnis zu der Anstalt, sj Im Allgemeinen

§ 8. Die Besorgung der äußeren Angelegenheiten des Seminars

liegt, soweit dieselbe bei der Anstalt selbst stattfindet und be­ züglich derselben nicht andere Verfügung von uns getroffen ist,

dem Direktor ob, welcher sich dabei nach den dieserhalb er­ gangenen oder noch

ergehenden Vorschriften zu richten hat.

5

Auch wird er über bauliche Veränderungen, über Etatsentwürfe und über Verwendung disponibler Mittel zu Anstaltsbedürf­ nissen gutachtlich zu hören sein. Ebenso unterliegen seiner speziellen Aufsicht die Seminargebäude nebst allem Zubehör, die Turnhalle, der Turnplatz, der Seminargarten, das gesamte Inventar der Anstalt, namentlich Mobilien und Schulutensilien, die Bibliothek und die für den Unterricht bestimmten Samm­ lungen. Er hat insbesondere darüber zu wachen, daß Ordnung und Sauberkeit in allen Seminarräumen herrschen, daß die von den Zöglingen benutzten Räume in genügender Weise geheizt und beleuchtet werden, daß das gesamte Inventar der Anstalt zu keinem dem Unterrichte oder den Interessen des Seminars fremdartigen oder zuwiderlaufenden Zwecke benutzt werde. § 9.

Wenn auch die Verwaltung der Bibliothek und der Samm­ lungen des Seminars in der Regel einzelnen Lehrern übertragen sein wird, so ist doch der Direktor dadurch von der Aufsichts­ führung nicht entbunden; vielmehr hat er, wenn er dieselbe nicht unmittelbar verwaltet, alljährlich eine Revision der Bib­ liothek und der Sammlungen, sowie des gesamten Inventariums anzustellen, über den Befund ein Protokoll niederzulegen und erforderlichen Falls, namentlich sobald sich Defekte herausstellen, ungesäumt an uns zu berichten. § 10.

Bei den Internats-Seminaren hat der Direktor die Führung der Ökonomie zu beaufsichtigen und darüber zu wachen, daß der mit dem Ökonomen abgeschlossene Vertrag von demselben in allen Punkten sorgfältig und gewissenhaft erfüllt werde. § 11.

Er hat darauf zu achten, daß der Seminarhauswärter, Schuldiener oder sonstige Unterbeamte der Anstalt, deren sitt­ liche Haltung seiner Aufsicht unterliegt, die ihnen auferlegten Pflichten pünktlich erfüllen; etwaige Ungehörigkeiten hat er zu rügen; erforderlichen Falles uns davon Anzeige zu machen.

6

§ 12. Die Führung

eines Dienstjournals über 'den schrifüichm

Verkehr, die Anlegung und Verwaltung des Seminar-Archivs liegt dem Direktor ob, so wie auch ihm, bezw. seinem Stell­

vertreter, der ausschließliche Gebrauch des Anstaltssiegels zusteht.

§ 13. Bezüglich der Leitung der sechswöchigen Kurse für Kan­

didaten der evangelischen Theologie und bezüglich der Schul­ bereisungen im Bezirke sind für dm Direktor die besonderm hierüber bestehenden Bestimmungen maßgebmd.

b) Zu den Lehrern.

§ 14.

Der Direktor ist vorsitzendes Mitglied des Lehrerkollegiums und der nächste Dienstvorgesetzte sämtlicher am Seminar angestellten und unterrichtenden Lehrer.

§ 15. Demzufolge hat er die neu eintretendm Lehrer in ihr Amt

förmlich einzuführen, sie mit ihrm Pflichtm und Obliegenheitm

genau bekannt zu machen und auf unseren etwaigen besonderm Auftrag in vorschriftsmäßiger Weise eidlich zu verpflichten. § 16. Wie der Direktor die Lehrer über chre Amtspflichtm zu

instruieren, ihnen den Kreis ihrer Tätigkeit anzuweism und die Zahl und Art der wöchentlichen Lektionen ihnen zu be­ stimmen hat, so muß er auch über die treue Erfüllung ihrer

Obliegenheiten

wachen,

ihr wissenschaftliches

und

sittliches

Leben beachten, Vernachlässigungen rügen nnd Zwistigkeitm unter ihnen im Entstehm zu unterdrückm suchen. Läßt sich ein Lehrer Nachlässigkeiten im Dienste, Ver­

wendung seiner Kräfte zu Privatzwecken zum Nachteil seiner amtlichen Obliegenheiten, oder ein der Würde des Lehrerstandes unangemessenes Benehmen, sei es in der Anstalt oder außerhalb derselben, zu Schuldm kommm, so hat der Direktor chm darüber emstlich Vorstellungen zu machm, unter Umständm aber auch sofort an uns zu berichten.

7

§ 17.

Wenn ein Lehrer durch Krankheit oder andere unabwend­

bare Hindernisse genötigt ist, seinen Unterricht auszusetzen, so hat der Direktor das Nötige wegen der Stellvertretung durch die Mitglieder des Kollegiums anzuordnen, dabei aber auf die möglichst gleichmäßige Verteilung der Vertretungsstunden unter die Lehrer und die sonstige Belastung derselben gebührende Rück­

sicht zu nehmen. Kombinationen sonst getrennter Klassen dürfen in diesem Falle nur ausnahmsweise stattfinden. Bei

länger als 14 Tage andauernder Behinderung eines Lehrers ist an uns Bericht zu erstatten und sind hinsichtlich der Ver­ tretung geeignete,Vorschläge zu machen. § 18.

Wenn ein Lehrer während der Schulzeit zu einer Reise genötigt ist, so darf der Direktor in besonders dringenden Fällen

bis zur Dauer von höchstens acht Tagen Urlaub erteilen, muß aber sofort an uns darüber Bericht erstatten; in allen anderen

Fällen und für längere Dauer ist der Urlaub bei uns nachzusuchen. § 19.

Der Direktor beruft und leitet als Vorsitzender des Lehrer­ kollegiums die Lehrer-Konferenzen. Diese sind in der Regel alle 14 Tage und außerdem, so oft es erforderlich erscheint, ab­

zuhalten.

Sitz und Stimme in derselben hat jeder ordentliche Lehrer und vollbeschäftigte Hilfslehrer des Seminars.

§ 20. Die Lehrerkonferenzen find durch lebendige Verhand­

lung der allgemeinen wie der besonderen Seminar-Angelegenheiten

hauptsächlich zu benutzen, um tätigen Gemeinsinn, freundschaft­ liche Übereinstimmung und wissenschaftliche Regsamkeit unter den Lehrern zu erhalten.

Gegenstände der Beratung sind: der Geist der ganzen Anstalt, der einzelnen Klassen und der Qbungsschule, die Behandlungsart der verschiedenen Lehrgegenstände,

8

die Beurteilung neuer Lehrmittel, Aufsätze wichtigen Inhalts aus pädagogischen Zeitschriften, die Zensurm und die Versetzung der Zöglinge, die Vorschläge über die ihnm zu gewährenden Unterstützungen, Dispensationen einzelner Zöglinge vom Musikunterricht, alle ernsteren Disziplinarfälle und deren Bestrafung, etwaige Abänderungen der Hausordnung, des Lektionsplanes, alle eingchenden, die Anstalt betreffepden Verfügungen der Behörden, wenn nicht chr Inhalt eine unverzügliche Mitteilung auf dem Wege des Umlaufs nötig macht, die Vorbereitung der verfchiedenm Prüfungen, Feststellung des Anfanges und des Schluffes der Ferim etc.

§ 21. Bei der Abstimmung gibt der seiner Anstellung nach jüngste Lehrer zuerst, der Direktor zuletzt seine Stimme ab. Bei Stimmengleichheit gibt das Votum des Direktors den Ausschlag. Sollte der Direktor von einem auf Majorität beruhenden Beschlusse Nachteil für die chm anvertraute Anstalt befürchten, so kann er den Konferenzbeschluß so lange suspendieren, bis er unsere Entscheidung eingeholt hat, muß diese aber sofort nachsuchen. § 22.

Über die jedesmalige Verhandlung wird ein Protokoll ausgenommen, in welchem bei wichtigeren Angelegenheiten auch der Gang der Erörtemng mit den dafür und dawider an­ geführten Gründen darzulegm ist. Die Anwesenden werden in dem Protokoll angeführt, bezüglich der Abwesenden ist der Grund der Behinderung anzugeben. Jedes Protokoll wird von dem Direktor und dm anwe­ senden Lehrem unterschrieben und hat nur Gültigkeit durch die Unterschrift des Direktors oder seines Stellvertreters. Zur Führung des Protokolls ist der jüngste ordmtliche Lehrer des Seminars verpflichtet; doch ist der Direktor befugt, einen anderm Lehrer mit diesem Geschäfte zu beauftragm. Die Konferenzprotokolle werden im Archiv der Anstalt aufbewahrt.

9 § 23. Den Verhandlungen und Beschlüssen der Konferenz gegen­ über, soweit dieselben nicht zur Mitteilung an Andere bestimmt werden, sind die sämtlichen Mitglieder der Konferenz zur amt­ lichen Verschwiegenheit verpflichtet.

c) Zu den Unterrichtszwecken des Seminars. § 24. Dem Direktor ist die Leitung und Beaufsichtigung des gesamten Unterrichts im Seminar und in der Übungsschule übertragen. An dem Unterrichte in der letzteren hat er sich selbst in hervorragender Weise zu beteiligen. Die Zahl seiner Pflichtstunden beträgt 12—15, wobei Jnspektionsstunden nicht einzurechnen sind. § 25. Die Verteilung der verschiedenen Unterrichtsfächer für die Lehrer steht dem Direktor zu, welcher vor Beginn eines jeden Halbjahres den Lektionsplan zu unserer Genehmigung vor­ zulegen hat. Den berechtigten Wünschen der Lehrer wird er dabei tunliche Rechnung tragen, jedoch darauf zu halten haben, daß verwandte Fächer möglichst in eine Hand gelangen. § 26. Um sich von der Durchführung des genehmigten Lehrplanes zu überzeugen, hat der Direktor den Unterricht in den Klassen des Seminars und der Übungsschule fleißig zu besuchen, die Schlußprüfungen regelmäßig abzuhalten, sich von Zeit zu Zeit davon zu überzeugen, daß die Klassenbücher ordnungsmäßig im Seminar und in der Übungsschule geführt werden, und sich die Arbeitshefte der Seminaristen mehreremale im Jahre vor­ legen zu lassen. § 27. Die Erteilung etwaiger Dispensationen von einzelnen Unterrichtsfächern, soweit die Lehrordnung vom 15. Oktober 1872 hierzu Freiheit gewährt, steht dem Direktor auf Grund eines Konferenzbeschlusses zu. Die Anberaumung des monatlichen freien Arbeitstages (§ 15 der Lehrordnung für die Seminare) geschieht durch den Direktor.

10 äs Zu den

Zöglingen des Seminars.

§ 28. Wie der Direktor vornehmlich für den Geist verantwort­ lich ist, der in der Anstalt herrscht, so hat er auch dafür zu sorgen, daß die gesamte Arbeit und das ganze Leben des Se­ minars einen charakterbildenden Einfluß auf die Zöglinge ausübe.

§ 29.

Demzufolge ist er verpflichtet, für die genaue Aufrecht­ haltung der Hausordnung für das Internat in allen ihren Punkten, sowie für die gewissenhafteste Handhabung der Dis­ ziplin unter allen Zöglingen der Anstalt zu sorgen. Die Wahl der Wohnungen seitens der externen Zöglinge, sowie die etwaige Verändemng derselben darf nur mit Genehmigung des Direktors erfolgen. § 30.

Der Direktor hat die Verpflichtung, die Seminaristen, gleichviel ob sie im Internat oder im Extemat wohnen, in ihren Arbeitsstunden, bezw. in ihren Wohnungen zu besuchen und sie durch die Lehrer nach einer festgestellten Ordnung (Wochen­ inspektion im Jntemat) besuchen zu lassen.

§ 31. Erlaubnis zu Reisen während der Schulzeit und an Sonn­ tagen können die Seminaristen nur vom Direktor erhalten. Ebenso dürfen sie ohne seine Genehmigung Privatstunden weder nehmen noch geben.

§ 32. Disziplinarische Maßregeln, welche der Direktor ohne vorherige Genehmigung unsererseits zu verhängen befugt ist, sind:

1) Mündliche Erinnerung und Ermahnung, 2) Verweis vor versammelter Lehrerkonferenz, worüber das Betreffende im Konverenzprotokoll zu bemerken ist,

3) Haus- bezw. Stubenarrest während der üblichen Frei­ stunden für die Dauer von längstens einer Woche,

11 4) Teilweise

oder gänzliche Entziehung der Benefizien

unter gleichzeitiger Anzeige an die Eltem oder den Vormund, 5) Unterzeichnung eines Strafprotokolls mit Androhung der Beantragung auf Entfernung vom Seminar im Wiederholungsfälle. Zur Verhängung der Strafen unter 2—5 bedarf es eines vorgängigen Konferenzbeschlusses. § 33.

Die Verweisung eines Seminaristen aus der Anstalt ist nur nach Einholung unserer Genehmigung zulässig und kann nur auf Grund eines Konferenzbeschlusses beantragt werden. In besonders dringenden Fällen und wenn Gefahr für die übrigen Zöglinge im Verzüge vorhanden ist, kann der Direktor indeß unter Zustimmung des gesamten Lehrerkollegiums sofort von der Anstalt ausschließen, hat uns aber von dem Geschehenen unverzüglich unter genauer Darlegung des Sachverhalts Anzeige zu machen und unsere nachträgliche Genehmigung dazu ein­ zuholen.

Hannover, den 25. März 1879. Königliches Provinzial-Schulkollegium.

Die Hauptversammlung des Vereins Rheinischer Lehrer­ bildner am 23. Mai 1918 hat beschlossen, der ordentlichen Ver­ treterversammlung des Landesvereins folgenden Antrag zur Abstimmung einzureichen: „Der Landesverein bittet den Herrn Minister, die „Dienst­ anweisung" für die Direktoren der Lehrerseminare vom 25. März 1879 zu einer Dienstanweisung für Direktoren und Lehrer bezw. Lehrerinnen im Sinne der Dienstanweisungen für die männlichen und weiblichen höheren Lehranstalten Preußens auszugestalten". Anmerkung: Obige Instruktion ist nach einer Mitteilung der Kgl. Preußischen Auskunftsstelle für Schulwesen in Berlin nicht vom Ministerium für die ganze Monarchie bindend eingeführt, wohl aber im Ientralblatt veröffentlicht (Iahrg. 1879, Seite 462—468) und dann von einzelnen Provinzial-Schulkollegien mit geringfügigen Änderungen eingeführt worden und zur Zeit noch in Kraft.

12

Anhang I. Vergleichende Auszüge aus den Dienstanweisungen für die höh. Knaben- und Mädchenschulen Preußens (Zentralblatt 1910 S. 887 ff. und 1912 S. 360 ff.).

Vorbemerkung: Ursprünglich war beabsichtigt, die Dienst­ anweisungen für die höheren Knaben- und Mädchenschulen im vollen Wort­ laut zürn Vergleich mit der „Instruktion" beizudrucken. Da dies aber unter den gegenwärtigen schwierigen Zeitläuften zu teuer gekommen wäre, genüge es, die billigen Sonderdrucke dieser Dienstanweisungen hier biblio­ graphisch genau anzugeben, um dann in einer alphabetischen Folge von Schlagwörtern nach dem Vorbilde der DAw. von Gülduer (und mit dessen Einverständnis) die wesentlichsten Punkte zu nennen, in denen sie sich von unserer „Instruktion" unterscheiden.

Abkürzungen: Instr. - Instruktion usw. DAm = Dienstanweisung für die höheren Knabenschulen. DAw Dienstanweisung für die höheren Mädchenschulen.

A,

Bibliographie.

a) Dienstanweisung für die Direktoren und Lehrer an den höheren Lehranstalten für die männliche Jugend in Preußen. b) Dienstanweisung für die Direktoren (Direktorinnen) und Lehrer Lehrerinnen) an den höheren Lehranstalten für die weibliche Jugend in Preußen. Ausgaben:

1. Verlag Mareus & Weber in Bonn: DAw von Güldner 1912. Preis 35 H. haften Stichwortverzeichnis^.

sMit einem muster­

2. Verlag der Eotta'fchen Buchhandlung in Berlin: DAm u. DAw 1910/12. Preis je 30 H. 3. Verlag des Waisenhauses in Halle: DAm u. DAw 1910/12. Preis je 30 H. 4. Verlag von Trewendt & Gramer üi Breslau: DAm und DAw. Preis je 35 = Bd. 15 und 16 von „Trewendt & Granier's Sammlung ministerialer Schulerlasse".

13 B.

Auszüge aus den Dienstanweisungen.

Nachstehende Stücke fehlen in der Jnstr. (einzelne nicht fehlende sind zum Vergleich herangezogen):

Amtspflichten der Lehrer, Aufzählung DAw & m 23, 6. Andachten, Begrenzung der Pflicht zur Teilnahme DAw 8z m 9, 3, Androhung der Verweisung eines Schülers erlischt nach DAm & ro 5, 11 nach einem Jahre bei guter Führung ohne weiteres. — Schriftliche Mitteilung an die Eltern in der von der Konferenz festzusetzenden Form DAw 6, 4. Angelegenheiten, persönliche, der Lehrer, sind nicht Gegenstand der Konfcrenzverhandlung DAm & ro 5,15. Anordnungen der Lehrer, nicht durch den Klassenleiter (Ordinarius) abznändern DAm 4, 11. DAw 4, 12. Anschaffungen für Bibliotheken und Sammlungen geschehen nach DAm & w 5, 11 Nr. 3 durch die Konferenz bezw. durch besondere Fachlehrer-Ausschüsse, denen die Anschaffung bis zu einem bestimmten Preise überlassen ist. Anträge für die Konferenz DAm & ro 5, 10: „Wenn von den festangestellten Mitgliedern des Lehrerkollegiums mehr als die Hälfte, und zwar unter ^Beteiligung aller Gruppen von Lehrkräften, schriftlich mit ge­ nauer Angabe der Gegenstände eine Konferenz beantragt, so beruft der Direktor sie entweder binnen acht Tagen oder berichtet sofort über die Ablehnung und deren Gründe dem Provinzial-Schulkolleginm, dessen Entscheidung dem Lehrerkollegium bekanntzugeben ist". — DAm & ro 5, 15: „Anträge festangestellter Mitglieder des Lehrer­ kollegiums, die den Unterricht und die Schulzucht betreffen, hat der Direktor auf die Tagesordnung zu setzen, wenn er sie mindestens drei Tage vor der Sitzung schriftlich erhält. Anträge, für welche die Konferenz nicht zuständig ist, sind zurückzuweisen. Persönliche Angelegenheiten der Lehrer, die mit den Aufgaben der Schule nicht zusammenhängen, dürfen in der Konferenz nicht verhandelt werden". Arbeiten, häusliche, Umfang und Zeitaufwand durch den Klassenleiter zu überwachen DAm 2, 4. 4,16. 23, \ DAw 2, 4 4, 17. 23,l. Arbeitspläne, schriftliche, bei Beginn des Halbjahrs DAm & ro 2, 4. 4,17. Aufsicht vor Beginn und nach Schluß des Unterrichts sowie während der Pausen DAm & w 23, 2. Ausfall des Unterrichts DAm L w 14. Ausflüge, Beteiligung er Lehrer DAw 4, n. DAm 4, 10. Auskunft, über Schüler DAw 4,5.6.13. DAm 4,4. 5. 12. — über Lehrer DAm & w 12, l. Ausschüsse für Anschaffungen DAm 8z ro 5, n. Auswärtswoyneu der Lehrer DAm 8z ro 25. 29,2. Behandlung der Schüler, Klassenleiter sorgt für Einigung in der . . . DAm 4,9.

14 Beratung der Eltern durch den Klassenleiter DAm 4,12. DAw 4,13, Berichtigung unrichtiger Verbesserungen in Heften DAm & ro 2, 5. Beschwerden der Schüler oder deren Eltern DAm L w 4,12. Betelligung der Lehrer an Schulfesten DAm L ro 9,2. — an Lehrplan­ arbeiten DAm & ro 2, 4. 5,2°. Beurteilung der Schüler, Klassenleiter sorgt für Einigung über die . . DAm 4,9. DAro 4,10. Briefe an Schüler DAm & ro 18,1. 2 — an Eltern, nicht durch Schüler bestellen DAm 6,12, DAro 6,10. Deklamationen bei Schulfesten DAm & ro 9,x. Dienstanweisung, Bekanntgabe an die Lehrer DAm & ro 12, 2. Einladungen zu Schulfeiern DAm & ro 9, *.

Einspruch der Lehrer gegen einen Konferenzbeschluß DAm & ro 5,19 „Fühlt sich ein Lehrer durch einen Konferenzbeschluß beschwert, so steht ihm das Recht zu, seine abweichende Meinung zu Protokoll zu geben, auch zu verlangen, daß dieses dem Provinzial-Schulkollegium vorgelegt wird. Bis zur Entscheidung der vorgesetzten Behörde hat er dem Beschlusse nachzukommen" — gegen die Fassung des Protokolls DAm & ro 5,21: „Über Einsprüche gegen die Fassung entscheidet Stimmenmehrheit; doch bleibt es jedem Mit gliede der Konferenz unbenommen, eine schrift­ liche Begründung seiner Abstimmung zu Proto­ koll zu geben" — gegen Anordnungen des Direktors DAm & ro 22,x.

Einspruchsrecht des Direktors gegen Vernehmung von Lehrern als Zeugen DAm & ro 23,6. Entlastung von Lehrern DAm & ro 23, 5 — unzulässig bei Nebenbeschäf­ tigung DAm & ro 27. Entschuldigungen bei Schulversäumnissen DAm 4,18. DAro 4,19. Fachkonferenzen DAm & ro 5,3. 4. 6. 14. „Fachkonferenzen beschlie­ ßen namentlich über 1. Fragen der Methodik der einzelnen Lehr­ fächer; 2. Aufstellung neuer oder Abänderung bestehender Sonder­ lehrpläne ; 3. Anträge auf Einführung neuer Schulbücher" (5,14). Ferienaufgaben verboten DAm & ro 2, 4. Fleißzensuren nur in Internaten DAro 7, 2. DAm 7, 3 Gastzuhörer DAm & ro 11. Gemeindevertretung, Eintritt in die . . . DAm & ro 26. Gesamtkonferenzen DAm & ro 5, 2—5. 8 9. Vergl. Instr. § 19. — Be­ antragung durch die Lehrer s. Anträge. — Beschlußrechte DAm & ro 5, n.12: „Die Gesamtkonferenz beschließt insbesondere:

1. ob ein Schüler von der Anstalt zu verweisen oder ihm die Ver­ weisung anzudrohen oder die Androhung der Beweisung wieder auf­ zuheben ist; die Androhung erlischt nach einem Jahre ohne weiteres, wenn die in der Zwischenzeit dem Schüler ausgestellten Zeugnisse keinen erheblichen Tadel enthalten;

15 2. über Verleihung von Stipendien und Prämien, soweit nicht stiftungsgemäß anders darüber bestimmt ist, und bei staatlichen An­ stalten über die Schulgeldbefreiungen; bei nichtstaatlichen Anstalten wird festgestellt, ob die an die Patronatsbehörde gerichteten Anträge auf Schulgeldbefreiungen zu empfehlen find oder nicht; 3. über Anschaffungen für Bibliotheken und Sammlungen. Es wird empfohlen, für die Lehrer-, die Schüler­ bibliotheken und die Sammlungen besondere Ausschüsse zu wählen und diesen die Anschaffung von Werken bis zu einer bestimmten Preishöhe zu überlassen. Ferner wird in der Gesamtkonferenz verhandelt über: 1. Anträge auf Änderung der Schuleinrichtung oder des Unterrichts; 2. Ausstellung und Abänderung von Vorschriften über die Haus­ ordnung und Schulzucht". Gutachten, Ausarbeitung durch Lehrer DAm ftroö,20. Hausordnung ist Gegenstand der Konferenzverhandlung DAm L w 5,12. Hospitieren, gegenseitiges, der Lehrer DAm L w 2, 5: „Jur Förderung der Einheitlichkeit im Unterricht ist zu empfehlen, daß die Lehrer, namentlich die in derselben Klasse unterrichtenden, Gelegenheit nehmen sich gegenseitig in ihrem Unterricht zu besuchen." Jahresbericht, DAm & w 19. Kaffenüberschüffe, Verwendung DAm & w 17,l. Klagen über Lehrer DAm 4,1J. DAw 4,12. — über verhängte Strafen DAm 6, “ DAw 6, 9. Klassenämter DAm 4,15, DAw 4,16. Klaffenausflüge, s. Ausflüge. Klassenleiter (Ordinarius) wird vom Direktor bestimmt DAm L w 1, — erster Vermittler zwischen Schule und Haus DAm & ro 4,6. — gutachtlich zu hören bei Urlaubserteilung DAm Lw 15. — Vor­ schlagsrecht in Zensurenkonferenzen DAm & w 23,4. — verantwort­ lich für Ordnungsmäßigkeit der Zeugnisse DAm L w 23, 4. Kollegien, Eintritt in städtische . . . DAm & w 26. Konferenzen, alle Lehrer dürfen an allen Klassen- und Fachkonferenzen , teilnehmen DAm L w 5, 4 Konferenzbeschlüffe, Beanstandung durch Lehrer — siehe Einspruch. Lehrer — Amtspflichten DAm & w 23,1—6. — müssen Schulämter über­ nehmen (Klassenleiter, Verwaltung von Sammlungen) DAm L w 17,2. 23, 4. — zur Teilnahme an Schulfesten, Schulandachten und Schulgottesdiensten verpflichtet DAm & ro 9, 2.3. — müssen bei Reisen ihre Adresse angeben DAm & w 24, *. — Auswärtswohnen DAm L w 25. — Pensionäre uud Privatstunden DAm L w 27. Lehrerbibliothek, Anschaffungen DAm L w 5, u. Lektüre der Schüler, häusliche DAm 4, 7. DAw 4,8. Methodik der Lehrfächer — siehe Fachkonferenzen. Mitteilungen an das Elternhaus — nicht durch Schüler bestellen DAm L w 6,10. — Rückgabe an den Klassenleiter DAm L w 6,10. — beim Zurückbleiben von Schülern DAm 7, 2 DAw 7,3.

16 Nachbleibestunden verboten DAw 6,2. Nebenämter DAm & w 26. 27. 29, 2. Nebenbeschäftigung. — Allgemeines DAm & ro 27. — Höchstmaß DAm

& w 27. Ordinarien siehe Klassenleiter. Pflichtstunden DAm & w 23,5. Min.-Erl. v. 30. 12. 08: „Für die Lehr­ personen an den öffentlichen Lyzeen und weiterführenden Bildungs­ anstalten für die weibliche Jugend sind vorbehaltlich der in beson­ deren Verhältnissen begründeten Entlastungsftunden als wöchentliche Pflichtstundenzahlen anzusetzen: 16 Stunden 1. für Direktoren und Direktorinnen Oberlehrer bis zum 12. Dienstjahre . . . . 24 2. „ „ „ 24. „ . . . . 22 „ bei mehr als 24 Dienstjahren . . 20 Oberlehrerinnen bis zum 12. Dienstjahre . . 22 3. 24 20 ff ff ff ff „ bei mehr als 24 Dienstjahren 18 4. Ordentliche Lehrer und Zeichenlehrer . . . 24 „ Lehrerinnen und Zeichenlehrerinnen 22 5. 6. sonstige technische Lehrer und für Volksschul­ 28 lehrer in den Vorschulklassen des Lyzeums 7. sonstige technische Lehrerinnen und für Bolksschullehrerinnen in den Vorschulklassen des Ly­ zeums ..................................................................... 26 Prämien, Verleihung DAm & ro 5, n. Privatstunden, von Lehrern erteilt DAm & ro 27. — eines Lehrers an Schüler der eigenen Klaffe DAm & ro 27. Programme (Jahresberichte) DAm & ro 19. Protokollführung DAm & ro 5,20. (wechselt!) — Vergl. Instr. § 22,3. Ruhestand Eintritt in den . . . DAm & ro 28. Sammlungsverwalter „haben das Recht, vor Neuanschaffungen gutacht­ lich gehört zu werden" DAm & ro 23, 4. Schülerbibliothek, Anschaffungen DAm & ro 5,11. Schulbücher, Einführung DAm & ro 5,14. durch die Konferenz!

Schulfeiern und Schulfeste, Veranstaltung DAm & ro 9, L — Einladungen dazu DAm L ro 9, *. — Beteiligung der Lehrer DAm & ro 9,2. — Aufsicht bei . . . DAm & ro 9,2. Schulgeldbefreiung DAm & ro 5, n.

Schule und Elternhaus DAw 4,5.c.13.

DAm 4,4 5. 12.

Sprechstunden der Direktoren und der Klassenleiter DAw 4,5: „Um den Verkehr zwischen der Schule und den Eltern zu fördern, müssen die Direktoren an allen Schultagen, alle Ordinarien mindestens einmal wöchentlich in einer den Schülerinnen am Viertel­ jahrsanfang mitzuteilenden Stunde für die Angehörigen ihrer Zög­ linge im Schulgebäude zu sprechen sein." — DAm 4,4.

17 Stimmberechtigung der Lehrer DAm & ro 5,5—7, Strafmittel, Einheitlichkeit in ihrer Anwendung DAm & w 6,2. Tagesordnung der Konferenz 5, 8.15.16. 4 Tage vorher bekannt zu geben. Teilnahme der Lehrer an Schulfesten DAm & w 9,2. — an Andachten DAm & ro 9,3. — an Schulgottesdiensten DAm & ro 9,3. Überstunden der Lehrer DAm & ro 23,5. Unterricht an Prwatschulen als Nebenbeschäftigung DAm & ro 26. 29,2. Urlaub der Lehrer — Allgemeines DAm & ro 24, 1—6. Vgl. Instr. § 18 (nur Reisen als Urlaubsgrund?) — in den Ferien DAm & ro 24, l. Urlaub der Schüler erteilt bis zu einem Tag der Klassenleiter DAm & ro 4 H. Verantwortlichkeit des Lehrerkollegiums DAm & ro „Attgem. Grundsätze". Versetzung der Schüler — über . . . entscheidet die Klassenkonferenz DAm & ro 5, 13. Wünsche der Schüler werden dem Klassenleiter durch die Ordner vorge­ tragen DAm 4,15. DAro 4, -6. — der Lehrer bete. Stundenplan DAm & ro 1, \ Vergl. Instr. § 25. Zahl der Unterrichts-lPflicht)-Stunden DAm & ro 23, 5. — siehe Pflicht­ stunden. Züchtigung, körperliche, verboten DAro 6,7. Zusendungen an die Schule öffnet der Direktor DAm & ro 18, \

Vorbemerkung zum nachfolgenden Anhang II. Die Hauvtversammlung des Vereins Rheinischer Lehrer­ bildner am 23. Mai 1918 hat beschlossen, der ordentlichen Vertreterversammlung des Landesvereins folgenden Antrag zur Abstimmung einzureichen: „Der Landesverein erwirbt die Rechts­ fähigkeit durch Eintragung in das Vereinsregister und ergänzt demgemäß seine Satzungen im Sinne der Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches nach dem beiliegenden Entwurf."

18

Anhang II. Entwurf des Schriftführers der Ortsgruppe Effen

für die vom „Vertretertag 1918“ zu beratenden neuen Satzungen des Landesvereins Preußischer Lehrerblldner. DM

Vergleiche die Anmerkung am Schluß.

§ 1.

Name, Sitz und Zweck des Vereins. a) Die Unterzeichneten treten zu einem Vereine zusammen, der den Namen „Landesverein Preußischer Lehrerbildner" führen wird; er soll seinen Sitz in Berlin haben und in das Vereinsregister eingetragen werden. b) Der Verein will die Berufs- und Standesangelegenheiten der preu­ ßischen Lehrerbildner fördern und kollegialen Verkehr pflegen. c) Der Verein führt nach erfolgter Eintragung ins Vereinsregister seinen hisberigen Namen „Landesverein Preußischer Lehrerbildner" mit dem Zusatz „Eingetragener Verein". § 2.

Mittel zur Erreichung des Vereinszweckes. Zur Erreichung des Vereinszwecks find folgende Einrichtungen und Maßnahmen vorgesehen: I. Eine Zeitschrift als Standesorgan und Nachrichtenblatt. II. Ein „Kalender für preußische Lehrerbildungsanstalten" III. Gewählte Verttauensmänner, je einer für jeden Lehrkörper. IV. Versammlungen. V. Werbeschriften (Jahrbuch). VI. Eine Unterstützungskasse. VII. Tine Hauptgeschäftsstelle. VIII. Eine Rechtsschutz- und Auskunstsstelle. IX. Literarische und Presse-Ausschüsse. X. Fühlungnahme mit den Behörden einerseits, den Verbänden der Volksschullehrer und der akademisch gebildeten Lehrer anderseits.

Bei der Verfolgung des Vereinszwecks ist jedes Verfahren ausgeschlossen, das irgendwie mit staatlichen, kirchlichen oder gesellschaftlichen sowie mit pädagogischen Parteibestrebungen zusammenhängt. Der Landesverein Preu­ ßischer Lehrerbildner ist in diesen Beziehungen unbedingt parteilos.

19 8 3.

Gliederung des Vereins. a) Der Hauptverein gliedert sich in zwölf Provinzivlvereine mit je einem Vorstand an der Spitze, bestehend aus einem Vorsitzenden, einem stellver­ tretenden Vorsitzenden, einem Schriftführer, einem Schatzmeister und einem Beisitzer. b) Jeder dieser Zweigvereine wird bei der Aufnahme in den Haupt­ verein vom Vorstand auf dessen Satzungen verpflichtet, verfährt aber im übrigen selbständig. § 4.

Mitgliedschaft. a) Der Verein hat ordentliche Mitglieder, lebenslängliche und Ehren­ mitglieder. b> Ordentliches Mitglied kann jede Lehrkraft werden, die an einer preuhischen Lehrerbildungsanstalt fest oder kommissarisch angestellt ist oder angestellt war und ehrenvoll ausgeschieden ist. Die Mitgliedschaft wird erworben durch Anmeldung bei dem Vertrauensmann oder bei einem Vorstandsmitglied. Lebe ns längliches Mitglied wird man durch einmalige Zahlung von 100 M. c) Die E hrenmitglieder werden von der Hauptversammlung auf Antrag ernannt. ch Die Mitgliedschaft erlischt: 1. durch Austritt, der dem Vorstand schriftlich anzuzeigen ist; 2. wenn ein Mitglied den Jahresbeitrag länger als ein Jahr schuldig bleibt und einer Mahnung binnen 4 Wochen nicht nachkommt; 3. durch Ausschluß seitens der Hauptversammlung auf Antrag. Dem Auszuschliehenden muß Gelegenheit gegeben werden, sich auf der betreffenden Versammlung persönlich zu rechtfertigen. e) Rechte der Mitglieder: Alle Mitglieder erhalten die Vereinszeitschrift unentgeltlich, die übrigen Veröffentlichungen der Vereins nach Maßgabe der Geschäftsordnung. Ferner haben sie Zutritt zu allen Versammlungen des Vereins und Anteil an allen seinen Wohlfahrtseimichtungen.

S 5. Beiträge. Die ordentlichen Mitglieder entrichten bis zum 1. Juli einen Jahres­ beitrag von 5 M., in der Regel bargeldlos auf das Postscheckkonto des Vereins. Ehrenmitglieder zahlen keine Pflichtbeiträge. Das Rechnungsjahr beginnt mit dem 1. April. § 6.

Der Vorstand, a) Die Geschäfte des Hauptvereins und der Provinzial-Zweigvereine werden durch einen Vorstand besorgt, der für den Hauptverein besteht aus

20 einem meister b) c) so hat d)

1. und 2. Vorsitzenden, dem 1. und 2. Schriftführer, dem Schatz­ und 2 Beisitzern. Er wird von der Hauptversammlung auf 3 Jahre gewählt. Scheidet innerhalb des Geschäftsjahres ein Vorstandsmitglied aus, der Vorstand das Recht der Zuwahl. Der Vorstand hat folgende Obliegenheiten: 1. Er vertritt durch seinen 1. Vorsitzenden, im Behinderungsfalle durch dessen Stellvertreter, den 2. Vorsitzenden, den Verein gericht­ lich und außergerichtlich rechtskräftig. 2. Er führt die Beschlüsse der Mitgliederversammlungen aus. Un­ aufschiebbare wichtige Angelegenheiten erledigt er selbständig. 3. Er beruft und leitet alle Versammlungen. 4. Die Schriftführer fassen die Verhandlungsberichte der Versammlungen ab, die durch die anwesenden Vorstandsmitglieder nach erfolgter Genehmigung unterschrieben werden, ferner die sonstigen Schriftstücke des Vereins.

§ 7.

Die Mitgliederversammlungen. a) Die Versammlungen des Vereins zerfallen in die ordentlichen des Hauptvereins und der Zweigvereine, die jährlich mindestens einmal als Hauptversammlung vom Vorstande zu berufen sind, und in außerordentliche. b) Eine außerordentliche Mitgliederversammlung des Hauptvereins oder eines Zweigvereins ist zu berufen: 1. auf Beschluß des Vorstandes, 2. auf schriftlichen Antrag von mindestens drei Provinzialvereinen oder einem Zehntel der ordentlichen Mitglieder unter Angabe des Zwecks und der Gründe. c) Die Einladung erfolgt durch den Vorstand unter Angabe der Tages­ ordnung in der VereinsMschrift mindestens vier Wochen vor der Ver­ sammlung. d) Zutritt und beratende Stimme in den Mitgliederversammlungen haben alle Mitglieder des Vereins. Stimmberechtigt sind aber in den Versammlungen des Hauptvereins nur die Vorstandsmitglieder und die „Vertreter" der Provinzialvereine, von denen ein Vertreter für je 50 ange­ fangene Mitglieder entsandt werden kann. Die Übertragung mehrerer Stimmen auf einen Vertreter ist unzulässig. — In den Versammlungen der Provinzialzweigvereine haben alle anwesenden Mitglieder je eine Stimme. e) Über die Aufnahme von Anträgen einzelner Mitglieder entscheidet der Vorsitzende; ein Antrag muß aber auf die Tagesordnung gesetzt werden, wenn mindestens 7 ordentliche Mitglieder es verlangen. Für die Auf­ nahme in die Tagesordnung der Hauptversammlung genügt schon das Verlangen eines Zweigvereins. f) Die Beschlüsse der Versammlungen erfolgen mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Stimmengleichheit gilt als Ablehnung. Nur zur Satzungsänderung, zum Ausschluß eines Mitgliedes oder Zweigvereins

21 sowie zur Auflösung des Vereins sind dreiviertel der abgegebenen Stimmen in einer eigens hierzu berufenen Versammlung erforderlich, g) Die Verhandlungen finden in parlamentarischer Form statt.

§ 8.

Das Vermögen des Vereins. Das Vermögen des Vereins wird vom Schatzmeister mündelsicher ver­ waltet. Er erstattet jährlich der Hauptversammlung Bericht. Diese wühlt zwei Rechnungsprüfer und erteilt ihm auf deren Bericht hin Entlastung. Der Kassenbericht wird im Jahresbericht abgedruckt. Über die Verwendung des Vereinsvermögens im Falle einer Auflösung des Vereins entscheidet die letzte Hauptversammlung im Sinne des Vereins­ zwecks; Aufteilung unter die Mitglieder ist ausgeschlossen.

§ 9.

Die Beamten des Vereins. Die Verwaltung des Vereins geschieht ehrenamtlich; nur der Schrift­ leiter der Zeitschrift und die Herausgeber des Kalenders werden nach Ver­ trag besoldet. — Hilfskräfte werden von der Hauptversammlung nach Bedarf eingestellt und besoldet. Die Kosten für Reisen im Dienste des „Landesvereins Preußischer Lehrerbildner" können erstattet, erhebliche Leistungen für seine Ausbreitung und Förderung angemessen bezahlt werden. Der zu diesem Zweck in Vor­ anschlag gesetzte Betrag ist, wenn irgend möglich, inne zu halten. § 10.

Die Geschäftsordnung. Neben diesen Satzungen besteht eine Geschäftsordnung nut gleicher verbindlicher Kraft, deren Bestimmungen indessen durch einfachen Mehrheits­ beschluß abgeändert werden können. Berlin, den 25. Dezember 1918.

Folgen die Unterschriften.

Anmerkung: Vorstehender Entwurf stellt vorläufig nur die pri­ vate Arbeit eines Einzelrnitgliedes dar unter Beobachtung der §§ 21—79 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Jedoch hat die Psingsttagung des Rheinischen Prooinzialoereins 1918 einstimmig beschlossen, auf dem Vertretertag 1918 die Eintragung ins Vereinsregstter zwecks Erlangung der Rechte und Vorrechte einer „Juristischen Person" zu beantragen und den Entwurf den Vertretern Zur Erörterung zu unterbreiten. Nur wenn diese schon vorher ihn ihren Provinzialtagungen vorlegen, kann diese fürandere Anträge, z. B Vereinszeitschrist, Umgestaltung des Werner-Kalen­ ders u. ä. ausschlaggebende Angelegenheit auf dem Vertretertag 1918 ohne großen Zeitverlust und endgültig erledigt werden. Für ängstliche und be­ denkliche Gemüter bemerke ich, daß es das Wesen eines „Entwurfes" ist, daß er abgeändert und verbessert werden kann und soll!

Der Schriftführer des V. Rh, L.

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